MD LEE re = 1% er = x С» ue : ni 3 : » A at ei a SE à р de ie A В. о E RER Я uk елочные в Kenn > > д en 0 A de A . 2 3 ER ea SE sei Er EURE r I Meet в = 3 га ана сы PENSE sac ee R ла. 1 a de PA A ne dr 3 x AR de urn ea RE nr en ее a mdr en С-В» ge dot ag dre EI ne пез ee D te em ner an соо en enter he =. x ombre D Ant © $ ателье яке + С нк АЕ ee a Be en nn nn ern ee M Map еее жет an m TL len rn kn Le Beate bett RTE abe te tom верите De ae ee Ferner nen Arge hr ne Line 8 rer ven ann ei Saar. рр NN W Mu we “er (a » à © MÉMOIRES DE L'ACADENIE IMPERIALE DES SCIENCE DE SAINT-PETERSBOURG. VIE SERIE. TOME XX. | (Avec 24 planches.) \ re \ er > EE ци < У ei 3 j [| /\ LOL IN 3 I Am HER ии Sonn ner SAINT-PETERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétershourg à Riga à Leipzig MM. Eggers et Cie, J. Issakof М. М. Кушше!; М. Leopold Voss. Ё et J. Glasounof; Rs Prix: 9 Roubl. arg. — 30 Mrk. | Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences ir RES Août 1879. — _, С. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. = Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. EN (Vass-Ostr., 9 ligne, № 12). Oo TABLE DES MATIERES DU TOME XXVI. № 1. _ Die Algenflora des Weissen Meeres und der demselben zunächstliegenden Theile des Nördlichen Eis- meeres. Von Christoph &obi. 92 pages. № 2. Untersuchungen über die Theorie des Encke’schen Cometen. II. Resultate aus den Erscheinungen 1819— 1875. Von Dr. E. von Asten. 125 pages. a. M 3. Ueber den galvanischen Widerstand verdünnter Lösungen von Verbindungen des Kalium, Natrium, Ammo- | nium und des Wasserstoffs, Von №. Lenz. 51 pages. . | à < +7 + : M 4. ST Studien auf dem Gebiete der Absorbtionsspectralanalyse. Von Dr. B. Hasselberg. (Avec 4 planches.) | 40 pages. N 5. Tentamen Synopseos Rhinocerotidum viventium et fossilium. Auctore J. №. Brandt. (Avec 1 planche. De II et 66 pages. M 6. | | Mittheilungen über die Gattung Elasmotherium, besonders den Schädelbau derselben. Von J. F. Brandt. (Avec 6 planches.) I et 36 pages. -_ — M 7. =: Études sur les éponges de la Mer Blanche. Par С. Merejkowsky. (Avec 3 planches.) 51 pages. Ueber dia Bestimmung der Son Inclination ı mit dem In uc tions- ас atorium. Von H. Wild. AT be 3 Ba 46 pages. | | Er Recherches sur l'influence exercée par о. des alcools et des acides sur a: formation des éthers ; À compones. Par N. Menschutkin. Dessus mémoire. 31 pages, M 10. Embryologische Studien. Von Prof. A. Famintzin. (Avec 3 planches.) 17 pages. a №1 1. be die Rinde des Grosshirns beim Delphin And einigen anderen Wirbelthieren nebst einigen АА Bemerkungen über die ‚Strnetur des Kleinhirns. Von Ph. Owsjannikow. (Aveo 1 planche.) 92 pages. № 12. Vergleichend-histiologische Untersuchung der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln, insbesondere der Wurzel-Leitbündel. Von Ш. Klinge. (Avec 3 planches.) 70 pages. № 13. Die Kohlensäure des Blutes. Von J, Setschenow. 62 pages. 14 ET DERNIER. Ueber die Dämpfung von Schwingungen bei grössern Amplituden. Von ®. Chwolson. 39 pages. MEMOIRES | L'ACADËMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PÉTERSBOURG. УГ N) RIE. À Tom ХХУЬ №1 ф Be Er DIE ALGENFLORA : WEISSEN MEBRES = } DER Ben а THEILE } 3 i ! Die NÖRDLICH EN BISMBERES . УОМ Christoph Gobi. -Privat-Docent an der Kaiserlichen Universität zu St.-Petersburg. (Présenté à l’Académie le 2 Mai 1878.) —5 FAT 0-—=— Sr.-PETERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l'Académie Impérial с des sciences: à St. -Pétershours: à Riga: | à Leipzig: MM. Eggers et Ci°, J. Issakof ASS Be ee et lese MN. HE x | M. a Voss. к Е оо Рих: 75 Кор. = 2 Mark 50 Pf. INHALTEN ATS Alte se : KR In HA he я : т р пазлов ne ee Sieht En sole Brand в À ee; ; | RTS т ie no М с, 2 +3 sh à ERA ee haar. 0. 4 MEMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, VIF SÉRIE. TOME “ul, N° 4. DIE ALGENFLORA WEISSEN MEERES UND DER DEMSELBEN ZUNÄCHSTLIEGENDEN THEILE NÖRDLICHEN EISMEERES Christoph Gobi, Privat-Docent an der Kaiserlichen Universität zu St.-Petersburg (Présenté à l Académie le 2 Mai 1878.) RT Or Sr.-PETERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l'Académie Impériale des sciences: à St.-Pétershourg: à Riga: à Leipzig: MM. Eggers et Ci°, У. Issakof . ; M. Le ЗЕ, et J. Glasounof; Ma Kyun éopold Voss Prix: 75 Kop. = 2 Mark 50 Pf < h ee Bert a BR и em nat st % = L Tmprimib par ordre de l'Académie Imperiale des Sciences. а +; р de x Е EL at PES Pb DS UE AE SAUT QT à Pa FO 2 PS MARS Ey . ser er и \- ы RE À AL. LÀ AU КР Imprimerie de l'Académie Impériale des Sciences N (Vass.-Ostr., 9° ligne, № a |. ALLGEMEINER THEIL.' Literatur-Angaben über die Algen des Weissen Meeres. Die aus diesem Meere vorhandenen Algensamm- lungen. Liste der bis jetzt in demselben aufgefundenen Algen. Der Charakter und die Zusammensetzung der besprochenen Algenflora; ihre gegenseitigen Verhältnisse und Verwandtschaft zu den ihr zunächstliegenden Meeresfloren. Es ist bis jetzt nichts Specielles über die Algenflora des Weissen Meeres veröffent- licht worden. Alleunsere Kenntnisse beschränken sich in dieser Hinsicht ausschliesslich auf die wenigen Data, welche wir in folgenden Abhandlungen vorfinden: 1) in einem kleinen noch vom vorigen Jahrhunderte stammenden Aufsatze von J. Lepechin (1774), wo er vier von ihm im Weissen Meere gefundene sogenannte «Fucus-Arten beschreibt; 2) in dem bekannten Werke von Postels und Ruprecht — Illustrationes Algarum etc. (1840), S. IV, wo unter anderem auch einige Algen des Weissen Meeres erwähnt werden; und 3) im Herbarium Musei Fennici von W. Nylander und Th. Saelan, (1859), $. 73—75.1) 1) Wasmanunter den 4 Lepechin’schen Fucus-Arten zu verstehen hat, das wird in dem speciellen Theile der vorliegenden Arbeit, in der Gruppe der Florideen er- örtert, nämlich bei der Betrachtung der Gattungen Rho- дор Ktz., Dumontia J. Ag. und Halosaccion Ktz. Ebenso verweise ich im speciellen Theile dieser Abhand- lung, bei der einzelnen Betrachtung jeder Form, auch auf diejenigen derselben, welche für das Weisse Meer auch in den beiden andern soeben von mir erwähnten Quellen angegeben werden. Die Angaben von Postels und Ruprecht basiren sich auf das Material, welches im Weissen Meere von C.v. Baer im Jahre 1837 und zwar, nach diesen Autoren, an folgenden Stellen gesammelt worden ist: bei der Dwina- Mündung, bei Simnii-Gori (Winter-Gebirge), bei der Pja- Mémoires de l’Acad. Пар. des sciences. VIIme Série. litza-Mündung und bei Solsa — am südlichen lappländi- schen Ufer, bei den Inseln Sosnowetz und Golaja-Koschka (bei:der Dwina-Mündung) und endlich bei Tri - Ostrowo (Drei-Inseln). Einiges über die Algen dieser Gegenden wurde ihnen auch noch von H. A. Schrenk mitgetheilt. Demzufolge zählten Postels und Ruprecht ihrer- zeit für das Weisse Meer bis 32 Algenformen (mit In- begriff derjenigen 10 Formen, welche diese Autoren für Tri-Ostrowo anführen); aus dieser ‚Zahl ist eine Form, nämlich Laminaria apoda Post.et Rupr. ganz zu strei- chen, weil sie weder irgendwo beschrieben, noch in einem Herbar aufbewahrt worden ist; und zwei andere, nämlich Laminaria saccharina Lamour. und Laminaria Phylli- tis Lamour., werden gegenwärtig als Varietäten einer und derselben Form, Laminaria saccharina Lamour. 1 CHRISTOPH GoOBI, Die vorliegende Arbeit ist als der erste Versuch anzusehen, ein möglichst vollstän- diges Bild der Algenflora des genannten Meeres darzustellen. Als Material dazu dienten mir einige von mir bearbeitete Sammlungen, welche aus verschiedenen Theilen dieses Meeres stammen, wo sie von verschiedenen Forschern in den letztverflossenen vier Decen- nien, vom Jahre 1837 angefangen, gesammelt worden sind. Der berühmte Forscher Carl v. Baer, welcher in dem letztgenannten Jahre eine Reise nach Nowaja Semlja unternahm, berührte auf derselben verschiedene Punkte des Weissen Meeres, von wo er bis 30 verschiedene Algenformen mitbrachte. Diese Samm- lung bildete den Anfang des Herbariums der Algenflora des Weissen Meeres der hiesigen Akademie der Wissenschaften, welches später allmählig bis zum Jahre 1869 vervollstän- digt wurde. Zwei Jahre nach Baer’s Reise besuchte Dr. Schrenk das Weisse Meer, welcher auch einige Algenformen mitbrachte.') Im Jahre 1840 besuchte C. v. Baer nochmals das Weisse Meer und während dieser seiner zweiten Fahrt nach Norden wurden wieder einige Algenformen aus diesem Meere mitgebracht; viele derselben wurden dieses Mal von Herrn Pankiewitsch, Theilnehmer an der Baer’schen Expedition, gesammelt. Indem Ruprecht im Jahre 1841 seine Reise zu den Küsten des nördlichen Eismeeres antrat, — nämlich nach Kanin-Land, zum Klein-Samojeden-Land, zur Insel Kolguew —, hielt er sich unterwegs am östlichen Ufer des Weissen Meeres etwas auf, nämlich unweit von der Mesen-Mündung, beim Flüsschen Semscha?) und Cap Apowski*), von wo er eine sehr geringe Anzahl von Algenformen (circa 3) mitbrachte. . Im Jahre 1842 besuchte das Weisse Meer A.v. Middendorff, welcher alle von ihm dort gesammelten Algen dem Botanischen Museum der hiesigen Akademie der Wissen- schaften übergeben hat. Von allen Algen-Sammlungen aus dem Weissen Meere, die sich im Herbar des ge- nannten Museums befinden, zeichnet sich jedoch die von Nylander im Jahre 1844 zu- angesehen. Folglich beschränkt sich die Zahl der in | Exemplare von Nylander selbst zur Verfügung standen, diesem Werke für das Weisse Meer angeführten Algen- formen auf 30. Was nun endlich die dritte von mir oben erwähnte Quelle anbetrifft, nämlich das Herbarium MuseiFen- nici von W. Nylander und Th. Saelan, welches auch eine Algen-Liste enthält, so ist zu bemerken, dass bei der Bearbeitung einer Algenflora des Weissen Meeres, aus dieser Liste ganz direct eigentlich Nichtszu entnehmen ist, weil in derselben die Algenformen für die russisch-lapp- ländische Küste im Allgemeinen angeführt werden, ohne ]е еше Angabe darüber, welche von ihnen an der zum Weissen Meere, welche an der zum nördlichen Eismeere zugekehrten Seite der Küste gefunden ist. Und wenn ich nun trotzdem auch diese Liste nicht ausser Acht lasse, so geschieht es aus dem Grunde, weil mir die authentischen mit genauer Angabe des Fundorts auf den Etiquetten. Undsoerweisstsich denn, dass von allen indieser Liste ent- haltenen Algenformen nur 26 Arten dem Weissen Meere angehören, wenn man das an der russisch-lappländischen Küste gelegene CapSwiatoi-Noss als dessen äussersten nordwestlichen Punkt betrachtet. 1) Diese zwei Sammlungen waren es auch, die, wie schon erwähnt, als Material zu den Angaben dienten, welche wir über die Algen des Weissen Meeres im ge- nannten, im Jahre 1840 erschienenen Werke von Pos- tels und Ruprecht finden. 2) Welcher sich vor der Halbinsel Kanin, etwas nörd- licher von der Mesen-Mündung in’s Meer ergiesst. 3) Oestlich vom Cap Kargowsky, an der linken Seite der Mesen-Mündung. Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 8. W. 3 sammengestellte ganz besonders aus. Alle Formen dieser Sammlung aus dem genannten Meere gehören ausschliesslich dessen Westküste an, angefangen ungefähr von der Keret- Mündung (am Karelischen !) Ufer) bis zur nordöstlichen Spitze des russischen Lapplandes — Cap Swiatoi Noss. Man sollte glauben, dass diese Sammlung ein besonderes Interesse für’s Studium der Weiss-Meer-Algenflora erregen müsste, was indessen nicht der Fall war. Hatte man seit dem aufgehört sich für diese Flora zu interessiren, oder hielt man sie schon für genügend erschöpft, oder fand sich einfach kein Forscher dafür, — genug, die Thatsache ist, dass nach Nylander ein Viertel-Jahrhundert hindurch das Weisse Meer in Vergessenheit ge- rathen war. Erst im Jahre 1869 wurden wieder einige, obschon wenige, aber dafür sehr gut erhaltene Exemplare von Algen des Weissen Meeres von Ad. Goebel mitgebracht und für das Botanische Museum der hiesigen Akademie der Wissenschaften dem verstorbenen Akademiker Ruprecht übergeben. Dies ist der letzte Beitrag zu dem von Ruprecht zu- sammengestellten Herbar der Algenflora des Weissen Meeres, zu dem denn auch alle an- geführten Sammlungen gehören. Das Jahr 1869 versprach aber viel Neues nicht nur hinsichtlich der Flora des Weissen Meeres, sondern auch der Fauna desselben zu bringen. Die bei der hiesigen Universität sich befindende Naturforscher - Gesellschaft rüstete im genannten Jahre eine Expedition nach dem Weissen Meere aus, um es in naturhistorischer Hinsicht erforschen zu lassen. Der botanische Theil wurde Herrn A, Sokoloff anvertraut, welcher das von ihm gesammelte Material nach seiner Rückkehr der Gesellschaft zur Aufbewahrung über- gab, in welcher seitdem dieses Material unbearbeitet gelegen hat. Diese von mir jetzt im Auftrage der Gesellschaft untersuchte Algensammlung enthält nur 12 verschiedene Algenarten, die hauptsächlich bei den Solowetzki-Inseln gesammelt wurden. So blieb es bis zum Jahre 1876, als Herr A. Grigorieff sich zum Weissen Meere begab, um Algen zu sammeln. Seine Sammlung stellte er mir zur Verfügung. Es ist eine der besten Samm- lungen, die bis jetzt überhaupt aus dem Weissen Meere stammen; sie enthält 38 Algen- formen und gehört ausschliesslich den Solowetzki-Inseln an. Endlich, im Jahre 1877 begab sich zum Weissen Meere unser junger Naturforscher, Student der hiesigen Universität, Herr K. Mereschkowski, welcher verschiedene Theile des genannten Meeres schon im Jahre 1876 mit Herrn A. Grigorieff besucht hatte. Indem er sich für dieses Mal das Ziel stellte die von ihm erwählte Gegend, nämlich die Gruppe der Solowetzki - Inseln hauptsächlich in zoologischer Hinsicht zu erforschen, benutzte er die Gelegenheit, auch meiner Bitte entgegen zu kommen und mir die dortigen Algen zu sammeln, mit denen er ohnehin fortwährend zu thun hatte, da der grösste Theil der nie- deren Thiere: Hydroiden, allerlei Mollusken etc. nicht nur unter Algen sondern auch auf 1) Mit diesem Namen wird ein Theil der westlichen | lichen Ecke der Kandalax-Bucht angefangen, bis zu der Küste des Weissen Meeres benannt, von der nordwest- | südlich von ihr gelegenen Stadt Kemi. 1* 4 ÜHRISTOPH GoBi, denselben und zwar oft ausschliesslich auf ihnen leben. Dank dem Eifer und der besonderen Aufmerksamkeit des Herrn K. Mereschkowski kam während seines zwei Monate dauern- den Aufenthalts auf den genannten Inseln eine ziemlich beträchtliche Algensammlung zu Stande, welche er zu meiner Verfügung stellte, indem er Alles, was er in verschiedenen Theilen des Weissen Meeres noch im Jahre 1876 gesammelt hatte, derselben hinzufügte (im Ganzen 27 Formen). Und so liegen alle genannten Sammlungen — von C. v. Baer, Dr. Schrenk, Dr. Ruprecht, A. v. Middendorff, W. Nylander, A. Goebel, A. Sokoloff, A. Grigo- rieff und K. Mereschkowski — der vorliegenden Abhandlung zu Grunde; einerseits bestätigen sie sich unter einander, andererseits aber ergänzen sie sich gegenseitig und liefern somit ein sehr werthvolles Material zur Kenntniss der Algenflora des Weissen Meeres (die Diatomaceen ausgenommen). Zur leichteren Uebersicht führe ich folgende Liste der bis jetzt in diesem Meere aufgefundenen Algenformen an in derselben Reihenfolge, an welche ich mich bei der wei- teren Betrachtung jeder derselben halte. Florideae. Fam. Corallineae. Gen. Corallina Lamour. Corallina oflicinalis L. Gen. Lithophyllum Phil. Lithophyllum Lenormandi (Aresch.) Rosan. Gen. Lithothamnion Phil. Lithothamnion fasciculatum (Lam.) Aresch. Gen. Hildbrandtia Nardo. Hildbrandtia rosea Ktz. Fam. Rhodomeleae, Gen. Odonthalia Lyngb. Odonthalia dentata (L.) Lyngb. Gen. Fhodomela (С. Ло.) J. Ag. Rhodomela subfusca (Woodw.) Ag. forma B. gracilior J. Ag. forma lycopodioides (Ag.) mihi. DIE ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES UV. $. №. Gen. Polysiphonia Grev. Polysiphonia pulvinata J. Ag. Polysiphonia urceolata Grev. Polysiphonia arctica J. Ag. char. mut. Polysiphonia nigrescens Grev. Fam. Sphaerococcoideae, Gen. Delesseria (Lamour) Grev. Delesseria sinuosa (Good. et Woodw.) Lamour. Delesseria Baerii Rupr. Fam. Spongiocarpeae. Gen. Polyides C. Ag. Polyides rotundus (С ml.) Grev. Fam. Rhodymenieae, Gen. Rhodymenia (Grev.) J. Ag. Rhodymenia palmata (L.) Grev. | Gen. Euthora J. Ag. Euthora cristata (Turn.) J. Ag. Gen. Rhodophyllis Ktz. Rlıodophyllis dichotoma (Lepech.) Ch. Gobi. Fam. Dumontieae. Gen. Dumontia (Lamour) J. Ag. Dumontia filiformis (Lyngb.) Grev. Gen. Halosaccion Ktr. Halosaccion ramentaceum (L.) J. Ag. ?Halosaccion saccatum (Lepech.) Gen. Sarcophyllis J. Ag. Sarcophyllis edulis (Stackh.) J. Ag. (A CHRISTOPH Совт, Fam. Gigartineae. Gen. Ahnfeltia (Fries) J. Ag. Ahnfeltia plicata Fr. Gen. Cystoclonium Kty. Cystoclonium purpurascens (Huds.) Ktz. Gen. Phyllophora (Grev.) J. Ag. Phyllophora interrupta (Grev.) J. Ag. Phyllophora Brodiaei (Turn.) J. Ag. Fam. Fastigiarieae. Gen. Fastigiaria Stackh. Fastigiaria furcellata (L.) Stackh. Fam. Ceramieae. Gen. Ptilota C. Ag. Ptilota plumosa (L.) Ag. forma а iypica Ch. Gobi. forma В arctica Ch. Gobi. Gen. Ceramium Lyngb. Ceramium rubrum (Huds.) Ag. Gen. Antithamnion (Naeg.) Thur. Antithamnion Plumula (Ellis) Thur. v. boreale Ch. Gobi. Fam. Chantransieae. Gen. Chantransia (D. C.) Fr. Chantransia Daviesii (Dillw.) Thur. Fam. Porphyreae. Gen. Porphyra C. Ag. Porphyra laciniata (Ligthf,) Ag. Porphyra miniata (Lyngb.) C. Ag. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERRS о. 3. У. Fucaceae. . Fam. Fuceae. Gen. Pelvetia Desne et Thur. Pelvetia canaliculata (L.) Desne et Thur. Gen. Ascophyllum Stackh. Ascophyllum nodosum (L.) Le-Jol. Gen. F'ucus Desne ct Thur. Focus distichus (L.) Fucus vesiculosus (L.) var. sphaerocarpus J. Ag. Fucus evanescens C. Ag. Fucus serratus Г. Tilopterideae. Fam. Haplosporeae. Gen. Isthmoplea Kjellm. Isthmoplea sphaerophora Kjellm. Phaeosporeae. Fam. Ectocarpeae. Gen. Pylaiella Bory. Pylaiella littoralis (L.) Kjellm. В. tilopterioides Ch. Gobi. Gen. Ectocarpus (Lyngh.) Kjellm. Ectocarpus Naegelianus (Kütz) Ch. Gobi. Fam. Sphacelarieae. Gen. Sphacelaria (Lyngb.) Ktz. Sphacelaria arctica Harv. CHRISTOPH Go8i, Gen. Chaetopteris Ку. Chaetopteris plumosa (Lyngb.) Ktz. Fam. Dietyosiphoneae. Gen. Phloeospora Aresch. Phloeospora subarticulata Aresch. Phloeospora tortilis (Rupr.) Aresch. Gen. Dictyosiphon Grev. Dictyosiphon foeniculaceus (Huds.) Grev. forma flaccida Aresch. Dictyosiphon hippuroides (Lyngb.) Ktz. Gen. Desmarestia Grev. Desmarestia aculeata (L.) Lamour. Gen. Dichloria Grev. Dichloria viridis (F1. Dan.) Grev. Fam. Seytosiphoneae. Gen. Scytosiphon (. Ag. char. mut. Seytosiphon lomentarius (Lyngb.) J. Ag. Gen. Phyllitis (Ktz.) Le-Jol. Phyllitis fascia (F1. Dan.) Kütz. Fam. Chordarieae. Gen. Chordaria (C. Ag.) J. Ag. Chordaria flagelliformis (F1. Dan.) Ag. Chordaria divaricata Ag. Gen. Castagnea Derb. et Sol. Castagnea virescens (Carm.) Thur. forma pumila Ch. Gobi. Gen. Mesogloea Ag. Mesogloea vermicularis Ag. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 5. w. Gen. Elachistea Duby. Elachistea fucicola (Velley) Fries. Blachistea lubrica Rupr. Fam. Asperococceae, Gen. Ralfsia Berkel. Ralfsia deusta Berkel. Ralfsia fatiscens (Aresch.) Ch. Gobi. Fam. Laminarieae Bory. I. SIMPLIGES Rstf. Gen. Chorda (Stackh.) Lamour. Chorda Filum (L.) Lamour. I. FIBROSAE Rstf Gen. Phyllaria Le-Jol. Phyllaria dermatodea (Delap.) Le-Jol. Ш. VASCULARES. Gen. Laminaria (Lmx.) J. Ag. Laminaria cuneifolia J. Ag. Laminaria caperata J. Ag. Laminaria digitata (L.) Lamour. Gen. Orgyia Stackh. Orgyia pinnata (Gunn.) Chlorosporeae. Fam. Ulvaceae. Gen. Monostroma (Thur.) Wittr. Monostroma fuscum (Post. et Rupr.) Wittr. Monostroma lubricum Kjellm. Monostroma Grevillei (Thur.) Wittr. Gen. Ulva (L.) Le-Jol. Ulva Enteromorpha Le-Jol. Ulva mierococca (Ktz.) Ch Gobi. Mémoires de 1’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 10 CHRISTOPH GoOBIT, Fam. Cladophoreae. Gen. Cladophora Ktz. Cladophora rupestris (L.) Ktz. Cladophora arcta (Dillw.) Ktz. Cladophora crispata (Roth) Rabenh. Fam. Confervaceae. Gen. Rhizoclonium Ktz. Rhizoclonium rigidum Ch. Gobi. Fam. Ulothricheae. Gen. Chaetomorpha Kütz. Chaetomorpha Melagonium (Web. et Mohr) Kütz. Chaetomorpha Linum (Roth) Kütz. Gen. Ulothrix Kütz. Ulothrix submarina Kütz. Phycochromaceae. Fam. Calothricheae. Gen. Calothrix (Ag.) Thur. Calothrix confervicola Ag. Diese Liste umfasst gegenwärtig: 30 Formen aus der Gruppe der Rothtange oder Florideen, 33 aus der der Brauntange (darunter 6 Fucoideae, 1 Tilopterideae und 26 Phaeo- sporeae), 12 Grüntange oder Chlorosporeae und 1 Form aus der Gruppe der Phycochroma- ceae, d. h. im Ganzen 76 Formen. Es wird damit freilich die Algenflora des Weissen Meeres nicht erschöpft und diese Liste wird gewiss in. Zukunft noch vervollständigt werden. Es ist aber jetzt mit grosser Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass in diesem Meere z. B. folgende 9 Formen vorkommen: Lithothammion polymorphum Aresch., Kallymenia reni- formis (Turn.) J. Ag., Chantransia secundata Thur., Thamnidium Roth Thur., Thamni- dium mesocarpum Kleen, Ulva clathrata Ag., Monostroma Вина Wittr., Rhizoclonium riparium Harv. und Urospora mirabilis Aresch.; und diese Annahme ist darauf begründet, dass die drei ersten der genannten Formen an der nördlichen Norwegischen Küste so wie auch bei Nowaja-Semlja, und die 6 letzteren ausserdem auch noch bei Spitzbergen vorkommen. Ferner kann nicht unerwähnt bleiben, dass die angeführte Liste nur eine Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. w. qi einzige Form aus der Gruppe der Phycochromaceae enthält; angenommen sogar, dass die Formen dieser Algengruppe überhaupt für dieses Meer nicht charakteristisch seien, kann dennoch nicht zugegeben werden, dass es nicht mehr als nur eine Form enthalten sollte. In jedem Falle ist also die Zahl der Algenformen des Weissen Meeres nicht geringer als 85. Aus der angeführten Liste sind folgende Formen im genannten Meere sehr stark ver- breitet, d. h. sie kommen dort fast überall, häufig und in grosser Menge vor: Lithophyllum Lenormandi (Aresch.) Rosan. Odonthalia dentata (L.) Lyngb. Polysiphonia arctica J. Ag. char. mut. Polysiphonia nigrescens Grev. Rhodophyllis dichotoma (Lepech.) Ch. Gobi. Ahnfeltia plicata Fr. Phyllophora interrupta (Grev.) J. Ag. Delesseria sinuosa (Good. et Woodw.) Lamour. Delesseria Ваегй Rupr. Ptilota plumosa (L.) Ag. var. arctica Ch. Gobi. Chantransia Daviesii (Dillw.) Thur. Ascophyllum nodosum (L.) Le-Jol. Fucus evanescens С. Ag. Fucus serratus L. Pylaiella littoralis (L.) Kjellm. Desmarestia aculeata (L.) Lamour. Laminaria caperala J. Ag. Laminaria digitata (L.) Lamour. Orgyia pinnata (Gunn.) Ch. Gobi. Ulva Enteromorpha var. compressa Le-Jol. Zu dieser Categorie sind wahrscheinlich auch noch folgende hinzuzuzählen: Dictyosiphon foeniculaceus (Huds.) Grev. Dictyosiphon hippuroides (Lyngb.) Ktz. Chordaria flagelliformis (Fl. Dan.) Ag. Ralfsia fatiscens (Aresch.) Ch. Gobi. Elachistea fucicola (Velley) Fr. Blachistea lubrica Rupr. Monostroma fuscum (Post. et Rupr.) Wittr. Obschon folgende Formen auch an vielen Punkten des genannten Meeres angetroffen werden und folglich eine ebensolche räumliche Verbreitung haben, wie die der ersten Categorie, so kommen sie doch viel seltener und nicht so zahlreich vor: 2* 12 CHrisrToPpx GoBi, Ithodomela subfusca (Woodw.) Ag. var. lycopodioides Ag. Halosaccion ramentaceum (L.) J. Ag. Ptilota plumosa (L.) Ag. var. typica Ch. Gobi. Ceramium rubrum (Huds.) Ag. var. decurrens auct. Antithamnion Plumula (Ellis) Thur. var. boreale Ch. Gobi. Fucus vesiculosus L. var. sphaerocarpus J. Ag. Fucus distichus L. Chaetopteris plumosa (Lyngb.) Ktz. Dichloria viridis (Fl. Dan.) Grev. Chorda Filum (L.) Lamour. Cladophora rupestris (L.) Ktz. Zu ihnen müssen wahrscheinlich auch noch folgende zugerechnet werden: Corallina officinalis L. Rhodymenia palmata (L.) Grev. Euthora cristata (Turn) J. Ag. Cystoclonium purpurascens (Huds.) Ktz. Porphyra miniata (Lyngb.) C. Ag. Sphacelaria arctica Har v. Chordaria divaricata Ag. Castagnea virescens (Carm.) Thur. forma pumila Ch. Gobi. Phloeospora subarticulata Aresch. Phloeospora tortilis (Rupr.) Aresch. Cladophora arcta (Dillw.) Ktz. Ulva micrococca (Ktz.) Ch. Gobi. Calothrix confervicola Ag. Was nun die übrigen Formen anbetrifft, so besitzen wir noch viel zu wenig Angaben, um ein Urtheil über ihre Verbreitung zu fällen; doch muss bemerkt werden, dass einige derselben bis jetzt nicht südlicher von Tri-Ostrowo gefunden worden sind, nämlich: Polysiphonia urceolata Grev. Polyides rotundus (Gml.) Grev. Dumontia filiformis (Lyngb.) Grev. Sarcophyllis edulis (Stackh.) J. Ag. Fastigiaria furcellata (L.) Stackh.') Porphyra laciniata (Lightf.) Ag. Isthmoplea sphaerophora Kjellm. 1) Sie wurde auch etwas südlicher von Tri-Ostrowo, nämlich unweit von der Tschawanga-Mündung gefunden Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES 0. 8. №. 13 Mesogloea vermicularis Ag. Ralfsia deusta Berkel. Und einige sogar nicht südlicher als am Cap Swiatoi - №33, an der nordöstlichen Spitze des russischen Lapplands, wie z. B. Scytosiphon lomentarius (Lyngb.) J. Ag. Monostroma lubricum Kjellm. Chactomorpha Melagonium (Web. et Mohr) Ktz. Sowohl die Zusammensetzung der Algenflora des Weiss-Meeres selbst, als auch der Umstand, dass zu den am meisten verbreiteten und folglich sie am meisten charakterisi- renden Formen diejenigen gehören, welche nur den nördlichen Polar-Meeren fast aus- schliesslich eigen sind oder in diesen Meeren mehr verbreitet sind, als in den südlicher gelegenen — alles dies weist schon darauf hin, dass die besprochene Flora einen durchaus nordischen Charakter besitzt. Noch besser erhellt dies aber aus der folgenden Zusammen- stellung der Arten-Zahlen der Nachbarfloren, welche Zahlen zu gleicher Zeit auch darauf hinweisen, in welchem Verhältnisse unsere Flora zu den benachbarten nordischen Floren steht, wie z. B. zur Flora von Nordlanden in Norwegen, der von Spitzbergen oder von der Westküste von Nowaja-Semlja und Waigatsch.') в Westküste Nordlanden. Meer Spitzbergen. Баша und Waigatsch. Florideae 60 30 (35) 33 27 Fucaceae 9 6 4 2 Tilopterideae 1 1 1 2 Phaeosporeae 39 26 23 21 Chlorosporeae 18 12 (16) 14 И Phycochromaceae 5 1 1 1 127 Arten. 76 (85) Arten. 76 Arten. 70 Arten. Wenn man in der Columne der Arten des Weissen Meeres zu den Florideen und Chlorosporeen noch diejenigen 9 Formen hinzufügt?), über deren wahrscheinliches Vor- 1) Bei der Zusammenstellung aller dieser Zahlen (für Nordlanden aus Kleen’s Liste, und für die anderen ge- nannten Gegenden aus Kjellmann’s Abhandlungen) halte ich mich an diejenige Umgrenzung der Formen, wie ich sie bei der ausführlicheren Betrachtung jeder derselben im speciellen Theile dieser Arbeit annehme. Dabei muss ich aufmerksam machen, dass in allen Fällen, wo ich Zahlenangaben anführe, ich dabei hauptsächlich auf ihren relativen und nicht absoluten Werth Ge- wicht lege. Die absolute Grösse dieser Zahlen wird sich freilich mit der Zeit etwas ändern; da aber die Floren der vier verglichenen Gegenden als in gleichem Maasse vollständig untersucht angesehen werden können, so ver- mögen die möglichen Schwankungen des absoluten Wer- thes der Zahlen keine fühlbaren Veränderungen auf die gegenseitigen Proportions -Verhältnisse derselben aus- zuüben, sondern werden eben nur die endgültigen Werthe dieser Zahlen selbst feststellen. 2) Lithothamnium polymorphum Aresch., Kallymenia reniformis (Thur.) J. Ag., Chantransia secundata Thur., Thamnidium Rothii Thur., Thamnidium mesocarpum Kleen, Ulva clathrata Ag., Monostroma Blyttii Wittr., Rhizoclonium riparium Harv. und Urospora mirabilis Aresch. 14 CHRISTOPH GoBi, kommen im Weissen Meere man kaum zweifeln kann, wie schon vorher erwähnt worden, so weist diese Tabelle gerade darauf hin, dass unsere Flora in der Artenzahl ihrer ver- schiedenen Gruppen nur dem Norwegischen Nordlande nachsteht, dagegen um nur ein Ge- ringes entsprechenden Gruppen von Spitzbergen und Nowaja Semlja übertrifft. Jedoch selbst bei Ausschliessung dieser 9 Formen zeigt die Tabelle, dass die Algenflora des Weissen Meeres nur um etwas die Floren der beiden letztgenannten Gegenden übertrifft und dass sie im Gegentheil in viel höherem Grade der Algenflora vom Norwegischen Nord - lande nachsteht, d. h. dass sie abgesehen von ihrem vergleichsweise unbedeutend grösseren Reichthum an Arten dennoch viel mehr diesen Inselfloren, als der des Norwegischen Nord- landes sich nähert. . Die die allen vier in der Tabelle angeführten Gegenden gemeinsamen Algenformen belaufen sich auf 33; schliesst man das Norwegische Nordlanden aus, so wird die Zahl der den drei übrigen Floren gemeinsamen Formen schon grösser, nämlich 42, und dabei sind diejenigen 9 Formen, welche in der Flora vom Norwegischen Nordlanden nicht vor- kommen, gerade für die anderen drei Gegenden charakteristisch, weil die Mehrzahl der- selben in diesen Gegenden, so zu sagen, ganz allgemein verbreitet ist und dabei auch noch in grosser Menge vorkommt. Folgende Liste enthält diese gemeinsamen Formen; diejenigen derselben, welch beim Norwegischen Nordlanden nicht vorkommen!), sind mit Cursivschrift gedruckt; die vorn mit einem Sternchen bezeichneten Formen gehören zu solchen, die, wenn nicht ausschliesslich, so doch überwiegend den Meeren eigen sind, die in den nördlicheren Brei- ten liegen, d. h. sie erscheinen für diese Meere mehr charakteristisch, als für die mehr südlich gelegenen, durch ihre weit stärkere Verbreitung in der ersteren. *Chantransia Daviesii *Rhodymenia palmata *Euthora cristata *Rhodophyllis dichotoma *Halosaccion ramentaceum *Phyllophora interrupta *Phyllophora Brodiaei *Lithothamnion fasciculatum Hildbrandtia rosea *Odonthalia dentata *Rhodomela subfusca var. lycopodioides *Polysiphonia arctica *Delesseria sinuosa *Delesseria Baerii 1) Statt Fucus evanescens C. Ag. wird für Norwegisch Nordlanden eine andere ihm sehr nahe stehende Form, Fucus furcatus C. Ag., angegeben. Was nun die Ab- wesenheit der Delesseria Baerü Rupr. und Phyllophora interrupta (Grev.) J. Ag. in dieser Gegend betrifft, welche dort durch die ihnen sehr nahestehenden Deles- seria angustissima Griff. und Phyllophora membranifolia (Good. et Woodw.) J. Ag. vertreten werden, so steht dieser Umstand im Einklange mit anderen Angaben über dieAlgenfloradieser Gegend(mitihrem verhältnissmässigen Reichhthum an west -europäischen, atlantischen Formen) welche Angaben auf ihren weniger nordischen Charakter im Vergleich mit Spitzbergen, Nowaja Semlja und dem Weissen Meere hinweisen. Ganz dasselbe Verhältniss gilt, soviel ich weiss, auch für die Fauna dieser Gegend; die floristischen und faunistschen Angaben stehen hier also im Einklange und bestätigen sich gegenseitig. Die ALSENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. Ww. 1: *Fastigiaria turcellata *Ptilota plumosa Lv: ty Bite J у. arctica Ceramium rubrum v. decurrens *Antithamnion Plumula * Pucus evanescens *Fucus serratus Chorda Filum *Orgyia pinnata *Phyllaria dermatodea *Laminaria caperata *Laminaria digitata *Ralfsia fatiscens *Chordaria flagelliformis [eb *Blachistea lubrica *Chaetopteris plumosa *Sphacelaria arctica *Pylaiella littoralis *Phloeospora subarticulata * Phloeospora tortilis *Dietyosiphon hippuroides Dictyosiphon foeniculaceus Desmarestia aculeata. Dichloria viridis Ulva Enteromorpha var. compressa *Monostroma fuscum Cladophora arcta *Chaetomorpha Melagonium. Elachistea fucicola Aber noch schärfer erhellt der Charakter der in diesen Blättern besprochenen Algen- flora aus der mehr detaillirten Betrachtung ihrer Verwandtschaft mit der Flora anderer Gegenden, d. h. aus dem Vergleich der Zahlen der gemeinsamen Formen, welche ihr und jeder der drei genannten Floren, einzeln genommen, eigen sind. Die dazu nöthigen Data stelle ich in folgendem für alle diese Floren berechneten Schema zusammen. Die an den Ecken dieses Schemas stehenden Zahlen bezeichnen die Gesammtzahl der in der angegebenen Region vorkommenden Algenarten, und die Zahl auf der Linie, welche je zwei solcher Ecken unter einander verbinden — die Zahl der diesen Regionen gemein- samen Formen. In die in Parenthese stehenden Zahlen sind diejenigen Formen miteinge- schlossen, deren Vorkommen im Weissen Meere höchst wahrscheinlich ist, wie schon er- wähnt worden. Spitzbergen 54 oder 74%, Nowaja Semlja — 10 50 oder 49%, | : 47 (56) oder 64%/, (700) | | | 127 | Norweg. Nordlanden Bi | m рт треск ана топит ee ee a 76 (55) 57 (66) oder 56° (61%) Weisses Meer. 16 CHRISTOPH G'OB1, Dieses Schema zeigt nun, dass die Zahl der gemeinsamen Formen beträgt: Beim Weissen Meere und dem Norweg. Nordlande = 57')(56%,) Beim Weissen Meere und Spitzbergen... Beim Weissen Meere und Nowaja Semlja . ..... Oder nach anderer Berechnung 66 (61%) 25 Florideae SONT 1 Tilopterideae 1 5 Fucaceae 5 20 Phaeosporeae 20 6 Chlorosporeae 10 Е — 48°) (63°/) 54 (67°/) RES u оон ны. Amen Vous CCE, 21 Florideae 23 4 Fucaceae 4 18 Phacosporeac 18 5 Chlorosporeae 9 ..= 47)(64°/) 56 (70%) 50 Рона TRE 2 Fucaceae 2 19 Phacosporeae 19 6 Chlorosporeae 10 Je mehr gemeinsame Formen zwei Floren unter einander besitzen, desto näher stehen diese beiden Floren zu einander und desto inniger sind sie also unter einander verwandt. Die innere Verwandtschaft der Floren von zwei beliebigen Gegenden, welche letztere von 1) Darunter: 1. diejenigen 33 Formen, welche Nowaja Semlja und Spitzbergen gemeinsam und in der vorher- gehenden Aufzählung mit einem Sternchen bezeichnet sind; 2. fünf Formen, die nur mit Spitzbergen allein ge- meinsam sind (Ahnfeltia plicata, Porphyra miniata, Sar- cophyllis edulis, Ascophyllum nodosum, Fucus vesiculosus); 3. vier mit Nowaja Semlja gemeinsame Formen (Coral- lina offieinalis, Polyides rotundus, Ralfsia deusta, Clado- phora rupestris); und 4. folgende 15 Formen, welche weder bei Spitzbergen noch bei Nowaja Semlja ange- troffen worden sind: Lithophyllum Lenormandi Polysiphonia urceolata Polysiphonia nigrescens Dumontia fiformis Cystoclonium purpurascens Porphyra laciniata Isthmoplea sphaerophora Pelvetia canaliculata Fucus distichus Chordaria divaricata Mesogloea vermicularis Castagnea virescens Scytosiphon lomentarius Monostroma Grevillei. Phyllitis fascia 2) Darunter; alle die in Vorhergehendem aufgezählten 42 Formen (von denen 33 — allen vier angeführten Ge- genden und 9 — dem Weissen Meere, Spitzbergen und NowajaSemljagemeinsamsind), fünf Formen, die ausser- dem auch dem Norwegischen Nordlanden gemeinsam sind (sie sind in der Rubrik 2 der letzten Anmerkung angeführt), und Monostroma lubricum, welche Form bis jetzt nur im Weissen Meere und bei Spitzbergen ge- funden worden ist. 3) Darunter die nämlichen 42 Formen, die in der vo- rigen Anmerkung erwähnt sind; ansserdem noch diejeni- gen vier Formen, welche in der Rubrik 3 in der vor- letzten Anmerkung angeführt sind, und Ulva micrococca, die bis jetzt nur im Weissen Meere und bei Nowaja Semlja gefunden worden ist. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 8. №. 17 ungefähr .gleicher Ausdehnung und fast in gleichem Maasse erforscht worden sind, kann durch folgende Proportion ausgedrückt werden: (A+B):20=100:V woraus folgt 2G wo A die Gesammtzahl der Arten irgend einer und B — einer andern Gegend bezeichnet; G die Zahl der diesen beiden Gegenden gemeinsamen Formen und V — die innere Ver- wandtschaft in %,. Demgemäss ist die Verwandtschaft der Algenflora des Weissen Meeres und der vom Norwegischen Nordlanden folgende: 57 +57 р й— 100: OT oder 56%. Nimmt man als Gesammtzahl der Algenformen für das Weisse Meer — 85, so bekommt man V=10W%. en — 100. = oder 61%. Ebenso sind auch alle übrigen Proportions-Verhältnisse des gegebenen Schema’s ab- geleitet, wobei die Bruchtheile über '/, — für ein Ganzes und unter 1, — gar nicht ge- rechnet werden. Hieraus erhellt, dass zwar die absolute Zahl der Formen, welche dem Weissen Meere und dem Norwegischen Nordlanden gemeinsam sind, nämlich 56 (65), grösser ist, als die absoluten Zahlen der dem Weissen Meere und Spitzbergen gemeinsamen Formen — 48(54), oder für dasselbe Meer und Nowaja Semlja — 47 (56), dass aber die relative Zahl im ersteren Falle geringer ist, als in den beiden letzteren, da sie nur 56% oder, nach anderer Berechnung, 61°, beträgt, während in den beiden letztgenannten Fällen sie 63%, und 64°, oder sogar 67°, und 70°, erreicht; folglich ist die relative Zahl der ge- meinsamen Formen in den beiden letztgenannten Fällen um 7%,—9%, grösser als im ersteren; wobei nicht übersehen werden muss, dass diese relative Zahl etwas grösser für Nowaja Semlja als für Spitzbergen ist, ‘d. В. mit anderen Worten, dass die Algenflora des Weissen Meeres näher der von Nowaja Semlja als der von Spitzbergen steht, obschon die Verschiedenheit allerdings unbedeutend genug ist. Dies Verhalten lässt sich durch folgende graphische Darstellung noch anschaulicher machen: Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Serie. ©> 18 CHRISTOPH GoBi, Spitzbergen + Nowaja Semlja Norw. Nordlanden X Weisses Meer. + Die Reihenfolge der Linien weist auf den Grad der Verwandtschaft der Algenflora des Weissen Meeres zu den Floren der drei übrigen Gegenden hin. Indem wir dasselbe Prineip auch in dem Falle anwenden, wo wir Norwegisch Nord- landen als Ausgangspunkt annehmen, erweist es sich, dass die Algenflora dieser Gegend der des Weissen Meeres am nächsten steht — 56°%,(61°,), sodann — der von Nowaja Semlja — 50°, und endlich der von Spitzbergen !) — 490, was durch folgende graphische Darstellung veranschaulicht werden kann: Spitzbergen Х À Nowaja Semjla Norw. Nordlanden x Weisses Meer. Ferner ist aus demselben allgemeinen Schema zu ersehen, dass von allen vier ge- nannten Gegenden Spitzbergen und Nowaja Semlja am nächsten mit einander verwandt sind, weil sie die grösste relative Zahl der gemeinsamen Formen, nämlich 54 (oder 74°/,), und die geringste absolute Artenzahl besitzen (76 für die erste und 70 für die letztgenannte Gegend). Jede dieser beiden Floren steht ferner der des Weissen Meeres näher als der Flora von Norwegisch Nordlanden; es kann graphisch folgendermassen dar- gestellt werden: 1) Diese Folgerung stimmt durchaus mit Kjell- | gatsch ein südlicheres Gepräge hat, als die bei Spitz- mann’s Angabe, welcher sagt, dass die Algenvegeta- | bergen (vergl. Kjellmann, Ueb. die Algenveget. des tion an der Westküste von Nowaja Semlja und Wai- | Murm. Meer. etc., S. 76 u. 77). DIE ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. М. 19 Spitzbergen Nowaja Semlja Spitzbergen Nowaja Semlja у x Norw. Nordlanden Weisses Meer. Norw. Nordlanden Weisses Meer. Die soeben gegebene Auseinandersetzung der gegenseitigen Verwandtschaft der Algenfloren aus den vier angeführten Gegenden beweist nun, dass die Algenflora des „Weissen Meeres viel näher den unter sich am meisten verwandten Floren von Nowaja Semlja und Spitzbergen steht, als der des Norwegischen Nordlandes, abgesehen davon, dass die letztere ihrerseits sich dieser Flora mehr nähert, als den beiden eben genannten nordi- schen Insel-Floren. Folglich besitzt die Algenflora des Weissen Meeres einen rein nordi- schen, man kann sagen, einen polaren Charakter; dabei äussert sich der nordische Cha- rakter dieser Flora um so schärfer, je weiter man in das Weisse Meer vom Norden nach Süden vordringt, weil in dieser Richtung die west-europäischen Formen an Zahl allmählig abnehmen, und nur sehr wenige darunter hier eine mehr oder weniger bedeutende Ver- breitung haben. Und in der That, wie wir schon gesehen, besitzen die Floren des Norwegischen Nord- landes und des Weissen Meeres von der jeder dieser Gegenden eigenen Gesammtzahl der Formen (nämlich 127 für die erstere und 76 (85) für die letztere), nur 57 (66) gemein- same Formen; der Flora des Weissen Meeres fehlen also gegen sechszig (61) solcher Arten, die an den Küsten des Norwegischen Nordlandes noch vorkommen und zu den west- europäischen Formen gehören; mit anderen Worten, indem diese west-europäischen For- men noch die Nord-Küste Scandinaviens — Norwegisch Nordlanden — erreichen, dringen sie nicht weiter nach Osten oder, genauer, nach Südosten vor. Wir sehen ferner, dass diejenigen der gemeinsamen Formen dieser beiden Floren, welche in den west-europäischen Meeren verbreitet, 4. В. dem Gebiete des Atlantischen Oceans eigen sind, bei ihrem Vordringen längs der Nordküste Scandinaviens und Lapplands in das Weisse Meer, sich darin allmählig verlieren oder immer seltener werden. So 2. В. ist Scytosiphon lomentarium nicht südlicher vom Cap Swiatoi-Noss gefunden worden; etwas weiter gehen: Polysiphonia urceolata, Dumontia filiformis, Porphyra laciniata, Pelvetia canaliculata, Mesogloea vermicularis, welche bis jetzt nicht südlicher als Tri-Ostrowo bemerkt sind. Angenommen sogar, dass alle diese Formen viel südlicher angetroffen wür- 3* 20 ÜHRISTOPH Gogi, den, — was sehr wahrscheinlich ist — würden sie dennoch hier die seltensten sein, wie es jetzt mit den folgenden Formen der Fall ist, welche viel südlicher von Tri-Ostrowo, nämlich bei den Solowetzki-Inseln, gefunden sind: Corallina officinalis, Polysiphonia pulvi- nata, Rhodymenia palmata, Cystoclonium purpurascens, Chordaria divaricata, Dichloria viridis, Phyllytis fascia, Chorda Filum und einige Andere. Wir sehen also, dass nur sehr wenige von derjenigen Anzahl der west-europäischen Formen, welche an der Küste des Norwegischen Nordlandes vorkommen, wo die Mehrzahl derselben gewöhnlich ist, das Weisse Meer erreichen; viele von dieser geringen Anzahl der west-europäischen Formen werden in diesem Meere in ihrer Verbreitung von Norden nach Süden immer seltener und seltener. Dadurch gewinnen aber die hier vorhandenen nordischen Formen allmählig die Oberhand, und unter ihnen solche, die an den Küsten des Norwegischen Nordlandes nicht vorkommen, hier jedoch allgemein verbreitet sind, ähnlich wie bei Spitzbergen und Nowaja Semlja, wie z. B. Polysiphonia arctica, Delesseria Baeriü, Phyllophora interrupta, Fucus evanescens'). Es ist also klar, dass die südlichen Theile dieses Meeres ein mehr nördlicheres Ge-, präge, als dessen nördliche Theile besitzen müssen, weil hierher manche von den west- europäischen Formen nicht gelangen, welche noch in dessen nördlicheren Theilen vor- kommen können. Gleichzeitig mit der Erläuterung des Charakters der Algenflora des Weissen Meeres gelangen wir auch noch zu einem andern Resultat, nämlich, dass diese Flora aus zwei Elementen zusammengesetzt wird: den Repräsentanten der west-europäischen Meere oder, genauer gesagt, des Atlantischen Oceans und des nördlichen Eismeeres. Die ersteren bilden die Mehrzahl, die letzteren — die Minderzahl; nichtsdestoweniger wird der Cha- rakter der Flora durch die letzteren bedingt, weil sie hier als vorherrschendes Element erscheinen, in Folge ihrer grösseren Verbreitung im Verhältniss zu den ersteren. 1) Wahrscheinlich müssen zu diesen Formen auch [ genannte Form kommt, nach demselben Forscher, auch Ralfsia fatiscens, Phloeospora tortilis und möglicherweise Phloeospora subarticulata gezählt werden, welche hier bisher nur bei den Solowetzki-Inseln gefunden worden sind. Phloeospora tortilis und Ralfsia fatiscens gehören, nach Dr. Kjellmann, zu den die spitzbergische Meer- algenflora charakterisirenden Arten (Kjellm., Ueb. die Algenveget. des Murm. Meer. etc., S. 78) und die letzt- ganz allgemein bei Nowaja Semlja vor (Id. ibid., S. 49, 65, 66). Diese beiden Arten sind auch im Finnischen Meerbusen verbreitet (vergl. meine Arbeit «Braunt. des Finn. Meerb.», wo die erstgenannte Art unter dem Namen Dictyosiphon Фот (Rupr.), S. 15—16, und die letztgenannte unter Ralfsia verrucosa Aresch., S. 11 —12, zu verstehen ist.) Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 5. w. 21 IL SPECIELLER THEIL. I. Florideae. Fam. Corallineae. Gen. Corallina (Tournf.) Lamour. Tournf. Instit. rei herbar. vol. III (Paris 1719), tab. 338, A. Lamour. Hist. d. Polyp. corallig. flex. (Caen, 1816), p. 275. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 560. Corallina officinalis L. J. Agardh.l. с. р. 562. Einige vom Meere auf’s Ufer geworfene Exemplare dieser Alge stammen von den Solowetzki-Inseln (K. Mereschkowski); aber selbst auch in diesem Zustande kommt diese Form dort sehr selten vor (K. Mereschkowski, A. Grigorieff). Im akademischen Herbar befinden sich Exemplare dieser Pflanze, die im Weissen Meere von A. Goebel, im Jahre 1869, bei Tri-Ostrowo, wahrscheinlich auch im Tang- Auswurfe, gesammelt worden sind; und im nördlichen Eismeere — von Ruprecht selbst im Jahre 1841, nämlich bei Cap Kanin und Swiatoi-Noss (Klein Samojed.-Land). Gen. Lithophyllum Phil. Wiegm. Arch. 1837, I, р. 387. Rosanoff, Recherch. sur les Mélob. (1866), p. 79. Lithophyllum Lenormandi (Aresch.) Rosan. Rosanoff, 1. c., р. 85, tab. У et VI. Melobesia Lenormandi Aresch. in ОЪзегу. Phycol. part. III, p.1. J. Agardh, Spec. gen. et ord. alg. II, р. 514. Hohenacker, Alg. mar. sicc. азс. VI, № 296! Bei den Solowetzki-Inseln ist diese Form von den Herren K. Mereschkowski und A. Grigorieff in einer Tiefe von 5—6 Faden gefunden worden. K. Mereschkowski 29 CHRISTOPH Совт, fand sie auch in dem Onega - Busen, bei der Insel Schuschmui. Ueberall kam sie auf Steinen oder Muscheln befestigt vor. An der russisch - lappländischen Küste traf sie К. Mereschkowski, 1876, bei den Jokanski-Inseln in einer Tiefe von 6 Faden, und W. Nylander bei Swiatoi-Noss (1844). Die grösste Breite der aus dem letztgenannten Orte stammenden Exemplare (die im Her- bar von Ruprecht unter dem Namen Melobesia spec. aufbewahrt liegen) erreicht bis 4 Mm., die geringste bis 1 Mm. Gen. Lithothamnion Phil. “Wiegm. Arch. 1837, I, p. 387. Areschoug in J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 519. Rosanoff, Recherch. sur les Mélob., p. 96. Lithothamnion fasciculatum (Lam.) Aresch. Aresch.]. с. р. 522. Millepora fasciculata Lamarck, Hist. des anim. sans vertebr. t. II (1816), p. 203. Nullipora fasciculata Johnston, Brit. Spong. et Lithoph., p. 240, pl. 24, f. 6. Melobesia fasciculata Harv. Phyc. Brit. I, pl.74. Diese Form wurde von Herrn Th. Jarschynsky im Jahre 1869 an der russisch- lappländischen Küste gefunden «in klippigen Fjörden und durch Scheeren gebildeten Meer- engem» in einer Tiefe von 5—30 und mehr Faden. Herr Jarschinsky, welcher diese Form für einen unorganisirten Körper, für eine «originelle Inkrustation oder corallenartig verzweigten Niederschlag» hielt und sogar eine Hypothese über dessen Entstehung aufstellte, sagt von demselben unter anderem Folgendes:') «Während diese Inkrustation im nördlichen Theile des Atlantischen Oceans an den Küsten von Irland, Norwegen und dem Russischen Lapplande sehr häufig vorkommt, wird sie nach Osten vom Cap Swiatoi-Noss immer seltener und seltener und kommt im süd- lichen Theile des Weissen Meeres schon gar nicht mehr vor». | Einige ausgezeichnete Exemplare dieser Form sind auch von H. Polenow im Jahre 1875 von dem Murmanschen Ufer (an dem dem Ocean zugewendeten Theile der russisch- lappländischen Küste) mitgebracht; sie werden im Botanischen Museum der St. Peters- burger Universität aufbewahrt; die von H. Jarschinsky mitgebrachten aber im zoologi- schen Museum derselben Universität. Wie bekannt, wurde diese Form noch vor nicht langer Zeit auch an der Nordküste Norwegens von Е. Kleen’) (in einer Tiefe von 40 Faden) und bei Spitzbergen (in einer Tiefe von 10—20 Faden) und Nowaja Semlja (sogar in einer Tiefe von 25 Faden) von 1) In einer in russischer Sprache abgefassten Ab- | Theorie Loven’s). Im Journale Знан1е, 1873, Januar- handlung unter dem Titel «Факты и unaykıin BB пользу | Heft. reopiu Ловена» (Facten und Induktionen zu Gunsten der | 2) E. Kleen. Om Nordl. högr. hafsalg. 1874, p. 11. Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. №. 23 Е. Kjellmann') gefunden, und zwar überall in grossen Mengen und auf weiten Strecken, so dass sie in der That als eine Charakterform der nordischen Meere angesehen wer- den muss. Gen. Hildbrandtia Nardo. In Isis, 1834, p. 675. Hildbrandtia rosea Ktz. Phyc. gener. p. 384. Spec. alg. p. 694 et Tab. Phyc. Band XIX, tab. 91. Ch. Gobi, Rotht. d. Finn. Meerb. (1877), S. 12—14. Hildbrandtia rubra Mngh., in Harvey, Phyc. Brit. III, p. 250. Diese Form bemerkte ich auf einem sehr kleinen von den Solowetzki - Inseln durch A. Grigorieff (1876) mitgebrachten Steinchen, welches hauptsächlich mit Ralfsia fatiscens (Aresch.) mihö?) bedeckt war. Sie ist ganz identisch mit der Form, welche im Finnischen Meerbusen und besonders oft längs der nördlichen, finnländischen Küste desselben vor- kommt. (Vergl. Ch. Gobil. с.) Fam. Rhodomeleae. Gen. Odonthalia Lyngb. Hydr. Dan. p. 9. Odonthalia dentata (L.) Lyngb. Harv. Phyc. Brit. I, pl. 34. Aresch. Alg. Scand. exsicc. fasc. II, № 27 et fasc. II et Ш (ser. nov.) № 56. Kütz, Tab. Phyc. Band XV, tab. 9. Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn., р. 73. Diese Pflanze, welche schon Postels und Ruprecht für das Weisse Meer anführen (Illustr. Alg. S. ID), ist eine der verbreitesten Formen in diesem Meere; sie kommt z. В. sehr oft und in grosser Anzahl bei den Solowetzki-Inseln (К. Mereschkowski?), A. Grigo- rieff), so wie auch überall in dem Meerbusen von Onega vor (K. Mereschkowski). An der russisch - lappländischen Küste, bei Swiatoi Noss und Tri - Ostrowo wurde sie von W. Nylander (1844) gesammelt; am letztgenannten Orte auch von A. Middendorff ПЕ. Kjellmann, Spetsb. Thall. I, 1875, p. 1 und | sind mit den russisch -lappländischen vollkommen iden- «Ueber die Algenveget. des Murm. Meer. 1877, S. 7—8 | tisch. nnd 65—66. Die von Spitzbergen stammenden Exem- 2) Vergl. unten bei Ralfsia fatiscens Gobi. plare (aus der Collection Kjellmann’s), die ich gesehen 3) K. Mereschkowski traf sie hier, unter anderm, süd- habe (Ex Mus. Botan. Holm; vergleiche die dritte weiter | westlich von der Insel Pessji-Ludi, in einer Tiefe von unten bei Polysiphonia arctica gegebene Anmerkung) | 3—8 Faden. 24 ÜHRISTOPH GoBgi, (1842) und Pankiewitsch (1840, Baer’s Expedit.); bei Sosnowetz — von A. Middendorff; unweit von der Semscha-Mündung, im Meerbusen von Mesen —- von Ruprecht (1841). Im Herbar von Ruprecht ist diese Pflanze auch noch von folgenden Stellen des nörd- lichen Eismeeres vorhanden: von der nordöstlichen, sowie auch südlichen Küste der Insel Kolguew; vom Cap Kanin, Swiatoi-Noss (Klein-Samojeden-Land); an allen diesen Stellen wurde sie von Ruprecht, 1841, gesammelt. C. v. Baer fand sie, 1837, bei Nowaja-Sem]ja. Gen. Fèhodomela (C. Ag.) J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 874. C. Agardh. Spec. alg., p. 368, partim. Rhodomela subfusca (Woodw.) Ag. forma B. gracilior J. Ag. J. Agardh. 1. с. II, р. 884. Vergl. auch С. Gobi, Rotht. (Florid.) d. Finn. Meerb. (1877) S. 11, wo die Synonymie für diese Pflanze angeführt ist. Einige Exemplare dieser Pflanze fand ich in dem Algenmateriale, welches A. Grigo- rieff im Jahre 1876 von den Solowetzki- Inseln mitbrachte. Eine derartige Form ist im Weissen Meere auch von С. у. Baer, im Jahre 1837, unter 65'/,° nördl. Breite gesammelt; im Herbar von Ruprecht befinden sich diese Exemplare unter dem Namen Rhodomela sub- fusca var. y flaccida Ag. aufbewahrt. Alle soeben erwähnte Exemplare dieser Art sind durch die Breite ihres Thallus voll- kommen derjenigen Form gleich, die ich im Finnischen Meerbusen, bei Reval, sammelte (С. Gobi 1. с.). Doch scheint diese Form für das Weisse Meer eine der seltensten zu sein; viel öfter und in grösserer Anzahl wird dort die folgende angetroffen: forma lycopodioides (Ag.) (Rhodomela lycopodioides Ag. Harvey, Phyc. Brit. I, pl. 50. Kütz Tab. Phycol. Band XV, tab. 38. Vergl. auch Nyl. och Sall. Herb. Mus. Fenn. p. 73. Bei den Solowetzki - Inseln von К. Mereschkowski gesammelt (an diesen Exemplaren war die Polysiphonia pulvinata J. Ag. befestigt). Im Herbar von Ruprecht sind sehr viele Exemplare dieser Form vorhanden, welche von W.Nylander bei Tri-Ostrowo und Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.), so wie auch von C. v. Baer!) im Weissen Meere, jedoch ohne nähere Angabe des Fundorts, gesammelt worden sind. 1) Diese von С. у. Baer gesammelte Form, welche | unter 65!/,° nördl. Breite gesammelt worden ist; ganz im ihrem Habitus nach vollkommen der oben citirten Abbil- | Gegentheil gleicht sie ihrem äusseren Ansehen nach man- dung von Kützing (Tab. Phyc.].c.) gleicht, trägt im ge- | chen anderen Exemplaren desselben Herbars, welche von nannten Herbar von Ruprecht den Namen Rhodomela sub- | W. Nylander an der russisch -lappländischen Küste, bei fusca var. y fluccida Ag., dabei gleicht sie aber nicht im | Swiatoi-Noss gesammelt und die von Ruprecht selbst zur Geringsten der oben erwähnten und in demselben Herbar | Rhodomela lycopodioides Ag. sehr richtig gerechnet wor- unter demselben Namen vorhandenen Form, die von Baer } den sind. Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. S. 5. 25 Es ist bekannt, dass bei vollkommener Gleichbeit im anatomischen Baue der beiden gegenwärtig angenommenen Rhodomela-Formen, nämlich Rhod. lycopodioides Ag. und Rhod. subfusca Ag., man die erstgenannte von der zweiten nur durch ihr äusseres Ansehen und durch ihre dunklere, schwärzliche Färbung unterscheidet;') darauf hat schon Harvey einige Mal hingewiesen (vergl. Phyc. Brit. 1. с: und vol. ПТ, pl. 264). Es ist aber fraglich, ob diese rein äussere Kennzeichen als irgend eine wesentliche Bedeutung zur Charakterisi- rung einer Art angesehen werden können? Dabei sagt ja auch Harvey selbst (l. c.), dass es zwischen diesen «Arten» eine Reihe von Uebergangsformen giebt — was sehr richtig 136.2) Wenn wir dabei auch noch die geographische Verbreitungsgebiete dieser beiden Formen in’s Auge fassen, so muss hervorgehoben werden, dass die sogenannte Rhodomela subfusca Ag. in der nördlichen Hämisphäre der Erdkugel als eine der gemeinsten Formen für deren südliche Breiten erscheint; indem sie aber mehr nach Norden vordringt, ver- ändert sie sich allmählig in ihrem Habitus und geht endlich in die durch ihre Verbrei- tung in den höheren Breiten der nördlichen Halbkugel so charakteristische Form /yco- podioides über. Gen. Polysiphonia Grev. Fl. Edin. p. 308. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 900. Polysiphonia pulvinata J. Ag. Alg. Меди. S. 124! et Spec. gen. et ord. а. II, р. 957—958! Aresch. Phyc. Scand. mar. р. 57, et Alg. Scand. exsicc. fasc. IT et III (ser. nov.), № 67!! Diese Form ist von К. Mereschkowsky, 1877, bei den Solowetzki - Inseln auf einer Rhodomela subfusca Ag. f. lycopodioides (Ag.) festsitzend gefunden. Die Exemplare sind bis 3'/, Ctmr. gross und steril. Diese Pflanze besitzt an ihrer Basis liegende oder kriechende (decumbentes) Fäden, welche sich dem Substrate vermittelst sehr kurzer, warzenförmiger Haftorgane befestigen. Von den genannten Fäden entspringen nun die aufrechten, ziemlich biegsamen, sich ver- zweigenden Fäden, welche alle zusammengenommen ziemlich dichte Büschel bilden. Die ganze Pflanze erscheint von ihrer Basis an durchweg unberindet. Im Querschnitte er- scheint sie immer nur aus 4 peripherischen Siphonen zusammengesetzt, welche um einen fünften centralen liegen. In den unteren basalen Theilen des Thallus sind die Internodien fast so lang als breit; in den mittleren — bis dreimal, ja sogar viermal länger als breit; 1) Durch die geringere Verzweigung, sowie auch durch | Kjellm. zugerechnet werden (vergl. meine obencitirte die Dichtigkeit dieser Zweige erscheint die letztere nicht | Abhandlung 1. c.), welche Ruprecht im nördlichen Eis- so büschelförmig, wie die erste meere selbst sammelte (am Cap Kanin, Saitzin-Noss und 2) Zu solchen Uebergangsformen muss unter anderem | Swiatoi-Noss — im Kl. Samoj.-Lande) und deren Selbst- auch die sogenannte Rhodomela tenuissima (Rupr.) | ständigkeit ich schon früher bezweifelte (С. Gobi 1. с.). Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences. VIIme Serie. 4 26 CHRISTOPH Совтг, und endlich in den obersten Theilen nimmt deren Länge von Neuem allmählich ab, um sich mit der Breite fast auszugleichen.') Polysiphonia urceolata Grev. J. Agardh. Spec. gen. et от. alg. II, р. 970. Harv. Phyc. Brit. II, pl. 167. Wyatt, Alg. Danm. fasc. Ш, № 133! Aresch. Alg. Scand. exsice, fasc. Ш, № 58 et-59, und fasc. II et Ш (ser. nov.), № 69. Polysiphonia roseola Ag. in Nyl. och Sael. Herb .Mus. Fenn., p. 74. Die Exemplare dieser Art, welche von W. Nylander (1844) bei Tri-Ostrowo und Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.) gesammelt worden, sind mit Vierlingsfrüchten (Tetrasporen) versehen. Im Herbar von Ruprecht tragen sie den Namen Polysiphonia roseola (Ag.)?). In demselben Herbar und unter demselben Namen Polys. roseola (Ag.) aufbewahrt befinden sich auch Exemplare dieser Form, welche von der russisch-lappländischen Küste des nördlichen Eismeeres stammen; sie sind nämlich von W. Nylander (1844) bei Semi- Ostrowo und von C. v. Baer (1840) bei Teriberka gesammelt. Und noch andere, mit dem rich- tigen Namen Polysiphonia urceolata Grev. bezeichnete, die mit Tetrasporen und Cystocarpen versehen sind — stammen auch von derselben russisch -lJappländischen Küste, jedoch ohne nähere Angabe des Fundorts; diese letzten waren im Jahre 1848 gesammelt, aber von wem — ist nicht angegeben. | Polysiphonia arctica J. Ag. char. mut. Polysiphonia arctica J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 1034, (insel. Polysiphonia haemi- sphaerica Aresch. Obs. Phyc. III, p. 7, tab. L fig. 1, 2 et 3). Es ist eine der gewöhnlichsten Algen des Weissen Meeres, welche hier ebenso oft vor- kommt wie sie auch im nördlichen Eismeere verbreitet ist. So wurde sie z. B. in grosser Anzahl an verschiedenen Stellen bei den Solowetzki-Inseln von К. Mereschkowski und A. Grie- gorieff wiederholt Ben, und unter anderen süd-südwestlich von der Insel Pessji-Ludi, in einer Tiefe von 3—8 Faden, zusammen mit Odonthalia dentata Lynyb., Delesseria sinuosa Lmx., Ptilota plumosa var. arctica mihi und Phyllophora interrupta J. Ag. (К. Mereschkowski). Sie ist auch überall im Onega-Busen von K. Mereschkowski (1876) angetroffen, und unter anderen in dem südöstlichen Theile des genannten Meerbusens in einer Tiefe von 10 Faden 1) Sehr typische Exemplare dieser Form sind auch | gezogen hatte, von denen die einen (welche von С. у. im akademischen Herbar von Ruprecht vorhanden; sie | Baer, 1837, bei Nowaja Semlja gesammelt) die Polysi- stammen von dem nördlichen Eismeere, nämlich von | phonia arctica J. Ag. sind, und die anderen — Polysi- Swiatoi-Noss (Klein Samoj.-Land), wo sie von Ruprecht | phonia urceolata Grev.; die letzten sind mit Tetrasporen selbst im Jahre 1841 gesammelt worden sind. Ruprecht | versehen (vergl. weiter bei Polys. urceolata Grev.) nannte sie Polysiphonia roseola (Ag.), zu welcher letzt- 2) Vergl. die vorhergemachte Bemerkung bei Polysi- genannten Form er auch einige andere Exemplare zu- | phonia pulvinata J. Ag. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES 0. 3. W. 27 (hier zusammen mit Polysiphonia migrescens Grev.), so wie auch zwischen der Insel Schuschmui und der westlichen Küste des Meerbusens, in einer Tiefe von 12 Faden—in beiden Fällen auf steinigem Boden. К. Mereschkowski fand sie auch am Simnij - Ufer, bei Cap Keretz (65° 22’ nördl. Br. und 39° 35’ östl. Länge у. Greenwich) in einer Tiefe von 18 Faden, zusammen mit Delesseria sinuosa Lmx. auf steinigem und sandigem Boden. Im Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Pflanze, welche im Weissen Meere von C. v. Baer im Jahre 1837 — ohne genaue Angabe des Fundorts, und im Jahre 1840 — bei Tri-Ostrowo!) gesammelt worden sind. Die besprochene Pflanze variirt sehr stark sowohl in ihrer Grösse, als auch in ihrer äusseren Gestalt (Habitus)°). J. Agardh’s Angabe (l. c.), welcher bei dieser Form bestän- dig nur 7 peripherische Siphonen gesehen, ist nichts weiter als ein einfacher Zufall. Bei den ersten Querschnitten, die ich aus den von Spitzbergen stammenden und von J. Agardh selbst bestimmten Exemplaren?) dieser Alge machte, waren nur 6 peripherische Siphonen zu sehen; dasselbe wiederholte sich auch an allen übrigen Querschnitten *). Es kommt mit- unter vor, dass man auch 7 peripherische Siphonen erblickt, doch sehr selten; dies glückte mir nur ausnahmsweise an einigen Schnitten derjenigen Exemplare, welche von C. v. Baer bei Nowaja- Semlja gesammelt waren; jedoch muss ich dabei bemerken, dass die Mehr- zahl der an diesen Exemplaren gemachten Schnitte immer 6, und nicht 7 peripherische Siphonen zeigte. Ich muss noch hinzufügen, dass man — freilich nur in sehr seltenen Fäl- len — sogar nur 5 peripherische Siphonen bemerkt, wie ich es an einigen von den Solo- wetzki-Inseln stammenden, so wie auch an manchen von Dr. Kjellmann bei Spitzbergen gesammelten’) und von ihm bestimmten Exemplaren dieser Art fand, obschon die Mehrzahl 1) Diese Exemplare, welche von Postels und | wahrt, welche von Ruprecht im Jahre 1841 bei Swiatoi- Ruprecht in Illustr. Algar. S. II, unter dem Namen Polysiphonia badia angeführt sind, im Herbar von Ruprecht aber unter dem Namen Hutschinsia badia Ag. aufbewahrt liegen, waren von ihm in einem andern Bogen seines Herbars eingeschaltet, welcher von der russisch-lappländischen Küste herstammende unzweifel- hafte Polysiphonia urceolata Grev. enthält, die mit Cysto- carpen und Tetrasporen versehen sind. Aus dem nördlichen Eismeere befinden sich in dem- selben Herbar und unter demselben Namen Hutschinsia badia A g., Exemplare dieser Pflanze, welche von Rup- recht selbst (1841) am südlichen Ufer der Insel Kolguew, so wie auch von C. v. Baer (1840) bei Kildin (Russ. Lappl.) gesammelt worden sind. Diejenige Exemplare aber dieser Pflanze, welche C. v. Baer (1837) bei Nowaja Semlja gefunden, sind zur Polysiphonia roseola Ag. ge- rechnet. Unter dem letzterwähnten Namen (Polys. roseola Ag.) sind in demselben Herbar auch einige Exemplare einer echten, ‘typischen Polysiphonia pulvinata J. Ag. aufbe- Noss (Кеш Samojed. - Land) gesammelt worden ist, und ausserdem auch noch einige andere, mit Tetrasporen ver- sehene Exemplare, welche zur Polysiphonia urceolata Grev. gehören (vergl. das Obenangeführte bei dieser letztgenannten Art). 2) Das kleinste Exemplar, welches ich gesehen, (ge- sammelt von K. Mereschkowski) war 3 Ctmr. und das grösste (von A. Grigorieff) bis 15 Ctmr. lang. 3) Diese Exemplare sind im hiesigen Kaiserl. Botan. Garten aufbewahrt, wohin'sie aus dem Stockholmer Bo- tanischen Museum übersendet worden sind. Alle Exem- plare, die mir überhaupt aus diesem Museum zur Ver- fügung standen, werde ich weiter unten mit den Worten Ex Mus Bot. Holm. anführen. 4) Diesen Umstand scheint auch Dr. Kjellmann be- merkt zu haben (Kjellm. Spetsb. Thall. I, S. 9), was ich übrigens nur vermuthe, da ich Jeider die schwedische Sprache, in welcher diese Abhandlung veröffentlicht ist, nicht kenne. 5) Ex Mus. Botan. Holm. 4* 28 CHRISTOPH Gogi, auch dieser Exemplare immer nur die gewöhnliche Zahl der peripherischen Siphonen, nämlich 6 enthielt. Die Exemplare, welche von den Solowetzki-Inseln von K. Mereschkowski und A. Gri- gorieff mitgebracht sind, so wie auch alle die oben erwähnten aus dem Herbar von Ruprecht (d. h. sowohl die im Weissen Meere, als auch in verschiedenen Gegenden des nördlichen Eis- meeres gesammelten) sind vollkommen identisch mit denjenigen von mir schon oben erwähnten von Spitzbergen stammenden Exemplaren dieser Art, welche von J. Agardh selbst als solche bestimmt sind. Ich muss hier jedoch auf eine Eigenthümlichkeit, von der bis jetzt für diese Form überhaupt noch nicht erwähnt worden ist, aufmerksam machen. Die Sache ist die, dass bei dieser Form — ähnlich wie bei der Polysiphonia pulvinata J. Ag. — sehr kurze (und deswegen sehr leicht zu übersehende) liegende oder kriechende Hauptaxen an ihrer Basis vorhanden sind, von denen etwas mehr oder weniger verlängerte wurzelförmige Bildungen abstammen, welche als Haftorgane dienen; bei den niedrigeren, ihrem äusseren Habitus nach mehr büschelförmigen Exemplaren kommen diese Bildungen viel öfter, als bei den höher gewachsenen, schlanken Exemplaren dieser Art vor; dafür jedoch sind sie bei den letztgenannten stets viel länger. Aber ausser diesen, so zu sagen, wurzelartigen Haustorien besitzt die Alge zuweilen auch noch andere die Länge der Hauptaxen hinablaufende Wurzel- fiden, die von einem schmäleren Diameter, fast 2-mal schmäler, als die erstgenannten Ausläufer sind, welche nicht zu den Haftorganen zu gehören scheinen, da sie mit ihren Spitzen ganz frei endigen. Sowohl diese als jene Bildungen bemerkte ich an allen aus dem Weissen Meere, sowie an den aus dem Eismeere stammenden Exemplaren (alle Formen des Herbars von Ruprecht, sowie auch diejenige, welche von Spitzbergen stammen und entweder von J. Agardh oder Dr. Kjellmann bestimmt sind — hierzugezogen). Dieses Merkmal erscheint also als ein allen Formen der besprochenen Art gemeinsames, obschon bemerkt werden muss, dass es bei einigen Exemplaren schärfer ausgeprägt ist, als bei andern; so z. B. äussert es sich bei den niedrigeren, büschelförmigen Exemplaren immer stärker, als bei den hochgewachsenen, schlan- ken, die sich ausserdem von den erstgenannten auch noch dadurch unterscheiden, dass jene verkürzte Internodien besitzen; nämlich : indem bei den schlankeren Formen die grösste Länge der Internodien (in den mittleren Theilen des Thallus) bis auf’s 6-fache und sogar noch mehr ihre Breite übertrifft!) sind die Internodien bei den niedrigeren, im Gegentheil, an den entsprechenden Theilen des Thallus nur bis 3 oder nicht mehr als 4 Mal so lang als breit. Wie bekannt, erscheint die ganze Pflanze unberindet, selbst von ihrer Basis an angefangen. Wir sehen also, dass die besprochene Pflanze eine ganze Reihe von Uebergangsformen 1) So z. B. bei den von Ruprecht an der Insel Kol- | seine Aufmerksamkeit gerichtet, wie es aus seiner eige- guew gesammelten Exemplaren sind die Internodien in | nen Handschrift, die er auf einer der vorhandenen Eti- den mittleren Theilen des Thallus bis 8 Mal so lang als | quetten der genannten Exemplare gemacht hat, ersicht- breit, worauf seiner Zeit auch schon Ruprecht selbst | lich ist. Отв ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 8. W. 29 darstellt, angefangen von sehr niedrigen, büschelförmigen, bis zu den schlankeren, langgewachsenen, dass sie aber alle in ihren Hauptzügen von demselben anatomischen Bau sind.') | Polysiphonia arctica J. Ag. steht der sogenannten Polysiphonia variegata (Ag.) Za- паг”) ausserordentlich nahe; ihre Aehnlichkeit in Betreff des Habitus, sowie des anato- mischen Baues ist so gross, dass sie in dieser Hinsicht von einander nicht zu unterscheiden sind.) Darauf wird schon wie von J. Agardh. (l. с.) so auch von Areschoug (in dessen Beschreibung der Polysiphonia haemisphaerica Aresch. 1. с.) hingewiesen. Der einzige Unterchied dieser beiden Formen müsste also dem zu Folge in deu Froctificationsorganen zu suchen sein; da ich aber nicht die Gelegenheit hatte, die Cystocarpen bei Polysiphonia .arctica J. Ag. zu sehen, so weiss ich auch nicht, in welchem Maasse dieser Unterschied ‚als ein wesentlicher betrachtet werden könnte. Demungeachtet bin ich einstweilen gar nicht von der Selbstständigkeit dieser Art überzeugt und glaube, dass sie nur als eine nördliche arktische Varietät der zweiten Form anzunehmen ist, d. h., dass es richtiger wäre, sie als Polysiphonia variegata (Ag.) Zanard. var. arctica (J. Ag.) zu betrachten. Polysiphonia nigrescens Grev. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. II, р. 1057. Harv. Phyc. Brit. III, pl. 277. Wyatt, Alg. Danm. fasc. Ш, № 135. Aresch. Alg. Scand. Exsice. fasc. II et III (ser, nov.) № 63 — sub Polysiphonia Brodiaei (Dillw.) Diese Pflanze scheint eine der gewöhnlichsten des Weissen Meeres zu sein. In grosser Anzahl wurde sie bei den Solowetzki- Inseln von A. Grigorieff (mit Tetrasporen versehen) gefunden, sowie auch in dem Onega - Busen, wo sie K. Mereschkowski unter anderen an folgenden Stellen gefunden: bei der Insel Ras-Ostrow in einer Tiefe von 1!/ 1) Die unlängst von Areschoug beschriebene neue | 2) Г. Agardh. Spec. gen. et ога. alg. II, р. 1030. Es Art Polysiphonia haemisphaerica Aresch. (Observ. Phy- | ist eine. der charakteristischen Formen des Mittelmeeres, col. 111, В. 7, tab. 1, fig. 1, 2 u. 3) ist nämlich eine der- | welche auch zu den gewöhnlichsten Formen des Adriati- artige Form und dabei von niedrigerem Wuchse, gleich | schen Meeres gehört; sie kommt auch an den Küsten des der, welche z. B. auch bei den Solowetzki - Inseln im | Atlantischen Oceans vor und wird gegenwärtig für Eu- Weissen Meere vorkommt. In seiner Beschreibung iden- | ropa nicht nördlicher als der Süden von Grossbrittanien tificirt Areschoug diese Form mit der Polysiphonia put- (J. Agardh. 1. с.) angeführt, und für Nord- Amerika — vinata Aresch., welche er noch früher in Nr. 67 (fasc. | nicht nördlicher als Massatschusets in den Vereinigten I u. III ser. nov.) seines Herbars Alg. Scand. Ехз1сс. | Staaten (Harvey, Ner. Boreal. Americ., 5. 46). vertheilt hat. Die Polysiphonia pulvinata besitzt aber, wie bekannt, nur 4 peripherische Siphone, und in mei- nem Exemplare des erwähnten Herbars von Areschoug zähle ich bei der in Nr. 67 vertheilten Polysiphonia be- ständig nur 4 peripherische Siphonen auf jedem von mir gemachten Querschnitte. Deswegen bleibt mir eine der- artige Identificirung dieser beiden Formen, welche Are- schoug macht, ganz unklar; oder soll vielleicht in ver- schiedenen Exemplaren seines Herbars unter derselben Nummer, ganz zufälliger Weise, nicht dieselbe Pflanze vertheilt sein? 3) Zuweilen bekommt die Polysiphonia variegata Zanard. in ihrem vorgerückten Alter auf den basalen Internodien ihres Thallus eine äussere Rinde, welche aus sehr kleinen Zellen zusammengesetzt ist, was nach der Angabe von Harvey (Phyc. Brit. II, pl. 155) nur in sehr seltenen Fällen vorkommen soll, woher es, meiner Ansicht nach, auch nicht als ein wesentliches Unterschei- dungsmerkmal angesehen werden kann. 30 CHRISTOPH Go, Faden, auf steinigem Boden, zusammen mit Ahnfeltia plicata Fr. und Chaetopteris plumosa Ktz.; ferner, in dem südöstlichen Theile des genannten Busens, auf ganz ebensolchem Boden, zusammen mit Polysiphonia arctica J. Ag. in einer Tiefe von 10 Faden, und end- lich an der östlichen Küste desselben Meerbusens, auf sandigem Boden, in einer Tiefe von 18 Faden (hier mit Tetrasporen versehen, am 14/26. Juli. Im Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Art, welche im Weissen Meere von C. v. Baer im Jahre 1837 gesammelt worden sind: die einen — ohne nähere Angabe des Fundorts, die anderen — an der östlichen Küste des Meeres unter 65!}° nördl. Breite; ausserdem sammelte sie auch noch derselbe Forscher im Jahre 1840 bei der Insel Golaja-Koschka, wo sie auch A. Middendorff im Jahre 1842 gefunden hat. W. Ny- lander fand sie im Jahre 1844 an der östlichen russisch-lappländischen Küste, nämlich bei Tri-Ostrowo und unweit von der Tschawanga-Mündung, so wie auch bei Pjalitza. An den von den Solowetzki - Inseln stammenden Exemplaren waren mindestens 13 peripherische Siphonen zu sehen. Aus dem nördlichen Eismeere sind in demselben Herbar Exemplare vorhanden, welche von W. Nylander (1844) in der Kola-Bucht, bei Letinskoi - Noss gesammelt worden sind (sie sind mit Tetrasporen versehen); so wie auch von Ruprecht (1841) — am südlichen Ufer der Insel Kolguew, am Cap Barmin und Cap Mikulkin. Aus allen oben angeführten Gegenden erinnert diese Pflanze diejenige Form, welche J. Agardh mit dem Namen а, pectinata bezeichnet (1. (cg: 1058). Fam. Sphaerococecoideae. Gen. Delesseria (Lamour.) Grev. Alg. Brit., p. 71. Lamour. Ess., p. 34, partim, J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. II, р. 677 et Ш, р. 477. Delesseria sinuosa (Good. et Woodw.) Lamour. Fucus sinuosus. Good. et Woodw. in Linn. Trans. Ш, р. 111. Turn. Hist Fuc. tab. 35. Harvey. Phyc. Brit. Ш, pl. 259. Aresch. Alg. Scand. Exsice. fasc. IT et Ш (ser. nov.) № 74. Wyatt, Alg. Danm. fasc. II, № 62. Phycodrys sinuosa Ktz. Phyc. gener. p. 444, tab. 68, II. Spec. alg., p. 874 et Tab. Phyc. Band XVI, tab. 20. Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn., p. 74. Eine der gewöhnlichsten Algen des ganzen Weissen Meeres; sie ist z. B. überall und zwar in sehr grosser Anzahl bei den Solowetzki-Inseln in Jahre 1876 von A. Grigorieff Отв ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. У. 31 und in den Jahren 1876 u. 1877 von Mereschkowski angetroffen {unter anderen auch süd- südwestlich von der Insel Pessji-Ludi, in einer Tiefe von 3 — 8 Faden, zusammen mit Odonthalia dentata Lyngb., Phyllophora interrupta J. Ag., Ptilota plumasa var. arctica mihi und Polysiphonia arctica J. Ag. K. Mereschkowski fand sie auch überall und zwar auch in sehr grosser Anzahl in mehreren Stellen des Onega-Busens; und ebenso auch am Simnij - Ufer, bei Cap-Keretz (unter 65° 22’ nördl. Br. und 39° 35’ östl. Läng. von Green- wich) — hier auf steinigem und sandigem Boden, zusammen mit Polysiphonia arctica J. Ag., in einer Tiefe von 18 Faden. Im Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Alge, welche im Weissen Meere von C. v. Baer in Jahre 1837 (ohne nähere Angabe des Fundorts), und von Baer’s Expedition im Jahre 1840 — bei Tri-Ostrowo; von A. Middendorff (1842) — bei Tri-Ostrowo und unweit von der Ponoj-Mündung, und von W. Nylander (1844) bei Swia- toi-Noss (Russ. Lappl.) gesammelt worden sind. Aus dem nördlichen Eismeere befinden sich in demselben Herbar Exemplare, welche von Ruprecht selbst (1841) an der nordwestlichen Spitze der Inseln Kolguew, und 15 Werst östlicher von Cap-Kanin gesammelt wurden; so wie auch von C. v. Baer — bei No- waja-Semlja (1837.) Bei den an der russisch-lappländischen Küste, westlich vom Swiatoi Noss liegenden Jokanski-Inseln fand diese Form auch K. Mereschkowski im Jahre 1876, nämlich bei den Medweschji (Bären)-Inseln, in einer Tiefe von 6—7 Faden, auf steinigem Boden, zu- sammen mit Phyllophora interrupta J. Ag. und Euthora cristata J. Ag. Delesseria Baerii Rupr. Tang. des Ochotsk. Meer., В. 239. J. Agard. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 685, III, p. 482. Scheint im Weissen Meere ebenso wie die vorherbesprochene Art verbreitet zu sein !). Von den Solowetzki-Inseln sind sehr viele Exemplare dieser Alge von K. Mereschkowski und A. Grigorieff mitgebracht. K. Mereschkowhki fand sie hier unter anderen in einer Tiefe von 12 Faden, zwischen den genannten Inseln und Keem (unter 35° 21’ östl. Br. v. Greenwich), auf steinigem Boden. Im Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare, die im Weissen Meere von C. v. Baer im Jahre 1837 — ohne genaue Angabe des Fundorts *) — gesammelt worden sind; so 1) Es ist die schon von Postels und Ruprecht 2) Wahrscheinlich an der östlichen russisch-lapplän- in Illustr.- Alg 5. II, unter dem Namen Rhodymenia | dischen Küste, bei Tri-Ostrowo, von wo auch die Mehr- Ваеги gemeinte und für dieses Meer angeführte Form. | zahl aller andern von С. у. Baer gesammelten Algen Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. p. 74. herstammt. Vergl. übrigens Ruprechtl.c. 32 CHRISTOPH GoBi, wie auch von W. Nylander (1844) an der russisch-lappländischen Küste, bei Swiatoi-Noss und in der Nähe der Tschawanga-Mündung, unweit Pjalitza, und endlich von A. Goebel (1869) —bei Tri-Ostrowo (hier mit der Ptilota plumosa Ag.). Aus dem nördlichen Eismeere befinden sich in demselben Herbar Exemplare, welche von Ruprecht selbst (1841) am Cap-Barmin, am südlichen Ufer der Insel Kolguew und 15 Werst östlicher vom Cap-Kanin gesammelt worden sind. Fam. Spongiocarpeae. Gen. Polyides C. Ag. Spec. alg. I, p. 390. Polyides rotundus (С ml.) Grev. Alg. Brit. р. 70, tab. II. Fucus rotundus. бт. Hist. Fuc. р. 110, tab. 6, fig. 3. J. Agardh, Spec. gen. et ord. alg. II, p. 721, et III, p. 629 (sub Polyides lumbricalis (Bauh.) J. Ag.) Exsicc. Le-Jolis Alg. mar. de Cherb. № 117. Aresch. Alg. Scand. fasc. VI (ser. nov.) № 252. Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. p. 74. Im Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Alge, welche im Weissen Meere von C. v. Baer, im Jahre 1837, (ohne nähere Angabe des Fundorts) und von W. Nylander, 1844—.bei Tri - Ostrowo gesammelt worden sind. Diese Exemplare sind denen, welche in den oben citirten XX der Herbarien von Le-Jolis und Areschoug vertheilt sind, sehr ähnlich. Aus dem nördlichen Eismeere befinden sich in demselben Herbar ähnliche Exemplare, die am Cap-Mikulkin und Swiatoi-Noss (klein Samojed.-Land) von Ruprecht зе №56 im Jahre 1841 gesammelt worden sind. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 3. М. 33 Fam. Rhodymenieae. Gen. Rhodymenia (Grev.) J. Ag. Alg. Liebm. р. 15 et Spec. gen. et ord. alg.-II, р. 375 et III, p. 328. Grev. Alg. Brit. p. 84; char. mut. Rhodymenia palmata (L.) Grev. Harvey. Phyc. Brit. II, pl, 217 (218). Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn., p. 74. Solowetzki-Inseln, in der Anserschen-Meerenge—sehr selten (A. Grigorieff). Im akademischen Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Pflanze (Haly- тета palmata Ag. benannt!), welche im Weissen Meere von С. у. Baer, 1837, ohne ge- naue Angabe des Fundorts, und von W. Nylander, 1844, an der russisch-lappländischen Küste, bei Tri-Ostrowo und Swiatoi-Noss, gesammelt worden sind. Aus dem nördlichen Eismeere befinden sich in demselben Herbar Exemplare, welche in der Gawrilowa-Bucht (Russ. Lappl.) von Schrenk, und bei Nowaja-Semlja — von С. у. Baer (1837) gesammelt sind. Im Vergleich zu den aus dem Weissen Meere stammenden, ziemlich kleinen Exemplaren, sind die aus der letztgenannten Gegend — sehr gross, Manche der von W. Nylander bei Swiatoi - Noss gesammelten Exemplare nähern sich der Varietät sarniensis(Fucus sarniensis Roth. Catal. Bot. Ш, р. 103, t.I. Turn. Fuc. pl. 44.) Gen. Euthora J. Ag. Alg. Liebm. p. 11 (reform). Spec. gen. et ord. alg. II, p. 383 et III, p. 359. Euthora cristata (Turn.) J. Ag. Alg. Liebm. 1. с. Spec. gen. et ога. alg. II, р. 385 et Ш, р. 360. Aresch. Alg. Scand. exsicc. fasc. УП et VIII (ser. nov.) № 308. | Harvey. Phyc. Brit. III, pl. 307 (sub Rhodymenia cristata Grev.). Kütz. Tab. Phyc., Band XVII, tab. 93 (sub Calophyllis cristata Ktz.). Rupr. In Herb, Acad. Petropol. sub Nereidea cristata Rupr. Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn., р. 74 (sub Æhodymenia cristata [L.)). Diese Form wird im Weissen Meere ziemlich häufig angetroffen; unter anderm fand man sie bei den Solowetzki-Inseln (A. Grigorieff, К. Mereschkowski), Tri-Ostrowo°) 1) Vergl. Post. et Rupr. Illustr. Alg. 5. II, wo diese 2) Für Tri-Ostrowo wird diese Pflanze schon in Form unter solch’ einem Namen für das Weisse Meer | Illustr. Alg. von Post. et Rupr. S.II, unter dem Namen angeführt wird. Rhodymenia cristata erwähnt. Mémoires de l'Acad. Гар. des sciences, VIIme Serie. 5 34 CHRISTOPH Gosı, (Baer’s Expedit., 1840 — Pankiewitsch!); W. Nylander, 1844; Ad. Goebel, 1869). Alle diese Exemplare sind unter einander vollkommen gleich. Die Exemplare, welche im Weissen Meere ohne genaue Angabe des Fundorts von C. v. Baer, 1837, gesammelt und einen viel schmäleren Thallus besitzen, sind von Rup- recht mit den erstgenannten, von Tri-Ostrowo stammenden Exemplaren zu seiner Nereidea cristata zugezählt worden, während er aber einige andere gauz ebensolche Exemplare, die er selbst an der südlichen Küste der Insel Kolguew, 1841, sammelte, zu einer besonderen von ihm als neu festgestellten Art Nereidea intermedia rechnete. Sowohl diese Exemplare, wie auch die schon oben erwähnten und von C. v. Baer gesammelten, sind derjenigen schmalen Form Euthorae cristatae J. Ag. vollkommen identisch, welche von Dr. Kjellmann bei Spitzbergen, in Mosselbay, 1872, gesammelt worden und später in seiner Collec- tion «Plantae in itineribus Suecorum polaribus collectae» (Ex Mus. Bot. Holm.) vertheilt worden ist. Es ist zu bemerken, dass im Ruprecht’schen Herbar selbst solche Exemplare dieser Art vorhanden sind (von Ruprecht selbst im Jahre 1841 an demselben südlichen Ufer der Insel Kolguew, so wie auch am nordwestlichen Ufer derselben Insel und bei Kanin - Noss gesammelt), welche vollständige Uebergänge darstellen von den breitthallischen Formen dieser Art zu den etwas schmäleren (und diese Formen sind von Ruprecht in dessen Herbar Nereidea cristata var. angustata benannt) und endlich zu solchen, bei denen die Thallus- breite ebenso schmal, wie bei seiner Nereidea intermedia ?) ist. Ausserdem befinden sich im Herbar von Ruprecht auch noch von den Küsten des nördlichen Eismeeres stammende Exemplare, die nämlich von A. Middendorff, 1842, in der Schuretzkaja-Bucht (Russ. Lappl.) gesammelt worden und von einer gewöhnlichen Thallusbreite sind. An derselben nördlichen russisch -lappländischen Küste, bei den Jokanski - Inseln (westlich von Swiatoi-Noss) wurde diese Form auch mehrmals im Jahre 1876 von K. Me- reschkowski angetroffen, und zwar in verschiedenen Tiefen, von 6—16 Faden, zusammen mit anderen Florideen, wie 2. В. Phyllophora interrupta J. Ag., Delesseria sinuosa Lamour., 1) Dieses Exemplar, den 25. Juni/7. Juli gesammelt, ist mit Tetrasporen versehen. 2) So viel ich weiss, hat Ruprecht nirgends seine Nereidea intermedia beschrieben. Alle seine literärischen Angaben über diese Pflanze beschränken sich nur auf seine Aeusserung, dass er diese Form am südlichen Ufer der Insel Kolguew zum ersten Mal gefunden hat (Tang. d. Ochotsk. Meer. В. 252), sowie auch darauf, dass sie “ein Verbindungsglied der Gattung Nereidea Stackh., (also der heutigen Euthora J. Ag.) mit Ciliaria fusca var. simplicior (d. В. was gegenwärtig zu Rhodophyllis Ktz. zugezählt wird) bildet, von welcher sie bloss durch die kleinen Rindenzellen unterschieden werden kann.» Es ist also evident, dass Ruprecht nirgends auf die Unter- scheidungsmerkmale dieser von ihm neu festgestellten Art von allen übrigen bis dahin bekannten Arten hin- gewiesen hat. Nur aus einer Stelle seiner erwähnten Arbeit (l. c. S. 260) ist ersichtlich, und auch nicht einmal direct, sondern indirect, dass er diese Form für eine seiner Nereidea (= Euthora) cristata var. angustata sehr nahe stehende hielt (vergl. z. B. S. 241). Demzufolge blieb also nichts weiter übrig, als um sich mit dieser Form nach den authentischen Exemplaren des Autors bekannt zu machen. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES 0. 8. У. 35 Ptilota plumosa var. arctica та (unter anderm, bei den Medweschji [Bären] - Inseln, auf steinigem Boden in einer Tiefe von 6—7 Faden). _ Gen. Rhodophyllis Ktz. Bot. Zeit. 1847, p. 23. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. III, p. 360. Rhodophyllis dichotoma (Lepech.) Ch. Gobi. Fucus dichotomus. Lepechin in Nov. Comment. Acad. Petropol. tom. XIX (1775), p. 479, tab. 22!! Rhodymenia ciliata Grev. in Post. et Rupr. Illustr. Alg., р. IT et 15. Ciliaria fusca Rupr. Tang des Ochotsk. Meer., p. 251—255. Rhodophyllis Veprecula J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. II, р. 390 et III, р. 362. Kjellm. Ueb. die Algenveget. d. Murm. Meer., S. 16. Diese Form kommt im Weissen Meere ebenso oft wie in verschiedenen bis jetzt er- forschten Gegenden des nördlichen Eismeeres!) vor; so wurde sie 2. В. im Weissen Meere in grosser Anzahl bei den Solowetzki-Inseln (von K. Mereschkowski und A. Grigorieff) an- getroffen und zwar in den mannigfaltigsten Formen in Bezug auf die Dimensions-Verhält- nisse der verschiedenen Theile ihres Thallus (deren Länge und besonders Breite), der An- zahl der sogenannten Cilien etc. Schon im vergangenen Jahrhunderte wurde diese Form an der östlichen russisch-lapp- ländischen Küste (Terskij-Ufer) des Weissen Meeres von Lepöchin gefunden, welcher sie unter dem Namen Fucus dichotomus beschrieb und abbildete °) (J. Lepechin 1. c., die Ab- bildung stellt eine der breiteren Formen dieser Pflanze dar). An derselben Küste, bei Tri- Ostrowo, wurde sie von C. v. Baer (1837), Pankiewitsch (1840) und A. Goebel (1869), bei Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.) — von W. Nylander (1844) gesammelt. An der nördlichen 1) Vergl. J. Agardh 1. c. und besonders Kjell- mann ]. с. Schon Postels und Ruprecht führten in ihrem Werke Illustr. Alg. (1. с.) den Namen Fucus dichotomus 2) Die vollkommene Identität der Lepöchin’schen Pflanze Fucus dichotomus mit Rhodophyllis Veprecula J. Ag. liegt ausser allem Zweifel, da überall im Weissen Meere, wie an allen ihm zunächst liegenden Theilen des Nördlichen Eismeeres, ausschliesslich nur diese Form vorkommt, während die ihr sehr nahe stehende Callible- pharis Ktz. — Formen (vergl. J. Agardh. 1. с. р. 619 и. Ш, р. 432), für welche sie angenommen werden könnte, in diesen Meeren nicht vorkommen. Ueberhaupt erscheint die Gattung Rhodophyllis Kütz. sehr charakteristisch für die rein nördlichen, arctischen Meere, indem die Repräsentanten der Gattung Calliblepharis Ktz. nur in den mehr südlichen Breiten vorzukommen scheinen. Lepöchin als Synonym für die von C. v. Baer bei Tri- Ostrowo (was ebenfalls an demselben Terskij - Ufer des Weissen Meeres liegt) gesammelte Pflanze an, welche sie damals unrichtig Rhodymenia ciliata Grev. nannten. Später veränderte Ruprecht einige Male diese Benennung in manche andere und ist endlich auf der Benennung Cüiaria jubata (Good. et Woodw.) Rupr. stehen ge- blieben (Herb. Acad. Petropol. und Tang. d. Ochotsk. Meer. 1. с.). Ungeachtet aber eines solchen Namen- wechsels für diese Pflanze hielt Ruprecht immer die von ihm unter diesen Benennungen verstandenen Formen sowohl aus dem Weissen, wie auch aus dem Eismeere für identisch mit Рисиз dichotomus Lepöch. 5* 36 CHRISTOPH бовт, russisch-lappländischen Küste des Eismeers fand sie in der Schuretzkaja-Bucht A. Midden- dorff (1840); und am südlichen Ufer der Insel Kolguew, bei Cap Kanin und Swiatoi-Noss (Klein Samojed.-Land) — Ruprecht (1841).') Es ist, bekanntlich, eine äusserst polymorphe Form, worauf schon von J. Agardh. (Spec. gen. et ord. а. II, р. 390), wie auch von Dr. Kjellmann (1. с.) hingewiesen worden ist. Ich muss hier nur bemerken, dass bei den sehr vielen Exemplaren, welche ich gesehen, die Thallusbreite.von 1—10 МПа. variirte, und dass es unter allen diesen Formen (sowohl aus Ruprecht’s Herbar, wie auch aus allen anderen Collectionen und be- sonders der an dieser Form sehr reichen Sammlung von A. Grigorieff von den Solowetzki- Inseln) auch solche Exemplare giebt, die den Exemplaren der aus dem Ochotskischen Meere stammenden Cüliaria fusca Rupr. vollkommen gleich sind; dabei sind auch die Cystocarpen, mit welchen mehrere derselben versehen sind, ganz ebenso gebaut, d. В. sie besitzen auch eine Placenta centralis?), so dass jetzt durchaus kein Zweifel über die Iden- tität der Ruprecht’schen Pflanze aus dem Ochotskischen Meere mit der hier besprochenen stattfinden kann (vergl. die vorletzte Anmerkung). Manche der im Herbar von Ruprecht vorhandenen Formen sind auch mit zonen- förmigen Tetrasporen versehen (tetrasporae zonatim divisae). 1) Alle Exemplare dieser Pflanze sind im akademi- schen Herbar von Ruprecht in einem gemeinsamen Um- schlage unter dem Namen Cüliaria jubata cum varr. (Good, et Woodw.) aufbewahrt; aber an den Etiquetten der von W. Nylander (bei Swiatoi - Noss) und von Ruprecht selbst am südlichen Ufer der Insel Kolguew gesammelten Exemplare steht folgende von Ruprecht selbst gemachte Aufschrift: «Ciliaria jubata (Good. et Woodw.) Е. dicho- toma Rupr. ad Рис. vepreculam Wormsk. (= Ciliar. ve- preculam Rupr. oder, was ein und dasselbe ist = Сам. fuscam Rupr.) accedens.» Die anderen Exemplare sind aber Fucus dichotomus Lepöch. benannt (2. В. alle Exemplare, die bei Tri-Ostrowo von C. v. Baer und Pankiewitsch, in der Schuretzkaja-Bucht von A. Midden- dorfi, und endlich von Ruprecht selbst — 15 Werst öst- licher vom Cap Kanin gesammelt worden sind; an den Etiquetten der Exemplare vom letztgenannten Orte ist sogar hinzugefügt: «Fucus dichotomus Lepöch. — ор- tima !»). Wie bekannt, fasste Ruprecht alle mit schmälerem Thallus versehene Formen dieser Pflanze in eine beson- dere Art Ciliaria fusca Rupr. zusammen, zum Unter- schiede von den breiteren Förmen, welche er Ciliaria jubata (Good. et Woodw.) Rupr. nannte; und zwar that er es deswegen, weil er, wie er selbst gesteht, keine sicheren Uebergänge zwischen ihnen aufgefunden habe (Tang. d. Ochotsk. Meer. В. 252 u. 254). Dass er aber solche derartige Uebergänge vor sich hatte, wird nicht nur durch die authentischen Exemplare seines Herbars, sondern auch durch seine eigenen Worte bestätigt; so sagt ег 2. В. Seite 272 seines Werkes: «Ciliaria fusca (4. Ъ. Fucus veprecula Wormsk., vergl. S. 251) schliesst sich so genau an manche Formen der Ciliaria jubata des Atlantischen Oceans, dass ihre Selbstsändigkeit als Art um so mehr in Frage gestellt werden kann, als beide in Grönland zusammentreffen,» und etwas weiter, indem er durchaus diese 2 Formen unterscheiden will (da er dabei sowohl die mit schmalem Thallus versehenen Exem- plare, welche von ihm selbst bei der Insel Kolguew, wie auch die von W. Nylander bei Swiatoi-Noss gesammelten meinte, welche eigentlich gar nicht von seiner Сала Jusca zu unterscheiden sind, und die er demungeachtet zur Cihiaria jubata rechnete) fährt er so fort: «Doch kommen schon unter der Lappländisch - Samojedischen Ciliaria jubata gabelförmig getheilte, in den Fucus di- chotomus Lepöchin übergehende Formen (var. furcata) vor, die von Fucus Veprecula Wormsk. (d. h. seiner Ci- liaria fusca) kaum anders, als durch breitere Endverzwei- gungen zu trennen sind». 2) Die einander in jeder Hinsicht sehr nahe stehenden - Gattungen Rhodophyllis Kütz. und Colliblepharis Kütz. unterscheidet man gegenwärtig dadurch, dass bei der erstgenannten — centrale Placenta (vergl. J. Agardh 1. c. III, p. 361) und bei der zweiten — basale Placenta (Id. ibid. p. 432) vorkommen. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. S. w. 37 Fam. Dumontieae. Gen. Dumontia (Lamour.) J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 348 et III, p. 256. Lamour. Ess. p. 45 char. mut. et limit. Dumontia filiformis (Lyngb.) Grev. Ale. Brit. tab. 17. Harv. Phyc. Brit. I, pl. 59. J. Agardh. L с. II, р. 349 et Ш, p. 257. Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. p. 74. Im akademischen Herbar von Ruprecht sind Exemplare dieser Pilanze vorhanden, welche von W. Nylander (1844) an der russisch-lappländischen Küste, bei Tri-Ostrowo, Swiatoi-Noss und Semi-Ostrowo, und von Ruprecht selbst (1841)— am Cap-Barmin (Klein Samojed.-Land) gesammelt worden sind. Ich denke, dass der sogenannte Fucus tubulosus Lepech.') (in Nov. Comment. Acad. Petropol. tome XIX (1775) р. 476, tab. 20), welcher nach Liepöchin bei den Inseln des Meerbusens von Kandalax oft vorkommt, hierher zu rechnen ist, weil die von Lepöchin gegebene Abbildung sehr derjenigen, welche Harvey (l. с.) für die Dumontia filiformis Grev. giebt, gleicht, und einige von den von W. Nylander an der russisch-lappländischen Küste gesammelten Exemplare, sich sehr der erwähnten Abbildung Harvey’s nähern. 1) Diese Pflanze bekam zu verschiedenen Zeiten ver- schiedene Namen, die jedoch gar nicht die Sache selbst erklären,sondern vielmehr sie verdunkeln. Postelsund Ru- precht z. В. nannten sie (Ill. Alg., 1840, р. 11) Dumontia tubulosa; Endlicher (Suppl.IIT [1843], р. 39) — Dumontia Lepechinii Endl.; dieser letzte Name wurde auch von Kützing in seinem Werke Spec. alg. (S. 720) aufgenom- men, jedoch mit der Bemerkung, dass es eine species dubia sei; in seinem später erschienenen Werke, Tabul. Phycol. Band XVI, 1866, S. 28, hält Kützing indessen diese Form schon nicht mehr für eine zweifelhafte, indem er sie Halosaccion Lepechini Kütz. nennt, und giebt nicht nur eine neue Abbildung (1. c. tab. 79) ihres äusse- ren Habitus, nach welchem zu urtheilen die von ihm ab- gebildete Pflanze mit der von Lepöchin selbst gegebenen Abbildung nichts Gemeinschaftliches hat, sondern stellt sogar auch den anatomischen Bau dieser Pflanze dar. Ebensowenig begründet erscheint auch die Versetzung der Lepöchinschen Pflanze aus der Gattung Dumontia in die Gattung Halosaccion, welche Ruprecht in seinem später erschienenen Werke (Tang. d. Ochotsk. Meer., В. 272) gemacht, wo er dieser Form den Namen Halosac- cion ramentaceum beilest. Indem J. Agardh (l. c. II, p. 359) sich auf die au- thentischen Exemplare bezieht, welche zur erwähnten Pflanze Fucus tubulosus Lepech. gehören sollten, sagt er, dass sie nichts anderes, als Halosaccion ramentaceum J. Ag. sei. Hier hat sich jedoch ein augenscheinlicher Fehler eingeschlichen, welcher durch eine sehr mögliche zufällige Verwechselung der Etiquetten von dieser und einer andern Lepöchin’schen Form, nämlich Fucus gra- minifolius Lepech. (Lepech. 1. с. S. 481, tab. 23), welche in der That mit grosser Wahrscheinlichkeit für Halosac- cion ramentaceum J. Ag. (=Halosace. soboliferum Rupr.) angenommen sein kann, erklärt werden kann; ein Blick auf die von Lepöchin selbst gegebenen Abbildungen seiner beiden Pflauzen genügt, die Möglichkeit eines solchen Fehlers zuzulassen; dass aber solch ein Fehler wirklich stattgefunden hat, dafür findet man unzweifel- hafte Beweise in Ruprechts Angaben, in dessen Werke Tang. 4. Ochotsk. Meer., В. 273. 38 ÜHRISTOPH Gogi, Gen. Halosaccion Ktz. Phye. gener. p. 439. Halosaccion ramentaceum (L.) J. Ag. Spec. gen, et ord. alg. II, р. 358 et III, р. 260. Dumontia sobolifera Lamour. in Kütz. Spec. alg., р. 719 et Tab. Phycal, Band XVI, tab. 81. Dumontia ramentacea (L.) — Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn., p. 74. Halosaccion soboliferum Rupr. Tang. 4. Ochotsk. Meer., S. 268 | Unter demselben Namen auch im Herb. Acad. Petropol. von Halosaccion fistulosum Rupr. Ibid. S. 273 Ÿ Ruprecht. Solowetzki - Inseln (A. Grigorieff); jedoch scheint sie hier nicht besonders oft vor- zukommen. Im Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Pflanze (Halosaccion fistulo- sum Rupr.') benannt), welche an der russisch - lappländischen Küste bei Tri-Ostrowo nnd Swiatoi-Noss von W.Nylander gesammelt worden sind: vom letztgenannten Orte besonders grössere Anzahl (vergl. Rupr. |. с S. 274). Der sogenannte Fucus graminifolius Lepech. vom Weissen Meere?) ist wahrschein- lich hierher zu rechnen (vergl. die Anmerkung zu Dumontia filiformis Grev., so wie auch Post. et Rupr. Illustr. Alg., р. 19, und Rupr. Tang. 4. Ochotsk. Meer. S. 269). In der eitirten Schrift von Lepöchin wird für das Weisse Meer noch über einen Fucus saccatus Lepech. erwähnt (S. 478, tab. 21), für welche Form Lepöchin folgende Diagnose aufstellt: «Caule plano inflato, ramoso; ramis oppositis, foliis ovato- oblongis, tumidis, intus cavis,» und weiter bei der Beschreibung fügt er hinzu: «Color totius fuci ruber est: longitudine V pollicum». Diese Pflanze wurde an der russisch-lappländischen Küste, bei Tri-Ostrowo, an Klippen, wo sie Büschel bildete, gefunden. Später wurde diese Form in Dumontia Lepechini Post. et Rupr., Illustr. Alg. p. II, Dumontia saccata (Lepech.) Endl. — Suppl. Ш (1843), р. 40, ebenso bei Kütz. Spec. alg. (1849), р. 719, Halosaccion Lepechini Rupr. _ Tang. des Ochotsk. Меег., $. 292 (vergl. auch $. 286), Halosaccion saccatum К ütz. — Tab. Рвус. Band XVI (1866), 5. 27 — umgetauft; aber alle diese Benennungen sind nichts weiter, als blos einfache Versetzungen oder Umstellungen der Worte, weil Niemand nach Lepöchin diese Pflanze je gesehen hat, 1) Die im Herbar von Ruprecht unter dieser Benen- | worden sind. In wie weit Ruprecht’s Belege, welche er nung vorhandenen Exemplare unterscheiden sich durch | zum Unterschiede der von ihm festgestellten beiden er- nichts von den in demselben Herbar sich befindenden | wähnten Arten anführt, wesentlich sind, ist übrigens Exemplaren des Halosaccion soboliferum Rupr., welche | schon aus seiner Arbeit selbst einleuchtend (1. с. S. 273). von C. v. Baer, 1837, bei Nowaja - Semlja und von A. 2) J. Lepechin. Quatuor fucorum species descriptae Middendorff, 1842, in der Schuretzkaja-Bucht (an der | (Nov. Comment, Acad. scient. Imper. Petropolit. Tome nördlichen russisch - lappländischen Küste) gesammelt | XIX, pro anno 1774, p. 481, tab. 23). Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 5. w. 39 und sie an genanntem Orte später auch nie wieder gefunden worden ist. Diese Alge bleibt demnach auch gegenwärtig problematisch; es kann von ihr nur gesagt werden, dass sie unzweifelhaft eine Floridee ist, die vielleicht zur Gattung Halosaccion Ktz. gehôrt !). Gen. Sarcophyllis J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. III, p. 263. Sarcophyllis edulis (Stackh.) J. Ag. 1. с. р. 265. Sarcophyllis lobata Kütz. Phyc. gener. В. 401; Spec. alg. 5. 748; Tab. Phycol. Band XVII, tab. 97. Im Herbar von Ruprecht ist nur ein einziges aus dem Weissen Meere stammendes Exemplar dieser Pflanze vorhanden (Iridaea edulis Bory benannt?)), welches von С. у. Baer bei Tri-Ostrowo im Jahre 1837 gesammelt worden ist. Ein anderes Exemplar von der Küste des nördlichen Eismeeres stammend, nämlich von Cap Kanin (gesammelt von Ruprecht, 1841) und welches seinem anatomischen Baue nach mit dem erstgenannten übereinstimmt, ist vielleicht zur Sarcophyllis arctica Kjellm. zu rechnen.?) Fam. Gigartineae. Gen. Ahnfeltia (Fries) J. Ag. Alg. Liebm. p. 12. Fries, Fl. Scan. p. 310, partim. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 309 et III, p. 205. Ahnfeltia plicata Fries. Turn. Hist. Рас. Ш, tab. 180 (sub Fucus plicatus). Post. et Rupr. Illustr. Alg. р. Ц et 16 (sub Gigartina plicata Lamx.); unter demselben Namen auch bei Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. р. 74 und in Wyatt, Alg. Danm. № 116. Harvey, Phyc. Brit. Ш, pl. 288 (sub Gymnogongrus plicatus Kütz.). Kütz. Tab. Phyc. Band XIX, tab. 66. Aresch. Alg. Scand. exsice. fasc. I, № 4 und fasc. II et III (ser. nov.) № 77. Diese Form wird bei den Solowetzki-Inseln ziemlich häufig angetroffen; so wurde sie hier z. B. von A. Sokoloff (1869), K. Mereschkowski (1876 und 1877) und besonders viel 1) Lepöchin’s Abbildung gleicht sehr derjenigen, 2) Vergl. Post. et Rupr. Illustr. Alg. р. I. welche Turner (Hist. Fuc. IV, р. 241, fig. 4, rechts, 3) Kjellm. Ueb. 4. Algenveget. 4. Murm. Meer., 5. unten) von einer Pflanze giebt, die er auch Fucus sacca- | 17—20 (vergl. auch dessen frühere Arbeit, Spetsb. Thall. tus Lepech. nennt und welche von Horner und Tile- | I, fig. 8, 9, wo dieselbe Form unter dem Namen Kallyme- sius an den Küsten Kamtschatka’s gefunden worden ist. | nia? integra Kjellm. angeführt ist). Ob diese von Dr. J. Agardh (Spec. gen. et ord. alg. III, p. 259) hält diese | Kjellmann als neu festgestellte Art nicht für eine sehr Turner’sche Pflanze mit dem Halosaccion firmum Rupr. | junge Sarcophyllis edulis J. Ag. anzusehen wäre ? (Tang. 4. Ochotsk. Meer., S. 292) für identisch. 40 CHristToPrx Gogi, von À. Grigorieff (1876) gesammelt. K. Mereschkowsky fand sie auch im Onega-Busen an folgenden Stellen: bei Ras-Ostrow, in einer Tiefe von 1!/, Faden zusammen mit Polysi- phonia nigrescens Grev. und Chaetopteris plumosa Ktz.; zwischen der Insel Sosnowetz und Cap Medweschji-Golowi (Bären-Köpfe, am westlichen Ufer des Busens), in einer Tiefe von 3 Faden; und endlich unweit Uneschma (an demselben Ufer) in einer Tiefe von 3 Faden; überall auf steinigem Boden. . Im Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Pflanze (unter dem Namen Gigartina plicata Lamx. aufbewahrt), welche an folgenden Stellen im Weissen Meere ge- sammelt worden sind: von C. v. Baer, 1837 — ohne nähere Angabe des Fundorts, von A. Middendorff, 1842 — bei der Insel Golaja-Koschka (diese Form trägt im genannten Herbar den Namen f. crassior), bei Ponoj und Tri-Ostrowo; und von W. Nylander, 1844 — bei Tri-Ostrowo und der Keret-Mündung. i Von den Küsten des nördlichen Eismeeres befinden sich in demselben Herbar Exem- plare, welche in der Schuretzkaja-Bucht (Russ. Lappl.) im Jahre 1840 gesammelt worden sind (von wem, ist nicht angegeben) und von Ruprecht selbst im Jahre 1841, bei Cap Apowski (in dem Busen von Mesen), am nordwestlichen Ufer der Insel Kolguew, am Cap Kanin und Cap Barmin (Klein Samojed.-Land). Gen. Cystoclonium Ktz. Phyc. gener. S. 404. Cystoclonium purpurascens (Huds.) Ktz. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 307 und III, p. 239. Harvey, Phyc. Brit. I, pl. 116 (sub Нурпеа purpurascens Harv.). Wyatt. Alg. Danm. fasc. II, № 74 (sub Gigartina purpurascens); unter demselben Namen auch bei Nyl. och Sael.Herb. Mus. Fenn., p. 74. Aresch. Alg. Scand. exsicc. fasc. IT et III (ser. nov.), № 76. Fragmente dieser Pflanze sah ich in den Sammlungen, welche A. Sokoloff (1869) und K. Mereschkowsky (1876) von den Solowetzki-Inseln mitgebracht haben. Im Herbar von Ruprecht befindet sich nur ein einziges aus dem Weissen Meere stammendes Exemplar dieser Alge (circa bis 7 Ctmr. lang), welches von W. Nylander, im Jahre 1844, bei Tri-Ostrowo gefunden worden ist. | Ein anderes viel kleineres Exemplar ist von demselben Forscher an der nördlichen russisch-lappländischen (dem Eismeere hin zugewendeten) Küste gesammelt. Ausserdem sind noch einige Exemplare dieser Pflanze von Ruprecht selbst, im Jahre 1841, an dem südlichen Ufer der Insel Kolguew und bei Swiatoi- Noss (Klein Samojed.- Land) gesammelt. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. №. 41 Gen. Phyllophora (Grev.) J. Ag. Grev. Alg. Brit. р. LVI und: 135 (mut. limit.). J. Agardh. Alg. Medit., р. 93 und Spee. gen. et ord. alg. II, р. 328, Ш, р. 216. Phyllophora interrupta (Grev.) J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. ПТ, р. 217. Sphaerococcus interruptus Grev. in Act. Leopold. XIV, pars poster. (1829), p. 243, tab. 26!; und bei Kütz. Tab. Phycol. Band XIX, tab. 20. Es ist eine der gewöhnlichsten Algen bei den Solowetzki-Inseln nach den Angaben von A. Grigorieff und K. Mereschkowski. So traf sie hier unter anderen K. Mereschkowski sehr oft und zwar massenhaft süd-südwestlich von der Insel Pessji-Ludi, in einer Tiefe von 3—8 Faden, zusammen mit Odonthalia dentata Lyngb., Delesseria sinuosa Lamx., Ptilota plumosa var. arctica Ch. Gobi und Polysiphonia arctica J. Ag. Er fand sie auch bei der Einfahrt in den Onega-Busen, unweit von den Kusowi-Inseln, so wie in dem Onega-Busen selbst, z. В. in der Nähe der Insel Schuschmuj, zusammen mit der Ptilota plumosa var. arctica Ch. Gobi und zwar auch massenhaft. Ich fand diese Form auch in dem von den Solowetzki-Inseln von A. Sokoloff mitgebrachten Materiale!). Um so merkwürdiger erscheint nun die Thatsache, 1) Obwohl die von A. Sokoloff gesammelten Exemplare ihrem anatomischen Baue nach, so wie auch durch das Vorhandensein der Nemathecien, mit der typischen Form vollkommen gleich sind, unterscheiden sie sich etwasvon derselben durch ihren Habitus. In dieser Hinsicht erin- nern sie sehr an die auf der südlichen Halbkugel, bei den Campbell-Inseln (südlich von Neu- Seeland, unter 521/,° südl. Br.) gefundene Form, die sogenannte Rho- dymenia dichotoma Hook. fil. et Harv. (Flora Antarct., vol. I, p. 186, tab. 72, fig. 1!!), wobei die folgende kurze Beschreibung, welche die genannten Autorenihrer Pflanze geben, vollkommen auf dieselbe passt: «Frons flabellatim expansa, 4—7 unc. lata, basi cu- neata, pluries dichotoma, laciniis linearibus cuneatisve Yy—!, unc. latis et ultra, patentibus, apieibus obtusis emarginatis bifidisve. Substantia tenuis membranacea e cellulis superficiem versus minimis coloratis formata in- terioribus magnis hyalinis. Chartae non adhaeret.» Die genannten Autoren fügen noch hinzu, dass die sterilen Exemplare dieser Pflanze sehr an die Phyllo- phora obtusa Grev. erinnern, sich jedoch durch den in- neren Bau von derselben unterscheiden. Als eine ihrer Pflanze am nächsten stehende Form betrachten sie die Rhodymenia palmetta Grev. Es ist jedoch zu bedauern, dass sie diesen anatomischen Bau nicht durch eine Ab- bildung veranschaulichen. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. Kützing rechnete später die genannte Rhodymenia dichotoma zu seiner Gattung Calophyllis (Cal. dichotoma Ktz. in Spec. alg. p. 746 et Tab. Phycol. Band XVII, tab. 91), jedoch scheint J. Agardh (Spec. gen. et ord. alg. II, p. 236)nicht ohne Grund anzunehmen, dass Kützing’s Pflanze kaum mit derjenigen von Hooker und Harvey identisch ist. Und man muss darin mit J. Agardh über- einstimmen; schon ein einfacher Vergleich des Habitus der von Kützing abgebildeten Pflanze mit dem von Hoo- ker und Harvey gegebenen beweist, dass es ganz ver- schiedene Pflanzen sein müssen. Indem wir nun die sehr kurzen anatomischen Data zusammenfassen, welche wir bei den genannten Autoren in der oben citirten Beschreibung ihrer Pflanze finden, so ist es einleuchtend, dass diese anatomischen Angaben mit gleichem Rechte auf den Bau sowohl zur Gattung Phyl- lophora Grev., wie auch zur Gattung Rhodymenia Grev. gehörenden Formen passen. Ich bin freilich weit entfernt davon, diese Pflanze für identisch mit der von den Solowetzki-Inseln stammenden Form zu halten, halte es aber auf Grund aller oben ange- führten Data für nothwendig, auf ihre frappante Aehn- lichkeit unter einander und jedenfalls auf die sehr mög- liche nahe Stellung derselben zu einander hinzuweisen. Und wenn es in der That sich erweisen sollte, dass diese Pflanze zur Gattung Phyllophora gehöre in dem Sinne 6 42 CHRISTOPH GoBI1, dass es im Herbar von Ruprecht keine aus dem Weissen Meere stammenden Exemplare dieser Pflanze giebt, sondern nur von den Küsten des nördlichen Eismeeres (und dabei auch. noch nicht unter dem eigentlichen, sondern unter verschiedenen anderen mit einem ? begleiteten Namen): so z. B. die, welche von Ruprecht selbst im Jahre 1841 an dem südlichen Ufer der Insel Kolguew gesammelt worden sind (mit der Aufschrift auf der Etiquette: Sphaero- coccus membranifolius?), so wie auch die von C. v. Baer im Jahre 1837 bei Nowaja-Semlja gesammelten (diese tragen den Namen Chondrus Brodiaei?) Im nördlichen Eismeere fand diese Form auch K. Mereschkowski, im Jahre 1876, an der russisch-lappländischen Küste bei den Jokanski-Inseln, und unter anderen bei den Med- weschji (Bären)-Inseln, in einer Tiefe von 6 — 7 Faden, zusammen mit Delesseria sinuosa Lamx. und Euthora cristata J. Ag., auf steinigem Boden. Phyllophora Brodiaei (Turn.) J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. П, р. 330, et Ш, р. 216. Fucus Brodiaci Turn. Fuc. I, tab. 72! Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. p. 74. Einige Exemplare dieser Alge, die nicht nur in jeder Beziehung auf die Beschreibung J. Agardh’s (1. с.) passen, sondern auch vollkommen gleich mit der von Turner gegebenen Abbildung sind, auf welche J. Agardh verweist, fand ich unter den Exemplaren der Phyl- lophora interrupta J. Ag., welche durch A. Sokoloff von den Solowetzki-Inseln im Jahre 1869 mitgebracht worden sind; gleich der letztgenannten Form waren sie auch mit Nema- thecien versehen. Im akademischen Herbar von Ruprecht befinden sich ganz ebensolche vom Weissen Meere herstammende Exemplare; die einen derselben — Sphaerococcus Brodiaei Ag. benannt ' — sind dort von C. v. Baer im Jahre 1837, ohne nähere Angabe des Fundorts, gesammelt; die anderen — Chondrus Brodiaei Grev. benannten— fand A. Middendorff, 1842, bei Ponoj und Tri-Ostrowo, und am letztgenannten Orte auch W. Nylander, 1844. Von den Küsten des nördlichen Eismeeres befinden sich in demselben Herbar Exem- plare, welche an folgenden Stellen gesammelt worden sind: von C. v. Baer, 1837, bei No- wie diese Gattung gegenwärtig verstanden und von J. Agardh begrenzt wird (— die sogenannte Phyllophora obtusa Grev, wird jetzt in eine andere Gattung Еруте- та Ktz. eingeschaltet, welche von der Gattung Phyllo- phora sowohl durch ihren inneren Bau, wie auch durch die Fructification verschieden ist —), so hätten wir ein höchst interessantes Beispiel einer analogen Verbreitung zweier sehr nahe zu einander stehender Formen unter ungefähr denselben Breiten auf den beiden Halbkugeln des Erdballs, nämlich: der erwähnten Pflanze von Hooker und Harvey — auf der südlichen Halbkugel, und der Phyllophora interrupta J. А g.— auf der nördlichen, ganz dem ähnlich, wie 2. В. die Delesseria sinuosa Lamx. der nördlichen Halbkugel auf der südlichen Halbkugel ein Analogon in der ihr sehr nahe stehenden Form Delesseria dichotoma Hook. fil. et Harvey besitzt. (Fl. Antarct. vol. I, p. 186, tab. 72.) Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES о. 5. №. 43 waja Semlja (das eine Exemplar ist Chondrus membranifolius Grev., und das andere Chon- drus Brodiaei Grev. benannt), und von Ruprecht, 1841, am südlichen und nordwestli- chen Ufer der Insel Kolguew (liegen im Herbar unter dem Namen Chondrus Brodiaei var. concatenata Ag.), ferner, 15 Werst östlich vom Cap-Kanin und endlich bei Swiatoi-Noss (El. Samojed.-Land); aus der letztgenannten Gegend sind unter anderm zwei Exemplare vorhanden (Chondrus Brodiaei var. truncata Pall. benannt), die als Uebergangsformen von dieser Pflanze zur Phyllophora interrupta J. Ag. anzusehen sind. Derartige Formen sind auch unter der grossen Anzahl der durch A. Grigorieff von den Solowetzki-Inseln mitge- brachten Exemplare der Phyllophora interrupta J. Ag. vorhanden. Ueberhaupt gebe ich zu, dass die beiden Formen, d. h. Phyllophora interrupta J. Ag. und Phyllophora Brodiaei (Turn.) J. Ag., in dem Sinne wie diese letztere J. Agardh auffasst (1. e.; vergl. auch Tur- ner]. c.), in Wirklichkeit nichts anders, als nur verschiedene Varietäten einer und dersel- ben Form darstellen, zwischen, denen eine Reihe von Mittelstufen vorhanden ist. Gegen- wärtig ist es jedoch schwer zu entscheiden, welche von diesen beiden Formen als Haupt- typus und welche als eine diesem Typus untergeordnete und vom ihm hervorgegangene Form angenommen werden muss. Fam. Fastigiarieae. (Furcellarieae — J. Agardh, Spec. gen. et ord. alg. III, p. 240.) Gen. Fastigiaria Stackh. Tent. marino-cryptog. p. 90 (1809). Le-Jolis List. d. Alg. mar. de Cherb. p. 124. Fastigiaria furcellata (L.) Stackh. (Furcellaria fastigiata Lamour.) Stackh.l.c., р. 91. Le-Jol.]. c.p. 124. Vergl. auch Ch. Gobi, Rotht. (Florid.) d. Finn. Meerb., S. 6. Im akademischen Herbar von Ruprecht ist ein Exemplar dieser Pflanze aufbewahrt, welches im Weissen Meere ohne nähere Angabe des Fundorts noch im Jahre 1781 von Prof. Pallas gefunden; auf der Etiquette steht folgende, warscheinlich vom Pallas selbst herstammende Aufschrift: «Fucus fastigiatus var. В. interrupta. Act. Soc. Linn.» Dieses Exemplar ist vollkommen identisch mit denjenigen Exemplaren der Pflanze, welche an der nördlichen norwegischen Küste Scandinaviens von Dr. Berggren (1868) gesammelt und durch J. Agardh als Furcellaria fastigiata Lamx.') bestimmt worden sind. Dieses von Pallas gefundene Exemplar rechnete auch Ruprecht sehr richtig zu dieser Art. 1) Ex Mus. Botan. Holm. 62 44 CHRISTOPH GoOBI, Ganz ebensolche Exemplare fand auch Ruprecht im Jahre 1841 bei Cap-Apowski (in dem Busen von Mesen), so wie auch am südlichen und nordwestlichen Ufer der Insel Kolguew. Was nun die in demselben Herbar vorhandenen Exemplare betrifft, welche von C. v. Baer, 1837, bei Nowaja-Semlja gesammelt und von Ruprecht zu dieser Art zugerechnet sind, so unterscheiden sie sich von den erstgenannten Exemplaren nur durch ihre gerin- gere Grösse und Breite, und meiner Ansicht nach sind sie eher zu dieser Art, als zu Po- Iyides rotundus Grev. zu rechnen, wie Kjellmann vermuthet sich darauf beziehend, dass er bei Nowaja-Semlja immer nur die letztgenannte von diesen beiden Formen gefunden hat. (Vergl. Kjellm. Ueb. d. Algenveget. des Murm. Meer. S. 14 u. 22). Fam. Ceramieae. Gen. Ptilota C. Ag. Synops. Alg. Scand. р. XIX, partim; Spec. alg. I, р. 384; Syst. alg., р. ХХХШ et 195. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. II, р. 92 et Ш, р. 73. Ptilota plumosa (L.) Ag. forma @ éypica mihi. Ptilota plumosa Ag. Grev., Alg. Brit. р. 155, tab. 15. Kütz. Phyc. gen. tab. 46, f. VI. Harv. Phyc. Brit. I, pl. 80 et Мег. Bor. Amer. II, р. 224. J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. II, р. 95 et Ш, р. 75. Aresch. Alg. Scand. exsicc. fasc. IV (ser. nov.) M 160. forma ß arctica mihi. Ptilota serrata Kütz. Bot. Zeit. 1847, р. 36. J. Ag. 1. с. IT, p. 97 et III, p. 76. Harv. Ner. Bor. Amer. II, p. 222. Ptilota plumosa var. serrata Kütz. Id. Spec. alg. (1849), p. 670, et Tab. Phycol. Band XII (1862), tab. 55. Ptilota plumosa Ag. — Post. et Rupr. Ilustr. Alg. р. П et 16. Die Merkmale, durch welche einige Autoren (wie z.B. J. Agardh 1. с.) selbst bis jetzt die Ptilota plumosa (L.) Ag. von der sogenannten Piiloia serrata Ktz. zu unterscheiden su- chen, sind sehr unwesentlich in Folge ihrer Unbeständigkeit, da sie in gewissem Grade bei- den Formen eigen und also mehr oder weniger gemeinsam sind. Ihr einziger Unterschied besteht eigentlich nur in einem rein äusserlichen Merkmale, nämlich in der grösseren Ge- fiedertheit der erstgenannten Form, so dass man daran die beiden Formen oft schon mit blossem Auge, ohne Hülfe des Mikroscops, sogleich unterscheiden kann; aber abgesehen davon, dass dieses Merkmal durch keinen irgend welchen wesentlichen mikroscopisch-mor- Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U, 5. М. 45 phologischen oder anatomischen Unterschied sich kennzeichnet, ist es oft unzuverlässig in Folge seiner Unbeständigkeit, da bei den genannten Formen auch in dieser Hinsicht Ueber- gangsstufen stattfinden.') Indem ich daher den Artenunterschied dieser beiden Formen, zuerst von Kützing von einander unterschieden (Bot. Zeit. 1847, 1. c.), nicht anerkenne, finde ich es viel natürlicher, mich der von diesem Forscher 2 Jahre später geäusserten Ansicht?) anschliessend (Spec. alg. 1849; I. c.), die zweite dieser Formen als eine Abart der ersteren und zwar als deren arctische Abart zu betrachten, da sie bisher ausschliesslich in den nördlichen Meeren gefunden worden ist, wo man sie, wenn auch mit ihrem Typus zuweilen zusammentrifft, jedoch nach allen Untersuchungen dieser Meere, sowohl der älteren, wie auch der neue- теп 3), in viel grösserer Menge und viel öfter, als ihr Typus; dies wird auch durch folgende Angaben bestätigt. Fast alle Exemplare vom Weissen Meere gehören zur Form arctica mili*) und nur einige wenige zur typischen Form (der unbedeutendste Theil im Vergleich zur Anzahl der zur ersten Form gehörigen Exemplare — in den Sammlungen von K. Mereschkowski und A. Grigorieff von den Solowetzki- Inseln). Dies weist darauf hin, dass die Form arctica auch im Weissen Meere wie überhaupt in allen nördlichen arctischen Meeren die am meisten verbreitete und also im Vergleich mit ihrem Typus die vorherrschende ist. Die Exemplare, welche von Pankiewitsch (Baer’s Expedit. 1840) bei Tri-Ostrowo gesammelt worden sind, stellen eine Mittelstufe zwischen den beiden genannten Formen 1) Uebrigens ist diese Frage schon von Harvey (Ner. Boreal. Amer. p. 223—224) eingehend erörtert worden und zwar hauptsächlich vom Gesichtspunkte der Unbestän- digkeit desgenannten Merkmalsaus,aufGrundlage dessen, nach Harvey’s Ansicht, diese Formen am wenigsten unter einander unterschieden werden können. Und ungeachtet dessen, dass dieser Forscher fast ausschliesslich diese Frage, so zu sagen, von dieser Seite ganz besonders be- leuchtet, wobei er seine vollständig richtigen und mit der Wirklichkeit übereinstimmenden Beobachtungen mit- theilt, endigt er unbegreiflicherweise damit, dass er dennoch beide genannte «Arten» (wenn auch nur zeit- weise) annimmt und sie dabei in zwei solche von ihm für die Gattuug Ptéilota festgestellte Categorien, nämlich Diversifoliae und Similifoliae vertheilt, welche er gerade auf Grundlage des Merkmals unterscheidet, über dessen Unanwendbarkeit im genannten Falle er soeben im Vor- hergehenden gesprochen hat. 2) Diese Ansicht hat er auch späterhin nicht aufgege- ben: siehe seine Tabul. Phycol. Band XII (1862), tab. 53. 3) Vergl. Harvey’s Angaben, und die neueren von Kjellmann. 4) Z. B. die in diesem Meere — ohne genaue Angabe des Fundorts — von C. v. Baer, 1837, und A. Sokoloff, 1869, gesammelten; ferner, von Schrenk — bei Tri- Ostrowo, und endlich, von K. Mereschkowski und A. Grigorieff — bei den Solowetzki-Inseln. Nach den Angaben der beiden letztgenannten Herren, ist diese Form bei den Solewetzki-Inseln ebenso gemein, wie 2. В. Delesseria sinuosa Lamx., Phyllophora inter- rupta J. Ag., Odonthalia dentata Lyngb., mit welchen sie sehr oft zusammen vorkommt und in gleich grosser Menge, in einer Tiefe von 11/,—10 Faden (К. Meresch- kowski). Herr Mereschkowski fand sie hier unter ande- rem bei Babij-Ostrow in einer Tiefe von 3 Faden; südlich von der Insel Pessji-Ludi — in einer Tiefe von 8 Faden, und weiter nach S.-SW. von dieser Insel in einer Tiefe von 3—8 Faden, zusammen mit oben er- wähnten Formen. Er fand sie ebenfalls unweit der Ku- sowi-Inseln, bei der Einfahrt in den Onega-Busen, zusammen mit Phyllophora interrupta J. Ag., in einer Tiefe von 7 Faden, so wie auch unweit der Insel Schuschmui (welche im genannten Onega-Busen selbst liegt) — massenhaft und gleichzeitig mit derselben Phyl- lophora. Endlich fand er sie auch im nördlichen Eis- meere — bei den Jokanski - Inseln, in der Nähe von Swiatoi - Nöss (Russ. Lappl,), zusammen mit Delesseria sinuosa Lamx. und Euthora cristata J. Ag., in einer Tiefe von 16 Faden. 46 CHRISTOPH GoBgi, dar; eine dem ähnliche Uebergangsstufe ist auch in den von den Solowetzki - Inseln stam- menden Sammlungen der Herren К. Mereschkowski und A. Grigorieff vorhanden.') Gen. Ceramium Lyngb. Hydr. Dan. p. 117. Ceramium rubrum (Huds.) Ag Vergl. Ch. Gobi Rotht. (Florid.) des Finn. Meerb. 8. 2. (Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. p. 74.) Die Mehrzahl der aus dem Weissen Meere stammenden Exemplare dieser Art stellt die sogenannte forma decurrens auct. dar; es sind z. B. die Exemplare, welche von W. Nylander bei der Keret-Mündung, und von den Herren K. Mereschkowski und A. Gri- gorieff — bei den Solowetzki-Inseln gesammelt worden sind. Alle andere Exemplare stellen eine Reihe von allerlei Uebergängen von der ebengenannten Form zu der typischen; derartige Uebergangsformen stellt z. B. die Mehrzahl der von W. Nylander bei Swiatoi- Noss (Russ. Lappl.) gesammelten Exemplare dar, während andere von demselben Forscher und in derselben Gegend gesammelten Exemplare der typischen Form angehören. Eine typische Form stellen auch diejenigen Exemplare dar, welche С. у. Baer?), 1837, im Weissen Meere, ohne nähere Angabe des Fundorts, gefunden hat.?) 1) Ruprecht hatte die Рио serrata Ktz. nicht nur als keine Art anerkannt, sondern sah sie auch nicht einmal als eine Varietät von der Ptilota plumosa А 5. an. Es ist daraus zu schliessen, dass alle Exemplare seines Herbars — (nicht nur die obenerwähnten vom Weissen Meere, sondern auch von einigen Stellen des nördlichen Eismeeres stammende, wie z. B. diejenigen, welche von W. Nylander bei Semi - Ostrowo, — die übrigens auch einen Uebergang zwischen den beiden genannten Formen darstellen —, in der Schuretzkaja - Bucht und endlich von С. у. Baer bei Nowaja - Semlja gesammelt worden sind), — von denen die Mehrzahl der Form arctica mihi angehört, in seinem Herbar unter dem gemeinsamen Namen Ptilota plumosa Ag. zusammenliegen; während er aber die echte oder typische Piilota plumosa Ag. für eine Varietas derjenigen Form hielt, welche er als Pti- lota plumosa Ag. (d. h. eigentlich serrata Ktz. — arctica mihi) ansah; das erhellt daraus, dass einzige solcher Exemplare einer typischen Ptilota plumosa Ag., die er selbst im Jahre 1841 an der Küste des nördlichen Eis- meeres — bei Cap Barmin und Swiatoi-Noss (Kl. Samoj. Land) sammelte, in seinem Herbar unter dem Namen Ptilota plumosa var. tenerrima Wahlnbg. aufbewahrt liegen (vergl. auch dessen Arbeit: Tang. d. Ochotsk. Meer. S. 335); zu dieser Varietas rechnete er auch die schon obenerwähnte vonPankiewitsch bei Tri-Ostrowo gesammelte Form, die, wie schon erwähnt, eine Mittel- stufe zwischen der typischen und arctischen Form dieser Art darstellt. 2) Vergl. Post. et Rupr. Illustr. Alg. S. II u. 22, wo diese von C. v. Baer im Weissen Meere gesammelten Exemplare unter dem Namen Ceramium virgatum Roth angeführt, unter welchem letzteren Namen sieauchim Her- bar von Ruprecht mit allen anderen in demselben Herbar vorhandenen Exemplaren dieser Art aufbewahrt werden. 3) Alle aus dem Weissen Meere stammende Exemplare, welche die typische Form darstellen, sind mit denen von derselbenForm vollkommenidentisch,dieDr.Kjellmann, 18 2, bei Spitzbergen — in Kollbay — gesammelt hat (Ex Mus.Bot. Holm.);ebenso verhält essich auch mit denjenigen zu der Form decurrens auct. gehörenden Exemplaren, die ganz denselben gleichen, welche von demselben Forscher, 1873, an derselben Insel— inGreen-Harbour — gesammelt worden sind. DIE ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. М. 47 Der Uebergangscharakter von der Form decurrens auct. zur typischen ist sehr oft sogar an einem und demselben Exemplare wahrzunehmen; derartige Exemplare sind es z. B., welche W. Nylander an der östlichen russisch - lappländischen Küste, unweit der Tschawanga-Mündung gefunden hat. Alles soeben Gesagte bezieht sich auch auf diejenigen in Ruprecht’s Herbar vor- 'handenen Formen, welche von den Küsten des nördlichen Eismeeres stammen; so stellen die von Ruprecht selbst am südlichen Ufer der Insel Kolguew, bei Cap Kanin, Cap Barmin, Swiatoi Noss (Kl. Samoj.-Land) gesammelten Exemplare, entweder die typische Form dar, oder die f. decurrens auct., oder — was häufiger ist — eine Uebergangsform zwischen ihnen, welcher Uebergang an einem und demselben Exemplar wahrzunehmen ist (das letzt- genannte Verhältniss ist besonders deutlich an einigen von Swiatoi-Noss stammenden Exemplaren ausgeprägt). Die durch Baer’s Expedition, 1840, an der nördlichen russisch-lappländischen Küste, in den Teriberschen Bucht gesammelten Exemplare gehören der f. decurrens auct. an; die von С. у. Baer aber, 1837, bei Nowaja - Semlja, sowie von W. Nylander in der Kola- Bucht — bei Letinskoi Noss (Russ. Lappl.) — gesammelten nähern sich mehr der typi- schen Form, der f. decurrens auct. jedoch nur durch einige ihrer Thallustheile. Ich muss noch bemerken, dass fast alle obenerwähnten Exemplare mit Tetrasporen und zwar oft sehr reichlich versehen sind; Cystocarpen jedoch konnte ich bei ihnen nicht finden. Gen. Antithamnion (Naeg.) Thur. Le-Jol. List. des alg. mar. de Cherb. p. 111. Antithamnion Plumula (Ellis) Thur. var. boreale mihi. Die von den Solowetzki-Inseln stammenden Exemplare, welche ich von K. Meresch- kowski und A. Grigorieff erhielt, erreichten die grösste Grösse von 1'/, Ctmr., gewöhnlich aber waren sie viel kleiner und mit dem blossen Auge konnten sie von dem typischen Antithamnion Plumula Thur. nur durch ihre geringere Grösse unterschieden werden. Das Mikroscop zeigte jedoch, dass sie von ihrem Typus in gewissem Grade abweichen.!) Ich gebe in Folgendem eine kurze Beschreibung dieser Varietät. Die ursprüngliche Verzweigung findet in einer einzigen Ebene statt. Die Zweige stehen an den vollkommen formirten Hauptaxen opponirt und nur an den sehr kurzen Theilen der sich formirenden Stammspitze sind die sich anlegenden Zweige abwechselnd angeordnet. 1) Die typische Form ist in folgenden Herbarien ver- | Die Alg. Europ. №№ 1975 u. 2237. Le-Jol. Alg. mar. de theilt: Wyatt, Alg. Danm., № 138; Aresch. Alg. Scand. | Cherb. № 2. exsicc.fasc, Il, N°29, fase. IIet III (ser. пот.) №82. Rabenh. 48 CHRISTOPH GoBı, Nur in äusserst seltenen Fällen stammen von einer und derselben Zelle der Haupt- axe, in den unteren und mittleren Theilen des Thallus, vier auf’s Kreuz gegen einander gestellte Zweige ab. An den Seitenaxen sind die opponirten Aeste sehr selten vorhanden, wenn sie aber auch vorkommen, so erscheinen sie nur in deren untersten, basalen Theilen; gewöhnlich aber sind sie entweder opponirt, oder — was viel häufiger vorkommt — ein- seitigstehend, wobei die Aestchen an der inneren Seite dieser Axen stehen, d. h. auf der der Stammspitze zugekehrten Seite. An den basalen Theilen der Hauptaxe entspringen die Zweige unter einem rechten Winkel, je mehr sie sich aber dem Gipfel der Pflanze nähern, desto kleiner wird der Winkel. Die sogenannten Wurzelfäden (resp. Ausläufer, stolones) sind spärlich vorhanden; sie entspringen von den oberen Theilen einiger basalen Gliederzellen der Hauptaxe oder von den untersten Gliederzellen der zur Basis der Pflanze nächst stehenden Zweige. Alle Zellen sind cylindrisch; zwischen je zwei benachbarten Zellen sind keine Einschnürungen vorhanden, wie das sehr oft bei der typischen Form zu beobachten ist. Die Länge der sich schon vollkommen formirten Zellen überwiegt deren Breite bis auf 6-mal; je mehr sich die Zellen aber den Gipfeln der Axen nähern, nehmen sie allmählig ab sowohl an Länge als auch an Breite. Die Aeste endigen nicht mit einem spitzigen Stachel, wie das bei der typischen Form zu bemerken ist. Die verkehrt-eiför- migen Tetrasporen sind immer stiellos und sitzen vereinzelt, häufiger aber zu je 2 und sehr selten zu je 3, und zwar an der inneren Seite der Aeste, angefangen von deren basalen Gliederzellen; sie sind nie endständig. Gewöhnlich theilen sie sich kreuzartig und nur in seltenen Fällen tetraedrisch; daher kommt es auch, dass hier entweder gekreuzte- kugelquadrantische, oder tetraedische - dreieckige Tetrasporen vorkommen (tetrasporae cruciatim vel triangule divisae).') Zwischen der beschriebenen Form und ihrem Typus ist in der Natur eine inter- mediäre Form vorhanden; es ist nämlich die von Ruprecht aufgestellte Form — Calli- thamnion lapponicum Rupr?) (vergl. Tang. des Ochotsk. Meer. В. 343). Die Ruprecht’sche Form unterscheidet sich von dem typischen Antithamnion Plumula Thur., ausser ihrer Grösse, hauptsächlich durch die stiellosen Tetrasporen (welche 1) Was übrigens auch schon an einigen anderen Flo- rideen bemerkt worden ist; vergl. z. B. Harvey, Phyc. Brit. pl. 50, u. A. 2) Von welcherForm schonder Autor selbst Folgendes sagt (1. c.): «sie ist vielleicht eine Zwergform von Callithamnion Plumula Lyngb.» und demungeachtet hält er es für möglich, sie in eine besondere Art zu trennen. Was nun eine andere von Ruprecht aufgestellte Art, nämlich Callithamnion pusilum Rupr. anbetrifft (1. с. В. 342—343), soistesebensoschwersowohlaus der von ihm für diese Form gegebene Beschreibung sich irgend eine klare Vorstellung davon zu machen, als auch eine Aufklärung aus der Betrachtung der authentischen Exemplare selbst zu gewinnen, weil diese Exemplare so kümmerliche Über- bleibsel von irgend Etwas darstellen, dass an ihnen ra- dical Nichts zu erkennen ist. Diese Form ist überhaupt nicht nur als problematisch anzusehen, sondern vollstän- dig aus der Callithamnion-Gruppe zu streichen. Sehr un- genügend erscheint übrigens auch die Beschreibung, welcheRuprecht für sein Callithamnion lapponicum giebt; und wenn die authentischen Exemplare dieser Pflanze, welche, beiläufig bemerkt, auch von nicht besonderem Werthe sind, nicht zu meiner Verfügung gestanden hät- ten, so würde es schwer fallen sich nach der erwähnten Beschreibung eine klare Vorstellung von dieser Form zu machen. Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 8. w. 49 Ruprecht selbst übersehen hat, es ist mir aber geglückt, eine derartige stiellose Tetraspore an den von ihm selbst gesammelten Exemplaren zu entdecken). Ferner erscheint sie ganz ebenso verästelt, wie die typische Form, welcher sie sich auch noch nähert sowohl durch das öftere Vorkommen der auf’s Kreuz gestellten Aeste an den mittleren und unteren Theilen des Thallus, als auch durch eine grössere Zahl der sogenannten Wurzelfäden. Durch die Grösse ihrer Zellen nähert sie sich der von beschriebener Form; doch be- - sitzt sie oft Einschnürungen zwischen ihren Zellen, woher dieselben ein ebensolches tonnen- artiges Ansehen annehmen, wie es auch bei der typischen Form der Fall ist. Endlich, ähnlich der typischen Form, endigen ihre Zweige auch mit einem Stachel, der zwar nicht so sehr stark zugespitzt, aber dennoch sehr deutlich wahrzunehmen ist. Indem ich diese Form mit den Exemplaren von Antithammion Plumula Thur., welche Dr. Kjellmann bei Spitzbergen, in Mosselbay '), 1872, gesammelt, verglich, konnte ich zwischen ihnen keine Verschiedenheit entdecken; leider, fehlten bei den Zu meiner Verfügung gestellten Spitzbergischen Exemplaren, die Tetrasporen. Wenn schon Ruprecht es für möglich hielt, seine von den Küsten des nördlichen Eis- meeres stammende und dem typischen Antithamnion Plumula Thur. so sehr nahe stehende Form — Callithamnion lapponicum — als eine besondere Art aufzufassen, so besitzt die Form, welche ich beschrieben, mehr Rechte auf die Selbstständigkeit. Unnatürlich wäre es aber neue Arten da aufzustellen, wo sehr deutliche intermediäre Stufen vorhanden sind; demgemäss, obschon die von mir beschriebene, aus dem Weissen Meere stammende Form auch sehr leicht unter dem Mikroscope von ihrem Typus zu unterscheiden ist, erscheint sie ?) den- noch zu diesem Typus als eine seiner nördlichenam meisten von ihm abweichenden Formen. Es ist bekannt, dass Antithamnion Plumula Thur. eigentlich dem Gebiete des Atlan- tischen Oceans und des Mittelmeeres angehört; im nördlichen Ocean kommt diese Form schon viel seltener vor und zwar (wie es 2. В. für Nowaja Semlja angegeben wird)?) vereinzelt in sehr dünnen Büscheln von unbedeutender Grösse: 2 bis 3 Ctmr. hoch. Folg- lich, erscheint sie für den nördlichen Ocean nicht als eine aborigene Stammform, sondern vielmehr als eine dahin eingewanderte und dabei sehr stark veränderte (was, wie wir ge- sehen, Ruprecht veranlasste sogar eine neue Art, Callithamnion lapponicum, aufzustellen). Die aus dem Weissen Meere stammenden Exemplare (bei den Solowetzki - Inseln kommt diese Form sehr selten vor) zeigen aber, dass hier die Veränderung noch mehr vorgerückt ist und endlich solch einen Grad erreicht, dass, wenn keine intermediären Stufen zwischen dieser Form und ihrem Typus vorhanden wären, man sie leicht für eine besondere Art auffassen könnte ‘). 1) Ex. Mus. Botan. Holm. Vergl. auch Kjellm.Spetsb. | Muscheln bildete. Thall. I, p. 26. 3) Е. В. Kjellmaun, Ueb. 4. Algenveget. d. Murm 2) К. Mereschkowski fand dieselbe Form auch im | Meer. etc., В. 28—24. nördlichen Eismeere, bei den Jokanski-Inseln, in einer 4) Wenn ich nicht die schon erwähnte Uehergangs- Tiefe von 7 Faden, wo sie sehr kleine Büschelchen auf | form lapponicum gesehen hätte, so würde ich die aus dem Mémoires de l’Acad. Пар. des sciences. УПше Série. 7 50 CHRISTOPH Gogi, Fam. Chantransieae. Gen. Chantransia (D. C.) Fr. Syst. orb. vegetab. p. 338. Chantransia Daviesii (Dillw.) Thur. Le-Jol. List. des alg. mar. de Cherb. p. 106. Trentepohlia Daviesü (Dillw.) forma а Aresch. Phyc. Scand. mar. р. 117, tab. У, D. (Die Abbildung ist nicht besonders gut, doch passt hierher sehr die Beschreibung, näm- lich die Angabe, dass die Zellen bis 8 mal so lang als breit sind). Callithamnion efflorescens J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. II, p. 15; Ш, р. 10. = Chantransia efflorescens (J. Ag.) Kjellm. Ueb. die Algenveget. d. Murm. Meer. S. 14. Bei den Solowetzki - Inseln kommt diese Pflanze massenhaft und ebenso häufig, wie auch überall im Weissen Meere, auf verschiedenen Algen: Ptilota, Delesseria Baerii Rupr. u. and., vor (К. Mereschkowski, A. Grigorieff). Die Exemplare, welche ich gesehen, waren mit Monosporen (uniloculären Sporangien) versehen. Fam. Porphyreae. Gen. Porphyra C. Ag. Syst. alg. р. XXXII. In Spec. Alg. р. 404 sub Porphyra-Ulvae tribus. Porphyra laciniata (Ligthf.) Ag. (Ulva umbilicalis auct.) Harvey. Phyc. Brit. I, pl. 92. Rupr. Tang. des Ochotsk. Meer., В. 393—394, sub Porphyra umbillicata (Dillw.) Le-Jol. List. des alg. mar. de Cherb. р. 99 (forma 3 — laciniata). Kütz. Tab. Phycol. Band XIX, tab. 82. Aresch. Alg. Scand. exsicc. fasc. VI (ser.nov.), № 260. Phyc. Scand. mar., р. 179 (sub forma b). Im Herbar von Ruprecht ist eine bedeutende Anzahl von Exemplaren dieser Pflanze (Porphyra vulgaris Ag. benannt)') vorhanden, welche an der östlichen russisch-lappländi- Weissen Meere stammenden Exemplare mit dem soge- nannten Antithamnion americanum (Harv.) (Ner. Bor. Americ. 5. 239, tab. 36, A, sub Callithammnion america- num Harv.) für identisch halten, da nach Beschreibung und Abbildung Harvey’s zu urtheilen, sie sich einander im hohen Grade gleichen. Ihre Verschiedenheit besteht nur in ihrer Grösse und in der Angabe Harvey’s, dass seine Pflanze ausschliesslich einzeln sitzende, obwohl stiellose Tetrasporen besitze. Ich erlaube mir hier die Vermuthung auszusprechen, dass dieses amerikanische Antithamnion nichts weiter als nur ein verändertes An- tithammion Plumula Thur. ist, mit dem es dabei auch noch sehr oft verwechselt wird, nach Harvey’s eigenem Geständnisse (1. с. S. 238), — welcher Umstand nur meine Meinung bekräftigt. Es ist zu wünschen, dass die amerika- nischen Algologen ihr Augenmerk darauf richten möchten. 1) Unter demselben Namen auch bei Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. p. 75. Отв ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. w. 51 schen Küste, nämlich bei Tri-Ostrowo und Swiatoi - Noss von W. Nylander, im Jahre 1844, gesammelt worden sind. Sie sind mit der oben citirten № 260 des Herbars von Areschoug vollkommen identisch. Porphyra miniata (Lyngb.) C. Ag. Syst. alg. р. 191. In Synops. Alg. Scand. р. 42 sub Ulva purpurea В miniata. Ulva miniata Lyngb. Hydr. Dan. p. 29 (Abbildung schlecht). Porphyra miniata (Lyngb.) — Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn., p. 75. Diese Form ist gleichzeitig mit der vorhergehenden von demselben Forscher an denselben Stellen und zwar in sehr grosser Anzahl von Exemplaren gesammelt'!). Sie ist mit derjenigen Form, welche Dr, Berggren bei Grönland gefunden, vollkommen identisch (Ex Mus. Bot. Holm.). | | | Sehr junge Exemplare fand auch A. Grigorieff (1876) bei den Solowetzki - Inseln auf Odonthalia dentata Lyngb. Im nördlichen Eismeere ist sie an der russisch - lappländischen Küste, bei Semi- Ostrowo, von W. Nylander gesammelt worden. II. Fucaceae. Fam, Fuceae. Gen. Pelvetia Desne et Thur. Recherch. sur les Fuc. (Annal. d. sc. natur. III ser., $. Ш, р. 12). Pelvetia canaliculata (L.) Desne et Thur. Desne et Thur. 1. с. Le-Jolis, List. des alg. mar. de Cherb. р. 94 et exsice. M.33. Rabenh. Alg. Europ. № 1556. Fucus canaliculatus L. in Wyatt, Alg. Danm. № 102 et Aresch. Alg. Scand. mar. № 2. Fucodium canaliculatum (L.) J. Ag. Spec. gen. et от. alg. I, р. 204. Im akademischen Herbar von Ruprecht befindet sich ein einziges Exemplar dieser Alge, weiches im Weissen Meere ohne genaue Angabe des Fundorts von С. у. Baer ge- sammelt worden ist. 1) Vergl. Rupr. Tang. des Ochotsk. Meer., 5. 394, wo | der hat sie in Menge von der russisch - lappländischen er sagt: «Porphyra miniata (Lyngb.).....ist immer schön | Küste mitgebracht». Und in der That ist diese Form von rosenroth; ich halte sie für eine eigene Art; W. Nylan- | der vorhergehenden Art sehr gut zu unterscheiden. TE 52 CHRISTOPH GoB1, Gen. Ascophyllum Stackh. Le-Jol. Remarq. sur la nomencl, génér. des algues. p. 82—84 et List. d. alg. mar. de Cherb. p. 96. Ascophyllum nodosum (L.) Le-Jol. 1. с. et exsicc. № 101. Halydris nodosa — Lyngb. Hydr. Dan. p. 37, tab. 8. Fucodium nodosum (L.) J. Ag. Spec. gen..et ord. alg. I, p. 206 et in Hohenacker, Alg. mar. sicc. № 30. Fucus nodosus L. Gmelin, Hist. Рис. tab. I, f. I. Post. et Rupr. Ш. Alg. S. II. Harv. Phye. Brit. II, pl. 158. Ехз1сс.: Juergens Alg. aquaticae, fasc. VIII, № 1. Wyatt, Alg. Danm. № 154. Rabenh. Alg. Europ. №1890 (et №1746 sub Ozothalia nodosa [L.)). Ozothalia vulgaris Desne et Thur. Recherch. sur les Fuc. (Ann. d. sc. natur. III ser. Е ПЕ... 13); Nach den Angaben von К. Mereschkowski und A. Grigorieff, welche diese Alge von den Solowetzki - Inseln mitbrachten, kommt sie dort ziemlich häufig vor. Die Exem- plare, welche im südlichen Theile des Weissen Meeres von A. Sokoloff (1869) gesammelt worden, sind von verschiedener Grösse; die einen derselben, die mit Vermehrungsorganen (Receptakeln) versehenen, gleichen vollkommen ihrem Habitus nach den Exemplaren der von mir oben citirten Herbarien; die anderen, bei denen solche Receptakeln fehlen, besitzen einen viel schmäleren Thallus. Im Herbarium von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Pflanze, welche im Weissen Meere von C. v. Baer, ohne genaue Angabe des Fundorts, und von Schrenk bei Tri-Ostrowo (Russ. Lappl.) gesammelt worden sind. Von der Küste des nördlichen Eismeeres sind in demselben Herbar mit Receptakeln versehene Exemplare, welche 1842 von A. v. Middendorff in der Schuretzkaja - Bucht (Russ. Lappl.) gesammelt sind. Gen. Fucus Desne et Thur. Recherch. sur les Рис. (Ann. 4. sc. natur. III ser. t. Ш, р. 13). Fucus distichus (L.) Fucus filiformis Gml. Hist. Fuc. tab. I, fig. I. Fucus linearis Fl. Dan. tab. 351 (vol. II, fasc. VI). Fucus distichus — Turn. Hist. Fuc. tab. 4. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, p. 209. Lyngbye. Hydr. Dan. p. 6. Aresch. Phyc. Scand. mar. p. 35. Vergl. auch Post. et Rupr. Illustr. Alg. S. II. Nyl. och Sael. Herb .Mus. Fenn., p. 73. Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. Ww. 53 Solowetzki-Inseln (A. Sokoloff); Tri-Ostrowo (C. v. Baer); Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.) und unweit von der Keret-Mündung (ebendas.) — W. Nylander. Alle Exemplare sind mit Vermehrungsorganen (Receptakeln) versehen. Wollte man sich richten nach der neuesten systematischen Uebersicht der verschie- denen Fucus-Arten, welche J. Agardh giebt'), so müsste man für das Weisse Meer nicht eine, sondern zwei Formen erwähnen, nämlich die von J. Agardh als Fucus filiformis Gm. et auct. und Рис. linearis (Oed. Fl. Dan., tab. 351) bezeichneten. In diesem Falle würde die bei der Keret-Mündung gesammelte Form als die von J. Agardh festgestellte Varietät Рис. filiformis b Pylaisei J. Ag. (l. с. В. 38) zu betrachten sein, da sie der im Herbar von Areschoug (Alg. Scand. exsicc. № 201, fasc. У, ser. nov.) unter dem Namen Рис. distichus L. vertheilten Form vollkommen gleicht, welche J. Agardh zu seiner eben ge- nannten Varietät rechnet (l. c. S. 39). Die von den Solewetzki-Inseln stammende Form würde als seine Varietät Рис. filiformis а Gmelini J. Ag. anzusehen sein. Die von Swiatoi-Noss und Tri-Ostrowo herstammenden Exemplare sind mit denen identisch, welche von Berggren, 1868, bei Grönland gesammelt und unter dem Namen Fuc. linearis ver- theilt worden sind (Ex Mus. Botan. Holmiens.). Ich kann aber solch einer Auffassung J. Agardh’s, durch welche er sich bemüht, die 2 genannten Formen wie unter einander, so auch von einer dritten von ihm angenommenen — Рис. distichus L., Turn. et auct. partim (1. с. S. 37) zu unterscheiden, nicht beistimmen. Viel richtiger scheint mir seine frühere Ansicht (Spec. gen. et ога. alg. 1. с.) zu sein, an die ich hier auch festhalte, nämlich in Folge welcher er der von Turner und Lyngbye geäusserten Ansicht beistimmend alle 3 genannten Formen als zu einer und derselben Art gehörend betrachtete. Fucus vesiculosus L. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, p. 210. Vergl. auch Post. et Rupr. Illustr. alg. 5. II u. 12. Die aus dem Weissen Meere stammenden und dieser Art angehörenden Formen unterscheiden sich durch die unbedeutende Breite ihres Thallus von der typischen Form (d. h. solcher, die sehr häufig an den nordwestlichen Küsten Europa’s angetroffen wird) in demselben Grade, wie die englaubige Form dieser Art, die an der nördlichen norwegi- schen Küste vorkommt. Die von den Solowetzki - Inseln z. B. herstammenden Exemplare (A. Grigorieff), die sowohl mit Luftblasen, als auch mit den Befruchtungsorganen (Receptakeln) versehen sind, gleichen vollkommen der letztgenannten Form (die von Dr. Berggren 1868 gesammelt und von J. Agardh bestimmt ist)?); man könnte diese Form als angustifrons bezeichnen. 1) Г. Agardh, Spetsb. alg. Tillägg, В. 38—89. | 2) Ex Mus. Botan. Holm. 54 CHRISTOPH Gogt, ° Alle anderen aus dem Weissen Meere herstammenden Exemplare dieser Art, die mir zu Gebote standen, gehören zur folgenden Varietät: var. sphaerocarpus J. Ag. (Grönl. Lamin. och Fucac. S. 29). Von diesen sind die einen mit Luftblasen versehen, andere aber nicht; diese sowohl wie jene gleichen vollkommen den Exemplaren, welche Dr. Berggren 1870 an der Küste von Grönland gesammelt und die J. Agardh bestimmt hat: die einen als Fuc. vesiculosus Г. var. sphaerocarpus J. Ag., und die andern als forma evesiculosa derselben Varietät'). Zu dieser Form gehören auch die Exemplare, welche im Weissen Meere von C. v. Baer (1837) und Schrenk (1839) — bei Tri-Ostrowo, von Pankiewitsch (Baer’s Exped. 1840) — bei Sosnowetz”), und von W. Nylander (1844) — bei Swiatoi Noss (Russ. Lappl.) gesammelt sind, sowie auch die von A. Sokoloff (1869) im Weissen Meere, ohne genaue Augabe des Fundorts, und unter anderem bei den Solowetzki - Inseln gesammelten und mit Luftblasen versehenen Exemplare. Fucus evanescens С. Ag. Spec. alg. I, p. 92 et Icon. alg. inedit. edit. nova tab. XIII! Vergl. auch J. Agardh, Spec. gen. et ord. alg. I, p. 210 und besonders Spetsb. alg. Tillägg. S. 40—41. Bis zur letzten Zeit hielt man diese Form für ziemlich problematisch; die neuesten algologischen Untersuchungen der Polarländer (Grönland, Spitzbergen, Nowaja-Semlja)?) zeigten aber, dass sie in diesen Gegenden eine der gewöhnlichsten ist und dass, im Gegen- theil, der typische Fucus vesiculosus L., mit dem breiten Thallus, dort nicht vorkommt. Aus dem sämmtlichen Materiale der aus dem Weissen Meere herstammenden Fucus- Arten, die aus verschiedenen Orten dieses Meeres, von verschiedenen Personen und zu verschiedenen Zeiten gesammelt worden sind, so wie auch nach den mündlichen Angaben der Herren K. Mereschkowsky und A. Grigorieff ist anzunehmen, dass der sogenannte Fuc. evanescens C. Ag. auch im genannten Meere die erste Stelle im Vergleich mit Fuc. vesiculosus L. einnimmt, besonders in dem nördlichen Theile dieses Meeres, wo er die Oberhand über die letztgenannte Form zu gewinnen scheint. Schon aus diesen Daten erscheint diese: Form als eine höchst bemerkenswerthe, ist aber an sich und allein genommen noch viel interessanter aus mehreren Gründen, bei denen ich hier etwas zu verweilen gedenke. 1) Ex Mus. Botan. Holm. 3) Z. B. die Untersuchungen von Dr. Berggren und 2) Es sind das diejenigen Exemplare, welche ganz | besonders von Dr. Kjellmann. besonders den schon erwähnten grönländischen gleichen. Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 8. w. 55 Es ist bekannt, dass diese Pflanze in der Breite ihres Thallus sehr variirt; derartige mannigfaltige mit Receptakeln versehene Exemplare wurden unter anderm auch von den Solowetzki - Inseln (durch die Herren A. Sokoloff, K. Mereschkowski und A. Grigorieff) mitgebracht. In dem akademischen Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Form auch von verschiedener Breite des Thallus: die einen, engeren, sind im Weissen Meere von С. у. Baer, 1837, bei Tri-Ostrowo, und während der Baer’schen Expedition, 1840, bei Tri-Ostrowo und Sosnowetz, so wie auch an letztgenanntem Orte von A. v. Midden- dorff, 1842, gesammelt; sie sind alle unter einander ganz gleich!) und mit Receptakeln versehen. Die anderen, mit einem viel breiteren Thallus, sind im Weissen Meere von C. v. Baer, 1837, ohne genaue Angabe des Fundorts, gesammelt; einige von diesen letzt- genannten Exemplaren tragen keine Receptakeln?), während andere mit den typischen Receptakeln für die Form Кис. evanescens С. Ag), und endlich noch andere — mit ganz ebensolchen Receptakeln, dabei aber auch noch mit Luftblasen des typischen Рис. vesi- culosus L. versehen sind. Wie bekannt, bestritt Ruprecht die Selbstständigkeit dieser Form. In seiner be- kannten Arbeit über die Tange des Ochotskischen Meeres, führt er unter anderm Folgendes an “) (5. 346): «Ueber Рис. evanescens Ag. und furcatus Ag. kann ich jetzt, nach Einsicht der Original - Exemplare in Chamisso’s Herbarium, ein sicheres Urtheil abgeben. Der erstere ist eine höchst unbedeutende, keineswegs beständige Form von F. vesiculosus und kommt nicht selten unter den Ochotskischen Exemplaren vor; die an den Fruchtzweigen ver- schwindende Blattrippe bezeichnet diese Form am wenigsten». Und diese Worte enthalten viel Wahres; in der That, ist das Merkmal des Verschwindens der Blattrippe (Blattnerves) zum Gipfel der Verzweigungen hin ein höchst unbedeutendes (indessen erhielt die Art davon ihren Namen). Unter den aus dem Weissen Meere stammenden Exemplaren giebt es prachtvolle Uebergangsformen vom Рис. vesiculosus L. sphaerocarpus f. evesiculosa J. Ag. mit einer wahren costa evanescente zu Fuc. evanescens C. Ag. mit ganz eben solchem brei- ten Thallus aber mit langen und dabei nicht selten gespreizten und für diese Form sehr charakteristischen Receptakeln. Wenn diese Formen nicht mit Receptakeln versehen wären, könnte man sie leicht mit einer andern verwechseln, nämlich, das ebenerwähnte Merkmal über das Verschwinden der Rippe zur Richtschnur nehmend, die erste Form für die zweite und umgekehrt annehmen. Folglich, liegt der Unterschied dieser Formen weder in dem Mittelnerve noch in der Breite des Thallus; obschon dieser letztgenannte Umstand jetzt auch als eine Thatsache angesehen wird, will ich doch in dieser Hinsicht ein, 1) Obschon einige von ihnen von Ruprecht als 3) Im genannten Herbar tragen sie den Namen Рис. Fucus vesiculosus L. angesehen wurden, und die anderen | vesiculosus L. f. longifructus Ас. als Fuc. ceranoides ohne Angabe des Autors. 4) Diese Ansicht wurde übrigens schon früher in 2) Ruprecht betrachtete auch diese Form als Рис. | Illustr. Algar. (1840), S. 12—13 geäussert. Ceranoides. 56 CHRISTOPH Совтг, meiner Meinung nach, besonders hervorragendes Beispiel anführen: im Herbar von Rup- recht befindet sich ein Exemplar (welches in dem nördlichen Eismeere, am Cap Mikulkin von Ruprecht selbst gefunden und Fuc. ceranoides benannt wurde), bei dem der Thallus an einigen seiner Hauptverzweigungen bis 9 Milm., an andern aber kaum 2 Mllm. breit ist: die ersteren übertreffen also die letzteren um mehr als das vierfache ihrer Breite. In ebensolcher nahen Beziehung stehen unter einander die 2 besprochenen Formen auch in Betreff ihrer Lufthöhlen. Es ist schon oben von einem Fuc. evanescens С. Ag. mit typischen Blasen eines Рис. vesiculosus L. erwähnt worden; die Anwesenheit der Luft- höhlen oder Luftbehälter bemerkt man aber z. B. auch an einigen der von den Solowetzki- Inseln stammenden Exemplaren des Рис. evanescens С. Ag. und zwar von verschiedener Breite des Thallus !); im letztgenannten Falle gleichen solche Behälter denjenigen, welche bei Рис. serratus L. vorkommen. Aus allem Gesagten geht nun hervor, dass, obschon die Selbstständigkeit des Рис. evanescens C. Ag. heutzutage von den Algologen auch anerkannt wird (J. Agardh, Dr. Kjellmann), der Charakter dieser Pflanze noch lange nicht genügend erforscht erscheint. Meiner Ansicht nach muss in dieser Hinsicht folgender Umstand ganz besonders berück- sichtigt werden. Es ist nicht zu verkennen, dass neben einer ganzen Reihe von Formen, die dem seinem Habitus nach so mannigfaltig variirenden Рис. vesiculosus L. angehören, — von seinen breitesten bis zu den schmälsten, — in der Natur auch eine dieser ent- sprechende andere Reihe von Formen vorkommt, welche Formen zu einer besonderen Art Гис. evanescens ©. Ag. zugezählt werden und von den Forman der vorhergehenden Reihe hauptsächlich nur durch die sehr charakteristische Form ihrer Receptakeln unterschieden werden. Ich bin der Meinung, dass alle Formen der letztgenanten Reihe durch eine Hybri- dation von Рис. serratus L. mit den ihnen entsprechenden Formen der erstgenannten Reihe des Fuc. vesiculosus L. entstanden sind. Die später zu erwähnende von Kleen an der nördlichen norwegischen Küste aufgefundene Form?) kann als ein Beispiel für ein solches Stadium eines derartigen Hybridismus zwischen einer breiten F. vesiculosus L.-Form mit Fuc. serratus L. dienen, bei der aber die Merkmale des Fuc. serratus L. vorherrschend sind. Diese Form ist nicht so charakteristisch evident gezähnt, wie das beim echten Fuc. serratus L. gewönlich der Fall ist, zeigt jedoch dabei eine gewisse Abweichung in der Form ihrer Luftbehälter. Wenn wir uns eine derartige Form nur mit etwas verlängerten Receptakeln, ganzrandi& und mit eben solchen Luftbehältern verschen vorstellen, so wer- den wir eine breite Form des Рис. evanescens ©. Ag. vor uns haben. Wenn statt einer breiten Form des Fuc. vesiculosus L. eine von seinen schmäleren Formen hybridirte, be- kämen wir ebenfalls einen Fuc. evanescens С. Ag. nur mit einem schmalen Thallus. Ausser- 1) Die breiteren Formen sind von K. Mereschkowski, | welche von Dr. Berggren bei Grönland gesammelt wor- die engeren von A. Grigorieff gesammelt; die ersteren | den sind (Ex Mus. Bot. Holm.). gleichen vollkommen den Exemplaren dieser Form, 2) Vergl. das unten bei Fucus serratus L. Angeführte. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 5. W. 57 dem ist noch zu bemerken, dass zwischen zwei ihrer Breite nach entsprechenden Formen aus beiden genannten Reihen, welche mit typischen Receptakeln versehen sind, man unter anderen solche Exemplare findet, die auch in der Form ihrer Receptakeln eine Mittel- stufe einnehmen. Fucus serratus Г. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, р. 211. Harvey, Phye. Brit. I, pl. 47. Vergl. auch Post. et Rupr. Illustr. Alg. В. U; und Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn., р. 73. Im akademischen Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare, welche im Weissen Meere von ©. v. Baer (1837), — ohne genaue Angabe des Fundorts — und von W. Ny- lander (1844) bei Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.), gesammelt worden sind. Die ebengenann- ten Baer’schen Exemplare, die mit Receptakeln versehen sind, gleichen vollkommen den Exemplaren dieser Art, welche derselbe Forscher in demselben Jahre von der Küste von Nowaja Semlja mitbrachte. Von der Küste des nördlichen Eismeeres befinden sich in demselben Herbar Exemplare, welche 1839 von Schrenk in der Bucht Gawrilowa (Russ. Lappl.) und 1841 von Ruprecht bei Swiatoi Noss (Kl. Samojed.-Land) gesammelt wor- den sind. Die von den Solowetzki- Inseln stammenden Exemplare (A. Sokoloff, A. Grigorieff) sind ganz den schon oben erwähnten von C. v. Baer gesammelten ähnlich. Einige von ihnen (A. Sokoloff) stellen aber ausserdem noch eine sehr interessante Eigenthümlichkeit dar; sie besitzen nämlich ganz evidente Luftbehälter'); eine derartige Form, welche man zum Unterschiede von der bis jetzt als typisch angesehenen Рис. serratus, forma vesicu- losa benennen kann, kommt im Weissen Meere nach der Angabe von A. Grigorieff sehr häufig vor”). Dieser Umstand in Verbindung mit der schon längst bekannten Thatsache, dass die Luftblasen sehr oft auch bei dem Еис. vesiculosus L. fehlen, deutet darauf hin, in wie weit die Ab- oder Anwesenheit der genannten Blasen als ein wenig bedeutendes Merkmal für die Fucaceen überhaupt zu betrachten ist; dasselbe bemerkt man auch beim 1) Es ist bekannt, dass bei der genannten Art die Abwesenheit der Luftblasen bis jetzt als eins der charak- teristischen Merkmale für diese Art angesehen wurde. In der Diagnose bei J. Agardh (Spec. gen. et ога. alg. ]. c.) heisst es: «stipite compresso in frondem costatam di- chotomam evesiculosam»; und weiter im Texte bei der ausführlichen Beschreibung (S. 212): «Vesiculae nullae». 2) Eine dieser nahe stehende Form wurde auch an der nördlichen norwegischen Küste Scandinaviens von E. Kleen gefunden (E. Kleen. Om Nordl.högre hafsal- ger; von einer derartigen Form erwähnt auch J. Agardh Spetsb. Alg. Tillägg, S. 45). Der ganze Unterschied zwi- Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, УПше Serie. schen diesen beiden Formen — so viel man aus der von Kleen gegebenen Zeichnung urtheilen kann — besteht darin, dass der Thallusrand bei der norwegischen Form ziemlich undeutlich, so zu sagen, schwach gekerbt er- scheint, während bei den aus dem Weissen Meere stam- menden Exemplaren diese Ränder ebenso deutlich wie beim typischen Рис. serratus L. gekerbt erscheinen. Kleen (l. c. S. 24, 25 u. 46) hält die von ihm gefundene Form für ein Hybrid zwischen Fuc. vesiculosus L. und Fuc. serratus L., und ich glaube, dass diese Ansicht die richtige ist. 58 CHRISTOPH GoOB1, . sogenannten Рис. evanescens С. Ag., wie ich darauf schon im Vorhergehenden aufmerksam gemacht habe. Die hierauf sich beziehenden Beispiele finden wir auch in der Laminarien- Gruppe !). Bei den Solowetzki-Inseln kommt auch die forma arctica J. Ag. dieser Art vor (vergl. J. Agardh, Spetsb. alg. Tilläg, S. 45); solche mit Receptakeln versehene und von A. Gri- gorieff gesammelte Exemplare sind denjenigen identisch, welche 1868 bei Spitzbergen auf- gefunden und zu dieser Varietät von J. Agardh selbst zugezählt sind (Ex Mus. Bot. Holm.). Diese Form ist nur eine sehr leichte Abart von der typischen Form, mit der sie ausserdem noch durch eine Reihe von Zwischenformen in Verbindung steht. III. Tilopterideae. Fam. Haplosporeae. Gen. Isthmoplea Kjellm. Е. В. Kjellmann. Ueb, die Algenveget. des Murm, Meer. (Upsala, 1877), 5. 30—31. Tat IE, Но. abe, are]. Isthmoplea sphaerophora Kjellm. (1. с.) Capsicarpella sphaerophora (Harv.) Kjellm. Scand. Ect. och Tilopt., 5. 20. Ectocarpus sphaerophorus Carm. Harvey, Phyc. Brit. I, pl. 126 \ Die Zeichnungensind Kütz. Tab. Phyc., Band V, tab. 48 } nicht ganz genau. Le-Jol, List.d.alg.mar.de Cherb.p. 78et Ехз1ес. №166!! Wyatt, Alg. Danm. № 173!! g Rupr. In Herb, Acad. Petropol. Auf Rhodomela subfusca Ag. f. lycopodioides (J. Ag.) unweit von Tri - Östrowo von W. Nylander gesammelt. Durch den anatomischen Bau, so auch durch die Fructificationsorgane, welche meist opponirend sitzende kugelförmige Osporangien darstellen (Thuret°), Kjellmann 1. c.), stimmen diese Exemplare mit der Form, welche in den oben citirten Nummern der Her- barien von Le-Jolis und Wyatt unter dem Namen Ectocarpus sphaerophorus Carm. ver- theilt ist, völlig überein. Die Zeichnungen von Harvey (1. с.) und Kützing (l. c.), die 1) Vergl. weiter bei Orgyia pinnata (Gunn.) und | les anthér. des alg, (Ann. 4. sc. natur. Bot. 4 ser. $. ГМ, Laminaria caperata J. Ag. р. 6). 2) Thuret. Recherch. sur la fecond. des Fucac. et ‚ Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. w. 59 ganz genügend die Fructificationsorgane dieser Alge veranschaulichen'), stellen aber fehlerhaft ihren anatomischen Bau dar; darauf hat schon Thuret aufmerksam gemacht und später Kjellmann, welcher aus dieser Form eine neue zu der Gruppe der Tilopteri- deen gehörende Gattung Isthmoplea gründete (1. с.). IV. Phaeosporeae. Fam. Eetocarpeae. Gen. Pylaiella Bory. Diet. Class. d’Hist. natur., Vol. IV, p. 393. Pylaiella littoralis (L.) Kjellm. Scand. Ectoc. och Tilopter., 5. 99. forma & typica mihi. Pylaiella littoralis (L.) Kjellm. Chr. Gobi, Braunt. d. Finnisch. Meerb. S. 2. ff. ferruginea (Lyngb.) et compacta (Roth), Kjellm. 1. с. S. 103 u. 105. Ectocarpus littoralis Lyngb. — Post. et Rupr. Illustr. Alg., S. ITet 21, Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn, р. 75. Exsicc.: Ectocarpus littoralis y compactus — Hohenacker, Alg. mar sice., Lief. 6, № 265. Ectocarpus compactus Ag. — Le-Jol., Alg. mar. de Cherb. № 87. Ectocarpus firmus J. Ag. var. rupincola in Aresch., Alg. Scand. exsice. fasc. II et III (ser. nov.), № 113. Bei den Solowetzki-Inseln ist diese Form (mit den Perlschnurfrüchten) auf Halosaceion ramentaceum J. Ag. (von A. Grigorieff) und Рис. evanescens С. Ag. (von A. Sokoloft) ge- funden worden. Im akademischen Herbar von Ruprecht sind derer viele Exemplare vorhanden, welche 1837 von C. v. Baerim Weissen Meere — ohne genaue Angabe des Fundorts — gesammelt worden und unter anderen auch bei Tri-Ostrowo’); ausserdem auch von 1) Besonders genau sind aber in dieser Hinsicht die von dieser Ansicht zurückkam, beweist, dass alle solche Zeichnungen von Dr. Kjellmann (1. с.) Exemplare in seinem Herbar gemeinschaftlich mit an- 2) Von den von С. у. Baer bei Tri-Ostrowo gesam- | dern von ©. у. Baer im Weissen Meere : esammel- melten Exemplaren hatte Ruprecht einst eine beson- | ten zusammen liegen unter dem Namen «сс. htlora- dere Art, Pylaiella saæatilis aufgestellt (Rupr. Tang. d. | lès = seirosporus В.» Ochotsk. Meer, S. 386). Dass er aber später auch selbst 60 CHRISTOPH GoOBI1, W. Nylander!) unweit der Tschawanga-Mündung (Russ. Lappl.) und bei Swiatoi-Noss (ebendaselbst) — auf Fucus scrratus L. Die Mehrzahl dieser Exemplare des akademischen Herbars ist auch mit den für diese Form charakteristischen perlschnurartigen Sporangien versehen. Wie überall wird die besprochene Form auch im Weissen Meere auf Klippen und ällerlei Algen (wie z. B. auf verschiedenen Fucus- Arten, Polysiphonien, Halosaccion und anderen) angetroffen und scheint in diesem Meere ebenso verbreitet zu sein, wie sie im nördlichen Eismeere, im Baltischen Meere und im Finnischen Meerbusen (vergl. meine oben citirte Arbeit, 1. с.) verbreitet ist. Aus dem nördlichen Eismeere befinden sich in demselben Herbar: Exemplare, die von С. у. Baer im Jahre 1837 bei Nowaja Semlja gesammelt wurden. Es ist die Form (die der Sphacelaria arctica Harv. aufsitzt), welche Ruprecht in seiner Arbeit über die Tange des Ochotskischen Meeres, 5. 385, unter dem Namen Pylaiella flexilis erwähnt, während sie aber in dem Herbar mit dem Namen Ect. littoralis = seirosporus В. benannt ist. Es ist also klar, dass die erste Benennung, flexilis, Ruprecht selbst später auf- gehoben hat. Ausserdem befinden sich noch in diesem Herbar aus demselben Eismeere stammende Exemplare dieser Form, die von W. Nylander bei Semi-Ostrowo (Russ. Lappl.) und von Ruprecht selbst an der Halbinsel Kanin, Cap Mikulkin, Swiatoi Noss (Kl. Samej.- Land) — hier mit Perlschnurfrüchten — und Cap Barmin gesammelt sind. Alle diese Exemplare, nebst den aus dem Weissen Meere herstammenden, -liegen im senannten Herbar unter einem gemeinschaftlichen Namen Æctoc. littoralis = seirosporus Rupr., ausgenommen die Form vom Сар Barmin, welche den Namen Zetoc. fimbriatus Rupr. trägt, obwohl sie eine der gemeinsten Varietäten vorstellt, die gewöhnlich als f. compacta auct. der besprochenen Form benannt wird. forma В. tilopteriordes mihi. Ectocarpus firmus f. vernalis — Aresch. Alg. Scand. exsice. fase. П et Ш (ser. nov.) № 173! Pylaiella littoralis (L.) Kjellm.f.vernalis (Aresch.) Kjellm.l.c.S.100—101. Diese Form ist von A. Grigorieff von den Solowetzki-Inseln gesammelt; sie ist mit der Form identisch, welche im Herbar von Areschoug unter der oben eitirten № 173 1) Diese von W. Nylander gesammelte Form be- | förmigen Sporangien versehen ist, unter einem gemein- findet sich im Herbar von Ruprecht zusammen mit einer | schaftlichen Namen Eetocarpus lapponicum KR. Uebri- andern Alge, nämlich Æctocarpus Naegelianus (Kütz) | gens, hatte Ruprecht über diese Ectocarpus-Art nie Gobi (sieh weiter), welche mit pluriloculären, schoten- | etwas veröffentlicht, Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. w. 61 vertheilt ist. Wie die letztgenannte ist auch sie mit den pluriloculären Sporangien versehen, welche in den meistentheils opponirten Zweigen und Aestchen sich befinden. Ausserdem aber besteht ihre Aehnlichkeit noch in einer ihnen gemeinschaftlichen Eigenthümlichkeit ihres anatomischen Baues, nämlich, dass der grösste Theil des Thallus nicht aus monosi- phonischen Gliedern (4. В. aus einer einzigen Zelle bestehenden), sondern aus polysiphoni- schen Gliedern zusammengesetzt ist, wodurch diese Form sehr scharf von der erstgenann- ten Varietät sich unterscheidet, und wodurch sie zu derselben in ähnlicher Beziehung steht, wie 7. В. alle Formen der Tilopteriden - Gruppe zu den Æctocarpen; daher auch die von mir beigelegte Benennung — tilopterioides. Eine derartige Form ist im nördlichen Eismeere, in der Kola-Bucht — bei Letinskoi- Noss (Russ. Lappl.) — von W. Nylander gefunden. Gen. Betocarpus (Lyngb.) Kjellm. Scand. Ectoc. och Tilopt., р. 35. Lyngb. Hydr. Dan., р. 130, ad partem. Ectocarpus Naegelianus (Kütz.) Ch. Gobi. 1849. Corticularia Naegeliana Kütz. Spec. alg., p. 460 et Tab. Phycol. Band V (1855), S. 24, tab. 81, Fig. I. Im akademischen Herbar von Ruprecht befinden sich einige ihrer äusseren Gestalt nach schlecht erhaltene Exemplare einer von den Ectocarpus-Formen, für die Kützing im Jahre 1849 (Spec. alg. 1. с.) eine besondere Gattung Corticularia aufstellte‘). Durch die allgemeine Structur des Thallus gleichen diese Exemplare derjenigen Form, welche Kützing später in seinem andern Werke, Tabul. Phycolog. (1. c.), unter dem Namen Cortic. Naegeliana?) abbildet, obschon hier bemerkt werden muss, dass in der Form ihrer Sporan- gien (mit denen diese Exemplare reichlich beladen sind, und dabei ausschliesslich nur mit einer Sporangienform: nämlich mit den kurzen pluriloculären schotenförmigen Sporangien) sie mehr der Corticularia arcta Ktz. (Tab. Phyc. 1. с. tab. 80, fig. I) sich nähern; dieser Verschiedenheit der Sporangienform ist jedoch keine Bedeutung zuzuschreiben ?). 1) Schon in einer meiner früheren Arbeiten (Braunt. 4. Finn. Meerb. 5.6) habe ich Gelegenheit gehabt zu zeigen, dass die Gattung Corticularia Ktz. unnatürlich ist, da alle dazu gezählten Formen wegen Unbeständig- keit des Merkmals, mit welchem der genannte Forscher sie zu charakterisiren suchte, nicht von den echten Ecto- carpen getrennt werden können. 2) Auf der "Tafel heisst es Corticul. tenella; das ist aber ein Druckfehler, wie der Verfasser selbst sagt (1 с. S. 24). 3) Kjellmann identifieirt die Cortic. Naegeliana Kütz. mit derjenigen Form, welche im Herbar von Areschoug, Alg. Scand. exsicc. fasc. IT et III (ser. nov.) №112, unter dem Namen Ectocarpus siliculosus vertheilt ist; doch finde ich nichts Gemeinschaftliches unter allen diesen Formen (Kjellm. Scand. Ect. och. Tilopt. В. Si). x 62 ÜHRISTOPH GoB1, Diese Form ist im Weissen Meere von W. Nylander (1844) auf Polysiphonia nigres- cens Grev., so wie auch auf anderen Algen an nächstfolgenden Stellen gesammelt: bei Tri-Ostrowo und bei der Tschawanga -Mündung (Russ. Lappl.)'). Ganz ähnliche Exemplare (mit ebensolchen Sporangien) sind an den Küsten des Eis- meeres gesammelt worden: bei Semi-Ostrowo — von W. Nylander, bei Kildin (Russ. Lappl.) — von C. v. Baer, und bei Cap Kanin — von Ruprecht. Fam. Sphacelarieae. Gen. Sphacelaria (Lyngb.) Ktz. Phycol. gener. p. 291. Sphacelaria arctica Harv. Chr. Gobi, Braunt. 4. Finn. Meerb. Ъ. 8 (sub Sph. radicans [Dillw.] Ag.); et in Botan. Zeit. 1877, № 33, S. 528—531 (sub Sph. intermedia Gobi ad inter.). Kjellm. Om Spetsb. Thall. II, 1877, S. 34 (et secund. specim. authent. exsicc. a cl. Kjellmann in Green Herbour ad Spitzbergen lect. et sub hoc nomin. distribut.). Vergl. auch Post. et Rupr., Illustr. alg. р. П (sub Sphacelaria cirrhosa var. filis sim- plicibus). Im Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Alge, die im Weissen Meere nur von С. у. Baer (1840) gesammelt worden sind: bei Tri-Ostrowo, und bei der Insel Golaja-Koschka?). Alle genannten Exemplare gleichen vollkommen denen, welche bei Spitzbergen von Dr. Kiellmann (im Green Herbour, 1873) gesammelt worden sind, so wie auch denen, welche ich im Finnischen Meerbusen in grosser Anzahl oft und wiederholt gefunden habe (in den Jahren 1872, i873 und endlich im vergangenen Sommer 1877). In einer Abhand- 1) Abgesehen davon, dass die Formen von den 2 so- eben angegebenen Fundorten unter einander vollkommen gleich sind, liegt im Herbar von Ruprecht die eine die- ser Formen, nämlich die von dem letztgenannten Orte stammende mit einer zugleich mit ihr an derselben Stelle aufgefundenen, einer gewöhnlichen Pylaiella littoralis Kjellm.«typica mihi unter einem gemeinsamen Namen Ectocarpus lapponicus Rupr. aufbewahrt. Wo ist die Erklärung für eine derartige Vereinigung zweier ganz verschiedener Formen zu suchen? in welchen Merkmalen fand Ruprecht die Aehnlichkeit dieser beiden Pflanzen? — das bleibt wohl unbeantwortet. 2) Schöne Exemplare dieser Pflanze und in grosser Anzahl befinden sich in demselben Herbar aus dem nörd- lichen Eismeere stammend, nämlich von Ruprecht selbst (1841) am südlichen Ufer der Insel Kolguew, bei Cap Mikulkin, Cap Barmin und Swiatoi-Noss (Kl. Sa- moj.-Land) gesammelt. Alle diese Exemplare, so wie auch die aus dem Weissen Meere herstammenden, sind in dem Herbar mit dem Namen Sph. cirrhosa var. be- zeichnet. Die Exemplare dieser Alge, welche C. v. Baer bei Nowaja-Semlja fand, und von denen das eine den Namen Sph. cirrhosa, das andere aber den Namen Sph. heteronema trägt (vergl. Post. et Rupr. Illustr. Ale. В. II) — gehören zu derselben Pflanze. Sr DıE ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. №. 63 lung, welche ich im vergangenen Jahre in der Botanischen Zeitung (l. c.) veröffentlicht habe, führte ich die Beweise dafür an, dass die von mir im Finnischen Meerbusen ge- sammelte Form nicht mit der Spk. cirrhosa (Roth) identificirt werden kann, wie es Are- schoug annehmen zu können glaubte (Bot. Notis. 1876, № 2), dass sie aber im Gegentheil sehr nahe der Sphac. radicans (Dillw.) C. Ag. steht, für welche ich sie anfangs angesehen (Braunt. 4. Finn. Meerb. 1. с.) und die, wie ich mich in der Botanischen Zeitung äusserte, nichts anders als nur eine schwächer entwickelte Form der von mir im Finnischen Meer- busen gesammelten Pflanze sei. Gegenwärtig, nach dem Erscheinen der oben citirten Arbeit von Dr. Kjellmann (l. c.), welcher die Fructificationszeit dieser Alge angiebt (vom Januar bis April), finde ich darın nur eine Bestätigung meiner früher ausgesprochenen An- sicht; eben diese Verschiedenheit in der Fructificationsperiode der beiden Formen, radicans und cirrhosa, habe ich unter anderen als einen Grund angeführt, woher diese beiden For- men nicht mit einander verwechselt werden dürften. Sphacelaria arctica Harv. ist in den nördlichen Meeren sehr verbreitet und erscheint also als eine rein arctische und vielleicht sogar circumpoläre, da sie sowohl im hohen Norden Europa’s als auch Amerika’s angetroffen wird. Wenn wir in Betracht nehmen, dass die ihr in allen ihren Hauptmerkmalen vollkommen ähnliche Sphac. radicans C. Ag., die nur durch ihren verhältnissmässig kleinen Wuchs sich unterscheidet, eine mehr süd- lichere geographische Verbreitung hat und ausserdem noch in solchen Gegenden äusserst selten angetroffen wird (nach einstimmiger Angabe aller Algologen), so ist es kaum anders anzunehmen, als dass sie nur eine Varietät der Sphac. arctica Harv. ist, welche sich von ihrem Stammorte mehr nach Süden vorgedrängt hat. Die Lebensbedingungen scheinen ihr dabei weniger günstig zu sein; und darin ist die Ursache zu suchen für ihre weniger ent- wickelte äussere Gestalt im Vergleich mit ihrem Typus so wie auch in der von Allen con- statirten Seltenheit ihres Vorkommens in den genannten Gegenden. Hierbei muss ich noch Folgendes hinzufügen, dass im Herbar von Ruprecht manche aus dem Eismeere stammende Exemplare der Sphac. arctica Harv. vorhanden sind, die z#B. bei Swiatoi - Noss (Kl. Samoj.-Land) von Ruprecht selbst, so wie auch an einigen anderen Stellen gesammelt, welche vollkommen identisch, sogar ihrer äusseren Gestalt nach, den typischen Exemplaren einer Sphac. radicans C. Ag. sind, wie z. B. der Form, die im Herbar von Wyatt, Alg. Danm. fase. IV, № 210 vertheilt ist. Gen. Chaetopteris Ktz. Phye. gener. p. 293. Chaetopteris plumosa (Lyngb.) Ktz. (1. с.) J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, p. 41. Sphacelaria plumosa Lyngb. Hydr. Dan. p. 103, tab. 50, C; Harvey. Phye. Brit. I, pl. 87. Aresch. Alg. Scand. Exsice. азс. II et III (ser. nov.) № 107. Et u u 64 CHRISTOPH GoBi1, Diese Alge scheint im Weissen Meere ziemlich selten vorzukommen. Von den Solo- wetzki- Inseln sah ich nur sehr wenige Exemplare (K. Grigorieff, K. Mereschkowski), von denen einige aus einer Tiefe von 8 Faden herausgeholt sind (K. Mereschkowski). K. Me- reschkowski fand sie auch im Onega-Busen, bei Ras-Insel, in einer Tiefe von 1'/, Faden (hier mit Polysiphonia nigrescens Grev. und Ahnfeltia plicata Fr.). Im akademischen Herbar von Ruprecht ist auch eine geringe Anzahl dieser Form vom Weissen Meere abstammend vorhanden (unter dem Namen Sphacelaria plumosa Lyngb.); es befinden sich hier nämlich einige Exemplare derselben, welche von C. v. Baer im genannten Meere — ohne genaue Angabe des Fundorts — in den Jahren 1837 und 1840, und von demselben Forscher im Jahre 1837 an der östlichen Küste dieses Meeres unter 65!/° nördl. Breite (auf Muscheln) gesammelt worden sind. Viel häufiger aber scheint diese Form an den Küsten des nördlichen Eismeeres vor- zukommen; wenigstens sind im genannten Herbare von Ruprecht deren viele Exemplare vorhanden, die von Ruprecht selbst (1841) an folgenden Stellen gesammelt worden sind: am südlichen Ufer der Insel Kolguew, am Cap Mikulkin (Kanin-Land), Cap Barmin, Saitzin-Noss, Swiatoi-Noss (Kl. Samoj.-Land)'). Fam. Dictyosiphoneae. Gen. Phloeospora Aresch. Botan. Notis. 1873, № 6, В. 163. Phloeospora subarticulata Aresch. Aresch. Botan. Notis. 1876, M 2. Alg. Seand exsicc. fasc. II et Ш (ser. nov.) № 104 (sub Dictyosiphon foeniculaceus (Hud;,) var. subarticulatus). - Einige fructificirende Exemplare dieser Pflanze wurden von A. Grigorieff (1876) von den Solowetzki-Inseln mitgebracht, wo sie an Klippen mit der Cladophora arcta Kütz. und Monostroma fuscum Wittr. wuchsen. Phloeospora tortilis (Rupr.) Aresch. (insel. Phl. pumila Kjellm. Ueb. die Algenveget. 4. Murm. Meer., S. 45, fig. 16—22.) Scytosiphon tortilis Rupr, Tang. des Ochotsk. Меег., 5. 373. 1) Vergl. auch: Kjellmann. Ueber die Algenveget. d. Murm. Meer., 42—43. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 5. W. 65 Dictyosiphon tortilis (Rupr.) — Ch. Gobi, Braunt. d. Finn. Meerb. 5. 15, Taf. II, fig. 12—16. Phloeospora tortilis (Rupr.) Aresch. Botan. Notis. 1876, № 2 et Chr. Gobi Botan. Zeit. 1877, №33, 94527. Solowetzki-Inseln (А. Grigorieff, K. Mereschkowski). Das, was Dr. Kjellmann (1. с.) als eine besondere Art Phl. pumila Kjellm. beschreibt, ist nichts weiter, als vegetative Sprosse der PA. tortilis Aresch.; diese Sprossen aber, für sich allein betrachtet, sind so charakteristisch, dass man sie wohl sehr leicht für etwas Selbstständiges annehmen kann. Indem ich nun derartige Exemplare von den Solowetzki- Inseln vor mir hatte, die sowohl in ihrer Länge, Structur, kurz in Allem, sowohl der Be- schreibung, als auch den Zeichnungen, welche Kjellmann für seine Form giebt, ent- sprachen, war ich bereit, dieselbe als eine wirklich gut festgestellte Art anzunehmen, ob- gleich ich beim Durchlesen der Arbeit Kjellmann’s vermuthete, dass sie wahrscheinlich nur irgend eine ganz eigenthümliche Bildung der Phloeosp. tortilis Aresch. sei, um so mehr, dass Kjellmann selbst die Ansicht äusserte, dass sie vielleicht nur eine verküm- merte Form der Phl. tortilis Aresch. wäre; dabei sagt er auch noch, dass er bei dieser Form keine Zoosporangien gesehen habe. Kurz, abgesehen von solch einer Ansicht, die ich anfänglich nicht zu Gunsten dieser Form hegte, war ich demungeachtet bereit, nachdem ich vor mir das Object hatte, welches Kjellmann so meisterhaft beschrieben hatte, diese Form als eine besondere Art anzusehen; jedoch, bevor ich mit dieser Frage abschloss, unterwarf ich das «Substrat», auf welchem diese Form festsass und welches immer eine Art von haarförmigem Faden von schwarzbrauner Farbe darstellte, einer Untersuchung. Dabei erwies sich aber, dass dieser Faden einen basalen Theil vom Thallus einer echten PA. tor- tilis Aresch. mit dem für sie charakteristischen anatomischen Вале !) darstellte; von ihm sprossen nach allen Seiten die sehr eigenthümlichen und im Verhältnisse mit ihm sehr dünnen unverzweigten Härchen, die ganz so aussehen und gebaut sind, wie die genannte РМ. pumila Kjellm.; den Anfang dieser Sprosse konnte man sehr deutlich verfolgen: ein jedes solcher dünnen Härchen ist eine unmittelbare Fortsetzung der Gewebe der Phl. tortilis Aresch. selbst und erscheint also nichts anderes als ein vegetativer Spross derselben. Dr. Kjellmann fügt noch hinzu, dass der Thallus seiner Phl. pumila unverzweigt und un- behaart ist, durch welche Merkmale diese Form leicht von den andern derselben Gattung sich unterscheiden lässt. Zwar habe ich auch keine Verzweigung der genannten Fäden bemerkt, doch was die sogenannte Behaarung betrifft, so gelang es mir in einigen Fällen sehr dünne opponirend sitzende (nicht gipfelständige) Härchen aufzufinden, ganz demgemäss wie es auch an den oberen Theilen des Thallus bei der typischen Form der Phl. tortilis Aresch. stattfindet (vergl. die Zeichnungen meiner oben citirten Arbeiten 1. c.); diese 1) Vergl. meine oben citirte Abhandlung: Braunt. 4. Finn. Meerb. 1. с. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 9 66 CHRISTOPH GoßB1, Thatsache beweist und bestätigt wiederum meine Ansicht, dass die sogenannte Phl, pumila Kjellm. nichts anders als vegetative Sprosse der РМ. tortilis Aresch. ist. Gen. Dictyosiphon Grev. Alg. Brit. р. 55. Dictyosiphon foenieulaceus (Huds.) Grev. Grev. 1. с. р. 56, tab. VIII. Ch. Gobi, Braunt. des Finn. Meerb. $. 13. In der von A. Grigorieff von den Solowetzki-Inseln mitgebrachten Sammlung sah ich sehr viele junge auf Chordaria divaricata Ag. sitzende Exemplare dieser Pflanze. forma flaccida Aresch.) Botan. Notis 1873, 5. 169 und Observ. Рпус. II, В. 31. Im Weissen Meere bei der Tschawanga-Mündung * und bei Tri-Ostrowo von W. Ny- lander gesammelt. Im nördlichen Eismeere — von demselben Forscher — bei Semi- Ostrowo und bei Letinskoi-Noss*, in der Kola-Bucht (Russ. Lappl.). Dictyosiphon hippuroides (Lyngb.) Kütz.?) Kütz. Tab. Phycol. Band VI (1856) В. 19, tab. 52, fig. П; Spec. alg. (1849), S. 485 (sub Dictyosiphon ramellosus (J. Ag.) Kütz.) Aresch. Observ. Phycol. Ш, р. 26 et Alg. Scand. exsice. fase. II et III (ser. nov.) № 105. Im Weissen Meere bis jetzt nur-bei Tri-Ostrowo von С. у. Baer, und in der Nähe der Keret-Mündung von W. Nylander gesammelt. Im nördlichen Eismeere: bei Letinskoi-Noss, in der Kola-Bucht (Russ. Lappl.) von W. Nylander; an der Insel Kolguew, Cap Barmin, Cap Mikulkin (Kl. Samoj.- Land) von Ruprecht gefunden. 1) Ich vermuthe, dass das sogenannte Dictyos. hispi- dus Kjellm. (Spetsb. Thall. II, S. 39; sowie auch: Ueb. die Algenveget. 4. Murm. Meer., В. 47) dieselbe Pflanze und zwar deren etwas mehr verzweigtere Form ist. Zu solcher Anschauung führt mich einerseits die Ueberein- stimmung der aus den Diagnosen für diese beiden For- men entnommenen Hauptmerkmale, andererseits aber die von Dr. Kjellmann bei Spitzbergen aufgefundene Form, deren authentische Exemplare ich gesehen habe (Ex Mus. Botan. Holm.). Diese etwas mehr verzweigte Form der besprochenen Subspecies kommt auch im Finni- schen Meerbusen vor: es ist die von mir in meiner oben erwähnten Abhandlung (l. c.) mit dem Buchstaben B be- zeichnete (und durch grosse Epidermalzellen charakte- risirte) Form. * Die Exemplare aus den mit einem Sternchen be- zeichneten Gegenden sind im akademischen Herbar von Ruprecht als Scytosiphon foeniculaceus var. membrana- cea Lyngb., und alle andere als «Chordaria flagelliformis var.» bezeichnet. 2) Alle Exemplare dieser Pflanze sind im akademi- schen Herbar von Ruprecht entweder als typische Chor-. daria flagelliformis Ag. oder als deren verschiedene Va- rietäten, wahrscheinlich der Anschauung J. Agardh’s ge- mäss (Spec. gen. et ord. alg. 1, р. 66—67) bezeichnet. _ Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES 0. 8. w. 67 Gen. Desmarestia Grev. Ale. Brit. p.36. Desmarestia aculeata (L.) Lamour. Ess. p. 25. Harv. Phyc. Brit. I, pl. 49. J. Agardh, Spec. gen. et ога. alg. I, р. 167. Wyatt, Ale. Danm. fasc. ТУ, № 158, a et b; Aresch. Alg. Scand exsicc. fase. Ш, № 62 et fase. II et III (ser. nov.) № 87 et fasc. IV (ser. nov.) № 165. Vergl. auch Post. et Rupr. Illustr. Alg. S. II. Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn, р. 73. Eine der gewöhnlichsten Pflanzen des Weissen Meeres, die von K. Mereschkowski und A. Grigorieff unter anderm auch bei den Solowetzki-Inseln gefunden ist. Eine grosse Anzahl von Exemplaren dieser Alge befindet sich auch im akademischen Herbar von Ruprecht, die in diesem Meer an folgenden Stellen gesammelt worden sind: von C. v. Baer, im Jahre 1837, ohne genaue Angabe des Fundorts und bei Tri-Ostrowo; von Pankie- witsch (Baer’s Exped. 1840) — auch ohne Angabe des Fundorts; von A. Goebel (1869) — bei Tri-Ostrowo; bei Sosnowetz — von A. v. Middendorff (1842); bei Swiatoi- Noss und östlich von der Tschawanga - Mündung — von W. Nylander (1844); bei-der Mündung der nördlichen Dwina — von Schrenk (1839). In demselben Herbar befinden sich auch von den Küsten des nördlichen Eismeeres herstammende Exemplare dieser Alge, die von Ruprecht (1841) am Cap Kanin, Swiatoi- Noss, Cap Barmin, Saitzin - Noss (Kl. Samoj.- Land) und am südlichen Ufer der Insel Kolguew gesammelt worden sind; in der Schuretzkaja - Bucht (Russ. Lappl.) von A. у. Middendorff (1842); bei den Jokanski- Inseln (ebendaselbst), nämlich zwischen der Ostrowskaja- und Tscherwjanaja-Bucht, in einer Tiefe von 6—6'/, Faden — von К. Ме- reschkowski (1876); und bei Nowaja-Semlja?) — von С. у. Baer (1837). Die Mehrzahl aller genannten Exemplare stellt diese Form in ihrer herbstlichen Tracht dar, oder in einem Uebergangszustande von der Frühlings- (l’état plumeux) zur Herbsttracht (l’état épineux). Gen. Dichloria Grey. Ale. Brit. р. 39. Dichloria viridis (Fl. Dan.) Grev. Grev. 1. с. tab. VI. u J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, р. 164. Exsice. Wyatt, Alg. Danm., fase. II, № 56. Fucus viridis Fl. Dan. t. 886! (vol. V, fasc. XV). | 1) Die Form, welche im Herbar den Namen Desmar. | und auch bei Nowaja - Semlja von С. у. Baer gesammelt inanis trägt (vergl.auch Post. et Вирт. Ilustr. Alg., S. I) | ist, gehört hierher. 9* 68 CHRISTOPH Gogi, Desmarestia viridis (Fl. Dan.) Lamour. — Harv. Phyc. Brit. III, pl. 312. Kütz. Tab. Phyc. Band IX, tab. 92. Aresch. Alg. Scand. exsicc. fase. II, № 34 et fasc. II et III (ser. nov.) № 88. Diese Alge scheint zu den seltenen Formen des Weissen Meeres zu gehören. In der Sammlung, welche A. Grigorieff (1876) von den Solowetzki - Inseln mitgebracht hatte, fand ich nur eine geringe Anzahl von Exemplaren derselben; dasselbe äusserte sich auch bei der Durchmusterung des akademischen Herbars von Ruprecht, welches nur 2 Exem- plare von dieser Alge (Desmarestia оч; Lamour. benannt')) enthält, die im genannten Meere im Jahre 1840 von C. v. Baer, ohne genaue Angabe des Fundörts (auf Steinen) und bei Tri-Ostrowo — auf Orgyia Stackh. (= Alaria Grev. — wie es auf der bei- gelegten Etiquette geschrieben stand) — gesammelt worden sind. An der Küste des nördlichen Eismeeres ist diese Alge bei Cap Kanin von Ruprecht (1841) gesammelt. Fam. Scytosiphoneae. Gen. Sceytosiphon C. Ag. char. mut. Spec. alg. I, p. 160. Le-Jol. List. des alg. mar. de Cherb. p. 67, spec. exclus. Seytosiphon lomentarius (Lyngb.) Г. Ag. Spec. gen. et ога. а. I, р. 126. Le-Jol. 1. с. et ехз1се. № 198. Juergens, Alg. aguat. Heft XVII, №2 (sub Ulva fistulosa Huds.). Wyatt, Alg. Danm. № 6. Harvey, Phye. Brit. III, pl. 285. Areschoug, Alg. Scand. exsicc. M 94 (sub Chorda lomen- taria (Lyngb.) et № 95 (sub Chorda autumnalis Aresch.); vergl. auch Observ. Phye. Ш, S. 16. Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. p. 73 et in herbar. Academ, Petropolit. Ruprecht. sub Chorda lomentaria Lyngb. Die grössten der von W. Nylander (im Jahre 1844) am Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.) gesammelten Exemplare erreichen eine Grösse von 16 Ctmr. 1) Unter demselben Namen ist diese Pflanze auch in Illustr. Alg. von Post. et Вирт. S. II für Tri - Ostrowo angeführt. A? Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES О. 3. М. 69 Gen. Phyllitis (Ktz.) Le-Jol. Mémoir. d. la soc. d. sc. natur. d. Cherb. III vol. (1855), p. 301 (et in Nov. Act. Acad. Cesar. Leopold. Carol. natur. curiosor. Vol. ХХУ, pars posterior, 1856, р. 582). Phyllitis fascia (F1. Dan.) Kütz. Kütz. Phyc. gen. р. 342, Tab. 24, Ш. Ulva fascia (Fl. Dan.) Lyngb. Hydr. Dan., p. 28, tab. ‚ Е (die Zeichnung ist nicht be- besonders gut). Aresch. Phye. Scand. шаг. р. 132 (sub Ilea fascia Fr.). Alg. Scand. exsice. fasc. I, №36 (sub Laminaria fascia Ag.) et fase. IT et Ш (ser. nov.), № 96 (sub Zlea fascia Fl. Dan.), forma prima in super. part. chartae. Observ. Phycol. Ш, р. 16 (sub Phyllitis Fascia (Fl. Dan.). J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, p. 129 (partim; sub Laminaria fascia (Fl. Dan.). Rabenh. Alg. Europ. № 1578,6 (contrib. post № 1890) — sub Ilea fascia (Fl. Dan.). Junge Exemplare dieser Pflanze (bis 3 Ctm. hoch bei der grössten Breite von ungefähr %/, Mlim., und ganz grün gefärbt) sind von A. Grigorieff (1876) von den Solowetzki-Inseln mitgebracht. Bei Tri-Ostrowo ist diese Alge von W. Nylander (1844) und später von A. Goebel (im August 1869) gefunden. Die grösste Länge dieser Exemplare erreicht bis 10 Ctm. Die von A. Goebel gesammelten Formen!) sind vollkommen grün; sie messen in die Breite 1 Milm. und selten 1, МПа. Die Exemplare von W. Nylander?), die er auf Steinen ge- sammelt hat, sind von einer rothbraunen Farbe und haben eine verschiedene Breite von /„—2 Milm. Fam. Chordarieae. Gen. Chordaria (0. Ag.) J. Ag. Spec. gen. et ord. alg. I, p. 64; char. mut. Chordaria flagelliformis (F1. Dan.) Ag. Fl. Dan. tab. 650 (vol. IV, fasc. XI, sub Fucus flagelliformis). Grev., Alg. Brit. p. 44, tab. VII. Harw. Phyc. Brit. I, pl. 111. 1) Im Herbar von Ruprecht tragen sie den Namen | fascia, ohne Angabe des Verfassers, aufbewahrt; Ruprecht Ulva intestinalis (!!), marina. hat in diesem Falle wohl gewiss Lyngbye verstanden, 2) Sind in demselben Herbar unter dem Namen Ulva 70 CHRISTOPH Gogi, J. Agardh, |. с. р. 66 (excel. variet.). Aresch. Alg. Scand. exsiec. fasc. II, № 33 et fasc. IX et III (ser. nov.) № 97. Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. р. 73. Im akademischen Herbar von Ruprecht befinden sich Exemplare dieser Pflanze von folgenden Stellen des Weissen Meeres herstammend: von Tri-Ostrowo').(C. у. Baer; У. Nylander); von Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.) und östlich von der Tschawanga - Mündung (W. Nylander). Die Exemplare vom letztgenannten Orte sind den oben erwähnten Exem- plaren des Herbars von Areschoug vollkommen gleich; alle anderen aber gleichen ihrem Habitus nach derjenigen Form dieser Pflanze, die an der nördlichen norwegischen Küste von Dr. Berggren gesammelt worden ist (Ex Mus. Bot. Holm.). In demselben Herbar von Ruprecht sind auch Exemplare dieser Pflanze vorhanden, die von der Küste des nördlichen Eismeeres, nämlich bei Semi-Ostrowo (Russ. Lappl.) von W. Nylander gesammelt; sie sind denen von Tri-Ostrowo und von Swiatoi-Noss herstam- menden vollkommen gleich. Alle erwähnten Exemplare sind im Fructificationszustande. Chordaria divaricata Ag. J. Agardh, Spec. gen. et ord. alg. I, p. 65. Harv. Phyc. Brit. I, pl. XVII et Ner. Bor. Amer. р. 124, tab. XI, A. Bei den Solowetzki-Inseln von A. Grigorieff im Jahre 1876 gesammelt. Die Reproductions-Schicht des Thallus, welche immer an dessen Peripherie sich befindet und aus kurzen perlschnurartigen radial zur Längsachse des Thallus stehen- den Fäden zusammengesetzt ist, fehlt nur auf einer gewissen Strecke an dem basalen Theile der Pflanze, die hier ausschliesslich nur aus der Vegetations-Schicht allein be- steht, welche in allen übrigen Theilen die innere Schicht des Thallus bildet). Der Bau der Vegetationsschicht ist ein ganz ebensolcher wie auch bei der Chordaria flagelliformis Ag. Der ganze Thallus ist in allen seinen Theilen solid; wenigstens an allen den Querschnitten, die ich von verschiedenen Stufenhöhen des Thallus erhalten habe, an- sefangen von der Basis und bis zum oberen Ende, waren die Zellen immer zu einer un- unterbrochenen Schicht angeordnet, so dass es mir kein einziges Mal gelungen ist eine centrale Röhre zu entdecken, welche nach Harvey (Ner. Bor. Amer. 5. 125, tab. XI, fig. 3) sich zuweilen nachträglich ausbilden kann, @, В. bei den älteren, mehr ausgewachsenen 1) Diese Gegend ist für die genannte Pflanze schon | habe ich mich schon früher in der Abhandlung «Ueber in Illustr. Alg. von Post. et Rupr. S. II angegeben. einen Wachsthumsmodus des Thallus der Phaeosporeen» 2)Ueber diese von mir unterschiedenen Schichten | (Botan. Zeit. 1877, № 27) geäussert. Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 5. №. Tu Formen, durch das Ressorbiren der Centralzellen — was sehr möglich ist. Durch alle diese Angaben wird aber die von J. Agardh geäusserte Ansicht ganz widerlegt, nämlich, dass alle Chordarien — (es wird bei ihm bei der Beschreibung der ganzen Gattung Chordaria angegeben) — in ihrem Jugendzustande eine innere Centralröhre besitzen!), die sich erst später ausfüllen soll. Diese Angabe erscheint also als der Wirklichkeit ganz entgegen- gesetzt. Die von den Solowetzki- Inseln stammenden Exemplare (von denen manche reichlich mit einem jungen Dictyosiphon foeniculaceus Grev. besetzt sind) sind sehr stark mit langen farblosen Härchen bekleidet, wie es von Harvey auf der Taf. XVII seiner Рус. Brit. I veranschaulicht ist”), so dass man in dieser Hinsicht diese Form als f. tomentosa ansehen dürfte im Vergleich mit den Exemplaren dieser Art, welche z. B. im Herbar von Are- schoug, № 66, fasc. Ш und № 98, fase. II u. Ш (ser. nov.) vertheilt sind, und bei denen ich ‚еше solche Behaarung nicht finde: wenigstens fehlt sie in meinem Exemplar des ge- nannten Herbars. Jedoch die stärkere oder geringere Behaarung oder sogar eine voll- kommene Abwesenheit derselben — was nicht selten auch an anderen Algen zu bemerken 1563) — erscheint auch in diesem Falle als ein sehr unwesentliches Merkmal für die Art. Dabei ist noch zu bemerken, dass, wenn die Behaarung bei dieser Pflanze überhaupt statt- findet, die doch immer an dessen basalem Theile, dem die Reproductions-Schicht fehlt, nie vorkommt; und daher stammt es auch, dass die ganze Pflanze beim Trocknen sehr gut am Papier haften bleibt — mit Ausnahme ihres basalen Theiles, welcher sich noch von dem ganzen übrigen graugrünen Theile des Thallus durch seine viel dunklere, schwarzbraune Farbe unterscheidet (vergl. Harvey, Ner. Bor. Americ. S. 124). Durch ihre Weichheit, Schlüpfrigkeit, Behaarung und — was die Hauptsache ist — durch den Bau ihrer äusseren Reproductions-Schicht, nähert sich diese Form derjenigen aus dem Finnischen Meerbusen stammenden Pflanze, welche ich seiner Zeit unter dem Namen (Oladosiphon balticum, Gobi beschrieben habe *). 1) J. Agardh, 1. с. В. 64: «Axis frondis est in juve- | schrieben war, geleitet. Ich glaubte damals, dass das nili planta tubulosus, sed tubus sensim impletur cellulis in centro submajoribus». 2) In seinem anderen oben citirten Werke (Мег. Вог" Americ. 1. с.) wird aber darüber nicht angedeutet, weder im Texte noch auf der Abbildung. 3) Wie 2. В. bei Chorda Мит Lamour., oder bei Dictyosiphon foeniculaceus Grev., Phloeospora tortilis Aresch. u. and. (Vergl. meine Arbeit: «Die Braunt. d. Finn. Meerbus., S. 14, 15). 4) Chr. Gobi. Braunt. а. Finn. Meerbus. В. 12, Taf. I, fig.7—11. Bei der Beschreibung der genannten Pflanze wurde ich hauptsächlich durch eine ihr sehr nahe stehende Form, welche zuerst von Harvey (Phye. Austr.I, tab.60) unter dem Namen Cladosiphon Chordaria Harv. be- Vorhandensein einer inneren Röhre, nach welchem Kenn- zeichen Harvey seine Form zur Gattung Cladosiphon rechnete, eins der charakteristischen Merkmale für diese Gattung sei. Jetzt finde ich aber, dass das wesentliche Kennzeichen sowohl bei der Pflanze von Harvey, wie auch beim Cladosiphon balticum, im anatomischen Baue der äusseren Reproductions-Schicht zu suchen ist; und in dieser Hinsicht müssen die beiden Formen als Chor- darien betrachtet werden; doch sind sie von allen ande- ren bis jetzt bekannten Chordaria - Arten sogleich zu unterscheiden: einerseits durch das Vorhandensein einer inneren Röhre, andererseits aber durch den ganz ver- schiedenen Bau der Vegetationsschicht (wenigstens be meiner Form). CHRISTOPH GoBi, Gen. Castagnea Derb. et Sol. Mem. sur la physiol. des alg. (Suppl. aux Compt. rend. de l’Acad. des se. +. I, pl. 15, fig. 17—19; page 56—57). Le-Jolis, Alg. mar. de Cherb. p. 84. Castagnea virescens (Carm.) Thur. forma pumila mihi. Mesogloea Zosterae (Lyngb.) Aresch. in Linnaea, 1842, vol. XVI, S. 228, tab. 8, fig. 1 und 15; vergl. Ch. Gobi, Braunt. 4. Finn. Meerb., S. 16"). Ich fand diese Pflanze auf einer von den Solowetzki-Inseln von A. Sokoloff mitgebrach- ten Laminaria digitata (L.) Lamour. Zwei andere aus dem Weissen Meere herstammende und von W. Nylander gefundene Exemplare befinden sich im akademischen Herbar von Ruprecht; eines derselben ist auf Zostera, unweit der Keret- Mündung gefunden (dieses Exemplar war von Ruprecht als «Myriotrichia Zosterae?» bestimmt), ches den Namen «Mesogloea spec®» trägt) — bei Tri-Ostrowo. und das andere (wel- Gen. Mesogloea Ag. J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, p. 56. Mesogloea vermicularis Ag. J. Agardh. 1. с. I, р. 58, Harv. Phyc. Brit. I, pl. 31. Exsicc. Wyatt, Alg. Danm. № 100. Aresch. Alg. Scand. fasc. Ш, № 68 und fasc. II et III (ser. nov.), № 99. Le-Jol. Alg. mar. de Cherb. X 32. Ein fructificirendes Exemplar dieser Pflanze, welches im Herbar von Ruprecht unter dem Namen «Mesogloea. . . . .?» aufbewahrt ist, stammt von Tri-Ostrowo (С. у. Baer). Gen. Elachistea Duby. Mem. de Ceram. I, p. 19; J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, p. 7. Elachistea fucicola (Velley) Fries. J. Agardb. IL. с. р. 12. Bei Swiatoi-Noss an der russisch-lappländischen Küste von W. Nylander (1844) auf Fucus serratus L. gesammelt. 1) Castagnea (auch Mesogloea) Zosterae Aresch. ist nichts anderes, als eine sehr kleine Castagnea vires- cens Thur., wovon ich während des vergangenen Som- mers, 1877, die Gelegenheit hatte, mich zu überzeugen, da ich im Finnischen Meerbusen (bei Reval) Uebergänge zwischen diesen beiden Formen gefunden. Obschon diese kleinste von allen bis jetzt bekannten Formen der Art virescens sehr oft, jedoch nicht ausschliesslich auf Zostera vorkommt; man kann sie nicht selten auch auf anderen höheren Wasserphanerogamen antreffen, und das oben erwähnte Beispiel — auf Laminaria digitata Lamour. — zeigt nun, dass sie auch auf grösseren Algen zu finden ist. Demgemäss halte ich es für zweckmässiger den wenig charakteristischen bis jetzt gebrauchten Artnamen «Zo- sterae» durch einen anderen mehr passenderen Namen pumila zu ersetzen; es wird damit diese Form in allen Fällen bezeichnet ganz abgesehen davon, auf welchem Substrat sie wächst. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. В. М. 73 Blachistea lubrica Rupr. Tange des Ochotsk. Meer.,S. 388. Die sich auf Halosaccion ramentaceum J. Ag.) befindenden und von W. Nylander bei Swiatoi-Noss an der russich-lappländischen Küste gesammelten Exemplare, so wie auch die, welche von A. Grigorieff (ebenfalls auf Halosacc. ramentaceum J. Ag.) von den Solo- wetzki-Inseln mitgebracht wurden, sind mit verkehrt-eiförmigen Sporangien versehen. Alle diese Exemplare sind mit der Form identisch, welche bei Grönland von Dr. Berg- gren ebenfalls auf Halosaccion ramentaceum J. Ag.gesammelt wurde und mir zur Verfügung stand (Ex Mus. Botan. Holm.). Fam. Asperococceae, Gen. Ralfsia Berkel. Engl. Botan. Suppl., tab. 2866. Ralfsia deusta Berkel. Padina deusta Grev. — Post. et Rupr. Illustr. Alg. p. IV et 20. Cruoria deusta Aresch. in Linnaea 1843, S. 266. Ralfsia deusta, forma 6, Aresch. Phyc. Scand. mar. р. 139. Ralfsia deusta Berkel. — Kütz. Tab. Phycol. Band IX, Tab. 77. Ralfsia? deusta (C. Ag.) J. Agardh. Spec. gen. et ord. alg. I, p. 63. Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn., p. 73. Im akademischen Herbar von Ruprecht befindet sich eine bedeutende Anzahl von Prachtexemplare dieser Pflanze (Zonaria deusta Ag. benannt), von С. у. Baer, im Jahre 1840, an einer eine '), Werst nördlich von Tri-Ostrowo gelegenen Bucht gesammelt, so wie auch an Klippen, unweit derselbeu Gegend, — von W. Nylander im Jahre 1844,2) Die Mehrzahl der Exemplare erreicht bis 9 Ctm. im Durchmesser, es finden sich aber unter ihnen einige, die nach einer Richtung die soeben angegebene Grösse, nach der andern aber — perpendiculär zur ersten — bis 16 Ctm. erreichen. 1) Halosaccion fistulosum Rupr. 1. c. 8.273 et in Herb. 2) Möglicherweise an derselben Stelle, wo auch C. v. Academ. Petropolit. | Baer vor ihm im Jahre 1840 sammelte. Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences. VIIme Serie. 10 74 CHRISTOPH Совт, Ralfsia fatiscens (Aresch.) Ch. Gobi!). Lithoderma fatiscens Aresch. Observ. Phycol. Ш (1875), р. 23. Bei den Solowetzki-Inseln von A. Sokoloff (1869) und A. Grigorieff (1876) gefunden. Ueberzieht kleine Steine, an denen auch einige andere Algen haften (wie Fucus ser- ratus L. z. B. und and.). Auf einem solchen von A. Grigorieff mitgebrachten Steinchen bemerkte ich ein kleines röthliches Fleckchen von Hildbrandtia rosea Kütz. Nach der An- gabe von A. Grigorieff scheint diese Form bei den genannten Inseln ziemlich häufig vor- zukommen. Die erwähnten Exemplare stimmen vollkommen überein mit der Form, welche auch bei Spitzbergen vorkommt (z. B. von Dr. Kjellmann in Mosselbay im September 1872 gesammelt)?), sowie auch mit derjenigen, die ich mehrmals im Finnischen Meerbusen ge- sammelt habe, wo sie besonders häufig längs der nördlichen, finnländischen, felsigen Küste des genannten Busens vorkommt’). Fam. Laminarieae‘) Bory. I. SIMPLICES Rstf. Gen. Chorda (Stackh.) Lamour. Ess. p. 26. Chorda Filum (L.) Lamour. Vergl. Chr. Gobi — Braunt. d. Finn. Meerb. S. 18. Stackh. Ner. Brit. (1801) p. 40, tab. X (sub Fucus Filum L.). Exsicc.Aresch. Alg. Scand. fasc. II, № 32; Le-Jol. Alg. mar. de Cherb. № 45. Auf Klippen bei Tri-Ostrowo — von C. v. Baer, unweit von der Keret-Mündung — von W. Nylander, bei den Solowetzki - Inseln — von A. Grigorieff, welcher. angiebt, dass sie hier selten vorkommt. Für das Weisse Meer wird diese Pflanze auch schon von Postels und Ruprecht Illustr. Algar. S. II erwähnt. 1) Die Belege, welche mich zu der Ansicht führen, 3) Vergl. meine Arbeit: Braunt. а. Finn. Meerb, die von Prof. J. Е. Areschoug im Jahre 1875 festge- | 5. 11 (sub Ralfsia verrucosa Aresch.). : stellte neue Gattung Lithoderma (Aresch. 1. с.) für die 4) Bei der nächstfolgenden Eintheilung der Formen frühere Gattung Ralfsia Berkel. anzusehen, habe ich in | aus der Laminarien-Gruppe stimme ich der Ansicht des der Botanischen Zeitung, 1877, № 33 (3. 532) angeführt. | Herrn Dr. Rostafinski bei, welche er mir brieflich mitge- 2) Nach demselben Forscher auch bei Nowaja-Semlja | theilt hat. | sehr stark verbreitet (vergl. seine Arbeit: Ueb.d. Algen- veget. 4. Murm. Meer. 5. 49 et sequent). вое Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 8. М. 75 II. FIBROSAE Rstf. Gen. Phyllaria Le-Jol. Phyllaria dermatodea (Delap.) Le-Jol. Obschon ich keine aus dem Weissen Meere stammende Exemplare dieser Pflanze ge- sehen habe'), führe ich sie doch für dieses Meer unter solcher Benennung aus einer von Herrn Dr. Rostafinski freundlichst an mich gewendeten schriftlichen Mittheilung an, wo gesagt ist: «Tri-Ostrowo, С. Baer, 1837; in Illustr. Algar. von Post. u. Rupr. 5. IT unter dem Namen Laminaria Ваеги Post. et Rupr. nur dem Namen nach erwähnt». Für diese Pflanze will ich meinerseits folgende Synonymie anführen: 1854. Halygenia (Phyllaria) dermatodea = Laminaria dermatodea Lapyl. in Le-Jolis «Exam. d. esp. confond. sous le nom de Laminaria digitata auct. (Mém. de la soc. des sc. natur. de Cherb. 3"” vol. р. 312. Dasselbe auch in Nov. Act. Acad. Leopold. Carol. natur. curios. vol. XXV, pars posterior (1855), р. 591. 1868. Saccorhiza dermatodea (De-Lap.) J. Ag. Spetzb. alg. Till., p. 31. 1875. Saccorhiza dermatodea (De Гар.) Aresch. Observ. Phyc. Ш, р. 11, et Alg. Scand. exsiec. fasc. У, № 213 (sub Laminaria lorea Bory). 1877. Saccorhiza dermatodea (De Гар.) J. Ag. — Kjellmann, Spetsb. Thallophyt. IT, р. 14 und Ueb. d. Algenveget. d. Murm. Meer. 5. 36. Ш. VASCULARES. Gen. Laminaria (Lamour.) J. Ag. De Lamin. symb. p. 7 et sequent. Laminaria cuneifolia J. Ag. De Laminar. symbol., р. 10; Grönl. Lam. och Fucac., р. 14. Exsicc. Ex Mus. Bot. Holm. (Diese Exemplare sind bei Grönland von Dr. Berggren und Dr. Öberg gesammelt und durch J. Agardh selbst als solche bestimmt). Ich rechne zu dieser von J. Agardh zuerst festgestellten Art einzelne Probenstücke von einer Laminaria-Form, welcheK. Mereschkowski im Jahre 1877 von den Solowetzki- Inseln mitgebracht hatte, weilsie dieser Art näher, als irgend einer andern zu stehen scheint, nicht allein der Beschreibung nach (vergl. J. Ag. Grönl. Lam. och Fuc., p. 14), sondern 1) Sowie auch alle andere aus demselben Meere her- | Herbar augenblicklich bei Herrn Dr. Rostafinski sich be- stammenden Formen der Laminarien-Gruppe des akade- | finden. mischen Herbars von Ruprecht, welche alle aus diesem 10* A’ | 76 CHRISTOPH GoB1, auch durch das Vergleichen mit den von J. Agardh selbst bestimmten Exemplaren (die obencitirten Exsiccata). Indem ich nun hier die Thatsache allein constatire, will ich damit gar nicht die Frage berühren in wie weit die Merkmale, durch welche J. Agardh diese Form charakterisirt, genug wesentlich sind, um sie als eine selbstständige Art von der ihr sehr nahe stehenden Laminaria saccharina auct. zu trennnen, für welche letztere sie früher angesehen wurde. Laminaria caperata J. Ag. Spetsb. alg., р. 5. Tillägg, р. 28. Grönl. Lamin. och Fucae., р. 15. Mehrere Exemplare dieser Form hat A. Grigorieff im Jahre 1876 von den Solo- wetzki-Inseln mitgebracht. Der Stamm ist seiner ganzen Länge nach solid — (welches Merkmal nach J. Agardh, Grönl. Lam. och Кис. 1. c., als ein Unterscheidungs - Merkmal dieser Art von der Lamin. longicruris Delap. et auct. zu betrachten ist) — und erscheint nur etwas kürzer als das Laub (erreicht nur bis */, des Laubes). Der Bau des Laubes ist ein ebensolcher wie bei der von mir gesehenen, von den Küsten Grönlands stammenden Laminaria longieruris (Ex Mus. Bot. Holm.; gesammelt von Dr. Berggren und Dr. Oeberg und bestimmt durch J. Agardh')). Laminaria digitata (L.) Lamour. Essai etc., p. 22. Kjellm. Ueb. die Algenveget. d. Murm. Meer. S. 38—40. Bis jetzt waren mir nur im Weissen Meere bei den Soiowetzki-Inseln von A. Sokoloff und A. Grigorieff gesammelte Exemplare dieser Form, wo sie oft vorkommen soll (A. Gri- gorieff) zugänglich ?). 1) Ich meine, dass im genannten Falle, wie ich das auch weiter bei der Lamin. digitata Lamour. anführe, das gegenseitige Verhältniss der Dimensionstheile, 4. В. der Länge des Stammes zu der des Laubes, kaum beim Unterscheiden der «Arten berücksichtigt werden kann (dasselbe scheint auch bei allen Formen aus den Gattun- gen Laminaria J.Ag. und Orgyia Stackh.=— Alaria auct. zu gelten). Was nun das andere Unterscheidungsmerk- mal der Laminaria longicruris von Laminaria caperata anbelangt, nämlich die Anwesenheit bei der erstgenannten Form einer röhrenförmigen Höhle, die sich in dem obe- ren Theile des Stammes bildet, so scheint J. Agardh selbst diesem Unterschiede keine besondere Bedeutung zuzuschreiben und daher bereit ist diese beiden Arten als nur verschiedene Formen einer und derselben Spe- cies anzusehen (Spetsb. alg. p. 6), obschon er andererseits auch erwähnt (Tillägg. 1. c.), dass Dr. Berggren, welcher diese Verschiedenheit in der Structur des Stammes bei den beiden Formen während seines Aufenthalts aufSpitz- bergen in Aussicht hatte, constatirt, dass bei der Lami- naria caperata dieses Merkmal mit einer bemerkenswer- then Beständigkeit vorkommt. Aber auch diese Angabe kann selbst wenn sie auf einer richtigen Beobachtung beruht, meiner Ansicht nach, keine entscheidende Be- deutung in der gegebenen Frage gewinnen. Ein hierauf passendes Beispiel aus der Gattung Orgyia Stackh., welches weiter unten angeführt ist, bringt mich zu der Ueberzeugung', dass die Art Lam. longicruris ganz zu streichen ist und die unter diesem Namen verstandenen Formen zu der Laminaria caperata J. Ag. zugezählt werden müssen, weil man im entgegengesetzten Falle die weiter erwähnte Orgyia mit einer tonnenartig-geglie- derten Rippe dann ebenfalls als eine besondere Art an- sehen müsste. 2) Diese Form wird für das Weisse Meer auch in Ш, Alg. von Post. et Rupr. 5. II, tab. XII angeführt. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. $. М. RT Ich verstehe unter dem angeführten Namen sowohl die Form, welche Dr. Kjellmann (1. с. 5. 38) als seine f. {ypica bezeichnet, als auch diejenige, welche er f. complanata be- nennt (l. c. vergl. auch «Kariska hafv. Algv. S. 26). Der Grund, welcher mich dazu ver- anlasst ist der, dass das mehr oder wenige Plattwerden des Stammes bei dieser Form der- massen variirt, dass es unmöglich ist, darin irgend ein Unterscheidungsmerkmal zu finden, wie es aus der untenfolgenden Tabelle ersichtlich wird; dasselbe gilt auch von dem gegen- seitigen Verhältnisse der Länge des Stammes zu der des Laubes: auch hier ist nichts Be- stimmtes wahrzunehmen. . Die Länge des Stammes. Die Länge des Laubes. 1) Bis 40 Ctm. Bis 40 Ctm. Dem grössten Theile seiner ganzen Länge nach abgeplattet, nämlich auf circa 30 Ctm. oder Ÿ/, seines oberen Theiles. 2) Bis 7 Ctm. Ueber 60 Ctm. Seiner ganzen Länge nach abgeplattet. 3) Bis 9 Ctm. Ungefähr 50 Ctm. Nur in seiner oberen Hälfte abgeplattet. 4) Bis 20 Ctm. Bis 60 Ctm. Etwas abgeplattet (im Querschnitte oval) nur in seiner oberen Hälfte. 5) Bis 10 Ctm. Bis 35 Ctm. Kaum abgeplattet. 6) Bis 3), Ctm. Ungefähr 32 Ctm. Kaum abgeplattet seiner ganzen Länge nach. 7) Bis 24 Ctm. Bis 67 Ctm. Etwas abgeplattet nur in dem oberen Viertel seiner Länge. Gen. Orgyia Stackh. Мег. Brit. Edit. П (1816), р. VIII et XI (Alaria Grev. Alg. Brit. (1830), р. 25). Orgyia pinnata (Gunn.) Fucus pinnatus Gunner in Act. Nidros. (Drontheim) ТУ, tab. 8, fig. Г; et in Flora Norve- gica, Nidrosiae, 1766, р. 96, № 313. Ceramium esculentum Stackh. Ner. Brit. (1801), p. XXIV. Orgyia esculenta Stackh. Ner. Brit. Edit. II (1816), p. XI, tab. XX. Alaria Pylaii De la Pyl. et J. Ag. — J. Agardh, Grönl. Lamin. och Расас. (1872), p.20. Orgyia pinnata (Gunn.) Chr. Gobi in den Sitzungsberichten (Protokoll) der Botan. Section vom 3./15. Decemb. 1877 der St. Petersb. Naturforsch. Gesellschaft. Tome VII. 78 CHRISTOPH GoBgi, Orgyia pinnata (Gunn.); Rostafinski in einer brieflichen an mich gewendeten Mittheilung . vom 29 December 1877 (9 Januar 1878). Eine ziemlich grosse Anzahl von Exemplaren dieser Pflanze ist von A. Grigorieff im Jahre 1876 von den Solowetzki-Inseln mitgebracht; dieselbe steht der Form f. membrana- cea J. Ag. am nächsten (1. c.)'). Anmerkung. Im Herbar des Botanischen Museums der St. Petersburger Universität sind zwei in nördlichen Meeren von Postels (ohne genaue Angabe des Fundorts gesammelte und einander vollkommen gleiche Exemplare von Orgyia (Alaria esculenta benannt) vorhanden, die sich nur darin unterscheiden, dass bei dem einen derselben die Laub- oder Blatt- rippe (costa, die wie bekannt eine Fortsetzung des Stieles oder Stam- mes selbst ist) aufgeblasen — gegliedert erscheint, wobei an jeder Zergliederungsstelle eine Einschnürung in Form einer soliden Wand vorhanden ist. Dadurch bekommt die Blattrippe ein äusseres Ansehen, welches z. B. dem eines Scytosiphon lomentarius J. Ag., oder Lomen- taria clavellosa Gaill. und anderen Algen von dergleichen Form nicht unähnlich ist. Ich führe dieses Beispiel an nur um zu zeigen, dass die Aufblä- hung der Rippe oder des Stieles — was eigentlich dasselbe ist — keinen irgend welchen specifischen Werth erhalten kann (vergl. das oben bei Laminaria caperata J. Ag. Angeführte). In Illustrationes Algarum von Postels und Ruprecht (S. II) werden für das Weisse Meer noch folgende Laminaria-Formen erwähnt: Laminaria saccharina Lamour. — ohne genaue Angabe des Standorts, — Lam. apoda und Lam. Phyllitis für Tri-Ostrowo. Bis jetzt ist es mir nicht gelungen eine typische Lamin. saccharina (L.) Lamour. aus dem Weissen Meere zu sehen. Dr. Rostafinski schreibt mir jedoch, dass er ein einziges Exemplar einer Pflanze gesehen, welcher er den Namen Гат. saccharina var. septentrio- nalis Rstf. beilegt, und welche von einem Herrn Solowieff «m Weissen Meere» gesammelt worden und durch Herrn Rosanoff an Dr. Le-Jolis abgetreten ist; dieses Exemplar be- findet sich in Le-Jolis’s Sammlung. Ebensowenig habe ich eine aus dem Weissen Meere herstammende und der Laminaria saccharina Lamour. sehr nahestehende Lamin. Phyllitis (Stackh.) Lamour. gesehen ?). Was die zum ersten Male in Illustr. Alg. von Postels und 1) Die für das Weisse Meer in Illustr. Algar. | пп Jahre 1840 bei Tri - Ostrowo gesammelt wor- von Post. её Rupr. S. II erwähnte Alaria esculenta | den ist. Grev. scheiut hierher zu gehören. Ausserdem findet sich 2) Einige. Autore betrachten sie als eine Varietät der an einer Etiquette des Herbars von Ruprecht eine An- | Lamin. saccharina (L.) Lamour., wie 2. В. Le-Jolis deutung darauf, dass eine ähnliche Form von С. у. Baer | (List. des alg. mar. de Cherb. Ъ. 91). ra LES ne Отв ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 5. №. 79 Ruprecht und nur dem Namen nach erwähnte Lamin. apoda anbetrifft, so ist diese «neue» Form nirgends später von ihnen beschrieben worden, und ist also dieser Name als nichts bezeichnend ganz aus der Namenclatur auszuschliessen. V. Chlorosporeae. Fam. Ulvaceae. Gen. Monostroma (Thur.) Wittr. Thur. Not. sur les Ulv. p. 29. Wittr. Monostr. p. 15. Monostroma fuscum (Post. et Rupr.) Wittr. Wittr.; 1. с. р. 53, fig. 13. Ulva fusca Post. et Rupr. Illustr. Alg. p. II und 21 et Herb. Acad. Petropol. Ulva sordida Aresch. Alg. Scand. exsicc. fasc. П et Ш (ser. nov.) № 120; — in Rabenh. Alg. Europ. № 1606. Bei Tri-Ostrowo von С. у. Baer, im Jahre 1837, und bei den Solowetzki-Inseln — von A. Grigorieff, im Jahre 1876 gesammelt. Von der Küste des nördlichen Eismeeres stammende Exemplare sind von A, у. Mid- dendorff aus der Schuretzkaja-Bucht und Teriberskaja-Bucht (Russ. Lappl.) im Jahre 1842 mitgebracht. Monostroma lubricum Kjellm. — Spetsb. Thall. IL. р, 48., Tab IV, Е. 8—9. Bei Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.) von W. Nylander im Jahre 1844 gesammelt. Monostroma Grevillei (Thur.) Wittr. Enteromorpha Grevillei Thur. Not. sur les Ulv. р. 25. Ulva Grevillei (Thur.) Le-Jol. List. d. alg. p. 37.. Exsice.— Aresch. Alg. Scand. № 121 fasc. II. et III (ser. nov.) sub Ulva Lactuca Ag. Rabenh. Alg. Europ. №1518! (sub Enteromorpha Grevillei Thur.) et № 1607 (sub Ulva Lactuca L.) Solowetzki-Inseln (A. Grigorieff, 1876). Das kleinste Exemplar ist 31, Ctm., und das grösste bis 10 Ctm. lang. 80 CHRISTOPH GoB1, Gen. Ulva (L.) Le-Jol. List. des Alg. mar. de Cherb .p. 33 et sequent. Ulva Enteromorpha Le-Jol. Le-Jol.1.c.p. 42. Von allen bis jetzt im Weissen Meere gefundenen Exemplaren dieser Pflanze stellt es sich heraus, dass sie dort, wie auch überall, in äusserst mannigfaltigen Formen vorkommt: angefangen von ziemlich breiten, abgeplatteten, unverzweigten, sich nach dem röhrenförmigen basalen Theile hin allmählig verschmälernden, wie z. B. die Exemplare, welche bei den So- lowetzki-Inseln von К. Mereschko wski gesammelt sind, — von denen einige zu der var. lanceolata Le-J ol. (1. с.) zugezählt werden können, während andere, schmälere, sich mehr der var. intestinalis Le-Jol. (l.c. p. 46) nähern, — bis zu den äusserst schmalen (von haar- dünner Breite und sogar noch schmäler, z. В. weniger als '/, Millm. breit) mehr oder weniger hauptsächlich in ihren basalen Theilen verzweigten Formen, welche alle zu der var. compressa Le-Jol. zugezählt werden müssen. Unter allen diesen Formen giebt es allerlei Uebergänge wie in Bezug auf die Verzweigung, so auch in Bezug auf die Breite des Thallus. Schon Ruprecht, der die Mehrzahl dieser Formen als zu der sogenannten Enteromorpha compressa auct.') gehörig ansah (wie sich aus einigen Etiquetten seines Herbars herausstellt), gab zu, dass sie mit Recht als Einteromorpha intestinalis Link angesehen werden dürften. Die Formen, welche sich der erwähnten var. lanceolata Le-Jol. anschliessen, sind bis jetzt nur bei den Solowetzki-Inseln (von K. Mereschkowski) gesammelt; die grössten dieser Exemplare sind von 80 Ctm. lang und von 13 Millm. in ihrem breitesten Theile breit. Viel schmälere Formen (die grösste Breite bis 6 Mllm., öfters aber nicht mehr als 3 Mlim, und sogar noch schmäler, nnd von einer Länge bis 20 Ctm.) mit einer Anlage von Zweigen anihrer Basis, die der var. compressa Le-Jol. angehören, stammen auch von den Solowetzki- Inseln (A. Grigorieff); derartige Formen, aber nur viel kürzere und fast ganz astlose sind bei der Insel Golaja-Koschka von A. Middendorff(1842) und C.v. Baer (1840)gesammelt; und vielmehr verzweigte von dem letztgenannten Forscher — an der östlichen Küste des Weissen Meeres, unter 65'/, nördl. Breite, auf Klippen gesammelt. Die letzterwähnten Formen sind nur an ihrer Basis verzweigt, wobei die Zweige äusserst schmal, #286 haar- dünn sind); dadurch bilden sie einen Uebergang zu einer vollkommen haardünnen und auch an ihrer Basis sich verzweigenden compressa-Form, die von C. v. Baer bei der Insel Golaja-Koschka (1840) gesammelt wurde. 1) Unter welchem Namen diese Pflanze für das Weisse | men in Betreff der Grösse, Breite und Verzweigung des Meer auch in Illustr. Algar. von Post. et Rupr. S. П an- | Thallus, fand ich während des vergangenen Sommers, gegeben wird. 1877, in grosser Menge auch im Finnischen Meerbusen, 2) Diesen Exemplaren sehr ähnliche compressa-For- | nämlich bei Reval (Catharinenthal). Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. S. М. 81 Aeusserst feine und dabei sehr schwach verzweigte compressa-Formen sind auch bei Sosnowetz (von C. v. Baer, 1840) und A.v. Middendorff, 1842) gesammelt. Im akademischen Herbar von Ruprecht befinden sich auch noch sehr kurze, schmale und wenig verzweigte compressa-Formen aus dem nördlichen Eismeere, wie z. B. von Nowaja- Semlja (С. v. Baer), vom Cap-Saitzin, Cap-Tschörnoi (Klein Samoj. Land); nach Rup- recht’s Angabe fand er diese Formen in den beiden letztgenannten Orten im Brackwasser (aqua semisalsa). Endlich, sehr viele Exemplare derselben Form von mannigfaltiger Thallusbreite, jedoch nicht breiter als wie 5 Mllm. und bis zu haardünner Breite, sind von Ruprecht (1841) bei Cap-Mikulkin (Kanin-Land) und an der südlichen Ufer der Insel Kolguew, auf Holzpfählen gesammelt worden, Einer typischen aus dem Weissen Meere herstammenden Ulva Enteromorpha Le-Jol. var. intestinalis Le-Jol. habe ich bis jetzt nicht gesehen: doch hege ich die Ansicht, dass auch sie im genannten Meere vorkommen mag. Ulva micrococca (Ktz.) Ch Gobi. U. fronde tubuloso-subcompressa, simplici vel perraro breviter ramosa, basi attenuata, sursum dilatata et apice aut abrupte obtusa aut denuo aliquan- tulum attenuata, obtusiuscula. Cellulis a superficie visis minutissimis anguloso- rotundatis in membranam indefinite areolatam conjunctis.» Hab. Lapponia Rossica; in fossis aqua marina inundatis legit С. Baer. Enteromorpha тистососса Ktz. Tab. Phyc. Band УТ (1856), S. 11, tab. 30 Е. Il; et in Exsicc. Le-Jolis, Alg. mar. de Cherb. № 168. Ulva Enteromorphä Le-Jol. var yintestinalis f.?h. micrococca (Ktz.) Le-Jol. — List. des alg. mar. de Cherb. р. 47. Enteromorpha minima Naeg.-Ktz. Spec. alg. р. 482 et Tab. Phycol. |. с. tab. 43 f. II. Enteromorpha minima Naeg. f. glacialis Kjellm. — Ueb.d. Algenveget. d. Murm. Meer. S. 50; et in Wittr. et Nordst. Alg. Exsicc. fasc. I, № 43. Die besprochene, von C. v. Baer an der russisch-lappländischen Küste gesammelte Pflanze, welche zu den Enteromorpha-Formen der im Sinne von Le-Jolis gefassten Gat- tung Ulva Le-Jol. angehört, ist mit der angegebenen № 168 Hebars Le-Jolis sowohl ihrem äusseren Ansehen nach (Grösse, Breite), als auch — und das ist die Hauptsache — in ihrem anatomischen Baue (vergl. Kütz. Tab. Phye. 1. с. tab. 30 Е. IT, с und tab. 43, f III, m) vollkommen übereinstimmend; nur erreichen manche von den erwähnten russisch- lappländischen Exemplaren eine viel bedeutendere Länge, als gewöhnlich angegeben wird Mémoires de 1`Аса4. Пир. des sciences, VIIme Série. 11 82 CHRISTOPH GoßBI, (vergl. Kütz. 1. с. so wie auch Le-Jol. 1. c.); sie sind nämlich bis 15 Ctm. lang!) Dem- gemäss erscheint also diese Alge gar nicht so klein, wie man bisher angenommen hat und wären also die Worte parvula, pusilla oder minima, mit denen man diese Binz zu charakterisiren suchte, als ziemlich unrichtig gebrauchte zu streichen. Gewöhnlich stellt die Pflanze einen ganz einfachen, röhrenförmigen und etwas abgeplatte- ten Thallus dar; in seltenen Fällen jedoch sind sehr kurze, so zu sagen, kaum anlegende Zweige aufzufinden. Ich mache diese Bemerkung um damit nicht ganz übereinstimmende Angaben, welche man in dieser Hinsicht über diese Pflanze findet, zu vereinigen; in der Diagnose von Kützing (Tab. Phyc. Band VI, S. 11) heisst es «simplex» und bei Le-Jolis (1. ec.) — intricato — diffusa, womit auf eine Verzweigung angedeutet wird; eine ähnliche An- deutung ist auch auf der Etiquette der lappländischen Exemplare von Ruprecht gegeben, wo steht: »etiam fronde divisa occurit, at non diramificata«. Wenn wir uns ganz analoger Fälle, welche in dieser Hinsicht bei den so vielgestaltigen Formen der Ulva Entero- morpha Le-Jol. (vv. lanceolota, intestinalis, compressa) so oft vorkommen, erinnern, so wird es gar nicht so auffallen, dass dieselbe Erscheinung in eben solcher Weise auch hier statt- finden kann und gewiss stattfindet; die sogenannte Enteromorpha minima Naeg.z.B. (Kütz. Spec. et Tab. 1. c.), die ich hierzu rechne, wird schon als «apice saepe ramellifera» angegeben. Mitder Ulva Enteromorpha Le-Jol. var. intestinalis Le-Jol.kann die angeführte Pflanze in keinem Falle zusammengestellt werden, wie es Le-Jolis obschon provisorisch thut (dabei ein ? stellend)?), denn ausser ihrer äusseren Gestalt, nach welcher sie mit einer der schmäleren Formen der ebengenannten Varietas verwechselt werden könnte, hat sie mit der letztgenannten Pflanze nichts Gemeinschaftliches und ist von ihr, so wie auch von allen übrigen zur Gat- tung Ulva Le-Jol. gehörenden Enteromorpha-Formen durch ihre verhältnissmässige viel kleinere Zellen sogleich sehr leicht zu unterscheiden ; darauf wird von allen Forschern, die diese Pflanze vor sich hatten, ganz besonders hingewiesen?). Indem nun diese Pflanze durch die besondere Kleinheit ihrer Zellen ziemlich nahe zu der Ulva aureola Ag. (Enteromorpha aureola (Ag.) Kütz) steht‘), von der sie doch durch eine ganz andere Anordnung dieser Zellen sich unterscheidet, besitzt sie mit der letzt- 1) Obschon die Exemplare der erwähnten Pflanze im akademischen Herbar von Ruprecht alle ziemlich ver- wirrt durch einander liegen, so sind dennoch unter ihnen auch solche vorhanden, die die Möglichkeit geben, sie ihrer Länge nach zu verfolgen. 2) Er gesteht auch selbst, dass er im Unklaren ist über die eigentliche Stellung dieser Alge in der Serie der Ulven (1. c. S. 48). 3) Bei Kützing (Tab. Phyc. 1. с. 5. 11) heisst es: «cellulis monogonimicis, minimis». Unter allen Enteromorpha - Formen, die wir in den Werken von Kützing aufgezählt finden, giebt es deren nur drei, denen er sehr kleine Zellen zuschreibt; es sind nämlich die E. micrococca Ktz., E. minima Naeg. und E. aureola Ktz. Bei Le-Jolis (1. с.) finden wir auch eine Erwähnung über die Zellengrösse bei dieser Pflanze mit den Worten: «ceJlulisminoribus». Ruprecht, welcher dieerwähn- ten lappländischen Exemplare als eine Enteromorpha in- testinalis betrachtete, bemerkte jedoch auf der Etiquette: «areolatio minutissima». Man sieht also, dass die beson- dere Kleinheit dieser Zellen allen Forschern so sehr in's Auge fiel, dass jeder von ihnen sogleich darauf seine Aufmerksamkeit richtete. 4) С. Agardh, Icon. alg. europaear. pl. 29; Kützing, Tab. Phyc. Band VI, tab. 40, f. 3, а! DIE ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES 0. S. №, 83 genannten Art das beiden in gleichem Maasse eigene Vermögen, dass nämlich in gewissem Zustande die Zellenwandungen stark aufquellen — eine Eigenschaft, die so viel ich weiss, bei keiner andern bls jetzt bekannten Enteromorpha-Form vorkommt’), oder wenigstens nicht in einem solchen Grade. Diese Erscheinung ist in dem Umstande zu suchen, dass die beiden Pflanzen unter ganz gleichen Lebensbedingungen vegetiren, denn man findet sie nur an solche Stellen, welche sehr nahe der Oberfläche des Wassers liegen; daher kommt es aber, dass sie zu Zeiten entweder ganz unter Wasser sind oder wenigstens sehr stark da- mit befeuchtet werden, oder zu Zeiten fast ganz ausser dem Wasser stehen.) Im ersteren Falle vegetiren sie sehr stark; dabei erscheinen die Zellen so sehr mit Chrolophyliplasma ausgefüllt, dass die dünnen Zellenwandungen der aneinander gränzenden Zellen, oft kaum bemerkbar sind ; im letztgenannten Falle aber, wo diese Pflanzen etwas ausgetrocknet er- scheinen, fangen die Zellmembranen an stark aufzuquellen, wobei die Zelllumina noch kleiner als gewöhnlich werden; in diesem Zustande nimmt die Pflanze ein ganz anderes äusserliches Ansehen an: für’s blosse Auge erscheint sie nicht so dunkelgrün, wie im ersteren Falle, unter Microskop fixirt — aus sehr kleinen Zellen zusammengesetzt, deren Lumina zu den verhältnissmässig sehr dicken und stark lichtbrechenden Wandungen ganz besonders auffallend klein erscheinen. Dieser Zustand ist es, in welchem Kützing seine Ænterom. micrococca Ktz., von der er im Texte (l. c.) sagt: «cellulis monogonimicis minimis», auf der Tafel 30 (der Tab. Phyc. Band IV.) f. П., с abbildet; auch auf der Tafel 43, f. Ш, 11% dieser Zustand für die Enter. minima Naeg., obschon nicht so deutlich wie auf der erst- genannten Tafel, wahrzunehmen; doch ist es kaum zu zweifeln, dass es dieselbe Pflanze ist, da Kützing für sie fast ja dieselbe Diagnose stellt, indem er sagt: «cellulis monogonimicis, gonidiis minutissimisv ©). Andererseits findet man diese Pflanzen nach allen hieher gehörenden Angaben, ganz unter gleichen Lebensbedingungen vegetirend. So sagt z.B. Kützing über die Ent. minima Naeg.: «ad rupes marinas» (bei Helgoland). Kjellmann (l. c.), der eine ähnliche Form bei Nowaja-Semlja gefunden und die er der soeben erwähnten Ent. minima Naeg. am nächsten stehend ansieht, fügt hinzu, dass sie sehr dichte, dunkelgrüne, kaum 1 Ctm. dicke Rasen bildete in einer Ausdehnung von mehreren Fuss an allmählig gegen die Oberfläche des Meeres sich neigenden, flachen Klippen, welche während der Ebbe entblöst lagen oder nur von Zeit zu Zeit von den Schwallwogen überspült wurden. Diese Pflanze ist in dem von Wittrock und Nordstedt herausgegebenem Herbar (Alg. Exsice. fase. I, № 43) vertheilt ; 1) Von den grosszelligen Formen würde vielleicht dasselbe bei den sogenannten Enteromorpha Ва} Harv. (Phyc. Brit. III, pl. 282) und Enterom. Hopkirkü M’Calla (Harv. 1. с. pl. 263) der Fall sein; doch sind mir diese Pflanzen gar nicht bekannt. 2) Die Ulva aureola Ag. ist mir sehr gut aus dem Finnischen Meerbusen bekannt, wo ich sie unter den an- gegebenen Lebensbedingungen an der esthländischen Küste oft und wiederholt beobachtet habe: das erste Mal noch im Jahre 1873 und das letzte Mal während des ver- gangenen Sommers 1877. Längs der genannten Küste scheint diese Pflanze ziemlich verbreitet zu sein. 3) Unter dem Worte «monogonimischer Zellen- kern» oder «Kernzelle» verstand Kützing (Phye. gener. S. 50—51) solche Zellen, deren Membran eine gallert- artige Consistenz annehmen, d. h. aufquellen kann, wie z. B. bei den Palmellaceen, Nostochineen, Rivularien, Baugia, Ulotricheen und vielen anderen. 11* 84 CHRISTOPH Совт, nachdem ich sie gesehen, scheint es mir, dass sie kaum zu einer andern Fom als zu der der erwähnten Ent. micrococca Ktz. zuzuzählen ist, denn obschon ich bei ihr nicht immer dick- wandige Zellen gefunden, was davon herrühren mag, dass die Pflanze in ihrem befeuchteten Zustande d.h. im welchem sie am lebhaftesten vegetirte, gesammelt war (verg. Kjllmann, l. с.), so traf ich dennoch manche Stellen am Thallus, wo eine der Ent. micrococca Ktz. sehr ähnliche Structur wahrzunehmen war. Was nun diejenige Pflanze anbetrifft, der Kützing den Namen Einterom. micrococca Ktz. beilegte, und die zum ersten Mal bei Dieppe (an der Küste von Frankreich) aufgefunden wurde, so finden wir bei Le-Jolis z. В. folgende Angaben (|. с. В. 47): «Forme abon- dante sur les murs de clôture des parcs aux huitres.», und etwas weiter (5. 48) «... elle forme des tapis serrés et crépus sur les pierres recouvertes pendant peu d’instants а chaque marèe.» Endlich ist auf der Etiquette der lappländischen Exemplare angegeben: «in fossis aqua marina inundatis.» Nach allen diesen Angaben, die so sehr mit einander übereinstimmen, ist es kaum anders anzunehmen, dass die Ent. minima Naeg. und Ent. micrococca Ktz. nur verschiedene Formen einer und derselben Art darstellen die in verschiedenen Zuständen auftreten kann und für die ich den mehr charakteristischen Namen micrococca beibehalte. Fam. Cladophoreae. Gen. Cladophora Ktz. Phyc. gener. р. 262. Cladophora rupestris (L.) Ktz. Ktz. Phyc. gener. р. 270; Spec. alg. р. 396 et Tab. Phycol. Band VI, tab. 3, fig. I. Exsice. Aresch. Alg. Scand. азс. I, № 18, fase. IT et III (ser. nov.) № 126 et fasc. VI (ser nov.) № 269 (sub Conferva rupestris L.). Hohenacker, Alg.mar. sicc. fasc. III, № 102. Rabenh. Die Alg. Europ. № № 711 et 1864. Le-Jolis. Alg. mar. de Cherb. № 47. In herb. Akadem. Petropol. sub Conferva rupestris L., unter welchem Namen diese Pflanze für das Weisse Meer auch in Illustr. Alg. (S. II) von Post. et Rupr. angeführt ist. Die von den Solowetzki-Inseln stammenden Exemplare sind von K. Meresch- kowski (1877) gesammelt, von der Insel Golaja-Koschka — von C. v. Baer (1840) und von Tri-Ostrowo — von C. v. Baer (1840) und A. Goebel (1869). Im akademischen Herbar ist diese Art auch noch von folgenden Stellen des nörd- lichen Eismeeres vorhanden: Nowaja-Semlia — C. v. Baer (1837); Semi-Ostrowo (an der russ.-lappl. Küste) — W. Nylander (1844); Cap Barmin, Saitzin-Noss, Kanin-Land, Cap Mikulkin, Swiatoi-Noss (Kl. Samoj.-Land) — Ruprecht (1841). 2545 RE -Dıe ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES О. 5. w. 85 Cladophora arcta (Dillw.) Ktz. Conferva arcta Dillw. Brit. Conf. p. 67, Suppl. t. E. Kütz. Phyc. gen. р. 263. Spec. alg. p.°417. Ехз1сс. Aresch. Alg. Scand. fasc. IT et III (ser. nov.) № 129; fase. VII et УШ X 334 (sub Cladophora arcta Dillw.). Rabenh. Die Alg. Europ. № 1603. Le-Jol. Alg. mar. de Cherb. № 145. Die Exemplare stammen von den Solowetzki-Inseln, wo sie von A. Grigorieff (1876) und K. Mereschkowski (1877) gesammelt sind. Cladophora erispata (Roth) Rabenh. Rabenh. Fl. Europ. Alg. 5. 333 und 336. Aresch. Alg. Sand. fasc. VI (ser. nov.) № 274 sub Conferva crispata Roth. In herb. Akadem. Petropol. sub Conferva spec. Bis jetzt nur bei der Insel Golaja-Koschka zusammen mit der weiter besprochenen Ulothrix submarina Ktz. und Rhizoclonium rigidum mihi — von С. у. Baer (1840) ge- sammelt; doch wird, wahrscheinlich, diese Art auch an vielen anderen Stellen des ge- nannten Meeres vorkommen. Im akademischen Herbar von von Ruprecht sind noch einige aus dem Weissen Meere herstammende Exemplare aus der Gattung Cladophora Ktz. vorhanden, die aber nicht näher bestimmt werden können, da sie sich bis zur Unkenntlichkeit verändert haben. Diese Formen sind bei Tri-Ostrowo (Baer’s Exped., 1840; Middendorff, 1842), Ponoi (Middendorff, 1842) und in der Bucht von Candalax (Nylander, 1844) gesammelt worden. Selbst Ruprecht gesteht von manchen dieser Formen, dass sie «vix determinabiles» sind. In Illustr. Algarum von Postels und Ruprecht, S. II, wird für das Weisse Meer, nämlich für Tri - Ostrowo, über eine Conferva fracta, ohne Angabe des Autornamens er- wähnt. Wenn damit die Dillwyn’sche Conferva fracta gemeint sein sollte (Dillw. Brit. Conf. tab. XIV; vergl. weiter unter Rhizoclonium rigidum mihi), so würde sie gegenwärtig Cladophora fracta (Dillw.) Ktz. heissen. Doch habe ich diese Form weder im genannten Herbar von Ruprecht, noch in anderen von dem Weissen Meere stammenden Algensamm- lungen, die mir überhaupt zur Verfügung standen, gesehen. Fam. Confervaceae. Gen. Rhizoclonium Kt7. Phyc. gener. S. 261 und Phyc. germ Ъ. 205. Rhizoclonium rigidum Ch. Gobi. Forma identica in Herb. Aresch. Alg. Scand exsice. fase. VI (ser. nov.), № 273, sub no- mine Conferva fracta Dillw. f. longissima, subsimplex distributa. 86 CHRISTOPH Gosı, Bei der Insel Golaja-Koschka,'im Weissen Meere, gesammelt von С. у. Baer (1840) unter Cladophora crispata (Roth) Rabenh. und Ulothrix submarina Ktz.'). Indem ich nun hier die vollkommene Identität der aus dem Weissen Meere herstam- menden Pflanze mit der unter dem Namen Conferva fracta Dillw. Е, longissima, subsimplex im Herbar von Areschoug vertheilten Form, № 273°), constatire, muss ich dabei auch be- merken, dass die Dillwyn’sche Pflanze, auf welche sich die genannte № 273 des Herbars von Areschoug bezieht, hierzu nicht im geringsten passt, weil die Form, welche Dillwyn für Conferva fracta Dillw. ansah und abbildete (Brit. Conf. tab. XIV) eine echte Olado- phora Ktz. ist, zn der sie auch Kützing rechnete°); übrigens kann man sich schon durch die Abbildung, welche Dillwyn selbst für die unter diesem Species-Namen von ihm ge- meinte Form giebt, davon überzeugen. Was nun die unter № 273 des Herbars von Areschoug vertheilten Pflanze anbetrifft, welche, wie schon gesagt, der aus dem Weissen Meere herstammenden vollkommen gleicht, so ist sie gar keine Cladophora Ktz., sondern ein Rhizoclonium Ktz., da sie aus langen geradliniegen Fäden besteht, die ein intercalares, aber kein Spitzenwachsthum be- sitzen. Die Zellen theilen sich hier nämlich durch eine Querwand in 2 Tochterzellen, die ursprünglich bis 2 Mal so lang als breit sind; nachdem sie aber bis 1'/, so gross als ihre’ ursprüngliche Länge gewachsen (d. h. 3 Mal länger als breit geworden sind), theilt sich jede derselben wieder in 2 Zellen und s. f. Die Form dieser Zellen ist eine cylindrische: in der Flächenansicht erscheinen sie als ganz genaue, etwas verlängerte Vierecke, in denen das Chlorophyliplasma sich ganz gleichförmig zu vertheilen scheint. Die Zellen erreichen eine grösste Länge bis 0,117 жт = 28 Micro-Mllm. (bei Ocular № 2 und System X 7 von Hartnack) bei der grössten Breite bis 0,038 mm = 9 Micro-Mlim., doch kommen zu- weilen auch schmälere Fäden (= Zellen) vor, die 2. В. nur bis 0,026 mm — 4 Micro-Milm. breit sind bei einer dem entsprechend grössten Länge der Zellen (0,0798 mm — 19 Micro- Mllm.). Unter diesen Extremen in der Breite sind allerlei Zwischenstufen. vorhanden. Die Fäden sind meistentheils einfach und nur in höchst seltenen Fällen besitzen sie sehr kurze Seitenzweige. me Nach der Angabe von E. Kleen (Nordl. alg. S. 45) zu urtheilen, kommt diese Form auch an der nördlichen norwegischen Küste des Eismeeres vor, da Kleen sich auf die- selbe № 273 des Herbars von Areschoug bezieht, indemer diese Pflanze nur unter dem Namen Cladophora fracta (Dillw.) anführt. Von allen bis jetzt beschriebenen Rhizoclonium-Arten steht diese Form durch die Dicke ihrer Zellwandungen dem Rhizocl. pachydermum Kjellm.‘) am nächsten (doch kommen 1) Alle diese drei ebengenannten Formen befanden 3) Vergl. Kütz. Spec. alg. S. 40 und Tab. Phyc. Band sich im akademischen Herbar von Ruprecht unter einem | IV, tab. 50; so wie auch Rabenh. Fl. Europ. Alg. Ш, gemeinschaftlichen Namen Conferva spec? S. 333 u. 334, und Alg. Europ. N: 1278. 2) Diese Form ist an der schwedischen Küste im 4) Kjellm. Ueb.d. Algenveget. des Murm. Meer.S.55, Brakisch-Wasser bei Längedrag, unweit Götheborg, | Fig. 27. gefunden. , Dre ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES U. 5. У. 87 zuweilen auch solche Zellen, die nicht so dicke Wandungen haben, vor). Indem aber bei der letztgenannten Form, nach der Angabe von Kjellmann, der Thallus reichlich nach unten verzweigt erscheint, sind die Zweige bei dieser Form, im Gegentheil, sehr selten vorhanden und dabei auch sehr kurz. Es ist möglich, dass die beiden Pflanzen nur ver- schiedene Formen einer und derselben Art sind, zwischen denen es vielleicht allerlei Mittel- stufen giebt; doch muss diese Frage einer zukünftigen Prüfung uuterworfen werden. Fam. Ulothricheae. Gen. Chaetomorpha Kiütz. Phyc. germ. В. 203. Chaetomorpha Melagonium (Web. et Mohr) Kütz. К tz. |. с. S. 204. Conferva Melagonium Web. et Mohr. Naturhist. Reis. etc. р. 194—195, tab. Ш, fig. 2a, 6. Aresch. Alg. Scand. exsicc. № 275 a, fasc. VI. (ser. nov.) et Rabenh. Alg. Europ. № 2108. — Vergl. auch Nyl. och Sael. Herb. Mus. Fenn. р. 75. In herbar. Akadem. Petropolit. sub: «Conferva Melagonium Web. et Mohr = Conferva Linum Müller.')» Bei Swiatoi-Noss (Russ. Lappl.) von Nylander, 1844 gesammelt. Ausserdem auch noch an folgenden Stellen des nördlichen Eismeeres gefunden‘ bei Semi-Ostrowo — von Nylander, 1844; in der Gawrilowa-Bucht (Russ. Lappl.) — von Schrenk; bei Nowaja-Semlja und im Karischen Meere an der östlichen Spitze des _Matotschkin-Schar’s — von С. у. Baer (1837); bei Cap-Mikulkin und Swiatoi-Noss (Kl. Samoj.-Land) — von Ruprecht (1841). Chaetomorpha Linum (Roth) Kütz. Kütz. Phyc. germ. S. 204; Spec. alg. 5. 378 et Tab. Phyc. Band III, tab. 55 Е. Ш! Rabenh. Fl. Europ. alg. III, 291, fig. а! Diese Form, welche bei Solowetzki-Inseln von K. Mereschkowski (1877) gefunden wurde, besass sehr starke, äusserst dicke, mehrschichtige Wandungen. 1) Diese Synonymie ist von Ruprecht selbst auf der | Namen Conferva Linum, welcher in Illustr. Algar. von Etiquette eines der Herbar - Exemplare dieser Pflanze, | Post. u. Вирт. В. II angeführt wird, Conferva Melago- welche von С. у. Baer im Jahre 1837 von Nowaja-Sem]ja | num Web. et Mohr zu verstehen (vergl. Kjellm. Ueb. mitgebracht wurde, angeführt; daher ist also unter dem | d. Algenveget. d. Murm. Meer. $. 56). 88 . CHRISTOPH Goßt, Gen. Ulothrix Kütz. Phye. gener. p. 251. Ulothrix submarina K ütz. Kütz. Spec. alg. S. 349. Sehr dünne Fäden, bis 0,026 mm. (4 Micro-Mllm. bei Syst. 7, Okular X 2 von Hartnack) breit, die unter Cladophora crispata Rabenh. und Rhizoclonium rigidum mihi sich befanden, mit denen sie also gleichzeitig bei der Insel Golaja-Koschka von C. v. Baer im Jahre 1840 gesammelt wurden und im akademischen Herbar von Ruprecht unter einem gemeinschaftlichen Namen Conferva spec? aufbewahrt werden. Diese Fäden waren in dem Zustand, welche Prof. L. Cienkowski zum ersten Male bei den Formen dieser Gattung als Schizomeris-Zustand beschrieb!). Die besprochene Ulothrix- Form scheint mir der Ulothrix submarina Kütz. (l. c.) am nächsten zu stehen. VI. Phycochromaceae. Fam. Calothricheae. Gen. Calothrix (Ag.) Thur. Classific. des Nostoch. р. 10. Born. et Thur. Notes algolog. р. У. pl. Ш. Calothrix confervicola Ag. Thur. 1. с. Born. et Thur. 1. с. р. 8, pl. Ш. Le-Jol. Alg. mar. de Cherb. № 152 (sub Leibleinia chalybea Ktz.) et List. des alg. mar. de Cherb. p. 30 (insel. Zeibleinia amethystea Ktz. sec. Thur. 1. с.) Leibleinia purpurea Ktz., Leibleinia chalybea Ktz. — sec. Born. et Thur. 1. с. р. 8. Ich bemerke diese Calothrix-Form an einigen durch A. Grigorieff von den Solowetzki- Inseln mitgebrachten Exemplaren der Phloeospora tortilis Aresch. (f. pumila Kjellm.), an welchen sieinsehrgeringer Anzahlhaftete. Obschon sie in einem nicht völligherangewachsenem Alter-Zustande war und zwar nicht mit hyalinen dünnen Härchen an ihrer Spitze endigte, besass sie dennoch sehr deutliche Scheiden an ihrem untersten Drittel und war an der Basis immermit einer Heterocyste versehen. 1) L.Cienkowski. Zur Morphol. der Ulothricheen. 5. 532, 557, 558, Fig. 47. Agardh, C. A. Agardh, J. G. Areschoug, J. Die ALGENFLORA DES WEISSEN MEERES о. в. w. 89 Verzeichniss der citirten Literatur. Synopsis algarum Scandinaviae. Lundae, 1817. Species algarum ritae cognitae. Gryphiswaldiae, vol. I, 1821; vol. II, 1828. Systema algarum. Lundae, 1824. Icones algarum europaearum. Representation d’Algues européennes. Avec 40 planches colorées. Leipsic, 1828— 1835. Icones algarum ineditae. Fasciculi qui exstant duo. Editio nova. Lundae, 1846. Algae maris Mediterranei et Adriatici. Parisiis, 1842. Nya alger frän Mexico (Ur Ofversigt af Kongl. 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Leon ET ar {79 ih ehr ‚nö И В de ar die ANR ET Ei ef Iaranınıa у НЙ Вы Lotto MORT TANT VAE kn m TR de НО dry Ho: ъ es | f ÿ CP CEE N; ум” В KENN RER ST } АН À a, УГ! * Я L РН ; ) | Bon an a er ih ARE Ru D ТИ 4) ( мн Me U uk A | ый узы - и de er laut ит, At Se Drop rar Mg el | МР ut nt usuttilgm à Бит" 1 al: Е о RE MR EL PE и в и #6 et Be ВОИ O8 f ! ® pe leidet i en as rte OA: TED Bean EEE TEL Е ’ ah $ 1: h я ) a 64 A НС О, ОДО N u т ; mail LM CORE т. ER Е РИ Dee MT AE НИ Я А PRÉPA ee. Lies à ЦО rast a ELBE ! a À: .grhsor 4 kasloR HAN Е а ‚ 80 bus: -broët ziert Чо рее Jar г. ET АВТО FL ie 59 \Snlanreo net But Ju nier у Joe ав Зо A ABA U RER UE baar аа НХ я RER Erz | ES AN EE RE VG u Be we) Ве ое а. ’ au у CE k г Жи 7 ат воно в ии отно LS LL à À О 7 om ger зоо ют Gt НЕ LS te, A т а WE ЦИ ИС с Br un EURE) PANNE FRS TE о ый sb eh us a \ RE) er [CE Fra Ben POLAR ee her RER BEKANNTMACHUNG _ der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibirischen Reise, seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, _ ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, = die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der И Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes ' den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so acuh die Lieferungen “einzeln im Buchhandel zu haben sein о und zwar zu den folgenden, nach Umfang und Zahl der Tafeln normirten Preisen. Dr. A. Th. у. Middendorff’s Reise in den äussersten Norden md Osten Sibiriens während der Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Verbindung mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B” in 4° (1847 — 1875). Bd. I. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von К. | E. von Baer, H. R. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, E. вы. | K. Lentz, A. Th. у. Middendorff, У. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Peters. Mit, 15. lith. Tateln. 1848: LVE PACS ee es Bd. I. Th. II. Botanik. Lf. 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8 lithogr. Tafeln. IX u. 1908. ТЕ. 2. Tange des Ochotskischen Meeres, Bearb. vonF. J. Ruprecht. 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) 8. 193 - 435..... Lf. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von E. R. v. Trautvetter < und 0. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus E. G. et G. G. Borszezow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19— 31.) 1856. 148 8........ Bd. IL Zoologie Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. = 32 lith. Tafeln. 1851. 5165. (Beinahe vergriffen.) | 7 Th. II. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.)...... 6 Bd. Im. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. Th.I. Lf. 1. Jakutischer Text mit deutscher Uebersetzung. 1851. 96 S......:.................... — Lf. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. $. LIV u. 97—397. 24 Th. И; Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... 1 Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. . Bearbeitet von A. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 8. und 17 Tafeln des Atlasses..... - Lf. 2. Orographie und Geognosie. 1860. S. 201—332. N Lf. 3. ur en S. a 528 u. XXV:.........,.... RE | ss. ee Th. п. ево der Natur Nord, а. Ost-Sibiriens, Lf. 1. Thierwelt | Sibiriens. 186487 7985—1094 m RT... nn en. 12 Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. S. 1095—1394......... о _ Lif.. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Werkes). 1875. S. 1895—1615. Mit 16 ‚ab: ATEN ...3...:.. oo ra rte EN Won) Silber. Reichsm. Mrk. | pr. Dr —0#0200— | = MEMOIRES a EACADENIE IMPÉRIAL DES SCIENCES DE ST, -PETERSBOURG, VIE SÉRIE. Г: Томе ХХУ №2. UNTERSUCHUNGEN _ THRORIE DES ENCKESCHEN COMETEN. RESULTATE AUS DEN ERSCHBINUNGEN 1819 — 167, Dr. E. von Asten. RE . [ o Do N Le ке | SL => - \ => =: RS (Presente le 14 Decembre 1877.) к а —— ST.-PETERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: | à St.-Pétershourg: à Riga: à Leipzig: MM. Eggers et C!°, J. Issakof Ve : В et J. Glasounof; ие, РОУ. Prix: 1 ВЫ. = 3 Mrk. 30 Pf. à — |. ir | fr tu NN \) Е= ee RER PN. АР BR тЫ та a8 : LA Este Eu, | fi E TU MEMOIRES L'ACADÉMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST. PÉTERSROURC. VIF SÉRIE. Tone XXVI N° 2 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THÉORIE DES ENCKESCHEN COMETEN. IX. RESULTATE AUS DEN ERSCHEINUNGEN 1819 — 1875. VON Юг. Е. von Asten. (Presente le 14 Decembre 1877.) Sr.-PÉTERSBOURG, 1878. Commissionnaires de И 1е реа des sciences: à St.-Pétershourg : Riga à Leipzig: ММ. Е те, kof Br а М. М. Кушше!; M. Léopold Voss, о Pri : 1 ВЫ. = 3 Mrk. 30 Pf. N ET ee | IB ER Imprimé par ordre de l'Académie Impériale des sciences. C. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. À Imprimerie de l'Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, N 12.) EINLEITUNG. In meinem ersten Mémoire über den Encke’schen Cometen habe ich die Absicht ausgesprochen, die Theorie der Bewegung dieses Himmelskörpers auf einen Unterbau von absoluten Störungen zu gründen, und, um zu zeigen, dass einem solchen Unternehmen un- überwindliche in der Sache selbst liegende Schwierigkeiten nicht entgegenstehen, habe ich die Entwickelung der Jupitersstörungen erster Ordnung in einem begränzten, aber abge- schlossenen, Theile der Bahn des Cometen nach der Methode des Herrn Prof. Gylden durchgeführt. Von der Fortsetzung dieser Arbeit haben mich jedoch, ganz abgesehen von practischen und zeitöconomischen Rücksichten, deren Gewicht in diesem Falle ebenfalls nicht zu unterschätzen war, gewisse theoretische Zweifel abgehalten, deren ganze Be- deutung hinsichtlich der Anwendbarkeit absoluter Störungen auf den speziellen Fall des Encke’schen Cometen mir erst später klar geworden ist. Diese Zweifel treffen alle be- kannten Methoden, die absoluten Störungen zu berechnen, gleichmässig und müssen auch alle, welche etwa zukünftig noch aufgestellt werden können, treffen, wenn das Grund- princip, von dem man bei der Entwickelung der Störungen ausgeht, nicht eine totale Aen- derung erfährt. Die Möglichkeit der Integration der Differentialgleichungen des Störungs- problems beruht nämlich bekanntlich auf dem Umstande, dass die mittleren Bewegungen der in Betracht kommenden Himmelskörper als säcularen Aenderungen nicht unterworfen betrachtet werden dürfen. Diese Voraussetzung, welche für alle anderen bekannten Körper unseres Sonnensystems zutrifft, konnte für den Encke’schen Cometen auch zu der Zeit, als ich mich mit der Untersuchung seiner: Bewegung zu beschäftigen anfing, nicht als zu- lässig erscheinen. Die Verfechter der Ansicht, dass die Lösung des Strörungsproblems nach allgemeinen Principien auch für diesen Körper möglich sei, können, insofern sie den frag- lichen Punkt überhaupt in Betracht ziehen, nur von der Voraussetzung ausgehen, dass die Beschleunigung der Umläufe des Encke’schen Cometen überhaupt ein erst noch zu be- weisendes Factum sei, oder dass die säculare Acceleration seiner mittleren Bewegung zu Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, VIIme Serie. | 1 2 Dr. Е. von ASTEN, unbedeutend sei, um die practische Anwendbarkeit der unter Voraussetzung der Constanz der mittleren Bewegung abgeleiteten absoluten Störungen auf die Darstellung der Bewegung während eines natürlich nicht zu kleinen Zeitraums zu alteriren. Was den ersten Punkt betrifft, so wird vorliegende Abhandlung denjenigen, welchen die Encke’scheu Arbeiten noch Zweifel über die Verkürzung der Umläufe des Cometen gelassen haben, hoffentlich die Ueberzeugung beibringen, dass diese Verkürzung mit zu den am besten begründeten astronomischen Facten gehört. Indem ich die demnächst dar- zulegenden Rechnungen unternahm, deren Resultate im Wesentlichen dem Publikum durch mehrere kleinere Mittheilungen im Bulletin der Kaiserlichen Academie der Wissenschaften schon bekannt geworden sind, war, grössere Klarheit über diesen Gegenstand zu verbreiten, gerade meine vorzüglichste Absicht. Der auf die zweite Voraussetzung gegründete Einwurf dringt tiefer in die Natur des Problems ein und kann endgültig erst durch die wirkliche Entwickelung und Anwendung der absoluten Störungen widerlegt werden. A priori klar aber ist, dass es immer auf einen Compromiss zwischen der in der Darstellung der Beobach- tungen zu erzielenden Genauigkeit und der Mühe, welche man auf die Ableitung der Stö- rungen verwenden will, herauskommen wird. So lange es sich nur um die von der ersten Potenz der Massen abhängenden Störungen handelt, könnte man sich damit helfen, dass. man die Integration der Differentialgleichungen für begränzte Zeiträume ausführte, welche so klein zu wählen wären, dass innerhalb jedes derselben die mittlere Bewegung als eine Constante betrachtet werden dürfte. Es wäre auf diese Weise sogar nicht unmöglich, einen Theil der Störungen zweiter Ordnung mitzunehmen. Die strenge Berücksichtigung der Stö- rungen zweiter und höherer Ordnung, welche wenigstens, soweit die Einwirkung des Ju- piter in Betracht kommt, durchaus nöthig ist, kann auf diese Weise jedoch nicht geschehen. Da nun die Coordinaten des Cometen während verschiedener Perioden durch verschiedene Functionen der Zeit ausgedrückt sind, müsste man, um die Störungen höherer Ordnung voll- ständig zu erhalten, die ganze Rechnung, welche wahrscheinlich weitläufiger als für die Stö- rungen erster Ordnung ausfallen wird, für jede dieser Perioden besonders ausführen. Es würden dadurch aber gerade die Vorzüge, welche die absoluten Störungen vor den speziellen besitzen, vollständig aufgehoben werden, indem dieselben eben darin bestehen, dass durch eine einmalige Entwickelung die ganze Störungsrechnung endgültig abgeschlossen wird. Ueberdies würde das Prädicat «absolut» seinen Sinn verlieren, da dasselbe eben nichts an- deres besagen will, als dass die betreffenden Ausdrücke Funetionen der unbestimmt gelas- senen Zeit sind. | | Ganz abgesehen von der enormen Mühe, welche die vollständige Berechnung der ab- soluten Störungen des Encke’schen Cometen gekostet haben würde, wenn man seine mitt- lere Bewegung als keinen anderen als periodischen Störungen unterworfen hätte betrachten dürfen, waren es die eben vorgetragenen Erwägungen, welche mich von der weiteren Ver- folgung des Weges abhielten, den ich in dem ersten Theile meiner «Untersuchungen über die Theorie des Encke’schen Cometen» eingeschlagen hatte. Die Erreichung des Ziels, UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCK R’SCHEN COMETEN. 3 die Bewegung des Encke’schen Cometen so zu erklären, dass den vorhandenen Beobach- tungen genügt wird, kann bei dem jetzigen Zustande der Analysis mit Aussicht auf Erfolg nur erhofft werden, wenn man von einem endgültigen Abschluss der Theorie absieht, d. h. die Störungen durch spezielle Methoden entwickelt. In dieser Abhandlung ist es meine Ab- sicht, eine Darlegung derjenigen Untersuchungen zu geben, welche mich zu einer Darstel- lung aller derjenigen Erscheinungen des Encke’schen Cometen geführt haben, welche seit der Entdeckung seiner Periodicität durch Encke, also seit dem Jahre 1819 bis jetzt ein- getreten sind, und von denen keine unbeobachtet vorübergegangen ist. уд $, Berechnung der Störungen. Da wir für die Zeit von 1819 —1848 die Resultate der Arbeiten Encke’s und seiner Schüler besitzen, an deren strenger Richtigkeit zu zweifeln kein Grund vorliegt, beschränkte sich, was den in diesem Kapitel behandelten Gegenstand betrifft, meine Aufgabe darauf, die Berechnung der Störungen von 1848 bis 1875 mit derselben Strenge fortzufübren, welche die Encke’schen Entwickelungen dieser Gattung characterisirt. Diese letzteren sind nach der Methode der Variation der Constanten ausgeführt, während von mir zu diesem Zwecke die Methode von Hansen gewählt worden ist. Hätte der Plan meiner Arbeit mir im Herbste 1873, wo ich die diesbezüglichen Rechnungen begann, in seiner ganzen Vollstän- digkeit schon vorgeschwebt, so würde es am einfachsten gewesen sein, als Grundlage und Ausgangspunkt der Rechnung das für 1848 November 26.125 mittlere Pariser Zeit oscu- lirende Elementensystem zu wählen, welches Encke aus der Discussion der 10 Erschei- nungen 1819 — 1848 abgeleitet und in seiner 8. Abhandlung «Ueber den Cometen von Pons» mitgetheilt hat. Damals verband ich jedoch mit der Hauptabsicht, durch eine von Encke ganz unabhängige Untersuchung die Beschleunigung der Umläufe des Cometen ent- weder zu erweisen oder das Encke’sche Resultat zu widerlegen, die subsidiäre, eine pas- sende Grundlage für die Vorausberechnung der in Aussicht stehenden Erscheinung von 1875 zu schaffen. Da zur Constatirung der aussergewöhnlichen Einwirkung, welche der Comet nach Encke erfährt, die Verbindung dreier Erscheinungen nothwendig, aber, bei der Grösse dieser Einwirkung, auch hinreichend ist, handelte es sich also zunächst nur darum, die 3 Erscheinungen von 1865, 1868 und 1871 in den Kreis der Untersuchung zu ziehen. Das auffallende Resultat, zu dem meine Rechnungen führten, ist den Astronomen bekannt. Es zeigte sich nämlich nicht nur, dass die allgemeinen Bewegungsgesetze aus- reichten, die Bewegung des Cometen während dieser 6 Jahre zu erklären, sondern sogar, dass die Annahme einer Acceleration der mittleren Bewegung von nur einem Zwanzigstel des durch Encke ermittelten Betrages dieser Grösse in der Darstellung der Beobachtungen 1* 4 ‚Dr. Е. von Ästen, Fehler erzeugt haben würde, welche in Anbetracht der Güte derselben als unzulässig er- scheinen mussten. Die zunächst sich aufdrängende Vermuthung, welche die aussergewöhn- lich gute Darstellung der Beobachtungen fast mit Nothwendigkeit erzeugen musste, dass die Bewegung des Cometen vielleicht überhanpt nicht unter dem Einflusse anderer Kräfte stehe, als derjenigen, denen die Bewegungserscheinungen der übrigen Körper unseres Son- nensystems unterworfen sind, und dass also die von Encke gefundene Beschleunigung seiner Umläufe ein freilich auf unbegreifliche Weise herbeigeführtes blosses Rechnungsresultat sei, erwies sich sehr bald als irrig. Schon in derselben Abhandlung, welche die vorausbe- rechnete Ephemeride für 1875 enthält, (Über die Erscheinung des Encke’schen Cometen im Jahre 1875, nebst Bemerkungen über die Existenz eines widerstehenden Mittels im Weltenraume, Bull. T. XX pag. 340 — 366) habe ich gezeigt, dass der Anschluss der Er- scheinung von 1861 — 62 an die zuerst behandelten nur möglich sei, wenn man voraussetzt, dass die mittlere Bewegung des Cometen zwischen 1862 und 1865 eine Acceleration von nahezu dem durch Encke’s Untersuchungen festgestellten Betrage erfahren hat. Etwas ganz Aehnliches ergab sich auch aus der Vergleichung der später erhaltenen Beobachtnngen von 1875 mit der Vorausberechnung für den Zeitraum 1871 —-75. Da auch die weitere Rückwärtsführung der Rechnung gezeigt hat, dass die Dauer der Umläufe zwischen 1848 und 1865 sich ebenso regelmässig vermindert hat, wie in der von Encke behandelten Pe- riode 1819 — 1848, bleibt es völlig räthselhaft, was während des Zeitraums 1865 — 1871 mit dem Cometen geschehen ist. Man kann nur die Vermuthung aufstellen, dass die Wir- kung der ebenso regelmässig, wie früher, eingetretenen Acceleration durch eine Störung anderer Art paralysirt worden ist, und es lässt sich in der That zeigen, dass Alles in gute Uebereinstimmung gebracht werden kann, wenn man annimmt, die mittlere Bewegung habe zu einem bestimmten Zeitpunkte im Jahre 1869 eine momentane Störung von ebenfalls bestimmter Grösse erlitten. Das auf die Erscheinungen von 1865 — 1871 gegründete, also ohne Rücksicht auf Acceleration abgeleitete, System von Elementen bildete nun den Ausgangspunkt für die rückwärts zu führende Berechnung der Störungen. Diese Elemente sind: System II*, То = 1865 Aug. 19,0 Mittl. Berl. Zeit. M = 994226 13.71 50 =384'32' 18.93 п — 1908.5 45.97 ®— 1915 55,73 o— 57 48 41.77 u— 1073786198 М. Aequ. 1865.0. Qu UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN ÜOMETEN. Als störende Planeten wurden in Rechnung gezogen: Merci ame) es Venus ml 6) = "отв Е о Mars oe Jupiter т. (22) = "hour вто Saturn Mm,(b) = "вот Es sind gerade diese Massenwerthe, welche nicht alle mehr als unseren jetzigen Kennt- nissen am besten entsprechend angesehen werden können, gewählt worden, weil, mit Aus- nahme der Mercursmasse, auf ihnen das Encke’sche die Erscheinungen von 1819 — 1848 darstellende System von Elementen beruht. Welche Masse man für Mercur annahm, war gewissermassen gleichgültig, da dieselbe jedenfalls aus den Beobachtungen des Encke’schen Cometen zugleich mit dessen Bahnelementen bestimmt werden muss. Der obige von Le Verrier abgeleitete Werth schien mir sicherer, wenigstens rationeller, begründet, als der von Encke aus seiner Bearbeitung des Cometen abstrahirte. Die beiden äussersten Planeten Uranus und Neptun sind nicht berücksichtigt worden, da ihr Einfluss auf einen Körper, der sich innerhalb der Jupitersbahn bewegt, nur höchst unbedeutend und überhaupt nur bei Beobachtungen, die sich über einen sehr langen Zeitraum ausdehnen, merklich sein kann. Wollte man ihrer Einwirckung in der Zukunft Rechnung tragen, so würde dies am ein- fachsten durch Entwickelung der absoluten Störungen geschehen, die sich für diese ent- fernten Planeten sehr leicht würde ausführen lassen. Wegen der grossen Excentricität und kurzen Periheldistanz der Cometenbahn musste die Wahl der Intervalle bei Berechnung der Störungen mit besonderer Vorsicht getroffen werden. Ich habe die Bahn in vier Theile getheilt, dergestalt, dass diese durch die zwei Paare von Radienvectoren 1.2 und 2.2 von einander getrennt sind. In dem unteren, das Perihel einschliessenden und von den Radienvectoren 1.2 begränzten, Bahnstücke wurden die Störungen im Allgemeinen in fünftägigen Intervallen berechnet. Nur für Mercur sind zweimal, nämlich 1858 und 1848, wo eine bedeutende Annäherung dieses Planeten an den Cometen statt fand, noch kürzere Intervalle von bezüglich 2.5 und 1.25 Tagen gewählt worden. Da die directe Einwirkung des Merkur sich nur auf die Zeiten erstrecken kann, während deren der Comet dieses Stück seiner Bahn durchläuft, konnte die Berechnung der von ihm erzeugten Störungen, wenn sie in diesem Theile absolvirt war, für den ganzen be- treffenden Umlauf als beendigt betrachtet werden, wenn man am Anfang und Ende des Zeitraums durch Reduction der Cometenelemente von der Sonne auf den Schwerpunkt zwi- schen Mercur und Sonne und umgekehrt für Berücksichtigung der kleinen Störungen sorgte, welche aus der Reaction des Planeten gegen die Sonne entstehen. Die Zeit, welche der Co- met in diesem Theile seiner Bahn verweilt, beträgt etwa 120 Tage. In den beiden an- schliessenden von den Radienvectoren 1.2 und 2.2 begränzten Theilen, die in etwa 90 Ta- 6 Dr. Е. von ASTEN, ‘ gen durchlaufen werden, konnten die Intervalle bis auf 10 Tage ausgedehnt werden, wäh- rend in dem letzten weitaus grössten Stücke der Bahn selbst für Venus und Erde Intervalle von 20 Tagen als ausreichend gefunden wurden, um noch eine Prüfung der Störungswerthe durch Differenzen zu gestatten. Die Venus- und Erdstörungen sind von mir strenge für die Zeit des jedesmaligen ganzen Umlaufs berechnet worden, während Encke dieselben voll- ständig nur innerhalb derjenigen Perioden berücksichtigte, während deren der Comet in dem unteren etwa von den Radienvectoren 3 eingeschlossenen Bahntheile verweilte. Am Anfange und Ende dieser Perioden wurde dann dieselbe Operation ausgeführt, welche bei Besprechung der Mercursstörungen angedeutet worden ist. Die Integration der Differentialgleichungen durch mechanische Quadraturen wurde für die‘ 5 Planeten Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn gemeinschaftlich ausgeführt, ein Verfahren, welches die Rechnung sehr erleichtert, aber die Inconvenienz mit sich bringt, dass die einmal angewandten Massenwerthe nicht nach Belieben durch andere Bestimmungen ersetzt werden können. Nur die durch Mercur bewirkten Störungen sind isolirt berechnet worden, da die Bestimmung der Masse dieses Planeten im ursprünglichen Plane der Ar- beit lag. Bevor ich die numerischen Werthe der planetarischen Störungen mittheile, muss ich noch einige Worte über die Art und Weise sagen, wie die aussergewöhnliche Störung, welche der Encke’sche Comet erleidet, in Rechnung gezogen wurde. Encke erklärte dieselbe be- kanntlich aus dem Widerstande eines den Weltraum erfüllenden und gegen die Sonne gra- vitirenden Mittels. Indem er weiter annahm, dass die Dichtigkeit dieses Mittels, des soge- nannten Weltäthers, umgekehrt proportional dem Quadrate des Abstandes von der Sonne sei, und dass dasselbe einem sich in ihm bewegenden Körper einen Widerstand entgegen- setzte, der proportional dem Quadrate der Geschwindigkeit desselben wirke, konnte er alle durch dasselbe erzeugten Störungen theoretisch ableiten, wenn der Werth einer einzigen Constanten, der sogenannten Constanten des Widerstandes «U» gegeben war. Dieselbe drückt den Widerstand aus, den ein Körper erleidet, der sich in der Einheit der Entfer- nung von der Sonne befindet und in der Zeiteinheit, dem mittleren Sonnentage die Raum- einheit, die halbe grosse Axe der Erdbahn, durchläuft. Die Bestimmung dieser Constanten musste aus den Beobachtungen erfolgen. Die Analysis zeigt nun, dass der Widerstand des Aethers, abgesehen von periodischen Störungen dieser Elemente, eine säculare Vergrösse- rung der mittleren Bewegung und eine säculare Verminderung der Excentricität erzeugt, _ auf die mittlere Anomalie und die Länge des Perihels aber nur einen während eines Um- laufs periodischen und auf Knoten und Neigung gar keinen Einfluss äussert. Die dem ge- fundenen Werthe von U entsprechenden periodischen Störungen in x, @, М und т sind so klein, dass sie unberücksichtigt bleiben konnten. Wirklich berechnet wurden daher nur die Säcularänderungen von р. und ©. Man erhält dieselben durch mechanische Quadratur der Differentialquotienten: UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES E N CK E’SOHEN COMETEN. 7 do __ 3 cos Е D 1 2 — (ово "8/1 CRE I ren: (7.3% le À Da Encke die Ursache der aussergewöhnlichen Störung, welche der Comet erfährt, als erkannt stipulirte, war sein bei Ableitung derselben eingeschlagenes Verfahren gewiss das theoretisch richtigste. Da aber aus den Thatsachen zu Encke’s Zeiten wohl kaum et- was Anderes bekannt war, als dass die mittlere Bewegung des Cometen bei jedem Umlauf einen constanten Zuwachs erhält, und da jede Hypothese, welche diese Bedingung erfüllt, voraussichtlich den Beobachtungen ebenso gut genügt hätte, wie die Hypothese des wider- strebenden Mittels, kann man gegen den von Encke eingeschlagenen Weg zum Mindesten die Einwendung machen, dass er zu einer nutzlosen Vermehrung der Arbeit geführt hat. Ein gewichtigerer Einwurf ist aber der, dass auf diese Weise keine unabhängige Bestim- mung der Säcularstörungen erlangt werden kann, welche die beiden Elemente р. und ® event. erleiden. In den Encke’schen Schriften findet man sogar nicht einmal eine Stelle, an der gezeigt wird, dass die Beobachtungen uns zwingen, eine Säcularstörung der Excen- tricität anzunehmen. Wäre aber der Beweis geliefert worden, dass die Darstellung der Be- obachtungen eine successive Verminderung der Excentrieität von gerade dem numerischen Betrage fordert, den die Analysis aus dem angenommenen Gesetze des Widerstandes fol- gert, so müsste gerade darin das wichtigste und sogar das einzige Argument, welches bei dem jetzigen Zustande unserer Kenntnisse zu erlangen ist, für die Richtigkeit der angenom- menen Hypothese gefunden werden, da eben in den Bewegungserscheinungen anderer Him- melskörper ähnliche Anomalien, wie diejenigen, um welche es sich hier handelt, bisher nicht bemerkt worden sind. Die Gründe, welche Encke für seine Hypothese anführt, sind rein formaler Natur und fussen auf keinem durch die Beobachtungen gegebenen Boden. Da es meine Absicht war, zuerst die thatsächlichen Eigenschaften der auf den Cometen wirkenden besonderen Kräfte festzustellen, bevor der Speculation Rechte zugestanden wurden, musste die unabhängige Bestimmung sowohl der bei jedem Umlauf eintretenden Acceleration der mittleren Bewegung als auch der Aenderung des Excentricitätswinkels erfolgen. Die natürlichste Hypothese, welche man aufstellen kann, um der Bedingung zu ge- nügen, dass die mittlere Bewegung und die Excentricität sich bei jedem Umlaufe um eine Constante verändert, scheint wohl die, anzunehmen, dass diese Störungen sich aus einer stetigen Folge von Incrementen zusammensetzen, welche die beiden Elemente gleichmässig auf allen Punkten der Bahn erhalten. Für die Rechnung wird aber die Annahme noch be- quemer sein, dass die Störung plötzlich jedesmal in dem Augenblicke eintritt, wo der Co- met einen bestimmten Punkt seiner Bahn passirt. Da sich ähnliche Anomalien, wie beim Encke’schen Cometen, bei keinem anderen der bisher bekannten periodischen Cometen mit Sicherheit haben constatiren lassen, und da namentlich die Arbeiten des Herrn Prof. Axel Möller über den Faye’schen Cometen, die allein von den Bearbeitungen periodischer Co- 8 Dr. E. von ASTEN, meten den Encke’schen Untersuchungen über den seinen Namen tragenden Cometen an die Seite gestellt werden können, es ausser Zweifel gesetzt haben, dass auf diesen Körper an- dere Kräfte, als diejenigen, welche die Bewegung der Planeten reguliren, in irgend merk- licher Weise nicht einwirken, darf die Ursache der aussergewöhnlichen Störung, welche Encke’s Comet erfährt, nur in Regionen des Weltraums als wirkend gesucht werden, durch welche sich diese Cometen nicht bewegen. In dieser Hinsicht besteht aber eine wesentliche Verschiedenheit dieser Cometen von dem Encke’schen darin, dass keiner derselben sich der Sonne so stark nähert, wie der Encke’sche Comet. Seine Periheldistanz beträgt nur etwa 0.33, liegt also innerhalb der Mercursbahn, während z. B. die des Faye’schen Co- meten 1.7 ist, also ausserhalb der Marsbahn fällt. Wenn man sich daher entschliesst, das Eintreten der in Frage stehenden Störung als momentan zu betrachten, so liegt es nahe, den Moment des Eintritts geradezu in den Augenblick der Perihelpassage zu verlegen, was denn auch wirklich von mir gethan wurde. Es versteht sich von selbst, dass diese Form dem Falle der Natur nicht entsprechen kann. Sie wird sich diesem aber um so mehr nähern, je genauer die Voraussetzung, dass der ganze Betrag der Störung während eines Umlaufs sich innerhalb eines sehr kurzen den Moment der Perihelpassage einschliessenden Zeitraums zusammensummirt, der Wahrheit entspricht. Die Berücksichtigung der Störung in dieser Form führt in allen. wesentlichen Stücken zu denselben Resultaten, wie ihre Berechnung nach den obigen Formeln, da der Betrag der Störung, welche der nach den angenommenen Gesetzen wirkende Widerstand erzeugt, sich zu neun Zehntheilen in dem Zeitraume von etwa 50 Tagen zusammendrängt, während dessen der Comet innerhalb der Venusbahn ver- weilt. Die Quantitäten, um welche sich bei jedem Durchgange durch das Perihel die mitt- lere Bewegung и und der Excentricitätswinkel © verändert, wurden vorläufig angenom- men zu: u — + 07100000 0 = — 3.50. Die aus dieser Annahme folgenden Werthe der empirischen Störung sind mit in die unten mitgetheilte Störungstafel aufgenommen worden. Da die Encke’schen Osculations- epochen jedoch immer fast genau mit den Augenblicken der Perihelpassagen zusammenfallen , habe ich für die Zeit von 1819 bis 1848 das arithmetische Mittel der Werthe angesetzt, welche diese Störung in beiden Zweigen der Bahn hat, ein Verfahren, welches natürlich nur von formaler Bedeutung ist, aber den Vortheil der Uebersichtlichkeit gewährt, da man dadurch den möglichsten Anschluss an die Form erzielt, in der Encke die Störung berück- sichtigte. Die Werthe der planetarischen Störungen für den Zeitraum 1819 Jan. 27.25 M. Par. Zeit bis 1848 Nov. 26.125 M. Par. Zeit sind den Encke’schen Manuscripten entnom- men worden, für deren gütige Mittheilung ich mich Herrn Prof. Förster zu grossem Danke verpflichtet fühle. Sie sind hier nur in diejenige Form übertragen worden, in welcher sie. später Anwendung finden werden, nämlich so, wie sie im Anschluss an die von mir für die UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 9 Zeit 1848 Nov. 26.0 М. Berliner Zeit bis 1874 Oct. 27.0 М. Berl. Zeit berechneten er- scheinen, wenn man den Zeitpunkt, wo alle Störungen Null werden, auf 1865 Aug. 19.0 М. Berl. Zeit, die Osculationsepoche des oben angeführten Elementensystems III *, verlegt. Die Mercursstörungen habe ich auf die Masse m,(9) = zum reducirt, da, sobald der An- schluss an Encke gewonnen war, ein roher Ueberschlag zeigte, dass der bei meinen Rech- nungen benutzte Werth von Le Verrier bis etwa auf diesen Betrag vermindert werden musste, um eine beiläufige Darstellung der Perihelzeiten zu erhalten. Die Zeitangaben beziehen sich von 1819 Jan. 27.25 — 1845 Aug. 9.6 auf den Pariser, von 1848 Nov. 26.0 — 1874 Oct. 27.0 auf den Berliner Meridian. Tafel der Störungswerthe. © 1 ac а a 1 = = 1 т —. 1 : РВ 1 i Massen: MO) = 5500000» ($) = ns, Med + ©) = zur, Mil) 560887 MAD) = nr Mh) zo 1865 Aug. 19.0 — 1819 Jan. 27.25. 7,— T_14= 17005.719282 Tage. AM Ay Ap 452 Ar— SR) Ai PR, dd 2, b “+49 41716 1468198 +14 3:87 -39’41'95 —105/14/65 +33 2872 б +0 20 22.04 —0.12996 +0 4.76 +0 311 —0 0413 +0 0.45 Emp. Stör. +3 31 45.39 —1.45000 + 0 50.75 = = = 1865 Aug. 19.0 — 1822 Mai 240 7,— T_,3 = 15792.969282 Tage. AM Ay A9 49 Mr— 5) Ai $, dd Ash +2°50/49/11 —282883 3 —12 2926 -+28'3998 —44'3115 +16’ 50754 3 2.0617 85.07 0 -0:14224 2 +0 515 +0 239°) 0 314 = 0040 Emp. Stör. +8 3 27.54 —1.35000 + 0 47.25 — — — 1865 Aug. 19.0 — 1825 Sept. 16.80. 7, — T._]. = 14581.669282 Tage. AM Ay Ag AN N) ‘Ai ®, bd 2, -+2° 071097 —213824 — 94177 +28/12/27 —44 842 +17 568 +0 14 56.63 —0.12996 + 0 4.73 +0 230 —0 3.20 +0 04 Emp. Stör. +2 37 12.85 —1.25000 + 0 43.75 = = — 1865 Aug. 19.0 — 1829 Jan. 9.72. T,— T_ |, = 13370.249282 Tage. AM An Ag ‚ AR Ar — N) Ai 9, 6, 2h +10 4'48\05 —271756 —11/20/09 +27/25/54 —42’4092 +17’ 496 +0:12 1369 —0.13154 +0 4.79 +0 231 — 0 306 +0 0.41 Emp. Stôr. +2 12 59.15 —1.15000 -+ 0 40.25 — — — 1865 Aug. 19.0 — 1832 Mai 4.0. 7,— T'_ 19 = 12159.969282 Tage. AM Ay. A AN Ar — 52) Ai dd 2, +0929'91'57 —1'33374 — 61206 +27’ 1443 —42 846 +18 37/64 6) +0 9 36.79 —0.13362 +0 4.86 +0 2.32 —0 28 +0 04 Emp. Stör. 4-1 50 47.84 —1.05000 + 0 36.75 — — — 1865 Aug. 19.0 — 1835 Aug. 26.8. Ту — Т _, = 10950.669282 Tage. AM Au. A9 AN Am — N) Ai 9,5, 2, b +07 8.92 —202392 — 83420 +27/1682 —42/28/78 -+17'42°52 (el +0 6 56.39 —0.12314 +0 447 +0 2.16 —0 2.94 +0 0.42 Emp. Stör. +1 30 38.54 —0.95000 + 0 33.25 — = — 1865 Aug. 19.0 — 1838 Dec. 19.0. 7,— T_, = 9739.969282 Tage. AM Ap Ag 45) Ar — 52) Ai 9,65, 4. D, b —0°40/3119 —1/77228 — 7/3464 +96 1000 —40/3318 +17’ 5412 e +0 458.39 —009868 +0 3.48 +0 1.96 —0 305 “<+0 041 Emp. Stôr. +1 12 28.91 —0.85000 -+- 0 29.75 — — = Mémoires de l’Acad, Пар. des sciences, VIlmo Série. 2 10 PO à 2: b Emp. Stör. er 6, $ u, b Emp. Stör. $, 6 Ч 2, Ъ Ешр. Stör. $, O $ 9, Ъ Emp. Stör. 9, 6, 6, IR b Emp. Stör. Ф, 6, $ 2 À Emp. Stör. $, 6 о 2, Ъ Emp. Stör. $, 6; $ 2 À Emp. Stör. Pr © à 2% Emp. Stör. $, 6, à 2, Ъ Emp. Stör. Dr. E. von ASTEN, 1865 Aug. 19.0 — 1842 Apr. 12.0. T,— T_,= 8529.969282 Tage. AM Ay. A AN Art — 52) —1518'3198 —273995 —10'’ 0/49 +25/50/27 —40/3747 0) 9 5848 0.10011 TEE 07 3.55 +019’ 0 00/88 +0 56 20.91 — 0.75000 + 0 26.25 ‚u _ 1865 Aug. 19.0 — 1845 Aug. 9.6. 7, — T = 7314.369282 Tage. AM Ab. A 450 Ar — 52) —83938/ 46/35 1220493 +7’ 697 + 38/2305 — 6’ 3/75 +0 04967 — 0.10478 +0 36 +0 210 —0 2.96 +0 42 9.99 —0.65000 + 0 22,75 — — 1865 Aug. 19.0 — 1848 Nov. 26.0. 7,— Т_; = 6110.0 Tage. AM Ay. A 452 A(T — N) — 10421583 +3/15384 + 9/4657 + 315713 — 575684 ON 12.58 = 010235 О 0a DOTE ae —=0 30 7.35 —0.55000 + 0 19.25 — — 1865 Aug. 19.0 — 1849 Febr. 19.0. 7,— T__,' = 6025.0 Tage. AM Ay AG AN Ar — 52) —9537' 5498 -3/07418 + 9/48/69 + 93/12/57 — 55022 —0 1 1075’ 0.02089 =0 1076 во 155 ONE —=0 29 24.85 —0.50000 + 0 17.50 = = 1865 Aug. 19.0 — 1852 Juni 23.0. 7,— T _, = 4805.0 Tage. AM Ду. A AN An — 52) —1047'’2937 +2°9094 + 81001 + 2% 450 — 3/55/31 —0 046.82 ,-#:0.01544.250.063. = 0153.07 = 015 --0 19 24.88 —0.40000 + 0 14.00 — — 1865 Aug. 19.0 — 1855 Oct. 6.0. 7,— Т—.= 3605.0 Tage. AM Ay. AY AN Ar — N) —05°36' 3320 295296 +9’ 9/74 +9’ 5/71 — 42046 —0 02762 0.092355 10 074 20° 1.48. — 016 —=0 11 34.57 —0.30000 + 0 10.50 = — 1865 Aug. 19.0 — 1859 Jan. 28.0. Ту — T _, = 2395.0 Tage. AM A A9 AN An — 52) —0° 8 1/04 +0/29806 + 02743 + 11857 — % 1590 04.0: 1.02 | -2.0.0054300°°091.0:08° 2:0! 010 —0 025 +0 541.73 —0.20000 “+0 7.00 = 2: 1865 Aug. 19.0 — 1862 Mai 22.0. 7,— T_, = 1185.0 Tage. AM Ay. A AN An — N) —0° 4 36 063908 + 92/30/02 + 052% — 1’ 3716 +00 2.44, - 0.00296 +0 010. — 0 010 = 0.018 +0 1 50.20 —0.10000 -0 3.50 — — 1865 Aug. 19.0 — 1868 Juni 14.0. 7T__, — 7, = 1030.0 Tage. AM Ay AY AN Ar — N) +001252/02 +5/16601 18/19/70 — 3/37/9292 + 8/27/11 оо 000 0.00000 0 0.00 0 0.00 0 0.00 0 0 0.00 0.00000 0 0.00 = u 1865 Aug. 19.0 — 1871 Juli 150. 75. — T, = 2156.0 Tage. AM Ay AY AR Ar — 52) +20 3/5466 -+5/85882 +19/45/18 — 32478 + 7’ 58736 —0 0 0.594 000090730009 '=0 ом о 014 0 1 43.34 0.10000 — 0 3.50 Le = Ai +16’ 50757 + 0 0.41 № + 3’ 56756 + 0 0.42 Ai + 457/68 + 0 0.27 Ai + 4 4/60 +0 0.24 Ai + 4718/92 + 0 0.27 Ai -- 0' 29794 + 0 0.08 № + 17” 7058 0 0.00 Ai + 2/48/31 0 0.00 . Ai + 3271 — 0001 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 11 1865 Aug. 19.0 — 1874 Oct. 27.0. Т,з— Т, = 8356.0 Tage. AM Ay A9 AN Mr — N) Ai $, &, 6, Dh -+3945' 3279 —-+5'.36748 -+20'14.34 — 41388 + 99562 + 7215 5 —0 0 7.36 —0.00675 +0 03 —0 012 +0 012 0 0.00 Emp. Stör. +0 5 26.66 -+0.20000 — 0 7.00 — — — SIL Aufstellung provisorischer Elemente. Wenn wir mit Hülfe der im vorigen $. mitgetheilten Störungswerthe das System III * auf 1829 Jan, 9.72 Par. Zeit, die Normalepoche Encke’s, übertragen, nachdem die mitt- lere Bewegung desselben vorher um 0.003 corrigirt worden ist, aus einem Grunde, den auseinanderzusetzen ich für überflüssig halte, so erhalten wir die folgenden Elemente, welche ich mit den von Encke aus der Discussion der 10 Erscheinungen 1819 — 1848 abgelei- teten zusammenstellen werde: Ep. 1829 Jan. 9.72 M. Par. Zeit. System III * Asten. System X Encke. System III" — X. М = 359°58' 39:86 359°59’21'93 —49:07 52 — 334 29 15.85 334 29 50.98 — 35.15 T— 157 18 23.37 157 18 25.75 — 2.38 = 113 20 42,76 13 20 40.91 + 1.85 D— 197138 6,72 57 38 8.67 — 1.95 u— 1069:86588 1069.85195 —=0:01395 Aequ. der Epoche. Die Unterschiede in den Elementen 2, м, ©, © und auch y, soweit dieses Element einen directen Einfluss auf den Ort des Cometen in der einzelnen Erscheinung hat, sind so klein, dass sie den geocentrischen Ort des Cometen nur sehr wenig alteriren können, und liegen in der That innerhalb der Fehlergränzen der Encke’schen Elemente. Es leuchtet daher ein, dass das System III * schon mit grosser Annäherung die Oerter des Cometen während der Zeit von 1819 bis 1875 darstellen würde, wenn es gelänge, die Fehler der aus dem- selben resultirenden Werthe von M wegzuschaffen. Da die Perihelzeiten aus vorläufigen Discussionen der einzelnen Erscheinungen mit verhältnissmässig sehr grosser Genauigkeit bekannt sind, hat die Ermittelung dieser Fehler keine Schwierigkeit. Die Vergleichung der berechneten Werthe von M mit den aus den angenommenen Perihelzeiten abgeleiteten, welche wir als wirkliche Beobachtungsresultate betrachten wollen, ergiebt im Sinne Rech- nung — Beobachtung: 12 Dr. Е. von ASTen, AM AM 1819 24521 1848: + 15/6 18221 2660 a AN 1825 —54.7 1855 — 94 1829 — 39.0 1858,00 О 1889—1709 1869 3 1835 —16.0 1865 0.0 1838 — 44 1868 ° + 39 1842 —10.9 1871 +107.5 Isa Зо. Tsd Es liess sich natürlich erwarten, dass die osculirenden Werthe von M einer Verbes- serung bedürfen würden, nicht nur, weil die mittlere Bewegung das am schwierigsten zu bestimmende Element ist, sondern weil die Annahmen für die Acceleration р.’ und die Masse des Mercur, der im Jahre 1848, wo der Comet sich diesem Planeten am 22. November bis auf pe — 0.039 näherte, eine sehr bedeutende Störung ausübte, nur ganz beiläufige waren. Es handelte sich daher zunächst darum, durch Verbesserung der Grössen M,, в, №, m diese Fehler möglichst zu beseitigen. Durch Bestimmung dieser 4 Unbekannten, den Prin- cipien der Methode der kleinsten Quadrate gemäss, erreichte man jedoch den erstrebten Zweck nicht in befriedigender Weise. Es lag daher zunächst nahe, zu versuchen, was sich durch eine plausibele Correction der Jupitermasse erreichen liesse. Bei der Kleinheit der Correction des benutzten Bessel’schen Werthes, die noch als zulässig erscheinen darf, wenn man nicht mit andern Erscheinungen in Widerspruch gerathen will, und bei der Grösse der störenden Einwirckung des Jupiter gegenüber der der anderen Planeten, reichte es für die Bildung der Coefficienten der bezüglichen Unbekannten natürlich hin, die Gesammtheit der planetarischen Störungen als identisch mit den durch den Jupiter allein erzeugten zu betrachten. Allein auch auf diesem Wege gelangte man nicht zu dem gewünschten Ziele. Die Massen der Venus, des Mars und des Saturn müssen für den vorliegenden Zweck als genügend genau betrachtet werden, da die neuesten Untersuchungen einen Fehler der an- sewandten Venusmasse von mehr als ein Vierzigstel und einen Fehler der Saturnsmasse von mehr als einigen Tausendsteln als äusserst unwahrscheinlich erscheinen lassen. Die Burk- hardt’sche Marsmasse muss zwar wohl jedenfalls um etwa ihren sechsten Theil verkleinert werden, allein Mars übt einen so geringen Finfluss auf die Bewegung des Cometen aus, dass man seine ganze Einwirkung ohne besonderen Schaden für die Genauigkeit hätte vernach- lässigen dürfen. Es bleibt daher nur die Erdmasse als eventuel einer Verbesserung fähig übrig. Dieselbe beruht auf dem Encke’schen Werthe der Sonnenparallaxe, und da es schon seit geraumer Zeit keinem Zweifel mehr unterliegen kann, dass diese um eine nicht unbe- deutende Quantität zu klein ist, muss auch die Erdmasse nothwendig eine positive Correc- tion von wenigstens ein Zehntel erleiden. Da wir eine endgültige Bestimmung der Sonnen- parallaxe aus der Discussion des Venusdurchgangs von 1874 noch erwarten, kann daher UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 13 dem Bearbeiter des Encke’schen Cometen die Berechtigung nicht abgestritten werden, die Erdmasse aus der Bewegung des Cometen zu bestimmen. Fällt diese Bestimmung so aus, dass der daraus resultirende Werth der Sonnenparallaxe den auf anderen Wegen gefundenen Zahlen nicht widerspricht, so hat man noch den Vortheil, auf eine wahrscheinlich unerwar- tete Art einen Beitrag zur Kenntniss dieses wichtigen Elementes der Astronomie zu liefern. Die Erdmasse kann so ohne Weiteres wie die Jupitermasse nicht in die für die mitt- leren Anomalien entwickelten Bedingungsgleichungen eingeführt werden, da ihre Coeffi- cienten von den Erdstörungen selbst abhängen. Die Werthe derseiben sind aber, wenig- stens für die Zeit von 1848 bis 1875 isolirt von den Störungen der übrigen Planeten nicht bekannt. Man hätte daher die Summation der von der Erde allein abhängenden Differential- quotienten noch einmal besonders ausführen müssen, was nicht ohne beträchtlichen Zeit- aufwand möglich gewesen wäre, wenn sich in diesem speciellen Falle nicht ein anderes Mittel dargeboten hätte, dessen Anwendung mich dieser Mühe überhob. Dasselbe findet man in der Bekanntschaft mit den absoluten Erdstörungen, welche von Hansen und mir entwickelt worden sind). Ich werde die beiden Reihen, welche die Störung ndz in dem unteren von den Radienvectoren 1 eingeschlossenen Theile der Cometenbahn ausdrücken, hier auf den Augenblick des Periheldurchgangs reducirt angeben, da angenommen werden wird, dass die oben angeführten Correctionen von M für diesen Augenblick gelten. Unter der verän- derlichen c’ ist die mittlere Anomalie der Erde zu dem Zeitpunkte der Perihelpassage des Cometen, unter x aber die Anzahl der Umläufe desselben, von einem bestimmten Moment an gerechnet, zu verstehen. NL — AR MST Na ER ER EL, Hansen. Asten, + 0'9596х + 0/9595% +-20.82 cos c’ — 19754 sine + 21.42 cosc — 13769 sin + 8.29 cos2d + 3.40 sin 2€ => vs 2lcosdee = 3.718000 +17.36 cos3C -+-179.90 sin 3c’ + 8.38 cos3c + 86.41 sin dc + 1.28 cosAd — 1.16 sin 4c' + 375cos4d — 3.06 sin4c + 7.05 cos 5€ + 9.53 sin 5c + 7.14 00856 + 2.65 sin de + 2.75 cos6c + 12.99 sin 6€ + 0.66 cos6c + 5.35 sin6c + 11.51 cos 7€ — 12.73 sin 7c + 56.94 cos 7e — 54.94 sin 7c’ + 3.51 cos8c + 0.85 sin Sc + 3.85 cos8c -+ 0.95 sin8c — 0.57 cos 9 — 1.57 sin9c — 0,51 059 — 174sin9c -+ 29.85 cos 10€ — 36.48 sin10c 1329.09 соз106 —149.77 sin 106 + 0.59 coslld + 0.11 sinllc — 0.68 cos12c — 1.58 sin 196 + 2.61 cos 13 — 3.73 вт 136 —3.05cos 140 — 0.12 sinl4e *) Mémoire sur le calcul des perturbations qu'éprou- | rendus. — Meine nach derselben Methode durchgeführ- vent les comètes par P. A. Hansen. Suppl. aux comptes- | ten Entwickelungen sind bisher nicht veröffentlicht worden. 14 Dr. E. von ASTEN, Die in den Hauptgliedern sehr bedeutenden Unterschiede beider Ausdrücke können " grüsstentheils aus dem Umstande erklärt werden, dass bei der Integration der Differential- gleichungen von mir der für 1848 Nov. 26.125 M. Par. Zeit osculirende Werth der mitt- leren Bewegung des Encke’schen Systems x = 107652426 angewandt wurde, während Hansen den von ihm benutzten Werth р. = 1072.71750 aus entfernten Periheldurchgän- gen abgeleitet hat. Man kann sich davon überzeugen, wenn man die beiden Reihenentwicke- lungen durch Anwendung derselben Integrationsmultiplicatoren mit einander vergleichbar macht. Diese freilich nicht mit der grössten Schärfe für die von 3c’, 7c’ und 10c’ abhän- genden Coefficienten ausgeführte Reduction meines Systems auf das Hansen’sche giebt: (nd2) = +169 cos 3€ 1766 sin 3c —+14.0 cos 7e — 13.5 sin7c -+ 30.9 cos 106’ — 36.2 sin 10c Es ist gewiss als eine Bestätigung der in der Einleitung erörterten Ansicht, dass man von der Anwendung absoluter Störungen auf die Darstelluug der Bewegung eines Körpers, bei dem der Begriff eines mittleren Werthes der mittleren Bewegung seinen Sinn verliert, sich keinen Erfolg versprechen darf, zu betrachten, wenn schon der kleine Unterschied von Др. = 3/8 hinreicht, den Zahlenwerth gewisser Störungscoefficienten vollständig umzuge- stalten. Trotzdem liess sich aber voraussehen, dass der Hansen’sche Ausdruck für den Zweck, den ich im Auge hatte, brauchbar sein werde, da der zu Grunde liegende Werth von (| sehr nahe mit demjenigen übereinstimmt, den die Periheldurchgänge von 1819 und 1875 ergeben, nämlich u = 1073712198. Um die Richtigkeit dieser Annahme zu prüfen, mussten zuerst die absoluten Störungen mit den von Encke berechneten speciellen ver- glichen werden. Die Störung nôz, als Störungswerth einer idealen Coordinate, ist nicht identisch mit derjenigen, welche das Element M erleidet, sondern in dieselbe gehen noch Glieder ein, welche von x und 52 abhängen. Für das Perihel hat man die Relation: 1 — eÿ? . 21. (le) АМ ИЕ” - Ar — 2 sin=i- V1—e2 2 V1—e oder in Zahlen: ndz —= AM + 0.045Ат — 0.00145. Bei der Kleinheit der Störungen, welche die Erde aufr und 52 ausübt, und bei der Klein- heit der Coefficienten in der Gleichung können diese Glieder aber hier völlig vernachläs- sigt werden. Die speciellen Störungen Encke’s und die Reihenentwickelung Hansen’s geben: 45 Speciell. Absolut. AM по ar sean Sure лезет сна un. 16' — 9c’ 10c’ 1829 Jan. 9.72 — 1819 Jan: 27.25 — 476.38 + 45.8 +715 — 1822 Mai 4.0 — 287.3 + 34.9 —-80.7 — 1825 Sept. 16.3 — 132.5 + 21.0 42.4 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCK E’SCHEN ÜOMETEN, 15 Speciell. Absolut, AM ndz um mr esse, 1e’ — 9c’ 10c’ 1829 Jan. 9.72— 1832 Mai 4.0 +. 70 —150.2 — 71 — 1835 Aug. 26.5 ==152.8 — 186.5 +-10.1 — 1838 Dec. 19.0 +-304.0 — 203. +51.2 — 1842 Apr. 12.0 + 374.6 — 311.5 80.0 — 1845 Aug. 9.6 +- 56.1 — 317.3 + 53.5 — 1848 Nov. 26.125 + 750.2 — 315.9 +-59.4 In den beiden die Ueberschrift «absolut» tragenden Columnen ist die Summe der Glieder, welche von den 9 ersten Vielfachen der Veränderlichen c’ abhängen, getrennt von den beiden von 10c’ abhängenden Gliedern aufgeführt worden, da diese so grosse Integra- tionsmultiplicatoren bekommen, dass schon eine sehr kleine Veränderung der mittleren Be- wegung hinreicht, den Zahlenwerth dieser Glieder namhaft zu verändern. Es war daher vorauszusehen, wie sich auch bei der Vergleichung mit den speciellen Störungen herausge- stellt hat, dass diese Glieder zu fehlerhaft sein würden, um Anwendung finden zu können. Den unmittelbar berechneten Werthen von ndz sind bezüglich die Constanten — 14076 und + 38.7 hinzugefügt worden, um sie auf den Nullpunkt 1829 Jan. 9.72 zu reduciren. Bei der Vergleichung der speciellen und absoluten Störungen muss das der Zeit pro- portionale Glied berücksichtigt werden, welches sich bekanntlich bei der doppelten Inte- gration durch mechanische Quadraturen in AM erzeugt haben kann, in den absoluten Stö- rungen aber nicht enthalten ist. Nennen wir den Betrag dieses Gliedes während eines Um- laufs des Cometen x und erwägen wir, dass die obigen 9 Umläufe einander зо nahe gleich sind, dass sie für unseren Zweck als genau gleich gesetzt werden können, so erhalten wir zur Bestimmung von x die Gleichungen: Absolut — Speciell. 0=— 5226-30 41.3 = — 322.2 + 2% — 25.0 0=— 153.5 + 1х — 20.1 —=-+ 157.2 — x — 16.4 0=—+ 339.3 — 2% -+ 7.9 O—+ 507.3 — 5% --13.5 0=-+ 686.1 — 4x + 8.5 O— + 873.4 — 5% — 5.4 0 —= + 1066.1 — 6х —24.5 Die Auflösung derselben nach der Methode der kleinsten Quadrate giebt: x = + 1736 16 Dr. E. von ASTEN, Die Unterschiede der absoluten und speciellen Störungen sind neben den Gleichungen aufgeführt worden. Der mittlere Fehler der absoluten Störungen beträgt danach 16775. Da, wie wir später sehen werden, die Erdmasse, mit welcher die Störungsrechnnngen aus- geführt worden sind, etwa um ihren sechsten Theil vergrössert werden muss, um die beste Darstellung der Beobachtungen zu erhalten, hat man daher zu erwarten, dass die Benutzung der absoluten Störungen bei Bildung der Coefficienten der Erdmasse, in den osculirenden Werthen von M des definitiven Systems im Mittel Fehler von 278 erzeugen wird.. In Wirk- lichkeit werden dieselben aber viel geringer ausfallen, da sie sich vermuthlich zum grössten Theil dadurch ausgleichen werden, dass sie sich auf die übrigen Unbekannten des Problems werfen. Die Fehlerhaftigkeit der absoluten Störungen wird mit andern Worten die Tendenz haben, die natürlichen oder richtigen Werthe dieser Unbekannten um ein Geringes zu ver- ändern. Zunächst werde ich hier die, unter Auschluss der von 10c' abhängenden Glieder, berechneten absoluten Störungen mit den Perihelzeiten und den zugehörigen Werthen der Variablen c’ zusammenstellen: Perihelzeit. ec’ ИТ 1819 Jan. 27.26 M. Par. Zeit 26°20:0 +186/4 1822 Mai 23.97 » 141 38.0 +175.5 1825 Sept.16.28 » 255 29.0 +-161.6 1829 Jan. 9.76 » 9 27.0 +-140.6 1832 Mai 3.99 » 122 19.0 Оо 1835 Aug. 26.38 » 234 11.5 AO 1838 Dec. 19.02 » 347 28.0 027 1842 Apr. 12.00 » 100 2.5 170.9 1845 Aug. 9.61 » 218 75 TOT, 1848 Nov. 26.09 » 325 19.0 1753 1852 März 14.75 М. Berl. Zeit 72 33.5 — 130.8 1855 Juli 1.07 » 178 34.0 а 1858 Oct. 18.40 » 286 32.5 +-100.1 1862 Febr. 6.29 » 36 2.0 1,1725 1865 Mai 27.96 » 145 29.0. -+-184.4 1868 Sept. 14.65 » 253 38.0 +151.3 1871 Dec. 28.85 » 356 35.5 + 38.7 1875 Apr. 13.03 » 100 33.0 — 169.5 Nach diesen Vorbereitungen können wir die Gleichungen für AM bilden. In denselben ist statt Др. und Ар’ selbst P.Ap = (Ay) und Р.А, = (Aw), wo P die Zeit einer Periode bedeutet, angesetzt worden, was den Vortheil mit sich bringt, dass die Coefficienten dieser Unbekannten durch ganze Zahlen ausgedrückt werden können, sofern man sich nämlich er- laubt, die zwischen 1819 und 1875 vollendeten 17 Оше alle als von gleicher Dauer zu UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 17 betrachten, was, da es sich nur um sehr kleine Correctionen handeln kann, ohne den ge- ringsten Schaden für die Genauigkeit geschehen darf. Die Dauer des mittleren Umlaufs be- trägt in diesem Zeitraume 1207.6911 Tage. Ferner ist gesetzt worden: 1819 0=— 751 +AM, —1l4(Au) -+105 (Au) +122.20 A5 -+ 0.2046 +14.66 A 1822 0=— 662 +AM, —13(Ap) - 91 (4) -+105.51A8 — 08944 -+10.25 AT 1825 0=— 547 +AM, —12(Au) + 78(Au) -+ 89.6640 — 2.2846 + 7.21 A% 1829 0=— 39.0 +AM, —Il1(Au) + 66(4p) -+ 73.3745 — 43846 + 3.88 A 1832 O—— 172 -+4AM, —10(Ap) + 55(Au) - 57.6840 —194048 -+ 1.76 A% 1835 0=— 160 AM, — 94) + 45(au) + 41.6440 —93.03 A8 + 0.43 A% 1838 0=— 44 +AM, —8(Ap) + 36(4p) + 29.8440 —2471A% — 243 A7 1842 0=- 109 AM, —T(Au) - 928(Ap) + 1735549 —3558AË — 4714% 1845 O—+ 36 +AM, — 6(Au) + 91 (А) + 49749 —3611AS —13.13 4% 1848 0=— 156 +AM, — 5(Ap) + 15(4p) — 72540 —3597A8 — 9.73 Ay 1852, О +, 17 PAM — Al). + 10(Au)) 4 468410 =S1524% — 6A4B4AY 1855. 0—= + 234 +AM, —3(Au) + 6(Au) — 27640 —2158A8 — 2.19 AY 1858, 1,0 4. 17.8) РАМ, lo (au) + 8). —14:010.40, !— 84346 :, — 048 4% 1862 0— +033. РАМ. (Au) + 144) + 02440 — 12948 — 0.2440, 1865 0= 00 <+AM, 1868 0=+ 39 +AM, + 1(Au) + O(An) 0.0049 — 33144 + 1.07 AY 1871 0=-+107.5 +AM, + 2(Au) + Ilm) — 00949 —145748 + 743A% 1875 0=+2726 +AM, + 3(4u) + 3(Au) — 07448 —35.3945 13.58 AT Der Nullpunkt für diejenigen Grössen, welche von der Zeit abhängen, ist auf die Er- scheinung von 1865 verlegt worden. Da die einzelnen Correctionen von M für die Dauer einer ganzen Erscheinung als constant betrachtet werden, ist es im Wesentlichen gleich- gültig, auf welchen Zeitpunkt in dieser Erscheinung man diesen Nullpunkt verlegt. Der Bequemlichkeit wegen wird später angenommen werden, dass er auf 1865 Aug. 19.0 fällt, da die Coefficienten von AG und A2 unter dieser Voraussetzung bestimmt sind. Ein Blick auf obige Gleichungen zeigt, dass die Fehler der beiden letzten nicht weg- geschafft werden können, ohne die Darstellung der übrigen M in ganz unzulässiger Weise zu beeinträchtigen, was der bis jetzt unaufgeklärten ausserordentlichen Einwirkung zuzu- schreiben ist, welcher, der schon früher gemachten Voraussetzung gemäss, der Comet zwischen 1868 und 1871 ausgesetzt war. Aus diesem Grunde mussten die zu 1871 und 1875 gehörenden Gleichungen von der weiteren Discussion ausgeschlossen werden. Die Auflösung der übfigen ergiebt: АМ, = - 3.043 Р.А. = + 4.605 Др. = + 0003812 Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, VIIme Série. 3 18 Dr. Е. von Asrten, Р.А — + 5.597 Au = + 07004632 10 = ne OUR ME — еда cie 10. — + 1.9961 т, (6 + €) = ЕТО 1000 m — — 0.2870 HO Setzt man diese Werthe in die Bedingungsgleichungen ein, so erhält man die folgenden Unterschiede der berechneten und beobachteten M: 1819 -+4/1 1845 -+4.4 1832 —2.0 1848 —0.8 1825 —3.8 1852.81 1829 +4.4 1855: 7.6 1832 —3.9 1858 +6.0 1835 —3.6 1862 = 941 1838 -+1.8 1865 —3.0 1842 -+0.8 1363.12 Die Summe der Fehlerquadrate ist 278.7, woraus der w. F. eines einzelnen M zu: r(M) = + 3/56 folgt. Da der gefundene Werth der Jupitersmasse innerhalb des w. F. mit dem Bessel’schen übereinstimmt, habe ich die Gleichungen noch einmal unter der Annahme Am, = 0 auf- gelöst, die übrigen Unbekannten aber als Functionen von 10 > gesucht. Auf diese Weise 2 findet man: | АМ, =— 6/14 -+1.3940x 10 2 Р.Ар = + 9.3472 —2.4909 x 10% 2 Р.А, = 3.2277 -+1.2321x 10% 2 100 00798 1.370610 > Mg Ur Die übrig bleibenden Fehler, ebenfalls als Functionen der Erdmasse ausgedrückt, sind: AM 1819 + 7/82 —1’71x 10 2 1822 — 2.81 -+0.37x 10 =" 2 1895 — 849 +9.03х10 =" Mo 1829. — 6.38 +5.12x 10" 2 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 19 AM 1832 + 4”56 — 4739 x 10% 1835 — 1.56 —0.86 x 10 1838 + 1.79 --0.06 x 10.50 1842 +12.83 —5.98 x 10 Mo 1845 + 4.30 —0.71 x 107° 1848 —13.02 +-6.30 X 10 1852 — 5.01 —1.48 x 10 1855 11.26 —1.55 x 10.4 1858 + 2.74 --1.78 x 10 Fe 1862 — 9.19 +3.49x 10 2 1865 — 6.16 +1.39x10% 2 1968 = 7 —4.41x 10 2 In seiner Abhandlung «Investigation of the distance of the Sun etc. etc., Washington, 1867» hat Herr Prof. S. Newcomb die folgende Relation zwischen der Sonnenparallaxe п und der Masse der Erde abgeleitet: log r° = 8.35488 + log m (&) Die in den numerischen Theil dieses Ausdrucks eingehenden Constanten, nämlich die Länge des einfachen Secundenpendels, die Dimensionen des Erdsphäroids und die Länge des siderischen Jahres sind so genau bekannt, dass die vier ersten Stellen desselben als ab- solut genau angesehen werden können. Die a. a. О. abgeleitete Sonnenparallaxe: к — 8.848 + 0.013 würde den Encke’schen Werth der Erdmasse um etwa + vergrössern. Man überzeugt sich aber leicht, dass die Vergrösserung der bei den Sörungsrechnungen benutzten gemein- schaftlichen Masse der Erde und des Mondes um diese Quantität den Beobachtungen des Encke’schen Cometen noch nicht genügen kann, da dabei für 2 der am besten bestimm- ten M, den zu 1842 und 1848 gehörenden, Fehler von: AM 1842 +679 1848 — 6.7 übrig bleiben würden. Da diese Fehler bei der Uebertragung auf den geocentrischen Ort mit Factoren von 6 und 8 multiplieirt erscheinen, wodurch z. B. die Rectascensionen von 1848 fast um eine ganze Bogenminute verändert werden würden, muss man schliessen, 3* 20 Dr. Е. von Asrten, dass die Sonnenparallaxe x = 8.848 mindestens noch bedeutend fehlerhafter ist, als der von Newcomb angegebene w. F. andeutet. Es erscheint daher vorläufig nicht rathsam, den daraus resultirenden Werth der Erdmasse in die Theorie des Encke’schen Cometen ein- zuführen. Dagegen geben die von Hansen aus der parallactischen Gleichung des Mondes (Monthly Not. T. ХХШ, À 8) und von Le Verrier aus der Mondgleichung der Erde (Annales de l’obs. de Paris T. IV, р. 101) abgeleiteten Parallaxen x = 8.97 und x = 8/95, indem sie einer Vergrösserung der Erdmasse von etwa ! entsprechen, eine den Umständen nach recht befriedigende Uebereinstimmung der berechneten und beobachteten M. Da es sich jedoch hier nicht um die Ermittelung des wahrscheinlichsten Werthes der Sonnenparal- laxe, sondern um die Aufstellung so genauer provisorischer Elemente des Encke’schen Co- meten handelt, dass dieselben als Basis für die definitive U ntersuchung dienen können, habe ich als Correction der Erdmasse diejenige Quantität adoptirt, welche die Summe der Fehler- iR ее а 1 quadrate in M zum Minimum macht, nämlich = +. ; Daraus erhält man: AM, = — 3.35 Ар. — +- 0.0036137 Au’ — + 0.0047117 И mo Verbessert man die Störungen wegen der veränderten Masse des Mercur und der Erde, bringt an die mittlere Bewegung der Elemente Ш* die Correction An = -+ 0/0066137 an, da man sich errinnert, dass das System der berechneten Werthe von M schon die Cor- rection Au = + 0.003 involvirt, und berücksichtigt ausserdem die gefundene Correction von x, so gelangt man zu dem weiter unten folgenden System von osculirenden Elementen. Ich bezeichne dasselbe mit XVI*, weil es auf 16 Erscheinungen beruht. Das Zeichen (*) ist zugefügt worden, um den provisorischen Charakter anzudeuten. In Bezug auf die Consequenzen des bei Ableitung der Correction der Erdstörungen eigeschlagenen Verfahrens ist hier noch eine wichtige Bemerkung zu machen. Diese Cor- rection ist hier nur insoweit berücksichtigt worden, als sie Einfluss auf das Element M hat. In der That ist auch die Einwirkung der Erde auf die Elemente п, 2, $, @ eine so geringe, wie man aus der Encke’schen Zusammenstellung der Erdstörungen ersehen kann, dass eine Veränderung der Erdmasse von ein Fünftel auf diese Elemente ohne merklichen Einfluss bleibt und daher füglich vernachlässigt werden kann. Meine Bemerkung bezieht sich auf das der Zeit proportionale Glied, welches sich, wie schon erwähnt, bei der doppelten Integra- tion durch mechanische Quadraturen den Störungen der Epoche einverleibt aber in den abso- luten Störungen fehlt. Da die auf dieses Glied fallende Correction nicht mit berücksichtigt werden konnte, hat man eine andere mittlere Bewegung erhalten, als aus der Anwendung 1.20000 355499 der speciellen Erdstörungen, wenn solche mit der Masse m, = berechnet worden UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 21 wäre, hervorgegangen sein würde. Auf die Darstellung der Beobachtungen hat das natür- lich durchaus keinen Einfluss. Diesem Umstande muss aber Rechnung getragen werden, wenn man die Berechnung der Erdstörungen mit der verbesserten Masse fortsetzen will, oder wenn man sie wiederholen wollte. Könnte man sich auf die Richtigkeit des oben ge- fundenen numerischen Werthes dieses Gliedes: д == -+- 173.6 verlassen, so würde es ein- fach ausreichen, das osculirende p derjenigen Elemente, von welchen man bei dieser Rech- nung ausgeht, um die Quantität: zu verändern. Vermuthlich werden die Beobachtungen aber für dieses Glied einen etwas verschiedenen Werth ergeben. In die Tafel der provisorischen Elemente sind die Constanten mit aufgenommen worden, welche zur Berechnung der rechtwinkligen Aequatorealcoordinaten nach den bekannten Formeln: æ == и. sin @ sin (v + A) y==r. sind sin (© + В’) 2=1r. sinc sin(v + 0”) dienen. Ве! Ableitung dieser Constanten ist derjenige Werth der Schiefe der Ecliptik an- gewandt worden, den Oppolzer in seinem «Lehrbuch zur Bahnbestimmung der Cometen und Planeten» angiebt, also der von Le Verrier vermindert um 0.59. Nicht mit aufge- nommen worden sind die zu den. Erscheinungen 1871 und 1875 gehörenden Elemente, deren Kenntniss kein Interesse hat, da die Untersuchung über die Natur des Vorgangs, der auf die Bewegung des Cometen zwischen 1868 und 1871 störend eingewirkt hat, aufge- schoben worden ist, bis das aus den 16 älteren Erscheinungen abgeleitete Resultat fertig vorlag. System XVI”. = Ш) — Е нео ms) = ОЗ | MD) ото т) роте w—+0/1047117 ф’ — — 3.50 22 Epoche = 1819 Jan. 27.25 М = 359059 5913 0° 0/33/24 0° 0/20/88 359°59’3004 0° 0’ 7/56 359058/49/83 359059/43/07 359959’ 30.46 359059 p— 58 339.38 57 37 3.00 57 39 46.72 57 38 4.94 5743 9.52 5740 43.63 57 41 39.07 57 39 9.76 57 561 $0 =334 33 1.61 334 24 51.82 334 27 12.86 334 29 1499 334 31 52.67 334 34 43.29 334 36 25.09 334 38 53.99 334 19% r — 156 59 42.73 157 12 14.73 157 15 1.20 157 18 23.65 157 21 31.58 157 23 59.64 157 27 34.70 157 29 57.17 157 441 i— 13 37 1.84 13 20 25.17 13 21 32.33 13 20 42.61 13 22 16.80 13 21 2321 13 21 36.29 13 20 3424 13 M и = 1076/05057 1069/53675 1070833977 — 1069'86417 1071/35140 107077251 1071:14429 107062078 10758 loga— 0.3452072 0.3472073 0.3469899 0.3471186 0.3467165 0.3468729 0.3467724 0.3469140 0.345 A’ — 247937’ 24'09 247948’ 33/51 2470512368 247054’ 39/418 247057’ 5322 9480 0/13/46 2480 3’47’91 92480 6’ 2/19 248090! B'—153 26 59.35 153 44 18.88 153 46 58.89 153 50 52.82 153 53 47.00 153 56 53.56 154 0 36.24 154 3 37.51 154 20: C'— 165 36 29.17 165 45 6.45 165 47 33.68 165 49 56.10 165 52 50.08 165 54 0.46 165 57 7.44 165 58 16.11 166 14 log sin a—= 9.9977660 9 9978331 9.9978334 9.9978432 9.9978418 9.9978541 9.9978574 9.9978695 9.99; log sinb— 9.9102020 9.9115944 9.9114857 9.9115323 9.9113851 9.9114292 9.9113975 9.9114563 9.91: log sinc— 9.7713672 9.7685104 9.7687198 9.7686015 9.7688894 9.7687694 9.7688212 9.7686732 9.76 e— 93997! 46/00 23027’ 4437 98097/49/80 23027’ 41'92 9309278964 23027’ 3807 23027’ 36/49 23027’ 3499 98097 Аеци. 1819 Тап. 0.0 der Epoche der Epoche der Epoche der Epoche der Epoche der Epoche der Epoche der Ep MITTLERE BERLINER ZEIT. Epoche = 1849 Febr. 19.0 1852 Juni 23.0 1855 Oct. 6.0 1859 Jan. 28.0 1862 Mai 22.0 1865 Aug. 19.0 1868 Juni 14.0 M— 9250224870 29058’ 29767 928059 7/62 30018’ 34/34 315915’ 7/24 24046’ 1035 332013’ 41/30 ф = 57 58 4748 5757 539 57575554 5749 16.15 5751 16.25 57 48 41.77 58 7 1.47 $) = 334 21 58.12 334 23 22.73 334 25 56.60 334 27 4115 334 30 38.41 334 32 18.93. 334 31 13.70 к — 157 47 44.88 157 51 243 157 53 9.22 157 56 57.53 158 1 491 158 3 45.97 158 11 15.81 = 13 84432 13 75258 13 8 758 13 419.82 13 459.95 13 3 53.73 13 6 43.40 и= 107643235 1076386859 1076/52222 1073/05939 1074.40239 — 1073'86859 1079'03460 10 а= 0.3453466 0.3453637 0.3453224 0.3460125 0.3458931 0.3460370 0.3446475 А’ = 948093 3738 248026’ 14792 248028’ 20748 248931/46/76 248935’ 54/09 248038’ 28/29 248046’ 14/29 B'—154 23 31.31 154 27 16.44 154 29 35.82 154 34 53.66 154 39 7.10 154 42 22.89 154 48 48.01 C'— 166 16 52.27 166 19 21.31 166 20 44.19 166 22 25.39 166 25 51.06 166 27 33.28 166 36 34.15 log sina— 9.9978876 9.9978959 9.9979011 9.9979255 9.9979295 9.9979394 9.9979220 log sinb— 9.9125533 9 9126088 9.9125664 9.9128465 9.9127687 9.9128402 9.9126329 log sinc— 9.7664871 9.7663548 9.7661229 9 7658011 9 7659429 9.7657795 9.7662309 e — 93027’ 31/72 98097' 30/29 23027’ 98'36 23027’ aTa3 93927'95/53 93097' 94/10 23097’ 29/67 Aequ 1849.0 1852.0 1855.0 1858.0 1862.0 1865.0 1868.0 Bei der Uebertragung der die Bahnebene bestimmenden Elemente von 1865.0 auf 1822 Mai 24.0 1825 Sept.16.3 \ Dr. E. von ASTEN, MITTLERE PARISER ZEIT. 1829 Jan. 9.72 1832 Mai 4.0 N у 1835 Aug. 26.3 1838 Dec. 19.0 1842 Apr. 12.0 1845 Aug andere Aequinoctien sind die folgenden Ausdrücke benutzt worden, welchen die Praeces- sionsconstante von Le Verrier zu Grunde liegt: AR —= + 50.897 15 (t — 1865.0)+ 0.00001962 (&— 1865) Ar = + 50.22052 (+ — 1865.0) + 0.00011509 (€ — 1865) Ai= + 0.45444 (— 1865.0)-+ 0.00000669 (t— 1865)? Ich führe noch die folgenden differentiellen Ausdrücke an, deren Kenntniss nützlich ist, wenn man für wenig verschiedene Werthe von 52, п, $, с die Aequatorealconstanten berechnen will. Die Coefficienten in denselben sind logarithmisch ausgedrückt. dA = dr — 52) + 9.9928 AN + 8.9485 di dB = d(r — 52) + 0.0465 452 + 9.5311,di + 9.1623 de dC'= d(r — R)+ 98280 45 + 9.6127 di-+ 9.4564 de In 1° log sin a = 9.6261 45% + 9.9397 „di Einheiten › 4 log sin b = 0.2088, 4 + 1.1123, di + 1.2541, de т Dee d log sin с = 0.2904 45 + 1.4475 di + 1.5482 de UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 23 SAR Bildung der Normalörter. Wenn es sich um Ausmittelung der Theorie eines Himmelskörpers gehandelt haben würde, der nur höchst unvollständig bearbeitet gewesen wäre, so hätte der zunächst zu machende Schritt der sein müssen, die sämmtlichen seit 1818 gemachten Beobachtungen des Cometen mit den provisorischen Elementen ХУГ* zu vergleichen, um aus dem so ge- wonnenen Material für jede Erscheinung eine Anzahl von Normalörtern bilden zu können. Der wirklich befolgte Gang war aber ein anderer. Für die Zeit von 1818 — 1848 sind sämmtliche Beobachtungen schon von Encke mit Elementen verglichen worden, welche den wahren Lauf des Cometen im Allgemeinen wohl ebenso genau repräsentiren, als die Ele- mente XVI*. Die hierher gehörenden Zahlen findet man vollständig in den 6 ersten Ab- handlungen Encke’s «Ueber den Cometen von Pons» aufgeführt. (Abhdl. der math. Kl. der Kgl. Acad. der Wissenschaften zu Berlin 1829, 1831, 1833, 1842, 1844, 1851). Obgleich die Art und Weise der Bildung der Normalörter während dieser Zeit eine Kritik zulässt, da die subjective Ansicht Encke’s über die Güte der einzelnen Beobachtungsreihen dabei massgebend gewesen ist, habe ich doch keine Veranlassung finden können, die Encke’schen Bestimmungen zu verändern. Auch für 1852, 1855 und 1858 hat Encke Normalörter ge- bildet, dieselben aber für 1852 und 1858 nicht auf die Gesammtheit des namentlich für erstere Erscheinung sehr bedeutenden Beobachtungsmaterials gegründet, sondern für 1852 nur auf die Berliner und Bonner, für 1858 nur auf die Berliner Beobachtungen. Auch diese Normalörter, ebenso wie die auf die Beobachtungen am Cap der guten Hoffnung wäh- rend der Erscheinung von 1855, der einzigen Beobachtungsreihe, welche für dieses Jahr existirt, gegründeten, sind unverändert so beibehalten worden, wie man sie in Encke’s 7. und 8. Abhandlung «Ueber den Cometen von Pons» (А. а. О. 1854 u. 1859) angeführt findet. Zu den Erscheinungen von 1861 — 1862, 1865, 1868, 1871, 1875 sind Normal- örter von mir abgeleitet worden. Sie beruhen für 1861 — 1862 auf den Berliner und Cap- beobachtungen, für 1868 auf der Gesammtheit der Beobachtungen, für 1871 aufallen den- jenigen Beobachtungen, welche mit Instrumenten von über 8 Zoll Oeffnung angestellt sind, und für 1875 auf den Moskauer, Pulkowaer und Berliner Beobachtungen. Da es für die Beurtheilung der Sicherheit der bei Ableitung der definitiven Elemente benutzten Positionen wesentlich ist, übersehen zu können, was alle Beobachtungen gegeben haben würden, werde ich eine Vergleichung sämmtlicher seit 1852 angestellter Beobachtungen mit Elementen mittheilen, die für die Zeit 1852 — 1868 nachträglich ausgeführt worden ist, und bei welcher daher das später mitzutheilende definitive System XVI benutzt werden konnte. Die Beobachtungen von 1871 und 1875 sind mit provisorischen Elementen verglichen worden. Bei jeder Erscheinung werde ich auch die Ephemeride mit aufführen, mit deren Hülfe die 24 Dr. Е. von ASTEN, Vergleichung mit den Elementen ausgeführt worden ist. Die Berechnung derselben fusst für die Zeit von 1852 — 1862 und 1871 — 1875 im Wesentlichen auf den Sonnenörtern von Le Verrier. Jedoch sind dieselben nur für 1861 — 62 direct den Tafeln entnommen worden. Für 1852, 1855 und 1858 habe ich mich damit begnügt, an die Sonnenlängen des Berliner Jahrbuchs eine constante Correction anzubringen, welche dem Mittel der Cor- rectionen entspricht, die man erhält, wenn man die für die Zeiten der betreffenden Nor- _ malürter strenge nach Le Verrier berechneten Sonnenlängen mit den Positionen des Jahr- buchs vergleicht. Die Einzelwerthe dieser Correctionen werden später bei der Zusammen- stellung der Normalörter mitgetheilt werden. Die für 1865 und 1868 angewandten Son- nenörter sind die des Berliner Jahrbuchs, welche für diese Jahre auf Hansen und Olufsen’s Tafeln beruhen, jedoch im ersteren Jahre verbessert um АС) = -н 1”, wodurch sie in sehr nahe Uebereinstimmung mit Le Verrier kommen. Von 1871 ab sind im Berliner Jahr- buch die Sonnenörter aus Le Verrier’s Tafeln berechnet. Mit der Zusammenstellung der Beobachtungen des Cometen verbinde ich eine Zu- sammenstellung der benutzten Vergleichsterne. Die Positionen derselben sind für die Jahre 1852 und 1858 von mir selbst aus den angegebenen Quellen abgeleitet worden. Von 1861 — 1875 habe ich mich damit begnügt, die Positionen der Vergleichsterne so anzusetzen, wie die Beobachter sie selbst angegeben haben. Fanden sich mehrere Bestimmungen für den- selben Stern vor, so wurde das Mittel angesetzt, wenn kein besonderer Grund vorlag, an- zunehmen, dass einer besonderen Bestimmung ein grösseres Gewicht gebühre, als den an- deren, in welchem Falle jene vorgezogen wurde. Das letztere geschah namentlich immer dann, wenn die Position des Sterns durch Beobachtungen an Meridiankreisen (M. B.) be- stimmt war. Da die Angaben verschiedener Beobachter für denselben Stern oft nicht unbe- deutend differiren, auch wenn sie aus denselben Quellen schöpften, hahe ich es nicht für nöthig erachtet, die betreffenden Autoritäten anzuführen, da eine consequente Ableitung der Positionen doch andere Werthe ergeben haben würde. Eine solche auszuführen, musste aber desshalb überflüssig erscheinen, weil Herr Romberg es übernommen hat, die sämmt- lichen Sterne, mit denen der Comet in der Zeit von 1852 bis 1875 verglichen worden ist, am hiesigen Meridiankreis zu bestimmen, soweit sie in Pulkowa mit Sicherheit beobachtet werden können. Der Plan des Herrn Romberg erstreckte sich ursprünglich nur auf die Erscheinungen 1861 — 62, 1868, 1871 und 1875. Erst später hat er sich entschlossen, auch die Vergleichsterne von 1852 und 1858 mitzunehmen, obgleich dafür kein so zwin- gender Grund vorlag, wie für die übrigen, da, wie man sieht, fast überall vortreffliche Be- stimmungen existiren. Im Interesse der Gleichförmigkeit ist aber die Ausdehnung des ursprünglichen Planes gewiss höchst dankenswerth. Bisher redueirt sind nur die Be- obachtungen der Sterne, mit denen Herr Prof. Bredichin in Moskau und Herr Geh. Rath von Struve in Pulkowa den Cometen im Jahre 1875 verglichen hat. Auch diese Be- stimmungen dürften aber durch die definitive Reduction noch kleine Aenderungen er- fahren. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCK E’SCHEN COMETEN. 35 Die Beobachtungen sind wegen Aberration und Parallaxe corrigirt. Bei der Reduction wurde die Aberrationsconstante von Struve, als Sonnenparallaxe von 1852 — 1858 r—=8!57, von 1865 — 1875 x — 9.00 gebraucht. Doch mögen in Bezug auf den ange- wandten Werth der Sonnenparallaxe wohl einige Inconsequenzen mit untergelaufen sein, die selbstverständlich ohne die geringste Bedeutung sind. Die unter der. Rubrik «Planeta- 'rische Störungen» aufgeführten Zahlen sind so zu verstehen, dass sie an die aus den oscu- lirenden Elementen resultirenden heliocentrischen Coordinaten angebracht werden müssen, um die Oerter der Ephemeride zu erhalten. Die Störungswerthe des Log. Rad. vect. w, und der auf der Ecliptik senkrechten Coordinate rôs sind in Einheiten der 7. Decimale ausge- drückt. 1) Erscheinung 1852. Elemente. Ep. und Osc. 1852 Juni 23.0 M. Berl. Zeit. M= 29°58'31"26 o— 5757 6.68 52 =334 23 42.28 п = 157.51 5.57 = 13.7 49.67 u— 1076736954 w = + 07104418 D — — 3.680 Planetarische Störungen. 1852 nd2z w, rös 1852 Jan. 2.25 +641 +301 —178 Febr. 19.25 10.25 +5,45 +291 —154 27.25 18.25 +454 +280 —128 März 6.25 26.25 -+3.66 +269 —101 10.25 Febr. 3.25 +2.84 +256 — 76 14.25 11.25 -+2.04 +240 — 48 18.25 Correction der Sonnenlängen des Berliner Jahrbuchs: Ephemeride. 6” M. Berl. Zeit А. В. # Dec. $ 1852 Jan. 8 23” 0"46:570 +3°43"39"6 9 1 50.26 3 48 12.8 10 20 55,30 3 52 56.8 11 4 1.82 3 57 51.6 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme £érie. M. Aequ. 1852.0 nèz wi rös 1.32 +219 —25 +0.62 +189 — 9 +0.06 +152 + 4 — 0.16 +130 + 9 — 0.34 +105 +14 — 0,47 + 81 +17 AO = + 2/7 Log. Entfernung. mn msn L у. O 0.1367 0.1322 0.1276 0.1229 # +. 6 0.1908 0.1901 0.1894 0.1886 Aberr. — Zeit. 1275978 12 51.1 12 49.8 12 48.4 4 5” M. Berl. Zeit 1852 Jan. 12 23* 5" 9:83 Febr. 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Dr. Е VON Ästen, А. В. # 6 19.31 30.27 42.69 56.57 11.91 28.70 46.93 6.61 27.72 50.28 14.28 39.70 6.55. 34.82 4.50 35.59 8.08 41.97 17.26 53.93 31.98 11.39 52.16 34.27 17.73 2.49 48.54 35.84 24.38 14.10 4.95 56.84 49.83 43.50 38.09 Decl. # +49 09/5701 4..8: 13.1 4 13 39.6 19 16.5 251 3.6 31 0.8 302831 43 25.3 49 52.2 56 28.7 3 14.5 10 9.5 17 13.4 24 26.2 31 47.4 16.9 46 54.2 54 39.1 2 31.2 10 30.1 18 35.4 26 46.6- 35 3.2 43 24.6 51 50.2 0 19.3 8 51.0 17 24.6 25 59.0 33.3 43 5.9 7 51 35.6 8 0 0.8 8 8 20.0 8 16 30.8 8 24 30.8 IN OS ооо жа оо U où ов RE EE À & LR © Ne) I I © > Log. Entfernung. FARO) 0.1182 0.1133 0.1084 0.1034 0.0983 0.0931 0.0878 0.0824 0.0769 0.0713 0.0656 0.0598 0.0538 0.0477 0.0415 0.0352 0.0287 0.0221 0.0153 0.0084 0.0013 9.9941 9.9867 9.9794 9.9713 9.9653 9.9552 9.9468 9.9382 9.9294 9.9203 9.9109 9.9013 9.8914 9.8813 9.8709 LS 0.1878 0.1869 :0.1859 0.1848 0.1837 0.1824 0.1811 0.1797 0.1782 0.1766 0.1750 0.1732 0.1714 0.1694 0.1674 0.1653 0.1630 0.1606 0.1581 0.1555 0.1527 0.1498 0.1469 0.1439 0.1407 0.1372 0.1336 0.1299 0.1261 0.1221 0.1179 0.1135 0.1089 0.1041 0.0991 0.0939 Aberr. — Zeit. 127470, 12 12 12 12: 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12 И 11 11 11 1 11 11 11 11 11 11 10 10 10 10 10 10 10 45.4 43.6 41.8 39.8 37.5 35.3 32.9 30.2 97.5 24.7 21.7 18.6 15.2 11.8 8.3 4.4 0.4 56.3 52.0 47.4 49.8 38.0 33.2 — © © D I © Ot À ND UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 6” M. Berl. Zeit 1852 Febr. 17 Autorität Pulk. 6. Bd..... Santini. B.B » » » » Schjellerup. h : Rümk.... 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 А. В. # Decl. # 0* 1" 33:28 +8°3217.5 3 28.89 8 39 48.0 5 24.72 8 46 58.6 7 20.61 8 53 45.0 9 16.27 94:0. 2.7 11 1%,31 9 5 46.4 13 5.32 9 10 49.7 14 57.78 У 16 48.13 9 18 24.6 18 35.72 9 20 37.3 20 19.69 921 33.8 21 59.03 9 20 59.0 23 32.57 9 18:38.2 24 58.92 9 14 13,2 26 16.42 УР 27 23.13 8 57 42.9 28 16.81 8 44 46.4 28 54.93 3.28 3.3 29 14.44 8—6.56.9 29 12.14 7 40 49.4 28 44.51 ПУЭ 27 48.17 6 30 58.4 26 19.66 5 46 2.9 24 16.12 4 53 48.9 21 35.71 3 54 5.4 18 17.73 2 46 58.7 14 23.60 133 4.6 Vergleichsterne, А. В. 1852.0 Decl. 1852.0 29h56 20°73 23 42.75 29.18 15.22 18.92 37.96 48.39 31.26 35.06 50.17 -+30 17 26/4 417 5.6 27 Log. Entfernung. mr cer nn een # +. © # + à Aberr. — Zeit 9.8601 0.0885 10”10:2 9.8490 0.0828 09. 9.8376 0.0769 9 54.2 9.8259 0.0707 ЭВ в 9.8138 0.0642 9,3741 9.3013 0.0574 9.251 9.7884 0.0503 9 18.9 9.7752 0.0428 9 9.3 9.7616 0.0350 8 59.5 9.7476 0.0268 8 49.4 9.7332 0.0183 8 39.2 9.7184 0.0093 8 28.5 9.7033. 9.9999 8 17.6 9.6879 9.9900 8 6.4 9.6723 9.9797 7 55.0 9.6565 9.9689 7 43.3 9.6406 9.9577 7 31.6 9 6248 9.9461 7 19.6 9.6093 9.9340 T 7.6 9.5943 9.9215 6 55.4 9.5800 9.9088 6 43.4 9.5667 9.8960 6 31.7 9.5549 9.8832 6 20.4 9.5449 9.8706 6 9.5 9.5370 9.8585 5 59.3 9.5316 9.8472 5 50.1 9.5287 9.8369 5 41.9 Autorität А. В. 1852.0 Deck. 1852.0 В. В. 6. Ва 231177" 5022 +5913’ 438 » » г 20 14.30 4 55 27.9 W.u. Rümk.... 20 27.93 5 34 0.5 Rümk. u. Schj.. 20 44.09 5 15 40.7 В. В. 6. Bd..... 20 44.85 17 284% » DT sa 20 56.61 4 59 38.2 W. u. ВашЕ.... 22 0.36 5 17 20.2 У. u.Rümk.. . 22 50.44 5 36 38.2 У. Г. В. 4. а. С. 32 20.33 4 49 28.0 В. В, 6. В%.... 34 24.49 6 25 54.1 4* Se - Sa — $: Фен W D = 28 Dr. Е. von ASTEN, Autorität А. В. 1852.0 Пес]. 1852.0 Autorität А. В. 1852.0 Deel. 1852.0 21 В.В. 6. Ва.... 23/40” 3895 +7025’ 27% 47 В. В. 6. Ва.... 0/16” 785 +8048’ 16/7 22 » REN, 42 55.58 717 31.4 48 » NE 16 20.07 DGSE 0. 23 » Dee 47 25.60 7.43; 931 49 en) DEN 19 15.45 9 19 46.4 24 в» DR 47 26.31 7 33 58.5 50 Rümk. u. Schj.. 20 41.16 9 22 44.4 25 Ваше. u. Sch).. 48 3.73 7 24 1.7 51 W.u. Rümk.... 21 52.89 9 34 42 26 V. I. S. d. a. G. 51 4279 .6 2 37.5 52 B.B.6. Bd. ... 23 25.87 8 29 19.0 27 В.В. 6. Bd. ... 54 49.62 8 757.4 53 У. а. Rümk.... 24 45.87 6 8 15.0 28 » DÉS» 54 56.00 7 39 47.3 54 В.В. 6. Bd. ... 25 49.89 8 57 14.3 29 » DE =. 57 28.29. 8 27 26.0 55 Ваше. u. Schj . 26 30.80 9 29 20.0 30 Rünk. u. Sch).. 57 44.55 7 57 56.5 56 Weisse........ 26 30.92 5 8 21.0 SL PB ВО: Ва... 58 32.86 8 53 29.5 вв в 26 52.00 8 16 0.2 82 » Е 0 1 38.05 8 47 17.8 58 » DER 27 51.64 7 19 53.9 33 » DER 3 0.28 9 14 28.9 59 » уе 28 45.42 8 3 34.3 34 » DA LT. 3 42.65 8 15 55.8 60 Rümker....... 29 57.82 8 49 34.2 35 » DR 4 12.04 8 19 1.1 61 Weisse......:, 30 3.50 7012-2510 36 » У. 5 43.20 8 6 24.2 62 De ee 30 27.77 9 0 54.1 37 » RE 7 48.52 855 47.9 63 В.В. 6. Ва. ... 30 18.97 76 55 38 Weisse. ...... 9 8.97 9 25 17.9 64 » Wr 32. 3.25 7 18 34.6 39 В.В. 6. Ва. ... 9 24.96 9 34 0.0 65 » ee 32 18.98 7 40 33.5 40 » D 9 98.11 9 40 47.8 66 » Dial ee: 33 33.18 8 32 45.0 41 Schjellerup.... 10 32.50 2 58 28.2 67 Rümk. u. Sch).. 36 40.53 -+6 57 42.6 42 В. В. 6. Bd. ... 11 12.50 9 28 39.2 68 BANG. 37 33.80 —0 33 23.3 43 » DR el, 12 36 26 842 24.1 69 Pulk. 6. Bd..... 40 36.92 +6 29 26.3 44 » De: 12 51.63 9 6 55.0 70 W.u Rümk.... 41 0.40 6 46 43.3 45 Rümk. u, Schj.. 12 59.04 72 50 71 Pulk. 6 Bd..... 54 47.72 8 1 28.9 9:25 13.3 46 В. В. 6. Ва. ... 15 19.96. Zu den Berliner, Bonner, Paduaner und Wiener Beobachtungen des Cometen sind die benutzten Positionen der Vergleichsterne nicht angegeben. Die Bonner Beobachtungen sind hier so mitgetheilt, wie sie Encke nach einer handschriftlichen Mittheilung von Argelan- der in der 7 Abhandlung «Ueber den Cometen von Pons» aufführt, wo man bemerkt findet, dass die Astr. Nachr. Band XXXIV pag. 191 veröffentlichten Messungen von Neuem redu- cirt sind, nachdem die sämmtlichen Vergleichsterne am Meridiankreise der Bonner Stern- warte bestimmt worden waren. Da ein grosser Theil dieser Sterne auch in Berlin mit dem Cometen verglichen worden ist, konnte auch ein Theil der dort gemachten Beobachtungen auf die neuen Oerter, die selbst leider nicht mitgetheilt sind, bezogen werden. Vergleichung der Beobachtungen des Cometen mit der Ephemeride. ART Рес]. # Rechn.—Beob. Tr Ne RE ЧЕЯЬ ARS EEE UE: an m TEE NEE EEE Een Ort der Beob. Dat. M. Berl. Z. Beob. Rechn. Beob. Rechn. AA.R. A Decl. №4. Vglst. Kremsmünster 1852 Jan. 12 6/19” 19 23h 5”10\08 1094 +40 2158 3 1/2 +066 -+45/4 2, À Washington ... 12 36 3.3 5 27.10 28.79 4 456.8 4 28.0 -+1.69 —33.8 2, : Kremsmünster 13 6 22 41.1 6 19.62 20.42 4 7 45.6 8 18.1 0.80 32.5 3 Cambridge 0.5. 12 22 49.1 6 36.44 38.03 4 929.4 9 388 1.59 + 9.4 3 Washington... 14 12 30 11.7 7 47.42 49.75 4 14 56.0 15 9.9 +-2.33 +-13.9 3 Berlin......... 15 7 2 26.3 8 43.03 45.86 4 19 18.2 19 31.3 +2.83 -+13.1 Bonn......... 16 74 10 9 59.94 59.39 4 95 23.9 25 19.3 —0.05 — 4.6 2 Durham. ...... 17 722 13.6 11 15.33 16.25 4 31 50.2 31 21.5 -=0.92 —28.7 7 Markree ...... 7 59 48.1 11 17.94 18.25 4 31 29.1 31 31.0 +-0.31 + 1.9 5, 6 Durham....... $ 13 92 11 17.72 18.95 4 31 49.0 31 34.3 +123 —14.7 6 Cambridge U. 5. 12 27 45.4 11 32.43 32.44 4 32 29.5 32 38.7 0.01 + 9.2 5 Washington ... 19 12 37 29.3 14 8.70 8.78 4 45 16.9 45 11.1 +0.08 — 5.8 7 Cambridge U. 5. 12 50 9.3 14 8.44 9.48 4 45 8.6 45 14.5 -+1.04 + 5.9 Kremsmünster 20 629 7.9 15 7.18 8.24 + 49 58.7 50 0.2 +1.06 + 1.5 10, 1 Berlin......... 6 31 38.8 15 6.17 8.37 4 49 55.0 50 0.8 2.20 + 5.8 Hamburg.. ... 6 44 17.1 15 8.62 9.08 4 50 7.5 50 43 +0,46 — 3.2 : Ort der Beob. Cambridge U.S. Berlin........ Markree Washington... UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN ÜOMETEN. Dat. .1852 Jan. 20 Cambridge U.S. Wien. ...... Berlin .,.. Kremsmünster Berlin...... » Hamburg... H EN 25 Washington... Hamburg. ... Washington... Liverpool. . .. Washington... » Liverpool. . en » Е Райпа..... Triest...... Febr. > ON — Washington . .: Kremsmünster . . Durham. . a Washington... Kremsmünster . » Durham. .... Washington Berlin. ...... 10 Kremsmünster . Berlin... Haverhill.. .. Kremsmünster . Liverpool. . ... » Triest » Washington... Königsberg ... Haverhill. ... Bonus... Breslau..... Königsberg ... М. Berl. 7. 7'18"35°1 — — > © D 19 I D OO I D D I D = = HH ны mm. ws — ni eu AN NN OS 00 I I ND = 1 I O0 O0 “I I I I I © ND I I D ND I I I D D HN N IS чом RAI II D 48 23.6 15 AR # mc 7 emma aaa Beob. 23151001 11.89 26.77 33.21 53.40 52.19 53.37 7 54.43 57.86 13.08 19.40 35.77 37.11 41.64 40.91 43.58 45.03 45.37 45.86 2.50 30.86 36.90 0.71 7.00 28.63 39.75 40.91 58.07 59.14 38.47 24.95 27.70 5.01 6.97 33.94 52.19 55.87 17.02 37.53 39.30 42,73 6.21 25.92 28.57 29.45 30.06 30.58 31.87 33.88 35.08 19.42 21.73 11.20 35.55 2.42 2.98 7.34 51.86 54.63 54.29 55.55 59.99 58.40 58.09 Rechn. 11:00 12.66 27.99 34.12 52.89 52.93 54.28 55.51 53.56 13.75 20.50 37.45 38.24 41.74 42.21 42.50 45.93 45.99 46.54 3.14 31.19° 37.48 0.33 6.92 29.14 39.88 40.78 `58.41 59.68 39.61 24.94 26.95 4.94 7.23 34.19 53.40 56.52 18.01 38.86 40.88 43.18 6.58 26.42 29.31 29.64 31.01 31.53 31.73 34.24 35.37 20.32 21.22 12.49 35.56 2.67 3.60 7.49 52.19 54.89 55.26 56.24 57.43 58.75 58.79 Decl. & (eo) Beob. +4950’ 43 4 50 14.5 Rechn. 50’ 136 50 21.7 35.9 0.1 ii ! ms R & 2 NN RD ONE NES OD mi rer e & OH 19 Rechn.—Beob. АА. В. 0:99 —=0.77 1.22 0.91 —0.51 +0.74 0.91 -+1.08 —=0.70 +-0.67 + 1.10 +10.7 +-1.68 -+1.13 +-0.10 +-1.30 12.3 — 1.08 40.90 +- +-0.62 0.68 +- 4. 0.64 +033 -=- —=0.58 — 0.38 -— 0.08 —=0.51 -+0.08 —0.13 0.34 --0.54 - 75 1.14 —0.01 —0.75 —0.07 +-0.26 +-0.25 - -+-1.21 -+-0.65 -+-0.99 +-1.33 -+-19.6 -+1.58 +0.45 + 2.7 -+0.37 0.50 — 1.3 0.74 -+0.19 0.95 --0.95 —0.14 0.36 -+-23.4 -+0.29 —+-0.90 —0.51 +-1. 9 —0.01 -1-0.25 -+-0.62 -+0.15 0.33 —=0.26 —0.03 +-0.69 —2.56 +-0.35 +0.70 29 1. №4. Velst. 8 9 pt 10. 11, 14, 15 14 14 30 Ort der Beob. Dat. .1852 Feb. 14 Washington... Cambridge U.S. Gracau.e .. ... Durham. ..... Hamburg..... Haverhill. .... Bonn, 7... DR CRE eee Hamburg. .... Liverpool. .... NE VERT ES Durham. ..... Hamburg ..... Bonn. 46 Haverhill. . ... Padua. .... Rriest 7 2. Durham. ..... Markree. ..... ljeiden. 42. Durbam. ..... Triest ....... Kônigsberg. ... Berlin. . x... Kremsümnster.. 15 — ao 19 21 > D 23 24 25 М. Berl. 7. "16:3 en D HI NI I I I I I O0 O0 D D P P I HI I I D D D D D'AININIIDAIINDIINDISS II I D D O D D O0 I III I I Ha Bo 13.8 22.1 48.4 Dr. Е. von ASTEN, 56 57 — 16 16 16 А. В. # nn ——— Sr Beob. 23/56/2128 22.72 48.34 47.12 47.41 47.91 42.05 39.18 38.28 6.33 37.30 36.82 37.42 29.66 30.63 31.80 32.75 33.78 34.33 35.00 36.67 23.35 24.37 25.20 25.92 26.29 28.20 20.94 20.04 19.74 19.52 25.65 27.31 21.04 19.16 19 73 9.78 14.38 11.44 11.49 12.19 13.86 3.02 2.61 2.27 1.79 3.24 3.21 7.60 6.90 6.60 7.18 9.39 52.64 53.65 51.42 51.70 51.50 52.54 52.61 52.43 Rechn. 21:81 23.15 47.02 47.45 47.56 48.39 42.57 38.93 39.19 6.60 37.50 37.54 39.43 30.14 31.50 31.52 32.91 34.12 34.91 35.32 36.53 24.27 24.78 26.03 26.65 27.28 29.19 19.80 19.81 20.84 20.98 25.94 27.83 18.29 19.48 20.29 10.64 11.52 11.74 12.06 12.72 14.45 1.90 2.46 2.53 2.63 3.66 4.50 4.59 6.38 6.87 7.68 10.01 51 22 51.29 51.68 51.81 52.16 52.68 52.83 52.92 Decl. # A SL ETS NS CE NT, Rechn. Beob. +-8°10’ 39/0 © © © © © m WM OD O0 O0 OD Go Go OD 0 Co OD 0 GO CO Go Go Go CO CO CD D 00 O0 O0 00 00 © © © © © D D © © © © L O OO © © oO © © © © © © «Oo © o «oO 10 16 16 16 16 24 32 59 0 0 0 0 0 40.1 6 5 6 10 11 44.1 54.6 45.9 55.2 50.4 46.8 42.3 42.7 28.2 19.3 5.0 31.4 18.3 19.2 30.1 19.9 25.3 30.6 26.7 7 33.7 51.8 54.9 54.4 58.7 6.4 11.5 21.0 20.6 25.0 16.6 26.3 10’ 3975 10 16 45.2 45.8 47.6 48.0 AA.R. A Decl. №4. Vglst. Rechn.—Beob. RE em +053 + 0% +043 + 11 —132 — 8.8 +0,33 +- 1.7 +0.15 — 72 +0,48 + 1.2 +0,52 + 2,5 —0.25 — 2.3 —+0.91 — 1.7 +0.27 -+ 1.0 +0.20 + 1.5 -+0.72 -+16.0 —=2.01 — 3.3 0.48 — 0.1 +087 + 3.9 —0.28 — 7.0 +0.16 + 8.3 +0.34 + 7.2 +0.58 + 4.8 —+0.32 +10.2 —0.14 + 75 +0.92 + 5.6 —+0.41 + 4.2 40.83 + 9.0 +0.73 + 6.8 —=0.99 + 1.2 +0.99 -+ 2.6 —1.14 — 7.3 —0.23 — 6.8 —1.10 — 8.0 +1.46 + 0.8 +0.29 + 6.6 0.52 — 13 —2.75 — — —16.5 0.32 + 9.8 0.56 + 4.8 —0.86 + 3.8 —2.86 — 16.3 +030 1107 +0.57 — 27 +-0.53 -+10.9 +-0.59 + 4.3 —1.12 + 9.2 —0.15 + 4.6 +0.26 — 2.6 +0.84 + 4.6 +0.42 + 49 +1,29 + 6.6 —301 —18.6 —052 —10.0 0.27 +41 —0.50 — 3.3 0.62 — 3.0 —1.42 +117 —2.36 — 0.26 — 0.2 +0.11 -+ 25 +066 + 7.4 +014 + 8.9 +0.22 + 3.4 +0.49 + 9.0 27 27 27,29, 30in.o, 27,29,31 in à 48 38,39, 40 in«, 40 in Ô N 143 144 145 146 147 148, 149 150 151 152 153 154 155 156* 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES Е мск E’SCHEN. COMETEN. Ort der Beob. Breslau. ..... Hamburg. .... Markree ..... Priest... . Test ини... Liverpool. . ... Durham. ..... Liverpool. .... Washington... Padua.:........ Hamburg..... Washington... Hamburg..... Berlin....... Leiden. ...... Е Re nestalke de Durham...... Washington... Königsberg ... Berlins-." . ... Hamburg..... Haverhill. .... Triest. ...... Washington... » ans Kremsmünster... Padua u... Triest ............. Kremsmünster.. 1852 Feb.25 29 März 1 ot «1 ni = ND © © D D HN HI NN N NN N NI OC I I I EE NO O I 0 O0 D D «I I I, «I I I М. Berl. Z. 7 9478 m г D 1 1 N O0 OO O0 = =1 21 > Où Où I I I PP I OC D CE D O D I I — — 12 23.2 9.9 26.5 15.8 5.2 А. В. # ВеоЪ. 0” 16”56°30 16 16 16 16 16 29 29 53.31 53.29 56.99 57.52 59.01 38 51 38.61 41.21 39.31 39.63 41.34 23.48 35.74 24.74 27.25 2.66 1.85 3.09! 4.45 4.75 6.39 7.08 8.15 57.53 2.80 4.02 21.48 19.42 20.97 20.63 23.78 20.89 21.66 22.50 22.14 23.17 24.26 26.59 27.16 39.24 17.60 17.70 18.29 18.96 55.23 54.94 55.24 55.24 54.87 55.50 55.61 13.33 14.31 16.88: 14.24 12.56 15.12 14.93 : 10.58 11.41 9.93 10.73 a recense, Rechn. 5341 53.62 53.83 56.80 57.77 59.57 38.99! 38.61 39.46 39,57 39.94 41.53 23.24 25.21 26.97 1.53 2.45 2.93 4.64 5.25 7.22 7.92 8.69 57.87 2.36 4.05 22.16 19.99 21.29 21.47 21.63 21.80 22.39 22.65 23.59 23.96 24.01 27.50 28.19 39.82 18.17 18.97 19.53 19.95 55.91 56.33 56.39 56.43 56.46 56.64 56.99 14.84 14.88 14.94 11.99 15.04 16.18 16.23 11.66 11.55 11.55 11.48 Decl. # „Em csv es ET Na SIRET, Rechn. Beob. -+-9018’ 4971 D.O © © © © © © & © © © © CO so SUN 1 00 © D CO D 0 © A © © A D HMMHLLLWHVLGHVVSUVVLUUWHUtSCSO LS 18 18 18 18 18 20 20 26.2 31.0 28.8 31.6 34.4 45.0 42.7 20 20 20 21 32 21 21 29.7 36.5 37.3 22.6 47.2 29.0 31.7 20 47.3 20 54.1 20 20 20 20 20 43.2 45.3 43.8 44.0 39.2 34.5 4.8 49.6 24.7 4.9 34.1 39.4 58.4 31.3 27.9 21.6 18’ 3277 18 18 18 18 18 20 20 33.0 33.3 37.7 39.2 41.9 39.7 39.9 20 40.8 20 20 21 21 21 41.1 42.6 34.2 34.4 34.6 20 56.0 20 55.5 20 53.8 20 20 20 53.4 51.5 50.8 50.1 36.7 59.1 52.1 31.2 58.6 49.7 48.5 47.5 46.5 42.1 x D Soma © à D > м PDO0 ER © Qt # © = © Gt © Go Go G Go to à Co Go ot Rechn.—Beob. James NS EEE, AA.R. A Decl. — 2:89 -+0.31 +-0.61 —0.19 —=0.25 `+-0.56 —0.22 0.00 —1.75 -+0.26 -+0.31 +-0.19 —0.24 +-0 47 —0.28 —1.13 —0.60 —0.16 0.19 +-0.50 +-0.83 0.84 —+0.54 —+0.34 — 0.44 +-0.03 +-0.68 +-0.57 +-0.82 +0,84 — 92.15 —+-0.91 —=0.73 + 0.15 -+ 0.85 +4-0.79 — 0.25 +-0.91 1.03 +-0.58 --0.57 +-1.27. +-1.24 —+-0.99 -+0.68 -+1.39 1.15 1.19 1.59 -4-1.14 -+1.38 +-1.51 -4-0.57 — 1.94 -+0.75 -+2.48 + 1.06 +-1.30 + 1.08 —0.14 -+1.62 -+-0.75 —164 + Pas \pasnowe СО © сл <> © vo 00 =— +++ © wo 31 № 4. Vgist. 49 49, 50 44, 49, 50 49 49 59, 64 32 № 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 225 224* 225 226 227 Ort der Beob Bonn ее. Padua Triest Hamburg Liverpool. . .. Dat. . 1852 März 7 10 Dr. E. von ASTEN, Ho DIAIDOININANI II SN LD D IN 14 12 54 AR. # CE релоинвишикь” Ber u ig Beob. or gg 29 29 29 29 29 29 28 28 4 9:36 9.20 9.45 9.44 9.15 6.49 5.80 ” 1.56 38.44 28 40.62 28 40.81 28 28 3 4 4 273 25 4 40.10 40.41 43.39 9.29 42.97 3.80 6.67 0.22 9.24 6.50 Rechn. 11548 11.18 11.16 10.98 10.78 7.22 6.90 42.91 42.83 *42,63 42.43 42.36 42.02 41.44 41.44 45.39 45.39 42.36 41.33 47.78 Beob. +-7039/ 172 43.7 BDD DOIINININININININNINNINNNIINIA Dec. # ES Rechn. 39’ 25.6 38 57.0 ‘838 55.4 38 35.9 38 14.0 32 39.1 32 11.8 41.5 37.6 27.6 18.1 14.3 57.7 29.3 Rechn.—Beob. Ba un ДА. В. 207 1.98 +-1.71 +-1.54 —+1.63 0.73 +-1.10 1.35 (-+4.39) 2.01 —+1.62 +-2.16 +-1.61 —1.95 +2.15 +-2.42 +-1.59 +2.16 2.09 —+1.28 * 156 u. 224. Diese beiden Beobachtungen sind durch starke Fehler entstellt, deren als Rümker angegeben hat. A Decl. № d. Vglst. + 84 — —+13.3 — + 4.5 64 +-24.8 70 +-28.1 70 —+19.0 58 —+14.9 58 +379 — + 5.9 53, 64, 71 —=19.6 70 +19.5 — + 8.8 67 +22.1 — — 0.6 61 —+17.6 — +-28.6 — —+23.6 69 70 —+20.7 70 +-25.6 70 -+25.4 56 Ursache ich nicht habe entdecken können. Vermuthlich ist der Comet mit anderen Sternen verglichen worden, Ein ganz abnormes Verhalten zeigen die von F. Kaiser zu Leiden und, in geringe- rem Mässe, die von Weisse in Cracau angestellten Beobachtungen. Bildet man an den Tagen, an welchen der Comet an diesen Orten beobachtet worden ist, die Mittel aus den übrigen Differenzen A A. R. und A Пес]. und stellt sie mit den zu Leiden und Cracau ge- hörenden zusammen, so erhält man: Tagesmittel. „EEE um NEE Eu Aa Аб +043 + 47 +0.32 — 14 +0.63 — 1.7 +044 + 7.3 +0.57 + 5.4 0.39 + 0.6 +-0.17 + 6.9 +-0.11 + 2.6 +048 + 7.7 +055 -+10.4 +128 +153 +1.82 +-17.3 Zahl der Beob. я [er] SID Ot © 8 DS чм = Cracau nn D Aa 45 +026 8/8 —132 — 8.8 —1.14 —7.3 —112 +92 — 2.36 —1.75 —1.13 Leiden Aa Аб 256 — 87 —2.75 —16.5 —286 —16.3 —3.01 —18.6 —2.89 —16.4 —2.15 — 10.9 —1.94 —128 —1.95 — 0.6 Mittel = —1558 Crac.—Mittel Leiden —Mittel. ARS SRE CEE m Ne Aa AÔ Au AS —017 +41 .—299 —134 1641-74 17—56 — 8.19. 2088 —3.43 —217 —1.51 +86 —3.40 —192 —12.53 —3.06 —23.3 —1.86 1.61 — 270—515 —3.22 —28.1 2377 2179 От Da alle Beobachter, welche über diesen Punkt еше Angabe machen, darin überein- stimmen, dass der Durchmesser der Nebelmasse des Cometen während dieser Erscheinung 3 Bogenminuten nicht überstieg, und dass dieselbe eine deutliche centrale Verdichtung zeigte, sollte man fast vermuthen, dass bei Reduction der Leidener Beobachtungen ein systema- tisches Versehen begangen worden sei, wenn eben nicht die Analogie mit den Cracauer Be- UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SUHEN COMETEN. 33 obachtungen vorhanden wäre. Leider kennt man nicht die Oeffnung der von Kaiser und Weisse angewandten Instrumente. Constante Unterschiede zwischen verschiedenen Reihen von Cometenbeobachtungen treten zwar sehr häufig auf, und die verschiedenen Erschei- nungen des Encke’schen Cometen, der keinen eigentlichen Kern zu besitzen scheint, ins- besondere diese, bieten gerade für das Studium der einschlägigen Frage ein reiches Mate- rial; auf diese Unterschiede aber bei Untersuchung der Bahn eines periodischen Cometen, wenn sie nicht, wie bei den Leidener Beobachtungen, ein gewisses Maass überschreiten, Rück- sicht zu nehmen, scheint mir nicht räthlich, da man doch nie wissen kann, welche Punkte in den verschiedenen Erscheinungen als correspondirend aufgefasst werden. Das Richtigste dürfte wohl sein, sich an die mit den lichtstärksten Instrumenten angestellten Beobachtungen zu halten. Nach den Berliner und Bonner Beobachtungen sind folgende Normaldifferenzen ange- nommen worden: Ephem. — Beob. Да AÔ 1852 Jan. 20.5 -+1:39 + 6.5 Febr. 12.5 -+0.40 — 0.6 März 85 -1.75 —+-19.9 Daraus erhält man die Normalörter: A.R.app. Red. ес]. арр. # Red. A.R.F1852.0 Decl.F 1852.0 1852 Jan. 20.5 23/15/2587 +073 495172379 +43 23/15/2610 +-4°51/ 28/2 Febr. 12.5 23 52 32.43 +0.54 -+7 53 43.0 -+3.6 23 52 3297 +7 53 46.6 März. 8.5 028 31.54 -1-0.39 +6 59 48.2 4-28 0 28 31.98 +6 59 51.0 2) Erscheinung 1855. Elemente. Ep. und Osc. 1855 Oct. 6.0 М. Berl. Zeit. M— 928°59 5:35 o— 57 57 56.55 52 = 334 26 16.15} п = 157 53 12.41 (M. Aequ. 1855.0 i= 13 8 4.65] и = 107652355 Planetarische Störungen. 1855 ndz w, rös 1855 nöz w, г65 Juli 7.25 —0'42 —341 +55 Aug. 8 +075 —70 -+4 15.25 -+0.26 —236 +39 16 -+0.69 —46 +3 23.25 <+0.61 —159 +19 24 +0.56 —29 +2 31.25 <+0.75 —106 + 8 Mémoires de l Acad. Imp, des sciences, VIlme Série. 34 Dr. Е. von ASTEN, Bei Berechnung der Ephemeride aus vorstehenden Elementen ist ein kleiner Fehler begangen worden, indem falsche Werthe für nô2 angebracht worden sind. Will man den- selben verbessern, so hat man an die Oerter der Ephemeride anzubringen: Aa Аб Да Аб ik ME AA Juli 317 922.020, 297 19 -+0.14 —2.1 Aug. 8 -+0.22 —2.3 25 -+0.17 —2.6 16 —0.19 —15 Correction der Sonnenlängen des Berliner Jahrbuchs AO = + 373. Ephemeride. Log. Entfernung 6" M. Berl. Zeit A.R. # Decl. F Ir. CMS TE Aberr.—Zeit 1855 Juli 9 8'42” 0:56 14° 3’ 96 9.6043 0.0122 8"31:9 10 8 49 19.91 15203 20/50 9,6197 0:0026 8200 11 856 35.36 12: 2225.6 9.6354 9.9930 8 93 12. 9253809 11 026.3 9.65. 9.9836 7593 13. 9105947 957 23.01 19.6669. 9.9749 7292 14 918 963 853 16.1 9.6897. 9.9653 7395 Ти, 92203 1 485.8 9.6983 9.9565 22303 16 9223247 6 41 52.6 9.7135 99480 07216 17. 9739 46.51 5 9437.5 979283 99397 9» 1187 7°9 4х 15.26 4 26 22:2 9742909298 Pt 773 SE 19 954 23.34 3 17. 9.3 9.7571 9.9241 657.9 20: 10 14729 277 199/109 9.9169 6510 2110191550 056 5.3: 9.7841 99Т 6 447, 22 10 16 48.31 015. 35.5: 9.7971 9.9098 26.3838 23: 10.24 25.97 ^ 1.27 53.4 9.8098 9.5978 6334 24 10:32 8.63 2 40 40.6 9.8220 9.8924 6 28.5 25 10 39 56.36 39341.3 9.835% 958874 6245] 26 10474913 5.7 4.8 9.8455 9.8530 62012 27 1055 46.84 6 20 20.7 9.8567 9.8791 6 16.8 25 108349291 71 33 24:4 9.8676 9.8757 613.9 29. 1156.27 8 46 0.6 9.8781 9.8730 611.5 30 12.20" 7.32 957 59.1 9.8588 9.80091 16 96 31 1128 22.07 1195.5 989830 /S 602 6 1885 Aug. 1 11 36 40.02 12 19 7.2 9.9079 9.8682 6 75 2 11 4560761 15:27 50.7 9.9175 798807776. 20 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. Log. Entfernung CN 6” M. Berl. Zeit А. В. # Decl. F LE. © Lv. & Aberr.—Zeit 1855 Aug. 3 11'53”23:30 —14°35’ 3'8 9.9965 9.8678 6” 7:1 1012 141718 15 40 34.8 9.9354 9.8685 6 7.7 И 16 44 12.4 9.9441 9.8697 6 8.7 6 12 18 36.22 17 45 47.4 9.9525 9.8715 6 10.9 7 12 26 59.90 18 45 11.3 9.9608 9.8738 612.2 8 12 35 21.99 19 42 16.3 9.9689 9.8766 6 14.6 ge аа: 20 36 57.9 9.9768 9.8799 617.5 10 1251 58.41 21 29 10.5 9.9844 9.8836 620.7 11 1500 11.28 22 18 51.5 9.9918 9.8877 6 24.3 12 13 8 19.66 23 559.4 9.9991 9.8922 6 28.4 13 13 16 22.88 23 50 33.5 0.0062 9.8971 6 32.7 14 13 24 20.35 24 32 34.9 0.0132 9.9023 6 37.5 15. 13.32 11.54 2512 5.1 0.0200 9.9078 6 42.5 16 13 39 55.95 2549 7.1 0.0267 9.9136 6 47.9 17 13 47 33.10 26 23 44.7 0.0332 9.9196 6 53.6 18 1355 2.70 26 56 1.6 0.0396 9.9258 6 59.6 19’ 14.2 994.44 27 26 1.7 0.0458 9.9323 7 5.9 20 14 9 37.99 27 53 51.4 0.0519 9.9389 7 12.4 Beobachtet wurde der Comet im Jahre 1855 nur am Cap der guten Hoffnung. Die Beobachtungen sind am Fadenmierometer des 81 füssigen Aequatoreals der dortigen Stern- warte mit der Vergrösserung 123 von Herrn Mann angestellt, die Vergleichsterne von demselben am Meridiankreise bestimmt. Vergleichsterne. N Gr. А. В. 1855.0 Decl. 1855.0 Zahl а. Beob. 1 , (a0) 9'10”36:68 + 9°54'197 4 2 (ER) 9 31 46.63 + 6 50 33.5 5 3 (8) 9 40 35.68 + 5 37 42.9 4 аи 9 48 4.54 + 430557 4 5 920) 955 13.30 + 3 12 41.5 4 6 (6.5) 1016 295 — 010 883 5 z 56а — 24040 5 8 Palo) 10302795. — 357455 4 I (10) 10 55 44.42 — 6 26 31.6 4 10 (10) 11. 345,50 — 727 25.1 4 11 (9.5) 11 1853.58 — 957 0.9 4 12 (7) 1127034232 —11 17 14.3 4 (A 36 Dr. Е. von ASTEN, № Gr. А. В. 1855.0 Пес]. 1855.0 Zahl а. Beob. h m 13 (10.5) 11.36 4077 -- 197191391 5 14. (7.5) 1200497. 170480010 5 15 (0 12282146 1815469 4 16 (11.5) а — 19 44 8.8 5 17 о 19.442901 — 038 582 011 18 (10.5) 12 52 46.67 —21 34 3.1 5 19 (5 13 TS TOM 2229220 8817 4 20 (10) 13,9, 3845: | —25 6.525 5 21 (10.5), 13.40 53.85 —25 55 53.8 5 Vergleichung der Beobachtungen des Cometen mit der Ephemeride. A.R. ф Лес]. EL Rechn. — Beob. D U Ель, AE RER LE Ve CENDRES En anses? Ve солнышко ce, Dat. M. Berl. Zeit Beob. Rechn. Beob. Rechn. AA.R. ADecl. NMd. Vglst. 1855 Juli 13 5/57/494 "are 5848 0:83 1 6 10 57.2 + 9557’ 117 56/540 tr 16 6 4 57.0 + 6 41 45.8 41 38.8 — 7.0 2 6 25 27 9 32 39.14 40.00 —+-0.86 17 551 49.9 + 5 35 123 35.07 —11.6 3 6 8 36.9 9 39 48.40 4911 0.71 625 5.7 + 5 33 39.6 33 26.6 —13.0 18 550 35.9 + 497 15 26491 —12.4 4 6 8 51 9 47 4.77 5.72 -+0.95 1:97 762°3840:8 9 54 23.55 24.48 0.93 5 6 23 10.3 + 3 16 19.0 16 2.0 —17.0 6 34 32.8 9 54 32.90 33.94 +-1.04 22 5 49 43.5 10 16 44.11 45.03 +-0.92 6 6 1 46.6 — 0 15 17.3 15 40.8 —93.5 24 611 6.3 — 2 40 59.0 41 14.3 — 15.3 7. 6 25 34.8 10 32 15.59 16.88 +-1.29 95 554 50.2 — 353 12.5 53 32.0 —19.5 8 6 11 12.1 10 39 58.91 60.02 +1.11 6 28 30.1 — 3 54 55.5 55 14.8 —19.3 27 6 20 55.6 — 6 21 92 21 24,5 —15.3 9 6 32 53.0 10 55 56.49 57.81 +1.32 28 6 12 43.8 — 733496 34 3.0 —13.4 10 6 30 19.5 11 3 58.06 59.53 +1.47 30 6 17 58.8 11 20 11.68 13.48 —+1.80 11 6 32 31.0 — 9 59 24.3 59 35.9 —11.6 6 48 58.6 11 20 22.32 24.10 —+1.78 31 6 7 13.0 —11 9 16.6 9 27.0 —10.4 12 6 22 4.0 11 28 28.54 99.68 —+1.14 6 36 15.1 —11 10 39.5 10 52.5 —13.0 6 50 55.5 11 28 38.59 39.63 +-1.04 7 5 10.0 —11 12 49 12 175 —12.6 7 18 23.4 11 28 47.83 49.11 —+1.28 Aug.i 627 18.4 11 36 48.92 49.49 -+0.57 13 6 37 42.4 —12 20 46.2 20 56.3 —10.1 6 46 57.7 11 36 55.55 56.30 +-0.75 TR, —12 21 495 22 0.8 —11.3 715 44.6 11 37 5.33 6.29 0.96 6 616 54.8 —17 46 11.0 46 30.1 —19.1 14 6 39 24.4 12 18 48.19 50.02 —+1.83 eo IE —18 46 14.1 46 29.4 —15.3 15 6 53 46.3 12 27 17.43 18.69 -+1.26 723:300.7.0. —18 47 53.2 48 87 —10.5 7 29 18.9 12 27 30.05 31.10 +1.05 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCK E’SCHEN COMETEN. 37 А.В. # Пес]. LE Rechn. -- Beob. | D “чаи EEE ить. зи CERN ету” OS un u un ve ame cn, Dat. M. Berl. Zeit Beob. Rechn. Beob, Rechn. ДА.В. ADecl. №4. Velst. 1855 Aug. 8 6'31”18°6 г —19°43’16%4 43’297 —133 16 6 50 45.2 12 35/3890 39:66 +-0:76 7 9 32.1 —19 44 39.6 44 58.5 —18.9 7 22 11 1235 49.56 50.53 +-0.97 9 6 30 54.8 —20 37 55.6 38 6.8 112 17 6 48 338 1243 57.64 58.54 : +-0.90 10010958 —20 39 5.6 39 14.6 9.0 7 19 445 1244 8.01 9.33 +-1.32 7 46 7.6 —20 40 36.9 40 54.0 171 10 641 16.2 —21 30 23.1 30 38.0 19 18 656 91 1252 16.38 17.71 1.33 7 10 33 —21 31 26.4 31 39.1 —12.7 7 27 30.7 12 52 27.26 28.48 +1.22 1100622270 —22 19 30.9 19 40.7 — 9.8 19 6 45 91 13 025.12 26.66 +1.54 7 7159 —22 20 549 21 71 122 7 32 15.8. 13 041.22 42,72 +150 12 6 43 14.2 —23 7146 722.0 Е: 20 70539 13 838.39 39.92 1.53 7 17 10.6 —23 8159 8 26.7 —10.8 ; 734 75 13 850.14 51.40 +-1.26 16 632 43.3 —25 49 40.5 49 55.8 — 153 21 649 9.5 13 40 10.29 11.66 +-1.87 7 3 215 —95 50 25.0 50 416 —16.6 7 19 547 13 40 20.70 21.50 0.80 7 37 39.7 —25 51 10.8 51 32.6 —21.8 Fasst man die Beobachtungen Juli 13 — 19, Juli 27 — Aug. 1, Aug. 9— 16 zu- sammen, so erhält man die folgenden Normaldifferenzen und Normalörter des Cometen: AA.R. ADecl. A.R.app. F Decl. app- # АВ. L 1855.0 Decl. 1855.0 1855 Juli 170 +088 —134 9/37"5690 + 5051451 NETT + 5°51/47/1 Jul 50.0 4121. —12.2 1118 298 — 959515 Il 18 155 —959448 Aug.12.0 +128 —132 13 61674 —23 54 13.6 13 61551 —23 54 3.1 Encke hat in seiner 8. Abhandlung aus denselben Gruppen die folgenden, auf das wahre Aequinox bezogenen, Positionen gebildet: A.R. app. # Пес]. app. # 1855 Juli 17.0 9"37”5 6:87 + 5°51'49"7 Juli 30.0 1118 2.86 — 939 50.6 Дис. 12.0 13 616.45 —23 54 14.5 Die Unterschiede von obigen Zahlen sind wohl dem Umstande zuzuschreiben, dass die Ephemeride, welche Encke zur Vergleichung diente, den Lauf des Cometen nicht so nahe darstellt, wie die von mir benutzte. Ein bedeutenderer Fehler aber ist dadurch entstanden, dass Encke dieselben Positionen auf derselben Seite seiner Abhandlung auch als für das mittlere Aequinox 1855 Juli 1 geltend anführt, und ich, dadurch getäuscht, dieselben nur durch Anbringung der Präcession auf 1855.0 reducirte. Die auf diese Weise entstellten Oerter sind von mir bei Ableitung der definitiven Resultate angewandt und also statt der richtigen Werthe die folgenden angenommen worden: 38 Dr. E. von ASTEN, Decl. / 1855.0 + 5°51’50”8 — 939 40.8 —23 54 4.9 А. В. 4 1855.0 1855 Juli 17.0 9’37“55:30 Julie 30:0, 11.18, 1.35 Aug.12.0 13 6 14.87 Die corrigirten Oerter stimmen weit besser mit den definitiven Elementen überein, als diese. 3) Erscheinung 1858. Elemente. Ep. und Osc. 1859 Jan. 28.0 M. Berl. Zeit. r M= 30°18'31:61 o— 57 49 17.90 Я — 334 28 0.63 r—157 57 0.54 : M. Aequ. 1858.0 1944307125 | 107396302 $ — BB — р, — + 0.104418 op — — 3.68 Planetarische Störungen. 1858 пб2 w, rös 1858 nöz wi rös Aug. 1.5. +798 41734199 Sept. 10.5 +466, +194 90 9.5 7.26 175 —177 18.5 4.01 +202 —67 17.5 658 1791 26.5 -+3.35 +208 —43 25.5 +5.92 182 —133 Oct. 4.5 +2.67 212 —16 Sept. 2.5 -+5.29 +1838 —112 12.5 -+1.99 -+210 +12 Correction der Sonnenlängen des Berliner Jahrbuchs AO = + 4/8. Ephemeride. Log. Entfernung. 12" M. Berl. Zeit „AR. # Decl. # v. © я. = Aberr. — Zeit. 1858 Aug. 1 3502705 -+29°52’55’6 0.1830 0.1999 13” 87 2:18, 3394.89 30:2. 8:14:3 0.1792, 20.1943 72255855 304.307 29.40 30 23 32.6 0.1754 0.1886 12 48.4 4 4 1 4.78 30 38 49.7 0.1715 0.1829 12 38.4 5 4 447.23 3054 45 0.1675 0.1771 12 28.4 6 4 8 34.96 3 119116.2. 0.0.1685 7 0:1713 122154 110411222819 31 24 23.5 0.1594 0.1655 12 8.6 8 416 27.12 31739 25.5. - 0.1552. 0.1596 117588 9 420 32.00 31054 20.7: ..0.151079043537° 7197494 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 12” M. Berl. Zeit 1858 Aug.10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 А. В. # 4"24"43:06 429 0.55 4 33 24.72 4 37 55.84 4 49 34.15 4 47 19.95 4 52 13.50 4 57 15.09 5 294.98 5 743.46 5 13 10.80 5 18 47.25 5 24 33.08 5 30 28.52 5 36 33.79 5 42 49.08 5 49 14.57 5 55 50.38 6 2 36.61 6 9 33.32 6 16 40.50 6 23 58.10 6 31 25.99 639 3.97 6 46 51.79 6 54 49.10 7 2 55.48 ZI11043 7 19 33.38 728 3.65 7 36 40.52 7 45 23.18 7 54 10.77 8 3 2.38 8 11 57.06 8 20 53.83 8 29 51.71 Decl. E +32° 9’ 80 32 23 45.0 32 38 10.7 32 52 23.0 33 6 19.7 33 19 58.4 33 33 16.5 33 46 11.5 33 58 40.1 34 10 39.1 34 22 4.8 34 32 53.3 34 43 0.5 34 52 21.9 35 052.6 35 827.4 35 15 0.8 35 20 26.9 35 24 39.5 35 27 32.1 35 28 58.0 35 28 50.2 35 27 1.4 35 23 24.2 35 17 51.3 35 10 15.2 35 0 28.3 34 48 24.2 34 33 55.5 34 16 55.4 33 57 18.5 33 34 59.4 33 9 53.6 32 41 57.4 5211 8.3 31 37 24.8 31 0 46.5 Log. Entfernung. Ev. O Я у. 6 0.1467 0.1477 0.1423 0.1417 0.1379 0.1357 0.1334 0.1296 0.1288 0.1235 0.1242 0.1174 0.1195 0.1113 0.1147 0.1052 0.1098 0.0991 0.1048 0.0929 0.0997 0.0868 0.0946 0.0806 0.0893 0.0744 0.0840 0.0683 0.0785 0.0622 0.0730 0.0562 0.0673 0.0502 0.0615 0.0443 0.0556 0.0384 0.0496 0.0326 0.0434 0.0269 0.0372 0.0213 0.0307 0.0158 0.0242 0.0104 0.0175 0.0052 0.0107 0.0001 0.005 9.9952 9.9965 9.9906 9.9892 9.9861 9.9817 9.9819 9.9740 9.9780 9.9661 9.9743 9.9580 9.9709 9.9497 9.9678 9.9412 9.9650 9.9325 9.9625 9.9285 9.9605 Aberr — Zeit. 11"39:4 11 29.7 11 20.3 11 10.8 11 1.4 10 52.2 10 45.1 10 34.2 10 25.3 10 16.5 10 7.8 9 59.2 9 50.8 9 42.5 9 54.4 9 26.5 12.8 JA? 923.8 8 56.5 8 49.6 8 42.8 8 36.2 8 29.8 8 23.7 8 17.8 8 12.2 8 7.1 8 2.0 7 57.4 1 53.2 7 49.1 7 45.5 7 42.2 7 39.2 № 96.5 7 34.4 59 > D O0 I O1 O0 10 15 12” M. Berl. Zeit 1858 Sept. 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27. 28 29 30 Oct. 1 Le) © © D IN CR © bd Autorität Mer. Beob. Berlin » » » » Bonn. Beob. 6. Bd. Mer. Beob. Berlin » » » » » » Bonn. Beob. 6. Bd. Mer. Beob. Berlin Bonn. Beob. 6. Bd. Mer. Beob. Berlin Dr. E. von ASTEN, А. В. & Рес. # 8"38"49572 -+30°21’13”5 8 47 46.91 29 38 48.7 8 56 42.34 28 53 34.8 9 535.13 28 5 36.2 9 14 24.49 27 14 58.4 9:93 9.67 26 21 47,8 9 31 50.03 DD 9 40 24.98 24 28 18.1 9 48 54.07 23 98 15.5 9 57 16.93 29 96 13.1 10 5 33.30 21 22 20.2 10 13 43.02 20 16 46.0 10 21 46.04 19 9 39.8 10 29 42.41 18% 19104 1037 32429 16 51 26.6 10 45 15.93 15 40 36.7 10 52 53.67 14 28 47.7 11 0 25.95 13216 6.2 110 7 53191 194. 9.3814 11 15 16.39 10 48 29.8 11 22 35.89 9 33 44.9 11 29 52.55 8 18 27.4 1103707100 У и 11 44 20.75 5 46 30.3 1151 34.08 4 29 56.8 Vergleichsterne. А. В. 1858.0 Пес. 1858.0 № 4"10”47°57 -+31918' 57/9 15 421 32.09 32 8 38.6 16 4 22 58.51 31 59 0.6 17. 4 29 36.12 PAP ET) 18 4 34 16.65 32 58 17.3 19 451 6.35 33 183 20 4 56 48.98 33 43 10.8 21 5 3 23.30 33 54 46.0 22 5 6 55.57 34 8 48.9 23 6 38 47.56 3525 5.7 24 7 9 57.62 34 1.1 25 7 23 54.29 34 413 26 7 28 56.85 34 36.5 217 7 38 11.59 33 36.8 28 Log. Entfernung. DR, ОЕ a Aberr.— Zeit. 9.9143 9.9588 7327 9.9048 9.9575 731.3 9.8951 9.9566 ° 730.4 9.8850 9.9561 729.9 9.3749 9.9561 729.9 9.8643 9.9565 730.3 9.8534. 019 05740 73180 9.8422 9.9587 732.6 9.8306 9.9604 734.3 9.8187 9.9626 7 36.7 9.8064 9.9652 739.4. 9.7937.‘ 19:9683 7297 9.7807 9.9718 746.5 9.7673 19.9757 750.7 9.7536 9.9800 755.3 9.7395 1.9.9847. 8 05 9.7250 099897: 8 6.1 9.7102, 01919951 Boa 9.6951 0.0009 818.8 9.6798 0.0070 8 25.8 9.6642 0.0134 8 33.3 9.6486 0.0200 841.2 9.6330 0.0268 849.4 9.6176 0.0338 858.0 9.6026 0.0410 9 7.0 Autorität А. В. 1858.0 Decl. 1858.0 Pulkowa 6. Bd... Piazzi u. Weisse.. Bonn. Beob. 6. Bd. Mer. Beob. Berlin Bonn. Beob. 6. Bd. » » Mer. Beob. Berlin Gr. 7. y. Cat. (64). Bonn. Beob. 6. Bd. » » Mer. Beob. Berlin » » Bonn. Beob. 6. Bd. Mer. Beob. Berlin 7/38"2055 +33945' 344 7 41 54.29 33 35 13.3 7 44 31.86 33 4 61 7 45 33.50 33 30 52.9 7 55 4.45 33 25 29,5 7 56 33.06 32 53 52.0 7 56 51.27 33 6 17.7 8 2 44.14 32 53 58.7 8 6 52.05 32 36 24.1 8 9 44.18 32 14 46.5 8 14 4.50 32 2 74 8 17 15.15 81 35 41.3 8 43 31.77 30 22 58.3 8 51 15.00 29 33 40.4 © O0 I $ SZ O5 D = 10 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES EN CK E’SCHEN ÜOMETEN. Autorität Gr. 7. y. Cat. (64) Bonn. Beob. 6. Bd. Mer. Beob. Berlin » » Bonn. Beob 6. Bd. А. В. 18580 Decl. 1858.0 815574163 28027’ 25/8 9 91320 28 0478 9 16 25.86 7.5 9 29 41.75 95 18 35 9 35 15.81 11.3 Vergleichung der Beobachtungen des Cometen mit der Ephemeride. А. В. # „m mama N Carmen вить, Ort der Beob. Dat. М. Berl. Z. Beob. Rechn. Berlin. ...... 1858 Aug. 7 1314308 4/19/4122 4042 EL Re ER 9 14 0 18.7 4 20 52.69 52.74 » 10 13 16 29.0 4 24 56.81 56.58 Dee ee 11 14 8 30.1 4 29 24.44 23.84 И. 13 13 40 19.7 4 38 16.26 15.00 Cambridge E... 16 1345 57 4 52 35.52 35.23 Berlin. ...... 17 13 47 16.3 4 57 37.55 37.88 » Hr 18 13 26 15.1 5 2 44.22 43.80 DU len 19 13 45 52.0 р 8 675 721 DE Se Sept.2 14 22 34.7 6 39 49.52 49.84 Cambridge E... 13 52 22.6 7 11 48.94 49.40 Königsberg. . 8 1121 94 7 27 49.52 49.80 Berlin,:...... 14 14 24.0 7 28 50.65 51.63 Königsberg ... 9. 12 34 29.0 7 36 53.45 52.97 Berlin. ...... 13 39'35.0 Эт 15.97 16.50 Washington... 19 49 18.2 7 39 30.48 30.27 Kremsmünster... 10 1234 41.2 7 45 35.21 35.84 Königsberg ... 13 26 58.6 7 45 52.17 54.91 Berlin. ...... 13 50 23.1 7 46 3.58 ВИЙ Königsberg ... 11 № 9 36.5 7 53 52.53 52.23 Тееп....... 14 41 4.0 7 55 9.81 10.08 ыы. 1 1458 3.3 Berline à 15 20 33.9 7 55 24.12 24.59 Kônigsberg ... 12 12 24 248 8 3 11.39 11.42 Kremsmünster... 15 39 44.0 ЗА 28.19 12579 Washington... 19 47 44.7 8 5 55.66 55.73 Ве и. 13 13 50 31.9 8 12.37.98, 3821 Leiden....... 13 50 57.0 И ИИ а 14 45 27.8 8 12 58.38 58.65 Kremsmünster.. 15 25 46.5 8 13 12.94 13.66 Berlin NE... 14 14 34 20.7 8:91 50.25’ 51.45 Kremsmünster 16 15 47 37.9 8 40 15.16 14.75 Wien. .-..... 17 13 27 48.6 8 48 19.61 19.62 Berlin ne 15 29 6.8 899 3.99 Frl Kremsmünster. . 5) в al 8 49 4.83 5.90 Königsberg ... 18 1249 10 8 57 0.41 - 0.52 Kremsmünster... 19 1519 13 9 6 47.85 48.52 Berlin. ... 20 159, 9 11 9 15 39.84 33.68 Del na) 22 15 22 54.6 9 88 1.55 2.93 Kremsmünster.. 15 32 9.8 9393.15.37 26.26 Königsberg ... 29 1523 04 10 30 48.67 49.02 Berlin....... Oct. 1 16 35 40.5 10 46 43.65 43.99 р 4 17 2729:8 11079526.21 2671 De een nn à 6 16 46 31.1 11 24 2:26 2:98 о а 7 17 7.481 11 3194112. 95,60 Indem er die Mittel aus den 8 Berliner 41 Autorität А. В. 1858.0 Decl. 1858.0 Piazzi u. Weisse.. 10/30” 915 18° 0’588 Мег. Beob. Berlin 10 45 21.18 15 29 38.1 » » 11 7 57.18 11 43 8.9 » » 11 21 6.13 9 19 49.3 » » 11 31 27.51 8 10 53.5 Decl. # Rechn.-— Beob. un чак Te ee an Beob. Rechn. AA.R. ADecl. №4. Vglst. 31024’ 5477 9295/1073 —080 +156 il 31 55 27.6 55 35.1 40.05 + 75 3 ЗИ И 9 54.9 —0.23 — 6.8 7 32 24 55.9 95 28 —060 - 6.9 4. Не И 59 Я —126 —+145 |5) 33 34 18.3 38 53.0 —0.29 —95.3 6 33 46 57.9 47 83 —+0.38 -+10.4 y В ви вии —0.42 +19.0 8 34211 22:0 11 507 +0.48 -+ 8.7 9 35 295251 971565 0.32 + 4.0 10 SARA О ПИЩИ 40.46 — 3.5 11 34 17 183 17 249 -+028 - 6.6 13 34 15 12.0 15 12:3 0.938 + 05 12 33 56 44.2 56 48.3 —048 + 4.1 15 33 55 55.1 5512 <+0.53 — 3.9 14 33. 50. 12:5, 5022023 —0.21 + 7.7 15 39.94: 11191345251 +0.63 +13.2 16 2) abi ЗИ Bi 38 (2.74) — 14 17 33 88 9.9 33 10.0 —0.11 + 01 18 33 10 47.0 10 491 —0.30 .+ 2.1 19 +-0.27 20 33 6411 6 36.6 — 4,5 21 33. 6 14.9 6 10.5 0.47 — 44 241 32 41 37.5 41 27.5 +003 —10.0 22 327.30 95.91 37 96.5 0.66 — 8.7 23 32 32 14.3 :32 15.7 0.12 + 1.4 23 В 9 25 8 39.2 0.93 — 6.5 25 32 9 50 8 38.5 -+1.19 —96.5 24 32 7 23.8 ND AT +-0.27 + 0.9 25 32 6 30.1 6 29.8 0.72 — 0.3 25 31783080995 239031.6, 1:20. 2176 26 80 14 47.5 14 426 —0.41 — 49 27 29 36 10.7 36 8.0 40.01 — 2,7 28 297327326 32 948 0.88 — 78 28 29 32 20.7: 32 19.6 —+107 — 1.1 28 28 52 46 51 595 0.11 — 5.1 29 27 58 54.9 58 45.6 +0.67 — 9.3 3 27 8 19.1 8 8.1 0.84 —11.0 31 25 18 17.0 18 10.3 +138 — 6.7 32 25 17 498 17 483 0.89 — 15 33 17 51 395 51 24.8 -+0.35 —14.7 34 15 27 10.2 26 56.5 +-0.36 —13.7 35 11 47 20.0 47 7.0 +0,50 —13.0 36 9 19 9.1 18 48.4 +0.72 —20 7 37 8 2 40.7 2 18.1 . -+1.48 —22.6 38 Beobachtungen des August, den 6 Beobach- tungen von September 8 — 14 und den 4 Beobachtungen des October nahm, hat Encke für diese Erscheinung die folgenden Normalörter gebildet: Mémoires de l'Acad. Пир. des sciences, VlIme Serie, 42 Dr. E. von ASTEN, Ephem. —N. 0. PT 1 070 1 x A.R.app. # Decl. app. & AR 18580 Decl. & 1858.0 AA.R. ADecl. 1858 Aug: 13.5 4375611 -1-32052/ 13/6 4/37"5380 32959’ 08 —027 + 94 Sept. 11.5 754 10.12 +33 9 562 754 6.75 +33 9564 +065 — 2.6 Oct... 5.5 1 11/15 15:53 % #10 48 469 1115 1941 041049 05 +056 ra Vergleicht man dieselben mit der Ephemeride, so erhält man die angeführten Diffe- renzen, während aus den Beobachtungen selbst folgt: AA.R. A Decl. 1858 Aug. 13.5 —0:31 + 9/4 Sept. 11.5 -+0.67 — 2.7 Oct. 5.5 -+0.76 —15.0 4) Erscheinung 1861 — 1862. Die Erscheinung von 1861 — 1862 gehört zu den sehr wenigen, in welchen der Co- met in beiden Zweigen seiner Bahn beobachtet worden ist. Einigermaassen vollständige Be- obachtungsreihen vor und nach dem Perihel sind ausserdem nur einmal, im Jahre 1842, er- halten worden. Aus der Combination so vertheilter Beobachtungen lässt sich allein Auf- klärung über die Reactionskräfte erwarten, welche die Bewegung der Cometen beeinflussen müssen. Dieselben können sich, wie mir das beim Encke’schen Cometen fast bewiesen scheint, in beiden Zweigen der Bahn aufheben, obgleich das a priori höchst unwahrschein- lich ist, und deshalb darf man aus den successiven Erscheinungen der periodischen Cometen in Bezug auf diese Frage nicht hoffen, erhebliche Aufschlüsse zu erhalten. Aus diesem Grunde hatte ich mir vorgenommen, die Beobachtungen von 1861 — 1862 einer beson- ders sorgfältigen Discussion zu unterziehen, wesshalb die zugehörigen Sonnenörter strenge aus den Tafeln von Le Verrier berechnet wurden. Da dieselben eventuel auch bei anderen Untersuchungen gebraucht werden können, werden sie unten mitgetheilt werden. Meinen Plan habe ich später wieder aufgegeben, weil ich bemerkte, dass Aenderungen der Ele- mente nach dem Perihel sich mit besonders kleinen Factoren auf den geocentrischen Ort übertragen. Ausserdem zeigen die Beobachtungen am Cap der guten Hoffnung bedeutende constante Unterschiede gegen die europäischen und amerikanischen, was um so merkwür- diger ist, als jene mit einem besonders kräftigen Instrumente, dem 81 füssigen Aequatoreal der Capsternwarte, angestellt worden sind. Ich ergreife die Gelegenheit, um es zu urgiren, dass es äusserst wichtig ist, den Cometen auch nach dem Perihel zu verfolgen, wo er immer nur auf der südlichen Halbkugel sichtbar ist. Viele Gelegenheiten dazu sind bisher unge- nützt vorübergelassen worden, so z. B. die bei der letzten Erscheinung von 1875. Um einigermassen sichere Schlüsse ziehen zu können, sind wenigstens zwei vollständige Be- obachtungsreihen nöthig, da nur so eine Schätzung des in jeder begangenen persönlichen Fehlers möglich ist. Die Güte der neueren Capbeobachtungen lässt es doppelt wünschens- werth erscheinen, dass die Möglichkeit einer Controle durch eine andere Reihe gleich- zeitiger Beobachtungen geboten ist. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 43 Elemente. Ep. und Osc. 1862 Mai 22.0 M. Berl. Zeit. M= 31°15 6:32 p— 5751 17.64 N —= 334 30 57.93 nm 1983. 177.14 М, Авода, 1862:0, О ЭТА 51.82 | u— 1074740463 и = + 0.104418 p —= — 3.680 Planetarische Störungen. 6” M. Par. Zeit. пб w rös 6” M. Par. Zeit. пд w rös Ос — 19.45 | — 38. —10 1861 Dec. 29 —642 —343 -+19 10 —18.36 —375 — 8 1862 Jan. 6 —5.35 —343 +18 18 —17.02 —372 — 4 14 —4.27 —542 +14 26 —15.70 —368 — 1 22 —3.20 —335 +8 Nov. 3 —1442 —363 + 3 80 —2.15 —311 — 1 11 —13.19 —359 + 6 Febr. 7 —1.25 —265 —10 19 —11.98 — 3555 + 9 15 —0.57 —206 —15 27 —10.81 —351 +12 23 —0.07 —157 —16 Dec. 5 — 9.68 —348 +15 März 3 -+0.20 —118 —15 13 — 8.57 —345 +17 11 +0.36 — 89 —13 21 — 7.49 —344 +19 19 -0.48 — 65 —I1I Oerter der Sonne nach den Tafeln von Le Verrier für das mittlere Aequinox 1862.0. 6” M. Par. 1861 Sept. Oct. Nov. 1862.0 Aequator 1862.0 DE N a EEE mann Ense N san = Z.! Länge 4. ©) Br.d. ©) Rad. vect. Log. æ. Log. y. Los. 2. 28 1850341070 —008 1.0011673 9.9984515, 8.9500651, 8.5874817» 2 189 30 29.03 —048 1.0000344 9.9940073, 9.1805252, 8.8179538, 6 193 27 21.71 —041 0.9988784 9.9874240, 9.3288447, 8.9662667,, 10 197 24 44.57 +-0.08 0.9977067 9.9786313, 9.4375728„ 9.0749825„, 14 201 22 35.37 -0.48 0.9965434 9.9675417, 9.5227279, 9.1601329, 18 205 20 55.76 -+0.45 0.9954097 9.9540348, 9.5921159, 9.2295216, 22 209 19 4804 0.10 0.9943155 99379475n 9.6501169», 9.2875275,, 26 215 19 14.69 —0.39 0.9932614 9.9190663, 9.6994316, 9.3368475, 30 217 19 16.39 —0.74 0.9922888 9.8971193, 9.7418296, 9.3792485, 3 221 19 51.24 —058 0.9912348 9.8717634n 9.7785262, 9.4159431, 7 225 20 53.52 —0.08 0.9902490 9.8425741, 9.8103918, 9.4478042, 11 229 22 19.23 +0.24 0.9898016 9.8090066» 9.8380831» 9.4754930,, 15 233 24 7.35 -0.16 0.9884155 97703278, 9.8621062, 9.4995168; 19 237 26 19.00 —0.23 09875986 9.7255266, 9.8828517, 9.5202651» 23 241 28 5538 —0.71 09868606 9.6731691, 9.9006188, 9.5380355» 27 245 31 57.46 —0.97 0.9861932 9.6111457, 99156357» 95530537» 6* 44 6% M. Par. 1861 Dec. 1862 Jan. „ Febr. März 6” M. Par. Zeit. 2. 1 1861 Oct. Dr. E. von ASTEN, 0.9855808 0.9850149 0.9845069 0.9840768 0.9837387 0.9834995 0.9833536 0.9832851 0.9832771 0.9833319 0.9834628 0.9836845 0.9840049 0.9844214 0.9849159 0.9854680 0.9860687 0.9867256 0.9874497 0.9882506 0.9891285 .0.9900676 0.9910435 0.9920410 0.9930596 0.9941066 0.9951927 0.9963225 0.9974843 Ephemeride. Decl. app. # 19° 3'14.2 18 57 18 50 18 43 `18 36 18.28 18 19 57.2 18. 21 18.2 17 52 17 42 17 31 17 21 117009 1862.0 Je RER EE 3 Länge d.&) Br.d. (©) Rad. vect. 249035’ 2333 — 0/71 253 39 6.98 —:0.18 257 43 9.56 <+-0.09 261 47 7.30 —0.04 265 51 20.40 —0.46 269 55 42.62 —0.91 274 0 14.59 —1.06 278 4 55.21 — 0.71 282 9 39.41 — 0.18 286 14 20.40 —+0.04 290 18 53.79 — 0,15 294 23 17.66 — 0.59 298 27 32.41 —0.98 302 31 39.02 —1.04 306 35 37.50 —0.62 310 39 2433 — 0.09 314 42 53.50 -+0.08 318 45 59.88 —0.15 "322 48 41.20 —0.60 326 50 57.10 —0.97 330 52 49.73 —0.92 334 54 9062 —0.46 338 55 28.46 0.00 342 56 8.56 0.07 346 56 16.59 —0.23 350 55 49.89, —0.68 354 54 48.40 —1.01 358 53 14.40 —088 2 51 11.87 —0.39 А. В. app. # h 9: 10 24409260 3 02153.12 4. 0 19 31.33 5 0.17. 7.45 6 0 14 41.64 7. 0 12 14.04 8 0 9 44.80 9 0 714.08 10 0 4 42.05 11 0.2 8.88 12123.59. 34.7% 13 2356 59.81 142 12554 24.26 154255184827 16 :23:49212.03 16 58 16.1 Log. æ. 9.5361926,, 9.4428782,, 9.3210553,, 9.1480060,, 8.8518330,, 7.0889567,, 8.8367336 9.1406444 9.3162548 9.4393067 9.5333129 9.6087192 9.6710873 9.7237245 9.7687455 9.8075742 9.8412200 9.8704323 9.8957829 9.9177140 9.9365685 9.9526066 ` 9.9660246 9.9769767 9.9855905 9.9919691 9.9961935 9.9983180 9.9983673 Log. E Aequator 1862.0 ARE DE о” `` Te бить. Log. y. Log. 2. 9.9280722, 9.5654884, 9.9380581, 9.5754710, 9.9457014, 9.5831126, 9.9510890, 9.5885011, 9.9542812, 9.5916957„ 9.9553122, 9.5927299, 9.9541864, 9.5916044, 9.9508827, 9.5882987, 9.9453581, 9.5827710, 9.9375573„ 9.5749689» 9.9274064, 9.5648191, 9.9148022, 9.5522178, 9.8996025, 9.5370208, 9.8816153, 9.5190343, 9.8605896, 9.4980059, 9.8362094, 9.4736219, 9.8080819, 9.4454931, 9.7757047n 9.4131178, 9.7384064n 9.3758240) 9.6952685» 9.3326906, 9.6449918,, 9.2824146,, 9.5856804, 9.2230985, 9.5144472, 91518590, 9.4265947, 9.0640051, 9.3136339,, . 8.9510516,, 9.1576122, 8.795049 8.9081663» 8.5456440, 8.2491125, 7.8867860, 8.6584986 8.2958651 4 % ntfernung. ARR SER DEEE “чела CARNET вить, dv. 8 Aberr.—Zeit. # у. (5) 0.3216 0.3195 0.3173 0.3151 0.3129 0.3107 0.3084 0.3061 0.3038 0.3015 0.2991 0.2968 0.2944 0.2920 0.2895 0.0478 0.0437 0.0396 0.0357 0.0318 0.0281 0.0244 0.0209 ‚ 0.0175 0.0142 0.0110 0.0079 0.0050 0.0022 9.9995 9"15:6 9 10.4 "9.5.3 9 0.4 8 55.6 8 51.0 3 46.5 * 8 49,3 8 38.2 8 34.2 8 30.5 8 26.9 8 23.5 8 20.2, 8 174 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCK E’SCHEN ÜOMETEN. Log. Entfernung. An CORRE ое 6" M. Par. Zeit A. 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В. app. # 20"46”31:33 20 41 21.63 20 36 47.72 20 32 54.26 20 29 43.47 20 27 15.59 20 25 28.99 20 24 20.76 20 23 47.24 93 44.39 24 8.17 24 54.66 26 0.31 97 21.91 28 56.70 30 42.25 32 36.50 20 34 37.68 20 36 44.33 20 38 55.21 20 41 9.95 20 43 95.61 20 45 43.54 20 48 2.44 20 50 21.80 20 52 41.19 2055 0.29 20 57 18.79 20 59 36.46 91 153.08 21 4 8.52 21 6 22.64 21 8 35.33 21 10 46.50 21 12 56.08 21 15 4.03 21 17 10.30 © NN MEME ND D ND D D D Le © Decl. app. # —17°34 25.9 18 42 30.6 1945 2.8 20 41 26.5 21.31.27.9 197 52 49.0 24 52.2 51 49.8 14 14.4 32 37.6 47 29.2 59 16.4 25. 18 23:2 29151 11:0 25 19 58.1 25.23, 1.0 25 24 33.2 25 24 46.8 23 52.2 21 58.4 191150 15 42.6 2511 33.3 25 6 49.8 DD DD DD ND ME NI 5 & 1 & & & D Le Qt ©“ © D D QU с 25 1 36.9 24 55 58.2 24 49 57.2 24 43 36.7 24 36 59.6 24 30 8.2 2423 4.5 24 15 50.3 24 8 27.3 24 056.7 23 53 20.0 23 45 38.3 Log. Entfernung. Lo 9.5328 9,5314 9.5327 9.5368 9.5434 9.5523 9.5630 9.5753 9.5889 9.6034 9.6185 9.6339 9.6496 9.6653 9.6809 9.6963 9.7114 9.7262 9.7407 9.7548 9.7686 9.1819 9.7949 9.8075 9.8198 9.8517 9.8452 9.8544 9.8653 _ 9.8759 9.8862 9.8962 9.9059 9.9153 9.9245 9.9335 9.9422 LI v.5 Aberr.— Zeit. 9.8208 9.8310 9.8424 9.8549 9.8680 9.8815 9.8952 9.9088 9.9223 9.9354 9.9481 9.9603 9.9721 9.9833 9.9941 0.0043 0.0142 0.0236 0.0325 0.0410 0.0491 0.0569 0.0643 0.0714 0.0781 0.0846 0.0908 0.0967 0.1024 0.1079 0.1131 0.1181 0.1229 0.1275 0.1320 0.1362 0.1403 5"29:5 5 37.3 5 46.2 5 56.4 6 73 6 18:8 7 6 31.0 6 45.4 6 56.2 es)" 7.217 7 34.2 7 46.8 7 58.9 Sl) 8 22.7 8 34.2 8 45.5 8 56.4 910.9 PTS 9 27.4 9 37.2 9 46.7 9 55.8 10147 10 13.4 1021.9 10 30.1 10 38.2 10 45.8 10 53. 11 09.6 NEN 11 14.5 117271 11 27.6 © о чо Or © D = UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES Е мск Е’зоням COMETEN. 49 Log. Entfernung. pe ч пили ини нь, 6” М. Par. Zeit А.В. # Пес. F Фо Фу Aberr.— Zeit. га h m Dr = т 1862 März 14 21 19 14586 — 99.31.5379 9.9507 0.1442 11 3357 19.22 %.290177.69 23.90. 5.2 9.9589 0.1480 11 39.8 16. »21 23 18.79 4 9.9669 0.1516 1145.7 17 2125 18.13 25 2 9.9748 0,1551 151.3 1827212771570 Da 3.3825 0.1585 11 57.0 19 21 29 11.49 22 58 40.0 9.9900 ran Fe 2: Vergleichsterne. № Autorität А. В. 1862.0 Decl. 1862.0 № Autorität A.R 1861.0 Decl. 1861.0 1 M.B.Cap.... 20/4933%67 —950 0/59'0 27 М. В. Berlin... 22/16"2699 + 3° 9110 2 » . 20 49 47.95 —25 5 33.8 28 M.B.Cap.... 22 16 54.51 -+ 8 22 56.9 3 » 20 55 4401 —94 51 53.9 29 M. В. Pulkowa. 22 17 20.24 +491 31.4 4 » 21 0 29.60 —24 45 300 30 M.B.Berlin... 22 18 11.67 +6 9189 5 » 21 5 11.72 —24 39 38.6 31 M.B.Berl.u.Cap. 22 18 2731 +4 2 35.6 6 » 21 16 26.75 —923 52 481 32 M.B.Cap.... 22 19 32.84 + 8 41 9.7 7 21 37 10.72 — 5 21 423 33 22 20 41.66 + 3 48 57.8 8 21 40 22.57 — 6 33 17.2 34 22 20 4952 +4 0 08 9 21 50 57.12 4 8 43.5 35 22 22 39.07 +557 5.4 10 21 56 10.65 — 2 49 110 36 М. В. Pulkowa. 99 23 5463 +681 38.8 11 21 57 11.82 — 245 53.6 37 » . 225 576 -+ 6 41 272 12 Naut. Almanac. 21 58 41.61 — 0 59 20.3 38 22 95 47.78 + 6 54 34.2 13 21 59 45.89 — 1 25 67 39 Маш Almanac. 22 28 12.73 — 0 49 57.9 14 М. В. Berlin .. 22 5 42.37 + 0 30 20.1 40 М.В. Pulkowa. 22 30 459 + 7 45 10.4 15 » 0 ae RS PET 41 М. В. Berlin.. 22 30 9514 +83 5 36.8 16 М. В. Leiden.. 22 7 41.24 +0 0341 42 » .. 22 31 5385 + 7 39 60 17 22 8 3491 -+ 0 17 19.3 43 Naut. Almanac. 22 34 31.71 +10 6 24.7 18 22 91139 + 0 12 443 44 M.B.Berlin... 22 55 15.64 +11 47 25.2 19 Naut. Almanac. 22 9 3294 — 898 84 45 » 2955 1095210 271050918303 20 22 10 59.93 — 055 25.0 46 » 23 71270 +12 59 24.7 21 M.B.Berlin.. 2213 536 +2 5 30.8 47 23 10 36.64 +13 26 14 22 » .. 99 14 30.53 + 2 35 22.7 48 23 14 35.67 +13 58 586 23 22 15 29.73 + 2 19 39.5 49 23 97 53.76 +15 6 27.9 24 M.B.Berl.u.Cap. 22 17 28.13 + 3 7 24.0 50 М. B.Berlin.. 0 20 44.88 +18 44 41.4 25 М. В. Berlin .. 22 18 18.86 + 1 41 45.1 26 92 18 54.13 + 1 47 87 Vergleichung der Beobachtungen des Cometen mit der Ephemeride. А. В. # Decl. £ Rechn.—Beob, eg Ve EE NES DOTE соль, ARE None qe, Ort der Beob. Dat. M. Par. Z. Beob. Rechn. Beob. Rechn. AA.R. ADecl. №4. Vglst Berlin. ...... 1861 Oct. 4 9/41*10° 0/19" 534 936 418048’ 462 49’ 31/6 +402 +454 50 Dee; 12 38 26 0 18 48.69 51.72 18 47 96.5 48 408 — +3.08 +743 50 Cambridge U. 8. 24 11 59 9 23 27 58.84 57.90 15 910.0 10 3.0 —0.94 --53.0 49 » % 29 14 4 22 23 15 35.33 34.37 13 55 10.2 55 22.6 —0.96 +12.4 48 » 31 14 44 24 23 10 53.55 53.01 13 24 93.8 94 448 —0.54 -+21.0 47 Berlin Nov. 2 11 19 26 23 6 41.88 44.21 12 56 2.4 56 392 +2.33 -+27.8 46 DE 4 10 29 22 23 2 27.823 31.25 12 25 13.8 26 37.1 -+3.43 +833 45 Den oe. 7 10 36 58 22 56 25.07 26.20 1141 97.2 41 150 +113 —122 44 Athen 23 439 31 22 32 19.83 23.84 8 5585 6373 +401 +388 41 Berlines. 7 16 21 22 32 15.40 16.63 8 455.7 59200 +1298 +243 41 Pulkowa 25 5 5 7 22 30 14.66 16.28 7 43 12.0 43 145 -+162 + 25 40 Berlin....... 7 14 26 22 30 8.98 10.89 742 11.6 42135 +191 +19 42 Athen....... 28 5 15 43 22 97 26.41 28.85 7 957.9 10 244 +944 -+26.5 ‘38 Pulkowa ..... Dec. 1 6 24 43 22 25 5.44 5,68 6 39 26.8 39 37.2 -+0.24 +10.4 37 Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 7 50 Ort der Beob. Liverpool. .... Pulkowa ..... Berline? Mannheim .. Liverpool. .... Cambridge U.S. Pulkowa ..... аа Тлуегроо]..... Mannheim . Capd.g.H.... ересь. Mannheim .... Liverpool. .... Leipzig ...... Kremsmünster.. Pulkowa Cap d.g H.... Kremsmünster.. Liverpool... .. Cap d.g H.... Berlin... » SERRE Washington... Mannheim .... Kremsmünster.. Berlin... Washington... Kremsmünster.. Berlin zer: Dre Leipzig... D'UN RES TS Berlin. = >. Cambridge U.S. Berlin. Kremsmünster.. » ee. Mannheim .... Leipzig....,. Dat. 1861 Dec. 1 2 pw 27 28 29 30 31 1862 Jan. 1 Le) 19 20 M. Par. Z. 712148" 4 — Où Où Où Où I Où Où Où D © Où Où Où Où à о маяяюч<ччачачачоячожоюччаьо я о ьяччача-аояа«зчовьзчензн$с = - en 56 41 33 21 2 44 1 50 55 17 14 27 27 11 36 6 59 33 57 5 52 56 44 41 19 24 5 11 28 27 33 50 35 5 34 57 15 4 14 44 43 10 58 2 43 2 88 50 3 14 51 25 3 9 14 44 Dr. E. von ASTEN, А. В. # PR Beob. 22/95" 979 22 22 22 22 24 24 23 23 22 22 18 18 18 D D D & OC © O OO © © 26.33 20.37 42.71 5.53 32.99 18.99 17.51 3.27 3.74 3.45 58.82 58.94 54.46 54.43 54.84 53.53 49.23 48.63 47.62 47.74 47.26 44.24 44.31 41.59 41.62 40.41 41.25 39.26 38.68 33.75 31.51 31.42 26.04 21.25 20.27 14.80 13.17 12.49 6.96 6.68 29.52 5.35 49.54 24.98 54.46 54.21 53.99 47.84 14.42 9.08 3.61 32.67 30.95 23.68 37.28 33.85 33.28 32.43 Rechn. 3:98 26.72 23.77 43.68 9.31 34.59 25.28 18.21 4.96 4.62 4.53 29.91 59.61 55.58 55.45 55.45 55.10 51.44 51.38 48.47 48.35 48.31 45.39 45.23 42.69 42.42 42.17 42.09 39.39 39.34 35 80 32.31 32.17 27.53 21.97 21.90 15.29 ` 15.12 13.31 7.60 7.41 29.98 5.28 50.38 25.49 54.68 54.05 53.69 48.27 14.67 9.99 4.01 32.68 31.21 23.98 37.41 33.93 33.66 32.62 + M"=H,HHoOoooosoSormrm+- N ND N ND N ND ND ND D © Decl. F ен Beob. 6038 57 © © DIDI O9 O9 C2 C0 хм охоорьюьюрьрьяосоосо 30 29 20 11 2 58 23 11 10 10 5 5 59 59 Rechn. 39’ 14/1 33.4 30 38.5 21.0 29 56.9 10.8 20 19.9 21.4 11 45.1 182 2 548 0 25.5 93 8.0 11 3218.11 58.3 10 26.3 5 5 31.2 59 47.3 59 40.3 59 18.2 59 56.8 53 32.8 53 16.0 48 23.8 48 12.7 48: 38.4 42 57.6 24.0 42 Rechn.—Beob. pi. UT rg ДА. В. А Decl. №4. Velst. 15/4 + 5.1 —=35.9 + 9.1 +119 0.39 —+3.40 0.97 +3.78 +-23.7 —+1.60 —+24.6 (-+6.29) (-+-78.3) +0.70 + 2.7 +-1.69 +15.6 0.88 -+30.0 +-1.08 + 3.3 —+1.09 +13.7 +0.67 — 9.1 +-1.07 -+25.7 +1.02 -+ 2.6 +0.61 + 9.5 —+1.57 + 1.1 +221 —11.6 +-2.75 +-0.85 —0.61 +-1.05 -+1.15 0.92 +1.10 +-0.80 +-1.76 +-0.84 +-0.13 +-0.66 +-2.05 —+0.80 —+0.75 —+1.49 +0.72 +-1.63 Hé ++ ЧЕТ 0.49 -+1.95 + pi [en [ee] BOSSE © &2 Où © Hi © © 5 0.82 0.64 +-0.73 +-0.46 —0.05 +0.79 +-0.51 —+-0.22 —0.16 —0.30 +-0.43 +-0.25 +-0.91 +-0.40 +0.01 +-0.26 +-0.30 -+-0.03 -+0.08 +0,38 +-0.19 ВЕЕТ! UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN ÜOMETEN. 51 А. В. # Decl. F Rechn.—Beob. a TR D ET SN ms sas un ce een uses Ort der Beob. Dat. M. Par. Z. Beob. Rechn. Beob. Rechn. ЛА. В. A Decl. Xe d. Velst. Leipzig. ..... 1862 Jan. 22 5/90"11° 21/57/3362 3309 — 2031’ 1/9 31/14/38 —053 —12% 31 DEINER lee 5 40 37 21 57 31.42 30.90 2 31 39.3 31 47.0 —0.52 — 7.7 10 Liverpool. .... 6 12 38 21 57 27.29 27.18 2 32 37.2. 32 37.5 —0.16 — 0.3 19 u. 39 Leiden. ...... 24 6 5 20 2151 5.72 6.20 3 56 12.6 56 17.0 0.48 — 4.4 9 Тлуегроо]..... 25 6121 21 47 20.09 20.92 4 45 10.4 44 59,5 +-0.83 —10.9 12 Leiden....... 26 6 417 21 43 15.25 14.25 5 37 58.6 37 529 —1.00 + 5.7 7 Kremsmünster.. 27 5 20 39 21 38 50.70 50.57 6 33 57.3 34 19 —0.13 — 4.6 8 Leiden. ...... 5 59 38 21 38 42.67 42.88 6 35 42.7 35 39.8 0.21 + 2.9 8 Сар d.g. H.... Febr.27 15 27 22 20 46 38.03 38.18 —=0.15 2 » HAT 15 31 25 25 13 48.6 14 8.1 р —19.5 2 » 28 14 59 15 20 48 53.88 54.59 25 9 48.3 950.9 +0,71 — 2.6 2 » 15 23 2 20 48 56.15 56.90 25 9 42.4 9 46.3 —0.75 — 3.9 2 » März 1 15 4 7 20 51 14.80 14.48 25 4 569 4 54.8 —0.32 + 2.1 2 » 15 33 35 20 51 17.39 17.35 25 4 50.6 4 48.5 —0.06 + 2.1 2 » 2 15 5 46 20 53 33.68 33.95 24 59 35.2 59 31.4 —0.27 + 3.8 1 » 3 14 39 31 24 53 45.9 53 50.4 — 4.5 3 » 15 13 53 20 55 53.03 53.64 —0.61 3 » 15 34 51 24 53 314 53 36.7 — 5.8 5 » 5 14 55 48 24 41 25.6 41 108 +-14.8 4 » 15 15 48 21 0 28.26 29.32 +1.06 À » 15 34 18 24 41 7.0 41 0.2 +- 6.8 4 » 7 14 47 49 24 28 1.7 27 34.2 +-27.5 5 » 15 14 31 21 5 026 0.32 —0.06 5 » 15 35 29 24 27 30.2 27 20.3 + 9.9 5 » 12 14 51 13 21 15 51.09 50.81 23 50 44.7 50 802 —0.28 +145 6 » 15 25 49 21 15 53.61 53.85 23 50 29.7 50 19.1 --0.24 —-10.6 7 Ohne mich um die constanten Unterschiede der October- und November-Beobachtungen zu bekümmern, welche ihre Erklärung in der damaligen grossen Lichtschwäche des Co- meten finden, mache ich nur auf die entschieden auftretenden Unterschiede der am Cap und in Europa und America erhaltenen Beobachtungen aufmerksam, da diese in eine Zeit fallen, wo der Comet recht hell war. Bildet man wieder die Tagesmittel aus den Differenzen der übrigen Beobachtungen mit der Ephemeride und stellt sie mit den zu den Capbeobachtungen gehörenden zusammen, so erhält man: Dat. 1861 Dec. 25 24 27 28 29 30 31 1862 Jan. 1 2 Indem die Berliner schiede in die 5 Gruppen Tagesmittel. Cap 4. с. H. Cap — Mittel. DT 7 NGER EEE EEE Re a5 “чето EEE ARR ee Ne TR AA.R. ADecl. Zahl d. Beob. A A.R. A Decl. AA.R. A Decl. +090 +126 3 +157 + 11 +067 —15 +221 —11.6 1 +275 +58 +054 17.4 +0,91 +103 3 +1.76 + 47 +085 — 5.6 2 +-0.40 + 7.6 À 42.05 — 40 +146 —11.9 +-0.78 + 8.2] 2 +149 + 49 +0.72 + 3.9 1 +163 + 29 +091 — 1.0 +0.65 + 1.6 2 +1,95 +168 +130 —+15.2 Mittel +096 + 04 und Capbeobachtungen ohne Rücksicht auf vorstehende Unter- : 1861 Nov. 23 — Dec. 3, 1861 Dec. 23 — 1862 Jan. 2, Jan. 6 — Jan. 18, Febr. 27 — März 3, März 5 — 12 vereinigt wurden, erhielt ich die folgenden Normalörter, neben denen ich die Unterschiede derselben von den Oertern der Ephemeride und die betreffenden aus den Beobachtungen selbst folgenden Unterschiede aufführe. nf 02 Dr. Е. von AsTEN, Normalörter. Eph.—N.O. Eph. — Beob. |: mean Sn gun a ame u Ns man mn M. Berl. Zeit А. В.арр. Лес]. app. # А.В. $ 1862.0 Decl.& 1862.0 AA.R. ADecl. AA.R. ADecl. 1861 Nov. 27.5 22/98” 675 + 7918'100 22/98" 607 + 7018 61 +136 +19 +137 -r118 Dec. 28.5 22 17 37.09 + 3 29 55.5 2217 36.06 + 3 29 49.4 +157 +49 +150 + 5.0 1862 Jan. 12.0 22 13 47.86 - 1 28 22.6 22 13 46.66 + 1 28 15.7 “+048 +68 +038 + 32 März 1.5 20 50 52.03 —25 5 38.5 9050 50.15 —95 5 45.3 +034 — 51 +030 — 35 8.5 21 6 5149 —2421 48.8 21 64959 —24 91 51.2 +038 +128 +027 +140 5) Erscheinung 1865. Elemente. Ep. und Osc. 1865 Aug. 19.0 M. Berl. Zeit. М= 24546’ 12'45 o— 57 48 43.22 094 9995.55 п —=158 3 48.91 } M. Aequ. 1865.0 PR ARS RON RU u— 1073/87181 Planetarische Störungen. M. Berl. Zeit ndz w, rös M. Berl. Zeit ndz w; rös 1865 Juni 21:23 0.00 +44 +61 1865 Juli 11.25 —0720 +-26 +24 25.25 —0.06 +41 +53 15.25 —0.20 +21 +19 29.25 —0.12 +37 +45 19.25 —0.18 +17 +15 Juli 3.25 —0.16 +34 +37 23.25 —0.17 +13 -11 7.25 —0.19 +30 +30 27.25 —0.13 +10 + 8 Die nach den Tafeln von Hansen und Olufsen berechneten Sonnenörter des Ber- liner Jahrbuchs sind um AD = + 1.0 corrigirt worden, wodurch die Längen in sehr nahe Uebereinstimmung mit denjenigen von Le Verrier kommen. Ephemeride. Log. PARUS 6” M. Berl. Zeit А. В. app. # Decl. app. # = у. (5) Lv. & Aberr.— Zeit. 1865 Juni 21 741” 0:75 + 1°1432%5 9.8351 9.6525 3”43:6 22 746 44.34 — 018 33.4 9.8465 9.6363 335.4 23 752 46.80 156 54.6 9.8576’ 926202773727:6 24. 1710911071 3 40 47.6 9.8684 9.6044 320.2 25 8 5.58.48 580°27.3. 9.8789 7093888 75. 193] 26 813 12.70 126 -5.0, 9.8890 ‘9.5756 5 64 27 82056.13 9527. 46.2, (1 9.89891 5589 732708 28 8 29 11.70 11 35 28.2 9.9085 9.5448 254.5 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 53 Log. Entfernung. un rn een ne mme, 6” M. Berl. Zeit À. R. app. # Decl. app. # Lv © En. & Aberr. — Zeit. 1865 Juni 29 8'38’ 2:53 —13°48 5873 9.9179 9.5315 2"49:2 30 847 31.85 16 750.8 9.9270 9.5191 244.4 Jul 1 85749.81 18 31 24.8 9.9359 9.5079 240.3 о 9 838.43 20 58 42.2 9.9445 9.4979 236.7 3 900 21.54 23 28 26.1 9.9529 9.4894 233.6 4 93254.47 95 59 1.8 9.9611 9.4825 231.9 5 946 18.78 28 98 36.6 9.9691 9.4774 229.4 6 10 034.91 3055 6.2 9.9769 9.4742 2298.4 7 1015 41.93 33 16 19.7 9.9846 9.4730 227.9 8 1031 37.14 35 30 7.6 9.9920 9.4737 . 2 28.2 9 10 48 15.77 37 34 99.0 9.9993 9.4768 229.0 10 11 5 30.94 39 27 39.5 0.0064 9.4808 2 30.6 11 11 23 13.58 41 821.6. 0.0133 9.4871 232.8 12/11 4101305 49 35 44.5 0.0201 9.4949 235.6 13 11 59 17:54! 43 49 29.4 0.0267 9.5041 2 38.9 14 79%1714497 44 49 42.5 0.0332 9.5146 242.8 15 12 34 53.80 45 37 2.4 0.0396 9.5262 247.2 16.12 52 3.6] 46 12 26.7 0.0458 9.5386 2 52.0 17 15 8 35.88 4637 4.3 0.0519 9.5517 2573 18 13 24 24.04 46 52 11.1 0.0579 9.5658 3 2.9 19 13 39 23.81 46 59 6.1 0.0637 9.5794 3 9.0 20 13 53 32.82 46 59 6.2 0.0695 9.5938 315.3 21 14 650.39 46 53 22.9 0.0751 9.6084 322.0 92 14 1917.19 46 43 0.3 0.0806 9.6230 3 28.9 23 14 30 54.88 46 28 55.1 0.0860 9.6377 336.1 24 14 41 45.87 46 11 56.2 0.0913 9.6524 343.6 25 14 51 52.79 45 52 44.0 0.0966 9.6670 351.2 In dieser Erscheinung, in welcher der Comet nur nach dem Perihel sichtbar war, wurde eine Reihe vorzüglicher Beobachtungen von Herrn Mann mit dem Fadenmicro- meter des 81 füssigen Aequatoreals der Capsternwarte geliefert. Ausserdem wurde der Comet nur noch viermal in Sidney und zweimal in Windsor in Neuholland beobachtet. Diese Beobachtungen stehen den am Cap der guten Hoffnung erhaltenen jedoch soweit an Güte nach, wie sowohl die Vergleichung mit der Ephemeride zeigt, als auch schon die An- gaben der Beobachter selbst: vermuthen lassen, dass ich ihre Mittheilung für überflüssig halte. 54 Dr. E. von ASTEN, Mittlere Oerter der Sterne, mit welchen der Comet im Jahre 1865 am Cap der guten Hoffnung verglichen wurde, bestimmt am Meridiankreise der Capsternwarte. Herrn bai OO ND Oh © © D I À BB À D nm 2 N Н> ан bi NI © 18 Gr. А. В. 1865 Jan. 1 Decl. 1865 Jan. 1 (9) 7.59.15:97 3490074 (8) 8 28 44.55 —11 35 28.88 (9) 8 46 57.60 —16 14 38.29 (7)! 111249453 4110 5408 (9.5) 11 42 11.96 —42 44 16.48 (8): 1159 49.99 4345 1.12 (9.5) 12 046.69 --43 58 52.89 (8) 1218 13.09 —44 52 35.08 (10) 12 36 3547 02 45,49 4334 (9) M2 5347140246 14.29.53 (10) 11013 8159.08. 46 3846 47 (10) 1325 19.98 —-46 50 24.00 (9.5) 1396 48.49 —46 54 30.83 (an. 1417 545. 464851 (ПО) 14 вм, — 46.55 150 (8.5) 14 19 26.61 —46 44 31.97 (8.5) 1420 17.31 —46 46 52.45 (8) 14204910 —46 37.16.72 Zahl d. Beob. > [Na St Sagt rt N Nat EEE ES Paare ERE PP ap © © ISI I Vergleichung der im Jahre 1865 am Cap der guten Hoffnung angestellten Beobachtungen des Cometen mit der Ephemeride. Dat. 1865 Juni 24 28 30 Juli11 12 13 14 М. Berl. Z. 6/27"23°0 O DODIMDDAIIININNNINNINNINNQOGOOO m © N oo © D] Beob. 7%59”18'10 759 24.19 8 29 20.73 8 47 43.07 11 23 61.78 11 42 25.27 12 0 19.88 12 0 26.35 12 1 2.17 12 17 55.19 12 36 31.31 12 36 56.16 А. В. # nn NS ren Rechn. 18794 24.17 20.63 42.77 59.74 23.45 17.81 24.24 1.57 53.89 29.48 55.01 Decl. LE AM Re ERS NUE SEEN GENE, Beob. Rechn. — 3044 479 43'414 —11 38 26.0 38 12.4 —16 9 36.8 9 23.7 —16 11 56.7 11 38.6 —41 11 57.1 11 44.9 —42 12 52.3 12 51.7 —42 39 39.8 39 38.4 —42 42 04 41 49.5 —43 54 79 54 10.9 —43 54 43.7 54 42.5 —44 52 78 52 6.9 —45 41 24.0 41 26.6 Rechn.—Beob. : D. À ДА. В. +0714 +235 —0.02 —0.10 -+13.6 —+13.1 —0.30 —+18.1 —+12.2 — 2.04 A ес]. —1.82 —2.07 —2.11 —0.60 —1.30 —1.83 —1.15 № d. Vglst. SOC © O0 O0 =I I Où I Où Où O1 OU BB BR C9 тонны UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 55 А. В. E Decl. LE Jr nen N En nn ES corn on cms поль, Dat. М. Berl. 7. Beob. Rechn. Beob. Rechn. 1865 Juli 16 7/28/4492 12/53" 793 59 7 47 13.5 — 46514’ 32.0 14382 8 632.2 12 53 33.51 32.42 8 16 53.6 —46 15 83 15 138 17 727417 13 9 36.11 34.94 7 40 15.6 —46 38 14.5 38 24.9 18 821246 1325 55.30 54.59 8 35 22.1 —46 53 16.0 53 18.2 8 47 3.9 —46 53 18.0 53 22.9 858 95 13 26 18.55 17.98 21 7 21290 14 7 35.20 34.00 7 33 16.7 —46 52 39.3 52 50.3 7 45 9.4 —46 52 43.1 52 46.1 8 45 49.5 14 819.09 18.96 22 7 12 48.0 1419 53.83 53.62 7 22 98 1419 59.51 58.30 7 34 25.3 —46 42 11.5 42 12.1 7 43 49.6 —46 41 58.5 42 62 7 54 98.6 1420 14.87 14.43 8 10 48.3 1420 92.95 22.58 8 95 16.1 —46 41 44.7 41442 8.41 42.5 14 20 38.68 37.96 Rechn.—Beob. ARR CP“ ER нить, ЛА. В. —1! 8 = 9% —1.09 — 5.5 —1.17 —10.4 —0.71 — 2.2 — 4.9 —0.57 — 1.20 —11.0 — 3.0 —0.13 —0.21 —1.21 — 0.6 — 717 —0.44 —0.37 + 0.5 —0.72 A Decl. №4. Vglst. 10 10 10 Durch Zusammenziehung der Beobachtungen von Juni 24 — 30, Juli 11 —16, Juli 17 — 18, Juli 21 — 22 wurden die folgenden Normalürter gebildet, neben welche ich die Unterschiede derselben von der Ephemeride und die aus den Beobachtungen selbst folgenden Unterschiede setze: М. Berl. Zeit А. В. app. 1865 Juni 27.0 8’ Juli 13.0 11 54 48.15 17.0 13 22.0 14 Normalörter. 185756 — 8057 7/7 Be —43 32 20.9 11 54 45.44 4 32.16 —46 31 45.6 13 4 29.69 16 15.84 —46 45 53.3 14 16 12.52 Ep. und Osc. 6) Erscheinung 1868. Elemente. Decl арр. # А.В. 4 1865.0 Ре. 1865.0 ЛА. В. Eph. — N. 0. Der 77 А ес]. — 8056530 —020 +211 —48 32 68 —154 +05 —46 31 345 —1.00 — 61 —46 45 46.3 —0.64 — 5.6 М = 332°13 46:68 58 7 1.08 52 = 334 31 33.68 rw —= 158 11 18.25 P — $ = a3 № — 6 40.60 1079702920 1868 Juni 14.0 M. Berl. Zeit. M. Aequ. 1868.0. Eph. — Beob. um na mm u AA.R. ADecl. —007 +171 —155 + 1.3 —0.82 — 5.8 —0.61 — 44 56 Dr. E. von ASTEN, Planetarische Störungen. M. Berl. Zeit nö2 wi rös. M. Berl. Zeit ИХ w, rös 1868 Juli 21.0 —0:42 — 4 —22 1868 Aug. 26.0 —0*89 — 63 —59 29.0 —0.57 — 9 —30 30.0 —0.86 — 81 —60 Aug. 6:0 041, 6) 40 Sept: 3.0 0.78, — 1030 2.69 14:0 —0.83 —29 —48 7.0 —0.67 —132 —57 22.0 —0.89 —50 —56 11.0 —0.46 —167 —48 Die Sonnenörter sind unverändert dem Berliner Jahrbuch entnommen worden, beruhen also auf den Tafeln von Hansen und Olufsen. Ephemeride. Log. Entfernung. se ee 0^ М. Berl. Zeit А. В. app. # Лес]. арр. # E +. © @ +. & Aberr.— Zeit. 1868 Juli 21 4'33”28:33 -+30°20’21”2 0.0839 0.2109 13”2859 22 438 15.87 30 31 18.1 0.0785 0.2063 13 20.4 23 443 9.90 30 41 48.2 0.0729 0.2016 13 11.8 24 4 48 10.54 30 51 49.2 , 0.067210 1970 1907 23.2 25 453 17.94 31. L' 18.3 0.0614 10.1923 12550 26 458 32.25 31 10 12.9 0.0555 0.1877 1246.9 27 5 3553.60 31 1829.9 0.0494 0.1831 1298.8 28 5 92215 3126 6.3 0.0432 0.1785 1230.7 29 5 14 58.00 31 32 58.6 0.0569 0.1740 12 23.0 30 5 20 41.29 3139 3.27 0.0304 10.1695 12153 31 5 26 32.06 31 44 16.5 0.0258 0.1651 12 8.0 Aug. 1 5 32 30.41 31 48 34.5 0.0171 ° 0.1607 12 0.6 2 5383 36.39 31 51 53.1 0.0102 0.1563 .1153.4 3 544 50.07 31.54 8.2 .0.0031 0.1520. 11455 4 551 11.42 ‚9155 15.3 . 9.9959 0.1478 10595 5 5 57 40.46 3115510.0 9.9885’ 0.1437 118929 6 6..441.10 31 53 47.7 9.9810 0.1396 11 26.5 ОЕ 2151 3.8 9.937383, 0.1356 110202 8 61752.91 31 46 53.7 9.9653 0.1318 11 14.2 6 24 51.83 3141 112.2. 9.9571 023817 192592 6 31 57.84 31 33 54.7 9.9487 0.1245 11 3.0 6 39 10.78 31,24 )56.3 . 9.9401 0.1210. 10527 30.34 9114 12.5 -:9:9313 01177 10527 6 53 56.27 31 1484 9.9222 0.1145 10 47.8 729.25 35047. 9.7 _ 9.91291" 0.1114 ° 1043.3 мы > © ю —= < © [ep] > (ep) UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. Log. Entfernung. 7 опеке еек. 0” М. Berl. Zeit А. В. app. # Deel. app. # 1868 Аше.15 7 9” 5:91 +3030’ 41/8 16 716 48.88 30 12 11.1 17 724 36.75 29 51 33.3 18 7 32 29.09 29 28 45.5 19 7 40 25.47 29 343.8 20 7 48 25.43 28 36 26.1 21 756 28.50 28 649.6 22 8 434.96 27 34 52.8 23 812 49.22 27 033.6 24 85051.99 26 23 51.8 25 829 3.13 25 44 46.0 26 8 37 15.30 25 316.8 97 8 45 28.08 24 19 23.8 28 853 41.28 23 33 8.0 29 9 154.60 22 44 29.9 30910 7.91 21 53 31.1 31 9 18 20.93 21 012.5 Sept. 1 9 26 33.75 20 4 37.3 2 9 34 46.32 19 6 46.5 3 94258.73 18 6 42.8 4 951 11.02 17 4 28.0 5 9 59 23.26 160 6.0 6 10 7 35.78 14 53 39.4 7 10 15 48.73 13 45 14.4 8 1024 2.29 12 34 55.5 9 10 32 16.56 11 22 50.7 Vergleichsterne. N А 1868.0 Пес]. 1868.0 № . 1 4'50”55:37 30951’ 14/4 9 5: 4 5355.85 4231 6372 10 а ae 11 4 5 828.92 -+31 23 25.7 12 Dole: 065.0 10401 13 6 514 26.38 <+3138 8.0 14 7 516 42.53 +31 34 59.4 15 8 648 36.15 +31 12 46.7 16 Mémoires de l'Acad. Imp, des sciences, VIIme Serie- # О Фуб Aberr. — Zeit, 9.9033 0.1086 10"39%1 9.8935 0.1059 10 35.1 9.8833 0.1034 10 31.6 9.8729 0.1011 10 98.2 9.8622 0.0990 10 25.2 9.8511 0.0971 10 22.4 9.8397 0.0955 10 20.1 9.8279 0.0941 10181 9.8157 0.0930 10 16.6 9.8032 0.0991 10 15.3 9.7903 0.0915 10 14.5 9.7771 0.0911 10 13.9 9.7634 0.0910 10 13.8 9.7493 0.0912 10 13.9 9.7348 0.0916 1014.6 9.7200 0.0923 10 15.6 9.7048 0.0932 10 16.9 9.6893 0.0944 10 18.6 9.6734 0.0959 10 20.8 9.6573 0.0976 10 23.1 9.6411 0.0995 1095.9 9.6250 0.1016 10 28.9 9.6091 0.1038 10 32.1 9.5936 0.1061 10 35.4 9.5789 0.1085 10 39.0 9.5651 0.1110 10 42.7 А. В. 1868.0 Лес. 1868.0 6'56”18:07 -+30°50' 155 7 3 3.89 +3041 6.5 7 352.15 +30 37 21.7 7 10 57.51 +30 16 59.4 7134797 3051351 717 5.88 +30 26 13.2 722 19.82 +30 6 02 7 3013.90 +29 35 9.9 8 № > D NGC CGR © D 9 VON ASTEN, Decl. 1868.0 +-26°18" 7/6 +25 30 37.0 +25 16 18.9 58 DR’ Rn № А. В. 1868.0 Рес]. 1868.0 17 73115302 +29 1075 13.754 6.01, 49839466 19 755 5.40 +28 17 45.5 20 8 044.97 +97 51 42.8 21, 812, 060.307. 16.43.1 22 816 .0.55 : +2651 19.0 9358 24.43.50 4.26 219.1 24 896 14.85 +25 40 54.3 25 826 25.30. +25 57 9.6 Ort der Beob. leipziee Berlins ‘(Стаса DAS Pre eek: Leipzig en Cracauma rer Leipzien.. "+ Lund Bremen еее Dublin... Leiden. van Dublin а, Beipziege 0 » Berlinern. ae: N А. В. 1868.0 26 8'27”32:59 27 8 34 25.25 98, 833736 29 8 40 50.00 30 8 57 23.14 31 9 255.63 32 911 5.65 33 9423718 +24 36 46.5 +23 20 53.1 +22 12 22.5 +21 22 8.2 +17 27 12.4 Vergleichung der Beobachtungen des Cometen mit der Ephemeride. Dec!. # AU SERIE ТЕЛУ” \ "TI СОВА men Rechn. 56’ 56.9 д. В # Pot. TR Dat. М. Berl. Z. Beob. Rechn. 1868 Juli24 12748” 6° 4/50/5184 5365 12 59 53 4 50 55.82 56.17 13 32 40 451 193 3.18 95 13 1717 456 10.10 11.10 13 4247 456 15.52 16,66 26 12 57 59 5 125.56 24.97 27 125233 5 64944 48.96 13 40 52 БТ 080 0.00 28 12 49 23 512 20.00 20.67 131213 512 27.35 26.01 29 12 52 31 517 59.61 61.28 13.15 16. 518 0726000666 Aug. 12 1427 5 650 58.73 58.11 3 13 52 48 6 58 16.32 16.93 14 1396 9 7 543.07 43.77 13 54 39 7 552.75. 52.84 13 54 39 7 5 52.48 52.84 14 6 2706 1196 1948 15 1493 39 713 43.44 42.96 14 34 15 713 45.29 46.37 15 16 ‚913 5366 55.01 16 14 117 721 21.09 21.65 14 34 49 721 3183 32.56 17 13,50 20 729 765 8.69 14 4533 729 26.40 98.24 20 13 50 45 753 254 3.76 14 049 753 655 ты 14 15 16 7 53 1209' 11,99 14 49 30 7 53 22.66 23.49 91 154297 ‘8! 14516 46.13 92 15 13 8 938.56 39.55 93 14 14 34 817 32.09 32.68 24 142951 825 47.77 48.53 14 50 35 8 25 53.05 55.60 14 58 53 8 25 57.90 58.44 15 2 2 8955 59.26 59.51 95 1432 36 833 5958 61.27 1516 0 8341522 16.11 96 145228 842 20.48 20.64 98.15 (400! \8 58 50364 50.96 29 15 435 9 7.298 452 15.951. lo 75652. 632 30 15 73 9 15 17.11 18.67 Sept. 3 15 59 16 9 48 95.21 96.69 Beob. +-30°57/ 11/7 30 56 46.0 30 57 45.7 8161537 31 6 32.2 31 14 52.9 31 22 33.5 31 22 43.4 33.6 3.5 8.5 20.5 55.4 33.1 11.9 56.2 52.3 10.5 30 19 51.1 30 19 47.1 30 19 24.0 30 0 27.5 57.1 25 18 44. 24 36 31.0 22 12 59.4 22 12 47.5 21 20 30.5 17 25 42.7 57 57 6 6 14 22 22 29 29 36 36 6 53 38 1.6 14.6 18.6 28.1 46.4 40.1 55.3 52.3 58.9 13.8 19.5 52.0 30.4 11.5 51.8 51.8 8.9 ‘50.8 42.5 21.7 23.7 54.6 40.9 47.9 Rechn.—Beob. 0 EN MP ere re C, AA.R. ADecl. №4. Vglst. 1.811448 1 --0.35 -+15.6 1 1.25 (—31.1) 1 +1.00 (—35.1) 2 1.14 — 41 2 —0.59 — 65 3 —0.48 + 6.6 ‚4 —0.80 -+11.9 4 0.67 -+18.7 5 © —1.354 — 4.6 5 +-1.62 + 5.3 fl —0.60 — 1.0 6 —0.62 — 3.4 8 0.61 — 2.7 9 0.70 — 0.4 10 0.09 — 4.4 10 0.36 — 0.5 11 +-122 — 1.6 10 —0.48 — 0.3 13 1.08 — 4.6 14 +135 — 2.3 12 +0.56 — 3.8 16 +0.73 — 2.5 15 +-0.97 — 3.9 17 -+1.84 — 79 16 +122 — 6.4 19 0.29 —15.8 19 —0.10 —37.2 18 0.88 — 5.7 19 +0,97 — 6.9 20 0.99 —14. 21 -+0.59 — 22 -+0.76 —19.6 26 +2,55 — 15.3 23 0.54 + 6.4 24 0.25 + 49 25 +-1.69 —10.0 27 0.89 — 5.3 28 °+0.16 — 9.1 29 +-0.60 + 0.9 29 +-1.54 — 14.6 31 +-0.80 --14.0 31 +156 —19.2 32 -+-1.48 —13.6 38 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 59 Durch Zusammenziehung der Beobachtungen von Juli 24— Juli 29, Aug. 12 — Aug. 17, Aug. 20 — Aug. 25, Aug. 26 — Sept. 3 wurden die folgenden Normalörter ge- bildet, wobei ich jedoch mehrere an einem Abend auf derselben Sternwarte angestellte Be- obachtungen mit einfachem Gewicht stimmen liess. Die beiden Cracauer Declinationen von Juli 24 und Juli 25 wurden dabei ausgeschlossen. Neben den Normalörtern findet man, wie sonst, das Resultat der directen Vergleichung derselben mit der Ephemeride und das aus den Beobachtungen selbst folgende Mittel der in der Columne Rechn. — Beob. enthaltenen Zahlen angeführt. Normalörter. Ephem.— №. O0. Eph. — Beob. mess Somme мага, HN RENE) PORT ON М. Berl.Zeit A.R.app.” Decl. app. $ A.R.d 1868.0 Decl. 18680 AA.R. ADecl. ЛА. В. à Decl. 1868 Juli 275 5" 63671 +-31°29/ 18/8 5.623507 31022’ 246 +026 + 46 +034 + 27 Aug. 15.5 7 12 56.15 +-30 21 45.7 7 12 54.53 +30 21 55.7 +0.61 — 3.6 0.68 — 3.0 "23.0 8 12 41.30 +27 0423 8 12 39.75 +927 0 535 +092 — 37 +103 —10.4 30.0 910 6.85 +91 53 43.7 9 10 5.35 4-21 53 55.7 1.06 —126 +102 11.6 7) Erscheinung 1871. Die Elemente, mit welchen die Rechnungen für diese Erscheinung ausgeführt worden sind, sind provisorische und die darauf gegründete Ephemeride dieselbe, mit deren Hülfe die Normalörter ursprünglich gebildet wurden. Obgleich bei Berechnung der Ephemeride die Störungen keine Berücksichtigung fanden, theile ich doch die Werthe derselben für die Dauer der Sichtbarkeit des Cometen der Vollständigkeit wegen mit, Elemente. Ep. und Ose. 1871 Juli 15.0 M. Berl. Zeit. 21309 57 28200 D = 58 3 26.30 == 334133. 99.12 п — 158 12 6.42 }М. Aequ. 1870.0 DNS 07/2557 u— 1079/81505 Planetarische Störungen. М. Berl. Zeit nö? w, rös M. Berl. Zeit пог , 75$ 1871 Oct. 8.0 -+001 — 48 —=.9 1871 Nov. 17.0 +1725 —128 + 3 15.0 0.07 — 56 +10 22.0 —-1.56 —138 —3 18.0 +016 — 64 +11 27.0 1.91 —146 —10 23.0 0.25 — 73 +11 Dec. 2.0 -+2.29 —151 —18 28.0 +0.39 ‘— 83 +19 7.0 +2.69 —152 —27 Nov. 2.0 +0.55 — 94 +11 12.0 3.08 —147 —55 7.0 —0.74 —105 +10 17.0 -+3.46 —132 —45 47 12.0 0.97 —117 + 7 22.0 +3.78 —102 — 60 12” M. Berl. Zeit 1871.0ct. 7. 28 oo om ere Nov. © DO I © Et PB À = - ы ыы Deo Dr. E. von ASTEN, А. В. app. F 1"25”47:99 22 29.83 18 59.77 15 17.23 11 21.63 7 12.41 2 48.99 58 10.79 53 17.24 48 7.78 42 41.83 36 58.95 30 58.69 24 40.71 18 4.66 11 10.30 3 57.55 23 56 96.46 23 48 37.22 23 40 30.19 рез зн кт ==: 23 32 5.96 23 23 25.28, 23 14 29.16 23. 5 18.82 22 55 55.67 22 46 21.31 22 36 37.52 22 26 46.22 22 16 49.46 22 1649.32 21 56 47.88 21 46 47.18 21 36 49.19 21 26 55.77 2117 8.55 21 171129.01 20 5758.39 Ephemeride. Decl. app. # + 35924’ 99/8 35 41 41.6 35 58 52.0 36 15 50.5 36 32 33.2 36 48 55.5 37 4 52.6 37 20 19.1 37 35 8.5 37 49 13.9 ВВ ЭГ 38 14 41.5 38 25 45.9 38 35 30.5 38 43 44.6 38 50 16.5 38 54 53.9 38 57 23.7 38 57 32.1 3855 5.0 38 49 47.8 а _ 88 29 46.3 38 14 35.1 37 55 40.1 37 32 50.3 37 5 56.7 36 34 52.1 35 59 32.1 35 19 54.7 34 36 1.1 33 47 55.0 32 55 43.6 31 59 36.7 30 59 46.8 29 56 28.3 28 49 58.0 Log. Entfernung. © # у. (5) 0.2005 0.1969 0.1933 0.1896 0.1859 0.1821 0.1783 0.1744 0.1705 0.1665 0.1625 0.1584 0.1542 0.1499 0.1456 0.1412 0.1368 0.1322 0.1276 0.1229 0.1182 0.1133 0.1084 0.1034 0.0983 0.0951 0.0877 0.0823 0.0768 0.0712 0.0655 0.0596 0.0536 0.0475 0.0413 0.0350 0.0285 # +. 6 9.8087 9.7984 9.7881 9.7777 9.7672 9.7566 9.7460 9.7354 9.7247 9.7140 9.7033 9.6926 9.6820 9.6714 9.6609 9.6505 9.6401 9.6298 9.6197 9.6098 9.6001 9.5906 9.5814 9.5725 9.5639 9.5557 9.5478 9.5404 9.5335 9.5271 9.5212 9.5158 9.5110 9.5068 9.5032 9.5002 9.4978 De Aberr.— Zeit. 5"20:4 5 13.0 5 5.6 4 58.3 4 51.2 4 44.9 4 37.3 4 30.6 4 24.0 4 17.6 4 11.4 4 5.3 3 59.3 3 53.6 3 48.0 3 49.6 3 37.3 3 32.9 30783 9297 318.2 3 14.0 3 9.9 3 6.1 3.54 2 59.0 2 55.7 Бот 2 50.0 2 47.5 2 45.3 2 43.9 2 41.4 2 39.9 2 38.6 2 37.5 2 36.6 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN ÜOMETEN. Log. Entfernung. ER EFT me CE” часа ME GESTERN OU, 61 12” M. Berl. Zeit А.В. app. # Decl. app. & . # у. (5) En. & Aberr. — Zeit. 1871 Nov. 13 20°48”37°74 -+27°40'33°5 0.0218 9.4960 2”36:0 14 20 39 27.84 26 28 34.2 0.0150 9.4949 2 35.6 15 20 30 29.29 25 14 19.5 0.0081 9.4944 235.4 16 20 21 42.47 2358 9.4 0.0010 9.4945 9 35.4 17 2013 7.62 29 40 22.4 9.9937 9.4952 9357 18 20 4 44.76 2121 17.2 9.9863 9.4966 2 36.2 19 19 56 33.79 20 111.5 9.9786 9.4985 2 36.9 20 19 48 34.54 18 40 21.6 9.9708 9.5009 237.8 21 1940 46.73 17 19 2.5 9.9698 9.5039 2 38.8 22 19 33 10.02 15 57 29.5 9.9546 .9.5075 2401 23 19 25 44.01 14 35 53.9 9.9462 9.5116 2 41.6 24 19 18 28.26 13 14 27.3 9.9375 9.5162 243.4 95.19 11 92.40 1153 19.8 9.9286 9.5213 245.3 26 19 4 25.97 10 32 39.9 9.9194 9.5268 2 47.4 27 18 57 38.55 9 12 35.0 9.9100 9.5329 249.8 28 18 50 59.81 75311.8 9.9004 9.5394 252.4 29 18 44 29.41 6 34 36.0 9.8905 9.5463 255.1 30 18 38 7.06 5 16 52.2 9.3802 9.5537° 2 58.1 Dec. 1 18 31 52.53 4 0 43 9.8697 9.5615 3 13 2 18 25 45.63 2 44 15.7 9.8588 9.5698 3 48 3 18 19 46.29 129 29.4 9.8476 9.5786 3 8.6 4 18 13 54.50 + 015 47.7 9.8360 9.5878 3 12.7 5 18 810.39 — 056 47.1 9.8241 9.5974 317.0 6 18 2 34.09 2 813.6 9.8119 9.6075 321.6 7 17.97 29:90 3 18 30.1 9.7992 9.6180 3 26.5 8 17 51 46.21 4 27 35.4 9.7862 9.6290 331.8 9 17 46 35.56 5 35 28.7 9.7728 9.6405 337.5 10 1741 34.58 642 8.8 9.7590 9.6524 343.6 11 17 36 44.08 7 47 34.8 9.7448 9.6648 350.1 12 17 32 4.98 3851 46.3 9.7301 9.6777 357.0 13 17 27 38.36 9 54 48.0 9.7151 9.6910 4 43 Vergleichsterne. № А. В. 1871.0 Лес]. 1871.0 № А. В. 1871.0 Decl. 1871.0 1 17'44”46:85 — 6°13/ 29/3 4 17'57” 2:65 — 6°21'39'3 2 17 49 59.06 — 4 337.0 5 1800 9.35: — 314503 9151153. 24 Вт 56, 2 55 95.7 62 Dr. E. von ASTEN, ес]. 1871.0 — 1°46’39°6 — 040 56.2 — 144 59.2 — 035 42.2 1 05,658 0 40 13.2 0 44 33.9 1 55 45.3 2 49 55.7 1 48 31.6 2.15.0 57 56.2 21 46.4 26.1 36 33.8 22 111 3) 9.6 1.3 1521.0 9:10'55.7 © [5 où À rw ND (en) O0 OO <> & DD [Ne N 45 сх —1 D © © < > © = [Ne] 63 А. В. 1871.0 20"21"29:44 20 30 36.21 20 32 6.02 20 32 48.44 20 42 4.39 20 49 10.94 20 50 1.62 20 50 7.73 20 50 23.96 20 50 57.27 21 0 8.79 21 021.05 21 341.58 21 7 26.77 91 7 30.40 91 16 37.51 21 17 38.44 91 18 51.48 21 19 38.87 2125 5.48 91 27 20.79 21 28 15.42 а ИИ 21 34 95.56 21 35 47.62 0 2Е 37 21.87 21 46 47.91 21 49 1.04 2150 35.77 21 55 23.49: 21 56 20.83 2 ST 2 22 6115.11 22 9 6.49 22 17 7.24 22 20 55.60 22 28 45.70 22 33 41.60 Decl. 1871.0 +24°14 138 95 96 115 +25 33 59.3 295 8.220 +26 46 34.5 +97 43 95.8 +27. 0 99.5 +28 6.53 98019097705 +97 49 18.2 +29 4 21.2 +29 046.8 +29 51 10.9 +29 41 55.8 +30 16 27.7 +30 54 33.3 +31 10 38.2 +31 13 198 +30 55 13.2 +32 159.5 +32 12 24.3 +31 51 28.3 +33 21 29.5 +33 055.4 +32 47 16.3 +32 57 35.0 +33 46 30.2 +33 54 16.6 +33 56 24.5 +34 40 54.8 +34 41 18.6 +34 37 53.2 35.91 425 +35 30 58.3 0 22.9 +36 6 29.3 +36 37 18.9 +36 40 59.8 +36 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE № А. В. 1871.0 83 22°37" 4513 84 22 37 58.69 85 2248 8.81 86 22 58 4.48 87 024 39.73 88 0 25 14.41 89 0928 9.81 90 098 26.58 91 02951.70 92 03452.04 93 040 17.40 94 0 49 57.54 Decl. 1871.0 +37 741.2 +37 17 31.0 +37 31 23.5 54.0 8.0 26.1 24.0 4 54.8 52.6 19:8 19 26.7 2 6.8 \w > bn +37 I os бо M NO ND QU Et I № 95 96 УТ 98 99 100 101 102 105 104 105 А. В. 1871.0 0"43" 2:96 0 49 35.85 053 8.68 48.30 003 3 55.72 54.49 42.91 2.68 29.49 | 49.45 =; 1 THEORIE DES ENCK E’SCHEN ÜOMETEN. Decl. 1871.0 7.38 0913 +57 47 56.6 +37 36 30.5 +37 34 15,3 +37 20 17.9 +37 210.5 +36 35 3.7 +36 11 37.8 4-36 12 33.1 4-35 41 9.8 4-35 57 35.6 Vergleichung der Beobachtungen des Cometen mit der Ephemeride. А. В. # DT ту налетов FE Ort der Beob. Dat. Marseille. .... 1871 Oct. 8 » hs à 9 und 10 Marseille, .... und Mania! . 11 оО Rat ee a Marseille. .... 15 Hamburg..... 14 DEU 2; 15 Marseille. . ... Hamburg ..... 16 DeipZiS NUE... 17 » О ER Hamburg ..... De 18 Beipzig..... .'... Hamburg..... 19 Teipzien..... » ae 20 Durham. ..... Hamburg. .... и 51 Тееп....... Nov. 1 Hamburg..." 2 Washington . leipzig... 3 kunden nen: Hamburg..... DONS Br See 4 Ineidenaa и... Kunde. en. Петре... 5 Kremsmünster Hamburg..... beiden. и... . Шер... 6 Kremsmünster. . M. Berl. Z. Beob. Rechn. 134 6” 458 1/29"9496 20‘46 13 53 46.5 118 46.65 42.67 10 45 84 115 31.64 29.12 12 15 46.2 115 18.76 14.72 8.51 389 1115357 53.15 9 23 14.0 13 8545 1 241.03 36.02 10 31 291 0583314 28.33 9 50 557 053 48.64 44.29 14 46 42.3 052 46.98 42.24 12 37 328 048 3.60 59.49 7 22 50.3 043 46.94 45.86 7 39 343 043 44.17 42.01 8 46 490 043 32.50 26.52 9 4289 0374744 41.66 8 27 176 037 54.58 50.68 8 30 60 031 58.77 52.29 9 42 7.1 O0 31 23.00 33.94 10 4578 025 5168 11.57 11 32 431 024 51.01 48.03 13 33 259 024 20.74 1557 653 6.1 2258 3.54 56.70 8 19 342 92 47 55.63 49.89 8 26 29.0 2238 8.61 4.61 13 3572 92 36 1552 11.40 7 38 23.8 22 28 37.04 34.11 8 53 10.9 22928 948 3.29 12 36 23.5 22 26 37.04 31.20 8 11 32.8 22 18 30.24 24.40 8 11 56.3 22 18 25.88 24.26 10 11 14.8 22 17 41.37 34.67 717370 22 852.12 47.19 7 35 348 90 8 40.45 3969 9 57 16.3 22 745.09 4054 14 28 285 29 54977 47.32 7 15 583 21 58 50.66 46.53 8 0 48 2158 33.34 28.10 о //. --35°42’ 49.3 Dec. FL Pen a ee Beob. Rechn. 42/ 2991 290 013.0 ИВ 19.3 16 1.6 56 0 36 15 36 16 36 30 875 37 19 37 34 97 49 57.1 52.4 5 54.9 20.3 103 36 52.1 45.0 37.7 D O0 = oa Do Le) O2 ©> LD © DEU N а B Din ip bn io On üo 2 => © ©> Rechn.-Bcob. DT CAT ETES AA.R. ADecl. №4. Vglst. "2 60 150 —3.98 —16.0 —9.59. —10.0 АТИ — 0 АЛ a] 4.81 317 195 301 N A 168 = 108005 —9.16 +185 5 081019 = 5.78. — 196 — 3.90 + 84 — 6.48 —228 —998 —50.0 517—589 —6.84 —56.7 HA —-389 100 — 433 24100359 —9.98 —58.9 —6. 19.370 —5.84 —49.4 —5.84 —47.5 160 — 45 —6.70 —46.2 5 93 AT 076 —493 —4.55 —59,6 —9.45 — 97.0 а. 651,5 Бо 537 65 104 105 102 103 101 64 Ort der Beob. Dat. Hamburg..... 1871 Nov. Berlines Washington... Pulkowa . .... Heipzis ee eee ID AS AMEN Lund. Brenn Berliner... Bunde or. Washington... Pulkowa ..... Berline eee Hamburg . .... Pulkowa er Athen ie" » Перо... Berlin er Upsala и... Bulkowar...., Washington... » ses » {er} 14 15 16 17 18 19 M. Berl. Zeit 127136 9 11 fer O сл Ot © «I <> X 00 1 ©: № == bi mHOUN — ji OO <> © D AIO © © © I © © EC À M Où Où O0 D © m h 55 37 3 41 25 14 39 18 38.7 7.7 8 6 43.7 12.5 17.7 10.2 48.1 12.4 43.5 16.8 44.1 32.4 20.2 46.8 31.8 47.1 03 Dr. Е. von ASTEN, TN 21 А. В. # Beob. 21/58" 3'58 20.38 38.79 9.94 46.49 20.93 16.13 44.26 34.82 5 26.59 7.56 43.83 32.69 6 37.50 14.20 7.78 31.61 2.61 48.53 14.76 49.34 7.10 2.98 2.12 23.17 55.33 52.25 38.80 29.54 47.00 1.54 49.00 34.72 31.97 14.45 LT 49.42 39.10 2.41 2.31 2.21 1.44 31.37 44.11 43.19 41 99 24.90 49.17 41.34 15.96 37.64 14.01 52.44 35.72 29.72 18.45 43.90 50.96 17.98 16.65 29.20 Rechn. 57:97 14.76 32.38 5.62 41.46 20.01 12.91 41.38 81.92 25.12 3.37 40.35 29.12 32.16 7.34 4.31 29.89 0.92 43.49 10.18 44.73 4.17 56.81 56.33 18.36 52.02 47.99 95.64 24.69 42 27 . 56.81 46.19 30.45 28.72 12.66 17.26 44.69 35.25 58.28 57.93 59.62 56.65 28.33 40.42 40.11 38.16 22.21 44.72 39.11 13.04 33.50 10.68 48.73 31.81 25.72 14.54 39.80 47.43 14.80 13.55 25.84 Beob. Dec. & De [De a U Rechn. 41’ 20/8 -31°49/ 132 38 35 33 58 56 45 6 0 54 52 10 3 58 15 12 44.5 41.2 D Br > мночньноюмюю че mr сх — SPDPONTNOSPONDMD 51.4 38 34 2.8 56.4 46.4 23.7 37.7 2.4 50.7 36.0 32.2 32.8 49.2 52.8 17.5 Rechn. — Beob. mme sens ЛА. В. A Decl. —5.61 524 —5.62 —41.7 —6.41 —44.8 —4.32 —59.6 — 5.03 —39.0 —0.92 —30.6 — 3.22 —44.8 —2.88 —59.1 —2.90 —28.3 —1.47 —54.0 —4.19 —34.3 —3.48 52.0 —3.57 —24.3 —5.34 —52.2 — 6.86 —58.7 —3.47 —59.2 1172) 161 —1.69 —52.8 —5.11 —27.7 —4,58 —44.7 oeil — 2.93 —34.0 —6.17 —50.3 —5.79 —589 —5.41 : —51.2 —3.31 —349 —4.26 —52.6 —3.16 —53.2 —4.85 —40.2 —4,73 —51.3 —4.73 —60.0 —2.81 —43.7 —4.27 —96.9 — 3.25 am —1.79 —32.1 —0.45 —41.0 —4.738 —40.7 —3.85 —53.9 —413 —55.9 —4.38 —52.5 —2.59 —335 —4.79 —54.1 — 3.04 —49.8 — 3.69 —42.9 — 3.08 —52.8 — 3.83 —41.0 — 2,69 —38.6 —4.45 —42.5 —2,23 —56.3 —2.92 —43.0 — 4.14 0 —557 —3.33 —53.1 —3.71 —53.7 —3.91 —49.7 —4.00 —32.4 —3.91 —48.2 —4.10 —45.0 —3.55 —44.7 — 3.18 —37.2 —3.10 — 37.4 —336 — 32.9 № 4. Vglst. 76 № 102 105 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 .120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES EN CK E’SCHEN COMETEN. А. В. # D TS ON Ort d. Beob. Dat. Washington... 1871 Nov.27 Авнет... 28 Athen....... 2 Pulkowa ..... Äthen Se Berline. und 22. Leipzig ...... Washington, . Аве. ee 3 Ве о... Leipzig... UNE 2 6 Bundes... Hamburg..... Washington... Bunde... 8 Hamburg... Kremsmünster . 9 Bunde se... 10 M. Berl. Zeit 127 = M NI O Où O1 C1 O1 D Ot — m = Е OÙ Où Où Où Où Où ох OÙ ыы OÙ HR Où Où Où O1 еб FAIR 5”14.1 29 25.6 22 39.5 91 24.8 17 18.6 33 16.7 34 19.5 22 59.7 39 16.7 6 42.7 58 33.6 1 24 16 59.7 38 13.8 44 14.1 58 25.1 48 50.9 56 19. 57 18.2 18 56.4 7. 16:0. 27 45.4 54 14.3 58 59.8 26 36.1 11 0.0 8 36.9 29 48.7 33 13.7 48 57.8 0 15.5 1 49.5 7 59.8 57 5.8 37 10.9 50 25.4 17 13.6 17 28.6 29 29.3 42 32.6 17 2.0 17 45.0 29 29.9 34 34.6: Beob. 18/57/4046 18 18 18 . 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 17 17 17 17 17 17 17 17 17 52 52 58 58 57 53 53 47 43 42 42 50.48 35.85 26.79 56.77 51.85 35.56 23.13 17.58 11.72 56.01 35.38 30.98 24.50 22.94 19.26 6.09 49.51 31.71 28.94 12.85 39.56 26.29 10.72 47.12 36.12 11.61 7.15 2.76 0.86 57.93 44.91 35.05 11.83 17.39 14.48 58.43 0.61 54.07 56.61 Rechn. 37:09 47.12 43.50 28.66 53.18 48.96 32.08 19.49 15.29 8.19 52.90 31.60 27.55 22.16 20.64 17.05 4.97 46.56 30.99 25.61 11.13 29.58 28.13 7.41 43.62 33.08 8.36 3.63 59.99 57.36 55.56 41.42 32.35 8.05 14.74 12.05 56.03 57.80 55.20 54.16 = er ооо © | 9 8 8 6 5 5 4 _4 18 36.2 17 4 4 4 3 3 3 3 Decl. LE „ARE GEWERBE a CE GEENEREGEER EEE, Beob, Rechn. 019/560 1% 1776 15 13.8 14 39. 12 158 11 33 58.4 33 38 56.0 38 38 18.6 37 21 6.2 20 Е O1 O2 © © ND. œ Do IR ES 17 41.3 17 16 23.9 15 08570 © & D © © © 1 © Lo a to 7100 6 5573 5 4 49.2 4 15.7 4 38.0 5 1 80 03 44 55.5 44 27. 51 5 51 19. 50 43.3 50 12.5 47 28.2 47 11.4 36 18.8 35 45.6 47.0 34 24.6 31 27.3 31 6.6 36 33.3 37 41 38 47.4 39 17.9 56 48.8 57 12.9 48 37.1 48 58.9 15.3 49 55.7 ni Hr © 50 14.4 50 33.9 50 27.8 50 522 57 27.9 57 58.6 59 2.7 59 56.0 17 45.7 18 23 53.8 8 23.8 8 42.3 8 58.3 17 35.8 17 48.0 23 15.8 23 38.8 22 45 24 11.3 23 36.2 24 25.3 <> <> © хе & ©9 ID NO = = — Die Beobachtungen 18, 19, 144 sind durch nicht aufzuklärende Versehen entstellt Bei Bildung der Normalörter hielt ich mich nur an die Beobachtungen der Sternwarten: Athen, Berlin, Durham, Hamburg, Leipzig, Lund, Marseille, Pulkowa, Upsala und Wa- shington, welche, mit Ausnahme von Athen, sämmtlich mit Instrumenten ersten Ranges ausgerüstet sind. Die Gruppirung der Beobachtungen war die folgende: Oct. 8 — Oct. 20 Oct. 31 — Nor. 9.23 Nov. 10 — Nov. 19 _ 32 Nov. 20 — №т.30 11 Dec. Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, УПше Serie. 1 — Dec. 10 Rechn. — Beob. mm a ein AA.R. ADecl. 23:37 984 —3.36 — 54.5 —335 — 317 —3.13 — 32.1 —359 — 25.0 —2.89 — 39.2 —3.48 — 38.4 —3.64 — 38.6 —2.29 — 42.3 —3.53 — 45.7 —3.11 — 26.8 —3.78 — 572 —343 — 34.7 —2.34 — 33,5 —230 — 412 —2.21 —1.82 — 34.6 —2.95 — 298.3 —0.7 + 15 —3.33 — 30.8 —1.72 — 16.8 —9.98 — 332 —3.16 —.224 —3.31 — 20.7 — 3.50 — 30.8 —3.04 — 30.5 —3.25 — 241 — 21.8 —3.52 —2.77 — 40.4 —3 50 — 19.5 —9.37 — 24.4 —3.49 — 30.7 —2.70 — 53.3 —5.18 — 16.6 — 0) — 30.0 = 9243, 1160 9,35 — 123 —2.81 — 935.0 ( +1.13) (—126.8) —2.45 Eph. — №. 0. АЕ REEL 4:66 —1970 — 4,93 —46.6 — 4.29 —47.8 — 3.52 —36.9 — 2,98 —30.7 49.1 65 № 4. Vglst. 26 25 24 23 21 22 20 20 19 19 18 17 17 17 17 17 17 15 14 14 16 ныынноююрюяомоччоанч 66 Dr. E. von ASTEN, Einige Beobachtungen sind ausgeschlossen worden. Daraus erhält man die Normalörter. M. Berl. Zeit 1871 Oct. 14.5 Nov. 5.5 A.R. app. F 0"58”15°45 29 6 54.95 20 35 1.41 19 11 25.92 18 11 4.46 Normalörter. Decl. app. F A.R.£ 1871.0 Пес. 1871.0 + 37520! 38/1 +35 20 41.3 +-25 52 30.3 +11 53 56.7 — 20520274 0"58”14°09 22 6 53.04 20 35 0.13 19 11 24.41 18 11 2.70 +-87°20/ 29/5 +35 20 33.4 +25 52 24.7 +11 53 54.2 — 0 20 7.0 8) Erscheinung 1875. Statt für die Bildung der Normalörter in der Erscheinung von 1875 eine neue Ephe- meride zu berechnen, habe ich es vorgezogen, die vorausberechnete derart zu verbessern, dass sie für diesen Zweck verwandt werden konnte. Dieselbe beruht auf den folgenden zu dem System III* gehörenden osculirenden Elementen, welche ohne Berücksichtung anderer als der planetarischen Störungen aus den in $ 1 mitgetheilten für 1865 Aug. 19.0 oscu- lirenden Elementen abgeleitet worden sind. Bei Berechnung der Ephemeride sind die Stö- rungen, welche der Comet von der Epoche 1874 Oct. 27.0 ab erlitten hat, berücksichtigt worden: Elemente III* d. Ep. und Osc. 1874 Oct. 27.0 М. Berl. Zeit. M=309%36/17.20, o— 58 8 56.40 RI 96193.87} mr — 158 17 19.95 ŸM. Aequ. 1875.0 i= 18 719.42 } ь— '1079.52090 Planetarische Störungen. * M. Berl. Zeit ne | wm 08 М. Berl. Zeit nöz w, rös 1875 Jan..20.0 ® 074 +. .2 22900 % 1875 Apr. 50-1765 в 30.0” 0.96, —. 1.205 10.0 — 1.10% о т 15.0 1.00. NS Re eee 19.0 1 AR) 2 1002038 90:0 20,44 — 329 0 März 1.0 1620 — 10 4 95.0 +097 > 378003. 099 11,0. и а 30.0 110—425 rs 16.0 89 2 an, om Mai 5.0 2.03 —464 + 62 210 о 10.0 3:05 —198 7580 96.0..—1.8% 79:56 15. 0-25 — 50 2097 31.0* —1.80: 2106 - 55 20.0 +5.30 —552 +113 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 6” M. Berl. Zeit. 1875 Jan. 25 26 27 28 29 30 31 Febr. 1 mi bi bai N mm © © © I © Où À "MID ei em a À © ыы © D I © ND ND ND D NN > © № = © 25 DVD TO — © A. 23 23 23 0 0 В. арр. FE '24'99:15 25 44.83 27 78.109 28 54.04 30 0.60 31 28.46 32 57.65 34 28.15 35 59.96 37 33.11 39 7.63 40 43.52 42 20.81 43 59.51 45 39.64 47 21.21 49 4.22 50 48.71 52 34.69 54 22.19 56:11:21 58 1.80 59 53.98 1 47.79 3 43.24 5 40.37 7 39.24 9.59.87 11 42.30 13 46.58 0 15 52.76 0 0 0 0 18 0.38 20 10.96 22 23.07 24 37.28 Ephemeride. Decl. app. LE AA 1327 432 2.4 4 40 0.4 448 7.9 56 24.9 4 51.3 из 92 12.7 ит 40 12.1 49 26.0 > хх < де сх OX < © <“ 8 22.3 13 4.6 27 56.4 57 57.6 48 8.2 58 28.2 8 57.5 1929361 30 23.9 41 21.0 52 27.2 3 42.6 15 7.1 26 40.7 38 23.3 50 14.9 2 15.5 14 25.0 9 26 43.4 9 39 10.6 9 51 46.4 JO D © © © — SO OT Co OO OO Œ "I I I 10 4 50.7 10 17 23.4 58 49.4 . Log. Entfernung. A nennen 000 SE GE AR сить, # у. (5) 0.1851 0.1813 0.1775 0.1736 0.1696 0.1656 0.1616 0.1574 0.1532 0.1490 0.1446 0.1402 0.1358 0.1312 0.1266 0.1219 0.1171 0.1122 0.1073 0.1022 0.0971 0.098 0.0865 0.0811 0.0756 0.0699 0.0642 0.0583 0.0523 0.0462 0.0399 0.0335 0.0270 0.0203 0.0135 Lv. 6 0.2983 0.2977 0.2970 0.2962 0.2955 0.2946 0.2937 0.2927 0.2917 0.2907 0.2896 0.2884 0.2871 0.2858 0.2844 0.2830 0.2815 0.2800 0.2783 0.2766 0.2749 0.2730 0.2711 0.2692 0.2671 0.2650 0.2628 0.2605 0.2581 0.2557 0.2532 0.2506 0.2479 0.2451 0.2422 Aberr. — Zeit. 162954 16 27.9 16 26.2 16 24.5 16 29,7 16 20.8 16 18.8 16 16.7 16 14.4 16 12.0 16 9.6 16 70 16042 16 1.2 15 58.1 15 55.0 15 51.8 15 48.4 15 44.8 р 15 37.3 15 33.3 15 29.3 15 95.1 15 20.7 15 16.2 15 11.6 15 6.3 67 Dr. E. von ASTEN, Log. Entfernung. 6” М. Berl. Zeit. А. В. app. # Decl. app. L # у. (5) En. 6 АЪегг. — Zeit. 1875 März 1 0'26”53:63 -+10°30'24’4 0.0065 0.9399 14”2354 2 40129 12417 10 43 33.5 9.9994 0.2361 14 27.2 3 0 31 32.96 10 56 50.5 9.9921 0.2329 14 10.9 4 033 56.07 1110:15.1 9.9846 0.2996 1475 5 036 21.57 11 23 47.0 9.9769 0.2262 13 57.9 6 038 49.50 11 37 26.1 9.9690 0.2227 13 51.1 7210841 19:94 1151 11.8 9.9610 0.2190 13 44.1 8 043 52.96 12 "5 3:8: 9.9527 (015155 13300 9 046 28.62 1219 1.4 9.9442 ‘102114 18698 10 049 6.99 1233 4.1 | 9.9355 10.2073 11319553 11 0.51-48:14 12.47 11.2. 9,9265. 0.2032. 13.147 12 054 32.15 13 122.2. 9.9173 0.1989. 13 653 13 057 19.08 13 15 36.0 9.9079 : 0.1944 12 58.7 1426109402 13 29 51.8 9.8981. 0.1898 12 50.5 1548312233 29202 13:44 8/5: 9.8881 0.1850: 122429 1620405 5847 13 58 24.7 9.8778 0.1800 12 33.4 17, 188557052 14 12 39.2 9.8672 0.1749 12 24.5 18 112: 1015 14 26 50.1 9.8562 0.1696 12 15.5 19 115 6.09 14 40 55.9 9.8450 0.1640 12 6.2 201118 15 41 14 54 54.3 9.8334 0.1583 11 56.6 910191 28/14 15% 8:.42,9 9894 01523 1,4168 29) 1124 44129 15.22.1858: ‘98090 ,0446T. 11368 23 128 3.84 15 35 38.9 9.7963 0.1396 11-96.5 24 131 26.76 15 48 39.3 9.7832 0.1329 11 15.9 25 134 52.96 16 1160’ :9.76970 2.099259 п 26 138 22.31 16 13 23.5 9.7557 0.1185 10 53.9 97 1141.54.61 16 24 56.5. 9.7414 01108 10424 28 145 29.58 16 35477 9.7267 - 0.1028. 10307 29 149 6.85 16 45 49.5 9.7116 0.0944 10 18.6 30 152 45.89 16 54 52.5 9.6961 0.0856 10 6.1 31 156 26.06 17 246.3 9.6804 0.0763 9 53.3 Apr: 11210. 6:25 17 918.5 9.6648 0.0666 9 40.2 22 63 46101 17 14 14.8 9.6482 0.0564 926.7 ЗО 7 93.31 17 17 18.3 9.6320 0.0456 9 12.9 4 21056.60 17 18 10.2 9.6159 0.0343 8 58.7 5:19:14 936 17 16 29.2 9.6001 0.0223 3 44.0 6947040120 17 11 51.4 9.5848 0.0098 8 29.1 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 6” M. Berl. Zeit. 1875 Apr. 7 8 9 15 30 — Ss ST SS SU Ban m mi ND -= — © А. В. арр. EL 9 h 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 20"48:95 23 40.44 26 12.80 28 21.92 30 3.63 31 13.97 31 49.51 SAS 31 7.54 29 48.68 27 52.49 25 21.14 9918.8 18 47.45 14 53.29 10 40.04 6 12101 1 33.22 56 57.30 51.57.51 47 6.63 42 17.02 37 30.59 32 48.85 28 13.00 23 43.87 19 22.04 15 7.82 Ш #41 7 2.82 3 11.91 59 28.46 55 52.16 52 22.69 48 59.69 45 42.69 42 31.17 Decl. app. EL -+17° 350.6 16 16 16 15 15 14 15 15 12 11 10 © © D IS ù BB À D © © HO ND BB Où «1 © M mm NE NC) 51 58.8 35 47.6 14 48.5 48 35.5 16 48.7 39 14.6 55 47.9 6 33.4 11 47.2 11 55.8 7 34.0 23.9 11.3 44.5 19 51.8 4 19.8 5 4.5 Log. Entfernung. ASS ER # у. (5) 9.5705 9.5573 9.5457 9.5561 9.5288 9.5241 90229 9.5235 9.5276 9.5343 9.5435 9.5547 9.5675 9.5817 9.5968 9.6124 9.6285 9.6447 9.6609 9.6770 9.6928 9.7083 9.7235 9.7385 9927. 9.7667 9.7803 9.7935 9.3063 9.8188 9.8308 9.8425 9.8559 9.3649 9.8756 9.8859 9.8960 Er an um En. 6 9.9966 9.9829 9.9685 9.9536 9.9382 9.9225 9.9066 _ 9.5907 9.8750 9.8596 9.8448 9.8307 _ 9.8176 9.8054 9.7944 9.7844 9.7756 9.7680 9.7614 9.7559 9.7513 9.7477 9.7448 9.7427 9.7412 9.7402 971997 9.7396 9.7999 9.7405 9.7413 9.7422 9.7434 9.7446 9.7459 9.7473 9.7487 Aberr.— Zeit. 8"13:9 7 58.5 7. 49.9 ee 71107 6 56.4 6 41.4 6 27.0 6 13.3 6 02 „548.1 5 37.1 5 27.0 5 18.0 5 10.0 5 3.0 4 56.9 4 51.7 4 47.3 4 43.7 4 40.7 4 38.4 4 36.6 4 35.2 4 34.3 4 33.6 4 33.3 4 33.3 4 33.4 4 33.8 4 34.4 4 35.0 4 35.7 4 36.5 4 37.3 4 38.2 4 39.1 69 70 Dr. E. von ASTEN, Log. Entfernung. mus mn 6” M. Berl. Zeit. А. В. app. # Decl. app. GL @ v. O En. 6 Aberr.— Zeit. 1875 Mai 14 0'39”24:76 —15°10 6'7 9.9058 9.7501 4”40:0 15 .0:36.33.08 ‘1543295 99153 9.7515. ©1208 16 033 25.64 1615 44.5° 9,9946. 0 9.7529 д 1% #0130/ 31.98 16 46 59.0 9.9336 9.7543 4 42.7 18° 1027. 41.65 1717187 :9:9493 9.7556 42435 19° 0/24 54.23 17 46 49.6. 9.9509: 9.7569 444.3 20. 022 9.28 18 1537.0. :9.9592° ‘9.7582 1459 Eine vorläufige Discussion der von Herrn Prof. Bredichin in Moskau angestellten Beobachtungen ergab, dass es hinreiche, an die Positionen vorstehender Ephemeride Cor- rectionen anzubringen, welche einer Aenderung des bei ihrer Berechnung angewandten Elements M’von AM = + 1’20” entsprechen, um eine sehr genaue Darstellung des Laufes des Cometen während der Erscheinung von 1875 zu erhalten. Diese mit Hülfe von Diffe- rentialquotienten abgeleiteten Correctionen, welche ich schon Astr. Nachr. №2038 — 2039 mitgetheilt habe, sind: Correctionen der Ephemeride unter der Annahme AM = + 1200. ЛА. В. А Decl. ДА В А Decl. 197.5 Лап. 94 0:28. 0115 1875 März11 -+ 2554 -+0’13%5 28 0.37 0.1.07 12 2.63 0 13.2 Febr. 1 0.47 0 12.0 13 279 0 12.8 5 0.59 0 12.3 14 2,81 0 12.3 9 0.73 0 12.7 15 2.90 0 11.3 13 0.89 013.1 16 2.99 OP 17 1.06 0 13.5 17 3.09 0 10.3 21 1.26 0 13.9 18. 318 0 9.4 25 1.49 0 14.3 19 3.97 0 8.3 März 1 1.75 0 14.4 20 3.35 0 7.0 2 1:82 0 14.4 21 3.49 0 5.5 3 1.89 0 14.3 29 3.48 0 3.8 4 1.96 0 14.3 23 3:50 00 rs 5 3.04 0 14.2 : 24. 8.581 —0 05 6 2.19 0142 25 3.61 0 3,2 7 >20 OMAN 26 3.61 0 6.3 8 98 0 14.0 27 3.58 0 9.9 9 2.37 0 13.9 28 3.51 0 14.1 10%, 32450 203 387 29 + 339 —019.0 éd bd mi © © O0 «I Où Où à O2 ND = = 12 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 71 ДА. В A Пес]. ДА. В. A Decl. 1875 März30 + 3:21. —0'247 1875 Apr. 12 —1554 —4 7.0 31 2.96 0 31.3 Ва 18.96 4 37.8 Apr. ol 2.61 0 39.0 14 22.54 5 9.1 2 2.14 0 48.0 18 36.71 ПА 3 1.55 0 58.4 72 46.39 8.1.2 4 + 0.79 1 10.4 26 50.05 Moi 5 — 0.20 1 24.4 30 49.19 6 58.7 6 1.44 1 40.6 Mai 4 45.96 EUR 7 2.95 1591 8 41.79 4 30.8 5 4.77 2 19.9 12 A1 3 25.2 9 6.93 49,2 16 33.59 229.9 10 9.44 389 20 50.02 1 42.8 11 —12.34 —3 57.1 24 —26.74 —1 42 Vergleichsterne. № Autorität А. В. 1875.0 Decl. 1875.0 № Autorität A.R 1875.0 Decl. 1875.0 1 93128" 166 + 4048’ 47/7 20 0/55/5965 -+13034' 46/2 2 23 33 3125 + 4 56 56.8 21 0 58 29.31 -+14 16 20.8 3 2M:B.Pulk..- 012.990 +9 3 71 22 Radel. 1858... 1 2 17.8 4 1М. В. Pulk.. 0 19 22.30 -+ 9 43 44.7 28 1 247.2 —10 46 6 5 2М. В. Pulk... 020 17.56 -10 13 15.5 24 2M.B.Pulk... 1 43972 +14 1 36.3 БВ РШЕ, 000127290970 10.25 48.2 25 1 511.60 -+-13 51 34.8 7 1M.B.Pulk... 028 12.51 --10 26 46.1 26 1 535.92 +13 42 51.8 8 2M.B.Berlin.. 029 40.24 -+10 56 35.2 27 1 10 55.70 +13 35 1.0 9 2M.B.Pulk... 030 4860 :-+10 44 54.5 28 2M.B.Pulk 1 28 43.35 +15 41 494 10 2M.B. Berlin... 034 38.00 --11 16 3.6 29 2M.B.Pulk 1 32 31.06 +15 59 24.6 11 0 35 3883 +11 15 32.4 30 1М В. Pulk 1 32 56.36 +15 46 15.4 12 0 36 45.98 +11 1 28.4 31 2M.B.Pulk 1 41 34.75 +416 23 48.9 13 ЭМ. В. Pulk... . 0 37 20.92 --11 32 34.0 32 2M.B. Pulk. 1 48 42.31 +16 34 30.4 14 2M.B.Pulk.. 0 39 32.93 +11 25 23.3 33 2М. В. Pulk 1 51 13.37 +16 55 44.0 15 0 39 57.96 -r11 39 55.5 3 216 436 -+17 1 372 16 0 40 29.21 +11 17 29.2 35 2M B. Pulk 2 23 58.51 +17 8 59.5 17 2М. В. Pulk... 048 28.07 +12 10 10.8 36 2M.B.Pulk 227 3.76. +16 27 17.3 18 0 49 50.5 —13 12 38 37 2M.B. Pulk 2 98 46.40 +16 3 490 19 2M.B.Pulk... 053 47.91 --12 28 26.5 38 2 35 24.42 +16 25 24.9 Vergleichung der Beobachtungen des Cometen mit der corrigirten Ephemeride. А. В. # Dec. Corr. Eph.—Beob. | ann Stun, es cree em” Vs CEE GP, NT Ort der Beob. Dat. М. Berl. 7. Beob. , Rechn. * Beob. Rechn. AA.R. A Decl. №4. Vglst. Marseille. .... 1875 Jan.27 7'29”567 as"a7"36%30 3563 + 49497530 42/43/41 —067 — 9% 1 Ders. 29 714 17.2 23 30 27.59 27.36 459 80 59 85 —0.23 + 05 2 Pulkowa ..... Febr. 22 5 57 40.3 012 13.16 1303 9-5 13.0 5223 . —013 .+ 9.3 3 Moskau...... 25 6 525.2 018 33.06 33.88 9 42 2.7 42282 +082 (+25.5) 4 » 27 558220 022 56.55 56.56 10 743.2 7487 +001 “+ 5.5 5 » 28 555 50 0251155 11.03 10 20 22.7 20 418 —0.52 (+-19.1) 6 Pulkowa ..... 6 17 313 "0251317 "1311 10 20 508 20 540 — 0.06 ++ 3.2 6 Moskau...... März 1 5 47 27.1 027 28.75 28.73 10 33 39.7 33 484 —0.02 + 8.7 2 DER oe 2 551 33.0 029 48.51 4817 1046 575° 47 17... 084 +149 9 Leipzig ...... 7 15 425 029 56.64 56.37 10 47 36.0 47 482 —027 +12.2 9 Berlin. ....... 3 710 53.0 0321730 17.43 11 1155 11 48 +015 —107 8 Leipzig ...... 712179 . 0 32 17.34 17.58 11 0520 156 -024 —+13.6 12 72 Dr. E. von ASTEN, А. В. # Decl. # Corr. Eph.—Beob. ORNE 0 N mr FE, D CN rue NS кста en Ort der Beob. Dat. M. Berl. Z. Beob. Rechn. Beob. Rechn. ДА. В. A Decl. №4. Vglst. Berlin... .x 1875 März4 7” 6205 — 0134”40%61 4088 +11°14/33/8 14290 +097 — 4/8 10 Polaire 1021#56:9 0 34 42.57 42.46 11 14 32.2 14 37.8 —0.11 + 5.6 11 Moskau...... 5 5 41 57.3 0 36 58.74 58.55 oe ES NO 7 —0.19 — 0.4 15 D В 6 0 41.0 0 37 0.80 0.46 1127628 9970957 —0.34 + 1.8 14 Leipzig. ... 7 8 50.0 097 6.521 117:44 11 27 55.9. 28 44 +1.10 + 85 13 Kiel .... 7 29 52.9 0 87 10.77 9.58 11 28 11.6 28 16.4 —119 + 4.8 16 Leipzig...... 6 17 14 179 0 39 36.29 36.75 11 41 353 41 48.7 +-0.46 13.4 15 Kiel... 18810597 0 39 39.28 38.58 11 41 57.5 41 58.6 —0.70 + 1.1 16 Moskau...... 975351.15:4 047 9.70 9.40 12 22 43.8 22 40.5 —0.30 — 3.3 17 EN 1007677274.9 0 49 49.95 49.71 12 36 52.2 36 50.4 —0.24 — 1.8 19 Leipzig... 14 7 27 19.2 11220218 5.28 13:34 263 534,303] —0.90 + 3.8 20 Kiel Bez. 745 31:3 ARMOR PA 13 34 41.6 34 40.7 —1.66 — 0.9 27 Leipzig... "10 15 7 20 43.6 "3 59:37 58:55 1324873 997182429 —0.84 + 2.9 25 Kiel. rave И. 46 187 41 13.22 1.65 13 48 49.6 48 57.4 —159 + 7.8 26 Moskau...... 16 5.52 516 1 6 45.42 44.82 14 1 59.6 2 5.2 —0.60 + 5.6 24 Kieler. 7 42 11 12 6 59.91. 58:37 14852210 3 10.1 —0.94 + 8.1 24 DER Cesar ele tarte 170070532718 №10 1:22 1032 14 17 32.9 17 29.6 —0.90 — 3.3 21 Moskau...... 23 550 28.7 1 28 56.99 56.47 15 38 45.0 38 51.9 —0.52 + 6.9 28 DONNEES AU 6 38 41.8 109293781205 21 15 39 19.8 39 18.3 —057 — 15 30 Dan A: 24 6 19 21.5 15 5216.6’ 52 01 — 6.5 30 Denen 6 25 59.6 1 32 25.64 25.30 —0.34 30 » 256 IE 16, 4 179 4 17.7 — 0.2 29 DE ео 6 28 51.3 1735 51.52: 5134 —0.18 29 DER eehs 27.,5.:5955.9 16 27 32.0 27 32:6 ÿ + 0.6 31 Dai RER 6 1 44 1 42 52.34 51.93 —0.41 31 Dich nee 98 5 59 239 16.38. 9.9 3817.6 — 2.1 32 D'UN Fee 6 20 38.5 1 46 30.36 30.29 —0.07 32 р AT RE PRIS 30 6 1 28.6 16 56 32.1 56 32.1 0.0 33 RE 6 24 12.5 №153: 40.88 47.71 —0.17 33 Kremsmünster . Apr. 4 8 1237 27129 6.121 3.7.12 17 16 44.7 16 39.8 +-1.00 — 4.9 35 Moskau...... 5 68:4 1 И.И 14 08:8 + 1.7 35 Due heat de 6 20 3.9 2 15 16.76 16.61 —0.15 35 Kremsmünster... BER 2 18 42.86 42.90 17078582 "51:4 0.04 — 6.8 35 О 8 29 57.5 2318 47.51 41.95 LITE LA 7 39.2 +044 + 5.1 34 Kremsmünster.. 7 7 45 46.4 2 21 42.54 42.75 16 58 25.7 58 21.5 +0.21 — 4.2 35 Moskau ...... 9 6 30 359 16 27 45.1 27 45.6 + 0.5 36 I CRU 6 32 19.9 2 26 42.53 43.02 0.49 36 Kremsmünster 7 49 23.9 2 26 49.11 49.90 16 26 3.0 26 38.7 +0.79 +35.7 38 Moskau...... 10 6 16 27.7 +16 5 12.7 5.12.8 + 0.1 37 De Mena 6 26 37.0 2 28 41.54 41.98 0.44 37 Windsor ..... Mai 7 8 3 35.0 } 1 13.59 13.54 10253 56.1. 54 321 —0.35 —36.0 22, 23 in а, 23 шб Dee 9.759 42.0 0254 3.21 1.2387 —12 18.554 20233 —193 —67.9 18 Zur Bildung der Normalörter wurden nur die Moskauer, Pulkowaer und Berliner Be- obachtungen verwandt. Zu der Moskauer Reihe, der durch Zahl und Güte der Ortsbe- stimmungen hervorragendsten, bemerke ich, dass Herr Prof. Bredichin den Cometen von Febr. 25 bis März 23 am Kreismicrometer, von da ab am Fadenmicrometer des 10zöl- ligen Refractors der von ihm geleiteten Sternwarte beobachtet hat. Indem ich die 7 Be- obachtungen von Febr. 22 — März 2, wobei Pulkowa doppeltes Gewicht gegen Moskau er- hielt und überdies die eingeklammerten Declinationsdifferenzen ausgeschlossen wurden, die 7 Beobachtungen von März 3 — 16, die 6 Beobachtungen von März 23 — 30 und die 3 Beobachtungen des April zusammenfasste, erhielt ich die folgenden Normalörter und Normaldifferenzen: UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 73 Normalörter. Corr. Eph.— Beob. a caen conne о” `` оли BE М. Berl. Zeit А. В. арр.# Declapp.&” А.В. 1875.0 Decl.#1875.0 AA.R. A Decl. 1875 Febr. 27.0 0"22”24°78 +-10° 4’ 38’9 0'22”24*69 +105 4'367 —0.09 +62 März 8.0 0435543 +12 5 19.3 04355293 +12 5159 —0.19 —15 26.0 138 26.21 +16 13 18.1 1 38 95.97 +16 13 12.0 — 0.29 —09 Apr. 8.0 223 35.41 +16 49 38.1 223 35.05 +16 49 30.2 -+0.26 +-0.8 Aus den zu den einzelnen Beobachtungen gehörenden Differenzen folgen etwas andere Zahlen, was sich daraus erklärt, dass zu der Zeit, wo die Rechnung ausgeführt wurde, für einige der Vergleichsterne die definitiven Positionen noch nicht vorlagen. Die grösste Ab- weichung von den richtigen Werthen beträgt übrigens nur 0:04. Die beiden Maibeobachtungen fallen in die Zeit nach der Perihelpassage. Ausser in Windsor wurde der Comet auch Mai 18 von White in Melbourne in Declination beobachtet, die Beobachtung ist jedoch nicht reducirt. Da nach Angabe des Beobachters auch diese un- vollständige Positionsbestimmung, ebenso wie die beiden Beobachtungen von Mai 7 und Mai 9, ein verhältnissmässig geringes Zutrauen verdient, habe ich es nicht für nöthig ge- halten, sie zu berechnen, was möglich gewesen wäre, da neuerdings Herr Romberg den Ver- gleichstern im Meridian beobachtet hat. Auch diese Bestimmung ist bis jetzt noch nicht reducirt. | Zunächst werde ich jetzt sämmtliche Normalörter mit denjenigen kleinen Correctionen zusammenstellen, welche an die aus den Elementen XVI* berechneten heliocentrischen Co- ordinaten angebracht werden müssen, wenn man die Positionen strenge mit diesen Ele- menten vergleichen will. Die aus der Störung rds resultirenden Veränderungen der recht- winkligen Aequatorealcoordinaten sind nach den Formeln: As — -+-rös.tgisin 50 Ду— — 793 (tgi cos N COS = + sine) Az = — 793 (tgi cos N sine — cos €) oder in Zahlen: Ах = — 79553. 0.100 Ду= — 703. 0.591 Az= + 7д5. 0.834 berechnet worden. Für die Jahre 1818 —1845 konnte diese Angabe unterbleiben, da die in diese Zeit fallenden Normalörter von diesen Correctionen schon so befreit sind, dass sie unmittelbar mit den Elementen verglichen werden können. Encke giebt in seiner 6. Ab- handlung an, diese Reduction auch für die zu 1848 gehörenden Normalörter ausgeführt zu haben, aus seinen Manuscripten geht aber hervor, dass es nicht geschehen ist. Die unter der Bezeichnung «corr» unter den zu 1855 gehörenden Oertern angeführten Zahlen finden ihre Erklärung in dem, was bei Gelegenheit der Discussion der betreffenden Erscheinung gesagt worden ist. Das Resultat der Vergleichung mit den Elementen XVI* enthält die Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 10 74 Dr. Е. von ASTEN, letzte Columne. Für die Jahre 1871 und 1875 ist dieselbe unausgefüllt geblieben, da wir diese Erscheinungen erst am Ende der Abhandlung discutiren werden. Die dann folgende Tafel enthält die zu den Normalörtern gehörenden Sonnenörter nach Le Verrier und die Sonnencoordinaten. Für 1865 und 1868 sind die Oerter der Sonne dem berliner Jahrbuch entnommen, beruhen also auf den Tafeln von Hansen und Olufsen. Sie sind jedoch durch Anbringung der Correction AO = + 1/0 auf das Aequinoctium von Le Verrier reducirt worden und werden in Länge von den strengen Werthen, die conseqnenter Weise hätten angewandt werden sollen, schwerlich mehr als einige Zehntel der Secunde abweichen. Normalörter des Encke’schen Cometen und Vergleichung derselben mit den Elementen XVI*. werden D om 15 А. В. # Dec. $ 326.18.33.4 09.549471 323 11 45.3 + 014 53.8 3151940997 536 96 . Aequ. 1819.0. 93246 49/5 +-16°52' 29"9 103 15 98.11 = 7. 6.20.8 715 Бен п) . Aequ. 1822 Mai 24.0. 100°57'40.6 -+31°32 30.6 110 23 36.0 -—-30 14 24.8 120 16 49.2 --28 5 26.5 130 23 56.7 +24 54 53.3 140 32 55.7 -+-20 48 15.0 150 39 7.8 +15 46 55.2 . Aequ. 1825 Sept. 16.3. 350243418 nr 26.23.0748 В О 4.05 728% 314,410, 93 + 952.04 307 54 16.3 -+ 5 28 45.0 300 22.27.3 + 0 2907.2 en) 995249 . Aequ. 1829 Jan. 9.72. 5929904777 = 19°127 16:9 . Aequ. 1832 Mai 4.0. Elem. XVI*—N.O. A RE CS A A.R.cos Decl. +-10792 — 20.02 — 65.15 -+58.45 16.90 +-50.85 — 26.41 —-22.40 — 13.68 — 13.95 — 1.10 — 8.44 +10735 + 3.62 — 22.90 — 34.89 — 49.18 —(63.23 +95742 ADecl. + 30/56 + 7.90 — 26.24 19.53 — 1.60 + 4.20 16.16 + 9.48 + 5.50 + 0.91 — 0.17 — 0.96 48/21 -+-46.37 : +18.54 +14.79 + 3.80 — 11.97 + 83784 20. 31 40 41 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES EN CKE’SCHEN COMETEN. M. Par. Zeit 1835 Juli 30.5 M. M. Berl. Zeit. 1838 Sept. 23.5 Vet 145 24.5 Nov. 05 11.5 25.5 M 1842 März 8 8’ 29 8 78 18 16 Apr. Mai M. 1845 Juli 10.6 M. 1848 Sept. 20.625 Oct. 7.625 26.625 Nov. 11.625 M. 1852 Jan. 20.5 Febr. 12.5 А. В. # 100°57' 11/8 Лес]. # -+29°45' 42'4 Aequ. 1835 Aug. 26.3. 38° 1’ 6.5 29 13 49.6 7 34 12.6 286 33 46.9 263 41 19.6 244 59 26.5 1493505718 22 3 52.4 35 45 23.7 9.5: 09.0 +36° 8288 +49 53 57.4 +61 22 47.0 +56 56 28.7 +37 54 47.9 + 3 46 11.1 . Aequ. 1838 Dec. 19.0. -+-12°30' 43/6 +15 45 18.3 +16 43 9.3 —19 57 41.4 Aequ. 1842 Apr. 12.0. 84°20' 21.2 -+29°41' 32.3 Aequ. 1845 Aug. 9.6. 68° 4'393 106.25 24.2 181 56 45.8 205 59 49.7 Aequ. 1849.0. 348°51’31.5 358 8 14.6 1215930 . Aequ. 1852.0. 144°28' 49.5 + 6.6 169 30 20.3 + 75 196 33:42.5 + 9.6 . Aequ. 1855.0. +-49°33 9%3 +52 46 11.2 5 55.4 + 4551' 28.2 —= 753 46.6 + 6 59 51.0 + 5951'50.8 3 9 39 40.8 4.0 — 22 54 49 + 1.8 Elem. XVI* — М. 0. — 4.19 NO D 5 > | + | + H> — Sam © À Be 1 N} (=) © | Sn | 1 —+18.3 + 5.09 -+33.32 APR RS RER 0 CR плиееакая кыкоь.. ДА. В. cos Decl. ADecl. +11773 +-11739 + 3.51 + 6.54 + 0.77 19796 + 1.80 -+-24.79 10* 76 M. 1858 1861 1862 1865 1868 1871 1875 Berl. Zeit Dec. 28.5 Jan. 12.0 März 1.5 8.5 Juni Juli Juli .27.5 Aug. Oct. Nov. Febr. März 27.0 8.0 26.0 Apr 18.0 M. Dr. Е. von ASTEN, А. В. # 69°28' 19'5 ЗАЗ 168 48 9.1 . Aequ. 1858.0. 337. 1510] 334 24 0.9 333 26 39.9 312 42 32.2 316 42 23.9 . Aequ. 1862.0. 124°43’ 54-5 178 41 21.6 196 7 25.4 2143 7.8 . Aequ. 1865.0. 76°38' 46.1 108 13 37.9 123 9 56.2 137 51 20.2 . Aequ. 1868.0. 1423305164 331 43 15.6 308 45 2.0 287 51 6.1 272 45 40.5 . Aequ. 1871.0. 5°36' 10.3 10 58 49.3 24 36 29.5 35 53 45.7 Aequ. 1875.0. Decl. # —+32°5% 0.3 +33 956.4 +10 49 2.5 171869 + 329 49.4 + 1 28 15.7 —25 545.3 —24 21 51.2 — 8°5653:0 —43 32 6.8 —46 31 34.5 —46 45 46.3 -+31°22' 247 +3021 55.7 +27 0553.5 +91 53 55.7 +-37°20' 29-5 +35 20 33.4 +25 52 24.7 +11 53 54.2 — 020 7.0 +10° 4'367 +12 5 15.9 +16 13 12.0 +16 49 30.2 Elem. XVI* — N. O. LR CE CE a DEEE rn GERS un AA.R. cos Decl. +536 + 23.96 —=24.47 +-1496 + 18.09 + 0.82 + 2.55 + 2.72 07 —30.11 — 31.83 — 31.15 — 10.56 — 10.27 — 7.87 — 5.67 ADecl. +-15'13 — 5.14 — 26.82. +1869 -+ 8.33 + 7.62 — 7.35 +11.63 +3397 + 34.15 —=19.38 +12.77 8.20 6.27 1.25 0.23 ++ UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 1848 Sept. 20.625 Oct. 7.625 26.625 Nov. 11.625 1852 Jan. 20.5 Febr. 12.5 März 8.5 1855 Juli 17.0 30.0 Aug. 12.0 1858 Aug. 13.5 Sept. 11.5 Oct. 5.5 1861 Nov. 27.5 Dec. 28.5 1862 Jan. 12.0 März 1.5 8.5 1865 Juni 27.0 Juli 13.0 17.0 22.0 1868 Juli 27.5 Aug. 15.5 23.0 30.0 1871 Oct. 14.5 Nov. 5.5 15.0 2520 Dec. 5.0 1875 Febr. 27.0 März 8.0 26.0 Apr. 8.0 AE GRR En GS 7 CRE CR, GRR mie ++ | ЕЕ nöz 3.67 2.30 1.04 0.21 4.18 191 0.11 0.45 0.80 0.75 Planetarische 10 —163 —147 — 129 —102 +265 +225 +135 —207 —104 — 51 Störungswerthe. AM +-6.96 -+-5.18 +3.19 +-1.52 + 5.68 röz — 43 —+3.27 7 +-0.65 + 6.90 +3.86 + 1.35 —+7.41 -+4.16 +2.65 Empirische ЕСА оещасиы Alogr +282 +282 +282 +282 +282 +282 +282 +283 +-283 +283 +-283 +283 +283 78 Dr. E. von ASTEN, Mittlere Oerter und Aequatorealcoordinaten der Sonne nach Le Verrier für die Zeiten und Aequinoctien der Normalörter. M. Par. Zeit 1818 Dec. 1819 Jan. 1822 Juni 1828 M. Berl. 1838 Sept. Oct. Nov. 1842 März Apr. Mai 1845 Juli 22.25 1.25 12.25 2.85 12.85 22.85 о. 12.6 1.7.6 22.6 27.6 1.6 6.6 28.9 Zeit SET 29 8 78 18 16 10.6 Länge (5) 2702995459 280 291 34 11.59 46 43.15 72° 7' 44.09 81 9] 159 144 47 149 154 Я — >> ны DES №9 №2 5 № D сд ee (en) m D Qt 41 8.54 13 51.32 58 38.03 17.56 36 26.35 26 1627. 5 чоеовод — сы <> C9 CU => == > En — D I a © - © О О EURE © em © oo D nn ® © ND À - ut D À me & S SU © № © — EE чм CO > © mi © on © DÉRSLDENES © > ©> u ©? Le) сх = > © Breite (©) —0°26 —0.55 —=0.37 1405 — 0.09 — 0.48 —0.47 — 0.54 -+0.03:° —+-0.45 + 0.31 — 0.24 ._0.48 —-0.47 —0.20 —=0.51 —=0.05 — 0.47 -+0.23 0.29 —0.14 -+0.44 — 0.27 —0.77 +-0.31 —=0.05 +-0.51 0.30 -+0.77 — 0:22 — 0.21 Lg. В. у. О 9.9927481 9.9926491 9.9927853 0.0063461 0.0068435 0.0071564 0.0054928 0.0050695 0.0045998 0.0041022 0.0055864 0.0050516 9.9967480 9,9955717 9.9936852 9:9932797 9.9929495 9.9926645 0.0065670 0.0064259 0.0011046 9.9984941 9.9972806 9.9959235 9.9953268 9.9940908 9.9971340 9.9988130 0.0008339 0.0052856 0.0071612 Log & 7.8071455 9.2561307 9.5621828 9.4933095 9.1670210 8.3392110, 9.8896019, 9.9173056, 9.9403983, 9.9593560, 9.9745305, 9.9861671, 9.9081490, 9.8341488, 9.5551944, 9.3846623, 9.0870018, 3.8437165 9.4018968 9.7861555, 0.0010907, 9.9681460, 9.9297731, 9.8590942, 9.8108001, 9.6464950, 9.9872864 9.9986049 9.9801299 9.7332079 Log y 9.9552590, 9.9477365, 9.9231439, 9.9473915 9.9647767 9.9695584 9.7762899 9.7284686 9.6712080 9.6016365 9.5149833 9.4025548 9.7218138, 9.8179681, 9.9252830, 9.9422208, 9.9520996, 9.9540995, 9.9552514 9.8711503 7.8670769, 9.5187151, 9.6732280, 9.7933319, 9,8367399, 9.9076900, 9.2830505,, 8.4520187 9.4427428 9.8947697 Log z 9.5927904, 9.5852696, 9.5606715, 9.5849057 9.6022967 9.6070762 9.4137971 9.3659747 9.3087197 9.2391538 9.1524997 9.0400612 9.3593210, 9.4554666, 9.5627866, 9.5797200, 9.5896015, 9,5915975, 9.5927460 9.5086364 7.5046525, 9.1561832, 9.3107062, 9.4308005, 9.4742127, 9.5451647, 8.9205025, 8.0895408 9.0802234 9.5322343 9.5097335, 9.9465270 9.5839824 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN ÜOMETEN. M. Ber]. Zeit 1848 Sept. 20.625 Oct. 7.625 26.625 Nov. 11.625 20.5 12.5 8.5 1852. Jan: Febr. März Juli 17.0 30.0 1855 Aug. 1858 Aug. Sept. 1861 1862 27.0 13.0 17.0 22.0 27.5 . 15.5 23.0 30.0 1865 1868 1871 14.5 5.5 15.0 25.5 5.0 27.0 8.0 26.0 8.0 1875 Арг. Länge ©) 17819, 18.1 194 56 0.3 213 49 3.4 229 52 11.6 300 8 12.1 323 27 45.8 348 34 44,6 114 14 55.9 126 39 55.7 1592715072 140 49 42.3 168 52 20.3 192 24 0.8 245 45 17.3 270 17 6.9 292 357.8 341 9 4.0 348 921.6 95 44 1.85 110 59 5.71 114 48 2.82 119 34 30.90 125 5 50.38 143 18 57.74 150 32 15.35 157 18 4.11 201 9 42.68 223 6 57.19 232 40 54.47 248 17 5.14 252 54 56.47 338 29 25.08 347 30 20.97 5 23 59.40 18 12 47.27 Breite ©) —0.54 —=0.25 —0.58 —0.57 —0.04 + 0.47 —=0.58 0.71 —0,51 +-0.81 — 0.78 —0.77 —0.27 —0.96 —0.91 — 0.35 -+0.10 — 0.40 —1:01 — 0.23 —0.74 — 1.08 0.60 —0.17 +-0,70 +0,37 0.74 + 0.99 —=0.52 0.38 -+1.25 —0.36 —0.30 —0.39 —0.16 Le. В. у. О 0.0014185 09002082 9.9970061 99952595 9.9930914 9.9945921 9:9971692 0.0070183 0.0064484 0.0056162 0.0054657 0.0025765 9.9996498 9.9939467 9.9926811 9.9927947 9.9963341 99941158 0.0072056 0.0070946 0.0070009 0.0068331 0.0065655 0.0052866 0.0046085 0.0038949 9.9985823 9.9960031 9.9950557 9.9941249 9.9934880 9.9960030 9.9970218 323991825 0.0008270 Log x 0.0012053, 9.9843719, 9.9165096, 9.8044996, 9.6938511 9.8995615 9.9884834 9.6205438, 9.7825259, 9.8842183, 9.8949119, 9.9943338, 9.993983, 9.6074104, 9.0958551 9.5676073 9.9723969 9.9877673 9.0068040, 9.5611258, 9.6296961, 9.7001785, 9.7662085,. 9.9093989, 9.9444662, 9.9688828„ 9.9682612, 9.8593097, 9.7777543„ 9.6469094, 9.4615082, 9.9646520 9.9866151 9.9972509 9.9785051 Log y 8.4598317 9.3729358,, 9.7050451, 9.8412167, 9.8925568, 9.7318967, 9.2564062, 9.9294390 9.8732325 9.7840012 9.7684771 9.2506663 9.2940972, 9.9163827, 9.9516987, 9.9222968, 9.4681746, 9.2719285, 9.9675685 9.9398308 9,9275187 9.9087481 9.8819535 9.7441508 9.658983: 9.5528966 9.5186383, 9.7932700, 9.8580852, 9.9076415, 9.9364320, 9.5228084, 9.2947023 8.9353450 9.4582938 79 Log + 8.0971802 9.0103777, 9.3424887, 9.4786686, 9.5299963, 9.3693314, 8.8938285, 9.5668745 9.5106615 9.4214394 9.4058929 8.8880663 8.931527, 9.5538008, 9.5891160, 9.5597109, 9.1055847, 8.9093521, 9.6049664 9.5772330 9.5649177 9.5461447 9.5193530 9.3515444 9.2963869 9.1902974 9.1560173, 9.4306523, 9.4954725, 9.5450297, 9.5738150, 9.1601938, 8.9320900, 8.5727009 9.0956762 80 Dr. E. von ASTEN, In der folgenden kleinen Tafel sind die Unterschiede der Le Verrier’schen Sonnen- örter von den nach Carlini’s, durch Bessel verbesserten, Tafeln berechneten Oertern zu- sammengestellt, wobei A Log R. v. © in Einheiten der 7. Decimale ausgedrückt ist. Die Kenntniss dieser Zahlen kann auch bei anderen Gelegenheiten von Nutzen sein. Le Verrier — Bessel. Le Verrier — Bessel. RS rn = nn m 27 rm mm en ALLO ALg.Rv. ©) ALO Ale.R.vO 1818 Dec. 22 —0'9 Ai 1842 März8 +16 21 1819 Jan. 1 -+0.9 + 4 22 -+2.0 +12 VO 00 PO Apr. 7 +22 № 1899 Jun о. zoo Be Mai 18, 0 2 12 —0.2 — 4 1845 Juli 10 -+2.0 0 29 +0,5 + 5 1848 5ерё.20 —0.5 + 5 1825 Aug. 12 — 0.2 +15 04.7 206 216 17 -+05 + 7 IC Но + 5 2 ll Nov. 11 oe 0 27 —0.3 — 4 Sept 1 ©2000 0 1852 Jan. 20 +3.3 +19. 209 eg Febr. 12 1 so. m ze März 8 +2.2 —18 1828 Oct. 28 —1.4 + 92 Nov. 8 —0.2: +11 1855 Juli 17 3.8 +13 30 —0.4 0 30 —+2.3 + 1 Dec. 7 +03 + 8 Aug.12 +39 +16 = Br Be 1858Aug.13 +47 БВ Sept.11 -+4.6 + 2 1832 Juni 5 0.0 — 3 Oct. 5 +52 ' +923 1835 Juli 30 +24 +7 1861 Мот. 270 +30 Ci 1838 Sept. 23 =26 \ 5 Рес. 28 +18 „—17 Oct м Ban 1862 Jan. 12 -+3.4 —19 A +97 ds März 1 +45 — 1 Nov би BU AI 11 +14 +5 25 -+2.2 — 7 PPPPLPPPPP LPS SPP PSI I UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 81 $ IV. Ableitung der definitiven Resultate. Nachdem die Daten zur Ableitung der definitiven Resultate vollständig gesammelt worden waren, bestand der zunächst zu machende Schritt darin, die Bedingungsgleichungen . zu entwickeln, welche die Abhängigkeit der zwischen den vorläufigen Elementen und Nor- malörtern übrigbleibenden Unterschiede «n» von den Fehlern der 6 Bahnelemente und der übrigen Quantitäten, deren Fehlerhaftigkeit wir als von Einfluss erkannt haben, ausdrücken. Diese letzteren sind: 7) Die Acceleration der mittleren Bewegung bei jeder Perihelpassage: w 8) Die Veränderung des Excentricitätswinkels bei jeder | o' 9) Die Masse des Mercur : т, 10) Die gemeinschaftliche Masse der Erde und des Mondes : mM, 11) Die Masse des Jupiter 2m, Die Bedeutung der unten zusammengestellten Coefficienten der Bedinemizseleichunden ersieht man aus folgendem Schema: 0=n+a.An+b.r TAN + Ai + dAp + ЕАМ, + f. 10,000 Au + д. 100,000 Ay + h10. A + i. 1000 Me 4%. 10,000 a. 100 Die Massencorrectionen beziehen sich darin auf diejenigen Werthe, auf denen die in $ 1 gegebenen Störungen beruhen; nicht etwa auf diejenigen, welche den provisorischen Elementen zu Grunde liegen. Der Uebersichtlichkeit wegen führe ich auch die Coefficienten der zu 1871 und 1875 gehörenden Gleichungen mit an. Die Bedeutung der zu diesen Er- scheinungen gehörenden r findet später ihre Erklärung. Zwischen den betreffenden Zahlen und den übrigen findet der Unterschied statt, dass der Coefficient f mit 10 multiplicirt worden ist, ‚also zu 1000 Ay. gehört, während als Nullpunkt der Zeiten, der für 1818 — 1868 auf 1865 Aug. 19.0 fällt, 1871 Juli 15.0 gewählt worden ist. Unter s ist die Summe aller zu derselben Gleichung gehörenden Coefficienten, mit Ausnahme von n, zu verstehen. Coefficienton der zu den Normalörtern gehörenden Bedingungsgleichungen. 1818 — 19. AA.R. cos Decl. A Decl. 1 2 3 1 2 3 loga 9.08191 9.12707, 9.67204, | 9.67058 9.39550 8.81117, » 6 9.65783 9.26881 9.14652, 9.92927, 9.47232, 9.68619 » с 9.78795, 9.73463, 9.58904, 9.95504 9.91949 9.82430 » d 9.05673 9.84024 0.20198 0.05423, 9.85741, 8.02086 n ° Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 11 82 zo с Зе N su m Г 0.68954, 9 ДА. В. cos Decl. 1 0.52096, `° 0.75148 0.62482, 9.23282, 0.60790, 0.69806, 8.82200, 1.04518, 1.03840 АА. В. 4 9.46074. 9.24180 8.33136, 0.27256, 9.89798, 0.09394 9.93500, 0.38650 9.92096, 9.79664, 8.34740 0.15217, 1.76680 (2 7 2 0.69456, 0.92524 0.79873, 0.01633, 0.78156, 0.86166, 8.99560, 1.23243, 1.30140, cos Decl. 5 9.95962, 9.41044 9.43072, 0.55443, 0.42007, 0.61706 0.45900, 0.66837 0.44300, 0.36618, 9.36950 0.78381, 1.22790 8 Dr. Е. von ASTEN, 9.62106 9.29885, 9.11916 0.17526, 0.52525 0.50085 9.55705 9.23070, 9.25023 0.12978, 0.55523 (7 0.71947, 0.53066 3 1 0.92139, | 9.74092, 1.15215 9.96911 1.02571, | 9.84004, 0.37807, | 0.23032 1.00844, | 9.82743, 1.08206, | 9.92314, 9.22240, | 8.04190, 1460222 7 9.870233: 1.81390, | 1.48510 1822. 6 4 0.25549. | "9.07335. 7.99123 9.383835 9.86902, | 9.66571, 0.74629, | 9.31729, 0.46723, | 0.43657, 0.66353 0.63496 0.50488, | 0.47812, 0.86023 9.43123 0.48981, | 0.45986, 0.38484, | 0.44820, 9.41660 9.38600 ‘0.88276, | 0.82616, 1.70680 1.29070 1825. * ДА. В. cos Decl. 9 9.48212 9.02119, 9.32067 0.06159, 0.57732 0.74144, 0.55261 10 9.40395 7.95424, 9.33752 9.96611, 0.59292 0.75697, 0.56806 (1 A Decl. о = 0.17458, 0.40461 0.27745, 0.03350 0.26145, 0.33153, 8.47560, 0.56925, 0.89760 A Рес]. 5 9.09653, 8.89154 0.00936, 9.60553, 0.62150, 0.81989 0.66306, 9.71947 0.64487, 0.63791, 9.57090 1.06127, 0.20410, 11 9.33636 9.01536 9.29553 9.83473, 0.60604 0.77002, 0.58104 3 0.56471, 0.79528 0.66866, 8.19645, 0.65172, 0.71805, 8.86570, 1.03308, 1.41900, 6 9.39377, 9.97387, 0.19505, 0.12458, 0.88933, 1.08766 0.93079, 0.23852 0.91275, 0.90226, 9.33870 1.33989, 0.62320 12 9.29502 9.32346 9.17088 9.63626, 0.62216 0.78608, 0.59702 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. log a za u, 98 ana m S © sm ©. 7 0.28920 0.47778 0.39554 9.88320, 0.85455 1.42190, 8.81538, 9.58805, 9.79145 9.40557 9.34671, 0.01088 9.82210, 9.51951, 9.79906, 9.65982, 9.20460 0.07108, 1.20840 13 0.24447 0.24199 0.07298, 0.45898, 9.04056 9.21073, 9.02694 0.53816 8.93450 8.44248 8.68210, 0.47906 1.01480 8 0.24372 0.50778 0.42488 9.91310, 0.87951 1.35010, 8.97905, 9.31994, 9.76171 9.56482 0.03774, 0.20189 0.01305, 9.67876, 9.99016, 9.87093, 9.39560 0.26430, 0.97680 14 0.08882 0.19937 0.08064, 0.24820, 0.23595, 0.36000 0.13367, ‚0.32738 0.09971, 9.86195, 9.87745 8.80140, 0.55930 9 0.17553 0.52987 0.44595 9.93520, 0.89791 1.13600, А Decl. 9.06386, 8.39270, 9.71088 9.64595 0.18310, 0.34721 0.15836, 9.75989, 0.13558, 0.02628, 9.54100 0.41174, 0.74040 1828. 10 0.08005 0.54548 0.46001 9.95080, 0.91079 1.14480, 9.10653, 9.18412 9.63488 9.66868 0.29570, 0.45975 0.27084, 9.78262, 0.24822, 0.14423, 9.65360 0.52594, 9.95900 À А. В. cos Decl. 15 9.03583, 9.91719 9.95517, 0.07524 0.79271, 0.91899 0.69491, 0.15442, 0.65797, 0.40978, 0.43421 0.88529, 1.35980, 16 9.67729, 9.75511 9.87640, 0.32703 0.89523, 1.02164 0.79773, 0.40621, 0.76059, 0.51013, 0.53673 1.01131, 1.54280, 11 9.94867 0.55863 0.47103 9.96390, 0.92112 0.04260, 9.12859, 9.49220 9.52296 9.63531 0.38406, 0.54805 0.35908, 9.74925, 0.33658, 0.23565, 9.74200 0.61638, 9.23040, 17 9.89214, 9.52218 9.76020, 0.47533 0.98348, 1.10997 0.88613, 0.55451, 0.84891, 0.59674, 0.62498 1.10909, 1.69180, 12 9.75020 0.57475 0.48434 9.98010, 0.93298 0.92630, 9.14539, 9.63859 9.34887 9.52494 0.45460, 0.61854 0.42949, 9.63888, 0.40713, 0.30777, 9.81250 0.69016, 9.98230, 18 9.97222, 3.84510 9.39733, 0.55028 1.05361, 1.18017 0.95631, 0.62946, 0.91909, 0.66355, 0.69511 ‚1.17602, 1.80090, le 84 зо. log а » bd » Boss Tu ® RO log a » b DC » d 13 0.24811 0.50860, 0.16616 0.56155, 0.40653 0.53472, 0.31262 0.64073 0.27259 0.08525 0.04803, 0.59011 1.68310 1832. АА. В. cos ес]. 19 0.37599, 0.07940 9.85348 0.90061, 1.13223, 1.21638 0.95347, 0.90061 0.89307, 0.24087, 1.42003 1.00851 1.97963 21 0.23483 9.91455 9.76828, 0.54196, Dr. Е. von ASTEN, 14 0.25625 0.45248, 0.16919 0.58555, 0.35808 0.48668, 0.26498 0.66473 0.22485 0.05473 9.99958, 0.61090 1.66620 A Пес]. 19 9.72015 0.14894, 0.18709, 9.88840 0.82443, 0.90966 0.64766, 9.88840, 0.58601, 0.16256, 1.11223 0.34670 0.58430 22 0.43448 0.07262 0.05681, 0.77996, А Пес]. 15 16 0.01782 9.84387 0.18078, 9.98610, 0.14500 0.12455 0,40141, 0.25780, 8.56750 0.00911, 8.78407, 0.13262 8.63548 9.90574, 048059 0.33698 8.46982 9.87344, 9.37931 9.28847, 8.20900, 9.65061 0.23195 9.66323 1.26810 1.17000 1838. ДА. В. cos Decl. 23 24 0.48520 0.31632, 0.26221 0.22293. 0.27722, 0.04119, 0.81853, 0.88562 17 9.54440 9.54962, 0.08862 0.01128, 0.34977, 0.47521 0.25032, 0.09046 0.21487, 9.84522, 9.99127 9.98358, 0.57980 18 8.89421, 9.82066 9.94129 8.58024 0.58306, 0.70918 0.48500, 8.65942, 0.44838, 0.14029, 0.22456 0.45143, 1.07810, 1835. ДА. В. cos Пес]. ‘20 9.57889 9.10755, 9.01741 0.14294, 0.52937 _ 0.56940, 0.26590 0.14294 0.14879 9.30363 0.89166, 0.63436, 0.62250, 25 0.49684, 9.97877 9.12149, 1.01778 А Пес]. 20 8.74099, 9.02490, 9.69068 9.33163 9.86434, 9.90417 9.60054, 9.33163, 9.48344, 8.06070 0.22663 0.14404 1.06930 26 0.25281, 9.67752 9.44984 0.81459 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES EN C K E’SCHEN COMETEN. log e f: 9 h re DO So ao © 21 0.45275 0.44362, 0.09577 0.49620 9.92778 9.84733, 0.84562, 0.59724, 1.26740 9.78985 0.49544, 0.13073 0.15001, 0.16926 0.15941, 9.81090 0.10425 9.64365 9.38489, 0.56213, 0.61001, 1.60570 27 9.58683 8.90526 9.45618, 0.03422, 9.63853 9.57481, 9.17828 9.93731 8.87910 9.13226, 22 0.67059 0.66161, 0.31391 0.73420 0.14576 0.06356, 1.06346, 0.84614, 0.62980, 0.03331 0.56417, 0.30212 0.49538, 0.65898 0.64859, 0.29949 0.44962 0.13335 9.94591, 1.05185, 0.98159, 1.31810 1842. 23 0.43716 0.43061, ‚ 0.08535 ОО 9.91360 9.87558, 0.83003, 0.49149, 0.50560 А Decl. 0.38303 0.50704, 0.26149 0.84326, 0.99480 0.98451, 0.63549 0.79750 0.46935 0.32284, 1.38767, 197161) 1.48680 А А. В. cos Пес]. 28 9.47907 9.09691, 9.35692, 0.06378, 9.79367 9.72837, 9.33023 9.96687 9.03340 9.42177, 29 8.52543 9.53186, 8.86552, 0.03423, 0.01528, 9.94422 9.54025, 9.93732 9.25410, 9.73815 24 1.24229, 1.23150 0.38197, 0.83986, 0.71677, 0.59548 1.63516 1.52006 1.63060, 0.61133 0.04423, 7.27875 0.99975, 0.57632 0.57005, 0.22508 0.95399 0.05265 9.87737, 0.96919, 0.71829, 1.16230 30 9.46836, 9.96336 9.92888 0.17100, 0.75995, 0.69053 0.28834, 0.01610 9.99935, 0.46782 25 1.27059, 1.26007 0.91080, 0.97202, 0.74521, 0.62977 1.66346 1.54293 1.74680, 0.37017 0.16242, 0.02352 0.73828, 0.54334, 0.52858 ` 0.17502, 0.69252 0.01641, 0.01381 0.93621 0.92502 0.63650, 26 1.05541, 1.04494 0.69574, 0.76883, 0.53013, 0.41733 1.44828 1.33613 1.43320, 9.50739 9.11394, 0.14656 0.01914, 0.59562, 0.58359 0.23287, 9.97338 0.06978, 0.05511 0.98849 0.97179 0.56700, 1845. ДА. В. cos Decl. 31 9.62554 9.07954, 8.30081. 0.16892, 0.46010 0.32537, 9.86546 0.01402 9.15560 0.58747, 85 86 ES Ho Ro © Su me. 27 0.18913, 0.15570, 0.02300, 9.38198 9.54058, 9.64067 9.32236, 9.24546 9.18457, 8.79085 9.72545 3.49000 8.27420, 9.79606, 9.51878, 0.64350 _ 82 0.13578 8.57519, 9.27750, 0.55547, 0.65195 0.44005, 9.91248 0.33362 9.51240, 0.66722, 1.20789, 1.27554, 0.07130 7.31175, 0.40618, Dr. Е. von ASTEN, 28 0.34427, 0.37060, 0.59830, А Decl. 9.16536 8.55751 9.59468 9.75273, 7.47276, 6.38771 6.91908 9.65582 6.00000, 8.83380 8.02336 : 9.73175 8.30100 1848. 33 9.97516 9.96932, 9.15195 0.55392, 0.90057 0.68760, 0.15927 0.33207 9.76060, 0.90247, 1.45651, 1.52508, 0.79540, A Decl. 0.00662, 0.33226, 29 0.56588 0.46956 0.13350, 8.75473, 9.86682 9.20300 9.50092, 0.27825, 0.20887 9.80663, 9.40401 9.51730, 9.96652 0.82885 0.85698 0.32630 ДА. В. cos Decl. 34 0.04712, 9.35603, 0.04853 0.49981 9.76335 9.53247, 8.99136 0.27796, 8.61600, 9.45682, 0.31929, 0.01511, 0.53110, 9.37983, 9.72981, 30 1.31055 1.51425 9.89510 9.80499 0.08852, 0.02743, 0.16668 0.15174, 0.08523 9.68525, 0.01178, 9.39640» 9.57955 0.70234 0.51279 0.56110, 35 9.63437, 9.59006 9.53882 0.31813 9.92645, 9.71913 9.19465, 0.09628, 8.78890 9.99414 0.48239 0.67611 0.65510, 8.04218, 9.67897 31 1.01773, 1.10582, 1.04270 А Deel. 7.96988 9.32510, 9.68357 8.02531, 9.29557, 9.15943 8.69810, 7.87041 7.97770, 9.43040 9.85320 0.05967 0.88710 En log c UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES EN C KE’SCHEN COMETEN. 32 0.17822 4 9.26335, 9.82626 9.61241, 9.08350 9.04150 8.68570, 9.79498, 0.38220, 0.58174, 1.05650 < + © зосъ <. 33 0.30014 0.42580 0.43380, 0.22261 9.69552, 0.20395, 9.29520 0.46274 0.98974 1.05008 0.54530 А А. В. cos Decl. 36 9.66429 Ь 9.61679 9.59831, 9.92960, 9.39287, 9.06766 8.44762, 9.62857 8.07550 8.99120 9.89146 9.89432 1.26440 OS HS & © S où ©. 37 9.50690 8.95856 9.54843, 9.94213, 9.59262, 9.27180 8.65475, 9.64110 8.26950 9.28847 0.09121 9.91275 0.70690 À À. В. cos Decl. 39 8.68142, b 9.07372 с 9.49922, 4 9.62968, e 0.46435 Г 0.03356, à 40 7.62737, 9.58681, 9.76311, 9.43595 0.57391 0.14230, 34 0.11097 0.12735 0.86491, 0.65128 0.12252, 9.90550, 9.72450 0.86119 1.42085 1.49174 0.81560 35 9.77387 9.38161, 0.49551, 0.28128 9.75211, 9.15976 9.35660 0.48402 1.05145 1.13715 9.88650 1852. 38 9.03929, 9.65543, 9.18840, 9.73848, 0.62643, 0.31664 9.70670, 9.43745 9.31280 0.44962 1.12502 1.10379 1.52260 36 9.58724 9.92474, 9.73932 9.88919, 8.85230 8.58679, 8.00260 9.58816 7.5315, 8.94840, 9.35089, 9.75343, 1.08850 0 1855. 41 9.54481 9.92521, 9.76500, 0.17650 0.62499 0.19216, 59 8.96388, 9.28307 9.69950, 9.34745, 0.47060, 0.03880 A Decl. 37 9.39315 9.49304, 9.69729 9.83842, 9.12385, 3.78880 8.16197, 9.53739 7.8062 8.73320 9.62244 9.68413 0.25530 А Decl. 40 9.25811, 9.68323, 9.89916, 9.90641, 0.54013, 0.10774 38 9.04470, 9.86935 9.35819 9.34790, 0.53901, 0.22944 9.61962, 9.04687 9.22400 0.36667 1.03760 1.07789 1.39430 41 9.51268, 0.05331, 9.97426, 0.08106, 0.43993, 0.00667 87 88 39 Dr. Е. von Ästen, 40 41 log 4 9.32506 9.43339 » h 9.10680 5.91807, » à 8.94100, 9.05120, » k 9.88001, 9.96834, » 1 0.79840, 0.90796, » з 0.75065, 0.86206, › и 1.45220 1.54830 ДА. В. cos Decl. 42 43 log а 9.85710 9.54103 » b 8.59106, 9.52061, » с 8.95487, 9.52250 » d 0.28159, 0.15363, » ce 0.58371 "0.61619 » f 9.78607, 0.01545, » д 8.94934 9.17757 DUR 9.75871 11 9.063008 » à 7.56820, 7.76340, » k 9.13130, 9.33806, » 1 0.30954, 0.54202, » s 0.01259, 0.04477, » n 0.72900 .1.37950 45 46 log а 9.89269 9.44148 » 0 9.99817 9.60681 ›' с 9.83177, 9.75199. » 4 0.02165, 9.55959, » € 9.90439, 0.31308, » f 8.98541 9.41995 » g 7.95424, 8.39005, » h 9.82268 8.86062 » à 7.36170, 7.74040, 39 9.48259 9.32978, 9.65362, | 8.82457 9.10180, | 8.94600 9.98740, | 9.84967 0.95904, | 0.80465 0.86072, | 0.65718 1.56780 1.43480, 1858. 44 42 8.83052 9.03411 9.39620 0.13255, 9.39405 9.90924 8.86670 | 9.40958, 0.52494 | 9.39784 9.92204 | 8.80299, 9.08332 7.96614 8.34382, | 8.88670 7.65320, | 6.60210, 9.93147, 18 11030. 0.45077, | 9.32367, 9.40209 9.81003, 1.38860 1.17980 1861 — 1862. Л А. В. cos Пес]. 47 . 48 7.44090 9.43593 8.85552 7.34200 9.78907, 9.40378 9.16489 9.97612 0.56526, 9.73918, 9.67559 8.87329 8.64670, 7.84634, 8.46592, 8.97612, 7.99560, 7.17610, 40 9.39841, 9.38358. 9.01410 9.89779 0.87418 0.59338 1.43980, A Decl. 43 9.28353, 9.75891, 9.93477 9.85118 0.22790, 9.62773 8.79007, 9.32830, 7.38020 8.96430 0.15373 9.89393 0.71100, 49 9.52816 9.05080 9.44439 9.98055 9.52336, 8.67385 7.64738, 8.98055, 7.00000, 41 9.29688, 9.55818 8.91170 9.76656 0.77398 0.15522. 1.25060, 44 9.09965, 9.59945 9.53199 9.43971 0.50047, 9.89829 9.05983, 8.91683, 7.63350 9.21722 0.42630 0.06202 1.42840, UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 45 6.60210, 9.01498 9.55230, 1.17490 log k » l 9.93262 0.27579, 9.97456 0.18585, 9.61563 8.78453, 7.75967 9.48688 6.95420 8.55990, 8.72622, 0.01957, 1.27160 ga © ve ES Ho Lo u N зо sw me. 50 0.18953, b 9.27883, с 9.92420, 4 0.66665, » e 0.09332, f 7.98610, 5 0.92776 n 1.03222 п а 9.35961, 0.00320, с 0.18152, › d 0.10156, е 0.85848, Г 8.75934 $ 1.04845, » п 1.53110 Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 46 8.72180 9.42367 0.22508, 1.25740 9.64317 9.90020, 9.90600 0.00647, 9.50962, 8.56802 7.53529, 9.30750 7.00000, 7.61280, 8.62021 9.78873, 0.92060 47 9.048835 9.6.4585, 0.49042, 9.91370 A Пес]. 9.31574 9.20085, 9.85565 9.79846, 0.11843, 9.22151 8.19201, 9.09949 7.55630, 8.53150 9.22902 9.84541, 0.88200 1865. А А. В. cos Decl. 51 9.37131, 0.35344, 0.21679 n 9.92143 0.86780 8.79275, 0.60305 1.47871, 52 9.78164 0.36349, 0.13674, 0.47038 0.92031 8.78676, 0.91071 1.50284, (2 А Рес]. 0.27835, 0.32267, 0.26629, 0.77022, ‘0.97227, 8.75140 1.32352, 1.53339 0.26418, 0.40937, 0.28714, 0.71480, 0.82576, 8.55417 1.25973, 1.28735 48 8.54650 8.84977 0.00156 0.40560 9.18455 9.25455, 9.68722, 9.72773 9.25382, 8.40389 7.37840, 8.72973, 6.60210, 8.06070 8.36441 9.19033, 0.86630, 53 0.10219 0.30279, 9.98307, 0.62950 0.89542 8.71010, 1.01557 1.49346, ( 0.15561, 0.47942, 0.28746, 0.56467, 0.58483, 8.23805 1.14246, 1.10619 49 8.46240 8.65595 0.15628 0.485520 9.31898 9.61721, 9.69943, 9.78280 8.27967, тот 6.69020, 8.78280, 6.00000, 8.06820 7.39026 9.20602, 1.06560 89 90 54 9.73616 b 9.05186, 8.38881, 0.21350, 0.39291 9.43384 9.06108 9.91274, 9.90977 1.02370, 8.66614 9.89713, 9.80891 8.98214, 7.45332, 6.88705, 6.84510 6.97315 9.29380, 0.91380 58 0.36551 0.18718 0.04892, 0.64280, 0.38138 9.30088 9.97891 1.39515 0.15585 0.55080, 0.22006 0.51095, 0.50182 9.60563 9.10490, 0.88423 Dr. Е. von ASTEN, 1868. АА. В. cos Decl. 55 9.56695 9.23595, 9.21888 0.13962, . 0.54965 9.59468 9.44963 0.06948, 0.30741 1.01150, 56 9.45274 8.87904, 9.32150 0.03675, 0.58460 9.63112 9.54937 0.10443, 0.42843 0.89600, A Decl. 8.93927, 9.38880, 9.76571 9.53016 9.99684, 9.04266, 8.86570, 9.51667 9.41061, 0.79730 9.06652, 8.41052 9.68578 9.65201 0.21688, 9.26357, 9.15987, 9.73671 9.76886, 0.09690 1871. ДА. В. cos Decl. 59 0.08995 9.49693, 0.28171" 0.15588 0.22195, 0.11580, 0.16559, 0.38286 0.63495, 0.98905, 9.91709, 0.19706, 0.71003, 0.95896, 1.40157 0.66181, A Decl. 0.46420 0.39092 0.47704, 0.37662, 0.22284 0.22523 0.83961, 0.77461, 0.719912 0.39339 9.76886 9.18949 9.70349 0.19716, 1.450371: 1:46559 60 57 9.34747 8.83667 9.30240 9.38166, 0.60683 9.65461 9.62232 0.12666, 0.51935 0.75360, 9.10975, 9.41195 9.55196 9.64719 0.36012, 9.40782, 9.35927, 9.87995 0.03647, 9.36170 61 0.14849, 9.39014 9.82196, 0.72029 1.11558, 0.30077, 1.04492, 1.47654, 0.07386 0.13197, 0.22920 0.48323 0.12840 9.55509 0.50787 1.08386 = 3 è à 62 0.17373, 9.51990 9.34479, 0.14846 000843, 0.48767, 9.74796, 0.49633, 0.78032, der UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 91 1875. À À. В. cos Decl. 63 64 65 66 log a 9.63317 9.59640 9.44776 8.67934 » b 9.32980 9.02119 9.17638, 9.49996, » с 9.48219, 9.45347, 9.31507, 8.76492, » d 0.00064, 0.02678, 0.06182, 0.02287, » € 9.47411 9.62098 9.80965 9.94946, » f 9.56060 9.72192 9.92342 0.09916, » 5 6.95400, 8.98695 9.40525 0.54745, » n 0.70927 0.60314 0.33646 0.80003 A Decl. log a 9.46249 , 9.39363 9.09472 8.65925, » db 9.74312, 9.58365, 9.025351 9.85078 » С. 9.64830’, 9.63831 ga 9.21192 » d 9.82746, 9.81673, 9.71878, 9.48095, » € 9.25474 9.24657 8.91887, 0.24832, » f 9.33504 9.32966 9.12707, 0.38645, » 5 8.97580, 8.52205 9.13773, 0.56987, » n 0.84634 9.73239, 9.63347 9.68347 Die Auflösung der Bedingungsgleichungen nach der Methode der kleinsten Quadrate führt wegen der grossen Zahl von 11 Unbekannten und 132 Gleichungen auf eine sehr weit- läufige Rechnung. Um die Controle derselben zu erleichtern, wurde die Bildung der Summen der Quadrate und Producte für jede Erscheinung besonders, in einigen Fällen sogar für die zu den beiden Coordinaten A. R.und Decl. gehörenden Gleichungen besonders, ausgeführt. Die Controle der Zahlen geschah mit Hülfe der Summenbildung auf bekannte Weise. Die beiden den Factor s enthaltenden Productenreihen geben das Resultat der Multiplicationen der Summen aller Coefficienten der einzelnen Gleichungen, in welche jedoch n nicht ein- geschlossen wurde, mit den Einzelwerthen derselben und das Resultat der directen Summa- tionen. Die durch das letztere Verfahren gebildeten Produete sind von den andern durch das Zeichen (*) unterschieden worden. Da die ganze Rechnung mit Hülfe fünfstelliger Lo- garithmentafeln ausgeführt wurde, ist es natürlich, dass die auf beide Weise berechneten Producte in den letzten Stellen etwas differiren. Schliesslich sind die zu den einzelnen Er- scheinungen gehörenden Quantitäten in zwei Summenreihen vereinigt worden, von denen die eine sich auf die Zeit von 1818—1868, die andere auf die Zeit von 1871—1875 bezieht, nachdem jedoch vorher die zu den Erscheinungen 1818—1819, 1822 und 1832 gehören- den mit 1, die zu 1825 und 1835 gehörenden mit !, welche Zahlen die den Normalörtern dieser Erscheinungen znertheilten Gewichte ausdrücken, multiplieirt worden waren. 12% 92 Dr. E. von ASTEN, Summen der Quadrate und Producte der Coefficienten der Bedingungsgleichungen. 1822. 1825. LT 07 “Ч GE. EEE Te DT Æ cos. Decl. Decl. Æ cos Decl. 1828. CRC DES Decl. 1832. 1835. 1818—1819. (aa) |- 0.5387 (ab) |— 0.4073 (ac) |-= 0.7667 (ad) 4.1.5375 (ae) \-+- 3.7918 (af) |— 6.4552 (ag) |-+ 4.8269 (ah) |-= 2.3061 (ai) |+ 4.6338 (ak) |-+ 5.4614 (al) |-= 0.0759 (bb) |-= 1.3070 (bc) |— 1.0141 (bd) |+ 1.1387 | (be) |— 2.1297 (bf) |-+ 3.6263 | (69) — 2.7127 , (bh) |— 1.7080 (bi) |— 2.6024 (ok) |— 3.1151 (61) |— 0.0425 (cc) |- 2.7704 (а) |— 2.6765 (се) + 3.7747 (cf) |— 6.4293 (cg) |- 4.8112 (ch) |-+ 4.0147 | (ci) |+ 4.6132 | (ck) |-н 5.6743 | (cl) |-+ 0.0755 | (dd) |- 4.8294 | (4е) |— 15.4276 | (df) |+ 26.2535 р (49) |— 196282 (dh) |— 7.2441 | (di) |— 18.8524 | (dk) |— 22.3956 (dl) |— 0.3086 (ee) | -+-121.1469 (ef) |—206.0606 (eg) |-+158.9857 (eh) |+- 23.1411 (ei) | -+148.0871 (ek) | -+-176.1944 —= 2.4230 EZIEZEZZEEZ ГЕТЕ ПЕРЕН ГЕТЕ 4.2479 0.1606 2.1677 14.2533 10.6716 16.7963 11.6721 18.5293 11.2489 9.5188 0.9498 1.4640 0.9882 0.2239 4.2452 6.7068 4.6762 0.2911 4.4822 4.5149 0.3778 4.3382 7.8130 20.6161 32.5303 22.6565 10.1569 21.7522 20.7134 1.8349 49.4250 39.8402 62.7220 43.5963 64.2525 42.0010 35.9986 3.5458 —+-101.1800 —159.6483 +-111.1876 51.7923 +-106.7557 +-101.4490 9.0052 0.5470 0.1147 0.3098 1.9297 6.5373 9.5395 6.1753 2.5086 5.8609 4.8202 1.4904 Dtt++tltl+lt 0.1350 0.0288 0.4946 0.4093 0.5986 0.3883 0.6430 0 3666 0.3176 0.0933 0.2010 1.0783 4.1407 6.0417 3.9109 1.4018 3.7122 3.0482 0.9441 6.8972 22.4087 32.7004 21.1697 8.9664 20.0896 16.5358 5.1088 + 87.5943 —127.8082 82.7298 29.1313 78.5312 64.4528 19.9695 LHHHEIEUE HIT HIHI НЕ В 0.0807 0.0740 0.2862 0.2673 1.3026 1.9004 1.2299 0.3475 1.1677 0.9170 0.2970 PESTE 0.5030 0.1063 0.1650 1.7556 2.5607 1.6569 0.2145 1.5740 1.2729 0.4002 1.3277 1.0168 4.1438 6.0458 3.9132 1.3218 3.7143 2.8862 0.9447 0.9114 4.1747 6 0906 3.9419 1.1848 3.7422 2.9824 0.9517 +-21.8866 —31.9290 +-20.6642 + 5.4271 +19.6196 +-15.4565 — 4.9898 ASE SI Te RS Ie 6.3146 4.3213 2.4153 14.0249 20.6136 27.6272 16.5253 16.8299 15.1371 8.3795 9.0294 ЕЕ 6.6760 5.3538 4.3921 16.1265 21.5272 12.8255 5.2705 11.8106 6.7056 7.0638 4.6224 0.2597 21.8165 29.1542 17.3886 0.5116 15.9891 9.0210 9.5560 —+ 38.8691 — 90.2577 —120.8418 — 72.2072 — 46.6429 — 66.2875 36.8862 39.5355 --323.8738 —433.3460 -+258.7752 —+-108.3092 —+237.5633 —+-132.8035 —141.8670 Be; РЕЖЕТ ТЕН | + (f) |-+350.4889 (fg) |—261.9180 (fh) |— 39.3803 (19 | —251.7767 (fk) | —299.6908 (fl) |— 4.1203 (99) | -+195.7253 (9%) \-+ 29.4421 (gi) |+188.1488 ) |+223.9273 +- ue + 3.0796 | +-251.9016 —175.4400 81.5386 —168.4456 —160.0882 14.2090 +-122.1872 56.6752 —=117.3160 —+-111.5046 9.8958 | 94.0421 29.1380 78.1349 27.5206 74.1694 60.8734 +++ +1 18 8609 — 4.7111 —=46.5795 —30.1462 — 7.9178 — 28.6216 — 22.5485 + 7.2793 -+19.5104 + 5.1245 —+-18.5239 +-14.5933 —-579.8189 — 346.2436 —145.0102 —317.8584 —177.6909 —189.8180 —+206.7619 —= 86.6486 —189.8127 —=106.1094 —113.3500 — 8.0911 — 13.2563 + 8.0051 — 17.6504 + 7.4715 — 10.0688 + 6.0569 +-21.1805 —+ 5.4954 + 4.1776 — 3.2727 +22 2410 —12.1776 -+28.6315 — 15.4970 -+20.8481 —12.5196 — 34.3578 —11.3912 — 7.9810 + 6.7882 +-10.3205 —18.1834 — 0.2918 + 0.3080 — 0.1339 21.8201 — 0.1973 + 1.4690 + 0.1278 -+38.7890 — 14.1676 19.1167 — 11.5144 — 46.5468 — 10.4256 — 8.3876 +- 6.2059 32.4145 —43.3996 25.9380 +-17.0011 -+23.7845 12.7528 — 14.1984 58.1090 — 34.7294 — 22.9400 — 31.8453 — 17.0876 -+19.0105 20.7567 +-13.8173 +-19.0325 —10.2201 — 11.3616 5.9247 3.5934 2.5038 19.3121 28.7228 34.8534 19.0210 19.3121 16.5566 3.3758 55.7220 EZIEIETZEE 3.4270 3.0247 10.6400 6.8742 8.3150 4.5260 10.6400 3.9539 0.0418 13.3340 2.8762 6.8665 0.5926 0.7503 0.4240 6.8664 0.3517 0.9942 1.1490 + 63.8710 +102.6929 —124.6337 + 68.0270 — 63.8711 + 59.2030 + 12.7265 —199.2230 +-228.3988 —277.3691 +-151.4690 —102.6929 +-131.7220 + 33.3148 —443.0970 —336.8344 ГЕЕЕЕГЕИЕ ГГТУ —183.9442 +-124.6337 —159.9711 — 40.4673 —538.0890 —=100.4510 — 68.0270 + 87.3590 -+ 22.1040 —293.8510 0.1468 || 0.0428 0.0124 0.5388 1.3234 1.4513 0.7215 0.5388 0.5510 || 0.0757 3.0475 EITEIETEeE 0.0270 || 0.0652 0.1553 || 0 3559 0.3903 || 0.1940 0.1553 0.1482 0.0270 || 0.8198 || 0.2515 0.0394 0.0067 || 0.0072 || 0.0035 0.0394 0.0026 0.0265 || 0.0154 1.9775 4.8594 5.3284 2.6490 1.9775 2.0229 |f — 0.2772 +-11.1909 |} —+11.9836 — 13.1405 + 6.5329 + 4.8594 —+ 4.9888 + 0.6724 — 27.5980 —14.4089 || — 7.1685 — 5.3284 — 5.4703 — 0.7373 —+30.2621 || — 3.5614 + 2.6490 + 2.7196 —+ 0.3665 — 15.0450 Bei ne M EE а Е UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 93 1818— 1819. 1822. 1825. 1828. 1832. 1835. ee RT Æ cos Decl. Decl. |Æ cos Decl. Decl. (Ah) |+ 10.8661+ 83.5282| + 11.6563|-= 1.5402| + 5597154 55,8562|+ 63.8711| + 1.9775 (м) |+ 28.2786— 54.6013 + 26.1165| + 4.8649| + 79.4850|+ 125107/— 59.2030| + 2.0299 (hk) |+ 33.5931— 46.7982| + 21.4965| + 3.8121| + 44.2634|+ 10.0651— 12.7265 + 0.2772 (RD) |+ 0.4628 + 46097 — 6.6414] — 1.2373| — 47.4430— 7.4470|+ 199.2230| — 11.1909 LA () |+ 180.8909|-+ 112.6381| + 70.4056] + 17.5873| + 174.2580|+ 17.4523l+ 75.9743| + 2.0769 || (ik) |+ 215.2836|+ 107.0423|-+ 57.7838| + 13.8554| + 97.4120]+ 9.8601|4 19.2174 + 0.2799 || (Я) |+ 2.9604— 9.5014 — 17.9040] — 4.4729| — 104.0600|— 10.4181|— 255.5540| — 11.4892 (kk) |+ 256.3019|+ 102.1813| + 47.4265| + 10.9186| + 54.4587|+ 08+ 5.1462] + 0.0406 5.26 (М) |+ 3.5235] — 9.0292 14.6940] — 3.5238] — 58.1714— 5.5861|— 64.6307] — 1.5484 (п) + 0.0435]-= 0.8015] = 4.5527|+ 1.1376] + 62.1414-- 6.2193|+ 859.603] + 63.5582 |} (ап) |- 52.589 |— 127.017 | — 28.707 | — 2.556 | + 139.373 |+ 200.908 |— 224.774 | — 2.286 (bn) |— 30.670 |+ 24.426 | = 8.737 | — 8.706 | — 35.774 |— 338.615 |+ 109.150 | — 0.706 (en) |+ 46.054 |— 60.123 | — 14.827 | + 18.423 | + 74.400 |+ 178.921 |+ 62.186 | + 5.318 (dn) |— 156.919 |— 462.597 | + 102.819 | + 10.055 | — 508.937 |— 432.053 |— 756.030 | + 8.343 (en) |+ 674.112 |— 319.012 | — 315.111 | — 28.730 | -+1599.988 |+ 251.581 |—1319.417 | — 22.768 (fn) |—1146.946 |+ 501.965 | + 459.858 | + 41.929 | —2141.083 |— 338.300 |-+1601.580 | + 24.964 (gn) |-+ 857.354 |— 348.747 | — 297.710 | — 27.145 | +1278.779 |+ 203.067 |— 874.300 | — 12.409 (hn) |-+ 235.378 + 601.365 | — 133.663 | — 13.073 | + 610.724 |+ 518.464 | 756.030 | — 8.343 (in) |-= 823.751 |— 336.267 | — 282.496 | — 25.748 | +-1173.706 |+ 184.896 |— 760.730 | — 9.477 (kin) |- 972.595 |— 280.616 | — 232.694 | — 19.295 | + 655.142 + 126.693 — 171.730 | — 0.708 (т) |+ 13.483 |+ 28.392 | + 71.839 | + 6.550 | — 700.813 |— 110.200 |-+2559.660 | + 52.437 (nn) |+6448.95 |-+-6689.74 |-+1653.65 |-+383.00 | -+8278.79 |+5193.81 |-+9119.34 |+155.173 (as) |+ 14.004 |+ 27.345 | + 13.685 | 2.221 | + 35.026 |+ 16.230 |— 23.071 | — 1.711 (bs) |— 7.659 | 13.193 | — 0.947 | — 3.025 | — 12.353 |— 28.674 |-- 9.114 | + 0.404 (cs) + 16.383 |+ 56.523 | + 8.632 | — 7.037 | + 22.304 [+ 11.066 + 3.860 | 0.235 (ds) |— 55.858 |+ 102.186 | — 46.977 | — 7.108 | — 131.139 |— 34.132 |— 79.400 | + 6.287 (es) |- 408.908 |+ 275.500 | + 182.519 | + 87.364 | + 422.158 |+ 31.807 — 153.104 | — 15.599 (fs) |— 695.536 |— 434.728. | — 266.311 | — 54.508 | — 564.912 |— 42.678 |+ 185.885 | + 17.104 (gs) |-= 519.774 [+ 302.788 | + 172.384 | + 35.277 | + 337.393 |+ 25.562 |— 101.489 | — 8.503 (h) |+ 83.787 |— 132.841 | + 61.069 | + 9.240 | +- 157.365 |+ 40.959 |+ 79.400 | — 6.287 (5) |+ 499.694 |-+ 290.688 | + 163.634 | + 33.494 | + 309.682 | 23.358 |— 88.286 | — 6.494 (#5) | 594,853 |+ 277.009 | + 134.310 | + 26.390 | + 172.990 + 14.263 |— 20.988 | — 0.851 (5) + 8.178 |— 24.519 | — 41.611 | — 8.518 | — 184.916 |— 13.932 | 297.019 | + 35.923 (ns) |-+2341.135 |— 778.218 | — 661.965 | — 48.296 | +-2145.460 |+ 445.355 |+ 981.59 |-+ 34.409 (as)* |+ 13.997 |+ 27.344 | + 13.685 | + 2.221 | + 35.025 |+ 16.230 |— 23.072 | — 1.711 (bs)* |— 7.659 |+ 18.193 |— 0.947 | — 3.025 | — 12.355 |— 28.672 |+ 9.111 | + 0.404 (es)* + 16.381 |+ 56.528 | 8.632 | — 7.037 | + 22.307 |+ 11.066 + 3.860 | + 0.235 (ds)* |— 55.849 |+ 102.183 | — 46.977 | — 7.108 | — 131.142 |— 34.133 |— 79.402 | + 6.288 (es)* "+ 408.927 |+ 275.500 | + 182.522 | + 37.364 | -+ 422.158 + 31.808 |— 153.120 | — 15.600 (fs)* |— 695.463 |— 434.728 | — 266.314 | — 54.508 | — 564.925 |— 42.678 |+ 185.883 | + 17.106 (gs)* |+ 519.793 |-= 302.785 | + 172.386 | + 35.277 | + 337.395 |+ 25.563 |— 101.495 | — 8.504 (hs)* |+4 83.772 |— 132.838 | + 61.070 | + 9.240 | + 157.370 |+ 40.959 |+ 79.402 | — 6.288 (is)* |+ 499.665 |+ 290.688 | + 163.636 | + 33.494 | + 309.686 |+ 23.358 |— 88.298 | — 6.494 (ks)* |+ 594.768 | 277.007 | + 134.312 | + 26.389 | -+ 172.983 |= 14.263 |— 20.988 | — 0.851 (Is)* |- 8.173 |— 24.520 | — 41.611 | — 8.518 | — 184.918 |— 13.982 |- 297.022 | + 35.927 || (ns)* 1-+2340.781 | — = + 445.362 l+ 981.630 | + 34.415 778.230 661.955 | — 48.296 | -+2145.450 1838 A MES nun an mem Æ cos Decl. Decl. (аа) |+ 37.0362] + 29.6665 (ab) |= 2.9121) — 21.6235 (ac) — 7.7043) + 10.3427 (аа) |— 102.7951| — 75.0805 (ae) + 141.0332) + 85.6383 (af) |— 137.7720| — 35.0303 (ag) |+ 61.6976] +- 15.7856 (ah) |+ 925156) + 67.5725 (ai) |- 42.0818| + 10.6551 (ak) |— 328770] — 6.4763 (al) |— 348.4920| — 88.0620 (bb) |= 9.3420] + 36.9160 (be) — 7.1206] — 19.1657 (bd) |+ 3.8399) + 57.4508 (be) |— 39.4822] — 51.6771 (bf) |-= 38.4480] 50.5589 (bg) |— 17.1635 — 22.6768 (Oh) |— 3.4559] — 51.7053 (bi) — 11.7652] — 15.4193 (№) |+ 8.5673] + 9.9413 (bi) |- 97.5600] +127.6940 (сс) |- 6.5335] + 12.2583 (cd) |+ 13.3877| — 28.1715 (ce) |= 6.2912 + 19.9761 (cf) |— 6.0580| — 19.5667 (cg) |= 2.6737|-- 8.7861 (ch) |— 12.0489 + 25.3544 (ci) |+ 1.38653] + 5.9614 (ck) |— 1.0055 — 3.2587 (4) |— 15.5450] — 49.3600 (dd) |-- 301.9521| +191.3100 (de) |— 458.7506| — 99.6605 (df) |-* 447.9890 + 97.8751 (49) |— 200.5480| — 44.0669 (dh) |— 271.7570| —172.1790 (di) |— 136.8610| — 29.7863 (dk) |-- 106.1200| + 18.4628 (dl) |+1133.5790| 246 2600 (ee) |+ 819.4205| -+-162.5625 (ef) |— 799.8040) —158.6992 (eg) |-+ 357.8640| + 71.0252 (eh) |-= 412.8760| + 89.6945 (ei) |-= 244.4120 + 48.4789 (ek) |— 187.4980| — 36.0876 (el) |—2024.773 | —401.6900 (f) |- 780.6560| +154.9318 (fg |-— 349.3000| — 69.3403 (fh) |— 403.1900| — 88.0876 (fi) |— 238.5620| — 47.3270 | — (Jk) \-- 183.0160| + 35.2147 (fl |-+1976.2730] -+392.1460 (99) |+ 156.2920| + 31.0340 (gh) |-= 180.4930| + 39.6602 (gi) |-= 106.7430] + 21.1812 (gk) |— 81.8920] — 15.7532 (91) |— 884.2800| —175.5000 0.8176 1.1909 0.9571 0.3448 1.2571 1.0709 0.4245 0.1586 0.2164 0.7818 4.4665 ЕЕ ЗЕЕ 3.1492 2.0964 2.7593 4.6974 3.9960 1.5806 1.8912 0.8115 2,7598 16.6901 2.3654 2.7335 3.7909 3.2227 1.2742 1.9046 0.6542 2.3133 13.4694 8.8971 6.8643 5.8207 2.2949 6.6825 1.1856 4.2549 24.3891 ae a a ee ee 40.3965 34.4445 13.6480 4.8466 7.0144 19.9845 —145.5297 + rel + 29.3632 — 11.6365 —= 4.1081 5.9806 + 17.0358 +-122.8827 + 4.6106 — 1.6191 + 2.3698 — 6.7488 — 48.4912 VON АЗТЕМ, 1845. 0.1783 0.0527 0.0129 0.6231 1.2162 0.8918 0.3092 0.4362 0.0603 1.6306 — 4.3914 IH++ ++ 4 0.0591 0.1044 0.1794 0.3046 0.2235 0.0776 0.1257 0.0152 0.4075 1.1002 0.2333 0.0346 0.0376 0.0274 0.0094 0.0242 0.0017 0.0527 0.1360 2.1770 4.2545 3:1195 1.0819 1.5240 0.2110 5.7038 —=15.3617 Fleet = hat alerter Fre 8.3604 6.1305 2.1261 2.9778 0.4146 — 11.2109 — 30.1901 УТУ + 4.4952 — 1.5590 — 2.1836 — 0.3041 + 8.2205 22.1374 1848. + 5.2778 + 1.4646 — 3.4668 — 15.7377 + 17.9096 — 11.0012 —= 3.2661 —= 9.4426 — 1.2995 — 18.7249 — 64.4217 12.6990 9.1778 2.5531 1.4740 0.8866 0.2594 1.5199 0.1058 0.9751 5.3020 Es 10.0007 9.5448 7.2051 2.1392 5.7266 0.8518 12.4315 42.1880 49.0425 60.9522 37.4207 11.1059 4.4209 63.3042 219.2450 HHEDIHIE ГЕИ НЕТ | 56.5718 11.2839 —156.4517 —560.2250 leere] 58.3807 17.2936 22.4524 6.9087 95.7971 -+542.9917 HH lt 5.1228 6.6635 | ++ -- 28.3789 —101.6000 11.7287. 2.0444 29.4255 |. 1852. 0.5511 0.2143 0.0302 1.0589 0.6014 0.3006 0.0748 0.5294 0.0293 0.4787 1.8956 SE et 1.7360 0.5740 0.5175 0.8032 0.3964 0.0978 0.2586 0.0386 0.5644 2.5317 ВЕЕТ 0.9071 0.0882 0.0727 0.0360 0.0089 0.0441 0.0035 0.0531 0.2291 sé Е se 2.9141 3.6769 1.7888 0.4370 1.4570 — 0.1781 — 2.2823 — 11.5898 tite -+30.1054 — 14.7519 + 3.6215 — 1.8384 — 1.4602 — 20.0753 — 94.8940 + 7.2287 — 1.7746 + 0.8944 + 0.7155 + 9.8380 -+46.4990 + 0.4556 — 0.2185 — 0.1756 — 2.4154 — 11.4150 BEREITETE It I+t+4 УЕ ие РЕРГ+ НТ 1855. 0.2725 0.1386 0.3102 1.1045 3.1196 1.1514 0.2248 0.3313 0.0930 0.6988 6.7321 2.4193 2.0282 0.2888 0.4336 0.1619 0.0319 0.0866 0.0143 0.1809 0.9356 2.5416 0.9888 1.2775 0.4690 0.0913 0.2966 0.0366 0.1876 2.7568 4.6623 12.8852 4.1554 0.9279 1.3987 0.3846 2.8874 27.8062 68.6693 25.3862 54.7838 0.3581 0.2784 0.1482 1.1722 10.7012 1858. Kies erlebe ВЕРЕЯ + 6.3375 || —12.4019 —+ 3.1184 — 0.4535 || — 1.9012 || —+ 0.0181 —= 0.6707 +-10.4549 || +-47.0869 || —11.7969 + 1.7129 + 3.7206 — 0.0659 — 2.4790 || — 39.6946 2.9557 0.4293 0.9355 — + 0.0165 || —+ 0.6210 || + 9.9450 || = + 0.0624 || 0.1360 || 0.0023 0.0901 1.4440 SISEISTTÄATSI ESSSSSSSSSS S = 1838, te IN er A Пес]. +- 244.5810|-н 154.9611 + 123.1750|+- 26.8077 — 95.5080 — 16.6165 —1020.2210,— 221.6300 + 72.9025I+ 14.4572 — 55.9270 — 10.7605 — 603.9300|— 119.7890 + 42.9320|+ 8.1840 + 463.3100 + 89.1720 +-5003.2200 + 992.5750 + 342.247 |+- 169.487 — 121.413 |— 310.385 + 34.652 |+ 142.511 —1146.602 |— 458.558 +-2136.444 |+ 541.980 —2085.088 |— 529.620 + 932.841 |+ 237.263 -+1031.942 |-+ 408.202 + 637.220 |+ 161.664 — 487.669 — 112.279 —5279.120 |—1339.231 --6046.980 |-+3244.280 — 252.360 — 56.612 + 81.682 |+ 100.293 — 18.733 |— 36.845 + 836.129 |+ 162.416 —1528.390 |— 320.439 +-1491.701 |+ 312.672 — 667.411 |— 139.867 — 752.516 |— 146.175 — 455.868 |— 95.542 + 349.281 |+- 72.023 -+3776.580 |+ 791.783 —4004.480 |-+1084.021 — 252.363 |— 56.612 + 81.689 |+ 100.293 — 18.731 |— 36.844 + 836.156 |+ 162.414 —1528.412 |— 320.440 +-1491.696 |+ 312.675 — 667.419 |— 139.865 — 752.540 |— 146.168 — 455.866 |— 95.540 + 349.238 |+ 72.023 +-3776.700 |+ 791.816 —4004.550 |—1084.016 5.0413 0.8370 3.0244 17.2203 1.2180 3.4690 24.9226 10.0164 71.0057 +-509.9614 ESP IETRELS —+ 70.916 +-504.930 + 24.829 | 1868. 1861—1862. + 06065 1865. 5.4947 -+ 10.1580 + 9.8261 1.0668 0.1477 3.9927 10.7532 0.0206 0.5561 1.4975 15.0329 40.4821 +-199.0161 4.731 2,955 3.942 16.361 30.304 22.225 7.709 11.452 1.505 40.598 — 109.430 +-181.188 HESIENETE a PE PE CE | Summe. 17.6553 2.6525 37.9825 131.5470 0.8177 11.3357 40.5888 157.3436 562.7570 93.849 340.812 257.739 ЕЕЕЕГГЕГУНТ | 77.290 9.508 49.985 263.224 658.970 403.484 119.525 157.934 47.746 662.404 --2370.333 378.416 FrIIFIFFR]| = 77.292 9.509 49.982 263.223 658.970 403.490 119.523 157.934 47.749 662.406 +-2370.374 + 378.412 1818—1868. 0.7285 0.0890 1.1411 5.7947 ЕЕ 0.0706 0.975 4.6026 + 13.3994 63.2771 299.1072 8.911 0.476 0.951 54.595 232.605 113.847 27.929 27.297 11.281 153.274 733.183 —-2241.698 FRFETEIITEE + + ++ 2.191 "3.837 0.099 10.897 95.734 46.917 11.519 5.448 4.643 63.906 301.757 732.162 УУЕЕЕГЕГТЕЕ| 2.191 3.837 0.099 10.898 95.745 46.920 11.519 PEFEETETIEET + 0.4196]-= 0.57041 + 0.1154— 0.0054] + 0.8662|— 0.2019] + 8.3419 — 3.1865] —= 0.0615 0.00001 + 0.4854-- 0.00351 + 4.4308 0.05551 —= 3.8498|-= 0.13061 —= 35.0283|+- 2.0898] } -+ 319.7980|-+- 38.4628 + 24.740 |+ 19.837 — 13.226 |— 30.302 + 1.289 |+ 12.282 —= 102.780 |— 57.492 —= 595.843 | 291.284 — 220.310 |— 72.908 | + 43.039 |+ 10.582 || — 30.884 |+ 17.248 || — 17.821 |— 0.407 | — 141.666 — 15.207 |! —1285.824 |— 245.556 || +-5233.610 |+-2175.920 — 3836 — 1.474 || + 5.617 + 1.356 || + 3.491 + 0.329 || — 16.375 + 4.606 || — 105.250 |— 11.363 |} + 38.928 |+- 2.858 |! — 7.604 |— 0.414 [À + 4.912 |— 1.382 || + 3151 + 0.016 || + 235.234 + 0.608 || + 227.132 + 9.579 || — 942.010 — 70.629 || — 53836 — 1.474 || + 5.615 + 1.355 || + ı 8.491 + 0.329 — 16.375 + 4.606 |} — 105.250 |— 11.364 || + 38.921 + 2.852 = 17.6040. 70.414 + 4.912 — 1.382 |} + 3.150 + 0.016 || + 25.234 + 0.609 + 227.127 + 9.579 — 941.990 = -+ 0.6027 — 0.1828 + 0.0286 + 107.9859 20.0984 + 14.6917 + 29.2975 — 17.5870 -+ 10.8671 Dr. E. von ASTEN, Summe. Summe. в /% 1861—1862. 1865. 1868. 1818 —1868. 1871. 1875. 1871—1875. A ie — 2.0223 |- 40.4141 |— 2.0209 |— 184.5764 — 71.7405 |— 1.6326 |— 73.3731 N — 1.5589 |+ 52.4259 |+ 5.2172 |+ 304.4766 + 64.1184 |-+ 0.5977 |+ 64.7161 h + 0.1891 |— 0.2832 |+ 0.5786 |— 246.4457 + 7.7098 |+ 0.7498 |+ 8.4591 Lis — 0.0076 + 117.4421 и + 0.4834 + 201.9533 | о — 0.0044 + 84.1138 р + 0.0128 + 0.4130 |— 41.4149 + 0.2011 — 1.7269 |— 552.3571 + 5.5945 \+ 35.6200 |-+- 0.8070 |+ 141.6431 + 38.0200 |+ 1.1025 |+ 39.1225 N — 3.1550 |-- 95.2010 |— 0.5741 |— 28 9322 — 24.9010 |— 0.3084 |— 25.2094 | + 2.3809 |-+ 21.6600 |-+ 0.5703 |-= 104.4255 + 51.0110 |-+ 0.5436 |-+ 51.5546 — 2.2061 |+ 4.3570 |— 1.2906 |— 133.3437 — 64.2910 |— 1.0835 |— 65.3745 + 0.2944 |- 0.0658 |— 0.1427 |+ 140.6639 — 8.8289 |— 1.4603 |— 10.2892 — 0.0276 — 69.0666 — 0.4999 — 80.1933 — 0.0055 — 52.6215 + 0.0918 — 0.1048 |-+- 8.2995 + 0.2845 + 0.4289 |-+ 271.3248 + 3.8886 |-+ 19.4466 |-+ 1.2292 |+ 79.3782 + 19.4449 |+ 0.7712 |+ 20.2161 — 1.9448 | 24.3366 |— 0.0575 |— 2.9668 — 33.9908 |+ 0.0772 |— 33.9136 4- 3.0173 |-+ 18.6838 |— 0.0583 |-+ 61.0823 + 40.2278 |— 0.4533 |-+ 39.7745 — 0.3962 |— 0.0508 |— 0.0063 |— 54.8096 + 5.4687 |— 0.6178 |+ 4.8509 + 0.0370 + 32.3864 + 0.3832 + 31.3240 я — 0.0077 —= 30.4595 f — 0.1059 + 0.0088 |-+- 27.6668 — 0.3892 + 0.0176 |— 22.3291 + 7.5001 |+-125.7839 | 6.8618 |-+- 819.5208 +-189.3710 |+ 5.8221 |-+-195.1981 + 0.6274 |-+-183.2036 |—18.2838 |— 535.4162 —921.1900 |— 0.2054 |—221.3954 — 0.0441 |— 1.0604 |— 2.0287 |+ 695.7673 — 29.3179 |— 0.0453 |— 29.3632 + 0.0040 — 328.1954 — 1.2536 — 620.6744 + 0.0022 — 230.7967 + 0.1116 — 1.4727 |+ 1349116 — 0.0809 + 6.0520 |-+-1570.6845 С -+20.8229 |+386.7300 |-58.7465 |-+2328.3441 +-509.2890 |-+- 4.6801 |+-513.9691 — 2.6759 |— 2.6087 |+ 6.5322 |—1869.0727 + 77.3375 |+ 6.3886 |+- 83.7261 + 0.2503 + 927.2899 . — 0.2200 + 647.2527 + 0.0557 + 695.0712 — 0.6090 + 5.1741 |— 181.8673 — 2.6862 —19.4450 |—3760.0814 + 0.3440 |+ 0.0184 |-+ 0.7264 |--2044.9595 + 11.9405 |-+ 8.7300 |+ 20.6705 — 0.0321 —1068.5067 + 0.0221 — 664.5285 — 0.0071 — 852.8716 + 0.0789 + 0.5759 |— 22.1046 + 0.3452 — 2.1622 |-+-3344 5540 -+ 0.0029 + 581.1919 — 0.0021 + 319.8898 + 0.0006 + 482.7872 — 0.0073 + 104.3211 — 0.0322 —1460.3279 + 0.2261 + 584.2310 — 0.0007 + 233.9557 — 0.0147 — 88.6453 + 0.0284 —1369.2541 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCK E’SCHEN COMETEN. и ==: эк SESS 1861—1862. 0.0001 0.0015 0.0072 Е 0.0200 0.0785 ` 0.3464 40.841 24.013 8.099 55.942 58.408 7.214 0.664 12.002 0.165 0.807 7.535 1231.57 О F + 1.384 1.568 1.899 5.279 14.818 1.882 0.176 0.848 0.040 0.347 1.912 62.690 ee re] 1.384 1.568 1.899 5.280 14.817 1.882 0.176 Fre Fe er 1865. — 194.728 + 7.691 — 62.813 — 693.336 —1490.122 + 10.161 -+5864.90 + 126.014 — 97.082 —= 97.390 + 394.330 —= 642.737 — 3.919 —2422.73 126.016 97.042 97.393 394.338 642.742 3.919 —2423.150 —= 0.4722 — 1.7127 —= 6.4863 — 13.376 — 4.749 + 5394 —= 46.302 — 124.508 — 13.817 1818—1868. + 418.6641 + 170.2016 — 897.4032 + 431.2005 -+1234.3131 +-9607.1093 —+ 644.399 — 876.709 + 446.289 —3542.086 --3018.492 —4728.201 +-2406.116 +-2920.525 —=1930.868 +- 229.340 —7217.049 +-47086,58 — 214.229 + 282.094 + 167.951 -+1422.684 —1516.264 -+1447.605 — 360.789 — 804.688 + 81.560 -+1776.876 +-7966.233 —4768.016 ‚|-- 360.492 — 154.493 + 84.704 — 926.175 +1065.495 + 139.823 115.850 405.484 64.512 569.838 22.665 26.577 17.117 115.857 405.491 64.310 1875. + 6.628 — 4.148 — 0.390 23.266 0.646 1.835 -+-156.76 + 0.074 — 1.408 — 0.559 + 4.560 —= 9.924 + 13.745 1871—1875. || 367.120 158.641 84.314 949.441 —1064.849 —= 137.988 +-5340.02 22.736 27.971 16 557 111.290 + 415.408 + 78.057 546.184 22.739 27.980 16.558 111.297 415.415 78.055 — 23.657 |-+ 546.189 Endgleichungen wurde auf vier verschiedene Arten ausgeführt, um bequemer zur Kenntniss der Gewichte der Unbekannten zu gelangen. Das Eliminationsverfahren, bei welchem die Erdmasse zur letzten zu bestimmenden Unbekannten gemacht wurde, lieferte als Minimum der Fehlerquadrate (nn,,) = 19600.0, während die vollständige Umkehrung desselben (ип) = 19668.6 ergab. Die entsprechenden aus der Einsetzung der gefundenen Werthe in die Gleichungen abgeleiteten Zahlen sind 19607.1 und 19534.0. Obgleich im ersten Falle eine fast vollkommene Identität der beiden Summen statt findet, deren Ueberein- Mémoires de ГАсаа. Imp. des sciences, VIIme Série, 13 en are u RT N ар 98 ' Dr. Е. von ASTEN, = stimmung als massgebend für die Genauigkeit, mit der die Rechnung geführt ist, betrachtet werden muss, habe ich doch das Resultat der zweiten Elimination, aus welcher der wahr- scheinliche Fehler eines Normalorts zu 9,322 folgt, vorgezogen, weil diese mit sechsstelligen, die andere aber nur mit fünfstelligeu Tafeln ausgeführt worden ist. Die Unterschiede in den Werthen der zu ermittelnden Grössen sind natürlich fast völlig verschwindend. Die gefundenen Werthe der Unbekannten, ihre Gewichte und w. Е. sind: log Gew. w. Е. An—- 2'943 1.403411 = 1'853 ТА = 1962 2.050688 + 0.879 N Е. Ap=+ 1447 1.91780 = 1.025 AM— + 2.096 2.46401 = 0.546 10,000 Др. = +32.220 — 0.60794 = 4.632 100,000 An = — 29.333 9.67628 13.530 10 AP —= — 1.796 1.58615 == 14501 1000 — +91.702 9.40568 18.477 0 10,000 ="* —= —16.698 — 1.03288 + 2.838 4 100%2—— 3.7774 2.06678 - = 0.8631 2 Bringt man diese Correctionen an die zu dem provisorischen System XVI* gehörenden Grössen an, so gelangt man für die Normalepoche zu folgendem System: Elemente XVI. То = 1865 Aug. 19.0 Mittlere Berliner Zeit М = 24°461245 +0:546 o = 157.48 43.291 21.025 50 — 334321382551 8.790 п = 158 348.91 #1.853 { M. Aequ. 1865.0 Е TT) x = 1073.871812 —+0.0004632 w = =+0.1044184 =0.0001353 '= — 3.6796 ==0.1501 1 MT) = 763604400 ==195907 1 M) = 01835 1 305878 == 2272 1 MS) = 5680857 Mm,(&5+ с) = 1 MD) = 1049.652 20.288 m;(h) = IE UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. M. Par. 1818 Dec. 1819 Jan. Jan. 1822 Juni Juni Juni 1825 Aug. Aug. Aug. Aug. Sept. Sept. 1828 Oct. Nov. Nov. 1832 Juni 1835 Juli M. Berl. 1838 Sept. Oct. Oct. Nov. 1842 März März April Mai 1845 Juli Darstellung der Normalörter durch die Elemente XVI, Zeit 22.25 1.25 12.25 2.85 12.85 22.85 12.6 17.6 22.6 27.6 1.6 6.6 28.3 8.3 30.3 7.3 1A, Эл 25.3 5.9 30.5 Zeit 913.8 14.5 À Decl. A comes men 0 CESSER EIER GE, Rechn.-Beob. À A. В. cos Decl. +245 — 3.319 AM -+ 24.8 — 3.1 — 4.949 „ + 5.7 —39.8 — 8.544 „ — 20.7 +-48.3 — 0.791AM —+-23.9 — 2.3 — 2.631 „ + 4.6 —18.7 — 2.932 „ + 9.3 ом АМ -+-14.9 — 342 + 3.591 „ + 9.8 — 25.1 -+ 3.778 „ + 7.3 —24.5 + 3.917 „ + 4.2 —10.4 + 4.037 „ + 4.2 —16.4 + 4.189 „ + 4.3 +11.0 + 0.110AM —+920.8 == 11.0 —N1.722 , 19.0 0:07 =: 6.204, + 1.6 — 6.7 — 7.856 „ -+ 3.3 —15.6 — 9.627 „ — 1.3 — 25.9 .—11.314 „ — 6.7 -+-41.5 —13.559 AM + 8.9 — 19.4 + 3.383 AM +-12.4 +117 + 2.836AM —+24.1 — 16.7 + 4.684 „ — 8.2 У 23-,2,136,, — 13.9 10322 17.110, — 16.0 0.28 72.18.046,,, — 19.2 7.3 , 11.561; — 7.0 — 27 + 0.435 AM + 0.5 == 4.4: ---.0.622., — 09.4 48.0 ,1.036.,,,; — 21 19.29.7544 + 4.7 +-41.4 + 2.885 АМ + 3.7 —0.551 АМ —1.495 3.6705, — 2.733 AM —4.183 ВИ ВЕ. —0.703 AM — 1.091 — 1.524 — 1.9766 AD tn +-2.550 AM +2.281 —+0.037 — 1.021 — 2.237 — 3.829 ” ” ” ” ” 7 —6.675 АМ —0.732 AM 1.477 AM —=4.560 +9.881 +3.770 — 3.494 —9.941 7% +0.176 AM —0.003 — 1.898 —1.418 „ —0.197 AM 13* ” ” ” ” ” ” 100 Dr. Е. von ASTEN, Rechn.-Beob. Д А. В. cos Decl. A Decl. М. Berl. Zeit SR BEN SSR DEE ALTEN uni nn mann mn un 1848 Sept. 2015” , 19 + 41.487 AM + 1.9 -+0.670AM Oct. 715 — 9.8 + 7.954 „ — 6.6 —2.715 „ 0.720719 — 4.7 + 0.580 „ + 0.8 —7.327 „ Nov. 71115 + 0.1 — 0.844 „ — 14 —3.130 „ 1852 Jan. 20.5 20.1 — 0.247 AM + 9.2 +0.071AM Febr. 12.5 а NN — 0.7 —0.133 „ März 1 8:5 +25.6 — 4.231 „ +198 —3:460,;, 1855 Juli 17.0 21.8 + 2.913 AM —18.7 —-2.955 AM Juli : 30.0 27.5, „+ 9.749", — 19.2 —3.468 „ Aug. 12.0 +29.5 + 4.217 „ — 12.9 —2.754,, 1858 Aug. 13.5 — 3.8 + 2.419AM + 9.4 +-0.250 AM Sept. 11.5 + 7.8 + 4.132 „ 2 90 GUN Oct. 5.5 +143 + 3.349 „ —16.9. —3.166 „ 1861 Nov. 27.5 +20.1 — 0.802AM 12.0 -+0.413 AM Déc” ‚28.5 2.9.0: 0.02.0965 + 4.6 —0.323 -„ 1862 Jan. 12.0 И. N 9.0 + 6.5 —1.313 „ März 1.5 RA. Due Фо. — LD OO TER März 8.5 = 4.0, — 0.984 —=13.6 00192 1865 Juni 27.0 — 1.7 — 1.240AM 20.0 —7.219 AM Juli 13.0 — 16.4 ‚+ 7.376 „ NR SSI Juli 17.0 11.4 0:8.324 7, = 16:0 — 02098 Jul 2250 SUN 7.860... — 5.3 —3.844 „ 1868 Juli 27.5 + 3.6 + 2.471 AM + 5.9 —0.003AM Aug. 15.5 17.9.) 13.548. — 21.07 20:99378 Aus. 23.0 +11.4 + 3.842 „ = 8.60 — 1645 Aug. 30.0 —=14.6 + 4.044 —12.0 —2.291 ” ” Die übrigbleibenden Fehler sind hier als Functionen von AM dargestellt worden, da- mit sich auf den ersten Blick übersehen lässt, welche Veränderung in der Darstellung der Beobachtungen durch eine etwaige Correction der Epoche erzielt werden kann. Im Jahre 1855 sind die bei der Rechnung benutzten Normalörter, wie gehörigen Orts nachgewiesen worden ist, durch Fehler, welche bei ihrer Ableitung begangen wurden, entstellt. Bringt man die nöthigen Correctionen an, so erhält man für dieses Jahr die folgende Darstellung: AA.R.cosDecl. ADeel. | 1855 Juli 17.0 115492 221570 Juli 30.0 +-20.1 20759 Aug. 12.0 +-20.6 — 14.7 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN ÜOMETEN. 101 Obgleich die Verbesserung eine beträchtliche ist, habe ich es doch nicht für der Mühe werth erachtet, desshalb die Gleichungen noch einmal aufzulösen, da die Resultate dadurch nur höchst unwesentlich geändert werden können. Die Summe der Fehlerquadrate wird: (nn) = 18279.2 und als mittlerer und wahrscheinlicher Fehler der Gewichtseinheit er- giebt sich: 13732 + 8/99. m.P. w.F. In seiner 6. Abhdl. «Über den Cometen von Pons» hat Encke die in die Jahre 1818 bis 1848 fallenden Beobachtungen des Cometen unter drei verschiedenen Annahmen darzustellen gesucht. Bei der Ableitung des ersten Elementensystems (A) wurden alle 35 hierher ge- hörenden Normalörter zugezogen, bei Ableitung des zweiten (PB) nur die 23 zu 1828 —1848 gehörenden und bei Ableitung des dritten (С) wurden von diesen weiter noch die beiden Oerter 1832 Juni 5.9 und 1842 Mai 18, welche auf Beobachtungen nach dem Perihel beruhen, ausgeschlossen. Alle Beobachtungen erhielten gleiches Gewicht. Als zu bestim- mende Unbekannte wurden in die Gleichungen ausser den 6 Bahnelementen nur die Mer- cursmasse und die Constante des Widerstandes U eingeführt. Aus der letzteren leitet man die unten aufgeführten Werthe der von mir unabhängig von einander bestimmten Quanti- täten р’ und @ ab. Im Übrigen beruhen die drei Systeme auf den Massen, welche am An- fang von $ 1 mitgetheilt sind. Elementensysteme von Encke. Osculation und Epoche 1829 Jan. 9.72 M. Par. Zeit. Die Vergleichung mit den Normalörtern ergiebt: Elemente A. Elemente B. Elemente C. M = 359°59’21793 359°59'24'83 359°59’ 25722 D NDS 507 57 38 1.50 57 38 0.45 Я = 334 29 50.98 п — 157 18 25.75 i= 13 20 40.91 = 1069851933 U= ie !— -+0.097774 og = — 3.4710 a НВ 3271742 334 28 40.75 157 18 10.31 13 20 30.51 1069851827 N 829.017 -+-0.105544 — 3.746 1 10252900 334 29 49.70 157 18 6.55 13 20 39.36 1069851672 Me RN 835.459 --0.10473 I. ee 8234192 Ihr. Aequ. | d. Ep. f 7 £ ws IN . I 102 Dr. Е. VON Asızn, Darstellung der Normalörter durch Enek e’s Elemente. Elemente A. Elemente В. Elemente С. - an Em nous 7 Ns MEBEEraCET ARE иль, re «а соиестан mem с», nee menaces пси зи un M. Par. Zeit AA.R.cosDecl. A Decl. AA.R.cosDecl. A Decl. AA.R.cosDecl. A Decl. 1818 Dec. 22.25 AIO 206 — 19. Du 2) 10.8 Helga ета 1819*IJan: 1.25 — 16.9 + 2.1 + — 184.8 — 53.7 —177.0 — 45.4 Jan 412,29 — 60.1 —26.7 — 343.4 —1]161.1 — 399.7 —143.7 50.1 —+19.9 + 52.4 — 28.6 + 56.8 — 24.9 CRIME a — 0.7 — 75.3 1822 Juni 2.85 -= Juni 12.85 + 10 — 6.9 + DD TU is | — —\ co ei > Juni 22.85 5.3 —122.5 + 54.0 —133.9 1825 Aug. 12.6 — 95.0 —+13.6 — 85 + 65 — 6.8 + 9.0 Aug. 17.6 — 20.2 + 7.2 — 3.6 — 24 — 12 + 0.6 Aug. 22.6 — 97 + 2.7 + 62 — 9.3 + 9.5 — 5.8 Aus 27:06 — 82 — 2.4 + 6.5 — 16.5 + 10.6 — 12.7 Sept. 1.6 + 05.3 — 3.7 + 19.3 — 19.1 + 23.9 15:3 Sept. 6.6 Le FOL 4,6 + 12.3 — 20.6 + 17.1 — 17.0 1828 Oct. 28.3 + 10.8 + 4.6 + 4.7 - 18.2 + 2.8 + 7/1 Nov. 8.3 + 23.3 + 5.6 + 140 + 16.5 + 10.8 + 82 Nov. 30.3 + 36.1 + 4.4 + 149 + 2.6 + 9.3 + 3.3 Deécy227.3 + 39.1 +12.4 E01 2,3722 ANG + 6.0 + 86 Dec. 14.3 ЕТО: 3.5 + 0.5 — 33 + 7.8 Det. "25.8 + 38.1 -+20.2 — 3.5 — 3.6 — 99 + 7.4 1832 Juni 5.9 — 3.3 —34.3 6.9 — 52.4 38.3 — 78.7 1835 Juli 30.5 — 57.9 +21.8 + 15.2 + 1.8 9.1 + 6.7 M. Berl. Zeit 1838 Sept. 23.5 + 17.3 24.5 7.6 —+ 28.3 + 7.9 + 19.2 Oct. 14.5 — 6.4 — 2.4 — 15.7 — 6.4 — 17.3 — 10.5 Oct. 24.5 + 0.3 + 2.9 + 6.2 — 12.2 — 0.1 — 10.9 Nov. 5.5 — 13.0 — 6.9 + 19.4 — 1.4 + 4.8 — 10.4 Nov. 11.5 — 94.9 —14.8 = 27 — 0.7 — 82 — 7.7 Nov. 24.5 — 11.8 — 5.4 — 13 — 4.0 — 6.1 + 3.8 1842 März 88” + 53 + 45 + 54 + 18 + 3.9 + 33 März 22 8’ ее ЕО MA LA +1 19722700 ADS р. — 4.7 — 14:9 8.5, 111 Mai 1816 —101.7 —25.3 — 49.0 — 12.7 — 42.4 — 37.0 1845 Juli 10.6 + 29.7 + 5.2 + 11.6 - 3.1 + 16.2 + 55 1828 Sept 20.15 0 90.30, ae NS DO TH Tee) Oct. 7.15 — 41.3 + 6.2 — 10.4 — 8.8 — 3.9 — 7.7 Oct. 26 15 — 56 -+34.6 — 18.4 0.0 — 8.8 + 0.3 Nov. 1115 + 2.0 -+13.8 — 14.1 — 2.5 — 98 - 3.4 (nn) = 41970.1 9788.3 2855.3 ш. Е. = +17'55 10782 27076 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 103 Die Werthe von (nn) beziehen sich bei B und C natürlich nur auf die wirklich bei Ableitung der betreffenden Elemente benutzten Beobachtungen, Zum Beschluss werde ich noch das aus den Elementen XVI folgende System von osculirenden Elementen mit dem aus den Encke’schen Elementen A folgenden und in der 8. Abhdl. «Über den Cometen von Pons» mitgetheilten zusammenstellen. Dasselbe bezeichne ich dem eingeführten Gebrauche gemäss mit X, da es auf 10 Erscheinungen beruht. System X. System XVI. (Encke) (Asten) T_]= 1819 Jan. 27.25 M. Par. Zeit M— 359°59 52.07 359°59'49,68 p— 58 3 43.09 58 3 42.47 — 934/93. 58.99 332233.17.530 x IM. Aequ. к —156 59 44.44 156 59 16.78 о {= 1337 0.06 1336 56.01} и. = 1076958959 1076/938309 T_,3 = 1822 Mai 24.0 М. Par. Zeit . М= 00/3454 0° 0'32'15 o= 5737 7.06 5737 8.59 N—334 25 28.34 334 25 8.79), Ka ®=157 12 16.85 15712 19.19 à à Ep. {= 13 20 23.37 , 13 20 21.00) — 1069527197 10697535612 T_,, = 1825 Sept. 16.3 M. Par. Zeit M— 0° 02301 0° 01937 o— 57 39 50.36 57 39 51.81 R=—334 27 49.10 334 2729.87), r—15715 3.18 15715 5.65%; Ds i= 13 21 30.57 1321 28.05] == 1070.335991. 01070-33831 Ти: = 1829 Jan. 9.72 M. Par. Zeit M—359°59 2193 359°5928"11 D—/5 713808607057 38.10.04 2 — 334 29 50.98 334 29 32.07) TT | ® Mr ET d.E — 13 20 40.91 1320 38.42 — 1069851933 1069/863241 57 18 25.75 157 18 te Aequ. Bär € Eee) № у ры pe h \ ee r- г ты i р : Ei N at, У и ) ER, à ses ; a WR 1 N if Ä h г de > 104 ee Dr. Е. von Asıen, BL Le System X. System XVI. ve Pire, | (Encke) _(Asten) тн" Тю — 1832 Mai 4.0 М. Par. Zeit Be, | ter M= © 01309 0° 0 826 ZEN o— 57 43 13.31 5743 13.93 ne ER р=334 32 28.33 35432 9.77), TRS | r—157 21 3354 157 21 35.951" F0 N $ = 13 221513 | 13 2212.45 er | "= 1071330853 1071:347675 Eh Ha | T_,—1835 Aug. 26.3 M. Par. Zeit В. М = 359°58’ 35'54 359°58/46/85 Es ù o— 57 40 47.02 57 40 48.06 sa, n—334 35 18,77 334 35 тв] ИИ и, х=157 24 177 15724 4.04 а ct и. i— 1321 21.58 1321 18.96) CAE и = 1070756846 1070770606 > À Fo T._, = 1838 Dec. 19.0 M. Par. Zeit us | М = 359°594328 359°59’ 42.69 то DNA MAISON 57 4843.13 о р= 33437 0.12 384 36 42.27] , и к =157 27 36.51 157 27 38.97) 010 Er | и Sa a и и = 1071/148705 1071/143915. RN te | T_, = 1842 Apr, 12.0 M. Par. Zeit ИН М == 359°59'47.40 359°59 32.35 A RER ф— 57 391916 159139 13.89 NR: Я —=334 39 28.81 334 39 11.20 Ve | | r—157 29 59.14 157 30 лет "TIRE ke i= 13 20 32.71 1320 30.07} ион, и = 1070617361 1070621030 pa h T_4 = 1845 Aug 9.6 M. Par. Zeit FL M—359°59 4854 359°59' 51794 N o— 57.56 16.06 5756 15.83 = | n — 334 19 51.87 334 19 36.60 EE п — 157 4453.73 157 44 sal ut ner | a 0006 13 sale в uw 1075'39557 1075/3189 LA < и UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 105 System X. System XVI. (Encke) (Asten) T_, = 1848 Nov. 26.125 M. Par. Zeit M= 0° 03545 0° 040729 o— 57 58 46.60 5758 49.59 Я — 334 22 30.77 334 22 15.73], п — 157 47 41.12 157 47 40.36 i= 13 842.16 13 | — 1076.524260 1076.429183 System XVI (Asten). Т—; = 1849 Febr. 19.0 М. Berl. Zeit M— 25°22' 49.12 ф= 57 58 48.78 $2 —= 334 22 17.56] и Е 157 47 | 1849 0 i= 13 841.32) u— 1076.433820 T_,= 1852 Juni 23.0 M. Berl. Zeit M" 29°58' 31.26 o— 5757 6.68 A — 334 23 42.28) п == 157 51 5.57 | : i= 13 749.67} р. —= 1076369543 T3 = 1855 Oct. 6.0 M. Berl. Zeit M — 1289597 '5.35 o— 57 57 56.55 $2 = 334 26 16.15 } т = 157 53 12.41 (= 13 8 nel № = 1076523551 T_, = 1859 Jan. 28.0 М. Ber]. Zeit M 30.18-31.61 ф= 57 49 17.90 $2 — 334 28 0.63} w—15171.57 0.54 = 13 4 | р, = 10731963016 Mémoires de l'Acad. Пир. des scionces, УПше Serie, М. Aequ. 1855.0 M. Aequ. 1858.0 . Aequ. 14 . = ei 106 hr Dr. Е. von ASTEN, и T_, = 1862 Mai 220 M. Berl. Zeit Br М= 31°15 6:32 à o— 57 51 17.64 р — 334 30 57.93} Fr M. Aegu. т er at i— 13 4 57.32 a р. = 1074:404629 dE Т, — 1865 Aug. 19.0 M. Berl. Zeit “ М= 24°46 12.45 } p— 57 48 43.22 ь R — 334 32 38.55 N ВЕ А 4, о a rl ra и = 1073871812 Е T+ = 1868 Лиц 14.0 М. Berl. Zeit À M = 332°13 46/68 _ : Ф= 58 7 1.08 я — 334 31 33.68 jh | r— 158 11 18.25 A Tas i— 13 6 40.60 HER = 1079029196 RR ir À AE T-+, = 1871 Juli 15.0 M. Berl. Zeit LS М = 309°59 5.90 о p— 58 8 22.80 EEE n = 334 34 19.37 ие. r— 158 13 23.32 en TR i—= (18 72070) | уз & te: | ‘ в = 1079'824622 SP АЯ T+-, = 1874 Oct. 27.0 M. Berl. Zeit u М = 309°41’ 14,77 : p— 58 8 48.35 x р — 334 36 53.97 Ë r— 158 17 22.32 Fi SE 8—9 18 0716.56 Ba) „= 10791434257 N 4 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN ÜOMRTEN. 107 У. Kritik der Resultate. Vergleicht man die durch das System XVI gelieferte Darstellung der Beobachtungen während des Zeitraums 1818—1848 mit der durch das Encke’sche System X gegebenen, so muss man einräumen, dass eine bedeutende Verbesserung erzielt worden ist. Durch Reduction auf die von mir angewandten Gewichte wird zwar die Encke’sche Zahl (nn) = 41970.1 auf 31627.7 vermindert, bleibt jedoch immerhin dreimal grösser, als die aus meiner Darstellung folgende Summe der Fehlerquadrate (nn) = 11266.8 für dieselbe Zeit. Die Gründe, welche Encke veranlassten, gewisse Erscheinungen auszuschliessen, wie es bei Ableitung der mit B und C bezeichneten Elemente geschehen ist, können gegenwärtig nur mit grossen Restrictionen als berechtigte anerkannt werden und waren auch früher schwer verständlich. Sie kommen darauf hinaus, dass die Berechnung der Störungen für die Zeit von 1818—1828 naturgemäss mit weniger genauen Elementen ausgeführt worden ist, als für die spätere Zeit, während die Grösse der Einwirkung des Jupiter im Umlauf 1819 — 1822 zugleich eine ungewöhnliche war. Ausserdem musste die ursprünglich angewandte Laplace- sche Jupitersmasse später um ihren achtzigsten Theil vergrössert werden und die daher nöthig werdende Multiplication mit dem Factor 1 ++ bewirken, dass ein etwaiger Fehler in der Berechnung der Störungen in demselben Verhältniss wuchs. Dass diese Umstände einen Einfluss auf die Genauigkeit der Resultate äussern müssen, lässt sich nicht läugnen, keines Falls kann das aber in dem Maasse der Fall sein, dass Encke dadurch berechtigt war, die zu 1818-—-1819, 1822 und 1825 gehörenden Beobachtungen gänzlich auszu- schliessen. Höchstens könnten diese Motive gegen die Mitnahme der ersten Erscheinung von 1818—1819 geltend gemacht werden. Aber auch dagegen muss derjenige protestiren, welcher die formelle Richtigkeit der Störungsrechnung während des ersten Umlaufs zugiebt, an der Encke nicht zweifelte und auch zu zweifeln keinen Grund hatte, da seine Sorgfalt bei numerischen Rechnungen, die bei Durchsicht der Encke’schen Manuscripte Jedem in die Augen springen muss, ihm selbst am wenigsten unbekannt sein konnte. Die Genauig- keit der Elemente, mit denen die bezüglichen Rechnungen ausgeführt worden sind, ist in der That eine derartige, dass ich glaube, Jedem, der sich eingehender mit solchen Unter- suchungen beschäftigt hat, müsse sich die Ueberzeugung aufdrängen, sie sei für diesen Zweck eine völlig genügende. Auch bleibt es unbegreiflich, warum die Fehler in den Stö- rungswerthen für die älteren Perioden erst bei Verbindung der Beobachtungen nach 1838 mit den früheren in so merklicher Weise hervortreten sollten, dass dadurch der wahrschein- liche Fehler eines Normalorts von 13/4 auf 17.5 stieg. Der bei Ableitung des Systems C vorgenommenen Trennung der Beobachtungen vor und nach dem Perihel kann eine gewisse 14* Кук. \ ah AMT) А ig RR ES EU N 108 Dr. Е. von ASTEN, theoretische Berechtigung nicht abgestritten werden, da, wenn die durch die Schweifent- wickelung und die Ausströmungsphänome hervorgerufenen Reactionskräfte die elliptische Bewegung des Cometen in merklicher Weise beeinflussen, die Verbindung von in beiden Zweigen der Balın angestellten Beobachtungen bei periodischen Cometen jedenfalls verworfen werden muss. A posteriori zeigt aber die Verbindung der Erscheinungen von 1818-—1868 durch das System XVI, dass diese Voraussetzung nicht zutrifft. Denn die Beobachtungen nach dem Perihel werden durch dieses System keineswegs schlechter dargestellt, als die vor demselben, was andernfalls stattfinden müsste, da letztere an Zahl bedeutend überwiegen. Ich habe diese Ausstellungen gegen die Untersuchungen Encke’s nicht etwa gemacht, um die Verdienste desselben herabzusetzen, sondern um die Zweifel zu zerstreuen, welche er selbst gegen die Richtigkeit des Theils der Störungsrechnung erheben zu müssen geglaubt hat, der allein von ihm persönlich herrührt. Da ich die Encke’schen Störungswerthe un- verändert beibehalten habe, war die vorhergehende Erörterung nöthig, weil sonst gegen die von mir abgeleiteten Resultate in dieser Richtung Einwendungen gemacht werden könnten. Die Ursache der erzielten bedeutenden Verbesserung in der Darstellung der Beobachtungen ist an einer Stelle zu suchen, wo sie Encke zu seiner Zeit kaum vermuthen konnte. Bei dem grossen Zutrauen, dessen sich der von ihm aus dem Venusdurchgang von 1769 abge- leitete Werth der Sonnenparallaxe п = 8:57 so lange Zeit unter dem astronomischen Pu- blicum erfreute, konnte es ihm am wenigsten einfallen, in der Unrichtigkeit dieser Con- stanten die Ursache der grossen Fehler in der Darstellung der Beobachtungen des von ihm bearbeiteten Cometen zu suchen. Und doch liegt hier der Nerv der Sache. Denn die Masse т. (5-+ с) = gm beruht aufdem Werthe der Sonnenparallaxe x = 8:57, und es ist schon an einer anderen Stelle dieser Abhandlung nachgewiesen worden, dass die Theorie der Be- wegung des Encke’schen Cometen auf keinen Fall unter Annahme dieser Masse mit den Beobachtungen in Uebereinstimmung gebracht werden kann. Zieht man von dem gefun- denen Werthe: 1 т, (5 + ©) — 505879 = 5575 die Mondmasse: т(<)= au") ab, so erhält man zunächst: 1 M (5) — 556872 2200 und daraus, unter Anwendung der schon angeführten Relation: log r? = 8.35488 + log m (5) die Sonnenparallaxe: п = 9.009 + 0.022. Ein weit kleinerer, jedoch durchaus nicht unwesentlicher, Theil der Verbesserung fällt auf die Veränderung des Besselschen Werthes der Jupitersmasse, wesshalb auch dem für diese Masse gefundenen Werth: вый 1 m) = 1049535 ==0.298 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 109 ein beträchtliches Gewicht nicht abzusprechen ist. Es ist nicht uninteressant, hier die- jenigen Bestimmungen der Jupitersmasse zusammenzustellen, welche seit den Zeiten von Laplace ausgeführt worden sind. Es fanden: 1 Airy aus Distanzen des 4. Satelliten: MD = or Santini aus Distanzen des 4. Satelliten: : TS Bessel aus Distanzen aller 4 Satelliten: * ЕО Nicolai aus der Theorie der Juno: a т Encke aus der Theorie der Vesta: 5 БН Hansen aus der Theorie der Egeria: hr ТБН Becker aus der Theorie der Amphitrite: = ST EIN Krüger aus der Theorie der Themis: " ED Möller aus der Theorie des Fayeschen Cometen: „ an Die Genauigkeit der Bestimmungen, deren w. F. nicht angegeben sind, ist natürlich eine sehr verschiedene. Im Allgemeinen wird man annehmen müssen, dass sie sehr viel geringer ist, als die der Resultate von Bessel, Krüger und Möller. Im Ш. Jahrgang der Viertel- Jahrsschrift der astr. Ges. pag. 91 macht Herr Wagner noch einige Angaben, welche, ob- gleich sie nicht zu einer wirklichen Ableitung der Masse geführt haben, doch auf eine Ver- ringerung des gebräuchlichen Bessel’schen Werthes hindeuten, so dass gegen die Zulässig- keit des von mir gefundenen Werthes der Jupitersmasse sich schwerlich erhebliche Ein- wendungen machen lassen können. Merkwürdig ist der gefundene Werth der Mercursmasse: 1 1, (9) — 756010 == 195907 unter Anderem wegen seiner Kleinheit. Die Dichtigkeit des Mercur -ergiebt sich daraus zu 0.80 der Dichtigkeit der Erde. Die Sicherheit der Bestimmung muss als eine sehr grosse bezeichnet werden, da sie sich auf 3 starke Annäherungen des Cometen an den Planeten stützt. Dieselben waren: 1835 Aug. 23.5 Entfernung des Фу. $ = 0.120 1848 Nov. 22.6 о 5 —0:039 1858 Oct. 25.1 Е 8 —:0.095. Encke’s Resultate verlieren dieser Bestimmung gegenüber natürlich jede Bedeutung und in Bezug auf die von Le Verrier abgeleitete Masse: 1 т (3) = 1560000 1 110 Dr. E. von ASTEN, ist zu bemerken, dass alle seine übrigen Resultate durch die Substitution der von mir ge- fundenen Masse kaum verändert werden würden. \ T4 Obgleich aus dem Gesagten eigentlich schon zur Genüge hervorgeht, welches Gewicht + den Resultaten in Bezug auf die 3 Planetenmassen gebührt, habe ich es doch nicht für überflüssig erachtet, die Sache in ein noch klareres Licht zu stellen, indem ich die übrigen N in die Bedingungsgleichungen eingeführten Quantitäten, sowie die Fehler der Normalörter als Functionen der 3 Massen entwickelte. Unter der Bezeichnung: N 1000 2” — Ay Mg d'u 100 2 — 45 | 10,000 3 — AZ erhält man: Ar —= + 2943 +0/0188A5 + 0847443 0.049149 : ТА — -+ 1.962 ‘+0.0129, 2101275 , 00460 | А —=— 2.518 —0.0046 „ — 0.0015 „ —0.0933 , ‘1 Ао — + 1.447 0.024400 08158 м 4 AM— + 2.096 -+0.0200 , + 0.3051 „.. -+0.0323, 10,000 Au — +32.220 *-0.3855 „ — 7.5527 , —2.0436 „ 100,000 Ар’ = — 29.333 —1.5688 „ —11.7740 „ —3.9603 „ 1040 — 1.796, — 0.0539. 12. _- 02280 Darstellung der Fehler der Normalörter als Functionen der drei Planetenmassen. M. Par. Zeit AA.R. cos Decl. A Decl. . 1818 Dec. 22.25 +245 -+0.33349 + 6.2145 +0.17A% +-2478 —0.00448 —0.3946 —0.35A9 1819 Jan. 1.25 — 3.1 —+0.506 » + 9.54 » -+047 » +57 +0,109 » -+2.01» — 0.11 » Jan. 12.25 —39.8 -+0854» +16.22 » -+1.00 » —20.7 <+0.356 » -+6.58 » -0.34 » 1822 Juni 2.85 +483 —0.02840 — 1.22А6 — 0.0749 +23.9 -+0.11940 -+1.8246 -0.2149/ 70112.85 — 23 —0.012» — 175» — 0.04 » + 4.6 <+0.170 » -+2.95» <+0.27 » Juni22.85 -+187 —0.060 » — 4.06» —0.16 » + 9.3 +0.286 » +--4.81» <+-0.41 » 1825Aug. 12.6 —38.2 —0.04549 — 1.0346 —0.181% +149 -+0.00046 --0.1246 0.0242, Aug. 17.6 —342 —0.043 » — 0.92» —0.6 » + 9.8 -0.004 » -+.0.28 » -+0.05 » Aug. 22.6 —951 —0.038» — 0.82» —0.15 » + 7,3 <+0.011» +032» <+0.06 » Aug.27.6 —245 —0.031 » — 065» —0.11» + 4.2 +0.015 » -+0.35» <+0.09 » Sept. 1.6 —10.4 —0.022» — 0.46» —0.08 » + 4.2 -+0.016» -0.32» —+-0.07 » Sept. 6.6 —16.4 —0.013 » — 0.24» — 0.05 » + 43 -0.015» —+026» -+0.07 » 1828 Oct. 28.3 -+11.0 —0.01540 — 0.41А6 —0.16A +-20.8 —0.06448 —0.1846 —0.514% Nov. 83 +110 —0.028 » — 110» —0.08 » +-19.0 —0.070 » —0.42 » —0.51 » Nov. 30.3 0.0 —0.066 » — 2.66» -+0.15 » + 1.6 -0.008» —1.19» —0.29 » Dec. 7.3 — 67 +0.021 » — 3.27 » -0.24 » + 3.0 —0.068 » —1.47 » —0.17 » Dec. 14.3 —15.6 —0.057 » — 3.92 » -+0.32 » — 1.8 —0.068» —1.81» —0.06 » Dec. 25.3 —9259 —0.128» — 4.68» -+0.33 » — 6.7 —0.061» —9.17 » -+0.09 » 1832 Juni 5.9 #415 —0.44740 — 1.9845 —1.0549/ + 8.9 —0.141А40 2.4845 —0.5049% 1835 Juli 30.5 —19.4 —0.03040 — 0.8045 +-0.47A% 12.4 —0.00549 -+0.1445 —0.1049% UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES E N CK E’SUHEN COMETEN. 114 M. Berl. Zeit ДА. В. cos Decl. A Decl. 1838 Sept.23.5 11.7 -+0.050A9 -+- 0.5245 +0.064% 24.1 —0.027Аб —0.2846 —0.1349 Oct. 14.5 —16.7 -+0.075 » + 0.67» -+0.11 » — 82 —0.008 » —0.32» —0.03 » Oct 245 — 32 —0.034 » -+ 0.70» -+0.01 » —13.9 -+0.056» —0.08 » <+-0.19 » Nov. 5.5 -+10.4 —0.154» — 0.09 » —0.69 » —16.0 -+0.025» -+0.06» —0.18 » Nov.115 +02 —0.184» — 0.24» --0.74 » —192 —0.064 » —0.39» —0.45 » Nov.245 +79 —0.110» + 0.01» —0.46 » — 7.0 20.066 » 2039. 2023 » 1842 März 8.88 — 27 +0.00348 — 0.2445 0.0440 + 0.5 —0.003А0 —01345 —0.024% März22.8 + 44 —0.003 » — 0.51» —0.03 » — 3.4 -+0.001 » 0.00 » -+0.02 » Apr. 7.8 — 8.0 0.002» + 0.56» -0.03 » — 9,1 +0.021» -+1.46 » -+0.09 » Mai 18.16 —192 -+0.158» -+ 4.27» 0.34 » +47 +0006» -+161» ‘0135 » 1845 Juli 10.6 +414 —0.01840 — 19745 —2.3240, +37 -+0.00349 -+0.13A&5 -+0.114% 1848 Sept.20.15 + 19 —0.38440 — 2.2845 —2004% -+ 19 —0.107A8 —0.86А5 —0.504% Oct. 7.15 — 9.8 —0.759 » — 553» —3.51» — 6.6 -+0.191» +0,91 » -+1.08 » Oct. 26.15 — 4.7 —0121» — 160» — 0.14 » + 0.3 -+0701» -+5.55 » +2,95 » Nov. 11.15 + 0.1 -+0065» -+ 0.26» —+-0.48 » — 1.4 +0.320 » -+2.60 » -+1.24 » 1852 Jan. 20.5 -+2071 -0.08740 + 0.7445 -+0.064% + 92 -+0.00448 -+0.3245 —0.084%, Febr. 125 + 5.4 -+0.034» + 0.66» -+0.05 » — 0.7 +0013« -0.38 » —0.05 » März 8.5 -25.6 +-0.123 » - 238» -0.47 » —=19.8 -+0.108« -+1.92 » -+0.40 » 1855 Juli 17.0 -+15.2 0.06849 + 0.4445 +017А9 —15.0 —0.04948 —0.23А5 —0.7149% Juli 30.0 -+20.1 -+-0.062» + 0.17» -+0.97 » —15.2 —0.050 » —0.16» —0.86 » Aug.12.0 -+20.6 -0.039» — 0.09» -+1.07 » —14.7 —0.034 » —0.14» — 0.70 » 1858 Aug.13.5 — 3.8 -+0.202А5 + 8.7045 +1.0349 + 9.4 +0.002А0 +0.6945 — 0.0149, Sept.11.5 +78 -+0.281» + 4.69» -+1.0 » — 2.3 —0.134» —211» —0.76 » Oct. 5.5 +143 -+0206» -- 3.14» -+1.15 » —16.9 —0.191» —3.10 » —1.15 » 1861 Nov.27.5 -20.1 -+0.02540 + 0.6245 +-0.06A9/ —+12.0 -+0.078AQ -+1.8245 0.084 Лес. 28.5 -+23.0 —0.088» — 156» —0.35 » + 4.6 +0.022 » -+0.54» —0.08 » 1862 Jan. 12.0 +71 —0:197» — 3.78» —0.75 » + 6.5 -+0.008» —0.80 » — 0.30 » März 15 +47 —0.063 » — 1.00» —0.22 » — 5.0 —0.028 » —0.44» —0.06 » März 85 +40 —0.050» — 0.73 » —0.19 » +13.6 —0.024» —0.27» —0.04 » 1865 Juni 27.0 ° — 17 -0.1584А$ -+ 2.1445 -+0.634%, +-20.0 —0.11949 —1.9245 —0.094% Juli 13.0 —16.4 0.111 » -+155» -+0.29 » + 2,7 —0.001 » --0.38 » -+0.39 » Juli 17.0 —11.4 -+0.049» + 0.82» —<+0.03 » — 6.6 “0.026 » -+0.02 » —+0.41 » Juli 22.0 — 80 —0.009 » + 0.13» —0.19 » — 5.3 -+0.024» -+0.10 » <+0.33 » 1868 Juli 27.5 + 3.6 —+0.0264$ — 0.3446 —0.1049/ + 5.9 —0.00849 —0.024& — 0.0949 Aug.15.5 +79 —0.016» — 165» — 0.22 » — 1.0 0.000» 0.48 » 0.02 » Aug.23.0 11.4 —0.037» — 2.21» — 0.26 » — 86 -+0.014» -+0.97 » -+0.06 » Aug.30.0 -+146 —0.055» — 270» —0.27 » —12.0 -+0.082» -+-155» -+0.13 » Vor Allem wird es interessant sein, zu untersuchen, wie die Substitution der New- comb’schen Sonnenparallaxe tr = 8.848 an Stelle des die Summe der Fehlerquadrate zum Minimum machenden Werthes л = 9.009 die Darstellung der Beobachtungen alteriren würde. Aus der Constanten x = 8.848 finden wir: 1 т (6) = 355518 1 1.101015 т (6 + ©) == 5255 = 355409 während die in vorliegender Abhandlung dargelegte Untersuchung ergeben hat: m (5 + €) — 1.162226 355499 » Wir haben daher in obige Ausdrücke einzusetzen: 1.12 Dr. E. von ASTEN, Die Massen des Mercur und des Jupiter müssen dann aber auch so verändert werden, dass sie in Verbindung mit der Newcomb’schen Erdmasse ein Minimum der Fehlerquadrate hervorbringen. Zu dem Ende haben wir aus den bei Auflösung nach der Methode der kleinsten Quadrate gewonnenen Endgleichungen die Relationen: 2 A9 = +-1.3152 46 м Ay = —3.97304% —11.0762 А. À Wir erhalten daraus: ke Л à 4% = — 8.052, т (2) — x Г. Аб — +-99.784, т($) = 1 _ Ÿ 6707200 Setzt man in die Ausdrücke der Fehler der Normalörter statt der strengen Werthe à ein: AG = -+ 100 Аб = — 6 AY = — 8, so erhält man die folgende Darstellung, welche also die beste ist, welche man bei An- nahme der Sonnenparallaxe x = 8'848 erreichen kann: Darstellung der Normalörter unter Annahme von x = 8’848. Rechn.-Beob. M. Par. Zeit ЛА. В. cos Decl. A Decl. 1818 Dec. 22.25 +19 +295 1819 Jan. 1.25 — 13.5 + 5.4 Зап: 12.25 —59.7 — 27.3 1822 Juni 2.85 +53.4 +23.2 } Juni 12.85 ee LT, | Juni 22.85 + 38.4 + 5.7 1825 Aug. 12.6 —35.1 +-14.0 Aug. 17.6 —31.7 + 8.4 Aug. 22.6 — 22.8 + 6.0 Aug. 27.6 —22.8 + 2.9 Sept. 1.6 — 9.2 + 3.3 Sept. 6.6 —15.9 + 3.6 1828 Oct. 28.3 —+-13.3 +-19.6 Nov. 8.3 +1 5.4 —+-18.6 Nov. 30.3 + 8.2 + 11.3 Dec. 1:8 —-13.1 — 6.4 Dec. 14.3 — 0.4 + 3.3 Dec. 25.3 —12.7 — 0.5 1832 Juni 5.9 —+17.1 — 16.1 1835 Juli 30.5 —21.4 —=11.9 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCK E’SCHEN COMETEN. 13 Rechn.-Beob. | М. Berl. Zeit AA.R. cos Decl. А Пес]. 1838 Sept. 23.5 +-13°1 +241 Oct. 14.5 — 14.1 — 6.9 Oct. 24.5 — 10.9 — 9.8 Nov. 5.5 ЕО —12.5 Nov. 11.5 — 0.9 — 19.7 Nov. 24.5 + 0.5 — 85 1842 März. 88,213 —+.14 März 228 + 7.4 — 3.5 April 78 —11.4 — 95 Mai 1816 — 31.7 — 3.2 1845 Juli 10.6 +-70.0 + 2.3 1848 Sept. 2015 — 6.8 + 04 Oct. 7 15 — 94.4 — 1.5 Oct. 2615 — 6.1 -+.14.1 Nov. 115 +12 + 4.1 1852 Jan. 20.5 +-18.9 + 8.3 Febr. 12.5 + 4.4 — 1.3 März 8.5 +-20.1 +15.9 1855 Juli 17.0 —+13.2 — 12.8 Juli 30.0 —+-17.5 —12.3 Aug. 12.0 -+-16.4 —10.7 1858 Aug. 13.5 — 14.0 + 5.6 Sept. 11.5 — 4.2 + 3.1 Oct. 5.5 + 6.9 — 8.2 1861 Nov. 27.5 +18.4 + 8.3 Dec. 28.5 +-26.9 + 4.2 1862 Jan. 12.0 16.1 +145 März 1.5 + 6.2 — 4.7 März 8.5 + 4.9 —+13.1 1865 Juni 27.0 — 3.7 20.3 Juli 13.0 — 16.9 + 1.8 Juli 17.0 —11.6 — 74 Juli 22.0 — 82 — 6.1 1868 Juli 27.5 + 9.0 + 5.9 Aus. 10:5 —+18.0 — 41 Aug. 23.0 23.1 —13.5 Aug. 30.0 27.5 —19.1 Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 15 114 Dr. Е. von ASTEN, Die Summe der mit den Gewichten multiplicirten Fehlerquadrate wird: (nn) = 23571.9, ist also um 5292.7 gewachsen. Der w. F. eines Normalorts ergiebt sich daraus zu: 10.16. Wesentlich schlechter werden eigentlich nur die Rectascensionen von 1842 Ма 18, 1845 Juli 10, 1848 Oct. 7 und einige Normalörter im Jahre 1868 dargestellt. Bedenk- lich ist namentlich der Fehler von 70.0 in der Rectascension 1845 Juli 10. Derselbe würde ein schwer wiegendes Argument gegen die Richtigkeit des Werthes x = 8'848 dar- bieten, wenn bei der günstigsten Annahme für die Sonnenparallaxe hier nicht auch ein Fehler von 414 aufträte, der, wenn man nach der Uebereinstimmung der vier Beobach- tungen, auf denen dieser Normalort beruht, urtheilen will, jedenfalls auch viel zu gross ist. Diese 4 Beobachtungen, die einzigen, welche in dieser Erscheinung überhaupt erhalten wurden, und ihre Unterschiede von einer vorläufigen Ephemeride sind: Ort der Beob. Datum M. Berl. Zeit Beob. А.В. Beob, Dei. { HAAR. Де. Beob. Philadelphia 1845 Juli 4 20'41”32:6 75°29'54/4 +29°26'55/1 —37/2 —93/9 Walker Rom „ 91454 39.6 82 4542.4 +29 41 26.5 —48.0 +12.7 de Vico Washington „10 21 17 52.0 84 48 36.5 +29 41 25.2 —39.6 + 1.4 Coffin Rom „14145113.3 91 841.7 +29 28 2.1 —31.2 + 8.2 de Vico Angenommen wurde: АА. В. = —36:0; ADeel. = +7%2. Wollte man Bessels Jupitersmasse beibehalten, so hätte man, um das Minimum der Fehlerquadrate zu erzielen, zu setzen: AU —= +16.698 Аб = + 1.662 AG — —84.75 Die Sonnenparallaxe würde dadurch auf x = 9:06 anwachsen, während die Mercurs- masse bis nahezu auf den Werth vermindert werden müsste, welcher den provisorischen Elementen ХУТ* zu Grunde liegt. Bei Beibehaltung von Bessels Jupitersmasse und der Sonnenparallaxe von Newcomb hätte man anzunehmen: Aë— — 6.121 AZ = +16.698 Die Mercursmasse würde also ganz ungeändert bleiben. Die nähere Untersuchung dieser Combinationen überlasse ich denjenigen, welche sich dafür interessiren, selbst. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 115 Fragen wir uns nun, ob die Elemente XVI die Normalörter so darstellen, dass die übrig bleibenden Fehler, als die wirklichen Beobachtungsfehler betrachtet werden dürfen, so muss die Antwort verneinend lauten. Dieses Urtheil gründet sich weniger auf die Grösse der Fehler, als auf den Umstand, dass ihr Gang in den meisten Fällen auf kleine Correc- tionen hinweist, welche die berechneten Perihelzeiten oder Werthe von M in den einzelnen Erscheinungen bedürfen. Die Ermitteluug dieser Correctionen führt zu der folgenden Ta- belle, welche die Werthe von AM, ihre wahrscheinlichen Fehler und die wahrscheinlichen Fehler der einzelnen Reihen von Normalörtern enthält. 1818-1869. .2.6. 14, 214.9 1822 2.4, 21.6 . #15.9 1825 -+5.6 #07 = 7.0 18282 Tepe 023, Ft) 1832 2.7 1835 +6 1838 +0.3 #03 #91 НО ers 1845 —14 1848 +0.2 #02 #81 ТОО. #19 66,3 1865 5.0 20. LE 10 1658 oe. ОВЕН 1861—1862 +4.6 #16 + 7.1 1865 +1.1 +03 = 64 1868 —2.8 #04 + 2.7 Die Summe der nach Anbringung dieser Correctionen übrig bleibenden und mit den angenommenen Gewichten multiplizirten Fehlerquadrate wird 7639, woraus der w. F. der Gewichtseinheit zu: 5.8 folgt, während wir w.F. = =9.0 durch die Elemente XVI gefunden haben. Wäre es gelungen, die Übereinstimmung zwischen den Erfahrungsdaten und der Theorie bis etwa auf den durch die erstere Zahl angedeuteten Punkt zu treiben, so würde nach meiner Ansicht den Beobachtungen des Cometen in aller nur wünschenswerthen und möglichen Weise genügt worden sein. Die Mängel der Theorie werden durch das obige Tableau der Fehler von M anschaulich gemacht. Die Genauigkeit der gefundenen Correc- tionen wird mit ziemlicher Sicherheit durch ihre w. F. gemessen werden können. Die An- gabe der letzteren ist für die Jahre 1832, 1835 und 1845 unterblieben, weil für diese Erscheinungen nur ein einziger Normalort vorliegt und überdies, wenigstens für 1835 und 15* 116 Dr. Е. von ASTEN, 1845, die Bestimmung von AM aus einer der beiden Coordinaten ein fast verschwindendes Gewicht hat. Sich eine bestimmte Ansicht über die Ursachen zu bilden, welche diese Fehler in M erzeugt haben, ist nicht leicht. Als Fehlerquellen sind vorzüglich zu erwähnen: Die Un- sicherheit der speciellen Störungswerthe, die Fehlerhaftigkeit der bei Verbesserung der Erdstörungen angewandten absoluten Störungen von Hansen, ein etwaiger Fehler der Venusmasse und endlich die Unkenntniss der Gesetze, nach welchen die aussergewöhnliche Störung, der der Comet ausgesetzt ist, wirkt, in Folge deren wir uns gezwungen gesehen haben, eine ganz willkührliche Annahme zu machen, welche der Natur der Vorgänge keines Falls entsprechen kann. Ich sehe keinen Grund ein, warum man nicht in der zuerst angeführten Ursache die einzige oder wenigstens die Hauptfehlerquelle suchen sollte, ohne dass desshalb den Be- rechnern der Störungen, nämlich Encke, Bremiker, Spörer, d’Arrest und mir ein ge- gründeter Vorwurf gemacht werden könnte. Es handelte sich hier um die Bestimmung der Bewegung eines Himmelskörpers, der sich im Perihel der Sonne bis auf 0.33 nähert, im Aphel aber sich um das Vierfache des Erdbahnhalbmessers von ihr entfernt. Dadurch war man gezwungen, häufig mit den Intervallen bei Ableitung der Störungen zu wechseln und diese unter Umständen ungewöhnlich klein anzunehmen. Für jeden der störenden Planeten, mit Ausnahme des Mercur, waren die Coefficienten der Differentialgleichungen für etwa je 100 Zeitmonate während jeder Periode zu bestimmen, für Mercur im Allgemeinen etwa für je 24. Bedenkt man dabei, dass die Rechnung sich auf einen Zeitraum von 50 Jahren erstreckt, so lässt sich ermessen, aus welch ungeheuerer Zahl von Incrementen sich die Störungswerthe zusammensetzen. Der Natur der Sache nach kann jedes einzelne dieser Incremente aber in der letzten Stelle oder in den letzten Stellen nicht ganz exact sein, selbst wenn alle nur erdenkliche Sorgfalt auf die Rechnung verwandt wurde. Die Cumulirung dieser Fehler wird aber die Störungswerthe um so unsicherer machen, je länger der Zeit- raum ist, den die Rechnung umfasst. Theoretisch könnte man diese Fehlerquelle freilich unwirksam machen, wenn man mehr Decimalstellen ansetzte, allein practisch hört dieses Mittel über eine gewisse Grenze hinaus auf, anwendbar zu sein, da die Arbeit dadurch in nicht zu bewältigender Weise gesteigert werden würde. Vor Allem werden sich die Mängel der Methode, die Störungen durch successive Summationen zu ermitteln, natürlich in der mittleren Bewegung äussern, und ich möchte es beim Encke’schen Cometen fast für un- möglich halten, die für die einzelnen Erscheinungen osculirenden Werthe dieses Elements bis unter die Gränze von einigen Tausendsteln der Secunde exact zu erhalten. Die Zulas- sung einer solchen Unsicherheit reicht aber völlig aus, die fraglichen Fehler von M zu er- klären. Nichtsdestoweniger verdienen auch die 3 anderen Fehlerquellen eine kurze Beleuch- tung. Was die zweite betrifft, so sieht man aus der Darstellung von AM als Function der Erdmasse ($ IT), dass diese im Maximum mit einem Factor von 63” multiplieirt auftritt. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES EN CK E’SCHEN COMETEN. 117 Da die gefundene Correction der Erdmasse etwa ! beträgt, so kommen von diesem Coeffi- cienten 10.5 zur Geltung. Nun beträgt die Unsicherheit der durch den Hansen’schen Ausdruck berechneten Werthe von ndz im Maximum etwa } des Gesammtbetrages. Diese Unsicherheit kann daher keine grösseren Fehler als solche von 1°25 in dem in Frage stehen- den Elemente erzeugen. In Bezug auf den Einfluss der Venusmasse lassen sich nur Muth- massungen aufstellen. Setzt man die Unsicherheit des angenommenen Werthes zu 5 und nimmt ferner an, dass die Venusmasse mit nicht grösseren Multiplicatoren auftritt, als die Erdmasse, eine Annahme, die ihre Rechtfertigung in dem Umstande findet, dass der Ein- fluss beider Planeten auf die Bewegung des Encke’schen Cometen, wie man aus der Encke- schen Zusammenstellung der Störungswerthe ersehen kann, etwa von derselben Ordnung ist, so finden wir, dass hieraus ebenfalls höchstens Fehler von 1.25 entstehen können. Beide Ursachen zusammengenommen können die Darstellung der M also schwerlich mehr, als um den Betrag von V2 1:25 = 1.7 afficiren und reichen daher zur Erklärung der wirklich übrig bleibenden Fehler bei Weitem nicht aus. Die Beleuchtung des zuletzt erwähnten Punktes führt uns zur Besprechung eines noch unerörterten höchst wichtigen Theiles des Gesammtresultats. Als Zahlenwerth der bei jeder Perihelpassage eintretenden empirischen Störung der Elemente р. und ф wurde gefunden: и’ = +0/1044184 =+0/0001353 o' = —3/680 +0/150 Beide Quantitäten stehen fast genau in dem Zahlenverhältniss zu einander, welches die Encke’sche Hypothese des Widerstandes erfordert. Unter der Annahme, dass die Dichtig- keit des widerstehenden Mittels umgekehrt proportional dem Quadrate des Abstandes von der Sonne variire, und dass dasselbe der Bewegung eines sich in ihm bewegenden Körpers einen Widerstand entgegensetze, der proportional dem Quadrate der Geschwindigkeit des- selben wirkt, lässt sich die eine der beiden Quantitäten aus der anderen theoretisch ableiten. Auf diese Weise berechnet man aus der Constanten TE ф’= —3!705. Die Übereinstimmung zwischen Theorie und Beobachtung ist hier so frappant, dass man darin das wichtigste Argument für die Richtigkeit der Encke’schen Hypothese finden muss. Natürlich soll damit nicht behauptet werden, dass sie eine erschöpfende Erklärung für alle besonderen Einwirkungen liefert, denen die Bewegung des Cometen vielleicht sonst noch ausgesetzt ist. Die Veränderungen in der Dichtigkeit des Cometenkörpers und die Ver- änderungen seiner Gestalt sind uns unbekannt und werden es der Natur der Sache nach wohl für immer bleiben. Beide Umstände müssen aber die Gesetze modificiren, nach welchen der Widerstand wirkt. Ob diese Modificationen aber von der Art sind, dass sie in den Positionsbestimmungen merklich werden können, ist eine Frage, welche vorläufig noch offen bleiben muss. Freilich wäre es ein bequemes Auskunftsmittel, die Ursache der in der Dar- 118 Dr. Е. von Asıen, stellung der Beobachtungen übrig bleibenden Fehler in solchen der Rechnung nicht zu unterwerfenden Einflüssen zu suchen. Dazu zu greifen, solange die Unsicherheit gewisser Rechnungselemente nicht als völlig bedeutungslos betrachtet werden darf, und sogar die Genauigkeit der numerischen Rechnung bis auf Grössen von der Ordnung der in Frage Е. kommenden Fehler nicht verbürgt werden kann, wäre aber dem Geiste wissenschaftlicher | Forschung zuwider. ; = ‚ Jetzt, nachdem wir uns entschlossen haben, nicht nur das Thatsächliche der auf den Cometen wirkenden besonderen Kräfte zu betrachten, sondern uns für eine bestimmte Hy- pothese entschieden haben, welche die Wirkungsart dieser Kräfte erklärt, kann die Art und Weise, wie die empirische Störung in das Problem eingeführt wurde, nicht mehr als gänz- lich vorwurfsfrei angesehen werden. Es hätten zunächst die Störungen der Elemente в. und @ aus den angenommenen Gesetzen des Widerstandes wirklich entwickelt und mit den so gewonnenen Werthen die Rechnung wiederholt werden müssen. Dürften die Elemente des Cometen als constant betrachtet werden, so würde diese Rechnung freilich in allen wesentlichen Stücken mit der früheren zu identischen Resultaten geführt haben. Allein Е sobald man die Veränderungen berücksichtigt, welche die Elemente des Cometen durch die | planetarischen Störungen nnd durch den Widerstand selbst erleiden, wird man für die Quantitäten p’ und @ in den einzelnen Umläufen nicht mehr dieselben Werthe erhalten. Da die Schwankungen der Quantität р’, welche allein in Betracht kommen kann, gegen einen Mittelwerth einige wenige Tausendstel der Secunde jedoch nicht überschreiten können, und etwa von derselben Ordnung sein werden, wie die supponirte Unsicherheit der numerischen Störungsrechnungen, habe ich es vorläufig für überflüssig gehalten, meine Untersuchungen À wegen dieses Umstandes abzuändern. Sollte ich im Laufe der Zeit, wie es unter Umständen in meiner Absicht liegt, die sämmtlichen Störungsrechnungen einer gründlichen Revision unterwerfen, so wird dann auch der richtige Augenblick gekommen sein, die strenge Ab- leitung der empirischen Störung aus der Hypothese des Widerstandes vorzunehmen. Ausser den angeführten bleiben noch manche andere Desiderata übrig. Vor Allem ist eine vollständig neue Bestimmung der Normalörter, gegründet auf eine kritischere Discus- | sion der Beobachtungen, nöthig. Obgleich die Materialien dazu in den Encke’schen Ab- handlungen und der vorliegenden Schrift in erschöpfender Weise gesammelt sind, kann diese Arbeit doch erst dann vorgenommen werden, wenn die durch Herrn Romberg in Angriff senommenen Beobachtungen der Sterne, mit denen der Comet in den Jahren 1852—1875 verglichen worden ist, reducirt sein werden. Die Beseitigung eines der erwähnten Mängel ohne Beseitigung der anderen würde der Arbeit den Charakter der Unvollständigkeit lassen. Die vollständige Verbesserung der Gesammtheit der gerügten Unvollkommenheiten bietet aber . genügenden Stoff zu einem neuen Mémoire. Dass ich meine Arbeit in ihrer jetzigen Ge- stalt dem Publicum übergebe, kann gewiss nur gebilligt werden, da wegen der Unbestän- digkeit der menschlichen Verhältnisse von Zeit zu Zeit ein Abschluss so umfangreicher Untersuchungen, wie sie hier unternommen worden sind, wünschenswerth erscheint. Auch UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 119 muss ich gestehen, durch Zusammenstellung dieser Abhandlung mir über Vieles erst klar geworden zu sein, was in der Theorie des Encke’schen Cometen noch zu geschehen hat. Das ganze Material ist so zusammengestellt worden, dass der weiteren Durcharbeiturg des- selben durch einen anderen Astronomen, falls Umstände mich selbst daran verhindern sollten, nicht die geringsten Schwierigkeiten entgegenstehen. BIETE PP $ VI. Ueber den in der Bewegung des Cometen auftretenden Ausnahmefall. Bisher haben wir uns im Wesentlichen nur mit den Resultaten beschäftigt, welche aus der Discusion der in die 50 Jahre 1818—1868 fallenden Erscheinungen des Encke’schen Cometen gewonnen worden sind. Die Verbindung der beiden letzten zu 1871 und 1875 gehörenden, Erscheinungen mit diesen ist ohne Weiteres nicht möglich, sondern es bedarf, wie schon erwähnt, zur Erzielung des Anschlusses einer neuen Hypothese. Berechnet man aus den zum System XVI gehörenden in $ IV mitgetheilten osculirenden Elementen für 1871 Juli 15.0 und 1874 Oct. 27.0 die Oerter des Cometen für die Zeiten der Normal- örter und vergleicht sie mit diesen, so erhält man die folgenden völlig unzulässigen Unter- schiede zwischen Rechnung und Beobachtuug: Elemente XVI — Normalörter. AA.R. cos Decl. A Decl. M. Berl. Zeit re —=—— — 1871 Oct: 14.5 + d'228 "5 2.406AM +5" 4075 -+3.176AM Nov. 5.5 — 7.395 — ЖЗ" 012930 15.247 „ Nov. 15.0 —17 45.9 — 9.751 +4 28.4 -+2.463 Я ” Nov. 25.5 —23 57.6 —13.047 , 30.8. 2 | 3A, Dee. 5.0 —23 35.1 112,830. О 0 1875 Febr.27.0 + 1 15.2 -+- 0.298 АМ +0 48.9 -0.1804 М 7 März 8.0 + 1 44.3 + 0.418 , +0 40.8 —+0.176 , März 26.0 + 2 40.0 + 0.645 „ —0 22.9 —0.083 , April 8.0 — 3 42.9 — 0.891 , —7 28.2 —1.771 , Aus der Vergleichung dieser Fehler mit den zugehörigen Coefficienten von AM sieht man ohne Weiteres ein, dass auch hier die Anbringung einer blossen Correction der be- treffenden osculirenden Werthe dieses Elements hinreicht, diese Fehler zum grössten Theil NOTA 2 x à" a MANU à 120 Dr. Е. von ASTEN, wegzuschaffen. Diese Correctionen sind aber von einer Grösse, dass sie durch u: Fehler der Störungen nicht erklärt werden können. Man findet nämlich: | À 1871 AM— —1'29'59 1875 АМ = —3 52.51 Da die Zwischenzeit zwischen 1871 Juli 15 und 1874 Oct. 27 1200 Tage beträgt, so wird man nahezu dasselbe, wie durch Einführung obiger Correctionen, erreichen, wenn man an die für die erstere Epoche gültigen Elemente anbringt: | We AM — a 29.59 1871 Juli 15.0 011910 Damit erhält man die folgenden corrigirten Elemente: System X VI + prov. Corr. 1-+, = 1871 Juli 15.0 M. Berl. Zeit M —,309°57 36.31 =! 99119,22,80 60 = 334 34 НО п = 158 13 23.32 ; M. Aequ. 1871.0 в — 19. 19:20:10 u — 1079705522 e — 23°27 21.24 4’ — 248 48 21.99 у h В’ = 154 51: 4.18 C' = 166 37 56.41 log sina= 9.9979266 — sin = 9.9125564 — Sin с = 9.7663675 T-+, = 1874 Oct. 27.0 М. Berl. Zeit М = 309°37 22:26 o— 58 8 48.35 $2 = 334 36 Pt] п = 158 17 22.32 | M. Ageu. 1875.0 1: Чо в 16.06 Ш = 1079.315157 = = 23°27 19:34 А’ = 248 52 18.02 В\ = 154 55 22:53 С’ = 166 42 3.59 log sin а = 9.9979335 — ginb = '9.9125397 — мс = 9.7663806 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCK E’SCHEN ÜOMETEN. 121 Die directe Vergleichung der Normalörter mit denselben ergiebt: Blemente XVI + prov. Corr. —N.O. М. Berl. Zeit ДА. В. cos Decl. À Decl. 1871 Oct. 14.5 <+24°84 + 7.66 Nov. 5.5 <+25.21 +-28.60 Nov. 15.0 — 4.59 +29.08 Nov. 25.5 — 29.96 +12.13 Dec. 5.0 — 33.56 — 6.03 1875 Febr. 27.0 + 5.12 + 7.02 März 8.0 + 401 — 0.54 März 26.0 + 2.17 + 0.43 April 8.0 + 6.31 + 0.43 Diese Zahlen, deren Logarithmen schon in der Tafel, welche die Coefficienten der Bedingungsgleichungen enthält, unter der Bezeichnung log n aufgeführt worden sind, wur- den zur directen Verbindung der beiden Erscheinungen verwendet, wobei natürlich nur die Correctionen der Bahnelemente selbst gesucht wurden. Ich erhielt: АМ = — 011 + 0.498 Аф = -+6.13 + 2,044 AR = -+1.83 25 Ar = +0.44 = 4,191 Ai = -+5.98 = 1.941 Au — +0/000905 —+0/001357 System IT (1871—1875) Ep. und Osc. 1871 Juli 15.0 M. Berl. Zeit M = 309°57' 36:20 58 8 28.93 334 34 21.20 \ 158 13 23.76 }; M. Aequ. 1871.0 13 7 26.68 | 1079706427 . u. Oscul. 1874 Oct. 27.0 M. Berl. Zeit — 00040290) 58 8 54.48 — 334 36 55.80 — 4198 17 22.76 | Aequ. 1875.0 13 7 22.54 | и — 1079316062 Mémoires de l'Acad. Пир. des sciences, УПше Serie. 16 Е за © —Æ elle >} и || «. а © 6 R | | 122 Dr. E. von ASTEN, Darstellung der Normalörter. Elemente II — N.0. M. Berl: Zeit AA.R.cosDecl. ADecl. 1871 Oct. 14.5 —70 —2%0 Nov. 5.5 +7.1 — 2.4 Nov. 15.0 —=1.9 —+3.7 Nov. 25.5 —33 -+3.9 Dec. 5.0 —2.7 — 3.9 1875 Febr. 27.0 —2.1 + 5.6 März 8.0 -—34 —1.7 März 26.0 —5.2 —0.5 April 8.0 —1.6 —253 (nn) = 261.6 w. Е. eines N. О. = +315. Da die Correctionen der Elemente ©, &, к, i, von denen nur die erstere von einiger Bedeutung ist, so klein ausgefallen sind, können wir uns bei Nachforschung nach der Ur- sache, welche die Störung in der Bewegung des Cometen hervorgerufen hat, auf die Be- trachtung der Veränderungen in den Elementen M und № beschränken. Nehmen wir an, der Comet habe zu einem um # Tage von der Epoche 1871 Juli 15 entfernten Zeitpunkte eine momentane Störung in р. erlitten, so erhalten wir zur Bestimmung der Grösse derselben und der Zeit, wo sie Statt gefunden hat, aus der Vergleichung der beiden Systeme XVI und II die Gleichungen: Aut = — 89.70 1200 Au + Ant = —221.52, aus welchen wir ableiten: Др. = — 0.11818 t = 759 Tage Die Störung ist also 1869 Juni 16 eingetreten. Da der Comet sich zu dieser Zeit in der Gegend des Raumes aufhielt, durch welchen sich die kleinen Planeten bewegen, wie man aus seiner Entfernung von der Sonne, welche 1869 Juni 16 Log Rad. v. = 0.5098 war, ersieht, liegt es nahe, zu vermuthen, dass die fragliche Störung durch einen derselben hervorgebracht worden sei. Dabei ist zu bemerken, dass die Unbestimmtheit der aus den Beobachtungen von 1875 gefolgerten Perihelzeit für den Zeitpunkt des Eintritts der Stö- rung ungefähr einen Spielraum von 150 Tagen zulässt. Unter den 104 kleinen Planeten, für welche das Berl. astr. Jahrbuch von 1871 Jahresephemeriden für 1869 giebt, befindet sich einer, dem der Comet bis unter die Gränze von 0.1 nahe kam. Durch ein Spiel des Zufalls ist es gerade einer von denjenigen, die ich selbst geraume Zeit hindurch bearbeitet habe, nämlich Diana ®. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES EN CK E’SCHEN COMETEN. 123 Dieser Umstand setzte mich in den Stand, die Störung, welche dieser Planet in der Bewegung des Encke’schen Cometen hervorbringt, mit grosser Genauigkeit zu ermitteln. Die grösste Annäherung beider Körper fand 1869 Mai 28.5 Statt und betrug: 1869 Mai 28.5 Entf. £ v.® = 0.071. Setzt man: m ® = "Yon 000 $0 erhält man als Betrag der Störung, welche Diana in der mittleren Bewegung des Encke’schen Cometen innerhalb des Zeitraums 1869 Apr. 5 bis 1869 Juli 25 erzeugte: Ар. = —0/00160 Die Störung war also nach derselben Seite gerichtet, wie diejenige, um welche es sich hier handelt. Wollte man dieselbe aber aus der Einwirkung der Diana erklären, so müsste man diesem Planeten eine Masse von beiläufig : 1 MO — 155400 zuertheilen, welche dreimal grösser als die Venusmasse und daher eine auf der Hand lie- gende Absurdität ist. Die betreffende kleine Rechnung habe ich auch weniger desshalb ausgeführt, weil ich in der Diana den störenden Körper vermuthete, als um mir ein einiger- massen deutliches Bild davon zu machen, welchen Einfluss kleine Planeten zu der in Frage stehenden Zeit auf die Bewegung des Enck e’schen Cometen ausgeübt haben können. Denn schon Betrachtungen über die Vertheilung dieser Himmelskörper im Raume machen es wahrscheinlich, dass Annäherungen des Cometen an dieselben von 0.07 nicht zu den Selten- heiten gehören werden. Damit kleine Planeten Störungen von merklicher Grösse erzeugen können, muss die Annäherung des gestörten Körpers an dieselben jedenfalls weit unter die Gränze von 0.01 gehen. Die einigermassen exacte Ermittelung der Störungen unter solchen Verhältnissen macht aber die Beschaffung verhältnissmässig sehr genauer Daten für den störenden Körper nöthig. Da eine solche ohne beträchtlichen Zeitaufwand nicht möglich ist, habe ich von der genaueren Untersuchung der Einwirkung derjenigen kleinen Planeten, deren Zeichen ® üherschreitet vorläufig Abstand genommen. Sollte sich aber unter den bekannten Körpern dieser Art auch keiner finden, dem man mit einiger Wahrscheinlichkeit die Störung, um die es sich hier handelt, zuschreiben könnte, so fällt damit die besprochene Vermuthung noch keineswegs zu Boden, da vielleicht die Störung auf einen noch nicht ent- deckten Planeten zurückzuführen ist. Eine solche Annahme könnte mit ziemlichem Rechte gemacht werden, da der Comet sich in dem fraglichen Zeitraume in einer Gegend des Rau- mes aufhielt, durch den sich nur die entfernteren Asteroiden bewegen. Bis der störende Körper wirklich nachgewiesen werden kann, bleibt die aufgestellte Hypothese natürlich nur ein Nothbehelf und ist einfach als der Ausdruck des speculativen Bedürfnisses des Astro- nomen zu betrachten, dem meiner Ansicht nach nur auf diese Weise in etwas genügt wer- den kann. 124 Dr. E. von ASTEN, Die sich natürlich zuerst darbietende Erklärung, welche die Ursache des besprochenen Phänomens in Fehlern der Störungsrechnung für die Zeit 1868—1871 sucht, erscheint mir nicht zulässig, da die Richtigkeit der betreffenden Rechnung nicht allein durch unab- hängige Wiederholung, sondern auch auf andere Weise geprüft worden ist. Allerdings litten die ersten Störungsrechnungen, welche in der Abhandlung «Ueber die Existenz eines wider- stehenden Mittels im Weltenraume, Bulletin 1874» mitgetheilt worden sind, an kleinen Mängeln, die ihre Erklärung in dem Umstande finden, dass sie zu den ersten gehören, welche ich bei diesem Cometen überhaupt ausführte. Schon diese Rechnungen liessen aber den Ausnahmefall mit Bestimmtheit hervortreten. Wie aber Ausstellungen gegen die zweite Rechnung gemacht werden könnten, vermag ich nicht einzusehen, obgleich nur die Bestim- mungen für Venus, Erde und Jupiter vollständig wiederholt worden sind. Für Mars und Saturn, deren Einfluss klein ist, habe ich mich damit begnügt, durch Interpolation gewisser in grösseren Intervallen fortschreitender Zahlen mich zu überzeugen, dass bei der ersten Rechnung constante Fehler nicht begangen worden sind. Mercur kommt hier überhaupt nicht in Betracht. Da die Grösse der Intervalle immer so gewählt worden ist, dass eine scharfe Prüfung der Störungswerthe durch Differenzen gestattet war, sind eigentliche Rech- nungsfehler geradezu von der Möglichkeit ausgeschlossen. Gegen constante Fehler aber habe ich mich dadurch zu schützen gesucht, dass ich, wenn die Elemente gewechselt wur- den, die auf die alten Elemente gegründete Rechnung immer um einige Intervalle über den neuen Osculationspunkt hinausführte, die Rechnung mit den neuen aber um einige Intervalle vor diesem Punkte begann. So erhielt ich immer eine Anzahl von Werthen, deren nahe Uebereinstimmung eine genügende Garantie für die Richtigkeit der Constanten darbot, auf welche die Berechnung der Störungen von dem neuen Osculationspunkte aus gegründet ist, sobald man nur Bürgschaften für die Richtigkeit der Rechnung bis zu diesem Punkte besass. Dass diese Voraussetzung der Richtigkeit der Rechnung bis zu dem Osculationspunkte 1868 Juni 14 zutrifft, kann aber füglich nicht in Zweifel gezogen werden, und ebenso zeigt die gute Darstellung der Beobachtungen von 1871 und 1875 durch das Elementensystem II, dass in den Störungsrechnungen für den Zeitraum 1871 Juli 15 — 1874 Oct. 27 Fehler von einigermassen beträchtlicher Grösse nicht stecken können. Die Verwandlung der Co- ordinatenstörungen in Störungen der Elemente, eine Operation, bei der sich wegen ihrer Complicirtheit bekanntlich am leichtesten Fehler einschleichen können, ist auf dreifache, oder wenn man will, auf vierfache Weise controlirt. Die Verwandlung wurde nämlich nicht allein zweimal nach den strengen Formeln, sondern auch einmal mittelst Differentialformeln ausgeführt. Da die Störungen zweiter Ordnung in dem betreffenden Zeitraume fast ver- schwindend sind, führte die zweite Methode im Wesentlichen zu denselben Resultaten, wie die erste. Eine vierte, freilich nur theilweise Controle ergab sich aus der Uebereinstimmung der heliocentrischen Oerter des Cometen, wenn man dieselben einmal für die Osculations- epoche mit Hülfe der früheren Elemente unter Anbringung der Coordinatenstörungen, das andere Mal aber aus den neuen osculirenden Elementen ableitete. UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE THEORIE DES ENCKE’SCHEN COMETEN. 125 Die auf die vorgetragenen Erwägungen gestützte Ueberzeugung von der Richtigkeit meiner Rechnungen liessen mich die Zwecklosigkeit einer Wiederholung derselben zum dritten Male einsehen. Eine Erklärung, dass eine solche von mir ausgeführt worden sei und zu denselben Resultaten, wie die früheren Rechnungen, geführt habe, könnte überdies die Ueberzeugung der Astronomen, dass hier eine Naturerscheinung und nicht ein blosses Rechnungsresultat vorliegt, in keiner Weise kräftigen. Etwas ganz Anderes aber wäre es, wenn eine vollständige Neuberechnung der Störungen für die Zeit 1868 Juni 14 — 1871 Juli 15, die bei täglich fünf bis sechsstündiger Arbeit bequem in etwa einem Monat ausge- führt werden kann, von einer anderen competenten Person ausginge. Eine auf solche Weise herbeigeführte Bestätigung der Resultate meiner Untersuchung, der ich mit Ruhe entgegen- sehe, würde mir nicht allein persönlich zur grössten Genugthuung gereichen, sondern, was schwerer ins Gewicht fallen würde, der Wissenschaft erheblichen Gewinn bringen. Ce Berichtigung. AM AM Pag. 12 lies: 1842 +109 statt: —1019 1845 + 5.6 — 3.6 1848 — 15.6 —-15.6 1852 + 1.7 — 1.7 1855 23.4 — 23.4 1858 +-17.8 — 17.8 1862 + 5.5 — 3.3 In den Bedingungsgleichungen für AM pag. 17 sind dieselben Zahlen mit richtigem Zeichen aufgeführt. 16* nad мои: i Ива. АОИ Чо satin: ; je = x CRETE + Helene (= = res: _ Ва. I. Th. I Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische BEKANNTMACHUN в der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von оне уоп зешег в Reise, seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thir.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so acuh die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach Umfang und Zahl der Tafeln normirten Preisen. Dr. А. Th. у. Middendorff’s Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während der Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Verbindung mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B“ in 4° (1847 — 1875). ilber. || Reichsm. Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K. u N Е. von Baer, Н. В. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, Е. | вы. | K. ма. | Pf. Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Peters. Mit 15 lith. Tafeln. 1848. ГУТ. u. 2748.10 rem RE Palais, Bd. I. Th. II. Botanik. 1, 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet jones von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8 lithogr. Tafeln. IX u. 1908. | 2 | 25 Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. vonF. J. Ruprecht. 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) S. 193 435..... 3 | 95 ТА. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. G. et G. G. Borszezow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8...... nr Bd. II. Zoologie Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Molluskenw, Parasiten. Bearbeitet von Е. Brandt, W. Е. Erichson, Seb. Fischer, E. ie . Ménétriès, A. Th. v. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 5168. (Beinahe vergriffen.) Th. IL ГЕ. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vôgel und Amphibien. Bearb. von Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.) . .... о Ва. III. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. Th.I. Lf. 1. Jakutischer Text. mit deutscher Uebersetzung ВО en. ee ee Lf. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. S. LIV u.97—397.... Th. II. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Berichune Bearbeitet von A. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... L£ 2. Orographie und Geognosie. 1860. S. 201—332. (Vergrifien.). . | Lf. 8. Klima. 1861. S. 3337 523 u. XXV | ооо ооо ооо ооо ооо во ss... se Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt Sibiriens. 1867. В. 785 —1094 u. XIII............... en... Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. 8. 1095—1394......... Lf. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Werkes). 187 5. S. 1395—1615. es 16 lith. Tafeln sms ово ——00 67 0-0—— MEMOIRES L'ACADÈMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, УГ SÉRIE. Tone XXVI, N°3. ÜBER DEN RALVANSUNRN ЧУ ВВК LICH VON VERBINDUNGEN DES KALIUM, NATRIUM, AMMONIUM UND DES WASSERSTOFFS St.-PETERSBOURG, 1878. 5 Commissionnaires de l'Académie Impériale des sciences: à st.-Pétershours: à Riga: a Leipzig: MM. Eggers et C!°, J. Issakof id 4 | М. №. о M. Le ld Voss. A et J. HER nmel); M. L&opoild Vos Prix: Кора Мик. пре ST eigen Fe ï : pers 2 #87: р О сие a en % я T4 > обе > we. » or Pi 4 a ra - af у } £ | x 5 5 = + LE Е | FU Erle: æ dar a = à, Gr L 5 vr 5% 3 эх, - - = Fa eher <. я фе a, > ’ 1 =: 7 + An | = < 2 Ms en аня à £ . ти я a 6 к X з à Е “ x я > à . Rn =. 42. ARE € 5 ры я ` à 5 Dr À 5 = pa = я В DEN: Г ? ' DES - x <. ; = N: La т = ы и ’ = à + 5 - в 3 7 : t x = ag 5 Г > +. Ye = dx EEE à . 5 à . й . р ke к | + 4! n MEMOIRES L'ACADÉMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VI SERIE. Томе XXVI, № 3. ÜBER DEN LINIEN ЧАИ АХ VERDUNNTER УСМАН VON VERBINDUNGEN DES KALIUM, NATRIUM, AMMONIUM ‘ UND DES WASSERSTOFFS VON IR. Lenz. (Présenté le 16 Mai 1878.) Sr.-PETERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à st.-Pétersbhourg : à Riga: à Leipzig: MM. Eggers et C!°,J. Issakof { . | R 1 + р et J. Glasounof; М. М. Kymmel; M. Léopold Voss Prix: 45 Kop. — 1 Mrk. 50 Pf. Août 1878. Imprimé par ordre de lAcademie Imperiale des sciences. C. Vesselofsky, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des Sciences. (Vass.-Ostr., 9° ligne, № 12.) Vor einiger Zeit habe ich der Akademie eine Untersuchung über den electrischen Widerstand einiger Haloidverbindungen vorgelegt '), welche zu einigen höchst einfachen Be- ziehungen geführt hat. Ich musste damals die Untersuchungen abschliessen, weil ich die benutzten Beobachtungsmethoden nicht auf sehr schwache Lösungen ausdehnen konnte und weilich mich im Verlaufe der Arbeit überzeugte, dass man zu den einfachsten Beziehungen zu gelangen nur bei Anwendung sehr schwacher Lösungen hoffen kann. Für sehr stark ver- dünnte Lösung giebt nämlich die Horsford’sche Methode der Widerstandsmessungen un- sichere Resultate, weil während der Beobachtung die Zusammensetzung des Electrolyten sich wesentlich ändert, und man kann diesen Uebelstand nicht beseitigen durch Benutzung schwacher Ströme, da in diesem Falle die Polarisation der Electroden zu veränderlich ist um auf eine Elimination derselben rechnen zu können. Einen ferneren Uebelstand bietet die Methode darin, dass man das Princip der Wheatston’schen Brücke nicht anwenden kann, weil in Folge der Polarisation in dem einen Zweige der Combination eine veränder- liche Stromquelle enthalten ist. Die gerügten Uebelstände treffen übrigens nicht nur die Horsford’sche Methode sondern eine jegliche andere, die auf Anwendung constant ge- richteter Ströme basirt ist; sie werden indessen vollkommen vermieden bei jeder Methode, bei welcher keine Polarisation der Electroden auftritt und die daher gestattet sehr schwache Ströme anzuwenden. Noch vorzüglicher muss, selbstverständlich, ein Prinzip sein, bei welchem nicht nur die Polarisation, sondern auch eine Zersetzung des Electrolyten ausge- schlossen ist. Ein solches ist aber von Kohlrausch ?) in Anwendung gebracht worden 1) Bulletin de l’Académie d. se. de S.-Petersbourg 2) Poggendorf’s Annalen der Physik. Ва. CXLVIIT, T. XXIII, pag. 250. pag. 143. Jubelband, pag. 290. Bd. CLIV, pag. 1 und 215 Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 1 2 В. Lenz, und die Schärfe der Resultate, welche er hierbei erzielte, hat die Vorzüglichkeit dieser Methode genügend dargethan. Nachdem ich mir einen Kohlraus’schen Sinusinductor und einen dazu erforderlichen Weber’schen Electrodynamometer besorgt hatte, habe ich nun die früher unterbrochenen Beobachtungen wieder aufgenommen und die Untersuchungen auf eine Reihe von Salzen des Kalium, Natrium und Ammonium sowie auf Wasserstoffsäuren ausgedehnt. Diese Unter- suchungen bilden den Gegenstand gegenwärtiger Abhandlung. In manchen Beziehungen bin ich bei dieser Untersuchung von den früher benutzten Methoden abgewichen. Statt, wie früher, die Lösungen so zu bereiten, dass auf eine abgewogene Salzmenge die nöthige Menge Wasser nach Gewicht zugesetzt wurde, habe ich sie jetzt so hergestellt, dass die erforderliche Salzmenge in einem Litre Lösung enthalten war. In dieser Abhand- lung bezeichnet demnach die Stärke einer Lösung die Anzahl der Aequivalente auf 1000°"° Lösung, genau so wie es bei der Titrirmethode üblich ist, so dass eine Lösung von 1 Aequi- valent in 1000°”° A Grammes Salz enthält, wenn A das Aequivalentgewicht desselben be- deutet. | Besondere Aufmerksamkeit habe ich ferner auf die Reinheit der Chemikalien ver- wandt. Theils habe ich dieselben selbst hergestellt, theils habe ich die käuflichen sorgfältig gereinigt und nur in Ausnahmsfällen habe ich das käufliche Material ungeändert benutzt. Liessen sich die Verbindungen durch Erhitzen vom hygroscopischen Wasser befreien, so trocknete ich sie auf diesem Wege und bestimmte dann nicht ferner die Stärke der Lösung; im entgegengesetzten Falle habe ich die Stärke durch Analyse ermittelt. In der Regel habe ich gesucht die Lösungen in der Concentration herzustellen, in welcher ich sie untersuchen wollte, doch liess sich das häufig gar nicht ausführen wegen des Gehaltes an hygroscopischem oder Crystallisations-Wasser. Da ich mich andererseits in meiner früheren Abhandlung überzeugt hatte, dass das Gesetz der Proportionalität zwi- schen Leitungsvermögen und Concentration auch für schwache Lösungen sehr weit davon entfernt ist richtig zu sein, so habe ich mich veranlasst gesehen, von jeder Verbindung mehrere Lösungen verschiedenen Stärkegrades herzustellen und zu untersuchen; in der Regel wurden 4 Concentrationen benutzt, zuweilen auch mehr. Aus den Messungen an diesen ver- schiedenen Proben wurden dann Interpolationsformeln hergeleitet und mit Hülfe derselben die Widerstände auf Lösungen von äquivalenter Stärke umgerechnet. Uebrigens bietet die Frage nach dem Zusammenhange zwischen Stärke und Widerstand genugsames directes Interesse, da dieselbe für schwache Lösungen noch eine offene ist. Um alle Versuche auf eine gemeinsame Temperatur reduciren zu können, wurde jeder Widerstand bei zwei Temperaturen gemessen, über und unter 18° und dann auf 18° redu- cirt. Die Temperaturintervalle sind zu gering um daraus die Temperaturcoëfficienten mit einiger Sicherheit herzuleiten; die geringe Differenz der Temperaturen gestattet aber dafür die Reduction nach linearer Interpolation auszuführen. WIDERSTAND von К, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 3 Die allgemeine Disposition der Apparate ersieht man aus beistehender schematischer Darstellung. Hier bedeutet J den Sinusinductor Kohlrausch’s, D den Electrodynamometer, B die Stromtheilung in einer Siemens’schen Brücke, W einen Stromwender nach Weber, À das Widerstandssystem in der Brücke von Siemens, N ein zweites Siemens’sches System, an welchem die Widerstände gemessen wurden und endlich 7 den Trog mit der Unter- suchungsflüssigkeit. Aus dieser allgemeinen Disposition ist ersichtlich, dass der zu messende Widerstand T und der Normaletalon N, mit dem der zu bestimmende Widerstand verglichen wird, in ein und denselben Zweig der Brücke eingeschaltet sind. Eine solche Combination bei der Wheatstone’schen Brücke ziehe ich jeder andern vor. Die Methode besteht in einer Ver- bindung der Brückenmethode mit der einfacher Ersetzung und bietet vor allen andern den Vorzug grösster Einfachheit in der Beobachtung wie in der Rechnung dar. Es sei abcd eine Stromverzweigung mit der Brücke be und 7, — х, —7r,—7r, seien die Widerstände der einzelnen Zweige, so wird in der Brücke der Strom aufgehoben, wenn is AUS Wenn der zu messende Widerstand х in dem Zweige ab enthalten ist, dort auch zugleich das System и, und die Verbindungsdrähte w so ist: n=ıi-n-+w. 1* 4 R. Lenz, Wird der Widerstand © ausgeschlossen, so muss п, auf и, gebracht werden und wenn nun der Strom in der Brücke wieder 0 ist, so ist = NW, woraus DZN—N.. Diese Methode erfordert demnach weder ein bestimmtes Verhältniss in den Zweigen der Brücke, noch bedarf sie irgend welcher Rechnungen, die bei manchen Combinationen sehr umständlich werden. Ich habe diese Vorzüge hervorheben wollen, weil ich diese Me- thode, die ich schon lange anwende”), nirgends erwähnt finde und sie sich doch so sehr empfiehlt. I. Beschreibung der Apparate und der Beobachtungsmethode, In Bezug auf die von mir benutzten Apparate und die Methoden, nach denen ich be- obachtet, will ich folgendes hervorheben. 1. Der Trog besteht aus einem Gefäss aus 9°” dicken Spiegelglasplatten und hat eine regelmässige rechteckige Gestalt. Seine Länge, im Innern gemessen, beträgt 30%357, bei 4°" 043 Breite und etwa 6° Höhe. Der Boden ist an einem Ende durchbohrt und wird durch einen Glasstab mit eingeriebenen Епае verschlossen. Die Bodenfläche beträgt 12265, von denen 0,08 vom Glasstabe nnd 0,02 von einem Thermometer eingenommen werden, so dass 122,55°”! freier Bodenfläche bleiben. Zu allen Versuchen wurden 395°%°68 Lösung in den Trog gebracht, so dass die Flüssigkeit im Troge 3% 228 hoch stand und einen Quer- schnitt von 13°05 darbot. Die oberen Kanten der Seitenwände waren dem Boden parallel und nach ihnen wurde der Trog mittelst eines Satzniveaus horizontal gestellt. Auf den oberen Kanten der Seitenflächen lagen schwere Messingklötze auf, zu welchen die Zuleitungs- drähte führten und von denen platinirte (geschwärzte) Platinelectroden hinabreichten, welche pen ganzen Querschnitt des Troges ausfüllten und nur eben Raum zu freier Verschiebung frei liessen. Zur Messung des Widerstandes wurden die Electroden in zwei verschiedene Abstände von einander gebracht und durch das Widerstandssystem der Strom in der Brücke aufge- hoben. Um bei allen Versuchen gleiche Abstände der Electroden zu erzielen dienten zwei Glaslineale, ein langes und ein kurzes, die auf die oberen Kanten des Troges aufgelegt 5) Bulletin de l'Académie d. sc. de S.-Pétersbourg, T. XXL, die Zeichnung. WIDERSTAND VON А, Na, Am UND И VERBINDUNGEN. D und an welche die Messingklötze von beiden Seiten schwach angedrückt wurden, wobei sie die Lineale mit je zwei Regulirschrauben berührten. Bei Anwendung des langen Lineals betrug die Entfernung des Electroden 28,456”, beim kurzen nur 8%411. Die Länge der Flüssigkeitssäule, deren Widerstand gemessen wurde, betrug demnach 20,045°" bei einem Querschnitt von 1305. 2. Der Inductor ist von Mechaniker Waibler in Darmstadt genau so ausgeführt, wie er von Kohlrausch‘*) beschrieben ist. Nur die Spitzen für die Schnurrollen des Laufwerks habe ich abtragen lassen und dafür die Rollen mit Leder überzogen, weil die Spitzen die Schnüre in kurzer Zeit zerrissen und sehr viel Staub in das Laufwerk brachten. Nach Bekleidung der Rollen mit Leder war kein Gleiten der Schnüre bemerklich. Die Umlauf- geschwindigkeit des Magneten hängt von der Grösse der Belastung des Laufwerkes ab, sie war eine recht constante, nicht nur während der Dauer eines Versuches, sondern auch von einem Tage zum andern. Doch musste der Apparat oft geputzt und noch öfter geölt werden. Ich ölte die Achsen nach einer jeden vollen Beobachtungsreihe und reinigte das Laufwerk fast täglich. Kohlrausch hat gezeigt, dass bei seiner Beobachtungsmethode die Polarisation voll- ständig ausgeschlossen war, wenn der Magnet 10 Umdrehungen in der Minute machte und die Oberfläche der platinirten Electroden 30°! betrug, dass aber auch schon bei Anwen- dung von Electroden von 1°" die Polirisation äusserst gering war. Da bei meinen Ver- suchen der Magnet stets 140 — 150 Umdrehungen machte und ein Einfluss der Polarisa- tion, wenn sie constant blieb, durch das Beobachtungsverfahren ausgeschlossen wurde, so war ich wohl berechtigt anzunehmen, dass meine Resultate von einem Einflusse der Pola- risation frei sein müssten. Ich habe mich davon jedoch auch direct überzeugen wollen und es schien mir dies sogar durchaus geboten, nachdem Herwig’) gezeigt hat, dass bei Anwendung starker Inductionsströme man es wahrscheinlich nicht mit einem continuir- lichen Hindurchströmen der Electricität zu thun hat, sondern vielmehr mit einer Entladung. Um mich nun davon zu überzeugen, dass die Methode Kohlrausch’s mit alternirenden Stömen zuverlässige Resultate giebt, habe ich einige Vorversuche mit verschiedener Dre- hungsgeschwindigkeit des Magneten gemacht. Ich benutzte zu dem Zwecke eine Lösung von Schwefelsäure von etwa Y/, Procent Stärke. Die Resultate sind in folgender Tafel ge- geben, in welcher р die Belastung des Laufwerks in Kilogrammen, » die Zahl der Umdre- hungen des Magneten in der Minute, ш den gefundenen Widerstand bedeuten, ferner À die Beobachtungstemperatur, #,,,, die auf die mittlere Temperatur 19,37 reducirten Wider- stände und endlich A die Abweichungen der einzelnen Beobachtungen vom Mittel. 4) Poggendorf’s Annalen. Jubelband, pag. 290. 5) Poggendorf’s Annalen Bd. CLIX pg. 61. b В. Lunz, Tafel 1. рт Diner т A 10 95 88,01 | 19,30 | 87,94 | + 0,08 8 125 | 87,85 | 19,38 | 87,87 | -+- 0,01 15 154 «87:82 и 9.40, ли 87,84, 2.002 17 170 u| 18757, 19380) -8728 0.5 10:06 19 182 |! 187,88) 1.1934 "1787,85. |: 0,01 20 188 87,86 | 19,40 | 87,89 | -+ 0,03 LEE | AGEN Mittel. 19,37 87,86 Jede Bestimmung von w ist das Mittel aus 2 Beobachtungen. Die Unterschiede, die man in den einzelnen Bestimmungen von findet, rühren vorwiegend von Temperaturverschieden- heiten her. Man überzeugt sich davon bei Vergleichung der Zahlen in der Spalte w,,,; die aus № mit dem Temperaturcoëfficienten 0,012 erhalten sind. Die beinahe vollständige Uebereinstimmung der Zahlen der vorletzten Spalte, die nur in einem Falle eine Differenz von 0,1 Procent ergeben, bürgt dafür, dass die Resultate genau sind, wenn man berücksichtigt, dass die Drehungsgeschwindigkeit im Verhältniss von 1 zu 2 geändert wurde. Zugleich sieht man wie genau diese Beobachtungsmethode ist und wie schr Kohlrausch im Rechte war zu sagen, dass den grössten Fehler die Unsicherheit in der Temperaturbestimmung giebt. 3. Den Electrodynamometer erhielt ich von Herrn Inspector Leyser in Leipzig. Der Widerstand der äusseren Rolle betrug 138,23 8. E. bei 18,0, der der inneren 266,608. E.; die Anhängung ist bifilar. Das Instrument war 5,86 Meter vom Maasstabe und Fernrohre entfernt. Der Maasstab ist von Milchglas und wurde von der Rückseite beleuchtet. Auf diese Weise erhält man ein ausgezeichnet scharfes Bild. Eine Einheit des Maasstabes beträgt 2,12°, sie ist in 10 Theile getheilt und es konnte noch 0,01 geschätzt werden. Bei so schwachen Ablenkungen, wie ich sie benutzte, kehrte der Spiegel vollständig auf denselben Theilstrich zurück und behielt seine Lage Stunden und Tage hindurch unverändert. 4. Das Widerstandsystem ist in der Werkstube des Herrn Siemens in Berlin ge- fertigt und enthält eine Serie von 0,1 bis 5000 Einheiten. Ich habe die einzelnen Stücke unter einander verglichen und ganz unbedeutende Differenzen constatiren können. Bei der Combination vieler Widerstandsstücke summiren sich indessen die Fehler und ich habe deshalb die Correctionen nicht unberücksichtigt gelassen, obgleich im allerschlimmsten Falle diese Correction nur bis 0,12 8. В. reichte und zwar bei einem Widerstande von etwa 490 о WIDERSTAND VON А, Na, Ат UND И VERBINDUNGEN, 7 S.E. Ich habe bei meinen Beobachtungen nur die ganzen Einheiten benutzt, die Bruchtheile wurden durch Interpolation aus 2 Widerständen bestimmt, von denen der eine grösser, der andere kleiner als der gesuchte waren. , 5. Es wurde ferner noch ein Weber’scher Stromwender benutzt, der den Ausschlag des Spiegels umwandte; zu dem Zwecke änderte der Commutator die Stromrichtung nur in der inneren Spirale des Dynameters, welche in die Brücke eingeschaltet war, während der Strom der äusseren Rolle, die sich im ungetheilten Strome befand, unverändert blieb. Die zwei verschiedenen Lagen des Commutators werde ich durch Com. T und IT bezeichnen. 6. Das Beobachtungsverfahren. Eine volle Beobachtungsreihe wurde in folgender Ord- nung gemacht. Aus einer grossen Pipette mit Quetschhahn von 395°"68 Capacität wurde die zu untersuchende Lösung in den Trog gebracht und derselbe dann horizontal ein- gestellt. Nachdem in den Zweig der Widerstand 7, eingeführt, wurde die Temperatur abge- lesen, der Commutator auf I gestellt und drei auf einander folgende Ablenkungen des Spie- gels beobachtet. Aus den Ausschlägen wurde die Ruhelage & durch die Combination bestimmt, in welcher a, b und e die drei auf einander folgenden Ausschläge bedeuten. Nun wurde der Commutator in Lage II gebracht und wiederum 3 Ausschläge gemessen, die die Ruhelage ß ergaben, darauf drei folgende Ausschläge, aus denen eine zweite Bestimmung der Ruhelage В, gefunden wurde. Der Commutator wurde wieder auf I gebracht und die Ruhelage à, ermittelt. Das Mittel aus « und о, ebenso das aus В und В, ergeben die zwei Ruhelagen bei den Stellungen I und II des Commutators. Hierauf wurde ein neuer Widerstand r, eingeschaltet, so dass der gesuchte 2, zwischen 7, und r, lag, und nun genau wie früher verfahren, und alsdann die Temperatur abgelesen. Aus r, und r, wurde x, dureh Interpola- tion gefunden. Nun wurden die Electroden verrückt und dieselben Beobachtungen bei ge- ändertem Electrodenabstande gemacht, woraus der Widerstand x, bestimmt wurde. Der ge- suchte Widerstand der Lösung ist dann x,—x,. Alle angeführten Beobachtungen zusammen bilden eine Bestimmung des gesuchten Widerstandes. Es wurden alsdann 2 fernere Reihen gemacht. Da in jeder einzelnen Reihe, für jeden Widerstand 12 Ausschläge des Spiegels ge- messen wurden, und ein jeder Ausschlag bis 0,01 einer Einheit des Maasstabes genan ist. so wird г, sowie т, bis 0,003 einer Scaleneinheit genau sein. Um das Beobachtungsverfahren zu erläutern und auch den Grad der Genauigkeit zu zeigen, führe ich hier einen volien Versuch an. Es ist dies die erste Messung des Wider- standes der Chlorwasserstoffsäure. Die einzelnen Ausschläge des Spiegels sind nicht ange- führt, sondern die aus ihnen berechneten Ruhelagen. In der folgenden Tabelle bedeutet Z die grössere Entfernung des Klectroden, 2 die kleinere. R. Lenz, Tafel 2. 1... - BB ета ще. | Electroden L 1 Widerst. Tr, = 90 +0,07 T9 =91+0,07 7 =102+0,02 то = 101 +0,02 Commt. LP € ML 1 la 1er Lost (| 37,508 | 37,895 | 19,34 | 37,672 | 37,750 37,858 | 37,605 | 19,40 | 37,695 | 37,780 Ablenk, | 505 | _ 905 678| 745 | 19,40 _ 855 | 600 _ 690 | 778 | 19,40 37,506 | 37,900 7,675 | 37,748 37,856 | 37,602 37,692 | 37,779 NT +0,394 + 0,073 — 0,254 + 0,087 Correct. — 1,23 — 0,76 æ = 91,30 t, = 19,37 &, = 101,26 t, = 19,40 R= 9,96 $ = 19,38 =. Reihe. Widerst. r, = 91-+-0,07 r,— 92 +0,07 r, = 101 +0,02 r,— 102 + 0,02 Commt. |, Su SR ARE И т 18 37,710 | 37,802 | 19,40 | 37,908 | 37,635 37,700 | 37,788 | 19,40 | 37,878 | 37,630 Ba 735| 808 910) 635|19,40| 705| 785 885| 630 19,40 37,722 | 37,805 37,909 | 37,635 37,702 | 37,786 37,882 | 37,630 Ti + 0,083 — 0974 + 0,084 — 0,252 Correct. + 0,23 + 0,25 x, = 91,30 t, = 19,40 &, = 101,27 t, = 19,40 R= 9,97 $ = 19,40 3. RB е ih e. Widerst. | r1=92-+0,07 17, 910,07 r,=101+.0,02 7, = 102+0,02 Commt. Klee | t TI te He eu О а cer ИСТ ие. ue (| 37,910 | 37,638 | 19,40 | 37,732 | 37,810 37,702 | 37,790 | 19,44 | 37,898 | 37,672 Ablenk. / 1608 4682 732| 820 19,44| 725 782 908| 670 | 19,44 (| 37,906 | 37,635 37,782 | 37,815 37,714 | 37,186 37,903 | 37,671 ul — 0,271 + 0,083 + 0,072 — 0,232 Correct. — 0,76 — 0,24 21 = 91,31 t, = 19,42 25 = 101,26 ty — 19,44 R= 9,95 t — 19,43 Die 3 Beobachtungsreihen haben folgende Widerstände ergeben: 9,96 bei 19238 9,97 19,40 9,95 19,43 » » Im Mittel 9,96 bei 19,40. WIDERSTAND VON А, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 9 7. Die untersuchten Verbindungen. Ich habe die zu untersuchenden chemischen Ver- bindungen so gewählt, dass man die Aenderungen der Widerstände bei der Substitution verschiedener Basen oder Säuren in den Verbindungen untersuchen kann. Die geprüften Verbindungen sind in folgender Tabelle zusammengestellt. Tafel 3. я + + -1- + Zn. + + + =. + + + + 0 Die Verbindungen sind aus den Combinationen der in der ersten Vertical- und Hori- zontalspalte angeführten Elemente oder Elementencomplexe gebildet. Diejenigen Verbin- dungen, welche ich untersucht habe sind mit + bezeichnet, die mit 0 bezeichneten sind nicht untersucht, theils weil sie nicht existiren, theils weil ich sie mir nicht habe rein her- stellen können. Im ganzen sind 30 Verbindungen untersucht. II. Die Beobachtungen. 1. H,Cl,. Aequivalent = 72,914. Die Salzsäure ist im Handel sehr rein zu haben, es war daher nicht erforderlich sie zu reinigen. Ich bereitete mir zur Untersuchung 12 Lö- sungen verschiedener Stärke von Е bis 55 Aequivalent im Liter. Die stärkste Lösung ent- hielt demnaeh etwa 1,8, die schwächste 0,03 Procent. Die Lösungen wurden auf folgende Weise bereitet. Zuerst stellte ich 4 Lösungen her von angenähert Е — : —5 und г Aequi- valent. Aus der ersten Lösung bereitete ich dann, in sorgfältig calibrirten Kolben von 1 . A ie. 1 1 1 1 5 und 1 LitérLéSungenc von Zus Se und с zweiten Urlösung von „ Aequivalent wurde durch successive Halbirungen eine Lösung von Aequivalent. Aus der Mémoires de l'Acad. Гор. des sciences, УПше Série. о 10 В. Lenz, ! Aequivalent gemacht; die 3. Lösung von Т wurde verdünnt bis I — 1 und die 160 6 TENTE = letzte endlich von : bis а Aequivalent. Nachdem die Widerstandsmessungen für alle Lö- sungen beendet waren, wurden die 4 Urlösungen mit Ammoniac titrirt, welcher gegen eine Salzsäurelösung von etwa s Aequivalent normirt war. Die Salzsäurelösung war wiederum durch kohlensauren Kalk normirt. Auf diesem Wege fand ich folgende Concentrationen der Urlösungen oder ihrer ersten Halbirungen: 1 Lösung von : Aequivalent enthält 0,142200 Aequivalent — 7,03 ns ИФ, № 0.195508 |» > dise Ъ » 0096672 | » о о CT » 0.083408 » = Die Titrirungen sind mit grosser Sorgfalt gemacht und die Zahlen aus 5 bis 8 einzelnen Bestimmungen gefunden. Die ferneren Lösungen wurden nun aus den titrirten berechnet. In der folgenden Tabelle sind die Resultale der Widerstandsbestimmungen für diese Lösungen aufgeführt. In der ersten Spalte steht die N° der Lösung, in der zweiten unter p ihre Stärke, immer die Anzahl der Aequivalente auf 1 Liter Lösung. В und r bedeuten die Widerstände bei den nebenstehenden Temperaturen 7 und # und endlich R,, den auf 18° redueirten Widerstand. Tafel 4. = :o 0,251016 0,125508 0,062754 0,031377 0,020867 0,015688 0,010433 0,007844 0,006042 0.005216 0,004430 0,003922 1 2 3 4 5 6 7 8 9 "Pr bi ND = © WIDERSTAND VON А, Na, Am UND H VERBINDUNGEN. 11 2. H,2(NO,) Aequivalent — 126. Auch die Salpetersäure kann im Handel sehr rein bezogen werden. Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass die Säure weder merkbare Bei- mengungen von Schwefelsäure noch von Chlor hatte, hielt ich es für unnöthig sie noch auf irgend welche andere Beimengungen zu untersuchen oder sie gar zu reinigen. Ich stellte vier Lösungen der Säure her, die ich später mit Ammoniaklösung titrirte. Die Untersu- chungen sind in folgender Tafel zusammengestellt. Tafel 5. 3. H, SO, Aequivalent — 98. Die käufliche Schwefelsäure war so rein, dass sie ohne vorherige Reinigung benutzt werden konnte. Ich bereitete zwei Lösungen, von denen die erste auf das 2 — 4 — 8 — 16fache verdünnt wurde; durch Titrirung der 3 ersten Proben und Berechnung aus dem Mittei erhielt ich folgende 3 Concentrationen: 0,16048—0,08024 und 0,04012. Die zweite Lösung enthielt 0,026466 Aequivalente und wurde auf die Hälfte verdünnt. Auf diese Weise wurden 7 Lösungen verschiedener Stärke hergestellt, für welche ich folgende Resultate erhielt. Tafel 6. Rs 0,16048 | 23,98 25,02 0,08024 | 44,44 46,98 0,04012 | 82,13 87,46 0,02647 | 124,95 125,72 0,02006 | 157,15 161,19 0,01324 | 228,66 231,10 0,01003 | 291,91 295,87 12 В. Lenz, 4. H, Cr O, Aequivalent = 118,2. Die käufliche krystallisirte Chromsäure enthielt merkliche Beimengungen von Blei und Schwefelsäure; ich reinigte deshalb die Säure nach der von Zettnow °) angegebenen Methode durch Behandeln mit starker Salpetersäure und Abdampfen derselben. Aus der gereinigten Säure wurde eine Lösung von angenähert !/, Ae- quivalent bereitet die durch successive Verdünnungen auf die halbe, viertheil und achttheilige Stärke gebracht wurde. Die zwei ersten Concentrationen wurden analytisch bestimmt durch Desoxydation der Säure mittelst Alcohol zu Chromoxyd. Auf diese Weise fand ich für die erste Probe 0,11946 Aequivalente für die zweite 0,05958. Da diese Zahlen im Verhältniss von 2 zu 1 stehen müssen, während in Wirklichkeit das Verhältniss 2,005 zu 1 gefunden wurde, so nahm ich für die 2. Probe das Mittel OASAS ED _ 0, N50GS Aequivalente, woraus die übrigen Concentrationen gefunden wurden. Die Untersuchungen der Chromsäure führten zu folgenden Resultaten. Tafel 7. 0,11936 | 25,62 19,87 | 27,03 15,98 | 26,30 0,05968 | 49,18 20,16 | 51,93 16,90 | 51,00 | 0,02984 | 96,37 19,79 | 104,46 15,02| 99,41 0,01492 | 188,15 19,71 | 203,93 15,09 | 193,93 BR © ND — 5. H,C,0, Aequivalent — 90. Käufliche Oxalsäure wurde durch zweimaliges Um- dE. ge : к Se : у 5 NT 1 krystallisiren gereinigt, dann eine Lösung von circa ; Aequivalent bereitet, die zu Nr, Aequivalent verdünnt wurde. Titrirt wurde nur die erste Lösung, für welche ich eine Con- centration von 0,24948 Aequivalente fand; die Stärke der übrigen Lösungen ist aus dieser berechnet. 6) Poggendorf’s Annalen, CXLIII, 468. ee Hl WEEZE —— WIDERSTAND von А, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 13 # Tafel 8, 0,24948 | 41,99 19,41! 43,92 16,69 | 43,09 0,12474 | 68,72 18,95| 71,89 16,42] 69,91 0,06237 | 116,04. 18,67 | 117,37 17,77 | 117,02 0,03118 | 201,35 18,52 | 204,99 17,15 | 202,73 m © № = 6. K, CI, Aequivalent — 149,19. Im Handel als reines Material bezogenes Chlorkalium habe ich noch drei mal umkrystallisirt, wobei ich aus 200 gr. Salz 60 gr. erhielt. Das Salz wurde stark erwärmt in einem Luftbache und dann in einem Exicator über Phosphorsäure- anhydrit abgekühlt. Es war dies das erste Salz, welches ich untersuchte, und ich wollte mich dabei überzeugen, ob die zwei Methoden, nach denen ich die Lösungen präparirte, über- einstimmende Resultate ergaben. Für eine Serie von Lösungen habe ich die Salzmengen direct abgewogen und zwar für jede Lösung gesondert, für eine andere Serie wurde die erste der schon bereiteten Lösungen successive halbirt. Für dieses Salz liegen demnach zwei Reihen von Versuchen vor. a. Für die erste Versuchsreihe wurden 4 Salzmengen abgewogen, aus denen die 4 Lösungen hergestellt wurden; aus der ersten Probe 1000“, aus den folgenden je 500°“, Die Gewichte betrugen: 1. Probe 37,3014 gr. entsprechende Stärke 0,25002 2: > 9,3245 » » » 0,12500 Se) 4,6628 » » » 0,06250 4.» 2,3308 » » » 0,03125 Für diese Lösungen wurden folgende Widerstände gefunden: Tafel 9. № р Е “a у Й Re 1.40,25002:| : 31,36. 18,28 | 3247-17,23 | ‘31,80 2 | 0,12500 | 61,77 18,18 | 63,52 17,14| 62,03 3 | 0,06250 | 117,70 18,41 | 121,28 17,69 | 119,77 4 |. 0,03125 | 233,63 18,35 | 237,19 17,72 | 235,27 14 В. Lenz, & b. Für die zweite Reihe wurde die erste der gebrauchten Lösungen durch successive Halbirungen weiter verdünnt, wobei folgende Widerstände gefunden wurden. Tafel 10. № р В Т r t Rıs 1 0,25002 31,17 %18,95°) 32,39 1727 31,84 2 0,12501 60,83 19,02 | 62,61 17,42 61,96 3 | 0,06250 | 117,00 18,93 | 121,17 17,42 | 119,57 4 | 0,03125 | 229,06 19,26 | 239,16 17,22 | 235,30 Die Resultate beider Versuchsreihen stimmen untereinander vollständig genügend und können daher zu einen gemeinsamen Mittel vereinigt werden. Diese mittleren Werthe sind in der folgenden Tafel zusammengestellt, wo A“, und В’, die Resultate der beiden ein- zelnen Reihen bedeuten, R,, das Mittel uud endlich à die Differenzen zwischen В“, und Fu ausgedrückt, in Procenten der Grösse В... Tafel 11. Biotop BIO | A 1 | 0,25002 | 31,84 31,80 31,82 | + 0,13 2 | 0,12500 | 61,96 62,03 62,00 | — 0,11 3 0,06250 119,57 119,7 119,67 — 0.104 4 | 0,03125 | 235,30 235,27 | 235,28 | + 0,01 Die Differenzen zwischen den Widerständen der 3 letzten Lösungen sind nicht grösser als die zwischen den beiden der ersten Lösung; es sind also die Differenzen nicht dem Be- reitungsverfahren zuzuschreiben, da ja N° 1 in beiden Versuchen dieselbe Lösung ist. Aber auch den Messungen der Widerstände sind die Abweichungen kaum zuzuschreiben und lassen sich wohl am wahrscheinlichsten durch Unsicherheiten in den Temperaturmessungen er- klären. Es genügt nämlich in der Temperatur einen Fehler von 0,05 zu machen, um im | Widerstande einen Fehler von 0,15 Procent zu erhalten. Diese zwei Versuchsreihen be- | weisen daher wie vorzüglich die Kohlrausch’sche Beobachtungsmethode ist. WIDERSTAND VON К, Na, Am омь И VERBINDUNGEN. 15 7. K,(2NO,) Aequivalent = 202,27. Der käuflich bezogene Kalisalpeter enthielt Chlor in geringer Menge; ich reinigte das Salz mit Silberlösung, krystallisirte es dreimal um, trocknete es anhaltend im Luftbade und liess es über Chlorcaleium abkühlen. Es wurden darauf durch Abwägung 4 Lösungen bereitet, eine jede von 500°”, In der folgenden Tabelle bedeutet Q das Gewicht des Salzes, р ist durch Division von Q durch das Aequivalentgewicht erhalten. Tafel 12. р R Е 25,2839 0,25000 12,6416 0,12500 6,3212 0,06250 3,1598 0,03124 39,33 15,93| 37,63 73,47 15,45| 69,56 137,82 15,49| 130,36 260,12 15,78| 247,96 37,29 18,41 68,39 18,74 129,62 18,25 244,69 18,59 8. K,S0, Aequivalent = 174,27, Das käufliche Salz erwies sich bereits recht rein, ich habe es jedoch noch 3 mal umkrystallisirt. Darauf wurde das Salz lange Zeit im Luft- bade getrocknet und über Phosphorsäureanhydrit abgekühlt. Von diesem Salze wurden durch Abwägung 7 Lösungen verschiedener Stärke bereitet. Die Gewichte des Salzes sind unter Q angeführt. Tafel 13. p 25,2997 0,29035 21,7996 0,25017 12,6496 0,14517 6,3254 0,07259 5,4508 0,06256. 3,1624 0,03629 2,7247 0,03127 35,73 20,61 40,77 19,88 65,40 20,28 121,30 20,04 138,74 19,91 230,21 18,81 265,61 18,37 38,13 17,03 43,34 17,19 70,16 17,09 129,59 17,09 146,28 17,32 237,38 17,49 269,46 17,99 9. K,CO, Aequivalent = 138,37. Das kohlensaure Kali habe ich bereits vor meh- reren Jahren als chemisch reines Material aus dem Laboratorium des Technologischen Institutes von meinem Collegen Professor Beilstein erhalten; und habe ich in der That in 16 R. Lenz, demselben keinerlei Beimengungen nachweisen können. Ich präparirte eine Lösung von an- genähert '/, Aequivalent und brachte sie durch Verdünnung auf !/, — У, und '/,, Aequiva- lent Stärke. Die beiden ersten Lösungen habe ich mit normirter Salzsäurelösung titrirt, wobei ich folgende Concentrationen fand: fürs 0,23638 Aequivalente DEE an 0,11794 » Das Mittel aus beiden Bestimmungen giebt für №1 — 0,23608 und für №2 — 0,11804 Aequivalente. Die Stärke der übrigen Lösungen ist hieraus berechnet. Tafel 14. Ri 0,23608 13,80 | 45,98 0,11804 13,68 | 85,06 0,05902 13,44 | 158,22 0,02951 13,40 | 297,34 10. K,Cr O, Aequivalent = 194,47. Dieses Salz habe ich aus sorgfältig gereinigtem rothem Chromsaurem Kali bereitet. Eine Lösung des gelben Salzes von angenähert '/, Aequi- valent wurde auf '/, — У, und '/, Aequivalent verdünnt; die zweite dieser Lösungen von ',, Aequivalent wurde analysirt. Ich fällte zu dem Zwecke die Lösung mit titrirtem Chlor- barium im Ueberschuss; aus dem Ueberschuss fällte ich kohlensauren Baryt durch kohlen- saures Ammoniak, und löste den Niederschlag in titrirter Salzsäure. Ich fand auf diese Weise, aus 3 gut stimmenden Analysen, die Stärke der Lösung = 0,13191 Aequivalente, woraus dann die Stärke der übrigen Lösungen berechnet wurde. Tafel 15. 1 | 0,26382 | 38,26 18,58 | 43,36 13,10 | 38,80 | 2.|-0,18191 | 70,64 19;06 | 78,75 14,37.| 72,47 | 3 | 0,06596 | 133,83 18,63 |144,95 15,19 | 135,77 4 | 0,03298 | 253,46 18,28 | 269,31 15,63 | 255,63 WIDERSTAND VON К, Na, Am und H VERDINDUNGEN. 17 11. K,0,0, + 4,0 Aequivalent — 184,2. Ich habe reines käufliches oxalsaures Kali dreimal umkrystallisirt und ohne Erwärmung über Phosphorsäureanhydrit anhaltend ge- trocknet. Es wurde eine Lösung bereitet, aus 46,0005 gr. auf 1000°. Hieraus bestimmt sich die Stärke zu 0,24973 Aequivalenten. Die übrigen Lösungen wurden durch Verdün- nung erhalten und ihre Stärke berechnet. | Tafel 16. 0,24973 0,12486 0,06243 0,03122 12. K,H,O, Aequivalent = 112,3. Ueber das Aetzkali liegen 2 Untersuchungs- reihen vor. a. In der ersten Reihe löste ich reines käufliches Aetzkali (Kalium hydricum purissi- mum) und verdünnte dann die Lösung 2, 4 und 8fach. Die Stärke der zweiten und dritten Lösung bestimmte ich durch Titriren mit Salzsäure. Hierbei zeigte sich in der Lösung eine beträchtliche Menge kohlensauren Kali’s, dessen Gehalt ich besonders bestimmte durch Fällen mit Chlorbarium. Beim Titriren mit Salzsäure wurden Aetzkali und das kohlensaure Salz zusammen bestimmt. Mit Salzsäure fand ich als Summe beider Verbindungon _ Ш der 2. Lösung 0,22113 Der » 0,11056 Kohlensaures Kali wurde gefunden in der 1. Lösung 0,01476 m » 0,00753 und im Mittel 0,01486 und 0,00743 Die Differenzen zwischen den ersten Zahlen und diesen letzten geben den Gehalt an Aetz- kali. In der folgenden Tabelle bedeutet p den Gehalt an Aetzkali, p, den an kohlensauren Salz. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. © 18 R. Lenz, Tafel 17. el m p ar a era 1 | 0,02972 0,41254 | 10,48 17,64 | 10,58 16,38 | 10,45 2| 0,01486 0,20627 | 19,40 18,32 | 19,92 16,30 | 19,55 3| 0,00743 0,10313 | 37,52 18,32 | 38,77 15,74 | 37,68 4 | 0,00372 0,05156 | 71,93 18,82 | 75,31 16,17 | 72,98 b. Für die zweite Versuchsreihe habe ich das Aetzkali selbst hergestellt aus reinem Kalk und kohlensaurem Kali. Das Präparat war sehr rein, enthielt keine Kohlensänre und nur eben nachweisbare Spuren von Kieselsäure. Die hergestellte Lösung wurde durch suc- cessives angenähertes Halbiren verdünnt, wobei indessen Sorge getragen war, dass die Lö- sung nur mit solcher Luft in Berührung kam, welcher die Kohlensäure entzogen war; auch das zum Verdünnen erforderliche Wasser war durch Kochen von der Kohlensäure be- freit und noch heiss in die zum Verdünnen benutzten Flaschen gebracht worden. Es ist nicht erforderlich alle Vorsichtsmassregeln hier näher zu beschreiben, es sei nur hervorgehoben, dass nur während der Messung des Widerstandes die Kohlensäure der Luft hatte absorbirt werden können. Dass in dieser Zeit sich nur wenig kohlensauren Kalis bildete, dafür sprechen die guten Uebereinstimmungen von drei Messungen, die unmittelbar eine nach der andern angestellt wurden. Nur die letzte Probe habe ich fortlassen müssen, da ich während des Ver- suches in der Arbeit auf etwa 1 Stunde unterbrochen wurde und nach Wiederaufnahme derselben den Widerstand der Lösung merkbar grösser fand. Die 3 Lösungen wurden mit Salzsäure titrirt und ergaben die in der Tabelle ange- führten Concentrationen. Ta‘el 18. и. т | к Ор 1 | 0,07688 | 52,26 18,42| 53,62 16,78| 52,61 2 | 0,04086 | 96,77 18,35 | 98,92 16,87 | 97,28 3 | 0,02117 |183,94 18,55 | 194,29 16,05 | 186,20 13. Na,Cl, Aequivalent =117,01. Schon als rein bezogenes Kochsalz wurde 3 mal um- krystallisirt, im Luftbade stark und anhaltend erhitzt und über Phosphorsäureanhydrit abge- WIDERSTAND von А, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 19 kühlt. Alle 4 Lösungen wurden durch Abwägen der Salzproben für 500°” Lösung herge- stellt. Die Gewichte und daraus berechneten Concentrationen der Lösungen sind in der folgenden Tabelle angeführt. Tafel 19. № о p a r t Bi. 1| 14,6260 0,25000| 39,38 20,13| 42,01 17,46| 41,62 2| 7,3128 0,12499| 72,67 20,87| 79,21 17,17| 77,74 3| 3,6566 0,06251 | 137,02 21,26 | 150,14 17,21 | 147,58 4| 1,8283 0,03125 | 269.40 21,25 287,76 17,28 | 283,18 14. Na, 2(N0,) Aequivalent = 107,09. Das Natronsalpeter habe ich wie das Koch- salz behandelt; durch 3faches Umkrystallisiren gereinigt, stark erwärmt und über Phos- phorsäureanhydrit gekühlt. Die Lösungen wurden durch Abwägen der Salzmengen für 500° bereitet. Tafel 20. 21,2606 0,24999 10,6364 0,12507 5,3179 0,06253 ны © в = 41,08 22,33| 46,08 17,05| 45,18 77,38 21,21| 84,71 17,11| 83,12 144,95 21,22 157,50 17,57 | 156,02 273,04 21,75 |294,89 17,97 | 294,72 2,6686 0,03138 15. Na, SO, Aequivalent = 142,09. Das Glaubersalz wurde 3 mal krystallisirt, stark erwärmt und über Phosphoranhydrit abgekühlt. Die Lösungen wurden durch Wägungen hergestellt. Tafel 21. р В T 17,7698 0,25016| 51,98 21,21 8,8850 0,12506| 91,73 21,31 4,4425 0,06253 | 165,38 21,39 2,2212 0,03126 | 308,57 20,68 59,35 15,89| 56,43 104,65 15,84| 99,55 188,58 15,91 | 179,73 338,07 16,82 | 329,05 9% 20 R. Lenz, 16. Na, CO, Aequivalent = 106,09. Die Soda wurde 3mal krystallisirt, im Luftbade getrocknet und über Phosporsäureanhydrit abgekühlt. Die Lösungen wurden aus, für 500°“, abgewogenen Salzmengen hergestellt. Tafel 22, p R TR 13,2608 0,24999| 57,37 21,19| 64,40 16,30| 61,96 6,6300 0,12499| 101,79 20,26 |113,19 16,22| 108,17 3,3149 0,06249 | 180,91 20,64 |202,56 16,25| 193,93 1,6568 0,03123 | 329,71 20,76 | 370,99 16,16| 354,48 Die Stärke der zwei ersten Lösungen habe ich ausserdem durch Titrirung mit Salz- säure bestimmt; für die erste Lösung fand ich 0,24998, für die zweite 0,12522 Aequiva- lente. Diese Concentrationen stimmen sehr gut mit den aus dem Gewicht berechneten über- ein; ich habe indessen nur die letzteren angenommen, weil ich sie für genauer halte. 17. Na, CrO, Aequivalent — 162,69. Das gelbe chromsaure Salz des Natrons habe ich mir nach Bunsens Methode durch Glühen vom Chromxyd mit Salpetersaurem Natron, Auflösen und Auskrystallisiren dargestellt. Vor dem Abwägen wurde das Salz stark erhitzt und über Aetzkali gekühlt. Die stärkste Lösung wurde 2, 4 und 8 mal verdünnt. Die zweite | Lösung wurde wie das entsprechende Kalisalz analysirt. Es ergab sich eine Stärke von 0,14201 Aequivalenten. Die Stärke der übrigen Lösungen ist hieraus berechnet. Tafel 23. 0,28402 17,77 | 48,33 0,14201 17,74 | 86,63 0,07100 17,73 | 158,69 0,03550 17,57 | 295,31 18. Na, H,0, Aequivalent = 80,10. Wie für das Aetzkali sind auch für das Aetz- natron zwei Versuchsreihen gemacht. WIDERSTAND VON К, Na, Am UND H VERBINDUNGEN. 21 a. Für den ersten Versuch benutzte ich reines käufliches Natron (natrium hydri- cum purissimum). Ich stellte aus ihm die erste Lösung her und erhielt die andern durch Verdünnung der ersten. In der Lösung war eine beträchtliche Menge kohlensauren Natrons enthalten, dessen Gehalt ich in der 2. und 3. Lösung ermittelte und resp. 0,01563 und 0,00793 fand. Der mittlere Gehalt an kohlensaurem Natron ergiebt sich hieraus für die 2. Lösung zu 0,01571, für die dritte zu 0,00785 Aequivalenten. Durch Titriren mit Salz- säure wurde der Gehalt an Aetznatron mit kohlensaurem Salz zusammen gefunden und zwar in der 2. Probe 0,32368, in der dritten 0,16184 Aequivalente. Für die übrigen Lö- sungen wurde die Stärke durch Rechnung gefunden. In der folgenden Tabelle bedeutet p den Gehalt an Aetznatron, p’ den an kohlensaurem Salze. Tafel 24. N 2 p R T у t Re 1| 0,03142 0,64736 | 8,22 19,72 | 8,87 15,88 | 8,51 2| 0,01571 0,32368 | 14,37 20,04 | 15,36 16,81 | 15,03 3| 0,00786 0,16184 | 27,11 19,67 | 29,08 16,11 | 28,03 4| 0,00393 0,08092 | 51,33 19,82 | 55,65 16,21 | 53,53 b. Für die 2. Versuchsreihe habe ich das Aetznatron genau so hergestellt und behan- delt wie das Aetzkali in Punkt 12, 6. Die Lösungen waren frei von Kohlensäure und ent- hielten nur Spuren von kieselsaurem Natron. Die Stärke der Lösungen wurde durch Titriren mit Salzsäure ermittelt. Tafel 25. N р В У т р Re 1 0,12820 34,00 21,24) 37,48: - 16,12 36,20 2 | 0,06285 66,55 20,961! 73,29 “1617 70,65 3 0,03014. | 134,92 21,41 | 150,31 ..15,98 | 144,58 4 | 0,01596 | 259,74 . 20,19 | 282,32 15,80 | 271,00 19. Ат, Cl, Aequivalent = 106,92. Dieses Salz habe ich im Handel sehr rein er- halten. Beim Erhitzen eines Grammes desselben blieb auf einem Platinblech ein kaum merk- 22 В. LENZ, licher Rückstand, der in einem Tropfen Wasser gelöst, bei Zusatz eines Tropfens Silber- lösung, eine ganz schwache Trübung gab; ein Zusatz von Bariumsalz trübte den Tropfen nicht. Der Rückstand betrug noch nicht 0,1 mgr., die auf meiner Waage mit Sicherheit nachweisbar sind. Auf diese Prüfungen hin habe ich das Salz nicht weiter gereinigt. Ich stellte mir aus dem Salze, welches sorgfältig getrocknet war, eine Lösung von angenähert '/, Aequivalent her, die ich dann durch Halbiren weiter verdünnte. Die Stärke der dritten Lösung bestimmte ich durch Fällung mit Silberlösung, wobei ich einen Gehalt von 0,06270 Aequivalent fand. Die übrigen Lösungen sind hieraus berechnet. Tafel 26. N р В T T р В 1 |. 0.25080 |. 34.33._20,46 | 33,96, 16,48 199,96 2 | 0,12540 | 59,39 20,66 | 64,59 16,81 | 62,98 || 3 | 0,06270 | 114,17 20,60 | 123,04 17,16 | 120,47 4 | 0,03135 | 223,72 19,96 | 232,31 ' 18,17 | 233,13 20. Ат, 2(NO,) Aequivalent = 160,00. Dieses Salz wurde vor mehreren Jahren auf meine Bestellung in der hiesigen chemischen Fabrik des Dr. Erdmann hergestellt; es war sehr rein, und wurde nicht weiter gereinigt, da die Widerstandsmessungen selbst dafür bürgten, dass irgendwelche wesentliche Verunreinigungen nicht vorhanden waren. Ich habe das Salz 3 Wochen lang über Phosphorsäureanhydrit getrocknet und wog dann 4 zu den Lö- sungen erforderliche Salzmengen ab; diese Gewichte sind unter Q angegeben. Tafel 27. xl о р Bout John jadis 20,0007 0,25001| 33,98 20,14) 37,75 14,84| 35,50 9,9997 0,12500| 63,65 20,48| 71,19 15,20| 67,65 5,0001 0,06250 | 122,68 19,92|134,71 15,46 | 127,86 2,5011 0,03126 235,93 19,54 | 259,75 15,51 | 244,03 Pe © D WIDERSTAND VON А, Na, Am un H VERBINDUNGEN. 23 21. Am, SO, Aequivalent =132,00. Ich habe das Salz rein hergestellt aus Ammoniac- Lösung und Schwefelsäure bis zu neutraler Reaction und habe es dann noch 2 mal krystal- lisirt. Die Lösungen wurden nach Gewicht bereitet. Tafel 28. № 9 р 1| 16,4998 0,25000 2| 8,2496 0,12500 3| 4,1238 0,06248 4| 2,0630 0,03124 R “à 49,21 20,15 77,76 19,66 142,64 19,65 263,87 16,67 у й I; 46,31 15,94| 44,30 83,72 16,42| 80,81 152,89 17,07 | 149,20 277,02 17,37 | 273,42 22. Am, Cr O, Aequivalent = 150,40. Ich habe das gelbe Salz aus dem sauren, dem rothen, durch Sättigung mit Ammoniac gewonnen und habe es zweimal umkrystallisirt. Die Lösungen wurden nach Gewicht bereitet, nachdem das Salz über Chlorkalium, in einer an Amimoniac reichen Atmosphäre, getrocknet war. Da dieses Salz indessen leicht einen Theil seines Ammoniak abgiebt, so fällte ich aus der zweiten Lösung die Chromsäure durch Barytsalzlösung, die vor und nach der Fällung titrirt wurde. Auf diesem Wege fand ich aus der zweiten Lösung einen Gehalt von 0,12715, während dieselbe, aus dem Gewichte berechnet 0,12682 betrug. Diese Zahen differiren so wenig, dass ich das Salz als mit Ammoniak gesättigt betrachtet habe. Tafel 29. № Q р 1| 19,0751 0,25366 2| 9,5373 0.12682 3| 4,7678 0,06340 4| 2,3843 0,03171 R T. 45,75 20,18 81,75 20,48 149,22 20,81 277,60 20,58 48,60 17,77| 48,33 87,14 17,74| 86,63 159,60 17,73| 158,69 298,59 17,57 | 295,31 23. K, H,2(S0,) Aequivalent = 272,27. Halbgesättigtes schwefelsaures Kali habe ich aus gesättigtem Salze und Schwefelsäure gewonnen. Ich habe das Salz untersucht ohne 24 В. Lenz, es auf seine Reinheit zu prüfen. Später stiegen mir Zweifel über die Reinheit desselben auf und ich unterzog der Untersuchung noch ein zweites Salz. Es liegen auf diese Weise zwei Versuchsreihen vor. а. Durch anhaltendes Erhitzen von K, SO, und H, SO, gewonnen. Es wurden 5 Lö- sungen nach Gewicht hergestellt. Tafel 30. № | Q р В Т r t Re 1| 34,0341 0,25000, 15,25 18,44| 15,80 16,54| 15,42 2| 17,0169 0,12500| 27,54 19,13) 28,41 16,29| 27,88 3| 8,5084 0,06250| 49,85 18,71| 51,53 16,12] 50,31 4| 4,2542 0,03125| 88,71 19,14| 92,31 16,10| 90,48 5| 2,1271 0,01562 158,96 19,01|164,17 16,44 | 161,01 b. Eine zweite Probe des sauren schwefelsauren Kalis erhielt ich aus dem Laborato- rium des Technologischen Institutes. Ich trocknete das Salz andauernd im Luftbade, kühlte es über Phosphorsäureanhydrit ab und wog davon 67,8279 gr. für 1000° Lösung ab. Die übrigen Lösungen erhielt ich durch Verdünnen der ersten. Die Stärke der ersten Lösung betrug 0,24912 Aequivalent. Ich habe darauf die 3 ersten Proben mit Ammoniac- lösung titrirt und die Stärke gefunden: 0,24796 — 0,12458 und 0,06278. Bestimmt man die Stärke der zweiten Lösung aus den Titrirungen der 1. und 3., so hat man für diese Lösung drei Werthe: 0,12398 0,12458 0,12556 Im Mittel 0,12470 Hieraus erhält man für die erste Lösung die Stärke 0,24940 statt 0,24912 wie sie das Gewicht des Salzes ergiebt. Die Zahlen stimmen bis auf 0,1 Procent. Ich habe daher das Salz für rein gehalten und als Stärke der Lösungen die aus den Wägungen bestimmten Werthen angenommen. WIDERSTAND VON А, Na, Am омо H VERBINDUNGEN. 25 Tafel 31. Obgleich die Widerstände in den Tafeln 30 und 31 wenig von einander differiren, so sind diese Differenzen doch grösser als die Beobachtungsfehler und ich glaube daraus fol- gern zu dürfen, dass das von mir bereitete Salz etwas freie Schwefelsäure enthielt. Aus diesem Grunde habe ich nur die letzten Zahlen als richtig angenommen und die in Tafel 30 gege- benen nicht weiter berücksichtigt. 24. K,H,2(CO,) Aequivalent = 200,27. Halbgesättigtes kohlensaures Kali wurde durch dreifaches Umkrystallisiren aus reinem käuflichem Salz gewonnen. Es wurde eine Lösung von angenähert !/, Aequivalent bereitet und dann weiter verdünnt. Die erste Lösung titrirte ich mit Ammoniak und Salzsäure und fand ihre Stärke 0,23750. Die Stärke der übrigen Lösungen ist hieraus berechnet. Tafel. 32. 0,23750 0,11875 0,05938 0,02969 25. К, Си, О, Aequivalent = 276,40. Sehr reines im Handel bezogenes Salz wurde 3 mal umkrystallisirt, stark erhitzt und über Phosphorsäureanhydrit abgekühlt. Die Lösun- gen wurden durch Wägungen bereitet; die Stärke der 3. Lösung bestimmte ich ausserdem durch titrirte Chlorbariumlösung. Ich fand die Stärke 0,07073 Aepuivalente, während aus dem Gewichte des Salzes die Stärke 0,07063 folgt. Ich habe die letztere Bestimmung, als die sicherere, beibehalten. Mémoires de l’Acad. Пар. des sciences, УПше Série. 4 26 R. Lenz, Tafel 33. 39,0507 0,28257| 35,64 19,62, 39,64 15,01| 37,05 18,3005 0,13242| 71,09 19,62| 78,64 15,13| 73,75 9,7618 0,07063 | 127,60 19,11|138,26 15,67 | 131,04 4,8812 0,03539 | 248,78 18,14 | 258,51 16,41 | 247,99 P © ю - 26. K,H,2(C,0,) + 2H,0 Aequivalent —292,0. Ich habe das käufliche Salz dreimal umkrystallisirt und über Phosphorsäureanhydrit getrocknet. Die Lösungen wurden durch Verdünnung bereitet und die zweite von ihnen titrirt, wobei ich die Stärke 0,11170 fand. Tafel 34. 0,22340 | 95,08 19,17 | 101,76 15,71| 97,34 0,11170 | 155,85 20,17 | 168,34 15,79 | 162,04 0,05585 | 272,04 19,24 | 291,79 15,40 | 278,42 0,02792 | 473,88 20,29 | 514,97 15,83 | 494,38 eo + 27. Na, H,2(CO,) Aequivalent = 168,09. Reines käufliches Salz habe ich dreimal umkrystallisirt sind dann durch Verdünnung die Lösungen hergestellt. Die dritte Lösung wurde mit Ammoniak und Salzsäure titrirt; sie ergab eine Stärke von 0,12076 Aequiva- lent; die Stärke der übrigen Lösungen wurde hieraus berechnet. Tafel ‚35. 0,24152 0,12076 0,06038 0,03019 WIDERSTAND VON K, Na, Am UND H VERBINDUNGEN, 27 28. Am, H,2(SO,) Aequivalent = 240,08. Das Salz wurde dreimal umkrystallisirt. Die erste Lösung erhielt ich aus 52,7965 gr. auf 1000°° Lösung, die übrigen durch Ver- dünnen. Tafel 36. 0,21995 | 16,46 19,94 | 17,09 16,20 | 16,79 0,10998 | 30,30 20,17 | 31,36 16,35 | 30,90 0,05499 | 54,74 20,20) 57,30 16,47 | 56,28 0,02750 | 98,45 20,08 | 103,08 16,38 | 101,05 0,01375 | 176,25 19,82 | 184,56 16,88 | 181,40 ter © ND = 29. Am, H,2(CO,) Aequivalent = 158,00. Das Salz wurde dadurch herdestellt, dass durch eine gesättigte Lösung von Ammonium carbonicum purissimum Kohlensäure durch- geleitet wurde bis sich Krystalle bildeten, welche auf einer porösen Thonplatte getrocknet wurden. Die Lösungen wurden durch Verdünnen hergestellt. Die Stärke der ersten Lösung bestimmte ich durch Fällung von kohlensaurem Baryt, der durch titrirte Salzsäure be- stimmt wurde. Die Stärke der übrigen Lösungen ist aus der ersten berechnet. Tafel 37. Rs 0,13620 | 7 16,34 | 76,50 0,06810 15,67 | 142,24 0,03405 15,50 | 269,00 0,01702 15,96 | 512,04 30. Am, Cr, О; Aequivalent = 234,13. Reines im Handel erhaltenes Salz habe ich dreimal umkrystallisirt und die Lüsungen durch Verdünnung der ersten erhalten. In der ersten Lösung wurde die Chromsäure durch eine titrirte Lösung von Chlorbarium gefällt und bestimmt. Die Stärke der übrigen Lösungen ist aus der ersten berechnet. 4* 28 В. Lexz, Tafel 38, 0,35336 | 30,29 21,42| 33,87 15,92 | 32,52 0,17668 | 56,54 21,55 | 63,18 16,21 | 60,99 0,08834 | 107,64 21,29 | 119,41 16,56 | 115,88 0,04417 | 206,99 20,99 | 229,35 16,28 | 211,19 1 2 3 4 Ш. Reductionen auf Lösungen aequivalenter Stärke. Die in den Tabellen 4 — 38 aufgeführten Widerstände sind mit einander direct nicht vergleichbar, weil sie sich auf Lösungen beziehen, die nicht aequivalente Concentrationen besitzen. Um die Zahlen vergleichbar zu machen müssen sie noch einer Reduction auf ae- quivalente Stärken unterzogen werden. Nun zeigt ein Blick auf vorstehende Tafeln, dass die Widerstände in keiner einfachen Beziehung zu den Stärkegraden der Lösungen stehen und dass das Gesetz der Proportionalität zwischen Leitungsfähigkeit und Concentrationsgrad durchaus nicht Anwendung findet. Es wachsen nämlich, ohne Ausnahme, die Widerstände langsamer als die Concentrationen abnehmen. Um eine Reduction auf aequivalente Concen- trationsgrade ausführen zu können, müssen demnach Interpolationsformeln hergeleitet wer- den, die den Zusammenhang zwischen Stärke und Leitungsfähigkeit innerhalb der Beobach- tungsgrenzen ausdrücken. Um die Form dieser Interpolationsgleichungen aufzufinden, die nicht nur für die untersuchten vier Concentrationsgrade Gültigkeit hätten, sondern auch an- wendbar wären für viel weiter gehende Verdünnungen, habe ich für Salzsäure und Schwe- felsäure eine grössere Anzahl von Lösungen untersucht, da mir die übrigen Verbindungen demselben Gesetze zu folgen schienen wie diese zwei Säuren. Um die Interpolationsformeln herzuleiten ist es bequemer die Beobachtungsresul- tate in veränderter Form darzustellen. Um Lösungen eines und desselben Stoffes, jedoch von verschiedener Concentration, mit einander vergleichbar zu machen, habe ich die Wider- stände nicht auf gleiche Querschnitte bezogen, sondern auf solche, welche eine gleiche Mo- lekelanzahl der Verbindung enthalten. Die Widerstände solcher Querschnitte werden ge- funden, wenn man den beobachteten Widerstand mit der Stärke der Lösung p multiplieirt, so dass dieser Widerstand p. R,, wird. Wäre das Gesetz der umgekehrten Proportionalität zwischen Widerstand und Stärke gültig, so müssten die Producte p.R,, für alle Lösungen WIDERSTAND VON А, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 29 desselben Salzes constant sein und sie würden den Widerstand einer Lösung ausdrücken, welche ein Aequivalent des Salzes in 1000°"° enthält, bei einem Querschnitt und Electro- denabstande, wie sie bei den Versuchen stattfanden. Dass eine Constanz des Productes R,s.p nicht besteht, ersieht man schon aus den vorhergehenden Tafeln, noch deutlicher in- dessen aus der folgenden Tabelle 39, wo die Resultate für alle Salze zusammengestellt sind. Die Abweichung der Producte vom constanten Werthe giebt ein Maass für die Abweichung vom Gesetze des Proportionalität. | Viele Verbindungen sind in Stärkegraden von genau !/,—'/,—"/, und '/, Aequivalent auf ein Liter Lüsung genommen; daher wird die Rechnung vereinfacht, wenn man statt des Productes р.В,; das andere 4pR,, bildet. Der Factor 4p beträgt für solche Verbindungen resp. 1—"/,—1/, und ‘/. Der Widerstand 4pR,, bezieht sich auf eine Lösung von '/, Aequi- valent im Liter. Für die ferneren Deductionen ist es vortheilhaft von dem Widerstande zu der Lei- tungsfähigkeit überzugehen, die, zur Vermeidung kleiner Brüche, noch mit 1000 multipli- cirt werden soll. Wenn diese Leitungsfähigkeit mit Z bezeichnet wird, so findet man sie aus dem Ausdrucke: 1000 7 4pks Hier bezeichnet also Z die Leitungsfähigkeit der Lösungen mit gleicher Molekelanzahl, nicht nur für aequivalente Lösungen verschiedener Verbindungen, sondern auch für Lösun- gen einer und derselben Verbindung aber von verschiedenen Ooncentrationsgraden. Denkt man sich die Molekeln in der Lösung als Fäden von einer Electrode zur anderen gehend, und betrachtet einen jeden solchen Faden als Leiter, so drückt Z die Summe der Leitungs- fähigkeiten dieser Fäden aus, und da in aequivalenten Lösungen die Zahl der Fäden die- selbe ist, so ist Z proportional der Leitungsfähigkeit eines Fadens. Ich werde in Zukunft L die aequivalente Leitungsfähigkeit nennen. Ohne hier in eine Prüfung der Interpolationsformeln einzugehen, soll nur bemerkt werden, dass ich 4 verschiedene Formeln benutzt habe. Es erwies sich, dass alle Chlorver- bindungen und ebenso die der Salpetersäure und endlich auch das Aetzkali und Aetznatron durch eine Gleichung von der Gestalt: L=a(1— 65°») ausgedrückt werden. Die Leitungsfähigkeit der Schwefelsäure und der schwefelsauren Salze wird gut ausgedrückt durch die Gleichung 30 R. Lenz, Nur das schwefelsaure Ammoniak wird besser ausgedrückt durch L=a(1+,;) Für die Leistungsfähigkeit aller andern Salze gilt die Gleichung L == а (1— bp°*) Für die verschiedenen Salze habe ich die Coefficienten a und b gewöhnlich aus den Unter- suchungen an den zwei äussersten Lösungen, der stärksten und der schwächsten, berechnet, die zweite und dritte Lösung dienten zur Controlle; betrugen die Differenzen zwischen Rechnung und Beobachtung für diese 2 Lösungen mehr als 0,1, jedoch weniger als 0,2, so wurde die Rechnung nach der Methode der kleinsten Quadrate gemacht. Differenzen über 0,2 kamen bei 4 Concentrationsgraden einer Lösung nicht vor. Mit den auf diese Weise er- mittelten Coëfficienten a und 6 berechnete ich dann die Leitungsfähigkeiten für 5 Concen- trationen von '/, bis '/, Aequivalent im Litre Lösung. Die Resultate dieser Berechnungen sind in der folgenden Tabelle angeführt, wo der Index bei Z den Bruchtheil des Aequiva- lentes angiebt, welcher in 1000“ der Lösung enthalten ist, auf welche sich Л bezieht. Tafel 39. № | Salz. HD En Le Та 1 EICH 98,1 102,2 105,1 107,9 9 410855 2 H,2(NO,) 96,8 101,3 104,5 106,8 108,4 3 H, 80, 58,5 63,6 68,3 73,7 79,9 4 H,CrO, 75,0 79,2 82,3 84,4 85,9 5 Н, С, 0, DM 29,5 34,8 38,5 41,1 6 BO 31,3 32,5 33,3 33,9 34,4 7 K,2(NO,) 26,4 29,0 30,8 32,1 33,0 8 К, 50, 23,5 25,7 27,8 29,7 31,5 9 К, CrO, 24,6 26,4 28,2 29,7 31,3 10 10 0, 23,4 25,5 27,5 29,3 31,0 11 K, CO, 22,9 24,8 26,7 28,4 29,9 12 K, H, 0, 59,3 61,0 62,1 63,0 63,6 13 Na, CI, 23,7 25,7 27,2 28,2 29,0 14 Na, NO.) 21,9 24,9 25,8 .26,9 97,7 15 Na, 80, 17,6 20,0% 922 24,2 26,0 WIDERSTAND VON К, Na, Am, UND H VERBINDUNGEN. 31 № | Salz. db}; L, Die Le Ir 16 Na,OrO, 18,6 20,7 22,6 24,4 26,0 17 Na, CO, 16,2 18,5 20,6 22,6 24,5 18 Na, H,O, 50,7 53,5 55,5 56,9 57,9 19 Am, Ol, 30,3 32,0 33,3 34,2 54,8 20 Am, 2(NO,) 28,2 30,3 31,7 32,8 33,0 21 Am, SO, 22,6 25,0 27,2 29,2 31,2 22 Am, CrO, 20,4 22,7 24,8 26,8 28,6 23 К, H, 2(50,) 63,6 70,5 78,3 87,4 IT. 24 К, Су, О; 24,2 25,8 27,4 28,8 30,1 25 K,H,2(0, 0,) т: 13,5 15,7 17,3 19.7 26 K, H, 2(C0,) 22,9 24,6 26,1 27,6 28,7 27 Na, H, 2(C0,) 16,3 18,1 1958 21,4 22,9 28 Am, H, 2(S0,) 65,2 73,1 19,2 87,7 98,1 29 Am, Or, О; 21,4 23,7 25,8 27,8 29,6 30 Am, H, 2(C0.) 29,4 24,2 25,9 27,4 28,9 IV. Schlussfolgerungen. 1. Einfluss der Concentration. Der Einfluss, welchen die Concentration einer Lösung auf ihre Leitungsfähigkeit aus- übt, 'bildet nicht den Hauptgegenstand meiner Untersuchung; dieser Einfluss ist aber von so hervorragender Bedeutung für alle Fragen über den Widerstand von Electrolyten, dass ich gezwungen war diesen Einfluss experimentell zu prüfen. Da der Zusammenhang zwi- schen Leitungsfähigkeit und Stärke einer Lösung schon vor 30 und 20 Jahren von Wie- етапп, 7) Hankel*) und Beetz’) untersucht worden und neuerdings von Kohlrausch und Grotrian'®) in einer gemeinsamen Arbeit, dann von Kohlrausch') allein eingehend studirt worden ist, so könnte es scheinen, als ob eine fernere Untersuchung dieser Frage nicht erforderlich sei. Ich habe indessen die Resultate der erwähnten Arbeiten für meine Untersuchung nur in geringem Maasse verwehrten können, weil diese Arbeiten sich auf bedeutend stärkere Lösungen beziehen, als die von mir benutzten. Kohlrausch zieht 7) Poggendorf’s Annalen Bd. XCIX, pag. 177. 10) Poggendorf’s Annalen Bd. CLIV. pag. 1 und 215. 8) Poggendorf’s Annalen Bd. XLIX, pag. 69 und 255. 11) Poggendorf’s Annalen Bd. CLIX, pag. 238. 9) Poggendorf’s Annalen Bd. CXVII, pag. 1. 32 R. Lenz, freilich in seiner vortrefflichen Abhandlung Schlüsse auch auf äusserst verdünnte Lösun- gen; indessen scheinen mir diese Schlussfolgerungen nicht begründet genug zu sein und da sie theilweise mit den von mir gefundenen Resultaten in Widerspruch stehen, so muss ich diesen Punkt etwas näher berühren. Für schwache Lösungen giebt Kohlrausch den Ausdruck: k= ap, — Вр, wo К die Leitungsfähigkeit (bei gleichem Querschnitt) und р die Stärke der Lösuig bezeich- net, unter welcher Kohlrausch das Gewicht des Salzes auf 100 Gewichtseinheiten der Lösung versteht. In meiner Abhandlung ist die Stärke auf 1000 Volumeinheiten der Lö- sung bezogen und nicht als absolutes sondern als Aequivalentgewicht des Salzes ausge- drückt. Es ist daher A ME 10=p, wo A das Aequivalentgewicht, s die Dichtigkeit und p die Stärke der Lösung nach meiner Ausdrucksweise bedeuten. Für alle Lösungen eines Salzes ist A constant, für so schwache Lösungen, wie ich sie benutzt, ist s — 1, und daher р, = 4.р wo d еше Constante. Dieser Werth von p, in den Kohlrausch’schen Ausdruck eingesetzt, giebt k= ap — cp? woraus man nach Division durch p erhält L— a(1— bp) wo Е mit b und Е mit Г, bezeichnet ist. Hier hat Z dieselbe Bedeutung wie in meinen Interpolationsformeln, es ist die aequi- valente Leitungsfähigkeit. Es kann daher der Ausdruck von Kohlrausch mit meinen Interpolationsformeln verglichen werden. Nach pag. 29 und 30 wird die Abhängigkeit der Leitungsfähigkeit von der Concen- tration im Allgemeinen ausgedrückt durch eine Gleichung von der Gestalt: 'L= т bp”), denn auch der Ausdruck b lässt sich auf diese Form bringen. WIDERSTAND VON А, Na, Am uND H VERBINDUNGEN. 33 Zwischen der Interpolationsformel von Kohlrausch und der meinigen besteht dem- nach der Unterschied, dass bei Kohlrausch die Stärke in der ersten Potenz auftritt, bei mir hingegen in der m”, wo m ein ächter Bruch ist. Die Constanten a und ß seiner Interpolationsformel leitet Kohlrausch aus nur zwei Beobachtungen her, an Lösungen von 5 und 10 Procent. Daher liegt auch gar kein Criterium vor, ob eine Gleichung von der Gestalt wie Kohlrausch sie anwendet, den wirklichen Zusammenhang zwichen Stärke und Leitungsfähigkeit zum Ausdruck bringt. Aus diesem Grunde kann ich die Frage nach diesem Zusammenhange durch die Arbeiten Kohlrauschs, was schwache Lösungen anbetrifft, nicht als abgeschlossen be- trachten und sche meine Untersuchungen als eine Ergänzung der von Kohlrausch begon- nenen an. Der erste Schluss, der sich aus meinen Beobachtungen, in Bezug auf den Einfluss der Concentration ziehen lässt, besteht darin, dass die aequivalente Leitungsfähigkeit für alle von mir untersuchten Verbindungen, mit wachsender Concentration der Lösungen abnimmt oder mit zunehmender Verdünnung wächst. Es folgt dies aus der allgemeinen Gestalt der Interpolationsformeln: L = a(1— bp"), wo Г, die Leitungsfähigkeit bei aequivalenten Querschnitten bedeutet. Bezeichnet man die Leitungsfähigkeit bei gleichen Querschnitten mit À, so ist: nl) ) À—=a(p— bp woraus folgender Satz folgt: 1. Die Leitungsfähigkeit schwacher Lösungen wächst langsamer als ihre Stärke. Dieser Satz gilt für alle von mir untersuchten chemischen Verbindungen, unter denen sich auch die Chloride des Kaliums und Ammoniums befinden, für welche Kohlrausch nach- gewiesen hat, dass bei stärkeren Concentrationen die Leitungsfähigkeit dem Salzgehalte proportional ist, für das erste Salz bei schwächeren Concentration sogar den entgegenge- setzten Gang befolgt. Dieser Widerspruch, der nur theilweise durch die Ausdrucksform für die Stärke einer Lösung, gehoben wird, findet seine Erklärung wahrscheinlich darin, dass Kohlrauschs schwächste Lösung noch immer concentrirter war als meine stärkste. Nach Kohlrausch hatten die schwächsten von ihm untersuchten Lösungen des K,Cl, und Am, CU}, eine Stärke von 4,9 und 5,0 Procent, während meine stärksten Lösungen nur 3,7 und 2,6 Procent Salz enthielten. Um die Abhängigkeit des Leitungsvermögens von dem Concentrationsgrade näher kennen zu lernen habe ich zuerst eine grosse Reihe schwacher Lösungen von Salzsäure untersucht. Die Resultate dieser Messungen sind in folgender Tafel angeführt, in welcher, Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences. Vilme Série. 5 34 R. Lenz, wie früher р die Stärke der Lösung und Z ihre aequivalente Leitungsfähigkeit bezeichnet; ausserdem ist noch die Grösse $ angegeben, die den reciproken Werth von р bedeutet und die man Schwäche der Lösung nennen kann, so dass s =; ist Tafel 40. p 5 0,25102 3,98 0,12551 , 7,97 0,06275 15,94 0,03138 31,87 0,02087 47,92 0,01569 63,74 0,01043 95,84 0,00784 127,5 0,00604 165,5 0,00522 191,7 0,00444 225,1 0,00392 255,0 = - Mo SD N OO a À oo DD — [2 Um die Gestalt der Gleichung zu finden, welche die Abhängigkeit des Leitungsvermögens von der Stärke der Lösung ausdrückt, habe ich diese Abhängigkeit graphisch ausgedrückt, Zar Daran SE Ro we, с а nr she Sea ee a a ee WIDERSTAND VON А, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 35 indem ich die Schwäche der Lösung als Abeisse, ihre Leitungsfähigkeit als Ordinate in ein Coordinatennetz eintrug. Auf diese Art ist die Curve in beistehender Zeichnung er- halten. Die Curve zeigt, dass mit Verdünnung der Lösung die aequivalente Leitungs- fähigkeit anfangs rasch wächst, dann mehr constant wird und sich allmälich einem Grenz- werthe nähert, den indessen eine bis auf '/,,, Aequivalent verdünnte Lösung noch nicht er- reicht hat, d. h. eine solche Lösung, die 0,30 gr. H, CI, im Liter enthält. Man sieht hier- aus, wie selbst für ausserordentlich schwache Lösungen das Gesetz der Proportionalität zwischen Leitungsfähigkeit und Salzgehalt keine Anwendung findet. Von verschiedenen Gleichungen, durch welche man die Curve analytisch ausdrücken könnte, hat die einfachste und die Gestalt der Curve gut wiedergebende, die Form: oder durch Ersetzung von У, durch р: L= a(1— bp") Die numerischen Werthe der Coëfficienten а und b, aus allen 12 Beobachtungen nach der Methode der kleinsten Quadrate berechnet, sind а —= 111,97 b— 0,2447. Die erste dieser Constansten bezeichnet den Grenzwerth, zu welchem die aequivalente Leitungsfähigkeit bei wachsender Verdünnung strebt, die zweite Constante bestimmt die Krümmung der Curve und dient als Maass für die Abweichung vom Gesetze der Proporti- nalität zwischen Leitungsfähipkeit der Lösung und ihrer Stärke. Wie weit die Gleichung die Gestalt der Curve genau darstellt sieht man sowohl aus der vorhergehenden Tabelle 40, wie auch aus beistehender Zeichnung. Die für die beobachte- ten Concentrationsgrade berechneten Leitungsfähigkeiten sind in der Tabelle unter L, an- gegeben und nebenan stehen die Differenzen zwischen Beobachtung und Berechnung. In der Zeichnung ist die Curve nach der Gleichung construirt, und die Beobachtungsresultate als Kreuze eingetragen, die von der Curve sich nur sehr wenig entfernen. Die berechneten Leitungsfähigkeiten weichen von den beobachteten nur um 0,3 Procent ab. Betrachtet man die Gleichung als strengen Ausdruck der Gesetzmässigkeit und die Abweichungen als Beobachtungsfehler, so kann man den wahrscheinlichen Fehler einer Beobachtung berech- nen, der nur 0,14 Procent beträgt und den unvermeidlichen Beobachtungsfehler nicht über- steigt. Dann sind 5 Fehler unter dem Werthe des mittleren und 7 über demselben, so dass den Anforderungen der Wahrscheinlichkeitsrechnung Genüge gethan ist. 5% 36 R. Lenz, Nur für die Salzsäure sind so viele Beobachtungen gemacht, für die meisten anderen Verbindungen sind nur 4 Concentrationen untersucht und zwar die 4 stärksten von Y, bis '/, Aequivalent. Wollte man für die anderen Salze ähnliche Curven construiren, so hätte man sie nach den 4 ersten Puncten zu bauen. Es fragt sich daher mit welcher Genauigkeit die Construction nach diesen 4 Punkten ausgeführt werden kann, oder aber, wie scharf die Interpolationsformel für die äussersten Verdünnungen aus den Concentrationen von /—", Aequivalent bestimmt wird. Die Untersuchungen über die Lösungen der Salzsäure entscheiden auch diese Frage. Berechnet man nämlich die Coëfficienten а und b aus den vier ersten Beobachtungen, so erhält man die Werthe а = 117,818 а 111.97 b= . 0.2428» 0,2447 Die Leitungsfähigkeiten, mit diesen neuen Coëfficienten a und b berechnet, sind in der Tabelle 40 unter L, angeführt und wie man sieht stimmen sie fast vollständig mit den aus allen Beobachtungen berechneten. Es folgt hieraus, dass die Gestalt der Curve durch die vier ersten Beobachtungen vollkommen ausgeprägt ist, und deshalb konnte ich mich im Allgemeinen mit der Untersuchung der 4 ersten Lösungen begnügen. Eine ähnliche Untersuchungsreihe, wie für die Salzsäure, habe ich auch für die Schwefelsäure gemacht, nur habe ich hier 7 Concentrationen von У, bis /„ Aequivalent untersucht. Die Beobachtungsresultate für die Schwefelsäure habe ich in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Tafel 41. N р s | т | в 6 | а 0 ey: 2 || 008054 12246 1, 66,4, de бб ва 3 1..10,04012 2402 718 „71.0002 03 4 | 002647 7,78 | 751 | 751 о 5 |: 0,02006 49,85 77,3, Mau Ro в | 0.01324 7556 |.81,7 | 81,5 +02 7 | 0.01008 99,70 | 842 | 844 —02 WIDERSTAND von А, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 37 Die Curve für die Schwefelsäure ist in beistehender Zeichnung gegeben, wobei der für die Salzsäure gewählte Maasstab beibehalten ist. Eine Vergleichung beider Curven zeigt, dass die Schwefelsäure einem andern Gesetze folgt, als die Salzsäure, indem das Ansteigen der Curve der ersten Säure gleichmässiger verläuft als das der zweiten und sich nicht so schnell einem Grenzwerthe nähert. Von den verschiedenen Gleichungen, welche diese Curve ausdrücken, habe ich die Form: L=a(1-+- 65°”) oder auch Г—=а(1- bp") gewählt. Ich hätte allerdings auch eine andere Gestalt der Gleichung wählen können mit negativem Werthe von b und positivem Exponenten von p, da aber die oben angeführte die Beobachtungsresultate mit genügender Genauigkeit wieder- giebt und ich bei meinen Interpolationen nicht , oder doch nur sehr wenig aus den Grenzen der Beobachtung hinaustrete, so habe ich nicht nach einer andern Gestalt der Curve gesucht. Die Constanten a und b habe ich nach der Methode der kleinsten Quadrate bestimmt und für sie folgende Werthe gefunden: a—= 31,92 b= 0,6542 LA Mit diesen Constanten sind die Werthe Z, in vorhergehender Tabelle berechnet und mit ihnen ist die Curve auf vorstehender Zeichnung construirt, während die Beobachtungs- resultate als Kreuzchen eingetragen sind. Wie man sieht ist auch hier die Uebereinstim- mung zwischen Rechnung und Beobachtung eine durchaus genügende. Betrachtet man nämlich, wie früher, die Differenzen L—L, als Fehler der Beobachtungen, so erhält man für den wahrscheinlichen Fehler einer Beobachtung den Werth von 0,2 Procent, eine Grösse die wohl kaum über die Genauigkeit einer Beobachtung hinausgeht. Den Grund für die Aenderung der aequivalenten Leitungsfähigkeit mit der Concen- tration einer Lösung wird man veranlasst in der Reibung der Jonen zu suchen. Denn acceptirt man Quinkesund Clausius’s Anschauung über den Vorgang der Electrolyse, so hat 38 В. Lenz, man die Leitungsfähigkeiten proportional den Geschwindigkeiten anzusehen, mit denen die Jonen an einander vorübergeführt werden; eine Verminderung dieser Geschwindigkeiten sucht man alsdann, naturgemäss, in Widerständen, die sich gegen die Bewegungen äussern und von solchen Widerständen ist der zunächst auf der Hand liegende, der Reibungswider- stand. Ist dem wirklich so, dann kann man erwarten eine Analogie zu finden zwischen dem Einfluss der Concentration auf die innere Reibung der Lösungen und auf das Leitungs- vermögen. Als Maass der inneren Reibung dient bekanntlich der Zähigkeitscoëfficient oder dessen reciproker Werth, der von Grotrian die Fluidität genannt worden ist. Es ist demnach zu erwarten, dass zwischen Fluidität und galvanischem Leitungsvermögen eine gewisse Beziehung besteht. Auf einen solchen Zusammenhang hat zuerst Wiedemann in seiner schon eitirten Abhandlung aufmerksam gemacht, wobei er jedoch ausdrück- lich hervorhebt, dass man eben nichts mehr erwarten kann, als eine Aehnlichkeit zwischen Zähigkeit und galvanisichem Widerstande zu finden, weil die Zähigkeit bedingt wird durch die Verschiebung eines Flüssigkeitstheilchens gegen die übrigen, während bei der Electrolyse sich die Theilchen der Jonen an denen der Flüssigkeit reiben. In neuerer Zeit ist die Frage wiederum von Grotrian") ‘in zwei Aufsätzen behandelt worden und hat zu dem Resulsate geführt, dass der Einfluss der Temperatur auf die Fluidität und die Leitungsfähigkeit ein sehr ähnlicher ist. Ausserdem hat Grotrian aufmerksam gemacht auf mehrfache Analogien zwischen Leitungsfähigkeit und Fluidität für verschiedene Lösungen. Wiedemann kommt durch seine Betrachtungen zu dem Schlusse, dass für sehr schwache Lösungen die Widerstände wahrscheinlich den Zähigkeiten proportional sind und ‚ umgekehrt proportional der Stärke der Lösungen. Nach Wiedemann ist dann 2 Y=(C-, р wo 2 die Zähflüssigkeit, р die Stärke und r der galvanische Widerstand sind; с bedeutet eine für verschiedene Salze verschiedene Constante. Bezeichnet man das Leitungsvermögen mit À und mit f die Fluidität, so erhält man die andere Gleichung: 1 =; [р AE LR und wenn man schliesslich Don L macht, so gelangt man zu der Gleichung L == Cf, wo Z die aequivalente Leitungsfähigkeit bedeutet. 12) Poggendorf’s Annalen Bd. CLX, pag. 267; Bd. CLVII, pag. 130 und 237. WIDERSTAND VON А, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 39 Da nach meinen Versuchen Z ausgedrückt wird durch L—= a (1—bp") so muss, wenn Wiedemann’s Schlussfolgerung richtig f=k(1— bp"). sein, d. h. das Gesetz für die Fluidität in ihrer Abhängigkeit von der Concentration muss durch dieselbe Gleichung ausgedrückt werden, welche auch die Abhängigkeit der Leitungs- fähigkeit von der Concentration ausdrückt, und für die eine wie für die andere Grösse muss der Coëfficient b derselbe sein. Um diese Schlussfolgerung zu prüfen habe ich die von Grotrian für die Salzsäure angeführten Zahlen benutzt. Bei der Vergleichung seiner Resultate mit denen von Poiseuille führt Grotrian") die Fluidität für schwache Lösungeu der Salzsäure an. Diese Resultate sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Tafel 42. № q D f, g fe fa 1, ele lie 6,72 0,9206 | 0,9226 0,9528 | 0,923 | 0% 3,1% 3,67 0,5027 | 0,9588 0,9730 | 0,948 | 1,2 25 0,79 0,1082 | 0,9913 0,9936 | 0,986 | 0,5 0,8 0,40 0,0548 | 0,9956 0,9974 | 0,996 | 0 01 > > = In dieser Tabelle bedeutet p den Procentgehalt der Lösung, f, die Fluidität nach Grotrian, Г die aus Poiselle’s Versuchen. Bestimmt man aus der 14еп und 4ten Fluidität nach Grotrian die Constanten a und 6 der Gleichung f == k(1— bp) so erhält man die Werthe: k — 1,0192 й— 0.09874 Mit diesen Coëfficienten berechnet erhält man die unter /, angeführten Fluiditäten, welche von den von Grotiran bestimmten um 1,2 und 0,5 Procent abweichen. Grösser sind die 13) Poggendorf’s Annalen Bd. CLX, pag. 267. 40 В. Lenz, Abweichungen von den Poiseulle’schen Zahlen und betragen bis 3 Procent. Der Coëffi- cient b für die Fluidität weicht ganz beträchtlich von dem aus den Widerstandsmessungen hergeleiteten ab, der 0,2447 gefunden wurde, so dass ersterer 27, mal grösser ist als der Letztere. Hieraus ist man jedoch noch nicht berechtigt, die Wiedemann’sche Schluss- folgerung zu verwerfen, weil sich mehrere Gründe anführen lassen, in Folge deren der aus Grotrians Beobachtungen hergeleitete Coëfficient unrichtig sein kann. Es beziehen sich nämlich die Zahlen obiger Tabelle auf die Temperatur 11,2 während die Leitungsfähigkeiten auf 18° bezogen sind; nun zeigen aber die Versuche Grotrians, dass der Temperatur- coëfficient für die Fluidität mit der Concentration der Lösung sehr beträchtlich variirt. So beträgt derselbe z. В. 0,0185 für eine Lösung von 30 Procent und 0,0239 für eine solche von 5 Procent. In Folge dessen wird aber auch der Coëfficient 6 mit der Temperatur varliren. Ein anderer und viel wesentliche Umstand liegt darin, dass Grotrian zur Her- leitung der in der Tafel angeführten Fluiditäten, dieselben aus Beobachtungen an 5 und 10 procentiger Säure hergeleitet hat mit Hülfe einer quadratischen Gleichung von der Gestalt: f rat Кр”, ohne indessen die Anwendbarkeit dieser Gleichung nachgewiesen zu haben. Ich habe versucht den Coëfficienten b aus den Versuchsresultaten Grotrians für 5 und 10 procentige Säure direct herzuleiten, ohne vorher auf schwächere Concentrationen zu interpoliren. Die Stärke dieser Lösungen, in Aequivalenten auf 1000% ausgedrückt ist p= 1,116 und 0,558 und die Fluiditäten für 18° sind 1,1488 und 1,0566. Hieraus be- rechnet sich der Coëfficient b = 0,2963, ein Werth, der mit dem aus den Widerstandsmessungen hergeleiteten in sehr naher Ueber- einstimmung steht. Für die Schwefelsäure liegen Versuche von Wiedemann vor, aus denen der Coöffi- cient 6 berechnet werden kann. Die Resultate Wiedemanns, aus Grotrians Aufsatz genommen, sind in der Tafel 43 gegeben: Tafel 43. № 4 p ie | Ts № ПГ: 1| 114,2 1,165 | 0,8224 0,8285 | 0,8985 | 0,7% 0%, 2| 59,0 0,602 | 0,8900 0,9116 0,3872 | 0,3 2,7 3| 33,7 0,344 | 0.9298 0,9434 |0,9434 15 0 WIDERSTAND von К, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 41 Berechnet man die Coëfficienten а und 6 nach der Gleichung = bp) mit Hülfe der Fluiditäten der 1ten und 3ten Lösungen aus Wiedemann’s Beobachtungen, so erhält man й— 0.4127 0— 1.0539 und mit diesen Coëfficienten die unter f, angeführten Fluiditäten, welche mit den Grotrian- schen Zahlen bis 1,5 Procent stimmen. Der Coëfficient b weicht ziemlich beträchtlich von dem aus Widerstandsmessungen gefundenen ab, doch kaum so viel, dass man daraus folgern dürfte, es bestände keine Proportionalität zwischen Leitungsvermögen und Fluidität. Leider ist von Grotrian keine Schwefelsäure unter 10 Procent Stärke gemessen worden und kann daher eine Rechnung mit seinen Zahlen kaum mit Erfolg durchgeführt werden; mit Benutzung der 2 schwächsten Lösungen Wiedemann’s erhält man: b= 0,337 Aus den Versuchen von Grotrian habe ich noch für einige andere Salze die Coëfficienten b berechnet, indem ich hierzu stets die zwei schwächsten der von Grotrian untersuchten Lösungen benutzte. Die Resultate dieser Rechnungen stelle ich in der folgenden Tafel zusammen, in welcher p und p, die zwei Concentrationsgrade bedeuten, aus denen der Coëfficient b berechnet wurde. Tafel 44. | № | Verbind. р Di р Fluid. = В Leit. 1 H, Ci, 0,558 1,116 0,2936 0,2447 2 H, SO, 0,344 1,165 0,337 0,654 3 | H,2(N0,) 0,492 0,984 0,1019 0,2759 4 К, Ol, 0,666 1,406 0,0556 0,2933 5 Na, Cl, 0,425 1,282 0,5478 0,4746 6 Am, Ol, 0,454 0,901 0,0521 0,3365 Ich habe die von Grotrian gegebenen Stärkegrade der Lösungen, welche sich, wie früher erwähnt, auf das Gewicht der Lösung beziehen, nicht auf das Volumen derselben 6 42 В. Lenz, umgerechnet, weil die Correctionen dadurch nur gering gewesen wären und die Resultate nur sehr wenig afficirt hätten, Aus der Vergleichung der Werthe von b für die Leitungsfähigkeit mit denen für die Fluidität ersieht man, dass dieselben zwar nicht unbeträchtlich von einander abweichen, aber doch nicht in dem Maasse, dass man sie nicht für analoge Grössen halten dürfte. Wie weit die Analogie zwischen diesen Grössen geht, lässt sich aus dem vorliegenden Beobachtungsmateriale nicht genau bestimmen und müssen zu dem Zwecke eingehendere Untersuchungen über die. Fluidität stark verdünnter Lösungen gemacht werden. Ich habe dieselben schon eingeleitet und auch schon mehrere Beobachtungsreihen an Lösungen ver- schiedener Salze gemacht, es ist mir jedoch bis jetzt nicht gelungen sichere numerische Werthe zu erlangen, obgleich einige Facta, wenn auch nur qualitativ, doch schon festgestellt sind. Da in meinen Arbeiten eine längere Unterbrechung eintritt und ich die Veröffent- lichung vorliegender Abhandlung nicht verzögern will, so sollen die Untersuchungen über die Fluidität Gegenstand eines besonderen Aufsatzes bilden. Ich werde jedoch, voraus- greifend, mich auf einige Resultate stützen, die ich bereits gefunden und welche mir bei der Auseinandersetzung der mich hier beschäftigenden Frage nothwendig sind. Ich will hier nochmals hervorheben, dass die Verschiedenheiten der Coëfficienten b für Leitungs- fähigkeit und Fluidität aus geringen Beobachtungsfehlern erklärt werden können, wie man das an den zwei für die Salzsäure gefundenen Werthen sieht. Vor der Hand glaube ich da- her annehmen zu dürfen, dass der Einfluss der Concentration auf Fluidität und aequivalente Leitungsfähigkeit schwacher Lösungen ein ähnlicher ist und durch analoge Gesetze aus- gedrückt wird. 2. Einfluss des electronegativen Jons, des Anion. Um den Einfluss des Anions auf die aequivalente Leitungsfähigkeit zu untersuchen, hat man letztere für die Verbindungen verschiedener Säuren mit einem gemeinschaftlichen Radical zu betrachten. Um eine solche Vergleichung anschaulicher zu machen habe ich die in Tafel 39 angeführten Leitungsfähigkeiten graphisch ausgedrückt, indem ich, wie früher, die Schwäche der Lösung als Abscissen, die aequivalenten Leitungsfähigkeiten als Ordi- naten eingeführt habe. Der Maasstab für die nun folgenden Curven ist gegen den der früheren, der Salzsäure und Schwefelsäure, wesentlich geändert. Aus der Betrachtung dieser Curven kommt man zu einigen interessanten Schluss- folgerungen. Zu dem Zwecke will ich zuerst die Curve für die Kaliverbindungen betrachten, welche in nebenstehender Figur dargestellt ist. Die Verbindungen des Rali sind vollständiger untersucht als die eines jeden anderen Radicals, da hier sieben verschiedene Verbindungen vorliegen, für die andern Radicale aber nur 6 und 4. WIDERSTAND VON К, Na, Am uND H VERBINDUNGEN. 43 Ganz oben und von allen andern Curven weit ab, steht das Aetzkali, dann folgen dicht bei einander die Verbindungen mit Chlor, Salpetersäure und der andern Säuren. Die Curven der Kali-Salze der Schwefelsäure, Chromsäure, Kohlensäure und Oxalsäure 90 5 liegen so nahe bei einander, dass ich ohne beträchtliche Vergrösserung des Maasstabes der Zeichnung die Leitungsfähigkeiten dieser Verbindungen nicht habe in die Zeichnung ein- tragen können. In der That wurden für Lösungen von /„ Aequivalent folgende Leitungs- fähigkeiten gefunden: für K,50, K,0r0, К,С,0, K,CO, 31,55... ,313.17: 340 29,9 Um die Zeichnung nicht verworren zu machen habe ich aus den Leitungsfähigkeiten für diese 4 Salze das Mittel genommen und nach diesem die mit KM bezeichnete Curve ‚gezogen. Da die Curven von K,0l, und K,2NO, auch nahe mit der von KM verlaufen, so folgt hieraus, das die aequivalenten Leitungsfähigkeiten für schwache Lösungen verschiede- ner Kalisalze einander nahezu gleich sind. Eine wesentlich verschiedene Leitungsfähigkeit besitzt nur die Lösung des Aetzkali. Nun wissen wir aber, dass bei der Electrolyse des Aetz- kali als positives Jon Wasserstoff auftritt, während man bei der Electrolyse der Kalisalze das Hydroxyd des Kaliums als positives Jon enthält. Hieraus folgt dann der Satz: Alle Kalisalze besitzen bei gehöriger Verdünnung ihrer Lösungen eine gleiche aequi- valente Leitungsfähigkeit, wenn sich bei der Electrolyse der Verbindungen dieselben posi- tiven Jonen bilden. Diesen Satz kann man auch in anderer Form so ausdrücken: Die aequivalente Leitungsfähigkeit verdünnter Kalisalze wird nur bedingt durch die Bildung des positiven Jons, das negative Jon übt auf die Leitungsfähigkeit keinen direc- ten Einfluss aus. 6* 44 В. Lenz, Die eben ausgesprochenen Sätze haben nur für sehr verdünnte Lösungen Gültigkeit, sie scheinen keine Anwendung für stärkere Concentrationsgrade zu finden. Alle Curven zeigen nämlich die gemeinsame Figenschaft, sich immer mehr und mehr von einander zu entfernen je höher die Concentration der Lösung wird. Diese Abweichungen sind nicht etwa zufälligen Fehlern zuzuschreiben, sondern sind in der Natur der Erscheinung begründet. Man sieht dies aus der Régelmässigkeit, mit welcher das Auseinandergehen der Curven er- folgt, dann aus der Allgemeinheit der Erscheinung für die Verbindungen der andern Ra- dicale und schliesslich sind die Differenzen auch beträchtlich grösser als die Beobachtungs- fehler. | SE Не Sucht man nach dem Grunde, warum bei stärkerer Concentration die Leitungsfähig- keiten weiter von einander abweichen als für schwache Lösungen, so muss zuerst constatirt werden, dass die Abweichungen in keiner offenbaren Beziehung stehen weder zum Atom- gewicht der Säure, noch zu ihrem Atomvolumen, noch endlich zu ihrem Aggregatzustande, indem z. В. die zwei Verbindungen, welche negative Jonen in Gasform geben, wie Chlor- kali und Kohlensaures Salz die äussersten Leitungsfhäigkeiten zeigen, erstere Verbindung die grösste, letztere die geringste. Die wahrscheinlichste Annahme, die man zur Erklärung der zunehmenden Verschiedenheit der Leitungsfähigktiten machen kann, besteht darin, dass die Verschiedenheit bedingt wird durch die mit der Concentration für verschiedene Lö- sungen in ungleichem Maasse zunehmenden Reibungswiderstände, welche die positiven Jonen bei ihrer Bewegung erfahren, also wiederum in causalem Zusammenhage steht mit der Zähflüssigkeit der Lösung. Diese Annahme wird durch das vorliegende Beobachtungs- material über Fluidität von Lösungen unterstützt. So hat Poiseuille'*) für die von mir untersuchten Salze des Kali gefunden, dass Chlorkali die grösste und kohlensaures Kali die | geringste Fluidität besitzt, während nach ihm die Fluiditäten des schwefelsauren und salpeter- | sauren Kali zwischen den beiden ersten stehen und zwar das salpetersaure Salz näher zum Chlorkali, das schwefelsaure hingegen näher zum kohlensauren. Diese Resultate Poiseuille’s habe ich vollkommen bestätigt gefunden. Gruppirt man demnach die Kalisalze einerseits. nach zunehmender Leitungsfähigkeit und andererseits nach ihrer Fluidität, so wird in bei- den Gruppen die Reihe der Salze dieselbe.Ich stehe daher nicht an die bei stärkeren Con- centrationen sich bemerklich machende Verschiedenheit der aequivalenten Leitungsfähig- keiten der Lösungen den Widerständen zuzuschreiben, welche die positiven Jonen bei ihrer Bewegung in der Lösung erfahren, so dass das Leitungsvermögen in erster Instans durch die sich bei der Electrolye bildenden Jonen bedingt wird, wobei die negativen Jonen auf das Leitungsvermögen ganz ohne Einfluss sind, die Stärke der Lösung aber auf die Lei- tungsfähigkeit insoferne von Einfluss ist, als hierdurch die Bewegungshindernisse für die positiven Jonen bedingt werden. Genau zu denselben Schlussfolgerungen, zu welchen die Untersuchungen über das 14) Annales de chimie et de physique 38. T. XXI, pag. 76. WIDERSTAND VON А, Na, Am und H VERDINDUNGEN. 45 Leitungsvermögen der Kalisalze geführt haben, führen auch die des Natriums und des Ammons, für welche die Leitungsfähigkeiten in den nebenstehenden zwei Zeichnungen dar- gestellt sind. Wiederum steht die Linie des Aetznatrons weit ab von den der übrigen Free EE pe EE | nn 5 do 2 dee Salze, unter welchen die Curve des Chlornatriums obenan steht, dann die des salpetersauren Salzes und dann die übrigen folgen. Auch in der Gruppe der Ammoniumverbindungen ist die Reihenfolge der Salze in Bezug auf ihre Leitungsfähigkeit dieselbe, hier ist indessen zu bemerken, dass die Curve für Ammoniak, die also dem Aetzkali und Aetznatron zu ent- sprechen hätte, beträchtlich niedriger zu rücken wäre als für die übrigen Ammonium- verbindungen, indem bekanntlich Ammoniak ein sehr schlechter Leiter ist. Hierauf hat schon Kohlrausch aufmerksam gemacht und darauf hin die sehr wahrscheinliche Vor- aussetzung gemacht, dass die Constitution des wässrigen Ammoniaks wohl nicht analog den Hydroxyden des Kaliums und Natriums anzusehen ist. Wenden wir uns nun schliesslich, indem wir die sauren Salze einem späteren Abschnitte überweisen, zu den Curven für die Wasserstoffsäuren, so sehen wir, dass auch hier im Allgemeinen die Stellung der Säuren dieselbe ist, wie in den früher betrachteten Verbin- dungen, doch gehen die Curven so weit auseinander, dass von einer Gleichheit der Lei- tungsfähigkeiten im Allgemeinen gar nicht die Rede sein kann. Vollkommen gleiche Leitungsfähigkeiten besitzen die Salzsäure und die Salpetersäure, dann bei sehr starker Verdünnung wahrscheinlich auch Schwefelsäure und Chromsäure, deren Curven sich ziem- lich rasch nähern, aber doch von denen der Salpeter — und Salzsäure weit entfernt bleiben, 46 BR PS HOL AR} D... 55 6 Ferse Aber wieder ganz anders verhält sich die Oxalsäure deren Leitungsfähigkeit bei starker Ver- dünnung nur die Hälfte derjenigen der Schwefelsäure beträgt. Wodurch für die Wasserstoff- säuren so grosse Verschiedenheiten in den Leitungsfähigkeiten bedingt werden, ist bei der mangelhaften Kenntniss über den Vorgang der Electrolyse dieser Säure nicht zu entscheiden. Immerhin verdient hervorgehoben zu werden, dass die Fluidität der Oxalsäure sehr viel geringer ist als die der Schwefelsäre ©) und die der letzteren wieder beträchtlich geringer als der Salzsäure. Fasse ich die Betrachturgen über den Einfluss der negativen Jonen auf das Leitungs- vermögen zusammen, so gelange ich zu folgendem Satze: 2. Die negativen Jonen üben auf die aeqwivalente Leitungsfähigkeit verdünmter Lösungen der Salze des K,Na und Am keinen Einfluss aus. Oder mit andern Worten: Alle Lösungen verschiedener Salze einer und derselben Base haben nahezu gleiche aequivalente Leitungsfähig- keit, wenn sich bei der Electroyse dieselben positiven Jonen bilden und die Lösungen stark verdünnt sind. 15) Ein Zusatz von Oxalsäure zu Wasser verringert die Fluidität des Wassers nahezn 5 mal stärker als ein aequivalenter Zusatz von Schwefelsäure. WIDERSTAND VON А, Na, Am und H VERBINDUNGEN. 47 3. Einfluss des positiven Ions, des Kation. Um den Einfluss der Basen auf das aequivalente Leitungsvermögen bei den äussersten Verdünnungen der Lösungen zu bestimmen, habe ich die Interpolationsformeln benutzt, nach welchen die Leitungsfähigkeiten der Tabelle 39 berechnet wurden. Für die Chloride und die Nitrate galt die Formel: L=a(1— bp"). Nach dieser Gleichung streben die aequivalenten Leitungsfähigkeiten einem Grenzwerthe zu, dem sie schon in Lösungen von '/,, Aequivalent sehr nahe kommen, den sie aber erst bei unendlich kleinem p erreichen. Die Grösse dieses Grenzwerthes wird durch a ausgedrückt, welches, wie in Tabelle 39 zu sehen, dem Werthe von Z,, schon sehr nahe kommt. Für die andern Salze kann ein solcher Grenzwerth zwar nicht berechnet werden, doch lässt sich der Einfluss des positiver Jons auch aus den Lösungen von '/,, Aequivalent bestimmen, Für die Chloride und Nitrate habe ich nun folgende Werthe des Coëfficienten a gefunden: Für KO KNO, NaCl NaNO, AmC AmNO, a 35,4 35,2 30,8 29,6 : 36,4 35,3 Mittel 35,3 30,2 35,8 oder + 100 85,6 101,4 Ganz ähnliche Verhältnisse findet man auch bei der Vergleichung der Leitungsfähigkeiten für die einzelnen Salze dieser Radicale. So ergiebt sich das Mittel aus den Vergleichungen der Leitungsfähigkeiten von '/,, Aequivalentlösungen für die einzelnen entsprechenden Salze; K Na Am 100 85,4 98,1 Demnach beträgt die Leitungsfähigkeit die Natriumsalze etwa 85 Procent derjenigen der Kalisalze, welche ihrerseits gleiche Leitungsfähigkeit besitzen wie die Salze des Ammoniak. ) Eine ganz andere Leitungsfähigkeit als die übrigen Verbindungen des Kaliums und Natriums haben die Hydroxyde dieser Elemente. Bekanntlich giebt die Electrolyse dieser letzteren Verbindungen andere positive Jonen, indem an der Katode nur Wasserstoff aus- geschieden wird, während bei den Salzen ausser Wasserstoff sich auch noch die Hydroxyde bilden. Wegen der Bildung nur von Wasserstoff kann man erwarten, dass die Leitungs- fähigkeiten der Hydroxyde vielmehr sich den Wasserstoffsäuren anschliessen als den Salzen 16) Schon Kohlrausch ist zu demselben Schluss gelangt, nur sind bei ihm die Verhältnisszahlen andere: 100 — 61 — 100. Siehe Göttinger Nachrichten 1876, pag. 213. 48 R. Lenz, des Kali und Natron und dies findet auch in der That insoferne statt, als die Leitungs- fähigkeit dieser Verbindungen sich am nächsten der der Schwefelsäure anschliessen. Dass die Leitungsfähigkeiten des Aetzkali und Aetznatron einander nicht gleich sind, könnte von einer verschiedenen Zähflüssigkeit der Lösungen bedingt sein, die erfahrungs- mässig verschieden sind. Uebrigens nähern sich die Leitungsfähigkeiten der beiden Hydroxyde ganz merklich bei steigender Verdünnung der Lösung; bei !/, Aequivalent- lösung beträgt die Differenz zwischen ihnen 8,6, bei einer Lösung von '/, Aequivalent aber nur 5,7. Eine Beziehung zwischen Atomgewicht der een Jonen und ihren Leitungsfähig- keiten, wie ich sie in meiner früheren Arbeit über die Halloide glaubte gefunden zu haben, bestätigt sich nicht und muss wohl einem zufälligeu Zusammentreffen zugeschrieben werden, und dem Umstande, dass damals stärkere Lösungen untersucht wurden. 4. Die Leitungsfähigkeit der sauren Salze. Die Leitungsfähigkeit der sauren Salze ist in beifolgender Zeichnung dargestellt. Die Betrachtung der Curven für die Leitungsfähigkeit dieser Gruppe von Verbindungen Bee Fr 2 RS ЕЕоЕЕЕнЕнЕ Е WIDERSTAND VON K, Na, Am UND H VERBINDUNGEN. 49 führt zu Schlussfolgerungen, welche die aus den früheren Beobachtungen gezogenen Schlüsse in vollem Maasse bestätigen. Zuerst bemerkt man, dass in den sauren schwefelsauren, den halbgesättigten, Salzen des Ammoniac und Kali, der Charakter der beiden Radicale, wie er aus den früher untersuchten Salzen hervortrat, sich auch hier bewährt, insoferne als die Leitungsfähigkeit für diese beiden Salze eine beinahe vollständig gleiche ist. Dasselbe zeigen die beiden rothen chromsauren und die doppelt kohlensauren Salze dieser Radicale, wie man das aus der Tafel 39 ersieht; auf die Zeichnung habe ich die Salze des Ammoniac nicht auftragen können ohne die Anschaulichkeit wesentlich zu beeinträchtigen. Ferner wird man bemerken, dass die aequivalente Leitungsfähigkeit für das doppelte chromsaure Kali sehr nahezu gleich derjenigen des doppelt kohlensauren Kali ist, während beide beträcht- lich abweichen von der Leitungsfähigkeit des doppelt oxalsauren Kali. Während die gesättigten Salze der Basen gleiche aequivalente Leitungsfähigkeiten besitzen, zerfallen dagegen die der halbgesättigten Salze in 3 Gruppen, von denen die erste, die schwefelsauren Salze, eine die andern weit überragende Leitungsfähigkeit zeigt, die dritte hingegen eine beträchtlich geringere als die zweite Gruppe, welche von mehreren Salzen gleicher Leitungsfähigkeit gebildet wird. Diese Verschiedenheit in der Leitungs- fähigkeit findet jedoch ihre vollständige Erklärung in dem Vorgange der Electrolyse dieser Salze, so weit derselbe untersucht ist und steht in vollem Einklange nicht nur mit den oben gefundenen Schlüssen, sondern auch mit der Auffassung, welche man sich von der Form gebildet hat, in welcher diese Salze in der Lösung enthalten sind. Vergleicht man die Leitungsfähigkeit der halbgesättigten Salze mit derjenigen der gesättigten, so treten die Verschiedenheiten der drei Gruppen sehr deutlich hervor. Um diese Vergleichung übersichtlicher zu machen sind die chemischen Formeln der sauren Salze so gewählt, dass gleiche Aequivalente der Salze auch gleiche Aequivalente des Radicals, also des К, Na und Am, besitzen. So ist die Formel für das gesättigte schwefelsaure Kali К, SO, für das halbgesättigte X, 7,2 SO,. In aequivalenten Lösungen ist demnach im halbgesättigten Salz die doppelte Menge Säure enthalten gegen die Menge letzterer im gesättigten Salz. Da nun aber nach dem früheren die Säuren als negative Jonen keinen Einfluss auf das aequivalente Leitungsvermögen ausüben, so muss man erwarten für das gesättigte und halbgesättigte Salz die gleiche aequivalente Leitungsfähigkeit zu finden, sobald die positiven Jonen der Electrolyse für beide Salze dieselben sind. Dies findet nachweislich statt für die beiden chromsauren Verbindungen des Kali, für das gelbe und das rothe Salz und, wie man nach Analogie zu schliessen berechtigt ist, wohl auch für die entsprechenden Salze des Ammoniac. Dem entsprechend finden wir denn auch in der That, dass die aequivalente Leitungsfähig- keit beider chromsauren Salze des Kali und ebenso die des Ammoniac einander gleich sind. Die Electrolyse des doppelt kohlensauren Kali ist, so viel ich weiss, nicht beobachtet und untersucht worden, doch kann man wohl erwarten, dass beide kohlensauren Salze, das gesättigte wie das halbgesättigte, gleiche positive Jonen liefern. Ihr aequivalentes Leitungs- vermögen ist dassselbe. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 7 50 В. ем, Wie das auffallend geringe Leitungsvermögen des doppelt oxalsauren Kali zu erklären ist, kann aus Unkenntniss des Vorganges bei der Electrolyse dieses Salzes nicht gesagt werden. Wesentlich verschieden ist die Electrolyse der zwei schwefelsauren Verbindungen des Kali. Bekanntlich nimmt man an, dass das saure Salz in der Lösung nicht besteht, sondern in das gesättigte, einfach saure Salz und in freie Schwefelsäure zerfällt, so dass man es in diesem Falle mit einem Gemenge zweier Lösungen zu thun hat. Nach dem Gesetze der Stromverzweigung müsste man erwarten, dass die Leitungsfähigkeit desselben der Summe der Leitungsfähigkeiten der einzelnen Lösungen entspräche , ein wenig modifieirt durch Zähflüssigkeit der Lösung. Dass dem indessen nicht so ist, sieht man aus folgender Zusammenstellung: 1 1 1 1 1 Für Lösungen von я 3 Tr: = я Aequivalent Leitungsfähigkeit für X, SO, 23,5 25,7 27,8 29,7: 31,5 » 4,80), 985 56330. 268,32 79,17. 09,9 Summe 82,0, 89,3. 96,1 103,4 111,4 Leitungsfähigkeit Г. K,H,280, 63,6 70,5 783 87,4 97,7 Differenz 18,4. 18:8 317,8” 1716,02. 2397 Die Leitungsfähigkeit für das doppelt saure Salz ist demnach beträchtlich geringer als die Summe der Leitungsfähigkeiten für das einfach saure Salz und der Schwefelsäure zusammen. Es erklärt sich dieser Umstand vollkommen aus Berthelots!”) thermischen Untersuchungen über die Lösungen des halbgesättigten schwefelsauren Kalis, aus denen hervorgeht, dass dieses Salz nur theilweise zerfällt und zwar in um so bedeutenderer Menge, je mehr Wasser zur Lösung benutzt wird. Auch diese Anschauung findet in den Leitungswiderständen insoferne ihre Bestätigung, als die Differenzen zwischen Leitungs- fähigkeit des sauren Salzes und der Summe der Leitungsfähigkeiten des einfachen Salzes und der Schwefelsäure mit zunehmender Verdünnung der Lösung abnehmen. Eine Lösung des doppelt schwefelsauren Salzes des Kali und ebenso des Ammoniac ist demnach zu betrachten als ein Gemenge von drei Lösungen, von freier Schwefelsäure, von einfach schwefelsaurem und von doppelt schwefelsaurem Salz. Indem ich hiermit gegenwärtige Untersuchung abschliesse, fasse ich die wesentlichen Resultate derselben, wie auch meiner füher publieirten Abhandlung über die Widerstände der Halloidverbindungen, in folgende Sätze zusammen. 17) Annales de chimie et de physique, 4 serie, t. 80, pag. 436. WIDERSTAND VON А, Na, Am uND H VERBINDUNGEN. 51 1. Die Leitungsfähigkeiten der Lösungen eines und desselben Salzes von verschiedener Concentration sind dem Salzgehalte der Lösungen nicht proportional, selbst bei sehr stark verdünnten Lösungen wachsen ihre Leitungsfähigkeiten langsamer als die Concentrationen. 2. Die aequivalente Leitungsfähigkeit ist bedingt durch die Natur des sich bei der Electrolyse bildenden positiven Jons, wird aber modificirt durch die Reibung, welche das- selbe bei der Bewegung in der Lösung erfährt. 3. Das negative Jon ist ohne jeglichem Einfluss auf das electrische Leitungsver- mögen, daher | 4. haben alle Salze eines und desselben Radicales gleiche aequivalente Leitungsfähig- keiten, vorausgesetzt, das sie dieselben positiven Jonen geben. Die Unterschiede rühren von Reibungswiderständen her. Ich kann nicht umhin darauf aufmerksam zu machen, wie schwierig die beiden letzten Sätze nach der Anschauung zweier einen Leiter durchströmenden Electricitäten zu erklären sind, während sie zu Gunsten nur einer durchströmenden Electricität sprechen. Zum Schlusse komme ich nur einer angenehmen Pflicht nach, wenn ich hier meinem früheren Schüler N. Gutkowky meinen Dank ausspreche für die vielfache Hülfe, mit welcher er mich bei Bereitung der Chemikalien und bei der Analyse der Lösungen unter- stützt hat. va) 0 Ho CS a ое" И 2" D? Cl IE na az D er tu JE 1 hl ñ rent re] - À LL RD) 1 = A Ce L Rn ou RATE ра ( a Я 1 - ВТА = x . т = св 2 & N 5, Au; ы LA \ NÉ T AR 1573 \ : \ 1 < _ > » г г . . i » 0 р \ ` \ . ’ ” . x с ’ RTL Run a | р NE à Bd. ПТ. Üebör die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. Th.I. Lf. 1. Jakutischer BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibirischen Reis seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache beganı wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, Е die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der _ Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so acuh die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden; nach Umfang und Zahl 6 | der Tafeln normirten Preisen. d) Dr. A. Th. у. Middendorff’s Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während der Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranst altung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Verbindung mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B° in 4° (1847 — 1875). Ва. I. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von К. "| " Е. von Baer, Н. В. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, Е. | вы. | к. Mrk. | PA) Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, h.| | | | Peters. Mit 15 lith. Та. 1848. БУТ n.2748... 2m. ver Fa ‘ET | 5010 Bd. I. Th. II. Botanik. Lf, 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet = von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8 lithogr. Tafeln. IX u. 1905. ТЕ. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. von Е. J. Ruprecht. 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) 8. 193 — 435..,.. Lf. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musei Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, à fratribus Е. G. et G. G. Borszezow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 S........ Bd. П. Zoologie Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. E. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 5168. (Beinahe vergriffen.) Th. 3. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von Е Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.)....... Silber. | Reichsm. | «Text mitdeutscher Uebersetzung. L851M06GIS EE .. 2.2.2.0 RE Lf. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. S. LIV u. 97—397. Th. IT. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. Bearbeitet von A. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... ГЕ. 2. Orographie und Geognosie. 1860. S. 201—332. (Vergriffen.)..... ТЕ. 3. Klima. 1861. S. 333—523 u. XXV sono ee. ss... vs Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und ‘Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt | Sıbiriens. 1867.-8. 785—109 п. ХИ Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. $. 1095—1394......... ТЕ. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen nn 1875. S. 1395—1615. Mit 16 lith. Tafeln . ее еее er аа ie lat. a ве Here, fete MÉMOIRES або IMPERIAL DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, УГ SERIE. Томе XXVE, №4. STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER Г ABSORBTIONSSPECTRALANALISE VON ‚ Dr. В. Hasselber£g, Adjunet-Astronomen der Pulkowaer Hauptsternwarte. Avec 4 planches. _ (Présenté à l'Académie dans la Séance du 30 Mai 1878.) | x Sr.-PÉTERSBOURG, 1878. AR Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: а St.-Pötorshourg: . _ à Riga: : р à Leipzig: — М. Eggers et Cie, J. Issakof _М. N. Kymmel. M. Léopold Voss. Е et J. Glasounof. | t en. Prix: 1 ВЫ. = 3 Mark 30 Pfg. И г. MEMOIRES L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIH SERIE. Томе ХХУ N° 4. STUDIEN AUF DEM GEBIETE ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE Dr. В. Hasselberg, Adjunct-Astronomen der Pulkowaer Hauptsternwarte. Avec 4 planches. {Présenté à l’Académie dans la Séance du 30 Mai 1878.) —— Sr.-PÉTERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétershourg : à Riga: à Leipzig: M. Eggers et Cie, J. Issakof M. N. Kymmel. M. Leopold Voss. et J. Glasounof. RT Prix: 1 Rbl. = 3 Mark 30 Pfe. Septembre 1878. D № 2 x 4 2% А DE RS AURA AL AL LE N PE О * 2 Imprimé par ordre de V’Academie Imperiale des sciences. A С. Vesselofsky, Secrétaire perpétuel. \ x ; «о À Imprimerie de l'Académie Impériale des Sciences. dl (Vass.-Ostr., 9° ligne, № 12) — \ ” A RR, м И 0 ; у . 108 ДИ $ 1. Einleitung. Historische Notizen. Unter den vielen neueren Zweigen der physikalischen Forschung giebt es wenige, die in verhältnissmässig kurzer Zeit eine so erhebliche Entwickelung erfahren haben, wie die Spectralanalyse. Dies neue Gebiet der Optik, welches gegenwärtig beinahe als eine selbst- ständige Wissenschaft angesehen werden kann, ist nicht nur an sich ungemein rasch vor- geschritten, sondern es haben auch die Anwendungen der errungenen Resultate und Me- thoden auf fast alle Theile der Naturwissenschaft zu vielen vorher nicht geahnten Er. gebnissen geführt und neue Felder der Untersuchung eröffnet. Dessen ungeachtet giebt es jedoch manche Theile der Spectralanalyse, die noch sehr vernachlässigt erscheinen, und deren näheres Studium unumgänglich nothwendig ist. Dahin dürfte namentlich die Absorb- tionsspectralanalyse der farbigen Gase gerechnet werden. Ueberblickt man nämlich die spee- troskopische Literatur, so wird man zugestehn müssen, dass diesem Gegenstande nur ein un- bedeutender Theil derselben gewidmet ist, während die Emissionsspectralanalyse die Auf- merksamkeit der Forscher in weit höherem Grade in Anspruch genommen hat. In Abrede kann freilich nicht gestellt werden, dass dieser letztere Zweig in qualitativ analytischer Beziehung eine vorwiegende Wichtigkeit besitzt, aber andererseits dürfte der Absorbtions - spectralanalyse der Gase eben in dieser Hinsicht, ohne von ihrer optisch-theoretischen Be- deutung zu reden, kein geringfügiges Stimmrecht eingeräumt werden müssen. Erwägt man nun dabei, dass auf diesem Gebiete die älteren Untersuchungen häufig entweder mit un- genügenden instrumentellen Hülfsmitteln oder nach Methoden, die nunmehr als für den fraglichen Zweck wenig geeignet bezeichnet werden müssen, ausgeführt worden sind, so dürfte wohl die Wiederaufnahme einiger Untersuchungen nicht nur motivirt, sondern sogar geboten erscheinen. Ich habe deshalb die Absicht die Absorbtionsspectra einiger der in- teressantesten Gase und Dämpfe, nach den Wellenlängen ihrer Streifen — die einzig allgemeingültige Methode — einer möglichst genauen Revision zu unterwerfen. Ehe ich aber auf meinen Gegenstand näher eingehe, möchte vielleicht ein kurzgefasster Ueberblick dessen, was auf dem fraglichen Gebiete im Allgemeinen bereits festgestellt und beobachtet worden ist, am Platze sein, zumal ich dadurch bei den weiter unten über die einzelnen Gase anzuführenden Beobachtungen mich dabei nicht weiter aufzuhalten brauchen Mémoires de’lAcad. [mp. des sciences, VIIme Serie. 1 о Dr. В. HAssELBERG, werde. Geht man also in der Geschichte der Spectralanalyse zurück, so findet sich die erste Beobachtung derartiger Erscheinungen im Jahre 1832, wo das Absorbtionsspectrum der gasförmigen Untersalpetersäure von Brewster beobachtet wurde'). In den unmittelbar vorhergehenden Jahren hatte sich Brewster vielfach mit den absorbirenden Eigenschaften verschiedener farbiger Media beschäftigt, theils mit der Absicht dadurch ein Mittel zur Herstellung eines homogenen Lichtes zur Beleuchtung der Gegenstände unter dem Mikro- skope zu gewinnen, theils und hauptsächlich um die Eigenthümlichkeiten der Körperfarben näher kennen zu lernen, sowie auch «um ein allgemeines Prineip für chemische Analyse, wodurch einfache und zusammengesetzte Körper durch ihre Wirkung auf bestimmte Theile des Sonnenspectrums charakterisirt werden könnten» zu entdecken?). In den Spectral- erscheinungen des Schwefels und des Jods meinte damals Brewster für diese Ideen eine besondere Stütze gefunden zu haben, wogegen die Verhältnisse bei der Untersalpetersäure seine Hoffnungen nicht nur nicht begünstigten, sondern im Gegentheil ihm so eigenthüm- lich und fremdartig erschienen, dass er seine Enttäuschung in hohem Grade ausdrückte. In der That ist auch wirklich dies Spectrum bedeutend verwickelter als z. B. dasjenige des Joddampfs; dass aber für die Idee eine chemische Analyse auf die Absorbtionsspectra zu gründen, im ersteren Falle weniger als im letzteren eine Stütze gefunden wurde, scheint wohl nur darin seinen Grund haben zu können, dass Brewster beim Jodspectrum wenig oder kein Detail beobachtet hat. Es lässt sich aus seiner Abhandlung nicht übersehn, in welcher Weise er das Jodspectrum hergestellt hat; hätte er aber dasselbe, so wie das der Untersalpetersäure, direct mit dem Sonnenspectrum verglichen, so wäre ihm wahrscheinlich nicht der immerhin bedeutende Detailreichthum desselben entgangen, wie er in den letzten Jahren von Thalén beobachtet und beschrieben ist). Reichthum an Einzelnheiten in dem Spectrum eines Körpers kann aber wohl nur dann der Anwendung desselben als Erkennungsmittel hinderlich sein, wenn darüber genügende Untersuchungen fehlen. Die Untersuchungen Brewster’s über das Spectrum der Untersalpetersäure, welche im Laufe der Zeit vielfache Unterbrechungen erlitten hatten, gelangten erst viel später, um 1860, zur Oeffentlichkeit und zwar in Verbindung mit seinen aus- gedehnten, gemeinschaftlich mit Gladstone unternommenen Untersuchungen über das Sonnenspeetrum und das Absorbtionsspectrum der Erdatmosphäre®). Sie sind in ziemlich detaillirten Zeichnungen niedergelegt, da aber nur wenige directen Messungen mit- getheilt und auch nicht einmal eine Scale den Zeichnungen beigefügt ist, so lassen 1) Pogg. Ann. Bd. XX VIII. p. 385 u. XXXVII, р. 50, | hat. In der neuesten Zeit ist aber die Frage von neuem Edinb. Trans. Bd.XII, р. 519. wieder aufgenommen worden. Vergl. Pogg. Ann. Bd. 2) DieIdee die Absorbtionserscheinungen für qualita- | CLX, p. 177. tive Analysezu verwenden, liegt indiesen Wortenklar aus- 3) Thalen. Jodgasens Absorbtionsspectrum. Swenska gesprochen, obgleich andererseits bekanntlich diese Idee | Wet. Akad. Handlingar. Vol. 8, 1869. für die Praxis keine nennenswerthen Resultate geliefert 4) Phil. Trans. Vol. CL, 1860, p. 157. he hi an lan nee mn u de Ya ge ера STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 3 sich daraus die Wellenlängen der einzelnen Linien gar nicht, oder nur sehr mangelhaft er mitteln. Nichtsdestoweniger ist die betreffende Zeichnung Brewster’s, obgleich in vielen Beziehungen unbefriedigend, noch heute, soviel ich weiss, die vollständigste, die für dieses Gas existirt, denn die von W. A. Miller um 1845 publicirte ist damit nicht entfernt zu vergleichen. In einem nahezu gleichzeitig mit der Abhandlung Brewster’s erschienenen Aufsatze'), stellt zwar Weiss eine grosse auf directe Messungen begründete Zeichnung dieses Spectrums in Aussicht; dieselben sind aber meines Wissens nie publicirt. Brewster hatte für das eingehende Studium, welches er dem Spectrum der Untersalpeter- säure widmete, noch einen zweiten rein praktischen Grund. Er hatte nämlich bald gefunden, dass die Absorbtionslinien der Untersalpetersäure nicht nur in Bezug auf Schärfe, sondern vor Allem durch ihre feste Lage für praktisch-optische Untersuchungen den Fraunhofer’schen Linien des Sonnenspectrums an Brauchbarkeit durchaus nicht nachstanden, und da die letz- teren nicht immer dispönibel sind, so war seine Absicht durch genaue Untersuchung der ersteren einen für den praktischen Optiker immer zugänglichen Ersatz zu beschaffen. Gegen diese Ansicht Brewster’s tritt nun Weiss in dem obenerwähnten Aufsatze auf, indem er, auf Messungen der gegenseitigen Distanzen der Linien bei wechselnden Zuständen des Gases gestützt, die Ansicht vertheidigt, dass diese Distanzen variabel sind und dass demnach Brechungsindices, die mit Hilfe dieser Linien abgeleitet werden, höchstens als angenäherte aber nicht als den Bedürfnissen der Wissenschaft genügende angesehen werden können. Die Berechtigung dieses Einwurfs gegen Brewster ist schon von Moser in Zweifel gezogen und ich werde weiter unten sowohl für die Richtigkeit der Brewster’schen Ansicht, wie ich hoffe, genügende Belege anführen, als auch die Umstände hervorheben, auf welche die von Weiss beobachteten abweichenden Erscheinungen aller Wahrscheinlichkeit nach be- gründet sind. Bald nach der Entdeckung Brewster’s wurden analoge Erscheinungen an mehreren anderen farbigen Gasen und Dämpfen von Daniell und W. H. Miller?) beobachtet, so namentlich beim Brom, Jod, Chlor, Evchlorin und Indigo. Die Linien der beiden ersten Dämpfe fand Miller identisch und in gleichen Abständen vertheilt?), was freilich durch neuere Untersuchungen als Irrthum nachgewiesen worden ist, und beim Chlor konnte er allerdings nur eine allgemeine Absorbtion des violetten Theils des Spectrums consta- tiren. Das Unzutreffende dieser Ergebnisse hat man in der Unvollkommenheit seiner Appa- rate zu suchen; die Existenz derartiger Erscheinungen bei mehreren farbigen Gasen zuerst nachgewiesen zu haben, bleibt aber immerhin Miller’s Verdienst. Auf diesem Punct scheint darauf die Untersuchung stehen geblieben zu sein, bis im Jahre 1845 W. A. Miller‘) die Frage im Zusammenhange mit seinen Untersuchungen über die Spectra der 1) Wien. Sitz. Ber. Math.-phys. Cl. Bd. ХТИИ, p. 208. 4) Росс. Ann. Ва. LXIX, р. 404. Phil. Мао. (3), Ва, 2) Росс. Ann. Bd. XXVIII, р. 386. XXVIL р. 81. 3) Росс. Ann. Bd. XXXII, р, 128. 1* 4 Dr. B. HASSELBERG, farbigen Flammen wieder aufnahm. Die Anzahl der untersuchten Stoffe wurde dabei be- deutend vermehrt und für die Spectra der interessantesten derselben wurden farbige Zeich- nungen entworfen, die indessen sehr unvollkommen sind, und nach Miller’s eigener Aus- sage auf keine besondere Genauigkeit Anspruch machen. Und anders konnte es natürlich nicht sein, da Miller zur Herstellung dieser Spectra als Lichtquelle nur das diffuse Tageslicht benutzte. Die Hauptergebnisse seiner Untersuchungen stellt Miller im Anfange seiner Ab- handlung summarisch zusammen, und obwohl darin verschiedenes nachher modifieirt oder ergänzt worden ist, so finden sich darunter doch manche interessante Angaben, die später Bestätigung gefunden haben. So z. B. findet Miller, dass bisweilen verschiedene Oxyda- tionsstufen eines und desselben Gases, z. B. des Chlors, dieselben Spectralstreifen dar- bieten, ein Resultat, das in neuerer Zeit von Gernez!) bestätigt, aber, wie es scheint, als etwas neues, vorher unbekanntes dargestellt ist. Beim Chlor dagegen findet W. A. Miller, gleich wie W. H. Miller und Daniell, keine Linien, desgleichen auch nicht bei dem tief- farbigen Wolframchlorid. Diese Angabe, die durch spätere Untersuchungen von Robiquet?) bestätigt wurde und in mehreren Arbeiten 3), welche diese Fragen behandeln, wiederholt wird, ist schon längst durch Morren“), wenigstens was das Chlor betrifft, widerlegt worden, indem es ihm durch Anwendung kräftigerer Apparate gelang bei diesem Gase mehrere Linien im grünen Theil des Spectrums nachzuweisen. Dasselbe wird ohne Zweifel bei an- deren farbigen Gasen, in Bezug auf welche es bis jetzt nicht gelungen ist etwas ähnliches festzustellen, der Fall sein, denn da die Farbe gerade in der Absorbtion begründet ist, und bei allen bis jetzt gefundenen und genügend untersuchten Absorbtionsspectra dieser Art die Absorbtion eine elective ist, so hat man wohl nach Analogie das Recht bei den noch nicht genauer untersuchten Fällen dasselbe zu erwarten. Dass auch die unter gewöhnlichen Umständen farblosen Gase Spectra geben müssen, wenn es nur gelingt die Versuche in genügend grosser Scale anzustellen, scheint wohl auch nicht unwahrscheinlich zu sein, da wir in der Erdatmosphäre das Beispiel einer Mischung derartiger Gase und Dämpfe vor uns haben, die in dieser Beziehung sehr energisch wirkt. Muss man auch dabei nach Jansen’s Untersuchungen den Haupttheil dieser Absorbtion einem verhältnissmässig untergeordneten Bestandtheil der Mischung — dem Wasserdampfe — zuschreiben, so lassen sich doch nicht alle Streifen dieses Spectrums auf denselben zurückführen, sondern es mögen wohl einige unter ihnen ihre Entstehung den übrigen Elementen der Mischung verdanken. Dies ist auch nach Angström 5) mit den starken bei A, В und « gelegenen Linien der Fall, die bei grosser Kälte, wenn alle übrigen atmosphärischen Linien beinahe verschwinden, gleich deutlich, ja sogar noch deutlicher hervortreten und deshalb von ihm 1) ©. R. Tome LXXIV, p. 804. 4) Pogg. Ann. Bd. CXXX VII, р. 165. 2) С. В. Tome XLIX, р. 606. 5) Ängström: Recherches sur le Spectre solaire. 3) Vergl. «Roscoe. Die Spectralanalyse». Deutsche | Upsal., 1868, p. 38. Ausg. von Schorlemmer, 1870, p 119. STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 5 als aller Wahrscheinlichkeit nach dem geringen Gehalt der Luft an Kohlensäure oder an- deren fremden Gasen zugeschrieben werden. Alle bis jetzt erwähnten Untersuchungen über die Absorbtionsspectra der Gase sind in der Beziehung einander ähnlich, dass die Beobachtungen stets in willkürlichen Scalen gegeben sind. Ueber das Unvortheilhafte dieser Beobachtungsmethode dürfte wohl nunmehr unter den Spectroskopisten kaum irgend eine Meinungsverschiedenheit existiren, denn nicht nur ist die Vergleichung derartiger Angaben unter einander gewöhnlich mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft, sondern es verlieren auch an sich gute Beobachtungen dadurch häufig vielan Werth. Was dabei die Schwierigkeit noch vermehrt, ist, dass man nur selten Angaben antrifft, durch welche die Zahlenwerthe des einen Beobachters auch nur angenähert auf diejenigen eines Anderen zurückgeführt werden können, und die von Zeit zu Zeit auf- tauchenden Vorschläge zur Herstellung vergleichbarer Spectralscalen können nur in sehr beschränktem Maasse dieser Verwirrung abhelfen. Günstiger stellt sich zwar die Sachlage in denjenigen Fällen, wo die Minimalablenkungen der Linien sowie die Constanten des Prismas angegeben werden, wo also ein Uebergang auf Brechungsindices ermöglicht ist; aber auch dies ist ungenügend, da die fraglichen Constanten nur für gewisse Temperaturverhältnisse, die weiter nicht controllirt werden können, ihre Gültigkeit bewahren. Kommt nun gar die noch willkürlichere und gewöhnlich ohne jede rationelle Begründung gewählte Namen- und Buchstabenbezeichnung der mehr oder weniger charakteristischen Linien ') hinzu, so wird man die Schwierigkeit der Identification der Spectrallinien gewiss nicht unterschätzen, zumal das Spectrum eines und desselben Körpers unter verschiedenen Herstellungsbedin- gungen bekanntlich ein sehr verschiedenes Aussehen annehmen kann. Dies gilt vorzugs- weise für die Absorbtionsspeetra der Gase und macht das Wiedererkennen der einzelnen Linien auch nach den besten Zeichnungen nicht immer leicht. Das einzige Mittel um über alle diese Schwierigkeiten hinwegzukommen kann offenbar nur darin gesucht werden, dass für die Bezeichnung der Spectrallinien eine andere Grundlage als die bisherige von den Eigenthümlichkeiten der einzelnen Instrumente abhängige gewählt wird, und zwar eine, die auf die specifischen Eigenschaften des Lichts selbst begründet ist. Glücklicherweise ist dabei jede Willkür ausgeschlossen, da bei allem Wechsel der Lichterscheinungen nur eins, nämlich die Wellenlänge im leeren Raum unveränderlich ist; ordnet man also die Spectrallinien nach dieser Constante, so ist in der That den Beobachtungen soviel Allgemeingültigkeit gegeben, wie es überhaupt möglich ist. Die in den letzten Jahren von Ditscheiner, van der Willigen, Mascart und namentlich Aneström ausgeführten ab- soluten Wellenlängenbestimmungen der Fraunhofer’schen Linien des Sonnenspectrums liefern in vollständig genügendem Maasse die dazu erforderliche Grundlage. Die erste Verwendung 1) Die hierdurch entstehende Confusion ist schon | Stjerner i Henseende til deres spektralanalytiske Egen- früher oft Gegenstand von Bemerkungen gewesen. skaber. Kjgbenhavn, 1872, p. 3 Vergl.: d’Arrest. Undersggelser over de nebulose 6 Dr. В. HASSELBERG, auf dem Gebiete der Absorbtionsspectra der Gase, die davon gemacht worden ist und die zugleich als der hauptsächlichste Fortschritt unserer Kenntnisse in diesem Theil der Spectralanalyse in neuerer Zeit bezeichnet werden kann, ist die oben erwähnte Abhandlung Thalén’s über das Absorbtionsspectrum des Jods. In der letzten Zeit kommt noch die Bestimmung der Wellenlängen der Hauptstreifen des Broms durch Moser') hinzu; von den vielen anderen Absorbtionsspectren aber, über welche ältere Beobachtungen vorliegen, sind keine bis jetzt in dieser Richtung untersucht worden. Einen Beitrag zur Ausfüllung dieser Lücke in der spectroscopischen Literatur zu liefern, ist der Zweck der folgenden Beobachtungen. ’ S 2. Instrumente und Beobachtungsmethode. Bei meinen Beobachtungen habe ich ein Spectroscop benutzt, welches nach Zöllner’s Angaben von Merz in München construirt und hauptsächlich zur Beobachtung der Sonnen- protuberanzen bestimmt ist. Diesem Zwecke entsprechend ist auch die Dispersion, durch drei Prismensätze à vision directe, eine recht bedeutende. In dem damit erzeugten Sonnenspectrum wird man, wenigstens bei guter Luft, kaum eine einzige Linie der Ang- ström’schen Tafeln vermissen und in Bezug auf Schärfe und Klarheit bleibt nur wenig zu wünschen übrig. Dies alles gilt jedoch nur für die zwischen P und С liegenden Theile des Spectrums; die beiden Endregionen desselben sind theils wegen Lichtschwäche, theils wegen einer grossen Menge diffusen Lichts, womit das Gesichtsfeld erhellt ist, zur Beobachtung un- brauchbar. Dass aber diese letztere Ursache hier eine bedeutende Rolle spielt, habe ich, wenigstens was das rothe Ende betrifft, direct beobachten können, denn als ich einmal das Sonnenlicht durch eine mächtige Schicht Untersalpetersäure gehen liess, ehe es auf den Spalt fiel, konnte ich in dem jetzt nur auf den rothen Theil reducirten Spectrum die dicken Absorbtionsstreifen sogar jenseits A ins Ultraroth hinein verfolgen. Dieser Mangel des Instruments hat zum grössten Theil darin seinen Grund, dass die Prismensätze auf ihren matten Seiten nicht geschwärzt sind; da sie aber in den Fassungen fest eingekittet sind und sich deshalb nur schwer herausnehmen lassen, so habe ich bis jetzt darin keine Verbesserung vorgenommen. Das ganze System der Prismensätze ist an seinem einen Ende durch zwei Zapfen mit dem Collimatorfernrohre verbunden und zwar drehbar um eine auf die Brechungsebene senkrechte Achse. Die verschiedenen Stellungen lassen sich an einem mit dem Collimator- rohre fest verbundenen Gradbogen mit Hülfe eines mit dem Prismensysteme verbundenen 1) Pogg. Ann. CLX, р. 188. STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. ri Index ablesen, und die Bewegung wird durch eine in diesen Gradbogen eingreifende Schraube bewirkt. Dadurch kann der Einfallswinkel der Strahlen auf das erste Prisma innerhalb gewisser Grenzen beliebig verändert und somit jeder einzelne Spectralbezirk möglichst scharf erhalten werden. Diese Schraube werde ich zum Unterschied von der eigentlichen Mikrometerschraube Schraube I nennen. Das andere Ende des Prismensystems trägt seinerseits, auch um eine der früheren parallele Achse drehbar, das Beobachtungs- fernrohr, dessen Bewegungen durch eine in einen zweiten Gradbogen eingreifende Mikro- meterschraube regulirt werden. Die Trommel dieser Schraube ist in 100 Theile getheilt. Beide Fernröhre haben beiläufig dieselbe Brennweite von etwa 11,5 Centim. und die freie Oeffnung ihrer Objective beträgt 17 mm. _ Zum Einstellen auf die Spectrallinien habe ich im Brennpunkte des Beobachtungsfern- rohrs eine bis in das halbe Gesichtsfeld reichende feine Glasspitze angebracht. Die Ver- wendung zweier parallelen Fäden oder eines Fadenkreuzes ist bei diesen Beobachtungen durchaus unbefriedigend, denn sobald die Fäden der zu messenden Linie genähert werden verschwindet sie gewöhnlich für die Auffassung, wenn sie fein ist. Mit einer feinen Glas- spitze dagegen lässt sich die Einstellung auch der schwächsten Linien leicht und sicher bewerkstelligen, da dadurch nur die eine Hälfte der Linien verdeckt wird. Bei meinen Beobachtungen überschreitet der wahrscheinliche Fehler einer Einstellung im Allgemeinen nicht 0,05 Trommeltheile, was in Wellenlängen ausgedrückt höchstens 0,00000002 mm. beträgt. Dies erreicht schon die Genauigkeitsgrenze der feinsten Spectralbeobachtungen. Das Instrument war während der ganzen Beobachtungszeit auf einem schweren guss- eisernen Dreifuss auf einem soliden Tische in der Richtung des von einem Heliostaten- spiegel ins dunkle Beobachtungszimmer einfallenden Strahlenbündels aufgestellt und die Lichtstrahlen wurden, um grössere Lichtstärke zu gewinnen, durch eine Cylinderlinse zu einer scharfen Brennlinie auf dem Spalt vereinigt. Zwischen dieser unmittelbar vor dem Spalt befestigten Linse und dem Heliostaten wurde das zur Aufnahme des zu untersuchenden Gases besimmte, an den Enden mit plangeschliffenen Deckgläsern versehene Glasrohr so aufgestellt, dass die Sonnenstrahlen, ehe sie die Linse erreichten, dies Rohr passiren mussten. Durch diese Anordnung erhält man die Absorbtionslinien des Gases mit den Fraunhofer’schen Linien des Sonnenspectrums vermischt, und die Beobachtung der ersteren geschieht in der Weise, dass ihre Lage in Bezug auf naheliegende Sonnenlinien mittelst der Mikrometerschraube bestimmt wird. Um dabei die Linien des Gases sicher von denjenigen der Sonne unterscheiden zu können, wurde nach Einstellung einer Linie die absorbirende Gassäule entfernt und somit entschieden, ob die fragliche Linie im reinen Sonnenspectrum vorkäme oder nicht. Um dies Entfernen des Glasrohrs bequem bewerkstelligen zu können, hatte ich folgende Einrichtung getroffen. Das Rohr war auf zwei sich nach oben gabel- förmig erweiternden Holzstützen befestigt, welche, durch eine Holzleiste zu einem einzigen System verbunden, um zwei in dem Tisch befestigten Charniere gedreht werden konnten und zwar um eine Achse, die der Längerichtung des Rohrs parallel war. Eine mit dem 8 Dr. В. HASSELBERG, Apparat verbundene, bis zum Beobachter reichende Schnur ermöglichte dem Letzteren, ohne das Auge vom Oculare zu entfernen, das Rohr etwas seitwärts, parallel mit sich selbst zu verschieben und somit den Sonnenstrahlen einen ungehinderten Weg ins Spectro- skop zu eröffnen. Nachher konnte das Absorbtionsrohr ebenso bequem wieder in die alte Stellung zurückgebracht werden. In dieser Weise ist es leicht, jede einzelne Linie des Gasspectrums von denjenigen der Sonne sicher zu trennen; nur im Falle einer voll- kommenen Coincidenz könnte gelegentlich etwas Zweifel entstehn, aber auch dann hat man in anderen Merkmalen, z. B. in der vermehrten Schwärze der Linie u. s. w., jedenfalls die Mittel um zu erkennen, ob an fraglicher Stelle eine Absorbtionslinie existirt oder nicht !). . Bei den Beobachtungen wurden im Allgemeinen zwei Absorbtionsröhren benutzt von resp, 1,18 Met. und 0,75 Met. Länge und 30 mm. Durchmesser. Das letztere Rohr habe ich als das bequemere vorzugsweise verwendet, da in den meisten Fällen eine Gassäule von dieser Länge vollkommen ausreicht. Nur um das Spectrum der Untersalpetersäure beim höchsten Grad der Absorbtion zu studiren, habe ich auch ein Rohr von 2,5 Meter in Anwendung gebracht. Die Röhren waren mit drei kleinen Seitenröhrchen versehen, von welchen zwei zum Ein- und Auslassen des Gases und das dritte zur gelegentlichen Verbindung mit einem Gasometer oder Manometer diente. Oben wurde gesagt, dass, um die verschiedenen Spectralregionen scharf sehn zu können, der Einfallswinkel auf das erste Prisma durch Drehung der Schraube I verändert werden musste. Dadurch wird aber die Dispersion für jede dieser Stellungen eine andere und folglich müssen die Werthe der Mikrometertheile für die Reduction auf Wellenlängen in jedem Falle einem besonderen Gesetze folgen. Man muss also für diese Factoren ebenso viele Tafeln construiren als Bezirke, in welche das Spectrum getheilt worden, vorhanden sind. Für meine Beobachtungen habe ich vier solche Abtheilungen gebildet, nämlich’): Abth. A. Schraube I auf 0,0 eingestellt. Von B bis D. АХ » » » 3,0 » D) LD ND: D NC » » » 7,0 » » Ф » À— 4600. DET) » » » 10,0 » » À — 4600 — G. In jeder dieser Abtheilungen wurde eine Anzahl (von B bis G im Ganzen 130) Sonnenlinien gemessen und die Differenzen der Mikrometerablesungen wurden mit den ent- 1) Schon Brewster erkannte, dass bisweilen sehr 3) Die Wellenlängen sind hier und überall weiter in schwache Sonnenlinien durch Coincidenz mit schwachen | Einheiten der siebenten Stelle gegeben, die Zahlen Gaslinien an Stärke zunehmen und leichter sichtbar wer- | drücken also Zehn-milliontel des Millimeters aus den. Vergl. а. а. О. Edinburg, Trans. XII, р. 527. ’ STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 9 sprechenden, Angström’s Tafeln entnommenen, Wellenlängendifferenzen verglichen. Das Verhältniss der letzteren zu den ersteren giebt dann den für die in der Mitte liegende Wellenlänge geltenden Reductionsfactor. Um nun diese Factoren möglichst sicher zu haben, wurden einerseits alle gewählten Linien zweimal gemessen und bei jeder Messung zweimal eingestellt; andererseits wurden die gewonnenen Factoren noch graphisch interpolirt, um die kleinen, noch übrigen, von der Biegung des Spectroscops oder anderen Ursachen herrührenden Ungleichförmigkeiten im Verlaufe derselben auszugleichen. Die da- durch erhaltenen Reductionstafeln, obgleich für den hier vorliegenden Zweck genügend, haben mich jedoch nicht ganz befriedigt, indem nichtsdestoweniger hie und da einige Dis- continuitäten nachgeblieben waren, deren Realität mir desshalb fraglich erschien, weil, wegen der unverrückten Lage der Prismen für die einzelnen Spectralgebiete, die Curven, welche die Abhängigkeit der Mikrometerangaben von den Wellenlängen dar- stellen, nothwendiger Weise continuirlich sind. Ich habe desshalb versucht diesen Zu- sammenhang durch Functionen von der Form: {= a + бА-н с? auszudrücken und die Constanten a, b, c, nach der Methode der kleinsten Quadrate zu be- rechnen. Dadurch gewinnt man zugleich eine Vorstellung von der Sicherheit, sowohl der Factoren f selbst, als auch der mit ihrer Hülfe abgeleiteten Wellenlängen, in- soweit sie von diesen Factoren abhängen. Bei dieser Rechnung habe ich auch einige später zur Controllirung des unveränderten Zustandes des Instruments abgeleitete Factoren hinzu- gezogen, aber nur mit halbem Gewicht, weil sie auf nur einer Messung beruhten. In dieser Weise bin ich zu den folgenden Ausdrücken gelangt: Abth. А. f= + 3,12 -+[9,2971,] + [7;4914]%? =ee0;0 » В. = -+ 4,47 +-[9,4249, [à + [7,4944] №? — = 0.05 RO, f= — 11,12 -+ [9,5616]% + [7,3729,]%° P= + 0,02 DD), [= + 31,90 + [0,1807,]% +[8,2601]X° 0 —=50,03 wo р den wahrscheinlichen Fehler eines einzelnen f bedeutet, die À in Einheiten der fünften und die f in Einheiten der siebenten Stelle ausgedrückt sind. Nach diesen Formeln sind die folgenden Reductionstafeln berechnet: Mémoires de l'Acad. Гир. des sciences. УПше Serie. [59] 10 Dr. B. HASSELBERG, Abtheilung A | Abtheilung B Abtheilung C Abtheilung D À f À | fi À | f À | Л | 69,0 4,20 59,0 2,44 51,0 1,33 47,0 0,85 68,5 4,09 58,5 2,35 50,5 1,27 46,5 0.77 68,0 3,97 58,0 2,26 50,0 1,20 46,0 0,68 67,5 3,87 57,5 2,16 49,5 1,14 45,5 0,61 67,0 3,76 57,0 2,08 49,0 1,06 45,0 0,54 66,5 3,65 56,5 1,98 48,5 1,00 44,5 0,48 66,0 3,54 56,0 1,90 48,0 0,93 44,0 0,44 65,5 3,43 55,5 1,81 47,5 0,87 43,5 0,39 65,0 3,34 55,0 1,73 47,0 0,80 43,0 0,36 64,5 3,24 54,5 1,64 46,5 0,72 64,0 3,13 54,0 1,57 46,0 0,66 63,5 3,03 53,5 1,47 45,5 0,57 63,0 2,94 53,0 1,41 45,0 0,50 62,5 2,84 52,5 1,34 62,0 2,75 52,0 1,26 61,5 2,65 51,5 1,19 61,0 2,56 51,0 115 60,5 9.48 60,0 2,38 59,5 2,30 59,0 2,22 58,5 2,13 58,0 2,05 57,5 1,97 57,0 1,89 56,5 1,82 56,0 17% Um nun an einigen Beispielen zu zeigen, wie genau die Wellenlänge einer unbekann- ten Linie durch mikrometrische Verbindung mit naheliegenden Sonnenlinien und durch Hülfe der obigen Tafel sich berechnen lässt, will ich aus meinen Messungen der Sonnen- linien einige Gruppen auswählen, und in jeder eine Linie als unbekannt betrachten um ihre berechnete Wellenlänge mit Angstrôm’s Messung zu vergleichen: Beispiel 1. Abtheilung À. Mikr. Diff. À en in 13 3812423100 (60H 1354 ne = Für‘ 101.0: 7 — 2,000 9 53 N аа 2 2907 И 6077,5 53 f— 24,4, =61049 6101,8 Angstr. 6101,7 STUDIEN AUF DEM (GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 11 Beispiel 2. Abtheilung B. Mikr. Diff. à 11,2000 5454,7 el ee 3696 10,89 54288 10,89 f—17,8 5446,6 5446,2 Angstr. 5446,0 Beispiel 3. Abtheilung С. > 16,76 En 16,76 f=16,9 %=4860,5 ODE CVS Für = 48,6: f—1,01; Pa = Es er 2980 °”” 4854,8 el N DIN 4860,6 Ängstr. 4860,6 Diese beinahe absolute Uebereinstimmung zeugt genügend für die Zuverlässigkeit der obigen Tafel und für den vorliegenden Zweck ist es demnach vollständig genügend die Spectrallinien der Absorbtionsspectra mit nur einer Sonnenlinie zu verbinden. Mit Rück- sicht aber auf den wahrscheinlichen Fehler der Reductionsfactoren ist, wenn man den Be- stimmungen möglichst grosse Schärfe verleihen will, die Wahl möglichst naheliegender Sonnenlinien jedenfalls zu empfehlen, eine Anforderung, deren Erfüllung keine Schwierig- keiten entgegenstehn. | Bei der Beobachtung der Absorbtionsspectra wurden die Linien gleich wie bei den- jenigen des Sonnenspectrums stets zweimal eingestellt und für die einzelnen Spectra zwei von einander ganz unabhängige Messungsreihen angestellt. Die im Allgemeinen sehr gute Uebereinstimmung der in dieser Weise erhaltenen Werthe wird aus den weiter unten fol- senden Wellenlängentafeln deutlich hervorgehen. Die Anwendung einer Reductionstafel, wie die oben ermittelte, setzt natürlich voraus, dass das Instrument längere Zeit hindurch unverändert bleibt. Um über diesen Punct Ge- wissheit zu erlangen, leitete ich nach Verlauf einiger Monate durch erneuerte Messung der Hauptlinien des Sonnenspectrums neue Factoren ab und fand sie in der That innerhalb der Grenzen der wahrscheinlichen Fehler mit den älteren Bestimmungen übereinstimmend. Ich glaube deshalb auf die Unveränderlichkeit meines Spectroscops mich verlassen zu können. Es giebt aber noch eine andere Methode in dieser Beziehung das Instrument zu controlliren. Statt nämlich die Wellenlängen unbekannter Linien aus den Mikrometer- ablesungen und der Reductionstafel zu berechnen, kann man sie auch graphisch mit derselben Genauigkeit ableiten, falls die Sonnenlinien, auf welche sie bezogen sind, ein- ander nahe genug liegen, um das dazwischen eingeschlossene Stück der Reductionscurve als eine gerade Linie betrachten zu können. In diesem immer zu ermöglichenden Falle hat man nur die Mikrometerangaben als Abseissen anzunehmen, um auf den entsprechenden 2* 12 Dr. В. HASSELBERG, Ordinaten die gesuchten Wellenlängen direct ablesen zu können. Die auf diesem Wege er- haltenen Wellenlängen, welche offenbar von den mit der Zeit möglicherweise eintretenden Veränderungen des Spectroscops unabhängig sind, müssen nun innerhalb der dem wahr- scheinlichen Fehler der Reductionsfactoren entsprechenden Unsicherheitsgrenzen mit den aus jenen berechneten übereinstimmen, falls das Spectroscop als unverändert angesehen werden soll. Diese Methode sich von dem unveränderten Zustande des Instruments zu überzeugen, ist bei weitem leichter und einfacher als die Ableitung neuer Factoren, und ich habe sie desshalb im Laufe meiner Beobachtungen ab und zu in Anwendung gebracht. Als erläuterndes Beispiel- füge ich einige nach beiden Methoden abgeleitete Wellenlängen aus dem Absorbtionsspectrum des Broms bei: Brom. Wellenlänge А а } Mikr. 10 I om | | Graph. | Berechn. 14 | © |11,5805 |5475,9 Br.| 6750 5460,3 | 5460,2 | + 0,1 Br.| 6970 5456,8 | 5456,8 | 0,0 © | 7110 54545. Br.| 7285 | 5451,8 | 5451,7 | +01 18 | © |12,2410 5370,5 | 4110 5345,0 | 5345,6 | — 0,6 al 4575 5338,2 | 5339,0 | — 0,8 ] 4790 53351 | 58364 | — 1,0 | 5100 5330,7 | 5331,4 | — 0,7 © | 5325 |5397,3 Die Abweichungen А» lassen sich, wie man sieht, vollkommen aus der möglichen Un- sicherheit der Reductionsfactoren erklären. Was den Einfluss der Temperatur betrifft, so findet man gleich, dass er bei dieser Beobachtungsmethode, was die Prismen betrifft, vollständig eliminirt ist, indem die da- durch bedingte Aenderung der Dispersion auf das Sonnenspectrum und auf das Absorb- tionsspectrum in gleicher Weise wirkt. Für die Schraube bleibt er freilich bestehn, hat aber einen so kleinen Werth, dass er ohne Bedenken vernachlässigt werden kann. Seien nämlich », und 7, die Werthe einer Umdrehung bei 0° und 2° und у der Ausdehnungs- coefficient der Schraube so ist: r,= To (À + Yi). STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 13 Misst man nun eine gewisse Grösse A bei 0° und {° und findet resp. n, und я, Um- gänge, so wird: ANT ИИ und Я, — No (1 — Yi). Die Werthe der Reductionsfactoren werden unter denselben Verhältnissen: A A im, Ting =, À + VE. Sei nun weiter der Abstand einer unbekannten Linie von einer Sonnenlinie — # bei der Temperatur { gemessen, so ist die wahre Wellenlängendifferenz: A == vq, während aus den Tafeln folgt: (A) — vg, Der begangene Fehler beträgt: 45), — 9 (4, — 4) = 99. == (A, vi. Wäre z. В. # = 10°, у = 0,000012 (für Stahl), (5%) = 80 Angström’schen Einheiten, (die Differenzen erreichen selten diesen Werth, nicht einmal im rothen Theile des Spec- trums) so erhält man: 45) = 0,009 also weit kleiner als die diesen und allen bisherigen Spectralbeobachtungen noch anhaftende Unsicherheit. Im Allgemeinen erreicht AG nicht einmal diesen Werth, da sich die Tem- peratur im Laboratorium bei weitem nicht um = 10° änderte. Der Einfluss der Temperatur auf die Schraube kann deshalb ohne weiteres gleich Null. angesehen werden. Es bleibt uns schliesslich nur übrig mit einigen Worten die von den periodischen Unregelmässigkeiten der Schraube abhängenden Correctionen der Wellenlängen zu er- wähnen. Eine zur näheren Erkenntniss dieser Correctionen besonders vorgenommene Untersuchung der Schraube hat nun gezeigt, dass dieselben nur im rothen Theile des Spectrums und für Ablesungen in der Nähe des 25-ten Trommeltheils einen merklichen Werth erreichen, aber auch hier keinen grösseren, als die Unsicherheit, welcher die Be- stimmungen wegen der wahrscheinlichen Fehler der Reductionsfactoren auch ohnehin 14 Dr. B. HASSELBERG, unterliegen. Die zu ihrer Ableitung von mir benutzte Methode war einfach die folgende: Der ganze das Beobachtungsfernrohr tragende, am vorderen Ende des Prismensystems aufzuschraubende Theil des Spectroscops wurde auf einem soliden Stativ festgesetzt, doch so, dass das ganze eine sanfte Bewegung um einen verticalen, in das Stativ eingedrehten Zapfen erhalten und in beliebigen Lagen festgeklemmt werden konnte. Ein zweites kleines Fernrohr, in dessen Focus ein feines auf Glas gezogenes Netz angebracht war, wurde darauf in der Richtung des ersten Rohrs Objectiv gegen Objectiv aufgestellt und man konnte also, bei passender Beleuchtung des Netzes, im Fernrohr des Spectroscops gleich- zeitig die Striche des Netzes und die Mikrometerspitze scharf sehn. Unter den verschie- denen Netzlinien wurden nun zwei ausgewählt, deren Abstand sehr nahe einen aliquoten Theil des Schraubenumganges ausmachte und darauf wurde dieser Abstand successive an verschiedenen Theilen ег Schraube gemessen. Die Vergleichung der in dieser Weise er- haltenen Werthe mit ihrem Mittel gab folgende Correctionen der Ablesungen: Bei 000 Ai— 010000 0,25 — + 0,0022 0,50 — 0,0000 0,75 — — 0,0002 1,00 — 0,0000 Der wahrscheinliche Fehler eines bei diesen Messungen erhaltenen Werthes der ge- messenen Distanz beträgt im Allgemeinen nur 050002, ist also von derselben Ordnung wie die wahrscheinlichen Fehler der mit diesem Mikrometer gemessenen Distanzen der Sonnenlinien. Man sieht, dass, wenn z. B. im rothen Theile des Spectrums, wo der Reductionsfactor beiläufig 3,0 beträgt, eine Ablesung in der Nähe des Trommeltheils 25 gemacht worden ist, die wegen der Schraubenfehler anzubringende Correction den Werth von 0,6 bis 0,7 Angström’schen Einheiten haben würde; beträgt aber der gemessene Abstand selbst z. В. 20 Trommeltheile oder mehr, was bisweilen vorkommt, so erreicht die von dem wahrschein- lichen Fehler des Factors herrührende Unsicherheit der erhaltenen Wellenlängendifferenz einen gleich grossen Werth, wodurch also die Anbringung der Schraubencorrection keine Bedeutung erhält. Dies wird für andere Spectralbezirke noch mehr der Fall sein, da dort die Factoren kleiner sind, während ihre wahrscheinlichen Fehler denselben Werth be- halten. Ich glaube deshalb die Schraubencorrectionen ohne Weiteres vernachlässigen zu können, um so mehr, als ihr Betrag absolut genommen, schon als sehr klein angesehen werden kann. Das bei diesen Beobachtungen benutzte Netz ist dasselbe, welches im Focus des zur Beobachtung des Venusdurchgangs im Jahre 1874 in Possiet gebrauchten Photohelio- STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE 15 graphen zur Ableitung der optischen Verzerrungen der Bilder angebracht war, und dessen Beschreibung und genaue Ausmessung ich früher schon gegeben habe'). Aus den dort ge- fundenen linearen Werthen der Liniendistanzen desselben und der Focalweite des zweiten hier benutzten kleinen Fernrohrs konnte nun der Bogenwerth w eines Trommeltheils der Mikrometerschraube erhalten werden. In dieser Weise erhielt ich Liniendistanz а 33,43 Trommeltheile entsprechend 1,010 mm. » b 99,49 » » 2,998 » » С 166,17 » » 4,989 » ” woraus, in Verbindung mit der Focalweite des Hülfsfernrohrs = 145 mm., hervorgeht: и = 42797 85 69 im Mittel w = 42,8 Der wahrscheinliche Fehler einer einzelnen Einstellung auf eine Spectrallinie 0,05 Th. wird also in Bogen ausgedrückt — 2”. Beiläufig mag, um von der Dispersion des Spectro- scops eine Vorstellung zu geben, erwähnt werden, dass der Abstand der beiden D-Linien 2,81 Trommeltheile oder 2’ 0/3 beträgt, also noch erheblich mehr, als z. В. bei dem Huggins’schen aus 6 Flintglasprismen bestehenden Spectroscope, wo die betreffende Di- stanz nur 1’ 15” ausmachte?). Von der vorzüglichen Güte des Spitzenmikrometers erhält man dadurch am besten eine Vorstellung, dass nach dem obigen der wahrscheinliche Fehler einer Einstellung nur !/,, des Abstands der D-Linien beträgt. Jetzt nur noch einige Worte in Bezug auf die beim Zeichnen der Spectra angewandte Methode und über die Einrichtung der Wellenlängentafeln. Nachdem für eine Linien- oder Bändergruppe die Messungen und die Ableitung der Wellenlängen beendigt waren, wur- den die Linien auf Cartonblättern, auf welchen eine Millimeterscale vorher gedruckt war, mit Bleistift derart eingetragen, dass jedes Millimeter einer Angstrôm’schen Einheit (а. В. der siebenten Stelle) entsprach. Die Intensitäten und Schattirungen der Linien oder Bän- der nach den Notirungen des Beobachtungsjournals und aus der Erinnerung möglichst getreu wiederzugeben, war dabei ein Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit. Nach Been- digung eines Theiles der Zeichnung wurde derselbe mit der Natur verglichen, um noch 1) Russische Expeditionen zur Beobachtung desVenus- | Aufnahmen im Hafen Possiet. Petersburg, 1877, р. 26. durchgangs vom Jahre 1874. Abth. II, N 1. 2) Phil Trans. 1864, p. 139. В. Hasselberg. Bearbeitung der photographischen 16 Dr. В. HASSELBERG, übrig gebliebene Kleine Ungenauigkeiten zu verbessern und diese Vergleichung wurde nach Verlauf einiger Zeit nochmals wiederholt, um der Naturtreue der Zeichnung mög- lichst sicher zu sein. Die beigegebenen Tafeln sind lithographirte Copieen der in dieser Weise entstandenen Bilder der Spectra. In Verbindung mit den jedem Spectrum zugehö- rigen Zahlentafeln werden sie, wie ich hoffe, die Spectra befriedigend darstellen. In Bezug auf die letzteren mag folgendes Erwähnung finden: Die erste Columne derselben giebt die laufende Nummer der Gruppe, die zweite diejenigen Sonnenlinien, welche als Verglei- chungslinien gedient haben, und nebst einigen anderen Hauptlinien des Sonnenspectrums auf den Zeichnungen unmittelbar unter den Hauptspectra eingetragen sind. Die beiden folgenden Columnen geben die aus den beiden von einander ganz unabhängigen Beobach- tungsreihen abgeleiteten Wellenlängen, deren Mittel die fünfte Columne enthält. In der lezten Columne sind schliesslich die verschiedenen charakteristischen Eigenthümlichkeiten | der einzelnen Linien oder Absorbtionsbänder aufgeführt. Um dabei die sehr lästige und umständliche Beschreibung durch Worte zu vermeiden, habe ich mich einiger kurzer Zei- chen bedient, deren Bedeutung aus der folgenden Zusammenstellung erhellt: l, 6 bedeutet: sehr schwache kaum sichtbare Linie oder Band. MN schwache aber deutliche L. oder B. И sehr deutliche L. oder В. DE ТЫ starke L. oder B. Иа D sehr starke L. oder B. 9: lien ausserordentlich starke L. oder B. à b, al » Anfang b, m » Mitte | x de US Erle eines Bands. b, $ | » stärkste Stelle 9 » Liniengitter. Die Klammern begrenzen abgesonderte Gruppen. $3. Beobachtungen. Nach den Erörterungen des vorhergehenden Paragraphen kann ich mich jetzt zur Beschreibung der Speetra, die ich näher studirt habe, wenden. Es lässt sich wohl be- haupten, dass von allen Gasen, welche ausgeprägte Absorbtionserscheinungen zeigen, die drei Halogenen Chlor, Jod, Brom und die Untersalpetersäure bei weitem das grösste Inter- esse darbieten, und ich habe demnach die beiden letztgenannten zum Gegenstand der vor- liegenden Untersuchung gemacht. Das Jod ist, wie schon oben erwähnt, von Thalén ge- nügend untersucht und das Chlor, welches wegen seines in electiver Beziehung weniger STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 17 energischen Absorbtionsvermögens besondere Versuchsanordnungen erfordert, hoffe ich, bei einer künftigen Gelegenheit in Verbindung mit dessen wichtigeren Verbindungen näher studiren zu können. Die Untersuchung dieser letzteren, besonders der Sauerstoffverbin- dungen wird unter anderm auch desshalb ein grosses Interesse gewähren, weil das oben- erwähnte Resultat von Miller in Bezug auf die Unveränderlichkeit des Spectrums noch nicht genügend im Detail geprüft worden ist. Die mit der Darstellung und Behandlung dieser Verbindungen verknüpften Gefahren, haben mich aber bis jetzt davon abgehalten mich mit ihnen zu beschäftigen. Wir wollen jetzt die beiden untersuchten Spectra besonders betrachten. À, Absorbtionsspectrum der Untersalpetersäure. Dies Spectrum ist ohne Frage von allen bis jetzt untersuchten das am meisten ver- wickelte, sowohl wegen der grossen Zahl der darin ohne irgend welche gesetzmässige An- ordnung vorkommenden Linien und Absorbtionsbänder, als wegen seines mit der Menge des Gases veränderlichen Aussehens. Lässt man nämlich anfangs nur eine sehr Kleine Quantität Gas zur Wirkung kommen, so entstehen erst im violetten und blauen Theile des Spectrums ganze Complexe von Linien oder Liniengruppen, welche sich gegen die weniger brechbare Seite in dem Maasse allmählig vermehren, als die Gasmasse wächst. Zu den zuerst auftretenden Linien gesellen sich nämlich nach und nach neue, vorher nicht bemerkbare, und zwar so, dass sie mit den alten, welche dabei an Intensität zunehmen, bisweilen zu breiten Streifen oder dunklen Zonen zusammenwachsen. Es hat dabei das Aussehen, als dehnten sich die anfangs vorhandenen Linien aus. In dem Verhältnisse nun, wie die Dichte des Gases zunimmt, rückt die Absorbtion gegen das Roth hin vor und geht schliesslich, durch Vermehrung der Zahl und Schwärze der Linien, von einer electiven zu einer totalen über, welche bei genügender Menge des Gases sich schliesslich bis in’s Roth hinein erstreckt. Die hier anfangs kaum erkennbaren Linien erreichen dabei eine sehr bedeutende Intensität und Verbreitung. Eine eben solche Wirkung wie die Vermehrung der Dichtigkeit hat auch die Vergrösserung der absorbirenden Schicht, da unter übrigens gleichen Verhältnissen die Stärke der Absorbtion nur von dem Betrag der absorbirenden Masse abhängt. Streng ge- nommen ist es also unmöglich eine Zeichnung dieses Spectrums zu geben, welche dasselbe in seiner ganzen Ausdehnungfür einen und denselben Zustand des Gases darstellte, denn um #. В. die im Roth vorkommenden Linien gut entwickelt zu erhalten, muss das Gas so dicht oder die Schicht so dick gewählt werden, dass im Blau und Violett alles Detail verschwindet. Um von dem Spectrum, innerhalb der Grenzen, welche meine Beobachtungen umfassen, überhaupt eine Zeichnung erhalten zu können, bin ich desshalb genöthigt gewesen für die verschiedenen Spectralbezirke verschiedene Grade der Dichtigkeit des Gases zu verwenden. Daraus folgt aber andererseits, dass die relativen Intensitäten der Linien und Bänder, so wie sie in der Zeichnung gegeben sind, nur innerhalb des Gebiets, für welches das Gas dieselbe Dichtigkeit bat, ihre volle Bedeutung bewahren; sobald man aber von einem Gebiete Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences. УИше Série. 3 18 Dr. В. HASSELBERG, zum anderen übergeht, hört die Vergleichbarkeit mit der vorhergehenden Abtheilung zum Theil auf, indem man sich die allgemeine Intensität der Linien dieser letzteren je nach den Umständen vermehrt oder verringert denken muss. Die weiter unten folgenden Beob- achtungen, welche die Strecke von B bis À — 4600 umfassen, sind bei drei verschiedenen Graden der Dichtigkeit des Gases angestellt worden, welche sich durch den Farbenton des Gases in durchgehendem Lichte am einfachsten und mit hinreichender Genauigkeit kenn- zeichnen lassen, nämlich: ii Мо В DIS DIRE das Gas tiefroth, DO DB EDER AN » » orangegelb, DD» NEA I AE » » strohgelb. Kleine Schwankungen in der Dichte des Gases, die in der Farbe desselben noch bemerkbar sind, üben auf das allgemeine Aussehen des Spectrums keine merkliche Wirkung aus. | Oben wurde gesagt, dass mit wachsender Dichtigkeit des Gases oder Dicke der Gasschicht sowohl die ursprünglich vorhandenen Linien an Intensität zunehmen, als auch neue sich den alten anreihen, und zwar bisweilen in solcher Weise, dass die letzteren sich scheinbar ver- breitern oder gar verschieben. Eine Linie, die bei grösserer Verdünnung des Gases haarfein erscheintkann bei grösserer Dichte in einem Falle zu einem nebeligen Streifen anwachsen, im andernaber ihre Schärfe unverändert mit nur erhöhter Schwärze beibehalten, je nachdem in ihrer unmittelbaren Nähe neue Linien entstehen oder nicht. Bei allen diesen scheinbaren Ver- änderungen der Linien bleibt aber eins unverändert, nämlich die Lage, die Stelle im Spectrum; — eine Linie, die in einem Zustande des Gases sich beobachten lässt, behält ihre Stelle unverändert, solange es bei den wechselnden Zuständen des Gases überhaupt nur möglich ist sie zu erkennen. Auf diesen Punct habe ich meine Aufmerksamkeit be- sonders gerichtet, weil anderweitig bekannt gewordene Untersuchungen das Gegentheil zu beweisen scheinen. In seiner schon oben citirten Arbeit hat nämlich Weiss einige Messun- gen über die gegenseitigen Abstände einiger Absorbtionslinien der Untersalpetersäure bei wechselnder Dicke der Schicht oder Dichte des Gases veröffentlicht und findet dabei, dass diese Abstände bei wachsender Dicke oder Dichte abnehmen. Leider lässt sich aus der sehr unvollkommenen diesem Aufsatze beigegebenen Zeichnung nicht übersehn, welche Linien überhaupt für diese Messungen benutzt worden sind, da die Zeichnung von dem wirklichen Aussehen des Spectrums kaum eine rohe Vorstellung gewährt; soviel scheint aber im Ganzen daraus hervorzugehn, dass die optische Kraft des benutzten Spectros- kops für die Entscheidung der gestellten Frage vollkommen ungenügend gewesen ist. Nicht einzelne, scharfe Linien, sondern ganze Gruppen, als einfache Linien betrachtet, scheinen dort gemessen worden sein, und unter solchen Verhältnissen liess sich das er- haltene Resultat sogar mit recht grosser Wahrscheinlichkeit voraussehn. Denken wir uns nämlich bei sehr verdünntem Zustande des Gases zwei scharfe Linien A und B mit einem STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ÄBSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 19 schwachen Speetroskope beobachtet und nehmen wir an, dass bei zunehmender Dichte die eine A fortwährend isolirt bleibt, indem in ihrer Nähe keine neuen Linien entstehen, dass der zweiten B aber sich neue Linien anreihen und zwar so dicht, dass die Trennung der- selben mit dem fraglichen Instrument unmöglich ist, so ist es klar, dass durch Einstellen auf die Mitte der Linien im letzteren Falle die gegenseitige Entfernung entweder grösser oder kleiner als die ursprüngliche ausfallen wird, je nachdem bei B die hinzugetretenen Linien sich in der einen oder anderen Richtung zahlreicher gruppiren. Da nun bei der Untersalpetersäure die Absorbtion mit wachsender Dichte vom Violett nach dem Roth vorrückt, so muss im Allgemeinen die Anreihung neuer Linien vorzugsweise nach dem Roth hin erfolgen, und demgemäss der Abstand A—B, wenn A weniger brechbar ist als B, mit wachsender Dichte abnehmen. Betrachtet man nun die Weiss’sche Zeichnung näher, so findet man, dass fast immer eine schärfere, weniger brechbare Linie mit einer brechbareren Gruppe verbunden ist und die erhaltenen Zahlen bieten demnach nichts überraschendes. Die eben auseinandergesetzten, wohl sehr wahrscheinlichen Gründe der von Weiss beobachteten Erscheinungen, scheinen ihm auch selbst vorgeschwebt zu haben, obgleich er, wie es scheint, dieselben in unrichtiger Weise berücksichtigt. Auf die Absorbtionserschei- nungen der Lösungen des Chlorophylis gestützt, nimmt er nämlich bei der Untersalpeter- säure, neben einer allgemeinen vom Violett nach dem Roth hin fortschreitenden Absorb- tion, noch eine specifische, für die einzelnen Linien in umgekehrter Richtung stattfindende, an, um dadurch die bei wachsender Dichte beobachteten Verminderungen der relativen Distanzen zu erklären. Diese letztere Annahme scheint aber für die wahrgenommenen Er- scheinungen nicht nur keine Erklärungsgründe zu gewähren, sondern es würde im Gegen- theil eine Zunahme der Abstände mit wachsender Dichte daraus gefolgert werden müssen, falls man nicht annehmen will, dass die specifische Absorbtion für die weniger brechbaren Linien energischer auftritt als für die brechbareren, was wohl mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt. Für Brewster war es, wie schon in der Einleitung erwähnt, ein Hauptzweck der Untersuchung dieses Spectrums gewesen, einen Ersatz für die nicht immer disponiblen Fraunhofer’schen Linien des Sonnenspectrums bei praktisch - optischen Untersuchungen zu finden. Dass, falls die Realität der von Weiss beobachteten Erscheinungen angenommen würde, dieser Anwendung des Spectrums der Boden entrückt wäre, liegt auf der Hand. Es verhält sich aber glücklicherweise die Sache nicht so ungünstig. Denn wenn man für die Beobachtung des Spectrums ein Spectroskop anwendet, welches die complicirten Liniengruppen oder Absorbtionsbänder genügend aufzulösen vermag, so finden sich unter der Unzahl sichtbarer Absorbtionslinien in jedem Theile des Spectrums immer viele isolirte scharfe Linien, welche für die praktische Anwendung ebenso gut gebraucht werden können wie die Fraunhofer’schen, da ihre Lage in Bezus sowohl auf diese als zu einander voll- kommen constant und von den Zustandsänderungen des Gases unabhängig ist. Um dies 3% 20 Dr. В. HASSELBERG, deutlich zu zeigen, habe ich mehrere solche Linien theils unter einander theils mit Sonnen- linien verbunden, einmal bei sehr verdünntem Zustande des Gases, dann aber auch bei möglichst grosser Dichte desselben, und die Abstände immer innerhalb der Grenzen der warscheinlichen Fehler mit einander übereinstimmend gefunden. Die hier folgende Zu- sammenstellung zeigt deutlich die so erhaltenen Resultate: Tafel. ты Abstand der Linien in Trommeltheilen. A—A, Linien-Paare. | Das eo ana Das Gas verdünnt. И N N A Ai theilen. |E.d. 7. St. №0, \ и. 99,67 + 0,03 | 99,72 + 0,05 | — 0,05| — 0,12 NO! an 79,77 + 0,03 | 79,71 + 0,04 | + 0,06 | + 0,10 or Merl: 33,87 + 0,02 | 33,94 + 0,01 |— 0,07|— 0,13 a on 5,58 + 0,03 | 5,60 + 0,03 |— 0,02| — 0,03 т и. 6,80 0,02 | 6,76 + 0,04 |-+ 0,04 -+ 0,06 re г 10,55 == 0,02 | 10,35 == 0,04 | = 0,20 |+ 0,29 к Е 4,70 + 0,02 | 4,67 0,03 | + 0,03 |-+ 0,04 sous р 11,24 + 0,04 | 11,44 + 0,03 | — 0,20! — 0,26 a НЕ 9.05-=0,02 | 8,99 0,03 [+ 0,13 |+ 0,16) ro Bo 8,49 +0,04 | 8,46 + 0,03 |-+ 0,03 | + 0,04 ou 29 10,84 + 0,03 | 10,91 + 0,04 | — 0,07 | — 0,08 Die im Allgemeinen sehr kleinen Unterschiede, welche hier zu Tage treten, geben durch Verwandlung in Wellenlängen mit Hülfe der oben gegebenen Reductionszahlen ihre STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 21 äusserste Kleinheit noch mehr kund, so dass in der That die den beiden Fällen ent- sprechenden Distanzen als absolut identisch angesehen werden können. Meine Beobachtungen des vorliegenden Spectrums umfassen, wie schon bemerkt, die Strecke von В bis À— 4600. Die weitere Fortsetzung derselben nach dem Violett hin, ist mit dem mir gegenwärtig zu Gebote stehenden Spectroskope nicht möglich, da wegen der starken Absorbtion und Diffusion gerade dieser Lichtgattungen beim Durchgange durch das Prismensystem in diesen Spectralregionen nicht die nöthige Schärfe zu er- langen ist. Dies wird nach der Einschaltung der Gassäule noch mehr der Fall, weil die . Absorbtion der Untersalpetersäure gerade im Violett besonders energisch ist. Um jedoch auch in dieser Richtung die Beobachtung möglichst weit ausstrecken zu können, habe ich von Fan, um grössere Lichtstärke zu gewinnen, mich ausser der oben erwähnten instru- mentellen Anordnung noch eines lichtstarken Cometensuchers bedient, und damit die ganze vom Heliostatenspiegel kommende Lichtmenge zu einem schmalen Cylinder concentrirt ehe dieselbe durch das Absorbtionsrohr kam. Der dadurch erzielte Gewinn an Details ist wohl merklich, äber nicht sehr bedeutend, da gleichzeitig auch die Menge des diffusen Lichtes im Gesichtsfelde erheblich wächst. Auch das Einschalten gefärbter Gläser gewährt wenig Vortheil. Ueber die angegebenen Grenzen hinaus lässt sich demnach die Untersuchung mit dem jetzt vorhandenen Instrumente nicht befriedigend ausdehnen. Zur Darstellung des Gases habe ich gewöhnlich galvanisch gefälltes Kupfer und reine Salpetersäure benutzt, aber auch gewöhnlicher Kupferdraht lässt sich dazu zweckmässig verwenden, da dieser im Allgemeinen, um überhaupt gezogen werden zu können, sehr rein sein muss. Jedenfalls habe ich keine Verschiedenheit des Spectrums in beiden Fällen be- merken können. Die Temperatur des Gases ist stets diejenige des Zimmers, d. В. 15° bis 17° С. ge- wesen. Untersuchungen über die Absorbtionsverhältnisse desselben bei hohen Tempera- turen habe ich bis jetzt nicht angestellt. Diese Frage, die ohne Zweifel vom höchsten Interesse ist, nicht nur was die Untersalpetersäure, sondern auch was Chlor, Brom und Jod Бен, т) werde ich vielleicht, da ich hoffentlich binnen Kurzem im Besitze eines vervollkommneten Spectroskops sein werde, zu studiren Gelegenheit haben. Für den Augenblick begnüge ich mich damit das Spectrum so zu geben, wie es bei gewöhnlicher Temperatur erscheint. Die hier folgenden Tafeln der Wellenlängen werden, wie ich hoffe, im Verein mit den Zeichnungen, ein möglichst treues Bild des Spectrums liefern : 1) Während des Druckes dieser Blätter ist mir in den |. auf Grund der genannten kurzen Mittheilung möglich ist, Beiblätter zu den Annalen der Physik und Chemi | seinen Charakter unverändert beibehalten zu haben, ob- von Wiedemann Bd. II p. 256. eine Untersuchung des | gleich im Einzelnen viele Verschiedenheiten vorkommen. Brom in dieser Richtung von Roscoe und Thorpe aus- | Im Uebrigen sind die Resultate Roscoe’s und Thorpe’s zugweise bekannt geworden, welche die Bestimmung der | namentlich im Bezug auf die feste Lage der Linien, in Wellenlängen einer grösseren Zahl von Absorbtions- | vollem Einklange mit den oben in dieser Hinsicht aus- linien enthält. Im allgemeinen scheint das Spectrum, bei | gesprochenen Ansichten. einer Vergleichung unserer Resultate, soweit eine solche 22 Dr. В. HASSELBERG, Tafel 2. Absorbtionsspectrum der Untersalpetersäure. A. Partie B-—D. № der Vergleichs- Gruppe. Lien | Reihe 1. Reihe 2. Mittel. Bemerkungen. I. | 6866,8 — — —- В | 6853,7 | 6853,8 | 6853,7 р, | 27,8 27,2 | 6827,5 1 08,9 08,5 | 6808,7\ 1 fl 6794,3 | 6793,8 | 6794,0 V, verschwommen. 1252 1204677270 m, b, 66,2 66,4 | 6766,3 l, 42,3 42,6 | 6742,4 b, sehr diffus. 35,1 34,1 | 6734,6 b, schmal. 26,0 25,7 | 6725,8 l, 6716,4 — — — 11,5 10,0 | 6710,7 I, 04,1 02,61 6703,31 b 6695,95 | 6694,8j| 6695,3} À 89,8 88,2 | 6689,0 р, т 80,01 79,6, 6679,8 „fe 6676,9 —} — j| 6676,9} 2 ja 59.1 58,7 | 6658,9 b а oder 1, 6632,7 — — — 6561,8 — — — С п. | 6558,3 57,8 | 6558,0 b, m 52,5 53,0 | ,6552,7 | 46,0 —- 6546,0 b, m 26,2 25,7 | 6526,0 u ‚15,8 15,4 | 6515,6 I, 10,0 09,7 | 6509,8 И ) 0077) 02,2 | 6502,3 b, m = 02,3 6494,8 — — — \ b 6488,8 88,2 | 6488,55 1 74,1 74,8 | 6474,7 b,, а 71,0 70,8 | 6470,9 b fe 65,3 65,3 | 6465,3j 3 {а 61,0 61,1 | 6461,0 | D,, т Соше. mit 6461,5? 54,4 55,2 | 6454,8 b,, m 47,8 48,6 | 6448,2 b,, m Соше. © 6449? 37,1 39,4 | 6438,2 ll STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 23 Vergleiche: Reihe 1. Reihe 2. Mittel. | Bemerkungen. 32,9 33,5 | 6433,2 р 24,6 24,8 | 64247 b Im. s. 1717 17,6 | 6417,3 а 11,8 12,4 | 64121 | 07,2 06,8 | 6407,0 b, m 6399,0 — — — 6397,6 | 6397,5 | 6397,5 1 17,9 77,6 | 6377,7 b,, m 67,6 66,8 | 6367,2 b,, m 60,6 59,7 | 6360,1 b,, m 53,2 53,5 | 635353 I, 5,3 50,5 | 6350,9 [ verschw. 40,9 41,0 | 6341,0 b,, а 6335,1 — — — 34,6 33,8 | 6334,2 b,, m 21,8 21,211:6321;5 1,1 Nebelige Partie, fällt auf |} 12,2 10,3 | 6311,2 \ die Gruppe © 6314 — 05,1 = _ № 6322. 6297,8 — — 90,5 89,4 | 6290,0 b,, т 6276,1 — А — œ Ш. 68,6 68,9 | 6268,7 | 63,3 63,5 | 6263,4 1, © 62641 59,2 59,3 | '6259,2 I, 55,7 56,0 | 6255,8 | 50,8 50,6 | 6250,7 1, dupl. 42,3 42,3 | 6242,3 I, 36,8 36,6 | 6236,7 I, 32,3 32.4. 6232,3 lb 6229,7 — — — 24,9 24,9 | 6224,9 b,, m oder {, dupl. 18,3 18,5 | 6218,4 Е 12,3 | 12,1 | 6212,21 D) 3 einzelne an einander || 06,4 06,3 и A | : liegende Bänder. | 01,7 01,4 | 6201,5 8 6196,5 | 6196,4 6196,51 b } e 93,0 93,2 | 6193,15 "Та 6190,5 — — — 86,6 86,6 | 6186,6 1 75,4 76,2 | 6175,8 Ds [ 71,8 71,8 | 6171,8 24 Dr. B. HASSELBERG, | De | Verein; Reihe 1. | Reihe 2. Mittel. | Bemerkungen. u he en b, Bei 6165,2 heller Streifen. 60,2 61,1 | 6160,6 [A ОВ. 1 55,9 | 6155,5 b,, m 40,9 41,8 | 6141,3 b,, a 6136,1 Les a Le b,? 26,3 | 26,5 | 6126,4 bu, те en 2141 21,4 | 6121,2 b, schmal. 14,7 14,5 | 6114,6 b,, m, 5. 09,9 10,1 | 6110,0 je 07,7 08,0 | 6107,8 qi IV. | 6101,7 En 2 8. 6090,7 | 6090,1 | 6090,4 1 dupl. oder tripl, 84,6 84,1 | 6084,3 LÀ 79,3 79,1 | 6079,2 I, 6064,5 68,3 67,7 | 6068,0 55,9 55,8 | 6055,8 1, 52,1 52,5 | 6052,3 b,,s 43,0 42,4 | 6042,7 = 36,6 ae 9: 31,6) 31,0 | 6031,3) 23 4 23,3 | 6023,3f| 4, 18,8 18,4 | 6018,6 L, 16,1 16,0 | 6016,0 l 6007,5 13,5 13,3 | 6013,4 b,, m AR. гу Ч 5902,4} 5902,7 Ko в. 98,7\ 98,6 | 5998,6 . 95,75 95,6 | 5995,6 3 91,4 91,1 | 5991,2 598424: ВУЛ |. 871 о о 6% 17.5 | 1154:1125977,5 b,, m 727 | 72,60 15972,6 I, 69,4 69,3 | 5969,3 je 62,2 62,3 | 5962,2 b,, m У. | 59475 56,8 | 57,3 | 5957,0 р — | — а /, oder b,, а 44,5 | 45,1 | 5944,8 b, 35,8 | 36,1 | 5936,0 b, STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 25 à der leichs- | ее | Уи" | elle. | Meihe2 | Mitten. | Bemerkungen, 33,6 33,9 | 5933,7 b, schmal. 29,6) 30,2 5929,9 26,2} 26,7 | 5926,45 24,2 24,7 | 5924,4 21,5) 22,3 5921,9} ar u | 11,5 7 О 7591 1,7] Feine Lichtlücke bei 5913,3. 08,01 09,2 | 5908,9) | 02,47 03,1 | 5902,7; 25 5898,1 5898,3 schwaches Max. 91,9 5899,2 1. 5889,0 a Lg) D. В. Partie D—2. Reihe 2. | Mittel. Gruppe. Г. 8 EEE 5878,0.1..5877,9 73,5 | 5873,2 5869,61 5864,2] 5862,31 5857,05 53,8 54,0 | 5853,9 by, m, b ! e 44,8 45,6 | 5845,2 l, la | 40,0 40,8 | 5840,4 | 56,6 37,4 | 5837,0 I, 28,4 23.0. 5828,7 b, m 1659 19,2 | 5819,0 1 14,1 14,7 | 5814,4 b, а П. 5815,5 — => —- 07,7 07,4 | 5807,5 1 05,31 — 5805,35 b 00,8f 00,7 en 5798,8 | 5799,1 | 5799,0 5797,2 Е. и a 89,6 90,1 | 5789,8 83,8 83,6 | 5783,7 Mémoires de 1’Acad. IJmp. des sciences, VIImo Serie. 4 | ‚ 63898 4, 26 Dr. B. HASSELBERG, N der | Vergleichs- Mittel. | Bemerkungen. Reihe 1. | Reihe 2. Gruppe. Linien. 76,4 77,0 | 5776,7 р 69,8 70,6 057702 X 67,9 68,4 | 5768,1 l II. | 5761,9 = — — 52,5 52,7 | 5752,6 й 48,0 47711 75747.81 1, dupl. 5746,7 = = — 43,0 42,3 | 5742,6 b, m 37,1 37,2 1.157374 тд 34,1 34,4 | 5734,2 l 31,0 31,2 | 5731,1\ ; 27,3 28,3 | 5727,8) 1 24,4 24,7 5724,5] е 19,7 20,0 | 5719,8 Мах. 08,9 09,6 | 5709,2 b Max. 5708,3 =. — — 06,4 06,4 ан] ых ° 03,5 03,6 | 5703,5} a 5699,6 | 5699,4 ne р fs 96,0 96,4 | 5696,2 \a 92,4 92,3 | 5692,3 1 dupl. 89,4 | 89,2 | 5689,3 ь Bt 87,4 | 86,9 | 5687,1f \a 83,9 83,8 | 5683,8 ir 79,3 79,7 | 5679,57 b Max 71,0 70,4 | 5670,7) (a 63,9 | 5663,9 b,, а IV. | 5657,6 u 2 — 5652,9 | 5653,2 | 5653,0 b,, а 47,8 48,5 | 5648,1 я 45,8 46,5 | 5646,11 N fe Bei 5643 schmale 41,1 41,5 | 5641,3] sa helle Zone. 35,6 35,9 | 5635,7 Im | 39.3 31,7 | 5632,05 di da Bei 5633 Max. 377 28,1 | 5627,9 1, dupl. 23,7 24,4 | 5624,0 LR ) TE В а b bis © 5614,5. 09,8 10,5 | 5610,1 2 tripl. 06,3 06,6 | 5606,4 1 dupl. 01,8 02,5 | 5602,1 l STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 27 | № 4ег | Vergleichs- | Reine 1 | Gruppe. Lass | Reihe 2. Mittel. | Bemerkungen. 00,1 00,3 | 5600,2 р. 5597,2 I, de 1. 5587,8 | 5588,2 | 5588,0 b,, m 79,7 80,1 | 5579,9 b,, m 72,4 72,5 | 5572,5 l 5571,7 = > = 64,7 64,5 | 5564,6 ‚ I dupl. 61,5 61,1 | 5561,3} 56,9 57,0 | 5557,0 1, 5553,9 = Le Le 53,7 53,3 | 5553,5 b,, m 51,2 50,6 | 5550,9 1, Bei 5542,8 Max 40,5 40,2 | 5540,3 b, a 37,9 37,8 | 5537,8 b, m 33,6 33,1 | 5533,3\ 2 k 30,4 30,6 | 5530,5} la 28,3 28,2 | 5528,2 b,, m Vo. | 55274 = = Е. | 92,1 29,3 | 5522,2 D, m 18,8 18,3 | 5518,6\ 13,5 13,8 | 5513,65 08,8 08,1 | 5508, (e 02,5 02,5 5502,5] I, Noch ein 5500,5 + Le. ir "| 5491,7 | 5491,3 5491,5| Er 89,5 90.0 | 5489,71] "Gruppe { а ВЕНЕ Je*un 5475,9 =. | “7 sein. 73 71,5 | 5471,4) ь Ус. | 5462.3 Е: I ki Er 68,8 69,1 | 5469,0 о 65,9 65,9 | 5465,9 > 62,5 62,3 | 5462,41| 5), 51,1 51,4 | 5451,2 “1, 48,5 48,7 5448 6] | 5445,9 ar ai ps 40,2 40,2 | 5440,2 7e AS I 32,8 33,0 | 5432,9 en | 30,2 30,5 | 5430,3) bp {ot | 26,7 | 26,7 | 5426,7f u 4* 28 || Gruppe. Уа. VI. | N der Vergleichs- Linien. 5414,5 5352,4 5397,3 5269,0 Reihe 1. | 5422,0 19,8 17,4 11,6 04,7 5399,7 94,4 91,1 89,5 25,2 21,6 14,5 12,8 04,7 5296,0 Dr. B. HASSELBERG, 5421,6 20,1 177 Tal 5399,4 Mittel. 5421,8) 5420,01 5417,51 5411,6 5399,5 5393,9 5391,15 5389,4 5387,0 5384,3 5379,2 5376,1 5363,7 5360,6 5349,1) 5345,5] 5343,0} 5339,3| 5336,0} 5334,1) 5332,4] 5325,1f 5321,61| 5314,5] 5312,8 т N 5295,9} 5294,01 5288,2| 5285,6 5279,8 5277,8 5273,0] Ве! 5415,7 wahr- scheinlich 2.. | | I 4 À I, р, a f ns D © ъ > = ‘> = er en re. $5 Р4 5270,7 e 5 т | у b, STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 29 № der | Vergleichs- Linien. Gruppe. Reihe 1. УП. | 52321 _ 5207,6 = 5183,1 и № der | Vergleichs- À Gruppe. Linien. Reihe 1. . | 5166,7 A: 5265,9 5261,3] 5259,2 5955,2 5247,5] | 5249,3 5240,2 о 5924 1| 5221,9 5219,0 59148) 5210,0] 5204.1] 5202,3} 5199,7, 5197,6} 5195,0 5190,8 5185,5 5178,4 г artie b—-F. Mittel. l Nach roth folgt hier ein feines |} 7 Netz von Linien. b 3 Bemerkungen. eat ae rn een ren 1 dupl. 1 fe ЕР a hei 5153. m, b 30 Dr. В. HASSELBERG, № der Vergleichs- Reihe 1. _ Reihe 2. Gruppe. TER: Mittel. | Bemerkungen 5136,9 |. 513753 15137711 b (e 35,0 34,9 | 5135,0? а 30,1 30,6 5130,3) b Ende der Gruppe. 23,8 24,1 | 5124,0 р, т Bei 5122 1, 21,2 21,3 1*5121,2 I, 19,3 19,5 | 5119,4 je 17,4 17,5") *511755 I tripl. 11.5 12,0 | 5111,7 Max. m 5107,0 — тв = 03,8 03:7°] тез 6 00,7 00,7 | 5100,7 l 5095,1 | 5095,4 | 5095,2 Max. 92,8 93,0 | 5092,9 р 89,6 89,8 | 5089,7 b,, m 86,7 87,1 | 5086,9 b,, m 83,9 84,3 | 5084,1) 3 fe 81,9 82,4 | 5082,1; 2\a IL. 5077,9 — — — | 5078,5 m, b Coinc. © Gruppe. 76,6 76,6 | 5076,6 2 737 73,4 | 5073,5 l 66,0 66,5 | 5066,2 1, oder b, 63,7 63,6 | 5063,6 b, 61,2 61,2 | 5061,2 1, oder Ende eines Gitters. 50,4 50,5 | 5050,5 Max. m oder 6, 45,7 45,8} 50455 6., т; 5042,81, 41,1 41,4 | 5041,2 1 5040,7 = 7% En у 35,1 35,1 | 5035,1 |. 2 Coinc. © 5035,0 32,1 31,9 | 5032,0) h (€ 28,5 28,6 | 5028,5, pie 25,8 26,3 | 5026,0) (а 24,1 24,2 5024,1 LL) 2213 22.4. | 5022,3 1 Auf einem schattirten = 20,8 | 5020,8 2 { Hintergrunde. 18,8 18,8 | 5018,8 l | 5017,6 Bi = de 10,3 10,0 | 5010,1 5 09,1 08,8 | 5009,01 в | 5005,2 Е т ем) 03,4 03,3 | 5003,3 l STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. où № der Vergleichs- Gruppe. Tes Reihe 1. | Reihe 2. Mittel. Bemerkungen. | 5001,2 5001,1 5001,1 b, 4998,2 | 4998,0 | 4998,1 b, Ш. | 4990,3 u Br — 78,3 78,1 | 4978,2 р. т 74,8 74.6 | 4974,7 I, 72,2 71,9 | 4972,0] (е 65,7 65,6 | 4965,67 Мах. 2, } 64,0 63,7 | 4963,8} ta scharf. 60,8 60,6 | 4960,7 Max. 4956,7 ee Е = 53,9 53,9 | 4953,9 D, m , $ 46,1 46,3 | 4946,2) Max. b,, т er 44,3 | 4944 ‚3 1. 2 41,8 41,7 | 4941,7) 1, | 39,5 — | 4939,5] 5 37,7 38,0 | 4937,85 3 4933,4 = = & 31,3 31,4 | 4931,3 1, 29,8 29,2 | 4929,5 ра ae ай | Ге Feines Liniennetz || ei DUT = = 6, } mit zunehmender In- || us, мно, | : | Max. tensität nach Violett | 15,0 | 15,1 | 4915,0 La 13,2 13,3 | 49182) | 11,0 | 10,8 | 4910,9; 09,7 09,3 | 4900,51! | 06,1 06,0 | 4906,0j : 05,0 05,0 | 4905 or b 01,2 00,9 | 4901,05 \ 4896,3 | 4895,8 | 4896,0 Мах. 4890,4 р E Е 87,2 87,7 | 4887,4 Max. 82,2 82,5 | 4882,3 Max. i em 67,9 | 4867,6 b,, Bei 4865,3 1, | 4860,6 — — — F (fällt in die Mitte eines schwa- || chen Streifens.) | 32 Dr. В. HAssELBERG,. D. Partie F—-(A = 4630). Reihe 1. Reihe 2. Mittel. | Bemerkungen. | Vergleichs- Linien. I, | 4860,6 — — — F 4856,7 | 4856,7 | 4856,7 l Mit © 4854,7 scheint 49,8 50,0 | 4849,9 р, a,b eine Linie zu coinci- 47,0 46,8 | 4846,9 6, a diren. 43,5 43,3 4843,41 b fs, т 41,5 41,5 | 4841,5} ? (а 40,0 40,0 | 4840,0] . 38,8 38,0 | 4838,45 2 36,1 35,6 | 4835,8 I, | ar 30,8 | 4831,0 b,, а 4828,4 = = — Anfang der Gruppe 4828— 20,0 20,1 | 4820,0} 4793. schwache Maxima. l, breit. b, schmal. Wahrscheinlich Sonnen- || linien. 53,5 53,5 | 4753,5 max. 46,6 46,7 | 4746,6 max. а | 44,8 44,6 | 4744,7 7 \ N nebelige 38,2 38,7 | 4738,4 max. | PE: 36,2 36,1 | 4736,1 b, ) STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 33 № der | Vergleichs- | Reihe1. | Reihe 2. Mittel. | Bemerkungen. Gruppe. Linien. 4632,9 [, oder b,. — 4728,11, Ш. | 4726,6 b,, т т, 5 . . >» Dunkle Gruppe. J Max. sehr verschwommen. b, b,, m Von 4650—4644 3 oder 4 diffuse Max. Max. tiefschwarz. Max. Anfang der Gruppe. Die Uebereinstimmung der beiden Reihen 1 und 2 unter einander dürfte wohl als eine sehr befriedigende bezeichnet werden können. Natürlich werden die Bestimmungen im äussersten Roth und nach dem Violet hin nicht als völlig so sicher anzusehn sein, wie im mittleren Theile des Spectrums, weil im Roth der Einfluss der unvermeidlichen Beobach- tungsfehler wegen des grösseren Werthes der Reductionsfactoren grösser ist und nach dem Violet hin die Beobachtungen wegen Lichtmangel nicht so sicher gemacht werden können; allein mit Rücksicht auf die Kleinheit der wahrscheinlichen Fehler der Einstellungen (etwa 0,05 Trommeltheile) werden diese Fehlerquellen nur die 8-te Stelle und auch diese nur unbedeutend beeinflussen. Ich glaube desshalb, dass im Allgemeinen die Mittel die Wellenlängen bis auf sieben Stellen völlig sicher darstellen und dass in den meisten Fällen auch der 8-ten Stelle einige Bedeutung beigemessen werden kann. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Serie, 5 34 Dr. B. HASSELBERG, Sehr interessant und ausserordentlich prachtvoll gestalten sich die Absorbtionser- scheinungen der Untersalpetersäure, wenn die Intensität der Absorbtion möglichst weit ge- steigert wird. Auf die Zunahme der Absorbtion mit wachsender Temperatur hat schon Brewster die Aufmerksamkeit gelenkt, indem nach seinen Beobachtungen bei genügender Erhitzung des Gases, schon eine wenige Centimeter dicke Schicht zur vollständigen Ex- tinction auch des hellsten Sonnenlichts genügt; dasselbe aber bei gewöhnlicher Temperatur bloss durch Verlängerung der absorbirenden Gassäule zu erreichen, hält er nicht für möglich. Es lässt sich nun nicht übersehn, ob Brewster diese Angabe durch Anwendnng einer Schicht von genügenden Dimensionen genauer geprüft hat; ein Versuch über das Aussehen des Spectrums, welchen ich mit einer Gassäule von 2,5 Met. Länge angestellt habe (siehe oben) scheint eher zu einem entgegengesetzten Resultate zu führen, indem die dabei beobachteten Erscheinungen es wahrscheinlich machen, dass bei noch grösserer Gas- menge die totale Absorbtion sich über das ganze Spectrum erstrecken und das Gas schwarz erscheinen würde. Durch eine Schicht von der angegebenen Dicke ist nämlich das ganze Spectrum bis beiläufig A = 6000 vollständig absorbirt und in den übrigen Theilen bis ins äusserste Roth haben die Absorbtionsbänder einen so bedeutenden Zuwachs an Intensität und Zahl erfahren, dass die obige Vermuthung sehr stark an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Von diesen Erscheinungen habe ich in den Zeichnungen (Tafel III) ein Bild zu geben ge- sucht. Die Vergleichung derselben mit der Hauptzeichnung dürfte manche interessante Einzelheiten ergeben. In diesem Stadium gehört jedenfalls das Spectrum zu den brillantesten Erscheinungen der Optik. B. Absorbtionsspectrum des Brom. Der Zeit nach war das Absorbtionsspectrum der Bromdämpfe das erste, welches ich einem näheren Studium unterzog. Ich hatte darüber schon die ersten vorläufigen Unter- suchungen angestellt, als in den Poggendorff’schen Annalen eine Abhandlung von Herrn Moser') erschien, die unter anderen auch einige Wellenlängenbestimmungen der Haupt- absorbtionsstreifen des Brom enthielt. Anfangs dachte ich desshalb meine Arbeit über dieses Gas als überflüssig einstellen zu müssen; bei etwas näherer Betrachtnng der Moser- schen Zeichnung fand ich aber bald, dass in meinem Instrumente nicht unbedeutend mehr Detail sich erkennen liess, und da ich ausserdem die Bromlinien direct in das Sonnen- spectrum einregistrirte, Moser dagegen dieselben mit Thalén’s Zeichnung des Jodspec- trums verglichen hatte, also wahrscheinlich mit künstlichem Lichte hat herstellen müssen ?), so hoffte ich andererseits auch meinen Bestimmungen etwas grössere Schärfe verleihen zu 1) Pogg. Ann. Bd. CLX, p. 177. und das allgemeine Aussehen des Spectrums sehr be- 2) Moser erwähnt nicht was für eine Lichtquelle | deutend ab. er benutzt hat; davon hängt aber der Detailreichthum | STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 35 können. Da ausserdem, falls ich die Meinung des Verfassers richtig aufgefasst habe, der Zweck seiner Messungen hauptsächlich nur darauf gerichtet war ein Orientirungsmittel zu gewinnen und nicht auf ein eingehenderes Studium des Spectrums an sich, so glaube ich, dass meine Messungen doch ein gewisses Interesse beanspruchen können, wenn auch nur als Bestätigung der Moser’schen. Was diesen Punkt betrifft, muss jedoch bemerkt werden, dass, da Moser nur die scharfen Grenzen der Bänder nach dem Violet hin beobachtet hat, ich dagegen, wo thunlich, auch die einzelnen die Bänder con- stituirenden Linien oder Elementarbänder, die Identification nicht immer streng ausge- führt werden kann, dass sich also nur diejenigen unter meinen Bestimmungen, welche die stärksten Linien betreffen, mit Moser’s Beobachtungen vergleichen lassen, ohne dass damit jedoch eine Identität der in dieser Weise verglichenen Oerter im Spectrum unbedingt behauptet sei. Die bei einer solchen Vergleichung auftretenden Differenzen sind aber nicht sehr gross, wesshalb ich auch glaube diese Art der Zusammenstellung unserer Beobach- tungen als im Allgemeinen statthaft betrachten zu können. Um sie zu erleichtern, habe ich für jede Gruppe auch die entsprechende Nummer nach Moser’s Zeichnung in der Tafel der Wellenlängen aufgeführt. Das Brom, welches ich bei diesen Versuchen benutzt habe, stammt aus der bekannten chemischen Fabrik des Herrn Trommsdorff in Erfurt und wird desshalb wohl als sehr nahe rein anzusehn sein. Eine kleine Verunreinigung z. B. durch Jod kann hier keinen Ein- fluss ausgeübt haben, da die Temperatur des Gases ebenso wie bei der Untersalpetersäure stets nur diejenige des Zimmers gewesen ist. Die erhaltenen Wellenlängen sind in der folgenden Tafel enthalten: Tafel 3. Absorbtionsspectrum des Brom. N der Vergleichs- | Moser’s " Gruppe. Tan Reihe 1. Reihe 2. Mittel. | Bemerkungen. 1 | 6190,5 en 1e Е. 6189,3 | 6187,8 | 6188,5 b 2 6136,0 — — — 6120,0 | 6120,2 | 6120,1) b Je 15,9 15,7 | 6115,3} {а 3 6098,5 | 6099,2 | 6098,8 b,, m 4 | 6077,7 = Al т 6068,9 | 6068,6 | 6068,7 6, а 5 6047,5 | 6046,7 | 60471 р, а 6041,2 г. iu 14 5* 36 Dr. B. HASSELBERG, Gr Ne | Reihe 1. | Reihe 2. Mittel. | Bemerkungen. 6 6023,1 | 6023,9 | 6023,5 b, a ER 6007,5 es Е =. 7 01,5 01,4 | 6001,5 b,, m Pia: 8 5982,9 | 5981,2 | 5982,0 b =. 9 57,4 | 56,6 | 5657,0 b,,s af 10 41,8 42,1 | 5942,0 b,s zug 11 12,8 10,0 | 5911,4 b, $ Be) 5895,1 = —— ев. Das Band Moser -1 fällt TON от a | ee a 12 5869,1 | 5868,7 | 5868,9 b,, а schwer erkennen. +] 5856,5 en „ci = 13 44,7 44,3 | 5844,5 b,, m +2 29,8 28,1 | 5829,0) joe 27.4 — | 5897,4{ за 5815,5 Au Е. 14 03,8 03,1 | 5803,4 b., s + 3 a 00,9 | 5800,9 р. 5792,4 | 5790,5 | 5791,5 b, a 5784,6 — — —- b fs bei 5762,0 . + 4 15 55,3 55,3 | 5755,3 8 а 5746,7 = Е. 3 16 | 46,0 48,0 | 57 7,0) e BER 25,4 26,2 | 5725,8 4 21,5 912 | 57213] sÀ 5708,3 u = = 17 5686,1 | 5687,6 | 5686,8 6., S Bei 5698 Max. 5688 + 6 5681,4 — en sa schmale Lichtlücke. 18 ie 67,1 | 5667,1 A + 7 58,4 56,4 | 5657,4 b,, a, 8 383 53,2 | 5653,2 à 50,7 | 5650,7f 3 5657,6 2 Es LS = 48,3 | 5648,3 b,m 19 38,0 44,0 | 5641,0 „Je undeutlich + 8 25,9 25,6 | 5625,75 5 а. s 22,8 23,1 | 5623,0\ b fe In dem Bande ein 18,1 17,5 | 5617,85 + {a schmaler heller 5614,4 — — == Streifen. 20 5586,9 5586,7 5586,8 b,, а e bei 5594, + 9 — 71,9108577,9 b е ? daraufnebel. ? ца ULiniennetz. STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE 37 № der | Vergleichs- : т д Gruppe. | Linien. Reihe 1. | Reihe 2. x Mittel. | Bemerkungen. 21 22 23 24 25 26 27 28 5454,7 6428,8 5403,1 5557,0 5550,4 5548,2 5539,5 5529,4 5522 3 6519,2 5515,8 5504,9 5602,5 5495,8 5493,9 5480,7 5477,9 5473,5 5469,0 ‘5460,2 5456,8 54,3 5451,7 5449,3 5442,5\ 5435,8] 5434,5 Fe 5421,0 5419,9 5417,7 us 5410,0 5407,8 5400,6 N Linien 84,3 win 6., a. e bei 5511,5 b., 9 |5 ba /, tripl. b? I; I, dupl. Bei 5445,5 b,, m 01 [5487 Max. -+ 10 + 16 38 Dr. В. HASSELBERG, Vergleichs- Gruppe. Linien. Reihe 1. Mittel. 5396,9 | 5396,9 | 5396,9 „fe 5392,5 | 5392,8 | 5392,6} а, 1, 90,8 911010539100 1, dupl. 88,2 88,4 | 5388,3 b 85,8 86,7 ee 3 83, 82,8 | 5383,0 80,2 80,2 | 5380,2 1, dupl. 77,3 77,6 | 5377,4 р, x 75,6 | 5375,6) [ en 73,6 | 5373,61 pou, 70,1 70,7 | 5370,4) la 68,3 67,9 | 5368,11 (e 61,5 61,8 | 5361,6! b, I, 58,1 58,1 | 5358,1 a 56,9 56,9 | 5356,9 1, 5370,5 Е. Le — 29 55,0 56,0 | 5355,5) = 49,3 | 5349,3\ == 469 | 53469] b, 45,5 45,6 5345,5] (с an 49,7 | 5342,7 b, (4, 38,9 39,1 | 5339,0 (а 35,9 36,4 | 5336,1 1 5340,2 — — — 30 — 31,4 | 5331,4 | Gitter. 26,7 26,8 | 5326,7, b, 1, 18,6 18,5 | 5313,5) la 1, _ 15,7 | 5315,7 1, 13,8 13,6 | 5313,7 р 11,6 10,9 | 5311,2; 2 09,3 09,6 | 5309,41 3 07,5 07,3 | 5307,4j 3 06,4 06,0 | 5306,2 fe 01,5 00,7 | 5301,1 buy) 5298,8 | 5297,8 5298 3] (а 5297,5 1 EN = 3] 89,1 89,4 | 5289,3 1, 88,1 88,5 | 5288,3) „ In der Mitte 81,7 81,9 | 5281,8] 3 helle Linie. 79,6 79,8 | 5279,7 b, 5282,5 aaa a т 32 75,8 76,4 | 5276,1 I, STUDIEN AUF DEM GEBIETE DER ABSORBTIONSSPECTRALANALYSE. 39 EP M Speer en a | re Reihe 1. | Reihe 2. | Mittel. | Bemerkungen. Be 52719 | 52780 527153 | 65,7 65,8 | 5265,7 b, $ Соше. © lin. 5265,8 5260,9 — — — 33 59,6 59,2 | 5259,4 l, dupl. 56,0 56,7 | 5256,3 b oder ! dupl. 48,9 48,8 | 5248,8 b,, а 46,6 — 5246,6 I tripl. 5254,1 — — — 34 43,1 43,4 | 5243,2 (1, dupl. 41,7 42,1 | 5241,9 i 39,5 39,8.| 5239,6} b, QE 37,4 39,4 | 5237,4| р 34,8 — 5234,8) U/, verschwommen. 5232,1 — — — 35 24,2 24,0 | 5224,1 | 22,7 22,6 | 5222,6] - 21,7 20,7 | 5221,0j - 19,6 19,3 | 5219,4 I, dupl. 11,4 Fri 5211,2 | 08,2 07,9 | 5208,0 J @ Man ersieht aus dieser Tafel, dass die Anzahl der gemessenen Wellenlängen im Ver- gleich mit der Moser’schen Tafel bedeutend grösser ist, namentlich in denjenigen Spectraltheilen die nach dem Violet hin liegen. So giebt Moser, — um einige Beispiele anzuführen — bei + 2 und + 3 nur zwei einfache Bänder an, während mein Spectroskop hier zwei entschiedene Doppelbänder zeigt; bei + 17 und + 18 sind nur die beiden Grenzen der betreffenden Gruppe verzeichnet, während ich daselbst 16 Positionen registirt habe und die einzelne Linie + 19 bei Moser ist in der obigen Tafel durch 7 Spectralörter ersetzt u. s. w. Im Roth, wo es bei gewöhnlicher Temperatur schwerer hält die Linien überhaupt hervorzurufen, ist natürlich der Detailreichthum unbedeutend. Von b an ist das ganze übrige Spectrum vollkommen absorbirt und schon vor b liegt über demselben ein leichter, nach dem Violet hin an Intensität mehr und mehr zunehmender Schleier. Erklärung der Tafeln. Tafel I. und II. stellen das Absorbtionsspectrum der Untersalpetersäure bei kleinerer Länge der durchlaufenen Schicht und weniger grosser Dichtigkeit des Gases vor. Tafel II. Dasselbe, bei 2,5 Meter Länge der Schicht und möglichst grosser Dichtigkeit des Gases. Tafel IV. Absorbtionsspectrum des Brom. Sn (u и — ee SU ООН em. 8. [Acad. Jmp. d Se У. Serie. Sl der Untersalpetersäure. Tafl En nd | A mr |. EU x an ab: 1. 4 SRE 7 8 9 8 9 64 1 2 3 4 5 6 7 8 9 65 1 7 8 9 66 Lil rg lu lulu mi m | | | m | al р) 3 4 5) 6 | Im | | | lithographie у. B.Jvanson. Hasselberg del. # ВОВ h Li PA Ат > Le Га \ 1 à PA я | wu. | | » D D LL . . . - D . “ ve ` | р . d р “ . 1 | : ы | | r ‹ Г у = 2 LE : | 1 - | = ri I = Dee м о er - Hl Ава: тя 136 М. _ Absorbfionsspectrum der Untersalpetersäure. Taf Il 7 y) т a ми ТО | | | s | I | Li | Mi | ] a Hasselberé el lithugraÿme VE алом. APT dl QUI AN a rn TREE en ann enden —— Мет, Асад. Лир. d. Se. VII Serie. Absorbtionsspectrum der Iintersalpetersäure. Till i sfarker Absorbfion 5 8 a) 68 il 2 6 У 8 9 69 1 2 3 4 5 т | | un u лоб | ТН, In ll il | | | ПИ ИИ ul т т Lt Tofale Absorbtion Hasselberg del - Lithographie v.EJvanson x | | . I . . = Lt Nm d.lAoad Jmp. d. 56. М. Serie. Absorbfionsspeetrum des Broms. Taf. № Pe) в 6 D VE 0 м а 2 Be 95 6 Mimi НМ lm Hirn Ill hf nl 8 9 6i 1 2 3 4 5 6 7 8 9 г И И А ТИ 7 8 9 52 1 nn hl т Hasselberg del Lithographre v.E Jvanson. АИ и } AIR] с = \ г 5 . : р . “ 8% ce | , - . Bi Qi Yu De ER VE SPA Г: x р Pb GEN FERN =]; ‹ к БР А Е НИ р ; Vis | у Ein! а en . и 2 14" PRIMAIRE Гу À à i ; LAS * и: р кА LA RE 2 ie у ph DR À er x +, ti Гу - | Ft $ г ÿ Le \ € « y « + ” у LME 1 en LAC FN PESTE г Fi ны < EN и т PEAR PT ESA € $ $ 4 fi 1 tt на : j ” 4 N I, TAT | & ^. 4 à LS . $ у x ce ТЕ a: 17 » 1 de ы ` м KIN nr re ТЫ RE % AIME ААА, С: | 7 2 ; Bd. II. Zoologie. Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. (>) u Боевое Dore DiLE LES с BEKANNTMACHUN G der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von _ Middendorff von seiner sibirischen Reise, seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so auch die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach qui und Zahl ale der Tafeln normirten Preisen. Dr. A. Th. v. Middendorff’s Reise in den äussersten Norden und Osten Sihiriens während der Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften. zu St. Petersburg ausgeführt und in Verbindung mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 В“ in 4° (1847 — 1875). à Bd. I. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Silber Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K. ER Е. von Baer, Н. В. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, Е. вы. | R. Lentz, A. Th. v. Middendorff, W. v. ` Middendorf, Johannes A Ch. Peters. Mit 15.lith.. Tafeln. 1828: Dymo so: a an Bd. I. Th. II. Botanik. Lf. 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8 lithogr. Tafeln. IX u. 1908. | 2. ТЕ. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. von F. J. Ruprecht. 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) 8. 193 - 435. 3 Lf. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. v. autre und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. С. et G. G. Borszezow | disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8........ 2 }: Reichsm. ten ме. | pr. ; ©> 45 Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von Е. Brandt, W. Е. Erichson, Seb. Fischer, E. Grube. E. Ménétriès, A. Th. v. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851.5168. | (Beinahe vergriffen.) | 7 Th. IL Lf. 1. Wirbelthiere. Sätigethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von | | _ Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.)....... 6 | Bd. Hi Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. ТВ. Т. Lf. 1. Jakutischer Text mit deutscher Uebersetzung. 1851. 796 33. ee en: = ТЕ. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. $. ЛУ u. 97—397. 2 | 30 | Th. II. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... | 1 | 40 | Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer ee Bearbeitet von A. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel И |. bis ХУШ des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... | 3 ТЕ 2. Orographie und Geognosie. 1860. $. 201—332. ca I LÉ 3. Klima. 1861. S. 333—523 u. XXV.....:...:.4.: see iR Lf. 4. Die Gewächse Sibiriens. 1864. 8. 525—783 и. LVI........... | 2: . Th. IT. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. ТЕ. z Thierwelt Sibiriens. 1867. S. 785—1094 u. XII....... Е NOS TUR 2 ТЕ 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. 8. 1095— 1394. Hs ТЕ. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Workos) 187 A Li В. 1895—1615. Mit 16 th. Tafeln .ı.. 20,002 BR 3 — 10 2 = _ MÉMOIRES | IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, VIF SERIE. Tone ХХ, №5. | TENTAMEN SYNOPSEOS INOCEROTIDU VIVENTIUM ET FOSSILIUM AUCTORE J. Е. Brandt. Cum tabula. BL i (Lu le 17 Mars 1877.) 2 я. “ _ Sr.-PÉTERSBOURG, 1878. 3% ; Commissionnaires de l'Académie Impériale des sciences: | à st-Péterehoure: à Riga: à Leipzig: 2 : M. N. Kymmel. _ М. Léopold Voss. Prix: 65 Kop. — 2 Mrk 20 Pf. KR 1e ie о MEMOIRES L’AGADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PÉTERSBOURG. VIF SERIE. Tome ХХ, №5. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ЕТ FOSSILIUM AUCTORE 3. HF. Brandt. Cum tabula. (Lu le 17 Mai 1877.) —— Sr.-PETERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l'Académie Impériale des sciences: à St.-Petersbourg: a Riga: а Leipzig: MM. Eggers et C!®, J. Issakof M.N. Kymmel; M. Leopold Voss. et J. Glasounof; TER Prix: 65 Кор. = 2 Mrk. 20 РЁ, Novembre 1878. Imprimé par ordre de l’Académie impériale des sciences. C. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, № 12.) м м, Commentationis argumentum. Caput I. Rhinocerotidum Familias characteres generales externi, anatomici, bio- logici et affinitates nec non ejus geographica distributio et aetas. р. 2—15. Caput II. Rhinocerotidum familiae divisionum, subfamiliarum, generum et spe- cierum enumeratio. р. 16—66. Legio 1, Kynodontes. р. 16. Subfamilia I. Sphaleroceratinae Nob. (Dinocerata Marsh). p. 16. Subfamilia II. Brontotherinae Nob. (Brontotheridae Marsh). p. 19. Subfamilia ПТ. Palaeotheriodontinae Nob. (Genus Hyracodon Leidy). р. 22. Appendix I. Rhinocerotidum Americae genera ut videtur generi Hyracodon aflinia. р. 24. Legio II. Akynodontes. р. 25. Subfamilia IV. Rhinocerotinae Nob. p. 25. Cohors A. Holotemnodontes. p. 26. a. Ecornes. p. 27. Genus I. Aceratherium Каир, р. 27. Spec. 1. Aceratherium incisivum Kaup. p 27. (Rhinoceros incisivus Cu v.) ? Spec. 2. Aceratherium minutum Kaup. р. 28. (Aceratherium steinheimense Jaeg. — Rhi- noceros pleuroceros Duvernoy). ? Spec. 3. Aceratherium Goldfussi Kaup. p. 29. (? Rhinoceros brachypus Lartet). Appendix II. De Aceratheriis Americae borealis. р. 29. ? A. Subgenus seu Sectio Aphelops Nob.?, genus Aphelops Cope. р. 30. Spec. 1. Aceratherium megalodus Cope. p. 30. Spec. 2. Aceratherium crassum Leidy. p. 30. ?B. Sectio seu Subgenus Subhyracodon Nob. p. 30. Spec. 3. Aceratherium mite Cope. p. 30. Spec. 4. Aceratherium occidentale Leidy. p. 31. Spec. 5. Aceratherium quadriplicatum Cope. p. 32. Genus II. Diceratherium Marsh. p. 32. Spec. 1. Diceratherium armatum Marsh. p. 32. Spec. 2. Diceratherium nanum Marsh. p. 33. ? Spec. 3. Diceratherium advenum Marsh. p. 33. b. Unicornes. p. 33. Genus III. Rhinoceros Gray. p. 33. Spec. 1. Rhinoceros inermis Less. р. 34. Spec. 2. Rhinoceros sondaicus Horsf. p. 36. (Rhinoceros nasalis et Floweri Gray). Spec. 3. Rhinoceros unicornis Linn. p. 38. (Rhinoceros stenocephalus Gray. — Rhinoceros sivalensis et palaeindicus Falconer et Cautl.) II COMMENTATIONIS ARGUMENTUM. Appendix III. De Rhinocerotis unicornis specie dubia Africae. p 39. Appendix IV. De reliquiis americanis generi Rhinoceros adscriptis. p. 40. Spec. 1. Rhinoceros meridianus Leidy. p. 40. Spec. 2. Rhinoceros hesperius Leidy. p. 40. Spec. 3. Rhinoceros pacificus Leidy. р. 41. Spec. 4. Rhinoceros annectens Marsh. p. 41. Spec. 5. Rhinoceros oregonensis Marsh. p. 41. c. Bicornes. p. 41. Genus IV. Ceratorhinus Gray. p. 41. Spec. 1. Ceratorhinus sumatrensis Cuv. Gray. p. 42. (Ceratorhinus Crossi, niger et Blythii Gray. — Rhinoceros platyrhinus Falconer). ?Spec. 2. Ceratorhinus lasiotis Garod, Sclater, Rhinoceros lasiotis Sclater. p. 44. Spec. 3. Ceratorhinus cucullatus Nob. p. 45. (Rhinoceros cucullatus A. Wagner). Genus V. Dihoplus Nob. p. 48. Spec. 1. Dihoplus Schleiermacheri Nob. p. 49. (Rhinoceros Schleiermacheri Kaup). ?Spec. 2. Dihoplus sansaniensis Nob. p. 50. (Rhinoceros sansaniensis Lartet). Cohors B. Colobotemnodontes. p. 51. Genus VI. Atelodus Pomel. p. 51. Subgenus 1. Colobognathus Nob. (Genus hier et Ceratotherium Gray). p 51. Sect. A. Dactylochilus (Genus Rhinaster Gray). p. 52. Spec. 1. Atelodus bicornis Nob. p. 52. (Atelodus bicornis et Keitloa Pomel. — Rhinoceros bicornis et Keitloa Wahlberg). Sect. B. Cyclochilus (Genus Ceratotherium Gray). p. 55. Spec. 2. Atelodus simus Pomel. p. 55. (Rhinoceros simus Burchell et Rhinoceros seu Ceratotherium Oswellii Gray). Subgenus 2. Colodus Nob. (Genus Colodus A. Wagner). p. 57. Spec. 3. Atelodus pachygnathus Nob. p. 57. Subgenus 3. Mesorhinoceros Nob. (Genus Ceratorhinus et Rhinoceros Gray). p. 58. Spec. 4. Atelodus leptorhinus Pomel. p. 59. (Rhinoceros leptorhinus Cuv. — Rhinoceros megarhinus Christol). Subgenus 4. Tichorhinus Nob. p. 60. Spec. 5. Atelodus antiquitatis Nob. р. 60. (Rhinoceros antiquitatis Blumenbach.—Rhinoceros tichorhinus Fischer, Cuvier. — Rhinoceros Jourdani Lortet et Chantre). Spec. 6. Atelodus Merckii Nob. p. 61. (Atelodus Aymardi Pomel. — Rhinoceros hemitoechus et etruscus Falconer). Appendix V. De genere Cadurcotherium Gervaisii. p. 62. Spec. 1. Cadurcotherium Cayluxi P. Gerv. p. 63. Subfamilia V. Hippodontinae seu Elasmötherinae Nob. p. 63. Genus I. Elasmotherium G. Fischer. p. 65. Spec. 1. Elasmotherium Fischeri Desm. p. 65. Disquisitiones speciales de Rhinocerotibus Tichorhinis institutae non solum ad reliqua- rum Rhinocerotidum extinctarum, sed etiam viventium accuratiorem considerationem me induxerunt. Inde apparuit nec primo nec secundo loco commemoratarum specierum quali- tates naturales, fossilium praecipue, in variis Grayii scriptis sufficienter esse propositas. Specierum viventium numerum enim nimis auxit, e contrario quod ad fossiles attinet de Rhinocerote (Atelodo) antiquitatis et leptorhino Cuvieri pauca tantum annotavit, Ца quidem ut hunc primum Rhinocerotis leptorhini, deinde Ceratorhini monspelliani nomine enumeraverit, binis igitur generibus inseruerit, de reliquis speciebus fossilibus autem prorsus tacuit. — Quum scientia palaeontologica nostrae aetatis demonstret Rhinocerotidum species exstinctas, nominatim ad Subgenus Tichorhinus spectantes, non solum cum aliis Rhinocerotibus а de- letis, sed etiam cum mammalibus aliis. adhuc existentibus ad Faunam quam dicunt asiatico- сигораеат pertinentibus vixisse, Rhinocerotidum species exstinctae a viventibus in contem- platione Familiae generali minime erunt excludendae, sed e contrario in ejus Synopsi com- pletiore aequo jure affinitatis aut differentiae respectu locum systematicum commodum occupare debebunt. Non solum igitur specierum numerum, sed etiam structurae diversi- tatem augebunt, ita ut classificationis quam maxime naturalis fundamenta inde derivari et evolutionis familiae imago distinctior acquiri possit. Rrhinocerotidum exstinctarum, nomina- tim Tichorhinorum, reliquiae ceterum, ut arbitror, ad opinionem, a me quoque jam in variis scriptis propositam, defendendam conferunt, re vera existere, inter animalia superiora sal- tem, tales formas, quarum origo directa ex aliis plus minusve из finitimis, vel ipsis cognatis possit demonstrari, quum, ut e reliquiarum studio apparet, per longissimum, imo indefinitum, saeculorum spatium eandem structuram constantem varietati essentiali nullo modo obnoxiam ostendant, qua de causa potius pro speciebus sejunctis, originariis (Urformen), genuinis igitur (non a connatis derivandis), habendae esse videntur. Notandum praeterea erit ad Rhinocerotum species, fossiles imprimis, distinguendas craniis, vel saltem eorum fragmentis characteristicis bene conservatis opus esse. Dentes, imo molares, soli enim, quamquam speciebus distinguendis frequentissime sunt adhibiti, propter coronarum figuram admodum variabilem notas distinctioni specierum exactae suffi- cientes haud praebent, ut, quod ad molares attinet, jam docuerunt H.v. Meyer, Gaudry, Rütimeyer et Flower; ego vero in Atelodi Merckii historia in Academiae Petrop alitanae Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VII-me Série. 1 2 $. И. BRANDT,, Commentarüs (1877), Т. XXIV, nuper publicata (cf. Monographie der Tichorhinen Nashörner, no. 4) uberius demonstrare studui. Finitis jam disquisitionibus ad Rhinocerotides sic dietae orbis terrarum partis antiquae spectantibus de familiae nominatae finibus et affinitatibus meditanti visum est Perissodac- tylorum plurium reliquias in America boreali repertas divisionibus peculiaribus adnumera- tas (Dinocerata et Brontotheridas) commode Rhinocerotidibus Subfamiliarum titulo adnume- rari posse, quare etiam de his in Synopsi mea disserui. Haud omittere denique possum tractatum a Flowero de Rhinocerotum craniologia editum, sicuti observationes a Sclatero de Rhinocerotibus nunc, vel olim, in horto zoologico londinensi viventibus publicatas, benevole mihi transmissas nec non alias a Sieboldo, Petersio et Marshio amiciter mecum communicatas ad Synopsin redigendam vario modo contulisse. CAPUT 1. Rhinocerotidum Familiae characteres generales externi, ana- tomici, biologiei et affinitates nec non ejus geographica distri- butio et aetas. Mammalia ungulata, perissodactyla plerumque vasta, quorum species cornutae, praeser tim quasi loricatae, habitum quidem peculiarem alienum praebent respectis tamen speciebus ecornibus affinitatem magnam haud negandam cum Palaeotheris, minorem cum Tapiris et Eguis et multo minorem quodammodo etiam cum Suibus et Hippopotamis manifestant. Ca- put plus minusve validum, praesertim in parte rostrali, subbreve vel elongatum. Labia valida, prehensilia, quorum superius haud raro saltem, appendice digitiformi, prehensili (pro- boscidis quodammodo rudimento) instructum est. Oculi parvi. Auriculae satis mediocres, capite breviores, oblongae, apice brevissime acuminatae, margine superiore libero subrotundato saepe ciliatae, in facie interna interdum pilis rarioribus tectae. Dorsum partis nasalis, vel etiam simul frontalis, haud raro cornu, e fibris corneis formato, brevi, satis longo, haud raro longissimo, armatum. Corium satis crassum vel crassissimum, verrucis parvis, vel majoribus, ex parte seutellulis similibus, tectum, haud raro vero glabrum vel plus minusve dense pilosum. Collum breve, crassum, saepe plicis nonnullis, interdum maximis, circumdatum. Truncus satis brevis, crassissimus in nonnullis plicas humerales, dorsales et femorales plus minusve magnas, areas cutaneas magnas, imo interdum maximas, scutis similes, sejungentes praebet, quare in his quasi loricatus apparet. Cauda mediocris vel breviuscula, plerumque pilis raris ve] rarissimis rigidis, apice vero longioribus, setis similibus, plus minusve fasciculata. Pedes TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 3 breves, crassi, plantigradi, plerumque tridactyli, anteriores interdum tetradactyli, imo penta- dactyli. Digiti breves, omnes terram plerumque attingentes, crassi, parte apicali tantum liberi, ungulis brevibus, parum convexis, latiusculis, sensu transverso magis evolutis, latiori- bus quam longis, parte terminali rotundatis, obtecti. Mammae in viventibus saltem binae inguinales. 1 Cranium plus minusve validum, corporis той concinnum, сгапи Palaeotheriorum struc- turae in universum longe similius quam Tapirorum et Equorum. — Pars cranii cerebralis cavitatem cerebralem parvam, imo interdum minimam, ineludens, praesertim in posteriore parte admodum lata conspicitur et inde ab ossibus frontalibus ad squamam occipitalem ele- vatam sensim adscendit. Pars occipitalis уме prominens, plus minusve reclinata et in eranii facie superiore a squamae ossis occipitis, latissimae dimidio posteriore, plus minus fortiter retrorsae, limbo superiore latissimo, praesertim in lateribus incrassato (tuberculoso), in medio supra saepe emarginato reliquam squamae partem postice haud raro, interdum valde, superante tantum repraesentatur. Condyli oceipitales mägni, lati, convexi retrorsum spectant et infra satis distant. Pars cranii verticalis dimidio posteriori fossae temporalis opposita in cranii facie superiore aut aream subquadratam, oblongam, planam, lateribus emarginatam, latiorem vel angustiorem, aut cristam exhibet. Squama temporalis plerumque impressa, interdum con- vexa, parte sua superiore angustata, ad cristam oceipitalem adscendit. Meatus auditorii aper- фига, externa supra saepe in fossam triangularem brevem (Atelodus) vel longiorem (Rhinoceros) saepe adscendit. Ipse meatus auditorius infra antice a processu anteglenoidali magno, satis ar- cuato et postglenoidali invicem approximatis infra plerumque (ut videtur) plus minusve claudi- tur, interdum vero haud clausus apparet. Cavitas glenoidalis mandibulae transversa, oblonga, angusta, parum tantum impressa, parte posteriore a processu valido uncinato vel recto (post- glenoidali seu mastoideo anteriore?) terminatur. Pars cranii facialis, propter ossium fronta- lium et nasalium magnitudinem et maxillarum superiorum partis malaris altitudinem, alta et praesertim parte posteriore lata, partis intermaxillaris et nasalis ratione typum varium offert. Pars frontalis magna, verticali longior et latior, nasali longitudine subaequalis, sed latior, margine anteriore ossibus lacrymalibus opposita, supra inaequaliter tetragona, in medio depressa et vel glabra, vel (in bicornibus) area cornigera aspera instrücta, versus partem verticalem et partis nasalis basin paulisper adscendit. Pars nasalis plerumque lata, supra convexa et in Cornigeris азрега aut tetragona et dein margine anteriore subtruncata vel rotundata vel denticulo munita, aut pyramidalis et acuminata et tali modo semper deor- sum curvata apparet ut fornieis instar maxillarum anteriorem partem, sicuti ossa intermaxil- laria, quodammodo obtegat, imo adeo interdum, nominatim in Tichorhinis et Elasmotheriis, cum iis septi ossei ope conjungatur. Narium aperturae plerumque antice apertae a latere inspectae magnae, aut fere rotundato-cordatae, breviores sed altiores, aut subovatae, aut humiliores satis oblongae et tunc in Tichorhinis antice clausae sunt. Ossa lacrymalia aut laminas gla- bras (in Rhinocerotibus genuinis) aut asperas (in Atelodis) repraesentantia arcte canalis lacry- malis aperturam externam simplicem vel duplicem et saepe tuberculum offerunt. Maxillae 1* 4 J. F. BRANDT, superioris corporis pars malaris alta et lata, formam fere rhomboitalem et faciem externam satis planam ostendit, sed e parte anteriore processum intermaxillarem edentatum, humilem laminae tetragonae brevi, compressae vel cristae similem emittit. Processus alveolares sunt magni et plus minusve tumidi. Foramina infraorbitalia narium aperturis plus minusve propinqua cernuntur. — Ossa intermaxillaria in adultis plerumque brevia, humilia, saepe edentata, exceptis Dinoceratibus et Hyracodontibus, processu in utroque latere e margine superiore prodeunte narium aperturae partem lateralem terminante, cum maxillis et ossibus nasalibus conjuncto carent, quare eranii faciem superiorem haud attingunt, sed semper hu- milia sunt, ita quidem, ut in generibus dentes incisivos superiores evolutos praebentibus (е. с. in genere Rhinoceros etc.) latiora, altiora, longiora, processui intermaxillari maxillarum subsimilia appareant et invicem paulisper distent, in aliis generibus vero dentibus superioribus incisivis perfectis carentibus (in Atelodis) breviora, humiliora, subperpendicularia et magis in- vicem approximata appareant. — Arcus zygomatici satis longi, subflexuosi et alti, quare validi, plerumque parte sua anteriore superiore orbitae parvae parietem inferiorem constituunt. Fossae temporales postice prorsus apertae, latae et longae, in speciebus cristam verticalem praebentibus ad marginem ejus superiorem usque ad occiput sunt extensae. — Inferior cranii facies partem basilarem ossis occipitis postice latissimam, in facie inferiore crista centrali, longitudinali antice saepe tuberculosa vel aspera, instructam ostendit. Processus pterygoidei satis longi sunt. Foramina incisiva longiora vel breviora cernuntur. — Mandibula valida aut satis longa, et humilior aut brevior et altior ramos etiam parte superiore admodum la- tos, in partis condyloideae margine posteriore sub condylo eminentia munitos, partes alveo- lares latas et symphyseos processum dilatatum lateribus parum impressum, vel laminae plus vel minus evolutae similem, vel ejus rudimentum marginis prominentis forma praebet. Dentium ratio Rhinocerotidum Familiae varietates plures offert. Aliae earum incisivos, caninos et molares possident, aliae vero caninis carent. Incisivi quod ad numerum + inter- Фиш 3 haud raro vero © inveniuntur, sed haud raro ex parte, vel omnes citius vel tardius evanescunt. Molares 77 vel ff rarissime ?? plerumque, i. e. exceptis Elasmotherüs, radicibus se- junctis muniti inveniuntur. Coronae eorum in longe pluribus valles binas vel ternas ut Pa- laeotheriorum molares offerunt in nonnullis vero eminentiis transversis ut in Tapiris, aut plicis marginalibus et centralibus obliquis crispatis in Ælasmotheriis, e substantia уйтеа for- matis (fere ut in Hippariis), instructae cernuntur. Sceleti trunci et extremitatum ratio corpori plus minusve valido respondens in univer- sum quidem tapirino similis mihi apparuit, sed quae sequuntur differentias obtulit. Pars collaris in universum latitudine et crassitie vertebrarum, praesertim processuum trans- versorum earum excellit. Atlantis processus transversi non solum admodum lati, sed etiam satis longi apparent. Epistrophei processus spinosus cristam parte posteriore in acumen breve desinentem sistit. Vertebrae colli 3, 4 et 5 processus spinosus longior et latior est. Vertebrarum dorsi processus spinosi circiter ad septimum anteriorum longiores, fortius reclinati, limbo posteriore incrassati, apice magis tumidi sunt. Vertebrarum dorsi mediarum TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 5 processus spinosi magis retrorsum spectant. Vertebrarum lumbalium processus transversi latitudinem majorem ostendunt. Vertebrae caudales subbreviores et crassiores apparent. Costae longiores, latiores et magis curvatae conspiciuntur. Scapulae in marginis anterioris inferiore parte parum emarginatae sunt. Pelvis ambitum multo majorem ostendit. Ossa ilium multo majora, longe fortius extrorsum expansa, faciem internam profundiorem exhi- bent. Ossa ischium validiora pariter magis distant. Symphysis ossium pubis in medio pro- minet. Extremitatum ossa in universum validiora, nominatim ossa humeri et femoris cras- siora, latiora, nec non cristis, tuberculis et processubus majoribus instructa conspiciuntur. Ossa metacarpi et metatarsi sunt latiora, crassiora et in universum breviora. Phalanges digi- torum terminales majores, sensu transverso latiores, processus laterales longiores offerunt. Partium internarum et externarum mollium structura Bhinocerotidum') in universum pariter characteres Ungulatorum perissodactylorum manifestat. Е viventium numero, no- minatim ÆEquos et Tapiros in memoriam plus minusve revocat; nihilominus tamen differen- tiae speciales minime desunt. Corium trunei laterum crassissimum omnino invenitur, sed in capitis superficie su- periore, Supra processus spinosos vertebrarum posteriorum et ossium ilium partem anteriorem, tenuius apparet. — Labia satis crassa telam cellulosam corporis cavernosi similem vasis et fibris muscularibus striatis nee non nervis ditissimam offerunt. — Plantae pedis fibrarum elasticarum stratum crassum ostendunt. — [n pedum posteriore parte inter carpum et meta- carpum, пес non inter tarsum et metatarsum, in Rhinocerote indico saltem, Owenius massam 1) De Rhinocerotidum anatomia plures naturae scru- | nonnulla addidit tantum Garrod (Proceed. г. soc. f. 1874, tatores egerunt. Parsons (Philos. Trans. Vol. XLII | р. 2). Qua de causa, quae de partium mollium ratione (1743), in Rhinocerotum historia sua p. 523 etc. p. 534 | Rhinocerotis communicavi, plerumque ex Owenii exi- penem Rhinocerotis indici descripsit et icone (Tab. III, | mia commentatlone sunt dessumta. Quas ceterum Gar- Fig. 3) illustravit. — Sparrmann (Reise nach а. Vorge- | vod (Procced. =. soc. f. 1873, р. 92—104) de Rhinocerotis birge d. guten Hoffnung, Berlin, 1784, р. 416 et К. Ve- | (Ceratorhini) sumatrensis anatome fecit observationes me- tenskaps Academiens handlingar, Stockholm, 1778, Vol. | moratu dignas figuris illustratas minime neglexi et prae- XXXIX, р. 307) annotationes breves de intestinis Rhino- | terea etiam observationes quasdam proprias addidi. cerotis bicornis et praeterea de ejus pene perpaucas in De Rhinocerotum viventium et fossilium osteologia Actis Academiae Petropolitanae anno 1779 Hist., р. 64 | teactarunt Cuvier, D’Alton et Blainville. Decranio cum icone ejus communicavit. — Bell (Philosoph. Trans- | viventium plurium comparandus Flower (Proceed. zool. for 1793. P. 1, p. 4) de cranio, pene et musculis non- | soc. 1876). Atelodi antiquitatis sceletum descripsit Giebel nullis Rhinocerotis sumatrensis loquutus est. — Mer- | (Jahresber. d. naturwissensch. Vereins zu Halle 1850, III, trud et Vicq d’Azyr anno eodem Rhinocerotis indici | р. 72—157) et (Abbild. u. Beschreibung zweier colossalen anatomen instituerunt, cujus summam ©. Cuvier (Menag. | Rhinoceros-Schädel. Merseburg, 1846). — De cranio ejus d. Mus., 8, II, p. 3) ct Leçons variis locis communica- | porro egit specialiter J. F. Brandt (Observationes ad vit. — Anatomen brevem partium internarum publicavit | Rhinocerotis tichorhini historiam spectantes (Mem. d. Leigh Thomas (Philos. Trans. for 1801, р. 146—152). | U’ Acad. Imp. 4. Se. de St.- Petersb. У I-me Ser. Sc. nat. T.V. — Homius (Philos. Trans. 1821. P. 1, р. 270) observa- | 1849 с. tab. XXIV) et Rhinocerotis dicti dentes et partes tiones paucas ad sceletum et ventriculum Rhinocerotis | varias molles fusius illustravit. Serius idem (Mem. а. sumatrensis spectantes edidit. — Completiorem huc- | РАсаа. а. St.-Petersb. VII-me Ser. T. XXIV. No. 4 sub usque Rhinocerotis (indici nominatim) anatomen tabulis | titulo Versuch einer Monographie der tichorhinen Nas- eximiis illustratam Owenio (Transact. of the 2041. soc. | hörner, mit XI Tafeln) de Rhinocerotis antiquilatis seu Vol. IV (1862), р. 31—58, Pl. 9—22) debemus, cui verba | tichorhini, Merckii et leptorhini osteologia seripsit. 6 у. Е. BRANDT, subovalem, glandulosam invenit e follieulis compositam, antrorsum inter digitos ostium facientem. Palati mollis latera reticulata, folliculos muciparos largos et processus conicos, ton- sillas repraesentantes, offerunt. Palatum molle praeterea stratum folliculorum muciparorum ostendit. Oesophagus satis amplus pone pharyngem valde dilatatus, deinde angustatus, usque ad stomachum satis aequalem ambitum praebet. Peritonaeum cum processubus et plieis suis magnum et crassum apparet. Epiploon breve, intestina haud operiens, pone colon magnum, plica maxima et parva instructum, conspicitur. Stomachus simplex equino, tapirino vel suillo figura generali quidem similis in singulis tamen speciebus figuram peculiarem ostendit et valvula spirali cardiali in Æquis conspicua semper caret. — Intestinum duodenum pone pylorum in Rhinocerote indico sacci forma dila- tatum conspicitur, quod de Rhinocerote sumatrensi haud valet. — Intestina tenuia longissima plicas membranae mucosae in Rhinocerote indico a Ceratorhini sumatrensis diversas osten- dunt. Glandulae Peyeri haud desunt. — Intestinum colon et coecum equinis pariter similia, maxima. Coeci pars terminalis eorum tamen latior et obtusior esse videtur. Hepar depressum, obscuri coloris, lobos paucos et ligamentum triangulare offerens, ut in Equis, vesica fellea caret. Ductus choledochus amplus pollicum nonnullorum distantia a pyloro remotus in duodenum intrat. — Pancreatis equini formam aemulantis ductus magnus aut in ductus choledochi proxima vicinitate, aut cum eo in duodeni papilla desinit, ductus pancreaticus parvus, sejunctus eadem distantia a pyloro remotus aut pollices circiter 2 a majore distans in duodenum intrat. — Lien complanatus, tenuis, oblongus vel subtriqueter. Cavitas pectoris circiter '/, abdominalis longitudinem offert. — Pulmones satis angusti formas oblongas praebent. Singuli eorum integri vel bilobi, margine superiore crenulati apparent. — Larynx forma generali tapirino haud dissimilis cartilaginibus wrisbergianis caret, sed cartilaginem interarticularem offert. Cartilagines arytaenoideae sunt magnae. Ligamenta vocalia cartilaginem thyreoideam quidem attingunt, sed in rimae glottidis an- teriore parte substantia vibratoria tantum observatur. In utroque laryngis latere prae- terea inter ligamenta vocalia sacci gularis apertura invenitur, quae cum fossa sub epiglottide triangulari sita communicat. — Trachea ex annulis valde approximatis constat. Cor, ut in Tapiris et Elephantis, formam rotundatam ostendit et referente Garrod ossiculum, ut in Tapiro sumatrensi, offert, Renes, situm equinorum praebentes, plus minus ovales, subplani vel convexi, interdum subtriquetri, modice lobati, papillis carent. Urether uterque in ramos duos primarios dividitur.. Uretheres marium supra vesiculas seminales, feminarum vero ab urethra brevi distantia remoti in vesicam intrant. Renum succenturiatorum plerumque oblongorum vel cylindricorum figura paulisper variat. Ovaria oblonga, stroma densum praebentia, sacco cutaneo, ostio aperto in cavitatem abdominalem hiante, sunt cireumdata. — Tubae Fallopii canales breves, ostio abdominali TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEUOTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 7 amplo fimbria magna сео munitos, deinde angustos, sinuatos, sacco ovariorum affixos in uteri cornua transeuntes constituunt. Cornua bina uteri satis ampla cum ipso corpore uteri subpyriformi plus minusve lato conjunguntur. In utroque latere canalis urogenitalis canalis mucum secernens conspicitur. Mamma inguinalis venis largis instructa in utraque papilla aperturas circiter 12 offert. Testiculi ovales scroto non inclusi, prope annulos abdominales in regione inguinali con- spicui, albugineam crassam et corpus Highmori in testiculo dissecto taeniae formam prae- bens offerunt. Cremaster satis debilis apparet. Tunica vaginalis communis cum cavitate abdominali communicat. Vasa deferentia inter uretherum terminos sita ad prostatae faciei posterioris medium tendunt, quod una cum ductubus excretoriis vesicularum seminalium perforant. — Prostata, ut in Gliribus variis, ex utriculis oblongis, glandulosis versus vasa deferentia et ductus excretorios vesicularum seminalium convergentibus, foraminulis nume- rosis in verumontano ostiola facientibus, componitur. Vesiculae seminales fere elongato- pyriformes, sublobatae, humanis haud dissimiles apparent. — Glandulae Cowperi ovales, subcompressae pone corpora cavernosa penis conspiciuntur. — Penis elongatus, satis longus in Atelodo bicorni (Sparrmann, Acta Petropol. 1779, P. I, hist. nat., р. 64) crassior, in indico gracilior. Glandis pars apicalis agarico, seu umbraculae apice truncatae, in indico graciliori et pedunculo angusto munitae similis apparent. Pone partem apicalem glans plica transversa praeputiali cincta cernitur, sed frenulo caret. In glandis dimidii basalis latere utroque corpus oblongum, plicae simile, telam erectilem praebens, in Ahenocerote indico prae- terea observavit Owen. Panniculus carnosus validus e portionibus substantiae musculosae massae tendineae ope conjunctis constat. — Fasciae densae et elasticae sunt. Musculi, quos in Rhenocerote sondaico mihi indagare contigit quosque icone nondum publicato illustrare et specialiter designare tentavi, perissodactylorum labiatorum musculis in universum comparari posse videntur, sed pro corporis mole crassiores apparent. Pro cavitatis cerebralis parvitate cum corporis ambitu comparata Rhinocerotides massam cerebralem parvam possidere jam 1849 in craniologia Rhinocerotis tichorhini ostendere studui, Owenius vero 1864 in eximia Rhinocerotis indici anatomia ipsius cerebri inspec- tione luculentius demonstravit. Observante eo Rhinocerotis indici cerebrum (sieuti pariter putarem) in universum habitum equini offert, sed !/,, corporis ponderis tantum exhibet. He- misphaeria breviora, sed latiora et non solum anteriore, sed etiam posteriore parte magis rotundata, gyros latiores, minus tamen numerosos ostendunt. Cerebellum et partes cerebri in universum partibus homologis mammalium ungulatorum similes sunt. Ganglia nervorum olfactoriorum tamen latitudinem et crassitudinem insignem offerunt et arbor vitae cerebelli complicationem minorem quam in Æquis demonstrat. Lingua, cui lytta minime deest, antice plana, elongata praeter papillas breves, teneras filiformes, vallatas, eminentiae oblongae longitudinali insertas, tantum possidet. 8 J. Е. BRANDT, Cavitas nasalis maxima est. Conchae nasales oblongae, simplices modice revolutae, sicuti conchae ethmoidales deorsum spectantes, equinis similes sunt. Lamina cribrosa fora- minibus numerosis est perforata. Cavitates frontales in occiput sunt propagatae. (Br.) Oculi admodum parvi membrana nictitante obtegi possunt. Bulbus corneam in medio admodum tenuem, et satis parvam chorioideam scleroticae crassae firmiter adhaerentem, tapetum vero nullum ostendit. Processus ciliares breves lenti crystallinae fere sphaericae facie anteriore parum planae affixae sunt. Iris circularem formam et colorem obscure brunneum offert (L. Thomas) sub conjunctiva usque ad corneae initium et in membranae nictitantis superficie externa pig- mentum brunneum, obscurum invenitur. Auditus organi partis internae structura teste Claudio tapirinae similes. Rhinocerotes solitarii, bini vel gregibus parum numerosis associati inveniuntur. In universum quidem regiones aquosas velut fluminum et lacuum ripas, et paludes, plantas largiter praebentes, aliis praeferunt non solum pabuli, sitis explendi et balneorum causa, sed quia se in luto volutare amant eoque corium facie externa rigidum, atque saepe rimis doloro- sis laborans humectando lenire et contra insectorum impetus tueri tentant. Qua de causa, siaquae penuria exorta estuteam et lutum inveniant haud гаго migrationes longinquas, prae- cipue inde a crepusculo usque ad solem orientem, suscipiunt. Interdiu vero aut pascuntur aut stantes, aut humi prostrati, in umbra degere amant.— Nutriuntur herbis nec non fruti- cum et arborum foliis vel teneris ramulis et radicibus, ita ut pabuli reliquiae parvae non solum in intestinis, sed etiam haud raro in dentium molarium eorum coronae detritae cavitatibss inveniantur. Excrementa ut in equis e globulis magnis ex ano amplo ejectis constant. Urinam mares quidem e penis anteriore parte aut deorsum et antrorsum mittunt, aut pene inter pedes posteriores retrorsum eurvato subsultim retrorsum protrudunt. In statu quietis, sicuti erectionis irritatione sexuali exorto vero penis antrorsum directus conspicitur. Feminae mensibus, ut scribunt, septendecim post coitum (a mare feminae insidenti ut suspicatur effectum) praeterlapsis pullum unicum pariunt a matre valde amatum et defen- sum eique mutuo amore addictum. Rhinocerotidum oculi satis hebetes quidem apparent, {а ut res longinquas aegre videre dicantur, auditum et olfactum eoruw autem acerrimos appellare debemus. Modo dictorum sensuum organorum qualitate et aëris flatus ipsis occurrentis ope enim res valde longin- quas, inimicas praecipue, percipere valent. Statu tranquillo incedentes vel pabulum quaerentes Rhinocerotinas animalibus stupidis et innoxiis adnumerares, Satis facile tamen, e. с. coloris rubri adspectu, irascuntur et tune indolem tam ferocem, imo immanem, ostendunt ut non solum hominibus, sed etiam leonibus, tigribus et elephantis, nec non congeneribus suis, quibuscum haud raro atrociter dimicant, vigore suo periculosi fiant; idque eo magis quum corporis moles earum cursum velocem haud impediat. Nec tamen desunt exempla Rhinocerotum, qui aetate juvenili capti non solum masuefacti, sed adeo ad equitandum et onera ferenda idonei fuerint. Quamquam etiam illud TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 9 factum videmus, ut individua juniora mansueta aetate provectiore ferociam insignem osten- derint. | | Occiduntur in locis parum apertis dorminentes vel quiescentes vel pabulum carpentes vel bibentes, sclopis igniariis vel hastis, interdum veneno imbutis, vel capiuntur in fossis. In universum quidem olim singularum specierum habitatio multo magis erat extensa et numerus earum longe major fuit. Nihilominus tamen in Africa ante 27 circiter annos unius anni spatio venatores anglicani duo 89 Rhinocerotes necarunt, tertius venator vero eorum sexaginta occidit. Specierum viventium et emortuarum mundi antiqui sie dieti osteologia innixi jam Cuvierus et Owenius Rhinocerotidum affinitates cum Palacotheriis indicarunt. In Sym- bolarum mearum Sirenologicarum Fasciculo IT, Pachydermatum craniologiam comparatam quoque continente, osteologicas Rhinocerotidum, viventium praecipue, relationes cum Sireniis et aliis Ungulatis pariter respexi. | Anno 1877 Marsh in tractatu (Introduction and succession of vertebrate life in America, an Address, Nasville Tenn. р. 33 sqq.) Rhinocerotidum reliquias in America repertas tan- tum respiciente de stirpe earum quae sequuntur retulit: In stratis tertiariis formae Tapirinae, Rhinocerotidibus cognatae, sed aetate majores, inveniuntur. Pelves lacustres occidentales Americae in stratis eocaenis inferioribus genus tapyroideum Helates praebuerunt. Eocaena strata sequentia genus Ayrachyus, modo dicto generi valde connatum, continent, Lophiodontibus et Tapiris affine, quorum antecessores hac ratione, ut videtur, cum Rhinocerotidibus cohacrent. ÆRhinocerotidum series in ramos duos sejungebatur. De primo ramo adnotavit: In stratis Dénoceratinis superioribus inveniri genus Colonoceras, re vera Hyrachyum repraesentans, cornuum partium interiorum osseorum rudi- mentalium pari transverso in ossibus nasi munitum. Addidit deinde, strata miocaena in- feriora, versus occidentem montium rupestrium (Rocky Mountains) sita, genus Colonoceras offere, quod in genus Diceratherium, processubus osseis paribus nasalibus, validis instruc- tum, in formatione miocaena superiore bene repraesentatum, transire videtur. Alter Rhinocerotidum Marshii ramus, cujus reliquiae praesertim versus occidentem montium rupestrium (Rocky Mountains) sunt repertae, formas processubus osseis nasalibus eornubus destitutas tantum continens, in eocaeno superiore genus Amynodon, Rhinoceroti- dum antiquissimum, characteres valde generales offerens, continet. Secundo Rhinoceroti- dum ramo praeterca adscripsit quoque genus miocaenicum Нухасойот, quod ab Hyrachyo pariter derivavit, nec non genus Aceratherium. Rhinocerotidum гал a Marshio propositi cornuum sic dietorum, processus nasales osseos pares tantum non autem nec cornua genuina, nec fundamenta eorum offerentium, praesentia vel absentia innixi vix tamen ramorum duorum fundamenta tuta praeberent. Rhinoceros pleuroceros Duvernoy (= Aceratherium minus Kaup) et genus Dicranotherium enim Aceratheriis nimis propinqua apparent, Ка ut Dicranotheria pro Aceratheris processu- bus nasalibus paribus munitis haberi possint. Mémoires de l'Acad. Пир. des sciences, VIIme Serie. [52 10 J. F. BRANDT, Huc accedit, quod, praeter genera a Marshio Rhinocerotidum stirpis ramis duobus ad- numerata, in America detectae sunt aliorum Perissodactylorum labiatorum formae Rhinocero- tidibus hucusque nondum adscriptae, quae propter cranii, praesertim partis rostralis ejus, figuram generalem, nec non pedum rationem universalem, ex parte omnino ad Elephantidas tendentem, in universum tamen magis Rhinocerotidibus quam aliis perissodactylorum familiis vel divisionibus recenter creatis adscribendae esse mihi videntur, nominatim Dinocerata et Brontotherides Marshii. Cranium enim sine dubitatione characteres principales aliis prae- ferendos, distinctivos praebet, sic dicta cornua paria eorum vero, quum processus osseos tan- tum, interdum (in Dinoceratibus) dentium caninorum alveolorum continuationem formantes sistant, non cornuum verorum indolem manifestent et praeterea etiam in Rhinocerotidum ge- nuinorum (Aceratheriorum et Dicranotheriorum) ossibus nasalibus, ut supra jam indicavimus, pariter observantur, pro characteribus minoris valoris indoli rhinocerotinae faventibus ha- benda esse videntur. Vix igitur dubitarem, quin formarum organicarum nexum quantum fieri potest intimum sedulo inquirere studenti arrideret opinio, Dinocerata et Brontotheridas cranii et processuum parium osseorum ratione Rhinocerotidibus subfamiliarum peculiarium titulo omnino adjungi posse, etiamsi processuum dictorum in ossibus maxillaribus et breg- matis conspicuorum enormium adspectus singularem, sed fallacem, efficiat impressionem. Quae de Rhinocerotidum familiae institui studiorum summam facienti visum est eam dentium systematis rationis aut completioris aut incompletioris respectu divisiones duas, Legionum nomine a me designatas, praebere. Dentium systemate completiore i. e. dentibus caninis semper munitis (Kynodontum Legionem nostram formantibus) adnumerarem, subfamiliam Sphaleroceratinarum Nob. (Dino- cerata Marshii), Brontotherinarum Nob. (Brontotheridae Marshii) et Palaeotheriodonti- narum Nob. (quarum typum genus Hyracodon Leidy) praebuit. Sphaleroceratinae subfamiliam Zrhinocerotidibus reliquis primo intuitu magis alienam cranii rhinocerotini formam minus typicam praebentis, paribus tribus processuum osseorum validorum muniti ratione, molaribus tapirinis et pedibus anterioribus penta-, posterioribus tetradactylis magis elephantinis quam rhinocerotinis distinctam, quodammodo anomalam, constituunt. Brontotherinae eranii figura, dentium incisivorum numero et quodammodo molarium figura Rhinocerotinis genuinis, pedibus anterioribus tetra-, posterioribus tridactylis Acera- theriis nominatim similes, processuum osseorum pari unico in maxilla superiore tantum con- spicuo non solum ab his et a Sphaleroceratinis, sed a Rhinocerotinis genuinis differunt, etiamsi hisce multo magis quam Sphaleroceratinae similes videantur. Palaeotheriodontinae a Rhinocerotinis genuinis dentium caninorum praesentia et incisivorum numero majore (5), diversae, cranii ecornis figura generali (exceptis intermaxillaribus processum nasalem sur- sum emittentibus) et molarium structura generi Aceratherium affınes apparent, ad Rhinocero- tinas genuinas igitur tendunt. Rhinocerotidum Legionem secundam (Akynodontum) dentium systemate incompleto TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 1] munitam, nominatim dentium caninorum defectu et incisivis numero minoribus } ex parte vel prorsus abortientibus distinctam, Subfamiliam quartam nostram, Rhinocerotinas genuinas amplectentem a genere Aceratherium incipere possumus. Genus Aceratherium exstinctum cornuum e substantia cornea formatorum defectu et pedibus anterioribus tetradactylis a Rhinocerotinis cornutis recedit. Generi Aceratherium Каир genus Diceratherium Marsh valde connatum et processubus nasalibus osseis paribus tantum distinctum fuisse supra jam innuimus. Ad Aceratheria, e Rhinocerotinarum specierum cornu nasali unico munitarum numero, propter feminas cornu semper carentes, propius accederet Rhinoceros inermis Lessonii, Rhi- noceroti sondaico longe affinior quam indico seu unicorni, imo pro varietate sondaici habitus. Rhinocerotinae bicornes in genera duo dividi possunt: in Ceratorhinos Grayi et Diho- plos Nob. Ceratorhini, Ceratorhino sumatrensi, ? lasyotide Sclater et, ut mihi videtur, cu- cullato Nob. repraesentati ossibus nasalibus acuminatis (in cucullato omnino nondum obser- vatis) nec non trunco plicato propius ad Rhinocerotinas unicornes, praesertim Ceratorhini cucullati ratione, tendunt. Genus exstinetum Dihoplos contra dentibus ineisivis evolutis Cera- torhinis, ossibus nasalibus dilatatis margine anteriore rotundatis Atelodis affinius fuit. Ate- lodi, dentibus incisivis abortivis et ossibus nasalibus latis, crassis distincti seriem specierum bicornium peculiarem, in subgenera quatuorame divisarum, offerunt. Species septo narium cartilagineo instructae earum, sicuti viventes africanae (Alelodus bicornis et simus), mandi- bulae symphyseos processus parvitate distinguuntur, quare Subgenus Colobognathus formare posse videntur. Colodorum subgenus cranii ratione characteres ex parte in Atelodo simo et bicorni obvios ex parte vero proprios, nominatim marginem ossium nasalium anteriorem in- tegerrimum et mandibulae symphyseos processum sublaminaeformem offert. Tertium Sub- genus (Mesorhinoceros) formam inter Subgenera modo commemorata et Subgenus Tichorhinus quodammodo mediam sistit, pedum ossibus longioribus diversam, septi narium cavitatis cartilaginei praesentia Colobognathis et Colodis, narium aperturarum oblongarum, humiliorum forma et processu mandibulae laminam repraesentante vero Tichorhinis affınem, qui septo narium osseo incompleto (in Atelodo Merckii) vel completo (in Atelodo antiquitatis) et prae- terea, quantum e specie modo dieta concluderes, corpore pilis densissimis jubam formanti- bus obsesso a reliquis Rhinocerotidibus supra commemoratis recedunt. Genus Elasmotherium, cujus cranium integrum nuper in gubernio Astrachan repertum a me accuratius consideratum et mox fusius describendum non solum characteribus gene- ralibus longe pluribus Rhinocerotidum familiam in memoriam revocat, sed partis eranii cere- bralis et mandibulae figura , porro septi narium ossei completi praesentia, nec non dentibus ineisivis Rhinocerotidum tichorhinarum structuram exhibet. Ælasmotheriorum genus igitur Tichorhinis adjungi posset nisi partis cranii rostralis, praesertim nasalis figura aliena, emi- nentia frontalis aspera maxima (ut videtur olim cornigera) praecipue vero molarium equinis similium maxima diversitas tali opinioni contradicerent. Qua de causa Ælasmotheria sub- familiae Rhinocerotidum propriae Hippodontinarum nomine inserenda esse putavi. о* 12 J. F. BRANDT, Quod ad relationes Rhinocerotidum cum aliis Ungulatorum familiis attinet, Palaeotheria molarium figura deinde Palaeotherium curtum praeterea et Hyracodon cranii forma generali generi Aceratherium зи primum affinitatis locum occupasse videntur, Ца ut jamOwenius Palaeotherides pro Rhinocerotidum antetypis habuerit. Affinitas earum vero cum Palaeotheri- dibus tanto major apparet, si consideramus genus Hyracodon dentium incisivorum numero et caninorum praesentia quoque Palaeotheriis simile fuisse. Putarem tamen, quum Rhinocero- tides animalia labiata sint, Palaeotheria vero, nonnulla saltem, sicuti Palaeotherium magnum, propter ossium nasalium brevitatem et narium aperturam amplam proboscidea fuisse Palaeo- therium curtum vero propter ossa nasalia longiora et narium aperturam breviorem, minus amplam proboscidem admodum parvam tantum forsan possedisse et speciem Rhinocerotidibus forsan magis connatam formasse. De Rhinocerotidum cum Palaeotheridibus nexu Marshius prorsus tacuit, quamquam genus Hyracodon a Leidyo et Marshio Rhinocerotidibus adnumeratum, ut pariter in- nuimus, affinitatem haud negandam cum Palacotheriis obtulit. Е divisionum variarum jam supra Rhinocerotidum familiae adnumeratarum considera- tione apparet me pro tempore pariter duos ejus typos seu ramos, sed alio modo quam a Marshio constitutos, nominatim dentium systematis ratione fundatas, Legionum titulo accipere. Legionem scilicet Kynodontinam, dentibus caninis munitam, olim in America, quantum hucusque scimus, ut videtur, praevalentem, prorsus emortuam, deinde vero Le- sionem Akynodontinam caninis semper carentem, in orbis terrarum parte sic dieta antiqua hucusque saltem potiorem, species plures adhuc viventes praebentem, olim vero etiam alias emortuas satis numerosas, ossium earum reliquiis plerumque nunc innixas continentem. Kynodontinae, ex parte ad Tapirides, ex parte ad Palaeotherides et Rhinocerotinas genuinas vel ad Coryphodontes tendentes subfamilias tres (Sphaleroceratinas, Brontotherinas et Palaeo- theriodontinas) characteribus commodis distinctas formantes, seriem satis continuam generi- cam haud obtulerunt eoque ab Akynodontinis differebant. Subfamilia Sphaleroceratinarum (Ordo Dinocerata Marshii) cranii parte rostrali et processubus osseis supranasalibus pari- bus aperto Rhinocerotinis (Dicranotheriis) similes, cerebro admodum parvo animalia valde antiqua indicante, molaribus tapirinis, caninis superioribus maximis, praeter processuum osseorum supranasalium pare etiam processuum osseorum maxillarium et ossium bregmatis pare, nec non pedibus anterioribus pentadactylis posterioribus tetradactylis distinctae, ut putarem, propter cranii formam Rhinocerotidum eocaenarum typum mixtum constituerent, de cujus origine ex aliis formis primitivis aut transitu in alias nihil constat, quae enim Marshius (Adress p. 30) de eo suspicat satis hypothetica esse videntur, quum reliquiae rem exactius comprobantes hucusque desiderentur. Brontotherinis (Brontotheridibus Marshii) miocaenis cranii figura generali, porro in- cisivorum et quodammodo etiam molarium nec non pedum ratione Aceratherüs similibus, caninorum et processuum supramaxillarium paris unius praesentia a Dinoceratibus et Rhi- nocerotinis diversis originis primitivae vestigia certa pariter nondum concederem, etiamsi TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 13 Marshius (Adress p.35) genera eocaena Diplacodon et Palaeosyops, propter dentes et alios characteres haud enumeratos, Brontotheridibus suis appropinquavit. Palaeotheriodontinae miocaenae Rhinocerotinarum ecornium cranium et molares possi- -dentes cranii ratione nec non dentium numero et figura Palaeotheridibus eocaenis quibus- dam Ка similes apparent, ut ab 113, utpote aetate majoribus, hypothetice derivari possent, etiamsi documenta talem hypothesin exactius confirmantia adhuc desint. De Akynodontinarum Legionis, specialiter a me disquisitae, membrorum origine pro tempore tacerem. Varia ejus genera omnino primo intuitu evolutionis seriem satis conti- nuam exhibere videntur, sed specierum earum structura talis est, ut ex affinitate singula- rum formae intermediae haud prodeant, quae pro certo ab aliis derivari possunt, vel aliis originem debent. Conjici omnino posset, Atelodum pachygnathum characteres et Atelodi bicornis et simi praebentem formam antiquam paternam eorum forsan fuisse, nisi notae aliae in Atelodis modo dietis non conspicuae, tali opinioni contradicerent. Rhinocerotem inermem, cujus mares tantum cornuti sunt, ita ut eo ad Aceratheria tendat, pro transitus forma, quae Rhinocerotibus in utroque sexu unicornibus originem dedit, pariter nondum haberem. Nihil- ominus tamen, quod ad Rhinocerotidum specierum originem attinet, hoc loco in memoriam eo magis revocanda erunt, quae Marshius (cf. supra) de generum Amynodon, Hyrachius, Hyracodon, Colonoceras, Diceratherium et Aceratherium relationibus mutuis, nec non de eorum aetate et origine notavit, quum inde forsan sequeretur, Rhinocerotidum genuinarum formas ex parte saltem jam in periodo eocaena vixisse, non autem in miocaena demum esse exortas. Rhinocerotidum specierum propositarum numerus maximus est, sed quod ad quantita- tem attinet, exactius nondum definiri potest, emortuarum earum enim plurimae reliquiis mancis et paucis nituntur generum et specierum exactas definitiones haud offerentibus. Imo adeo specierum adhuc viventium numerus paulisper vacillat. In universum tamen accipiendum erit subfamiliarum, generum et specierum emortuarum numerum longe ma- jorem fuisse quam nunc viventium. Formae variae olim inde a regionibus maxime borealibus Asiae, quum plus minusve calidae erant, usque ad austrum extremum Europae, Asiae et Africae vixerunt, recentiore demum tempore etiam in Americae dimidio boreali, minime vero in Australia Rhinoceroti- dum reliquiae largae inveniebantur, ita quidem ut in universum pro tempore saltem diceres in orbis terrarum parte sic dieta antiqua hucusque tantum, praeter species plures adhuc viventes, emortuarum olim pariter plures exstitisse, quarum reliquiae in stratis miocaenis, pliocaenis et diluvialibus inveniebantur et, sicuti species viventes, Akynodontum Legionis subfamiliis duabus (Rhinocerotinis et Hippodontinis) tantum hucusque adscribendae esse videntur. In Asia australi et insulis sondaicis, quantum hucusque constat, e Rhinocerotinarum viventium Sectione Unicornium inveniuntur Rhinoceros indicus, sondaicus et sic dietus iner- mis, e Sectione Bicornium earum vero Ceratorhinus sumatranus et cucullatus nec non for- 14 J. F. BRANDT, san etiam lasiotis sunt observati; Africa vero e bicornium sectione Atelodum bicornem et simum obtulit. Ut sceletorum reliquiae in stratis miocaenis et junioribus repertae demonstrant, Europa e Rhinocerotinarum subfamilia olim nutrivit quae sequuntur genera et species. Genus Aceratherium (in America boreali quoque olim repraesentatum) cum speciebus europaeis Aceratherium incisivum, minutum et ?Goldfussii, porro genus Dihoplos (inter genus Cera- torhinus et Atelodus intermedium) сит Dihoplo Schleiermacheri et forsan sansaniensi, deinde generis Atelodus subgenus Colodus cum specie Atelodus pachygnathus, denique generis Ate- lodus subgenus Mesorhinoceros Nob. cum specie Atelodus leptorhinus Cuv. Asia borealis et serius etiam Europa praebuit praeterea Atelodum (Tichorhinum) antiquitatis et Atelodum (Tichorhinum) Мега. In stratis miocaenis Asiae australis ceterum, quod notandum esse videtur, Rhinocerotis indici et Ceratorhini sumatrani reliquiae a Falconero propriis speciebus vindicatae sunt : detectae, e quibus concluderes species dictas eodem tempore in Asia vixisse, quo species emortuae enumeratae in Europa calidiore ut videtur inveniebantur. Subgeneris Tichorhini species, ex Asia in Europam transmigratae, pariter ex parte adhuc cum speciebus, quae olim ipsis ibi antecesserunt, vitam degisse vix dubitandum esse videtur. Praeter Rhinocerotinas in Asiae dimidio boreali et in Europa olim vixit quoque genus Elasmotherium, Hippodontinarum subfamiliae typum constituens. Tehinocerotides, quarum reliquiae numerosissimae ad formas diversas, imo singulares, ex parte spectantes, inde a stratis eocaenis ad pliocaena usque in America boreali tempori- bus recentioribus sunt detectae, non solum ad species Akynodontum, sed magna, imo forsan maxima ex parte, Kynodontum Legioni sunt adnumerandae. In universum tamen Rhino- cerotidum Fauna americana non solum ambarum Legionum nominatarum praesentia, sed etiam subfamiliarum propriarum numero majore (ternario) et generibus quibusdam alienis a Fauna rhinocerotina asiatico-europaea distinguebatur. Legioni Kynodontum americanarum adnumerarem subfamiliam Sphaleroceratinarum Nob. (Dinocerata Marshii), subfamiliam Brontotherinarum (Brontotherides Marshii) et subfamiliam Palaeotheriodontinarum Nob. Akymodontum generibus in America repertis pro certo tantum Aceratheria et Diceratheria adscriberem, reliquiae americanae mancae enim generi Rhinoceros adscriptae (cf. infra Appendicem III À) locum ipsis in systemate datum nondum satis demonstrare videntur. Quum subgenus, Tichorhinorum Rhinocerotem seu Atelodum antiquitatis et Merckii amplectens, sicuti Zlephanti mamontei in Asia boreali cum animalibus etiam in America boreali observandis (Bobus moschatis, Bisontibus, Alcibus, Tarandis etc.) vixerunt, conjici forsan possit mammalibus nominatis in America quoque forsan olim associatos fuisse 7%- chorhinos, imo fortasse cum Æasmotheriis. Addendum praeterea videtur secundum Mar- shium Æhinocerotides Americam olim habitantes omnes jam in periodi pliocaenae decursu TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM, 15 prorsus emortuas esse, quod, ut notum, nec de asiaticis et europaeis adhuc viventibus, nec de emortuis pluribus, е. с. non de Tichorhinis et Elasmotheriis valet. Tapiros cranii cum Palacotheriis similitudine et ex parte, sicuti Dinocerata, molarium figura, nec non propter Rhinocerotidum Kynodontium dentium systema completius, affinitate cum Rhinocerotidibus haud сагеге nemo negaret, etiamsi Perissodactylis proboscideis non labiatis (sicuti Rhinocerotides) sint adnumerandi. Hyracides proboscidis defectu, porro structura generali externa, molarium figura, pedibus unguibus brevibus munitis, quodammodo etiam dentibus incisivis mandibularibus binis in Rhinocerotinis adultis nonnullis tantum restantibus affinitatem cum Rrhönocerotidibus praebent, minime vero talem, qualem antea ipsis tribuerunt, quum habitu generali, notis pluribus et vitae genere cum Glöribus conveniant, quare familiae propriae originis peculiaris antiquissimae sint adnumerandae (cf. Г. Е. Brandt, Untersuchungen der Gattung Hyrax. Мам. 4. V’ Acad. Imp. d. Sc. а. St.-Petersbourg, 1869, T. XIV, №. 2). Rhinocerotidum cum Equidis, Ungulata labiis pariter instructa repraesentantibus, affini- tatem cranii partis rostralis et nasalis similitudo, in Rhinocerotidibus ecornibus quibusdam (Hyracodontibus) praesertim conspicua, deinde molares Elasmotherit equinis similes demon- strarent. Proboscidis defectu, corpore et pedibus torosis, nec non ex parte vitae genere Hippopotami Rhinocerotidibus appropinquantur. In Suidum cranio ceterum nonnulli minoris momenti characteres inveniuntur Rhinocerotides quodammodo in memoriam revocantes. De Rhinocerotidum aetate et origine varia notavit Marsh praesertim in tractatu Vertebrate life in America (Address) Nashville, 1877, p. 29—35. Loco laudato р. 29 Coryphodontidum familiam, cujus reliquiae in formatione eocaena inferiore sunt repertae, propter parvitatem cerebri, Reptilium similem, et pedes pentadacty- los typum primitivum Perissodactylorum fuisse putat, cui reliquae divisiones eorum (igitur ' Rhinocerotides etiam) originem debent; praeterea vero etiam nexum quendam Coryphodon- tidum cum Dinoceratibus suis, ordini peculiari adscriptis, secundum meam sententiam Rhinocerotidibus adjungendis admitteret (ib. p. 33). Alio loco Marshius genus Amynodon, cujus reliquiae in stratis eocaenis superioribus inventae, ut putat, ad genus miocaenum Ayracodon et antecessorem ejus genus Ayrachium tendunt, Rhinocerotidum formam antiquissimam hucusque cognitam esse refert. — Ex ео sequeretur eum Rrkinocerotides dentium systemate completiore munitas (1. e. dentes caninos possidentes) pro formis antiquissimis habuisse. Notandum praeterea adhuc esse videtur secundum Marshium in stratis miocaenis mediis (Dinoceras beds) genus Colonoceras occur- rere, a genere Ayrachius processuum osseorum pare supra ossa nasalia conspicuo tantum distinctum; ipsum vero genus Colonoceras in stratis miocaenis superioribus in genus Dice- ratherium, ut ei videtur, transire, qui quidem transitus tutius comprobatus, ut putarem, haud parvi esset valoris, genus Diceratherium enim proxime accedit ad genus Aceratherium caninorum defectu et incisivorum, inferiorum saltem, ratione. 16 ] Е. BRANDT, CAPUT IL Rhinocerotidum familiae divisionum, subfamiliarum generum et specierum enumeratio. LEGIO 1. Kynodonites'). Non solum dentibus ineisivis et molaribus, sed etiam caninis instructae. Cornua vera nulla, in ossibus nasi tamen vel in maxillis superioribus vel in his et in ossibus bregmatis processus ossei per paria situ transverso dispositi in pluribus inveniuntur cornua quodam- modo aemulantes vel rectius simulantes. Quantum e reliquiis in America boreali repertis, sceletorum variis partibus, nominatim etiam craniis et dentibus, concludi potest orbis ter- rarum partem dietam olim habitarunt perissodactylorum subfamiliae peculiares tres mundo antiquo hucusque saltem haud tribuendae, quae ob cranii figuram generalem minus vel plus rhinocerotinae similem ÆRhinocerotidum sectioni propriae dentibus caninis distinctae adscribendae esse videntur. Forma generali dentium systematis earum plures (Palaeo- theriodontinae nostrae) Palaeotheridibus appropinquabantur. Subfamilia I. Sphaleroceratinae Nob.:) Ordo Dinocerea Marsh 1812, Dinocerata ejusdem 1873. Genus Dinoceras Marsh. Amer. Journ. Sc., IV, 1872, p. 343 et 344. Dinocerata Marsh. Amer. Journ. sc. 1873, Vol. V, р. 117. c. figuris cran, Pl. I, II. — Marsh, Additional Observations, ib. р. 293, ib. р. 408. —- Id. ib. Vol. VI (1873), p. 300.— Marsh, Principal characters of Dinocerata, Amer. Journ., Vol XI, 1876, р. 163, Pl. II—VI (Cranium, Molares, Cerebri ectypus, Mandibula, Pedes). (Mitgeth. Journ. f. Miner. 1876, p. 780.) — Gervais, Journal de Zoologie, T. II, p. 161.— Owen, Amer. Journ., Vol. XI, 1876, p. 401. maxillis et in ossibus bregmatis obvios, cormua tantum simulantes non revera repraesentantes, subfamiliae tri- buebatur. 1) Kynodontes 1. e. dentibus caninis intructae à xU@v, vos canis et обоус, оутос dens. 2) Nomen Sphaleroceratinae derivatum а o@mAcpog fallax et xépxç cornu, ob processus osseos in ossibus nasi, TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOßSILIUM. 17 Character essentialis. Cranium in universum, praesertim parte faciali, rhinocerotinum, sed processuum osseorum paribus transversis tribus (non cornubus) uno pare, minore, in naso, altero, majore, in maxillis, tertio, maximo, in ossium bregmatis lateribus, munitum. In mandibula e rami utriusque lateris externae faciei anteriore parte lamina magna, ossea, deorsum directa emergit. Dentes incisivi superiores haud observati, inferiores 6. Canini superiores maximi, acutissimi, curvati. Molares satis parvi tapirinis similes. Pedes anteriores pentadactyli, posteriores tetradactyli cum hallucis rudimento. Character generalis. Cranii oblongi figura singularis, nihilominus tamen formam in Rhinocerotidibus con- spicuam magis in memoriam revocans. Pars facialis ejus nominatim in universum Acera- theriorum haud dissimilis. In parte apicali ossium nasalium valde longorum, ut in Aceratherio minuto, tuberculorum rotundatorum, osseorum par, situm transversum praebens, observatur. In utriusque maxillae superioris validae, magnae, superiore parte supra dentem caninum processus osseus conicus, ad radicem ejus excipiendam basi excavatus invenitur. Е cujusvis ossis parietalis magni latere crista ossea maxima in margine superiore processum semiovalem, compressum offerens, sursum et extrorsum directa emergit, cornui vix aequi- paranda, olim ut tubercula nasalia et processus supramaxillares, quos processubus similibus in Sue larvato obviis compararem, verisimiliter cute, non substantia cornea, obtecta. Quare nec de cornubus per paria transversim in ossibus frontalibus obviis dispositis Ruminantium, similibus, nec de cornubus veris in universum sermo esse potest, ut jam putavit Owen. Dinocerata igitur rectius Sphaceloceratinae appellari posse videntur. Ossa frontalia admo- dum brevia, processu postorbitali destituta. Arcus orbitalis postice haud clausus. Orbitae postice apertae, satis magnae. Narium apertura ut in Rhinocerotidibus veris formata, sed brevior et minor. Arcus zygomatici magis deorsum quam in Rhinocerotibus curvati mi- nusque validi quam in his. Processus zygomaticus ossis temporum tapirino similis. Pro- cessus postglenoidalis crassus, tapirino similis. Occiput supra tetragonum. Crista occipitalis insignis in medio prominens. — Озза incisiva referente Marshio edentata') partem an- teriorem (seu inferiorem) subconicam, humilem, introrsum .directam, antice liberam et posteriorem sursum adscendentem, supra latiorem, postice ante canini alveolum cum maxilla, supra cum osse nasali conjunctam, antice emarginatam et aperturam nasalem Rhinocerotidum similem, quam in Aceratheriis minorem, postice terminantem, offerunt. Canini superiores longissimi, conici, modice curvati, apice acuti. Pone caninos diastema mediocre. Molares maxillares cranii ratione parvi. Coronae singulorum eorum cristas binas transversas, parte 1) Marshius quidem iis dentes incisivos superiores nullos tribuit; putares tamen incisivos cito deciduos, ut in pluribus Rhinocerotinis, fuisse. © Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie, 18 J. F. BRANDT, externa sejunctas, fere ut in Tapiris, praebent. Praemolares in utroque latere 3, molares pariter 3, quorum ultimus reliquis major. Mandibula in universum quidem rhinocerotinae comparari potest, valde tamen ab ea differt processu maximo, rotundato, pone symphyseos processum utroque latere eramo deor- sum tendente et extrorsum prominente, nec non processu condyloideo humilius inserto, a coronoideo valde superato. Ineisivi mandibulae 6 contigui parvi, antrorsum directi. Canini mandibulae incisivis approximati, parvi. Mandibulae molares, quorum posterior major, co- ronam cristis transversis munitam pariter offerunt. Cavitas cerebralis minima. Cerebrum admodum parvum, pro corporis mole multo minus quam in aliis mammalibus viventibus, Reptilium nonnullorum quodammodo comparabile, in universum tamen Marsupialium paulo similius quam aliorum mammalium. Lobi olfactorii maximi. Hemisphaeria parva, antice valde angustata, gyrata. Vertebrae, costae, scapulae, pelvis et pedum ossa in universum quidem typum perisso- dactylorum, sed magis elephantinum ostendunt, praeterea vero etiam ab hoc notis variis recedunt. Femora e. с. causa breviora quam in Zlephantis et ossa metatarsi anetacarpinis breviora fuerunt. — Pedum elephantinis similium anteriores digitos quinque, posteriores vero quatuor cum hallueis rudimento obtulerunt. | Sphaleroceratinae cerebri figura et parvitate insigni, processubus osseis, pro cornubus haud habendis, per paria tria transversim ita dispositis, ut parium minus ex ossium nasalium apice, secundum seu medium e maxillis, tertium maximum vero ex ossibus bregmatis emer- gat, sicuti processubus osseis infra rotundatis, magnis, e mandibulae ramorum lateris externi anteriore dimidio prodeuntibus, nec non mandibulae processu coudyloideo coronoideo multo humilius conspicuo a reliquis perissodactylis hucusque notis distingui possunt. Cranii structura generali externa, praesertim partis facialis ratione, ossibus nasalibus elongatis et aperturae nasalis figura, nec non mandibulae forma generali Sphaleroceratinae Rhinocerotidibus genuinis, processubus supranasalibus osseis paribus Aceratherio minuto, Diceratheriis et Brontotherinis, incisivis superioribus (verisimiliter tantum in adultis) de- ficientibus Rhinocerotibus Colobodontibus nostris, incisivis inferioribus senis, caninorum praesentia et ossium incisivorum posteriore parte cum ossibus nasalibus conjuncta Rhino- cerotidibus Palaeotheriodontinis nostris similes apparent. Caninorum superiorum magnitu- dine Sphaleroceratinas Moschis et Suibus larvatis compararem. Molarium ratione Tapiridibus, trunei et extremitatum ossium ratione Sphaleroceratinae magis Elephantidibus et forsan Coryphodontibus, quam Rhinocerotidibus affınes fuisse supra jam notavimus. Quae de affini- tatibus craniologicis satis numerosis respectu dignis cum Rhinocerotidibus sunt observata reputans, Dinocerata pro Rhinocerotidibus quodammodo anomalis, ad alia perissodactyla (Tapirides, Elephantides et Coryphodontes) quibusdam notis tendentibus, haberem et nec ordini nec familiae, sed Rhinocerotidum subfamiliae, Drontotherinis ex parte connatae, pro tempore saltem adscriberem. Marshius illustrissimus, omnino (Vertebrate life in America, Adress p.30) Dinocera- . TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 19 tum suorum affinitatem cum Rhinocerotidibus haud denegandam non considerans, propter pro- cessuum osseorum (non cornuum) paria tria, in Aceratherüs et Diceratheriis quoque pare unico indicata, porro ob caninos superiores grandes, cerebrum, quam in aliis mammalibus minus, et pedes breves, quorum anteriores sunt pentadactyli, Zlephantidum et forsan etiam Coryphodontum similes, Dinocerata i. e. Sphaleroceratinas ordini peculiari vindicavit. Sphaleroceratinae, quarum reliquias frequentissimas strata eocaena media in regionibus versus oceidentem а montibus Rocky Mountains dietis sita praebuerunt, secundum Marshium animalia vasta Zlephantorum magnitudine repraesentarunt, quae in periodo eocaena tantum vixerunt et successores nullos reliquerunt, nisi Proboscidea pro formis ad- modum mutatis eorum sunt habenda, quod autem accuratius adhuc, ut mihi videtur, eo magis erit probandum, quum connexum earum cum Coryphodontibus, quantum scio, satis imperfecte cognitis, magis probabilem esse addiderit. Genera Dinoceratum suorum Marsh quae sequuntur proposuit: Genus I. Tinoceras Marsh (1872). Eobasileus Cope et Loxolophodon Cope teste Marsh. Spec. 1. Tinoceras anceps Marsh, Amer. Journ. sc., Vol. IV (1872), p. 322. Titanotherium ? anceps Marsh, ib.. Vol. II (1871), р. 35. Spec. 2. Tinoceras grandis Marsh, ib., Vol. IV (1872), р. 322. — Eobasileus cornu- tus Cope teste Marsh, ib., Vol. V (1873), р. 294 — 96. Genus U. Dinoceras Marsh (1872). Spec. 1. Dinoceras mirabilis Marsh, Amer. Journ. sc., Vol. IV (1872), p. 344. Spec. 2. Dinoceras lacustris Marsh, ib., р. 344. ?Spec. 3. Dinoceras lucaris Marsh, ib., Vol. V (1873), p. 408. Observ. Marsh loco modo laudato et Vertebrate life in America, Addresse p. 30, generibus Dinoceratum commemoratis adnumeraret quoque genus Uintatherium a Leidyo propositum. .Subfamiliarum ZLegionis Kynodontum generum et specierum nomina plerumque tan- tum afferre studui, quia materiae literariae et icones ad generum et specierum accuratiorem cognitionem necessaria adhuc desiderari posse videntur. Subfamilia II. Brontotherinae Nob. Familia Brontotheridae Marsh. Brontotheridae Marsh Brontotherium gigas Gen. et spec. nov. Amer. Journ. science. and arts, Vol. V, 1873, р. 486. — Brontotheridae Marsh. Slucture and affinities, 4b., 20 J. F. BRANDT, Vol. VIT, 1874, р. 81. With 2 pl., Cran. — Marsh, ib., Vol. IX, р. 245. — Brontotheridae Principal characters Marsh, ib., Vol. XI, 1876, p.335. Cranium, Pl. X, Molares, Pl. XI, Cerebri ectypus, Pl. XII, Mandibula, Pl. XIII, Pedes. Character essentialis. Cranium sensu strietiori rhinocerotinum processus osseos binos insignes cornubus tan- tum similes e maxillae superioris utroque latere prodeuntes (plerumque?) offert, Vertex cranii crista osseahaud circumdatus. Mandibula rhinocerotinae et palaeotherinae simillima. Dentes incisivi supra infraque quatuor. Canini parvi. Molares magni, quantum scimus typum palaeotherinum et rhinocerotinum aemulantes. Pedes anteriores ut in Aceratherüs tetradactyli, posteriores tridactyli. Character generalis. Cranium in universum typum rhinocerotini exhibet, distinguitur tamen partis nasalis magnitudine minore, ossibus frontalibus antice valde dilatatis, etiam in dimidio suo posteriore, supra fortiter depressis, ossium bregmatis anteriore parte paulo latioribus, processubus osseis binis conico-compressis, maximis, intus cellulosis nec cornua vera, nec eorum radices repraesentantibus, quorum singulus e maxillae utriusque superioris latere prodit et primum quidem sursum, deinde vero extrorsum dirigitur, porro arcubus zygomaticis magis extrorsum curvatis, in media et posteriore parte altioribus, in anteriore humilioribus. Man- dibula formam in Rhinocerotibus genuinis et Palaeotheridibus obviam ostendit. ' Cerebrum secundum ectypr figuram rhinocerotino simile, parte anteriore quidem an- gustius, multo latius tamen quam in genere Dinoceras lobisque olfactoriis minoribus, ut videtur, instructum fuit. Dentium formulam Marsh hoc modo proposuit: Ineisivi 3, canini 1, praemolares $, molares 3, (i. e. in utroque latere) = 38. Incisivi superiores valde angusti, inferiores parvi, parum utiles, symphysi propiores eorum disjuncti, saepe evanidi. Canini superiores breves, validi, praemolaribus approximati, inferiores mediocres, a molaribus diastemate brevi sejuncti. Molares, quantum ex observationibus et figuris Marshii concluderes, in universum quidem typum in Palacotheridibus atque Rhinocerotidibus conspicuum, sed ad Chalicotheri- отит tendentem possedisse videntur. Molarium superiorum ultimus vero in Brontotherinis, ut figura’Marshii docet, coronam tetragonam Palaeotheridum, non autem trigonam Khinoce- rotinarum ostendisse videtur. Molarium superiorum coronae facies tritoria pariter magis palaeotherinae et chalicotherinae quam rhinocerotinae similis fuisse videtur. Brontotheri- narum molares ceterum Sphaleroceratinarum molares magnitudine superabant. Collum validum mediocrem longitudinem praebuit. Vertebrae cervicales et dorsa- lium plurimae distincte opistocoelae fuerunt. Atlantis sensu tranverso valde dilatati pro- cessus transversi foraminibus vasculosis vertebralibus carebant. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 21 Vertebrae dorsales majorem magnitudinem lumbaribus, caudales caudam graciliorem indicarunt. _ Extremitates medium inter elephantinas et rhinocerotinas tenent. Scapula lata spinam prominentem, sed processum coracoideum parvum possidet. Humerus validus tuberculum majus supra caput extensum ostendit. Olecrani dorsum condylare elephantino simile. Radius validus ab ulna sejunctus conspicitur. Olecranum valde compressum partem inferio- rem rhinocerotina minorem praebet. Ossa carpi rhinocerotinis breviora digitos quatuor completos, magnitudine parum diversos, offerunt, rhinocerotinis in universum similes. Pelvis latissimus. Femur saepe trochanterem tertium et fossam magnam ligamento tereti destinatam offert. Patella elongata postice carina verticali munita est. Tibia robusta, a fibula angustiore sejuncta, spinam distinctam praebet. Astragalus a rhinocerotino bre- _vitate majore, fossa superiore obliquiore et facie cuboidea majore differt. Pedes postiei ut in Rhinocerotinis genuinis tridactyli, sed digitis fere aequalibus muniti conspiciuntur. Secundum Marshium Brontotheridae (generibus eocaenis Limnohyus, Palaeosyops et Diplacodon plus minusve affınes) animalia vasta Zlephantos fere magnitudine aequantia, sed pedibus brevioribus et forsan (quod propter cranii partem nasalem rhinocerotinae similem haud admitterem) ut Tapiri, naso mobili instructa fuerunt, quorum reliquiae inde a Monti- bus rupestribus (Rocky Mountains) orientem versus in stratis miocaenis infimis Dakotae, Nebraskae, Wyoming et Colorado hucusque sunt detectae. Putat praeterea Marshius (Adress of vertebrate life in America Nasville, 1877, p. 35) genus Chalicotherium forsan e Brontotheridibus originem duxisse, quod accuratius probandum esse videtur. Addit quoque: ex eo, quod genus Chalicotherium non solum in America occidentali, sed etiam in Asia (China, India) nec non in Europa (Graecia, Germania, Gallia) est detectum, derivari posse viam, cujus ope animalia exstincta Americae in sic dictum mundum antiquum transire potuerunt. Ex affinitatum numero satis magno, quem Brontotherinae cum Rhinocerotibus offerunt, pedes tantum 1. 1. affert. Equidem Brontotherinas in universum pro formis Rhinocerotinis, nominatim Acera- theriis similibus, sed caninorum sicuti processuum osseorum maxillarium paris praesentia distinctis haberem. Brontotherinarum genera ab ео 1. 1. 1876 quatuor, quae sequuntur, sunt proposita: Genus I. Menodus Pomel (1849), Titanotherium Leidy (1852). Spec. 1. Menodus Proutii Pom. Genus II, Megacerops Leidy (Megaceratops Cope et Symborodon Cope е. p.). Spec. 1. Megacerops coloradensis Leidy. Genus Ш. Brontotherium Marsh (Symborodon Cope e. р, nec non Miobasileus Cope). Spec. 1. Brontotherium gigas Marsh. 29 J. Е. BRANDT, Genus IV. Diconodon Marsh (Anisacodon Marsh). Spec. 1. Diconodon montanus Marsh. Annotavit ceterum Marshius genus ecorne eocaenicum Diplacodon Marsh (cf. Amer. Journ. IX., 1875, p. 246), minoris magnitudinis specimina praebens, dentium et sceleti ratione Drontotheridibus similius fuisse quam aliud genus americanum, Иа ut Из appropin- quandum esse videatur. Subfamilia Ш, Pa'aeotheriodontinae Nob. Dentes incisivi 53, canini Fi, quare eorum ratione Palaeotheridibus similes. Praemo-' lares #4, molares ?*, secundum typum palaeotherinum formati. Margo superior ossis intermaxillaris postice processum sursum directum cum ossibus nasalibus, partem apicalem liberam brevem praebentibus, conjunetum emittit. Cornuum verorum et processuum osseorum parium pro cornuum vestigiis habendorum indicium nullum. Genus I. Hyracodon Leidy. Genus praecipue characteribus Subfamiliae allatis a,reliquis Rhinocerotidibus diversum. Mandibulae rhinocerotinae et tapirinae similis pars apicalis et dentium ineisivorum numerus') nec non dentium caninorum praesentia non solum Palaeotheria, sed etiam Tapiros, ossium nasalium dimidio basali cum ossibus ineisivis conjuncto et molarium ratione Rhinocerotinas et Hyraces aemulans, longe pluribus sceleti structurae qualitatibus sicuti cranio et mola- rium figura ad Aceratheria tendens. | Marshius (Amer. Journ. sc., Vol. IX., 1875, р. 244) ait: Hyratodontis dentes, cra- nium et sceletum Ayrachii partibus Иа similes esse, ut horum generum unum ex altero trans- formatum esse posset. Addit tamen: «Hyracodon has only a rudiment of the fifth meta- carpal and hence the line of descent for the four-toed forms was probably a different one». In tractatu (Introduction and Succession of Vertebrate life in America, Adress, Nasville Tenn., 1877, p.34) Marsh dicit:* Hyracodontem dentes incisivos, caninos et molares fere gequales Hyrachii, antecessoris sui, habere, Ayracodontem autem, pedibus anterioribus tridactylis di- stinctum «appears to be of the true line». Equidem reliquias Hyracodontis et Нугас huc usque repertas et descriptas nondum sufficere putarem ad genus Hyracodon a Hyrachio pro сего derivandum. 0% in meis Monographiis Sireniorum, Hyracum, Alces et Rhinocerotum 1) Forsan exstiterunt ceterum quoque, ut videtur, Rhi- | audivisse. De caninorum praesentia omnino nihil dietum nocerotides т ambabusmaxillisquaternorum locoineisivos | est. Quaeritur igitur, num Rhinoceros commemoratus for- senos sieuti Æyracodontes, Palaeotherides et Tapirides | san Hyraccdon vel forma ei similis fuerit, vel fortasse, praebentes, R. Owenius saltem (Odontography p. 589) | propter dentium caninorum absentiam formam peculia- refert se a Falconero de Rhinocerote (fossili) in mon- | rem, inter Hyracodontes et Aceratheria intermediam re- tibus himalayanis reperto dentes incisivos senos offerente | praesentaverit. « 5. | г ее Sn TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 28 lichorhinorum probare studui animalium ab aliis, hucusque saltem, nondum derivandorum, formis propriis genuinis vix negandis originem igitur debentium, haud parvam copiam ad- mitti posse. Quis enim nunc re vera probaret mundi vim creatricem paucorum germinum specificorum copiam tantum genuisse et gignere potuisse? Spec. 1. Hyracodon nebrascensis Leidy. Hyracodon nebrascensis Leidy, Proceed. Acad. nat. sc. Philad. 1852, p. 92, 1857, р. 39, 1865, p.176; Journ. Acad. of nat. sc. of Philad. sec. ser. Vol. VII (1869), p. 252 et p. 391. | Rhinoceros nebrascensis Leidy, Proceed. Acad. nat. sc. Philad. 1850, р. 121, 1858, р. 392, 1857, р. 89. — Owen’s Rep. 1852, р. 556, Pl. XII A, Fig. 6, XII B 5, ХУ 3. — Smithsonian Contrib. Vol. VI, 1854. The ancient Fauna of Nebraska ‚ by Leidy, р. 86, Pl. XIV ei XV. Aceratherium nebrascense Leidy, Proceed. Acad. nat. sc. Philad. 1856, p. 92, 1857, р. 89, 1865, р. 176. | Equidem genus HAyracodon, jam а Leidy Rhinocerotidibus adnumeratum, ob dentium rationem generalem, nominatim incisivorum et caninorum, non Hyracidibus (caninis destitutis), sed Palaeotheridibus longe similius fuisse putarem, quare Ayracodon subfamiliae Palaeo- theriodentinarum inserui, loco Hyracodon vero nomen Palaeothaeriodon praeferrem. Reliquiae osseae variae, crania incompleta, craniorum et maxillarum fragmenta, dentes, atlas et extremitatum fragmenta speciei descriptionis fundamenta dederunt, quae, quantum e descriptione et figuris a meritissimo Leidyo datis eruere valui, notis primariis sequen- tibus distingui posse videtur. Cranium Hyracodontis nebrascensis Aceratheri occidentalis cranio quam alius speciei hucusque notae similius, fere ovato-oblongum apparet et supra linea satis recta discurrens partem occipitalem parum prominentem ostendit. Cum Aceratherü occidentalis cranio tamen accuratius comparatum Hyracodontis cranium longitudine minore, crista centrali longi- tudinali cranii superioris faciei, lateribus convexae, longiore, ; ejus longitudinis aequante, fossa temporali breviore, sed altiore, parte rostrali breviore, inter orbitas et postice inter maxillas latiore, parte palatina etiam antice latiore, arcubus zygomaticis humilioribus, magis prominentibus, ossibus nasalibus parte sua basali cum processu intermaxillarium sursum directo, ut in Hyracibus, conjunctis et parte sua apicali brevi tantum libere prominentibus, porro molarium superiorum ultimo in facie posteriore vallecula triangulari munito, et man- dibula sub processu coronoideo fossa profundiore, molaribusque basi satis fortiore exaratis instructa differt, Nec in ossibus frontis debilibus, nec in nasalibus angustis, ceterum cornu insertionis vestigium est observatum, quod etiam de Aceratherio occidentali valet. Aliorum ossium, sieuti atlantis et tibiae, nec non fragmentorum humeri, ulnae, radii et femoris consideratio, eorum similitudinem generalem cum partibus homologis Rhinocero- 24 J. Е. BraAnDr, tdum manifestavit. Quod ad digitorum numerum generis Hyracodon attinet, Marshius (Adresse, p. 34), refert pedes ejus anteriores tridactylos fuisse. Е cranii Hyracodontis nebrascensis longitudine (10"/, pollices aequante) a Leidyo com- municata, concluderes eum ipsum speciebus minoribus esse adnumerandum, quum refe- rente Leidy dess than an half of indian Rhinoceros» ostendisse videatur. Hyracodontis reliquiae hucusque in stratis miocaenis, Mauvaises Terres appellatis, prope White River sitis (Dakotae), et in Colorado frequenter sunt repertae. Spec. 2. Hyracodon arcidens Cope. Hyracodon arcidens Cope, Palacontol. Bullet. № 15. — Cope, Report on vertebrate, Palacontology of Colorado in Hayden Ann. Report of the unit. states geolog. Survey embracing Colorado, 1873. Washington, 1874, p. 493. Species magnitudinis ratione Hyracodontem nebrascensem circiter aequans, molarium loborum interiorum figura, praemolari primo reliquis breviore, lobo anteriore brevi munito etc. secundum Cope diversa, reliquiis completioribus et largioribus, ut videtur, confirmanda; fundamenta ejus enim sinistri lateris maxilla et os incisivum cum dentibus tantum praebue- runt, quae quidem fragmenta in stratis miocaenis ditionis Colorado sunt detectae. Appendix. Rhinocerotidum Kynodontum Americae borealis genera plerumque breviter descripta, sed iconibus nondum illustrata, quare, quod ad structuram et affinitates attinet, minus cognita, generi Hyracodon tamen, ut putares, plus vel minus ата, quare Palaeotheriodontinis, ut videtur, adnumeranda. р Genus I. Hyrachyus Leidy. Hyrachyus eximius Leidy, Hayden’s Geolog. Survey Montana 1871, р. 361; Cope, Proceed. american philos. soc., Vol. XIII (1873), p. 212. (Descriptio sceleti sine ullis figuris.) — Hyrachyus princeps Marsh, Amer. journ. scienc., Vol. IV (1872), р. 125. — Hyrachyus Marsh, :b., Vol. IX (1875), р. 244 et Address of vertebrate life in America, Nashville, 1877, p. 33, 34. Cope genus Hyrachyus Tapiridibus adscripsit. Marsh (Amer. journ. IV., nec non Adress, р. 33 et 34) pariter antiquae stirpi Tapiridum quidem adnumeravit, conjecit tamen (Amer. journ. IX., et Adress p.34) Hyrachyum aetate majorem, Hyracodonti sceleti struc- tura valde affinem, modo dicti generis antecessorem aetate eocaena fuisse. Equidem hanc conjecturam fusius adhuc probandam esse putarem et Palaeotherides pariter respicerem. & ь> сл TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ЕТ FOSSILIUM. Genus II. Colonoceras Marsh. Marsh (American journ. sc., Vol. ТГ, 1873, р. 407) refert genus Colonoceras à generibus Ayrachius Leidy et Helaletes Marsh differre cornubus binis 1. e. processuum osseorum distantium pari in ossibus nasalibus conspicuo. Genus Colonoceras ceterum Dino- ceratibus et Brontotheridibus Marshii vix appropinquandum esse putarem, sed Ayracodon- tibus affine fuisse conjicerem. Colonocerates omnino forsan etiam pro Diceratherüs caninis munitis haberi possent. Genus Ш. Amynodon. Genus Amynodon teste Marshio (Adress p. 33) cornubus destitutum, in adultorum utraque maxilla dentibus incisivis internis orbatum, caninos quatuor latos et pedes ante- riores tetra-, posteriores tridactylos possidens, rhinocerotinam formam eocaenam reliquis Rhi- nocerotibus aetate majorem et maxime generalem repraesentat. — Genus, ut videtur, capite ecorni, pedibus anterioribus tetradactylis Aceratherits, dentibus incisivis internis de- ciduis Rhinocerotibus re vera cornutis affine, ut videtur, sed caninorum praesentia diversum. LEGIO II. Akynodontes. Dentes canini па. Dentes incisivi plerumque 1, saepe ex parte decidui, vel omnes abortivi. Cornu nasali unico vel cornubus binis (nasali et frontali) e substantia cornea, fibrosa compositis plerumque munitae, haud raro vero ecornes, interdum (in Aceratheriis) et semper in Diceratheriis processuum osseorum pari in ossibus nasalibus, pro cornubus habito instructi. Pedes anteriores et posteriores plerumque tridactyli, anteriores interdum te- tradactyli. Species variae adhuc statu viventi in Asia et Africa australi sunt repraesentatae, alia- rum vero, ex parte diutissime deletarum, pristina praesentia sceletis totis aut partibus eorum hucusque plerumque tantum in Asia et frequentius adhuc in Europa recentioribus temporibus quoque in America effossis. Quod quidem pro certo de Diceratherüs et Acerathe- rüs verisimiliter tamen etiam de aliis Rhinoceratinarum generibus valeret. Rhinocerotides Akynodontes pro magis typicis considerandae esse videntur, quia propter caninorum defectum, incisivorum numerum minorem et cornuum praesentiam frequentem a Palaeotheriis multo magis differunt quam Kynodontes. Subfamilia IV. Rhinocerotinae Nob. 9-9 Dentes incisivi 32 saepe ex parte decidui vel haud evoluti (abortivi), in speciebus dentes incisivos perfectos praebentibus eorum superiores ab inferioribus figura diversi; su- Mémoires de 1 Acad. Imp. des sciences, УПше Serie, 4 26 У. Е. BranDr, periorum restantes (1.е. interni) enim coronam oblongam, truncatam praebent, inferiorum ех- terni (restantes) vero, laniariis similes, coronam satis triangularem, acuminatam offerunt, in- terni autem saepe evanescunt. Caninorum vestigia nulla. Dentes molares radicibus a corona sejunctis binis, ternis, imo quaternis vel quinis instructi, Palaeotherinarum typum gene- ralem praebentes. Maxillarium superiorum corona plerumque oblique tetragona in facie tritoria valleculis transversis plerumque binis, saepe ternis munita, quarum centralis obli- qua posteriore multo major. Mandibularium molarium corona sensu longitudinali oblonga, latere interno valles binas, latas, plus minusve obtuse triangulares praebet, quare latere interno triloba apparet. In universum quidem Rrhönocerotinis propter incisivorum numerum minorem et statum eorum saepe imperfectum, nec non caninorum penuriam dentium systema palaeotherinum incompletum adscribi posset. In utriusque sexus naso, saepissime simul etiam in fronte, in plerisque hucusque notis cornu genuinum e substantia cornea fibrosa formatum, in feminis interdum deficiens. Notandum praeterea species dentibus incisivis abortientibus laborantes (Atelodi) cornua maxima offerre. Ab Hippodontinis (Elasmotheriis) ceterum Rhinocerotinae praeter dentium molarium structuram et eminentiam maximam aspe- ram (cornigeram ?) in fronte tantum obviam partis condyloideae mandibulae ratione differunt. In Rhinocerotinis enim, ut videtur, propter molares minores, eminentia articularis tenuior est et-crista pone eam conspicua ab ea excisura satis profunda sejungitur. Fossa perpendi- cularis in anguli interni eminentiae articularis facie posteriore conspicua in cristam poste- riorem condyli haud propagatur. Rhinocerotinarum subfamilia, inter Palaeotheriodontinas et Hippodontinas in classifica- tione nostra locum medium occupans, Rhinocerotidum familiae formas genuinas plerumque cornuum genuinorum corneorum praesentia et caninorum absentia distinctas, molarium ratione et cranio Aceratheriorum simili Palaeotheriodontinis affıniores quam Hippodontinis continet et cum his (Aceratheriorum et Diceratheriorum genere excepto) mundo sic dicto an- tiquo tantum reliquiarum exacte definitarum ope hucusque pro certo vindicari posse videtur. Cohors A. Holotemnodontes. 1) Dentium incisivorum superiorum medii persistentes, semper evoluti, corona oblonga, truncata instructi; laterales parvi, saepissime decidui. Inferiorum externi internis multo majores, persistentes, procumbentes, in adultis laniariorum formam aemulantes, in parte api- cali sensu obliquo truncati et acuminati; interni parvi, incisorum figuram praebentes, saepe mox decidui. Ossa nasalia plerumque acuminata. Septum narium semper cartilagineum. Ossa intermaxillaria et maxillarum superiorum pars anterior plus minusve magna. Man- dibulae symphyseos processus anterior laminam horizontalem, ob dentes incisivos inferiores externos plus minusve subvalidos, caninos plus minusve aemulantes, in lateribus plus mi- nusve tumidam offert. 1) Nomen derivatum ab 6koe totus, integer et тёруобоу dens incisivus, a tépvw seco et töoug dens. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 27 a. ECORNES. Cornua in utroque sexu nulla. Genus I. Aceratherium Kaup (Isis 1832). Ossium nasalium tenuium, acuminatorum et frontalium superior facies glabra, i. e. eminentiis rugosis, cornigeris destituta. Pedes anteriores tetradactyli. Dentes incisivi evoluti, mandibulares externi magni, imo saepe maximi. Genus pedibus anterioribus tetradactylis Kynodontes quasdam nec non Rhinocerotides et Tapiros aemulans, inter Palaeotheriodontinas et Rhinocerotides cornubus corneis munitas medium quodammodo tenens. Spec. 1. Aceratherium incisivum Kaup. Aceratherium incisivum Kaup, Descript. d’ossem. foss. Cah. III, р. 49, Taf. X, Fig. 2, 2“? (Cranium), Taf. XIV (Mandibula et dentes), Taf. XV (Ossa extremitatum) et Beiträge, Taf. I, Fig. 5—10 (Dentes ineisivi), Taf. 4 (Palatum cum molaribus 7), Taf. 6 (Mandibula), Taf. 9 (Pes anterior tetradactylus). — Rhinoceros incisivus Cuv., Rech. 4"° ed., T. ПТ, p. 167 e. р. (i. e. pars Aceratherü incisivi Капри et Rhinocerotis Schleiermacheri ejusdem). — Rhinoceros incisivus Blainville, Ostéogr. р. 131—138 е. р. nec non Rhinoceros incisivus, ib., р. 159, Pl. IX et Rhinoceros incisivus fem. *), р. 176. — Rhinoceros tetradactylus Lartet apud Laurillard, Dictionn. univ. d’hist. nat. p. d’Orbigny, T. XI, p. 101, Duvernoy, Arch. d. Mus., T. VII, p. 84 et Kaup, Beitr., pag. 1.— Acera- therium gannatense Duvernoy, :b., р. 51, Pl. V, VI et VIT, teste Kaup, Bei- träge. — Aceratherium typus Duvern., 4. р. 78, Pl. IV, Fig. 5, secundum Kaup, Beiträge. — Rhinoceros incisivus Fraas, Fauna v. Steinheim, p. 17. Ad Rhinocerotum fossilium species accuratius distinguendas dentes et alia ossa sejuncta secundum meam experientiam haud sufficiunt, sed sceletis integris vel saltem craniis cum maxillis et dentibus opus est, ut pluries demonstravi. Quod ad Aceratheriorum species satis confusas distingendas attinet, nemo tanta su- pellectili gravi craniologica et literaria usus est quam Kaupius, ita ut eum merito generis dicti fundatorem dicere debeamus. Qua de causa etiam, pro tempore saltem, in historia Aceratheriorum eruenda ejus praesertim sententiis in recentioribus ejus communicationibus (Beitraege) publicatis nitendum esse videtur. Quae quumita sint, Aceratherii incisivi sensu Kaupii accepti characteres sequenti modo proponerem. 1) Pro maribus Rhinocerotis incisivi sui Blainvillius | Merchkii Jaeg. minutum Cuv. et elatum Croiz. et Job.; 1. 1. p. 175 et 176 quidem statuit Rhinocerotem Goldfussi | talem synonymiam vero haud admittendam esse puto. (Aceratherium Goldfussi Каир), Schleiermacheri Kaup, 4* 28 J. F. BRANDT, Cranium ad palaeotherinum et suillum quodammodo tendens. Pars occipitalis ejus valde elevata, verticalis et frontalis depressa. Ossa nasalia antice acuminata, tenuia, in adultis adeo sutura sejuncta, sursum paulisper directa (Kaup) vel satis recta (Blain- ville). Narium aperturae rotundato - triangulares, parte posteriore valde angustatae. Maxillae superiores inter narium aperturas et orbitam breves. Mandibulae rami valde elongati, satis humiles, margine inferiore recti. Symphysis mandibulae parum adscen- dens satis tumida et elongata. Processus ejus coronoideus elongatus, satis angustus. Molares superiores in latere interno, rarius etiam externo, eminentiis satis magnis (saepe?) instructi, ut videtur, plerumque septem (Kaup, Beitr., Taf. IV.), quum primus etiam in adultis diutius restet. Mandibulae dentes incisivi externi maximi. — Ossa metatarsi gracilia. Opinante Kaupio, Beitr., р. 8. Aceratherü incisivi mas Rhinocerotis javani feminae aut Rhinocerotis sumatrensis minoris magnitudinem possidebat. Osseae reliquiae (crania, dentes, vertebrae, costae et extremitatum ossa) in Ger- maniae et Galliae stratis tertiariis haud raro sunt detectae. | Aceratheria dubia Europae. ? Spec. 2. Aceratherium minutum Kaup (1854). Aceratherium minutum Kaup, Beiträge (1854), р. 1, Taf. 2, Fig. 7—13 (Molares), : Taf. 8 (Cranium). — Rhinoceros minutus Cuv., Rech. 4" éd. III, р. 175, 176.— Kaup, Descript. d’ossem. foss. Cah. III, 1834, p. 47, Pl. XII, Fig. 8—12 (Dentes molares). — О. Fraas, Fauna v. Steinheim (1870), р. 15, Taf. III, Fig. 1—10 (Dentes, ossa pedum nonnulla). — Rhinoceros steinheimensis Jaeger, Fossile Säugeth. Würtembergs, p. 66, Taf. II. — Rhinoceros pleuroceros Du- vernoy, Arch. 4. Mus. d’hist. nat., T. VIT (1854), p. 42 sqq., Pl. I, Fig. 2° (Cranium), Pl. III, Fig. 2°, Pl. IV, Fig. 2° (Occiput), Pl. VI, Fig. 16, 17, Pl. VIIT, #19.3,4,6,7.9,9 Cranium abbreviatum eminentiae centralis cornu nasalis et frontalis pristinam prae- sentiam indicantis ne vestigium quidem praebet. Occiput valde prominet et marginem superiorem emarginatum ostendit. Ossis nasalis utriusque pars lateralis convexissima et tuberculo subconico osseo, rugoso munita, cui, ut conjecit Duvernoy, corniculum'!) insi- debat; quae quidem conjectura, a Kaupio, merito ut videtur, rejecta, si nihilominus esset accipienda, opinionis locum fortasse praeberet Aceratherium minutum, si, ut Aceratherium incisivum, pedes anteriores tetradactylos possidebat (quod hucusque nescimus), inter Acera- 1) Equidem eminentias dietas potius tuberculis osseis | et Diceratheriorum conspicuis, a Marshio horn-cores haud cornigeris, corio setis vestito tectis, in Suis larvati | dictis, aequiparararem. Cf. de hac re Owen, Americ. cranio obviis et eminentiis osseis in cranio Dinoceratum | Journ. of sc., Vol. XI, 1876, p. 401. + TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 29 theria formam subgenericam peculiarem (? subgen. Pleuroceros) sistere vel generi Dicera- therium Marshii adnumerari forsan posse. Referente Kaupio (Beitr., p. 4) Aceratherium minutum, de cujus existentia Blain- villius Osteogr. Rhinoceros, р. 138 dubitavit, magnitudine Tapirum indicum superasse tantum videtur. Reliquiae ejus in Galliae et Germaniae stratis tertiariis hucusque sunt repertae. ? Spec. 3. Aceratherium Goldfussi Kaup. Aceratherium Goldfussi Kaup, Beitr., Taf. T, Fig. 11—14 (таз superiores), Taf. IT, Fig. 11, 15, 16, 17, 18, 19—23 (Maxillares superiores), Taf. IX (Astra- galus et os metacarpi medium). — Rhinoceros Goldfussi Kaup, Descript. d’ossem. foss. Сай. III(1834), p. 62, Pl. XII, Fig. 12—14 (Dentes maxillares superiores). — Rhinoceros Goldfussi Blainville, Ostéogr., р. 154. — Rhinoceros brachypus Lartet, Laurillard, Dictionn. univ. d’hist. р. d’Orbigny, T. XI, р. 101, teste Kaup. Species, cujus fundamenta dentes, ossa metacarpi, astragalus et calcaneus utpote reli- quiae unicae variis locis repertae et diversis exemplaribus originem debentes constituunt, a Kaupio proposita et teste eodem dentium eximia magnitudine, ossium metacarpi brevitate et latitudine insigni, sicuti astragalo Паш distineta, quam tamen, quum cranium ejus nondum sit detectum, pro dubia haberem et, quum Laurillard Rhinoceroti branchypodi a Fraasio (Fauna v. Steinheim, р. 17) quoque sub nomine Rhinoceros brachypus accepto pedes tridactylos tribuerit, cum Kaupio Aceratheriorum generi pro certo haud adscri- berem. Nisi Lartetius et Kaupius ei incisivos evolutos tribuissent, equidem putarem molares maximos et ossa extremitatum brevia et lata ad Rhinocerotem Merckii forsan re- ferri posse. Ossa dieta in Germania et Gallia sunt inventa. Appendix IL De Aceratheriis Americae borealis. Leidy et Cope reliquias plures in America boreali erutas speciebus generis Acera- therium adnumerarunt, quae ob statum imperfectum et speciminum penuriam pro certo ei nondum adscribi posse videntur. Qua de causa species dictas ulteriores castigationes postu- lantes in appendice generis Aceratherium enumerandas esse putavi. — Нас spectant quae sequuntur species quinque. 30 J. F. BRANDT, ?A. Subgenus seu Sectio Aphelops Nob.?, genus Aphelops Cope. Cope (Annual Report of Geological Survey embracing Colorado for 1873, Washing- ton, 1874, p. 520) annotavit: Aceratherium crassum a Leidy propositum et Aceratherium megalodus Cope ob praemolarium mandibularium ternorum praesentiam et dentem incisi- vum mandibularem internum genus peculiare Aceratherüs connatum (Aphelops) prae- bere posse. Spec. 1. Aceratherium megalodus Cope, Ann. report Geolog. Survey, Colorado, by Heyden, for 1873, p. 520 et 521. — Cope Paleont. Bull. No. 14, p. 1. — Aphelops megalodus Cope, Bulletin of the United States geographical Survey No. 1. Washington 1874. 8. Ossa nasalia subplana. Magnitudine fere Rhinoceroti indico aequalis, sed dentibus ma- joribus munitum. Ossa ejus in stratis pliocenis partis occidentalis Americae borealis magna copia sunt reperta. Spec. 2. Aceratherium erassum Leidy apud Cope, Ann. report Geol. Survey, Colo- rado, f. 1873, p. 521. — Rhinoceros crassus Leidy, Proceed. Acad. nat. sc. Philadelph. 1858, p. 28, 1865, p. 176. — Journ. of the Academy of nat. sc. of Philad. sec. ser. Vol. VII, 1869, у. 228, Pl. XXIII, Fig. 4—9 et ib. p. 357 et p. 390. — Aphelops crassus Leidy apud Cope, Bullet. of the United States geol. Survey of the Territories, No. 1. Washingt. 1874, p. 12. Speciei fundamentum praebuerunt ossa nasalia, fragmenta maxillarum et dentes animalis magnitudinem ZRhenoceroti indico similem indicantia. Reliquiae in stratis pliocaenis, nominatim in sands of the Niobrara River, in Nebrasca et Colorado sunt repertae. ?B. Sectio seu Subgenus Subhyracodon Nob. Cope (Report on the vertebrate palaeontology of Colorado, July 12, 1874) in Haydeni Annual report of Un. States geol. Survey embracing Colorado, Washington 1874, p. 493 generi Aceratherium Капри adscripsit species ad genus Hyracodon Leidy tendentes quae sequuntur. Spec. 3. Aceratherium mite Cope. Praemolarium согопае 2—3—4 latiores quam longae. Symphysis mandibulae valde abbreviata et contracta. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 31 Species inter Aceratherium occidentale et Hyracodontem nebrascensem intermedia, Muli circiter magnitudine. Ossa sceleti varia in territorio Colorado sunt reperta. Spec. 4. Aceratherium occidentale Leidy. Aceratherium occidentale Leidy Journ. Acad. nat. sc. Philadelphia, 2. Ser., Vol. VII (1869), р. 390, Pl. XXII et XXIII. — Proceed. Acad. nat. sc. Philad. 1854, р. 157, ib. 1851, р. 331. — Cope in Haydenii Report of United States geol. Survey embracing Colorado, Washington 1874, р. 493 et 495. Rhinoceros occidentalis Leidy Proceed. Acad. nat. sc. Philad. 1850, p. 119, 276, 1853 p.892, 1857 p.89, 1865 p. 176. — Owen Report Geol. Survey Wiskonsin etc. 1852, p. 552, Pl. IX, Fig. 1, 2, Pl. XV et XVI, Fig. 4. — Smithson. Contrib. Vol. VI (1854) Ancient Fauna of Nebrasca, p. 81, Pl. XII, XIII; Journ. Acad. nat. sc. 1. 1. (1869), р. 220, Pl. XXII (Cranium) ee XXIII. Reliquiae Aceratherio occidentali adscriptae, nonnullis individuis originem debentes, constant e cranio incompleto mandibula carente, molaribus bene conservatis munito, e par- tibus pluribus composito, parte nasali fere prorsus et occipitali ex parte destituto. Praeter hocce cranium mandibulae maxima pars et alia cranii fragmenta, nominatim dentes nume- rosi, sunt reperta, non solum molares, sed etiam incisivi, mandibulares omnes mandibulae fragmento uno adhuc insidentes et incisivi maxillaris alveolus. Extremitatum ossium denique nonnulla (humerus, ulna, radius) nec non femoris et tibiae fragmenta pariter in- veniebantur. Pedum anteriorum digitorum numerus quaternarius Aceratherüs genuinis peculiaris nondum demonstratus. Cranii, °/, Rhinocerotis indici magnitudinem possidentis, adspectus generalis cum den- tibus in universum quidem e Rhinocerotidum genuinorum numero Aceratheris incisivi partes homologas, nominatim etiam quod attinet ad cornu frontalis insertionis locum deficientem, revocaret, sed etiam dentibus exceptis similitudinem quandam cum cranio Oreodontis Cul- bertsonit Leydii (Ancient Fauna of Nebraska, Pl. V.) ostenderet. Etiamsi vero cranii hucusque cogniti pars nasalis maxima ex parte deficiat, e particulae ejus restantis ratione ceterum cum Leidyo aliqua veritatis specie conjici posset cornu nasale haud adfuisse. Referente Cope 2. !. р. 493, Aceratherium occidentale ab Aceratherio miti praeser- tim differt: Magnitudine majore et mandibulae symphysi elongata dentibus incisivis latis instructa. Е cranii Aceratherü incisivi figuris, a Kaupio (Ossem foss., Tab. Г) et Aceratherü occi- dentalis a Leidyo datis concluderes cranium ejus supra rectius, humilius atque parte pos- teriore angustius fuisse et partem verticalem paulo latiorem, crista centrali instructam, orbitas minus rotundatas, arcus zygomaticos humiliores et dentes incisivos mandibulares minores possedisse. 32 J. F. BRANDT, Reliquiae in stratis miocaenis fluminis White, in territorio Mauvaises Terres dicto, nec non in territorio Dacota et Colorado inventae sunt. - Spec. 5. Aceratherium quadriplicatum Cope. Aceratherium quadriplicatum Cope Report on the vertebrate palacontol. of Colorado in Hayden Report of Unit. States Geolog. Survey embracing Colorado, Washingt. 1874, p. 495. — Hyracodon quadriplicatus. Cope, Paleontol. Bull. no. 15, p. 1. Mandibulae symphysis brevis contracta. Praemolarium coronae 2—3 es vel in uni- versum longiores. — Magnitudine Aceratherium occidentale aequans. Maxillarum reliquiae et dentes in territorio Colorado reperiebantur ad specimina duo referenda. Observatio. Rhinocerotidum verarum reliquiae recentioribus temporibus tantum in America sunt repertae. Fragmentum fossile in Pensylvania inventum, quod Featherstonhough Monthly American Journal of Geology 1831 pro mandibulae fragmento animalis Rhinocerotidibus valde affinis (Zropodon Rafinesque Atlantic „Journ. 1832, р. 114) habuit, jam Harlan (Edinb. new philos. Journ. 1834, XVII, p. 353 et Medico-and Phys. Research., р. 268) pro massa lapidea, deinde Blainville (Ostéogr. Rhinoceros, p. 172) pro parte arte facta, serius autem Hays et Lea, qui Parisiis objectum viderunt, pro massa mere lapidea pariter declararunt. Genus Il. Diceratherium Marsh. Cranium cum dentibus (incisivi 33, canini 0, praemolares 55, molares =) et reliqua sceleti ossa partibus homologis Aceratheriw similia. Pedes anteriores tetradactyli. In ossibus nasalibus vero, utin genere Dinoceras, processuum osseorum par transversum, pro cornubus genuinis tamen haud habendum. Spec. 1. Diceratherium armatum Marsh. Diceratherium armatum Marsh Americ. Journ. of scienc. and arts, 3 Ser., Vol. IX (1875), p. 242. Processus nasales ossei ovales, haud procul ab apice ossium nasalium conspicui, sur- sum et extrorsum directi, rugosi. Orbita parva processu postorbitali instructa. Ossa incisiva singula dentem unicum compressum offerunt. Molares lati. Choanae molari penultimo oppositae. Supra in osse occipitis, supra foramen magnum, tuberculum magnum, largum conspicitur. Pedes anteriores tetra-, posteriores tridactyli. Magnitudo 7, ÆRhi- посегойз indici. — Reliquiae in stratis miocaenis partis occidentalis ditionis Oregon prope John Day River sunt detectae. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 99 Spec. 2. Diceratherium nanum Marsh. Diceratherium nanum Marsh :b. Processus nasales ossei magis compressi et ossium nasalium pars ipsis opposita acu- minata. Narium apertura ampla. Ossa intermaxillaria minora et compressa, ossibus nasalibus minus antrorsum prominentia. Reliquiae descriptae (cranii fragmenta, dentes et aliae quaedam partes osseae) in- dicant animalis specimen, speciei antecedentis dimidiam magnitudinem vix parum superan- tem. Reliquiae ceterum in eodem loco et strato inveniebantur, quo ossa antecedentis spe- ciei sunt reperta. ?Spec. 3. Diceratherium advenum Marsh. Diceratherium advenum Marsh ib. р. 244. Marshius molarem superiorem et inferiorem ultimum in formatione eocaena vel miocaena Uthae repertos, ad animal Zhinocerotis indici dimidiam magnitudinem praebens relatos, huic speciei forsan vindicandos esse conjecit, quare, quum dentibus singulis, ut constat, ÆRhinocerotum species pro tuto haud niti possint, speciei signum interroga- tionis addidi. Diceratheria propter processus supranasales osseos solos Dinoceratinarum subfamiliae ob cranii et dentium formam alienam admodum diversam, minime appropinquari possunt. Quaeritur praeterea num genus Diceratherium, Aceratheriorum generi maxime pro- pinquum, appendicibus ossium nasalium osseis paribus, cornubus veris frontalibus Rumi- nantium haud comparandis, tantum innixum generis valorem re vera postulare possit, quum appendices illae pro ossium continuationibus non pro organis peculiaribus, cornubus comparandis, sint habendae, ita ut Diceratheria forsan melius, ut supra in Aceratherii minuti (processubus nasalibus osseis similibus pariter instructi) descriptione commemoravi, Ace- ratheriorum sectionem seu subgenus constituere possent, cui quoque species europaea (Aceratherium minutum), si pedes anteriores tetradactylos, hucusque nondum demonstratos possidebat, Diceratherii пипий nomine forsan adjungenda esset. b. UNICORNES. Cornu unicum in partis nasalis dorso conspicuum, interdum in maribus tantum ob- vium. Truncus depilis, plicatus. Dentes incisivi evoluti. Species hucusque in Asia australi vel in insulis magnis ei finitimis pro certo tantum observatae. Genus Ш. Rhinoceros Gray. Genus Rhinoceros Linn. et multorum aliorum е. р. Cranium abbreviatum. Pars oceipitalis superior ejus sursum et antrorsum, squamosa et condyloidea retrorsum directae. Processus postglenoidalis et posttympanicus in adul- Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 5 34 J. F. BRANDT, tis coaliti parietem inferiorem meatus auditorii, aperturam satis triangularem, sursum direc- tam praebentis, formant, Ossa nasalia parte anteriore acuminata. Nares septo cartilagineo disjunctae. Narium aperturae subcordiformes, subabbreviatae, altae in cranio antice apertae. Ossa intermaxillaria et maxillarum superiorum pars anterior satis evoluta. In ossium inter- maxillarium adultorum utroque dens unus, anterior, evolutus, coronam oblongam apice truncatam possidens, cui accedit interdum secundus, parvus, lateralis. Mandibulae sym- physeos processus anterior magnus, laminae horizontali subtumidae similis, dentes inci- sivos quatuor prominentes offert, quorum duo exteriores adscendentes, acuminati, subtri- quetri internis parvis, haud raro serius deciduis, multo majores sunt et superioribus oppositi apparent. Cornu unicum nasale in maribus semper obvium, conicum, recurvatum, capite brevius, in feminis singularum specierum, ut videtur, constanter deficiens. Labium superius appendice mobili, digito subsimili, instructum. Corium haud pilosum, sed in trunco et collo plieis plerumque transversis, pluribus, magnis, spatia scutis similia terminantibus, munitum, totum verrucis minoribus et majoribus depressis, scutellulorum formam saepe aemulantibus, obsessum. Asiae australis et insularum maximarum 'oceani indici finitimarum incolae. Spec. 1. Rhinoceros inermis Lesson. Rhinoceros inermis Lesson Complém. aux oeuvres de Buffon 2 éd. 1838, p. 514. — Blainville Ostéogr. Rhinoceros, p. 73 excluso synonymo Journal le Temps 1833 Oct. 5 no. 1448"). Rhinoceros de Java, race ou une variété héréditaire, sans corne des Mss. Geoffroy St. Hilaire, Dumerii et Cuvier sur les collections de M. Lamare-Piquot, Ferussac Bullet. d. sc. nat. et de Géologie 1831, Vol. X XVI, р. 181. Rhinoceros ohne Horn Lamare-Piquot’s A. Wagner Schreb. Säugeth., Forts., Th. VI, Erlangen 1835, p. 342. Rhinoceros inermis Lesson. Peters”), Monatsberichte d. königl. preuss. Akad. d. Wissensch. г. Berlin, Febr. 19, 1877, т. 3 Tafeln, р. 68—71. Peregrinator francogallus Lamare-Piquot Rhinocerotis feminae et pulli ejus exuvias (coria et crania) in fluminis Ganges effluvii insula acquisitas in Europam reportavit, de quibus Academici Parisini supra пошта (cf. Ferussac Bull. [. I.) quae sequuntur in relatione de collectionibus a Lamare-Piquot ex India orientali relatis judicarunt. »Ce qu’il y a de plus remarquable dans cette classe (des Mammifères), c’est un rhinoceros sans Zeichnung Flower’s (Proceed. 2001. Soc. 1876, р. 447) sich zeigt, verdickt», concluderes Petersium figuram dictam, a Flowero Rhinoceroti sondaico vindicatam, ad Rhinocerotem inermem referre. 1) Blainvillii assertionem erroneam Lamare-Pi- quotium in diario le Temps 1.1. primum proposuisse Rhinocerotem inermem refutavit Peters 1.1. р. 69. 2) Everbis Petersii: «Das freie Ende der ossa pterygoidea ist bei Rh. inermis, wie dies auch auf der TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM 35 corne, dont les os du nez, quoique aussi robustes que dans le reste du genre, paraissent n’avoir point porté l’armure, qui leur est ordinaire; la mère et le petit s’y trouvent en sorte que l’on peut croire que c’est au moins un caractère du race ou une variété héré- ditaire; mais tout le reste des particularités de ces individus, les tubercules qui recou- vrent leur peau, le nombre et la direction de ces replis, semble annoncer qu’ils appartien- nent à l’espèce que l’un de nous a fait connaitre sous le nom de Rhinoceros de Java.» Anno 1836 collectiones a Lamare-Piquot factae Borossorum Regis Guilhelmi Tertii munificentia in Museum zoologicum berolinense transierunt, ubi dictorum Zrhinoce- rotum сома effarcta Rhinocerotis javanici nomine exponebantur, crania vero in Museum anatomicum translata a Johanne Müllero Rhinoceroti javanico pariter sunt adscripta. Lessonius tamen duos annos post exuvias dictas (1. 1.) non Rhinoceroti javanico, sed speciei peculiari, Rhinoceroti inermi, vindicavit. In scriptis societatis zoologicae londinensis Proced. 2001. soc. 1877, IV, р. 751 ob- servatio de corio Rhinocerotis junioris e terris Sunderbunds allato legitur, eui additum est: «According to Mr. Jamrach’s information the female of the species obtained in the Sunderbunds ware entirely destitute of any horn. . . The Rhinoceros inermis of Lesson appears to have been breed on such a female.» Sclateri communicatio Petersio facta pariter de Rhinocerotibus in terris Sunderbunds dictis viventibus agit, quorum feminae ecornes esse dicuntur. Quum mihi, Rhinocerotidum Familiae conspectu occupato, hujus speciei accuratior cog- nitio admodum desideranda videretur, ad Musei berolinensis Directorem ill. Peters literas misi. Nec frustra. Vir amicissimus enim non solum plures observationes ad Rhinocerotis dieti exuvias spectantes literis benevole commmunicavit, sed etiam tractatum supra lauda- tum ab ipso Academiae berolinensi propositum typis jam impressum Rhirocerotis inermis craniologiam praecipue exactius illustrantem transmisit. De partium externarum ratione secundum specimina originalia coriorum effarctorum Rhinocerotis inermis matris et pulli Musei: Berolinensis ill. Peters quae sequuntur com- municavit. Rhinoceros inermis, ut reliqui Rhinocerotes adhuc viventes, pedes tridactylos habet. Non solum mater, sed etiam pullus cornu prorsus caret, Corium plicas et areas a plieis sejunctas Arhinocerotis sondaici similes et verrucas scutelliformes a partibus homologis ejusdem speciei et indici haud diversas ostendit. Matris corium effarctum longitudinem 283 et altitudinem 151 centimetrum possidet. Dentes Rhinocerotis inermis a sondaici dentibus teste eodem haud differunt. Quod ad differentias craniologicas attinet, quas Peters magis conspicuas designat, equidem Ahinocerotis sondaici craniorum ternorum atque craniorum ÆRhinocerotis inermis ab eo datarum figurarum disquisitionibus edoctus differentias inter Rhinocerotem: iner- mem et sondaicum propositas, quae sequuntur, pro hodierno materiarum statu in universum acciperem. po < 36 J. Е. BRanDrT, Rhinocerotis inermis palatum osseum planum, sondaici vero valde concavum, ossium palatinorum partem horizontalem in Rhinocerote sondaico aeque latam ac longam, in Rhino- cerote теги vero duplo longiorem quam latam esse. Rhinocerotis inermis ossium palatino- rum marginem anteriorem a fissura incisiva vix magis quam a margine eorum posteriore, in Rhinocerote sondaico contra duplo magis distare.!) Fissurae incisivae partem posterio- rem in cranio Rrhinocerotis inermis inter molares anteriores (primos), Rhinocerotis sondaici ante molares conspici. Ossium pterygoideorum partes apicales liberas in ÆRhinocerote inermi tumidas, in sondaico vero compressas videri. Mandibulae symphysin in Rhinocerotis inermis specimine adulto (Peters Tab. 1, Fig. 1) satis horizontalem, in sondaico adscenden- tem (ut in cranio рай Rhinocerotis inermis Peters Tab. 2, Fig. 2) reperiri. Quantum e craniorum petropolitanorum Rhinocerotis sondaici studio et eorum cum craniorum А/тосегойз inermis figuris repetita comparatione hucusque eruere potui, differentiis tamen, quas ill. Peters a cranii parte rostrali, apertura nasali, processu- bus ineisivis maxillaribus, foraminibus infraorbitalibus et lacrimalibus, ossibus lacrima- libus ipsis, arcubus zygomaticis et a fossa supra meatum auditorium adscendente deri- vavit, valorem specificum admodum essentialem haud tribuerem, ut ipse ceterum jam sen- sisse videtur. Quum Rhinocerotis inermis feminae constanter cornu carere dicantur et praeterea crania earum in Museo berolinensi conservata a Rhinocerotis sondaici, proxime affınis, cra- niis characteribus variis differant, ÆRhinocerotem inermem speciem peculiarem potius ab Rhinocerotibus in utroque sexu unicornibus ad Aceratheria vel vice versa quodammodo ten- dentem, non sondaici varietatem, esse pro tempore saltem putarem. Nihilominus tamen accuratior Rhinocerotis inermis cognitio plurium speciminum, nominatim etiam marium, inspectione perficienda et existentia ejus melius adhuc probanda esse videtur. Spec. 2. Rhinoceros sondaicus Horsfield.?) Rhinocerus sondaicus Horsf. Zool. Research. in Java no. VI. — Salomon Müller Naturk. Verhandl. over de overzeesche Besitt. Mamm., Pl. 33. — Blyth Journ. asiat. soc. Bengal, Vol. XXXI, p. 156, PI. I, IT (Crania). — Selater Trans. 2001. soc., Vol. IX., P. IX, p. 649, Pl. XCVI. Rhinoceros javanus Cuvier Règne amim. 2. ed. T. 1, р. 247, Fr. Cuvier et Geoffr. Mammif., Fasc. 46. — Schreber Säugeth. fortges. von A. Wagner Th. VI, р. 308, Taf. CCCXVII Е. — Cuvier Rech. s. 4. 088. foss. now. éd II, р. 33, 1) Notandum praeterea videtur marginem palati ossei | quare magis his appropinquandus, indico igitur postpo- posteriorem in Rhinocerotis sondaici craniorum petro- | nendus fuisset. Cui tamen opinioni haud annuendum esse politanorum uno non antepenultimo, sed (ut Cuvier et | putavi, Rhinoceros sondaicus enim, etiamsi ut Rhinoceros Peters observarunt) penultimo molari, ut in Rhinocerote | indicus in utroque sexu cornutus sit, cum Rhinocerote inermi, oppositum esse. inermi, feminis ecornibus distincto, eoque quodammodo 2) Rhinoceros sondaicus (non indicus) Ceratorhinis | ad Aceratheriorum genus tendente, majorem affinitatem quidem capitis et trunci ratione affinior conspicitur, | ostendit quam cum Rhinocerote indico. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 37 PI. 14, Fig. 2 (Cranium), Pl. 17 (Sceletus), ib. éd 4"*, T. ПЛ, р. 42, Pi. 55 (Sceletus). — Blainville Osteogr. Pl. 1 (Sceletus), Pl. 2 (Cranium). Rhinoceros javanicus Gray Proceed. z. soc. 1867, p. 1109; Catal. of Pachyd., p. 301, Hand-list p. 45. — Giebel Säugeth. p. 205. Rhinoceros nasalis Gray Proceed. z. soc. 1867, р. 1012, Fig. 1, 2; Catal. of Pachyd., р. 304, Fig. 1, 2 (Cranium).') Rhinoceros Floweri Gray Proceed. z. soc. 1867, р. 1015, Fig. 3, 4; Catal. of Pachy- derm. р. 307, Fig. 36, 37 (Cranium).”) Rhinoceros sondaicus a specie sequente notis, quae sequuntur, differt. ‚ Corporis statura minus torosa quam in Ай. indico. Caput longius et humilius, supra inter oculos modice depressum, parte anteriore et posteriore minus elevatum. Plicae cu- taneae minores. Plicae collares sub gula minus prominentes. Posterior earum, parte sua superiore furcillata, spatium brevius, postice latius, in dorsum parum propagatum, obtuse triangulare includit. Plicae scapulares deorsum directae reSionem scapularem sensu trans- verso plica haud divisam, supra angustiorem sejungunt. Corium depile verrucas minores praebet. Cauda longior, tenuior, pilis rigidis minus largiter penicillata est. Cranium humilius quam éndici. Pars occipitalis, verticalis et nasalis multo minus quam in indico elevatae. Squama ossis oceipitis latior et humilior. Pars frontalis multo minus depressa. Ossa nasalia sublongiora, lacrimalia magis rotundata. Fossae temporales minus fortiter adscendunt. Ossa intermaxillaria in margine superiore processu destituta, minus alta et crassa. Ossa zygomatica humiliora, minus convexa. Mandibulae pars ad- scendens humilior. Partes terminales liberae processuum pterygoideorum extrorsum diver- gentes. Fossa mesopterygoidea major et posteriore parte plerumque latior. Palati posterior margo in medio prominet. Vomeris pars posterior tenuis, libera, haud incrassata. Mola- rium superiorum corona crista destituta. | Magnitudine minor Rrhinocerote indico. Patria Raymahal Hills, Bengalia (Sunderbund), regio Calcuttae, Peninsula malayana (Tenasserim), Siam, Cambodia, provincia Quangsi Chinae, Java, Sumatra (Flower) et Borneo (teste Blythio).?) 1) Jam Busk (Proceed. г. soc. 1869, р. 413) Rhinoce- rotem nasaïem et Floweri, a Grayo craniorum ope pro- positos, Rhinoceroti sondaico vindicavit. 2) Flower (Proceed.z.soc.1870, p.450) quod ad Rhi- nocerotem nasalem Grayi attinet crania duo Musei bri- tannici a speciei auctore ei adscripta characteres Rhino- cerotis sondaici offeré observavit et Rhinocerotis Flower: cranium pro specimine characteristico ejusdem speciei, forsan ad varietatem minorem Blythii referendo, de- claravit. 3) Murray (Proceed. г. soc. 1868, р. 440) dubitat quidem, quin Rhinoceros sondaicus in insula Borneo ha- bitet, quamquam jam Blyth (Journ. asiat. Soc. Bengal XXXI (1862), p. 151 et 152) disertis verbis notaverat Rhinocerotem sondaicum etiam in hac insula reperiri. Flowerus (1. 1.) ceterum confirmavit Rhinocerotem son- daicum una cum Rhinocerote sumatrensi in insula Sumatra vivere. — Equidem praeterea putarem patriam Rhinoce- rotis sondaici supra allatam, propter Rhinocerotem iner- mem in Bengalia observatum (sondaico valde affınem), pro certo nondum exactius definiri posse. Quaeri enim potest,num Rhinoceros sondaicus genuinus unacum inermi in Bengaliae Sonderbunds occurrat. 38 J. F. BRANDT, Spec. 3 Rhinoceros unicornis Linn. Rhinoceros unicornis Linn. Syst. nat. ed. 12, р. 104. — Schreb. Säugeth. LI, р. 229, Taf. 77. — Wolf Abbild. и. Beschr. merkwürd. Gegenst., Heft VII, Taf. 19 (Thier), Taf. 20 (Skelet), — Giebel Säugethiere, р. 206. — Flower Proceed. 2001. soc. 1876, р. 446. — Sclater Trans. zool. soc. V. IX, Pl. XI, p. 645, PI. XCV. — Cuvier Ménagerie Pl. Rhinoceros indicus Cuvier Règne an. 1'” éd. (1817) I, р. 239.— А. Wagner Schreb. Saeugeth. Forts. Th. VI, р. 292, Taf. CCCXIIT, DD. — Е. Cuvier et Geoff. Hist. 4. Mammif. fol. Livr. XIII, 1820. — Cuvier Rech. s. [. oss. foss. 4e, éd. III, p. 38, Pl. 39 (Sceletus), Pl. 42, Fig. 2 (Cranium); D’Alton Skelete а. Pachydermen; Blainville Ostéographie Rhinoceros. — Owen Trans. of the zool. soc., Vol. ТУ, р. 31, cum tab. 22 (Partes internac). — Garrod Proceed. 2001. soc. 1874, р. 2 (Anätomica quaedam). Rhinoceros asiaticus Blumenbach Handbuch 5. Aufl., S. 126. Rhinoceros Edwards Glean. I, р. 24, Pl. 221. Rhinoceros stenocephalus Gray Proceed. 2001. soc. 1867, р. 1018, Fig. 5. 6; Catal. of. Pachyd., p. 310, Fig. 38,39 (Cranium junioris). Rhinoceros sivalensis et palaeindicus Falconer et Cautley Fauna antiqua sivalensis Part VIII, Pi. 73—75. Corporis statura torosior quam in sondaico. Caput brevius et altius, supra inter oculos fortiter impressum, parte anteriore et praesertim posteriore valde elevatum. Plicae corporis majores. Plicae collares maximae sub gula valde prominent. Posterior earum parte superiore furcillata spatium elongatum, subtriangulare, parte sua posteriore multo angustius, supra partem scapularem in dorsi anterioris partis medio discurrens terminat. Plicae regionis scapularis spatium cordatum ambiunt. Corium depile verrucis depressis, praesertim in regione humerali et femorali, majoribus obsessum. Cauda brevis, crassior, pilis rigidis largius penicillata. Cornu conicum, recurvatum, in feminis minus. Cranium cum Rhinocerotis sondaici cranio comparatum satis differt. Pars verticalis et praesertim oceipitalis valde elevata, squama ossis occipitis angustior et altior, pars fron- talis, inter orbitas praesertim valde depressa, nasalis vero supra admodum convexa est. Ossium nasalium superior facies asperrima apparet. Ossa lacrimalia oblique longitudinalia oblonga, subtetragona sunt, fossae temporales fortius adscendunt. Ossa intermaxillaria in margine superiore processu parvo instructa observantur. Ossa zygomatica altiora, con- vexiora, e margine superiore processum parvum orbitalem emittunt. Mandibulae pars adscendens alta. Palati pars posterior emarginationem arcuatam prae- bet. Vomeris posterior pars firmiter adnata apicem crassum ostendit. Fossa interptery- TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 39 goidea angusta est. Molares superiores teste Flower «with crochet and crista generaly united. Cutting of an accessory valley from the median sinus». Rh. indicus a sumatrensi glandulae pedum posterioris faciem occupantis antrorsum apertae praesentia, stomacho in medio fortiter contracto, pone cardiam appendice saccata destituto, duodeni initio dilatato, intestini tenuis plicis membranae mucosae maxima ex parte margine libero denticulatis, posterioribus vermiculis similibus differt. Penis glans ut in Rrhinocerote sumatrensi longior et tenuior quam in Rhinocerote afri- cano seu bicorni invenitur. Longitudo corporis 10—14, altitudo 6—7 pedum. Patria India orientalis inde a declivibus versus austrum tendentibus Himalayae, no- minatim inde a regione occidentali Tarai ad Chinam australem usque, praesertim in regnis Nepal, Butan et vallis Brahmaputrae provincia Assam. ‚ Obs. 1. Teste Flower Proceed. а. soc. 1876, р. 450, Rhinoceros stenocephalus Gray, cranio juvenilis speciminis originem debens, characteres Rhinocerotis indici praebet et a sondaico differt, cui adscripserat Busk (Proceed. г. soc. 1869, р. 413). Obs. 2. Baker and Durand (Journ. asiat. soc. of Bengal. Vol. V (1886), р. 486—493 (Pl. XV— XIX) observationes et figuras de reliquiis Rhinocerotum in montibus subhimalayanis repertis Rhinoceroti fossili indico ab ipsis tributis communicarunt, cui opinioni annuit quo- que Blainville (Ostéogr., р. 95, 203 et р. 213). Blyth (Journ. asiat. soc. of Bengal Vol. ХХХ1 (1862), р. 157) annotavit: Rhinocerotem sivalensem Falconeri et Cautleyi (Fauna antig. sivalensis Part. VIII, PI. 73, 74, 75) «comes exceedingly close to the existing indicus with the narrow form of skull, and their Rh. palaeindicus (ib. PI. 73, 74, 75) to the same with broad form of skull.» — Rhinocerotem indicum seu unicornem jam in periodo tertiaria in montibus Himalayae declivibus vixisse hodie vix negari posse videtur. Appendix Ш. De Rhinocerotis specie incerta unicorni, quae in Africa centrali vivere dieitur. Teste Blyth (Journ. as. soc. of Bengal Vol. XXXI (1862), p. 153) And. Smith affırmavit indigenas pluries ei narasse: versus aquilonem signi rupicaprae Rhinocerotis spe- ciem unicornem vivere. Fresnel, consul francogallus Djeddae, in literis anno 1848 (cf. Comptes Rend. 4. l’ Acad. de Paris, T. XXVT, p. 281) publicatis refert se a variis hominibus saepius audivisse in provinciis regni Wadai seu Dar-Sulayh, versus occidentem laci Tschad, vivere animal Abu- Кати, quod inter oculos cornu unicum tantum possidet, quum animal Khertit (Rhinoceros bicornis) cornuum unum in naso, alterum supra nasum gerat. Fresnel praeterea cornua e regno Wadai relata animalis Abu-Karn dieti possidebat et eorum ope ab incola regni 40 J. F. BRANDT, Waday comperit: bestiam ibi frequentem fossarum artefactarum frondibus obtectarum ope capi et carnem sapidam praebere. Fresneli relatio cornu unicum inter oculos inveniri formam Rhinocerotis sisteret a reliquis Rhinocerotibus unicornibus cornu unicum, supra nares tantum (nunquam fronti in- sertum, frontale igitur, praebentibus) discrepantem. Qua de causa accuratioribus observationibus opus est ad speciem dictam, a recentiori- bus peregrinatoribus haud commemoratam, confirmandam. Notandum ceterum videtur genus Ælasmotherium pariter cornu frontale genuinum tantum possedisse. Appendix IV. De reliquiis americanis generi Rhinoceros adscriptis. In America boreali detectae sunt variae reliquiae osseae a Leidyo et Marshio spe- ciebus 5 generis Rhinoceros adscriptae, quae quidem sunt tales, ut dubitem, cui Rhinoceroti- narum subfamiliae generi sint tribuendae; quare in Appendice generis Rhinoceros earum mentionem feci. Spec. 1. Rhinoceros meridianus Leidy. Rhinoceros meridianus Leidy Proceed. Acad. nat. sc. Philadelph. 1865, p. 176; Journ. of the Acad. nat. sc. of Раде рта, sec. ser. Vol. VII (1869), p.229, Pl. XXIII, Fig. 10 et ib. p. 357 et p. 390. Molaris penultimi maxillae dextri lateris coronae fragmentum unicum speciei fulcimen- tum sistit. Patria Washington County, Texas. Miocaen? Spec. 2. Rhinoceros hesperius Leidy. Rhinoceros hesperius Leidy Proceed. nat. sc. Philadelphia 1865, p. 176; Journ. Acad. nat. sc. Philadelphia sec. ser. Vol. VII, p. 230, Pl. XXIII, Fig. 11, 12, р. 357 et p. 590. Mandibulae dimidium dextrum magna ex parte completum cum dentibus, incisivo et molaribus posterioribus tribus, speciei fundamentum proprium sistit. Alias enim reli- quias e ditione Oregon acquisitas 1. e maxillae fragmentum cum molari integro Pl. IT, Fig. 8 et mandibulae fragmentum pariter molari (ib. Fig. 9) instructum Leidy (Report U. States geol. Surv., Extinct vertebr. Fauna of the western-territories Washington 1873, p.220 et р. 328) quadam verisimilitudinis specie et signo interrogationis addito tantum Rhinoce- той hesperio suo adscripsit. Patria Calaveras County Californiae (Miocän?). TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 41 Spec. 3. Rhinoceros pacificus Leidy. Rhinoceros pacificus Leidy Proceed. Acad. п. sc. of Philadelph. 1871, р. 248; Report U. States geolog. Surv., Extinct vertebr. Fauna of the western territories Washing- ton 1873, р. 221, Pl. IL, Fig. 6, 7 et Pl. VII, Fig. 24, 25 nec non р. 328. Speciei fundamenta secundum Leidy sunt maxillae superioris fragmentum, eujus dentium molarium coronae desunt et molares sejuneti. Molarium superiorum unus Pl. II, Fig. 6 et Fig. 7, mandibularium vere Pl. VII, Fig. 24, 25 est repraesentatus. Patria stratum miocaenum ditionis Oregon. Spec. 4. Rhinoceros annectens Marsh. Rhinoceros annectens Marsh American Journ. of sc. (New Haven 1873) 3 ser., Vol. У, р. 409. Rhinoceroti pacifico dentium molarium superiorum ratione in universum quidem similis, sed notis peculiaribus eorum distinctus et '/, minor. Dentes incisivi similes partibus homologis Rhinocerotis javanici. Reliquiae in stratis miocaenis ditionis Oregon sunt repertae. Spec. 5. Rhinoceros oregonensis Marsh. Rhinoceros oregonensis Marsh Americ. Journ. 3 ser. Vol. V 1975, р. 410. Plures nonullorum individuorum Rhinocerotis partes hucusque sunt repertae, qua- rum una, ut observavit Marsh, molarem maxillarem sistit ab homologo cognitarum specie- rum diversum quemque cam ob causam speciei ”/, eirciter magnitudinis Rhinocerotis crassi Leidyi praebenti Rhinoceroti oregonensi adscriberet. Reliquiae depositis pliocaenis ditionis Oregon originem pariter debent. с. BICORNES. Genus IV. Ceratorhinus Gray. Processus postglenoidalis et posttympanicus, in С. sumatrensi saltem, interstitio magno sunt disjuncti, qua de causa meatus auditorii (apertura sensu recto extrorsum tendente muniti) parietis inferioris partem haud constituunt. Eminentia parva cornu posterioris in- sertionis locum in ossibus frontis indicans ante medium eorum conspicua. Partis nasalis anterius dimidium angustatum et acuminatum. Narium aperturae altae, subcordatae, breves, postice parum vel vix humiliores. Dentes incisivi plus minusve ad defectum in- clinantes, in junioribus ‘/,, in adultis supra posteriorum duorum, infra mediorum duorum Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, VIIme Série. 6 42 J. F. BRANDT, jactura тт. Corium verrucosum, plus minusve, in junioribus largius, pilosum, non autem co- dario ut in Tichorhinis vestitum. Truncus plicas cutaneas minores quam in Rhinocerotibus uni- cornibus asiaticis offert et plica transversa supra regionem femoralem in his conspicua (excepto Ceratorhino cucullato) caret. Plicarum collarium et scapularium, nec non partis scapularis plieis transversis haud divisae ratione Ceratorhinus sumatrensis Rhinoceroti sondaico simi- Ног est quam öndico. Cornua supra basim latam plerumque subito admodum attenuata, re- curva, basi interstitio sejuncta уе] conica et compressa inveniuntur. Secundum Garrod 1. 1. ceterum Ceratorhinus sumatrensis glandulae pedum posterioris faciei defectu, stomacho magis equino et tapirino simili, pone oesophagi insertionem sacculo coeco munito, in duodeni initio in saccum haud dilatato, intestini tenuis membrana mucosa ab initio glabra, postea eminentias transversas, numerosas, valvulis conniventibus humanis similes, margine libero integras ostendente, a Rhinocerote indico differt. Ceratorhini ceterum cornuum binorum praesentia Atelodis et Dihoplis, dentium incisivorum ratione pariter Dihoplis, Rhinocero- tibus unicornibus vero non solum incisivorum qualitate, sed etiam parte nasali antice accu- штаба affınes conspieiuntur, quare inter Rhinocerotes bicornes et unicornes quodammodo intermedii apparent. Corpus plerumque pilosum, relationem quidem quandam ad Tichorhinos indicare videtur, in universum tamen ab his non solum cranii figura, sed etiam dentibus in- cisivis et pilorum multo majore raritate admodum recedunt. Quod ad meatum auditorium osseum infra haud obtectum attinet, Ceratorhini observante Flowero (р. 445) Palaeothe- riorum, Tapirorum et Equorum, secundum meas observationes vero etiam Dlasmotherit, typum referunt, dentium incisivorum ratione et caninorum defectu etc. vero satis distinguuntur. Quantum constat Asiae australis et insularum majorum finitinarum, nominatim son- daicarum incolae. Spec. 1. Geratorhinus sumatrensis Gray. Rhinoceros Parsons Philosoph. Trans. Vol. XLII (1748), Tab. III, Fig. 4, 5 (cornua).') Rhinoceros sumatrensis Cuv. Regne an. éd. 1”, T. I (1817), р. 240, Rech. s. 4. ossem. foss. nouv. éd. II, р. 87, Pl. IV, ва. 8, ТП, p. 42, PI. 42, Fig. 8 (cranium). — Fischer Synopsis mammalium, p. 415. — Blainville Ostéogr. Rhinocéros, Pl. II. — Sclater Proceed. г. soc. 1872, р. 790 etc., Fig. 4, 5 (caput), Pl. LXVII (animal), Trans. zool. soc. Vol. IX 1877, р. 650, Pl. XCVII (animal). — Flower Proceed. 2. soc. 1876, р. 144 etc. (characteres craniologici). — Bartlett Proceed. 2. soc. 1873, р. 104, Pl. XI (vitulus). Sumatran Rhinoceros W. Bell Philos. Trans. 1793, P. I no II, р. 3 (Animal et cra- nium). — Home ib. 1821, Т. XXII, р. 270, Pl. 21, 22 (stomachus et sceletus). — Shaw Gener. Zool. I, 1, p. 207. 1) Parsons primus fuit, qui partes Oeratorhini sumatrensis 1. е. cornua repraesentavit. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 43 Rhinoceros sumatranus Raffles Linn. Trans. XIII (1820), p. 268. — Schreb. Säugeth. VI (1835), р. 323, Taf. COCXVIII G. — Blyth Journ. asiat. soc. Bengal. Vol. XXXT, p.159, Pl. III (crania). — 5. Müller Verhandlingen over de natuurlike Geschiedenis de nederlandsche overzeesche Bezittingen Zooelogie Mamm., Tab. 34. Rhinoceros Crossii Gray Proceed. 2. soc. 1854, р. 270 (Cornu). — Blyth 1.1 Pl. III, Fig. 1 (cranium), Pl. IV, Fig. 4 (cornu maximum); Blyth арий Gray Ann. of nat. hist. (4 ser.), Vol. XI (1873), p. 361. Ceratorhinus sumatranus Gray Proceed. 2. soc. 1867, р. 1021, Catal. of. Pachyd. p. 315, Handlist p. 47; Ann. and Mag. of nat. hist. 4 Ser. Vol. XI (1873), ». 357 et XII, p. 252. | Ceratorliinus sumatrensis (Anatome) Garrod Proceed. 2. soc. 1873, р. 92, с. figuris. Ceratatorhinus niger Gray Ann. and Mag. nat. hist. (4 ser.) Vol. XI (1873), p. 357, Vol. XII (1873), p. 252, Handlist p. 48, Pl. 19. Ceratorhinus Crossii Gray Ann. nat. hist., ser. 4, Vol. X, 1872, p. 209. Ceratorhinus Blythii Gray ib. Vol. XI (1875), p. 360 et 361. Corpus pilis brevioribus, rigidis, nigris obsessum. Corium minus glabrum et minus pallidum. Auriculae minus quam in lasiotide distantes, facie interna pilosae, apice pilis sparsioribus, brevioribus fimbriatae. Cauda longiuscula, pilis nigris, sparsis, in apice ejus fasciculum genuinum haud formantibus, obsessa. Corporis supra humerum humilioris sta- tura minus torosa. Quod ad dentes molares attinet, Flower p. 449 quae sequuntur com- municavit: «The molar theeth of Rhinoceros sondatcus and sumatrensis are remarkably alike. Busk has pointed out characters by which the can be distinguished, but require great attention to detect. One of them (the difference in the relative length and breadth) does not appear to bear application to a considerable series of individuals. Tolerably constant appears the greater depth of the posterior as compared with the median sinus in Rh. suma- trensis whence it results that in an extremely worn tooth of the latter there are always two fossae, the median and posterior while in Ай. sondaicus the posterior disappears, leaving finally only a single fossa in the wide surface of exposed dentine. In Rh, unicornis in a corresponding stage of attrition are three fossae — the median, accessory, and posterior. — The premolars of Rh. sumantrensis can be distinguished from those of Rh. sondaicus by the complete absence of the double crochet above mentioned as usually, if not always present in the latter». — Flower p. 447 porro observavit dentes incisivos minores quam in Rhinocerotibus unicornibus esse et mandibularium laterales ad defectum inclinare, intermedios vero constanter deesse, ita ut eo С. sumatrensis quodammodo ad species africanas tendat. Magnitudine Ceratorhinus sumatrensis a reliquis Zrhinocerotidum speciebus viventibus superatur. Femina a Müllero et Schlegelio dimensa 2 Met. 48 longitudinem et 1 Met. 35 altitudinem tantum obtulit. 6* 44 J. F. BRANDT, ih Habitat in Pegu, Siam, in Peninsula Malacca (Tavoy, Tenasserim), nec non in insulis Sumatra (ubi primum est detectus) et Borneo. De praesentia ejus in hacce insula antea est disputatum; etiamsi enim jam Blyth, Journ. as. soc. Beng. Vol. XXXI (1862), dixerit: Rhinocerotem sumatrensem in insula Borneo pariter occurrere, Murray nihilominus tamen (Geographie. Distr. of Mamm., р. 338) de Вас re adhuc dubitavit. Wallace (Proceed. 2004. soc. 1874, р. 498) cornuum ope praesentiam demonstravit, Flower denique 1. 1. р. 450 probavit Museum britannicum eranium speciminis juvenilis Rhinocerotis sumatrensis ex ipsa insula Borneo relatum a Lowio annis recentissimis accepisse, Ка ut de Rrhinocerotis dicti in insula modo commemorata praesentia non amplius dubitari possit. Observationas quaedam ad Ceratorhinum nigrum , Crossii et Blythii spectantes. Ceratorhinus niger Grayi nititur illo specimine, quod hortus zoologicus londinensis ex peninsula Malacca 1872 accepit cujusque anatomen Garrodio debemus (cf. Selater Trans. 2001. soc. р. 651). Sclater, Garrod et Flower, quibus assentiendum est, Cerato- rhinum nigrum non agnoscunt, sed сим Ceratorhino sumatrensi adscribunt. Equidem Cerato- rhini nigri characteres craniologicos et figuram Grayi (Handlist p. 48, Pl. XIX), nec non eranii varias figuras Ceratorhini sumatrensis a Blythio communicatas comparans Ce- ratorhini nigri cranium Ceratorkini sumatrensis varietatem brevicipitem esse putarem, qualem etiam in aliis Rhinocerotidum speciebus, e. с. in Atelodo antiquitatis et Merckii demonstravi. Ceratorhinum Crossii Grayus primum диет (1854—1872) pro specie peculiari habuit, anno 1873 vero ad Ceratorhinum nigrum, igitur ad sumatrensem verum, non ad Ceratorhinum sumatranum suum ib. р. 47, lasiotidem Selateri quoque amplectentem, retulit. Quam Grayus Ceratorhini Blythii nomine «provisionally», ut ipse ait, secundum cranii animalis junioris mandibulam, cum mandibulis Ceratorhini nigri sui Вала congruentem, I. |. proposuit species fundamento multo minus adhuc apto quam Ceratorhinus niger et Crossii nititur. Verba quaedam ad Ceratorhini sumatrensis reliquias fossiles indicas spectantia. Secundum Blyth (Journ. asiat. soc. of Bengal, Vol. XX XI (1862), р. 156 et 157) Rhi- nocerotis reliquiae statu fossili in montibus subhimalayanis repertae, а Faleoner et Cautley (Fauna antiqua sivalensis Part. VIII, Pl. 72) speciei exstinctae peculiari (Arhinoceroti platy- rhino) vindicatae, varietati majori Ceratorhini sumatrensis adscribi possent. Spec. 2. Ceratorhinus lasiotis Sclater. Rhinoceros lasiotis Sclater Report. Brit. Assoc. 1872, р. 140; Proceed. г. soc. 1872, р. 493 et 790, Pl. XCVIII; Trans. zool. soc. Vol. IX, PI. ХОТШ 1877, р. 652. — Flower Proceed. г. soc. 1876, Р. III, p. 450. — Noll Zoolog. Garten Jahrg. XIV, р. 85. — Rev. List of Vert. Suppl. р. 8. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 45 Ceratorhinus lasiotis Garrod Proceed. 2. soc. 1873, р. 92. Ceratorhinus Crossii Blyth Journ. asiat. soc. Bengal.-Vol. XLIII (1875), р. 51. Ceratorhinus sumatranus seu sumatrensis Gray Handl. 1873, p.47, el Ann. nat. hist. Vol. XII (1873), p. 252. Rhinoceros sumatrensis Anderson Proceed. zool. soc. 1872, р. 129 (Descriptio), Sclater ib. p. 185. Rhinoceros Crossii Gray opinante Blyth apud Gray Ann. nat. hist. Vol. XI (1873), р. 361. | Corpus pilis longioribus, tenuioribus, pallide brunneis, rufescentibus obsessum. Corii magis glabri color pallidior. Auriculae multo magis inter se quam in Ай. sumatrensi distantes, facie interna fere nudae, in parte apicali externa pilis longis, densis, subfaseiculatis fimbriatae. Cauda, brevis, largius pilosa, apice pilis fuscis, longis penicillata. — Sclaterus praeterea corpus magis torosum et supra humerum altius quam in Rrhenocerote sumatrensi esse notavit. Patria. Specimen in Bengalia orientali prope Chittagong captum in horto zoologico Lon- dinensi nune vitam degit. Dictum specimen in universum habitu generali, nominatim etiam cornuum figura, Cera- torhino sumatrensi simile primum quidem ab Andersonio et Sclaterol.l.eiadseribebatur, serius tamen a Sclatero pro specie peculiari Rhinocerotis lasiotidis nomine est declaratum. Grayus contra С. lasiotidem cum Ceratorhino sumatrensi, Blythius cum Cross Gray conjunxit. | _ Бесипаит Flower species hucusque characteribus quibusdam externis tantum, non autem simul etiam cranio et dentibus nititur. Ipse Sclater praeterea nuper (Trans. 200l.soc. IX) pristinam opinionem ad differentiam specificam Ceratorhini lasiotidis spectantem moderavit, ait enim: se pro tempore putare Rrhinocerotem lasiotidem formam forsan borealem esse, Rhi- nocerotem sumatrensem in regione Chittagong et in Assam repraesentantem. Spec. 3. Ceratorhinus cucullatus Nob. Rhinoceros cucullatus Andr. Wagner, Schreb. Säugeth. Forts. Th. VI (1835), p.317, Taf. CCCVILF, ib. Supplem. Bd. V, p. 516. — Giebel, Säugethiere, р. 202. Rhinoceros bicornis Blumenbach apud Bruce, Reisen, Uebers. Ба. V, р. 284, Taf. 45; Noll, 4. 2001. Garten, Jahrg. XIV, р. 142. Rhinoceros indieus Gray, Catal. of Pachyd., p. 304. Rhinoceros sumatranus Blyth, Journ. of Soc. of Bengal, Vol. XXXI (1863), p. 154. Sub antecedentis saeculi fine a missionariis catholicis Museo pristino electorali urbis Mannheim donatum est Rhinocerotis corium, ibi jam 1791 а Blumenbachio observatum, sed pro Rhinocerote bicorni, ut videtur, habitum, in Bruce’s Reisen г. Entdeckung а. Quellen d. Nils, übers. v. Volkmann und Tychsen breviter commemoratum atque ib. Tab. 45 46 J. F. BRANDT, icone bona, a seriore, quam publicavit A. Wagner, parum diversa, est illustratum. Spe- спиеп dietum postea in museum monacense transiit, ubi jam a Waglero speciei peculiari tribuebatur, quam Andr. Wagner Rhinocerotis cucullati nomine accurate descripsit et icone bona illustravit. Blumenbachius ceterum quod ad magnitudinem et sexum notaverat specimen commemoratum femineum esse, 3 pedum 8 pollicum altitudinem et 7 pedum 8 pollicum longitudinem offerre et cornu anterius 16 pollicum, posterius 5 pollicum longitu- dinem praebens ostendere. Wagnerus 1.1. Rhinocerotis cucullati specimini effarcto, cranio cum dentibus ineisivis, excepta mandibula et molaribus ejus, carenti, quae sequitur diagnosin tribuit. Rhinoceros cornubus duobus, capite sensim elevato, plicis cutis profundis, clypeo sca- pulari indiviso, supra latiori, epidermide verrucis parvis obsita. Diagnosi addidit: speeimen primo intuitu a speciebus cognitis in eo differre, quod pli- cas cutaneas Rhinocerotum unicornium, sed cornua bina, unius loco, possidet. Plicas cutaneas propter corii crassitudinem corio effarcto praeparationis ope addi non potuisse deinde omni jure demonstravit. Fatetur porro, quum cornu nasale excisum et effarcti speciminis capiti artis ope affıxum invenit, se ipsum ab initio omnino dubitasse, quin cornu dictum re vera ejusdem esset individui. Serius tamen reputans in speciminis parte frontali corii eminentiam cornu frontalis partis basalis cavitati congruam inveniri et e corio eminentiam cornigeram ambiente fibras liberas corneas in cornu transire, dictum cornu igitur frontale genuinum re- praesentare, quale in Zrhinocerotibus bicornibus semper cum cornu nasali occurrit, non am- plius dubitavit, дат Rrhinoceres cucullatus speciebus bicornibus sit adnumerandus. Е characterum numero, quos Wagnerus Rhinoceroti cucullato suo tribuit, qui sequuntur notatu digni videntur: Caput elongatum inde ab occipite sensim declive. Aures convoluti, depiles. Labium superius appendice digitiformi munitum. Cornu anterius satis altum, modice recurvatum, partem basalem rotundatam offert et, ut in aliis Rhinocerotibus, supra narium aperturas conspiciebatur. Cornu posterius anteriori approximatum, margine posteriore pone oculos prominens, anterioris dimidium praebens eoque magis compressum, sed pariter pau- lisper recurvatum. Ungulae Zrhinocerotis indici ungulis sensu transverso latiores et margine superiore, пес non inferiore fortiter rotundati (non truncati) apparent. — Cauda mediocris (forsan haud integra) parte terminali compressa et in marginibus setis obsessa. Mammae duae inguinales. — Colli plicarum anterior collum totum, posterior vero partem ejus in-, feriorem tantum ambit. Pone plicarum collarium posteriorem plica transversa insignis e dorsi utriusque latere ad pedis partem e trunco prominentem descendit plicam transversam supra pedis superiorem partem emittens, quae in plicam perpendicularem, postice emargina- tam, pone regionem scapularem in dorsum adscendit ibique cum oppositi lateris plica ei correspondenti confluit. Tali modo regio trunci scapularis utraque quodammodo lorica ob- tecta conspieitur. E dorso porro plica ante femora versus regionem inguinalem descendit et plicam abdominalem, rectam, horizontalem, lateralem, minus fortem, antrorsum versus lori- cae scapularis inferiorem partem emittit. Indearegione anali utraque plica minus fortis an- TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 47 trorsum versus plicam a dorsi parte posteriore descendentem sensu horizontali supra pedem discurrit. Cum plica dicta antice plica perpendicularis, ante femur descendens, conjungitur, quae plicam supra femoris inferiorem partem sensu horizontali discurrentem emittit, e cujus posteriore parte plica perpendicularis adscendit. Corium tantum verrucis parvis in trunco, capite et pedibus distinctissimis, non autem pilis obsessum, qui quidem forsan tamen, ut in aliis Ceratorhinis, quamquam rariores adfuerunt, sed ob speciminis aetatem perierunt. Color pallide brunneus. Dimensiones maxime notabiles a Wagnero allatae sunt: Corporis longitudo a rostro ad anum 6 ped. 11 poll. — Capitis liberae partis longitudo 2 ped. — Corporis altitudo supra humerum 3 ped. 4 poll. 6 lin. — Cornu anterioris altitudo 1 pes 5 poll., cornu posterioris altitudo 7 poll. Quum ab initio de specifica differentia Rhinocerotis cucullati quodammodo dubitabam et de characteribus quibusdam a Wagnero datis, nec non de patria ejus accuratior cognitio optanda esse videbatur, Musei zoologici Monacensis Directori Illustrissimo у. Siebold literas misi, qui de cornubus, plicis et quae sequuntur de specie dicta benevole communica- vit: Capitis, praesertim rostri longitudo, nec non rostri latitudo ad Rhinocerotem bicornem, non ad wnicornem quadrant. Cornua bina, ut in aliis bicornibus, magnitudine omnino diffe- runt, sed colore et substantia conveniunt, nec non basali parte circulari et fossa inferiore, cornu affıxioni destinata, rotundata a cornubus Rhinocerotum umicornium, fossam inferiorem diametro longitudinali longiorem, diametro transversa vero breviorem possidentibus distin- guuntur. Cornu posterius (frontale) sine dubitatione ad А. cucullatum spectans non Rhino- cerotis speciei unicorni, sed bicorni ob affixionis locum tantum tribui potest. Sieboldius igitur demonstravit utrumque cornu in Rhinocerote cucullato monacensi conspicuum ad епт re vera spectare, ita ut speciebus bicornibus sine dubitatione sit adnumerandus. Annotavit ceterum de plieis cutaneis in dorso et nucha conspicuis eas plicas veras constituere, quod non de eminentiis coxarum, femorum et abdominis laterum valeret, quae in figura Wagneri Rhinocerotis cucullati plicarum formam pariter offerunt. Quae de Rhinocerotis cucullati characteribus sunt-communicata et e figura Wagneri deri- vari possunt notas considerantes et cum qualitatibus variarum Arkinocerotum specierum aliarum comparantes concludere licet eum speciem distinctam omni jure formare posse generi Cera- torhinus Grayii, propter cornua bina et plicas corii magnas, ex parte spatia loricis similia terminantes adjungendam. A Ceratorhino sumatrensi Rhinoceros cucullatus cornu nasali conico satis compresso, inde a basi rotundata haud valde dilatata versus apicem sensim angustato, non ut in зита- trensi supra basin dilatatam in partem subito attenuatam, recurvatam desinente, differt. In Rhinocerote cucullato porro plica collaris brevior ad nucham non ascendit ut in Cerato- rhino sumatrano, ubi altior invenitur. Plicae humerales descendentes in Oeratorhino cu- cullato spatium loricae simile supra latius, infra angustius quam in Ceratorhino sumatrensi et lasiotide includunt. In Ceralorhino cucullato, ut in Rhinocerotibus unicornibus, plicae trans- 48 J. F. BRANDT, versae debilis vestigium supra femoris partem superiorem discurrit, in Ceratorhino suma- trensi et lasiotide deficiens. In Ceratorhini cucullati specimine pili, in Ceratorhino suma- trensi et lasiotide conspicui, non sunt reperti. Capitis figura, plicarum trunci ratione generali, sicuti plicae seu eminentiae trans- versae femoralis praesentia, cornuum, nominatim nasalis, forma, nec non forsan etiam cor- .pore depili ceterum Ceratorhinus cucullatus Rhinocerotibus unicornibus, nominatim son- daico affinior apparet quam Ceraterhinus sumatrensis, Ца ut quodammodo formam inter Rhinocerotes unicornes et Ceratorhinum sumatrensem intermediam sistere possit. Valde dolendum praeterea esse videtur, quod cranio et dentibus Ceratorhini cucullati caremus ad characteres osteologicos ejus pariter eruendos et ad valorem ejus specificum etiam his confirmandum. Quod quidem eo magis optandum erit, quum varii naturae scruta- tores eum ad alias Rhinocerotidum viventium species retulerint. Gray l. 1. Wagneri descriptionem et figuram exactam pro Rhinocerotis indici speci- mine, cui a praeparatore cornu secundum addebatur, sine ulla causa declaravit. Blyth (Journ. of soc. of Bengal XXXI (1863), р. 154) interrogavit: «what is Rhino- ceros cucullatus? Unless an ill-stuffed Rhinoceros sumatranus!» Hanc assertionem admi- niculo pariter carere cornuum et plicarum corii utriusque speciei exacta comparatio docet. Sclater et Bodinus (Noll D. zoologische Garten, Jahrgang XIV, р. 142), ut jam fecit Blumenbachius, Rhinocerotem cucullatum ad Rhinocerotem bicornem retulerunt. De speciminis patria jam Wagnerus nihil certi comperire potuit. — Giebelius Säugethiere, р. 202, Harris Highlands of Aethiopia IT, р. 425 citans, Rhinocerotem cu- cullatum Abyssiniam australem habitare refert. Giebelium sequutus esse videtur Murray (Geopraphic. distribut. p. 171). Illustrissimus de Siebold, denuo catalogis Musei monacensis quod ad patriam Rhi- nocerotis cucullati disquisitis, benevole mihi communicavit catalogos dictos nihil certi offerre. In catalogis anno 1816 scriptis bis legitur speciem dietam originem ex Africa ducere. Serius nomen patriae est mutatum, ita quidem ut species Rhinocerotis indici bicornis nomen acceperit. Posteriore denique tempore in schedula patriam ejus Abyssiniam esse notatum invenitur. Quum speciei facies generalis, praesertim plicae trunci magnae, et corium verru- cosum affınitatem haud denegandam cum Rhinocerotinis asiaticis manifestant, putares eam non Africam, sed potius Asiam australem vel insulas sondaicas habitare, cui opinioni favet quoque Ill. у. Sieboldii communicatio. Valdopere optandum esse videtur ut patria vera speciei memorabilis mox detegatur et structura ejus accuratius cognosci possit. Genus V. Dihoplus Nob. Cranii pars occipitalis cristam superiorem postice squamam parum superantem osten- dit. Processus postglenoidalis pars basalis parti basali processus posttympanici valde ap- TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 49 proximata, ita ut meatus auditorii pars inferior, praeter rimam angustam intermediam, claudatur. Eminentiae frontalis cornigerae dimidium posterius orbitae oppositum. Pars nasalis admodum lata, haud acuminata, margine anteriore integra, rotundata. Narium aperturae postice humiles, arcuatae. Dentes incisivi omnes utriusque mandibulae, ut vi- detur, diu saltem persistentes (cf. Kaup Ossém.). Genus quodammodo formam inter- mediam inter Holodontes generis Ceratorhinus et Colobodontes generis Atelodus, nominatim subgenera ejus Colodus et Mesorhinoceros, ut videtur, repraesentans. Dentium incisivorum ratione enim Ceratorhinis et Rhinocerotibus unicornibus, cranii vero, nominatim partis nasalis latae figura, Atelodorum subgeneribus affinius apparet. | Spec. 1. Dihoplus Schleiermacheri Kaup. N ob. Rhinoceros Schleiermacheri Kaup Isis von Oken, Jahrg. 1832, Heft VIII, p. 902, Taf. XVIII, Fig. 2; Kaup Description d’ossements foss. Ш сай. 1834, р. 33, Atlas Taf. X— XIII. Каир Beiträge zur näheren Kenntniss der urweltlichen Säugethiere, 1862, Heft I, 14 1,39, 4,9, 10: A. Wagner Abhandl. 4. königl. Akad. d. Wissenschaften z. Münch. math. phys. cl., Bd. V (1854), p. 354. A. Wagner ib. Bd. VIII, Abth. I, 1860, р. 132, Tab. VI, Fig. 14 (cranium). Roth et Wagner 204. Bd. VII, р. 431. Gaudry Anim. foss. de l’Attique, р. 202, Pl. XXXII (cranium et pedum ossa). Rhinoceros Schleiermacheri Kaup et sansaniensis Lartet. Duvernoy, Archiv. d. Mus. d'hist. nat., T. VII, р. 80, 84, Pl. I, Fig. 1. Rhinoceros incisivus Cuvier Recherches sur 1. 088. foss. £"” ed T. III (id est partes non- nullae, р. 167, praesertim cranii figura а Schleiermachero ei missa, cf. Каир Beiträge). Rhinoceros ineisivus Cuv. mas. Blainville Osteographie Rhinoceros, p. 149, p. 152 et p. 175; Laurillard Dictionn. univers d’hist. nat. Т. XI, р. 100. Rhinoceros sansaniensis seu Schleiermacheri Gervais Zool. et paléontol. fr. 2° ed. р. 99. Rhinoceros indicus D’Alton Skelete 4. Pachydermen T. IX, Fig. 6.1) Rhinoceros leptodon Каир Description 4. 033. foss. р. 46. Genus cranii figura Ceratorhini sumatrensis haud dissimile, differt tamen parte nasali lata, antice haud acuminata, sed rotundata, margine anteriore integerrima, fossa temporali longiore, antice paulo humiliore, narium aperturis posteriore parte humilioribus, inde a 1) Cranium a D’Altonio repraesentatum omnino | superioribus latioribus, narium aperturis multo longiori- paulo brevius quam in figura a Kaupio data apparet, | bus et humilioribus distinguitur atque ad Rhinocerotis nihilominus tamen longius quam in Rhinocerote indico | sansaniensis Gervaisii cranium magis inclinat. invenitur, nec non eminentiis cornigeris binis, maxillis Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, VIIme Serie. 7 50 J. F. BRANDT, medio subangustatis, ossibus incisivis altioribus, incisivo posteriore persistente (interdum?) munitis, sicuti mandibula rectiore, infra subemarginata, antice paulo alteriore, symphysi crassiore, valde adscendente et parte adscendente altiore instructa. Species a Kaupio commode fundata inter Rhinocerotes exstinctos quod attinet ad cranii rationem generalem, parte nasali excepta, sumatrensem repraesentans. Reliquiae osseae in Germania occidentali, nec non in Britania (Suffolk) et in Graecia prope Pikermi, si autem a sansaniensi re vera non differt, forsan etiam in Gallia sunt repertae. Quod ad magnitudinem attinet, species majoribus vel saltem magnitudine mediis Rhinocerotibus ad- numeranda esse videtur. ? Spec. 2. Dihoplus sansaniensis Lartet Nob.? Rhinoceros sansaniensis Lartet apud Laurillard Diction. univ. d’hist. nat. d’Orbigny, T. XI, 1848, p. 100. f Rhinoceros sansaniensis = Rhinoceros Schleiermacheri Duvernoy Archiv. а. Mus. d’hist. nat. T. VII, p.84, В.Т, Fig. 1a (excluso synonymo Rhinoceros incisivus). Rhinoceros sansaniensis Kaup Beiträge Rhinoceros р. I, Taf. X, Fig. 2 (cranium). Rhinoceros sansaniensis Gervais Zoologie et Paléontologie génér., 2. Sér., T. II, Pl. XXV (cranium). — Fraas Fauna von Steinheim, р. 16, Taf. III, IV. Е synonymis modo laudatis apparet Duvernoyum de Rhinocerotis sansamiensis et Schleiermacheri diversitate dubitasse, Kaupium nec non Gervaisium et Fraasium vero eum a Rhinocerote Schleiermacheri distinxisse. Е cranii Rhinocerotis Schleiermacheri a Kaupio, dein a D’Altonio et Gaudryo repraesentati accurata inspectione apparet: haecce crania invicem esse admodum similia. A craniis laudatis specimen a Duvernoyo et Kaupio, sicuti a Gervaisio, reprae- sentatum Rhinoceroti sansaniensi adscriptum, his quae sequuntur, notis differre tantum videtur. Cranium subabbreviatum, facie superiore paulo fortius impressum. Pars occipitalis altior. Ossa nasalia sublongiora et paulo magis arcuata. Магнат aperturae altiores. Ma- xillae superiores inter narium aperturas et orbitas angustiores. Mandibulae rami humilio- res, rectiores, margine inferiore recti. Symphysis vix adscendens. Differentiae modo laudatae, si essent constantes, ÆRlinoceroti sansaniensi speciei distinctae notionem re vera praeberent, sunt autem praecipue tales, quae in Rhkinocerotum speciebus aliis variabiles apparent. Cranium pikermense Rhinocerotis Schleiermacheri a Wagnero repraesentantum nominatim notis pluribus ad crania Rhinoceroti sansaniensi tributa (praeter maxillas, ut in craniis aliis genuinis Rhinocerotis Schleiermacheri Kaupii etc. latioribus) accederet eamque ob causam quodammodo pro forma inter dicta crania Rhinocerotis Schleiermacheri et sansaniensis intermedia haberi posset. Quod ad longitudi- nem minorem cranii Rhinocerotis sansaniensis attinet notandum ceterum est in Adelodo antiquitatis seu tichorhino et Mercki, ut in commentario de Tichorhinis probavi, cranii TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 51 formas (1. e. varietates) duas, longicipitem et brevicipitem, occurrere. Quare similis ratio in aliis Rhinocerotum speciebus, nominatim etiam in Rhinocerote Schleiermachert, pariter con- де posset. Quae quum ita sint, equidem pro tempore illis palaeontologis assentirem, qui Rhinoce- rotem sansaniensem a Rhinocerote Schleiermacheri haud sejungunt. Quam ob rem Rh. san- saniensi, pluribus novis reliquiis confirmando, signum interrogationis addidi. Rhinocerotis seu Dihopli sansaniensis reliquiae in Gallia prope Sansan sunt repertae. Cohors B. Colobotemnodontes. !) Dentes ineisivi, quod ad figuram subaequales, rudimenta parva vel minima, subeonica ve] rotundata, in maxillis saepe restantia, aut plus minusve cito evanescentia repraesentant. Cornua bina, nasale et frontale in utroque sexu. Genus VI. Atelodus Pomel (1853). Dentes ineisivi parvi, abortientes vel saltem eorum singuli, vel nonnulli tantum, е gin- giva parum prominentes. Cranii pars nasalis lata, convexa, crassa, margine anteriore trun- cato, subrotundato, vel rotundato, interdum in medio denticulum praebente, instructa. Corium in viventibus calvum, in trunco haud plicatum. In Tichorhinis pariter plicae trunei desunt, sed corpus totum pilis densissimis, jubam formantibus erat obsessum. Cornua plus minusve magna vel maxima?). Pedes omnes tridactyli. Atelodi partis nasalis et dentium incisivorum ratione Palacotheriis sunt minus affines quam Ceratorhini, Rhinocerotes proprii et Aceratheria. Quod ad patriam attinet, Atelodi varii Asiae dimidium boreale, Europam et Africam olim habitantes hodie in Africa tan- tum subgeneris Colobognathi speciebus binis repraesentantur. Subgenus 1. Colobognathus Nob.i) Genus Rhinaster et Ceratotherium Gray. Cranium abbreviatum vel elongatum, partem occipitalem superiorem retrorsum direc- tam, condylos superantem praebet. Processus posttympanicus et postglenoidalis sub meatu auditorio haud prorsus uniti, sed rima angusta disjuncti. Pars nasalis ejus lateribus convexa, in marginis anterioris medio emarginata. Ossa nasalia crassa, lata, dimidio api- cali haud acuminata, libera, 1. e. cum ossibus intermaxillaribus haud conjuncta. Narium cavitas septo cartilagineo disjuncta. Narium aperturae fere subcordatae, altissimae, ab- 1) Colobotemnodontes (xoAoßos mutilus, ту seco et | tes (Tichorhinos) dentes maxime abortientes possedisse. обоус dens) dixi, quum dentes incisivi eorum statum per- 3) Atelodum bicornem Subgeneri Colobognathus а fectuu haud ostendant. xoloBoe mutilatus et yvaÿoc maxilla, propter mandibulae 2) Notandum videtur species cornua maxima pracben- | symphyseos processum brevissimum, adscripsi. 7* 52 J. F. BRANDT, breviatae. Ossa intermaxillaria et maxillarum superiorum pars anterior admodum bre-* vis vel brevissima. Mandibulae tumidae symphyseos processus anterior brevis vel bre- vissimus. Dentes incisivi minimi, rudimentales, apice rotundati, in adultis plerumque evanidi, interdum tamen diutius persistentes. Corium plicis trunci magnis et pilis or- batum. Cornua quod ad formam et magnitudinem varia. Nasale semper plus minusve longum vel longissimum. — Africae centralis et australis incolae viventes. Sect. A. Dactylochilus') Nob. (Gen. Rhinaster Gray). Cranium abbreviatum. Dentes incisivi minus rudimentales et diutius conspieui. Mo- lares cristam cum unco unitam rarius offerunt (Flower, p. 452). Mandibulae symphyseos processus brevissimus, supra canaliculatus, infra compressus. Labii superioris medium appendice digitiformi, prehensili instructum. — Ramulos foliosos arborum et fruticum her- bis praeferre solent, quare in regionibus sylvestribus et fruticosis degere amant. Spec. 5. Atelodus bicornis Pomel e. p. Atelodus bicornis et Keitloa Pomel. Rhinoceros Kolbe Reise nach d. Vorgebirge der guten Hoffnung p. 159, Taf. 4. Rhinoceros having two horns Parsons Philos. Trans. f. 1743, р. 538, Tab. III, fig. 8, 9 (cornua). — Sparrmann К. Vetensk. Acad. Handl. 1778, Vol. XXXIX, р. 303, cum icone animalis et cranii; ejusdem Reise п. d. Vorgebirge 4. guten Hoffnung, p. 410. Rhinoceros bicornis Linn. Syst. nat. éd. 10, I, p. 56, éd. 12, I, р. 104. — В. Fischer Syn. mamm., р. 415. — Smith Illust. Z. 5. Africa, Pl. 2. — Anderson Reisen in Südwest- Africa II, р. 128—29. Rhinoceros bicorne du Cap Cuv. Rech. 3. [. ossem. foss. 4. II, p.29, Pl. 4 et 16, ed. 8, T. III, p. 41 et 47, PI. 54(Skelet). — Blainville Ostéogr. Rhinoceros, varlis locis et PI. Ш (cranium). — Sclater Proceed. г. soc. 1868, р. 529, Pl. 41; Trans. Zool. Soc. Vol. IX, P. XI n. 1. Dec. 1876, р. 655, Pl. ХХ. — Flower Proceed. zool. soc. 1876, р. 452 (cranium). Rhinoceros africanus Cuv. Règne an 1° éd. I, р. 240, 2° éd. I, p..248. — Desma- rest Mamm., p. 400. — Harris Portraits p. 81, Pl. 11. — Duvernoy Arch. du Mus. VII, Pl. VIII, Fig. 3 (cranium animalis junioris). — Andr. Wagner Schreb. Säugeth. Forts. Th. VI, р. 331, Tab. CCCVII H, Fig. 4 (cranium). — Giebel Säugethiere (1855), p. 200. Rhinoceros Brucei referente Blainvillio. Rhinoceros niger Schinz Syn. Mamm., p. 335. 1) Nomen Sectionis a daxtuXog (digitus) et yeidog (la- bium) derivatum, quum nomen Rhinaster jam a Waglero (loco Condylura Ill.) in Systemate Amphibiorum ejus sit apte propositum. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 53 Rhinaster bicornis Gray Proceed. z. soc. 1867, р. 1024, Catal. of Pachyderm., p.310, Handlist, p. 51. Atelodus bicornis et Keitloa Pomel Са. Rhinoceros Plin. В. п. Lib. VI c. XXX, 187. Tauri aethiopici seu буохерос (rectius conjiciente Facio fivoxepotes) Pausan. Lib. V, c. XII. Quanquam, ut mihi quoque videtur, sectionis Dactylochilus unica tantum species (Ate- lodus bicornis, Rhinocerotem Keitloa quoque amplectens) sit hucusque accipienda, quod ad cornuum rationem attinet tamen varietates tres ejus: varietatem plesiocerotem, porrhoce- rotem et platycerotem admitterem (cf. Observationes ad Rhinocerotem sic dietum Keitloa factas). Ad speciem ab Atelodo simo distinguendam praeterea adderem quae sequuntur: cor- nuum figura et distantia eorum basalis variabilis. Cornu nasale saepe recurvatum, conicum, frontale rectum vel subcurvatum et nasali multo brevius vel utrumque cornu compressum, frontale vero complanatum, dilatatum, nasali longitudine quidem subaequale, sed magis complanatum. Corium fusconigrum. Cauda basi rotundata, deinde compressa et pilis setosis obsessa, articulum genu vix superans. Longitudo 10—12 pedum. De sceleto et cranio scripserunt G. Cuvier, D’Alton et Blainville, de cranio prae- terea egit Flower. De partium internarum ratione observationes unicas, quantum scio, hucusque communicavit Sparrmann. Secundum eum viscera in universum equinis sunt similia. Stomachum equino, sed magis suillo similem, coecum maximum, lienis latitu- dinem '/, longitudinis, cordis longitudinem latitudini aequalem invenit. Uterque pulmo- num incisura simplici erat incisus. Hepatis vesica fellea destituti longitudo '/, latitudinis superabat. Cavitatem cerebralem parvam, nasalem vero amplissimam reperit. Penem in Actis Petropolitanis (1779, I Hist. p.61) equino comparavit. De cute annotavit ejus crassi- tudinem minime tantam esse ut hastis et globulis perforari haud possit. Quod ad penem attinet, equidem glandem ejus, figuram Sparrmanni considerans, majorem et crassiorem, sed breviorem quam in Rrhinocerote indico esse putarem. Teste Andersonio Atelodus bicornis a simo longe majore ferocitate distinguitur. Patria olim jam inde a Capite bonae spei incipiens nunc quidem teste Andersonio 23° lat. australis austrum versus rarius excedit. Terminos ejus boreales hodiernos ad Sa- haram extensos terrae sudanenses, deinde Darfur et Abessinia constituunt.: Olim teste Plinio cum Ælephantis etiam in locis sylvestribus et herbosis insulae Meroe quoque vixe- runt Rrhinocerotes. Additamentum. Observationes ad Rhinocerotem sic dietum Keitloa A. Smithii (Atelodum Keitloa Pomel) spectantes. 54 J. F. BRANDT, Rhinoceros keitloa seu ketloa A Smith Са. 5. A. Mus., p. 7 (1837), Illustr. Zool. S. Afr., Pl. 1. — Schinz Synops. Mamm., p. 337. — Gray List Mamm., B. M. — Blanford (Notes) Observ. Abyss., p. 243. — Anderson Reisen in Süd- West- Africa übers. von Lotze Bd. II, 128 (Capitis figura), р. 129 (Descriptio). Rhinoceros bicornis capensis P. Camper Act. Acad. Petropol. 1777 II, p. 193 (Ca- pitis figura repetita apud Blumenbach Abbild. Taf. 7, Fig. a). Rhinoceros Camperi Schinz Synopsis Mammal. II, p. 335, ejusdem Monogr. I. Black Rhinoceros of Abessinia Baker Albert Nyanza II, p. 175, Nile Tributaries, р. 246. Rhinaster keitloa Gray Proceed. zool. soc.,1867, р. 1025, Catal.of Pachyderm (1869), 9.8317. Rhiuaster Keitloa Var. 1 et Var. 2 Camperi Gray ib. Handlist, р. 51. Rhinoceros Keitloa ab A. Smith propositus et a variis auctoribus acceptus formam Rhinoceroti bicorni ita propinquam sistit, ut jam Wahlberg (Archiv skandinavischer Bei- traege I, р. 427) dubitaverit, дат Rhinoceros Keitloa a bicorni specifice possit distingui. A. Wagner (Schreb. Süugethiere Supplem. Abtheil. V (1855), p. 518) et Giebel (Säugeth. 1855, p.208), Wahlbergio assentientes descriptionem ejus omiserunt. Van der Hoeven (Handb. 4. 2001. übers. von Schlegel Bd. II, р. 673 (1856) de Rhinocerote Keitloa tacet. — Blanford (Geolog. and Zool. of Abyssinia, p. 243) pariter teste Selater (Trans. zool. soc., Vol. IX, P. XI, no. 1, p. 658), «has identified the Rhinoceros of N. E. Africa with Rh. Keitloavw. Р. L. Sclater (Noll d. 2001. Garten. Frankfurt 1873, р. 142) inter crania plura Rhinocerotis Keitloa et bicornis differentias nullas observavit et Rhinocerotem Keitloa pro mare aetate provecto Rhinocerotis bicornis habuit. Grayus quidem (Magaz. of nat. hist. III, fourth Ser. (1869), p. 244) Rh. Keitloae specificum valorem defendere studuit. — Flower (Proceed. 2. soc. 1876, P. III, р. 453), qui sceletos duos sie dieti Æhinocerotis Keitloa et alios Rhinocerotis bicornis, nec non crania et cornua ejus ex parte craniis affıxa in Museo britannico observavit, nec cornua, nec crania, dentes et alias sceleti partes diffe- rentias tales praebuisse notavit, quae Rhinocerotis Keitloae diversitatem a bicorni confir- mare possent. Serius Sclater (Trans. zool. soc. Vol. IX, P. XI, no. 1. Dec. 1876, p. 656) ait: Specimina effarcta Musei britannici quidem differentias cornuum ratione offerre: Rhinoceroti Keitloa adscripta enim cornua longitudine aequalia vel satis aequalia ostendere, Rhinoceroti bicorni tributa vero cornu nasale !/, eirciter longius offerre quam frontale. Pagina 657 deinde notavit se exemplaria inter Rhinocerotem Keitloa et bicornem intermedia vidisse. Qua de causa pro tempore Rh. Keitloa a bicorni non sejungeret. Nihilominus tamen addidit (in Africa) forsan existere posse tres species vel varietates geographicas Arhinoce- rotis bicornis. Quod ad hocce additamentum zoologi illustrissimi attinet, equidem historia Rhinocerotis bicornis et materiis Musei Academiae Petropolitanae edoctus cornuum ratione TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 55 Rhinocerotis bicornis varietates tres (num geographicas?) pro tempore pariter admitterem, nominatim varietatem plesiocerotem, porrhocerotem et platycerotem'). Varietas а. Plesioceros cornua conica basi approximata ostendit, quorum posterius seu frontale anteriore seu nasali multo, saepe fere ?/, vel '/, brevius apparet. Ad hancce varietatem spectant specimina vulgo ÆRhinoceroti bicorni adscripta, e. с. Rhinoceros bicornis apud Sclater 1. 1. р. 656—58, Fig. 7 (caput). Varietas В. Porrhoceros cornua basi sejuncta, conica, quorum frontale nasali brevius, Nubian Rhinoceros Horti zoologiei Berolinensis Sclater ib. р. 658, Fig. 9. Varietas у, Platyceros cornu anterius plus minusve conicum, ух compressum, recurva- tum, posterius elongato-conicum, rectum, supra basin ad apicem satis latam, vel latiusculam, obtusam fortiter compressum et margine anteriore et posteriore plus (in senilibus) vel minus acuto instructum est. Huc referendus Rhinoceros Keitloa cf. Selater1.1., р. 657, Fig. 8 et icon animalis Pl. XCIX (animal juvenile). — Rhinoceros bicornis capensis P. Camper, Rhinoceros Camperi Schinz. Sect. В. Cyclochilus?) (Gen. Ceratotherium Gray). Cranium admodum elongatum. Dentes incisivi post natum со evanidi.?) Molarium coro- пае utin Rhinocerotibus in universum quod ad figuram variabiles, plerumque vel saepe cristam cum unco coalitam praebent (Flower). Processus mandibulae anterior brevis, depressus, formam tamen satis spatulatam exhibet. Labium superius rotundatum, appendice mobili, digitiformi, prehensili destitutum. Cornu frontale nasali longissimo semper multo brevius. Nutrimentum herbae potissimum offerunt, qua de causa regiones, planas, graminosas sylvestribus praeferunt. Cyclochili Dactylochilis teste Anderson mitiores esse dicuntur. Rhinocerotum forma cranii et aliorum ossium ratione subgeneri Tichorhinorum in uni- versum affinior quam reliquis Rhinocerotidibus. Spec. 6. Atelodus simus Pomel. Cornu nasale longissimum, plerumque recurvatum, haud Ца raro antrorsum directum. Labium superius rotundatum, appendice digiformi destitutum. Sulci duo a nucha ad pectus tendentes. Color corporis pallide тео - brunnescens. — Varietates duae ejus distin- guendae esse videntur. Var. а. Camptoceros*). Cornu nasale recurvatum. Rhinoceros simus Burchell Bullet. d. 1. soc. Philomat., р. 96 (1817), Journ. de phys. LXXXV, p.163 (caput). EjusdemTravels II,p.75.—Fischer Synopsis mammal. 1) A ninolog propinquus, поббо procul, плате latus | propter incisivos valde abortivos «the most spezialisized et хёрас cornu. of all the living Rhinoceroses » appellavit. 2) Cyclochidus labio rotundato instructus a xuxhos cir- 4) Camptoceros cornu curvatum gerens à Xä{TTw сигуо culus et yeiloc labium. et xépas cornu. 3) Qua de causa Flower 1.1. Rhinocerotem simum 56 J. Е. BRANDT, р. 416. — А. Smith Zool. of S.-Afr., Pl. IX. — A. Smith Rep.(1836), р. 68. — Blainville Ostéographie, Pl. IV (Oranium). — Duvernoy Archiv du Museum VII, PI. 2, 3. — Sclater Proceed. г. soc. 1864, р. 100. — Harris Portraits w. an. S. A., р. 97, Pl. 19 et p. 101. — Gray List Mamm. В. M. 1840. — Anderson Be IT, p. 128 ff. (Capitis figura). mu 202. — Flower Proceed. г. soc. 1876, р. 452. Rhinoceros camus Ham. Smith, Griffith An. Kingd. V, p. 746. Rhinoceros de Burchell Desm. Mammal., p. 401. Atelodus simus Роше] Ann. sc. de l’ Auvergne Т. XXVI (1853), р. 114. Ceratotherium simum Gray Proceed. z. soc. 1867, p. 1027, Catal. Pachyd. p. 319, Handlist р. 52. Var. В. Prostheceros'). Cornu nasale antrorsum directum, ita ut directio ejus cum naso circiter 50 graduum angulum formet (teste Anderson). Rhinoceros Oswellii Gray Proceed. 2. soc. 1854, р. 46f. Ann. and Mag. nat. hist. XV, р. 145. — Anderson Lake Nyami р. 388 (Caput), р. 389 (Cornua) ; Deutsche Uebers. von Lotze Bd. II, р. 128 (Caput), р. 130 (Cornua). Très grande corne Buff. A. N. X, PI. VIIT, Fig. 5. Rhinoceros horn Parsons Philosoph. Trans. 1742, 1743, Pl. 3, Fig. 6. Ceratotherium Oswellii Gray Proceed. 2. soc. 1867, р. 1029, Са. of. Pachyd. р. 322, Handlist р. 53. Rhinoceros Campbell Trav. deutsche. Uebers., p. 147 (Non Rhinoceros bicornis ut affert A. Wagner Schreb. Säugeth. Th. VI, p. 342). Magnitudine major Atelodo bicorni. In universum specierum viventium maxima 15— 16 pedum enim longitudinem exhibet. Secundum Anderson Atelodus simus carnem magis sapidam praebet et characterem mitiorem quam A. bicornis ostendere dicitur. Patria Africa australis et centralis, sed distributionis geographicae ejus termini exac- tius erunt definiendi. Е spoliis ejus longe rarius quam Atelodi bicornis hucusque in Europam allatis quodque a Sclatero inter Rhinocerotidum species, quae in horto zooologico londi- nensi vivunt vel vixerunt, non descriptum invenimus, concluderes Atelodum simum bicorni eam ob causam, ut videtur, rariorem esse, quum in terris Africae magis centralibus cum eo occurrat, unde viva specimina difficilius acquiri possunt. — Museum Academiae Petropoli- tanae ceterum cornu varietatis prostheceros specimen maximum possidet. Observatio ad Rhinocerotem seu Ceratotherium Oswellii spectans. Gray primum quidem cornubus et figuris Bainesii et verisimiliter etiam Ander- sonii innixus Rhinocerotis formam cornu nasale antrorsum directum praebentem (varie- 1) Prostheceros cornu antrorsum (1. e. directum) possidens a tooo%e ante et xépas. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 57 tatem prostecerotem) Rhinocerotis Oswellii nomine proposuit, quam serius generi suo Cera- totherium adnumeravit, sed neque animalis speciem, nec cranium ejus vidit, imo adeo refert, Bainesium non dubitasse, quin in speciminibus adultis in sylvis densis degentibus frictione assidua cornu antrorsum moveri potuerit. Anderson Æhinocerotem Oswellü a зато, ргае- eunte Grayo, pariter sejunxit et utriusque caput, nec non cornua, figuris bene illustravit. Rhinocerotis Oswellii capitis figura laudata vero, praeter cornu nasale antrorsum directum, characteres specificos tales haud praebet, quae ad modo nominatam speciem a simo revera distinguendam sufficere videntur. Quam ob rem Flowero assentio, qui (Proceed. 2001. soc. 1876, p. 456) Rhinocerotem Oswellii Atelodo simo adnumeravit. Notandum praeterea est in Rhinocerote unicorni interdum cornu antrorsum directum observari, cf. Sclater Trans. _ 2004. soc. V. IX, P. XI no. I, р. 646, Fig. 1. Equidem ceterum Rhinocerotis indici spe- cimen vivum aetate provectum, cornu antrorsum et ad latus curvatum possidens ipse vidi. Observatio altera. Роше! 1. 1. generi Atelodus adscripsit quoque Rhinocerotem elatum Croizet et Jobert, et Aymardı Pomel, qui ad Rhinocerotem seu Atelodum Merckii sunt referendi, cf. Brandt Monographie der Tichorhinen Nashörner. Observatio tertia. Referente Flower Proceed. zool. Soc. 1876, p. 457 Rhinoceros deccanensis Foote Indiae australis, nuper detectus, Atelodis pariter adnumerandus esse videtur. Subgenus 2. Colodus Nob. Genus Colodus A, Wagner, Partis nasalis anterior margo rotundatus, in medio nec emarginatus, nee prominens. Mandibulae ramis altis, tumidis, munitae symphyseos processus magis evolutus, quam in Rhinocerotibus africanis i. e. longior et sublaminaeformis. Dentes incisivi mandibulae imperfecti ex parte, ut videtur, persistentes, interni brevissimi, externi internis plus duplo majores, e gingivis prominentes. Narium aperturae, ut in speciebus africanis et asiatieis viventibus, subabbreviatae, altissimae. Spec. 3. Atelodus pachygnathus Nob. Rhinoceros pachygnathus Andr. Wagner Abhandl. d. königl. bairischen Akad. а. Wissensch. г. München, Ба. V (1850), р. 349, Taf. X, Fig. 3, 4 (Mandibula), Taf. XI (Humerus); Andr. Wagner ibid. Bd. VIII (1860), р. 136, Taf. VII, Fig. 15 (Dentes). Rhinoceros pachygnathus Gaudry Animaux fossiles et géologie de Р Attique Paris 1862, р. 177 sq., Pl. XXVI-—XXXI (Cranii, mandibulae, dentium, ossium trunei et extremitatum figurae). Mémoires de l'Acad. Imp. des seiencos, VIIme Série. 8 Qt Q0 Т. Е. BrAnDr, Colodus pachygnathus Andr. Wagner Sitzungsber. а. kön. bair. Akad. а. Wissensch. Jahrg. 1861, Bd. II, р. 80—82. Rhinoceros tichorhinus Duvernoy Compt. rend. 4. 1’ Acad. de Paris, Vol. XXXVIII, 9.233. Cranium cum mandibula et molaribus Rhinocerotum Africae subgeneris Cololobo- gnathus (1. e generibus Rhinaster et Ceratotherium Grayi) in universum simile, Ца quidem ut Atelodi pachygnathi cranium longius quam in Atelodo bicormi, sed brevius et latius quam in Atelodo simo appareat, pars oceipitalis Atelodi pachygnathi margine superiore, ut in Atelodo simo, emarginata sit, verticalis et frontalis, nec non rostralis Atelodi pachygnathi vero cum partibus homologis Atelodi bicornis magis conveniant. Dentes molares Colodorum а Rhinocerotum africanorum (Colobognathorum) homologis notis constantibus vix differunt. Pedum ossa eorum Atelodorum similia conspiciuntur. Qua de causa Atelodus pachygnathus exstinctus pro specie inter species duas viventes Atelo- dum (Colobognathum) bicornem et simum quodammodo intermedia, cranii abbreviati ratione vero bicorni magis affıni, haberi posset, nisi Rhinocerotis pachygnathi cranium, quantum hucusque eruere potui, characteribus supra subgeneri Colodus adscriptis ab Atelodo bicorni (Rhinastre bicorni Grayi) et simo (Ceratotherio зто Grayi) differret. Quae quidem Colodi differentiae sunt tales, quales non in Rhinocerotidum speciebus viventibus, sed in exstinctis nonnullis observare licet. Partem nasalem margine anteriore haud emarginatam scilicet in Atelodo (Mesorhinocerote) leptorhino et in Dihoplo Schleiermacheri invenimus. Mandibulae symphysis sublaminaeformis dentibus incisivis minoribus munita Atelodum leptorhinum pariter in memoriam revocare videtur !). Ex his sequeretur Atelodum pachygnathum pro forma originali Rhinocerotinarum afri- canarum dictarum vix pro certo declarari posse. Atelodum pachygnathum cum Wagnero Chalicotheriis non appropinquandum esse recte jam observavit Gaudry. Nihilominus tamen, quum characteribus quibusdam a Rhi- nocerotibus africanis, ipsi omnino longe affinioribus, distinguatur, subgeneris peculiaris (Colodus) typum praebere posset. Reliquiae largae (crania et aliae sceleti partes) in Graecia, prope Pikermi, hucusque tantum sunt repertae, quas praecipue Gaudry accuratius descripsit et iconibus eximiis illustravit. Subgenus 3. Mesorhinoceros Brdt. Genus Ceratorhinus et Rhinoceros Gray €, р. Cranium satis elongatum. Partis nasalis latae margo anterior integer, rotundatus, in medio tamen dentis brevis forma prominens. Nares septo cartilagineo disjunctae. Narium 1) Ob mandibulae Atelodi pachynathi cum Rhinocerotis | terum in tractatu meo primo de genere Elasmotherium p.5 leptorhini Owenii (1. e. Merckü) similitudinem equidem ce- | Atelodopachygnatho erronee specificum valorem denegavi. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 59 aperturae elongatae, oblongae, horizontales, humiles. Ossium intermaxillarium et maxilla- rium pars anterior mediocris. Mandibulae, ramis subhumilibus munitae, symphyseos pro- cessus laminae satis magnae, infra subtumidae similis. Dentes incisivi haud evoluti, parvi. Ossa extremitatum, ut videtur, elongata, subgracilia. Mesorhinocerotes formam, ut videtur, inter Tichorhinos et Rhinocerotes alios incisivo- rum rudimenta praebentes (Colobognathos et Colodos) intermediam quodammodo obtulerunt, Tichorhinis narium aperturis et processu mentali symphyseos mandibulae, Colodis et Colo- bognathis vero, septi narium cartilaginei praesentia distinctis, affiniorem. Spec. 4. Atelodus leptorhinus Pomel Cuv. e. p. Character specificus subgenerico aequalis. Rhinoceros de Montpellier Serres Journ. de phys. Т. LXX VIII, 1819. Rhinoceros leptorhinus Cuv. с. р. Rech. nouv. ed. 4, T. II, P. I (1822), р. 71, PI. IX, X, XI; Duvernoy Archiv. d. Mus. T. VII (1854), p. 97; Falconer Pa- laeont. Mem. IT (1868), p. 310 et p. 368, Pl. 30, 31, 32; Gray Catal. of Pa- chyd., p. 313. Rhinoceros megarhinus Christol Ann. 4. sc. nat. sec. ser. Т. IV (1845), р. 44; Gervais Zool. et Paléont. fr. 2° éd. р. 91, Pl. I, Fig. 1, 2, Pl. 2 et Pl. 30, Mém. 4. Г Acad. 4. Montpell. sect. d. sc. Т. II, 1851—54, р. 59, PI. II (Cra- nium); Boyd Dawkins The nat. hist. Review 1865, T. V, р. 399 (Dentium descriptio). Rhinoceros Cuvieri Desmarest Mammalogie (1820), р. 402 et 546 с. р. Atelodus leptorhinus Pomel Catal. Ceratorhinus monspellianus Gray Proceed. Zool. soc. 1867, р. 1023, Catal.of Pachyd. р. 815.) Rhinoceros (Mesorhinoceros) leptorhinus Brandt Monographie а. Tichorhinen Мет. d. Г Acad. 4. sc. d. St.-Pétersb. VII Ser.. Т. XXIV, Anhang IV, р. 120. Rhinoceros de Philippi Balsamo Crivellii J. Е. Brandt ib. Anhang V, p. 130. Species hucusque unica characteribus subgenericis supra allatis distinctissima, Rhino- сете antiquitatis, ut videtur, minor, ÆRhinoceroti Merck affinior quam Ай. antiquitatis. Reliquiae osseae (crania, dentes etc.) praecipue in Gallia et Italia, nec non in Anglia, interdum, ut videtur, etiam in Germania sunt repertae. 1) Obs. Gray hancce speciem generibus binis suis | Rhinocerotis leptorhini nomine, sed etiam generi suo Cera- simul adscripsit, non solum enim generi suo Rhinoceros | torhinus Ceratorhini monspelliani titulo adnumeravit. 8* 60 J. F. BRANDT, Subgenus 4, Tichorhinus Brdt, 1849. ') Subgen. Tichorhinus Brandt Observat. ad Rhinocerotis tichorhini hist. spectantes (Mém. 4. !’ Acad. Imp. 4. St.-Pétersb., VIIme ser. sc. nat. Т. V 1849), р. 233. Atelodus Pomel Annal. Scientif. Vittéraires ес. de l’Auvergne T. XXVI 1853, °р. 114; Catal. 1854, р. 76 e. p. Cranium admodum elongatum. Nares septo osseo completo vel semicompleto, parte sua anteriore cum ossibus intermaxillaribus et nasalibus coalescente divisae. Narium aperturae oblongae vel ovatae. Ossa intermaxillaria et maxillarum superiorum pars ante- rior magnitudine mediocria. Processus mastoideus temporalis et occipitalis in speciminibus adultis parte sua basali connati meatus auditorii parietem inferiorem constituunt. Dentium incisivorum rudimenta parva, apice rotundata, in aetate provectis prorsus abortientia. Mandibulae symphysis antice processu laminae horizontali plus minusve simili munita. Cornu frontale et nasale maximum. Corium, in Atelodo antiquitatis saltem, nec verru- cosum, nec in trunco plieis instructum, sed pilis satis longis, jubam, ut visum, in collo formantibus, fasciculatim e poris cutaneis, sicuti Suum setae et Hippopotamorum vibrissae, emergentibus densissime obsessum. (пой ad affinitates Tichorhini a Rhinocerotibus reliquis valde recedunt et septo na- rium 0sseo, aliisque notis craniologicis Zlasmotheriss propiores apparent. Species maximae hucusque notae olim Asiae boreali, imo forsan maxime boreali, pri- mariam originem debentes seriore tempore periodi glacialis influxu in regiones australiores Asiae et Europae profugae, jam diu deletae, pristinis hominibus tamen haud ignotae. Spec. 5. Atelodus antiquitatis Blumenb. Rhinoceros lenensis Pall. Nov. Comment. Petropol. T. XVII (1772), p. 585 et 595. Rhinoceros antiquitatis Blumenbach Naturgesch. 1807. Rhinoceros tichorhinus G. Fischer Zoognos. III, Mosquae 1814, р. 304; Cuvier Rech. s. I. ossem. foss. ed. 8, T. III, р. 84, Pl. 44—47 et 50—52; Blain- ville Osteographie Rhinoceros, p. 97, Pl. 5, 10, 11, 13, 14; Giebel Jahresber. 4. naturw. Vereins zu Halle 1850, III, р. 72—157: J. Е. Brandt Observat. ad Rhinocerotis tichorhini historiam spectantes (Mém. а. l’ Acad. d. St.-Petersb. VI" ser. sc. nat., Т. Г (1849) cum XXV tab.). Ejusdem Monographie der Ticho- rhinen Nashörner (Mem. d. Г Acad. d. St.-Pétersb., VII" ser., T. XXIV no. 4), p. 6 cum XI tabulis. 1) Genera Coelodonta Bronn (Jahrb. Г. Mineral. 1831, | 54), quum statui dentium juvenili, igitur transitorio, 5. 95), Gray (Proceed. 2001. soc. 1867, р. 1031, Catal. of | Tichorhinorum originem debeant, haud accipienda. Pachyd, p. 322) et Hysterotherium Gicbel (ib. 1847 5, TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 61 Rhinoceros Jourdani Lortet et Chantre Arch. du Mus. d’hist. nat. de Lyon Livr. 3, p. 80, Pl. ХУ.) Atelodus tichorhinus Роше] (. [. Coelodonta Pallasii Gray Proceed. г. soc. 1867, р. 1031, Сим. of Pachyderms 1869, p. 322. Septum narium totum osseum, ossa nasalia et frontalia fulciens, parte anteriore inter narium aperturas dilatatum, subquadratum. Ossium nasalium coalitorum margo anterior in medio prominens, lateribus emarginatus. Narium aperturae oblongae. Mandibulae sym- physeos processus laminae quadratae, insigni similis in faciei inferioris subplanae medio fossa excavatus. Reliquiae osseae inde a Sibiria maxime boreali ad montes Himalayi et in Chinensi regno, deinde in Europa usque ad Helvetiam et Galliam australem saepissime sunt repertae. Singula praeterea ejus cadavera vel partes eorum in Sibiria boreali terra congelata vel glacie circumdata mamonteis rarius inveniebantur. De pabuli fragmentis e molaribus extrac- tis nuper egit Schmalhausen Bullet. sc. de Г Acad. а. Pétersb. T. XXII, р. 291; Mél. biol. T. IX (1877), р. 661. Magnitudine ad Rhinocerotes maximos Africae accessit, vel eos superavit. Spec. 6. Atelodus Merckii Nob. Rhinoceros Merckii Jaeg. Kaup Akten der Urwelt Darmstadt 1841, Heft 1, Taf. I et II, p. 1—8; Н. у. Meyer Jahrb. d. Mineral., Jahrgg. 1842, р. 587, Palaeon- tographica, Bd. XI (1864), р. 233—83, Taf. XXXV. Rhinoceros leptorhinus Owen Brit. foss. mamm. (1846), p. 356. * Atelodus Aymardi Pomel Catal. meth., p. 78 (1854). Rhinoceros protichorhinus Duvernoy Archiv 4. Muséum T. VII (1855), р. 107— 10. Rhinoceros mesotropus Gerv. Zool. et Paléont. fr. 2° éd. 1859, p. 90. Rhinoceros hemitoechus Falconer (1860), Quart. Journ. geol. soc. Vol. XVI, p. 488, Palaeontol. Мет. II (1868), р. 311—354, Pl. XV—XXV. Rhinoceros Merckii J. Е. Brandt Monographie der Tichorhinen Nashörner Mém. d. PAcad. d. Pétersb. VII Ser., T. XXIV, no. 4, р. 66, cum tabulis ХТ. Septum narium osseum semicompletum, ossa nasalia tantum fuleiens, in partis an- terioris suae medio admodum attenuatum. Partis nasalis margo anterior in medio excisus et juxta exeisuram utroque latere processu dentis formam exhibente instructus. Narium aperturae subovatae. Mandibulae symphyseos processus laminae in faciei inferioris lateri- bus subcompressae, in medio ejus vero subcarinatae similis. Magnitudine Rhinoceroti antiquitatis circiter aequalis fuit. 1) Rhinocerotem Jourdani a Rhinocerote antiquitatis | Monographiae Appendice I, р. 65 demonstrare stndui, characteribus tutis haud posse distingui in Tichorkinorum 62 J. F. BRANDT, Osseae ejus reliquiae tantum Rrhinocerotis antiquitatis, Elephantis primigenii etc. haud raro associatae inde a Sibiria media ad Italiam et Hispaniam usque, nec non in terris interjacentibus, nominatim in Rossia, Polonia, Austria, Germania, Anglia et Gallia sunt hucusque repertae. Quum cadavera vel cutis partes cum pilis Atelodi Merckii, sicuti Ate- lodi antiquitatis, nondum sint detecta, ex utriusque speciei affinitate et patria communi earum tantum concludas Atelodum Merckii pariter pilis densis vestitum fuisse. — Notan- dum praeterea est bacilla Ша cum reliquiis Rhinocerotis Merckü in Helvetiae strato car- bonico reperta, quae Rütimeyer pro artis humanae exemplis declaravit (cf. Brandt Mono- graphie d. Tichorhinen, p. 99), secundum Steenstrup dentium Castoris laboribus originem debere. De Rhinocerote etrusco Falconeri observationes. Rhinoceros etruscus Falc. Quart. Journ. geol. soc. of London 1859, p.602, Palaeontol. Мет. Vol. IT, р. 310 cum tabulis; Boyd Dawkins Quart. Journ. geol. soc. of London, Vol. XXIV, p. 207 (Dentium systematis descriptio). Species ob craniorum a Falconero et aliis nonnullis naturae scrutatoribus ei tribu- torum similitudinem summam (imo adeo, ut arbitrares, identitatem) cum craniis Rhinoce- rotis Merckii et dentium molarium differentias specificas inter hujus speciei et Rhinocerotis sie Чей efrusci quantum hucusque eruere рой almodum variabiles') vix speciebus veris adnumeranda, ut in Appendice IT Monographiae meae de Rhinocerotibus Tichorhinis, spe- cies genuinas binas tantum amplectente, fusius demonstrare studui. Osseae reliquiae АЙ. etrusco tributae, ut relatum legitur, praesertim in Italia, sed etiam in Anglia. Gallia et Hispania effossae esse dicuntur. Appendix IV. De genere Cadurcotherium Gervaisii. Р. Gervais (Journal de Zoologie, T. II (1873), р. 363) molares maxillares et man- dibulares nonnullos, in calce phosphorica provinciarum Tarn et Garonne et Du Lot repertos, generi novo Rhinocerotibus affini sub nomine Cadurcotherium tribuit. Molares maxillares a Gervaisio duo sunt descripti, ad maxillae dentem ultimum relati et Pl. XIV 1 et 1“ sicuti Fig. 2 et 2“ repraesentati, quorum secundo loco р. 364 descriptus et Fig. 2 illustratus ad differentias cognoscendas aptius cum Rhinocerotidum aliorum molari maxillari compararari posse videtur, quum animalis adulti fuerit. Corona ejus ( Fig. 2°) modice detrita a dente homologo 1) Dentes molares solos characteres tales, quibus | praebere jam Н. у. Meyer, Gaudry, Rütimeyer et species commode et constanter distingui possunt, haud | Flower omni jure observarunt. TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM, 63 Rhinocerotum genuinorum simili modo detrito vario modo recedit, non enim subtrigona, sed satis rhomboidea apparet, marginemque anteriorem breviorem, rectum, nec non externum pariter rectum ostendit. Margo internus magis flexuosus apparet. Angulus anterior inter- nus substantiae vitreae areolam exhibet. Vallecula paulo rectior, oblonga, parte anteriore angustata, intus pariete crassiore terminatur. Marginis posterioris pars externa excisuram triangularem praebet. Molares mandibulae (ib. Fig. 3° et 3° et Fig. 4" et 4°) in coronae partis superioris angustioris, facie superiore plicam unicam, oblongam, eburneam, latere interno flexuosam, praebente (cf. Fig. 4°) et facie externa sulco centrali, verticali ух in- dicato distingui posse videntur. Verus generis locus inter reliqua Rhinocerotidum genera, quum cranium, dentium series completae aliaque sceleti ossa ejus characteristica nondum sint cognita, hucusque non est statuendus. E molarium hucusque cognitorum ratione conjicias tamen Cadurcotheria forsan ad Rhinocerotinas spectasse, sed inter eas locum sejunetum forsan occupasse. Qua de causa in Appendice Rhinocerotinis asiatico - europaeis addito de genere Cadurcotherium disputavi. Spec. 1. Cadurcotherium Gayluxi P. Gerv. Rhinoceros (Cadurcotherium) Cayluxi P. бегу. Compt.-rend. 4. l’Acad. de Paris, Taf. LXXV (1873) p. 106. Cadurcotherium Cayluxi Gerv. Journ. de 2004. (. I. Magnitudo Rhinocerotum majorum. Subfamilia V. Hippodontinae seu Elasmotherinae Nob. Cranium in universum typum rhinocerotinum, praesertim Tichorhinorum, satis similem offert, sed partem frontalem et rostri basalem longe altiorem, rostri apicalem vero valde compressam, triangularem ostendit. In frontis superiore facie eminentia hemisphaerica, ma- xima, Supra aspera, rugosa (ut videtur cornigera), intus cellulis frontalibus largiter impleta observatur. Ossa nasalia oblonga, angusta, inde a basi ad apicem angustiorem recta, late- ribus compressa, sensim deorsum directa, in partis apicalis extremae dorso area oblonga subaspera, parva, corniculi vestigium parvum vel verrucam olim forsan gerente, instructa conspicitur. Nares aperturas Rrhinocerotum Tichorhinorum similes praebentes septo osseo completo, ut in Atelodo tichorhino, sunt sejunctae. Mandibula (cf. Tabulam)') Rhinoceroti- narum Tichorhinarum similis, sed crassior, altior, parte adscendente magis reclinata pro- cessus coronoideos postice et in medio valde compressos, limbo anteriore dilatatos, margine 1) Tabula dicta Synopsi Rhinocerotidum addita, jam | de causa commentario meo serius de craniologia ejus ante inventum cranii Elasmotherii erat impressa, qua | scripto non addi potuit. 64 J. F. BRANDT, anteriore depressos possidet. Processus ejus condyloidei crassiores fossam articularem in anguli sui interni posteriore facie conspicuam majorem, subsemilunarem, ad cristam con- dylarem posteriorem extensam offerunt. Processus symphyseos latior, crassior, praesertim in marginis anterioris lateribus apparet et in ejusdem marginis medio alveolos binos ‚ satis magnos praebet. Dentes incisivi abortivi, ita quidem ut eorum pristina praesentia in mandibula fossis duabus, rotundis, in symphyseos processus marginis anterioris medio conspicuis (alveolis modo commemoratis) tantum sit indicata. Caninorum vestigium nullum. Molares completi supra et infra utrinsecus quinque, longi, plerumque validissimi, subcurvati, corona se- juncta destituti, radicem simplicem (infra apertam?) ostendunt. Coronae faciei internae stra- tum osseum in molarium utriusque maxillae singulo excisuras binas, anteriorem et poste- riorem offert, quarum singula in semicanalem simplicem vel in apice extrorsum directo furcatum (vallem) extrorsum directam, majorem vel minorem transit. Vallium singula, ex- cepta excisura sua, a plica substantiae vitreae ansulata vel crenulata cingitur, quae prope exeisuram vallis lateris utriusque e plica dentis marginali superiore crenulata et ansulata originem ducens in coronae facie manducatoria extrorsum tendit. Substantia vitrea molares singulos ambiens, plicam eorum marginalem superiorem formans, sicuti plicae in coronae facie manducatoria conspicuae, inde a corona ad partis radicalis finem usque propagatae sunt, ita quidem, ut in radicis fine eandem figuram generalem quam in corona manifestent. Molares maxillares formam tetragonam, superficies externas frequentissime tenuiter sulcatas et costulatas, nec non coronam rhomboidalem ostendunt. Coronae facies tritoria eorum vallem anteriorem parvam, brevem, aegre conspicuam, posteriorem vero multo ma- jorem, profundiorem, longiorem, parte sua externa haud raro bifidam vel trifidam, et plica ansulata longiore substantiae vitreae circumdatam possidet. — Molares mandibulares su- perioribus tenuiores compressi, faciem externam et internam latiorem, sulcis longitudinali- bus binis, eminentias perpendiculares tres sejungentibus, exaratam, coronam tetragono- oblongam antice et postice saepe subrotundatam et valles binas breviores, simplices, minus profundas offerunt, quarum anterior a posteriore magnitudine minus superatur. Plica sub- stantiae vitreae posteriorem vallem eircumdans ceterum magis antrorsum et retrorsum extensa conspicitur. —- Trunci et extremitatum ossa hucusque ignota. Jam in Observationibus тез de Elasmotherio 1864 publicatis de mandibula et parte cranii cerebrali (generi novo Sereoceros a Duvernoy erronee adscripto) communicavi genus Elasmotherium ad Rhinocerotidum familiam spectasse, nominatim Tichorhinis magis affine quam reliquis ejus membris fuisse, molarium structuram vero ÆEquorum similem ostendisse. Cranii integri observatio a me instituta hanc opinionem confirmavit. Longe plurimi enim characteres ejus sunt mere rhinocerotini vel minoris momenti saltem mo- derationes structurae in Ahinocerotinis conspicuae ostendunt. Ælasmotherium omnino quoque tales characteres offert, qui ei typi singularis locum subfamiliae titulo designare videntur. Non solum enim molares (praeter faciei manducatoriae valles et substantiae TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. 65 vitreae plicas valles eircumdantes Zrhinocerotinarum partes homologas quodammodo revo- cantes) propter massam dentis singuli, elongati, continuam, intus plicas substantiae con- tortas foventem, coronam et radices sejunctas haud praebentes eoque praecipue Zguida- rum, vix parum Zlephaniorum similes, sed etiam cranii pars frontalis in eminentiam sphaericam , maximam, supra rugoso-asperam (cornigeram), intus cellulis refertam elevata, porro pars rostri ejus basalis altissima, terminalis vero admodum compressa, ossa nasalia angustata, elongata, supra plana, lateribus subcompressa, in partis apicalis dorso eminentia parva oblonga, humili, rugosa munita, orbitae maximae antice valde prominentes, arcus zygomatici in medio deorsum declives, processus mastoidei temporales et occipitales con- fluxi, maximi, crassi, pone meatum auditorium horizontaliter extrorsum valde prominentes, sicuti squama ossis occipitis latissima, margine superiore fortissime excisa et tuberibus late- ralibus maximis munita Ælasmotherii cranio notas peculiares praebent. Genus I: Blasmotherium С, Fischer. Character generis et Speciei subfamiliae characteri concinnus. Spec. 1. Elasmotherium Fischeri Desmarest. Elasmotherium sibiricum G. Fischer Programme Moscou 1808, 4 avec 2 pl., p. 23. — Idem Mém. а. natur. а. Moscou, T. IT(1809), р. 255, avec. 2 pl. — Cuvier Rech. 4° éd. T. III, p. 187. Elasmotherium Fischeri Desmarest Mammalogie (1820), р. 546. — Kaup N. Jahrb. f. Mineral. von Leonhard und Bronn, Jahrgg. 1840, p. 453, Taf. VITA et Jahrgg. 1841, р. 241. — J. Е. Brandt Observationes de Elasmotheriüi reliquis, Mem. 4. Г Acad. Imp. d. se. 4. St.-Petersb., VI" Ser., T. VIII no. 4 (1864), cum tab. V. — Trautschold Bull. а. la soc. 4. natur. de Moscou ann. 1873, р. 457 (cum figuris mandibulae parvis. — Воешег Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur für 1874, den 13. Mai. — J. F. Brandt Mittheilungen über die Gattung Elasmotherium, besonders den Schädel derselben, mit VI Tafeln, Mem. de l’Acad. Imp. 4. sc. de St.-Pétersb. VII" Ser., T. XXVI, No. 6. Elasmotherium Keyserlingii G. Fischer = Elasmotherium Fischeri Keyserling Bullet. des natural. de Moscou 1842 no. 2, p. 454; J. F. Brandt Observationes 11. р: 88. Stereoceros typus seu Galli Duvernoy Archiv. du Museum T. VII (Paris 1845), р. 125, Pl. II et IT (Cranii pars cerebralis Ælasmotherii conjieiente Kaupio 1. 1. et confirmante Brandtio Observationes р. 18—24). Е craniorum maximorum Rhinocerotis seu Atelodi tichorhini et Merckii, quae in Museo Academiae scientiarum Petropolitanae inveniuntur, comparatione cum Ælasmotherii cranio Mémoires de l'Acad. Пар des sciences, VIIme Serie. 9 66 J. F. BRANDT, TENTAMEN SYNOPSEOS RHINOCEROTIDUM VIVENTIUM ET FOSSILIUM. conjiceres Elasmotherium ‘/, circiter magnitudinis majus Rhinocerotidibus commemoratis fuisse. Quod ad habitum externum attinet Zlasmotherium quidem Rhinocerotinis genuinis in universum simile fuisse, sed capitis figuram diversam, partem rostri anteriorem angustiorem, ophthaimicam magis prominentem, occipitalem autem latiorem habuisse, porro in eminentia frontali cornu frontale maximum, in nasi apicalis dorso corniculum parvum, verrucae simile, ut videtur, possedisse. Ex affininate morphologica et patria communi Zlasmotherü cum Rhinocerotinis Tichorhinis forsan concluderes corpus ejus pariter pilosum fuisse. Vitae genere Ælasmotherium a Roinocerotinis herbis et ramulis teneris nutritis veri- similiter parum differebat, propier oculos majores tamen visus et ob aperturas nasales amplos atque sinus frontales eminentiam cornigeram largiter implentes vero etiam olfactus eorum, ut putares, acutior erat. Pro patria certa hucusque tantum desertum kirgisorum prope mare caspium (v. Keyser- ling), deinde praesertim provinciae Saratow (Brandt) et Samara (Trautschold) haberi possunt. Relatum porro legitur partem cerebralem (sic dictum Sfereocerotem) ripae arenosae Rheni originem debere. In terra Cosacorum, nec non in Hungaria deinde dentes singuli inventi esse dicuntur. Dubitari tamen adhuc potest, quin dens in antro prope urbem Pa- lermo sit repertus. Genus Elasmotherium ad Faunam sic dietam quaternariam spectasse jam in Observa- tionibus meis notavi. Serius Roemer, ut videtur, literis а Trautschoido acceptis innixus, communicavit Ælasmotherium animalibus periodi tertiariae esse adnumerandum, quum mandibula ejus a Trautscholdo acquisita cum ossibus Elephantis primigenti, Rhino- cerotis tichorhini, Bovis prisci, Сет megacerotis etc. sit eodem loco reperta. Tabulae explicatio. Elasmotherii Fischeri mandibulae integraea Trautscholdio descriptae icon gypseae imagini Musei Academiae Petropolitanae, ab eo benevole communicatae originem debens. Figura 1. Mandibulae facies superior '/, magnitudinis naturalis. Figura 2. Mandibulae pars anterior et media faciem inferiorem offerens, /, magnitudinis naturalis. Figura 3. Mandibulae ramus dexter a latere conspectus ejusdem magnitudinis. Figura 4. Facies superior condyli mandibulae sinistri !/, magnitudinis naturalis. —ooo— Мет. 8. Acad. пр. d. Sc VI Serie. | Brandt Syn. Rhinocerotiaum. Gez. v. Ofsjanikoff. Gedr i.d.Lith. Anst. м Ivanson. Elasmotherium Fischeri. BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der wissenschaften. } Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibirische: seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache. wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann da ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Liefe die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast je Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des W den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bä В auch die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach Umfang und у. der Tafeln normirten Preisen. © Dr. À. Th. у. Middendorff’s Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während der | Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Terbindung > mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B° in 4° (1847 — 1875). С Ва. I. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K. BL aa Е Е. von Baer, H. В. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, Е. | вы. | к. || Mrk. | ee. a Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. | | | | Peters Mit 15 И. Taleln. 18482 У 272 Dane 3 | 45 | 11150 — Ва. I. Th. II. Botanik. Lf. 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8lithogr. Tafeln. IX u. 1905. | 2 | 25 Т.Е. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. von Е. J. Ruprecht. 1851. | Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) S. 193 — 435..... 95 Lf. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus E. G. et G. G. Borszezow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8........ Bd. II. Zoologie Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 516S. (Beinahe vergriffen.) Th. II. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von == SDTIETTITTDISEETIE TH TI HT Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.)....... Bd. III. Ueber die Sprache der Jakuten, Von Otto Böhtlingk. Th. I. Lf. 1. Jakutischer Text mit deutscher Uebersetzung. ТЗ. О ТЕ. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. $. LIV u. 97—397.... Th. 11. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. Bearbeitet von A. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... IE Lf. 2. Orographie und Geognosie. 1860. S. 201—332. (Vergriffen.) BB т Lf. 3. Klima. 1861. 5. 333-5 Bu ЖИ Ne ee С ТЕ. 4. Die Gewächse Sibiriens, 1864. 5. 525—783 u. LVI........... Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt lb Sibiriens. 1867: 9. 785 —1094u, X ..... 2.0... 2.0.0 Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. 5. 1095—1394......... Е ТЕ. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Wen, 1875. В. 1395-1615. Mit 16 Kim та —— 0 P20-0— Tome XXVI, № 6. MITTHEILUNGEN UEBER DIE GATTUNG BESONDERS DEN SCHAEDELBAU DERSELBEN VON J. Е. Brandt. Avec 6 planches lithogr. (Lu le 14 Mars 1878.) et J. Glasounoi. ; Prix: 90 Kop. = 3 Mrk. _ ELASMOTHERIUM dou ER ZEN 3\ я 9 \ —9——— ? | %e = a < ) ST Ne Sr.-PÉTERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétersbourg : a Riga: à Leipzig: M. Eggers et Cie, J. Issakof М. М. Kymmel. М. Leopold Voss. Mi) у N EL ter Le LE > еее D.C I» = © MÉMOIRES . L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, УГ SERIE. | Tone ХХУ N° 6. MITTHEILUNGEN UEBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM BESONDERS DEN SCHAEDELBAU DERSELBEN VON J. F. Brandt. Avec 6 planches lithogr. (Lu le 14 Mars 1878.) ; « Sr.-PETERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétershourg : | à Riga: , а Leipzig: M. Eggers et Cie, J. Issakof М. N.Kymmel. M. Léopold Voss. et J. Glasounof. San, Prix: 90 Kop. = 3 Mrk. Е Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. Novembre 1878. C. Vessélofsky, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des Sciences. (Vass.-Ostr., 9° ligne, № 12.) Inhalt. $ 1. Zur Geschichte der allmähligen Kenntniss des Elasmotheriums. р. 1. $ г. Uebereinstimmungen des Schädels der Elasmotherien mit dem der Rhinocerotinen, namentlich am meisten mit dem der Abtheilung der Tichorhinen. p. 4. с $ 3. Abweichungen desselben von dem der tichorhinen Rhinocerotinen. р. 5. 6 4. Specielle Schilderung des Schädels des Elasmotheriums. Hinterhaupt. Schläfenbeine. Scheitelbeine. Stirn- beine. Keilbein. Oberkiefer, Zwischenkiefer, Choanen. Nasenmuscheln. Vomer. Foramina incisiva. Knöcherne Nasenscheidewand. Nasenbeine. Nasenöffnungen. Unterkiefer. Zahnsystem. Bemerkungen über das Verhalten der abortirenden Schneidezähne. Allgemeine Charaktere der Backenzähne. Charaktere der Backenzähne des Oberkiefers und Unterkiefers. p. 7. $ 5. Masse des Oberschädels und eines Unterkiefers. р. 23. 6 6. Bemerkungen über einen später untersuchten Hirntheil eines Elasmotheriumschädels. p. 25. $ 5. Zur systematischen Stellung und wesentlichen Charakteristik der Gattung Elasmotherium und zur Syno- м nymie derselben. р. 25. Le $ $. Ueber craniologische Beziehungen der Elasmotherien zu andern, nicht den Rhinocerotiden anzureihenden, Säugethierfamilien. p. 28. À $ 9. : он Muthmassliche Bemerkungen über die äussere Gestalt des Elasmotheriums nach Maassgabe seines dem ei der tichorhinen Nashörner, seiner Faunengenossen, ähnlichen oder davon abweichenden Schädel- baues. p. 30. Е $ 10. и Grösse des Elasmotheriums. р. 31. x $ 1. £ Vermuthungen über seine Biologie. p. 32. = 6 12. 3 Verbreitung desselben auf Grundlage seiner bisher entdeckten Reste nebst Bemerkungen über das geolo- gische Alter desselben. p. 32. Erklärung der Tafeln. p. 35. \ $4 ние S 1. Zur Geschichte der allmälig gewonnenen Kenntniss des Elasmotheriums. Die neueren paläontologischen Forschungen haben bekanntlich gezeigt, dass zur so- genannten quaternären europäisch-asiatischen Fauna ehedem aus der Abtheilung der un- paarzehigen Vielhufer ausser einigen Elephantiden und zweier Arten kolossaler, zweihörniger, dicht behaarter Nashörner auch noch eine riesige, den letztern verwandte Gattung (Hlas- motherium) gehöre, wovon man aber bisher nur erst wenige Reste, namentlich noch keinen ganzen Schädel oder ein vollständiges Gebiss kannte um die Stelle, welche sie im System einzunehmen hat, mit völliger Sicherheit bestimmen zu können. Als ersten Fund eines Ælasmotheriumrestes darf man wohl, wie es scheint, einen schon gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, angeblich im Sande des Rheines, entdeckten, dem der Nashörner ähnlichen, Hirntheil eines Schädels ansehen, der aus der Sammlung des berühmten Craniologen Gall in die des Jardin des Plantes überging. Derselbe blieb, wohl weil dazu die Zähne fehlten, bis 1840 wenig beachtet, obgleich man ihn vielleicht für den einer unbekannten Rhinocerotide gehalten haben könnte. Während der Jahre 1840 und 1841 beschäftigte sich der berühmte Darmstaedter Paläontologe Kaup auf Grundlage von Zeichnungen, die er aus Paris erhalten hatte, mit der Untersuchung des fraglichen Hirn- theils und bemühte sich in zwei Abhandlungen des Neuen Jahrbuches für Mineralogie (Jahrgang 1840 und 1841) denselben als einem Æasmotherium angehörigen nachzuweisen, während Duvernoy später (1853) ihm widersprach und den Rest einer neuen Gattung (Stereoceros) zuschrieb. Eine von mir später in Paris angestellte, eingehende Untersuchung des in Rede stehenden Hirntheils veranlasste mich 1864 in meinen Observationes de Elas- mother reliquiis die Richtigkeit der Deutung Kaup’s nicht nur anzuerkennen, sondern durch solche neue Gründe zu stützen, welche die Betrachtung des neu entdeckten vollständigen Schädels als unwiderlegliche erscheinen lässt. Nicht der zuerst gefundene Rest des Ælasmotheriums wurde demnach zur Aufstellung dieser Gattung benutzt, sondern ein anderer. Die Fürstin Catharina Daschkow hatte Mémoires de l'Acad. Imp. des Sciences. VIIme Serie. 1 Г. 2 у. №. BRANDT, z nämlich dem Museum der Moskauer Universität die angeblich aus Sibirien stammende Hälfte des Unterkiefers eines kolossalen Thieres geschenkt, die G. Fischer wegen ihrer innen gebogene Schmelzplatten bietenden, grossen Backenzähne mit Recht 1808 in einem Pro- gramm einer neuen untergegangenen Gattung unter dem Namen Æasmotherium (Plattenthier) zuerkannte, im Ва. II der Mémoires 4. naturalistes de Moscou 1809 aber näher beschrieb und durch Abbildungen erläuterte, während er die derselben zu Grunde liegende Art als Elasmotherium sibiricum bezeichnete; ein Name, der später vom bekannten französischen Naturforscher Desmarest passender mit Zlasmotherium Fischeri vertauscht wurde. Auch Desmarest entging indessen, dass der oben erwähnte, dem der Nashörner ähnliche, im Jardin des Plantes vorhandene, Hirntheil möglicherweise dem Zlasmotherium angehören könnte. Zu Anfange der dreissiger Jahre will man auch in Ungarn bei Szekszord im Comitat Tolnok, sowie auf Sizilien, bei Palermo, in einer Höhle Zähne des Elasmotheriums gefunden haben, worüber aber eingehende, die richtige Bestimmung derselben genauer nachweisende Mit- theilungen fehlen. Einen offenbar dem Zlasmotherium angehôrigen Ueberrest brachte später Graf Al. у. Keyserling von seinen Reisen aus dem nahe dem Caspischen Meere gelegenen Theile der Kirgisensteppe mit. Es ist der vonihm dem Museum der Petersburger Akademie der Wissenschaften geschenkte Backenzahn, welchen er treffend für einen der damals noch unbekannten obern Backenzähne erklärte, Fischer indessen einer zweiten Zlasmothe- rium-Art (einem Ælasmotherium Keyserlingw) zuschrieb. Später erhielt das Museum der Akademie zwei untere Backenzähne aus dem Gouverne- ment Saratow und einen dritten aus dem Charkow’schen. Die nochmalige eingehende Untersuchung der von Fischer besehriebenen Unter- kieferhälfte und der im akademischen Museum vorhandenen Backenzähne, sowie die in Paris ermöglichte genauere Betrachtung des oben erwähnten Schädeltheils veranlassten mich ausser einigen kleinern Mittheilungen über Ælasmotherium, welche ich der Petersburger, Berliner und Pariser Akademie machte, die oben erwähnten Observationes de Elasmotherii reliquiis zu veröffentlichen. Dieselben enthalten ausser der durch У Tafeln erläuterten eingehenden Schilderung der erwähnten Reste des Elasmotheriums, wie bereits angedeutet, auch muthmassliche Bemerkungen über seine Grösse, seine Lebensweise, seine Verbreitung und seine Verwandtschaften. Nach Massgabe der letztern wurde dasselbe für eine den Rhinoceroten verwandte, aber durch denen der Pferde ähnliche, wurzellose, nur in der Fünfzahl vorhandene Backenzähne ausgezeichnete Gattung der diluvialen Fauna erklärt. Gleichzeitig wurde schliesslich darin umständlich nachgewiesen, dass Fischer’s Zlasmotherium Keyserlingiw keinen Anspruch auf Geltung machen könne. Neun Jahre nach der Veröffentlichung meiner Arbeit (1873) erschien von Trautschold im Bulletin d. naturalistes de Moscou die Beschreibung und Abbildung eines ganzen, im Stawropol’schen Kreise des Saratowschen Gouvernements bei Chräschtschowka im Fluss- bette der Atruba gefundenen Unterkiefers, der dem Museum der Petrowski-Rasumowki’schen landwirthschaftlichen Akademie zu Moskau einverleibt wurde, während Trautschold einen a u TE Е ln < MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 3 schönen Gypsabguss anfertigen und auch dem Museum der hiesigen Akademie der Wissen- schaften ein Exemplar zukommen liess, welches ich für die meiner Synopsis der Rhinoce- rotiden beigegebene Tafel benutzte. Den bisher erheblichsten Fund von Resten des Ælasmotheriums bildet aber ein ganzer Oberschädel nebst einem, ihm zwar individuell nicht zugehörigen, kleineren Unterkiefer. Die genannten Reste wurden im vorigen Jahre (d. h. 1877) bei dem Dorfe Lutschka, 15 Werst südlich von Sarepta, von Fischern aus der Wolga unterhalb ihres dieselben höchst wahrscheinlich früher bergenden, 5-—7 Faden hohen, ausLehm und Sand gebildeten Ufers gezogen, woraus sie vermuthlich iosgespült worden waren, und vom Hrn. Kaufmann Knobloch in Sarepta erworben, der sie dem dänischen General-Consul in St. Petersburg, Herrn Pal- lisen, übersandte. Herr Pallisen wandte sich zur Prüfung und Bestimmung des Fundes an die Herrn Akademiker v. Schrenck und Strauch, welche die richtige Deutung sogleich nach dem Anblick desselben ermittelten und seine hohe Bedeutung gebührend würdigten. Herr Pallisen hatte übrigens in Folge davon die Güte Herrn Knobloch darüber zu berichten, welcher letztere die wichtigen, bisher einzigen, Reste, dem Museum der Akademie zu schenken die Gewogenheit hatte, worin sie nebst dem theilweis noch mit Haut bedeckten Skelet des Mamuth, einem mit Haut bekleideten Kopf und zwei Füssen des ebenfalls ausgestorbenen, büschelhaarigen Nashorns und dem vollständigsten Skelet so- wie zahlreichen Schädeln der vertilgten nordischen Seekuh als eines der Unica ргапоеп '). Der Oberschädel hat zwar, da er etwas brüchig erscheint, einzelne, schwache Ver- letzungen erlitten, jedoch ist er im Ganzen doch so wohl erhalten, dass er eine treffliche Vorstellung vom Bau des Schädels des Ælasmotheriums liefert und Kaup’s von mir näher begründete Vermuthung, dass der im Rhein gefundene, oben erwähnte Hirntheil einem Zlas- motherium angehörte, aufs glänzendste bestätigte. Dem nicht zum Oberschädel passenden, kleineren, also einem anderen Individuum an- gehörigen, aber gleichzeitig mit dem Oberschädel eingesandten, Unterkiefer fehlt allerdings auf beiden Seiten das oberste Ende des aufsteigenden Astes, so dass weder ein Gelenktheil noch ein Kronenfortsatz an ihm wahrgenommen wird, ein Mangel, der indessen deshalb weniger empfindlich erscheint, weil der von Trautschold beschriebene Unterkiefer (den ich, wie oben erwähnt, aufeiner meiner Synopsis der Rhinocerotiden beigegebenen Tafel dar- stellen liess) wenigstens beide mehr oder weniger vollständige Gelenktheile nebst einem 1) Die erste Nachricht über das fraglichche, wichtige Geschenk lieferte die deutsche Petersburger akademische Zeitung. Am 14. März dieses Jahres erlaubte ich mir der Aka- demie vorliegende ausführliche, von sechs Tafeln beglei- tete Beschreibung des Schädels des Elasmotheriums vor- zulegen, die später noch diejenigen Zusätze erhielt, welche sich auf seine Verwandtschaft, seine muthmass- liche Grösse und Biologie, sowie auf seine Verbreitung und die Zeit seiner Existenz beziehen. — Alexander Brandt veröffentlichte zwei populäre Aüfsätze über das Elasmotherium, einen kleineren, im Journal de St.- Petersbourg, und einen grössern, von Abbildungen beglei- teten im Journal «Niwa», welcher letzterein deutscher Uebersetzung in die von К. Müller herausgegebene Zeitung «Die Natur», Jahrgang 1878, N 30, p. 400 über- ging. à 1* 4 J. F. BRANDT, wohl erhaltenen Kronenfortsatz besitzt, die ich nach dem schönen Gypsabgusse desselben kennen zu lernen Gelegenheit fand. - Den erwähnten, in Russland gemachten, Funden reiht sich einerseits ein im Besitze des Professor’s Jerofejew befindlicher, mir gütigst zur Ansicht mitgetheilter , wohlerhaltener Unterkieferzahn an. Derselbe wurde in einem Ausschnitt der Morschansk-Sysräner Eisen- bahn entdeckt, der sich 8 Werst von der Stadt Pensa befindet. Hr. W. Kowalewski be- nachrichtigte mich überdies gefälligst, dass sein Bruder in Kiew den Zahn eines Ælasmo- theriums gesehen habe, der wohl aus Volhynien stamme. S 2. Uebereinstimmungen des Schädels des Elasmotherium’s mit dem der Rhinocerotinen. Der Anblick des Schädels des Zlasmotherium’s macht auf die Beschauer nicht blos durch seine Gestalt, sondern auch durch seine beträchtliche Grösse einen ganz eigenthüm- lichen Eindruck. Dessen ungeachtet ergiebt die genauere Betrachtung desselben, dass seine Gesammtgestalt an die der Rhinocerotinen erinnert, ja sogar sein Hirntheil, sein Schädelgrund, seine knöcherne Nasenscheidewand, die grossen, fast herzförmigen, Nasen- öffnungen, die kurzen, zahnlosen Zwischenkiefer, sowie der ebenfalls keine bleibende Schneide- zähne bietende Unterkiefer für solche Theile zu erklären seien, welche mit denen mancher Rhinocerotinen, namentlich mit denen meiner Colobodonten, besonders mit denen der mit einer _knôchernen Nasenscheidewand versehenen (der Tichorhinen), im Wesentlichen überein- stimmen. Bemerkenswerth erscheint hierbei, dass nicht jede der beiden bisher bekannten Arten der Tichorhinen (Atelodus antiquitatis und Merckii)') dem Elasmotherium durch die- selben Merkmale gleich nahe steht, sondern dass die eine Art durch diese, die andere durch jene ihm verwandter erscheint. — Der Schädel des Atelodus antiquitatis seu tichorhinus stimmt durch die vollständige knöcherne Nasenscheidewand, die ähnlichere Gestalt des knö- chernen Gaumens und die mehr plattenförmige Gestalt des Symphysenfortsatzes des Unter- kiefers, der des Atelodus Merckii aber durch den sehr schmalen, vorderen, stark compri- mirten, untern, dreieckigen Theil der Schnautze, die in der Mitte breiteren Jochbögen und 1) Hinsichtlich des Ate'odus Merckii sehe ich mich | hinsichtlich der Gestalt des Unterkiefers dem Zlasmo- genöthigt als Berichtigung hier anzuführen, dass die in | therium sich nähernde Art darstelle. Bemerkenswerth meinen Observationes de Elasmotherii reliquiis, р. 5 als | erscheint übrigens, dass aus der Zahl der lebenden Rhinoceros leptorhinus Cuv. bezeichnete Art der Rhino- | Arten Rhinoceros simus im Betreff des Unterkiefers dem ceros leptorhinus Owen’s d. h. der Atelodus Merckü sei; | Elasmotherium am nächsten kommt. dassferner Rhinoceros pachygnathus W ag ner’s eine gute, ИА ap OS, ETC un PAT ETES N à MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 5 den in der Mitte stark ausgeschnittenen, an den Seiten stärkere Höcker tragenden, Hinter- hauptskamm mehr mit dem des Zlasmotherium’s überein. $ 3. Abweichungen des Elasmotherium -Schädels von dem | der Rhinocerotinen etc, An namhaften, mannichfachen Abweichungen des Ælasmotherium-Schädels von dem der übrigen Rhinocerotiden, selbst dem der Abtheilung der Tichorhinen, fehlt esjedoch keineswegs. Derselbe bietet von der Mitte des Schnauzentheiles bis zum Anfange des Scheiteltheiles eine viel beträchtlichere Höhe, am Schnauzengrunde und dem Hinterhauptstheile, na- mentlich aber zwischen den Augenhöhlen, eine grössere Breite. Besonders auffallend ist jedoch, dass der ganze obere Stirntheil kuppelartig als mächtiger, halbkugelförmiger, oben rauher, runzeliger (wohl zum Tragen eines Horns bestimmter), beträchtliche Stirnzellen bietender, Höcker sich erhebt, welcher alle andern Theile der Schädeloberfläche über- ragt. — Der am Grunde breite Schnauzentheil ist dagegen in Folge seiner von hinten nach vorn allmählich fortschreitenden Compression derartig verschmälert, dass er am vor- deren Ende dreieckig erscheint, jedoch so, dass der vorderste, rauhe Rand der knöchernen Nasenscheidewand nach aussen vortritt. Die über ihrem Alveolartheil der Backenzähne stark eingedrückten Oberkiefer zeichnen sich durch grössere Höhe, viel tiefere, grössere, ein- facheBackenzahnalveolen und die Gegenwart eines vor der Mitte desOrbitalrandes befindlichen (an die Pferde erinnernden), aber niedrigern, rauhen, nach vorn verlaufenden Kammes aus. Die schmalen, von oben gesehen ziemlich pyramidalen, mit Ausschluss ihres viel weniger zugespitzten Endtheils ebenfalls denen der Pferde ähnlichen Nasenbeine sind oben mit Ausnahme des, wie es scheint, leicht nach hinten gebogenen, eine längliche, leistenartige, _etwas rauhe (wohl für ein Hörnchen oder еше Warze bestimmte?) Erhabenheit bietenden End- theils, eben und glatt, an den Seiten eingedrückt und dachen sich, jedoch nur schwach, allmählich von oben nach unten ab. Der die hinten offenen, durch ihre Grösse ausgezeich- neten Augenhöhlen vorn begrenzende Augentheil des Jochbeins tritt als einfacher, mäch- tiger, rauher Bogen ungemein stark nach aussen vor. Der mittlere, sehr verbreiterte Theil der Jochbögen erscheint von innen und oben nach aussen und unten gesenkt. Hinter den sehr beträchtlichen Ohröffnungen treten die mit den Processibus mastoideis temporalibus verschmolzenen Processus mastoidei occipitales als ungemein dicke, horizontale, die Ohr- öffnungen weit überragende Fortsätze frei nach aussen, fast flügelartig, vor. Der knöcherne Theil des Gehörganges liegt unten unbedeckt zwischen dem Processus mastoideus temporalis und dem frei hinter dem Gelenktheil des Schläfenbeins vortretenden Fortsatz. Die nur sehr mässig nach oben steigende Hinterhauptsschuppe zeichnet sich durch ihre Breite, die sehr tiefe, breite Nackengrube, den tiefen Ausschnitt ihres oberen Randes und die überaus be- a АА 35 6 J. F. BRANDT, trächtlichen, dicken, oben sehr rauhen Seitenhôcker desselben aus. — Der Unterkiefer charakterisirt sich durch grössere Höhe, Breite und Dicke, seine mehr nach hinten geneig- ten, aufsteigenden Theile, die grössern, tiefern Alveolen der Backenzähne, dann durch den vordern breitern, gerundeten, stark verdickten, hinten und oben in der Mitte ein Paar runder, ansehnlicher Alveolen bietenden Rand des Symphysenfortsatzes. Ausser den beiden genannten Alveolen zeigt aber weder eine andere Stelle des vorderen Symphysenrandes, noch auch der untere Rand des Zwischenkiefers Spuren von Alveolen früher vorhandener, aber sehr früh verlorener, Schneidezähne. Ebenso bietet der schmale, kammförmige Alveolarrand des vor- dern Endes des Oberkiefers keine Andeutungen früher vorhandener Eckzähne. — Ent- wickelte Backenzähne, die von vorn nach hinten bis zum letzten an Grösse zunehmen, finden sich jederseits, sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer, je fünf. Die Backenzähne im Allgemeinen (Taf. V, Fig. 4, 5, Taf. VI, Fig. 1, 1A, 2, 3 und 3A) sind sehr gross, namentlich lang, und gebogen. Sie zeigen indessen weder eine abgesetzte Krone, noch ein abgesetztes, Nebenwurzeln aussendendes, sondern nur einfaches Wurzelende. Ihre äussere, plättchenartige,, längsgefaltete, am oberen Rande gekräuselte oder mit Schleifchen ver- sehene, die Seitenflächen des Zahnes von der Krone bis zur Wurzel umgebende, dünne, ge- rippte Schmelzlage (Taf. VI, Fig. 1f,£,f,fu. 3 £,f,f,f) steht mit einer ansehnlichen, der Länge nach gerippten und gefurchten, mehrere Falten bildenden, grossen Schmelzplatte (Taf. VI, Fig. 1B) in Verbindung, die im Innern jedes Zahnes vom Wurzelende bis zur Kaufläche verläuft und auf der Oberfläche derselben (Taf. V, Fig. 1, 3, 4, 5 und Taf. VI, Fig. 1A und Fig. 2 u. 3) mit Schleifchen oder Zähnelungen versehene Schlingen bildet. Diese Schmelzschlingen sind es, welche je zwei auf der Krone jedes Zahns wahrnehmbare, von innen nach aussen gerichtete, rinnenartige Vertiefungen der Knochensubstanz, Thäler (Taf.V, Fig. 5, а, b, Taf. VI, Fig. 1A, Fig. 2, 3,a, b), umsäumen, die von einem Ausschnitte a, b des innern oder auch vordern Randes der Zahnkrone beginnen. Durch ihre allgemeine äussere Gestalt, den Mangel eines von der Hauptmasse der einzelnen Zähne abgesetzten, einfachen Wurzelendes, sowie durch die Gegenwart innen in jedem Zahn von der Krone zur Wurzel verlaufender, gebogener Schmelzfalten ähneln die Backenzähne des Zlasmotheriums am meisten denen der Æquiden. Die von innen nach aussen verlaufenden Thäler der Kaufläche und die die Thäler umsäumenden Schmelzschlingen der Zlasmotherien erinnern aber, beson- ders wegen ihrer Richtung, nicht an die der Pferde, sondern an die der Rhinocerotinen, wiewohl die Schmelzschlingen, welche die Thäler der Rhinocerotinen umsäumen, weder Schleifehen noch Kräuselungen bieten und ausserdem bei ihnen das vordere, nicht das hintere Thal das grössere ist. Die Zähne der Zlasmotherien weichen überdies durch ihre schwächer gerippten, gefurchten äussern Flächen, die dünnere, schmal gerippte, stärker ge- faltete innere Schmelzplatte, ferner durch die bereits erwähnte Richtuug der Thäler, sowie die der sie umsäumenden Schmelzschlingen ab, welche letztere bei den Pferden (Taf. VI, Fig. 4—7) jederseits vier paarige, parallele, grössere, in der Mitte eingebogene (bei Hippa- rion gekräuselte), von vorn nach hinten gerichtete, mehr oder weniger vortretende Bogen- ie Dr ны MT MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 7 falten und eine innere (fünfte), unpaare, bei Hippotherium und Hipparion gerundete, mittel- ständige (Fig. 6, 7c), bei Equus (Fig. 4, 5c) dreieckige, seitenständige, zeigen, also sich wesentlich von denen der Ælasmotherien unterscheiden. Wenn nun aber die Zähne der letzteren durch das Verhalten ihrer Kaufläche von denen der Æquiden merklich abweichen, so gilt dies noch weit mehr von den aus Platten gebildeten der Elephanten, die man früher auch damit in eine gewisse, unzulässige Uebereinstimmung zu bringen versuchte. $ 4. Speciellere Schilderung des Schädels des Elasmotheriums. So trefflich auch im Allgemeinen als uralter, der Erde entstammender, Rest der vor- liegende, nur hier und da etwas mürbe, Schädel erhalten ist, so vermag er doch nicht, da seine Knochen, offenbar in Folge des höhern Alters des Inviduums, dem er angehörte, der maassen verschmolzen erscheinen, dass die Näthe, welche sie früher verbanden, theils gänzlich verloren gegangen, theils nur als so geringe Spuren angedeutet sind, dass sie mit Bestimmtheit sich nicht erkennen lassen, genau genommen, als ein solcher an- gesehen zu werden, woran sich die vollständigen Umrisse aller seiner einzelnen Knochen erschöpfend beschreiben und bildlich darstellen Пеззеп. Dessen ungeachtet gehört er ohne Frage zu den besterhaltenen Schädeln der Diluvialzeit, der als Grundlage einer annähernd ganz genauen Beschreibung zu dienen und mit Hülfe ihm entlehnter, getreuer, bildlicher Darstellungen eine nicht zu verachtende, genaue, allgemeine, wenn auch noch nicht völlig er- schöpfende, lange ersehnte Vorstellung vom unbekannten Bau des Schädels der so merk- würdigen Gattung Elasmotherium zu verschaffen und die Entscheidung der Frage über ihre systematische Stellung, sowie über ihre Verwandtschaften in der Hauptsache zum Abschluss zu bringen. Hinterhaupt. Das Hinterhaupt besitzt eine, besonders hinten, breite Pars basilaris, die unten nur vorn eine kurze, schwache, centrale Längsleiste trägt. Die Condylen sind gross, breit und zugerundet. Das ansehnliche Hinterhauptsloch ist ziemlich quadratisch. Aus jeder Seite seines Basaltheils entspringt ein ansehnlicher, rauher, höckriger, stark nach aussen und etwas nach vorn gewendeter Fortsatz, Processus mastoideus occipitalis, der mit dem Pro- cessus mastoideus temporalis dergestalt verschmolzen ist, dass beide einen einzigen, sehr grossen, dicken, rauhen, breiten, ziemlich dreikantigen, vorn ausgekehlten, unten vertieften hinten fast ebenen, oben breitrandigen, unten am Ende etwas gerundeten Knochenfortsatz darstellen, der die hintere Wand des Gehörganges begrenzt und in horizontaler Richtung so stark, fast flügelartig, nach aussen vortritt, dass er mit seinem zugerundeten äussern 8 J. F. BRANDT, Ende den Jochbogen etwas überragt. Die sehr breite, niedrige, kräftige, dicke Hinter- hauptsschuppe tritt mit ihrem obern Theile nur mässig nach oben und hinten vor. Ihre hintere, an den gebogenen Seitenrändern ausgeschweifte, nach innen von diesen jederseits mässig gewölbt vorspringende Fläche besitzt oben in der Mitte eine ansehnliche Grube (Nackengrube), welche oben von einem kleinen, kurzen Längskamm durchzogen wird, sich nach unten aber in eine Längsfurche fortsetzt. Der obere Rand der Schuppe ist in der Mitte tief ausgeschnitten oder ausgerandet, während seine Seitenhälften, besonders hinten, als zwei überaus mächtige, quere, rauhe und grubige, horizontale Höcker sehr beträchtlich vortreten. Schläfenbeine. Die Schläfenbeine bieten einen länglichen, niedrigen, hinten schmalen, über der Gehör- ^ öffnung horizontalen, ebenen, vor derselben aber absteigenden, breiten Schuppentheil, der über der sehr grossen, weiten, stark gerundeten, mit einem weiten Gehörgang verbundenen äusseren Gehöröffnung einen dicken, aussen scharfrandigen Bogen bildet, auf dem die bei den Rhinocerotinen aus der Gehöröffnung nach oben tretende, dreieckige, fast pyramidale Grube nur durch einen sehr schwachen, dreieckigen Eindruck angedeutet ist. Der Grund ihres Jochfort- satzes, dessen Abgrenzung vom eigentlichen Jochbein, sowie Erstreckung nach vorn sich, wegen Nathmangels, nicht bestimmen lässt, ist innen ziemlich breit und dacht sich nach vorn mässig ab. Sein hinteres Ende zeigt eine äussere gebogene, etwas rauhe und eine obere, schwächere, vertiefte Fläche. Der stark in die Quere entwickelte Gelenktheil besitzt einen ansehnlichen, länglichen, queren, mässig gewölbten Gelenkhöcker, hinter welchem nach aussen zu eine tiefe, gebogene Grube wahrgenommen wird. Hinter der hintern Hälfte des - Gelenkhöckers bemerkt man eine breitere, aber flachere, nach innen verschmälerte Grube, deren innerer, schmaler Theil von einem ansehnlichen, mässig langen, geraden, dicken, fast vier- eckigen, mit einer vorderen, ebenen, wie polirten, also den Charakter einer articulirenden an sich tragenden, Fläche versehenen, sonst aber rauhen, am Ende etwas abgerundeten Fortsatz (Processus postglenoidalis, ob styloideus?) begrenzt wird, der frei nach unten ent- fernt vom untern Saume des Processus mastoideus temporalis vorragt, so dass zwischen ihm und dem Hinterhaupt die unbedeckte Pyramide des Schläfenbeins liegt. In dieser Hinsicht nähert sich also Ælasmotherium dem Ceratorhinus sumatrensis (з. Flower, Proc. Zool. soc. 1876, p. 444, Fig. 1), jedoch ist der Abstand zwischen dem Ge- lenksfortsatz und dem Fortsatz des Schläfenbeins bei Zlasmotherium viel grösser. Der Pro- cessus mastoideus temporalis erscheint, wie schon beim Hinterhaupttheile bemerkt wurde, nicht mehr als getrennter Knochentheil, sondern bildet durch Verschmelzung mit dem Pro- cessus mastoideus occipitalis den oben genauer beschriebenen, ansehnlichen, stark nach aussen vortretenden Knochenfortsatz. Die Pyramide der Schläfenbeine ähnelt der der Rhinocerotiden, ist aber etwas mehr in die Länge gezogen. MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 9 Die ziemlich lange und in der untern Hälfte ziemlich weite, oben stumpf zugespitzte, der der tichorkinen Nashörner am meisten ähnliche Schläfengrube senkt sich allmälig mehr nach unten als bei diesen. Scheitelbeine. Die Scheitelbeine bilden auf der Oberseite des Schädels eine sehr breite, nach hinten bis zum obern Rande der Hinterhauptsschuppe aufsteigende, und dort noch an Breite be- trächtlichere, vierseitige, hinten und oben, wie die dahinter liegende Hinterhauptsschuppe, in der Mitte ausgeschnittene oder ausgeschweifte, sehr rauhe Knochenplatte. Die ansehn- lichen, etwas vertieften, Seitentheile der Scheitelbeine werden durch eine erhabene Bogen- linie von ihrem oberen Theile abgegrenzt. Ob ihr vorderes, sehr rauhes Ende etwas gegen den mächtigen Stirnhöcker aufsteigt und theilweis ihn überdeckt, oder ob derselbe sich nach hinten auf die Scheitelbeine herabsenkt und sie überlagert, lässt sich wegen der Ver- schmelzung des Stirnhöckers mit den Scheitelbeinen an unserem Schädel nicht entscheiden. Stirnbeine. Als eine der am meisten auffälligen Eigenthümlichkeiten des Ælasmotheriumschädels darf die Bildung seines Stirntheils angesehen werden. Anstatt der bei den Rhinocerotinen oben gewöhnlich ziemlich horizontalen, höchstens schwach gewölbten, an den Seiten nur allmälig nach unten abgedachten, nach hinten aufsteigenden Stirnbeine sehen wir beim Elasmotherium, dass der ganze obere Theil derselben, mit Ausnahme ihres bogenförmig vortretenden Augentheils, sich in Form einer sehr ansehnlichen, mehr als ein Drittel der oberen Schädelfläche einnehmenden Kuppel erhebt, die vorn gegen den aufsteigenden Grund der Nasenbeine und vielleicht auch der Thränenbeine, hinten gegen die Scheitelbeine sich abdacht. Die ziemlich halbkugelförmige, nur vorn und hinten allmälig abfallende, Kuppel erscheint grösstentheils convex, oben und vorn nur wenig abgeplattet, über dem Augenbo- gentheil des Stirnbeins stark grubig eingedrückt und rauh, vorn hinter den Seitentheilen der Nasenbeine aber nur mässig eingedrückt und ziemlich glatt, jedoch mit rundlichen, zer- streuten Grübchen versehen. Die obere Fläche des gewölbten Theiles der Kuppel bedecken fast netzförmig vereinte, von runden, punctförmigen, zerstreuten Vertiefungen unterbro- chene Runzeln und Höckerchen, welche auf ihrer vorderen Hälfte besonders hervortre- ten und von denen der Horngründe der Rhinocerotinen etwas abweichen. Zwischen den Run- zeln bemerkt man aber ausserdem auch ansehnliche, zahlreiche, verästelte Gefässfurchen, welche einem jederseits (so auf der linken Seite unsers Schädels) einfachen oder (auf der rechten Seite desselben ) durch frühe Theilung doppelten Gefässstamm ihren Ursprung ver- danken, der linkerseits aus einer einfachen, grössern, über dem Augenbogen gelegenen Oeff- nung, rechterseits aus zwei kleinen Oeffnungen hervortritt und dann sich nach oben Mémoires de 1`Аса4. Пир. des sciences, УПше Sério. 2 ar it RAC 10 J. F. BRANDT, wendend, mannichfach auf der Kuppeloberfläche verästelt. Die erwähnten Oeffnungen und Gefässfurchen dürfen demnach als der Arteria supraorbitalis angehörige betrachtet werden. Da die Kuppel auf ihrer linken Seite in Folge einer Verletzung eine grössere, nicht unbedeutende Oeffnung nebst einer kleinern besitzt, so war es mir möglich einige Bemer- kungen über ihre innere Structur zu machen. Die Wand derselben, welche die äussere von der innern getrennte Stirnbeinplatte darstellt, ist dünn und bietet auf ihrer innern Fläche zahlreiche Ansatzpunkte eines dünnen, zellenartigen, dem der Sinus frontales ähnlichen, aber mehr oder weniger grossmaschigen Knochengewebes, welches nebst seinen zahlreichen, wohl ebenfalls maschenartig vertheilten Zwischenräumen den ganzen innern Raum der Kuppel ausfüllt und offenbar als bei weitem stärker als bei den echten Rhinocerotiden, nament- lich weit stärker in der Richtung der Höhe und Breite entwickelte eigentliche Stirnzellen anzusehen ist. Die kuppelartige Erhabenheit des Stirnbeins wäre demnach nicht blos als Ansatz eines aus Hornsubstanz gebildeten Horns oder einer Schwiele, sondern auch als Be- hälter gewaltig entwickelter Stirnzellen zu betrachten. — Für die Deutung des kuppel- förmigen Höckers als Ansatz eines Horns, und zwar eines aus Hornmasse gebildeten, spricht die ähnliche Beschaffenheit der obern rauhen Fläche mit der der Hornausätze der Rhinocerotinen.—Der Umstand, dass die das Stirnhorn der tichorhinen Nashörner stützende äussere Platte der Stirnbeine viel dicker ist als beim Ælasmotherium, könnte für eine Schwiele sprechen. Da indessen die zahlreichen Knochenzellen, welche die kuppelähnliche Erhebung des Stirnbeins enthält, wesentliche Stützen für ein in Analogie mit den Tichorhinen selbst sehr ansehnlichen Horn abgeben konnten, und auch die so ansehnlichen Gefäss- furchen der Kuppel auf die Gegenwart eines von ihr getragenen, sehr ansehnlichen Ge- bildes hinweisen, so möchte man wohl eher dasselbe für ein Horn als für eine Schwiele zu halten haben. Auf keinen Fall kann aber die knöcherne Stirnkuppel als ein solches Knochen- horn gelten, wie es Duvernoy auf Grundlage eines hintern, bei seinem Stereoceros ( = Elas- motherium) wahrnehmbaren, fortsatzartigen Kuppelrestes dem Ælasmotherium zuschreiben zu können meinte. Der Augentheil der Stirnbeine tritt unter dem kuppelförmig emporragenden, hemi- sphärischen Stirnhöcker als breiter, dicker, oben eingedrückter, ‚ansehnlicher Saum vor, dessen äusserer Rand in seinem vordern Drittel kurz und ausgerandet ist, während die beiden hintern längern Drittel in Form eines dicken, leicht nach hinten gewendeten, stark vortretenden, unten vertieften Fortsatzes den hintern Theil der Augenhöhle überwölben. Hinter dem genannten Fortsatze erhebt sich der Seitentheil der Stirnbeine in Gestalt einer niedrigen, stumpfen Leiste, worunter eine zweischenklige, von aussen nach innen gerichtete, in der breiten obern Hälfte grubig eingedräckte, unten in eine einfache Leiste auslaufende Erhabenheit sich findet. Keilbein. Der Körper des Keilbeins ist ziemlich in die Länge ausgedehnt, hinten viel breiter, als an seinem allmälig nach vorn zugespitzten, seitlich zusammengedrückten Theile. Seine MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 11 hinterste Fläche bietet jederseits eine sehr ansehnliche Grube. Seine hintere kammlose Fläche wird oben jederseits von dem ansehnlichen, weit nach hinten reichenden, hintern leistenartigen Fortsatze der Flügelbeine bedeckt. Von den grossen Keilbeinflügeln sind leider jederseits nur Bruchstücke vorhanden, die jedoch, wie das Keilbein überhaupt, auf eine unverkennbare Aehnlichkeit mit denen der tichorhinen Nashörner hindeuten. Die Flügelbeine sind jedoch im Verhältniss zur Grösse des Schädels dünner, auch steigen sie noch allmäliger von vorn nach hinten und unten herab. Statt der Flügelgrube sieht man nur schmale Furchen. Die Hamuli sind unvollständig erhalten, scheinen aber nicht sehr bedeutend gewesen zu sein. Siebbeine. Ueber Theile des Siebbeins giebt der Schädel keine Auskunft, selbst nicht über das Verhalten der Lamina papyracea, theils wegen des theilweis unvollständigen Zustandes, theils wegen der Verwachsung aller zur Bildung der Augenhöhle beitragenden Knochen. Thränenbeine. Die eigentliche Gestalt der Thränenbeine liess sich ebenfalls wegen ihrer Verschmel- zung mit den ihnen benachbarten Knochen nicht angeben. Man sieht nur, dass sie eine äussere rauhe Fläche und einen obern, rauhen, dicken, nicht unterbrochenen Augenbogen- theil besitzen, der oben in Form einer hinter einem kleinen Vorsprung befindlichen Spalte die äussere Oeffnung eines nach der Augenhöhle gerichteten, nur kurzen Canales (des Thränencanales) wahrnehmen lässt. Dass der Canal ein Thränencanal sei, zeigt unser Schädel des Д/итосегоз Merckii besonders deutlich, wo ein ähnlich verlaufender, mittelst der Sonde bis in die Nasenhöhle zu verfolgender Canal sich findet, dessen äussere Oeffnung aber, abweichend von der des Elasmotheriums, innen vom höckrigen Augenbogen frei mündet. Jochbogen. Der kräftige Jochbogen beginnt mit seinem kurzen, hintern, bereits beim Schläfen- bein als Jochfortsatz desselben beschriebenen, ziemlich horizontalen Theil und bietet unten den gleichfalls schon beim Schläfenbein erwähnten Einlenkungstheil für den Unterkiefer. Der mittlere, grössere, unten etwas gebogene, innen ziemlich ebene, oben gerad-, unten bogenrandige, eine länglich-ovale, obere, ebene Fläche bietende Theil des Jochbogens senkt sich abweichend von dem der Rhinocerotinen in sehr schiefer Richtung stärker von innen nach aussen und unten. — Der vordere, vom mittlern aussen und innen stark abgesetzte Theil des Jochbogens (die Pars orbitalis des Jochbeins) ist viel beträchtlicher als selbst bei den Zichorhinen Nashörnern. Ueberdies erscheint er breiter, dicker, von innen nach aussen länger, auf der glatten, ansehnlichen, bogenförmig eingedrückten Augenfläche tiefer und tritt mittelst seines weit ansehnlichern, ganzrandigen (nieht wie bei den tichorhinen Nas- g* 12 И Е. BRANDT, | - hörnern in Höcker getheilten), besonders vorn ungemein verdickten, sehr rauhen Augen- bogens viel stärker als bei den genannten Rhinocerotinen nach aussen vor. Durch das ge- schilderte Verhalten der so beträchtlichen Pars orbitalis erscheint die hinten offene Augen- höhle des Elasmotheriums viel weiter als bei allen bekannten Rhinocerotinen, ein Umstand, der vermuthen lässt, dasselbe habe weit grössere Augen besessen als diese. Oberkiefer. | Die ansehnlichen Oberkiefer zeichnen sich sowohl durch ihre Höhe und Breite als auch die stark eingedrückte obere Hälfte ihrer Aussenfläche aus, während die untere Hälfte derselben mässig gewölbt vortritt. Auf ihrer Aussenfläche bemerkt man ferner als Abweichung von den Rhinocerotinen 1) den hohen, nach hinten geneigten, vorn bogenförmig ausgeschnittenen, vordern, die Nasenöffnung begrenzenden Rand, der indessen, abgesehen von seiner grössern Höhe und Neigung nach hinten, durch einen aus seiner Mitte vortreten- den kleinen Höcker an die Tichorhinen erinnert. 2) Das in der Mitte zwischen der Nasen- öffnung und dem Augenbogen (fern vom vordern Oberkieferrande) befindliche, grosse Fora- men infraorbitale und 3) die Gegenwart einer vor der Mitte des vordern Theils der Augen- höhlenwand etwas schräg nach vorn verlaufenden, kurzen, etwas rauhen Leiste, die abge- sehen von ihrer Form an eine viel grössere, höhere, weiter nach hinten reichende, drei- eckige, nicht bei den andern Rhinocerotiden, sondern bei den Æquiden vorkommende er- innert und als Homologon derselben anzusehen ist.— Der kurze, aber sehr hohe, vorn die Nasenöffnung unten etwas überragende, aussen eingedrückte Zwischenkieferfortsatz jedes Oberkiefers sendet aus seinem obern Saum einen länglichen, nach oben und vorn steigenden, eiwas nach aussen abgedachten, plättchenähnlichen Vorsprung aus, der sich der knöcher- Nasenscheidewand annähert, jedoch durch eine enge Spalte von ihr getrennt bleibt. Sein unterer Saum ist comprimirt und bietet einen sehr schmalen, kammartigen, etwas nach innen gebogenen Alveolarfortsatz, der mit dem Zwischenkiefer verschmilzt. — Der hohe, breite Alveolartheil des Oberkiefers erscheint über seinem 2—4-ten Backenzahn convex, jedoch über dem letzten Backenzahne, unter der mit der der Pferde verglichenen Leiste, grubig eingedrückt. Der Gaumentheil des Oberkiefers ist hinten mit den Gaumenbeinen dermassen verschmol- zen, dass dadurch eine der der Rhinocerotinen im Ganzen ähnliche, horizontale, hinten jederseits in einen schmalen, etwas nach innen gebogenen, dem Gaumenbein angehörigen, unten ein- gedrückten Schenkel auslaufende Knochenmasse gebildet wird, die sich von der der Rhino- cerotinen dadurch unterscheidet, dass ihr dem Oberkiefer angehöriger Theil hinten etwas breiter erscheint und sich nach vorn zu allmälig, jedoch weniger als bei den Tichorhinen, verschmälert, dass er ferner anseinem vordern Saume keinen einfachen, grossen Ausschnitt, wie bei Rhinoceros, sondern wie bei den Tichorhinen zwei, jedoch etwas grössere, längliche Ausschnitte besitzt, die durch einen schmalen, centralen, viereckigen, platten, unten drei a RAS VELO ПИ EEE ER ee LAN Pit О RS Un ee à ВАК $ < а MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 13 ovale Oeffnungen bietenden, nach vorn gerichteten, leider durch den Verlust seines vordern Theiles unvollständigen Fortsatz geschieden werden und den hintersten Theil der Foramina incisiva bilden. Der genannte, innen einen Längscanal bietende, bei Alelodus antiquitatis unten von einer offenen Längsrinne durchzogene Fortsatz scheint, als er vorn vollständig war, die untere Fläche des vordern Vomerendes bedeckt zu haben. Zwischenkiefer, Choanen, Muscheln. Die hinten mit dem vordern Ende der Oberkiefer verschmolzenen, kurzen, aber aussen hohen, eingedrückten, vorn und unten an einen stumpfspitzigen Winkel convergirenden, von denen der ÆRhinocerotinen gestaltlich wesentlich abweichenden Zwischenkiefer stei- gen mit ihrer nach oben verschmälerten Seitenwand in schräger Richtung nach vorn gewendet gegen den rauhen vordern Rand der zwischen ihnen liegenden, knöchernen, mit ihnen sich vereinenden Nasenscheidewand dermassen in die Höhe, dass ihr oberes Ende etwa der Mitte der Nasenöffnung gegenüber zu liegen kommt. Ihr oberes Ende bietet übrigens innen und unten hinter seinem vordern Rande einen dünnen, kammähnlichen, senk- rechten, eigenthümlichen Vorsprung, welcher mit dem vordern, rauhen Ende des Vomer vereint ist. Ihr unterer (alveolarer), mässig dicker, gebogener Saum zeigt vorn in der Mitte einen bogenförmigen Ausschnitt, neben welchen jederseits ein kleiner, ziemlich dreiseitiger, rauher Höcker sich befindet, dem am bekannten Tschikoier Schädel des Rhinoceros tichorhinus ein kürzerer entspricht, in welchem ich bei Letzteren in einer kleinen, gerundete Wände bietenden, also deutlich als Alveole sich bekundenden, Grube einen winzigen Schneidezahn fand. Weder einer der fraglichen, obgleich unten schwach undeutlich-grubig eingedrückten Höcker, noch ein anderer Theil des Alveolartheiles des Zwischenkiefers des Ælasmotheriums bot indessen die Spur eines Zahnrudiments, ja nicht einmal die einer deutlichen Alveole. Die vorn und in der Mitte ziemlich ovale Choanenöffnung erscheint vorn stark gerundet, breiter als hinten, ähnelt aber, mit Ausnahme der etwas grössern Länge, mehr der des Rhinoceros (Atelodus) antiquitatis als der des Merck. Was die Nasenmuscheln anlangt, so sind nur Reste ihres hintern Theils vorhanden, die indessen deutlich auf eine allgemeine Aehnlichkeit mit denen des Atelodus antiquitatis seu tichorhinus hinzudeuten scheinen, welche ich in meiner ersten Arbeit über dieselben (Mém. а. !’ Acad. Imp. а. sc. а. St. Petersb. VI Ser. Sc. nat. T. Гр. 96) beschrieb und auf Taf. XIX darstellen liess. Vomer. Der Vomer beginnt hinten mit zwei Schenkeln und bietet dann einen dickern, convexen Theil, erscheint aber nach vorn zu zusammengedrückt. Ueber dem mittlern Theil des Gau- mentheils der Gaumenbeine und der Oberkiefer sehen wir ihn mit einem untern, kammförmi- gen Fortsatze versehen, der mit dem Centrum der innern Fläche der genannten Gaumen- theile vereint ist. — Ueber das genauere Verhalten seines vordern Theils wageich mich, da 14 J. Е. BRANDT, er theilweis kleine Mängel zeigt, nicht mit völliger Sicherheit auszusprechen. Soviel sich von ihm wahrnehmen lässt, erscheint der unten etwas unebene, zerstreute Poren bietende, längliche Vomer vorn niedriger und erstreckt sich bis zur Mitte des Zwischenkiefers, wo er sich mit dem kammförmigen Bogenfortsatz vereint, der hinten und über dem Ausschnitt des Zwischenkiefers von demselben nach hinten und oben gegen den Vomer aufsteigt. Hinter dem genannten kammartigen, vorn die Foramina incisiva scheidenden Bogenfortsatz scheint der Vomer unten, auch vorn, von dem leider verloren gegangenen vordern Theile des centralen Fortsatzes des vordern Randes des Gaumentheils des Oberkiefers, nach Homologie mit den Tichorhinen, bedeckt gewesen zu sein. Man darf dies wohl daraus schliessen, weil das hintere noch am Schädel vorhandene Ende des genannten Oberkieferfortsatzes den über ihm liegenden Theil des Vomer ebenfalls von unten deckt. Bemerkenswerth ist übrigens, dass die obere Fläche des Vomer von hinten an bis, wie es scheint, zu dem vordern Theil des Gaumentheils des Oberkiefers zur Aufnahme des untern Saumes der knöchernen Nasenscheidewand rinnenförmig ausgehölht ist. Foramina ineisiva. Die ansehnlichen, länglichen, vorn leicht gebogenen, am vordersten, breitern Ende in der Mitte nicht geschlossenen Foramina incisiva sind von einer oben vom Vomer, unten vom centralem Fortsatze des Gaumentheils des Oberkiefers, ganz vorn aber von dem aus der hintern, grubig eingedrückten, Fläche des Zwischenkiefers entspringenden, mehrer- wähnten Kamm gesondert. Ihre obere Decke bildet ausser dem vordersten Ende des Vomer das in Form zweier länglicher Erhabenheiten bemerkbare, vorderste Ende der knöchernen Nasenscheidewand. Jedes der Foramina incisiva führt in eine ansehnliche, an den Seiten vom Ober- und Zwischenkiefer geschlossene, hinten in die Nase mündende Höhle. Knöcherne Nasenscheidewand. Die Nasenscheidewand ist sehr ansehnlich und wie bei Atelodus tichorhinus völlig knöchern, Sie beginnt hinten etwa unter der Mitte der Stirnkuppel. Ihr vorderer Theil liegt zwischen dem vordern Theil der Zwischenkiefer, so dass zwischen diesen ihr vorderer, etwas schräg abgestutzter, rauher und höckriger Rand nach aussen vortritt. Ihr oberer Rand ist hinten mit den Stirnbeinen, in der Mitte und vorn aber mit den Nasen- beinen verbunden. Der hintere und mittlere Theil ihres untern Saumes liegt in der rinnen- artigen Aushöhlung der obern Fläche des Vomer. — Bemerkenswerth ist noch, dass das vorderste, an den Seiten dickwandige. an unserem Schädel vor dem abgebrochenen Endtheil der Nasenbeine liegende Ende des obern Saumes eine ebene, wenig rauhe, an den Seiten fast abgerundet-viereckige, allmälig etwas nach vorn und unten geneigte, obere Fläche be- sitzt, worüber höchst wahrscheinlich das am Schädel fehlende Ende der Nasenbeine lag. MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 15 - Nasenbeine. Die mit einander verschmolzenen, mit Ausschluss ihres nicht sehr scharf zugespitzten Endes, mehr an die der Pferde als die der Rhinoceroten erinnernden Nasenbeine bilden einen von dem der Rhinocerotinen dadurch abweichenden Nasentheil, dass er im Ganzen gerader und schmäler, sowie nur mässig nach vorn abgedacht erscheint. Sein im Verhält- niss zur Schädelgrösse mässig breiter, in der Mitte mässig convexer, an den Seiten etwas eingedrückter, oben mit dem Grunde der Stirnkuppel, an den Seiten mit dem Oberkiefer verschmolzener Basaltheil geht nach und nach in den nach vorn sich etwas verschmälernden mittlern, etwas absteigenden, Theil über. Derselbe ist auf seiner obern Fläche eben, bietet aber flache, etwas eingedrückte, von oben nach unten gewendete Seitentheile, die oben breiter und mit den Oberkiefern verbunden sind, während der übrige Theil freie, nach unten gewendete, etwas schmale, leicht gebogene, aber nicht abgeplattete, saumartige Seiten- theile bietet. Dem Endtheil der Nasenbeine unseres Schädels fehlt seine ganze vorderste, abge- brochene und verlorengegangene Hälfte. Der etwas absteigende vorderste Theil der knöcher- nen Nasenscheidewand, der sie offenbar aufgelagert war, deutet indessen darauf hin, dass, wie es scheint, das verschmälerte, fehlende Nasenbeinende leicht nach unten gebogen war. Bemerkenswerth ist, dass der am Schädel erhaltene Endtheil der vereinten Nasen- beine oben eine niedrige, dreischenklige, centrale, vorn leider nicht vollständige Längleiste mit granulirter Oberfläche zeigt, die wohl weiter nach vorn auf das fehlende Nasenbeinende sich fortsetzte, wie die vorn am erhaltenen vordern Nasentheil befindliche, halbmondförmige Bruchfläche andeutet, die auf das Fehlen des Endtheils der Leiste hinweist. Das Verhalten der Leiste lässt möglicherweise vermuthen: sie habe, als sehr schwachen Ersatz eines fehlenden Nasenhorns, eine kleine Hornspur in Form einer Warze oder Schwiele getragen, die nach Maassgabe ihrer leistenartigen Unterlage vielleicht eine comprimirte war. Dem- nach hätte vielleicht das den fichorhinen (zweihörnigen) Nashörnern am meisten ver- wandte Elasmotherium genau genommen nicht blos ein ansehnliches Stirnhorn, sondern auch ein, wenn auch sehr rudimentäres, warzenartiges Nasenhorn besessen, welches ver- muthungsweise bereits auf der in meinen Observationes de Elasmotherü reliquiis Tafel У Fig. 5 mitgetheilten idealen Umrissfigur des Schädels angedeutet, jedoch viel zu gross gerathen ist. Elasmotherium würde aber immerhin von den bekannten zweihörnigen Rhinocerotinen da- durch sich zu unterscheiden haben, dass das Stirnhorn bei diesen entweder mit dem Nasen- horn mehr oder weniger von gleicher Grösse oder kleiner, nicht aber bei weitem grösser, wie beim Zlasmotherium, erschien. Nasenöffnungen. Die sehr grossen, denen der Rhinocerotinen ähnlichen, Nasenöffnungen stimmen dadurch mit denen der fichorhinen Nashörner überein, dass sie auch vorn durch die allerdings niedri- gen, obern Theile der Zwischenkiefer und oben durch den etwas vorspringenden freien 16 J. Е. BRANDT, Rand der Nasenscheidewand und, wie zu vermuthen steht, auch den der Nasenbeinspitze etwas begrenzt erscheinen. Sie sind jedoch kürzer und in der Mitte im Verhältniss zur Länge etwas höher als bei den fichorhinen Nashörnern, so dass sie sich als etwas verschoben- herzförmige, etwas an die der echten Rhinocerotinen erinnernde ansehen lassen. Ihr oberer Rand ist fast gerade, ihr unterer in der Mitte ausgeschweift. Unterkiefer. Wie bereits angedeutet gehört der Unterkiefer in Folge der Mittheilungen G. Fi- schers, Trautschold’s, so wie meiner eigenen, weit ausführlichern, in den Observationes p. 5— 9 veröffentlichen und durch Abbildungen erläuterten, zu den bisher bekanntesten Resten des Elasmotheriums. Der neuerdings mit dem Oberschädel mitgetheilte, zu ihm wegen seiner geringen Grösse nicht passende, also ohne alle Frage einem andern, etwas kleinern Individuum desselben angehörige, Unterkiefer vermag zwar einige Vervollständigungen zu den frühern Beschreibungen zu liefern, da ihm aber der obere Theil der beiden aufsteigen- den Aeste mit ihrem Gelenktheil und Kronenfortsatz fehlen, so mussten diese auf Tafel I, Fig. 3, a, b nach einem durch Trautschold’s Güte erhaltenen, auf einer meiner Synopsis Rhinocerotidum beigegebenen Tafel dargestellten Gypsabgusse zur Ergänzung der genauern Beschreibung dargestellt werden. Im Allgemeinen bestätigten übrigens die Untersuchungen, welche am fraglichen Un- terkiefer angestellt wurden, meine frühern Angaben über seine nahmhaften, typischen Be- ziehungen zu dem der #ichorhinen Nashörner. Er weicht indessen von denselben, genauer betrachtet, nicht blos durch die Zähne, sondern auch in mancher anderen Hinsicht ab. Sein au den der Elephantenkiefer erinnernder Bau ist kräftiger. Seine Aeste nebst ihrem mehr allmälig nach hinten aufsteigendem Theil sind höher, dicker und breiter und divergiren, besonders hinten, mehr nach aussen als bei den tichorhinen Rhinocerotinen. Der dem hintern Backenzahne gegenüber liegende untere Theil ihrer äusseren Fläche zeigt eine breite, auf ihren untern Rand fortgesetzte Grube. Die Alveolartheile für die Backenzähne sind be- trächtlich dieker. Der etwas convexe Kinntheil bietet eine ansehnlichere Breite. Sein dem des Atelodus tichorhinus ähnlicher, aber breiterer, besonders an den weit stärker vortretenden Seitenrändern stärker aufgetriebener, unten auf seinem vordern Theile nur der Quere nach grubig eingedrückter (keine einfache, ansehnliche, auf der untern Fläche befindliche, cen- trale Grube wie Atelodus tichorhinus bietender) Symphysenfortsatz besitzt oben, in der Mitte seines vordern Saumes, zwei neben einander liegende, durch eine dünne Scheidewand von einander getrennte, rundliche, ziemlich ansehnliche, 19 mm. im Querdurchmesser zeigende, 6 mm. tiefe Grube, die offenbar für Alveolen zweier rundimentärer Schneidezähne zu halten sind. Andere seitlich vorhandene Alveolen oder Spuren derselben liessen sich jedoch nicht wahrnehmen, was sehr beachtenswerth ist, da die Oolobodonten Rhinocerotinen, so nament- lich Atelodus tichorhinus, deren im Unterkiefer und Oberkiefer vier (siehe Brandt de Rhinoce- rote antiquitatis Tab. Ш Fig. 4—7) besassen. RN EL | = , r 4 ab id ne ыы Le in USE, St MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 17 Die Gelenkfortsätze, wie der Kronenfortsatz, weichen von denen der fichorhinen Nas- hörner mehrfach ab. Die Gelenkfortsätze sind nicht blos im Allgemeinen weit dicker und breiter, sondern auch ihre besondern Theile zeigen Abweichungen. Ihr querer, weit dickerer Gelenkhöcker ist auf seiner innern, kürzern Hälfte vorn und hinten grubig eingedrückt. Die genannte, oben abgeplattete Hälfte desselben überragt übrigens nach oben etwas die äus sere. Das untere Ende der hinten auf der innern Hälfte des Gelenkhöckers befindlichen, fast halbmondförmigen, tiefern, weit grössern, perpendiculären Gelenkgrube erscheint von der hinter ihr liegenden, kammartigen, weit dickern Hervorragung des Gelenkfortsatzes durch keine Furche geschieden, sondern vereint sich nach aussen und unten mit derselben. — Der kürzere, auf seiner äussern und innern Fläche eingedrückte, zugespitzte, mit einem stark vortretenden, verbreiterten, vorn abgeplatteten, jederseits leistenartig vortretenden, vordern Rande versehene Kronenfortsatz ist vom Gelenkfortsatz durch einen weitern Bogen- ausschnitt entfernt. Zahnsystem. Das Zahnsystem der Plasmotherien, von dem ich in meinen Observationes nur erst einzelne Zähne, wiewohl detaillirt, schilderte, ähnelt hinsichtlich der frühen Verkümme- rung der Rudimente der Schneidezähne, des Mangels von Eckzähnen und seine Beschrän- kung auf die blosse Gegenwart von Backenzähnen bei den erwachsenen Individuen im All- gemeinen am meisten dem der Zichorhinen und afrikanischen Nashörner. Am Zwischenkiefer des vorliegenden Schädels lassen sich (wie oben bemerkt) nicht nur keine rudimentäre Schneidezähne, sondern selbst nicht einmal mit einiger Sicherheit solche bei Atelodus antiquitatis seu tichorhinus nachweisbare Gruben oder Grübchen nach- weisen, die man für Reste von Alveolen anzusehen hat. Der Unterkiefer des Ælasmothe- riums enthält zwar gleichfalls keine Spuren von selbst kleinen Schneidezähnen, die obere Fläche des vordern Saumes seines Symphysenfortsatzes besitzt aber auf ihrer Mitte die beiden ansehnlichen, bereits erwähnten, 9 Mm. im Durchmesser haltenden, 6 Mm. tiefen, nur durch eine sehr dünne, schmale, knöcherne Scheidewand getrennten, also sehr nahe neben einander befindlichen Gruben, die man ohne Zweifel für Alveolen zweier rudimentärer, aber verloren gegangener, Schneidezähne anzusehen hat. Die weit bedeutendere Grösse dieser Alveolen im Vergleich mit den bei weitem kleinern, von mir ausführlich Bull. phys.- math. de l’ Acad d. St. Pétersb. VII, р. 305, 1848 beschriebenen, Schneidezahnalveolen des Atelodus antiquitatis seu tichorhinus gestattet die Annahme, dass die Zähne, oder wohl richtiger Zahnrudimente, welche sie enthielten, beim Elasmotherium, nach Maassgabe des beträchtlichern Durchmessers ihrer Alveolen viel grösser waren als die der eben genann- ten Nashornart und auch eine andere Gestalt besassen. Bemerkenswerth dürfte es übrigens auch sein, dass bei Klasmotherium nur zwei innere (centrale) Alveolen vorhanden sind, während von zwei äussern nicht die geringste Spur sich findet, da doch bei manchen leben- den Rrhinocerotinen gerade die beiden innern Schneidezähne mehr oder weniger früh ver- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 3 18 `` 34. Е. BRANDT, schwinden, die äussern dagegen mehr oder weniger kräftig sich entwickeln. Sollten zum Unterschied von den tichorhinen Nashörnern bei Elasmotherium wirklich nur die den innern, denen der tichorhinen Rhinocerotinen entsprechenden, Schneidezahnrudimente sich entwickelt haben, die äussern aber nebst ihren Alveolen überaus früh verschwunden sein? Ausgebildete Backenzähne finden sich zwar, wie oben in der Charakteristik der Gat- tung Elasmotherium erwähnt, bei den bisher bekannten alten Individuen derselben in jedem der beiden Kiefer jederseits nur fünf, also im Ganzen deren zwanzig, während bekanntlich die Rhinocerotinen statt fünf in jedem der Kiefer jederseits deren sechs oder sieben darbieten. Da beim Zlasmotherium indessen vor der Basis jedes vordersten Backenzahns sowohl des Ober-, als auch des Unterkiefers ein kleiner, grubenähnlicher, unregelmässiger Eindruck sich findet (wie ich bereits früher, hinsichtlich des Unterkiefers, in meiner Abhandlung De Elasmotherii reliquiis bemerkte), so lässt sich vielleicht die Vermuthung wagen, ob der er- wähnte Eindruck nicht möglicherweise der umgestaltete Rest einer ehemaligen Alveole sein könnte, die nur in sehr früher Zeit ein sehr kleines Zahnrudiment enthielt; eine Vermuthung, deren Bestätigung wenigstens hinsichtlich der ursprünglichen Anlage der Zahl der Backen- zähne Elasmotherium den Rhinocerotinen nähern würde. Im Verhältniss zur Grösse des vollständigen, hinter ihm befindlichen Vorderzahns dürfte allerdings das hypothetische Zahnrudiment ganz besonders klein im Unterkiefer gewesen sein. Die vollständigen Backenzähne des Ælasmotheriwms mit denen der tichorhinen Nas- hörner, ja selbst denen des Atelodus Merckii (den grössten bekannten) verglichen, über- bieten an Mächtigkeit im Allgemeinen die aller bekannten. Rhinocerotinen. In Bezug auf ihre Stellung in den Kiefern lässt sich bemerken, dass sie im Oberkiefer in einer deutlichen Bogenkrümmung angeordnet sind, im Unterkiefer aber fast in gerader Linie stehen. Ab- weichend von den Tichorhinen sieht man, dass bei Elasmotherium die Kaufläche des letzten Zahnes höher liegt als die der vorhergehenden Zähne. Hinsichtlich ihrer äussern Gestalt stimmen sie darin mit einander überein, dass sie sehr in die Länge gezogen und weniger oder mehr gebogen sind, dass sie weder einen ab- gesetzten Kronen- noch Wurzeltheil bieten, dass ihre mehr oder weniger gebogenen äusse- ren Flächen schmälere oder breitere Längsleisten und schmälere oder breitere Längsfur- chen aufweisen, dass ferner ihr auf seiner Kaufläche von gekräuselten Schmelzfalten stets durchzogener Kronentheil in Folge seiner Abnutzung nur sehr ausnahmsweise solche Schmelzringe wahrnehmen lässt (s. Taf. VI, Fig. 3 links von b), die man bei den Rhinoce- rotinen so ungemein häufig sieht. Г Der Kronentheil und der einfache, keine Nebenwnrzeln bietende, Wurzeltheil sind, wie schon bemerkt, von der Hauptmasse der Zähne nicht abgesetzt. Dieselben bestehen aus äusserlich von einer ansehnlichen Cämentlage bedeckten Knochensubstanz, welche letztere von ihrer Krone bis zu ihrem Wurzelende von Blätter- oder Plättchen bildender Schmelz- substanz durchsetzt ist, die in eine äussere und in eine centrale Schicht zerfällt. Die äussere Schicht der Schmelzblätter umgiebt, mit Ausnahme zweier innern, von Knochen- MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 19 masse gebildeten, schmalen Stellen (Taf. V, Fig. 5, Taf. VI, Fig. 1A und 2, a, b) die äus- sern Flächen des Zahns, als dünne, von Knochensubstanz bedeckte, in Längsfalten gelegte Platte, die auf der Kaufläche desselben eine weisse, gekräuselte oder gefaltete Schmelzschlinge darstellt, die nur innen an zwei Stellen durch Knochensubstanz unterbrochen ist (s. eben- daselbst), am Wurzelende des Zahnes aber als gefaltete Platte sich bemerkbar macht (Taf. VI, Fig. 1 В, а, b). Die centrale Schicht der Schmelzsubstanz erscheint am Wurzelende als mehrmals längsgefaltete und häufig längsgerippte Platte, die jederseits innen neben zwei durch Knochensubstanz ausgefüllten, von der Wurzel zur Krone verlaufenden, längli- chen, bereits erwähnten Stellen beginnt und auf der Krone der Ober- und Unterkieferzähne weiter unten näher zu besprechende Differenzen darbietet. Ausser den eigentlichen, oben geschilderten, Thälern bemerkt man übrigens auf der Kaufläche der Zähne zwischen dem Saume der randständigen äussern Schmelzlamelle und dem äussern Rande der die Thäler umgebenden Schmelzschlingen rinnenartige, oft gewinkelte, geschlossene Vertiefungen der Knochensubstanz, die sich als Nebenthäler bezeichnen lassen (Taf. V, Fig. 4, 5 und Taf. VI, Fig. 1A, und Fig. 2, а, а, а, а). Bemerkenswerth ist, dass, wenn an der äussern, innern, vordern und hintern Fläche der Zähne die äussere Cämentlage und die unmittelbar unter ihr befindliche, die Schmelz- platten umgebende, Knochenschicht in Folge ihrer theilweisen Verwitterung durch äussere Einflüsse (so bei Zähnen, die in feuchter Erde lagen) mehr oder weniger verloren geht, die widerstandsfähigen Schmelzplatten und Schmelzfalten nebst den ihnen noch anhängenden Resten von Knochensubstanz parallele, von der Wurzel des Zahns zur Krone verlaufende, mehr oder weniger rippenähnliche Falten darstellen, welche den Aussenflächen der in Ver- witterung begriffenen Zähne ein längsgeripptes und gestreiftes Ansehn geben (Taf. VI, Fig. 1 und 3, f, f etc., sowie Fig. ЗА). Den mikroscopischen Bau der Zähne des Ælasmotheriums habe ich bereits in meiner Abhandlung Observationes de Elasmotherii reliquiis p. 10 und 11 zu erörtern versucht und ebendaselbst Tab. IV durch Abbildungen erläutert. Die Schlussfolgerungen dieser Mitthei- lungen wurden im nachstehenden Satze zusammengefasst; Quas 1. Owenius (Odontogr.) de Rhinocerotum (Pl. 139) et Elephantorum (Pl. 150) molarium penitiori structura dedit figu- ras cum nostris ad Zlasmotherium spectantibus comparantes inde redundat substantiae eburneae canaliculos ad elephantinos propius accedere et a rhinocerotinis et equinis magis differre. Substantia vitrea Elasmotherii molarium vero ab rhinocerotina fibrarum tenuitate et marginibus glabris earum distingui et equinae (Ош, Pl. 181) appropinquari posse videtur. Obere Backenzähne. Der Erste, der uns Kenntniss von der Gestalt eines obern Backenzahns verschaffte, war (wie erwähnt) Graf Alexander von Keyserling im Bull. d. nat. 4. Mosc. 1842 n. 2. Nach meinen ausführlichen Untersuchungen weichen die obern Backenzähne von den untern 9% о 20 J. F. BRANDT, mehrfach ab. Ihre Kronen sind von aussen nach innen dicker, ziemlich quadratisch. Ihre innere Fläche ist schmäler als die andern. Sämmtliche Flächen zeigen mehrere nur mässige Fur- chen und Rippen auf der Aussenseite. Auf der Zahnsubstanz ihrer Kaufläche sieht man bei oberflächlicher Betrachtung nur ein einziges (Taf. VI, Fig. 1A, b und 2, b), mehr oder weniger tiefes, rinnenartiges, subcentrales, am Ende meist gegabeltes, zuweilen dreitheiliges Thal, das von innen nach aussen sich richtet und in dieser Richtung, ebenso wie die das- selbe umsäumende, geschlängelte oder gekräuselte Schmelzschlinge, länger erscheint, als die Thäler und die sie umgebenden Schmelzschlingen der Unterkieferzähne. Genauer an- gesehen zeigt sich aber, dass vor dem genannten Thal ein kleines, mehr nach aussen liegen- des, kurzes, ebenfalls von einer Schleife des Aussenrandes umgebenes etwas flaches, gleich- sam rudimentäres sich findet, welches dem mehr entwickelten vordern Thal a der Figu- ren der Unterkieferzähne entspricht (Taf. VI, Fig. 1A,aund Fig. 2, a) .Dass dieses Thal ein solches rudimentäres vorderes sei, deutet auch der Umstand an, dass sein Ausschnitt, ebenso wie beim Hauptthal (Taf. VI, Fig. 1A, b und Fig. 2, b) mit einer Längsfurche der ihm benachbarten perpendiculären Zahnfläche in Verbindung steht. Die einzelnen Oberkieferzähne unseres Schädels zeigen nachstehende Besonderheiten. Der aus der Alveole vorragende Theil des vordersten (kleinsten) Zahnes bietet eine der Quere nach viereckige Krone, welche von vorn nach hinten eine Breite von etwa 2,6 Centm.!) und von aussen nach innen 4,5 Centm., sowie über dem Alveolenrande eine Höhe von 4,5 Centm. besitzt. In Folge der sehr starken Abnutzung seiner Kaufläche sind die Thäler nicht ganz vollständig vorhanden. Die von der äussern Schmelzplatte nach aussen vortretenden Fortsätze sind ebenfalls unvollständig, bilden jedoch einigermaassen die Form eines Bogens. Der vorragende Theil des zweiten Zahnes ist etwas schief quadratisch und von vorn nach hinten um ein Halb (4,3 Centm.), von aussen nach innen etwa um ein Neuntel (5 Cent.) breiter als der erste. Seine Höhe beträgt 4,4 Centm. Das vordere kleine Thal ist länglich und mündet nach vorn, neben der vordern innern Ecke der Kaufläche (Taf. VI, Fig. 1A, a). Das tiefe hintere Hauptthal (Taf. VI, Fig. 1A, b, b’) schickt rechterseits zwei Aeste nach aussen, die von der gekräuselten Schmelzschlinge umgeben werden; linkerseits aber theilt sich der hintere der eben erwähnten Aeste noch in ein grösseres vorderes und klei- neres, hinteres Aestchen. Die zwischen der randständigen und der das Thal säumenden Schmelzschlinge befindliche, schmale, hufeisenförmige Grube, das Nebenthal, (Taf. VI, Fig. ТА, d, а, а) ist deutlich entwickelt. Bemerkenswerth ist noch, dass der eben beschriebene Zahn, welcher sich aus seiner Alveole herausziehen liess (Taf. VI, Fig. 1), eine Länge von 17,5 Centm. und in der Mitte 1) Da die Oberflächen der Zähne nicht immer völlig intact sind, so können die Masse nicht immer ganz genau, sondern nur mehr annäherungsweise geliefert werden. MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 91 in seiner grössten Breite, 5,7 Centm. bietet. Die Tiefe seiner Alveole beträgt 10 Centm., die grösste Breite derselben 5,6 Centm. Der vorragende Theil des dritten Zahnes ist von vorn nach hinten angesehen um ein Siebentel und von aussen nach innen um ein Sechstel (5,8) breiter als der zweite. Seine Höhe beträgt 3,2 Centm. Sein Hauptthal erscheint viel tiefer und am Ende zweischenkelig. Die Furche, welche zwischen der Randschmelzfalte und der das Thal umgebenden sich be- findet (das Nebenthal) ist schwach hufeisenförmig, springt aber hinten und vorn eckig vor. Der Anfangstheil der Schmelzfalten, welche das Thal umgeben, zeigt vorn eine grosse Falte und rechterseits vor ihr einen Schmelzring. Das vordere Thal erscheint deutlich als eine winklige Einbucht neben der inneren vorderen Ecke der Kaufläche. Der vorragende Theil des vierten Zahnes scheint von vorn nach hinten etwas mehr als um ein Drittel (6,8 Centm.) und von innen nach aussen fast gleich beit (6,1 Centm.) mit dem dritten. Seine Höhe beträgt 3,4 Cntm. Die Krone (Taf. VI, Fig. 2) bietet eine fast rhombische Gestalt. Das zweischenkelige Hauptthal (b) ist ziemlich tief und breit. Die dasselbe umsäumende Schmelzfaclte zeigt grössere Fältchen als bei den 3 Vorderzähnen. Ein vorderes Thal (a) liegt, wie gewöhnlich, am innern vordern Winkel der Kaufläche. Die zwischen der randständigen und der das Thal begrenzenden Schmelzfalte befindliche Furche (Nebenthal d, d, d, d) ist nur hinten ziemlich vertieft und breit, aussen und vorn aber sehr schwach und schmal. Der hinterste Zahn erscheint etwas mehr in die Länge gezogen und comprimirt, ziem- lich verschoben viereckig, hinten etwas verschmälert und besitzt einen wenig gebogenen Aussenrand. Seine Breite von aussen nach innen beträgt in der Mitte 5,2, von vorn nach hinten mehr als 8 Centm. Seine Höhe 2,4 (vorn)und 1,2 (in der Mitte). Seine hintere Fläche ist etwas gerundet, sein Hauptthal ziemlich tief, ein- oder zweischenkelig und mit etwas breiten Schenkeln versehen. Die das Thal umgebende Schmelzschlinge besitzt, besonders hin- ten, ansehnliche secundäre Fältchen. Auf der inneren, vorderen, etwas abgestutzten Ecke der Kaufläche bemerkt man ein deutliches vorderes Thal. Ein Nebenthal fehlt gleichfalls nicht. Die äusseren Flächen der Oberkieferzähne sind ziemlich abgeplattet, jedoch etwas gebogen. Auf dem zweiten, dritten, vierten und fünften Zahne verläuft über dem Thale an der innern Seite eine Furche, die beim dritten und vierten besonders breit und tief, beim zweiten aber am schmälsten sich zeigt. Zähne des Unterkiefers. Die Backenzähne des Unterkiefers unterscheiden sich bedeutend von denen des Ober- kiefers. Sie sind komprimirter, dünner, sowie schmäler und bieten zwei breite Seitenflächen, 1) Natürlich gehören alle diese Masse der Kaufläche an. 22 J. F. BRANDT, dagegen eine vordere, wie hintere, schmale, gerundete oder platte. Auf jeder der Seiten- flächen sieht man zwei Längsfurchen, die von der Krone zur Wurzel verlaufen und drei meist gerundete Längsleisten, eine mittlere und zwei seitliche, neben sich haben. Die vor- dere Furche der Innenseite ist schmäler (zuweilen etwas verstrichen) und geht in das vor- dere Thal der Krone über, die hintere, breitere, tiefere derselben ist mit dem hintern, brei- tern, grossen Thal vereint, welches zuweilen (so bei dem Hrn. Prof. Jerofejew gehörigen vorletzten Zahn) durch sehr starke Abnutzung eine sehr tiefe, innen zweischenklige Grube darstellt. Der Längendurchmesser der Krone beträgt von vorn nach hinten bei den beiden hintersten, grössten Zähnen etwa die doppelte Länge des Querdurchmessers derselben, er- scheint jedoch bei den drei vordern Zähnen von hinten nach vorn allmählich kürzer. Die Kau- fläche der Kronen bietet daher keine rhombische Gestalt, wie bei den obern Backenzähnen, sondern eine länglich-viereckige, vorn und hinten mehr oder weniger schwach zugerundete. Die beiden Thäler sind von innen nach aussen weit kürzer (noch nicht halb so lang), jedoch etwas breiter und flacher als die der obern Backenzähne. Die Randschmelzfalten mit ihren nach innen auf die Ränder der echten Thäler fortgesetzten Schmelzschlingen bieten gleichfalls eine geringere Länge. Das hintere Thal besitzt eine weit grössere Breite als das vordere und die das erstgenannte innen umgebende, ungetheilte Schmelzschleife ist stark von vorn nach hinten ausgedehnt. Im Allgemeinen gleichen übrigens die Kronen der Unterkieferzähne der Ælasmotherien etwas mehr denen der Rhinocerotinen als die der obern Backenzähne. An den einzelnen Zähnen des mit dem Schädel gefundenen Unterkiefers bemerkt man nachstehende Verschiedenheiten. Der vorderste Zahn ist leider auf beiden Kieferseiten abgebrochen, so dass jederseits nur ein Fragment desselben sich findet, von denen das auf der linken Seite wahrnehmbare als das grössere erscheint. Nach Maasgabe der Basis dieses besser erhaltenen Fragments scheint sein Längedurchmesser unten 2,1 Ctm., sein Querdurchmesser von aussen nach innen 1 Ctm. betragen zu haben. Danach zu urtheilen war er offenbar unten und am hin- teren Rande der Krone etwas mehr als doppelt so schmal als der zweite Zahn. Seine Höhe war daher auch dem entsprechend wohl eine geringere. Mit dem ihm homologen Ober- kieferzahn verglichen, scheint er sonderbar genug mindestens doppelt so klein gewesen zu sein. Der vorragende Theil des zweiten, ziemlich verlängert-viereckigen Zahnes springt in der Mitte vorn etwas vor. Sein Durchmesser von vorn nach hinten beträgt 4 Ctm., seine Breite von innen nach aussen 2,3 Ctm., seine Höhe über dem innern Alveolarrande rechterseits 4,7, linkerseits 4,1. Die Kaufläche desselben zeigt die vorn etwas unterbro- chene (abgeschliffene), verletzte Randfalte. Das Hauptthal öffnet sich weit nach hinten. Die dasselbe umgebende Schmelzfalte ist im Verhältniss ansehnlich und sendet aus ihrem vordern Ende eine kleine Schlinge gegen das Centrum des Thals. MITTHEILUNG ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 23 Der vorragende Theil des dritten Zahns misst an seiner Kaufläche von vorn nach hinten 4,6, von aussen nach innen 2,8 Ctm. Die Höhe desselben beträgt 4,4 Ctm. Er zeigt nur das ziemlich flache Hauptthal (Taf. V, Fig. 4, b), dessen Schmelzsaum grössere Fältchen aussendet; dann das hufeisenförmige Nebenthal, das vorn und hinten breit und ziemlich tief, am äusseren Rande aber schmal und flach ist (Taf. V, Fig. 4). Die innere Mündung des Hauptthals steht desshalb dem hinteren Rande ferner als beim zweiten Zahn. Die Krone des vierten Zahnes (Taf. V, Fig. 5) misst von vorn nach hinten 6,6, von aussen nach innen 3,2 Ctm. Ihre Höhe beträgt 3,3 rechts und 3,8 links. Die Kaufläche derselben zeigt zwei deutliche Thäler. Das subcentrale, hinter der Mitte befindliche, grössere, breitere Thal (ebendaselbst, 6) wird von einer grössere Nebenfältchen aussenden- den Schmelzschlinge umgeben und nähert sich mit seinem Ende der Randschmelzfalte sehr stark. Das vordere Thal (ebendaselbst, a) wird von einer länglichen oder bogenförmigen Schmeizschlinge umgeben, die grössere oder kleinere Fältchen aussendet. — Ein einzelner, nicht zum beschriebenen Unterkiefer gehöriger, viel grösserer Zahn (Taf. VI. Fig. 3) bietet hinter dem hinteren, sehr ansehnliche Fältchen aussendenden, Saume der grossen Schmelz- falte des Hauptthales drei kleine, nicht gleich deutliche, an die der Rhinocerotinen ge- wissermassen erinnernde Schmelzringe. Die Randfalte desselben ist grösstentheils schwach, jedoch sieht man nach aussen an ihrem hinteren Theile mehrere ansehnliche, von ihr aus- gehende, Fältchen. Die Krone des fünften (hintern) Zahnes misst von. vorn nach hinten 6,7, von innen nach aussen 3,6, ihre Höhe beträgt 4,1 Ctm. Die Schmelzschlinge, welche das vordere, ansehnliche Thal umgiebt, ist vorn nur schwach gekräuselt, hinten dagegen sendet sie starke Fältchen aus. Das hintere Thal umgiebt eine in die Breite gezogene Schmelzschlinge, welche grössere und kleinere Fältchen ausschickt. Bemerkenswerth hinsichtlich der Backenzähne erscheint noch, dass die Krone des vorderen, im Kiefer erhaltenen, etwas nach hinten, die des hinteren sich nach vorn neigt, während die Kronen der mittleren Zähne ziemlich aufrecht stehen. S5. Masse des Oberschädels. Länge des Schädels vom vorragendsten Puncte der Nasenscheidewand bis zum oberen Hinterhauptsknorren (in der Luftlinie gemessen). ..,.................... 97 Ctm. НСО се: Hühe desselben sn" AM RTE A en dut 391 Lo» DevHonedesHinterhäuptthells dés /Schädels о DDR Die Höhe von der Kaufläche der Backenzähne bis zur Nasenwurzel ...... BD Die Höhe vom Alveolarrande des Oberkiefers (über dem vorletzten Backenzahne) zur Wurzel der Nasenbeine (in der Krümmung gemessen)... ........... 33 » 24 7. F. BRANDT, Die Länge des meist vorhandenen Theiles der Nasenbeine..... и ... 23, Ctm. Die Länge des abgebrochenen Endtheiles der Nasenbeine ............. ..5—7.2) Von dem Ende der Nasenbeine bis zum unteren vordersten Rande des Zwischen- kiefers..ı. mein. NEN 0 à D A MAR LUE NAN EN D SE ALIEN 13 » Die obere Länge der Nasenöffnung........ о. Е A 028 » Die Höhe der Nasenöffnung in der Mitte..... а Rn Ge Е RS и > Der Abstand zwischen dem Hinterrande der Nasenöffnung und dem Foramen infraorbitale beträgt... ..:....... REN IS. LE I - Längsdurchmesser der Stirnkuppel ...... а. И 37 » Querdurchmesser derselben......... ре а о à 2 En Die höchste ‚Höhe ‚derselben... ела и LEO 10 » Von dem Grunde derselben bis zur Ausrandung des ue SES RES » Länge der Scheitelbeine.......... ARE D an ee 7 » Breite des Scheiteltheils in seiner Mitte AR LEER N NENNE. 16 » » » » hinten. NE EN AIR IRRE ИОН 29 » Höhe des Hinterhaupts iu der Mitte О ae PR TE UNE 24 » Höhe desselben vom vorderen Rande des For.magnum bis zum Hinterhauptshöcker 27 » Breite des Hinterhaupts ganz oben von einem Höcker zum andern ..........31 » Breite des Hinterhaupts hinten über den Condylen.... ......... SHE 15 » Länge der Schläfengrube an dem oberen Rande ....... MR а 30 » Breite derselben..... EEE N SEAN Di 11 » Länge des Jochbogens ............... SALE TES IE Der OEL PATE. .36 » Die grösste Breite desselben....... aeg ; о. > Die Länge des Pr. mastoideus temporalis und dope ea zusammen:. 1. 21: Bi) » Die Breite der genannten mit einder vereinten Fortsätze. ................. 12 » Die Länge des Alveolartheils des Oberkiefers für die Backenzähne ..... nn » Masse des mit dem Schädel zwar gefundenen, aber nicht ihm angehörigen Unter- kiefers. Die grösste Breite des Symphysenfortsatzes des Unterkiefers............... 13’/, Ctm. Abstand zwischen dem Vorderrande des Symphysenfortsatzes und dem Sym- physenwinkel....... ео Ее 16500 Abstand zwischen den aufsteigenden Aesten des Unterkiefers....... 18'/, Ctm. (ungefähr) Die Breite des Unterkiefers hinter dem letzten Backenzahne........... - „.134,.0m, Die Breite desselben vor dem vordersten Backenzahne ...... ee Dicke OSEO, U EN PR EN EN GER RER EINS 4 ЛЕК DOREEN ii sa MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 25 $ 6. Bemerkungen über einen später untersuchten Hirntheil des Elas- motheriumschädels. Noch war man mit dem Satz der Beschreibung des Schädels beschäftigt als Hr. Pal- lisen durch Hrn. Knobloch den dem Pariser ähnlichen Hirntheil eines zweiten Schädels des Elasmotherium’s zur Bestimmung desselben an die Academie sandte. Derselbe zeigte zwar im Allgemeinen dieselben morphologischen Verhältnisse, ist indessen etwas grösser. Er misst (etwa) zwischen den Hinterhauptshöckern 35 Cm., zwischen den Mastoidei 48, zwischen dem obern Rande des Hinterhauptloches und dem Ausschnitt der Hinterhaupt schuppe 17 Cm.; die Breite der Scheitelbeine beträgt in der Mitte 19 Cm. Am Schädelfrag ment sieht man das Hinterhaupt mit sehr gut erhaltenen Condylen, die Scheitelbeine, die Schläfenschuppe mit dem Grunde des Jochfortsatzes und einem bedeutendem Theile der Articulationsfläche desselben, dann den mit dem Processus mastoideus temporalis verschmol- zenen Pr. mastoideus occipitalis, ferner Theile der Pyramide mit der grossen, runden Gehör- öffnung. Ausserdem bemerkt man den hintersten Saum des Stirnbeins und etwa die hintere Hälfte des Grundbeins. Bemerkenswerth ist, dass die Scheitelfläche sehr rauh erscheint. Der hintere Theil des Stirnrestes zeigt das Ende der sich nicht auf die Scheitelbeine und das Hinterhaupt, wie bei den Nashörnern, fortsetzenden Stirnzellen. Die obersten Riechzellen und die seitlichen obersten sind etwas stärker als bei den Nashörnern entwickelt, besonders aber die obern, breiten. Die zahlreichen Siebbeinmuscheln erscheinen einander etwas mehr genähert und nehmen, der grössern Breite des Schädels entsprechend, auch einen etwas grös- sern Raum ein. Der Pr. mastoideus temporalis besitzt am untern Theile seines vordern Ran- des eine tiefe Längsfurche. Bei der Untersuchung durch das Hinterhauptloch überzeugt man sich, dass die die Hirnhöhle begrenzenden Knochen ganz ausserordentlich dick sind und dass durch diesen Umstand das auch ohnedies geringe Volum derselben noch mehr verkleinert wird. $7. Zur systematischen Stellung und wesentlichen Charakteristik der Gattung Elasmotherium. Wie ich bereits in meinen Observationes de Elasmotherü reliquiis 1864, р. 26 — 27 umständlich nachwies, hegten seit Fischer (der das Elasmotherium als Mittelform zwischen Rhinoceroten, Elephanten und theilweis auch Ædentaten ansah) die verschiedenen Natur- forscher bis zum Jahre 1864 über die Stelle, welche das Zlasmotherium im System ein- zunehmen hat, sehr verschiedene Ansichten, von denen als die am meisten palpabele die von Cuvier und später auch von Owen vorgetragene erscheint. Dieselben hielten es näm- lich für eine Mittelform zwischen Pferden und Rhinoceroten. Meinen mit Hülfe der von Mémoires de l’Acad. Пар. des sciences, VIIme Serie. 4 26 J. F. BRANDT, Fischer beschriebenen Unterkieferhälfte, ferner einiger Zähne und des in Paris vorhan- denen, angeblich am Rhein gefundenen Hirntheils (dem Stereoceros Duvernoy’s) ange- stellten, umfassenden Untersuchungen zu Folge, stellte ich die Ansicht auf, Ælasmotherium sei eine Gattung der Familie der Rhinocerotiden. Eingehende Studien über die Familie der Rhinocerotiden veranlassten mich meine eben erwähnte Ansicht zu modificiren. Es geschah dies zuerst in einem kleinen Aufsatze des Bull. 4. l’Acad. d. Pétersb. T. XXIV, 1877, р. 167, der von meiner frühern Classification der Rhinocerotiden handelt. Die Gattung Elasmotherium wurde nämlich darin als Typus einer als Thysanodontes seu Hippodontes be- zeichneten Unterfamilie der Rhinocerotiden aufgeführt. Die später erfolgte Entdeckung des ganzen Ælasmotherium-Schädels veranlasste mich beim Abschluss meiner Synopsis Rhinoce- rotidum (Mém. d. U’ Acad. Imp. d. sc. d. St.-Pétersb. VII Ser. T. XXVI No. 5, p. 63) die fragliche Unterfamilie als Hippodontinae seu Elasmotherinae zu bezeichnen und gleichzeitig eine ziemlich umfassende Charakteristik derselben sowohl in der genannten Schrift, als auch oben S. 5 die Abweichungen des Zlasmotherium - Schädels von dem der Rhinocero- tinen aufzuführen. Da aber die genannten Mittheilungen auch manche weniger wichtige Merkmale enthalten, so schien es mir nicht überflüssig die Hauptmerkmale nachstehend ganz besonders hervorzuheben und diesen die vollständige Literatur über Ælasmotherium anzuschliessen. Gleichzeitig hielt ich es für zweckmässig über die cranionologischen, mehr oder weniger zulässigen Beziehungen der Ælasmotherien zu andern Säugethierfamilien Be- merkungen mitzutheilen. Subfamilia Elasmotherinae seu Hippodontinae. Wesentlicher Charakter'). Der Schädel zeigt im Wesentlichen den Typus der tichorhinen Nashörner. Der Stirn- theil und der Schnauzengrund sind jedoch weit höher, das dreieckige Schnauzenende ist seitlich stark zusammengedrückt. Die Stirnbeine erheben sich kuppelartigin einen mit zahl- reichen Zellen (Sinus frontales) angefüllten, hemisphärischen, rauhen, aussen von zahlreichen Gefässfurchen durchzogenen, überaus ansehnlichen Höcker, der wohl die Stütze eines Horns von sehr beträchtlicher Grösse bildete. Die länglichen, ziemlich schmalen, an den Seiten zusammengedrückten, am Ende mässig zugespitzten Nasenbeine besitzen auf der obern Fläche ihres Endtheiles eine etwas rauhe, leistenartige Erhabenheit, die wohl als Unter- lage eines sehr kleinen, mehr oder weniger warzenartigen Horns (Nasenhorns) zu betrachten ist. Die Nasenhöhle ist durch eine knöcherne Nasenscheidewand vollständig getheilt. Die kräftigen Augenbraunbögen treten sehr stark nach aussen vor. Die sehr ansehnlichen Jochbögen erscheinen stark nach unten und aussen gerichtet. Die beträchtlichen, mit den 1) Der mitgetheilte wesentliche Charakter dient (für jetzt wenigstens, da man nur еше Art von Elasmothe- rium kennt) auch als zur Kennzeichnung der Gattung und Art. Ra ТЕ 1 | | E 5 $ à 3 и у + MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 27 Processibus mastoideis temporalibus verschmolzenen Processus mastoidei occipitales überragen als dicke, flügelartige, horizontale Fortsätze die grossen Gehöröffnungen sehr bedeutend. Der knöcherne Theil des Gehörganges liegt unten unbedeckt zwischen dem Processus mastoi- deus temporalis und dem frei hinter dem Gelenktheil der Schläfenbeine vortretenden Fort- satze. Die sehr breite, nicht sehr stark nach oben ragende, und dort tief ausgeschnittene Hin- terhauptsschuppe besitzt oben sehr rauhe, mächtige Höcker. Der dicke, ziemlich stark nach hinten geneigte Unterkiefer bietet nur in der Mitte seines dicken, breiten, obern Symphysen- randes zwei grosse Alveolen verlorner Schneidezähne. Die erwachsenen Individuen haben jederseits in jedem Kiefer fünf sehr lange, grosse Backenzähne, die weder eine abgesetzte Krone, noch einen gesonderte Wurzeln aussendenden Wurzeltheil bieten. Ihre Knochen- substanz wird von der Krone bis zum Wurzelende von Schmelzplatten durchzogen, von denen die äussere mit Ausnahme je zweier, länglicher, schmaler, von Knochensubstanz aus- gefüllter, auf der innern Seite des Zahns befindlicher, auf der Kaufläche mit einem gerun- deten Ausschnitt (Thalanfang) versehener Stellen den ganzen Zahn als äussere, aussen nur von einer dünnen Schicht von Knochensubstanz bedeckte Schmelzplatte umgiebt. Auf dem aus Knochensubstanz gebildeten Theile der Kaufläche des Zahnes verläuft von jedem Ausschnitt derselben aus eine breitere oder schmälere, kürzere oder längere, am äussern Ende ein- fache oder getheilte Rinne oder Grube (Thal), so dass jeder Zahn je zwei Thäler, ein vor- deres kleineres (Taf. V, Fig. 5a, Taf. VI, Fig. 1A, und Fig. 2,a) und ein hinteres, grösseres “(Taf. У, Fig. 4,5, b, Taf. VI, Fig. 1A, 2, 3,b) besitzt. Jedes der Thäler ist mit Ausnahme des an seinem innern Ursprung befindlichen Ausschnittes von einer gekräuselten oder Fältchen bietenden Schmelzschlinge umgeben, die von einer das Innere des Zahnes durchsetzenden, mehrmals gefalteten, ansehnlichen Schmelzplatte ihren Ursprung nimmt, welche mit der äussern, auf der Kaufläche als gekräuselte oder gefältelte Randschlinge bemerkbaren Rand- schmelzplatte verbunden erscheint. Synonymie. Elasmotherium Fischeri Desmarest. Elasmotherium sibiricum С. Fischer Programme Moscou 1808, 4, avec 2 pl., p. 23. — Idem. Mém. d. natur. 4. Moscou, Т. 11 (1809), р. 255, avec 2 pl. — Cuvier Rech. 4e ed. T. III, p. 187. Elasmotherium Fischeri Desmarest Mammalogie (1820), p. 546. — Desmoulins Diet. classique T. VI, 1824, p. 92. — B. Fischer Synops. mamm. 1829, p. 417. — H. v. Meyer Palacontographica (1832), p. 147. — Owen Odontogr. p. 587 und Palaeontology (1860), р. 587. — Bronn Lethaca, 3. Ausg., В. III, 8. 860. — Pictet, Paléontologie (1844), T. I, p. 267. — Geinitz Versteinerungs- kunde (1846), р. 44. — Giebel Palaeozool. (1846) р. 322; Allgemeine Palaeon- tologie (1852), p. 312; Odontographie (1855), Taf. 31, Fig. 8; Die Säugethiere 4* 28 J. F. BRANDT, (1855), p. 209. — Kaup N. Jahrbuch f. Mineral. von Leonhard und Bronn, Jahrg. 1840, p. 453, Taf. VII und Jahrg. 1841, p. 241. — Eichwald Lethaea rossica IT p. 360. — J. F. Brandt Monatsberichte а. königl. Akad. 4. Wissen- schaften г. Berlin 1863 , p.300, Compt. rend. а. l’ Acad. а. sc. 4. Paris, T. ГУМ no. 101, Sept. 7, 1863, р. 490, Ueber die bisher aufgefundenen Reste des Elasmotheriums Bull. а. Acad. Imp. 4. St. Petersb. T. VII, 1864, p. 480; Observationes de Elasmotherü reliquiis, Мет. 4. Г Acad. Imp. а. sc. 4. St. Petersb., VIlme ser., T. VIII, no. 4 (1864), cum tab. V. — (im Auszuge mitgetheilt im russischen Journal Натуралистъ (Naturalist) 1865, по. 1, p.1—7.) — Traut- schold Bull. d. la soc. d. natur. d. Moscou ann. 1873, p. 457 (mit kleinen Fi- guren des Unterkiefers).. — Roemer Jahresbericht der schlesisch. Gesellschaft für vaterländische Cultur für 1874, den 13. Mai. — J. F. Brandt Bemerkun- gen über eine Synopsis der Familie der Rhinocerotiden, Bull. а. U’ Acad. Imp. 4. sc. 4. St. Pétersb. T. XXIV (1877), р. 167. — J. F. Brandt Ten- tamen synopseos Rhinocerotidum viventium et fossilium, Mém. d. Г Acad. Imp. 4. Sc. V IIme ser. T. XXVI no 5 (1878), р. 63. Elasmotherium Keyserlingii G. Fischer — Elasmotherium Fischeri Keyserling Bullet. des natural. de Moscou 1842 no. 2, p. 454. — J. F. Brandt Observa- tiones 1. |. p. 281). Stereoceros typus seu Galli Duvernoy Archiv. du Muséum T. VII (Paris 1845), р. 25, Pl. II und III; Compt. rend. а. l’ Acad. а. Paris 1853, Mars, р. 453; l'Institut sc. math. et phys. 1853, Mars, р. 109 (wie Kaup а. а. О. vermuthete und Brandt Observationes $ 8, p. 18, Tab. V näher nachwies der Hirntheil des Schädels eines Zlasmotheriums). — Bronn Lethaeca 3. Ausg., Ба. Ш, 1856, S. 858, Taf. XLIX, Fig. 4 a, 6. Elasmotherii dentes Bou& Journal d. Geolog. III, p. 112 und Bivona Bernardi 1831, p. 117. $ 8. Ueber eraniologische Beziehungen der Elasmotherien zu an- dern nicht den Rhinocerotiden anzureihenden Säugethierfamilien. In der Beschreibung des Schädels wurde bereits angedeutet, dass die Gattung Zlas- 1) Der Nachweis Elasmotherium Keyserlingii, (welches G. Fischer auf Grundlage eines vom Grafen Alexan- der v. Keyserling aus der Kirgisensteppe in der Nähe des caspischen Meeres mitgebrachten Zahnes begründen zu können meinte), sei keine eigene Art, sondern beruhe auf einem Oberkieferzahne des Elasmotherium Fischeri, wurde bereits vom letztgenannten trefflichen Naturfor- scher geliefert Ли meinen Observationes de Elasmotheri reliquüis р. 28—81 vermochte ich ihm nur beizupflichten und seine Beweise ausführlicher zu bestätigen, in den vorstehenden Mittheilungen über das Gebiss des Elas- motheriums aber auch die leisesten Zweifel vollends zu beseitigen. Е e de de nl en. a me. АВЕО |5 u MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 29 motherium in Betreff der meisten ihrer craniologischen Merkmale zur Familie der Rhinoce- rotiden gehörte, namentlich der Untergattung der Tichorhinen am nächsten verwandt war und durch bestimmte Kennzeichen theils der einen, theils der andern Tichorhinenart näher stand. Ferner wurde auch der Pferdeähnlichkeiten der Elasmotherien gedacht, welche sich in der Bildung der Backenzähne (namentlich ihrer innern, gefalteten, vom obern bis zum unteren Ende verlaufenden Schmelzplatten, sowie dem Mangel einer abgesonderten Krone und der Nebenwurzeln), desgleichen in der Gestalt der Nasenbeine und einer (wiewohl kür- zeren und etwas rauheren) Leiste vor den Augenhöhlen ausprägten. Die genannten Pferde- ähnlichkeiten dürften aber wohl eher nur als beachtenswerthe Annäherungen, nicht als innige typische Verwandtschaften sich ansehen lassen, da die Kauflächen der Backen- zähne der Elasmotherien von denen der Pferde nicht unbedeutend abweichen, ja sogar durch das Verhalten ihrer Thäler an die der ÆRhinocerotinen unverkennbar erinnern (siehe S. 6—7). Dass es mit den Palaeotherien, wegen der unläugbar nahen Beziehungen derselben zu den Rhinocerotinen, namentlich den Aceratherien, in einem gewissen Connexe stand, kann man wohl kaum leugnen. у Giebel (Bronn’s Klassen und Ordnungen des Thierr. Bd. VI, Abth. V р. 145) sagt: Elasmotherium könne keiner besondern Familie der Hufthiere untergeordnet werden, er- innere aber in gewisser Hinsicht an die Rhinoceroten. Er lässt es übrigens als isolirte Gat- tung den Pferden folgen. Schmarda (Zoologie 1872 IT p.512) führt es wie Hippotherium, Hipparion und Anchitherium als ausgestorbene Gattung der Solidungula auf. In Folge einer an ihn desshalb von mir gerichteten Anfrage antwortete er mir, die in der zweiten (mir nicht vorliegenden) Ausgäbe seiner Zoologie (IL. 615) über Ælasmotherium gemachte An- gabe beruhe auf einem Versehen beim Satz. Man kann daher mit K. Müller (Die Natur 1878 п. 30, 8.402) keineswegs die Angabe festhalten, Schmarda habe dem Elasmotherium drei Zehen zuerkannt und dasselbe zu den Pferden gestellt. Als Hinneigung zu den Elephanten lassen sich die beträchtliche Riechzellen ent- haltende (allerdings horntragende) Auftreibung des Stirnbeins, die einigermassen der des Elephanten ähnliche Gestalt des Unterkiefers und die ansehnliche Grösse der einwurzligen , auf der Kaufläche gekräuselte Schmelzfalten bietenden Backenzähne an- sehen. Was die Beziehung der Hyraciden mit den Elasmotherien anlangt, so möchte ich sie auf das Verhalten der Thäler ihrer Backenzähne beschränken. Eine namhafte Hinneigung zu den Tapiriden vermochte ich craniologisch nicht wahrzunehmen. Einer selbst sehr fernen Aehnlichkeit des Elasmotheriums mit den Ædentaten und Raubthieren widerstreitet die Betrachtung des Schädelbaus gänzlich.. An die drei letzt- genannten Beziehungen konnte man überdies nur vermuthungsweise vor Kenntniss des Schädels desselben denken. Die von mir (Synopsis Rhinocerotidum, р. 63) vertretene An- sicht, dass die Gattung Zlasmotherium eine besondere Unterfamilie der Rhinocerotiden 30 | J. F. BRANDT, (Elasmotherinae seu Hippodontinae) sei, möchte demnach in Betracht der eben namhaft ge- machten Verwandtschaften ihre volle Berechtigung finden. Elasmotherium als eigenen Fa- milientypus aufzustellen, wie Th. Gill (Smithson. Miscellan. Novemb. 1872 ». 12) offen- bar auf blosser Grundlage der damals nur unvollständig bekannten Backenzähne und des Unterkiefers that, scheint mir wegen der so innigen allgemeinen Verwandtschaft der Elas- motherien mit den tichorhinen Rhinocerotinen nicht passend. Nach meiner Ansicht dürften vielmehr, wie ich in meiner Synopsis der Rhinocerotiden bereits erörterte, die durch einen ähnlichen Schädelbau übereinstimmenden Formen möglichst zusammen zu halten, auf die, allerdings immerhin beachtenswerthe, Gestalt der Backenzähne aber kein allzuhoher Werth zu legen, sondern dem Gesammtschädelbau die bei weitem grössere Wichtigkeit einzuräu- men sein. Ich kann daher dem Herausgeber der Zeitschrift Die Natur (Jahrgang 1878 no. 30, p. 402) keineswegs beistimmen, wenn er meint, das Zlasmotherium habe eine ei- gene Familie zwischen Pferd und Nashorn (ein Nashornpferd) gebildet. $ 9, Bemerkungen über die muthmassliche äussere Gestalt des Elas- motheriums nach Maasgabe des dem seiner Faunengenossen, der ticho- rhinen Nashörner, ähnlichen oder davon abweichenden Schädelbaues. Die Gesammtgestalt des Schädels dürfte auf einen ihr entsprechenden, den der ticho- rhinen Nashörner an Masse überbietenden Kopf hindeuten, der, wie es scheint, einem Thier angehörte, welches hinsichtlich seiner muthmasslichen plumpen Körpergestalt die tichorhinen Nashörner wohl überbot. Besonders stärker erschien offenbar der Kopf in Be- treff der ansehnlichen Höhe des Grundes des Schnauzentheiles, ganz besonders aber seines hemisphärischen Stirntheiles, während er sich hinsichtlich der ansehnlichern Breite seines zwischen den Augen und Jochbögen liegenden Theiles sowie seines Schläfen- und Hinter- hauptstheiles auszeichnete. Im Gegensatz zu dem anderer Rhinocerotiden besass übrigens Elasmotherium wohl einen stark comprimirten und verschmälerten vordern Nasen- und Schnauzentheil. Die schmälere Oberlippe könnte daher vielleicht sich der Rüsselform mehr oder weniger angenähert und als Ergänzung ihrer geringen Breite vielleicht einen sehr an- sehnlichen fingerförmigen Greiffortsatz, wie bei den meisten Rhinocerotinen, geboten haben. Die geringe Breite des vordern Schnauzenendes des Schädels weist übrigens darauf hin, dass die Zunge des Ælasmotheriums vorn, besonders am Ende, schmäler als bei den Rhi- nocerotinen war, während sein Hinterkopf auf einen grössern Umfang des Halses hindeutete. Seine stark vortretenden, beträchtlichern Augenhöhlen weisen offenbar auf weit grössere Augen hin, während die Gehöröffnungen gleichfalls weiter erschienen. Der Umstand, dass die obere Fläche des enormen Stirnhöckers namhafte Rauhigkeiten, wie die Hornansätze $ 4 } < у jr 3 5 5 MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 31 der Rhinocerotinen, besitzt, die bei ihm von besonders stark entwickelten, netzartig ver- zweigten Gefässfurchen durchzogen sind, dann seine nahe Beziehung zu den Tichorhinen, besonders auch hinsichtlich seiner knöchernen Nasenscheidewand, sowie die bei den Colobo- donten KRhinocerotinen von starker Hornbildung begleitete Verkümmerung seiner Schneide- zähne, begünstigen die Ansicht, das Elasmotherium habe, wie diese, ein Stirnhorn besessen, welches in Betracht seines beträchtlichen Ansatzpunctes (des Stirnhöckers) eine überaus ansehnliche Grösse und Dicke, sowie vielleicht auch eine solche Länge besass, welche letz- tere möglicherweise der mancher Nashörner, so Rhinoceros (Ceratorhinus) simus var. Os- wellii nob. ähnelte und die Kopflänge weit überbot. Durch das Vorkommen eines blossen, sehr grossen Stirnhorns würde das Ælasmotherium sich von allen zweihörnigen bekannten Rhinocerotinen, lebenden und untergegangenen, denen allen ein sogar grosses Nasenhorn, ausser dem oft kleinern Stirnhorn, zuzuschreiben ist, wesentlieh unterschieden haben. In ihrer vollen Bedeutung erscheint mir indessen eine solche Abweichung vom Typus der Rhinocerotinen nicht nachweisbar. Wie oben erwähnt, findet sich nämlich auf der obern Fläche des Endtheiles der Nasenbeine des Ælasmotheriums eine kleine, etwas rauhe Längs- leiste, welche sehr wohl ein kleines Nasenhorn oder eine Warze (als Homologon eines Nasen- horns) getragen haben könnte. DasÆlasmotherium würde in diesem Falle nur durch ein sehr winziges, vielleicht nur warzenartiges Nasenhorn, nicht durch gänzlichen Mangel desselben, von den zweihörnigen Rhinocerotiden abgewichen sein'). Da nach Maassgabe des Zusammenvorkommens ihrer Reste die Ælasmotherien mit dicht behaarten Zlephanten und ebenfalls dicht behaarten éichorhinen, ihnen zunächst ver- wandten, Nashörnern, sowie überhaupt mit andern behaarten Hufthieren (Rindern, Pferden und Hirschen namentlich) lebten, so steht wenigstens zu vermuthen, sie wären gleichfalls mit einer Haardecke bekleidet gewesen, die, wenn der bei Radloff erwähnte, mythische grosshörnige Stier wirklich ein Zlasmotherium war, sogar als eine schwarze zu bezeichnen sein würde. $ 10. Grösse des Elasmotheriums. Dass das Zlasmotherium an Grösse die ansehnlichsten Individuen der tichorhinen Nas- hörner übertroffen, jedoch die der Mammuthe nicht erreicht habe, lässt sich aus der Grösse seines Schädels, seiner Unterkiefer, sowie seiner Backenzähne mit Sicherheit annehmen. Die genauern Grösseverhältnisse desselben werden aber erst sich ermitteln lassen, wenn 1) Bereits in meinen Observationes Tab. V, Fig. 3 | (da ich, als sie entworfen wurde, noch keine Kenntniss versuchte ich auf Grundlage der Tichorhinen dem Ælas- | von den Nasenbeinen desselben besass) dem der Ticho- motherium, ausser einem Stirnhorn, auch ein Nasenhorn | rhinen ähnlich, also viel zu gross dargestellt worden, zu vindiciren, letzteres ist aber auf der genannten Figur, ' 32 J. F. BRANDT, auch, wie zu hoffen steht, noch mehr ihm angehöriger Schädelreste, namentlich aber auch Knochen der Wirbelsäule und der Extremitäten, entdeckt sein werden. $ 11. Vermuthungen über die Biologie des Elasmotheriums. Die so nahen craniologischen Beziehungen des Elasmotheriums zu den tichorhinen Rhi- nocerotinen, namentlich die abgeplatteten, schmelzfaltigen, zum Zerbeissen und Zerreiben so wohl geeigneten Kauflächen ihrer beträchtlichen Backenzähne, weisen unleughar darauf hin, dass dasselbe, wie die Rhinocerotinen, zu den Pflanzenfressern gehörte und sich, da es wegen seiner Grösse einer beträchtlichen Menge von Nahrungsstoffen bedurfte, in vegeta- tionsreichen, auch gleichzeitig Wasser zum Trinken und Baden in hinreichender Quantität bietenden Gegenden, wie seine Familiengenossen, aufhielt. Dass es, wie Rhinoceros simus, vorzugsweise niedrige, namentlich grasartige Gewächse, verspeiste, will mir wegen seines mächtigen, das Bücken erschwerenden Kopfes und plumpen Halses nicht scheinen. Die mächtigen Zähne vermochten ja leicht auch Zweige von Sträuchern und niedrigern Bäu- men zu zermalmen, welche ihnen die als Greiforgan wirkende, verschmälerte, vielleicht der Rüsselform sich annähernde Oberlippe nebst der Zunge zuführten. Zweige höherer Bäume möchten ihm allerdings wegen seines mächtigen Kopfes und kurzen, dicken Halses nicht zugänglich gewesen sein. Seine so ausserordentlich entwickelten Stirnbeinzellen lassen auf einen schärfern Ge- ruchssinn schliessen, als ihn die Rhinocerotinen besassen, ebenso könnten seine grössern Augen den Gesichtssinn und seine weitern Gehöröffnungen das Gehör verstärkt haben. Die nashornähnliche Hirnkapsel deutet auf ein kleines, dem der Nashörner и also wohl ähnlich wirksames Hirn. $ 12. Ueber Verbreitung und geologisches Alter des Elasmotheriums nebst einigen Worten über seine fragliche Descendenz. In der Einleitung wurde zwar bereits die allmälige Entdeckung der bisher bekannt gewordenen Reste des Ælasmotheriums besprochen, jedoch scheint es dessenungeachtet nieht überflüssig die bisher bekannte geographische Verbreitung der Reste desselben noch genauer ins Auge zu fassen. Hierbei ist zunächst daran zu erinnern, dass es durchaus nicht feststehe oder fest- zustellen sei, die von Fischer beschriebene Unterkieferhälfte wäre, wieman anfangs meinte, wirklich in Sibirien gefunden worden. Der Umstand, dass man in neuern Zeiten in der Süd- -hälfte Sibiriens die Reste solcher Thiere, wie die vom Zlephas primigenius, Rhinoceros antiqui- EEE ERNEUTE MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 33 tatis und Æquus, ebenso wie vom Cervus elaphus und euryceros entdeckte '), welche im süd- lichen Wolgabett mit Resten des Elasmotheriums vorkamen, ja vielleicht auch der am pas- sendsten auf ein Zlasmotherium zu beziehende, mythische, schwarze Stier der sibirisch- tatarischen Volksmährchen, würden allerdings auf sein Vorkommen in Südsibirien hindeuten. Ein solches Verhältniss gestattet indessen noch nicht die sichere Annahme, das Ælasmothe- rvum habe mit den Mammuthen, tichorhinen Nashörnern und dem Bos bison priscus auch den hohen Norden Sibiriens, nach Maassgabe dort gefundener Reste der genannten Thiere, be- wohnt, da man von dort bisher weder Zlasmotherium-Reste noch auch die nur im Süden Sibiriens vorgekommenen des Cervus elaphus und enryceros kennt. Die so nahe Verwandt- schaft der tichorhinen Nashörner mit Elasmotherium dürfte indessen die Vermuthung nicht ganz zurückweisen lassen, dasselbe möchte auch im hohen Norden Asiens ursprünglich mit denselben, ferner mit den Mammuthen, Bisonten, Moschusochsen, Rennthieren u. s. w. ein Glied der alten diluvialen Fauna gewesen sein. Als bis jetzt östlichstes, wirklich durch Reste nachgewiesenes, Vorkommen des Ælas- motheriums darf gegenwärtig mit Bestimmtheit die in der Nähe des caspischen Meeres gele- gene Kirgisensteppe gelten, da von dorther der vom Hrn. Grafen Al. v. Keyserling _mitgebrachte obere Backenzahn stammt. Die meisten Reste des Zlasmotheriums lieferte bisher aber die Südhälfte des Wolga- beckens. Mehrere von mir früher in den Observationes beschriebene Backenzähne nebst einem vollständigen Unterkiefer, dessen Beschreibung wir Trautschold verdanken, wurden im Gouvernement Samara, der Letztere namentlich im Flussbette der Atruba bei Chräscht- schowka, im Stawropolschen Kreise desselben, und ein Hrn. Prof. Jerofejew gehöriger Unter- kieferzahn 8 Werst von Pensa, in der Tiefe von 2 Saschen, gefunden. Bei dem im Gouver- nement Astrachan, 15 Werst südlich von Sarepta, gelegenen Dorfe Lutschka entdeckte man ferner den oben charakterisirten, von Hrn. Knobloch dem Museum der Akademie der Wissenschaften geschenkten, ausgezeichneten Schädel. Als in mehr oder weniger west- lichen Gebieten des europäischen Russlands vorgekommenen Rest ist ein schöner Unter- kieferzahn zu nennen, der aus dem Lande der Donischen Kosaken herrühren soll. Der oben gemachten Mittheilung des Hrn. W. Kowalewski zu Folge würde ein im Museum zu Kiew aufbewahrter Zahn aus Volhynien stammen. Auch in Ungarn, namentlich im Diluvialmergel von Szekszord, im Comitat Tolnok, sollen Zähne vorgekommen sein. Was Deutschland an- langt, so wird als Fundort des im Pariser Museum des Jardin des Plantes befindlichen Hirn- theils des Schädels der Diluvialsand des Rheins genannt, was aber nicht sicher nachgewiesen ist. Wenn übrigens die von Bivona Bernardi besprochenen Zähne, welche bei Palermo in ei- ner Höhle des Berges Griffone zum Vorschein gekommen sein sollen, wirklich dem Zlasmothe- 1) Siehe.meine Abhandlung: Ueber die in den altaischen Höhlen gefundenen Säugethierreste (Bullet. d. Acad. Imp. d. Sc. 4. St. Pétersb. Т. XV [1870]. Memoires de l’Acad. Imp. des sciences. VIIme Serie, ex 34 J. F. BRANDT, rium angehörten, so würde sich das sicher bekannte Heimathsgebiet derselben von der am kaspischen Meer gelegenen Kirgisensteppe bis Sicilien erstreckt haben. Vergleicht man-die so häufigen Funde von Knochen der töchorhinen Nashörner mit den weit seltenern vom Elas- motherium, so möchte man meinen, dasselbe sei weniger zahlreich gewesen als die éichor- hinen Nashörner, wenigstens zur Zeit ihres Zusammenlebens mit denselben. Schon in meinen Observationes p. 28 ist bemerkt: der Umstand, dass die mir bekannten Reste des Elasmotheriums hinsichtlich ihrer Conservation denen der Mammuthe und denen der ihm so nahestehenden tichorhinen Nashörnern ähneln, dass ich ferner im Wurzeltheil ei- nes seiner Backenzähne eine graue, diluviale Erde fand, hätten mich veranlasst, dasselbe den diluvialen Thieren zuzuzählen, worauf übrigens auch schon die Mittheilung hinwies, dass die erwähnten, in Ungarn gefundenen Zähne in einem Diluvialmergel lagen, Später berich- tete Trautschold (wie er mir schreibt) an Prof. Römer der von Ш beschriebene Unter- kiefer wäre mit Knochen des Bos priscus, Elephas primigenius, Rhinoceros tichorhinus und Cervus megaceros gefunden worden. Prof. Römer fand sich in Folge davon bei Gelegenheit der Vorzeigung eines von Trautschold erhaltenen Abgusses des fraglichen Unterkiefers in der Versammlung der Schlesischen Gesellschaft (siehe Jahresbericht derselben vom 13. Mai 1874) zur Mittheilung veranlasst, das Zlasmotherium sei ein Glied der diluvialen Fauna gewesen, was auch Trautschold meinte, der, wie ich schon früher, ein gewisses Gewicht auf die Aehnlichkeit der Erhaltung der Reste des Zlasmotheriums mit denen des Mammuth und der der tichorhinen Nashörner etc. legte. Am Orte, wo neuerdings der ganze Schädel, dem theilweis noch eine aus Thon und Sand bestehende graue Erde nebst einzelnen, kleinen Exemplaren der Dreissena polymorpha anhing, entdeckt wurde, erbeutete man übrigens auch den Zahn eines Mammuths und einen unvollständigen Schädel von Bos bison var. priscus, wo- durch das Zusammenleben der eben genannten Thiere mit Ælasmotherium als Glieder der diluvialen Fauna, wenigstens im Betreff der Wolgagegenden, einen neuen, sichern Stützpunkt erhält; dass der aus dem Wolgaufer losgespülte Schädel nur kurze Zeit im Wasser gelegen habe, dürften die ihm anhängenden kleinen, jüngern Exemplare von Dreissenen andeuten. Als ein Glied der diluvialen Fauna war dasselbe wohl auch ein Zeitgenosse des Men- schen, wenn man auch bisher weder Knochen desselben noch Spuren seiner Thätigkeit mit Re- sten des Ælasmotheriums entdeckte. Der allerdings mythische, riesige, einhörnige, schwarze Stier, dessen Horn angeblich so gross war, dass der Transport desselben einen Schlitten erfor- dert haben soll, wovon Radloff, (Proben der Volksliteratur der südsibirischen Tataren, St. Pe- tersburg, 1866. 8, Th. I, p. 73 und p. 267 v. 66), berichtet, dürfte sich nämlich in Folge der Entdeckung des Elasmotherium-Schädels mit Alexander Brandt (Die Natur 1878 no. 30, р. 404) weit passender auf ein Zlasmotherium als auf ein Nashorn beziehen lassen, wie ich früher (Monographie der Tichorhinen р. 64) vermuthete, ehe ich den Schädel des Zlas- motheriums kannte. Die ausgestorbenen sibirischen Nashörner hatten nämlich zwei sehr grosse Hörner, das Elasmotherium besass aber, wie gezeigt, nur ein riesiges Stirnhorn und, im Verhältniss zu diesem, muthmaasslich ein nur sehr winziges (vielleicht warzenähnliches?), MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. 35 daher nicht auffallendes, Nasenhorn, welches von rohen Völkern leicht unbeachtet bleiben konnte. Aus Südsibirien, dem Schauplatz der fraglichen Thiersage, ja aus Sibirien über- haupt, kennt man, wie schon bemerkt, wenigstens mit Sicherheit noch keine Elasmotherien- Reste; da aber gleichfalls, wie angedeutet wurde, die altaischen Knochenhöhlen die ihrer Begleiter im europäischen Russland (des Mammuth, Rhinoceros tichorhinus u. s. м.) liefer- ten, so könnten wohl auch deren noch in Sibirien gefunden werden. Was schliesslich die etwaige Anforderung an die Berücksichtigung der Descendenzfrage betrifft, so vermag ich das Elasmotherium weder für eine solche eigenthümliche Thierform zu halten, woraus sich andere Rhinocerotiden, 2. В. die ihm am nächsten stehenden tichorhinen Nashörner, entwickelten, noch auch umgekehrt die Letztern für die Stammväter des Ælas- motheriums zu erklären. Noch weit weniger bin ich aber geneigt an eine equine Abkunft desselben zu denken, oder wohl gar die Equiden für Abkömmlinge des Elasmotheriums zu erklären. Für jetzt scheint es mir am passendsten das Zlasmotherium nebst den tichorhinen Nashörnern für selbstständige Formen zu halten, deren Ursprung, ebenso wie der ihrer etwaigen unbekannten Abkömmlinge, sich nicht nachweisen lässt. Erklärung der Tafeln. Tafel I. Der Schädel des Elasmotheriums im Profil, !/, natürlicher Grösse. — Figur 1. Der Oberschädel. — Figur 2. Der Unterkiefer mit abgebrochenem Gelenktheil und Kronenfortsatz eines andern, kleinern Individuums. — Figur 3. Darstellung des demselben fehlenden Gelenkfortsatzes (a) und Kronenfortsatzes (b) nach einem Gypsabgusse des von Trautschold beschriebenen, in meiner Synop- sis Rhinocerotidum abgebildeten Unterkiefers. Tafel И. Der Schädel von oben gesehen ohne Unterkiefer. Tafel Ill. Untere Ansicht des Schädels. Tafel IV. Fig. 1 derselbe von vorn und Fig. 2 von hinten betrachtet. Tafel V. Der zwar mit dem Oberschädel gefundene, aber nicht zu ihm gehörige, im Vergleich mit ihm zu kleine, der Gelenk- und Kronenfortsätze ermangelnde, Unterkiefer eines Elasmotheriums, у natürlicher Grösse. — Figur 1. Derselbe von seiner obern und Figur 2 von seiner untern Fläche dargestellt. — Figur 3. Die Kaufläche des zweiten rechten Backenzahnes desselben. — Figur 4. Die Kaufläche des linken dritten Backenzahnes desselben, woran nur das grössere Thal b intact ist. — Figur 5. Die Kaufläche des vorletzten linken Backenzahnes, wovon man seine beiden vollstän- digen, mit Schmelzschlingen umsäumten, innen offenen, echten Thäler, das vordere kleinere a und das hintere, grössere b nebst den äussern geschlossenen, Nebenthälern wahrnimmt. —Die Figuren 3, 4, 5 sind in natürlicher Grösse dargestellt. Tafel VI. Figur 1. Der zweite obere linke, von der äussern Seite dargestellte Backenzahn. Man sieht an seinem untern, vom Cäment und der Knochensubstanz entblössten Ende die Seitenflächen der zur Kaufläche seiner Krone verlaufenden Schmelzlamellen f, f, f, f. — Figur 1A. Ansicht seiner Kau- Т.Е. BRANDT, MITTHEILUNGEN ÜBER DIE GATTUNG ELASMOTHERIUM. fläche, woran man die beiden, von gekräuselten Schmelzfalten umsäumten, nach innen geöffneten Thäler, das vordere kleinere a, sowie das hintere grosse bb’ , in der Mitte bei b’ erwei- terte, nebst den Nebenthälern ddd wahrnimmt. — Figur 1B. Die untere Fläche des Zahnes, die untern Enden ihrer gebogenen, von Knochensubstanz theilweis umgebenen, bis zur Krone im Innern des Zahnes verlaufenden Schmelzfalten zeigend. Bemerkenswerth erscheint daran die dem kleinen Thal der Krone gegenüber liegende, von Knochenmasse ausgefüllte Einbucht a sowie die unter dem grossen Thale derselben befindliche b. — Figur 2. Die Kaufläche des linken vierten obern Backenzahnes, woran a das vordere, kleine und b das hintere, grosse Thal nebst den Nebenthälern dddd wahrgenommen werden. — Figur 3. Ein rechter, vorletzter, grosser Unterkieferzahn von aussen gesehen, woran man an einzelnen, von Cäment und Knochensubstanz entblössten Stellen f,f,f,f,f, die äussern länglichen, schmalen Schmelzplatten, auf der Krone aber die von Schmelz- schlingen umgebenen, innen offenen, beiden Thäler, das vordere, kleine a und hintere, grosse b sieht, hinter welchen letztern übrigens ausnahmsweise zwei kleine Schmelzringe sich finden. — Figur 3 A. Zwei besonders dargestellte Schmelzplatten, etwas vergrössert. — Figur 4. Die Kau- fläche des Backenzahnes von Zguus.. — Figur 5. Das Wurzelende desselben, woran man innen den Anfang der von ihm zur Krone aufsteigenden Schmelzfalten sieht. — Figur 6. Kaufläche des Backen- zahns eines Hippotherium’s von Pikermi.—Figur 7. Kaufläche des Backenzahns eines Hipparion’s von Eppelsheim. Sämmtliche Figuren, mit Ausnahme von Figur 3A, sind in natürlicher Grösse dargestellt. Brandt Elasmotherium | Dvsjanikov del. lvanson, impr. CANTON ААА RS d © 5 % Les: ie War = r Pa ИСК 7 ь | ö E à S pu MURS iM x у Е MAD ï N $ A $ ма: р x » “ р . LS О = , x { р ' + ы « р р И N I - LA À м у YA Г u й 1 и \iem.d.lAcad. mp. d. Sc VI Serie. Brandt Blasmotherium 11. Dvspanikov del vanson, Inıpr, em. d Acad. Jmp. 8. Sel Serie Brandt Rlasmotherium Il. Ivanson,ımpr. Dvsjanikov del, em. 0. l'Acad Imp.d.Se.VIl.Serie, Brandt: Blasmofherium. У Ovsjanikov del. Ivanson, impr Nlöm.d.!Acad. Пар. в. ЗС ИУ Serie. Brandt: Blasmotherum У Dsjanikov del. Ivanson. impr м: 4 Е + В р $ . i | \ Е h # y 5 W . Brandt hlasmotherium М. Мет. d l'Acad Jmp. d Sc. VI Serie — EN A forte Res re Ovsjanikov del, SAS RIO ESS ©, à UE AS А ET PA о BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibir seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zah in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thir.) bestimmt. Gegenwärtig kann Werk ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Liefer [A die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast j Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die auch die Lieferungen “einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach te u der Tafeln normirten Preisen. Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranatelun © dan er lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Verbind mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B" in 4° (1847 — 1875). Bd. I. Th. I Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K. E. von Baer, H. R. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, E. Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Peters. Mit 15 lith. Tafeln. 1848. LVI u. 274 S...... О Ва. I. Th. II. Botanik. Lf. 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8lithogr. Tafeln. IX u. 1908. Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. vonF. J. Ruprecht. 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) 5. 193 - 435...... Lif. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. G. et С. G. Borszezow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 S........ Bd. IT. Zoologie Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von Е. Brandt, W. Е. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. т. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 5165. (Beinahe vergriffen.) Th. II. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 В. (Vergriffen.)....... Bd. ПТ. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Bôntlingk. Th. I. Lf. 1. Jakutischer Text mit deutscher Vebersetzung.- 18512 96.8.2. 2.7 2... ae ТЕ 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. S. ШУ u. 97—397.... Th. IT. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. Bearbeitet von А. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- | Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis ХУШ des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... ТЕ, 2. Orographie und Geognosie. 1860. 5. 201—332. (Vergriffen.)..... Lf. 3: Klima, 1861. 8: 33 Sm 3 u ХХ же ТЕ. 4. Die Gewächse Sibiriens. 1864. В. 525—783 и. LVI.......... я Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt Sibiriens.-1867:.8:7895 - 10 E 42 XIE 200 on Re Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. S. 1095—1394 п" ТЕ. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen 1875. S. 1395—1615. Mit 16 lith. Tafeln .......... a op — 9 P20-0— ETUDES SUR PAR Merejkowsky. Avec 3 planches. (Lu le 31 Janvier 1878.) Sr.-PÉTERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l'Académie Impéri ial e des sciences: à Leipzig : M. Léopold Voss MEMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SERIE. Tone XXVI, N°7. ÉTUDES LES ÉPONGES DE LA MER BLANCHE. €. Merejkowsky. Avec 3 planches. (Lu le 31 Janvier 1873.) Sr.-PÉTERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétorshourg : à Riga À Lelpzig: M. Eggers et Cie, J. Issakof M. N.Kymmel. M. Léopold Voss. et J. Glasouno f. LEER Prix: SO Kop. = 2 Mrk. 70 Pf. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences, Décembre 1878. C. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, № 19.) La classe des éponges, grâce à une variabilité et à une inconstance extrèmes des formes et en général de tous les indices sur lesquels un classificateur puisse se baser pour établir les genres et les espèces, offre au zoologue beaucoup d’attrait, tant sous le rapport de l’organisation que sous celui de la classification pure et de la faune. Aussi lorsqu'il m’arriva de passer l’été de 1877 au bord de la mer Blanche, je profitai de l’occasion qui s’offrait pour satisfaire un de mes désirs en m’occupant d'étudier la faune si riche en éponge de cette mer du Nord. Grâce à l’extr&me obligeance de l’Archimandrite Théodose, supérieur du couvent de Solovetzk, et à l’hospitalité des moines, j'ai pu m’installer commodément et même avec comfort dans les îles de Solovetzk, près du monatere, au bord de la mer, où j'ai passé tout l'été depuis le commencement de Juin jusqu’à la fin de Juillet. Dès mon premier voyage, en 1876, lorsqu'il m’arriva de visiter presque toutes les parties de la mer Blanche, la richesse, la variété et le caractère général de sa faune res- sortirent suffisamment des collections que j’en rapportai. Mais au milieu de mes fréquents déplacements, il ne m'était pas aisé de m'occuper d’observations anatomiques et physiolo- giques et sur les exemplaires conservés dans l’alcool il est presque impossible d'obtenir les mêmes résultats que sur les éponges vivantes; c’est pourquoi j'ai täche l’année dernière de compléter mes observations autérieures sur la faune des éponges, par quelques données anatomiques et physiologiques qui entreront dans la première partie du présent ouvrage sur les éponges de la mer Blanche. | Mon avis est que dans une description systématique des éponges, dans des études purement faunistiques, il faut que cette description soit parfaitement complète et autant que possible très détaillée ou qu'il n’en faut pas donner du tout. Beaucoup d’espèces dé- crites par Oscar Schmidt en deux ou trois lignes et souvent sans figures explicatives, Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences, УПше Série. il й 2 С. MEREIKOWSKY, comme cela a lieu surtout dans les Renierina'), deviennent entièrement inutiles, car il n’est guère possible, grâce à cette trop grande concision, de les déterminer avec précision et avec complète certitude. Mais une description aussi complète et aussi précise que celle dont j'ai parlé plus haut demande et beaucoup de matériaux et beaucoup de temps; j’ai des ma- tériaux en abondance, mais le temps me fait tellemement défaut que je suis loin d’avoir fini d’y apporter l’ordre nécessaire, c’est pourquoi la partie spéciale, la description des espèces que J'ai trouvées dans la mer Blanche et leur examen comparé avec les espèces des autres mers, en un mot la partie faunistique n’entrera pas dans cette partie de mon ouvrage. En outre, la faune des éponges du Nord de l’Europe est encore si peu connue qu’une étude sur la faune de la mer Blanche ne se rapportera pas seulement à cette mer, mais à tout le nord, c’est pourquoi il est à désirer que cette étude soit complète et autant que possible exacte. C’est la raison qui.me fait remettre mes travaux sur la faune à la deuxième partie de mon ouvrage qui, si les circonstances me sont favorables, paraîtra bientöt?). Dans cette premiere partie je décrirai les faits physiologiques, anatomiques et morphologiques que j’ai pu obtenir au moyen de mes recherches. J’ai l'intention de décrire en détail dans le premier chapitre une nouvelle éponge très intéressante, appartenant au genre peu connu de Rinalda О. Schmidt; elle se distingue par une organisation très compliquée de la croûte, composée d’au moins trois couches diffé- rentes, dont l’une, appelée par Oscar Schmidt couche musculaire n’est en réalité aucu- nement musculaire, mais est formée d’un entrelacement de fibres de nature cornée n’ayant rien de commun avec les muscles. Mais l’intérêt tout particulier que nous présente cette éponge, réside dans son mode de reproduction par bourgeonnement et par l’adaptation à cet effet des organes, destinés spécialement à la formation d’une grande quantité de bour- geons. J’ai fait aussi sur cette éponge différentes expériences dont le résultat a été de me prouver en elle l’éxistence d’actions reflexes remarquables par leur extrème lenteur. Dans le deuxième chapitre je décris en détail l’organisation d’une éponge calcaire fort curieuse, qui forme un nouveau genre dont j'ai déjà été amené à toucher quelques mots par la polémique qui s’est élevée entre J. Carter et Е. Haeckel à propos des Phy- semaria de ce dernier. Le fait est que la Wagnerella borealis, comme je l’ai nommée, res- semble extraordinairement à quelques unes des Physemaria de Haeckel particulièrement à sa Haliphysema echinoides qui depuis lors est reconnue par tout le monde pour me véri- table éponge, pour la Steletta agariciformis О. В. Je décrirai encore dans ce même chapitre l’organisation d’une nouvelle éponge appar- tenant au genre Æsperia remarquable en ce qu’il s'échappe de la surface extérieure de son 1) Ainsi par exemple toute une série d'espèces de | ainsi qu’à la faune ont déjà été brièvement exposés dans Reniera et d’Amorphina sont décrites si succintement | les Troudy (Travaux) de la Societé des naturalistes de qu’elles ne diffèrent en rien les unes des autres. St-Pétersbourg vol. IX р. 249 (“Rapport préliminaire sur 2) Les résultats obtenus se rapportant à l’anatomie | les éponges de la mer Blanche»). ETUDES SUR LES ÉPONGES DE LA Mer BLANCHE. 3 corps de minces rämeaux ou racines qui rampent sur la feuille de l’algue à laquelle l’éponge est attachée, et en se ramifiant et s’anastomosant forment tout un réseau. Par suite de l’ab- sence complète de cavités, canal ou pores, dans ces racines qui sont formées seulement de syncytium à spicules et d’une couche épithéliale, il faut bien admettre que la nutrition des éponges peut s’opérer par l’absorption des matières organiques dissoutes dans l’eau de mer. Dans le troisième chapitre de ces études je touche quelques points de l’organisation d’une nouvelle espèce d’Halisarea que j'ai nommée Halisarca Е. Schultzii en l'honneur de Franz Eilhard Schultze. Cette éponge est surtout remarquable sous le rapport des organes tout à fait nouveaux que j'ai trouvés en elles et qui jusqu'ici n’avaient pas été connus — je parle du système glandulaire, résidant dans la couche extérieure et particulièrement dans l’osculum. Ce système consiste en glandes unicellulaires peu volumineuses qui, selon toute probabilité, secrètent cette mucosité qui recouvre toute la surface de l’éponge. A la base de l’osculum de cette même éponge, j'ai constaté un anneau musculaire, quelque chose dans le genre d’un sphyncter. Pour conclusion j’etablirai un parallèle entre les faits morphologiques présentés par les éponges et les hydoides, et j’indiquerai l’analogie et la différence existant sous ce rap- port entre ces deux groupes voisins dans l’échelle animale. Prenant en considération que ce travail d'étudiant est un premier essai d’études per- sonnelles, je crois être assuré de l’indulgence du lecteur pour les imperfections, les inexac- titudes et peut-être même les erreurs qui s’y sont glissées grâce à mon peu d'expérience. C. Merejkowsky. St-Pétersbourg, 30 Janvier 1878. 1” 4 С. MEREJKOWSKY, L Anatomie et mode de reproduction de Rinalda arctica nov, spec. Planche I, fig. 7—12. Planche IL, fig. 6—8. Planche Ш, fig. div. L’éponge dont j’ai l'intention de parler en premier lieu appartient au genre Rinalda, établi par М. О. Schmidt dans ses «Grundzüge einer Spongienfauna des Atlantischen Ge- bietes» '); c’est sur elle que j’ai eu l’occasion d’étudier un mode de reproduction par bour- geonnement fort curieux; je passerai done tout d’abord à la description de l’anatomie de l'éponge en question. М. О. Schmidt caractérise de la manière suivante sa Rinalda uberrima О. $., l’unique espèce appartenant à ce genre: «Unregelmässige Knolle, mit gelblichweisser Oberfläche, von welcher sich Zahlreiche, einige Millimeter hohe Papillen mit winzigem Osculum auf dem Gipfel erheben. Die 2 Mm. dicke, speckig aussehende Rinde ist in ihren Weichtheilen von der von Tethya nicht zu unterscheiden. Die Aussenlage ist mit klei- neren Stecknadeln von 0,162 Mm. Länge erfüllt. Dieselben sind mit den Spitzen nach auswärts gerichtet, ohne dass man sie fühlt. Im Inneren streichen die grösseren Steckna- deln in Spiralzügen vom Centrum aus. Die Papillen sind blosse Erhebungen der Rinden- schicht. Es tritt in jede ein Ausströmungscanal ein, der sich bis zu dem kleinen Osculum von kaum Y, Mm. verengt»°). Quoique cette description ne soit que trop peu développée surtout par rapport aux spicules, elle l’est cependant assez pour caractériser au moins le genre. Quant à la nature spécifique je crois avoir raison en séparant la Rinalda de la Mer Blanche de celle qui est décrite par М. О. Schmidt et qui provient de l’Ilande; c’est pourquoi je lui donne le nom de Rinalda arctica. Cette éponge (Pl. I fig. 7, 8), dont la forme est ordinairement sphérique, legerement aplatie, atteint dans la plupart des cas 4 Ctm. de diametre, dans les individus jeunes il ar- rive qu’elle n’ait que 1 et 2 Ctm.; elle recouvre de petites pierres et des débris de coquilles en les enveloppant de tous côtés pour n’en laisser quelquefois qu’une petite partie à nu de sorte que seul un examen attentif nous permet de ne pas la considérer comme une éponge à existence libre, non fixée à des objets étrangers. Cependant le cabinet Zoologique de l’Université de St. Pétersbourg possède deux énormes exemplaires de près de 12 Ctm. 1) 0. Schmidt. Grundzüge einer Spongienfauna des | 2) О. Schmidt. Grundzüge einer Spongienfauna des Atlantischen Gebietes 1870 p. 51 pl. VI fig. 3. | Atlantischen Gebietes 1870 p. 51. Ч ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 5 de diamètre provenant du Nord de la Norwège; ils ont la forme de plaques comparative- ment minces (près de 1 Ctm. de grosseur), recouvrant la surface supérieur de grandes pier- res. Je possède aussi parmi mes exemplaires de cette éponge une qui se distingue par la grandeur du corps ainsi que des cônes dont nous parlerons tout à l’heure (Pl. I fig. 9). La couleur de la surface du corps est jaune clair, mais en raison de la couche de sable et de vase assez épaisse, qui souvant la recouvre au point de ne pas permettre d’entrevoir la vraie couleur, celle ci nous parait être d’un brun grisätre (Pl. I fig. 8). Il se rencontre, quoique rarement, des individus, surtout parmi les plus grands, dépourvus de cette couche et c’est alors qu’on s’aperçoit du jaune pâle dont l’éponge est colorée (Pl. I fig. 7). Ici, de même que dans la Rinalda uberrima О. В. la surface du corps donne naissance à un grand nombre de papilles en forme de cône, mais avec cette différence que dans la Rinalda arctica les cônes sont placés avec plus d’ordre et ont une forme plus élégante et plus élancée, plus fine à leur extremité, où du reste on ne peut apercevoir aucun orifice, aucun oscule; en général les cônes sont un peu retrécis à leur base de sorte que la partie la plus grosse se trouve au milieu (Pl. I fig. 8 et 9). La grandeur des cônes atteint ordinaire- ment 5—8 mm. de longueur, ils sont plus petits près du bord de l'éponge et atteignent leur maximum de longueur au milieu, — Chaque individu adulte est muni de 1 à 5 orifices ou oseules (Pl. I fig. 7 osc.), en forme de papiiles cylindriques, un peu plus longues que les cônes, au reste n’en différant que par leur forme et par une assez large ouverture circulaire placée à l’extremité du tube (PL I fig. 11). Les cônes de même que les cylindres ou osculums sont d’une couleur jaune, variant d’une nuance claire à une nuance presque orange comme c’est le cas par exemple dans l'individu le plus grand que j’ai trouvé (Pl. I figure 9); ni les cônes, ni les tubes cylindriques n’ont jamais leur surface recouverte de cette couche de sable et de vase, qui rend la surface du corps brune. La coupe transversale de l’éponge (Pl. I fig. 10) nous présente la structure intérieure de même que la pierre qui lui sert de base; c’est de cette pierre (ou fragement de coquille) et non du centre de l’éponge, comme le décrit M. О. Schmidt dans sa Rinalda uberrima et comme c’est en réalité dans Tethya, que sortent les faisceaux de spicules donnant à la parenchyme un aspect fibreux et se dirigeant vers la surface pour s’y insérer dans la croute ou couche supérieure très bien différenciée. Les faisceaux de spicules qui parcourent ainsi tout le long du corps servent à former le squelette de l’&ponge, qni soutient toutes les parties molles et parenchymatiques d’une teinte un peu plus foncée que la surface: on aperçoit facilement les canaux, qui traversent tout le long du corps et qui s’unissent tous dans un même canal central plus large que les autres, s’ouvrant dans le tube qui porte l'ouverture ronde à son extrémité (Pl. I fig. 10 osc.). Quant à la croûte (PI. I fig. 105), ayant 1—2 millimètres d'épaisseur, elle se distingue par sa couleur plus claire que le reste du parenchyme et d’autre part elle conserve tous les traits caractéristiques des éponges qui ont conduit M. Oscar Schmidt à établir son groupe peu naturel des Corticatae. Elle est très riche en spicules plus petites que celles 6 С. MEREIKOWSKY, constituant le squelette du corps ou les faisceaux, mais de même que ces dernières elles sont en forme d’épingles, ne se distinguant que par leur forme et par leur grandeur moindre et placées perpendiculairement à la surface; outre cette couche de spicules verticales la croute possède encore une autre couche de spicules disposées en sens horizontale à la sur- face et enfin une troizième, très developpee que M. O. Schmidt a cru pouvoir consi- derer comme appartenant au tissu musculaire et qui d’après mon oppinion n’est autre chose qu’une forte couche de fibres cornées. Figure 7 (Pl. П) nous présente une coupe transversale assez fine d’un morceau de l'éponge près de sa surface, démontrant très clairement la position de tous les éléments composant la couche. Mais avant de passer à la description de la structure de la croûte, je décrirai les spicules qui se rencontrent dans cette éponge et qui entrent dans la composi- tion de la croûte aussi bien que du parenchyme. Les spicules de Rinalda sont de deux genres différents; les unes plus longues, les autres plus courtes. Celles du premier genre, que j’appellerai pour plus de coneision spicu- les A, sont les plus grandes et en même temps les plus fréquentes. Leur forme (Pl. IT fig. 9, 10) est allongée en fuseau avec une de leurs extremités s’amincissant par degré pour venir зе terminer en pointe, tandis que l’autre extrémité s’arrondit en poire. La partie la plus large de la spicule est ordinairement au milieu ou, plus souvent, un peu plus rapprochée de l’ex- trémité arrondie vers laquelle la largeur va en diminuant peu à peu, jusqu’à devenir un col étroit. Les fig. 9 et 10 de la pl. Ш montrent deux spicules du genre À présentant dans leur comformation deux types extrèmes: la première, plus large et plus renflée se termine par une tête beaucoup plus large que le col; la deuxième, infiniment plus jolie et plus étroite, se termine par une toute petite tête qui ne dépasse qu’un peu la largeur d’un col presqu’insignifiant lui même. Ces deux types se rencontrent aussi souvent Рип que l’autre. Outre la forme typique on en trouve d’autres, présentant une légère déviation dans la forme de la tête. La fig. 31 réprésente une tête typique en forme de poire avec une extremité légèrement arrondie; la figure 30 montre la variété se rencontrant le plus fréquemment et présentant une forme transitoire entre la stucture typique de la tête et les spicules à extrémités simplement arrondies, sans trace de renflure, comme cela se trouve fréquemment dans cette éponge. La partie supérieure de la tête de cette variété (fig. 30) est plus large, par rapport à la partie inférieure, que cela n’a lieu pour la tête typique, et cette partie supérieure est ap- proximativement égale en largeur au col, de manière que la partie renflée a l’aspect d’un large anneau passé autour du cylindre. La figure 32 représente la variété opposée, qui est plus rare; la partie supérieure de la tête ne s’y trouve pas plus large, mais au con- traire plus étroite relativement à la partie inférieure, que cela n’a lieu dans les spicules typiques. On reucontre encore une variété (fig. 33) qui a deux de ces larges anneaux au lieu d’un qu’on trouve dans la première variété (fig. 30). Enfin on peut considérer comme anomalie la tête étrange que je n’ai rencontrée qu’une seule fois, et où j'ai remarqué non ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 7 loin de la renflure normale un bourgeon de moyenne grandeur, entrant dans le col en formant un coin (fig. 34). L’extrémité antérieure allongée en pointe présente une seule déviation du type nor- mal. Cette déviation consiste en ce que, non loin de la pointe de la spicule, après une brus- que rentrée, le rétrécissement devient plus rapide (planche Ш fig. 8). Quant aux dimen- sions de la spicule, voici quelques données pour les spicules arrachées d’un faisceau, tant à l’intérieur de l’éponge que des cônes. A l’intérieur de l’éponge. Des cônes. Longueur. Largeur. Longueur. Largeur. 072 M0 012" 0,65” 0,015” 0,75 0,010 - 0,75 0,012 0,76 0,014 Dans l’embryon. 0,65” 0,01” Les spicules des cônes sont quelquefois plus petites, mais le plus souvent leur largeur est la même que pour le corps même. En outre d’après ce tableau on peut conclure, qu’à de rares exceptions près, ce que la spicule perd en longueur elle le reprend en largeur; ceci, du reste, est une loi ordinaire parmi les éponges. Les spicules du deuxième genre, que je nommerai spicules D, sont beaucoup plus pe- tites que les spicules A et jamais droites comme elles, mais plus ou moins recourbées en arc. La spicule que l’on rencontre le plus souvent est celle que représente la fig. 6 de la planche III. Sur sa plus grande longueur, la spicule est cylindrique et droite; une des extrémités se rétrécit brusquement, tandis que l’autre s’amincit et s'étend en un long col recourbé en arc, au bout duquel se trouve une petite tête de forme globulaire. L’autre espèce du genre В est recourbée au milieu, quelquefois plus, quelquefois moins; la partie la plus large du spicule est placée au milieu tandis que vers le haut elle va en se retrécissant graduellement (fig. 7 planche III). La forme typique de la tête (fig. 38) est arrondie en poire, mais pourtant il se rencontre différentes variétés. Ainsi la fig. 37 repré- sente un globe parfait mais sur lequel s’élève une légère proéminence: ce sera une tran- sition pour arriver au type arrondi en poire. Enfin la fig. 39 représente une déviation tou- jours dans le même sens, c’est-à-dire éxagérant la longueur de la tête; ici la forme typique s’est encore allongée, étirée, et présente ainsi le dernier anneau d’une chaine qui commence par un globe parfait (fig. 36). | La longueur des spicules se rencontrant particulièrement dans la croûte est d’environ 0,120” et leur largeur de 0,0048”. Pour compléter je ferai encore mention d’une spicule A que j’ai vu sur un desembryons détachés (fig. 20 pl. III). Outre une tête particulièrement allongée, il y a encore de carac- téristique un léger renflement au milieu même de la spicule. Enfin je mentionnerai encore 8 С. MEREJKOWSKY, comme anomalie la forme originale de deux spicules qui se sont soudées en formé de croix sous un angle obtus (fig. 35 pl. IM). Après avoir étudié tous les principaux types et les différentes varietés que nous pré- sentent les spicules de cette éponge, nous pouvont maintenant passer à la construction de la croute et à la disposition des parties molles ainsi que des spicules qui s’y trouvent. La première catégorie de spicules, celles qui sont longues et entièrement droites, for- ment les faisceaux qui se voient sur la surface de la coupure (pl. I fig. 10); ces faisceaux s’étendent vers la surface en rayonnant de l’objet qui sert de base à l’éponge et en traver- sant toute l’épaisseur de la croute, dans laquelle les faisceaux se séparent en spicules dont une partie assez considérable ressort à la surface non en forme de huppe, mais plus ou moins regulièrement dispersée. C’est au moyen de ces pointes extérieures des spicules que sont retenus à la surface de l'éponge la vase, les grains de sables et les différentes parti- cules de matière organique en demi-décomposition qui forment la couche brune recouvrant ordinairement la partie extérieure de l'éponge et qui, en se décomposant, devient une source importante pour la nutrition de l’éponge (pl. IT fig. 7 a). Les spicules de la seconde catégorie sont comme nous l’avons vu, toujours plus ou moins recourbées, ordinairement dans leur premier tiers. Le renflement de l’une de leurs extré- mités (l’autre est pointue) est beaucoup plus prononcé que dans la plus longue espèce et c’est par cette partie qu’elles sont implantées dans la couche extérieure qu’elles traversent un peu par leur extrémité pointue, ce qui donne à la surface un aspect poileux, facile à remarquer surtout lorsque l’éponge est sortie de l’eau (pl. II, fig. 7 c). Figure 3 nous fait donc connaître la structure de la croûte: on voit tout d’abord 1) une couche formée de petites spicules en forme d’épingle 2) une couche privée de spi- cules, d’une structure très évidemment fibreuse; c’est la couche que M. Oscar Schmidt appele «couche musculaire»; dans la figure 6 de la planche IT cette couche, composée de fibres fort minces, très bien définies cependant, est representée d’après nature avec la plus grande précision. Cette coupure très fine, examinée avec le système à immersion № 10 de Hartnack (10 +- ocul. 4), nous montre que les fibres sont partout presque d’une égale lar- geur, qu’elles se ramifient et s’entrelacent, qu’elles n’ont aucune structure, aucun nucleus,. et que par conséquent il n’y a pas de raisons histologiques suffisantes pour lescompter comme des éléments musculaires. Si l’on considère la manière d’être de ces fibres envers les diffe- rentes matières colorantes, comme par exemple le carmin, on trouve une raison de plus à l’appui de cette opinion. En trempant dans le carmin de minces découpures de la croûte on remarque que, tandis que les parties protoplasmatiques se teignent en rouge foncé, les fibres restent entièrement incolores, ce qui est surtout facile à constater sur les bords, et se com- portent juste comme auraient pu le faire des fibres de nature cornée. Ce fait rend absolu- ment invraissemblable la supposition d’Oscar Schmidt, qui considérait cette couche comme musculaire, supposition d’autaut plus invraissemblable qu’elle ne saurait nullement expli- quer leur usage dans un endroit tout rempli de spicules et de nature impropre à subir ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 9 des contractions. Je dois faire observer que des fibres, analogues à celles dont je viens de parler, se rencontrent parfois à l’intérieur de l’éponge, s’entrelaçant avec les spicules des faisceaux et servant à les relier entre eux. 3) La troizième couche de la croûte (pl. IT fig. 7e) est composée de spicules de la première espèce (les plus grandes) implantées non pas en sens radiaire, c’est à dire vertical à la surface, mais en sens horizontal. Après cette troisième couche on ne voit plus que de longues spicules en faisceaux (fig. 7f) entourés de parenchyme d’une nature granuleuse (fig. 79), composé de protoplasme avec des cellules qui y sont implantées sans aucune trace de structure fibreuse et traversé par des canaux sans endoderme (fig. 7h). Je passerai maintenant à la description des cônes qui, comme nous le verrons plus bas, servent d'organes de réproduction (pl. ШП fig. 1,2, 3). Chaque cône consiste en une membrane assez mince qui entoure une cavité également cônique; il n’est donc pas massif et sa cavité communique avec les cavités etles canaux du corps par une ouverture située à la base du cône et traversant la croûte de l’éponge. Près du bout du cône cette cavité devient de plus en plus étroite et se termine à l’extrémité sans s'ouvrir dans un osculum ou dans un роге quel- conque. Les parois (pl. IT fig. 8) qui, comme je l’ai déja dit, ne sont pas d’une grande épais- seur ont des faisceaux longitudinaux composés de 8 à 10 spicules de la même nature que celles qui composent les faisceaux intérieurs et disposés de la même manière comme on le voit dans les papilles de Polymastia mamillaris Bwb. '). Entre ces faisceaux sont disposées les parties molles, le syncytium muni d’assez grands pores qui établissent la communication entre la cavité du cône et l’eau extérieure. En outre, il se trouve, disposé dans la substance sarco-, dique du cône, des spicules du deuxième genre qui sont dirigées verticalement à la surface et dont les extremités, ressortant à l’extérieur, donnent au cône aussi bien qu’à l’osulum une apparence hérissée. Il arrive souvent que ces spicules superficielles ainsi que les pores sont disposées avec une si grande regularité que les parois du cône prennent un aspect reti- culé. Chaque cône a près de 10 faisceaux. | On voit dans les figures 1, 2 et 3 pl. III qu’au point, ou le cône fait une courbe, les spicules, étant assez longues et ne pouvant se placer dans les parois dans toute leur étendue, ressortent de la surface des cônes en leur donnant un aspect hispide. Outre ces grandes spi- cules les cônes renferment encore d’autres, de la petite catégorie qui ne sont cependant pas si richement représentées ici que dans la croûte; mais ici aussi leur position est analogue; elles sont insérées dans les parois dans une position verticale à la surface, les pointes ressor- ties, de manière que, sauf la différence que présentent entre elles les relations mutuelles des deux espèces de spicules — la direction des faisceaux étant verticale à celle des petites spi- cules — il devient évident que les cônes ne sont autre chose que des protubérances formées par la couche supérieure ou croûte même de l’éponge. Les tubes cylindriques portant des ouvertures à leur extremité (pl. I fig. 2) nous pré- 1) O. Schmidt. Zweites Supplement der Spongien des Adriatischen Meeres. Taf. I fig. 12. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VII-me Série. 2 10 À С. MEREJKOWSKY, sentent tout-à-fait la même structure, à cette différence près qu’ils sont un peu plus grands, plus massifs et que leurs parois sont de beaucoup plus épais. On voit donc que ce n’est prin- cipalement que par la forme que se distinguent entre eux les cônes et les tubes cylindriques mais, comme sous ce rapport il n’est pas facile de tracer une limite distincte entre ces deux formes, les cônes présentant tous les dégrès transitoires à la forme cylindrique (pl. I fig. 7a), on est forcé de convenir que ces deux sortes de formations ne se distinguent l’une de l’autre que par leur âge relatif et que les cônes, ayant servi à la fonction de propagation, se transfor- ment en oscules après avoir epaissi leurs parois et élargi la partie supérieure munie dès lors d’un orifice. Cette manière de voir nous explique pourquoi les individus de Rinalda arctica qui par leur grande taille nous témoignent de leur âge avancé sont munis de plusieurs oscu- lums tandis que ceux d’entre eux de petite taille n’en ont qu’un seul. Parmi les cônes on en peut remarquer qui à leur extremité amincie se terminent en bout arrondi garni de plusieurs spicules ressortant des parois sous forme de petite huppe; d’autres fois on remarque un long fil à l’extrémité du cône et placé à angle droit avec son axe. Quelquefois, surtout dans les cônes les moins developpés, ce fil se termine par un bout renflé tout garni de longues spicules et ayant 0,2—0,5 mm. de diamètre à peu près. Les figures 1, 2 et 3 nous présentent les différents stades de développement sous lesquels ces cônes se sont presentés à mes yeux. On voit d’abord (fig. 2) un cône à l’extrémité amincie en fil, fortement recourbé en arrière et portant un renflement de forme ovale; les longues spi- cules qui traversent tout le long du cône sous forme de faisceaux passent à travers le renflement et ressortent à l’extrémité opposée par leur bout aminci. Les petites spicules recourbées exis- tent également dans ce petit bourgeon. Outre ce renflement assez developpé (fig. 2а) оп en re- marque encore un ou deux beaucoup moins prononcés placés à quelque distance du premier (fig. 2 b,c). Il est facile de comprendre que la cavité du cône пе se prolonge pas dans le fil com- posé seulement de quelques spicules rénuies par une fine couche de matière organique. J’ai pu du reste me convaincre de ce fait en pratiquant des coupures longitudinales à travers un des cônes dont le sommet qui s’élargissait en ballon était encore uni au cône même par une attache assez épaisse; déjà après cette opération on pouvait constater que la cavité du cône se termine en s’arrondissant sans pénétrer dans le col unissant le bourgeon au cône, ni dans le bourgeon sphérique même qui sont l’un et l’autre compactes et massifs; les faisceaux de spicules longues et droites qui s'étendent dans les parois du cône se réunissent ici en un faisceau central commun de spicules dont les extrémités ressortent du tissu librement, Figure 1 nous présente un autre cône dans un état beaucoup plus avancé. On y constate 4 renflements très distincts, ceux près du bout plus grands et plus ‘detachés de la tige qui les supporte; cette tige devient de plus en plus longue et plus mince à mesure que l’on s'approche du bout et n’est souvent composée que de 3 — 5 spicules presque entière- ment privées de matière organique. Enfin figure 3 nous montre trois bourgeons d’une forme régulièrement ronde et en même temps presque entièrement detachés de leurs tiges; on doit remarquer que la connec- ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 11 tion des deux derniers embryons n’a lieu que par une ou deux spicules et que, sans doute par quelque choc ils se détachent entièrement et deviennent libres en donnant naissance à de nouveaux individus. Ainsi, comme on le voit, l’embryon consiste en une boule de matière organique (syncytium) sans cavité aucune et muni des deux espèces de spicules, les unes cour- tes et un peu recourbées ne ressortant que peu hors de la surface du bourgeon, les autres toutes droites et plus grandes, insérées par leur bout muni d’un renflement et libre dans la plus grande partie de leur étendue. C’est ici que la grande loi de l’hérédité est ramenée à une de ses plus simples et de ses plus évidentes manifestations: en effet, les spicules, l'élément le plus constant et le plus essentiel de l’éponge ainsi que le protoplasme se transmettent immédiatement d’un individu à un autre — de l'individu adulte à l’embryon par un procès purement mécanique. L’em- bryon, sous l’empire d’une cause quelconque, mais dans tous les cas dépendante des actes de nutrition, provoquant l’accroissement, se détache du cône portant en lui tous les traits principaux caractéristiques d’un individu adulte. Je n’ai jamais observé plus de quatre embryons à la fois au bout de chaque cône, mais il est plus que probable qu’il peut s’en former beaucoup plus pendant la vie de l’éponge et comme un individu bien développé peut avoir plusieurs dizaines de cônes, on peut établir à plus de 100 le nombre des embryons ainsi formés. Il suffit d'étudier la morphologie com- parée des cônes pour se convaincre pleinement que les cônes élaborent bien réellement l'embryon par voie de bourgeonnement et que ces embryons se développent ultérieurment dans l’organisme tout entier. Toutefois pour bien m’assurer que ces globules fussent réelle- ment des embryons j’entrepris une culture de l’éponge afin de voir si ces bourgeons se déve- lopperaient en individus ou non. Dans ce but je placai dans un petit vase en verre un exemplaire de cette éponge après l’avoir bien lavée afin d’en détacher les globules qui pou- vaient adhérer à la surface du corps sans qu’il y ait connexion réelle. Je placai ce vase à son tour dans un plus grand vase en bois dans lequel je renouvelais l’eau plusieurs fois par jour. Au bout de deux jours je pus remarquer au fond du vase en verre; près d’une dizaine de petits globules jaunätres qui sous le microscope se montraient comme étant des em- bryons, tels que nous les avons décrits plus haut, avec cette différence que leur diamêtre s’était accru pendant ces 2 jours du double, се qui en partie au moins pourrait être produit par le changement de forme de l’embryon, sphérique d’abord et qui s’était ensuite plus ou moins applati et avait pris la forme discoidale. Tous les embryons ainsi obtenus étaient couverts d’une forte couche de matière organique étrangère, en géneral à demi décomposée, retenue à la surface des bourgeons par les longues spicules dont toute la surface était hérissée. Cette circonstance me donne la raison d’être des longues spicules si richement représentées dans les embryons, servant à retenir les objets organiques qui en se décomposant procurent la substance nutritive absorbée immédiatement par la surface protoplasmatique. En effet, l'embryon n'ayant point de cavité et encore moins d’orifice buccale ne peut se nourrir qu’en absorbant des particules solides ou plutôt de la matière organique en état de fusion D* 12 C. MEREJKOWSKY, a dans l’eau de mer, à moins que nous n’admettions qu’il possède des pseudopodes à l’instar des Amibes, ce dont je ne pus cependant jamais m’assurer; d’ailleur je n’ai jamais pu observer dans les couche superficielles du syncytium de l'embryon aucune particule solide qui puisse lui servir de nourriture ce qui nous conduirait à regarder comme plus vrais- semblable la supposition que c’est de la matière organique en fusion que l’éponge se nourrit: Ilen est ici comme dans la singulière éponge Oladorhiza abyssicola décrite il n’y a pas long- temps par М. Багз '). Cette éponge qui ne vit qu’à de grandes profondeurs et qui a plu- tôt l’air d’être un hydroide ou un bryozoaire qu’une éponge se distingue surtout par sa solidité absolue et l’absence totale de quelque cavité que се soit, canaux ou pores. Et pour- tant cet être est une véritable éponge comme on peut s’en assurer d’après la déscription de M. Sars. On se demande comment l’organisme entièrement dépourvu de cavité gastrale et d'ouverture buccale peut cependant continuer à vivre, se nourrir et croître. Comme l’accroissement ne peut pas avoir lieu sans la nutrition et que celle-ci ne peut se produire autrement que par la surface il faut en conclure que c’est par les couches superficielles du syncytium que se produit l’absorbtion d’aliments solides à l’instar de ce qui à lieu chez des amibes où, ce qui est encore plus probable, les aliments s’absorbent en état de dissolution dans l’eau de mer, comme c’est la règle dans le règne végétal. Il en est de même dans une nouvelle espèce d’éponge appartenant au genre Zsperia que j’ai trouvé à la mer Blanche en très grand nombre et qui, comme je le décrirai plus amplement dans le chapitre suivant, répandent de tout coté de leur corps en forme de petit coussin ou de bouton des fils ou plutôt des racines larges de plusieurs millimetres, parcou- rant la surface des algues d’un individu à l’autre, se ramifiant, s’anastomosant et formant ainsi tout un réseau, qui recouvre différents objets, surtout des algues rouges (Delesseria sinuosa, Phyllophora interrupta). Ces racines dans leur partie la plus large comme dans les plus fines n’ont aucune trace de canal ni de cavité quelconque, elles ne sont composées dans toute leur étendue qui souvent atteint plusieurs centimètres que du syncytium (meso- derme de Franz Eilhard Schultze, ectoderme de E. Haeckel) rempli de cellules et de spicules propres à l’éponge. Les racines ainsi dépourvues entièrement de tout organe de nutrition n’en poussent pas moins et produisent, nous parait-il même, à leur point de jonction de nouveaux individus en assez grand nombre. Pour pouvoir croître il faut bien qu’elles se nourrissent et comment pourraient elles le faire si elles n’avaient pas la faculté d’absorber au moyen de la surface les substances organiques en fusion. Il est très facile du reste de se convaincre que les rameaux ou, pour mieux dire, les racines n’absor- bent point de corps solides car on n’en trouve jamais ni dans leur tissu, ni à leur surface qui reste toujours unie et sans qu'aucun corps étranger у soit attaché. Tous ces faits serviraient donc à confirmer la manière de voir de M. Elias Metch- 1) G. Sars. On some remarkable forms of animal life from the great deeps off the Norwegian coast 1872, p. 62 etc. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 13 nikoff et de M. Barrois, d’après lesquels l’ectoderme serait doué de la faculté d’absorber la nourriture, tandis que l’entoderme d’après M. Metchnikoff ne serait pour l'éponge qu’un élément de peu d'importance et transitoire, apparaissant et disparaissant dans l'éponge suivant les saisons '). Je crois pouvoir ajouter de mon côté que c’est avec l’absorbtion des matière organiques en fusion que nous avons à faire dans le cas présent et non de particu- les nutritives solides. Quoique il en soit, c’est un fait acquis que la Rinalda arctica possède une structure très compliquée qui se manifeste non seulement dans la grande complication de la croûte, dans la présence d’une couche corneuse très bien developpée et differenciée, mais encore par la présence d’organes spéciaux destinés à la reproduction inséxuelle par voie de bour- geonnement. Ces organes, comme nous l’avons vu, après avoir servi pendant un temps plus ou moins long à produire par bourgeonnement une certaine quantité d’embryons, se transforment peu à peu en tubes cylindriques portant un osculum à leur extrémité et ser- vant à évacuer l’eau contenue dans le corps. C’est sur cette même espèce que je me suis occupé de l’irritabilité des éponges, et c’est surtout sur l’osculum que je pus l’observer avec beaucoup de précision. Ce dernier, comme nous l’avons vu, est placé au bout d’un tube cylindrique; lorsqu'on irrite avec une aiguille les bords de l’osculum on s’aperçoit après quelque temps que l’ouverture, aupara- vant très ouverte, diminue peu-à-peu et cette diminution, si l’irritation a été assez forte, peut se continuer à un tel degrè que l’orifice ne présentera qu’une toute petite ouverture de la grandeur d’un point. Je vais donner quelques chiffres relatifs à ces phénomènes Apres avoir fait vivement 2 ou 3 tours avec l’aiguille en l’appuyant un peu au bord intérieur de l’ouverture, il s’est écoulé 10 secondes avant que je puisse apercevoir une mo- dification quelque peu évidente; après quoi la contraction eut lieu progressivement et avec plus de vitesse pendant les 20 secondes suivantes, de sorte qu'après une demi minute, qui s'était écoulée à partir du moment de l’irritation, on était au maximum de la contraction l’osculum demeura dans cet état de contraction pendant près de 2 minutes, après quoi la dilatation eut lieu pendant une période de 2'/, minutes de sorte qu’il a fallu 5 minutes en tout pour que l’oscule reprenne après avoir été irrité son état normal. On voit de ces expériences combien de temps il faut à l’éponge (ou plus proprement au protoplasme) pour répondre à une irritation quelconque; et ceci s’explique, comme par l’absence de nerfs — voies spéciales destinées à la transmission de l’irritabilité, de même par la masse comparativement volumineuse du corps sarcodique de l’éponge (les infusoires par exemple réagissent beaucoup plus vite, quoique également dépourvus de nerfs); on voit encore que le temps que l’éponge a employé pour revenir d’un état de contraction à son état normal dépasse de beaucoup le temps qu’elle met à répondre à l’irritation par la contraction; et ça se 1) Е. Metchnikow. ИзслЪдованйя о губкахъ. Mssbcria HoBopoceiückaro общества естествоиспытателей vol. ТУ 1877 р. 5 et 6 (en гиззе). 14 С. MEREIJIKOWSKY, comprend: ce qui est surtout nécessaire à l’éponge c’est que son osculum puisse se fermer aussi vite que possible (dans le but de défense), tandis qu’elle aura toujours assez de temps pour l'ouvrir, voilà pourquoi il a pu se produire une certaine accomodation de l’osculum destinée à la fermeture. Je dois faire remarquer encore que c’est uniquement par l’irrita- tion de l’osculum (surtout de son bord) qu’on peut observer un mouvement quelconque. On a beau piquer et irriter le corps partout ailleurs on ne parviendra jamais à obtenir, du moins à observer, aucune contraction ni de l’oscule, ni du corps en général ce dont je me suis assuré sur une autre éponge appartenant au genre Suberites et formant une nouvelle espèce (Sube- rites Glasenapii) '). En irritant au moyen d’une aiguille le bord intérieur de l’osculum de cette éponge on voit son ouverture se diminuer de plus en plus et enfin disparaitre com- plètement. Si on laisse dans le vase dans lequel on observe l’éponge autant d’eau qu’il en faut pour recouvrir tout le corps moins le bout de l’oscule, on remarque bientôt que ce der- nier pour éviter le contact immédiat de l’atmosphère, commence à ce courber et à s’incliner jusqu’à ce que l’oscule soit tout entièrement couvert par l’eau. Si après ça on ajoute une quantité suffisante d’eau dans le vase l’oscule de sa position inclinée revient de nouveau à son état normal, se relève et prend une position verticale. En examinant notre éponge au point de vue systématique nous avons, tout d’abord à remarquer la distinction qui éxiste entre les spicules des deux espèces du genre Rinalda, appartenant, comme Ра très bien demontré О. Schmidt, à la famille des Suberitidinae. Dans sa description de Rinalda uberrima О. Schmidt ne s’étend pas beaucoup sur la forme et la grandeur des spicules, il dit seulement qu’elles sont de deux espèces, les unes plus grandes, les autres plus petites (0,162 m.) et qu’elles ont la forme d’épingle; toutefois dans la figure 6 de la planche III?) il dessine une spicule qui probablement appartient à la première espèce; en comparant cette spicule 3) avec la figure 9, 10 (pl. III) de Rinalda arclica on voit qu’elle en diffère en ce que sa longueur est moindre comparati vement à sa largeur, ensuite par le fait que la partie la plus large est située dans le dernier tiers de la spicule tandis que dans la Rinalda arctica elle est située au milieu et enfin par la forme de la tête ou du renflement au bout qui dans Rinalda uberrima est régulièrement ronde sans bouton à l’extrémité. Enfin il faut surtout prendre en considération le habitus, la position des cônes plus régulière, leur uniformité plus grande, leur forme élégante et élancée, plus amincie à l’ex- trémité et la présence d’oscules seulement au bout des tubes cylindriques ce qui n’a jamais lieu dans les cônes, ceux-ci au contraire portant ordinairement des renflements épineux qui ne sont autre chose que des embryons ou des bourgeons. Tout cela justifie la formation d’une nouvelle espèce. 1) У. le rapport préliminaire sur les éponges 4. 1. Mer 2) 0. Schmidt. Grundzüge einer F. des Atl. Geb.1870. Blanche dans les Труды С.-Петербургскаго Общ, Есте- 3) Représentée sur ma Pl. Ш, fig. 11 d’après 0. ствоиспыт, vol. IX, р, 259. Schmidt. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 15 J’ai rencontré l’éponge dans les endroits suivants 1) En 1876 non loint du promon- toire Keretz (65° 25’ de latitude et 39° 38’de longitude), & la profondeur de 6 brasses, sur un fond de gravier et 2) en 1877 dans différents endroits pres des îles Solowetzsky, de 5 — 8 brasses de profondeur; surtout en grandes quantités près de l’île des Lièvres (Bolschoy Zajatschy Ostrow) près de l’ermitage, à une profondeur de 12 brasses, sur un fond de limon avec peu de cailloux. Outre les données que nous présente О. Schmidt dans ses Grundzüge einer Fauna des Atlantischen Gebietes sur le genre Rinalda et que déjà nous avons cité, le même auteur dans un autre ouvrage !) mentionna en 1872 la présence de Rinalda uberrima dans la mer d'Allemagne. Enfin en 1877. Е. Marenzeller?) décrivit sous le nom de Rinalda uberrima une petite éponge provenant de l’extrème Nord (79° de latitude Nord). Cette éponge avait en tout 7 Millimètres de largeur et 5 d'épaisseur, et croissait sur ’des frag- ments de coquillages, sans pourtant les envelopper entièrement; il est évident que E. Ma- renzeller avait sous les yeux un très jeune exemplaire, car outre sa petite dimension la surface entière du corps n’avait que deux processus en forme de cône privés d'ouverture à leurs extrémités. Il est difficile de déterminer d’après ce jeune exemplair à quel espèce appartenait cette éponge, mais à en juger par la forme des longues spicules?) qui sont le plus large à leur milieu on peut penser que l’éponge en question appartient à la Rinalda arctica et non pas à la В. uberrima. C’est du même auteur que j’ai appris pour la pre- mière fois qu’on avait trouvé В. uberrima en Norwege (Bukenfjord). Voilà tout ce qui dans la litérature était connu jusqu’à ce jour sur cet intéressant genre dont j’ai donné plus haut une description détaillée. | IT. Description d'un nouveau genre de Calcispongiaires et d’une nouvelle Esperia. Planche I, fig. 13, 14. PI IL, fig. 1—8. Pl. III, fig. 23—29 etc. Dans ce chapitre je décrirai en détail l’organisation de deux remarquables éponges d’une desquelles j’ai déjà donné une description succinte cette année même‘). Je commen- cerai par cette dernière. 1) 0. Schmidt. Spongien aus der Deutschen Nord- Wiss., math.-naturw. Classe, II. Abth., XXXV. Bd. 1877, seeexpedition 1872, p. 116. BD г = 7 fig. 2. llerl L IL flo 24 . Г. * 0 О . ©’. О О 2) Е. Marenzeller. Die Coelenteraten, Echinoder- о cn и + as = led men und Würmer der K. K. Oesterreichisch-Ungarischen a ey na р а 5 to the Physemaria. Ann. and Magaz. of Nat. Hist. 1878 Nordpol-Expedition. Denkschriften der K. Akademie der January, vol. I, р. 70 , Vol. I, p. 70. 16 С. MEREJKOWSKY, Dans mon premier voyage à la mer Blanche en 1876 j’ai trouvé en deux endroits ') sur des tige de Sertularia un singulier organisme que j’ai retrouvé de nouveau en 1877 dans ma dernière visite à cette mer si féconde en animaux inconnus et souvent fort remar- quables. Cette fois je l’ai trouvée fixée à la branche d’un Bryozoaire tout près de l’île Solo- wetzky à 2 brasses de profondeur. D'abord, vu sa petite taille (l'éponge a à peu près 0,8” millimètres) je crus avoir affaire à un rhizopode quelconque, à quelque organisme comme la gentille Olathrulina elegans de Cienkowsky par exemple, d'autant plus que la forme de cette éponge (pl. IL, fig. 1) consistant en une tête sphérique placée sur un long et fin pédoncule nous rappelle infini- ment cet être d’eau douce. Mais une connaissance plus intime m’a convaincu que и еп question n’était autre qu’une fort petite éponge. L’eponge entière (pl. П, fig. 1 et 2) est composée de deux parties très distinctes entre elle, savoir: d’un très long et très fin pédoncule et d’une boule ronde placée à l’une des extrémité du pédoncule, tandis que l’autre sert à la fixer à des Hydroïdes ou bien à des Bryozoa. Le pédoncule lui même est composé de deux parties, dont l’une est un très long et fin cylindre quelquefois un peu élargi à son extrémité supérieure, là où la boule est fixée. La largeur approximative?) de ce cylindre est de 0,02 mm; à son extrémité inférieure ce cylindre se réunit avec la seconde partie du pédoncule qui n’est autre chose que son élargissement en forme de cône dont la base sert à fixer l’éponge à des objets étrangers. Ce cône basal ainsi que le cylindre qui en est simplement le prolongement, sont composés d’une couche très mince de matière organique granuleuse, composée probablement de syn- cytium et d’une grande quantité de fort petites spicules, assez grosses, placées horizontale- ment dans cette couche organique; tout cela forme ensemble une membrane fine quoique assez résistante et élastique qui sert de parois à la cavité intérieure de l’éponge. Cette cavité passe à travers tout le corps sans interruption depuis le cône basal, passant tout le long du cylindre pour aller se confondre avec la cavité du globe, de sorte que tout l’orga- nisme nous présente la réunion d’un cône creux, d’un cylindre creux et d’un globe creux. Cette grande cavité correspond sans aucun doute à la cavité gastrale des autres éponges qui ne différeraient ainsi de Wagnerella que par leurs parois beaucoup plus épaisses. La lon- gueur moyenne du pédoncule est de 0,4 millimètre, il est dans la plupart des cas entière- ment droit ou bien légèrement recourbé mais par un effort artificiel on peut le courber à angle droit sans le casser; du moment où cette pression cesse d’avoir lieu il revient de nouveau à sa position primitive plus au moins rectiligne. La tête ou globe a près de 0,1 millimètre de diamètre ce qui ne fait que la '/, partie de la longueur totale de l’animal. 1) Une fois entre les iles Solowetzky et la ville Кеш | d’Onéga non loint de Belogousicha, à la profondeur de 16 à 35° 25’ de longuitude,.à la profondeur de 12 brasses, | brasses, sur un sol pierreux. sur un fond pierreux. Une seconde fois dans la Baie 2) Plus bas je donnerai des mesures plus exactes. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 17 Cependant la longueur de l’éponge peut varier sensiblement et si j’ai quelquefois trouvé des exemplaires ne dépassant pas 0,5 millimètre j’en ai trouvé un en 1877 dont le pédoncule avait plus d’un milimètre (1,1 mm.), en même temps le diamètre de la tête était de 0,18 mm., de sorte que l’animal entier avait environ 1,3 mm. La forme de la tête est également soumise à d’assez grandes variations; elle est quel- quefois parfaitement ronde, d’autres fois légèrement anguleuse, dans les plus jeunes exem- plaires la transition de la tête au pédoncule ne s’accomplit pas brusquement, mais plus ou moins graduellement, autrement dit le pédoncule s’élargit rapidement à son extrémité supé- rieure et se transforme en un renflement globuleux. Mais c’est surtout la dilatation cônique du pédoncule par laquelle l’éponge est fixée aux corps étrangers qui est sujette à beaucoup de variations. Dans les jeunes exemplaires le cône ne se sépare pas brusquement du pédon- cule, en outre le cône lui même est court et large. Dans les individus plus agés le cône se sépare du pédoncule aussi brusquement que la tête et sa forme est plus cylindrique et plus haute que large. Comme je l’ai déjà dit la tête n’est autre chose que la continuation immédiate de la cavité générale qui passe à travers le pédoncule revêtue comme lui d’une fine membrane. Au fond cette tête peut être considérée comme un élargissement du pédoncule à son extrémité. La justesse d’une semblable supposition est prouvée par les quelques données relatives au développement de cette éponge que j’ai pu recueillir. La jeune Wagnerella (Pl. II, fig. 26) est composée d’un tube long et cylindrique élargi en cône à son extrémité inférieure et lé- gèrement renflé en forme de poire à l'extrémité supérieure déjà munie des mêmes spicules qui ornent la tête globulaire des exemplaires adultes et placés comme dans ceux-ci en sens radiaire. Toute une série de formes transitoires m’a prouvé que c’est de ce tube cylindrique que se forme l’éponge adulte par un renflement de plus en plus prononcé de l’extrémité supérieure. D’après toute probalité il faut croire que c’est le cône qui est la partie la plus ancienne de tout l'organisme; c’est cette partie qui à son sommet produit un pédoncule cylindrique s’allongeant de plus en plus et s’élargissant ensuite en une tête globulaire. Le caractère le plus saillant de la tête est la présence de spicules longues et exessive- ment fines qui ressortent tout-autour de la surface de la boule en rayonnant et lui donnent un aspect hérissé à l'instar de l’oursin de mer. C’est à cause de ces spicules qu’il est impos- sible d’entrevoir distinctement la surface du globe et de juger s’il y a ou non des pores établissant une communication entre la cavité générale et l’eau extérieure; les parois de la tête sont aussi munis de petites spicules courtes et comparativement grosses, .пе differant de celles qui sont implantées dans le pied que par leur longueur en général un peu plus grandes. Tei aussi, comme dans le pied, ces spicules sont implantées dans la fine couche orga- nique, de manière à ce que les bouts ne ressortent point, mais seulement leur position n’est pas régulière, dans la tête les spicules étant disposées dans toutes les directions possibles quoique toujours dans une position horizontale à la surface. Quant aux spicules de cette éponge il y en a, comme nous l’avons vu, de deux espèces Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, УПше Serie. 3 18 С. MEREIKOWSKY, les unes sont plus longues et plus fines que les autres, elles appartiennent exclusivement à la tête et ne tiennent à la matière organique que par leur bout (pl. II, fig. 3); leur longueur est d'environ 0,05 millimètres tandis que leur largeur est tout-à-fait insignifiante, quelque- fois même immesurable. La longueur ainsi que la largeur de ces spicules peut varier consi- dérablement, les plus longues excédant de plusieurs fois les plus courtes. Aux deux bouts elles s’amineissent également graduellement; pour la plupart elles ne sont pas tout-à-fait droites, mais courbées de différentes manières, généralement légèrement et en courbe régu- lière (pl. IL, fig. За. b. d.), mais il arrive, quoique rarement, de rencontrer des exemplaires courbés plusieurs fois irrégulièrement et en zigzag (pl. П fig. 3 c.). Quant aux spicules de la seconde catégorie elles sont beaucoup plus courtes et plus larges (pl. IL. fig. 4.); elles sont toujours complètement recouvertes par la substance organique de la tête ainsi que du pied et dans ces deux partie la grandeur seule les distingue: dans la tête elles sont ordi- nairement un peu plus longues quoique il arrive de rencontrer des spécimens de la même longueur dans le pied, surtout dans sa partie inférieure (le cône). Leur forme dans le plus grand nombre des cas est régulièrement fusiforme, quelquefois droite sans courbure, un peu enflée au milieu et s’amincissant assez brusquement en pointes aigues aux deux bouts (pl. IL. fig. 4a et Ac). Ces spicules se rencontrent presque toujours assez fortement re- courbées mais leur recourbure est toujours regulière (pl. IL. fig. 4b). En brisant le pé- doncule on les voit parfaitement avec leurs bouts ressortant au delà de la matière orga- nique. Leur disposition dans la tige n’est pas tout-à-fait regulière dans ce sens qu’à certains endroits elles sont en grand nombre, très rapprochées les unes des autres, dans d’autres au contraire elles sont très espacées, surtout dans la partie inférieure du pédoncule et quelque- fois il se rencontre même des espaces, pas grands il est vrai, presque entièrement dépour- vus de spicules. Dans le cône les spicules sont représentées moins richement que dans la partie supérieure du pédoncule, où la matière organique ne s’aperçoit que sous forme d’un réseau dans les interstices duquel sont disposées les spicules. Quelquefois il рага у avoir au centre du pédoncule, dispersées ça et là, ou réunies еп petits groupes, des spicules dis- posées non pas horizontalement mais dans le sens de la longueur du pédoncule. Il peut très bien se faire que ces traits ou lignes confuses qui se remarquent quelquefois ne soient pas toujours de simples replis de la surface comme je crois les expliquer dans la plupart des cas et que dans l’intérieur du pédoncule il se rencontre parfois des spicules; mais ceci ne peut servir d’argument contre la possibilité de l’existence d’une cavité qui, de même que dans les cônes, se remarque très distinctement dans les exemplaires brisés. Les spicules sont composées de même que dans tous les Calcispongiaires de sels cal- caires qui se dissolvent dans l’acide chlorhydrique. La glycérine peut aussi servir comme bon réactif pour reconnaitre la nature des spicules sans avoir besoin de détruire le sujet. En mettant l’animal ou un fragment seulement dans la glycérine on doit constater si les contours des spicules deviennent plus nets que vus dans l’eau ou l’esprit de vin; s’il en est ainsi ou bien même si la netteté ne change pas on peut être sûr d’avoir affaire à un corps ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 19 х calcaire; l’orsqu’au contraire les contours disparaissent peu à peu et que les spicules peuvent à peine être aperçues on doit en conclure qu’elles sont siliceuses. Voici main- tenant des mesures relatives à l’éponge ‘): Longueur totale de l’éponge ............... 0,5 mm. — 1,3 mm. Diamètre de la tête d’un individu adulte. ..... 0,1012 mm. — 0,18 mm. » » » d’un jeune individu...... . 0,0588 mm. Largeur moyenne du pedoneule ............ 0,018 — 0,02” Longueur des grandes spicules de la tête ..... 0,01175 — 0,05875 Leur largeur (quelquefois immesurable)....... 0,00047 — 0,00117 Longueur des petites spieules .............. 0,00964” — 0,01605"'?). Nous avons maintenant à examiner, si cet organisme, vu son extreme petitesse, peut être consideré comme une forme entièrement developpée ou bien s’il n’est rien autre qu’un stade de développement d’une autre éponge, — qu’un embryon. Mes recherches m’ont sugger& les conclusions suivantes: la taille de l’éponge ne peut en aucune manière servir à la faire considérer comme un embryon, car les Calcispongiaires en général sont très pe- tites et souvent ne dépassent point la grandeur de Wagnerella; c’est ainsi que Азсейа pri- mordialis Haeck. n’a souvent que la grandeur d’un ’/, millimètre”). Si nous prenons еп considération la simplicité de l’organisation des éponges en général nous verrons tout de suite que la forme assez compliquée et différenciée de Wagnerella ne se rapporte aucune- ment à l’idée d’un embryon. Nous voyons en effet que le corps de l’éponge se divise en trois parties distinctes et qu’elle a deux espèces de spicules, se distinguant aussi bien par leur forme que par leur disposition. Une pareille complication de structure et d’organisa- tion ne saurait en aucune manière être compatible avec l’idée d’un embryon d’éponge, que nous nous attendons à voir plus simple encore qu’une éponge adulte. Ensuite, lorsqu’on fait attention à la figure 26 de la pl. II qui représente la forme d’un jeune individu de Wag- nerella on voit que cette tete qui plus tard se développe sous forme de boule n’est dans l’origine qu’un simple cylindre qui se renfle peu à peu; une fois que le renflement, en s’ar- rondissant toujours, acquiert la forme de boule, il est évident que le procédé morphologique a atteint son but, et que cette forme qui nous présente la forme de l’organisme adulte ne changera plus, car il serait absurde de supposer que la tête après s’être peu à peu trans- formée en boule redevienne ensuite un cylindre ou quelque autre forme. Enfin il faut prendre en considération encore le fait que j’ai trouvé environ 6 spéci- mens de l’éponge en question dans trois différents lieux, entre autre 2 jeunes individus plus au moins dépourvus de tête ronde: il serait donc inadmissible que le hazard ne m’eut 1) en millimètres. 3) E. Hacckel. Monographie der Kalkschwämme. 2) Le dernier nombre se rapporte à la tête. Bd. IT p. 19. 3% 20 С. MEREJKOWSKY, fourni que des embryons sans jamais me faire voir un seul animal adulte auquel ces em- bryons appartiennent. Tout ceci me confirme dans mon opinion que la Wagnerella que j’ai décrite est une éponge adulte et non une embryon. On ne peut nier qu’il existe une extrème ressemblance entre la Wagnerella etles orga- nismes décrits récemment par М. Haeckel sous le nom de Physemaria') et il est certain que l’&minent zoologue allemand aurait rapporté mon éponge à son genre Haliphysema tel- lement une des espèces de ce genre, Haliphysema echinoides (qui n’est rien autre chose que la Steletta echinoides О. $.?), Tisiphonia agariciformis W. Thms.) ressemble à l’éponge de la mer Blanche Wagnerella borealis. Rien que cette ressemblance prouve déjà que cet orga- nisme est bien réellement une éponge et non pas une Physemaria, d’autant plus qu'ici il ne peut être mis en doute que les spicules appartiennent à l’éponge même qui les a produites. De plus, les considérations suivantes peuvent venir corroborer mon opinion sur la nature de cet organisme que je considère comme une véritable éponge. Comme on l’a vu je n’ai rien mentionné sur les pores et la cause en est qu’il m’a été impossible d’en trouver. Malgré tous mes efforts je n’ai pu découvrir ni dans l'individu que j'étais à même d'étudier à l’état vivant, ni dans ceux conservés dans l'esprit de vin aucune trace de pores, mais il пе faut pas perdre de vue que même s’il en existait, ce qui est plus que probable, il serait tout-à-fait impossible de les apercevoir à travers la forêt d'innombrables spicules qui recouvrent toute la surface de la tête et cachent aux regards de l’observateur sa surface; il faut prendre encore en considération que les pores ne sont point constants, que la moindre irritation, surtout l’effet de l’esprit de vin, suffit pour les fermer ce qui expliquerait parfaitement leur absence. Ce sont ces mêmes spicules, ainsi que le peu de transparence de la tête en général, qui m’ont mis dans l’impossibilit& de con- stater l’existence d’un orifice buccal à l'extrémité du corps, lequel, je le suppose, doit exi- ster à l’instar de ce que nous voyons dans les Physemaria. Mais si même nous admettons que l’existence des pores dans Wagnerella borealis est un fait non prouvé et même invraissemblable, leur absence toutefois ne peut en aucunem anière nous faire douter de la nature spongiaire de Wagnerella. En effet nous connaissons plu- sieurs éponges dont la forme et les spicules ont été décrites, mais dont les pores par diffé- rents motifs n’ont pas été découverts (voir la monographie de Bowerbank par ex.) toute- fois nous n’hésitons pas à admettre que ce soient de vraies éponges. De plus, nous con- naissons une merveilleuse éponge qui a été décrite par G. Sars dans son intéressant livre: On some remarkable forms of animal life from the great deeps off the Norwegian coast 1872. C’est de Oladorhiza abyssicola M. Sars que je parle. Cette éponge qui ne vit qu’à de grandes profondeurs et qui ressemble plutôt à un hydroïde ou Bryozoaire qu’à une éponge, a de caractéristique qu’elle est entièrement massive, absolument sans trace 1) Е. Haeckel. Biologische Studien. II. Heft, 1877. 2) О. Schmidt. Archiv für microsc. Anatomie 1877, р. 260. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. D de canaux ou de cavités quelconque et par suite sans orifice buccal et sans pores. Et mal- gré cela chacun qui lira la description de М. Sars, sera convaincu qu’il a affaire à une vraie éponge. Moi aussi à la mer Blanche j'ai rencontré une Esperia avec des longs filaments en forme de racine qui s’anastomosant et formant un réseau revêtent les algues et d’autres corps. Dans toute leur longueur elles sont pourtant dépourvues non seulement de pores mais en général de canaux ou de cavité et ne sont composées que du «syncytium» avec les spicules. C’est en m’appuyant sur ces faits que je ne puis être de l’avis de M. E. Haeckel que pour être une éponge l'organisme doit avoir non seulement des spicules mais encore des pores. C’est pour cette raison que je range sans hésiter ma Wagnerella borealis parmi les vraies éponges, sans avoir pourtant pu prouver en elle l’existence de pores. Quant aux spicules de la Wagnerella nous l’avons vu, et il est inutile je l’espere d’appuyer sur ce fait, que ces spicules ne peuvent en aucune manière être considerées comme étrangères à l’organisme, comme empruntées à une autre éponge quelconque (d’ail- leurs la mer Blanche n’a pas d’éponges pourvues de spicules qui ressemblassent à celles de Wagnerella) qu’au contraire on est amené à admettre que ces spicules sont produites par l’éponge même. Il est donc évident que Wagnereila appartient aux éponges calcaires, notamment à la famille Азсопез. Quant au genre je trouve que le système de М. Haeckei fondé exclu- sivement sur les spicules est quelquefois trop artificiel et le sera surtout avec le temps. Ce système est fondé principalement sur le fait que la forme de l’éponge est un caractère trop variable et inconstant pour pouvoir servir de base à un système. Quoique en général ce soit vrai, nous connaissons toutefois parmi les éponges assez d’exceptions où la forme acquiert une si grande constance qu’elle peut être employée non seulement pour caractériser une espèce, mais encore a souvent conduit à former des genres à part, comme par exemple la Cladorhiza, Hyalonema, Cometella, Bursalina etc. Il en est de même avec notre Wagnerella dont l’extreme petitesse, la tête ronde en forme de globule, soutenue par un long pé- doncule renflé en cône à sa base, tout ceci est à un haut degrè constant et par suite suffi- sant pour s’y appuyer en établissant un genre à part; le peu d’espèces du genre Ascyssa auquel l’animal devrait autrement appartenir sont tellement peu pareilles à Wagnerella que partout ailleurs on n’aurait pas hésité à former de cet organisme un genre à part. M. Haeckel, qui a fondé ses genres sur différentes combinaisons de 3 espèces de spicules a, par cela même, restreint pour toujours le nombre des genres, car toutes les combinaisons possibles ont été employées par lui; mais, comme on le peut prévoir, il arri- vera peut-être à trouver des Calcispongiaires tellement différentes des formes connues qu’il sera tout-à-fait artificiel de les ranger dans un des genres de M. Haeckel et que par suite il faudra tôt ou tard rompre les bornes tracées par M. Haeckel et fonder des genres non seulement sur les combinaisons des spicules, mais encore sur leurs forme, sur la forme du corps et sur d’autres caractères. C’est ce qui justement m’est arrivé. 22 С. MEREJKOWSKY, Je propose de nommer ce genre, au habitus des Physemaria et muni seulement de simples spicules, Wagnerella en l’honneur du professeur Nicolas Wagner de St.-Péters- bourg, avec lequel j’ai fait mon voyage à la Mer Blanche. La diagnose du genre ainsi que de l’espèce sera donc ainsi constituée: Wagnerella novum genus. Eponges munies de simples longues spicules calcaires. Le corps à forme très con- stante consiste en une tête ou partie supérieure plus ou moins globuleuse et en un long et mince pédoncule qui supporte la première partie, et dont l’extrémité opposée est munie d’un élargissement en forme de cône au moyen duquel il adhère aux objets étran- gers. Le Habitus rappelle celui des Physemaria (Haliphysema). Wagnerella borealis nova species. Tête régulièrement ronde en forme de boule placée sur un très long et mince pédon- cule, le tout ne dépasse jamais 1,5 millimètre de longueur (souvent 0,5”). Le cône du pédoncule aussi large que haut, le pédoncule d’une largeur uniforme dans toute sa longeur (quelquefois un peu plus large en haut). La longueur du pédoncule surpasse le diamètre- de la tête de 5 à 10 fois. Toutes ces parties: la tête, le pédoncule et le cône ont une ca- vité à l’intérieure et toutes ces cavités communiquent librement entre elles; les parrois du corps sont composées d’une fine membrance organique avec des spicules. Les spicules sont de deux genres, les une longues et excessivement fines, amincies aux deux bouts, ornent la tête, dans la surface de laquelle elles sont implantées en sens radiaire et seulement par leur extremité; les autres, plus courtes et plus grosses, fusifor- mes, ordinairement recourbées en arc régulier, sont placées dans la tête ainsi que dans le pédoneule entièrement implantées dans la couche organique sans en ressortir du tout et dis- posées dans le pédoncule toutes sans exception horizontalement. Pas de grains de sable ou de n'importe quel autre objet étranger adhérant à la surface de l’éponge. Longueur moyenne des longues spicules 0,035 mm., longueur des plus courtes 0,01”. Localité: Mer Blanche, environs des îles de Solowetzky près du monastère (2 brasses de profon- deur) et près de Kem (7 brasses de profondeur), dans la Bay d’Onöga. Je passerai maintenant à la description de l’organisation d’une autre éponge du genre Esperia appartenant au groupe des éponges siliceuses et formant une nouvelle espèce, que ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 23 je désignerai sous le nom d’Esperia stolonifera (Pl. I fig. 13—14, pl. Ш, fig. 4, 5, 12— 18, 23—29). Cette intéressante éponge atteint rarement une grande dimmension; elle ne dépasse pas ordinairement en diamètre 8, 10 ou 15 millimètres (pl. I, fig. 13). Mais quelquefois l’éponge atteint une dimmension de 1’/, Сбт. et plus et il m’est arrivé même de rencontrer une énorme colonie de forme irrégulière, mesurant près de 10 cent. de longueur (pl. I, fig. 14) fixée à un hydroïde (Aydrallmania falcata) qu’elle avait enveloppé en croissant; la fig. 14 de la pl. I représente seulement une partie de cette colonie. On ne peut mettre en doute que cette colonie soit composée d’un assez grand nombre d'individus qui se sont joints en croissant; on peut s’en convaincre en constatant qu’à presque chaque grand osculum cor- respond une portion de la colonie sous forme d’une élévation cônique; au sommet de la co- lonie les individus deviennent de plus en plus petits et en même temps leur lien s’amoindrit de plus en plus en faisant ressortir par là l'indépendance de chaque individu. La liaison s’est opérée sans doute par suite de ce que la surface de l’hydroïde sur lequel étaient fixés les embryons d’éponge devenant trops petite à mesure qu’ils acquéraient du développement ces embryons se trouvèrent de plus en plus pressés et finirent enfin par se confondre en une seule colonie. En ce cas il est clair qu’il ne pouvait pas y avoir de racines ou filaments latéraux. Mais je le repète, à de rares exceptions près cette éponge affecte la forme de tout petits coussinets plus ou moins réguliers, quelquefois parfaitement ronds, quelquefois al- longés, avec des ramifications en forme de racines qui de la périphérie du corps s'étendent dans tous les sens (pl. I, fig. 13). C’est le plus fréquemment sous cette forme que l’éponge se rencontre fixée à différents objets marins et le plus souvent à des algues rouges (Phyllophora interrupta, Delesseria si- nuosa et autres), quelquefois à une Ascidie très commune dans la mer Blanche — la jolie Cynthia echinata, plus rarement enfin on peut rencontrer notre éponge recouvrant les branches d’un Bryozoaire ou d’un Hydroïde. On peut presque toujours remarquer au milieu une assez grande ouverture ronde ou oscule au fond de laquelle apparaissent beaucoup de petits pores qui représentent les embouchures d’une quantité de petits canaux aboutissant à un plus grand canal central. L’orifice de l’osculum a environ 1 ou 1, mm de dia- mètre. Toute la surface du corps est parsemée de pores, petits, mais cependant fort bien visibles à l’oeil (pl. Ш, fig. 23) qui conduisent à l’intérieur de l’éponge, où, après avoir formé tout un système de ramification, ils vont s’ouvrir dans le canal principal. Ces pores sont disposés assez régulièrement et sont de proportions et de formes très variées, en com- mencant par de tout petits points d’une forme ronde régulière (pl. ПТ, fig. 23) et en finis- sant par des enfoncements très visibles de forme tout-à-fait irrégulière et à bords inégaux. Ces derniers pores se rencontrent particulièrement dans les exemplaires plus agés. Exterieurement l’éponge est hérissée de spicules, s’élevant verticalement à la surface et ressortant en faisceaux de 5 ou 6 entre les pores (pl. III, fig. 23) et particulièrement 24 C. MEREIKOWSKY, aux endroits ou les intervalles entre les pores se croisent; ici le faisceau de spicules est revêtu à sa base de syncytium, formant un petit tubercule ou une legere élévation cönique. La couleur jaune très clair de l’&ponge est très constante. Les rameaux dont je par- lerai plus loin ont également cette même couleur; ordinairement ces rameaux ne sont pas faciles à observer attendu que grâce à leur peu d’épaisseur et à leur transparence la cou- leur rouge des algues auquelles ils sont fixés passe au travers et les rend ainsi plus foncés que l’éponge elle même. Ce qu’il y a de plus caractéristique dans cette éponge ce sont ses rameaux, minces et longs filaments qui s’étendent sur toute la feuille à laquelle est fixée l’éponge (pl. I, fig. 13). A leur base, pres de l’éponge qui leur donne naissance, ces fils sont considérablement plus forts et plus larges qu'aux extrémités où ils déviennent fins et transparents; à mesure que ces rameaux ou racines s’éloignent de l’éponge ils deviennent de plus en plus fins et se sub- divisent en un nombre de rameaux toujours croissant. Ordinairement ces ramifications sont très irrégulières, les rameaux se confondent et s’anastomosent entre eux en formant un réseau complexe et irrégulier avec de petits élargissements aux endroits où deux fils se croisent, élargissements qui d’ailleurs manquent quelquefois. Il arrive aussi, quoique rarement, de rencontrer des ramifications plus régulières. Du corps même de l’éponge se dresse un ra- meau central droit, épais et large. De ce rameau s’échappent des deux côtés d’autres ra- meaux plus déliés qui, à leur tour se ramifient assez régulièrement en rappelant les ner- vures d’une feuille. Ces rameaux ou racines en sortant de l’éponge continuent à se ramifier sur la feuille de l’algue jusqu’à ce qu’ils ne viennent à rencontrer de petits individus d’épon- ges garnis de réseaux semblables, avec lesquels alors ces rameaux se confondent. C’est ainsi que se forment les colonies d’éponges (pl. I fig. 13), reliées entre elles organiquement, dont chaque individu conserve d’ailleurs au suprême degré son individualité. Peut-être ces racines servent elles à la reproduction, peut-être là où plusieurs rameaux se rencon- trent résulte-t-il un renflement, un tubercule qui en croissant devient un organisme mür. On comprendrait alors comment se forment ces étranges colonies d’éponges reliées entre elles par de simples racines, pourquoi il manque des extrémités libres à ces rameaux ou racines, extrémités qui sans doute existeraient en supposant que chaque individu se soit développé séparément en poussant dans toutes les directions ses racines quise seraient con- fondues ensuite avec celles des individus voisins. Je n’ai d’ailleurs pu faire d’observations spéciales pour éclaircir ce point. Fig. 29 de la pl. III montre une portion augmentée de ce réseau de racines que je viens de décrire. Il est surtout à remarquer que le syncytium formant les rameaux ne porte aucune trace de canal ni de pores. On n’y voit que des cellules à nuléus et des spicules de deux sortes, les unes en forme d’ancre, les autres légèrement recourbées, pointues à l’une des extrémités, arrondies à l’autre et encore, on ne les trouve que dans les rameaux les plus épais; les rameaux plus fins ne portent, outre les nucléus ou cellules, que des spicules en forme d’ancre, d’ailleurs trés clairsemées, les spicules longues y manquant totalement; quant 12 сх ÉTUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. aux fils les plus delies il n’y a en eux aucune trace de spicules. Tout le fil n’est formé que de syneytium muni de cellules qui y sont disposées en deux rangées au plus. П faut encore observer que la coupe optique des bords de ces fils présente une rangée d’élévations rondes ou plus souvent fusiformes qu’on peut considérer comme les noyaux de la couche entoder- male extérieure (pl. III, fig. 29). Quand les cellules du syneytium se détachent du tissu ambiant elles affectent des mouvements amoeboïdes en étendant des lobes de différentes formes, d’où il faut conclure que les cellules elles mêmes ont la faculté de se mouvoir à la manière des amoebes. J’ai rencontré une seule fois (îles Pessy, sur des algues rouges à une profondeur de 5 toises) 2 échantillons de cette éponge fixés l’un à côté de l’autre, garnis tous les deux d’oscules (pl. Ш fig. 24) longs et minces consistant en une couche fort peu épaisse de syn- cytium avec des spicules disposées dans les parois; il y a en outre des spicules qui ressortent à l’extérieur et qui donnent à l’osculum une apparence hérissée. La partie supé- rieure de l’osculum (pl. Ш fig. 25, 26, 27) est composée d’un petit tube cylindrique tota- lement dépourvu de spicules et portant un orifice à son extrémité; les parois de ce tube sont fort peu épaisses et très transparentes et sont composées de syncytium à cellules en forme d’étoiles contenant de gros nucléus ronds (pl. ПТ fig. 28). Ces cellules ne formant qu’une couche unique sont régulièrement disposées dans la masse fondamentale entièrement incolore, transparente et privée de tous grains. En irritant l’orifice de l’oscule à l’aide d’une aiguille j’observai quelque temps après qu’il se rétrécit et enfin se ferma tout à fait (pl. Ш fig. 26, 27). Le petit tube du sommet reçut un étranglement dans sa partie supérieure (fig. 27 a) qui le divisa en deux parties inégales. Comme il fut impossible de remarquer quelque trace d’élément musculaire avant la contraction à l’endroit où cette dernière eut lieu, et comme il n’y avait que des éléments représentés par la fig. 27 il est évident que la contraction n’a pu avoir lieu qu’au moyen de cette matière privée de grains et incolore dans laquelle sont logées les cellules. On trouve dans l’Æsperia stolonifera des spicules de deux espèces. Les unes longues, cylindriques ont l’un des bouts arrondi l’autre en pointe aigüe (pl. ПТ fig. 12—18). Celles- ci sont toujours plus ou moins recourbées en arc par le milieu ou bien dans le tiers supé- rieur (fig. 12, 13). Le degré de la courbure peut varier quoique assez peu. Les deux formes que montrent les figures 13 et 15 représentent les deux types différents: l’un plus court, l’autre plus long, la largeur ne variant guère. Ordinairement le bout supérieur est simplement arrondi, et ce n’est que rarement, comme exception, qu’on en rencontre qui aient des appendices quelconques; c’est ainsi que la fig. 18 nous présente une spicule garnie d’une pointe aigüe partant du côté et dirigée de haut en bas. La figure 18 nous en montre une autre avec la pointe dirigée en haut. Il arrive quelquefois (fig. 14) que le bout se sépare en forme de tête du reste de la spicule par un petit rétrécisse- ment. Le bout inférieur se termine toujours en pointe, ordinairement par degré, quelquefois assez rapidement (fig. 15, 17). Il est encore un cas que je considère comme Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, VIIme Série. 4 26 С. MEREJKOWSKY, anomalie où les deux bouts de la spicule sont également arrondis et ne se distinguent en rien (fig. 16). Ordinairement la largeur de la spicule n’est pas uniforme dans toute son étendue et alors c’est au premier tiers que revient la partie la plus large. Je citerai enfin comme ano- malie une forme de spicule représentée pl. III fig. 19 où la partie supérieure, non loin du bout de la spicule, porte un renflement ovoïde. Quant à la longueur et la largeur de cette espèce de spicules ont pourra en juger d’après la petite tabelle qui suit: Longueur des spicules. Largeur des spicules. 0,132 mm. 0,0075 mm. 0,195 » 0,0081 » 0,195 » 0,0066 » 0,195 » 0,006 » Les spicules de ce genre sont disposées par faisceaux et se retiennent entre elles par une certaine quantité de substance cornaire. Ces faisceaux s’entrelient d’une manière très regulière en formant des alvéoles quadrangulaires et saillissent à l’extérieur sous forme d’une huppe (pl. IT tig. 23). L'ensemble de ces huppes donne à la surface une apparence veloutée et mate. Outre ces spicules longues et cylindriques notre éponge en posséde encore une autre espèce présentant une apparence d’ancre, bien connues et décrites pour un grand nombre d'espèces de ce genre. Comme elles n’ont rien de caractéristique pour Æsperia stolonifera je ne m’étendrai pas d'avantage sur ce point en renvoyant le lecteur à la planche III fig. 4 et 5 dont la première représente une spicule en profil et la seconde la représente en face. J’observerai seulement qu’il m’est arrivé de trouver à ce genre de spicules qui se ren- contre dans l’éponge en assez grand nombre les dimensions les plus différentes à com- mencer par les plus petites, difficiles à étudier même fortement augmentées (près de 0,018 mm.) jusqu’à d’assez grandes qui présentaient une longueur de 0,036 mm. Il m’est arrivé d’en rencontrer qui étaient disposées en nids, réunies en cercle, ainsi que l’ont aussi observé Bowerbank, Oscar Schmidt et d’autres. Comme les racines de cette éponge sont parfaitement massives et privées de tout canal et de pores on pourrait se demander comment se fait la nutrition de ces organes. La substance alimentaire procurée et digérée par le corps en forme de coussinet donnant nais- sance aux racines ne saurait servir à leur nutrition, puisqu'il y а absence complete de canal par lequel les aliments aient pu pénétrer jusqu’à eux. Il serait pareillement difficile de supposer que la transmission des aliments se produise à l’aide du syneytium non pas par un canal, mais de cellule en cellule, vu la longueur considérable des fils en question. Cette supposition devient même impossible si on prend en considération que la Oladorhiza abyssicola ne possède aucune cavité; or les racines d’Esperia stolonifera et l'éponge citée plus haut ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 27 présentent évidemment un grand degré d’affinité, par conséquent ils doivent se nourrir de la même manière, Il ne reste donc qu’une seule supposition possible: admettre que la Cladorhiza abyssicola aussi bien que les racines d’Esperia stolonifera se nourrissent sans _ l’aide d’entoderme ni de canaux, immédiatement par la couche extérieure du syncytium. Mais comme ni Sars dans Cladorhiza, ni moi dans Esperia n’avons pu observer à la sur- face ou à l’intérieur du syncytium quelque corps étranger, qui évidemment eût pu y pé- nétrer, en supposant que l’éponge se nourrit de particules fermes, il ne reste qu’une seule supposition admissible concernant le mode de nutrition que celle-ci a lieu par l’absorbtion au moyen de la surface de l’éponge de différentes substances nutritives surtout organiques dissoutes dans l’eau de mer. IL De la structure et surtout du système glandulaire d’une nouvelle Halisarca. Ри дез бр, is 9210, Des éponges très intéressantes comprises dans la famille Halisarcinae se distinguent par l’absence complète de spicules et par une consistance molle et gélatineuse. Jusqu'à ces der- niers temps il n’y avait de connu qu’un seul genre, ne renfermant, comme l’a démontré Frantz Eilhard Schultze, que deux éspèces: H. lobularis et H. Dujardinii. J’ai pu dé- couvrir dans la mer Blanche encore une troizième espèce que j’ai nommée Halisarca F. Schultzii en l'honneur du célèbre explorateur allemand К. Е. Schultze. Je passerai donc à la description de la nouvelle espèce. C’est une des éponges se rencontrant le plus ordinairement dans la mer Blanche, sur- tout près des îles Solovetsk où on peut la trouver à des profondeurs peu considérables (de 1 à 5 brasses) en quantités innombrables. Il est littéralement impossible de retirer de l’eau près de l’île Pesja Louda (près du monastère) et entre celle-ci et les îles Zajatchji une seule algue sans qu’elle soit recouverte d’une masse de ces éponges. Le plus souvent cette éponge se trouve sur les Phyllophora interrupta, Delesseria sinuosa et Ptilota plumosa; mais on la trouve aussi fréquemment sur les ascidies, plus rarement sur des Balanes et une fois même il m'est arrivé de la rencontrer sur le dos d’un gros crabe. Elle ressembie lorsqu’on la voit sur ces êtres à de petits coussinets ayant en diamètre ordinairement '/, centimètre (Pl. I, fig. 1). Leur forme est ronde, allongée, ovoïde ou ovale, mais presque toujours elles ont des bords réguliers et arrondis et sans lobes. Leur surface est bombée, tout-à-fait unie, sans aucune saillie et fortement visqueuse. Sur les algues marines rouges j’ai toujours 4* 28 С. MEREJKOWSKY, trouvé les organismes ci-dessus dépeints, séparés les uns des autres, d’une forme régulière et leur grandeur, insignifiante alors, ne dépassant ordinairement pas 1 centimètre. Mais sur les ascidies il m’est arrivé de voir des individus beaucoup plus grands et groupés les uns auprès des autres, quelquefois en grandes colonies (Pl. I, fig. 1 et 5); en semblable cas leur forme est moins régulière et moins arrondie; de temps en temps il ap- paraît même à leur surface des saillies courtes, larges et rondes et des enfoncements. On peut dire en général que plus l'éponge est petite et que, par conséquent, plus elle est jeune, plus sa forme est élémentaire et se rapproche du globe parfait. Il m'est arrivé de trouver sur des ascidies un groupe colossal composé de quatre ou cinq individus ayant un diamètre d'environ 2'/, centimètres (Pl. I, fig. 5). : Quant à la couleur elle varie peu, restant ordinairement jaune clair avec un reflet tirant sur le brun; par suite d’une plus grande transparence de leur corps. les plus jeunes individus semblent beaucoup plus foncés que les adultes lorsqu'ils sont placés sur des algues d’un rouge foncé comme par exemple la Phyllophora interrupta. Mais il arrive quelquefois aussi que la couleur jaune est plus vive, ainsi j'ai trouvé une fois sur une ascidie un groupe entier jaune-orange vif (Pl. I, fig. 4); cette variété peut, être appelée varictas ochrea. Une autre fois j’ai observé, également sur une ascidie, un énorme groupe de ces mêmes éponges pressées le long du tube de l’ascidie jusqu’à l’orifice buccal (pl. I, fig. 5); elles étaient d’une couleur violette, très prononcée dans les parties tournées vers l’orifice du tube et qui en étaient le. plus rapprochées, tandis que les indivi- dus plus éloignés n’étaient que légèrement colorés; enfin d’autres individus qui ne sont pas figurés sur le dessin étaient entièrement privées de cette coloration violette et avaient comme toujours leur couleur jaune-clair. Cette coloration locale me fut expliquée lorsque j’examinai l’éponge violette au microscope. Je découvris qu’à l’intérieur de l’organisme, dans le tissu même, Пу avait une énorme quantité de petites diatomées (pl. П, fig. 15 a et b), contenant une matière brune à laquelle j’attribuai la couleur foncée de la partie des éponges‘); j’ai d’abord cru que ces diatomées servaient de nourriture aux éponges, mais j'ai bien vite compris que c'était justement le contraire qui avait lieu et que c’est bien plu- tôt l'éponge qui sert d’aliment à la diatomée qui vivrait ainsi en parasite. En effet, la ma- tière brune de la diatomée, nommée diatomine, est la meilleure preuve que la vie habite ces petits êtres cuirassés; si l'éponge s’en nourrissait, sa coloration par la diatomine ne pourrait avoir lieu puisque cette substance serait décomposée aussitôt après son absorption. Si on admet que l’éponge n’ait pas eu le temps de digérer sa nourriture et que les diato- mées vivantes doivent bientôt cesser de l’être, il faudrait s’attendre à trouver à côté des vivantes une foule d’autres diatomées mortes et déjà privées de leur contenu, et c’est ce que je n’ai jamais observé: je n’ai jamais rencontré que des diatomées en vie. La Halisarca 1) Cette diatomacée, selon tonte probabilité, doit appartenir au genre Navicula; quant à l'espèce je n’ai pas pu la définir. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 29 Е. Schultzü est caractérisée entre autres choses par un osculum en forme de tuyau. Cette particularité distingue l’éponge Halisarca ЕР. Schultzii de l'éponge Halisarca Dujardinii !); cette dernière, d’après les observations remarquablement exactes et minutieuses de F. Schultze, étant privée d’osculum; pourtant en beaucoup de points, comme, par exemple l’aspect qui leur est propre à toute deux, leur consistance molle et gélatineuse, leur cou- leur, elles se ressemblent excessivement; d’un autre côté la Halisarca de la mer Blanche se rapproche de Halisarca lobularis *) qui a aussi un osculum en forme de tube; il est vrai que sous tous les autres rapports ces deux éponges diffèrent essentiellement. Chaque exemplaire a un osculum; les plus grands, ceux vivant sur des ascidies, en ont deux, et quelquefois plus, de la forme d’un tube cylindrique d’environ 0,8 millimètres: cette longueur varie et peut rester au-dessous du chiffre donné, comme aussi le dépasser. Un des osculums, enlevé du groupe figuré sur la planche I fig. 5, est représenté pl. III fig. 40. Comme on le voit, l’osculum consiste en un tube court et large avec une grande ouverture ronde à la partie supérieure. Les parois du tube sont minces, transparents et formés d’une couche de syncytium recouverte elle-même, en guise de couche supérieure, de petits corpuscules dont je parlerai plus loin; ces corpuscules peuvent être aperçus déjà sous un faible grossissement et c’est après les avoir examinés ainsi que j’en ai fait le dessin 40 re- présentant un des oscules de la colonie que j’ai figurée sur la pl. I, fig. 5. Comme on peut bien le voir l’oscule consiste en un large et court tuyau avec une grande ouverture à l’ex- trémité. Les parois du tuyau sont minces, passablement transparents et consistent en syn- cytium recouvert d’une couche de petits corpuscules fort remarquables dont je vais encore parler plus bas; ces corpuscules sous un faible grossissement sous lequel la fig. 40 est faite ne se font voir que sous forme de petits points. La circonstance la plus caractéristique c’est que les bords des ouverture placées à l'extrémité du tube sont découpés en quatre lobes arrondis dont l’un est un peu plus long et en même temps un peu plus étroit que les autres; il me paraît que ces proportions sont toujours les mêmes, quoique, cependant, la difficulté d’observation ne me permette pas d'affirmer la chose positivement. Le fait est que l’osculum lorsqu'il est excité montre une assez grande irratibilité; il se contracte et change de forme; sa forme change même entiè- rememt lorsqu'on le sépare de l’éponge, ce qui, du reste est indispensable pour en faire l'étude détaillée, et il se contracte au point qu’il est parfois impossible de deviner quelle fut sa forme première. En tout cas, il est très intéréssant de rencontrer dans cette éponge des antimeres, ou une disposition radiaire des lobes, très rare parmi les animaux de cette 1) Franz Eilhard Schultze. Untersuchungen | Heft 1 u 2 1877 р. 36, Taf. I, Fig БА. über den Ban und die Entwicklung der Spongien. II Die 2) 1. с. р. 10, Taf. I, Fig. 6, 7, Taf II, Fig. 9 Gattung Halisarca. Zeitschr. f. wiss. Zoologie Bd. XX VIII 30 С. MEREJKOWSKY, classe'); je n’ai observé, cependant, que dans les grands individus, un osculum de sem- blable conformation; celui des plus jeunes se compose d’un tube comparativement plus étroit et plus long, incolore et transparent, avec une simple ouverture ronde à son éxtrémité, sans trace de lobes; un semblable osculum ne sort jamais de la partie supérieure du corps, mais toujours du côté, ainsi que cela est figuré sur la pl. I, fig. 2 où il est représenté un exemplaire ovale de l’éponge attachée à l’algue rouge Phyllophora interrupta, et ayant un osculum des plus developpés, d’environ 1,5 mm. de longueur. Des semblables osculums, seulement un peu plus courts, se rencontrent les plus souvent parmi les individus attachés aux algues rouges (pl. I, fig. 1). La surface de l’éponge est unie, égale et conglutinée par la présence d’une matière visqueuse et transparente; on y peut apercevoir à l’oeil nu des taches ou points de couleur foncée, régulièrement disposés. De plus, comme la couche supérieure de l’éponge est trans- parente, on peut apercevoir au travers, sous forme de granules et de lignes d’un blanc jaunâtre opaque, les canaux de l'appareil gastrovasculaire, qui sont formés de cellules rondes et peu transparentes. En les examinant à une forte loupe, les points ou taches pren- nent l’apparence de petits aires grisâtres à bords très dentelés, et entre lesquels sont dispersés de petits pores ronds, semblables à des taches grisâtres et inégalement disséminées (pl. I, fig. 6); ces pores servent à l’écoulement de l’eau à l’intérieur de l’organisme. Quant aux petits espaces, je dois avouer que leur usage m’est resté inexpliquable; peut-être sont- de de simples enfoncements de la surface du corps. La consistance de l’éponge est gélatineuse de manière qu’il est impossible d’enlever sur une éponge fraîche une tranche assez mince pour pourvoir en examiner minutieuse- ment la structure intérieure. Si on la frotte un peu et qu’on l’écrase entre les doigts, l'éponge se transformera en une goutte de viscosité. Cette propriété empêche qu’il soit possible de la placer sous le verrelet couvre-objet. En général on ne peut mieux la com- parer qu’à la masse gélatineuse d’une cloche de méduse, par exemple à la Bougainvillia. Ayant découpé l’osculum d’une des éponges réprésentées sur la pl. I, fig. 2 il m’arriva for- tuitement de le placer sous le verrelet couvre-objet de façon à ce que, tout en y étant pressé de tous les côtés, il se trouvät dans une position verticale. Sous un verre assez faible (Hartnack № 4) j'ai pu voir un tableau interessant (pl. II, fig. 10): il était impossible de distinguer les parois du tube ni ses lobes; ils étaient fortement pressés et formaient une masse compacte à plis irréguliers et peu distincts: cette masse était composée de syneytium granuleux dont les nucleus (ainsi qu’une autre espèce de petits corpuscules dont je parlerai plus loin) ressemblaient à des points ou à de petits ronds. L’ouverture, ou canal de l’oscule n’était pas visible, étant recouverte par les lobes et les parois du tube. On distinguait très 1) Dans Osculina polystomella О. S. on peut aussi observer des antimères en forme de lobes à l’extrémité de l’osculum; у. О. Schmidt, Drittes Supplement der Adriatischen Spongien 1868, Taf. I, Fig. 6, 7. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 31 nettement au milieu de cette masse (fig. 104) un anneau plus clair (fig. 106), formant tres- probablement l’extremité inférieure de l’osculum et conduisant directement à l’intérieur du corps. Sous une augmentation même assez faible, cet anneau tranche fortement sur le tissu qui l’entoure; il apparaît legèrement strié de cercles concentriques qui n’ont pas partout la même netteté; là, où il est encore recouvert de plusieurs couches de syncytium, il est évi- dent que les cercles ne peuvent plus être aussi distincts. Outre ces stries, mais moins net- tes et moins marquées, on voit quelquefois des stries radiaires qui, sous la forme d’un fais- ceau de lignes assez confuses, partent en partie de l’intérieur du cercle, en partie de la pé- riphérie. Si on admet que cet anneau translucide, strié et concentrique, soit quelque chose dans le genre d’un muscle sphyncter, il peut bien se faire que ces stries radiaires soient le ré- sultat de fibres musculaires allant de l’anneau le long des parois de l’osculum, et servant, non pas à le rendre plus étroit, mais à le raccourcir. Le manque de netteté pourtant nous réduit à supposer que les lignes radiaires peuvent aussi n’etre autre chose que le résultat de la contraction de l’osculum ou de ses plis. Il en est tout autrement de l’anneau; il est si visible, il se distingue si bien par sa transparence, ses stries, son absence de granules, que pour moi, du moins, sa qualité de sphyncter composé de fibres musculaires peu développées, ne peut être révoquée en doute. Ma conviction est fondée surtout sur la fig. 11 de la pl. П qui ne représente rien autre chose qu’un morceau de l’anneau dont nous nous occupons, dans une de ses parties les plus distinctes, fortement grossie, et nullement recouverte de syncytium. Ce fragment d’anneau a été dessiné par moi avec tout le soin, toute l’impartialité dont je suis capable. A l’intérieur comme à l'extérieur de l’anneau on aperçoit le tissu de l'éponge formé de syncytium avec des cellules différentes de forme et de volume et granu- leux. L’anneau lui-même n’est pas granuleux et se distingue nettement du syncytium envi- ronnant; grossi comme il l’est maintenant, il apparaît clairement fibreux. Quelquefois on peut suivre sur une assez grande étendue une fibre séparée dont les deux contours ressortent nettement; mais le plus souvent les fibres, appuyées les unes aux autres, sont si déliées, si ténues, qu’il est impossible de les distinguer et de définir leurs limites. Dans l’anneau, presque totalement non granuleux, on remarque de temps en temps des granules dispersées en faible quantité et qui lui sont sans aucun doute tout-à-fait étrangères. Certai- nement, pour mieux se convaincre, il aurait fallu effiler l’anneau, après avoir agi avec des réactifs pour obtenir les fibres séparées; mais la petitesse du sujet d’un côté, la difficulté de replacer l’osculum dans la position qui ne m'avait réussi qu’une fois et tout-à-fait par hazard d’un autre côté, ne m'ont pas permis de faire cette expérience. Du reste, la figure 11 dessinée d’après nature avec le plus grand soin pour rendre avec justesse le tableau que j'avais sous les yeux, ne laisse aucun doute quant à la présence des fibres. Une fois prouvé que les fibres existent, et se trouvent dans un osculum très contractile, il est impossible de ne pas reconnaître que ces fibres sont musculaires et que, par conséquent, la Halisarca Е. Schultzii possède un système musculaire. La presence de fibres dans la famille Suberiti- 32 C. MEREIKOWSKY, dinae, par exemple dans le genre Tethya, est connue depuis longtemps et О. Schmidt les tient pour fibres musculaires; moi-même, avec une netteté qui ne laisse rien de mieux à désirer, j’en ai vu dans mon éponge Rinalda artica'); mais dans un organisme tel que la Halisarca et qui, de plus, a été déjà minutieusement étudié par F. Schultze, il était dif- ficile de s’attendre à rencontrer un organe aussi compliqué et aussi différencier. Mais l’es- pèce de la mer Blanche, comme nous le verrons tout de suite, possède encore un système d'organes que probablement personne ne s’attendait à y trouver et qui, ajouté à beaucoup d’autres faits, prouve que le genre Halisarca ne doit nullement être rangé, malgré l’absence de spicules, parmi les éponges les plus simples, et ne peut pas être regardé comme la forme primitive de laquelle descendraient toutes les autres éponges. Maintenant je parlerai particulièrement de ces petits corpuscules qui se trouvent en grand nombre à la surface de l’éponge et y forment toute une couche superficielle. Si on enlève une mince découpure, ou, ce qui est plus commode encore, si l’on examine l’un des bords du corps, par exemple le bord de l’osculum, de manière à ce qu’on apercoive une sec- tion optique, transversale à la surface, on peut voir alors la structure dessinée sur la pl. IT, fig. 9. Ce dessin est la reproduction exacte de ce que montrait la section optique lorsque je placai sous le microscope le bord d’un des lobes de l’osculum d’une éponge adulte (Hartnack, système № 9). On voit, du côté gauche du dessin (pl. II, fig. 9 e) le syncytium finement granuleux et avec des cellules dont il faut distinguer deux espèces: les unes (fig. 9 g) allon- gées en fuseau, les autres (fig. ЭЛ, f) arrondies ou étoilées dont il sort de petits prolonge- ments formés par des granules. Tout-à-fait au bord et en un seul rang, du moins la section optique le fait paraître ainsi, mais en réalité dans tout une couche, sont disposés de petits corpuscules d’une espèce particulière, de forme ronde ou ovale, avec une extrémité ar- rondie et tournée vers l’intérieur (fig. 9 b), tandis que l’extrémité opposée est pointue et se termine par un long fil (pl. II, fig. 9 c). La surface entière de l’éponge est recouverte d’une membrane mince et indiquée par deux contours très tranchés (fig 9a) Les longs prolonge- ments ou cols dont nous avons parlé plus haut viennent se terminer à l’intérieur de la mem- brane où ils s’unissent à elles, formant à leur jonction un élargissement de peu d’impor- tance mais cependant très visible. Le fil, s’il n’est pas égal à la longueur du corps, ou bien la dépasse d’un peu, ou bien ne l’atteint pas tout-à-fait. Le corpuscule lui même а en lon- gueur près de 0,006 mm. et sa largeur, un peu moindre, est d’environ 0,005 mm. Le cor- puscule ainsi que son fil ou col a des contours très arrêtés; mais je n’ai pas pu trouver de membrane même après l’action de l'alcool; son contenu n’est pas très transparent et est formé de granules ressemblant à celles qui remplissent les nucléus et les cellules du зупсу- tium avec lequel ces petits corpuscules ont en général une grande ressemblance, comme 1) Quant à la Rinalda artica, j'ai pu me convaiscre | soit disant couche musculaire du genre Tethya est iden- que ces fibres ne sont point musculaires, mais plutôt | tique avec celle de Rinalda. d’une nature cornée; il est plus que probable que la ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 383 par exemple sous le rapport de la lumière qu’ils réfractent tous deux de la même manière. L’extremite postérieure et arrondie du corpuscule semble, pour ainsi dire, être enfoncée dans le syneytium granuleux, il s’en distingue pourtant très franchement et on peut claire- ment constater l’absence complète de fibres de quelque nature que ce soit, et même de simples prolongements qui uniraient le corpuscule aux cellules du syncytium. Sous une augmentation plus faible la surface de l’éponge apparaît avec une éclatante netteté formée d’un épiderme ou d’une couche de cellules d’un contenu peu distinct, avec des cloisons en long très marquées et un gros nucleus très visible disposé dans les profondeurs mêmes des cellules; mais sous une augmentation plus forte il arrive toujours que ce qui paraissait être une cloison n’est en réälité que ce fil ou col par lequel se termine chacun des corpuscules, et que, par conséquent, chaque cloison est unie avec ce qui paraissait être le nucleus et qui n’est rien autre chose que le corpuscule lui-même. Ainsi il n’y a ici aucun épiderme ou couche particulière de cellules extérieures. Les petits corpuscules ne sont pas disposés régulièrement: ils sont quelquefois un peu plus haut, quelquefois un peu plus bas, ou bien tout droit et verticalement par rapport à la surface extérieure ou membrane; les corpuscules se trouvent aussi d’autres fois quel- que peu de travers et c’est pour cela que le fil est quelquefois un peu plus long; mais en tout cas, entre les corpuscules et la membrane extérieure il reste un espace plus clair, non granuleux, dépourvu de syneytium et à travers lequel passent les fils ou cols (pl. II, fig. 9 d); on n’y trouve que très rarement quelques grains et il pourrait même se faire que ces grains n’aient été introduits là que par hasard. Ces corpuscules ou glandes, comme je puis maintenant les appeler, peuvent facilement être constatées sur toute la surface de l’osculum à cause de sa grande transparence; il ne faut que rapprocher un peu le foyer du microscope de manière à ce que ce ne soit plus la section optique, mais la surface qui soit visible; alors les petits corpuscules apparaissent très brillants, mais moins régulièrement disposés à cause de la pression exercée sur eux par le verrelet couvre-objet. | Comme ou le voit par la description de sa couche supérieure, la Halisarca de la mer Blanche diffère essentiellement des deux autres espèces décrites si minutieusement par M. Frantz Schultze qui a pu constater la présence d’une couche particulière de cellules souvent mal déterminées, formant се qu’il appelle l’ectoderme, ainsi qu'il l'avait fait déjà auparavant pour certaines éponges calcaires. Si on appelle ectoderme la couche des tissus extérieurs, il faudra considérer dans la Halisarca de la mer Blanche le syncytium comme ectoderme, car cette éponge est entièrement dépourvue de couche épidermique. C’est sur cette conformation de l’éponge de la mer Blanche que j'ai particulièrement basé ma nouvelle espèce, ce qui est, du reste, confirmé par la présence d’un osculum en forme de tube et d’élements musculaires. Une circonstance particulière, c’est qu’on trouve disposés dans l’épiderme de beaucoup de vers de petits corps tout-à-fait semblables; ils y jouent aussi le rôle d’organes de sécrétion, de glandes unicellulaires. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 5 34 С. MEREIKOWSKY, Quelle fonction doit on assigner à ces petits corps à forme de bouteille; quel rôle Jouent-ils? Pour moi, il me paraît certain qu’à cause de leur grande ressemblance avec des corps analogues qui se trouvent dans les vers, on ne peut leur attribuer aucune autre fonction que celle d'organes sécréteurs. Une semblable explication ne renferme en elle rien d’invrais- semblable, et n’est contraire à aucun fait établi; loin de là, leur situation à la surface même du corps qui se trouve être très visqueuse, leur forme enfin, tout laisse à supposer que nous avons affaire à des glandes unicellulaires; la glande serait alors le petit corps lui-même tandis que le fil ou col qui vient s’unir à la membrane superficielle (pl. IL, fig. 9 a) servi- та de conduit évacuateur. Que je n’aie pas vu de canal dans le fil ou col, ni d'ouverture correspondante dans la membrane extérieure, cela s'explique facilement par leur extrême petitesse, peut-être aussi à cause de la contractilité des éléments qui leur permetterait d’effacer le canal ainsi que l'ouverture, puis enfin par l’absence de réactif et mon inexpérience. Enfin si on refuse d'admettre comme glandes ces corpuscules, d’un côté on se demande le rôle qu’ils peuvent jouer et quelle est leur fonction, et de l’autre côté, comment expli- quer le suintement visqueux de l’éponge, et par quoi serait-il secreté? Aïnsi, d’un côté voici des corpuscules rappelant excessivement les glandes, et d’un autre côté nous avons à trou- ver des glandes qui expliqueraient la présence d’une matière visqueuse à la surface de l'éponge; il est clair que la logique des faits veut que nous considérions les corpuscules en question comme étant les glandes cherchées. Mais à cause d’une grande ressemblance, tant dans leur rapport à la lumière trans- cendante, que dans leur structure entre les corpuscules à forme de bouteille et les cellules du syncytium, il n’est pas douteux que les premiers se soient formés des seconds et que ces cellules à gros nucléus qui étaient prés de la surface aient reçu par voie de différenciation une fonction particulière à laquelle se rattache une particularité dans la conformation. Ainsi, outre le système musculaire, je puis constater dans la Halisarca Schultzii l'existence d’un autre système d’organes, d’un système d’organes sécréteurs ou système glandulaire. Cependant à cause de la grande contractilité et de la grande sensibilité de l’éponge et particulièrement de l’osculum, je me permettrai de faire encore la supposition purement hypothétique que voici: Dans les êtres placés en bas de l’échelle animale, les sensations ne sont pas partagées en catégories si tranchées que dans les animaux supérieurs; ainsi les sens de l’ouie et du toucher ne font pas éprouver deux sensations bien différentes l’une de l’autre, non plus que la lumière et la chaleur ne produisent deux impressions bien distinc- tes; donc le même organe peut servir à deux ou plusieurs fonctions séparées. En outre, dans les organismes aussi inférieurs que les éponges, tout le protoplasme des tissus doit être susceptible de percevoir des sensations; mais il est évident que la couche éxtérieure de l’éponge doit être plus particulièrement atteinte par les causes du dehors et qu’alors chaque modification extérieure doit produire une certaine sensation. Effectivement lorsqu’on retire la Halisarca Р. Schultzii de l’eau, sa surface suinte plus abondamment la viscosité qui ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 30 la recouvre et les glandes, dont le travail augmente se modifient dans leur composition chimique; une pareille modification doit, d’une manière ou de l’autre, être ressentie. Ainsi grâce à sa fonction d’organe secréteur, le petit corps est оп ne peut plus apte à augmenter V’irritabilite; il me paraît donc qu’on peut attribuer aux corpuscules à côté d’une action de secrétion, une action concourant à augmenter l'intensité de la sensation. Quant aux canaux et à leur répartition dans les tissus, comme la consistance molle et gélatineuse de l'éponge ne permet pas d’en découper des tranches assez minces, cette ques- tion ne peut pas être résolue clairement d’après l’examen de sujets vivants, mais seulement, d’après l’examen d'exemplaires qu’un séjour dans l’alcool a rendu plus fermes. Je compte m'occuper de cette partie de l’organisation dans un prochain délai; maintenant je dirai que sur la découpure transversale la plus fine qu’on puisse faire au corps d’une jeune éponge et qui représente ordinairement un rond parfait, on aperçoit sous un faible grossissement des ouvertures rondes, régulièrement disposées, qui, tournant quelquefois sur la côte, vont s'ouvrir à la surface. Ce sont les canaux du système gastrovasculaire qu’on aperçoit en travers. Sur une découpure plus fine, faite à une plus grande éponge, et sous un grossissement plus fort, on aperçoit les détails de conformation suivants: On voit un syncytium granuleux dans lequel sont enfoncées des cellules à nucléus très grands et granuleux aussi de diffé- rente forme, les unes fusiformes avec deux expansions granuleuses (pl. II, fig. 9 g), les autres (mais c’est le plus rarement) rondes et sans aucune expansion (fig. 9 1); les derniers enfin, sont ronds également mais avec beaucoup d’expansions dans tous les sens, ce qui leur donne l'air d'étoiles (pl. II, fig. 9 [её fig. 14 а). Le diamètre de ces cellules est habituellement de 0,006 mm. et par conséquent à peu près égal en grandeur aux petits corpuscules à forme de bouteille; mais ce qui est très caractéristique pour le syneytium, c’est que l’on y rencontre très souvent des groupes de cellules, formant quelquefois des amas d’environ 0,015 mm. de diamètre, quelquefois deux cellules étoilés seulement sont attachés par leurs expausions (pl. II, fig. 14 0), d’autres fois elles sont unis plus étroitement (fig. 14c); il arrive que le groupe est composé de trois, quatre, dix — et même trente cellules formant ensemble des globules d’environ 0,015 mm. de diamètre. Dans ces globules les cellules extérieures (pl. IL, fig. 14 4) ont les mêmes petits expansions granuleuses que les cellules étoilées séparées, et en général leur individualité paraît s’être entièrement conservée; elles ne se confondent pas.en une seule masse. Les canaux du systeme gastro-vasculaire, composés de petites cellules arrondies, sont disposés dans le syncytium; dans les grandes éponges les canaux se recourbent et se rami- fient irrégulièrement; la largeur des canaux est ordinairement d’environ 0,045 mm.; je n’ai pas étudié de plus près leur répartition. Dans le syncytium, entre les canaux irrégulièrement disposés, se trouvent des oeufs. L'oeuf (pl. II, fig. 12 et 13), plus ou moins rond (fig. 12 ov.), est toujours entouré d’un anneau composé de corpuscules semblables au cellules, séparés, allongés et disposés en sens 5* 36 С. MEREJKOWSKY, radiaire autour de l’oeuf (fig. 12c); les contours de ces corpuscules sont peut distinets et se confondent les uns avec les autres. Ces petits corps sont transparents, incolores et leur contenu est entièrement dépourvu de granules. Ce sont très probablement les cellules de l’ectoderme qui ont été décrites récemment par Е. Е. Schultze pour d’autres Halisarca'), seulement celles-ei sont beaucoup plus développées et plus longues puisque Schultze dé- peint les autres oomme étant très aplaties. Je n’ai jamais rencontré d’oeufs mûrs vu que leur diamètre, très insignifiant, n’était que de 0,036 mm. — 0,039 mm.; leur contenu est granuleux (fig. 137), et en outre on peut remarquer dans chacun d’eux, mais de côté et jamais au milieu, un espace clair qui correspond au nucléus (fig. 12); mais une fois il m’est arrivé de voir très distinctement, non seulement le nucléus lui-même, mais encore, à l’inté- rieur, et disposé excentriquement, un nucléolus et enfin dans la partie centrale de ce nu- cléolus j'ai vu très distinctement un petit nueléolulus rond (fig. 13 nc). — Voici tout ce que J'ai eu l’occasion d'observer d’intéressant dans cette éponge pendant le court espace de temps que j'ai pu consacrer à son étude. Je veux encore pour conclusion toucher à quelques questions générales morphologiques et m’efforcer de réunir en une seule idée générale les faits particuliers et variés que pré- sente la morphologie des éponges. Je tächerai de démontrer quelles analogies et quelles dif- ferences existent entre la classe des éponges et la classe voisine des hydroïdes, que j’ai aussi eu l’occasion d'étudier; en un mot, en formant une idée générale de l’éponge, je veux trouver son rapport avec l’idée générale des hydroïdes, et de cette comparaison, la nature de l’éponge ressortira clairement et pourra être exprimée en peu de mots. Avant tout, portons notre attention sur quelques analogies d’un côté, sur quelques différences de l’autre qui apparaissent lorsqu'on compare les éponges aux hydroides. Dans un article que j’ai publié dans les «Annals and magazine of Natural History »°), voici com- ment j'ai défini l’individualité des hydroïdes: On appelle individu, parmi les hydroides, toute cavité gastrale à un seul axe diplopôle, entourée de deux couches de tissus; l’ecto- derme et l’entoderme, sans compter la couche musculaire. Me fondant sur une semblable manière de comprendre l’individualité dans les hydroïdes, et aussi sur plusieurs autres faits et considérations qui sont développés dans l’article ci-dessus mentionné, je considère chaque hydranthe ayant, par exemple, quatre tentacules, non pas comme étant un seul individu, mais comme étant une colonie polymorphe composée de cinq individus qui, cepen- 1) Е. Е. Schultze. Untersuchungen über den Bau 2)C. Mereschkowsky. Studies on the Hydroida. und die Entwickelung der Spongien. Zeitschrift für wis- | Annals and magazine of Nat. History 1878, 5 Ser. vol. I, senschaftliche Zoologie Bd. ХХУШ 1877 р. 28, Taf. 11, | р. 250. tig. 18. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 37 dant, vu la division du travail, sont approppriés à des fonctions differentes') et, en même temps, ont perdu quelque peu de leur indépendance, car chaque individu est devenu le ser- viteur de toute la colonie, de toute la communauté. Une semblable colonie polymorphe peut être comparée aux colonies que nous présentent les Siphonophores, chez lesquelles, seule- ment, la division du travail, et par conséquent le polymorphisme, a atteint de plus grandes proportions. La même définition de l'individu, que j’ai donnée pour les hydroïdes, pourrait servir également pour les éponges ?); par conséquent, chaque cavité gastrale à un seul axe diplopôle devra être considérée comme individu et autant il y a de ces axes, autant il y a d'individus 3). Apres nous être éclaircis sur ce point nous pouvons poursuivre. Dans l’extr&me jeunesse, pendant les premiers stades de son développement, l’anologie entre les hydroïdes et les éponges est complète; les oeufs, les morula, les blastulae et souvent même les gastrulae dans les deux classes d’animaux sont tout-à-fait semblables. Mais habituellement l’éponge ne s'arrête pas au point morphologique représenté par la gastrula, c’est à dire à un seul in- dividu ayant plus ou moins la forme de sac uniaxe ; ce stade en forme d’olynthus est très rare. Il en est de même des hydroides; dans les deux groupes l'individu primitif poursuit 1) Quatre individus, ou tentacules servent spéciale- ment à défendre la colonie contre ses ennemis, et sur- tout à attraper sa nourriture, tandis qu’un individu, ou l’estomac, est adopté spécialement à la digestion de cette nourriture qui, sous forme de chylus part de là pour se rendre dans toute la colonie et par conséquent dans les individus-tentacules aussi. 2) Excepté pourtant interessante forme Cladorhiza décrite par С. Sars dont j'ai fait mention plus d’une fois. 3) Cependant il ne faut pas prendre pour individu chaque tube uniaxe, chaque canal composé d’ectoderme et d’entoderme, car un semblable canal, ainsi qu’on le voit clairement en comparant les Ascons et les Leucons, n’est rien autre chose que le pore primitif qui traversait les parois de l’Olynthus et qui, a cause d’un grand deve- loppement de ces parois dans la direction de l’épaisseur, c’est transformé en un canal plus ou moins long et même souvent ramifié. Du reste, dans ce derniers temps Mr. W. Saville Kent s’est exprimé au sujet de Pindividualité dans la classe des éponges d’une manière très originale et que je crois pouvoir être juste (v. Annals and Maga- zine of Nat. Hist. ser. IV, vol. XX 1877 Novemb. p. 448) En parlant des Physemaria de M. Haeckel il exprime l'opinion que ce groupe d'organismes est composé de vraies éponges, de représentants inférieurs et les plus simples de cette classe. In this simplicity, dit-il ensuite, they are shown to closely correspond with a single spherical «ciliated chamber» or «ampullaceous sac» of cer- tain of the more complex types. D’après cette maniére de voir un vraiindividu d’eponge serait une «chambre ciliée», rien q’une petite partie de ce qu'aujourd'hui nous sommes habitué à appeler indi- vidu. En acceptant cette manière de voir nous serions donc conduit à envisager, par exemple la fig. 15 pl. I, ou bien la fig.16 de la pl. ПТ dans l’article de F.Schultze (Zeitschr. für wissensch. Zoologie, vol. XXVIII, 1877) non comme un système gastrovasculaire, comme des ca- naux qui d’endroits en endroits s’élargissent en chambres ciliées sphériques, en un mot non comme des organes, mais comme des individus à forme sphérique réunis en- semble par une couche organique et communiquant au moyen de canaux. Une Halisarca entière, d’après ce point de vue, ne serait pas un seul individu, mais un amas im- mense composé de milliers de petits individus sphériques, pareils aux têtes rondes des Physemaria ou de Wagnerella. De même, la Leucortis pulvinar (et en général tous les Leucons et Sycons) ne serait pas un seul individu, mais une colonie composée d'innombrables individus. La fig. 24, pl. V du travail de F. Schultze ci-dessus cité nous présenterait aussi dans ce cas toute une colonie, mais ici les individus auraient pris une forme cylindrique, quelquefois se ramifiant, à l'instar des tentacules d’un hydroïde. En général toute cette figure nous rapelle in- finiment une Clava, Coryne ou quelque autre hydroïde dans ce genre. Du reste, je vais encore revenir à cette analogie, 38 С. MEREJKOWSKY, plus loin son développement; il commence à se multiplier par bourgeonnement, et de telle sorte que les bourgeons ne se détachent pas de l’organisme mère mais lui restent attachés, formant avec lui un tout, une colonie. Ce mode de reproduction est commun aux éponges et aux hydroïdes et chez ces derniers, les bourgeons dont je parle ne sont rien autre chose que les tentacules. Ordinairement lorsque ce mode de reproduction avance, on constate une différence très importante entre les éponges et les hydroïdes; mais il arrive aussi que l’ana- logie la plus complête continue d’exister entre elles même dans ce stade de développement, qu’on pourrait appeler stade colonial. On observe ceci le mieux et le plus souvent dans les éponges calcaires, surtout dans quelques représentants de la famille des Sicones qui est tout entière composée d’éponges à colonies. Si nous portons notre attention sur des formes comme celle de la Sycctta sagittifera, Sycaltis conifera ou Sycetta primitiva H.') et que nous com- parons l’une de ces formes avec un hydroïde comme par exemple avec une Syncoryne ou avec la Gemmaria implexa *), leur analogie apparaîtra poussée au plus haut point. En comparant les deux dessins de M. Haeckel et de M. Hincks on voit clairement la ressemblance entre les formes des éponges et des hydroides; on voit comment, de même que la Sycetta primitiva est une colonie, la Gemmaria implexa est de la même manière agencée en colonie, ainsi que j’ai täche de le prouver dans Particle sur les hydroïdes, dont j'ai déjà parlé*). Mais il y a un cas d’analogie encore plus frappant et où il n’y a positive- ment plus aucune différence morphologique entre les deux classes. L’éponge présentant cette complète analogie avec l’hydroïde est la Sycetta stauridia H. que М. Haeckel a dé- crite dans sa monographie des Caleispongiaires‘). On voit que cette éponge est composée de cinq individus parfaitement semblables les uns aux autres; l’un d’eux, l’individu-mère, porte au milieu de son corps quatre individus- filles placés en croix et dont les axes sont verticales à l’axe principal. Si on compare cette éponge à un hydroïde quelconque ayant quatre individus-tentacules, l’analogie apparaîtra frappante et pourra encore servir à prouver que l’hydranthe avec ses quatre tentacules est véritablement une colonie, et que chaque tentacule est bien un individu. Dans l’éponge qui nous occupe, ainsi que cela est visible d’après le dessin de Haeckel, chacun des quatre individus latéraux a, tout comme l’individu-mère, une cavité s’ouvrant à son extrémité en une ouverture ronde, de manière que l’indépendance de ces 5 individus s’est conservée au même degré dans chacun d’eux; cela se comprend, car chaque individu-fille étant immobile ne peut saisir de proie comme le font les tentacules des hydroides; donc il n’a pu se pro- duire de division du travail, ni la bouche n’a pas pu se fermer dans les individus des côtés qui sont restés d'aussi bons estomacs que l’individu-mère. Les tentacules des hydroïdes, au à a implexa. Voir aussi Allman Monogr. of Tubul. 1) E. Haeckel. Monographie der Kalkschwämme Hydr 1872 vol. ПТ, pl. 41 fig. 1, 3) Ann. Nat. Hist. 1878 ser. V, vol. I. 2) 7. Hincks. British Hydroid Zoophytes 1868, vol. 4) Е. Haeckel. Mon. а. Kalkschw. vol. Ш, pl. 42, U, pl. IX, fig. 3, où cet hydroide est appelé Zanclea | fig. 13—16, р. 245 (du vol. II). ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 39 contraire, n’absorbant pas directement la nourriture, et n’ayant pas à la digérer, ont perdu leur caractère de cavité gastrale, et leur orifice buccale restant sans usage s’est atrophié. Enfin, je ne puis passer sous silence un autre cas tout aussi frappant d’analogie entre les hydroïdes et les éponges bien que, je l'avoue, l’analogie dans ce cas ne soit pas si 6vi- dente et si claire. Je veux parler de la Halisarca Dujardinii dont l'anatomie a été derniè- rement si bien étudiée par Е. Е. Schultze dans les articles qu’il а publiés dans le Zeit- schrift für wissenschaftliche Zoologie"). Si on fait attention aux figures 24 et 25 de la planche V de son mémoire, on verra une mince découpure transversale à la surface du corps à laquelle on peut remarquer que les canaux se dirigent en droite ligne à la surface sous forme de cylindres uniaxes et diplopôles, et que, dans tous les sens, sur toute leur étendue, ils donnent de petites protubérances cylindriques, ou tentacules, semblables au cylindre lui-même; quelquefois ces protubérances se ramifient comme cela se remarque éga- lement dans les tentacules de certains hydroïdes. Toutes ces protubérances sont composées d’un entoderme et, en outre, sont entourées d’une couche épaisse d’ectoderme dans lequel elles sont comme submergées. Maintenant si on se représente quelques hydroïdes placés en une rangée, par exemple Gemmaria implexa ou même Sycoryne ou Coryne, et si l’on suppose que cette rangée soit submergée dans l’ectoderme, et qu’à travers cette rangée nous pratiquions une découpure transversale, nous aurions obtenu un tableau presque absolument semblable à celui dessiné par Е. Е. Schultze?). En réalité ces dessins nous rappellent excessivement par leur contours intérieurs quelqu’hy- droïde dans le genre de la Syncoryne, mais qui seulement aurait l’ectoderme très développé en épaisseur, raison pour laquelle le tout se serait fondu en une masse donnant à l'éponge l’aspect d’une corps compacte. Toutes ces analogies, si saisissantes et si frappantes entre les éponges et les hydroïdes sont cependant des apparitions exceptionnelles qui ne sont pas fréquentes; comme je l’ai déjà dit, il arrive ordinairement qu’aussitöt après la formation de l'individu primitif il se manifeste dans la marche du développement de l’éponge et de Phydroïde des distinctions dont dépend toute la différence ultérieure morphologique de ces deux classes d'êtres. Comme on sait, l’éponge se présente ordinairement sous l'aspect d’une masse informe, ou pour mieux dire multiforme et compacte et dans le fait chaque éponge peut être considérée comme formée d’une colonie d’un grand nombre d'individus apparaissant par voie de bourgeonnement de l’individu-mère ou de l’individu-embryon. L'organisation de la Halisarca dans ses traits généraux peut être entièrement rapportée à celle de toutes les autres éponges, avec cette différence, seulement, qu’on est loin d’y voir toujours la même régularité relativement assez grande, dans la disposition des parties; la plupart du temps cette disposition est si irrégulière, si confuse, qu’on est très embarrassé pour se faire une idée claire de la structure anatomique de l’éponge; ceci explique notre 1) Е. Е. Schultze. Z. Е, м. Zoologie Bd. ХХУШ 1. 2) 1. с. fig. 24, pl. У. и. 2. Ней, 1877. 40 С. MEREJKOWSKY, ignorance, parfois complete, de l’organisation du système gastrovasculaire. Mais quoiqu’il en soit, chaque éponge provient d’un individu primitif régulier et symétrique, par voie de bourgeonnement de cet individu, c’est à dire, par la formation d’une colonie s’effectuant par la même voie que la formation de colonies dans les hydroides; mais en même temps ou remarque les importantes différences suivantes: 1) dans les hydroïdes, lorsqu'il commence à se former une colonie dela forme embry- onnaire rappelant l’hydroïde primitif ou l’Archhydra Haeck., c’est à dire, quand il appa- rait à la surface de cette dernière de nouveaux individus ou tentacules, comme nous conti- nuerons à les appeller, ces nouveaux individus s’attachent à l’individu-mère, non pas au hasard, mais d’après une loi rigoureuse et précisément .de manière que l’apparition de chaque tentacule appelle l'apparition d’un autre tentacule identique, placé en face du pre- mier; en un mot il apparait toujours simultanément deux tentacules et jamais moins, dis- posés d’une manière symmmétrique; après cette paire il peut en apparaître plusieurs autres, mais de telle sorte que leur nombre puisse toujours s’exprimer par la formule 2 x n, c’est à dire qu’il soient toujours paires. Tous ces tentacules s’attachent régulièrement autour de l’axe ou de l’individu principal, en même temps que chaque paire de tentacules opposés forme un axe secondaire; cette loi est remarquablement constante parmi les hydroïdes. Pour- tant dans les éponges, à part les quelques exceptions dont nous avons déjà parlé (particu- lièrement la Sycetta stauridia) on ne remarque rien de semblable; ici, rien de régulier sous ce rapport, et l’apparition des bourgeons, c’est-à-dire de nouveaux individus, non plus que leur répartition sur l’organisme-mère n’est soumise à aucune 101; elle s’accomplit sans ordre et d’une façon tout-à-fait arbitraire. Cette différence est très sensible et contribue beau- coup à éclaircir les rapports existant entre les hydroïdes et les éponges. La seconde distinc- tion n’est pas moins importante que la 1-ère. Elle consiste en ce que 2) dans les hydroïdes les nouveaux individus ou tentacules, au fur et à mesure de leur apparition sur l’organisme-mere s’étirent, en même temps que ce dernier, dans tous les sens, mais particulièrement en long, sans se rencontrer jamais ni s’unir, et forment ainsi une colonie ramifiée au milieu de laquelle chaque individu demeure distinct de ses voisins. Nous avons vu le pendant de ceci dans les éponges, par exemple dans la Sycetta primitiva, où une quantité de petites éponges-filles sont attachées à l’organisme-mère, mais chaque fille n’est nullement unie à sa voisine, elle est toujours clairement limitée et liée seulement par sa base à l’organisme-mere. Mais de semblables cas sont des plus rares et on peut dire qu’ils se rencontrent presque seulement dans les éponges calcaires qui ont, en général, peu de tendance à se fondre en masse compacte; la famille des Ascones, particu- lièrement, nous présente des exemples de ce genre. La plupart des éponges des colonies de la famille des Sycons sont entièrement semblables à la Sycetta primitiva, seulement leurs individus-filles ne sont pas indépendants; ils sont plus ou moins soudés par leurs parois, de manière que l’oeil n’aperçoit qu’un seul organisme à grosses parois. Mais outre ces exemples empruntés aux Ascons, dans une foule d’autres cas nous pouvons remarquer une ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 41 chose diamétralement opposée à ce qui a lieu pour les hydroïdes. Dans les &ponges les bour- geons nouvellement formés, les individus-filles, ainsi que leurs rejetons à eux, ne s’étendent pas dans l’espace: ils sont unis par leur surface entre eux ainsi qu’avec l’organisme mère qui_ les a produits, et forment par là non pas de petits arbrisseaux déliés et très ramifiés rappelant la disposition régulière des fleurs, mais une masse lourde et informe qui est ca- racteristique pour la plupart des éponges. Ainsi, l’hydroïde aussi bien que l’éponge, est une colonie composée d’une multitude d'individus qui se sont développés par le bourgeonnement de l'individu primitif; par con- séquent, l’hydre aussi bien que l’éponge, est le produit de la multiplication de cet individu primitif; mais, tandis que l’hydroïde est une colonie polymorphe, s’épanouissant et s’éten- dant dans l’espace, composée d'individus complètement distincts et séparés, régulièrement disposés dans un ordre déterminé par une loi rigoureuse, l'éponge est formée d’une colonie d'individus dispersés irrégulièrement, sans aucune loi et fondus en une seule masse com- pacte. Voilà, en quelques mots, les faits caractéristiques, quoique très généraux, des deux classes; il me semble qu’en lisant tout ce qui précède on peut se former une idée assez claire sur les éponges en général et sur le rapport qui existe entre elles et la classe voisine des Hydroides. Pour conclusion j’exposerai le caractère général et la composition de la faune des éponges de la mer Blanche autant qu’il m’apparait dans l’état actuel de mes connaissances '). On trouve dans la mer Blanche des représentants d’éponges siliceuses, siliceuso- cornees?), cornées, calcaires et d’èponges sans spicules (Halisareinae). Le plus grand nombre d'espèces appartient aux éponges siliceuses qui donnent à la faune son principal caractère. Viennent ensuite les éponges calcaires qui sont assez abondantes bien que les espéces en soient peu nombreuses (7). Les éponges siliceuso-cornées dont on trouve moins d’espèces encore dans la mer Blanche, sont aussi pauvres en exemplaires. Les éponges sans spicules ne sont représentées que par une seule espèce de Halisarca, mais si abondante dans la mer Blanche qu’elle devient très importante lorsqu'il s’agit de caractériser la faune de cette mer. | Nous avons déjà examiné assez en détail dans cet ouvrage les éponges suivantes: Rinalda arctica, Wagnerella borealis, Esperia stolonifera et Halisarca Р. Schultzüi. 1) Toutes ces questions ainsi que la description systé- | l’espère, va apparaître prochainement. matique des espèces observées seront exposées après une 2) J’emploie cette expression dans le vieux sens dans révision plus munitieuse du matériel que je possède, | lequel elle a été employée par О. Schmidt sans certai- dans la seconde partie de mon présent ouvrage qui, je | nement avoir l'intention de rétablir ce groupe. Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, VIlme Série. 6 49 С. MEREJKOWSKY, Parmi les autres éponges de la mer Blanche je mentionnerai encore la Pellina flava nov. spec. qui se distingue par une étonnante variété de formes; les spicules simples, aigües aux deux bouts, pliées au milieu, sont disposées en faisceaux formant un réseau très joli et distinctement visible sous la peau qui recouvre toute la surface de l’éponge. La couleur est toujours jaune, quelquefois de nuance clair, quelquefois orange. Fr Des formes affectées par l’éponge la plus commune est la varietas arbuscula, A ramifiée avec de longs et ininces rameaux, sans osculum; cette variété surtout ай une teinte orange; vient ensuite la varietas rinaldina rappelant excessivement, à première vue la: Rinalda arctica; c’est le même corps sphérique quelque peu comprimé, les mêmes expansions cöniques très rapprochées les unes des autres; point d’osculum ni de ramifica- tions. Cette variété atteint quelquefois des proportions assez considérables et elle se ren- contre fréquemment; c’est même l'éponge la plus commune. Enfin une autre variété, varietas massa, se distingue nettement de toutes les autres sous l’aspect d’un corps massif, piriforme ou ovale, sans aucune ramification et ayant toujours une grande ouverture ronde sur le sommet d’un osculum court mais large et légèrement cönique, Cette variété est ordinairement d’une couleur jaune-clair. Enfin, il existe encore beaucoup d’autres formes dans ma collection, que je n’ai pas eu le temps d'étudier à fond, mais qui toutes, probable- ment, se rapportent à une seule et même espèce. Très commune est dans la mer Blanche une éponge appartenant à la famille Chalineae et que j'ai déterminée comme Pachychalina compressa Oscar Schmidt. Cette éponge, ainsi que j’ai pu le constater en la comparant avec les éponges de l’académie des sciences, n’est rien autre chose qu’une variété de Veluspa polymorpha Miklucho-Maclay. Il me semble que ce genre ne peut être conservé, attendu qu’il renferme trop d'éléments divers, trop d’espèces et de genres différents que l’auteur réunit en une seule et même espèce. Ainsi, il est certain qu'ici rentre la Pachychalina compressa О. Schmidt dont le squelette corné très dur et très solide, se brise assez difficilement; ici aussi il faut rapporter une éponge de la mer Blanche ressemblant excessivement à la Veluspa polymorpha var. cribosa Mik- lucho-Maclay') et qui se trouve appartenir au genre Chalinula О. S. en formant une nou- velle espèce. Selon toute probabilité cette variété de Miklucho-Maclay n’est également rien autre chose que quelque Chalinula. Enfin, il est hors de doute que sa varietas baica- lensis ne peut être réunie avec toutes ses autres variétés en une même espèce, ce qui est prouvé par sa couleur verte aussi bien que par la structure caractéristique des fibres avec des spicules couvertes de tubercules. Il peut se faire que се soit le représentant d’un nouveau genre des Potamospongia ou éponges d’eau douce caractérisant le Nord de l’Asie. Ensuite j’ai encore trouvé différentes espèces des genres: Suberites, Myxilla, Esperia, Reniera, Amorphina, Scopalina. Dans les eaux douces des îles Solovetzky (dans le lac 1) Miklucho-Maclay. Ueber einige Schwämme des | de l’Acad. des Sc. de St. Pétersbourg, VII série, vol. XV, nördlichen Stillen Oceans uud des Eismeeres. Mémoires | № 3, 1870. р. 6, pl. I, fig. 18. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 43 Sviatoi sur les poutres des bains) ainsi que dans les localités avoisinantes, dans la ville de Кеш, par exemple, (dans la rivière Кеш), j'ai trouvé en abondance l’éponge d’eau douce Spongilla lacustris!) sous forme de colonies ramifiées. Quant à la couleur, Bowerbank’) se trompe positivement lorsqu'il affirme qu’elle est exclusivement verte; j’ai très souvent rencontré des colonies entières jaune-clair, ou pour mieux dire, brun très clair sans aucun mélange de vert. J’ai rencontré toutes les couleurs intermédiaires du jaune au vert, et assez souvent une seule et même colonie avait des rameaux parfaitement verts, tandisque les autres étaient tout-à-fait jaunes. Ensuite j'ai trouvé 7 espèces d’éponges calcaires (Ascetta sagiltaria H., Ascetta coriacea Н., Ascortis Fabricii H., Ascandra variabilis H., Wagnerella borealis Mer, et deux espèces de la famille des Sycones.) = Enoutre, le professurN. Wagner a trouvé une très intéressante éponge de la famille Sube- ritidinae qui doit, très probablement, être considérée comme le représentant d’un nouveau genre Olathroscula. Le corps blanc à forme de coussin ou de demi globe est fixé à une pierre et porte à son milieu un long tube cylindrique de 2 ou 3 cent. avec une jolie structure réticulaire et une ouverture ronde au sommet. Les spicules de deux genres, les unes lon- gues, les autres courtes, ont toutes également des renflements à un de leurs bouts. La couche extérieure sous forme de croûte est composée de spicules courtes. Enfin on rencontre assez souvent dans la mer Blanche une espèce d’éponge cornée meritant une attention particulière, que j'ai décrite en langue russe”) en même temps que Е. Е. Schultze‘. L’un et l’autre nous l’avons rapportée à un nouveau genre que КГ. Е. Schultze a nommé Aplysilla et que moi j'ai appelé Simplicella, et tous deux nous avons à peu prèsidentiquement caractérisé ce genre. Simplicella (—Aplysilla) glacialis, ainsi que j'appelle l’unique espèce se rencontrant dans la mer Blanche, est formée d’une mince couche de matière organique recovrant différents objets tels que fragments de couquillages, balanes etc. ... La couleur de cette couche est jauné très pâle, presque blanche. La base de l’éponge est ordinairement une lamelle cornée par laquelle elle adhère aux corps étrangers. 1) Je comprends le genre Spongilla dans le sens res- treint dans lequel l’a établi en 1867 Gray (Proceedings of the Zoological Society of London. 1867. p. 550—553). 2) Bowerbank. A monograph of the Spongillidae, Proceedings of the Zoological Society of London 1863 p. 445. 3) Voir le «Rapport préliminaire sur les éponges de la mer Blanche». Travaux de la Société des Naturalistes de St. Pétersbourg, vol. IX, 1878. Cet article a été sous- crit en 1877 par le rédacteur et le professeur A. Beke- tow pour être imprimé dans le vol. VIII des Travaux, donc encore en 1877 et seule la faute de la typographie Va empêchée de paraitrea dans le hutième volume. (Je mentionnerai encore que l’éponge a été trouvée pendant l’année 1876, Juillet). C’est en me fondant sur tout ceci que je crois pouvoir, sans manquer d’egard envers Mr. F. Е. Schultze, choisir des deux noms qui simultanèment ont été donné pour le même genre celui que j'ai proposé et le continuer à nommer Simplicella. Nous aurions donc jusqu’à ce jour ci à compter trois espèces apartenant à ce genre: Simplicella sulphurea Г. 5., Simplieella rosea Е. 5. et Simplicella glacialis Mereschk. 4) Franz Eilhard Schultze. Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung der Spongien. IV. Die Fa- milie der Aplysinidae. Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie, XXX Band, 3 Heft, 1878, p. 404. 6* 44 С. MEREIKOWSKY, Il s’échappe de cette lamelle des filaments cornés, droits et non ramifies, ou bien plus ou moins ramifiés, qui ne s’unissent pourtant jamais, restant toujours distinctement séparés. Ces fibres cornées émergeant à la surface de l'éponge forment de légères protubérances cöniques du syncytium entre lesquelles sont disposés les pores. L’osculum a la forme d’un tube cylindrique assez long avec une ouverture ronde à son extrémité. Cette simplicité d'organisation des fibres cornées de la Simplicella est très intéressante et indique clairement que ce genre étant le plus simple de tous les genres d’&ponges cornées, doit être considéré comme la souche de ces éponges; il est très naturel qu’à l’origine apparurent des fibres séparées, non réunies les unes avec les autres, qui, par la suite, en s’agrégeant et se confondant peu à peu, finirent par former ce plexus grand et continu de fibres cornées qui caractérise toutes les éponges cornées existant actuellement. L’anatomie des éponges ci-dessus mentionnées se rapproche extrêmement du genre Darwinella décrit du Brésil par Е. Müller'), et c’est pourquoi je crois devoir réunir les deux genres en une seule famille — Darwinellidae, qui comprendrait toutes les éponges cornées dont le squelette ne serait pas composé d’un seul plexus de fibres cornées mais de fibres séparées, ne se confondant pas les unes avec les autres. En somme, la mer Blanche contient plus de 30 espèces d’éponges cornées, ciliceuso- cornées, ciliceuses, sans spicules et calcaires réparties approximativement en 20 genres. L’eponge la plus répandue dans la mer Blanche est la Reniera arctica nov. spec. de forme variée, le plus souvent ramifiée, ayant à l’extrémité des rameaux cylindriques un grand osculum; les spicules acérées aux deux bouts ou acérées à l’un et émoussées à l’autre, et très rarement émoussées des deux côtés, sont, à leur extrémité, réunies en un réseau régulier par une masse cornée. Ensuite se rencontre très souvent la Pellina flava nov. spec. On trouve fréquemment aussi l’Æsperia stolonifera nov. spec. à racines caractéristiques et Myxilla gigas nov. spec. atteignant quelquefois une taille énorme ; la couleur en est jaune orange, la forme massive, sans ramifications, la surface est creusée de profonds sillons, les spicules, excepté celles qui ont forme d’ancre et de S, sont droites, unies, renflées aux deux bouts tandis que d’autres sont légèrement recourbées, émoussées à un bout et acérées à l’autre et recouvertes d’épines. Une autre Myxilla d’un rouge vif qui n’est pas rare non plus, recouvre ordinairement des balanes; elle a la surface unie, de longues spicules les unes renflées aux deux bouts et couvertes d’épines, les autres à pointes acérées; Rinalda arclica, Pachychalina compressa, Suberites СЛазепарри?), Tethya lyncurium se rencontrent aussi souvent mais seulement à de certains endroits, Halisarca F. Schultzii nov. spec. est aussi une des éponges les plus communes. Les autres sont toutes plus ou moins rares. 1) Е. Müller. Archiv für microscopische Anatomie | éponges de la mer Blanche (en russe). Troudy (travaux) vol. I, 1865. de la Societé des Naturalistes à St. Pétersbourg vol. IX. 2) С. Merejkowsky. Rapport préliminaire sur les ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. 45 Cette faune des éponges est intéressante au plus haut point, en ce qu’elle forme un domaine tout-à-fait indépendant, ce qui n’a pas lieu pour les autres groupes d’animaux tels, par exemple, que les hydroïdes, les crustacés, les mollusques etc. Seule, la faune des infusoires de la mer Blanche qui a 45°/, d’especes propres à cette mer, peut, sous ce rapport, être comparée à la faune des éponges, et encore reste-t-elle en dessous. D’ä peu près 30 espèces d’éponges, le minimum des formes nouvelles caractéri- sant (jusqu’ à présent) exclusivement la mer Blanche, peut être évalué à 16, plus de 50%, par conséquent, tandis que de 44 espèces d’hydroides de la mer Blanche je n’ai trouvé en tout que 8 à 10 espèces nouvelles. En même temps, dans ce nombre de 16 espèces d’éponges nouvelles, il n° y a pas moins de trois genres nouveaux, et baucoup d’espèces, trouvées aussi dans d’autres mers, présentent ici des particularités, des déviations, qui con- tribuent encore à donner à la faune des éponges de la mer Blanche son caractère tout spé- cial et éminemment polair. La Simplicella, qui a de proches parents dans les mers tropiques du Brésil, mérite sous le raport zoographique une attention toute particulière. Explication des planches, Planche I. cule plus ou moins long et affectant la forme d'un cylindre (osc.). Grandeur naturelle. Fig. 1. Halisarca Е. Schultzii nova species. La | Fig. 2. Halisarca Е. Schultzü. Un jeune individu figure représente tout un groupe d'organismes fixé à une algue rouge, représenté sous un fixés à une pierre qui leur sert de base. A droite grossissement de 6 ou 7 fois. A la surface du on peut voir un Balanus portant la Halisarca corps on peut apercevoir des aires grisâtres Schultzii; au milieu — des algues rouges Phyllo- aux contours irréguliers. phora interrupta et Delesseria sinuosa recou- osc. l’oscule très developpé de cette éponge vertes par la même éponge. Enfin à gauche on ressortant de côté. aperçoit une ascidie à laquelle sont fixés plu- A. grandeur naturelle de l'individu ci-dessus sieurs individus de la Halisarca se distinguant mentionné, ici par leur plus ample grandeur et en même | Fig. 3. L’oscule du même individu qui est repré- temps par la plus grande irrégularité des contours. senté par la fig. 2; sa forme, par suite d’une Chaque individu, qu’il soit fixé à une ascidie irritation produite par une aiguille a considé- ou bien à des algues rouge, est, comme on rablement changé; il y a des parties qui se peut le voir, dans tous les cas muni d’un os- sont dilatées, d’autres se sont contractées. Fig. Fig . 7. Rinalda arctica C. MEREJKOWSKY, . 4. Halisarca Schultzi, une varieté: varietas ochrea qui а été rencontrée une seule fois fixée à une ascidie et qui se distingue par sa couleur orange. Les oscules sont très courts. Grandeur naturelle. 5. Halisarca Schultzi fixée à la partie supé- rieure d’une ascidie. Les individus sont d’une grandeur inaccoutumée et en partie colorés en violet; cette teinte est occasionnée par une énorme quantité de diatomacées vivant en pa- rasite dans les tissus mêmes de l'éponge. Gran- deur naturelle. osc. Les oscules très larges et courts. ig. 6. Une partie de la surface de Halisarca Schultzii sous un faible grossissement. Toute la surface est visqueuse. a. tâches grisätres à courtours irréguliers per- ceptibles à l’oil nu sous forme de points. b. petits pores dispersés parmi ces tâches. c. le syncytium. | nov. spec. Un individu adulte représenté de grandeur naturelle. L’é- ponge a si bien enveloppé la pierre à laquelle elle est fixée qu’elle parait n'être attachée à aucun objet. La surface est presqu’entierement denuée de grains de sable et de vase. osc. les osculums dont il y en a 5. a. une forme transitoire entre les cônes et les oscules, n’ayant point d'ouverture au bout. b. un des cônes qui recouvrent toute la surface Fig. 9. Une partie de Rinalda arctica remarquable Fig. Fig. de l'éponge; on peut s’apercevoir que le bout | Fig. est muni de trois petits bourgeons sphériques réunis entre eux et armés de longues spi- cules. | 8. Rinalda arctica. Un jeune individu n’ayant encore q’un seul osculum. La surface du corps est recouverte d’une forte couche de vase et de sable ce qui change la couleur jaune naturelle en brun foncé. osc. unique osculum de l'éponge. a. un cöne qui a son extrémité amincie et effi- lée porte trois bourgeons en forme de globe. b. un cône n'ayant à son extremité qu’un seul bourgeon. La figure est augmentée de deux fois. Fig. par les grandes dimmensions des cônes et la couleur orange vif. Grandeur naturelle. a. la surface du corps, recouverte comme d’ha- bitude d’une substance brune composée de vase et de grains de sable. b. un des cônes ayant un renflement globulaire à son extrémité; la couleur est très vive. 10. Un individu de Rinalda arctica coupé en deux. a. la pierre qui sert de base à l'éponge et d’où partout les faisceaux de spicules se dirigeant vers la surface. b. couche supérieure ou croûte recouvrant toute la surface de l'éponge. с. le corps même ou la parenchyme de l'éponge; son caractère fibreux est dû aux faisceaux de spicules de la première catégorie qui, de la pierre, se dirigent vers la surface et traversant la croûte vont ressortir au dehors. De part et d'autre on peut apercevoir des canaux gastro- vasculaires. 086. oscule; sa cavité se prolonge assez à l’in- térieur de l’éponge où elle se divise en plu- sieurs canaux plus petits. Grandeur naturelle. 11. Un osculum de la même éponge sous un faible grossissement. On voit des faisceaux de spicules inserés dans les parois du tube; le bord de l'ouverture est orné des spicules res- sortant par leur bout pointu. 12. Une partie de la surface de Rinalda arc- Иса; grossissement double. La surface est sans vase ni boue; dispersés parmi les cônes, on peut voir des pores sous forme de petites ou- vertures rondes. Les cônes sont pour la plu- part munis d’un ou de plusieurs bourgeons glo- bulaires. 13. Esperia stolonifera nov. spec. La figure représente une algue rouge de grandeur natu- relle. Phyllophora interrupta dont Ча surface est recouverte de 7 individus de cette éponge en forme de petits coussinets ronds ou ovales. Quelques individus ensemble forment une co- lonie au moyen de filaments qui les réunissent. La surface de l'éponge est munie de beaucoup Fig. Fig. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. de petits pores et d’un oscule sous forme d’ou- verture ronde. Grandeur naturelle. 14. Esperia stolonifera. Une colonie unique qui se distingue par ses grandes dimensions. La figure ne représente que la moitié de toute la colonie qui enveloppe une branche de ГЪу- droide Hydrallmania falcata. Comme sur cette base la colonie n’a pu s'étendre aussi aisément que sur la feuille d’une algue, elle a donc dû prendre un aspect plus massif, les individus ont dû se confondre les uns avec les autres et avec les racines ou filaments. Grandeur naturelle. Planche II. 1. Wagnerella borealis Mereschk. Un individu pas encore tout-à-fait adulte; le pédoncule est de longueur moyenne. Son élargissement en forme de cône ne se distinque pas encore tout- à-fait nettement du pédoncule. On voit claire- ment les petites spicules disposées horizontale- ment. La tête est régulièrement sphérique, ce qui d’ailleurs ne se remontre pas souvent. Le pédoncule est nettement separé de la tête sphé- rique. Les longues spicules dont la tête est hé- rissée la recouvrent encore plus abondamment que ce n’est représenté sur la figure, Augmen- tation assez considérable. (Cette figure а été dessinée d’après nature par M. Sewastianoff). Fig. 2. La même éponge sous une moindre augmen- tation. a. un individu entièrement développé. La lon- gueur du pédoncule est excessivement grande, la plus grande que j'ai pu observer; il a plu- sieurs courbures. b. un très jeune individu se distinguant outre sa petite taille encore par l'absence presque absolue de tête qui n’est représentée que par un léger renflement (voir aussi mon article. On Wagnerella, a new genus, Annals a. Mag of Nat. Hist. ser, V, vol. I, pl. VI, fig. 2). Fig. 3. Les spicules de Wagnerella borealis, appar- tenant à la tête. Fig. 47 a. une spiculeexcessivementfineet presque droite. b. plus grosse que la précédente et entière- ment droite. c. courbée irrégulièrement. d. une spicule plus petite que les autres et courbée en arc régulier. 4. Les spicules de l’autre catégorie, provenant du pédoncule de la même éponge. a. une spicule droite, se rencontrant plus rare- ment. b. la forme la plus fréquente. с. une étrange spicule qui parait renfermer en elle une bulle d’air. Fig. 5. La forme du cône du pédoncule que les in- dividus adultes de Wagnerella borealis affec- tent le plus souvent. Fig. 6. Rinalda arctica. Une fine coupure à travers une partie de la croûte de l'éponge. Cette fi- gure représente une partie de la figure sui- vante (la couche d) à une échelle plus grande. a. les spicules de la seconde catégorie, for- mant la couche superficielle. b. les spicules de la première catégorie, for- mant les faisceaux. с. couche composée de fibres cornées sans spi- cules; les fibres se ramifient. Fig. 7. Une coupe transversale de Rinalda arctica. a. couche de vase et de grains de sable dont ordinairement la surface de l'éponge est re- couverte et qui change la couleur jaune natu- relle en brun. Cette couche est retenue par les longues spicules de la première catégorie qui ressortent à la surface. b. les bouts ressortants des spicules de la se- conde catégorie. с. la masse principale de la croûte formé par les spicules de la seconde catégorie. d. couche privée de spicules et très évidem- ment fibreuse composée par un entrelacement de fibres cornées. e. couche composée de spicules de la première catégorie mais disposées horizontalement et non pas verticalement à la surface. f. faisceaux de spicules de la première catégo- rie formant le squelette de l'éponge. 48 Fig. Fig. С. MEREJKOWSKY, g. syneytium granuleux dans lequel les fais- ceaux susdits sont disposés. h. les canaux gastrovasculaires. . 8. Une partie des parois du cône de Rinalda arctica. a. faisceaux de spicules de la premiere catégo- rie qui sont inseres dans les parois même des cönes. b. les spicules de la seconde catégorie, dispo- sées verticalement à la surface du cône etres- sortant par leurs bouts pointus. c. espaces amincis du syneytium et privés de spicules. d. les pores s’ouvrant dans ces espaces amin- cis et tantôt disparaissant, tantôt apparaissant de nouveau. 9. Halisarca Е. Schultzii. Une section «optique» à travers le bord d’un osculum de cette éponge; la figure représente l’objet encore en état de vie et est très fortement augmentée (Hartnack système № 10 à immersion 1 ocul. 4); en même temps cette figure a été faite avec la plus grande précision. a. une membrane superficielle ou cuticule sans aucune structure, recouvrant la surface de l’é- ponge. b. glandes unicellulaires en forme de bouteille, disposées en une seule couche. $ n'est que le corps de ces glandes. c. le col ou conduit évacuateur de la glande qui par son extrémité un peu élargie en cône vient s’unir à la cuticule а. d. espace entièrement privé de granules et que traversent le col des glandes. e. syncytium granuleux dans lequel sont enfon- cés les bouts arrondis des glandes unicellu- laires. f. cellule de forme étoilée à grand nucléus. g. cellule fusiforme. h. cellule ronde (nucléus?). 10: Cette figure représente un osculum de На- lisarca Schultzii vu d'en haut. Un court et large oscule a été si heureusement comprimé entre deux vers que sa position verticale s’est conservée. L'ouverture de l’oscule n’est pas vi- Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. sible grâce aux parois du tube qui l'ont recou. vert. a. syneytium dans lequel le cellules ne sont visibles que sous forme de points. b. un anneau plus claire que le syncytium en- vironnant indistinctement fibreux et parfois entièrement privé de granules. 11. Une partie du même anneau vue à une aug- mentation très forte et entièrement privée de granules ou de cellules de syncytium. La figure est très précise. a. le syncytium. b. une partie de l’anneau très distinctement fi- breux. 12. Une partie du syncytium de Halisarca Schultzii avec son oeuf. a. le syncytium granuleux. nc. les cellules du syncytium à gros nucléus, 0%. l'oeuf avec son nucléus et nucléolus. e. une couche de corpuscules environnant l'oeuf. 13. Un oeuf isolé des tissus. v. vitellum. nc. le nucléus disposé excentriquement dans l’oeuf; le nucléus renferme un nucléolus éga- lement excentriquement et ce dernier est pourvu d’un nucléolulus central très distinct. 14. Les cellules du syncytium de Halisarca бери ги. a. une seule cellules étoilée. b. deux pareilles cellules réunies par leurs ex- pansions. с. un groupe formé par trois cellules étoilées. d. un amas globulaire de cellules se rencon- trant assez fréquemment dans le syncytium. 15. Navicula? Une diatomacée vivant en pa- rasite dans le syneytium de Halisarca Schultzü. a. vue de côté. Les petits ronds représentent des gouttes d'huile. b. vue en face. Planche Ш. 1. Un des cönes de Rinalda arctica detache de l’eponge. La surface est ornée des spicules Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA Mer BLANCHE. de la seconde catégorie ressortant par leur bout pointu; des faisceaux de spicules de la première catégorie parcourent l'épaisseur même des parois. A son extrémité le cône fait une courbe et s’amincit en un long fil muni de quatre renflements ou bourgeons. Augmentation moyenne. a. et b. deux renflements ou bourgeons presqu’- entièrement developpés et munis des longues spicules — restes des faisceaux. En outre la surface des bourgeons est couverte par les petites spicules (seconde catégorie). Point de cavité dans les bourgeons. c. et d. deux très jeunes bourgeons encore étroitement liés au cône. 2. Un cône da la même éponge qui n’a de de- veloppé qu'un seul bourgeon. a. le bourgeon mûr. b. un très jeune bourgeon. c. un bourgeon encore moint avancé dans son developpvment que le précédent. 3. Un cône ayant deux bourgeons globulaires entièrement développés et dont la liaison avec l'organisme maternel est très faible. Le troi- sième bourgeon, quoique également de forme sphérique est tout de même encore étroite- ment lié au cône. 4. Une spicule en forme d’ancre d’Esperia stolonifera nov. sp. vue de côté. Augmenta- tion assez forte. 5. La même spicule vue d’en face. 6. Une spicule de la seconde catégorie de Ri- nalda arctica, constituant la croûte de l'éponge. La spicule est courbée à l'extrémité supérieure. 7. Une autre spicule de la même catégorie, courbée dans sa partie moyenne; en outre son extrémité inférieure s’amincit très graduelle- ment. 8. L’extr&mit& pointue de Rinalda arctica se transformant abruptement en une pointe; un cas très rare. 9. Une spicule de Rinalda arctica apparte- nant à la première catégorie. 10. Un autre type de la même espèce de spi- cules. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 49 Fig. 11. Une spicule de la première catégorie, ap- Fig. Fig. Fig. . 12. Une spicule appartenant à is. 17. Une partenant à Rinalda uberrima 0. Sm.; cette spicule est représentée ici pour pouvoir mieux la comparer aux spicules de В. arctica, repré- sentées par les fig. 9 et 10; elle est tirée de l'ouvrage d’Oscar Schmidt: «Grundzüge einer Spongienfaune des Atlantischen Gebietes 1870». à Esperia stolo- nifera, legèrement courbée. . 13. La courbure d’une pareille spicule est plus fortement prononcée. . 14. Un cas exceptionnel où l’extrémité arrondie est munie d’une tête ovale (anomalie). . 15. Une spicule d’Esperia stolonifera se dis- tinguant par sa moindre longucur: dans cer- tains individus elle est entièrement absente, dans d’autres au contraire c’est elle qui forme le squelette de l'éponge. . 16. Une anomalie de la même spicule appar- tenant à Esperia stolonifera et rencontrée une seule fois. anomalie appartenant à la même éponge. . 18. Une autre pareille anomalie. . 19. Une anomalie consistant en un renflement de la spicule. . 20. Une spicule observée sur un des bourgeons sphériques de Rinalda arctica, ayant un ren- flement au milieu et legèrement courbée dans sa partie supérieure. 5 21. Cellules amoeboides de Rinalda arctica qu’on obtient en masse en déchirant les tissus de l'éponge. 22. Une cellule de l’entoderme de la même éponge; le colier en forme d’entonnoir a dis- paru. 23. Une partie de la surface d’une jeune indi- vidu d’Esperia stolonifera vue sous un faible grossissement. a. pores vus à l'oeil nu sous forme de points; la forme régulièrement ronde n’est dûe qu'à un âge peu avancé. On peut entrevoir des spi- cules disposées dans le syncytium. b. des faisceaux de spicules qui par leur extré- mité pointue ressortent à la surface. r d 50 Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. С. MEREJKOWSKY, 24. Esperia stolonifera. Deux individus fixés à une algue rouge; tous les deux sont munis d’un oscule différent de forme et de grandeur. Grandeur naturelle. 25. Osculum d'un des individus (celui de la gauche) représentés par la fig. 24, legèrement grossi. a. la partie de l’oscule enfermant des spicules qui par leur bout pointu ressortent de la sur- face. b. partie supérieure en forme de cylindre avec une ouverture ronde à son extrémité entiere- ment dénuée de spicules. 26. Le même osculum plus fortement augmenté. La partie supérieure sans spicule après avoir été irritée par une aiguille a considérablement changé de forme. L'orifice du tube s’est fermé et à quelque distance du bout il s’est formé une constriction. 27. La partie supérieure du même osculum sous une augmentation encore plus considé- rable. spicules consiste en un fine membrane de syn- Toute la partie non occupée par les cytium renfermant des cellules qui se voient sous forme de points. a. la constriction. 28. Une partie de la mince membrane dont la partie supérieure de l’osculum est composée sous une très forte augmentation. Une mince couche de syncytium transparent et sans gra- nules renferme des cellules disposées en une seule couche. Les nucléus sont grands et ronds, les processus granuleux qui s’en détachent sont peu developpés. 29. Une partie du réseau formé par les fila- ments ou racines de l'Esperia stolonifera qui rampent sur la surface des algues rouges et servent à unir plusieurs individus en une colo- nie. Dans les rameaux les plus larges on voit outre les cellules du syncytium des spicules de deux espèces, dans les rameaux moins larges on ne voit que les plus petites, en forme d’an- cre, enfin dans les rameaux les plus deliés on n’apercoit point de spicules. La surface de ces Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. filaments parait être revêtue d’une couche épi- théliale avec des nucléus ressortant de la sur- face. 30. Le bout supérieur, arrondi de la spicule de Rinalda arctica, appartenant à la première catégorie; la variété qui se rencontre le plus fréquemment et qui présente une forme transi- toire de la forme typique (fig. 31), à la forme simplement arrondie, sans renflement au bout. 31. La forme typique du renflement de la même spicule. 32. Une variation moins fréquente et tout-à- fait opposée à celle de la figure 30. 33. Tête à deux renflements. 34, Forme anormale; le côté de la spicule pos- sède un bourgeon. 35. Deux spicules se sont unies en formant une croix; une anomalie toujours appartenant à la même éponge. 36—39. Toute une série de variétés que nous présente l'extrémité arrondie de la spicule de la seconde catégorie appartenant à Rinalda arctica. 36. Une tête en forme de globe régulier. 37. Au pôle supérieur de la tête sphérique il s’est formé un petit tubercule. 38. La tête est plus allongée, moins régulière- ment sphérique, le tubercule s’est agrandi. C'est la forme typique de cette spicule. 39. La tête s’est allongée encore davantage. 40. Halisarca F. Schultzii. La figure repré- sente un osculum détaché d’un assez grand in- dividu fixé à une ascidie. Les bords de l’ou- verture sont découpés en 4 lobes dont un est moins large et un peu plus long que le reste- Les bords de ces lobes sont plus clairs à cause de l'absence dans ces endroits du syncytium granuleux avec ses cellules. C'est à travers cet espace que passent les cols des glandes unicellulaires qui recouvrent d’une couche con- tinue la surface du corps. Les points représen- tent justement ces glandes, comme on les voit sous un faible grossissement. ETUDES SUR LES EPONGES DE LA MER BLANCHE. Page 1 ligne 18 » » » 2 g р » » » Errata. au lieu de auterieures Sales » me 26 » » ou 36 » » fig. 2 35 » » м DT) » aucunem aniere 29, 34—36 diatomée 40 » » paraîtrea 17 » » distinque 91 » » remontre 21 » » 1 lisez antérieures » une où fig. 70sc 1/, aucune manière diatomacée paraître distingue rencontre et 51 С UHR! D au DEAD В а ы $ + 4 0 $ NS | . A и 4 SAR р Ро . A N FAUX | у 1 ВИЙ \ у 21 PA ай в. 39 Зри 2 HE Moll 3 | IE м | if DES й LA # 1 ! toi FH АТИ ; Ё * NE у у | “u ür ‹ Е il Ut us du ARE We dE Sun dd \ HERE HR, we NS eh BE NER FR were Neal. и ыы CS ROY | Era fi ü DEN «l ï 4 a ur m pin 2' “ 7 Ti ” 4 « QE (RUE 2 Ne Galant “ фм $ у О ’ | . \ { tx u (HE Я Fan ar EURE nn +. \ 1 j | | РА А N а . Мет, de [Acad. Jmp. d. Se VI Serie. . CMerejkowsky: Études 8] éponées PI Merejkowsky ad nat.del. Lithographie de Jvanson Knmnges à. L Mer Blanche. PL IL Vi. de [ad Imp Ес WiSe Lithographie. de Manson. Доме [Mere Sala (Mersjkowshy del. nr su "Se AS : Er | - Е * р В ds . ! . . ; rn ие. | - а Zu: О ` Сетки Eponge de Ler Blanche Pl I 19 Metallographie de Jyanson BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. : Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibirischen u #2) seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahlder Al in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, а ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, AM. die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werke s - i den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so > auch die Lieferungen “einzeln im Buchhandel zu haben sein ‚sollen, und zwar zu den folgenden, nach Umfang und Zahl A) — der Tafeln normirten Preisen. dl Dr. A. Th. м. Middendortfs Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während der € Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- 4 lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in a Verbindung el mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 В in 4° (1847 — 1875). a Ва. I. Th. IL Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K. E. von Baer, H. R. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, E. Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Peters: Mit 15 Ш: Tafeln 1848: Па, 2 Ва. I. Th. II. Botanik. Lf. 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8 lithogr. Tafeln. IX u. 1908. Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. vonF. J. Ruprecht 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) 8. 193 435..... ТЕ. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses | nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus E. G. et G. G. Borszezow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8........ Bd. II. Zoologie Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 5165. (Beinahe vergriffen.) Th. IT. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergritfen.) ...... Bd. ПТ. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böntlingk. ТВ. Т. Lf. 1. Jakutischer Text:mit deutscher -Uebersetzung. ТОО 9 ТЕ. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. S. ШУ u. 97—397. Th. II. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S..............,..... Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. Bearbeitet von A. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... Lf. 2. Orographie und Geognosie. 1860. S. 201—332. (Vergriffen.)..... LÉ 3. Klima, 1:861./8. 333 2098 u XXV oa nn Reichsm. Silber. i вы. | к. ax. | pr. @ _ 3 | 4511 | 50 21951 7150 \ 3 | 95 | 13. | 20 # Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt Sibiriens 1867, 5. 785 ВО a. IH. een. Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. S. 1095—1394......... ТЕ. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Werkes). 1875. В: 1395 — 1.615: Murlschth. Та —— ©0060 MEMOIRES L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, УП" SERIE. | Tone XXVIL, N°6. ÜBER DIE BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN INGLINATION MIT DEM INDUCTIONS-INCLINATORIUM. VON ЕТ. Wild. Mit 2 Holzschnitten und 3 Tafeln. : Be / FE р IN (Lu le 7 Novembre 1878.) \ = > =“ \ 5 5 z > = \ яя \% # $ N я ) ——_ Sr.-PETERSBOURG, 1878. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: а St.-Petersbourg: à Riga: à Leipzig: M. Eggers et Cie, J. Issakof M. N.Kymmel; et J. Glasounof; M. Léopold Voss. Prix: 75 Kop. — 2 Mrk. 50 Pf. MEMOIRES L'ACADÉMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIE SERIE. Tome XXVI, N° $. 1 ÜBER DIE BESTIMMUNG DER ABSOLUTEN INCLINATION MIT DEM INDUCTIONS-INCLINATORIUM. VON Е. Wild. Я Г Mit 2 Holzschnitten und 3 Tafeln. 1 RER. Е. (Lu le 7 Novembre 1878.) 9 2 | St,-PETERSBOURG, 1878. E 5 Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à Si.-Pötersbourg : à Riga: à Leiprig: MM. Eggers et C!°,J, Issakof Е nr Re et J. Glasounof; Emme . ор 088. в Prix: 75 Кор. = 2 Mrk. 50 Pf. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. , Decémbre 1878. С. Vesselofski, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, № 12.) Seit W. Weber im Jahre 1837 ') sein neues, auf der Magneto-Induction beruhendes Instrument zur Messung der absoluten Inclination, das sogen. Inductions - Inclinatorium, beschrieben hat, dem er 16 Jahre später”) durch wesentliche Modificationen eine, auch für präcise Inclinationsbestimmungen geeignete Einrichtung gab, ist über die Anwendung dieses so interessanten und viel versprechenden Apparats zu fortlaufenden Beobachtungen über die Variationen oder die absoluten Werthe der Inclination in magnetischen Observatorien fast Nichts bekannt geworden. Nach wie vor wurde die absolute Inclination mit dem ge- wöhnlichen Nadel-Inclinatorium, die Variationen aber dieses Elements des Erdmagnetismus, wenn sie überhaupt beobachtet wurden, mit Kupffer’s Nadel-Inclinatorium oder Lloyd's Wage oder seinem Eisen-Inductions-Inclinatorium bestimmt, Meines Wissens hat unter den magnetischen Observatorien nur die Oentral- Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Budapest in neuester Zeit den Versuch gemacht, regelmässige Beobachtungen der absoluten Inclination mit dem Inductions-Inclinatorium an Stelle derjenigen mit dem Nadel-Inclinatorium einzuführen. Im Jahre 1873 nämlich hat Herr Director G. Schenzl neben dem bis dahin dort benutzten Nadel-Inclinatorium von Meyerstein in Göttingen noch Beobachtungen der absoluten Inclination mit einem von demselben Künstler verfertigten Inductions- Inclinatorium begonnen und vom Jahre 1874 an, wo bloss noch einige wenige Vergleichungen der Ergebnisse beider Instrumente erfolgten, dann ausschliesslich bis jetzt das letztere Inclinatorium als rascher und sicherer zum Ziele führend, für die absoluten Messungen der Inclination benutzt?). In der That nahm eine vollständige Bestimmung der Inclinaton mit dem Inductions-Inclinatorium nicht einmal die Hälfte der Zeit von der mit einem Nadel-Inclinatorium in Anspruch, sondern es zeigen auch 1) W. Weber. Das Inductions-Inclinatorium. Resul- | Bd. V. 1853 (auch Pogg. Ann. Bd. 90, $. 209). tate des magnet. Vereins für 1837. Göttingeu 1838. S. 81. 3) Siehe: Jahrbücher der K. ungarischen Central- 2) W. Weber. Ueber die Anwendung der magnet. | Anstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus von Dr. Induction auf Messung der Inclination mit dem Magne- | Guido Schenzl. Bd. I. Jahrgang 1871 und folg. Buda- tometer. Abhandl. der Königl. Societät in Göttingen. | pest 1874 etc. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 1 2 i „a H2WiLD; die Resultate der einzelnen Bestimmungen beim letztern nicht bloss bei Benutzung verschie- dener Nadeln, sondern sogar mit einer Nadel bedeutend grössere (2—4 Male) Abweichungen untereinander als beim Inductions-Inclinatorium. Die nahe gleichzeitigen Beobachtungen an den beiderlei Instrumenten ergaben Herrn Schenzl folgende Differenzen bei den ver- schiedenen Nadeln gegenüber den mit dem Inductions-Inclinatorium erhaltenen Werthen Nadel. 191 132: TE о ое Ш. 2. Mittel. 1873 3.und 4. Juni +4,50 +03 +74 +92 +37 +.88 +56 1874 20. und 21. April +48 +0,6 +88 —21 +92 +141 <+ 5,9 Das positive Zeichen bedeutet hiebei, dass das Inductions-Inclinatorium grössere Werthe für die Inclination als die betreffende Nadel des gewöhnlichen Inclinatoriums ergab. Während also das Mittel aller 6 Nadeln und ebenso auch die 3 ersten Nadeln je für sich in beiden Jahren nahe dieselbe Differenz ergaben, zeigen die 3 andern Nadeln Ver- schiedenheiten von 6 bis 11’. Auch dies weist auf eine grössere Sicherheit der Messungen mit dem Inductions-Inclinatorium hin. Herr Schenzl geht aber noch einen Schritt weiter und betrachtet auch die mit dem letztern Instrumente erhaltenen Inclinationen als absolut richtiger, so dass er die constante Dif- ferenz von + 5’,7 als Correction erklärt, die am Mittel der mit allen 6 Nadeln erhaltenen Resultate anzubringen sei, um daraus die wahre Inclination zu gewinnen. Ohne die Gültigkeit dieser Schlüsse für den vorliegenden speciellen Fall in Zweifel ziehen zu wollen, erschien es mir doch geboten, ihnen erst dann eine allgemeine Bedeutung beizumessen, wenn durch weitere vergleichende Untersuchungen foigende Bedenken gegen diese Verallgemeinerung gehoben sein würden. Zunächst dürfte das in Budapest benutzte Nadel-Inclinatorium von Meyerstein für die Gegenwart nicht als ein ganz maassgebender Repräsentant dieser Classe von Inclinatorien betrachtet werden. Während nämlich im physikalischen Central-Observatorium in St. Petersburg der wahrscheinliche Fehler einer Inclinationsbestimmung mit einer Nadel beim Nadel-Inclinatorium von Pistor und Mar- tins in Berlin == 42”, bei dem von Dover in London sogar bloss == 27” betrug'), muss derjenige des obigen Inclinatoriums in Budapest zu mindestens + 3’ veranschlagt werden; ich sage veranschlagt werden, weil in Ermanglung von Variationsbeobachtungen der In- clination in Budapest dieser Fehler nicht sicher festzustellen ist. Ueberhaupt, und dies ist ein zweites Bedenken gegen die allgemeine Gültigkeit obiger Schlüsse, sind sichere Be- stimmungen der Fehlergrenzen solcher absoluter Messungen nur dann möglich, wenn gleich- zeitige Variationsbeobachtungen des betreffenden Elementes am Orte ausgeführt werden oder mindestens aus der Nähe zur Disposition stehen. Endlich halte ich es zur Entscheidung über die Vorzüglichkeit des einen oder andern Instrumentes nicht für genügend, die Resul- 1) Siehe: Einleitung zum Anhang der Annalen des physikal. Central-Observatoriums für 1876 S. XX und für 1877 8. XVII. Kane dons < do > eo 2: SO Dr = Be u u 2 Dr AT EE u" ÜBER р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION м. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 3 tate der Beobachtungen an einem einzelnen Inductions-Inclinatorium nach ein und der- selben Methode den mit verschiedenen Nadeln an einem gewöhnlichen Inclinatorium er- haltenen Inclinations-Werthen gegenüber zu stellen. Man muss nicht vergessen, dass die Theorie des Nadel-Inclinatoriums auch verlangt, dass jede vollständige Messung mit jeder guten Nadel caeteris paribus dasselbe Resultat ergebe und dass es nur gewisse bei dieser Theorie als Grössen zweiter Ordnung vernachlässigte oder nicht berücksichtigte Umstände sind, welche die nicht unbeträchtlichen Differenzen der mit verschiedenen Nadeln erhaltenen Inclinationen bedingen. Obschon also die Theorie des Inductions-Inclinatoriums für jedes Instrument die unmittelbare Gewinnung der absoluten Inclination in Aussicht stellt, wäre es doch gedenkbar, dass auch dain Folge kleiner Ungenauigkeiten der Theorie verschiedene Instrumente in Wirklichkeit merklich verschiedene Resultate gäben. Das Inductions-Inclinatorium in seiner vervollkommneten Gestalt hat nun vor dem Nadel- Inclinatorium den unbestreitbaren Vorzug in derselben Zeit mindestens doppelt soviel unab- hängige Bestimmungen der absoluten Inclination zu ermöglichen und sodann macht es — ähnlich wie magnetische Theodolithen mit Filarsuspension gegenüber den Compassen mit auf Spitzen schwebenden Nadeln für absolute Declinations- und Intensitäts-Bestimmungen — den Beobachter unabhängiger von der Kunstfertigkeit des Verfertigers der Instrumente und der unveränderten Erhaltung feiner Spitzen oder Axen und deren Lagern. Dieser Vorzüge halber hielt ich es für geboten, bei der Anlage und Einrichtung des magnetischen Obser- vatoriums in Pawlowsk auch auf die Bestimmung der absoluten Inclination mit diesem In- strumente und zugleich auf eine genauere und umfassendere Prüfung in dem angedeuteten Sinne Bedacht zu nehmen. Zu dem Ende liess ich zu einem im Central-Observatorium bereits vorhandenen, aus dem Jahre 1867 stammenden Inductions-Inclinatorium von Leyser in Leipzig noch ein zweites, für die Umlegung der Drehungsaxe etwas bequemeres Instrument dieser Art von Meyerstein in Göttingen ausführen, das im Mai 1877 in Petersburg anlangte. Diese beiden Instrumente sind im kreuzförmigen Hauptsaal des eisenfreien, hölzernen magnetischen Pavillons') in Pawlowsk aufgestellt und zwar stehen die zwei Inductor-Rollen im südlichen Kreuzarm, beiderseits von dem Pfeiler für die Nadel-Inclinatorien, auf be- sonders fundamentirten grossen Steinplatten, während sich die zugehörigen Multiplikatoren im nördlichen Kreuzarm in 10 M. Distanz von den erstern befinden. Die Multiplikatoren, der eine nahe der östlichen, der andere nahe der westlichen Wand des Saals, stehen auf höl- zernen, von massiven Granitpfeilern gehaltenen Holztischen und ihre Magnete sind mit 1,5 M. 1) Siehe meine Beschreibung des neuen meteorolo- gisch-magnetischen Observatoriums in Pawlowsk, Bulle- tin de l’Academie de St.-Pötersbourg, Т. ХХУ, p. 17, 1878, sowie den Plan dieses Pavillons auf der beiliegen- den Tafel, wo M. L. und I. L. den Multiplikator und In- ductor von Leyser, М. M. und I. M. diejenigen von Meyerstein, Т. В. die später zuerwähnende Tangenten- Boussole, 2 das zu ihr gehörige Fernrohr mit Scale und 1 das Fernrohr mit Scale bedeutet, das abwechselnd den Multiplikatoren zur Ablesung des Standes ihres Magnet- stabes zugewendet wird. I. ist der Pfeiler für das Nadel- inclinatorium, li " ï KA a ous HO ar ARR Er nr éd EVE Le à ELIA DIET 4 Ы. Матер. langen Coconfaden an einem von denselben Granitpfeilern getragenen aus Stucksäulen und Holzlatten bestehenden Gerüste aufgehängt. Unter der Laterne über der Mitte des Kreuzes endlich steht auf einem Steinpfeiler das eisenfreie Ertel’sche Passageninstrument, in dessen Lager für die Spiegelablesung an den Multiplikatoren ein ebenfalls eisenfreies Steinheil’- sches Ablesefernrohr mit 58 facher Vergrösserung — an hellen Tagen wurde auch wohl ein Ocular mit 92 facher Vergrösserung benutzt — und darüber eine, 1 Meter lange in Millimeter getheilte, von hinten durch einen weissen Reflector beleuchtete Glasscale von Edelmann in München gelegt wurde. Diese Scale ist von den Magnetspiegeln beider Multiplikatoren, wenn das Fernrohr diesen zugewendet ist, je nahe gleich weit nämlich 4,2 М. entfernt, so dass ein Scalentheil in runder Zahl 24,5 Drehung jener Spiegel ent- spricht. Die Zehntel eines Scalentheils resp. also 2,5 sind mit voller Sicherheit zu schätzen. — Alle Theile der Instrumente haben also eine solide möglichst unveränderliche Auf- stellung. Da es sich hier um Fundamentalmessungen handelt, so halte ich es für geboten, auch die wesentlichen Abmessungen und Justirungen beider Apparate näher anzugeben. Der Multiplikator des Meyerstein’schen Inductions-Inclinatoriums besteht aus circa 300 Windungen eines 3,2 Mm. dicken, mit Seide besponnenen Kupferdrahts, die zwischen zwei um 101 Mm. von einander abstehenden Mahagoniholzplatten auf ein diese verbinden- des, ausgeschnittenes Kupferblech aufgewunden sind, das seinerseits einen Hohlraum von 517 Mm. Länge und 46 Mm. Höhe umschliesst, welcher an den Enden mit dem Radius von 23 Mm. abgerundet ist. In diesem Hohlraum ruht der parallelopipedische 698 Gramm schwere, 500 Mm. lange und 37 Mm. breite Magnetstab auf einem Schiffchen, das seiner- seits durch einen den Multiplikator umschliessenden Bügel mit dem mitten darüber befind- lichen Spiegelhalter verbunden ist. Dieser ist am Torsionskopf oben auf dem erwähnten festen Gerüst durch ein Bündel von 6 Coconfaden von je 250 Gr. Tragkraft aufgehängt. Der Magnet erhält im Schiffchen durch seitliche Justirungsschrauben und einen Stift, der in ein Loch in seinem Centrum einfällt, eine ganz bestimmte Lage, so dass er ohne Gefahr von Aenderungen seiner relativen Stellung zu den Multiplikatorwindungen mit dem genau gleich schweren und gleich breiten und langen Torsionsstab aus Kupfer vertauscht werden kann. Zum Schutz gegen Luftströmungen ist der Multiplikator durch ein Gehäuse aus Holz und Glas umschlossen, an das sich oben ein kleineres für den Spiegelhalter ansetzt ; auch die Oeffnung in dem letztern vor dem Spiegel gegen das Fernrohr hin ist durch ein Planparallelglas verschlossen, so dass also nur der Suspensionsfaden frei bleibt. Mit Hülfe einer langen, umkehrbaren Boussolennadel wurde der Multiplikator-Rahmen genau genug parallel dem magnetischen Meridian orientirt und mit einem Niveau die Axen- ebene des Hohlraums horizontal gemacht. Nach Aufhebung der Torsion des Fadens durch abwechselndes Einlegen von Magnet und Torsionsstab und Drehen am Torsionskreis oben — ein stabiler Zustand des Fadens trat erst nach mehreren Wochen ein — wurde die gewünschte Empfindlichkeit des Multiplikators durch empirische Regulirung des magneti- ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D, INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 5 schen Moments des Magnets erzielt. Es sollte nämlich der letztere bei Beobachtungen nach der Multiplikations-Methode und Drehung des Inductors um eine Horizontal-Axe an der Scale constante Maximal-Elongationen von ungefähr == 450 Scalentheilen geben. Zu dem Ende musste der anfänglich bis zur Sättigung magnetisirte Stab, da er eine viel zu starke Dämpfung erfuhr, bis zu ungefähr 0,7 seines anfänglichen magnetischen Moments geschwächt werden. Seine Schwingungsdauer bei geöffnetem Multiplikator betrug dann 215. Durch Ablenkungsbeobachtungen an der Nadel einer Tangentenboussole mit Spiegelablesung (siehe weiter unten) bestimmte ich am 19. Juli 1878 mit Hülfe der durch den Magnetograph für den betreffenden Augenblick gegebenen absoluten Horizontal-Intensität das magnetische Mo- ment des Stabes genauer zu: 2,0175.10° bei 17,5 C. in absolutem Maasse (Millimeter, Milligramme). Am 22. Juli wurde das Torsionsmoment des Aufhängefadens in der üblichen Weise ermittelt. Aus Drehungen am Torsionskreis um 360° nach der einen und andern Seite fand ich im Mittel als Ablenkung des Magnets aus dem magnetischen Meridian für jene Drehung: 30,1 Scalentheile =12'17”. Dieselbe Grösse wurde auch am 15. August bestimmt und war dann im Mittel: 29,9 Scalentheile = 1212”. Da schon wegen der Benutznng des magneti- schen Pavillons zu den normalen und andern absoluten Messungen zwischen den verschiede- nen Beobachtungsserien am Inductions-Inclinatorium immer wieder der Torsionsstab statt des Magnets eingelegt wurde, so konnte man sich vor jeder Messung neuerdings davon überzeugen, dass die Torsion des Fadens wegen ihres Wechsels mit Temperatur und Feuch- tigkeit höchstens = 100 Scalentheilen = 41’ betrug resp. auf diesen Betrag durch Drehung am Torsionskopf jeweilen heruntergebracht worden sei, also ihr übrig bleibender Einfluss auf die Stellung des Magnets zu vernachlässigen sei. Die horizontale Entfernung von Spiegel und Scale wurde mit möglichster Schärfe mit denselben, auch bei den Magnetometern angewendeten Hülfsmitteln bestimmt. Es diente nämlich dazu ein über 5 M. langer, eiserner in russische oder englische Zolle getheilter Maasstab, der am einen Ende eine ausziehbare, mit Stahlknopf versehene, in '/,, Linie getheilte Languette trug. Nachdem man einen Zollstrich dieses horizontal aufgestellten Stabes mit Hülfe eines kleinen scharf zugespitzten Senkels genau vertikal unter die vordere getheilte Seite der Glas-Scale gebracht hatte, wurde die Languette am andern Ende bis zur Berührung mit dem Magnetspiegel herausgeschoben. Mit Benutzung der Verificationen der Theilung dieses Stabes und einer Fundamentalbestimmung des Languetten-Endmasses daran nach meiner bekannten optischen Methode') ergab sich so die Entfernung von Scale und Spiegeloberfläche bei Meyer- 1) Um die Entfernuug des schwach abgerundeten | sehr nahe bis zur Berührung dem Stahlknopf angenähert Stahlknopfes am Ende der Languette von einem bestimm- | und mit Hülfe eines Cathetometers die Entfernung des ten Theilstrich auf dem Maasstab zu bestimmen, wenn | fraglichen Striches von der Berührungslinie der Spitze der Nullpunkt der Theilung auf der erstern mit dem | mit ihrem Bild im Stahlknopf an dem neben den Stab Index des Maassstabes zusammenfiel, wurde nämlich der | gestellten Normalmeter abgemessen. Stab vertikal aufgestellt, von unten eine Elfenbeinspitze 6 Н. Wizo, steins Multiplikator: 4210,7 wahre Millimeter und somit, da die Dicke des Planspiegels 4,1 Mm. beträgt, als Entfernung von Scale und hinterer Spiegelfläche 4214,8 Millimeter. Wegen der Brechung der Lichtstrahlen in diesem Spiegel und in der 4,4 Mm. dicken plan- parallelen Verschlussplatte ist aber hiervon noch: 1/,.8,5 = 2,8 Mm. abzuziehen und end- lich ist diese Grösse noch mit dem Factor 1,0009 zu multipliciren, da 1000,9 Theile der Glasscale — 1000 wahre Millimeter sind. Sonach ist die in Scalentheilen ausgedrückte cor- rigirte Entfernung von Scale und Spiegel: E — 4215,8 Die Verification der Theilung der Glasscale durch Auflegen auf einen Normalmaassstab in zwei Lagen ergab keine 0,1 Mm. übersteigende Fehler. Zwei doppelt mit Wolle besponnene, in Wachs getränkte und zu einem Strange zusam- mengedrehte Kupferdräbte verbinden den Multiplikator mit der zugehörigen Inductor-Rolle. Die äussere Lage des auf derselben aufgewundenen mit Seide besponnenen Kupferdrahts, von nahe derselben Dicke wie beim Multiplikator, hat einen Durchmesser von beiläuflg 590 Millimeter und zählt 17 Windungen nebeneinander, und da ungefähr 15 Lagen der Tiefe nach aufeinander liegen, so ist also die Gesammtzahl der Windungen angenähert 255. Die Holzrolle ist zunächst in einem Messing-Rahmen mit als Drehungsaxe dienenden starken Messingzapfen befestigt, welche Zapfen in Messingbüchsen eines quadratischen Mahogoni- Rahmens als Lagern ruhen. Durch die Höhlung des einen Zapfens gehen die Drahtenden der Rolle zu den Spiralfedern der Zuleitungsdräthe heraus, während der andere Zapfen die Drehungskurbel trägt, für deren Bewegungsgrenzen justirbare Anschläge am Mahogoni- Rahmen angebracht sind. Um die Drehungsaxe der Rolle bequem abwechselnd in die bei- den Hauptlagen, horizontal und vertikal in der magnetischen Meridianebene, bringen zu können, l'esitzt der fragliche Mahogoni-Rahmen in der Senkrechten darauf ebenfalls zwei Messingzapfen, mit denen er in Lagern zweier vertikalen, ebenfalls von einem starken quadratischen Mahogoni-Holz-Rahmen getragenen Ständern aufruht. Dieser letztere Holz-Rahmen trägt auch die 3 messingenen Stellschrauben mit Untersätzen aus dem- selben Metall für die Nivellirung und die Holzanschläge, welche die Bewegung des ersten Rahmens und damit der Drehungsaxe der Rolle nach der einen und andern Seite be- grenzen. Gegen diese Anschläge wird der Rahmen durch Schraubenbolzen, die in einge- lassene Metallmuttern eingreifen, angepresst. Durch Schlitze, in der obern Seite des Holz- rahmens und der Metallbüchsen der Lager, lassen sich für die Nivellirung der Axe in ihrer horizontalen Lage die Füsse der Niveaubrücke direct auf die Zapfen der Rolle aufsetzen; zur Nivellirung der Axe in ihrer vertikalen Lage trägt der Kurbelzapfen nach oben zu noch eine Platte, auf welche das Niveau aufgesetzt wird. Ein Theil des zugehörigen Niveaus be- trägt zufolge Verification desselben mit dem Niveau-Prüfer durch Herrn Mielberg: 15/2, PER TER EN TS IDE PE LER IR ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION м. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 7 Die Theorie des Inductions-Inclinatoriums verlangt, dass die Inductor-Rolle genau um 180° hin- und hergedreht werden könne und dass die Ebene der Drahtwindungen bei die- sen Grenzstellungen auf der jeweilen inducirenden Componente des Erdmagnetismus senk- recht stehe, also beider Drehung um die horizontale Axe, wo die Vertikal-Componente indu- eirt, in eine horizontale Ebene und bei der Drehung um die vertikale Axe, wo die Horizon- tal-Componente inducirt, in eine zum magnetischen Meridian senkrechte Vertikalebene falle. Diesen Bedingungen wurde durch folgende Justirungen genügt. „Ве! angenäherter Horizontallage der Drehungsaxe der Rolle wurde die Niveaubrücke auf dieselbe aufgesetzt und eine auf derselben von Herrn Meyerstein gezogene Mittellinie durch Rücken am Untergestell des Apparats zur Coincidenz mit einer langen und schmalen Magnetnadel gebracht, die mit ihrem umkehrbaren Hütchen auf einer Stahlspitze in der Mitte jener Linie schwebte. Dadurch brachte man zunächst jene Linie und unter Voraus- setzung symmetrischer Gestaltung der Brücke und der Zapfen durch den ausführenden Künst- ler auch die Drehungsaxe der Rolle in den magnetischen Meridian '). Jetzt wurde der Rollen- Rahmen in die vertikale Stellung aufgerichtet, an seine Anschläge angepresst und das Unter- gestell so nivellirt, dass die Drehungsaxe der Rolle genau vertikal stand. Darauf befestigte man auf der Niveauplatte mit Klebwachs eine planparallele Glasplatte, stellte vor ihr auf einem Stativ eine von einer Lampe beleuchtete Metall Platte mit kreisförmigem Ausschnitt und Fadenkreuz und auf einem zweiten Stativ ein Fernrohr mit Fadenkreuz auf. Justirte man die Glasplatte so, dass sie bei der Drehung der Axe um 180° in beiden Lagen den Horizontalfaden des in ihr gespiegelten Fadenkreuzes der Platte mit dem im Fernrohr zur Deckung brachte, so war ihre Ebene parallel der Drehungsaxe, und wenn dann nach Justi- rung der Anschläge für die Kurbel in den beiden Lagen auch der Vertikalfaden der ge- spiegelten Fadenkreuze mit dem Vertikalfaden des Fernrohrs zusammenfiel, so war eine genaue Drehung der Kurbel resp. Rolle um 180° zwischen den Anschlägen erzielt. Als man hierauf den Holzrahmen wieder in die horizontale Lage zurückbrachte und an die Anschläge anlegte, zeigte eine Nivellirung der Axe der Rolle, dass diese nicht ohne Weiteres horizontal war resp. also die Anschläge nicht genau einen Winkel von 90° ein- schlossen. Es wurden nun die Anschläge für diese horizontale Stellung so durch Abfeilen und Unterlegen justirt, bis das Niveau auf der Axe ohne Bewegung der Fussschrauben des Apparats einstand. So wurde erzielt, dass bei den abwechselnden Beobachtungen in horizon- taler und vertikaler Lage der Drehungsaxe höchstens jeweilen ganz kleine Nachjustirungen mit den Fussschrauben vorzunehmen waren. Nachdem in dieser Weise die Drehungsaxe hori- zontal gemacht und eine genaue Umlegung der Rolle um 180° durch die Anschläge der vori- gen Justirung zufolge erzielt war, handelte es sich jetzt darum zu untersuchen, ob die letztern so gestellt seien, dass auch die Ebene der Drahtwindungen bei diesen Grenzstellungen 1) Da eine Abweichung der Axe vom magnetischen | so darf diese Voraussetzung jedenfalls innerhalb der Meridian im Betrag von !/,° die aus der Messung resul- | sonstigen Sicherheitsgrenzen einer Inclinationsbestim- tirende Inclination bei uns bloss um 3” vermindern würde, | mung als erfüllt betrachtet werden. < 8 Н. Утьь, genau horizontal liege. Für diese Verification hatte Herr Meyerstein dem Apparate einen mit einem festen Knopf am einen und einer Schraubenmutter am andern Ende versehenen Kupferdraht beigegeben. Dadurch, dass man diesen durch ein Loch in der Kurbel und eine Durchbohrung der Anschlagsschrauben rechts oder links durchsteckte und dann die Schrau- benmutter bis zum Ende des Gewindes aufschraubte, konnte man der Kurbel vom betref- fenden Anschlage aus eine auf etwa 30° beschränkte, aber beiderseits ganz gleiche Dre- hungsbewegung ertheilen. Wenn nun bei Befestigungen des Drahtes rechts und links Beob- achtungen nach der Multiplikationsmethode dieselben constanten Elongationen am Multipli- kator ergeben, so werden die Lagen der Drahtwindungen der Rolle die geforderte Bedin- gung erfüllen ; ist dies aber nicht der Fall, so wird die Ebene derselben auf der Seite unter die Horizontale heruntergehen, wo der geringere Ausschlag beobachtet worden ist und man dreht dann die letztere Anschlagschraube um 1 oder 2 Schraubengänge herauf, die andere um ebensoviel herunter, damit die Drehungsgrösse von 180° nicht geändert werde. Sollte eine neue Beobachtung der inducirten Ströme zeigen, dass die richtige Stellung der An- schlagschrauben noch nicht erreicht sei, so giebt doch die Abnahme der Elongationsdiffe- renzen jetzt ein Mittel an die Hand zu berechnen, um wie viel Schraubenganghöhen die Anschläge noch zu verstellen sind, um gleiche Elongationen bei Einschaltung des Drahtes rechts und links und damit die richtige Lage der Rolle zu erzielen. Zum Schlusse wird es gut sein, nochmals die Erhaltung der Drehung um 180° mit dem erwähnten Hülfsapparat zu controliren. Sind so die Anschlagschrauben ganz berichtigt, so werden sie durch seit- . liche Stellschrauben — die ich bei beiden Instrumenten nachträglich anbringen liess — geklemmt, da sie sonst durch das Anschlagen der Kurbel bei den Beobachtungen leicht all- mählich verstellt werden. Damit nun auch in der zweiten Hauptlage des Instruments, d. h. bei vertikaler Drehungsaxe ohne Weiteres die Ebene der Drahtwindungen beim Anlegen der Kurbel an den Anschlägen senkrecht auf dem magnetischen Meridian stehe, ist es nothwendig, dass die Drehungsaxe des Holz-Rahmens senkrecht auf der Rolle sei und genau horizontal liege. Zur Verification dieser Bedingung liess ich vom Mechaniker des Observatoriums in Paw- lowsk, Herrn Döring, einen hölzernen Niveauträger mit langen Füssen machen, so dass derselbe bei vertikaler Stellung der Drehungsaxe der Rolle auf die Zapfen des Holz-Rahmens über jene herüber aufgesetzt werden konnte. Es zeigte sich dabei, dass die letztere Axe nicht horizontal war, wenn die Drehungsaxe der Rolle genau vertikal stand; erst nach einer kleinen seitlichen Verschiebung des obern Endes der Drehungsaxe der Rolle im Rahmen brachten wir es dahin, dass beide Niveaux auf den beiden Axen gleichzeitig einstanden und so die Erfüllung obiger Bedingung anzeigten. Dass nach diesen Correctionen des Apparats die erwähnten Justirungen resp. Verificationen der übrigen Theile nochmals wiederholt wurden, bedarf kaum der Erwähnung. Mit Ausnahme des Parallelismus der Drehungsaxe der Rolle zum magnetischen Meridian sind daher alle Justirungen als bis auf mindestens +5” sicher zu betrachten. | | | 4 } а, бала: > Hay nn gt Овев р. BESTIMMUNG р. ABSOLUTEN INCLINATION м, D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 9 Eine etwas geringere Sicherheit dürften mehrere Justirungen bei der Inductor- Rolle des Leyser’schen Inductions-Inclinatoriums darbieten, da dasselbe, selbst nach erfolgter Verbesserung der Drehungsaxe und Anschläge durch Herrn Döring, durch seine Con- struction nicht eine so genaue allseitige Verification gestattete. Dem Instrument war sogar ursprünglich nicht einmal ein Niveau beigegeben, auch waren die Zapfen zum Aufsetzen eines solchen weder geeignet noch zugänglich. Herr Professor Amsler-Laffon in Schaff- hausen war so freundlich, mir ein an der Inductor-Rolle festzuklemmendes, auf beiden Seiten — oben und unten — zu benutzendes Niveau anzufertigen, mit welchem die Nivellirung in beiden Lagen der Axe bequem auszuführen ist, nachdem ein für alle Male die höchsten Punkte der beiderseitigen Krümmungen dadurch bestimmt sind, dass das Niveau um eine direct horizontal gemachte Axe umgelegt wird. Es sind dies beiderseits die mit О bezeich- neten Scalentheile. Nach den Verificationen des Herrn Mielberg ist der Werth eines Theils dieses Niveaus auf der Seite Г: 577 » Te 3,6. Die Nivellirungen der Axe konnten so leicht mit derselben Genauigkeit von + 5” wie beim Inductor von Meyerstein ausgeführt werden. Dagegen musste die Orientirung der Drehungsaxe in ihrer horizontalen Lage nach dem magnetischen Meridian unter der Voraus- setzung erfolgen, dass dieselbe den Seiten des sie haltenden Holz-Rahmens parallel sei, was nach den Abmessungen allerdings sehr nahe der Fall zu sein schien. Ebenso konnte nach er- folgter Justirung der Anschläge für die Drehung um 180° und die Horizontal-Stellung der Ebene der Drahtwindungen bei horizontaler Drehungsaxe die Einstellung der letztern in eine Ebene senkrecht zum magnetischen Meridian bei vertikaler Drehungsaxe nur unter der wei- tern Voraussetzung erfolgen, dass ein Querarm am Rahmen, der dann horizontal zu liegen kam und mit Hülfe der Magnetnadel parallel zum magnetischen Meridian gemacht wurde, genau senkrecht zum Rahmen stehe. Die Umstellung der Drehungsaxe der Rolle aus der horizontalen in die vertikale Lage hat nämlich bei diesem Apparat der Art zu geschehen, dass der Rahmen, welcher mit einer von zwei Querarmen gehaltenen Basis auf zwei Schrauben- zapfen des stellbaren Fussbrettes aufgesteckt ist, von diesem abgehoben, um 90° gedreht und mit dem erwähnten Querarm und seiner eigenen einen Seite auf dieselben Zapfen wieder aufgesteckt und durch Schraubenmuttern festgeklemmt wird. Die äussersten Windungen der Inductor-Rolle haben hier einen Durchmesser von 489 Millimeter und auf die Breite von 61 Mm. der Rolle kommen 22 Windungen. Da sich ungefähr 20 Schichten über einander befinden, so ist also die Gesammtzahl der Windungen 440, Der zu diesem Inductor gehörige Multiplikator unterscheidet sich dagegen nur wenig von dem Meyerstein’schen, indem die äussere Form im Wesentlichen dieselbe ist. Der Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 2 10 H. Wizp, Magnet nur ist cylindrisch statt parallelopipedisch, 430 Gramm schwer und 300 Millimeter lang; demgemäss hat auch der Hohlraum zwischen den Windungen bei einer Höhe von 40 Millimter bloss 330 Millimeter Länge. Die Breite der 28 Umgänge des Drahtes in einer Schicht ist gleich 82 Millimeter, die Dicke des unbesponnenen Drahts 2,2 Millimeter. Aus | den Dimensionen lässt sich schliessen, dass ungefähr 16 Lagen von Windungen seien, also im Ganzen circa 448 Windungen des Drahts. Auch hier konnte der Magnet nicht bis zur Sättigung magnetisirt werden, indem die Dämpfung der Schwingungen alsdann viel zu stark war; es musste das magnetische Moment auf ungefähr °/, der Sättigung gebracht werden, um bei der Multiplikationsmethode nahe 500 Scalentheile Maximal-Ausschlag zu geben. Die Schwingungsdauer des Magnets bei geöffneten Multiplikator betrug dann 18° und durch Vergleich (Ablenkungsbeobachtungen) mit dem Magnet des Meyerstein’schen Multiplikators ergab sich das magnetische Mo- ment in absolutem Maass gleich N 7,674.107. Das Torsionsmoment des ebenfalls 6-fachen Cocon-Aufhängefadens erwies sich hier verhältnissmässig grösser als beim andern Multiplikator, indem für eine Drehung des obern Querschnitts des Fadens um 360° eine Ablenkung des Magnets um 56,8 Scalentheile — 21/22” aus dem magnetischen Meridian erfolgte. Die Torsion musste daher hier jeweilen etwas sorgfältiger aufgehoben werden. In ähnlicher Weise wie beim Multiplikator von Meyerstein gemessen, ergab sich hier als corrigirte horizontale Entfernung des Magnetspiegels von der Scale ausgedrückt in Scalen- theile Е’ = 4200,6. Schliesslich wurden noch bei beiden Inclinatorien die Coordinaten des Mittelpunktes der Inductor-Rolle bezogen auf den Mittelpunkt des Multiplikator-Magnets bestimmt behufs Berechnung der vom Einfluss des letztern auf die Inclination an der Stelle der Inductor- Rolle bedingten Correction. Heissen wir nämlich x, y, 2 die fraglichen Coordinaten, und nehmen an, dass die X-Axe parallel dem magnetischen Meridian und horizontal, die Z-Axe vertikal und die Y-Axe also horizontal und senkrecht zum magnetischen Meridian sei, so ist, wenn wir vom Mittelpunkt des Magnets aus x positiv nach Süden, y positiv nach Westen und 2 positiv nach oben rechnen, die durch den Magnet vom magnetischen Moment M an der Stelle x, y, 2 bewirkte Aenderung der Inclination di nach Gauss (Resultate des magnet. Vereins у. 1840 $. 26 und folg.) gegeben durch: Hr: 2 M 3 am 6 . 3% Fa cos à Fi 2 sind eyes i); т rV д? у? А РОТ el a РР ОЧ sa Та m Een un ga РНЕ НИЕ 0 LE US SP RE TE К ЗОРИ ОРИЧЕ SR CU PET ЛК = Üger р. Brsrnnrune D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D, Е 11 wo $ die Inclination, H die Horizontal-Componente des Erdmagnetismus und £ уг. Im Sommer 1878, 4. В. zur Zeit der nachfolgenden Messungen war im Durchschnitt in Pawlowsk: i= 70° 41' H = 1,637. Die Abmessungen ergaben beim Apparat von Meyerstein: x = 10190 Mu. y = — 602 Mm. 2 = — 665 Mm,, und da für dessen Multiplikator-Magnet: И = 2,017 .10° ist, so kommt: | di = arc. 15/12. г Um diese Grösse wird, wie aus der relativen Lage leicht ersichtlich ist, die Inclination an der Stelle des Inductors zu klein erhalten. An den mit diesem Inductions- Inclinatorium unmittelbar erhaltenen Inclinationen ist also die Correction: + LD wegen Einfluss des Multiplikatormagnets anzubringen '). Für den Apparat von Leyser fand man: x — 10896 Mm. y Е 508 Mm. 2 = — 787 Мм.; also, da für dessen Multiplikator-Magnet: в - М — 7674. 107 к. ist, wird hier: : di — arc. 4545. = Die fragliche Correctionfür das Inductions-Inclinatorium von Leyser ist somit: 1 + 4,5. NS. 1) Dieser Einfluss ist zu gering, als dass er am ge- | di ungefähr 8 Male grösser werden soll, wurde in der à wöhnlichen Nadelinclinatorium neben dem Inductor hätte | That eine Verkleinerung der Inclination um ungefähr 2 | beobachtet werden können; als hingegen der Multiplica- | Minuten wahrgenommen. ` tormagnet diesem auf 5 М. angenähert wurde, wodurch H. Wizp, Inclinations-Beobachtungen nach der Multiplikationsmethode. Die ersten Beobachtungen nach der Multiplikationsmethode habe ich mit dem Induc- tions-Inclinatorium von Meyerstein gemacht, wobei mir Herr Dr. Hellmann aus Berlin freundlichst assistirte; bei einigen Messungen hat auch Herr Mechaniker Döring das Um- legen der Inductor-Rolle auf Commando des Beobachters am Fernrohr besorgt. Vor jeder Beobachtungsreihe in der einen und andern Lage der Drehungsaxe der Rolle wurde die letztere neu nivellirt, und wenn zwischen den Messungen mehrere Tage verstrichen waren, so erfolgte auch eine neue Justirung der übrigen Theile des Apparats in der oben angege- benen Weise. Als Beispiel der Beobachtungen und ihrer Berechnung theile ich diejenigen vom 5. August (n. St.) 1878 in extenso mit. Die an der Scale beobachteten aufeinanderfolgenden äussersten (Umkehr-) Stellungen des Magnets waren bei der Drehung um die Zeit. horizontale Axe. vertikale Axe, 460,0 461,0 1 51rp. — 708,0 5462 3344 873,1 602,9 309.0 908,8 614,7 303,6 916,7 6170 302,4 918,0 6173 3023 918,2 6175 302,2 918,8 617,6 302,1 919,0 er 617,3 302,1 919,0 в вв 2008 918,9 617,6 — 3022 Тешр. 669,0 Da ss ar 18°1 503,6 180 ча 1955 469,6 461,0 460,0 1" 59" р. wo die Zahlen oben und unten zwischen den beiden Columnen je die Gleichgewichtslage des Magnets, diejenigen zwischen den horizontalen Strichen die als constant zu betrachtenden Maximal-Elongationen, die oberhalb derselben die bei den wiederholten Inductions-Stössen zunehmenden und die unterhalb derselben die nach Aufhören der letztern abnehmenden Elongationen darstellen. Bilden wir zunächst vom ersten Horizontalstriche an die Differenzen der aufeinander- folgenden Elongationen, so kommt für: ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 13 D. Horizontale Axe. Verticale Axe. a 915,7 315,5 À - 915,9 315,2 &. 915,9| Mittel. 315,21 Mittel. 4 915,9 915,77 315,4( 315,36 à 915,81 +0,12 315,41 + 0,09 4 915,7 315,4 + | 915,5 315,4 . 4 665,6 0,3436 228,9 0,3460 4 301,7 0,3451 103,2 0,3462 4 136,3 0,3463 46,5 0,3473 и 61,4 0,3504 20,9 2 27,4 Es sind sonach die Maximal-Amplituden (halbe Differenz der Max.-Elongationen) in Scalentheile s und s’ sowie die mittleren briggischen logarithm. Decremente (Differenz der Logarithmen der abnehmenden Elongationen) À y und \ а bei der Drehung um die horizontale Axe. vertikale Axe. 18°1 1h 59m р. 18°1 р. £ s = 457,88 Æ 0,06 3’ 157.68 = 0,04 4 À, = 0,34635 №, = 0,34650 Le Nach W. Weber’) werden nun die Vertikal- und Horizontal-Componente des Erd- 4 magnetismus 7 und Я gefunden durch die Ausdrücke: — arctg < V=CD(1—e?).e" | 1 A rohen N | wo die Constante С = C'ist, wenn die Temperatur aller Theile des Apparats, die Multi- plikatorconstante, der Magnetismus des Magnets und die Horizontal-Componente des Erd- magnetismus in beiden Fällen dieselben sind und wo ferner ® die Maximal-Winkel-Ampli- tude bei der Drehung des Inductors um die horizontale Axe und Ф’ diejenige bei der Dre- Е hung um die vertikale Axe, endlich À und A’ die respectiven natürlichen logarithmischen >. Decremente darstellen. Die gesuchte Inclination ist also schliesslich für О = С’ gegeben durch: 1) Electrodynamische Maassbestimmungen insbesondere Widerstandsmessungen. Abhandl. der Gesellschaft der Wissensch. in Leipzig, Bd. I, S. 349, 1846. H. Wizp, core Poeme N nz А! T — arctang N $1 —е—№е Hier ist: | N —2,30288.%, N — 2.502580 ferner kann man, da allgemein: = ist, mit Vernachlässigung höherer Potenzen von 5 setzen: ‘ oder, wenn wir für Æ seinen Werth: 4215,8 beim Multiplikator Meyerstein einführen: $ — 0,000000018755.5° $’— 0,000000018755 ..5°. Die 4 am Meyerstein’schen Apparat nach dieser Methode angestellten und berech- neten Beobachtungsreihen ergaben zunächst: 1878. Zeit. t Ay Drehungsaxe. 22. Juli 229%}; 1752 0,36167') horizontal » DENIED: 17,2 _ 0,36189 vertikal 25. » 1118 a. 15,1 0,36162 vertikal » 12; 9 8a. 15,0 0,36160 horizontal 5. August 159 p. 18,1 0,34635 horizontal » 217 18,1 0,34650 vertikal 9. 11222 17,5 0,35246 horizontal 1133 à. 17,6 0,35238 vertikal Ф' N orcte le — ehe (1—e— he à 39, Juli 438.50 151,58 . 0,80005 0,80061 25. » 439,79 152,22 0,80001 0,80005 5. August 456,08 157,61 0,76873 0,76904 9.» 45010 155,60 0,78130 0,78113 Hieraus folgt: Ф 1) Die Daten für die Drehung um die horizontale | gen, die еше vor, die andere nach der Drehung um die Axe sindan diesem Tage das Mittel aus zwei Beobachtun- | vertikal gestellte Axe, daher die gleiche Zeit für beide. ÜBER р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION м. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 15 In der nachstehenden Tabelle sind die mit diesen Daten nach der Formel I berechne- ten Werthe der Inclination unter Hinzufügung der Correction + 15” — 0/25 (Einfluss des Multiplikatormagnets auf den Inductor) mit den für dieselben mittlern Zeitpunkte aus den Aufzeichnungen des Magnetographen abgeleiteten Inclinationen zusammengestellt: Inclination. 1878. Inductor Meyerstein. Magnetograph. Differenz. 22. Juli 2° 9 р. 70° 55,87 70° 39/25 16,62 25. » 14304 70 54,65 70 40,53 14,12 5. August 2 8 p. 70 56,02 ИО 4137 14,65 an 11,17. а. 70 56,30 70 40,71 15,59 Mittlere Differenz: 15,24 Beim Magnetograph ist die Inclination nach derselben Formel wie beim Inductions- Inclinatorium tg. i u, У aus den auf den Aufzeichnungen der Lloyd’schen Wage des Magnetographen basirenden Vertikalintensitäten Г und den vom Bifilar verzeichneten Horizontalitäten Æ berechnet'). Die Constanten der Lloyd’schen Wage zur Herleitung von Vaus ihren Registrirungen sind aber ihrerseits wieder nach der Formel: Ve His: aus den absoluten Bestimmungen der Inclination ? mit dem Nadel- Inclinatorium von D o- 1) Da über die relative Genauigkeit der aus den Auf- zeichnungen resp. auch directen Ablesungen an den Va- riationsapparaten für Vertikal- und Horizontal-Intensität herzuleitenden Inclinationen bisher so viel als Nichts be- kannt geworden ist, so dürfte es zur Beurtheilung der Sicherheit der obigen ans den Registrirungen am Magne- tograph hergeleiteten Inclinationswerthe geboten sein, hier kurz das vorläufige Resultat bezüglicher Untersu- chungon mitzutheilen. Als mittlere Differenz der Werthe der Vertikal-Intensität hergeleitet einestheils aus den di- recten Ablesungen(3 Maltäglich)an der von Girgensohn verfertigten und von Wolfram nach meinen Angaben umgearbeiteten Lloyd’schen Wage im einen Saal des un- terirdischen Pavillons und anderseits aus den gleichzei- tigen Aufzeichnungen des Magnetographen im andern Saal desselben ergab sich in den Monaten März und April 1878 der Werth == 0,0004 (in absol. Maasse). Früher haben wir analag aus den Ablesungen an zwei Bifilaren als mittlere Differenz der daraus abgeleiteten Horisontal-Intensitäten erhalten == 0,0003. Betrachten wir diese Grössen als mittlere Fehler dV und dH der Vertikal- und Horizontal-Intensität und setzen Н = 1,6396, $ = 70° 47’ so ergibt sich für die berechnete Ти- clination als mittlerer Fehler: di = == 0/99. Dass dies sehr nahe der mittlere Fehler einer aus den Magnetographen-Aufzeichnungen hergeleiteten In- clination ist, wird auch durch den Vergleich der im April 1878 zu je 3 Terminen täglich am Kupffer’schen Varia- tions-Inclinatorium (ebenfalls im unterirdischen Pavillon aufgestellt) direct beobachtoten Inclinationen mit den gleichzeitigen Resultaten des Magnetographen bestätigt Darnach ist die mittlere Differenz der beiderlei Inclina- tionswerthe bloss: + 0/28. $ м - 16 H. Wıuo, ver und den gleichzeitigen vom Bifilar registrirten Horizontal-Intensitäten Н’ hergeleitet. Hieraus folgt, dass die aus den Magnetographen-Aufzeichnungen berechneten Inclinations- werthe unabhängig von dem absoluten Werth der Horizontalität sind und allein auf den absoluten Inclinationsbestimmungen mit dem Nadel-Inclinatorium von Dover basiren. Die oben erhaltene mittlere Differenz von 15/24 repräsentirt also einfach die Differenz der mit dem Inductions-Inclinatorium von Meyerstein nach der Multiplikationsmethode erhaltenen Inclinationen und derjenigen, welche gleichzeitige Beobachtungen am Nadel-In- clinatorium von Dover ergeben hätten. Wenn wir erstere als absolut richtige betrachten, so wäre sonach am Mittel beider Nadeln des letztern eine Correction von 15,24 anzu- bringen, welche als eine sehr bedeutende erscheint. Die Beobachtungen am Inductions- Inclinatorium von Leyser, ebenfalls nach der Mul- tiplikationsmethode angestellt und in derselben Weise berechnet, haben mit Beibehaltung der obigen Bezeichnungen zunächst folgende Resultate ergeben: 1878. Zeit. t 5 № Drehungsaxe. 31. Juli 6" A9"p. 16,8 156,85 0,42931 vertikal » О: 16,7 450,66 0,42900 horizontal 1. August 8 20 a. 17,0 457,75 0,42883 horizontal » 931 а. 17,0 159,15 0,42837 vertikal 4. August 11 2 à. 18,5 162,57 0,41901 vertikal » 11 41 a. 18,7 467,98 0,41827 horizontal Da beim Leyser’schen Multiplikator die Enfernung E’ der Scale vom Spiegel 4200,6 Scalentheile war, so sind hier die Winkel Ф aus 3 nach der Formel: Ф = $ — 0,0000000188911.s° zu berechuen. Wir finden somit: Ф æ' 2 arctg = = arctg = A—e—)e” (ie Ak 31. Juli 448,93 156,78 0,93452 0,93512 1. August 455,94 159,07 0,93418 0,93329 4. » 466,04 162,49 0,91353 0,91498 Die hieraus nach Formell zu berechnenden Werthe der Inclination, nachdem man an ihnen noch die oben angegebene Correction + 4/5 = + 0/07, herstammend von der Einwir- kung des Multiplikatormagnets, angebracht hat, sind in folgender Tabelle mit den für die mittleren Beobachtungszeiten aus den Magnetographen- Aufzeichnungen abgeleiteten Inclinationen zusammengestellt. ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 17 Inclination. 1878. Zeit. Inductor Leyser. Magnetograph. Differenz. 31. Juli 6" 56” p. 70° 44'35 70° 39/60 4175 1. August 8 25 а. 47,09 40,79 6,30 4. » 1122272 45,09 41,18 3.91 Mittlere Differenz: 4,99 Hiernach beträgt also die Differenz der mit dem Inductions-Inclinatorium von Leyser nach der Multiplikationsmethode erhaltenen Inclinationen und der gleichzeitig mit dem Nadel- Inclinatorium von Dover gefundenen im Mittel 4/99, welche Grösse als positive Correetion am Mittel beider Nadeln des letztern Instruments anzubringen wäre, wenn man wieder die Resultate des Inductions-Inclinatoriums als absolut richtig betrachten würde. Je nachdem man also unser Nadel-Inclinatorium von Dover mit dem einen oder an- dern der beiden Inductions-Inclinatorien vergleicht, bedürfte das Mittel aus den Angaben seiner beiden Nadeln eine absolute Correction von +15’ oder +5’. Da nun der wahr- scheinliche Fehler einer Inclinationsbestimmung sogar mit nur einer Nadel von Dover, wie oben erwähnt, bloss -Е 0/45 beträgt und auch die vorstehenden beiden Resultate trotz der ge- ringen Zahl der Messungen höchstens je mit einer Unsicherheit von =1’ behaftet sind, so beweist die bedeutende Differenz beider, dass die Inductions-Inclinatorien im Allgemeinen nicht ohne Weiteres richtige Werthe der Inclination ergeben. Es frägt sich jetzt, wo der Fehler liegen möge. Muthmaassliche Fehler des Inductions-Inclinatoriums. Eine erste Vermuthung war, es möchte der Inductor von Meyerstein, da dieser Apparat eine besonders grosse Abweichung von den Angaben des Nadel-Inclinatoriums zeigte, in seinen, an Masse nicht unbeträchtlichen fixen Messingtheilen Eisen enthalten, welche bei der Bewegung der Rolle ebenfalls inducirend wirken könnten. — Beim Leyser’- schen Inductor sind nämlich diese fixen Messingtheile an Masse viel geringer und daher jeden- falls unschädlich. — In der That zeigte eine Untersuchung der Schraubenbolzen zum Befesti- gen des Rahmens und des Lagers der Rahmenaxe, sowie der Fussschrauben des Meyer- stein’schen Inductors am Bifilarmagnetometer, dass sie alle etwas magnetisch seien, d.h. am Bifilar 2 —3 Scalentheile Ablenkung in ungefähr 6 Centimeter Entfernung vom Magnet ergeben. Gleichwohl ist dieser schwache Fisengehalt jedenfalls nicht die Ursache der be- deutenden Differenz beider Inclinatorien, ja dürfte überhaupt nur einen unmerklichen Ein- fluss auf das Resultat haben. Es sind nämlich vor der letzten der oben aufgeführten Be- obachtungen mit dem Apparat von Meyerstein, am 9. August, diese eisenhaltigen fixen, 4. В. mit der Rolle sich nicht mit drehenden Messingtheile sämmtlich entfernt worden, wo- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 3 | 2. +} 4 В ja u м“ С [ar ALT Doi DE RO NP nn PT LP PURE NE MOT MES ne DEP EN te ci | ST pe EN ST ie > 18 | | Н. Win, bei die Fussschrauben behufs Nivellirung des Apparats durch Holzkeile und die Befestigung des Rahmens an den Anschlägen durch Schnüre erfolgte. Trotzdem entfernt sich, wie man sieht, das Resultat dieser Beobachtung nicht über die mittlere Fehlergrenze hinaus von denjenigen der: frühern Bestimmungen. Der Grund des fehlerhaften Resultats ist also wohl ein tiefer liegender und dürfte, wie so oft, entweder in kleinen Ungenauigkeiten der Theorie des Apparates oder in der allzube- schränkten Gültigkeit gewisser Hypothesen der letztern zu suchen sein. Die theoretischen Ausdrücke von W. Weber, welche wir oben benutzt haben, um ausden beobachteten Maximal-Elongationen des Multiplikatormagnets und den logarithmischen Decrementen seiner Dämpfung die beiden Haupt-Componenten der erdmagnetischen Kraft und damit die Inclination abzuleiten, beruhen auf folgenden zwei Hypothesen: 1) Die bei der Umdrehung der Inductor-Rolle um 180° jeweilen in ihr vom Erd- magnetismus inducirten Integral-Ströme sind momentane, d. h. sehr kurz dauernde — we- nigstens im Verhältniss zur Schwingungsdauer des Multiplikatormagnets — und ihre In- tensität ist der Grösse der Componente des Erdmagnetismus proportional, auf welcher die Windungsebene des Rollendrahts eben senkrecht steht. Bei der Drehung der Inductor-Rolle um die vertikale Axe ist also der Integralstrom: zu setzen, wobei с = с, ist, wenn sich der Widerstand der Schliessung und Inductor-Rolle, sowie die Dimensionen der letztern in der Zwischenzeit nicht geändert haben resp. also die Temperatur dieselbe geblieben ist. 2) Die Schwingungs-Bewegung des Multiplikatormagnets, die derselbe in Folge dieser, jeweilen beim Durchgang durch seine Gleichgewichtslage als Stösse im Sinne seiner Bewegung auf ihn einwirkenden Integralströme annimmt, ist gegeben durch die Gleichung: 5. LE + 28% + p—0 wo В und « von dem Elongationswinkel о und der Zeit # unabhängige constante Grössen repräsentiren '). 1) In dieser Form ist die Bewegungsgleichung der ge- | von E. du Bois-Reymond in seinen neusten Untersu- dämpften Magnetnadel zuerst von Gauss (Resultate aus | chungen über die aperiodische Bewegung gedämpfter Mag- den Beob. des magnet. Vereins im Jahre 1837 S. 74) auf- | nete. (Monatsberichte der Acad. der Wissensch. zu Berlin gestellt, später von W. Weber und Andern und so auch | für 1869, 1870 etc.) benutzt worden, ‚Мф ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 19 Die Geschwindigkeit 5, welche der Integralstrom Л, (beim Drehen um die horizontale Axe) jeweilen dem Multiplikatormagnet ertheilt, ist dann einerseits gegeben durch: und andererseits durch: À T = arctang Fu SD ET Aer} e wo M das magnetische Moment und N das Trägheitsmoment des Multiplikatormagnets, К die Constante des Multiplikators, À das natürliche logarithmische Decrement und Ф, wie oben, die constante Maximalelongation bei der Multiplikationsmethode repräsentiren. Es ist also auch mit Berücksichtigung von Gleichung 4: À T ES — arctang — H.N —^ T À = Yan $. а-е»е = c.V oder : À arctan Ts T 5 À 1 7/HN = Ve Ф (1—е»е Die Constante С in Gleichung 1. hat somit die Bedeutung: woraus unmittelbar folgt, dass sie so lange wirklich constant sein wird, als die Temperatur (die auf с und N influirt), ferner die Multiplikatorconstante К (die von der Lage des Mag- nets zwischen den Windungen abhängt), das magnetische Moment M des Magnets (im Wesentlichen auch von seiner Temperatur und ausserdem etwas von der Zeit abhängig) und endlich die Horizontalintensität des Erdmagnetismus dieselben bleiben. Da die Schwingungsdauer unserer Magnete 18 resp. 21:5 betrug, die Temperatur des Locals sehr constant war und in der kurzen Zeit von der Beobachtung in der einen Axenlage zu derjenigenin der andern Stellung der Drehungsaxe der Rolle weder der Erdmagnetismus, noch die übrigen genannten Grössen eine wesentliche Veränderung erfahren konnten, so sind also die Nebenbedingungen alle beim Versuch erfüllt. Ueber die Gültigkeit der 1. Hypothese resp. der Gleichungen 3. und 4. kann aber ebenso kein Zweifel entstehen, es bleibt also nur anzunehmen, dass die 2. Hypothese resp. die Gleichung 5. nicht allgemein anwendbar sei. Wenn wir auf die Herleitung der Bewegungsgleichung eines gedämpften Magnets zu- rückgehen, so nimmt dieselbe strenggenommen folgende Gestalt an: NW N 2 2 2 ge Fe о fo) SE HM nn gt y snp— 0 о ele io ee 9. ET he 28 20 H. Wıup, & wo M, N und Н die oben angegebene Bedeutung haben, W den Widerstand des Multipli- kators zusammen mit dem der Schliessung resp. der Inductor-Rolle und der Verbindungs- drähte darstellt, f (@) die sogen. Multiplikatorfunction resp. das von der Einheit des im Mul- tiplikator kreisenden Stromes auf die Einheit des magnetischen Moments des Magnets aus- geübte Drehungsmoment repräsentirt, wenn die Axe des letztern den Winkel ф mit der Ebene der Multiplikatorwindungen einschliesst, die als mit dem magnetischen Meridian zu- sammenfallend angenommen sind, endlich ! das Drehungsmoment des Luftwiderstandes auf den Magnet bedeutet, das gewöhnlich als sehr klein zu vernachlässigen ist. Man hat bisher nicht versucht, die vorstehende strenge Gleichung, selbst nicht unter Voraussetzung einer bestimmten einfachen Function (etwa cos ©) für f (9), zu integriren'), vielmehr nahm man zur Vereinfachung derselben zunächst an, die Elongationen + der Magnet-Nadel seien so klein, dass man: AD EN nn setzen oder also: !/, ©’ пефеп 1 vernachlässigen könne; und sodann machte man die Hypo- these, es sei innerhalb der Grenzen von +, die bei Galvanometern mit Spiegelablesung vorkommen, stets: £ | BE I A f(@) = f(0) = constans zu setzen, wo f (0) den Werth der Multiplikatorfunction für = 0 darstellt. Nur insofern, als diese Bedingungen bei dem Experiment erfüllt sind, kann die Gleichung 5. an Stelle der allgemeinen Gleichung 9. gesetzt und das Resultat der Integration der erstern zur Berechnung der Beobachtungen verwendet werden. Diese Beschränkung gilt nicht bloss in unserm Falle in Betreff der Benutzung der Gleichung I. resp. 1. und 2. zur Bestimmung der Inclination, sondern auch z. B. hinsichtlich der Benutzung der Relationen: ( Se MEHR N 12 ee № D D Le) ele) оо о ео 0 u le ie ? 1 A zur Ermittelung der Multiplikator-Constanten K—f (0), wie dies W. Weber?) und Е. Kohlrausch’) gethan haben, wobei À das natürliche logarithmische Decrement und 7 die de CE en УЕ 1) Vergleiche W. Weber, Zur Galvanometrie. Ab- | schen galvan. Widerstandseinheit auf absolutes Maass. handlungen der Gesellsch. der Wissensch. zu Göttingen. | Pogg. Ann. Ergsbd. УТ. 5. 11. — Kohlrausch nennt Bd. 10, 5. 55. 1862. Е .MK 2) W. Weber, Zur Galyanometzie 9, 23. das Product: М К, W. Weber: Na den Empfindlich- 3) Е. Kohlrausch, Zurückführung der Siemens’- | keitscoefficienten des Multiplikators. Ban и. à р к р 4 Е г 4 | } | 3 vs Rat à MAS AO Er et de EUR NS: + у + Овкв р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 21 Schwingungsdauer des Magnets bei geschlossenem Multiplikator, also mit Dämpfung durch inducirte Ströme, und À, und 7, dieselben Grössen bei geöffnetem Multiplikator bedeuten. Bei unsern obigen Versuchen war angenähert für beide Apparate: Ф = 3° 5 Ф’ = 174, Es ist somit: 1 агс. *Ф = 0,000457 1 агс. *Ф’ = 0,000051. Um einigermaassen beurtheilen zu können, welchen Einfluss auf das Endresultat es ausübe, wenn wir nach Gleichung 10. sin © — + setzen resp. also die vorstehenden Grössen neben 1 vernachlässigen, nehmen wir an, dass diese Grössen als Fehler der Maximal-Elon- gationen Ф und ®’ in der angenäherten Gleichung: zu betrachten seien. Durch Differentiation folgt hieraus: 4$’ : . ах ER ee Е sin. 2 $. = und 4 — À sin. 2.9. Er en @Ф .. 4? so dass also, wenn wir für — den Werth von 4 arc. °P und für :,, den Werth von£arc.°® einsetzen, für à = 70° 41’ wird: di = 29,1 di — 32]. Von der Nichterfüllung der durch die Gleichung 10. repräsentirten Bedingung ent- springt also in unserm Falle ein Fehler in der gesuchten Inclination, der nur von der Ord- nung einer halben Bogenminute ist, also die Differenz der Resultate beider Inclinatorien nicht zu erklären vermag. Als Ursache der letztern bleibt somit nur anzunehmen, dass die Bedingung 11. der Constanz der Multiplikatorfunction bei unsern Multiplikatoren nicht erfüllt sei und bei beiden eine verschieden grosse Abweichung von derselben stattfinde. , Ich habe mich nun umsonst bemüht, in der Literatur irgend welche experimentelle Belege für den allgemein als Axiom betrachteten Satz zu finden, dass die Multiplikator- function für Galvanometer mit Spiegelablesung durch Fernrohr und Scale innerhalb der hier gewöhnlich in Betracht kommenden Winkelgrenzen als Constante zu betrachten sei. Die Fehler- quelle konnte also in der That hier liegen und es blieb daher nichts anderes übrig, als die Multiplikatorfunction der beiden Multiplikatoren empirisch zn bestimmen. Diese Bestim- mung habe ich bei beiden Instrumenten nach folgenden zwei verschiedenen Methoden aus- geführt. 22 H. Wizp, Erste Methode zur Bestimmung der Multiplikatorfunction: Г ($). Das Princip dieser Methode besteht darin, den zu untersuchenden Multiplikator in die Brücke der bekannten Wheatstone’schen Drahtcombination einzuschalten, und, während man beständig die Intensität des Stammstromes mit einer Tangentenboussole misst, die Ab- lenkungen des Multiplikatormagnets zu beobachten, welche durch den Multiplikator ge- schickte Zweigströme verschiedener Stärke hervorbringen. Die Intensität der letztern aber wird durch Veränderung der Zweigwiderstände variirt und lässt sich aus dem bekannten Verhältniss dieser Widerstände berechnen. Wenn nämlich in dem beistehenden Schema des Apparats « 6 y à die Wheatstone’sche Drahtcombination, B die y galvanische Batterie und T 2 € 3 À Ne FERN, die Tangentenboussole im ne | | ungetheilten oder Stamm- we Г strome « В und М den zu — M в. untersuchenden Multiplika- ! | tor in der Brücke y 6 ге- р ir präsentiren, und wir die In- | | > Je | tensität des Stammstromes 0 2 durch J, die des Stromes in u der Brücke resp. im Multi- me A | | | | | plikator durch &, und die vi D Des | | annee 7 Widerstände der Zweige « 2 Bi у (= D, 8 y (=2), «8 (= 3), ß &(= 4) sowie der Brücke resp. durch w,, w,, w,, w, und w,, bezeichnen, so ist nach den Kirchhoff ’schen Sätzen: 02 №3 — Vi U m (Ш + W, + 03 + 0) + (Wr + W3) (wg + 04) = = JT Angenommen es sei: w, = w,— w gemacht, so vereinfacht sich der vorstehende Aus- druck zu: S w(w, — w,) Im ее ee Es sei nun, wie das Schema zeigt, ein Theil der Zweige 2 und 4 durch einen geradlinigt ausgespannten Draht = = gebildet, auf dem sich das Ende В des Stammstromdrahtes ver- schieben lässt, so wird durch eine solche Verschiebung das Verhältniss der Widerstände der Zweige 2 und 4 geändert und doch ihre Summe dieselbe bleiben. Wir können somit: w=wWZuudw=w u u . ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION м. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 23 setzen, wenn « den Widerstand des Drahtstückes darstellt, um welches man das Drahtende В nach der einen oder andern Seite von der Stelle aus verschoben hat, wo der Strom im Multiplikator verschwand oder 7’ м; N war. Der Ausdruck für ?,, wird jetzt: ee ET До en 13. m om (w + w') + 2 ww’ wo À bei einem bestimmten Apparat für die Dauer der Versuche als constante Grösse be- trachtet werden kann. Durch allmähliche Vergrösserung von u kann man also den Strom im Multiplikator beliebig anwachsen lassen: Es ist nun beim Multiplikator: BE sin @ т = Я 76) | undeber der Tangentéenbonssole о ne Dr rire 14. H Je B tang ‚| wenn Я die Horizontal- Componente des Erdmagnetismus, В die Constante der Tangenten- boussole, d die der Stromstärke J entsprechende Ablenkung des Magnets bei der letzern und х die beim Strom ö,, beobachtete Ablenkung am Multiplikator darstellen. Aus 13. und 14. folgt: SB MON m A ео oi ee elle. eee eee ею 15. so dass also die mit der Zeit variable Grösse Н ohne Einfluss auf diese Bestimmungen bleibt und neben den Beobachtungsgrössen ©, 4 und и nur noch die beiden Constanten A und PB vorkommen, deren absolute Werthe leicht zu ermitteln sind. Da es uns indessen hier nicht auf die Kenntniss des absoluten Werths der Multiplikatorfunction, sondern bloss ihrer rela- tiven Werthe für verschiedene Winkel ankömmt, so kann В und A unbestimmt bleiben. Machen wir nämlich eine zweite Beobachtung bei einer andern Stellung des Drahtendes ß auf dem gespannten Drahte, so erhalten wir für die alsdann beobachteten Werthe +’, ф’ипа и’ eine zweite Gleichung wie № 15 und aus beiden ergiebt sich die Relation: 7 1($) зшф tangy’ и’ 16 I) — sinp’ . tang ф . ST N GRR CERTES € ° Die Wheatstone’sche Brücke, deren ich mich zur Ausführung der Bestimmungen nach dieser Methode bediente, hat folgende Einrichtung, die sich durch ihre Bequemlich- keit auch sonst zu Widerstandsmessungen empfehlen dürfte. умы" ел, Ex Ш 5425 МЕТА, 24 Н. Утьь, ° Am einen Rand eines Eichen-Brettes ab c d Fig. 1 der beiliegenden Tafel sind vier Klemmschrauben M, M’und В, B’ befestigt. Von В geht ein dicker Kupferdraht zum Quecksil- bernapf «, in den die einen amalgamirten Kupferdrahtenden zweier kleinen Neusilberdrahtspu- len 1 und 3 eintauchen, während die andern Kupferenden in den Quecksilbernäpfen g und f stecken, die mit den Quecksilbernäpfen y und à durch Kupferbügel entweder gerade oder über Kreuz verbunden werden können. Von y führt ein dicker Kupferdraht zu einer Sie- mens’schen Widerstands-Scale W, deren anderes Ende durch einen gleichen Draht wieder mit dem Quecksilbernapf e verbunden ist; analog ist auf der andern Seite durch zwei gleiche dicke Kupferdrähte die Verbindung zwischen den Quecksilbernäpfen à, e (Einschaltestelle für zu untersuchende Widerstände) und = hergestellt. Zwischen den Quecksilbernäpfen e und =” ist der, dem Drahte = = in unserm Schema entsprechende Rheostat В eingeschaltet. Auf der Oberfläche eines Marmorcylinders ist nämlich nach einer Schraubenlinie ein 2 Millimeter dicker Neusilberdraht aufgewunden, dessen beide Enden mit den von einander isolirten Theilen à und $ der Messingaxe des Marmorcylinders verbunden sind, An diese Axenenden angelöthete Kupferscheiben, die in untergestellte Kupferblechrinnen mit Quecksilber tauchen, stellen unbeschadet der Drehbarkeit und Längsverschiebung die Leitung mit festen zu den Quecksilbernäpfen = und = führenden dicken Kupferdrähten her. Ueber der Mitte des Cylinders wird die Peripherie einer Neusilber-Rolle durch eine starke Feder bei ß an den Draht angepresst; durch Drehen des Cylinders um seine Axe mif der Kurbel К wird der- selbe in der bekannten Weise längs seiner Axe verschoben und so das Verhältniss der zwischen В und dem einen und andern Axenende liegenden Stücke des Neusilberdrahts ver- ändert; dabei werden die ganzen Umdrehungen des Cylinders an einer seitlichen linearen und die Hundertstel einer Umdrehung an einer Kreis-Theilung direct abgelesen, die Tausend- stel derselben leicht geschätzt. — Von der Contact-Rolle В führt ein isolirter Kupferdraht zur Klemmschraube В’, ist aber beim Stromschliesser 8 für gewöhnlich unterbrochen, indem dort erst durch Niederdrücken eines federnden Hebels die beiden Quecksilbernäpfe gg lei- tend verbunden werden. Entsprechend ist von den beiden Drähten, welche von y zur Klemm- schraube M und von à nach М” führen, der letztere beim Schliesser 5 zwischen den Queck- silbernäpfen qq unterbrochen, die durch Niederdrücken eines 2ten Hebels geschlossen werden. Die beiden Klemmschrauben M und M’ sind mit dem Galvanometer, in unserm Falle also mit dem zu untersuchenden Multiplikator Mr. verbunden, während die beiden andern В und В’ mit der Batterie Bt. in Verbindung gesetzt werden. In unserm Falle war in die letztere Leitung noch der Gyrotrop G zur Umkehr des Stromes, eine zweite Siemens’sche Wiederstandsscale W’ zur Regulirung der Stromstärke und endlich die Tangenten-Boussole T. В. eingeschaltet. Die galvanische Batterie Bt. bestand aus einem einzigen Meidinger’- schen Elemente. Die Tangenten-Boussole ist seiner Zeit nach den Angaben des Akademi- kers von Jacobi von Mechanikus Krause in St. Petersburg für das physikal. Cabinet der Akademie der Wissenschaften angefertigt und später von Mechanikus Brauer wesentlich 3 3 { N Gin 1) en Si mer à ur в. à J $ р - и. f. x Er > 2 2 ÜBER р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 25 verbessert worden. Sie besitzt die von Helmholtz angegebene, unter dem Namen Gau- gain’sche Zangentenboussole bekannter gewordene, Einrichtung. Die konischen Drahtrollen beiderseits, deren einzelne Windungen je von der Magnetnadel um die Hälfte ihres Radius abstehen, haben je 13 Windungen eines ungefähr 1 Mm. dicken Drahts und der mittlere dieser Drahtkreise hat einen Durchmesser von 334,6 Mm. Die Magnetnadel ist 42 Mm. lang, von einem sehr starken kupfernen Dämpfer umgeben, oberhalb mit einem Planspiegel versehen und an einem ungefänr 40 Cm. langen Coconfaden in einer Messingröhre mit Torsionskopf aufgehängt. Die Drehungen des Magnet-Spiegels können entweder mit Fern- rohr und Scale aus der Ferne beobachtet oder dann mit Hülfe eines excentrischen Colli- matorfernrohrs, das auf der Alhidade des Horizontalkreises sitzt, durch Einstellung auf die Normale des Spiegels an diesem getheilten Kreise bis auf 10” gemessen werden. Die Con- struction des Apparats erlaubt auch, messbare Drehungen der Drahtrollen für sich, sowie zusammen mit dem Aufhängerohr des Magnets vorzunehmen, so dass das Instrument auch als Sinusboussole zu benutzen ist. Vermittelst der erstern Drehung der Drahtrollen für sich wurden diese genau parallel zum magnetischen Meridian orientirt, indem man die Stellung aufsuchte, wo ein durch sie geleiteter Strom den Magnet nicht mehr ablenkte, und dann von da aus um 90° zurückdrehte. Aus den beobachteten Ablenkungen ф der Magnetnadel bei dieser Tangentenboussole lässt sich für kleine ф die Stromintensität J in absolutem Maasse nach der Formel: R 14 J= 0,22243 . À . H.tang $ (1 + 0,432 x) berechnen, wo H die Horizontal-Componente des Erdmagnetismus, » die Zahl der Draht- windungen auf beiden Rollen und 7 die halbe Länge des Magnets repräsentirt und für В mit genügender Annäheruug der Halbmesser der mittlern Windung der Rollen zu setzen ist. Wenn also, wie in unserm Falle, der Strom durch alle Windungen der Rollen geht, so ist auch, da В == 167,3, = 21,0 und и = 26: — 1,4313. H.tang ф (1 -+ 0,000107); ............ 17. das Correctionsglied in der Klammer ist also hier in der That als sehr klein zu vernachläs- sigen und die Constante B in Gleichung 14., wird somit: 1 Dez 1,4314° Der Winkel d wurde bei den nachfolgenden Messungen ausschliesslich mit Fernrohr (58 malige Vergrösserung) und Scale (Papierscale auf Holz, in halbe russische Linien ge- theilt) beobachtet. In Scalentheilen ausgedrückt wurde die Entfernung Е” von Scale und Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, Vilme Série. 4 26 Н. Wıuo, Spiegel mit Berücksichtigung der Brechung der Lichtstrahlen im Spiegel und in der plan- parallelen Verschlussplatte: Е" = 3730,8 gefunden, so dass man hat: 2 ISA tang d = 5 [1 — (sur) | = a0 (1— 8.09), wo: a = 0,00013402 = 0,00000001796. Beim Multiplikator Meyerstein ist nach Früherem: ° 3 2 | SR MT singe = mt 5 (35) |=a.s(1-0.8), wo: а = 0,00011860 b = 0,00000002110. Für die Prüfung des Multiplikators Meyerstein nimmt also die Gleichung 16. nume- risch folgende Gestalt an: в 1—6 @ [1 — 8 (03—07). Hier sind für s unmittelbar die am Multiplikator und für о die an der Tangentenboussole abgelesenen Scalentheile einzusetzen und 6 und ß haben die obigen Zahlenwerthe. Für и würden ebenfalls die in Vielfachen und Bruchtheilen einer Umdrehung о des Rheostaten- Cylinders ausgedrückten Längen des Neusilberdrahtes unmittelbar einzusetzen sein, wenn man sicher wäre, dass die Widerstände der einzelnen Theile dieses Drahtes ihren Längen proportional seien und dass bei der Wheatstone’schen Brücke in der That die Widerstände der Zweige 1 und 3 gleich seien, wie es die Theorie voraussetzt. Unser Apparat gestattet sich von dieser Gleichheit in sehr einfacher Weise zu über- zeugen. Wenn man nämlich nach gerader Verbindung der Quecksilbernäpfe д und y, sowie Г und à die Stellung von @ am Rheostaten R aufgesucht hat, wo der Strom in der Brücke resp. im Multiplikator Mr. verschwindet, so sind die Widerstände der Zweige 1 = «ту und 3 = «à offenbar genau gleich, wenn nach Verbindung von f mit y und д mit à, also über’s Kreuz, das Gleichgewicht resp. die Annullirung des Stroms in der Brücke noch fortbesteht. In dieser Art wurde die Gleichheit von 1 und 3 geprüft resp. durch Schaben an einen der Drähte hergestellt. Es erübrigte jetzt bloss noch, eine Verification des Widerstandes der einzelnen Theile des Rheostatendrahtes auszuführen. Zu dem Ende schaltete ich im Zweige 4 der Wheat- stone’schen Brücke bei e das Jacobi’sche Voltagometer (mit Platindraht und Quecksil- PPT NT VIT. ИИ ВЕСЕ РЕЕСТРЕ ES Se GE te 2 na u Bun de. LS ен Я 5 3 k \ EEE ee eg ne еж D FREE И PAPER PCA à ОИ DM NB AN тис CRU ae TEE” MR Fe aD ? } 4] ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 27 bercontact) zusammen mit einem kurzen, an zwei dicke Kupferbügel angelötheten Neusilber- drahte ein. Diese Kupferbügel tauchten in zwei Quecksilbernäpfe ein; es konnte also der Neusilberdraht, ohne ihn zu berühren, einfach dadurch in die Leitung ein- oder aus- geschaltet werden, dass man die zwei zuleitenden Kupferdrähte in die beiden Quecksilber- näpfe eintauchte oder in einem derselben vereinigte. Bei ausgeschaltetem Neusilberdraht wurde der Rheostat R so gestellt, dass kein Strom durch den Multiplikator ging, darauf der Neusilberdraht eingeschaltet und nun am Rheostat В bis zur Wiederherstellung der Neu- tralisation des Stroms in der Brücke vorwärts gedreht. Dann ist offenbar der Widerstand и des Drahtstückes, um welches der Rheostat verstellt wurde, gleich der Hälfte des Wider- standes des Neusilberdrahtes. Unter Belassung des Rheostaten in seiner Stellung schaltete ich sodann nach Entfernung des Neusilberdrahtes am Voltagometer so viel Draht ein, bis wieder Gleichgewicht eintrat. Wurde jetzt der Neusilberdraht wieder in die Leitung ge- bracht, so gestattete die Wiederherstellung des Gleichgewichts durch Vorwärtsdrehen am Rheostaten ein weiteres Drahtstück desselben zu ermitteln, dessen Widerstand der Hälfte des Widerstandes desselben Neusilberdrahtes gleich war u. s. w. Auf solche Weise angestellte Beobachtungen ergaben, dass die Hälfte des constanten Widerstandes unseres Hülfs-Neu- silberdrahtes der Reihe nach am Rheostaten, dessen Umfang gleich о sei, zwischen 1197 und 19°9 entspreche 0,517 » 12,2 292. 12,7 » 0,517 » 12,7 » 13,2 » 0,514 » 1342951357. » 0,513 » 13:7.» 14.2 » 0,515 » 14,95. 14;7 » 0,520 » ТЕТ. 8 1252 » 0,519 » 14,77. »: 15,2 » 0,518 » EEE AMEN 15 » 0,519 » 15,7 » 16,2 » 0,518 » 16,2 » 16,7 » 0,516 v 16.71». 17,2 » 0,518 » 17,2. 3,9. 17,4 » 0,520 D es 592129 » 0,518 Die in der Mitte und am Schluss wiederholte Einstellung für das erste Intervall des Rheostaten-Drahts zeigt, dass der Neusilberdraht während der Dauer der Versnche seinen Widerstand nicht über die Fehlergrenze der einzelnen Beobachtung i. e. + 0?001 bis #0?002 hinaus verändert hat. Im Durchschnitt war also der constante Widerstand — 0,5173 4* 28 Н. Wizo, und die mittlere Abweichung der einzelnen Drahtstücke von diesem Werthe: + 0,0016. Innerhalb der Fehlergrenze dieser Messungen können also in der That die Widerstände der einzelnen Stücke des Rheostatendrahtes als ihrer Länge proportional betrachtet werden. Bei den Beobachtungen zur Bestimmung der Multiplikatorfunction stand ein kleiner Tisch mit der Wheatstone’schen Brücke und der Batterie unmittelbar neben dem Pfeiler, auf welchem das Fernrohr mit Scale für die Ablesung der Ablenkung des Multiplikator- magnets sich befindet, und neben diesem war auf einem andern Steinpfeiler das Fernrohr mit Scale zur Beobachtung des Magnetstandes der Tangenten-Boussole aufgestellt, welche selbst auf einem Granitpfeiler im westlichen Arm des kreuzförmigen Saales stand. Die Beobachtungen erfolgten in der Art, dass man zuerst die Stellung des Con- tactes В am Rheostaten aufsuchte, wo kein Strom in der Brücke der Wheatstone’schen Drahtcombination resp. in unserm Multiplikator circulirte und dabei sowohl den Gleich- gewichtsstand des Multiplikatormagnets als auch die constante Ablenkung an der Tangen- ten-Boussole notirte. Darauf wurde der Rheostat genau um eine halbe Umdrehung vor- wärts bewegt, die constanten Ablenkungen am Multiplikator und der Tangenten-Boussole notirt, der Strom durch den Gyrotrop G umgekehrt und ebenso die beiderlei Ablenkungen nach der entgegengesetzten Seite beobachtet. Dieselben Ablenkungsbeobachtungen erfolgten dann, nachdem am Rheostaten eine weitere Verstellung um '/ stattgefunden hatte u. s. w. - Die nachstehende Tabelle giebt die in dieser Weise unmittelbar erhaltenen Beobach- tungs-Daten beim Multiplikator von Meyerstein: Rheostat. Multiplikator. Tangenten-Boussole. 11,715 и 431,0 95 683,0 26 12,215 0,500 388,9—473,1 84,2 293,5 — 684,0 390,5 12,715 1,000 347,5 —516,2 168,7 293,0— 684,0 391,0 13,215 1,500 305,3—560,4 255,1 291,0—683,5 392,5 13,715 2,000 264,1—603,2 339,1 290,5 — 683,5 393,0 14,215 2,500 221,1—646,0 423,9 290,0—683,5 393,5 14,715 3,000 181,8—688,2 506,4 290,0—683,0 393,0 15,215 3,500 141,0—731,3 590,3 289,0—682,5 393,5 15,715 4,000 100,9—772,9 672,0 288,5—682,0 393,5 16,215 4,500 60,4—814,9 754,5 288,0—682,0 394,0 16,715 5,000 21,7—856,2 834,5 287,5—681,5 394,0 17,215 5,500 и 914,5* Da 394,0* 17,715 6,000 — —937,0 992,5° 287,0—681,0 394,0 11,718 — 438,0 681,0 wo die mit einem Stern (*) bezeichneten Werthe bloss aus den Elongationen nach einer Seite interpolirt sind, da die auf der andern Seite über die Scale hinausgingen. NAT ETF ИИ A АЕ AE MEN En BONS ы ÜBER р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 29 Aus dieser Tabelle ergeben sich die nachstehenden Werthe von u, с und $, sowie die daraus nach Formel 20. berechneten Werthe der Multiplikatorfunction f ($) für die den Scalentheilen s entsprechenden Winkel ©, wenn wir die Function für s= 42,10 gleich 1,0000 annehmen: у } Multiplikator von Meyerstein: u 5 8 ($) Differenz für 13 0,5 195,25 42,10 1,0000 0,00001 1,0 195,50. 84,35 1,0004 0,00010 1,5 119625 127,55 1,0044 0,00010 2,0 196,50 169,55 0,9999 0,00004 2,5 196,75 214595 0,9983 0,00009 3,0 196,50 253,20 0,9948 0,00007 3,5 196,75 295,15 0,9921 0,00010 4,0 196,75 336,00 0,9877 0,00009 4,5 197,00 377,25 0,9839 0,00013 5,0 197,00 417,25 0,9787 0,00011 5,5 197,00 457,25 0,9743 0,00015 6,0 197,00 496,25 0,9686 Hieraus folgt, dass das Verhältniss der Multiplikatorfunctionen für die bei unsern obigen Bestimmungen nach der Multiplikationsmethode mit dem Meyerstein’schen Apparate erhaltenen Maximal-Elongationen: $ == 458 und $’ = 158 (Bestimmung vom 5. August) statt 1,0000 sei: Fuss) __ Es 7456) = 0,9745 — 1.0277. Gegen die Zuverlässigkeit dieses Resultates könnte eingewendet werden, dass bei den obigen Messungen die Ablenkungen an der Tangenten-Boussole etwas klein waren und dess- halb den Beobachtungsfehlern da ein zu grosser Einfluss auf das Resultat gestattet worden sei. Es wurde daher noch eine directe Vergleichung der Werthe der Multiplikatorfunction ungefähr für die beiden obigen Scalentheile angestellt, nachdem ich den Stammstrom durch Verminderung des Widerstandes an der Scale W’ vermindert und dafür denjenigen der Brücke vermehrt hatte, um am Multiplikator doch keine grösseren Ausschläge als früher zu ‚erhalten. Diese Beobachtungen ergaben: Rheostat. Multiplikator. Tangenten-Boussole. 11,640 и 469,1 25 327,7 20 14,700 — 3,060 311,3—633,1 321,8 14,0— 637,2 623,2 20,350 8,710 29,8—999.0 892,2 13,0—636,6 623,6 11,640 473,1 324,6 Hierau folgt: f(160,9) __ 160,9 8,710 311,8 г Jan — 346,1 3,000 3116 00365 = 1,0311. 30 H. Wixp, Diese unmittelbare Bestimmung ergiebt also eher eine noch etwas grössere Differenz der Multiplikatorfunction für unsere zwei Haupt-Elongationen. Statt gleich zu sein, sind hiernach die Werthe der Multiplikatorfunction beim Meyerstein’schen Multiplikator für die hier in Betracht kommenden Elongationen um circa 3 Procent verschieden. Eine ganz entsprechende Beobachtungsreihe wie die erstere habe ich auch beim Leyser’schen Multiplikator angestellt. In der folgenden Tabelle sind die Endresultate der- selben enthalten, wobei analog wie dort die Werthe der Multiplikatorfunction nach der Formel 20. unter der Voraussetzung berechnet wurden, dass diejenige für den ersten Werth von s nämlich 46,65 gleich 1,0000 sei und wobei in Gleichung 19. resp. 20. für die Con- stanten a und В jetzt die für den Leyser’schen Multiplikator geltenden, nämlich: a = 0,00011903 b = 0,000000021253 gesetzt wurden. Multiplikator von Leyser. u 6 5 Л) Differenz für 15 0,5 196.25 46,65 1,0000 0,00012 1,0 196,50 93,95 1,0057 0,00004 1,5 196,75 141,40 1,0074 0,00006 2,0 196,75 189,15 1,0103 0,00000 2,5 196,75 236,50 1,0102 0,00006 3,0 196,75 283,10 1,0072 0,00007 3,5 196,75 329,40 1,0039 0,00006 4,0 196,75 375,70 1,0011 0,00005 4,5 196,50 421,60 0,9989 0,00005 5,0 196,25 467,00 0,9964 Aus dieser Tabelle ergiebt sich wieder als Relation der speciellen, bei unsern obigen Messungen mit dem Leyser’schen Apparat in Betracht kommenden Werthe der Multipli- katorfunction: SET) ra) _ a Lo авт = 1,0123. Aus denselben Gründen wie beim Multiplikator Meyerstein wurden mit stärke- rem Stammstrom, resp. grössern Ablenkungen an der Tangenten-Boussole, auch hier noch einige unmittelbare Bestimmungen speciell der vorstehenden Werthe der Multiplikatorfunction ausgeführt. Für die Grösse: и, с, $ ergaben sich dabei folgende Werthe: и б $ 2,040 308,05 159,65 5,860 307,40 452,95 2,015 308,85 157,80 5,770 309,15 448,35. ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 31 Hieraus folgt: f (159,65) J (452,9) f(57,80) __ 48,35) — — 1,0142 1,0126. Auch beim Multiplikator Leyser differiren also die unmittelbaren Bestimmungen .der zweierleiWerthe der Multiplikatorfunction noch etwas mehr als die vorigen. Im Uebri- gen aber beträgt hier die Abweichung von der Constanz wenig mehr als 1 Procent. Diese Thatsache könnte also bereits die bedeutende Verschiedenheit der mit beiden Inductions-Inclinatorien erhaltenen Resultate erklären, indessen lässt sich gegen die vorste- hende Bestimmung der Multiplikatorfunctionen noch ein nicht ganz ungewichtiger Ein- wand erheben. Der Strom, der sich auf dem Rheostaten À von В aus nach den Zweigen 2 und 4 verbreitet, trifft beiderseits Löthstellen von Neusilber und Kupfer, welche also durch ihn je nach der Stromesrichtung abgekühlt oder erwärmt werden und so zu secundären thermoelectrischen Strömen Veranlassung geben können. So lange als nun, wie dies bei den gewöhnlichen Widerstandsbestimmungen immer der Fall ist, die Ströme in den Zweigen 2 und 4 wegen der Gleichheit der Widerstände w, = w, und w, — w, im Moment der An- nullirung des Stromes in der Brücke, gleiche Intensität (à, = i,) besitzen, werden diese thermoelectrischen Ströme ebenfalls gleich stark sein und somit in der Brücke keinen Strom geben resp. das einmal. hergestellte Gleichgewicht nicht stören. Wenn dagegen, wie bei Bestimmung der Multiplikatorfunction nach der obigen Methode, die Zweigwider- stände w, und w, ungleich sind, so wird auch i, grösser oder kleiner als +, werden und damit eine verschiedene Erwärmung oder Abkühlung der fraglichen Löthstellen eintreten, die zu einem theilweise auch durch den Multiplikator gehenden thermoelectrischen Strome Veranlassung giebt. Dieser secundäre Strom wird also den von uns berechneten Strom 2,, in der Brücke etwas modificiren, ohne dass es möglich erscheint, diese Verstärkung oder Schwächung in sicherer Weise in Rechnung bringen resp. empirisch bestimmen zu können. Allerdings kehrt sich auch dieser secundäre Strom um, wenn wir den Stammstrom umwen- den, allein da dann auch der Strom im Multiplikator die entgegengesetzte Richtung hat, so findet im einen wie andern Fall Addition resp. Subtraction der beiden Ströme statt. Die einzige Methode zur quantitativen Bestimmung dieser thermoelectrischen Polarisation liesse sich nur durch eine sehr bedeutende Complication des Apparates zur Ausführung bringen und ebenso hätte die Vermeidung solcher thermoelectrischer Störungsquellen bei dieser Methode die Herstellung eines ganz neuen Apparates erfordert. Es erschien daher viel ein- facher, noch Bestimmungen nach der folgenden anderen Methode anzustellen, welche von diesem Einwurf frei ist. 32 Н. Утьь, Zweite Methode zur Bestimmung der Multiplikatorfunction / ($). Das Princip dieser Methode besteht einfach darin, einen durch die Tangenten-Boussole gehenden Stammstrom zwischen dem Multiplikator und einem Nebenzweige so zu theilen, dass der Zweigstrom im Multiplikator an der Scale des letztern ungefähr dieselbe Ablen- kung hervorbringt, wie der Stammstrom bei der Tangentenboussole und darauf durch Va- riation der Intensität des Stammstroms eine Reihe vergleichbarer Ablenkungen an beiden Instrumenten hervorzubringen. Bezeichnen wir wie- der in dem beistehen- den Schema die Inten- sität des durch die Tan- genten-Boussole 7 flies- _ senden Stammstromesder Batterie В mit J und die- jenige des Zweigstromes im Multiplikator M mit in S0 besteht die Rela- tion: . ER Wp DERART BR N ER о wo w,, den Widerstand des Multiplikatorzweiges und w, denjenigen des Zweiges bb’ darstellt. Führen wir hier für +, und J ihre, durch die respectiven Ablenkungen ф und ф der Mag- nete definirten Werthe nach den Gleichungen 14. ein, so kommt auch: EN w sin ф DENE EN NEN f(e) = В. (+) a: Heissen wir die einer andern Stärke der Ströme bei ungeändertem Verhältniss Fr entsprechenden gleichzeitigen Ablenkungen an der Tangentenboussole und am Multiplikator resp. Ÿ’ und @', so wird diese Beobachtung eine zweite Gleichung wie 22., ergeben und aus beiden folgt dann: ES RD 9.0.0. 0:8 00.0 fo) — no ‘ вирь * 23 f(@) __ sing Чаша’ Die Gleichung ist streng richtig, insofern bei der fragl. Tangentenboussole das Tan- gentengesetz wirklich gültig ist und so lange als das Verhältniss der beiden Widerstände w,, und №, unverändert bleibt. Wir haben gesehen, dass bei unserer Tangentenboussole MA a u N as ne an ala rn ВИ ES NS NT SE EP EEE и LR ; ÜBER р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION м. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 33 jenes Gesetz in der That sehr genau gilt, und was die Constanz des Verhältnisses rn be- trifft, so werden, wenn der Zweig bb’ aus derselben Substanz wie der Multiplikatordraht be- steht, Aenderungen der Temperatur des Locals ohne Einfluss darauf bleiben und nur die Erwärmung durch die cursirenden Ströme selbst wird in dem Brückendraht bedeutender sein als im Multiplikatorzweig, also den Widerstand w, verhältnissmässig stärker verringern als №„. Dieser Fehlerquelle wird am einfachsten dadurch begegnet werden, dass man die Abkühlung des Zweigdrahtes bb’ durch das umgebende Medium erleichtert; alsdann wird, da ja bei der sehr geringen absoluten Intensität der hier in Betracht kommenden Ströme die Erwärmung überhaupt eine sehr geringe ist, auch jene Differenz ganz unschädlich wer- den. Bei der Anwendung desselben Metalls werden endlich auch störende thermoelectrische Ströme von selbst wegfallen. Diesen Bemerkungen gemäss habe ich dem Beobachtungsapparat die durch die Figur 2 der beiliegenden Tafel dargestellte Einrichtung gegeben. Die Bedeutung der Buchstaben ist hier ganz dieselbe wie früher. Auch hier kam nur ein Meidinger’sches Element zur Verwendung, dessen Strom durch die Siemens’sche Widerstandsscale W’ beliebig verän- dert werden konnte. Der Pohl’sche Stromwender @’ diente ebenfalls zur Umkehr der Ströme in beiden Galvanometern. Was endlich die Brücke bb’ betrifft, so bestand sie aus einem ungefähr 1 Meter langen Stück desselben, 2 Mm. dicken Kupferdrahtes, der zum Multiplikator führte, war zu einer ganz freien und losen Spirale aufgewunden und mit ihren Enden an die zwei Verbindungsdrähte mit dem Multiplikator angelöthet, die weiterhin bei a und @ durch Quecksilbernäpfe mit der übrigen Leitung in Contact gesetzt waren. Für die Berechnung der nach dieser Methode bei den beiden Multiplikatoren ange- stellten Beobachtungen ist die Formel 23. durch nachstehende zu ersetzen: Een lie En Be one =. wo in beiden Fällen bei der Tangenten-Boussole: ß = 0,00000001796 und beim Multiplikator Meyerstein: b = 0,00000002110, beim Multiplikator Leyser aber: b = 0,00000002125 zu setzen ist. Die beiden folgenden Tabellen geben die aus den Beobachtungen abgeleiteten Daten für $ und с, sowie die daraus für die verschiedenen $ nach der vorstehenden Formel berech- Mémoires de l'Acad. Пир. des sciences, УПше Série. . 5 34 H. Wizp, neten Werthe der Multiplikatorfunction f ($), wenn man wieder diejenige für die kleinste Scalenablesung $ resp. den kleinsten Winkel о gleich 1,0000 annimmt: Multiplikator Meyerstein. s 6 ЖФ) Differenz für 15 34,33 44,85 1,0000 71,20 93,50 1,0051 оО 109,00 142,85 1,0030 a, 143,60 187,65 1,0000 ee 180,55 935,20 0,9967 oe 220,20 285,65 0,9922 и 257,55 333,10 0,9889 os 298,20 384,10 0,9849 SR RE 323,80 416,05 0,9823 Multiplikator Leyser. 55,45 66,95 1,0000 106,00 128,70 1,0055 hs: 159,35 193,05 1,0031 a 915,75 261,05 1,0016 Re: 974,25 330,75 0,9979 an 333,95 402,60 0,9971 Beim Multiplikator Meyerstein sind überdies noch einige Zeit vor und unmittelbar nach der obigen Beobachtungsreihe angenähert für die hauptsächlich in Betracht kommen- den Elongationen gesonderte Bestimmungen des Verhältnisses der Multiplikstorun ausgeführt worden, welche folgende Daten ergaben: $ б 119,25 155,55 5 (155,55) __ 346,00 443,02 jus — 150205 150,95 ‚ 196,95 У (196,95) __ 322,90 414,20 ja) En Aus der obigen Tafel findet man durch Interpolation für diese beiden Quotienten die Werthe: 1,0224 und 1,0126, welche zeigen, dass die langandauernde Stromschliessung keinen erheblichen Einfluss auf das Resultat gehabt hat. Die nach der 2ten Methode zur Bestimmung der Multiplikatorfunction erhaltenen Daten ergaben nun behufs Vergleich mit den Resultaten der ersten Methode: ÜBER р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 35 Multiplikator Meyerstein: Zune) =. 1,0234 Multiplikator Leyser: Fe — 10070 Wir ersehen hieraus, dass zwar zwischen den Multiplikatorfunctionen der hier in Be- tracht kommenden zwei Elongationen bei der Bestimmung nach der 2. Methode etwas (ungefähr 0,5 Procent) geringere Differenzen für beide Multiplikatoren sich ergeben, dass aber immerhin diese Differenzen noch recht beträchtlich sind und insbesondere die Diffe- renz beim Multiplikator von Meyerstein bedeutend (circa 3 Male) grösser ist als beim Multiplikator von Leyser. Betrachten wir endlich noch im Allgemeinen den Gang der Multiplikatorfunctionen für beide Instrumente, wie er sich aus den Bestimmungen nach der einen und andern Methode ergeben hat, so zeigt sich übereinstimmend mit wachsenden Elongationen der Magnet- nadel eine anfängliche Zunahme der Multiplikatorfunction, die dann für eine gewisse — bei Leyser grössere, bei Meyerstein kleinere Elongation — ein Maximum erreicht und von da an für grössere Ablenkungswinkel wieder abnimmt, und zwar bei Leyser viel langsamer als bei Meyerstein. Die nach beiden Methoden erhaltenen Werthe der Multi- plikatorfunction differiren ferner beim Leyser’schen Multiplikator etwas mehr als beim Meyerstein’schen, wo sie nur wenig auseinander gehen; auch beim erstern dürften aber die Abweichungen die Unsicherheit, welche unsern Bestimmungen überhaupt noch anhaftet, wenig überschreiten. Es folgt also hieraus, dass die angegebene Fehlerquelle bei den Bestimmungen nach der ersten Methode nur einen geringen Einfluss auf das Re- sultat gehabt haben kann. Wo es darauf ankommt, würden wiederholte und mit Auswahl der günstigsten Umstände angestellte Beobachtungsreihen jedenfalls die Sicherheit dieser Bestimmungen der Multiplikatorfunction bedeutend weiter treiben lassen. Hier kam es mehr darauf an, sich ein Urtheil darüber zu verschaffen, inwiefern überhaupt die behauptete Constanz der Multiplikatorfunction bei kleinen Aklenkungswinkeln in Wirklichkeit als be. stehend zu betrachten sei. Desshalb schien es mir auch erlaubt, für die graphische Dar- stellung des Ganges der Multiplikatorfunctionen unserer zwei Instrumente das ungefähre Mittel der beiderlei Bestimmungen zu nehmen, angenähert auch die Werthe dieser Functio- nen für 0° Ablenkung zu interpoliren und auf diese dann als Einheit oder Ausgangspunkt die Werthe für die übrigen Ablenkungen zu beziehen '). Auf diese Weise sind die beiden Curven in der beigegebenen Tafel erhalten worden, welche das Resultat unserer vorstehenden Untersuchung über die Multiplikatorfunction anschaulich darstellen. 1) Eine dritte Metthode zur Bestimmung der Multi- | mit Fernrohr und Scale versehen sein; dies würde gestat- plikatorfunction würde gestatten, unmittelbar die Rela- | ten, denselben Strom mit demMultiplikator einmal in ge- . (@) N у . | wöhnlicher Weise und sodann unter Benutzung desselben por Л (0) о alsSinusboussole, indem manmit den Windungen dem Mag- plikator ebenfalls um eine vertikale, in die Verlängerung | net folgt, zu messen und so obige Relation zu bestimmen. des Aufhängefadens des Magnets fallende Axe drehbar | Die Umstände erlaubten mir indessen nicht, die hierzu und mit einem Spiegel zur Ablesung kleiner Drehungen | nöthige Umänderung des Apparats sofort auszuführen. 5* aa) ce” 36 H. Win, Die Curven zeigen, dass wenigstens bei unsern zwei Instrumenten , die Multiplikator- function selbst für kleine, d. h. bloss bis 3°25 gehende Ablenkungen des Magnets aus der zu den Windungen parallelen Lage durchaus nicht als constante Grösse betrachtet werden kann, vielmehr innerhalb dieser Grenze beim einen Multiplikator (Leyser) Aenderungen bis zu 1,4 Procent und beim andern (Meyerstein) sogar bis zu 3,1 Procent ihres Werthes zeigt, womit also unsere Annahme auf S. 21 zur Erklärung der Differenzen in den An- gaben der verschiedenen Inclinatorien als richtig erwiesen ist. Ob diese beträchtliche Abweichung von der Constanz und ganz besonders auch das eigenthümliche Ansteigen zu einem Maximumwerth') für die Multiplikatorfunction dieser Art Multiplikatoren über- haupt gelte oder vielleicht bei den vorliegenden beiden Instrumenten, die nicht unter meiner Aufsicht gewunden sind, auf Unregelmässigkeiten der innern Windungen beruhen, wage ich auf Grundlage der Bestimmungen an bloss zwei Instrumenten nicht zu ent- scheiden. Wie Dem aber auch sei, das folgt jedenfalls aus unsern Untersuchungen, dass in Zukunft bei einem den Magnet eng umschliessenden Multiplikator die Multipli- katorfunction nicht ohne vorhergehende Verification nach einer der angegebenen oder irgend einer andern Methode für kleine Winkel als constant angenommen werden darf, wenn man nicht grobe, bis 3 Procent gehende Fehler riskiren will. Demzufolge dürfen auch da, wo es sich um genauere absolute Messungen handelt, die für die Bewegun- gen eines Magnets im Innern eines solchen Multiplikators unter jener Voraussetzung abge- leiteten Sätze nicht ohne Weiteres benutzt werden’). Die Anwendung dieser Erfahrungen über die Multiplikatorfunction auf unsere Bestim- mungen der Inclination mit den beiden Inductions-Inclinatorien erklärt wenigstens qualitativ vollkommen die beträchtlichen und bei beiden Instrumenten so verschiedenen Abweichungen der Resultate von denen des Nadel-Inclinatoriums. Da nämlich die Inductionsstösse stets nur beim Durchgang der Magnetnadel durch die den Windungen des Multiplikators parallele Gleichgewichtslage erfolgen, so kommt hiebei die Variation der Multiplikatorfunction mit dem Ablenkungswinkel nicht in Betracht; dieselbe spielt also bloss eine Rolle bei der Dämpfung der Bewegung der Magnetnadel. Nach Gleichung 9. wächst das Dämpfungs- moment mit dem Quadrat der Multiplikatorfunction und je grösser dieses Dämpfungsmoment ist, desto geringer werden bei gleichen auf den Magnet einwirkenden Stosskräften die Elon- gationen desselben ausfallen. Da nun der Magnet bei den Schwingungen unter dem Ein- fluss der durch die Vertikalcomponente des Erdmagnetismus inducirten Ströme zu den 1) Auch in unserm Fall muss, abgesehen von der Un- sicherheit der interpolirten Werthe von f (0), der aufstei- 2) Es liegt nahe, zu vermuthen, dass vielleicht ein Theil der Differenz in den Resultaten von F. Kohl- gende Theil der Curven bis gegen das Maximum hin als weniger genau bezeichnet werden, da die Beobachtungs- ehler bei den kleinen Ablenkungen einen verhält- fissmässig viel. grössern Einfluss auf das Resultat aus- üben. rausch und des Standard-Committee der British Asso- ciation für den absoluten Widerstand der Siemens’schen Einheit auf der Nichtbeachtung oder wenigstens zn ge- ringen Beachtung dieses Umstandes beruhe. Pogg. Ann. Ergbd. VI. S. 11. Г ÜBEB D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 37 grösseren Ablenkungswinkeln gelangt, wo die Multiplikatorfunction und also auch die Dämpfung einen geringern Werth besitzt, so muss offenbar die Maximal-Elongation des Magnets, die der Vertikal-Intensität entspricht, zu gross resp. grösser ausfallen, als wenn die Multiplikatorfunction wirklich, wie es die Theorie voraussetzt, für alle in Betracht kommenden Ablenkungswinkel denselben Werth besässe. Von den aus unsern Beobach- tungen abgeleiteten Werthen von Ф und P' wird also der erstere relativ zu gross ausgefallen sein und es wird daher auch die Berechnung der Inclination nach der Formel I mit den- selben einen zu grossen Werth der Inclination ergeben müssen. Dieser Fehler wird ferner beim Inductions-Inclinatorium von Meyerstein viel beträchtlicher sein müssen als bei demjenigen von Leyser, da der Multiplikator des erstern bei höhern Ablenkungswinkeln des Magnets eine viel raschere Abnahme der Multiplikatorfunction zeigt, als der des letztern. Die genaue Grösse aber des Fehlers lässt sich leider, wie wir gesehen haben, selbst dann nicht angeben, wenn die Multiplikatorfunction ganz sicher bestimmt wäre. Will man also mit dem Inductions-Inclinatorium richtige Werthe der Inclination er- halten, so bleibt nur übrig, entweder einen Multiplikator anzuwenden, bei welchem wirklich die Multiplikatorfunction auch für grössere Ablenkungen constant ist oder dann die Ver- suche so einzurichten, dass nur kleine Ablenkungen erfolgen, für welche die Multiplikator- function noch als hinlänglich constant gelten kann. Bei unsern Instrumenten könnten kleinere Maximal-Ablenkungen, wenn man bei der Beobachtung die Multiplikationsmethode beibehalten wollte, sehr einfach durch stärkere Magnetisirung der Magnetstäbe erzielt werden. Es erschien indessen viel zweckmässiger, zu dem Ende die Reflexionsmethode oder Methode der Zurückwerfung anzuwenden, da diese zugleich eine viel sicherere Bestimmung des logarithmischen Decrements involvirt. Inclinations-Beobachtungen nach der Reflexionsmethode, An den Beobachtungen nach der Reflexionsmethode betheiligte sich Herr J. Kurlän- der, erster Observator an der k. ungarischen Central-Anstalt für Meteorologie und Erd- magnetismus in Budapest, bei Gelegenheit seines Besuches im Observatorium in Pawlowsk. Es geschah dies in der Art, dass abwechselnd der eine von uns am Fernrohr die Scalen- theile ablas, während der andere nach dessen Commando die Inductor-Rolle umlegte; ebenso wurden auch die Berechnungen der Beobachtungen zwischen uns getheilt. Da Herr Kur- länder von Budapest her bereits Uebung in diese Art von Beobachtungen besass, so können unsere Messungen durchaus auf gleichen Werth Anspruch machen und ich bin ihm daher für seine wirksame Hülfe um so mehr zu Dank verpflichtet. Es bedarf kaum der Erwäh- nung, dass auch vor diesen Beobachtungen eine neue Justirung aller Theile beider Apparate 38 Н. Wizp, erfolgte und bei jeder Einstellung der Inductor-Rolle die Axe derselben neu nivellirt wurde. Als Beispiel der Beobachtungen und ihrer Berechnungen theile ich diejenige vom 12. September 1878 am Leyser’schen Apparat in extenso mit. Die an der Scale beobachteten 4 Umkehr-Stellungen des Magnets, nichtin der Reihen- folge der Beobachtungen selbst, sondern nach der Grösse der Scalentheile geordnet, waren bei horizontaler Drehungsaxe: Zeit. Temperatur. 439,0 9* 39m а, 151,0 — 3444 5498 685,5 1621 187,6 342,6 536,1 691,2 188,7 349,9 536,0 691,3 189,0 343,1 536,2 691,5 189,0 343,1 536,2 691,6 gu 39m а. 189,0 343,9 536,3 691,6 16,1 440,0 bei vertikaler Drehungsaxe: 441,0 ge 51а. 3398 407,20 04790 507 GA 35025. 2061 AT on, 352.0 4060 4735 5976 3510 406.0 4732010906 352,1. 406,1 473.6 0976 9 58а, 3591 40061 4736 Po БИ 442,0 wo die Zahlen mitten über und unter den Zahlenreihen die vor und nach den Schwingungs- beobachtungen abgelesenen Gleichgewichtsstände des Magnets darstellen. Wie man sieht werden die Elongationen je schon von der 4ten, duren einen Strich von den vorigen abgetrennten Reihe an constant. Als Mittel dieser constanten Elogationen ergiebt sich also: Drehungsaxe horizontal: 189,00 343,13 536,23 691,57 » vertikal: 352,03 406,07 473,53 527,63 und hieraus folgt für die Differenz der beiden grossen Elongationen resp. die doppelte grosse constante Amplitude: 2s, und für die doppelte kleine constante Amplitude: 25, ÜBER о. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 39 Drehungsaxe horizontal: 28, = 502,57 23, = 193,10 » vertikal: Dis, — 115,60 25,—= 67,46 Nach W. Weber') werden nun wieder die Horizontal- und Vertikalintensität des Erd- magnetismus: Я und У gefunden durch die Ausdrücke: 2 arct А к бт я u en 55. À Н— cure, NE TE Уфа Pb | DR QE — о + р У Фа Pb wo die Constante С == (’ ist, wenn die Temperatur aller Theile des Apparats, die Multi- plikatorconstante, der Magnetismus des Magnets und die Horizontal-Componente des Erd- magnetismus bei beiden Beobachtungen dieselben geblieben sind. Es bedeuten ferner @,, 9, etc. die den obigen grossen und kleinen constanten, in Scalentheilen ausgedrückten Ampli- tuden s, und s, etc. entsprechenden Winkel und die natürl. logarithmischen Decremente A und À’ sind gegeben durch: Fa Ba Pres x = log. nat. си = 2,30258 log. % = 2,30258 X, À = log. nat. 24 — 2,30258 log. er = 2,30258 À, Die gesuchte Inclination wird also für С = ( sein: = arctan 2 к 8% Ë У 2 2 Vo,’ 4 ele es De и Pa Pb —— arctang — Е к Da also auch hier wie früher die о im Zähler und Nenner auftreten, so wird man nach Gleichung 2. setzen können: (2 Sa) 2 Фа = 8, (1 — 28) — За В. В... 28. и. 5. W. Für das Leyser’sche Inductions- Inchinatorium hat man daher numerisch: ф, = 28, — (25,)-0,0000000047228 und für das Meyerstein’sche Instrument: ф, = 25, — (25,).0,0000000046888. 1) W. Weber, Electrodynamische Maassbestimmungen, insbesondere Widerstandsmessungen. В. 354. N, ÉT LS 40 Unsere vorstehende Beobachtungsreihe bei Leyser gibt also: Pa Фь 501,98 193,07 0,41497 0,96435 — 929,21 0,91374 H. Wizp, Hieraus folgt in erster Annäherung: à 2 Voor tang i, = 26%. я PB Pa Pb PaPb und genau: ee | Si ОЕ = tang $ = tang ı, м 7 — —arctg — e T T Фа Фь р x, À’ Pa? are pp’? ar un Va Pb’ U Y Ste arctg Er <>. — 175,58 67,46 0,41542 0,96540 325,08 0,91321. 7.0, 43494 70043407 Mit Berücksichtigung der Correction aber, die durch den Einfluss des Multiplikator- magnets bedingt wird, erhalten wir schliesslich nach dieser Bestimmung als wahre In- clination: $ — 70° 43' 44/5 = 70° 43/74, welcher Werth für das Mittel der Anfangs- und Endzeit der Beobachtungen 1. e. 9*45"a. - gelten wird. In der folgenden Tabelle sind sämmtliche in dieser Art gewonnene Beobachtungsdaten und die ersten Resultate ihrer Berechnung für das Inductions- Inchinatorium von Leyser ; aufgeführt. Dabei sind nur die Anfangs- und Endzeiten, sowie die Anfangs- und Endtem- 7 peraturen des Beobachtungslocals angegeben. BR A RE ÜBER р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION м. D. INDUCTIONS-INOLINATORIUM. 41 1878. Zeit. Temp. 254 > à ie 2. September 11" 35”a.) 1750 501,65 188,73 0,42411 ro RE 11 59 17,0 174,96 65,76 0,42490 0,97838 3. September 1 32 р. 16,6 501,35 185,96 0,43028 ai И 1,3% 16,6 175,30 65,13 0,42995 0,99001 Du JA 16,7 501,26 186,14 0,42982 TEN Kurländer 2 35 16,8 175,14 65,06 0,42999 0,99010 12. September 9 32 a. 16,1 502,57 198,10 0,41497 0,95552\ mu 9 58 16,1 175,60 67,46 0,41542 0.5050} 10 0 16,1 502,78 193,32 0,41465 0,95478 D der 10 28 16,3 175,60 67,46 0,41540 0,95651f 10 34 16,3 502,30 193,26 0,41487 и ма 10 55 16,4 175,43 67,47 0,41455 0,95455 lai 16,4 502,20 193,15 0,41453 en a 11 34 16,5 175,46 67,52 0,41467 0,95483 Aus den Werthen für A ergiebt sich zunächst keine sehr ausgesprochene Beziehung zur Temperatur des Lokals, die allerdings nicht bedeutend variirt hat, dagegen stellt sich heraus, dass durchweg die Werthe von A! (bei vertikaler Axenlage) grösser sind als die von À (bei horizontaler Axenlage). Die aus diesen -Daten berechneten Werthe der Inclination à unter Hinzufügung der Correction + 4” sind endlich in der nachstehenden Tabelle wieder mit den für dieselben mittleren Zeitpunkte aus den Aufzeichnungen des Magnetographen abgeleiteten Inclinationen zusammengestellt. Inclination. 1878. Inductor Leyser. Magnetograph. Differenz. 2. September 11" 47"a. 70° 46/14 70° 43/35 2,79 5. » 1 45 a 49,62 40,52 2,10 32 » 2 95 D 43,30 40,25 3,05 12 » 9 45 à 43,35 41,43 1,92 12 » 10 14 a 43,30 41,95 1,35 12 » 10 45 a 43,52 41,63 1,89 12 > И 43,40 41,50 1,90 Es beträgt also die mittlere Differenz beider Instrumente: 2,14 mit einem mittlern Fehler von == 0/58 und einem wahrscheinlichen Fehler von +0,39 für eine Vergleichung. Die entsprechenden Beobachtungen nach der Reflexionsmethode am Znductions-Incli- natorium von Meyerstein ergeben: 1) Eine vorhergehende Beobachtung von mir am | derselben ein Fehler in der Justirung der Anschläge be- 2. September musste verworfen werden, da erst nach | merkt wurde. Mémoires de.l'Acad. Гир. des sciences, VIIme Série. 6 7% 42 1878. 15. August 2, September C9 h Temp. 18°0 18,0 18,0 18.1 18,1 18,0 17.1 17,0 17,0 170 16,5 16,6 16,7 16,7 H. Wizp, 25а sh 411,10 183,70 143,65 64,10 410,60 183,50 143,50 64,15 410,67 183,70 143,56 64,10 408,47 187,10 142,83 65,30 407,97 187,37 142,70 65,50 409,28 187,28 142,70 65,20 409,08 187,43 142,85 65,23 Ag 0,34956 0,35041 0,34950 0,34963 0,34923 0,35015 0,33881 0,33988 0,33766 0,33815 0,33924 0,34015 0,33870 0,34040 N Beobachter N am Multiplik. 0,80489 … 0.806855 Wild 0,80477\ ur. ec) Mie 0,80414 0,80627 0,78013 0,78260 0,77750 0,77863 0,78113| ww т, У 0,77988\ 0,78381 | Kurländer | Wild Kurländer Kurländer Auch hier ist ohne Ausnahme À! (aus den kleinen Amplituden bei vertikaler Drehungs- axe abgeleitet) grösser als A. Aus den Werthen der logarithmischen Decremente X und A! ergiebt sich somit ebenfalls, dass bei beiden Instrumenten die Multiplikatorfunction nicht constant sein kann. Fügen wir wieder zu den hieraus berechneten Inclinationen die vom Einfluss des Multiplikatormagnets bedingte Correction + 15” hinzu, so erhalten wir folgende mit den aus den gleichzeitigen Registrirungen des Magnetographen abgeleiteten Inclinationen zu ver- gleichende Werthe: | Inclination. 1878. Zeit. Inductor Meyerstein. Magnetograph. Differenz. 15. August 3° 15"p.. 70° 44/30 70° 40/68 3/62 6 48 43,52 40,30 3,22 716 43,25 4018005 07 2. September 4 10 43,03 1080 213 4 45 42,75 40,15 2,60 3. ой NO 9 а 46,08 42,55 3,53 10 46 44,52 4955 1,97 Die mittlere Differenz der Angaben beider Instrumente beträgt also 2,88 mit einem mittlern Fehler von = 0/66 und einem wahrscheinlichen Fehler von == 0/44 für eine Ver- gleichung. Fassen wir die Resultate dieser beiderlei Bestimmungen nach der Zurückwerfungs- methode zusammen und berücksichtigen dabei, dass, wie schon früher nachgewiesen wurde, die aus den Aufzeichnungen des Magnetographen abgeleiteten Inclinationen ihrem absoluten Werth nach den mit dem Nadel-Inclinatiorium von Dover (№ 22) erhaltenen entsprechen und dass der oben angebene wahrscheinliche Fehler = 0,45 einer Inclinationsbestimmung mit ÜBER D. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION M. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 43 einer Nadel des letztern im Grunde auch nur den wahrscheinlichen Fehler einer Ver- gleichung dieser Bestimmung mit der aus den gleichzeitigen Magnetographen-Registrirungen abgeleiteten Inclination repräsentirt, so ergiebt sich also: 1. Eine vollständige Inclinationsbestimmung mit unsern Inductions-Inclinatorien, die Nivellirungen mit eingerechnet, nimmt nicht mehr als 30 Minuten Zeit in An- spruch. (Bei unserm Nadel-Inclinatorium dauert dagegen eine volltständige Messung mit einer Nadel 60 M.). 2. Der wahrscheinliche Fehler einer einzelnen Inclinationsbestimmung mit unsern In- ductions - Inclinatorien nach der Zurückwerfungsmethode ist (bei beiden) sehr nahe gleich demjenigen einer Bestimmung der Inclination mit einer Nadel unsers Dover’schen Nadel-Inclinatoriums, nämlich ==0,4. 3. Die mittlere Differenz der absoluten Inclinationen, welche man mit unserm Dover’- schen Nadel-Inclinatorium (№ 22) im Mittel beider Nadeln einerseits und mit unsern Inductions-Inclinatorien nach der Zurückwerfungsmethode anderseits er- hält, beträgt: Inductor Meyerstein — Incl. Dover = 2/88 Inductor Leyser — Ша. Dover = 2,14. Während also bei den Bestimmungen nach der Multiplikationsmethode die Abweichungen zwischen den Augaben des Inductions-Inclinatoriams und des Nadel-Inclinatoriums nicht bloss viel bedeutender, sondern insbesondere auch für die beiden erstern Instrumente sehr verschieden ausfielen, sind dieselben jetzt vielgeringer und nahe gleich gross geworden. Im- merhin ist aber die Differenz für den Inductor von Meyerstein noch um einen die Fehler- grenze übersteigenden Betrag (0,74) grösser geblieben und es würde daher, auch wenn die, obigen Erfahrungen bei der Multiplikationsmethode nicht vorlägen, nicht gestattet sein, die Resultate mit beiden Inductions-Inclinatorien alsidentisch zu betrachten und etwa darauf gestützt, die mittlere Differenz 2/5 als die am Nadel-Inclinatorium zur Reduction seiner Angaben auf wahre absolute Inclination, anzubringende Correction anzusehen. Ehe wir über die praktische Bedeutung der obigen Zahlen-Resultate etwas festsetzen, haben wir vielmehr wieder zu untersuchen, inwiefern die der Theorie zu Grunde liegenden, durch die Gleichungen 10. und 11. repräsentirten zwei Hypothesen bei diesen Beobach- tungen nach der Zurückwerfungsmethode in Wirklichkeit erfüllt sind. Wenn wir uns je an die beiden grössern Amplituden bei den Drehungen um die hori- zontale und vertikale Axe resp. also an die Werthe lo, und 4’, halten, deren Quotient auch schon sehr nahe der Tangente der Inclination à entspricht, so ist im Durchschnitt: 3 Pa 3 Pa bei Meyerstein 12 23° 0° 29 bei Leyser 1 43 0 36 a Cp be EE ln WNOBRERTENT ED Ss > HE RTE 44 H. Уго, und die durch die Hypothese 10. begangenen Fehler sind daher: $ arc. "2a à are, Du bei Meyerstein 0,0000771 0,0000140 bei Leyser 0,0001496 0,0000183 Durch ein entsprechendes Raisonnement und eine Berechnung nach denselben Formeln wie S. 21 ergeben sich als hiedurch bedingte Fehler di in der Inclination Grössen von fol- gender Ordnung: di dv’ bei Meyerstein 5" 1” bei Leyser 10 1 Die Bedingung 10., dürfte somit hier vollkommen als innerhalb der Fehlergrenze der Beobachtungen erfüllt betrachtet werden. Was dagegen die Hypothese 11., resp. die Constanz der Multiplikatorfunction betrifft, so variirt nach unsern Curven der Werth der letztern beim Multiplikator von Meyerstein zwischen den obigen Grenzen 0°29’ und 1°23’ Ablenkung von 1,0050 bis zum Max. Werth 1,0072 und von da herunter bis 1,0021 also im Ganzen um 0,51 Procent und beim Mul- tiplikator von Leyser zwischen den Grenzen 0°36 und 1°43’ Ablenkung von 1,0103 bis zum Max. Werth 1,0138 und von da herunter bis 1,0126, also im Ganzen um 0,35 Pro- cent. Wenn nun auch, wie wir erwartet haben, in Folge der kleinen Amplituden der schwingenden Multiplikatormagnete bei dieser Beobachtungsmethode die hier noch in Be- tracht kommenden Variationen der Multiplikatorfunctionen relativ viel kleiner geworden sind, so erscheinen sie doch immer noch absolut so bedeutend, dass wir bei der völligen Unkenntniss, in der wir uns über den quantitativen Einfluss dieser Variationen auf das Endresultat, die Inclination, zur Zeit befinden, sehr wohl auch annehmen könnten, es würde nicht bloss die Differenz zwischen den Angaben beider Inductions-Inclinatorien bei wirk- licher Constanz der Multiplikatorfunction ganz verschwinden, sondern auch das Resultat innerhalb der Fehlergrenze der Beobachtung ganz mit dem des Nadel-Inclinatoriums über- einstimmen, vielleicht sogar in entgegengesetztem Sinne um einige Minuten abweichen. Auch beim Inductions-Inclinatorium wird also in Betreff des absoluten Werthes der Inclination, selbst bei kleinen Ablenkungen im Multiplikator, immer eine Unsicherheit von mehreren Minuten bleiben, wenn es nicht gelingt, entweder die Gesetze der Bewegung des Magnets in einem gewöhnlichen Multiplikator mit Berücksichtigung der Variabilität der Mul- tiplikatorfunction mathematisch zu entwickeln oder dann, da hiezu wenig Aussicht vorhan- den ist, einen Multiplikator mit wirklich constanter Multiplikatorfunction wenigstens für kleine Ablenkungswinkel des Magnets herzustellen. Dieser Forderung gegenüber ist die vollständige Theorie der Tangentenboussole von Prof. F. E. Neumann, auf welche ich seiner Zeit kurz ÜBER р. BESTIMMUNG D. ABSOLUTEN INCLINATION м. D. INDUCTIONS-INCLINATORIUM. 45 hingewiesen habe'), von der höchsten praktischen Bedeutung; sie gestattet, eine solche Com- bination von Rollenpaaren zu finden, dass ohne allzugrosse Beschränkung der relativen Länge des Magnets das Drehungsmoment des Stromes genau dem cos. des Ablenkungswinkels pro- portional, also für kleine Winkel genau genug als constant anzusehen ist. Die gewöhnliche Tangenten-Boussole ist wegen zu geringer Empfindlichkeit hier nicht anwendbar. Wenn man also auch bei Beobachtungen mit dem Inductions-Inclinatorium nach ein und derselben Methode d. h. bei nahezu gleich grossen Ablenkungen des Multiplikatormag- nets fortgesetzt untereinander sehr gut übereinstimmende Inclinationswerthe erhält, wie dies bei den erwähnten Beobachtungen in Budapest, und ebenso auch bei den zahlreichen ersten Messungen am Inductionsmagnetometer durch W.Weber und seine Mitarbeiter?) der Fall war, so istdies noch kein Beweis für die absolute Richtigkeit der erhaltenen Inclinationen. Angesichts der hier mitgetheilten Erfahrungen gewinnen vielmehr diese Beobachtungsresul- tate erst dann eine solche absolute Bedeutung, wenn auf irgend eine Weise nachgewiesen worden ist, dass bei dem angewandten Multiplikator innerhalb der betreffenden Ablenkungs- grenzen des Magnets die Multiplikatorfunction genau genug als wirkliche constante Grösse zu betrachten ist°), und zwar dürfte hiebei eine Constanz von 0,001 bis 0,0005 des ganzen Betrags der Multiplikatorfunction praktisch ausreichend sein. Die Resultate unserer vorliegenden Untersuchung lassen sich schliesslich dahin rösu- miren: 1) Die Bestimmung der Inclination mit dem Inductions-Inclinatorium erfordert nur 1) Die Neumann’sche Methode zur Bestimmung der Polarisation und des Uebergangswiderstandes. Vierteljah- resschrift der naturf. Gesellschaft in Zürich. Ва. II. S. 238. 1857. 2) W. Weber. Ueber die Anwendung der magnet. Induction auf Messung der Inclination etc. S. 14 und folg. 3) Bei den erwähnten Bestimmungen von W. Weber dürfte der absolute Fehler des Inductions-Inclinatoriums allerdings geringer als bei unsern sein, da er einen Mul- tiplikator mit kreisförmigen Windungen benutzte, der also den Magnet nicht so nahe umschloss. Wie gross der Fehler war, lässt sich nicht beurtheilen, da bei allen Be- obachtungen bloss die Multiplikationsmethode zur An- wendung kam und desshalb die Elongationen stets sehr nahe dieselben waren. Ebenso hat kein directer Vergleich mit den Angaben eines Nadel-Inclinatoriums stattgefun- den, da selbstverständlich der S. 23 der erwähnten Ab- handlung ausgeführte Vergleich mit den, 10 Jahre vorher durch Gauss am gleichen Ort mit einem gewöhnlichen halb so viel Zeit als diejenige mit einer Nadel eines gewöhnlichen Inclinatoriums. Inclinatorium bestimmten Inclinationen nur dann als solcher betrachtet werden könnte, wenn die jährliche In- clinationsabnahme genau bekannt und somit in Rech- nung zu bringen wäre. Der daselbst umgekehrt aus die- sem Vergleich unter Voraussetzung der Richtigkeit des Resultats des Inductions-Inclinatoriums abgeleitete Werth der Säcularvariation der Inclination kann daher auch nur als Annäherung bezeichnet werden. — In Budapest da- gegen könnte die Differenz von 5,7 zwischen dem Mittel aller 6 Nadeln des gewöhnlichen Inclinatoriums und den Resultaten des Inductions-Inclinatoriums ganz gut als Fehler des letztern betrachtet werden, da die Abwei- chung in gleichem Sinne wie bei unsern Beobachtungen sich manifestirt und bei dem dortigen Multiplikator, von analoger Form wie die der unsrigen, die Ablenkungen bei horizontaler Axenlage 2°28’ und bei vertikaler 1°17’ im Durchschnitt betrugen, für welche selbst beim Ley- ser’schen Multiplikator der Unterschied der Multiplika- torfunctionen noch 0,7 Procent erreicht. 6* 46 H. Wizp, 2) Die mit dem Inductions-Inclinatorium bestimmten Inclinationen können mindestens dieselbe relative Genauigkeit besitzen wie die mit den besten Nadel-Inclinatorien erhaltenen. 3) Dagegen bieten die gewöhnlichen Inductions-Inclinatorien mit Multiplikatoren, deren Windungen den Magnet eng umschliessen, für die Gewinnung wahrer, absoluter Werthe der Inclination nicht ohne Weiteres eine grössere Sicherheit als die Nadel-Inclinatorien dar. 4) Diese Unsicherheit in Betreff des absoluten Werthes der mit dem Inductions-Inclina- torium gewonnenen Inclination rührt davon her, dass im Allgemeinen bei Multiplikatoren mit, den Magnet eng umschliessenden Windungen die Multiplikatorfunction nicht und zwar selbst nicht für kleine Winkel bis zu 3°, eine constante Grösse darstellt, wie man all- ° gemein angenommen hat. Die Variation dieser Function innerhalb jener Winkelgrenze ist 2. В. bei einem unserer Instrumente so gross, dass das betreffende Inductions-Inclinatorium je nach der Grösse der Maximal-Elongation des Multiplikatormagnets jeden Werth der Inclination zwischen 70°44’ und 70°56’ geben kann, also auch um die Differenz dieser zwei Zahlen i. e. 12’ relativ unsichere Werthe unter verschiedenen äussern Umständen, an ver- schiedenen Orten, etc. liefern könnte. 5) Erst, wenn es gelungen sein wird, hinlänglich empfindliche Multiplikatoren mit wirk- lich constanter Multiplikatorfunction herzustellen, wovon man sich jeweilen empirisch nach den von uns mitgetheilten Methoden überzeugen kann, wird das Inductions-Inclinatorium seine ihm durch die Theorie angewiesene Aufgabe ganz erfüllen und absolut richtige, also auch unter verschiedenen äussern Umständen und an verschiedenen Orten unmittelbar vergleich- bare Inclinationswerthe liefern. ae s у В 2 / 0 | 77771 7 я Z fl a“ 7 f р Z о 7 | . 2 a 72 G u; ’ LL TL | и _ D D \ N | N “HSAMO[MPA UT UOSUNSSON AyDsmauseu amfosqe ИЦ Swojjlarg потлуиазта UaLIAZIOU Sap 4 ned MAR SUD PU HOTEL 70890 р опа "ОДИН TAROT OS JIA 2 Я DOVE ap wo д ne ee rn a u nn m una Ru ie Г nn , ef, 2 'Sı] ANA SUETONPU PU TOULUOU Fosge p Sunuuunsag "PILAH JAXX CZ mag ПА 36 p du УТ op ww ENT 012 008 006 00% 998 996 994 992 0,990 988 986 984 978 à = - 2 - - À р. nn а г kr x | | «у 72 + О : _ = , H.Wild, Bestimmung d.absol. Inclination m. d. Inductions-Inclinatorium. Мет. de Arad. Imp d. Sc. УТ Serie. T. XXVL Gang der Multiplikatorfunction. 380 300! 320 360 280 260 180 120 60 S=0 fly) flo) ЕЕ HE + ЕН ЕН ВЕНЕ НН + 10! go 50’ 30’ 20’ 10! 50 40! НЕЕ 30’ 2’ 1° HE „014 012 008 006 4000 998 996 994 9,390 988 986 984 382 0,980 978 4275 40" 10! О а" BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibirischen Kein, wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so auch die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach Umfang und Zahl der Tafeln normirten Preisen. Dr. A. Th. v. Middendorff’s Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während der Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B” in 4° (1847 — 1875). Ba. I. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von К. | Е. von Baer, H. В. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, Е. | вы. | К. Lentz, А. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. À | | | — Peer, Mit 15 Ш: Tafeln 1.848. БУГ 974 в 3 | 45 | 11 | 50 Ва. т Th. II. Botanik. Lf, 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8 lithogr. Tafeln. IX u. 1908. | 2 | 25 | 7 | 50 Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. von F. J. Ruprecht. 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) 8. 193 — 435..... 3 | 95 | 13 | 20 Т.Е. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus E. G. et G. G. Borszezow ‚Silber. | Reichsm. Mk. | pr. Bd. II. Zoologie. Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 516S. (Beinahe vergriffen.) | 7 | 35 | 24 | 50 Th. II. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Verbindung с disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8........ 2 |45| 8/20 Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 В. (Vergriffen.) ...... 1 6 | 35 | 21 | 20 Bd. III. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. Th. I. Lf. 1. Jakutischer - a Text mit deutscher. Debersetzung. 1851: 96 —_ ВО Lf. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. 8. LIV u. 97—397....| 2 | 30| 7|70 — Th. IT. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... 1 120: 41 Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. | Bearbeitet von А. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... 3 Lf. 2. Orographie und Geognosie. 1860. S. 201—332. (Vergriffen.)..... 1 1. 3. Klima 180.8. 3535 33 u. au. 8 ER 1 ТЕ. 4. Die Gewächse Sibiriens. 1864. 8. 525—783 и. LVI........... 2 Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt } Sibirieus. 186797951094 u. ХИ ME Re 2 Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. S. 1095—1394......... 2 ТА. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Werkes). 1875. | 5. 1395—1615. Mit 16 а 3 MEMOIRES . 1 L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, VIF SERIE. = Томе XANI, N° 9. RECHERCHES SUR & LINLUENCE ААВ PAR L'SONÉRI DES ALCOLS ET DES AUIDES SUR LA FORMATION DES ÉTHERS COMPOSÉ PAR N. Menschutkin. Deuxième mémoire. (Présenté à l’Académie le 24 Octobre 1878.) Sr.-PÉTERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: ; à St.-Petersbourg: à Riga: à Leipzig: MM. Eggers et C!®, J. Issakof М. М. Kymmel; M. Léopold Voss. et J. Glasounof,; == Prix: 30 Kop. = 1 Mrk. MEMOIRES L’ACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SERIE. Toms AXVE N° 9. RECHERCHES SUR L'INFLUENCE EXERCÉE PAR L'ISOUÈRIE DES ALCOOIS ET DES ACIDEN SUR LA FORMATION DES ÉTHERS COMPOSER PAR IN. Menschutkin. Deuxième mémoire (Présenté à l'Académie le 24 Octobre 1878.) Sr.-PÉTERSBOURG, 1879. à St.-Pétershourg: à Riga: MM. Eggers et C!°, J. Issakof M.N. Kymmel; et J. Glasounof; == Prix: 30 Kop. = 1 Mrk. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences à Leipzig: M. Léopold Voss. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. 2 Janvier 1879. , C. Vessélofski, Secrétaire perpétu Imprimerie de l'Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, № 12.) h Troisieme partie. (Continuation.) Additions et corrections concernant l’éthérification des alcools primaires et secondaires. I. En continuant l’étude de l’influence de l’isomérie sur les phénomènes de l’éthérification, j'ai commencé à expérimenter avec les acides de la série saturée. Je fus fort étonné de rencontrer entre l’influence des divers acides sur l’éthérification d’autres régularités que celles que j'ai trouvé pour les alcools. Ce fût la cause qui me décida de recommencer l’étude de l’éthérification du système isobutylacétique, qui servait de point de comparaison avec les systèmes des autres acides. J’obtins des résultats autres que la première fois. En répetant les expériences avec les autres alcools, j’ai remarqué, que les expériences, que j'ai eu l’honneur de présenter a l’Académie, contiennent des erreurs systématiques. Ces erreurs proviennent en partie de la méthode d’analyse employée et qui consistait à faire le dosage volumétrique de l’acide libre restant à la fin de l’expérience, dans une solution aqueuse. La faute provenant de la méthode analytique défectueuse, n’est pas assez grande pour expliquer l’écart entre les expériences, qui contiennent par conséquant une autre er- reur systématique, dont la cause je ne pourrais indiquer qu’à titre de conjectures. Procé- dons à mieux définir la première des erreurs indiquées. Dans les premières séries d’expériences, l’acide libre restant à la fin de l’expérience était dosé volumétriquement en solution aqueuse. La méthode donne des résultats corrects quand on opère avec les alcools et leurs éthers solubles dans l’eau. L’insolubilité des al- cools et des éthers dans l’eau, comme nous verrons plus loin, ne permet pas d'appliquer cette méthode, car on obtient moins d'acide libre restant, et par conséquant, on conclue qu'il s’est combiné plus d’acide avec l’alcool, qu’il ne l’est en effet. Dans les nouveaux “essais, j'ai dose l’acide libre, en solution alcoolique, en employant l’acide rosolique (dans Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, VIIme Série. 1 а ЗАСА 9 N. MENSCHUTKIN, une solution alcoolique) comme indicateur. On procédait de la manière suivante. L’essai de l’éthérification termine, on brisait le petit tube dans une fiole avec un bouchon le fer- mant hermétiquement et qui contenait de 30 à 40 c. c. d’alcool (95° Tr.). On titre dans la fiole en ajoutant de 4 à 5 gouttes de la solution de l’acide rosolique. La fin de l’analyse se déclare par le teint rouge-violacé que prend la liqueur. On peut l’apprécier très aise- ment, quoique la liqueur montre auparavant quelques teints intermédiaires. Comme exemple je cite un des dosages de l’acide acétique, par la méthode si dessus décrite. Pris 0,1757 gr. d’acide acétique, dosé 0,1755 gr. Passons maintenant à la comparaison des dosages effectués en solution aqueuse en pré- sence de tournesol, avec les dosages faits en solution alcoolique avec l’acide rosolique comme indicateur. Quand les systèmes à analyser sont homogènes, les deux méthodes de dosage ne montrent aucune différence. Ainsi le même échantillon d’acide acétique füt analysé en solution aqueuse avec le résultat complètement concordant au dosage précédent. Pris 0,1834 gr. d’acide acétique, dosé 0,1838 gr. Les systèmes non homogènes donnent des chiffres différents quand on les dose des deux manières. Si l'alcool ou l’éther formé sont insolubles dans l’eau, le dosage en solution aqueuse donne un résultat plus haut que le dosage en solution alcoolique. En voici trois exemples: Dosage en solution Dosage en solution aqueuse (tournesol) alcoolique (ac. rosolique) Vitesse initiale de l’alc. isobutylique 45,00 44,60 » à 24 heures » » 67,17 66,65 » initiale de Рас. octylique 47,65 46,59 Pour ces essais comparatifs, on préparait les tubes dans des conditions identiques, or dans la premiere partie de ce mémoire, on a montré, que dans ces conditions la différence entre les dosages ne s’élevait guerre à 0,1 °/,. Ici, au contraire, la différence peut s’élever à 19%, et les différences sont toujours du même signe. Voici ce que j'avais à dire quant à l’erreur de la méthode analytique, mais cette cause d'erreur ne peut expliquer à elle seule les différences entre mes nouveaux essais et ceux faits auparavant, ces différences étant plus grandes, que l’écart des méthodes. Faisons un essai pour rechercher qu’elle était l’autre faute commise dans les premières expériences. Les nouvelles expériences furent faites avec les mêmes échantillons de l’acide acétique et des alcools que les premières — la différence ne pouvait donc provenir de la différence des matières premières. Si on compare les nouveaux résultats avec ceux obtenus antérieure- ment, on remarque que les chiffres pour la vitesse initiale sont presque les mêmes; les dif- férences entre les résultats deviennent plus grandes à mesure qu’on chauffe plus longtemps. RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXERCÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 3 Leur maximum tombe sur la détermination des limites. Non seulement avec le temps les differences deviennent plus grandes, elles le deviennent aussi avec l’augmentation du poids moléculaire d’alcool, c’est à dire, quand les quantités absolues de l’acide acétique présentes à l'expérience deviennent plus petites. Ces considérations me semblent indiquer que l’erreur commise doit avoir pour cause la résistance incomplète des tubes en verre, dans lesquels j'ai exécuté mes premières expériences, envers l’acide employé. Ла trouvé que les tubes étaient bons (voyez I partie — les tubes de Газше de М. Rüting & Co.), mais ils ne suffirent que pour les premières expériences et bientôt ils manquaint au magasin. Je fus obligé de prendre mes tubes au calibre dont j'avais besoin, dans maints endroits; ils étaient par con- séquant de verre différent du premier. J’ai omis de faire l’essai de leur qualité. La dis- parition de quelques milligrames de l’acide acétique, neutralisés par l’alcali du verre, peut expliquer toutes les divergeances entre mes essais. Mes nouvelles expériences furent exécu- tées toutes avec les tubes d’une même qualité de verre (de Rüting & Co.). Leur stabilité est constatée par l’expérience suivante. J’ai enfermé dans des tubes de la forme de ceux dans lesquels je fait les expériences d’éthérification l’acide acétique, dont le dosage a donné le résultat suivant : Pris 0,265 gr. d’acide acetique, dose 0,2648 gr. Apres 192 heures de chauffage à 154°, l’analyse volumétrique donna le résultat suivant: Pris 0,3174 gr. d’acide, dosé 0,3167 gr. Ce résultat montre la stabilité des tubes, avec lesquels furent exécutées toutes les nouvelles expériences. Le tableau suivant contient mes nouvelles expériences. Elles furent exécutées, je le repète, avec les mêmes échantillons des alcools et de l’acide acétique; leur purification, ainsi que leurs propriétés furent décrites dans la deuxième et troisième parties de mes recherches. Le tableau des alcools primaires contient des expériences faites avec l'alcool butylique normal (point d’ébullition 114°— 117°), dont l’échantillon je dois à l’obligeance de M. A. Saytzeff. Alcools. | Alcool méthylique | | || | | | Alcool éthylique Alcool propylique | Alc. butylique normal | Alcool isobutylique N. MENSCHUTKIN, | Alcool octylique | | | Alcool cétylique | | [Alcool allylique | | + | | || Alcool benzylique ® Facteurs. 10 BI 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 0,6524 0,6526 0,5658 0,5661 0,5662 0,5671 (0,5657 0,5000 ‚0,4996 0,4479 0,4477 0,4473 0,4481 0,4483 0,3165 0,3163 0,2061 0,1957 0,1976 0,1950 0,5078 0,5086 0,3574 46,92 46,85 44,24) 44,60 44,24, 46,59 63,59 63,85 59,13 60,25 48h. 69,40 96". 1208. | 1448, 69,59 69,61 66,52 66,85 66,39 66,68 66,66 67,06 67,26 67,51 72,09 1688. 69,47 67,03 67,11 67,39 1928. 2168. 69,71/69,71 | (808) 79,56] RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXEROÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 5 Les chiffres de ce tableau à la main, nous étudierons, si les régularités annoncées dans la deuxième partie de ce travail, ont réellement lieu. Nous nous arrêterons principalement sur la vitesse et la limite de l’éthérification. 1. Vitesse. 1. D’après la vitesse de l’éthérification on distingue 3 groupes d’alcools pri- maires: a) l’alcool methylique; b) les alcools primaires saturés; c) les alcools primaires non saturés. C’est ce que confirment les chiffres nouvellement obtenus. 2. La vitesse absolue initiale de l’alcool méthylique est — 55,59, un peu plus petite que la vitesse antérieurement trouvée. Le chiffre pour la vitesse initiale relative est — 80,8, par conséquant, est presque le même qu'auparavant. 3. Pour les alcools primaires saturés normaux il fût indiqué l’égalité de leur vitesse initiale absolue. Les chiffres nouvellement obtenus, sont en parfaite concordance avec cet ennoncé. Voici le tableau contenant les vitesses initiales des alcools saturés normaux: Alcool éthylique — 46,95 (46,60) Alcool propylique — 46,92 (46,39) Ale. butylique normal — 46,85 Alcool octylique — 46,59 (46,56) Les chiffres entre les parenthèses sont ceux de mes premières expériences. 4. La vitesse initiale absolue de l’alcool isobutylique fût trouvée antérieurement plus basse que pour les autres alcools, ce qui m’a fait faire la remarque sur l’influence de l’iso- mérie sur la vitesse de l’éthérisation. Ayant fait l'expérience avec l’alcool butylique normal, je trouve ma prévision confirmée. L’alcool isobutylique montre une vitesse beaucoup plus petite que l’alcool normal, savoir: Alcool isobutylique = 44,36 (45,40). 5. Les vitesses absolues augmentent à mesure que le poids moléculaire des alcools augmente. C’est confirmé par les nouvelles expériences. 6. La vitesse initiale relative diminue avec l’augmentation du poids moléculaire de l'alcool. Les chiffres suivants de la vitesse initiale relative confirment cet ennoncé donné antérieurement: Alcool éthylique — 70,52 Alcool propylique — 9018 Ale. butylique normal = 69,61 Alcool octylique — 64,40 PP a BE MR VAS 6 N. MENSCHUTKIN, 7. L'influence de l’isomérie de l’alcool isobutylique se voit clairement en comparant la vitesse initiale relative de l'alcool isobutylique = 66,66 avec celle de l’alcool butylique normal. * 8. Les vitesses de l’éthérisation des alcools non saturés sont beaueoup plus petites que celles des alcools saturés. Les nouveaux résultats pour la vitesse initiale absolue sont très proches aux anciens, indiqués en parenthèses Alcool allylique == 35,72 (36,80) Alcool benzylique — 38,64 (37,77) Les vitesses initiales relatives pour les mêmes alcools sont les suivantes: Alcool allylique = 60,12 Alcool benzylique — 63,98 Ainsi la diminution de la vitesse initiale absolue avec la composition non saturée est con- statée. Les vitesses relatives pour ces alcools ne différent pas considérablement des alcools saturés. il. Limites des systèmes acétiques. Pour évaluer les limites, je ne m'étais servi que des expériences de 120 heures et postérieures, par la raison, qu'avant ce terme on ne pourait préciser, quand la limite est atteinte vu les faibles différences entre les chiffres des essais. 1. Voici les moyennes pour les limites des systèmes acétiques des alcools primaires saturés : Alcool méthylique —= 69,52 Alcool éthylique — 66,57 Alcool propylique — 66,85 Alc. butylique normal = 67,30 Alcool isobutylique == 67,38 Alcool octylique — 72,34 Alcool eetylique — 80,39 En commencant par l'alcool éthylique nous voyons les limites monter avec l’augmen- tation des poids moléculaires des alcools. Ce résultat était trouvé antérieurement: les dif- férences entre les limites des membres de la série sont plus petites qu’il ne l’était annoncé auparavant. Sauf pour les alcools octylique et cétylique, les autres systèmes sont homo- gènes à 155°, donc l’augmentation de la limite correspond à l’augmentation du poids mo- ИО: И ИИ. Ще + Lg “ > r к BE RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXERCÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 7 leculaire. Les systèmes octylacétique et cétylacétique ne sont pas homogènes. Dans ce cas l’augmentation de la limite est due en partie à la nonhomogenité du système, ainsi que l’a montré M. Berthelot. Écarter cette influence, pour voir se manifester l'influence du poids moléculaire, serait possible en effectuant des essais aux différentes températures. Je crois devoir mentionner spécialement, que la nouvelle limite pour le système éthyl- acétique concorde parfaitement avec celle donnée par M. Berthelot. 2. En comparant les limites pour les alcools butylique normal et isobutylique, on re- marque, que l’isomérie exerce l'influence seulement sur la vitesse de l’éthérisation et non pas sur la limite du système. 3. Les alcools non saturés montrent des limites beaucoup plus basses que les alcools saturés correspondents — fait déjà remarqué antérieurement. La limite de l'alcool allylique est == 59,41 l’alcool benzylique est = 60,75 Ainsi les nouvelles expériences confirment les régularités que j’ai ennoncé antérieure- ment. Les erreurs systématiques n’ont pas déformé les résultats comparatifs. II. La répétition des expériences de l’éthérification des alcools secondaires me fait chan- ger quelques conclusions indiquées dans la troisième partie. Conformément à la cause acci- dentelle des fautes, la troisième partie contenait des expériences exactes et des expériences inexactes, c’est pourquoi les conclusions des essais comparatifs ne pouvaient en tout point être justes. Passons en revue ces expériences. Pour le diméthylcarbinol les expériences données dans la troisième partie sont exactes. Dans les nouveaux essais on constate seulement une différence pour la vitesse initiale ab- solue: 27,7 au lieu de 25,7. Pour l’éthérification du diethylearbinol on donne de nouvelles séries d'expériences. Les expériences concernant l’éthérification de l’isopropylméthylcarbinol sont exactes. Pour la vitesse initiale absolue on à 17,95 au lieu de 19,62. Dans mon premier exposé des expériences avec cet alcool, j'ai cru avoir remarqué que l’éthérification de cet alcool diffère de l’éthérification des autres alcools secondaires, d’où j’ai conclu à l’isomérisation de l’isopropylméthylcarbinol dans l’acte d’éthérification. En comparant les nouvelles don- nées, l’éthérification de l’isopropylméthylcarbinol n’offre rien d’anomal. N. MENSCHUTKIN, Avec le diéthylcarbinol je n’ai pas expérimenté auparavant. Cet alcool était préparé par М“ О. Roukavichnikoff par le procédé de М. Saytzeff. L'alcool montrait le point d’ébullition constant à 116,5—117°. Je n’ai pas eu occasion, faute de matière, de répéter les expériences avec le butylmé- thylcarbinol. Les chiffres, que j’ai donné auparavant, concernant cet alcool, en les com- parant aux autres alcools, ne peuvent pas être exacts. Le héxylméthylearbinol fût préparé de nouveau, car j’ai conçu des doutes quant à la pureté de celui, qui a servi à mes premières expériences. L'alcool caprylique était soigneuse- ment traité par la potasse. Le point d’ébullition était constant à 17978, le mercure du thermomètre étant presque entièrement dans la vapeur de l’alcool. Contrairement aux pre- mières expériences on n’a rien remarqué d’anomal dans l’éthérification de cet alcool. Avec les alcools secondaires non saturés on a répété les expériences. A l’exception de l’alcool caprylique, les systeme acétiques des autres alcools sont ho- mogènes à 155°. Les expériences inexactes offrent ici le même caractère qu'auparavant. Dans les pre- mières heures on ne constate de différences entre les nouvelles et les premières expériences la divergeance s’accentue vers 24 heures et grandit avec la durée de l’expérience, ainsi qu'avec l'agrandissement du poids moléculaire de l'alcool, c’est à dire, quand la quantité absolue d’acide acétique présente à l’expérience, diminue. Le tableau suivant contient les nouvelles expériences. Les №№ 24, 25, 26, 32, 33, 34, étant exacts, sont ceux que j’ai donné antérieurement. TS CR NP UE PP ET VUE [er] ' | (|: 10414 | ООС ТОО бе ver, Sana ; TS‘FI joutqueo | о с ‹ SE == — — == pes ri € . : | с | 5 IT 5617698416 GL'TG 69 6F 18'87 ee GOTT Re | a | 3 69599590159 — — LTE 2918017] onrqueo 3 68195719 4909! — В ee НИ | € € € € ‘ € € ATAUTAX9 || E 78 8976 1915668 — | — | — 116898879] — | — 8467. — | — 11806 9916‘0168 | a Е 1983989898649 — | — | — | — 64998959 — (16897 — | — [9891 8707'088|] joug | Я SCD ec en р а | -180144391 || : 6/89 01'69 IR: 20 rgasorolzel = LOGE PE GOOM | en 65 | 8er < АВЕ 7007 00e а 98'09 9/69 75.66 19°2690 49 — | — 8049 — | — sta 19907098 | 10а ES — 1Gc'ecl6r8cec ze) — [$849] — 8919 — | — | — | — | — 15006 6907‘0 781? -aespAyggu = 7789 — [6089 — | — | — 9961 [6907'088| -14doadosı Е — 68 8016202289 — 19# 200099) — 8767146'0798'8568°6т 6907'0|58} 74 = 66 60/66 80/67 80 (OST me LS = а 1150 SLVF'OITE) | s 2 1666696908 69/8969) — | — 8069 — | — lgg'ac) — УЕ? — 19855 [8177 008; 109282 |3 ы 5 6 € $ e € с 6 98'55\ ‘ RASE Е 75609066 16'8°|! — 9983019686! 6084: 0: 87.14. - 1 67618477068 В Е | С В 2 Е = 650975'0986'69 6/06 —| 0770 | — 165856 8008'085) E Е 54'09]96109165'09 — | — | — 9009] — | — 8849 #228 6006 00| ‘оташо | = OS'T9ITG 096009 6606. ОО |5 , A 6 € ‘ Ban € € 3% В 6 € DAS ‘ Ам LE Е 66'09185'0960'09 36890719 6646128066 98,09 GG |0009*0]95 2 = 8L'6G 8160 — Isyisasßzslierige| — | — 18'/885'95 9667075 Е = Е : Е | 8 | Ра ‘89T | ‘ч7РТ | ‘чОСТ | ‘96 | ‘чб | ‘18? | 95 | ‘are | | ‘чот | ‘12 ‘a? "5 ‘al samnopeg a | я -SHITEPUOH9S S[000pe зэр sonbooe 8919}5Д8 зэр uote 10 N. Мемвонотким, Procédons à comparer les conclusions des expériences nouvelles avec celles données . dans la troisième partie de ce travail. | 1. Vitesse de l’éthérification des alcools secondaires. En premier lieu, nous comparerons la vitesse initiale absolue des alcools secondaires homologues et de structure semblable: Diméthylcarbinol — 26,53 Éthylméthylearbinol = 22,59 Hexylméthylcarbinol — 21,19 Ainsi, comme c'était le cas pour les alcools primaires, la vitesse initiale absolue est plus | grande pour le premier membre de la série, elle est plus petite et constante, à peu près, | de 22 p. c., pour les autres alcools secondaires de structure analogue. L’isomérie influe sur la vitesse, comme nous avons vu à l’étude des alcools primaires. Le même cas se présente | ici, pour les alcools suivants la vitesse initiale absolue est plus petite: | Isopropylméthylcarbinol = 18,95 1 Diéthylcarbinol — 16.93 | En comparaison avec la vitesse initiale absolue des alcools primaires, pour les alcools se- | condaires on constate un abaissement de 20 à 30 p. с. La vitesse absolue ultérieure est plus grande pour les alcools secondaires que pour les alcools primaires. Le tableau suivant montre que la vitesse initiale relative diminue avec l’augmentation de poids moléculaire des alcools de structure analogue: + Diméthylcarbinol — 43,85 | Éthylméthylearbinol — 38,10 Hexylméthylcarbinol — 34,16 } L’isomerie des alcools abaisse de même la vitesse initiale relative: Isopropylmöthylcarbinol = 31,95 Diéthylcarbinol — 28,56 La vitesse initiale relative des alcools primaires est de 30 p. c. à peu près plus grande que pour les alcools secondaires. La composition influe grandement sur la vitesse absolue de l’éthérification. Les alcools non saturés montrent des vitesses initiales plus petites: Éthylvinylcarbinol = 14,85 Diallylcarbinol — 10,60 + у (Сабо боев RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXEROEE PAR L’ISOMÄRIE DES ALOOOLS ETC. 11 Leurs vitesses initiales relatives sont les suivantes: Ethylvinylcarbinol = 28,42 Diallylcarbinol — 21.24 Toutes les régularités concernant la vitesse de l’éthérification étaient données dans le pre- mier mémoire: les nouvelles expériences confirment les mêmes données numériques. Il. Limites des systèmes acétiques des alcools secondaires. Les alcools secondaires saturés montrent les limites suivantes: Diméthylcarbinol — 60,52 Éthylméthylcarbinol = 59,28 Isopropylméthylcarbinol == 59,31 Diéthylcarbinol — 58,80 Hexylméthylcarbinol — 62,03 Les limites des alcools secondaires sont plus basses que celles des alcools primaires. L’in- fluence du poids moléculaire ne se fait pas sentir pour les premiers membres. Le système caprylacétique n’est pas homogène à 155° et ne peut pas servir pour apprécier la dite in- fluence. Les limites des alcools isomériques, d’isopropylméthylcarbinol et de diéthylcarbi- nol, ne montrent pas une concordance parfaite. Pour les alcools non saturés on a trouvé les limites suivantes: Ethylvinylcarbinol = 52,25 Diallylcarbinol —, 50512 Ces chiffres donnent une nouvelle confirmation de l’influence de la composition de l’alcool sur la limite de son système acétique: pour les alcools non saturés la limite est plus basse que pour les alcools saturés. Quatrième partie. Sur la formation des éthers acétiques des alcools tertiaires. Pour l’étude de l’éthérification des alcools tertiaires, j’avais à ma disposition de nom- breux réprésentants de cette classe d’alcools. Les recherches exécutées seront traitées dans les chapitres suivants: 2* 12 N. MENSCHUTKIN, 1. De la formation des éthers acétiques des alcools tertiaires saturés. Dans ce chapitre, je traite principalement l’étude de la réaction de la formation des éthers tertiaires, une réac- tion qui est beaucoup plus compliquée pour les alcools tertiaires qu’elle ne l’est pour les alcools primaires et secondaires. Cette étude a conduit, en outre, à des données, qui mènent à la conclusion que les éthers composés des alcools tertiaires montrent le phénomène de la dissociation. Il. En étudiant l’éthérification des alcools tertiaires non saturés, on avait en vue de rechercher _ l’influence de la composition de l’alcool tertiaire sur la formation de son éther composé. Ш. L’interöt principal de ce chapitre, traitant de la formation des éthers composés des phénols, se trouve dans l'indication de l’analogie, la plus complete, entre les phénomènes de l’éthérification des alcools tertiaires et des phénols. L Formation des éthers acétiques des alcools tertiaires saturés. Pour faire l’&tude de l’éthérification des alcools tertiaires saturés j’avais à ma dispo- sition les alcools suivants: Triméthylcarbinol, (CH,), C. HO Ethyldimöthylearbinol, (C,H.) (CH,), С. HO Diéthylméthylcarbinol, (C,H.), (CH,) С. HO Propyldiméthylcarbinol, (CH,. CH,. СН.) (CH,), С. НО Isopropyldiméthylearbinol, [(CH,), CH)] (CH,), C. HO Les trois derniers alcools constituent des alcools höxyliques tertiaires, le deuxieme c’est l’alcool amylique tertiaire, tandis que le premier est l’alcool butylique tertiaire. Les essais étaient exécutés à 155° dans les conditions décrites dans les deux premières parties de ces recherches. L’acide restant était dosé en solution alcoolique en présence d’acide rosolique. Triméthylcarbinol, (CH,), C. HO. Pour préparer cet alcool, M, В. Przibytek а suivi la méthode de M. A. Boutlerow, l’action de l’acide sulfurique convenablement dilué sur l’isobutylène liquide. Par l’action de la baryte au bain marie le triméthylcarbinol se deshydrate aisément, ce qui ne se fait que très lentement à la température ambiante. Pendant la réaction il ne se forme pas d’alcoolate de baryum'). Le point de fusion du triméthylcarbinol, trouvé à 25,3 ainsi que le point 1) Les alcools tertiaires se distinguent des alcools primaires et secondaires en ce qu’ils sont sans action sur la baryte. RECHEROHES SUR L’INFLUENCE EXERCEE РАВ L'ISOMÉRIE DES ALCOOLS ETC. 13 d’ébullition — 8235 —, se confondant avec ceux donnés par М. A. Boutlerow, démontrent la pureté du produit. Au contact de l’acide acétique, le trimethvlcarbinol se dissout promp- tement, il fond, quoique la dissolution s’opere avec un abaissement de température notable. L’etherification des alcools tertiaires montre beaucoup de différences en comparaison avec l’éthérification des alcools primaires et secondaires, c’est pourquoi j’ai cru nécessaire d’en faire une étude détaillée. Le triméthylcarbinol se pretant bien à une étude pareille, fût le plus étudié des alcools tertiaires. L'action de l’acide acétique sur le trimethylearbinol А 154° est accompagnée par la formation d’isobutylene. Cet hydrocarbure se dissout dans les composés précités, les tubes s’ouvrent sans indiquer une pression, mais en ajoutant de l’eau on voit se former des bulles de gaz. La quantité d’isobutylene formé croit avec le temps du chauffage: après 48 heures, la pointe du tube s’ouvre à la lampe par la pression intérieure. Il vaut mieux exécuter ces ex- périences avec des tubes un peu forts, parceque la pression peut devenir considérable. En chauffant le trimöthylcarbinol à 154° pendant quelques heures, il ne se forme pas d’isobu- tylène, on en conclut que cet hydrocarbure se forme de l’acétate de butyle tertiaire, qui se scinde en isobutylène et acide acétique. Pour bien apprécier les résultats de l’éthérification il fallait faire une étude de la quantité d’isobutylene formé dans l’essai de l’éthérification du triméthylcarbinol. Pour le dosage de l’isobutylène on apprétait les tubes, assez forts, et on les chauffait comme à l’ordinaire. La réaction terminée, on ouvrait les tubes sous un cylindre gradué rempli de mercure. On brise la pointe du tube mais on le retient par le crochet (la forme du tube est donnée dans la première partie de ces recherches) sous le mercure jusqu’à ces- sation du dégagement de gaz. Ensuite on brise le crochet, le tube monte dans le cylindre, on ajoute 20 c. c. de l’eau, pour dégager l’isobutylène dissout, on laisse une demie-heure, puis ayant transporté le cylindre dans un vase à l’eau, raméné les niveaux intérieur et ex- térieur au même niveau, on fait la lecture du volume de l’isobutylène, quand la tempéra- ture est devenue constante. Cette méthode de dosage d’isobutylöne est d’une précision suffisante. Énumérons les sources d'erreur. En apprêtant les tubes on y laisse toujours de l’air, mais la quantité maximale n’atteint guère 0,5 с. с. Ayant eu à mesurer de 25 à 30 с. с. d’isobuty- lene, l'erreur de la présence d’air n’est pas grande et se trouve diminuée par l’autre erreur, la dissolution de l’isobutylène dans l’eau. En opérant à la température ambiante qui n’est pas éloignée du point d’ébullition de l’isobutylène, il est probable que се gaz ne suit pas les lois de Gay-Lussac et Mariotte, de sorte qu’en réduisant le volume du gaz à 0° et 760 m. m. de pression, on commet certainement des erreurs. Il faudrait faire une étude spéciale de l’isobutylène pour pouvoir appliquer des correctures; je ne l’ai pas fait, car le but que j'avais à poursuivre, serait atteint en dosant l’isobutylène avec une approximation suffisante. Voici les données du dosage. RE N DT Er 14 N. MENSCHUTKIN, Serie 44. 0,2455 gr. d’un mélange en quantités moléculaires du triméthylcarbinol et de l’acide acétique, après 144 heures de chauffage ont donné 23 c. c. d’isobutylene à 17° et 757,8 m. m. Série 45. 1) 0,1565 gr. du mélange après 72 heures ont donné 14,5 c. c. d’isobuty- lene à 17° et 750,1 m. m. 2) 0,313 gr. du mélange après 96 heures ont donné 28 c. c. d’isobutylène à 17° et 750,1 m. m. 3) 0,2778 gr. du mélange après 144 heures ont donné 26,5 с. с. d’isobutylène à 1755 et 750 m. m. Pour apprécier ces résultats nous les donnerons sous une autre forme. En réduisant le volume du gaz à 0° et 760 m. m. et à 0,1 gramme du mélange de triméthylcarbinol et d’acide acétique, on obtient les chiffres du tableau suivant, qui présentent des centimètres cubes. . Series. Facteurs. 72h. 96h. 144В, 44 — 0,4486 en an 8,62 45° 0,4483. 0844 815. > 869 Le tableau montre le résultat intéressant, que la formation d’isobutylène pendant l’ac- tion d’acide acétique sur le triméthylcarbinol est limitée. Ayant montré auparavant que l’isobutylène, provient non pas du triméthylcarbinol, mais de l’acétate de butyle tertiaire, on doit faire la conclusion que la décomposition de cet éther en isobutylène et en acide acétique a une limite. Passons maintenant à l’étude de l’éthérification du système. Etherification du système de l’acide acétique et du triméthylcarbinol. Facteur — 0,4477. Séries. Facteurs. 1h, an, Fire 10h, 14h, 46 0,4476 0,63 3,05 — — — 47 0,4478 — — 4,13 4,97 5,67 48 0,4487 2,24 3,48 4,42 — — 248.) u an ВВ Tab: 1208. 144". 48 710 2697, 1607. 0 1020695 Pour caractériser l’isomérie des alcools primaires et secondaires par leur éthérification on a eu recours à la vitesse initiale ainsi qu’à la limite de l’éthérification. Pour comparer le triméthylcarbinol sous ce rapport aux autres alcools, on ne pourrait se servir que de la vitesse initiale, car c’est seulement au commencement que la réaction de l’acide acétique et du triméthylcarbinol procède normalement, sans formation d’isobutylène. La vitesse initiale du système triméthylméthylacétique n’est que de 1,5 p. c. (en moyenne). Elle est très petite en comparaison avec la vitesse initiale des alcools primaires et secondaires. L’éthéri- с Se ie m el REOHERCHES SUR L’INFLUENCE EXERCÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ЕТС. 15 fication du triméthylcarbinol se complique bientôt par la formation d’isobutylène, par con- séquant les quantités d’acide et d’alcool ne restent plus en rapport de leurs poids molécu- laires, mais changent continuellement jusqu’à ce que la limite est atteinte. C’est pourquoi on ne pourrait comparer l’éthérification du trimöthylcarbinol, vu la différence des condi- tions, avec l’éthérification des autres alcools. Le système triméthylméthylacétique atteint la limite déjà à 24 heures, très tôt en comparaison avec les autres alcools. La quantité d’acide éthérifiée n’est que de 6,59 p. c. (en moyenne). Cette limite ne correspond pas au mélange moléculaire d’alcool et d’acide; le rapport entre les constituants du mélange est beaucoup plus compliqué. Connaissant la quantité d’isobutylène formé, ainsi que l’acide éthérifié nous ferons un essai pour trouver les quantités des diverses substances qui concourrent à l’équilibre de ce système compliqué. Ces substances sont: le triméthylcarbinol, l’éther acétiqué de butyle tertiaire, l’eau, l’isobutylène et l’acide acétique. Le dosage de l’acide acétique donne la quantité de ce dernier, ainsi que la quantité d’éther formé; ces chiffres sont rigoureux. Les trois autres substances ne peuvent être trouvées avec la même précision. La densité d’iso- butylène n’est pas connue. Pour trouver le poids d’isobutylène en partant de son volume déterminé plus haut, j’ai fait application de la densité théorique de l’isobutylène donnée, par son poids moléculaire. Les erreurs de cette détermination tombent aussi sur les quantités d’eau et d’alcool. 100 parties du mélange moléculaire d’acide acétique et du triméthylcarbinol con- tiennent: 44,77 d’acide acétique, 55,23 du trimethylcarbinol. Chauffé un temps suffisant à 155°, la limite de l’éthérification est de 7 %,; la limite de la formation d’isobutylene est de 85 с. с. pour 1 gramme du mélange. On en déduit les quantités suivantes formant équilibre à 155° 41,64 d’acide acétique, 6,05 éther acétique de butyle tertiaire, 21,35 d’isobutylene, 21,38 du triméthylcarbinol, 9,17 d’eau Total 99,59 Nous obtenons un total très voisin de 100, montrant que notre calcul пе doit pas s'éloigner fortement des quantités réelles. L’équation suivante donne à très-peu de chose près les quantités trouvées: 11 C,H,0, + 11 C,H,,0 = 10 0,H,0, + CH,(C,H,)0, + 6 С.Н, + 4 C,H,,0 + 7 H,0 16 N. MENSCHUTKIN, Cette équation montre les differences ayant lieu entre les conditions de l’éthérification des alcools primaires et secondaires, avec l’éthérification des alcools tertiaires à la limite. La formation d’isobutylene, accompagnée de la formation de l’eau abaisse la limite. Tandis que dans le cas des alcools primaires et secondaires, 1 molécule de leur éther composé, la limite atteinte, se trouve en présence d’une molécule d’eau, la formation de l’éther du triméthyl- carbinol est contrebalancée par sept molécules d’eau. Il découle de ces considérations que la limite trouvée n’est pas la limite réelle de l’éthérification du système trimöthylmethylacetique. Voulant connaitre cette limite réelle je fus conduit à faire l’étude de l’éthérification du trimethylcarbinol à 100°. D’après les données de M. Berthelot la limite est indépendente de la température. En abaissant la quantité d’isobutylène formé, j’ai pensé pouvoir approcher de la limite réelle. Ces essais donnerent comme on verra, des données intéressantes concernant la décomposition de l’éther butylique tertiaire. Les expériences à 100° furent exécutées de la même manière que celles à 154°. J’au- rais l’occasion de décrire ultérieurement l’appareil pour chauffer les tubes à 100°. On a étu- die la quantité d’acide neutralisée, ainsi que la quantité d’isobutylène formée. Éthérification du système triméthylcarbinolacétique à 100°. Facteur — 0,4477. № Facteurs. 7 jours. 14 jours. 21 jours. 81 jours. 63 jours. 76 jours. 49 0,4483 510 8922 09202 11.09 = = 50 0,4486 = — = 11,98 12,28 11,49 Les chiffres trouvés montrent la réalisation des prévisions — la limite du systeme est haussée considérablement. Elle est plus proche à la limite véritable du système, mais l’éthérification ne s’effectue pas régulièrement, car il y a formation d’isobutylene. On a dosé l’isobutylène, quand le système, d’après les essais ci-dessus mentionnés, était arrivé à la limite. 0,4492 gr. du mélange de trimethylcarbinol et d’acide acétique en quantité molécu- laires (facteur 0,4483) après 107 jours de chauffage à 100° ont donné 15 c. c. d’isobuty- lène à 16° et 756,9 m. m. de pression barométrique. En appliquant à cet essai le même calcul que celui donné plus haut à l’essai analogue, nous trouvons qu’à 0,1 gr. du mélange correspond la formation de 3,08 с. с. d’isobutylène. La quantité d’isobutylène formée est beaucoup moindre que celle qui se forme si l’expérience est faite à 154°, quand la quantité d’isobutylène formée est égale à 8,5 с. с. pour la même quantité du mélange. Nous ferons maintenant un essai pour calculer les quantités des corps présents pen- dant la période d'équilibre à 100°, comme nous l’avons fait pour 154°. Nous admettons que la limite de l’éthérification à 100° est égale à 12 p. c., et que la quantité limite de l’iso- ЕЕ hin cos nd de Déni ГЕН: Sd RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXERCEE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. ТИ butylene à 100° est égale à 30 с. с. pour 1 gr. du mélange еп quantités moléculaires du triméthylcarbinol et de l’acide acétique. On trouve, que pendant la période d’equilibre à 100° se trouvent présentes les quantités suivantes des matières en 100 parties du mélange: 39,40 d’acide acétique, 10,39 d’éther acétique du trimethylcarbinol, 7,78 d’isobutylene, 38,34 du trimethylearbinol, 4,27 d’eau Total 100,18 La proximité du total de 100 montre que les quantités trouvées ne sont pas éloignées des quantités véritables. La transformation des ces quantités en quantités moléculaires, nous montrera le degré d’éloignement de l’éthérification du systeme triméthylearbinolacétique à 100° des conditions normales. L’équation suivante à très peu de chose près donne les quantités trouvées: 16 C,H,0,-+ 16 C,H,,0 = 14 CH,0, + 2 CH(CH,)0, + 3 CH, + 11 C,H,,0 + 5H0 Ainsi, non obstant que la limite du système est haussée à 100°, en comparaison avec celle à 155°, néanmoins considérant la quantité d’isobutylene formée ainsi que celle de l’éther acétique et de l’eau, on doit conclure que la limite du système triméthylearbinolacétique doit être plus haute que 12 р. с. Je n’ai pas fait d’essai d’éthérification de ce système à la température ambiante; le système resterait homogène, mais l’expérience prendrait un temps fort long. Nous avons démontré que l’isobutylène provient de la décomposition de l’éther acé- tique du triméthylcarbinol en acide acétique et isobutylène. En comparant l’éthérification du système triméthylcarbinolacétique à 100° et à 154°, nous obtenons des données pour caractériser la décomposition de l’éther. La quantité d’isobutylène qui se forme est plus grande à 154°, qu’à 100°, mais dans les deux cas elle présente une limite, par conséquent, la quantité d’ether acétique qui se décompose est aussi plus grande à 154°, qu’à 100°, et présente aussi dans les deux cas une limite. Considérant que l’éther ne se détruit pas en totalité, on voit que la quantité décomposée croit avec la température, donc c’est une dis- sociation de l’éther acétique. Ce fait n’est pas isolé pour les composés des alcools tertiaires. Les recherches de M. A. Wurtz montrèrent la dissociation des haloidanhydrides de l’alcool amylique tertiaire. Mes recherches font présumer la dissociation de leurs éthers acétiques. Je me propose d'étudier cette question. Passant à l'étude de l’éthérification des autres alcools tertiaires, je crois devoir ге- marquer, que nous rencontrerons les mêmes phénomènes que ceux observés dans l’éthéri- Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 3 nn | < 18 N. MENSCHUTKIN, fication du triméthylcarbinol. On constate dans tous les cas la formation des hydrocarbures, provenant de la décomposition des éthers des alcools tertiaires. Ces derniers probablement montrent les mêmes régularités que les éthers du triméthylcarbinol en se décomposant sous l'influence de la température. Éthyldiméthylcarbinol, (C,H,) (CH,), С. HO. Cet alcool était préparé par le procédé de M. A. Boutlerow, par l’action d’acide sul- furique sur l’amylène. L’échantillon qui a servi à l’étude de l’éthérification était prélevé d’une masse de 2 kilogrammes de l’alcool amylique tertiaire. L’ébullition avec de la baryte (n’ayant pas d'action sur l'alcool) le rend facilement anhydre. Le point d’ébullition fut trouvé à 101,5—102°. Le poids spécifique était 0,8271 à 0°. Éthérification de l'acide acétique et de l’éthyldiméthylcarbinol. Facteur — 0,4054. Séries. Facteurs. 12, ah, Ah, 7h, 108. 148, 51 0,4054 1,78): 1,41 1,81 2708 3,36 — 82 0,4059 0,83 | — 0,99 — — — 53 0,4053 0,43 0,62 — 3,38 — 1,97 Аи, 48h, 6oh, 72h, 1208, 1448, 51 3,12 2,92 2,90 — — — 52 1,82 Л — — — — 53 2,50 — — 3,16 2,21 2,41 L’éthérification de l’alcool amylique tertiaire montre les mêmes particularités que nous montrait l’éthérification du triméthylcarbinol. A partir de 4 heures on s’apercoit de la for- mation du triméthyléthylène; la quantité de cet hydrocarbure devient notable à partir de 24 heures. La valeur-limite est déjà atteinte à 7 heures. Diéthylméthylcarbinol, (C,H,), (CH,) С. НО. _ Le diéthylméthylcarbinol m’a été offert par M. Javein, qui l’a préparé par la méthode de М. А. Boutlerow en agissant par le zincéthyle sur le chlorure d’acétyle. Le point d’ébul- lition était à 122°. Éthérification du diéthylméthylcarbinol et de l'acide acétique. Facteur = 0,3703. Series. Facteurs. ıh, ah, Th, 148. 24h, 54 0,3709 0,30 — 0,30 — 1,88 55 0,3696 1,78 0,23 — 1,31 0,80 RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXEROEE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 19 Series. 48h, 72h. 96: 1201, 1441. 54 2,87 2,73 5,43 3,86 5,26 55 — = — 1,32 3,04 A propos de l’éthérification de cet alcool nous pourrions faire les mêmes remarques que nous avons fait en parlant de l’éthérification des alcools mentionnés plus haut. En ouvrant les tubes on observe qu’il y a une pression; il se forme un des isoméres de l’hexy- lène. Les chiffres obtenus avec cet alcool sont plus irréguliers que ceux obtenus avec les autres alcools. Ayant chauffé l’alcool seul plusieurs heures à 154° je n’ai pas observé de décomposition, donc, l’hydrocarbure provient de la décomposition de l’éther composé, comme c'était le cas avec le triméthylcarbinol. Vers 120 heures les tubes montrent une couche d’hydrocarbure liquide. Propyldimethylcarbinol, (С.Н.) (CH,), С. HO. J’ai obtenu cet alcool, ainsi que le précédent, de M. Javein, qui l’a préparé par l’action du zincméthyl sur le chlorure de butyryle. Le point d’ébullition était à 123°. Faute de matière, je ne pouvais exécuter que les essais suivants, qui démontrent néanmoins la par- faite concordance de l’éthérification de cet alcool avec les autres alcools tertiaires. Éthérification du propyldiméthylcarbinol et de l'acide acétique. Facteur = 0,3703. Séries. Facteur. je DU Au au, 56 10349“ 55. 980° 995... 0,98 108, 24h, 48b, 56 0,73 0,68 0,98 Isopropyldimethylcarbinol, [(CH,), CH] (CH,), С. HO. M. D. Pavloff m’a obligeamment remis cet alcool, qu’il a préparé par l’action du zincméthyle sur le chlorure d’isobutyryle. Le point d’ébullition était à 117°. Éthérification de l'acide acétique et de l'isopropylméthylearbinol. Facteur = 0,3703. Söries. Facteurs. 2 on Au, a 14h, 50.3710 5057 900 (105. 437) 153 58003717. 085 a ns = > 24h. ash, 72h. 96. 1208. 1441. 57 1,62 0,96 — == — 0,65 58 0,55 0,67 0,20 0,20 1,63 1,23 ЗЕ < 7 = аа er >. 20 N. MENSCHUTKIN, La formation de l’hydrocarbure est très grande: vers 72 heures les tubes montrent une grande couche de l’hydrocarbure liquide. Les recherches sur l’éthérification des alcools tertiaires montrant une différence dans les conditions de cette réaction en comparaison avec celles pour les alcools primaires et secondaires, donnent, par conséquent, très peu d'indications pour notre étude comparative concernant l'influence de l’isomérie des alcools sur la formation des éthers composés. Néan- moins les alcools tertiaires se trouvent bien caractérisés par la formation de leurs éthers. Nous donnerons cette caractéristique un peu plus loin en discutant à un point de vue plus général, la réaction ayant lieu entre un acide et un alcool tertiaire. L'action d’un alcool primaire et secondaire et d’un acide ne donne lieu qu’aux réactions suivantes: 1) Formation d’un éther composé et élimination de l’eau, et 2) La décomposition de l’éther composé par l’eau formée en alcool et en acide. En considérant la même réaction pour les alcools tertiaires on l’a trouve compliquée par de nouvelles réactions. Outre les deux réactions si dessus mentionnées, nous observons: 3) La décomposition de l’éther composé en hydrocarbure éthylénique et en acide. Très probables sont aussi les réactions suivantes: 4) Formation inverse de l'alcool tertiaire de l’hydrocarbure éthylénique et de l’eau en présence d’un acide; 5) Combinaison de l’hydrocarbure éthylénique avec l’acide pour former l’éther composé. Toutes ces réactions sont limitées: après avoir chauffé assez longtemps, un équilibre a lieu. Considérons ce cas très compliqué, par conséquant intéressant, de la statique chimique. 1. Formation de l’éther composé d’un alcool tertiaire et d’un acide avec élimination d’eau. Cette réaction est très peu prononcée dans ce cas en comparaison avec les alcools primaires et secondaires; c’est par conséquent un trait caractéristique des alcools tertiaires. Les alcools tertiaires se distinguent des autres alcools par la petitesse de la vitesse initiale absolue de l’éthérification de leurs systèmes acétiques. Voici les moyennes trouvées: Triméthylcarbinol — 1,43 Éthyldiméthylcarbinol — 0,81 Diethylmöthylcarbinol —= 1.04 Propyldiméthylcarbinol == 2,15 Isopropyldiméthylcarbinol == 0,86 La petitesse de ces chiffres ferait illusoire l’appréciation des conditions des expériences, de la différence des alcools etc. LÉ Zu к TE RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXERCÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 21 La vitesse initiale des alcools tertiaires est la seule donnée pui peut être comparée avec celle pour les alcools primaires et secondaires. La marche ultérieure de l’éthérification des alcools tertiaires devient irrégulière par la formation de l’hydrocarbure éthylénique, que les essais donnés plus haut, montrent dérivant non de l'alcool tertiaire mais bien de l’éther formé. Ainsi la formation de l’éther composé lors de l’éthérification se trouve di- minuée non seulement par l’action décomposante de l’eau (c’est le cas normal), mais par son instabilité aux conditions de l’expérience. L’action de l’acide sur l’alcool tertiaire se trouve bientôt à la limite. En comparant les chiffres de l’acide éthérifié des essais de 24 heures, on voit que la limite est déjà atteinte, sauf un seul cas, à 24 heures: DA Moyenne de tous les expér. Trimethylearbinol 7,10 6,59 (5 expér.) Éthyldiméthylearbinol 2,48 2,53 (9 expér.) Diethylmethylearbinol 1,34 3,78 (5 expér.) Propyldimöthylcarbinol 0,68 0,83 (2 expér.) Isopropyldiméthylcarbinol 1,08 0,85 (9 exper.) La limite, comme on voit, est très basse; c’est un trait caractéristique des alcools tertiaires. Ces chiffres ne sont pas comparables avec les limites des alcools primaires et secondaires. Dans les conditions normales, les alcools tertiaires saturés doivent présenter des limites beaucoup plus hautes. Un essai pour déterminer la limite à 100° pour le système acétique du triméthylcarbinol a donné le résultat, que nous avons déjà donné plus haut. 2. La décomposition de l’éther composé par l’eau formée dans la réaction. Pour les alcools primaires et secondaires cette réaction peut être bien étudiée; pour les alcools tertiaires, la décomposition de leurs éthers en hydrocarbure et en eau, met un obstacle à l’étude de la dite réaction. La décomposition de l’éther par l’eau est beaucoup plus prononcée dans l’éthérification des aicools tertiaires qu’elle ne l’est pour les alcools primaires et secondaires. La décomposition de l’éther est la cause de ce que la quantité l’eau présente à l’éthérifi- cation de l’alcool tertiaire est beaucoup plus grande que dans l’acte d’éthérification des alcools primaires et secondaires. Pour le système triméthylcarbinolacétique, nous avons trouvé, que dans la période d'équilibre à 155° sept molécules d’eau se trouvent en présence d’une molécule de l’éther de l'alcool tertiaire. A la limite de l’éthérification des alcools primaires et secondaires, l’eau et l’éther composé se trouvent toujours dans des quantités correspon- dentes à une molécule. Il est à présumer, que les autres alcools tertiaires montreront des relations encore plus désaventageuses entre l’eau et l’éther composé à la limite de l’éthéri- fication. Cette réaction, à elle seule, suffit pour expliquer l’absence presque complète de l’éther composé dans la période d'équilibre de la réaction pour les systèmes d’acide acétique et de quelques alcools tertiaires. 3. Décomposition de l’éther composé en hydrocarbure éthylénique et en acide. La formation des hydrocarbures éthyléniques pendant l’action de l'acide sur un alcool tertiaire füt expliquée 22 N. MENSCHUTKIN, par la décomposition des éthers composés des alcools tertiaires. Ce fait füt déduit de ce que les alcools, triméthylcarbinol et diéthylméthylcarbinol, se montrerent stables dans les conditions de l’expérience. En comparant l’éthérification du triméthylcarbinol à 154° ainsi qu’à 100°, nous avons conclu, que la décomposition de son éther acétique montre le carac- tère de la dissociation. Ayant observé la formation des hydrocarbures dans l’acte d’éthéri- fication de tous les alcools tertiaires soumis à l’expérience, la dissociation de leurs éthers composés devient très vraisemblable. La dissociation de l’éther composé est la cause que la formation de l’hydrocarbure montre une limite, correspondente probablement à la tension de dissociation de l’éther composé à la température de l’expérience. La décomposition en hydrocarbure éthylénique et en acide pour les éthers des alcools primaires et secondaires, n’a pas lieu dans l’acte de l’etherification, car elle demande une température très haute. La réaction que nous traitons trouvera sans doute des applications pour expliquer certains faits. Ainsi, la polymerisation des hydrocarbures éthyléniques sous l’influence de l'acide sulfurique est dans le premier lieu une décomposition de l’acide sulfovinique de l’al- cool tertiaire. Il est à remarquer que jusqu'a présent la polymerisation ne fût observée qu’avec les hydrocarbures formant des alcools tertiaires par la fixation de l’eau. Considérons maintenant les réactions qui probablement ont lieu pendant l’éthérification des alcools tertiaires. 4. Formation de l'alcool tertiaire de l’hydrocarbure éthylénique et de l’eau en présence d’un acide. Les essais de М. A. Boutlerow ') montrent l’extröme facilité avec laquelle l’isobuty- lène donne avec de l’eau du triméthylcarbinol en présence de l'acide sulfurique. Le même auteur a montré que quelques autres hydrocarbures éthyléniques, formant avec l’eau des alcools tertiaires (par exemple le heptylène du pentaméthyléthol) sont dans le même cas. L’acide sulfurique peut être remplacé par l’acide nitrique dans ces expériences. La pré- sence des acides organiques peut-être menerait aussi à la formation des alcools, mais les expériences relatives à cette réaction nous font défaut. 5. Formation de l’éther composé de l’alcoo! tertiaire de l’hydrocarbure éthylénique et de l’acide. Cette réaction fort bien étudiée et très facile dans le cas des acides inorganiques (acides haloidhydriques, sulfurique etc.) ne l’est pas suffisament pour les acides organiques. Voilà les considérations que je voulais mettre en vue concernant l’éthérification des alcools tertiaires. L’éthérification des alcools tertiaires non saturés mérite d’être traitée dans un chapitre spécial. 1) J. de la soc. chimique russe IX, 30. RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXERCEE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 23 IT. Éthérificwtion des alcools tertiaires non saturés. En étudiant l’éthérification des alcools tertiaires saturés, j'avais principalement en vue d’étudier les détails de la formation des éthers de ces alcools. L’influence de la compo- sition de l’alcool sur la marche de cette réaction ne pouvait être déduite faute de données. C’est dans cette direction que fût conduite l'étude de l’éthérification des alcools tertiaires non saturés. Grâce à l’extr&me obligeance de M. le professeur A. Saytzeff j'avais à ma disposition 5 alcools non saturés, appartenant à deux séries. De la serie CnH,,O, j'ai étudié les alcools suivants: Allyidiméthylearbinol, C;H,0 = (С.Н) (CH,), С. HO, Allyldiéthylcarbinol, G;H .0. = (CH) (СВ, 0.’H0, Allyldipropylcarbinol, C,,H,,0 = (С.Н) (C,H,), С. HO. La série CnH,,_,0 était représentée par les alcools: Diallylméthylcarbinol, C;H,0 = (C,H,), (CH,) С. НО, Diallylpropylcarbinol, C,,H,,0 = (С.Н), (С.Н) С. НО. La méthode employée pour l’étude de l’éthérification de ces alcools était la même, que celle décrite dans le premier chapitre et dans les additions à ce chapitre. Les essais furent exécutés à 155°, le dosage de l’acide libre restant était fait par l’eau de baryte en solution alcoolique, en employant l’acide rosolique comme indicateur. Allyldiméthylcarbinol, (C,H,) (CH,), С. НО. Cet alcool montrait le point d’ébullition à 118,5—119,5. En suivant les conseils de М. A. Saytzeff, l'alcool fût traité par la baryte avant les essais. La baryte est sans action sur cet alcool. Etherification d’allyldimsthylearbinol et d'acide acétique. Facteur — 0,3750. № Facteurs. 18, 4h. 72. 108. 24h 59 0,3752 2,40 — — — 7,4.6 60 0,3754 BU, 4,45 5,63 6,75 7,49 48h, 96h. 1208. 1448. 59 7,49 8,01 6,76 7,36 60 = en HA NN 152 24 N. MENSCHUTKIN, Pendant l’éthérification de cet alcool il ne se dégageait aucun produit de décomposition 4 gazeux; vers la fin des expériences il se formèrent dans les tubes des gouttes huileuses, représentant un hydrocarbure formé par la décomposition de l’éther composé formé, comme c’est le cas avec les alcools tertiaires saturés. La vitesse initiale absolue de ce système est — 3,08; la limite, en moyenne (de 4 dernières expériences) = 7,26. C’est la limite la plus élevée obtenu jusqu’à présent en a étudiant l’éthérification des alcools tertiaires à 155°. - OS О о. Allyldi6thylcarbinol, (C,H,) (C,H,), С. HO. N N Cet alcool avait pour point d’ebullition 155°—156°. Éthérification d’allyldiethylcarbinol et d’acide acétique. Facteur — 0,3191. АЯ CORNE ee CNT SEE № Facteur. ıh, 7. 14, 61 0,3196 0 0 2,33 1208, 144h, 1688. 1928. 3,42 4,22 5,97 5,28 En chauffant l’allyldiethylcarbinol avec l’acide acétique à 155° degrés, l'alcool brunit fortement et donne une couche d’hydrocarbure liquide. Ce dernier étant insoluble dans l’alcool aqueux entrave le dosage volumétrique de l’acide acetique; dans le liquide laiteux il est difficile de bien voir le moment de la fin de la réaction. L'action entre l’allyldiéthylearbinol et l’acide acétique est insignifiante pendant les premières heures. La limite de ce système est — 4,72 en moyenne des 4 dernières ex- périences. Allyidipropylcarbinol, (C,H,) (C,H.), С. НО. Le point d’ébullition de cet alcool était à 192°—193°. Éthérification de l’allyldipropylcarbinol et de l'acide acétique. Facteur = 0,2777. N Facteur. 1b. ТВ. 148. 24h, 62 0,2772 0 0 0 0,6 . 1208. 1448. 1688. 0,2 0,5. 0,7 DL Flag N FAR А КЕ Zr DR BIENEN N El - ds ах Le RECHERCHES SUR L'INFLUENCE EXERCÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ЕТС. 25 L’etherification de cet alcool est accompagnée des mêmes phénomènes que celle de l'alcool précédent. L’allyldipropylcarbinol ne donne presque pas d’éther composé dans les circonstances étudiées: la limite de ce systeme, en moyenne, est = 0,46. DiallyIm&thylcarbinol, (C,H,), (CH,) С. HO. Cet alcool appartient à la série CnH,,_,0. Il montrait le point d’ébullition à 155° — 160°. Éthérification du diallylméthylearbinol et de l'acide acétique. Facteur — 0,3225. N Facteur. 18. 7h. 148. 24h, 65 0,3218 0 2,33 2,31 3,36 1201. 144, 1928. 5,21 5,18 5,68 Mêmes remarques que pour les alcools précédents. Le dosage de l’acide libre restant s'effectue fort difficilement à cause de la formation d’hydrocarbure insoluble dans l’alcool aqueux. Il ne se forme pas des produits gazeux de décomposition, La vitesse initiale de l’éthérification ne pouvait pas être déterminée: la limite du système est en moyenne 5,36. Diallylpropylcarbinol, (C,H,), (C,H,) С. HO. Cet alcool avait pour point d’ébullition 194°—195°. Éthérification du diallylpropylcarbinol et de l’acide acétique. Facteur — 0,2803. N Facteur. 1b, В. 14h, 24h, 64 0,2803 0 0,90 1,36 2,14 1208. 1448. 1688. 1961. 264.379 236 3,60 L’alcool pendant les essais restait incolore. La formation des couches dans les tubes ne fut remarquée que pendant les dernières heures de l’expérience. La limite de ce système est = 3,10, moyenne des quatre dernières expériences. L’etherification des alcools tertiaires non saturés se trouve en tout point identique avec l’etherification des alcools tertiaires saturés. Une basse limite — indice des derniers, se Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 4 L'Ile 26 N. MENSCHUTKIN, retrouve dans l’éthérification des premiers et constitue, par conséquant, un indice caracteri- stique des alcools tertiaires en général. Les analogies entre les alcools tertiaires saturés et non saturés peuvent être pour- suivies encore plus loin. La formation des hydrocarbures, dans l’acte d’éthérification, mène à la conclusion, que les limites trouvées pour les alcools non saturés ne sont pas leurs limites vraies. Les alcools tertiaires saturés étaient dans le même cas. L’éthérification des alcools non saturés, étant, en général, analogue à l’éthérification des alcools tertiaires saturés, montre néanmoins des particularités caractéristiques et im- portantes. Ces particularités se dessinent si on compare les limites des alcools tertiaires avec leur composition. Le tableau suivant contient les limites des alcools tertiaires: la pre- mière colonne contient les limites des alcools tertiaires saturés, les deux autres, celles des alcools tertiaires non saturés. CnH,, 0. CnE,,0. EnH;, ‚6. CH,O = 6,59 CH, = 92,53 C;H,,0 a') = 3,78 C;H,,0 5?) = 0,83 CH,0c)=085 CH,0 = 7,26 CH,0 =472 CH,0 = 5,36 C.H,„0 = 0,46 C,H,0 = 3,10 Ce tableau permet de faire quelques conclusions concernant l’influence de la compo- sition et de l’isomérie des alcools tertiaires sur la formation de leurs éthers composés. Dans chaque colonne les premiers membres, de la plus simple composition de la série, ont des limites les plus élevées; la limite est abaiss6e par l'introduction des groupes plus complexes. En introduisant le groupe de propyle (ou d’isopropyle) nous voyons la limite s’abaisser dans les trois colonnes. La même conclusion peut être déduite des limites des alcools hexyliques tertiaires: la limite la plus haute montre le diethylmethylcarbinol, les deux autres alcools, contenant les groupes propylique ou isopropylique sont presque le à former des éthers dans les conditions de l’expérience. En comparant les limites en lignes horizontales, pour les alcools tertiaires de même teneur en carbone, on voit que la composition non saturée se manifeste par la stabilité plus grande des éthers composés formés. Tandis que les alcools tertiaires saturés à 6 atomes de carbone, dans le cas le plus favorable, ne montrent une limite plus haute que 3,76, dans la série non saturée nous trouvons la limite 7,26. On peut faire la même conclusion en com- parant les séries CnH,,O et CnH,, ,0. La dernière série montre les plus hautes limites pour les alcools de gal teneur d’atomes de carbone. 1) Diéthylméthylcarbinol. 2) Propyldiméthylcarbinol. 3) Isopropyldiméthylcarbinol. y 3 À h: RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXERCÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 37 Cette conclusion concernant l’influence de la composition des alcools sur leur éthéri- fication se trouve en contradiction avec celle tirée de l’étude des alcools primaires et secon- daires. Pour ceux-ci, la composition non saturée abaissait la limite. La contradiction n’est qu’apparente. Nous ne connaissons par les vraies limites des alcools tertiaires; ces limites seraient plus hautes que les limites trouvées. Pour les alcools primaires et secondaires, au contraire, nous comparons leurs limites vraies, or, pour déduire l’influence de la composition sur la marche de l’éthérification, on ne pourrait se servir que des limites vraies. Ayant trouvé, que la stabilité des éthers des alcools tertiaires, ainsi que les limites de l’ötherification augmentent avec l'éloignement de la série saturée, il ne sera pas étrange de rencontrer dans la série des phénols les plus hautes limites. IIL Sur la formation des éthers acétiques des phénols, Les vues des chimistes concernant la nature chimique du phénol ont bien souvent changé. On commença par le ranger parmi les acides {acide carbolique), puis parmi les alcools (alcool phénique). Après la découverte de quelques autres phénols, vers 1860, M. Berthelot généralisa le nom de phénol pour ces composés, et les constitua comme un groupe à part entre les alcools. Les différences entre les propriétés des phénols et des alcools firent qu’on excluait les phénols de la classe des alcools. L’étude de l’éthérification du phénol et du thymol, faite par M. Berthelot en 1863, donna des résultats tellement diffé- rents de l’éthérification des autres alcools, étudiés par se savant, que la séparation des phénols et des alcools était définitivement établie. En partant de l’hypothèse de M. Kekulé sur la structure chimique des composés aro- matiques, la théorie de la structure chimique, montra la première, que les phénols et les alcools tertiaires étaient des alcools analogues par la position du groupe hydroxylique. Cette déduction théorique ne fût appuyée par aucune donnée expérimentale nouvelle, tandis que les différences des propriétés des phénols et des alcools demandaient leur séparation. C’est la raison pour laquelle les phénols jusqu’à ce jour ne furent définitivement regardés comme des alcools tertiaires. Les phénomènes de l’éthérification, retlétant si bien tous les changements dans la na- ture chimique des alcools, viennent à l’aide de la théorie. Les expériences citées plus bas, nous donnent une rangée des données montrant une analogie indubitable entre les phénols et les alcools tertiaires dans la formation de leurs éthers composés. Ayant constaté une complète analogie entre l’éthérification des alcools tertiaires et des phénols, je n'ai pas cru nécessaire d'étudier un grand nombre de ces composés. L’in- 4% 98 N. MENSCHUTKIN, fluence de l’isomerie du type aromatique sur l’éthérification sera étudiée dans une autre classe des composés aromatiques. La méthode de l’étude de l’éthérification des phénols à 155° était la mêmé que pour les autres alcools. L’acide libre restant, après la fin de l’éthérification fût dose dans une solution alcoolique en présence de l’acide rosolique. | Phénol, C,H, (HO). Le phénol été préparé par des rectifications du phénol commercial le plus pur. Le point d’ébullition était à 181°; le point de fusion était vers 40° (il ne montait plus aux nouvelles rectifications, quoique étant un peu bas). Éthérification du système phénolacétique. Facteur = 0,3896. Séries. Facteurs. 18. ah, 7h 148 24h, 65 0,3900 1.79 1,38 3,83 6,46 7,46 66 0,3897 1,11 — — — 7,42 48h, Ta 96h, 120h. 144h, 1688. 65 — — — — 8,39 — 66 8,72 9,00 8,02 8,96 8,53 8,67 La vitesse initiale absolue du système phénolacétique est en moyenne égale à 1,45; la limite de ce système est 8,64, en moyenne des 4 dernières expériences. M. Berthelot a observé que la limite du système phénolacétique est 7,0 (chauffage 136 heures à 160°). Paracrésol, С.Н, (HO) (CH). Un échantillon de ce composé, obtenu par MM. A. Engelhardt et P. Latschinoff par l’action de la potasse fondante sur l’acide parasulfotoluènique se trouvait dans la collection donnée par les savants nommés à la société chimique russe. Cet échantillon a servi à mes expériences. Après quelques rectifications le paracrésol passait à 200°— 200°5 et montrait le point de fusion à 36°. Éthérification du système paracrésolacétique. Facteur — 0,3571. Séries. Facteurs. 1, oh ah, ТВ. 148. 24h. 67 0,3561 1:99 — — — — 8,45 68 0,3561 1,05 2,40 3,18 5.15, 6,72 9,16 a Di a A EE , ai RECHERCHES SUR L'INFLUENCE EXERCÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 29 Séries. 488. 72h, 96h. 1208. 1448. 1928, 67 9,53 9,19 9,82 9,65 9,78 9,44 68 = — = — 9,39 — La vitesse initiale est en moyenne de 1,40; la limite en moyenne des 4 dernières ex- périences est égale à 9,56. Thymol, C,H, (HO) (CH,) (C,H.). Le thymol commercial après purification donne aisément ce composé pur. La cristalli- sation de l’alcool, comme le préscrit M. Lallemand n’est pas commode, vu la grande solu- bilité du thymol dans ce véhicule. Il est à préferer de crystalliser le thymol de l’acide ‘acétique cristallisable. On dissout le thymol dans Y, de son poids de l’acide acetique; la dissolution se fait à une douce chaleur. Cette dissolution donne à l’évaporation spontanée le thymol en beaux cristaux prismatiques. Pour les essais on séchait les cristaux réduits en poudre plusieurs jours sur de la chaux; ils retiennent beaucoup de l’eau mère. Lallemand donne 44° pour le point de fusion du thymol; j’ai trouvé que le thymol cristallisé de l’acide acétique fond à 50°. J’ai fait deux séries d’essais avec le thymol: le premier avec la substance purifiée par la cristallisation de l’alcool; le deuxième avec le thymol cristallisé de l’acide acétique. C’est a cette dernière série qu’il faut donner la préférence, car elle était faite avec le corps le plus pur. Éthérification du système thymolacétique. Facteur — 0,2857. Séries. Facteurs. ıh, 2b, ТВ. 14h, 24h 69 0,2858 0,58 1,21 2,70 3:37 6,08 70 0,2863 0,52 — == — 6,42 48h, 72h, 96h, 1208. 1928. 2408. 69 — .— — 8,62 8,69 — 70 7,19 8,77 9,52 9,44 — 9,48 La vitesse initiale est — 0,52; la limite en moyenne de 2 expériences de la série 66 est 9,46. M. Berthelot a trouvé pour la limite du système thymolacétique 8. a Naphtol, C,H, (HO). Ce composé a été obtenu en purifiant le naphtol commercial par des cristallisations de Расе acétique faible (1 р. d’acide cristallisable, 2 р. d’eau). Le naphtol se dépose de la solution chaude en aiguilles blanches. Point de fusion 95°. Le naphtol n’étant pas soluble dans la 30 N. MENSCHUTKIN, quantité de l’acide acétique correspondante au poids moléculaire, on a fait 2 expériences en faisant le mélange dans les tubes mêmes, c’est pourquoi la précision de ces essais est moindre que des essais antérieurs. Éthérification du système naphtolacétique. Facteur — 0,294. № Facteurs. 98h. 1681. 71 0,2976 6,52 — 72 0,2894 — 6,00 La limite du système naphtolacétique est = 6,16 en moyenne de ces deux expériences. . L’interöt le plus grand de l’étude de l’éthérification des phénols consiste dans le signalement de l’analogie avec l’éthérification des alcools tertiaires. La vitesse absolue ini- tiale de l’éthérification ainsi que la limite donne une caractéristique très précise de ces alcools. Procédons à comparer ces données pour les phénols. La vitesse initiale absolue est extrémement petite pour les phénols, comme le montre le tableau suivant: Phénol = 1,45 Paracrésol = 1,40 Thymol 7 70555 Ces chiffres, different énormement des chiffres correspondents pour les alcools primaires et secondaires, mais elles coincident avec la vitesse initiale des alcools tertiaires. ig Les limites des phénols sont dans le même cas. Différants des limites des alcools pri- maires et secondaires, ils n’ont d’analogie qu'avec celles des alcools tertiaires. Voici les limites trouvées: | Phénol, C,H,0 == 8,64 Paracrésol, C,H,0 = 9,56 Thymol, C.H,0 = 9,46 «Naphtol, C,H,0 = 6,16 Ces chiffres se cadrent parfaitement dans le tableau des limites des alcools tertiaires donnés sur la page 26. La conséquence tirée de l’étude des limites des alcools tertiaires, savoir, que la limite augmente en s’éloignant de la série saturée trouve une nouvelle confirmation dans l’étude des phénols. Les limites des phénols sont les plus hautes en les comparant avec les limites des alcools tertiaires obtenues à 155°. En voici des exemples : ds ha Sons ce + AGE ES | | RECHERCHES SUR L’INFLUENCE EXERCÉE PAR L’ISOMERIE DES ALCOOLS ETC. 31 CnH;,.,..0 CnH,,0 CnH;,_,0 CnH::2:0 GE,0= 3,718 0,H „0° = 17,26 C,H,0 = 8,64 ou 0,83') allyldiméthylcarbinol phénol С,Н»О = 0,46 ОНО 3,10 C „H,O = 9,46 allyldipropylcarbinol diallylpropylcarbinol thymol En mettant dans la ligne horizontale des alcools avec Си, le naphtol © ,H,O, sa limite 6,16 fait exception à la règle ennoncée. Cependant, si nous discutons le phénomène de l’éthéri- fication des phénols, nous verrons, que la limite du naphtol n’est pas anormale. Dans les conditions des expériences les phénols donnaient des systèmes complètement homogènes, il ne fût observé aucun signe de décomposition des corps mis en réaction, donc il faut conclure, que l’éthérification des phénols dans les conditions étudiées procède nor- malement, tandis qu’elle est anormale pour les alcools tertiaires. Or les alcools primaires et secondaires dont l’éthérification procède aussi normalement, montrent un abaissement de la limite à mesure de l’éloignement de la composition saturée. Les phénols, le thymol et le naphtol sont dans le même cas: le dernier montre une limite plus basse que le premier. L’etherification des phénols étant normale, on pourrait en partant de leurs limites cal- culer les limites théoriques vraies des alcools tertiaires. П manque encore de données dans le temps, mais quand l'étude ultérieure de l’éthérification, donnera la 101 de changement de la limite avec la composition des alcools, les limites des phénols donneront les limites des alcools tertiaires. L'étude de l’éthérification des phénols пе montre aucune particularité, qui pourrait accuser une différence tellement grande, que la théorie de la structure chimique suppose avoir lieu, entre les corps dits aromatiques et gras. C’est la deuxième fois, que nous avons l’occasion de faire cette remarque. Nous пе faisons pas de comparaisons entre les limites des phénols, car l’isomérie du type aromatique rend ces comparaisons fort difficiles. Avec lequel des crésols pourrait on comparer le thymol? Mes recherches ne donnent pas une réponse à cette question. Ayant indiqué l’analogie ayant lieu dans l’éthérification des phénols et des alcools ter- tiaires, je voudrais prendre date, pour l’étude ultérieure de ces composés dans la même direction. Les essais concernant l'influence de l’isomérie des alcools sur la formation de leurs éthers composés se trouvent terminés. Dans le chapitre suivant je traiterai l’influence de l’isomérie des acides, afin de pouvoir donner des conséquences plus générales de cette lon- gue étude. 1) selon l’isomére qu’on compare. "BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. | seitens der Alone der Wissenschaften die Herausgabe” seiner ae in deutscher LE Da wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so auch die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach Umfang und Zahl der Tafeln normirten Preisen. Dr. A. Th. v. Middendorff’s Reise in den äussersten Norden und Osten Sihmiens während der Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Verbindung mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B" in 4° (1847 —- 1875). Ва. I. Th. Т. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K. E. von Baer, H. R. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, E. Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Beters. Mit 15 lith.-Tafeln.:.1848. LYI u. 2748... Su Bd. I. Th. II. Botanik. Lf. 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8lithogr. Tafeln. IX u. 1908. Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. vonF. J. Ruprecht. 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) S. 193 — 435..... Lf. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica - annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. G. et G. G. Borszczow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8........ Bd. II. Zoologie. Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. Mit 32 Lith. Tafeln. 1851. 516S. (Beinahe vergriffen.) Th. П. ГЕ. 1. Не, Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von Silber. | Reichsm. вы. | к. | мт. | pe. 3 | 45. 2 [95| 3 | 95 Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 В. (Vergriffen.)....... Bd. ПТ. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. Th.I. Lf. 1. Jakutischer Text mit deutscher Uebersetzung. 1851. 96 S.......................... ТЕ, 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. S. LIV u. 97—397.... Th. IT. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S...... RP ne Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. Bearbeitet von A. v. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... Lf. 2. Orographie und Geognosie. 1860. S. 201—332. (Vergriffen.)..... If. :3::Klima, 1961.9. 333—503 п. Хе mn... Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt Sibiriens. 1867. В. 785—1094 u. XIIL................. ERS Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. S. 1095—1394......... ТЕ. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Werkes). 1875. В. 1395—1615. Mit. 16 160. Tafeln ee en MEMOIRES 3 > L'ACADÈNIE IMPERIAL DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VII" SERIE. = Томе XVI, N° 10. VON Prof. A. Famintzin. Г. Tafeln. (Lu le 7 Novembre 1878.) Sr.-PÉTERSBOURG, 1879.. N Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: Ÿ à St.-Pétershourg : à Riga: à Leipzig: M. Eggers et Cie, J. Issakof M. N.Kymmel; M. Léopold Voss. et J. Glasounof; Prix: 40 Kop. = 1 Mrk. 30 Pf. D'or Am ENV CRT RATE TR A NE APN à D Ant ET HM SER SE 28 hi eh % nn iQ "tal & R VRR = } - с MEMOIRES L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SÉRIE. Tome X\VI, № 40. EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. VON Prof. A. Famintzin. Mit 3 Tafeln. (Lu le 7 Novembre 1878.) Sr.-PÉTERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: а St.-Petersheurg: a Riga: а Leipzig ı M. Eggers et Cie, J. Issakof М. N.Kymmel; M. Léopold Voss. et J. Glasounof; Prix: 40 Кор. = 1 Мик. 30 Pt. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. Janvien 1879 С. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. Imprimerie de l'Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, 12.) i Veranlassung zu folgenden Untersuchungen gab mir der Wunsch, an den sich heran- bildenden Keimen die von mir, in meinen früheren Aufsätzen, ausgesprochenen Ansichten über die Gewebeentwicklung zu prüfen. Die Angaben fast aller Forscher, welche sich mit embryologischen Studien beschäftigt haben, stimmen darin überein: 1) dass die drei Initial-Schichten: das Dermatogen, das Periblem und das Plerom keine strenge Sonderung ihrer Theilungsprodukte behaupten und an der Grenze in einander übergehen können und 2) dass eine gesetzmässige Entstehung dieser drei Initialschichten in dem Keime nur in dessen hypocotylen Theile und nur in den zu den Dicotylen gehörenden Pflanzen zu Stande käme. In dem ganzen Keime der Monocotylen sowie auch in dem cotylen Theile des Embryo der Dicotylen soll dagegen eine mehr oder weniger unbestimmte, in vielen Fällen sogar eine ganz regellose Zelltheilung, ohne Spur einer Sonderung in Initialschichten, lange Zeit dauern können und erst später eine Zusammenordnung dieser Theilungsprodukte zu den oben erwähnten Schichten erfolgen. Ich brauche kaum hinzuzufügen, dass eine gewissenhafte Prüfung dieser Angaben mir höchst wünschenswerth erschien und ich entschloss mich deshalb die Gewebedifferenzi- rung in den Keimen der Phomerogamen an einigen Beispielen aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Was die Embryoentwicklung bei Dicotylen betrifft, so sind die auf dessen hypoco- tylen Theil hauptsächlich sich beziehenden schönen Untersuchungen von Hanstein!), als auch die die letzteren, in mehreren wesentlichen Punkten verbessernden Angaben von Westermeier?) vorhanden, welche ich bis ins Einzelne bestätigen kann und denen ich deshalb auch nichts wesentlich Neues hinzuzufügen habe. Dagegen sind die die Entwickelung des cotylischen Theiles des dicotylen Embryo betreffenden Angaben einer weiteren Aufklärung bedürftig. Es wird nämlich von Hanstein 1) Hanstein. Die Entwickelung des Keimes der Monocotylen und Dicotylen. Bot. Abhandl. I. 2) Westermeier. Flora 1876. № 31, 32, 33, Mémoires de l’Acad. Пир. des sciences. VIIme Serie, 1 N ue ВКС ER: у ар ЗМ a} я ИИА С А СИ И RE a ROM MON NOTEN Я г АЕ Е AN DT и само. 2 Pror. А. FAMINTZIN, in diesem Theile des Embryo eine Allwärtstheilung der Binnenzellen angenommen, die erst später in den sich streckenden Cotyledonen in die Reihentheilung übergeht, wobei erst jetzt die Sonderung der Binnenzellen in Periblem und Plerom zu Stande kommen soll. Der Kontrast zwischen der strengen Gesetzmässigkeit in den Gewebedifferenzen des hypocotylen Theiles und der grossen Unbestimmtheit und Willkür desselben in dem cotylischen Theile des Keimes fällt sogleich in die Augen und lässt den Gedanken aufkommen; dass der Grund dieses Kontrastes nicht sowohl in dem regellosen Treiben der oberen Hälfte des Keimes, als vielmehr in der Schwierigkeit liegt, eine Gesetzmässigkeit in der Gewebeentwickelung in diesem Theile nachzuweisen, weshalb auch eine Nachuntersuchung hier höchst er- wünscht erschien. Noch unbestimmter sind die die Monocotylen betreffenden Angaben. «Zunächst» schreibt Hanstein S. 66 «pflegt das Wachsthum des cotylischen Keimtheiles gefördert zu werden, welcher durch Allwärtstheilung schnell in einen halbkugeligen Körper übergeht, der etwa die obere Hälfte des Keimlings ausmacht, und in seiner Totalität zum Keimblatt wird. Langsamer vergrössert sich die Zellmasse des hypocotylen Keimtheiles. Dabei herrscht die Form der Schicht- und Reihen-Theilung der Zellen mehr vor... . Die erste Gewebedifferenzirung ist auch hier die des Dermatogens. Doch tritt sie erst ein, wenn der Keim schon vielzellig ist und vollzieht sich zögernd und unregelmässig. Erst viel später ist das Hautgewebe dauernd constituirt. Darauf erfolgt ebenfalls allmählig und in vielfach ab- zeichnender Theilungsfolge im hypocotylen Theile die Sonderung und Anordnung der Zel- len zu Periblem- und Plerom-Lagen, bald genauer, bald weniger genau, endlich im Ganzen wie bei den Dicotylen». «Der Keimling sämmtlicher erörterten Phomerogamen entsteht mithin aus einer oder zwei Haupt- und einer Anschlusszelle. Diese bilden zunächst eine Zellkugel, scheiden zuerst ein geschlossenes Hautgewebe aus, und theilen darauf in ihrem Innern die erforderlichen Sondergewebe ab. Dabei differenzirt sich die Kugel in den cotylischen (Thallom) und den hypocotylischen Theil (Wurzelanlage und Zubehör) und darauf jener wieder in Caulom und Phyllome. Alles dies wird bei den Dicotylen durch planmässig aufeinander folgende Zell- theilungen ausgeführt, welche ohne jeden Umweg Zug für Zug scharf auf die innere und äussere Ausgestaltung loszielen. Bei den Monocotylen dagegen finden sich die Sonderschichten erst nach und nach aus grösserem nicht planmässig angelegtem Zellhaufen durch wiederholte Theilungen zusammen, welche unregelmässig und allmählig aus indifferenten Richtungen in solche übergehen, die zum Ziele führen». Uebereinstimmend mit Hanstein sind die Angaben von Hieronymus, die Sonderung der‘Gewebe in dem Keime der Centralepideen betreffend'!): «Es lassen sich «nach im» in dem spitzkugelförmigen vielzelligem Keimkörper zwei deutlich gesonderte Histogenformen unterscheiden, von welchen die eine eine einzellige Oberflächen - Schicht bildet und 1) Hieronymus, Beiträge zur Kenntniss der Centralepidaceen. 1873. р. 10 u. 11. EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 3 sich dadurch auszeichnet, dass sie sich nie tangential (die Wurzelspitze nur ausgenommen), sondern immer nur radial-senkrecht zur Fläche theilt, während die innere, welche zugleich dem Periblem und Plerom Hanstein’s entspricht, sich durch die Mannigfaltigkeit, in welcher spätere Theilungen in den einzelnen Zellen erfolgen, charakterisirt». Nach dem Schlusse dieser ersten Entwickelungsperiode entsteht nach Hieronymus «durch mannigfach verlaufende Längstheilungen der in der geometrischeu Längsaxe in Längsreihen anliegenden Zellen ein verhältnissmässig kleinzelliger axiler Zellstrang, der be- stimmt ist, sich später zum einzelnen axilen Gefässbündel des Cotyledon auszubilden, mithin dem Plerom Hanstein’s entsprechen möchte. Damit steht es jedoch durchaus nicht fest, dass die noch ungetheilten, aus gleich grossen Zellen wie das übrige Gewebe bestehenden, an der geometrischen Mittellinie anliegenden Reihen etwa schon als Plerom gedeutet werden können. Im Gegentheil ist es mir mehr als wahrscheinlich, dass einerseits auch der gedachten geometrischen Axe nicht direct anliegende Reihen hie und da durch Tochterzellbil- dung nach Innen zur Plerombildung beitragen, andererseits auch nach Aussen liegende Theil- zellen jener an der Axe liegenden Reihen zu dieser Zeit noch aus dem Pleromverband aus- scheiden und zum Periblem übertreten können». Dieselbe Ansicht über die Möglichkeit der Erzeugung der Zellen einer der drei oben erwähnten Initialschichten aus denen der anderen, wird auch von Fleischer, in seinem Aufsatze: «Beiträge zur Embryologie der Monocotylen und Dicotylen» ausgesprochen '). Er glaubt sogar dieses für Ornithogalum nutans behaupten zu können, dessen Embryo, in der ersten Periode, seinen Angaben nach, mit den Dicotylen in den Zelltheilungen überein- stimmt. Es kommt nach ihm sogar vor, dass manche von den Zellen, welche man als Darmo- togen anzusprechen durchaus berechtigt war, sich vergrössern und so theilen, dass sie noch Zellen nach Innen abgeben; doch scheint dies Vorkommniss sich auf die obere Hälfte zu be- schränken, wo überhaupt die Unregelmässigkeit am grössten ist. Die äusseren vier der oben erwähnten acht Binnenzellen der unteren Hälfte geben natürlich das Periblem, die innern vier das Plerom; ob aber aus deren Nachkommenschaft nicht auch einzelne Zellen zu der andern Gewebeform hinübergerathen, lässt sich bei der vollständigen Verwischung der Grenze schwer feststellen; es 15% sogar wahrscheinlich, dass dies vielfach vorkommt». Die grösste Unbestimmtheit in der Gewebeentwickelung lässt sich, nach Fleischer, an dem Embryo von Leucojum aestivum beobachten, der nach diesem Forscher, «uns ein Bild der Entwickelung darbietet, welches die den Monocotylen im Allgemeinen eigenthümlichen Züge in schärfster. Ausbildung an sich trägt... . . Den Grundzug desselben bildet die ausser- ordentliche Verzögerung einer geordneten Zellgruppirung im Verhältniss zum Fortschritt der Massenentwickelung. Schon die Abschliessung des Individuums gegen Aussen, durch die Dermatogenbildung, ist im Verhältniss zur Massenzunahme desselben in eine sehr späte Periode gerückt; noch weit mehr ist dies mit den inneren Gewebesonderungen der Fall». 1) Flora. 1874. p. 369. 1* И ВИ. $ 2 А 5 7.1 Е a“ à 4 Pror. A. FAMINTZIN, Diese Citate, welche den hervorragendsten, in den letzten Jahren, angestellten embryo- logischen Untersuchungen entnommen sind, mögen genügen, um die jetzt herrschende Mei- nung über die Gewebesonderung der Phomerogamenkeime zu charakterisiren. Um diese An- sichten über die Gewebeentwickelung im Pflanzenorganismus zn prüfen, habe ich vor Allem mein Augenmerk auf die Gewebedifferenzirung des Keimes an zwei, als Typen der Mono- cotylen und Dicotylen von Hanstein angegebenen und hauptsächlich untersuchten Pflanzen: Alisma Plantago und Capsella bursa pastoris gerichtet. Zwei Fragen habe ich hauptsächlich im Auge gehabt: 1) Die Heranbildung der drei Initialschichten zu verfolgen und 2) den Grad der Selbstständigkeit einer jeden dieser Initialschichten (Dermatogen, Periblem und Plerom) zu prüfen oder, mit anderen Worten, die von den oben genannten Forschern zugegebene Möglichkeit der Heranbildung von Elementen der einen Schicht aus den Zellen der andern zu bestätigen oder zu wiederlegen. Es hat sich nun herausgestellt, dass bei diesen beiden Pflanzen, in gleichem Grade, eine strenge Gesetzmässigkeit in der Heranbildung der drei Initialschichten zu beobachten ist und dass die einmal gesonderten Schichten während der ganzen Periode der Entwickelung des Embryo ganz scharf von einander getrennt bleiben und niemals in einander übergehen. Von der Verallgemeinerung der erhaltenen Resultate mich fern haltend, will ich gegen- wärtig nur ihre Gültigkeit für die beiden oben genannten Pflanzen mit Bestimmtheit be- haupten. Alisma Plantago. Alles jetzt über Keimentwickelung bei Alisma Plantago Bekannte haben wir den Un- tersuchungen Hanstein’s zu verdanken. Ihm gebührt der Verdienst nachgewiesen zu haben, dass der Embryo von Alisma aus drei übereinandergelegenen Zellen, welche die Spitze der Vorkeimzellreihe ausmachen, gebildet wird; die Differenzirung der Initial- schichten und der morphologische Aufbau des Embryo sind ebenfalls von ihm ausführlich beschrieben worden. Meine, hauptsächlich nur die Gewebedifferenzirung berührenden Beobachtungen will ich jetzt nur insofern mittheilen, als sie die von Hanstein vervollständigen oder ihnen widersprechen. In seinem oben eitirten Werke: Entwickelung des Keimes der Monocyleponen und Dicotyledonen (1870) beschreibt Hanstein die ersten Entwickelungsstadien des Alisma- Embryo auf folgende Weise: Der jüngste auf Taf. 8 Fig. 1—5 abgebildete keulenförmige Keimling zeigt einen zweizelligen Stiel und einen aus fünf Horizontalschichten gebildeten Kopf, dessen unterste Schicht entweder auch noch eine ungetheilte Zelle oder ein Zellen- paar ist, während die übrigen entweder Zellenpaare oder Doppelpaare sind». «Diese Schich- 5 й КЕ FOR MERE TR La ES NES Un nl Aal zu Zn PU PER NUIT PS RS a un a Ze У ai AO аЕ: à EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 5 ten stammen zunächst aus drei Zellen her, die die Spitze der Verkeim-Zellreihe ausgemacht haben und deren beide oberen sich erst noch einmal wagerecht und dann senkrecht getheilt haben. Die dritte unterste Zelle entspricht der Hypophyse der Dicotylen und erscheint zunächst ungetheilt, dann in senkrechter Spaltung begriffen. Jene entsprechen der oberen und unteren Keimlings-Hemisphäre der genannten Pflanze. In allen vier oberen Zellen voll- endet sich die Spaltung über Kreuz, nachdem sie zuerst in der dritten Schicht, von oben. ge- zählt, sichtbar geworden ist, nach oben und unten zu fortschreitend». Die vorigen Angaben vervollständigend, obwohl mit ihnen nicht vollkommen übereinstimmend sind die, nach den vorläufigen Publicationen, sowie nach Hanstein’s brieflichen Mittheilungen von Sachs in seinem Lehrbuch (Aufl. 4; 566, 567. 1874) gegebenen Zeichnungen und Beschrei- bung der ersten Entwickelungsstadien des Alisma-Embryo: «S. 402 f. II. zeigt über der Verkeimzelle noch zwei andere über einander liegende Zellen, deren letzte (die oberste) bereits durch eine Längs- und eine Querwand in vier, wie Kugelquadranten gelagerte Zellen getheilt ist; die Vergleichung der Zustände II bis V ergiebt, dass die weitere Ausbildung zunächst in basipetaler Folge fortschreitet, zumal tritt noch eine durch intercalare Theilung entstandene Zelle zwischen dem Ende des Vorkeims und dem bereits vorhandenen Keim- körper auf, aus der sich später die Wurzel bildet; Hanstein nennt sie und das aus ihr hervorgehende Gewebe die Hypophyse». Diese beiden Angaben sind in folgenden Punkten einander widersprechend: a) nach Hanstein’s früherer Angabe erscheint der Keimling zuerst aus 3 über einander gelegenen Zellen zusammengesetzt, von denen die 2 oberen zuerst wagerecht, und dann erst durch senkrecht gestellte Zellwände getheilt werden. Von diesen wagerechten ersten Theilungen finde ich bei Sachs nichts erwähnt. Im Gegentheil wird schon die oberste zu den zwei über der Vorkeimzelle liegenden Zellen als bereits durch eine Längs- und Querwand ge- theilt beschrieben und abgebildet. b) Die Spaltung übers Kreuz wird nach der oben citirten Abhandlung Hansteins zuerst in der dritten Schicht, von oben gezählt, zuerst angelegt, von da nach oben und unten fortschreitend. Nach Sachs Beschreibung soll dagegen die Ent- wickelung zunächst in basipetaler Folge fortschreiten. Nach meinen Untersuchungen ist aber keine von diesen beiden Beschreibungen richtig. Um die Reihenfolge in der Entstehung der ersten Querwände des Embryo festzu- stellen habe ich eine grosse Zahl von Keimen in den verschiedenen Entwickelungsstadien mittelst der Camera lucida bei derselben Vergrösserung gezeichnet. Es stellte sich nun dabei heraus, dass die Schwankungen in den Dimensionen des Embryo von Alisma in den ersten Stadien der Entwickelung so gering sind, dass die Reihenfolge der nach einander er- scheinenden Querwände aus dem Vergleichen der Länge der Zellen der früheren und spä- teren Stadien vollkommen sicher festgestellt werden konnte. Es ist dabei nur nothwendig zu beobachten, dass die, zum Durchsichtigmachen mit dem Embryo vorgenommene Be- handlung in allen Fällen dieselbe sei. In dem jüngsten von mir beobachteten und abgebildeten Stadium Taf. I fig. 1 bestand 6 Pror. A. FAMINTZIN, der Keim sammt dem Vorkeime aus drei Zellen: einer grossen, ovalen Zelle des Vorkeims, einer mittleren cylindrischen und einer kleinen halbkugelichen apicalen Zelle des Keimes. Die Grenze zwischen dem Embryo und dem Vorkeime lässt sich bei weitem nicht so klar definiren wie bei Capsella, denn, wie ich gleich zeigen werde, wird der Embryo von Alisma aus der apicalen Zelle und einem Theile der mittleren cylindrischen aufgebaut, welche am entgegengesetzten Ende mit der Zeit in die Hypophysis, und sogar in den Vorkeim umge- bildet wird. Die Entstehung dieser drei Zellen aus der befruchteten Eizelle ist aller Wahr- scheinlichkeit nach die, dass sie zunächst zu einem cylindrischen Faden auswächst, welcher durch eine Querwand von dem ovalen Theile sich absondert, worauf eine zweite Querwand nahe an dem freien Ende der neu entstandenen cylindrischen Zelle erscheint und sie in eine halbkugeliche axicale und mittlere cylindrische theilt. Leider habe ich versäumt, die Entstehung dieser ersten 2 Querwände genauer zu untersuchen. Von diesem Stadium an kommt die Bildung der Querwände in folgender Weise zu Stande: es sammelt sich in der mittleren cylindrischen Zelle an dem an die Apicalzelle grenzenden Ende ein Theil ihres Plasma (fig. 2), welches mit der Zeit durch eine Querwand von dem übrigen Lumen dieser Zelle getrennt wird; es ist mir mehrere Mal gelungen, das an dieser Stelle angehäufte Plasma vor der Bildung der Querwand zu beobachten. Wenn man nun in den Zeichnungen die Länge der mittleren Zelle und der durch Quertheilung aus ihr entstandenen Zellen ver- gleicht, so ist daraus sogleich zu ersehen, dass die Länge der ersteren der der beiden aus ihr hervorgegangenen gleich ist. Bald nach der Bildung dieser Querwand wird wieder eine An- sammlung des Plasma in der grösseren der neu entstandenen Zellen an der neu gebildeten Querwand sichtbar (fig. 3) und wieder durch eine Querwand vom übrigen Raume dieser Zelle abgetrennt. Ganz auf dieselbe Art erfolgt die Bildung von gewöhnlich noch zwei Querwänden in streng centripetaler Folge, so dass endlich der Rest der durch Querwände getheilten cylindrischen Zelle als kurzer Abschnitt erscheint (fig. 4, 5). Gleichzeitig mit der Bildung von den vier ersten Querwänden werden auch Längswände angelegt und zwar am allerersten in der oberen Zelle, und nicht in der dritten Zelle von oben, wie Hanstein angiebt (fig. 4, ба). Die zwei ersten Längswände einer jeden der in einer Reihe gelagerten Zellen des Embryo sind zu einander rechtwinkelig gestellt, in den benachbarten Zellen aber selten einander entsprechend (fig. 5, 7, 8) wie es schon Hanstein richtig angegeben hatte. Die Lage dieser sowohl, als aller nachfolgenden Längswände lässt sich sicher nur nach dem, von Westermeier für den Onpsella-Embryo vorgeschlagenen Verfahren, näm- lich bei senkrechter Lage des auf den Scheitel oder umgekehrt gestellten Keimes, beobach- ten. Auf diese Weise sind alle beigegebenen optischen Querschnitte der Keime mittelst der Camera lucida von mir abgebildet worden. Es ist aus ihnen (fig. 7, 8, 9, 10, 11, 12) klar zu entnehmen, dass die, nach der Bildung der ersten zu einander rechtwinkeligen Längs- wände, in jeder der vier Zellen einer Etage stattfindenden Längstheilungen, welche die Sonderung der zu den drei Initialschichten sich differenzirenden Zellen einleiten, dieses auf verschiedene Weise zu Stande bringen. м ея EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 7. In einer, manchmal in mehreren oder auch allen vier Zellen einer Etage des Embryo wird zuerst eine der freien Oberfläche parallele Wand gebildet und dadurch sogleich das Dermatogen abgeschieden, worauf die innere Zelle nach der von Westermeier für Capsella angegebenen Weise durch zwei den San al der getheilten Zelle parallele und zu einander rechtwinklige Wände in zwei Zellen des Periblems und eine Zelle des Pleroms zerfällt (fig. 7 d, и, fig. 8c, e, a). In anderen Fällen nimmt die erste Längswand eine schief-radiale Richtung an, indem sie mit einer Kante an die freie Oberfläche grenzt, mit der anderen einer der Seitenwände der Zelle sich anlegt. In diesem Falle wird also die Zelle in zwei neue getheilt, von denen nur die grössere bis zur Axe des Embryo reicht (fig. 76, y, fig. Зе, y, fig. 105, y). Die klei- nere wird ferner durch eine der freien Oberfläche parallele Wand in eine Dermatogene und eine Periblemzelle geschieden, die grössere dagegen in eine Dermatogen- eine Periblem- und eine Pleromzelle getheilt. Wodurch diese Variationen in der Bildung dieser Längswände entstehen, ist mir nicht gelungen zu entscheiden. Für den vorliegenden Zweck ist es aber auch ziemlich gleich- gültig, denn, möge die Folge der Bildung dieser Längswände sein welche sie wolle, so ist immer, so viel ich beobachtet habe, die Sonderung der die drei Initialschichten weiterhin producirenden Zellen, nach der Bildung der oben beschriebenen Längswände, ganz scharf ausgesprochen; es lassen sich nämlich in einem jeden Viertel einer Querscheibe des Em- bryo zwei äussere Dermatogenzellen, zwei mittlere Periblem- und eine innere Pleromzelle ganz scharf unterscheiden (fig. 9a, b). Die Reihenfolge in der Entstehung der verticalen Wände lässt sich nur an Präparaten, in denen sie sich nur theilweise gebildet haben, bestimmen, denn bald nach ihrer Anlegung werden sie so gegen einander verschoben, dass ihre gegenseitige Lage keinen Schluss mehr über die Folge ihres Nacheinandererscheinens ermöglicht (fig. 9 a). Sogar in der fig. 8c, wo ihre Vollzahl noch nicht zu Stande gebracht ist, lässt sich schon über die Aufeinander- folge der in jedem Quadranten gebildeten 2 Scheidewände, dieser Ursache wegen, Nichts bestimmtes schliessen. Von Hanstein !) werden diese ersten Theilungen durch verticale Wände als eine zweimalige Abtrennung schalenförmiger Zellen geschildert. «Dadurch ist ausser dem Der- matogen die Sonderung von Periblem und Plerom und der untere Abschluss aller Schichten zur Anlage gelangt, wenn auch bis jetzt nicht so scharf wie bei den Dicotylen, so doch im Ganzen ähnlich genug». «In sämmtlichen Zellschichten bilden sich neue Quer- und Längswände und es ent- steht durch wiederholte Theilung alsbald ein vielzelliger Körper, dessen ganzes Inneres aus gleichartigen Zellenindividuen aufgebaut ist. Dieselben lassen die in der Anlage freilich 1) Hanstein. ib. p. 34. Fig a DS ds Ed Li ot dues FX у Br 4 TAT A, N 8 - Pror. A. FAMINTZIN, schon begründete künftige Sonderung noch nicht unterscheiden. Um so deutlicher aber ist jetzt die scharf gesonderte Dermatogenhülle gekennzeichnet». Diesem Ausspruche Hanstein’s nach möchte man glauben, dass er eine strenge Son- derung dieser drei Gewebe in dem Keime von Alisma bis in die Periode der Reife annehme. Leider fügt Hanstein über diesen Punkt nichts den eben citirten Zeilen zu; seine opti- schen Längsschnitte des Alisma-Embryo scheinen indessen mehr als Belege dagegen als für diese Ansicht zu sprechen. In ihnen (Taf. III, fig. 8, 9, 12, 13, 14, 18, 19, 20) ist die Grenze zwischen dem Plerom und dem Periblem nur im unteren Wurzelende des Keimes deutlich angegeben, in dem mittleren Theile dagegen sowie im Cotyledon scheinen diese Schichten in einander überzugehen. Die weitere Entwickelung des Embryo wird von Han- stein in folgender Weise geschildert: An dem ovalen Embryo lässt sich (wie seine Fig. 12 zeigt) ein freilich noch kaum merklicher Eindruck wahrnehmen, gerade an der Grenze zwischen den Nachkommenschaften der obersten und der nächstunteren Keimzelle (seine Fig. 11—14). Der Eindruck selber wird dadurch hervorgerufen, dass die über und unter seinem Eintstehungsort befindlichen Zellschichten nach der einen Keimseite sich etwas aus- giebiger weiten oder auch spalten als nach der anderen, unmittelbar an der Stelle des Ein- drucks selbst aber kaum zunehmen. So schwillt seitwärts sowohl die obere als die untere Keimhälfte über diese Grenze, die als Einschnürung zurückbleibt, hervor, und treibt das im Zusammenhang verharrende Dermatogen heraus. Hierdurch ist die äussere Gliederung des Keimlings eingeleitet; die obere Hälfte ist der Anfang des Keimblattes, der cotylische Theil, der untere der hypocotyle. Aus der Wölbung, hart unter der Grenzeinschnürung, hat der Vegetationshügel desselben zu entstehen. So weit Hanstein; seine übrigen, obwohl nicht minder wichtigen Resultate, die aber fern von dem von mir verfolgten Zwecke liegen, will ich unerwähnt lassen und gehe nun zur Beschreibung meiner eigenen Untersuchung über. Was die äussere Gliederung des Keimes von Alisma betrifft, so wird sie durch die ersten, in streng basipetaler Richtung angelegten, oben beschriebenen Querwände voll- bracht: die oberste Zelle (fig. ı, 2, 3, 4, 5, ба, u.b, Та, 8a mit 1 bezeichnet) geht, sammt allen aus ihr späterhin sich bildenden Theilungsproducten in das Keimblatt des Embryo, die nächstuntere zweite Zelle (fig. 3, 4, 5, бац. b, 7a, 8a mit m bezeichnet) bildet den scharf vom .Cotyledon, sowie von der Wurzel gesonderten mittleren Theil, an dem die Stengelknospe hervorwächst; die dritte Zelle (fig, 4, 5, 7a, Sa, mit п bezeichnet) wird zur Wurzel und endlich die auf sie folgenden (fig. 4, 5, 7a, Sa, mit o und p bezeichnet) bilden die Hypophyse und einen Theil des Keimfadens. Diese drei Theile des Embryo bleiben fast bis zur Reife ausserordentlich deutlich abgegrenzt, sowohl auf der Oberfläche des Embryo, als auch seiner ganzen Dicke nach. In fig. 13a und b in der Flächenansicht, in der fig. 14a und 6 und fig. 156 im optischen Längsschnitte, wo die entsprechenden Theile mit den- selben Buchstaben wie die sie erzeugenden Zellen der fig. 1 bezeichnet sind. Sonderbarer Weise erscheinen diese Grenzen in den Zeichnungen von Hanstein fast ganz verwischt. EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 9 Nicht minder deutlich lassen sich während der ganzen Entwickelung des Embryo die Grenzen zwischen den drei Initialschichten unterscheiden, wie sich das aus meinen Zeich- nungen der optischen Quer- und Längsschnitte ersehen lässt, besonders wenn man die aus verschiedenen Entwickelungsstadien entnommenen Querschnitte und Längsschnitte mit einander vergleicht (fig. 9, 11, 12, 14, 15, 18). In den Figuren 9, 11, 12 sind mit a die optischen Querschnitte der Cotyledonen, mit b die des mittleren Theils, mit с der optische Querschnitt aus der Wurzel bezeichnet. In fig. 9 ist im Cotyledon erst die Sonderung in Dermatogen, Periblem und Plerom eben nur zu Stande gekommen; in den fig. 11 und 12 hat sich das Periblem schon mittelst der Peripherie parallelen Wänden in den meisten Zellen getheilt und erscheint zweischichtig. Nicht minder scharf sind die Grenzen zwischen Periblem und Plerom in fig. 18 zu sehen, zu welcher drei Querschnitte a aus der Wurzel, b dem Grunde des Cotyledon und c nahe an dessen Gipfel eines fast vollkommen reifen Embryo entnommen sind. In dem Querschnitte c sind alle Gewebe schon stets ganz ausge- bildet; in ihm sind die Umrisse der 4 ursprünglichen Zellen des Pleroms noch kenntlich, von denen 3 durch eine Längswand sich getheilt haben; in der vierten ist dagegen sogar auch diese Theilung ausgeblieben. Das wenigzellige Plerom wird von dem nur 2 bis 3-schich- tigen Periblem umgeben. Gegen den Grund allmählig an Umfang zunehmend, bildet der Cotyledon 3 bis 4 Reihen Periblem aus; das Plerom bleibt dagegen ebenso unbedeutend wie im oberen Theile. Die Entstehung der 3. und 4. Reihe der Periblem-Zellen durch Theilung der vorhergebildeten Zellen dieser Schicht habe ich, obwohl nicht abgebildet, doch direkt beobachtet. Die flügelartigen Ausbreitungen welche die sich heranbildende Knospe umgeben, bestehen, wie es in der Zeichnung (fig. 186) genau abgebildet ist, nur aus dem Dermatogen. Die Gewebe des Querschnittes b sind auch schon vollkommen ausge- bildet. Dagegen dauert in dem unteren Theile des Embryo in der Wurzel das Wachsen fort, indem das Periblem in seinem innern Theile noch fortfährt seine Zellen durch Längs- wände zu vermehren und durch Volumzunahme den Umfang dieses Theiles zu vergrössern. Die Theilung scheint, der Zeichnung nach zu urtheilen, nur in der an das Plerom grenzen- den Zellreihe stattzuhäben. Auch auf diesem Querschnitte (fig. 18a) erscheint das Plerom unbedeutend und vom Periblem scharf geschieden. Die aus den Querschnitten gemachten Folgerungen werden durch eine genauere Be- trachtung der optischen Längsschnitte (fig. 14a, 6, 156) noch bekräftigt. Fig. 144 und b stellen zwei optische Längsschnitte aus demselben Embryo in zwei gegeneinander recht- winkligen Ebenen abgezeichnet dar. In der fig. 14a finde ich leider genau nur die Zellthei- lung im Cotyledon und die Lage der zwei breiten Zellen des mittleren Theils (letztere punktirt) abgezeichnet; in fig. 14b sind dagegen alle Zelltheilungen genau angegeben; im Cotyledon, in der Wurzel und in der einen Hälfte des mittleren Theiles sind die drei Initialschichten äusserst klar gesondert. Ueber die Sonderung der Initialschichten in dem Theile des Embryo, aus welchem die Knospe gebildet wird, konnte ich keine klare Vor- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences. VIIme Serie. о PE HB ne ar RT BR PR В ОА Pror. A. FAMINTZIN, 10 r stellung erlangen. In den ersten Stadien der Entwickelung, war in dem die Knospe heran- bildenden Theile des Embryo keine Differenz in der Zelltheilung zu beobachten, nur schien letzterer in seiner Entwickelung etwas zurückzubleiben. An dem weiter entwickelten Embryo (fig. 15а und 6) ist die Sonderung in 3 Schichten ebenso deutlich wie in dem jüngeren Stadium zu beobachten, mit dem Unterschiede nur, dass neue Theilungen hinzugekommen sind. Als besonders interessant ist noch der Umstand zu erwähnen, dass der Cotyledon von Alisma, der ohne Zweifel als blattartiges Gebilde angesehen werden muss, meinen Unter- suchungen nach, in einerdem axilen Theile vollkommen analogen Weise seine Initialschichten | bildet und nicht, wie es jetzt allgemein für die Blätter angenommen wird, als ein aus dem Dermatogen und Periblem des Stammtheiles entstandener Auswuchs zu deuten ist. Die Angabe von Hanstein, dass der Anfangs kaum merkliche seitliche Eindruck, an der Grenze zwischen den Nachkommenschaften der obersten und der nächstunteren Keim- zelle wahrgenommen wird kann ich nicht nur bestätigen, sondern noch viel genauer die | Stelle des Embryo, aus der die künftige Stengelknospe gebildet wird, angeben. Es lassen | sich nämlich an Keimen, die den seitlichen Eindruck noch kaum wahrnehmen lassen, in | dem mittleren Theile des Embryo zwei Dermatogenzellen durch ihre Form und ersten | Theilungen von allen übrigen dieses Gürtels scharf unterscheiden (fig. 13a und b). Diese beiden Zellen erscheinen um Vieles breiter als die ihnen angrenzenden, von denen sie sich noch | dadurch unterscheiden, dass eine jede von ihnen schon in vier übereinandergelegten Zellen 2 getheilt erscheint, während in den übrigen zu dieser Zeit nur je eine Qnerwand vorhanden ist und der Gürtel seiner ganzen Länge nach, diese beiden Zellen nur ausgenommen, aus zwei Zellenreihen gebildet erscheint. Die geringere Breite der übrigen Zellen erklärt sich leicht durch die Bildung einer Längswand in einer jeden von ihnen, anstatt der Querwände, welche die beiden oben erwähnten Zellen charakterisiren. Ob diese beiden Zellen Thei- lungsprodukte des einen Quadranten des Querschnittes sind, oder Zellen zweier benach- barter Quadranten ihren Ursprung verdanken können, ist mir noch nicht gelungen zu ent- | scheiden. Oefters habe ich sie ein Viertel des Umfangs einnehmen sehen, manchemal aber nahmen sie einen geringeren Theil ein; ob dieses letztere Verhältniss durch nachträgliches stärkeres Wachsthum der übrigen Zellen des Gürtels in die Breite oder dadurch zu Stande gebracht wurde, dass diese beiden Zellen zur Zeit ihrer Anlegung schon weniger als ein Viertel des Umfangs einnahmen, muss ich ebenfalls dahingestellt sein lassen. Die seitliche Einbuchtung ist auch an optischen Querschnitten sehr deutlich sichtbar, wie ich es-in den fig. 11 und 12 an verticalgestellten Keimen abgebildet habe. Fig. 11а stellt einen opti- schen Durchschnitt durch den Cotyledon, fig. 116 einen solchen des mittleren Theiles dar. In dem Cotyledon erscheinen alle vier Quadranten des Querschnitts gleich stark entwickelt, während in fig. 11b die eine Hälfte des Schnittes stärker ausgewachsen ist. Dasselbe Ver- hältniss ist in fig. 12a, 6, c zu beobachten, in der fig. 12a, welche dem Querschnitte durch den Cotyledon und der fig. 12c welche dem der Wurzel entsprechen, sind alle vier Quadranten gleich stark entwickelt. In der fig. 125 dagegen, welcheden optischen Querschnitt durch den CNP OT Te CE FORT UPS ON TT CN an ee à ме 4. EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 11 mittleren Theil des Embryo darstellt, ist die eine Hälfte schwächer angelegt, und von den beiden Quadranten der letztern der eine (a) schwächer als der andere (В). Bei weiter entwickelten Keimen lässt sich mit Leichtigkeit der Antheil der Theilungs- produkte des Cotyledon als der des mittleren Theiles bestimmen. Wie es aus der fig. 15a und 6 und fig. 17 zu ersehen ist, wird die über der sich heranbildenden Knospe befind- liche Ueberdachung x aus den Zellen des Cotyledon, die Knospe dagegen, mit den an ihrem Vegetationspunkte heranwachsenden Blättern aus den Zellen des mittleren Theils (y) des Keimes gebildet. Der optische Längschnitt durch diesen Theil des Embryo zeigt noch ausser- dem ganz deutlich, dass, in der ersten Zeit wenigstens, die sich heranbildende Knospe aus den Theilungsprodukten der unteren Hälften der oben erwähnten zwei Dermatogenzellen und ihnen von innen angrenzenden Zellen des mittleren Theils sich bildet. Sowohl die Der- matogen-, als die Periblem- und Pleromzellen dieses Theiles erscheinen beträchtlich um- fangreicher, als die oben ihnen angrenzenden Zellen der entsprechenden oberen Hälfte. Capsella bursa pastoris. Die Keimung von Capsella bursa pastoris ist von Hanstein ausführlich beschrieben worden; seine im Allgemeinen genauen Untersuchungen wurden späterhin von Wester- meier geprüft und in einigen wesentlichen Punkten berichtigt. In den folgenden Zeilen will ich die von mir erhaltenen Resultate denen der oben genannten Forscher hinzufügen. Den Angaben über die ersten Theilungen des Embryo, so wie auch über die Differen- zirung der drei Initialschichten in dessen unterer Hälfte habe ich nichts Neues hinzuzufü- gen, als nur die Bemerkung, dass sowohl in Hinsicht der Theilung des Keimes in Octanten, als auch der Richtung der ersten Theilwände in den 4 Binnenzellen der unteren Hälfte des Embryo Westermeier’s Angaben als die richtigeren zu betrachten sind. Letzteres ist aus der fig. 206, wo die erste Sonderung der Periblem- und der Pleromzellen, durch die den inneren Seiten parallelen Wände, schon begonnen hat, mit vollkommener Bestimmt- heit zu beobachten. Es hat sich nämlich in einer jeden dieser Zellen schon eine diese Sonderung vollführende Wand gebildet. Es ist schon von Hanstein ganz richtig angegeben worden, dass die ersten im Em- bryo erscheinenden Querwände ihn in zwei übereinander gelegene Hälften spalten: die co- tylische und die hypocotylische, deren erste dem Stammtheile, die zweite der Wurzel ent- spricht. Hanstein hat sein Augenmerk hauptsächlich auf die untere Hälfte gerichtet, wo die Gewebedifferenzirung viel leichter zu beobachten ist und von Hanstein ganz genau beschrieben wurde. Ich habe dagegen ganz besonders auf die in der oberen Hälfte statt- habende Differenzirung der Gewebe Acht gegeben und obgleich ich mich nicht rühmen ож A 12 Pror. A. FAMINTZIN, kann mein Ziel vollkommen erreicht zu haben, so bin ich doch im Stande manches Neue dem schon Bekannten hinzuzufügen. Nach Hanstein sollen «die Binnenzellen der oberen Hälfte des Embryo von Capsella Theilungen anders wie jene der unteren, nämlich nach ziemlich verschiedenen Richtungen wechselnd beginnen, so dass nur die ersten Wände ungefähr von oben nach unten, doch immer mehr oder weniger schräg verlaufen. Keine Richtung muss bestimmt die erste sein und keine genaue Folge hat sich finden lassen. Es entsteht eine nicht regelmässige geord- nete Zellgruppe wie der Vergleich seiner Figuren 17—23 auf Taf. I? und fig. 25 und 26 auf Taf. II? ergiebt. Auch während der zweiten Periode der Entwickelung, wenn der Keim- ling sich eben abflacht und eine dreickige und herzförmige Gestalt annimmt, bleibt, nach Hanstein, im ganzen oberen Theile nichtsdestoweniger das Zellgewebe in gleichartiger Theilung. Während es im Ganzen an Masse zunimmt und auch mehrschichtig wird, bedingt auch diese Umbildung keine bestimmte Theilungsrichtung. Die ganze obere Zellmasse wird fast gleichmässig dabei betheiligt, nur dass die Zellen der Seiten sich ausgiebiger theilen und die Mitte überholen. Dabei zieht sich die ganze Keimfigur zugleich mehr in die Breite, und zwanglos folgt die Entstehung der Scheidewände dieser allmählichen Verwandlung der Keimgestalt. Die eintretende äussere Gliederung des oberen Keimtheils wird hierdurch sicht- bar und gestaltet sich heraus, während eine Gewebssonderung in seinem Inneren nicht vor sich geht. In der letzten dritten Periode handelt es sich, nach Hanstein, nur darum'), alles was nun angelegt ist, weiter durch die angefangenen Zell-Theilungs-Stufen auszubilden und zu vergrössern, bis der Keim zum Zustande der Reife herangewachsen ist. Während der zunehmenden Hebung der Keimblattanlagen wird über ihnen wie über dem ganzen Keimling das Hautgewebe immer gleichmässig wie getriebene Arbeit gereckt und ausgebauscht. Es folgt der Dehnung durch seine auf die Aussenfläche senkrechte Zelltheilungen und behauptet seine strenge Sonderung die es schon den ersten Quadranten-Zellen abgewonnen hat (Taf. III, fig. 43). «Ein ganz gleichmässiges Urgewebe füllt die ganze Masse der Cotyledonen aus, erst im Allwärtstheilung begriffen, später mehr in die Reihentheilungsform, die der Streckung ent- spricht übergehend (Taf. Ш, fig. 43)». «Die?) Stammknospe selbst gewinnt innerhalb des Samens dieser Pflanze keine deut- liche Ausbildung. Wohl aber setzen sich die Periblemreihen des hypocotylen Keimkörpers mit wachsender Ausbildung der Keimblattanlagen immer deutlicher in diese hinein fort Endlich umzieht wenigstens die äussere derselben, zugleich mit dem Dermatogen, die oberen Ränder der Keimblätter, läuft an ihrer inneren Fläche abwärts und auch über den Entstehungsort der Stammknospe von einem zum anderen Blatt ziemlich scharf gesondert 1) L. с. р. 14 und 15. 21: с. т. 19. : р | 1 | dattes = ne à de ae nt a LE OR Ne ET Lie RTE MEN + 4 EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 13 hinüber». «Am auffallendsten bleibt auf allen diesen Ansichten das Zurückbleiben der Stammknospe, die zwar örtlich vorgezeichnet, aber durch keine scharfe Sonderung von der Umgebung abgegrenzt, nur in einer sehr kleinen Menge der dreierlei Meristen-Zellen zu suchen ist, deren innere Schichtung noch wenig ausgeprägt ist Westermeier hat nur wenig Neues in Betreff der Entwickelung der oberen Hälfte des Embryo hinzugefügt. Er hat zuert darauf hingewiesen, dass in beiden Schichten der oberen Hälfte des Embryo hauptsächlich den 2 ersten Hauptscheidewänden parallele Wände zu Stande kommen. Ausserdem sollen nach ihm von den 4, durch die Hauptwände geson- derten Theilen der oberen Hälfte des Embryo zu Cotyledonen nur die 2 gegenüberliegenden heranwachsen, während nach Hanstein jeder Cotyledon je zwei von ihnen aufsitzt, da seiner Angabe nach, die erste axile Scheidewand den Embryo in zwei Hälften spaltet, zu deren jeder ein Cotyledon gehört. In meiner, in der Botanischen Zeitung im Jahre 1876, p. 540 publicirten Notiz, hatte ich angegeben, dass, 1) in ganz jungen, sich erst heranbildenden Cotyledonen, in denen Hanstein nur ein ganz gleichmässiges Urgewebe zu sehen glaubte, schon die drei Initialschichten ebenso deutlich wie im axilen Theile unterschieden werden können und dass 2) das Mark, welches sich erst später bildet, durch ausschliessliche Theilung der unter dem Dermatogen liegenden Zellschicht gebildet werde. Diese beiden Angaben kann ich auch jetzt vollkommen bestätigen. Dagegen hat sich meine Deutung der drei Initialgewebe als Ausstülpungen der entsprechenden Schichten des axilen Theiles nicht bestätigt. Die von mir in diesen zwei letzten Jahren erhaltenen Resul- tate über die Differenzirung der Gewebe im cotylischen Theile lassen sich folgendermassen zusammenfassen: Zur Zeit wo der Embryo sich in seinem oberen Theile abflacht, wird der cotylische Theil aus zwei von einander scharf gesonderten Gewebeschichten zusammenge- setzt (fig. 24 und 25): dem Dermatogen und einer darunter liegenden Schicht von Zellen, welche, ihrem morphologischen Werthe nach, den vier Binnenzellen der hypocotylen Hälfte, vor deren Sonderung in Periblem und Plerom, entsprechen. Die in den beiden Schichten des hypocotylen Theiles stattfindenden Theilungen werden in der ersten Zeit durch verticale meistens den zwei ersten Hauptwänden parallele Scheidewände zu Stande gebracht. Erst nachdem in einer jeden der beiden Schichten die Zellen sich auf diese Weise vervielfältigt haben, erscheinen in derinneren, von dem Dermatogen bedeckten Schicht, horizontale, dem äussern Umrisse des Scheitels parallele Theilungen (fig. 28). Ob alle Zellen dieser Schicht, oder nur gewisse Gruppen oder Zonen von Zellen diese Theilungen gleichzeitig eingehen, konnte ich nicht entscheiden. In manchen Fällen schien eine Gruppe von Zellen zwischen den Cotyledonen von den übrigen zu differiren (5. fig. 28%). In den allmählig sich empor- hebenden beiden Cotyledonen, die bis jetzt in einer, zur Axe des Embryo senkrechten Ebene sich hauptsächlich gestreckt haben, wird diese Theilung besonders klar sichtbar (fig. 282), mittelst welcher sich die unter dem Dermatogen liegende Schicht in Periblem- und Plerom- zellen spaltet. An weiter entwickelten Cotyledonen ist ausserdem noch, an denjenigen Stel- СИИ. а à 14 Pror. А. FAMINTZIN, \ len wo Gefässbündel sich bilden, in dem Plerom eine Spaltung in Holz und Ваз ей leicht zu beobachten. In der fig. 26 ist in dem rechten schon ziemlich ausgewachsenen Cotyledon in dessen oberen Theile (g) das Plerom noch einreihig, nahe aber an seinem Grunde (r) schon in Holz- und Bast-Initialen gosondert. Die Sonderung der Zellen der oberen Hälfte des Em- bryo der Capsella in die Initialschichten kommt also nach meinen Untersuchungen in einem viel trüheren Stadium zu Stande als es von Hanstein angegeben ist und die Grenzen der einmal sich differenzirten Initialschichichten werden auch in diesem Theile des Embryo bis zu Ende seiner Entwickelung überall deutlich sichtbar. Zur Zeit der Reife des Keimes werden zwischen den Cotyledonen zwei einander gegenüber gestellte zum folgenden Blatt- paare gehörenden Blätter, deren Mediane rechtwinklig zu der der Cotyledonen gestellt ist, angelegt. In diesem Zustande verharrt der Keimling bis zur Keimung, während welcher noch mehrere Blätter auf dem flachen Scheitel in centripetaler Richtung gebildet werden und die bekannte Blättersatte an der Stengelbasis der Capsella bilden. Trotz vieler Mühe ist es mir nicht gelungen, tiefer in die Differenzirung der Gewebe des cotylischen Theiles einzudringen. Es wird diese Untersuchung noch dadurch in hohem Grade erschwert, dass die Hervorwölbungen, welche zu Cotyledonen heranwachsen, aller Wahrscheinlichkeit nach in keinem direkten Zusammenhange mit den, durch die ersten Medianlängswände gesonderten Theilen des Embryo stehen. In einigen Fällen habe ich die Cotyledonen die von Hanstein angegebene Lage einnehmen sehen, in anderen die von Westermeier abgebildete, in mehreren Fällen aber eine zwischen die von beiden For- schern angegebenenen die Mitte haltende Lage, indem jeder der Cotyledonen dem grösseren Theile nach aus dem einen Viertheil, dem kleineren aber aus dem nächsten hervorzuwachsen schien ($. fig. 296, wo der Umriss der Cotyledonen durch punktirte Linien angedeutet ist). Zum Schlusse möchte ich noch mit ein Paar Worten meiner Beobachtungen gedenken, welche die Zelltheilungen in dem Vorkeime der Capsella zum Gegenstande hatten. Diese Beobachtungen haben auch insoweit ein embryologisches Interesse, als durch sie der Ge- gensatz des Vorkeims und der zum Keime sich entwickelnden Endzelle bei Capsella sehr deutlich ausgesprochen erscheint. Wenn man die beigegebenen Zeichnungen (fig. 19a, b, c, а, e, f), welche alle bei derselben Vergrösserung gemacht worden sind, vergleicht, so wird man sogleich gewahr, dass nach der Abschnürung durch eine Querwand der kleinen zum Embryo sich späterhin heranbildenden Zelle die folgenden Querwände im Vorkeime in basi- petaler Richtung nach einander gebildet werden, so dass die grosse Zelle, obwohl im An- fang zunehmend, im Verhältniss zu dem fadenförmigen durch Querwände getheilten cylin- drischen Theile immer kleiner wird. Nach der Bildung von 2, 3 bis 4 Zellen in basipetaler Richtung, oder auch schon während der Anlegung letzterer können in diesen Zellen nene Querwände gebildet werden; die Aufeinanderfolge letzterer ist, so weit meine Beobach- tungen reichen, auch einem gewissen Gesetze unterworfen: die erste von ihnen wird in der a a u SD add ÉTÉ a un D u m ne „+ 2 mien li dia > = ae ati ЗИ РНЕ ЛЕРОЧК ЧЕ ad ru dé d nun nn tz A au De al éd * и. ‚1 x : A a EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 15 der Keimzelle angrenzenden Zelle angelegt, die zweite in der der ersten anliegenden zweiten Zelle des Vorkeims u. s. w., das heisst der Reihenfolge gemäss, in welcher die Zellen des Vorkeims nach einander angelegt worden. Die hauptsächlichsten der erhaltenen Resultate lassen sich kurz folgendermassen zu- sammenfassen: 1) In den beiden von mir untersuchten Keimen der Alisma und Capsella, zweier Pflanzen, deren jede als Repräsentant einer der Abtheilungen der Phomerogamen angesehen werden kann, sind in Hinsicht der 2 Hauptfragen, der Selbstständigkeit der Initialschichten und deren Heranbildung ganz gleiche Resultate erhalten worden. Es hat sich nun heraus- gestellt, dass bei beiden Pflanzenkeimen eine strenge Gesetzmässigkeit in der Anlegung der drei Initialschichten zu beobachten ist und dass die einmal gesonderten Schichten während der ganzen Periode der Entwickelung des Embryo ganz scharf von einander getrennt bleiben und, soweit wenigstens meine Beobachtungen reichen, niemals in einander über- gehen. Die Variationen in der Reihenfolge der Scheidewände, welche der Sonderung der Zellen in den drei Initialschichten vorangehen und dasselbe hervorbringen und besonders deutlich bei Alisma auftreten, obwohl auch, wenn auch selten, von Westermeier an Cap- sella beobachtet worden, sind höchst beachtenswerth. Es lassen sich, wie ich oben gezeigt habe, zwei verschiedene Weisen in der Heranbildung dieser Scheidewände bei Alisma be- obachten. Durch Schalentheilung wird nur das Dermatogen abgeschieden, wie es schon Westermeier und Kny angegeben haben. Auf das endgültige Resultat erwiesen sich aber diese Variationen als einflusslos, denn möge die Reihenfolge dieser Wände sein welche sie wolle, immer würde die erste Sonderung der Initialschichten in der Art zu Stande gebracht, dass in einem optischen Querschnitte des Embryo ein jeder der ihn constituirenden Qua- dranten aus einer inneren Pleromzelle, 2 Periblem- und 2 Dermatogenzellen zusammen- gesetzt erschien. 2) Das zweite bemerkenswerthe und ebenfalls sowohl für Alisma als für Capsella gültige Resultat besteht darin, dass die Cotyledonen der beiden Pflanzen, an deren blattartiger Natur wohl Niemand zweifelt, nicht, wie man es für die übrigen blattartigen Organe annimmt; als Auswüchse des Dermatogens und des Periblems des axilen Theiles angesehen werden können. Die Zellen, welche den drei sie zusammensetzenden Initialschichten den Ursprung geben, sind denen des .axilen Theiles vollkommen gleichwerthig. Es ist dieses besonders deutlich bei Alisma ausgesprochen, wo der Cotyledon den Scheitel der Axe einnimmt und als deren Fortsetzung erscheint. Sowohl die, die drei Initialschichten vorbereitenden Thei- lungen als auch diejenigen, welche später in diesen Schichten zu Stande kommen, sind in den beiden Theilen des Embryo vollkommen gleichartig und einander entsprechend. Mit nicht minderem Grunde lässt sich dasselbe für die Cotyledonen der Capsella behaupten, bei denen ich jetzt, im Gegensatz zu der früher von mir ausgesprochenen Ansicht, die An- legung der beiden inneren Initialschichten nicht durch Ausstülpung der im axilen Theile schon angelegten und differenzirten Schichten, sondern durch Theilung, mittelst der Ober- da re I Tr "а + < 16 Pror. A. FAMIN®TZIN, fläche parallelen Wänden derjenigen Zellenschicht annehme, welche in der oberen Hälfte des Embryo unter dem Dermatogen liegt und dem morphologischen Werthe nach den 4 Binnenzellen der unteren Hälfte des Embryo vor deren Spaltung in Periblem und Plerom, entspricht. Es können also auch bei Capsella die Cotyledonen nicht als Auswüchse der zwei äusseren Initialschichten der Axe betrachtet werden. Dieses letzte Resultat will ich gegen- wärtig nur für die von mir untersuchten Cotyledonen der beiden oben erwähnten Pflanzen als bewiesen behaupten. Ausser diesen Hauptresultaten, welche auf beide Pflanzen sich’ beziehen, lassen sich noch folgende als sicher gestellt betrachten: 3) Die ersten Theilungswände der Alisma sind Querwände, welche in streng basipe- taler Richtung nach einander gebildet werden. Durch die drei ersten wurden die drei Haupt- theile des künftigen Embryo: der Cotyledon, der mittlere Theil und die Wurzel angelegt, welche während der ganzen Entwickelung des Embryo streng gesondert verbleiben. Die oberste der Zellen wird zum Cotyledon, die zweite zum mittleren Theile, an dem die Sten- gelknospe gebildet wird, die dritte zur Wurzel; von den übrigen darauf folgenden Quer-. wänden wird die Hypophyse und ein Theil des Vorkeims angelegt. 4) Der Entstehungsort hat sich mit grösserer Präzision als es den früheren Beobach- tern gelungen war, bestimmen lassen durch das Auffinden zweier Dermatogenzellen, im mittleren Theile des Embryo, welche sowohl der Form nach, als auch nach den in ihnen stattfindenden Theilungen von den übrigen oberflächlichen Zellen dieses Gürtels leicht un- terschieden werden können. 5) Für Capsella sind endlich die Differenzirung der Gewebe in den heranwachsenden Cotyledonen in den frühesten Stadien ihrer Entwickelung, ebenso wie auch die Zellthei- lungen im Vorkeime als neue zu bezeichnen. Erklärung der Tafeln. Taf. I. Alisma plantago. Fig. 1. (Изьо). Vorkeim undKeim aus drei Zellen be- | Fig. 2. (!/,,9). Dieselben drei Zellen, wie in der vori- stehend. Die Zelle gehört dem Keime, aus ihr gen Figur. In der mittleren Zelle r ist еше An- wird der Cotyledon gebildet; die Zelle g dem sammlung von Protoplasma an dem, der Keim- Vorkeime. Die mittlere Zelle r geht mit der zelle Z angrenzenden Ende zu sehen. Zeit theilweise in den Keim, theilweise in den | Fig. 3. (Мльо). Inder Zeller ist durch eine Querwand Vorkeim über. eine Quertheilung zu Stande gekommen, durch 3 4 | } | РУЧЬИ ac oi РА ЗОВИ ЧИ РАНЕ ЧЕРЕЗ ЕТУ У ХРЕН Sd does PR ne nn Di TE PS UC er ee NES EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 17 welche aus derZelle r eine kleine Zelle m sich abgeschieden hat. Aus dieser Zelle m wird der mittlere Theil des Embryo gebildet. In dem der Zelle m angrenzenden Theile ist in der grösseren Zelle eine Plasmaansammlung wieder zu sehen. — Die Zelle 7 geht eine longitudi- nale Theilung ein, was durch die 2 in ihr sicht- baren Kerne angedeutet wird. Fig. 4.(Y450). Aus der mittleren Zelle » sind durch 3 successive in basipetaler Richtung stattgefunde- nen Quertheilungen 4 Zellen m, n, 0, p entstan- den. — Die Zellen wird zur Wurzel des Embryo aus den Zellen о, р wird die Hypophyse und ein Theil des Vorkeims gebildet. Fig. 5. (450). Weiter entwickelter Embryo. In der Fig. Fig. Zelle 7 sind 2 Längswände und darauf in jeder der vier Zellen eine Querwand entstanden. Die Zelle m geht eine Längstheilung ein. In der Zelle p ist eine Plasma-Ansammlung an ihrem oberen Ende zu sehen. 6.a und 6. (1,50). Ein Embryo mit Vorkeim a nach dem Auslaugen desKaliin Wasser; derselbe nach Zusatz der Essigsäure zum Wasser; sein Volumen hat sich in der Essigsäure ungefähr um das Vierfache vergrössert. 7 а, b,c,d,e, f). (Ууьо). @ optischer Längsschnitt; mit 1156 der Theildes Embryo bezeichnet, welcher aus der Zelle Z der vorigen Figuren entstanden ist..— Mit entsprechenden Buchstaben sind auch die anderen Theile des Embryo und des Vor- keimes bezeichnet. — b, с, d, е sind optische Querschnitte von demselben Embyo entnommen, Fig. Fig. Fig. matogen abgesondert haben, wegen ihrer stark geneigten Lage nicht sichtbar. Mit sind die schief verlaufenden radialen Wände bezeichnet, in e habe ich sie wahrscheinlich übersehen, denn in der Fig. 7a sind diese Wände in dem dem Querschnitte e entsprechendem Theile (#), deutlich zu sehen. — f stellt den Querschnitt des der Hypophyse entsprechenden Theiles dar. 8 (a,b, c,d,e,f,). (И.о). Ein etwas weniger als der vorige entwickelter Embryo. Bezeichnung der vorigen Figur entsprechend. Die 5 opti- schen Querschnitte (5, с, 4, e, Г) sind in der Reihenfolge von oben nach unten nach einander abgezeichnet. In c ist in allen vier Quadranten des Querschnittes zu je einer das Dermatogen absondernden Wand gebildet worden, — in d sind in den beiden Quadranten & eben solche Wände gebildet; in den anderen beiden dage- gen schief radialverlaufende Wände y. In e bestehen die Quadranten ausje einer Zelle, — in f ist nur eine Längswand gebildet. 9a undd (1/50) Stellen optische Querschnitte: а durch das Cotyledon, 5 durch den mittleren Theil des Embryo dar. In a ist schon die Scheidung der. Dermatogen, Periblem und Plerom-Initialzellen zu Ende gebracht, in b dagegen nur in zwei der 4 Quadranten. 10aundb (! ,,.) der vorigen Figur entsprechende Querschnitte eines etwas jüngeren Embryo. а Querschnitt durch das Cotyledon, 6 durch den mittleren Theil des Embyo; in einem der Qua- dranten ist die Theilung bis jetzt unterblieben. indem der letztere vertical gestellt wurde; à | Fig. 11a und b (1, о). Optische Querschnitte durch ei- stellt die Theilungen in der oberen, von den zwei Etagen der Zellen, welche aus der Zelle l entstanden sind; с diejenigen der zweiten Etage der Theilungsprodukte von /; alle diese Zellen entsprechen dem Kotyledon des Embryo; in d ist der optsiche Querschnitt des mittleren Theiles des Embryo, welcher aus der Zelle m entstanden ist, angegeben; ind der Querschnitt des Wurzeltheiles des Embryo. In с und 4 ist das Dermatogen als gesonderte Schicht zu sehen; ausserdem sind die Binnenzellen in Theilung begriffen. In b sind die Wände, welche Der- Repertorium für Meteorolog e. Bd. VI. nen weiter fortgeschrittenen Keim. a Querschnitt des Cotyledon; alle vier Quadranten sind gleich- mässig entwickelt; in einem jeden ist das Peri- blem schon zweischichtig geworden. b Quer- schnitt durch den mittleren Theil des Embryo; zwei Quadranten der rechten Seite des Quer- schnittes sind schwächer entwickelt; an dieser Seite wird der Ort der Knospe durch eine leise Einbuchtung am Embryo sichtbar. Das Pea- blem ist in ihnen noch einschichtig; ebenso sind diedem Plerom entsprechenden Zellen schwächer entwickelt. 18 Pror. A. FAMINTZIN, Fig. 12a,b, с. (Изо). Drei optische Querschnitte; in а dem Querschnitt durch das Cotyledon und in c dem der Wurzel sind alle vier Quadranten gleich gross. In b dem Querschnitte durch den mittleren Theil des Embryo, ist die eine Hälfte schwächer angelegt, und in der letzteren der links liegende Quadrant weniger entwickelt als der rechte. Taf. Il. Alisma plantago. Fig. 13aundb.(1/,50). Ein weiter entwickelter Embryo Fig. Fig. Fig. von der Oberfläche gesehen. Mit den Buchstaben 1, m, п, о, р sind die Theile des Embryo be- zeichnet, welche aus den mit den entsprechen- Buchstaben belegten Zellen der Fig. 4 und Fig. 5 der Tafel I entstanden sind. In dem mit m mittleren Theile des Embryo, dessen Dermatogen-Zellen abgebildet sind, sieht man zwei Zellen & und В, die von den übrigen Zellen des Gürtels sowohl durch grössere Breite als durch reichere Quertheilung sich auszeichnen. 13c stellt die Form einer der breiten Zellen des Gürtels, als auch ihre allmählig gegen die Axe des Embryo abnehmende Breite dar. 14a und à, (150) zwei optische Längsschnitte durch einen Embryo, die von einander um 90° abstehen. In b sind Dermatogen, Periblem und Plerom scharf von einander, der ganzen Länge des Embryo nach, geschieden. Nur in der rechten Hälfte des mittleren Theiles, wo die Stengelknospe gebildet wird, war mir die Son- derung der Gewebe nicht klar, nämlich war die die Binnenzelle in Plerom und Periblem theilende Wand nicht mit gewünschter Klar- heit zu sehen und daher ist sie mit punktirter Linie (2) nur angedeutet. 15a (Ио) und b. (1/40). In beiden Figuren ist die Bezeichnung gleich der der vorigen Figuren. a Embryo wenig vergrössert um seine Form, die seitliche Einbuchtung und auch die schwachen Grenzen zwischen den drei Theilen des Embryo klar hervorzuheben. — In b ist der untere, mittlere als auch die Basis des oberen Theiles abgebildet. Die Grenzen zwischen ihnen sind bezeichneten in diesem, getreu nach der Natur Zelle für Zelle abgezeichneten optischen Längsschnitte überaus scharf gekennzeichnet. Nicht minder klar sind auf der ganzen Ausdehnung des Em- bryo nach das Dermatogen, Periblem und Plerom zu unterscheiden. Fig. 16 (1/50) stellt die Umrisse des mittleren Theiles desEmbryo unddie zwei breiten Zellen, welchean der Stelle der späterhin sich bildenden Knospe sich vorfinden, dar. .17. Ein Theil eines optischen Längsschnittes an der Stelle der seitlichen Einbuchtung des Embryo; mit/istder Kotyledon, mit “der mittlere Theil des Embryo, mit n die Wurzel bezeichnet. Die Zellen desKotyledon bilden dieUeberwölbung. Die Knospe wird aus dem mittleren Theile des Embryo gebildet, und wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, durch das Auswachsen der Zellen der unteren Hälfte des Gürtels; ob die diesen letzteren entsprechenden Zellen der oberen Hälfte des Gürtels vielleicht auch späterhin zur Knos- penbildung beitragen, kann ich nicht angeben. Fig. 18a, b,c. (Y,50). Querschnitte aus dem fast ausge- bildeten Embryo. a Querschnitt der Wurzel; das Periblem ist noch in Entwickelung und Thei- lung an seiner inneren Grenze begriffen. Das Plerom schon fertig gebildet, aber wenigzellig, wie in den übrigen Theilen des Embryo. — b stellt einen Querschnitt aus dem mittleren Theile nahe der Basis des Kotyledon, — с einen Querschnitt unweitdesGipfels desKotyledon dar. In allen drei Querschnitten sind das Dermato- gen, Periblem und Plerom scharf geschieden, EMBRYOLOGISCHE STUDIEN. 19 Taf. Ill. Capsella bursa pastoris. Fig. 19a, b, c, d, e, f, stellt die Reihenfolge in der Bildung der Querwände im Vorkeime dar. a ist die befruchtete noch nicht getheilte Eizelle. In b ist durch die erste Querwand der Embryo vom Vorkeime geschieden, in f hat sich die Zelle des Keimes durch eine Längswand in zwei Zellen getheilt. Fig.20a, b, с. ('/450). Drei optische Querschnitte eines vertikal gestellten Keimes. a Querschnitt der oberen Hälfte; b der unteren; man sieht hier das Dermatogen schon abgeschieden und in den Binnenzellen zu je einer Scheidewand aufgetre- optischer Querschnitt um die gegenseitige Lage der Hauptlängswände in der oberen und unte- ren Hälfte anzudeuten. Fig. 21. (/,„,). Optischer Längsschnitt eines Embryo, der aus nur 8 Zellen besteht. Fig. 22. (V/,,,). Embryo und Vorkeim weiter ent- wickelt. Fig. 23a, 6. с. Optische Querschnitte eines vertical gestellten Embryo. a in der Höhe der oberen Epidermis; b der darunter ‚liegenden Schicht, der Binnenzellen der oberen Hälfte des Em- bryo; c optischer Querschnitt durch die untere Hälfte des Embryo. Alle vier Quadranten des Querschnittes sind gleichmässig entwickelt; in einem jeden von ihnen ist die Sonderung des Dermatogen, Periblem und Plerom zu Stande gekommen. Fig. 24 (Y,.,) und 25 (1/,.,) optische Längsschnitte zweier etwas weiter entwickelten Keime. Die Querwände nach den Linien nn entsprechen der Grenze zwischen der oberen und unteren Hälfte des Embryo. Fig. 26a, 6, с, 4. ("/,,,). Optische Querschnitte eines vertical gestellten, der Entwickelung nach un- gefähr dem der Fig. 25 entsprechenden Embryo. a, die obere Epidermis; b, optischer Querschnitt der darunter liegenden Schicht der Binnenzellen der oberen Hälfte des Embryo; c und d opti- sche Querschnitte der 2 Etagen von Zellen der unteren Hälfte des Embryo. Fig. 27. (Изо). Optischer Längsschnitt eines Embryo, dessen Cotyledonen eben erst anfangen sich em- porzuwölben. Die Sonderung der Binnenzellen deroberen Hälfte in Periblem und Plerom hat schon begonnen (g). Fig. 28a, b, c, d. Optische Querschnitte eines Em- bryo mit eben sich hervorwölbenden Cotyledo- nen. a obere Epidermis; durch punktirte Li- nien sind die Umrisse der Kotyledonen be- zeichnet; ein jedes von ihnen sitzt zweien der Quadranten des Schnittes auf. Dabei fällt die Mediane der Cotyledonen mit keiner der zwei Hauptscheidewände des Embryo zusammen. b optischer Que rschnitt der Schicht der Binnen zellen der oberen Hälfte; c und d die der un- teren; chöher, d etwas tiefer genommen. — Die Sonderung der Dermatogen, Periblem und Ple- rom sind in der unteren Hälfte des Embryo ausserordentlich deutlich sichtbar. Fig. 29. (Ибо). Optischer Längsschnitt eines Embryo, dessen Cotyledonen sich zu blattartigen Organen schon herangebildet haben ; in ihnen beiden ist die Sonderung von Dermatogen, Periblem und Ple- rom überall zu Stande gekommen. In dem rech- ten Cotyledon ist die Pleromschicht gegen die Spitze zu noch einreihig, gegen die Basis schon zweischichtig und in Initialzellen des Hol- zes und Bastes gespalten. A Famintzin:Embryoloßische Studien.Taf IL Fr Men te.lAcad тр, à Sc. VI Série. Nach. d. Nat. Вес, v.Faminigin. Lithographie v.lvansan,S' Petersburg, — Alisma planfado. al A.Famintzin: Embryolosische Studien. Taf [Il foris. Capsella bursa pas Lithographie vlvanson, S'Petershuvé. Nach. d. Nat. gez. vFamintzin. RAS LES L'ÉCRAN) RAT _ BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der "Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibirischen Reise, seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, er wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der in ihm enthaltenen Tafeln, einförnig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thir.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so auch die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach Umfang und Zahl der Tafeln normirten Preisen. Dr. A. Th. у. Middendorifs Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während der Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in a - mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 В® in 4° (1847 —- 1875). Bd. I. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K. Е. von Baer, H. В. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, Е. Lentz, А. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Peters. Mit 15 lith. Tafeln. 1848. ГУТ u. 274 S......... аа Bd. I. Th. II. Botanik. Lf, 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8 lithogr. Tafeln. IX u. 1908. Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. von Е. J. Ruprecht. 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) S. 193 — 435..... ТЕ, 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica | annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. G. et G. G. Borszezow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8........ Bd. I. Zoologie. Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. ‚ Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von Е. Brandt, У. Е. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 516S. (Beinahe vergriffen.) Th. IL Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 В. (Vergriffen.)...... Bd. ТП. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. Th.I. Lf. 1. Jakutischer Text mit deutscher Uebersetzung.:1851 96 Sc... 22 2 0 en ee ТЕ. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. S. LIV u. 97—397.... Th. II. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. Bearbeitet von A. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... Lf. 2. Orographie und Geognosie. 1860. 5. 201—332. (Vergriffen.)..... Lf. 3. Klima. 1861. 8,353 523 с ТЕ. 4. Die Gewächse Sibiriens. 1864. S. 525—783 u. LVI........... Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt Sibiriens. 1867. 5. 7185—1094 п XIII: 2 2 Sn rer ТЕ. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. $. 1095—1394......... ТА. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen as, 1875. В. 1395—1615. Mit 16 lith. Tafeln 0 2.2.0.0 0 Silber. вы. | € | ме. | er. Reichsm. : rk. JR: ae 3 | 45 | 11 | 50 2 |25| 7 | 50 | \ ( MEMOIRES | PACADÉMIR IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, VIF SERIE. TOME ААУ, № il. UEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPIIIN UND BINGEN ANDEREN WIRBELIHIEREN NEBST EINIGEN BEMERKUNGEN UEBER DIE a DES KLEINHIRNS VON Ph. Owsjannikow. Mit 1 Tafel. 2 (Der Akademie vorgelegt am 19. December 1878.) == Sr.-PÉTERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétershours: à Riga: а Belpzig: M. Eggers et Cie, J. Issakof М. М. Кушше!; М. Léopold Voss. et J. Glasounof; Prix: 30 Kop. = 1 Mrk. 47 ENTRE у MEMOIRES L’ACADEMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SERIE. Tone XXVI, N° A4. UEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPIIIN UND BINGEN ANDEREN WIRBELTAIEREN NEBST EINIGEN BEMERKUNGEN UEBER DIE STRUCTUR DES KLEINHIRNS VON Ph. Owsjannikow. Mit 1 Tafel. (Der Akademie vorgelegt am 19. December 1878.) ——9=— Sr.-PETERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétershourg: à Riga: à Leipzig: MM. Eggers et C!°, J. Issakof М. М. Кушше!; M. Léopold Voss. et J. Glasounof, GR Prix: 30 Kop. = 1 Mrk. . : Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sc ences. Février 1879. Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. : (Vass.-Ostr., 9 ligne, № 12.) NS ie gs ES Tu da LM lg Diese Untersuchungen fing ich an in Concarneau (Bretagne), wo ich Gelegenheit hatte das Gehirn eines eben gefangenen Delphinus Delphis zu untersuchen und beendete sie später hier in Petersburg. Das Gehirn des Delphins hat schon längst durch die reiche Ausbildung der Windungen der Grosshirnhemisphären die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf sich gezogen. Wir besitzen manche sehr genaue anatomische Beschreibungen desselben. So schien mir auch eine histologische Untersuchung dieses, dem menschlichen so nahestehenden Ge- hirns, besonders von Interesse zu sein. Obgleich den Arbeiten von Meynert und Arndt mehrere tüchtige Untersuchungen vor- angingen, so halten wir doch die genannten Arbeiten für besonders wichtig. Sie haben uns eine tiefere Einsicht in die Verhältnisse des Gehirns eröffnet und eine ganze Reihe von Schriften über diesen Gegenstand hervorgerufen. Wir führen nur einige Autoren an wie: Stieda, Gerlach, Rindfleisch, Boll, Krause, Kölliker, Henle, die sich in der Unter- suchung dieses Organs besonders verdient gemacht haben. Je mehr die Arbeiten sich an- häuften, je mehr neue Thatsachen aufgefunden wurden, um so auffallender musste es er- scheinen, dass manche Widersprüche nicht beseitigt werden konnten. Auf diese Widersprüche und auf die neuen noch nicht vollkommen anerkannten Thatsachen, werden wir in den nächsten Blättern genauer eingehen. Bei der Beschreibung über die Lagerung der nervösen Elemente habe ich mich streng an die aus dem Delphingehirn gewonnenen Präparate gehalten. Zur Untersuchung der Nervenzellen benutzte ich hingegen hauptsächlich frisches Gehirn vom Menschen, Hund, Katze, Rind. Die Methode der Untersuchung. Um das Gehirn zu erhärten, legte ich dasselbe theils in Chromsäurelösung, theils in schwachen oder starken Weingeist, theils in eine Lösung von Doppelchromsauren-Kali oder Doppelchromsauren-Ammoniak. Einige Stücke behandelte ich nach der Betz’schen Methode, doch hatten sie keine besonderen Vorzüge. Diese Methode bietet bei der Untersuchung des Mémoires de 1`Аса4. Пар. des scionces, VIIme Serie. 1 D) Pr. OWSJANNIKO W, Rückenmarks bessere Dienste, als bei der des Gehirns.— Wenn ich das gesammte Verhält- niss der Nervenzellen und Fasern in einer Grosshirnwindung überblicken wollte, so machte ich aus den Windungen feine Durchschnitte, die ich der Faserung der weissen Substanz parallel führte; die Durchschnitte spülte ich dann mit reinem Wasser aus, legte dieselben auf einen Tag in Carminsaures-Ammoniak, spülte sie wiederum aus und legte dieselben auf einige Minuten in Spiritus, hernach auf längere Zeit in Terpenthin. Statt dieser letzten Flüssigkeit benutzte ich zuweilen Nelkenöl oder Creosot. Dieser Verfahrungweise bediente ich mich, wenn ich die Verhältnisse an Durchschnitten untersuchen wollte. Galt es aber genauer die Zellen mit ihren Ausläufern oder die Faserung der Nerven kennen zu lernen, dann wandte ich die Zerzupfungsmethode an oder ich behandelte die feinen Durchschnitte mit Säuren und Alcalien, suchte auch durch Kochen in schwacher Essigsäure die einzelnen Elemente zu sondern. Gern gebe ich zu, dass die Durchschnitte allein lange nicht ausreichen, um die histologische Structur des Nervensystems aufzudecken. Doch habe ich die Ueber- zeugung, dass man mit wenigen einzelnen Reactiven zu denselben Resultaten kommen kann, zu welchen man durch eine Reihe neuer Mittel zu gelangen im Stande ist, wenn man nur diese Reactive vollkommen in seiner Gewalt hat. In meiner jetzigen Abhandlung werde ich nur die nervösen Elemente betrachten und fast garnicht auf die Beschreibung des Binde- gewebes eingehen, theils weil ich zu den Resultaten, die F. Boll in seiner ausgezeichneten Arbeit geliefert hat, wenig Neues hinzufügen kann, theils weil ich später wahrscheinlich Gelegenheit haben werde, auf dieses Gewebe zurückzukommen. Bei Bereitung der Zer- zupfungspräparate habe ich zuweilen das Gehirn des Menschen oder auch anderer Thiere gefrieren lassen und daraus feine Schnitte gefertigt. Diese wurden entweder in eine Lösung von Doppelchromsauren-Kali gelegt oder mit Chlorgold gefärbt. Will man Chlorgoldprä- parate verfertigen, die auch für ein längeres Aufbewahren tauglich wären, so wüsste ich keine bessere Methode als die eben erwähnte. Nur müssen die Präparate gut ausgewaschen werden. Um die Verästelung der Zellenfortsätze und ihrer feinsten Verzweigungen gut be- obachten zu können, rathe ich kleine Stücke vom Gehirn auf einen Tag oder etwas länger in eine. sehr starke Lösung von Chromsauren-Kali zu thun und dann feine Schnitte daraus zu verfertigen. Solche Schnitte kann man gefärbt in ihrer Totalität untersuchen, zerzupfen oder durch einen leichten Druck auf das Deckgläschen zerquetschen. Ist das Präparat zu sehr erhärtet, so reissen meistens alle feinen Verzweigungen von den grösseren Aestchen ab. Zum Zerzupfen sind nur jene Präparate tauglich, die nur kurze Zeit in genannter Lösung- ‘gelegen haben. Zum Färben benutzte ich ausser Carmin noch Еозш, Dalium, Haemotoxylin _ 104 einige Anilinfarben; die Resultate entsprachen jedoch nicht den Erwartungen, die man auf diese Färbungsmittel, auf die Aussage mancher Forscher stützend, setzt. Die Rinde des Grosshirns hat, so viel ich aus eigenen Untersuchungen und der mir be- kannten Literatur weiss, bei allen Thieren, vom Menschen angefangen und hinuntersteigend bis zu den niedrigsten Wirbelthieren, im Allgemeinen dieselbe histologische Structur. Die Unterschiede, die sich nachweisen lassen, könnten auf mehr oder weniger grösseren Reich- UEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN о. 3. У. 3 thum an Nervenzellen, auf grössere oder geringere Quantität des Bindegewebes bezogen . werden. Was jene Zellen anbetrifft, so ist ihre Form fast überall dieselbe. Tiefere Unter- schiede lassen sich nicht nachweisen. Trotz dieser Uebereinstimmung ist man lange nicht so weit, die wahre Structur der Hirnrinde bei irgend einer Thierspecies vollkommen zu kennen. Manche neue Resultate bedürfen noch einer Bestätigung. Es muss ferner festgestellt werden, ob die nervösen Elemente, die in der Hirnrinde vorkommen und die man als eigen- thümliche, nur diesem Organe zukommende Gebilde betrachtet hat, wirklich als solche bei einer tiefer eingehenden Untersuchung sich erweisen werden. Die Vertheilung der Nervenzellen in der Grosshirnrinde beim Delphin. Meynert hat unstreitig grosses Verdienst, indem er sowohl die Lagerung der Schich- ten im menschlichen Gehirn als auch dessen normale und pathologisch veränderte Zellen einem eingehenden Studium unterworfen hat. Ich habe aber schon früher einmal Gelegenheit sehabt mich darüber auszusprechen und muss auch jetzt gestehen, dass die von ihm ge- gebenen Bilder nicht ganz naturgetreu sind. Ich konnte nicht diese Regelmässigkeit der Schichtenlagerung herausfinden, welche die Meynert’schen Zeichnungen uns darstellen. Uebrigens muss ich gestehen, dass es im höchsten Grade schwer ist eine getreue Abbildung der Schichten zu geben. Ich dachte eine Photographie würde uns diesen Dienst leisten, jedoch in den von mir verfertigten Photographien waren die Zellenschichten so schwach von einander geschieden, dass ich davon abstand überhaupt eine Abbildung derselben zu geben. F. Boll schliesst sich in Bezug auf Schichtung der Hirnrinde bei kleinen Wirbelthieren Stieda an, indem er vier Schichten gelten lässt. Schon der Umstand, dass verschiedene Forscher eine verschiedene Anzahl der Schichten annehmen, spricht dafür, dass diese Schichten sich nicht scharf von einander abgrenzen. Uebrigens lassen sich die in dieser Beziehung herr- schenden Widersprüche, wie Arndt uns durch eine höchst sorgfältige Untersuchung ge- zeigt hat, mehr oder weniger ausgleichen. Ich unterscheide in der Rinde der Grosshirnlappen beim Delphin und anderen Thieren ‚fünf Schichten. Dieselben lassen sich schon bei schwacher Vergrösserung streng von einander sondern. Doch muss ich hinzufügen, dass diese Schichten nicht in allen Theilen einer und derselben Windung mit derselben Deutlichkeit wahrgenommen werden können. An der Spitze jeder Windung, wo die Nerven fächerförmig auseinander laufen, sind die Zellen gleich- mässiger vertheilt als in anderen Theilen der Windung. Die fünf Schichten, welche ich von aussen nach innen gehend beim Delphin unterscheide, sind folgende: 1. Die granulirte Substanz. 2. Die äussere Zellenschicht, aus kleinen Zellen bestehend. | 3. Die zellenarme Schicht. In derselben kommen kleine Nervenzellen, aber viel sparsamer vor, als in der an sie grenzenden. ЩЕ u PR : Left. « are Е 4 PH. OwssannıKow, 4. Die mittlere Zellenschicht, meistens aus sehr grossen Zellen bestehend. 5. Die innerste Zellenschicht. Diese letzte Schicht liegt sehr dicht der vorhergehenden an, so dass manche Forscher vielleicht die beiden Schichten in eine vereinigen würden. Es hat Manches für sich, die Structur der Hirnrinde auf ein einfacheres Schema zu- rückzuführen. Da aber die Zellen der beiden letzten Schichten sich in Betreff ihrer Grösse von einander unterscheiden, so habe ich sie als gesonderte Schichten bezeichnet. Die erste Schicht. Die erste granulirte Schicht besitzt keine Nervenzellen. Ich stimme in dieser Beziehung gern К. Boll und Stieda bei, gegenDeiters und andere, die in dieser Schicht kleine bipo- lare oder multipolare Nervenzellen beschrieben haben. Sowohl mittlere als auch stärkere Vergrösserungen zeigen in derselben eine feinkörnige Masse, eine Punctsubstanz möchte ich sagen, durchsetzt von Gefässen, die von der Pia her in die Substanz hineintreten. Nur hier und da finden sich rundliche oder eckige Kerne, die, soviel ich dieselben untersucht habe, nicht zu den Nervenelementen gehören. Manche Forscher haben ganz an der äussersten Grenze der von uns betrachteten Schicht Nervenfasern beschrieben, die parallel der äusseren Fläche der Windungen zu verlaufen scheinen. Zuweilen, freilich selten, finden sich solche Fasern. Ob es aber Nervenfasern sind, möchte ich sehr bezweifeln. Ein Sichwiedersammeln der Fortsätze und ein Uebergang derselben in eine conturirte Nervenfaser, die nach innen verlief, habe ich nicht sehen können, obgleich ich danach gesucht habe. Im Rückenmarke einer Raja habe ich wol eine doppelteonturirte Nervenfaser ihr Mark verlieren und sich in feine Aestchen theilen sehen. In den Windungen des Grosshirns beim Menschen, beim Del- phin und anderen Thieren sind mir nie ähnliche Präparate zu Gesicht gekommen. Die Breite der in Rede stehenden Schicht wechselt bei verschiedenen Thieren. Sie erscheint auch verschieden auf einem und demselben Präparate. Am breitesten ist die Cylinderaxenschicht an der Stelle des Präparates, wo der Schnitt senkrecht zu der äusseren Fläche geführt ist. Die genannte Stelle ist auch die geeignetste, um eine richtige Vorstellung über die Structur der zellenfreien Schicht zu geben. р Die zweite Schicht. Der scheinbar grössere und geringere Reichthum an Zellen in dieser Schicht ist von der Dicke des Schnittes abhängig. Ist dieser dem Faserverlaufe parallel geführt, so scheinen die Zellen bipolar oder pyramidenförmig. Bipolar erscheinen sie deshalb, weil die beiden in entgegengesetzter Richtung verlaufenden Fortsätze meistens etwas dicker sind als die übrigen. An Schnitten, welche parallel der äusseren Fläche der Rinde geführt werden, nehmen die Zellen eine rundliche Form an, weil der obere und untere Fortsatz durch den Schnitt gewöhnlich abgetragen wird. Es ist natürlich von sehr feinen Schnitten die Rede. hi ds ne), u ès de a Aie ch КРИМ: ой оба un in PO PR NS ES EE ENT PTS > UÜEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN 0, $. У. 5 Sonst bewahren sie die Form der Trugpyramiden oder multipolaren Zellen. Somit wäre es unrichtig, als Eigenthümlichkeit dieser Zellen ihre rundliche Form hervorzuheben, wie einige Forscher es zu thun versucht haben. Die dritte Schicht. Diese Schicht wollen wir als zellenarme bezeichnen, weil die Zahl ihrer Zellen sehr gering ist. Wenn auch mitunter Stellen vorkommen, die ganz frei von Zellen sind, so ist dennoch zuweilen der Uebergang in die nächste Schicht ein sehr allmähliger, so dass man ein verwischtes Bild erhält. Dieses war die Ursache, dass manche Forscher die vorletzte Schicht in die nächste übergehen lassen, ohne derselben Erwähnung zu thun. Die Zellen, die hier vorkommen, sind den oben gedachten ähnlich. Die vierte Schicht. Hier treffen wir sehr grosse Zellen an, an welchen die Pyramidenform deutlicher hervortritt, als in allen übrigen. Sie sind beim Delphin in ziemlicher Anzahl zu finden. Uebrigens schien mir beim Menschen und beim Hunde die Zahl derselben, selbst auf einem sehr feinen Durchschnitte, beträchtlicher zu sein als Meynert und einige andere Autoren es abbilden. Da die Zellen grösser sind als in den übrigen Schichten, so sind ihre Fortsätze stärker und deshalb leichter zu verfolgen. Der dickste und zugleich am weitesten zu verfolgende Fortsatz ist der nach der Peripherie verlaufende. In entgegengesetzter Rich- tung, also nach Innen hin, trifft man sehr häufig ebenfalls einen sehr langen Fortsatz. Die nach den Seiten abgehenden Fortsätze, deren Zahl nicht constant zu sein scheint, sind weniger weit zu verfolgen, als die nach oben und unten verlaufenden. Aus dieser Schicht erhielten wir Zellen, welche ganz ähnlich denen waren, welche Arndt abbildet, nur mit dem Unterschiede, dass der Spitzenfortsatz auch eine grosse Anzahl der sich theilenden Fortsätze besass. Die fünfte Schicht. Meynert schildert uns bei der Beschreibung eines, aus der dritten Stirnwindung des Menschen, verfertigten Schnittes noch drei Schichten. Wir verweisen den Leser auf seine Abhandlung, glauben aber alle diese Schichten in eine einzige 5te Schicht zusammenfassen zu müssen. Weder die Form der Zellen, noch ihre Lagerung oder irgend welche andere Kennzeichen lassen in unserer fünften Schicht weitere Theilung zu. Auf der ersten Figur der zweiten Tafel der Meynert’schen Abhandlung sind die Zellen der 4ten und 5ten Schicht verschieden, sowol der Lagerung als auch der Grösse nach. Wir fanden, dass an der Spitze einer Windung, wo also die Nervenfasern fächerförmig auseinanderlaufend deutlicher in die unteren Ausläufer der Zellen verfolgt werden konnten, dass die sämmtlichen Zellen mit PAL ME DO À А TUE А За СЕ о О en Ber NT PUS SER 5.9% 5e м a7 ae ES SE LA 6 PH. OwWSJANNIKOW, ihrem Längsdurchmesser nach einer und derselben Richtung, von der Peripherie zum Cen- trum, gelagert waren. Auf den Schnitten, die aus den seitlichen Theilen der Windungen entnommen waren, findet man allerdings einige Zellen, die mit ihrem Längsdurchmesser der äusseren Fläche einer Windung parallel liegen. Da aber diese Zellen so oder anders gelagert sind, je nachdem wir die Spitze oder die seitliche Fläche einer Windung auf einem und demselben Schnitte betrachten, glauben wir keinen grossen Werth auf die Lagerung der Zellen legen zu müssen. Das Durchmustern mehrerer Abbildungen, welche uns die Lagerung der Zellen in der grauen Substanz der Hirnrinde vorführen, wie Fig. 200 von Henle und die Figur von Cleland, zeigt uns, dass auch andere Forscher keine weitere Differenzirung meiner fünften Schicht anerkennen. Dennoch nimmt sie einen bedeutenden Raum ein und ist viel breiter als die vorletzte. Man sieht zwischen den Zellen doppeltconturirte Fasern, die bündelweise zu der Peripherie hinziehen, und andere, die dieselben unter einem rechten Winkel schneiden und einzelne Zellen durch Commissurfasern miteinander zu verbinden scheinen. Diese letzteren sind auf der Abbildung von Cleland angegeben, jedoch zu grob gezeichnet. Von den Zellen dieser Schicht lässt sich nichts angeben, wodurch sie sich von den übrigen unterscheiden würden. Der Grösse und der Form nach stimmen sie vollkommen mit den Zellen der 2ten und 3ten Schicht überein. Henle findet hier, wie auch in den oberen Schichten kugelförmige Zellen. Ich habe auf einzelnen Schnitten viele kugelrunde Zellen gesehen. Zuweilen sah ich grosse Lacunen, in denen nur der Kern lag, allein oder von einem Klümpchen sehr zarten Protoplasmas umgeben. Alle solche Gebilde erklären wir für Kunstproducte. Die Zerzupfungspräparate gaben nie ganz runde, apolare Zellen, sie hatten immer eine beträchtliche Zahl von Fortsätzen. Da wir manchmal den unteren, dicken Fortsatz, dann den von der Seite einer Zelle abgehenden mit den doppeltconturirten Nerven in Verbindung gesehen haben, so schliessen wir daraus, das die Verbindungscommissuren zwischen einzelnen Zellen aus doppeltconturirten Nerven bestehen und dass die aus der weissen Masse kommenden Fasern in die Nervenzellen übergehen. Ueber die Structur der weissen Substanz sind die meisten Forscher miteinander einig, so dass wir dieselbe nicht betrachten wollen. Nervenzellen der Grosshirnrinde. Die Grösse der Nervenzellen ist sehr veränderlich, nicht allein in verschiedenen Schich- ten der Grosshirnrinde, sondern auch in einer und derselben Schicht. Ihre Form ist aber durchschnittlich genommen dieselbe. Die, durch die Windungen der Grosshirnrinde geführ- ten Längsschnitte, bei mässiger Vergrösserung gesehen, an Präparaten, welche gefärbt und durchsichtig gemacht worden sind, zeigen, dass die Nervenzellen aller Schichten, wie bereits Meynertundviele andere Forscher es abgebildet haben, eine Pyramidenform besitzen. Stärkere : Vergrösserungen und Zerzupfungspräparate haben Veranlassung gegeben, diese Pyramiden als Trugpyramiden zu bezeichnen. Isolirte Zellen aus Zerzupfungspräparaten könnten eher als sternförmige bezeichnet werden, da aus dem Ganglienkörper wenigstens drei, vier, ge- 1 . РЗ СИ ПРОЩЕ ИО РУЗ ИГУ УНИАН ЗЕ EN ENS EN ES ль nd erde ; к RR à fs Ugger DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN U. В. У. ‘ Я ‚wöhnlich mehr ziemlich starke Fortsätze nach verschiedenen Richtungen abgehen. Weil aber der zu der Peripherie verlaufende Fortsatz fast immer viel dicker ist, als die übrigen, so giebt er der Zelle ein pyramidenförmiges Ansehen. Uebrigens ist der diesem Fortsatze entgegenstehende, also nach Innen verlaufende, ebenfalls ziemlich breit. Dadurch erscheint, bei mässiger Vergrösserung, die Zelle nicht selten bipolar; die von derselben nach anderen Richtungen hin abgehenden Fortsätze entgehen leicht dem Beobachter ihrer Feinheit wegen, besonders an Durchschnitten. die durch Terpenthin oder andere Mittel durchsichtig gemacht worden sind. Wir machen den Leser noch darauf aufmerksam, dass wir an grossen, isolirt untersuchten Zellen eine sehr bedeutende Anzahl von Fortsätzen beobachtet haben, die auch von der unteren Fläche derselben abgingen, sehr lang waren und sich theilten. Diese Zellen liessen sich mit einem Baume vergleichen, an dem der obere dicke Fortsatz den Stamm darstellt; die aus der Tiefe, von unten her kommenden, eine merkwürdige Aehnlichkeit mit den Wurzeln darbieten. Der Zellenleib, der, wie oben schon erwähnt wurde, auf den Präparaten, die in Canada- balsam eingebettet oder durch andere ähnliche Reactive behandelt waren, pyramidenförmig erscheint, ist in der That fast kugelrund. Die runde Form des Zellenkörpers ist leicht zu sehen an frischen Präparaten oder an solchen, die einen oder einige Tage in Doppeltchromsaurem- Kali oder Doppeltchromsaurem-Ammoniak gelegen haben. In den meisten Conservirungsflüs- sigkeiten, wie Glycerin, Canadabalsam, Damarlack und anderen, schrumpft die Zelle ein und bekommt dadurch ein anderes Ansehen, als sie während ihres Lebens besass. Durch das Einschrumpfen ändert die Zelle nicht allein ihre Gestalt, sondern wird auch viel kleiner. Dadurch entsteht ein Zwischenraum, eine Lücke, zwischen der Zelle und dem übrigen Ge- webe. Solche Lücken hat man oft gesehen und abgebildet. Sie sind natürlich Kunstproducte. Der Zellenleib bei allen Nervenzellen der Grosshirnrinde, wie auch mancher andern Central- apparate ist nicht, wie man allgemein annimmt, nackt, sondern besitzt eine mehr oder weniger feste Hülle. Sehr häufig sieht man an der Basis der Zellen, besonders an den grös- seren, ein Capillargefäss. Dieses deutet darauf hin, dass in diesen Zellen die Ernährungs- processe besonders lebhaft vor sich geken. Es gelingt nicht selten, Gefässe herauszupräpa- riren, denen eine nicht geringe Anzahl von Nervenzellen anhängt. Einzelne waren kaum grösser als die rothen Blutkörperchen. Sie bestanden aus einem runden oder ovalen sehr kleinen Kerne, an dem ein kaum bemerkbarer, schwacher Saum von Protoplasma anhing. Das Kernkörperchen ist stets gut sichtbar. Andere Zellen sind dagegen sehr gross, 29—30 Mal grösser als die ersteren. Wenn gewöhnlich das Protoplasma dieser Nervenzellen in Chromsäurepräparaten oder auch in anderen Erhärtungsmitteln gleichförmig erscheint, so sieht man an ganz frischen oder, noch besser, mit schwacher Essigsäure behandelten Zellen, mitunter auch an solchen, die kurze Zeit in Doppeltchromsaurem-Kali gelegen haben, eine Streifung, welche bei stärkerer Vergrösserung sich in feine Fäserchen zerlegen lässt. Solche Längsfaserung habe ich ferner nicht allein in dem Hauptfortsatze der Zellen, sondern in mehreren derselben Zelle gesehen. Es gelingt nicht selten, besonders an zertrümmerten, TL ии x er ÿ À A £ pa Pa ze ER FE u NE RER ENT te a he a tr FA 8 PH. OWSJANNIKO w, grossen, die von aussen in Form von Fortsätzen in die Zelle hineintretenden Primitivbün- del tief in das Innere der Zelle zu verfolgen. Die Primitivfibrillen der Zellen zeigen eine schwache varicöse Anschwellung. Sie verlaufen nicht in gerader Linie durch die Zellen, sondern verbinden sich miteinander, ungefähr so, wie man es in den sympatischen Ganglien beobachtet hat, nur dass hier die Faserung noch feiner ist und desshalb schwerer zu beob- achten. Näher zum Kern liegen die Fasern fester an einander und hier kommt die Ver- schmelzung und Vereinigung der Fasern noch häufiger vor. Ueber den Zellenkern habe ich wenig Neues zu berichten und halte fest an der von mir vor mehreren Jahren ausgesprochenen Ansicht, dass derselbe an frischen Zellen stets rund oder oval ist. Dieser Ansicht sind auch Arndt und Fr. Boll, während Meynert be- kanntlich eine andere Anschauungsweise vertritt. Es ist richtig, dass man eine mannigfache Gestalt des Kerns, wie z. B. eine spindelförmige, dreieckige, sternförmige, nicht selten be- obachtet; alle diese Formen sind aber nur Kunstproducte, Resultate der Schrumpfung, welche die verschiedene Behandlungsweise des Objectes hervorgerufen hat. Manche For- scher, wie z. В. auch Henle, legen grossen Werth auf runde Zellen, die auf den Durch- schnitten häufig zu sehen sind und mit den pyramidenförmigen Zellen reihenweise ab- wechseln. An manchen Präparaten sieht man eine grosse Anzahl dieser Zellen, an andern hingegen, die etwas dicker ausfielen und einem besser conservirten Gehirn entlehnt waren, ist die Zahl dieser Zellen sehr gering. Ihre runde Form, zuweilen anscheinend ohne Fort- sätze, kann einerseits bedingt sein durch die Richtung des Schnittes, andererseits kann sie von der zu grossen Feinheit des Präparates abhängen. Selbst die grossen, pyramidenförmigen Zellen erscheinen, wenn die Schnitte durch die Mitte ihres Körpers geführt werden, von runder Gestalt. Apolare Zellen sieht man nur auf Schnitten, an guten Zerzupfungs- präparaten aber niemals. Ganz runde. Zellen, unipolare und bipolare kommen in der Hirn- rinde nie vor. Ich lege besonderen Nachdruck darauf, dass der Zellenleib fast rund ist, und dass die von der Zelle abgehenden Fortsätze ihr ein sternförmiges Ansehen geben. Es findet sich in den Zellen noch ein Häufchen von gelben Pigmentkörnchen. In spä- terem Alter nimmt das Pigment zu. Im kranken Gehirn habe ich eine bedeutende Zunahme desselben gesehen. Bevor ich die Beschreibung der Nervenzellen abschliesse, finde ich für angemessen, einige Worte über die kleinste Art der Zellen und Zellenkerne zu sagen, die man häufig in Zerzupfungspräparaten Gelegenheit hat zu betrachten. Nackte Kerne findet man bei er- wachsenen Thieren und Menschen selten. Meistens besitzen sie, wenn auch zuweilen einen kaum messbaren Protoplasmasaum. Von diesen kleinsten Zellen zu den grösseren sind die verschiedensten Stufen vorhanden. Je grösser die Zellen, desto stärkere Masse von Proto- plasma, die sich in eine grosse Anzahl von Primitivfibrillen auflösen lässt. Während bei den kleineren Zellen der Kern den meisten Raum einnimmt, tritt er bei den grösseren immer mehr zurück und die Hauptmasse der Zelle kommt auf Rechnung des Protoplasma. Ich war eine Zeitlang der Meinung, dass die kleinen Zellen Anhaltspunkte geben für UEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN о. 8. w. 9 ihre Entstehung aus weissen Blutkörperchen, nehme aber jetzt diese Ansicht, die auch von manchen anderen Forschern ausgesprochen war, zurück. Die Nervenzellen bilden sich aus Elementen gleicher Art. Die kleinen Nervenzellen lassen sich nicht mit Bindegewebskörper- chen verwechseln, nachdem durch eingehende Untersuchungen von Deiters, Fr. Boll, Ranvier und Anderen Unterschiede zwischen den oben erwähnten Formelementen festgestellt wurden, die eine Verwechselung, nach unserer eigenen Erfahrung, unmöglich machen. Schliesslich haben wir noch unsere Ansicht über das Schicksal der Nervenfortsätze auszusprechen. Der Spitzenfortsatz hat gewöhnlich eine bedeutendere Breite als die übrigen. Ziemlich breit ist meist auch der Basalfortsatz. Wir haben aber auch Zellen getroffen, nämlich unter den ganz grossen, an welchen der seitliche, zuweilen auch der untere Fortsatz eine Breite besass, die dem Spitzenfortsatz in nichts nachstand. Diese Zellen waren den sogenannten Purkinje’schen Zellen des kleinen Gehirns ähnlich, an denen man zuweilen zwei Spitzenfort- sätze beobachtet. Der breite Spitzenfortsatz zerfällt, je mehr er sich der Oberfläche einer Windung nähert, in desto mehr feine, sich theilende Fortsätze. Diese sind gewöhnlich noch ziemlich breit, beim Abgange vom Stamm zuweilen aber auch sehr fein, wie eine der von mir gezeichneten Zellen es zeigt. Sowohl die Spitze des Hauptfortsatzes, als auch die Neben- fortsätze theilen sich in immer feiner werdende Reiserchen bis sie ein unendlich feines Maschen- werk bilden, das sich isolirt bei starker Vergrösserung System 11 u. 15 Hartnack oder '/,, Po- well und Lealand untersuchen lässt. Wir sind Fragmenten von solchen sich theilenden Nerven- fortsätzen begegnet, die verhältnissmässig einen nicht unbedeutenden Raum einnahmen. Es war, — was wir für sehr wichtig halten, — in dem erwähnten Maschenwerk kein anderes Gewebe vorhanden, das als Stützgewebe dem ersteren dienen könnte. Aehnlich wie 2. В. Muskelbündel nur aus primitiven Muskelfasern bestehen und frei von Bindegewebselementen sind, so entbeh- ren auch gewisse, freilich nur begrenzte Partien im Gehirne jeder bindegewebigen Grundlage. Nie habe ich an Spitzenfortsätzen bipolare Zellen entdecken können, die von einigen Forschern beschrieben wurden. Ich wüsste nicht wie diese Beobachtung zu erklären. Sollen vielleicht die sogenannten Pinselzellen, die an der Kante der äussersten Schicht einer Win- dung reichlich vorkommen, eine Veranlassung zu einer solchen Annahme gegeben haben? Die Pinselzellen bestehen aus einer langen Faser, die an der Spitze in eine Zelle mündet. Am entgegengesetzten Pol geht die Zelle in ein feines Faserbündel über, das übrigens unter Umständen, freilich nur scheinbar, als einfache Faser sich darstellen kann. Die Faser einer Pinselzelle und die Nervenfasern unterscheiden sich wohl von einander, obgleich der Unterschied manchmal sehr gering ist. Die erste ist heller, glänzender und verhält sich an- ders zu verschiedenen Farbstoffen. Fr. Boll hat eine so treue Abbildung der Pinselzellen gegeben, dass wohl nichts hinzuzufügen bleibt. Wir haben also die Spitzenfortsätze in ein sehr verfilztes Nervengewebe an der Oberfläche der Hirnrinde endigen sehen und weisen zurück, sowohl den Uebergang der Fasern in Zellen, als auch ihr sich Wiedersammeln in eine dickere, nach dem Centrum verlaufende Faser. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. D d à = E ее $ 10 PH. OwsJANnNIKOW, Nachdem wir die Spitzenfortsätze genauer betrachtet und von den Basalfortsätzen gesagt haben, dass sie häufig in doppeltconturirte Nervenfasern übergehen, bleibt noch Einiges über das Schicksal der anderen Fortsätze hinzuzufügen. Dass die Zahl dieser Fortsätze sehr gross ist, dass dieselben sich ins Unendliche theilen, dass die Zelle mit den untern Fortsätzen fest in dem sie umgebenden Gewebe sitzt, wie ein Baum mit seinen Wurzeln in der Erde, haben wir bereits erwähnt. Es bleibt aber noch eine wich- tige Frage zu beantworten, welche auch einen hohen physiologischen Werth hat. Es fragt sich nämlich: verbinden sich die von verschiedenen Zellen abgehenden und ein feinmaschiges Nervennetz bildenden Fortsätze miteinander oder bildet jede Zelle an und für sich ein Nervennetz. Ich habe einige Mal Gelegenheit gehabt zwei und drei Zellen miteinander durch Protoplasmafortsätze vereinigt zu sehen. Hier will ich gelegentlich anführen, unter welchen Umständen man diese Erscheinung häufiger beobachten kann. Ich nehme zu diesem Zwecke das Gehirn eines erwachsenen Thieres, besonders das des Ochsen, Nachdem dasselbe zwei bis vier Tage in doppeltchromsaurem Kali gelegen hat, schabe ich mit einem Messer von dem Längsschnitte etwas von der grauen Substanz ab, lege das Abgeschabte in Glycerin, suche mit feinen Nadeln die einzelnen Stücke noch weiter zu zerzupfen, indem ich ein paar Tropfen alcoholischer Lösung von Bismarkbraun hinzufüge. Einige Minuten später wird das Präparat mit einem grossen Deckgläschen bedeckt. Es schwimmen im Glycerin eine grosse Anzahl von Zellen herum, einzeln, zu zwei, drei und mehr zusammen. Die grossen Trümmer des Zerzupfungspräparates und die gleichförmig und dunkelgefärbte Flüssigkeit legen einer scharfen Beobachtung nicht geringe Hindernisse in den Weg. Um dieses zu be- seitigen, verfahre ich auf folgende Weise. Das Objectglas wird auf eine schiefe Ebene gelegt. Dann füge ich einen Tropfen Glycerin in der Nähe der oberen Kante des Deckgläschens und suche vermittelst einer Nadel an der untern Kante des Gläschens einen Tropfen zu bilden. Das Glycerin dringt durch das Präparat von oben nach unten. Dadurch wird unter dem Deckgläschen der Farbstoff entfernt, mit ihm schwimmt eine grosse Anzahl der Zellen und feine Trümmer des Präparates in den untern Tropfen. Hat sich an der unteren Kante des Gläschens ein grosser Tropfen gebildet, so bedecke ich ihn mit einem zweiten Deckgläschen. Unter diesem hat man nun Gelegenheit einzelne, durch ihre Wurzelfortsätze zusammenhän- gende Zellen scharf zu beobachten. Solche Präparate kann man leicht und schnell verfer- tigen und sie zeigen uns die verschiedensten Gestalten der Nervenzellen sammt ihren Fort- sätzen. Ich will noch einige Worte sagen in Betreff der Primitivfasern. Man sieht gegenwärtig die Nervenzellen als Convolute von Primitivfasern und dem entspre- chend die Cylinderaxen als Bündel einer grösseren oder geringeren Anzahl von Primitivfibrillen an. Es frägt sich, welche physiologische Bedeutung diesen Primitivfasern beizulegen ist. Ich glaube den Primitivfibrillen oder Primitivfasern einer Cylinderaxis dieselbe Rolle zuerkennen zu müssen, die man früher einer Nervenfaser zuschrieb. Die Fibrillen nämlich sind isolirte centrifrugale oder centripetale Leitungsbahnen. Die Centren dieser Bahnen bleiben doch ß SS ét > man Hd anne aan ee nina eu un un de dd as ua ab nn nn ae ur a ЗЕРЕН um Sn a ce u ZB az ТАРЫ = а pen. у DE ne. > dt РЖ, бас 2 Оввев DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN U. 5. М. 11 die Ganglienkugeln, in denen Verschmelzung, Verflechtung und Vereinigung dieser feinen Fäden man wohl jetzt nicht leugnen wird. Beobachtungen, schon aus früherer Zeit, liegen uns vor, welche unsere Aufmerksamkeit darauf hinleiten, dass eine dickere Cylinderaxis Nervenfäden in sich einschliesst, die von verschiedenen Regionen herkommen. So habe ich schon im Jahre 1854 darauf hingewiesen, dass im Rückenmarke des Petromyzon die breiten, sogenannten Müller’schen Fasern durch Zusammenfliessen der feineren von Ganglienzellen kommenden Fasern entstehen. Ich habe dieses durch die Abbildung eines meiner Präparate zu versinnlichen gesucht. Merkwürdig ist es, dass andere Forscher, wie z. B. Reissner, die danach gesucht haben, diese Verhältnisse nicht sehen konnten. Dieselbe Ansicht habe ich auch später über die dickeren Nervenfasern der weissen Substanz des Rückenmarks an- derer Thiere ausgesprochen. Endlich fand ich, dass die breiten Fasern beim Palinurus locusta und beim Hummer ebenfalls aus der Vereinigung einer grossen Anzahl von den Ganglien kommender Fasern entstanden sind. In meiner betreffenden Arbeit sind solche Präparate ab- gebildet und findet sich auch eine sehr genaue Zeichnung einer dicken aus Primitivfibrillen bestehenden Oylinderaxis. Ich mache besonders darauf aufmerksam, weil dieser Gegenstand in letzter Zeit öfter behandelt wurde. Der Primitivfibrillenbündel, aus dem die Cylinderaxis besteht, liegt zwar in einer gemeinschaftlichen Scheide, dennoch sind aber die einzelnen Fäserchen von einander durch eine Zwischensubstanz getrennt, welche unter gewissen Um- ständen ein anderes Lichtbrechungsvermögen besitzt. Die Consistenz dieser Substanz scheint auch eine andere zu sein, als die der Fibrillen. Somit erhält der fibrillere Bau der Cylinder- axis eine tiefere physiologische Bedeutung als man geneigt ist anzunehmen. Schliesslich mögte ich noch meine Ansicht über die Pyramidenzellen der Hirnrinde aussprechen. Es ist wahr, dass die Form dieser Zellen eine eigenthümliche ist. Man glaubte allgemein, dass so geformte Nervenzellen anderweitig nicht vorkommen und dass man diese Zellen als psychische betrachten könnte. Andere Forscher hingegen, wie Betz, meinten be- rechtigt zu sein, die grossen Pyramiden für motorische Zellen anzusehn. Dieser Ansicht sind auch einige Histologen beigetreten. Ich kann aber dieselbe durchaus nicht theilen. Der Begriff gross ist keineswegs feststehend. Ich könnte hunderte von Zellen vorführen, die einen ganz allmähligen Uebergang von grösseren zu mittleren Pyramiden bilden. Wie sollte die Grösse der Zelle allein auf eine besondere physiologische Function deuten, wenn ver- schiedene andere Merkmale wie die Form, Zahl der Fortsätze zu einer solchen Differenzirung ganz unzureichend sich erwiesen haben. Es fragt sich ferner, ob wir denn einige Anhaltspunkte haben, die pyramidalen Zellen für besondere, eigenthümliche, der Gehirnrinde nur zukommende Zellen zu bezeichnen und dieselben psychische Zellen zu nennen. Diese Frage ist jedenfalls mit nein zu beantworten. D. Karabanowitsch, der vor einigen Jahren eine höchst sorgfältige Untersuchung in un- serem Laboratorium über die Structur des Froschrückenmarks ausgeführt hat, beschreibt aus den vorderen Hörnern dieses Organs pyramidale Zellen, die sich durch nichts von denen der Grosshirnrinde unterscheiden. Sie haben einen ähnlichen Leib, einen Spitzenfortsatz, der o+ 12 PH OWSJANNIKOW, sich in eine grosse Anzahl Aeste zweiten und dritten Ranges theilt u. s. w. Da die Arbeit von D. Karabanowitsch in russischer Sprache gedruckt und den meisten Forschern un- bekannt geblieben ist, so entnehme ich aus derselben eine Abbildung, nämlich Fig. 10. Die genannte Arbeit ist unter meinen Augen ausgeführt, so dass ich für die Richtigkeit der Beobachtung und Abbildung bürge. Jeder, der die Form der Pyramidenzellen aus der Gehirn- rinde des Menschen oder anderer höheren Thiere aus eigener Untersuchung kennt, wird beim Anblick der abgebildeten Zellen dieselbe für eine solche erklären. Wenn Pflüger beim Verfassen seines bekannten Werkes «Ueber die psychische Func- tion des Rückenmarks», in welchem er uns eine Reihe von höchst interessanten Versuchen an geköpften Fröschen vorführt, diese Identität der Zellen gekannt hätte, würde er gewiss dieselbe zur Unterstützung seiner Hypothese benutzt haben. Ich habe an Zerzupfungsprä- paraten aus den vorderen Hörnern des Fischrückenmarks ebenfalls solche Pyramiden er- halten. Besonders schöne Bilder boten mir die Präparate aus dem Rückenmarke vom Tor- pedo Galvani und Raja batis, wo die Zellen ausserdem noch recht gross sind. Ich schliesse diesen Abschnitt mit den Worten, dass die pyramidalen Rindenkörper in Beziehung auf ihre Form, Structur, Verlauf der Fortsätze vollkommen ähnlich sind den Nervenzellen der vorderen Hörner des Rückenmarks der Frösche und Fische. Daraus ist ferner zu schliessen, dass Nervenzellen von ganz übereinstimmender Form und Structur einer ganz verschiedenen physiologischen Function vorstehen können. Ueber das Kleinhirn. Das kleine Gehirn wurde in den letzten Jahren vielfach untersucht. Die einschlagenden Arbeiten brachten einige neue Thatsachen ans Licht, welche wohl Beachtung verdienen. Anders hat sich die Sache gestaltet in Betreff der physiologischen Function dieses Organs. W. We- liky und ich haben gezeigt, dass die herrschende Meinung über die Physiologie dieses Or- gans sich nach unseren Untersuchungen durchaus fehlerhaft erwiesen hat. Trotz schöner Untersuchungen der neueren Forscher, von denen wir nur Obersteiner und G. Denis- senko besonders hervorheben wollen, sind manche Widersprüche durchaus nicht be- seitigt. Dieses ist die Ursache, warum ich mich noch einmal an die Untersuchung dieses Organs gemacht habe. Meine frühere Arbeit bezog sich übrigens hauptsächlich auf die Untersuchung des Kleinhirns bei Fischen. In diesem Aufsatze habe ich das kleine Gehirn der höheren Wirbelthiere zum Gegenstande meiner Untersuchung gemacht. Von der Methode will ich nur kurz anführen, dass ich nicht allein die oben erwähnte Verfahrungsweise an- gewandt habe, sondern auch alle von neuern Forschern vorgeschlagenen Mittel. Darüber werde ich später, wo ich es für zweckmässig halte, mehr berichten. Im Allgemeinen muss ich anführen, dass die meisten neuen Färbungsmittel nicht so wesentlich die Untersuchung erleichtern, wie es wohl zu erwarten war. Die Resultate hängen direkt von dem Untersucher ÜEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN U. 8. W. Тв, ab und nicht von den Methoden, die er anwendet. Ich gehe zu der Untersuchung selbst über. Im Kleinhirn des Menschen, des Hundes, des Kalbes und anderer Thiere unterscheide ich vier Schichten, die ich von innen nach aussen beschreiben werde. 1. Die Faserschicht. In der Mitte jedes Gehirnläppchens befindet sich ein Bündel Nervenfasern, die in einer bindegewebigen Grundmasse eingelagert sind. Gefässe finden sich hier in geringerer Anzahl als in anderen Theilen des Kleinhirns. Dieses ist ganz natürlich, wenn man bedenkt, dass die Fasern überall, wo sie vorkommen, einen weniger lebhaften Umsatz von Nahrungsmitteln erfordern als die Nervenzellen. Die Fasern sind fein, doppeltconturirt, besitzen Nervenmark und Scheide; lassen sich auch bei starker Vergrösserung in Primitivfibrillen zerlegen. Mitten in dieser Schicht haben wir niemals wahre Nervenzellen gesehen. Wenn Denissenko auch hier Nervenzellen beschreibt, so glauben wir, dass dieselben aus anderen Schichten zufällig hierher gerathen waren oder die Schnitte ausser der Faserschicht noch andere Schichten ent- hielten. Meiner Ansicht nach ist und bleibt es eine feststehende Thatsache, dass die einzigen ner- vösen Elemente, die wir hier finden, Nervenfasern sind. Sie verlaufen bald einzeln, bald in 3 Bündeln geordnet zu der Peripherie des Läppchens und senken sich in die Körnerschicht ein. Sonst lässt sich nichts Wesentliches über diese Schicht sagen. Sie ist einfacher gebaut als andere und deshalb finden wir eine grosse Uebereinstimmung in der Beschreibung derselben fast bei allen Autoren. 2. Die Körnerschicht. Die Körnerschicht bildet ein Verbindungsglied der Faserschicht mit der Purkinje-’schen Zellenschicht, liegt also zwischen diesen beiden. Die meisten Widersprüche, welche über die PR: Structurverhältnisse des Kleinhirns existiren, beziehen sich hauptsächlich auf die Körner- - schicht. Denissenko hat versucht die Widersprüche zu lösen und giebt uns eine sehr detaillirte Beschreibung dieser Schicht. Meiner Meinung nach legt er jedoch zu grossen Werth auf Färbungsmittel. Wie wenig man auf Farbennüancen bei der Diagnose einzelner Gewebe sich verlassen kann, weiss wohl jeder, der mit verschiedenen Tinctionsmitteln, be- . sonders mit Anilinfarben, gearbeit hat. Die Untersuchungen Denissenko’s bieten uns schon | einige Anhaltspuncte für unsere Ansicht. So theilt er uns mit, dass das Protoplasma seiner = 3 Haemotoxylin-Zellen bei verschiedenen Thieren verschieden sich zu den Farbstoffen verhält. | Wir zweifeln nicht an der Richtigkeit der Beobachtung, können aber die Ueberzeugung nicht unterdrücken, dass hier wohl verschiedene Nebenumstände eingewirkt haben, welche eine bald dunklere, bald hellere Färbung bedingten. Es ist auch in der That nicht einzu- sehen, warum ein und dasselbe Gewebe bei verschiedenen, aber noch verwandten Thieren sich verschieden gegen ein und dasselbe Färbungsmittel verhalten sollte. Ich kenne wenig- о N у. ja Sr DOTE DE AU een PEUR DES RP OT NS LEER, CET = Е ? $ Fe LP US RME EE Ir 5 à АЕ SE OR 14 PH. OWwWSJANNIKOW, stens kein Beispiel dafür. Ein Theil der Körner, diejenigen nämlich, welche Denissenko | Eosinzellen nennt, erklärt er für Nervenelemente. Ich habe in einer früheren Abhandlung über das kleine Gehirn der Fische die Ansicht ausgesprochen, dass die sogenannten Kerne — kleine Nervenzellen sind und Fortsätze besitzen. Ich halte auch jetzt an dieser Ansicht fest. Mehrere Forscher, wie Gerlach, Obersteiner, Waldeyer, sind derselben Meinung. An Zerzupfungspräparaten sehen wir zehn bis zwanzig, oft auch mehr solcher Zellen, welche durch ihre Fortsätze mit einander und zuweilen alle noch mit einem dicken Faden, einer Cylinderaxis zusammenhängen. Es hängt von der Präparationsmethode ab und von den Reactiven, die man anwendet, ob beim Zerzupfen des Gewebes diese Zellen ihre Fortsätze behalten oder ob dieselben abreissen. Es finden hierbei dieselben Verhältnisse statt wie beim Präpariren der Nervenzellen aus sympathischen Ganglien. Man kann Zellen erhalten, die alle ihre Fortsätze einbüssen und dann wieder solche, an denen alle intact bleiben. Dieser Umstand zeigt uns, mit welcher Vorsicht man verfahren muss, wenn man das Vor- handensein oder Fehlen der Fortsätze zum Criterium der Eigenschaften einer Zelle benutzen will. Der Kern der Zellen, die wir beschreiben, ist verhältnissmässig gross. Das Protoplasma besteht hier ebenfalls aus Primitivfibrillen. Die Zahl derselben ist zwar nicht feststehend, im Ganzen aber gering. Die Fortsätze sind äusserst zart, theilen sich dennoch häufig. Denissenko hat vollkommen Recht, wenn er in dieser Schicht von Nervenzellen spricht, die von den oben beschriebenen abweichen. Ich sah diese Zellen häufig ohne jede Färbungs- mittel, sowohl auf Schnitten als in Zerzupfungspräparaten, Sie sind vier bis sechs Mal, oft auch mehr, grösser als die ersteren. Einige haben eine sternförmige Gestalt, viele nach verschiedenen Richtungen verlaufende Fortsätze; andere dagegen haben ein kolbenförmiges Aussehn. Sie bieten grosse Aehnlichkeit mit den Purkinje’schen Zellen, nur sind sie be- deutend kleiner als diese. Ich hatte Gelegenheit das Kleinhirn beim Ochsen zu beobachten, in welchem in der Körnerschicht nur kleine, multipolare Zellen vorbanden waren. Beim Frosch und beim Neunauge fand Elenew, dessen Arbeit in unserem Laboratorium ausge- führt wurde, auch nur eine Art Zellen. 3. Die Grenzschicht. Mit diesem Namen haben einige Forscher die Schicht bezeichnet, in der die Purkinje- schen Zellen liegen und die Grenze bilden zwischen der Körner- und Molecular-Schicht. Die Form der in dieser Schicht vorkommenden Nervenzellen ist sehr characteristisch und zu allgemein bekannt, so dass wir dieselbe nicht beschreiben wollen. Die Purkinje’schen Zellen bilden bei höheren Thieren meist eine Reihe, beim Frosch und dem Neunauge sind sie weniger regelmässig gelagert. Wenn aber Denissenko sagt, dass diese Zellen bei den Fischen weit von einander liegen und ganz unregelmässig in der ganzen Dicke der mole- eulären Schicht zerstreut sind, so ist Dieses falsch. Man trifft häufig bei einem und dem- selben Thiere Zellen, die zur Peripherie zwei Fortsätze abschicken. In die Körnerschicht x г DRE pe ON 34 PP PSE, Cr é- e $ à \ р Е. Я ÜEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN о. 8. w. 15 geht meistens nur ein Fortsatz. Wir haben aber ein Mal eine Nervenzelle mit zwei solchen Fortsätzen gesehn. Da diese Zelle frei in einem Zerzupfungspräparate lag, so kann sich wohl kein Irrthum bei dieser Beobachtung eingeschlichen haben. Alle Purkinje’schen Zellen besitzen bei allen Thieren eine feste Hülle, eine Thatsache, der ich übrigens bereits in meiner früheren Arbeit über das Kleinhirn der Fische, und zwar zu einer Zeit erwähnte, in welcher unter der Herrschaft der Lehre von Max Schultze es fast ein histologisches Ver- brechen war diesen Zellen eine eigene Membran zuzuschreiben. Denissenko ist jetzt auch der Meinung, dass die Purkinje’schen Zellen eine Hülle besitzen. Beim Durchmustern meiner neueren Präparate fand ich viele, die denen von Denissenko vollkommen ähnlich waren. Da es aber im Ganzen nicht leicht ist die Zellenmembran zu demonstriren, so wollen wir bei diesem Gegenstande etwas länger verweilen. Die Membran liegt gewöhnlich der Zelle sehr fest an. Sie umgiebt dieselbe nur als eine dunkle Linie. Ihr Zusammenhang mit dem Zelleninhalte ist so innig, dass es selbst beim Zerdrücken einer Zelle selten gelingt, einzelne abgetrennte Fetzen zu sehen. An der unversehrten Zelle hebt sie sich von dem Inhalte, besonders an der Basis der Zelle, in der Gegend des Basalfortsatzes ab. Behandelt man ein frisches oder in Müller’scher Flüssigkeit gehärtetes Präparat mit Essigsäure, so sieht man an der äusseren Fläche der Zelle, natürläch bei sehr starker Vergrösserung (1509—2000), helle, länglich gezogene, körnerähnliche Objecte. Wir vermutheten anfangs, dass wir es mit Endothelzellen zu thun hatten; diese Vermuthung hat sich aber nicht bestätigt. Wo helle Kerne auftraten, da hatte sich der Inhalt von der Zelle zurückgezogen. Die Zelle erschien wie mit Stacheln besetzt. Aehnliche Bilder begegnet man öfters. Die frischen Knorpelzellen z. B. erscheinen ebenfalls als stachliche Kugeln, nachdem sie mit Wasser behandelt worden. Die Membran ist glashell, fest, stark lichtbrechend und setzt der Einwirkung von Essigsäure starken Widerstand entgegen. Wenn man die Zellen lange mit Essigsäure behandelt oder sogar in einer Mischung von Spiritus, Wasser und Essigsäure kocht, so löst man den Zellen- inhalt vollkommen auf und die Zellenmembranen schwimmen herum, wie leere Säcke mit zusammengefallenen Wänden. Ein paar Mal schien es mir, als ob sie aus fünf- oder sechs- eckigen Feldern bestehen, etwa wie aus Pflasterepithel, sonst waren sie, wie schon erwähnt, ganz hell und durchsichtig. Die Gleichförmigkeit und Durchsichtigkeit der Membran ist die Ursache davon, dass man den Zelleninhalt durch dieselbe eben so gut wie durch eine Glas- scheibe betrachten kann. Vesuvin färbt die Membran braun. Ausser der eben beschriebenen Membran ist noch eine secundäre Hülle zu unterscheiden. Sie umgiebt ziemlich lose die Zelle, besteht aus sehr feinen Fasern, ähnlich denen, die feine Gefässe umgeben. Sie ist mit einem Spinngewebe zu vergleichen. Die genannten feinen Fasern laufen parallel dem Längsdurch- messer der Zelle. An der Stelle aber, wo die Zelle in den peripherischen Fortsatz übergeht; umstricken die Fasern den letzteren enger und begleiten ihn eine Zeitlang, indem sie viele spiralförmige Windungen machen. Achnliches habe ich auch an mehreren Basalfortsätzen beobachtet. Der Inhalt sämmtlicher Purkinje’schen Zellen, angefangen vom Menschen und hinunter 16 PH OWwSSANNIKOW, bis zum Frosche und dem Petromyzon, zeigt einen fibrillären Bau. Doppeltchromsaures Kali und Ammoniak, Vesuvin, Essigsäure, auch Chlorgold sind besonders geeignet zum Studium dieses Baues. Mittlere Vergrösserungen zeigen, dass die feinen Fibrillen längs einer Zelle verlaufen; stärkere hingegen zeigen, dass sie um denKern concentrisch gelagert sind, sich verzweigend und zusammenfliessend ein verfilztes Gewebe bilden. Henle bildet eine solche Zelle ab, spricht aber nichts darüber im Texte. Er betrachtet selbst die in den peripherischen Fortsätzen liegenden Primitivbündel als Kunstproducte und meint, dass das streifige Ansehn der Fortsätze wahrscheinlich durch Schrumpfung entstehe. Zwischen den Fasern und Maschen sind leere Räume, die mit einer durch Essigsäure und andere Reactive sich leicht auflösenden Substanz erfüllt sind. Aehnliche Bilder scheint Arndt bei unseren Zellen vor sich gehabt zu haben. Die Zelle besteht wie aus einem Schwammgewebe. Die von uns beschriebene Lagerung der feinen Nervenfibrillen ist leicht zu beobachten, sowohl durch die innere Membran, als auch an einer zedrückten Zelle. Nachdem die feinen Fibrillen in der Zelle ein Maschenwerk gebildet haben, verlaufen sie in die peripheren Fortsätze. Wir treffen sie aber hier viel dicker, als in der Zelle. Dies beweist, dass in derselben eine Ver- _ einigung, ein Zusammenfliessen der feinen Fibrillen statt gefunden hat. In den Fortsätzen liegen die Fibrillen ebenfalls isolirt von einander-in einer mehr durchsichtigen Zwischen- substanz. Dass die Zahl der Fibrillen in den Fortsätzen unbedeutend ist und dass dieselben hier dicker sind, nimmt man leicht wahr auf Schnitten, welche durch die Fortsätze geführt sind. Der Basalfortsatz, den Denissenko den Deiter’schen Fortsatz nennt, besteht eben- falls aus Fibrillen, nur sind die Fibrillen feiner. Die Zahl derselben beträgt gewöhnlich zwei bis drei, während dort sechs bis acht sich finden. Der Kern ist zuweilen rund, zuweilen oval. Er widersteht länger der auflösenden Kraft der Essigsäure als der Zelleninhalt. In den Präparaten, zu welchen Essigsäure hin- zugefügt war und in denen der Zelleninhalt noch erhalten blieb, erscheint der Kern häufig wie ein gezahntes Rad. Es war ein Zwischenraum zwischen den Stacheln oder Zähnen des Kernes und dem Zelleninhalte. Solche Stachelform besass der Kern auch dann, wenn die Fibrillen ganz verschwunden waren. Zwar bleibt die Bedeutung der Stacheln räthselhaft, die Beständigkeit jedoch, mit welcher diese Erscheinung auftritt, verdient meiner Meinung nach alle Berücksichtigung. Von dem Kernkörperchen lässt sich wenig sagen. Es ist ge- wöhnlich rund, selten etwas in die Länge gezogen. Denissenko zeichnet von dem Kerne und dem Kernkörperchen abgehende Fasern. Mir sind ähnliche Bilder, wenigstens mit solcher Deutlichkeit, nie vorgekommen. Indem ich die Beschreibung des Inhaltes der Purkinje’schen Zelle abschliesse, mache ich den Leser darauf aufmerksam, dass ich diese Nervenzellen nicht wie Max Schultze als Sammel- und Umlagerungsapparate für die - nervöse Erregung betrachten will, sondern sehe sie, auf Grund der oben angeführten Be- obachtung, für wahre nervöse Centralorgane an. Bei Beschreibung der Purkinje’schen Zelle wäre es mehr am Ort Genaueres über das Schicksal ihrer Basalfortsätze zu sagen. Deiters und Koschewnikoff haben den Basal- И ul ET Sans Sit Qi EI SE ео А a je SG ЕН REN NT EEE ARTEN EL PT EE D Fr ÜEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN U. $. М. 17 fortsatz weit durch die Körnerschicht verfolgt und sahen denselben in einen Nerv übergehen. An Schnitten gewahrt man ihn fast gar nicht. Man muss zu Zerzupfungspräparaten seine Zuflucht nehmen. Auch bei dieser Behandlung denselben weit zu verfolgen, gehört zu dem schwierigsten Theil der Untersuchung. Dennoch sieht man ihn häufig von der Länge der Zelle, auch doppelt so lang. Verfolgt man ihn bis in die Purkinje’sche Zelle, so gewahrt man nicht selten, dass er dort in zwei oder mehrere Fasern zerfällt, die auseinander laufen und in dem Gewirre andere Fasern dem Beobachter entgehen. Das peripherische Ende des Basal- fortsatzes erscheint, wie schon erwähnt, mehr oder weniger lang und gewöhnlich ungetheilt. Mir ist es aber einige Mal gelungen ihn sich theilen zu sehn. Die feinen Fäserchen, in die er zerfiel, hingen mit Kernen, d. h. mit kleinen Nervenzellen zusammen. Da die unter- suchten Zellen isolirt waren, so dass sie mit ihren Fortsätzen in der Flüssigkeit unter dem Microscope beim Drucke auf das Deckgläschen herumschwammen, so kann sich wohl bei dieser Beobachtung kein Irrthum eingeschlichen haben. Als den ersten Beobachter, welcher den Zusammenhang der Pukinje’schen Zellen mit Kernen angenommen hat, wird gewöhn- lich Gerlach (1858) eitirt. Man benannte sogar die kleinen Zellen «Gerlach’sche Kerne». Stieda hat aber schon darauf aufmerksam gemacht, dass die erste hierauf bezügliche Arbeit nicht von Gerlach stammt, sondern von Jacubowitsch und mir gemacht wurde (1856). Ich erwähne dieses Umstandes nur, um einen Fehler zu corrigiren, der sehr häufig begangen wird. Die Annahme vonGerlach nämlich, dass die kleinen Zellen von den Nerven durchbohrt werden, ist nicht richtig. Man bekommt aber Bilder, welche leicht zu dieser "Annahme führen können. Wenn die Faser sich mit der Zelle so verbindet, dass sie unten liegt, die Zelle aber oben, so entsteht bei einer gewissen Einstellung des Microscops mitten in der Zelle ein heller Punct, der dasselbe Lichtbrechungsvermögen besitzt wie die Faser. Es waren also Trugbilder, welche zu jener Gerlach’schen Annahme geführt haben. Die Basalfortsätze der Purkinje’schen Zellen, nachdem sie eine Zeitlang ungetheilt verliefen, theilen sich doch schliesslich; ihre feinen Zweige gehen Verbindungen mit kleinen Zellen ein. Endlich fliessen die von diesen Zellen abgehenden Fasern wieder zusammen und geben wahren Nervenfasern mit Mark und Hülle den Ursprung. 4, Die äussere feinkörnige Schicht. Es ist bekannt, dass an der unteren Fläche dieser Schicht die Purkinje’schen Zellen liegen, welche mit ihrem Körper in dieselbe hineinragen. Es ist deshalb nicht zu verwun- dern, dass an Schnitten aus der unteren Partie dieser Schicht gar verschiedene Elemente angetroffen werden: Gefässe, Purkinje’sche Zellen mit ihren Ausläufern, kleine Nervenzellen und Nervenfasern. Wir glauben aber hervorheben zu müssen, dass in diesem Theile Nerven- fasern sich finden, welche parallel der Oberfläche verlaufen und die Zellenfortsätze unter einem rechten Winkel schneiden. Der übrige Theil der feinkörnigen Schicht besteht fast Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIlme Serie. 3 18 PH. OWSJANNIKOW, ausschliesslich aus peripherischen, sich theilenden Fortsätzen der Purkinje’schen Zellen. Die Blutgefässe und die in ihrer nächsten Nachbarschaft liegenden Bindegewebsfasern und die sehr spärlich hier vorkommenden Bindegewebskörperchen nehmen im Verhältniss zu den Nervenverzweigungen einen sehr kleinen Raum ein, so dass dieselben hier von geringer Be- deutung sind. Wir haben Theile dieser Schicht vor uns gehabt, welche einzig und allein aus Verzweigungen der Cylinderaxis bestanden und in denen kein anderes Gewebe sich vorfand. Bevor wir unsere Ansicht über die Endigung der peripherischen Fortsätze aussprechen, wollen wir die Meinung anderer Forscher einer genaueren Beobachtung unterwerfen. 1. Die Ansicht Kölliker’s, der die letzten Verzweigungen an der Peripherie knopf- förmig endigen lässt, habe ich nicht bestätigen können. Erstens habe ich nie die feinsten Fasern weder mit Knöllchen noch mit Zellen oder Kernen sich verbinden sehen; zweitens endigen die Fortsätze nicht allein an der Peripherie der moleculären Schicht, sondern in ihrer ganzen Dicke. 2. Ein grosser Theil der neueren Beobachter, wie Gerlach, Hess, Rutkowsky, Handlich, Obersteiner, sprechen von einem Sichwiedersammeln und Umkehren der Nervenfasern von der Peripherie zu der Körnerschicht. Ich glaube, dass diese Meinung mehr aus theoretischen Gründen und aus der Anschauung von Max Schultze über Fibril- lenvertheilung in der Zelle hervorgegangen ist, als dass sie sich auf directe Beobachtung stützt. Ich habe sehr fleissig nach einer solchen Endigung gesucht, aber vergebens. Die verschiedensten Methoden, die stärksten Vergrösserungen gaben mir nie Bilder, welche, selbst nur annäherungsweise, etwas gezeigt hätten, was für die Richtigkeit der oben er- wähnten Ansicht gesprochen hätte. 3. Ebensowenig kann ich mich der Ansicht von Golgi anschliessen, der ausser den zurücklaufenden Nerven noch eine Verbindung der letzten Ausbreitung der peripherischen Fortsätze mit Bindegewebskörperchen annimmt. Eine solche Verbindung ist überhaupt ganz zurückzuweisen. Mir ist kein Organ und kein Gewebe im thierischen Organismus bekannt, an dem eine Verbindung der Nerven mit Bindegewebskörperchen vorgekommen wäre. Hier sollen die Bindegewebskörperchen noch ein Mittelglied zwischen nervösen Elementen bilden. Das ist schon von vorn herein ganz unwahrscheinlich. Da es aber höchst wahrscheinlich ist, dass die Meinung von Golgi, so wie jede andere histologische Anschauungsweise, sich ge- wiss auf irgend eine reelle Beobachtung stützt, so wäre es von Interesse, sich darüber einige Aufklärung zu verschaffen. Es kommen in der That Durchschnitte vor, an denen an der Peripherie der feingranulirten Schicht Zellen sich befinden, welche nach Innen Fortsätze absenden. Diese Zellen haben das Aussehn von, in die Substanz eingeschlagenen, Nägeln. Wir lassen unentschieden, ob Kölliker diese Zellen nicht für knopfförmige Endigung der Fortsätze angesehn hat. Thatsache aber bleibt es, dass die Fortsätze dieser Zellen zu- weilen ziemlich weit in die Nervenmasse sich erstrecken. Die Zelle selbst ist nicht allemal platt, sondern nicht selten eylinderförmig. Die Zellen gehören aber nicht zu Nervenzellen, so wie auch ihr Fortsatz einen ganz anderen Character darbietet als die Nervenfortsätze. UEBER DIE RINDE DES GROSSAIRNS BEIM DELPHIN U. 3. w. 19 Er ist etwas glänzender, verjüngt sich an der Spitze, geht auch in keine Nervenfaser über, sondern endigt frei in dem Gewebe. Die Fortsätze der Purkinje’schen Zellen theilen sich in noch feinere Zweige, von denen die feinsten wie mit Härchen besetzt scheinen. Nichts Aehnliches findet sich an jenen Fortsätzen. Wenngleich ich den eben beschriebenen Zellen jede nervöse Natur sowohl, als auch jeden Zusammenhang mit Nervenelementen abspreche, so glaube ich doch, dass dieselben Golgi die Veranlassung zur Aufstellung seiner Meinung gegeben haben. 4. Einige Forscher beschreiben Nervenzellen und Kerne in der moleculären Schicht; andere wollen entschieden einen Zusammenhang derselben mit Nervenfortsätzen gesehn haben. In dieser letzten Beziehung sind besonders die Arbeiten von Denissenko und San- key hervorzuheben. Beide Forscher haben zwar unabhängig von einander gearbeitet, sind aber in der Hauptsache zu einem und demselben Resultate gekommen. Sankey giebt ausser- dem eine Abbildung, welche die Endigung der peripherischen Fortsätze in Zellen zeigt. Das homogene Aussehn der feingranulirten Substanz wird unterbrochen durch quergeschnittene oder in die Länge sich ziehende Gefässe, durch ausgetretene Blutkörperchen, Bindegewebs- zellen, querdurchschnittene Nervenzellenfortsätze. Somit finden sich genug Zellen und Kerne in der homogenen Schicht; aber wahren Nervenzellen bin ich so selten begegnet, dass ich geneigt bin, eher ihr Vorkommen für eine Ausnahme oder einen Zufall als eine Regel an- zusehn. Um so befremdender war mir die Darstellung von Sankey. Die aufmerksame Be- trachtung seiner Abbildung lehrt, dass dieselbe nicht vollkommen dem wahren Thatbestande entspricht. Jeder Beobachter weiss, wie unzählig gross die Verästelung der peripherischen Fortsätze ist. Hier sind dieselben sehr spärlich dargestellt. Die sich theilenden Fortsätze, besonders nach aussen hin, nehmen einen bestimmten, so zu sagen ihnen zugewiesenen Raum ein, der bei Fischen für jeden Fortsatz geringer ist als bei höheren Wirbelthieren. Auf der genannten Abbildung greift der eine Fortsatz in den anderen ein, was höchstens nur für das untere Drittel dieser Schicht zugelassen werden kann. Betrachten wir die Fig. I von Sankey, die uns einen Durchschnitt durch das kleine Gehirn bei schwacher Vergrösserung zeigt und deshalb es möglich macht einen Ueberblick des Ganzen zu erhalten, so fällt uns auch hier die im Verhältniss zur Menge der Endverzweigungen zu geringe Zahl der peri- pherischen Zellen auf. Die Abbildungen von Denissenko sind naturgetreuer, es ist jedoch auch an ihnen manches auszusetzen. Die peripherischen Zellen in der Fig. 3. A sind bei zu schwacher Vergrösserung gezeichnet, als dass sie dem Leser ein wahres Bild von ihrer Structur geben könnten. In der Fig. 1 sind die Fortsätze der pia mater ziemlich richtig dargestellt, dabei aber ganz ausser Acht gelassen, dass man nach der Entfernung der ge- nannten Haut auf der Oberfläche noch ähnliche Gebilde antrifft. Wenn wir die peripheri- schen Zellen von Denissenko in der feingranulirten Schicht betrachten (Fig. I), so fällt uns auch die zu geringe Zahl derselben im Verhältnisse zu der unzähligen Theilung der peri- pherischen Zellenfortsätze auf. Ich habe bedeutende Felder auf Durchschnitten aus Chromsäurepräparaten durch- Er. Er > 7 20 Рн. OWSJANNIKOW, ; mustert, ohne dass ich wahre Nervenzellen finden konnte, die mit den Purkinje’schen Fort- sätzen zusammenhingen. Bei Behandlung der feinen Schnitte mit Glycerin und Essigsäure oder Schwefelsäure ist es mir gelungen, die Fortsätze von der Purkinje’schen Zelle bis zur Peripherie zu verfolgen; ich sah unzählige Theilungen der Fortsätze, konnte an ihnen aber keine Zellen entdecken. An Zerzupfungspräparaten kann man oft Zellen erhalten, an denen eine grosse Zahl Fortsätze mit ihren feinsten Verzweigungen zu sehen ist, niemals finden sich aber Zellen an den Zweigen. Endlich habe ich Zerzunpfungspräparate aus der Müller- schen Flüssigkeit unter einem Schraubencompressorium untersucht. Man erhält auf diese Weise prachtvolle Bilder von Purkinje’schen Fortsätzen. Die Zellen mit ihren Fortsätzen, welche mächtigen Baumstämmen mit allen ihren Zweigen und feinsten Reisern gleichen, liegen klar vor dem Beobachter, aber Zellen konnte ich an den letzteren nicht entdecken. Auf diese Weise blieb mir nichts weiter übrig, als mich, trotz der Beobachtung der beiden ge- nannten Autoren, gegen die Endigung der Fortsätze in Zellen zu erklären. 5. Ich finde, dass die letzten und feinsten Verzweigungen der Purkinje’schen Fortsätze frei, als feine, kaum messbare Härchen entweder einzeln oder auch in kleine, kurze Büschel geordnet endigen. Die letzteren könnten bei schwacher Vergrösserung vielleicht für Zellen gehalten werden. Eine Vereinigung der feinen Fortsätze desselben Stammes unter einander oder mit den Fortsätzen des Stammes einer anderen Purkinje’schen Zelle habe ich nicht beobachtet. Es können also hier keine wahren Nervennetze angenommen werden. Jeder Fortsatz mit seinen Verzweigungen endigt allein für sich. Die freie Endigung der Purkinje’schen Fortsätze hat für uns nicht allein nichts Be- fremdendes, im Gegentheil wir finden analoge Endapparate in verschiedenen Theilen des thierischen Organismus. Frei endigen die Nerven in der Oberhaut, in der Cornea, im Leuchtapparate der Insecten, in quergestreiften Muskeln, in der Zahnsubstanz u. s. w. . Die Nervenfasern verzweigen sich also sowohl an der Peripherie des Körpers als auch in nervösen Centralapparaten; die Centren derselben oder Knotenpuncte bleiben wie zuvor die Nervenzellen. Wenn wir nun im Grossen und Ganzen die feine Structur der nervösen Centralapparate des Rückenmarks und der verschiedenen Theile des Hirns überblicken, so finden wir überall, dass neben den grossen multipolaren Zellen kleine vorkommen, die mit denselben sich ver- binden. Wir finden ferner Fortsätze, die theils in Fasern übergehen, theils sich fein ver- zweigen. Sowohl die Deiters’schen Fortsätze, als auch die echten Nervenfasern sind überall aus einer mehr oder weniger grossen Anzahl von Primitivfibrillen zusammengesetzt. Ein constantes Vorkommen der kleinen nervösen Zellen in Gemeinschaft mit den grossen, ein oft festgestellter Zusammenhang beider nervösen Elemente mit einander, drängt uns zur Annahme, dass dieser Zusammenhang eine unentbehrliche Nothwendigkeit zur physiologi- schen Function der Centraltheile bildet, denn wir finden dasselbe Schema der Anordnung nervöser Elemente, mögen wir das Rückenmark, die Grosshirnrinde, das kleine Gehirn oder die lobi olfactorii untersuchen. k HQE D'OR DE CNE re UEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN U. в. м. 21 De pra Verte Ar Erklärung der Abbildungen. | 3: Fig. 1. Grosse Nervenzelle aus der Hirnrinde; a, peri- in demselben wie die Primitivfibrillen in der RR pherischer Fortsatz; b und с, die beiden seit- Umgebung des Kerns ihren Ursprung nehmen; = lichen Fortsätze; d, der Kern, der in dieser с, die sich theilenden Basalfortsätze. Zelle eine sternförmige Gestalt hat. Fig. 11. An dieser Zelle hat sich der Spitzenfortsatz Fig. 2. a. Der peripherische Spitzenfortsatz; b, der | mit seinen feinsten Verzweigungen besonders Zellenkörper. Sowohl in ihm, als in den Fort- schön erhalten. sätzen sind Primitivfibrillen deutlich zu sehn; | Fig. 12. Eine pyramidale Zelle, an der die vier Haupt- c, ein runder Kern mit Kernkörperchen; d, die fortsätze zu sehen sind. Nur die beiden seit- à seitlichen sich theilenden Fortsätze; e, eine in lichen Fortsätze sind nach unten gerichtet an- die Nerven übergehende Cylinderaxis. statt mehr horizontal zu verlaufen. Die gewöhn- т Fig. 3. Die äusserste Spitze eines peripherischen oder lich vorkommende Form der pyramidenden- м Spitzenfortsatzes. förmigen Zellen ist aus der Abbildung von Е ‹ Fig. 4. Е ше Nervenzelle von mittlerer Grösse; а, der Arndt, Meynert und anderen hinlänglich be- 2 Spitzenfortsatz; 6, der Basalfortsatz; с und d, kannt; ich habe versucht, diejenigen Zellen aus * Е seitliche Fortsätze. | meinen Präparaten abzubilden, die irgend eine Е Fig. 5. а. Der Spitzenfortsatz, dessen Zweige abge- Abweichung darbieten. Die Präparate sind alle = rissen sind; b, die Cylinderaxis; c, der seitliche aus der grauen Substanz des Grosshirns vom и. Fortsatz; d, der Basalfortsatz, dick und stark, Ochsen genommen. Ganz ähnliche Zellen kom- A sich verzweigend. men auch im Gehirne anderer Thiere und des Re Fig. 6. An dieser Zelle sieht man, dass der Spitzen- Menschen vor. LS fortsatz, a, sich in eine Unzahl feiner Aeste | Fig. 13. Eine pyramidenförmige Zelle aus den vor- Le theilt; b, der Basalfortsatz; c, dünne, von dem deren Hörnern des Froschrückenmarks nach der Я Körper der Nervenzelle abgehende Fortsätze. Zeichnung vonD.Karabanowitsch. In seiner © Fig. 7. Ebenfalls еше Nervenzelle aus der Rinden- Arbeit sind auch Zellen mit vier Hauptfortsätzen : ‚schicht, die bipolar erscheint und deren Basal- aus demselben Organe abgebildet. ; à fortsatz ziemlich dick und deren Kern oval ist. | Fig. 14. a. Eine Purkinje’sche Zelle aus dem Klein- pe Fig. 8. Eine Nervenzelle aus der Rindenschicht des hirn des Ochsen; 6, der Kern mit Kernkörper- Е. Kalbes. Mit einer grossen Zelle, a, steht eine chen; с, der peripherische Fortsatz; d, der cen- Be kleinere, b, in Verbindung. trale Fortsatz; e, Verzweigungen desselben; f, 5 Fig. 9. a. Der peripherische Fortsatz; b, der Basal- kleine Nervenzellen aus der Körnerschicht. a fortsatz; c, der in die Nervenfaser übergehende | Fig. 15. Eine ähnliche Zelle, an der die Verzwei- = Fortsatz. gungen des peripherischen Fortsatzes, a, gut zu Le Fig. 10. a. Der peripherische Fortsatz; 6, ein in eine sehen sind; b, ist der centrale Fortsatz, dessen г Nervenfaser übergehender Fortsatz. Man sieht Theilungen der Zelle ebenfalls gut sichtbar sind. Е BES я LE Ar Literaturverzeichniss. Kr с x 3 Purkinje. Bericht über die Versammlung deutscher | Jakubowitsch und Owsjannikow. Microscopische BE Naturforscher in Prag. 1837. Untersuchungen über die Nervenursprünge im Е. Ph. Owsjannikow. Disquisitiones microscopicae de Gehirn. Bull. de la classe phys. mathémat. de = 2 medullae spinalis textura. Dorpati. 1854. l’Acad. Гар. de St.-Petersbourg. T. XIV. 1855. Г = x > Bu ee RES EE vu $ 22 Рн. OwsJANNIKOW, ÜEBER DIE RINDE DES GROSSHIRNS BEIM DELPHIN у. 8. W. Gerlach. Beiträge zur Structurlehre der Windungen des Kleinhirns. Microscopische Studien aus dem Gebiete der menschl. Morphologie. Erlangen. 1858. Rutkowsky. Ueber die graue Substanz der Hemi- sphären des Kleinhirns. Dorpat. 1861. Stieda. Ueber das Rückenmark und einzelne Theile des Gehirns von Esox Lucius. Dorpat. 1861. Owsjannikow. Recherches sur la structure intime du système nerveux des crustacés. Annales des sciences natur. XV. 1862. Paris. Waldeyer. Untersuchungen über den Ursprung und den Verlauf des Axencylinders bei Wirbellosen und Wirbelthieren. Ztsch. f. rat. Med. Bd. 20. 1863. Stieda. Zur vergleichenden Anatomie und Histo- logie 4. Cerebellum. Reichert’s Archiv 1864. Owsjannikow. Ueber die feinere Structur des Kleinhirns der Fische. Bull. de la classe phys. mathém. de l’Acad. Imp. de St.-Petersbourg. | Т. УП. 1864. Th. Meynert. Der Bau der Grosshirnrinde und seine örtlichen Verschiedenheiten, nebst einem pathologisch-anatomischen Corollarium. Viertel- jahrsschrift für Psychiatrie. B. I. 1867. В. Arndt. Studien über die Architektonik der Gross- hirnrinde des Menschen. M. Schultze’s Archiv f. microscop. Anat. Band 4. 1868. Deiters. Untersuchungen über Gehirn und Rücken- mark. Herausgegeben von M. Schultze. 1868. M. Schultze. Observat. 4. struct. rellat. fibrarumque nerv. Bonnae. 1868. Koschewnikoff. Axencylinderfortsatz d. Nervenz. im Kleinhirn d. Kalbes. M. Schultze’s Arch, f. microsc. Anat. B. VI. 1869. R. Arndt. Bemerkungen über den Ganglienkörper d. Grosshirnrinde d. Menschen. M. Schultze’s Archiv f. microsc. Anat. В. 6. 1870. Handlich. Untersuchungen über die Kleinhirnrinde d. Menschen. M. Schultze’s Arch. f. microsc. Anat. Band 6. 1870. Obersteiner. Beiträge zur Kenntniss v. fein. Bau d. Kleinhirnrinde mit besonderer Berücksichti- gung d. Entwickelung. Wiener Sitzungsber. Bd. LXX. II Abt. 1870. Cleland. The grey matter of the cerebral convo- lutions. Quarterly Journal of microscopical Science. London. 1870. Meynert. Vom Gehirn der Säugethiere. Stricker’s Handbuch d. Gewebel. 1871. M.Schultze. Allgemeines über die Structurelemente des Nervensystems. Stricker’s Hndb. d. Gewebel. 1871. Henle. Handbuch der system. Anatomie d. Menschen. - 1871. Карабановичь. О строен1и спиннаго мозга лягуш- ки. Труды С.-Петерб. Общ. Естествоиспытате- лей. Т. 1. 1871. (D. Karabanowitsch. Ueber die Structur des Froschrückenmarks. Arbeiten der St. Petersburger Naturforschergesellschaft. B. III. 1872.) Boll. Histologie und Histogenese d. nervösen Cen- tralorgane. Arch. f. Psychiatrie. B. IV. 1874. Golgi. Sulla struttura della sostanza grigia del cerevelle. Centralb. f. med. Wissen. 1873. Golgi. Sulla fina anatomia d. cervelleto umano. Centralbl. f. med. Wissen. 1874. Owsjannikow et Weliky. Recherches expérimen- tales sur quelques propriétés fonctionelles du cervelet. Bulletin 4. l’Acad. Impér. 4. sciences de St-Pétersbourg. T. IX. 1875. О. Sankey. A new process for examining the struc- ture of the brain. With a review of some points _ in the Histologie of the Cerebellum. Quarterly Journal of microsc. science. 1876. G. Denissenko. Zur Frage über den Bau d. Klein- hirnrinde bei verschiedenen Classen von Wirbel- thieren. Arch. f. microsc. Anat. B. XIV. 1877. UNS Ve Va PT SP ET RS Ann un SR ee NS Di NN RU UN D SO NET FT € 4 je. 4.1 Acad. Imp. d Sc. Зет m 3 Metallographie v Elvanson. Shdacowka №9. S'Ee tersbrg & we BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. “ Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibir seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Spr wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang un in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig ka ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und В Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile à den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die auch die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, an N и. ‚ah der Tafeln normirten Preisen. lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg en und in Verbindu 5 Rh mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B° in 4° (1847 —- 1875). VE R Ва. Г. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische R Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von К. E. von Baer, H. R. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, E. Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Peters. Mit. 15th. Tafeln: 18348. LYI u В Bd. I. Th. II. Botanik. О 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet | von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8lithogr. Tafeln. IX u. 1908. | 2 |: Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. von Е. J. Ruprecht. 1851. | Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) S. 193 - 435..... ТЕ. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und 0. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses ct Ochotenses | nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica | annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. G. et G. G. Borszezow. disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19-—31.) 1856..148.8........ Bd. II. Zoologie. Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorfi. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 516. (Beinahe vergriffen.) | Th. II. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.)...... Bd. ПТ Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. Th. L Lf. 1. Jakutischer Text mit deutscher Vebersetzung.> 1851. 96282... 20. 0 er Lf. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. $. ШУ u. 97—397. Th. II. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S.................... Bd. IV. Sibirien in geograpbischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung, Bearbeitet von: А. у. Middendorft. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 5. und 17 Tafeln des Atlasses..... a ТЕ 2. Orographie und Geognosie. 1860. 5. 201—332. (Vergriffen.)... Lf. 3. Kiima 186152233595 u XXV ra Lf. 4. Die Gewächse Sibiriens. 1864. 8. 525—783 u. LVI............ Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. L£ 1. Thierwelt Sibiriens.1867.8.785--1094.0. XIII PER er LE. 8 | 45 [11 Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. 8. ee TR Lf. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Werkes). 1875. 5. 1395—1615. Mat 16 Ц, Та ar m nn В 20 0 87 0-0— о af MÉMOIRES 4 L'ACADÈMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIL SERIE. ve Томе XXVI, № 42. HER ONE CNET SE VERGLEICHEND HISTIOLOGISCHE UNTERSUCHUNG DER | GRAMINEEN- UND CYPERACEEN-UURZELA INSBESONDERE DER WURZEL-LEITBÜNDEL, I. Klinge, Cand. botan. Nit 3 Tafeln. и wi > —- о ий (Lu le 5 Septembre 1875.) u + Sr.-PETERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétcrshourg : à Riga: à Leipzig: > ММ. Eggers et C’°, J. Issakof / D. EN: о M. Г Voss. д ое. М. М. Кушше!; N copold Voss Prix: 85 Kop. = 2 Mrk. 80 Pf. MEMOIRES L’ACADEMIE IMPERIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SERIE. Томе XXVI, № 12. VERGLEICHEND HISTIOLOGISCHE UNTERSUCHUNG DER à GRAMINEEN- UND CYPERACEEN-WURZELN INSBESONDERE DER _ WURZEL-LEITBÜNDEL. VON J. Klinge, Cand. botan. Mit 3 Tafeln. (Lu le 5 Septembre 1878.) Sr.-PETERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétershourg: à Riga: à Leipzig: MM. Eggers et С1°, J. Issakof et J. Glasounof; M. N. Kymmel; M. Léopold Voss. Prix: 85 Kop. = 2 Mrk. 80 Pf. > т 45 > 3 Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. Mars 1879. Ne ; _С. Vessélofski, Secrétaire per Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, № 12.) À ‚Seinem hochverehrten Lehrer, Prof. Dr. Edmund Russow, Vorwort. Wiewohl die Wurzeln der Monocotyledonen oft und besonders in letzter Zeit Gegen- stand von Untersuchungen in vergleichend histiologischer, anatomischer und physiologischer Weise waren, so ist dieses Gebiet der botanischen Forschung keineswegs erschöpft, sondern es steht hier noch so manche Frage offen, und harrt ihrer Beantwortung. Nachstehende Blätter sind auch nur ein geringer Beitrag zur weiteren Kenntniss der Monocotyledonen-Wurzeln. Sie beschränken sich nur auf den Vergleich des anatomischen Baues zweier nahestehender monocotyler Familien, die durch die Voruntersuchungen van Tieghems und durch die Entdeckung eines eigenthümlichen Stellungsverhältnisses des Xylems durch denselben Forscher von besonderem Interesse geworden sind. Nachstehende Arbeit hat demnach neben einer vergleichend histiologischen Untersuchung der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln die Aufgabe: das von van Tieghem entdeckte abweichende Stel- lungsverhältniss des Xylems zu verfolgen und an einem reichen Untersuchungsmateriale zu constatiren. Je mehr Formen wir in den Untersuchungskreis ziehen, um so mehr dürfen wir da- rauf rechnen, generelle Verschiedenheiten zu finden. Dass in vorliegender Arbeit auch dieser Anforderung nicht völlig Genüge geleistet, muss offen bekannt werden, aber auch die Hoffnung ausgesprochen werden, dass sie, wenn auch nicht Alles, so doch Einiges feststellt. Ein Vergleich der von van Tieghem untersuchten Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln und meines weit grösseren Untersuchungsmateriales in Bezug auf die Zahl der untersuchten Arten berechtigt mich zu dieser Hoffnung. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, УПше Série. 1 2 J. KLINGE, Von dieser geleitet betrachte ich meine Arbeit nur als einen Beitrag zur Lösung der gestellten Frage. Die völlige Lösung hätte erst dann erhofft werden können, wenn Alles, was es auf Erden an Gramineen und Cyperaceen giebt, zur Untersuchung vorläge. Das Unmögliche dieser Anforderung liegt auf der Hand, doch gerade darum glaubte ich das Möglichste wenigstens thun zu müssen. Die hier einschlägige Litteratur, soweit sie den anatomischen Bau der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln betrachtet, bezieht sich meist, mit Ausnahme der Arbeiten von van Tieghem, Russow und Duval-Jouve, auf allgemeine Charakteristiken, wie solches in den Handbüchern der Fall ist, oder sie beantwortet Fragen über den Wurzelbau, die ausser- halb der Aufgabe stehen. Ich gebe hier im Nachstehenden ein vollständiges Verzeichniss der von mir benutzten Litteratur, um einestheils zu zeigen, auf wie wenig vorhandenes litterärisches Material ich mich stützen konnte, anderentheils, um die dürftige Beschaffenheit dieses an sich schon geringen Materials darzulegen: №, al Ph. van Tieghem: Recherches sur la symétrie de structure des plantes vasculaires (Annales des sc. natur. Tom. XIII. Paris. 1870. La Racine). Worin unter den Wur- zeln der Monocotyledonen besonders beschrieben worden: Triticum sativum, Secale cereale, Zea Mays, Sorghum vulgare, Coix lacryma, Hordeum bulbosum, Pas- palum Michauxianum, Cyperus longus und Carex brizoides, mit besonderer Be- zugnahme der Entstehung der Nebenwurzeln. Beigegeben sind Abbildungen von Triticum sativum, Zea Mays, Paspalum Michauxianum und Carex brizoides. Zum "Schluss folgt ein Vergleich des Stellungsverhältnisses des Xylems der Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln mit den Wurzeln der übrigen Monocotyledonen (pag. 140—146). 2. J. Sachs: Lehrbuch der Bot. (4. Aflg. Leipzig. 1874). Neben allgemeinen Bemerkungen über den Wurzelbau, die Entwickelung und Fortbildung von Zea Mays (pag. 146, 148, 152). 3. W. Hofmeister: Allg. Morph. d. Gewächse (Handb. der physiolog. Bot. Leipzig. 1868) Scutellenbildung bei Secale und Oryza (p. 424), und Gallerte bei Secale (p. 425). 4. H. Schacht: Lehrb. der Anat. und Phys. 4. Gewächse. 1859. Th. II. Allgemeine Beschreibung aller Wurzeln (р. 187—177). 5. R. Caspary: Ueber die Gefässe der Pflanzen. (Vorläufige Mittheilungen in Monatsbe- richten der Akad. der Wissensch. zu Berlin. 1862). Es werden hier die Gefässe in den Wurzeln von Carex Oederi, Scirpus lacustris, Phragmites communis und Zea Mays beschrieben. | 6. С. Naegeli und H, Leitgeb: Entstehung und Wachsthum der Wurzeln (in den Beiträ- gen zur wissensch. Bot. von С. Naegeli. Leipzig. 1868, Heft IV). Oryza sativa (Nebenwurzelentwickelung) pag. 141, Tab. XX, fig. 6— 14. 7.5. Schwendener: Das mechanische Princip der Monocotyledonen. Leipzig. 1874. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.S.W. 3 8. M. Treub: Le méristème primitif de la racine dans les Monocotylédones. (in: musée botanique de Leide. Leiden. 1876). 9. P. Falkenberg: Vergleichende Untersuchungen über den Bau der Vegetationsorgane der Monocotyledonen. (Stuttgart. 1876). Von Scirpus palustris findet die Wurzel (pag. 122) eine kurze Berücksichtigung, dann, nach Holle, die Xylembildung von Arundinaria falcata (pag. 194). 10. Edm. Russow I: Vergleichende Untersuchungen der Leitbündelkryptogamen, Pe- tersburg 1872. 11. Edm. Russow II: Betrachtungen über das Leitbündel- und Grundgewebe. Dorpat. 1875. Neben vielen in meine Arbeit einschlägigen Notizen, wird hier das ab- weichende und normale Stellungsverhältniss von 21 Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln beschrieben (pag. 54)'). 12. Duval-Jouve: Étude histotaxique des Cyperus de France. (Bull. de la soc. bot. de France. tome XI, pag. 347—408). Die zehn in Frankreich vorkommenden Cypereen: Cyperus globosus, Cyp. flavescens, Cyp. fuscus, Cyp. vegetus, Cyp. rotundus, Cyp. aureus, Cyp. longus, Cyp. serotinus, Cyp. distachyos und Galilea mucronata werden zu histotaxischen Zwecken in groben Zügen anatomisch be- schrieben. Anknüpfend an das von van Tieghem entdeckte Stellungsverhältniss des Xylems, kündigte Duval-Jouve in obiger Abhandlung die nähere Untersuchung dieses Themas an mit den Worten: «ce sera le sujet d’un autre travail». Aus diesem Grunde zögerte ich auch mit der Veröffentlichung nachstehender Blätter, in der Hoffnung auf das baldige Erscheinen der von Duval-Jouve angekündigten Arbeit. Leider ist bisher die Untersuchung des Stellungsverhältnisses des Xylems von Duval-Jouve durch den Druck noch nicht bekannt geworden. 1) Wenn ich im Nachstehenden bei den von Professor | Grund darin, dass ich einestheils die meisten Arten selbst Russow untersuchten 21 Wurzelarten nicht den Autor | untersuchte, und dann, dass mir die Präparate von Prof, eitire, wie ich es immer bei den von den übrigen Auto- | Russow freundlichst zur Verfügung gestellt waren. ren untersuchten Wurzeln gethan habe, so liegt der Dorpat. August 1878. 1* 4 J. KLINGE, Erster Abschnitt. Beschreibung der Gewebe und Elemente der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln. A. Hautgewebe. Epidermis. «Die Epidermis fehlt keiner Wurzel!» Aus dem Dermatogen hervorge- gangen, behält die Epidermis meist die auf Querschnitten sich zeigende hexagonale Form ihrer Zellen auch nach dem Absterben. Die in jugendlichen Entwickelungsstadien auf Längsschnitten tafelförmigen, neben einander liegenden Epidermiszellen werden später meist zu lang ausgezogenen, oben und unten abgestutzten Fasern, die in einem interstitien- losen Zusammenhange stehen. Die Epidermiszellen unterscheiden sich von den auf Querschnitten nach Innen lie- senden Rindenzellen meist durch ihr grösseres Lumen (Vergl. Taf. I, fig. 15, 16, 19; Tab. II, fig. 23, 24, 25), durch grössere Streckung in radialer Richtung und durch die dünn- wandige Beschaffenheit ihrer Membranen. Oft aber liegt unter der Epidermis eine Rinden- schicht, gleichfalls von grossen hexagonalen, dünnwandigen Zellen gebildet, die sich in ihrem Bau nicht wesentlich von der Epidermis unterscheidet, die aber genetisch in keinem Zu- sammenhange mit ihr steht. (Vergl. weiter unten: Aussenrinde). Eine solche äusserste, der Epidermis gleichgebildete Rindenschicht zeigen nachstehende Gramineen-und Cyperaceen- Wurzeln: Anthoxanthum, Setaria, Alopecurus, Agrostis, Deyeuxia, Phragmites, Gynerium, Bambusa, Molinia, Triticum polonicum, Nardus, Saccharum, Imperata, Erianthus, Carex (hordeiformis, globularis, loliacea, stellulata, sparganioides, teretiuscula, dioica), Eriophorum, Seirpus und Heleocharis (Taf. II, fig. 21 a). Den Unterschied zwischen der Epidermis und der ähnlich gebildeten Rindenschicht macht die Anwendung von Chlorzinkjod klar, die jede dieser beiden Schichten verschieden färbt: während die Epidermis immer bräunlich tingirt erscheint, wird diese Rindenschicht meist gelblich gefärbt. Bei Anthoxanthum odoratum wird die Rindenschicht, bei Carex dioica dagegen die Epidermis violett gefärbt. Auch liegt schon in der ursprünglichen Fär- bung dieser beiden Schichten, der Epidermis und der äussersten Rindenschicht, oft ein Unterscheidungsmerkmal. In den seltensten Fällen erscheinen die Epidermiszellen englichtiger und ihre Mem- branen verdickter als die Zellen der auf dem Querschnitt nach Innen liegenden Rinden- schicht, wie z. B. bei Cinna mexicana und den Nebenwurzeln von Phragmites communis VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. ÜYPERACEEN- WURZELN U.S.W. 5 (Taf. I, fig. 13 und 14). Die Wurzel 1ster Ordnung von Phragmites communis (Taf. II, fig. 22)-hat dagegen eine Epidermis, deren Zellen grösser sind als die der nach Innen liegenden Rindenschicht. Grosse und zarte Epidermiszellen haben Scirpus und Eriophorum (Tab. II, fig. 23), und ganz besonders grosse, die grössten, die mir zu Gesicht gekommen sind, zeigt Eriophorum alpinum. Aus englichtigen, dünnwandigen Zellen besteht die Epidermis von Holcus lanatus. Hordeum vulgare hat auch recht englichtige, aber höchst unregelmässig angeordnete Epidermiszellen (Tab. III, fig. 26). In den meisten Fällen wird die Epidermis in alten Entwickelungsstadien vollständig zerstört, und oft die darunterliegenden Rindenschichten, wie bei Oryza, Zea und bei vielen anderen Gramineen und Cyperaceen, oder sie bildet mit den nächsten Rindenschichten ein verworrenes Geflecht; ob hier eine Korkbildung vor sich geht, habe ich nicht beobachten können. Gallerte. Die Aussenfläche aller jungen Wurzeltheile wird von einer klaren, hyalinen Masse umkleidet, in der man deutlich auf Querschnitten eine Fortsetzung der Radialmem- branen der Epidermis und dunklere Querstreifen bemerkt. Sie ist im Durchschnitt geringer als der Durchmesser der Epidermiszellen, wie solches immer bei den Carices der Fall ist, oder sie kann dieselben auch an Mächtigkeit übertreffen, wie bei Poa nemoralis, wo diese Aussenschicht den Durchmesser der Epidermiszellen um das Dreifache übertrifft. Nach Hofmeister!) quillt eine äussere Schicht der Aussenfläche des untersten Theils der Wurzel zu Gallerte auf, welche das obere Ende der Wurzelhaube leicht ablöst und, nachdem letzteres geschehen, sich in der Bodenflüssigkeit vertheilt (Taf. II, fig. 24 und 25). Die Abbildungen 24 und 25 auf Taf. II weisen in dem schwach contourirten, ausser- halb der Epidermis liegenden Theil die Erscheinung der Gallertbildung auf. Der Quer- schnitt von Carex Pseudocyperus (fig. 24) liess noch einige zusammenhangslose Wurzel- haubenzellen erkennen, die, um Raum zu sparen, fortgelassen wurden. Dagegen liegt der Querschnitt von Heleocharis palustris (fig. 25) ausserhalb der Region der ältesten Wurzel- haubenzellen und die Vertheilung der Gallerte nimmt hier schon ihren Anfang. Haare. «Die Epidermiszellen wachsen häufig zu langen, dünnwandigen, schlauch- förmigen Ausstülpungen, den Wurzelhaaren, aus, die durch Spitzenwachsthum sich ver- längern, und an ihrem Ende alle keulenförmig oder kugelig erweitert sind, während gleichzeitig an der Basis der Haare eine geringe Erweiterung stattfindet ?).» (Siehe Taf. I, fig. 19 7,). Der gewöhnliche Bau der Wurzelhaare der Gramineen und Cyperaceen entspricht vollständig dieser Beschreibung, wie wir es auch in den Fig. 17, und Fig. 19%, auf Taf. 1 sehen, aber durch Krümmungen und Biegungen erhalten die Wurzelhaare oft ein ver- worrenes Ansehen und wo sie dicht zusammenstehen hinterlassen sie den Eindruck eines 1) Allg. Morph. d. G., Oryza, pag. 425. 2) Sachs. Lehrb. 4. Aflg. pag 164. 6 J. KLINGE, verfilzten Geflechtes oder eines regellosen Ineinandergreifens, gleich Pilzhyphen. Die einzelnen Haare selbst lassen oft eine Quertheilung wahrnehmen und man könnte dieselben für mehrzellig erklären, was aber strict im Widerspruche mit dem bisher ausnahmslos. Beobachteten steht, dass die Wurzelhaare stets einzellig sind. Auch verwahre ich mich gegen die Behauptung, mehrzellige Wurzelhaare beobachtet zu haben, sondern schreibe das Gegliedertsein in mehrere Räume solcher eigenthümlich gebildeten Haare folgenden Ursachen zu: Vorzüglich sind es Wurzelhaare bei Carex vulgaris, С. stricta und С. caespitosa, auch bei Agropyrum giganteum, Eulalia japonica, Cyperus alternifolius und bei anderen (Taf. I, fig. 1 und 2 4—9), die eine Quertheilung erkennen lassen, und deren Querwände bei durch- fallendem Lichte wie deutliche Membranen zweier verschiedener Räume erscheinen. Diese Er- scheinung ist jedoch durch zwei Ursachen veranlasst: einmal durch Drehung oder Krüm- mung des betreffenden Wurzelhaars und dann durch den, eingetrockneten Inhalt. Die Abbildungen fig. 1 h,, fig. 2 с, f, g, sind die Belege für erstere Erscheinung und was die Fig. f und д anlangt, so zeigen diese dasselbe Object, aber nur bei verschiedener Einstellung des Mikroskops. » Das merkwürdige Aufsetzen eines Haartheils auf den andern (fig. 1%,) kann auch durch den Schnitt veranlasst sein, indem in diesem Falle das Messer eine Kniestelle oder eine bauchige Anschwellung oder Ausstülpung des Haares fortgeschnitten oder durchschnit- ten hat. Wie man in den Haaren (fig. 1%, ",, h,) einen an einigen Stellen angehäuften Inhalt be- merkt, der gewöhnlich kurz vor dem Absterben des Haargebildes erscheint, so trocknet derselbe bei völlig abgestorbenen Haaren in mannigfaltiger Weise ein, indem derselbe bald in Bändern und Schnüren in der Längsrichtung sowohl, als in der Querrichtung zur Länge des ganzen Haares als blosse Verdickungsleiste auftritt, oder bald den Innenraum des Haares vollständig abtheilt, oder auch nur das kugelige Ende des Haares ausfüllt, wie wir es in den Figuren 2a, b, c, d sehen. Das Lumen der Haarzelle ist bei genauer Einstellung weniger lichtbrechend und ebenso sind die Verdickungen und Quertheilungen im Innern des Wurzelhaars dunkler gelb gefärbt und zuweilen auch weniger lichtbrechend (fig. 2c), ‘als die eigentliche Zell- wand des Haares. Eine eigenthümliche stark lichtbrechende Linie inmitten einer solchen Verdickung, besser Verdichtung, wurde einige Male beobachtet (fig. 2a) und diese helle Zone mag sich durch andere chemische Zusammensetzung, d. h. durch geringen Wasser- gehalt, von den übrigen Theilen der Verdichtung unterscheiden. Nach Casparrini!) sollen sich die Wurzelhaare von Poa annua öffnen. Die Bemerkung freilich habe ich bei vielen in meinen Untersuchungen vorgekommenen Haargebilden ge- macht, dass sie an der Spitze geöffnet waren, will dabei aber nur behaupten, dass solches 1) Schacht. Th. II, pag. 164. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.S.W. ;% durch Abreissen der kugeligen Spitze bei unvorsichtigem Herausziehen aus dem Erdreich geschehen ist. Nachdem die Zellen aller vorkommenden Gewebearten im Körper der Wurzel ihre vollständige Ausbildung erfahren haben, verschwinden auch die Haare'). B. Rindengewebe. Rinde?) Nach Schacht?) lässt die Rinde bei der Mehrzahl der phanerogamen Wur- zeln zwei Theile unterscheiden: eine Aussen- und eine Innenrinde, die durch eine mehr oder weniger scharf ausgeprägte concentrische Grenze getrennt sind. Nicht nur lässt sich mit Evidenz bei den Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln eine solche Aussen- und Innen- rinde nachweisen, sondern es scheint sogar in manchen Fällen geboten, noch schärfere Un- terschiede mehrfacher Rindenschichten zu machen. So zeigt sich bei den meisten hier zur Untersuchung gekommenen Wurzeln eine von der Aussenrinde sowohl, als von der Innen- rinde scharf abgegrenzte Mittelrinde, aber nur in ausgebildeten Entwickelungsstadien der Wurzeln. Wenn ich in Folgendem den Ausdruck: «Mittelrinde» nicht gebrauchen werde, sondern nur von Aussenrinde, von äusserer und innerer Innenrinde sprechen werde, so liegt es wohl in dem Wunsche, einerseits die technischen Ausdrücke nicht zu vermehren, andererseits aber, was vorzüglich in Betracht kommt, der Entwickelungsgeschichte der Rinde Rechnung zu tragen, da in jugendlichen Entwickelungsstadien kein Unterschied, geschweige denn eine Grenze zwischen Mittelrinde und Innenrinde besteht, und die Mittelrinde gene- tisch zur Innenrinde gehört. Ausserdem tritt die Mittelrinde nur in ausgebildeten Entwicke- lungsstadien der Wurzeln auf, und wie schon erwähnt, nicht bei allen, denn, wie wir sehen werden, giebt es eine Abtheilung, die keine Mittelrinde selbst im Altersstadium aufweist, und bei der sich auch Aussenrinde und Innenrinde nur schwach abgrenzen. Die Bildung der Rinde der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln ist eine sehr man- nigfaltige, lässt sich aber auf zwei Grundtypen mit in älteren Entwickelungsstadien eintre- tenden Modificationen zurückführen: 1. in eine solche, deren Aussenrinde eine Schicht bildet, deren Zellen von polygonaler Form nicht sehr regelmässig, ohne Intercellularräume aneinander gereiht sind; deren Innenrinde aber, was die regelmässige Anordnung, Bildung und Form der Zellen, und was die Abgrenzung zur Aussenrinde anlangt, anders gestaltet ist, als die des folgenden Typus, indem sich hier Aussenrinde und Innenrinde nur 1) Vergl. Duval-Jouve pag. 350, Anmerkung 1. von vielen Autoren genannt wird. 2) Sachs: Grundgewebe; Naegeli: Protenchym (Epi- 3) Th. II, pag. 168. Vergleiche ausserdem Naegeli dermis und Leitbündelscheide mit eingeschlossen); Rin- | und Leitgeb, van Tieghem und Duval-Jouve. denparenchym, oder einfach Parenchym, wie die Rinde 8 J. KLINGE, durch den Mangel oder das Vorhandensein von Intercellularräumen unterschei- det, und die Innenrinde an Schichtenmächtigkeit wenig die Aussenrinde über- trifft. (Vergl. Taf. IL, fig. 26)'). 2. in eine solche, deren Aussenrinde eine Schicht bildet, deren Zellen sich mehrfach tangential theilen und ohne Intercellularräume aneinanderstossen; deren Innen- rinde in äusserst regelmässige radiale Strahlen und concentrische Kreise geordnet, eine die Aussenrinde um das Dreifache übertreffende Schicht zeigt, deren tafel- förmige Zellen, zuerst auch durch Tangentialtheilungen, dann durch centripetal fortschreitende radiale Theilungen ?) — wodurch übrigens die regelmässige An- ordnung des Gewebes durchaus nicht gestört wird, — sich spaltend, zwischen sich rhombische Intercellularräume lassen, die, entsprechend der Entwickelung der Zellen, von Aussen nach Innen an Grösse abnehmen (Taf. II, fig. 24 u. 25). Das Auseinandergehen dieser zwei typischen Rindenbildungen ist in weiteren Stadien gleich scharf zu verfolgen. Die Aussenrinde des Rindentypus I sowohl, als die Innenrinde des Rindentypus I sind wiederum zweien in älteren Entwickelungsstadien auftretenden Modificationen unterworfen. Entweder persistiren sie, so dass beide sich nur durch den Mangel oder das Vorhandensein von Inter- cellularräumen unterscheiden, wobei sich die Aussenrindenzellen grösstentheils um ein wenig mehr verdicken, selten einen sclerenchymatischen Charakter annehmen, und das parenchymatische Gefüge der Innenrinde bis auf die innerste Lage (nicht mit der Leit- bündelscheide zu verwechseln), deren Zellen sich oft verdicken, ein äusserst lockeres ist; oder sie werden beide vollständig bis auf eine oder zwei der innersten Zellreihen zerstört. Zwischen diesen beiden Formen des Persistirens und des Zerstörtwerdens der ganzen Rinde bestehen Uebergangsformen. Die Aussenrinde des Rindentypus II verdickt sich äusserst stark und bildet sich zu einem soliden sclerenchymatischen Cylindermantel aus. Die Innenrinde des Rindentypus И, gleichfalls bis zum Leitbündel nach Innen Sclerenchym von verschiedener Mächtigkeit bildend, geht, sich scharf von dem Innensclerenchym, das nicht immer vorhanden zu sein braucht, ab- grenzend, in eine sehr charakteristische Mittelrinde, in die äussere Innenrinde, über, deren Parenchym durch Collabiren der Zellmembranen oder ganzer Zellparthien grosse Luft- gänge bildet?). Doch dieses Collabiren ist auch bestimmten Gesetzen unterworfen. Das Sclerenchym der Aussen- und Innenrinde bleibt nach gewissen Zwischenräumen durch nicht collabirte Zellengänge, oder besser Zellenplatten, im Zusammenhange und nur die da- 1) Vergl. Duval-Jouve pag. 350. с. р. 59). 2) Vergl. Naegeli und Leitgeb. Vergl. Duval- 3) Vergl. van Tieghem: méats; ferner Falkenberg Jouve pag.353: «que les deux zonules corticales ont un | pag. 122: «Lockeres Gewebe von tangential gestreckten développement inverse; celui de l’externe étant centri- | Rindenzellen, zwischen denen sich Intercellularräume fuge, et celui de l’interne centripete, (Van Tieghem 1. | ausbilden». VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG о. GRAMINEEN- U. ÜYPERACEEN-WURZELN U. 5. W. 9 zwischen liegenden Zellen collabiren ihre Membranen, aber wiederum so, dass, um den Zusammenhalt zu vergrössern, in bestimmter Gesetzmässigkeit, entweder die Tangential- membranen allein zusammenfallen und die Radialmembranen zurückbleiben, oder umge- kehrt, dass die Radialmembranen zusammenfallen und die erhaltenen Tangentialmembranen die nicht collabirten radialen Zellenstrahlen verbinden. Die erstere Erscheinung macht den Eindruck eines verschiedenstrahligen Sternes, während die andere den Eindruck des Netzes eines Spinnengewebes !) hinterlässt (Taf. II, fig. 22 u. 23). Sowohl bei der einen, als bei der anderen Form kommt ein vollständiges Zerstörtwerden der ganzen äusseren Innenrinde vor, mit der Erhaltung einer einzigen schmalen radial verlaufenden Zellparthie, als einziger Zusammenhalt zwischen der Aussenrinde und der innern Innenrinde (Saccharum, Erianthus, Cyperus). Die Art und Weise des Collabirens der einzelnen Rindenzellen kann man vornehmlich an ziemlich entwickelten Wurzeltheilen, die aber eine noch nicht vollständige Ausbildung erfahren haben, verfolgen, welches Mittelstadium mit in lebhaftem Collabiren befindlichen Zellen wir an den Figuren 18 und 216 sehen. Die am weitesten vorgeschrittenen Stufen des Collabirens finden wir in den nach Aussen liegenden Rindenschichten mit meist schon völlig collabirten Zellen, während den Beginn dieses Processes und die ersten Stadien der Entwickelung dieser Erscheinung wir an den mehr zum Leitbündel hin gelegenen inneren Innenrindenzellen beobachten können. Zum Voraus sei bemerkt, dass die innerste Schicht der Innenrindenzellen (auf fig. 18 und fig. 215 mit 1 bezeichnet) bei keiner Gramineen- und Cyperaceen-Wurzei collabirte Zellen aufzuweisen hat. Der tangentiale Zusammenhang auf dem Querschnitt radial übereinanderliegender Rindenzellen löst sich und schreitet strahlenförmig centripetal fort, so dass radiale Strahlen von noch zusammenhängenden und vegetirenden Rindenzellen mit solchen, deren Tangen- tialmembranen getrennt sind, alterniren. Durch Spannung und Streckung der erhaltenen Zellen fallen die Zellwände der tangential isolirten Zellen zusammen, bleiben nur im schwachen Zusammenhange mit den erhaltenen Zellenstrahlen und bilden eine fadenförmige Verbindung zwischen denselben. Dieses centripetale Collabiren ganzer Rindenzellenstrahlen kann nun weitere, vorher erhaltene Zellenstrahlen ergreifen, so lange bis das ganze Innen- ‚ rindengewebe, wie bei fig. 23, nur noch aus acht erhaltenen Zellenstrahlen besteht, während alle übrigen Zellen collabirt noch fadenförmig einen Zusammenhang mit diesen vermitteln, und auf diese Weise das Bild eines Spinnengewebes zu Stande kommt. Bei einem grossen Theile der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln findet das umgekehrte Verhältniss beim Jollabiren, aber nur der einzelnen Rindenzellen statt, indem hier die Radialmembranen ge- trennt und die Tangentialmembranen zusammenhängend bleiben und neben den gleichfalls radial verlaufenden erhaltenen Zellenstrahlen als feinere fadenförmige Strahlen die inner- 1) Duval-Jouve pag. 350: «lambeaux arachnoides». Lo] Mémoires de 1`Аса4. Пир. des sciences, УПше Serie. 10 J. KLINGE, sten erhaltenen Innenrindenschichten mit der Aussenrindenschicht verbinden (Taf. II, fig. 22). Bei der Abbildung von Carex caespitosa (fig. 18) kann man sich alle Uebergangs- und Zwischenformen in der Entwickelung des Collabirens zur Anschauung bringen, und sei hier noch hinzugefügt, dass der tangentiale Zusammenhang der collabirten Zellen nicht deutlich wahrzunehmen ist. Bei fig. 216 (einer nicht näher bestimmten Сурегасее) dagegen erkennt man nicht nur deutlich die einzelnen collabirten Tangentialmembranen, sondern auch die Radialmembranen, an ihrer ursprünglichen Verbindungslamelle, die als feiner schwarzer Strich mitten durch eine Knotenstelle geht. Man muss in Betracht ziehen, dass die ganze Wand einer Zelle tangential collabirt ist, und da die Zellen des Rindenparenchyms mit ein- ander nur geringen Zusammenhang haben und dieser tangential gelöst ist und nur radial per- sistirt, so ist nur das kurze Stück der radialen Wand, welche mit der benachbarten Zelle zusammenfällt, sichtbar und, wie oben erwähnt, erscheint diese Stelle als Knoten in den collabirten Zellfäden. Die collabirten Zellwände liegen durchaus nicht glatt und parallel aufeinander, sondern decken sich kraus und wellig; ebenso erfahren die aus collabirten Zellen zusammengesetz- ten Fäden Zerreissungen und Störungen aller Art, deren Residua oft wirr und unregelmäs- sig in die weiten Intercellularräume hineinragen; auch laufen die Zellfäden nicht parallel neben einander her, sei es in tangentialer oder radialer Richtung, sondern durch häufige Anastomosen wird das regelmässige Gefüge eines Spinnengewebes oder das eines vielstrah- ligen Sterns vielfach aufgehoben (Vergleiche fig. 16, 21a, 22, 23). Selbst die Zellen der erhaltenen Rindenstrahlen erfahren durch Zug- und Druckkräfte Formenänderungen. Meist wandeln sie ihre auf Querschnitten rundliche Gestalt durch Spannung und Zug in eine mehr viereckige, was nur schwach angedeutet in den Figuren 18 und 22 zum Ausdruck kommt. Duval-Jouve giebt eine diese Erscheinung betreffende Abbildung von Cyperus longus'). Die Anzahl der erhaltenen radialen Zellenstrahlen ist inconstant. Duval-Jouve giebt aber jedes Mal für jede untersuchte Cyperusart speciell die Menge der persistirenden Rin- | denstrahlen in bestimmten Zahlen an. Er mag vielleicht das Mittel aus vielen Untersu- chungsobjecten derselben Art geschöpft haben, aber immerhin sind solche Zablenverhält- nisse für histotaxische Verhältnisse nicht verwerthbar. Anmerkung 1. Duval-Jouve sagt in seiner: Étude histotaxique des Cyperus de France, pag. 350: «La zonule externe est d’ordinaire colorée, se fibrifie même quelquefois et persiste toujours très-longtemps. Le plus souvent, au contraire, l’interne «se détruit» presque en même temps qu’elle se forme; quelques-unes des lignes rayonnantes des ses cellules se conservent, mais, à l’exception des 1) Duval-Jouve. Tab. XIX, Racines, fig. 10; ausserdem vergleiche man pag. 384, Anmerkung 1. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN-WURZELN U.S.W. 11 assises les plus internes à parois épaisses, les autres «se résorbent» principale- ment sur leurs faces radiales, et «se disloquent» en rapprochant leurs faces tan- gentielles (PI. XIX, fig. 1—16). Cette zonule est alors toute creusée de grandes lacunes très-irrégulières, où les débris du tissu primitif pendent en lambeaux arachnoides plus ou moins concentriques, et le cylindre central flotte dans l’étui formé par la zonule externe. Souvent même, sur les racines très-âgées, cette dernière zonule «se détruit», et il ne subsiste que le cylindre central dénudé». Ferner bildet Duval-Jouve beinahe natürlich die oben geschilderten Verhält - nisse des tangentialen Collabirens der Innenrindenzellen für Cyperus flavescens, Cyp. rotundus, Cyp. aureus, Cyp. longus und Galilea mucronata ab, aber spricht in der Einzelbeschreibung von jeder der untersuchten zehn Cyperusarten stets: «zonule interne se détruisant» ete., oder «zonule interne se disloquant» und zeigt somit, dass er diese Erscheinung in Bezug auf ihre Entstehung nicht richtig ge- deutet hat. Im Uebrigen stimmen unsere Beobachtungen, wie aus dem Vergleich zu ersehen ist, überein. Anmerkung 2. Duval-Jouve sagt in der Einzelbeschreibung von Galilea mucro- nata, pag. 392: «zonule interne se disloquant assez regulierement en une quin- zaine de grandes lacunes séparées par des rayons de un ou deux rangs de ses cellules les plus internes». Aus der Abbildung (Tab. XIX, fig. 15) ist aber nicht zu ersehen, ob die Luftgänge durch Zerstörung der Zellen hervorgehen, was in der That als einziger Fall besondere Aufmerksamkeit verdiente. Oder sollten diese Lacunen nicht gleicher Entstehung sein wie die von Hydrocharis und anderen Monocotyledonen? Während im Rindentypus I Uebergangsformen zwischen den beiden besprochenen Formen stattfinden, existiren hier im Typus II keine, es sei denn, dass man das vollständige Schwinden der äussern Innenrinde als Vermittler zwischen radialem und tangentialem Col- labiren der äusseren Innenrindenzellen ansehen wollte, was jedoch auch zu verwerfen ist, da man genau bestimmen kann, aus welcher Grundform: entweder durch radiales, oder tan- gentiales Collabiren, das vollständige Fehlen der äusseren Innenrinde entstanden ist. Zwischen dem Rindentypus I und dem Rindentypus II werden wir später einige Uebergangsformen kennen lernen. Auf diese Weise gelangen wir, wobei noch weitere Uebergangsformen und Modifica- tionen auftreten, zu folgendem Grundschema der Rinde der Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln: 2* 12 У. KLINGE, ‚ а. Persistiren der ganzen Rinde. / b. Schwinden der ganzen Rinde. Typus I. Unregelmässige Anordnung à 1) Zwischen a u. b des der Rindenzellen. Aussen- ) und Innenrinde nur durch Тур. 1. Mangel oder Vorhanden- sein von Intercellular - do er лу а 7 Е и. Тур. Па, В. Typ. Ib 2) Zwischen Typ. I und Typ EL OS Typ u. Тур. Па. и. Тур. Па, a. Radiales Collabiren der äusseren In- nenrindenzellen. Taf. II, fig. 22. ER Rinde der Gramineen- und х. Vollständiges Zerstört - я werden der äusseren In- Cyperaceen - Wurzeln, nenrinde bis auf einen Typus II radialen Zellenstrang. Regelmässige Anordnung der Rindenzellen; scharfe Grenze zwischen Aussen- rinde und Innenrinde. Taf. Il,.fig. 24 u; 25. b. Tangentiales Collabiren der äusseren Innenrindenzellen. Taf. II, fig. 123, В. Vollständiges Zerstürt- werden der äusseren In- nenrinde bis auf einen radialen Zellenstrang. Rinde der Nebenwurzeln. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN 0.5. \. 13 Was die Aussenrinde des Rindentypus I im Allgemeinen und auch im Besondern — auf die Unterabtheilungen des Typus I bezogen — anlangt, so schliessen deren Zellen sowohl unter einander, als an die Epidermis immer ohne Intercellularräume, mit alleiniger Aus- nahme von Hordeum vulgare (Taf. III, fig. 26), wo sich selbst unmittelbar unter der Epi- dermis noch Intercellularräume befinden. Wie schon erwähnt, lässt sich das Parenchym — das häufigste Vorkommen — der Aussenrinde von dem Parenchym der Innenrinde nur durch den Mangel an Intercellularräumen unterscheiden. Das Sclerenchym, wie bei Holcus lanatus, oder Prosenchym, wie bei Avena, reicht immer unmittelbar an die Epidermis. Von diesen Gewebeformen kann nur dort die Rede sein, wo das Rindengewebe persistirt, oder wo das persistirende Gewebe der äusseren In- nenrinde auch ein radiales Collabiren der Zellmembranen aufweist. Die Mehrzahl der Uebergangsformen zwischen dem Typus Ia und Ib macht jedoch von dieser Regel eine Ausnahme, indem sich hier unter der Epidermis eine der Epidermis ähnliche Zelllage be- findet, die sich ebenso, wie die Epidermis selbst, von dem nach Innen liegenden Prosen- chym und Sclerenchym der Aussenrinde durch Weitlichtigkeit des Zelllumens und Zartheit der Membranen auszeichnet, wie bei Deyeuxia retrofracta und den Triticumarten (Vergl. oben 4. Ep. pag. 4 und Aussenrinde des Rindentypus Па weiter unten). Was die Uebergangsformen überhaupt anlangt, sowohl diejenigen, die im Typus I selbst Uebergänge zu den Unterabtheilungen bilden, als auch diejenigen, die zum nächsten Typus hinüberleiten, so muss ich hier selbst eingestehen, dass die Eintheilung in solche mit bleibendem und schwindendem Rindengewebe und in die Uebergangsformen nicht con- sequent durchzuführen ist. Durch die Vergleichung der Uebergangsformen unter sich und mit den Typenformen zeigt es sich sehr deutlich, dass die Rinde des Typus I aus einer Form in die andere übergehen kann. So weisen beide Erscheinungen, des Persistirens, wie des Schwindens der Rinde, folgende Gramineen-Wurzeln auf: Milium effusum, Deyeuxia re- trofracta, Trisetum distichophyllum und Tr. argenteum, Triodia decumbens, alle unter- suchten Triticum-, Agropyrum- und Eremopyrumarten und Secale cereale. Ein Persistiren und radiales Collabiren der äussern Innenrinde zeigen Agrostis alba und Agr. vulgaris und Briza media, während ein vollständiges Schwinden der ganzen Rinde und ein radiales Col- labiren der Innenrindenzellen bei Gynerium argenteum und Festuca rubra stattfindet (bei Festuca ovina schwindet dagegen die Rinde immer vollständig). Zieht man das Jugendstadium der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln, die diesen Typus repraesentiren, in Betracht, so kommt man zur Ueberzeugung, dass das Erhalten- bleiben und verschiedene Schwinden der Rinde durch gewissse Umstände und Bodenver- hältnisse beeinflusst ist'), und dass man nicht genöthigt ist, ein Persistiren der Rinde — wie es sich bei vorliegenden Untersuchungen herausstellte — immer für: Holeus lanatus, 1) Duval-Jouve: Cyperus longus, pag. 384, Anmerkung 2. 14 J. KLINGE, Anthoxanthum odoratum, Avena sativa, Av. pratensis, Melica altissima, Hordeum vulgare, Leptochloa arabica(?), und dagegen ein vollständiges Zerstörtwerden der ganzen Rinde immer für: Panicum palmifolium, Mühlenbergia glomerata, Calamagrostis lanceolata, Cal. Epigeios, Cal. elata, Ammophila baltica, Dactylis glomerata, Cynosurus cristatus, Fes- tuca ovina, Bromus mollis, Br. tectorum, Lolium temulentum, Elymus sabulosus und Ely- mus canadensis anzunehmen. Anmerkung. Duval-Jouve, pag. 350, Anmerkung 2: «J’ai pu constater que dans les localités chaudes et humides, comme en Algérie, la zone corticale se détruit très-vite et avant que les cellules les plus internes se soient épaissies; elle per- siste plus longtemps dans les terrains secs et frais. П en est de même pour la zone corticale des rhizomes, dont nous parlerons plus loin. Suivant M. Guillard, «d’exubérance de l'enveloppe corticale des racines et des rhizomes doit être at- tribuée à l’humidité que la terre entretient, et non à un organisme spécial» (Bull. Soc. bot. de France, tom. XVI, p. 428). Le doute est permis en présence de ce fait, que l'humidité est pour la zone corticale des rhizomes et des racines plutôt une cause de prompte destruction qu’une condition de développement complet». Vergleicht man das Medium, in welchem die Wurzeln der oben angeführ- ten Pflanzen leben, die entweder ihre Rinde erhalten oder verlieren, so könnten Duval-Jouve’s Zweifel einem weiteren Zweifel unterliegen, da gerade diejeni- sen der oben eitirten Wurzeln, bei denen ein Persistiren der Rinde beobachtet wurde, einen feuchten und wasserreicheren Boden aufsuchen, während dagegen diejenigen, bei denen ein Schwinden der Rinde vorkommt, in einem trocknen und sandigen Boden vegetiren. Gegen Duval-Jouve spricht auch folgende Behaup- tung Schwendeners (Mech. Prince. d. Mon. р. 129): aWenn der peripherische Bastring in einem schweren oder wasserdurchtränkten Boden nothwendig ist, um die Luftgänge der Rhizome offen zu erhalten, so ist er natürlich ganz ebenso unentbehrlich für die Wurzeln, welche unter gleichen Bedingungen vegetiren». (Vergleiche ausserdem daselbst die (pag. 128) nebenanstehende Uebersichtsta- belle; ferner Duval-Jouve: Cyperus longus, p. 384, Anmerkung 2; dann Ab- bildungen von Oryza sativa Tab. I, fig. 15 u. 16.) Die Innenrinde des Rindentypus I hat immer einen parenchymatischen Charakter (Taf. III, fig. 26 und 28), nur die innersten Lagen derselben sind in den seltensten Fällen prosen- chymatisch oder sclerenchymatisch. Im Vergleich zum Typus П ist das Auftreten von doppelten Stütz- und Steifungsscheiden — auf die wir im Abschnitt über die Leitbündel- scheide zurückommen werden — häufiger, obgleich diese Bildung immerhin eine seltene ist. Beim Typus I b, beim Schwinden der ganzen Rinde, bleiben die innersten Schichten, die dann stark verdickt sind, erhalten, an denen dann die Residua der zerstörten Zellen als уег- worrene Massen hängen bleiben. Oft erkennt man noch in dieser Masse die alten Zell- VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.S.Ww. 15 formen, wie bei Festuca ovina, wo sie filzig zerrissen tangential gestreckt erscheinen. Als Gegensatz zu Hordeum vulgare sei Leptochloa arabica (?) genannt, deren Wurzelrinde gar keine Intercellularräume aufzuweisen hat. Die Aussenrinde des Rindentypus И hat im ausgebildeten Zustande nie einen parenchy- matischen Charakter, sondern immer entweder einen prosenchymatischen, oder meisten- theils einen sclerenchymatischen aufzuweisen. Diese Sclerenchymschichten erlangen oft eine grosse Mächtigkeit, wie bei Phalaris arundinacea und Molinia coerulea, deren Aussen- rinde bis 10 Zelllagen hält. Die regelmässige Anordnung der Rindenzellen in jugend- lichen Entwickelungsstadien kann zum grossen Theil noch bis in das späteste Alter verfolgt werden; jedoch sehen Poa und Eleusine (gracilis) in ihrem ausgebildeten Stadium dem Тур. I sehr ähnlich (Tab. I, fig. 20, Tab. II, fig. 22 und 23). Die Innenrinde des Rindentypus И, in frühen Entwickelungsstadien aus äusserst regelmässig angeordneten, tafelförmigen Zellen zusammengesetzt, die in tangentialer Richtung in regel- mässige concentrische Kreise geordnet sind (Tab. II, fig. 24 und 25), scheidet sich in späteren Stadien in eine genau von einander zu unterscheidende äussere und innere Innen- rinde. Während die letztere durchgängig einen sclerenchymatischen Charakter mit oft bis zum Schwund des Lumens verdickten und tangential gestreckten Zellen hat, sind die Zell- membranen der ersteren immer unverdickt, mit sehr wenigen Ausnahmen, wie z.B. Heleo- charis acicularis (Tab. IT, 21 а), und collabiren entweder radial oder tangential mit Erhal- tung von radialen Zellensträngen (Tab. II, fig. 22 und 23). Bei Poa nemoralis findet keine genane Uebereinanderlagerung der Rindenzellen in radialer Richtung statt, sondern ein auf dem Querschnitt regelmässiges abwechselndes Uebereinandergreifen der Rindenzellen (Taf. I, fig. 17). Die Aussenrinde der Wurzeln, die sowohl ein radiales, als ein tangentiales Collabiren der Membranen der Innenrindenzellen aufweisen, besitzt sehr viel eigenthümliche Bildungen, und da jede Typenform besondere Figenthümlichkeiten zeigt, so ist denn auch jede im Folgenden einer gesonderten Besprechung unterzogen. Die Aussenrinde des Rindentypus На, mit radialem Collabiren der äusseren Innenrindenzellen, weist zunächst ein gleichförmiges Sclerenchym von verschiedener Mächtigkeit auf bei: Phalaris arundinacea, Phleum pratense, Stipa pennata, Stipa capillata, Aira caespitosa, Poa pratensis, Poa fertilis, Poa nemoralis, Tricholaena rosea und Sorghum (spec.?) Bei Glyceria spectabilis und Gl. fluitans befindet sich bei der ersteren zwischen der letzten und vorletzten Sclerenchymschicht und bei der letzteren zwischen der letzten Sclerenchym- schicht und der Epidermis eine beiden Schichten gemeinsame, stark lichtbrechende, regel- mässig zackig verlaufende Membran, die davon herrührt, dass die beiden betreffenden Sclerenchymschichten, an der Stelle wo sie mit einander zusammenstossen, mehr verdickt sind, als gegen die Innenrinde. Das Sclerenchym reicht nicht immer unmittelbar an die Epidermis, sondern es schiebt sich oft noch eine der Epidermis ähnlich geformte Zelllage dazwischen, die der äussern 16 У. KLINGE, Form nach als doppelte Epidermis definirt werden könnte (Vergl. oben Epidermis pag. 4). Genetisch gehört sie aber zur Rinde und sie besitzt auch ein anderes Verhalten chemischen Reagentien gegenüber, als die Epidermis. Die Zellen dieser Aussenrindenschicht sind immer unverdickt, zartwandig, in der Regel mit grösserem Lumen als die übrigen Aus- senrindenzellen und wahren bis zu ihrer Erhaltung ihre polygonale, meist hexagonale Form. Eine solche zartwandige Rindenschicht unter der Epidermis, mit gleichförmig aus- gebildetem Sclerenchym der übrigen Aussenrinde, haben Bambusa arundinacea, Imperata sacchariflora, Erianthus Ravennae, dagegen mit einer besonders verdickten Sclerenchymschicht als Stütze der letzten zartwandigen Aussenrindenschicht: Setaria viridis (Taf I, fig. 13), Molinia coerulea, Nardus stricta, und Oryza sativa (Taf. I, fig. 15 und 16). Während bei Molinia und Nardus ein noch weiter ausgebildetes Sclerenchym der Aussenrinde vorhanden ist, schliesst mit dieser Schicht, die einen Steifungsscheiden-artigen Charakter trägt, und sich durch Lichtbrechung und starke Verdickung der Zellen auszeichnet, die Aussenrinde von Setaria viridis und Oryza sativa ab. Bei Oryza ist die zartwandige Schicht ein wenig verdickt und selten befindet sich zwischen der Epidermis und der grosszelligen Rindenschicht noch eine mit kleinerem Zelllumen. Die Abbildung fig. 16 bringt gerade das seltene Vor- kommen zur Anschauung; gewöhnlich findet sich diese Aussenrindenschicht unter der Epidermis. Bambusa glauca (?) besitzt zwei besonders verdickte Zelllagen einer 5—7- fachen Sclerenchymschicht innerhalb der weitlichtigen Aussenrindenschicht. Bei Saccharum cylindricum schieben sich zwischen eine Schicht, deren Zellen klein und bis zum Schwund des Lumens verdickt sind und die die Aussenrinde gegen die Innenrinde abschliesst, und die grosszellige unter der Epidermis sich befindende Aussenrindenschicht, noch zwei Scle- - renchymschichten. Bei Phragmites communis (Taf. II, fig. 22) sind sogar die 2—3 äus- seren Aussenrindenschichten aus weitlichtigen, hexagonalgeformten Zellen zusammengesetzt, die noch in späteren Entwickelungsstadien bei starker Verdickung der Membranen ihre hexa- gonale Form nachweisen; die darauf folgenden beiden inneren, von denen die innerste mit bis zum Schwund des Lumens verdickten Zellen die Grenze zur Innenrinde bildet, sind klein- zellig. Die Aussenrinde von Eleusine gracilis trägt nur einen prosenchymatischen Charakter und geht allmälig in das Parenchym der Innenrinde über. Die Aussenrinde von Alopecurus geniculatus, als Gegensatz zu dem bisher Angeführten, hat sogar grössere Zellen als die In- nenrinde: aus 2 — 3 Schichten bestehend, zeichnet die innerste sich sowohl durch besondere Grösse und regelmässigen Bau der pentagonalen und hexagonalen Zellen, als auch durch die regelmässige Anordnung und Zusammenlagerung derselben aus. Die innersten Schichten der Innenrinde des Rindentypus На und vorzüglich die die Leit- bündelscheide umgebende Zelllage, sind selerenchymatisch , wovon Eleusine gracilis wie- derum eine Ausnahme macht. Die Zellen sind im Querschnitt oft tangential gestreckt, wie es z. B. bei Stipa pennata, Stipa capillata, Phragmites communis und Nardus stricta der Fall ist. Ein vollständiges Schwinden der äussersten Innenrinde bis auf einen einzigen radialen VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINKEN- U. ÜYPERACEEN- WURZELN U.8.W. 17 Zellenstrang als Zusammenhalt zwischen Aussenrinden- und Innenrinden - Selerenchym, das hier immer mächtig entwickelt ist, ist nur bei Saccharum cylindricum, Erianthus Ra- vennae und Tricholaena rosea beobachtet worden. Als einziges Vorkommen sei hier noch der Zellen mit Membranen mit sehr aus- gesprochener Streifung im Sclerenchym der Aussenrinde von Saccharum cylindricum erwähnt, und wie wir später sehen werden, treten ähnlich gebildete Zellen auch im Mark des Leit- bündels derselben Pflanze auf (Taf. I, fig. 7). Als Anhang zum Rindentypus Па soll hier die besondere Beschreibung der Rinde von Lasiagrostis splendens folgen, um einerseits den complicirten Bau der Rinde, andererseits im Zusammenhange die Beschreibung der Rinde an einem interessanten Objecte vorzuführen. Lasiagrostis splendens zeigt ein sehr entwickeltes Rindensystem mit den mannigfachsten Abänderungen in den recht regelmässig verlaufenden Schichten. Auf die stark verdickte Stützscheide (Taf. I, fig. 19a) folgt (b) eine dreischichtige Lage kleiner, im Querschnitt eine hexagonale Form zeigender Zellen, die sich später nur nach Innen bis zum Schwund des Lumens verdicken. Ueber dieser liegen (c) zwei Lagen weitlichtiger, auch eine hexagonale Form zeigender Zellen, die bräunlich tingirt (während sowohl die primären, als die secun- dären Stützscheidezellen hellgelb und lichtbrechend sind), auch ihre zum Centrum ge- kehrte Membran etwas mehr verdicken als ihre Aussenmembran und als Uebergangsform zu der (d) aus tangential-gestreckten Zellen bestehenden ziemlich verdickten vierschichtigen Lage zu betrachten sind. Ueber dieser liegt nun (e) die 6 —10-schichtige eigentliche Mittel- rinde, die aus rundlichen, dünnwandigen, parenchymatischen Zellen gebildet ist, die in ihrer mittelsten Lage sehr an Lumen zunehmen und durch grosse Intercelluarräume geschieden sind. Darüber befindet sich (Г) das aus 5—6 Lagen bestehende stark verdickte Scleren- chym der Aussenrinde, deren äusserste Schichten (g) mit sehr verdickten Zellen den Charak- ter einer Steifungsscheide besitzen. Ueber dieser befindet sich noch eine aus hexagonalen dünnwandigen Zellen bestehende Schicht (1), die in jugendlichen Entwickelungsstadien kaum von den ebenso gebildeten Epidermiszellen (i) zu unterscheiden ist; die Zellen der letzteren wachsen zu verhältnissmässig kleinen Haaren aus. Wie aus der Abbildung (Taf. I, fig. 20), die absichtlich von einer Wurzel mit nicht so regelmässig verlaufendem Schichtenbau gewählt ist, zuersehen, sind die Grenzen zwischen zwei verschiedenen, oben beschriebenen Schichten, nicht immer deutlich (wie z. В. zwischen f und 9). Ausser dem Unterschiede des tangentialen Collabirens der äusseren Innenrinde zeigt die Aussenrinde des Rindentypus ИБ fast dieselben Bildungen wie die Aussenrinde des Rinden- typus Па und sie hätten füglich zusammen beschrieben werden können, wenn die Innenrinde unter gleiche Gesichtspunkte mit der des vorhergehenden Typus gestellt werden könnte, die ja aber für die Aufstellung des Typus maassgebend war (Taf. II, fig. 23). Ein aus mehreren Schichtenfolgen zusammengesetztes, gleichförmiges Sclerenchym der Aussenrinde besitzt die Mehrzahl der Carices (Carex hirta, С. filiformis, С. ampullacea, С. Pseudocyperus, С. rhynchophysa, С. Drymeia, С. Oederi, С. montana, С. limosa, С. Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, УПше Serie. 3 18 У. KLINGE, vulgaris, С. caespitosa, С. stricta, С. chordorrhiza und С. Buxbaumii (2), Heleocharis palus- tris und alle untersuchten Cypereen (Cyperus Papyrus, Cyp. Ginge, Cyp. albostriatus, Cyp. elegans, Cyp. japonicus, Cyp. Luzulae) und die von Duval-Jouve untersuchten Cyperus- Arten. Eine schwach verdickte, gegen die äussere Innenrinde an Verdickung der Zellen ab- nehmende Aussenrinde haben Carex Buxbaumii (?), Heleocharis palustris und Cyperus Luzulae und eine gegen die Innenrinde zunehmende Aussenrinde Carex chordorrhiza und Eriophorum gracile. Ein mächtig entwickeltes Sclerenchym der Aussenrinde zeigen alle Cyperus-Arten'!) und Carex montana. Carex limosa hat nur 3—4 Schichten, deren Zellen aber alle bis zum Schwund des Lumens verdickt erscheinen. Eine äusserste Aussenrindenschicht mit weitlichtigen hexagonalen Zellen unter der Epidermis tritt hier auch auf, aber mit dem Unterschiede von der unter Typus Па be- schriebenen, dass sie immer mehr oder weniger verdickt erscheint. Wenig verdickt sind die Zellen dieser letzten Aussenrindenschicht bei Carex hordeiformis, С. globularis, С. stellu- lata, C. loliacea, Eriophorum vaginatum, Er. latifolium, Er. alpinum (bei Eriophorum gra- cile ist diese Erscheinung nicht so deutlich, vergl. Taf. II, fig. 23); sehr verdickt bei Carex teretiuscula und Carex dioica. Eine einzige solche Schicht ohne weitere Aussenrindenschichten, als alleinige Reprae- sentantin der Aussenrinde, die aus stark verdickten, lichtbrechenden Zellen von hexago- naler Form zusammengesetzt ist, haben Seirpus lacustris, Se. Baeothryon und Бе. Savıl, während sie bei Heleocharis acicularis zartwandig bleibt, daggeen die Membranen der Innen- rindenzellen verdickt sind (Taf. II, fig. 21а). Die Zellen der 3--5 äusseren Schichten der Aussenrinde von Seirpus silvaticus sind nur wenig verdickt und weitlichtig, aber kleiner als die Epidermiszellen; auf diese 3—5 äusseren Schichten folgen die zwei innersten, deren Zellen von dunkelbrauner Farbe sich bis zum Schwund des Lumens verdicken. Die Innenrinde des Rindentypus НБ ist bis auf das tangentiale Collabiren der Rindenzellen gleich der Innenrinde des Typus Па gebildet. Zu erwähnen ist, dass das mächtig ent- wickelte Selerenchym der Aussenrinde mit dem der Innenrinde bei Carex montana fast zu- sammenstösst und nur durch } —2 Parenchymlagen von demselben getrennt ist. Die 2—5 Lagen der inneren Innenrinde der echten Cypergräser bilden sich zu tangentialgestreck- ten, schwarzbraun gefärbten, sehr verdickten secundären Steifungsscheiden aus, mit allmäh- ligem Uebergang zu den übrigen dünnwandigen Rindenschichten der äusseren Innenrinde. Letztere, mit vorhergegangenem tangentialem Collabiren der Rindenzellen, verschwindet oft ganz, mit Erhaltung eines einzigen radialen Zellenstranges (S. oben р. 11, Anmerk. 2). 1) Nach Duval-Jouve haben ein mächtig ent- | val- Jouve untersuchten Cyperus-Arten: Сурегиз globo- wickeltes Sclerenchym der Aussenrinde Cyperus longus, | sus, Cyp. flavescens, Cyp. fuscus, Cyp. rotundus, Cyp. ve- Cyp. distachyos und Galilea mucronata (vergl. daselbst | getus, Cyp. aureus, Cyp. serotinus haben 2—3 Aussen- Taf. XIX, Racines, fig. 10, 18, 15); die übrigen von Du- | rindenschichten (Tab. XIX, Racines, fig. 2, 3, 6, 8). VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG р. GRAMINEEN- U. ÜYPERACEEN-WURZELN U.S.w. 19 Anmerkung. Duval-Jouve giebt sowohl in den Einzelbeschreibungen (pag. 367 — 397), als auch in den Abbildungen (Taf. XIX, Racines) das Verhalten der inner- sten Innenrindenschichten in Zahlen, Farben und Formenerscheinungen genauer und ausführlicher an. Nach diesem Forscher haben: Cyperus globosus und Cyp. flavescens 1—2 Innenrindenschichten mit wenig verdickten Zellen von hellgelber Farbe, Cyp. fuscus 3—4 Schichten mit sehr verdickten purpurviolettgefärbten Zellen, Cyp. vegetus 2—3 Schichten mit sehr verdickten tangentialgestreckten Zellen von purpurschwarzer Farbe, Сур. rotundus 2 Schichten mit sehr verdickten tangentialgestreckten Zellen von kastanienrother Farbe, Cyp.aureus 3-4 Schich- ten mit tangentialgestreckten Zellen von blassrother Farbe, Сур. longus '/, aller Rindenschichten (nach der Abbildung etwa 7— 8 Schichten) mit sehr verdickten Zellen, die nach Aussen in ihren Membranen weniger verdickt erscheinen, von heller Kastanien-Farbe, Сур. serotinus 2—3 Schichten, Cyp. distachyos 1—2 Schichten mit kaum verdickten und gefärbten Zellwänden, Galilea mucronata 5 Schichten mit bis zum Schwund des Lumens verdickten Zellen von hellrother Farbe. Was die Chlorzinkjodreaction anlangt, so färbt sich die Aussenrinde bräunlich, die äus- sere Innenrinde immer violett und die sclerenchymatische Innenrinde wiederum bräunlich, während die Leitbündelscheide goldgelb, gelblich, weisslich und stark lichtbrechend er- scheint. Dieselben Eigenschaften, wie die der Leitbündelscheide, nehmen die besonders er- wähnten verdickten Aussenrindenschichten an, wie bei Oryza sativa und anderen. Ein merk- würdiges Verhalten der Rindenzellen bei der Chlorzinkjodreaction weisen Molinia coerulea und Phragmites communis auf; die Zellmembranen quellen so stark auf — was nach einer Behandlung mit schwacher Aetzkalilösung auch eintritt — dass nach Innen das Lumen voll- ständig schwindet, während nach Aussen die Intercellularräume eine zusammengepresste Kreuzform zeigen. In den Intercellularräumen der Rinde der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln be- obachtet man häufig, dass dieselben von einer gelblichen, ziemlich lichtbrechenden Substanz erfüllt sind (z. В. bei Zea, Sorghum und bei vielen Cyperaceen), und dass bei einigen Cy- peraceen (z. B. bei Eriophorum) sich diese Intercellularsubstanz auch in einigen Zellen selbst findet. In jugendlichen Entwickelungsstadien von Deyeuxia retrofracta beobachtete ich einen in Wasser lösslichen bräunlichen Farbstoff, der das Hollundermark, in dem das Praeparat geschnitten wurde, braun färbte. * In der Aussen- und Innenrinde findet man in dem grössten Theile der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln einen reichen Vorrath von Amylum (Taf. I, fig. 18); jedoch habe ich solches nie in der sclerenchymatischen Aussenrinde, noch in der Leitbündelscheide be- obachten können. Wo Stärke in der Stützscheide auftritt, wie bei Glvceria spectabilis, kann dieselbe nur durch unvorsichtige Behandlung in das Präparat hinein gespült sein. In den 9% 3* 20 J. Кьтмев, im Frühling untersuchten Wurzeln trat das Amylum viel häufiger auf, als in den in späte- ren Jahreszeiten untersuchten. Glyceria spectabilis führt in verschiedenen Zellen zweierlei Stärkekörner, sehr feinkörnige und grosskörnige. Krystalldrusen habe ich nur allein in der Aussenrinde von Carex rhynchophysa gesehen und nadelförmige Krystalle in der Rinde von Phalaris arundinacea. Neben diesen Krystall- nadeln bei Phalaris bemerkte ich kleine lichtbrechende Körperchen, die aber keine Oel- tropfen waren. Eine von dem Rindentypus I und II abweichende Bildung bietet uns die Rinde der Nebenwurzeln (d. №. Wurzeln 2. Ordnung, 3. Ordnung und weiterer Ordnungen), die wir füg- lich als besonderen Typus hinstellen könnten, wenn sie nicht, einige geringfügige Abwei- chungen abgerechnet, in ihrer primären Bildung und ihrem späteren Verhalten mit der Rinde des Typus I correspondirte (Taf. I, fig. 14, Taf. III, fig. 28). Wie wir auch späterhin sehen werden, so oft die Rede von Nebenwurzeln sein wird, gilt für alle diese Wurzeln der Satz, dass sie viel einfacher, vorzüglich in Bezug auf die Anzahl der einzelnen Elemente, aufgebaut sind, als das Mutterorgan. Weder lässt sich hier eine Grenze zwischen Aussen- und Innenrinde ziehen, meist wegen Mangel an Intercellularräumen, noch kommen irgend- wie sclerenchymatische Bildungen in der Rinde der Nebenwurzeln vor, die zu vorherge- nannten Eintheilungsprineipien veranlassen würden. Das Letztere ist jedoch nur bei Neben- wurzeln solcher Wurzeln 1. Ordnung der Fall, die einen sehr kleinen Durchmesser im Querschnitt haben und von Nebenwurzeln 3. und 4. Ordnung, während die Rinde von Nebenwurzeln solcher Wurzeln 1. Ordnung, die einen grossen Querdurchmesser haben, immer in gewisser Verwandtschaft mit der Rinde der Mutterwurzel steht. Wie aus folgenden Beispielen erhellt, werden die Eigenthümlichkeiten der Wurzeln 1. Ordnung sehr vereinfacht und die ganze Rinde sogar oft bis auf 2— 3 Zelllagen reducirt, die die Aussenrinde, äussere und innere Innenrinde zugleich repräsentiren. Bei Stipa pen- nata und Scirpus silvaticus fehlt das Sclerenchym der Aussen- und Innenrinde den Neben- wurzeln ganz, ausserdem bei Glyceria spectabilis die zackig verlaufende lichtbrechende Membran und bei Agrostis alba und Agrostis vulgaris die weitlichtige äusserste Aussenrin- denschicht. Die Aussenrinde ist hier nur durch den Mangel an Intercellularräumen von der Innenrinde unterschieden. Die Wurzeln 1. Ordnung von Bambusa arundinacea (s. oben p. 16) haben ein mehrschichtiges Aussenrindensclerenchym, das in Wurzeln 2. Ordnung nur 2— 3-schichtig ist; bei Wurzeln 3. Ordnung ist das ursprüngliche mächtige Sclerenchym der Wurzeln 1. Ordnung bis auf eine einzige Schicht reducirt, deren Zellen sich aber bis zum Schwund des Lumens verdicken. Die pag. 16 besprochene äusserste weitlichtige Aussen- rindenschicht bei Bambusa erhält sich auch in Nebenwurzeln aller Ordnungen. Bei Oryza sativa erhält sich in den Nebenwurzeln 2. Ordnung neben einem unregelmässig verlaufen- den Selerenchym, das in Wurzeln 1. Ordnung (vergl. Taf. I, fig 15 u. 16) nicht auftritt, zuweilen sogar die Aussenrindenschicht mit den stark verdickten und lichtbrechenden Zel- len, welche sonst meist fehlt und in Nebenwurzeln weiterer Ordnungen gar nicht mehr auf- VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. ÜYPERACEEN-WURZELN U.8.W. 2] tritt. Bei Zea Mays hat die Rinde der Nebenwurzeln bis unter die Epidermis Intercellular- räume. Ohne Intercellularräume ist dagegen die Rinde von Cynosurus cristatus. Bei Phrag- mites communis (Taf. I, fig. 14) und bei Muehlenbergia glomerata wird die Rinde der Wur- zeln 1. Ordnung bei Nebenwurzeln (?)-ter Ordnung bis auf 2—4 Zelllagen reducirt, deren Zellen bei Phragmites mit, dagegen bei Muehlenbergia (selten einzelne bemerkbar) ohne Intercellularräume aneinanderstossen. Leitbündelscheide. Wenn ich diese Bezeichnung einführe — ich entsinne mich nicht, dass sie je von einem Autor genannt worden, obgleich, wie es scheint, ein jeder eine neue einführt — so will ich für die Schutz-, Stütz-, und Steifungsscheide Russow’s einen, diese drei umfassenden Begriff, dem wohl noch am besten Naegeli’s Gefässbündelscheide entsprechen mag. Da ich aber nie Gefässbündel, sondern mit Russow immer Leitbündel sage, so muss es auch Leitbündelscheide heissen !). In jungen Entwickelungsstadien unterscheiden die Schutzscheidezellen (vergl. Taf. I, IT, III schz.)sich auf Querschnitten von dem Leitbündelgewebe durch ihr grösseres Lumen, durch ihre meist hexagonale, nach Aussen abgeplattete Form und durch den eigenthümlichen Schatten (van Tieghem: plissements), den Casparyschen Punkt, an beiden Seiten ihrer radialen Membranen, der bei verschiedener Einstellung des Mikroskops hin und her zu wandern scheint. Das rührt aber von der primären, parallel mit der Längsaxe laufenden Verdickungsfalte her, die geschlängelt an der Membran herabläuft (Taf. I, fig. 3). Je mehr diese Leiste sich verdickt, um so mehr verliert die Schutzscheide ihren Charakter und geht, je nach Art ihrer Verdickung, entweder in eine Stützscheide über, wenn die Verdickung nur nach Innen gerichtet ist, wie z. B. bei Phalaris arundinacea, oder in eine Steifungsscheide, wenn die Verdickung allseitig innerhalb der Schutzscheidezellen stattfindet, wie z. B. bei Aira caespitosa. Ein recht instructives Beispiel für die fortschreitende Verdiekung der Schutzscheide in eine Stützscheide habe ich an Stipa pennata gefunden (Taf. I, fig. 4, a, b, c, d; die Buchstaben bezeichnen die einzelnen Entwickelungsstufen der Verdickung einer Stützscheidezelle). Sachs?) sagt, dass bei allen einschichtigen Strang- und Pleromscheiden diese eigen- thümliche Faltenbildung, der Casparysche Punkt, vorkommt. Alle Gramineen- und Cypera- ceen-Wurzeln weisen in den Schutzscheidezellen den Casparyschen Punkt auf, wiewohl es oft schwer hält, denselben zu Gesicht zu bekommen. Ich habe wiederholt successive Schnitte 1) Dass ich die neuen Bezeichnungsweisen Russo w’s nicht adoptire, liegt indem Wunsche, die vom genannten Verfasser aufgegebene Nomenclatur wieder einzuführen, weil die Benennungen: Schutz-, Stütz- und Steifungs- scheide zugleich physiologische Functionen und morpho- logische Formänderungen bezeichnen, dagegen C- und O-scheiden nur annähernd die Gestalt der querdurch- schnittenen Leitbündelzelle zum Ausdruck bringen. Das Ueberladen mit Zischlauten —aus welchem Grunde Sachs die Schutz-, Stütz- und Steifungsscheide verwarf — ist, ganz abgesehen davon, dass solches gar nicht der Fall ist, weniger störend, als vielsilbige und mit weit unbe- quemeren Lippenbuchstaben überladene Termini technici wie etwa Fibrovasalscheide (vergl. Russow II, pag. 72: über Priman-, Succedan-, C-, О- und ®-scheiden; vergl. ausserdem Otten: Vergl. histiolog. Untersuchung der Sarsaparillen, Dorpat 1876, pag. 15, Anm. 1). 2) Lehrb., 4. Afle., pag. 126. 22 J. KLINGE, an verschiedenen Objecten derselben Art machen müssen, ehe es mir gelang, die Anwesen- heit dieser Verdickungsleiste constatiren zu können. Die Ursachen, aus welchen der Caspa- rysche Punkt sich dem Auge entzieht, sind folgende. Einmal wird er wegen seiner Kleinheit nur schwer sichtbar und sodann liegt der Grund hauptsächlich wohl darin, dass man ihn nur in einer bestimmten Region der Neubildungen einer Wurzel wahrnehmen kann, etwa nach dem Sichtbarwerden (Differenziren) der Protophloem- und Protoxylem-Zellen, und endlich daran, dass diese Falte sich sehr bald zu verdicken beginnt. Die Region des Caspa- ryschen Punktes wechselt jedoch, und ist verschieden bei verschiedenen Wurzeln, wie auch schon aus den Abbildungen erkannt werden kann. Bei den Figuren 25, 27, 30, 31, 32, 33, 34 tritt diese Erscheinung nach der Differenzirung der Protophloem- und Protoxylem-Zellen auf, bei Fig. 24 (Carex Pseudocyperus) bereits nach dem Sichtbarwerden der ersten Pro- tophloemzeile, ebenso bei Milium effusum Fig. 31. Dagegen ist der Casparysche Punkt bei Fig. 29 (Lolium temuientum) bei schon vollständig differenzirtem Protophloem und Proto- xylem noch nicht sichtbar. Der Casparysche Punkt ist oft auf dem Querschnitt zu einem länglichen Schatten aus- gezogen, wie bei Holcus lanatus (Taf. III, fig. 34). Als Gegensatz hierzu erscheint er bei den echten Cypergräsern als kleiner kugelförmiger, stark lichtbrechender Ansatz, der fast bis zu der nach Innen liegenden Tangentialmembran hinaufrückt. Je nachdem nun die Verdickung nur besonders nach Innen gerichtet 58 heisst die Schutzscheide: Stützscheide, und findet die Verdickung an allen Theilen der Membran gleich- mässig statt: Steifungsscheide. Zwischen beiden, der Stütz- und Steifungsscheide, existirt eben auch keine scharfe Grenze, indem die Verdickung allseitig sein kann, und wenn doch die nach Innen gelegene Membran mehr verdickt erscheint, als die übrigen, so wird man sie immerhin noch mit Stützscheide bezeichnen. So gebildet erscheint die Stützscheide bei Zea Mays, Oryza sativa, Phleum pratense, bei allen Alopecurus- und Poa-Arten, bei Carex tere- tiuscula, С. stellulata, ©. montana, С. ampullacea, und bei vielen anderen Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln. Was die Form der Zellen der Stützscheide auf dem Querschnitte anlangt — auf dem Längsschnitte sind sie sehr gestreckt und mit senkrechten Quermembranen versehen, wie Fig. 6 zeigt — so variiren sie zwischen lang radialgestreckten und lang tangentialgestreck- ten, wobei die verschiedensten Verdickungsformen auftreten. Die reine typische Stützschei- denzelle ist nur nach Innen zum Leitbündel hin verdickt. Die Verdickung hebt sich in den meisten Fällen scharf von der ursprünglichen Mittellamelle der Zellen ab und verhält sich auch chemischen Reagentien gegenüber anders. Die Verdickung ist lichtbrechend und heller als die Lamelle bei Agropyrum junceum und ebenso bei Dactylis glomerata, wo die Ver- diekungsschicht nach Chlorzinkjod weisslich, gelblich erscheint, während die Membran dunkelbraun gefärbt wird. Umgekehrt dagegen wird bei Scirpus silvaticus die Membran nach Chlorzinkjod goldgelb und stark lichtbrechend, während die Verdiekung hellbräunlich und matt violett erscheint. Die violette Färbung der Verdickung der Stützscheidezellen ( VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG р. GRAMINEEN- U. ÜYPERACREN-WURZELN 0. 3. №. 23 nach Chlorzinkjod tritt viel deutlicher noch bei Calamagrostis lanceolata hervor. Die ein- zigen Beispiele des Nichtverholzens der Stützscheidezellen. Die Verdickung der Stützschei- dezellen lässt in den meisten Fällen eine schöne Schichtung wahrnehmen, die durch zahl- reiche Tüpfelcanäle durchbrochen wird. Die Stützscheide von Elymus sabulosus (Taf. I, fig. 12) besteht aus radialgestreckten, grossen, fast bis zum Schwund des Lumens verdick- ten Zellen, die ausser einer reichen Tüpfelung und schönen Schichtung, noch zwei verschie- dene Schichtungssysteme ihrer Verdickung erkennen lassen. Zwischen der ursprünglichen Membran und der inneren hellen Verdickung liegt noch eine weniger gelb gefärbte und weniger lichtbrechende Schicht. Vorzüglich muss die Aufmerksamkeit auf eine merkwürdige Erscheinung der Stütz- scheidezellen hingelenkt werden, welche eine Eigenthümlichkeit aller Andropogoneae — so viele eben hier zur Untersuchung kamen — zu sein scheint, und bei Saccharum cylindricum am prägnantesten hervortritt. Die sehr verdickten Stützscheidezellen weisen in ihrer ver- dickten Membran nabelförmige Ausstülpungen oder Protuberanzen auf, die, mit ihrer Spitze zur unverdickten Aussenmembran gerichtet, tief in das Lumen der Zelle hineinragen. An der Basis dieser Ausstülpungen trat über einem dunklen Schatten ein heller, oft nierenförmiger Punkt hervor, was sich auch immer auf Längsschnitten zeigte. Auf solchen erwiesen sich diese Ausstülpungen als halbkuglige Aufsätze auf die Verdickungsmembran (Taf. I, fig. 96, 105, und 11). Die Tüpfelung ging nie durch sie hindurch, sondern immer um sie herum. Bei geringer Vergrösserung nahmen sie sich wie eine wellenförmige Ver- dickungsleiste auf der Verdickung aus. Bei sehr jungen Entwickelungsstadien solcher Wur- zeln zeigten die kugelrunden Aufsätze auf Längsschnitten, auch nach Aetzkalibehandlung, nicht den hellen Fleck, dagegen trat er um so deutlicher bei etwas älteren Entwickelungs- stadien hervor. Bei macerirten Stützscheidezellen von Erianthus Ravennae (Taf. I, fig. 10a), eines schon vorgeschrittenen Entwickelungsstadiums, erschienen diese Protuberanzen als kleine knöpf- chenförmige, stark lichtbrechende, etwas grünlich gefärbte Gebilde, die gewöhnlich in eine Längsreihe, aber auch in doppelten Reihen wie bei Andropogon giganteus (Taf. I, fig. 9a) und Sorghum saccharatum, parallel mit der Längsaxe der Scheidenzelle gestellt sind. Die Längsreihen der Protuberanzen verlaufen nicht immer regelmässig und häufig treten dieselben nur vereinzelt auf, wie bei Erianthus Ravennae (Taf. I, fig. 105) und bei Eulalia japonica. Nach Art der Deckzellen erwiesen sich diese Protuberanzen als Einlagerungen von Kieselerde. Anmerkung 1. Ich lasse hier das Reagenzverfahren folgen, weil ich das von Naegeli und Schwendener nach Mohl (Mikroskop, pag. 488) befolgte Verfahren in nachstehender Weise modificirte: Nicht zu dünne Querschnitte von Erianthus Ravennae wurden in der Schulze’schen Mischung ein Mal aufgekocht, in destil- lirtem Wasser gewaschen und ausgekocht und darauf nochmals in Alkohol auf- gekocht. Die Querschnitte wurden nun auf einem Objektglase (nicht Deckglase) 24 J. KLINGE, über einem Platinbleche 350 —40 Minuten geglüht, bis die Objecte blendend weiss erschienen. Unter dem Mikroskope wurde dann vorsichtig ein Tröpfchen Salz- säure hinzugethan, worauf plötzlich die vorher als Protuberanzen gesehenen Ge- bilde isolirt mit denselben Farben- und Formenerscheinungen und demselben Strahlenbrechungsvermögen in kleinen Häufchen neben einander lagen. Anmerkung 2. Duval-Jouve bildet eine solche Protuberanz ab (Taf. XXI, fig. 9, vom Rhizom von Galilea mucronata), erwähnt aber dieser Erscheinung nur mit folgenden Worten: la face interne des cellules épidermiques superposées présente des renflements coniques (pag. 394). Eine Stützscheide, im Querschnitt aus lang radialgestreckten Zellen mit stark licht- brechender Verdickung zum Leitbündel hin, haben die meisten Carices und Cyperus japo- nicus. Eine Stützscheide von gleicher Bildung, aber auch mit verdickten Seitenmembranen der Zellen, weisen Gynerium argenteum und Tricholaena rosea auf. Auch Bromus mollis und Br. tectorum würden hierher gehören, nur sind die Zellen nicht so gestreckt. Mehr rund- lichere Zellen mit mässiger Verdickung nach Innen haben: Panicum palmifolium, Eleusine gracilis, Trisetum argenteum, Tr. distichophyllum, Triodia decumbens und Cynosurus crista- tus; mit stärkerer Verdickung, etwa bis zur Hälfte des Lumens: Bambusa glauca (?), Nardus stricta, Saccharum cylindricum, Imperata sacchariflora, Carex limosa und die Scirpus-Arten; über die Hälfte des Lumens: Phalaris arundinacea (fig. 6), Stipa pennata und St. capillata (fig. 4d) und Elymus sabulosus (fig. 12); bis zum Schwund des Lumens: Molinia coerulea, Agropyrum junceum, Eremopyrum cristatum, die Calamagrostis- Avena- und Glyceria- Arten und ganz besonders Carex Buxbaumii (?) und Lasiagrostis splendens (fig. 20). Eine mehr tangential- als radialgestreckte Form der Scheidezellen mit ziemlich starker Verdickung, etwa bis zur Hälfte des Lumens, haben: Holcus lanatus, Anthoxanthum odoratum, Agrostis alba und Agr. vulgaris, Deyeuxia retrofracta, Ammophila baltica, Phragmites communis (Taf. I, fig. 14, Taf. II, fig. 22), Hordeum vulgare, Erianthus Ravennae (fig. 11); noch mehr tangential gestreckt: Melica altissima, Briza media, die Triticum- und Eriophorum- Arten (fig. 23). Sehr tangentialgestreckte Stützscheidezellen von oblonger Form haben: Setaria viridis (fig. 13), Muehlenbergia glomerata, Cinna mexicana und Dactylis glomerata. Langgestreckte Stützscheidezellen, deren Aussenmembran auch eine geringe Ver- dickung als erste Uebergangsform zur Steifungsscheide aufweist, zeigen Carex montana und С. stellulata; weniger radialgestreckte Stützscheidezellen, gleichfalls mit verdickter Aussen- membran haben: Alopecurus geniculatus und Phleum pratense; mit noch stärkerer Ver- diekung der Aussenmembran: Oryza sativa (fig. 16), die Poa-Arten, Zea Mays und Carex ampullacea. Eine Stützscheide mit bis zum Schwund des Lumens verdickten Zellen mit gleichzeitig verdickter Aussenmembran zeigt Milium effusum. Die Steifungsscheide ist insofern einfacher angelegt, als sie nur mehr oder weniger verdickt sein kann, und ausserdem steht sie unter den Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln nur in vereinzelten Fällen da (Taf. I, fig. 5). Aira caespitosa, Bambusa arundinacea, He- VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.W. 25 leocharis acicularis (Taf. II, fig. 21a), Не]. palustris, alle Cyperus-Arten, gleichfalls die von Duval-Jouve untersuchten, mit Ausnahme von Cyperus japonicus (?), sind die einzigen Beispiele für die Steifungsscheidenbildung!). Heleocharis palustris und die echten Cypergräser (Cyperus Papyrus, Cyp. Ginge (Taf. I, fig. 5), Cyp. albostriatus, Cyp. Luzulae und Cyp. elegans) besitzen eine sehr schwächliche und dünnwandige Steifungsscheide, die bei Cy- perus sogar unverholzt bleibt (Vergl. pag. 23) und deren Zellen auf Längsschnitten mit schief gestellten Querwänden versehen sind. Radialgestreckte Steifungsscheidenzellen im Querschnitt haben: Aira caespitosa, Oyp. albostriatus, Cyp. alternifolius, und Cyp. elegans; mehr rundliche, oder quadratische: Cyperus Papyrus, Bambusa arundinacea u. Heleocharis acicularis (fig. 21а); in tangentialer Richtung sehr gestreckte: Cyperus Luzulae. Die radialgestreckte Schutzscheide von Heleocharis palustris erhält sich bis in das späteste Alter mit nur schwacher, kaum be- merkbarer Verdickung und später nicht mehr sichtbaren Caspary’schen Punkten. Was das gegenseitige Verhalten der Zellen der Leitbündelscheide zu den Zellen der Innenrinde anlangt, so muss hier nochmals auf die Innenrinde zurückgegangen werden, um sie von einem anderen Gesichtspunkte aus zu betrachten. Wie schon erwähnt, bildet die Innenrinde nicht immer Sclerenchym, aber in den mei- sten Fällen sind wenigstens die Zellen der innersten, an die Leitbündelscheide herantretenden Rindenschicht verdickt, und wo die Sclerenchymbildung zur vollen Ausbildung kommt, nimmt die Verdickung der Rindenzellen mit jeder mehr nach Aussen gelegenen Rindenschicht conti- nuirlich ab und geht allmälig in die lockere äussere Innenrinde über. Die Verdickung der Membranen ist nicht immer allseitig und gleichmässig, und selten weist sie eine Schich- tung und noch seltener eine Tüpfelung auf, wie bei der Leitbündelscheide. Bei einigen sind die Zellmembranen nur nach Innen verdickt (Agrostis, Agropyrum, Elymus und an- deren), mit deutlicher Schichtung (Bambusa) und mit deutlicher Tüpfelung versehen (Agro- pyrum); andere dagegen sind gleichmässig verdickt und meist tangentialgestreckt (Stipa, Setaria, Deyeuxia, Triodia und Nardus; bei letzterer Gattung bis zum Schwund des Lu- mens verdickt). Bei der einen Verdickung sowohl, als bei der anderen, würde man nur eine mehrfache Stütz- und Steifungsscheide sehen’), wenn man beweisen könnte, dass die verdickten Zellen sich aus einer Schutzscheide entwickeln, was ich aber nie beobachtete. Bei einigen tritt das Stütz- und Steifungsscheidenähnliche so deutlich hervor, dass in der That keine Unterschiede wahrzunehmen sind, wie bei Cyperus, noch deutlicher bei Lasiagrostis splen- dens. Man braucht nur einen Blick auf die Figur 20a und b auf Taf. I zu werfen, um die Gleichheit der drei Zelllagen einzugestehen, obschon die Zellen der äusseren Schichten hel- ler gefärbt, aber ebenso geformt, geschichtet und getüpfelt erscheinen als die Stützscheide- 1) Da charakteristische Abbildungen von Steifungs- | die Tafel XIX bei Duval-Jouve. scheidenzellen in den Tafeln fehlen, so verweise ich auf 2) Die Aussenscheiden Russow’s. В. В. II, pag. 72. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, УПше Serie. 4 26 J. KLINGE, zellen. Oft sind drei solcher selerenchymatischer Innenrindenschichten vorhanden, von wel- chen die innerste mit der eigentlichen Schutzscheide in Färbung, Verdickung, Gestalt, Tüpfe- lung und Lichtbrechungsvermögen der Zellmembranen vollständig übereinstimmt, so dass beide, die Stützscheide und die innerste Innenrindenschicht, in diesem Entwickelungsstadium gar nicht von einander zu unterscheiden sind. Allerdings bleiben bei Cinna mexicana und Muehlenbergia glomerata, bei Behandlung mit concentrirter Schwefelsäure, die Verdickungsleisten beider Stützscheiden resistent, ohne dass die zweite, trotz sorgfältiger Untersuchung, den Charakter einer Stützscheide, den Caspary’schen Punkt, aufwies. Bei Muehlenbergia wird die ganze Rinde bis auf die zwei innersten Schichten zerstört, von denen die innerste sich zur zweiten Stützscheide, aber ohne vorher sichtbaren Caspary’schen Punkt, ausbildet. Die Zellen sind gleich der ersten Stützscheide lang tangentialgestreckt und von oblonger Form, aber geringer ver- dickt und weniger getüpfelt. Auch färbt sich die zweite nach Chlorzinkjodbehandlung braun, während die erste goldgelb und stark lichtbrechend erscheint. Diese doppelte Stützscheiden- bildung bei Muehlenbergia wurde nur bei vollständiger Abwesenheit des übrigen Rinden- parenchyms beobachtet. Die Form der Zellen der Stützscheide wie der innersten Rindenschicht, der zweiten Stützscheide, von Cinna mexicana stimmt mit der von Muehlenbergia vollkommen über- ein, aber mit dem Unterschiede, dass hier die Zellen der beiden Scheiden gleich stark nach Innen verdickt sind und gleich reiche Tüpfelung besitzen, nur dass die der äusseren weni- ger lichtbrechend erscheinen. Ausserdem sind die Zellen beider gleich schön getüpfelt. Bei Muehlenbergia sowohl, als bei Cinna wurde der Caspary’sche Punkt bei der zweiten Stützscheide nicht beobachtet. Bei Agropyrum, deren Stützscheidezellen radial und innerste Innenrindenzellen tangential gestreckt sind, reagiren die 1—3 Schichten des Sclerenchyms der Innenrinde gleich der Stützscheide. Auch sind die Zellen der Stützscheide und der inneren Innenrinde gleich geschichtet und getüpfelt. Die Neigung zur doppelten und mehrfachen Stütz- und Steifungsscheidenbildung ist eine ziemlich häufige (Agrostis, Heleocharis acicularis und an- dere), wenn auch nicht in einer so deutlichen Weise, wie bei Cinna und Muehlenbergia. Noch muss hier erwähnt werden, dass sich bei Carex hirta und Carex vulgaris einzelne Zellen der innersten Rindenschicht zu Stützscheidezellen umwandeln, was aber auch bei ‚ den genannten Arten nur ausnahmsweise und höchst selten vorkommt). War jetzt von einer Verdoppelung und Vermehrung der Leitbündelscheide die Rede, so zeigen die Nebenwurzeln eine solche Bildung niemals, sondern es scheint bei ihnen das Streben auf noch grössere Vereinfachung der Schutz- und Stützelemente des Mutterorgans gerichtet zu sein. Ganz abgesehen davon, dass es bei den Nebenwurzeln von Agrostis vulgaris nie zur Bildung einer doppelten Stützscheide kommt, werden hier dem Phloem gegenüber allein 1) Ob der Buchstabe a in der Fig. 14, auf Taf. XIX, bei Duval-Jouve nicht verdruckt ist? VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.w. 27 nur Stützscheidezellen entwickelt, und das Xylem durch das Pericambium von Zellen ge- schieden, die wie alle Zellen der Innenrinde gebildet sind. Wiewohl diese Erscheinung nicht vereinzelt im Pflanzenreiche dasteht, so dürfte dieselbe hier doch, zieht man den Aufbau unseres Wurzeltypus in Betracht, als ganz besonderer Fall aufgefasst werden (Taf. III, fig. 28). Bei Oryza sativa wurde dieses eigenthümliche Verhalten der Scheidenzellen zu den Leitbündelelementen bei einer Nebenwurzel (2ter Ordnung) einmal beobachtet, bei derselben Nebenwurzel, bei welcher die, pag. 20 erwähnte, Aussenscheide fehlte. Als Nachtrag für die gesammte Rindenbildnng, hauptsächlich in Bezug auf die Ver- theilung des Typus I und II, und auf das Verhältniss dieser hier aufgestellten Rindentypen dem Leitbündel gegenüber, sei mir noch folgende Schlussfolgerung erlaubt: Ist. die Leit- bündelbeschaffenheit eine des Schutzes und der Stütze bedürftige, so finden wir überall den Rindentypus II; ist dagegen die Leitbündelbeschaffenheit eine in sich schon starke zunennen, so finden wir durchgängig den Rindentypus I. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass Ausnahmefälle jener beobachteten Thatsachen vorkommen. In folgender Uebersichtstabelle sind alle zur Untersuchung gekommenen Gramincen- und Cyperaceen-Wurzeln, je nach der Zugehörigkeit zu einem Rindentypus und dessen Un- terabtheilungen, nochmals aufgezählt: à* 28 J. KLINGE, Rinde der Gramineen- : in | 0 Rindentypus I. | |... “ани A. Persistiren der Rinde. B. Schwinden der Rinde. С. Vebergangsformı a. AR. ohne Interc. zuw. scler. Panicum palmifolium 1. Zwischen Typus Та und Ty Holcus lanatus Muehlenbergia glomerata Zea Mays Anthoxanthum odoratum Cinna mexicana Avena sativa » pratensis Melica altissima Calamagr. lanceolata » Epigeios » elata Ammophila baltica Milium effusum Deyeuxia retrofrac! Trisetum distichopl y » ° argenteui Triodia decumbens b. AR. u. IR. mit Interc. Dactylis glomerata Triticum vulgare Hordeum vulgare Cynosurus eristatus » polonicun | Festuca ovina » Spelta c. AR. u. IR. ohne Interc. Bromus mollis -» repens Leptochloa arabica т ji ae Agropyrum junceur olium temulentum > gigantt Elymus sabulosus à Eremopyrum crista » canadensis Secale cereale 2, Zwischen Typus I und Typ: a. Zw. la und Ila. Agrostis alba » vulgaris Briza media b. Zw. Ib und На. Gynerium argenteu Festuca rubra Anmerkung. Uebergangsformen. zwischen Typus На und Typus ИБ. Vollständiges Schwinden der äusseren Innenrinde bis auf einen radialen Zellenstra nn. о er = = —-— a. Radiales Collabiren. vorhergegangen. b. Tangentiales Collabiren. vorhergegangen. Ts = —_ 3—3 Die meisten Die meisten Andropogoneae. Cypereae. \ | } VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN 0. 8. W. ца Rindentypus LI. И анны. ^^ — А. Radiales Collabiren. hf, и, mehrschichtiges Sclerenchym der AR. Phalaris arundinacea Stipa pennata » capillata » gigantea Aira caespitosa Phleum pratense Poa pratensis » fertilis » nemoralis Tricholaena rosea Sorghum Caffrorum » bicolor » saccharatum ) eraceen - Wurzeln. “eten 1 dünnwandigen und weitlichtigen Aussen- mschicht unter der Epidermis, Eine solche mit mehrschichtigem Sclerenchym. Bambusa arundinacea Lasiagrostis splendens Imperata sacchariflora Erianthus Ravennae Andropogon giganteus Eulalia japonica :ine solche mit einer besonders verdickten Schicht. a. Ohne weitere Aussenrindenschichten. Oryza sativa Setaria viridis В. Mit weiteren Aussenrindenschichten. Molinia coerulea Nardus strieta Zine solche mit 2 besonders verdickten AR-schichten. Bambusa glauca (?) Eine solche und eine bes. verdickte AR-schicht mit lazwischenliegendem Sclerenchym. Saccharum cylindricum Drei solche u. eine besonders verdickte AR-schicht nit dazwischenliegendem Sclerenchym. Phragmites communis andere Bildungen der Aussenrinde, | Eleusine gracilis Alopecurus geniculatus Glyceria spectabilis » fluitans B. Tangentiales Collabiren. 1. Gleichf. u. mehrschichtiges Selerenchym der АК, a. 2— 3 Schichten: Carex hirta » filiformis » ampullacea » Pseudocyperus » rhynchophysa » Drymeia » Oederi » limosa » vulgaris » caespitosa » stricta » Buxbaumii » chordorrhiza Cyperus Papyrus » globosus » flavescens » fuscus Nat une Duval-Jouve. » rotundus » aureus | » serotinus b. Mehr als 3 Schichten, mächtig entwick. Sclerench. Carex montana » spec.? Cyperus Ginge » Luzulae » albostriatus » elegans » japonicus » alternifolius » longus n. v. 1 Nach » distachyos . Galilea mucronata Duval-Jouve. Heleocharis palustris 2, Auftreten einer weitlichen, etwas verdickten Aussen- rindenschicht unter der Epidermis. a. Eine solche mit mehrschichtigem Sclerenchym. Carex hordeiformis » globularis » loliacea » stellulata » sparganioides » teretiuscula » dioica Eriophorum vaginatum » latifolium » alpinum » gracile b. Eine solche ohne weiteres Sclerenchym. Seirpus lacustris » Baeothryon » Savii Heleocharis acicularis с. 3 soiche mit 2 besond. verdickt. Aussenrindensch. Scirpus silvaticus. 29 A. Persistiren der Rinde. a. AR. ohne Interc. zuw. scler. Holcus lanatus Anthoxanthum odo) Avena sativa » pratensis Melica altissima b. AR. u. IR. mit Interc. Hordeum vulgare с. АВ. u, IR. ohne Interc. Leptochloa arabica J. KLINGE, Rinde der Gramineen- ratum Cinna mexicana Calamagr. lanceolata » Epigeios » elata Ammophila baltica Dactylis glomerata Cynosurus cristatus Festuca ovina Bromus mollis » tectorum Lolium temulentum Elymus sabulosus » canadensis у Rindentypus I. B. Schwinden der Rinde. Panicum palmifolium Mueblenbergia glomerata €. Uebergangsfornn 1. Zwischen Typus Та und], Zea Mays Milium effusu; Deyeuxi ni 2 polonicun » Spelta » repens Agropyrum juncem » ада Eremopyrum спяша eraceen- Wurzeln. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG р. GRAMINEEN- U. ÜYPERAOEEN-WURZELN 0.8. W. À, Radiales Collabiren. hf, 0, mehrschichtiges Selerenchym der AR, Phalaris arundinacea Stipa pennata » capillata » gigantea Aira caespitosa Phleum pratense Poa pratensis » fertilis » nemoralis Tricholaena rosea Sorghum Caffrorum » bicolor » saccharatum Rindentypus II. B. Tangentiales Collabiren. 1, Gleichf, u, mehrschichtiges Sclerenchym der AR, а. 2—3 Schichten: Secale cereale 2. Zwischen Typus I und Tr a. Zw. la und Иа, Agrostis alba » vulgaris Briza media b. Zw. Ib und На. Gynerium argeuæ Festuca rubra reten 4 dünnwandigen und weitlichtigen Aussen- jenschicht unter der Epidermis, Eine solche mit mehrschichtigem Sclerenchym. Bambusa arundinacea Lasiagrostis splendens Imperata sacchariflora Erianthus Ravennae Andropogon giganteus Eulalia japonica Eine solche mit einer besonders verdickten Schicht, a. Ohne weitere Aussenrindenschichten. Oryza sativa Setaria viridis В. Mit weiteren Aussenrindenschichten. Molinia coerulea Nardus stricta Eine solche mit 2 besonders verdickten AR-schichten, Bambusa glauca (?) Carex hirta » filiformis » атриШасеа » Pseudocyperus » rhynchophysa » Drymeia » Oederi » limosa » vulgaris » caespitosa » strieta » Buxbaumii » chordorrhiza Cyperus Papyrus » globosus » flavescens » fuscus Nach » vegetus Duval-Jouve. » rotundus » aureus n serotinus b. Mehr als 3 Schichten, mächtig entwick. Sclerench. Carex montana » spec.? Cyperus Ginge » Luzulae » albostriatus » elegans » japonicus » PRES » longus п. у. T. Nach » distachyos Galilea mucronata lung: Heleocharis palustris Uebergangsformen. 2, Auftreten einer weitlichen, etwas verdickten Aussen- rindenschicht unter der Epidermis. a. Eine solche mit mehrschichtigem Sclerenchym. Anmerkung. т Eine solche und eine bes. verdickte AR-schicht mit darnischenliegendem Sclerenchym. zwischen Typus Ма und Typus ИБ. Saccharum cylindricum Хе] solche u. eine besonders verdickte AR-schicht Vollständiges Schwinden der äusseren Innenrinde bis auf einen radialen Zellenstri , Pil dazwischenliegendem Sclerenchym. IE À Phragmites communis a. Radiales Collabiren. b. Tangentiales Collabiren. dere Bi vorhergegangen. vorhergegangen. ungen CL Eleusine gracilis A i —_—— и: Alopecurus geniculatus Die meisten Die meisten Glyceria spectabilis Andropogoneae. Cypereae. 2e Aust Carex hordeiformis » globularis » loliacea » stellulata » sparganioides » teretiuscula » dioica Eriophorum vaginatum » latifolium » alpinum » gracile b. Eine solche ohne weiteres Sclerenchym. Seirpus lacustris » Baeothryon » Savii Heleocharis acicularis с. 3 solche mit 2 besond. verdickt. Aussenrindensch. Scirpus silvaticus. 29 30 J. KLINGE, С. Leitbündelgewebe. Das junge Leitbündel besteht aus dünnwandigen, zarten, tafelformig hexagonalen, ja cubischen Zellen, die ohne Intercellularräume an einander schliessen. Mit der allmäligen Differenzirung des Protoxylems, Protophloems und der grossen Gefässe, nehmen auch be- stimmte Zellenparthieen einen bestimmten Charakter an, in denen gleichsam eingebettet die vornehmsten Bestandtheile des Leitbündels liegen. Die Gewebeformen des Leitbündels, mit Ausschluss des Phloems und Xylems, wären drei: 1tens das Mark, 2tens die Leitzellen, 3tens das Pericambium. Da meiner Ansicht nach noch keine definitive Bestimmung des Leitbündel- gewebes stattgefunden hat'), nehme ich drei Gewebeformen des Leitbündels an: das Mark, die Leitzellen und das Pericambium, mehr der Uebersichtlichkeit wegen, als wenn ich wirk- lich die Ueberzeugung hätte, dass jede dieser drei Gewebeformen in morphologischer und physiologischer Hinsicht verschieden sei, und das jede dieser drei Gewebeformen in allen Wurzelstrangleitbündeln eine von der der andern Gewebeformen zu unterscheidende Ausbil- dung erfährt. Dem ist nicht so; man kann sogar in den meisten Fällen, vorzüglich bei aus- gebildetem Entwickelungsstadium des Leitbündels keinen Unterschied, geschweige denn eine Grenze, zwischen den ebengenannten Formen finden. Mark. Das sogenannte Mark geht aus der Centralparthie des Protomeristems hervor’), bildet eine seltene Erscheinung unter den Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln, und tritt nur in solchen Wurzeln auf, die sich durch besondere Grösse ihres Leitbündels auszeichnen, wie bei: Zea, Gynerium, Bambusa, Saccharum, Imperata, Erianthus, Sorghum und einigen anderen, bei denen es schwer fällt, das Centralgewebe des Leitbündels für Markparenchym zu erklären. Obgleich die Wurzel von Molinia coerulea und vielen anderen Gräserwurzeln auch nach einigen Seiten hin zu denjenigen mit grossem Leitbündel zu rechnen wäre, treffen wir dort kein Mark an. Das Mark, aus parenchymatischen Zellen bestehend, die zum Mittelpunkte hin weit- lichtiger werden und grössere Intercellularräume haben, ist in den meisten Fällen scharf gegen die prosenchymatischen Leitzellen abgegrenzt, was bei allen obengenannten, ausser- dem einzigen Beispielen, der Fall ist (Taf. Ш, fig. 27 m). Nach Chlorzinkjodbehandlung färbt sich das Markparenchym stets violett, gleich der äusseren Innenrinde, während die stark verdickten Leitzellen eine gelbe Färbung annehmen, also verholzen. Bei den übrigen Gra- mineen- und Cyperaceen-Wurzeln, bei denen kein Markparenchym vorhanden ist, ist eben die Centralparthie des Leitbündels von Leitzellen ausgefüllt, die aber in den meisten Fällen im Centrum weitlichtiger sind als an der Peripherie. 1) Vergl. Russow II, pag. 46 und pag. 47. 2) Nach van Tieghem secundärer Natur, VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.w. 31 Die Grenze zwischen Mark und Leitzellen ist bei Cinna schwer zu finden, weil das Markparenchym allmälig in die Leitzellen übergeht und auch verholzt. Dagegen könnten die im Centrum des Leitbündels von Calamagrostis lanceolata und Panicum palmifolium liegenden Leitzellen, in Hinsicht ihres Nichtverholzens, füglich als Markparenchym aufge- fasst werden, wenn nur eine scharfe Grenze zu den übrigen Leitzellen und das sonst charak- teristische Attribut, die Intercellularräume, vorhanden wären. Bei Calamagrostis Epigeios sind dagegen deutliche Intercellularräume beobachtet worden. Bei Glyceria spectabilis sind gleichfalls die in der Mitte des Leitbündels befindlichen Leitzellen nach Chlorzinkjodbe- handlung schwach violett tingirt. Das Mark weist, wo es auftritt, die Eigenthümlichkeit auf, dass dasselbe in den Neben- wurzeln, 4. В. Wurzeln 2ter Ordnung der betreffenden markhaltigen Wurzel 1ter Ordnung, wohl auftritt, aber ohne Intercellularräume ist, und in Wurzeln 3ter Ordnung gänzlich schwindet, wo dann die Centralparthie des Leitbündels, wie bei den übrigen Wurzeln, von Leitzellen ausgefüllt wird. Ja in Wurzeln weiterer Ordnung geht die Vereinfachung noch weiter. Vorher waren die grossen Gefässe im Kreise mehr an die Peripherie gestellt und mit jeder höheren Ordnung wurde nicht nur ihre Anzahl geringer, sondern sie rückten auch mehr dem Mittelpunkte näher, so dass jetzt hier, etwa bei Wurzeln 4ter Ordnung, ein cen- trales Gefäss sich nur noch findet. Saccharum cylindricum hat, wie in der Aussenrinde (pag. 17, Tafel I, fig. 7), so auch hier diese eigenthümlich gestreiften Zellen (Tafel I, figur 8). Die bei der Rinde er- wähnte Intercellularsubstanz (pag. 19) findet sich im Mark von Zea Mays wieder. Bei Erianthus Ravennae wurde das Vorkommen verstreuter Leitzellen im Markparenchym be- obachtet. Man könnte die Leitbündel in solche mit und ohne Mark eintheilen, weil erstere in ihrem übrigen Bau auch von den marklosen different sind, aber ich glaube, dass dieses Eintheilungsprincip aus vielen Gründen nicht durchführbar ist. Leitzellen'). Vom Marke, wo dieses auftritt, immer scharf abgegrenzt, füllen die Leit- zellen, mit Ausschluss des Phloems, des Xylems mit den grossen Centralgefässen und des Pericambiums, den übrigen Theil des Leitbündels aus. Bei einem prosenchymatischen Charakter erscheinen sie auf Querschnitten englichtiger als die übrigen Gewebeformen und verholzen und verdicken sich in den meisten Fällen ausserordentlich, zuweilen bis zum Schwund des Lumens (z. B. Setaria, Aira). Chlorzinkjod färbt die Leitzellen etwas dunkler gelb als das Xylem, und letzteres hat auch ein weit grösseres Lichtbrechungs- vermögen als erstere (z. B. Stipa). Auch findet oft ein Nichtverholzen derselben statt, wie bei Phleum pratense, Calamagrostis lanceolata, Phalaris arundinacea, Glyceria und einigen Cyperaceen. Meist sind die Leitzellen an der Peripherie englichtiger und nehmen zur Mitte an Weite zu (Tab. I, fig. 16, Tab. II, fig. 22 und 23 gl); doch kann auch das Um- 1) Nach Russ ow I, pag. 8, Geleitzellen, II, pag. 18; van Tieghem: cellules conjonctives. 32 У. KLINGE, gekehrte stattfinden, wie bei Eleusine gracilis, Melica altissima und Lasiagrostis splendens. Im Verhältniss sehr englichtige und stark verdickte Leitzellen weisen die Carices auf, in welchen das verstreute Vorkommen von noch dickwandigeren, ausserdem durch ihre braune Färbung von den anderen hervortretenden Zellen, einige Male von mir beobachtet wurde. Während die Bestandtheile einer Phloemgruppe immer im Zusammenhange stehen und nie von Leitzellen getrennt werden, liegen nicht nur zwischen den grossen Centralgefässen des Leitbündels und zwischen den Protoxylemgefässen oft mächtige Schichten von Leit- zellen, sondern die Protoxylemgefässe selbst werden in einigen Fällen von einander durch Leitzellen geschieden (2. В. Сагех hirta, Carex hordeiformis und Lasiagrostis splendens) (Taf. I, fig. 19). Pericambium'). Ob nur der äusserste Zellenbogen des Leitbündels, oder auch die zunächstliegenden, Pericambium genannt werden sollen, da das Phloem und Xylem hier bei den Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln oft von einer mehrfachen Zellenschicht von der Leitbündelscheide geschieden werden; ob nur der äusserste Bogen allein in dem Sinne als Pericambium gefasst werden soll: als Nebenwurzeln — erzeugender; ob ferner eine Grenze zwischen Leitzellen und Pericambium überhaupt vorhanden ist und worin sie be- steht — soviel ich meiner Beobachtungsgabe zutraue, und was die Reactionen mit Chlor- zinkiod anlangen, so besteht keine solche, denn bleibt erstere unverholzt, so sind die Leit- zellen auch nicht verholzt u. s. w. — werde ich mich nicht erkühnen zu entscheiden, son- dern ich werde die Beantwortung dieser Fragen älteren Forschern überlassen müssen. Jedenfalls mag das Pericambium einschichtig oder mehrschichtig sein, so werde ich im Folgenden alle diejenigen Zelllagen, die Phloem und Xylem von der Leitbündelscheide trennen, Pericambium nennen. Denn ich sehe nicht ein, da die Nebenwurzelentwickelung nur bei sehr wenigen Pflanzen?) und nur bei solchen mit einschichtigem Pericambium studirt ist, wesshalb man nur dem äussersten allein und nicht auch dem inneren Bogen eines mehrschichtigen Pericambiums die Befähigung Nebenwurzeln zu erzeugen zusprechen kann? Anmerkung. Die Untersuchungen van Tieghems, die Ursprungsstelle der Neben- wurzeln betreffend, stimmen in den Hauptmomenten in so weit überein, dass er für die Gramineen die Insertionsstelle in dem Pericambium immer dem Phloem gegenüber annimmt, selbst dort, wo das Xylem nicht an die Leitbün- delscheide tritt (Vergl. у. Tiegh.: Zea M.), mit alleiniger Ausnahme von Coix 1а- cryma, wo van Tieghem ein Mal das Inseriren dem Xylem gegenüber beobach- tete; aber dass er sich berechtigt glaubt für die Cyperaceen das Gegentheil an- zunehmen, da er das Inseriren bei nur einer untersuchten Cyperus-Art, bei Cy- perus longus, dem Xylem gegenüber sah, auch für die übrigen Cyperaceen, 1) Naegeli: Pericambium; Russow: Phloemscheide; | nératrice, cellules rhizogenes. van Tieghem: membrane periphérique, membrane gé- 2) Vergl. Naegeli und Leitgeb. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.S.W. 33 vorzüglich für die Cariceen und Scirpeen, wo das Xylem immer an die Leit- bündelscheide tritt, geltend zu machen, finde ich sehr gewagt. Meiner Ansicht nach wäre, wenn man sich gewagten Conjecturen hingeben will, die Annahme, dass die Insertionsstelle der Nebenwurzeln zwischen den Xylemgruppen im Peri- cambium, bei den Cyperaceen und vorzüglich bei den Cariceen und Scirpeen, als normale, dagegen bei den Gramineen als eine gewissen Bedingungen unterwor- fene und Schwankungen ausgesetzte zu bezeichnen sei, eine viel gerechtfertigtere, basirt auf einem reichen Untersuchungsmateriale, in so weit sich eben meine Be- obachtungen auf das Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide stützen. Aus einleuchtenden Gründen wäre eine vergleichende Untersuchung der Ur- sprungsstellen der Nebenwurzeln bei den Gramineen und Cyperaceen eine durch- aus lohnende und dankbare Arbeit. Das einschichtige Pericambium, abgesehen davon, dass es in bestimmten Fällen vom Xylem durchbrochen wird, läuft normal nie gleichmässig um den Umkreis des Leitbündels, sondern bildet dem Phloem gegenüber immer grössere Zellen'), um sich dann zum Xylem hin zu senken. Es sind immer zwei solcher Zellen bei Milium effusum; Ammophila baltica hat drei radialgestreckte. Gewöhnlich wird das Xylem von 4—7 solcher Pericam- biumzellen von einander geschieden (1—4 hat Eriophorum und immer 2 Heleocharis aci- culauis, Taf. II, fig. 21 a). Besonders grosse Pericambiumzellen vor dem Phloem befinden sich in den Leitbündeln von Milium effusum und Calamagrostis lanceolata. Die sehr langen radialgestreckten Pericambiumzellen der letzteren Art sind noch durch eine besondere Eigenthümlichkeit ausgezeichnet: sie zeigen nämlich in älteren Entwickelungsstadien bei starker Verdickung in ihrer gemeinsamen Membran eine bauchige Anschwellung, die recht tief in das Lumen der Zelle hineingreift. An der Stelle der bauchigen Anschwellung der Membran erfolgt zuweilen eine Quertheilung, d. i. in tangentialer Richtung. Gleichmässig fortlaufend und gleichmässig verdickt findet sich das einschichtige Peri- cambium bei Bambusa glauca (?) (Bambusa arundinacea hat ein unregelmässig verlaufendes Pericambium), Saccharum cylindricum, Erianthus Ravennae, bei den echten Cypergräsern und anderen, und nur vom Xylem unterbrochen bei den Cariceen und Seirpeen. Bei Carex vulgaris, C. caespitosa und C. stricta werden die Zellen zwischen dem Phloem und der Leitbündelscheide sogar englichtiger; es findet somit hier eine Abweichung vom Nor- malen statt. Hierher kann man auch das Pericambium von Dactylis glomerata ziehen. Die einzelnen Zellen desselben sind ziemlich unregelmässig gebildet und oft zwei kleinere über einander gelagert, verlaufen aber in eine gleichmässige Schicht. Ein gleichförmig mehrschichtiges Pericambium kommt in der Weise, dass es zwischen dem Phloem und der Leitbündelscheide und zwischen dem Xylem und der Leitbündelscheide gleich viel Schichten bildet, nicht vor, sondern bei Nichtdurch- 1) Die cellules rhizogènes van Tieghems. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 5 34 J. Kzincex, brechung des Pericambiums durch das Xylem sind auch dem Phloem mehr als eine Schicht , gewöhnlich 2— 3 Pericambiumschichten, vorgelagert, wie z. B. bei Panicum palmifolium, Stipa capillata (Taf. III, fig. 33), Gynerium argenteum, Poa nemoralis, Triticum vulgare, Melica altissima und Erianthus Ravennae mit 4 Schichten. In solchen Wurzeln, in denen das Pericambium nicht immer vom Xylem durchbrochen wird, wechselt auch zwischen dem Phloem und der Leitbündelscheide die Schichtenmächtigkeit, wie z. B. bei Cinna mexicana und Melica altissima. Aber auch dort, wo das Pericambium immer vom Xylem durchbrochen wird, treten mehrere Pericambiumschichten vor das Phloem, so z. B. sind bei Milium effusum bald-eine, bald zwei Pericambiumschichten zwischen dem Phloem und der Leitbündelscheide vorhanden. Auch das Xylem ist in einigen Wurzeln wohl mehr als durch eine Pericambiumschicht von der Leitbündelscheide getrennt: bei Gynerium ar- genteum sind die Protoxylemzellen durch 3—4, die Protophloemzellen durch 2—3 Zelllagen geschieden. Wie schon erwähnt, liegt bei Calamagrostis lanceolata zwischen dem Phloem und der Leitbündelscheide eine Pericambiumschicht mit den zwei charakteristischen Zellen, das Xylem dagegen ist durch 3—5 Zelllagen von der Leitbündelscheide getrennt. Das Nichtverholzen der Pericambiumzellen tritt, wie schon erwähnt, überall da auf, wo auch die Leitzellen unverholzt bleiben (Vergl. pag. 31): Phleum pratense, Calamagrostis lanceolata, Phalaris arundinacea, Glyceria fluitans, Glyc. spectabilis, Carex filiformis, C. Oederi, C. vulgaris, C. caespitosa, C. stricta und Carex stellulata. Das Pericambium der Nebenwurzeln weist hier auch wiederum Vereinfachungen der Bildungen der Mutterwurzeln auf. Erwähnten wir oben für die Wurzeln lter Ordnung von Erianthus Ravennae eine vierfache Pericambiumschicht zwischen dem Phloem und der Leit- bündelscheide, so haben Wurzeln 2ter Ordnung nur eine dreifache, Wurzeln 3ter Ordnung nur eine zweifache oder einfache Pericambiumschicht aufzuweisen. Phloem. In dem schon ziemlich ausgebildeten Gewebe einer jungen Wurzel, das aber noch meist in lebhafter Theilung sich befindet, erscheinen an vielen Punkten der Peripherie in bestimmten Abständen, ungefähr in derselben Ebene, von der in diesem Entwickelungs- stadium noch nicht deutlich unterscheidbaren Schutzscheide durch das zum Pericambium werdende Gewebe getrennt, mild lichtbrechende, wenig verdickte Zellen von pentagonaler, oder quadratischer Form: die ersten Protophloemzellen (Taf. II, fig. 24). Sie sind meist nach Innen überlagert von zwei radialgestreckten, gleichfalls pentagonalen, oder quadrati-. schen Zellen, die von einer grösseren, von oft polygonaler Form, gedeckt werden (Vergl. Taf. II und Taf. III, prphl, phl.). Alle diese eben genannten vier Zellen differenziren sich in centripetaler Reihenfolge. Dieses scheint mir das normale Verhältniss der Phloembil- dung bei den Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln zu sein. Später, durch tangentiale Theilung der beiden auf die erste Pentagonalzelle folgenden Zellen und durch radiale Thei- lung der darüberliegenden grösseren, vermehren sie sich bis zu acht Zellen, und immer so, dass die ursprüngliche Pentagonalzelle in ihrer Form bis zum vorgeschrittensten Ent- wickelungsstadium noch deutlich erkennbar und immer nach Aussen gelegen ist, während VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.W. 35 eine weitlichtigere, dünnwandigere, eine Siebröhre, nach Innen liegt, im Halbbogen, der nach Innen offen ist, umlagert von den übrigen, links und rechts von der Pentagonalzelle vertheilten Phloemzellen. Selbstverständlich ist diese regelmässige Anordnung des Phloems nicht immer vorhanden, aber im Grossen und Ganzen kann man alle Phloemgruppen auf dieses Schema zurückführen. Van Tieghem leitet die Entwickelung einer ganzen Phloem- gruppe aus den Theilungen einer Pentagonalzelle ab. Meint er eine bestimmte Pentagonal- zelle des Protomeristems, die die Mutterzelle des ganzen Phloembündels ist, so habe ich darauf bezügliche Beobachtungen nicht gemacht, Nimmt er aber die erste Protophloem- zelle, die ja pentagonal gestaltet ist, als Mutterzelle an, so kann ich nur soviel behaupten, dass, soviel ich gesehen, die erste Protophloemzelle mit den übrigen genannten drei Zellen gleichwerthig ist. Die Pentagonalzelle —- der Kürze wegen werde ich die erste Protophloemzelle stets so nennen — wird meist von auffallend grösseren Zellen des Pericambiums gestützt (Vergl. pag. 33), was aber bei den Cyperaceen nicht der Fall ist, und trifft gewöhnlich mit ihrer scharf nach Aussen gewendeten Spitze die Verbindungsmembran der beiden Pericambiumzellen. Die Zahl der Phloemzellen übertrifft nie die Ziffer 10, meist sind es 4, 5 oder 6, wogegen in den Wurzeln der übrigen Monocotyledonen immer mehr als 10 solcher Zellen zu sein scheinen. Nach van Tieghem hat Coix lacryma nur 2—3 und Bambusa arundinacea scheint constant 4 Protophloemzellen zu führen. Ungewöhnlich ist das Auftreten des Phloems bei Eleusine gracilis (Taf. III, fig. 30). Um eine (seltener zwei) weitlichtige, tangentialgestreckte Siebröhre lagert sich nach Aussen ein Kranz englichtiger Phloemzellen (5— 12), unter denen die erste Protophloemzelle, die Pentagonalzelle, immer deutlich hervortritt. Eine sehr grosse Siebröhre, etwa von der gleichen Grösse des grössten Protoxylemgefässes, von zahlreichen (8—10) Phloemzellen nach Aussen im Kranz umlagert, zeigen Lasiagrostis splendens (Taf. I, fig. 19), Bambusa glauca (?), Carex montana, Eriophorum gracile und andere. Bei Carex vulgaris ist das Phloem auch vielzellig, aber miteiner, was die Weitlichtigkeit anlangt, kaum von den übrigen Phloemzellen zu unterscheidenden Siebröhre. Das Phloem und Xylem sind meist durch 2—3 Reihen Leitzellen von einander ge- trennt, seltener durch eine Reihe (7. В. Holeus lanatus (Taf. Ш, fig. 34), Panicum palmi- folium, Aira caespitosa (fig. 32), Trisetum und andere). Triticum polonicum weist oft keine Leitzelle zwischen dem Phloem und Xylem auf, so dass hier ein unmittelbares Alter- niren statt hat. Als einzigen Fall beobachtete ich, dass bei Carex stricta ein Mal die Phloem- zellen zweier Phloemgruppen zusammenhingen und das einzige Xylemgefäss vollständig um- lagerten. Was die einzelnen Phloembestandtheile selbst anlangt, so konnte ich, ihrer Feinheit und Zartheit wegen, überhaupt nicht genau für alle constatiren, aus welchen Elementen sie zusammengesetzt waren, wo es oft nur vom glücklichen Zufall abhing ein Phloembündel zu treffen. Nach den wenigen Fällen, wo es mir glückte die Verhältnisse genau zu erkennen, 5% 36 JR Laine, nach Querschnitten und nach den übrigen moncotylen Wurzeln zu urtheilen, lag nach Innen eine sehr zarte Siebröhre, die nach Aussen von äussert feinen Fasern gedeckt wurde. Das Phloem bleibt immer unverholzt und giebt nach Chlorzinkjodbehandlung die charakteristische violette Färbung. Die einzigen Ausnahmefälle hiervon wären: Molinia coerulea und Festuca ovina; das Phloem nimmt beiden ebengenannten Wurzeln nach Chlor- zinkjod eine gelbe Färbung an und zeigt somit ein Verholzen, welche Erscheinung auch bei anderen Monocotyledonen und Dicotyledonen, aber höchst selten, beobachtet worden ist !). Anmerkung. Es ist mir nicht klar, aus welchen Ursachen Duval-Jouve in seinen vergleichend histotaxischen Untersuchungen das Phloem gar nicht berücksichtigt. Auch in den Abbildungen der Öyperus- Wurzeln, Taf. XIX, fehlt das Phloem vollständig. In den Einzelbeschreibungen erzählt derselbe Autor nur von kleinen peripherischen Gefässen und von Centralgefässen, aber des Phloems wird mit keiner Silbe erwähnt. ХУеш. Gleich nach der Entwickelung des Protophloems, in den meisten Fällen schon nach der Differenzirung der ersten Pentagonalzelle des Protophloems, erscheinen auf dem Querschnitt an der Peripherie des Leitbündels, zwischen die Phloemgruppen vertheilt, die ersten Protoxylemzellen, als mehr lichtbrechende und verdickte Zellen, um sich gleichfalls in centripetaler Richtung zu entwickeln, was hier jedoch nicht so ausnahmslos geschieht. Besonders deutliche Beispiele für die Entwickelung des Protoxylems nach der Entwicke- lung des Protophloems bieten uns Holcus lanatus (Taf. III, fig. 34) und Milium effusum (fig. 31). (Vergl. ausserdem Taf. I, П und Ш prx und x). Das erste Protoxylemgefäss tritt in den meisten Fällen unmittelbar an die Schutz- scheide und ist in den wenigsten Fällen, wie bei den übrigen Monocotyledonen-Wurzeln, durch das Pericambium getrennt. Das Herantreten und Nichtherantreten des Xylems an die Leitbündelscheide zeigt sich nicht immer in der Weise, dass nur in einer Wurzelart das Xylem durch das Pericambium geschieden, und in einer anderen Wurzelart nicht geschieden von der Leitbündelscheide vorkommt, sondern es giebt hier auch Uebergangsformen, in denen das Herantreten und Geschiedensein des Xylems von der Leitbündelscheide vereinigt auftritt. Das eine oder andere Stellungserhältniss des Xylems, in demselben Leitbündei vereinigt, kann bald vorwiegen, bald zurücktreten, bald in regelmässiger Aufeinanderfolge abwechseln, so dass ein förmliches Alterniren der Xylemgruppen, in Bezug auf das Herantreten und Ge- schiedensein von der Leitbündelscheide, statt hat”). Bezüglich des Herantretens und Nicht- herantretens des Xylems an die Leitbündelscheide und des Zusammenvorkommens beider Stellungsverhältnisse in demselben Leitbündel, verweise ich auf die Uebersichtstabellen im letzten Abschnitte. 1) Vergl. Russow И, pag. 54. 2) Vergl. Russow II, pag. 8. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. ÜYPERACHKEN- WURZELN U.8.W. 37 Die Zahl der Xylemgefässe überschreitet selten drei, meist sind es zwei und nur in vereinzelten Fällen sind es mehr als drei; häufig ist auch das Auftreten eines einzigen Xylemgefässes. Dieses Zahlenverhältniss gilt für beide obengenannten Stellungsverhältnisse des Xylems. Wie das Xylem durch sein Stellungsverhältniss, bezüglich des Herantretens und Nicht- herantretens an die Leitbündelscheide, eine Systematisirung der Wurzelleitbündel der Gra- mineen und Cyperaceen hergeben würde, so würden die Gruppirungen der Xylemgefässe unter sich, und die durch die Zahlenverhältnisse hervorgerufenen weiteren Stellungsver- hältnisse des Xylems, zu Unterabtheilungen der beiden Hauptgruppen veranlassen. Da jede der Hauptstellungen des Xylems auch ihre besonderen Eigenthümlichkeiten in den weiteren Stellungsverhältnissen des Xylems besitzt, so willich im Folgenden die beiden Haupt- gruppen in dieser Hinsicht für sich auch zu beschreiben versuchen. Vorausschicken möchte ich neben einer Uebersichtstabelle noch Folgendes: Deutlicher lassen sich die Stellungs- verhältnisse bei Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide überblicken, wozu sich auch die Uebergangsformen ziehen lassen, bei denen das Nichtherantreten in den Hinter- grund tritt, als bei Nichtherantreten des Xylems an die Leitbündelscheide, wo die Stellungs- verhältnisse oft so complicirter Natur sind, dass zur Einzelbeschreibung geschritten werden muss. Stellungsverhältnisse des Xylems der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln. А, bei Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide. a. ein einziges Gefäss. b. zwei Gefässe (ein kleines tritt heran, ein grösseres nach Innen gelegen), 1. ein kleines, an dem ein grösseres hängt. c. mehr als zwei Gefässe (durch Verdoppelung), 2. Verdoppelung des ersten englichtigen, 3. Verdoppelung des zweiten weitlichtigen, 4. Verdoppelung des ersten und des zweiten. d. mehr als drei Gefässe. В. bei Nichtherantreten des Xylems an die Leitbündelscheide. a. mit einer Pericambiumschicht, b. mit mehr als einer Pericambiumschicht, d. Carex brizoides, Trisetum, e. Radiale Längsreihen des Xylems, f. Unregelmässiges Stellungsverhältniss des Xylems. С. Uebergangsformen. D, Stellungsverhältniss des Xylems der Nebenwurzeln. 38 J. KLINGE, А. Ве! Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide haben ein einziges durch Weitlichtigkeit und Lichtbrechung sich auszeichnendes Xylemgefäss, meist eine noch hexagonale Form zei- gend, alle untersuchten Carices (mit Ausnahme von Carex hirta, C. limosa, C. hordeiformis und С. rhynchophysa; Vergl. Taf. II, fig. 25), ferner Eriophorum (Taf. II, fig. 23), Seirpus und Heleocharis (Taf. II, fig. 21 a). Eleusine gracilis (Taf. III, fig. 30) hat oft zwei neben- einanderliegende gleich weitlichtige Xylemgefässe. Anthoxanthum odoratum besitztauch nur ein einziges Xylemgefäss, das sich aber durch seine besondere Englichtigkeit auszeichnet. Zwei Xylemgefässe, von denen das erste, das an die Leitbündelscheide herantretende Gefäss, sich durch seine Englichtigkeit gleichsam wie eingekeilt zwischen die viel weitlich- tigeren Pericambiumzellen ausnimmt, an welches das zweite, weitlichtigere, nach Innen sich anschliesst, hat die Mehrzahl der Gramineen-Wurzeln, die ein Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide besitzen. So gebildet ist das Xylem bei Oryza sativa (Taf. I, fig. 15 u. 16), Poa pratensis, Poa fertilis, Glyceria spectabilis, Bromus mollis, Br. tecto- rum, Festuca ovina, F. rubra, Nardus stricta, Hordeum vulgare und, nach van Tieghem, Hordeum bulbosum; selten fehlt das kleine an die Leitbündelscheide herantretende Gefäss, was bei Agrostis vulgaris übrigens nur ein Mal beobachtet wurde. Dagegen fehlt das klei- nere Gefäss öfter als es vorhanden ist bei Alopecurus geniculatus. Oft finden sich an Stelle des ersten englichtigen Gefässes zwei englichtige Gefässe, an welche nach Innen dann das weitlichtigere sich stützt, wie bei Phalaris arundinacea, Mi- lium effusum (Taf. III, fig. 31), Avena pratensis, A. sativa und Glyceria fluitans. Das alleinige und verdoppelte Auftreten des englichtigen Gefässes sowohl, als das vollständige Fehlen desselben in demselben Leitbündel, kommt bei Deyeuxia retrofracta, Phleum pra- tense und Carex rhynchophysa vor. Ein doppeltes Vorkommen des zweiten weitlichtigen Gefässes, das entweder seitlich oder nach Innen statt hat, so dass im ersteren Falle das englichtige, an die Leitbündel- scheide gehende Gefäss, in die Mitte zwischen diesen beiden, dann gleich weitlichtigen Ge- fässen, zu liegen kommt, während im anderen Falle, wo das dritte Gefass auf demselben Radius mit den übrigen liegt, das innerste das weitlichtigste und das an der Peripherie des Leitbündels liegende Gefäss das englichtigste ist, haben Cynosurus cristatus, Elymus canadensis, El. sabulosus und Secale cereale. Triticum sativum, mit einem doppelten Auf- treten des englichtigen Gefässes, würde nach der Zeichnung von van Tieghem auch hier- her zu zählen sein. Alle bisher aufgezählten Fälle des verdoppelten Auftretens und des vollständigen Fehlens des englichtigen Gefässes und des doppelten Auftretens des weitlich- tigen vereinigt Lolium temulentum in seinem Leitbündel (Taf. III, fig. 29). Ein regelmässig strahlenförmig angeordnetes Xylem mit mehr als drei Gefässen, die zum Centrum hin an Weitlichtigkeit zunehmen, weist Cinna mexicana und Carex limosa auf. Ein ziemlich unre- gelmässig strahlenförmig angeordnetes Xylem hat dagegen Muehlenbergia glomerata. Briza media und Triodia decumbens haben, was das Zahl- und Stellungsverhältniss anlangt, ein ziemlich unregelmässig gebildetes Xylem. Dasselbe geht immer mit wenigstens einem Ge- VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. ÜYPERACEEN- WURZELN U.S. W. 39 fässe, oft mit zwei, an die hier sehr verdickte Stützscheide; an dieses Gefäss lehnen sich nach Innen oder zur Seite mehrere andere, das erste Gefäss an Weitlichtigkeit nicht viel übertreffende Gefässe an, was auch nicht selten unterbleibt, so dass nur ein einziges Xy- lemgefäss vorhanden ist. Aira caespitosa (Taf. III, fig. 32) gehört in seiner Xylembildung auch hierher, nur dass das Xylem in Zahl und Stellung noch mehr variirt als bei Triodia und Briza, und dass sich in jeder Gruppe, die durchschnittlich aus 2—6 Gefässen besteht, ein von den anderen sich durch Grösse und Weitlichtigkeit und radiale Streckung auszeich- nendes Gefäss findet. Besonders hervorzuheben ist die unregelmässige Bildung des Xylems, in Bezug auf Zahl und Stellung, bei Carex hirta und Carex hordeiformis, obgleich nie mehr als zwei Ge- fässe in einer Xylemgruppe zur Entwickelung kommen. Normal geht immer ein Gefäss an die Stützscheide. Modificirt wird aber dieses Stellungsverhältniss durch Nichtherantreten des einen Xylemgefässes an die Stützscheide, durch Entwickelung eines zweiten Gefässes, das entweder an das erste grenzt, abgesehen davon, ob dieses an die Stützscheide geht oder nicht, oder durch eine oder zwei Leitzellen getrennt ist. Folgendes Bildungsschema für die Stellung des Xylems bei Carex hirta und Carex hordeiformis: { ä 1. Xylemgefäss an die Stützscheide tretend = A fzusammenhängend, \durch Leitzellen getrennt. 2. Xylemgefäss nicht an die Stützscheide tretend ! 1 Gefäss. 12 Gefässe zusammenhängend, \durch Leitzellen getrennt. B. Bei Nichtherantreten des Xylems an die Leitbündelscheide können dieselben Unterstellungs- verhältnisse des Xylems statthaben, wie wir sie eben bei dem Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide gesehen haben, mit dem Unterschiede, dass eine bis mehrere Zellen- schichten des Pericambiums dazwischen liegen. In den meisten Fällen ist es nur ein Proto- xylemgefäss, das zur Entwickelung kommt, und wenn mehrere zusammen in einer Gruppe vorhanden sind, so sind sie einander an Weitlichtigkeit gleich, nur Trisetum distichophyl- lum und Tris. argenteum besitzen ein sehr englichtiges, durch das Pericambium geschiede- nes Gefäss, an dem ein zweites, ein sehr weitlichtiges, nach Innen gelegenes hängt. Carex brizoides, das nach van Tieghem nie (?) mit dem einzigen Gefäss an die Leitbündelscheide geht, würde dann auch hierher zu ziehen sein. Radiale Längsreihen von Xylemgefässen (4—6) hat Bambusa. Durch eine Pericambiumschicht wird das Xylem von der Leitbündelscheide geschieden bei Zea Mays, Alopecurus, Holeuslanatus, Lasiagrostis splendens, Setaria viridis, Panicum palmifolium, Arundinaria falcata'), Coix lacryma (nach van Tieghem), Ammophila baltica, 1) Nach Holle, siehe Falkenberg, pag. 194. 40 J. KLINGE, Leptochloa arabica, Poa nemoralis, Agropyrum- Eremopyrum- Triticum- Bambusa- und Trisetum-Arten, Carex brizoides (nach van Tieghem), bei den meisten Andropogoneen !) und den meisten Cypereen (auch den meisten von Duval-Jouve untersuchten Cyperus- Arten). In den Fällen, wo das Xylem nicht an die Leitbündelscheide geht, liegt auch nicht immer eine einfache Pericambiumschicht dazwischen, und sind mehrere Pericambiumschich- ten vorhanden, so brauchen sie auch nicht in demselben Leitbündel zwischen jedem Xylem- bündel und der Leitbündelscheide gleich vielschichtig zu sein. So finden wir denn mehr als eine Pericambiumschicht zwischen Xylem und der Leitbündelscheide: bei Зара, pennata, St. capillata (Taf. III, fig. 33) und St. gigantea 2—4 Schichten, bei Dactylis glomerata 2—3 Schichten, bei Calamagrostis elata, С. lanceolata und С. Epigeios 4-—5 Schichten, bei Phragmites communis 2 — 3 Schichten (in der Taf. II, fig. 22 nicht deutlich), bei Melica altissima 2—-4 Schichten und bei Gynerium argenteum 3—4 Schichten. Ein ganz unregelmässig gebildetes Xylem in Bezug auf Zahl- und Stellungsverhältniss hat Zea Mays’) (Taf. III, fig. 27). Die Га der Xylemgefässe wechselt zwischen 1 und 8 und oft treten ein oder mehrere zugleich an die Leitbündelscheide. Gynerium argenteum 3) ist, be- züglich der Zahl- und Stellungsverhältnisse des Xylems, gleich Zea Mays gebildet, aber nur in der Hauptstellung des Xylems und Phloems weicht Gynerium von Zea wesentlich ab. Während bei Zea das Xylem oft unmittelbar an die Leitbündelscheide geht und das Phloem nur von einer einfachen Pericambiumschicht von derselben getrennt wird, treten hier die Protoxylemgefässe tief im Innern der Leitzellen auf und die Protophloemzellen sind meist durch eine dreifache Pericambiumschicht von der Leitbündelscheide getrennt. Eine noch nnregelmässigere Xylembildung tritt bei Lasiagrostis splendens (Taf. I, fig. 19) auf. Bald geht das Xylem mit einem, bald mit zwei Gefässen an die Leitbündelscheide (das Herantreten jedoch geschieht nur selten und ausnahmsweise), bald ist das Xylem durch !—4 Pericambiumschichten von der Leitbündelscheide getrennt, bald setzt es sich in einer radialen Reihe fort und bald sind die einzelnen Xylemgefässe durch die dazwischen liegenden Leitzellen getrennt. Das Auftreten des Xylems ist bei Stipa capillata noch unregelmässiger als bei Lasia- grostis splendens (Taf. III, fig. 33). Das Protoxylem tritt bald als zweites, bald als drittes, bald als viertes und fünftes Gefäss von der Schutzscheide auf, geht aber nie an dieselbe. Auch sind die Xylemgefässe in der Zahl sehr verschieden und unterscheiden sich in älteren Entwickelungsstadien nach der Chlorzinkjodreaction von den Leitzellen durch hellgelbere Färbung und grössere Liehtbrechung, während die letzteren mehr bräunlich tingirt er- scheinen. Dasselbe gilt auch von Stipa gigantea und St. pennata, mit dem Unterschiede, dass bei Stipa pennata einige Male ein Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide beobachtet wurde. 1) Nach van Tieghem tritt das Xylem bei Sorghum | daselbst Pl. XIII, fig. 30. vulgare immer an die Leitbündelscheide heran (?). 3) Vergl. Russow II, pag. 54. 2) Vergl. Russow П, p.54; van Tieghem pag. 142, VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. ÜYPERACEEN-WURZELN U.8.w. 41 C. Ein regelmässig abwechselndes Herantreten und Geschiedensein des Xylems von der Leitbündelscheide, mit einem Worte, ein Alterniren der Xylemgruppen in Bezug auf dieses Stellungsverhältniss, ist nur bei einzelnen wenigen Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln beobachtet worden. Bei Triticum repens alterniren in der Weise sechs Xylemgruppen mit einander und bei Saccharum cylindricum, Tricholaena rosea, Chloris polydactyla, und Cy- perus elegans tritt immer ein grosses Xylemgefäss bald heran, bald ist es von der Leitbün- delscheide durch das Pericambium geschieden. Van Tieghem giebt ein gleiches Stellungsver- hältniss des Xylems für Paspalum Michauxianum an; desgleichen Duval-Jouve für Cype- rus rotundus und Russow für Triticum '). Die Zahl der zwischen den einzelnen Xylemgruppen liegenden Pericambiumzellen ist 4--7, meist 5, jedoch kommen oft mehr, seltener aber weniger als 5 vor. Eriophorum gracile hat gewöhnlich 4, oft 2—3, und einige Male beobachtete ich sogar nur eine einzige Pericambiumzelle, die die 2 Xylemgefässe trennte. (Taf. II fig. 23). Heleocharis acicularis hat constant zwei Pericambiumzellen, die grösser als die Xylemgefässe, tangential gestreckt und von dreieckiger Form sind, und die gegenüber dem Phloem sich mit ihren zugespitzten Enden berühren (Taf, II, fig. 21 a). Zwischen dem Phloem und Xylem liegen gewöhnlich zwei Lagen Leitzellen, aber auch sehr hänfig nur eine einzige Leitzelle, wie z. B. bei Oryza sativa (Taf. I, fig. 15 und 16), Hoicus lanatus (Taf. Ш, fig. 34), Anthoxanthum odoratum, Panicum palmifolium, bei Ca- lamagrostis-Arten und bei vielen anderen. Triticum polonicum hat oft gar keine Leitzelle zwischen dem Phloem und Xylem, so dass wir hier ein unmittelbares Alterniren des Phloems und Xylems haben. Bei Carex strieta wurde ein Mal beobachtet, wie die Phloem- zellen zweier Phloemgruppen zusammenhingen und das einzige Xylemgefäss vollständig um- schlossen (Vergl. pag. 35). Die Entwickelung des Xylems ist, wie die des Phloems, mit einigen wenigen Aus- nahmen centripetal, und die in centripetaler Folge gebildeten neuen Gefässe sind fast immer weitlichtiger, als die der Peripherie zunächst liegenden. Eine centrifugale Entwickelung des Xylems ist nur in vier vereinzelten Fällen beobachtet worden. Bei Glyceria spectabilis und Gl. fluitans entwickelt sich das weitlichtigere, von den Peri- cambiumzellen geschiedene, Protoxylemgefäss zuerst und darauf das an die Schutzscheide gehende englichtigere. Bei Glyceria fluitans entwickeln sich auch oft statt des einen zwei englichtige Protoxylemgefässe zwischen dem weitlichtigeren Gefäss und der Schutzscheide. Bei Holcus lanatus (Taf. Ш, fig. 34) kommt ein centripetales und centrifugales Ent- wickeln des Xylems zugleich vor. Sind zwei Protoxylemgefässe vorhanden, so bildet sich zuerst das englichtigere, an die Schutzscheide stossende, worauf das nach Innen gelegene weitlichtige Gefäss gebildet wird. Sind drei Protoxylemgefässe vorhanden, so bildet sich 1) Vergl. van Tieghem pag. 144; Duval-Jouve pag. 379; Russow II pag. 54. Mémoires de l'Acad. Imp, des sciences. VIImo Serie, в 42 J. KLINGE. das mittlere (a) zuerst, dann wiederum das weitlichtige (b) und zuletzt das an der Schutz- scheide liegende Gefäss (c) aus. Die Entwickelung des letzteren kann unterbleiben und somit ist dann die Xylemgruppe durch das Pericambium getrennt. Wie beiGlyceria wurde auch bei Elymus sabulosus ein rein centrifugales Entwickeln des Xylems beobachtet. In der Reihenfolge der Buchstaben der Protoxylemgefässe der beiden Figuren 35 und 36 auf Taf. Ш gingauch die Bildung derselben an den zur Untersuchung gekommenen Objecten vor sich. Zuerst entwickelte sich das dritte Gefäss (ха) von der Schutzscheide, darauf das zweite (xb) und zuletzt das an der Schutzscheide liegende Proto- xylemgefäss (x с). Die Protoxylemgefässe х6 und хс bilden sich zuweilen zu gleicher Zeit aus, aber immer nur, wenn ха sich schon differenzirt hat. Bei einer aus gleichen Gesichts- punkten untersuchten Nebenwurzel traten dieselben Entwickelungsverhältnisse hervor und wiederum nach der alten Regel: in gedrängterer Weise. Zuerst bildete sich hier eine vom Pericambium getrennte Zelle zum ersten und dann darauf die zwischen dieser und der noch nicht entwickelten Schutzscheide sich befindendez Zelle zum zweiten Protoxylemgefäss aus. Ehe ich von den Centralgefässen rede — die grösseren zum Centrum hingerückten Xylemgefässe sind nicht immer centrale Gefässe, doch da sie die am meisten zum Cen- trum gelegenen Leitbündelelemente sind, will ich sie der Kürze halber so nennen — möchte ich vorausschicken, aus welchen Gründen ich dieselben nicht mit in das Stellungs- verhältniss des Xylems, besser Protoxylems, hineinzog, da sie doch auch nur Xylemelemente sind. Zuvörderst sei darauf hingewiesen, dass das vorherbesprochene Xylem sich vor diesen grossen Gefässen entwickelt, welches ich daher nach Russow Protoxylem'') genannt habe; ferner stehen diese Centralgefässe nie (mit seltenen Ausnahmen) in unmittelbarem Zusammenhange mit dem Protoxylem, sie sind von demselben und von einander immer durch Leitzellen getrennt; ferner ist ‘die Anzahl aller Xylemgruppen eines Leitbündels nie gleich der Anzahl der Centralgefässe desselben Leitbündels, die stets isolirt in einen mehr oder weniger peripherischen Kreis geordnet sind; ferner ist die Weitlichtigkeit der Centralgefässe durchschnittlich um das Zehnfache grösser als das weitlichtigste der Proto- xylemgefässe; schliesslich, was den bedeutendsten Unterschied zwischen Protoxylem und Cen- tralgefässen ausmacht, führt das Protoxylem in demselben Leitbündel anders gebildete Gefässe als die Centralgefässe. Die Protoxylemgefässe sind meist Leiterzellen, Poren- und Netzgefässe und eigenthüm- lich schraubennetzförmige Gefässe; die Centralgefässe sind Poren- Netz- und Leitergefässe und vorzüglich Porenleitergefässe. So besteht z. B. das Protoxylem von Zea Mays aus schraubennetzförmigen Gefässen und die Centralgefässe aus Netzgefässen. Zwischen den Protoxylemgefässen und den grossen Netzgefässen bei Zea, durch Leitzellen getrennt, liegen noch Xylemgefässe, die auch Netzgefässe sind, aber eine Uebergangsform zu den Leiter- gefässen bilden (Taf. III, fig. 27). Ebenso sind die Protoxylemgefässe bei Gynerium 1) Vergl. Russow II pag. 20: primordiale Gefässe. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.S.w. 43 argenteum schraubennetzförmige, die grossen Centralgefässe Porengefässe, und die da- zwischen liegenden kleineren Xylemgefässe porenleiterförmige Gefässe. Bei Carex Pseudo- cyperus, С. hirta, С. montana, С. Drymeia, С. vulgaris, С. stricta, С. caespitosa sind die Protoxylemgefässe Leiterzellen ') und die Centralgefässe Porenleitergefässe. Die Tüpfelung der Porengefässe ist eine sehr deutliche und grosse, nur die Porengefässe von Phragmites communis zeichnen sich durch äusserst feine Tüpfelung aus. In den von mir untersuchten Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln habe ich nie Schrauben- und Ringgefässe finden können. Van Tieghem spricht dagegen bei Triticum ‚ sativum von vaisseaux annelés et spiralés und bei Zea Mays vom premier vaisseau annele. Caspary, der auch die Gefässe in den Wurzeln von Zea aufzählt, giebt nur Netzzellen, Netzgefässe und Leitergefässe an und bemerkt dazu noch ausdrücklich , dass er keine Schrauben- und Ringgefässe gefunden hat?). Caspary giebt ferner für die Wurzel von Phragmites communis Leiterzellen und Porenleitergefässe, von Carex Oederi und Scirpus lacustris Leitergefässe an. Das premier vaisseau annelé van Tieghems und wahrschein- lich die Netzzelle Caspary’s, das erste Protoxylemgefäss bei Zea, konnteich nicht für eine reine Netzzelle halten, sondern wie schon erwähnt, für ein eigenthümlich schraubennetz- förmiges Gefäss. Ebenso habe ich das Porenleitergefäss Caspary’s für Phragmites einfach Porengefäss genannt, weil mir das leiterförmige Gefüge der Gefässe zu wenig deutlich er- schien. Dass van Tieghem wiederholt von Schrauben- und Ringgefässen spricht, und diese allein für die Cyperaceen- und Gramineen-Wurzeln erwähnt, liegt meiner Ansicht nach in dem Umstande, dass van Tieghem sich nicht die Zeit genommen hatte, seine Untersuchung auch auf Längsschnitte auszudehnen; begründet wird meine Ansicht dadurch, dass man oft auf Querschnitten die nicht vollständig resorbirte Querwand der Gefässe sehen kann, die sich als ein dicker Ringwulst erweist, und vollends noch auf Querschnitten, die nicht ganz senkrecht zur Längsaxe gehen, wo dann Leitergefässe und andere Gefässe schraubig ver- dickt erscheinen. Ich muss hier aufrichtig gestehen, dass ich dadurch oft aufgefordert wurde, mich durch Längsschnitte vom wahren Sachverhalte zu überzeugen. Die Anzahl der im Leitbündel vertheilten grossen Centralgefässe ist meist abhängig von der absoluten Grösse des Leitbündels selbst. Bei den kleinen Wurzel-Arten finden sich, wie bei Festuca ovina, F. rubra und Heleocharis acicularis (Taf. II, fig. 21a), ein centrales Gefäss, bei Poa-Arten 2—4 Centralgefässe, gewöhnlich 5—10 Gefässe; bei den grösseren Wurzel-Arten aber zwanzig oder mehr Centralgefässe, wie bei Saccharum cylindricum; Zea Mays hat bis vierzig solcher Gefässe. Oft kommt es vor, dass um ein grosses centrales Gefäss sich eine Anzahl gleichwerthiger Gefässe befindet, wie bei Dactylis glomerata 8—12 1) Vergl. Sachs pag. 27, fig. 27; ferner Duval- | qui simule deux vaisseaux quand la coupe tombe sur l’ar- Jouve, Cyperus globosus, pag, 367: «Ce dernier (vais- | ticulation ». seau central) a ses parois d’articulation très-obliques, ce 2) Vergl. Russow Il, pag. 20 und pag. 21. 6* 44 J. KLINGE, und bei Elymus sabulosus 7—8 Gefässe, oder eine Anzahl ungleichwerthiger Gefässe, wie bei Cyperus Ginge, wo um ein centrales Porenleitergefäss herum 6—10 Leitergefässe im Kreise liegen. Oft findet sich unter den in einen regelmässigen Kreis gestellten grossen Central- gefässen eine Menge bald symmetrisch, bald unregelmässig vertheilter, kleinerer Gefässe, wie bei Bambusa glauca (?), Zea Mays, Gynerium argenteum, Carex hirta und anderen. Durchgängig symmetrisch an der Peripherie vertheilt, correspondirt das Xylem mit den grossen Centralgefässen nicht etwa in der Weise, dass es strahlig auf dieselben zuläuft und zusammenhängt, sondern es fallen durchgängig zwei Xylemgruppen, resp. Phloem- gruppen auf ein grosses Gefäss') Ist nur ein einziges centrales Gefäss vorhanden, so zählte ich meist acht Xylemgruppen. Bei den grösseren Wurzel-Arten (Bambusa и. а.) war die An- zahl der Xylemgruppen 4—5, die je auf ein grösseres mehr nach Innen gelegenes Gefäss kamen. Nicht nur, dass wir wiederum in den Nebenwurzeln Vereinfachungen der Verhältnisse des Mutterorgans treffen, sondern wir finden in den meisten Fällen auch überhaupt nur ein einziges centrales Gefäss von gleicher Bildung, wie in der Mutterwurzel, wie bei Agrostis vulgaris (Taf. III, fig. 28), Avena sativa und Cynosurus cristatus, oder die Anzahl der Protoxylemgefässe sowohl, als die der grossen Öentralgefässe wird stark reducirt. So 7. В. hat Muehlenbergia glomerata in den Wurzeln 14ег Ordnung ein unregelmässig strahlenförmig angeordnetes Protoxylem von 4—5 Gefässen und fünf grosse Centralgefässe, in den Wurzeln 2ter Ordnung nur ein englichtiges, an dem nach Innen ein weitlichtiges Xylemgefäss hängt und nur ein grosses centrales Gefäss. Ebenso findet eine Verminderung der Xylem- resp. Phloemgruppen statt. Oryza sativa, Phragmites communis (Taf. I, fig. 14), Agrostis vulgaris (Taf. III, fig. 28) und andere haben in Nebenwurzeln (?ter Ordnung) oft nur zwei Xylem- und zwei Phloemgruppen, die sich gegenübergestellt sind. Die Bildung der Nebenwurzeln überhaupt, in Hinsicht des Herantretens oder des Geschiedenseins des Xylems von der Leitbündelscheide, divergirt in vielen Fällen vollständig mit diesem Stellungsverhältniss des Xylems der Mutterwurzel. Es ist mir nicht gelungen, nachzuweisen — was übrigens gar nicht in der Aufgabe dieser Arbeit liegt — wann ein Divergiren, wann ein Correspondiren der Xylembildung der Nebenwurzeln mit der Mutter- wurzel statt hat. Doch zu einer Verallgemeinerung glaube ich mich berechtigt: Ein Correspondiren der Xylembildung der Mutter- und Nebenwurzeln findet überall da statt, wo das Xylem in der Mutterwurzel nicht an die Leitbündelscheide geht. Ein Divergiren der Xylembildung der Mutter- und Nebenwurzel, bei Herantreten des Xylems an die Leit- bündelscheide im Mutterorgane, findet überall da statt, wo das Leitbündel und die einzelnen Leitbündelelemente auf-einen möglichst kleinen Raum beschränkt sind, wie wir es an Agrostis vulgaris und Oryza sativa sehen. Mit einem Wort, das normale Stellungsverhält- nn 1) Vergl. Russow II, pag. 55 und Falkenber'g, pag. 192. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN 0.5.\. 45 niss des Xylems, wie es bei allen übrigen Monocotyledonen vorkommt, kehrt bei Wurzeln weiterer Ordnungen wieder zurück. Das umgekehrte Verhältniss scheint bei Zea Mays statt zu finden. In Wurzeln weiterer Ordnungen scheint hier das Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide häufiger zu sein als in der Mutterwurzel. Die Zeichnung van Tieghems (pl. 6, fig. 30) von Zea Mays muss, nach der Beschreibung derselben, von einer Wurzel 2ter Ordnung stammen'). In nachstehender Tabelle sind der grösseren Uebersicht wegen alle Stellungsverhält- nisse des Xylems der untersuchten Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln zusammengefasst: 1) Vergl. Russow II, pag. 54. A.Ein einziges Gefäss. Anthoxanthum odoratum Eleusiue gracilis Carex filiformis » ampullacea » Pseudocyperus » Drymeia » Oederi » fulva » globularis » montana » vulgaris » caespitosa » stricta » Jloliacea » stellulata » teretiuscula » chordorrhiza » dioica » Buxbaumii » sparganioides ? Eriophorum gracile » latifolium » vaginatum » alpinum Scirpus lacustris » silvaticus » Baeothryon » Savii Heleocharis palustris » acicularis Cyperus Bo Nach » uscus » vegetus » serotinus Duval- Jouve. A. Herantreten des У. KLinGe, Stellungsverhältniss des Xylems mm Xylems an die Leitbündelscheide. | Ди ЕВЕ ен... “ани В. 2 Gefässe. 1) Ein englichtiges u, еш weitlichtiges. a. immer beide vorhanden. Oryza sativa Poa pratensis » fertilis Glyceria spectabilis Bromus mollis » tectorum Festuca ovina » rubra Nardus stricta Hordeum vulgare » bulbosum (nach van Tieghem) b. das englichtige oft nicht vorhanden. Agrostis alba » vulgaris 2) Verdoppeltes Auftreten der beiden Gefässe, a. des englichtigen. a. immer vorhanden. Phalaris arundinacea Milium effusum Avena pratensis » sativa Glyceria Auitans 6. oft ganz fehlend. Deyeuxia retrofracta Phleum pratense Carex rhynchophysa b. des weitlichtigen. Cynosurus cristatus Elymus sabulosus » canadensis Secale cereale c. des englichtigen u. des weitlichtigen. Triticum sativum (nach van Tieghem). d. Einfaches u. verdoppeltes Vorkommen des englichtigen sowohl, als des weitlichtigen und Fehlen des englichtigen Gefässes. Lolium temulentum 1) In radialen Strahlen. 2) Unregelmässige Bildungen. C. 3 und mehr Gefäss Cinna mexicana Muehlenbergia glom! Carex limosa Briza media Triodia decumbens Aira caespitosa Carex hirta » hordeiformis VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.W. 47 mineen- und Cyperaceen-Wurzeln. I B. Geschiedensein des Xylems von der Leitbündelscheide. NIIT “И И ин a. 1 Pericambiumschicht zw. X. u. Lib.-scheide. b. mehr als еше Pericamb.-schicht. Tr N 1) Zuweilen durchbrochen. ilen durchbrochen, 2) Nie durchbrochen, Stipa pennata. уз Alopecurus anthoxanthoides 2) Nie durchbrochen, urus geniculatus Panicum palmifolium lanatus Setaria viridis Stipa gigantea » capillata ostis splendens Ammophila baltica : m distichophyllum Leptochloa arabica Dee Een noralis Trisetum argenteum Се Tniveios altissima Bambusa glauca 5 hs n vulgare » arundinacea Gynerium argenteum ‘um giganteum Arundinaria falcata : : junceum (nach Holle). Phragmites communis n saccharatum Eremopyrum cristatum ; flavescens Imperata sacchariflora ‚ Duval-Jouve). Erianthus Ravennae Sorghum Caffrorum Carex brizoides } Nach Coix lacryma van Tieghem. Andropogon giganteus Eulalia japonica Cyperus Papyrus » Ginge » Luzulae » albostriatus » japonicus » alternifolius » longus (nach. v. Tiegh.) Nach Cyperus aureus » distachyos Galilea mucronata Duval-Jouve. C. Alternirendes Herantreten und Geschiedensein des Xylems. Triticum repens Saccharum cylindricum Tricholaena rosea Chloris polydactyla Cyperus elegans Paspalum Michauxianum (nach van Tieghem). Cyperus rotundus (nach Duval-Jouve). 46 A.Ein einziges Gefäss. Anthoxanthum odoratum Eleusiue gracilis Carex filiformis » ampullacea » Pseudocyperus » Drymeia » Oederi » fulva » globularis » montana » vulgaris » caespitosa » stricta » 1оНасеа » stellulata » teretiuscula » chordorrhiza » dioica » Buxbaumii » sparganioides ? » Eriophorum gracile » latifolium » vaginatum » alpinum Seirpus lacustris » silvaticus » Baeothryon » Savüi Heleocharis palustris » acicularis Cyperus globosus » fuscus RÉEL » vegetus Touye » serotinus J. K£INGE, Stellungsverhältniss des Xylems | A. Herantreten des Xylems an die Leitblindelscheide. SN В. 2 Gefässe, 1) Ein englichtiges u. eln weitlichtiges. a. immer beide vorhanden. Oryza sativa Pos pratensis » fertilis Glyceria spectabilis Bromus mollis » tectorum Festuca ovina › rubra Nardus stricta Hordeum vulgare » bulbosum (nach van Tieghem) b. das englichtige oft nicht vorhanden. Agrostis alba » vulgaris 2) Verdoppeltes Auftreten der beiden Gefässe. a. des englichtigen. a. immer vorhanden. Phalaris arundinacea Milium effusum Avena pratensis » sativa Glyceria fluitans В. oft ganz fehlend. Deyeuxia retrofracta Phleum pratense Carex rhynchophysa b. des weltlichtigen. Cynosurus cristatus Elymus sabulosus » canadensis Secale cereale c. des englichtigen u. des weitlichtigen. Triticum sativum (nach van Tieghem). d. Einfaches u. verdoppeltes Vorkommen des englichtigen sowohl, als des weitlichtigen und Fehlen des englichtigen Gefässes. Lolium temulentum С. 3 und mehr беби 1) In radlalen Strahlen, Cinna mexicana Muehlenbergia gen] Carex limosa 2) Unregelmässige Bildungen, ранее durchbrochen. ‚DEE lopecurus geniculatus Holens Janatus Briza media ostis splendens Triodia decumbens tom distichophyllum Aira caespitosa moralis Carex hirta ра altissima » hordeiformis Шер vulgare us flayescens Nich Duval-Jouve). nmineen- und Cyperaceen-Wurzeln. a, 1 Pericambiumschicht zw. X. u. Lib.-scheide. VERGLEIOHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINBEN- U. CYPERAOBEN-WURZELN U.8.W. В. Geschiedensein des Xylems von der Leitblindelscheide. b. mehr als eine Pericamb.-schicht. —== 1) Zuweilen durchbrochen, 2) Nie durchbrochen, Alopecurus anthoxanthoides Panicum palmifolium Setaria viridis Ammophila baltica Leptochloa arabica Trisetum argenteum Bambusa glauca » arundinacea Arundiparia falcata (nach Holle). Eremopyrum cristatum Imperata sacchariflora Erianthus Ravennae Sorghum Cafirorum Carex brizoides } Nach Coix lacryma van Tieghem. Andropogon giganteus Eulalia japonica Cyperus Papyrus » Ginge Luzulae albostriatus japonicus alternifolius » longus que v. Tiegh) Nach `урегиз aureus 5 distachyos Duval-Jouve. Galilea mucronata Stipa pennata. 2) Nie durchbrochen, Stipa gigantea » capillata Dactylis glomerata Calamagrostis elata » Epigeios » lanceolata Gynerium argenteum Phragmites communis ess С. Alternirendes Herantreten und Geschiedensein des Xylems. Triticum repens Saccharum cylindricum Tricholaena rosea Chloris polydactyla Cyperus elegans Paspalum Michausianum (nach van Tieghem) Cyperus rotundus (nach Duval-Jouve). 47 48 J. KLINGE, Zweiter Abschnitt. Vergleichung des anatomischen Baues der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln. Wiewohl sich der anatomische Aufbau der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln eng an den Wurzelbau der übrigen Monocotyledonen anschliesst, und wiewohl, namentlich in Bezug auf den Leitbündelbau, die ersteren mit den letzteren, im Vereine mit den Archegonia- ten, nach Russow denselben Wurzeltypus repräsentiren, so trennen sich doch die Wurzeln der Gramineen und Cyperaceen durch besondere Merkmale von denen der übrigen Mono- cotyledonen ab. Als Einleitung zu Folgendem möge es mir hier an dieser Stelle gestattet sein, mit wenigen Worten einen Vergleich zwischen Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln einerseits und Monocotyledonen-Wurzeln andererseits anzustellen, um dann zur Hauptauf- gabe dieses Abschnitts: zur speciellen Vergleichung der Wurzeln der Gramineen und Cype- raceen überzugehen. Vergleichend auatomische Untersuchungen der Wurzeln der Grami- neen und Cyperaceen und der Monocotyledonen sind wohl angestellt, und es wäre über- flüssig hier schon Bekanntes noch ein Mal zu wiederholen; das liegt auch nicht in meiner Absicht, sondern ich will nur das Abweichende im Aufbau der Wurzeln der beiden Fami- lien von den übrigen Wurzeln hervortreten lassen. Im Uebrigen verweise ich auf die Ar- beiten von van Tieghem und Russow. Vorzüglich istes die beiGramineen und Cyperaceen in die Augen springende Gresetzmässig- keit und Regelmässigkeit, nicht nurin der Anordnung der Elemente, sondern auch in der Sym- metrie der Vertheilung und Zusammensetzung der übrigen Gewebeformen, die wir beiden Wur- zeln der übrigen Monocotyledonen nicht sehen. Die wenigen Protoxylemzellen, von Aussen nach Innen an Weite und Grösse zunehmend, alterniren mit den gleichfalls wenigen, in jugendlichen Entwickelungsstadien durchgängig vier Protophloemzellen, und meist fallen auf je eines der gleichfalls regelmässig peripherisch vertheilten, grösseren Gefässe je zwei Xylem - resp. zwei Phloemgruppen. Ist ein Mark, das immer secundärer Natur ist, vorhanden, so ist solches, bei symmetrischem Eingreifen der Leitzellen in das Mark, von denselben scharf’ ab- gegrenzt. Das ganze Leitbündel findet seinen Abschluss an der Peripherie in dem Peri- cambium, das auch in gesetzmässiger Folge weitere oder engere Zellen bildet, oder ganz gleichförmig verläuft, oder regelmässig nach einer bestimmten Zahl von Zellen von dem VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG о. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.S.W. 49 Xylem unterbrochen wird. Eine aus immer gleichförmig gebildeten Zellen bestehende Schutz- Stütz- oder Steifungsscheide umgiebt den kreisrunden axilen Strang. Die Innenrinde, meist aus würfelförmigen Zellen, zwischen denen auch viereckige Intercellularräume liegen, be- stehend, setzt sich in frühen Entwickelungsstadien äusserst regelmässig, in radiale Reihen und concentrische Kreise geordnet, bis zu der aus radialgestreckten, hexagonalen Zellen gebildeten Epidermis fort. Abgesehen von einigen ähnlich gebauten Wurzel - Arten (Potamogeton, Sparganium, Hottonia und anderen Wassergewächsen), vermissen wir diese ausserordentliche Symmetrie in der Structur der monocotylen Wurzeln. Bei den Monocotyledonen findet überall eine reichere Entwickelung des Xylems statt, welches dann strahlenförmig, aber nie so regelmässig, bis an die meist unregelmässig gestellten Centralgefässe geht (и. В. Iris, Allium, Listera). Ferner ist das Phloem meist ein ungeordneter Haufe von Zellen. Der durchgrei- fendste Unterschied zwischen Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln und zwischen Monoco- tyledonen-Wurzeln liegt wohl in dem geschlossenen, oder durchbrochenen Pericambiumey- linder. Während derselbe bei den Monocotyledonen immer geschlossen ist, wird er bei den Gramineen und Cyperaceen meist durchbrochen. Die Rindenbildung weicht auch in den meisten Fällen, sowohl in jugendlichen, als in ausgebildeten Entwickelungsstadien, von der der Gramineen und Cyperaceen ab. Selten nur correspondirt sie, und dann sind es wiederum die Formen, die zu den Gramineen und Cyperaceen hinüberleiten, die oben angeführten monocotylen Wassergewächse. Die Bildung einer zweiten Stütz- oder Steifungsscheide inmitten der Rinde, wie bei Cypripedium, Smilax, Lycaste, Brassia, kommt nur in soweit in Betracht, als bei einigen Gramineen und Cyperaceen eine Schicht der sclerenchymatischen Aussenrinde sich beson- ders durch Verdickung und Lichtbrechung von den anderen heraushebt, genetisch aber nichts mit einer Stütz- oder Steifungsscheide zu thun hat. Eigenthümliche Bildungen, wie sie Hydrocharis!), Sagittaria, Bilbergia u. s. w. in der Rinde aufweisen, kommen hier nicht vor. Die eigenthümlich gestreiften Rinden- und Markzellen, wie siesich häufig unter den Monocotyledonen zeigen (Lycaste), finden nur einen einzigen Repräsentanten bei den Gramineen in Saccharum cylindricum (Taf. I, fig. 7 und 8). Im Grossen und Ganzen finden wir den Charakter der Leitbündel von Smilax, Roxburghia, Tritonia u. s. w. in Bambusa und den ebenso gebauten Gräserwurzeln wieder, d.h, wenn wir von der Bildung der einzelnen Elemente für sich im Leitbündel absehen. Bevor wir jedoch zur eigentlichen Aufgabe dieses Abschnittes übergehen, wollen wir noch kurz jede der beiden Familien für sich betrachten, um dann an die vergleichende Untersuchung ihrer einzelnen Elemente zu gehen. Innerhalb einer aus weitlichtigen Zellen bestehenden Epidermis liegt bei den Gramineen 1) Vergl. oben pag. 11, Anmerkung 2; ferner Duval-Jouve, Taf. XIX, fig. 15: Galilea mucronata. Mémoires de l'Acad. Гор. des sciences, VIIme Serie. 7 50 J. KLINGE, entweder ein mächtig entwickeltes Rindensystem, dessen mehr rundliche als tafelförmige Zellen in jugendlichen Entwickelungsstadien sich in der Aussenrinde mehrfach tangential theilen und ohne Intercellularräume aneinanderstossen, in der Innenrinde auch durch Tangentialtheilungen, dann durch centripetal fortschreitende radiale Theilungen, sich spalten, wodurch die regelmässige Anordnung des Gewebes in regelmässige radiale Strahlen und concentrische Kreise keineswegs gestört wird; oder ein Rindensystem, das weniger mächtig entwickelt ist und dessen Aussenrinde und Innenrinde sich von einander nur durch den Man- gel oder das Vorhandensein von Intercellularräumen unterscheidet. Die Aussenrinde zeigt, wo sie erhalten bleibt, in späteren Entwickelungsstadien die mannigfachsten Erscheinungen. Sie kann zu einer mächtigen Sclerenchymschicht werden mit eigenthümlich ausgebildeten Zelllagen, die bald aus weitlichtigen, zartwandigen, gleich der Epidermis gebildeten, bald wiederum aus englichtigen. stark verdickten und stark lichtbrechenden Zellen bestehen, oder sie kann einen prosenchymatischen, oder auch nur einen parenchymatischen Charakter annehmen, was übrigens nur in vereinzelten Fällen vorkommt. Die äusseren Innenrindenzel- len, wo sie erhalten bleiben, collabiren meist, und so, dass zwischen den erhaltenen radialen Zellensträngen auch die Residua der zerstörten Zellen in radialer Richtung die Aussenrinde und die innersten Lagen der Innenrinde verbinden, deren Zellen meist nach Innen stark verdickt sind. Die Rinde findet, nach Innen zum Leitbündel hin, ihren Abschluss in einer Stützscheide (sehr selten Steifungsscheide), deren Zellen meist nach Innen stark verdickt und oft tangential gestreckt sind und meist mit schöner Schichtung und Tüpfelung versehen sind. Das ganze Leitbündel wird, mit Ausschluss der Xylem- und Phloemgruppen, die an den Umkreis des Leitbündels gestellt, und der grossen Centralgefässe, die auch meist mehr an die Peripherie gerückt liegen, von prosenchymatischen Zellen, den Leitzellen, ausge- füllt, die, immer verdickt und verholzt, zum Centrum hin an Weitlichtigkeit zunehmen. In einigen vereinzelten Fällen wird das Centrum des Leitbündels von einem Mark ausgefüllt. Das ganze Leitbündel wird umschlossen von einem Pericambiummantel, der nur dort, wo das Xylem an die Leitbündelscheide tritt, unterbrochen ist, und der dem Phloem gegen- über grössere Zellen bildet. DasPhloem, auf Querschnitten meist aus einer nach Innen gelege- nen Siebröhre bestehend, greift gewöhnlich mit der Spitze der Pentagonalzelle, einer der drei übrigen nach Aussen liegenden Phloemzellen, in die beiden grösseren Pericambium- zellen hinein. Das Protoxylem, aus einem oder mehreren Gefässen bestehend, tritt meist an die Leitbündelscheide heran. Besonders hervorgehoben zu werden verdient unter den Gramineen die Tribus der Andropogoneen, die neben den eigenthümlich ausgebildeten Stützscheidezellen mit Einlage- rungen von Kieselerde, und neben dem vollständigen Schwinden der ganzen äusseren Innen- rinde mit Erhaltung eines radialen Zellenstrangs, zum Halt zwischen Aussen- und Innenrinde; nie ein Herantreten des Xylems an die Stützscheide, oder in zwei Ausnahmefällen ein Alterniren der Xylemgruppen im Herantreten oder Geschiedensein von der Leitbündel - scheide hat. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.W. 51 Unter den Cyperaceen befindet sich, bei den Tribus der Cariceen und Scirpeen, unter einer Epidermis mit lang radialgestreckten Zellen von hexagonaler Form, eine 3—5schichtige, sclerenchymatische Aussenrinde, auf welche die Innenrinde folgt, deren regelmässig tafelför- mige Zellen im jugendlichen Entwickelungsstadium, was Theilung und regelmässige Anordnung der Zellen anlangt, gleich der der Gramineen, deren Wurzeln den Rindentypus Il repräsenti- ren, gebildet sind. Doch in späteren Entwickelungsstadien bleiben die nicht coliabirten ra- dialen Zellenstränge durch tangentialgestreckte Residua der collabirten Innenrindenzellen im Zusammenhange, so dass die Innenrinde im Querschnitt das Aussehen eines Spinnengewebes erhält. Die im Querschnitt langen und radialgestreckten Stützscheidezellen (mit wenigen Aus- nahmen), die nach Innen immer abgerundet erscheinen, sind in ihrer zarten Aussenmembran immer unverdickt und in ihrer Innenmembran allein verdickt. Die hellgelb tingirte Ver- dickung derselben ist stark lichtbrechend. Das Protoxylem geht mit dem einzigen Gefässe immer an die Stützscheide und ist meist durch 4—5 Pericambiumzellen von einander ge- trennt. Ausserdem zeichnet sich das Pericambium dadurch aus, dass es nie zwisehen dem Phloem und der Stützscheide grössere Zellen bildet, sondern immer gleichförmig verläuft. Das Phloem, mit einer mehr nach Innen gelegenen Siebröhre, besteht gewöhnlich aus fünf und mehr Zellen; in den meisten Fällen wurden acht Phloemzellen gezählt. Der geringen Anzahl der Centralgefässe, die immer Porenleitergefässe sind, entspricht auch eine geringe Anzahl der Xylem- und Phloemgruppen, die insofern durchgängig dem Leitbündel der Cyperaceen noch mehr Symmetrie gewähren, als es bei den Grami- neen der Fall ist, dass immer ein Centralgefäss auf je zwei Xylem- resp. zwei Phloem- gruppen kommt. Die Entwickelung des Xylems und des Phloems ist immer centri- petal. Die Leitzellen sind bei starker Verdickung immer englichtig und oft unverholzt, wie das Pericambium. Die Tribus der Cypereen trägt mehr oder weniger denselben Charakter. Die Schutz- scheide, mit besonders gebildeten Caspary’schen Punkten ihrer Zellen, hat auch als Steifungs- scheide zarte, dünnwandige, radialgestreckte und unverholzte Zellen, die auf Längsschnitten schief gestellte Quermembranen haben. Dagegen bilden sich die nächstfolgenden 2 — 5 In- nenrindenschichten zu tangentialgestreckten, schwarzbraun gefärbten, sehr verdickten se- cundären Steifungsscheiden (Aussenscheiden) aus, mit allmäligem Uebergange zu den übri- gen dünnwandigen Rindenschichten, die später, mit vorhergegangenem tangentialem Colla- biren der Innenrindenzellen, vollständig zerstört werden bis auf einen radialen Zellenstrang, wie bei den Andropogoneen. In dem verhältnissmässig grossen Leitbündel gehen die Pro- toxylemgefässe bei den grösseren Cyperus-Arten nie an die Schutzscheide, und bei den klei- neren (so viele von ihnen hier zur Untersuchung kamen) zeigt sich in praegnanter Weise dieselbe Neigung des Alternirens zwischen solchen Protoxylemgefässen, die an die Schutz- scheide gehen, mit solchen, die von einer Pericambiumschicht getrennt sind, wie wir es bei Saccharum sahen. Das Phloem ist immer mehr als fünfzellig. Das übrige Leitbündelgewebe, aus sehr englichtigen, dünnwandigen Leitzellen beste- 7* 52 J. KLINGE, hend, die unverholzt bleiben, wird durch zahlreiche grosse, mehr an die Peripherie gestellte Poren- und Porenleitergefässe durchbrochen. Das Pericambium läuft auch meist gleichför- mig und einschichtig um den Umkreis des Leitbündels, nur dort vom Xylem unterbrochen, wo dasselbe an die Steifungsscheide tritt. Die Pericambiumzellen wahren ihre hexagonale Form bis in das späteste Entwickelungsstadium. Doch wir wollen jetzt nach dieser kleinen Abschweifung zu unserer Aufgabe zurück- kehren. Vorausschicken möchte ich zur Beurtheilung des Nachstehenden Folgendes: Wie wir im Vorhergehenden sahen, unterschieden sich die Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln im Allgemeinen von den Wurzeln der übrigen Monocotyledonen durch wesentliche Merk- male. Von so durchgreifenden Unterscheidungsmerkmalen zwischen den Wurzeln der Gra- mineen und Cyperaceen, die einestheils hervorragende Differenzen der Hauptelemente der Gewebeformen, anderentheils die einer der beiden Familien nur allein zukommenden Eigen- thümlichkeiten zeigen, wird nicht die Rede sein. Die absoluten Grössenverhältnisse der Wurzeln dieser beiden Familien geben keine we- sentlichen Unterscheidungsmerkmale, jedoch wollte man sie auf den Querdurchmesser der Leitbündel zu dem ganzen Wurzel-Querschnitte beziehen, so dürften sie bei den Gramineen bedeutender sein, als bei den Cyperaceen, indem bei der ersten Familie der Durchmesser des Leitbündels zu dem Querdurchmesser der ganzen Wurzel sich wie 1 : 2, bei den Cypera- ceen dagegen wie 1 : 3 verhalten würde. Wollte man noch weiter auf Unterschiede, die Grôssenverhältnisse betreffend, eingehen, so müsste noch besonders hervorgehoben werden, dass wiederum den Cyperaceen ein kleinerer Durchmesser aller Zellen aller Gewebearten, als es bei den Gramineen der Fall ist, zukommt. Doch muss hier hinzugefügt werden, dass die prosenchymatischen und sclerenchymatischen Zellen der Rinde und des Leitbündels bei den Cyperaceen auf Längsschnitten eine weit gestrecktere Form haben, als dieselben Ele- mente bei den Gramineen. Die geringeren Grössenverhältnisse der Cyperaceen lassen sich auch gleichfalls auf die Epidermis- und Gallertbildung derselben beziehen. Während wir bei den Gramineen meist weitlichtige und mehr rundliche, zum Theil die hexagonale Form noch zeigende Fpidermis- zelien haben, sind die Epidermiszellen der Cyperaceen, auf Querschnitten gesehen, englich- tiger und in radialer Richtung gestreckt. Ebenso findet eine weit geringere Gallertentwicke- lung in jungen Entwickelungsstadien statt. Bei den Gramineen kommt der Durchmesser der. über den Epidermiszellen lagernden Gallertschicht dem Querdurchmesser der: Epidermis- zellen gleich, oder übersteigt ihn, wie bei Poa nemoralis (pag. 5), während er bei den Cype- raceen geringer ist. | Die Rinde der Gramineen ist in jugendlichen Entwickelungsstadien sowohl nach der unter dem Typus I, als auch nach der unter dem Typus II beschriebenen gebildet, wo einestheils die jugendlichen Zellen rundlich gestaltet und unregelmässig aneinander gelagert sind und Aussenrinden- und Innenrindenzellen sich nur dadurch von einander unterscheiden, dass erstere ohne, letztere mit Intercellularräumen aneinderstossen, anderentheils die jugendliche VRRALEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. ('YPERACEEN- WURZELN U.8.w. 53 Rinde aus regelmässigen, rundlichen Zellen besteht, die in regelmässige, radiale Strahlen und concentrische Kreise verlaufen. Die Rinde der Cyperaceen dagegen ist nurnach dem Typus II gebildet, aber mit noch viel regelmässigerer Bildung der Zellen, die von tafelförmiger (Gestalt, entsprechend der Entwickelung an Weitlichtigkeit von Innen nach Aussen zunehmen nnd mit noch regelmässigerer Anordnung in radiale Strahlen und concentrische Kreise verlaufen. Eines der entscheidensten Unterscheidungsmomente der Wurzeln der beiden Familien muss ich in dem späteren Verhalten der Rinde sehen. Abgesehen von den Erscheinungen des Persistirens und des vollständigen Schwindens der ausgebildeten Rinde des Typus I, was nur durch Gramineen repraesentirt wird, kommt das radiale Collabiren der Innenrin- denzellen ausnahmslos nur den Gramineen und das tangentiale Collabiren ausnahmslos nur den Cyperaceen zu. Selbst dort, wo wir ein vollständiges Schwinden der Innenrinde mit Erhaltung eines radialen Zellenstrangs mit vorhergegangenem radialem oder tangentialem Collabiren der Zellwände haben, weisen die ersteren, eine Tribus der Gramineen, das radiale und die letzteren, eine Tribus der Cyperacen, das tangentiale Collabiren der Innenrinden- zellen auf. Eine weitlichtige, der Epidermis ähnliche, äusserste Aussenrindenschicht tritt bei den Gramineen, wie auch bei denCyperaceen, häufig auf und scheint den Scirpeen nie zu fehlen, aber doch mit dem bedeutenden Unterschiede, dass die Zellen derselben bei den Gramineen zartwandig bleiben, während sie sich bei den Carices ein wenig verdicken, und bei den Scirpeen, wo sie oft die ganze Aussenrinde repraesentiren, sehr stark verdickt sind. Das Auftreten einer oder mehrerer besonderen, durch Lichtbrechung und Verdickung auffallenden Schichten des Sclerenchyms der Aussenrinde, wie bei Oryza sativa, Setaria vi- ridis und anderen, ist eine besondere Eigenthümlichkeit der Gramineen- Wurzeln; ebenso muss die nur nach Innen allein gerichtete Verdickung der Zellen des Sclerenchyms der Innen- rinde auchden Gramineen zugesprochen werden, während die Cyperaceen durchgängig gleich- mässig verdickte Zellen der innersten Innenrinde haben. Eine entschiedene Neigung, mehr- fache secundäre Steifungsscheiden (Russows Aussenscheiden) zu bilden, legen auch die Cyperaceen häufig an den Tag, was bei den echten Cypergräsern und Heleocharis acicularis und H. palustris zum vollen Ausdruck kommt. Mehrfache Stützscheiden, wie sie bei Lasia- grostis splendens, Cinna mexicana, Muehlenbergia glomerata und anderen (pag. 26) einer eingehenderen Besprechung bedurften, kommen bei den Cyperaceen nie vor. Während die Steifungsscheide überhaupt bei den Gramineen nur bei Aira caespitosa und Bambusa arundinacea auftritt, muss eine solche normal für einige Scirpeen (Heleocharis palustris und Heleocharis acicularis) und für alle Cyperus-Arten (mit Ausnahme von Cyperus japonicus und der von Duval-Jouve oben citirten Fälle) angenommen werden. Die Caspary’schen Punkte der Schutzscheide fehlen weder den Gramineen noch den Cy- peraceen-Wurzeln. Die echten Cypergräser zeigen dieselben als kleine knöpfchenförmige, sehr lichtbrechende Gebilde. 54 J. KLINGE, Die Carices insbesondere haben lang radialgestreckte und nur nach Innen verdickte Stützscheidezellen, deren Verdickung von hellgelber Farbe durch bedeutendes Lichtbrechungs- vermögen, aber durch wenig deutliche Schichtuug und Tüpfelung sich auszeichnet, während die Gramineen alle Verdickungserscheinungen der Stützscheidezellen mit meist deutlicher Schichtung und Tüpfelung zeigen. Ein Nichtverholzen der ausgebildeten Leitbündelscheide wurde nur bei Calamagrostis lanceolata, Scirpus silvaticus und allen Cyperus-Arten beobachtet. Die Andropogoneen wiesen in ihren Stützscheidezellen eigenthümliche Protuberanzen mit Einlagerungen von Kiesel- erde auf. Die Leitzellen der Cyperaceen erscheinen verhältnissmässig verdickter, was bei ihrer Englichtigkeit besonders hervortritt; ausserdem bleiben sie häufig unverholzt, was bei den Gramineen nur bei Phleum pratense, Calamagrostis lanceolata, Phalaris arundinacea und Glyceria der Fall ist Das Pericambium der Gramineen hält zwischen den an die Leitbündelscheide treten- den Xylemgefässen in tangentialer Richtung durchschnittlich 5 — 7 Zellen, während da- gegen die Cyperaceen meist 4—5 und weniger Zellen haben (Eriophorum und Heleocharis 1—3). Ein weiteres entscheidendes Unterscheidungsmoment liegt in dem Vorhandensein zweier oder dreier grösserer Pericambiumzellen zwischen dem Phloem und der Leitbündel- scheide. Die Gramineen haben immer zwei von den übrigen Pericambiumzellen hervortre- tende Zellen zwischen dem Phloem und der Leitbündelscheide aufzuweisen (mit Ausnahme von Bambusa glauca (?), Saccharum cylindricum und Erianthus Ravennae), während die Сурегасееп immer еше gleichmässig verlaufende, nur vom Xylem unterbrochene Peri- cambiumschicht zeigen, die sich sogar bei einigen (Carex vulgaris, C. strieta, C. caespitosa) in der Höhe des Phloems senkt. Wo bei den Gramineen ein mehrschichtiges Pericambium zwischen dem Xylem und der Leitbündelscheide auftritt, da finden sich auch ebensoviele Pericambiumschichten zwischen dem Phloem und der Leitbündelscheide, während bei den Cyperaceen das Phloem immer nur durch einen einfachen Pericambiumbogen geschieden wird. Auch hier wiederum findet bei den Cyperaceen ein Nichtverholzen des Pericambiums häufi- ger statt, als bei den Gramineen. Das nicht sehr häufige Auftreten eines secundären Markes mit Intercellularräumen bei den Gramineen ist bei keiner zur Untersuchung gekommenen Cyperaceen-Art beobachtet worden; und somit würde das Vorhandensein von secundärem Marke mit zu den besonde- ren Eigenthümlichkeiten der Gramineen zu rechnen sein. Was das Phloem anlangt, so lässt sich nur so viel sagen, dass die Anzahl der Proto- phloemzellen bei den Cyperaceen durchschnittlich grösser ist, als bei den Gramineen und dass die erste pentagonalgeformte Protophloemzelle in späteren Entwickelungsstadien nicht mit solcher Deutlichkeit bei den ersteren wiedererkannt wird, als es bei den letzteren der Fall ist. т VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.S.w. 55 Von grösserer und durchgreifendster Wichtigkeit für die Unterschiede der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln wird die Bildung des Xylems sein und vorzüglich in dem Heran- treten an die Leitbündelscheide, oder im Geschiedensein von derselben liegen, obgleich wiederum kein bestimmtes Gesetz dafür angegeben werden kann. Doch bevor davon die Rede sein wird, wollen wir zuvörderst noch andere Beziehungen des Xylems untersuchen. Was zunächst die Anzahl der Protoxylemgefässe anlangt, so besitzen die Gramineen von diesen immer 2—5, die alle die im vorigen Abschnitte beschriebenen Unterstellungs- verhältnisse des Xylems zeigen, während die Cyperaceen, mit sehr wenigen Ausnahmen, nur ein einziges Protoxylemgefäss haben, das auch im Verhältniss an Grösse denen der Grami- neen nachsteht. Ein häufiges Vorkommen bei den Gramineen ist ferner, dass zwei Xylem- gefässe zu gleicher Zeit an die Leitbündelscheide treten, was wohl eigentlich auf die Cy- peraceen gar nicht bezogen werden kann, da sie, wie schon erwähnt, überhaupt nur ein Protoxylemgefäss besitzen, aber dennoch finden sich für dieses Stellungsverhältniss des Xylems drei Repraesentanten in Carex hirta, C. hordeiformis und C. rhynchophysa, bei welchen die Zahl der Protoxylemgefässe verdoppelt wird. Von dem in Zahl, Stellung und Wachsthumsrichtung unregelmässigen Bau des Xy- lems der Gramineen unterscheidet sich das Xylem der Cyperaceen durch grosse Regel- mässigkeit (ausgenommen Carex hirta und C. hordeiformis) und stets centripetale Ent- wickelung. In Bezug auf das Herantreten und Nichtherantreten des Xylems an die Leitbündel- scheide schicke ich folgende systematisch geordnete Uebersichtstabelle zur Beurtheilung des Folgenden voraus: 56 Tribus. Protoxylems an die Leitbündelscheide. il 1. Oryzeae И, Phalarideae II. Paniceae IV, Stipaceae у. Agrostideae VI. Arundinaceae VII, Chlorideae IX. Avenaceae X. Festucaceae || XI. Hordeaceae XII. Rottboelliaceae XIII, Andropogoneae a ee ee ee ee a— EEE | Oryza sativa L. | Coix lacryma L. (nach van Tiegh.) Phleum pratense L. Phalaris arundinacea L. Anthoxanthum odor. L. Milium effusum L. Muehlenbergia glom. Trin. Agrostis alba Schrad. Eleusine gracilis Aira caespitosa L. Avena pratensis L. » sativa L. Triodia decumbens Beauv. Poa pratensis L. » fertilis Host. Glyceria spect. М. К. » fluitans R. Br. Briza media L. Molinia coerulea Mch. (Vergl. Russow). Festuca rubra L. » ovina L. Bromus mollis L. » tectorum L. Cynosurus cristatus L. Lolium temulentum L. Triticum sativum (nach van Tiegh.) Secale cereale L. Hordeum vulgare L. » bulbosum (nach van Tiegh.) Elymus sabulosus Sieb. » canadensis L. Nardus stricta L. У. KLINGE, Graminene. EE SE т - — nn —— m, den Herantreten des о | Abwechselndes | т Geschiedensein | Herantreten und | Herantreten. | Geschiedensein Paspalum Michaux.| Tricholaena rosea Kn.(nachvanTiegh.)| Nees. Cinna mexic. Link. Agrostis vulg. With. (nur 1 Mal nicht). Deyeuxia retrofracta Kunth. |Chloris polydactyla » (spec.?) Triticum polonic. L.| Triticum repens L. » Spelta L. Saccharum cylindri-[Sorghum sacchara- | Imperata saccharif cum Hauptstellung | Protoxylems vor Geschiedensein. |), Deitbundelsche Zea Mays L. Alopecurus genicu- latus L. Holcus lanatus L. Alopecurus anthoxaı Panicum palmifol. Setaria viridis Bea Stipa capillata L. » gi gantea Lasiagrostis splen- dens Kunth. Stipa pennata L. | Calamagr. lanceole » Epigeio » elata Ammophila baltice Phragm. com. Trin Gynerium arg. Ne Leptochloa arabic: Trisetum disticho- phyllum Beauv. (1 Mal herangetret.) Trisetum argenteut Poa nemoralis L. Dactylis glomerate (1 Mal herangetret.)| Bambusa arundin: Melica altissima L. glauca (? (1 Mal herangetret.)| Arundinaria falcat Holle). » Triticum vulg. Vill.| Eremopyrum criste Agropyrum gigant. » junceum R.etSch. Erianthus Ravenne Sorghum Caffrorun » vulgare (nach van Tieg Andropogon gigan Eulalia japonica tum (1 Mal herangetret.) $ des Xylems, Herantreten des Protoxylems an die Leitbündelscheide. Unterbrochenes Herantreten. Carex filiformis L. Carex hirta L. » ampullacea Good. » rhynchophysa » Pseudocyperus L. » hordeiformis » Drymeia L. » Oederi Ehrh. » fulva Good. » globularis » montana Г. » limosa Г. vulgaris Fr. caespitosa L. » stricta Good. loliacea L. » stellulata Good. » teretiuscula Good. » chordorrhiza Ehrh. » Buxbaumii (?) » dioica L. » sparganioides # > » (À ‚реа Eriophorum de » gracile Koch. | » latifol. Hoppe 2 » vaginatum L. 2 à » alpinum L. | Scirpus Savii » lacustris L. » Baeothryon » silvaticus Г. Heleocharis г » palustrisBrown I » acicularis » reae Cyperus À 18 » globosusf Nach 4 » fuscus }Duval- 3 » vegetus | Jouve + » serotinus} Mémoires de 1’Acad. Imp. des sciences. УПшо Serie, Cyperaceae. Abwechselndes Herantreten und Е Geschiedensein. ; Geschiedensein des Protoxylems von der Leitbündelscheide. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8,w. 57 Carex brizoides (nach van Tieghem) Cyperus elegans L. | Cyperus flavescens | Cyperus Papyrus L. » rotundus | Nach Duval-Jouve » (nach Duval-Jouve) | trittl/,çaller Xylem- » gefässe an die Leit- » bündelscheide. » Ginge L. Luzulae Rottb. albostriatus Schr. alternifolius japonicus longus L. (n. v. Tiegh. u. Duval-Jouve » » aureus Nach distachyos }Duval- Galilea mucronata } Jouve. NA NT LES nam DE ET D er En RATER PE À sr RE DR Le u SZ 56 J. Кымов, VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. ÜYPERAOEEN-WURZELN U.8.w. 57 miss des Xylems. Gramineae. Oyperaceae. Geschiedensein des Protoxylems von der Herantreten des Protoxylems an die Abwechselndes Herantreten und Herantreten des Abwechselndes | Dintenbznchene Herantreten und Geschiedensei 2 ind Protoxylems an die toxy Unterbrochenes Unterbrochenes Herantreten. Geschiedensein. Unterbrochenes Herantreten. Geschiedensein 1, Oryzeae Il, Phalarideae Ш, Paniceae IV, Stipaceae У, Agrostideae VI. Arundinaceae VI, Chlorideae IX, Avenaceae X. Festucaceae XL Hordeaceae XII. Rottboelliaceae XIII, Andropogoneae Leitbündelscheide. sativa L Coix lacryma L (nach van Tiegh.) Phleum pratense L Phalaris arundinacea L. Anthoxanthum odor, L. Milium effusum L. Muehlenbergia glom. Trin Agrostis alba Schrad Eleusine gracilis Ата caespitosa L Avena pratensis L » sativa Г Triodia decumbens Beauv. Poa pratensis L » fertilis Host Glyceria spect. M. K, » fluitans В. Br. Briza media L Molinia coerulea Mch. (Vergl. Russow). Festuca rubra L. » ovina L Bromus mollis L » tectorumL, Cynosurus cristatus L. Lolium temulentum L, Triticum sativum (nach van Tiegh.) Secale cereale L. Hordeum vulgare L. » bulbosum (nach van Tiegh.) Elymus sabulosus Sieb. » canadensis L. Nardus stricta L, Geschiedensein Paspalum Michaux.| Tricholaena rosea Kn.(nachvanTiegh.)| Nees. Cinna mexic. Link Agrostis vulg. With. (nur 1 Mal nicht) Deyeuxia retrofracta Kunth Chloris polydactyla » (врес.?) Triticum polonic. L.| Triticum repens L » Spelta L. Saccharum cylindri- cum Zea Mays L Alopecurus genicu- latus Г. Holcus lanatus L. Lasiagrostis splen- dens Kunth. Stipa pennata L Trisetum disticho- phyllum Beauv. (1 Mal herangetret.)) Роз, nemoralis L. (1 Mal herangetret.)) Melica altissima L (1 Mal herangetret.) Triticum уши. У. Agropyrum gigant. » Junceum R.etSch. Sorghum sacchara- tum (1 Mal herangetret.)) Alopecurus authoxa] | | | Panicum palmifol Pe) Setaria viridis Beam Stipa capillata L » giganten Calamagr. lanceolt) Epigein elata Ammophila baltica li] | Phragnı. com. Tri | Gynerium arg. № Leptochlou arabia Trisetum urgente Dactylis glomeraul Bambusa arundios“ ь glauca (0 Arundinaria falcal Holle). Tremopyrum crisuis} Гар: Erianthus Ra hum Ca ForsAt vague (nach van N Le Andropogon ке Eulalia japonics Leitbündelscheide. Carex filiformis Г. ampullacea Good. Pseudocyperus L, Drymeia L. Oederi Ehrh. fulva Good. globularis montana L limosa То. . vulgaris Er. caespitosa L. stricta Good. loliacea L. stellulata Good, teretiuscula Good, chordorrhiza Ehrh. Buxbaumii (?) dioica L. sparganioides (?) Eriophorum gracile Koch. latifol. Hoppe vaginatum L, alpinum L. Scirpus Savii » Jacustris L. » Baeothryon » silvaticus L. Heleocharis » palustris Brown » acicularis » Cyperus 1} » globosusf Nach » fuscus Duval- » успев | Jouve » Rob) Carex hirta L. » rhynchophysal » hordeiformis Mémo р lémoires do 1'Acad, Imp, des sciences, VIlmo Sério, Geschiedensein. Cyperus elegans L. » rotundus (nach Duval-Jouve) Cyperus flavescens Nach Duval-Jouve tritt!/ „aller Xylem- gefässe an die Leit- bündelscheide, Leitbündelscheide. Carex brizoides (nach van Tieghem) Cyperus Papyrus L. » GingeL. » Luzulae Rottb. » albostriatus Schr.) » alternifolius » japonicus » Попав № (п. у. Tiegh. u. Duval-Jouve|| » aureus Nach » distachyos Duval. Galilea mucronata } Jouve. 58 | J. KLINGE, Aus der Tabelle wird Jedem soviel hervorgehen, wenn man von den Uebergangs- formen absieht, dass bei den Gramineen in der grösseren Hälfte der zur Untersuchung ge- kommenen Wurzeln das Xylem an die Leitbündelscheide tritt, in der kleineren Hälfte das Xylem von derselben durch das Pericambium geschieden wird. Dagegen zeigen bei den Cy- peraceen die Carices und Scirpeen immer ein Herantreten des Xylems an die Leitbündel- scheide, mit Ausnahme von Carex hirta, C. rhynchophysa und C. hordeiformis, bei denen auch nur ausnahmsweise ein Geschiedensein des Xylems von der Leitbündelscheide vor- kommt, während die echten Cypergräser immer ein von der Steifungsscheide getrenntes Xylem haben. Van Tieghem in seinen: «Recherches sur la symétrie de la structure des plantes vas- culaires, Racine» pag. 145, kommt durch seine Untersuchungen der Gramineen- und Cype- raceen-Wurzeln aber zu folgenden Schlussfolgerungen: «Les racines des Cyperacées possè- dent donc la structure ordinaire, (d. i. die Structur der übrigen Monocotyledonen-Wurzeln mit der Bildung eines continuirlichen Pericambiumcylinders) et sont dépourvues du carac- tere particulier propre aux Graminées», Weiter unten heisst es: «mais chez les Graminées, elle (das Pericambium) est interrompue en face des lames vasculaires, et les radicelles, ne pouvant plus naître en regard des vaisseaux, se développent en face des faisceaux libé- riens etc.» Wie schon in der Einleitung aufgezählt, hat van Tieghem sieben Gramineen, eine Cy- perus- und eine Carex-Art zur Untersuchung gebracht und aus diesem wenigen Materiale gelangte er zu eben citirten Schlüssen, die um so gewagter erscheinen, wenn man in Be- tracht zieht, dass das Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide unter den Wurzeln der übrigen Monocotyledonen nie auftritt (Sparganium?). Von Cyperus longus und den von Duval-Jouve untersuchten vier Cyperus-Arten, deren Wurzeln das abnorme Stellungsver- hältniss des Xylems zeigen, muss man ganz absehen, da ja die echten Cypergräser alle einen continuirlich fortgesetzten Pericambiumcylinder haben, aber dass für Carex brizoides ausnahmslos das Gegentheil von den nach meinen Beobachtungen normalen Verhältnissen der Carices gelten soll, erlaube ich mir sehr zu bezweifeln, zumal ich bei Carex hirta, C. hordeiformis und C. rhynchophysa, wo die abnorme Erscheinung des Nichtherangehens des Xylems an die Leitbündelscheide stattfindet, darin immer nur eine Unregelmässigkeit des Normalen sehen kann, da ja in demselben Leitbündel das Herantreten des Xylems an die Scheide in den Vordergrund tritt und das Geschiedensein nur ausnahmsweise geschieht. Leider konnte ich mir Carex brizoides auf keine Weise beschaffen, um an ihr Control-Un- tersuchungen anstellen zu können. Von den untersuchten Gramineen, für die van Tieghem immer ein Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide angiebt, mit Ausnahme von Paspalum Michauxianum, wo er auch das Gegentheil beobachtete, habe ich, mit Ausnahme von Secale cereale, bei allen penjenigen, die sowohl von van Tieghem, als von mir untersucht wurden, immer Unregel- mässigkeiten in der Xylembildung beobachtet. Man vergleiche nur ZeaMays, Triticum vul- анемия Léo ob: персоны Знание ol nl mt dédie ie Sid ЕО VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.w. 59 gare und vorzüglich Sorghum vulgare. Hier bei Sorghum habe ich nie ein Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide beobachtet, während van Tieghem für Sorghum die gleiche Bildung des Xylems wie für Zea angiebt, für die er immer ein unmittelbares Her- ER antreten des Xylems behauptet. га" 1 Was die grossen Centralgefässe anlangt, so haben die Gramineen Poren- und Netzge- fässe, die Cyperaceen dagegen Porenleitergefässe und selten Porengefässe. Alles hier in diesem Abschnitte Besprochene hat nur Bezug auf die Hauptwurzeln, für die Nebenwurzeln beider Familien liessen sich in der Weise nicht Gesetze auffinden und Systeme aufstellen, ich verweise daher im Allgemeinen auf das im vorigen Abschnitte über die Nebenwurzeln Gesagte. Alle Unterscheidungsmomente im anatomischen Bau der Gramineen- und Cyperaceen- Wurzeln will ich der Uebersicht halber noch in folgender Tabelle zuzammenfassen: 3* J. KLINGE, Tabelle zur Vergleichung des Gramineae. Elemente. Tribus I bis XII. Tribus XIII. Epidermis. Epidermiszellen weitlichtiger Bedeutende Entwickelung von Gallerte. Rinde. Die Rinde, nach Typus Га, 6, с und Typus Па ge- Rinde, nach Typ. Па ge bildet, bleibt in ausgebildeten Entwickelungsstadien | schwindet ganz mit vorherg entweder persistent, oder schwindet ganz, oder |genem radialem Collabire die Rindenzellen collabiren radial. Rindenzellen. j Das Auftreten einer äussersten Aussenrindenschicht mit weitlichtigen und zartwandigen Zellen (bei 12 Gattungen). Im Sclerenchym der Aussenrinde besonders ausge- bildete Schichten mit sehr verdickten und stark lichtbrechenden Zellen. Das Sclerenchym der Innenrinde meist nur nach Innen verdickt. Rindenzellen im Verhältniss grösser Leitbündelscheide. | Casparysche Punkte auf dem Querschnitt zu Die Stützscheidenzellen mit allen Verdickungs - formen, mit meist deutlicher Schichtung und Tüpfelung. Steifungsscheide nur bei Aira caespitosa und Bam- busa arundinacea. Unverholzte Stützscheidenzellen bei Calamagrostis. Ausstülpungen in den Stütz denzellen mit Kieselerdzgg rungen. «1% VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.W. 61 n Baues der Wurzeln der Cyperaceae. Cariceae. Scirpeae. а m iszellen englichtiger ...... EEE RER IE Le, RR IE аа Se e Entwickelung von Gallerte.|............. | nde, nur nach Typus ПФ gebildet, persistirt, oder die Rinden - | DieRinde,nach TypusIlIdgebildet, ollabiren tangential. schwindet ganz mit vorherge - gangenem tangentialem Collabi- ren der Rindenzellen. treten einer äussersten Aussenrindenschicht mit weitlichti - etwas verdickten Zellen ...1...:.:..:..... (bei Seirpus allein.) Sclerenchym der Aussenrinde enchym der Innenrinde gleich mässig verdickt. 2—5 Schichten des Innenscle- | renchyms mit allseitig sehr ver- dicktenundtangentialgestreckten Zellen. Ellen im Verhältniss kleiner.|................. MEET ANR Е Nr ER Évhatten ausgeézogen …. :..1:............ Casp. Punkte rundlich u. licht- brechend. 'scheidenzellenlangradialgestreckt und nur zum Leitbündel hin ver- ‚ (ausgenommen Hieleochaniso)e = 2.22.02 а Steifungsscheide bei Heleocharis | Immer Steifungsscheidenbildung L acicularis. (ausg. Cyp. japonicus). UnverholzteStützscheidenzellenbei | Steifungsscheidenzellen immer ER: Scirpus silvaticus. unverholzt. эй гы 60 J. KLINGE, VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- о. CYPERACEEN- WURZELN v.8.w. 61 Tabelle zur Vergleichung den Baues der Wurzeln der Gramineae. Elemente. Epidermis. Rinde. Leithündelscheide. Tribus I bis XII Epidermiszellen weitlichtiger Bedeutende Entwickelung von Gallerte. Die Rinde, nach Typus Га, b, с und Typus Па ge- bildet, bleibt in ausgebildeten Entwickelungsstadien entweder persistent, oder schwindet ganz, oder die Rindenzellen collabiren radial. Das Auftreten einer äussersten Aussenrindenschicht mit weitlichtigen und zartwandigen Zellen (bei 12 Gattungen). Im Sclerenchym der Aussenrinde besonders ausge- bildete Schichten mit sehr verdickten und stark lichtbrechenden Zellen. Das Sclerenchym der Innenrinde meist nur nach Innen verdickt. Rindenzellen im Verhältniss grösser Casparysche Punkte auf dem Querschnitt zu ....|..................1 Die Stützscheidenzellen mit allen Verdickungs - formen, mit meist deutlicher Schichtung und Tüpfelung. Steifungsscheide nur bei Aira caespitosa und Bam- busa arundinacea. Unverholzte Stützscheidenzellen bei Calamagrostis. Tribus XII. Rinde, nach Typ. Па ge schwindet ganz mit vorher genem radialem Collabira Rindenzellen. Cyperaceae. Саг1сеае. Mermiszellen englichtiger ...... Ängere Entwickelung von Gallerte. Rinde, nur nach Typus ИВ gebil en collabiren tangential. Auftreten einer äussersten Aus aber etwas verdickten Zellen ... 7 Arten.) Sclerenchym der Aussenrinde chförmig ausgebildet. Sclerenchym der Innenrinde gleich Qlenzellen im Verhältniss kleiner. lplichen Schatten ausgezogen ....... izscheidenzellenlangradialgestreckt (ausgenommen Heleocharis.). . Ausstülpungen in den Bin denzellen mit Kieselerdt® rungen. Scirpeae. det, persistirt, oder die Rinden - senrindenschicht mit weitlichti - (bei Seirpus allein.) mässig verdickt. Steifungsscheide bei Heleocharis acicularis. UnverholzteStützscheidenzellenbei Seirpus silvatieus. Сурегеде. DieRinde,nach TypusIIbgebildet, schwindet ganz mit vorherge - gangenem tangentialem. Collabi- ren der Rindenzellen. 2—5 Schichten des Innenscle- renchyms mit allseitig sehr ver- dicktenundtangentialgestreckten Zellen. Casp. Punkte rundlich u. licht- brechend. Immer Steifungsscheidenbildung (ausg. Cyp. japonicus). Steifungsscheidenzellen immer unverholzt. 62 Elemente. Mark. Leitzellen. Pericambium. Phloem. Xylem. J. KLzINGE, Gramineae. Tribus I bis XII. Vorhanden bei Zea, Gynerium, Bambusa, dann bei Molinia, Calamagrostis und Cinna. Im Verhältniss weitlichtiger. AufLängsschnitten im Verhältniss weniger gestreckt. Leitzellen bleiben unverholzt bei Phleum, Phalaris, Glyceria und Calamagrostis. Immer 2 grössere Zellen dem Phloem gegenüber. '4—7 Zellen zwischen den Xylemgruppen. Pericambiumzellen bleiben unverholzt bei Phleum, Glyceria, Phalaris u. Calamagrostis Tabelle zur Vergleichung des | Tribus XII. Vorhanden bei Saccharum, I rata, Erianthus, Sorghum. Gleichförmig bei Saccharum Erianthus. 1 Eine Siebröhre mit 3—5 Phloemzellen °........l... u... see ; Immer centripetale Entwickelung des Phloems Immer mehr als ein Gefäss (ausgenommen Eleusine und Anthox.) und oft mit 2 Gefässen zugleich an die Leitbündelscheide. Bei der grösseren Hälfte geht das Xylem an die Leitbündelscheide; bei der kleineren Hälfte wird das Xylem von der Leitbündelscheide durch das Pe- ricambium geschieden. Alternirendes Herantreten und Geschiedensein des bei Triticum repens, Chloris, undnach van Tiegh. bei Paspalum u. Tricholaena. Die mannigfaltigsten und unregelmässigsten Stel- lungsverhältnisse des Xylems. Centripetale Entwickelung des Xylems ........ Ausgenommen: Glyceria, Holcus und Elymus. Die Centralgefässe sind meist Netz- und Porenigefässe. pe ee ee eo Immer geschieden. Xylems: bei Saccharum. CCC CCC Tr Tr Te ı Baues der Wurzeln der ` Cyperaceae. Cariceae. | Scirpeae. Cypereae. ältniss englichtiger. Heleocharis zartwandig. Immer unverholzt. Пеп zwischen 4. Xylemgruppen. | Eriophorum und Heleocharis mit 1—3 Zellen. bröhre mit 5 — 10 Püioemizellen- и... Re ie de ele sah N centripetale Entwickelung des| Phloems. nommen:: C. limosa, hirta, ‘hophysa u. hordeiformis). г herangetreten. Immer herangetreten. Immer getrennt (Duval-Jouve: 4 Ausnahmefälle). Alternirendes Herantreten bei Cyperus elegans. gelmässige Stellungsverhältinisse des Xylems. Verlauf des . Perileambiums : ....::...,....... MR Ne EN ET VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.W. 63 62 J. KLINGE, Tabelle zur Vergleichung des 4 Gramineae. Elemente. Mark. Leitzellen. Pericambium. Phloem. Xylem. Tribus I bis ХИ. Vorhanden bei Zea, Gynerium, Bambusa, dann bei Molinia, Calamagrostis und Cinna. Im Verhältniss weitlichtiger. AufLängsschnitten im Verhältniss weniger gestreckt. Leitzellen bleiben unverholzt bei Phleum, Phalaris, Glyceria und Calamagrostis. Immer 2 grössere Zellen dem Phloem gegenüber. 4—7 Zellen zwischen den Xylemgruppen. Pericambiumzellen bleiben unverholzt bei Phleum, Glyceria, Phalaris u. Calamagrostis Eine Siebröhre mit 3—5 Phloemzellen Immer Immer mehr als ein Gefäss (ausgenommen Eleusine und Anthox.) und oft mit 2 Gefässen zugleich an die Leitbündelscheide. Bei der grösseren Hälfte geht das Xylem an die Leitbündelscheide; bei der kleineren Hälfte wird das Xylem von der Leitbündelscheide durch das Pe- ricambium geschieden. Alternirendes Herantreten und Geschiedensein des bei Triticum repens, Chloris, undnach van Tiegh. bei Paspalum u. Tricholaena. Die mannigfaltigsten und unregelmässigsten Stel- lungsverhältnisse des Xylems. Centripetale Entwickelung des Xylems ........ Ausgenommen: Glyceria, Holcus und Elymus. centripetale Entwickelung des Phloems. Tribus XIII, Vorhanden bei Saccharun, In rata, Erianthus, Sorghum. | Gleichförmig bei Saccharum Erianthus. Immer geschieden. Xylems: bei Saccharum. Die Centralgefässe sind meist Netz- und Porenigefässe, mer ein einziges Kylemgefiss . . . VERGLEIOHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. ÜYPERAOEEN-WURZELN 0.8 w "hen Baues der Wurzeln der Сурегасеае. Саг1севе. р Verhältnis englichtiger. в Verhältniss mehr gestreckt. бр unverholzt. ichmässiger Verlauf des irexcaespt., stricta, vulg. haben dem oem gegenüber kleinere Zellen), Zellen zwischen d. Xylemgruppen, lüfig unverholzt. ie Siebröhre mit 5 — 10 Phloem Der centripetale Entwickelung des dszenommen: С. limosa, hirta, Dchophysa п. hordeiformis). ner herangetreten. D regelmässige Пет centripetale Entwickelung des Perilcambiums Stellungsverhält/nisse des Xylems. Scirpeae. Heleocharis zartwandig. Eriophorum und Heleocharis mit 1—3 Zellen. Immer herangetreten. Xylems С " г R ütralgefisse sind meist Poren leitergefüsse. .........,"..... Cypereae. Immer unverholzt. Immer getrennt (Duval-Jouve: 4 Ausnahmefälle). Alternirendes Herantreten bei Cyperus elegans. 63 64 J. KLINGE, Das Resultat aller Untersuchungen vorliegender Arbeit kann man demnach in folgen- dem Schlusssatze zusammenfassen: «Die Wurzeln der Gramineen haben bei radialem Collabiren der Innenrindenzellen und ungleichmässiger Bildung des Pericambiums zur Hälfte ein Herantreten, zur Hälfte ein Nichtherantreten des Xylems an die Leitbündelscheide; die Wurzeln der Cyperaceen haben dagegen bei tangentialem Collabiren der Innenrindenzellen, bei gleichförmiger Bildung des Pericambiums und bei kleinerem Bau des Leit- bündels und der Zellen bei den Cypereen ein Nichtherantreten des Xylems an die Steifungsscheide, bei den Cariceen und Scirpeen aber ein unmittelbares Her- antreten eines Xylemgefässes an die Stützscheide. Erklärung der Tafeln. Erklärung der Buchstaben und Abkürzungen. Аг. = Aussenrinde. phl. = Phloem. С. Р. = Casparysche Punkte. prphl. = Protophloem. Ep. = Epidermis. pr. = Pericambium. g. — Gefäss. prx. — Protoxylem. gl. —Leitzellen (Geleitzellen). Q. — Querschnitt. glr. = Gallerte. В. ==Rinde. h. = Haar. Sb. — Siebröhre. ir. = Innenrinde. schz. — Schutzscheide. Ltb. = Leitbündel. st. == Stützscheide. Го. — Leitbündelgewebe. stf. = Steifungsscheide. m. — Mark (centrale Parthie des Protomeristems). | X. = Xylem. Die Figuren 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28 sind mit Hülfe des Zeichnenprismas ange- fertigt worden. Die übrigen Abbildungen sind frei nach dem Object bei 450-facher Linear- vergrösserung gezeichnet worden. | Tafel I. Fig. 1. Carex vulgaris Fr. Wurzelhaare (eine Zel- | Fig. 2. Сагех stricta Good. a, 6, с Wurzelhaare mit lenschicht der Epidermis deckt den unteren eingetrocknetem Inhalt; d und Carex vulgaris Theil der Haare); h, normal entwickeltes Haar, e, f, 9 Wurzelhaare mit scheinbarer Querthei- h, und h, Haare mit Biegungen und Krüm- lung durch Drehung und Schnitte veranlasst. mungen und körnigem Inhalt, h, Haarmitschein- | Fig. 3. Milium effusum. Г. Längsschnitt einer Schutz- barer Quertheilung. scheidenzelle mit der Verdickungsfalte С.Р. DR RE 19 ar p- И. г. Le 4 Re 5. TN PR ОИ ЕО Te ee РД on or Rs nn | «ii dr 2 nl D toi à av D OT PP ET IR EVE Fr de 2: Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 4. Stipa pennata. L. Fortschreitende Entwicke- lung der Verdickungsleiste einer Schutzschei- denzelle auf dem Querschnitt. Entwickelungs- folge nach den Buchstaben: а reine Schutz- scheidenzelle, С. P. Casparyscher Punkt; d fer- tige Stützscheidenzelle mit Schichtung und Tü- pfelung. 5. Cyperus Ginge. L. Längsschnitt einer Stei- fungsscheidenzelle. Die Tüpfelung zum Leit- bündel hin lebhafter.- 6. Phalaris arundinacea. L. Längsschnitt einer Stützscheidenzelle. Die Verdickung mit lebhaf- ter Tüpfelung und schöner Schichtung nur nach Innen, zum Leitbündel hin, gerichtet; x Xylemgefäss, ir innerste Innenrindenzelle. 7. Saccharum cylindricum. Gestreifte Zellen der Aussenrinde, 8. Saccharum cylindricum. Gestreifte Zellen im Mark. 9. Andropogon giganteus. а Tangentialansicht macerirter jugendlicher Stützscheidenzellen mit doppelten Reihen von Protuberanzen; b radialer Längsschnitt einer entwickelten Stützscheiden- zelle. Die Einlagerungen sind stark licht- brechend. 10. Erianthus Ravennae. a Tangentialansicht macerirter jugendlicher Stützscheidenzellen mit - einfachen Reihen von Protuberanzen, um welche herum eine lebhafte Tüpfelung stattfindet; 6 radialer Längsschnitt einer entwickelten Stütz- scheidenzelle mit unregelmässiger Bildung der Protuberanzen. 11. Erianthus Ravennae. Querschnitt von Stütz- scheidenzellen mit dranstossenden Innenrinden- zellen (ir) und Pericambiumzellen (pr.) VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D, GRAMINEEN- U. ÜYPERACEEN-WURZELN 0.8. \. 65 Fig. 12. Elymus sabulosus. Sieb. Querschnitt einer Stützscheidenzelle mit zwei verschiedenen Schichtungssystemen. Fig. 13. Setaria viridis. Beauv. Querschnitt der Rinde; die äussere Schicht der Aussenrinde mit weitlichtigen Zellen, die innere mit bis zum Schwund des Lumens verdickten Zellen. Fig. 14. Phragmites communis. Trin. Q. Ausgebil- detes Entwickelungsstadium einer Nebenwurzel 4. (?) Ordnung. Fig 15. Oryza sativa. L.Q. Jugendliches Entwicke- lungsstadium, dem gewöhnlichen Aufbau ent- sprechend. Fig. 16. Oryza sativa. Г. Q.,älteres Entwickelungs- stadium, den nur ein Mal beobachteten Fall einer dreischichtigen Aussenrindezeigend. Radia- les Collabiren der Innenrindenzellen. Fig. 17. Poa nemoralis. L. Q. Schematische Dar- stellung des Uebereinanderliegens der Innen- rindenzellen. Fig. 18. Carex caespitosa. L.Q. Mittleres Entwicke- lungsstadium. Die Innenrindenzellen sind zum Theil collabirt, zum Theil im Collabiren be- griffen, zum Theil noch erhalten und mit Stärke erfüllt. Die fortlaufenden Zahlen bezeichnen die einzelnen Zellenschichten mit der innersteñ Innenrindenschicht beginnend. Fig. 19. Lasiagrostis splendens. Kunth. Querschnitt eines nicht ganz jungen Wurzeltbsils, um die „äusserst reichhaltige Schichtep#lge der Rinde zu zeigen; a Schutzscheids, d— e Innenrinde, 1—h Aussenrinde, $ Errdermis, he Haar. Fig. 20. Lasiagrostis spkñdens. Kunth. Querschnitt eines schon awsgebildeten Entwickelungssta- diums; Buchstaben wie in Fig. 19. Tafel LI. 21a. Heleocharis acicularis. Brown. Q. Die eine Aussenrindenschicht besteht gleich der Epidermis aus weitlichtigen und unverdickten Zellen. Tangentiales Collabiren der Innenrin- denzellen. 215. Carex spec.? (Unter dem falschen Namen Andropogon bombicinus geht im botanischen Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences. УПше Serie. Garten zu Dorpat eine Pflanze, die dem Aeus- sern sowohl, als auch der innern Wurzel- structur nach entschieden eine Carexart sein muss; sie konnte bisher wegen Mangel an Blü- then nicht bestimmt werden). Entwickelung, Buchstaben und Zahlen wie in Fig. 18. Fig. 22. Phragmites communis. Trin. ©. Ausgebil- 9 detes Entwickelungsstadium; radiales Collabiren der Innenrindenzellen. 23. Eriophorum gracile. Koch. Q. Ausgebilde- tes Entwickelungsstadium. Tangentiales Colla- biren der Innenrindenzellen. 24. Carex Pseudocyperus. L. Q. Junges Ent- wickelungsstadium mit noch nicht differenzirtem Protoxylem. Die erstepentagonalgeformte Proto- Fig. Fig. Fig. 26. Hordeum vulgare. L. Q. Sehr junges Ent- wickelungsstadium der Hauptwurzel mit noch nicht differenzirtem Phloem und Xylem. Die Intercellularräume der Rinde reichen bis an die Epidermis. Fig. 27. Zea Mays. L.Q. Sehr junges Entwickelungs- stadium mit schon vollständig differenzirtem Phloem und Xylem; wegen Grösse des Maass- stabes nur ein kleiner Theil des Leitbündels mit wenig sichtbaren Markzellen. 28. Agrostis vulgaris. With. Q. Ausgebildetes Entwickelungsstadium einer Nebenwurzel. Ein geschlossener Pericambiumring grenzt das Leitbündel nach Aussen dem Phloem gegen- über gegen Stützscheidenzellen, dem Xylem ge- gerüber aber gegen einfache Innenrindenzel- len а». Die Rinde mit weiten Intercellular- räumen. g. 29. Lolium teraulentum. L. Q. Sehr junges Ent- wickelungsstadiun, Die Casparyschen Punkte in der Schutzscheide noch nicht sichtbar. Beginn der Differenzirung von Fhloem und Xylem. 30. Eleusine gracilis. Q. Jugtndliches Entwicke- lungsstadium mit vollständig ausgebildetem Phloem uud Xylem. - Fig. Fig. J. KLINGE, Tafel III. phloemzelle ist schon angelegt. Die Aussenrinde mit ziemlich vollendeter Theilung. Gallerte noch vorhanden, aber die Wurzelhaubenzellen sind schon abgestossen. 5 Fig. 25. Heleocharis palustris. R. Brown. Q. Ju- gendliches Entwickelungsstadium mit noch nicht vollständig entwickeltem Phloem, Die Gallerte beginnt sich zu vertheilen. Fig. 31. Milium effusum. L. @. Sehr junges Ent- wickelungsstadium. Die erste Protophloemzelle allein angelegt. Die Casparyschen Punkte als R längliche Schatten schon sichtbar. 32. Aira caespitosa. L. Q. Jugendliches Ent- wickelungsstadium. Die Schutzscheide geht in eine Steifungsscheide über. Die Zahl und Stel- lungsverhältnisse des Xylems sehr unregel- mässig. Fig. 33. Stipa capillata. L. Q. Jugendliches Entwicke- lungsstadium. Mehrschichtiges Pericambium, 34.‘ Holcus lanatus. Г. Q. Jugendliches Ent- wickelungsstadium. Die Buchstaben bedeuten in der Reihenfolge die Entwickelung des Proto- xylems. N 35. Elymus sabulosus. Sieb. Q. Sehr junges Entwickelungsstadium einer Wurzel 1. Ordnung; ха, xb, xc Entwickelungsfolge des Xylems; D: ро, рз Entwickelungsfolge des Phloems. Die Casparyschen Punkte sind noch nicht sichtbar, 36. Elymus sabulosus. Sieb. @. Sehr junges Entwickelungsstadium einer Wurzel 2. Ordnung. Entwickelungsfolge des Xylems und Phloems nach den Buchstaben. Fig. Fig. Fig. Fig. VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG р. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN- WURZELN U.8.W. 67 1% Inhaltsübersicht. Erster Abschnitt. Beschreibung der Gewebe und der Elemente der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln. A. Hautgewebe. Le IRLAND Se ee RE и. Entwickelung und Beschreibung der Epidermiszellen..,,.........,.,............ ER Wergleich. der Eipidermiszellen mit den Rindenzellen ..:?.1,.......2:....%.,.....1., BeschreibungieinselnertBelspie ее ee nus ele ee Be Schwindensderz рае den de ee ne PUMA done lee tree mer eRe Kr ere ее с Е а. ВЯ РУД СА Оо ИВ РОО АИ a eines nal à oo ale ale ER Pb noumesBildungensder Wurzelhaare..... 0. mn seen een onen een cc Аа О МА RAA ee ee ee 2 nie Men Li ie D OO Où Où Et up rm m B. Rindengewebe. ео... Ио. й Eintheilung in Aussen-, äussere und innere Innenrinde ........................,.. 7 Eintheilung der Rinde in 2 Typen................ Е CE NOV RS EN 8 a. Beschreibung der Jugendstadien der beiden Typen ..........,............ 9 b. Beschreibung der ausgebildeten Entwickelungsstadien der beiden Typen. NR 10 eWebersichtstabellerder>Rindentypen. un eee seine ee mare select 12 Rindentypus |. . о. 13 а 13 aAllgemeine Beschreibung m a ee en ae ое. Son 13 ba Beschreibung. der. Typenformen Iozund 1 sus 2 un еее иене ee 13 eaBeschreibungadersVebereansstormen. ner eo ae een > 13 ое ое ое о = cher als se он 13 Ei; В. im Rindentypus I und im RindentypusII........... i = О НЮ nee nenne nee 14 15 о... 15 НЕВИННАЯ En або A Mn eve e revers à 15 А решение Beschreibungen ее еее + 15 4. Innenrinde des Typus IL..... eu. а. Allgemeine: Beschreibung. ... 2. ..... nase OR RP een 15 b. Das Collabiren'der'Rindenzellen. . . ao... se Se re 15 с. Eintheilung in Untertypen ...... PER до Ro 15 x. Па: mit radialem Collabiren ..... ee SR DD NE 15 В. ПФ: mit tangentialem Collabiren ......... a N er 15 5. Aussenrinde des Typus IIa........ о. с a. Gleichförmiges. Selerenchym: ее 157.2, = $. Auftreten einer weitlichtigen Rindenschicht......................... А 15 с. Auftreten einer.englichtigen Rindenschicht. „u 2... 2... 0 u гони 15 d. Aussenrinde ohne Sclerenchym.......... о ео. 15 6. Innenrinde des Typus Па........ RN ee ser A En a. Die Rinde der Andropogoneen ere Ре c 16 $. Die Rinde von Lasiagrostis splendens. .................: re See SR COR 17 7. Aussenrinde des Typus LIb....... M LEE roses NER de Re lt a. Gleichförmiges Sclerenchym. ..... A IE PA ANR TARA Ace ав ан 010 0 € 17 6. Besondere sclerenchymatische Bildungen ..,.............. a DDR ele te STE 18 8. Innenrinde des Typus IIb....... О ИН а 18 a. Gewöhnliche Bildungen......... А ne ers reelle И rie 18 b. Bei den Oypereen. ея ne EE APR RE 18 Reactionens m... ee ne re AVS al eva ne ter eee ee den ae La ae ea rase ee о в 19 Intercellularsubstanz ............ а ee lee à ee о ee ee ae ee ей 19. О о р ем ee ое. 19 Amylums. 2.2: RE ne ee N CPS NE LS TE RD ER 19 Руа ее ITR ENT Eee ee CU AIRE 20 Rinde der: Nebenwurzeln ее (nt ee ete latente ee de CE AE а 20 Vergleich mit den Mutterwurzeln..... RR Е Re Е о. 20 И Те о а ее. 20 2, Leltbündelscheide. нь, vn da NE PR D ARE 21 1. Schutzscheidee 2. a en a. a, Entwickelune zur Dettpandelscherden. ео 21 b. Casparysche Punkte. .......... MR ee le RE REN N 2. Stützscheide.......... Е EEE А. 22 a, Устное v2. ch ae ео. 22 о. Уста а, а Ne OI EN 22 С; Sehichtung аи 22 О a We EN ee ARR ALES 22° eProtuberanzen beisden Andropogoneen и. 23 f. Verdickungsformen der Zellen .......... er as IE Do no 24 3. Steifungsscheide. Er. ER ee Te en a OS De 24 4. Verhältniss der Zellen der Teithündelscheide zurInnenrinde ое 25 ii 5, Leitbündelscheide der Nebenwurzeltu.. "CR IR 26 Nachtrag zur Rinde. . SV SN PR TE NOR ME EE Ste ? ; 27. Rindentabelle “г 2. a ee en a RU: _ VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNG D. GRAMINEEN- U. CYPERACEEN-WURZELN U.8.w. 69 Seite. C. Leitbündelgewebe. : в. NN EU ее nalen ner. EL SE а м 30 = 1 Mark...:. a NEE О р С 30 LOGO SRE AE a ale рН 31 Morkommen. ге. RN A eV о Е И 31 de Reaction, Verholzen, Nichtverholzen "HR NU нике AE en NO 32 2 ЕН UT ek ee RR a re A EEE RIRES ANS 32 В. Tischen. о о Ве И 35 “ Bildung der Pericambiumzellen dem Phloem gegenüber. ........................... 33 Bel den NON TE RE NE MR EC Er dot Бобров SO MR бр EE RE 34 > RIDER Аи В о ER A RER 34 wo Entwickelung................. Dh DORE RP OU Ier AE EEE ETS ADR ER er SEE 34 Pentagonalzelle und Phloembestandtheile.......... о MARNE DO DORE eh CAE ee A 35 Fe MOT ооо RS EE ER A И 36 : Entwickelung ............. Re DIE Ro A EE RE SR MAS nee non AU TE ee 36 ZahlmdeneXylemoetass о Re RES TR Re 37 Uebersichtstabelle des Stellungsverhältnisses des Xylems ............,..........,.... 37 5 Burtenstellunosverhältnisse er A OT NUe NT c2e P. h 38 4 a. Bei Herantreten des Xylems an die Leitbündelscheide и UE ET 00 Le 38 So ОО RTE EU CR LR mena SN ne a ter et неа 38 | ы Er B. 2—4 Gefässe ........... DAS PTS FEAT PNR о оо A 38 M 5. СОН een nd О eve os N eh IS ete ele RE SI 5 НИЕ ОЗС НЕЕ И SERA EE ze. ee Miele eue he Werne meet ee etes are ele 39 р b. Bei Nichtherantreten des Xylems an die Deitbündelscheide RE ee 39 &einschichtiges&Pericamblum. Ne AR Se ae lese teens einleiten dort 39 г. . В. mehrschichtiges Pericambium....................: DER BE N eyes sb Se 40 | ealiinzelbeschreibungen.u. ru. naar „tell ae Se ee ee 40 c. Alternirendes Herantreten und Geschiedensein des Xylems von der Leitbündel- А 9 Е о ро И ОЕ er A EN ee 41 Verhältniss des gegenseitigen Verhaltens der Perieambinmzellen zum Xylem. a ne 41 Centripetale und centrifugale Entwickelung des Xylems.................... N 41 Centralgefässe. ee ee PS ANR о RE RTE 42 Nıylemsbeirden»Nebenwürzeln.. sa se Sa оны une line Le баз 44 Tabelle aller Stellungsverhältnisse des Xylems.......,................... FT 46 R Zweiter Abschnitt. в. Vergleichung des anatomischen Baues der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln. TOC LUN они: 48 4 Vergleich der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln mit den Monocotyledonen............... 49 ‘4 iEiinzelbeschreibunesdergHamiliens..r er PRE RU RE RE ee in, 49 4 Mémoires de 1`Аса4. Imp. des sciences. VIIme Serie. : 9* Es: < 70 VERGL. J. KLINGE, 1, Gramineen. nee RE Е. м. 50 2. Сурегасеев... ; „u. wre ee А о ПЕ er CE ; 51 Vergleich der einzelnen Elemente zwischen den Wurzeln der Gramineen und Cyperaceen...... 52 1. Grössenverhältnisse . .:.....2.:.% se a ee N RE At RS 52 2. Epidermis ln... ee ee ee о EE PRE И о = 3:.Gallarte ne re Te EN SE а RE ne à 52 AE RINdE SE во IA M EE RE RE EEE ne DC ie 52 5. Leitbündelscheide ........... НИ И ie a - à 53 6.(LeitzeHens memes о A Een ое. в 7.0 Pericambiume... na m а HERE are не a RR ge 54 * RB Market an. Е Е LEE RN о. и 54 9: О SE RE И А ИА CS а и а 54 ее С на 55 Tabelle zur Vergleichung des Hauptstellungsverhältnisses des Xylems....,........... ..... 56 Schlussfölgerungen: 2... u 2 sn ee ee NE es ee COR 58 Tabelle zur Vergleichung der Gramineen- und Cyperaceen-Wurzeln........,.............. В 60 Corrigenda. Pag. 32 die 3 letzten Zeilen, und pag. 33 die 2 ersten Zeilen, sind wie folgt zu lesen: aber dass er sich berechtigt glaubt für die übrigen Cyperaceen das Gegentheil anzunehmen, blos darauf hin, dass er bei nur einer untersuchten Cyperus-Art, dem Cyperus longus, das Inseriren dem Xylem gegenüber sah, finde ich mehr als gewagt, da bei den Carices und Scirpeen das Xylem ja immer an die ENDETE" tritt. Pag. 41 Zeile 18 von oben lies häufig statt hänfig » 42 » 14 » » » befinden » befindenz » БТ » 14 » » » zwischen » zwisehen 1 | VAE | À J | Lithoëraphie vlvanson S'Tetersburg, АЛЛА МАДАМ В : @ р: Lee I Е oO re 5) *= CA x С a2 ОО NY) D À ЧК (3 в | © = N) > Л x Е < N U Ltb éwbe II I. Klinse: Veröleichende Untersuchungen u.s.wTakl Ei (72 = Mm de cal [тр LS us erie. > 9 FAinée. Versleichende Untersuchunsen usw. Та, 5 SEIT > ЧАИ CITES In /\ I) HIT = TON = о 2 DRE een Е BES 2 SEHE = a RSS = Е = = = Е: d di ‘te CHOSE FE EEE Lithoëraphe v lvansın, S' Petersburg. | В. ЦНиве del.ad nat. N я | и р ) 2 N : ! ARCS EU TEEN A D BEN #1 Ke Е AU la: RR I CH a RR RN Si n | 4 к 1 ss AR a Ni, DEC D PC À у ИИ ua. О ï \ у и Arne x 1 ` . = я Ч a IE NE и ee) N, у N И | а Я > \ [2 = “ { N . * L { ® ы . An + 2 : + я ES e: = 74 ь . 2 . , : x EEE Lithoöraphie vhanson S'Petersburé, |. Klinge: Veröleichende Untersuchunden u.s.w.Talll F.Klinse del.ad nat. Mm. Асад. Imp.d. Se VILSérie RE ее BG Be = $ Е ne Be в BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner bite es, Я seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, LA wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl deı in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (6 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann das W erk, (iD ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, Ir die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der Lieferungen einer besonderen Speeialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass ven nun an wie die Bände so auch die Lieferungen “einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den De nach ee und Zahl der Tafeln normirten Preisen. Dr. A. Th. м. Middendorff's Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während dir Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser. lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Verbindung mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 B” in 4° (1847 —- 1875). Ва. I. Th. Г. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Silber Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K.| Е. von Baer, Н. В. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling. Е. | вы. | Е. Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Peters. Mit. 15 ШВ. Tafeln. 1848. IV I n. 27 4S 2... 0.0 3 | 45 ВЯ. I. Th. II Botanik. Lf, 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit8 lithogr. Tafeln. IX u. 1908. | 2 | 25 Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. vonF. J. Ruprecht. 1851. | Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) S. 193 - 435..... 321593 Lf. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nee non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica : | annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. G. et Сб. С. Borszezow |. disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8........ 2 | 45 Bd. II. Zoologie Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. a Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorfi. Mit 32 Iith. Tafeln. 1851. 5165. (Beinahe vergriffen.) | 7 | 35 Th. IL Lf. 1. Wirbelthiere. ie Vögel und Amphibien. Bearb. von Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.)....... 02099 Bd. III. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böntlingk. Th.I. I 1. Jakutischer Text mit deutscher. Üebersetzung.: 1851. 9608.72 See ТЕ. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. S. LIV u. 97—397.... Th. LI. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S...............,.... 1 | 40 Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. | Reichsm. rk. | Pe EZ VEN: Ste Fa SITZ TE NZ. = En СЕ) ыы RSA, = SD QE | N 152) O9 > ER, | = } (В N D И a at D Bearbeitet von А. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- jl Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II à bis XVIII des Karten-Atlasses. 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... 8115. у Lf. 2. Orographie und Geognosie. 1860. 3. 201—332. (Vergriffen.)..... 1. 10 a Lf. 3. Klima 1861 8: 333 Бо XML a Re Ar ne I. 1.70% ТЕ, 4. Die Gewächse Sibiriens. 1864. S. 525—783 u. LVI........... 2 | 45 Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt | Sibiriens 18607. 8,485 — 1.094 m. AI A ee RER Re 2 | 50. Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. S. 1095—1394......... 2 | 30. Lf. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Werkes). 1875. | S.. 1395 1.615. М Тб в Tafeln 22 Ter 3.025 | В MÉMOIRES. L'ACADÉNIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, УГ" SERIE. Томе XXVE, № 43. DIE À KONLENSAURE DES BLUTES 3. Setschenow. (Lu le 27 Fevrier 1879.) Sr.-PETERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Pétcrsbours : à Riga: à Leipzig: MM. Eggers et C!°, J. Issakof а Е ; et J. Glasounof; М. М. Kymmel; M. Léopold Voss. Prix: 50 fon 1 Mrk. 70 Pf. MÉMOIRES L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIF SERIE. Tome XXVI, № 43. | DIE | Br: : LUTES. J. Setschenow. (Lu le 27 Fevrier 1879.) Sr.-PÉTERSBOURG, 1879. >= Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: BEE Е à St.-Petershourg : à Riga: à Leipzig: x MM. Eggerset C!°,J. Issakof = : 2 Ilasounos; M.N. Kymmel; M. Léopold Voss. De 5 — к | Prix: 50 Кор. = 1 Mrk. 70 Pf. Imprimé par ordre de l’Académie Impériale des sciences. . ВЕ Mai 1879. = C. Vessélofski, Secrétaire perpétuel. ; Imprimerie de l’Académie Impériale des sciences. (Vass.-Ostr., 9 ligne, № 12.) 1 ? = { 1. Die Frage über die Vertheilung der Kohlensäure zwischen den Elementen des Blutes und ihren Zustand in den letzteren steht bekanntlich noch sehr weit von ihrer defini- tiven Lösung. Als Kohlensäureträger pflegt man bis jetzt hauptsächlich oder sogar ausschliesslich die Stoffe des Plasma und zwar dessen mineralische Bestandtheile zu betrachten. Versuche an geronnenem Blute von Zuntz') und A. Schmidt?) stehen damit allerdings nicht im Einklange, indem durch dieselben die Gegenwart der CO, in den rothen Blutkörperchen ausser Zweifel gesetzt worden ist. Die Bedeutung dieser Befunde wird aber gewöhnlich durch folgende Betrachtungen entkräftet: enthält nämlich das Serum, resp. das Plasma, Alkalien mehr als genug zur Deckung des ganzen Vorrathes des Blutes an CO,, besonders wenn man sich die letztere in Form von Natriumbicarbonat gebunden denkt [Sertoli?)]; und erleidet das Blut bei seiner Gerinnung zu starke Aenderungen in seiner Alkalescenz, um die an geronnenem Blute gewonnenen Erfahrungen auf das normale zu übertragen [Zuntz‘)]. Nicht mindere Unsicherheit herrscht in Bezug auf die Frage über den Zustand der CO, im Plasma. Ein wie grosser Theil der gesammten CO, hier im aufgelösten Zustande, wie viel in schwacher chemischer (diffusionsfähiger) Verbindung und wie viel in fest gebun- denem Zustande sich befindet, sind lauter unentschiedene Fragen. Es existirt sogar die Meinung, dass das stark alkalisch reagirende Blutplasma gar keine CO, im aufgelösten Zu- stande enthalten kann, Von den Stoffen des Serums, welche CO, chemisch zu binden im Stande sind, nennt man mit Sicherheit eigentlich nur zwei: CNa,0, und PNa,HO,. Von dem letzteren sind unsere Kenntnisse in einer Beziehung positiv: die Menge dieses Salzes ist nach den Ana- 1) Verth. d. Kohlens. im Bl., Centralbl. f. d. med. 3) Ueb. die Bind. d. Kohlens...., Med.-chem. Unt. Wissensch. 1867. № 34. von Hoppe-Seyler III H. 1868. 2) Ueb. die Kohlens. in d. Blutkörp., Arb. d. phys. 4) 1. с. Anst. zu Leipz. 1868. Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. р 1 2 ОЕ: ИЕ МЫ < N ее 2 J. SETSCHENOW, lysen von Sertoli') und Mroczkowski?) im Serum einiger Pflanzenfresser und des Hun- des so gering, dass es so gut wie gar keine Rolle in der Bindung von CO, spielen kann. Bezüglich des anderen Salzes sind aber unsere Kenntnisse höchst ungenuügend. Die Menge von CNa,0, im Serum pflegt man bis jetzt aus dem unauspumpbaren Rest der CO, in dieser Flüssigkeit abzuleiten und zwar werden von einigen die niedrigeren Zahlen als die sichereren betrachtet; dem widersprechen aber die Erfahrungen von Sertoli, nach welchem im Serum solche Stoffe vorhanden sein müssen, welche CNa,0, im Vacuo zu zersetzen im Staude sind. Man ist weiter geneigt zu denken, dass CNa,0, im Plasma nicht als solches, sondern in Form von Natriumbicarbonat enthalten sein müsse; diese Annahme ist aber sehr schwer mit den Ergebnissen der Serumaschenanalysen zu vereinigen. So enthielten nach Sertoli auf Grund einer solchen Analyse 100 gr. Rinderblutserum 0,1165 gr. überschüssiges Na,0. Wäre diese ganze Menge an CO, in Form von CNaHO, gebunden, so müssten 100 gr. (also weniger als 100 Ост.) Serum 84 Cem. CO, auf 0° und 760 Mm. reduc., oder 63,8 Cem. auf 0° und 1 M. reduc. enthalten — eine Menge, welche alle bis jetzt im Serum verschie- dener Thiere gefundenen Werthe für CO, bei weitem übertrifft. | À Noch complicirter gestalten sich die Verhältnisse, so wie man die relativ hohe Diffusi- bilität der Serumkohlensäure in Betracht zieht: weder CNaHO, noch das sogenannte Fer- net’sche Salz sind im Stande dieselbe zu erklären — ersteres nicht, weil die beweglichere Hälfte seiner Kohlensäure weniger diffusibel ist, als der entsprechende Theil der Serum- kohlensäure; letzteres nicht, weil es in zu geringen Mengen enthalten ist. Dieser Umstand im Verein mit der Unverträglichkeit zwischen dem Na,0- und CO,- Gehalt des Serums hat bekanntlich Sertoli bewogen, die Aufklärung der Widersprüche in den saueren Eigenschaften der Eiweissstoffe zu suchen; und es gelang ihm in der That, die zersetzende Einwirkung des Globolins aus den Krystalllinsen auf ONa,O, sehr scharf zu beweisen. Leider waren seine Versuche mit den Eiweissstoffen des Serums bei weitem nicht so überzeugend, so dass seine sinnreiche und höchst fruchtbare Idee nur in Form einer Hypothese blieb. In einer noch schlimmeren Lage befindet sich endlich die Frage über die Rolle der Blutkörperchen in dem normalen respiratorischen CO,-Austausch. Den besten und kürzesten Beweis hierfür liefern die Lehrbücher der Physiologie, indem in denselben diese Rolle weder negirt noch behauptet wird. i 2. Die vorliegende Untersuchung hat zum Zweck, die meisten der in dieser kurzen Skizze angedeuteten Lücken auszufüllen. Zunächst suche ich mittelst Absorptionsversuche am Serum verschiedener Thiere das all- gemeine Verhalten dieser Flüssigkeit gegen CO, festzustellen. Hieraufnehme ich alle bekannten Stoffe des Serums nach einander, welche au der chemischen Bindung von CO, theilnehmen können, und suche aus ihrem Verhalten gegen dieselbe den früher gefundenen absorptio- Dee | 2) Centralbl. f. d. med. Wissensch. 1878. № 20. С Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 3 metrischen Charakter des Serums zu reconstruiren. Diese Data nebst nöthiger Vorversuche bilden den ersten Theil meiner Abhandlung. Der 2te Theil derselben ist dem Studium des Verhaltens der Blutkörperchen gegen CO, gewidmet. Am Schlusse desselben behandle ich endlich die Frage, inwiefern die an den Bestandtheilen des defibrinirten Blutes gesammelten Erfahrungen auf das normale Blut übertragen werden dürfen; inwieweit mit anderen Worten das Verhalten der beiden Hauptbestandtheile des Blutes gegen CO, durch die bei seiner Gerinnung stattfindenden Umsetzungen modifieirt wird. Die absorptiometrische Methode, deren ich mich bei diesen Versuchen bediente, blieb in allen ihren Einzelheiten dieselbe, welche in meiner früheren Abhandlung «Ueber die Abs. d. Kohlens. durch Salzlôsungen» *) ausführlich beschrieben worden ist. = = I. Versuche am Serum. 3. Bekanntlich hat das Serum die Eigenschaft nur einen Theil seiner CO, dem Vacuum abzugeben, und zwar einen desto grösseren je stärker unter gleichen Bedingungen die Flüssigkeit ausgepumpt wird. Dieser für meine Versuche beim ersten Anblick höchst be- denkliche Umstand erwies sich glücklicherweise bei weitem nicht so schädlich, wie ich es mir anfangs dachte; andererseits liess er sich mittelst sehr einfacher Kunstgriffe und An- passungen leicht umgehen oder sogar beseitigen. Es hät sich nämlich im Laufe der Unter- suchung herausgestellt, dass, soweit die Absorptionsversuche die Feststellung des absorptio- metrischen Charakters des Serums zum Zweck haben, es für die Sache gleich ist, ob man - mit einem vollständig oder unvollständig ausgepumpten Serum arbeitet: in beiden Fällen behält die CO,-Absorption ihren eigenthümlichen Charakter unverändert, weil letzterer durch jenen beweglicheren Theil der chemisch gebundenen CO, bedingt ist, welcher aus dem Serum auch bei dem unvollständigen Auspumpen desselben entweicht. In allen solchen Fällen hatte ich demnach nur um ein möglichst vollständiges Auspumpen des Serums zu sorgen; und dieses war leicht zu erreichen, da ich mich zum Zwecke der Eintgasung der Flüssigkeiten einer gewöhnlichen unaufhörlich arbeitenden Luftpumpe bediente und dem mit Trockenraum versehenen Vacuum sehr grosse Dimensionen gab (über 3 Lit. Inhalt). ' Da wo es sich um vergleichende absorptiometrische Bestimmungen handelte, wurden die zu denselben bestimmten Portionen Serum auf einmal ausgepumpt. Die paarigen Ver- suche 2, 3, 4 und 5 der nächstfolgenden Tab. I zeugen dafür, dass man auf diesem Wege vollkommen gleiche Absorptionsgrössen in je zwei Portionen eines und desselben Serums erhält. 1) Mém. de ГАса. des sc. de St.-Petersb. T. XXII, №6. = à 1* 4 J. SETSCHENOW, Für diejenigen Fälle endlich, wo es sich um die quantitative Seite der Absorptions- erscheinungen handelte, wo das Serum unbedingt vollständig ausgepumpt werden musste, wurde folgende Anpassung getroffen. Die aus dem Serum bei dem Auspumpen entweichen- den Gase leitete ich durch 2 Wulff’sche Flaschen (jede von ungefähr 1,5 Lit. Inhalt), von denen die erste (dem Serumgefäss nähere) in’s Eiswasser getauchte als Kühlgefäss wirkte, während die zweite (der Luftpumpe nähere) mit Schwefelsäure gefüllte als Exsiccator und . zugleich als Anzeiger der sich entwickelnden Gase diente. Letztere mussten nämlich die Schwefelsäureschicht durchsetzen und da sie bei einem luftdichten Verschluss aller Theile der Gasleitung nur aus dem Serum stammen konnten, so hatte man in dem Aufhören der Blasenentwickelung im SH,O,-Gefässe ein Zeichen, dass die Flüssigkeit vollständig ent- gast ist. | Da es mir ferner unmöglich war mehr als einen einzigen Absorptionsversuch am Tage anzustellen, so war ich genöthigt zu prüfen, wie lange und in welchem Grade das Absorp- tionsvermögen des Serums beim Stehen des letzteren im Eis unverändert bleibt. Die hier- auf bezüglichen Beobachtungen von А. Schmidt!) uud Zuntz?) waren für meine Zwecke offenbar ungenügend, da es bei meinen Versuchen nicht nur um die quantitativen Verhält- nisse der chemisch gebundenen und der aufgelösten СО., sondern auch um den allgemeinen Charakter der Absorption sich handelt. Als Beispiele mögen die in der Tab. I zusammen- gestellten Bestimmungen am Hundeserum verschiedener Frische gelten. In dieser Tabelle bedeutet V das Volumen der Flüssigkeit; £ die Temperatur; р den Druck in Mm. Quecksilb.; A die totalen Absorptionsgrössen; VX die totalen chemischen Bindungsgrössen. Letztere sind in allen Versuchen mittelst eines und desselben Lösungs- . coëfficienten ausgerechnet. V, A und VX sind in Ccm. angegeben. Tab. 1. № 7 t p A vx Bes. Bemerk. 622,78 37148 9,13 Gerinnung im Eis. 36 Stunden 1724521 15,27. 0... 924701. Aln72..-916 nach dem Aderlass unters. 876,73 48,652 9,20 398.26 26619 78% Gerinn. im Eis. 5 Tage nach d. 437,35 28594 8,9 Aderlass. 649,79 38,099 8,59 Dasselbe Serum 24 St. später. 811,37 45,510 9,0 ус: | 2) Beitr. 2. Phys. 4. Blutes, Inaug. Dissert. Bonn 1868. ” р } р À + р 4 + а Le rs DS PE De EE ss НК FT is у Br у ge à Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 5 № 7 t p A vx Bes. Bemerk. 204,04 16,418 7,24 10 Tage im Eis nach dem Aderl. 22224. 1120 ТР 246,67 18,468 7,37 - р! 15250 : ? à 633,62 35,946 7,43 Dasselbe Serum 24 St. später. 733,61 40,429 7,42 863034463420 3 751 80,97 9,693 6,0 5 Tage im Eis nach d. Aderl. | 42.4521 . 152.6 82,00 986.0 Dasselbe Ser. 24 St. später. 634,55 33,245 4,55 1 Vol. frisch. Serum + 1 Vol. 727,72 37,509 4,61 Wasser. 846,81 42,929 4,65 À -5 45,21 15220. { 1 à 635,09 32,894 4,18 Dasselbe Gemisch 24 St. später. 726,75 37,286 4,43 Г 844,36 42,580 4,41 einmal gebildeten Serums erst nach Ablauf von 5 Tagen zu sinken beginnt, wenn die Flüs- Man ersieht aus den Zahlen dieser Tabelle, dass das Absorptionsvermögen des sich sigkeit im Eis steht. Auch das Verhalten der chemischen Bindungsgrössen gegen die Schwankungen des Druckes bleibt während dieser Frist unverändert, wie wir es später sehen werden. Auf Grund dieser Versuche wurden alle unter einander zu vergleichenden Bestimmungen an 2 — höchstens an 3 nach einander folgenden Tagen angestellt. 4. Eine weitere Fehlerquelle ist durch die Beimischung der Blutkörperchen zu dem Serum gegeben. Um ihre Grösse zu bestimmen, verglich ich die Absorptionsgrössen [sowohl die totalen als die chemischen] zweier Portionen eines und desselben Hundeserums unter einander, von denen die erste die Blutkörperchen nur spurweise enthielt, während zu der zweiten so viel Cruor zugesetzt war, dass die Flüssigkeit deutlich roth aussah. Der Erfolg ist aus den beigegebenen Zahlen ersichtlich. № 1 7 t p 622,78 AR ON 16220, 7947 876,73 593,75 » » 1.3.2.3 852,58 A 37,148 41,772 48,652: 37,703 49,770 48,822 VX 9,13 9,16 9,20 10,02 10,57 10,52 Bes. Bemerk. Reines Serum. Dasselbe Serum mit Cruor, 48 St. später unters. Auf Grund dieser Zahlen lässt sich mit Bestimmtheit behaupten, dass die in Folge einer spurweisen Verunreinigung des Serums durch die Blutkörperchen entstehenden Fehler unmessbar klein sind. PRO PONT AFS Y у 3 6 J. SETSCHENOW, Endlich habe ich noch die Lösungscoöfficienten des Serums sowohl in allen bis jetzt angeführten als in den weiter anzuführenden Versuchen mit einigen Worten zu berühren. Diese aus den totalen Absorptionsgrössen auf die bekannte Weise ausgerechneten und in der später anzuführenden Tab. II sub Y angeführten Grössen erwiesen sich für alle von mir untersuchten Serumarten einander gleich und den Lüsungscoëfficienten des Wassers für die entsprechenden Temperaturen sehr nahe liegend. — Für t = 15,2° С. beträgt ihr durch- schnittlicher Werth 0,99, während der Lösungscoöfficient des Wassers für diese Tempe- ratur nach meinen früheren Versuchen 1,01 beträgt. Directe Bestimmungen dieser Grösse am angesäuerten Serum wurden natürlich nicht versäumt, haben jedoch ergeben, dass man auf diesem Wege zu keinen sicheren Resultaten gelangen kann, weil das Ansäuern des Serums [ich babe dazu ausschliesslich SH,O, benutzt], sogar mit einem nachherigen Auspumpen desselben verbunden, die chemische Bindung von CO, nur dann vernichtet, wenn die Säure in starkem Ueberschusse zugesetzt wird. In einem solchen Versuche, wo der Lôsungscoëf- ficient wegen des zu grossen Ueberschusses von SH,0, etwas zu klein ausfallen sollte‘), er- hielt ich ihn übrigens für 15,2° С. = 0,976, 4. В. dem durchschnittlichen Werth der aus den totalen Absorptionsgrössen ausgerechneten Coöfficienten ziemlich nahe stehend. Aus diesem Grunde habe ich im Allgemeinen als Lösungscoöfficient des Serums denjenigen des Wassers für die entsprechende Temperatur, multiplicirt mit 0,99 angenommen. Sämmtliche VX in den Tab. I und II sind mittelst solcher Coëfficienten ausgerechnet. Da aber die letzten 6 Versuche in der Tab. II bei 37°—37,5° С. angestellt worden sind, so war ich genöthigt, den dieser Temperatur entsprechenden Lösungscoöfficienten der CO, im Wasser zu bestimmen. Es existiren zwar indirecte Bestimmungen dieser Grösse von Zuntz”), sie beziehen sich aber auf eine zu hohe Temperatur (39° und 39,2° C.). Zwei derartige Ver- suche führe ich an. № 7. й р. А А, Ke Lösungeoeft. - 3 43255 19,354 0,569 rm F LE 7 7 7 о. 369,85 — 10,569 0,569 CODE + 47495 13511 13579: 0568 Indem ich nun zu den Versuchen übergehe, welche das Verhalten des Serums zu CO, aufzuklären bestimmt sind, will ich erst die allgemeinen Gesichtspunkte auseinandersetzen, von denen aus die Ergebnisse dieser Versuche zu beurtheilen sind. 5. Das Studium der Absorptionserscheinungen von CO, durch verschiedene chemisch bindende Salzlüsungen”) hat mich zur Aufstellung zweier in absorptiometrischer Beziehung 1) Weil die Sulfate in Lösungen nach meinen Ver- 2) Inaug. Diss. p. 33. suchen mit Salzen einen niedrigeren Lösungscoöfficienten 8) Ueb. d. Abs. d. CO, durch Salzlösungen, Mem, de besitzen als die Chloriden, Acad. des sc. de St.-Pétersb. T. XXII, № 6. у Dre KOHLENSÂURE DES BLUTES. 7 : sehr von einander abweichenden Typen von CO,-Bindung geführt. Dem ersten von ihnen entsprechen die Fälle, wo den chemischen Affinitäten des Salzes zu CO, nichts im Wege steht und wo demnach die chemischen Bindungsgrössen der CO, sich nach den Mengen des Salzes im Sinne einer vollständigen Sättigung seiner Affinitäten richten. Zu dem zweiten gehören hingegen alle Fälle, wo CO, durch Lösungen von Salzen mit schwachen Säuren im Sinne Ber- thelot’s absorbirt wird. Als Beispiel der Bindung ersterer Art kann die Absorption von CO, durch CNa,0,-Lösungen dienen, während die zweite Bindungsweise durch die Reaction der CO, mit C,NaH,O,-Lösungen sehr charakteristisch angezeigt wird. In dem ersten von diesen Beispielen sind die Affinitäten des Salzes zu CO, so stark ausgesprochen, dass die den Erfordernissen der Bicarbonatbildung entsprechenden Erfolge der CO,-Absorption so gut wie unabhängig von der Concentration der Flüssigkeit und von den Schwankungen des Druckes und der Temperatur des Gases sich erweisen; während im zweiten Beispiele die Verhältnisse eine ganz andere Gestalt haben. Hier besteht die Reaction in einer Zersetzung des Salzes sowohl durch das Wasser als durch CO, und zwar muss sie mit einem Frei- “ werden der Säure verbunden sein, welche mit CO, rivalisirt. Es liegen hier mit anderen Worten die Affinitäten der Base zu CO, nicht frei und es müssen von Seite der freigewor- denen C,H,O, der Bindung von CO, Widerstände entgegengesetzt werden, und zwar desto grössere, je mehr freie C,H,O, die Lösung enthält. Aus diesem Grunde kann erstens dem Salze durch CO, nur ein unbedeutender Theil seiner Base entzogen werden und zweitens die Bindung der CO, bei weitem nicht so energisch wie im ersten Beispiele vor sich gehen. Absorptiometrisch charakterisirt sich dieser Fall durch die Abhängigkeit der chemischen Bindungsgrössen sowohl von der Concentration der Salzlösung als von dem Drucke des Gases'). Mit der Abnahme der Concentration nimmt die chemische Bindung an absoluter Grösse ab, jedoch nicht so rasch wie die erstere, so dass relativ zu den Salzmengen in Lösung die chemischen Bindungsgrössen nicht ab-, sondern zunehmen, Mit der Abnahme - des Druckes nehmen die chemischen Absorptionsgrössen ebenfalls ab. Ersteres erklärt sich durch die von Berthelot bewiesene zersetzende Einwirkung des Wassers auf Salze mit schwachen Säuren; letzteres durch die gleichzeitig stattfindende zersetzende Einwirkung 1) Um die Abhängigkeit der chemischeu Absorptions- № Concentr. Druck chem ВТО grössen von dem Druck an Lösungen von C;NaH,0, recht 2 auf 100 Ccm. | г р deutlich zu sehen, muss man die numerischen Werthe 5 one 604,52 See von ХУ in meinen Versuchen mit diesem Salze (1. с. р. A JE ns ge 37 Tab. УП) mittelst eines und desselben Lösungsco6f- 3 2 ficienten ausrechnen. Bei Y= 1,01 erhält man alsdann: 25,6 628,85 7,17 RR 53 TE er. 734.99 8,39 № en Tim Druck. Chem. Bind. 842,31 8,68 444,04 38,62 25,6 640,50 6,39 4 50 2566. 54707 4167 M ue TIR 6 4 559,46 14,59 i 51 25,6. 630,08 15,60 Mae: 725,35 15,83 803,64 16,47 8 J. SETSCHENOW, der Kohlensäure'). — Je mehr Wasser auf das Salz einwirkt, desto mehr Base wird in Freiheit gesetzt; je stärker der Druck ist, unter welchem die Absorption geschieht, desto concentrirter wird die zersetzende CO, sein. ” Nicht minder charakteristisch gestalten sich in diesem Falle die aus den totalen Ab- sorptionsgrössen sich ergebenden Lösungscoöfficienten: erstens fallen sie beständig höher als die Lüsungscoëfficienten des Wasser für die entsprechenden Temperaturen aus — ет Zeichen, dass in denselben ein Theil der beweglich gebundenen CO, mitenthalten ist; zwei- tens nehmen sie mit der Concentration der Lösung an Grösse zu. Letzteres kommt daher, weil unter übrigen gleichen Bedingungen in einer durch H,O und CO, zersetzten Salzlösung die absolute Menge der in Freiheit gesetzten Säure desto grösser ist, je concentrirter die Lösung. i Dasselbe Studium hat mir weiter gezeigt, dass PNa,HO, in absorptiometrischer Be- ziehung gerade in der Mitte zwischen beiden Extremen steht, indem es in schwachen Lö- sungen total, und zwar mit Bildung von PNaH,O, und СМаНО,?), in stärkeren nur theil- weise zersetzt wird. Im letzteren Falle wirkt die Ansammlung von saurem Phosphat nach Art der Anhäufung freier Säure der weiteren Bildung von CNaHO, entgegen und treibt zu gleicher Zeit die Lösungscoöfficienten in die Höhe. Die soeben beschriebenen Verhältnisse müssen bei der Frage über die Absorption der CO, sowohl durch das Serum als durch die Blutkörperchen offenbar in erster Linie berück- sichtigt werden, da die CO,-bindenden Stoffe des Blutes seines bekannten Alkaligehaltes wegen doch am ehesten als salzartige Verbindungen zu betrachten sind, und als solche die Kohlensäure entweder nach der einen oder nach der anderen Art binden müssen. 6. Jetzt lasse ich die Absorptionsversuche am Serum folgen. In denjenigen von ihnen, welche das Verhältniss zwischen der Akalescenz der Flüssigkeit und deren chemischen Bindungsgrössen anzugeben bestimmt sind, wurde das Serum vollständig entgast und in diesem Zustande mit SH,O, titrirt. Die Alkalescenz ist in Grm. CNa,0, auf 100 Ост. Serum angegeben. Die erwarteten chemischen Bindungsgrössen sind ebenfalls auf 100 Cem. Serum berechnet und zwar in der Voraussetzung, als geschähe die Absorption im Sinne der Umwandlung von CNa,0, in CNaHO,. Hinsichtlich des Vers. 16 habe ich zu bemerken, dass in demselben das Serum mittelst Gefrierens und theilweisen Aufthauens concentrirt war. In Bezug auf die paarigen Versuche 25 — 29 muss endlich bemerkt werden, dass in jedem einzel- nen dieser Versuche beide Bestimmungen an einem und demselben Serum angestellt waren, und 1) Man könnte allerdings glauben, dass die Kohlen- 2) Seit den calorimetrischen Untersuchungen von säure hierbei nur eine passive Rolle spielt, dass sie sich | Berthelot und Louguinine an den Phosphaten [Ann, mit anderen Worten nur des Alkali bemächtigt, welches | de Ch. et de Ph., 57° Série T. IX рр. 23—43] wird, glaube durch das Wasser abgespalten ist; dann würde aber die | ich, Niemand mehr daran zweifeln, dass die Fernet’sche Abhängigkeit der chemischen Bindungsgrössen von dem | Reaction in dem angegebenen Sinne interpretirt werden Drucke sehr schwer zu erklären sein, muss. Denn re Ba Ra а a cer ER Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 9 zwar wurden überall nach geschehener Absorption bei 37°—37,5° C. alle Theile des Ab- sorptiometers auf 17° C. abgekühlt und die zweite Absorption sogleich vorgenommen. Sämmtliche У (Vol. 4. Flüss.), A (totale Absorptionsgrössen) und VX (totale chem. Bindungsgrössen) sind in Сет. angegeben. In allen bei $ = 15,2° С. angestellten Versuchen diente zur Ausrechnung der Werthe von VX der Lösungscoöfficient = 0,99; in allen übri- gen derjenige des Wassers für die entsprechende Temperatur, multiplicirt mit 0,99. Unter Y sind in allen 3-gliedrigen Versuchen die aus den totalen Absorptionsgrössen ausgerech- neten Lösungscoöfficienten zu verstehen. Tab. IL. Verschiedene Stärke des Auspumpens und Alkalescenz. № Alkal. У t р А о en Binz aut 11,8 Erw.: 27,8 Cem. Kalbser., unvollst. 598,28 38,848 0,99 20175 4565 15.2°С. 67957 42824 D ив 830.48 49441 1004 115 Erh:2584 » un 507,16 40,848 15,65 Erw.: 30,47 » бо 0” 1569 Erh:313 » 11 0,177 53,05 16,6°С 657,36 14388 En 11,8 Ei - в 279908059808 7 ak sn 2. 69,34 10,521 0,96 7,0 Erh.:132 » | 519,76 41,217 15.39 12 50.179 10.132.500 51842 в 1030 07°» 39,92 12,827 0,99 1084 216 » 622,78 37,148 99 913 1 О AIG 208. » 876,73 48,652 °”” 9,20 13 0,134 50,179 15,2°C. 506,42 37,011 1,01 11,85 Erw.: 21,5 684,95 46,086 12,06 Erh.: 240 » Bes. Bemerk. ausgep. Kalbserum vollst. ausgep. Pferdeserum , un- vollst. ausgep. Pferdeser., vollst. ausgep. Hundeserum, un- vollst. ausgep. Vollst. ausg. Ser. eines mit Fleisch gefütt. Hundes. Einfluss der Concentration. 597,62 37,045 977 10,15 15,2°C. 676,41 40560 004, 10,11 22,16 » 790,13 45,678 986 1013 14 45,62 617,13 34,514(?) 6,740) » 67651 35,637 Kl 5,19 I 793,92 40,991 999 597 Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, VIlme Série. Pferdeserum. Dasselbe Ser. mit H,0 Vol. auf Vol. verdünnt. 2 10 J. SETSCHENOW, № И $ р А 34 PR orne Bes. Bemerk. 15220. 17,21 7,730 0,99 6,87 13,7 Ccm. Kalbserum. San 1 Vol. desselb.$ Vol » 22,94 6,131 101 497 99 en о. 5 ANGE : 533,15 40,334 18,15 en 16 41983 1590 6210144011 Ооо 1814432 » APN 777,03 50471 *’*” 18,15 г Einfluss des Druckes. 345,18 33,030 119 14,91 17 53,05 1520. 372.11 34643 0,96 15,11 284 » Kalbserum. 417,99 36,983 ^^” 15,04 564,41 44,688 (0 15,06 18 » » 641,42 48,879 100 15,21 28,9 » Dasselbe Ser. 24 St. später. 191,83 56,951 ” 15,38. 574,82 35,863 | 95 10,00 19 45,21 15,2°C 680,55 40,884 0 977 10,26 22,47 » Hundeserum. 814,70 46,809 ? 10,15 DO » 230,44 17,955 0,99 7,91 17,5 » Dasselbe Ser. 24 St. später. 576,24 42,574 об 1232 21 53,05 15,2°C. 680,66 48,509 og 12,78 241 » Kalbserum. 818,81 55,846 ” 12,86 228,» » 32,76 10,934 0,99 9,21 17,3 » Dasselbe Ser. 24 St. später. 622,78 37,148 00 913 1 45,21 15,2°C. 724,71 41,772 09 916 20,3 » Hundeserum. 876,73 48,652 9,20 - Do D » 24,59 6,086 0,99 4,98 11,0 » Dasselbe Ser. 24 St. später. DAN » 41,65 8,638 » 6,76 14,9 » Dasselbe Ser. 72 St. später. Einfluss der Temperatur. 95 50.179 37 — 37,5 C. 98,32 8,542 0,56 5,8 11 Cem. Hundeserum 6 Tage im Eis, % 2 17>C: 73,91 10,019 0,95' 65 13 » Vollst. ausgep. 96 50.170 37 —37,5°C. 123,37 10,920 0,56 7,4 14 _» Frisches Hundeserum. Voll- à 1026: 94,10 12,880 095 84 16 » ständig ausgep. 97 50.179 37°—37,5°C. 86,06 10,134 0,56 7,7 15 » Frisches Hundeserum. Voll- Е ; 17°C. 59,47 11738 095. 99 17 » ständig ausgep. 98 50.179 37°—37,5°0. 59,26 8,719 0,56 70 140 » Frisches Hundeserum. Voll- Er 17°C. 44,14 9,585 0,95 77 145 » ständig ausgep. 29 DRE TE 37,9°0. 554 9584 056, >7.0 274 » Dasselbe Ser. 24 St. später. | 30 » 42° С. 54,03 6,636 à EN RME с TE MS à a TUE EI Dr у Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. M 7. Die aus den Versuchen dieser Tabelle sich ergebenden Schlüsse lassen sich in fol- senden Sätzen ausdrücken: а) 6) С — d — LA € der absorptiometrische Charakter des Serums hängt nicht davon ab, ob die Flüssigkeit vollständig oder unvollständig ausgepumpt war ; alle 3 Serumarten binden die Kohlensäure in variablen Mengen, abhängig vom Druck und der Temperatur, und zwar ist die Abhängigkeit vom ersteren desto stärker ausge- sprochen, je niedriger die CO,-Spannung ist, bei welcher die Absorption geschieht; schon bei mittleren Druckhöhen erreichen die chemischen Bindungsgrössen beinahe ihren masimalen Werth, indem sie von nun an ziemlich constant bleiben; dasselbe äussert sich in den Effecten der Verdünnung des Serums mit Wasser: da, wo die chemischen Bindungsgrössen ihren maximalen Werth nicht erreicht haben, wird die chemische Absorption von CO, durch Wasserzusätze begünstigt (Versuche 14 und 15); da wo diese Gränze erreicht ist, übt Verdünnung des Serums mit Wasser keinen Ein- fluss aus — die relative Stärke der CO,-Bindung bleibt alsdann dem Verdünnungsgrade proportional. Das Serum bindet die CO, offenbar vermöge seiner Alkalien, und zwar annähernd im Verhältnisse von 1 CO, auf 1 Akali bei maximaler Absorption. Weitere nicht minder wichtige Schlüsse lassen sich durch die Zusammenstellung der Absorptionserscheinungen am Serum mit denjenigen an CNa,0,- und PNa,HO,-Lösungen meiner früheren Versuche mit Salzen erhalten. Zur besseren Uebersicht der Verhältnisse erlaube ich mir einige von den letzteren mit Hinzufügung neuer Versuche (№№ 31—35) hier anzuführen. » Alkaligeh. Erwart. № 20, : Aoû Dir, 7 р р A У vx CNa,0,-Lôüsungen. R р 129,54 16,151 10,18 Сет. а 0,141 вт. 10,26 Cem. 45,62 15,250. 138.44 16.482 1,01 1010 356,48 26,497 10,07 » b » » » » 407,50 28,999 » 10,22 » 427,50 29,969 10,30 » 497,05 30,907 80°» C » » » » 553,90 35,593 » 10,07 » 608,91 38,285 10,23 » 605,99 37,888 9,96 » » k » » 723,29 43,347 » 9,98 » - 845,98 49,165 10,19 » 2% К ее TS 12 J. SETSCHENOW, № о er v { 1? А У УХ 31 | 50,179 15,9°C. 7366 .13198 10 9,39 » 466,54 32881 9,24 » 32 » » 524,64 35,745 5021005 607,67 40,122 оо 540,06 41,015 13,64 » > 50,179, 9. 1950. 50004 ee 34 » » » 28,69 14,409 » 12,95: » . PNa,HO,-Lösungen. 588,10 41,043 140 Cem. 67019 44057 14,05 » e 0,785 17 Сем. 45,62 15.26. 751.09 48758 OA та. 833,18 52,820 5, та. f à à : x 317,66 27,959 à 13,330 379,00 31,307 13,85 » 515,31 37,576 12,49 » 15,2°C: 59010 41592 101 2 128700 719,15 48,057 13,05 » 35 50,179 ›. 18015 19,483 ».. 109 3 Die chemische Absorption der CO, durch CNa,O,-Lösungen entspricht bekanntlich der Umwandlung des neutralen Salzes in das saure und diese Reaction dauert, wie man sieht, bei 70 Mm. CO,-Spannung noch ungestört fort; erst in der Nähe von 25 Mm. Span- nung beginnt dieselbe zu sinken. Am Serum beobachtet man hingegen eine deutliche Ab- nahme der chemischen Bindungsgrösse schon bei einer Schwankung des Druckes von 574 Mm. auf 230 Mm. (Vers. 19 u. 20). Г) Das Serum bindet somit die Kohlensäure bei weitem nicht so energisch wie CNa,0,- Lösungen. Stellt man andererseits die Versuche am Serum mit denjenigen am PNa,HO, zusam- men, so erweist sich die Aehnlichkeit zwischen ihnen so gross, als wären beide fast an einer und derselben Substanz angestellt. Folglich 9) entspricht die Energie der CO,-Bindung durch das Serum annähernd derjenigen einer schwachen PNa,HO,-Lösung. 8. Von allen diesen Ergebnissen ist die Thatsache, dass das Serum die Kohlensäure abhängig vom Drucke bindet, unstreitig die wichtigste; auch ist sie diejenige, die am aller- ersten einer Erklärung bedarf. Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 13 Der Weg zu einer solchen Erklärung ist bekanntlich durch die sinnreiche Idee von Sertoli angebahnt, nach welcher die Eiweissstoffe des Serums und namentlich seine Glo- buline sich gegen die Alkalien nach Art schwacher Säuren verhalten müssen. Als solche würden sie nach ihm um die Base mit CO, verschiedener Spannung rivalisiren und zwar mit einem entgegengesetzten Erfolge: bei schwachen CO,-Lösungen würden sie die Kohlen- . säure aus ihren Verbindungen mit Alkali austreiben, bei stärkeren umgekehrt. In mehr allgemeiner Form auf unsere Absorptionserscheinungen übertragen, würde diese von Sertoli nur ausgesprochene keineswegs experimentell bewiesene Idee so lauten: es müssen im Serum Stoffe vorhanden sein, welche das chemische Absorptionsvermögen der Serumalkalien bei niedrigen Spannungen von CO, beeinträchtigen; und diese Stoffe müssen offenbar unter den organischen Bestandtheilen des Serums gesucht werden, da CNa,0, die CO, unabhängig vom Drucke bindet und PNa,HO, in zu geringen Mengen enthalten ist. Alles was weiter bis zum $ 19 folgt, ist nichts als eine experimentelle Entwickelung dieser Idee. Zunächst war es zu prüfen, ob das von den CNa,0,-Lösungen abweichende Verhalten des Serums zu CO, nicht etwa von dem colloidalen Charakter der Flüssigkeit abhängt, ob es mit anderen Worten nicht durch rein physikalische Momente bedingt ist. Wie unwahr- scheinlich dieses auch war in Angesicht der Lösungsverhältnisse der CO, im Serum, die Sache musste dennoch geprüft werden, da wir bis jetzt keine Absorptionsversuche an den colloidalen Flüssigkeiten besitzen. Hierauf war zu entscheiden, ob die fragliche Erscheinung nicht etwa durch die Entstehung einer schwachen Säure während des Auspumpens des Serums vor der Absorption bedingt ist (Zuntz), da man bei dieser Operation genöthigt ist,-das Serum manchmal über '/, Stunde, bei 35°—40° С. zu digeriren. Erst nachdem diese zwei Möglichkeiten beseitigt waren, konnte man sicher sein, dass die die CO,-Absorption bei niedrigen Spannungen beinträchtigenden Stoffe zu den normalen Bestandtheilen des Serums gehören und dass ihre Wirkung auf die Alkalien chemischer Natur sein muss. | Nun entstand die Frage, welche Stoffe des Serums auf diese Eigenschaft zu prüfen sind und in welcher Weise die Prüfung geschehen soll. In erster Beziehung wich ich von der Idee Sertoli’s insofern ab, als ich ausser Ei- weissstoffe noch andere Bestandtheile des Serums auf ihr Verhalten gegen die Alkalien ge- prüft habe und zwar alle diejenigen, welche im Serum in grösseren Mengen vorkommen und mit Alkalien vermuthlich reagiren können. Am meisten habe ich mich mit der Wahl des Alkali geplagt. Da der Zustand der Alkalien im ausgepumpten Serum eigentlich unbekannt ist, so hielt ich anfangs für unentbehrlich, alle die zu untersuchenden Bestandtheile des Serums sowohl mit Aetznatron als mit CNa,0, zu mischen und Gemische beider Art absorptiometrisch zu prüfen. Nach vielen fruchtlosen 14 J. SETSCHENOW, Versuchen sah ich jedoch ein, dass es zu riskant ist, Aetznatron für die Absorptionsversuche mit CO, anzuwenden, weil es zu gierig die Kohlensäure aus der Luft anzieht. Aus diesem Grunde sind alle weiter anzuführenden Versuche nur an den Gemischen der Serumbestand- theile mit CNa,0, angestellt. Es entstand übrigens hieraus kein Nachtheil für die Versuche. 9. Um die Frage zu entscheiden, ob der colloidale Charakter des Serums irgend welchen Einfluss auf die Absorption von CO, ausübt, hatte ich ein Mittel zu finden, den colloidalen Charakter im Serum zu verstärken ohne die qualitative Zusammensetzung des letzteren zu ändern. Es gelang mir dieses mittelst des Gefrierens und theilweisen Auf- thauens eines sehr reinen_Pferdeserums zu erreichen, indem ich auf diese Weise eine sehr dicke zähe Flüssigkeit erhielt. Wäre nun unsere Voraussetzung richtig gewesen, so müsste in einem Absorptionsversuche mit solcher Flüssigkeit (№ 16 in der Tab. IT) die Abhängig- keit der chemischen Bindungsgrössen von dem Drucke sogar bei mittleren Druckhöhen sich kundgeben; dieses ist aber, wie man sieht, nicht der Fall. Gegen die Möglichkeit, die fragliche Erscheinung auf die Entstehung einer schwachen Säure bei dem Auspumpen zurückzuführen, sprechen alle in der Tab. II angeführten alkali- metrischen Bestimmungen am Serum [um so mehr, als man bekanntlich bei Titrirung des Serums etwas zu niedrige Werthe für seine Alkalescenz erhält], wenn man dieselben mit den Serumaschenanalysen zusammenstellt. Wird nämlich die Alkalescenz des Serums in den Vers. 9, 10, 11 u. 13 auf Na,O bezogen, so erhält man in Pferdeserum 0,1035 gr. Ма.О 100 Cem. Kalbserum 0,1052 » » Hundeserum 0,0783 » » Consultirt man andererseits die Aschenanalysen von Bunge'), so erweisen sich in _ К.О Ма, 0 Cl Ueberschüss. Na,0 ?) Pferdeserum 0,027 gr. 0,443 gr. 0,375 gr.; oder. 0,1155 gr. 100 gr. Rinderserum 0,025 » 0,435 » 0,3717 »; 0,1105 » Hundeserum 0,0202 » 0,4341 » 0,3961 8; 0,08814 » Das von mir untersuchte Serum enthielt mit anderen Worten beinahe 0,9 der erfor- derlichen Alkalimenge. Wäre nun auch die ganze fehlende Quantität des Natrons (ungefähr 0,01 gr. auf 100 Ccm. Serum) an die Zuntz’sche Säure gebunden, so würde das Salz den- noch keinen Einfluss auf den absorptiometrischen Charakter der Flüssigkeit ausüben können. 10. Von den organischen Stoffen des Serums wurden von mir folgende untersucht: Fette, Lecithin, Farbstoffe (im Serum des Kalb- und Pferdeblutes), Paraglobulin und Serum- eiweiss*). Diejenigen von ihnen, welche entweder im reinen Zustande, oder wenigstens in 1) Zeitschr. für Biol. XII. = 3) Das Serum enthält allerdings noch andere Stoffe, 2) Die Zahlen für das überschüssige Na,0 müssten so- | welche möglicherweise an der uns beschäftigenden Er- gar etwas kleiner ausfallen, weil ein Theil Na,0 als Sul- | scheinung Theil nehmen (so #. В. die Milch-, Harn- und fat aus der Rechnung kommen sollte. Hippursauren Salze), aber in so geringen Quantitäten, Dir KOHLENSÂURE DES BLUTES. 15 Gemischen mit CNa,0, sich im Wasser auflösen, wurden zur Prüfung ihres Verhaltens gegen CNa,0, rein dargestellt. Die anderen dagegen, welche im isolirten Zustande weder im reinen noch CNa,0,-haltigen Wasser löslich sind, konnten offenbar nur in ihren natürlichen Ver- bindungen untersucht werden, und zwar nachdem aus dem Serum alle anderen mit CNa,0, reagirenden Stoffe entfernt waren. Dem entsprechend war ich genöthigt, folgenden allge- meinen Weg einzuschlagen: 1) Zuerst wird das Serum durch die Dialyse von seinen Alkalien, — hierauf 2) das dialysirte Serum mittelst CO,-Strom von einem Theile seiner Globuline befreit; hernach 3) wird die Flüssigkeit ausgepumpt, um CO, zu entfernen (der Grund hiervon siehe unten sub 4) und mit gewöhnlichem Aether mehrmals im Laufe von 24 Stunden extrahirt. Das auf diese Weise von Fetten und Cholesterin befreite Serum kann zur Reindar- stellung der Farbstoffe benutzt werden. 4) Letztere lassen sich, wie ich gefunden habe, am zweckmässigsten (siehe unten den $ 14) durch Sättigung des Serums mit CO, und nachherige Behandlung desselben mit ge- wöhnlichem Aether extrahiren [wobei die Operation mehrmals zu wiederholen ist]; oder durch Sättigung des Serums mit MgSO, und nachherige Behandlung mit Aether. 5) Hierdurch erhält man, wenn die Operation zu Ende ist, nebst gefärbter aetherischer Lösung oben, eine Art Emulsion des Aethers mit Eiweissstoffen als mittlere Schicht, und ganz unten das Serumeiweiss in flüssiger Form. Diese Reihe von Operationen lässt sich natürlich abkürzen, wenn es sich um die Rein- darstellung dieses oder jenes von den genannten Stoffen handelt. So wird z. B. das Dialy- siren des Serums unnöthig, wenn man Paraglobulin (mittelst CO, oder MgSO,), Fette oder Pigmente im Einzelnen erhalten will. Nur für die Reindarstellung des Serumeiweisses ist die Dialyse unumgänglich nöthig; Fette und Pigmente können aber alsdann zu gleicher Zeit entfernt werden. Die angeführte Reihe von Operationen lässt sich andererseits an jedem einzeluen der bezeichneten 5 Punkte abbrechen; man erhält alsdann der Reihe nach folgende Serum- derivate: Г) Serum — Alkalien = Serumeiweiss + Globuline + Fette + Pigmente 2) Serum — Alkalien — Globuline = Serumeiweiss + Fette -+- Pigmente 3) Serum — Alkalien — Globuline — Fette = Serumeiweiss + Pigmente 4) Serum — Alkalien — Globuline — Fette — Pigmente — Serumeiweiss. Combinirt man endlich das Studium verschiedener Serumderivate mit demjenigen ein- zelner Bestandtheile des Serums in Bezug auf ihr Verhalten gegen CNa,0,, so erhält man dass ich mich vollkommen berechtigt fühlte, keine Ver- | concentrirten Lösungen die CO, nach dem Dalton’schen suche mit denselben anzustellen. Vom Harnstoff weiss | Gesetze absorbirt. ich aus Paar Probeversuchen, dass er sogar in ziemlich АЕ ЧА er в. 16 J. SETSCHENOW, die Möglichkeit, die Rolle auch derjenigen Stoffe in der chemischen Absorption von CO, zu beurtheilen, welche im isolirten Zustande wegen ihrer Unlöslichkeit sich als unwirksam erweisen. Demnach zerfallen die nächstfolgenden Versuche in 2 Reihen: in der ersten werden einzelne Bestandtheile des Serums auf ihr Verhalten gegen CNa,0, geprüft; in der zweiten das in verschiedenen Graden von seinen einzelnen Bestandtheilen befreite Serum. 11. Was die Versuchsformen an den Gemischen der Stoffe mit CNa,0, anbelangt, so sind deren 3, entsprechend den nächstfolgenden drei Betrachtungen. Eine Substanz wirkt auf CNa,0, als schwache Säure [oder giebt durch ihre Reaction mit CNa,O, Veranlassung zur Bildung eines Natronsalzes mit schwacher Säure, wie es mit Fetten und Lecithin der Fall ist], wenn sie mit demselben gemischt und im Vacuo ausge- kocht die chemische Absorption von CO, abhängig vom Drucke macht. Die Säure ist desto schwächer, je niedriger die CO,-Spannungen liegen, bei welchen die chemische Bindung von CO, gegen die Erfordernisse der Bicarbonatbildung zurückbleibt und umgekehrt. Mit doppeltkohlensaurem Natron gemischt und im Vacuo ausgekocht, muss der frag- liche schwach-saure Körper die Entweichung von CO, begünstigen. Deshalb müssen solche Gemische, nachdem sie ausgepumpt sind, unter übrigen gleichen Bedingungen, mehr CO, chemisch absorbiren als reine ebenso stark ausgepumpte ONaHO,-Lösungen. Eine Substanz wirkt als schwache Säure, wenn ihre Gemische mit CNa,0, im Vacuo CO, entwickeln (die bekannte Pflüger’sche Reaction des Haemoglobins mit CNa,0,). Bei der grossen Uebung, die ich in den Absorptionsversuchen erlangt habe, war für mich die erste Form die bequemlichere; auch halte ich sie für die empfindlichste von allen, weil man bei meiner absorptiometrischen Methode Schwankungen der chemischen Bindungs- grössen um Bruchtheile eines Cubiccentimeters noch mit Sicherheit beobachtet. Bei diesem Verfahren wird die zu untersuchende Substanz mit abgemessenen Mengen einer titrirten oder absorptiometrisch geprüften CNa,O,-Lösung gemischt, und zwar in solchem Verhält- nisse, dass der Procentgehalt des Natronsalzes in der Mischung kleiner wäre als derjenige im Serum. Ich glaube nämlich, dass es in Bezug auf die Wirkung schwach-saurer Körper nicht gleichgültig ist, ob man schwächere oder concentrirtere Lösungen von CNa,0, an- wendet, da die mit einem Freiwerden der CO, während des Auspumpens der Flüssigkeit (vor der Absorption) erfolgende Zersetzung von CNa,0, durch den fraglichen sauren Körper gewiss desto schwerer zu Stande kommt, je alkalischer die Mischung reagirt, je stärker sie mit anderen Worten die abgespaltene CO, zurückhält. In den meisten Fällen ist eine einzige absorptiometrische Bestimmung bei niedriger CO,-Spannung (25-—75 Mm.) schon genügend, um die Frage zu entscheiden. Das zweite Verfahren ist umständlicher, insofern man hier mit 2 Flüssigkeiten zu thun hat: mit CNa,0,-Lösung allein und seinem Gemische mit der zu prüfenden Substanz. Beide Flüssigkeiten müssen unter vollkommen gleichen Bedingungen erst mit CO, gesättigt [um CNa,0, in CNaHO, umzuwandeln], hernach ausgepumpt werden. Die hierauf folgenden Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 17 De Absorptionsversuche ist es zweckmässiger bei höheren als bei niedrigeren CO,-Spannungen | ER Е anzustellen, weil sie zum Zwecke haben, diejenigen CO,-Mengen zu bestimmen, welche bei $ Е - dem Auspumpen entwichen sind. Dieses Verfahrens bediente ich mich entweder nur als | Be eines Bestätigungsmittels für die Ergebnisse des vorherigen, wenn die Schwankungen der RR chemischen Bindungsgrössen zu unbedeutend waren, oder in Fällen, wo der untersuchte de `° Körper aus seinen Gemischen mit CNa,0, bei der Absorption von CO, herausfällt. Des dritten von Pflüger begründeten Verfahrens, den zu untersuchenden Körper mit CNa,0, im Vacuo einer Blutpumpe auszukochen, konnte ich mich in der von ihm ange- a <. ; x . . . О . О О ©. gebenen Form nicht bedienen, weil unser Laboratorium keine starke Pumpe besitzt. Aus в. diesem Grunde war ich genöthigt, einen eigens für diesen Zweck eingerichteten Apparat zu Ei к. construiren. ; = Es. Fig. I. ты - De BER Be à À A NEN FL BR ИЩИ @ Derselbe besteht (Fig. I) aus 2 mit Kautschukpfropfen luftdicht verschliessbaren Re- VER cipienten A (für CNa,O,-Lösung) und В (für die zu untersuchende Flüssigkeit), welche durch ein in b verschliessbares Heberrohr «bc unter einander — und durch eine mit Kugeln ver- sehene Röhrenleitung defghh mit 2 dreihalsigen Wulff’schen Flaschen D D communiciren. г. Die in die letzteren hineinragenden freien Enden %% der Röhrenleitung sind capillär zuge- Mémoires de l'Acad. Пир. des scioncos, VIIme Serie. 3 RR. 18 J. SETSCHENOW, < spitzt und tauchen in das die Gefässe D D füllende Barythwasser. Der weitere Weg aus den Wulff’schen Flaschen geht durch die Tabulatur <%k2 m in den Exsiccator Е und von hier durch пор zu der gewöhnlichen Luftpumpe. Ausser dieser Hauptleitung, welche in den Punkten 0, 4, г, 8, t, и, о mittelst Klemmen unterbrochen werden kann, giebt es noch eine Nebenleitung zu der Pumpe von « über В nach р. Beide Wege können in о und В von einander abgesperrt werden und haben verschiedene Bestimmung: der Hauptweg dient zur Leitung der Gase aus den Recipienten A und B durch das Barythwasser; — die Neben- leitung zur Evacuation der Luft aus dem hinteren Theile des Apparates, wenn die Flaschen DD in s und i abgesperrt sind. Weiter communieirt die Hauptleitung in y durch einen nach unten gerichteten mit einer Kugel (zur Ansammlung der Wasserdämpfe) versehenen und in à abschliessbaren Fortsatz mit der Flasche C, welche mit Kalilösung gefüllt ist. Dieser Ansatz ist bestimmt, den ganzen Apparat in jedem beliebigen Augenblick mit CO,-freier Luft zu füllen. Endlich habe ich noch der starken Ausbiegung nach oben des Leitungsrohres vor dem Exsiccator zu erwähnen. Dieselbe ist bestimmt das Barythwasser von den Rückstössen aus dem Exsiccator zu schützen, wenn das Auspumpen aus irgend welchem Grunde für einige Augenblicke ausgesetzt werden muss. Die Erhebung des mittleren Theiles der Haupt- leitung über das Niveau des Barythwassers hat denselben Sinn in Bezug auf die Rückstösse aus den Barythflaschen. Die Reinigung der Röhrenleitung nach Beendigung des Versuches geschieht durch die obere Oeffnung des Fortsatzes х, welche während des Versuches natür- lich verschlossen bleibt. Dem Versuche geht die Füllung der Flaschen D D mit Barythlösung voran. Zu dem Ende wird der Hauptweg sowohl von der Nebenleitung (in 3) als von den beiden Recipien- ten (in « und ©) abgesperrt; die Wulff’schen Flaschen mit ausgekochtem noch heissem destillirtem Wasser gefüllt und das Auspumpen vorgenommen. Das Kochen des heissen Wassers im Laufe von einigen Minuten ist genügend. Hierauf wird der Apparat von С aus mit CO,-freier Luft gefüllt; die ein- und ausführenden Röhren der beiden Wulff’schen Flaschen in g, r, $, & von den übrigen Theilen des Apparates abgesperrt und die Flaschen eine nach der andern für so viel Zeit geöffnet als es nöthig ist, um einige Barythkrystalle in dieselben zu werfen. Nun werden die mit schon vorher ausgekochten Flüssigkeiten ge- : füllten Recipienten in ihre durch die Zeichnung angezeigte Lage gebracht; die Nebenleitung eröffnet, der Hauptweg hingegen von der Pumpe (in o) abgesperrt und der ganze hintere - Theil des Apparates von der darin enthaltenen athmosphärischen Luft evacuirt. Nach Been- digung dieser Operation, während welcher die beiden Flüssigkeiten einige Zeit kochen müssen, wird CO,-freie Luft eingelassen; und nun beginnt der eigentliche Versuch. Derselbe besteht darin, dass man zuerst die zu untersuchende Flüssigkeit allein kochen lässt und die sich aus ihr entwickelnden Gase durch die eine von den Barythflaschen leitet (die andere muss während dieser Zeit abgesperrt bleiben); hierauf einen Theil der СМа0.- Lösung von A nach B überfliessen lässt und die beim Kochen der Mischung sich bildenden Gase durch die andere Flasche streichen lässt. Dauert das Kochen in beiden Fällen gleich ee TE ОТАН ИА ОЕ АЕ С ПЫЛЬ, ЗАРИ ML Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 19 lang und wirkt der untersuchte Körper auf CNa,0, zersetzend, so muss natürlich die Baryth- lösung in der zweiten Flasche sich mehr trüben, sonst bekommt man eher das Umgekehrte, weil die Mischung alkalischer reagirt. Während dieses Kochens leistet der Ansatz C ganz vorzügliche Dienste, indem durch das Einlassen der Luft erstens dem Vordringen des Schau- mes jenseits von f vorgebeugt wird, zweitens das Innere des Apparates mit einem CO,- freiem Gase ausgespült wird, weshalb auch die kleinsten Mengen von CO, dem Barythwasser nicht entgehen. Bei der grossen Empfindlichkeit des Barythwassers gegen CO, ist es sehr schwer, die zu untersuchende Flüssigkeit absolut CO,-frei zu machen, deshalb trübt sich die Baryth- lösung auch in der ersten Flasche. Andererseits mag die oben beschriebene Bereitung der Barythlösung noch so rasch und vorsichtig gehen, es gelingt selten die Flüssigkeit klar wie Wasser zu bekommen. Folglich gründet sich das Verfahren eigentlich darauf, ob sich die Unterschiede in dem Trübungsgrade zweier Flüssigkeiten fein genug wahrnehmen lassen. _ АВ Antwort darauf mag ein Probeversuch am Pferdeblute mit CNa,0,-Lösung angeführt werden. Es wurden 30 Cem. ausgepumptes Pferdeblut genommen und !/, St. in dem Appa- rate mit 3 Mal wiederholtem Einlassen von Luft ausgekocht. Nach dem Zusatz von CNa,0, wurde das Gemisch nur 4 Min. ausgekocht und die Luft nur einmal eingelassen; dennoch war die Trübung in der zweiten Flasche in solchem Grade überwiegend, dass ich den Ver- such als beendet abbrechen konnte. Ueberhaupt bin ich der Meinung, dass wenn man durch solche Versuche den sauren Charakter eines Stoffes beweisen will, dieselben keineswegs stundenlang fortgesetzt werden müssen, weil die Chancen (möchte ich sagen) für die zer- setzende Einwirkung eines wirklich sauren Stoffes auf CNa,0, in den ersten Augenblicken grösser sind als in den nachfolgenden. Die träge stundenlang dauernde Entwickelung von CO, würde in solchen Fällen eher auf die Entstehung einer Säure im Gemische oder auf irgend welche verwickelte Reaction des Stoffes mit CNa,O, als auf die Gegenwart einer präformirten Säure hindeuten. 12. Versuche an Fetten und Lecithin. Das Serum enthält stets geringe Mengen von Fetten, welche möglicherweise beim Auskochen des alkalischen Serums (vor der Absorption) sich in Seifen umwandeln. Lecithin könnte unter diesen Bedingungen ebenfalls mit CNa,0, reagiren und glycerin-phosphorsaures Natron bilden. Sowohl das letztere als die Seifen können schon a priori als Salze mit schwachen Säuren betrachtet werden. Folglich waren beide Stoffe auf ihr Verhalten gegen CNa,0, zu prüfen. In den gleich anzuführenden Versuchen mit Fetten wurden stets 100 Cem. Kalbserum : (mit Aether) extrahirt, um die erhaltenen Schwankungen der chemischen Absorptionsgrössen mit den entsprechenden Schwankungen am Serum vergleichbar zu machen. Mit Lecithin, welches aus den Dottern der Hühnereier dargestellt war, habe ich nur einen einzigen Versuch gemacht, und zwar nur des Systemes wegen, weil seine Mengen im Serum zu gering sind um eine Bedeutung bei der Absorption von CO, zu haben. 3 * 20 J. SETSCHENOW, № Name а. Subst. У { p A y VX auf 100 Cem. Flüssigk. 36 CNa,0,-Lôs. allein 50,179 15,2°C. 24,10 12,872 1,01 23,3 Cem. CNa,0,-Lôs.-+-äth. 37 Serumextr. » » 20,65 10,371 » 18,6 » CNa,0,-Lüs.+-äth. - Ä 38 Serumextr. » » 41,61 12,204 » 20.6,» 39 CNa,0,-Lös. allein 50,179 15,2° 122,14 12,956 1,01 13,5 Cem. 0,092 gr. Leïithin+ 40 CNa,0,-Lös. » » 56,14 10,678 1,01 15,6» Von den Bestimmungen mit Fetten ist besonders der Vers. 38 beweisend, insofern hier das Gemisch die CO, bei einem höheren Druck absorbirte als die entsprechende CNa,0.- Lösung allein (Vers. 36). Der Vers. 37 zeigt seinerseits, dass der Process der Seifenbil- dung bei der uns beschäftigenden Frage nicht zu verschmähen wäre, wenn derselbe bei dem Auspumpen des Serums stattfinden könnte. Dieses ist jedoch im höchsten Grade unwahr- scheinlich, weil die Alkalien des Serums, wie wir später sehen werden, nicht frei sind. 13. Versuche mit dem Paraglobulin. Von den Eiweissstoffen des Serums ist Para- globulin derjenige, den man am leichtesten in sehr reinem Zustande erhalten kann, nament- lich wenn es aus einem dialysirten, hierauf von Fetten befreiten und endlich mit Wasser verdünnten Serum durch CO,-Strom gewonnen wird. Sowohl in dieser als in weniger reiner Form — nämlich wenn er aus 12-fach verdünntem undialysirtem Serum mittelst CO, ge wonnen wird — löst sich der Paraglobulinniederschlag nach dem Auspumpen der CO, in der ihm beigemengten Flüssigkeit auf und stellt alsdann eine opalescirende Lösung von deutlich alkalischer Reaction dar. Solche Lösungen verhalten sich wie reines Eiweiss, inso- fern sie in der Hitze nur nach dem Zusatz neutraler Salze coaguliren. Neutrales kohlen- saures Natron macht jedoch hiervon eine Ausnahme, indem seine Gemische mit Paraglobulin auch nach dem Aufkochen flüssig bleiben. Es ist weiter zu beachten, dass wenn man Ge- mische der Paraglobulinlösungen mit CNa,0, bei 35°— 45° im Vacuo auskocht, dieselben bei der Absorption von CO, sogar unter niedrigen Spannungen des Gases sich stark trüben, während die bei 80°—100° С. ausgekochten dieses auch bei den stärkeren CO,-Spannun- gen nicht mehr (oder in sehr unbedeutendem Grade) zeigen. Es ist kaum nöthig zu sagen, dass von allen Körpern des Serums Paraglobulin der- jenige war, der mich in Bezug nf seine sauren Eigenschaften am meisten interessiren musste; auch habe ich demselben am meisten Zeit und Mühe gewidmet. a Da die Paraglobulinlösungen gewöhnlich alkalisch reagiren, so war ich genöthigt, erst an denselben allein, ohne sie mit CNa,0, zu mischen, Absorptionsversuche anzustellen. Einen solchen Versuch führe ich mit allen Details als Beispiel an. Das Paraglobulin wurde aus 300 Cem. eines 12-fach mit Wasser verdünnten höchst reinen Kalbserums gewonnen. Die Alkalescenz des Serums auf CNa,0, bezogen betrug in Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 21 100 Cem. 0,18 gr.; folglich enthielten 3900 Cem. Mischung 0,54 gr. und 110 Cem. der- selben 0,015 gr. CNa,0,. Durch vorsichtiges Decantiren der Flüssigkeit, nachdem das Paraglobulin sich abgesetzt hat, gelang es den Niederschlag ohne Verlust zu sammeln. Sein Volumen sammt der ihm beigemengten Flüssigkeit betrug 110 Ост. Nach dem Auspumpen löste er sich in eine opalescirende Flüssigkeit auf, deren Alkalescenz auf alle 110 Сем. berechnet 0,024 CNa,0, betrug. Bedenkt man, dass in diesem 110 Cem, betragenden Niederschlage der pulverige Theil doch sicher ein messbares Volum einnahm, so ist klar, dass die Alkalescenz der Paraglobulinlösung weniger als zur Hälfte von dem beigemengten Serum herrühren konnte. Nimmt man sie dennoch als von CNa,0, herrührend an, so be- rechnet sich die erwartete chemische Bindungsgrösse für 50 Cem. Paraglobulinlösung gleich 1,75 Cem. CO, bei 0° und 1 M. Dr. N Ve $ р А y vx A1 50179 18,32 10195. 5083 0,93 0,32 496,70 24,981 1,80 Е 9 9 ? еп Diese Uebereinstimmung der Resultate mit den Erwartungen zeigt unzweideutig, dass das Paraglobulin die CO, vermöge der ihm beigemengten oder in demselben enthaltenen Alkalien chemisch bindet; andererseits deutet die Abhängigkeit der chemischen Bindungs- grössen von dem Drucke unzweifelhaft darauf hin, dass entweder dem Paraglobulin in der . That saure Eigenschaften zukommen, oder dass es bei seinem Herausfallen einen alkalisch reagirenden Körper mitreisst, welcher die CO, abhängig vom Drucke bindet. Jedenfalls ist dieses Verhalten des Paraglobulins gegen CO, für die nächstfolgenden Versuche an seinen Gemischen mit ONa,O, zu notiren. Von diesen werde ich nur drei (№№ 43, 44 und 45) als Beispiele anführen. In den zwei ersten von ihnen wurde das Paraglobulin aus dialysirtem und hernach mit Wasser ver- dünntem Kalbserum (100 Cem.) gewonnen, während zu dem dritten (№ 45) ein von Alkalien (mittelst Dialyse), Fetten und Pigmenten [die Reinigung von Pigmenten geschah ohne An- wendung fixer Mineralsäuren; siehe hierüber den $ 14] befreites Pferdeserum diente. In den 2 ersten Fällen wurden die Gemische vor der Absorption bei 35°— 45°C. in dem 3ten bei 80°— 100° С. ausgekocht. № Name d. Subst. V $ р A y VX Bes. Bemerk. ONa,0, allein 50,179 15,20. 129,14 12,956 1,01 6,76 бет. à Loch bei 35° 43 Paragl. allein » » 92142725452. 510,785 3% ee x Pargl.+ONa,0, » » 75,44 11953 » +743. ъ ar 44 CNa,0, allein 50,179 18°C. 94,28 5,226 0,93 0,8 Cem. Auskoch.bei 35° Pargl.-CNa,0, » » 83,0% 4195.» 09 > —45° С. 29 J. SETSCHENOW, : № Name 4. Subst. РТ { р Я УХ. : Bes. Bemerk. | Pargl.-+-CNa,0, 50,179 15,2°C.. 15,99 -9,372 1,01 8,562 Cm. а 45 5 50330, 53134 37260 » 1033 » 7 > s 734,81 48,087 a | 529,52 26,964 0 | 46 CNaHO, allein 50,179 15,2°C. 618,80 31,620 1,01 0 ee 714,94 36,401 0 а à 514,48 28,108 2,03 Auspump. 5 bei 47 > и 5) 598,47 32,331 »: 2,0 35°C.,sehrener- 682,04 36,625 2,06 gisch. je ‚ 502,99 27,098 1,61 Cem. Auspump. 5’ bei .. 48 CNaHO,+Pargl » 152° 585,08 31,159 1,01 1,51 » 35° C.,mittel- 667,97 35,405 1,55: » mässig. | a \ со 4868420395 LE 635,00 33,816 163.» u 516,26 28,280 2,12 » Auspump. 5’ bei, 50 ey » 597,85 32181 » 190 » 85°C.,sehrener- 674,55 36,105 192 » gisch. 51 » » » 51,83 ..4,524 101190 > I - In dem dreigliedrigen Versuche 43 gilt die erste und zweite Bestimmung für die bei- | den Constituenten des Gemisches, die dritte für das Gemisch selbst. Hätte also das Para- globulin während des Auspumpens des Gemisches CNa,0, auch theilweise zersetzt, so müsste - die dritte chemische Bindungsgrösse kleiner als die Summe der zwei ersten VX ausfallen en und wir sehen dies in der That — anstatt 6,76 + 0,78 — 7,54 haben wir 7,43 bekommen; der Unterschied ist aber so unbedeutend, dass er in die Grenzen der Versuchsfehler fällt; zudem ist der 3. Absorptionsdruck etwas niedriger als der vorherige, und wir wissenausden Versuchen 41— 42, dass das Paraglobulin allein die CO, abhängig vom Drucke bindet. In dem nächsten Versuche 44 habe ich absichtlich eine höchst schwache Lösung von CNa,0, genommen, um zu sehen, ob das Paraglobulin wenigstens solche geringe Mengen = von CNa,0, (zudem in höchst diluirtem Zustande!) zu bewältigen im Stande ist; aber auch jetzt war die Antwort negativ. ; Zu den beiden soeben erwähnten Vers. wurden dieGemische vor der Ahern nurbei35° — 45°C. ausgepumpt und trübten sich bei der Absorption von CO, sehr stark; folglich könnte man gegen die Resultate dieser Versuche einwenden, dass sie nur deshalb negativ ausfielen, weil die mit CNa,0, reagirende und als schwache Säure wirkende Substanz bei der Absorp- tion von CO, herausfällt und eben dadurch ausser Stand gesetzt wird mit CO, zurivalisiren. Um diesem Einwande entgegenzukommen wurde der Vers. 45 an einem vor der Absorption im kochenden Wasser ausgepumpten und bei der nachherigen Absorption von CO, nur höchst unbedeutend sich trübenden Gemische angestellt. Hier fiel die chemische Bindungs- — Dre KOHLENSÂURE DES BLUTES. 23 grösse bei dem Druckintervall 531 — 734 Mm. allerdings höher als bei der niedrigen CO,-Spannung von 15 Mm. aus; aber erstens ist dieser Unterschied nicht grösser als derjenige in den Versuchen 41—42 am Paraglobulin allein; zweitens habe ich in der ersten Bestimmung des Vers. 45 in den Absorptiometer etwas zu wenig CO, eingeführt (im Ganzen nur 10,352 CO,, während das Gemisch bei 734 Mm. 10,84 Cem. CO, chemisch absorbirte); folglich die Absorptionsgrösse schon dadurch etwas zu klein ausfallen musste. Somit waren _ die Ergebnisse auch dieses Versuches negativer Art, obgleich die zu demselben verwendeten Paraglobulinmengen sehr bedeutend waren (aus 400 Cem, unverd. Serum nur 120 Cem. Paraglobulinlösung). In Anbetracht der grossen Wichtigkeit des Stoffes in der Geschichte der uns beschäf- tigenden Frage habe ich grösserer Sicherheit wegen noch eine neue Reihe von Versuchen an demselben, und zwar nach dem zweiten im $ 11 erwähnten Verfahren, unternommen. Lösungen von doppeltkohlensaurem Natron habe ich durch Sättigung von 20 Cem. einer ’honormalen CNa,0,-Lüsung mit CO, erhalten. Dieselben wurden in den Versuchen 46 und 47 mit 80 Сет. Wasser, in den nachfolgenden [NN 48—51] mit 80 Cem. ausgepumpter Paraglobulinlösung versetzt. Bedenkt man, dass das Volumen der absorbirenden Flüssigkeit überall 50 Ocm. betrug, so enthielt letztere in allen Versuchen über 0,05 gr. CNa,O, oder ungefähr 8 Cem. beweglich gebundener CO,, nachdem die Lösung mit dieser gesättigt war. Auf Grund dieser ebenfalls negativen (wie man es aus der Tabelle sieht) Resultate hielt ich für überflüssig noch das Pflüger’sche Verfahren in Anwendung zu bringen: — eine Substanz, welche nicht im Stande ist sogar CNaHO, im Vacuo merklich zu zersetzen, kann natürlich eine solche Fähigkeit in Bezug auf CNa,0, nicht besitzen. Damit ist die Frage entschieden worden: das aus dem verdünnten Serum mittelst CO, ausscheidbare Paraglo- “bulin verhält sich zum kohlensauren Natron keineswegs als saurer Körper. 14. Die grünlich-gelben Farbstoffe des Kalb- und Pferdeserums (das Hundeserum habe ich wegen seiner Armuth an diesen Stoffen nicht untersucht) lassen sich bekanntlich aus dem Serum erst nach seiner Ansäuerung extrahiren; folglich ist es sehr leicht dieselben rein oder wenigstens frei von Fett und Cholesterin zu erhalten, indem man das Serum erst ohne An- säuerung, hierauf im angesäuerten Zustande mit gewöhnlichem Aether behandelt. Durch starke Säuren werden jedoch die Farbstoffe ganz unzweifelhaft angegriffen, deshalb ist diese Darstellungsweise zu verwerfen. Ein sichereres Extractionsmittel für dieselben [aus dem vorher von Fetten und Cholesterin befreiten Serum] bietet das reine Essiaegther dar (das käufliche ist meistens ebenfalls tauglich), weil es keiner vorherigen Ansäuerung der Flüssig- keit bedarf. Bei dieser Extractionsweise ist nur folgendes zu beachten: die Volumina des Aethers muss man ungefähr zur Hälfte kleiner als diejenigen des Serums nehmen und die ‚Flüssigkeit höchstens einige Secunden aufschütteln, sonst verwandelt sich leicht die Mi- schung in eine dicke emulsionsartige Masse, aus welcher die aetherische Schicht sich höchst langsam ausscheidet. Beim Abdampfen des aetherischen Extractes erst auf einem Wasser- bade, hierauf in den Uhrgläsern, bekommt man eine reiche Krystallisation von Bilirubin, mit 24 ° J. SETSCHENOW, seiner charakteristischen Form, Farbe und nicht minder charakteristischem Verhalten gegen NHO,. Nebst diesem ist auch das bekannte amorphe goldgelbe Pigment vorhanden. Leider wird bei diesem Verfahren das von den Farbstoffen befreite Serum wegen seines dicken emulsionsartigen Zustandes nicht mehr brauchbar; deshalb kann diese Extractions- weise nur dann mit Vortheil benutzt werden, wenn es um die Gewinnung der Pigmente allein sich handelt. Hat man hingegen zum Zweck nebst dieser auch das zurückbleibende Serum in flüssiger Form zu erhalten, so kann man auf zweifache Weise verfahren: die der Extraction (mit gewöhnlichem Aether) der Pigmente vorhergehende Ansäuerung des Serums mit starken Mineralsäuren kann entweder durch die Ansäuerung der Flüssigkeit mit CO,, oder durch eine Sättigung derselben mit MgSO, ersetzt werden. In dem ersten von diesen Fällen muss man beide Operationen (Behandlung mit CO, und Aether) einige Male wieder- holen, wozu dieselben in einem geräumigen und dicht verschliessbaren Scheidetrichter aus-. zuführen sind. Zuletzt kriegt man die Flüssigkeit in 3 Schichten vertheilt, von denen die unterste wässerige, meistens sehr trübe, sich sehr leicht von der mittleren emulsionsartigen scheiden lässt. Die Farbstoffe des dialysirten Serums bedürfen zu ihrer Extraction ebenfalls einer vorherigen Ansäuerung der Flüssigkeit mit CO,, folglich ist das dialyslrte Serum auf dieselbe Weise wie das normale zu behandeln, nur muss man natürltch die Flüssigkeit nach der ersten Sättigung mit CO, wenigstens für 24 St. in Eis stellen, damit das durch CO, niederge- schlagene Paraglobulin sich herabsetzt. Wählt man hingegen zur Extraction der Farbstoffe und zur Gewinnung des Serumeiweisses in flüssiger Form das zweite Verfahren, so muss das Se- rum nach der Sättigung mitMgSO, erst filtrirt, hernach mit Aether behandelt und schliesslich (d.h. die nach der Entfernung der Farbstoffe zurückbleibende Flüssigkeit) dialysirt werden. Die auf diese oder jene Weise bereiteten Aetherextracte unterscheiden sich äusserlich (unter dem Mikroscop) von denen mittelst Essigaether erhaltenen nicht im geringsten: auch hier hat man nebst Bilirubin die goldgelbe amorphe Masse. ’ Bei der Schwierigkeit das unbekannte goldgelbe Pigment in grösseren Mengen zu er- halten konnte ich natürlich nur diejenigen Eigenschaften der Farbstoffe [und zwar beider zugleich] berücksichtigen, welche in directem Zusammenhange mit der uns beschäftigenden Frage stehen. ; Es ist zunächst aus der oben angegebenen Darstellungsweise derselben von selbst er- sichtlich, dass ihr normaler aufgelöster Zustand im Serum weder von Fetten und Chole- sterin, noch von dem grössten Theile des Paraglobulins und der Alkalien abhängig sein kann. Weiter ist es sehr leicht sich durch Versuche zu überzeugen, dass die Farbstoffe bei ihrer Extraction aus dem Serum irgend welche chemische Umänderung erleiden, insofern nämlich die einmal isolirten Pigmente im normalen Serum nicht mehr löslich sind. Der Grund, warum dieser Umstand als Beweis ihrer chemischen Umänderung gelten muss, liegt darin, dass das Serum beim Concentriren bekanntlich keine Pigmente in fester Form aus- scheidet, folglich damit nicht gesättigt ist. Ebenso leicht ist eszu zeigen, dass die chemische Umänderung der Farbstoffe nicht etwa durch eine Verbindung derselben mit CO, bedingt Dr KoHLENSÄURE DES BLUTES. 25 sein kann. Eine solche Verbindung ist zwar nicht unmöglich, weil das Serum nach der Ab- sorption von CO, seine Farbe ganz ebenso wie nach dem Ansäuern mit starken Mineral- säuren ändert; sie müsste aber jedenfalls zu sehr schwachen durch das Kochen im Vacuo zerstörbaren Verbindungen gerechnet werden und als solche könnte sie kaum im Stande sein die Auflösung der isolirten Farbstoffe im Serum zu verhindern, nachdem das Gemisch ausgepumpt ist. Diese Erklärungsweise würde zudem unzureichend sein, da sie weder die Reaction des Serums mit Essigäther noch die Einwirkung von MgSO, erklären kann. Eine alle 3 Reactionen umfassende Erklärungsweise lässt sich zur Zeit allerdings nicht geben; jedoch kann ich mich der Bemerkung nicht enthalten, dass vielleicht allen dreien folgende gemeinsame Thatsache zu Grunde liegt: Kohlensäure, schwefelsaure Magnesia und Essig- äther sind solche Körper, welche die Ausscheidung der sogenannten Globulinsubstanzen aus dem Serum begünstigen oder sogar direckt bedingen [die emulsionsartige Schicht nach dem Schütteln des Serums mit Essigäther ist in der That eine Emulsion des letzteren mit gela- tinös ausgeschiedenem Paraglobulin]. Könnte man demnach nicht glauben, dass die durch die Extraction dargestellten Farbstoffe als Spaltungsproducte eines zusammengesetzten glo- bulinartigen dem Haemoglobulin nicht unähnlichen Stoffes zu betrachten sind? Zu Gunsten einer solchen Auffassung kann ich ausser der Undialysirbarkeit des Stoffes noch folgende Thatsache anführen: die Extraction der Farbstoffe aus einem vom Paraglo- bulin mittelst MgSO, vollständig befreiten Pferdeserum ist immer mit der Ausscheidung eines gelatinösen farblosen Körpers verbunden, welcher oberhalb der Serumeiweisslösung schwimmen bleibt und unter dem Mikroscope in Form einer körnigen Masse (ohne Myelin- formen) erscheint. Da das Serumeiweiss bekanntlich keine Fähigkeit besitzt in Aether zu gelatiniren, während eine solche Fähigkeit einigen Globulinen (z. B. der fibrinogenen Sub- stanz) unzweifelhaft zukommt, so ist Grund vorhanden diesen in Aether unlösslichen Stoft, als Globulin und zugleich als Spaltungsproduct unseres hypothetischen chromogenen Körpers zu betrachten. Es ist ferner im höchsten Grade wahrscheinlich, dass die Farbstoffe des Serums in ihrem natürlichen Zustande an Alkali gebunden sind [eine weitere Analogie mit den Glo- bulinsubstanzen der rothen Blutkörperchen!], denn einerseits hält das Serum bei der Dia- lyse einen Theil der Alkalien nebst der ganzen Menge seiner Farbstoffe hartnäckig zurück, andererseits bedarf auch das dialysirte Serum zur Extraction seiner Pigmente einer An- säuerung. Was das für ein Alkali ist, liess sich nicht entscheiden, denn Versuche in dieser Richtung an den extrahirten Farbstoffen ergaben lauter negative Resultate: sogar im natron- haltigen Wasser lösen sie sich schwer auf, während ihr normaler Gehalt an Alkali (in grm. Na,0 ausgedrückt) höchstens 0,017 gr. Ма.О auf 100 Ccm. Serum betragen könnte, denn nur so viel Alcali bleibt durchschnittlich nach meinen Versuchen im dialysirten Serum zurück. Sicher ist es endlich, dass die Farbstoffe des Serums in ihrem normalen Zustande mit CO, reagiren, da frisches unausgepumptes Serum mit Aether geschüttelt denselben stets ein wenig färbt, während das Serum im ausgepumpten Zustande dieses nicht mehr thut. Memoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 5 4 аа 26 J. SETSCHENOW, Schliesslich führe ich einen Versuch an, welcher beweist, dass die isolirten Farbstoffe im Serum unlöslich sind und dass sie in diesem Zustande die Fähigkeit verloren haben mit CO, zu reagiren. Es wurden 500 Cem. Pferdeserum 2 Tage lang mit Aether extrahirt um Fette und Cholesterin zu entfernen, hierauf mit Essigäther behandelt und die bis zum Trockenen ab- gedampften Farbstoffe mit 100 Cem. Pferdeserum gemischt. Die Flüssigkeit wurde sogleich gleichmässig trübe, verlor die Eigenschaft zu schäumen ganz und gar [sogar bei dem Aus- pumpen] und absorbirte absolut ebensoviel CO, wie die andere Portion desselben Pferde- serums, zu der keine Pigmente beigemengt waren. | Мате 7 $ р А y vx Reines Serum 50,179 15,2° 40,53 12,624 0,99 10,61 Serum-+-Pigm. » » 46,76 12,784 » 10,46 Ausser diesen Pigmenten enthält sowohl das Pferde- als das Kalbserum noch einen dritten durch den gewöhnlichen Aether nicht extrahirbaren und deshalb in dem Serum- eiweiss zurückbleibenden Farbstoff, welcher dieser Flüssigkeit gelb-braun-röthliches Aus- sehen verleiht (die röthlichen Töne treten besonders klar hervor, wenn die Flüssigkeit trübe ist). Da diese auch dem Hundeserum eigene Färbung derjenigen schwacher Lösungen des Blutes im Wasser ähnlich aussieht, so glaubte ich zuerst, dass sie durch eine Verunreini- gung des Serums mit rothen Körperchen bedingt ist; da jedoch eine solche Färbung auch in dem reinsten Serum nicht fehlt, so muss ein allen 3 Serumarten gemeinsamer gelb-braun- röthlicher Farbstoff (ein Zerfallsproduct der rothen Körperchen?) zugeschrieben werden, um so mehr, als man nur durch diesen das röthliche Durchschimmern aller 3 Serumarten in dicken Schichten erklären kann. Leider konnte ich diesen Farbstoff wegen seines zu ge- ringen Gehaltes im Serum nicht untersuchen. Von den übrigen Bestandtheilen des Serums, welche von mir im isolirten Zustande untersucht worden sind, bleibt nur noch das Serumeiweiss; da es aber zu seiner Darstellung eines dialysirten Serums bedarf, so muss erst die Dialyse des Serums besprochen werden. 15. Nachdem die obigen Versuche an dem durch CO, fällbaren Paraglobulin die Frage über die Ursache des lockeren Zustandes der chemisch gebundenen CO, im Serum unent- schieden liessen, erlangte für mich die Dialyse des Serums eine viel grössere Bedeutung als ich ihr anfangs bei der Fesstellung des allgemeinen Untersuchungsplanes beilegen konnte. Früher galt für mich diese Operation nur als Mittel das Serum so viel als möglich von sei- nen Alkalien ebenso wie von den anderen Crystalloiden zu befreien, um das Serumeiweiss in möglichst reiner Form und noch die Pigmente im aufgelösten Zustande zu erhalten. Nun betrachtete ich dieselbe als das letzte mir übrig gebliebene Spaltungsmittel für den noch unbekannten alkalihaltigen und in Bezug auf die Kohlensäure nach Art eines Salzes mit schwacher Säure wirkenden Körper. Es war nämlich zu erwarten, dass die saure Hälfte Dre KOHLENSÄURE DES BLUTES. 27 des Körpers insofern sie nur zu den Colloiden gehören konnte, im Dialysator bleiben wird, während die alkalische in’s Wasser übergeht. Um desto grössere Befürchtungen musste mir bei dieser Sachlage der Umstand einflössen, dass die Umsetzungen der Serumstoffe bei der Dialyse noch zu wenig bekannt sind und dass diese Operation vielleicht gerade in Be- zug auf den fraglichen Bestandtheil der CO,-bindenden Substanzen nicht so unschädlich ist, wie man es z.B. in Bezug auf das Serumeiweiss gewöhnlich annimmt. Hieraus entstan- den höchst mühevolle Bemühungen die Vertheilung der Alkalien und der alsschwache Säure wirkenden Stoffe zwischen dem im Dialysator bleibenden Serum und seinem Diffusate zu bestimmen. Erst nachdem ich sehr viele vergleichende absorptiometrische Bestimmungen an beiden Flüssigkeiten und zwar mit verschiedenen Variationen der Bedingungen ange- stellt habe, gelang es mir endlich den wahren Thatbestand annähernd richtig zu errathen. Die Ergebnisse dieser ausschliesslich am Kalbserum angestellten Vorversuche waren folgende: 1) Dem Serum konnte ich durch eine 48 Stunden bei О” dauernde Dialyse höchstens |, seiner Alkalien entziehen. Durchschnittlich entsprach die Alkalescenz in 100 Cem. Serum nach der Dialyse (mit Correction auf die Vergrösserung des Volumens in Folge der Wasser- zunahme) 0,017 gr. Na,O. 2) Sowohl das dialysirte Serum als das auf dasselbe Volumen concentrirte Diffusat ab- sorbiren die Kohlensäure abhängig vom Druck; die Zeichen der lockeren Bindung von CO, sind jedoch an dem letzteren sehr schwach ausgeprägt. 3) Normales Serum bindet die CO, unter übrigen gleichen Bedingungen in grösseren Quantitäten als seine beiden Bestandtheile nach der Dialyse zusammengenommen; d. h. die chemische Absorptionsgrösse des normalen Serums ist höher, als diejenige des dialysirten Serums+-diejenige des Diflusates, welches durch das Abdampfen [nur in Platinschalen, un- ter keiner Bedingung in Porcellan- oder Glassgefässen!| auf das Volumen des Serums con- centrirt ist. 4) Das Verhältniss kehrt sich um, so wie man in der letzten Summe anstatt des con- centrirten Diffusates die Auflösung seiner Asche in einem dem Serum gleichen Volumen Wasser nimmt. 5; Die chemische Absorptionsgrösse der Diffusataschenlösung ist stets etwas geringer als diejenige des entsprechenden normalen Serums. 6) Die überschüssigen Alkalien des Serums erscheinen in der Asche des Diffusates in Form von Carbonaten. Alle diese Erscheinungen mit Ausnahme des Punktes 4, von dem ich übrigens später reden werde, erklären sich als Folgen eines geringen Austretens der Eiweissstoffe ins Wasser, vielleicht auch der CO,-bindenden, und einer theils im Serum, theils im Diffusate (und zwar hauptsächlich bei seinem Abdampfen) stattfindenden Entwickelung einer organischen Säure, welche am Ende der Dialyse nur im Diffusate zu finden ist. Die Wirkung dieser Säure x 4% 28 J. SETSCHENOW, auf die Alkalien des Diffusates erklärt die Punkte 3 und 4, ebenso wie das Erscheinen der überschüssigen Alkalien des Serums in der Asche des Diffusates in Form von Carbonaten; und ihre Wirkung auf die ausgetretenen Eiweissstoffe (d. h. die Umwandlung der letzteren in die Acidalbumine) erklärt vielleicht die Thatsache, warum die chemische CO,-Absorption durch die Diffusate eine geringe Abhängigkeit vom Drucke zeigt. Uebrigens will ich ein ge- ringes Uebertreten der CO,-bindenden Eiweissstoffe in’s Wasser nicht bestreiten. Was für eine Bedeutung der Säureentwickelung zuzuschreiben ist, weiss ich nicht. Die Thatsache entspricht vielleicht der von Zuntz bei der Digestion des Blutes beobach- teten analogen Erscheinung; um so mehr, als die Säuremenge im Diffusate nach meinen Ver- suchen desto grösser ist, je länger das Abdampfen desselben bei mässiger Temperatur dauert. Sie kann aber möglicherweise auch davon abhängen, dass ich das Serum der säu- genden Kälber dialysirte; um so mehr, als die Säure ihrer Stärke nach nur mit Milchsäure zu parallelisiren ist, da sie das chemische Absorptionsvermögen des Diffusates für CO, voll- ständig vernichten kann. Zur besseren Orientirung in allen diesen Verhältnissen mag die Beschreibung einiger entscheidender Versuche folgen. Bei der Dialyse des Kalbserums № 52 liess ich die ganze Menge des Diffusates (über 2000 Cem. Flüssigkeit) zwei Tage lang bei 35°— 40° im Vacuo abdampfen und stellte einen Absorptionsversuch mit dieser Flüssigkeit an, nachdem sie bis auf 200 Cem. concentrirt war. Zu meinem Erstaunen erhielt ich gar keine chemische Bindung von CO,. Als ich dar- auf diese bis zum Trockenen abgedampfte Flüssigkeit veraschte und den Rückstand [die Asche der Serumdiffusate stellt immer eine ganz weisse geschmolzene Masse dar] mit einem dem Volumen des angewandten Serums gleichen Volumen Wasser versetzte, so ergab der Absorptionsversuch auf 100 Сет. Lösung über 24 Cem. chemisch gebundener CO,; — ein Beweis, dass es sich im Diffusate während seiner Digestion eine organische Säure (höchst- wahrscheinlich Milchsäure) gebildet hat, welche die Alkalien vollständig neutralisirte. Ein anderes Mal (Vers. 53) um die Zeit der Digestion des Diffusates möglischst abzukürzen, wurde das letztere durch das Kochen am freien Feuer in einer Platinschale concentrirt; da aber diese Operation zu gleicher Zeit mit der Dialyse ging, musste ich sie ebenso oft unter- brechen, als das Wasser im Dialysator gewechselt wurde. Hier bekam ich auf 100 Cem, Diffusat, resp. 100 Cem. des angewandten Serums, gegen 6 Ост. chemisch gebundener СО.. Endlich in einem dritten Versuche (№ 54) wurde das in Eis aufbewahrte Diffusat auf ein- mal, d. h. ohne Unterbrechungen in einer Platinschale am freien Feuer concentrirt. Hier ist die chemische Bindungsgrösse auf 100 Cem. Serum gleich 9,6 Cem. CO, ausgefallen. In diesem Versuche wurde nebst dem concentrirten Diffusate auch die Asche des letzteren, ebenso wie das im Dialysator gebliebene Serum, auf ihr chemisches Absorptionsvermögen untersucht. \ Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 29 № Name der Substanz. И t p À У VX auf 100 Cem. Serum 507,12 24,945 Kalbserumdiffusat 50,179 15,2° 580,64 28,494 0,976 0 682,17 33,545 52 453,43 34,666 24,28 Сет. Diffusatasche » 192. 20650. 97353. 1099/9438 > 600,75 42,086 24,48 » 492,20 25,663 637,82 33,292 4,84 Сет. Be 53 Kalbserumdiffusat 50,179 15,22 Dialys. von Fett und Cholest-befr. Бег. 50,179 °15,2° 72,90 8:052 21,01 8,70 Ccm. 54 Concent. Diff. des- 3 Е 35264 22,227 0.99 942 » selben Kalbserums 440,91 26,726 . 9,64 » 312,04 28,661 26,32 Сет. Diffusatasche » » 38386 32355 0,99 2656 » Nach Beendigung des Vers. 54 bestimmte ich mittelst BaCl, annähernd die Menge von Carbonaten (und Phosphaten) in dem löslichen Theile der Asche des Diffusates und erhielt nach Abzug von SBaO, 0,2995 gr. Niederschlag. Diese Menge als CBaO, aufgefasst ent- spricht 0,161 gr. CNa,0, in 100 Cem. Diffusat (oder Serum), welche 25,8 Cem. CO, che- misch zu binden im Stande sind. Die Uebereinstimmung dieser Zahl mit der beobachteten chemischen Absorptionsgrösse der Diffusataschenlösung zeigt ohne weiteres, dass die Alkalien der letzteren in der That in Form von Carbonaten gegeben sind. Derselbe Versuch 54 entscheidet endlich die Frage bezüglich des quantitativen Ver- hältnisses zwischen der chemischen Absorptionsgrösse des normalen Serums und denjenigen seiner beiden Bestandtheile nach der Dialyse. Die chemischen Absorptionsgrössen des nor- malen Serums liegen zwischen 24--30 Cem. CO,; diejenigen des dialysirten Serums und des concentrirten Diffusates betragen im Vers. 54 nur 18 Ccm., während die Summe der Absorptionsgrössen des dialysirten Serums und der Diffusatasche nach demselben Versuche 35 Cem. CO, beträgt. Somit könnten von allen die Dialyse des Serums begleitenden Erscheinungen nur 2 Thatsachen als Folgen einer chemischen Umsetzung der CO,-bindenden Stoffe aufgefasst werden: die Entwickelung der Säure und das Zurückbleiben im dialysirten Serum eines nicht unbedeutenden chemischen Absorptionsvermögens für CO, trotz seiner Verarmung an Alkalien. Die Abstammung des rohen Materials für die Säure gerade aus den organischen Bestandtheilen der CO,-bindenden Substanzen will ich zwar nicht absolut verneinen, halte EL PETE WETTE EN NEE nt ON Ts AD à PSN Be SR SM a ee 30 J. SETSCHENOW, sie jedoch für sehr unwahrscheinlich, denn die zweite für die weitere Entwickelung unserer Frage höchst wichtige Thatsache sich nur als Folge der Alkalientziehung von den sonst normal ge- bliebenen CO, -bindenden Stoffen erklären lässt (siehe hierüber die nächstfolgenden Parapraphen). 16. In Betreff der nun folgenden und in der Tab. ПТ zusammengestellten Versuche an den Serumderivaten habe ich zu bemerken, dass dieselben in drei Gruppen zerfallen, von denen die erste (Vers. 55—59) das Verhalten der Dialysederivate zu CO, an und für sich; — die zweite ein ebensolches Verhalten des normalen Serums nach seiner Behandlung mit Mg$O, (Vers. 60—62); — und die dritte (alle übrigen Versuche) das Verhalten der Ge- mische von Dialysederivaten mit CNa,0, zu CO, anzuzeigen bestimmt ist. Durch den letzten Drittel stellen diese Versuche eine natürliche Fortsetzung derjenigen in den $$ 12 und 13 angeführten dar, insofern man auch hier mit dem Verhalten einzelner Bestandtheile des Serums gegen CNa,0, zu thun hat. Es sind im Ganzen 3 Formen von Dialysederivaten un- tersucht worden: 1) einfach dialysirtes Serum; 2) dialysirtes und von Fetten (resp. von Cho- lesterin) befreites Serum; 3) dialysirtes, von Fetten, Paraglobulin und Pigmenten befreites Serum oder kurz Serumeiweisslösung. Die Darstellungsweise aller dieser Derivate ist schon aus dem früheren bekannt; hier mögen nur einige Bemerkungen in Bezug auf die Endopera- tionen bei der Gewinnung des Serumeiweisses und in Betreff der Behandlung des Serums mit MgSO, hinzugefügt werden. Extrahirt man die Farbstoffe mittelst CO, und Aether, so bekommt man nach dem letzten Schütteln des Serums mit Aether die unterste Serumeiweiss- schicht nur selten vollkommen klar, besonders beim Kalbserum; und diese Trübung, welche anfangs unbedeutend sein kann, nimmt beim Stehen der Flüssigkeit zu. Um ihrer los zu werden, muss die Serumeiweisslösung, nachdem sie von den oberen Schichten geschieden ist, wiederum mit CO, gesättigt und wenigstens für 24 Stunden in Eis gestellt werden. Hin- sichtlich der Ausscheidung der Globuline mittelst MgSO, ist folgendes zu beachten: ein mit MgSO, bei der Zimmertemperatur im Ueberschusse versetztes und vom Niederschlage abfil- trirtes Pferdeserum scheint mir einen Theil der Globuline zurückzuhalten, denn wird die Flüssigkeit in eine Kältemischung gestellt, so scheiden sich aus derselben die Krystalle des Salzes nicht rein sondern gemischt an einen schneeweissen pulverigen Eiweisskörper; erst nach dieser zweiten Ausscheidung erhält man eine Flüssigkeit, welche in der Kälte reine Kry- stalle von MgSO, ausscheidet. Mit solcher Flüssigkeit ist der Versuch 62 — angestellt. In allen Versuchen mit MgSO,-Serum wurde der Lüsungscoëfficient aus den totalen Ab- sorptionsgrössen ausgerechnet. Tab. Г. № Маше 7 р p A Y ee Dial. Kalbserum 50,485 15,2°0. 52,52 7,054 101 4,37 8,7 Cem. 407,29 27,094 6,32 le an > ма 205 re Dasselbe Serum-+- 438,01 25,788 3,6 78 ? H,O Vol. auf Vol. 2 ” 576,85 33,135 3,9 in 4 В Е ace EIRE SE e 2 u LAS SEE Ra RS ES a a RE EA ed a Een SO TE ED SEE а N WIR 27 ы Dre KOHLENSÂURE DES BLUTES. 31 № Маше у Е en 477,92 28,739 5,00 | 56 Dial. Kalbserum 50,179 » 540,17 32,147 » 5,31 621,56 36,450 5,58 11 Cem. Dial. v. Fett,u.Pa- 50,179 15,2°0. 77,33 7,903 1,01 3,98 ПО» 57 ragl. (z. Theil) be- 546,01 33,502 283.0 05 freites Kalbserum. “ > 77113 45235 © 6,15 2 58 Dasselbe Serum + H,O Vol. auf Vol. » » 59,69 5,259 » 2,23 4,4 - » еле lune 50.179 15:26. 189.9. 17,639. 1.01 3,11 6,2 » = des Pierdeblites » » ee » 3,90 745,62 42,205 4,41 8,8 » MitMgSO,. ungen. 50,179 15,2°C. 94,31 11,882 0,3216 10,36 20,7 » 60 vers.Pferdeser.Keine А ы 622,74 26,851 5 16.80 336 » Aussch, v. Paraglob. 895,10 31,248 ? 4 61 Dass.Ser.nach vollst. 5 < 680,73 16,440 0,2729 7,12 es Aussch. v. Paragl. 955,23 20,200 Pferdeserum nach 62 vollst. Ausscheid. d. 96,16 7,335 635 1° 7 : “ Paragl. mitt. MgSO, 677,25 17,743 0,3071 ai, м. und Kälte. 946,55 21,893 7 ? CNa,0,-Lösung 50,179: 15,220. - 68,19. 8,538: 1,01 5,08 то о 63 Dial. Kalbser. ohne Fette » » 72:90, 8,0522 ;» 4,35 8,7 » Dass. Ser.+-CNa,0, » » 85.67 11.990. > TS 15,4 » CNa,0,-Lösung 50.149, 19220, 1221412956 1.01 6,76 т Dial. Kalbser. ohne 64 Fette » И о Dass. Ser. -+СМа,0, » » 46,03 10,510 » 8,47 16,9 » CNa,0,-Lösung 50,179 15,2°C. 122,14 12,956 1,01 6,76 15,9 2» 65 Serumeiw.d. Kalbbl. » » 54,40 7573 » 4,81 9,6 » Serumeiw.--CNa,0, » » 68,01 14,479 » 11,03 220 » 17. Wollen wir erst bei den Versuchen 55, 56 und 57 stehen bleiben. Dieselben zei- gen, das sowohl das einfach dialysirte Serum als dasjenige, welches zugleich von Fetten und einem Theile des Paraglobulins befreit ist,*) Körper enthält, welche CO, abhängig vom Drucke und von der Concentration der Flüssigkeit chemisch binden. Die Abhängigkeit der chemi- *) In allen diesen Versuchen wurde das dialysirte Serum im unverdünntem Zustande mit CO, behandelt. 32 J. SETSCHENOW, schen Absorptionsgrössen von dem ersteren scheint sogar im dialysirten Serum etwas stär- ker als im normalen ausgesprochen zu sein, denn die aus den totalen Absorptionsgrössen auf die bekannte Weise ausgerechneten Lösungscoefficienten (dieselben sind in der Tab. Ш. nicht angeführt) im dialysirten Serum durchschnittlich höher als im normalen ausfallen: im letzteren beträgt ihr mittlerer Werth bei t= 15,2 0,99 im ersteren 1,06. Dieser Um- stand deutet jedenfalls auf ein etwas beweglicheres Gebundensein der CO, im dialysirten Se- rum hin und ist leicht aus der Verarmung der normalen Flüssigkeit an Alkalien zu erklären, welche an der Fixirung der absorbirten CO, natürlich mithelfen. Man überzeugt sich ferner sehr leicht, dass die durch das dialysirte Serum bei it leren und stärkeren CO,-Spannungen chemisch gebundenen CO,-Mengen zu gross sind um durch die chemische Absorption von Seite des im Serum zurückgebliebenen Alkali erklärt zu werden. Dieselben betragen in der That in den Versuchen 55 und 56 13 und 12 Ccm. СО, auf 100 Cem. Serum; während das Alkali dieser Flüssigkeit als Na,O berechnet durch- schnittlich 0,017 gr. Na,O beträgt, und folglich höchstens 9—10 Cem. CO, binden könnte, d. h. wenn es sich bei der Absorption in saures Carbonat umgewandelt hätte, was rein un- möglich ist, da das dialysirte Serum die CO, locker bindet. Hieraus folgt unvermeidlich, dass die Stoffe des dialysirten Serums, welche CO, nach variablen Verhältnissen binden, mit diesem Gase nicht wie Salze nur vermöge des in ihnen enthaltenen Alkali, sondern auf eine complexere Weise reagiren, und zwar mit einer Betheiligung der organischen Stoffe an der Reaction. — Anders lässt sich die Thatsache nicht erklären! — Der Gedanke enthält übri- gens nichts Unwahrscheinliches, so wie man sich die fraglichen Stoffe als Globuline denkt; denn diese Substanzen werden bekanntlich von sehr schwachen Säuren (wie z. B. Essigsäure) leicht angegriffen und zersetzen sich ganz unzweifelhaft auch ‚unter dem Einflusse von CO,. — Wie würde man anders die Thatsache erklären, dass die fibrinogene Substanz zu ihrer Ausscheidung aus dem Blutplasma mittelst CO, einer stärkeren Verdünnung der Flüs- sigkeit als die fibrinoplastische bedarf? Ich sehe deshalb kein Grund ein die Umwandlung der Globuline unter dem Einflusse von CO, in Acidalbumine als unmöglich zu betrachten und finde den Gedanken nicht unnatürlich, dass diese Stoffe unter geeigneten Bedingungen eine gewisse Menge CO, chemich fixiren können, wie es mit anderen Säuren bei Bildung der Acidalbumine geschieht. Nach dieser für die weitere Discussion der Versuchsergebnisse unentbehrlichen Ab- schweifung kehre ich zu der Betrachtung der Tab. III zurück. Die Zusammenstelluug der Vers. 55 und 56 mit dem Vers. 57 zeigt endlich, dass diese Stoffe weder in den während des Auspumpens möglicherweise entstandenen Seifen [die Fette sind ja aus dem Serum des Vers. 57 entfernt!] noch in demjenigen Theile der Globu- line zu suchen sind, welcher aus einem unverdünnten dialysirten Serum mittelst CO, ausge- schieden wird. Zieht man ausserdem den Vers. 59 zu Rathe, so ist leicht zu sehen, dass die die CO, nach variablen Verhältnissen bindenden Stoffe im Serumeiweiss beinahe gänzlich fehlen; folglich sind dieselben entweder in jenem Theile der Globulinsubstanzen enthalten, TREU ETF Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 33 welcher im unverdünnten dialysirten Serum nach seiner Behandlung mit CO, zurückbleibt, oder in diesen Substanzen und zugleich in jenem chromogenen Körper, von welchem oben im $ 14 die Rede war. — Letzteres kann übrigens nur in Bezug auf das Pferde- und Kalb- serum vermuthet werden, da nur diese nahmhafte Mengen von Farbstoffen enthalten. Zur Entscheidung dieser Frage wurde die von Hammarsten mit solchem eclatanten Er- folge erprobte Methode der Ausscheidung der Globuline mittelst MgSO,') in Anwendung gebracht. Da jedoch die im Serum bei dieser Behandlung möglicherweise entstehenden Um- lagerungen von Stoffen zu wenig bekannt sind, so war ich genöthigt erst Absorptionsversuche an einem mit MgSO, nicht vollständig gesättigten Serum anzustellen. Von solchen Probe- versuchen ist sub M 60 einer angeführt, in welchem die Flüssigkeit mit einem verwitterten Salze beinahe vollständig gesättigt war. Da die chemischen Absorptionsgrössen in diesem Versuche ebenso gross wie im normalen Serum ausgefallen sind, so kann derselbe als Be- weis gelten, dass die Methode für unsere Zwecke tauglich ist. Im Vers. 61 wurde dasselbe Pferdeserum mit MgSO, im Ueberschusse versetzt und hier fiel die chemische Absorptions- grösse der von den Globulinen abfiltrirten Flüssigkeit um mehr als die Hälfte herunter. Der Versuch 62 ist eine Wiederholung des vorherigen, mit dem einzigen Unterschiede, dass hier eine Bestimmung unter niedrigerer CO,-Spannung (96 Mm.) beigefügt ist und dass das von den Globulinen abfiltrirte Serum vor dem Absorptionsversuche in eine Kältemischung hingestellt war, wobei sie nebst Salzkrystallen?) eine gewisse Menge schneeweissen feinflocki- gen Eisweisskörper ausgeschieden hat. In Bezug auf die chemische Absorption bei stärke- ren Spannungen von CO, hat dieser Versuch die Ergebnisse des vorherigen bestätigt; da er aber zugleich gezeigt hat, dass das von den Globulinen vollständig befreite Serum CO, beinahe unabhängig vom Drucke bindet, so kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, dass die die Kohlensäure nach variablen Verhältnissen bindenden Stoffe des Serums fast ausschliess- lich durch Globuline gegeben sind und zwar durch denjenigen Theil dieser Substan- zen, welcher im Serum nach seiner Behandlung mit CO, zurückbleibt. Ebenso sicher ist es weiter, dass bei der Ausscheidung von Globulinen mittelst MgSO, die Alkalien des Serums in zwei Hälften zerfallen, von denen die grössere mit den Globu- linen herausfällt. Ob diese Thatsache jedoch als Beweis zu betrachten ist, dass nur dieser Theil von Alkalien an Globuline gebunden ist, kann ich nicht behaupten solange es unbewiesen bleibt, dass eine solche Theilung aus einer Aenderung der Löslichkeitsverhält- nisse für die Alkalien nicht abgeleitet werden kann. 18. Nun gehe ich zu den Versuchen an den Gemengen der Serumderivate mit CNa,0, über, und zwar will ich erst die nackten Thatsachen darlegen. Versuche 63 und 64 zeigen übereinstimmend, dass Gemische des dialysirten globulinhaltigen Serums mit CNa,0, die Kohlensäure bei niedrigen Spannungen dieses Gases in geringeren Mengen binden, 1) Ueber das Paraglobulin, Pflüg. Arch. B. XVIII, 2) Aus diesem Grunde ist der Lösungscoöfficient im H. 3—4, Seite 110, Tab. II. Vers. 62 höher als in dem vorherigen ausgefallen. Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 5 ! 34 J. SETSCHENOW, als es die beiden Ingrediente der Mischung thun. Im Versuche 63 absorbirte in der That das dialysirte Serum mit CNa,0, nur 15,4 Cem. CO, anstatt 18,8 Cem; im Vers. 64 — nur 16,9 Cem. CO, anstatt 20,3. Der Versuch 65 zeigt im Gegentheil, dass eine solche Eigenschaft den Gemischen von Serumeiweiss mit CNa,0, beinahe gänzlich fehlt [anstatt 23,1 Cem. CO, absorbirte das Gemenge 22 Cem.] und insofern beweist derselbe, dass an den Erscheinungen der geringeren CO,-Bindung durch die Mischung in Vergleich mit den Absorptionsgrössen ihrer Ingredienten Serumglobuline betheiligt sind; und zwar nur der durch CO, nicht ausscheidbare Theil derselben, weil die Paraglobuline (siehe oben im $ 13 Vers. 43 und 44) nichts derartiges zeigen. Nachdem dieses. Verhalten der Gemische des dialysirten Globulins mit CNa,0, gegen die CO, festgestellt war, glaubte ich sogleich eine Bestätigung der Vermuthung von Sertoli über die sauere Natur der Globuline gefunden zu haben, denn die Erscheinung liess sich in der That durch die abschwächende Einwirkung der Globuline auf das chemische Absorp- tionsvermögen des Natriumcarbonats am leichtesten erklären. Auch war ich festüberzeugt, dass es mir gelingen wird die zersetzende Einwirkung des dialysirten!) und von Fetten be- freiten Serums auf CNa,0, im Vacuo auf die im $ 11 angegebene Weise zu beweisen. Um so grösser war meine Ueberraschung als ich in zwei solchen Versuchen negative Resultate erhielt. In dem ersten von ihnen — am Pferdeserum — bekam ich nach einem Kochen im Laufe von 20, keine Spur von CO,-Entwickelung; in dem zweiten — am Kalbserum — war die Trübung des Barythwassers nach einem ebenso langen Kochen obgleich wahrnehmbar, jedoch so unbedeutend, dass ich keinen Anstand nehme auch diesen Versuch als negativ zu betrachten. Nach diesen negativen Ergebnissen könnte die Idee von Sertoli allerdings noch geret- tet werden — durch die Vermuthung nämlich, dass die Globuline als Säuren zu schwach sind um CNa,0, zu zersetzen, aber kräftig genug um die Umwandlung desselben in saures Carbonat bei schwachen CO,-Spannungen zu beeinträchtigen. Bald sah ich jedoch ein, dass man zu demselben Ziele — ja noch mehr, zur Erklärung aller von mir am Serum béschrie- benen Erscheinungen! — gelangen kann, wenn man eine viel wahrscheinlichere Annahme macht, dass die die Kohlensäure nach variablen Verhältnissen bindenden Stoffe des Serums eine Art - Alkalialbuminat darstellen, welches gegen die Kohlensäure wie ein Salz mit schwacher Säure nur insofern sich verhält, als der eiweissartige Theil (d. h. Globulin) dieser Verbindung unter dem Einflusse von CO, (und zwar erst unter diesem Einflusse!) sauere Bigenschaften bekommt. | Es ist, wie man sieht die Idee von Sertoli, nur mit dem wesentlichen Zusatz, dass die Globuline nicht von vorn herein sauere Eigenschaften besitzen, sondern dieselben erst unter 1) Pflüger hat bekanntlich solche Versuche an Ge- | dass das Serum zu wenig saure Körper im Vergleich mit mischen des normalen Serums mit CNa,0, gemacht und | den Carbonaten enthält. erklärte die negativen Erfolge durch die Vermuthung, Dre KOHLENSAURE DES BLUTES. 35 dem Einflusse von CO, erhalten, indem sie hierbei in eine Art Acidalbumine übergehen. Der Zusatz ist deshalb wesentlich, als man durch denselben für die auf das alkalihaltige Globulin einwirkende CO, so zu sagen zwei Angriffspunkte anstatt eines einzigen schafft und mit ihnen zwei Bedingungen, in Folge deren die Schwankungen der einwirkenden CO, mit zwei entge- gengesetzten Erfolgen beantwortet werden. — Ich meine die Umwandlung der Globuline in eine salzartige Verbindung, welche die CO, in um so grösseren oder geringeren Quantitäten bindet, je nach dem der Druck in die Höhe steigt oder sinkt, und die Verstärkung resp. Abschwä- chung des sauren Charakters in dem Körper, welche die chemische Absorption von CO, (natürlich unter übrigen gleichen Bedingungen) zu erniedrigen resp. zu erhöhen strebt. Die Vorzüge meiner Theorie vor der Sertoli’schen lassen sich erst dann erkennen, wenn man alle die bekannten Erscheinungen der CO,-Absorption und der CO,-Ausschei- dung [bei dem Auspumpen des Serums] mittelst beider zu erklären versucht — geschweige, dass die verhältnissmässig so grosse chemische Bindung von CO, durch das dialysirte Se- rum und die Unzersetzbarkeit des Natriumcarbonats durch CO,-freie dialysirte Globuline mit der Sertoli’schen Ansicht ganz unverträglich sind. Von diesen Erscheinungen will ich die Erfolge der Entgasung des Serums und die quantitative Seite der chemischen CO,-Ab- sorption als Beispiele nehmen. Ihre Analyse ist sogar unentbehrlich, weil man nur auf diesem Wege zu einer klaren Vorstellung über den Zustand der Kohlensäure im Serum gelan- gen kann. Е 19. Die Kohlensäure kann bekanntlich aus dem Serum nie vollständig ausgepumpt werden; andererseits sind die unauspumpbaren Reste derselben so gering im Vergleich mit der Menge der Serumalkalien, dass sie nur einen kleinen Theil der letzteren in neutrales Carbonat umwandeln können; drittens ist es aus einem Versuche von Pflüger bekannt, dass vollständig ausgepumptes Serum keine Fähigkeit besitzt CNa,HO, im Vacuo zu zersetzen. Diese Reihe von Thatsachen lässt sich mit der Ansicht von Sertoli nur dann in Einklang setzen, wenn man (wie es übrigens schon von Seite Pflüger’s geschehen ist) annimmt, dass die Menge saurer Globuline im Serum nicht hinreicht die hier in Form von Carbonaten be- findlichen Alkalien zu zersetzen. Hierdurch ist man genöthigt die CO,-bindenden Stoffe des Serums in zwei Theile zu zerlegen, nämlich in alkalihaltige Globuline und in die Natrium- carbonate') — eine Complicirtheit,welche, wie ich unten zeigen werde, mit der quantitativen Seite der CO,-Absorption schwer zu vereinbaren ist und welche bei der von mir vertretenen Ansicht gar nicht existirt. 1) Sertoli gelangte zu dieser Ansicht auf eine andere Weise, indem er nämlich auf Grund seiner Serumaschen- analyse die maximale chemische Absorption von CO, auf 100 Cem. Serum berechnete und die so erhaltene Zahl mit der von Al. Schmidt im Pferdeserum gefundenen CO,-Menge verglich. Hierbei beging er (natürlich aus Versehen) den Fehler, sein auf 760 Mm. reducirtes CO,- Volumen mit einem solchen zusammenzustellen, welches auf 1000 Mm. reducirt war. Nur deshalb konnte er zu dem Schlusse kommen, dass schon die Hälfte des Natrons im Serum hinreicht den in dieser Flüssigkeit beobach- teten CO,-Gehalt zu erklären, wenn man nämlich diese Hälfte in CNaHO, umgewandelt denkt. Uebrigens sind alle seine Vorstellungen über den Zustand der Kohlen- säure im Serum sehr unbestimmt da wir zu jener Zeit das Verhalten der Salze mit schwachen Säuren zu CO, gar nicht kannten. 5* 36 | J. SETSCHENOW, | . Nach meiner Theorie sind nämlich die CO,-bindenden Stoffe des normalen CO,-hal- tigen Serums, als ein Gemisch von Zersetzungsproducten des genuinen Körpers «Glo- bulin + Na,0» unter dem Einflusse von CO, zu betrachten. In diesem gespaltenen dennoch als ein Ganzes bestehenden Complexe ist die Kohlensäure auf zweifache Weise verwendet: einerseits verwandelt sie das Globulin in eine schwache Säure und dadurch den genuinen Körper in eine salzartige Verbindung, andererseits wirkt sie auf das Alkali ein, da es aber Jetzt nicht mehr frei ist, so entspricht die letztere Wirkung den bekannten Reactionen der Säu- ren mit Salzen, worin die freie Säure mit derjenigen des Salzes um die Base rivalisirt, d.h. einen Theil der letzteren dem Salze zu entziehen strebt. Beide Theile des reagirenden (d. h. chemisch absorbirten)Gases, sowohl der säurebildende als der salzzersetzende, müssen ferner im lockeren Zustande sich befinden: ersterer, weil man den Globulinen als Eiweisstoffen nur sehr schwache basische Eigenschaften zumuthen kann; letzterer, weil die Zersetzung des Salzes mit einem Freiwerden der Säure verbunden ist, welche die Kohlensäure in dem ge- bildeten Carbonate lockert. Beide Theile der Kohlensäure müssen hiermit beidem Auspum- pen des Serums allmälig entweichen, jedoch nicht gleichmässig: je ärmer die Flüssigkeit an CO, wird, desto mehr verlieren die Globuline an saurem Charakter, desto stärker wird im Gegentheil die Kohlensäure von Seite des Alkali angezogen. Es muss folglich ein Moment eintreten, wo die Kohlensäure nur durch das letztere fixirt wird; und zwar muss dieser Moment unter übrigen gleichen Bedingungen desto schneller eintreten, je alkalireicher die Globuline sind; darum ist der unauspumpbare Theil der CO, im Serum der Pflanzenfresser - höher als in demjenigen des Hundes. Berechnet man mit Hülfe der Zahlen von Bunge für das überschüssige Natron im Se- rum (siehe oben $ 9) die seiner Umwandlung in Bicarbonat entsprechenden Bindungsgrös- sen von CO,, so erhält man auf 100 Cem. Flüssigkeit die in der 1. Spalte der nächst anzu- führenden tabellarischen Zusammenstellung befindlichen Zahlen. Die 2. Spalte enthält die von mir bei mittleren und stärkeren CO,-Spannungen beobachteten chemischen Absorptionsgrössen ebenfalls auf 100 Ccm. Serum. Letztere Zahlen stellen jedoch nicht die ganzen Mengen der im Serum im chemischen Zustande befindlichen CO, dar, - weil das Serum vor der Absorption noch die s. g. unauspumpbaren keste des Gases enthielt. Da ich diese Reste nicht bestimmt habe, so entnehme ich (3. Spalte) die totalen Mengen der chemisch gebundenen CO, im Serum des Pferde- und Hundeblutes, nachdem die Flüssigkeiten bei 11° C. und 756—758 Mm. CO-Spannung mit CO, gesättigt waren, den Versuchen von Zuntz.') Die chemischen Bindungsgrössen berechnete er ganz richtig aus den totalen CO,-Mengen mittelst des Coëfficienten des Wassers für t—11° С. Die Zu- sammenstellung der Zahlen von Zuntz mit meinen Absorptionsgrössen gab die Möglichkeit die unauspumpbaren Reste für alle meine Versuche zu berechnen [dieselben sind in der 4 Spalte angeführt]; hieraus bekam ich aber die Möglichkeit die totalen Mengen der chemisch gebundenen CO, auch in denjenigen meiner Versuche zu bestimmen, wo die Absorption unter 1) Seine Inauguraldissert., р. 38, №№ 4. Vers. 1, 2 u. 4. Eee rs - x 209 FE Dr Е us a AT Sgen Se he CLR © & ee: ER Ne Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 37 ? 40—50 Mm. CO,-Druck geschah: es müssen hierfür nur zu den von mir für diesen Druck be- obachteten Bindungsgrössen (dieselben betragen durchschnittlich *, der den stärkeren Span- nungen entsprechenden Bindungsgrössen) die unauspumpbaren Reste hinzuaddirt werden. Diese Zahlen nehmen die letzte Spalte ein !). Die Menge. d. ch. geb. CO, im Ser., welches mit dies. Gas. bei 40—50 Mm. Spann. gesät- Die von Setsche- Die von Zuntz in now bei stärkeren einem bei 757 Mm. CO, - Spann. beob. Spann. mit CO, ge- chem. Absorptions- sätt. Serum gefund. grössen in 100 Cem. Meng. d chem. abs. Die nur theoret. mög]. Meng. d. chem. geb. CO, in 100 Ccm. Ser. nach d. Zahlen von Serumart. Unauspump- bare Reste Pure Serum. CO, tigt ist. ‚Pferdeser. 63 Cem. CO, 31Ccm. CO, 44 (ст. CO, 13 Ccm 33 Cem. 00, Rinderser. 60 » » al» » Hundeser. 48 » » 24 » » 20.» » Be 19 » » Sehen wir nun zu, wie diese quantitativen Thatsachen durch die Ansicht von Sertoli zu erklären sind, und zwar wollen wir erst der Einfachheit wegen annehmen, das die CO,- bindenden Stoffe des Serums in ihrer ideellen genuinen Form [wenn man sich nämlich die- selben als ausserhalb des CO,-haltigen Mediums des Körpers entstanden denkt] weder über- schüssiges Carbonat noch überschüssiges Natron enthalten, so dass die Verbindung «Globu- lin + Natrom eine Art neutralen Salzes darstellt. Da nach der Idee von Sertoli CO, das von vorn herein saure Globulin nicht angreift, so würde ihre Reaction mit dem genuinen Körper nur in einer Richtung wie mit einem Salze erfolgen: CO, würde demselben einen Theil seiner Base zu entreissen streben und zwar einen desto grösseren je schwächer die Globulinsäure ist. Den totalen Mengen von Zuntz entsprechend, würde sie nämlich in allen drei Serumarten mehr wie die Hälfte der Base entziehen, denn die Hälfte des Serumnatrons in CNaHO, umgewandelt giebt die Zah- len 31, 30 und 24 für die chemische Absorption, während die Zahlen von Zuntz 44 und 27 betragen. Der entzogene Na,0-Theil würde natürlich noch grösser ausfallen, wenn man sich denkt, dass derselbe in CNaHO, unvollständig übergeht. Nun ist es leicht an einem Beispiele zu zeigen, wie stark ungefähr die Globulinsäure sein muss. Zu dem Ende wollen wir für einen Augenblick annehmen, dieselbe sei zweibasisch wie Kohlensäure und ebenso stark wie diese. Unter dieser Bedingung würde letztere dem Salze offenbar gerade die Hälfte seiner Base (mit Bildung zweier saurer Salze) entziehen; da sie aber inder Wirklichkeit mehr entzieht, so würde hieraus unvermeidlich folgen, dass die Globulinsäure schwächer ist als Kohlensäure von 758 Mm. Spannung und 15,2° C. 1) Eine solche Zusammenstellung eigener Versuche | schiedener Beobachter (C. Schmidt, Sertoli und mit denjenigen anderer Beobachter kann beim ersten | Bunge) hervorgehenden Constanz des Natrongehaltes Anblick willkürlich erscheinen; sie findet jedoch ihre | im Serum einer und derselben Thierart. Berechtigung in der aus den Serumaschenanalysen ver- ея PRES Den ке PE A 38 J. SETSCHENO W, Indem man alle diese Betrachtungen auf das mit CO, bei 40—50 Mm. Druck gesät- tigte Serum überträgt [man betrachte die Zahlen der 1 und 4 Spalte!], kommt man ebenso unvermeidlich zu dem Schlusse, dass die Globulinsäure des Pferdeserums [höchst wahrschein- lich auch diejenige des Kalbserums] schwächer ist als die Kohlensäure von 40 Mm. Span- nung und 15,2° C.; während diejenige des Hundeserums umgekehrt etwas stärker ist. Diese Schlüsse können jedoch nur so lange bestehen, als man die CO,-bindenden Sub- ‚ stanzen des Serums, der Ansicht von Sertoli entgegen, nur aus Globulin + Natron beste- hend denkt. So wie diesem Körper noch das Natriumcarbonat als genuiner Theil beigesetzt wird, nehmen die Absorptionsverhältnisse eine andere Gestalt an, weil jetzt die CO,-bin- denden Stoffe in zwei Theile zerfallen, welche mit CO, getrennt von einander und auf eine ganz verschiedene Weise reagiren: CNa,0, ganz unabhängig vom Drucke der CO, und Alkaliglobulinaufdie oben geschilderte Weise. Dank solcher Unabhängigkeit beider Reactionen ist es auch jetzt möglich über den Zustand der absorbirten CO, zu urtheilen, wenn die Menge des Natriumcarbonats bekannt. ist. Als Beispiel will ich den wahrscheinlichsten Fall betrachten, wo die Kohlensäure des genuinen. Carbonats durch die unauspumpbaren Reste dieses Gases repräsentirt ist. Unter dieser Voraussetzung könnte der höchste mögliche CO,-Gehalt der Globuline, im Pferdeserum 37 Cem. CO, (68—13 х 2), im Hundeserum 42 Ccm.C0,(48—3 X 2) — und die von denselbenbei 757 Mm.Dr. wirklich gebundenen CO,-Men- genim Pferdeserumnur 18Ccm. (44—13 x 2), im Hundeserum 21 Cem. (27—3x 1), d.h. ge- rade die Hälfte der obigen Zahlen betragen. Die Globulinsäuren würden mit anderen Worten in beiden Serumarten gleich stark sein, und zwar dieselbe Stärke wie Kohlensäurevon 757 Mm. Spannung und 15,2° С. besitzen. Berechnet man jedoch auf dieselbe Weise die bei den Span- nungen von 40—50 Mm. mit Globulinen reagirenden CO,-Mengen, so ergiebt sich folgen- des: im Pferdeserum entzieht die Kohlensäure dem Globulinsalze weniger wie '/, seiner Base, nämlich ”/,,, während im Hundeserum dieses Verhältniss beinahe '/, beträgt, nämlich "),,. — Offenbar ein Unsinn! — Bei der Absorption unter stärkeren Druckhöhen erweisen sich zwei Säuren ihrer Reactionen nach einander gleich, und bei der Absorption unter niedrige- ren Spannungen erweist sich die eine viel stärker als die andere! Folglich ist die Sertoli’sche Ansicht, nach welcher die Serumalkalien nur zum Theil an Globuline gebundeu sein müssen, mit den Erscheinungen der CO,-Absorption eigentlich unvereinbar. In der oben dargebrachten einfacheren Form könnte sie dieselben allerdings erklärlich machen; dann würde aber die Existenz der unauspumpbaren CO, im Serum un- erklärlich bleiben; denn so wie man sich die Globuline von vorn herein als schwache Säure denkt, müssen dieselben die Carbonate im Vacuo bis zu den letzten Spuren zersetzen, wie es 2. В. an den Gemischen CNa,0, mit Haemoglobin der Fall ist. Die Existenz der unaus- pumpbaren CO, wird erst dann verständlich, wenn man sich die saure Hälfte der Verbin- dung «Globulin + Natron» als eine bei dem Auspumpen schwächer und schwächer werdende Säure denkt — eine Vorstellung, welche gerade in meiner Hypothese enthalten ist, da sie an die Stelle der «Globulinsäure» «Carbo-Globulinsäure» setzt. Dre KORLENSAURE DES BLUTES. 39 Als letzte Stütze für meine Hypothese kann ich die im zweiten Theile dieser Abhand- lung streng bewiesene Thatsache anführen, dass die Blutkörperchenstoffe ein dieser Ansicht entsprechendes Verhalten gegen CO, zeigen, — Stoffe, welche doch sicher mehr oder weni- ger direct mit den Globulinen des Serums im genetischen Zusammenhange stehen. IL. Versuche an den rothen Blutkörperchen. 20. Das Verhalten der rothen Blutkörperchen zu CO, ist in allen wesentlichen Zügen allgemein bekannt. Man weiss, dass sie dieses Gas bedeutend lockerer als das Serum absor- biren; dass ein Theil des Gases von ihnen dennoch chemisch gebunden ist (Al. Schmidt und Zuntz); das die chemischen Absorptionsgrössen vom Drucke abhängig sind (Zuntz); dass endlich den Blutkörperchenstoffen sauere Eigenschaften zukommen, indem dieselben CNa,0, im Vacuo zu zersetzen im Stande sind (Pflüger). Es folgt schon hieraus, dass meine jetzige Aufgabe eigentlich viel einfacher als die vorherige ist; umso mehr, wenn man den Umstand in Betracht zieht, dass die Blutkörperchen im Grunde viel einfacher, nament- lich in Bezug auf die CO,-bindenden Stoffe, als das Serum zusammengesetzt sind: — es ge- nügt in der That einen einzigen Absorptionsversuch mit reiner Haemoglobinlösung anzustel- len, um die Ueberzeugung zu erhalten, dass die überwiegendeRolle bei der CO,-Absorption nur diesem Körper angehören kann. Derselbe lässt sich allerdings in seinem natürlichen Zustande nicht rein darstellen, da es bis jetzt unmöglich ist die Blutkörperchen sogar von Serum, ge- schweige von solchen Bestandtheilen wie die Stoffe des Stroma, Cholesterin und Leeithin zu rei- nigen; — man ist mit anderen Worten genöthigt entweder nur Lösungen des reinen aber verän- derten (alkalifreien) Haemoglobins zu gebrauchen, oder an höchst complicirten Gemischen von Stoffen zu arbeiten. Alle diese Uebelstände mit den aus denselben entstehenden Fehlern ver- schwinden jedoch vor dem Umfange der CO,-Absorption durch das Blutroth in solchem Maasse, dass es unlogisch wäre auf die Versuche mit unreinen Blutkörperchenlösungen zu verzichten wegen der Unmöglichkeit dieselbe zu reinigen. Aus diesem Grunde habe ich meine Versuche sowohl an solchen unreinen Flüssigkeiten, welche für mich als Aequivalente des unveränderten (alkalihaltigen) Blutfarbstoffes galten, als an Hoemoglobinlösungen angestellt. Die Flüssigkeiten ersterer Art, welche ich kurzweg aufgelöstes Cruor nennen werde, wurden aus den zerdrückten Blutcoagulis mittelst wiederholten Zufrierens und Aufthauens des dicken durch das Mousselin filtrirten Cruors bereitet. Pferdeblut liess ich zu demselben Zwecke im defibrinirten Zustande Paar Tage im Eis stehen und gebrauchte den ganzen Bo- densatz mit Ausnahme der obersten Schichten, welche die weissen Blutkörperchen enthal- ten. Es ist kaum nöthig zu sagen, dass nur das auf diese Weise bereitete Pferdecruor so- Ba ur a ne. 75 va 40 J. SETSCHENOW, weit rein vom Serum ist, dass es den Namen einer Blutkörperchenlösung verdient; auch sind die meisten entscheidenden Versuche an dieser Cruorart angestellt. Ä Wenn man verdicktes Pferde- oder Hundecruor 4—5 Mal zufrieren und aufthauen lässt, so gelingt es eine reiche Krystallisation von Haemoglobin zu erhalten. Der am Boden sich sammelnde krystallinische Brei wurde ebenfalls zu den Versuchen und zwar ohne Wasserzusätze unter dem Namen des crystallisirten Cruors gebraucht. Dieselben krystalli- nischen Niederschläge mit weingeisthaltigem Wasser gewaschen bildeten endlich das Mate- rial zur Bereitung der Haemoglobinlösungen. Der Veränderlichkeit der Blutkörperchenstoffe konnte nur ein möglichst rasches Be- reiten der Flüssigkeiten bei stetigem Aufbewahren derselben im Eis oder sogar im zugefro- renen Zustande entgegengesetzt werden. Da wo es möglich war, erwiesen sich die Mittel als genügend: im zugefrorenen Zustande halten sich die Blutlösungen unbestimmt lange ohne Veränderung; beim Stehen im Eis ist das Sinken der chemischen Absorptionsgrössen erst am dritten Tage merklich, aber auch jetzt nicht stark. In allen Fällen, wo es auf die quan- titative Seite der Absorptionserscheinungen ankam, hielt ich die Flüssigkeiten im zugefrore- nen Zustande. Am meisten hatte ich mit dem wahren Lüsungscoëfficienten des Cruors zu schaffen. Direct aus den Versuchen liess er sich nicht ableiten, weil ein ziemlich bedeutender Theil der durch die Blutkörperchenstoffe chemisch gebundenen CO, vom Drucke abhängig ist und in Folge dessen die aus den totalen Absorptionsgrössen sich ergebenden Lôsungscoëfficienten diejenigen des Wassers für die entsprechenden Temperaturen um vieles übertreffen. Diese konnten offenbar für die wahren Coefficienten nicht genommen werden. Das Verfahren, dieselben aus der Zusammenstellung zweier totalen Absorptionsgrössen in zwei Versuchen an einer und derselben Flüssigkeit verschiedener und bekannter Concentration, wenn zudem der den beiden Bestimmungen entsprechende Druck gleich gross ist, konnte ebenfalls nicht benutzt werden, weil dieses Verfahren nur da anwendbar ist, wo man voraus weiss, dass der Lüsungscoëfficient demjenigen des Wassers für die entsprechende Temperatur sehr nahe liegt und wo man zu gleicher Zeit vermuthen darf, dass die Verdünnung der Flüssigkeit mit Wasser keine Aenderung in dem chemischen Bindungsvermögen der letzteren hervor- bringt. Absorptionsversuche am angesäuerten Cruor konnten endlich am wenigsten benutzt werden, weil die genaue Neutralisation einer so dicken Flüssigkeit wie meine Cruorlösun- gen rein unmöglich ist. Lange Zeit war ich in Verlegenheit wie man zur Bestimmung die- ser bei den Absorptionsversuchen unentbehrlichen Grösse gelangen kann, bis mich endlich ein Zufall auf den richtigen Weg brachte. | Gezwungen wie ich war zu meinen Versuchen Blutcruor anstatt reiner Blutkörperchen- lösungen zu verwenden, wollte ich die hieraus in Bezug auf die Absorption von CO, entste- henden Fehiergrüssen wenigstens annähernd bestimmen; und entschloss mich zu dem Ende auf eine Reihe von Absorptionsversuchen an Gemischen des Cruors mit stetig abnehmenden Mengen von Serum. Ich wollte nämlich bestimmen, bei welchen Procenten des letzteren die to- SE RE a ee RO ne В ENT N BE СЕ AE PE Те es ie ы be Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 41 talen Absorptionsgrössen keine Aenderung mehr erleiden. Glücklicherweise wurden den zwei ersten solchen Versuchen (siehe unten NN 67 und 68) absorptiometrische Bestimmun- gensowohl am Serum (N 66) alsam Cruor (N 69) beigefügt, denn gerade dadurch war es mir möglich zu dem wahren Lösungscoöfficienten des Cruors zu gelangen. Um die Absorptions- grössen aller 4 Versuche untereinander vergleichbar zu machen suchte ich den Absorptions- druck überall gleich zu machen und dieses ist mir in Bezug auf den zweiten Absorptions- druck in allen 4 Versuchen, in Bezug auf den dritten in Versuch. 67 und 68 sehr gut gelun- gen. Nebst dieser 4 Versuche, welche die Auffindung des Lösungscoöfficienten ermöglichen, führe ich weitere Bestimmungen an, welche die Gränze des Serumgehaltes im Cruor ange- ben, von welcher an die Absorptionsgrössen constant bleiben. Aus A be- Wahr. . № Маше. 7 t p A rechn. Lö- Lösungs- УХ sungscoëff. — соёй. 592,54 37,002 à; 10,22 Cem. 66 Hundeserum 45,21 15,2°C. 711,93 42,496 ogg 0,999 10,31 » 829,93 47830 ? 10,31 » 554,44 43,853 |, 19,79 » 67 nenn 45,21 15,2°C. 71579 51564 en 0,999 19,921 » : 816,16 56,290 ? 19,37 » 546,47 46,582 2188 » 68 D or 45,21 15,2°C. 713,43 56,922 Ben 0,999 24,68 » gen 81448 61,838 ? 24,93 » HA on 47645 55,248 33,72 » 69 Reines Cruor 45,21 15,2 C. 71184 68272 1,224 0,999 3610 » 7 Vol. Pferdecruor son. 388,71. 61,413 41,91 » а © д бо 16 09 ve on, 15 Vol. Pferdecruor 5 385,87 61,547 . 42,18 » Vol Dierdesor 019 р lc ON are à In dem ersten dieser Versuche kann die wahre chemische Bindungsgrösse sogleich ge- funden werden, weil der wahre Lüsungscoëfficient des Serums uns aus dem Früheren be- kannt ist und dem aus A, und A,des Versuchs 66 berechneten sehr nahe steht. Die nume- rischen Werthe von VX sind auch in diesem Vers. mittelst y—0,999 ausgerechnet. Von den übrigen chemischen Bindungsgrössen wollen wir einstweilen abstrahiren und für einen Augenblick annehmen, die Lösungscoöfficienten seien überall gleich. Unter solcher Voraussetzung würden die den gleichen Druckhöhen entsprechenden totalen Absorptions- grössen offenbar nur um die chemisch gebundenen CO,-Mengen von einander differiren kön- nen, und dem entsprechend: Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 6 PRES en Nr ORNE EE LA SR ED CR Бру SORT LS OR OT RE LE ETS À TU DES ENS ER ER RME 0 es Е Е а: 42 | J. SETSCHENOW, die Differenzen А, — A, = 9,07 in Versuch. 67 und 66 » » А, — А, = 14,42 » » 68 » 66 » » A,— A, = 25,77 » » 69 » 66 die Ueberschüsse der chemischen Bindung in Vers. 67, 68 und 69 gegen diejenige des Vers. 66 mit Serum darstellen. Letztere Grösse beträgt aber 10,3 Cem., folglich müssten die dem zweiten Absorptionsdruck entsprechenden chemischen Bindungsgrössen der Reihe nach den Zahlen 10,31 19,38 24,73 36,08 gleich sein. Ist nun unsere Voraussetzung richtig, so müssen die aus den totalen Absorp- tionsgrössen der Vers. 67, 68 und 69 mittelst des Coëfficienten 0,999 ausgerechneten Grössen mit den soeben angeführten Zahlen übereinstimmen, und dieses ist in der That der Fall, indem die auf diese Weise ausgerechneten Grössen den Zahlen 19,21 24,68 36,10 gleich sind. Der Lösungscoefficient des Cruors ist demnach demjenigen des Serums ziemlich gleich. Aus diesem Grunde ist derselbe in allen später anzuführenden Versuchen gleich dem- jenigen des Wassers für die entsprechende Temperatur multiplicirt mit 0,999 angenommen worden. Versuche 66—69 zeigen weiter an, dass das Cruor um so mehr CO, chemisch ab- sorbirt, je reiner es von Serum ist, und zwar hängt von dieser Beimischung nicht nur die quantitative Seite, sondern auch der allgemeine Charakter der CO,-Absorption ab. So ist in Bezug auf das Anwachsen der chemischen Bindungsgrössen mit Verstärkung des Druckes der Vers. 67 noch dem Versuche 66 am reinen Serum ähnlich, während der nächstfolgende Versuch 68 demjenigen am reinen Cruor angestellten ganz gleich aussieht. Hieraus ist zu schliessen, dass in allen später anzuführenden Versuchen am verdickten Cruor [welches doch sicher weniger Serum als das künstliche Gemisch des Versuches 68 enthält!] der den Blutkörperchenstoffen eigene absorptiometrische Character richtig wiederge- geben ist. _ Zu den zwei letzten Versuchen 70 und 71 wurde solches Pferdeblut angewandt, шо welchem, nachdem es zwei Tage lang im Eis gestanden hatte, das Volumen der Blutkörperchen 37 %, betrug. Das verdickte Cruor enthielt mit anderen Worten ungefähr '/, seines Volumens Serum. Weitere Zusätze des letzteren im Вегасе von /, und '/, Vol. ergaben IK N EN чт СЯ м Dear cr № LE 5 A VS PANNE Re) сора NIE RO age х Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 43 keinen merklichen Unterschied in den Absorptionsgrössen von CO,. Folglich kann man als Regel annehmen, dass so wie die Mengen des dem Cruor beigemischten Serums weniger als ’), Vol. des Cruors betragen, die CO,- Absorption auch in quantitativer Beziehung beinahe un- verändert bleibt. 21. Indem ich nun zu den Absorptionserscheinungen an den Cruor- und Haemoglobin- lösungen übergehe, brauche ich kaum zu wiederholen, dass ich bei diesen Versuchen nicht soviel die quantitative Seite der Erscheinungen als den allgemeinen Charakter der CO,-Ab- sorption und zwar im Vergleich mit demjenigen des Serums im Auge hatte. Dem entspre- chend enthält die nächstanzuführende Tab. IV nur 2 Rubriken: Einfluss des Druckes und Einfluss der Temperatur. Alle chemischen Bindungsgrössen sind mittelst der wahren (in der Tab. nicht angeführten) Lüsungscoëfficienten ausgerechnet, während sub У diejenigen angeführt sind, welche sich aus den beobachteten totalen Absorptionsgrössen sich ergeben. Alles übrige ist wie in den früheren Tabellen. Tab. IV. Einfluss des Druckes. a Tre Wu 471,13 55,995 | 999 30,95 58,23Ccm. 72 Kalbscruor 59.15. 115,26. 593,30 64,306 1197 32,50 61,15: » 675,60 69,225 ’°' 3332 62,69 » 73 » » » 11,65 13,16 12,54 2359 » Aufgel. Hunde- 476,45 55,248 3872 745 » 6° cruor анны. зо Slt à m kunde » 41,44 20,475 18:6 2.411 » cruor Hundehaemogl. 549,03 42,227 1.080 17,40 38,4 » 75 mit weingeisthalt. 45,21 15,2°0. 644,77 46,908 обв 1775 392 » Wasser gewasch. 773,95 53,128 ? 18,12 40,08 » Е 101,00 14,502 9,94 91,98 » о > . 10698 1516: > 1033 - 2285 Pferdehaemogl. RE Bat, En : RE, 420,82 61,513 40,10 75,74 » ‹ Е O 9 9 7 ? 77 mit weingeisthalt. 53,15 16,6" C 542.29 70137 1,336 1146, 7088 > Wasser gewasch. : 348,79 69,130 51,35 96,61 » 78 en N 53,15 16,80. 40160 73,556 ne 53,08 9986 » 450,00 "01 5439 10233 » 77,332 44 - 3. SETSCHENOW, № Мате. | t pen A a px." CPR Ungewasch. Pferde- 321,61 73,340 1.964 56,948 107,13 » 79 haemoglobinkryst. 53,15 16,8°C. 362,99 76,120 2 038 57,619 108,64 » ohne Wasserzusatz. 419,36 82,227 ’ 60,852 114,49 » Einfluss der Temperatur. 37°-37,5°C. 49,20 17,676 16,97 7.089901 Aufgel. Hunde- то cruor DO ee 2397 19543 1839, 200 0 | 40333. 48748 | 3240 м о sy АЕ, Hunde- „179 27037 50C. 45400 47267 0389 4 Gore eruor 2 ? 2 1.0005. 2 514,61 50,309 35.84 707 > 513,34 49,937 82 Dasselbe Cruor 50,179 37°-37,5°C. 566,51 56,271 650,97 60,873 35,51 70,68 » 40,36 80,31 » . 42,58 84,71 » 2,373 1,085 Frisches noch warmes defibrinirtes Blut‘). 291,61 59,642 4516 698 » 83 Kalbsblut 49,65 15,2°C. 333,80 62,827 +. 4625 7148 » 361.23 64667 ” 4672 ma, 319,28 50,388 | 50 3453 57,55 » 84 Hundeblut 49,65 15,2°0. 359,68 59,058 20, 41,19 68,65 » 409,05 62,145 4183 69,71 » 22. Abstrahirt man von den absoluten Grössen der chemischen Bindung von CO, so- wohl bei mittleren als bei schwächeren Druckhöhen, so erweisen sich Cruor- und Haemo- globinlösungen in ihrem Verhalten gegen die Kohlensäure einander ähnlich oder sogar voll- kommen gleich. Berücksichtigt man andererseits den Umstand, dass frisches defibrinirtes - Blut ein ebensolches Verhalten gegen die CO, zeigt (Vers. 83 und 84), so ist kein Zweifel möglich, dass man mit normalen Eigenschaften der Blutkörperchenstoffe zu thun hat. - Die Zusammenstellung der Absorptionserscheinungen an den Blutkörperchenstoffen mit denjenigen am Serum ergiebt Folgendes: 1) In concentrirten Lösungen absorbiren die ersteren die CO, in viel grösseren Quan- titäten als das Serum, und dieser Ueberschuss fällt ausschliesslich auf den chemisch ge- bundenen Theil des Gases, weil die wahren Lösungscoöfficienten in beiden Flüssigkeiten einander gleich sind. 1) In diesen beiden Versuchen wurden die Wasser- | entsprechen; diese Verminderung der Volumina wurde verluste in Folge des Auspumpens nicht compensirt, so | bei der Ausrechnung der chemischen Bindungsgrössen dass im Versuche 83 49,65 Cem. Flüss. eigentlich 64,7 | auf 100 Cem, Blut berücksichtigt. Cem.Blut, und im Vers.84 dasselbe Volumen 60 Cem. Blut : RN x EN, TRIER RD 2. Е u " a Е PR АН ug Se ЧС ЕН LÉ in ot LEE à an our MERE ее D SF de a SALE ee ER ES sr 2) | 3 РИА ТР D D ME ES АИ ИО ПИ ИАН ET PORT TANT EN TALONS APR CE er NN Da a a SCIE PE ES SE ЕВА, "> р сы Ho TEA - ? Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 45 2) Nicht minder scharf unterscheiden sich das Serum und die Körperchenstoffe in Bezug auf diejenigen Lösungscoöfficienten, welche sich aus den totalen Absorptionsgrüssen ableiten lassen, d. В. in Bezug auf die numerischen Werthe von У. Im Serum waren dies constante Grössen und übertrafen die Lösungscoöfficienten des Wassers für die entsprechen- den Temperaturen höchst wenig, während sie hier mit der Stärke der chemischen Absorp- tion Hand in Hand gehen (je grösser VX, desto grösser auch У) und die Lösungscoäffi- cienten des Wassers für die entsprechenden Temperaturen um vieles übertreffen. 3) Einen nicht weniger frappanten Unterschied zeigen ferner die chemischen Ab- sorptionsgrössen in ihrer Abhängigkeit vom Druck. Während im Serum diese Grössen bei mittleren CO,-Spannungen beinahe constant bleiben, zeigen sie in den Versuchen an den Blutkörperchen noch sehr deutliche Schwankungen; und zwar geht diese Abhängigkeit vom Druck mit der Stärke der CO,-Absorption ebenfalls Hand in Hand. 4). Sehr eigenthümlich gestaltet sich endlich der Einfluss der Temperatur, indem durch ihre Erhöhung nicht so viel die absolute Grösse der chemischen Bindung als ihre Stärke geän- dert wird. Stelltmaninder Thatinden Vers. 81 und 82 die numerischen Werthe von A mit den zugehörigen Werthen von р zusammen, so erweisen sich beide beinahe proportional. Die Kohlensäure ist mit anderen Worten in dem auf die Körpertemperatur erwärmten Cruor so locker gebunden, als befände sich beinahe ihre ganze Menge in rein aufgelöstem Zustande. Somit kann ich die von Zuntz entdeckte Thatsache nur bestätigen: ! die Blutkörperchenstoffe binden die Kohlensäure in der That in viel grösseren Mengen und viel lockerer als das Serum. Ausser diesen Thatsachen enthält die Tabelle noch ein höchst wichtiges Faetum, welches ich jedoch erst später besprechen werde. Jetzt wende ich mich aber zu der Frage, ob die die Kohlensäure bindenden Stoffe der Blutkörperchen, welche in den nicht krystalli- sirten Cruorlösungen enthalten sind, als salzartige Verbindungen betrachtet werden können. Die Entscheidung dieser aus der Pilüger’schen Schule stammenden Frage ist insofern wich- tig, als eine bejahende Antwort darauf alle die bis jetzt dargebrachten Thatsachen am ein- fachsten erklären und hiermit alle weiteren Versuche unnöthig machen würde. 23. Die Blutkörperchen enthalten in der That nebst Haemoglobin mit seinen Eigen- schaften schwacher Säure überschüssige Alkalien; und die Menge der letzteren, Dank den Analysen von Bunge'\, lässt sich leicht bestimmen. Bei der nächstfolgenden Umrechnung seiner Zahlen habe ich weder Phosphor- noch Schwefelsäure in Betracht gezogen, folglich sind die Mengen der überschüssigen Akalien etwas höher ausgefallen, als sie eigentlich sind. Es enthalten nach Bunge. К.О Ма, О Cl Uebersch. К.О Uebersch. Na,0 100 gr. Blutkörp. а. Pferdebl. 0,492 0 0,193; 0,2364 0 5 а » Ochsenbl. 0,0747 0,2093 0,1635; ойег 0,0747 0.06669 ы x » Hundebl. 0,025 0,3299 0,224: 0,025 0,1344 RN Е | €: RE ® 28 A LAS Са En | or Ух О GT 46 J. SETSCHENOW, Denkt man sich, die ganze Menge der überschüssigen Alkalien umwandle sich bei der Absorption von CO, in saures Carbonat, so würden: 100 gr. Blutkörp. 4. Pferdebl. — 85 Cem. CO, (bei Ou. 1M. Dr. gemess.) chemisch absorbir. » — Ochsenbl. — 64 » — » — — » » — Hundebl. — 82 » — » — — » Nimmt man weiter an, das specif. Gew. der Blutkörperchen sei durchschnittlich = 1,11;') so würde man auf 100 Cem. Blutkörperchen der Reihe nach: 94 Ccm., 70 Cem. und 91 Cem. CO, erhalten, während die an den unkrystallisirten Cruorlösungen wirklich beobachteten chemischen Bindungsgrössen (in den Vers. 71, 72 und 82) 87 Cem., 62 Cem. und 84 Ccm. betragen. Die von Cruorlösungen chemisch absorbirten CO,-Mengen entsprechen also beinahe einer vollständigen Umwandlung der Blutkörperchenalkalien in saure Carbonate. Diese Thatsache liefert nun einen sehr strengen Beweis gegen die Idee der Pflüger- schen Schule ab. In der That, wenn wir oben die Voraussetzung gemacht haben, dass die überschüssi- gen Alkalien der Blutkörperchen sich bei der Absorption von CO, in saure Carbonate um- wandeln, setzten wir stillschweigend voraus, dass die Alkalien eigentlich ganz frei sind; während sie in der Wirklichkeit an das Haemoglobin gebunden sein müssen. Die Haemoglo- binsäure würde mit anderen Worten so schwach sein, dass ihr die Base von CO, beinahe vollständig entzogen wäre. Man könnte allerdings etwas Gewicht darauf legen, dass diese Entziehung doch keine vollständige ist, dass folglich die Stärke der Säure, an welche die Alkalien in Cruorlösungen gebunden sind, nicht Null ist; wie würde man aber alsdann alle die Zeichen des lockeren Gebundenseins von CO, in den Blutkörperchen erklären? In den mit CO, gesättigten concentrirten 0,NaH,O,-Lösungen befindet sich der chemisch gebun- dene Theil von CO, in einem ebenso lockeren Zustande wie im Cruor; dort hat man aber zur Erklärung dieser Thatsache die ‘durch CO, und Wasser in Freiheit gesetzte Essigsäure; und im Cruor sollten dieselben Erfolge durch das Freiwerden einer Säure bedingt sein, deren Stärke beinahe Null ist! 23. Dieselbe Idee gewinnt hingegen sogleich an Wahrscheinlichkeit, sowie man ihr den Zusatz macht, dass an der chemischen Absorption von CO, durch die Blutkörperchen noch die Zersetzung des Haemoglobins durch CO, mit im Spiele ist. Zu Gunsten dieser Vermuthung kann ich schlagende Versuche mit der Ansäuerung des Cruors anführen, welche ich noch im Anfange dieser Untersuchung und zwar in der Hoffnung anstellte den wahren Lösungscoefficienten des Cruors zu finden. . Zur Bereitung der Cruorlösung benutzte ich in diesen Versuchen den ganzen Blutkör- perchenabsatz aus 1000 Ccm. Pferdeblut, welcher dem Volumen nach 40 °, betrug, und 1) Diese Zahl entspricht der Annahme, dass in 100 | einnehmen und dass das sp. Gew. des Serums 1,03 Vol. Blut von 1,055 sp. Gew. die Blutkörperchen 30 Vol. | gleich ist. Er be a PT ИЧЕИ PTT PT a a a En ER CA A DU СПО Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 47 somit etwas weniger Alkalien (wegen der Verunreinigung mit alkaliärmerem Serum) als reine Blutkörperchenlösungen enthielt. In dem Absorptionsversuche vor der Ansäuerung (siehe unten N 85) wurde die dritte chemische Absorptionsgrösse mittelst des kleineren Y (Y=1,191) gleich 32 Cem. CO, (auf 0° und 1 M. red.) auf 45,62 Сет. Cruor ausgerech- net. Die zweite Portion desselben Cruors wurde hierauf mit der der chemisch absorbirten _ CO, aequivalenten Menge Schwefelsäure [etwas über 37 Cem. У, normalen SH,O,-Lösung auf 45,62 Ccm. Cruor] unter starkem Umrühren der Flüssigkeit angesäuert. Bei dem Säure- eingiessen verdickte sich stellenweise das Cruor in rothbraune Klumpen, sie verschwanden jedoch mit dem Fortschreiten des Auspumpens gänzlich, so dass nach Beendigung dieser Operation die Flüssigkeit vollkommen gleichmässig war und alle die dem ausgepumpten nor- malen Blute eigenen Charaktere darbot. Bei dem Absorptionsversuche (N 86) erwies sich die Ansäuerung ungenügend: die 3. mit dem 2. Yausgerechnete chemische Bindungsgrösse be- trug 10 Cem. CO,, d.h. fast '/, der vorherigen Absorptionsgrösse. Aus diesem Grunde wurde die dritte Portion des Cruors mit anderthalb soviel Säure wie in dem Vers. 86 versetzt; und nun verschwand die chemische Bindung von CO, beinahe gänzlich (Vers. 87). Am näch- sten Tage wurde der Vers. 87 nochmals und zwar mit demselben Erfolge wiederholt (N 88). № Маше. V $ р А У 12:4 449,79 56,024 85 т der An- 4562 1520. 52011 : 59,845 ne 8 632,02 66,445 32,11 57725 38,606 86 Dasselbe Cruor m an- ь N 65206 42354 I Een 775,75. 48445 > 10,25 625,45 31,721 | 050 87 Anderthalb so viel Säure » » 694,07 34,945 1.03 5 808,28 40341 ? 2,09 : 62260 ° 818127 536 88 Wiederholung d. Vers. 87 » » 691,41 35,088 1.008 808,33 40,499 > 3,27 Wollte man in diesen Versuchen die Abnahme der chemischen Bindungsgrössen nur als Folge der Neutralisation von Alkali betrachten, so würde die erste ungenügende Ansäue- rung einer Neutralisation von 0,172 gr. К.О auf 45,62 Cem. Cruor, die zweite einer Neu- tralisation von 0,258 gr. K,O auf dasselbe Vol. Flüssigkeit entsprechen; und da durch letz- tere die chemische Bindung nicht ganz vernichtet war, so würde bei solcher Auffassungs- weise der Alkaligehalt im Cruor 0,565 gr. K,O auf 100 Cem. Flüssigkeit übertreffen! Die zugesetzte Säuremenge war offenbar zu gross um nur К.О zu neutralisiren — sie müsste augenscheinlich noch andere chemische Umsetzungen verrichtet haben. а ЕЛ, 48 7. SETSCHENOW, Diese im rein chemischen Sinne zu eruiren ist mir, wegen der Vergänglichkeit des im angesäuerten Cruor sich bildenden krystallinischen Körpers allerdings nicht gelungen; die äusseren Merkmale desselben sind jedoch solcher Art, dass man keinen Augenblick an einer gründlichen Umänderung des Haemoglobins, und zwar nicht im Sinne seiner Spaltung in Haematin und Albuminstoff, zweifeln kaun. Nur muss man bei der Operation der Ansäue- rung auf die gleich zu beschreibende Weise verfahren. Nimmt man zu den Versuchen dickes aufgelöstes oder auch krystallisirtes Pferdecruor, welches bei der Zimmertemperatur durchschnittlich 100 Cem. CO, (auf 0° und 1 M. red.) auf 100 Cem. Flüssigkeit chemisch absorbirt, so muss dasselbe wenigstens (eher etwas mehr) mit der dieser Bindungsgrösse aequivalenten Menge Schwefelsäure versetzt werden.') Die Ansäuerung muss in demselben Gefässe geschehen, in welchem das Cruor nachher ausge- pumpt wird. Die Säure ist im diluirten Zustande zu gebrauchen und muss bei starkem Um- rühren oder Schütteln des Cruors in raschen Tropfen zugesetzt werden. Nach Beendigung der Ansäuerung bietet die Flüssigkeit alle üblichen Zeichen der Zersetzung des Blutroths in Haematin dar, indem sie in gelatinöse Klumpen von braunröthlicher Färbung sich verdickt. Alle diese Zeichen verschwinden jedoch gänzlich, wenn die Flüssigkeit gleich nach dem An- säuern ausgepumpt wird. Im entgasten Zustande sieht dieselbe ganz wie normales von Ga- sen befreites Cruor aus; erweist sich sogar viel dünnflüssiger als sie vor dem Ansäuern war; filtrirt durch das Papier gewöhnlich wie Wasser; zeigt bei der spectroscopischen Unter- suchung Oxyhaemoglobinstreifen, und krystallisirt bei gewöhnlicher Temperatur in sehr dünnen, grüngefärbten (im durchfallenden Licht), rhombischen Tafeln, welche in makrosco- pischen Haufen eine ziegelrothe Färbung besitzen. Nicht selten beginnt die Krystallisation schon bei dem Filtriren der Flüssigkeit gleich nach dem Auspumpen, wobei die Krystalle sich an der Oberfläche in Form von Häutchen bilden. Unter dem Mikroscope mit Wasser versetzt zersetzten sie sich sehr rasch und hinterlassen eine flockige Masse. In eiskaltem Wasser sind die Krystalle sehr wenig löslich und halten sich Minutenlang unzersetzt auf. Nach allen diesen Merkmalen zu urtheilen, das indifferente Verhalten des angesäuer- ten Cruors zu CO, mitgerechnet (und zwar im Gegensatz zu den unveränderten Haemoglo- binlösungen!) hat man unzweifelhaft mit einer Umsetzung des normalen Haemoglobins zu thun, welche jedoch viel schwächer als die bekannte Spaltung dieses Körpers unter dem Einflusse der Säuren ist, und als solche auch der Kohlensäure zugemuthet werden könnte. In letzterer Beziehung besitze ich übrigens eine alte Beobachtung,?) welche jeden Zweifel 1) Auf 100 Cem. solchen Cruors nahm ich gewöhnlich 12 Cem. normaler SH,O,-Lösung (49 gr. auf 1 Lit.) und verdünnte sie mit einem 4-fachen Volumen Wasser. 2) Setschenow, Ueb. d. Absorptiometrie in РЯ. Arch. Bd. VIII. — Bei dieser Gelegenheit muss ich einer in dieser Abhandlung richtig beobachteten, aber falsch interpretirten Thatsache bezüglich der Einwirkung von CO, auf das chemische Absorptionsvermögen des Cruors erwähnen, um so mehr als die Interpretation in einige von den neuesten Lehrbüchern der Physiologie über- gangen ist. Die Versuche 16 und 22, 23 und 24 [1. с. pp. 27 п. 28) haben nämlich nur gezeigt, dass in verdünnten Cruorlösungen, nachdem sie mit comprimirter CO, ge- sättigt und vom Niederschlage abfiltrirt waren, die aus den totalen Absorptionsgrössen sich ergebenden Lösungs- coefficienten an Grösse stark abnehmen. Da mir aber 7 Dre KOHLENSÄURE DES BLUTES. 49 ausschliesst, indem sie nämlich zeigt, dass man an verdünnten Blutlösungen mittelst com- primirter (zu 2 Atmosph.) CO, absolut dasselbe erzielen kann (bierähnliche Färbung und Bildung eines Niederschlages), was durch die Einwirkung der stärkeren Säuren im verdünn- Zustande sich erreichen lässt; mit dem einzigen Unterschiede jedoch, dass die Umänderun- gen des Haemoglobins unter dem Einflusse von CO,, wegen der Flüchtigkeit und Schwäche dieser Säure nicht dauerhaft sind und unter geeigneten Bedingungen (z. B. bei der Entga- sung der Flüssigkeit) leicht verschwinden. Jedenfalls bürgt diese Analogie dafür, dass die Kohlensäure bei ihrer Absorption durch Cruorlüsungen das Haemoglobin zersetzt und dass diese Wirkung mit derjenigen der Schwefelsäure im Grunde identisch ist. Sie wirkt allerdings schwächer als SH,O,, denn die zweite Neutralisation des Cruors im Vers. 87 entspricht einer chemischen Absorption von 48 Сет. CO,, während die wahre chemische Bindungsgrösse des nicht angesäuerten Cruors im Vers. 85, d. h. die mittelst des wahren Lüsungscoëfficienten ausgerechnete, nur 34,3 Cem. beträgt. Dieser Unterschied enthält jedoch nichts Unerwartetes in sich, da die Zersetzung des Haemoglobins durch Säu- ren mit Bildung saurer Producte verbunden sein muss; der Unterschied ist im Gegentheil willkommen, als Zeichen, dass die Zersetzung mit Widerständen verbunden ist, dass folglich die von Haemoglobin absorbirte CO, als abhängig vom Druck im lockeren Zustande sich befinden muss. 24. Bezüglich der Rolle der Blutkörperchenalkalien bei der Absorption von CO, ist folgendes ermittelt worden, Nachdem ich mich durch directe Absorptionsversuche überzeugt habe, dass reine Hae- moglobinlösungen CO, chemisch absorbiren, benutzte ich die erste Gelegenheit, wo aus dem dicken aufgelösten Pferdecruor Haemoglobinkrystalle sich massenhaft ausgeschieden haben und den Boden des Gefässes als ein dicker Brei einnahmen, um zu erfahren ob die Kohlensäure von diesem alkaliärmeren krystallinischen Brei oder von der alkalireicheren Mutterflüssigkeit stärker absorbirt wird. Zu dem Ende habe ich die letztere vorsichtig ab- zu jener Zeit die Ursache nicht bekannt sein konnte — | men. Der Endschluss, dass die Zersetzung des Haemo- sie wurde erst aus den um 2 Jahre späteren Versuchen an Salzlösungen klar, — warum die berechneten Lösungs- coëfficienten des Cruors diejenigen des Wassers über- treffen, so betrachtete ich die mittelst dieser unwahren Coëfficienten ausgerechneten Zahlenwerthe als wahre chemische Bindungsgrössen und kam ganz logisch zu dem Schlusse, dass im Cruor in Folge seiner Zersetzung durch CO, das chemische Absorptionsvermögen für dieses Gas zunimmt. Der Schluss war für mich um so willkom- mener, als man durch denselben eine andere ebenfalls ganz richtig beobachtete, zu jener Zeit aber sehr sonder- bar aussehende Thatsache erklären konnte, warum die (unwahren) Lösungscoöfficienten der CO, mit Steigerung der Concentration des Cruors nicht ab-, sondern zuneh- Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. globins durch CO, mit einem Auftreten neuer chemischer Affinitäten in demselben verbunden sein müsse, war hier- mit zu jener Zeit ganz unvermeidlich. Nun gewinnt aber die oben angeführte Beobachtung einen ganz anderen Sinn: die aus den totalen Absorptionsgrössen berechneten und einen Theil der locker (chemisch) gebundenen CO, mitenthaltenden Lüsungscoëfficienten nahmen deshalb an Grösse ab, weil die Lösung an demjenigen Stoffe ärmer geworden ist (d. h. an dem Haemoglobin), welcher an und für sich die CO, locker bindet und zugleich als schwache Säure in der salzartigen Verbindung des Haemoglobins mit Alkali fungirt; letztere musste mit anderen Worten einen weniger sauren Charakter annehmen und als solche die CO, nicht mehr so locker wie früher binden. 7 Г N he 50 _ J. SETSCHENOW, gezapft und da ihre Menge zu dem Absorptionsversuche nicht ausreichte, wurde zu der Flüssigkeit noch etwas von dem Krystallbrei aus dessen oberen Schichten zugesetzt. Der Absorptionsversuch mit diesem Cruor ist in der Tab. IV sub N 78 angeführt. Der nächst- folgende 79 ist der paarige am krystallinischen Brei allein angestellte. Vergleicht man die chemischen Absorptionsgrössen beider Versuche, so sieht man gleich, dass die alkaliärmere und haemoglobinreichere Flüssigkeit mehr CO, gebunden hat. Der Unterschied wäre. unzweifelhaft noch stärker ausgefallen, enthielte die Mutterflüssigkeit des Vers. 78 keine - Haemoglobinkrystalle. Diese Beobachtung veranlasste mich eine Reihe von Absorptionsversuchen an Gemi- schen des Cruors (eines und desselben) mit verschiedenen Mengen des in flüssiger Form zugesetzten CNa,0, anzustellen. № Маше. 7 t p А У УХ om 344,01 67,796 50,53 89 Reines Pferdecruor 50,179 15,2° C. 44465 75,298 1,00 59,91 90 _ 80 Cem. Cruor + 0,016gr. |) ‚ 348,70 64,617 ; 47,12 CNa,0, 462,59 72,944 49,73 91 80 Сет. Cruor + 0,033 gr. : 2 396,39 69,085 x 49,19 CNa,0, 536,23 78,781 51,87 92 80 Cem. Cruor + 0,067 gr. ы > 329,44 71,402 у 54,87 CNa,0, 436,96 79,717 57,79 Da die Ergebnisse dieser Versuche höchst auffallend sind, so muss ich am allerersten ausdrücklich bemerken, dass letztere in allen Beziehungen mit der äussersten Sorgfalt an- gestellt waren, so dass ich keinen Augenblick an der Richtigkeit ihrer Angaben zweifle. Das Eigenthümliche dieser Versuche besteht erstens darin, dass während die zwei geringeren Zusätze von CNa,0, das chemische Absorptionsvermögen des Cruors erniedrigt haben, der letzte stärkere dasselbe in die Höhe trieb; und zweitens dass die Erscheinungen in den Vers. 90 und 91 durch so geringe Mengen von CNa,0, hervorgebracht sind. Der letzte Umstand ist bei dem ersten Anblick allerdings auffallend, bietet jedoch nichts Unerwartetes dar. Preyer (Die Blutkrystalle. Jena 1871 S. 67—68) hat schon längst ge- funden, dass die für eine vollständige Umwandlung des Haemoglobins in Haemoglobinat er- _forderlichen Alkalimengen verhältnissmässig sehr gering sind (auf 1 gr. Haemogl. durch- schnittlich 0,0238 gr. Natriumcarbonat). Ich meinerseits habe in dem vorigen $ That- sachen angeführt, aus welchen hervorgeht, dass grosse Mengen von Haemoglobin durch ver- hältnissmässig geringe Quantitäten SH,O, ihrer Fähigkeit CO, zu binden beraubt werden [auf100Ccm. verdicktes Pferdecruor, welche doch sicher über 20 gr. trockenes Haemoglobin Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 51 enthalten, sind dafür nur 0,6 SH,O, erforderlich]. Folglich ist die Erscheinung durch das hohe Aequivalentgewicht des Haemoglobins zu erklären. Was aber die sonderbaren Aenderungen der chemischen Absorption unter dem Ein- flusse der Alkalien anbelangt, so können dieselben, wie ich glaube, nur durch die Annahme erklärt werden, dass die Alkalien auf das chemische Absorptionsvermögen der Haemoglo- binlösungen zwei entgegengerichtete Einflüsse ausüben, von denen der eine bei geringe- ren der andere bei stärkeren Zusätzen die Oberhand nimmt. Eine Seite dieses Vorganges lässt sich mit Bestimmtheit angeben: Alkalizusätze zu den ohnedies alkalischen Cruorlösun- gen müssen das Quantum der von Seite der Flüssigkeit auf CO, ausgeübten Anziehungen vergrössern, denn CNa,0,, nachdem es im Cruor die Umwandlung erlitten hat, doch sicher nicht in eine gegen CO, indifferente Verbindung übergeht, sondern höchstens die Form eines Salzes mit schwacher Säure annimmt. Dieser Einfluss muss also überhaupt die che- mische Absorption von CO, durch die Flüssigkeit befördern. Zur Erklärung des anderen entgegengesetzt wirkenden Momentes haben wir hingegen mit Ausnahme der obigen Beob- achtung, welche zudem nicht ganz rein ist '), gar keine Thatsachen; deshalb mögen die Schlussworte des nächstfolgenden Satzes vorläufig als eine Hypothese gelten. Wenn reines Haemoglobin mit Alkali zusammentrifft, so übernimmt es in der neu . entstandenen Verbindung (Alkalihaemoglobinat) die Rolle einer schwachen Säure, mit Bei- behaltung seiner früheren Eigenschaft, nur in etwas geschwächtem Grade, CO, zu binden (oder was dasselbe ist, von diesem Gase zersetzt zu werden). Durch diese einzige und wie ich glaube nicht unwahrscheinliche Annahme lässt sich nun alles in den Versuchen 89—92 erklären. — Kommt ein solches Haemoglobinat mit CO, zusammen, so wird es durch die letztere auf zweifache Weise zersetzt: als Salz mit schwacher Säure — neuer Moment, wel- cher bei der Reaction des reinen Haemoglobins mit CO, nicht existirte! — und als eine Verbindung, in welcher die Säure an und für sich zersetzbar ist — alter Moment, welcher der Reaction des reinen Haemoglobins mit CO, sogar in stärkerem Grade eigen war! Je geringer ferner die Alkalimengen sind, welche mit gleichgrossen QuantitätenHaemoglobinreagiren, desto stärker muss ап den Haemoglobinaten dersaure Charakter ausgesprochen sein, destoweniger CO, können letztere als salzartige Verbindungen absorbiren, — desto kleiner fällt derjenige Theil der chemisch gebundenen CO, aus, welcher die in Folge der Umwandlung des Haemoglobins in das Alkalihaemoglobinat entstehenden Deficite der chemischen Absorption zu decken im Stande wäre. Mit Umkehr der Verhältnisse können auch die Erfolge einenentgegengesetz- ten Character annehmen, wenn nämlıch die genannten Deficite durch die verstärkte Absorp- tion von Seite der weniger sauer gewordenen Haemoglobinate übercompensirt werden. 25. Das Wesentliche der soeben beschriebenen Versuche besteht übrigens nicht in diesen feinen Details, sondern in der concreten Thatsache, dass in Folge geringer Zusätze von Alkalien zu den ohnedies schon alkalihaltigen Haemoglobinlösungen das chemische Ab- 1) Der quantitative Unterschied in den absorbirenden | That nicht auf das Akali oder das Haemoglobin allein, Flüssigkeiten der Vers, 78 und 79 belief sich in der | sondern auf beide Bestandtheile zugleich. 7* 52 J. SETSCHENOW, sorptionsvermögen der letzteren deutliche Schwankungen erleidet, und zwar nicht nach oben sondern nach unten, wie es die Versuche 78 und 79, 89, 90 und 91 übereinstimmend ge- zeigt haben. Es fliessen nämlich aus dieser Thatsache zwei Schlüsse heraus, welche mit ein- ander im Widerspruche zu stehen scheinen. Das Sinken des chemischen Absorptionsvermö- gens des Haemoglobins in Folge geringer Alkalizusätze scheint einerseits dafür zusprechen, dass man die überwiegende Rolle in der chemischen Absorption von CO, durch die Blutkör- perchen der Zersetzbarkeit des Haemoglobins unter dem Einflusse von CO, zuschreiben muss, wofür es scheinbar bequemer wäre, das normale Blutroth als Haemoglobin zu betrachten Andererseits deuten aber die Versuche auf eine sehr grosse Empfindlichkeit dieses Körpers gegen die Alkalien hin. Glücklicherweise ist es sehr leicht zu zeigen, und zwar ohne Zu- flucht zu den Hypothesen, dass dieser Widerspruch nur scheinbar ist. Zu dem Ende will ich alle für den Beweis erforderlichen Annahmen im ungünstigen Sinne übertreiben, und deni entsprechend den Alkaligehalt meiner Pferdeeruorlösungen dem- jenigen der reinen Blutkürperchen nach Bunge gleich setzen, d. h. 0,26 gr. K,0 auf 100 Ост. Cruor, Diese ganze Menge sei ferner an Haemoglobin gebunden und die Quantität des letzteren im trockenen Zustande betrage auf 100 Cem. Cruor nur 20gr. Diese Haemoglobin- menge würde nach Preyer zu ihrer Umwandlung in das Haemoglobinat mehr wie 0,3 gr. K,O verlangen; und da die vorhandene Alkalimenge kleiner ist, würde das normale Blut- roth ein saures Albuminat darstellen, was auch der Wirklichkeit entspricht, insofern die Blutkörperchen CNa,0, zu zersetzen im Stande sind. Die genuine Verbindung «Haemoglo- bin +- Alkali» würde hiermit bei ihrem Zusammentreffen mit CO, auf zweifache Weise rea- giren: als ein Salz mit schwacher Säure und als eine Verbindung, deren Säure durch CO, zersetzbar ist. Die Reaction ersterer Art kann offenbar keine starke chemische Absorption von CO, zur Folge haben, denn: erstens ist die Haemoglobinsäure so stark, dass sie im rei- nen Zustande die Carbonate im Vacuo sogar bei 0° zersetzen kann; zweitens ist diese Säure in der salzartigen Verbindung von vorn herein im Ueberschusse vorhanden. Im Serum sind die Bedingungen für die entsprechende Reaction viel günstiger, da die Säure der salzartigen Verbindung hier weder so stark noch im Ueberschusse vorhanden ist; und doch sahen wir die Kohlensäure dieser Verbindung weniger wie die Hälfte ihrer Base entziehen können. In den Blutkörperchen muss also die entsprechende Grösse sicher viel kleiner sein (um wie viel kleiner, lässt sich zur Zeit nicht bestimmen). Bedenkt man nun, dass die Cruorlösungen so viel CO, binden, als wäre ihre chemische Absorption durch die Umwandlung der Körperchen- alkalien in saures Carbonat bedingt, so folgt aus der soeben angeführten Zusammenstellung der Absorptionsverhältnisse im Serum und den Blutkörperchen ohne Weiteres, dass mehr wie die Hälfte der durch das Cruor chemisch gebundenen CO, auf die Reaction dieses Ga- ses mit dem Haemoglobin und der Rest auf die Reaction der CO, mit dem Haemoglobin- salze ankommt. Bedenkt man endlich, dass wir zu diesem Resultate trotz einer absichtlichen Uebertreibung aller Verhältnisse im ungünstigen Sinne gelangt sind, so kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, dass Re Dre KOHLENSÂURE DES BLUTES. 53 die überwiegende Rolle in der chemischen Absorption von CO, durch die Blutkörperchen dem Haemoglobin als einem durch dieses Gas zersetzbaren Körper zukommt; dass die Kohlensäure, mit anderen Worten, hauptsächlich in jenem Körper locker fixirt wird, welcher zu gleicher Zeit die Fähigkeit besitzt Sauerstoff locker zu binden. In letzterer Form hat der Schluss eine hohe physiolog sche Bedeutung. 26. Jetzt komme ich zur letzten in dieser Untersuchung gestellten Frage hin, inwie- fern nämlich alle diese an den Bestandtheilen des geronnenen Blutes gesammelten Er- fahrungen auf diejenigen des normalen übertragen und hiermit physiologisch verwerthet werden können. Der zu diesem Ziele führende Weg liegt ganz klar zu Tage; es müssen hierfür alle die Gerinnung des Blutes begleitenden chemischen Umsetzungen der Stoffe von Seite ihres mög- lichen Einflusses auf die CO,-bindenden Substanzen und zwar in zwei Richtungen unter- sucht werden: inwiefern nämlich durch diese Einflüsse der allgemeine Charakter der CO,- Absorption und die quantitative Seite der letzteren umgeändert wird. Es ist ferner von selbst einleuchtend, dass alle diese Einflüsse nur als mehr oder we- niger starke Umänderungen der schon vorhandenen Eigenschaften der Körper, keineswegs als eine Schöpfung neuer Qualitäten in denselben aufzufassen sind; denn die die Blutgerin- nung begleitenden chemischen Umsetzungen bekanntlich nicht so intensiv sind, um die CO,-bindenden Stoffe durchweg ändern zu können. Alle jene zahlreichen Erfahrungen im Gebiete der Physiologie und der menschlichen Pathologie, wo grosse Mengen des normalen Blutes durch entsprechende Quantitäten des defibrinirten ohne Schaden für die Functionen einzelner Organe oder sogar für das Leben ersetzt werden konnten, sprechen ganz unzwei- deutig dafür. Nicht minder klar ist es endlich, dass von allen diesen Einflüssen nur diejenigen be- rücksichtigt werden müssen, welche irgend welche Wirkung entweder auf die Globulinsub- stanzen, das Haemoglobin mitgerechnet, oder auf die Alkalien des Blutes ausüben können, denn nur diese Stoffe dürfen als CO,-bindende Substanzen betrachtet werden. Bei solcher allgemeinen Auffassung der Aufgabe haben wir in Bezug auf die Blutkör- perchen nur den in meinen Versuchen anomalen aufgelösten Zustand derselben und die von Zuntz in diesen Körpern während der Blutgerinnung entstehende Säuerung, — und für das Plasma 1) die auch hier stattfindende Entwickelung der Säure, 2) die durch die Fibrinbildung bedingte Abnahme der Globuline und 3) die aus dem Zerfall der weissen Blutkörperchen entstehende Zunahme der Globuline zu berücksichtigen. а о RP SR NT AR ON Е er al we 5 + = ae 2 я EL 9 TEEN 2 и 54 J. SETSCHENOW, | Erst will ich die Erscheinungen am Plasma besprechen. 27. Bei meiner Auffassung der Absorptionsverhältnisse der CO, im Serum lässt sich der Einfluss einer schwachen Ansäuerung der Flüssigkeit — die Entwickelung der Säure im gerinnenden Plasma ist bekanntlich sehr schwach! — sehr leicht vorausbestimmen: die Säure, muss der Globulinverbindung einen Theil ihrer Base entziehen und das Globulin an und für sich umsetzen; beide Momente müssen ferner ganz übereinstimmend wirken, nämlich die chemische Absorption von CO, erniedrigen, ohne jedoch den Charakter derselben-merklich zu ändern. Alle Ansäuerungsversuche des Serums, deren ich sehr viele gemacht habe, be- stätigen das soeben Gesagte auf das augenscheinlichste, und am allerstärksten diejenigen von ihnen, wo das Serum trotz seiner deutlich sauren Reaction die Fähigkeit behält Koh- lensäure chemisch [und auch jetzt abhängig vom Druck] zu binden. Diese Erscheinung ist offen- bar nur dadurch zu erklären, dass die Alkalien im ausgepumpten Serum nicht frei sind und dass es neben ihnen andere Stoffe giebt, welche die überschüssige Säure in sich aufneh- men können. Als Belege mögen folgende Beispiele angeführt werden. № 7 $ р А Y VX Beding. d. Vers. 616,35 30,614 3,03 93 45,21 15,2°C. 71810 35,405 0,99 3,26 Anden ni ВН ie 2 842,97 49,284 455 Verbl. 4. saur. React. neutral. 618,90 31,886 4,18 ae 94 45,21 15,2°C. 728,61 36,820 0,99 4,21 Dasselbe Be mit A 848,31 42,261 4,30 535,45 30,518 on) à 95 4193 15,220. 62222 34081 099 826 An mit SH,0, unge 723,96 38,539 8,50 nügend angesäuert. Es ergiebt sich aus diesen Versuchen in Bezug auf unsere Aufgabe folgendes: insofern in allen die quantitative Seite der CO,-Absorption betreffenden Versuchen das Blut bei 0° gerann, konnte die Entwickelung der Säure im Serum nur so gering sein, dass die hieraus entspringende Abweichung des Absorptionsvermögens des Serums von demjenigen des Plasma vernachlässigt werden kann. Die Ansäuerungsversuche des Serums gewinnen jedoch noch eine andere Bedeutung, wenn man deren Erfolge vom Standpunkte meiner Hypothese auffasst: sie legen nämlich den Grund ab, warum die Thiere verhältnissmässig grosse Mengen von Säuren ohne Schaden für die Respiration ertragen können; wie es ferner möglich ist, dass die eingeführten Säuren im alkalischen Blute in quasi-freiem Zustande circuliren, und wie es endlich geschehen kann, dass sie trotzdem dem Thierkörper Alkalien entziehen. се a WERE Dre KOHLENSÂURE DES BLUTES. 55 Die Wirkung der beiden übrigen die Mengen von Globulinen beeinflüssenden Momente lässt sich Dank den neuesten Untersuchungen von Hammarsten über die Globuline') des Blutes ebenfalls bestimmen. Von seinen Angaben sind für uns folgende maassgebend: 1) ist das filtrirte Plasma des Pferdeblutes an Globulinen stets etwas reicher als das Serum — durchschnittlich im Verhältnisse von 10 zu 9; und 2) kommt dieses dadurch zu Stande, dass der Verlust des Serums an Fibrinogen in Folge der Blutgerinnung grösser ist als sein Gewinn an Paraglobulin in Folge des Zerfalls der weissen Blutkörperchen. In drei von diesem Forscher untersuchten Fällen erhielt er folgende Zahlen für den Globulingehalt in 100 Cem. Flüssigkeit. Plasma Serum 4,87%, 4,483 %, 4,35%, 4,167 %, 4,25%, 3,855% Die Menge des Fibrinogens in den Globulinen des Plasma betrug durchschnittlich et- was mehr wie !/, der ganzen Globulinmenge, nämlich 0,32 %,; 0,416 und 0,455 %,. Auf Grund dieser Angaben kann man mit Bestimmtheit behaupten, dass das Plasma, als eine globulinreichere Flüssigkeit mehr CO, binden muss, als das Serum; besonders darum, weil die fibrinogene Substanz ihrem Verhalten gegen CO, nach zu den schwer von diesem Gase zersetzbaren Globulinen zuzurechnen ist, d.h. zu denjenigen Stoffen, welche bei der che- mischen Absorption von CO, die Hauptrolle spielen. Dem entsprechend sind die Mengen der chemisch gebundenen CO, im Serum bei dem Uebertragen der Absorptionsverhältnisse von hier auf das Plasma mit '), zu multipliciren. 28. Was endlich die anomalen Zustände der Blutkörperchen anbelangt, in welchen dieselben von mir untersucht waren, so brauche ich die aus den oben angegebenen beiden Anomalien entspringenden quantitativen Umänderungen in den Absorptionsverhältnissen gar nicht zu berücksichtigen, da der Antheil der Blutkörperchen in der physiologischen Bin- dung von CO, durch das normale Blut, von mir nicht direct, sondern indirect berechnet wird. Es genügt somit für unsere Zwecke bloss zu wissen, ob beide Anomalien so stark sein kön- nen, dass man ein wesentlich anderes Verhalten der normalen Blutkörperchen gegen die Kohlensäure erwarten dürfte. In Bezug auf die Anomalie der Säureentwickelung muss die Frage augenscheinlich mit nein beantwortet werden; — wir wissen ja aus directen Versuchen, dass die Blutkör- perchenstoffe nach geschehener Gerinnung — wenn sie also schon angesäuert sind — noch sehr starke Ansäuerungen ertragen können, ohne ihren absorptiometrischen Character einzubüssen. Ebenso leicht ist die Frage bezüglich der Anomalie des aufgelösten Zustan- 1) L c. 5 ER N LE A 56 J. SETSCHENOW, des der Blutkörperchen in meinen Versuchen zu beantworten. Man vergleiche hierzu die von mir für das aufgelöste Pferdecruor gefundenen Werthe der chemischen CO,-Absorption mit der entsprechenden Grösse, welche Zuntz im Cruor mit unzerstörten Körperchen nach der ‚Sättigung der Flüssigkeit mit CO, erhielt.‘) Bei mir betragen diese, mittelst des Coëfficien- ten des Wassers multiplicirt mit 0,99 berechneten, Grössen durchschnittlich 100 Cem. CO, auf 100 Cem. Cruor (dickeres als bei Zuntz); bei Zuntz ist die entsprechende mittelst des - Coëfficienten des Wassers erhaltene Grösse gleich 97 Cem. CO,. Hiermit sind wir zu dem allgemeinen Schlusse geführt, dass beide entsprechende Bestandtheile des normalen und des geronnenen Blutes sich gegen die Koh- lensäure im Grunde ganz gleich verhalten müssen. Der Unterschied in ihrem Ver- halten ist vielmehr rein quantitativer Natur; und zwar wirken alle die die Blutge- rinnung begleitenden Einflüsse übereinstimmend dahin, das chemische Absorptions- vermögen für CO, sowohl im Plasma als in den Blutkörperchen zu erniedrigen. 29. Mit Hülfe dieses Schlusses, welcher eigentlich durch die ganze vorliegende Unter- suchung bewiesen ist, und bei der Möglichkeit die chemischen Bindungsgrössen des Serums vermittelst der Zahlen von Hammarsten auf diejenigen des Plasma zu corrigiren, ist es nun leicht die Frage über die Vertheilung der CO, zwischen den Bestandtheilen des norma- ‚len Blutes und ihren Zustand in denselben zu entscheiden. Ehe ich jedoch zu diesem Gegenstande übergehe, muss noch ein Absorptionsversuch mit den weissen Blutkörperchen angeführt werden, um den Antheil auch dieser Elemente des Blutes in der Bindung von CO, schätzen zu können. Zu diesem Versuche wurden die weissen Körperchen von 1000 Cem. geschlagenes Pferdeblut — und zwar der grösste Theil derselben, aber leider mit ziemlich viel Cruor — vorsichtig abgezapft und mit einem höchst reinen Pferdeserum zu einem Volumen von 80 Ccm. versetzt. Somit enthielt die Flüssigkeit eine bedeutend grössere Menge farbloser Ele- mente als das Plasma; auch sah sie trotz des rothen Schimmers grau-weiss und sehr trübe aus. Diese Menge will ich absichtlich etwas niedriger schätzen und sie in Vergleich mit dem normalen Gehalt nur 6 Mal grösser annehmen. Die Flüssigkeit enthielt ausserdem noch so viel rothe Körperchen, dass die chemische Absorptionsgrösse durch diese Verunreini- gung wenigstens um 2 °/ erhöht werden musste (auf Grund der Versuche 1 und 6). M V tone p A У VX auf 100 Cem. Flüss. 560,10 46,083 31,25 96 53,15 192 644,37 50,593 0,99 31,40 77951 58,521 32,94 1) Inaug. Diss. p. 38, Vers. 4. Kiez LR ; SEIEN TIER SS De EN Tan se UE ar A CE a A a ae р ER a ee Lo Dre KoHLENSÄURE DES BLUTES. 57 Zieht man von den chemischen Absorptionsgrössen der letzten Spalte den auf die Ver- unreinigung der Flüssigkeit mit rothen Körperchen ankommenden Theil von CO, ab, so er- hältman eine beinahe dem normalen Serum gleiche chemische Absorption dieses Gases. Die weissen Körperchen können mit anderen Worten in ihrer normalen Menge keinen merklichen Einfluss auf die Absorption von CO, ausüben. Die Kohlensäure ist hiermit im normalen Blute nur zwischen Plasma und rothen Blut- körperchen zu vertheilen. Früher, wo man von dem Zustande der CO, im Plasma keine klare Vorstellung hatte, konnte man noch bei der Idee stehen bleiben, dass dieses Gas nur im Plasma und nur in che- misch gebundenem Zustande enthalten sein müsse; jetzt ist aber eine solche Vorstellung prin- cipiell unmöglich geworden. So wie die Thatsache einmal festgestellt ist, dass das Plasma die Kohlensäure abhängig vom Drucke bindet, ist zugleich damit gegeben, dass die chemi- schen Absorptionsgrössen von CO, in dieser Flüssigkeit sich gegen die Schwankungen des Druckes ganz ebenso wie die Lösungsgrössen eines beliebigen Gases in beliebiger Flüssig- keit verhalten müssen. Durch diese Thatsache verwischt sich mit anderen Worten jeder Un- terschied zwischen den Grössenschwankungen des chemisch gebundenen und anfgelösten Ga- ses in Folge der gegebenen Schwankungen des Druckes. Hat somit die CO, auf das Plasma allein zu wirken, so geht der Process nicht etwa so vor sich, dass CO, erst die stärkeren chemi- schen und dann die schwächeren physikalischen Anziehungen sättigt, — beide Vorgänge gehen im Gegentheil zu einer und derselben Zeit, weil die Anziehungen gleichwerthig sind, oder ge- nauer — weil die chemischen Anziehungen nicht unendlich gross sind im Vergleich mit den physikalischen. Dasselbe Raisonnement auf den physiologischen Fall übertragen, wo die Koh- lensäure auf ein Gemenge von Plasma mit Blutkörperchen zu wirken hat, ergiebt ohne Wei- teres, dass hier das Gas zu einer und derselben Zeit sowohl den chemischen als den physi- kalischen Anziehungen beider Bestandtheile zu folgen hat; dass es also zu einer und dersel- ben Zeit sowohl von dem Plasma als von den Körperchen chemisch gebunden und aufgelöst wird. Da wo die Menge der Kohlensäure bei der gegebenen Spannung des Gases ausreicht alle diese Bedürfnisse zu decken, muss der Process unzweifelhaft auf die angegebene Weise vor sich gehen. Wie gestaltet sich aber derselbe in jenen Fällen, wo die in das Blut einge- tretene CO,-Menge sehr gering ist, und zwar nicht deshalb, weil die Spannung des Gases am Orte seiner Bildung niedrig war, sondern weil das Blut wegen des zu raschen Vorbeifliessens an diesem Orte sich mit dem Gase zu sättigen keine Zeit hatte? Eine Ant- wort hierauf kann man von solchen Absorptionsversuchen [am Serum oder am Blute ist ganz gleich] erwarten, wo die Menge der Kohlensäure vor der Absorption zu klein ist um die chemischen Affinitäten der Flüssigkeit zu sättigen. Folgt die Vertheilung der absorbir- ten CO, auch jetzt dem obigen Gesetze, so ist zu erwarten, dass die CO, nie vollsändig ab- sorbirt wird; und dieses ist in der That der Fall. In dem dreigliederigen Versuche 1—23 —24 der Tab. II war die erste Bestimmung bei stärkeren Druckhöhen gemacht und ergab die chemische Absorptionsgrösse gleich 9 Cem. CO, auf 45 Cem. Serum. Für die zweite Mémoires de l'Acad. Imp. des sciences, VIIme Serie. 8 58 J. SETSCHENOW, Bestimmung (M 23) natürlich an demselben Serum nahm ich absichtlich weniger CO, — nur 7,41 Cem. Die Endspannung des Gases nach Beendigung der Absorption war 24 Mm. und die zurückgebliebene CO,-Menge betrug 1,32 Cem. Da der Zustand des Gases in jedem Absorptionsversuche nach Beendigung des letzteren der Sättigung aller Affinitäten der ° Flüssigkeit für die vorhandene Endspannung entspricht, so war unzweifelhaft auch hier ein Theil der absorbirten CO, aufgelöst und zwar der Endspannung und dem Lüsungscoëffi- cienten für die gegebene Temperatur entsprechend. Folglich geschah die Vertheilung des Gases auch in diesem Falle nach dem obigen Gesetze. Das Gesetz der Vertheilung der CO, zwischen den Elementen des Blutes proportional den physikalischen und chemischen Anziehungen der letzteren bleibt somit gleichfalls in Kraft, ob wir uns die Absorption von CO, durch das Blut in den Capillaren des Körpers als eine Sättigung der Flüssigkeit mit dem Gase für die vorhandene Spannung oder als ein zufällig grösseres oder geringeres Schöpfen des Gases aus den Gewebeflüssigkeiten denken. — Auch im letzten Falle entspricht der Endzustand des Gases im Blute einer Sättigung . der Flüssigkeit für eine gewisse niedrige Spannung, welche sich practisch durch aërotono- metrische Versuche bestimmen lässt. Es braucht nach dem Gesagten kaum noch hinzugefügt zu werden, dass in allen Fäl- len ohne Ausnahme beide Bestandtheile des normalen Blutes nebst chemisch gebundener auch aufgelöste CO, enthalten müssen; und weiter, dass das normale Blut trotzdem alkalisch reagiren muss, insofern es nämlich mit CO, für eine so niedrige Spannung gesättigt ist, dass die Affinitäten seiner Alkalien wenigstens zu '/, frei bleiben. 30. Die quantitative Vertheilung der CO, im Blute werde ich nur für dasjenige des Hundes und nur für den in physiologischer Hinsicht wichtigen Fall betrachten, wenn die Flüs- sigkeit mit CO, bei Körpertemperatur und 50 Mm. Druck gesättigt ist. Diese Bedingungen entsprechen nämlich der physiologischen Umwandlung des arteriellen Blutes in das venöse wärend seines Durchströmens durch die Capillaren des Körpers. Den Antheil von Plasma werde ich absichtlich etwas übertreiben, um die starke Betheiligung der Blutkörperchen an der Bindung von CO, desto klarer ans Licht zu setzen. Dem entsprechend willich den unauspumpbaren Theilder CO, im Hurdeserum = 10 Сет. setzen. Da die von mir für die Körpertemperatur und 50 Mm. Spannung im Hundeserum gefundene Absorptionsgrösse (№№ 28 und 29 der Tab II) 14 Cem. beträgt, so enthält das bei 37—37,5° und 50 Mm. Spannung mit CO, gesättigte Serum 24 Ccm. CO, auf 100 Cem. Flüssigkeit. Auf das Plasma übertragen, d. В. mit 'Y, multiplieirt, würde die entspre- chende Grösse 27 Cem. betragen. Der im Plasma bei der Körpertemperatur und 50 Mm. Dr. aufgelöste Theil der CO, berechnet sich (aus den Vers. 28 und 29) zu 3,4 Cem. Folglich enthalten 100 Ccm. Plasma im Ganzen 30,5 Cem. CO,. Das Volumen des letzteren im Hunde- blute sei 70 auf 100. Dann ist der im normalen venösen Blute des Hundes auf das Plasma ankommende Theil der Kohlensäure höchstens 22 Cem. gleich. Der Rest kommt auf die Blutkörperchen. Venöses Hundeblut enthält durchschnittlich kaum mehr wie 33 Cem. CO, ; LE re EB te EN LE SN SC deg СЫНЫ DU SES => . > Da = 4 Er Pets ео € X Ca B Dre KOHLENSÂURE DES BLUTES. 59 folglich ist dieselbe im venösen Blute so vertheilt, dass °/, der gesammten Kohlensäure auf das Plasma und '/, auf die Blutkörperchen ankommt. Zu demselben Schlusse führt die umgekehrte Berechnung!) vermittelst der totalen Ab- sorptionsgrössen der Blutkörperchen. Im Versuche 80 der Tab. IV ist dieseGrüsse auf 100 _ Сет. Cruor gleich 35,3 Cem. CO,. Das Volumen der Körperchen in 100 Blut ist 30. Folg- lich beträgt der auf die Blutkörperchen ankommende Theil von CO, 35,3 x 0,3 oder 10,6 Cem. CO. Der aus dieser Berechnung für das Plasma des venösen Blutes sich ergebende СО,- Gehalt erweist sich allerdings etwas kleiner als der durchschnittliche Werth für CO, im Serum sogar des arteriellen Blutes nach den directen Bestimmungen von Schöffer, Preyer und Al. Schmidt; indem die letztere Grösse, als Mittel aus 11 Be- stimmungen, 34 Cem. CO, und die meinige nur 30 Cem. beträgt. Die Abweichung ist jedoch leicht zu erklären. Es kann erstens keinem Zweifel unterliegen, dass im Blut wäh- rend seiner Gerinnung ein Theil der chemisch gebundenen CO, aus den Blutkörperchen in das Serum übergeht, weil die Säureentwickelung hauptsächlich in den Blutkörperchen und nicht in dem Plasma geschieht; zweitens liegt vielleicht der mittlere Werth für den Sätti- gungsdruck in den Capillaren etwas höher als 50 Mm. Quecksilber. In einzelnen Fällen, namentlich da, wo der CO,-Gehalt sowohl des Blutes als des Serums [beide gehen nämlich nach den Versuchen von Al. Schmidt Hand in Hand] den mittleren Werth zu stark übertrifft, muss letzteres sogar unbedingt angenommen werden, denn wie würde man an- ders solche Ausnahmen (wie 2. В. 42 Cem. CO, auf 100 Cem. defibr. Blut, oder 42 Ccm. CO, auf 100 Cem. Serum) erklären können? Folglich enthält die Abweichung nichts, was gegen den oben formulirten Satz sprechen könnte. Der letztere schliesst in sich im Gegentheil eine Thatsache von hoher physiologischer Bedeutung ein. Setzt man in der That die chemische Bindungsgrösse der CO, in den Blut- körperchen auf 100 Cem. Hundeblut gleich 10 Cem; so kommt meiner Theorie nach mehr als die Hälfte davon auf das Haemoglobin an; und diese grössere Hälfte wird mithin während der Umwandlung des arteriellen Blutes in das venöse durch denjenigen Körper locker fixirt, welcher gleich darauf in den Lungencapillaren mit Sauerstoff reagirt. Verhielte sich der letztere auch ganz indifferent gegen das Haemoglobin, so würde dennoch das Zusam- mentreffen der CO,-haltigen Körperchen mit Sauerstoff eine Entweichung der CO, auf dem Wege der physikalischen Diffusion zur Folge haben. Nun gesellen sich aber zu diesen phy- sikalischen Bedingungen noch die chemischen Verwandtschaften des Sauerstoffs zu dem CO,- Träger, welche die Kohlensäure aus dem Haemoglobin auf die nämliche Weise austreiben, wie es in Bezug auf den Sauerstoff selbst von Kohlen- oder Stickstoffoxyd gethan wird. 1) Diese ist aber weniger zuverlässig, weil das Cruor | mischung von Serum, etwas zu niedrige Werthe für die des Hundeblutes in meinen Versuchen, wegen der Bei- | chemische Absorption von CO, zeigen musste. à PLU Ч “в EST. AS OR CE LS Te OT) LP PERS SEX ve ENDE EEE EEE COL EN PA НЯ 60 J. SETSCHENOW, Dieses ist aber nicht alles. — So wie einmal dem Haemoglobin der normalen Blut- körperchen die Function zugestanden wird CO, zu binden, muss weiter zugestanden werden, dass wenn die mit О beladenen Körperchen des arteriellen Blutes in die Capillaren des Kör- pers gelangen, die Kohlensäure der Gewebe einen Theil des Sauerstoffs aus dem Oxyhaemo- globin austreiben muss. Man gewinnt mit anderen Worten ein neues Moment für die Ab- lösung des Sauerstoffs von den Blutkörperchen. Die Thatsache, dass ein Theil der Blutkörperchen-CO, im Haemoglobin fixirt ist legt endlich den Grund ab, warum, wie es zuerst in Ludwig’s Laboratorium gefunden war, die aërotonometrischen Werthe für CO, des Blutes in der sauerstofthaltigen Atmosphäre höher als im Vacuum ausfallen. 31. Die Abhandlung schliesse ich mit einem kurzen Résumé der Hauptergebnisse die- ser Untersuchung und zwar will ich jetzt die die Blutkörperchen betreffenden Thatsachen vorangehen lassen, da die Ergebnisse der Versuche am Serum hierdurch um vieles klarer hervortreten. 1) Als CO,-bindender Stoft ist in den rothen Blutkörperchen eine salzartige Verbin- dung des Haemoglobins mit Alkali zu betrachten, in welcher das Haemoglobin die Rolle einer schwachen Säure im Sinne Berthelot’s spielt. Dieser Satz geht aus folgenden Thatsachen hervor: a. richten sich in drei von mir untersuchten Blutarten die chemischen Bindungs- grössen der CO, nach dem von Bunge für die Blutkörperchen dieser Blutarten angegebenen Alkaligehalt; und | b. entsprechen dem allgemeinen Charakter nach die Absorptionserscheinungen der CO, durch die Blutkörperchen keineswegs einer Verbindung dieses Gases mit freien Alkalien, sondern eher der Absorption desselben durch Lösung eines Sal- zes mit schwacher Säure. 2) Mit Kohlensäure reagirt die Verbindung «Haemoglobin + Alkali» auf doppelte Weise: nach Art aller durch schwache Säuren gebildeten Salze, indem hierbei die CO, dem Haemoglobin einen Theil seiner Base entreisst; und als eine Verbindung, in welcher die Säure (Haemoglobin) an und für sich von CO, zersetzt werden kann und wirklich zer- setzt wird. Die Beweise, dass der Process nur in dieser Richtung vor sich gehen muss, sind vier- facher Art: c. kann die quantitative Seite der chemischen Absorption durch die Annahme nicht erklärt werden, dass die Verbindung «Haemoglobin + Alkali» mit dem Gase nur in einer Richtung, nur als Salz, reagirt; d. entsprechen die die chemische Absorption von CO, zum Verschwinden bringen- den Ansäuerungsgrade der Blutkörperchenlösungen bedeutend mehr als einfacher Neutralisation der in denselben enthaltenen Alkalien; ferner sde Da Dre KOHLENSÂURE DES BLUTES. 61 e. deuten alle Charaktere der in solchem Grade angesäuerten Cruorlösungen darauf hin, dass das Haemoglobin hierbei eine Aenderung erlitten hat, welche jedoch nicht so weit geht, wie die bekannte Spaltung des Haemoglobins in Haematin und Albuminstoff; endlich f. sind die absorptiometrischen Erfolge kleiner Zusätze von Alkalien zu den Blut- körperchenlösungen derart, dass sie nur durch den zersetzenden Einfluss von CO, auf das Haemoglobin erklärt werden können. Bedeutend schwieriger war die entsprechende Aufgabe in Bezug auf das Serum. Da die chemische Absorption von CO, auch hier vom Drucke abhängig ist und sich nach dem Alkaligehalt verschiedener Serumarten richtet, so war zu erwarten, dass die СО,- bindenden Stoffe auch hier dem Typus eines Salzes mit schwacher Säure entsprechen wer- den, dass folglich im Serum ein dem Haemoglobin aequivalenter Stoff zu finden ist. Da an- dererseits das normale CO,-haltige Serum bei dem Auspumpen einen Theil der chemisch gebundenen CO, zurückhält, war in die Beschaffenheit der CO,-bindenden Stoffe eine die- ser Eigenthümlichkeit entsprechende Bedingung einzuführen. Die bekannte Ansicht von Sertoli über die CO,-bindenden Stoffe des Serums lieferte eine fertige aber unbewiesene Formel hierzu. Die dem Haemoglobin aequivalenten saueren Stoffe sollen nach dieser An- sicht die Globuline des Serums darstellen und zwar sollen dieselben in einer Quantität ge- geben sein, welche nicht ausreicht die ganze Menge von Serumalkalien zu sättigen. Mehr wie ein Jahr hielt ich an dieser Idee fest, mich in den Anstrengungen erschöpfend die Er- gebnisse directer Versuche den Anforderungen dieser beim ersten Anblick so einfachen Hy- pothese anzupassen und stets ohne Erfolg.') Erst nachdem ich mich von dieser Idee los- machte und die Möglichkeit einer anderen alle Eigenthümlichkeiten der CO,-Absorption durch das Serum umfassenden Formel einsah, bekamen die Versuchsergebnisse einen klaren positiven Sinn. Nach dieser neuen Ansicht sind die CO,-bindenden Stoffe des Serums in der That durch eine Verbindung der Globuline mit Alkali gegeben, in welcher jedoch die Globuline nicht von vorne her sauere Eigenschaften besitzen, sondern dieselben erst unter dem Einflusse von CO, erhalten. Hierdurch nimmt erstens die Reaction des Körpers «Globulin + Alkali» mit CO, die- selbe Form an, welche wir oben an den Blutkörperchenstoffen gesehen haben; zweitens wird das lockere Gebundensein der CO, sowohl im Serum als in den Körperchen eigentlich auf dieselbe Grundlage zurückgeführt; und drittens lassen sich die unauspumpbaren Reste von CO, im Serum auf eine ganz einfache Weise erklären (siehe pag. 36). Was die Thatsachen anbelangt, durch welche der obige Satz bewiesen wird, so lauten sie folgendermassen: 1) Alle jene zahlreichen Versuche, worin ich den | zelnen festzustelten suche, sind den Bemühungen ent- sauren Charrkter sowohl am dialysirten Serum, als an | sprungen, die Hypothese von Sertoli zu beweisen. diesem oder jenem Bestandtheil der Flüssigkeit im Ein- 8* 62 J. SETSCHENOW, Отв KoHLENSÄURE DES BLUTES. Durch die Ausscheidung der Globuline mittelst MgSO, verliert das Serum die Eigen- schaft CO, abhängig vom Drucke zu binden, folglich könnten dieselben als schwache Säuren gedeutet werden. Jedoch besitzt das dialysirte globulinhaltige und ausgepumpte Serum die Fähigkeit nicht CNa,0, im Vacuo zu zersetzen. Andererseits verhält sich das dialysirte globulinhaltige Serum gegen die CO, den Blutkörperchenlösungen sehr ähnlich, indem es die CO, in grosser Abhängigkeit vom Drucke und in solcher Menge bindet, welche sogar die Umwandlung des in dem Serum zu- rückgebliebenen Alkali (als Na,O gedacht) in saures Carbonat übertrifft. Hierdurch wird für die dialysirten Globuline die Fähigkeit CO, an und für sich che- misch zu binden streng bewiesen; und da diese Stoffe im nicht dialysirten Serum der Ab- sorption von CO, einen solchen Charakter ertheilen, als spielten dieselben in ihrer Verbin- dung mit Alkali die Rolle einer schwachen Säure [welche ihnen im ausgepumpten Zustande nicht zukommt!], so muss unvermeidlich angenommen werden, dass sie den sauren Charak- _erst unter dem Einflusse von CO, erhalten. St. Petersburg, den 25. Februar 1879. J. Setschenow. Berich tigung. Im Versuche 62 (pag. 31) entsprechen die chemischen Absorptionsgrössen 6,35 und 12,7 dem Drucke 96,16; und die Zahlen 7,30 und 14,60 dem Drucke 946,55. BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibirischen Reise, = seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, | wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der A in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (5 ТЫ.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, 9 ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, SR die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der Lieferungen einer besonderen Speeialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zugänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bändeso Al auch die Lieferungen "einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach Fate und Zahl Gy) der Tafeln normirten Preisen, | Dr. А, ТВ. v. Middendortfs Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während de я Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in Value mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 В“ in 4° (1847 —- 1875). | Bd. I. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Siiber | Reich Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von R.| ых Е. von Baer, Н. В. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, E. | Вы. | K. Lentz, А. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. re | Peters: Mit.15 lith. Tafeln, 1848 УТ: 9 en ee 3 | 45 81° Ва. Е. Th. И. Botanik. Lf. 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8lithogr. Tafeln. IX u. 1908. ГЕ. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. von F. J. Ruprecht. 1851. | Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) S. 193 - 435..... Lf. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter | und С. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Poganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. 6. et С. G. Borszezow ! disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 8........ | Bd. II. Zoologie Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851.516S. ; ‘ (Beinahe vergriffen.) | Th. II. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von | Middendorfi Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.)....... Bd. III. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhtlingk. Th.I. ТИ. 1, Jakutischer Text mit deutscher, Uebersetzung. 1551796 Sa nes. en | Lf. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. 8. У u. 97-—397.. Th. 11. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1351. 184 S.................... | Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. Bearbeitet von A. у. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- | Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geographie und Hydrographie. Nebst Tafel II | bis XVIII des Karten-Atlasses, 1859. 200 S. und 17 Tafeln des Atlasses..... a Lf. 2. Orographie und Geognosie. 1860. 5. 201—332. (Vergriffen.). . . Lf. 3. Klima. 186193382525 u. XXE 0. 000 | Mrk, | РЕ. | 50 DD 3 195/13 | 20 [Se | 45 | + Th. II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt | Sibiriens. 1867. 8.789 —-1094 u XIII I ER Re | Lf. 2. Thierwelt Sibiriens (Schluss). 1874. S. 1095—1394......... ТЕ. 3. Die Eingeborenen Sibiriens (Schluss des ganzen Werkes). 1875. S. 1395—1615. Mit. 16 ith. Табе er ооо ur, LEA > Va Re LE NE PI ее BR EEE BUNTE EEE и Е + Ei A Ser 2 $: 2 Е Es: MEMOIRES * L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST.-PETERSBOURG, VIT SERIE. в _ Томе XXVI, № #4 ET DERNIER. | DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN 3 | BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. | VON О. Chwolson, Privat-Docent an der St. Petersburger Universität. Présenté le 10 Avril 1879. Sr.-PETERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Petershourg : à Riga: à Leipzig: M. Eggers et Cie, J. Issakof М. М. Кушше!; М. Leopold Voss. et J. Glasounof; nier Prix: 35 Kop. — 1 Mrk. 20 Pf. er ER oe. MEMOIRES L'ACADÉMIE IMPÉRIALE DES SCIENCES DE ST. -PETERSBOURG, VII" SÉRIE. me. Tome XXVI, N 14. ET DERNIER. = ÜBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. VON ©. Chwolson. Privat-Docent an der St. Petersburger Universität. Présenté le 10 Avril 1879. 3. R A 4 Le Sr.-PETERSBOURG, 1879. Commissionnaires de l’Académie Impériale des sciences: à St.-Peiershourg: a Riga: M. Eggers et C!®, J. Issakof М. М. Kymmel; et J. Glasounof; Prix: 35 Kop. = 1 Mrk. 20 Pf. D à Leipzig: M. Leopold Voss. у x Imprimé par ordre de PAcadémie Impériale des sciences. ОВ UC. Vessélofsky, Secrétaire perpétuel ; Imprimerie de l’Académie Impériale des Sciences (Vass.-Ostr., 9° ligne, № 12) 1e Einleitung. In der Abhandlung «Ueber die Bestimmung der absoluten Inclination mit dem Induc- tions-Inclinatorium» (Mémoires de РАс. d. Sc. d. St.-Pötersb., VII. Serie, Tome XXVI, X 8, 1878) hat Herr Akademiker H. Wild gezeigt, dass bei der Bestimmung der absoluten Inclination nach der Weber’schen Methode (Resultate des magn. Ver., 1833, S. 81, Ab- handl. d. Kgl. Soc. in Göttingen, Bd. V, 1858, und Pogg. An., Bd. 90, p. 209) die Re- sultate sich von den mit dem Nadel-Inclinatorium gefundenen, um Grössen unterscheiden, deren Auftreten unmöglich aus den Beobachtungsfehlern erklärt werden und nur in einer Mangelhaftigkeit der betreffenden mathematischen Theorie seinen Grund haben kann. Be- kanntlich giebt Weber zwei Methoden an: die Multiplicationsmethode und die Reflexions- methode; die für beide Methoden entwickelten Formeln lehnen sich an die zuerst von Gauss (Resultate des magn. Ver., 1837, p. 58) gegebene, später von Du Bois-Reymond in den Monatsber. der Berl. Acad., 1869, S. 807 und 1870, S. 537, bedeutend erweiterte Theorie der Schwingungen eines Magneten unter dem Einflusse eines benachbarten Däm- pfers. Dieser Theorie liegen nun gewisse Voraussetzungen zu Grunde, von denen zweikaum in allen Fällen mit genügender Annäherung als erfüllt angesehen werden können. Die zwei Voraussetzungen sind folgende: erstens wird in der Differentialgleichung, welche der Gauss- Weber’schen Theorie zu Grunde liegt, in dem Gliede, welches das Drehungsmoment des Erdmagnetismus enthält, der Sinus des Ablenkungswinkels durch den Bogen ersetzt, was natürlich nur für sehr kleine Winkel gestattet ist, und zweitens wird angenommen, dass die dämpfende Kraft nur von der augenblicklichen Geschwindigkeit, nicht aber von der Lage des Magnets, d. h. von dem augenblicklichen Ablenkungswinkel, abhänge. Letzteres wird aber nicht allgemein richtig sein, wenn als Dämpfer ein eng um den Magneten gewundener, geschlossener Multiplicator dient. Die Dämpfung hängt nämlich im Allgemeinen von dem Quadrate einer Function des Ablenkungswinkels ab, die Herr Wild die Multiplicatorfunction nennt; sie ist identisch mit dem Drehungsmoment, welches die Stromeinheit im Multipli- Mémoires de l'Acad, Imp. des sciences, VIIme Serie. 1 FPS Ou ET Е И TR EEE ER a TO Be На al te ut FN VE: DE die PER y a 2 О. CHwoLson, catordraht auf den Magneten ausübt. Für diese Function, welche bei der Tangenten-Boussole der Cosinus ist, hat Herr Wild für zwei ähnliche eng gewundene Multiplicatoren experi- mentell einen eigenthümlichen Verlauf nachgewiesen, der in einem anfänglichen Ansteigen und darauffolgendem Fallen der Function, bei wachsendem Ablenkungswinkel des Magneten, sich ausdrückt. Esistalso im Allgemeinen die dämpfende Kraft nicht eine für jede Lage des Magneten constante, sondern vom Ablenkungswinkel abhängige Grösse. Die damit sowohl in ihren Grundlagen, als auch in ihren Consequenzen experimentell als ungenügend nachgewiesene Theorie der magnetischen Dämpfung bei grössern Ampli- tuden des schwingenden Magneten schien folglich einer Verbreiterung wohl bedürftig und habe ich es, von Herrn Wild hierzu angeregt, versucht, eine solche Verbreiterung durch- zuführen. In der vorliegenden Arbeit sind die Resultate dieses Versuches dargelegt. Weit entfernt, die Frage erschöpfend behandelt zu haben, beschränke ich mich mit der Aufstel- lung gewisser, sehr allgemeiner Formeln und deren Entwickelung für einige wenige specielle Fälle. Es wird aber nicht schwer sein, auf Grund dieser allgemeinen Formeln, in jedem speciellen Falle die betreffenden Entwickelungen durchzuführen. Die vorliegende Arbeit zerfällt in fünf Capitel. Cap. I enthält einige allgemeine Sätze, welche bei den weiter folgenden Rechnungen beständig in Anwendung kommen. Obwohl sie eigentlich nichts weiter sind als Umschrei- bungen des Satzes, dass bei der Betrachtung kleiner Grössen ersten Grades, kleine Grössen zweiten Grades vernachlässigt werden können, schien esdoch nicht unangemessen dieselben in der in Cap. I enthaltenen präcisen Form auszudrücken. Ferner enthält Cap. I eine ganz kurze Uebersicht der allbekannten Gauss- Weber’schen Theorie der magnetischen Däm- pfung. Cap. II enthält ganz allgemeine Ausdrücke für die Dauer einer halben und einer ganzen Schwingung, für den Ausschlagswinkel, für die Geschwindigkeit beim Durchgange durch die Gleichgewichtslage, für das logorithmische Decrement etc. Alle diese Ausdrücke unter- scheiden sich von den bisher üblichen durch additive Glieder, die gewisse unbestimmt ge- lassene Functionen enthalten, welche ihrerseits von den Gliedern abhängen, die der ur- sprünglichen Differentialgleichung hinzugefügt worden sind. Was das für Glieder sind, hängt natürlich von der Construction des Dämpfers ab und wird deren Einführung von dem je- weilen Ermessen des Experimentators bestimmt. Cap. III enthält die Durchführung aller Rechnungen für den Fall, dass nur die erste der oben erwähnten Correctionen eingeführt wird, d. h. wenn nur für sing der Ausdruck D — Г gesetzt wird. Cap. IV enthält die Durchführung der Rechnung für den Fall, dass die Multiplicator- function gleich 1 — 9° gesetzt werden kann. Cap. V enthält Anwendungen der unter diesen speciellen Annahmen erhaltenen For- meln. ÜEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 3 Cap. I. $ 1. Wir beginnen mit dem Hinweis auf zwei, an und für sich selbstverständliche Sätze, die aber doch, in der Form ausgesprochen, in den weiter folgenden Rechnungen vielfache Anwendung finden werden. Es sei A der angenäherte Werth irgend einer Grösse und À + a der genauere Werth derselben Grösse, wo а sehr klein ist im Vergleich mit A. Wir wol- len nun ein für alle Mal A+ a den corrigirten Werth der betreffenden Grösse, A den Haupttheil und a den additiven Theil des corrigirten Werthes nennen. Es sei F(x) — 0 irgend eine Gleichung und х = ф deren völlig exacte Lösung. Die corrigirte Gleichung sei Æ(x) + f(x) = 0, wo f(x) der sehr kleine additive Theil ist. Es soll die Lösung @, der corrigirten Gleichung gefunden werden. Wir setzen ®, = +4; es muss also F(p+%)+f(p+%d)=0 sein. Da nun aber f sehr klein gegen F und zugleich ф sehr klein gegen ф ist, so können wir, mit Weglassung kleiner Grössen zweiten Grades, statt der obigen Gleichung F(p + %) + f(p) — 0 setzen. Die hier zu Grunde liegende Betrachtung kann folgendermassen ausgedrückt werden: Satz I, Ist die genaue Lösung © einer angenäherten Gleichung bekannt und soll die Lö- sung der corrigirten Gleichung gefunden werden, so hat man in den Haupttheil der corrigirten Gleichung den corrigirten Wurzelwerth @ + %, in den additiven Theil der Gleichung dagegen nur den Haupttheil ф einzusetzen. Also: | angenäherte Gleichung Fo)=0; corrigirte Gleichung eo) р к a (x) Es habe nun zweitens irgend eine Function Ё(2) durch Einsetzen des Specialwerthes x, für x den Werth © erhalten. Es soll der corrigirte Werth © + о gefunden werden, der entsteht, wenn in die corrigirte Function F(x) + f(x) der corrigirte Specialwerth 2, + & für x gesetzt wird. Offenbar ist 2 +o = Ра + Ë) + f(x, + Ë). Auch hier kann, aus denselben Gründen wie oben, in dem letzten Gliede, statt x, + 6, ein- facher x, gesetzt werden. 1* ET ба NET A Tee Де Y PN N RE А EN OO A D PE TEEN RT EE RON TP CN RER LR ы : Co MORE = Ces SAS re en) | И er EN ar ЗЕ de 4 0. CHWOLSON, Diese Betrachtungen führen zu р Satz II. Will man den Werth einer corrigirten Function finden, welcher einem corri- girten Specialwerthe der unabhängigen Veränderlichen entspricht, so hat man in den Haupt- theil der corrigirten Function den ganzen corrigirten Werth der Veränderlichen, in den addi- tiven Theil der Function dagegen nur den Haupttheil der Veränderlichen einzusetzen. Also: angenäherter Specialwerth corrigirter Specialwerth In dem Nachfolgenden sollen ein für alle Mal die weiter unten zusammengestellten Bezeichnungen gebraucht werden. Das an die Buchstaben oben zugefügte Zeichen © soll in allen Fällen bedeuten, dass die betreffende Grösse in der bisher üblichen uncorrigirten Form genommen ist; es bedeutet also z.B. 7, die corrigirte Grösse V,® und unterscheidet sich von dieser durch eine additive Grösse, deren Bestimmung für die verschiedenen in Betracht kommenden Grössen eben unsere Aufgabe ist. Es bedeute nun im Nachfolgenden: t die Zeit, als unabhängige Variabele gedacht. Wir werden sie stets von dem Momente an rechnen, wo der Magnet die Gleichgewichtslage zum ersten Male verlässt. v, die Anfangsgeschwindigkeit, mit welcher dies erste Verlassen der Gleichgewichtslage stattfindet. Sollte der Fall betrachtet werden, dass der Magnet seine Bewegung von einer abgelenkten Lage aus anfängt, sokann doch immer eine fictive Anfangsgeschwin- digkeit hinzugedacht werden, durch welche der Magnet in jene abgelenkte Lage ge- bracht worden. 9°: dns... dieGeschwindigkeiten, mit welchen der Magnet nach einander die ursprüng- liche Gleichgewichtslage passirt. C die Maximumelongation, wenn gar keine Dämpfung stattfindet. ф der variable Winkel der magnetischen Axe der Nadel mit deren ursprünglichen Gleich- gewichtslage. Dieser Winkel wird als Function der Zeit gedacht. Er wird von der Gleichgewichtslage aus nach beiden Seiten gerechnet. Der erste Ausschlag finde stets nach der positiven Seite hin statt. 0,, 0,... 0,... die aufeinanderfolgenden Maximumwerthe des Winkels ф, wir werden sie Elongationen nennen; 0, + 0,, 9, + 0, etc. sind die ganzen Schwingungsbogen. Ti Te... T,.... die Zeiten der grössten Elongationen, so dass also die Zeit т, und der _ Winkel 9, einander entsprechen. T,T,.... T,-... die aufeinanderfolgenden ganzen Schwingungszeiten, von Einem Pas- Ü UEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN, 5 siren der Gleichgewichtslage bis zum nächsten gerechnet. Es durchläuft also der Magnet in der Zeit Т, zweimal den Bogen @,, in der Zeit 7, zweimal den Bogen 9, Jede 7,, besteht aus zwei Theilen, deren erster +, ist. $. = 2, %..... %,.... die Zeiten von 1, 2, 3... n... ganzen Schwingungen. Es ist also ee в о ele oies ор Haie À == Es entsprechen sich also die Zeiten T, und die Geschwindigkeiten v, ‚|. t die Schwingungszeit desselben Magneten, wenn gar keine Dämpfung stattfindet. ^„ das logarithmische Decrement, 4. В. 9 À, = B(— 2), D Mh (à) also der natürliche Logarithmus des Verhältnisses zweier auf einander folgenden Elon- gationen. ADO D бо ОТО. PO LO TO und ХО sind, wie bereits erwähnf, die uncorrigirten Werthe derselben Grössen, d. h. die Werthe, wie sie sich nach der bisherigen Theorie ergeben haben. 3. Wir wollen nun eine ganz kurz gefasste Uebersicht’ der bisher angenommenen Theorie der Dämpfung zusammenstellen. Als Grundlage diente die Differentialgleichung: d29p0) dt? dp) an 24 Tr er 8200) Re EE D ET (a) Für den, hier allein in Betracht kommenden Fall а < В, d.h. für den Fall nicht übermässig grosser Dämpfung, erhält man, wenn die Zeit von dem Moment an gerechnet wird, wo der Magnet die Mittellage verlässt: DURE Е er ne (b) Du RB О (с) ist. Die Anfangsgeschwindigkeit v,9 ist gleich: also QUI = EL SO un (d) 6 a 0. Cuwouson, Hier bedeutet C die Maximumelongation für den Fall, dass der Magnet ganz ohne Däm- pfung schwingt. Es ist ferner Хо T =— FR arctg 10 — (п — 1) (0) EE | fo PAU e au 0,0 e— (" — 1x0 ты О ae м) ar 1% 1 Cpe (n ) = (— 1) AU (re ) == 10) T (> 1)" —1 9, Sn RUE Хот вЫ т Die Ruhelage 4° wird aus der ersten Elongation 9® unter Einwirkung eines constanten Stromes gefunden nach der Formel ® — Die durch einen momentanen Stoss dem Magnet verliehene Anfangsgeschwindigkeit », berechnet sich aus der ersten beobachteten Elongation 9, nach der Formel te x Or г 10) v (0) _ Ar Ри т \ N Е ee Benutzt man zur Messung momentaner Ströme die bekannte Multiplicationsmethode, so ist der Grenzwerth der Anfangsgeschwindigkeit д v0 2 COLE TT er Aa О die Anfangsgeschwindigkeit findet sich also aus der beobachteten Maximumelongation 00 aus der Formel 10) п = arctg NO) 0,0 vf — 0 = N =: За ооо © 0.010,00 оо оао 0 1: + ее (15) Dies giebt aus (3) DR SER RN ER a nt (16) dy OR SN D NP TP RE (17) Mémoires de l'Acad: Imp. des sciences, VIlme Serie. 2 10 | О. CHwouson, Die Grössen A und B werden somit aus den zwei Gleichungen: erhalten. Wir wollen nun, ohne für ф bestimmte Formen einzuführen, ganz allgemeine Aus- drücke für die Grössen: r,, т, Z, $, Г, 91 О, v,, v, und à, aufstellen und zwar in der hier angegebenen Ordnung. Die bisher üblichen Ausdrücke für diese Grössen sind im 8 3 unter (e), (9), (f), (№, (2) und (5) zu finden und es handelt sich also darum, diese letzten Ausdrücke zu corrigiren, die an dieselben anzuhängenden additiven Glieder zu berechnen. Wir beginnen mit т,, der Zeit vom Anfange der Bewegung bis zur ersten äussersten, positiven Elongation. Es war (e) 83 ; | г „arctg À die erste Wurzel der Gleichung Wir setzen nun т ато Е Ва. als gesuchte Wurzel der corrigirten Gleichung do __ 2 ee | d. h. nach (3) und (4): Ce * I— ie : cosgé) se = О CE (20) Um die gesuchte Grösse о zu finden, hat man (19) für t in (20) einzusetzen, braucht aber nach Satz I, $ 1, in das letzte Glied von (20) nur das erste Glied von (19) einzusetzen. Man erhält so: Cire p ag A Е ти Ta (— 906086 _ sin pacoso _ p?sino | = BR 0 e Ver pa Уна Vera (a et da nämlich & Ур + a2 с (0). p aire (0) sınpr, = V à COS QT = ÜEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 11 sind. — Die mit cos o behafteten endlichen Glieder heben sich weg und es bleibt, wenn noch ет’ мо a gesetzt wird а p — — arctg — dy — oVo? + ale ? *+($) 9 di Е aretg Е Findet man hieraus о und setzt es in (19) ein, so erhält man endlich (5) à a re di = arctg & + arctg£ 94 Ч. — 7 vr + Ch eee К 5er . .. 1 Paris, OpV p? +- a? ( ) als corrigirte Formel für die Zeit der ersten halben Schwingung. In dieser, wie in allen folgenden Formeln kann man statt Co die Anfangsgeschwindig- keit v, einsetzen. Für r,, d. i. die Zeit der n°" Maximumelongation, erhalten wir auf demselben Wege, indem wir anfänglich 1 у п = (ато? + (и — Пт) + “....... BIER (22) setzen, ohne Mühe: т 5 (arctg£ + (n — 1) + » a FR (a), = т (arctg L+ (n — 1) п) * (aretg Е + ® — 1) п) ot) TR 8 а (23) $6. Auf ähnlichem Wege wollen wir nun den corrigirten Ausdruck für die erste ganze Schwingungszeit 7, = T, berechnen, d. 1. für die Zeit vom Anfange der Bewegung bis zum ersten Passiren der Gleichgewichtslage. Es war (f) und (g) TO LE EAU FE n die zweite Wurzel der Gleichung | où — Ce "singt = 0. Die corrigirte Gleichung lautet, s. (3), ф = Ce “sinpt + d — 0...,.... имена: (4) 12 0. Cuwouson, ed deren Wurzel sei Deo te... Indem wir (25) für i in (24) einsetzen und zwar dem Satze I, $ 1 zu Folge in die ad- ditiven Glieder von (24) nur das Hauptglied von (25), erhalten wir zur г Bestimmung vons die Gleichung: an — Ре sms + (p),_r = 0. п р Da ist, so bleibt Е endlich aus (25) als corrigirte Formel für die Dauer der ersten Schwingung. Auch hier kann v, statt © (16) В gesetzt werden. Auf genau gleiche Weise erhält man die Gesammtzeit von n ganzen Schwingungen, indem man statt des angenäherten Werthes (f) > à n | | о = “14 in die Gleichung (24) für Е einsetzt Man erhält в. 0 = - : = (Фут ner и о ‚о Für die allein genommene Zeit T,, der n‘ Schwingung erhält man aus m 8% = + DT lm, Lu + ef Be N (29) p Während also bisher alle die Schwingungszeiten als unter einander gleich erschienen, sehen wir, dass dies nicht richtig ist, da das additive Glied von der Ordnungszahl # abhängt. EEE ET, SR SORT ee вт ap Ta PA ` UEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN, №3 Set: Berechnen wir nun die erste Maximumelongation 4. Der angenäherte Werth 0,9, (k) 8 3, wurde erhalten durch Einsetzen von 7,9 in @. Um 9, zu erhalten, haben wir aus 19 für t a! p 5 = 2 arotg € о in (3) einzusetzen. Nach Satz II, $ 1 haben wir in ф nur das erste Glied von +, zu nehmen. Es ist also © | a ER as — Zarctg = 7 —— cos 6 asino р a p fe GE 1 Ce С a + a? ря Ve? + и! + (ф t= — „ arctg 2 Setzt man coso = 1; зто =о иийе ‘= =1—*, so wird = pe 2 arctg я вы о О-о а Ез heben sich also die ersten Potenzen von © im ersten Gliede und es bleibt + en arctg £ Сре Г Ne - О als corrigirter Ausdruck der ersten Maximumelongation. Das erste Glied ist natürlich iden- tisch mit 9,9, (k) $ 3. Sehr vortheilhaft ist, dass sich die Grösse о im Ausdruck für 0, nicht vorfindet, da die Berechnung von с mit den allerlästigsten Weitläufigkeiten verbunden ist. Auf identischem Wege erhalten wir и (arctg . + (n — Ur) N бе. € à 9, Е ee 1) cp FREE + иене end п}: ° ...(31) als n°" Werth der Maximumelongation. $ 8. Die Geschwindigkeit v,®” wurde angenähert erhalten durch Einsetzen von T° — = in do0) den Werth von‘ Le 3 Tr 14 0. CHuwouson, Den corrigirten Werth v, erhalten wir durch Einsetzen von T, für t aus (25) in do _ 450 dy dt — dt dt? d. h. in v, = + = Ce (—asinpt + 060808) + = Mit Rücksichtnahme auf Satz П, $ 1 erhalten wir an as 9 == бе ne * (asins — 06058) + (9) + Е = Setzen wir Sins ==5; 6088 —1;6 © —1 Zn so wird u в 25 dy = — бе (1 — le une en В HERE als corrigirter Ausdruck der Geschwindigkeit, mit welcher der Magnet nach der ersten ganzen Schwingung, am Ende der Zeit T, die Gleichgewichtslage passirt. Während 9 von с unabhängig bleibt, sehen wir, dass v, wohl s enthält, welches aus (26) zu entnehmen ist. Setzt man (26) in (32), so erhält man р = — бе * + 29 ($), _ к + a) > | Auf ganz ähnlichem Wege erhält man (n—1)ar v, =(—1)" 7" Ode + 24 ($), _ Pere nl none er (34) p als Geschwindigkeit, mit welcher der Magnet am Ende der Zeit T zum (n — 1)-Male die Gleichgewichtslage passirt. Die sämmtlichen bisher abgeleiteten Formeln enthalten die drei Constanten а, © und С. Statt der ersteren beiden führen wir nun in allen Formeln die Schwingungszeit t, und das logarithmische Decrement A, für den Fall, dass gar keine Dämpfung vorhanden ist, ein. Nur werden wir im Weiteren X, statt X0 setzen. Nach (с), (№) und (1) $ 3 haben wir п — 1 + — T QE TV pe ae Re ES pee Lente в ÜEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 15 oder TÀ rem NE BE RTE NR. | a (35, b) a | Mit Hülfe dieser beiden letzten Formeln (35, b) können wir in allen Fällen %, und t, statt « und о in die Formeln einführen. Die dritte Constante С kann durch die Anfangs- geschwindigkeit v, mit Hülfe der Formel ersetzt werden. Will man dagegen statt С in die Formeln die Elongation 6, einführen, so setze man in die additiven Glieder der Formeln pfo ? welcher Ausdruck ohne Weiteres aus (30) und (35, a) folgt. In die Hauptglieder ist dagegen ein genauerer Werth für C einzuführen, der aus (30) und (35, a) folgt, wenn das additive Glied in (30) mit in Betracht gezogen wird. Aus dem eben Erklärten folgt, dass wir die Möglichkeit haben, zwei Reihen von For- meln aufzustellen: eine Reihe, in welcher alle in Betracht kommenden Grössen als Functio- nen der Anfangsgeschwindigkeit о, und eine zweite, in welcher sie als Functionen der Elongation 0, auftreten. $ 9. Wir wollen nun zeigen wie die beiden, in die Formeln eingehenden Grössen A, und t zu bestimmen sind und beginnen mit X,. Das beobachtete logarithmische Decrement (ai) On + 1 0 ist, wie man aus (31) einsieht, nicht constant, 4. В. die aufeinander folgenden Werthe die- ser Grösse sind nicht untereinander gleich. Es wäre aber unzweckmässig, die Grösse als abhängig von dem Zahlenwerthe n darzustellen, da ja doch jedes Paar aufeinander folgender Schwingungen als etwas für sich unabhängig Bestehendes betrachtet werden können und die Grösse À nicht davon abhängen kann, ob die beiden betrachteten Schwin- gungen Mittelglieder einer grösseren Reihe von Schwingungen oder Anfangsglieder einer anderen Reihe sind. Wir betrachten daher nur à,, d. В. ME NE Sn De Fe НА 16 О. CHWwoLson, Mit Hülfe (31) drücken wir 9, durch #, aus und erhalten nach Einführung von (35,b) _ und (35, d) einen Ausdruck von der Form м = № + 2(Q)0;”, wo, wie an den weiter unten folgenden Beispielen ersichtlich sein wird, m wohl in den meisten Fällen gleich 2 sein dürfte. Wir können nun ohne weiteres statt A, und 9, ein- facher X und 9 schreiben und erhalten so О. (36, а) д. №. den Ausdruck für das logarithmische Decrement als Function des ersten der beiden im Betracht kommenden Elongationen. Für 0 — 0 wirdi=%,; es ist also A, das logarithmische Decrement für unendlich kleine Schwingungsbögen; wir wollen es das reducirte logarithmische Decrement nennen. Diese, in allen Formeln auftretende Grösse wird experimentell bestimmt, indem 9 und À beobachtet und dann à, aus der Formel ое Е (36, b) berechnet wird, die offenbar ohne Weiteres aus (36, a) folgt. In (59), (60), (78) und (79) finden sich specielle Formen für (36, a) und (36, b). Es erübrigt die Grösse t,, die Schwingungszeit wenn gar keine апр vorhanden ist, zu betrachten; auch diese Grösse tritt in den meisten Formeln auf. Kann der Dämpfer völlig entfernt werden, so wird t, direct gefunden. Kann dagegen der Dämpfer nicht völlig entfernt, sondern nur stark gedämpft werden, so findet sich t, auf die folgende Weise. Zuerst wird das reducirte logarithmische Decrement À, gefunden, welches aber, falls die Dämpfung (wie es wobl in den meisten Fällen geschehen muss) sehr abgeschwächt worden, mit dem sonst in die Formeln eingehenden t, nicht identisch ist. Dann bestimme man die Zeit ©, von n aufeinander folgenden Schwingungen, deren erste die Elongation 0, habe. Setzt man nun (35, b) und (35, 4) in den Ausdruck (28), so erhält man €, in der Form: n und daraus 0 a VTE + x — 1 пита DER EN On A Wir wollen uns nun noch der Betrachtung einiger Bedingungen zuwenden, welche von den zu erhaltenden Formeln logischer Weise erfüllt sein müssen. Erste Bedingung. Für а = 0 müssen sich alle Formeln in die entsprechenden, auf den Fall der Schwingung ganz ohne Dämpfung bezüglichen, verwandeln. Von diesen ist aber UEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 17 bisher nur Eine corrigerte Formel, nämlich die für die Schwingungszeit + bekannt und zwar ist Diese Form muss der Ausdruck (28) annehmen, wenn man in denselben & = 0 setzt. — Die zweite Bedingung lautet also LE (QT rer + VO she "À © ие. а pus ны (98) Zweite Bedingung. Wir werden völlig unabhängig von einander einerseits 7, und Т,, (27) und (29) und andererseits v,, (34), als Functionen von v, berechnen. Nun kann man doch offenbar die n° Schwingung auch als erste Schwingung einer neuen Reihe betrachten; dann wird v, zur Anfangsgeschwindigkeit in der neuen Reihe und 7, die erste Schwin- gungszeit. Logischer Weise muss also 7, in derselben analytischen Abhängigkeit von v, stehen, wie 7, von v,. Setzt man also in den Ausdruck von 7, statt ©, die Grösse v, ein, so muss Т, entstehen, oder deutlicher: Setzt man in die Formel (27) С = a und dann statt v, den Ausdruck (34), so muss der Ausdruck (29) entstehen. Eine seltsame Bedingung, ana- lytisch ausgedrückt, — aber erfüllt durch unsere weiter zu entwickelnden Formeln. Dritte Bedingung. Die ganz gleiche Betrachtung lehrt, dass die erste Elongation 9, ebenso abhängen muss von der Anfangsgeschwindigkeit v,, wie die n° Elongation 0, von der n° Durchgangsgeschwindigkeit durch die Gleichgewichtslage v,. Also: setzt man in (30) C = r ein und dann statt о, den Ausdruck (34), so muss der Ausdruck (31) erhalten werden. Cap. ILI. $ 10. Im vorigen Capitel hatten wir keine speciellen Annahmen gemacht über die Form der an der Grundgleichung (1) anzubringenden Correctionen und die ganz allgemeine Gleichung (2) behandelt. Es zeigte sich, dass in allen, von uns abgeleiteten Formeln die Corrections- glieder abhängen von der in (10) gegebenen Grösse d. Nach dem in der Einleitung Gesag- ten und Anfang $ 4 Wiederholten wird V allgemein aus zwei Theilen bestehen, deren erster Er ist, während der zweite vorläufig unbestimmt bleiben soll. Wie aus (10) zu sehen ist, zerfällt dem entsprechend auch U in zwei Theile und zwar sei Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences, VIIme Série. 3 18 0. Cuwouson, Dann zeigen aber (21), (23), (27), (28), (29), (30), (31), (33) und (34), dass in allen Ausdrücken die betreffenden additiven Glieder in je zwei Theile zerfallen, die wir ent- sprechend die ersten und zweiten Correctionen nennen werden. Die ersten Correctionen sind in allen Fällen anzubringen und sollen dieselben daher in diesem Capitel gesondert be- rechnet werden. | Da die beiden Correctionen von einander unabhängig sind, so müssen sowohl 4, als auch Ÿ, den Bedingungen (18) genügen. Wir beginnen mit der Ausrechnung von Ÿ,. Diese Grösse wird erhalten, wenn in (10). "3 ve ET — Re 2, ein) ot, м. (39, а) gesetzt wird. Es ist also ф = in г" (singt je” €" sin?pt cosptdt — cos gt fe" sintpt dt} + e”"" }.A, cospt-+ B,singt). Von den beiden hier auftretenden Integralen ist der erste: 2at a usindpt __pcos2pt an (3 9 5 b) 46? + a? 2 (4p? + a) — p? + a? 62 + a?) - 3 fe *# sin’gt cos of dt = — und der zweite а Е: |— a cos dpt p sin 4pt 20, cos2pt _ 2p sin 2pt 3 ‘Le Je sun pidt Re) 2 (4p? + a?) AA 4p? + a? mr p? + a? p? + a? 2aj° «. (39, 6) Dies in (13) gesetzt giebt, nachdem 8? und p°-+ а? gekürzt wurde: Cie sat pa cos 30 pcospt (26? — x2)sinSpt _: —at le ф, я — ат Der en К et} + de “cosot+ Ве “sinof. (40) Dieser Ausdruck kann auch ohne weitläufige Rechnungen leicht verificirt werden, wenn man den, a priori freilich schwer zu errathenden Ansatz macht d, = (@ cos Bot + + b cos gt + csin 39t + fsinpt) + A,e” % cos pé + A ot. Setzt man dies in (7) und daselbst noch für V seinen Werth (39, a), so erhält man zur Bestimmung der Grössen a, b, c und f die Gleichung x cos 3 pt [(4a? — 89?) a — 12açc] + cos pt [476 — Aaof] + sin 3of [(4a? — 802) с + 12ара] + + sin pt [da’f + 4apb] = sin’et = $ sin pt — 1 sin 368. Durch Vergleich der Coefficienten erhalten wir UEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. (4a? — 80°) а — 12006 = 0 \ 1200 + 4 (® — 8p?)c = À | 4a’f + 4006 = 3 — Aapf + 40% = 0 vier einfache Gleichungen, aus denen wir а, 6, с, f finden. Setzen wir sie in den obigen Ansatz für 4, ein, so erhalten wir (40), nachdem В? und a?’ + о? gekürzt wurden. Um A, und 5, in (40) zu bestimmen, wenden wir uns an die Bedingungen (18). Die erste Bedingung (V,), _ = 0 giebt t=V0 C3 pa p (mes +i)+4 = 0, also die zweite Bedingung (4), _ = 0 giebt ar: | ap 2) ut С (er 32 EEG mn 32 | 40? + a? Setzt man hier den schon gefundenen Werth von À, ein, so erhält man A 0392 Б, — 16 (40? + a2)* Dies in (40) eingesetzt, giebt nun endgültig +в) — ad + В, = 0. 3208553 apcos3pt _ pcospt = (20? — a?)sin 3pt ; Cipe— a (р 1e = —— |- er а а à singt! — Sa (€ cospt— 5 singt). (41) DI Ve EU ae ne (42) Somit wäre das erste Correctionsglied $, für den variabelen Winkel ф gefunden. Es ist äusserst klein gegen den Haupttheil o® von ф, da es den Factor СЗ enthält, wo С eine Grösse von der Ordnung des Winkels ф selbst ist (С ist der halbe Schwingungsbogen für den Fall, dass gar keine Dämpfung vorhanden ist). s 11. Wir wollen nun die verschiedenen, im vorigen Capitel besprochenen Grössen berech- nen, vorerst aber nochmals bemerken, dass, nach der von uns eingeführten Bedingung (+) , . die Anfangsgeschwindigkeit 3+ je * B, x 20 О. CHwoLson, Vu ea nu, ist. Die Zeit т, der ersten halben Schwingung (21) und ebenso +, (23) werden wir gar nicht berechnen, da die Correctionsgrössen = und г ((19) und (22)) sich aus den Aus- drücken für die Elongationen 9, und 9, ((30) und (31)) glücklicherweise wegheben. An und für sich bieten diese Correctionen kein Interesse, ihre Ausrechnung ist aber mit ganz ausserordentlichen Weitläufigkeiten verknüpft. Wir gehen daher sofort an die Berechnung der ganzen Schwingungsdauer 7 aus (27). Aus (41) erhalten wir sofort er at (= а О ВВ una. (dd, 0) _ dar le r) За (40? + а?) ? D also | т — + p oder p T= 51 зы ce (= +) _ TD AIR E03 CD) Sar (40? rad) } Für den Fall der verschwindenden Dämpfung, 4. В. für «&—=0, erhalten wir den Ausdruck: i lea welcher allgemein üblich ist. р Der allbekannte Coefficient -1,, der in die genauere Formel für die Schwingungsdauer eines Magneten (ohne Dämpfung) eingeht, nimmt also für den Fall der Dämpfung die Form Sn a .....(45) an. Wir werden uns davon überzeugen, dass & mit wachsendem а abnimmt und für а = 6, о = 0, 4. №, an der Grenze der aperiodischen Schwingungen Null wird. Also Satz А. Für Г = (39,a). Mit wachsender Dämpfung verringert sich der Unterschied zwischen der Schwingungszeit für endliche kleine und für unendlich kleine Schwingungsbogen. Um zu beweisen, dass 2 stets negativ ist, verfahren wir folgendermassen. Wir setzen œ Ter we p = ES 4. wo p mit wachsender Dämpfung von Null bis Unendlich wächst. Dann ist $ ee ae RR ` LAVE 225: 0 CA PO à CT" PRO a UEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 21 at Eier kn 7 8ru(4+ 2)" 2х Der Ausdruck р. hat einen stets positiven Nenner; der Zähler, mit e*" multiplieirt, ist gleich Эт (4 = в?) — (ET — 1) (4 + 32. Diese Grösse behält ihr Vorzeichen, wenn man sie durch 4 + 3p° dividirt. Es bleibt Le Su и от: т + зака! +1 ea Diese Grösse ist kleiner als ar (+ + 5) + 1 — tim + 1 — EE — — jo + a, —... } Also ist auch Ei stets negativ. Für в. = 0 ist a — 0. Es ist folglich & = 71; in der That der Maximumwerth. Für den höchsten noch in Betracht kommenden Grad von Dämpfung ist e = со und & == 0. Es ist aber nicht zu vergessen, dass sich diese Betrachtung nur auf den Fall bezieht, wo 7 (5. (2)) = (39, a) ist. | Wir wenden uns nun zur Berechnung von $,, der Schwingungsdauer der n ersten Schwingungen zusammen genommen, aus (28). Aus (41) erhalten wir _ ml er C3p3e p м =) (= De = ee EN TE) Also ist nach (28) rm | (253 (; Zen N т, ACT nn. Sant (dp? + а?) j SE Ta | I 5,0} ER, .. (47) die corrigirte Gesammtschwingungszeit der n ersten Schwingungen. Der Ausdruck (46) genügt nun in der That der Bedingung (38), da für « — 0 2nar нения 6 тт lim = — à a р ist. Die Zeit der »‘ Schwingung 7, allein betrachtet, erhält man aus (28), oder besser nach n zu y BER T, —1 (5. (y) $ 2), also direct aus (47). Ohne Weiteres erhält man еп. _2(r - Па я р N = DORE 0)... .. (48) ar 29 Re 0. Cmwonson, Vergleicht man dies mit (44), so sieht man als Genie den von n abhängenden Factor im п Ausdruck Non et $ 12. Wir gehen an die Bonne der Elongationen 9, und 9, nach (9) und 1) Aus (41) ist vorerst der Werth von ф, zu berechnen, wenn р = — {aretg © + (N — 1)r} gesetzt wird. Wir haben also in (41) einzusetzen TE Nm LER : UE n—A Q Où 6080 = (—1) УЕ} sing (1) ETS cos 39f = (— D sin dot == (— En a (p? + a2)? p? + a)? und erhalten _ 84 п—1 __ 0363 (1152 -+ 2302) е ® ES ев — 10] Ех = — V4 = > arctg — 8—1 _ 48 (46? -+ a2) (p? + a2)? — 5 faretg Ê +(n —1)x} LR ARE 16 (46? + 02) (p? + 2) À ne 2 Dies in (30) eingesetzt, giebt — Zarctg E — 2 arctg & ] в — Ce Р & и a (25? |_(11e?+23a2)e P 4 — 3 (p? + a2) } ; AA Vera? - U 48 (40? + a?) (p? + a?) [| det ..(50) ER 9, = 8/1 + m). a | _ Auf dieselbe Weise erhalten wir aus (31) a у 2a ee RE Kern. ee = Ce be se) ir ) Ve + 48 (46? + а?) (62 + a2) pe (51) Е 9, = 9, ® (1 т,). р J | In (50) und (51) bedeuten 0,9 und 0, die betreffenden Elongationen als Functionen der Anfangsgeschwindigkeit Ce. Für а — 0 ist n, =n,= = und wir erhalten somit für den Fall, dass gar keine Dämpfung vorhanden ist, dass die Elongation Bela RE RENE MIS UÜEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 23 ist, ein Ausdruck, über welchen späterhin Genaueres gesagt werden wird. Jetzt sei nur bemerkt, dass hier er в zu setzen, wo », die Anfangsgeschwindigkeit. Es ist also Für wachsendes & wird n, kleiner; für das Maximum der in Betracht kommenden Dämpfung an der Gränze der aperiodischen Schwingungen wird es Null. Um ©, zu finden haben wir nach (34) ausser ф, (= 2), welches bereits in (46) ge- funden war, noch т für += "ZDF zu berechnen. Aus (41) erhalten wir nun dy Ba run el NE ET ) en Er ETUI ME) N ee RP ele ele ele les (54) Dies und (46) in (34) eingesetzt, giebt п — 1) arf es) | Ех и. 202 \1 — р „= Nie u — = N ann N v= v0 (1 —— ca), | als x" Durchgangsgeschwindigkeit durch die Gleichgewichtslage. Hier ist das Corrections- glied zum ersten Male negativ. Die letzte zu betrachtende Grösse ist das logarithmische Decrement À. Aus (51) er- halten wir an = в (— | = ge (m у 22) 1+Mm-+ı oder м ar от т. oder we = en een, (56) Also aus (51) ANUS 2a lan ДИ a Mu ee (une + 2809 (1 —e É ) - le Se IR к (57) a p 48 (dp? + a?) (p? + a?) Wir sehen also, dass À für die aufeinander folgenden Bogen nicht constant ist. Führt man mit Hülfe von (51) statt Co die Elongation ein, so erhält das zweite Glied als Factor das Quadrat des Elongationswinkels. Es ist also = das logarithmische Decrement für un- endlich kleine Bögen. Wir wollen es das reducirte logarithmische Decrement nennen und mit № bezeichnen. 24 0. CHwozsonw, Es ist also Dies à, ist identisch mit X°, dem nicht corrigirten bisher gebrauchten Werthe des loga- rithmischen Decrementes. Wir erhalten nun aus (51) an ee | Cp = @ ФУР + ade? К. se] at 222.5 208,8): In (57) ist das Quadrat dieses Ausdruckes einzusetzen und erhalten wir so A, als Function von 9, : т а. р ) 2 en 18 (46? + а) nr Die Grösse » hat sich hier völlig weggekürzt, 4. В. es ist A, eine Function von @,, die von der Ordnungszahl » nicht abhängt. Bezeichnet man also den ersten der zwei in Be- tracht kommenden Elongationen durch 9 und das log. Decrement mit à, so erhalten wir mit Rücksicht auf (58) ra 1172 + 230 р 200) 0 = + pare (1—6 244) 07.............. ... (59) Hieraus mit Rücksicht auf Satz II 11 + 2312 — À er nme ) ©. sorte le te etoile torse lie . (60) Diese letzte Formel ist für uns von der grössten Wichtigkeit. Der Versuch giebt uns nämlich die Grösse A, während in alle weiteren Formeln à, eingeht. (60) wollen wir die Re- ductionsformel für das logarithmische Decrement nennen. $ 13. Die in den vorigen 58 gefundenen Ausdrücke (44), (47), (48), (51) und (55) für die Grössen T,, ?,, T,, 9, und ©, enthalten vorläufig die an und für sich nicht interessante Grösse С und die Constanten а, und о. Wir werden nun zwei Reihen von Formeln zusam- menstellen: in der ersten werden jene Grössen durch die Anfangsgeschwindigkeit, in der zweiten durch die Elongation ausgedrückt sein. Statt der Constanten « und о werden wir ferner zwei Grössen einführen, die direct aus dem Versuch gefunden werden können: das reducirte log. Decrement, welches wir aus (60) berechnen, nachdem der Versuch à direct gegeben und die reducirte Schwingungszeit t,, welche re AS ee N Sen ag nt au . (61) 0 В Ур? + a2 | 4 С 4 | 3 en |. г. р = UEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN, 25 ist und entweder direct gefunden wird, wenn die Dämpfung aufgehoben werden kann, oder aus einer Formel zu berechnen ist, welche weiter unten, s. (65, g), aus dem allgemeinen Ausdruck (36, c) entwickelt werden wird. Durch Einführen von (35, b) und (35, c) in die Formeln (44), (47), (48), (51) und (55) erhalten wir die Reihe: v2 (1 — е — 2^о) (m? + №2) to? А Те Ra ae) ео mel .... (62, à) 912 (1— 6 — 28%.) (л2 + №2) tg? ee a .. (62, b) T— rolı Fa mu a PB BE (62, 6) 810 (An? -+ №2) п? — 2 № arctg = 2 | (11m? + 231,2 4 0 — 3 (п? +). 2) to? © — (2 (0) I — ei | = ren se Le Ju Dar a) { [ —2 2 aretg = —2(n—1)h | À 1 ir D? (11n2+23,2)e о —3 (м? -+ №0?) to? 7 (63 в) 48 (4? + №?) п? ; ’ x JS re 12 (1—2 — Ds) (2-21 v = (— 12 lue (n — 1) {1 — 1 я M. .(63, 6) Hier sind 9,9, 4 ® und v,® als Functionen der Anfangsgeschwindigkeit v, gedacht und in (k) und (l) $ 3 gegeben. Ferner ist: TO T0 MOB pas a Re ..... (63, @) Die hier gefundenen Formeln genügen den im $ 9 aufgestellten zweiten und dritten Bedingungen. Schreibt man in (62, a) ©, statt о, und dann aus (63, с) (nach Satz II, $ 1) so erhält man 7,, was man direct sieht. Ersetzt man ferner in (63, a) 9, durch seinen Werth nach (К) s 3, schreibt о, statt о, und führt gemäss Satz II, $ 1 in den ersten Theil des erhaltenen Ausdrucke: die nee Grösse v, aus (63,c), in den zweiten Theil aber nur (63,e), so erhält man genau (63, b). Die Formeln (63, a) und (63, b) geben uns die Möglichkeit, den Verlauf des Reductions- coefficienten im Ausdruck der Elongation als Function der Anfangsgeschwindigkeit genau zu bestimmen. Für den Fall, dass keine Dämpfung vorhanden ist, hatten wir den Ausdruck (53) erhalten. (63, a) und (63, b) zeigen nun, dass an der Grenze der aperiodischen Schwin- Mémoires de l'Acad. Пар. des sciences, VIlme Série. 4 36 0. CHhwouson, 23 Fa RE ist. (53) zeigt, dass, wenn gar keine Dämpfung vorhanden ist, jener Coefficient gleich „> ae ist. Dies giebt uns: gungen, für À, = со jener Coefficient oder ungefähr HH, Satz В. Für Г= (39 a). Das Correctionsglied im Ausdruck der Elongation als Function der Anfangsgeschwindigkeit ist für verschwindende Dämpfung positiv, wird mit wachsender Dämpfung immer kleiner und erreicht einen sehr kleinen Minimumwerth für das Maximum der Dämpfung. $ 14. Wir wollen nun die Grössen 7,, €, etc. als Functionen der Elongation 9, darstellen. Zu dem Zwecke haben wir gemäss Satz II, $ 1 in die Formeln (44), (47) etc. aus (50) nur einzusetzen + are te £ CŒ—0,c" Ур? + à. г. ее .. (64) Eine Ausnahme macht nur (51) und (55), wo wir in das erste Glied von 9, und ©, den aus (50) leicht zu erhaltenden genauen Werth von Cp einsetzen müssen; derselbe findet sich weiter unten im Ausdruck für v,, s. (65, e). Wir erhalten: of 9,2 (1 — e—2lo) (r? + №") р = ae EN PH, де hrs ............. (65, а) 2° arctg © — nk 2 2, т № IE sl 912 (1 —е`_ 27^о) (MINE } $, =$,®]1 + EL 8nx, (Art? + №7) "HS UE (65, b) wo 2," in (f) $ 3 gegeben ist, 2% = —2(n—1)%, 8,2 (1—e 2%) (n? + 102) € Ven T, = roi Noter I = И о. . (65, с) 0,2 (11? +29) (1 —е—2®—1^,)} — 6, = 0,1 __ In seh Le 500080 вое = 2.0005 d) | { bu 2 + 2802) — 3 (п? + №2) 2 arte à \ т + 2) — 3 (n° + ea 2 Е == о. © 1—- | BURN) Siren (65, e) ri | 2% arctg C—2(n—1)%, | р - 28%?) — 3 (п? + №2)е “ %o nn „oh a N . (65, Г) In allen diesen Ausdrücken sind die mit bezeichneten Grössen als die nach der bisher üblichen Theorie gebildeten Grössen anzusehen; für die Zeiten 3, © und 7 ® gilt wie- der (63, d), während 9%, v,® und v, als Functionen von 6, in (К) und (1) $ 3 zu finden sind. es № СЯ И Е ПЕЛА Жи ЗЧ a RS UEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÔSSERN ÄMPLITUDEN. 27 Setzt man in 7, und ©, statt 9, die Grösse 9, aus (65,d), so erhält man genau 7, und v,, eine Bedingung, die logischerweise erfüllt sein muss, sollen die Formeln richtig sein. Man hat sich bei diesen Rechnungen wohl an Satz II, $ 1 zu erinnern. Wir haben noch einen Ausdruck für t, aufzustellen. Aus (65,b) erhalten wir nach der 8 9 gegebenen Vorschrift | en arctg = Rn, Son eye Eur tr (65, 8) Ke NV п? + №2 End, (AT? — №02) Es wäre vielleicht nützlich die ersten Correctionen auch noch für einige Formeln zu berechnen, zu welchen man bei Anwendung der Theorie der Dämpfung gelangt, z. B. für die Formel, zu welcher die Weber’sche Multiplicationsmethode führt. Doch unterlassen wir dies; wir werden vielmehr für jene Formeln, unter der im nächsten Capitel in’s Auge gefassten Annahme für V, gleich beide Correctionen berechnen. Dies wird genugsam zeigen, wie man bei diesen Rechnungen zu verfahren hat. Cap. IV. $ 15. Die durch ф., s. (39), characterisirte zweite Correction kann, je nach den obwalten- den Umständen, eine sehr verschiedene sein. Wir wenden uns der in der Einleitung be- sprochenen Annahme, dass das zweite Glied der Grundgleichung (1) mit einer gewissen Function des Winkels o zu multiplieiren ist, der Multiplicatorfunction zu. Die einfachste Annahme, die wir machen können, ist, dass wir die Multiplicatorfunction gleich cos *p oder ohngefähr gleich 1 — $? setzen. Hiedurch tritt in (2), als der zweite Theil von V das Glied = да == DaC'e >" sin’et [0 cospt — asinell.......... (66) auf, welches in (10) statt V zu setzen ist, um 4, zu erhalten. Die hiebei auftretenden In- tegrale sind die beiden auch in ф, vorkommenden, deren Werthe in (39, b) und (39, с) bereits angegeben sind, und noch das Integral out eg о Sao [190840 u Ша, № о Se sin’et costetdi = — lee ae ee (66, a) Mit Hülfe dieser 3 Integrale erhält man für U, aus (10) Ode 39 fe cos 39 __ p cos pt и sin 3pt (02 -+ 342) sin pt ф и 4 40? + u? p? + a? 2 (4p? + а?) За (p? -н a?) + e “| А, соо + B,sinptl........ in) . О. CHwouson, Sehr leicht lässt sich dir Ausdruck finden und Verben, wenn wir, ähnlich wie : ; — dies im $ 10 mit Ÿ, geschehen war, für Ÿ, den Ansatz machen b, = 2aCe % la cos Зо + beos pt + csin 30 + fsinot}. Setzen wir diesen Werth in (7) ein, nachdem in dieser Gleichung für V sein Mo (66). eingesetzt worden, so erhalten wir als Identität: cos 3pt [(4a? — 89°) a — 12apc] + cos of [4925 — Aapf] + — sin 3pt [(4a® — 8p?)c + 12ора] + sin of [4a°f + Aapb] = — 2 0 dot + + cos pt + — sin dot — “sin ot. Durch Vergleich der Coefficienten erhalten wir sofort die Grössen a, b, с, Г, also b,. Um A, und B, in (67) zu bestimmen, wenden wir uns an die Bedingungen (1 8): Die erste Bedingung (b,), _, = 0 giebt: > Ca e ar: rer: SE En also A 3 Cp3a 1 AGP + à) (era)? die zweite Bedingung (=>), = 4 (4p2 + 02) (p2-+ 02)" Dies in t 7) eingesetzt giebt: — 3at 2 ci 2 AL Е er pa cos Bot pa. cos pt a? sin 3pt 6 = 30° _. $, I + a? p? + a? Se (40? + u?) 2 (p? -+ a?) sind, + 303p?a e — À cos pt (36? (26? — а?) e — A sin pt 4 (4p? + a?) (p?-+- x?) _ 4 (462 + а?) (6? -н a?) °° $ 16. Wir wollen nun die verschiedenen corrigirten Werthe mit НШ der Cap. II aufgestell- ten allgemeinen Formeln berechnen und zwar indem wir beide Correctionen, sowohl die durch %,, als auch die durch ф, bedingte, auf einmal in Betracht ziehen, so dass für alle weiteren Formeln die Differenzialgleichung d? TE + 24 u A $) TE B’p ET als Grundlage gedacht werden muss. ÜEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 11029 Die von ф, abhängigen ersten Theile der additiven Glieder entnehmen wir direct dem vorigen Capitel. Die Anfangsgeschwindigkeit bleibt unverändert die frühere v, = Co, з. (43). Die Zeiten т, der ersten halben Schwingungen werden wir als uninteressant nicht berech- nen. Man findet sie aus (21) und (23). - | Die ganze erste Schwingungsdauer findet sich aus (27). Da ф, () bereits in (43, a) gefunden war, so haben wir nur AE ) zu finden. Aus (68) finden wir ar Zar ee en, p 1—е р —_ 8Cgue (hs), _ RT 4 (42-92) (ra) ° Dies mit (43, а) verbunden, giebt PE RARE _ wm r) > 8а (462 + a?) (p? + a?) 2 (dı + $.) t STE p also aus (27) $ 2ar en 0263 (p? — 5a?) Dr +) remets] ео (69) Eine genauere Betrachtung des additiven Gliedes schieben wir auf später auf, wenn statt С die Grössen v oder 9 eingeführt sein werden. Um ferner I, die Gesammtschwingungsdauer der n ersten Schwingungen zu finden, haben wir nach (28) (4,), _ nr zu berechnen. (68) giebt uns p { ji ner _ mar 8C3pae P Ç — € 3) (— IE re GP ee оо (69, a) Dies und (46) i in (28) eingesetzt, giebt _ mar © — eh A = =, N о) Die Zeit der n‘ Schwingung Т, erhält man aus (29) oder besser aus Т, = y — À —1? _ 8. (y) $ 2, also direct aus (70). Ohne Weiteres erhält man Dar AE 0293 (p? — а?) er a ) т 51. © (9 wor к } Die erste Elongation 9, erhalten wir aus (30); wir haben die $ 12 gegebenen Werthe von cos @é, singt, cos Зо, sin 30 in (68) einzusetzen und erhalten О. CHwouson, CAES {arctg 2 + (n — 1x} ire. — 2 farcte I a 0363 (0? 7а?)е Ope ? ie 5 а“. % Dr} (71 a) 2 (4? + 02) (92 + 02)? 2er о” Xe {arctg (ат Dies und (49) in (30) eingesetzt, giebt N : — ^ gretig + = в De RE Me 0202 L21 (5? + a2) — (136? + 14502). ei. г. a A Ar | Be 48 (4p? + 02) (+2) nr (72) x т Ve? + a? Auf dieselbe Weise erhalten wir aus (31) ue i о en ee ea [ив > 73 An Ук. 48 (497 + à?) (02 7) — ) Ошо, zu finden, haben wir nach (34), da die übrigen Grössen bereits ee sind, nur. noch de für 4 =" - ® zu berechnen. Aus (68) erhalten wir Ge he) Ga) 5 dt ); 2 (492 + a2) (p? + 02) Dies und ferner (46), (54) und (69, a) in (34) eingesetzt, giebt: _ 20-1 ar = (— 1"- т. и nn | 16 (4p? + a?) Das logarithmische Decrement A, erhält man endlich aus (56), wo unter n, das zweite Glied i in den Klammern des Ausdruckes (7 3) zu verstehen ist. Bu alien so Op (1302 + 14592) | —e г 48 (4p? + a2) (p? + a?) Er — [arets£ +1) r] à HP ). | .. (15). einen Ausdruck, in welchem sich das additive Glied sogar durch das Vorzeichen von dem in (57) auftretenden unterscheidet. Führt man, wie dies gleich geschehen wird, statt C die Elongation 0, ein, so erhält das additive Glied den Factor 4,7, verschwindet also für un- endliche kleine Schwingungen. Wir werden daher, wie früher = = das reducirte logarithmi- sche Decrement nennen und mit A, bezeichnen, s. (58). | ar: ÜEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 31 s 17. Wir wollen nun, entsprechend (62) und (63), eine Reihe von Formeln aufstellen, in welchen die eben berechneten Grössen als Functionen der Anfangsgeschwindigkeit v, dar- gestellt sind. Zu dem Zwecke setzen wir Оф =, und führen zugleich à, und t, vermittelst | (35, b) ein. Wir erhalten auf diese Weise aus (69), (70), (71), (72), (73) und (74) ER 272 (п? — 5192) (1 — es) ty? ne RTS Os RR NR о: (60а) a 1? (m? — 502) (1 —е-— RA 5) tg? о 1 + re Cat st Jo IL IH HET ssnde) stef 05.9 а.о. соооооо (76, b) Ss ver I) (1 — е— №) е—2®— №? Т, = т 1+“ Sur en .... (76, ©) a п — — arctg — } el 2 + 102) — (1302 + 145%? = a 9, = о (1 а И nn er ОН 2x п rues. 26-14. | {2} 91? L21 (m? + №02) — (1372 + 145% 2)е " lo 0 9 ©, 0 I ge ( . (78) Hieraus N 2 pi END mme ых. а (79) 48 (An? + ^?) 4 Dies ist die Reductionsformel für das logarithmische Decrement. 32 О. Cuwouson, Wir erhalten ferner: be 9, 5102) (1 —е— A)e о T — TO 1717 — 50°) (1 —e } п A) en .... (80, а) 2 arctg £ — on) п M (0) 0,2 (к? — 5129) (1—e— 20) e 0 ag, 4 } n End, (4x? + À?) se eee + + + + (80, b) ( EN u, RTE — 6 o)e 0 JE — F0 u == 1 0 8 AM) Jess . (80, в) и 0,2 (130? + 1452) (1 —е—2®—1^,) ©, —= 6,0 {1 + ® Ba BE ...... (80, d) . 2 arctg — 21 (п? -н- №2) е * о — 13 2 + 145} nu UP UT m о ee EE rs al). ++... (80, ©) ( Sal = arctg —2 (n —1)À Л DR 21(r2+ №) e" — (13n?+- 145,2) | : Onde 2, т 48 (An? + №?) D (80, 1) Hier haben die mit ® versehenen Grössen dieselbe Bedeutung, wie in (65). Für t, erhalten wir endlich nach der $ 9 gegebenen Vorschrift aus (80, b) den Aus- druck 2% arc ctg + А —ве— 2nÀ == у р t, a nz, — ©? En —e 7 ?"N,) (п? — 5 e Be (80, g) пУ п? №0? 2 то (Ar? + Ag?) ee Ehe wir daran gehen die gefundenen additiven Glieder näher zu betrachten, wollen wir zeigen, dass die gefundenen Ausdrücke (76) und (80) den $ 9 aufgestellten Be- dingungen genügen. Dies ist in der That der Fall! Setzt man in 7 statt v, den Buch- staben v,, so muss die rechte Seite sich in 7, verwandeln (zweite Bedingung); thut man dies und setzt dann statt ©, den angenäherten Ausdruck des tee (Satz II $ 1), so erhält man in der That (76, с). Schreibt man ebenso in (76,d) v, statt v,, ersetzt dann v, im Hauptgliede durch den genauen Ausdruck (76, f), im additiven Gliede aber wieder nur durch — remise Do, so erhält man genau (76, e). Es lässt sich leicht nachweisen, dass, damit diese Bedingung erfüllt sei, das additive Glied in v, und der erste, von n un- abhängige Theil des additiven Gliedes in 9, denselben Zahlencoefficienten haben müssen. Dies ist erfüllt in (76, e) und (76, f), wo jener Coefficient -7,, und in (63, b) und (63, ©), wo er gleich — ;!, ist. Das Erfülltsein dieser Bedingungen bedeutet, dass Z, und ©, eben- solche Functionen sind von v,, wie 7, und 9, von v, und so muss es natürlich auch sein. Auch (80) genügen ebensolchen Bedingungen; 2. B.: setzt man in (80, a) 9, statt @,, so muss (80, с) entstehen und dies geschieht, wenn man noch statt 9,, den angenäherten Werth de) setzt. Es ist also T, eine ebensolche Function von 9, wie T, von @.. ee ton Sd Ре: R pin — 32 а RL TE N RE RER Di О=вев DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 35 $ 18. Wir wollen nun die in (76) und (80) gefundenen Correctionen einem genaueren Stu- dium unterwerfen. Vor Allem fällt es bei einem Vergleiche dieser Formeln mit (62), (63) und (65) auf, dass durch Einführung der zweiten Correctionen die Art der Abhängigkeit der additiven Glieder von der Grösse à,, 4. В. von der Stärke der Dämpfung eine bedeutende Veränderung erleidet, ja dass in vielen Fällen durch die zweiten Correctionen die ersten völlig in den Hintergrund gedrängt, so zu sagen maskirt werden. Am Auffallendsten ist dies bei der Grösse }; ein Vergleich von (78) und (59) zeigt, dass durch Einführung der zweiten Correction das additive Glied in der Formel für das logarithmische Decrement sogar sein Vorzeichen geändert hat. Wir beginnen mit der näheren Betrachtung von (78) und (79). — Die erstere Formel giebt uns den | Satz C. Grundgleichung (68, а). Mit wachsender Elongation verringert sich das loga- rithmische Decrement. Dies theoretische Resultat findet eine Bestätigung in dem Eingangs erwähnten Mé- moire. — Herr Wild findet für 9, = 501,98 Sealeneinheiten À = 0,96435 und für 9, = 175,58 Sc. — X = 0,96540. Auch in Weber’s Electrodyn. Massbest. Theil II p. 359 findet sich ein Beispiel von vier Bestimmungen des logarithmischen Decrementes, welches vier Elongationen entspricht und durch welche obiger Satz gleichfalls bestätigt wird. Da aber in beiden Fällen À nicht direct, sondern nach der Reflexionsmethode bestimmt wurde, für welche wieder andere Cor- rectionen einzuführen sind und da ferner bei diesen Bestimmungen die Multiplicator- function schwerlich gerade 1 — $’ war, so kann ein wirklicher Vergleich der gefundenen Zahlenwerthe mit der Formel nicht stattfinden. Für à, = 0 ist das additive Glied in (78) Null, ebenso wie in (59). Mit wachsender Dämpfung wächst das Glied (nach der negativen Seite hin) und erreicht an der Grenze der aperiodischen Schwingungen seinen Maximumwerth Es ist also der Maximumwerth der zweiten Correctionen SE 28 oder 7,3 Mal grösser als ‚der Maximumwerth der ersten Correction des logarithmischen Decrementes. Wir erhalten ausserdem Mémoires de l'Acad, Imp. des sciences, VIIme Serie. 5 Te?” 34 - 0. CHwouson, Satz D. Grundgleichung (68, а). Mit wachsender Dämpfung wächst das additive Glied in der Formel des logar. Decrementes von Null bis — = 08. Wir wenden uns der Formel (80, a) für die и. zu. Für ^, = 0 wird der Coefficient des additiven Gliedes in den Klammern gleich „!, und man erhält die allbekannte Formel в = t, (1 + 15 67). Mit wachsendem à, wird der Coefficient kleiner; für er № = уз = 1.40496... oder à = +, oder a =, wird er Null, da der Factor (n? — 5à,) im Zähler Null. Bei weiter wachsender Dämpfung wird er negativ, erreicht für einen gewissen hohen Grad der Dämpfung ein Minimum, um dann wieder anzusteigen und wird an der Grenze der aperiodischen Schwingungen, für | № = со, wieder zu Null. Dies letztere erkennt man ohne Weiteres daraus, dass %, im “ Nenner in der dritten, im Zähler aber in der zweiten Potenz vorkommt. | NB. Man hat bei dieser Untersuchung in Betracht zu ziehen, dass Ë 1—e” 2A, lim у == 0 lim | tarctg=| —1 п № № = ist. Wir erhalten aus dem Vorigen den Satz Е. Grundgleichung (68, а). In der Formel, die zur Reduction der Schwingungszeit auf unendlich kleine Bogen dient, verringert sich das Glied , welches bei а = 0 den bekannten Werth 15 0° hat, mit wachsendem a; für № = = — 1,40496 oder a = wird es Null, — die Schwingungen werden also in viel höherem Grade isochron, als es bei anderer Grösse der Dämpfung sonst der Fall ist. Wächst die Dämpfung noch weiter, so wird das Glied negativ — die Schwingungszeit bei endlichem Bogen ist also kleiner, als bei unendlich kleinem. Wächst die Dämpfung noch weiter, so erreicht der Coefficient zuerst ein negatives Minimum, um hier- auf, absolut genommen wiederum kleiner werdend, an der Grenze der aperiodischen Schwin- gungen zu verschwinden. Das Negativwerden des Coefficienten rührt einzig von der zweiten Correction her, denn wenn nur die erste Correction in Betracht gezogen wird, so wird der Coefficient nie negativ, wie dies ohne Weiteres aus (65, а) zu sehen ist. UEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 35 Wir wollen noch zum Schluss die, für die Praxis sehr wichtige Formel (80, е) be- trachten, welche mit (76, d) so gut wie identisch ist. — Für À, = 0 erhalten wir, da x = arctg С @,e В (в. (1) $ 8), D OL ee (81) Nach dieser Formel hat man also für den Fall, dass keine Dämpfung vorhanden ist, aus der beobachteten Elongation 4, die Anfangsgeschwindigkeit о, zu berechnen. — Es ist gewiss merkwürdig, dass die in (81) gefundene Correction identisch ist mit der bisher . üblichen, welche man dadurch erhielt, dass die Anfangsgeschwindigkeit proportional 2 sin ai setzte (s. Wiedemann Galv. II, 217). Es ist DO — 2 sin = 2 [9 5%) = 0, {1 ze, also genau, wie in (81). | Mit wachsender Dämpfung vergrössert sich der absolute Werth jener additiven Grösse. An der Grenze der aperiodischen Schwingungen, für À, = со, wird das zweite Glied in den Klammern von (80, e) zu Dale). 5 2188,1200,—145 0.2 508 ru 2 в 9, ni 0 02 = — 0,2102. Dies giebt: Satz Е. Grundgleichung (68, a). In der Formel, nach welcher die Anfangsgeschwindigkeit als Function der Elongation zu berechnen ist, ist der Coefficient des additiven Gliedes für à, ==0, wie bekannt, — 2; ; mit wachsender Dämpfung wächst derselbe. Für X, = со, an der Grenze der aperiodischen Schwingungen, wird jener Coefficient gleich Ne oder nahezu gleich — 0,21. Сар. У. $ 19. Wir wollen nun noch drei Anwendungen unserer obigen Formel zeigen: 1) zur Мез- sung der Stärke eines momentanen Stromes aus der ersten Elongation; 2) zur Bestimmung der Gleichgewichtslage aus der ersten Elongation unter Einwirkung eines constanten Stro- mes; 3) zur Bestimmung der Stärke eines momentanen Stromes nach der Multiplications- methode. 1) Messung der Stärke eines momentanen Stromes aus der ersten Elongation. Es kommt dies darauf hinaus, aus der beobachteten Elongation 9, die Anfangsge- schwindigkeit о, zu berechnen. Die bisher übliche Formel lautete 2 B* TU LÉ EURE je Te $ FE N ones un (N 3:0... О. Снмогзом, 2 arctg = On + À v0 er г е" 0 Die corrigirte Formel lautet nach (80, e) À п 5 и = | he de en (13 a] >: т о (м? + 0°) е — (37 0°) (81, a) { 48 (An? + №0?) А oe. — ®, ne wo A, seinerseits aus dem beobachteten À nach der Formel (79) gefunden wird. In das ad- ditive Glied von », kann man übrigens nach Satz П $ 1 statt A, einfacher X setzen. Vergleicht man zwei momentane Ströme mit einander, so hebt sich die störende Zahl t,. 2) Bestimmung der Gleichgewichtslage x aus der ersten Elongation 0 unter Einwirkung _ eines constanten Stromes. ei SR Für x = 0 ist x bekanntlich gleich 49. Ist dagegen Dämpfung vorhanden, so ist nach den bisher üblichen Formeln Wir wollen die genauere Form für diese Relation aufsuchen. Der Winkel @ kann als Summe zweier aufeinanderfolgenden Elongationen +, und — ф, angesehen werden, die, von der neuen Gleichgewichtslage aus gerechnet, vom Magnet erreicht werden. Es sei also | 9 — p, — 9. Um 9, durch 9, auszudrücken benutzen, wir (80, d), wo nur # = 2 und statt 6, und — 9, die Grössen ф, und 9, zu setzen sind. Wir erhalten à ? nom) 91? (1302 + 14592) (1 — e — 2%) 9° = 29,e | 1 + 48 (4n? + \?) } also физ (130? + 145992) (1 — е— 2№)е— № — À O = P; (1 4226 0) + 18 (Ar? 19) . In das letzte Glied können wir nach Satz IT $ 1 statt 9, den angenäherten Werth — =: setzen. Dies Glied nehmen wir dann auf die andere Seite und finden so @,, welches aber nichts anderes als das gesuchte « ist: | ee 6) 1 — BR? + 1459) (а —е— №)е—№ В Пе 48 (An? + №02) (1 + e — A0) - BUCHE ee Dies ist der corrigirte Ausdruck (82). $ 20. 3) Bestimmung der Stärke eines momentanen Stromes nach der Multiplicationsmethode. Bei der Multiplicationsmethode wird bekanntlich diejenige Elongation gemessen, ÜEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 37 welche einer verstärkten Anfangsgeschwindigkeit entspricht. Bezeichnet man die Letztere mit v_,, so lautete die bisher übliche Formel Aus der beobachteten Elongation 8. fand sich die Anfangsgeschwindigkeit ©, nach der Formel À DUO Ze) ce а Er à (85) Um die Correctionen zu finden, berechnen wir vor Allem ©... Nach (76, f) ist die erste Durchgangsgeschwindigkeit gleich Bet 70,2 (1 — e — 2h) (п? + 102) to? — — V, = Ve {1 + ES В == № (1 -н+ 02)... . (86) Im Momente des Durchganges wird diesem Werthe о, hinzugefügt und wir erhalten also als Anfangsgeschwindigkeit bei der zweiten Schwingung À = ve № (1 40) ни = (Her) +peThos, Die Anfangsgeschwindigkeit о. der dritten Schwingung erhält man aus v,', wie v, aus v, erhalten wurde; es wird: ©,’ —=v/e”"(1-+- uv?) на, d.h. DU не ue ое нае Ура, da nach Satz II $ 1 in av,” für v, der nichtcorrigirte Ausdruck ©, (1 + e”*) zu setzen ist. — Obiges giebt и = v, (1 + ee + eo) + me ^ (1 не №) + uote. Ebenso ergiebt sich weiter 0 — À — 9 — 3À g, — À — À — 2018 И CRE EE eme ce) me ме ветке + paies (le Hr uen, И, (1-е hote pepe) + вое № (1-е He ot eh) + potes Mol Het ne ep поле 2 (1-е pue “№. и. 5. м. Das Gesetz, nach welchem diese Ausdrücke gebildet werden, ist klar. Der Grenz- werth, dem sich v,' für n == со nähert, ist, da 0. CHWoLsonN, ae Poe UT À pus an fl re” оне № -+...}, MR RR Mme ro Er, 1—e—o (L—e—%)% oder, wenn für p sein Werth aus (86) eingesetzt wird, Br, pr a (87) Е А 167? (An? + À?) (1 — € — №)? Diesen Ausdruck haben wir in (76, а) statt v, zu setzen, um die na ai Elongation | 6, zu finden und zwar haben wir in das Hauptglied, nämlich т" - 3 ı — M: arctg = 6 (буи 1) (0) е À [<] 1х = у für v, den ganzen Ausdruck (87) i in das additive Glied von (76, d), dagegen nur den Ha theil von (87) zu setzen. Wir erhalten auf diese Weise {1 Ge vo}, — 22 arcte © 21 (r2+ 02) (1-не-— do +е-— 2h) )— (13r2-+ 1452) _ u о 48 (An? + 3,2) м? (1 — е— ho) 2 ва. } Aus dieser Gleichung findet man endlich die ursprüngliche Aufangsgeseh win IE aus der letzten beobachteten Elongation nach der Formel: 06, N en °) e* en »11— ec0,_ °} 2 № к 2 — arctg т SR ыы (п? + №2) (1 +e—ho+e—2o)e — (137? + 1 48 (41? + №5?) Dies ist also die Correction von (85). — Zum Glück enthält e nicht t,, so dass diese Grösse beim Vergleich zweier Kräfte, wie früher, aus den Formeln sich weghebt. Hier ist À, der aus dem beobachteten À nach (79) zu berechnende reducirte Werth des logarithmischen Decrementes. ÜEBER DIE DÄMPFUNG VON SCHWINGUNGEN BEI GRÖSSERN AMPLITUDEN. 39 $ 21. Wir wollen zum Schluss eine Uebersicht der erhaltenen Resultate so zusammenstellen, dass der Experimentator sofort bequem alle nöthigen Formeln auffinden kann und zwar für den Fall, dass die Bewegung des Magneten durch die Gleichung d ; 203 PE + 2а À (1— op) + Fo bestimmt ist. Der Winkel ф als Function der Zeit ist dann gleich — at ф—- 66 singe + à, + $, wo ф, in (41) und Ÿ, in (68) gegeben sind. Nun hat der Experimentator vor Allem das auf unendlich kleine Bögen reducirte logarithmische Decrement à, und die Schwingungsdauer, wenn gar keine Dämpfung vor- handen ist, t, zu bestimmen. Um à, zu finden, bestimme man den Logarithmus À des Ver- hältnisses zweier aufeinanderfolgendeu Elongationen, deren erste 9 sei. Dann giebt uns (79) das reducirte logarithmische Decrement A,. Die Schwingungszeit +, findet sich, indem man die Zeit $, von n aufeinanderfolgenden Schwingungen bestimmt, aus der Formel (80, g), wo 9, die Elongation bei der ersten Schwingung ist. In dieser Formel bedeutet A, das reducirte logarithmische Decrement bei der geschwächten Dämpfung, bei welcher diese Schwingungen stattfinden. Für die Zeit der ersten Schwingung Т,, der n“ Schwingung T,, von n aufeinander- folgenden Schwingungen T,, für die erste Elongation 9,, die n° Elongation Garde Anfangsgeschwindigkeit v, und die (n — 1)° Durchgangsgeschwindigkeit v, durch die Gleichgewichtslage finden sich die Formeln zusammengestellt in (76, a) bis (76, f), wo diese Grössen als Functionen der Anfangsgeschwindigkeit v, und in (80, a) bis (80, f), wo sie als Functionen der ersten Elongation 9, dargestellt sind. Ferner: 1) Um die Stärke eines momentanen Stromes durch die erste Elongation 9, zu messen, ‘dient (81, а). 2) Um die Gleichgewichtslage x aus der ersten Elongation 9 unter Einwirkung eines constanten Stromes zu finden dient (83). 3) Um die ursprüngliche Anfangsgeschwindigkeit v, aus der letzten constant gewordenen Elongation #_ nach der Weber’schen Multiplicationsmethode zu finden dient (88). St. Petersburg, den 5. (17.) März 1879. — ера ори = E у 4 z 4 м $ У Ro _ ВВВАТА \ Zeile. 0... Gedruckt. 9 von oben ee" DE ем ся @ in 19 yon. unten ie). MA Aa NE RS HN Bu Delle): no, ha cos api о 2vonoben 4-е о ur 7vonunten о — 8 (02—02) но. 12 » BEKANNTMACHUNG der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Als im Jahre 1847, bald nach Rückkehr des Herrn Dr. A. Th. von Middendorff von seiner sibirischen де, seitens der Akademie der Wissenschaften die Herausgabe seiner Reisebeschreibung in deutscher Sprache begann, wurde, einfacherer Berechnung wegen, für jeden Band derselben, ohne Rücksicht auf seinen Umfang und die Zahl der in ihm enthaltenen Tafeln, einförmig der Preis von 5 Rub. 40 Kop. (5 Thlr.) bestimmt. Gegenwärtig kann das Werk, ungeachtet einer Lücke im zweiten Bande, als vollendet betrachtet werden, und zwar enthält dasselbe 16 Lieferungen, die zu 4 Bänden zusammengestellt sind. Da jedoch der Inhalt des Werkes ein sehr mannigfaltiger und fast jede der Lieferungen einer besonderen Specialität gewidmet ist, so hat die Akademie, um die verschiedenen Theile des Werkes den betreffenden Fachgelehrten zueänglicher zu machen, die Bestimmung getroffen, dass von nun an wie die Bände so auch die Lieferungen einzeln im Buchhandel zu haben sein sollen, und zwar zu den folgenden, nach Umfang und ‚Zahl der Tafeln normirten Preisen. x Dr. A. Th. у. Middendorff’s Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens während. der Jahre 1843 und 1844 mit Allerhöchster Genehmigung auf Veranstaltung der Kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgeführt und in le mit vielen Gelehrten herausgegeben. 4 В" in 4° (1847 —- 1875). Bd. I. Th. I. Einleitung. Meteorologische, geothermische, magnetische und geognostische Beobachtungen. Fossile Hölzer, Mollusken und Fische. Bearbeitet von K. E. von Baer, H. R. Göppert, Gr. von Helmersen, Al. Graf. Keyserling, E. Lentz, A. Th. у. Middendorff, W. у. Middendorff, Johannes Müller, Ch. Peters, МЕ То lith." Tafeln. 1828: БУГ РД Sa a ева Ва. I. Th. IL Botanik. Lf. 1. Phaenogame Pflanzen aus dem Hochnorden. Bearbeitet von Е. В. у. Trautvetter. 1847. Mit 8 lithogr. Tafeln. IX u. 1908. | 2 | 25 Lf. 2. Tange des Ochotskischen Meeres. Bearb. von F. J. Ruprecht 1851. Mit 10 chromolithogr. Tafeln. (Tab. 9 — 18.) 8. 193 435..... 3 | 95 Lf. 3. Florula Ochotensis phaenogama. Bearbeitet von E. R. v. Trautvetter und C. A. Meyer. Musci Taimyrenses, Boganidenses et Ochotenses nec non Fungi Boganidenses et Ochotenses in expeditione Sibirica annis 1843 et 1844 collecti, a fratribus Е. G. et С. G. Borszczow disquisiti. Mit 14 lithogr. Tafeln. (19—31.) 1856. 148 S........ 2 | 45 Bd. II. Zoologie. Th. I. Wirbellose Thiere: Annulaten. Echinodermen. Insecten. Krebse. Mollusken. Parasiten. Bearbeitet von E. Brandt, W. F. Erichson, Seb. Fischer, Е. Grube. Е. Ménétriès, A. Th. у. Middendorff. Mit 32 lith. Tafeln. 1851. 516 5. (Beinahe vergriffen.) | 7 | 35 Th. II. Lf. 1. Wirbelthiere. Säugethiere, Vögel und Amphibien. Bearb. von Silber. | Reichem. вы. | К. мк. | Pr. 3 |45 и. 50 Middendorff Mit 26 lithogr. Tafeln. 1853. 256 S. (Vergriffen.)....... 6 | 35 Bd. III. Ueber die Sprache der Jakuten. Von Otto Böhilingk. Th. I. Lf. 1. Jakutischer nés Text mit deutscher Uebersetzung, 1851. 96824 2... 0 20 2 — | 80 Lf. 2. Einleitung. Jakutische Grammatik. 1851. 8. LIV u. 97—397.... | 2 | 30 | Th. II. Jakutisch-deutsches Wörterbuch. 1851. 184 S...... ee 1 | 40 Bd. IV. Sibirien in geographischer, naturhistorischer und ethnographischer Beziehung. Bearbeitet von A. v. Middendorff. Th. I. Uebersicht der Natur Nord- und Ost- ` Sibiriens. Lf. 1. Einleitung. Geograrlie und Hydrographie. Nebst Tafel II bis ХУШ des Karten-Atlasses. 1859. 200 $. und 17 Tafeln des Atlasses. .. 3 | 15 Lf. 2. Orographie mnd Geognosie. 1860. $. 201—332. (Vergriffen.)..... 15.1200) Lf..8. Klimgz 7801. 8. 335.523 u. XX RS CR 110 ть, 4. Die Gewächse Sibiriens. 1864. 5. 525—783 u. LVI........... 2 | 454 Th, II. Uebersicht der Natur Nord- und Ost-Sibiriens. Lf. 1. Thierwelt Sibiriens. PEU S. ein. RS ED Ba a ое GRAN 2 | 50 OR 2 130 L£. 3. Die Eingeborenen Sibiriens я des ganzen Werkes). 1875. S. 1895—1615. Mit 16 И. Tafeln —ooo — 4 LE ПО | | | | 3 9088 01769 5628 SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES —— — А — MA Een MAN AS en NES Dt re TER Sn ен атом ЧЕ Аи 5 LR Tee M TT De ра me es cree À DT RE : x CURE ur Sinti) g gun % ` мым ve en ee Reel < : au м : у à > = as у ; А 2 ep 2 er 21 nr . ee er. > : . С ÉD AR EE Bt NS dar LA ee > - 2 down. ng > Е ; : I | > Е ь УХ BT 3 ER м ыы а а нача er EEE rs < re eh 4 >. у 4 tract re D г = ER GER EN DREIER = ; : TR NE se а RE Er ee ER RU MATINS - N у rare DEAN se RP NE EEE чету EE Pa a me RE AE NE SE EEE RER Rn ae че оч" ee 2 ng” s у cs А b Br у 3 Ах. 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