C DURCH 4 | DIE WURSTE ATACAMA AUF BEFEHL DER CHILENISCHEN REGIERUNG IM SOMMER 1853 — 54 UNTERNOMMEN UND BESCHRIEBEN VON Doctor RUDOLPH AMANDUS PHILIPPI PROFESSOR DER ZOOLOGIE UND. BOTANIK AN DER UNIVERSITAET SANTIAGO, DIRECTOR DES MUSEUMS DASELBST, MITGLIED DER KOENIGL. ACADEMIE DER WISSENSCHAFTEN VON NEAPEL UND TURIN, FORSCHENDEN GESELLSCHAFT IN ACIREALE, BERLIN, BOLOGNA, CASSEL, CATANIA, FRANKFURT A/M., HAMBURG, HALLE, HILDESHEIM, MAINZ, MARBURG, MONTELEONE, REGENSBURG UND DER WETTERAU, DER GEOGRAPHISCHEN GESELLSCHAFT UND DES GARTENBAU-VEREINS IN BERLIN, VEREINES IN KURHESSEN ETC. SO WIE DER NATUR- DES LANDWIRTHSCHAFT- NEBST EINER KARTE UND XXVI TAFELN. Mo, Bot. Garden, HALBER, EDUARD ANTON. 1860, be Vorrede. nmnAnnan Mehrere Umstände haben die Herausgabe des nachfolgenden Berichtes über meine Reise nach der Wüste Atacama so lange verzögert. Ein Mal habe ich in meiner zwielachen Stellung als Professor der Botanik und Zoologie und als Direktor des Museums wenig Muse, zumal da die Nothwendigkeit, in einer fremden Sprache zu doeiren, mir natürlich doppelte Zeit kostet, Sodann hat es mir an jeder Hülfe bei dieser Arbeit gefehlt, wie sie ein Naturforscher in Europa in so reichlichem Masse findet. Das Museum befand sich, als ich dasselbe übernahm, in der gröss- ten Confusion, fast kein Gegenstand in demselben war mit Namen versehn, und ausserdem waren nur äusserst wenig chilenische Thiere vorhanden; die Fische, Amphibien, Conchylien, Ringelwürmer etc. fehlten ganz und gar, und die Insekten, ohne Namen wie das Uebrige, waren von den Molten gänzlich aufgefressen. Ich konnte daher die von der Reise mitgebrachten Naturalien nicht mit einer geordne- ten Sammlung vergleichen; ja noch mehr, es fehlte in den ersten Jahren fast an allen literarischen Hülfsmitteln, und noch jetzt sind diese sehr mangelhaft. Was den Plan des Werkes betrifft, so habe ich es für das Beste gehalten, meine Beobachtungen so wiederzugeben, wie ich sie Tag für Tag gemacht habe, ungeachtet das Werk dadurch wohl weniger angenehm zu lesen wird. Es schien mir dies durchaus nothwendig, damit der Leser sich vollkommen von der Wahrhaf- tigkeit meiner Angaben überzeuge, was ohnedies vielleicht schwer halten würde, da dieselben eine Menge gleichsam mit der Muttermilch eingesogene Vorstellungen, z. B. von einer Sandwüste, von grossen Längsthälern, Kettengebirgen u. s. w. über den Haufen stossen. Ich habe später versucht, ein allgemeines Gemälde von der physischen Gestaltung des Landes und seiner geognostischen Beschaffenheit zu ge- WE EV zu vergewissern, in wie weit die von mir gezogenen Resultate richtig sind oder nicht, Ich habe mich bemüht, meine Person möglichst im Hintergrunde zu halten, indem ich glaube, dass, ı Leser sehr gleichgültig ist, was der Reisende bei dieser oder jener Gelegenheit ge- fühlt, was er bei diesem oder jenem Anblick gedacht, wie oft er sich seiner Heimath erinnert u. d. A. mehr. Wer dergleichen liebt, wer eine blühende, poetische Schil- derung, pikante Abenteuer, glänzende Hypothesen erwartet, der lege dies Buch un- gelesen fort, es enthält fast nichts als nüchterne Thatsachen, allein diese dürften für den Geographen und Naturforscher von Interesse sein. Auch dürften die sta- tistischen Nachrichten, die physikalischen Beobachtungen u. s. w. der Aufmerksam- keit nicht unwerth sein, so unvollständig sie auch sind. Wer sich die Schwierigkeiten und den Mangel an Hülfsmitteln, mit denen ich hier zu kämpfen habe, vergegenwärtigt, wird hoffentlich mit den Mängeln des Wer- kes Nachsicht haben. | Santıaco DE Cure den 29. August 1858, Dr. R. A. Philippi. MEINEN ir 'wo es sich um eine gemeinschaftliche Reise handelt, es dem 3 9 5 Bu 17 Pr Nr ur ee N nhalt Erstes Capitel. Erforschung der Küste. S. 1. Vorbereitungen zur Reise. Abreise. Hafen von Coquimbo. Vegetation der benachbarten Hügel, Meeresconchylien, 30 bis 40 Fuss über der See, Hafen von Caldera. Eisenbahn von dort nach Copiapö. Beschaffenheit des Weges. Die Stadt Copiaps. Eine Sammlung von Silberstufen. Ein Trapiche. Conchylien des Strandes von Caldera. Vegetation und geognostische Beschaffenheit desselben. Chanaral de las Animas. Kupferminen von las Animas, Vegetation daselbst. Thal und Minen des Salado. Geo- gnostische Beschaffenheit der Felsen und Vegetation bei Chanaral. 5. Weg nach Cachinal de la Costa. Agua hedionda. Pan de azucar, Cachinal de la Costa. Vegetation. : Hochebene über Cachinal. Apachetas. Cachiyuyal. Weg nach Taltal. Thal von Taltal. Agua del Clerigo. Hüt- ten der Changos. Vegetation. Hueso parado. EI Mal Paso. EI Pozo. Weg nach Paposo. Gehöft Paposo. Irrthum einer Karte, Cajon del Guanillo. Indier aus Atacama. Geognostische Beschaffenheit. Vegetation bei Paposo. EI Medano, Agua de Panul, Agua de Miguel Diaz. Con- chylien in 220 Fuss Meereshöhe. Botijas. Chagual de Jote. EN Estancia vieja. EI Cobre.. Mine Placeres. Geognostische Beschaffenheit. Gefahr des ‚Weges von el Cobre nach Mejillones. Gold- | ader im Cerro grande. Isla blanca. Guano. Changos. Guano-Arbeiter bei Angamos. Mejillones. Mollusken, ‚Cerro de Mejillones. Rückkehr nach Paposo. Abschied von der Janequeo. Be- schaffenheit der Küste im Allgemeinen. — Congrios - Seehunde. Changos. Balsas. Seethiere. Salzmine. Gräber der Zweites Capitel. Reise von Taltal nach Atacama, $. 43. Verlegenheit, das Gepäck fortzubringen. Miethe von Eseln. Reise von Agua de Clerigo nach Cachiyuyal. Breadal. Geognostisches. Vegetation. Von Cachiyuyal nach Cachinal de la Sierra. Geognosti- ‚Von Ping» -pingo nach Tilopozo. sches. Millionen kleiner Chalcedone. Schlacken und La- pilli. Winde. Vegetation. Rast in Cachinal. Vegetation. Ankunft von Maulthieren. Von Cachinal de la Sierra nach Agua de Profetas. Geo- gnostisches. Trachythügel. Secundärgebirge. Vegetation. Von Agua de Profetas nach Agua de Varas, Secundär- formation. Vegetation. Von Agua de Varas nach Punta negra. Alto de Varas. Vegetation. Aussicht. Salzsumpf. Geognostische Be- schaffenheit des Rückens von Punta negra. Von Punta negra nach Imilac. Becken von Imilac, _W. nach Botijas. Fabel vom Valle perdido, 207 Von Imilae nach den Höhen von Pingo-pingo. Granit. Vegetation. Ina-Weg Geognostisches. Tra- chytstrom. Thermalbrunnen. Neue Art Flamingo. Salz- sumpf von Atacama. Seine Vegetation. Von Tilopozo nach Agua de Carvajal. Travertin. Cienego redondo. Tilomonte, Sanddünen. Algarobillo.. Agua de Quelana. Plan: Von Agua de Carvajal nach Atacama. Geognostisches. Vegetation. Chilepuri, Tambillo, Felder von Atacama. Drities Capitel. Aufenthalt in Atacama, S. 61. Haus unseres Arriero. D. Anacleto Puche, Der Präfekt D. Zacaria Tamayo. Lebensmittel. Benutzung der Cha- harfrüchte. Erwerbszweig der Atacamenier. Industrie. Strassen. Bauart. Vinchucas. Vegetation von Atacama. Geognostisches. Meereshöhe. Klima. Einwohner. Reden einer eigenthümlichen Sprache. Itinerare. 1) Von Atacama nach Cobija. 2) Von Ata- cama nach Potosi. 3) Nach Molinos. 4) Nach Antofa- gasta. 5) Von Cobija nach Salta. | Excursion nach den Kupferminen von S, Bartolo. Thal . des Atacamaflusses. Pucarä. Trachytstrom. Rothe Mer- gel. Thal der Kupferminen. Alte Gruben. Geogno- stisches. Minen von Corocoro. Vorkommen des Ataca- mites. Felsskulpturen. Vegetation. Viertes Capitel. Reise von Alacama nach Copiapd. 8.77. Einkauf von Maulthieren.. Kein Führer zu bekommen. Der Vulkan Hläscar. Noth de Carvajal. Trachytstrom. Gewitter in den Bergen. Von Agua de Carvajal nach Cienego redondo. Barometer zerbrochen. Sandhose.. Das Dorf Peine von seinen Ein- wohnern verlassen. Ein Führer ME Hunde mit Schuhen. Von Cienego redondo bis Tilopozo und Rast dasbibst. Von Tilopozo bis Puquios. Aussicht auf der Höhe. Rattenlöcher. Rast in Puquios. Von Puquios nach Pajonal. Passhöhe. Vegetation. Thiere. Greognostisches. Excursion nach dem Meteoreisen. Geognostisches. Der Führer will nicht weiter gehen. Neuer Führer. Von Pajonal nach Zorras. Malerische Schlucht. Geogno- stisches. Excursion an den Fuss des Llullaillaco. Von Zorras nach Barancas blancas. Schluchten. Vulkanische Beschaffenheit der Gegend. Der Incaweg. Von Barrancas blancas nach Riofrio. Treffen daselbst Ge- sellschaft. Geognostisches.. Der Cerro de Azufre. Ve- getation. Vicunas. Von Riofrio nach Sandon. Höhe. Vegetation. Von Sandon nach Chaco. Cerro negro. Thiere, Vegetation, Geognostisches. Secundärformation. Die Columnas. Schnee auf der Mergel mit Ver- steinerungen. Wasserplatz Vaquillas. _ Geognostisches. Vegetation. Rast in Chaco. Salzefflorescenzen. Geognostisches. Ver- steinerungen. Posidorienschiefer. _ Von Chaco nach Juncal. Schlacken. Spärliche Vegetation. Von Juncal nach der Encantada. Geognostisches. Gry- phäen äuf der Oberfläche des Bodens. Vegetation. Geo- 'nostische Beschaffenheit des Thäles. Erdbeben. La Ola, Von der Encantada nach Dona Ines. ochn Ve- : ‚getation. Von Dona Ines nach Agua dulee. Serranik del Indio inuerto. Agua de 8. Jüäh. Rio de Ia Sal. EI Asiento. Thal von Pasto cerrado. Von Agua dulce nach Chafaral bajo. Steile Thälwände. Ebene vor dem Certo Vicusa. "Filida de Chanäral. Kein Futter für die Maulthiere. Be: se 'bajo. Vegetatich. Regengüsse in üb, Yon ee ee Tresp Uhtas Altsie . "Mindrii ' d&I TInca, = Es ‚Pla de T respunta, Wohnung eines Mineadministratörs. Kosten der Beärbei- tung einer Mine. Preise in Trespuniäk. Entdeckung ‚dieser Minen. ‚Ertrag der r Buene Esperätiza. Gestein um die Mine Germania. Von Trespuntas nach Coptass. Zwei Wege näch Copiapo. ‚ Wirthshäuser in Puquios. Wasser. Vegetation. Spuren vI von Steinkohlen. Nachtquartier in Chulo.. Quebrada de Paipote. Weg im Thal des Flusses von Copiaps. Dia de Chaya. Fünftes Capitel. Verschiedenes. S. 110. Lebensweise in der Wüste. Gesundheit, Puna. Kosten der Reise (ist aus Versehen hier weggelassen und als Anhang ganz zu Ende gekommen). Statistische Notizen über die chilenische Provinz Atacama. "Allgemeine Beschaffenheit derselben. Silberausfuhr. Ku- pferausfuhr. Unsicherheit der statistischen Angaben. Seelsorge und öffentliche Moral. Bergwerksschwindel. Betrügereien der Bergleute. Kritik der Karten, a) von Bertres, b) von D’Orbigny, c) von Navarrete, d) von Arowsmith. Ueber die Gränzfräge. Hülfsmittel der Wüste, und Möglichkeit dieselbe zu eultiviren. Physische und geographische Beschaf- fenheit der Wüste. S. 122, Plastische Carfiguration. Grosses Längsthal in Chile. Bil- dung der hohen Cordillere. Verhältnisse in der Provinz Tarapaca. Die Wüste ist eine Hochebene, die sich allmählig nach Osten erhebt. Ihre Querthäler. Rücken von Alto de Varas bis zum Monte Quimal. Senkungen mit Salz erfüllt. Fortsetzung der Wüste nach Norden und nach Süden. stalt der Gipfel in der Wüste. Dieselbe ist keine Sandwüste, sondern besteht fast ganz aus Schutt. "Trockene Strombetten. Hebung der Küste. Tertiäre Formation. Juraformation. Altes Flözgebirge. Thonsteinporphyr, Hornseinporphyr. Grünstein. Granit. Syenit. Trachyt. Kein Krater und dennoch Ströme. Lapilli, Schlacken. Chalcedonkörner. Ursprung des Salzes. Nutzbare Mineralien der Wüste. Meteoreisen. e: R Verzeichniss der in der Wüste gefundenen Versteinerungen. Sechstes Capitel. Ge- Pechstein. ‚Sievenres Capiter. Pijsikalische Erscheinungen. 8. 147. Töihperätürbeobhchtungen und Folßärdingen daraus. Winde. $ Hydrömieteor. Opiäiche Erscheinungen. e Erscheinungen. Achtes Capitel. Zoologie der Wüste. Säugethiere. Vögel. Amphibien. Fische. Crustaceen. Insekten. Mollüsken. Ringelwürmer ind Echinodermen. Neuntes Capiiel. Flora derWüste. S. 175‘ (zuin 2. Male). Fata morgana. S. 156. en “| 3 Verzeichniss der Be Art Pr Thiere und Versteinerungen. (Die Cursiv gedruckten Namen sind Synonyma.) Acmaea cymdbula Hupe 180. — leucophaea Ph. 179. mammillata Eschh. 180. miütra Eschh. 180. punctatissima Ph. 180. scurra d’Orb. 180. — scutum Eschh. 180. Acmaeodera rubronotata Lap. 171. Acridium cristagalli Fr. Ph. 173. — maculipenne Gay 173, Albacora 169. Alcatraz 165. Alpheus laevigatus Nicol. 169. Ameiva oculata d’Orb. 168. Ammonites aegoceros Ph. 142. — annularis Rein. 141. atacamensis Ph. 142. Braikenridgii Sow. 141. Brodiei Sow. 140. communis Sow. 141. perarmatus Sow. 141. radians Rein. 141. rotundus Sow. 141. sp. 142. sp. 142. Amphidesma orbicularis Hupe 175. — solida Gray 175. Amphinome miniacea Ph. 189. Amphitho® andina Ph. 170. Anatina cuneata Gray 175. En — Aporomera ornata Dum. et. Bib. 168, Aptychus sp. 143. Aquila megaloptera Meyen 161. Arca pusilla Reeve 176. Arcopagia solida d’Orb. 175. Arthrobrachus limbatus Sol. 171. — nigripennis Sol. 171. — rufipennis Sol. 171. Astarte gregaria Ph. 143. — sp. 143. Asteracanthion gelatinos.M. et. Tr. 190. —— helianthus M. et Tr. 190. Asterias gelatinosa Meyen 190. — helianthus Lamk. 190. Asteriscus calcaratus Val. 190. |Auchenia guanaco aut. 160. — vieuna aut. 160, Avecasina ‚164. Ballena 161. Banduria 163. Belemnites chilensis Conr. 143, Bostrichus robustus Blanch. 173, Buceinum Escalae Ph. 188. — Gayi Kien. 188. — paposanum Ph. 188. Buitre 161. Bulimus affinis -Brod. 183, albicans Brod. 183, anachoreta Pfr. 184. — atacamensis Pfr. 184. erythrostomus Sow. 183, leucostictus Ph. 184. — lichenorum d’Orb. 184. lichenum d’Orb. 184. Mejillonensis Pfr. 183. minimus Ph. 184. paposensis Pfr. 183. punctulifer Brod. 183, pupiformis Brod. 184. terebralis Pfr. 184. Byssoarca pusilla Sow. 176. _— — — Callianassa uncinata Milne Edw. 169. Calosoma vagans Esch. 171. Calyptraea radians Desh. 182. — trochiformis d’Orb. 182. Camelus vicugna Mol. 160.- Cancellaria parva Ph. 187. — tuberculosa Sow. 187. ‚|— oetotuberculatus Fr. Ph. 1. — Paulseni Fr. Ph. 116z, 4 Canis sp. 157. Caracara chimango Desmurs 161. — montanus Desmurs 161. Cardita semen Reeye 176. Fa pygmaeum Ph. 176. lum Ph. 143. re atratus d’Orb. 162. Chama pellueida Brod. 177. — thaca Mol. 175. Chilina angusta Ph. 185. Cehinchilla lanigera Gray 157. Chinchimen 156. Chincol 163. Chirihue 163. Chiton aculeatus Barnes 178, argyrostietus Ph. 179. — ooquimbensie Fremb, 178. Cumingii Frembl. 178, _ granosus Frembl. 178. — granulosus Frembl. 178. — peruvianus 'Lamk. 179. — spiniferus Frembl. 178. | — tubereuliferus Sow. 178. | Chlorospiza eryibormkiynehe, zn 162. Chungungo 156. = Cicada eremophila Ph. 174. |Cidarites ovata Ph. 146. | Cladolabes viridimana Ph. 190, Cnemalobus eyaneus Sol. 171. Coceinella opposita ‚Sol. 173. ‚| Cojon «163. | Columbella sordida KOrb. 188. | Colymbetes nigriceps Erichs. 171. — trilineatus Gory 171. Concholepas peruviana Lamk. 188. Condor 161. | Conorrhinus graeilipes Er. Ph. 174. | — infestans 173. —— — msn binnen: suiformis Lamk. 182. ensis Ph. 158. — fulvus Ph. 157. "W, Delphinus sp. 161. Dermestes lupinus Eschh. 171. Diastolius bicarinatus Sol. 172. Diplodonta inconspicua Ph. 175. Discina lamellosa Ph. 178. Diuca 163. Doris sp. 178. Echinoeidaris nigra Agass. 190. — purpurascens Val. 190. — pusiulosus Desm. 190. — spatuligera Ag. 190. Echinus albus Mol. 189. — andinus Ph. 146. — porosus Valenc. 189. Elmis chilensis Ph. Germ, 171. Emberiza atriceps d’Orb. 162. Entodesma 175. Eriomys chinchilla Licht. 157. Exogyra atacamensis Ph. 145. Kissurella affinis Gray 181. — 'biradiata Frembl. 180. — Bridgesii Reeve 180. — chilensis Sow. 181. — costata Less. 181. — crassa Lamk. 181. — latemarginata Sow. 180. — maxima Young 180. — peruviana Lamk. 181. — pulchra Sow. 181. — rudis Desh. 181. — 'subrotunda Desh. 181. Fringilla diuca Mol. 163. — matutina Lichtenst. 163. Fusus alternatus Ph. 187. — Fontainei d’Orb. 187. Giadinia peruviana Sow. 182. Gallinago Paraguiae Vieill. 164. Gato de mar 156. Goniogenius brevipes Waterh. 172. — vulgaris Guer 172, Graculus Gaimardi Gray 165. Grithagra brevirostris Gould. 163. Gryphaea arcuata Lamk. 144. — dilatata Sow. 144. — incurva Sow. 144. — striata Ph. 144. — ».145. i ‚dh, ‚sextuberculatus Spin. 173. Gr ——— — via ı Gryphites cymbium Schloth. 144. PREE 160. ‚Gyriosomus Lucezottii Guer 172. = marmoratus Waterh. 172. ‚— parvus Sol. 172. — semipunctatus Sol. 172. av“ vr ee Whitei Waterh. 172. Hlaemätopus palliatus Cuv. 163. Helix epidermia Ant.‘ 183, „ yuri — paupera Ph. 183. — Reentsii Ph. 182. Helocephalus nigriceps Ph. 167. Hippa chilensis Ph. 169. Hister bisignatus Eschh. 171. Hydrobia atacamensis Ph, 185. Ybis melanopis Gm. 163. Mellia bullata Ph. 175. — miliaris Ph. 175. lagostomus Chinchilla Meyen 157. Lagotis eriniger Less. 157. Lama 160. Larus sp. 165. Latipalpis metallica L. Fairm. 171. — speciosa Ph. Germ, 171. Leda cuneata d’Orb. 176. Leptoscelis Mitchelli Desm. 163. Lepus Viscacia Molina 157. Lile 165. Listroderes griseus 173. Litorina araucana d’Orb. 185. — peruviana Gray 185. — umbilicata d’Orb. 186. Lobo 160. Lottia costata Sow. 179. — pallida Sow. 180. — punctata Gray 180. — variabilis Sow. 179. Lutra chilensis Benn. 157. — felina Gay 157. Lyonsia picta Sow. 175. Mactra sp. 175. Magdala cuneata Gray 175. Melo& sanguinolenta Sol. 173, Micraster chilensis Ph. 147. Microlophos Lessoni Dum. et Bib, 167. Milvago montanus Gray 161. Modiola purpurata Lamk. 177. Monoceros crassilabrum Lamk. 188, — unicornu Hupe 188, Monodonta tridentata Pot. et Mich, 186. Mordella luctuosa Sol. 173, Mouretia peruviana Sow. 182. Murex labiosus Gray 187. Mus capito Ph. 159. — laniger Mol. 157. Mustela felina Molin 157. Mytilus albus Mol. 177. — americanus d’Orb. 177. — alter Mol. 177. Chorus Mol. 177. dactyloides Hupe 177. D’Orbignyanus Hupe 177. granulatus Hanley 177. ovalis Lamk. 177. ungulatus Humb. et Valen. 177. Nacerdes vyaneipennis Sol. 173. — lineata Sol. 173. Natica atacamensis Ph. 186. Necrobia ruficollis Ol. 171. — rufipes Oliv. 171. Noddi Inca Desm. 165. Nucula cuneata Sow. 177. Nycterinus elongatus Sol. 172. — thoracicus Eschh. 172. Octopus Fontainei d’Orb. 189. Oculto 158. Oedipoda atacamensis Fr. Ph. 173, Oliva peruviana Lamk. 189, — senegalensis Lamk. 189. Opatrum ? brevicolle Ph. Germ. 172, Ophiolepis atacamenis Ph. 190. Orbicula lamellosa Brod. 178. Osteodesma cuneatum Hupe 175. Östrea atacamensis Ph. 145. — cymbium Bronn. 144, — dilatata Bronn. 144. striata Ph. 144. sp. 145. sp. 145. Ötaria poreina Desm. 160. Dr — Pagurus pallescens Ph. 169. Pajaro nino 165. Paludina atacamensis Ph. 185. — nigra d’Orb. 185. Parrihuana 164, Parrina 164. Patella araucana d’Orb. 179. Cecilleana d’Orb. 179, leucophaea Ph. 179. — parasitica d’Orb. 179. Pretrei d’Orb. 179. punctatissima Ph. 180. scurra Lesson 180. trochiformis Chem. 182. — Patella variabilis Ph. 179. — viridula Lamk. 179. Pecten? deserti Ph. 145. — purpuratus Lamk. 178. Pelecanus fuscus Gm. 165. Pentacrinus basaltiformis 147. Phaedon Buqueti Blanch. 173. Phaöton aethereus L. 165. Phaleobaenus montanus d’Orb. 161. Phaleria Gayi Lap. 172. Phasianella minima Ph. 186. — peruviana Lamk. 185. Phoca lupina Molina 160. Phoenicopterus andinus Ph. 164, Phryniscus 168. Physogaster tomentosus Sol. 172. Picaflor de la Cordillera 161. Piquero 165. Plectroscelis brevis Sol. 172, — pilides Guer. 172. Polyborus chimango Vieill. 161. — montanus 161. Porcellana spirifrons Milne Edw. 169. — spinosa Ph. 169. Porrotera 164. Posidonomya Becheri Bronn. 144. Praoeis sublaevigata Ph. Germ. 172. Proctotretus bisignatus 166. — marmoratus Ph. 165. — melanopleurus Ph. 166. — modestus Ph. 165. — nigromaeulatus Dum. et Bib. 166. — pallidus Ph. 166. Psammeticus pilipes Guer. 172. Psammobia crassa Hupe 175. — solida Ph. 175. Psammosolen Dombeyi Hupe 174. Pteroptochus albicollis Kittl. 162. Purpura chocolatum Blainv. 169. IX Purpura concholepas d’Orb. 188. — labiosa Hupe 197. — xanthostoma Brod. 187. Pyrula ochroleuca Menke 187. Ranella scabra Hupe 187. Rara negra 162. Reduvius infestans Meyen 173. Rhynchops nigra L. 165. Rissoa nigra Ph. 185. Rissoina Inca d’Orb. 185. Sarcorrhamphus Condor Gay 161. Scotobius atacamensis Ph. Germ. 172. Sigaretus concavus Sow. 186. — cymba Menke 186. — Grayi Desh. 186. — mazximus Ph. 186. Siphonaria perwiana d’Orb. 182. — tenuis Ph. 181. Solecurtus Dombeyi d’Orb. 174. Sphaeroma Gayi Nicol. 170. — laevigata Ph. 170. — spinosa Ph. 170. Spheniscus Humboldti Meyen 165. Strepsilas borealis Lath, 163, — interpres Ill. 163. Suceinea labiosa Ph. 82. Sula fusca Viel. 166.0 Tapaculo 162. Terebratula? deserti 145. Thinochorus Orbignyanus Geof. 163, Tiuque 163. — de la Cordillera 161. Tonina 161. Tortolita cordillerana 163. Totanus chilensis Ph. 163, — stagnatilis Bechst. 163, Trigonia Domeykoana Ph. 144. Tritonium rude Brod. 197. — scabrum Brod. 137. Trochilus leucopleurus Gould. 161. Trochus ater Less. 186. — euryomphalus Jonas 196. — Fonki Ph. 185. | — Kieneri Hupe 186. — luctuosus d’Orb. 186. lugubris Ph. 186. — microstomus d’Orb. 186. obscurus Kien. 186. radians Lamk. 182. tridens Menke 156. Tropidurus nigromaculatus Wiegm. 166. Tropisternus glaber Herbst 171. Turbo propinguus Hupe 186. — Zebra Wood. 185. Türritella eingulata Sow. 136. — tricarinata Knig. 186. nu — — Upucerthia atacamensis Ph. 162. — dumetoria Geoff. 161. Venus Dombeyi Lamk. 175. — lithoidea Jon. 176. — opaca Sow. 176. — rüufa 'Lamk. 176. 1 thaca d’Orb. 175. Vinchuca 173. 174. Viscacha 157. Yultur gryphus L. 161. Wallfisch 161. Xiphias sp. 169. Zuemina bivittata Lap. et Gory 171. Zenaida boliviana Gray 163. = sp. 163. Verzeichniss der Karten und Tafeln. Karte von der Wüste Atacama. Taf. 1—10 verschiedene Ansichten. Taf. 11. 12 Profile einzelner Gegenden. (Taf. 13.) Petrefakten Taf. I. Fig. 1. 2. Ammonites atacamensis Ph, — 3, Aptychus n. sp. — 4. Belemnites chilensis Ph, — 5. 6. Tri- ‚gonia Domeykoana Ph. — 7. Posidonomya Beckeri var. liasina Bronn. — 8. Ostrea sp. — 9. Pecten? Terebratula deserti Ph, — 10. Ostrea (Gryphaea) striata Ph. — 11. 12. Ostrea (Exogyra?) atacamensis Ph. — 13. 14. Cidarites ovata Ph. (Taf. 14.) Petrefakten Taf. II, Fig. 1. Ammonites sp.? — 2. 3, Ammonites aegoceros Ph. — 4. Astarte gregaria Ph. — 5.7? __ 6, Cardium striatellum Ph. — 7.2? — 8.9, 10. Micraster chilensis Ph. — 11. 12. 13. Echinus andinus Ph. (Taf. 15—20.) Zool. Taf. I— VL, Abbildungen mit Namen versehener Gegenstände. (Taf. 21.) Zoologie Taf. VII. Conchylien. Ä Fig. 1.? 2.? — 3. Cardium pygmaeum Ph, _ 42 52 6.2 —7. Suceinea labiosa Ph. — 8 Helix Reentsii Ph. — 9, H. paupera Ph. — 10, Bulimus Mejillonensis Pfr, 11. B, anachoreta Pfr — 12. B. minimus Ph. — 14. Chilina ‚angusta Ph. — 15, Palndins atacamensis Ph. — 16.2 17.> _ 18. Cancellaria parva Ph. — 19. Buceinum paposanum Ph. — 20. Natica atacamensis Ph, — 21.? 22.7 23.? (Taf. 22 — 27.) Flora atacamensis Taf. I— VL, mit Abbildungen von Pflanzen, welche benannt sind. n Nummern keine Auskunft, und die Ent- Uebelstandes unmöglich, a ee rn ee Reise nach der Wüste Atacama. Gapitell. Erforschung der Küste. Wenn die europäischen Geographen sich in völliger Unwissenheit über die natürliche Beschaffenheit desjenigen Theiles von Amerika befanden, welcher sich vom Flusse Copiapöin 27° 20‘ südl. Breite bis Cobija 22° 30° s. Br., und vom Meer bis zu den argentinischen Pro- vinzen im O. also etwa von 70° 40‘ bis 68° w. Länge erstreckt, und den Namen Desierto oder Despoblado de Atacama führt, eines Landstrichs, der etwa 1687 geogr. Quadratmeil. umfasst, und also fast so gross ist, wie das Königreich Neapel ohne Sicilien, so war derselbe der chi- lenischen Regierung und Bevölkerung kaum weniger bekannt. Abgesehen] vom wissen- schaftlichen Interesse, welches die Erforschung dieser terra incognita darbieten musste, war eine genauere Kenntniss derselben aus mehreren Gründen wünschenswerth. In diesem Land- striche stossen die Gränzen von Chile, Bolivien und den argentinischen Provinzen zusammen, welche bis zur Stunde nicht festgestellt sind, eine Frage, die früher oder später zur Entschei- dung kommen muss. Sehr allgemein ist der Glaube, die Wüste Atacama müsse enorme Schätze von edeln Metallen einschliessen, denn seit den ältesten Zeiten nimmt man im spa- nischen Amerika als gewiss an, dass eine Gegend um so metallreicher sein muss, je unfrucht- barer und trostloser sie ist, und diese Meinung war durch die Entdeckung der reichen Silber- minen von Trespuntas in der Wüste, 21 ligas nordöstlich von Copiap6, sowie verschiedener Kupferminen an der Küste nur noch wahrscheinlicher geworden. Es war daher von einiger Wichtigkeit zu wissen, welche Hülfsmittel die Wüste von Atacama — ich weiss die Wörter Despoblado und Dieserto nicht besser zu übersetzen — für den Bergbau und sonstigen Ver- kehr darbietet. Diese und andre Gründe mögen wohl die ghilenische Regierung bewogen ha- ben, mir durch Dekret vom 10. Nov. 1853 den Auftrag zu geben, die Wüste Atacama zu erforschen. Sobald ich denselben erhalten hatte, bemühte ich mich, zunächst in Santiago alle mög- lichen Erkundigungen über die Gegend einzuziehn, welche ich bereisen sollte, fand aber Nie- manden, der sie je besucht hatte oder Kenntniss von derselben besass.. Durch Herrn Professor Domeyko erhielt ich eine handschriftliche, von einem gewissen Navarrete verfasste Karte, in welcher der Hauptweg und sämmtliche Wasserplätze — wie ich nachher fand — in ziem- lich richtiger Ordnung‘ angegeben waren, welche aber gar kein Terrain, und dafür mehrere Bäche angab, die gar nicht existiren. Es ist bekannt, dass ein Weg vom Städtchen Atacama in Bolivien — wie es hiess, am Fuss der Cordillera — bis nach Copiapö führt, da diesen Weg u. a. Pedro de Valdivia nahm, als er von Peru kam, um Chile zu erobern, allein ich konnte nicht erfahren, wie ich die Wüste von West nach Ost durchsetzen könnte, ob zu i ® Pferde oder zu Fuss; wo ich im ersteren Falle Pferde oder Maulthiere hernehmen sollte; wo ich Führer finden würde u.s. w. Erst in Copiapö durfte ich hoffen, iiber diese und manche andere Punkte mich belehren zu können. Da ich voraussah, dass ich keine Zeit zu geogra- phischen Ortsbestimmungen. haben würde, auch in solchen Arbeiten nicht bewandert bin, so war ich erfreut, dass mir die Regierung auf meinen Vorschlag Herrn Wilhelm Döll aus Witzen- hausen, Geometer und seit vielen Jahren in Chile ansässig, zu diesem Zweck als Begleiter mitgab, und um so mehr, als ich denselben von meiner früheren Expedition nach dem Vul- kan von Borno in der Provinz Valdivia als einen unermüdet thätigen, keine Anstrengung und Beschwerde scheuenden Gefährten kannte. Ausserdem miethete ich zwei Diener, Domingo Morales und Carles Nunez, welche mir Herr Dr. Segeth verschaffte, und die sich in jeder Hinsicht brauchbar erwiesen haben. Beide waren zugleich Jäger und der eine im Abbalgen nicht unerfahren. Herr Dr. Segeth borgte mir auch ein schönes von Bunten verfertigtes Rei- sebarometer, Herr Domeyko versah mich mit einem August’schen Psychrometer, aber es war mir nicht möglich, in Santiago einen Sextanten und einen Taschenchronometer aufzutreiben. In Valparaiso, wohin ich mich den 14. November begab, war ich nicht viel glücklicher; auch dort war kein Taschenchronometer zu erhalten, allein ich fand einen Sextanten, einen kinst- lichen Horizont, "und nahm in Ermangelung eines Taschenchronometers einen gewöhnlichen Schiffschronometer mit, welcher sich aber, ungeachtet er viele Meilen weit mit grosser Sorg- falt in der Hand getragen ist, als vollkommen unnütz ausgewiesen hat. ‘Endlich kaufte ich dort noch ein Aneroidbarometer von Lerebours. In Valparaiso wurden auch die Lebensmit- tel und die sonstigen Geräthe angeschafft, welche meines Erachtens zur Reise durch die Wüste nöthig waren, indem ich nieht erwarten konnte, Alles in Copiap6 vorzufinden, und auch die Lebensmittel dort sehr viel theuer sind als in Valparaiso. Durch einen sonderbaren Zufall traf ich es mit denselben so gut, dass sie gerade für die Reise ausreichten: als wir in Tres- puntas ankamen, hatten wir etwa noch für 3—4 Tage Lebensmittel bei uns. Als diese Vorbereitungen getroffen waren, schifften wir uns den 22. November auf der Bergantin-Goleta Janequeo, Commandant D,. ManuelEse ala, ein, welche die Regierung zu meiner Disposition gestellt hatte. Es ist dies ein kleines Kriegsschiff mit zwei sehr schräg liegenden Masten, ein ausgezeichneter Segler, welcher dazumal mit einem grossen, eisernen Vierundzwanzigpfünder mitten au$ dem Verdeck bewaffnet war. Leider war der Raum auf demselben sehr beschränkt, und z. B. die Kajüte so eingerichtet, dass es mir durchaus nicht möglich war, das Quecksilberbarometer aufzuhängen. | Am 24. 11', Uhr Morgens warfen wir die Anker im Hafen von Coquimbo, um daselbst zwei Gefangene zu landen, die dem Gericht in la Serena übergeben werden sollten. Bis sie von demselben in Empfang genommen wurden, vergingen zwei Tage, so dass wir erst den 26. Abends wieder unter Segel gingen. Ich benutzte diese Zeit, um mit dem Schlagnetz fischen zu lassen und in der Nähe zu botanisiren. Das Netz ergab so gut wie gar nichts, ich bekam nicht einmal den schönen Pecten purpuratus, der in dieser Bucht so häufig ist; die Seeleute verstanden entweder das Fischen nicht, oder’'sie trafen eine schlechte Stelle im Meer. Desto interessanter waren mir meine botanischen Wanderungen, ungeachtet sie sich auf den etwa 500 Fuss hohen Granitberg beschränkten, welcher den Hafen von dem kleinen, nur eine Stunde entfernten Busen von Herradura trennt. ' ee Der Hafen von Coquimbo ist, einer der besten Chiles; der Ort selbst bestand damals kaum aus etlichen und hundert Häusern und Hütten, einer kleinen Kapelle und den beiden. Kupferschmelzen der Herren Edwards und Lamberts, Wir trafen mehrere Schiffe vor Anker, darunter ein englisches, welches sechs Monate von England nach Coquimbo unterweges gewesen war, und über die Hälfte der Mannschaft am Skorbut verloren hatte! Kaum sollte man glauben, dass so etwas noch im Jahr 1853 vorkommen konnte. Am Strande lag, halb. im Wasser versunken, das Dampfschiff Ecuador der englischen Pacifie - Steam - Navigation- Com- pany; der Kapitain hatte mitten in der Nacht aus dem Hafen auslaufen wollen und. war dabei auf eine Klippe gerathen. Die ärmlichen Häuser des Hafendorfes, die dürren Abhänge dahinter mit höchst spärlicher Vegetation besetzt, die kahlen grauen Berge im Hintergrunde, der nicht viel minder kahle Strand, der sich Stunden lang nach links hinzieht, machen kei- nen angenehmen Eindruck auf das Auge, welches um so lieblicher durch die aus der Ferne weither leuchtenden, weissen Gebäude von la Serena, der Hauptstadt der Provinz Raiahe erfreut wird. Die herrschende Vegetation des erwähnten Granithügels bilden Cac Falskates. nament- lich verschiedeneEchinocactus, und zwei säulenförmige oder vielmehr armleuchterförmige, die mir beide neu zu sein schienen. Der eine, (Bulychnia breviflora Ph.), wurde oft über 8 Fuss hoch, war sehr verästelt, mit etwa drei Zoll dieken Aesten, und trug eine sehr kurze, weisse, oder etwas ins Röthliche fallende Blume, ähnlich wie ein Echinocaectus, dessen Kelch mit Sieh ter, gelber Wolle bedeckt war. Der andre war mit einer, mehrere Zoll langen, tricht | gen, weissen Blume geschmückt, welche der des bei Santiago gemeinen Cereus quisquo Gay sehr ähnlich ist, wird aber nur drei bis vier Fuss. hoch (Cereus nigripilis Ph.). Beide Arten trugen häufig den sonderbaren Sehmarotzer, Loranthus aphyllus Miers, der nur aus verästel- ten, purpurnen Blüthenstielen und purpurrothen Blumen besteht. Seine etwa vier Linien grossen, ovalen, weissen oder blassrothen Beeren schmecken sehr angenehm, ebenso wie die» des in Chile so häufig verbreiteten Loranthus tetrandrus, Schade, dass der liebliche Saft nur eine dünne Schicht bildet; die Zellen, welche die milchweissen Samen umgeben, sind voll Vogelleim. Ein kleiner Echinocactus war ganz und gar im Granitgrus versteckt, so dass die gelben Blumen unmittelbar aus der Erde herauszukommen schienen. Man muss sich in die- sen Gegenden sehr in Acht nehmen, wenn man sich hinsejzen will, dass man sich nicht auf solche kleine, verborgene Echinocactus setzt, welche er Namen Leoneitos, ‚kleine Löwen, führen. Hier wächst dieMyrtus coquimbensis Barn., diejenige chilenische Myrten- art, welche am meisten nach Norden reicht, mit zollgrossen, auf der einen Seite grünen, auf der andern Seite hochrothen Früchten, die wenig Fleisch, aber zwei enorme, grüne Samen haben; fast’ alle Früchte waren von Insektenlarven angefressen, Hier erblickte ich zum er- sten Mal die merkwürdige Oxalis gigantea Barn., den Churco der Einwohner. Es ist ein sechs. Fuss hoher Strauch, dessen Aeste bis 6 Linien dick, und mit einer fleischigen Rinde bedeckt sind, sie tragen eine Menge kleiner Blätter und blassgelbe Blüthen. Ich glaube, dass Molina diese Art hat unter dem Namen Oxalis virgosa*) beschreiben wollen. Nicht selten ist Cae- *) Oxalis „scapo multifloro, foliis ternatis oyvatis.“ Molina Saggio p. 352, und „getta un gran numero di gambi 0 verghe alte da einque piedi, grosse eomo un dito, tenere, acide, i rivestite di fiori gialli verticillati e campani formi. Questa pianta non er altre foglie, che le radicali, le quali son ternate e proporzion almente grandi.“ 1* salpinia angulicaulis Olos., ein niedriger Halbstrauch, und der einzige Repräsentant dieses in- teressanten Geschlechtes in Chile, so wie Cassia flaccida Olos, Llagunoaglandulosa Walp. Arbol de cuentos oder Atutomo, Porliera hygrometricaR. undP., Guayacan der Chilenen, Heliotropium floridum Ad. DC., Tupa polyphyllavar.; Centaurea chilensis, Li- trea caustica oder venenosa Miers, der Zitre oder Lithi. Ich habe nie etwas Kaustisches oder Giftiges an diesem Strauche finden können; ich habe Blätter und Früchte gekaut, mir mit dem frischen Safte die Hände und Lippen bestrichen ohne alle schädlichen Folgen, auch ist mir keineinziger Fall von einer nachtheiligen Einwirkung des Litre bekannt, und ich habe nur ge- hört, dass Tischler, welche das Holz des Litre verarbeiten, bisweilen eine Art Ausschlag davon be- kommen sollen. Alle diese Sträucher sind so niedrig, dass sie keinen Schatten geben. Anein paar Stellen fand ich auf dem Felsen eine prachtvolle Pourretia (oder Puya, P. venusta Ph.), Sie hat graue Blätter, einen 3—4 Fuss hohen, hochkermesinrothen Blüthenstiel ‚ graue Brak- teen, und lavendelblaue Blumen mit safrangelben Staubgefässen. Sonderbar sieht es aus, wenn sich zwischen den Echinocactus die Ephedra americana hervordrängt. Unter den niedri- geren Pflanzen fällt besonders Aristolochia chilensisMiers mit ihren weissgefleckten Blättern, und 3 Zoll langen, braunen, inwendig weiss behaarten Blumen auf, so wie eine Sorema ($. bracteosa Ph.) mit klebrigen, übelriechenden Blättern, aber mit einer grossen, trichterförmigen, blauen Blume. Noch sind Ereilia volubilis Juss., Fuchsia lycioides Andr., Mon- ninia pterocarpa R. und P., Solanum pinnatum Cav., Plumbago caerulea Kth, Scilla biflora R. und P., eine grosse, hochrothe Am aryllidee, Bahia ambrosioides „ anzuführen, um ein ziemlich vollständiges Bild der Flora dieses Granitrückens zu geben. Schmetterlinge, Hymenopteren, schöne Dipteren flogen von Blume zu Blume; auf den Wegen krochen langsam G yriosome (Gyriosomus Luczoti) umher, während pfeilschnelle Eidechsen, dem Geschlecht Proctotretus angehörig, hin- und herschossen; sie sind übrigens in Chile gefährlich. * An mehreren Stellen fand ich etwa 30-40 Fuss über dem Meeresspiegel in kleinen Buchten zwischen den Felsen eine Masse Trümmer von Conchylien, namentlich von Concho- lepas, Balanus Picus, Fissurellen, Chiton, und die Granitblöcke zeigen sich oft selt- sam abgewachsen und mit sonderbaren Höhlungen, ganz wie sie die vom Meer bespülten Klippen zeigen, so dass man deutlich eine Erhebung der Küste erkennt. Da aber die Hebung der Kiste bei Coquimbo von vielen Beobachgern bemerkt und namentlich von meinem Freund Domeyko so sorgfältig untersucht und so meisterhaft beschrieben ist, will ich über diesen Punkt kein Wort weiter verlieren. Meine Jäger hatten mittlerweile einen Pelikan, einen Cormoran (Graeu- lus Gaimardi Gray), zwei Noddi Inca, und einen Chungungo, Chinchimen oder Gato de mar, (Zutra felina Mol.) geschossen. Diese Otter lebt fast ausschliesslich im Meer, und wie es scheint an der ganzen chilenischen Küste. In vollem Ernst erzählte man mir folgende an- muthige Geschichte von ihrem F ischfange. Der Chungungo fängt sich erst Krabben und er als einen Scandix; den Chanar* Pinosa, und gibt ihm folia alterna sessilia, da er ; kurz es ist fast keine einzige Beschreibung ohne die gröbsten Irrthümer. und nur zus den Vulgärnamen kann man errathen, was Molina gemeint hat. ® Te reisst diese in Stücke, die er im Meer schwimmen lässt, als Köder für die Fische, die er sich fangen will, und die er dann auch von seinem Hinterhalt zwischen den Klippen auf diese Weise glücklich erhascht. Sicher soll es sein, dass das Thier seine Beute auf dem Rücken schwimmend verzehrt. Um 11'/, Uhr Abends warfen wir am 29. November im Hafen von Caldera dicht beim englischen Admiralschiff Portland die Anker. Der Hafen ist sehr sicher und gut, aber die Gegend um so trauriger, im flachen, sandigen Strand, ohne Baum und ohne Busch, und da- hinter kahle, graue Berge. Die Häuser sind zum Theil sehr hübsch, aber noch waren nicht alle Bauplätze angebaut, was den regelmässig angelegten Strassen natürlich einen eigenen Anstrich von etwas Mangelhaftem und Unvollendeten gibt. Der Hafen Caldera ist schon durch Dekret vom 23. August 1842 habilitirt, d. h. zum Ausfuhrhandel ermächtigt, aber erst die Eisenbahn von Caldera nach Copiap6, die erste in Südamerika, hat dem Orte das Dasein gegeben.. Diese Eisenbahn verdankt ihre Entstehuug hauptsächlich den Bemühungen des Herrn Wheelright, demselben, welchem auch grösstentheils das Verdienst gebührt, die Dampf- schifffahrt zwischen Panama und Valparaiso, die jetzt bis Puerto Montt ausgedehnt ist, ins Leben gerufen zu haben. Durch Dekret vom 9. November 1848 wurde das Privilegium zur Anlage einer Eisenbahn zwischen Copiapö und Caldera Herrn John Mouat ertheilt, und kaum drei Jahr später war sie vollendet. Der Bahnhof liegt unmittelbar am Meer und besitzt einen Molo, an dem selbst grosse Schiffe unmittelbar anlegen können, um den Inhalt der Eisenbahn- wagen direkt zu empfangen, und ebenso unmittelbar denselben ihre Ladung zu übergeben. Etwas südlich davon ist ein kleinerer Hafendamm,. zum Anlegen der Boote bestimmt. Die Umzäunungen des Bahnhofs sind von gespaltenem Rohr, welches von Guayaquil kommt, und so colossale Dimensionen besitzt, dass es, gespalten und platt gelegt, bisweilen die Breite von fünf Viertel Fuss hat. Dieses Rohr wird vielfältig zu Bauten aller Art in Copiap6 und selbst in Valparaiso verwendet. Ein grosser Uebelstand für Caldera ist der gänzliche Mangel an Trinkwasser. Es sind ein paar Brunnen vorhanden, welche aber ein so brackisches Wasser haben, dass es kaum die Maulthiere und Ziegen saufen mögen; so dass die Bewohner meist destillirtes Wasser zum Trinken u. s. w. gebrauchen. Auch die Eisenbahn muss zu den Kes- seln destillirtes Wasser nehmen, der hohe Schornstein ihrer Wasserdestillation fällt unter den übrigen Gebäuden sehr in die Augen. — Der Ort Caldera wurde in Folge eines Gesetzes vom 21. December 1850 angelegt; damals bestand die Bevölkerung aus 50 Seelen; im Jahre 1853 zählte der Ort 3000 Einwohner. Er war noch ohne Kirche, als ich ihn besuchte. Um 9 Uhr Morgens des folgenden Tages fuhr ich mit Herm Doll nach Copiap6. Der Preis er- ster Klasse, die ein anständiger Reisender nehmen muss, beträgt eine Viertel Unze, 4 pesos 31 cts. etwa 5 Thlr. 22 Sgr., und für jedes Stück Gepäck wird noch besonders bezahlt. Wir waren nur wenige Reisende, kaum ein halber Wagen voll; überhaupt ist der Personenverkehr, mit Ausnahme der Tage, wann die Dampfschiffe den Hafen anlaufen, unbedeutend, und dient die Eisenbahn hauptsächlich zum Transport der Erze nach dem Hafen und zum Transport , der Lebensmittel, des Bau- und Schreiner-Holzes, der Kohlen u. s. w. nach dem Innern. Die Entfernung vom Hafen bis zur Stadt beträgt 50", engl. Meile, und hat die Eisenbahn bis dahin gar keine nennenswerthe Schwierigkeit zu überwinden, so dass es nicht einmal für nöthig en ist, einen sorgfältigen Plan aufzunehmen. Als ich mich im Büreau nach einem solchen erkundigte, wurde mir versichert, es sei keiner vorhanden. Die Stationen sine folgende: Punta de Piedra 9"), engl. Meil. von Caldera, 425 engl. Fuss (= 399° par? über = Meer; Monte amargo 25 e. M. von Caldera und 430 e. F. (oder 403° par.) ae dem Meer; Piedra colgada 39", e. M. von Caldera und 920 e. F. oder 863 par. F. über dem Meer; Bahnhof von Copiap 6 50'/, engl. M. von Caldera und 1213 e. F. oder 1138 par. F. über dem Meer. Dies sind die von den Ingenieuren der Eisenbahn ermittelten Entfernungen und Höhen, welche ich der gefälligen Mittheilung des Herrn Gustav Scherft vovdanke; meine eigenen mit dem Aneroidbarometer angestellten Beobachtungen haben weit geringere Höhen ergeben, nämlich für Copiap6 nur 272 metr. oder 125 Fuss, Domeyko gibt 396 m. = 1385 Fuss. Als Curiosum ist anzuführen, dass Meyen-die Höhe von C.opiap6 nur auf 180 Fuss schätzt, s. Reise I. p. 386.*) | Die ersten 8 engl. Meilen besteht der Boden aus Sand, stellenweise mit zahllosen Mu- scheln besät, zum Beweis, dass in früheren Zeiten hier Meeresboden war. Manchmal bilden dieselben eine wahre Muschelbreceie, Zahlreiche, niedrige Pflanzen wuchsen in diesem schein- bar ganz dürren Sande und erfreuten das Auge mit ihren goldgelben, himmelblauen und dun- kelrothen Blumen, aber weit und breit war nicht der kleinste Strauch, geschweige denn Baum, noch eine Spur menschlicher Betriebsamkeit zu sehen. Eine grosse Menge Käfer liefen um- her, und lagen zum Theil in den kleinen Vertiefungen am Wege, es war ein @ yriosomus, verschieden von den beiden Arten, welche ich bei Coquimbo gesammelt hatte, der sich beson- ' ders von Malvenblüthen zu ernähren schien. Die reiche Blumenflor dieses Jahres war eine Folge des reichlichen Regens, der diesen Winter in der Provinz gefallen war; man hatte näm- lich zwei grosse und einen kleinen Schauer gehabt! während in manchen Jahren nur ein einziger Regenschauer fällt. — Den zweiten Viertheil des Weges ist der Boden thonig, und mit weissen Salzefflorescenzen bedeckt. Die Vegetation war demzufolge ganz verschieden: Sie bestand aus Juncus, aus Atriplex und Salicornia Arten, wenn ich diese beim raschen Fahren der Eisenbahn richtig erkannt habe. In der Nähe der Station Monte amargo sah ich die ersten Chanar-Bäume (Gourhea chilensis Clos), nach welchen so viele Orte Chanaral heissen (Chiniral ist fehlerhaft), und in der Ferne zeigten sich die ersten Pappeln so wie weid@ndes Vieh. Die Eisenbahn gelangt allmählig in das breite Thal des Flusses von Co- piap6. Der Boden erscheint sumpfig, mit Gras und Binsen bedeckt, hie und da ist Rohr (Phragmites? und Typha angustifolia), aber herrschend ist die Brea (Tessaria absinthioides DC.**) mit ihren grauen, länglichen, gesügten Blättern und rosenrothen Blüthen und die Chil- *) Die Eisenbahn wurde im,December 1851 eröffnet und kostete bis zum 31. August 1853 die Summe von .2,330795 pesos = 3,174000 Thlr. Die Einnahme betrug im Jahr 1952: 297747 pes. 46 ets. und im Jahr 1853 bis zum 31. August 239117 Pesos; zusammen 5263964 pes. Die Beförderung der Reisenden ergab 122259 pesos, die des Gepäcks derselben 23,981; die Fracht der Güter aber 275624. Für die Reisenden vom Hafen nach Copiapö kamen 65509 pesos, für die von Copiapö nach dem Hafen Reisenden aber nur 56928 also 8581 pesos weniger ein, ein Beweis der starken Einwanderung. Der Passagier erster Klasse zahlt für die ganze Tour 431 pesos, der zweiten Klasse die Hälfte; die Fracht beträgt im Allgemeinen 4 real. oder 50 cts. — 20 Sgr., der Centner von Caldera nach Capiap6, und nur 3 reales von Copiap6 nach Caldera; Sil- ber in Barren zahlt ein Sechszehntel Procent. i **) Brea war früher für die Provinz von grosser Bedeutung. Die Pfanze ist über und über mit einem klebri- gen Harz bedeckt. Um dasselbe zu gewinnen, schnitt man im May die Pflanzen ab, liess sie über Fellen trock- = #r- “ quilla. So heissen mehrere Bacecharis Arten mit weidenähnlichen Blättern, welche in Chile an allen Bächen und auf sumpfigen Stellen wachsen, und ohne die’ Blüthen leicht für‘ Wei- den 'genommen werden könnten. Späterhin erschienen Espinos (Acacia Oavenia) und: Chan- mares; immer häufiger werden umzäunte Stellen, grösstentheils mit Alfalfa (Luzerne).'bepflanzt, lombardische Pappeln, und Salix Humboldtiana W., welche ganz denselben pyramidalischen Wuchs hat; man sieht einzelne, oft sehr saubere Landhäuser, und freut sich aus dem Bereich der Wüste in eultivirtes Land gekommen zu sein. Die Berge rücken näher aneinander und berühren an einzelnen Stellen beinah die Eisenbahn z. B. bei Pietra colgada, so dass man sie genau beobachten kann. Man kann sich nichts Traurigeres denken, als diese Berge: es sind graue abgerundete Kuppen, mit einzelnen, herablaufenden, zackigen Gräthen, am Fuss und in den Vertiefungen zwischen den Gräthen mit Geröll und Sand bedeckt, ohne alle Ve- getation. Nicht einmal ein Cactus ist zu erblicken. Desto fruchtbarer ist das Thal, so weit es regelmässig bewässert werden kann. In den Gärten sieht man besonders Pfirsich, Feigen, Weinreben, Quitten, auch wohl Pflaumen und Birnen, aber keine Aepfel; auch die Kirschen sollen nicht fortkommen, wenigstens ganz schmacklos sein. Ebenso gedeihen die Orangen und Citronen nicht recht. Cherimoyas und Lucumas sieht man auch ab und zu, seltener ei- nen Platano oder Pisang (Musa paradisiaca). Melonen und Wassermelonen gedeihen ausge- zeichnet, so wie alles Gemüse; der chilenischen Erdbeere ist es aber viel zu heiss in Co- piapö; das Dutzend derselben kostete 4 reales = 20 Sgr. Häufig findet man überall den Floripondio (Datura arborea), 12—15 Fuss hoch, dessen Riesenglocken mit ihrem balsami- schen Duft weithin die Lüfte erfüllen. Hie und da sieht man in den Gärten einen Guayacan, (Duvaua erenata Ph.), welcher den Namen depondero weit eher verdient als der Huingan; seine Blätter sollen als Dekokt gut gegen Leibweh sein, und aus seinen F rücken machen die Landleute eine Art Chicha d. h. ein weinartiges Getränk. Es mochte etwa 12 Uhr sein, als wir in Copiapö eintrafen. Am Bahnhof warteten Fiaker auf die ankommenden Reisenden, und Karren mit Mauleseln bespannt standen be- reit, den Transport der Waaren und Güter zu besorgen. Wir stiegen in dem sehr guten französischen Gasthofe ab und blieben bis zum 3. December. Meine Hauptaufgabe war natürlich, genauere Erkundigungen über die Wüste und die beste Art, sie zu bereisen, ‚einzuziehen. Der Intendant, D. Antonio de la Fuente, hatte die Güte, die Herrn Melen- ‚dez, Tirapegui, Araujo und Diego de Almeida, welche dafür galten die Wüste genau zu kennen, zu einer Üonferenz einzuladen. Die ersteren drei waren aber niemals tief in die Wüste eingedrungen; der letztere hatte vor 22 Jahren ein Mal den Weg des Pedro de Valdivia zurückgelegt, und an mehreren Punkten der Küste Gold- und Kupferminen bearbeitet, auch jüngst noch eine Expedition nach der s: g. Quebrada honda de la En- cantada gemacht, wo er eine reiche Silbermine entdeckt zu haben !glaubte. Derselbe liess sich bewegen, für eine Gratifikation von 20 Unzen, 345 pesos = 460 Thlr, die Expe- nen, und schüttelte sie dann, bis die Harzkörner mit ; dem Blättern vermischt abfielen. Diese Masse wurde ge- sammelt, in Kesseln mit Wasser gekocht, die Unreinigkeiten abgeschäumt, und das weichgewordene Harz in viereckige Kuchen von fünf Arroben gedrückt. Mit diesem Harz wurde früher ganz Chile und selbst ‚ein Es von Peru versehn, und es vertrat die Stelle des Theers, brea, daher der Name. Seit Chile aufgehört hat, eine Colonie zu sein, und dem Handel geöffnet ist, hat der gewöhnliche Theer das Harz der Tessaria er ver- drängt, und selten wird noch etwas gemacht, um es an Ort und Stelle zu verbrauchen. ne 1- dition zu begleiten. Er meinte, ich würde in Paposo die nöthigen Aebeneniirde finden, um von dort bis Atacama’zu durchkreuzen, von wo ich dann auf on alten PRORERRUNWERR um- kehren wollte. Von passenden Stationen dachte ich Beitenexpeditionen 5% machen; zunächst wollte ich die Küste zu Lande begehen, während das Schiff mich begleiten sollte, um ab und an mich mit Lebensmitteln zu versehen, die etwa gemachten Sammlungen aufzunehmen, und dann nach Valparaiso zurückzukehren, wenn ich mich ins Innere der WR begeben würde. Ich hatte Anfangs den Plan, von Cobijanach Atacama Fü gehen, allein da Prbin von peruanischen Truppen besetzt war — es war gerade Krieg zwischen Peru und Bolivien — während bolivianische Truppen in Calama, zwischen Cobija und Atacama standen, so musste ich diese Idee aufgeben. Auf Don Diegos Rath kaufte ich noch Hufeisen für 17 Maul- thiere, nebst den nöthigen Nägeln, Zange, Hammer; zwei grosse Blechflaschen, 3 8. EarO: mayolas, und Zeug zu einem zweiten Zelt, was wir nie gebraucht haben. Auch VERER ich mich noch mit Blechnäpfen, die die Stelle der Teller zu vertreten hatten, und mit einer La- terne, Dinge, die ich in Valparaiso einzukaufen vergessen hatte. Copiap6, oder wie es eigentlich heisst 8. Franeisco de la Selva —_ der Wald, welcher ehemals der Stadt den Namen gegeben zu haben scheint, existirt längst nichtmehr — ist die Hauptstadt der im Jahr 1843 durch Dekret vom 31. October errichteten Provinz Ata- cama (die Stadt Atacama liegt in Bolivien), welche früher zur Provinz Coquimbo gehört hatte, und mag 10 bis 12 Tausend Einwohner zählen. Sie liegt am Nordufer des F ag Copiap6, der nur in seltenen Fällen beim Oertchen gleiches Namens das Meer BED meist versiegt er viel früher, oder wenn man lieber will, er mündet in die Atmosphäre und in zahl- reiche Bewässerungs-Kanäle. Sein Wasser enthält sehr viele salinische Bestandtheile, nament- lich schwefelsaures Natron, und der Fremde, der in diese Gegenden kommt, leidet daher ge- wöhnlich in der ersten Zeit an Durchfall. Die Hauptstrassen ziehen ziemlich parellel mit dem Fluss und sind sehr lang, wogegen die Querstrassen um so kürzer sind, da das Thal hier nur schmal ist, und die Wüste unmittelbar daran stösst, Als westliches Ende der Stadt kann man den Bahnhof betrachten, nach Osten verliert sie sich allmählig ins Feld, indem die Gär- ten und freien Räume zwischen den Häusern immer häufiger und grösser werden. Copiap6 hat viele hübsche, selbst geschmackvolle Häuser und darunter trotz der Häufigkeit der Erd- - beben viele zweistöckige. Die Bauart ist ungemein leicht. Hütten, Schuppen, Ställe u. dgl. ausgefüllt wird; auf eins heraus- solider, meist von Adoves, Luftsteinen aufgeführt, aber die Scheidewände der Zimmer sind oft eben so dünn und auf gleiche Weise gebaut. Der grosse, viereckige Platz und die Kirche sind recht hübsch. Siehe die Ansicht im Atlas, In der Mitte des Platzes steht die in Birmingham gegossene Statue von Juan Godoy, welcher die reichen Silberminen von’ Chaüarcillo entdeckt hat. Er ist in Bergmannskleidung dargestellt. Die Inschriften am Piedestal sind: „Juan Godoy descubriö el mineral de -Chanarcillo el 19 de Mayo 1832, cuya fuente de riqueza ha elevado a Üopiap6 — 9 Me a la altura y engrandecimiento en que hoy se halla. Mandada construir por la ilustre Muni- eipalidad de Copiapö presidido por el digno y benemerito intendente de la provincia de Ata- cama, Coronel de Ejereito, Don Jose Francisco Gana el ano de 1851.“ (Johann Godoy ent- deckte die Erze von Chanareillo den 19. Mai 1832, welche Quelle des Reichthums Copiap6 zu der Höhe und Grösse erhoben hat, in welcher es sich jetzt befindet. Die erlauchte Muni- cipalität von Copiap6, unter dem Vorsitz des würdigen und wohlverdienten Intendenten der Provinz Atacama, wirklichen Obersten, Don Josef Franz Gana befahl im Jahr 1851 die Er- richtung (dieser Statue). Ein beliebter Vergnügungsort ist das Tivolä — ich kann nicht sa- gen, warum man hier und in Valparaiso Tivolä statt Tivoli sagt. — Es ist ein Kaffeehaus mit einem Billard, einem kleinen Tanzsaal, Kegelbahn und einem kleinen, von Mauern einge- schlossenen Garten, die mit scheuslichen Frescomalereien verunstaltet sind. Es liegt am Ende der Vorstadt la Chimba. Mehrere dieser Sprache so wie dem Aimarä angehörige Wörter sind in Chile weit nach Süden vorgedrungen, unstreitig in Folge der Eroberung dieses Landes durch ‚ die Incas, so z. B. das Wort Puguinos, welches in Aimarä Sprache Quelle bedeutet. Den Fluss fand ich in dieser Gegend nur etwa 8 Fuss breit und 2 Fuss tief. hen Grossen Genuss gewährte mir ein Besuch bei Dona Teresita Gallo. Diese Dame hat einen wundervoll üppigen Garten, und eine reiche Sammlung der schönsten Stufen gediegenen Silbers in allen Formen: haarförmig, drahtförmig, gestrickt, mit Andeutungen von Krystallen z. B. in vierkantigen Drähten, mit vierkantigen Spitzen. Auch von andern $ilbererzen waren zum Theil sehr schöne Stufen da, unter denen mir besonders schöne Krystalle von Chlorbrom- silber auffielen.. Der Metallwerth, der in diesem einen Schranke enthaltenen Stufen muss meh- rere tausend Thaler betragen. Die meisten stammten aus der Mine Retamo, die in drei Aus- brüchen beinahe eine Million’pesos gegeben hat. Ein zweiter Schrank enthält ausgestopfte Vögel, ein dritter Conchylien. Auch besitzt die Dame eine Partie antiker und moderner Münzen. ' Mit Herrn Adolph Schwarzenberg aus Kassel besuchte ich das trapiche oder Amal- gamirwerk des Herrn Salvigni, eines Italieners, der schon seit 15 Jahren in Chile ansässig ist, und der die Güte hatte, uns Alles selbst zu zeigen. Das Werk wird durch das Wasser des Flusses Copiap6 getrieben. In zwei grossen Kufen, deren Boden aus senkrecht gestellten Bandeisen besteht, wird das Silbererz gemahlen; die senkrecht gestellten Steine waren mit un- geheuren, schmiedeeisernen Reifen umgeben, deren jeder 15 Centner wiegen sollte, so dass der ganze Stein zwischen 60 und 70 Centner wiegt. Es kann hier nicht der Ort sein, eine tech- nische Beschreibung des Verfahrens bei der Silberamalgamation zu geben. Ich begnüge mich daher mit der einfachen Beschreibung des Verfahrens, soweit es jeden Laien interessirt. Der einem graulich gelben Lehm ähnliche Schlich, welcher aus dem zermahlenen Erz entstanden ist, kommt in vier hölzerne Kufen mit eisernem Boden. In diesem wird das Quecksilber zugesetzt und die Masse vermittelst der Umdrehung eines einfachen Querbalkens untereinander gerührt, damit sie sich innig mit dem Quecksilber menge, und dieses die Silbertheile auflöse. Nach- dem 24 Stunden rasch umgedreht ist, lässt man eine langsamere Bewegung nachfolgen, damit das gebildete Amalgam sich besser setzen kann, welches man dann unten abfliessen lässt, Dieses wird nun durch einen Trichter von Segeltuch filtrirt, um es von dem überflüssigen Quecksilber zu scheiden, und nachher noch ein Mal durch feineres Zeug. Das Quecksilber des Amalgams selbst wird vom Silber in den s. g. caperuzas abdestillirt. Es ist dies eine Art 2 er schmiedeeiserner Töpfe aus verschiedenen Stücken bestehend. Das maiabahe ein 3B den Heera eingemauerter Trichter, der in ein Fass mit Wasser mündet, in welchem sich die smtmeräthop: den Quecksilberdämpfe condensiren. Oben wird ein eiserner Ring aufgesetzt und dann ein durehlöcherter eiserner Boden. Auf diesen kommen die Pijas, (so heissen. die einzelnen Klum- pen Amalgam), welche man, wenn sie verschiedenen Eigenthimern gehören, durch Bin Blätt- chen Papier trennt: Dann wird mit dem Krahn die Gloke der caperuza aufgesetzt, die Fugen verkittet und Feuer gegeben. Es kommt viel auf die Regulirung des Feuers an; ist das Queck- silber ausgetrieben, und man setzt das Feuer zu lange fort, so fängt das Silber an zu schmel- zen und hängt sich an die Wände der caperuza fest. Das Papier zwischen den einzelnen Pinas verkohlt, und es lassen sich diese, wenn sie aus der caperuza herausgenommen sind, leicht durch einen Hammerschlag trennen. Diese so. erhaltenen Silberklumpen sind die plata püia, welche nun noch in einem Reverberirofen geschmolzen und in eiserne Formen abgesto- chen werden, um als plata en barra versendet werden zu können. — Der Schlich, welcher nach der Amalgamation übrig bleibt, enthält noch alles Silbererz, welches nieht-vom Queck- _ silber aufgelöst werden kann, z.B. Schwefelsilber, u. s. w. und wird getrocknet unter dem Na- men relaves nach Europa, namentlich nach England verkauft. Früher wurden diese relaves fortgeworfen als taub. — Es existiren bei Copiap6 mehrere solche trapiches, die ein ähnliches Verfahren beobachten, bei Pietra colgada aber existirt ein Amalgamirwerk nach Freiber- ger Methode, welches einem Herm Vega gehört. Die Herrn Felix En gelhard und Perret waren eben dabei, ein Schmelzwerk für Silbererze nahe bei der Stadt zu errichten, das erste in’ der Provinz. Dasselbe hat schr guten Fortgang gehabt. Die Zeit, welche ich‘in Caldera warten musste, bis Don Diego de Almeida mit seinen Vorbereitungen zur Reise fertig war, benutzte ich zu. einigen Excursionen in die nächste Um- gebung. “Der Strand ist voll Muscheln, aber diese sind meist beschädigt... Am häufigsten sind: Oliva peruviana Lam. (und deren senegalensis genannte, aber noch eine Menge andrer Varietäten), Purpura chocolatum Blainv. und xanthostoma Brod., Tritonium rude und scabrum Brod., Trochus ater Lesson, Turbo niger Gray. — Die kleine, von Hupe: Turbo propinquum genannte Form ist auf den Klippen sehr gemein — Turritella eingulata Sow., Concholepas peruviana Lamk., mehrere Arten Fissurella und Chi- ton, Venus rufa Lamk. (= opaca Sow. und lithoidea Jonas), V. Dombeyi Lamk., eine Mactra, Amphidesma solida Gray, Solen Dombeyi, Pecten purpuratus Lamk,, zahlreiche Balanus etc. Die Vegetation im Sande: war sehr reich und hübsch, aber kein Gewächs höher als 1’), Fuss. Am meisten erfreute mich Sceytalanthus acutus Meyen, eine Apocynee mit hübschen, goldgelben Blumen und verholzenden F rüchten, die sich wie Widderhörner, nur un- gelmässig einrollen. Die Einwohner nennen sie daher Cuerna de Cabra oder Cuernecilla, d.h. Ziegenhorn, oder Hörnchen. Sehr niedlich ist auch Alona vernicosa Ph. mit ihren him- melblauen Triehtern; Calandrinia litoralis Ph., bald mit goldgelben, bald mit hochrothen Blüthen, und Dinemandra ramosissima Ph., eine Malpighiacee mit zahllosen, goldgelben, ‚ roth gezeichneten Blümchen, und vier rothen F lügeln an den Früchten. Auch Cristaria viridi-lutea Gay ist eine Zierpflanze. Zahllose Gehäuse von Bulimus mit rother Mün- dung (B. erythrostomus Som.) lagen umher, aber kein einziges mit dem Thier; vermuthlich a verkriechen sich diese tief in die Erde, um der glühenden Sonne zu entgehen. Um so mehr erfreuten sich zahlreiche Eidechsen in dieser Hitze, grau wie der Sand, mit ziegelrothem Bauch und flink wie ein Pfeil. In einem trocknen Bachbett landeinwärts fand ich endlich einen Strauch, einen etwa sechs Fuss hohen Algarrobo, (? Prosopis fleeuosa DC.). Er war gerade in voller Blüthe, und eine Menge goldener Wespen umschwärmten ihn; denen aber zahlreiche Gewebe von Kreuzspinnen Gefahr drohten. Eine wunderhübsche Eidechse, Aporomera or- nata Dum. et Bibr. hatte sich diesen Strauch zur Wohnung erkoren. Es ist die grösste chi- lenische Eidechse, der Körper ist 5 Zoll, der Schwanz 10 Zoll lang; die Farbe des Rückens braungrau mit vier Reihen schwarzer, weiss eingefasster Flecke. Etwas weiter aufwärts fand ich auch ‘ein Exemplar einer Opuntia mit kugelrunden Gliedern, die ich für OÖ. sulphurea Gill. halte. Es ist auffallend, dass die Cactus so selten in dieser Gegend sind. Eine grosse Cicade flog häufig umher und schwirrte so laut, dass man glaubte, die Stimme eines Vogels zu vernehmen, liess sich aber nicht erwischen. Gemein war Gyriosomus Wightii Waterh. und Melo& sanguinolenta Sol. Ein Tinque de la Cordillera (Polyborus montanus, ".. megaloptera Meyen) flog iiber unsern Köpfen, kam aber nicht auf Schussweite. ah Weiter aufwärts, etwa 1'/; Stunden vom Meeresufer entfernt, ist das Bachbett zum Theil zwölf Fuss tief eingerissen, und lässt die Schichtenfolge der quartären oder Diluvialfor- mation deutlich erkennen. ' Sie erscheint fast horizontal. Unmittelbar unter dem losen Sande (a), welchen die Winde vom Strande aus über den Boden verbreitet haben, liegt eine etwa 4 Fuss mächtige, fast nur aus Muscheln und Muschelbruchstücken bestehende Conglomeratschicht (b), welche der Witterung besser widersteht, als die darunter liegenden Schichten, und daher über dieselben herüberragt. Die Muscheln scheinen lauter lebende Arten zu sein, doch ist eine none Ma etra häufig, die mir am Strande nicht vorgekommen war. Die folgende Schicht, We (ec) etwa 1 Fuss mächtig, enthält eine Menge Rollkiesel von der Grösse = Ban einer Wallnuss bis zu u. eines pe welche Shude: dom Kcheil - lichrothem’ ‚Feldspath und ee Quarz, ERTEREEEER Porphyr Re mittehwa Ya‘ grossen Krystallen von rothem Feldspath, grauer Porphyr, Siichteh, dunkler Grünstein, wie er Gänge im Porphyr bildet u. s. w. “ Die unterste Schicht (d) besteht aus einem feinen, dichten, sandigen BI Mergel von graugelber Farbe, etwa 3), F uss mächtig, der einige 30 2-5 feine, höchstens 1—1'J, Linie dieke Schichten von weisslicher Farbe enthält, die der Verwitterung besser widerstehen als der Mergel selbst. Zu meiner ‚grossen Verwunderung fand ich, dass diese weisslichen Schichten ein sehr reines Kochsalz sind. Noch weiter landeinwärts fand ich das erste feste Gestein, einen ungeschich- teten, grauen Porphyr, dermassen mit Gängen eines dunkeln grünsteinartigen Gesteines durch- zogen, dass stellenweisse die Gänge mehr Raum einnehmen als die Grundmasse selbst. Dieses zeigt in grünlich grauer Grundmasse 1',—2 Linien grosse, hellgraue F eldspathkrystalle. Nicht weit davon steht ein Gestein an, welches ein Gemenge von graulichem Quarz, milch- weissem Feldspath und schwarzgrüner Hornblende ohne Spur von Glimmer ist. Bald erscheint es wie ein Syenit, indem die Bestandttheile deutlich zu erkennen, etwa 1 Linie gross, und ziemlich gleichmässig gemengt sind, bald sind sie mehr oder weniger verschmolzen. Häufig 2 * ww. sieht man rein weisse Adern, die fast nur aus Quarz und Feldspath bestehen, während die Hornblende dafiir am Rand der Adern desto häufiger auftritt. ? Die Ebene, in welcher das oben beschriebene, trockne Bachbett eingeschnitten ist, liegt mindestens 100 Fuss über dem Meeresspiegel und ist mit Rollkieseln und Muscheln übersät. In drei Viertelstunden Entfernung vom Meer fand ich einen etwa fussgrossen runden Kiesel, an dem noch eine Gruppe Balanus sass. Ich fand hier auch ein Stück Wallfischknochen, aber zu sehr beschädigt, um eine nähere Bestimmung zu "erlauben. Alle Muscheln auf der Oberfläche schienen mir identisch mit denen des anstossenden Meeres ‚ und waren namentlich Mesodesma (besser Donacilla) chilensis, Solen Dombeyi, Venus rufa, Conchole- pas, Oliva, Turritella häufig. Leider sind mir die bei Caldera gesammelten, subfossilen und lebenden Muscheln verloren gegangen. Aber auf dem Rückwege fand ich in demselben trocknen Bachbett eine tertiäre Versteinerung, die Perna Gaudichaudii d’Orb. Vog. (= P. chilensis Conrad., = Perna americana Forbes.) Das Gehäuse ist ganz in Spath verwandelt und mit einem festen, hellgrauen Sandstein angefüllt, der wesentlich Körner von Quarz, Horn- blende und Feldspath so wie einzelne Conchylientrümmer enthält. Auf dem Wege von Caldera nach dem Puerto del Ingles überschreitet man einen etwa 120 Fuss hohen Rücken, der fast gar keine Vegetation hat und ganz mit Sand und Bruchstücken von Muscheln bedeckt ist, Hie und da tritt aus dieser Bedeckung festes pluto- nisches Gestein in Gestalt von Klippen hervor. Eine solche Klippe ist es auch, auf welcher die Glocke steht, die die Eisenbahnarbeiter zur Arbeit ruft. Es ist ein dunkelgrüner Hyper- sthenfels, dessen Gemengtheile deutlich zu unterscheiden, und meist 1—1', Linie gross sind, doch sieht man auch Labradorkrystalle von drei Linien. Das Gestein hat ein auffallend gla- siges Ansehn, was unstreitig einen erlauchten Reisenden veranlasst hat, den oben erwähnten Glockenfelsen für einen Lavastrom zu halten. —. Andre Felsen, wie sie namentlich dicht bei Caldera im Süden anstehn, sind eine Art Granulit oder Weisstein. Das Gestein ist fast rein weiss, der Bruch im Grossen uneben, im Kleinen splittrig, schimmernd, mit einzelnen, meist in. die Länge g°zogenen, schwärzlich grauen Pünktchen oder Streifen ‚ die von Hornblende herzurühren scheinen. Die Masse hat im Ganzen lebhaften Fettglanz; einzelne perlmutter- glänzende Stellen zeigen kleine, höchstens *, Linie grosse Feldspathkrystalle an. Ab und zu stecken kleine Schwefelkieswürfel drin. Die nachstehenden Pflanzen sind von mir bei Caldera gesammelt: Schizopetalum Gayanum Barn. Menonvillea orbiculata Ph. Viola asterias Hook. Frankenia Nicoletiana Gay. Cristaria glaucophylla Cav. Fagonia aspera Gay. Phaea coquimbensis Hook. Prosopis flexuosa DC, Oenothera eoquimbensis Gay. Malesherbia humilis Don. Tetragonia macrocarpa Ph. ’ Tetragonia maritima Barn. —— microcarpa Ph, Calandrinia litoralis Ph. Silvaea corrigioloides Ph. Mierophyes litoralis Ph. Opuntia sulphurea Gill. Eulychnia breviflora Ph. Bustillosia chilensis Gay. Chuquiraga acieularis Don. Polyachyrus niveus DC, Eupatorium foliolosum DC, Haplopappus Rengifoanus Remy. Encelia tomentosa Walp, Closia anthemoides Ph. Cephalophora litoralis Ph. "Seytalanthus acutus Meyen. Cynoctonum viride Ph. Argylia puberula DC. Heliotropium floridum Ad. DC. Eritrichum parviflorum Ph. — chaetocalyx Ph. Coldenia litoralis Ph. Solanum flexuosum Remy Sorema parviflora Ph. HE Sorema glutinosa Ph. Chenopodium hastatum Ph, Euphorbia copiapina Ph. Alona pusilla Ph. Suaeda divaricata Moq. Dioscorea fastigiata Gay. — vernicosa Ph. Chorizanthe commissuralis Remy. Seilla triflora Ph. Ich erinnere mich nicht, eine einzige Graminee gesehen zu haben. Den 7. December war endlich Herr Almeida fertig, und wir konnten um 10 Uhr Morgens unter Segel gehen. D. Diego de Almeida war ein kleiner Mann mit scharf ge- schnittenen Gesichtszügen, bereits 73 Jahr, wie er selbst sagte, während seine Bekannten sein Alter auf 90 Jahre schätzten, aber dabei noch ungemein rüstig, überaus dienstfertig und ge- fällig. Er. war seit seiner Jugend Minero und Cateador, Minenbearbeiter und Minenaufseher, und hatte bei diesem Geschäft sein ganzes Vermögen zugesetzt. Seine Phantasie war aber noch so lebendig wie die eines J ünglings, und Tag und Nacht träumte er von den reichen Minen, welche die Wüste Atacama nothwendig enthalten müsse, und sah in seinem Geist be- reits ein zweites Potosi in Mitten derselben sich erheben. Ueber die physische Beschaffenheit der Wüste konnte ich nicht den mindesten Aufschluss von ihm erhalten: er hatte nie darauf ge- achtet, nur mantas und retas, erzführende Schichten und Gänge, hatten seine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, auch verliess ihn offenbar sein Gedächtniss bereits in manchen Stücken. Er sagte mir weder etwas über die grosse Höhe der Wüste und die Kälte, die dort mitten im Sommer herrscht, noch über die grossen Salzsümpfe derselben. Meine Absicht war, die Land- reise mit dem kleinen Hafen Chaüaral de las Animas, 26° 20° s. Br. zu beginnen. Der Wind war schwach, aber günstig. Wir behielten die Kiisten beständig im Gesicht und sahen deutlich die Buchten von Totoralillo, Obispito, Obispo, Puerto Flamenco und die vor- springenden Spitzen Cabeza de Vaca und Punta de los Infieles, welche letztere im $ü- den die Bucht von Chaüaral schliesst. Schwärzlich graue, vollkommen kahle Berge erheben sich überall aus dem hellen Sande, welcher letztere zum Theil bis zu grossen Höhen die Ab- hänge bedeckt. Da sich der Wind in der Nacht gelegt hatte, so konnten wir erst den andern Morgen um 11', Uhr Anker werfen. Der Landungsplatz ist sehr schlecht; man muss die Klippen 6—8 Fuss hoch förmlich hinautklettern. Chanaral, zum Unterschied von andern Or- ten gleichen Namens Chaüaral de los Animas genannt, bestand damals aus etwa 20 Hän- sern mit 100—150 Einwohnern. Die bessern Häuser sind massiv und mit Brettern gedeckt; es gibt aber auch‘eine Menge Hütten, deren Wände bloss gespaltenes Guayaquil- Rohr, ausge- ' spannte Felle, oder ein Stück altes Segeltuch sind. Gutes Trinkwasser wird vom Brunnen Cachinal de la Costa, 11 leguas weit geholt: ein Wasserplatz im Gebirge, der nur drei Stunden entfernt war, und früher vorzügliches Wasser lieferte, ist seit vier Jahren versiegt, Man hat daher zwei Destillirapparate hergestellt, um Meerwasser zu destilliren, und so dem Mangel an süssem Wasser abzuhelfen. Der eine liefert täglich 36, der andre 12 Arroben Wasser. Das Wasser ist sehr gut, wenn die Destillation langsam geleitet wird, und kostet die Arrobe 3 real, womit, sollte ich meinen, die Kosten kaum gedeckt sind; das Brennmaterial sind Steinkohlen, die von Lota in der chilenischen Provinz Arauco kommen. Der Teig zum Brote wird mit Seewasser angemacht, was man im Brote nieht schmeckt. Das nöthige Wasser für die Maulthiere liefern ein paar Brunnen in der Nähe; dasselbe ist zu brackisch, als dass es Menschen geniessen könnten. Der Hafen ist durch Dekret vom 17. Oktober 1837 habilitirt, d. h. die Ausfuhr der Erze aus demselben erlaubt, Die Herren D. Jose Manuel Zuleta, Subdelegado des Distrikts, und D. Antonio San- huesa, Administrator der Waddington’schen Kupferminen, denen ich empfohlen war, tha- ten alles Mögliche, uns den Aufenthalt in Chafiaral angenehm zu machen, und versahen uns auch mit Maulthieren zu Exeursionen in die Umgegend, und zur Weiterreise. Ich besuchte zunächst von hier aus die Kupferminen von los Animas. Der Weg führt etwa 10 Minuten am Strand entlang nach Norden, bis sich das Thal des Salado öffnet, welches viele Meilen aufwärts vollkommen wasserleer ist. Alle 50 Jahre soll es ein Mal vorkommen, dass es in diesen Breiten so stark regnet, dass der Fluss bis ins Meer fliesst, wie dies im Jahr 1848 der Fall war. Das Thal kommt von Osten und hat hier wohl eine halbe Stunde Breite, es besteht aus lauter Schutt und Sand, Bruchstücken der an- gränzenden Felsen, und ist in der ersten Stunde Weges mit Muschelschalen bedeckt: Aus al- len Schluchten quillen enorme Schuttmassen hervor, die sich hoch auf die Berge hinaufziehn und die Basis der Berge ist mit Sand umgeben, der wohl nach und nach vom Strande dahin geführt ist. Auch Darwin ist es sehr aufgefallen, dass dieser Schutt sich unter einem stei- len Winkel von der Basis der Berge bisweilen bis zur Höhe von mehr als 2000 Fuss erhebt. (8. Journ. of researches ete. ed. 2. p- 318.) In diesem Schutt standen noch einzelne Pflänzchen, darunter ziemlich viel Ouerneeillo, die meisten waren aber längst vertrocknet. Mehr Vegeta- tion war in dem Seitenthal von los Animas, welches sich, von Südosten kommend etwa eine Stunde vom Meere. in das Hauptthal mündet. Das erste anstehende Gestein, welches ich in der Nähe sah, war ein geschichteter Porphyr, dessen Schichten unter einem Winkel von 20 bis 30° nach Osten einschossen. In diesem Porphyrgebirge sind die Kupferminen, die wir nach einem dreistündigen Ritte erreichten. Der Weg ist sehr gut fahrbar, und wird daher das meiste Erz auf Karren nach dem Hafen geschafft, die von Maulthieren gezogen werden. *) ' Die Wände der Häuser sind trockene Steinmauern, das Dach ist von Brettern, Segeltuch öder Schilfmatten. Fenster sind nicht vorhanden; Kisten vertreten die Stelle von Stühlen, Tischen, Bettstellen. Wir fanden für die Nacht eine freundliche Aufnahme bei einem D. Za- caria, der uns sogar sein eigenes Bett so wie das seiner Frau einräumte, hin konnten anzunehmen, ungeachtet wir lieber, der Flöhe wegen, unser Lager im Freien auf- geschlagen hätten. Unser Reisegefährte, der alte D. Diego de Almeida, ist, wie er mir ver- sicherte, der Entdecker dieser Minen gewesen. Ein Wallfischfänger, der zufällig diese Gegen- den besuchte, nahm eine Partie von feinen Erzen mit nach Europa, und soll dies das erste - chilenische Kupfererz gewesen sein, das dorthin gekommen ist. Erz nach der etwas südlich von Chanaral was wir nieht um- gedrungen, höchstens 20 chit, Kieselkupfer und etwas und Kupferglanz zu stossen. *) Es ist die Rede davon, eine Eisenbahn für Pferde anzulegen. (Juli 1858.) | —- bb — . Eine Grube hatte ‘auch Atakamit geliefert. Die Erzadern stehen ziemlich senkrecht, und ver- laufen in allen Richtungen: der Gang (veta) Gloria läuft z. B. gerade von Nord nach Sid, ebenso wie die veta grande de Chanaral, die veta Capitana dagegen von Ost nach West. An mehreren Stellen findet sich Wasser für den Gebrauch der Bergleute und Maulthiere in hinreichender Menge, es ist aber etwas salzig. Das beste kommt von einem Brunnen, der in einem Gange angelegt und etwa 12 Fuss tief ist. - Ein besonderer Aguero — Wasser- mann — ist hier etablirt. Hier sass auf dem Felsen ein Vögelchen, eine seltene Erscheinung, so gross wie ein Sperling mit gelblicher Brust, das ziemlich angenehm sang: mas nannte mir dasselbe Pachurra. ha Die Vegetation war ziemlich reich. Ich sammelte: ' Ri Nasturtium anethifolium Ph. Mo-' Tetragonia macrocarpa Ph. Senecio Troncosi Ph. e- stacilla del campo. — maritima Barn. —— myriophyllus Ph. . Menonvillea Gayi Ph. i k Encelia tomentosa Walp. Corona Cristaria Ovallea Gay. er Bratjoden Dh: mobi de Fraile. 5 — foliosa Ph. Malvilla. ze Closia anthemoides Ph. Manzanilla, - — lobulata Ph. Cruikshanksia |tripartita Ph. Rosa. Cynostonum viride Ph. ER Adesmia eremophila Ph. Chuquiraga acicularis Don. Heliotropium linariaefol. Palongro. — cinerea Clos, Barrilla. Polyachyrus roseus Ph. Nicotiana Miersii Clos. Calandrinia discolor, ‘ Pata de Achyrophorus ‘grandidentatus Ph. Alona sphaerophylla Ph. Sosa, Guanaco. - Renca, Serrajilla. Kein Gras! 0° Gegen Mittag. ritten wir durch die Quebrada (Schlucht) de la Soledad in das Hauptthal des Salado und nach den Minen gleichen Namens. In diesem Thale fand ich ‚die erste Argylia puberula in Blüthe: sie hat eine über 6 Zoll lange und über zwei Zoll dicke, fleischige, weissliche Wurzel, die aber nicht geniessbar.ist; selbst gekocht schmeckt sie noch sehr bitter. Man begreift gar nicht, wie ein Gewiichs mit so wenig Blättern eine so ungeheure Wurzel haben kann. Hier fand ich zuerst Gypothamnium pinifolium mihi, Palo de jote, eine 2—3 Fuss hohe Synantheree mit Blättern fast wie Fichtennadeln und grossen, violetten Blumenköpfen. Ab und zu zeigte sich auch eine Opuntia (O. sulphurea Gill), und ziemlich viel Rosa (Cruikshanksia tripartita Ph.), eine sonderbare Pflanze, deren Kelchzipfel in ein grosses herzförmiges, zur Zeit der Fruchtreife. goldgelbes, weisses oder violettes Blättchen enden. Das Gestein dieses Thälchens ist ächter Thonschiefer! Wo wir das Thal des Salado erreichten, war es noch eine Viertelstunde breit; die Berge zu beiden Seiten scheinen ein sehr . zersetzter Thonporphyr, und sind sehr bunt, hellgrau, schwarzgrau, hellviolett, pistaziengriin, fuchsroth, beinah kirschroth. Dieselbe lebhafte Färbung zeigen nach Darwin die Berge bei Chanarcillo. Zahllose schwarze, selten rothe Gänge durchsetzen überall das Gestein, und in allen Richtungen, durchschneiden sich und stehen wie Kämme oder Mauern heraus, indem sie schwerer verwittern als die Grundmasse. Man kann sie oft mit dem Auge eine halbe Stunde . weit verfolgen. ‘Die Berge erheben sich hier schon zu 2500 — 3000 F. uss Höhe und weiter landeinwärts werden sie immer höher. Im O. erscheint das Thal durch den wohl 9 — 10,000 Fuss hohen Gerro Vieuüa geschlossen. Der Schutt in der Mitte des Thales zeigt häufig schneeweisse Krusten von Kochsalz, und liegen Gypskrystalle und primitive Kalkspathrhom- boeder in demselben herum. | ss Die Wohnung des Minenadministrators in diesem öden, vollkommen vegetationsleeren Thale macht einen höchst melancholischen Eindruck; (s. den Atlas.) Die Mauern sind von Lehm ii und Mergel, und sahen wegen der weissgrauen und gelben Flecke Adeil von weitem wie Poli- : lipptuff aus. Das Dach ist von Brea-Stengeln, die man 9 Biawiden weit beisholen' musste, mit Lehm beschmiert. Fenster sind natürlich nicht vorhanden: die Thüren öffnen sich auf dem Corridor, der nach dem Hofe geht. Das Trinkwasser kommt von Pueblo hundido, neun Stunden weit; die Thiere finden in einem, eine legua gen SSO. entfernten Brunnen Wasser, das für Menschen nicht geniessbar ist. Früher tranken und brauchten es auch die Bergleute, allein sie wurden in kurzer Zeit davon krank, und bekamen namentlich geschwollene Beine, - was alles aufgehört hat, seitdem sie das Wasser von Pueblo hundido bekommen. Die Kupfer- erze dieser kegend wurden vor länger als 12 Jahren von einem Argentiner entdeckt, dann von einer Gesellschaft Chilenen bearbeitet, die mit 20,000 pesos Bankerott machte; darauf über- nahm sie ein Herr Eduard Miller, der einen noch weit bedeutenderen Bankerott machte, und jetzt liess sie Herr Josua Waddington bearbeiten. Es war nur eine Grube, die Boguerona, in Gang. Sie liegt eine halbe Stunde von der Wohnung des Verwalters in NNO. ‚ etwa 300 Fuss über dem Thale. Dasselbe ist vollkommen wasserleer; in Folge der Regengüsse, die im August und September gefallen waren, war aber Wasser geflossen, und hatte wohl in der Breite von 80 Schritt einen feinen Schlamm zurückgelassen. Die Grube baut einen fast genau von Nord nach Sid streichenden Gang. Es sind aber eine Menge paralleler Gänge vorhanden, die alle unter 80— 90° nach Osten einschiessen und reich an Kalkspath sind: die Salbinder von diesem Mineral bestehen daraus und sind oft 2—3 Fuss mächtig. Ausser der Boquerona liegen noch 9 Gruben im Norden und zwei Gruben im Süden von Salado. Drei leguas weiter im Süden liest die Kupfermine Nueva California. Drei Mal in der Woche wird das Erz nach Chanaral geschafft, und von dort die Lebensmittel und das Futter für die Maulthiere, wel- ches in Gerste besteht, geholt. Die Entfernung beträgt 10 leguas und der Weg ist vollkom- men fahrbar. Die Bearbeitung der Minen von los Animas, Salado ete. ist späterhin weit eifriger betrieben, und der Ertrag derselben hat von Jahr zu Jahr zugenommen. Im Jahr 1855 betrug die Ausfuhr von Kupfererzen aus dem Hafen von Chaüaral de los Animas in acht Schiffen 39217 Uentner, im Jahr 1856 in zehn Schiffen 62900 Centner und im Jahr 1857 in dreizehn Schiffen 78479 Centner. Die Einfuhr war im Jahr 1855 auf 19,444 pesos, im Jahr 1856 auf 21400 und im Jahr 1857 auf 27458 pesos gestiegen. ' Am 11. December kehrten wir wieder nach Chanaral zurück. Etwa auf dem halben Glanz zu erkennen. Dunklere, fast schwarze Gänge durchschneiden dasselbe in verschiedenen. Richtungen und fallen schon von Weitem auf, Im ganzen Thal des Salado ist die Vegetation so gut wie null, auch bei Chanaral sieht man nichts Grünes, Erst wenn man zwischen den Felsen am Ufer herumklettert, findet man ME . hie und da in einer Spalte ein Pflänzchen, namentlich die Tetragonia maritima Bam. ein paar Nolanen, die Closiä anthemoides, den oben erwähnten Achyrophorus, .die Opuntia sulphurea Gill? und die Statice plumosa Ph. Eine hässliche, graue Eidechse, Microlophus Lessonii Dum. et Bibr., ist sehr gemein auf den Klippen (bis Mejillones hinauf fand ich sie überall), und scheint sich hauptsächlich von den Fliegen zu ernähren, die in solcher Unmasse auf den vom Meere an den Strand geworfenen Gegenständen sich einfinden. An diesem Strande waren unterdess von meinem Jäger der Scheerenschnäbler (Rhynchops nigra,) zwei Haematopus palliatus, Strepsilas borealis und interpres, und Numenits hudsonicus, die s. g. Perdiz de mar erlegt worden. ar Den 12. Morgens 10%, Uhr verliessen wir Uhataral, um uns zu Lande nach dem Hafen Tartal oder Taltal, auch Juncal genannt, zu begeben, wo ich wieder mit dem Schiffe zusammentreffen wollte. Wir hatten Maulthiere durch Herrn Antonio Sanhuesa bekommen, so dass wir nicht nur reiten, sondern auch 2 Kisten und den nöthigen Vorrath Gerste mitneh- men konnten. Der Weg führt eine ganze Stunde lang am Strande fort, wo sich die Wellen mit langer Brandung brechen. Stellenweise sieht man mehr Muschelschalen als Sand, aber sie sind wegen der starken Brandung alle 'zertriimmert. Das Vorgebirge, welches im Norden die seichte Bucht schliesst, besteht aus einem kleinkörnigen bis feinkörnigen Syenit oder Grün- stein. Die 1—1', Linien langen dunkelgrünen Hornblende- und milchweissen Feldspathkry- stalle simd deutlich zu unterscheiden. Die Stufe ist mir verloren gegangen, so dass ich nicht nachsehn kann, ob Quarzkörner darin sind. Die Abhänge dieses Vorgebirges sind hier ‚mit einer ziemlich reichen Vegetation bewachsen, namentlich sieht man Eulyehnia breviflora Ph, die Oxalis gigantea Bam., und eine vier bis fünf Frss hohe, strauchartige Euphorbia, mit dieker fleischiger Rinde, aus der bei der geringsten Verletzung ein reicher Strom von weis- ser Milch hervorquillt. Die Einwohner nennen sie deshalb Lechera, von leche Milch, und ich habe ihr den Beinamen laetiflua gegeben. In dieser Gegend ist eine Quelle, deren Namen: Agua hedionda, stinkendes Wasser, zur Genige ihre Beschaffenheit anzeigt. So wie man um das Vorgebirge herumgebogen ist, hat man eine ganz andre Natur, ein ziemlich breites Kies- feld, aus welchem furchtbar zerrissene Felsen und Klippen hervorragen, die aber oft höchst malerische Formen zeigen. Zahllose Echinoeaetus von zwei Arten*) bedecken den Boden und dazwischen sieht man die blauen Glocken von Sorema, die goldenen Sterne der Tyl- loma glabrata; auch Tetragonien und die sonderbaren Ouerneeillos (Seytalanthus acutus) sind häufig. Ab und zu zeigt sich auch mein Gypothamnium pinifolium. Der Weg lässt das spitze Vorgebirge Pan de azucar in einer Entfernung von etwa 1Y, Stunden westlich liegen, und überschreitet den 345 Fuss hohen Rücken, der dasselbe mit dem Küsten- gebirge verbindet, um in ein weites Thal zu gelangen, für welches ich keinen Namen erfuhr. An den Felsen sah ich hier zum ersten Male den Chaguar de jote(Pitcairnia chrysantha Ph.), der weiter nach Norden hin an der Küste so häufig ist, mit fleischigen Alotblättern und ei- nem 2 Fuss hohen Blüthenstiele, der zwei bis drei seitliche, drei Zoll lange Aehren goldener Blumen trägt. Hier war auch Cruikshanksia tripartita Ph. häufig, eine niedliche Cri- *) Ich hatte alle diese Cacteen lebend nach Santiago geschickt, aber sie sind bei den Personen, denen ich sie — in Ermangelung eines botanischen Gartens — zur Pflege übergeben, zu Grunde gegangen, ehe ich sie untersu- 3 staria, die mir verloren gegangen ist, Adesmia pusilla Ph., Sl aieinie calycina Ph, Closia pusilla Ph. Auch lagen hier einige leere Gehäuse von Bulimus umher, von der Sonne gänzlich gebleicht. ’ Der Boden des erwähnten Thales besteht nur aus Granitgrus, und die angrenzenden Berge sind grösstentheils ebenfalls im Begriff im Grus zu zerfallen. Unser Nachtquartier woll- ten wir beim Wasserplatz Oachinal de la Costa nehmen, welcher in einem kleinen, von Norden nach Süden laufenden Seitenthale liegt. Um in dasselbe zu gelangen überstiegen wir die das Hauptthal begrenzenden Hügel und traten dann durch eine enge, malerische Schlucht in das Thälchen von Cachinal, das wir etwa nahe 1' Stunden aufwärts verfolgen mussten, um zum Wasserplatze zu gelangen. Schon unterwegs sieht man hie und da in der Thalsole etwas Feuchtigkeit. Das Wasser ist eine Pfütze von etwa 10 Fuss Durchmesser, mit einer trocknen Mauer, einer s. g. Pirca, rund umgeben, damit die Thiere das Wasser nicht verun- reinigen... An einer Stelle fliesst es ab, und etwa 15 Schritte weiter versiegt es. Hier hatten ein paar .Männer und Weiber unter einer Art Zelt ihre Wohnung aufge- schlagen, die letzteren wollten hier Zeug aus Chanaral waschen, denn dies ist der nächste Punkt, wo hinreichendes Wasser zu diesem Zweck vorhanden ist, in 11 leguas Entfernung! Früher gingen sie gar zu dem Ende 28 leguas weit, nach der s. g. Finea de Chanaral. Etwa 50 Schritte oberhalb des Brunnens. schlugen wir unser Zelt auf. In dieser Gegend hiel- ten-sich auch noch mehrere Weiber mit ihren Ziegenherden auf, denn es ist hier eine verhält- nissmässig üppige Vegetation. Da wir am folgenden Tage erst Nachmittags unsern Weg wei- ter fortsetzten, so hatte ich Zeit, sie näher kennen zu lernen. Bäume gibt es nicht, und die höchsten Sträucher sind kaum mannshoch. Es sind dies Cereus peruvianus und nigripilis, Bulychnia breviflora Ph., der Churco (Oxa- lis gigantea Barn.), dessen Rinde zum Gärben der Netze dient, die Lechera (Euphorbia lactiflua Ph.), Ledocarpum pedunculare Lindl., der wegen seiner schönen, grossen gel- ben Blüthen verdiente in Gärten gezogen zu werden, Heliotropium linariaefolium Ph., mit blassvioletter Blüthe und das weit niedrigere H. pyenophyllum Ph. ‚ mit orangegelber Blüthe, die Therba oder Palo de Jote (Gypothamnium pinifolium Ph.), und ein Strauch aus derselben Familie der Synanthereen mit stacheligen Blättern, den ich O xyphyllum uli- cinum genannt habe. Zu den schönsten Gewichsen gehörte aber Salvia tubiflora Smith mit grossen scharlachrothen Blüthen, und Alströmeria violacea Ph. Ich gebe hier das vollständige Verzeichniss der an diesem Tage gesammelten Pflanzen: Nasturtium carnosulum Ph. Adesmia cremophila Ph. Mathewsia incana Ph. Loasa Arnottiana Gay. Lepidium spathulatum Ph. Tetragonia microcarpa Ph. ' Domeykoa oppositifolia Ph. Chabraea modesta Ph. _ Menonvillea parviflora Ph. — ornithopoda Ph. Trifolium coneinnum Ph. Astragalus cachinalensis Ph. _ macrocarpa Ph, Calandrinia cachinalensis Ph. Silvaea amaranthoidea Ph. Eulychnia breviflora Ph. Cereus peruvianus L.! Cereus nigripilis Ph Echinocactus columnaris Pfr. _ occultus Ph. Heliosciadium deserticola Pl. Eremocharis fruticosa Ph. Gypothamnium pinifolium Ph. Oxyphyllum ulieinum Ph. Stevia menthaefolia Ph. ‚Haplopappus rengifoanus Remy. Senecio cachinalensis Ph. — Almeidae Ph. Bahia ambrosioides Lag, Centaurea cachinalensis Ph. Achyrophorus foliosus Ph. Argylia puberula DC. Heliotropium linariaefolium Ph. Heliotropium pyenophyllum Ph. Salvia tubiflora Smith. Sorema elegans Ph. Alona mollis Ph. — micrantha Ph. — pusilla Ph. Alibrexia villosa Ph. Linaria canadensis L. Schizanthus laetus Ph. Atriplex mucronatum Ph. Suaeda divaricata Mog. Quinchamalium crassifolium Ph. Euphorbia Jactiflua Ph. Tigridia ? Rhodophiala uniflora Ph. Alströmeria violacea Ph. Leucocoryne nareissoides Ph. Pospalum vaginatum Sw. Stipa tortuosa Dev. Sporobolus scaber Ph. Ich fand ein paar Helix Reentsi Ph.; Helix epidermia Ant.; und einen klei- nen Bulimus, (B. minimus Ph), In diesem Thal waren ziemlich viel Vögel, die den _ Morgen vor Tagesanbruch ihre Stimme erschallen liessen, besonders Diueas. ! Unser Zelt war 1722 Fuss Par, über dem Meere aufgeschlagen. Um 21% Uhr N.M; setzten wir unsern Weg weiter-fort und stiegen Thal aufwärts, bis wir nach drei Viertelstun- ' den ein ziemlich ausgedehntes, 2026 Fuss über dem Meere erhabenes Plateau erreichten. Je höher wir im Thal hinaufstiegen, je reicher wurde die Vegetation, und fand ich namentlich hier dieRhodophiala, die Leucocoryne, denKlee, die Stevia und .die blaue Iridee, welche mir leider verloren ging. Der Sporobolus war auf der Hochebene sehr häufig: es ist ein vortreffliches Viehfutter. Wir bogen links vom Wege ab und hatten bald den Anblick des Meeres zu unsern Füssen. Der Abhang fällt so schroff in den Ocean, dass der Weg nicht hat am Ufer entlang geführt werden können. Der Weg wendete sich nun landeinwärts und senkte sich etwas; der Boden wurde kiesig und unfruchtbar. Im Anfange waren noch. einige Cereus, Echinocactus und eine Opuntia zu sehen; letztere mit cylindrischen Gliedern und dieht mit hellgrünen Stacheln besetzt, die bedeutend länger waren als der Durchmesser des Gliedes, trug rothgelbe Blumen, und hatte sich schon im obern Theil des Thälchens von Cachinal gezeigt. Weiter hin war keine Spur von Vegetation, die Ebene sah von weitem weiss aus, wie mit Schnee oder Salzeffllorescenz bedeckt; es war aber weisser Quarz. Nach- dem wir etwa 2'/, Stunde zurückgelegt hatten, überschritten wir einen kleinen Rücken, 2085 Fuss Par. über dem Meere, den ein auffallender weisser Gang durchsetzte, den man wohl 1000 Schritte weit mit dem Auge verfolgen konnte. Er ging von NW. nach SO., stand beinah senkrecht und war ein schwarzer Stinkkalk, aber auf der Oberfläche ganz und gar mit weis- sen Flechten.bedeckt. Hier sah ich zum ersten Male auf der Höhe des Rückens, da wo ihn der Weg passirt,; einen von Menschenhänden errichtenden Steinhaufen; eine Apachecta, oder ‚Apacheta. Im Reiche der Incas war es, wie es scheint, allgemein Gebrauch, dass jeder. Rei- sende, wenn er eine Passhöhe erreicht hatte, einen Stein hinlegte, und so entstanden diese Steinhaufen. Die Sitte hat sich noch grossentheils erhalten, nur sind in Bolivien häufig höl- zerne Kreuze in diese apachecta gesteckt. Ich habe sie späterhin sehr häufig angetroffen. Auch bei Maldorvato nicht weit von Montevideo hat Darwin auf der Sierra de los Animas solche Steinhaufen bemerkt, die der dortigen Meinung nach von den alten Indiern zusammengelegt sind, ähnlich, aber in kleinerem Massstabe, wie die auf den Bergen von Wales. (S. Journal of Researches ete. new. edit. p. 46.) Sonderbar, dass diese Sitte sich an so ent- fernten Punkten findet. Diejenigen, welche Coca kauen, pflegen allemal auf diese Apachetas (so wie auf grosse, isolirte Steine) auszuspucken, woher die grünen Flecke kamen, die ich mir lange nicht zu erklären wusste. "Der Boden bestand weiterhin aus Mergel, mehr konnte ich beini raschen Reiten nicht sehen. 20 Als es dunkel wurde, hatten wir wieder Kiesboden. Die niedrigen Hügel, die man auf dieser Hochebene ab und an erblickt, sind sämmtlich abgerundet und rothbraun. In der Nacht ka- men wir dicht an einem flachen Berge vorbei, der nichts als ein Haufen ziemlich abgerun- deter Steine von 2—3 Fuss Durchmesser zu sein schien. Die Stücke, die ich davon abge- schlagen hatte, erwiesen sich den andern Morgen als ein grünlich grauer Porphyr mit Horm- blende und grauen Feldspathkrystallen von 1 Linie Länge. Erst um 9%, Uhr langten wir bei einer Stelle der Ebne an, wo etwas trocknes Buschwerk zum Feuer machen stand, wäh- rend der letzte Theil des Weges ohne ‚alle Vegetation gewesen war. Dieser Ort heisst C achiy- uyal, ungeachtet hier kein Cachiyuyo (Atriplex) mehr wächst. Vermuthlich war er früher vorhanden und ist, um als Brennholz zu dienen, ausgerottet. (Cachl ist aus der Quichna-Sprache und bedeutet salzig; yuyo ist wohl auch aus derselben: mehre Pflanzen heissen in Chile so, Yuyo schlicht weg ist der zum Unkraut gewordene Raps, Paico-yuyo (Galinsogea parviflora.). Wasser war hier nicht vorhanden. | | Dieses Cochiyuyal liegt 2066 Fuss über dem Meere; man sieht, wir haben uns den ganzen Tag auf einer zwar wellenförmigen, aber im Ganzen horizontalen Ebene fortbewegt. Von Cachinal bis Cachiyuyal sind etwa 10 leguas. Der folgende Tag, der 14te December, brachte uns nach der 9 leguas entfernten Agua del Clerigo über Hueso parado, — Cachiyuyal ist ein Rücken von Stinkkalk, der dem Porphyrgebirge eingelagert zu sein scheint. Die wenigen Gewächse, die hier wuchsen, waren Alona xerophila Ph., Tetragonia maritima Barn., welche beide Sträucher un- ser Brennmaterial lieferten, Tetragonia macrocarpa Ph, Sorema elegans Ph., Gy- pothamnium pinifolium Ph., Heliotropium pycnophyllum Ph., Silvaea ama- ronthoides Ph. Eine grosse Menge Ameisen mit rothen Köpfen liefen hier herum. Um 6%, Uhr Morgens ritten wir weg. Der Weg ist eine wellenförmige Hochebene, die sich schwach nach Norden, nach dem Thale von Juncal senkt, man passirt der Reihe nach mehrere flache Thäler und niedrige Rücken. Der Portezuelo de las tapaderas ist 1879 Fuss hoch, das Thal des Llano colorado 1576, der folgende Portezuelo 1860 u. s £ Die Gebirgsart ist Porphyr, am häufigsten ein rauchgrauer Thonporphyr mit 1—3 Linien grossen Feldspath- und 1 Linie grossen Hornblondekrystallen. Etwa ein legua hinter Cochiy- uyal war ein Gang von Mandelstein, der von WNW. nach O8O. strich. Das Gestein ist sehr zersetzt und zerbröckelt in kleine eckige Stücke von 1-3 Zoll Grösse, es ist so weich, dass &8 sich leicht sehaben lässt. Man erkennt in der bräunlichen Grundmasse hie und da kreide- hmesser, und dunkelgrüne, aber ziemlich zer- Vegetation findet sich nur in den Thälern, auf den Rücken und Ebenen ist sie absolut null. Ich fand nicht weit von Portezuelo de las tapaderas ein Lyeium, welches mir neu scheint (L. desertorum Ph.), und welches ich an keiner andern Stelle der Wüste gesehn habe; es heisst wie die andern stacheligen Lyeium- Arten Calpichi. Die übrigen Pflanzen waren Malesherbia humilis Ph., Bustillosia chilensis Clo., Cruikshanksia tripar- tita Ph., Gypothamnium pinifolium Ph., Tylloma glabratum Remy, Heliotro- pium linariaefolium Ph. und pyenophyllum Ph., ein Eritrichum, Alibrexia incana Ph. z Lange hatten wir bereits den hohen, schwarzen Berg von Hueso parado vor uns, der nördlich vom Thale von Tartal liegt, ehe wir in dasselbe durch eine kurze, in schwärzlichem phyrfelsen eingefasst und hat ein starkes Gefälle nach dem Meere hin. Querüber ist es voll- kommen horizontal, mit zahlreichen Wasserrissen, aber vollkommen trocken. Der Schutt, wel- cher dasselbe ausfüllt ist ziemlich eckig, zum Beweis, dass er nicht vom Wasser gerollt ist. Nach einigen hundert Schritten mündet sich auf der andern Seite das Nebenthal von Brea- dal und bringt weisse Salzefflorescenzen mit, die hauptsächlich Gyps mit wenig Kochsalz gemengt sind. Der herrschende Porphyr ist ein weicher Thonsteinporphyr von dunkelbrauner Farbe: der Strich ist röthlich weiss; der Bruch sehr uneben, erdig. Die Lupe zeigt viele kleine weisse Pünktchen und seltener graulich - weisse Albitkrystalle, die höchstens %, Linie messen. ‘Die Klüfte zeigen bisweilen einen röthlich weissen Ueberzug, der nicht. mit Säuren braust. Sonst sind auch bisweilen die Spalten und Nester mit weingelbem, faserigem Kalk- spathe und mit einer kaolinähnlichen Masse erfüllt.“ "Dieser Porphyr ist nicht deutlich geschich- tet. Er zerfällt leicht im eine thonige, bisweilen violblaue Masse. Wahrscheinlich ist er auch ab und an von Grünsteingängen durchzogen, nach den Bruchstücken zu urtheilen, die man im Thale findet. i Die Vegetation ist ziemlich reich, gewährt aber kein Viehfutter. Auf den Felsen stehen Eulychnia breviflora und viel Echinocactus-Arten, wie E,einereus Ph., mammil- larioides Hook., eolumnaris Pfr., copiapensis Pfr. Häufig ist das schöne Ledocar- pum pedunculare Lindl, und Mentzelia chilensis Gay. Ferner Reyesia chilensis Gay, Gymnophytum foliatum Ph, Drymaria paposana Ph.u.sw. 0.0. ; Nachdem wir dem Thale eine gute Strecke abwärts gefolgt waren, überschritten wir es, gingen durch ein gewaltiges Binsenfeld, woher das Thal den Namen Juncal hat, dann durch ein grosses Quiscal (Cactus-Feld), wo die Eulyehnia und Cereus an 15 Fuss hoch waren, stiegen nun den südlichen Abhang des Berges von Hueso parado hinauf und schlugen un- ser Zelt nicht weit vom Brunnen Agua del Clerigo auf, in einer Höhe von 1217 Fuss "Der Brunnen war wie gewöhnlich ‘mit einer Pirca, einer Mauer von trocknen Steinen umgeben; er enthielt reiehlich Wasser, ‘das ziemlich gut, aber voll Conferven und Mückenlar- ven war, daher wir auch viel von Mücken (Culex) und Muskitos, einer Art Sıimulia, mit drei braunen Flecken am Vorderrande der Flügel, zu leiden hatten. Schnecken fand ich nicht darin. Wo das Wasser überlief, wuchs viel Ohepiea (Paspalum conjugatum $w.) Dicht bei unserm Zelte standen einige Birnbäume, ebenfalls von einer Pirca umgeben, die aber stellen- 22 weise eingefallen war. D. Diego erzählte uns, er habe, als er in dieser Gegend Kupferminen bearbeitet, diese Birnbäume gepflanzt, und ebenso F eigenbäume. Die meisten dieser Bäume sind aber von den Ziegen und Eseln der Changos, — so heissen die Kistenbewohner — ver- tilgt worden. | In dieser Gegend ist viel Vegetation, und namentlich auch Futter für Ziegen, Esel und Maulthiere. Wir machten daher hier eine Rast bis zum Mittag des 16ten Decembers. Ich benutzte diese Zeit um die Janequeo zu besuchen, welche mittlerweile angekommen war und in der Bucht von Tartal vor Anker lag, wobei ich die traurige Entdeckung machte, dass ein Theil der von mir gesammelten Pflanzen, die ich auf dem Schiffe gelassen hatte, in Folge der feuchten Seeluft verdorben waren, da sie Niemand umlegte. Die Küste war mit T angen und unzähligen Krebsen aus dem Geschlecht Hippa bedeckt, welche mir verschieden von der H. emexita Fabr. der brasilianischen Küste zu sein scheint, aber es lagen nur wenige Arten Conchylien am Strande, meist Oliva und Turitella, und diese sehr abgerieben. Die schwar- zen Felsen des Ufers sind ein dunkler Thonporphyr, dessen Klüfte zum Theil mit Eisenglanz bedeckt sind. Von diesem Eisenglanze stammt wohl der schwarze Sand, der stellenweise den Strand bildet. Häufig lagen auf demselben auch Uarneole, Achate, Chalcedone, J aspis umher. Nieht weit‘ von unserm Lager waren eine ziemliche Menge Hütten von Changos. Diese Hütten sind sehr einfach; Wallfischrippen oder Holz von Cereus bilden einen kaum 6 Fuss hohen Rahmen; Ziegenfelle, Seehundfelle, alte Segel und Lumpen oder gar blosse Tange bil- den die Wände und das Dach; Stühle, Tische, Beitstellen sind nicht vorhanden; ein Seehunds- magen ist, der Wasserbehälter, ein paar Töpfe, eine hölzerne Wanne sind fast die einzigen Küchengeräthe. Es waren fast nur Weiber und Kinder in den Hütten, die Männer sind in den Bergwerken oder mit dem Fischfange beschäftigt. Diese Weiber haben viele Ziegen, Hüh- ner, ein paar Esel, welche den Hausrath von einem Orte zum andern schleppen, wenn es nö- thig ist, neue Weideplätze aufzusuchen, und viele Hunde, Sie leben hauptsächlich von Schal- thieren, Concholepas, Patella, Fissurella, Chiton, von Fischen, Ziegenfleisch, Milch und Eiern: Mehl und Korn ist eine grosse Seltenheit. Sie tragen Kattunkleider, Schuhe, Öhr- ringe, Fingerringe, und sprechen sehr gut Spanisch; die indianische (chilenische oder arauka- nische Sprache ist unter ihnen ganz ausgestorben.) Ihr Benehmen ist so artig, als ob sie die beste Erziehung genossen hätten, sie nehmen aber natürlich dieselbe Artigkeit gegen sich in Anspruch und verlangen namentlich mit Sennorita (Fräulein) und Usted („Sie,“ eigentlich Vuestra merced „Euer Gnaden“) angeredet zu werden. Drei derselben besuchten uns öfter, eine uralte Donna Serafina, eine alte Liebe unsers guten D. Diego, und zwei Jüngere gar nicht hässliche Weiber, Santos und Martina genannt, die uns mit Fischen, Milch, Eiern, Hühnern versahen, und dagegen Zucker, Yerba d.h. Paraguay-Thee, Mehl, Rinderfett etc. eintauschten. glühenden Mittagshitze den Berg hinaufstieg und ganz erschöpft bei ihren Hütten vorbeikam, luden sie mich freundlich ein, hereinzutreten, was ich aber aus Furcht vor den Flöhen ab- lehnte, worauf sie eine Flasche Milch herausbrachten, mich nöthigten, mich doch erst etwas daran zu laben, ehe ich meinen Weg fortsetzte, | Die Pflanzenwelt ist hier sehr reich und sehr interessant. Hier fand ich zum ersten Male die niedliche Cleome ehilensis DC., ein hübsches Lyeium mit graugrünen Blättern (2. glaucum Ph.); eine neue Proustia, freilich noch nicht in Blüthe, von den Einwohnern Tipia genannt; den gigantischen, wohl 6 Fuss hohen Taback mit krausen Blättern, fast wie Kohl, (Nieotiana solanifolia Walp.), die Tillandsia humilis Presl., Jaichigue genannt, lei- der ohne Blüthe. Ich habe sie sehr häufig auf Euphorbia lactiflua, zwei oder drei Mal auf einem Oereus, und ein Mal auf einem Felsen gefunden; Cynoctonum boerhaaviae- folium Dene, so wie die bis 6 Fuss hohen ästigen Gräser Stipa plumosa und Nassella pubiflora drängten sich zwischen den Cereus in die Höhe. Dieliptera paposana Ph. und Telanthera junciflora, so wie Monttea chilensis kamen mir hier auch zum er- sten Male zu Gesicht. Sehr häufig ist der Chaguar (Piteairnia chrysanthaPh.). Die Ein- wohner kauen die fleischige Wurzel aus und bedienen sich derselben als Stöpsel für Flaschen. Besonders schmackhaft ist die Wurzel einer zweiten Art, von der ich mir keine Blüthen ver- schaffen konnte. Das vollständige Verzeichniss der bei Hueso parado gessizasbn Pflan- zen ist folgendes: Mehonvillen aptera Ph. Stevia menthaefolia Ph. Ereilia volubilis Ad. Juss. Cleome chilensis DC. Closia elata Ph. Quinchamalium thesioides Ph. Viola litoralis Ph. Cynoctonum boerhaaviaefolium Dene. | Plantago litorea Ph. Arenaria stenocarpa Ph. Monttea chilensis Gay. — _deserticola Ph. Cristaria integerrima Ph. Reyesia chilensis Gay. — brachyantha Ph. — heterophylla Ph. Heliotropium rugosum Ph. Oxybaphus mieranthus Choisy. Mentzelia chilensis Gay. Salvia paposana Ph. Euphorbia lactiflua Ph. Sicyos Badaroa Hook. Verbena glauca Gill. Pitcairnia chrysantha Ph. Pentacaena ramosissima DC. — erinoides Lamk. ? Tillandsia humilis Presl. Gymnophytum foliosum Ph. Dicliptera paposana Ph. Seilla triflora Ph. Eryngium pulchellum Ph, Nicotiana solanifolia Walp. Juncus. Daucus australis DC. | Lyeium glaucum Ph. Nassella pubiflora Trin et R. Valeriana pubescens Ph. Schizanthus laetus Ph. Stipa plumosa Trin. Proustia Tipia Ph. = lacteus Ph. Eragrostis deserticola. Chaetanthera linearis Pöpp. | Plumbago caerulea Kth. Sporobolus scaber Ph. Tlleme glabrata DC. Telanthera juneiflora Remy. Zu den oben angetührten Cacteen sind noch zwei Arten Opuntien mit kugeligen Glie- dern und verwünscht langen Stacheln hinzuzufügen. Auffallend ist es, dass überall an der Küste alle strauchartigen Gewächse, selbst die Cactus und ihre Stacheln dicht mit Flechten bedeckt sind, deren zahlreiches Vorkommen unstreitig Folge der feuchten Seeluft ist. Bei der reichen Vegetation war auch das Thierreich nicht arm. Unter den Steinen war ein grosser Skorpion und zwei Arten Käfer aus der Abtheilung der Melasomen nicht selten, eine kleine Fliege, der Stubenfliege ähnlich und eine Bremse wurden nicht selten lästig, und die Monedula chilensis zeigte sich ebenso häufig, wie bei Santiago. Auch fehlte es nicht an Acridien. Am Fusse der Cactus waren zwei kleine Bulimus häufig, die ich nachher in Menge bei Paposo fand. Die Diuca (Fringilla Diuca Mol.) der chilenische Zeisig (Jiguero, Fr. barbata Molina oder Chrysomitris campestris Gould), der prachtvolle Colibri, der bei San- tiago nur in der Cordillera vorkommt, (Trochilus leucopleurus Gould), die Turteltaube der Cor- dillere, (Zenaida boliviana Gray), und der Tingue de la Cordillera, (Polyborus andinus) sind die Vögel, die ich hier beobachtete. Sehr auffallend ist es, dass in dieser Wiiste und zwar Mitten im Sommer so viele Thiere (zu den Thieren ist noch das Guanaco zu zählen) angetroffen wer- den, welche in der Provinz Santiago nur der hohen Cordillere angehören. Es scheint, dass a dieselben in ihrem Vorkommen weniger von der Temperatur und dem Luftdrucke als von der spärlichen Vegetation und der Beschaffenheit der Gewächse abhängen. Am Strande waren die gewöhnlichen Vögel, Möven, Austernfischer, Scheerenschnäbel zu sehn, auch wurde np Not pikvogel mit weissen Schwanzfedern, (Phaeton aethereus L.) erlegt, kam aber nicht in mei- nen Besitz. | Beide Nächte war ein starker Nebel, ja man kann wohl sagen Staubregen, die garuga der Spanier, gefallen. Dies ist an dieser Kiste in einer gewissen Höhe fast während neun Monaten beinah täglich der Fall, und erklärt die Vegetation. Während die Maulthiere zusam- mengesucht und die Vorbereitungen zur Weiterreise getroffen wurden, ging ich mit D. Diego höher hinauf in die Berge, um den Ort zu besehen, wo er früher Kupfererz gegraben hatte, Auf einem Sattel stand noch der Backofen fast unbeschädigt, und die Pirca, in welcher er ge- wohnt. Hier war eine herrliche Aussicht, auf das Meer nach der einen Seite und auf der an- dern Seite das Thal von Tartal weit hinauf. So grossartig der Anblick auch ist, so machte er doch bald, wie alle Ansichten in der Wüste, einen melancholischen Eindruck, da man nir- gends eine Spur von menschlicher Thätigkeit, keinen grünen Fleck, kein vegetabilisches und animalisches Leben gewahr wird; die ganze Natur ist todt wie ein Leichnam. Das Gestein des wohl 3000— 3500 Fuss hohen Berges von Hueso parado ist ein por- phyrartiger Syenit. Rabenschwarze Hornblendekrystalle bis 3 Linien lang, graulicher Quarz bis 1'/ Linie gross und milchweisse Albitkrystalle, 1—2 Linien gross, setzen denselben zu- sammen: letztere sind vorherrschend. Diese Krystalle sind porphyrartig ausgeschieden, allein die Grundmasse zeigt dieselben Bestandtheile von ‚einander gesondert, nur von sehr kleinen Dimensionen. Einzelne Körner von Schwefelkjes und Magneteisen oder Titaneisen sind hie und. da eingesprengt: von Glimmer ist keine Spur zu sehn. Dieser Berg scheint eine Insel im Porphyrgebirge zu bilden. | Gegen 11 Uhr Vormittags ritten wir fort und gelangten über einen niedrigen Rücken ans Meer. Unterwegs kamen wir bei der grossen, im Boden aufgerichteten und von einem Halbkreise grosser Steine umgebenen Wallfischrippe oder Kinnlade vorbei, Gegend den Namen Hueso parado, der aufrechte Knochen, gibt. Ich konnte nicht er- fahren, was dieses Monument zu bedeuten hat. Der Weg führt längere Zeit auf ‘einer ho- über dem Meeresspiegel fort. In den Schluchten, al die Huidobria chilensis Gay, eine hübsche asee um, wahrscheinlich Teuerium bicolor Smith. Bald erreichten wir den Malpaso, eine fast zwei Stunden lange Stelle, wo die etwa 2000 Fuss ho- hen Berge unmittelbar ins Meer abfallen. Der Pfad führt bergauf 5 st klippig und einzelne Klippen treten auch aus dem Gerölle weiter nach oben hervor. Die Berge scheinen aus Granit und einer Art Sye- mit zu bestehn. Häufig ist der Feldspath roth. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Echinocactus, Säulencactus und der strauchartigen Euphorbia. Auffallend ist die grosse Anzahl Wallfischknochen, die überall am Strande liegen: ein Mal sah ich ein halbes Gerippe, es war die hintere Hälfte. Fast überall sieht man, namentlich in einer Höhe von etwa 30 Fuss über dem Meeresspiegel zahlreiche, meist zertrümmerte Conchylien, die leicht von den einzel- nen oder meist in Haufen zusammenliegenden Fissurellen und Concholepas, welche den Reisenden oder Changos zur Nahrung gedient haben, zu unterscheiden sind. Das Vorkommen dieser zertrümmerten Conchylien und das zerfressene Ansehen der Klippen in dieser Höhe las- sen keinen Zweifel, dass das Meer einst in dieser Höhe stand. Ich habe diese Beobachtung so allgemein an der Küste gemacht, dass ich nicht wieder darauf zurückkommen werde. Ich hatte aber keine Zeit zu untersuchen, ob die Erhebung der Küste in mehreren Stufen und in welchen Statt gefunden. Stellenweise sind die Klippen und die Bekidüng sehr malerisch, aber im Ganzen ist der Weg einförmig. Bei einem Orte, el Pozo, der Brunnen, genannt, sahen wir jedoch am Strande eine ganze Gruppe Fischerhütten, auch begegneten wir ein paar Männern und Weibern .zu Fuss, die von Paposo kamen und beladene Esel vor sich her trieben. Gegen 3Y, Uhr erblick- ten wir rechts am Abhange einen grünen Fleck: die Perales (Birnbäume) de Estancia vieja. Ein kleines Wässerchen, das an dieser Stelle quillt, und etwa zehn Schritte weit läuft, hat es möglich gemacht, dass hier einige Birnbäume, ein Feigenbaum, und ein grosser, vom Boden an verzweigter Algarrobo, (Prosopis Siliquastrum DÜ,) wachsen; sie sind gegen die Beschädi- gung des Viehs mit einer gut unterhaltenen Prrca umgeben. Der Boden ist hier so abschüssig, dass wir kaum Platz tanden, unser Zelt aufzuschlagen. ‘Die Quelle, welche wie alle Quellen - der Wüste etwas brackisch ist, liegt 530 Fuss Par. über dem Meer, und ernährt eine Wasser- schnecke, Chilinaangusta Ph. — Estaneia vieja liegt 6 leguas von Hueso parado. Die Ve- getation vom Strande bis zum Brunnen hinauf ist sehr ärmlich, fast nur Cactus und Chaguar, doch fand ich ein neues Lycopersicum, welches ich atacamense genannt habe. Höher hinauf wird sie etwas reicher, und erscheint namentlich auch wieder die schöne Salvia tu- biflora Sm. — Die bei der Quelle anstehenden Gesteine sind Hypersthenfels, von graulichem Quarz, weisslichem Feldspath, braunrothem Hypersthen gebildet, oft mit feinen Adern von zeisiggriinem Epidot durchzogen. Die meisten Gemengtheile sind nur eine Linie gross, der Feldspath ist bisweilen doppelt so gross. ud Die Nacht hatten wir starken Staubregen, der auch noch den Morgen Ami 17. Dosumbete anhielt. Der Weg, den wir an diesem Tage zurücklegten, führte durch eine ähnliche Gegend, wie die des vorigen Tages. Die Berge sind etwas vom Strande zurückgezogen und lassen ein _ niedriges Vorland. Wir überschritten drei bis vier Stellen, wo der Boden thonig, mit Salztheilen bedeckt, und mit einem Gras bewachsen war, das nicht blühte. Es scheint, dass dieser Thon durch Wasserfluthen ab und an von den Bergen herabgebracht wird. Bei dem Vorgebirg Punta grande, welches niedrig ist, aber ziemlich weit ins Meer vorspringt, ist der Schutt stellenweise zu einem Conglomerat verbunden, und weiter aufwärts soll derselbe, wie D. Diego de Almeida ver- sicherte, stärker petrifieirt und zu Mühlsteinen geeignet sein, was ich bezweifle. Ein loser Block, den er mir als guten Mühlstein bezeichnete, war nichts als ein sandiger Kalkstein, der sich gros- sentheils in Salzsiure auflöste. Er enthielt eine Menge wohl abgerundeter, meist Y, Linie grosser Körner, unter denen deutlich Feldspath, Hornblende und Epidot zu zug waren 26 wogegen ich Quazkörner nicht mit Sicherheit unterscheiden konnte, i REN - .. : und stellenweis porös, selbst löcherig. Ich sah auch einen Block eines ächten, ge .. gute Viertelstunde von Paposo, da wo der Ladungsplatz der Bote ist, waren auf dem vielleicht eine Viertelstunde breiten Vorlande eine Menge Hütten der Changos Berktem Paposo ist ein einzelnes Gehöfte, etwa 5 Minuten vom Ufer und 5 ioguns von aeg a: Eine Pirca in Form eines Quadrates schliesst alle Räumlichkeiten ein und ‚hat im Siiden wie im Norden eine Oefinung. Die Südseite hat zwei von Brettern erbaute Zimmer, von ‚deneh uns das eine eingeräumt wurde. Im andern wohnten die beiden Verwalter D. J ose DER und D. Mariano Zuleta. Dann folgt ein überdachter Raum, wo wir unsere Sättel, unser Bischim Gepäck u. s. w. unterbrachten, und wo D. Diego sein Lager machte. Hierauf kam ein ae trocknen Steinen erbautes Zimmer, das von Frauenzimmern bewohnt war. Auf der Ostseite waren zwei Räume, deren Wände ebenfalls trockene Steinmauern waren, und die als es dienten, und zwei andere offene, nur von einer drei Fuss hohen Pirca umgebene Räume, die vermuthlich ab und an als Ställe gebraucht werden. Auf der Nordseite war eine Hütte von Reiserwänden, in der ein uralter Knecht wohnt, und daneben ein mit Reisern überdachter, sonst offener Raum, der als Küche diente. Die Dächer waren fast sämmtlich aus dem Stroh des schwarzen Senfs, der in den Abhängen der Berge sehr häufig ist, und über 6 Fuss hoch wird, und aus Lehm gemacht. In der nordwestlichen Ecke endlich war eine Wallfisch- kinnlade eingegraben, um daran Maulthiere, Kühe u. s. w. festbinden zu können; die Westseite hatte keine Baulichkeiten. Ein paar Schritte weiter hin nach dem Meere war eine Kapelle und ein kleines Häuschen, zur Wohnung für den Geistlichen bestimmt, beide von Brettern errichtet, . aber seit Jahren unbenutzt, und davor die Glocke. 8. die Ansicht im Atlas. Die nächste Hütte eines Chango steht erst in der Entfernung einer halben Viertelstunde. Dicht am Strande, kaum 15 Schritte vom Meere entfernt, quillt unter einem enormen Syenitblocke eine ziemlich reichliche, nur wenig brackische Quelle, deren Ausfluss eine Art Sumpf bildet, in dem fast nur Ranunculus mierocarpus Presl. und Cyperus mueronatus Rottb. wachsen. Letzterer wird geschnitten und dem Vieh vorgeworfen, das ihn ganz gern frisst. Das Wasser ist wie ge- wöhnlich von einer Pirca umgeben. Die früheren Verwalter haben hier einen kleinen Garten gehabt und allerlei Gemüse, namentlich auch sehr wohlschmeckende, wenngleich kleine Wasser- melonen gezogen: die jetzigen haben gar nichts angepflanzt, nicht einmal eine Zwiebel oder etwas Petersilie; das Coca-Kauen lässt ihnen vielleicht keine Zeit dazu. — Ich habe dies Gehöfte so weitläufig beschrieben, weil man sich gewöhnlich unter Paposo einen kleinen Ort, einen Flecken oder wenigstens ein Dorf vorstellt. | I ‚ Ich verweilte hier mehrere Tage, und meine Begleiter gar mehrere Wochen, da ich die Ankunft der Janequeo erwarten musste, um mich mit frischen Lebensmitteln und frischer Wäsche zu versehen, und Maulthiere eingefangen werden. mussten, um mit diesen weiter nach Norden vordringen zu können. Diejenigen, welche ich bis dahin gehabt hatte, kehrten nach Chaüaral de las Animas zurück. Ueber dies Alles vergingen mehrere Tage, so dass ich die Umgegend ziemlich genau kennen lernte, | | Auf der „ Mapa corogräfico de la kepüblica de Bo ‘ livia, mandado levantar por el E. ‚Senor Presidente Jose Ballivian y formado por el Coronel : de Ingenieros Felipe Bertres, Director de la mesa topogräphica 1843“ ist ein Fluss, Rio Salado gezeichnet, der bei Paposo in das Meer mündet. Ein solcher Fluss, oder Thal existirt durchaus nicht. Das einzige grössere Thal in dieser ganzen Gegend ist der CajondelGuanillo, durch welches der Weg von Paposo in das Innere der Wüste führt. Es liegt eine Stunde südlich von Paposo, und durchbricht die Küstenberge nicht, sondern endet mit einer engen Spalte 760 Fuss Par. iiber dem Meere. Das Wasser, welches alle halbe Jahrhunderte vielleicht in diesem Thal fliessen mag, stürzt einen senkrechten etwa 80 Fuss hohen Felsen herab, und verliert sich dann im Schutte des Vorlandes ohne ein Thal zu bilden. Wir besuchten diesen Cajon del Guanillo den 20. December, der Pfad führt im Zickzack sehr steil hinauf; da man durch den oben erwähnten Einschnitt nicht hinaufkommen kann, überschreitet man einen niedrigen Felsrücken, und senkt sich dann in das Thal hinab zu einer kleinen Quelle, Agua de Perales, 721 Fuss über dem Meere, deren Abfluss einen kleinen Sumpf bildet, und etwa 2—3 Feigen- und 18—20 Bimbiume bewässert. Die Pirca, welche diese Anpflanzung gegen die Beschädigung des Viehs schützt, ist sehr beschädigt, so dass sie ihren Zweck nicht mehr erfüllt, und von dem Gemisegarten, der früher hier gewesen sein soll, ist keine Spur geblieben. Nur ein einzelner beschädigter PAir- sichbaum und Indianische Feigen, (Opuntia vulgaris Mill.) legen Zeugniss von der Industrie der Vorgänger der Herrn Zuleta ab. In dem üppigen Grün der feuchten Stelle wuchs Luzerne, Melilotus parviflora, Ranuneulus microcarpus, Öyperusmucronatus und laetus, RumexRomasa? Plantago Candollei? An den Felsen in der Nähe wuchs eine niedrige Pso- ralea mit gefiederten Blättern und prachtvoll azurblauen Blumen, (Ps. azurea Ph.), und eine Pepe- romia mit länglichen, unten gekielten und rothen, beinahe dreikantigen Blättern (P. Dölli Ph.) In der Nähe war eine sehr reiche Vegetation. Daher hatte hier eine Pastora (Hirtin) ihre Wohnung aufgeschlagen, die gerade ihre Ziegenmilch'auf dem Feuer hatte und uns gern und freundlich da- von abliess. Weiterhin lagerten Indier aus dem Orte Atacama, die hier eine ziemliche Menge trockne Fische, Congrios, aufgestapelt hatten, während ihre Maulthiere in den Bergen umher weideten, wofür sie an den Verwalter von Paposo ein kleines Weidegeld zahlen mussten. Da der Krieg zwischen Bolivien und Peru den Handel von Cobi J& über Atacama nach dem Innern unmöglich gemacht hatte, so waren diese Leute auf den Gedanken gekommen, ihre Maulthiere zu einer Expedition nach Paposo zu benutzen, um hier gegen Coca — diese Blätter werden hier schon wie in Bolivien gekaut — trockne Fische und Mollusken einzukaufen, und diese wieder in den argentinischen Provinzen Salta, Jujui ete. zu verhandeln. An der Küste angekommen, fanden sie sich aber in ihren Erwartungen getäuscht, indem die meisten Changos in den Bergwerken arbeiteten, statt Fische zu fangen, und hatten daher nur sehr we- nig einhandeln können. Dieser Umstand war für meine Zwecke günstig, denn ich fand nun Maulthiere und Führer bis Atacama, und wer weiss, ob ich ohne die Besetzung Cobijas durch die peruanischen Truppen hätte auf diesem Wege in die Wüste eindringen können. Die Leute wollten nächstens heimkehren, der eine liess sich aber bereden zu warten, bis ich von Me Jillo- nes, dem nördlichsten Punkt meiner Küstenreise, zurückkehren würde. Don Diego wollte uns nach den Minen. führen, die er früher bearbeitet hatte, verirrte sich aber bei dem Nebel in dem Labyrinth von Felsen und Cereus, unter denen namentlich der achtkantige ©. peruvianus L.? häufig und gross war, und brachte uns links in ein liebli- ches Seitenthälchen, wo ziemlich viel Kühe und Esel weideten, und wo die schöne violette | ne a 3 Alströmeria, Rh odophiala laeta Ph., eine Ipomaea mit rothen Blumen, (I.paposa Ph.), eine 5 Fuss hohe Cassia, (O. paposana Ph.) u. a. m. das Auge erfreuten; Monttea chilensis Gay, Ovillo der Eingeborenen war hier nicht selten. Wir befanden uns hier 1616 Fuss über dem Meere. Als der alte Herr -seinen Irrthum erkannt, kehrten wir um und folgten dann dem Haupthale des Guanillo. Bald trafen wir die ».g. Agua delmedi o, ein Wasser, welches wohl 50 Schritte weit fliesst aber ohne viel Gras zu erzeugen. In geringer Entfernung ist das letzte Wasser, Aguadearriba, ebenfalls ohne viel Vegetation. Diese wird immer ärmer, je höher man steigt. Doch fand ich hier Ho £ fmannseggia gracilisn. sp. und eine ganz niedrige, fast krautartige Onssia schon abgeblüht, (C.misera Ph.), auch blühten hier noch zwei Arten Heliotropium, Di- nemandras, und im Sande fand ich zwei neue Oxalis- Arten, welche kleine halbkugelige Rasen von zwei bis 3 Zoll Durchmesser bildeten, (Ox. fruticula und caesiaPh.).. Um 1 Uhr setzten wir uns in den Schatten eines überhangenden Felsens fast 1800 Fuss über dem Meere, verzehrten ein paar Eier, trockne Feigen und einen Ulpo. Dies ist Mehl von dunkelgelb geröstetem Weizen, welches mit kaltem Wasser und etwas Zucker angerührt, dicker oder dünner, je nach dem . Geschmacke, den Jeder hat, eine ebenso angenehme wie nahrhafte Speise bildet, die den grossen Vortheil hat, keiner Zubereitung zu bedürfen. Es ist fast die einzige Nahrung der ‚Valdivianer und Chiloten, wenn sie fern vom Hause, im Walde u. s. w. arbeiten ‚ die dabei den Zucker weglassen. Milch verbessert die Speise bedeutend, auch kann man sie mit siedendem Wasser, Milch u. s. w. anbrühen. Sehr beliebt ist ein 77 Ipo von Apfelwein, der sogen. Cupiles; er ist aber nicht nach meinem Geschmacke. Don Diego hatte uns gesagt, wir würden bald einen Pass überschreiten und dann an seine verlassenen Gruben kommen. Ich war besonders neugierig, diesen Pass zu erreichen, in- . dem ich erwartete, dahinter ein gros der Küste paralleles Längsthal zu finden. Allein dieser Seiten waren. vollkommen kahl; nur in den Schluchten und im Hauptthale ‘stand hie und da, ein einzelner Palo de Jote, eine Dinemandra, eine Alona mollis Ph., die erwähnte kleine Oxalis und eine strauchartige Loasee, etwa 2F uss hoch, stark verästelt, so dass die Büsche 3 bis 6 Fuss Durchmesser hatten, mit gelblichweissen Blumen und grauen Blättern wie Tuch. Die Haare, mit denen die ganze. Pflanze bedeckt ist, sind steif und quirlförmig: verästelt. Es. ist, solviel'ich weiss, die einzige strauchartige Loas ee; ich nannte sie Huidobria fruticosa und fandısie später nur noch ein Mal: wieder, als ich von den Höhen von. Pingo-pingo nach Tilopozo hinabstieg. — Hie und da waren am Wege Löcher im Felsen (Syenit) kaum. ein paar Bruchstücke von Syenit, Porphyr und Grünstein. In einer Höhe von 3295 und fest überzeugt, dass gar kein Portezuelo kommen könne, wo seine früheren Gruben lägen, kehrte ich um, Herr Döll ritt kam aber zu derselben Ueberzeugung wie ich, und kehrte auch um. Die Berge bestanden hier aus emem granitischen Porphyr. In einer graulichen Grundmasse, die unter der Loupe durch- 29 ie) aus krystallinisch-körnig ist, sind die einzelnen Bestandtheile ın 1—1'/, Linien langen Krystallen porphyrartig ausgeschieden, nämlich ein blass fleischrother und ein blass grünlicher Feldspath, rabenschwarze Hornblende und zeisiggrüner Epidot; von Glimmer und Quarz keine Spur. Epidotadern durchziehen häufig das Gestein, und man sieht oft ziemlich grosse Stücke davon im Schutte liegen. Der Porphyr ist durchaus herrschendes Gestein, und wenn man ab und an Granitstücke und Grünsteinstücke findet, so stammen dieselben wohl von Gängen her, so un- wahrscheinlich es auf den ersten Blick scheinen mag, Granitadern im Porphyr anzunehmen. Ein loses Stück Granit, welches ich aufnahm, bestand zu zwei Drittheilen aus röthlichem Feld- spath, graulichem Quarz und grünlich grauem Glimmer; die beiden letzteren Gemengtheile waren nur %—1 Linie gross, während einzelne Feldspathkrystalle wohl 3 Linien erreichten. Das herrschende Gestein von Paposo scheint ein Syenit zu sein, mit grauen und röth- lichen Feldspathkrystallen. Die Klippen am Ufer sind von zahllosen, schwärzlichen Gängen in allen Richtungen durchschnitten, welche aus Grünstein bestehen. Bald ist es ein Aphanit, in dem die Gemengtheile so klein sind, dass sie sich selbst mit der Loupe nicht deutlich er- kennen lassen, bald ist er porphyrartig, indem in der dunkelgrauen Grundmasse zahlreiche . Hornblendekrystalle von 1 Linie Grösse und rundliche, weisse Feldspathkörner ausgeschieden sind. Die verhältnissmässig üppige und auffallende Vegetation zog besonders meine Aufmerksam- keit auf sich. Am Strande war Statice plumosa Ph. sehr hänfig, sowie Alibrexia incana, Frankeniaaspera, Dinemandra strigosa; sonst ist diese Region sehr kahl. Höher hinauf findet sich eine zweite, fast ausschliesslich von Cactus, nämlich Cereus und grauen Echi- nocactus gebildete Region, im Schatten derselben wächst hie und da eine Malvacee, eine Oxalis, einSenecio, aber im Ganzen ist die Vegetation noch sehr ärmlich. Je höher man steigt, um so reicher wird sie, aber man kann eine dritte Region unterseheiden, in welcher die Echino- cactusnach und nach verschwinden und dafür Euphorbialaetiflua, Croton eolinusn. SP. Oxalis gigantea,Ledocarpumpedunculare, Proustia tipiaPh., Dolia salsoloides Lindl, Heliotrope u. s. w. auftreten. - Ist man etwa 700 Fuss gestiegen, so fängt ein üppiger Pflanzenwuchs an, und die erwähnten Sträucher treten gegen die krautartigen Gewächse zurück. Hier sind Wicken, Klee, Lotus, Gräser, Farrenkräuter, Cruciferen, ein Hypericum, ein Linum, eine Erythraea, ein Centunculus n.sp., Bidens, Calceolaria, Ipomoea u. s. w. häufig. Besondere Erwäh- nung verdient der schwarze Senf, und die Cumingia campanulata Don. Der schwarze Senf, (Sinapis nigra L.), Gott weiss durch welchen Zufall hierher gekommen, hat sich in dieser Region dermassen vermehrt, dass er beinahe die herrschende Pflanze geworden ist. Als ich ein paar Wo- chen später an dieser Küste vorbeifuhr, bezeichnete die Blühte dieses Senfes einen breiten, goldgelben Gürtel am Abhange der Berge. Ich habe schon oben bemerkt, dass die trockenen Stengel desselben in Paposo zum Dachdecken dienen. — Die Cumingia campanulata heisst hier Papita del campo d. h. kleine Feldknolle, und ihre Zwiebeln werden in Masse gegessen. Frisch abgekocht schmeckt sie sehr angenehm, lässt man sie aber stehn, so ist sie schon den folgenden Tag bitterlich. Es ist eine weisse, solide, unten platte, oben schwach gewölbte Zwiebel, die etwa einen Zoll im Durchmesser hat, und selten über einen halben Zoll dick .ist. Entfernt man die dünne, faserige Haut, welche sie umgibt, so sieht man oben im Centrum eine Narbe, da wo der Blühtenstiel der Pflanze gesessen hat, und dicht daneben ein kleines Wärz- chen, den Keim des neuen Stengels. Der Zwiebelkuchen hängt nur mit einer dünnen Stelle im Centrum mit der eigentlichen Zwiebel zusammen und hat denselben Durchmesser wie diene, aber höchstens 1—1', Linien Dicke. Diese Liliacee, deren blaue Glocken ia & —6 Linien lang sind, ist auch bei Santiago häufig, und hat wahrscheinlich Petro de Nakliyie und seinen Begleitern auch zur Nahrung gedient, als sie in Hungersnoth waren, nachdem die Chilenen die Häuser derselben nebst allen Lebensmitteln verbrannt hatten. In einer Höhe von etwa 2000 Fuss hört die Vegetation vollkommen auf; vom Meer aus betrachtet erscheint der grüne Vegetationsstreifen am Abhange der Berge scharf abgeschnitten. Ich habe diese Verhältnisse auf Tafel 12 graphisch dargestellt. — Sonderbar ist, dass diese in mancher Beziehung üppige Vegetation keinen Baum, ja keinen über 6—8 Fuss hohen ‚Strauch hervorbringt. Verzeichniss der bei Paposo beobachteten Pflanzen. Ranunculus microcarpus Presl. Brassica nigra (Sinapis) L. Sisymbrium sagittatum Hook. Lepidium spathulatum Ph. Cleome chilensis DC. Frankenia aspera Ph. Stellaria cuspidata W. Drymaria paposana Ph. Malva limensis L. Sida modesta Ph. — coneinna Ph. Cristaria concinna Ph. Hypericum dichotomum Ph. Dinemandra strigosa Ph. Erodium moschatum L. Ledocarpum pedunculare Lindl. Oxalis gigantea Barn. — fruticula Ph. — caesia Ph. — paposana Ph. — ornata Ph. trichocalyx Ph. Tin paposanum Ph. Trifolium eoncinnum Ph. Lotus subpinnatus Lag. Psoralea azurea Ph. — paposana Ph. Adesmia vesicaria Bert. Hoffmannseggia gracilis Ph. Cassia paposana Ph. — misera Ph. Acaena canescens Ph. Huidobria frutieosa Ph. Loasa Arnottiana Gay. Sieyos Badaroa Hook. Paronychia coquimbensis Gay. Echinocaetus humilis Ph. — einereus Ph. Gar columnaris Pfr. Echinocactus copiapensis Pfr. _ occultus Ph. Cereus nigripilis Ph. .—— peruvianus L. Eulychnia breviflora Ph. Opuntia Heliosciadium deserticola Ph. Daucus australis DC. Valeriana pubescens Ph. Proustia tipia Ph. Oxyphyllum ulicinum Ph. Achyrophorus foliosus Ph. Stevia hyssopifolia Ph. Erigeron paposanum Ph, Bahia ambrosioides Lag. Senecio paposanus Ph. Bidens chilensis DC. Closia anthemoides Ph. Infantea chilensis Remy. Centaurea floccosa Hook. Specularia perfoliata DC. Erythraea paposana Ph. Centunculus erectus Ph. Monttea chilensis Gay. Ipomaea paposana Ph. Nama stricta Ph. Heliotropium rugosum Ph. Eritrichum subamplexicaule Ph. Salvia tubiflora Sm. — paposana Ph. Verbena erinoides Lamk. — sulphurea Sweet. Dieliptera paposana Ph. Solanum paposanum Ph. Nieotiana solanifolia Walp. Lycopersicon atacamense Ph. Sorema elegans Ph. Dolia salsoloides Lindley. Alibrexia incana Ph. Orthocarpus australis Benth. Linaria canadensis L. Schizanthus laetus Ph. Calceolaria racemosa Cav.? Br paposana Ph. Statice plumosa Ph. -Plantago Candollei Rap. — litoralis Ph. Oxybaphus micranthus Chois. Telanthera juneiflora Remy. Ercilia volubilis Jass, Rumex sp. Euphorbia lactiflua Ph. Chiropetalum canescens Ph. Croton collinus Ph. Freirea humifusa Rich. Potamogeton sp. Pitcaernia chrysantha Ph. — sp. R Tillandsia humilis Presl. Sisyrinchium chilense Hook fl. Iuteo Tigridia ? Dioscorea tenella Ph, m sp. Rhodophiala laeta Ph. Alströmeria violacea Ph. Seilla triflora Ph. Cumingia campanulata Don. Cyperus mueronatus Rottb. — laetus Presl. Aira caryophyllea L. Avena hirsuta Roth. Koeleria trachyantha Ph. Eragrostis scabra Ph. Poa paposana Ph. Elymus paposanus Ph. Polypodium squamatum Ph. Notochlaena mollis Knze. Adiantum chilense Kaulf. = Dass bei dieser Vegetation ein entsprechender Reichthum von Insekten und andern Thieren vorhanden sei, ist zu erwarten. Doch hatte ich keine Zeit, mich viel um die Insekten zu bekümmern, und meine Gefährten, die ein paar Wochen in Paposo blieben, verstanden das Sammeln nicht. Unter den Steinen findet man Skorpione, Tausendfüsse, grosse Spinnen und mehrere Käfer aus der Abtheilung der Melasomen, darunter den sonderbaren Diastoleus bica- rinatus Sol. Häufig sind Cicaden, die wie immer einen Heidenlärm machten, eine Bremse, die empfindlich stach, mehrere Schmetterlinge, eine Menge Stubenfliegen plagen den Menschen so- gar an diesem entlegenen Orte. An den Klippen war, wie immer, die hässliche graue Eidechse, (Mierolophus Lessoni Dum. et Bibr.) häufig, im Schutt am Fusse der Berge Proctotretus pallidus nov. spec. Häufig waren am Fusse der Oaetus Conchylien, namentlich Helix Reentsii n. sp. die nichts Analoges in Chile hat; sie macht sich einen häutigen Verschluss des Gehäuses; Bulimus punctulifer Brod. sehr häufig und sehr veränderlich: das Thier macht gegen die Trocken- heit einen dünnen, durchsichtigen, kalkigen Deckel; B. affinis Brod., albicans Brod., pupiformis Brod, lichenum d’Orb, terebralis Pfr. — Seeconchylien waren am Strande sehr selten, und nur die ganz gewöhnlichen: Patellae, Fissurellae, Chitonen, Concho- lepas, Monoceras crassilabrum, Venus Dombeyi und rufa Lamk. sind die häufigsten. Im Brunnen von Paposo fand ich kleine Frösche; sie sind mir jüngst abhanden gekom- men, als ich ihre Beschreibung vollenden wollte. Vögel habe ich hier gar nicht erhalten. Den 22sten December waren endlich so viel Maulthiere ‚zusammengefunden, um mich, Herm Döll und einen Diener nach Cobre (24°15‘ südl. Breite) zu bringen. Don Diego hatte keine Lust uns zu begleiten. Wir konnten erst um 3%, Uhr fortreiten. Der Weg führt län- gere Zeit am kiesigen, nur hie und da durch aus dem Schutte hervorragende Klippen unter- brochenen Strande fort, bis zu der Punta del rincon, wo er sich durch grässlich zertrümmert® Klippen hindurchwindet. Jenseits dieser Spitze machten wir an einem etwa 3 leguas von Pa- poso entfernten, el Medano genannten Orte Halt, den wir erst eine halbe Stunde nach Sonnen- untergange erreichten, ungeachtet wir, wo es nur irgend anging, scharfen Trab geritten waren. Wir übernachteten nicht fern vom Meere auf schönem Sande zwischen Klippen. In der Nähe standen Lecheras und Cactus, deren Holz bald ein lustig flackerndes Feuer gab; Wasser war nicht da, allein unsere beiden Caramayolas enthielten gerade soviel als wir brauchten. — Die anstehenden Felsen sind ein grünlicher Syenit mit etwa 2 Linien grossen Hornblendekrystallen, der Quarz ist selten. Rs Sobald der Tag graute, brachen wir wieder auf und erreichten nach einem scharfen Ritte von fast 1'/; Stunde das Wasser von Panul. Es befindet sich, wie gewöhnlich, in einer Schlucht, wohl */, D. Meile vom Meere entfernt, und etwa 6—-700 Fuss iiber dem Meere. Diese Schlucht hat im Hintergrunde fast senkrechte Felswände, von denen das Wasser herabläuft, das dann viel- leicht 100 Schritte weit rieselt, ehe es versiegt. Es ist ganz und gar mit Pfeffermünze, einem Am- pfer und einer Calceolaria, (C. bipinnätifa n. sp.) überdeckt, und voll Chilina an gustaPh. und Froschlarven. Sonst ist es vollkommen süss und klar, wohl das Beste an der Küste. An den Fels- wänden in der Nähe stand der grosse Tabak, (Nicotiana solanifolia Walp.), die Proustia tipia mihi, Eupatorium foliosumDC., Chleome chilensis DC., Salvia tubiflora Sm., der Panul, (Ligusticum Panul Bert., Pansil ist ein Druckfehler) die Freirea humifusa, ein Solanum, Fr unserm Nachtschatten ähnlich, Chenopodium album, Erodium moschatum. Im ganzen war die Vegetation sehr spärlich. | Die Quelle war früher benützt worden, einen Garten zu bewässern, der durch Stein- mauern in Beete getheilt war; noch stand ein Pfirsichbaum da mit ein paar unreifen F rüchten, sowie eine Menge Levkojen. Zwei oder drei Pfirisichbäume lagen ausgerissen und vertrocknet ‚daneben, und ein paar Schritte unterhalb waren die Ruinen einer Hütte. Vielleicht hat sich der Regenschauer von 1848 bis hierher erstreckt und die schwache Quelle zum verheerenden Giessbache angeschwellt, der Garten und Hütte wegriss. Es ist zu bewundern, dass in dem Boden, der nichts als lockerer Schutt ist, überhaupt etwas wächst, aber in diesen Ländern ist Alles fruchtbar, sobald nur Wasser da ist. Eine frische Guanaco-Fährte ging von diesem Wasser bis zum Meere hinab. Der Weg führt sodann um den Cerro de plata herum, bald hart am Meeresstrande, häufiger aber in bedeutender Höhe, 2—300 Fuss über demselben durch Schuttland, das von tiefen Rissen durchfurcht ist. Stellenweise ist der Boden Sand. Diese Gegend ist sehr unfruchtbar, man sieht fast nichts als Echinocactus, und hie und da die Chuquiraga acicularis und den Seytalanthus acutus. Am Ufer liegen viele Wallfischknochen, und die Brandung ist fürchter- lich. Die Berge sind stets in geringer Entfernung. Gegen Mittag stiegen wir zur Agua de Miguel Diaz hinauf, die in einer Schlucht 861 Fuss über dem Meere liegt. Auf dem Wege fand ich auf einem sandigen Rücken eine grosse Menge meist zertrümmerter Meeresmuscheln, unter denen Turbo niger Gray besonders häufig war, den ich sonst unter den ähnlichen Mu- schelablagerungen weit seltener angetroffen habe. Diese Muscheln sind unstreitig eine Abla- gerung des Meeres, und zwar ist es ‚die höchste, die ich beobachtet habe, denn sie befindet sich wenigstens 220 Fuss über dem Wasserspiegel. Auf dem sandigen Rücken lagen auch Tausende von leeren Gehäusen einer Art Bulimus, (ich glaube es ist B. xerophilus mihi, leider kann ich es nicht ausmitteln, da dieselben mir nebst den subfossilen Conchylien etc. verloren gegangen sind), trotzdem die Vegetation grade auf diesem Rücken äusserst spärlich war. Doch fand ich hier eine haarige, beinahe weisswollige Portula ca, leider längst vertrocknet, doch er- laubte die Capsula eircumscissa, keinen Zweifel, dass die Pflanze diesem Geschlecht angehört. Die Vegetation ist ähnlich wie bei Paposo, nur weit ärmer; neu war mir ein Ber- bezis, wie. alle chilenische Arten, mit blauen mehr adstringirenden, als sauren Früchten, B, litoralis n. sp. Ich beobachtete: un. Ina Ph. 0. Bonchus asper. “ Nicotiana solanifolia Walp. Se sagittatum Hook, |. Eupatorium foliolosum DC. Oxybaphus mieranthus Chois, | epidium spathulatum a Senecio (paposanus?) Telanthera juneiflora Remy. Stellaria cuspidata W. | Bahia ambrosioides Lg. Euphorbia lactifiun Ph. Hypericum dichotomum Ph. | Cynoctonum boerhaaviaefol. Dene, | Freiren humifusa Rich. Erodium Frage “ | ee viride Ph. . Peperomia Dölli Ph. Oxalis posana Ph.?) _ Monttea chilensis Gay. . |. Pitcairmia chrysantha Ph. Sicyos — Hook. | Ipomaea paposana Ph. Alströmeria violacea Ph. Calandrinia discolor Barn. Stachys: grandidentata Lindl. Cumingia eampanulata Don. Portulaca sp. + $alvia tubiflora Sm. '. .Avena hirsuta Roth. Cacteas plures —- paposana Ph. Notochlaena mallie Kıze. | Proustia tipia Ph. Verbena glauca Gill. = Chabraea? an modesta Ph.? Dicliptera paposana Ph. Auf dem Oxybapkus sass eine‘ schöne Sphiuxraupe. Von Vögeln sahen: wir. den Chaneol, Fringilla matwtinaLicht, Chlorospiza erythrorrhyncha Less., gewöhnlich der schwarze Rara genannt, und Turteltauben, vermuthlich Zenaida boliviana Gray, von denen drei erlegt wurden. 3 ©»Von Hueso parado bis Miguel Diaz reicht die Haeienda de Paposo, welche gegen- wärtig der Familie Gallo gehört. Bei der Eroberung des Landes durch die Spanier wurde dasselbe bekanntlich unter die Eroberer vertheilt, und die auf seinem Theile sitzenden Urein- wohner wurden so zu sagen die Sklaven oder Leibeigenen des Spaniers. Es sind die jetzigen Inquilinos. Ich habe nicht erfahren, dass ein gesetzlich geordnetes Verhältniss zwischen dem Eigenthümer von Paposo und den auf seinem Lande herumziehenden Changos Statt findet, es ist aber jedenfalls ein vollkommen freundliches. Die Haeienda ist verpachtet. Sie hat 30—40 Maulthiere, die zum Transport von Erz, Wasser ete. in den Bergwerken vermiethet werden, gegen 100 Stück Rindvieh, welche ab und zu em Stiick Sehlachtvieh für Chaniaral de los Animas und el Cobre abgeben können, einige Ziegen und Schaafe. Der Condor thut der Viehzucht vielen Schaden, indem er die neugebornen Kälber tödtet. (Wo Wald ist, kann die- ser Vogel ihnen nichts anhaben, indem die Kühe um zu gebären in das dichte Buschwerk ge- hen, wo sie der Condor nieht sieht, und ihre Kälber darin verstecken, bis sie nach etwa acht Tagen gross genug sind, um nichts mehr von diesem Vogel befürchten zu dürfen.) In dem Magazine sind die nothwendigsten Lebensbedürfnisse zu haben, aber zu fabel- haften Preisen. Die vara tocuyo*) kostet nämlich hier 12 real statt 1, —1Y,; Bayeta de Castilla (scharlachrother Fries) die vara 8 pesos statt 1 peso5 Mehl die Arroba (25 Pfd.) 4 pesos statt 1',—2, Zucker das Pfund 4 real statt 1Y/, real, wie die Durchschnittspreise im übrigen Chile sind. Für Geld wird nicht gekauft, sondern für trockene Fische, von derien die Arroba 2 pesos gerechnet wird. Sehr einfach ist die Wage: ein Stick Holz in der Mitte an einem Riemen aufgehängt, der eine Arm desselben hat 32 Kerbe; als Gewicht dient ein Stein der gleichfalls an einem Riemen hängt; wird er in den äussersten Kerb gehängt, so bedeutet er 2 Arroben; und immer weniger je näher er nach der Mitte hin eingehängt wird. Wir verliessen um 2'/, Uhr das Wasser von Miguel Diaz. Die Vegetation nimmt von hier am auflallend ab. In der Schlucht von Botijas, die etwa 2, legua von Miguel Diaz entfernt ist, wohnte der Oheim unseres Maulthiertreibers und Führers mit Weib und Kind: er hat das Geschäft, das Wasser, welches sich dort vorfindet, zu sammeln und mit Eseln an den Strand zu schaffen, von wo es zwei Mal in der Woche in einer balandra, einer Art grossem Bot, für den Bedarf der Arbeiter in den Kupfergruben von Cobre, so wie für die Maulthiere, die das Erz an den Strand bringen, geholt wird. Es ist ziemlich brackisch. Etwas: weiter nördlich, hart am Meere ist auch ein Brunnen, aber sein Wasser ist beinahe ungeniessbar. Die Berge bestehen hier aus Syenit, der zu Grus zerfällt, und sind daher bis zu bedeu- tenden Höhen in Schutt und grobem Sande begraben. Das Gestein ist feinkörnig. Der Feld- spath ist durchaus vorherrschend, graulichweiss, bisweilen mit kleinen, blassrothen, verwasche- nen Flecken; der Quarz ist rauchgrau; die Hornblende sehwarz und nimmt zwei bis drei Mal so viel Raum ein, als der schwarze Glimmer; selten sieht man ein Blättehen weissen Glim- *) Ungebleichtes Baumwollenzeug. ’ mers. Ausser etwa einem Echinocactus ist keine Spur von Vegetation in Bien trostlo- sen Grus und Schutt. Wir verliessen um 6 Uhr den Weg, um höher hinauf ein - achtquar- tier zu suchen. Wir passirten eine Schlucht, die etwa 80 Fuss hohe, senkrechte Wände hatte, in denen der Schutt horizontal geschichtet war, und klommen dann mit grosser Anstrengung der Maulthiere bis an die festen Felsen, an denen etwas Calandrinia discolor, einige Säu- leneactus und Chaguar (Piteairnia chrysantha), wuchsen. Die fleischigen Blätter der letzteren dienten ungeachtet ihrer Stacheln dem Vieh zur Nahrung für diese Nacht, und das Holz der Cactus war unser Brennmaterial. Wasser war hier nicht. Der Ort heist Chaguar de Jote, liegt 400 Fuss über dem Meere, *etwa '/;,; Stunde in grader Linie davon entfernt, und 15—16 leguas von Paposo. Den folgenden Tag, 24sten ‚December, setzten wir mit Tagesanbruch unsern Weg wei- ter fort, der ähnlich wie am vorigen Nachmittage war. Unterweges begegneten uns zwei Frauenzimmer zu Pferde, die von Cobre kamen; sie waren sehr dunkel, von der Sonne ver- brannt, aber hübscher als die Indianerinnen zu sein pflegen, und sehr munter gestimmt. Nach 3'% Stunden scharfen Reitens erblickten wir die Halden einer Kupfergrube, bald darauf eine chilenische Flagge, und als wir um das kleine Vorgebirge bogen, welches dieselbe trug, eine kleine Bucht, in welcher die Barke ETL vor Anker lag, und endlich hinter. Klippen versteckt das Etablissement el Cobre. Der Eigenthümer, D. Jos? Antonio Moreno, empfing mich auf das Freundlichste. Ich fand hier noch ein paar gebildete Männer, Freunde des Herrn Moreno, Zeitungen, den Correo de Ultramar (eine Wochenschrift), eine sehr gute Küche, Wein und gutes Wasser aus Val- paraiso! Das Gebäude ist eigentlich nur ein grosses Zimmer. Es ist ein Rahmen aus dün- nem Holzwerke; die Wände bestehen theils aus Brettern, theils aus gespaltenem Guayaquil- Rohr; das Dach aus Brettern, worüber Zeug genagelt is. Ein Ladentisch theilt den sehr wohl versehenen Laden vom Wohn- und Schlafzimmer ab. Es war ein ordentlicher Tisch vorhanden; statt der übrigen Möbel dienten Kisten. Die Betten wurden auf dem Erdboden, den Tischen und den Kisten gemacht. Ein Fenster und die offne Thür erhellten die Räume zur Genüge. — Neben an war eine Küche und ein Backofen unter einem Dache von Busch- werk, und seit ich Chaüaral verlassen hatte, bekam ich wieder Brot zu essen. Auf allen Herr Moreno 'hat die Wüste vielfach bereist, und zwar als ein verständiger und auf- merksamer Beobachter; ich verdanke ihm eine Menge sehr wichtiger Nachrichten über die- selbe, und habe alle seine Angaben später durchaus bestätigt gefunden. Die kleine Bucht, wo er sich etablirt hat, heisst seit undenklichen Zeiten el Cobre, und haben wahrscheinlich ehe- mals dier Ohangos hier Kupfer geholt 12—1500 Fuss hohen Berge nördlich ben. Herr Moreno hatte erst vor 6 Kapitale von 30000 pesos (40000 Thlr.), 120 beschäftigen, wenn er mehr Wasser auftreiben könnte, doch hatte er die Hoffnung, einen oder andern Schlucht der Küste. | sein: kein Wasser, kein Futter für die % bringen und Lebensmittel, Wasser ete. nach den Gruben hinauftransportiren ! Wasser, Gerste als Futter für diese Thiere, alle Lebensmittel für die Menschen, Kleiderstoffe, Eisenwaaren u. s.w., selbst Schmucksachen für die Weiber und Freundinnen der Grubenarbeiter, Bauholz und Bretter, ‚Kochgeschirr, Zäume, Hufeisen u. s. w, Alles musste an diesen wiisten Ort ge- schafft ‘werden, um den Arbeitern das Leben möglichst angenehm zu machen. w_ B Wir besuchten Nachmittags mit Herrn Moreno die etwa 1 Stunde entfernte Grube Placeres, welche 800 Fuss über dem Meere liegen mag. Ein kinstlich angelegter Weg führt in Schlangenwindungen hinaut, er soll für Karren fahrbar gemacht und etwas verlängert wer- den, so dass alsdann 8 Gruben auf demselben ihre Erze nach dem Strande herabbefördern kön- nen. Die Grube hatte erst eine sehr geringe Teufe. Das Erz ist besonders Fahlerz, Malachit und Kieselkupfer, wenig Kupferkies und Ziegelerz. In den Klüften ist bisweilen hübscher Ei- senrahm. Kein Feldspath. Ich sah ein Goldkom wie eine Erbse gross in Malachit einge- wachsen, ein allerliebstes Kabinetsstück‘, konnte aber nichts Aehnliches erhalten. Es wird kein Erz gefördert, das nicht 40 (?) Procent Kupfer hält. Das Gestein ist sehr zersetzt, doch erkennt man deutlich, dass die Kupfergänge in Thonsteinporphyr aufsetzen. Den Abend langte die Janequeo an. Ueber die geognostische Beschaffenheit der Berge bin ich nicht ins Klare ‚gekommen. Steigt man nach der Grube hinauf, so sieht man, dass der Berg aus ungeschichtetem Porphyr besteht. Der Abhang ist wie immer mit vielen Trümmern bedeckt, und man weiss oft nicht, ob es der anstehende zertrümmerte Fels, oder von oben herabgeschurrte Massen sind. Die- ser Porphyr ist unendlich mannigfaltig, blau, grau, röthlich. ; Die Feldspathkrystalle sind in der Regel 2 Linien gross, meist milchweiss, selten ziegelroth oder grünlich (von Kupfer ge- färbt). Sehr häufig. sind in dem Porphyr Homblendekrystalle, Epidote und Kupfertheilchen. Ich‘ besitze Handstücke, die unter der Lupe durchaus krystallinisch körnig erscheinen, andre die in wahren Mandelstein übergehen. Eine. Stufe zeigt zahlreiche Blasen, etwas kleiner als Erbsen, die theils leer, theils mit einer strahligen, lauchgrünen Masse angefüllt sind. Auf der andern Seite findet man auch Syenite, und scheinen namentlich die Klippen des Ufers aus diesem Gesteine zu bestehen. Die beim Hause anstehenden bestehen vorherr- schend aus einem hellblaugrauen Feldspath, dessen Krystalle etwa 2 Linien gross sind, schwärzlichgrauer Hornblende und grauem Quarz. Oft ist Schwefelkies , (oder Kupferkies?) eingesprengt. In andern Stufen waltet die Hornblende vor. Noch andre enthalten weissen Feldspath, grauen Quarz, schwarze Hornblende und zeisiggrünen Epidot. Die Hornblende und der Epidot walten vor; letzterer ist meist dicht und nur krystallisirt, wo kleine Drusenräume sich vorfinden. Auch hier sind Kupfertheilchen eingesprengt. . ' Die Vegetation ist höchst unbedeutend. In ein paar hundert Fuss Höhe sind Cereus, eine Art Echinocactus, die Oxalis gigantea (der Churco der Eingebornen) und die Opuntia mit den zahllosen weisslichen, langen Stacheln, welche ich bei Cachinal angemerkt habe. Die Berge im Osten erheben sich zwar bis 3000 Fuss, allein ihre Abhänge sollen ohne Vegetation sein. Weshalb lagern sich die Wolken und Nebel nur in der Gegend von Paposo und nicht auch weiter im Norden ab? ' R: Herr Moreno rieth mir entschieden ab, den Landweg nach Mejillones zu versu- chen, indem ich in Gefahr sei, unterweges mit meinen Thieren zu verschmachten, da er mir | 5* keinen zuverlässigen Führer mitgeben könne. Die wenigen Wasserplätze, die sich auf.dieser 30: leguas langen Strecke finden, Agua buena und la Chimba, liegen nämlich vom Wege ab in bedeutender Entfernung und Höhe in Schluchten, und sind daher von einem Unkundi- gen gar nicht zu finden. Vor Kurzem hatten zwei Chilenen versucht, von Cobija aus diesen Weg zu nehmen; sie waren Soldaten im peruanischen Heere, desertirten und: wollten num am Meere entlang in’ihre Heimath gehen. Der eine war auf halbem Wege liegen geblieben und vor Erschöpfung und Durst umgekommen, und: sein Gefährte mehr todt als lebendig in Cobre eingetroffen. Hätte er hier keine Menschen gefunden, so wäre er wohl auch nicht mit dem Leben davon gekommen. Herr Döll liess sich indessen nicht abschrecken und wollte wenig- stens die 5'/; leguas entfernte Agua buena aufsuchen, kam aber nach anderthalb Tagen höchst erschöpft und halb verdurstet wieder, ohne sie gefunden zu haben. Er berichtete, die Küste habe ihm durchaus nichts Merkwürdiges und namentlich keine Spur von Vegetation gezeigt. Unter diesen Umständen beschloss ich, die Reise zu Schiff weiter fortzusetzen und nur in der Bucht von la Chimba und in der von Mejillones zu landen, um die Ablage- rungen von Guano zu untersuchen, die sich dort finden. Anfangs dachte ich auch daran, in Bolfin zu landen und den Cerro grande oder Morro Jorjillo zu untersuchen. Hier hat vor längeren Jahren ein gewisser Naranjo aus Coquimbo geglaubt, eine reiche Goldader zu finden; der Contramaestro der Janequeo hat den Indier selbst gesprochen, welcher diesen Herrn Naranjo nach Bolfin gerudert und von. dert wieder abgeholt hat, auch Goldstufen von dort gesehen haben will. In Coquimbo rüstete Na- ranjo ein Schiff aus, um die Gruben zu bearbeiten, und schiffte sich auf demselben mit den nöthigen Arbeitern ein, allein das Schiff ging in einem Sturme mit Maus und Mann. unter, und mit ihm die Kenntniss von der Goldader. Noch soll ‚in derselben. die barreta (Eisen- stange) stecken, mit der Naranjo die Goldstufen losgebrochen. Seitdem haben mehrere Catea- dores den Berg besucht, ohne die Ader finden zu können. Da ich nicht erwartete, glücklicher zu sein, und mein Besuch dieses trostlosen Ortes kein anderes Resultat gehabt hätte, als zu ermitteln, ob die Küstengebirge dort aus Syenit oder Porphyr bestehen, was vor der Hand von geringen Interesse ist, so glaubte‘ich ruhig vorbeischiffen zu dürfen. Herr Döll, der sehr von der Beekrankheit leidet, beschloss zu Lande nach Paposo zu- rückzukehren, während ich mich den 27sten December. einschiffte, nachdem ich noch meinen Vorrath von Lebensmitteln mit 25 Pfd. Zucker, 25 Pfd, trocknen F eigen und 12V, Pfd. Reis vermehrt hatte. ‘Wir hatten frischen Wind und warfen daher schon den Abend in einer klei- nen Bucht, die einen’ trefflichen Hafen bildet, dicht bei der Isla blanca mit 4'/, Faden Tiefe und feinem Sandgrund die Anker. Auf dem Blatte der Fitzroyschen Karte, welches diese Ge- genden umfasst, und welches wir an Bord hatten, ist die Insel irrig als Halbinsel gezeichnet. Ich bedaure, dass die chilenische Regierung nicht die Aufnahme der Häfen und Buchten von Chafaral, Tartal, Paposo, Cobre, Isla blanca, Mejillones, welche durch die Off- ziere der J anequeo auf dieser Reise gemacht‘ worden sind, veröffentlicht; sie könnten in manchen Fällen der Schifffahrt dienlich ‘sein. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass fast sämmtliche Namen der Fitzroyschen Karte z. B. Jara, Chancaea u. s. w. den Bewohnern un- bekannt sind: die Karte, welche dieses Werk begleitet, wärtig im Gebrauche sind. d ut Ahr za gibt die Namen so an, wie sie gegen- 7 Die Insel, Isla blanca genannt, ist kaum 20 Fuss hoch, und hat nur ein paar hun- dert Schritte im Umfange. Ich besuchte sie nach dem Frühstück. Sie besteht ganz aus Thon- stein-Porphyr. Die Grundmasse desselben ist grau, unter der Lupe durchweg krystallinisch körnig, mit 1—2 Linien grossen grauen Feldspathkrystallen, rothen Körnchen, und seltenen, etwa 2 Linien grossen, erdigen, grünen oder rothen Flecken, die offenbar zersetzte Homblende sind. Dieser Porphyr ist von zahlreichen 3—6 Fuss mächtigen Gängen, die meist senkrecht stehen, in verschiedenen Richtungen durchsetzt. Diese Gänge bestehen aus einem mehr tho- nigen Porphyr, der kleine Feldspathkrystalle enthält, die theils weiss, theils ziegelroth sind, und enthält bisweilen glasige bouteillengrüne Körner (Olivin?). Manchmal ist die Masse kirsch- roth mit weissen Feldspath- und seltener Hornblendekrystallen etwa 1 Linie gross; bisweilen beinahe schwarz, erdig, mit blassgrünen Feldspathkrystallen, also grünsteinartig. Da diese Gänge sich viel leiehter zersetzen, als die Hauptinasse der Insel, so bilden sie am Ufer tiefe Einschnitte und Buchten. bei Ä Auf der, Insel ist keine Spur von Pflanzen, Insekten oder Eidechsen zu finden, Die Oberfläche derselben erscheint weiss, daher der Name Isla blanca, indem sie mit einer dünnen Schicht Vogelmist bedeckt ist. Darunter ist ein gelber, erdiger, mit viel Sand und kleinen Steinchen vermischter Guano, von geringer Mächtigkeit, von äusserst schwachem Geruche, mit einem Wort, von sehr schlechter Qualität. Dennoch hat man versucht, diesen Guano in den Handel zu bringen. Wir fanden Wege, pircas, einen Haufen durchgesiebten mit Segeltuch bedeckten Guano, das Sieb, und viel Stücken losgebrochenen Guanos, die noch zerkleinert und gesiebt werden sollten. - le ee ref Ich beschäftigte mich längere Zeit damit, Conchylien und andre Scethiere zu fischen, fand aber eine geringere Ausbeute, als ich erwartete. Von Conchylien nämlich: Kellia Bullata Ph | Chiton granosus Frembl. Fissurella peruviana Lamk. — miliaris Ph. — granulosus Frembl. Siphonaria tenuis Ph. Magdala cuneata (Anatina) Gray. 7. argyrostietus Pb, Mouretia peruviana Gray, Cardium pygmaeum Ph. — _ peruvianus Lamk. Calyptraea trochiformis (Patella) Cardita semen Reeve. | Patella viridula Lamk. Be Er Venus Dombeyi Lam. — (Lottia) variabilis Sow. ‚Rissoa nigra (Paludina) d’Orb. Arca pusilla Sow. ...)..17 :parasitica d’Orb, Rissoina Inca d’Orb. | Chama pellueida Brod. Acmaea scutum Eschh. Litorina zebra (Turbo) Wood. Mytil dactyloides Hupe. ins: Föirgk, ; re en EEE TOR noroai =... oyalis Lamk. “#0 „Bridgesii Reeve,. ..} Trochus tridens Menke. Discina lamellosa (Orbicula (male) Brod. — _ briadiata Frembl. Turbo propinguus Hupe. Chiton tubereuliferus Sow. (spiniferu | — latemarginata Sow. Murex lobisus Gray. — eoquimbeasis Frembl. Je... erasss Lamk. _ Columbella sordida dOrb. .—, Cumingii Frembl. | _— _ oostata Less er Von nackten Mollusken fand ich zwei Arten Doris, zwei Arten Aseidia und Octo- pus Fontaineanus d’Orb, Zwei Holuthurien mit baumartig verästelten Fühlern, die eine scharlachroth, die andre grau mit grünen Fiihlern steokten im Sande zwischen den Klippen und liessen nur ihre Fühler sehen; diese hielt ich erst für einen Tang, sie verschwanden aber plötzlich beim Berühren. Schöne grüne und scharlachrothe Actinien von 2 Zoll Durch- messer, und kleinere, 9—12 Linien grosse, roth, mit blauen weiss eingefassten Streifen und PRO sehr spitzen Fühlern waren in Menge in den seichten Pfützen, und sahen aus wie Blumen. : Eine scharlachrothe Anelid, Amphinome miniacea n.sp. zerstach mit ihren weis- sen Borsten alle weichen Thiere, die zugleich mit ihr in Spiritus kamen. Leider sind mehrere dieser Weichthiere aus Mangel an Weingeist verdorben, indem ich durch ein lächerliches Ver- sehen in Valparaiso statt zwei grosser Glassgefässe mit weiter Mündung voll Spiritus zwei Flaschen Xerez erhalten hatte! Sie waren in meiner Abwesenheit abgeliefert, als die erwähn- ten Gläser mit Spiritus angenommen, und als solche verpackt worden! Wegen dieses Man- gels an Spiritus und Gefässen konnte ich leider keine Fische sammeln. — Von Echinoder- men fand ich 2 Arten Seeigel, drei Arten Seesterne, und eine Ophiura, Ophiolepis ata- camensis.n. Sp. Die Küste des gegenüberliegenden Festlandes besteht wie die Insel aus Thonsteinpor- phyr, welcher Spuren von Kupfererz zeigt. Hart am Ufer ist eine Salzmine in einem wei- chen, rothen Porphyr eröffnet, die ziemlich horizontal 15 bis 20 Schritte in das Ufer eindringt. Das Salz findet sich in 'a—1 Zoll dicken Adern, welche weiter nichts als Klüfte des Gesteines sind, in welchen sich das Salz des Meerwassers abgesetzt hat, welches von oben eingedrungen ist. Dieses Salz wird von den Changos geholt, wenn sie hier in der Nähe fischen oder See- hunde jagen. Ein 1), Fuss dickes Muschelconglomerat liegt auf dem Porphyr auf und bildet zum Theil das Dach der Mine. Etwa 15 bis 20 Fuss oberhalb des jetzigen Meeresspiegels liegt eine mächtige Sandebene an der Küste, die sich wohl eine halbe bis drei Viertel legua gen Osten erstreckt, ehe sie den Fuss der Berge erreicht. Nach Norden setzt sie sich in die ungeheure Sandebene fort, welche das kleine Gebirge, das im Süden mit dem Morro Mo- reno anfängt und im Norden mit dem Berge von Mejillones aufhört, mit dem Festlande verbindet. Diese Sandebene ist, wie bei Caldera, Chaüaral de los Animas u. s. w., überall mit zahllosen Muscheln übersät, die mit den in der Nähe lebenden identisch sind; ein aber- maliger Beweis von der Hebung der Küste. Ausserdem liegen hier wie bei Tartal, Paposo u. 5. w. viele Fragmente von Jaspis, Carneol, Chalcedon, Feuerstein umher, die wohl aus ei- nem zersetzten Mandelsteine herstammen. Man findet sie vielfach zersplittert und angehauen, und haben ofienbar die Changos, vielleicht seit Jahrhunderten daraus Feuersteine und Spitzen für Harpune etc. geschlagen. Ueberhaupt scheinen die Changos diesen trostlosen, wasser- leeren und von aller Spur von Vegetation entblössten Ort früher viel besucht zu haben. Man findet hier eine Menge Scherben von Töpfen und zahlreiche Gräber, es scheinen kreisförmige mit einem ‚Ringe von Steinen eingefasste Gruben von etwa 4 Fuss Durchmesser gewesen zu sein. Den Morgen hatten die Offiziere noch einen vollständigen Schädel gesehn, aber leider nicht mitgenommen; den Abend als ich hinkam, hatte ihn jamand aus Muthwillen zertrümmert. Wir fanden hier frische Fährten von Guanacos und von Füchsen. als die tetas (die Brüste) des Morro Moreno, Punta de Angamos. Dicht dahinter sahen wir offenbar Leute, die dort Guano holen wollten. nach Cobija zu. Da diese Gegend theils von und gegen 9 Uhr bogen wir schon um die am Strande Hütten, ein Bot und Menschen, Ein Bot mit vier Leuten ruderte vor uns her Chile, theils. von Bolivien in Anspruch ge- = u nommen wird, so wurden die Leute im Bote durch einen Signal-Schuss aufgefordert, an Bord zu kommen. Es setzte aber seinen Weg nur um so eiliger fort, und als auch ein zweiter Signalschuss nieht beachtet wurde, wurde die Schalupe abgeschickt um die Leute mit Gewalt zu holen. Als sie kamen, erfuhren wir von dem Patron des Botes, dass an der Spitze An- gamos 22 Mann beschäftigt seien, Guano zu sammeln für ein Haus von Valparaiso; der Ad- ministrator dieses Geschäftes befinde sich augenblicklich in Cobija, und sie wollten dorthin, um ihm anzuzeigen, der Mayordomo (Aufseher) in Angamos sei verrückt geworden, er schlafe nicht, esse nicht, und schwatze fortwährend. Der gute Mann hatte also offenbar den Säufer- wahnsinn, das delirium tremens. Derselbe theilte ferner mit, dass sie ihr Wasser von einer Quelle am Fusse des Morro Moreno, also‘ etwa 12 Stunden weit Ibezögen, es sei aber sehr schlecht; ihr Brennmaterial sei das Holz von Cereus, welches sie vom Gipfel des Morro de Mejillones 2 gute Stunden weit herbeischleppen müssten; der Guano sei schlecht, von dersel- ben Beschaffenheit, wie der der Isla blanca, wo sie kürzlich gearbeitet hätten. Der Commandant gab dem Schiffsdoktor die Ordre, mit Medicamenten hinzugehn, und ich schiffte mich mit ihm in der Schalupe ein. Die Brandung war aber an der Stelle, wo die Guano-Arbeiter ihre Hütten aufgeschlagen hatten, so stark, dass man nur landen konnte, in- dem man das Bot durch eine Welle ans Ufer werfen liess, und rasch weiter in die Höhe zog, damit es die nächste Welle nicht wieder mit fortnähme. Da nun das eine Bot der Janequeo schon schadhaft war und in Mejillones ausgebessert werden sollte, so wollte der Führer der Schalupe dieselbe keiner Beschädigung aussetzen, und wir kehrten um, ohne zu landen. - In der Nähe unseres Ankerplatzes waren mehrere Pirkas, die Verschanzungen, welche der jetzige chilenische Admiral R. Simpson im Jahr 1845 hier aufwarf ‚ als es zu Feindse- ligkeiten zwischen Chile und Bolivien wegen des Besitzes von Mejillones gekommen war. Hier ist ein ziemlich breiter, flacher Strand. Nach NW, treten aber die Berge mit schroffem Ab- sturze in das Meer hinein, so dass kein Weg am Ufer entlang führen kann. Der ganze Morro de Mejillones besteht aus einem hellen, zu Grus zerfallenden Granit, oder vielmehr Proto- gyn. Die Gemengtheile sind nämlich graulicher Quarz, weisser Feldspath, welche bei Weitem den grössten Theil der Masse ausmachen, und schwarzgrüner Chlorit in Partien bis 2 Linien gross, wozu oft schwarzer und auch wohl grauer Glimmer kommt. In diesem Granit kommen Adern oder Gänge von Gneiss vor, mit vorwaltendem Quarz und sehr feinschuppigem, schwar- zen Glimmer. Kleinere schwärzliche Adern scheinen von einer Art Hornstein gebildet zu wer- den. Grüne Epidotadern sind ziemlich selten. Mehrere Klüfte in der Nähe der See sind mit Balz ausgefüllt, oft 2 bis 3 Linien dick. In einem Lande, wo es regnet, würde dies nicht vorkommen können. H | Den 31sten December machte ich einen Versuch, den im Südsüdwest gelegenen, in ge- rader Richtung etwa 2 Stunden entfernten und 2500 Fuss hohen Morro de Mejillones zu er- steigen. Wenige Excursionen sind mir so sauer geworden. Nach chilenischer Sitte bleibt man nüchtern bis zum wahren Gabelfrühstück, welches der Kaffee oder Thee beschliesst, und gewöhnlich schläft man bis dahin, d. h. bis 9 Uhr. Nun frühstickten wir auf dem Schiffe zwar gegen 8); Uhr, aber hier unter dem 23sten Grad 5Min., wo an diesem Tage die Sonne im Zenith stand, wo der kahle Fels und Schuttboden bald glühend wird, kein Gegenstand Schat- ten wirft, und kein Lüftchen weht, ist die Zeit von 9 Uhr bis 3 Uhr unstreitig nicht geeig- net, anstrengende Märsche zu machen; mehrmals war ich auch so erschöpft, dass ich glaubte, nicht weiter zu können. Und was war das Resultät der ganzen Anstrengung? Ein sehr’ ge- ringes. Der Weg führte eine Zeit lang in südlicher Richtung am Strande entlang. Der Schutt ist horizontal geschichtet, und wechselt an einigen Stellen mit Bänken eines weisslichen Trip- pels von 3 bis 4 Zoll Mächtigkeit ab, wie ich deren auch in dem Schuttlande von Ualdera beobachtet habe. Dann erhebt sich der Pfad und führt am steilen Abhange dem Ufer parallel über den Schutt, welcher oft unter den Füssen nachgibt und in das Meer rollt. Eine Stelle schien mir so schlimm, dass ich mich nicht getraute ‚ Sie zu passiren, sondern vorzog, eime Schlucht grade in die Höhe zu steigen. Auf diese Weise gelangte ich endlich auf einen ho- rizontalen, ziemlich breiten etwa 1500 Fuss hohen’ Rücken, der beiderseits steil abfiel. Diese Abhänge sind von zahllosen Schluchten zerrissen, die sich leicht in dem Gruse bilden, in wel- chen der Granit sich auflöst. Es war nicht die geringste Spur einer Pflanze, eines Insektes zu sehn, aber tausende und aber tausende von leeren Gehäusen einer Landschnecke, einer Art Bulimus (B. xerophilus n. sp.) lagen in den Schluchten und auf dieser kleinen Hochebene. Was fressen diese Schnecken? und wo leben sie? Ich vermuthe, dass sie unter der Erde le- ben und nur bei feuchter Luft zum Vorschein kommen, um die Flechten abzuweiden, mit denen häufig die grösseren Granitfragmente bedeckt sind; vielleicht ist auch in den Winter- monaten Nebel in diesen Höhen, der eine rasch vorübergehende Vegetation von einjährigen Pflanzen, Zwiebelgewächsen u. s. w. hervorruft. Ich sah viel Löcher in die Erde gehen, vor denen Haufen feinen Sandes lagen, es gelang mir aber nicht, sie aufzugraben, da nirgends ein Hälmehen war, um es hineinsteeken und die Richtung des Loches verfolgen zu können. Auf steilen Kegels auf einem etwa 2000 Fuss hohen Absatze. In dieser Höhe ist etwas Vegeta- tion, hie und da sieht man einen Echinocactus, ein Solanum (Hexuosum?), eine Fran- kenia, eine Dinemandra, eine Alona oder Tetragonia, meist vertrocknet. Die Cactus, s u ” == . Thiere noch im Netze ein paar Fuss imter dem Wasserspiegel waren. "Bisher hat than diese hat- sache nüur von einer Tritonia angemerkt. Auch werden einige Fische angeführt, die im Wasser Töne hervorbringen. Ich vermuthe, die Erscheinung ist häufiger als man glaubt. Die physika- lische Erklärung derselben bietet, einige Schwierigkeiten dar. Am Strande’ lagen eine Menge Muscheln und Schneckengehäuse mher, unter denen mehrere Arten, die nicht weiter nach Si- den vorzukommen scheinen, namentlich Fusus Fontainei WOrb. alternatus Ph. ich kann nicht sagen, welcher Name die Priorität hat), Cancellaria tubereulosa Sow., die grosse Natica atacamensis Ph. u. s. w. Leider waren diese Conchylien in der Regel schr abgerieben und die interessanteren wurden im Schleppnetze nicht gefischt. Von Weich- thieren bekam ich gar nichts, auch nur wenige Crustaceen. ‘Im Meere schwammen viele schwarze Haifische herum, ich erhielt aber keinen und getraue' mich nicht zu sagen, welche Art diesen Namen führt. Be | _ Den zweiten Januar Nachmittags segelten wir ab und warfen den 6ten Abends die Anker bei Paposo. Ich stieg sogleich ans Land, um mich mit Herm Döll und Don Diego zu besprechen, damit diese mit den Maulthieren sich nach dem Hafen von Tartal begeben möchten, von wo die Reise nach Atacama angetreten werden sollte. Der direkte Weg durch das Thal Guanillo wäre näher gewesen, allein wir hätten auf demselben beinahe 15 deutsche Meilen zurücklegen müssen ohne Wasser anzutreffen, und so zog ich den Umweg vor. Ich begab mich den folgenden Tag wieder aufs Schiff, um die bis dahin gemachten Sammlungen, die mit demselben nach Valparaiso gehen sollten, gehörig zu verpacken, und umgekehrt die Lebensmittel und was wir sonst in die Wüste mitnehmen wollten, in die geeignete Form zu bringen, damit sie auf Maulthiere verladen 'werden konnten. Bei der Gelegenheit fand ich, dass die Matrosen meinen Tabak gestohlen hatten, was für Don Diego und meine chilenischen Diener ein grosses Herzeleid war: ich selbst rauche so wenig 'wie Herr Döll, und wir wurden daher durch diesen Unfall persönlich nicht betroffen. | | Den Sten Januar liefen wir in die kleine Bucht von Tartal ein, und Tags darf er- schienen auch meine Gefährten mit den Maulthieren: den Nachmittag wurde das Gepäck und die Lebensmittel ans Land gebracht, und den 10ten Morgens verabschiedeten wir tıns von den Offizieren des Schiffes, die uns auf der ganzen Reise auf das Freundlichste und Zuvor- kommendste behandelt hatten, so dass ich nicht tmterlassen kann, ihnen auch hiermit öffentlich meinen Dark nochmals auszusprechen. Die Janequeo ging unter Segel, und wir waren hım allein in der Wiste, lediglich auf uns selbst und die Hülfsmittel, die wir mit uns führten, Ehe ich jedoch in der Erzählung meiner Reise weiter fortfahre, wird es gut sein, nige allgemeine Bemerkungen über die Küste der Wüste einzuschalten. "7 Die Küste ist der steile Abfall einer etwa 2000 Fuss hohen Hochebene, die sich von Pan de Azucar 26° 8° südl. Breite bis 'Cobija 22° s. Br., ja vielleicht bis zum Rio Loa über 100 leguas weit erstreckt. Selten zeigt sich ein schmales Vorland; :oft fällt die Hoch- ebene fast senkrecht in die Fluthen. Mit Ausnahme der breiten Thäler von Salado, Pan de Azucar und Tartal ist ihr Rand nirgends durchbrochen. Beinahe neun Monate im Jahre pflegen Nebel an diesem Abfalle von Miguel Diaz an bis Pan de Azucar zu hängen; 'wei- ter südlich ist der Abfall zu niedrig und zu schr unterbrochen, um die Wasserdünste auf ih- 6 mn 0: rem Wege nach dem Innern aufzuhalten. Warum aber die Nebel nördlich von Miguel Diaz wo der Rand des Festlandes sich vielleicht noch etwas höher erhebt und ebenfalls ohne Un- terbrechung ist, fehlt, wage ich nicht erklären zu wollen. Diese Nebel bedingen das Vorkom- men von Wasser in den Schluchten und die eigenthümliche Vegetation, die ich geschildert habe. Es ist klar, dass die physischen Verhältnisse durchaus keinen Ackerbau und auch die Viehzucht nur in einem höchst eingeschränkten Maasstabe erlauben. Die Hirtinnen müssen nothwendig Nomaden sein, und es gibt einzelne besonders trockne Jahre, in denen ihre Zie- gen und Esel in Gefahr sind zu verhungern. Dann müssen sie ihre Zuflucht dazu nehmen, den Chayuar und die Cactus für die Thiere geniessbar zu machen, indem sie trockne Reiser und Halme rund herum anhäufen und anzünden und auf diese Weise die furchtbaren Sta- cheln dieser Gewächse verbrennen. Unter diesen Umständen sind die Bewohner gezwungen ihren Unterhalt auf dem Meere zu suchen, welches sehr fischreich zu sein scheint. Namentlich war lange der Congrio eine ergiebige Nahrungsquelle für sie. Dieser Fisch ist kein Conger, wie man nach dem spanischen Namen meinen könnte, und wie Herr Gay geglaubt hat, sondern ein bis dahin unbeschrie- bener Fisch aus der Abtheilung der Blennioiden, den ich Genypterug nigricans genannt habe, indem die auf ein paar Fäden reducirten Bauchflossen an der Spitze des Kin- nes sitzen. Diesen Fisch, welcher 2—3 Fuss lang wird, fängt man fast nur im hohen Meere und zwar mit Angeln, deren eine ganze Menge an einer Schnur oder Ruthe befestigt sind. Zur Zeit als Chile noch spanische Colonie war, galt der Centner trocknen Congrios in Valpa- raiso 40 und in Lima gar 60 pesos (= 80 Thlr., also das Pfund 24 Sgr.!); jetzt war, wie ich oben angeführt habe, der Werth in Paposo 8 pesos für den Centner. Seit dem Handel mit Europa wird viel Stockfisch eingeführt, auch werden die Forsten nicht mehr so streng gehal- ten, und so erklärt sich das Sinken der Preise. Aus diesem Grunde bringt die Arbeit in den Bergwerken mehr ein, und die Bevölkerung hat sich daher gtossentheils von der Küste weg- gezogen. Sr „Früher gab es an der ganzen Küste sehr viele Seehunde (lobos, eigentlich Wölfe), welche tür die Changos von: grosser Wichtigkeit sind, indem sie denselben namentlich ihre F ahrzeuge, wovon gleich mehr, ‚liefern. : Seit zwanzig Jahren haben sie mit einem Mal erstaunlich abge- BOTEN; Damals. soll eine Seuche, eine Art Wasserscheu, unter fast alle Thiere gekommen sein, und. nicht nur viel Hunde und Füchse, sondern auch Rindvieh, ;Pferde, Maulthiere, Zie- ER: und Schaafe weggealt haben. Dieselbe Krankheit, meinen die Fischer, habe damals auch > en Er denn sie wurden “ der Zeit in grosser Menge todt, aber fett und ohne ee: SER Ufer gefunden, ' (Auf dem Ritt von Paposo nach Cobre tödtete mein Diener mit ee or ie er wurde. on; der gunsen Kiste, und namentlich yon Ohaturl eine Menge Pal lien nach ei ee _ De ER ich yon ‚Chadaral eine Menge Pelikanfedern nach paraıso gebracht, eiben dienten, bis sie durch die europäischen Gänsekiele und die Stahlfedern verdrängt wurden. Ueberall liegen zahlreiche Wallfischknochen am Strande, densioch habe ich nie etwas von gestrandeten. Wallfischen, von der Gewinnung von Thran und Fischbein u. s, w. erzählen hören. 2 =»: Die Küstenbewohner führen von Huas co an bis nach Bolivien den Waren si — x 43 mn. . es ist ein indischer Stamm, aber jetzt sehr vermischten Blutes. Seine Sprache soll die ge- wöhnliche thilenische gewesen sein; jetzt reden sie aber nur Spanisch und haben ihre ur- sprüngliche Sprache ganz vergessen. Die Zahl derjenigen, welche im Distrikt Paposo oder von Oaldera bis Mejillones wohnen, mag etwa 500 betragen. Männer und Weiber leben den grössten Theil des Jahres getrennt, die ersteren mit dem Fischfange oder jetzt in den Berg- werken beschäftigt, die letzteren mit ihren Ziegenheerden herumziehend, wo sie Weide und Wasser finden. Im Winter, wenn die stürmische See nicht erlaubte zu fischen, gingen die Männer in die Wüste auf die Guanaco-Jagd. Wirkliche Ehen gibt es unter ihnen nicht, auch könnten sie solche beim besten Willen nicht kirchlich einsegnen lassen, da in der ganzen Pro- vinz nur ein Pfarrer, in der Stadt Copiapd, existir. Die Kinder bleiben bei der Mutter, bis die Knaben gross genug sind, an dem Berufe der Männer sich zu betheiligen. Die Fahrzeuge, in denen diese Changos sich oft weit in die hohe See wagen, heissen balsas und sind sehr eigenthümlich. Es sind nämlich zwei mit Luft aufgeblasene Schläuche von Seehundsfell, die vorn und hinten in eine etwas aufgerichtete Spitze endigen. Sie mögen etwa 10 Fuss lang sein, und sind hinten etwas breiter als vor. Oben sind sie durch Reiser verbunden, und die Fischer sitzen darauf platt wie die Schneider oder knieend. Diese Fahr- zeuge sind wegen ihrer Leichtigkeit und Elastieität vortrefflich für diese klippige Küste mit der fürchterlichen Brandung geeignet, wo nur an wenigen Stellen gewöhnliche hölzerne oder eiserne Fahrzeuge anlanden können. Sie sind mit Ocker roth gefärbt. Capitel II. Reise schräg durch die Wüste von der Küste bis zum Städtchen Atacama. Gleich beim Anfange unserer Reise befand ich mich in keiner geringen Verlegenheit, Don Diego hatte mich gebeten, es ihm zu überlassen, den Contrakt wegen. der Maulthiermiethe mit den Atacameniern abzuschliessen, indem er die Art und Weise dieser Leute kenne, und ich hatte eingewilligt. Ich hatte ihm eingeschärft, fünf Maulthiere für den Transport unserer Effekten und Lebensmittel zu miethen, und ein lediges Maulthier für den Fall, dass unterwe- ges ein Maulthier unbrauchbar würde. Als nun aber die Maulthiere in Tartal anlangten, wa- ren nur drei für das Gepäck da, und auch kein lediges. ‘Er sowohl wie Herr Döll hatten meine Anordnungen für überflüssig gehalten und der Regierung 30-40 pesos sparen wollen. Die Folge dieser Klugheit war, dass unser Gepäck nicht fortzuschaffen war. Jetzt war guter Rath theuer. Am Wasserplatze Cachinal de la Sierra durfte ich hoffen andre Atacame- nier zu finden, die ledige Maulthiere vermiethen konnten. Aber wie bis dahin gelangen? Zu Fusse gehen, und die Reitmaulthiere beladen? Dies$war erstens sehr beschwerlich bei den weiten Wegen, die nothwendig von einem Wasserplatze zum andern in einem Tage zurückge- legt werden mussten, und zweitens lässt sich Gepäck nicht auf einem Reitsattel befestigen. Einen grossen Theil der Lebensmittel zurücklassen und verstecken, war auch sehr gewagt, da wir keinesweges deren zu viel hatten. Ich musste daher sehen, von den Changos Esel bis Cachinal de la Sierra zu miethen. D. Diego erbot sich die nöthigen Schritte zu thun 6* * ” — 44 a und ritt herum, um nach Eseln zu suchen. Bald erschien er auch mit einem ‚Ohango, der nur, mit Erlaubniss zu sagen zwei Esel — anders sprach der höfliche Mann nie von seinen Thieren — vermiethen konnte; als wir aber den Contrakt abschliessen wollten, zog er sich zu- rück, indem er sich besann, dass er seine Esel nicht so lange missen könne. Wir zogen da- her so gut es ging die zwei Stunden Weges bis nach unserm früheren Lager bei der Agua de Clerigo, am Südabhange des hohen Cerro de Hueso parado, waren aber diesmal so klug, unser Zelt in ziemlicher Entfernung vom Brunnen aufzuschlagen, wo wir nichts von den Stichen der Mücken und Moskitos zu leiden hatten. Don Diego bemühte sich während des Nachmittags eifrig, unter den in der Nähe wohnenden Hirtinnen Esel aufzutreiben, und kam gegen Abend voller Freude mir zu sagen, die alte Dona Serafina wolle uns drei Esel für die beiden Tagereisen bis Cachinal leihen, könne aber niemanden mitgeben, der die Esel nach- her zurücknähme. Er habe daher zu diesem Zwecke einen Knaben für 13 pesos! gemiethet. Nun wurde ich der Sache überdrüssig und verhandelte selbst mit der Alten und ihrem Manne. Für ein Pfund coca, welches ich in Cachinal von den Atacameniern kaufen sollte, die ich dort zu treffen hoffte, etwas Mehl, etwas harina tostada (Mehl von geröstetem Weizen), etwas Rin- derfett, Schiffszwieback, Charqui (an der Luft getrocknetem Rindfleisch), Zucker und Yerba Mate (Paraguaythee) wurden mir zwei Esel vermiethet und der alte Jose begleitete uns bis Cachinal, um sie von dort wieder zurückzunehmen. Diese Lebensmittel waren keine 3 pesos im Einkaufspreise werth, und die Coca sollte 2 pesos kosten. Spasshaft waren die Ver- handlungen mit der alten Serafina. J a, ich weiss es wohl, dass es ein vieio (eigentlich La- ster) von mir ist, Coca zu kauen, aber ich bin alt und kann es ein Mal nicht lassen, wieder- holte sie wohl zwanzig Mal. Den1l. Januar. Von Agua de Clerigo bis Cachiyuyal, 14, leguas. Nachdem wir noch zwei Flaschen Milch und ein Huhn erhandelt, brachen wir endlich Morgens 8 Uhr auf. Don Diego. war vorausgeritten, um früher in Cachinal einzutreffen, da- mit, nicht etwa die Atacamenier mit ihren Maulthieren abzögen, ehe wir dort eintrafen, Ich war fest, entschlossen, falls {wir keine Maulthiere in Cachinal träfen, mit Gewalt die beiden Esel zur Weiterreise. zu pressen, Der alte Jos6 nahm sich zur Gesellschaft noch einen Kna- ben mit, Die zwei Esel, kleine Thiere, reichten nicht aus, das Gepäck zu tragen, ich befahl daher, die zwei Säcke mit Schiffszwieback auf mein Reitmaulthier zu laden, und ging zu Fusse, Nach einem Marsche von zwei Stunden bogen wir aus dem Hauptthale links ab in. das Thal von Breadal in einer Höhe von 1270 Fuss, so stark ist das Gefälle auf 2 deutsche Meilen! Die Berge, welche dasselbe einfassen, sind niedrige. Porphyrberge, der Boden ist mit Salz- ser, welches so salzig ist, dass überall eine dicke weisse Kruste bleibt, wo es verdunstet. An demselben wuchs die Brea, welche dem Thale ein niedriges, graues Gras mit zweizeiligen, stechenden Blättern (Distichlis. thalassiea Kth.). Bald darauf findet sich eine ähnliche Pfütze, so dass es beiderseits nur flache, höchstens 1 ein Weg ein, der nach einem etwa zehn Minuten entfernten Wasserplatze führte; um welchen - - b— | herum auch etwas Futter stand. Die Maulthiere wurden abgeladen und nach diesem Wasser getrieben, um sich dort etwas zu erholen, da wir noch einen weiten Tagemarsch, wohl 10 le- guas, bis zum nächsten Wasserplatze, Cachiyuyal (nicht mit dem früher erwähnten Cachiyuyal zu verwechseln), vor uns hatten. Die Hügel in der Nähe zeigen eine Menge von den Guana- cos getretene Pfade, gerade wie sie die Schaafe auf den Abhiingen hervorbringen. Die Höhe dieses Halteplatzes ist 1629 Fuss über dem Meere. Um 1’, Uhr ging es weiter. Der Weg führte durch ein weites, flaches mit Schutt er- fülltes Thal, in welchem ab und zu ein Mal Wasser fliessen muss, welches seinen Weg durch eine dünne Schlammschicht bezeichnet. Selten treten die flachen Bergkuppen an den Weg selbst heran, so dass man sehen kann, aus welchem Gestein sie bestehen; mit einem Wort das Thal hat viel Aehnlichkeit mit dem des Salado, nur sind die Berge niedriger und ohne Gänge. Im Anfange scheint alles Porphyr zu sein; und so auch der rothe Berg im Süden, etwa 1'/, Stunden von Breadal, aus welchem D. Diego sein „oro richisimo“ (höchst feines Gold) ge- wonnen hatte. Anderthalb Stunden weiter war aber im Süden ein aus lauter Syenitblöcken gebildeter Berg. Das Gestein liess deutlich grauen Quarz und grauen Feldspath, wogegen die Hornblende sehr zurücktrat, und ein oder das andre Glimmerblättchen unterscheiden. Die Ge- mengtheile waren nur '),—1 Linie gross. Vier und eine halbe Stunde von Breadal kamen wir an einen weissen Granitberg., Das Gestein bestand aus milehweissem Feldspath, weissem Quarz und wenigem Glimmer. Dieser ist meist schwarz, selten gelb und bisweilen durch grau- grünen Chlorit ersetzt. Auch das Schuttland zeigt manches Interessante. Man sieht, dass er deutlich geschichtet und über 40 Fuss mächtig ist. Im Geröll fand ich Eisenglimmer, Jaspis, Carneole. Häufig sind Gypskrusten, bröcklich, durchaus porös, meist ins Gelbliche ziehend. In den Höhlungen sieht man kleine Krystalle, und hie und da ist ein Sandkorn oder Stein- chen eingeschlossen. Sie sehen oft aus wie Zucker, durch den Wasser gesickert ist, Dieser Gyps ist besonders vier Stunden von Breadal sehr entwickelt, und bildet förmliche flache Hü- gel, in denen der Gyps durchaus vorherrscht. Nachdem wir etwa 6 leguas zurückgelegt hat- ten, verliessen wir das Thal, welches sich hier in einen engen Wasserriss zwischen 10-30 Fuss hohen Schuttwänden verwandelt hatte, um auf der anstossenden Ebene zu reiten. Hier war viel Kochsalz und Glaubersalz ausgewittert, doch setzte die einbrechende Nacht bald den Beobachtungen ein Ziel. Erst kurz vor Mitternacht langte ich am Lagerplatze u. Bei Breadal war noch ziemlich viel Vegetation, drei Arten H eliotropium, Cynoe- tonum viride, Tetragonia maritima, Allona mollis, Alibrexia villosa, Sorema elegans, Argyliapuberula, Closia anthemoides, Bustillosia ehilensis, Cruiks- hanksia tripartita, Calandrinia discolor, eine Art Echinoeaetus und ein Cereus. Weiter hinauf erschien in den Wasserrissen der Palo de Jote und die Ephedra americana, der Pingo-pingo der Eingebornen, aber die Pflanzen wurden immer seltener, je weiter wir ka- men, und vier Stunden: hinter Breadal war die Vegetation absolut null. Erst auf den oben erwähnten Gypsbuckeln erschien wieder eine Pflanze mit schönen rothen Blühtenrispen, einer Amarantacee ähnlich, es ist aber eine Portulacee: Silvaeca pachyphylla Ph. “F Den 12. Januar. Von Cachiyuyal nach Cachinalde la Sierra, 13 leguas. ı Unser Nachtquartier lag schon 4000 Fuss- über dem Meere, und wir hatten in der Nacht me einen eiskalten, schneidenden Ostwind (Serrano, Gebirgswind Span., oder Puelche, Ostwind Araukan.) gehabt, so dass das Thermometer den Morgen um 5 Uhr nur 5,8° Cels. zeigte. Wir hatten unser Quartier an einem kleinen Bache mit gutem Wasser aufgeschlagen, dennoch wa- ren am Ufer nur drei Fflanzenarten: Paspalum conjugatum Sw., Scirpus chilensis Nees, und Brea (Tessaria absinthioides DC.) Das Thälchen war 40—80 Fuss hoch im Schutte eingerissen, und man konnte deutlich an den steilen Wänden die horizontale Schich- tung sehen. Der Schutt wechselte mit Schichten von gelblich weissem Trippel ab. Ein schwarzer Berg in der Nähe .besteht aus Hornsteinporphyr. Die Grundmasse ist ein schwar- zer, ausgezeichnet splittriger Hornstein, in dem weisse oder fleischrothe Feldspathkrystalle von 1—2 Linien Grösse und graue Quarzkörner ausgeschieden sind. Fast eine Stunde lang dicht hinter Cachiyuyal ist die Ebene mit dem Cachiyuyo bedeckt, welcher der Stelle den Na- men gegeben hat; es ist dies ein strauchartiger, fünf Fuss hoher Atriplex (A. de- serticola n. sp.). In dieser Gegend kommen öfter kleine Brunnen vor, meist von einem dich- ten Rasen von Chepia dulee d. h. Paspalum conjugatum eingefasst. Hier fand ich zum ersten Male eine niedliche kleine Lobeliacee mit weissen Blümchen, Pratia atacamensis n. sp., welche fast an keinem Brunnen der Wüste fehlt, ein ganz niedriges, graugrünes Ly- cium (L. humile Ph.) mit fleischigen Blättern und weisser Blume, welches essbare Früchte von der Grösse und Farbe der Heidelbeeren trägt, und wie ich später erfuhr, Jurne genannt wird — es war hier aber noch nicht in Blüthe; endlich Acaena canescens. Die ganzen 13 leguas bis Cachinal de la Sierra sind eine sanft nach O. an- steigende, stellenweise zwei leguas breite, flache Einsenkung, so dass man die niedrigen Berge meist in einer zu bedeutenden Entfernung sieht, um ihre geognostische Beschaffenheit zu er- kennen; dieselben sind stets ‚abgerundet, nie sieht man Felsen oder Klippen, Alles zerbröckelt, Alles ist Schutt. Der Boden zeigt fast überall unter der obersten lockeren Geröllschicht Gypskrusten, und in den von den Huftritten der Maulthiere gebildeten Vertiefungen war oft federartiges Salz, wohl Glaubersalz, ausgeblüht. Nur aus den lose umherliegenden Steinen kann man einen Schluss auf die Beschaffenheit der Berge wagen. Häufig sieht man Grün- steinporphyre, wo in dunkelgrauer Masse /,—1 Linie grosse, grünlich - weisse Feldspathkry- stalle ausgeschieden sind, oder Hornsteinporphyre, wo in einer bald mehr röthlichen, bald mehr schwärzlichen Grundmasse Quarzkörner und Feldspathkrystalle, selten Glimmerblättchen sich zeigen. Dieselben sehen oft wie Schlacken aus. Ein Berg, 5'/, leguas von Cochiyuyal beinah 5000 Fuss über dem Meere, der am Abhange grosse Blöcke trug, die wir von Weitem für Büsche hielten, ist ein feinkörniger Syenit. _ Aber wie sind folgende Thatsachen zu erklären? Schon den Morgen hatte ich einzelne grosse Kalkspathblöcke, einige bis 1, Fuss Durchmesser gesehn. Wo konnten diese her- stammen ? Bald nachdem wir den zuletzt erwähnten Berg passirt, war der Boden mit Mil- lionen kleiner, runder, grauer Chalcedonkörner, wie mit Erbsen oder Pfefferkörnern bestreut, was sogar meinem Diener auffiel, der meinte es sähe ja aus, als ob der Boden mit Hagel be- deckt wäre. Weiterhin war ein Feld ganz mit Rapilli und Schlacken bedeckt. Es war als ob ich mit einem Male wieder in den Vesuv, den Aetna oder auf die Liparischen Inseln ver- setzt wäre, die ich vor 23 Jahren durchwandelt, in Gesellschaft meiner unvergesslichen Freunde Friedr. Hoffmann und Arnold Escher. Der einzige Unterschied war, dass die Uneben- es heiten der Schlacken nicht so rauh, sondern mehr abgerundet waren. Die Oberfläche ist lö- cherig, das Innere durchaus porös, wie bei einer gewöhnlichen Schlacke. Die Poren sind theils leer, theils mit pulverförmigem, weissem, kohlensaurem Kalke, der lebhaft in Säuren brau- set, theils mit Chalcedon erfüllt, und scheinen diese Substanzen von aussen eingedrungen zu sein, indem die Poren im Innern der Masse leer sind, wogegen sie um so mehr angefüllt erschei- nen, je näher sie an der Oberfläche liegen. Die Grundmasse ist grauschwarz, schwer und lässt unter der Lupe?sehr kleine weisse Feldspathkrystalle und honiggelbe bis hyacinthrothe Körn- chen unterscheiden. Die Rapilli sind nie bis sieben Linien gross, sehr porös, aber selten rauh anzufühlen, als ob die feinen Rauhigkeiten weggeschmolzen wären; sie sind von der gewöhn- lichen grauen oder röthlichen Farbe und lassen keine Bestandtheile erkennen. Zwischen die- sen offenbar vulkanischen Massen liegen Chaleedone herum, von zwei Linien bis zu mehreren Zoll Durchmesser, milchweiss, durchscheinend, mit eoncentrischen Ringen, bisweilen strahlig auf dem Querbruche, unten ziemlich flach, oben nieren- oder tropfsteinförmig, als ob sie in weichem, breiigem Zustande vom Himmel gefallen wären. Einzelne Stücke zeigen in ihren Löchern einen schwärzlichen Anflug, als ob es ein Ueberrest von Lava oder Schlackenmasse wäre, Sind diese Schlacken, Rapilli, Chalcedonknollen und die vorhinerwähnten kleinen Chal- cedonkörner wie gewöhnliche Schlacken und Rapilli von einem Vulkane ausgeworfen? und wo wäre dieser? Nichts zeigt in der Nähe den entferntesten Anschein von einem Krater. Den ganzen Tag beinahe sahen wir in der F erne die Berge der hohen Cordillere vor uns, denn wir meinten natürlich damals noch, wir müssten durchaus eine Kette von Bergen finden, aber ohne Schnee, Nur ein Mal zeigte die fernste, nördlichste Kuppe an ihrem Süd- abhange einen Schneestreifen. Die Berge haben fast alle die Form eines abgestutzten Kegels oder eines Doppelkegels, da sind keine kiihnen Gestalten, keine Hömer wie in den Alpen. Weder D. Diego, noch mein Führer aus Atacama wusste einen Namen für irgend einen die- ser Berge; in der That haben die wenigsten Berge in der Wüste einen Namen. Fast den ganzen Tag wehte ein heftiger Westwind, Seewind; sonst wäre die Hitze auf den Schutt- und Kiesflächen unerträglich gewesen, aber kaum war die Sonne untergegangen, so blies ein eisiger Ostwind von der hohen Cordillere herab. Diese Erscheinung wiederholte sich mit der grössten Regelmässigkeit alle Tage so lange ich in der Wüste reiste. Um 10 Uhr traf ich im Nachtquartiere ein, wo meine Gefährten schon eine halbe Stunde früher angelangt wären, da sie ritten. se be oh en 2 ‘Vegetation gab es, ausser in der Nähe des Ausgangs- und Endpunktes dieses Tage- . marsches absolut gar keine: ich habe in meinem Tagebuche ausdrücklich angemerkt, dass ich während zehn Stunden;auch nicht, eine Spur von einem Gewächse geschen habe, Sehr passend sagt Darwin (Journ. of researches etc. new. edit, p- 349): „Ich habe die Ebenen von Patago- nien eine Wüste genannt, aber diese können doch noch Dorngesträuche und Grasbüsche auf- weisen, und sind fruchtbar im Vergleich mit dem nördlichen Chile, Hier wiederum. gibt es wenige Stellen von 300 Quadratellen, wo man nicht bei sorgfältiger Untersuchung einen klei- nen Busch, einen kleinen Cactus oder ein Liehen entdeckt, und im Boden liegen Samen schla- fend, die bereit sind, im ersten regnerischen Wetter aufzugehen. In Peru erstrecken sich wahre Wüsten über‘ weite Landstriche.“ Diese Wüste setzt nicht plötzlich gegen die üppige Vege- ation des südlichen Chiles ab, sondern ganz allmählig wird der Pflanzenwuchs reicher, je wei- ter man nach Süden geht und je häufiger die Regen werden. Aber sehr auffallend bleibt es, wie lange die Wüstennatur auf den Höhen der Cordilleren anhält. Die hohen Berge bei San- tiago sind auf ihren breiten Rücken eine Art Wüste; es ist nicht die Spur von dem Rasentep- pich, den die alpine Region der Schweizer und Tyroler Gebirge darbietet, sondern kahle Schutt- und Felsenflächen, hie und da von niedrigen Büschen meist dormniger und harziger Gewächse unterbrochen. Den 13. Januar. Rasttag. Wir rasteten den ganzen Tag. Die Atacamenier waren glücklicherweise mit ihren Maul- thieren noch nicht vorbei gekommen und trafen den Morgen von Paposo ein; sie waren die Nacht hindurch marschirt; auch iraf gegen Abend ein Bürsche mit 4—5 Maulthieren dersel- ben ein, die in dem etwa 9 Stunden entfernten Thale von Sandor geweidet hatten. Ich konnte also nun die mir fehlenden Maulthiere miethen, die Coca für die alte Serafına kaufen, und den alten Jose mit seinen Eseln zurückschicken. | Der Cachinal de la Sierra genannte Ort ist eine höchst unbedeutende Senkung in der grossen geneigten Höchebene, nur im Osten sieht man ganz niedrige Hügel und begreift - gar nicht, woher hier Wasser quillt. Dasselbe rieselt über einen tausend Schritte langen, 330 Schritte breiten Raum in verschiedenen kleinen Strönachen. Es ist sehr gypshaltig und bildet daher überall Gypskrusten, schmeckt aber nicht salzig. Dennoch findet iman häufig unter den Gypskrusten einen Anflug von Kochsalz. Die Temperatur des Wassers betrug in einem run- den, mit Steinen eingefassten Loche 12° R., ist aber schwerlich constant, In diesem Wasser waren weder Schnecken noch Frösche, aber kleine schwarze Blutegel. . Die Flora dieser kleinen Oase bestand aus folvenden Pflanzen: _ Prodium eieutarium oder moschatum. ] Pratin atacamensis Ph. | Seirpäb dhilensis. Nees, Adesmia atacamensis Ph. Lycium humile Ph. Polypogon durchzogen und enthält Spuren von Kupfer an. seinem südwestlichen Abhange, Auf der Höhe fand ich: dichten Eisenglanz mit Kalkspath und pistazien-grünen Epidot, offenbar aus einem Gange herstammend. Dieser Granit bildet einen wohl 12 leguas breiten Rücken. 0 Auf der Höhe angekommen, bildete das Gestein ein paar Felsen, eine Seltenheit, und zwischen diesen standen ein paar Büsche der gelben, blattlosen, klebrigen Fabiana denu- data Miers, die ich hier zum ersten. Male sah — die Atacamenier nennen sie Tollla —, der Adesmia atacamensis und der Ephedra, die dem Rücken den Namen gegeben hat. In den Schluchten am. Fusse desselben hatte ich die hübsche Silvaea celosioides gefunden. Diese Gewächse und ein paar Büsche von Opuntia bildeten die ganze Vegetation. Späterhin, namentlich in der Nähe des Ortes wo wir Halt machten, war der Pingo-pingo und Atri- plex microphyllia ziemlich häufig, welche den Maulthieren als Nahrung dienten, sowie die Riearica; auch erschienen einzelne Cristaria andicola Gay. Die Passhöhe, welche wir um etwa 1 Uhr erreichten, schätze ich auf 11300 Fuss (so hoch wie der Alto de Varas oder der Gipfel des Grossglockners). Man hat hier eine schöne Aussicht auf die hohen Berge, ' im Osten den Pälar, Pältur, Socömpas u. s. w. ‚Bald unterhalb des höchsten Punktes senkt sich ein schmales Thälchen nach Norden. Durch dieses geht der alte Inea-Weg, von:diesen Ai " Nachmittags machten wir Halt. Das Wasser siedete bei’ 38,25% Bandit die Höhe demnach etwa 10,800 Fuss über dem Meere (wie der Gipfel des Titlis, des Aetna, oder Muttahacon in Spanien). engen, aber höchstens 15—40 Fuss tiefen Schlucht, welche uns: nach ein paar Stunden aus den Bergen heraus in die ungeheure Thalebene brachte, welche grossentheils' von dem: 25 le- guas langen und 7—8 leguas breiten, trocknen Salzsee oder Salzsumpfe ausgefüllt ist, an des- sen nordwestlichem Ende der Ort8. Pedro de: Atacama, oder Atacama schlechtweg liegt; während am südöstlichen Ende der Brunnen von Tilo-(Tilopozo) liegt: Nachdem man aus dem. Berge: herausgetreten ist, hat man bis zu diesem noch eine Stunde, anfangs schwach: sich ' senkendes Schuttland, dann vollkommen horizontalen: Thonboden mit Salz- und Gypskrusten, Binsen, ab‘ und zu einem Grase oder einer andern Pflanze bedeckt. | =, WwAnf der Rückreise: hatte'ich Gelegenheit, (den östliehen: Abfall der Höhen: von ‚Pingo - pingo mit seinem Lavastrome genauer zu untersuchen. Von Tilopozo ausgehend trifft man zunächst am Ausgange der Berge ein hellblaugraues, massiges Trachytgestein, das in grosse kugelige Massen mit concentrischen Schalen zerfällt, die sich allmählig in Grus und Sand auf- lösen. Der Feldspath ist darin nur mit Schwierigkeit zu erkennen, der Glimmer ist tomback- braun. Ein paar hundert Schritte weiter trifft man auf das Ende des mächtigen Trachytstro- mes, welcher den ganzen nordöstlichen Abhang der Höhen von Pingo-pingo, mehrere Quadrat- meilen bedeckt. Nachdem man nun einen Schuttabhang überschritten hat, der lediglich von Granit, Trachyt und Grünsteinbrocken besteht, tritt der Weg in ein gewundenes enges Thäl- chen ein, das höchstens 30—40 Fuss tief eingeschnitten ist. Die Sohle ist bald ein fester, geglätteter Granit, in Platten von 10—15 Fuss Durchmesser zerklüftet, die fast wie ein künst- liches, riesenmässiges Strassenpflaster aussehen, bald Schutt. Die Wände sind theils senkrechte Felsen, theils geneigte, mit Felsblöcken bedeckte Abhänge; immer liegt oben ein drei bis sechs Fuss mächtiger Trachytstrom auf. An mehreren Stellen kann man sehen, wie der Trachyt unmittelbar den Granit bedeckt. Zunächst liegt auf der ziemlich platten Oberfläche des Gra- nites eine Art Conglomerat von einem sehr sandigen, leicht zerbrechlichen und zerreiblichen Trachyt auf, in dem einzelne grössere Brocken eines festeren Trachytes liegen. Diese nehmen an Zahl und Umfang nach oben zu, verschmelzen mit einander und gehen so in die feste Hauptmasse de®®Stromes über. Diese untere, gleichsam aus zusammengebackenen Schlacken bestehende Schicht enthält lange, bis 2 Zoll grosse, faserige Bimssteinmassen, deren Fasern in der Richtung liegen, die der Strom beim Herabfliessen genommen hat. Ich fand in dieser Trachytmasse auch Brocken eines ganz feinkörnigen Granites eingeschlossen, verschieden von dem Granit, auf welchem der Trachyt aufliegt, der aus grauem Quarz, rothem Feldspath und tombackbraunem Glimmer besteht. Er hat durch die Gluth des geschmolzenen Trachytes keine andere Veränderung erlitten, als dass seine Bestandtheile lockerer geworden sind. In losen, herabgefallenen Trachytblöcken fand ich später mehrfach wallnuss- bis faustgrosse Granitbrocken eingeschlossen. Der Trachyt aus der festen Mitte des Stromes ist bald heller, röthlich-weiss, bald dunk- ler, fleischroth. Er fühlt sich sehr rauh an und ist unter der Lupe fein porös. Er enthält Kıystalle von glasigem Feldspath von */,—1"/, Linien Durchmesser, und Blättchen von tom- backbraunem Glimmer, die etwas kleiner zu sein pflegen. Die Oberfläche des Stromes ist mit | nschollen bedeckt, die so frisch aussehen, als wäre der Strom erst vor ein paar Wo- chen geflossen. Diese Schlacken bilden ein bis anderthalb Zoll dicke Fladen, die auf beiden Seiten voll Löcher, Zacken und Spitzen sind; der Bruch ist aber nur wenig porös. Von aus- sen erscheinen sie hellbraun, inwendig zeigen sie ein sehr blasses, gelbliches Grau. Die Be- standtheile, welche porphyrartig ausgeschieden sind, sind dieselben, wie im dichten Trachyt. Ich stieg über den Lavastrom. hinüber zn einem der tausend kleinen, auf dem Abhange des Berges sich erhebenden Hügel, um die Gränze des Lavastroms, wo er den Hügel umflu- thet, zu sehen, aber ohne Erfolg. Anfangs war die Oberfläche des Bodens nur mit Trachyt- ‚schlacken bedeckt, darunter mengten sich aber bald scharfkantige, 6 bis 12 Zoll grosse, 1—3 Zoll dicke Bruchstücke eines granitischen Gesteines, und diese losen Bruchstücke schienen den ganzen kleinen Hügel zusammenzusetzen; es stand keine grössere Felsmasse an. Dieses Gestein hatte ein gefrittetes Ansehn; es war im Bruche uneben und splittrig. Die Grundmasse — oz war grau mit schwärzlichen Streifen und Punkten, die unter der Lupe feinschuppig erschienen. Man erkennt deutlich darin milchweisse, bis 2 Linien grosse Feldspathkrystalle und Quarz- körner. Bisweilen bestehen die eben erwähnten kleinen Kuppen aus lauter scharfkantigen Bruchstücken von Grünstein, nicht verschieden von dem, welcher die gleich zu beschreibenden Gänge im Granit bildet. | Der Trachyt enthält keinen Quarz und scheint geflossen zu sein ‚ nachdem das be- schriebene Thälchen im Granit bereits gebildet war, indem er sich überall den Unebenheiten der Ränder desselben anschmiegt. 21: Der Granit ist im Allgemeinen hellgrau, feinkörnig bis kleinkömig; der Qnarz ist grau oder wasserhell, der Feldspath weisslich oder ins Röthliche ziehend, der Glimmer selten, schwarz oder grünlich. Ab und zu sieht man eine Spur von zeissiggrünem Epidot. An der Luft wird der Granit nicht selten röthlich, und bei oberflächlicher Betrachtung z. B. beim schnellen Reiten, ist es oft nicht möglich, ihn vom Trachyt zu unterscheiden. Zahlreiche Adern ei- ner Art Grünstein durchziehen den Granit in allen möglichen Richtungen, verästeln sich und keilen sich aus. Bald kann man in der grünlich-grauen Grundmasse nur mit Mühe unter der Lupe den einen oder andern kleinen Feldspathkrystall erkennen, bald sieht man dentlich, dass dieselbe ein Gemenge von sehr kleinen Feldspath- und Hornblendekrystallen ist, und ausser- dem sind darin grössere ,—1 Linie lange Feldspath- sowie kleinere und seltnere Homblen- dekrystalle ausgeschieden. di Ich wage den Ursprung dieses Trachytstromes und dieser zahllosen Kuppen und Kegel nicht zu erklären, nur soviel steht fest, es ist kein Krater vorhanden und keine Quelle des Stromes. Die Gegend hat auf mich den Eindruck gemacht, als ob eine grosse Fläche des Bodens geschmolzen und allenfalls an den geneigten Stellen herabgeflossen wäre; während auf einzelnen Punkten sich grosse Gasblasen entwickelt, die über sich befindlichen Massen em- porgetrieben und so jene kleinen Hügel gebildet hätten. Der Brunnen, an welchem wir unser Lager aufschlugen, bildet ein 10 Schritte langes, 7 Schritte breites und etwa vier Fuss tiefes Becken, Fortwährend sprudeln Luftblasen aus dem Boden hervor und seine Temperatur beträgt 25,7 C., es ist also offenbar ein Thermalbrunnen. Das Wasser schmeckt etwas salzig und erdig, wie das fast aller Brunnen in der Wiiste. Ein kleiner Bach rieselt nach Süden, verzweigt sich und verliert sich in kleinen Sümpfen, Diese kleinen Bäche sind ganz mit Potramogeton filifolius n. sp. (ähnlich dem peetinatus) erfüllt, auf dem eine kleine Paludine und viele Blattläuse leben, welche letztere von der ge- meinen chilenischen Coceinella opposita Guer. verfolgt werden. Sehr gemein sind im Wasser Flohkrebse und zwei Arten Dytieus, sowie Larven von Libellula und Agrion, von Culex und Simulia. Diese beiden letzteren Insekten scheinen dieselben Arten zu sein, wie die, welche uns bei Hueso parado peinigten. Häufig war ein Acridium, auch flogen ein paar Schmetterlinge umher. Zwei Arten Bremsen stachen empfindlich und waren häufiger als.uns lieb war. re | | \ A Ein paar hundert Schritte von unserm’ Brunnen weideten 6 Flamingos, eine neue Art ohne Daumen (Phoenicopterus andinus mihi), die nur in der hohen Cordillere vorkommt, aber, wie es scheint, von Peru bis Copiap6 nicht selten ist. Sonderbar, dass kein Naturforscher sie früher beobachtet hat. Schon Gareilaso de la Vega, der Sohn eines Begleiters von Pizarro Philippi, Reise durch Atacama. 8 und Almagro, erwähnt diesen Vogel und sagt, er heisse Parrihuana. In der Wilsie Atacama führt er den abgekürzten Namen Parrina (und ist ohne Zweifel der rothbrüstige Flamingo, dessen Herr Bollaert in seiner Beschreibung der Provinz Tarapacd gedenkt). Er nistet auf den hohen Alpenseen und seine Eier werden im December im Orte Atacama auf dem Markte verkauft. Jetzt brüteten die Weibchen. Eine kleine Avecasina, wahrscheinlich Gall inago Paraguiae Vieill., war ziemlich häufig, wurde aber nicht erlegt. Ringsherum waren eine Menge Rattenlöcher; sie rührten von einer unbeschriebenen Art Ctenom ys her, die ich Ct atacamensis genannt habe. Was die Vegetation anbetrifft, so war am Saume der Berge die Ephedra recht häufig und bildete bisweilen 6—8 Fuss hohe Sträucher mit dicken Stämmen, sie wurde als Brennholz herbeigeschafft und musste sich gefallen lassen, mit Maulthiermist in Gesellschaft unser Essen zu kochen. Am Saume der Sumpffläche war besonders Brea (Tessaria absinthioides), häufig, sonst Binsen, Gräser, hie und da Salicornia peruviana und selten ein Glaux. In den Gräben zum Theil viel Chara clavata Gay. Die Flora dieser Gegend bestand demnach nur aus folgenden Pflanzen: Ranuneulus bonariensis Poir. Ephedra americana Kth. 2 Distichlis thalassica Kth. Tessaria absinthioides DC. Potamogeton filifolius Ph. Agrostis distichophylla Ph. Glaux atacamensis Ph. Heleocharis palustris L. (?) Salicornia peruviana Kth. Seirpus chilensis Nees, Interessanter, wenn auch sehr ärmlich war die Vegetation in dem durch die Auflagerung des Trachyts auf dem Granit merkwürdigen Thälchen. Hier fand ich die Huidobria fru- tieosa und Lycopersicon atacamense wieder, Baccharis Tola, Atriplex micro- phylla, Lippia trifida waren häufig, und hier wuchs auch eine strauchartige Synantheree, die ich an keinem andern Orte wieder gesehen habe, und die ich Bra chyandra macro- gyne genannt habe. Hie und da zeigte sich die niedliche Silvaea celosioides. Rast in Tilopozo. Wir rasteten den Rest des Tages in Tilopozo. Als wir den andern Morgen aufbrechen wollten, waren unsere Maulthiere verschwunden; sie hatten in der Nacht den ihnen wohlbe- kannten Weg nach Hause eingeschlagen, um sich dort wo möglich an Gerste und Alfalfa (Lu- zern) u erlaben. Da sie sich aber unterweges bei jedem essbaren Busche aufhielten, so wur- Den 21.Januar. Von Tilopozo nach der Agua de Carvajal, 14, leguas. Um zwei Uhr Morgens brachen wir auf, vom bleichen Monde nothdürftig erleuchtet, und gingen zuerst quer durch den hier 3", leguas breiten, meist trocknen Sumpf, welcher in der Mitte durch einen von Südost nach Nordwest geflossenen Travertinstrom unterbrochen ist. Ich kann diese Bildung nicht passender als mit einem Lavastrome vergleichen, Es ist ein fast eine Stunde breiter Rücken, der in der Mitte kaum über 100 Fuss hoch sein mag und auf der Oberfläche fast so rauh ist wie ein Lavastrom. Das Gestein ist gelblich weiss, hie und da porös und von Klüften durchzogen, die, wie man zum Theil deutlich sieht, von Binsen u. dgl. herrühren, aber sonst sehr fest und dicht. Die Höhlungen haben oft einen röthlichen Anflug. Wie hat sich dieser Travertin bilden können? Selbst wenn man keine Schwierigkeit in der Annahme findet, dass früher andre atmosphärische Verhältnisse geherrscht haben, und ein sehr kalkhaltiges Wasser hier geflossen sei und den Stein abgesetzt habe, so ist schwer einzusehen, wie er einen so hohen Rücken habe bilden können. | Am jenseitigen Rande des Sumpfes ist wieder süsses Wasser in verschiedenen Gräben und kleinen Pfützen. Die Gegend heisst Ci6nago redondo (runder Sumpf). Der Weg führt sodann stets dem Ufer des Salzsumpfes parallel, bald über den thonigen mit Brea bewachse- nen Ufersaum desselben, bald über Sand und Schutt. Man bleibt stets etwa eine oder an- derthalb Stunden von den Bergen im Osten entfernt, die auf einer 500—700 Fuss höheren Terrasse aufgesetzt und vollkommen von einander isolirt sind. Am Fusse derselben sieht man Tilopozo gegenüber einen grünen Fleck, den Tilo-Wald, Tilomonte, weiter nach Norden einen zweiten, in welchem das aus wenigen Häusern EHER Dörfehen Paine liegt. Der Weg ist höchst ermiidend, sei es, dass man durch den Sand waten muss, der oft förmliche Sanddinen*) bildet, oft mit grossen Steinen übersäet ist, sei es, dass man über den lockeren Schutt schreitet, zumal kein kühler Wind geht, den unstreitig die Höhenzüge abhalten, welche im Westen des Salzmeeres streichen. Die tropische Sonne brennt also mit aller Macht, und nirgends ist der geringste Schatten. Das Thermometer, von meinem Körper beschattet, zeigte um 1 Uhr Mittags 37,5 C. oder 30°R. Mur ein Mal trifft man unterweges einen einzeln stehenden Algarrobo (Prosopis Siliquastrum DC.)an, Algarrobillo mit dem Diminutiv genannt, trotz- dem dass sein Stamm wohl 1, Fuss Durchmesser hat und vielfach verästelt ist. Er gewährt doch etwas Schatten, ungeachtet dieser bei dem feinen, gefiederten Laube nicht sehr dicht ist. Der nächste Ware ist die Agua de Quelana, wir marschirten aber noch eine Stunde weiter bis zur Agua de Carvajal. In der Nähe der Pfützen dieses Namens waren, wie immer an solchen Stellen, die häufig zum Nachtquartier dienen, und u.a. auch bei Tilop 020, mehrere etwa 4 Fuss hohe pircas (kreisförmige oder viereckige Mauern aus lose aufeinander- sn BE errichtet, welche wenigstens einigen Schutz gegen den oft schneidenden Wind geben. eine solche pürca hatte der rohe Witz eines Arriero (Maulthiertreibers) zwei efallene Maulthiere aufgerichtet, die zu Mumien vertrocknet und noch mit dem Felle bekleidet in dieser Stellung verblieben waren. Nichtsdestoweniger wählte Don Ba diese pirca zu sei- el Solche Sanddünen hat D’Orbigny in der Nähe von Oruro beobachtet 4000 met. über dem Meere. Das be- nachbarte Terrain ist daselbst gleichfalls thonig mit Salzeffloreseenzen und een bedeckt. A, aaa ' auch ein ausgetrockneter Salzsumpf. Ben 8*+ 60 nem Schlafgemache, Er hat auf der ganzen Reise nie mit uns, sondern immer allein schla- fen wollen. Hier traf uns ein gewisser Manuel Plaza aus Paine, Guanacojäger und Plinonaucher, der den Auftrag hatte, uns entgegenzureisen und D. Diego zu bitten, zwei Bülbergiinge in den Bergen von Pingo-pingo zu untersuchen, wozu es jetzt zu spät war. Von diesem MeR: schen erfuhr ich, dass das Meteoreisen dicht am Wege läge, den wir gekommen waren, eine Stunde von Imilac, dass der Socömpas und die Berge bei Dona Inez Alaun enthielten und dass man mehrmals in alten Zeiten, so lange diese Länder noch Colonieen waren, vom Llullailaco und vom Cerro de Azufre (auf dem Wege von Paposo nach Antofagasta) Schwefel geholt habe. Der Schutt bestand vorherrschend aus vulkanischen, besonders trachytischen Bruchstük- ken, doch fehlten auch beinahe nie einzelne Porphyrbrocken namentlich beim Al garrobillo. Die Vegetation ist sehr gering: Brea auf dem Lehmboden; Pingo-pingo; Ricarica (Lippia trifida Gay) und Cachiyuyo (Atriplex atacamensis n. sp.) auf dem Schutte; mit diesen ab und zu ein Pflänzchen der Coldenia atacamensis n. sp. Auf dem Atriplex war ein schöner Buprestis, Latipalpis speciosa Ph. Germ. nicht selten. Den 22. Januar von Agua de Carvajal bis Atacama, 12", leguas. Wir brachen auf, so wie der Tag graute. Der Weg war fester als am vorigen Tage, es war mehr Thonboden und weniger Sand. Etwa auf halbem Wege ist wieder ein Wasser- platz Chilepuri (Chilewasser) und bald darauf ein Tambillo, bei dem auch Pfützen eines leid- lich süssen Wassers mit Charen erfüllt sind. Es ist dies eins von den für das Obdach der Reisenden von Zeit zu Zeit an den Heerstrassen in Bolivia errichteten Häuschen, eine wohl- thätige Einrichtung, die von den Incas herstammt. Diese Häuser heissen eigentlich Tambo, Tambillo ist das Diminutiv. Dieses Tambillo ist einfach ein Zimmer von Lehmwänden, mit einem Lehmdache, einer Thüröffnung und einer Stufe von etwa 9 Zoll Erhöhung an den Wän- den, dem Estrado in den alten spanischen und chilenischen Häusern entsprechend, auf wel- chem die Frauenzimmer während des Tages mit untergeschlagenen Beinen sitzen, und auf welchem die Besucher des Nachts schlafen, wenn sie es nicht vorziehn, dies unter dem Corri- dor im Freien zu thun. Von dem Tambillo aus sieht man rechts in etwa 3"), Stunden Ent- fernung ‚die grüne Oasis von Bäumen des Dörfchens Toconao und vor sich die grünen Bäume von Atacama. Von hier an begegneten uns ab und zu Menschen. Bald zeigten sich hie und da Gerstenfelder, wo das Terrain erlaubt hatte, Wasser hinzuführen, gewöhnlich mit Tapias (Lehmmauern) eingefasst. Man war schon in voller Aernte. An. einigen Stellen wurde gedroschen, indem Stuten und Maulthiere im Galopp herumgejagt die Körner austreten muss- | geschnitten; an andern endlich die goldene Aernte in Säcke ge- füllt und auf Maulthiere geladen, um sie heimzubringen. Oefter zeigte sich am Wege ein Algarrobo oder ein Chanar, letzterer voll unreifer, grüner Früchte wie eine Pflaume; es erschie- unmer näher, und um 2 Uhr stiegen wir vor dem Hause unseres wackeren Führers Pedro ab. Er sowohl wie sein Sohn Belisario, ein l4jähriger Knabe mit prachtvollen schwarzen Augen, | - 0 - hatte sich auf der ganzen Reise zu unserer vollsten Zufriedenheit betragen, jetzt wurden wir von semer Frau auf das Freundlichste empfangen. Capitel M. Aufenthalt in 8. Pedro de Atacama. *) a Das Haus von Pedro, wie alle Häuser in Atacama von blossem Lehm erbaut, bestand aus drei Räumen; der eine war das Schlafzimmer, der andre Vorrathskammer, der mittlere- Wohnzimmer. Dieses war nicht vollständig gedeckt, und in der einen Ecke stand ein Algar- robobaum. An der Wand war eine von Lehm aufgemauerte Bank und davor ein Tisch; wei- tere Möbel waren nicht vorhanden. Ein hübscher, luftiger, von Chkanar und Algarrobo be- schatteter Gang zwischen zwei Lehmmauern führte nach dem Corral (Viehhofe), der ebenfalls yon einer Lehmmauer umgeben war. Dicht daran war ein Luzernefeld. Dieses Gewächs heisst hier Alfa anstatt Alfalfa, wie in Chile. Es wurden uns gleich Birnen vorgesetzt, während eine cazuela, eine Art Suppe, von Hammelfleisch gemacht wurde, Gegen Abend ritt ich, von einem ältern Sohne Pedros geführt, nach dem Gouverneur des Ortes, D. Anacleto Puche, welcher etwa 1'/, Stunden entfernt dicht beim Platze wohnte, Hier traf ich mehrere Herren und unter andern den Präfekten der Provinz, D. Zacaria Ta- mayo, einen sehr unterrichteten Mann, der in Frankreich Mediein studirt hatte, und dessen Bekanntschaft ich einem lächerlichen Umstande zu verdanken hatte. Damals war, wie ich schon früher erwähnt, Krieg zwischen Bolivien, wozu Atacama gehört, und Peru. Die perua- nischen Truppen hatten sich des einzigen bolivianischen Hafens Cobija bemächtigt, und die bolivianischen Truppen standen unter dem Oberbefehle von D. Zacaria ihnen in Calama, auf halbem Wege zwischen Atacama und Cobija, gegenüber. Nun war nach Atacama die Nachricht gelangt, 50 bewaffnete Leute seien in Paposo gelandet und auf dem Wege nach Atacama, um den bolivianischen Truppen in den Rücken zu fallen und sie abzuschneiden, oder in Atacama eine Revolution zu machen. Da ein solches Ereigniss gar nicht unmöglich schien, so war D, Zacarica mit einer Schwadron Reiterei nach Atacama geeilt, hatte aber schon Tags vorher erfahren, dass diese 50 Bewaffneten sich auf eine Expedition von 5 friedlichen Leuten reduzirte, und die Truppen wieder zurückgeschickt. Er selbst war aber geblieben, um uns kennen zu lernen. | Herr Puche verschaffte mir ein Zimmer nicht weit von seiner Wohnung, hinter wel- chem zwei kleine Höfe von der Breite des Zimmers waren, und versah dasselbe mit Möbeln so gut er konnte, nümlich mit zwei Betten, ein paar Stühlen und einem Tische. Ich instal- lirte mich denselben Abend in diese Wohnung, und den folgenden Tag kam auch Herr Döll und die beiden Diener. Don Diego fand bei einem alten Bekannten ein Unterkommen. Wir *) Früher war der Ort unter dem Namen Atacama alto bekannt, so wie früher sowohl Calama wie Chin- echiu Atacamo bajo hiessen, was nothwendig Veranlassung zu Irrrthümern geben musste; jetzt sind die Be- nennungen Atacama alto und Atacamo bajo nicht mehr gebräuchlich, ja zum Theil unbekannt. | r" Br: en = A LE errichteten unsere Küche auf dem Hofe, der Boden war der Heerd. Der Marktplatz von Ata- cama ist nicht besonders versehn. Rindvieh kommt fast nur aus den argentinischen Provin- zen, doch ist fast alle Tage Rindfleisch zu haben. Bisweilen bekommt nian Lamafleisch; auf dem Wege nach Potosi findet man nämlich einige Thälchen, deren Bewohner Lamaheerden halten. Häufiger ist Hammelfleisch. Die Schaafe sind aber nicht bei der Stadt, sondern in grösserer Entfernung in den Oasen , die etwas Weide haben. Ab und zu bringen die Jäger Guanaco- und Vieunnafleisch. Hühner und Eier sind selten zu haben. Noch seltener ist Milch. Sehr wenige, wohlhabende Einwohner halten eine Milchkuh für den eigenen Bedarf und ver- kaufen die Milch nicht. Mehl ist hinreichend da, den Bedarf zu befriedigen, und kommt von den argentinischen Provinzen; doch hätte ich Mühe gehabt, meinen Bedarf für die Rückreise zu erhalten. Bäcker gibt es nicht, aber viele Privatleute verkaufen Brot. Selten ist Gemtise zu haben, allenfalls Kürbisse und etwas Mais, Kartoffeln sind selten. Ich habe weder Quinoa (Chenopodium Quinoa) noch Oca (Oxalis tuberosa) gesehn, welche auf den Hochebenen von Peru gebaut werden sollen. Von europäischem Obst gibt es nur Birnen, Feigen und Wein- trauben. Die beiden letzteren waren noch nicht reif, aber von Birnen war grosser Ueberfluss. Sie sehen einer gelben Butterbirne ähnlich und haben auch deren Geschmack, sind aber höch- stens halb so gross, und haben nie Kerne. Eine wichtige Rolle spielen hier die Algarrobo- und Chafar-Früchte und dienen Menschen und Vich zur N ahrung. Die Chanarfrüchte sollen, wenn sie reif sind, gelb sein; ich sah sie nur unreif und getrocknet, und möchte sie in ge- trocknetem Zustande am liebsten in Grösse und Geschmack mit den Datteln vergleichen, nur ist das Fleisch sehr holzig und geht nicht glatt vom Steine ab. Dieser Stein wird sorgfältig aufgehoben, zu Mehl gemahlen und mit demselben Federvieh und Maulthiere gefüttert, grade so wie in manchen Gegenden Arabiens gemahlene Dattelkerne als Viehfutter dienen. Unser Pedro hatte, als wir von Tartal mit ihm fortreisten, noch einen ziemlichen Vorrath von Chanar- und Algarrobo-Friichten, von denen uns ein Theil als Naschwerk, der grössere Theil aber den Maulthieren als Futter diente, | See - Von Getraide wird nur Gerste gebaut, als Viehfutter. Einen noch grösseren Theil der Felder nimmt ‚aber die Luzerne ein. Der Haupterwerbszweig der Atacamenier ist nämlich der Transport ; der Waaren von Cobija ne ch den argentinischen Provinzen Sal ta, Jujui, Ta- rija. (Nach dem Innern von Bolivia gehn wenige Waaren über Cobija; der nächste Hafen ist Arica, und Tacna kann als das Emporium Boliviens betrachtet werden.) Zu dem Ende sind hier so viele Maulthiere, und der dritte Theil der Einwohner sind gewiss Maulthiertreiber. Die 'Thiere werden hier nicht gezogen, sondern kommen von den argentinischen Provinzen. Sie kosten gewöhnlich 30—40 pesos, da aber damals wegen des Krieges der Handel stockte, so bekam ich sie zu 25 bis 30 pesos, Pferde sicht man gar nicht; sie sind für diese Wüsten- gegenden ‚weniger geeignet, als die genügsamen, mit dem schlechtesten Futter zufriedenen Maulthiere. SHE a SE = Es existirt gar keine Industrie in Atacama. Es gibt keinen Tischler, keinen Schlosser, keinen Arzt und Apotheker. Die Kleidungsstoffe sind von Schaaf. oder Guanaco-Wolle und werden von den Weibern gemacht, die auch sehr schön färben. it Gran a Blau wird mit Indigo, roth _ mit Grana, gelb mit einer einheimischen Pflanze, Fique, gefärbt , de = Me - konnte. " Grana. ist eine Art Cochenille, die von den Provinzen der otra banda, der andern Seite, namentlich von Santiago del Estero kommt. Es ist eine Schild laus, die auf Cactus lebt, vielleicht verschieden von der mexicanischen. Die Thiere wer- den nicht wie in Mexiko getüdtet und getrocknet, sondern auf platten Steinen zu einem Teige zermahlen, aus dem Täfelchen formirt werden, die man nachher auf Fäden gereiht trock- net, und so in den Handel bringt. Das Pfund kostet in Atacama vier bis fünf pesos. Zu andern Farben wendet man, wie in Chile, bayeta an, deren Fäden man auszupft und in den neuen Stoff einwebt. Ganz rothe, oder roth- und weiss -gestreifte Ponchos, die bekannten Mäntel, welche weiter nichts sind, als ein viereckiges Stück Zeug mit einem Schlitze in der Mitte, durch welchen man den Kopf steckt, — sind hier sehr beliebt; die ersteren kosten eine Unze = 22 Thlr., die letzteren 12 pesos = 16 thlr. Auch werden, glaube ich, die Filzhiite hier gemacht, die allgmein im Gebrauche sind. Regelmässige Strassen sind nur in der Nähe der Plaza, des Platzes, welcher gerade am äussersten Nordostende der Stadt liegt. Ich habe ihn abgezeichnet, s. 8. Tafel. Sie sind gradlinigt und durchkreuzen sich rechtwinklig. Hier sind auch vor einigen Häusern gepfla- sterte Bürgersteige, sonst ist kein Strassenpflaster da. Die übrigen Strassen sind eigentlich unregelmässige Wege. Die Häuser liegen an denselben zerstreut, mit Gärten und Feldern um- geben, ja bisweilen durch ein Stück Wüste getrennt. Sie ziehen sich alle in geringer Entfer- nung vom Atacama-Flusse hin, dessen Wasser zur Bewässerung aufgebraucht wird, ehe es den Salzsumpf erreichen kann. Daher ist der Ort über 1’), Stunden lang und hat doch nur 2—3000 Einwohner. (Genau konnten mir die Behörden die Zahl nicht angeben.) Er ist in fünf Avllos, Stadtviertel, getheilt; jedem steht ein Alcalde vor, dessen Amtszeichen ein Stock mit einem silbernen Knopfe ist. rohe! Die Häuser sind ohne Ausnahme einstöckig und von Lehm erbaut (eine Art Pisebau) ; nur sehr wenige sind von Adoves (Luftsteinen), aufgeführt und von grauer N aturfarbe, nur die Wohlhabenden lassen ihre Häuser weissen. Die Dächer sind nicht flach. Zu Sparren dient Chanar- oder Algarrobo- Holz, nothdürftig an 2 Seiten behauen. Dariber kommen als Latten ebenso nothdürftig behauene Stangen; auf diese Bündel von Brea, ein Mal der Länge und dann auch der Quere nach; hierüber wird Lehm geschmiert. Fenster habe ich nur in einem zerstörten Hause der Plaza gesehen, von dem nur noch die Mauern standen. Als Fussboden dient das natürliche Erdreich. Viele Thüren sind von Cactus-Holz, nämlich von Cereus atacamensis n. sp., der bisweilen 1Y, Fuss breite Bretter liefert, Dieselben sind freilich beinahe netzartig, mit maschenförmigen Löchern. Auch die Residenz der Behörden ist nicht viel besser. ‘Bei Beurtheilung dieser Bauart darf man nicht vergessen, dass viele hundert Meilen rings um Atacama kein Bauholz zu finden ist; man miisste europäisches, nordamerika- nisches, californisches oder valdivianisches nehmen ‚ nach Cobija bringen und von dort auf Maulthieren 70 leguas weit nach Atacama schleppen ! a en Flöhe und Bettwanzen sind in Atacama unbekannt, und man versicherte mich, dass sie bald sterben, wenn sie ja ein Mal dorthin eingeschleppt werden. Dafür wimmeln die Hiuser von Vinchucas. Es ist dies eine Art grauer, geflügelter, sehr langbeiniger Wanzen, bis 10 Li- nien lang, aber schmal. Sie fliegen indessen selten, sondern steigen aus ihren Schlupfwinkeln, besonders den Dachreisern, den Abend ohne alles Geräusch auf ihren Stelzenbeinen herab, um sich am süssen Menschenblute zu laben. Man fühlt ihren Stich gar nicht, allein bei eini- n en gen Personen, zu denen der arme Döll gehörte, bringen sie Quaddeln hervor, die mehrere Tage brennen und jucken. Zerdrückt man eine mit Blut erfüllte Vinchuca auf der Wäsche, so entsteht ein tief-schwarzer Fleck, der nicht wegzuwaschen ist. Jn meinem Bette zählte ich eines Morgens kurz vor Tages-Anbruch 41 Stück dieser Blutsauger, grosse und kleine. Diese Thiere scheinen verschiedenen Arten anzugehören und halten sich auch im Freien auf; ich erinnere mich, späterhin mitten in der Wüste den Morgen zweie auf meinem Lager gefunden zu haben. Die Vegetation um Atacama herum ist sehr ärmlich; als Unkraut in den Gärten sieht man die Bouchea copiapina (bei Gay) mit wohlriechenden, weissen Blumen und keinen Knollen (sollte die Pflanze nicht einerlei mit Priva laevis sein? Ich habe keine reifen Früchte gesehn), so wie das schöne Solanum elaeagnifolium Cav. mit rostbraunen Sta- cheln am Stengel und auf der Mittelrippe der Blätter, endlich Euphorbia depressa Torr. Im Schutte der nächsten Umgebung sieht man nur Cachiyuyo (Atriplex atacamensis Ph.), Ri- carica (Lippia trıfida Gay), Brea (Coldenia atacamensis n. sp.) und eine hübsche Synantheree, die ich Urmenetea atacamensis genannt habe. Im Flusse ist Myriophyllum elati- noides Gaud., eine Chara, Conferven u. s. w. häufig, sowie verschiedene Binsen, und am Ufer stehn Ranunculus bonariensis und muricatus, Das Geröll im Nordosten des Ortes besteht fast nur aus vulkanischen Gesteinen, und ‚daher ist es sehr wahrscheinlich, dass der s. g.' Vulkan von Atacama (s. d. Karte und die An- sicht, welche ich von Atacama aus aufgenommen habe), wirklich ein Vulkan ist. Ich sam- melte: 1) eine schlackige, sehr poröse, schwärzliche Lava mit weissen, /,—1 Linie grossen Feldspathkrystallen und einzelnen, nadelförmigen, 2 Linie langen, ‘/, Linie dieken Hornblende- krystallen. 2) eine graulich-schwarze mit einzelnen, ziemlich grossen Poren versehene Schlacke von fast splittrigem Bruche, die ausser den gewöhnlichen F eldspath- und Hornblendekrystallen kleine, glänzende, eisenschwarze, stark muschlige Körner, wohl Magneteisen oder Titaneisen enthält. — Der schwarze Eisensand, der sich hie und da in Wasserrissen findet, stammt wahrscheinlich aus einem solchen Gesteine her. 3) hellgraue, durch und durch poröse Schlak- ken, in denen die Feldspathkrystalle in eine erdige, kreideweisse Masse umgewandelt sind. 4) röthlich-grauen Trachyt, in dem der Glimmer theilweise dureh Hornblende ersetzt ist. — Ausserdem findet sich aber auch schwarzer und rother Hornsteinporphyr, der oft quarzführend ist, aber kein Thonsteinporphyr, und Gesteine, denen ich keinen Namen zu geben weiss, z. B. a) ein ganz dichtes, kastanienbraunes Gestein, auf dem Bruche uneben, beinah erdig, mit mi- roskopischen (Feldspath?)krystallchen; b) ein helles, grünlich-graues Gestein mit zahlreichen, mikroskopischen (Feldspath?) pünktchen, grösseren bis 2 Linien langen, grünen Hornblende- Krystallen und mikroskopischen Glimmerblättchen ; e) ein gelbgrünes, durchscheinendes splitt- riges, in welchem man einzelne Kryställchen unterscheidet, die mehr an Strahlstein als an Hornblende erinnern; die verwitterte Oberfliche ist fein hellgrün und dunkelgriin marmorirt. Soll man diese Gesteine zu den Grünsteinen rechnen? Man kann annehmen, dass Atacama etwa 7400 Fuss über Atacama fand ich zufällig Quecksilber. dem Meeresspiegel liegt. In ‚ wenn auch wohl kein besonders reines, und mit vieler Mühe und Geduld brachte ich es dahin, mein Buntensches Barometer wieder zu füllen; ich es auszukochen. Nun machte ich fast stündlich Beobachtungen, — 65 — im Ganzen 24, reduzirte (diese auf 0% ‘des Thermometers und nahm das Mittel, "Dieselbe Rei duktion nahm ich mit den zahlreichen, ebenfalls von früh Morgens bis spät Abends an Bord des Schiffes bei Mejillones, weiches ungefähr unter gleicher Breite liegt, Yon mir angestellten Beobachtungen vor und berechnete nun aus beiden Zahlen obige Höhe von 7400 Fass.‘ "Det Siedepunkt des Wassers gab mir nur 6800‘ Fuss Meereshöhe. Atacama liegt also inner *6 hoch wie der Gipfel des Niesen am Thuner See und wenig niedrigervals Sana Fe de Bogotk, etwa »0 hoch wie der Monte velino in den Apenninen, oder des Pie der Azoren. Däs "Klima ist sehr unangenehm: Im Sommer sind die Nächte kühl und die Tage glühend heiss. Ich beobachtete z. B. um 5°%, Uhr Morgens 8,1% C.. und zwischen 1 und 2 Uhr Mittags 27° O. Im Winter ist es recht kalt und friert alle Nächte, und die Luzerne macht eine vollständige Pause in ihrer Vegetation; man muss also einen Vorrath von Lüzerneheu für den Winter sammeln. Dazu kommt, dass Brennmaterial selten und theuer ist, man sich daher in den Häusern schlecht erwärmen kann. Mehrere Atacamenier haben mir versichert, sie gingen im Winter um acht Uhr Abends zu Bett und stünden nicht vor 9 Uhr Morgens auf, Im'Winter regnet und schneit es nie, aber im Februar soll es oft regnen, namentlich in der Cordillere, eine Nachricht, die mich für meine Rückreise besorgt machte, allein man versicherte mir auch zugleich, es seien jetzt 18 Monate her, seit es zum letzten Male in Atacama geregnet habe. Bei diesem Mangel an wässerigen Niederschlägen, der nur in sehr geringem Masse durch den Thau ersetzt wird, der reichlicher ist, als ich bei der Trockenheit der Luft erwartet hatte, . was sich aber durch die grosse Temperaturdifferenz erklärt, begreift es sich, dass Atacama als Wohnsitz von Menschen nur in Folge des Atacama-Flusses existiren ch Dieser soly etwa 16 leguas von Atacama in der hohen Oordillere aus mehreren Bächen entspringen, erst nach Südwest und dann gerade nach Süden fliessen; ich habe ihn mehrere Meilen weit in seinem untern Laufe verfolgt. S. weiter unten. Nur die wenigen gebildeten Personen, grössten- theils Kaufleute, sind europäischen Ursprungs; es sind Argentiner, die im Jahre 1840 vor den „degollaciones“ (Köpfungen) von Rosas hierher geflohen sind. Die grössere Mehrzahl der Einwohner sind reinen, indischen Blutes. Ihre Hautfarbe ist bedeutend dunkler als bei den Europäern, aber doch keinesweges kupferfarbig zu nennen, wie ich denn bis jetzt noch nicht Gelegenheit gehabt habe, einen wirklich kupferrothen Amerikaner zu sehen. ßie sind von Natur durchgängig klein, kurz und gedrungen, *) haben ı edrige flache, breite Nasen, ziemlich vorstehende Backenknochen u. s. w., kurz sie unterscheiden sich wenig in der Bildung von den niedern Volksklassen Chiles. Merkwürdig ist es, dass sie eine ganz eine Sprache reden, gärzlich verschie- den von der chilenischen oder araukanischen im Süden, und von der Aimarä (das a der mitt- leren Silbe ist kurz) im Norden. ‘Schon D’Orbigny hat dies gewusst, rein Irrthume, wenn er a. in der se” Provinz in wo — der 5.8. peter kommt, *) D’Orbigny sagt in seiner Reise (Homme am£ricain p. 51), die Atacamenier seien im Durchschnitt 1,600 =- gross, die Changos aber nur 1,590,., die niedrigsten von allen amerikänisehen Racen, allein atıf der folgenden Seite 52 sagt er: „die Abnahme der Grösse steht im Verhältnisse mit dem Niveau ihres Wohnplatzes, d.h. in dem Masse, als man sich auf die Berge erhebt, nimmt die Grösse ab.“ Ein grösserer Widerspruch zwischen Thatsache und daraus gezogener Eolgerung ist nicht denkbar. Uebrigens sind nach meinen R_ Erfeltruiger die Changos durchschnittlich grösser als die Atacamenos. m Philippi, Reise durch Atacama. & 9 wo Iquique iund das berühmte, jetzt verlassene Silberbergwerk Huantaj aya liegt) rede man atacamenisch; in Tarapacä wird Aimarä gesprochen. Die atacamenische Sprache wird von einer Bevölkerung von drei bis viertausend Menschen geredet, nämlich in den Orten 8. Pedro de Atacama, Toconado, Soncor, Socaire, Peine, Antofagasta, und einigen kleinen Orten im Norden von 8. Pedro de Atacama im Canton Chiuchiu. Es gab eine Zeit, wo das idioma atacameno (die atacamenische Sprache) auch in Chiuchiu und Calama geredet wurde, allein jetzt ist es dort ganz und gar durch das Spanische verdrängt worden, und nur alte Personen verstehen dort noch Atacamenisch. Die Sprache ist sehr rauh durch die vielen und harten Kehllaute, welche wie es scheint, von den Gebirgen erzeugt werden; man’ denke an den Unterschied zwischen Schweizerdeutsch und Plattdeutsch. Ich hatte zu wenig Zeit und zu wenig Vorkenntnisse, um die atacamenische Sprache zu studiren, doch hat vielleicht fol- gendes Vocabulario einiges Interesse für den Sprachforscher. Zur Vergleichung setze ich die entsprechenden, Worte in der Aimarä-, Quichua- und chilenischen (araukanischen) Sprache daneben, | Atacamenisch Aimarä Quichua Chilenisch der Mann _ sima ' chacha ccari che (tsche) die Fran likan marmi huarmi domo de ei pauns hueni (huenji) Knab sima pauna runa hueche das Mädchen likan pauna Br ‚‚huarma* malgen | der Vater itica auquiha auqui chao (tschao) die Schwester en ES a a a er SER naha lamgen 2 „der Kopf |; hlacse amt lonco E die Augen | ikhep6 | ) nauis* De geben at: die Ohren alke ',.+:. nigris* pilu die Nase __ sepe senea* yu . der Mund | khaipe simi* ün SO Be Zain ED ee ou quiru boru de Biustis2 ir Bunter. ken een der Magen | chitaj(spr.tschitach)| | huisa* ke der Am soke ze: | riun die Finger Ei ... chagul die Nägel khin sillu* „huili die Erd | hore- | IT ae Ti ode af sn ig das Haus thuri, khapu | uta = hussit ee: 'ruca die Ortschaft liken | marca lajta * cara dee Weg ‚peter Es niang* rüpü gut khaya khai-ja süumach * küme schlecht ualcher fiero* kuers schwarz. h’achi (ha-tschi) yana* kuri, kurü *) Ob aus dem Spanischen entlehnt ? weiss tarar llöraj * ligh grün . K’hal k’hömer * karü, kari gelb kala K’hellu * chod roth lar | »puca* cum, keli eins sema mayaodermayni | huce kine zwei poya paya oder pani iscay epu: drei pälama quimsa quimga küla vier chalpa (tschalpa) | pusi tahua meli fünf mutsma pisca picheca hu (ketschu) sechs michelo (mitschelo) | choktita goccta cayu ER sieben ch'hoya (tsch’hoja) | pacalleo ecanchis relge Be acht ch’olo quimsa callco pugacc pura neun teker llallatunca & isccon alla zehn. such (sutsch) tunca |. chunca mari eilf such-ita-sema tunca mayani chunca-huce-niyoc mari-kifie zwanzig tekner - paya tunca iscay chunca | epümari dreissig tekner poix quimsa tunca quimgachunca | küla-mari hundert hara sema pataca pachacc pataka zweihundert hara poya iscay pachacc epu-pataca ich. ı äkia na Bocca inche (intsche) du chema (tschema) | huma ccam eymi er ia | hupa pay teye ; nADAOR üoccanchiee RR von Kuna | hiussa Ge inchifi (intschinj) ihr chime (tschime) | ' humanaca ecam-cuna RER sie Khota . hupenaop pay-cuna |. teye en ich liebe __Jakiakejepe(kechepe)| | mona coiqui® | ayın ich liebe dich | akanche kepe | en Hoccamonocoiqui*| ayu eymi du liebst chima skepten mona cunqui* | ayü ymi ats Pr Ich bemerke, dass im Atacamenischen der Accent stets auf der vorletzten Sylbe zu ruhen scheint (Ausnahme pälama) und dass das s immer scharf ist. Die Wörter aus der Ai marä-Sprache habe ich aus der 1611 in dem Städtchen Juli in Hochperu gedruckten Gramma- tik des Paters Zudovico Bertonio entnommen; die der Quichua -Sprache aus der: Artes de la ngua g neral de los Indios del Perü por el doctor Juan Roxo Mexia y Ocon. Lima 1648. Die Orthographie beider habe ich unverändert beibehalten. "Die mit einem * bezeichne- ten Worte der Quichua-Sprache habe ich mir von einigen Knaben aus Bolivien sagen lassen, die sich hier in Santiago im Erziehungs-Institute des Herm Dr. Otto aus Kurhessen befinden. Die Worte der chilenischen Sprache sind theils aus den bekannten Werken von Molina und dem Pater Febres, theils aus eigner Erfahrung genommen, und habe ich sie geschrieben, wie sie in der Provinz Valdivia ausgesprochen werden. VRR 6 Atacama ist heutigen Tages Hauptstadt der Provinz*) gleichen Namens, Chiuchiu ist ein Canton und Calama, Rosario, Susques und Antofagasta sind Vicecantones. Die nachfolgenden Itinerarien, welche ich grösstentheils Herm Anacleto Puche verdanke, dürften von Interesse sein. er ; *) Was in Bolivien Provinz heisst, nennt man in Chile nur Departamento; die grösseren Abtheilungen des Landes, welche in Chile Provinzen heissen, werden in Bolivien Präfekturen genannt. 9% I. . Itinerar von Atacama nach Gobija. Von Atacama nach Oalama 30 leguas. Alles Wüste, weder Wasser noch Viehfutter: 10 leguas von Atacama ein Ge- birge (Sierra), Sarapana genannt, an dessen Fusse nach Atacama hin ein von der Regierung gebauter Tambo zum Uebernachten der Reisenden steht; in der Nähe ist: etwas Brennholz. Von Calama nach Guacate | ar Der. Weg führt theils zwischen den beiden Flüssen S.Salvador und Gua- cate, in welche sich der Fluss von Calama (der Rio Loa) theilt, theils etwa eine Stunde von ihnen entfernt. Von Guacate nach Miscante, immer den Fluss von Guacate entlang 5 Von Mıscante nach Colupo (Quelupo) ohne en Futter oder Brennholz 143 Von Colupo nach Cobija desgleichen 12 „ Im Ganzen 70 „ Il. Itinerar von Atacama nach Potosi (bis an die Provinz Lipez). r Von Atacama nach Chiuchiu 25 leguas; Wüste mit einem Wasserplatze, Breas genannt, 10 leguas vor Chiuchiu. Von Chiuehiu nach Santa Bärbara (am Flusse Loa entlang mit Viehfutter), 14 , Von Santa Bärbara nach Pozo cavado (wo Futter, Brennholz und Wasser) a Von Pozo cavado nach Asceotan (ohne Futter, aber mit Brennholz und Wasser) 7 „ Von Ascotan nach Tapaquile cha (Centrum der Cordillera, nur Wasser) 8 Von Tapaquilcha nach Vizeachillas- 6 = Zusammen 68 In Vireseliliäe ist Viehfutter. und Wasser und ist bei dieser Post die Gränze es Provins Lipez. „ ” ABRFFITTEL — Bemerkung über den Lauf des Flusses Loa. de Fluss Loa. ‚entspringt in „Mio, einem zu Peru gehörigen Oertchen, fliesst - den Pa von Santa Bärbara, bei Chiuchiu, Calama, Guacate und Chacance vorbei, sowie beim Dörfchen Quillagua, welches halb zu Peru und halb zu Bolivien gehört, und beschreibt ziemlich einen Halbkreis. Der „Cienago de Calama“ (Sumpf von Calama) bat acht bis zehn leguas Umfang und wird hauptsächlich dadurch gebildet, dass der Fluss Loa sich eine Stunde östlich von Calama in die beiden Arme 8. Salvador und Guacate theilt, die sich bei Chacance, früher ) Tr eine Post jetzt verlassen, verei Fl ungetheilt bis zum Meere läuft a, = inigen, von wo der Fluss IV. - RR von Atacama nach Molinos (Provinz Salta der ee Republik). Von Atacama nach Tambillo (guter Weg, Futter, Wasser, Brennholz) 7 leguas. Von Tambillo nach Sonecor (drei leguas von Tambillo trifft man das Dörfchen Toconado, wo es sehr gutes Wasser, Obst, und von Oktober bis April auch Vieh- futter gibt. Zwei Stunden von Toconado ist ein Bach, Aguas blancas, stark genug, um eine , Mühle zu Beihea; deslbe soll Bi; gar keine Vegetation er- re zeugen. Soncor ist ein Dörfchen, wo 7 indianische Familien wohnen ; man findet daselbst gutes Wasser und Viehfutter) | B. Zt Von Soncor nach Pajonal, Wüste, aber mit Futter und Brennholz Br nu Von Pajonal nach Agua caliente, (Letzterer Rastort ist das Centrum der Cor- dillere, man findet daselbst Futter und Brennholz, und, vom Wege etwas ent- | fernt, Wasser.) ie 6 . Von Agua caliente nach Puntas negras (Oordillere mit Brenn) 7 “ Von Puntas negras nach Guatiquina (daselbst Futter, Wasser und Brennholz) 10° ei Von Guatiquina nach Taldo-cienega (desgl.) ME 2.0 Von Taldo-cienega nach Quiran ‚(desgl.) Bu Von Quiran nach Pasto grande. (Dörfchen von 8 Familien bewohnt, wo man Brennholz, Wasser und Futter findet. Es gehört zum Vicecanton Susquez, und Ä . zehn bis zwölf leguas südlich davon ist die Gränze der argentinischen Republik.) 6 „ Von Pasto grande nach las Cortaderas (Wüste aber mit Futter, Brennholz und. Wasser) ER Von las Cortaderas —_— ‚Luracatäo (das erste Dörfchen, welches zur argen-. tinischen Republik gehört) RR: Von Luracatao nach Molinos os Zusammen 89 „ V. Itinerar von Atacama nach Antofagasta. Um diese ungeheuren Wüsten zu durchkreuzen, schreibt mir Herr Puche, gibt & viele Wege; der von Ihnen (nach Navarrete) verzeichnete ist schlecht; nach der allgemeinen Meinung ist der folgende derjenige, welcher am meisten mit Wasser und Futter für die Thiere versehen und dabei kurz ist. Von Atacama nach Tambillo (Futter, Wasser und Brennholz) : 7 De Von Tambillo nach Carabajal (desgl) _ | 4 u Von Carabajal nach Tilomonte (desgl.) BR: Von Tilomonte nach Pajonal (daselbst Futter und Brennholz, aber SEE NAAeD 297 1125 Von Pajonal nach Socompas (Gebirge mit Futter; Wasser und‘ Brennh El 5.0 Von Soeompas nach Samenta (desgl.) SE Von Bamenta nach Cari sa (desgl.) Ti Von Cari nach Cabi | (desgl.) Ze Von Cabi nach Antofaya (oder EeVENDE (desgl.) re NEE gr Von Antofaya nach Colorados (deugl.) Mad esmzch rar Von Colorados nach Oalalasti (desgl.) er ge Von Calalasti en (desgl.) 213 5B ne ' | Zusammen Mi: (a Antofagasta liegt schon ausserhalb der Cordillera und ist ein, Dörfchen, wo 0 vier oder sechs Familien wohnen. Es ist daselbst ein grosser, futterreicher Olönigo TERN ob Salzsumpf wie Tilopozo?). h u Es ist mir nicht möglich gewesen, Itinerarien von Copiap’ö nach Ant ofa gasta zu erhalten. VI. Itinerar von Cobija über Atacama nach Salta. Von Cobija über Atacama bis Guatiquina wie in No. I u. IV. berechnet auf 121 leguas. Von Guatiquina bis Catua (hier ein paar Häuser, Wasser und Viehweide) u» Von Catua nach Olacapata (hier eine Hütte, Wasser und Futter) Er, Von Olacapata nach S8. Antonio.de los Cobres (ebenfalls eine Hütte, Was- ser und Futter) Eu Von 8. Antonio nach las Cuevas (drei Häuser, Alfalfa (Luzerne) in Menge und Wasser) 2 Von las Cuevas nach la Cebada ie Von la Cebada bis zur boca de la Quebrada (Ausgang des Gebirgsthals > Von der boca de la Quebrada bis Salta | 8 5 Zusammen 198 „ Die Reisenden legen ‘gewöhnlich den Weg von Cobija nach Salta in 14 Tagen zu- rück, einige sogar in 10 Tagen, aber dann muss man Thiere zum Wechseln haben. Dieser Theil der Cordillere ist beinahe das ganze Jahr hindurch zu passiren, aber in den Monaten Juli, August und September hat man Schneefälle und im Februar Regenschauer zu erwarten. Die Schneestürme können hier eben so gefährlich werden, wie in andern Theilen der Anden; ich kenne einen. deutschen Kaufmannn, der zwischen Atacama und Salta bei einem solchen Schneesturme, beinahe das Leben eingebüsst hätte und froh war, mit dem Verluste seiner Zehen durch den Frost davon zu kommen. a; ; | ‘ Man sieht, welch eine traurige Gegend der ungeheure Landstrich ist, wo die Republi- ken Chile, Bolivien und Argentina zusammenstossen. | Excursion nach den Kupferminen von 8. Bartolo. Die Kupferminen von 8. Bartolo im Norden von Atacama sind schon von den. In- diern vor den Zeiten der Spanier bearbeitet worden, aber wie es scheint, verlassen, als diese sich des Landes bemächtigt und die Einwohner unterworfen hatten. Im Jahre 1848 hatte sie unser Gefährte, D. Diego de Almeida wieder entdeckt, allein erst zur Zeit meiner Anwe- senheit in Atacama sollten sie vermessen und vertheilt werden. D. ‚Diego hatte mit den Herrn Elizalde und Puche eine Gesellschaft zur Bearbeitung dieser Minen gebildet, und die Regie- rung hatte derselben auch die drei Estacas zugesprochen, auf welche sie als Entdecker eines neuen Mineral Anspruch hatten. Nun war aber die Frage entstanden, ob diese Estacas nach dem peruanischen, oder nach dem mexikanischen Codigo (de Minas gemessen werden sollten, was einen grossen Unterschied macht, indem die Zstaca nach dem einen 200 varas (600 span. Fuss), nach dem andern nur 80 varas lang ist. Jetzt war die Sache endlich entschieden, und den 5. Februar sollten die Messungen vorgenommen werden. Dieser Umstand und andre hat- ten einen Stillstand in den Arbeiten bewirkt; ‚mittlerweile hatte sich aber die Nachricht von - diesen Minen verbreitet, und es waren mehrere Liebhaber in Atacama eingetroffen, die auch — m Estacas verlangten, von denen ich namentlich einen Herr Coro aus den argentinischen Pro- vinzen, und einen Herrn Villamil aus Pazco in Peru kennen lernte. Die Excursion nach den genannten Minen war in geognostischer Beziehung höchst interessant. Wir ritten den 25. Jan. fort. Der Weg führt beständig den Fluss von Atacama entlang, den man wohl funfzig bis sechszig Mal durchreiten muss; er ist aber nirgends tiefer als höchstens 2 Fuss. Wo das Thal sich etwas erweitert sind kleine Anpflanzungen von Alfalfa, Mais, Kürbis, Weizen, von pircas (trocknen Steinmauern) oder tapias (Lehmmanern) umgeben; man sieht auch eine Menge Algarrobos und Chanares, aber nur selten einen Birnbaum. Eine halbe Stunde bleibt man in der Ebene und hat nur ab und zu im Osten Schutthügel, die horizontal geschiehtet und höchstens 100 Fuss hoch sind. Dann tritt man in die niedrigen Berge ein durch eine ziem- lich weite Oeffinung. Im Westen steigt ein etwa 200-250 Fuss hoher Hügel empor, der im Norden durch eine tiefe von O. nach W. laufende Schlucht, im Westen durch einen künstli- chen Einschnitt, im Osten durch den Fluss begränzt ist und nach diesen drei Seiten steile, unzugängliche Wände darbietet. Er ist nur von Süden zugänglich, wohin er. sich flach senkt, und trägt auf seinem Rücken Reste alter Häuser, d. h. pircas. Man behauptet, dass die Ata- camenier bei der Ankunft der Spanier sich hierher zurückgezogen und daselbst lüngere Zeit vertheidigt haben sollen, also eine alte Bergfestung, wie sie in Bolivien öfter vorkommen, wo sie Pucard heissen. Dieser Hügel besteht aus braunrothen Mergeln, die unter einem Winkel von etwa 20° nach NW. einfallen und von einem mächtigen, wohl’80 Fuss starken Strome trachytischer Lava bedeckt sind. Diesen selben Strom verfolgt man 6 leguas weit bis zu den Kupfergruben, und vielleicht. erstreckt er sich von . dort noch 12 leguas weiter nach Nordost; Niemand konnte mir darüber Auskunft geben, nadie se fij6 en esto. An vielen Stellen liegen noch die Schollen, die. der Strom auf seiner Oberfläche gebildet und fortgewälzt hat, unverändert und frisch da, meist 1—3 Fuss lang und 4—5 Zoll dick. An andern Stellen ist die Oberfläche eben und glatt, die Schollen sind klein, nur ein paar Zoll lang und sehr zerfallen; ja oft hat sich die Oberfläche in eine Art Sand; aufgelöst, in dem die. frei gewordenen Körner und Krystalle von Quarz wie Diamanten glitzern.*) In der Mitte ist das Gestein, ‘wie bei allen Lavaströmen, sehr fest und dicht, und die untere Partie ist wie- der lockerer und poröser. Man. findet auch bisweilen grosse Stücke, die so porös sind, dass sie als Filtrirsteine zum Filtriren des Trinkwassers gebraucht werden können. Stellenweise liegen auf der Oberfläche schwarze, ziemlich abgerollte Schlacken, die von den vulkanischen Bergen im Osten, z. B. dem Vulkane von Atacama durch Wasser herbeigeführt zu sein schei- nen, sowie Chalcedongeschiebe. Der Trachyt ist in der Regel röthlich-weiss, sehr rauh, auf dem Bruche erdig; er hat einen starken Thongeruch. Feldspathkrystalle sind nicht zu sehn, aber eine Menge wasserheller Quarzkrystalle,) bisweilen Bipyramidaldodekaeder von 1—1'/, Linien Länge, und schwarzer Glimmer. Die Sohle des Stromes ist heller, fast rein weiss, weniger fest, selbst zerreiblich zwischen den Fingern‘, die Quarzkörner sind weniger zahlreich, der _®) Diese Erscheinung ist in Bolivien häufig. D’Orbigny hat diese Quarzkrystalle in der Ebene von Viloma, Prov. Carangas, am Rio Mauri und auf der ganzen westlichen Cordillere gefunden, natürlich auch wohl die quarzführenden Trachyte, aus denen sie stammen, Keliätt -m — Glimmer fast glanzlos. Bisweilen findet man im Trachyt Knollen, welehe aus einer dunklern, glasartigen, im Bruche. splittrigen Masse bestehen, die keine Gemetgtbeild unterscheiden lässt; sie gehen allmählig in den gewöhnlichen Trachyt über. Dieser Strom ist bald dieker, bald dünner, je nach den Unebenheiten des Erdbodens, den er vorfand, und Bon das Thal bald ausschliesslich in Trachyt eingeschlossen, bald in die geschichteten Mergel eingeschnitten. Als wir eine Krümmung des Flusses abschnitten, trafen wir in der Höhe inmitten der grössten, vollkommen vegetationsleeren Oede eine Anzahl ‚Pircas, dem Anscheine nach Ahosıa, lige Wohnungen der Indier. Oder haben sie etwa zur Guanacojagd gedient? Eine Erwei- terung des Thales, in: welcher viel Algarroben, Chafar und Birnbäume, sowie einige Häuser stehen, heisst 8. Bartolo. Von hier an bis zum Zechenhause der Gesellschaft Almeida Elizalde und Puche sind noch 1, Stunden. Die Thalwände bilden sich fast ausschliesslich von den dunkel-rothbraunen Mergeln, die mit Gypsadern und Steinsalz durchzogen sind, und in denen man auch Schwefel gefunden hat. Tiefe und enge Risse haben dies weiche, keines Widerstandes fähige Gestein mannigfach zertheilt, und grosse Massen scheinen sich losgelöst und aus ihrem Zusammenhange gerissen zu haben, so dass es nicht leicht ist, das Streichen und Fallen der Schichten zu beurtheilen. Am häufigsten sieht man die Schichten von Süd- west nach Nordost streichen und nach Nordwesten einschiessen, in einzelnen Partien sieht | man aber auch die Schichten nach Süden und nach Norden einfallen. Die Neigung ist auch verschieden, bisweilen noch steiler als 20 Grad. Vulcanische Erschütterungen haben wahr- scheinlich grossen Antheil an diesen Unregelmässigkeiten. Die Kupferminen liegen in einem Seitenthale, welches von Nordosten kömmt und sich unterhalb des erwähnten Hauses in das Hauptthal öffnet: Es ist schreng, vielfach hin und her gewunden, und die steilen Mergelab- hänge sind zu beiden Seiten durch 60 bis 80 Fuss tiefe, senkrechte Spalten zerrissen, so dass die groteskesten Formen, Zinnen, Zacken, Thürme u. s. w. entstehen. Im Grunde liegen viel Trachytblöcke umher, die von dem Strome herabgefallen sind, der die Ebene oben bedeckt, so dass der Pfad Mühe hat, sich zwischen durch zu winden, und oft in dem Wässerchen ent- lang führt, welches in diesem Thälchen fliesst. Dasselbe ist so voll Kochsalz und Kupfervi- trioltheile, dass es die Hufe der Maulthiere anfrisst, welche täglich diese Wege machen müs- sen. Im Hauptthale waren mir ‚schon einzelne Blöcke von Kupfererz aufgefallen, hier lagen deren viel mehr, durch den Einfluss des Salzwassers zersetzt und ausblühend. Kleine Stein- pyramiden bezeichneten die Gränzen der verschiedenen Estacas, und an mehreren Stellen hatte man angefangen, Socavones (Gallerien, Stollen) zu graben, von denen keiner tiefer als 10 Fuss eingedrungen war. Naeh einem Ritte von etwa einer Stunde langten wir bei den Gebäuden der Compagnie Almeida, Elizalde und Puche an, die an der günstigsten Stelle des ganzen Tha- les angelegt waren, da wo am Abhange: sich eine kleine horizontale Fläche zeigte, wie keine im bisherigen Verlaufe des Thales 'dagewesen. war. Sie bestanden aus eimem saubern Häus- ehen mit einem hübschen, diehten Dache, d. h. einem einzigen Raume, welcher neben der Thüre* einen Ladentisch, rechts einen kleinen Herd zu einem Probirofen und links eine gemauerte Bettstelle enthielt. Die Küche dicht daneben bestand aus vier Wänden ohne Dach. Gegen- über war ein zweites Gebäude, welches als Vorrathskammer und Schlafstätte für die Gruben- arbeiter diente, und neben diesem war der Backofen. Vor dem Wohnhause befand sich eine ordentliche Terrasse mit Stufen. Man muss gestehen, dass diese zweckmüssige, saubere Anlage * > "73 a "D. Diego alle Ehre machte, um so mehr, wenn’ man die grossen Schwierigkeiten berücksich tigt, mit denen er zu kämpfen hatte: das Bauholz (von Algarrobe) hatte alles von Menschen, zum Theil drei Stunden weit hergeschleppt werden müssen, Wir kamen früh genug an, um ein paar Gruben zu befahren und uns in der Gegend umzusehn. Der tiefe Stollen mündet wenige Schritte von den Gebäuden in der Sohle der Schlucht und war damals höchstens 15 Schritte lang. Er hat eine veta (Erzgang) durchfah- ren, die aus lockerem Sandsteine besteht, in welchem das gediegene Kupfer in grösseren und kleineren Körnern und in Fladen (chargui, eigentlich das in dünne Streifen geschnittene und an der Luft getrocknete Rindfleisch), die aus zusammengewachsenen, unregelmässigen und un- deutlichen Krystallisationen bestehen, vorkommt. Ich wog einen solchen Fladen und fand sein Gewicht 5 Pfund. Au dieser Stelle hatten schon die alten Indier Kupfer gegraben. Einige vierzig Schritte von diesem Stollen und weiter oben war ein zweiter, der schräg in den Berg hinabging und ebenfalls eine veta angefahren hatte. Diese enthielt Jedoch fast nur Kupfer- oxyd, Malachit u. s, w., wird aber wahrscheinlich in grösserer Teufe nur gediegenes Kupfer führen. Es war auch ursprünglich eine alte indianische Grube. Man hatte darin mehrere Werkzeuge derselben gefunden, u. a. kupferne F äustel$ Ich selbst fand eine hölzerne Schau- fel von Kupfersalz grün gefärbt. Ein fünf Fuss langes Algarrobobäumchen war in dieser Grube gefunden worden. Es war sogar noch die Rinde davon erhalten, und zwar mit einer dünnen Schicht metallischen Kupfers incrustirt. Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass dies kein Beweis für die Meinung von dem, Nachwachsen der Metalle ist, sondern dass die Erschei- nung sich einfach aus dem Umstande erklärt, dass organische Körper die Metalle aus ihren Salzauflösungen leicht regulinisch niederschlagen. So beschlägt in den Gruben von Potosi das alte Grubenholz leicht mit Silber, ja man hat dort Menschenschädel mit einem Häutchen von metallischem Silber überzogen gefunden. Es war hier eine sehr günstige Stellung, die Bildung des Thales zu übersehen. Das Streichen der Vetas und filones ist NO. 30°; sie fallen auf der linken oder nordwestlichen Thalwand nach NW. ein. Die der Thalsohle nächsten stehen senkrecht, (siehe die beigege- Ä Ä bene Figur), die oberen zeigen allmählig ein immer schwächeres Einschiessen. Auf der rechten oder süd- östlichen Thalwand schiessen die vetas aber in ent- gegengesetzter Richtung ein. Es unterliegt keinem R | Zweifel, dass das, was die dortigen Bergleute vetas und filones (Gänge und Erdadern) nennen, nur untergeordnete Schichten oder Lager im rothen Mergel sind. Das Thälchen selbst scheint als eine Erhebungsspalte betrachtet werden zu müssen, wofür seine Enge, seine Zerrissenheit sowie die verschiedene Neigung der Schichten spricht. Ob man die Erhebung mit dem Imprägniren der Sandsteinschichten durch gediege- nes Kupfer in Verbindung zu bringen hat, oder ob die Kupferkörner nicht vielmehr gleichzei- tig mit den Sandsteinschiehten entstanden sind, wage ich nicht zu beurtheilen. Herr Carrasquilla, der Administrator dieser Gruben, nahm uns sehr freundlich auf. Dieser Herr ist aus Neu-Granada und hatte wegen der Geschichten mit dem General Flores auswandern müssen. Er war einen Arm des Amazonestromes herabgefahren und so nach Bra- Philippi, Reise durch, Atacanis. 10 4 zm= . silien gekommen, von dort zu Lande nach Peru gegangen und auf dem Wege von Peru über Bolivien nach Valparaiso in Atacama geblieben. Das vorhin erwähnte, im Hauptthale gelegene Haus der „Compagnie Almeida etc.“ war auch von dem alten Herrn erbaut worden. Das Dach bestand nur aus Reisern, und in der Mitte war ein lebendiger Algarrobo-Baum stehen gelassen, um als Pfeiler zu dienen. Hier soll späterhin der Trapiche, das Pochwerk, angelegt werden. Jetzt wird noch der kupferfüh- rende Sandstein auf eine sehr rohe Weise zermahlen, indem in einem steinernen Troge ein etwa drei Fuss langer, anderthalb Fuss dicker und einen Fuss breiter Stein von Menschen- händen mittelst zwei hölzerner, an beiden Enden eingetriebener Handgriffe hin und her be- wegt wird. Nachher hat man weiter nichts zu thun, als diesen Sand zu waschen, wodurch die schweren Kupferkörner leicht getrennt erhalten werden. Die berühmten Kupferbergwerke von C orocoro*) in Bolivien in @er Nähe von la Paz sind dieselbe Formation; sie beruhen ebenfalls auf Sandsteinschichten voll gediegener Kupferkörner, die in demselben rothen, Gyps und Steinsalz führenden Mergel vorkommen, lie- gen aber in der s. g. Puna-Region, wo kein Holz mehr wächst. Es sind dort ein paar or- dentliche Mühlen zum Pochen vorhaı en, doch wird der Sandstein mehrentheils auf dieselbe rohe Weise gemahlen, wie ich es bei 8. Bartolo sah, nur dass einzelne Grubenbesitzer an 40 solcher Tröge haben. Es existiren daselbst auch einige Schmelzhütten, die als Brennmaterial Lamamist gebrauchen. Das Kupfer in Körnern, die s. g. barrilla, wird zu 7! a pesos = 10 Thlr. der Centner verkauft, wenn 'sie 75 Procent Kupfer enthält; für jedes Procent Kupfer steigt der Preis um einen real. Die CRarguis kosten 11— 12 pesos der Oentner, das geschmolzene Kupfer le ps Da nun 8. Bartolo vor Corocoro den Vorzug. hat, in einer geringeren Meereshöhe, höchstens etwa 8200— 8500 Fuss zu liegen, und der Transport des Kupfers von 8. Bartolo nach dem lHafen billiger kommt, wenn auch die Entfernung ziemlich dieselbe sein mag, so versprach man sich die grössten Vortheile von demselben, Indessen könnte wohl ein allzu- grosser Zudrang, diese Minen zu bearbeiten, denselben hinderlich sein; denn die Hülfsmittel, welche das Thal von 8. Bartolo und die ganze Provinz Atacama bietet, sind zu gering, um viele Menschen und Thiere zu ernähren, und können durch die grösste Sorgfalt nur bis zu einem gewissen Punkte, aber nicht darüber hinaus, gesteigert werden. Sollen aber die Thiere mit Gerste aus den argentinischen Provinzen oder aus Chile erhalten werden, s0 dürfte die 3ear 2 it ing der Minen und der Transport des Erzes zu theuer werden. Der Atacamit, das seltene Kupfererz, welches eine Verbindung des Chlors mit dem Kupfer ist, findet sich in den Gruben von 8. Bartolo nicht, sondern in denen von Chuqui- camata, 2 Stunden nördlich von Calam a, woselbst dasselbe nicht in Gängen, sondern in 5 8. Remolinos, Stockwerken und grossen Nestern vorkommt. Diese Gruben werden jetzt ” Da Corocoro auf den meisten Generalkarten fehlt, so bemerke ich, dass der Ort nach la Paz in geringer Entfernung vom Desaguadero, Ausfluss des Puno- oder Titicaca-Sees, über oc 0 nicht mehr bearbeitet, seit die Sehmelzhütten alles Holz der Umgegend, welches h Algarrobo war, eonsumirt'haben, da der Transport des blossen, Erzes nach Cobija keine. Rech- nung lässt. (Dass,ieh dies Erz bei las Animas gefunden habe, bernerkie; ich oben. Sonst kommt kein. Atacamit im der Wüste Atacama vor.) Auf dem Rückwege, den wir den andern Tag antraten, verliessen wir das Hauptthal und‘ ritten eine bedeutende Strecke auf den Höhen des linken Ufers entlang, um die Aussicht auf die Berge im Osten zu erhalten, sahen aber nicht viel mehr’ als vom Orte Atacama aus Doch hatte ich Gelegenheit, den oben beschriebenen, trachytischen Lavastrom in seiner Aus- ‚ dehnung und Grossartigkeit besser zu beobachten. Als wir in einen sehr betretenen, von dem Dörfchen Machuea kommenden Pfad gelangt waren, trafen wir im Westen eine etwa sechs Fuss hohe, senkrechte, glatte Wand im Trachyt, welcher der Mensch an sehr vielen Stellen nachgeholfen hatte, und die in der Ausdehnung von wenigstens 100 Schritten. über und iber mit Figuren bedeckt war, daher der Weg auch den Namen Camino de las pintadas führt. Sie stellen meist Guanacos von allen Grössen, oft in einander und über einander dar, doch unterscheidet man aueh Hunde, Füchse, Schlangen? und Vögel. Menschen sieht man: selten, auch sind sie nieht besonders gezeichnet. Ich vermuthe, die Figur a in II. soll einen Mann, und b eine Frau vorstellen. Oft durchkreuzten die Umrisse einer Figur die der andern, wie in-IV. Am besten sind den Künstlern offenbar die Guanaeos gerathen; in Fig. IV. sieht man deutlich die beiden Zehen derselben dargestellt. Manche Bilder scheinen Hieroglyphen, so 2. B. die von No. ]., die beiden stabartigen Figuren a in No, IL, die Figur e in No.IIL. Die Figuren sind sämmtlich im Umrisse in den Felsen eingegraben etwa. 1", Linie tief. Der bei- en Holzschnitt wird ein anschauliohes Bild von: der Zeichnung dieser Monumente geben, ee Art rothen Granit (siehe c.) ohne Glimmer und Hornblende, bloss aus rothem Feldspath und weissem Quarz bestehend. Auch Grünstein-Gänge setzen in diesem Syenit auf (siehe d.,). Das == Gestein im Norden des Ganges (siehe e.), ist horizontal geschichtetes Trachytconglomerat. Der Kalksteingang ist eine lange Strecke nach Ost zu verfolgen , trotzdem er durch zwei Thälchen unterbrochen wird, bis er das Hauptthal erreicht und sich darin verliert. An dieser Stelle zeigen beide Wände des Hauptthales nichts als Trachyt. Dieser Trachyt ist vorherrschend von grau- lich-weisser Farbe und enthält nicht nur Quarz und schwarzen Glimmer, sondern auch schwarze Hornblende, welche Bestandtheile höchstens 1 Linie gross sind. — Der Trachyttuff an der im 8.0. der Pirca gegenüberstehenden Wand des Seitehthälchens zeigt von unten nach oben a) einen groben Tuff mit Brocken von verschiedener Grösse, bis faustgross und darüber. b) einen feinen Tuff, dessen ne Theile höchstens so gross wie Erbsen sind. c) einen Tuff, F a, ER ie ai en = = der fast ganz aus wallnussgrossen Bruchstücken besteht; d) = e—_ z 5; 3 ERS SRSE2S einen feinkörnigen, in dünne Schichten getheilten Tuff; "die x a 3: 53 By Schichten enthalten zum Theil haselnussgrosse Bruchstücke. ER ETRE e) eine Schicht hellrosenrothen oder fleisrothen sehr festen Conglomerates, welche ich erst für einen Trachytstrom hielt. Da aber viele Bruchstücke frem- den Gesteines darin sind, nämlich Syenit, rother Granit, Grünstein, Quarzfels, so ist es wohl richtiger, die Schicht für Tuff anzusprechen. Die Schichten b. und d. keilen sich seitlich aus. — Etwa 100 Schritte von der runden Pirca setzt im Seitenthale ein ziemlich seigerer Gang von Syenit auf, der 70° N. streicht und einen ziemlich langen Rücken bildet. Das Gestein ist sehr zertrümmert. Die Höhe von Zorras berechne ich nach dem Siedepunkte des Wassers auf 9650 Fuss, also etwa so hoch wie die Scheidegg zwischen Grindelwald und Lauterbrunn. Den 10. Februar. Excursion an den Fuss des Llullaillaco. Die Nacht war das Thermometer auf 2,5° ©. gefallen, um 6 Uhr Morgens stand es ge- rade auf dem Gefrierpunkte. Da hier so reichliche und gute Weide war, so wurde beschlos- sen, die Thiere einen Tag ruhen und fressen zu lassen, und ich benutzte diese Zeit, um mit Herrm Döll das Thal von Zorras hinaufzusteigen und an den Fuss des Llullaillaco zu ge- langen, der, wie mir Herr Moreno in Cobre gesagt hatte, höchst 3—4 Stunden von Zor- ras entfernt war. Das Thal ist mehrere Stunden weit aufwärts mit einem dichten Rasen von Juncus deserticola und Deyeuxia robusta bedeckt, welches letztere Gras oft 4—6 Fuss hoch wird, oder mit einem niedrigen Teppich von Sceirpus deserticola Ph. und Triglochin fonticola Ph., an dessen Rändern Lycium humile häufig ist. Im obern Theile bilden die abgestorbenen Büsche der Deyeuxia grosse, torfartige Rasen. An den Rändern wächst Adesmia erinacea, höher oben werden Polyclados eupressinus Ph., Artemisia Copa, Fabiana bryoides und denudata, Haplopappus rigidus, die ZAuccagnia eremophila und Opuntien angetroffen. — Die auf der südlichen Wand ge- sehene Nagelflühe findet sich auch auf der nördlichen wieder. Nach anderthalb Stunden ver- engt sich das Thal, und seine Wände sind hier von rothem Quarzfels gebildet. Derselbe be- steht aus sehr kleinen röthlichen Quarzkörnern und einzelnen, kleinen, weissen Glimmerschupp- chen, fast ohne alles Bindelmittel; es ist dasselbe Gestein, wie ich es auch zwischen Puquios und Pajonal beobachtet hatte. Bisweilen sieht die ganze Masse wie gefrittet aus. Im Nor- = a den ist eine ziemlich hohe, hellrothe Kuppe von Trachyt. Darauf folgte wieder eine Erwei- 'terung, in der die oben erwähnte Torfbildung zu beobachten war, und eine zweite Verenge- rung, die von Syenitfelsen gebildet wird. Das Wasser plätschert über Felsblöcke herab, und wir waren ganz verwundert, dieses Geräusch zu vernehmen. Bald darauf langten wir auf ei- ner völligen Hochebene an, mit einer flachen, kesselförmigen Vertiefung, in welcher der Bach träge hinschlich. Wir bestiegen den Rand dieses Kessels und hatten nun den bis zu seinem Fusse in blendenden Schnee gehüllten, majestätishen Llullaillaco vor uns, jaber sein Fuss war mindestens noch vier leguas entfernt, ungeachtet wir deren von Zorras aus 3— 3", zu- riickgelegt hatten. Wir konnten nicht hoffen, an diesem Tage noch dahin und zurück zu ge- langen, und mussten daher zu unserm Leidwesen umkehren. Ich zeichnete die Ansicht des Berges von hier aus, habe sie aber verloren, als mein Zeichenbuch mit allen meinen übrigen Effekten am 11. Dec. v. J. im Schiffbruche des Dampfers Valdivia verloren ging. Der Berg ist ziemlich kegelförmig; eine Art dreikantiger Rippe läuft an der einen Seite herab, als wäre ein Lavastrom etwas unter dem Gipfel hervorgebrochen. Haben wir vielleicht hier den Ur- sprung eines der ungeheuren 'Trachytströme, die wir in diesem Theile der Wüste anstaunen ? Wir mochten uns 11200 bis 11500 Fuss über dem Meere befinden, und der Berg mochte wohl noch seine 5 bis 7 tausend Fuss höher sein; er ist offenbar der höchste in der ganzen Wüste, Das Wasser des Baches hatte hier En Morgens 11'/, Uhr, die Temperatur von 18°C, während die Lufttemperatur nur 10° C. betrug; der Bach von Zorras verdankt daher her einer warmen Quelle seinen Ursprung. Das Wasser ist ganz gut zu trinken, setzt aber doch überall weisse Krusten ab, die hauptsächlich aus Kochsalz und Glaubersalz bestehn. In demselben wuchs in Menge ein kleines Potamogeton (P. rigidus n. sp.), auf den kleinen Sandinseln in demselben ein kleiner Ranunculus (R. exilis n. sp.), eine kleine Calandrinia mit linealischen Blättern und versteckten kleinen Blumen, C. occulta Ph., Carex misera n.sp,, und ein grasartiges, grosse Rasen bildendes Gewächs mit stechenden Blättern, leider schon ab- geblüht, mit lederartigen, wie es scheint, nicht aufspringenden Kapseln, das mir in 2 Familie der Astelieen zu gehören scheint, Oxyschoenus andinus mihi. Wir sahen unterweges Enten und Guanacos, allein meine Jäger waren heute besonders unglücklich und schossen nichts, als eine Viscacha, die ich sen Hoi, Bu et Ki ae war ein braunes ie re rue er - ER 11. Februar. wi ee nach en besirai: oder en) blancas, 2 11'/, leguas: Diese Nacht war die Temperatur auf 4° C. gesunken. Der Weg führt sogleich in Zickzackwindungen die steile südliche Thalwand hinauf und bleibt dann auf der flachen Ebene, die sich in das Becken von Punta negra allmählig herabsenkt. Der schneidende kalte See- wind, der oft so heftig war, dass man den Hut mit der Hand festhalten musste, damit er nicht fortgeweht wurde, und die vielen Rattenlöcher machten diese Tagereise sehr unangenehm. "Dazu trugen die zahlreichen Schluchten das Ihrige bei, welche durchkreuzt werden mussten: sie sind 4600 Fuss tief mit steilen Schuttwänden, an denen das Herauf- wie Herabsteigen gleich ermüdet. Ein solches Thal, etwa 1 legua südlich von Zorras heisst Rio salado, weil ein kleines salziges Wässerchen darin fliesst, das folgende Thälchen heisst das des Rio Llullail- laco und führt auch etwas Wasser. Beide haben aber sehr wenig Vegetation. Man passirt dann nach vier andere, wasserlose Thäler. Endlich senkt sich der Weg etwas nach einem kleinen weissen Salzsumpfe, und eine halbe Stunde jenseits ist eine kleine Schlucht mit Was- ser, die Aguas blancas oder Barrancas blancas mit vortrefflichen Pircas, die an eine 5—6 Fuss hohe Wand von Trachyttuff angelehnt sind. Dieser Rastort liegt 8950 Fuss über dem Meere, etwa so hoch wie Quito oder der Gipfel des Glärnisch. Man kann wohl sagen, dass die ganze Strecke von Zorras bis Aguas blancas eine zusammenhängende Schieht von Trachyttuff ist. Derselbe enthält vielfach Brocken nicht vul- kanischer Gesteine und ist mit zahllosen grösseren und kleineren Schollen und Steinen übersät. Dieselben sind meist vulkanischen Ursprungs und finden sich darunter sehr häufig schwarze Schlacken. Man sieht auch bisweilen Blöcke von 6 Fuss Durchmesser, ächte vulkanische Brocken. Der letzte Rücken bis zum Nachtquartier ist mit Rapilli übersät, und im Trachyttuff von Barrancas blancas liegen eine Menge lose Quarzkörner und Quarzkrystalle, die aus dem Trachyt stammen. Diese Rapilli sind zolloross und kleiner, dunkelgrau, oder mit einem röthlichen Häutchen überzogen, löcherig, aber nicht rauh; es scheint als ob die Rauhigkeiten abgerieben wären. Auf dem frischen Bruche unterscheide ich nur kleine Feldspathkrystalle. Die kleinen Höhlungen sind oft mit Eisenoxydhydrat gefüllt. Grössere Stücke sind oft dunkler gefärbt und lassen die weissen Feldspathkrystalle deutlicher erkennen. Seltener sind Rapilli, in denen ausserdem Feldspath- auch Hornblendekrystalle vorkommen. Unter diesen rein yul- kanischen Auswürflingen findet man auch Chaleedonknollen, ganz so wie zwischen C achiyuyal und Cachinal de la Sierra. Woher sind diese Schlacken und Auswürflinge gekommen? Von dem 10 leguas weiten Llullaillaco? oder von den 3 leguas weiten nördlichen Bergen der Kette von Punta negra? Ich hatte gehofft, der Weg würde uns unmittelbar an diesen interessanten vulkanischen Bergen vorbeiführen, allein sie blieben wenigstens eine halbe Stunde vom Wege entfernt. Im Südosten vom Nachtquartier steht in geringer Entfernung einmal wieder ein röthli- cher Quarzsandstein an, ähnlich denen von Pa jonal und Zorras. Das mitgebrachte Hand- stück enthält ausser den Quarzkörnern wasserhelle Feldspäthe und etwas Turmalin. Nachdem wir den halben Weg zurückgelegt, hatten wir nach allen Seiten hin die freieste Aussicht; im Süden vom Llullaillaco erblickten wir noch eine Reihe mit Schnee bedeckter Berge, aber alle bedeutend niedriger. Der Weg ist zum Theil der berühmte Inca-We 8, den die Jncas von Peru zwischen Atacama und Copiap6 anlegen liessen. Er besteht darin, dass in einer Breite von etwa vier Fuss die Steine aus dem Wege geräumt und zur Seite gelegt sind; ausserdem zeichnet die Riehtung den Weg aus, denn derselbe führt in schnurgrader Linie fort, ohne sich um Was- serplätze und Viehweide zu bekimmern. Letztes interessirte die Incas wenig, da sie keine vierbeinigen, grassfressenden Lastthiere besassen,. Die Vegetation ist sehr spärlich und besteht fast nur aus Riearica, Malvilla (Orista- ria andicola Gay) und Chuchar (Sisymbrium amplexicaule n. sp.);, beim Nachtlager wuchs fast nichts als Caghiyuyo, den die Thiere nur aus Noth fressen, = GW = Den 12. Februar. Von Barrancas blancas nach Rio frio, 8/, leguas. Die Nacht hatte es wie gewöhnlich gefroren, und der Brunnen war mit Eis bedeckt um 5 Uhr M. hatten wir jedoch schon 1,5° C. Der Weg führt längere Zeit in der sanften Abdachung der Mulde hinauf, die sich weiter im Norden mit dem Salzsumpfe von Punta negra endet. Nachdem wir einen Trachytstrom passirt, erreichten wir etwa auf halbem Wege die Berge, die hier aus Porphyr gebildet sind; sie ziehen sich aber bald zurück, und man sieht etwas im Westen die Mündung des Thales von Rio frio. Der Weg wendet sich aber weiter südlich und östlich und steigt einen Trachytstrom hinauf und gelangt so allmählig auf die Hochebene. Die Berge, welche anfänglich im Osten in geringer Entfernung vorlagen und etwa 800 bis 1000 Fuss hoch sind, nehmen bald ein Ende, und man erblickt nun in weiter Ferne zwei einzelne, kegelförmige blaue Berge, vermuthlich Vulkane. Die beiden Berggruppen im Westen, die Serrania de Profetas und die Serrania von Sandon begleiten den Weg länger, Nachdem wir etwa eine legua auf dieser Hochebene gemacht hatten, stiegen wir in das Thal hinab, welches wir aufwärts verfolgten. Anderthalb Stunden später zeigte sich zu- erst das Wasser, ein kleiner Bach, und bald darauf waren wir am Lagerplatze. r Hier trafen wir Gesellschaft: D. ‚David Laso aus Trespuntas nebst einem Diener und zwei Gefährten, welche in die Wüste gezogen waren, um zu cateiren, das heisst Minen zu su- chen. Diese Herren waren auf der Jagd glücklich gewesen und hatten mehrere Guanacos er- legt, ausserdem hatten sie zur grossen Freude von D. Diego Zwiebeln und Knoblauch bei sich. Sie waren so freundlich, uns zu ihrem Mahle einzuladen, das für unsere Verhältnisse ein wahrhaft epicuräisches war. Die Hauptleckerbissen bestanden in Guanaco-Gehirn und einem Schulterblatte von diesem Thiere, beides in der glühenden Aschg, gebraten. Als Brennholz diente die lange, holzige Wurzel der Adesmia frigida mihi, zum Feuerschüren aber eine Maulthierrippe. Den 13. Februar. Rast in Rio frio. Da hier ziemlich gutes Futter war, so blieben wir den folgenden Tag da. Ich wollte von hier aus den Cerro deAzufre besuchen, den man von der Höhe aus deutlich erblickte, and der aus einer Spalte Rauch ausstiess. Allein Niemand wusste den Weg; ich erfuhr nur, der ‘Berg sei drei Tagereisen von Rio frio entfernt; da es nun zu gefährlich ist, in der Wüste zu reisen, wenn man nicht weiss, ob und wo man Wasser und Futter für seine Maulthiere finden 'kann, so musste ich dies Projekt aufgeben, ‚ungeachtet der Weg auf der Hochebene “nieht wohl zu verfehlen war, da man den Zielpunkt 'beständig vor Augen hat. 0 Der Lagerplatz von Rio frio liegt 10500 Fuss iiber dem Meere, so hoch wie ‚der Gip- fe] der ‘Suremaalpe, der Col de Geant oder (der Pie Nethou in den Pyrenäen, der Aetna etc. Er führt seinen Namen mit 'Recht. Wir hatten um 5", Uhr Morgens 7° C. unter dem Ge- frierpunkte. AmTage war die Hitze bedeutend, da das Thal gegen den kalten Wind geschützt ist; sie war um 12 Uhr 19°. ! n Das Thal ist in dieser Gegend von 80—120 Fuss hohen Wänden eingefasst. Die öst- liche Wand zeigt unten eine Schuttböschung und oben einen dicken Trachytstrom mit senk- rechten Wänden, von welchen enorme Blöcke, zum Theil 10003000 Kubikfuss gross ins Thal herabgestürzt sind. Der westliche Abhang hat eine weit sanftere Böschung 'und sieht Philippi, Reise durch Atacama. 12 WM = ‚man vom Thale aus nicht den darauf ruhenden Trachytstrom. Der Trachytstrom der östlichen Wand ist an 20 Fuss mächtig, oben liegen sie Schlackenschollen, die noch so frisch sind, als ob der Strom erst vor wenigen Jahren geflossen wäre. Darunter ist der Trachyt fleischroth, weiter unten schwarz und glasig, nach der Sohle hin aber wieder hell und locker. Bisweilen geht der fleischrothe Trachyt allmählig durch Grau und Braun in die schwarze, glasige Masse über, bisweilen ist der Uebergang plötzlich, Die Grundmasse des ersteren ist weniger rauh und dichter als die des Trachytstromes von Tilopozo; man unterscheidet darin wasserhellen, gla- sigen Feldspath nebst schwarzem und tombackbraunem Glimmer. Der andere hat eine schwarze, fast obsidianartige, aber etwas körnige Grundmasse, in welcher schwarze Hornblendekrystalle bisweilen den Glimmer ersetzen. Die Körner oder Krystalle von glasigem Feldspath sind da- rin übrigens sehr zahlreich. Auf den Klüften und Spalten sitzen vielfach weisse Krusten, die durch Wasser aus dem Trachyt ausgelaugt und dann wieder beim Verdunsten niederge- schlagen zu sein scheinen. Sie lassen sich kaum vom Nagel, aber leicht vom Messer ritzen, sind auf dem Bruche erdig, etwas schimmernd, und brausen in Salzsäure. Es scheint das Thal von Rio frio schon vorhanden gewesen zu sein, als der Trachytstrom floss; er scheint am Rande Halt gemacht zu haben, dort abgebrochen zu sein, und so den Abhang mit kleine- ren Bruchstücken bedeckt zu haben, während die grösseren Blöcke bis auf die Thalsohle roll- ten. Unstreitig liegt unter dem Trachytschutte der granitische wie am Westabhange. Dieser besteht ganz und gar aus braunem Granitgrus, wohl ein zersetzter Granit. Ich stieg densel- ben hinauf und fand etwa 500 Fuss über dem Thale eine nach Osten sanft ansteigende Tra- chytebene, die sich I bis 2 leguas weit bis zur Serrania de Sandon, einer zusammenhängenden Gruppe von Bergen hinaufrollt, die von Norden nach Siiden ziehen, mit ihren Gipfeln sich etwa 1500 bis 2000 Fuss”über die Ebene erheben (also bis 12500 und 13000 Fuss Meeres- höhe) und im Süden von dem Thale von Sandon begränzt werden. Sie tragen keinen Schnee. Ich vermuthe, dass sie aus grauem Granit bestehen. Ich bestieg auch den Ostabhang und zeichnete von dem Trachytplateau oben die halbe ‚Rundansicht, die man auf Tafel 11 des Atlas sehen kann. Der Llullaillaco liegt fast ge- nau nordöstlich (917,9), der Cerro de Azufre im Osten (83° des Compasses). Letzterer : ‚ dass auch hier, wie überall in der Wüste, gar kein Ketteng ebirge, keine Cordillere, existirt, sondern nur isolirte oder gruppenweise auf sieht man ganz in der Ferne im SO, hinter den be- sichehanen Bergen benkknite, Höhen, welche eine zusammenhängende Linie bilden, allein dies ist höchst wahrscheinlich eine Täuschung. Dieselben liegen mindestens’ zwei bis drei T reisen östlich vom Wege ab. r Was die Vegetation des Thales von Rio frio betrifft, so ist im Grunde am Wasser ein zigmligle reicher Graswuchs vonlDey'euxia chilensis Desv. und Catabrosa frigida n. sp. Auch bilden Oxyschoenus andinus und Seirpus deserticola dichte Rasen, ebenso Boopis caespitosa mihi. Die Binsen fehlen. Auf den trockneren Stellen steht Nieo- tiana frigida n. sp. und Ohenopoldium frigidum, an den Abhängen Adesmia fri- gida, und eine höchst stachelige Art, von der ich Exemplare mitzunehmen vergass. Stellen- weise ist Senecio chrysolepis sehr häufig. Am Westabhange ist fast kein ander Gewächs als die beiden Adesmia-Arten, am steilen Ostabhange wachsen aber viele interessante Pflänz- chen in den Felsspalten, leider oft nur in ein oder zwei Exemplaren, und viele schon abge- blüht. Hexaptera frigida.n. sp., Viola frigidan. sp., ‚Eutoca frigida mihi, Ca- landrinia modesta und leucocephala, die Opuntia atacamensis, und Stipa fri- gida, letztere recht selten. Im Wasser fand ich eine ulvenartige Alge. Insekten sah ich sehr wenig; im Wasser waren die gewöhnlichen Flohkrebse und Elmis. Mein Jäger erlegte die hübsche Leptoscelis Mitcheli, und auf dem Westabhange sah ich ein Rudel von 4 Vi- cufas, Die Thiere sind so neugierig wie die Guanacos; sie blieben stehen, als sie mich er- blickten, sahen sich um, was ich machte, pfiffen, galoppirten dann ein paar Schritte, sahen sich wieder um und wiederholten diese Manöver mehrmals. Leider habe ich auf dieser Reise keine Vieufa bekommen können. Die Guanacojäger von Atacama bringen sie nicht selten nach der Stadt und verkaufen sie billig: das Fleisch gilt nur 12 real (2 Thlr.), während das des viel grösseren Guanacos 20 real (3 Thlr. 10 Sgr.) kostet. Pas Fell von beiden wird für nur 4 bis 5 real (20—25 Sgr.) verkauft. Den 14. Februar. Von Rio frio bis Sandon, 7 leguas, Wir machten den Weg gemeinschaftlich mit der Gesellschaft D. David Laso, und es dauerte lange, bis alle Maulthiere eingefangen und bepackt waren; ein „toll“ gewordenes Maul- thier von D. David lief aber ganz und gar davon und war nicht einzuholen. Es wurde sei- nem Schicksale überlassen. Der Weg verlässt sehr bald das Thal, windet sich in der ersten von Westen kommenden Schlucht in der Höhe und führt auf die grosse Hochfläche, die all- mählig, aber beständig nach Süden bis zum Passe (Portezuelo) von Vaquillas aufsteigt, der 7 leguas von Rio frio entfernt ist und reichlich 13000 Fuss Meereshöhe haben wird, d. h. so viel wie der Gipfel des Finster-Aarhorns, also etwas höher als Potosi, aber niedriger als Tacora in Bolivien liegt. Da wir aber so spät aufgebrochen waren, konnten wir den Tag nicht mehr nach Vaquillas kommen, sondern stiegen früher nach W. in das Thal von Sandon hinab. Der Weg ist grossentheils der alte Incaweg, und nach etwa 4 leguas er- reichte man die s. g. Columnas, keine Säulen, wie der Name besagt, sondern Steinhaufen von zehn Fuss Durchmesser und 4, Fuss Höhe. Sie stehen in der Richtung von O. nach W,, doch nicht genau in einer Linie. Die beiden mittleren sind 37 Schritte von einander ent- fernt, und geht der Weg zwischen ihnen durch, die andern sind je 200 Schritte von den mitt- leren entfernt. In der Nähe sind viele Pircas, ofienbar uralt, in denen, meiner Meinung ‚nach, 12* i = die Indianer, welche: zur Zeit der Inca-Herrschaft: den Weg und, wie die Tradition sagt, diese Steinhaufen errichteten, so lange gewohnt haben. Es ist schwer zu sagen, was sie bedeuten sollen; sie befinden sich nicht auf der Passhöhe, wie ich vielfach habe behaupten hören, son- dern: diese ist erst fast zwei leguas weiter im Süden; es ist' durchaus kein Abschnitt im Ter- rain da; zum blossen Spass sind sie auch nicht errichtet. Sollten es alte Gränzzeichen sein ? Don Diego wollte gehört haben, im Westen von Sandon seien noch vier ähnliche Stein- haufen, er selbst hätte sie aber nicht gesehn, und ich weiss aus mehrfacher Erfahrung, wie wenig den Erzählungen über die Wüste zu trauen ist. Etwa drei Viertelstunden später biegt der Weg nach Sandon unter einem rechten Winkel nach Westen ab, und nach einem: halben Stündchen ist man am Rande der Hochebene und steigt steil in das Querthal von Sandon hinunter, Hier lag noch eine Menge Schnee, der vor drei oder vier Tagen gefallen war, un- geschmolzen herum. Das Thal von Sandon ist ganz und gar in grauen Granit eingeschnitten, und hat bald steil geböschte Schuttwände, bald: anstehende Felsklippen;; bald erweitert sich der Thalboden auf 50 Schritte, bald verengt sich: derselbe bis auf wenige Fuss: Es ist mit einem Worte eins der sehr wenigen malerischen Thäler, die mir in der Wüste vorgekommen sind, zugleich ist es das pflanzenreichste von allen, die Küstengegend von: Paposo ausgenom- men. An drei Stellen ist Wasser. Die mittlere aguiia (Wässerchen), hat das meiste Futter, und hier blieb Herr David Laso, und mit ihm DonDiego und unsere Maulthiere, während ich mit Herrn Döll und dem Diener Domin go nach dem untersten, ursprünglich zum Nacht- lager bestimmten Wasserplatze gegangen war. Wir fanden eine sehr schöne Pirca von Stei- nen und Rasen gemacht, und herrliches Brennholz, Calpichi (Lyeium horridum Ph.) mit schen- keldicken Stämmen. Eine Stunde nachher kam der andre Diener Carlos und bestellte, wir möchten doch wieder umkehren, da Don Diego, der in der Gesellschaft von D. David blei- ben wollte, um über seine vetas und mantas recht viel plaudern zu können, ihm gesagt habe, hier unten sei kein Futter und kein Brennholz. Wir waren grösstentheils gegangen und zu müde, um noch eine halbe Stunde wieder bergauf zu steigen, beschlossen also zu bleiben wo wir waren und liessen uns Lebensmittel u. s. w. bringen, aber das Thermometer wurde ver- essen, und ich konnte die Temperatur des siedenden Wassers nicht beobachten... Ich schätze die Meereshöhe auf 9500 Fuss, Höhe der Stadt Tupisa in Bolivien, und des Crispalt und klei- .. Bernhard. Die ganze Hochebene von Rio frio bis zum Portezuelo von Vaquillas ist ein Trachytstrom, auf der Oberfläche mit’ Schollen und’ Scherben bedeckt: und mit Granit- grus und Gränitbrocken bestreut, welche letzteren wahrscheinlich von der im Westen befindli- chen Serrania d e Sandon 'herabgekommen sind, vielleicht durch die heftigen: Winde: fort- en ‚ Vegetation duf! dieser Hochebene ist sehr spärlich und besteht "anfangs aus R“ Fe ne Fe ae, doch bald verschwindet die erste, und auf der Höhe inzige Gewächs. Sobald man aber in das Thal von Sandon einbiegt, findet man eine weit reichere Vegetation, und viele neue Pflanzen treten auf. Ich sammelte: Nasturtium strietum Ph. Senecio erispus Ph Mimulus na | 'astur = 3 nanus Ph: Sida aaleniiee, Ph. Gilia andicola Ph.’ — depressus Ph. Phaea clandestina Ph. Phacelia viscosa Ph, Lycium. horridum Ph Acaena canescens Ph, Eutoca frigi I gie | gida Ph. Calandrinia salsoloides ? Eritrichum calyeinum Ph. Opuntia | Eritrichum mieranthum Ph. Polyachyrus carduoides Ph. Salpiglossis parviflora Ph. Atriplex. Firieäe Aenkeue Den 15. Februar. Von Sandon nach Vaquillas, 4%; von da nach Ohaco 3"; leg. 2 _ Die Nacht hatte es wie gewöhnlich gefroren. Bei Sonnenaufgang sangen Vögel, und Viscachas spielten an den Klippen dicht über unserm Lager. Domingo fing ein junges lebendig mit der Hand. Der Weg führt erst eine halbe Stunde im Thale abwärts, um sich dann wieder nach Süden zu wenden und auf dem allgemeinen Abhange des Bodens nach Westen fortzulaufen, und umgeht auf diese Weise einen ziemlich auffallenden, schwärzlichen Porphyrberg, den man uns C erro negro nannte, vielleicht kein Eigenname (schwarzer Berg). Gleich unterhalb des Nachtquartiers wird der Südrand des Thales von braunen Mergeln mit untergeordneten Lagern eines schwarzen, bituminösen Kalksteins gebildet, während der Granit noch längere Zeit die nördliche Thalwand bildet. Diese Mergel streichen von Nord nach Süd und schiessen unter einem Winkel von etwa 45° nach Osten ein. Der Weg führt längere Zeit über diese Mergelformation fort, welche stellenweise bunte Farben wie Keuper ‚zeigt und eine Menge Septarien ähnlich wie bei Profetas erzeugt. Dieselben enthalten meist Versteine- rungen, es lagen auch eine Menge Ammoniten umher. Der sanft nach Osten aufsteigende Abhang erlaubte uns nicht, in dieser Richtung Berggipfel zu sehen, im Westen aber streifte das Auge über eine ungeheure Entfernung, die keinen hervorragenden Punkt darbot und in dem fernen Hintergrunde durch eine horizontale Linie abgeschnitten war, vielleicht das Meer, im Süden lag der noch 33 leguas entfernte hohe Cerro de Vicußa, der das Thal des Salado im ©. schliesst, vor: uns, In den kleinen Wasserrissen sah ich meine, Verbena bryoides wieder. — Ehe man in das ziemlich grosse und tief eingesehnittene Thal von Vaquillas tritt, wird die Oberfläche des Bodens wieder von einem Trachytstrome gebildet. Die lebhaft fleisch- rothen. Trachyte und. Trachyt- Tuffe contrastiren sehr angenehm mit- den. dunkeln Mergeln und Kalken, auf denen sie gelagert sind. Wir fanden im Grunde des Thales frische Spuren von der Gesellschaft des D. David Laso und folgten denselben beinahe 2 Stunden. thalaufwärts, bis wir einen hübschen Wasserplatz, Pircas, ein Wasserfass trafen,; und beschlossen hier, die Ankuft der übrigen Gesellschaft und der Maulthiere abzuwarten, welche zurückgeblieben waren. Vom Grunde des Thales sieht man den oben aufliegenden Trachyt nicht, sondern nur die braunen Mergel, in denen zahlreiche Gänge von Thonsteinporphyr und namentlich von Grünstein aufsetzen, welche die ursprüngliche Schichtung' mehrfach verwerfen, so dass es schwer ist, dieselbe anzugeben; doch ist sie sicher im Allgemeinen wie bei Sandon. Verstei- nerungen fand ich nicht, mit Ausnahme von Fueoiden, die nicht besonders deutlich waren. Weiter hinauf wird das Thal immer enger und’ mit grossen Felsblöcken erfüllt, und nach ei- ner Stunde etwa gabelt es sich. Es ist hier im grauen Granit eingeschnitten, und der sid- liche Arm vollkommen von Felsen eingeschlossen. Der von Rio frio direkt kommende Weg läuft daher in einiger Höhe iber dem Abhange fort. Im Hintergrunde des Thales sah ich die zum Theil mit Schnee bedeckten Gipfel des Serrania de Vaquillas, ' "Die Weide am Wasser besteht hauptsächlich aus Juncus desertieola und Deyeu- xia robusta. Lycium humile ist häufig, ebenso Calpiehi (Lyeium horridum mihi), wohl 6 Fuss hoch, und Cachiyuyo. Die übrigen im Schutte des Thales wachsenden Pflanzen. waren, Nasturtium strietum Ph, Acaena canescens Ph., Calandrinia sp, Seneeio al- >... bolanatus Ph, Chondrochilus involucratus Ph. (eine kleine Synantheree), und Sal- piglossis parviflora. Es war schon fünf Uhr Nachmittags, und noch immer kamen unsere Maulthiere und D. David Laso nicht. Domingo war zurückgegangen, um sich nach ihnen umzusehen. Da erschien Frites mit unsern Maulthieren, um uns zu suchen, und belehrte uns, dass wir im Thale von Vaquillas, und nicht in dem zum Nachtquartiere bestimmten Thale von Chaco wären. Wir hätten, als wir in das Thal hinabgestiegen waren, gleich wieder hinauf- steigen müssen, anstatt dem Thale aufwärts zu folgen. Nun musste erst Domingo gesucht wer- den, so dass wir den 3'/, leguas weiten Weg nach Chaco in der Nacht zurücklegen mussten, und erst um 11 Uhr daselbst ankamen. Wir haben schwerlich dabei viel verloren. Der Weg steigt erst ziemlich steil den 5—600 Fuss hohen südlichen Thalrand hinauf und führt dann über eine ziemlich horizontale, nur durch ein paar seichte Thälchen unterbrochene Ebene nach dem grossen Thale von Chaco, in welches man durch ein ‚von Norden nach Süden laufendes Seitenthälchen eintritt. Den 16. Februar. Rastin Chaco. Den folgenden Tag ruhten wir in Chaco. Unser Lagerplatz liegt 8500 Fuss über dem Meere, so hoch wie der Gipfel des Faulhornes oder des Canigon in den Pyrenäen und noch etwas höher als der des Gran Sasso !’Italia. Des Nachts fror es daher wie gewöhnlich. Das Thal mag, wie die andern, 5—600 Fuss tief eingeschnitten sein, hat aber eine breitere Thalsohle als alle andern, oft zweihundert Schritte breit; dicht oberhalb unseres Lagerplatzes gabelt es sich, und beide Aeste haben ziemlich reichliche Weide. Im Hauptthale ist die Ve- getation sehr ärmlich. Binsen und die gewöhnlichen Gräser sind in ziemlicher Menge da, von andern Gewächsen nur Lycium humile, welches hier reichliche Frichte hatte, und Alona deserticola mibi. a | ae Si Der ganze Thalboden ist dermassen mit weissen Salzefflorescenzen bedeckt, dass er von oben wie beschneit aussieht. Dieses Salz ist vom Herrn Domeyko analysirt worden*) und besteht aus: : | Chlornatrium 0,073 Schwefelsaures Natron 0,352 Schwefelsaurer Kalk 0,189 Schwefelsaure Magnesia 0,161 Schwefelsaures Eisen 0,018 ‚Schwefelsaure Thonerde 0,011 Wasser 0,150 Unlöslicher Rückstand 0,038 .0,992 Herr Field hat auch ein weisses Salz analysirt, welches die Oberfläche der Erde in der Wüste Atacama (wo?) bedeckt, und folgende Zusammensetzung gefunden: Schwefelsaures N; atron 41,77, schwefelsaure Kalkerde 16,32, schwefelsaure Talkerde 13,75, Chlornatrium 15,60, -*) 8. „Anales de la Universidat vol. XI p- 262. > WE u Wasser 12,30. (Die Originabhandlung Quart. Journ. of the chem. Soc. vol. VIL' p. 308 ist mir nicht zugänglich.) | Was die geognostische Beschaffenheit des Thales betrifft, so liegt zu oberst eine Schicht fleischrothen Trachytes, ob Tuff, ob Strom? darunter ein horizontal geschichtetes, etwa 10 bis 12 Fuss mächtiges, meist in würfelförmige Blöcke zerklüftetes Conglomerat, eine Nagelflühe, ähnlich wie im Thale von Zorras. Dasselbe enthält ziemlich abgerundete, /,—2 Zoll grosse Brocken von Mergel, Quarz, Porphyr, doch fehlt es auch nicht an einzelnen Bruchstücken, die sechs Zoll gross und darüber sind. Das Bindemittel ist kalkig, zum Theil weisser Kalksinter. Unterhalb dieser Conglomeratschicht, welche der nördlichen Thalwand zu fehlen scheint, ste- hen die braunen Mergel und rauchgrauen dichten Kalksteine an, doch sieht man dies nur an einzelnen Stellen, indem mächtige Schutthalden fast überall die Abhänge bedecken. Die Schich- ten streichen von Norden nach Süden, und an einer Stelle habe ich deutlich bemerkt, dass sie unter einem Winkel von beinahe 60° nach Westen einschiessen. Es finden sich darunter die schönsten Posidonienschiefer, wie sie nur die Gegend von Boll im Würtembergischen aufwei- sen kann; zahlreiche Septarien und Versteinerungen, namentlich Ammoniten, liegen umher, selten gut erhalten, welche den klaren Beweis liefern, dass diese Formation Lias oder wenig- stens unterer Jura ist. Am Ausgange des Thales finden sich, wie mir D. David Laso mit- theilte, Kalkspathgänge und Anzeichen von Kupfererz. Ich sah von daher die Llanca d. h. das grüne Kieselkupfer. Den 17. Februar. Von Chaco nach Juncal, 8 leguas. ‚ Der Weg geht eine kurze Strecke im südlichen Arme des Thales aufwärts und windet sich dann den Abhang hinauf auf die grosse geneigte Ebene der Wüste, die, wie immer, durch mehr oder weniger tiefe von O. nach W. laufende, enge Schluchten durchfurcht ist. Eine die- ser Quebadras, etwa 1, leguas von Chaeco, ist noch in die geschichteten Mergel einge- schnitten, und auch die Hochebene hinter derselben zeigt nichts als Mergel und ist mit Sep- tarien und ausgewitterten Ammoniten bestreut. Dann aber folgt Trachyttuff, dicht mit schwar- zen Schlacken besät, ohne dass man errathen könnte, woher dieselben gekommen sein mögen, ja später kommt man über eine solche Anhäufung von schwarzen und rothen Schlacken, dass man geneigt ist, sie für einen Lavastrom zu halten. Diese Schlacken sind höchstens zolldick, löcherig und zackig, aber sonst glatt anzufühlen. Auf der Oberfläche sind keine Gemengtheile zu erkennen, auf dem frischen Bruche sieht man aber °/, Linien grosse Feldspath- und auch einzelne Hornblendekrystalle. Ich denke mir, wenn der gewöhnliche Thonsteinporphyr als Lavastrom geflossen wäre, so würden seine Schlacken so aussehn. | | . „Man trifft dann wieder den röthlichen Trachyt, in welchen die tiefe Schlucht von Jun- cal eingeschnitten ist. ‚Die Ränder sind zum Theil in einer Höhe von 100 Fuss und darüber senkrecht, und am Rande liegen Trachytblöcke von 8 Fuss Dicke und 10 Fuss Länge herum. Auf dem ganzen Wege erblickt man keine höheren Berge; am meisten fällt der Cerro Vi- cuüa im Süden auf. ' Man sieht auf diesem Rücken verhältnissmässig viel Vegetation, aber sie ist schr wenig mannichfaltig: herrschend ist Pingo-pingo, nächstdem eine stachelige Adesmia und die Adesmia atacamensis. Ausserdem findet man eine niedliche kleine Malesiherbia (M. lactea mihi) und eine Calandrinia. Unten im Thale wachsen: Atriplex deserticola, Juneus deserticola, Distichlis thalassica undLycium humile fast als die einzigen Pflanzen; also eine sehr schlechte Nahrung für ‚die armen Maulthiere, Juncal liegt 8200 Fuss über dem Meere, also in der Höhe von Santa Fe de Bogotä, oder so hoch wie der Gipfel des Julier oder Wazmann. In der Nacht war der Ostwind, der Serrano oder Terral sehr heftig und schneidend gewesen, aber um 5'/, Uhr Morgens zeigte das Thermometer schon 6° €. Den 18. Februar. Von Juncal nach der Encantada, 61, leguas; und Rast da- selbst am 19. Februar. Man hat auch während dieser Tagereise dieselbe Beschaffenheit der Wüste wie bisher. Die steile, tief eingeschnittene Schlucht Junc alillo, kaum eine legua von Juncal, entblösst nur Trachyt, der eine enorme Mächtigkeit haben müsste. Vielleicht ist ‚aber unter dem Schutte in geringerer Tiefe anderes Gestein anstehend. Etwa eine legua weiter ist eine tiefe,- aber na- menlose -Quebrada, deren Nordwand von Thonsteinporphyr gebildet wird. Die Grundmasse ist violett und die höchstens eine Linie grossen Feldspathkrystalle weiss, grünlich oder röth- lich. Die Schutthalde der Südwand lässt kein anstehendes Gestein erkennen, ist man aber jenseits wieder auf der Höhe, so treten abermals die braunen oder bunten Mergel auf, aber übersät mit vulkanischen Bomben und anderm Schutt, der zum Theil von den Bergen im We- sten herkommen mag, die Porphyr zu sein scheinen. Diese braunen Liasmergel halten bis zur Quebradader Encanta da an. Stellenweise ist der Boden mit Millionen Austern und Gry- phäen übersät, darunter ab und zu Ammoniten, Belemniten u. s. w., aber meist zu schlecht erhalten, um eine Bestimmung zu erlauben. Lange sieht man den Südrand der Encantada mit seinen bun- ten Gängen, ehe man an den Nordrand derselben gelangt und den steilen Zickzackweg hinabsteigt. Die Oberfläche der grossen Ebene ist hier wieder von Trachytlava oder Trachyttuff gebildet, und darunter liegen abwechselnde Schichten von Porphyr und schwarzem Kalkstein, die von N. nach 8. streichen und unter einem Winkel von etwa 40 Grad nach Osten einschiessen. > Das Thal ist wohl 6—-800 Fuss tief eingeschnitten und an 200 Schritte breit, da wo wir unser Lager aufschlugen, Die Höhe unseres Lagers "habe ich auf 8080 Fuss über dem Meeresspiegel berechnet. Es gabelt sich, wie das von Chaco bald über dem Lagerplatze. Im Grunde liegen enorme Blöcke von Trachyt und schwarzer, trachytischer Lava; erstere 8 bis 12 Fuss hoch und 10 bis 20 Fuss lang und breit, gewähren vortrefflichen Schutz gegen die Winde zum Lagern und zum F eueranmachen. Auf einem dieser Blöcke steht in einem Stein- Auf der Höhe hatte ich Ephedra, Adesmia atacamensis und A. hystrix? Atriplex microphylia, Cristaria andicola, Sisymbrium amplexicaule, Chon- drochilus.involueratus und Malesherbia laetea gesehn. Unten im Thale am Was- ser, das leidlich schmeckte, aber überall die gewöhnlichen weissen Salz- und Gypskrusten ab- setzte, wuchs nichts als Binsen, Chepica brava, d. h. Distichlis thalassica, Baccharis juncea und Atriplex deserticola Das Bischen Grün war bald von den Maulthieren abgefressen, und die Thiere wurden daher gegen Abend eine legua weiter hinauf gebracht in den nördlichen Arm des Thales. In den Klüften der Thalwände fand ich den folgenden Tag ‘die kleine Oxalis-ähnliche Argylia tomentosa Ph., die Oxalis arbuscula Barn,, Ma- lesherbia ovata n. sp., die von da an bis Chanaral bajo ab und zu vorkommt, und ei- nen kleinen, fast blattlosen Strauch mit trichterförmigen, weisslichen Blumen, eine Solanee Rhopalostigma microphyllum, ferner ein oder das andre Exemplar von t& del burro oder tE del campo (Eritrichum gnaphalioides DC.), aber längst abgeblüht, und eine Calandri- nia. Im Ganzen war die Vegetation sehr ärmlich. Ebenso arm ist das Thierreich: ich sah ein paar Eidechsen, ein paar Chirihues (Grithagra brevirostris Gould), einen Tapaculo (Pteroptochus albicollis Kittl.) und einen Tiuque (Polyborus Chimango), Auffallend sehen die Wände des Thales aus. Sie bestehen aus Porphyren und Grin- “steinen, die zum Theil die schönsten, lebhaftesten Farbenschattirungen in Roth und Grün zei- gen, und aus braunen Mergeln und schwarzen Kalksteinen. Die ersteren Gebirgsarten treten mehr gangartig auf, als in regelmässigen, mit den Mergeln wechselnden Schichten. Häufig sind auch Gänge von Kalkspath, welche verschiedene Richtungen und Neigungen haben; selbst Schwerspathgänge und Epidotadern fehlen nicht, so dass die Abhänge wunderbar bunt aus- sehn. Die vielen Gänge und die Menge Schutt, welche die Thalabhänge bekleidet, machen es schwer, Streichen und Fallen d® Schichten genau zu erkennen; man überzeugt sich indessen leicht, dass beides im Allgemeinen der bisher beobachteten Regel entspricht. Im Schutte fin- det man auch Hörnsteine, Jaspis u. s. w., wohl untergeordnete Massen im Kalkstein, Kurz vor dem Hinabsteigen in das Thal’ hatte ich unter dem Schutte gemeine schwarze Gränaten, etwa 2 Linien gross auf einer jaspisartigen Masse aufsitzend, und eine sechs bis sieben Linien dieke Kruste von Quarzkrystallen gefunden, was mir bei der grossen Armuth von Mineralien, die die Wüste charakterisirt, um so auffallender war. Wegen der bunten Thalwände und de- ren’ vielen Gängen ‚hat. dies Thal unstreitig. den Namen Encantada, das „Bezauberte Thal“ erhalten, und es ist deshalb vielfach von den Cateadoren durchstöbert worden, ohne dass diese so glücklich gewesen wären, eine Mine zu entdecken, welche der Bearbeitung werth wäre. In der Nacht um 2, Uhr des 19, hatten wir ein ziemlich starkes Erdbeben, das bei- nahe 20 Secunden anhielt, und auch in der Finca de Chaüaral, in Trespuntas, Co- piap6 u. s. w. gesptirt worden ist. Die Bewegung war wellenförmig und schien von Ost nach West zu gehn. assE Ida Sig Ich hatte Zeit, diese Verhältnisse zu untersuchen. Denn als ich den 19. Morgens wei- ter wollte, waren die Maulthiere nicht zusammenzutreiben, und der Arriero Bartolo Fajardo, der uns von Chafaral de las Animas näch Paposo gebracht hatte, kam und brachte die Nachricht mit, in Dona Inez und Pasto cerrado, den folgenden Stationen, sei das Futter abgefressen, so dass ich beschloss, den Thieren hier einen Tag Ruhe und BREn r gönnen. Ich erfuhr von Bartolo, dass 3 leguas abwärts von unserm Lager im Verfolge des Philippi, Reise durch Atacama. 13 —_._ m. —-— # - Thales wieder Wasser sei mit RM schlechter Weide und fast nur .aus Carrisa d.h. Arundo und Brea bestehend. Bei diesem Wasser soll der Inca-Weg vorbeigehn. Den Abend vorher waren die beiden Begleiter von D. David Laso, welcher zurückge- blieben war, um zu cateiren, eingetroffen, indem der eine, ein Herr Luengo, krank geworden war und möglichst schnell nach Trespuntas zurückzukehren wünschte. Er erzählte mir, er habe eine Expedition zum Aufsuchen von Minen nach der s. g. Ola unternommen. Es ist dies ein See oder Sumpf, dessen Wasser nur zwei Fuss tief, ringsum von Salz und Gras um- geben ist, und wo es viele Vögel, namentlich auch Parrina (Phoenicopterus andinus mihi) gibt. Diese Ola soll eine Tagereise von Pasto cerrado nach Nordost und östlich vom Ursprunge des Thales der Encantada liegen. Herr Luengo war iber Puquios und 98. Andres dorthin gegangen; ich nahm mir vor, sie von der Oasis Chaäaral bajo aus zu besuchen, einer reizenden „finca“ (Landgut), Herrn Josua Waddington gehörig, mit Obst- und Gemüsegärten, Alfalfafeldern u. s. w., von der Don Die go nicht genug Rühmens ma- chen konnte. Den 20. Februar. Von der Encandata nach Doüa Ines, 7 leguas. Den Theil der grossen Ebene, über welchen wir an diesem Tage kamen, war in den ersten zwei leguas von dem trachytischen Lavastrome bedeckt, der am Rande der Encantada von mir bemerkt ist, dann folgen im zweiten Dritttheile wieder die braunen Liasmergel mit ihren zahlreichen Thälchen und kleinen Rücken, und im letzten Drittheile des Weges Por- phyre, Granite und Syenite. Das Thal von Doüalnes ist in einen grauen Syenit c. 600 Fuss tief eingeschnitten, der theilweise Glimmer aufnimmt. * Auf dem ganzen Wege blickt man gen Westen in die weite Thalebene des Salado hinab; gegen Osten erblickt man keine höheren Berge, indem sie unstreitig durch einen nied- rigen Rücken davor verdeckt sind, im Süden ragt beständig der Cerro Vieuäa hervor, und zuweilen erblickt man sogar die Berge von Trespuntas, w | 5 Die Vegetation muss im Frühjahre auf der Höhe ziemlich reich sein, denn ich sah häufig die Ueberreste von einjährigen Pflanzen, jedoch ganz unkenntlich. Ausserdem sieht man oft Pingo-pingo, Adesmia atacamensis, Oristaria andicola, Malesherbia lactea, Ar- gylia tomentosa und Oxalis arbuseula, Beim Hinabsteigen in das Thal sah ich ausser dem Eritrichum gnaphalioides Ad. DC,, dem t& del campo, welcher den chinesischen Thee vollkommen - ersetzen und noch viel heilkräftiger sein soll, ein paar mir neue Pflanzen, Adesmia. graveolens n. sp., Sisymbrium niveum n. sp. mit weisswolligen Blättern, und eine leider gänzlich verblühte Synantheree. Das Viehfutter im Thale | war erbärmlich und noch dazu ganz abgefressen. Es bestand nur aus Atriplex deserticola, Tessaria ab- sinthioides, Acaena canescens, Juncus deserticola und Scirpus asper. mba in Bolivien. In Chaco hatte es die Nacht noch gefroren, von da an nicht mehr, und in Doüa Ines hatten wir um 7°/, Uhr Morgens schon 10°C. Dennoch froren wir in diesen Thälern des Nachts mehr als in grösseren Höhen, wo -— Ww —- das Thermometer unter dem Gefrierpunkte stand, wegen des heftigen, schneidenden Serrano, der des Nachts herabwehte, ecke Mrs Den 21. Februar. Von Doüa Ines nach Agua dulce, 10), leguas. ‚Nachdem wir den südlichen, steilen, aber ebenfalls von lauter Schutt gebildeten Abhang des Thales erstiegen hatten, befanden wir uns wieder auf der gewöhnlichen, sanft nach West abfallenden Ebene, die anfangs etwas wellenförmig und von Porphyr gebildet zu sein scheint. Die Thaleinschnitte, welche wir an diesem Tage passirten, waren nicht mehr so parallel wie früher, sondern vereinigten sich öfter, sonst ist die Bildung dieselbe. Das Thal von Donia Inesita oder Ines chica, 2 leguas südlich von unserm Nachtquartiere zeigt ebenfalls nur Schuttwände, kein anstehendes Gestein, und hat im Grunde ein wenig Wasser, aber so wenig Futter, dass zwei Maulthiere sich nicht satt daran fressen könnten. In diesem Thälchen führt der Weg eine ziemliche Strecke aufwärts ehe er wieder auf die Höhe steigt, und beschreibt überhaupt einen Bogen nach Osten, um zwei ziemlich niedrige Berggruppen zu umgehen, die nördlich dem Cerro Vicuäa vorliegen, die erste ist der Cerro del Indio muerto, die südlichere die Serrania von Pasto cerrado. Der Cerro del Indio muerto heisst so, weil man einst in einem alten Schurfe einen tödten Indianer gefunden, und soll eine Menge Erze enthalten. Man hat darin Quarzadern mit Gold, Kupfer, Bleiglanz, Silbererze gefunden, aber dieselben sind zu arm, um in der Wüste bearbeitet werden zu können. Der Boden ist hier ziemlich uneben, es geht beständig bergauf, bergab aber über niedrige Rücken. Auf halbem Wege stiegen wir in ein namenloses Thal hinab. Ein Weg steigt sogleich den gegenüberste- henden Ablang hinauf und führt nach dem Wasser von 8. Juan. Wir folgten aber dem Thale abwärts, welches sich bald mit dem Thale von 8. Juan vereinigte. Später mündete es in das Thal des Rio Salado, oder Rio de la Sal. In der Mitte desselben fliesst nur einen Schritt breit ein krystallheller Bach, fast gesättigte Salzsole, zu beiden Seiten wohl fünf bis sechs Schritte breit mit schneeweissem Salze eingefasst, das allerlei Gestalten zeigt, die den Ca- teadoren und Maulthiertreibern eine grosse Merkwürdigkeit sind. Sie sehen darin Bäumchen, Enten, Nester u. dgl. und mahnten mich ab, die garstigen Versteinerungen aufzulesen, indem in diesem Thale weit hübschere Sachen zu finden seien, so dass ich geglaubt hätte, ich würde hier Versteinerungen finden. Das Salz ist vortrefilich, es ist aber auch nicht die geringste Spur von Vegetation im Thale. Dies ist unstreitig der Salzfluss der alten Spanier. Her- rera Decad. VI. lib. II. cap. I. sagt: „Der eine Weg, der durch die Wüste, ist fast 100 leguas lang, lauter Dürre, und in einem Theile des Winters kann man denselben nicht passiren we- gen des vielen Schnees, wodurch die Reisenden umkommen, indem sie erfrieren; und in der Mitte ist der'Fluss oder Bach des Salzes, dessen Wasser so gesalzen ist, dass es in der Hand oder irgend einem Gefässe gleich fest wird, und die Ufer sind mit Salz bedeckt.“ Wir folgten, dem Rio Salado noch eine halbe Stunde abwärts und erklommen dann ver- mittelst eines Seitenthälchens die steile, südliche Wand desselben. Man erkennt hier, dass sie aus Porphyren und Grünstein besteht, welehe regelmässig geschichtet zu sein schienen und nach Osten einschiessen. Das Thal mag an dieser Stelle wohl 800 Fuss tief eingeschnitten sein. Der Rücken ist mit einer mächtigen Schuttmasse bedeckt. Hier geht ein Weg nach genannten Asiento ab, dem Anfange des Thales yon Pasto cerrado. Dort wohnt z venannten 13 * = un ein Einsiedler, 'Taita Berna (Vater Bernhard), ein Guanacojäger, der schon uralt sein soll. Nachdem wir etwa eine halbe Stunde auf der Hochebene fortgeritten waren, stiegen wir in das Thal von Pasto cerrado ab, auf einem Pfade, der zwar in Zickzackwindungen geführt, aber dennoch so steil war, dass die Sättel und die Ladungen der Maulthiere alle Augenblicke aufs Neue festgeschnürt werden mussten. Diese Thalwand muss wenigstens 800: Fuss Höhe haben. Das Thal von Pasto cerrado (geschlossenes Futter) ist durchaus nicht eng, wie der Name vermuthen lässt, sondern in Gegentheil weit, voll grosser, an 6 Fuss hoher Bingen, Sieirpus chilensis, Distichlis thalassica, Baeccharis juncea, Tessaria absin- thioıdes, und an den Abhängen ist Atriplex deserticola häufig, aber diese Pflanzen sind alle schlechtes Futter. Wir gingen noch eine halbe Stunde abwärts und bogen dann in das von Südost kommende Seitenthälchen von Agua dulce ein, wo wir mit einbrechender Dunkelheit den Lagerplatz erreichten. Das Wasser, welches sich noch eine Viertelstunde ober- halb. des Lagerplatzes findet, ist weit besser als das brackische von Pasto cerrado, aber für die Thiere ist fast gar nichts zu fressen. In der Nähe wuchs ein Heliotr opium, das ich bis dahin noch nicht gesehn, hatte (H. glutinosum n. sp.). Die Pflanzen auf der Höhe waren dieselben, wie die an den früheren Tagen beobachteten. Da das Wasser bei 93%12: C. stedete, so miuss unser Nachtlager etwa 6400 Fuss über dem: Meere liegen, nur weniges niedriger als das Grimsel oder Gotthard Hospital. Die Nacht war ziemlich warm, und um 6 Uhr Morgens stand das Thermometer schon 10,5° ©. In der Nacht hatten sich ein paar graue, noch ungeflügelte Vinchucas eingefunden. Den 22. Februar. Von Agua dulce nach Chanaral bajo, 12 leguas.. Es gibt zwei Wege, um von hier nach Chaäaral bajo. zu gelangen. Der eine be- quemere "und mehr betretene, aber zwei Tagereisen. lange umgeht der Cerro Vieuna im Osten und führt über den Halteplatz Chanaral alto, wo Wasser und Weide ist; der andere kürzere, aber beschwerlichere, umgeht den Cerro Vieuna im Westen und fällt fast: ganz mit dem alten: Incawege zusammen. Wir wählten: den letzteren. Er führt erst eine Stunde theils im Thale von Agua dulce, theils in dem von Pasto cerrado abwärts und steigt dann die steile, theilweise fast senkrechte Thalwand. auf einem im Ziekzack gewundenen, höchst be- schwerlichen Pfade hinauf. Unten standen Grünsteinfelsen an, oben. liegt fleischröther Trachyt; wohl ein geflossener Strom. Von künstlichen Wegebauten, welche Di; Diego sehen wollte, onnte ich übrigens so wenig wie Herr Döll eine Spur entdecken, Auf dem. Rücken ange- langt, führt: den Weg noch eine; Strecke am Thalrande nach Südwest; Das Thal hät hier bei- nahe senkrechte, mehrere hundert Fuss: hohe Wände, wie es scheint: Grünstein. Man erbliekt etwa in °/, Stunden Entfernung, wo das Thal sich in die Ebene öffnet, die Vereinigung des- selben mit dem .des Rio de la Sal ‚ welches hier noch Wasser führt. Der Weg wendet sich ‚ der zwischen 10 wait 11000 Fuss hoch sein mag, im Westen einen niedrigen Rücken, einen Trachytstrom, der in seinem höchsten Punkte vom Thale von Pasto cerrado abgeschnitten ist. Der Weg führt eine Zeit lang dicht am Rande desselben hin. Im Süden sieht man: hinter niedri- gen Rücken die schwärzlichen, ebenfalls nicht hohen Berge, an deren.Fuss Chanaral bajb liegt. Dazwischen ist eine ungeheure, im Ganzen nach Westen und nach Süden geneigte Ebene, von a BE seichten Wasserrissen durchfurcht. Sie ist über und über mit Steinen besät, wie gewöhnlich, namentlich die Rücken zwischen den Wasserfüurchen. Die schollenförmige Gestalt, die schwarze Farbe, die unebene, höckerige fast schlackige Oberfläche sprechen ganz dafür, dass man es mit Lavaströmen zu thun hat, allein diese Lava ist Syenit! Ist es wirklicher Syenit? Ist dieses stets für uralt gehaltene Gestein hier wirklich so neuen Ursprungs wie etwa der Tra- chyt? Dies sind Fragen, die ich nicht zu entscheiden wage. Bei Atacama enthalten die deutlichsten Trachytströme Quarzkrystalle. Die Laven der meisten chilenischen V e zei- gen zwar. nur Feldspath und Hornblende, aber warum sollte es deren nieht auch et kön- nen,.die, wie jener Trachyt, Quarzkrystalle beim Erkalten ausscheiden liessen ? Ich hätte gern die Sache näher untersucht, und von der gepriesenen Finca von Chanaral aus sollte dies Diese grässliche, monotone Steinebene ist vofle 7 leguas lang, dann erheben sich nied- .rige Syenithiigel, die man überschreitet, um in das breite, flache Schuttthal- zu gelangen, das von Chafiaral alto herkommt; eine enge, von SO. kommende Sehlucht mündet sich dem Wege gegenüber in dies Thal ein und ist mit grünen Bäumen erfüllt, vor denen ein weisses Haus steht, die Finca von Chafaral oder Chanaral bajo! Mit welchen wonnigen Gefühlen mich der Anblick des üppigen, dunkelgrünen Baumwtichses in dieser trostlosen Wüste er- füllte, nachdem ich in 22 Tagen, seit ich Toconado verlassen, nichts der Art gesehn, kann ich nicht beschreiben. Ich war wie neu geboren und fühlte keine Müdigkeit mehr, ungeach- tet ich die letzten 5 leguas zu Fusse marschirt war, da mir die Maulthiere zu langsam gingen, Es war sieben Uhr, der Tag neigte sich. Herr Döll und Domingo waren bereits eine Stunde früher angelangt und der Verwalter hatte schon alle Anstalten zum Abendessen ge- troffen. Ich sass wieder vor einem Tische, freilich nur auf einer Kiste statt Stuhles, und hatte wieder Brot! Ja Brot! Man muss monatelang kein Brot gesehn haben, um zu wissen was es heisst, wieder Brot essen. Bald stand. auch eine Fleischsuppe mit Reis, Kartoffeln und Kür- bis auf dem Tische, und zum Nachtische die herrlichsten, weissen und! blauen ‚Muskateller- Trauben. | Er BER ALRSEHh dose, ae ans 0 Eine Stunde später langten die ersten Maulthiere an, und es war tief’ in die Nacht hin- ein, als: die letzten eintrafen; ein armes Thier konnte sich kaum noch fortschleppen, ungeaeh- tet es leer ging, so'sehr waren die armen Mulas von: ihrem Fasten: mitgenommen! Der letzte Weg über die Schlacken oder Schollen hatte' sie vollends erschöpft, Mit diesen Thieren war nichts mehr zu machen, und frische: Maulthiere existirten in der Finca gar nicht; die unse- rigen mussten sich wenigstens acht Tage an. gutem Futter erholen, ehe ich. mit. ihnen. die beabsichtigten Exeursionen nach der Ola, dem Cerro Vieuüa und Puelto hundido machen konnte, aber in dieser Oasis konnte ich ja nach den Beschreibungen von Don Diego Alles haben. Als ich aber den Verwalter fragte, wie es mit dem Futter aussähe, sagte er mir, es gäbe gar keine natürliche Weide, und da es in diesem Jahre nur wenig geregnet, so habe er auch nur wenig Alfalfa (Luzerne) gewinnen können, die er vor wenig Tagen gemäht, und 5 Centner Heu sei Alles, was er geärntet habe, die er bereit sei, den Centner für 5 pe- sos (6°, Thlr.) abzulassen. Ich nahm sie natürlich sogleich. Das war für 13 ausgehungerte Maulthiere kaum: für einen Tag genug, und dann mussten wir weiter, wenn wir nicht die Thiere unterweges wollten: fallen sehen: An Seitenexeursionen war nicht zu denken. Nur einen “ > 2. Ruhetag konnte ich also den armen Geschöpfen gönnen, der ihnen noth that, aber uns Men- schen nicht minder. | i Den 23. Februar. Rast in Chaüaral bajo. Die Oase von Chanaral bajo ist ein enges, etwa funfzig, selten 100 Schritte weites Thal zwischen niedrigen, kaum 100 oder 200 Fuss hohen Syenitbergen; es erstreckt sich, stets von Wasser durchflossen, fast eine legua aufwärts, bis es sich in der allgemeinen Hoch- ebene er Nähe eines Algarrobo-Baumes verliert. Die obersten drei Viertel leguas.sind aber nicht cultivirt; man sieht zwar die Kanäle zum Bewässern und die Beete, aber es steht nur Espino (Acacia Cavenia) darauf, und in der Thalrinne ist nichts als Brea und Carrisa (Phrag- mites). Der Weg nach Trespuntas führt auf der Ostseite des Wässerchens entlang. Im Garten sieht man ausser Algarrobo, Chafar und Huingan (Duvaua crenata Ph.), wie der Baum bier genannt wurde, welche Bäume wahrscheinlich hier wild sind; besonders Trauben und . Feigen, die ausgezeichnet gerathen, und auch einige Pfirsich- und Wallnussbäume. Letztere beiden Obstgattungen tragen nur selten, indem hier späte Nachtfröste sehr häufig sind. Auch _ stehen mehrere Salix Humboldti, die über alle Obstbäume hervorragen, am Eingange. Die Leute waren gerade mit der Bohnenärnte beschäftigt; Kürbisse, Melonen, Wassermelonen wuchsen sehr üppig, sonst war wenig Gemüse zu erkennen, aber desto mehr Unkraut, nament- lich eine Baccharis mit schmalen weidenartigen Blättern, hier Dadin, auch Suncho genannt, und nicht Chilquilla, wie im übrigen Chile, das schöne Solanum elaeagnifolium Cav, Euphorbia hypericifolia L., ein Amarantusu.s. w. Der Ertrag der Finca ist sehr prekär. Oft sind die Jahre zu trocken, wie seit ein paar Jahren, so dass man nicht das ganze Areal bewässern kann und selbst der eine oder andre Obstbaum abstirbt, und dann - kommen auch von Zeit zu Zeit ‚Wolkenbrüche, die. das Erdreich. fortreissen und selbst dem Hause Gefahr drohen, welches seit zehn Jahren steht, wie z. B. der Regenguss vom Mai 1848, der bewirkte, dass der Salado bis ins Meer floss. *) Die Haupteinnahme besteht gewöhnlich in dem Verkaufe des Obstes nach Trespuntas. | © Die Vegetation ist recht interessant. Die Ebene zwischen A gua dulce und Chana- ral war zwar sehr dürr und arm an Pflanzen, hatte mir aber Rhopalostigma pendulum. und microphyllum mihi, nebst Dinemandra subaptera n. sp. und Salpiglossis spinescens Gay geliefert, In dem grossen von OChaüaral alto kommenden Thale und an Calandrinia spicata n. sp. | Heliotropium glutinosum Ph, Yeletanın verblübl; „2.47 1 » Eehinocactus.. ET ‚ Eritrichum gnaphalioides Ad, DC. Adesmia sessilifolia 2. | Gymnophytum flexuosum Clos. oo species annna. —— eremophilan.p Encelia tomentosa Walp. Alona deserticola Ph. Malesherbia gg = | -Argylia tomentosa Ph, Atriplex deserticola Ph, mu ,.laetea Ph. Waddingtonia floribunda Ph. ‚E a america Calandrinia discolor Barn. Lycium horridum Ph. ng hen Hymenopteren und Dipteren waren ziemlich häufig. Früher waren die Vinchucas im Hause sehr häufig gewesen; jetzt gab es keine mehr. Wir zogen es indessen doch vor, nicht im Zimmer, sondern im Freien unter dem Corridor zu schlafen. Im Zimmer war eine grosse Bettstelle an Ketten aufgehängt, keine üble Idee! die Flöhe können nicht leicht hinein- kommen. In einer Ecke lag ein früherer Minen- Administrator von Salado mit seiner Frau. Er’ sagte, er sei von dem schlechten: Wasser daselbst krank geworden, und hoffe sich hier durch den Genuss von Obst, Gemüse und Milch zu erholen. Seine auflfallende Magerkeit und sein Husten liessen mich eher glauben, dass er die Schwindsucht habe. Ä Das Haus von Chafiaral bajo liegt, nach der Temperatur des siedenden Wassers zu ur- theilen (95%25 C.), etwa 4220 Fuss über dem Meeresspiegel, d. h. etwa so hoch als Brianzon oder der Pass über den Brenner. Nach dem Aneroid berechnet, welches hier 640,1 mm. zeigte, beträgt die Meereshöhe aber 4796 Fuss, welche Zahl wohl richtiger sein mag. Der Verwalter ‚wollte weder für das Luzerneheu, noch für seine ebenso freundliche wie gefällige Bewirthung Bezahlung annehmen, nachdem ich ihm meinen Empfehlungsbrief übergeben hatte. Glückli- . eher Weise konnte ich ihm von meinen Lebensmitteln einiges da lassen, was ich nicht mehr brauchte, da unsere Reise durch die Wüste nunmehr ihrem Ende nahte. Den 24. Februar. Von Chaüaral bajo nach Trespuntas, 7', leguas. Ich zog den Morgen mit Herrn Döll und D, Die go voraus, die Maulthiere mit dem Gepäck sollten erst den Nachmittag folgen, um den grössten Theil des Weges in der Abend- kühle zurückzulegen. Wo das Thälchen von Chanaral anfängt, fand ich noch einige inte- ressante Pflanzen, Pleurophora pungens Don., das Gymnophytum flexuosum, die Rhopalostigma, eine hübsche neue Argylia (A. glutinosa mihi), einen Schizanthus mit milchweissen Blüthen und linealischen, ungetheilten Blättern, Sch. lacteus mihi. Man übersteigt darauf einen kleinen Rücken und sieht nun die Berge von Trespun- tas vor sich, von denen man durch eine anfangs horizontale, dann sanft aufsteigende Ebene getrennt ist. Auf dieser Ebene und den beiderseitigen Abhängen sieht man mehrere Gruben, Häuser, Pochwerke (s. g. Marayis), denn hier ist das Mineral del Inca, ein Bezirk, wo Gold- erze gegraben werden. Der Weg ist grösstentheils der schnurgrade alte Incaweg und hat auch hier, wie an den Stellen, wo wir ihn früher passirten, viele runde, niedrige Pircas, wo jetzt keinem Menschen einfallen wird zu übernachten. Es ist auch nicht wahrscheinlich, dass sie zu Verstecken für Guanacojäger dienen sollen. Gegen Osten ‘erblickt man einen auffallend geschichteten Berg, den Cerro de Varas. Die Ebene ist mit eben solchen, Schlacken ähn- lichen Steinen bedeckt, wie die zwischen Agua dulce und Chaüaral bajo, unter denen man häufig schuppigen, krystallinischen und dichten Eisenglanz sieht. Diese Ebene liegt 5132 Fuss hoch. Am Abhange der Berge von.'Trespuntas liegen bereits mehrere Bergwerke, Wir traten in das eine einen Augenblick herein. Die Arbeiter konnten mir nicht sagen, wie die Grube hiess; sie wussten nur, dass sie der englischen Bergwerks- Compagnie gehört, frü- her auf Gold, dann auf Kupfer gebaut habe, und jetzt fortgesetzt werde, um das Gruben- wasser zu verkaufen! ae ' Bald erreichten wir die Passhöhe (6224 Fuss Meereshöhe) und sahen nun den südlichen Abhang, sowie den nördlichen der gegenüberstehenden Berge mit Zechenhäusern, Schächten, ” Bet = Schutthalden, Pferdegöpeln bedeckt, in der Vertiefung aber die kläusen des Pan: z sg. Placilla, aber auch zwischen Schächten und Schutthalden legen: Eg Ort führt den Na- men Pueblo del Inca, den man aber im gewöhnlichen Leben niemals ru sondern er nur Trespuntas oder la Placilla. Seine Höhe über dem ne beträgt nach den 2 bahningenieuren*) 6066,1 Par. Fuss, nach der Temperatur des siedenden ee 5921, un nach meinem Aneroid (618,7 mm. bei 25,1 ©.) 5727,5 Par. Fuss, ng zeige höher als der Gipfel des Rigi, und 1000 Fuss höher als die Schneekoppe. (Der höchste Gipfel der Berge von Trespuntas liegt nach den Eisenbahningenieuren 6993 Fuss hoch.) Den 25. Februar. Rast in Trespuntas. Der Ort hat an 5000 Einwohner und in der Nähe des Platzes regelmässige, ich recht- winklig schneidende Strassen, und einige ganz hübsche Häuser, mepngleich sehr Jain er baut, von dürrem Holze, mit Bretterwänden, Wänden von ‚Rohr ausGuayaquil ete. Viele Häu- ser sind aber blosse Bretterbuden, ja manchmal bestehen die Wiinde gar nur aus Matten oder Zeug. Daher ist der Ort während seines kurzen Daseins schon vier Mal u Bemigler wu niger allgemeinen Feuersbrünsten heimgesucht worden. Auf mich hat er einen ni Ein- druck gemacht. Selbst die bessern Häuser scheinen nur für die Dauer von wenigen Monaten errichtet. Dazu kommt, dass man überall auf den Wegen, die zum Orte führen, eine Menge todter Maulthiere und Esel und deren Gerippe, Köpfe und Beine von Rindvieh , weggeworfene Hemden, Hosen, Jacken, Unterröcke u. s. w. findet. Denn da das Waschen so theuer ist, so ziehen die meisten Leute es vor, ein Kleidungsstück so lange zu tragen, bis es auf dem Leibe in Lumpen zerfällt, und dann wegzuwerfen. Dass es an einem solchen Orte eine Unzahl Lä- den, Garküchen, Obstbuden, Schnapsbuden u. s. w. gibt, und dass eine grosse Anzahl Gesin- del unter der Bevölkerung ist, kann man leicht denken. Trespuntas hat nicht ein Mal eine kleine Kirche, welche ihre Einwohner an die Pficht erinnert, das höchste Wesen zu verehren. Sie sterben, ohne die Tröstungen der Religion in ihren letzten Augenblicken zu empfangen, ja es ist nicht ein Mal ein sicherer Kirchhof vor- handen, in dem ihre sterblichen Ueberreste ruhen können ohne Gefahr, von den Hunden ausge- Nachdem wir in dem Kaffeehause auf der Plaza zu Mittag gegessen, nahmen wir, Herr des Herrn Ludw. Scehnakenberg aus Kassel an, ‚eit unseres Derselbe ist Administrator der Grube Ger- mania und einiger anderen, wofür er monatlich 6 Unzen, 103 pesos 50 real oder 138 Thlr. bei freier Station bekommt. Seine Wohnung ist dicht bei der Grube Germania und von ihm ‚selbst erbaut. Die Mauern sind von eckigen Grünsteinbruchstücken mit Lehm verbunden, ein grosser Luxus, wo das Fässchen Wasser 20 Sgr. kostet. Das Dach sind blosse Matten, durch welche hie und da die Sonne hereinscheint, und wenn es ein Mal regnet oder schneit, was freilich selten der Fall und nie von Bedeutung ist, so muss man immer im Zimmer den Re- genschirm aufspannen.*) Die Wände sind kaum 6, Fuss hoch und mit tocuyo (ungebleichtem *) Gefällige Mittheilung von Herrn Georg Hunaeus, **) Ich habe übrigens auch in Kassel ein noch dazu von einem Baumeister bewohntes Haus gekannt, in welchem man ebenfalls bisweilen, wenn es : er De Baumwollenzeug) ausgeschlagen, natürlich ohne Fenster: wenn man sehen will, macht man die Thür auf, oder steckt Licht an. Eine dunkle, durch eine tocuyo (Wand) gebildete Abtheilung dient als Speisekammer und Schlafzimmer. Das Wohnzimmer ist anständig meublirt und mit . Kupferstichen an den Wänden verziert. Wenige Administratoren leben in so guten und ele- ganten Wohnungen. Ein zweites Gebäude in der Nähe dient als Küche, zum Schlafen der Grubenarbeiter u. s. w. Die zu einer Grube gehörenden Gebäude nennt man eine faena, Eine Mine erfordert im Durchschnitt 6 Arbeiter, nämlich 3 barreteros, die das Gestein losbre- chen, 2 apires, die das Gestein in Ledersäcken, capachos, heraustragen (diese Leute schleppen zum Theil 150 bis 180 Pfund auf ein Mal und machen damit 24 Reisen des Tages!); endlich einen Koch. ‚Ein barretero verdient monatlich 30-36 pesos (40—86 Thlr.), ein apire 15—30 (20—40 Thlr.). Die Lebensmittel werden ausserdem den Leuten geliefert, und zwar ist der durchschnittliche Satz für den Monat: | Brot für 18 pesos Trockne Feigen . pesos Rinderfett zum Kochen 6 „ Salz und Aji (Spanischer Pfr) 2 5 Weisse Bohnen nk Fe Wasser 30—45 Maulthierladungen 30-45 ,„ Waizen u. ; Holz 15 Centner äigge Der Unterhalt kostet demnach monatlich 94—105 pesos oder 16—18 pesos der Mann. Fleisch bekommen die Bergleute nicht und dennoch sind sie kräftig und zu den schwersten Arbeiten geschickt. Ausserdem verbraucht eine Grube monatlich 3 arrobas oder 75 Pfd. Pul- ver (der Preis der Arroba schwankt zwischen 5 und 10 pesos), ein bis zwei Dutzend Rollen guias (Laufpulver zum Anzünden der Minen), die 2 pesos 5 real bis 5 pesos 2 real kosten, endlich mindestens eine Arrobe Talglichte zu 6 pesos. In ganz Chile hat man kein ander Grubenlicht als gewöhnliche Talglichte, die in einen gespaltenen Stock geklemmt werden. Die Gesammtausgaben für eine Grube belaufen sich demnach auf 150 pesos monatlich oder 1800 pesos (2400 Thlr.) jährlich ohne die Generalkosten, Verwalter u. s. w. er ee Die Maulthierladung Wasser kostet 1 pesos, und ein Pferd oder Maulthier braucht täg- lich mindestens für 2 real (10 Sgr.) Wasser. Das einzige Futter, welches man hier hat, ist Gerste, und ‚die geringste Ration, die man einem solchen Thiere geben kann, ist ein almud, der, wenn man im Grossen einkaufte, damals 5 real kostete, im Detail aber 6 real oder 1 Thlr. Das Rindfleisch ist verhältnissmässig billig, da der Ochse nur 40 pesos kostet, ungeach- tet er aus den argentinischen Provinzen über Copiap6 kommt, aber es ist durchgängig schlecht, da die Thiere abgetrieben und hungrig ankommen. Desto theurer ist das Brot, da nicht bloss Mehl, sondern auch Wasser und Brennmaterial so theuer ist: man bekommt für ei- nen peso 10 kleine Brötchen, das Brötchen ist etwa so gross wie ein deutsches Milchbrot. Ich füge ne . h folgende Preise hinzu, damit der Leser sich einen Begriff machen kann, von dem, was das Leben in dieser grässlichen Wüste kostet. Br | Ein viersitziger Wagen kostet bis Copiapö 6—7 Unzen oder 103,—120%, pesos Ein zweirädriger, zweisitziger s. g. birlocho 4 Unzen 69 ” Ein Maulthier für die Hin- und Herreise nebst Sattel Au: 17 5 Ein solches für die einfache Reise ohne Sattel 6 2... Eine: Maulthierladung auf den Karren bis Copiap6 RR BER = Philippi, Reise durch Atacama. 14° _ WE Ein Brett, oder ein sog. Stollen, cuarton 1'/, pesos Ein Hemd zu waschen 5 real = 25 Sgr. Logis, Frühstück, Mittagstisch im Kaffeehause täglich 3 pesos. Man rechnet die Entfernung von Trespuntas nach Copiap6 zu 30 leguas, sie beträgt aber höchstens 22. Die Minen von Trespuntas wurden im September 1848 entdeckt und zwar, wie mir Herr Schnakenberg erzählte, auf folgende Weise. Ein Maulthiertreiber Namens Osorio, der zwischen Puerto Flamenco und Copiapö seine Wege machte, brachte immer reiche Silbererzstufen nach letzteren Ort zum Verkauf, unter dem Vorgeben, sie seien ihm von die- sem oder jenem geschenkt. Man schöpfte Verdacht, er müsse eine Mine wissen, von der er die Stufen hole, und als er zur Feier des 18. Septembers (Jahrestag der Unabhängigkeit Chi- les) in einem Wirthshause in Flamenco sich gütlich that, sorgten die Herren Vieente Ga- rin, Mateo Perez und ein paar Freunde des letztern dafür, dass der Wirth dem Osorio fleissig einschenkte und ihm dann nach dem Fundorte seiner Erze fragte, während die genann- ten Herren im Nebenzimmer horchten. Die Trunkenheit löste Osorios Zunge; er erzählte, er finde die Erze auf den Bergen von Trespuntas, wo er mit seinen Maulthieren zu halten pflege und bezeichnete die Lokalität so genau, dass die Herren, die ihn belauscht hatten, sich sogleich aufmachten, die Erzader zu suchen, Mateo Perez und seine Gefährten von Fla- menco aus, Herr Garin über Copiap6. Der Zufall wollte, dass sie auf den Bergen an demselben Tage eintrafen; Mateo Perez fand die Alfin hallada, seine Gefährten den Manto de 8. Jose, und Vicente Garin die Buena Esperanza. Nun entstand ein Process, welches die veta descubridora wäre, d. h. der zuerst entdeckte Erzweg. Wer nämlich eine veta descubridora und somit einen ganz neuen Erzbezirk, ein nuevo Mineral entdeckt, kann beanspruchen, dass ihm die Regierung 2 pertenencias oder 400 varas von dem Erzgange zuer- kennt (eine Gesellschaft bekommt gar 3 pertenencias oder 600 varas), während derjenige, der später in diesem Mineral eine veta oder Erzgang auffindet, nur 200 varas, eine einzige perte- nencia erhält. (Die Länge wird in der Horizontallinie nach dem Laufe des Ganges gemessen. Die Breite der perteneneia beträgt 50 varas.) Der Process wurde zu Gunsten des Manto de S. Jos& entschieden, welcher jedoch seit einiger Zeit kein Erz mehr gibt, sondern taub ge- worden ist oder sich in droceo befindet, wie man in Chile sagt, während die beiden andern Minen fortwährend den reichsten Ertrag gegeben haben. nn Man kann sich leicht denken, dass eine Menge Leute auf die Nachricht von der Ent- deckung dieser fabelhaft reichen Erze nach Trespuntas strömten und ebenfalls Gruben er- öffneten. Wie durch einen Zauberschlag entstand ein Städtchen yon 4000 E, und ein fahr- ‚barer Weg von Copiap6 dorthin, aber von den zahlreichen Minen, die in Tre spuntas bear- beitet werden, gaben nur die Buena Esperanza, die Alfin hallada und die Salvadora reichen Ertrag, mehrere z. B. die Pilar, 8. Rafael, Cobriza u. s. w. gaben einen mässigen Gewinn, die meisten Gruben aber gaben noch gar kein Silbererz und werden auch wohl nie etwas geben. Die am häufigsten vorkommenden Eıze sind gediegen Silber und Rothgültigerz, nächstdem die sogenannten Polisülfuros, d. h. Verbindungen von Schwefelsilber mit mehreren andern Schwefelmetallen. Im Jahre 1851 wurden in Trespuntas erst 49 Silbergruben bearbei- tet, im Jahre 1853 aber 161 mit 1724 Arbeitern. Die Mine Buena Esperanza der Herren iR Mkö reihe; Matta und Comp. hat: vom 1. Januar. bis 30, Juni die enorme Summe von 495,151 pesos Silber geliefert, nämlich: metales frios 57698. 22 Mark zum Werthe von 7 pesos die Mark, macht 403,887. 50 pesos plata pina 8849.32 = - =>pR = 86,280. 87° „ - relaves 1245. 66 „ 5 5 Fan : - 4982. 64 Ä wir Zusammen 495151. 01 Ueber die geognostische Beschaffenheit der Gegend von Trespuntas kann ich nicht viel sagen, da ich sie nicht studirt habe. Herr Schnakenberg versprach mir eine vollständige Suite der dortigen Gebirgsarten und Versteinerungen nebst Bemerkungen über die geognostischen Verhältnisse zu schicken, ist aber durch Krankheit und frühen Tod daran verhindert worden. Die Gesteine, welche ich bei der Faena der Mine Germania sammelte, sind folgende. 1) Grün- steinporphyr. In grünlich-grauer Aphanitmasse sind 1—1", Linien grosse Krystalle von schwar- zer oder bouteillengrüner durchscheinender Hornblende ausgeschieden; selten sieht man kleine Albitkrystalle sich durch ihren Glanz und blättrigen Bruch auszeichnen. Be) Dunkelgrauer Grünstein, von dessen Gemengtheilen besonders grünlich gefärbte Feldspathkrystalle auffallen. Auf den Klüften finden sich häufig Ueberzige von Kalkspath, aber auch die ganze Masse enthält viel kohlensauren Kalk und brauset ziemlich stark, wenn man sie in Salzsäure wirft. Eine Stufe dieses Gesteines enthält kleine Knollen von Schwefelkies und von Kalkspath, 2 bis 3 Linien gross, letztere bisweilen von Schwefelkies umkleidet, hie und da auch Knollen von einem grünlichen Bol. 3) In diesem Gestein, einem Mittelding zwischen Grünstein und Kan. stein, hat der kohlensaure Kalk das Uebergewicht, ohne dass man es darum einen Kalkstein nennen könnte. Es liegt auf der Oberfläche des Bodens in Gestalt bräunlicher, mehrere Fuss grosser und mehrere Zoll dicker vulkanischer Schlacken, ist aussen uneben, löcherig und porös und von allen Seiten 1 bis 1"/, Linien tief verwittert. Hierdurch sind die einzelnen krystalli- nischen Bestandtheile von der Grundmasse befreit, so dass die Oberfläche wie die eines Con- glomeratsandsteines aussieht. Der frische Bruch ist hellgrau und lässt hauptsächlich Feldspath- _ krystalle am Glanze ihres blättrigeı Bruches erkennen; seltener sieht man darin schwärzliche, ehloritähnliche Massen. e Vegetation _ habe ich in der Umgegend von Br gar nicht SR: und ‚ebenso wenig im Orte auch ı nur einen Blumentopf. ee: Reise von Trespuntas nach Copiap6. Bien ERS ‚Ueberrest der Lebensmittel verschenkte ich an Frites, unsern Führer und Begleiter von Pajonal bis Trespuntas, liess unser Gepäck und die auf der Reise gemachten Sammlungen auf einen Karren verladen, damit die Lastthiere leer gehen könnten, und ritt um die Hitze zu vermeiden, die in dieser Höhe bei Tage kaum zu ertragen sein soll, den 25. Fe- _ bruar Abends 8 Uhr fort. Es gibt zwei Wege von Trespuntas nach Copiapö. Der eine, der alte Incaweg, ist nur zum Reiten, führt in grader Linie dorthin und kann auf guten Thie- ren in 7 Stunden geritten werden; er ist jedoch sehr steinig und rauh, und in seiner gan- zen Erstreckung ist weder Wasser noch Futter. Diesen Weg konnte ich unsern erschöpf- ten Maulthieren nicht zumuthen, und so schlugen wir denn den Fahrweg ein, der einen 148 [3 — Umweg nach Osten macht. Er wendet sich gleich von Trespuntas nach Osten, um den im Süden vom Städtchen liegenden Berg zu umgehen. In der Nacht war natürlich von der Richtung und der Beschaffenheit der Gegend nichts zu erkennen, und dies um so weniger, als wir gerade Neumond hatten. Da mir das Reiten sauer wurde, zog ich vor, zu gehen, und kann nur soviel sagen, dass das Gehen in dem tiefen, durch die Räder der Karren hervorge- brachten Staube, der zu beiden Seiten der Fahrgeleise hohe Furchen bildet, recht unbequem war. Um 3 Uhr Morgens waren wir inPuquios, einem Wasserplatze, wo zwei Wirthshäuser aus Lehmmauern, tapias erbaut sind. Wir fanden hier eine Partie Kärner gelagert, trieben unsere Maulthiere in den Corral und legten uns dann schlafen. Das Wirthshaus, unter dessen Corridor wir uns gelagert hatten, war mehr eine Schenkstube als ein Gasthof zum Herbergen. Speisen konnten wir nicht bekommen; von Getränken war nur Anisbranntwein, Champagner, Jerez und Oporto zu haben. Den Morgen bekamen wir jedoch einen leidlichen Kaffee. Das andre Wirthshaus soll weit anständiger, aber auch sehr theuer sein. Man versicherte mir, eine Suppe von einem Huhne koste dort eine Viertel Unze = 4 pesos 2'/, real (etwa ein Louisd’or), und ein Ei 2 real = 10 Sgr. Da mein Reisegeld gänzlich erschöpft war, so dass ich mir schon von Herrn Schnakenberg ein paar Thaler hatte borgen müssen, so konnte ich nicht den vornehmenden Reisenden machen. Wir kauften also Brot, für einen real Fett und für einen real Holz, und kochten uns im Freien einen Mehlbrei zum Frühstück. Die beiden Häuser liegen auf einer schwach gegen Ost gesenkten Ebene, die sich all- mählig verengt und nach einer legua zu einer engen Quebrada zusammenzieht, die sich spä- ter in die grosse Quebrada de Paipote mündet, und in welcher einige K gen. Durch diese Schlucht geht der Weg nach S. Andres, in der Wüste. Dicht bei den Wirthshäusern sind Brunnen gegraben, allein weiter abwärts nach der Schlucht zu ist fliessendes Wasser, und der grösste Theil desjenigen Wassers, wel- ches in Trespuntas verbraucht wird, kommt vo n daher. Hier ist'ziemlich viel Vegetation. Tes- saria absinthioides, Bacchasis spartioides Hook, hier Pichana genannt, B. confer- tifolia Coll., ein Achyrophorus, die Distichlis thalassica und ein andres Gras ohne Blüthe. Im Wasser selbst ist Ranunculus bonariensis und Scirpus palustris. Das Wasser setzt weisse Salztheile und Ocker ab. Da keine grö | sseren Höhen in der Nähe sind, so ist es schwierig, den Ursprung dieses Wassers zu erklären. In der Nähe waren 11 Con- dore beschäftigt, das Aas eines gefallenen Maulthieres zu verzehren. BE Um das Wasser herum ist der Boden thoni ‚, oben auf liegen aber schlackenartige Steine. Die Schlucht weiter abwärts ist in dunkles Gestein, Grünstein oder Porphyr einge- schnitten. Weiter im Osten erscheinen die Berge deutlich aus geschichteten Gesteinen gebil- det, Herr Felix Engelhard aus Cassel hat mir mitgetheilt, dass sich zwei oder drei leguas im Osten in einem Thale, Quebrada del Ternero genannt, unzweifelhafte Spuren von Stein- kohlen finden. Er selbst hat dort schwarzen, bituminösen Schieferthon mit dünnen Schichten einer vortrefflichen Steinkohle angetroffen, und meinte, in grösseren Teufen würden. vielleicht bauwürdige Kohlenflöze anstehen. Ich habe nicht erfahren, dass Versuche gemacht worden sind, dies zu ermitteln. Vielleicht hat sich seine Hoffnung nicht bewährt. - Er wagte kein Ur- theil über das geognostische Alter dieser Kohlen auszusprechen. Wahrscheinlich gehören sie dem Lias an. | upferminen lie- einer kleinen Hacienda oder Oasis en Puquios liegt nach den Eisenbahningenieuren 4795 Fuss über dem Meere, nach der Angabe meines Aneroids berechnet, nur 4648 Fuss. . Um 2 Uhr Nachmittags setzten wir unsern Weg fort. Die Hitze war nicht so arg, als man sie mir in Trespuntas geschildert hatte, das Thermometer zeigte nur 25° C. Der Weg führt "zuerst über einen Rücken, die Cuesta de Puquios 5358 Fuss über dem Meere, und dann schwach bergab bis zu einem Wirthshause Llampos genannt, 3322 Fuss nach den Ei- senbahningenieuren (4380 Fuss über dem Meere nach dem Aneroid).*) Hier. beginnt eine Quebrada, in welcher der Weg abwärts führt bis zum Wirthshause el Chulo, wo wir um 10 Uhr Abends ankamen. Das Wirthshaus hatte Tags zuvor einen andern Eigner] erhalten und war noch nicht recht in Ordnung. Wir konnten daher nichts Warmes bekommen als Kaffee, jedoch mit Milch, und ein paar Eier, aber wir erhielten ordentliche Betten, die ersten seit Atacama; den andern Morgen früh war Kaffee, Milch und Brot bei der Hand, die Maulthiere hatten reichlich Lu- zerneheu gehabt, und die Rechnung war für die Umstände nicht zu theuer; nämlich 4 pesos Heu, 6'/, real Wasser für die Thiere, 2 pesos für zwei Betten (D. Diego wollte durchaus auf dem Fussboden schlafen), 6 real Kaffee für den Abend, 6 real ein halbes Dutzend weichge- sottene Eier, 3 real Brot, 2 real Käse; 4 real für den Kaffee am Morgen. Frugaler kann man wahrlich nicht leben, zumal wenn man den Tag vorher nichts als Mehlbrei genossen hat. — El Chulo liegt 2450 Fuss über dem Meere. Der Weg nach Copiapö6 führt nun 6 leguas weit ohne Unterbrechung bergab und er- reicht bald die grosse Quebrada de Paipote, welche 60 leguas lang sein soll und die Ge- wässer unzähliger Quebraden vereinigt. Die Vegetation ist in derselben fir die Wüste ziem- ‚lich reichlich. Ich sah hier in grosser Menge die hübsche Adesmia cinerea mit ihren weissen Blättern, die Bulnesia chilensis Gay, einen Strauch aus der Familie der Zygo- phylieen, der dort Retamo, d. h. Ginster heisst, eine neue Composita 'mit schneeweissen, wolligen Blättern und violetten Blumen, Jobaphes virgatus Ph. ete. Gegen Mittag er- blickte ich am Ausgange der Schlucht Bäume, die Weide mit dem Wuchse der lombardischen Pappel, Feigen, Pfirsich, Weinreben, und trat in das Bewässerungs- Gebiet des Flusses von Copiap6 ein. Don Diego war vorausgeritten und erwartete uns hier; er hatte bei einem Bekannten ein iirsen: für unsere Maulthiere gegen ein Futtergeld von 3 real täglich für das Stück ausgemittelt. Ich überliess meinen Gefährten die Sorge für die Thiere und ging zu Fusse weiter. Der Weg führt an der Verlängerung der Eisenbahn nach Tierra ama- rilla u. s. w. entlang, an welcher jetzt gearbeitet wurde, und die gerade bis zu dem Punkte gelangt war, wo der Weg von Trespuntas eintrifit, zwischen Gartenmauern und Häusern, und war entsetzlich staubig. Ueberall hingen Trauben, Pfirsich, Birnen, unreife Granaten, Blüthen von Floripondio (Datura arborea) und das breite, von Staub ganz ‚graue Schatten- dach der Feigenbäume über die niedrigen Tapias. Die Häuser rückten immer näher zusam- men und verwandelten sich zuletzt in eine zusammenhängende Strasse. Je näher ich dem Centrum der Stadt kam, um so lebhafter war es auf den Gassen. An einer Ecke bekam ich von ein paar jungen Mädchen ein paar Kannen voll Wasser über den Rücken zum grossen ) Vielleicht sind es zwei verschiedene Punkte in der Quebrada de Llampos. U Jubel derselben und aller Umstehenden. Man glaube nicht, dass ich dies blos meinem aller- dings nicht mehr besonders reputirlichen Reiseanzuge verdankte, nein ‚es war ein Carnevals- scherz, denn ich traf gerade den letzten Carnevalstag, den dia de Chaya, ein, wo das Begiessen der Vorübergehenden mit Wasser ein sehr beliebter Spass ist, dem selbst die angesehensten Personen ausgesetzt sind. Dies ist aber auch ziemlich die einzige Carnevals-Licenz, und ist namentlich das Durchziehen der Strassen in Masken und Verkleidung streng: untersagt. Etwas nach 1 Uhr kam ich im vortrefllichen Gasthofe des Herrn Servant an und beendigte so meine Reise durch die Wüste Atacama. Capitel V. Lebensweise in der Wüste, Gesundheit, Puna. @, Wenn.man in der Wüste reist, muss man nothwendig im Laufe des Tages von einem Wasserplatze zum andern gelangen und kann nicht wohl unterweges einen Halt machen, schon wegen der grossen Schwierigkeit, alsdann die Maulthiere zusammenzuhalten. Man hat ge- sehn, dass die Tagemärsche oft 10 Stunden und darüber lang waren. Kamen wir am Was- serplatze an, so waren zwei Personen vollauf damit beschäftigt, die Maulthiere abzuladen, ab- zusatteln und das Gepäck zusammenzustellen, damit es Schutz gegen den Wind gab. Unter- dessen suchte ein Andrer Brennmaterial ‚ und wo dieses selten war, ging oft viel Zeit damit hin; ich habe selbst manchen Busch und manchen Poxcho voll Maulthiermist herbeigetragen, Niemand hatte dann Lust, wenn wir spät Abends angekommen waren, noch Stunden lang auf's Essen zu warten. Es musste also eine Speise zubereitet werden, die recht schnell fertig war. Dies war ein Brei von geröstetem Mehl mit Fett und Salz, denn da das Mehl von geröste- tem Waizen ist, so braucht es nicht ein Mal aufzusieden, um geniessbar zu sein. Dies war bei langen Tagemärschen unser einziges, vereinigtes Mittags- und Abendessen. Kaum war dies genossen, so suchten wir unser Lager auf. Den Morgen hatten wieder mehrere Personen damit zu thun, die Maulthiere zusammenzutreiben und zu beladen. Ein Diener brachte unter- dess Wasser zum Sieden und warf dann eine gehörige Portion Yerba (oder Paraguaythee) hinein, der, nachdem er ein paar Minuten gezogen hatte, mit kaltem Wasser geschreckt wurde. Tassen 'schleppten wir nicht mit uns, so wenig wie Teller; der Thee wurde also in Blech- näpfe auf Schiffszwieback gegossen,*) und der Zucker in einem kleinen Säckchen dazu prä- sentirt. Sodann steckte jeder etwas Schiffszwieback und ein Dutzend getrockneter Feigen in die Tasche und füllte sich allenfalls eine Flasche mit Wasser, damit er unterweges etwas zu | ® blieben wir einen Tag liegen, dann wurde üppiger gelebt. Es gab Mittagsbrot und Abend- brot, ersteres zwei Gerichte, gewöhnlich eine Suppe von Chargui mit Reis, oder Schiffszwie- s en auf diese Weise satt trinken will, muss er wenigstens drei- oder viermäl diese Operation wieder- oien, und wenn wir sechs oder sieben Personen dies hätten thun wollen, so wären wir kaum innerhalb ein paar - Di back oder Mehl, und dann gebratenen Charqui oder Mehlbrei; es wurde Kaffee oder eine Art Chocolade gekocht, nämlich Chocolade mit Mehl verlängert, eine Erfindung von mir, die bei weinen Reisegefährten vielen Beifall gefunden hat und deren ‚Recept ich gern mittheilen will, wenn Jemand — eine ähnliche Reise zu machen beabsichtigt. Es wurden dann auch tortillas gebacken. Diese „kleinen Torten“ wurden so bereitet: Auf einem Sattelleder wurde ein Teig von Mehl, Wasser, etwas Rinderfett und Salz geknetet, kleine flache Kuchen daraus geformt, und diese in der heissen Asche gebacken. Der etwa verbrannte Theil der Oberfliche wird mit dem Messer abgeschabt. Der Teig geht natürlich nicht auf ‚ und die tortillas sind sehr fest. Sie schmecken nicht übel, und man kann sie in Valparaiso und Santiago täglich auf den Strassen kaufen, allein das Brot ersetzen sie keinesweges. Ich hatte ein halbes Dutzend ' Blechbüchsen mit eingekochtem Kalbfleische mitgenommen für den Fall, dass Jemand von uns krank würde, welcher Fall glücklicher Weise nicht eintrat. Auch führte ich einige Flaschen Oporto und Jerez mit für ausserordentliche Fälle. Nach ungewöhnlichen Strapatzen zum Bei- spiel gönnten wir uns ein Gläschen, das dann auch wie ein wahrer Nektar schmeckte und wirkte. Ich hatte mich auch mit einigen Medieinen zum Schwitzen, zum Laxiren, gegen Diar- rhöe etc. versehen, wir haben aber nichts davon nöthig gehabt und nur etwas Brausepulver consumirt. Es ist sehr auffallend, wie wenig Nahrung der Mensch in solchen Wüsten trotz der anstrengenden Märsche braucht, und begreife ich jetzt erst die ausserordentliche Mässigkeit der Araber auf ihren Reisen. j Ich hatte zwei Zelte mit, wir haben sie aber sehr häufig gar nicht aufgeschlagen. Ein paar Mal erlaubte es der Wind nicht, und häufig waren wir am Ende des Tages zu müde, um das Aufschlagen des Zeltes abzuwarten, und zogen es sämmtlich vor, im Freien zu schla- fen, selbst wenn wir wussten, dass die Temperatur des Nachts unter den Gefrierpunkt sinken würde. Auch waren sehr bald ein paar Zeltstangen zerbrochen, und dies ist ein Gegenstand, der in der Wüste auf keine Weise zu ersetzen ist. Als ich die Reise antrat, glaubte ich, die Wüste müsse nicht nur sandig, — sondern auch sehr heiss sein, und hatte daher leider keine warme Kleidung mitgenommen; auch D. Diego sagte uns nichts davon, dass wir viele Nichte eine Temperatur unter dem Gefrierpunkte haben würden, so dass ich oft des Nachts vor Kälte nicht schlafen konnte. Matratzen hatten wir nicht mitgenommen, eine wollene Friesdecke, dachte ich, würde mehr als hinreichend sein unter dieser Breite in der glühenden Sandwüste, welche ich zu finden erwartete; die Montur, d. h. die Felle, welche unter und über den Sattel kommen, dienten statt Matratzen, der Sattel statt Kopfkissen; die Bettdecke und die Ponchos zum Zudecken. Ich habe gewöhnlich halb angekleidet geschlafen. Niemand wird dies Lager für ein sybaritisches erklären, allein wenn man müde ist, schläft sich’s ganz gut. | | Unsere Gesundheit ist die ganze Zeit gut gewesen. Von der brennenden Sonne und der scharfen, trocknen Luft hatten wir aber fast beständig aufgesprungene Lippen, und zwei- mal hat sich mir die Haut von Stirn und Nase geschält. Auf der Rückreise hatte ich in den hohen Regionen einen beständigen Schnupfen, und hätte mir gern das Taschentuch an die Nase festbinden mögen. | | ' Ich möchte nach meinen Erfahrungen glauben, dass die Erzählungen von der Wirkung der Puna oder des Saroche, d. h. der verdünnten Luft in grösseren Höhen, sehr. übertrieben sind. Es ist sicher, dass der Luftdruck auf den Körper in-einer Höhe von 10000 Fuss schon = sehr vermindert ist, und dass man bei jedem Athenzuge dem Gewichte nach viel weniger atmo- sphärische Luft, also auch Sauerstoff, einnimmt als in der Ebene, aber ich habe davon keine andre Wirkung empfunden, als dass ich leichter müde würde und mich öfters ausruhen musste, zumal wenn ich steil zu steigen hatte. Dieselbe Wirkung sah ich bei meinen Reisegefährten, Einer meiner Diener, ein sonst kräftiger Mann, wurde zwischen Rio frio und Sandon beinahe ohnmächtig, aber vielleicht von andern Ursachen. Von Kopfschmerzen, Ohrensausen ‚ Uebel- keit, Schwindel hat Niemand die geringste Anwandlung empfunden, noch viel weniger von Blutungen. Dagegen habe ich bemerkt, dass auch die Maulthiere in der dünnen Luft leicht ermatten und beim steilen Hinaufsteigen alle fünf Minuten stehen bleiben, um Luft zu schöp- fen und sich auszuruhen. | Einige statistische Notizen über die chilenische Provinz Atacama. Diese Provinz war früher nur ein Departement der Provinz Coquimbo und wurde erst im Jahre 1843 zur eigenen Provinz erhoben, welche in die beiden Departemiente Co- piapö und Huasco zerfiel,*) und zwar wurde diese Massregel nothwendig durch die Ent- deckung der vielen Gold-, Silber- und Kupfer-Minen und das dadurch bewirkte Einströmen von Bewohnern in diese Wüsteneien. Mit Recht sagt der Intendant der Provinz D. Antonio dela Fuenti 1853 in seinem Berichte über dieselbe: „Der Mangel an Regen und die geringe Masse ihrer fliessenden Wasser beschränken die Kultur des Bodens in der Provinz Atacama auf ein paar schmale Streifen Landes, die von den wasserärmsten Flüssen Chiles bespült wer- den. Ihre Gefilde sind in Folge der Dürre unfruchtbar und durchaus ungeeignet zur Vieh- zucht. Aber wenn die Natur ihr diese Wohlthäten versagt hat, so gewährte sie ihr andre, und die Berge von Atacama geben den Einwohnern dieser Provinz eine reichliche und uner- schöpfliche Menge kostbarer Metalle zum Ersatz der reichen Aernten, welche der Landmann in den Gefilden des Südens einbringt.“ Das erste Silber fand sich 1829 in den Ladrillos, 3 leguas von Co piap6, dann wur- den 1832 die Silbergruben von Chaüarcillo, und 1848 die von Trespuntas entdeckt. es Die Silberausfuhr aus der Provinz betrug: | Jahr: Werth in pesos: Jahr: Werth in pesos: 1830 59,931 „ 1844 1,106949 „ 1831 53,973 „ 1845 1,381030 „, 1832 294,609 „ 1846 1,444142 „ 1833 847,343 „ 1847 1,836940 „ ABB. I .2746:130 1848 2,349996 „, 1835 | 761,405 „ 1849 3.080156 „ 1856 | 154839 „ 1850 3,483180 „ 1837 | 526,042 1851 3,183471 „ 1838 572,539. „ 1852 .8,561255. „ 1839 933,897 „ 1853 2,026510 „ 1840 173,239 „ 1854 2,240686 „ 1841 739,009 „ 1855 2,272826 „, 1842 745,563 „ 1856 1,613346 „ 1843 622,791 „ 1857 2105181 | (I. Semest.) =) Jetzt (1858) sind es vier Departemente: Freirina mit 6789 Einw., Vallenar mit 11300 Einw., Caldera mit 2533 und Copiapö mit 30068 Einw. nach dem letzten Census, - 13 — Hierbei ist zu bemerken, dass bis zum Jahre 1854 in diesen Quantititen die s. g. Me- tales frios nicht begriffen sind, welche man seit dem Jahre 1848 angefangen hat, in das Aus- land zu senden, und welche in den beiden Jahren 1852 und 1853 das Gewicht von 2 1568 Centner betragen haben, zum Werthe von 6,315855 pesos, Anfangs 1851 wurden im Departement Copiap6 folgende Anzahl Minen bearbeitet: 235 Silberminen, welche 3085 Arbeiter beschäftigten 14 Kupferminen, „ 128 „ ” 3259 Arbeiter 6 Goldminen, * 46 ö E Im Oktober 1853 dagegen - 509 Silberminen 116 Kupferminen ? welche zusammen 6869 Arbeiter beschäftigten. 17 Goldminen ! Die Silberminen vertheilten sich auf die verschiedenen Minerales wie folgt: 1851 1553 Chanarecillo 90 140 Trespuntas 49 161 Pajonales 6 ? Bandurias 8 12 Garin 13 19 Romero 16 34 Kupferausfuhr. ; aus dem DER i aus dem | 12: Jahr: Depart. Copiapd: aus ganz Chile: Jahr: Depart. Copiapd: aus ganz Chile: 1841 1,930182 pesos 1550 11212 „ 3,059386 ” 1842 E 1,990023 „ 1851 42499 „ en 1843 3 2,100754 „ 11852 142349 „ 3,576752 „ 1844 155902 pesos 2,553525 „ 1853 309973 „ 3,505743 „ 1845. 124596 „ 2,542149 „ 1554 353942 „ 4,316616 „ 1846 | 107646 „ 2,828271 „ 1855 1.292975 „ 4.898974 „ 1847 97070 , 2,596853 „ 1856 2,586340 „ 5,203249 „ 1848 110024 „ 2,736599 „ '1857*| 2,609320 „ 5.828628 „ 1849 53476 „ 2,961390 „ | Aus den mitgetheilten Zahlen ersieht man auf den ersten Blick, wie unsicher der Er- trag der Silberminen ist. Im Jahre 1836 fiel er z. B. mit einem Male von 761405 pesos auf 154839 pesos, und im Jahre 1840 von 933897 pesos auf 173239 pesos. Im Jahre 1853 hat die Silberausbeute ihr Maximum erreicht. — Die Kupferausfuhr aus Chile hat ziemlich re- gelmässig von Jahr zu Jahr zugenommen. Wenn dieselbe in dem Departement Copiap6 von 1848 an bis 1852 abgenommen hat, so ist eine Hauptursache dieser Thatsache die, dass in Folge der Entdeckung von Trespuntas alle Mineros sich auf die Silberminen warfen. Seit 1852 hat die Kupferausbeute enorm zugenommen, so dass jetzt das Departement Copiapö und * Die Erze, welche zugleich Silber und Kupfer enthalten, sind nicht mitgerechnet. Philippi, Reise durch Atacama. 15 — 11 — das Litoral der Wüste beinahe die Hälfte des Kupfers liefert, welches ganz Chile ausführt. Man hat ein Sprichwort, welches besagt: Wer in Goldminen arbeitet, verliert sicher dabei, wer Silberminen bearbeitet, kann möglicherweise gewinnen, wer aber Kupferbergbau treibt, ist sicher, reich zu werden. Das Departement hatte 1853 21 Amalgamirwerke, und eine Silberschmelzhütte, die von Engelhard und Perret. Die Statistik ist übrigens noch sehr unvollkommen. Don Antonio de la Fuente gab die Bevölkerung der Provinz für 1853 auf 65,000 Einwohner an, der Census von 1854 aber fiihrt nur 50690 Seelen auf, nämlich für das Departement Freirina 6789, für Vallenar 11,300, für Caldera 2533 und für Copiaps 30068 Seelen. Ueber die Anzahl der Geburten und Todesfälle weiss man gar nichts Sicheres. Im Departement Copiap6 kennt ‘man nur die Zahl der Todten, welche auf den Kirchhöfen von Copiap6 und Chanareillo begraben sind; die, welche man auf den Privatkirchhöfen, die in verschiedenen Orten desselben zerstreut sind, begräbt, werden nicht aufnotirt, da kein Geistlicher oder sonstiger Beamter vorhanden ist, der dies Geschäft übernehmen könnte, Die Zahl der unehelichen Geburten betrug im Jahre 1848 aber 39 Procent. (Anuario Chileno 1852.) Kaum glaublich erscheint es, dass es mit der Seelsorge so schlecht bestellt ist. Aber für 1853 existirte für das ganze Departement nur ein Pfarrer! In Santiago sieht man eine Unzahl von Geistlichen auf den Strassen und in den Provinzen ist der grüsste Mangel daran. Man kann sich denken, wie es mit dem Religionsunterrichte und der Moral bestellt ist. Zum Beleg nur eine Thatsache. In © hanarcillo, welches eine Bevölkerung von 5000 Seelen hat, sind in 39 Monaten 3760 Personen mit Geld- oder körperlichen Strafen belegt worden, was auf das Jahr 24 Procent der Bevölkerung trägt. Es gab dort so wenig wie in Trespuntas eine Kirche! *) Aber so schlecht wie für die Kirchen, so schlecht ist auch für die Gefäng- nisse gesorgt. Zum Schlusse ein paar Worte über den Bergwerks-Schwindel. Es scheint, als ob man ganz allgemein für erlaubt hält, in diesen Bergwerksangelegenheiten zu betrügen. Es werden eine Menge Gruben eröffnet, wo der Unternehmer gewiss überzeugt ist, nie Erz zu finden, al- lein hat er die gehörige Suade, so weiss er Andere zu überreden, dass die Gruben unfehlbar in geringer Tiefe die Erzader treffen müssen, was, er durch Grubenrisse u, s. w. anschaulich macht, und verkauft dann Kuxe (barras) von diesen Gruben. So ist mir von einem deutschen Landsmanne versichert, er habe auf diese Weise in Trespuntas in weniger als zwei Jahren 4000 pesos verdient, wobei sich das alte Sprichwort bewährt hat, wie gewonnen, so zerronnen. Ein Minero, ich will ihn Don Torribio nennen, war einem Kaufmanne in Copiap6 für Lebensmittel u. s. w. nach und nach sehr viel schuldig geworden und zahlte nie, so dass dieser ihn wollte einstecken lassen, und dass mein armer Mann, der nicht zahlte, weil er nichts hatte, daher nur des Nachts ausgehen konnte, wenn er ein Mal nach Copiapd kam. Eines Abends sieht er eine schöne Silberstufe bei einem F reunde, welche dieser so eben aus einer Mine bekommen hatte. Lieber Freund, sagt da D. Torribio, leihen Sie mir diese Stufe bis morgen; &8 ist ein Fremder hier, der sich sehr für Mineralogie interessirt, und dem ich sie *) S. Memoria von De la Fuente p- 41. — 15 — zeigen möchte. Recht gern, sagt jener, und D. Torribio nimmt die Stufe mit nach Hause. Nun schreibt er folgenden Brief: „Verehrter Herr Patron! Ich gratulire Ihnen zu dem Al- cance,*) den Ihre Mine gemacht hat; heute Morgen-haben wir eine reiche Silberader angebro- chen, die allem Anscheine nach lange Zeit ergiebig sein wird. Ich sende Ihnen per Expres- sen zugleich mit diesem Briefe eine Stufe des Erzes; Sie werden sich daraus gleich mir über- zeugen, dass Ihr Glück gemacht ist. Es wird gut sein, noch mehr Arbeiter in der Grube anzustellen, und bitte ich, mir die in beikommendem Verzeichnisse notirten Lebensmittel, Pul- ver u. 8. w. baldmöglichst zukommen zu lassen. Grube Rosario. Ihr ergebenster Verwalter N. N.“ Diesen Brief siegelt er zu und schreibt darauf: „An Don Torribio ... in Copiapö, nebst einer Stufe Erz. Durch Expressen,“ bricht ihn dann wieder auf und legt ihn, nebst einem Verzeichnisse der Lebensmittel u. s. w., die er braucht, auf seinen Tisch neben die geborgte Silberstufe. Den andern Morgen sind die Fensterladen geöffnet und wie ein Lauffeuer geht die Nachricht durch die Stadt: Don Torribio ist da. Der Kaufmann, welcher ihn in den Schuld- thurm wollte sperren lassen, macht sich also geschwind auf die Beine, um D. Torribio zu sehen. Kaum tritt er herein, so sagt ihm D. Torribio: Lieber Freund, Sie verstehen sich doch auf Erze, was sagen Sie zu dieser Silberstufe? — Ei, das ist ja eins der reichsten Erze, die mir vorgekommen sind! Wo ist das Erz her? — Aus meiner Grube Rosario, Freund! Le- sen Sie den Brief von meinem Administrator. — Das freut mich von ganzem Herzen, Don Torribio, gratulire. Was sind denn das für Sachen, die Ihr Verwalter nöthig hat; lassen Sie doch die Liste sehen. — Hier ist sie. — Wenn es Ihnen recht ist, werde ich Ihnen die Klei- nigkeit besorgen. — So bekam D. Torribio von seinem Gläubiger, der ihn wegen nichtbezahl- ter Wechsel wollte einstecken lassen, wieder frische Waaren. Ein ganz gewöhnlicher Kunstgriff der gemeinen Bergleute, wenn sie Jemanden veran- lassen wollen, Ihnen Geld zur Bearbeitung einer Mine vorzuschiessen, ist der, in irgend einer beliebigen Grube Erzstufen zu verstecken, die sie dann in Gegenwart der Person heraushauen, welche sie anführen wollen. Bisweilen ahmen sie sogar gediegenes Silber nach. Ich sah vor einiger Zeit hier einen grossen Klumpen gediegenen Silbers, ganz in der unregelmässigen Form, die Oberfläche schwärzlich angelaufen, der Schnitt inwendig silberweiss, das hohe Gewicht des Silbers; er war eine Mischung von Blei, Zinn und Antimon! Die Person, der dieser Klumpen zum Kauf angeboten war, hatte sich aber nicht täuschen lassen. Als ich in Copiap6, von der Wüste zurückgekehrt, auf den Abgang des Dampfschiffes nach Valparaiso wartete, logirte in demselben Gasthofe ein deutscher Landsmann. Einst kam er den Mittag sehr spät zum Essen und brachte einen Gast mit, der zwar anständig gekleidet war, dem man aber ansah, dass er nicht in die Gesellschaft gehörte. Er zeigte mir sogleich eine kleine Metallkugel. Was ist das? — Das halte ich für Silber, war meine Antwort. — Ja wohl, das ist Silber aus mei- ner Mine. Ja, Herr Professor, seit heute Morgen bin ich Besitzer einer Silbermine eine halbe Stunde von Copiapö: Herr Heinrich P. hat mir das Gesuch gestern aufgesetzt, und heute Morgen ist mir die Mine von der Deputacion de Minas zuerkannt. — Da gratulire ich von Herzen. Aber die Sache kommt mir doch wunderbar vor, dass Sie in der Nähe der Stadt, wo ae Man sagt in Chile, eine Mine macht Alcance, wenn sie auf reiches Erz stösst, und man sagt, sie sei in broceo, wenn sie aufhört Erz zu geben. 15* Tausende von kundigen Leuten gegangen sind, eine Silbermine gefunden haben sollten, die je- nen entgangen wäre. — Ich selbst habe sie auch nicht gefunden, sondern der Herr da, ein Chilene, der sich auf so etwas versteht. — Dann ist mir die Sache noch viel verdächtiger. "Warum hat: der Herr denn die Mine nicht für sich gefordert? — Nun, er hat nicht die Mit- tel sie zu bearbeiten, und ich habe ihm auch einen bedeutenden Antheil an der Mine gegeben. — Ich wollte noch immer sein Glück nicht glauben. — Aber wie können Sie zweifeln, Herr Professor! Ich selbst habe das Silber, welches Sie in der Hand gehabt, aus dem Erze ausgeschmolzen. — Haben Sie aber auch das Erz selbst in der Grube gefunden. — Ja freilich. — Und sind Sie sicher gewesen, dass es nicht etwa vorher hingelegt war? — Al- lerdings, ich habe selbst die Stufe abgeschlagen. — Nun musste ich freilich stillschweigen. Den folgenden Morgen sah ich seine Erze. Es war Kalkspath ohne die mindeste Spur von irgend einem Erze, Bleiglanz, Eisenoxyd oder sonst etwas, geschweige denn von Silbererz. Herr Heinrich P. war von unserm Landsmanne gebeten worden, eines Abends das Erz zu analysiren. Das geht bei Lichte nicht an; Herr P. hatte sich also begnügt, das Gestein-zu zerreiben und zu waschen, um etwaige Erztheile durch Schütteln mit Wasser und Schlämmen auszuwaschen, hatte aber nichts zurückbehalten. — Da hatte der Landsmann gemeint, er habe zu heftig ge- schüttelt und die Erztheilchen mit ausgeschüttet. Herr P. hatte noch eine Cupellation mit dem vermeintlichen Erze machen müssen und auch nichts erhalten, aber mein Mann glaubte doch, es müsse Erz im Kalkspath stecken, denn er hatte ja ein ziemlich grosses Silberkorn heraus- geschmolzen. Wie war dies zugegangen? Als er das vermeintliche Erz in den Schmelztiegel gethan hatte, fragte ihn der gute Mann, der ihm die Mine verrathen hatte, welchen Fluss er zusetzen wollte. Fluss? Daran habe ich wirklich nicht gedacht! — Aber ohne Fluss werden Sie das Metall nicht aus dem Erze darstellen können. Wollen Sie weissen oder schwarzen Fluss zusetzen? Ich möchte Ihnen zu dem letzteren rathen. — Nun gut, schaffen Sie mir etwas schwarzen Fluss an. — So war das Silber in den Tiegel gekommen! Glaubt man nun wohl, der Mensch wäre klug geworden, nachdem er den ihm gespielten Betrug gemerkt? Nein, er fuhr fort, seine Kalkspathader zu bearbeiten, weil es doch möglich sei, dass sie in der Tiefe Erz führe. Die ‚Bearbeitung der Silberminen ist ein reines Hazardspiel, und die Anzahl der Personen, welche sich mit Minen ruinirt haben, ist dreissigmal so gross, wie die derjenigen, welche dadurch reich geworden sind. Aber dies Spiel hat einen ungemeinen Reiz, und das Minenfieber wird zuletzt zu einer wahren Krankheit, einer besondern Art Wahnsinn, welche die Aerzte füglich in die Pathologie aufnehmen könnten. re 2 Kritik der Karten. = „1 Mapa corogräfico de la Repüblica de Bolivia, mandado levantar por el B, Senor Pre- sidente Jose Ballivian, y formado por el Coronel de Ingenieros Felipe Bertres, Director de la mesa topogräfica. 1843. Lond. published by Arrowsmith, ist, was die Wüste Atacama be- trifit, höchst fehlerhaft. Die Küste ist sehr ungenau, namentlich ist bei Paposo eine tiefe Bucht angegeben, in welche sich ein Rio Salado mündet, während der Rio Salado 1° 1% weiter südlich dicht bei Chaüaral de las Animas mündet. Es ist ein Rio frio gezeich- net, der von Nordost nach Südwest zwischen dem 24. und 25. Grad der Breite verläuft, an 17 Meilen lang ist und der Küste bis auf 7 geographische Meilen nahe kommt. Der Rio = ME = frio läuft aber in Wirklichkeit fast genau von Süd nach Nord bis er sich etwa 4 Meilen vor dem Salzsumpfe von Punta negra verliert, und ist keine vier Meilen lang. Am südwestlichen Ende des s. g. Rio frio ist ein Dorf Paguil verzeichnet; den Namen habe ich nie gehört, und ein Dorf existirt in der ganzen Wüste nicht. ' Am imaginären Rio Salado ist etwa 7 Meilen im Osten von Paposo ein Ort Chaco alto gezeichnet, und in der Richtung von diesem nach der Mündung des Rio Juncal oder Tartal ein Ort Chaco bajo, womit viel- leicht Cachiyuyal gemeint sein soll. Ich habe nie von zwei Chacos sprechen hören, und der Wasserplatz Chaco, der wohl mit Chaco alto bezeichnet sein soll, liegt wenigstens dop- pelt so weit im Osten von Paposo. Unter dem 24. Grade sind Campos Pasto grande verzeichnet. Pasto grande liegt auf dem Wege von Atacama nach Salta, beinahe öst- lich von Atacama. Peine liegt auf dieser Karte West zu Sid von Atacama, in der Ent- fernung von 25 leguas und nur 12 leguas von Mejillones, während es in der That 21 le- guas von Atacama in SSO. und über 70 leguas vom Meere entfernt ist. Von der merkwür- digen Configuration des Bodens, den beiden grossen Becken von Punta negra und Ata cama ist nichts angegeben. / | I. D’Orbigny's Karte (ich glaube 1839 publieirt) zeigt den obern Theil der Wiiste mit zwei enormen, von Nord nach Süden streichenden Gebirgsketten erfüllt, und Atacama liegt im Nordost von Cobija nahe an der Küste, während die Entfernung 70 leguas del pays be- trägt. Da aber D’Orbigny selbst (G£ographie p. 248) sagt, er habe sich eines Itin&raire ma- nuscrit, im Jahre 1828 vom Obrist Oeconor aufgenommen und im Convent der KZducandas in la Paz deponirt, bedient, und hinzufügt: „Les observations eritiques que plusieures voyageurs m’ont faites posterieurement & la publication de ma carte sur les grandes inexactitudes de cet itineraire, surtout pour la position d’Atacama et de Chiuchiu, me font vivement regretter de men etre servi,“ so will ich darüber weiter kein Wort verlieren, Ill. Eine Manuskript-Karte im Besitze von Herm Domeyko: Mapa del Desierto de Ata- cama levantado por el Senor D. Constantin Navarrete con los datos que le ha suministrado su hermano D.-Bartolme Navarrete, que lo ha reconocido en todas direeciones. Valpararso Setiembre 10 de 1849. Auf dieser Karte sind fast sämmtliche Wasserplätze und die Wege angegeben, und habe ich nach dieser Karte Antofagasta und die Wege dahin eingetragen. Die Ent- fernung der Wasserplätze ist leidlich genau, aber ihre respektive Richtung trifft nieht immer zu; die Bildung des Terrains ist auf derselben gar nicht angegeben, so ist z. B. keine Andeu- tung der beiden grossen Salzsümpfe, dagegen sind eine Menge Flussläufe gezeichnet, deren Länge und Richtung ganz aus dem Kopfe genommen zu sein scheint, was mit der genauen Kenntniss der Wege und Wasserplätze sehr contrastirt. So ist z. B. der Rio frio als ein von Osten nach Westen fliessender, 25 leguas langer Bach angegeben, und der Salado auf ein kleines kaum 2", leguas langes Wässerchen reducirt, das noch dazu von Norden nach Sü- den fliesst. ROH Ä IV. The provinces of la Plata, the Banda oriental del Uruguay and Chile, chiefly from M. S. Documents, communicated by Sir Woodbine Parish ete. London published A June 1842 by Arrowsmith ist bei weitem vorzüglicher als die Karten No. Iund IL. Ich bemerke folgende Irrthümer. Atacama (alto), Tambillo und Toconado bilden auf derselben ein Dreieck, während diese drei Punkte fast in einer graden Linie liegen, Toconado liegt ziemlich rich- ” _— 18 — tig, aber Peine, welches 8SO. von Toconado liegt, ist auf der Karte im Südwesten von Toconado gezeichnet, so dass der ganze von Peine nach Copiap6 angegebene Weg ver- schoben ist. Auf diesem Wege sind die meisten Wasserplätze angegeben, aber bisweilen ganz falsch, so liegt z. B. auf der Karte die Encantada zwischen Zorras und Aguas blancas, während sie in Wirklichkeit zwischen Juncal und Doöa Ines liegt. Ein grosser Vorzug dieser Karte ist, dass der gänzlich unbekannte Theil der Wüste wenigstens leer geblieben und nicht mit immensen, nur der Phantasie ihren Ursprung verdankenden Bergschraffirungen er- füllt ist. — Antofagasta liegt entweder ganz falsch, oder es muss zwei Orte dieses Na- mens geben. Bei Arrowsmith nämlich liegt es in der argentinischen Provinz Catamarca 26° 35° südl. Breite, während es ein zu Bolivia gehörendes Dorf ist, das etwa unter 25° lie- gen muss. Ueber die Gränzfrage. Bekanntlich ist die Gränze zwischen Bolivien und Chile nicht genau festgestellt, und sind schon mehrere Male ernstliche Streitigkeiten deshalb zwischen beiden Staaten entstanden. Ein Artikel in der in Santiago erscheinenden Zeitung Ferro carrıl setzt die Sachlage gut aus- einander. (8. Nr. 579. 3. Nov. 1857.) Er sagt: Es scheint, dass die Republik Bolivien sich die Herrschaft über die ganze Wüste Atacama anmasst, indem sie sich auf folgende Titel stützt: 1) den Mangel authentischer Documente, welche diesen Landstrich Chile zuertheilen. 2) einen Brief von Pedro de Valdivia an Kaiser Karl den Fünften, worin dieser Eroberer, in- dem er dem Kaiser Nachricht von seinem ersten Feldzuge in Chile gibt, sagt, er sei vom Städtehen Atacama, Jurisdiktion von Peru, ausgegangen, sei dann in eine lange Wüste ein- gedrungen, und von da in die Provinz Oopayapu gekommen, welches die erste des Reiches Chile sei. 3) das Gesetz 9 tzt. 15. Iib. 2. der Recopilacion de Indias, welches, indem es die Gränzen der Königlichen Audiencia de Charcas festsetzt, sagt: Dieselbe soll zum Distrikt ha- ben: Die Provinz de las Charcas und das ganze Collao, vom Orte Ayabiri an auf dem Wege von Hurcasuyo, vom Orte Asilio an auf dem Wege von Humasuyo, von Atem- cana auf dem Wege von Arequipa in der Richtung der Charcas, einschliesslich der Pro- vinzen Sangabana, Carabayos, Yarico und Dieguestas, Moyos und Chunchos, und Santa Cruz de la Sierra, so dass sie gränzt: im Norden an die Königliche Audienz von Lima und noch unentdeckte Provinzen, im Süden an die Königliche Audienz Chile, im Osten und Westen an die beiden Meere, das Nordmeer |Atlantische Ocean] und das Südmeer [Stille Ocean] und die Demarkationslinie zwischen den Kronen Castilien und Portugal an der brasilianischen Provinz Santa Cruz. 4) das Zeugniss verschiedener Geographen, Reisender und Geschichtsschreiber, namentlich Herrera, D. Jeorge Juan und D. Antonio de Ulloa, welche die Wüste der genannten Capitaine oder ‘königlichen Audienz von Charcas, heute Bolivien, zuschreiben. 5) Auf den Umstand, dass die Provinz Atacama in Bolivien ihren Namen von der darin begriffenen Wüste hat. Der erste dieser Titel hat allein einen negativen Charakter. Wenn es auch wahr sein. sollte, dass kein authentisches Dokument existirt, welches Chile den Besitz der Wiiste zuer- kennt, so ist dies kein Grund dafür, dass diese eher Bolivien als der argentinischen Republik, Peru, Spanien oder Japan gehört. Der zweite hat nicht mehr Kraft. Als Valdivia die Erobe- oo rung Chiles unternahm, hatte der an den Küsten des Stillen Oceans gelegene Landstrich Süd- amerikas keine andre Abtheilung als die in Chile und Peru. Die Capitania general von Char- cas existirte noch nicht, Folglich ist der Umstand, dass Valdivia der Wüste erwähnt und ausserdem als Anfang des chilenischen Territoriums die Provinz Copayapö6 oder Copiap6 kein Grund, welcher die Prätensionen Boliviens unterstützt, und um so weniger, wenn man berücksichtigt, dass damals die Gränzen der Capitania general von Chile noch nicht fest- gestellt waren. Dies Argument ist um so origineller, als mit demselben Rechte Peru behaup- ten könnte, dass ihm ganz Chile gehöre, da dieses lange Jahre hindurch einen Theil jenes Vicekönigreiches ausgemacht hat. Der dritte jener Titel hat unstreitig mehr Gewicht. Wenn das Territorium der König- lichen Audienz von Charcas im Westen an die Südsee stiess, muss nothwendiger Weise Bo- livien ein Stück Küste am Ufer dieses Meeres haben, so dass die Guwia de forasteros des Dr. Unanue, und die hydrographische Karte der Küsten Chiles, welche im Jahre 1779 auf Befehl des spanischen Marineministers Caballeros gestochen ist, welche beide Chile den 22. oder 21. Grad südl: Breite als Nordgränze anweisen, in Wirliehiäich mit dem citirten Gesetze 9 7it. 15. Buch 2. der Recop. de Indias stehen, und dass der Autorität, welche diese Documente haben könnten, eine andere von grösserem Gewicht und neuerem (?) Datum das Gleichgewicht hält. Wenn die Nordgränze des chilenischen Gebietes wirklich bis zu dem Punkte ginge, welcher in der erwähnten Guia und Karte angegeben ist, so wäre Charcas ohne Küste geblieben, ohne die Gränze der Südsee, und seit Errichtung der Königlichen Audienz von Buenos Ayres, zu dessen Vicekönigthum sie hinzugefügt wurde, vollkommen von jeder direkten Wasserverbindung abgeschnitten. Damit nun jenes Gesetz erfüllt werde, dessen Autorität grösser ist als die der Geschichtsschreiber, Reisenden und Geographen, ist es nöthig zuzugeben, dass Bolivien berech- tigt ist, ein Stück Küste vom Stillen Meere in Anspruch zu nehmen. Die Frage zwischen beiden Nationen muss sich daher darauf beschränken, die Ausdehnung dieses Küstenstriches ins Klare zu setzen. Mit dem, was Chile gegenwärtig besitzt, greift es keinesweges Us e oder vor dem Unabhängigkeitskriege an, welches der Grundsatz ist, an dem sich alle amerikanische Staaten in ihren Gränzfragen gehalten haben. Indem Chile die Küste bis Me; Jillones besitzt, lässt es Bolivien im Besitze eines Littorales, welches diesem Staate einen Zugang zum Stillen Meere gibt, wodurch die königliche cedula buchstäblich erfüllt wird, welche die Gränzen der Au- dieneia von Charcas bestimmt, so dass Bolivia den Inhalt dieser königlichen cedula nicht anrufen kann, um Chile einer Gebietsverletzung oder Usurpation anzuklagen, sondern einzig und allein um das Gewicht des zu Gunsten Chiles sprechenden Zeugnisses der Guia des Dok- tors Unanue und der auf Befehl des Ministers Caballeros herausgegebenen hydrographischen Karte zu entkräften, im Falle Chile, auf die Autorität dieser Documente gestützt, die ganze bo- livianische Küste des Stillen Meeres seiner Herrschaft unterwerfen wollte. Der vierte der von Bolivien angeführten Titel ist von geringer Autorität. Die Nach- richten der Geschichtsschreiber, Reisenden und Geographen über das Eigenthum der Wüste - sind sehr unbestimmt und zweifelhaft. D. Jeorge Juan insbesondere spricht von derselben in seinen Reisen als von einem leeren Territorium, in welchem drei Staaten zusammenstossen, welches, weil es demselben Souverän unterworfen sei und gar kein Interesse für die Industrie darbiete, zu gleicher Zeit von diesen drei Staaten benutzt werde, die in demselben zugleich regierten. Wir glauben, dass diese Ansicht der Wahrheit am nächsten kommt, aber wir sind der Meinung, dass man bei der Behandlung solcher Fragen nicht von den Geschichtsschrei- bern und Reisenden sprechen muss, denn sie schreiben oft sehr absurdes Zeug; hat doch ein spanischer Chronikenschreiber gesagt, Arequipa läge im Gebiete von Chile. Der fünfte Titel ist so nichtssagend, dass es nicht der Mühe werth ist, sich mit seiner Widerlegung abzugeben. Dies war der Zustand der Dinge in der Zeit, als Südamerika Colonie war. Es kam der Unabhängigkeitskrieg und die Colonien wurden Nationen. Bei der Theilung, welche der Befreier Bolivar mit dem alten Reiche der Incas vor- nahm, indem er aus dem, was man früher Hochperu nannte, .die Republik Boliyia machte, fiel dieser als ihr Hafen am Stillen Meere Cobija oder Lamar zu. Chile seines Theils schiekte im Jahre 1830 eine religiöse Mission nach der Wüste un- ter der Leitung des gegenwärtigen Erzbischofs von Santiago. Später gab der Congress das Gesetz vom Nov. 1842, welches nicht die Wüste, die ihm seiner Meinung nach durch Trans- mission der Rechte des Mutterstaates gehörte, sondern die Guanoniederlagen, welche an den Küsten von Coquimbo, im Littoral der Wüste von Atacama und den benachbarten In- seln und Felsen sich befänden, für Nationaleigenthum erklärte. In F olge dessen fing man an, den Guano an der Küste von Atacama nur bis Mejillones auszubeuten, welchen Punkt Chile ‚als die Nordgränze seines Gebietes anerkannte, und verschiedene chilenische und fremde Schiffe begannen an diesen Küsten ausgedehnte Geschäfte zu machen mit Erlaubniss und unter Auf- sicht der chilenischen Behörden. Damals trat Bolivien zum ersten Male mit der Prätension auf ‚ sich zum Herrn der ganzen Wüste zu erklären. Es schickte eine Gesandtschaft nach Chile, um seine Prätension zu unterstützen, und da dies den gewünschten Erfolg nicht hatte, so nahm es seine Zuflucht zur Gewalt und liess 1847 den Hafen von Mejillones von Truppen besetzen. Chile wies den Angriff zurück, sendete die Fregatte Chile hin, um diese Position wieder zu nehmen, erbaute daselbst ein Fort, auf welchem die chilenische Flagge wehte, und seit der Zeit hatte Bolivien seine ungegründeten Ansprüche aufgegeben. Im August 1857 erfuhr die chilenische Regierung, dass ein fremdes Schiff ohne Erlaub- niss derselben in der Bai von SantaMaria auf der Halbinsel yon Mejillones Kupfererze ein- lade. Es wurde die Dampf-Corvetie Esmeralda hingeschickt, welche daselbst das nordameri- kanische Bark-Schiff Sporisman antraf, das mit bolivianischem Erlaubnisscheine ‚versehen war. Der Commandant der Esmeralda bedeutete dem Capitän des Schiffes Sportsman, der Hafen ge- höre zu Chile, und der Kapitän habe sich deshalb binnen 14 Tagen in Caldera die Erlaub- niss zum Einladen der Kupfererze zu holen, und als der Capitän erklärte, dies nicht thun zu wollen, führte die Corvette Esmeralda den Sportsman mit Gewalt nach Caldera. Hierauf hat ‘ der Sekretär der nordamerikanischen. Legation bei der chilenischen Regierung eine Reclama- tion eingereicht, in welcher er 15000 pesos Schadenersatz für den Kapitän des Schiffes und ausserdem 100 pesos täglich von dem Tage an fordert, an welchem das Schiff weggenommen wurde! Ausserdem hat der. französiche Consul in Cobija eine ebenso bescheidene Forderung — Zi gemacht, endlich ein Herr Pedro Nolasco Videla als Repräsentant einer chilenischen Handels- gesellschaft 40000 pesos Schadenersatz für dieselbe verlangt. 8. Mercurio 23. Sept. 1857. Um den Ansprüchen der chilenischen Regierung auf die Küste mehr Nachhalt zu ge- ben, hat der Intendant von Copiap6 unter dem 10. Sept. 1857 eine neue Subdelegation des Departementes Caldera errichtet, welche vom 23. Grade siidlicher Breite, „der Gränze der Re- publik,“ wo die Bai von Mejillones liegt, bis zur Punta de Plata unter dem 24° 5‘ siidl. Breite inclusive reicht. { ser | Folgende Thatsache beweist, dass zu der Zeit, wo die siidamerikanischen Republiken noch spanische Colonieen waren, kein Zweifel darüber herrschte, dass das Littoral von Paposo zu Chile gehörte. Der Generalcapitin von Chile, Avrles, bewirkte, dass in einer den 28. Juli 1797 abgehaltenen Junta de real hacienda 500 pesos für die Errichtung einer Kapelle in Pa- p0so bewilligt wurden, dass dem Stellvertreter des Cura ausser andern Einnahmen 100 pesos jährlich angewiesen würden, und dass jeder Fischer ihm jährlich eine Arroba trockner Con- grios geben sollte. Der Geistliche D. Rafael Andres Guorrero ging dazumal nach Paposo. S. Gay hist. polit. de Chile IV. p. 412. Ze. Es ist also ganz ungereimt, wenn Bolivien die Wüste bis zum Flusse von Paposo in Anspruch nimmt, wie auf der oben citirten, auf Befehl des Generals Ballivian herausgegebenen Karte zu sehen ist, und wie man in Bolivien D’Orbigny berichtet hat, der G£ogr. II. p. 251. sagt: „La mer borne la Bolivie du rio Loa jusquau rio Paposo au 25° 40° de latitude, ensuite les limites avec la r&publique du Chili sont le cours du rio Paposo jusqu'’& la chaine oceidentale de la Cordillere.“ Es gibt in der Natur zudem weder einen Fluss Paposo noch eine west- liche oder östliche Cordillerenkette. BE - Ueber die Hülfsmittelder Wüste und die Möglichkeit, dieselbe zu ceultiviren. Vor einigen Monaten brachten hiesige Zeitungen die Nachricht, es wolle sich in Paris eine Gesellschaft bilden, um einen elektrischen Telegraphen zwischen La Paz und Santiago anzulegen und hoffe, die Regierungen von Bolivien und Chile würden derselben Ländereien längs der Telegraphenlinie überlassen. Dies könne die Regierung leicht thun, aber was wollte denn die Gesellschaft mit den Steinwüsten anfangen? Man begreift, dass in Paris bei der Unwissenheit der Projektenmacher über die Länder, die sie beglücken wollen, solcher Unsinn zum Vorschein kommt, allein selbst in Chile sind manche enthusiastische Personen in grossen Täuschungen über die Hülfsmittel der Wüste befangen, namentlich habe ich mehrere Leute gesprochen, welche glauben, man könne durch artesische Brunnen fruchtbare Oasen in die Wüste zaubern; es sei weiter nichts nöthig, als eine recht schöne Bohrmaschine aus Nor rika oder Europa kommen zu lassen und zu bohren, um einen reichen Springquell von Wasser zu erhalten. Diese Personen bedenken nicht, dass der Wasserreichthum der Quellen und des Bodens genau der Menge der atmosphärischen Niederschläge entspricht, und dass es in einer Gegend, wo es so wenig regnet, schneit und thaut, weder viele Quellen, noch Wasser im In- - nern der Erde geben kann; sie. bedenken ferner nicht, dass eine besondere geognostische Be- schaffenheit des Bodens nothwendig ist, um artesische Brunnen zu erhalten, welche ganz und gar in der-Wüste‘fehlt. Aber wollten wir auch annehmen, dass in den höher gelegenen Orten, Philippi, Reise durch Atacama. 16 HICTLI) u 122 in deren Nähe Schneeberge sich befinden, in Pugios, Zorras, Pajonal, Rio frio u, s. w. die vorhandenen Bäche zum Bewässern von Feldern benutzt, oder die Brunnen wasserreicher gemacht werden könnten, so sind doch zwei Umstände einer jeden Kultur hinderlich. Der eine ist, dass die Wasser sich nur in schmalen Schluchten finden, wo es an Raum mangelt, Gärten und Felder von irgend einer Ausdehnung anzulegen, und’der andre ist der, dass es in diesen Regionen in der Höhe von 7300 Fuss (Cachinal de la Serra), oder wenigstens 8500 Fuss (Chaco) in den heissesten Sommermonaten mitten in der Nacht friert! Es gibt keine Kulturpflanze, die in einem solchen Klima fortkommt, keine Getreideart, nicht die Kartoffel, aber auch kein Viehfutter. Es wird daher für immer unmöglich sein, diese Orte bewohnbar zu machen, und die Wüste wird ewig Wüste bleiben. | Als einen Beweis, dass es nicht schwierig sei, selbst mit vielen Lastthieren durch die Wüste zu reisen, und dass der Weg durch dieselbe leicht eine Handelsstrasse abgeben könnte, hat man mir den Zug von Pedro de Valdivia zur Eroberung Chiles angeführt, so wie, dass ein Kaufmann aus Coquimbo die Wüste mit tausend Maulthieren passirt habe. Was das erste Faktum anbetrifft, so lese man bei Herrera nach, wie traurig die Spanier die Wüste fanden, und wie viele Menschen beim Versuche sie zu passiren umgekommen sind, und das zweite Faktum verhält sich gerade umgekehrt. Ein Herr Ayeinena in Coquimbo hatte allerdings die Spekulation gemacht, Branntwein zu Lande durch die Wüste nach Potosi zu bringen, und dabei alle möglichen Vorsichtsmassregeln getroffen, namentlich auch eine Menge Maulthiere mit Futter beladen. Allein die Expedition missglückte total: er verlor fast sämmtliche Maul- thiere unterweges, kam als ruinirter Mann in Potosi an, und starb bald darauf daselbst aus Verdruss. Seine Wittwe verheirathete sich zum zweiten Male mit einem Herm Vicuna, und deren Sohn aus zweiter Ehe D, Francisco Vicuna hat mir die Geschichte von der unglückli- chen Expedition selbst erzählt. | “NN Capitel VI. T Plastische Configuration der Wüste Atacama. Ken Wenn wir die physische Gestaltung der Republik Chile betrachten, so erregt‘nichts mehr unsere Bewunderung als das enorme Längsthal, welches sich ohne Unterbre- chung von den Bergen von Chacabuco zwischen Santiago und Aconcagua, indem es sich allmählig senkt, bis zum Meerbusen von Reloncavi erstreckt, also vom 33. Grade südl. Breite bis zum 42., eine Länge von 200 leguas! Ja dieses Längsthal setzt sich unter das Meer fort, und bildet so den grossen Busen zwischen Chile und dem Festlande Amerikas. Seine grösste Erhebung 'nördlich von Santiago beträgt keine 1800 Fuss. In demselben liegen die Städte Santiago, Rancagua, 8. Fernando, Curicö, Talca, Chillan ete. Es besteht einzig und allein aus Geröll, welches von den Gebirgen zu beiden Seiten herabgekom- men ist, und die Vertiefung zwischen denselben ausgefüllt hat. Dieses Thal trennt sehr scharf die hohe Cordillere im Osten von den niedrigen Bergen der Küste im Westen, die man im Allgemeinen in. Chile die Küstencordillere u 123 nennt, und macht auch — jedoch nur im Allgemeinen — eine Trennung wwischeii den geo- logischen Formationen, indem die hohe Cordillere der Anden fast nur aus bunten, geschichteten Porphyren besteht, während das Küstengebirge von Coquimbo bis Concepcion vorzugsweise aus Granit gebildet wird, welchem sich von Llieo an nach dem Süden hin im Westen Glim- merschiefer vorlagern, die Zuletzt den Granit ganz verdrängen (in der Provinz Valdivia habe ich keine Spur von Granit gefunden). Die unter dem Namen Cancagua bekannte tertilire Sandsteinformation, so wichtig wegen ihrer vortrefllichen, den ächten Steinkohlen kaum an Güte nachstehenden Braunkohlen, ist nur in den südlichen Provinzen von Taleahuano an bis Chilo& mächtig entwickelt. *) Die hohe Cordillere der Anden bildet in den mittleren und sidlichen Provinzen Chiles ein wahres Kettengebirge, welches im Allgemeinen aus abgerundeten Gipfeln be- steht, die durch enge und tiefe Thäler geschieden sind, welche wegen dieser Bildung im Lande den passenden Namen Cajones, Kasten, führen. Wenige Püsse, Portezuelos, Portillos, kleine Thüren, Spalten genannt, erlauben den Uebergang von einer Seite zur andern, da wo zwei nach entgegengesetzter Richtung herablaufende Querthäler sich in ihrem Ursprunge nähern. Wenn auf den Gipfeln der Cordillere sich Ebenen befinden, so sind diese klein, und mehr flache Rücken als wirkliche Ebenen. Das ganze Gebirge ist schmal. Die Entfernung zwischen Santa Rosa, 2400 Fuss über dem Meere, und Mendoza, 2340 Fuss über dem Meere, her nur andert- halb Grad. Betrachten wir nun die Beschaffenheit der Oberfläche der südlichsten Provinz von Peru, der Provinz Tarapacä, so finden wir, dass man in derselben nicht drei, sondern fünf ver- schiedene Längsstreifen unterscheiden kann. 1. Das Küstengebirge, ähnlich wie in Chile, welches aber nicht aus Granit, sondern aus Porphyr besteht. Es erhebt sich plötzlich von der Küste zu einer Höhe von 3—6000 Fuss und ist etwa 30 engl. Meilen oder c. 13 leguas breit. 2. Ein Längsthal, die Pampa von Tamarugal genannt, welche im _ Allgemeinen 3000 bis 3500 englische Fuss hoch liegt und grösstentheils mit Sand und Salzen, Kochsalz, borsaurem Kalk, salpetersaurem Natron bedeckt ist. Sie ist etwa 30 englische Meilen breit, und kann ihrer ‚Bildung nach durchaus nicht mit dem chilenischen grossen Tiefthale zwischen seinen beiden Cordilleren verglichen werden. Diese Pampa erstreckt sich gen N orden bis in die Provinz Arica. Herr Bollaert hat ihre Südgränze nicht gesehn, hat mir aber mündlich gesagt, er habe vom Orte Mani aus Berge erblickt, welche sie zu schliessen schienen. Es sind unstreitig die Berge, welche den Rio Loa im Süden begränzen. | a Osten dieser Pampa erhebt sich eine Reihe von re die vorzu ise Sandstein bestehen, bis zur Höhe von 7000 Fuss. Diese Berge nehmen eine I Breite von etwa 20 engl. Meilen oder etwa 8 Jeguas ein. — Der Sandstein gehört unstreitig der Secun- => In den nördlichen Provinzen Chiles existirt nichts jenem grossen Längsthale Analoges, man müsste denn die "Travesia, Wüste, dahin rechnen, die sich von der Gegend von Chaüarcillo bis Vallenar 32 leguas weit erstreckt. In der ganzen Ausdehnung von Vallenar bis Chacabuco, 100 leguas, 4 Breitengrade, sind nur ‚unbedeutende und unterbrochene Bildungen dieser Art, z. B. von La Ligua bis Conchali (durch die Cuesta _ del Melon unterbrochen), von Tongoy bis Ovalle und Barrasa, von Coquimbo bis el Buitre enbe die‘ UNSERE Karte von Domeyko. 16* Pr => | därformation an und wahrscheinlich dem ältern Flözgebirge. In Chile gibt es keine ähnliche Bildung; die Sandsteine fehlen gänzlich, oder sind doch sehr untergeordnet. 4. Die ‚vierte Region ist sehr zerrissen, und erhebt sich allmählig bis zu einer Höhe von 10 bis 16 tausend Fuss. (In dieser Region finden sich hauptsächlich die grossen Lama- heerden, und zahlreiche Cactus. Die Wüste Atacama bietet durchaus kein zerrissenes Ge- birge dar.) 5. Hat der Reisende diese Region passirt, so findet er sich am Fusse der grossen Cor- dillere, der Cordillera real, wie man dort sagt, welches aber keine Gebirgskette, sondern ein wellenförmiges Terrän ist, bekannt unter dem Namen Puna, Päramo oder Sierra. Einige nen- nen es den grossen Knoten von Potosi. [Diese Region scheint also sich mit einem stufenför- migen Absatze über die vorige zu erheben.] Auf dieser Region sieht man Reihen von hohen Bergen [aufgesetzt], wie die hohen Schneeberge von Lipes und weiter im Norden den Ili- mani und Sorata. So schildert Herr W. Bollaert die Oberfläche dieser Provinz. 8. Observations on the Geography of southern Peru, including a survey of the province of Tarapacd, and route to Chile by the coast of the desert of Atacama by W. Bollaert F. R.G. 8, Read bafore the Royal Geographical Society of London 28 April 1851. Ich brauche nicht darauf aufmerksam zu machen, dass die Beschaffenheit der Oberfläche dieser Provinz nicht die mindeste Aehnlich- keit mit der des mittleren und südlichen Chile hat. Was nun den von mir zwischen Copiap6 und Atacama bereisten Theil Südamerikas betrifft, so erhebt sich derselbe steil und plötzlich aus dem Meere bis zu einer Höhe von 2000 und 3000 Fuss. (Die Hochebene nördlich von Cachinal de la Costa, keine halbe legua vom Meeresufer, ist 2026 Fuss, Cachiyuyal 2066, Portezuelo de las Tapaderas 1879, Thal des Llano colorado 1576, der folgende Portezuelo 1860 Fuss hoch. Das Thal des Rio Tartal oder Juncal hat ein solches Gefälle, dass es 2"), leguas vom Meere schon 1270 Fuss hoch liegt; die Agua de Perales im Thale von Guanillo, eine legua südlich von Paposo, durch welches der Weg von Paposo nach Antofagasta geht, welche nur 1’/, le- gua vom Meere entfernt ist, liegt 800 Fuss: die Ebene darüber 1600 Fuss über dem Meere. (Weiter im Norden ist das Land höher.) Von dieser Höhe aus erhebt sich nun das Land ganz allmählig und ohne irgend eine Unterbrechung bis an die Wasserplätze Agua de Varas 9700 Fuss, Profetas 9180, Sandon (geschätzt) 9000—9500, Chaco 8500, Juncal 8200, Encantada 8080, Dona Ines 7925, Agua dulce 6400, Chanaral bajo 4800, Ebene zwischen Chanaral und Trespuntas 5133 Fuss Meereshöhe. Indem man den Weg von Atacama nach Copiaps verfolgt, hat man diese sanft nach West geneigte ‚Ebene bestän- dig vor seinen Augen, so wie wir sie auf dem Wege zwischen Cachinal de la Costa und Hue so parado im Osten vor uns sehen, und es kann nicht der geringste Zweifel obwalten, dass 'auf dieser ganzen Länge keine Gebirgskette, kein Längsthal existirt: man sieht nur isolirte oder zusammengruppirte, verhältnissmässig niedrige Kuppen aus der allgemeinen ER hervorragen. Dasselbe Resultat ergibt der Querweg von Tartal (Breadal 1629 Fuss, URSbErüen 4000 Fuss, flacher Rücken 5000 Fuss) nach Cachinalde la Sierra 7516 Fuss. In diesem Theile der Wüste sind drei breite, flache, seichte (Querthäler, das des Rio Salado, welches man vom Meere aus bis zum Cerro Vieuäa offen sieht, das von Pan u de Azucar und drittens das von Juncal oder Tartal, welche von den oben erwähnten Höhen bis zum Meere gehen. Weiter nach Norden von Hueso parado bis Mejillones, in einer Erstreckung von 58 leguas, ist der Rand der Hochebene durch keine breite Oeffnung, durck kein Querthal unterbrochen, sondern er zeigt nur schmale Einkerbungen, wie die Que- bradas von Guanillo, Panul, MiguelDiaz, Botijas. Letztere ist vielleicht die tiefste und breiteste. Im Osten der oben genannten Wasserplätze erhebt sich der Boden noch mehr, und zwar bei Sandon und Vaquillas mit einer auffallenden Stufe, so dass diese Wasserplätze in tiefen, engen, rasch ansteigenden Thälchen liegen, die sich aber nicht im geringsten mit einem cajyorn in den Cordilleren des mittleren Chiles vergleichen können. Weiter im Süden ist die Stufe viel weniger auffallend, indem sich offenbar der Rücken, welcher zwischen dem Stil- len Meere und dem Flussgebiete des Rio de la Plata liegt, von seinem höchsten Punkte et- was südlich von Rio frio im Allgemeinen nach Süden senkt. Hat man die erwähnte Stufe erstiegen, so meint man, man werde ja nun wohl die Kette der hohen Cordillere sehen, denn eine solche muss ja existiren. Aber nein, es gibtin der ganzen Ausdehnung, die ich bereist habe, gar keine Cordillerenkette. Auf dem Rückem sieht man nach Osten Tagereisen weit, und erblickt nichts als isolirte oder gruppirte Bergkuppen ähnlich wie auf dem Abhange gen Westen, nur sind sie höher, und zwar nehmen sie im Allgemeinen an Höhe zu, je mehr man nach Norden geht. Man betrachte auf Tafel 11. das Panorama, welches ich von der Ebene bei Rio frio in 10,600 Fuss Meereshöhe aufgenommen habe, Zwischen Agua Profetas und Rio frio zieht sich ein Rücken nach Nordwest, dir zwischen Agua Profetas und Punta negra leicht auf einem niedrigen Passe zu über- schreiten ist, aber gleich nördlich von Agua de Varas im Alto de Varas die Höhe von 12000—12500 Fuss erreichen mag (die Höhe des Passes beträgt 11500 Fuss). Von diesem Berge zieht sich der Rücken in rein nördlicher Richtung bis jenseits Atacama hin, und er- reicht dort im Berge Quimal wieder eine bedeutende Höhe. Man kann diesen Rücken aber auch nicht eine Gebirgskette nennen. Er hat eine sehr sanfte Abdachung gegen Osten und wahrscheinlich auch gegen Westen. Wie der ganz wasserleere Theil der Wüste zwischen dem Meere und diesem Rücken beschaffen ist, kann ich nicht sagen; es scheint aber ebenfalls eine allmählig nach West abfallende Ebene zu sein, und enthält jedenfalls kein Längsthal, welches den die Wüste zwischen Botijas und Imilac durchkreuzenden Atacameniern, bei denen ich mich darnach erkundigt habe, und den Personen, welche, wie D. Jose Manuel Zuleta, dort Minen bearbeitat haben, aufgefallen wäre, so wenig wie es Querthäler enthält, welche den Rand der Küste durchbrechen. > Zwischen dem erwähnten Eikesshiei ‚der mit dem Alto de Varas und dem Qui- mal bezeichnet ist, und dem höchsten Rücken zwischen dem Atlantischen und Stillen Meere liegt eine Einsenkung, oder, wenn man lieber will, ein langes, flaches Lüngsthal, wel- ches mit dem Thale von Rio frio anfängt und sich im Norden in das Thal des Atacama- Flusses fortsetzt. Es enthält die merkwürdigen, trocknen Salzseen oder Salzsümpfe. Der von Atacama, 7400 Fuss über dem Meere, ist 25 leguas lang und 6—8 leguas breit; der von Punta negra 14 leguas lang und 4 breit, und etwa 8000 Fuss über dem Meere. Zwischen beiden liegen ein paar kleinere Becken, wie z. B. das von Imilac, etwa 7800 Fuss. Man könnte ohne: irgend eine Höhe zu überschreiten von Imilac an den Salzsee von Atacama - gelangen, wenn man unterweges Wasser fände. Da dies nicht der Fall ist, muss man den Alto de Pingo-pingo übersteigen, der auch mehr eine Hochebene als ein Berg, nur ein Zweig der hohen centralen Ebene ist. Aehnliche Bildungen wie die der Salzsimpfe von Punta negra und Atacama finden sich im Süden von Peru, die grösste ist vielleicht die Pampa de Sal, welche sich von Isluga im Süden bis nach Challaputo und der isolirten Cordillera del Froile im Norden 40 leguas weit erstreckt; ihre Breite wechselt zwischen 3 und 8 leguas und ihre Höhe beträgt wenigstens 14000 engl. oder 13000 pariser Fuss. So wie es in dem ganzen von mir besuchten Landstriche keine Cordillere, keine Ge- birgskette gibt, so gibt es auch kein Gebirgsthal, keinen cajon, sondern nur im Verhältniss zur Erhebung des Landes höchst unbedeutende Thälchen, die gewiss keine 1000 Fuss einge- schnitten sind, wie die, von Sandon und Vaquillas, und allenfalls Zorras die einzigen, die an Hoch-Gebirgsthäler erinnern, und Quebraden, schmale Schluchten mit steilen Wänden, von denen viele Spalten, andre blosse Wasserrisse im Schutte sind. Ich wiederhole es, die Bildung dieser hohen Ebene von 10, 11, 13000 Fuss, über welche einzelne Gipfel noch 5—7000 Fuss hervorragen mögen, hat gar keine Aehnlichkeit mit der Bildung der Alpen oder der Cor- dilleren im Süden, Es gibt daher gar keine Pässe: man könnte überall wo man wollte, von einer Seite zur andern gelangen, wenn man unterweges Wasser und Weide fände. | Es ist klar, dass die Hochebene von Atacama sich ohne Unterbrechung an die grosse bolivianische Hochebene anschliesst. Aber es entsteht die Frage, wie endet sie gegen Süden? Verschmälert sie sich plötzlich, und geht sie in ein Kettengebirge über, oder wenigstens in ein von zwei Gebirgskeiten eingefasstes Längsthal? Oder verschmälert sie sich allm ählig, verwandelt sich der breite Riicken nach und nach in eine Cordillere, die sich immer mehr nach Süden verengt? Ich glaube das Letztere, und zwar stütze ich mich auf eine Beobach- tung des Obristen D. Antonio de la Fuente, der in seiner mehrfach citirten Memoria sagt: Was die Cordillere von Copiaps anbetrifft, so sind ihre Pässe unzählig, oder besser gesagt, der Schmuggler kann sie überall passiren. Leider besitzen wir keinen Durchschnitt quer durch die Oordillere von Copiap6 nach Tucuman und von Coquimbo nach der andern Seite. ‚in der rovinz Coquimbo scheinen grosse Ebenen auf der hohen Cordillere vor- Ich habe in Tafel 12 die Profile durch die Wüste Atacama gegeben und in Tafel 13 verschiedene Querdurchschnitte, so weit sie sich bei der Mangelhaftigkeit unserer gegenwärtigen Kenntnisse entwerfen lassen. | N | Die Berge in der Wüste Atacama haben sämmtlich die Gestalt breiter Kegel oder ab- : gerundeter Kuppen, bisweilen sind es Doppelkegel, bisweilen abgestutzte Kegel. Niemals sieht man Zacken, Nadeln, Hörner,die nach unsern europäischen Begriffen das Hochgebirge cha- rakterisiren. Dieselbe Thatsache ist @ Orbigny in Bolivien aufgefallen. Er sagte, „wenn ich mit diesen Bergen die Ketten der Pyrenäen und Alpen vergleiche, finde ich nicht die geringste Aehnlichkeit, sondern eine vollkommene Disparität.“ (Geologie p. 100.) Wenn er aber fort- fährts „Da sich mir analoge Formen auf der ganzen Länge der Kette von Valparaiso bis Lima gezeigt haben, so glaube ich, dass diese einfache Gestalt und kegelförmige Pics mit shunpfem Gipfel ohne Zacken die grossen Erhebungen trachytischer Felsen charakterisiren ,* 80 Ist er in grossem Irrthume; denn in ganz Chile von Copiap6 an bis zum Vulkan ie _ von OÖsorno kommt gar kein Trachyt vor, und die meisten Gipfel sind Porphyr. Auch D’Orbigny bemerkt den Mangel grosser Thäler, „de grandes fissures,“ wie er sagt. Geognostische Beschaffenheit der Wüste, Die Meinung ist sehr allgemein verbreitet, die Wüste Atacama sei eine Sandwiste. Der spanische Geschichtsschreiber Herrera sagt, Dee. VI. lb. 11. cap. 1: „D. Diego de Al- magro .. entdeckte die Wüste Atacama, welche eine Sandwüste (un arenal) von 90 leguas ist, mit wenig Wasser und ohne etwas Grünes in derselben, ausser an vier oder fünf Stellen, wesshalb Menschen und Pferde darin umkamen,“ und D’Orbigny (G£ol. p. 95): „Die Berge bei Cobija .. sind mit einem ungeheuren sandigen plateau bedeckt, welches der Wiiste Atacama an- gehört.“ Die Berge bei Cobija kenne ich nicht, aber in dem Theile der Wüste Atacama, den ich be- reiste, habe ich nur an drei Stellen Sand gefunden, 1) bei Caldera, 2) in dem Thale, welches von le Chimba bis nach Mejillones geht, 3) am Ufer des Salzsees von Atacama. Diese mit Sand be- deekten Stellen haben eine sehr geringe Ausdehnung, am grössten ist noch der Sandstrieh zwi- schen le Chimba und Mejillones, der 5'/, deutsche Meilen lang und etwa ”, Meilen breit ist, Dagegen kann man wohl sagen, dass drei Viertheile oder wenigstens zwei Dritttheile der Wüste aus Grus, Schutt, oder richtiger aus eckigen Steinen bestehen. Dieselben sind so scharf, dass man genöthigt ist, die Maulthiere alle Augenblicke zu beschlagen (unter meinen 13 Maul- thieren war eins, dessen Hufe so hart waren, dass dies nicht noth that), und dass die Hunde Schuhe bekommen. Hat man keine Hufeisen für die Maulthiere, so bindet man ihnen auch Schuhe um, d. h. Stückchen ungegerbten Leders, s. g. ojotas. Da die Bruchstücke so scharf- kantig sind, so können diese Steine nicht durch fliessende Gewässer weit hergefluthet sein; sie sind an Ort: und Stelle aus einer freiwilligen Zerklüftung der Felsen entstanden, von den Gip- feln herabgeschurrt oder höchstens geringe Strecken weit durch fliessende Gewässer, wenn es ein Mal geregnet hat, herbeigeführt. Diese Schuttbildung ist in der ganzen Cordillere der An- den überaus häufig. Darwin sagt (Journ. ete. p. 315): „Alle Hauptthäler in der Cordillere sind dadurch charakterisirt, dass sie auf beiden Seiten 'einen Saum oder eine Terrasse von Gerölle und Sand. haben, welche eine rohe Sehichtung zeigt und gewöhnlich von beträchtlicher Mächtigkeit ist ... die Thalgründe im nördlichen Chile, wo keine Ströme fliessen, sind auf diese Weise mit Schutt angefüllt,“ und p. 318: „Ich habe oftmals beinerkt, sowohl auf dem Feuer- lande wie in den Anden, dass, wo der Felsen während des grössten Theiles des Jahres mit Schnee bedeckt war, er auf eine ausserordentliche Weise in kleine eckige Bruchstücke zertrim- ‚mert ist. Scoresby hat dieselbe Thatsache in Spitzbergen beobachtet. — Was auch immer die Ursache hiervon sein mag, die Masse von zerkrümeltem Gestein auf der Gordillire: ist auge heuer gross. Der Frost und Schnee ist sicherlich nicht die Ursache dieser Erscheinung. In der That findet sich dieselbe in der Wüste Atacama ebensogut da, wo es nie nt und wo‘es nie schneit, als in den höheren Regionen, wo es jede Nacht friert und ab und zu Schnee fällt. D’Orbigny (Voy. G£ol. p. 89) sagt: „Im Norden von Valparaiso, bei Vina la mar und bis an den Fluss Aconcagua sind die Felsen, welche die Hügel bilden, zersprun- gen und in eine Menge: kleiner Fragmente getheilt, welche entweder in die Schluchten hinab- — and uoler ee sind, beim geringsten Stosse hinabzufallen.“ (Er glaubt sonderbarer cheinung sei eine Folge der zahlreichen Erdbeben. Es ist nicht der Mühe — werth, diese Meinung zu widerlegen.) Weiterhin sagt er: „Diese Felsen bestehen aus zahlrei- chen Brocken, aus kleinen eckigen Stücken, die man noch in ihrer Lage findet, u. s. ae hat also diese Erscheinung nicht, wie Darwin in ihrer Allgemeinheit erkannt. Daher kommt es, dass man in der Wüste fast niemals einen Felsen, und so selten anstehendes Gestein findet. Ich erinnere mich nicht, in Europa etwas Aehnliches gesehn zu haben. Verschieden hiervon ist die Erscheinung, wenn das Gestein sich in ku geligen Grus oder groben Sand auflöst wie das Gestein von Mejillones. Dieses kommt auch in Europa öf- ter vor, ich habe in Calabrien einen solchen Granit gefunden, in dem Gebirge der Rocca Monfina bei Neapel, ein Leucitgestein, das diese Eigenschaft hatte, und im Habichtswalde bei Cassel gibt es bekanntlich einen Basalt, der sich in lauter Körner wie Erbsen und Hasel- nüsse auflöst, und deshalb dort zum Bestreuen der Wege gebraucht wird. Ein solches in kugelige Fragmente zerfallendes Gestein habe ich ausser bei Mejillones nur noch ein Mal gefunden; es ist dies der massige Trachyt, der bei Tilopozo am Rande des Alto de Pingo-pingo ansteht. | ! D’Orbigny sagt (Voy. vol. IU. p. 353.), er habe überall an der Küste [nieht auch im Innern] deutliche Strombetten gefunden, und man könne die Kraft und das ‚Volumen der Wässer, die in ihnen geflossen, aus den enormen von ihnen fortgeführten Blöcken, und aus ihrer Tiefe, die mehr als vier Meter bei sechs bis acht Meter Breite betrage, schliessen. Diese Erscheinung habe ihn um so mehr überrascht, als seit den ältesten historischen Zeiten kein ‚Tropfen Wasser in Cobija noch auf der ganzen Küste von Chile und Peru zwischen Copiap6 und Payta gefallen sei. (?) Dennoch unterläge es keinem Zweifel, dass im Anfange unserer Periode reichliche Regen an diesen Orten gefallen seien, so wie auf allen Punkten des west- lichen Abhanges der Anden, wo es gegenwärtig nie regnet. „Soll man, fährt er fort, um diese Veränderung der Atmosphäre zu erklären, eine vollkommene ‚Umkehrung in der Richtung der Winde annehmen, eine Veränderung, die wenig wahrscheinlich ist, oder zu analogen Ur- sachen zurückgehen, wie die, welche die Gletscher Europas in die Mitte von Thälern herab- steigen liesen, die heute gemässigt sind? Ich möchte mich zu der letzteren Hypothese hinneigen.* Gletscher können doch nur da entstehen, wo es reichliche, wässerige Niederschläge gibt, Schnee in höheren Regionen, Regen in tieferen, und um diese zu erklären, müsse man doch wohl Regenwinde annehmen, die nach D’Orbigny unwahrscheinlich sind. Gletscher, die in der heissen Zone vom Abhange der Cordillere in c. 12,000 Fuss Höhe bis in das Meer 20, 40 und mehr leguas weit gereicht haben, wird Niemand annehmen wollen, auch meint D’Or- bigny an einem ‚andern Orte (Geol. p. 98), es sei klar, dass, wenn eine momentane Erniedri- gung der Temperatur die Berge zufällig mit Schnee bedeckt habe, auf den Abhängen sich Giessbäche bilden würden, sobald sich die Temperatur dieser Breiten wieder hergestellt habe, Bei der höchst trocknen Luft dieser Gegenden, welche Ja eben die Ursache ihrer Dürre und ihres Regenmangels ist, müsste man eine sehr edeutende Temperaturerniedrigung annehmen, und würde doch immer nur sehr wenig Schnee erhalten, und welcher Umstand sollte diese Temperaturerniedrigung bewirken? Und würde eine solche Erscheinung ausreichend sein? Es ist eine reine Hypothese, wenn d’Orbigny meint, dass es im Anfange unserer gegenwär- tigen Periode reichliche Regen gegeben habe, für die er keinen einzigen Grund anführt. Ent- schieden falsch ist die Behauptung, dass es daselbt nie regne: der wolkenbruchähnliche Regen — Mi vom Mai 1848, welcher machte, dass der Salado 'bis in das Meer floss und beinahe das Haus von Uhafiaral bajo mit sich fortriss, ist allen Leuten im frischen Andenken; ich habe ange- führt, wie ältere Leute sich erinnern, dass ein mächtiger Strom die sonst trockne Quebrada de Paipote herabgekommen ist und Copiap6 bedroht hat; ich habe erzählt, dass man in Atacama mir versichert hat, vor 18 Monaten habe es dort geregnet. Endlich ist es bekannt, dass im Winter oft viel Schnee und im Februar Regen fällt. Das wusste schon Herrera, und ganz be- kannt ist es, dass Almagro, als er Chile erobern wollte, einen bedeutenden Theil seines Heeres durch Frost und Schneestürme beim Uebergange über die Cordillere nach Copiap6 verlor. Der Regen und Schnee, den ich selbst im Februar erlebt habe, war allerdings unbedeutend, aber in andern Jahren mag es mehr sein, und ein Bach, der in Folge eines starken Regenschauers nur ein paar Stunden fliesst, wird bei dem starken Gefälle in dem losen Schutte sehr tiefe Furchen reissen. Dass nirgends in dem von mir bereisten Theile der Wüste Flüsse und Bäche anhaltend geflossen sind, beweist der gänzliche Mangel von abgerundeten Kieseln in ihren Bet- ten, wie sie ein fortgesetztes Fortwälzen und Gegeneinanderreiben erzeugt. Auch habe ich nirgends grosse Blöcke gesehn, die weit hergeführt wären. Wo ich deren gesehn habe, schie- nen sie mehr von den Thalwänden herabgerollt, als von Fluthen aus der Ferne herbeigewälzt zu sein. Ich habe keine Thatsache gesehen, die darauf hindeutete, dass früherhin, in unserer jetzigen geologischen Periode, die atmosphärischen Erscheinungen von den gegenwärtigen we- sentlich verschieden gewesen sind. | | Die Hebung des Landes und das Vorkommen von Muscheln, wie sie noch jetzt im be- nachbarten Meere leben, in mehr oder weniger bedeutender Höhe über dem jetzigen Meeres- spiegel, habe: ich an vielen Punkten der Küste beobachtet, z. B. bei Caldera, im Thale des Salado, bei Miguel Diaz, wo ich diese Reste des früheren Meeresstrandes in einer Höhe von 220 Fuss und wenigstens eine halbe legua vom jetzigen Ufer der See entfernt fand. D’Or- bigny fand bei Cobija Muschellager (Concholepas, Fissurella etc.) bis beinahe 100 Me- ter über dem Meere und eine Viertelstunde landeinwärts. (Geolog. p. 8.) Herr Heinrich Paulsen hat bei Chanaral de las animas einen Brunnen graben lassen und dabei folgende Schich- ten angetroffen, deren Mächtigkeit er leider nicht aufnotirt hat.. Der Brunnen wurde nord- östlich von den Häusern und etwa 40 bis 50 Fuss über dem Meere gegraben. Zu oberst war Sand, darunter eine erste Muschelschicht, dann kam Lehmsand, dann eine zweite Muschel- schicht; dann Sand und Grus, dann eine dritte Muschelschicht, etwa 3 bis 4 Fuss mächtig, zu einem ziemlich festen Stein verkittet und von Eisenoxyd röthlich gefärbt. Darunter eine Schicht lockerer Erde mit Muscheln und Sand, dann Lehm, 4 bis 5 Fuss mächtig, ohne alle Muscheln. Als man in diese Tiefe gelangt war, entwich eine grosse Menge eingeschlossener Tuft. Zwei bis drei Fuss tiefer fand sich das gesuchte Wasser, aber so salzig, dass es nicht zu gebrauchen war. Ob man auch an der Küste der Wüste Atacama fünf treppenartige Ter- rassen, Folgen von ebensoviel verschiedenen Hebungen, unterscheiden kann, wie bei Coquimbo, Huasco etc. kann ich nicht sagen; bei dem steilen Absturze der Wüste nach der See möchte es schwer sein, dies zu beobachten. | Von der Tertiärformation habe ich nur an wenigen Orten Spuren gesehn. Die Perna Gaudichaudii d’Orb., eine charakteristische Versteinerung dieser Formation, fand ich lose bei Caldera, und gegen Ende meines Aufenthalts daselbst, so dass ich nicht Zeit Philippi, Beise durch Atacama. 17 = we hatte, die Schichten aufzusuchen, in denen sie vorkommt, und ihr Verhältniss zu den darüber liegenden Diluvial- und Alluvialmassen zu untersuchen. Tertiär scheinen mir ferner die der Nagelflühe ähnlichen Conglomerate zu sein, welche ich zwischen Pajonal und Zorras, im Thale von Zorras, so wie im Thale von Chaco» gefunden habe. An beiden Orten ist dieses Conglomerat horizontal geschichtet. Lose Blöcke zum Theil von bedeutenden Dimensionen (bis 20 Fuss lang) sah ich bei Agua de Profetas. Die Kreideformation habe ich nicht beobachtet. Dagegen kommt ganz entschie- den die Juraformation vor, und zwar der obere Lias oder der untere Jura. Die Posido- nienschiefer im Thale von Chaeo, die zahlreichen Gryphaea eymbium (arcuata Lamk.) und Gr. dilatata, welche zwischen Juncal und Encantada auf der Erde liegen, die Ammoniten, die ich bei Sandon, Chaco, Encantada gesammelt, das Vorkommen der Septarien u. s. w. sind so entscheidend, dass darüber kein Zweifel obwalten kann; selbst die auffallende Abwesenheit aller Terebrateln spricht dafür, indem die Posidonienschiefer auch in Deutschland fast ohne Terebrateln sind. Die Herren Al. Brongniart, Dufr&noy und Elie de Beaumont sagten noch in ihrem Berichte über die Geologie von d’Orbigny’s Reise: „Einer der auffallendsten Umstände in der Geologie Südamerikas ist, wie es seit langer Zeit Herr von Buch angekündigt hat, das Fehlen der Juraformation.“ Die Herren Bayle und Coquand haben in den chilenischen Ver- steinerungen die Juraformation nachgewiesen, aber die Auffindung der oben erwähnten Verstei- nerungen setzt diese Thatsache ausser allen Zweifel. Die nördlichsten Punkte, wo diese For- mation in der Wüste vorkommt, sind wohl die Schluchten von Agua de Profetas, Sandon und Vaquillas, denn die rothen Mergel mit Fasergyps und den untergeordneten gelben Sandsteinen, welche man auf dem Wege von Agua de Profetas nach Agua de Varas findet, so wie die ro- ‘then Sandsteine von Barrancas blancas, Zorras, Pajonal und Puquios sind zweifelhaften Alters und gehören vielleicht zur folgenden Formation. Von Sandon bis zu den Bergen von Tres- puntas erstreckt sich diese Formation wahrscheinlich ohne wesentliche Unterbrechung, ist aber durch tertiäre Conglomerate (bei Chaco) und noch öfter durch Trachytströme bedeckt, so dass sie dann nur in den Gebirgsspalten entblösst ist. Zwischen Sandon und Vaquillas, zwischen Chaco und Juncal, zwischen Juncal und Encantada, zwischen Encantada und Donia Ines bildet diese Formation die Oberfläche des Bodens. “Mehrfach wechseln die Mergelschichten und schwarzen Kalksteine mit Porphyr und Grünstein (Thal von Vaquillas, Encantada), und es ist oft schwer zu sagen, ob man diese Massen nicht lieber als Gänge ansehen soll. Im Thale der Encantada kommen untergeordnete Lager (oder Gänge?) von bläulichem Jaspis und Schwer- spathgänge in dieser Formation vor. Ich habe bereits oben bemerkt, dass die Mergel mit Spuren von Steinkohlen, welche Herr Engelhard im Valle del Ternero aufgefunden hat, wohl dieser Formation angehören dürften. Die Schichten streichen von Norden nach Sitden und schiessen nach Ost unter einem steilen Winkel ein, bei Sandon unter 45°, Vaquillas 35— 40°, Encantada c. 40% Nur im Thale von Chaco fallen sie nach West ein und unter einem Winkel von 60°, | | a er Die rothen Mergel, welche Gyps, Steinsalz und den merkwürdigen Kupfersandstein füh- ren, 'welche im Thale des Flusses von Atacama auftreten, sind offenbar identisch mit denen von Üorocoro, erstrecken sich also 5", Breitengrad! und gehören wohl dem Pernischen Sy- stem an. D’Orbigny rechnet zwar die rothen Mergel und Sandsteine noch zum Kohlensystem, - Mm — : allein schon die Herren Al. Brongniart, Dufr&noy und Elie de Beaumont haben es wahrschein- lich gemacht, dass sie jünger ‚sind, Bis jetzt fehlt es an Thatsachen, um ihr Alter mit Sicher- heit festzustellen. Das Vorkommen von gediegenem Kupfer in den Sandsteinschichten erinnert einigermassen an den Kupferschiefer. Was ich aus dem Tihonschiefer machen soll, den ich in der Quebrada de la Soledad zwischen den Minen von las Animas nd den Minen von Salado fand, weiss ich wahrlich nicht. Ist es ein Schiefer der. Juraformation, zu welcher etwa die geschichteten Porphyre von las Animas gehören? Ganz ähnliche Thonschiefer, von denen des Uebergangs-Gebirges schwer- lich zu unterscheiden, habe ich in der Apenninenformation bei Civitä veechia gefunden. Die Porphyre sind zweierlei Art. Am häufigsten sieht man Thonsteinporphyre von bunten Farben, ohne Quarz, mit Feldspathkrysiallen (Albit?), die meist nur eine Linie gross sind, oft auch mit Hornblendekrystallen. Dieser Porphyr ist unstreitig identisch mit den bunten Porphyren, wie sie Domeyko nennt, welche in Chile die Hauptmasse der hohen Cordillere bilden und in derselben meist geschichtet auftreten, daher sie Domeyko für umge- wandelte secundäre Schichten hält. Ich kann mir keine Vorstellung machen, wie ‚diese Um- wandlung geschehen sein soll, zumal in den Fällen, wo dieser Porphyr mit Kalksteinschichten abwechselt. Nur in seltenen Fällen geht dieser Porphyr in Mandelstein über, wie bei Zorras und zwischen Cachiyuyal und Hueso parado, und nir$ends erzeugt er in der Wüste T'honlager, wahrscheinlich weil es an Wasser gefehlt hat, seine Trümmer auszulaugen und zu zersetzen, Er ist erstaunlich arm an Mineralien: Epidot kommt häufig in demselben vor, sodann etwas Kalkspath. Zeolithe, die doch nach Domeyko in den Porphyren ‚der Cordillere von Coquimbo ete. häufig sind (Domeyko gibt an: Stilbit, Mesotyp, Skolezit, Laumonit, Phrenit und Leueit), fehlten ganz oder sind sehr selten. Von Metallen enthält er bisweilen Eisenglanz und sehr häufig Kupfer. Die Kupfergruben von las Animas, Paposo, el Cobre sind im Porphyr; im Porphyr von la Chimba fand ich Kupfer u.s. w. Dieses häufige Vorkommen von Kupfer in diesem Porphyr ist sehr auffallend, da im übrigen Chile der Porphyr beinahe nie Kupfer-, sondern nur Silbererze führt, während dafür die Kupfererze im Granit stecken. Siehe die ver- uhielanch Abhandlungen von Domeyko über die ‚Geognosie Chiles. : Spuren von diesem Porphyr habe ich bei Algarrobillo am Ufer der Salina FM Atar cama ee ‘dann findet er sich bei Pajonal, auf dem Wege von Pajonal nach schen Pajonal und Zorras, zwischen Barrancas blaneas und Rio frio; diese letzteren Porohrre hängen wahrscheinlich mit dem Alto de Varas zusammen, der ganz aus Porphyr ‚besteht. Weiter nach Süden fortschreitend, findet man den Cerro negro bei Sandon aus Porphyr ge- bildet, dasselbe Gestein trifit man zwischen Juncal und Encantada an, In diesem letzteren Thale sind die Kalksteine und Mergel den bunten Porphyrn untergeordnet. Zwisehen D Ines und Agua dulce ist ebenfalls Porphyr, und scheint die ganze „Serrania del Indio muerto® daraus zu bestehen, Er bildet keine zusammenhängende Masse, sondern ist mehrmals durch Syenit und Liasmergel unterbrochen und durch Trachytströme überdeckt, sodass es mir nicht - möglich war, mir ein klares Bild über die Verhältnisse seines Vorkommens im Allgemeinen zu entwerfen. In sehr vielen Fällen ist er unstreitig als ein Glied der Juraformation ‚anzuse- hen, in andern Fällen aber möchte es schwer. sein, sein geognostisches Alter festzustellen. Vom ‚Flusse Copiapö ‚an bis nach Topocaltap, von 27°— 34° südl. Breite, also in der 17* - Länge Voß: 175 leguas wird die chilenische Küste (mit Ausnahme einiger kleinen tertiären Stellen) nach Domeyko ausschliesslich von Granit gebildet, allein nördlich von Chanaral de las Animas tritt der Porphyr sehr häufig an der Küste auf. Ich habe bereits bemerkt, dass die Kupferminen von las Animas in geschichtetem Porphyr liegen; das ganze Gebirge von Cachiyuyal bis nach der Mündung des Flussbettes von Tartal oder Juncal ist Porphyr, die Berge von Cobre, von la Chimba u. s. w. sind Porphyr. Nach D’Orbigny Geologia p. 77. zeigen sich Berge von porphyrischen Gesteinen und alte Mandelsteine (des wackes anciennes amygdalaires) von Coquimbo (?), Cobija, Arica bis Lima. Auch die Küstengebirge der Pro- vinz Tarapacä sind nach Bollaert Porphyr. Granit scheint also nördlich von Mejillones nicht mehr vorzukommen. Auffallend ist ein Porphyrgang im Gypsmergel nicht weit von Agua de Varas. Bis- weilen geht dieser Thonsteinporphyr in einen porphyrartigen Grünstein über und sehr häufig wird er von Grünsteingängen durchsetzt. Hornsteinporphyr ist die zweite Art Porphyr, welche ich in der Wüste beobachtet habe. Derselbe ist sehr viel seltener und scheint immer nur in kleinen Massen vorzukommen. Ich traf ihn zuerst bei Cachiyuyal (auf dem Wege von Breadal nach Cachinal de la Sierra), dann Fschen Cachiyuyal und Cachinal de la Sierra, und lose Bruchstücke davon bei Punta negra und bei Atacama. ® Grünstein kommt in sehr mannigfaltigen Formen vor, bald als Grünsteinporphyr, und dann oft wechsellagernd mit den bunten Thonsteinporphyren, bald körnig, bald dicht, und in diesem Falle bildet er Gänge im Granit, im Syenit, im P orphyr ete. Das Thal von Agua dulce und Pasto cerrado scheint ganz in Grünstein eingeschnitten; die Berge von Trespuntas scheinen hauptsächlich aus einem merkwürdigen Grünsteine zu bestehn, der sehr viel kohlen- sauren Kalk enthält. eh Der Granit findet sich an der Küste nicht selten, bildet aber keine zusammenhän- gende Masse. Ich traf ihn zuerst im Thale des Salado und von dessen Mündung an bis Cachinal ‘de la Costa; bei Paposo scheint er Gänge im Porphyrgebirge zu bilden, die dann auch als Klippen am Ufer hervorragen, indem sie der Zersetzung besser Widerstand leisteten. Bei Chagual del Joste steht ein Granit an, der durch Aufnahme von viel Hornblende in Syenit - übergeht, und der Granit von Mejillones enthält viel Chlorit und ist deshalb vielleicht cher Protogyn zu nennen. Der Granulit von Caldera ist wohl nur als eine Abart des Granites zu Im Innern traf ich Granit zwischen Breadal und Cachiyuyal, ‘allein die grösste Masse Granit ist offenbar der Alto de Pingo-pingo. Die Thäler von Sandon und Vaquillas, zum Theil auch Rio frio sind in Granit eingeschnitten. Ei | Der Syenit ist wohl ebenso häufig. Der hohe Berg von Hueso parado besteht daraus _ und wohl das ganze Küstengebirge bis Estaneia vieja; bei Cobre sch nt der Syenit Gänge im Porphyr zu bilden, wie der Granit bei Paposo. Im Innern bildet dieses Gestein den Alto de Puquios; es ist im Thale von Zorras entblösst und findet sich in grosser Ausdehnung zwi- schen Agua dulee, Finca de Chafiaral und weiter nach Süden. Zwei Mal fand ich ziemlich grosse Blöcke eines hellgelblichen, undurchsichtigen Feld- spaths, das eine Mal zwischen Estancia vieja und Paposo, das andre Mal im Thale von Va- A quillas, die vielleicht aus dem Granit oder Syenit stammen. Auch Meyen erwähnt (Reise II p- 8.) eines dichten Feldspaths, gelblich-weiss und undurchsichtig, der vor dem Löthrohre an den Kanten unter Aufschäumen zu einem weissen Glase schmolz. Ich habe im Thale von Vaquillas lange darnach gesucht, diesen Feldspath anstehend zu finden, aber vergeblich. An ein paar Orten, z. B. bei Caldera, habe ich Hypersthenfels angetroffen, der eine sehr untergeordnete Rolle zu spielen scheint, sowie der Quarzfels oder Hornfels, den ich bei Chafiaral de las Animas fand. In Chile kommen, wie schon erwähnt, südlich von Copiap6 gar keine Trach yte vor, ungeachtet Bimssteine nicht selten sind. Allein man kann wohl sagen, das von der Encan- tada an. bis weit nördlich von 8. Bartolo, 95 leguas lang, der Boden der Wüste östlich vom Wege mit Trachytströmen bedeckt ist, während auch westlich von dieser Linie Trachyt auf- tritt, aber vereinzelt und nicht in so grosser Ausdehnung, nämlich am Östabhange der Berge von Pingo-pingo, bei Punta negra und bei Agua de Profetas. Dieser Trachyt scheint beinahe überall geflossen zu sein; gewöhnlich ist seine Oberfläche noch mit den Schlackenschollen be- deckt, wie sie ein jeder Lavastrom des Vesuys oder Aetnas zeigt, und an vielen Stellen (bei Atacama, Tilopozo, Rio frio u. s. w.) kann man deutlich die Auflagerung dieser Ströme schen. Aber woher sind sie gekommen? Nirgends ist eine Spur von Krater zu sehen. Auch D’Or- bigny hat in Bolivien nie einen Krater gesehn. Ebenso wenig sieht man Spalten oder Oefl- nungen, denen diese Ströme entquollen wären. Es scheint, dass die Vorstellungen von einem Vulkan, die wir vom Vesuy, vom Aetna, Stromboli, den erloschenen Vulkanen der Rocca Mon- fina, der phlegräischen Felder, der Gegend von Rom, Pontellarias Vulcano, Lipari — ich nenne nur die Gegenden, die ich selbst mehr oder weniger sorgfältig untersucht habe — in denen alle Krater eine Hauptrolle spielen, Vorstellungen, die ich am Vulkane von Osorno bestätigt gefunden habe, auf diese Trachyte der Hochebenen Boliviens und Atacamas gar nicht passen. D’Orbigny (Geol. p. 217.) RER dreierlei Arten Tenchib “a ä en. reichen, oft granitähnlichen, ohne Augit (leider sagt er nicht, welche Bestandtheile er ausser Glimmer enthalte, ob Quarz? oder glasigen Feldspath?). Dieser Trachyt ist nie von Bims- steinconglomeraten begleitet, wie die beiden andern Arten. Er findet sich im östlichen Theile des bolivianischen Plateaus bei Oruro, Uallapata, Unchacha und besonders zwischen Penias und Potosi. Die zweite Art Trachyt ist porphyroidisch mit Krystallen von Augit und Mesotyp erfüllt. Sie findet sich auf dem westlichen Theile des bolivianischen Plateaus und bildet alle Berggipfel desselben. Die dritte Art „besteht aus weisslichen trachytischen. Con- glomeraten von Quarzkrystallen gebildet! (conglomerati trachytiques blanchätres, formes (?) de cristaux de quarte) und oft aus Bimssteinen von grossen Dimensionen.“ Diese Art Trachyt ist wohl wesentlich durch das Vorkommen von Quarzkrystallen charakterisirt und nicht dadurch, dass sie D’Orbigny nur als Conglomerat und mit Bimssteinen gefunden hat. Denn ich habe die schönsten Ströme dieses quarzführenden Trachyts zwischen 8. Bartolo und Atacama, so- wie bei Toconado gesehen; ferner kommt dieser Trachyt bei Zorras und Barrancas 'blancas vor, wo er keinen deutlichen Strom bildet. (D’Orbigny hat ihn am Fusse des Berges Delinguil und des Sacama, in den Ebenen von Santiago und in der Provinz Carangas gefunden.) Ich 24 habe nie Bimssteinmassien weder in Gesellschaft dieser Art Trachyte, noch der folgenden ge- funden: Bimssteine sind eine grosse Seltenheit in der Wüste Atacama. Eine vierte Art Trachyt, die d’Orbigny nicht erwähnt, die aber vielleicht mit einer der ersten zu vereinigen ist, ohne Quarz, mit glasigem Feldspath und wenig Glimmer, bildet die Ströme von Tilopozo und Rio frio und findet sich auch bei Punta negra. Der unbedeutende Trachyt bei Agua Profetas unterscheidet sich vom vorhergehenden dadurch, dass er fast gar keinen Glimmer, aber dafür Hornblende enthält. Die beiden ersten Trachytarten von D’Orbigny, namentlich der Augit und Mesotyp füh- rende Trachyt sind mir in der Wüste Atacama nicht vorgekommen. Ueberhaupt habe ich in ganz Chile bisher noch keine Spur von Augit gesehen. Das pechstein-ähnliche Gestein von Punta negra ist wohl nur eine Modification des Trachytes, wo die Masse nicht Zeit gehabt hat zu krystallisiren, ähnlich wie die schwärzliche Masse im Trachyt von Rio frio, oder die glasigen Brocken in dem von 8. Bartolo. Ich bin keinem der zahlreichen Gipfel des hohen Rückens zwischen Atacama und Rio frio nahe ge- kommen, nicht einmal die sehwarzen Berge von Punta negra habe ich berührt, und kann da- her nicht sagen, ob es Trachytdome sind, oder nicht. Diese Trachyte sind offenbar die jüng- sten Bildungen und neuer als die wohl der Tertiärperiode angehörigen, der Nagelflihe ähn- lichen Conglomerate. Wenn es keinen Krater gibt, woher kommen denn die rapilli, wie sie zwischen Ca- chiyuyal de la Sierra, und bei Barrancas blancas in zahlloser Menge liegen? Woher die Schlaeken und vulkanischen Bomben, die zwischen Chaco und Juncal liegen? Ich wage nicht, irgend eine Hypothese zur Erklärung dieser Erscheinung aufzustellen. Eben so räthselhaft ist das Vorkommen der Millionen von kleinen und grösseren Chalcedonkörnern und Knollen zwischen Öachiyuyal und Cachinal de la Sierra und bei Barrancas blancas, die am ersteren Orte so dicht liegen wie Hagel. Ihr Vorkommen erlaubt nicht daran zu denken, dass sie aus einem zerstörten Mandelsteine ausgewaschen sind; ja ihre Lage in der Nähe und in der Ge- sellschaft der rapilli führt auf den ketzerischen Gedanken, sie möchten gar denselben Weg wie die rapilli gekommen und desselben Ursprungs sein. Dagegen sind wohl unstreitig die Chalcedone, welche sich zwischen Cachiyuyal und Tartal, am Strande von Tartal und bei la Chimba ete. finden, von Mandelsteinen herzuleiten, obgleich ich nirgends einen solchen mit Chal- cedondrusen angefüllten Mandelstein gesehen habe. Ich erinnere mich nicht, bei D’Orbigny das Vorkommen solcher Chalcedone erwähnt gefunden zu haben. Meyen sagt aber (Reise IL p- 11.), dass er ‚bei Guerillas unter dem Gerölle grosse Massen von einem Chalcedon gefunden habe, in der Porphyrformation von Pasto grande auf dem Wege von Taena nach Bolivien. In den Porphyren der mittleren und nördlichen Provinzen Chiles sind Knollen von Jaspis, Achat, Chaleedon häufig. | Ich habe mir oft die Frage. zu a gesucht, woher dar viele Kochsalz in ı der Wüste Atacama, auf den Hochebenen von Bolivien, den argentinischen Provinzen u. s. w. komme. Man findet überall eine Unzahl grösserer oder kleinerer, mehr oder weniger ausgetrockneter Salzseen, Salzflüsse, Salzeffloreseenzen auf dem Boden. Fast alle Brunnen der Wüste haben brackisches Wasser. Wollte man annehmen, die 7000 bis 10000 Fuss hohen Salzseen seien in einer nicht fernen Periode Meere ‚gewesen, in die Höhe gehoben, und sei dann das in die- 2 u: A sen Becken zurückgebliebene Wasser verdampft, so’ würde man allerdings die Salzansammlung in ihnen erklären. Allein keine andere Erscheinung spricht zu Gunsten dieser Annahme. Die Ufer der Salzseen sehen nicht aus wie Meeresboden, man miisste denn die Dünenbildung an der Salina de Atacama dahin rechnen wollen, und auffallend ist namentlich das günzliche Feh- len von organischen Resten. Steckt doch das Salz von Wieliczka voll von Conchylienresten! Wahrscheinlicher ist die Ableitung des Salzes aus dem ältern Flötzgebirge, wie es z. B. im Thale des Atacama-Flusses und bei Corocoro ansteht: Es kann wohl Niemand daran zweifeln, dass jener Fluss seinen Salzgehalt dem steinsalzführenden Gebirge verdankt, durch welches er fliesst. Ebenso glaube ich, dass der Rio de la Sal sein Salz durch Auswaschen von Steinsalz erhält, und wäre es sehr interessant, denselben aufwärts bis zu seiner Quelle zu verfolgen Dagegen scheint es mir, dass das Vorkommen von Salz an der Küste, z. B..bei Caldera, bei la Chimba, Mejillones, der Umstand, dass alle Wasser in den Schluchten des hohen Uferran- des salzig sind, mit der in der Diluvialperiode und in historischer Zeit erfolgten Hebung des Landes zusammenhängt. | | Billig sollte ich nun wohl ein Kapitel über die Hebung der Wüste, die verschiedenen Perioden und Richtungen derselben etc. folgen lassen, allein ich bekenne frei, dass es mir dazu theils an den nöthigen Thatsachen, theils an der nöthigen Phantasie fehlt. Verzeichniss der nützlichen Mineralien, welche sich in der Wüste finden. Ich habe an mehreren Orten gesagt, dass die Wüste Atacama ungemein arm an Mine- ral- Species ist, und im Reiseberichte gehörigen Ortes diejenigen aufgeführt, welche ich gesehen habe. Ich gebe hier nur ein Verzeichniss der nützlichen Mineralien, welche ich selbst gesehen und von deren Existenz ich gehört habe. Gold findet sich 1) in ziemlicher Menge in dem s. g. Mineral del Inca, in der Ebene nördlich von 'Trespuntas; 2) in einem Berge am Südrande des Thales von Tartal etwa 7—8 leguas von der Küste und 3—4 leguas vom Wasserplatze Breadal, wo es D. Diego de Almeida eine Zeit lang bearbeitet hat, 3) eine Goldader ist von einem gewissen Nacanjo im Morro Jorgillo entdeckt, aber seitdem nicht wieder gefunden worden, 4) Goldkörner kommen in den Kupfererzen von Cobre vor, 5) Waschgold soll in der Nähe yon Atacama gefunden sein, die Entdecker hielten aber den Ort geheim. 6) Auch in der Serrania del Indio muerto sol- len Goldadern sein. IR BB en u 2 ee. re Silber. Wenn wir von den Minen von Trespuntas und den zwischen diesem Orte und Copiapö gelegenen Bergwerken absehen, so hat sich dieses Metall bis jetzt an folgenden Punk- ten gezeigt: 1) In Cerro negro, 10 leguas nördlich von Aguas blancas, d. h. unter dem Parallel von Morro Jorgillo und etwa 35 leguas von der Küste. Das Erz gab 70 Mark auf den ca- jon, es liess aber keine Rechnung, die Grube an diesem trostlosen Orte ohne Wasser, Futter, Brennmaterial ete. zu bearbeiten. 2) Drei leguas östlich von Peine hat man Silbererze gefun- den, aber von geringem Gehalt. 3) Im Alto de Puquios läuft eine Ader von silberhaltigem Bleiglanz. 4) In der Encantada sind mehrmals Silberadern gefunden worden, aber von geringem Gehalt. 5) Dasselbe gilt von der Serrania del Indio muerto. 6) Die Grube von Pueblo hundido hat ein‘ sehr reiches rothgültig Erz gegeben, ist aber sehr bald taub geworden. 7) Bei la Ola ist in diesem Jahre (1858) Silber gefunden, aber arme Erze. =. re = ww» Kupfer. Das ganze Kiüstengebirge von Caldera bis Cobija steckt voll Kupfer, aber im December 1853 wurden nur folgende Kupferbergwerke betrieben: 1) die von las Animas, 2) die von Salado, 3) die von Üobre. Verlassene Kupfergruben waren: 1) die von Vaca muerta, 11 leguas im Nordost von Pan de Azucar, bearbeitet von D. Jos® Manuel Zuleta, 2) Hueso parado, bearbeitet von D. Diego de Almeida, 3) Valle de Matancillas, zwei Stunden süd- östlich von Paposo, ebenfalls von dem genannten Herrn bearbeitet. In den letzten Jahren sind aber eine Menge neuer Kupfergruben an der Küste entstanden, und an den früher be- kannten Reyieren hat sich die Zahl derselben sehr vermehrt. Neue Bergwerke sind die von Santa Maria, 23° 28° südl. Breite, und von Tartal. Die Ausfuhr der Kupfererze ist gegenwär- tig so beträchtlich, dass Tartal durch Dekret vom 12. Juli 1858 als Ausfuhrhafen habilitirt ist, und dass eine Stadt in Chanaral de las Animas angelegt werden soll. — Die Orte im Innern der Wüste, wo bisher Kupfer gefunden ist, sind 1) der Alto de Puquios; ich habe Stufen von Malachit und Kupferlasur von dort gesehen. 2) Der Cerro de Pajonal, 3) die Gegend zwischen dem Thale von Sandon und Chaco; die Adern zeigen besonders grünes Kieselkupfer, Uanca. 4) Das Thal der Encantada und 5) die Serrania del Indio muerto haben gleichfalls Adern von Kupfererz. 6) Nach einer Zeitungsnachricht hat man in diesem Jahre (1858) reiche Kupfer- erze bei Chafaral alto gefunden. Südlich von Trespuntas sowie von las Animas werden viele Kupferminen bearbeitet, die ich übergehe, weil sie eines Theiles sehr bekannt, andern Thei- les von mir nicht besucht worden sind. Zinn. Ich habe gehört, dass zwei Tagereisen südöstlich von Peine reiche Zinnerze ‚aufgefunden sind, der Entdecker meinte Jedoch, es lohne nicht die Kosten, sie an diesem Orte, mitten in der Wiiste, zu bearbeiten. Blei findet sich, wie schon oben erwähnt, im Alto de Puquios, ferner im Cerro de Pajonal und soll auch in der Encantada vorkommen. En Nickel und Kobalt. In Chanaral de las Animas habe ich ein kleines Stück Kupfer- nickel gesehen, welches von den Gruben von las Animas stammen sollte. Der Besitzer be- hauptete, es sei ein Kobalt-Erz; möglich, dass in Gesellschaft mit diesem Kupfernickel Spei- sekobalt gefunden ist. Eisen findet sich an verschiedenen Orten, immer als Eisenglanz und nie in grösseren Massen. Am häufigsten ist es wohl im Revier del Inca. Schuppiger Eisenglanz ist auf den Klüften des Porphyrs von Tartal, und hübscher Eisenrahm in der Kupfergrube Placeres. Un- bedeutende Spuren von Eisenerz habe ich auch beim Hinaufsteigen auf den Alto de Pingo- pingo von Imilac aus gefunden. | Schwefel. Man hat mir gesagt, es fände sich Schwefel auf dem Socompas, allein andere Personen haben dem widersprochen. Sicher scheint es, dass sich auf dem Llullail- laco in Spalten und Klüften etwas Schwefel. findet, aber reich an Schwefel muss der Cerro de Azufre (etwa unter 20% 40° südl. Breite und fünf Tagereisen von der Küste entfernt gele- gen) sein. Zur Colonialzeit hat man mehrmals Schwefel von dort geholt, aber es ist klar, dass man ihn jetzt, seit der Handel frei ist, nicht zu dem Preise an die Küste liefern kann, zu dem in den Häfen Chiles der europäische Schwefel gekauft wird. — Kleine Partien Schwefel finden sich in den Gyps und Steinsalz führenden Mergeln von $. Bartolo. Steinkohlen. Ueber die Steinkohlen im Valle del Ternero habe ich oben ausführ- licher gesprochen. Eisenvitriol holen die Indier von Peine von verschiedenen Bergen in der Nähe, na- mentlich vom Socompas. Gemeines Salz. Steinsalz kommt, im Innern der Wüste nur bei 8. Bartolo vor. Im Uebrigen sehe man, was ich oben p. 134 über diesen Punkt gesagt habe, Schwefelsaures Natron ist sehr gemein in der Wüste vom Thale des Flusses Copiap6 an und blüht an vielen Stellen aus. Man hat mir versichert, es fände sich in gros- ser Menge zwischen Breadal und Cachiyuyal. Ist dies wahr, so müsste es sich in dem Theile des Weges finden, den ich in der Nacht zurücklegen musste. Der einzige Ort, wo ich es in Menge gesehen habe, ist das Thal von Chaco, Die Lage desselben erlaubt nicht, das Salz in den Handel zu bringen, indem der Transport bis an die Küste viel zu theuer kommen würde. Kohlensaures Natron soll auch im der Wüste vorkommen, was ich bezweifle, Ich habe keine Probe davon gesehen, und die geognostische Beschaffenheit der Wüste macht die Existenz dieses Salzes in derselben sehr unwahrscheinlich. Salpetersaures Natron s.g. Chilesalpeter. Viele Personen glauben steif a fest, dass dieses Salz in der Wüste vorhanden sein müsse, und 1854 wollten sogar einige Per- sonen auf die Ausbeutung desselben ein Privilegium haben. Sie behaupteten, den Salpeter ein paar. Stunden östlich vom Morro Jorgillo gefunden zu haben, es war aber — Kochsalzl | Kohlensaurer Kalk findet sich an verschiedenen Stellen, namentlich als schwarzer bituminöser Kalkstein, wie ich früher schon angegeben habe. Mehrere Schichten würden wahrscheinlich einen guten hydraulischen Kalk abgeben; aber in der Lage, in welcher sie sich befinden, ist keine Möglichkeit, denselben zu benutzen. Gyps ist an vielen Stellen häufig, aber nur in dünnen Krusten und von wenig Aus- dehnung. Am mächtigsten ist wohl die Gypsablagerung zwischen Breadal und Cachiyuyal. Sein Me ers in en en Schichten der rothen er bei 8. Bartolo ete. ist schon oben besprochen. Borsaurer Kalk ist in neueren Zeiten, wie mir Dr. von T'schudı Infigeiheil hat, an den Ufern der Salina von Atacama in geringer Teufe unter der Oberfläche des Bodens ge- funden, ganz ähnlich re =; ED EEE er geworden. Thon, d. h. grössere Ablagerungen davon, fehlt gänzlich in der Wüste. Doch sind die Ufer der grossen Salzseen und die Gegend bei Cachiyuyal thonig. Edelsteine schmeicheln sich auch noch immer einige Leute in der Wüste zu finden, es ist aber meines Erachtens nicht wahrscheinlich, eh age. ee \ ü | | - Das Meteoreisen von Atacama, Zwei Indier aus dem Oertehen Peine, mein Führer Jose Maria Chaile und der verstor- bene Matias Mariano Ramos entdeckten vor dreissig oder vierzig Jahren das Meteoreisen auf der Guanaco-Jagd. Sie hielten es erst für Silber, weil es so weich ist, dass es sich mit dem Messer schneiden’ lässt und auf dem frischen Schnitte beinahe silberweiss ist, und ‚Chaile holte Philippi, Reise durch Atacama. 18 138 von dort zwei Stücke jedes 100—150 Pfund schwer, die er in der Nähe des Wasserplatzes Pa- jonal vergrub, er kann aber die Stelle nicht wieder finden. Sobald man erkannte, dass das Metall, welches sie entdeckt hatten, kein Silber sondern Meteoreisen war, sank dessen Werth natürlich in ihren Augen, während dagegen mehrere Personen Expeditionen dorthin machten, um Stufen davon zu holen, und andere sich dergleichen durch Correspondenten in Atacama verschafften, die das Meteoreisen durch die Einwohner von Peine holen liessen; ja man hat mir versichert, dass sogar Schmiede in Atacama dies Eisen geholt haben um es zu verarbei- ten. Zuerst nahm man natürlich die grossen Stücke weg; jetzt ist das Meteoreisen fast ganz erschöpft, und ich bin überzeugt, dass wenn jemand eine Expedition dorthin machen wollte, um welches zu holen, es ihm viel Zeit kosten würde, die wenigen Stücke aufzufinden, die etwa noch liegen geblieben sind. Dise merkwürdige Substanz findet sich eine legua südwestlich vom Wasserplatze Imi- lac, beinahe in der Mitte des dürrsten und traurigsten Theiles der Wüste. (Imilac liegt in grader Linie etwa 30 leguas von der Küste, 40 von Cobija, 35 von Atacama; der nächste Wasserplatz in westlicher Richtung ist Aguas blancas, etwa 24 leguas entfernt; auf dem Wege nach Atacama findet man nicht früher Wasser als bis man nach Tilopozo kommt, etwa 19 le- guas entfernt; im Osten findet sich in 7 leguas Entfernung der Wasserplatz von Pajonal und im Süden auf dem Wege'nach Paposo der von Punta negra in 12 leguas Entfernung.) Aus- serdem scheint Meteoreisen noch an ein paar andern Stellen in der Wüste vorzukommen. D. Jose Antonio Moreno hat mir von einem zweiten Fundorte im Centrum der Wüste erzählt, dessen Lage er nicht näher bezeichnen konnte, und kürzlich ist in nicht grosser Entfernung von Toconado oder Soncor Meteoreisen gefunden worden, welches zum Theil von den Schmie- den in Atacama verarbeitet wird, wie mir Dr. von Tschudi mitgetheilt hat. Um zu dem zuerst näher bezeichneten Fundorte des Eisens zu gelangen, bogen wir von Imilac nach Südwest ab und ‚gelangten bald in ein kleines, gen Osten geöffnetes, sehr flaches Thal, dessen sanfte Abhänge. kaum 80 bis 120 Fuss hoch sein mögen; nachdem wir eine halbe Stunde geritten waren, fanden wir das erste Stiickchen Meteoreisen und zehn Minuten ‚später kamen wir nach dem eigentlichen Fundorte. Im Grunde des Thälchens sahen wir ein 18 bis 20° tiefes Loch, welches die Indier gegraben hatten, indem sie glaubten, sie würden einen Gang von: gediegenem Eisen oder vielmehr Silber finden, und in verschiedenen Richtungen zehn bis zwanzig Schritte davon entfernt waren andere kleinere Löcher und zwei bis drei Fuss hohe Schutthaufen, die unstreitig die Stellen anzeigen, von denen die grösseren und schwere- ren Massen dieser von den Mineralogen so sehr gesuchten Substanz weggeholt sind. In Ata- cama hatte ich gehört, es fände sich noch ein grosser Klumpen in der Erde, und Manuel Plaza hatte mir erzählt, ein grosses Stück sei in den Grund des Thälchens hinabgerollt, allein ich fand von alle dem nichts. Ich erinnere mich, in einem Handbuche der Mineralogie gelesen zu haben, man habe dort ein Stück von drei Centnern gefunden, aber dies muss ein Irrthum sein, es existirt jetzt kein grösseres Stück an Ort und Stelle, und Massen von dem Gewicht können gar nicht fortgeschafft werden,-da Maulthiere die einzigen Transportmittel sind. Sobald wir an Ort und Stelle waren, meln. Im Grunde des aber auf dem südlichen: machten wir uns daran, das Meteoreisen zu sam- Thales ‚fanden wir nichts, ebensowenig am nördlichen Thalabhange, Abhange in einem Raume von 60 bis 80 Schritten Länge in der Rich- tung von West ni Ost und 20 Schritten Breite, etwa 6 bis bene über der Thalsohle and ich eine sehr grosse Zahl kleiner Stücke. | Der Boden besteht aus zertrimmertem Porphyr, aus einem tele Staube mit einer Unzahl kleiner eckiger Steinchen von der Grösse einer Nuss bis zu der eines RR und un- terscheidet sich in nichts von dem gewöhnlichen Boden der Wiiste, Das Meteoreisen, welches ich daselbst gesammelt habe, wiegt drei Pfund weniger drei . und besteht aus ‚673 Stücken, so dass das mittlere Gewicht eines jeden Stückes Gran beträgt; das Schstenkie Stück vier Loth, das kleinste kaum einen Gran. Wir kön- nen annehmen, dass mein Gefährte, Herr Döll, ebensoviel Stücke gesammelt hat, und nicht viel weniger mag Chaile gesammelt haben, halb so viel mögen noch liegen geblieben und un- sern Nachforschungen entgangen sein, so dass die Gesammtzahl der Stücke, welche an dem Orte herumgelegen haben, über 3000 betragen haben mag. Die Anzahl der grossen Stücke, welche in den vorhergegangenen 30 Jahren von dort weggeholt worden sind, und folglich die Gesammtmasse des gefallenen Eisens lässt sich auf keinerlei Weise schätzen. Die kleinsten Stücke haben die Form von Blättchen. Von den grösseren Stücken ha- ben viele die Gestalt verwachsener und verästelter Platten, etwa wie Papier, welches man in der Hand zusammengeknittert hat. Die ‚Oberfläche der Stücke ist sehr schwarz und manche derselben waren, als ich sie sammelte, bunt angelaufen. In den Höhlungen findet man bisweilen sehr deutlichen, durchsichtigen Olivin, obgleich voll Risse und Sprünge, und zwar sind die Höhlungen ziemlich regelmässig, als ob das Eisen sich in geschmolzenem Zustande zwischen fertig gebildete Olivinkrystalle eingedrängt habe. Gewöhnlich ist der Olivin aber sehr zer- setzt und in eine weisse, ‚gelbliche oder röthliche, erdige Masse verwandelt, welche jedoch un- ter der Lupe kleine, glasige oder krystallinische Körner zeigt. Andere Stücke sind ziemlich compackt, doch würde es zu weit führen, alle mannigfaltigen Formen zu beschreiben, welche dies Meteoreisen zeigt, und begnüge ich mich nur noch ein paar ‚kurz zu erwähnen. Das grösste Stück, welches ich gesehen habe, befindet sich in der Sammlung des Herrn Domeyko, Es wiegt über fünfzig Pfund und hat eine längliche, unregelmässige Gestalt mit ziemlich glatten Flächen und einigen scharfen Kanten. Die Seiten sind glatt und zeigen Spuren von Reibung und Schliff, während die etwas verschmälerten Enden zackig und hackig ergcheinen, und Spuren von oktoedrischer Krystallisation zeigen. Dies Stück hat polaren Magnetismus, und zwar befinden sich die beiden Pole in der Nähe der beiden Extremitäten. Ich erinnere . mich nicht, dass ein anderes Meteoreisen diese interessante Erscheinung gezeigt hat. — Ein von mir gefundenes Stick scheint aus zwei Stücken zu bestehen, welche, beim Herabfallen noch halbgeschmolzen, sich mit einander. vereinigt und zusammengeklebt haben. Mehrere. zei- gen. äusserlich Spuren von einem Schliff, ganz so wie man ihn bei manchen aus dem Innern der Erde ‚gegrabenen Mineralien, besonders solchen, die aus Gängen stammen, sieht. Diese Schliff- flächen lassen sich wohl nur durch die Annahme einer Reibung beim Gleiten eines Minerals über das andre erklären, aber sollen wir den Schliff- Flächen des Meteoreisens denselben Ur- sprung zuschreiben? = Ich bemerke noch, dass der Durchmesser der mit Olivin erfüllten Höhlungen jelfen 6 Linien erreicht und ebenso selten unter 2 Linien herabsinkt. Ich glaube, dass man mit ziemlicher Wahrscheinliehkeit die Richtung angeben kann, die das Meteor genommen..hat; von 18 * ® 1. 140 dem das Eisen herstammt, Wenn wir bedenken, dass das erste Stück sich zehn Minuten frü- her fand, ehe wir den eigentlichen Fundort erreichten und zwar NN O. davon, dass fast sämmt- liche Stücke, die ich sammeln konnte, auf dem nach Norden gerichteten Thalabhange lagen, ‚und keins auf dem nach Süden abfallenden, so müssen wir nothwendig annehmen, dass das Meteor in der Richtung von NNO. nach SSW. kam, einige Tropfen unterweges verlor und an. dem beschriebenen Orte platzte, so dass die kleinen Stücke wie Funken herumsprühten, während die grösseren Stücke in den Grund des Thales fielen oder hinabrollten. & Die Analysen des Meteoreisens haben folgende Bestandtheile ergeben: Domeyko. Bunsen. *) S, dessen Mineralogia p. 87. Eisen 0,3354 Eisen 88,10 Nickel 0,0821 Nickel 10,25 Kobalt 0,0114 Kobalt 0,70 Nicht angreifbare Materie 0,0163 Magnesium 0,22 Silicium 0,0016 Calcium 0,13 Natrium 0,21 Kalium 0,15 Phosphor 0,33 & Das Eisen wurde von Bunsen durch Glühen in einem Strome trocknen Chlorgases ohne Säuren aufgeschlossen, und ist Bunsen der Meinung, dass die in der Analyse aufgeführten Alkali- und Erd-Metalle nicht von Verunreinigung mit ansitzendem Olivin herrühren können, und ebensowenig in oxydirtem Zustande darin vorhanden sind, sondern als wirkliche Metalle. _ Herr Prof. Bronn hat einige etwas grosse Flächen anzuschleifen gesucht und dann mit verdünnter Säure geätzt; dabei sind keine Widmannstättenschen F iguren, wohl aber solche | Zeichnungen zum Vorschein gekommen, aus denen sich ergibt, dass die obengenannten Be- standtheile. nicht gleichförmig durcheinander gemischt sind, sondern angreifbare Stellen von mannigfaltiger Form zwischen nicht angreifbaren liegen. Ich führe die älteren Analysen von Turner und Field nicht an, da sie schwerlich den jetzigen Ansprüchen der Wissenschaft entsprechen dürften. Verzeichniss der in der Wüste gefundenen Versteinerungen. l. Ammonites Brodiei Sow. Som. Min. Oonch. t. 351. — Ich habe ein Bruchstück gefunden, welches zwei Win- dungen und den vierten Theil der Scheibe umfasst. Das ganze Gehäuse mag 2%/, Zoll im Durchmesser gehabt haben; die letzte Windung hat eine Höhe von 10 und eine Breite von 11 Linien. Auf der vorletzten Windung sind die Höcker besonders deutlich. Auf der letzten gehen von jedem Höcker vier Falten aus, bisweilen sieht man noch auf dem Rücken zwischen den Höckern ein bis zwei Falten. Ein Theil der Schale ist erhalten und in kohlschwarzen Kalkspath verwandelt. — Diese Art gehört dem untern Oolith an. indem mir das Jahrbuch, welches sie ent- hält, als ich den 11. Dec, v. J. mit dem Dampfschiffe Valdivia Schiffbruch litt und nur das in Leben davon trug, mit meinen rn Effekten zu Grunde ging, sondern nur eine frühere briefliche Mittheilung meines Freun- Ra RE A 2. Ammonites radians (Nautilus r.) Rein. SET ION ER Bronn Lethaea t. XXIT. f.5.a.b. p. 424. — Ich fand ein Exemplar, das mit der einen Seite aufgewachsen ist und einen Durchmesser von 15 Linien hat. Es steht gewisser- massen in der Mitte zwischen dem’A. radians und dem A. heetiens ibid. fig. 9. Von letzte- rem unterscheidet es sich dadurch, dass die innern Windungen dicht gedrängte Rippehen wie bei A. radians zeigen, und von A. radians dadurch, dass auf der letzten Hälfte der letzten Windung nur etwa jede dritte oder vierte Rippe vom Rücken aus bis in die Nähe der Naht zeicht und hier stärker als auf dem Rücken heryortritt. — Verbreitet im Liaskalk und im untern Oolith. Ä 3. Ammonites ecommunis Sow. ‚Sow. Min. Conch. t. 107. fig. 2.3. — Bronn Lethaca II, p. 443. tab. 23. fig. 3. — Sieben Exemplare bis 3, Zoll Durchmesser. Der Durchschnitt der Windungen ist 11 Linien hoch und 12 breit, während bei Bronn die Höhe 10, die Breite nur 9 Linien ist, sonst kann ich aber keinen Unterchied finden. — Verbreitet im Lias. 4. Ammonites rotundus Sow. | Sow. Min. Conch. tab. 293. 3.— Ein Bruchstück, welches beinahe den dritten Theil der Scheibe ausmacht. Die letzte Windung misst 15 Linien von der Nath bis zum Rücken, Der Durchschnitt der Windungen bildet fast einen regelmässigen Kreis, dem kaum der fünfte Theil durch das Vorspringen der. vorletzten Windung fehlt. Die Höhe von dieser bis zum Rücken der letzten _Windung beträgt 13, die Breite 17’, Linien. Die Rippen sind auf den Beiten stark erhaben, zuletzt bis fünf Linien von einander entfernt, und reichen bis zum Rücken, wo sich einige verlieren, während sich andre gabeln, jedoch so, dass die Rippen des Rückens weit schwächer als die der Seiten sind. Ein grösseres Fragment misst 5 Zoll. — Findet sich in England im Kimmeridgethon. = 5. Ammonites annularis (Nautilus a.) Rein. : Sow. Min. Conch. t. 2229 — Bronn Lethaea tab. XXII. f. 9. — Sechs Exemplare, meist auf beiden Seiten frei, welche vollkommen mit der Figur von Bronn übereinstimmen, einige zeigen noch die Bruchstücke der Schale in schwarzen Kalkspath verwandelt. Das grösste mag einen Durchmesser von 2", Zoll gehabt haben; die Höhe der letzten Windung ist vier, die Breite 6 Linien. — Diese Art ist in der ganzen Oolith-Reihe verbreitet, En ; ST. ie 6 Ammonites Braikenridgii Sow. Kö 0 Bowerby Min. Conch. t. 184. — Bronn Lethaca p. 450. tab, X.XIIL f9.6. — Ich be- sitze drei Exemplare, die beiderseits vollständig frei, aber von der Witterung sehr angegriffen sind; das grösste misst 19 Linien im Durchmesser. Die Breite der Mündung beträgt 7 Linien, die Höhe derselben 6. Rippen, die nur mässig schräg gestellt sind, und sich auf dem Rücken gabeln, laufen in gleichem Abstande über die Schale. Diese Art ist in den Oolithen verbreitet. fh, . 2. Ammonites perarmatus $ow. Sow. Min. Conchol. tab. 352. — Ich fand nur ein sehr beschüdigtes Exemplar von — in 31), Zoll im Halbmesser, das nur mit der obern Seite frei ist: Die beiden Höcker treten we- nig hervor und sind durch eine starke Rippe verbunden, welche vollkommen gradlinig in der Richtung des Radius verläuft, wie bei A. Johnstoni Sow. t. 449., allein das Verhältniss ° des Anwachsens der Windungen ist nicht wie bei dieser Art, sondern wie bei A. perarmatus, (Bekanntlich ist letzterer sehr variabel.) 8. Ammonites atacamensis Ph. Siehe Taf. ], £. 1. 2. Ein sehr wohl erhaltenes Exemplar von 2!/, Zoll Durchmesser. Der Nabel ist often, so dass der letzte Umgang etwa ein Drittheil des Durchmessers einnimmt. Die Höhe der Mündung beträgt acht Linien, die Breite derselben 15, L. Die Windungen sind auf dem Rücken wohl gerundet, breiter als hoch, und fallen senkrecht nach dem Nabel ab, ja sie sind sogar hier. etwas eingezogen. Zahlreiche, sehr scharfe, in der Richtung der Radien gradlinig verlaufende Rippen bedecken die Seiten und spalten sich auf dem Rücken in zwei bis drei-andre, 9. Ammonites aegoceros Ph. Siehe Tafel I, f. 2. 3. Diese Art ist scheibenförmig, so dass alle Windungen zu sehen sind. Dieselben sind im Durchschnitt fast kreisrund, doch ist der Rücken etwas plattgedrückt, und die vorletzte Windung schneidet etwa den fünften Theil des Kreises ab. Die Rippen, durch etwa zwei Mal so breite Zwischenräume von einander geschieden, verlaufen auf den innern Windungen etwas schräg und gebogen, auf der äussern aber fast gradlinig und in der Richtung der Strahlen; sie sind auf den innern Windungen ziemlich erhaben und scharfkantig, zuletzt werden sie mehr abgerundet; nach der Naht hin verschwinden sie, auf dem Rücken aber gabeln sie sich, ohne dass ein Knoten oder Punkt die Gabelung andeutet. Das abgebildete Fragment ist etwa der vierte Theil des Gehäuses, welches 4", bis 5 Zoll im Durchmesser gehabt haben mag, und zeigt drei Windungen. Die Höhe der Mündung ist vom Bauchrande bis zum Rücken 10", Li- nien, die Breite von einer Seite zur andern 12 Linien. Ein zweites Bruchstück ist nur ein Stück der letzten Windung, etwa der achte Theil, und so gross, dass ich den Durchmesser des ganzen Gehäuses auf einen Fuss schätzen möchte: auf 6", Länge stehen 11 Rippen. 0A mmoniten. „Ein blosses Fragment, zu unvollständig um eine Bestimmung zu erlauben, welches je- doch keiner der früheren Arten angehören kann. Es ist ein Stück der letzten Windung und der vorigen Art ähnlich, ‚aber dieselbe ist nicht so gerundet, mehr seitlich zusammengedrickt. Die Rippen gabeln sich ebenfalls auf dem Rücken, aber häufig ist eine Rippe dazwischen ge- schoben. Ohne den letzteren Umstand könnte man an A. communis denken, doch stehen auch die Rippen bei weitem nicht so gedräggt wie bei dieser Art. . nr = | e 11. Ammonites sp. Siche Taf. II, fig. 1. 5 Ein Exemplar, welches nur einen Theil der letzten Windung und den Nabel zeigt. Das Gehäuse ist zusammengedrückt, änhlich wie bei A. radıans, depressus und Amaltheus, scheint aber auf dem Rücken keinen hervorstehenden Kiel gehabt zu haben. Art wie bei A. radians gebogen. | Die Rippen sind in der de SE Bemerkung. Es ist auffallend, dass von den aufgeführten Arten nur A. radians bisher in Chile gefunden war, und dass von den andern 11 aus Chile bekannten Ammoniten kein einziger sich in der Wüste gefunden hat; ein Beweis von der Verschiedenheit der Bildung, was sich auch durch den gänzlichen Mangel der Terebrateln und anderer aus Chile bisher id kannt gewordenen Versteinerungen kund gibt. 12. Belemnites chilensis Oonr. Taf. I, fig. 4. B. chilensis Conr. : U. S. Noval Astron. Exped. 1. p. 284. — Ich habe nur 2 Exemplare in einem sehr harten, splittrigen, hellgrauen Kalksteine bei der Encantada gefun- den, von denen man nur den Durchschnitt sieht; sie sind fast 3 Zoll lang und 3", Linien dick. Sie sind nicht mit Sicherheit zu bestimmen, doch zweifle ich nicht, dass es die citirte Art ist. Ich gebe die Abbildung der im Museum befindlichen, von Herrn Gay bei Illapel ge- sammelten Exemplare. Dieser Belemnit ist auf dem Durchschnitte ; elliptisch und scheint sehr allmählig und regelmässig nach der Spitze hin zuzulaufen, woselbst er eine ee hat: die Alveole nimmt. nur einen kleinen Theil des Gehäuses ein. erTergir! a Aptychus sp. Siehe Taf. I, fig. 3. Da es mir durchaus an literarischen Hülfsmitteln fehlt, so kann ich die Art, die mit der Rückenseite festgewachsen ist, und von der ich ein einziges Exemplar gefunden habe, nicht bestimmen. Die einzelnen Schalen sind 5 Linien lang und Su Linien breit, 14. Astarte gregaria Ph, Siche Taf. I, fg. Ar, Das Gehäuse ist sehr schief, convex, höchstens 5 Linien lang; der Winkel des Wir- bels sehr stumpf, die Vorderseite halb so lang wie die Hinterseite, der Bauchrand missig ge- krümmt; die concentrischen Furchen stehen ziemlich weit von einander ab. — Diese Art ist ungemein häufig im Thale von Chaco; auf der Oberfläche einer Bepmatiäknölle von vier ae fünf Quadratzoll zähle ich wohl 30 Individuen, allein sie sind alle so fest einge E die Verwitterung eher den Umbo zerstört, ehe die ganze Gestalt frei geworden ist, und dass lose Individuen gar nicht vorkommen. Au nächsten kommt unserer Art wohl A. lurida Sow. Min. Conch. t. 137. fig. 1. 2., aber der Bauchrand ist bei A. gregaria re Bmawcn: wi die Runzeln vielleicht mehr gerundet. : Auch ist auf keinen Fall A. gregaria so ungleichseitig (Römers Mönsgrapiie a fonailent‘ As tarten habe ich zieht" vergleichen kommen) 15. Recarte sp- ie can Fragment einer Muschel, die etwa 1%, Zoll hoch und über zwei Zoll breit ge- wesen sein muss, ‚mit‘ starken, concentrischen, 1'/; Linien von einander abste 'nden Falten, die bedeutend schmäler als ihre Zwischenräume sind. Die Gestalt scheint, so weit sich nach dem Bruchstücke urtheilen lässt, wie bei A. excavata Sow. Min. ra t. 383. gr zu sein, welche Art jedoch eine gi ‚andere PER besitzt. rue 16. Cardium ınscham Ph. Siche Taf, IL, Be 6. Ich fand nur den innern Abdruck einer Schale, auf welchem noch ein paar Bruchstticke der Schale selbst liegen, man kann jedoch weder eine Spur vom Schlosse noch vom Rande = en sehen. Die Gestalt ist schwach gewölbt, ziemlich regelmässig, höher als lang, ungleichseitig, so dass die vordere Seite bedeutend kürzer als die hintere ist; die Wirbel sind nach der vor- dern Seite gebogen. Das Gehäuse ist dünn wie Papier und mit feinen und dichten, vom Wirbel ausstrahlenden, erhabenen Streifen, welche kaum etwas schmäler als ihre Zwischen- räume sind, bedeckt. Auf dem Kerne sind dieselben sehr undentlich zu erkennen. Die Höhe des Gehäuses mag 11 Linien, die Länge ebensoviel, die Dicke 5'/, bis 6 Linien betragen haben. 17. TrigoniaDomeykoana Ph. Siehe Taf. I, fig. 5. 6. Ein Steinkern, an welchem die Schlosszähne beider Schalen durch Kalkspathkrystalle ersetzt sind. Die Gestalt ist schief eiförmig, jedoch so, dass die beiden Seiten bei weitem nieht die Ungleichheit zeigen, welche den meisten Arten dieses Geschlechtes eigen ist. Eine Kante verläuft, wie es scheint, vom Wirbel nach dem Bauchrande herab, so dass der dadureh begränzte vordere Theil halb so breit ist wie der bintere, und so dass diese Kante mit dem hintern Theiles des Bauchrandes einen rechten Winkel macht. Eine zweite Kante verläuft vom hintern Schlosszahne abwärts ohne jedoch den Bauchrand zu erreichen. Das vordere Drittheil der Schale ist von einem ziemlich regelmässigen Kreisbogen begränzt; die hintere Extremität erscheint, wenn auch abgerundet, viel spitzer. Der Winkel der Schlossränder beträgt etwa 100 Grad. Höhe 24 Linien, Länge 22 Linien, Dieke 11 Linien. 18. Posidonomya Becheri var. liasina Bronn. Taf. L$e% Lethaea p. 342. tab. 18. fig. 23. — Sehr häufig auf den Mergelschiefern von Chaco und häufig bis einen Zoll gross. Da diese Art so bezeichnend für die Formation ist, habe ich sie abgebildet, damit kein Zweifel über meine Bestimmung bleibe. a RUN Ostrea (Gryphaea) eymbium (Gryphites ce.) v. Schloth. Gryphites cymbium v. Schloth. Min. Tasch. 1813. VD. 74. — _Gryphaea incurva Sow. 1818. Min. Conch. t. 112. — Gr. arcuata Lamk. 1819. hist, nat. VI. 198. — Ostrea cymbium Bronn. Lethaea p. 319. tab. 19. #9. 1. — Sehr häufig auf der Oberfläche des Bo- dens bei der Encantada, aber gerieben und verwittert; selbst die besten Exemplaree, welche Schlossrand nicht so sichtbar hervor, was, zum Theil wenigstens, von dem eben erwähnten Umstande abhängt, doch kann kein Zweifel über die Identität der Art sein, > ‚nBon. ‚Min, Oomakı h 140. fi 9,5 —, Letkaen p. 328. 1. XIX fig. 2. — Findet sich zu Hunderten in Gesellschaft der vorigen und hat ebenfalls die äusseren Schichten der Schale grösstentheils verloren. Indess lassen die besser erhaltenen Exemplare keinen Zwei- fel an der Richtigkeit der Bestimmung; eines derselben namentlich stimmt so genau mit der kleineren Figur bei Sowerby überein, als sei diese nach dem Exemplar der Wüste Atacama '2l. Ostrea (Gryphaea?) striata Ph. Siehe Taf, I, fig. 10. | Eine untere Schale. Schloss und Ränder sind durch eine horizontale Ebene abgeschlossen; = die Gestalt ist schief eiförmig gewesen; dem Rande parallel zeigen sich breite, wellenförmige Runzeln und vom Wirbel strahlen erhabene, in regelmässigen Entfernungen gestellte Linien; die Schale ist gegen den Rand hin in etwa drei Viertheilen ihrer Höhe stark gewölbt. Es dürfte schwer sein, sie irgend einem der Geschlechter Gryphaea, wg oder Ostrea im engeren Sinne zuzuschreiben. 22. Ostrea (Gryphaea?) sp. Taf. I, fig. 8. Eine untere, fünf Linien lange, 4‘), Linien breite, besonders nach dem Diiäbeitide hin stark gewölbte Schale, die mit der innern Seite ganz festgewachsen ist, so dass ıman nichts vom Schlosse sehen kann. Sie ist mit concentrischen, unregelmässig von einander abstehenden Rippchen versehen, die ziemlich zahlreich, wenn auch von ungleicher Stärke und wohl gerun- det sind. Auf der einen Seite 'hat sie einen tiefen schmalen, dem Rande und also auch den Rippen parallelen Eindruck der wohl zufällig ist. 23. Ostrea (Exogyra?) atacamensis Ph. Taf. I, fig. 11. 12. Nur die untere gewölbte Schale, jedoch vollständig erhalten. Der Wirbel ist stark zur Seite gebogen; das vom Ligament eingenommene Feld bildet demnach ein sehr schiefes, an der Basis auf der linken Seite stumpfwinkliges Dreieck; auf der rechten Seite verläuft eine Art Rinne innerhalb nahe am Rande entlang, die sich etwas zwischen das Ligament und den Rand selbst hineinzieht. Die Gestalt ist länglich eiförmig, die Wölbung gleichmässig; eine Art Kiel zieht sich in gekrümmter, spiralförmiger Richtung vom Wirbel aus etwa °/, Zoll weit nach der rechten Seite hin. Die ganze Länge mag 21 Linien betragen haben, die Höhe ist 16 Li- nien; die Dieke der Schale, da wo der Kiel aufhört, beträgt zwischen 5 und 6 Linien. — Es sind keine Zähne im Rande neben dem Schloss befindlich, wie sie das Genus Amphi- donte Fisch. v. Waldh. verlangt. 24. Ostrea sp. Kleine Austern von länglicher Gestalt, etwa 6 bis 9 Linien lang und 4 bis 5 Linien breit, sitzen häufig auf Ammoniten auf. Man bemerkt an ihnen, dass nicht nur die untere Schale, sondern auch die obere die Rippen des Ammoniten zeigt, anf welchem das Gehäuse aufgewachsen ist, wie dies bei lebenden Austern und vorzüglich bei Anomien beobachtet wird. Da ich indessen kein Exemplar besitze, welches die Umrisse und das Schloss vollständig zeigt, so mag ich nieht über die Art entscheiden, und bemerke nur, dass Grösse und Gestalt an Ostrea rugosa v. Münst. erinnern, wie sie Römmer Norddeutsch. Delif Geb, II. fg. 5, abgebildet hat. 25. Peeten? Porsbratula? deserti Ph. Taf. I, fig. 9. Eine Schale mit der innern Seite aufgewachsen, der die Wirbelgegend fehlt. Sie ist 3’% Linien lang und mag knapp 3 Linien hoch gewesen sein; sie ist ziemlich dickschalig, voll- kommen platt, mit eingebogenem Bauchrand und zeigt 11 bis 12 strahlenförmige Falten, welche sich auch über den eingebogenen Bauchrand erstrecken. Die Schale mag demnach die obere Schale einesPecten, etwa ähnlich demP.intusradiatus v. Münst,, personatusGoldf., oder die Philippi, Reise durch Atacama. 19 a Te untere Schale einer Terebratel aus der Abth, Megathyris d’Orb. (wohin die lebende T. de- truncata gehört) sein. | 26. Quid? Taf. II, fig. 1. Auf demselben Stück Gestein, welches den Taf. II, fig. 1. abgebildeten Ammoniten No. 11 enthält, findet sich ein Abdruck, den ich mir nicht zu deuten weiss. Er ist vollkom- men eben, und zeigt sehr feine, oberflächliche, der Quere nach verlaufende Streifen, welche et- was wellenförmig und dicht gedrängt sind; dann und wann anastomosiren ein paar derselben, im Ganzen sind sie aber ziemlich parallel. Da auf der Tafel noch Platz blieb, so habe ich denselben benutzt, um ein paar fossile chilenische Echinodormen abzubilden, welche weder bei Gay noch bei Baile und Coquand beshrieben sind. | 1. Cidarites ovata Ph. Taf. I, fig. 13. 14. Das Gehäuse ist im Umriss eiförmig, oben und unten flach; die Oeffnung für den Anus ist sehr gross, grösser als die für den Mund. In jeder Reihe der Interambulakralfelder stehen acht grosse Höcker; die platten Höfe um dieselben berühren einander beinahe und sind quer- eiförmig, breiter als hoch; der Durchmesser der Höcker nimmt kaum die Hälfte des Hofes ein; der Rand, der die Basis des Höckers umgibt, hat etwa 16 Kerbe. Etwa drei concentrische Reihen kleiner Höckerchen stehen auf jedem Täfelchen um den grossen herum. Die Ambu- lakra sind wellenförmig und zeigen zwei Reihen sehr kleiner Höcker zwischen den Paaren der Poren. Die Täfelchen für die Eierstöcke fehlen; die Mundöfinung ist etwas beschädigt, sonst ist das Exemplar sehr wohl erhalten. Länge 25 Linien, Breite 21 Linien, Höhe 17—18 Li- nien. Das Exemplar ist von Eisenoxyd röthlich gefärbt und von Herrn Gay in der Cordillere von Illapel gefunden worden. 52% Echinus andinus Ph. Taf. I, fig. 11. 12. 13. Das Gehäuse ist ziemlich conoidisch, unten flach. Die Interambulakralfelder sind zwei Mal so breit wie die Ambuläkralfelder; in der Mitte derselben läuft je eine Reihe starker Warzen, deren Durchmesser ihrem Abstande von einander gleichkommt. Ich zähle deren etwa ‚14 vom Munde bis zum After. Der übrige Raum der Täfelchen ist dieht mit ziemlich grossen Warzen bedeckt. Die Ambulakralfelder haben ebenfalls zwei Reihen Warzen, welche aber etwas kleiner sind, als die der Interambulakralfelder, so dass man deren 18 bis 19 vom Munde bis zum After zählen kann; sie laufen nicht in der Mitte der Täfelchen, sondern nahe den Poren; der übrige Theil der Täfelchen ist ebenfalls mit ziemlich grossen Warzen dicht be- deckt. Die Poren bilden, wie bei Tetrapyga, ziemlich unregelmässige Linien; der Raum, den sie einnehmen, verbreitet sich fast gar nicht nach der Mundöffnung hin. Durch diesen Umstand, die kleine Mundöffnung‘, die geringe Breite der Interambulakralfelder, die Spalten der Mundöffnung ist die Art von Echinocidaris, Arbacia uud Tetrapyga verschieden. Der Durchmesser der Mundöffnung des Gehäuses nimmt nimlich kaum die Hälfte: der Grund- fläche ein und zeigt deutlich zehn Einschnitte. Die Afteröffnung und die Ovarialplatten zei- — Mi — gen nichts Auffallendes. :—.. Die röthliche Farbe etc. beweist, dass diese Art von demselben Fundorte wie die vorige herstammt. Durchmesser 16, Höhe 10 Linien. 3. Micraster chilensis Ph. Taf. II, fig. 8. 9. 10. Der Umriss ist herzförmig, hinten abgestutzt, vorn mässig ausgeschnitten. Die untere Seite ist eben, nach dem Munde hin vertieft, welcher zwischen dem dritten und vierten Theile der Länge liegt. Die obere Seite ist hinten stärker gewölbt als vorn, in der Aftergegend steil abschüssig, aber doch nicht senkrecht. Der After liegt in halber Höhe. Der Wirbel liegt in ‘/ der Länge von vorn an gerechnet. Die Furche, in welcher das unpaarige Ambulacrum liegt, ist mässig vertieft und verliert sich vorn allmählig; die paarigen ambulacra liegen ganz flach, ohne alle Vertiefung. — Länge, Breite 10, Höhe 7, Linien. Zwei Exemplare, in der Cordillere von Dofa Ana von Herrn Gay gefunden; sie sind weisslich, auf der Oberfläche ziemlich stark verwittert, so dass nur selten Spuren von Höckerchen zu sehen sind; das eine hat die untere Seite noch mit Gestein bedeckt. Au | Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass im Museum noch Gryphaea eymbium, Pentacrinus basaltiformis, und eine Pleurotomaria? liegen, welche der Etikette nach gleichfalls von Herrn Gay in der Cordillera von Dona’ Ana gesammelt sind. mnninnnnnnnnnnn Capitel VII. Physikalische Erscheinungen, in der Wüste Atacama beobachtet, Ich lasse zunächst die Temperaturbeobachtungen folgen. Tag. Stunde. Ort. Geogr. Breite. | Höhe üb.d. Meer. Selerani Bemerkung. 7 Uhr Morg. 27° 30° | 16,90 Cels. >. Bov. ) 1 u 1 Wi: bis 0 19,1 ige 8 — Abda. \ | are N 19,0 30.Nov. _ | 7 — Mog. Caldera. 270 4' 0 20,4 id. 1 — Mitt. Copiapö. 27° 23° | 1138° par. | 250 id. 10 — Abda. Fi u! Ber” 7 es — 1. Decemb. 6 — Mor. e73 RZ id’ 116,6 id _ J1%, — Nachm. id. id. id. 26,1 id. 101/, — Abds. id. id. id. 17,5 2. Decemb. 6 — Morg. id. id. id. 15,0 EB 1!/, — Nachm.| id. id. id. 127,0 3. Decemb. 6 — Morg. a id. id. as —- ? id. 12, — Nachm. id. id. id, 26,0 id. 4 — Nachm. | Piedra colgada. | 27° 22° 863 23,0 id. 5 — Nachm. | Monte amargo. | 27° 18° 403 25,5 4. Decemb. 7 — Morg. | Caldera, Schiff. 3 1 0 18 trübe. id. 2%/, — Nachm. id. id. id. 20 id. 81/, — Abds. id. id. id. 19 ” 5. Decemb. | 61/, — Morg. id. id. id. 17,5 Staubregen. id. 1 — Nachm. Üihzg, ; id. id. 19 Himmel bedeckt. id. 10%, — Abds. id. id. id 18 ‚desgl. 18 Tag. 6. Decemb. id. id. 7. Decemb, id. id. 8. Decemb. id. 9. Decemb. 10. Decemb. id. id. 11. Decemb. id. id. 12. Decemb. id. 13. Decemb. id. id. id. 14. Decemb. id. id. id. id. 15. Decemb. id. id. id, id. id. Bucht von Chanaral. id, id. Salado. id. id. Chanaral. id. Cachin. de la Costa. id. Plateau. id. Cachiyuyal. id. Portezuelo id. Agua del Clerigo. id. Bucht von Tartal. ES Agua del Clerigo. a8 id. Estancia vieja. Meer. Paposo. id. id. id, Pass nach Cajon de Guanillo,. Agua de Perales. Hochebene. Valle: del Guanillo. 2 56, Paposo. id. id. id. Agua de Panul. Agua Miguel Diaz. id. Gränze d. Muschel. Stunde. 6'/, Uhr Morg. 31/, — Nachm. 81/, — Abd. 7 — Morg. 11, — Nachm. 7%, — Abds. 7 — More. 8 — Morg- 74/3 — Morg. 8 — Morg. 12%, — Nachm. 6 — Abds, 6 — Morg. 122/, — Nachm. 4 — Nachm. 9%, — Morg. 61/, — Abds. 6 — Morg. 3 — Nachm. 4%, — Nchm. 10 — Abds. 5!/, — Morg. 91, — Morg. 10%/, — Morg. 11 — Morg. 71, — Abds. 61, — Morg. 8%/a — Morg. 11%/, — Morg. 3 — Nachm. 9 — Abds, 10 — More. 72/4 — Morg. 8 — Morg. 51), — Morg. 12 — Ming, 7 — Nachm. 6 — More. 8 — Morg. S!/a — Morg. 11. Morg. 1 — Nachm. 3°). — Nachm. 6 — Nachm, 8 — Abds. 6 — Morg. 12 — Mittg. 7 — Morg. 5 — Mogg- 7. — Morg. 1 — Nachm. 22, — Nachm. 3 — Nachm. 5 — Nachm, Minen las Animas. Portez, delas Tapaderas, Valle del Nano colorado.| Agua de Perales, | hareid id. id. 279 0° 260 47° 260 21° id. id. 260 26° id. 26° 22° id. id. 26° 21° id. 260 44 id. 260 2 250 56° 259 46° id. 250 41’ 250 39° 250 38° 250 96° id. 250 25° id. 250 985 id. ze 250 12° 250 124 250 2° id. id. id. 250 3. 250 3° id. id. id. id. 250 24 id. ad 0 50° = 249 48 240 36° id. id. Meeresufer, 240 34. Höhe üb. d. Meer. 0 id. id. id. id. id. 766° 721‘ 1616° 1800. .3295° 721° 50° E u Temperatur. 17,30 Cels. 20,6 19 17 19,7 19 14,4 19 17,5 13 20,3 19 13 23,5 26,6 19,5 12,5 12 20,1 22,5 15,6 10,23 24 Bemerkung. bedeckt. Himmel, heiter. bedeckt. Himmel. Nebelregen. heftiger Westwind. trübe. nebelig. Nachts Staubregen. "Nachts Staubregen. Nachts Staubregen. bedeckt. Himmel. bedeckt. Himmel. id. id. Nebel. Vegetations-Gränze. Se 31. D 8. Januar. 6. Januar. £ EEREEE 10. Januar. Free Stunde. Ort. 7 Uhr Nachm.| Chagual del Jote, 6 — Morg. id. 7 — Morg. Meeresufer. 10 — Morg. el Cobre. 7 — Morg. Isla blanca. 4%/, — Nachm. id. 7 — Nachm. id, 8 — Morg. id. 3, — Nachm. id. 94, — Abds. id. 6 — Morg. In See. 10%/, — Morg. Mejillones. 12'/, — Nachm. a} 4'/, — Naehm. id 7,— Nachm. id. 9 — Abds. id. 6 — Morg. id, 6'/, — Morg. See. 11 — Morg. id. 12 — Mitig. id. 41 — Nachm. id. 2 — Nachm. id. 3 — Nachm. id. 4 — Nachm. id. 5 — Nachm. id. 6 — Nachm. ih 10 — Morg. Bucht von Tartal. 1 —. ö E 1 un a 10%/, — Morg. | Aguade Brendal. 12 — Mittg. id. 12 — Nachts. | Cachiyuyal. 5%/, — Morg. id. 1?/, — Nachm. Hochebene. 11 — Morg. |Cachin. delaSierra. 5 — Morg. er 11 — Morg. id. 3 — Nachm. id. 5, — Morg. Kr id. 10 — Morg. |Wegnach Profetas. 12 — Mittg. |Rücken vor Profet. 4'/, — Nachm. | Agus de Profetas. 6%, — Morg. id. 2 — Nachm. | Agua de Varas. 6 — Morg. ai 9 — Morg. | Alto de Varas. 10 — Morg. Ei 3 — Nachm. | Punta negra. I 7 — Nachm. es 4 — Nachm. Imilac. 5’), u P sr I 4, — Nachm. |Altode Pingopingo 9 — Mor. Tilopozo. E yY8 gar SEEREEEEEEBEREREEEREERERSHSEEN pP BEEEEER "iq id, id id, id, id, id, id, id, id. id, id. id, 25° 0° 25% 25° 25° 206° 25° 31’ id. { ERseegE, A >» no Sefg: dicker Nebel. . Er Tag. 19. Januar. 20. Januar. id. id. id. 21. Januar. id. 22. Januar. 23. Januar. id. 24. Januar. id. id. 25. Januar. 26. Januar. id. id. 27. Jannar. id, 28. Januar. id. id. id. id. id. Stunde. 7%, Uhr Nachm. 6%, — Morg. 91% — Morg. 12 — Mittg. 3 — Nachm. 4'!/, — Nachm. 6 — Nachm. 1 — Nachm, 10 — Morg. 8 — Nachm. 9 — Morg. 12 — Mittg. 3 — Nachm. 7 — Morg. 6 — Morg. 5°/, — Nachm. 8 — Abends. 6 — Morg. 12°), — Nachm. 5%), — Morg. 8 — Morg. 9!/, — Morg. 10%/, — Morg. 12 —- Mittg. 12/, — Nachm. 21, — Nachm. 3!/, — Nachm. 5 — Nachm. 6 — Morg. 7 — Morg. 8 — Morg. 9 — Morg. 10 — Morg. 11 — Morg. "12 —-Mittg. — Nachm. 6%, a Nachm, 6, —Morg. * Ort. Geogr. Breite. Tilopozo. 23° 19° id. id. id. id. id. id. id. id. Agua de Carvajal| 22° 52‘ id. id. Wegnach Atacama.| 22° 28° Atacama. 220 26° id. id. id. id. id. id. id. ” 16. id. id. Mina S.Bartolo. 220 8° Atacama. 220 26’ id. id. id. id, id. id. id. id, id. id, id. id, id, id. id. id. id. id. id, id, id. id, id. id, id. id. id. id. id. id, id. id. id. id. id. id. id. id. id, id. 8, id. id, id. id. id. id, id. td, id. 3 id. 3 iq, id, id. id, Eid. id. id, Toconado. 220 38° id. id. Cienego redondo, | 230% 13° id, id. Tilopozo. | 230 19° id, id. Sid, id, Höhe üb. d. Meer. 7300° id. id. c. 8400’ 7400‘ id. Temperatur. 21,5° Cels. 12,6 19,5 27 23,7 28,7 24,25 37,5 24,2 26 23,1 24,3 26,6 19,8 8,7 24 18 18 29,7 8,1 21,2 23 23,7 25,6 25,7 26,4 26,4 26,5 11,2 15 16,7 20 Bemerkung. Auf dem Wege. im Zimmer, Abends bewölkt. im Zimmer. N Nachts vom 31. auf 1.Febr. Gewitter. .»w EBEEREER EG m 4 EmEEER Kun o & SEE EEK m 2 crzE — o -_ — F 12. Febr. FERERFFREFEGE ui > En $ BEEEE — fi | S | En : ir 5 8 ereefferf E EEREEREREREKEEE OT SEREE cute .58..8 ET wi F FRREREnSFESERFEEEEERE Br sperdaerr Suhr SE 24° 57° 25% 3° a SErereeere fe er R Beyer GEeeer$irhereeer Bere} k; 5 T BERFERRRFF & BL} Gi ; "| Nachts Frost. u Tag. Stunde. Ort. Geogr. Breite.|Höhe üb. d. Meer.| Temperatur. Bemerkung. 15. Febr. 54/, Uhr Morg. Sandon. 250 34 9500° 1,5% Cels. | Nachts Frost. ie 1 — Nchm. Vaquillas. 250 7° c. 10,000° | 24 im Winde 17,5. id. 3 — Nchm. |: id. id. id. 22,5 id. 6 — Nchm. id. id. id. 12,2 16. Febr. 6 — Morg. Chaco. 250 12° 3500 1-07 id. 7 — Morz. id. id, id. 7,6 id. 8 — Morg. u“ id. id. 14 gti 9 — on: id. id. id, 16,2 id. 10 — Morg. id, id. id. 18 id. 11 — Morg. id. id. id. 19,1 id. 12!/, — Nchm. id. id. id. 24,5 id. 4%, — Nchm. - id. id. id. 21,5 id. 6 — Nchm. id. id. id. 12,8 8; 7 — Nchm. id. id. id. 10,1 17. Febr. 51, — Morz. id. id. id. 2 Nachts Frost, id. 5"/, — Nachm, Juncal. 250 28° 8200' 18,8 18. Febr. 51, — Mor. id. id. id. 6,2 käse) 7 — Morg. id. id. id. 11,3 id. 2'/, —Nachm. | Encantada. 250 41‘ 8080‘ 23,5 - id. 31/, — Nachm. id. id. id. 22,5 '19. Febr. 6 — Mor. id. id. id. 7,7 u 18 — Morg. id. id. id. 13,8 id. 10°), — Morg. id. id. id. 18 id. 2 — Nachm. id. id. id. 21,3 id. 31/4 — Nachm. id. id, id. 17,3 id. 4%, — Nachm. id. id. 7 E id. 5 — Nachm. id. id, id. 15,2 id. 6 — Nachm, | id. id. id. 13,3 id. 7 — Nachm. mr > SE id. ' id. 11,1 A 0 BR — Nachm, id. id. id. 9,8 20. Febr. | 542 — Morg. id. 37 id. 7.5 id. 71/a— Morg. id. id. id. 9 id. 9 u Morg. id, id. id. 17,4 id. "| 51% — Nachm. | Doiia Ines. 250 56° 925 | 188 id [64 — Nachm. | id. id. id. 14,6 21. Febr. | 71% — Morg. | .id. id id. 10 id, 6%, — Nachm. | Agua dulcee. | 260 15 6400° 17,2 22. Febr. 6 — Morg. id, id sd, 10,5 23. Febr. 8%, — Morg. Chanaral bajo, 260 37° 4796° 18,7 u. | a Morg. id. id, id. 25,4 u a jr Mor | ie ia RR = id. 11 — Morg. id. id. id. | 269 id. 12 — Mittg. id. id. id. 381 id. 1l— Nachm. id. id. id. 1 27,7 id 2 — Nachm. =. id. id. a7 id. 3 — Nachm. id. a id. 26.4 id. 5 — Nachm, id. id. id, 239 id, 6 — Nachm, id. id, id, 917 8 — Abends. id. id, id. | 184 24 Febr. 5%, — Morg. id, ‚a id. | 13,2 = 7— Mor. id. id. id, 16,7 af Nach, Mrinaz Trospunem | 269 43° | ..5133° 26,3 id. 3!/, — Nachm. | Passhöhe. | 260 53. 6224 24,9 Tag. Stunde. . Ort: Geogr. Breite.\ Höhe üb.d. Meer.) Temperatur. Bemerkung. 24. Febr. 4 UhbrNehm.| Trespuntas, 260 54 5727° | 25,1% Celss |) Plaza. 25. Febr. 8 — Morg. id. id. 5800° 18,1 Faena derMineGermania, id, 10.5 — Mor. id. id. id, 22 | id. 2 — Nchm.) - id. id. id., 24,5, id. 77: Sees id. id. 19,7 ‚26. Febr. 11%/, — Morg. Puquios. 279 9° 4795’ 23,8 id. 53/4, — Nchm. Llampos. 27% 111 3322’ 20,6: id. 10. — Abds. el Chulo. 279 15° 2450’ 12 27. Febr. 6. — More. id. id. id, 11,2 id, 1 -Nchm.| Copiape. 270 93° 1134 27,2 Ein erhebliches: Resultat: Eisst sich aus so unvollständigen, emen: so kurzen Zeitraum umfassenden Beobachtungen nicht ziehen. Berechnen: wir jedoch. approximativ die Tempera- turen für die Stunden 6 Uhr Morgens, 1. Uhr. Nachmittags, 6 Uhr .Abends;:so finden wir das überraschende Resultat, dass die Temperatur in dem ganzen Raume: zwischen Copiap6 und Atacama von 27° 23° bis 22° 6° in der heissesten Zeit des Tages, vorausgesetzt, dass man ei- nen vor den Winden geschützten Ort beobachtet, wenig verschieden ist, und dass selbst die Meereshöhe darauf einen geringen Einfluss: hat. Die mittlere Temperatur dieser Stunden ist nämlich 22,8%; der kälteste Ort, Rio frio hat 19, Differenz 3,8 bei 10500‘ Meereshöhe; die heisseste Gegend ist das Ufer des Salzsees von Atacama mit 29°, also Difkru 6,2°. Unge- achtet derselbe 7400 Fuss über dem Meere liegt, so begreift sich die hohe Temperatur leicht, da es ein grosses, flaches, schattenloses Kesselthal ist. Die Temperatur nimmt also in der heis- sesten Tagesstunde mit der Höhe nur sehr unbedeutend ab. u Ganz anders ist es mit den Nächten. Während auf der See die Nächte unbedeutend kühler sind als auf dem Lande, nimmt die Differeng zwischen der grössten Kälte in der Nacht und der grössten Wärme am Tage um so mehr zu je mehr man sich erhebt. Die Differenzen zwischen 6 Uhr Morgens und 1 Uhr Mittags sind nämlich: Auf dem Meere unter 23° 24° Br. 3,6° C.; auf dem Meere unter 27° 4' Br. 3° C,; in Paposo 50 Fuss über dem Meere 3° : m Copiap6 1100 Fuss: über dem Meere 11°; in Agua del Clerigo nahe dem Meere, 1200 Fuss Meereshöhe 5,8; in Chariaral' bajo 4800 Fuss Meereshöhe 8°; in Tresptmtas 5700 Fuss Mee- reshöhe 8,50; in Atacama 7400 Füss Meereshöhe 15° C.; in Cachinal’ de la Sierra’ 7500’ Fuss Meereshöhe 20°; in der Encantada 8000 Fuss Meereshöhe 13,30; in Chaco 8500” Meereshöhe 25,1°; in Zorras 9600 Füss’ Meereshöhe 21°; in Pajonal 10400‘ Fuss Meereshöhe 18%; in Rio frio 10500: Fuss Meereshöhe 25,5%; in Puquios 10800° Fuss Meereshöhe 20°, oder nehmen wir das Mittel dieser drei Orte, in 10500 Fuss Meereshöhe 21°, | Wir haben nämlich: | | en i Temperatur um g 2 PER Ort. |Geogri Breite.) Meereshöhe. | 6Uhr Morg. |1 Uhr Nachm.| 6 Uhr Abds, |Mittl. Temper.\; Bemerkung. Meer. 230 3 ” mc | 2200 I 2a,ac | wc. Meer. oa | 0 17 20 19 ‚18,0 Paposo. | 250 9 50 17 20 18 | 175 Copiap6. 270 23° 1100 15 26 22 18,5 Agua de Clerigo.| 25° 26° 1200 16,4 22,2 17 16,7 Chanaral bajo. | 26° 37° 4800 14° 27,7 20 17,0 Trespuntas. |’ 26% 54 soo N 16 24,5 20 28,0. :nsauf® Atacama. 230 19° 7400 I 29 22 P- 168-227 P Philippi, Reise durch Atacama. 20 Temperatur um Ort. Geogr. Breite.) Meereshöhe. |6 Uhr Morg.| 1 Uhr Nachm.| 6 Uhr Abds. |Mittl. Temper.| Bemerkung. Cachin.delaSierra| 22° 26’ 7400 11 28 19 15,0 Nachts Frost. Tilopozo. 235% 1° 7500 6 26 12 ? 9,0 Encantada. 250 41° 8000 7,17 21 13 10,3 Chaco. 250 12° 8500 — 0,7 24,4 10 4,7 Nachts Frost. Zorras. 24° 8° 9600 — 3 21 8 2,5 Nachts Frost. Pajonal. 230 25° 10400 0 22 13 6,5 Nachts Frost; Rio frio. 249 49’ 10500 — 6,5 19 4 — 1,2 Nachts Frost. Puquios, 230 50° 10800 3 23,3 12 7,5 Nachts Frost. Nehmen wir an, die mittlere Temperatur des Tages sei gleich dem arithmetischen Mittel der Temperaturen von 6 Uhr Morgens und 6 Uhr Abends, so erhalten wir die Zahlen: Höhe über dem Meere. Mittlere Temperatur. Maximum. 0 18% C, 20,99 C, 1200 Fuss. 17,6 24,1 5000 „ 17,6 26,1 e 7500 „ 12,0 26 8500 „ 7,5 24 10500 „ 4,3 21 - Es fällt auf, dass die mittlere Temperatur bis zur Höhe von 5000 Fuss nahezu dieselbe bleibt und erst dann abnimmt, aber dies erklärt sich leicht, indem die Nähe des Oceans die Temperatur bedeutend deprimirt, und erst die höheren, mehr nach Osten gelegenen Orte von diesem Elemente nicht mehr so bedeutend influenzirt werden. Ueber die Winde habe ich nur zu bemerken, dass während der ganzen Zeit meiner Reise durch die Wüste die Land- und Seewinde mit grosser Regelmässigkeit geherrscht haben. Hydrometeore. In Betreff der Hydrometeore habe ich gehörigen Ortes bemerkt, dass es allerdings bisweilen in ‚der Wüste regnet; dass man im Innern derselben im Winter Schnee fallen sieht, dass der Februar Regen (an den höheren Bergen natürlich Schnee) und auch wohl Hagel bringt, wie ich denn zwei solche Niederschläge, die freilich nicht von Bedeutung waren, selbst erlebt habe, dass von Zeit zu Zeit, alle 20, 30, 50 Jahre wolkenbruchänhliche Regengtisse beobachtet werden, wie der vom Mai 1848, der beinahe das Haus von Chanaral bajo wegriss und machte, dass der Salado bis ins Meer floss, so wie der, welcher bewirkte, dass ein Strom sich durch die Quebrada von Paipote auf Copiap6 loswälzte. Endlich habe ich von den Nebeln und Nebelregen der Gegend von Paposo und der dadurch hervorgebrachten Vege- tation gesprochen. Es bleibt mir nun noch übri ; die paar mit dem Psychrometer*) gemach- ten Beobachtungen anzuführen. Nachdem ich das Quecksilber aus dem Barometer verloren, und der Aneroid unbrauchbar war, habe ich keine Beobachtungen mit dem Psychrometer mehr anstellen mögen. j womit ich beobachtet habe, ‚gehört dem physikalischen Cabinet der Universität Santiago und Tag. Stunde. Ort. Baromet. | Trockn. Therm. | Nass, Therm. Differenz. 1. Decemb. | 6 _Uhr Morg. Copiapo. 742,5 mm. 18,5% C, 15,3° C, 32°C. Id. 11, — Nachm. id. 742,2 24,7 18,8 5,9 2. Decemb. | 6 — Morg. id. 743,4 13,6 15,2 3,4 id. 1%), — Nachm. id. 742,7 25,5 19,2 6,3 3. Decemb. | 6 —- Morg. id. 742,5 19,0 15,15 3,85 id. 1%, — Nachm. id. 740,7 24,1 18,4 5,7 10. Decemb.| 7 _— Morg. las Animas, 13 13 0 id. 12%/, — Nachm. id. 20,3 15,7 4,6 id. 6 — Nachm. Salado. ri 15,3 3,7 15. Januar. | 2 — Nachm. | Agua de Varas. |230,9 Par. 25,6 12,5 18,1 16.575 7 — Nachm. Punta negra. | 14,2 5,5 8,7 15.2, 4 —- Nachm. Imilac. 17,6 7,55 10,05 BE; 5 — Nachm. | AltodePingopingo, 19,5 9,15 10,65 Ey 9 — Morg. Tilopozo. 25,2 16,6 8,6 id. 12 — Mitte. id. 27,0 | 16,0 11,0 21. Januar. | 6 — Nachm. | Agua de Caravajal, . 24,25 12,1 12,15 sErT, 19° — .Mittg. Atacama. 24,3 | 12,6 11,7 2 . 7% — Morg. id, 19,8 11,55 8,25 WM. 6 — Nachm. id. 25,9 | 141 ‚TE ee! 1 — Nachm. id. 27,5 | 15,15 12,35 » ee 2%, —. Nachm. id. 26,4 14,75 11,65 .; 6 _— Morg. id. 17,3 Sa 7,3 id. 1 —- Nachm. id. 255 Par. 23,5 12,7 10,8 id. 6 — Nachm. | id. 254,7 21,1 10,8 10,3 19. Febr. 3! — Nachm. Encantada. 254,6 21,3 11,2 ZNE .: Die Temperatur der Quellen habe ich selten beobachtet. Sie sind so unbedeu- tend, und der Einwirkung der Sonnenstrahlen dermassen ausgesetzt, dass kein wissenschaftli- ches Resultat zu erwarten stand. Der Bach von Rio frio war z. B, des Morgens stellenweise gefroren! Dass die Quelle von Tilopozo und die vom Thal Zorras warme Quellen sind, habe ich am gehörigen Orte bemerkt. Optische Erscheinungen. Fata Morgana. Mehrmals ist es mir so vorgekommen, als ob die Dämmerung i in der Wüste, nament- lich des Abends, viel länger dauerte und viel heller sei als gewöhnlich ; es ist in einzelnen Fällen fast fünf Viertelstunden nach Sonnenuntergang noch hell geblieben, so dass ich ein paar Mal glaubte, wir hätten Mondschein. Die Fata Morgana ist eine sehr gewöhnliche Erscheinung. Da aber in der Wüste keine Bäume, Häuser, Felsen existiren, sondern nur runde Gipfel, so bringt sie keine so auffallenden Gestalten hervor wie sie wohl andere Beobachter gesehen ha- ben, die vielleicht auch eine lebhaftere Einbildungskraft besessen haben, als mir zu Theil ge- worden ist. Der gewöhnlichste Fall ist der, dass die ferneren Gegenstände aufrecht in der Luft schweben und unten grade und horizontal abgeschnitten sind, und zwar hängen sie am häufigsten i in der Mitte oder auf der einen Een noch mit dem sichtbaren Horizonte zusammen wie in Fig. 1 und 3. No. 3. 36.1, ——>—— BL ae No. 2. 20 E 2 Nur jein paar Mal 'habe ich die Bilder bedeutend in die Höhe gertickt gesehen und be- gleitet von einem zweiten verkehrten Bilde wie ‚in Fig. 2. Nicht selten waren glänzende helle Stellen, welche täuschend wie Seen oder Flüsse aussahen, wie es Fig. 3 zeigt. Die merkwür- digste Erscheinung war meines Erachtens diejenige, welche sich mir zwischen Barrancas blan- cas und Rio frio .darbot. Hier traten von zwei Seiten die Hügel ziemlich nahe zusammen. Der horizontale Grund, welcher sie verband, erschien aber ausgehölt, und ebenso schien die Basis der Hügel ausgehölt. Der Abhang derselben erschien jederseits drei Mal und vier Mal, aber nicht mit parallelen Linien, sondern je mehr sich die Umrisse von dem wirklichen Um- risse der Hügel entfernten, um so grösser war der vorspringende Winkel derselben, so dass es schien, als ob sie sich von beiden Seiten zu vereinigen strebten. Siehe Fig. 4. Es sind of- fenbar ein paar Symplegaden*) des Festlandes. £ Elektrische Erscheinungen. Ich habe viel von der ausnehmend starken Elektrieität in der Wüste gehört, und da die Luft in derselben so ungemein trocken ist, so müssen sich. allerdings, sollte man meinen, die elektrischen Erscheinungen der Atmosphäre in der Wüste auf eine auffallende Weise zeigen. Man hat mir namentlich erzäblt, es sei etwas ganz Gewöhnliches, dass die Haare der Men- schen und selbst der Maulthiere sich emporsträubten, leuchteten und bei der Berührung Fun- ken sprühten. Ich muss indessen sagen, dass ich nichts der Art gesehen, noch in der Wüste selbst von den Maulthiertreibern, Guanacojägern, Cateadoren davon habe erzählen hören, dass sie es an sich selbst erlebt hätten. Ja ich habe nicht ein Mal das eigenthümliche Wetter- leuchten in der. Cordillere, welches Meyen und andere so fälschlich für eine vulkanische Er- scheinung halten, öfter bemerkt, als in den mittleren oder südlichen Provinzen ‚Chiles, und nie- mals so schön wie im verflossenen December bei 8. Fernando. Was alle jene Erscheinungen anlangt, so muss ich nachträglich bemerken, dass das Leuchten, Sträuben der Haare, Fun- kensprühen u. s. w. allerdings sehr häufig beobachtet wird, aber nur im Winter, nicht im Sommer, wogegen man im Winter keine Gewitter und kein Wetterleuchten wahrnimmt. Capitel Vll, | — Zoologie der Wüste Atacama. . Eine flüchtige Reise wie die meinige kann natürlich nur einzelne Data liefern, die-keine Ansprüche darauf machen, ein vollständiges Bild der Fauna zu geben, und daher darf ich wohl auf nachsichtige Aufnahme der folgenden Bemerkungen hoffen. ——— — und der Mythus ein Ende hatte, Säugethiere. / Fledermäuse erinnere ich mich nicht in der Wüste gesehn zu haben. Lutra felina (Mustela felina Molina Saggio sulla stor. nat. del Chili p: 284. — Lu- tra chilensis Bennet Proceed. Zool. Soc. Lond..1832. p. 1. etc). Gay Zool, I, p. 45, ge- wöhnlich Chinchimen oder Chungungo, auch wohl Gato de mar genannt, ist auch an dieser nördlichen Küste so gemein, wie an der der südlichen Provinzen Chiles, und lebt bekanntlich ausschliesslich im Meere (die Angaben, dass sie auch in den Flüssen Chiles vorkämen, sind zweifelhaft). | Canis. Man hat mir versichert, dass es Füchse in der Wüste, namentlich in den Küstengegenden gäbe; weiter kann ich von diesem Thiere nicht berichten und namentlich nicht, welche Art es sei. Chinchilla lanigera Gray Spiel. Zool. p. 1.— Mus laniger Molina I. c. p. 301. ErIomys chinchilla Lichtenst. — Lagostomus chinchilla Meyen ete. — Gay Zool. I, p. 90. — Gay sagt von diesem Thiere: „Man hat irrthümlich gesagt, dass sie die Cordilleren von Chile bewohnen, da sie im Gegentheil die heissesten Gegenden vorziehen, die Hügel an der Küste oder die Thäler im Innern u. s. w.“ und dOrbigny sagt ganz im Ge- gentheil (Voy. III, p. 330): „Diese kleinen Thiere bewohnen die unfruchtbarsten und kälte- sten Theile der Cordillere.“ Wie reimt sich dies zusammen? Gibt es zwei verschiedene Ar- ten Chinchilla’s? oder verhält es sich mit der Chinchilla, wie mit dem Guanaco, dem die Temperatur und der Luftdruck sehr gleichgültig zu sein scheint, wenn es nur Wüste ist. In den Gebirgen von Atacama, Peine u. s. w. gibt es Chinchillas, doch bekam ich weder das Thier noch das Fell desselben zu sehen; meine Leute fingen, während ich in Mejillones war, zwei junge Thierchen in Paposo lebendig, von denen eins in der Nacht bevor es aufs Schiff ge- bracht wurde, entwischte, und das andre 24 Stunden später ein Raub des Rattenhundes des Commandanten wurde. Lagotis criniger Lesson. — Lepus viscacia Molina 1. c. p. 307. vid. Ge Zool. 4, p. 92, tab. 5 und 6, die Viscacha von Chile, die bekanntlich ein ganz andres Thier als die Viscacha won Buenos Ayres ist, findet sich eben so häufig in den Bergen der Wüste, wie in denen des mittleren und nördlichen Chiles. Ein paar Mal wurden welche geschossen, und im Thale Sandon fing einer meiner Diener ein junges Thier kurz vor Aufgang der Sonne lebendig. Ctenomys fulvus Ph. 8. Zool. Tab. I. Der Pelz ist weich, fein und ziemlich kurz; das Borstenhaar in der untern Hälfte schie- _ fergrau, in der obern Hälfte auf dem Kopfe und in der Mittellinie des Rückens blass rost- farben, an den Seiten heller, fast strohgelb, unten weisslich. Ich sehe keine Spur einer weis- sen Nackenbinde. Die Schnauze ist schwärzlich grau; der Schwanz hellgrau, in der Mittel- linie oben braun; die letzte Hälfte desselben ist oben und unten mit längeren Haaren besetzt, welche bisweilen die Länge von 6 Linien erreichen, und also eine Art Kamm bilden. (Von diesem Kamme ist in der Abbildung der Ct. brasiliensis bei d’Orbigny keine Spur.) Die Haare der Fiisse sind weisslich. An den Vorderfüssen sitzen am Aussenrande ziemlich weiche, 3 bis 4'/, Linien lange, horizontal ausgebreitete Haare wie Wimpern; die entsprechenden Haare der Hinterfüsse sind kürzer, steifer und nach unten umgeschlagen. Die Nägel der Vorderfüsse Me sind grau, stumpf, oben flach, Ja mit einer seichten Rinne durchzogen; der Nagel der Mit- telzehe ist 4°), Linien lang, wie in der eitirten Figur von d’Orbigny, wo die Nägel aber weiss und spitz sind. Die Nägel der Hinterfüsse sind kleiner, schmaler, oben gerundet, ohne F urche, der der Mittelzehe nur 3'/, Linien lang. Die kammartigen Borsten über den N ägeln, welche dem Geschlecht seinen Namen gegeben haben, sind an den Vorderfüssen fast so lang wie die Nägel und ziemlich weich; an den Hinterfüssen sind sie aber nur halb so lang wie die Nägel, sehr steif und sehr auffallend kammartig. Die Schneidezähne sind gelb und in beiden Kinnla- den 4 Linien lang und 1°/, Linien breit. Die Schnurrborsten sind sehr lang, die längsten wohl 20 Linien, so dass sie weit über die Ohren reichen; einige sind weiss, andre schwarz. Dimensionen. Länge von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanzwurzel 8 Zoll 6 Lin. er des Schwanzes | R: 5 der Vorderfüsse von der Handwurzel an ohne die Nägel ee FO R: der Vorderfüsse mit den Nägeln gemessen ER = der Fusssohle und Zehen ohne die N ägel 40:5 5 u er mit den Nägeln E58 Utenomys bolivienssis unterscheidet sich von unserer Ärt dadurch, dass die obere Seite des Kopfes und der Schnauze schwärzlich braun sind, welche Färbung sich über den Nacken und vordern Theil des Rückens fortzieht; durch die lebhaft rostgelbe Farbe des grös- seren Theiles der Unterseite, durch enorme 6'/), Linien lange Nägel der Vorderfüsse, endlich durch bedeutendere Grösse, indem die Länge von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanz- wurzel 12 Zoll beträgt, wogegen der Schwanz verhältnissmässig kürzer (3 Zoll) ist, also nur ein Viertel der Körperlänge misst, während er bei unserer Art über ein Dritthejl ausmacht. Ct. leueodon unterscheidet sich auf den ersten Blick durch weisse Vorderzähne, schmale Nägel und braune Färbung. — Ct. brasiliensis kommt unserer Art viel näher und ist in Grösse und F ärbung wenig verschieden, ja aus der Beschreibung von Waterhouse, der gar nichts vonden N ägeln sagt! kann ich keinen sehr wichtigen Unterschied ab- leiten. Aber wenn die Figur von d’Orbigny in Voyage dans l’Amer. merid. richtig ist, so zeigt Ct. brasiliensis folgende Unterschiede: 1) die Farbe ist rothgelb, 2) der Schwanz ist sehr viel kürzer, nicht zweizeilig oder kammartig behaart, 3) die Nägel der Vorderfisse sind spitz und weiss (?), 4) die Nägel der Hinterfüsse sind weit kürzer. — Bei d’Orbigny fehlt © Diese Art ist es, welche in dem Centrum der Wüste, in einer Höhe von 9—11000 Fuss bei Pingo-pingo, Pajonal, Zorras etc. den Boden wie ein Sieb durchlöchert. Sie heisst bei den wenigen Personen, welche die Wüste durchziehen, Oeulto, Verb orgener, weil man sie nur eine kurze Zeit in der Abend- und Morgendämmerung sieht. Sie schmecken ganz gut. j: Ctenomys atacamensis Ph. &, Zool. tab. I, fig. 1. Der Pelz ist weich, ‘fein, ziemlich kurz. Die F ärbung ist im Allgemeinen blass rost- farben; der Kopf, der Nacken und der vordere Theil des Rückens sind dunkler rostfarben, die untere Baite ist ebenfalls rostfarben; alle Haare sind in ihrer unteren Hälfte schiefergrau. Ich | finde keine Spur einer weissen Nackenbinde. Die Schnauze ist graubraun; der Schwanz gelb- r ir 159 “ee lichgrau, oben nicht dunkler als unten, seine Haare sind wohl nach der Spitze hin etwas län- ger, bilden aber keinen so deutlichen Kamm wie bei der vorigen Art, Die Haare der Füsse sind weisslich und ziemlich spärlich; die, welche am Aussenrande der Füsse stehen, sind ver- längert, wimperartig, horizontal abstehend; an den Hinterfissen sind sie länger als an den Vor- derfüssen, 2'/, Linien lang. Die Nägel der Vorderfüsse sind spitz, viel schmäler als bei der vorigen Art, oben nicht platt, sondern wohl gerundet und ohne Spur von Rinne, von hellgrauer Farbe; der mittlere Nagel ist 4 Linien lang. Die Nügel der Hinterfüsse sind heller, beinahe weiss, grader, kürzer, nur 1',—1%, Linien lang. Das ausgestopfte Exemplar zeigt nur an Zeigefinger und Mittelzehe die kammartigen Borsten, welche diesem Geschlecht eigenthümlich sind; die entsprechenden Haare der Vorderfüsse sind von den gewöhnlichen Haaren nicht ver- schieden. Die Schnurrborsten sind bis 18 Linien lang, reichen also ebenfalls weit über die Ohren hinaus, und sind fast sämmtlich weiss. Die Schneidezähne sind gelb und 1 Linie breit. Dimensionen. Länge von der Spitze der Schnauze bis zur Schwanzwurzel 5 Zoll 7 Linien. „ des Schwanzes 2-1} » des Handtellers und der Zehen ohne die Nägel 4 WE .; 2 “= mit den Nägeln 1. — Ai i » der Fusssohle und der Zehen ohne die Nägel ER | mr d Are . mit den Nägeln 1. ur Diese Art unterscheidet sich — ganz abgesehen von ihrer röthlicheren Färbung und geringeren Grösse — wesentlich von der vorigen Art durch den längeren Schwanz, dem der Kamm von Haaren fehlt, und durch die schmalen, spitzen, oben gewölbten Nägel der Vorder- füsse, welche bei jener stumpf, breit, oben platt, ja sogar schwach rinnenförmig sind. — Von Ct. brasiliensis unterscheidet sie sich durch geringere Grösse, weit längeren Schwanz, röth- liche Färbung der Unterseite ete.; von Ct. boliviensis durch die geringe Grösse, den lan- gen Schwanz, die gelbrothe Färbung; von Ct. leucodon durch die geringe Grösse, die roth- gelbe Färbung, die gelben Schneidezähne; von Ot. magellanicus durch geringe Grösse und grosse Nägel (bei Ct. magellanicus ist der längste Nagel nur 2%, Linien lang, bei unserer Art, ungeachtet sie weit kleiner ist, ist er 4 Linien lang), u.s.w. Diese Art wurde bei Tilopozo in der Ebene gefangen. De Mus capito Ph. 8. Zool. tab. II, fig. 2 und tab. V,fg.c. ‘Das Thierchen ist oben grau, unten weisslich. Die langen weichen Haare der oberen _ Seite des Körpers sind nämlich an der Wurzel schwärzlichgrau und an der Spitze hellbraun, während die der unteren Seite eine weisse Spitze haben, die Färbung ist also der der gemei- nen Hausmaus ähnlich, nur ist das Grau weit stärker über die bräunliche Beimischung vor- waltend. Der Schwanz ist oben mit braunen Haaren ziemlich dicht bedeckt, unten mit weissen. Vorder- und Hinterfüsse sind weiss und mit weissen Haaren bedeckt; die Nägel sind weiss. Die,Schnauze ist dick; Ober- und Unterlippe sind weiss, mit weissen Haaren bedeckt; die Schnurrborsten sind sehr lang, die längsten bis 16 Linien. Die Haut der Ohren ist weisslich, aber aussen ist das vordere Drittheil derselben mit ziemlich langen, schwärzlichen Haaren dicht bedeckt, während die hinteren zwei Drittheile mit kürzeren, hellgrauen Härchen bedeekt sind; inwendig ist aber der hintere Rand in der Breite von etwa 2 Linien mit schwärzlichen Haa- A .—- ren. besetzt, während der ganze übrige Theil: kahl und gelblichweiss erscheint, Die oberen Schneidezähne sind gelb, die unteren gelblichweiss. Dimensionen. Länge von der Schnauzenspitze bis zur Schwanzwurzel 3 Zoll O0 Tinien. »„ des Schwanzes u er er „ von der Schnauzenspitze bis zu den Augen a a y ee ” bis zum Anfang der Ohren — „ 10% „ „ der Ohren aussen gemessen EN „ des Handtellers ee A „PB > der Fusssohle vom Hacken bis zur Zehengpitze — „ 10% 5 Der ungeheure Kopf, die ungeheuren Ohren und die Länge der Hinterbeine, namentlich des Fusses zeichnen diese Art sehr aus; doch ist das einzige Individuum, dessen ich habhaft werden konnte, nicht ganz ausgewachsen, und so möchte der Kopf späterhin, zwar immer noch gross, aber nicht so unverhältnissmässig sein. Bei Hueso parado gefunden. Auchenia guanaco (Lama) Gay Zool. I, p. 153. Dieses Thier ist keinesweges häufig in der Wüste; ich habe nie grössere Rudel als von acht Stück gesehen, während sie in der Cordillera von Santiago weit häufiger sind. Merkwür- dig ist die Verbreitung dieses Thieres, ein Mal von Peru bis zur Magellansstrasse, zweitens auf den höchsten Bergen wie auf Ebenen, die sich wenig über den Meeresspiegel erheben, drittens , in kalten und heissen Temperaturen. Ich habe im Bericht über meine Reise bemerkt, dass ich im December frische Spuren von Guanacos an der Küste bei Agua de Panul und Mejillones gesehen, und kann noch hinzufügen, dass meine Leute in Paposo Ende December oder Anfang Januar zwei Thiere gejagt haben. Es macht dem Thiere also wenig aus, ob es warm oder kalt ist, ob die Luft mit 28 Zoll Barometerhöhe oder mit 16 Zoll drückt, wenn es nur eine spärliche, dürre Wüstenvegetation vorfindet. | Auchenia vieunna aut —— Camelus Vieugna Mol. I, & p. 313. Molina sagt a.a.O. p.314: „die Vieunas sind häufig in dem 'Theile der Cordillere, welcher zu den Provinzen Coquimbo und Copiap6 gehört.“ Ich kann nicht sagen, ob er darin Recht hat oder nicht: Gay führt die 'Vigogne gar nicht unter den chilenischen Thieren auf. Ich habe diese niedlichen Thiere, die sich zum Guanaco verhalten wie das Reh zum Hirsch, ein paar Mal in ziemlicher Nähe gesehn; sie scheinen aber in der Wiiste noch weit seltener als die Guanacos zu sein: es gelang uns nicht eins zu erlegen. In Atacama wurden mir Felle zum Spottpreis von 4 reales = 20 Sgr. angeboten, sie waren aber schlecht. Bei Rio frio fand ich einen ziemlich wohl erhaltenen Schädel ohne Unterkiefer. Otaria porcina Desm.? — Phoca lupina Molina Saggio p. 275 (nicht porcina wie Gay eitirt,*) Gay Zool. I, p. 74) der gemeine chilenische Seehund. Ich habe sehon oben angeführt, dass dieses Thier, welches die Chilenen schlechtweg Lobo, Wolf, nennen, an den Küsten der Wüste früher häufiger gewesen ist, als jetzt. Auf dem * Molina sagt von semer Ph. lupima: „Diese Art: ist überaus gemein an. allen. Küsten Chiles,‘* während er von seiner Ph. poreina sagt: „sie unterscheidet sich von der vorhergehenden durch ihre längere Schnauze, welche in eine Art Schweinsrüssel endigt (?); man sieht sie selten an den Küsten.“ En Wege von Paposo nach Cobre fand . ein Diner ee Abend nen ungen Schu ch fend auf einer Klippe ‘am Ufer und a men: Bteihwurf. Delphine, Tonina der Chilenen. USE TOBals ‚a Einen Delphinschädel en ich 2 Meilen, Nr ‚Jedoch nicht —. die Art zu bestimmen. _ _ Wallfische, Ballena der Chilenen. Wallfischknochen sind überaus häufig an der ganzen Küste, so dass die Rippen und Kinnladen derselben den Changos statt der Pfosten zu ihren elenden Hütten dienen, oder als Pfähle, um daran Vieh zu „binden, w wie 2 Elephantenzähne i in der Gegend des weissen Nils. = den Kane 7 Vögel Ich bedaure, dass ich mich über die Vögel schr kurs fassen muss. Da die Bälge, welche ich von der Reise mitbrachte, nicht besonders schön zubereitet und andre Arbeit zu thun war, legte sie mein Präparator zur Seite, und später, als ich dieselben untersuchen wollte, war ein guter Theil davon nicht zu finden. Ich muss daher mehrere lediglich aus dem Ge- dächtniss anführen. ide Barcorhemnhns. Sondon (Vultur gryphus 1.) Der Oomdor. Gay Zool. I. p. 194. ” Der Condor, in Chile gewöhnlich nur Buitre, d. h. Geier gepmat,. fehlt auch in der Wüste nicht; bei Paposo ist er dem Rindvieh sehr nachtheilig, wie ich gelegenen Ortes be- merkt habe, und häufig sieht man ihn zwischen Trespuntas und Copiaps, wo so viele Maul- thiere fallen, dass der Weg mit den Gerippen bezeichnet ist. 2%, Polyborus montanus. (Milvago montanus Gray, — Aquila magaloptera Meyen — Phalcobaenus montanus d’Orbigny und Lafr. — Uaracara montanus Gay Zool. I, p. 210.) Tiuque de la Cordillera. Dies ist der häufigste Raubvogel der Wüste und findet sich keinesweges bloss in der hohen Cordillere, sondern er geht auch bis an die Küste hinab, was meines Wissens im mitt- leren Chile nicht der Fallist. _ 086 Polyborus chimango (Caracara chimango Gay Zool. I, p. let Aiyaye;; _ Quebrada de la Encantada, 4 Trochilus leucopleurus Gould Proceed. Zool. Soc. a3 1847. " Pieaflor de la Cordillera. Gay gibt an (Zool. .p. 277.), er kals En Art von den Cordilleren von Copiap6 mit- gebracht, und Gould habe sie nach seinem Exemplar beschrieben. Das Thierchen, unstreitig die schönste Art unter den. vieren, die ich bis jetzt in Chile gesehen, ist in der hohen Cordil- lere der Provinz Santiago nicht so sehr selten, und ich war daher erstaunt, es bei Hueso pa- rado nicht weit vom Meere in kaum 1000 Fuss Höhe anzutreffen und zwar mitten im Som- mer; das dritte Beispiel von Thieren, die weder nach der Temperatur noch nach dem Luftdruck en sondern nur nach der eigenthümlichen, dürren Wüstennatur. 5. Upucerthia dumetoria Is. Geoffr. et d’Orb. Gay Zool. I, p. 285. 8. Diese auch in Chile häufige Art habe ich von den Ufern des Atacama- Flusses. mit- gebracht. Philippi, Reise durch Atacama. 21 6. Upueerthia atacamensis Ph. Siehe Zool. t. TH. Der Oberkörper ist rothbraun, was allmählig in die mehr graubraune Farbe des Kopfes übergeht, ein weisser Streifen fängt bei den Augenbrauen an ‚und zieht ‚sich, wie bei U. nigro- fumosa; nach hinten. Die Federn in der Gegend der Parotis sind einfach grau; die unter den Augen grau mit weissem Schaft. Die Kehle ist rein weiss, die weisse Färbung ‚geht aber auf der Brust in ein helles, röthliches Grau über. Die Federn derselben sind durchaus ein- farbig, ohne Querstreifen, wie sie U. dume toria und vulgaris zeigen, und ohne Längsstrei- fen, wie sie bei U. nigrofumosa vorkommen, Die Seiten des Körpers sind hell graubraun. Die grossen Deckfedern sind am Grunde schneeweiss, an der Spitze schwarzgrau. Die erste und die zweite Schwungfeder sind einfarbig, schwärzlichgrau; die dritte hat einen langen, rost- gelben Fleck am Grunde, der bis zur Mitte der Länge reicht, durch den schwarzen Schaft ge- theilt ist, aber den Rand nicht berührt; die vierte Schwungfeder hat denselben Fleck, aber von weisser Farbe, die fünfte und die folgenden sind an der Basis ganz weiss. Die Schwung- federn zweiter Ordnung haben ebenfalls eine weisse Basis, sind im Uebrigen bräunlich und haben einen rothbraunen Aussenrand. Die drei äusseren Schwanzfedern haben an der Spitze einen breiten, weissen Fleck; die beiden folgenden haben dagegen nur einen schmalen röthli- chen Rand an der Spitze; die inneren sind ganz einfarbig grauschwarz. Die untern Deckfe- dern des’Schwanzes sind hell graubraun mit weissen Spitzen. Der ziemlich grade Schnabel und die Füsse sind schwarz. _ Länge von der Schnabelspitze bis zum Ende des Schwanzes 8 Zoll Länge des Daumens ohne Nagel 5", Lin. Länge des Oberkiefers _ 9%, Em. „» der inneren Zehe 6: 5 Oefinung des Schnabels ii... ı,, 9... der Mittelzehe 10° 2 Länge des Tarsus —ı 3% „der äusseren B.. U. dumetoria, vulgaris und nigrofumosa unterscheiden sich sogleich durch die gestreiften oder gebänderten Federn der Kehle, die erstern ausserdem noch wesentlich durch den krummen Schnabel. Durch dieses letztere Kennzeichen unterscheidet sich auch U. (Ochetor- thynchus) ruficauda Meyen (welche Desmurs geneigt ist, mit dem gradschnabeligen Eremo- bius phoenicurus Gould zu vereinigen!) von unserer Art: U. antarctica ist einfarbig nussbraun, mit Ausnahme der rostgelb gefleckten Kehle, U. chilensis, die mir noch unbe- kannt. ist, hat eine weisse, sl Kehle, die Federn der Unterseite haben weisse Schäfte. 7. Pteroptochus albiecollis Kittlitz. re Zool. I, p. 303.) Tapaculo. Quebrada de la Encantada. 8. Emberiza atriceps d’Orb. ‘Voyage Amer. mer. Ois. p- 363, tab. 47, fig. 2. Bei Puquios geschossen; auch sonst im Innern der Wüste gesehn. 9. Carduelis atratus d’Orb. Voyage Amer. mer. Ois. p- 364, tab. 48, fig. 2. 10. Chlorospiza erythrorrhyncha Less. (Gay Zool. I,'p. 858.) Bara negra. Bei Miguel Diaz gesehn; in der Provinz Santiago lebt die Art nur in der hohen Cordillere. ME 11. Fringilla diuca Mol. (Gay Zool. I, p. 359.) Diua. 2... un... Ziemlich häufig in den Gegenden von der Küste bis Miguel: Diaz, 12. Fringilla matutina Licht. (Gay Zool. I, p. 360.) .Chaneol. Wie der vorige Vogel. „18. Grithagra brevirostris Gould. (Gay Zool. I, p« 308). „Odin. ' Quebrada de la. Encantada. 14. Zenaida boliviana. Gray. (Gay Zool. p- 379.) Tortolita cordillerana; Bei Miguel Diaz geschossen. 15. Zenaida? Ä | Eine Art, welche nicht in ‚Chile vorkommt: die Exemplar sind verlegt oder verloren. Sie stammt aus dem Centrum der Wüste. '16.. Thinochorus. Orbignyanus J. Geofr. ie z c % 387.) Cojon. | Bei der Agua de Varas geschossen. » 47. Leptoscelis Mitchellii Desmurs.. (Gay: l. c. p. 404.) 1 oe Bei Rio frio geschossen, Wir besitzen diesen V.ogel auch aus der Oorllee von San- tiago. Gay hat ihn in Chile. nicht gesehn, da er ihn l. c. nur auf die Autorität von Fraser als chilenischen: Vogel angibt. Ä 18. Haematopus palliatus Cuvier. (Gay l. e. p. 406.) Bei Chafiaral de las Animas geschossen. 19. Strepsilas interpres Illiger. (Gay. c. p. 407.) Bei Paposo geschossen. Die Exemplare sind verlegt. ir R 20. Strepsilas borealis Lath. (Gay. c. p. 408) Wie die vorige Art. ' 21. Ibis melanopis Gm. (G. 1. c. p. 417.) Banduria, Bei Cachinal de la: costa geschossen, 22. Totanus stagnatilis Bechst (Gay lc. pı 422)? 7... 0% Von Chanaral dis haisnhee BCE ER sind. verlegt, und hin ich. am. ob die Bestimmung richtig ist. Hirte 23. Totanus iin Ph. Der Schnabel: ist in seiner zweiten Hälfte euren ae BE gekrümmt. Kopf, Hals und Brust sind graulichweiss: mit. schwärzlichen Längsstreifen; Kehle, Bauch: und! die untern Deckfedern: des Schwanzes schneeweiss; die Seiten weiss mit schwärzli- chen Querwellen. : Die Schwungfedern sind schwärzlich; die kleinen Deckfedern: schwärzlich, mit‘ schmalem, weissen Rand, die übrigen: braun mit weiss- und schwarz-gegliedertem. Rande. Die' Schwanzfedern: sind aschgrau, am Rande weiss, mit wenigen dunklen Querbinden, die nach den Rändern: hin: dunkelschwarz' werden, in der Mitte aber sich wenig vom aschgrauen Grunde absetzen. Der Schnabel ist schwarz, die Füsse sind braungelb. Dimensionen: Gesammte Länge von der Spitze des Schnabels bis zum Ende Sven des Schwanzes 14 Zoll— Lin. Länge des Oberkiefers 2: Nackter Theil der tibia BR Sp Tarsus ek u Dimensionen: Innere Zehe .: 1 Zoll 1 Lin: - "Mittelzehe I Disyid Blaily "Aussenzehe PSEEE Er Daumen a 3L julEr Trotz der angegebenen Verschiedenheiten ist dieser Vogel vielleicht nicht vom euro- päischen T. glottis verschieden, was die Naturforscher entscheiden mögen, denen eine Reihe von Exemplaren des letzteren zu Gebote"steht: mir fehlt das nöthige Material hierzu. Wenn ich nicht irre, bei Paposo am Strande geschossen. 24. Gallinago Paraguiae Vieill. (Gay l. c. p. 426.)? Avecasina, Porrotera. Inden sumpfigen Stellen bei Tilopozo nicht selten. (Ich kann keine Exemplare nachsehn.) | | 25. Phoenicopterus andinus Ph. Siehe Zool. tab. IV.n. V. fig. a. Parrihuana oder Parrina. Ph. andinus Ph. Anales de la Universidad de Chile 1854, p. 337, übersetzt in U, 8. Naval astron. Exped. II, p. 198. Archiv für N aturgeschichte XXI, p. 10. Ph. roseo-albus; parte inferiore colli pectoreque fere puniceis; alis coccineis, apice toto nigris; cauda alis longiore acuminata; rostro dilatato, turgido, basi flavo, medio rubro, apice nigro; mandibula superiore multo angustiora quam inferior; pedibus Havis tridactylis. Dimensionen: Länge von der Basis des Schnabels bis zur Schwanzspitze 35'% Zoll. » des Schnabels, längs des Oberschnabels genommen Ei, » des os tibiae Ya » des tarsus 9 ” » der Mittelzehe ae | | 2h » Die Länge des Unterschenkelknochens varürte bei den drei verglichenen Individuen zwischen 8%, — 10%), Zoll, was sehr auffallend ist, und beweist, dass man nicht immer auf die verschiedene Proportion der Theile grosses Gewicht legen darf. Dieser F lamingo unterschei- det sich auf den ersten Blick von dem gewöhnlichen chilenischen Phoenicopterus ignipal- liatus (dessen Kopf 8. Zool. tab. V, fig. 6.) durch geringere Grösse und andre]Färbung. Der Hals und namentlich die Brust sind von carminrother Farbe, die sogar etwas in die Farbe der Die Füsse sind ferner blassgelb statt rosenroth, und der Schnabel hat eine rothe Färbung zwischen dem Gelb seines Grundes und dem Schwarz seiner Spitze. Auch ist der Schwanz etwas länger als bei jenem. Bei: genauerer Betrachtung findet man noch weit wesentlichere Verschiedenheiten. Der Schnabel ist yiel breiter, der Oberschnabel mehr plattgedrückt, und der Unterschnabel schmaler als der Oberschnabel, während beim gemeinen Flamingo kein sol- cher Unterschied Statt findet. Bei der Parrina reicht die Befiederung bis zum Kinnwinkel und sogar noch etwas darüber hinaus, beim Flamingo dagegen reichen ‘die Federn bei Weitem nicht so. weit und lassen einen über einen halben Zoll breiten Theil des Kinnes kahl. Noch wesentlicher ist die Verschiedenheit der F üsse, indem der Parrina der Daumen gänzlich fehlt, der beim Flamingo sehr deutlich ist. 53 Bei dieser Gelegenheit sei es mir erlaubt, einen Irrthum von Molina zu berichtigen. Dieser beschreibt (Saggio sulla storia naturale del Chile Bologne 1782, p. 212) den gewöhnli- chen chilenischen Flamingo (den Ph. ignipalliatus) als Ph. chilensis und schreibt ihm weisse Schwungfedern zu, allein sie sind schwarz. Der gute Molina scheint sümmtliche Thiere und Pflanzen Chiles aus dem Gedächtniss beschrieben zu haben, und ist auf seine Angaben gar kein Gewicht zu legen. So sagt er auch a.a.O.: „Man sagt, dass die Flamingos in der Ju- gend grau sind, aber ich, ‘der ich sie alt und jung gesehen habe, habe sie alle von derselben gleichen Farbe (also roth) gefunden.“ Dies ist wieder ein Irrthum: die chilenischen Flamin- gos sind in der Jugend ebenso grau wie die europäischen. Ueber das Vorkommen habe ich oben gesprochen. Es ist ohne Zweifel der roth- brüstige Flamingo, den Herr Bollaert in seiner Abhandlung über die Provinz Tarapack erwähnt. | 26. Spheniscus Humboldti Meyen. (Gay l. e. p. 467.) Pajaro nino. Ziemlich häufig an der Küste der Wüste. 27. Noddi Inca Lesson. (Gay l. c. p. 486.) Desgleichen. 23. Rhynchops nigra L. (Gay Zool. Vol. 8, p. 474.) In der Bucht von Chanaral geschossen. 29. Larus. Ich getraue mich nicht, zu sagen, welche Möven ich gefunden habe, da ich die Bälge nicht untersuchen kann. | | 30. Sula fusea Vieill. (Gay l. c. p. 488.)? Piquero. Desgleichen. 31. Pelecanus fuscus Gmel. (Gay l. c. p. 494.) Alcatraz. War früher noch weit häufiger. 32. Graculus Gaimardi Gray. (Gay l. ec. p. 4389.) Zah. Zwischen Coquimbo und Caldera geschossen. PR? #7 E 88, Phaeton aethereusL. | Wurde in der Bucht von Tartal geschossen. | Ü Amphibien. 1. Proctotretus marmoratus Ph. - Der Kopf ist dreieckig, ziemlich plattgedrückt; der vordere Rand des Ohres wird von etwa 5 Schuppen gebildet; der hintere Rand zeigt einen Vorsprung, der von einer oder zwei stumpfen Schuppen gebildet wird. Von hier entspringt eine Längsfalte, die bis zur Schulter verläuft. Die Schuppen des Vorderkopfes sind glatt, die des Hinterkopfes etwas schindelartig und gekielt, aber die der Schläfen sind beides in noch weit höherem Grade. Die Schuppen des Halses sind lanzettförmig, ihre Spitze ist frei und aufgerichtet; die des Rückens sind ei- förmig, aber sehr spitz und mit einem sehr hervortretenden Kiel versehn. Dieselbe Form zei- gen die Schuppen, welche den obern Theil der Füsse bedecken. Die Schuppen des Schwan- zes’ sind ebenfalls stark gekielt, aber mehr trapezoidisch; die der Bauchseite vom Knie bis zum After sind abgerundet und glatt, und ebenso die Schuppen der Unterseite der Beine. Der 166 ’ hintere Theil der Schenkel erscheint aber gekörnt, — Dimensionen: Gesammte Länge 7 Zoll; Kopf 7% Linien, ' vordere Extremität 12; Linien, ‚hintere Extremität 19, Linien; Schwanz (vom After an gemessen) 4 Zoll. | Die Färbung ist olivengrün: mit kleinen. schwarzen und. weissen Flecken auf dem Kopfe; auf. der Mitte des Halses verläuft eine schwarze Längslinie und eine andre, weniger) deutliche auf, dem Schwanze; der Bauch ist nebst der Unterseite der Füsse bleigrau. Des speciellen Fundortes kann ich mich nicht mehr entsinnen. Ben 2. Proctotretus nigromaeulatus Wiegm. S. Zool. tab. VI, fig. 2. nomine Proct, bisignatus. Tropidurus nigromaculatus Wiegm. Act. Acad, Caes. t. XVII p: 229. — Pro- etotretus n. Dum. et Bibr. vol. IV. p. 281. — Gay II, p- 34. - en Gesszornte Länge 6 Zoll 9 Linien; die vordere Extremität misst von der Achselgrube bis zur Spitze der: Finger 13 Linien; die hintere 20 Linien, der Schwanz. 3 Zoll 3 Linien. Der Kiel der Rückenschuppen reicht nicht ganz. bis an den Rand derselben. Den genaueren Fundort kann ich nicht: mehr angeben. 3. Proctotretus modestus Ph. | | Der Kopf ist kurz, flachgedrückt,. die Schnauze stumpf; die Schildchen, ‚welche: den- selben bedecken, sind glatt, nicht schindelartig; die. Ohren sind gross, amı Rande ohne Zähne oder Höcker; der Hals hat eine deutliche Falte und ist mit stachelförmigen Schuppen besetzt. Die Schuppen des Rückens sind ziemlich gross, eiförmig, zugespitzt, auffallend gekielt; der . hintere Theil der Schenkel ist gekörnelt. Zwei Afterporen. — Die Färbung ist. grünlich mit kleinen braunen Flecken marmorirt. — Die gesammte Länge beträgt 6 Zoll 10 Linien, . die des Kopfes 8'/, Linien; Länge von der Schnauze bis zu den Vorderfüssen 12 Linien, Länge der Vorderfüsse 12'/, Linien, der Hinterfüsse 1 Zoll 9 Linien; Entfernung. ; von den Vorder- füssen bis zu den Hinterfüssen 1 Zoll 5 Linien; Länge des Schwanzes 3 Zoll 9 Linien. Kommt in der Wüste und in den Gebirgen der Provinz Santiago vor. 4. Proctotretus melanopleurus Ph. ‚Der Kopf hat die Gestalt einer vierseitigen Pyramide und ist spitzlich; der; Rand: der Augenhöhlen ist stark aufgetrieben; die Schildehen. des Kopfes. sind glatt, nicht schindelartig ; der vordere Rand der Ohren zeigt einen bis drei Höcker; der Hals zeigt Falten an den Seiten und ist beschuppt; die Schuppen des Rückens sind ziemlich gross, auffallend gekielt, eiförmig lanzettlich, spitz. Der Rücken ist graublau, weiss eingefasst; eine breite, tiefschwarze Binde verläuft auf jeder. Seite. von der Achsel: bis: zu den Schenkeln. — Gesammte Länge 4 Zoll 6 Linien; Länge. des Kopfes 5%, Linien, der Vorderfsse 8: Linien, der Hinterfüsse' 11 Linien, des Schwanzes: 2 Zoll 8. Linien ; Entfernung‘ von. der Schnauze bis zum Ursprunge der Vor- derfüsse 8: Linien, zwischen den Vorder- und: Hinterfüssen. 10: Linien. 5 Proctotretus pallidus Ph, 8, Zool. tab. VI, fig. 3, ' Der Kopf hat die Gestalt einer vierseitigen Pyramide und ist ziemlich spitz;. seine Schilder sind glatt und nicht schindelartig;: der vordere Rand: der Ohren ist gesägt; der Hals a 4 167 5 Gesammte Länge 5 Zoll 4 Linien; der Kopf misst 7 Linien, der Hals vom Ohre bis za (den vorderen Extremitäten 3'/, Linien, der Rumpf 1 Zoll 10 Tatdta - eng 11: Linien, die hintere 15 Linien. Der sn tsrtahe | Häufig bei Paposo. » 8. Microlophus Lessoni Dum. et Bibr. min ' M. Lessoni Dum. et Bibr. IV, p. 336. — Gay II, p. 48. Häufig auf den Klippen an der ganzen Küste der Wüste, 7. Helocephalus n. gen. Ph. 8. Zool. tab. VI, fie. 1. untl | Der Kopf ist dreieckig, kurz, dick; seine Schildchen sind gewölbt, auf dem Scheitel und Hinterkopfe sehr stark erhaben, kegelförmig oder pyramidalisch; es lässt sich keine Occipital- platte unterscheiden. Die Nasenlöcher stehen etwas seitlich und sind röhrenförmig. Das Trommelfell ist vertieft. Es ist keine Querfalte am Halse vorhanden, die etwa von der Brust nach den Schultern hinauf stiege, und keine Spur von Kamm, weder auf dem Nacken noch auf dem Rücken oder Schwanze; ebenso wenig ist eine unter dem Halse herabhängende Falte _ vorhanden. Der Rumpf ist ziemlich kurz, etwas plattgedrückt, durchaus nicht dachförmig; er ist mit kleinen tafelförmigen, glatten Schuppen bedeckt. Der Schwanz ist ziemlich dünn, mit wirbelförmig gestellten, glatten Schuppen bedeckt. Keine Scherkelporen, VER ONR. dem After, wie bei Proctotretus. Die Füsse weder auffallend lang, noch auffallend kurz. Die Schneidezähne sind conisch, ziemlich stumpf, und gehen allmählig in die Backenzihne über, welche stumpf und jederseits mit einer kleinen Spitze versehen sind. Ich finde keine Gau- menzähne. Die Zunge ist dick, fleischig, breit, nach vorn platt, beinahe schneidend, kaum ausgerandet. Dies Genus itersehiäidet sich demnach von Hoplurus durch den unbewehrten Schwanz und den Mangel eines jeden Kieles auf den Schuppen, und von Leiosaurus durch den Mangel der Querfalte am Halse, sowie der GeciiimBHiB: Den Namen habe ich von der Gestalt der Kopfschilder hergenommen. ER Die Art nenne ich Helocephalus nigriceps. | BR | Die Oberlippen sind TERRA DEGLI PNA Hate, die IRNe ie tg ist wohl drei Mal so lang wie hoch. Die Schläfengegend ist mit zahl- reichen warzenförmieen Schuppen bedeckt, welche nach dem Ohre hin kleiner werden. Auf dem Hinterkopfe sind die Schuppen stärker erhaben, pyramidalisch und mit der Spitze nach hinten gerichtet. Die Gegend zwischen Nasenlöcher und Augen hat die grössten Schuppen, welche zwar tafelformig, aber sehr gewölbt und folglich durch tiefe Furchen geschieden sind; man zählt deren‘, 4, 2, 2. Die Kinnschuppe ist fünfeckig, die Basis des Fünfeckes bildet der Rand des Mundes, jede der vier andern Seiten entspricht einer Reihe Schuppen. Die Unter- lippe zei t jederseits etwa 6 grössere Schuppen in der ersten Reihe und vier grössere in der zweiten, die dritte Reihe hat ebensoviel grössere Schuppen; dann folgen nach hinten zahlreiche kleine Schuppen. Die ‘Schuppen in der Mitte des Unterkiefers sind von einer Seite zur andern länger als von vorn nach hinten. Der Hals hat, wie oben bemerkt, keine 'Querfalte, aber man kann allenfalls eine Längsfalte jederseits annehmen, die vom Ohre bis nach der Schulter läuft; er ist mit kleinen, warzenförmig erhabenen Täfelchen bedeckt. Die Täfelchen des Rückens sind dagegen platt, ohne Spur von Kiel, sechseckig, und bilden schräge Linien, die in der Mitte unter einem sehr stumpfen Winkel zusammenkommen. Die ‘des Schwanzes | Ze sind viereckig, ebenfalls ohne Spur von Kiel. Die Schuppen der Oberseite des Fusses sind ‚denen des Rückens ähnlich, Die auf der Mittellinie der Unterseite der Zehen haben aber zwei Längskiele. Die Täfelehen des Bauches sind beinahe quadratisch und stehen an der hin- tern Hälfte desselben in Querlinien. Die Vorderfüsse sind ziemlich kurz, so dass sie kaum bis zur Spitze der Schnauze reichen; auch erreichen die Hinterfisse nicht vollständig die Achsel der vordern. Die Zehen sind ziemlich dick, mässig lang; die dritte und vierte sind an den Vorderfüssen beinahe gleich lang, dann folgt der Länge nach der Zeigefinger, darauf der kleine; der Daumen ist der kürzeste. An den Hinterfüssen ist die vierte Zehe bedeutend län- ger als die dritte. | Die Färbung ist sehr ausgezeichnet. Kopf und Hals sind kohlschwarz, der Ueberrest des Körpers weisslichgrau, an den Seiten orangegelb, mit schwarzen Querbinden, etwa je neun zwischen Vorder- und Hinterbeinen. Schwanz und Füsse sind auch schwarz bandirt, jedoch weniger deutlich, indem sich die Querbinden mehr in einzelne Flecke auflösen, Der Bauch ist weiss, mit kleinen schwarzen Flecken besprenkelt. Länge 5 Zoll 7 Linien, des Kopfes 9"), Linien, der Vorderfüsse 1 Zoll 3 Linien, der Hinterfüsse 1 Zoll 11 Linien, des Schwanzes 2 Zoll 8 Linien, Entfernung von der Schnauze bis zum Ursprunge der Vorderfüsse 13 Linien; Entfernung zwischen den Vorder- und Hinter- füssen 1 Zoll 6 Linien. | | 7 Zwei Exemplare wurden bei Pajonal, 10500 Fuss: über dem Meere gefangen. 8. Aporomera ornata Dum. et Bibr. | | re | | Ameiva oculata d’Orb. Voy. Rpt. p. 9. t. V. fig. 6—10 (errore A. caelestis: nun- cupata). — Aporomera ornata Dum. et Bibr. V. p- 71. — id. Gay II, p. 58, Im Sande bei Caldera nicht selten. Die Exemplare stimmen nicht ganz genau mit der von Gay gegebenen Figur, Der Kopf ist etwas platter; zwischen der Supraoeular-Platte und den Orbitalplatten ist nur eine Reihe Schüppchen, nicht zwei oder drei Reihen, wie in der Figur bei Gay. Grössere Ver- schiedenheiten zeigt der Unterkiefer. Auf die Kinnplatte folgt in der Mittellinie eine unpaare Platte, breiter als lang, und drei grosse Platten jederseits, welche sehr stark gegen die kleinen 4 Schildehen abstehen, die unmittelbar in der Mittellinie folgen. Sodann findet sich in der Ge- gend der Ohren eine Art Querbinde: von zwei oder drei Reihen weit kleinerer Schüppchen gebildet, von denen die Figur bei Gay nichts zeigt. Dennoch glaube ich nicht, dass meine Exemplare specifisch verschieden sind; die Beschuppung des Kopfes varürt nämlich ziemlich bedeutend, und vielleicht hat auch der Zeichner die Details nicht genau genug wiedergegeben. Gesammte Länge 15 Zoll; Kopf oben 12, Linien, unten bis zur ersten Halsfalte 11: Breite des Kopfes 10", Linien; vordere Extremitäten 19 ‚ hintere 31 Linien; der Schwanz 10 Zoll. Von Schlangen habe ich in der Wüste niehts gesehn, von Batrachiern: 9. Phryniscus? | : Fast in allen Gewässern der Küstengegend kommt eine kleine Kröte vor von schwar- zer Farbe. Der Körper ist warzig, die Zehen der vordern sowohl wie der hintern Extremitä- ten sind getrennt, das Trommelfell versteckt. Die Kieferknochen sind zahnlos, aber es sind Gaumenzähne vorhanden. Die Zunge ist ziemlich gross, eiförmig, hinten frei, nicht ausgeran- det. Die Länge des Rumpfes beträgt nur 6°/, Linien; die des Oberschenkels 2'/,, des Unter- schenkels ebensoviel, des Fusses 37, Linien. Ich besitze die unvollendete Zeichnung; die Exemplare selbst sind mir bei einer Aufräumerei im Museum abhanden gekommen. Fische habe ich nicht sammeln können. Doch bemerke ich, dass an der Küste eine Art Xiphias nicht selten ist, den die Fischer Albacora nennen; ich habe mehrere Schwerter davon mit- gebracht. Crustaceen. Die von mir gesammelten und trocken aufbewahrten Crustaceen sind nebst einer Partie Landschnecken verloren gegangen. Ich kann daher nur folgende wenige Arten als Bewohner der Wüste namhaft machen. 1. Hippa chilensis Ph. Archiv für Naturgeschichte. Sehr häufig an der chilenischen Küste. A.a. ©. habe ich die Gründe angegeben, welche mich bewogen, die chilenische Art für verschieden von der brasilianischen zu halten. 2. Porcellana spinosa Ph. Das Kopfbruststück ist vollkommen glatt, von vorn nach hinten sehr wenig gewölbt, unter der'Lupe in den Bronchialgegenden mit schrägen Furchen bezeichnet. Die Stirn ist dreizähnig; der mittlere Zahn länger, horizontal vorgestreckt; die Ränder aller drei Zähne sind fein gezähnelt. Der carpus ist verlängert, sein Vorderrand nicht verbreitert, mit spitzen Dor- nen besetzt; die Oberseite gekörnelt. Die Hand ist schlank, schmal, gekörnelt, höchstens an- derthalbmal so lange wie der carpus. Der Femur der folgenden Füsse ist sehr breit und stark zusammengedrückt; der Tarsus derselben ist ziemlich lang, auf der untern Kante mit 5 bis 7 Dornen besetzt. — Die Farbe ist zimmtbraun mit einem weissen Längsstreifen, der von der Spitze der Stirn bis zur Mitte des Kopfbruststückes reicht. Die Füsse sind hell und dun- kel geringelt; die Hände röthlichbraun und an ihrem Hinterrande hell und dunkel gegliedert. — Länge des Kopfbruststückes 3, Breite desselben 2°, Linien; wahrscheinlich junge Exemplare. Bei der Isla blanca sind sie nicht selten. 3. Porcellana spinifrons. Milne Edw. hist. nat. crust. I. p- 256. Gay vol. III. p. 193. Ebendaher. / 4. Callianassa uncinata Milne Edw. hist. nat. Crust. II, p. 310 ete. — Gay vol. II, p. 208. Bei Isla blanca etc. 5. Alpheus laevigatus Nicolet Gay III, p. 215. 6. Pagurus pallescens Ph. Die Augenstiele sind vollkommen eylindrisch, so lang wie der Stiel der innern Fühler; die Vorderfüsse sind gleich lang, klein, kürzer als das zweite Fusspaar, haarig, kantig, und der Vorderrand ist mit kurzen schwarzen Dornen besetzt; das zweite und dritte Fusspaar sind zusammengedrückt, auf beiden Rändern mit schwarzen Dornen besetzt; ihr Nagelglied ist so lang wie der Tarsus. — Die linke Hand scheint ein wenig dicker als die rechte; ihr carpus ist %, die Hand selbst 1 Linie lang. Die Farbe ist gelblich, ungefleckt. — Diese Art steht Philippi, Reise durch Atacama. 22 — 1 — offenbar dem Pagurus villosus Nic. Gay II, p. 188, sehr nahe, dieser hat aber, wenn die Figur bei Gay Crust. I, fig. 5. richtig ist, sehr ungleiche Scheeren und ausserdem unbe- wehrte Tarsen. Ich fand diese kleine Art in einem Trochus tridens. Es ist sehr auffallend, wie arm die chilenischen Küsten an Arten und Individuen dieses Geschlechtes sind. 7. Amphitho& andina Ph. Die obern Fühler sind so lang wie der vierte Theil des Körpers; die drei Glieder des Stieles sind gleich lang, nehmen aber von der Basis an allmählig an Dicke ab; die ein- fache, vielgliedrige Geissel ist so lang wie der Stiel. Die untern Fühler sind etwas länger als die obern, etwa so lang wie der dritte Theil des Körpers, im übrigen sind sie denselben ählich; das Grundglied des Stieles ist etwas kürzer als das zweite, welches so lang ist wie das dritte; die Geissel ist etwas länger wie der Stiel. Die Augen sind klein und eiförmig. Das erste Fusspaar ist sehr kurz, kaum so lang wie das erste Brustsegment; seine Glieder sind ziemlich gleich lang: das drittletzte und das vorletzte sind dreieckig, das letzte klauenartig ge- gen das vorletzte umgeschlagen und so lang, wie der Vorderrand desselben. Das zweite Fusspaar ist wenigstens doppelt so lang, gleichfalls zum Greifen eingerichtet; das drittletzte Glied ist viel breiter als lang und nach hinten in einen Lappen vorgezogen; das vorletzte ist gross und dreieckig; das Klauenglied ist ebenso lang wie der Vorderrand des vorletzten Gliedes. Das dritte und vierte Fusspaar sind so lang wie das zweite und haben cylindrische Glie- der. Das fünfte, sechste und siebente Fusspaar sind bedeutend länger als die vorhergehenden, zeigen aber sonst die gewöhnliche Bildung, dasselbe gilt von den Anhängseln des Schwanzes. — Die Farbe ist grau. Bemerkung. Diese Art weicht etwas von Amphitoö ab, indem die Hände dreieckig und nicht eiförmig, und die obern Fühler kürzer als die untern sind, doch scheint mir der Unterschied nicht erheblich genug, um eine generische Trennung zu rechtfertigen. Häufig in den Gewässern des hohen Theiles der Wüste: z. B, Cachinal de la Sierra, Agua de Profetas, Rio frio etc. 8. Sphaeroma Gayi Nicol. apud Gay. Zool. III, p. 277. Häufig an den chilenischen Küsten bis la Chimba. 9. Sphaeroma spinosa Ph. Der Körper ist glatt, das siebente Segment des Thorax ist hinten in einen Dorn ver- längert, neben dem jederseits ein kurzer Zahn sitzt; das letzte Segment des Hinterleibes ist kürzer als die seitlichen Lamellen, und beinahe dreieckig; diese Seitenlamellen sich gleich und abgestutzt. Farbe grau. — Länge 3", Linien. Findet sich nicht bloss an der Kiste von Atacama, sondern auch an der der mittleren Provinzen Chiles. 10. Sphaeroma laevigata Ph. Der ganze Körper ist vollkommen glatt, ohne alle Höcker, Runzeln, Kiele oder Domen. Das letzte Glied des Hinterleibes ist stark gewölbt, dreieckig, stumpflich, vollkommen glatt (nicht spitz und mit Höckern versehn, wie bei Sph. Gayi). Die Seitenlamellen sind ein klein - Mm — wenig kürzer als dieses letzte Hinterleibsglied. — Farbe grau. — Länge nur 2 Linien, — Bei Isla blanca gefunden. Insekten. a. Üeleoptera. l. Calosoma vagans Eschh. Gay Zool. IV, p: 122. Bei der Stadt Atacama. | . Cnemalobus eyaneus Sol. apud Gay]. ce. p. 195. . Colymbetes nigriceps Erichs. 1. ec. p. 281. _—— trilineatus Gay |. c. p. 284. « Tropisternus glaber Herbst 1. ce. p. 297. Elmis chilensis Ph. Germain. S. Anales d. I’Univ. de Santiago 1854, p. 327. El. oblongus, parallelus, subniger vel piceus, vix pubescens, capite punctato; thorace punctulato, elytris angustiore, postice transverse impresso, disco convexo, lateraliter transverse foveolato, limbo laterali areuato submarginato ‚lineis impressis antrorsum leviter convergentibus postice lituratis; elytris striato-punctatis, prope basin depressis; interstitiis convexiusenlis „ vix punctato plicatis, sutura latiore, subelevata; antennis pedibusque fulvis, Long. 1”, lin.; lat. % lin. Von Herm Germain bei Quillota gefunden. Häufig in der Cordillere der Provinz San- tiago und in den hoch gelegenen Quellen der Wiiste Atacama. 7. Dermestes lupinus Eschh. 1. e. p. 366. 8. Hister bisignatus Eschh. 1. e. p. 377. 9. Necrobia rufipes Oliv. l. c. p. 413. 10. —— ruficollis Ol. 1. c. p. 414. 11. Arthrobrachus nigripennis S8ol. l. ce. p. 416. 12. — limbatus Sol. c. p. 418. 13. _— rufipennis Sol. 1. e. p. 417. 14. Acmaeodera rubronotata Lap. et Gay l. c. p. 483. 15. Zemina bivittata Lap. et Gory 1. e. p. 483. 16. Latipalpis speciosa Ph. Germain. | PR L. speeciosa Germain. Anales de l’Univ. d. Santiago. 1855. p. 392. — L. me- tallica Leon Firmaire Ann. Soc. Entomol. 1856. TE | L. viridi-cuprea; capite rugato, in medio piloso, depresso, et postice carina brevi obtusa longitrorsa notato; thorace transverso, antice emarginato, basi bisinuato, angulis postieis acutis, leviter productis, lateribus vix arcuato et crenato; tergo inaequali rugato, fossulis magnis tribus longitudinalibus impressis, intermedia longiore, postice latiore, alteris duabus ad latera positis brevibus, suboblongis, obliquis; seutello nigro; elytris glabris, parallelis, apice paullulum dehis- centibus et utroque bidentato, dente interno majore, sutura paullo elevata; costis quatuor, ex terna antice subnulla, omnibus purpureis et laevigatis, impressionibus numerosis, viridibus et punctulatis interruptis; interstitiis costarum punctis majoribus biseriatis notatis; lateribus ruga- tis et sinuatis; abdomine pectore pedibusque valde et profunde punctatis; antennarum articulo primo viridi, reliquis nigris. Long. 6—7 lin.; lat. 2'/, lin. ee Vorzüglich bei Atacama auf Atriplex atacamensis häufig. 1) nom w Fe 17. Pleetroscelis pilipes Guerin. Gay vol. V, p- 143. 18. brevis? Sol. l. c. p. 146. 19. Psammeticus pilipes Guer. 1. ce. p. 167. 20. Gonogeneius vulgaris Guer. I. c. p. 172. 21. _—— brevipes Waterh. I. c. p. 173. 22. Diastolius bicarinatus Sol. I. c. p. 181. ' Bei Paposo. 23. Scotobius atacamensis Ph. Germain. Anal. Univ. Santiago 1855, p. 399. Sc. oblongus, depressus, obscure piceus aut subniger; capite punctato, varioloso, inter antennas transyerse sulcato; prothorace parum transverso, angulis posticis valde obtusis, antice angustiore lateribus regulariter arcuato, margine laterali leviter reflexo, tergo punctato: elytris punctato-striatis, interstitiis planatis, laevibus aut tenuissime punctatis; antennis pedibusque obscure rufis. Long. 9%/,, lat. 4", lin. In und beim Städtchen Atacama. 24. Opatrum? brevicolle Ph. Germain. OÖ. parallelo-oblongum, fuscum, opacum; capite dense punctato, punctis posticis majo- ribus, plieis duabus longitudinalibus validis ornato; antennis ll-artieulatis, artieulo penultimo eupuliformi, reliquis latiore, thorace brevi, transverso, in tergo densissime et tenuiter punctato- rugato; scutello nigro, minuto, laevissimo ; elytris tenuiter punctulatis, vage costulatis et trans- versim vix distincte rugatis; corpore subtus punctato, subnitido; tibiis pilis rigidis teetis. — Long. 4'/, lin.; lat. ultra 2 lin. 25. Praocis sublaevigata Ph. Germain. An. Univ. Santiago 1855, p- 401. Pr. nigra, nitida, oblongo-ovata, supra glaberrima, lateribus ciliata; capite dense punctato; prothorace postice vix parallelo, antice angustato, apice late emarginato, angulis subrectis, basi distincte trilobato, angulis acutis et productis, margine laterali dilato et leviter reflexo, disco sublaevigato, parum convexo, punctis subseriatis aut sparsis, laxissime impressis, aliquando fere laevibus; tergo in medio planato; utroque elytro costis quinque notato, secunda et quarta mi- noribus, antice nullis, alteris elevatis, externa late truncata et rugata; abdomine tenuiter gra- nulato aut rugis longitudinalibus et punctis raris impresso; segmento ultimo punctato; dente apicis tibiarum subnullo. Long. 5 lin.; lat. 3—3'/, lin. 26. Physogaster tomentosus $ol, l. ce. p. 206. 27. Nyeterinus thoracieus Eschh. 1. e. p. 214. 28. elongatus Sol. 1. e. p- 215. 29. Gyriosomus marmoratus Waterh. I. c. p. 220, ! 30. Whitei Waterh. I, e. p- 224. 31. _— semipunctatus Sol. L e. p: 223. 32. — | Luezottii Guerin. I. e, p- 221. Bei Coquimbo gesammelt. 33. Gyriosomus parvus Sol. 1. c. p. 222. 34, Phaleria Gayi Lap. 1. e. p. 244. — 13 —- 35. Nacerdes lineata Sol. 1. e. p. 258. 36. —— eyanipennis Soll. c. p. 258. 37. Mordella luetuosa Sol. 1. c. p. 269. 38. Melo& sanguinolenta Sol. 1. c. p. 283, Ziemlich häufig bei Caldera. 39. Listroderes griseus Guer. 1. c. p. 337, 40. Bostrichus robustus Blanch. 1. c. p. 433. 41. Phaedon Buquetii Blanch. 1. c. p. 548. 42. Coccinella opposita Guer. 1. ce. p. 561. Auf Potamogeton bei Tilopozo. b. Orthoptera. l. Acridium maculipenne Gay Zool. vol. VI, p. 72. 2. Acridium cristagalli Frid. Philippi. A. laete viride, subtus olivaceum; capite quadri-carinato, vertice flavo, vitta lata verti- cali et utrinque vittis tribus pone oculos nigris; oeulis magnis, ovalibus, valde prominentibus; prothorace transversim profunde bisulcato, carinato (carina suleis istis bis interrupta, valde elevata, lamelliformi nigra), utringue vittis tribus nigris et vitta flava inter vittas nigras su- periorem lateralem et dorsalem ornato; abdomine supra nigro, marginibus anticis et posticis segmentorum flavis; antennis piceis; tibiis tarsisque rufis; femoribus eorpore eoncoloribus, an- ticis supra in parte basilari macula nigra ornatis, posticis sexcarinatis supra flavescentibus ma- culisque tribus nigris pietis; tibiis posticis subtus puncto lineaque angusta longitudinali nigris; spinis earum albis apice nigris; elytris viridibus unicoloribus; alarım viridi- hyalinarum venis nigricantibus. — Longit. 10 lin. 3. Oedipoda atacamensis Ph. Oe. pallide einereo-rufescens; capite concolore, immaeulato ; antennis eoneoloribus, im- maculatis; prothoracis parte antica transversim rugosa, haud cristata; elytris Halhätkaine ru- fescentibus, albo et cinereo maculatis, alarum hyalinarum venis in parte antica alarm nigris; femoribus postieis extus albo-cinereis, intus flavis; tibiis pedibusque postieis flavis. — Longit. corporis 12 lin., elytrorum 13, femorum posticorum 7, tibiarum 6 lin. Differt ab Oed. ochra- ceipenni capite haud fusco bilineato, thorace antice haud cristato, alis hyalinis, femoribus postieis haud lineatis et ab Oe. cinerascente capite haud bilineato, antennis haud he. alis hyalinis haud fasciatis. — Pedes anteriores rufescentes, unicolores. Obs. Tab. 2. Orthopterorum in opere Gay sub Oec. a etc. eitata nun- quam in lucem prodit efr. vol. VII, p. 478. Hemiptera. 1. Conorrhinus infestans (Reduvius) Meyen 1834. Reise p. 412. — (C. sextu- berculatus Spin.) — id. Gay Zool. VII, p. 218. Vinchuca. Häufig in Atacama. 2. Conorrhinus octotuberculatus Fr. Philippi. Vinchuca. C. niger; capite valde verrucoso; prothorace trapeziformi, marginibus lateralibus basi- Ban ea a Pa = Ba da EI ES —- 1 — que subrectis, angulis antieis sat prominentibus, superius leviter verrucoso, utrinque 4-tubereu- lato; antennarum articulo ultimo albo et piloso, femoribus prope apicem macula magna flava parum conspicua ornatis; abdominis immaculati dorso grosse verrucoso, Long. 5%, lin.; latit. 2', in. (F. Ph.) Zusammen mit der vorigen Art gefunden, von der sie sich leicht durch den Mangel der Flecke am Rande des Hinterleibes, sowie durch den sehr warzigen Kopf und die acht Höcker des Thorax unterscheidet. Nur die Puppe. 3. Conorrhinus Paulseni Fr. Philippi. — Vinchuca. C. fusco-ferrugineus; capite sat verrucoso, lineis duabus longitudinalibus verrucarım majorum in fronte, genis lineaque frontali testaceis; prothoracis marginibus lateralibus arcuatis et in medio tuberculo testaceo munitis, angulis antieis prominentibus, basi subrecta, dorso me- dio longitrorsum sulcato, utrinque tubereulis quatuor confluentibus testaceis sculpto; abdominis dorso testaceo et nigro pieto, margine segmentorum ultimorum postico miniaceo; antennis ni- gris, glabris, articuli ultimi apice piloso, articulationibus albis; pedibus pallide testaceis; femo- ribus tibiisque fusco bieingulatis. — Long. 5", lin.; latit. 2), lin. (F. Ph.) Zugleich mit der gemeinen Vinchuca in Atacama gefangen, ebenfalls nur im Puppen- zustande. Sie unterscheidet sich sehr leicht von den beiden vorhergehenden Arten durch die helle Färbung, die Gestalt des Thorax etc. 4. Conorrhinus gracilipes Fr, Philippi. €. undique granulosus, niger; prothoracis dorso in parte antica transverse gibboso ca- rinisque duabus longitudinalibus irregularibus munito, lateribus flexuosis, angulis antieis denti- formibus prominentibus, posticis rotundatis; scutello plano, triangulari, impressione semilunari prope apicem notato; antennarum articulo secundo piloso, tertio quartoque ....; pedibus elon- gatis, laevibus, tarsis et extremitate tibiarum ferrugineo-pilosis; abdominis margine miniaceo- maculato, maculis in sutura segmentorum dispositis. — Long. 9), lin.; lat. 4 lin.; longit. pe- dum posteriorum 9'/; iin. (Fr. Ph.) An der Küste bei Pan de azucar gefunden. Das Individuum ist noch Puppe. 5. Cicada eremophila Ph. | Be Ü, nigra, immaculata, utringue albo. villosa; alarım hyalinarum nervis nigris, antice rubro marginatis, nonnullis rubris; capite latitudine prothoracem aequante; lobo medio marginis frontalis vix prominente, plano, sulco longitudinali profundo eum exarante; suleis tribus pro- fundis utrinque in prothorace; femoribus antieis bispinosis. — Long. corporis 11 lin., latit, 5 lin.;_ longit, elytrorum 12, lin. | Differt a C. rubrolineata Spinola apud Gay Zool. VII, p- 239 salcis frontalibus et prothoracis, lobo frontali haud prominente, etc. we Mollusca, 1. Psammosolen Dombeyi (Solen.) Lamk. nr. 12, Solecurtus D. @’Orb. Voy. p. 524. — Psammosolen D. Hupe. Gay Zool. VII, p- 366, t. 7, Dos Dr aannak Diese Art findet sich nicht bloss bei Valparaiso, wie Herr Hupe a. a. O. angibt, sondern u überall an den chilenischen Küsten, von Corral, dem Hafen von Valdivia, ja von Chilo&® an bis nach Callao, wo diese Art nach d’Orbigny sehr häufig ist. — Die Abbildung des Thieres beweist, dass es zum Rissoschen Geschlecht Psammosolen gehört. 2. Kellia bullata Ph. K. bullata Ph. Archiv für Naturgesch. 1845. I, p. 51. Bei Isla blanca ce. 23° südl. Br. gefunden; kommt von Cobija bis zur Magellansstrasse vor und ist in der Aufzählung der chilenischen Mollusken von Hupe bei Gay vergessen. 3. Kellia miliaris Ph. K. miliaris Ph. Arch. für Naturgesch. ete. Ebendaselbst gefunden, hat dieselbe weite Verbreitung und ist ebenfalls von Herm ‘Hupe vergessen. 4. Magdala cuneata (Anatina) Gray. Änatina cuneata Gray. Spieil. Zool. nr. 1.— ÖOsteodesma cuneatum,Hupe apud Gay 1. e. p. 371. t. 8. fig. 8. — Lyonsia picta Sow. 1834. Proceed. Zool. Soc. p. 88. — Lyonsia cuneata d’Orb. Voy. Am. p. 518. — Entodesma Ph. Archiv für Naturgesch. 1845. I. p. 52. ist nur ein verkrüppeltes Exemplar, Diese Art kommt von Arica in Peru, wo sie d’Orbigny sammelte, überall an der Kiiste bis nach Chilo@ hinauf vor. Es ist wohl nur eine von den vielen Flüchtigkeiten des Herrn Hupe, wenn er diese Art Anatina cuneata Lamk. nennt; Lamarck hat dieselbe nicht gekannt. 5. Psammobia solida Ph. Ps. solida Ph. Abb. u. Beschr. Psammob. t. 1. fig. 2— Ps. solida Hupe I. ce. p: 364 — Ps. erassa Hupe I. c. p. 354. t. 7. fip. 4. — Arcopagia solida d’Orb. Voy. p. 539, Findet sich von Mejillones bis zum Chonos Archipel. 6. Mactra sp. Häufig bei Caldera. Da mir die gesammelten Exemplare verloren gegangen sind, kann ich die Art nicht bestimmen, glaube mich aber zu erinnern, dass sie zur Abtheilung Malinia Gray gehört. 7. Amphidesma solida Gray. A. solida Gray. Spieil. Zool. p. 6. 1.6. — BO Voy. p. 532, — Hape Le p. 359. t. 7. fig. 1. nomine A. orbieularis. Ich fand sie häufig in der Bucht von Mejillones; im Stiden reicht sie bis zu den Cho- nos-Inseln, im Norden bis Callao. Hupe gibt gar keinen Fundort an. 8. Diplodonta inconspicua Ph. D. inconspieua Ph. 1845. Archiv f. Natur. I. p. 53. — Hupe l. c. p. 357, der fälschlich Archiv 1842. t. 74. eitirt. Bei Mejillones sowohl wie an den Küsten von Chiloe. 9, Venus Dombeyi Lamk. Venus Dombeyi Lamk. nr. 21. — Phil. Abbild. Venus tab. II. fig. 1. bene. — Hupe apud Gay Il. ce. p. 332. t. 6. fig. 4. testa bene — Venus thaca d’Orb. Voy. p. 557. t. 82. fig. 1. animal. — an Chama Thaca Molina? Saggio et p. 203. Dass Molina eine — ii — Venus unter dem Genus .Chama aufführt, kann man nicht aus seiner Beschreibung, sondern nur aus dem Vulgärnamen errathen. ’ Diese Venus ist gemein an der ganzen Westküste Amerikas von Arica bis zum Chonos- Archipel. — Wenn d’Orbigny a.a.O. meint, meine Venus ignobilis Abbild. t. IIT. fig. 4. sei die junge V. Dombeyi, so ist dies unstreitig ein Irrthum. Diese meine V. ignobilis habe ich noch nicht in Chile gesehn. 10. Venus rufa Lamk. V. rufa Lamk. nr. 30. — V.opaca Sow. Proceed. Zool. Soc. 1835. p. 42. — idem d’Orbigny Voy. p. 560. t. LXXXII. fig. 12. animal. — Venus lithoidea Jon. Philip. Ab- bildung. etc. Venus t. IV. fig. 1. bene. — Hupe apud Gay. Findet sich von Arica in Peru (d’Orbigny) bis nach Lota 37° 10° südl. Breite. Ich fand sie häufig bei Caldera und Paposo. — Bemerkung. Es ist lediglich auf die Autorität von Herrn Hupe, dass ich dieser Art den Namen V. rufa Lamk. lasse, indem ich vermuthe, dass er Originalexemplare im Museum von Paris verglichen hat, denn Lamarck’s Beschreibung ist nicht genügend, um die Art darnach zu erkennen. Dieselbe ist sicher nicht transversim sulcata, sondern nur striata, und es ist wohl nur ein Zufall, wenn die von Lamarck unter- suchte Conchylie gerade intus punctis asperata war. 11. Cardium pygmaeum Ph. C. testa oblonga, valde inaequilatera, margine dorsali postico ventrali fere parallelo, an- tico declivi; costis circa 12, rotundatis, antiquatis; Iunula excavata, haud eircumscripta; dentibus cardinalibus duabus in valva sinistra, unico in dextra, dentibus lateralibus remotis, in utraque valva simplieibus. Long. 2, lin., altit. 1'/, lin., erass. 1'/, lin. Bei der Isla blanca habe ich ein Exemplar gefunden. Das Gehäuse ist für seine ge- ringe Grösse sehr solide und die Zähne sehr stark. Der Habitus ist mehr der einer Cardita als eines Cardium’s, und das Schloss weicht von dem beider Geschlechter ab,' so dass man vielleicht ein eigenes Genns daraus machen könnte. — Die Farbe ist weisslich, die Hinter- seite fast immer braun, bisweilen ist auch eine braune Querbinde nahe dem Bauchrande vor- handen; die Innenseite ist unter den Wirbeln braun. 12. Cardita semen Reeve., S. Reeve Conch. iconica t. 9, sp. 43. — Zu der kurzen, von Reeve gegebenen Be- schreibung möchte etwa noch Folgendes hinzuzusetzen sein. Die Zahl der Rippen beträgt 15, dieselben sind flach, fast doppelt so breit wie ihre Zwischenräume und nur wenig knotig. Der Seitenzahn des Schlosses reicht bis an den hintern Muskeleindruck. | Bei Isla blanca gefunden. 13. Arca pusilla Sow. | Byssoarca pusilla Sow. 1833, Zool. Proceed. p. 18. — A. pusilla Reeve Conch. icon. ap. 1413, 1 16. — d’Orbigny Voy. p. 633, | | Diese kleine, der A. lactea der europäischen Meere sehr ähnliche Art, habe ich beson- ders häufig bei Isla blanca gefunden, sie kommt aber auch, wenngleich wie es scheint seltener, an. der Küste der Provinz Valparaiso vor, z.B. bei Algarrobo. ‚14. Leda cuneata (Nucula) So ‚ac Me Nucula cuneata Sow. Zool. Proceed. 1832. p. 198. — Id. Conch. Illustr, fig. 15. — Leda cuneata d’Orb. Voy. p. 546. — Hupe apud Gay 1. ce. p. 307. Diese zuerst bei Valparaiso entdeckte Art habe ich bei Paposo gefunden. 15. Chama pellucida Brod. Ch. pellucida Brod. 1834. Zool. Proceed. p. 149. — d’Orbigny Voy. p. 670, Bei Isla blanca ist diese Art nicht selten, und zwar findet sie sich in sehr geringer Tiefe. — Alle Exemplare, die ich daselbst gesehn habe, sind rein weiss, ohne Spur von Roth. Die typische Art ist bei Cobija und Callao gefunden. 16. Mytilus chorus Molin. M. chorus Molina Saggio ete. p. 202. — M. albus ejusd. 1. c. p. 348. male. — M. ungulatus Humb. et Val. in Humb. Obs. Zool. et Anal. II. p. 223. t. XLIX. fie. .— M. chorus d’Orb. Voy. p. 647. — id. Hupe 1. c. p. 309. Häufig bei Mejillones, südlich bis zu den Chonos - Inseln. 17. Mytilus d’Orbignyanus Hupe. ee Sr M. d’Orbignyanus Hupe 1. c. p. 311. t.5. fig. 5. — Mytilus ater Molina Saggio p- 203 et p. 348., ubi male testa postice squamosa dieitur. — M. americanus d’Orb. Voyage p. 648. Diese Art unterscheidet sich, wie Herr Hupe richtig angibt, von M. magellanicus hauptsächlich durch feinere und zahlreichere Rippen, die bei einigen Individuen fast verloschen sind. Die Epidermis ist bald .dunkelviolett, bald braungelb, wie es auch eine solche gelbe Varietät von M. vulgaris gibt, den M. lutea Poli; das Innere ist bald roth, bald blau; die Gestalt ist ebenso veränderlich wie bei andern Mytilus-Arten, und daher für die Diagnose nicht‘ zu gebrauchen. Ich stehe deshalb auch keinen Augenblick an, diese Art für identisch mit dem M. americanus d’Orb. zu erklären, welcher Name zwar die Priorität hat, aber ganz unpassend ist. Will man durchaus auf der Priorität bestehn, so muss die Art M.ater Mol. heissen. 1.) ägs: ade ir.) wire ur u ae eh a een © Bei Mejillones ist der M. d’Orbignyanus nicht selten, d’Orbigny fand ihn bei Callao; häufig ist er bei Talcahuano und Corral, wo er Chalgua heisst. (Chalgua oder Challkua ist ein Wort der Quichua-Sprache und bedeutet Fisch.) x ‚sine ‚a 18. Mytilus ovalis Lamk. > 2 er u MW. ovalis Lamk. nr.8. — Modiola purpurata ejusd. nr.13. — Mytilus ova- lis d’Orbig. Voy. p. 648. — id. Hupe I. e. p. 312. = u hat unstreitig ‚ganz recht, wenn er beide Lamarcksche Arten vereinigt, = Diese Art ist an der ganzen peruanischen und chilenischen Küste iiberaus gemein, _ Z. sich, ganz wie M. minimus Poli, in diehtgedrängten Massen auf den Klippen, die bei der Ebbe entblösst werden. u 19. Mytilus dactyloides Hupe. M. dactyloides Hupe apud Gay I. c. p- 31 » 0. t 5. Sg. 6. | hen Küste von Isla blanca bis Corral. Eine gute Art, häufig an der ganzen chilenisc 20. Mytilus granulatus Hanley. Philippi, Reise durch Atacama. 30 — 18 — M. granulatus Hanley Proceed. Zool. Soc. 1845. p. 17. — d’Orbigny Voy. p. 648. — Hupel. c. p. 312. t. 5. fig. 7. Ebenso verbreitet wie die vorige Art. 21. Pecten purpuratus Lamk. P. purpuratus Lamk. nr. 11. — d’Orbigny Voy. p. 663. — Hupe p. 289. Diese Art findet sich von Coquimbo bis Callao, und wird in la Serena (Coquimbo) un- ter dem Namen Ostiones auf den Mark gebracht. Dessenungeachtet habe ich mir in den sie- ben Jahren, die ich in Chile bin, noch kein brauchbares Exemplar davon verschaffen können. 22. Discina lamellosa (Orbicula) Brod. Orbicula lamellosa Brod. Trans. Zool. Soc. I. t. 28. fig. 2—5. — d’Orb. Voy. p- 677. — Hupe l. c. p. 398. Diese Art findet sich an der ganzen peruanischen und chilenischen Küste bis Chiloe. Dennoch habe ich auch hiervon kein brauchbares Exemplar erhalten können. Wie oft muss man denn wiederholen, dass das Genus Orbicula Cuviers nichts weiter als Orania ist, und dass gegenwärtige Art eine Discina ist. ÜCuvier sagt selbst: Rögne animal. edit. 2. vol. IH. p. 173. von Orbicula: „la valve inferieure est plate et fixde aux rochers. Les Discine’s de Lamarck sont des Orbicules, dont la valve inferieure est creusede d’une fente.“ 23. Doris sp. 24. Doris sp. Zwei Arten Doris habe ich bei Isla blanca gefunden, sie sind aber nicht in einem solchen Zustande in Santiago angekommen, dass ich mir getraute, sie zu bestimmen. 25. Chiton tuberculiferus Sow. Ch. tuberculiferus Sow. 1825. Catal. Tankerv. Col. — Ch. spiniferus Frembl. 1823. Zool. Journ. II. p. 196. — Ch. aculeatus Barner. d’Orbigny Voy. p. 483. — Ch. aculeatus L. (male) Hupe l. c. p. 272. | Häufig an der ganzen Küste von Valparaiso bis Arica. Sehr mit Unrecht behauptet Hupe a.a.0., diese Art sei Chiton aculeatus Linne, dies ist eine asiatische Art und hat mit der chilenischen nichts zu thun. 26. Ch. coquimbensis Frembl. 1828. Zool. Joum. III. p- 197. — d’Orb. Voy. p. 485. = Hope 1.:c. p. 270. Nicht weniger gemein von Coguimbo bis Arica. 27. Chiton Cumingii Frembl. Ch. Cumingii Frembl. Zool. Journ. II. p- 198. — d’Orbig. Voy. p. 484. — Hupe Lop. 264 Findet sich von Arica bis Chilo&, 28. Chiton granosus Frembl. Ch. gran osus Fremb. 1. c. p. 200. — d’Orb. Voy. p- 483. — Hupe. c. p. 265. Hat eine ebenso weite Verbreitung. 29. Chiton granulosus Frembl. Ch. granulosus Frembl. 1. c. p- 201. — Hupe l. c. p. 272, Bei Isla blanca gefunden. 30. Chiton argyrostietus Ph. Ch. argyrostietus Ph. Archiv für Naturgesch. 1848. 1. p. 59. Bei Isla blanca fand ich ein 6 Linien langes Exemplar. Ist vielleicht nur Jugendzu- stand einer andern Art, aber welcher? 31. Chiton peruvianus Lamk. Ch. peruvianus Lamk. nr. 3. — d’Orbigny Voy. p. 483. — Hupe l. e. p. 273. An der ganzen Küste von Peru und Chile, bis Chilo& hinauf. 32. Patella viridula Lamk. P. viridula Lamk. nr. 39. — Delessert Recueil t. 23. fig. 2. jung. — d’Orbigny Voy. p- 481. corrigirt in P. viridula p. 707. — P. Pretrei ejusd. t. LXXVIM. fig. 15. 16. 17. Häufig bei Paposo, Isla blanca u. s. w. Lamarck war der Fundort unbekannt. Chenu, der in Angabe des Vaterlandes der Con- chylien bekanntlich höchst unzuverlässig ist, gibt bei Delessert a.a. O. China als Vaterland dieser Art! — Eine der schönsten Patellen. Ausgewachsen ist sie 30 Linien lang, 26 breit, 13 hoch. Der Wirbel liegt in zwei Fünftel der Länge. Die Oberfläche ist mit dichten und feinen Strahlen gestreift; die Anwachsstreifen sind grob und unregelmässig. Zahlreiche flache Rippen treten hauptsächlich durch ihre Färbung hervor. Diese ist nämlich in der Regel ganz so, wie sie Zamarck angibt; dunkelgrüne Flecken sind so gestellt, dass sie Querbinden bilden, welche durch die erwähnten Rippen unterbrochen sind, und zahlreiche kleine grüne Linien, Strichelehen und Punkte erzeugen ein fein gewürfeltes Aussehn. Der Rand pflegt meist in der Breite von 6 Linien rein weiss zu sein. Oft sind die dunkeln, grünen Flecke verblasst, selten ist nur das Centrum grün gefleckt und die ganze übrige Schale weiss. Innen sind alle meine Exemplare rein weiss, keines grün gefleckt, wie die Figur bei Delessert, auch besitze ich kein Exemplar, welches so tief herabgehende und so ununterbrochene Streifen hat, wie sie d’Orbigny abbildet. 33. Patella variabilis (Lottia) Sow. u Lottia variabilis Sow. 1339. Zool. of Beech. Voy. p. 147. t. 39. fig.3. 4. — Pa- tella araucana d’Orb. Voy. p. 482. t. 65. fig. 4—6., copirt bei Hupe 1. c. p. 259. — P. Cecilleana d’Orb. Voy. p. 482. t. 61. fig. 3—6. var. — Lottia costata Sow. Zool. Beech. Voy. p. 147. t. 39. fig. 2. var. | Häufig an der ganzen chilenischen und peruanischen Küste. Herr Hupe sagt: „Diese Art ist dadurch sehr ausgezeichnet, dass ihr Wirbel sehr nahe am Rande steht,“ und in dOrbignys Abbildung ist der Wirbel vollkommen central!! D’Or- bigny sagt, die Art sei immer angefressen, folglich sind die regelmässigen Knoten der Rippen, welche seine Fig. 4. zeigt, eine freundliche Beigabe des Zeichners, weiter nichts. Ich besitze ein Exemplar aus dem Süden Chiles, welches das Original zu der d’Orbignyschen Fi- gur von seiner Patella Cecilleana zu sein scheint. Es gibt auch Exemplare, die so hoch sind wie die Fig. 2. der Patella parasitica d’Orbig, Der Name von Sowerby konnte nicht besser gewählt sein, um diese vielgestaltige Art zu bezeichnen. 34. Patella leucophaea (Acmaea) Ph. 'Acmaea leucophaea Ph. 1846. Zeitschr. für Malak. p. 22. — Abbild. P. Ac- maea t. 2. fig. 10.— Patella parasitica d’Orb. Voy. p: 481. t. 81. fig. 1.2.3. — id. 23* DE Hupe p. 259, welcher aber fälschlich dazu d’Orbigny’s tab. 78. fig. 15. 17. eitirt, welches P, viridula (Pretrei) ist. Häufig an der chilenischen Küste, besonders auf den Fissurellen, auf denen sie tiefe Löcher aushölt. Die Beschreibung des Thieres bei d’Orbigny beweist, dass es eine Patella und keine Acmaea sei. 35. Patella punctatissima (Acmaea) Ph. Acmaea punctatissima Ph. 1846. Zeitschr. für Malak. p- 23. — Abbild. Acmaea % 2. fg. 11. Da diese Art der vorigen so ähnlich ist, so vermuthe ich, dass es auch eine Patella und keine Acmaea ist. 36. Acmaea seutum Eschh. A. scutum Eschh. 1833. Zool, Atl. p.19. 1.23. — Lottia punctata Gray 1835. — 4A. seutum d’Orb. Voy. p. 479. t. 64. fig. 8-10. — ‚Hupel. c. p. 253. Häufig von Peru bis zum Chonos - Archipel. 37. Acmaea scurra (Patella) Lesson. Patella scurra Lesson. Voy. de la Coq. p.421.— Acmaea mitra Eschh. Zool. Atl. t. XXI. Ag 4 — A, imammillata ejusd. p. 18. (icon nulla) specimen Nullipora in- crustatum, patria falsa; vidi specimen. — Lottia pallida Sow. Zool. Beech. Voy. p. 147. t. 39. fig. 1. — Acmaea scurra d’Orb. Voy. p. 478. 1. 64: fig. 11.12, -— id. Hupe I. «. p- 252. . 4. fig. 1.— A. cymbula Hupe 1. e. p. 252. tab. 4. fig. 12, var. minus elevata, Gemein an der ganzen Küste von Lima bis zum Chonos- Archipel. 38. Fissurella maxima Young. ' F. maxima Young. Zool. Broceed. 1834. p. 123. — d’Orbig. Voy. p. 475. — Hupe 1. p. 239. Die nördlichste Gränze dieser Art ist nach dOrbigny Islai, die südlichste nach Hupe Valparaiso; bei Paposo ist sie häufig. 86, Fissurella Bridgesii Reeve? F. Bridgesii Reeve. Conch. iconica fig. 16 (kann ich leider nicht nachsehn). — Hupe a.a.O. p. 238. | =. ; Die Beschreibung bei Hupe passt recht gut, aber nicht seine Angabe der Grösse: 2 Zoll 7 Lin. Länge auf 1 Zoll 10 Lin. Breite. Meine Exemplare sind 4 Zoll lang, 2 Zoll 8 Lin. breit, 10 Linien hoch, und haben ein 5", Lin. langes Loch. | - | Nach Hupe findet sich diese Art bei Valparaiso; ich habe sie bei Paposo ziemlich häufig gefunden. ER u i | ‚40. Fissurella biradiata Frembl. F. biradiata Frembl, 1834. Zool. Proceed, p. 124. — d’Orb. Voy. 477. — Hupe Lo Ep mE Ich habe diese Art bei Paposo nicht selten gefunden, XOrbigny gibt Valparaiso als Vaterland an. — Sollte sie vielleicht mit folgender Art zusam 41. Fissurella latemarginata $ow. menfallen ? u Ds F. latemarginata Sow. Proceed. Zool. Soc. 1834. p. 126. — Hupe I. ce. p. 242. Findet sich zusammen mit der vorigen. D’Orbigny eitirt die F. latemarginata mit einem? als synonym zu F.costata Less,, allein die latemarginata hat weder „costas radiantes numerosas,“ noch „foramen minimum,“ wogegen die F. costata nie einen „limbus latus, niger“ hat, so dass ich vermuthe, das Citat von d’Orbigny sei ein lapsus calami. | 42. Fissurella pulchra Sow. F. pulchra Sow. 1834. Zool. Proceed. p. 124. — Hupe. e. p. 244. Bei Paposo häufig. Ich kenne diese Art auch von Chilo&, 43. Fisurrella crassa Lamk. - F. crassa Lamk. nr. 8. — Delessert Recueil de Cogq. t. 24. fig. 6. — d’Orb. Voy. p- 472. — Hupe. e. p. 240. Sehr gemein bei Paposo ete.; nach d’ Orligng findet sie sich bei Valparaiso, Deshayes bemerkt zu dieser Art in der zweiten Ausgabe von Lamarck vol, VII. p. 592. Note: „le Fissurella crassa de Mr. Sowerby est une espece trös-differente de celle de Lamarck; d’Orbigny und Hup& (wohl nur d’Orbigny copirend) eitiren aber ohne Weiteres Sow. Conchol. Ill. dazu. Wer hat Recht? Deshayes oder d’Orbigny? Reeve's Figur Conch. syst. OXLI fig. 11. gehört sicher hierher. — Chenu bei Delessert gibt als Vaterland les grandes Indes an!!; La- marck war das Vaterland unbekannt. 44. Fissurella costata Less. F. costata Less. : Zool. Voy. Coquille p. 410. — F. En Desh. Eneyel. indth. 2, p- 133. — F. chilensis Sow. Conch. Ill. fig. 36. — F. costata d’Orb. Voy. p. 474. — Hupe 1. ce. p. 243, | Nach Deskayes findet sich diese Art an der ganzen Küste von 34 400; ; sie kommt aber weit nördlicher vor, wenigstens bis Paposo 25° südl. Bei wo sie aber ‚Beltoner als die andern Arten ist. | | hr 45. Fissurella nenn Iosak: 50x. zoda | F. peruviana Lamk. nr. 17! nicht F. peraviana Des, esasıl, t. 24, hg. 7., welche im a mit Lamarcks eigenen Worten eine stark gerippte Art vorstellt! — F. sub- rotunda Desh. Encycl. meth. et Lamk. ed. 2. p. 602. nr. 26..— .F. affinis Gray 1839. Zool. of Beech. Voy. — Sow. Conch. Ill. RR 44..— F. ‚peruriana d’Orb. Voy. p. 474. — Hupe l. c. p. 241. . D’Orbigny fand diese As bei 8. Een in Ban: ider südlichste Punkt, von wo ich sie besitze, ist S. Antonio an der Mündung des Rio Pie: gi 46. Siphonaria tenuis Ph. R u S. testa tenui, ovata, satis elevata, vertice en valde excentrico: ook lan. tibus numerosis eirca 40—50 albescentibus in fundo nigro, intus obscure castanea vel atro violacea, margine albo artieulato. Long. 7 lin., latit 5 Iin., altit. 2°, lin. Diese an der ganzen chilenischen Küste von der Mündung des Rio bueno im Süden bis Isla blanca gemeine Art finde ich bei d’Orbigny und Hupe nicht beschrieben. Vielleicht fällt sie mit 8, lineolata Now. Zool.- Proceed. 1835 zusammen, die ich nicht kenne. — $ie un- terscheidet sich leicht von 8. concinna Sow., die in den südlichen Provinzen von Concepcion er — WW - bis Chilo&e vorkommt, durch eine dünnere und höhere Schale, schiefe Stellung des Wirbels, zahlreichere Rippchen; geringere Grösse, und von 8. Lessoni Blainv. durch die dünne Schale, zahlreiche Rippchen, excentrischen Wirbel ete. 47. Gadinia peruviana (Mouretia) Sow. Mouretia peruviana Sow. 1835. Zool. Proceed. — Siphonaria p. d’Orb: Voy. 470. — Hupe 250. t. 4. fig. 10. specimen omnino detritum. Die Oberfläche ist nicht, wie YZup& behauptet, glatt, sondern fein strahlenartig gestreift oder gefurcht. — D’Orbigny gibt Cobija als Fundort an; ich fand sie noch bei Talcahuano; sie scheint nirgends häufig zu sein. — Gadinia Gray unterscheidet sich von Siphonaria durch den hufeisenförmigen, nicht unterbrochenen Muskeleindruck der Schale, etc. 48. Calyptraea trochiformis (Patella) Chemn. ; Patella trochiformis Chemn. X. t. 168. — Trochus radians Lamk. nr. 5. — Calyptraea radians Desh. apud Lamk. ed. 2. p. 625. nr. .— Calyptraea trochi- formis d’Orb. Voy. p. 461. (non Lamk.). — id. Hupe 1. c. p. 232. Findet sich vom 12°, südl. Breite bis zum 43°. 49. Crepidula unguiformis Lamk. nr. 4? Bei Mejillones in einem Trochus luetuosus gefunden. D’Orbigny Voy. p. 466. 67. will eine Menge Broderipscher Arten auf Cr. dilatata zurückführen, indem er behauptet, die Lokalität, wo die Thiere sich finden, bewirke eine Menge Modificationen der Gestalt, Farbe u.s. w. Dies im Allgemeinen zugegeben, frägt es sich, wie weit diese Modificationen gehen können, denn sie müssen doch Gränzen haben. Ich begnüge mich zu bemerken, dass gegenwärtige Crepidula sich von dilatata durch folgende Merk- male unterscheidet: erstens liegt ihr Wirbel dicht am Rande, und zweitens hat ihre innere Platte von Anfang an, wie die Anwachsstreifen zeigen, eine andere Gestalt ; Verschiedenheiten, die sich meiner Meinung nach nicht durch die d’Orbignysche Hypothese erklären. Ob die Art wirklich identisch mit der des Mittelmeeres ist, kann ich nicht sagen, da mir Exemplare der letzteren nicht zu Gebote stehen; sie ist aber von Cr. decipiens der Magellanstrasse und. von Cr. plana der Vereinigten Staaten durch die Gestalt der innern Platte verschieden... (Meine Sammlung ist nämlich eingepackt.) 50. Succinea labiosa Ph. t. VII. fig. 7. S. testa parva, oblonga, tenui, longitudinaliter striatula, diaphana, corneo lutea; spira acuta, bis quintam partem totius longitudinis occupante; anfractibus 3',, convexis; aperturd angusfa, ovata, superne rotundata; columella vix arcuata; labio valde distineto; — Long. 4 lin.; latit. 2'/, lin.; apertura 2"/, lin. longa, 1°), lin. lata. Bei Tilopozo sehr selten. Die Ausdehnung der Innenlippe unterscheidet diese Art leicht von den verwandten. 51. Helix Reentsii Ph, t. VIE fig. 8, H testa umbilicata, depressa, utringue radiatim rugoso-costellata, alba, cretacea; anfracti- bus 5’ primis laevibus mammillaeformibus; reliquis acute carinatis, ultimo valde descendente, superius spiraliter striato, eirea umbilicum mediocrem ‚. spiralem acute carinato, inter carinas fere concayo; apertura fere triangulari; peristomate simplici;. labio areuato subreflexo. Diam: major 6 lin.; minor 5 lin., altit. 5 lin. | = m: H. Reentsii Ph. Anales de la Univ. de Santiago. 1855. p. 213. sq. (Malak. BL 1856, p- 52. 152; Pfr. Mon. Helic. IV. p. 182. Zuerst bei Cachinal de la Costa in wenigen Exemplaren, später in grosser Menge bei Paposo gefunden. 52. Helix paupera Ph. Taf. VII. Fig. 9. | H. testa late umbilicata, depressa, discoidea, tenui, vix striata, pallide cornea?; spira plana; sutura parum profunda; anfractibus 4", eylindrieis, lente erescentibus; umbilico tertiam partem diametri superante; apertura vix obliqua, rotundato-lunari; peristomate temui acuto. Diam. maj. 2 lin., minor 1, lin.; altit. apert. Y, lin. An den Küsten sehr selten. 53. Helix epidermia Anton. H. epidermia Anton. Verz. p. 36. — Hupe 1. c. p. 98. Bei Cachinal de la Costa gefunden. 54. Bulimus punctulifer Brod. B. punctulifer Brod. Zool. Proceed. 1833. p. 39. — Hupe l. e. p. 103. 1. 4.1. Häufig bei Paposo an den Wurzeln der Cactus, und sehr veränderlich. — Das Thier macht gegen die Trockenheit einen dünnen, durchsichtigen, kalkigen Deckel. 55. Bulimus Mejillonensis Pfr. Taf. VII. Fig. 10. B. Mejillonensis Pfr. in Malak. Bl. 1857. p. 230; Mon. Hel. IV. p. 489. B. testa perforata, oblongo - conica, solida, sordide alba, rugis irregularibus laeteis sculpta; spira conica, acutiuscula; anfractibus 7, valde convexis, ultimo spiram non aequante; columella perpendiculari; peristomate recto, satis acuto, intus calloso- incrassato; margine columellari re- flexo. Long. 12 lin.; crass. 5", lin.; altit. apert. 5”/, lin. Auf den dürren, aller Vegetation baren Hügeln bei Mejillones zu vielen Tausenden um- herliegend. Ich habe diese Art zuerst für B. ecallosus Pfr. Monogr. II. p. 222. gehalten, allein dieser ist kleiner, nämlich nur 21 mm. = 9", lin. long, und sein letzter Umgang ist ‚etwas länger als das Gewinde. Unter zahlreichen Exemplaren habe ich nur eines — siehe Fig. 10b. — gefunden, welches 10 Linien lang und 6 Linien dick ist, bei einer Otffnung von 5°, Linien, und demnach dem B. callosus entsprechen würde. 56. Bulimus erythrostomus Sow. | Oase B. erythrostomus Sow. 1833. Proceed. Zool. Soc. — Hupe 1. c. p. 109. " Bei Caldera häufig. Die dort gesammelten Exemplare sind mir verloren gegangen. 57. Bulimus affinis Brod. B. affinis Brod. Proceed. Zool. Soc. 1832. p. 106. An den Wurzeln der Cactus im Küstengebiet der Wüste. 58. Bulimus paposensis Pfr. B. paposensis Pfr. in Malak. Bl. 1856. p. 207. — Mon. Helie. IV. p. 480. Bei Paposo. Nahe verwandt mit B. affinis, durch Sculptur und Grösse von jenem verschieden. 59. Bulimus albicans Brod. | | B. albieans Brod. Proceed. Zool. Soc. 1832. p. 105. — Hupe 1. ce. p. 109. £. 3. £. 6. — 60. Bulimus pupiformis Brod. B. pupiformis' Brod. Zool. Praceed. 1832. p. 105. — Sow. Conch. Ill. f. 27. — Hupe 1. ec. p. 114. t. 2. fig. 6. Mit den vorigen. 61. Bulimus anachoreta Pfr. t. VII. fig. 11. B. anachoreta Pfr. in Malak. Bl. 1856. p. 208. Mon. Helic. IV. p. 422. B. testa rimata, cylindraceo-turrita, solidiuscula, obsolete striata, alba, plerumque strigis cinnamomeis irregulariter pieta; epidermide subnulla; spira elongata, acutiuscula; anfractibus 10— 11 planiuseulis, sutura simplieci, Iineari divisis; ultimo tertiam totius longitudinis partem aequante; apertura semiovali, intus lactea; peristomate expanso, intus albolabrato, columellari reflexo, subadpresso ; columella tereti, perpendiculari, subtortuosa. Long. 10 lin.; latit. .3 Iin.; altit. apert. 3'/, lin. Bei Paposo nicht selten. Die Dicke varlirt sehr, von 2'/, bis 3'/, Linien, die Gestalt ist daher FE oder weniger thurmförmig. Auch varürt die Dicke des Eihpankiilsie 2 61a. Bulimus Atacamensis Pfr. B. Atacamensis Pfr. in Malak. Bl. 1856. p. 207. Mon. Helic. IV. p. 486. Nahe mit B. lichenum d’Orb. verwandt, doch wie es scheint ‚ davon verschieden. 62. Bulimus lichenum d’Orb. B. liehenum d’Orb. Voy. p. 264. B. lichenorum (sphalmate pietoris) ibid. tab. 41. fig: 9— 11. ' Mit den vorigen. 63. Bulimus leueosticetus Ph. B. testa subumbilicata, fusiformi turrita, tenui, sublaevigata, fuscescente, maculis guttis- que lacteis conspersa; anfractibus 8—9, satis convexis, ultimo quartam longitudinis partem aequante; apertura oblongo-ovata, parum obliqua; peristomate simpliei, tenui, subreflexo, co- lumelları late expanso; marginibus approximatis, labio tenui adnato junctis. Long. 6% lin.; latit. 2“; Altit. apert. 21/, Im. B. leucostietus Phil. Malak. Bl. 1856. p. 53; Pfr. Mon. Hel. IV. p- 411. Bei Paposo mit den übrigen. Er zeigt bisweilen eine weissliche, bisweilen eine beinahe rosenrothe Färbung. — Von B. liehenum unterscheidet sich diese Art durch geringere Grösse, dünnere Schale, verschiedene Färbung; der Mundsaum ist stärker ausgebreitet, besonders nach der Columella hin, die Rän- der desselben sind einander stärker genähert. ‘Von der folgenden unterscheidet sie sich durch das genabelte Gehäuse, welches viel weniger schlank ist, und durch die weit stärker genäher- ten Ränder des Mundsaums. 64. Blulimus terebralis Pfr. B. terebralis Pfr. Proceed. Zool. Soc 1842. — Hupe p. 115. t. 3. fig. 9. ‚Ebenfalls bei Paposo. 65. Bulimus minimus Ph. Taf. VII. fig. 12. B. testa imperforata, cylindrica, utrinque obtusa, striis capillaribus distantibus sculpta, alba; anfractibus quinque convexis; sutura profunda, apertura ovali, vix quartam longitudinis —_— 35 — partem aequante; peristomate reflexo, columellari rimam umbilicalem oceultante. Long. 1, lin. crass. */, lin. Im Littoral der Wüste bei Cachinal und Paposo sehr selten; ich fand nur zwei Exem- plare, von denen eins beschädigt. — Dieser Bulimus unterscheidet sich von B. oryza durch die mehr eylindrische und stumpfere Gestalt des Gehäuses. 66. Chilina angusta Ph. Ch. testa tenuiuscula, fere lanceolata, strigis flexuosis fuseis interdum vix conspicuis ornata; spirae peracutae anfractibus parum convexis, ultimo spiram bis aequante; apertura pyri- formi, superius peracuta; plica parum prominente. Long. 7'/, lin.; latit. obliqua 4 lin.; longit aperturae 5 lin., latit. ejus 2 lin. ; In den meisten Quellen der Kiiste der Wüste Atacama. — Von allen verwandten Arten unterscheidet sich diese leicht durch ihre schlanke Form und die schwache Spindelfalte. 67. Paludina atacamensis (Hydrobia) Ph. Taf. VII. fig. 15. P. testa oblongo-conoidea, rimata, tenui, pellucida, laevigata; anfraetibus quinis con- vexis, ultimo spiram subsuperante; apertura ovato-oblonga. Long. 1'/, lin. “m iz Bei Tilopozo gefunden. Von P. Cumingii, P. piscium, P. culminea etc. theils durch geringe Grösse, theils durch die Zahl der Windungen, theils durch das Verhältniss des letzten Umganges zum Gewinde verschieden. 68. Rissoa nigra (Paludina) d’Orb. Paludina nigra d’Orbigny p. 337. t. 75. f. 16— 18, Ist bei Isla blanca nicht selten. d’Orbigny fand sie bei Arica. 69. Rissoina inca d’Orb. R. inca d’Orb. Voy. p. 395. t. 53. fig. 11— 16. Häufig bei Isla blanca, es ist mir aber nicht gelungen, das Thier zu beobachten. D’Orbigny hat sie noch in Arica gesammelt, und Herr Germain hat sie von Chilo& kürzlich gebracht, sie hat demnach ebenfalls eine sehr weite Verbreitung. re: 70. Litorina peruviana (Phasianella) Lamk, Phasianella peruviana Lamk. nr. 5. — Turbo zebra Wood. Suppl. p. 20. — Litorina peruviana Gray. Zool. Beech. Voy. t. 36. — d’Orbigny Voy. p. 393. t. 53. fig. 5—7. — Hupel. ec. p. 137. Er | Findet sich von Islai bis Valdivia. 71. Litorina araucana d’Orb. I. araucana d’Orb. Voy. p. 393. t. 53. fig. 8—10. — Hupe 1. c. p. 138. Findet sich von Arica bis zu den Chonos- Inseln. 72. Trochus Fonki Ph. Tr. testa conica, imperforata, tenui, pallide rosea, anfractibus suberioribus planiuseulis, tricingulatis, eingulo supremo suturali, granuloso, secundo tertioque plerumque laevissimis; an- fractu ultimo obtuse angulato, cingulis quinque eircumdato; baseos convexiusculae cingulis sex; apertura quadrangulari; columella parum obliqua, tereti, haud truncata, sed sensim in labrum abeunte. Altit, ab apice ad extremitatem columellae 5", lin.; diam. baseos 4°, lin. — anfraetus 7. 24 Philippi, Reise durch Atacama. — 16 — Von dieser Art, welche im Meere zwischen Chilo& und dem Festlande nicht ganz selten zu sein scheint, fand ich ein abgebleichtes Ezemplar in Vogeldreck bei Paposo. 73. Trochus ater Lesson. Tr. ater Less. Voy. Coquille p. 344. t. 16. fig. 2. — D’Orbig. Voy. p. 409. — Hupe l. ce. p. 142. — Tr. lugubris Ph. Abbild. Trochus tab. III. fig. 7. specimen junius. Die nördlichste Gränze dieser häufigen Art scheint der 22ste Grad; im Süden geht sie bis zu den Chonos-Inseln und vielleicht bis zum Feuerlande. Wenigstens sieht man unter den Halsbändern der Feuerländer, welche hauptsächlich aus Margarita violacea bestehen, oft kleine Exemplare dieser Art. 74. Trochus luctuosus d’Orb. Tr. luetuosus d’Orb. Voy. p. 409. t. 36. f£. 16—19. — Hupe I. ce. p. 138. Reicht nach d’Orbigny von Callao bis Valparaiso; bei Mejillones nicht selten, 75. Trochus euryomphalus Jonas. Tr. euryomphalüus Jon. 1844. Zeitschr. f. Malakoz. p. 113. — Phil. Abbild. Tro- chus tab. VI. fig. 4 — Trochus obseurus Kien. fig. 3. — Tr. Kieneri Hupe l. c. p 144. t. 4. fig. 1. Bei Mejillones nicht selten; desgleichen bei Talcahuano etc. 76. Trochus tridens Menke. Tr. tridens Menke 1844. apud Phil. Abbild. Trochus t. IV. fig. 10. — Monodonta tridentata Potiez et Mich. t. 29. fig. 16. 17. — Trochus mierostomus d’Orb. Voy. p- #10. t. 76. fig. 20 — 21. — Tr. tridens Hupe p. 145. Bei Caldera, Isla blanca etc. 77. Turbo propingquus Hupe. . TI. propinquus Hupe I. e. p. 141... 4. fig. 5. "Sehr häufig bei Caldera, wo ich mich nicht entsinne den Turbo niger gesehen zu haben. 78. Phasianella minima Ph. Litorina umbilicata d’Orb. Voy. p. 394. t. 76. Be. 1.2.8, Bei Isla blanca gefunden. — Der Deckel ist halbkugelig und kalkartig, glänzend, ganz wie bei den andern Arten, und hatte sich also d’Orbigny im Genus geirrt. Ich konnte der Art nicht den Namen umbilicata d’Orb. lassen, weil dW’Orbigny schon in der Desrrip. de Cuba p. 77. eine Phasianella umbilicata beschrieben hat, 79. Turritella ecingulata Sow. T. eingulata Sow. Hupe L. c. p. 155. — T. triearinata King. ete. Häufig bei Caldera, Poposo ete. aber immer beschädigt. 80. Sigaretus cymba Menke 8. cymba Menke 1830. Synopsis ed. 7. p. 146. — 8. Grayi Desh, 1843. Edit. 2 Lamk. IX. p. 12. — 8, eymba d’Orb. Voy. p. 404. t. 57. fig. 3—6. — Hupel.c. p. 225. — 8, concavus Sow. Genera. t. 7. fig. 22 — S. maximus Ph. Abbild. Sig. t. 1. fig. 1. Bei Tartal gefunden. | 81. Natica atacamensis Ph. t. VII, fig. 20. N. solida, subglobosa, lactea, praeter strias inerementi laevissima; anfractibus superius planis ; spira inde conica, (a sutura ad apicem) tertiam aperturae partem aequante; umbilico z aperto; funicula umbilicali medioeri; labio valde calloso, erassissimo, basi sulco transverso superficiali exarato. — Longit. 1 poll. 8 lin., diam, obliqua totidem; apertura 14 lin, An der Küste bei Mejillones habe ich wenige Exemplare gefunden. 82. Cancellaria tuberculosa Sow. ©. tuberculosa Sow. 1832. Zool. Proceed. p- 51. — d’Orb. Voy. p. 427. t. 60, fig. 11, Mejillones.. An der peruanischen Küste, wie es scheint, häufiger. 83. Cancellaria parva Ph. Taf. VI. fig. 18. | C. testa oblongo-fusiformi, longitudinaliter costata et eingulis transversis ornata; costis ubi a cingulis secantur granuliferis; eingulis in anfraetibus superioribus tribus, in ultimo' eirca 6; cauda distincta, subimperforata; apertura spiram aequante; columella biplicata; labro plieis 4 intus munito. Alt. 5%, lin.; erass. 3, lin.; altit. aperturae 3 lin. Bei Paposo in Vogelmist gefunden. — Es sind sieben Windungen vorhanden, die ersten drei sind glatt, drehrund, und bilden die stumpfe Spitze, die übrigen haben etwa 12 stumpfe Rippen und etwa 6 Quergürtel, von denen 3 bis 4 von der folgenden Windung be- deckt sind. Die Nase und der Canal sind länger als bei den meisten Arten. Die Farben waren verschwunden. 84. Fusus alternatus Ph. F. alternatus Ph. 1847. Abbild. Fusus t. IV, fig. 6. — Fusus Fontainei d’Or- bigny. Voy. p. 447. t. 63. fig. 2. | Bei Mejillones nicht selten; d’Orbigny fand diese Art in Callao. — Ich weiss nicht, in welchem Jahre die Beschreibung und Abbildung von d’Orb. erschienen ist, und ob sie viel- leicht die Priorität hat. le 85. Murex labiosus Gray. M. labiosus Gray 1828, Spieil. Zool. p. 4. — d’Orbigny Voy. p. 453. t. 62. fig. 8— 10, Purpura labiosa Hupe Il. c. p. 190. Häufig an den Küsten Peru’s und der nördlichen Provinzen Chiles, scheint diese Art in den südlichen Provinzen Chiles zu fehlen. ET 86. Tritonium seabrum Brod. | Tr. seaber Brod. 1822. Zool. Journ. p. 348. — d’Orbigny Voy. p..450. t, 62. fig. 13. — Ranella scabra Hupe p. 185. | : Tb Bi Findet sich von Callao bis Valparaiso, bei Mejillones häufig. 87. Tritonium rude Brod. T. rude Brod. Zool. Proceed. III. Mejillones,r=u: 88. Purpura xanthostoma Brod. | i P. xanthostoma Brod. 1833. Zool. Proceed. p. 8. — d’Orbig. Voy. p. 437. — Hupe l. ce. p. 189. — Pyrula ochroleuca Menke apud Phil. Abbild. Pyrula t, 1. fig. 3. A. Die nördlichste Gränze scheint Callao, die südlichste Talcahuano zu sein. 89. Purpurea chocolatum Blain. P. chocolatum Blain. Nouv. Ann. Mus, 1832. 1. XL, fig. 23. — d’Orbig. Voy. p. 436. = -D’Orbigny gibt den Verbreitungsbezirk dieser Art vom 10. bis zum 20, Grad an, allein sie ist sehr häufig bei Mejillones und noch bei Caldera, 27° siidl. Breite, | 24 * 90. Monoceros crassilabrum Lamk. M. crassilabrum nr. 5. — d’Orb. Voy. p. 441. t. 61. fig. 4. — Monoceros uni- cornu Hupe l. c. p. 194. D’Orbigny behauptet a.a.O. Note, diese Art gehe nicht über den 29. Grad südl. Br. nach Norden ‚hinaus, Hupe gibt — ich weiss nicht auf wessen Autorität hin — auch Peru als Fundort an. Diese Art ist an der ganzen Küste bis Paposo (25° südl. Br.) häufig. Die Individuen sind hier überaus breit, dickschalig, blass, mit 4—5 undeutlichen Querrippen, 26 Li- nien hoch und 20 Linien dick. 91. Concholepas peruviana Lamk. ©. peruviana Lamk. — -Purpura concholepas d'’Orb. Voy. 'p. 437. t. 61. fig. 5—7. — Concholepas peruviana Hupel. c. p. 201. D’Orbigny behauptet, diese Art finde sich nur zwischen dem 15. und 35. Grade, allein sie kommt bis zum CUhonos-Archipel, ja wie mir der Commandant Escala versichert hat, selbst bis zur Magellans- Strasse vor. Man findet alle Uebergänge von stark schuppigen Formen bis zu ganz glatten. So gemein die Schnecke auch ist, so sind doch gute, nicht angefressene Exemplare ziemlich selten. 92. Buccinum Gayi Kien. B. Gayi Kien. p. 71. t. 22. fig. 79. — Hupe l. e. p. 205. Bei Paposo. 93. Buccinum paposanum Ph. B. testa oblongo-conoidea, laevissima; anfractibus parum convexis, ultimo spiram aequante, basi obscure angulato; cauda brevi, crassa, abrupta; apertura oblonga; canali bre- vissimo, sed amplissimo; labro simpliei, labioque haud dilatato laeyissimo. Altit. 4',—5 Iin.; erass. 3 lin.; altit. apert. 2/, lin. | Paposo, ein Exemplar aus Vogelmist. Die fünf? Windungen erscheinen auf den ersten Blick vollkommen glatt, zeigen aber unter der Lupe sehr feine Querstreifen; sie sind nur schwach gewölbt und durch eine tiefe Naht geschieden; die letzte ist am Grunde deutlich kantig und durch eine breite Furche von der Nase abgesetzt. Im obern Winkel der Mundöffnung ist keine Schwiele. Der sehr weite Canal scheint für diese Art sehr bezeichnend. 94. Buccinum Escalae Ph. Taf. VII. B. testa oblongo-conoidea, alba, rufo- maculata, longitudinaliter undato-plicata, striisque transversis impressis circa 5 in anfractibus superioribus, 10—12 in ultimo suprema profun- diore exaratis; anfractibus parum convexis, ultimo spiram aequante; apertura ovata; columella arcuata, laevi; labio parum incrassato, parum extenso; labro intus erenulato, crenis 10—11. — Long. 2°/, lin.; lat. fere 2 lin. =, Bei Mejillones fand ich eine Menge junge, aber nur ein ausgewachsenes Exemplar. — Die drei bis vier Embryonal-Windungen sind ungerippt. 95. Columbella sordida d’Orb. Taf. VII C. sordida d’Orb. Voy. p- 450. t. 77. fig. 2—4. D’Orbigny fand diese Art bei Arica, Islai und Callao; bei der Isla 'blanca ist sie nicht selten, und kürzlich brachte Herr Germain ein Exemplar von Chilo& heim, D’Orbigny sagt u De von dieser Art: „cette Colombelle nous montre tont & fait le passage aux Buceins, on serait meme embarrasse pour la placer d’une manitre bien rationelle dans l’un de ces deux genres.* — Ich habe das Thier beobachtet. Die Fühler sind breit und stumpf und stossen unter einem Winkel zusammen; die Augen sitzen aussen am Grunde derselben. Die Athemröhre tritt ziem- lich stark hervor; der Fuss ist vorn quer abgeschnitten, mit stumpflichen Winkeln, hinten stumpf. Die Farbe des Thieres ist schwärzlich, der Vorderrand des Fusses weiss; eine weisse Binde zieht sich in der Augengegend über den Kopf; die Fühler und die Adlineihre haben eine weisse Spitze und eine weisse Binde. 96. Oliva peruviana Lamk. O. peruviana Lamk. nr. 28. — OÖ. senegalensis ejusd. nr. 29. falsa patria. — O. peruviana d’Orb. Voy. p. 419. — Hupe I. c. p. 216. Diese Art, welche bei Arica, Cobija, Mejillones, Caldera etc. gemein ist, reicht weit nach Süden, ist aber dort seltener; ich glaube sie noch bei Lota gefunden zu haben. — Hupe hat die zahllosen Varietäten a. a. Orte angegeben. Ich fand ein monströses Individuum, welches eine erhabene glatte Querleiste hat, da, wo ein stumpfer Winkel die Spira vom un- tern Theile des Gehäuses trennt. 97. Octopus Fontainei d’Orb. ©. Fontainei d’Orb. Voy. p. 28. t. 2. fig. 5. Diese Art scheint an der ganzen chilenischen Küste vorzukommen. Bemerkung zu dem Verzeichniss der Mollusken. Vier Umstände fallen besonders auf, wenn wir das vorstehende Verzeichniss betrachten, Erstens der gänzliche Mangel an Mollusken im Innern der Wüste mit Ausnahme des Salz- sumpfes von Atacama, der eine Succinea und eine Hydrobia ernährt, Zweitens die Armuth der Küste an Arten, verglichen mit Europa, und namentlich mit dem Mittelmeer. Drittens die Seltenheit der kleinen Conchylien, wie sie an den europäischen Küsten so häufig sind: Rissoa, Truncatella, Eulima, Odontostoma, Lacuna, Mangilia etc. Vier- tens die weite Verbreitung der meisten Arten, die sich von Peru bis zu den Chonos-Inseln erstreckt. — Man könnte ferner noch anführen, dass so wenig Conchylien schön und lebhaft gefärbt, und eine verhältnissmässig grosse Menge (alle Trochus, Turbo, ein oder zwei Fis- surella, Purpura, Monoceros) schwarz gefärbt sind, doch würde es mich zu weit füh- ren, wenn ich die Eigenthümlichkeiten der chilenischen Molluskenfauna genauer erörtern wollte. Ringelwürmer. _ Amphinome ı miniacea Ph. | A. linearis, depresso- quadrangularis, miniacea; fasciculis pedum aequalibus; ealis brevissimis; oculis nullis?; annulis eirca 100. Long. 7 poll., latit. 5—6 lin. Diesen prachtvollen Wurm fand ich ziemlich häufig bei der Isla blanca unter Steinen. Echinodermen. 1. Echinus albus Molina. | E. albus Mol. Saggio etc. p. 348. — Gay Zool. VII. p. 417. — E. porosus Val. Venus Zooph. t. 4 (nach Gay). 2 FA B: 5 a Häufig an der ganzen Kiste. Vielleicht sollte man den Namen E. albus aufgeben, M olina’s Beschreibung ist gar zu ungenügend, um die Art darnach zu erkennen. 2. Echinoecidaris spatuligera Ag. Cfr. Gay l. c. p. 418. — Valenc. Voy. Venus tab. V. fig. 2. 3. Echinoeidaris nigra Ag. Ufr. Gay l. e.p. 419. — Echinus niger Molina Saggio p. 200 et348. — E, pur- purascens Valenc. Voy. Venus t. 5. fig. 1. — E. pustulosus Desm. non Lamk. Beide Arten finden sich wie E. albus bis Mejillones; erstere ist seltener, letztere sehr gemein an der ganzen chilenischen Kiste. 4. Asteracanthion gelatinosum Miill. et Frosch. (Asterias) Meyen. Cfr. Gay l. c. p. 424. — Häufig. 5. Asteracanthion helianthus (Asterias) Lamk. Gay l. ec. p. 425. desgleichen. — Scheint im Süden nicht vorzukommen. 6. Asterisceus calcaratus Val. Gay l. e. p. 427. — Von Mejillones bis Chiloc. 7. Ophiolepis atacamensis Ph. Der Discus ist mit kleinen Schuppen bedeckt, fünf Paar grössere stehen am Ursprunge der Arme und divergiren nach dem Centrum hin; einzelne Stacheln umgeben diese grösseren Schuppen, den obern Rand des Diseus, und stehen auch wohl zerstreut im Centrum des Discus, Die Arme sind kurz und bestehen aus höchstens 50 Gliedern; ihre Rückenschilder sind etwa anderthalb Mal so lang wie breit; die untere Seite hat drei Reihen Schuppen, die seitlichen sind sehr klein. Fünf Reihen Stacheln jederseits, die stumpf und eylindrisch sind; die der obern drei Reihen sind unter einander gleich und so lang, wie die Arme breit sind; die der beiden unteren Reihen werden allmählig kürzer. — Die Farbe ist ein helles, bräunliches Grau; die Schilder über dem Ursprunge der Arme sind oft dunkler; die Arme oft hell und dunkel gegliedert. — Durchmesser der Scheibe 3'% Linien, Länge der Arme 10 Linien ; Breite der Arme ohne die Stacheln ®/, Linien. | Bei Isla blanea nicht selten. — Von Oph. chilensis Mill. u. Frosch. sogleich durch die kurzen Arme, die nieht den dritten Theil so viel Glieder zählen, und die fünf Reihen Stacheln verschieden. | | 18 8. Cladolabes viridimana Ph. Der Körper ist ziemlich kurz, länglich, beinahe cylindrisch, überall mit Fisschen dieht besetzt, und Bauch- und Rückenseite kaum zu unterscheiden. Ich zähle zwanzig Fühler in zwei Reihen; die äusseren sind sehr viel grösser, vielfach wie ein Farrnkrautblatt verästelt, schön grün, die inneren sind sehr viel kürzer und haben einfache, im contrahirten Zustande warzenförmige Aeste. Die Farbe des Körpers ist im Leben grau. Länge des Körpers im contrahirten Zustande 3 poll., Dicke 16 Hin, | Häufig bei Isla blanca zwischen Steinen. PR. Ib 0 in sel Anhang. Kosten der Reise. Wagen von Santiago nach Valparaiso Den beiden Dienern, um die Reise von San- tiago nach Valparaiso zu machen Miethe von Maulthieren und einem Führer von Paposo nach Cobre Miethe von zwei Eseln, um Gepäck von Hueso parodo nach Cachinal de la Sierra zu bringen, ungerechnet den Zucker, Mate, Mehl, Schiffszwieback, Fett etc. Miethe von acht Maulthieren für die Reise von Paposo nach Atacama ä& 13 pes. Miethe von zwei weiteren Maulthieren von Cachinal de la Sierra bis Atacama Futtergeld für die Maulthiere, während sie meine Rückkehr von Mejillones erwarteten Miethe von drei Maulthieren für die Excur- sion nach $. Bartolo Ankauf von 13 Maulthieren in Atacama für die Rückreise nach Copiapö, 4 zu 30 pes., 9 zu 25 pes. Packsättel und Schellen, Seile von Wolle um sie zu fesseln Futtergeld für diese Thiere inAtacama Einem Burschen, der sie hertreiben half Expresser nach Toconado um daselbst Futter zu bestellen Futtergeld für eine Nacht in Toconado & 1!/, real.; einem Burschen 2 real. Wasser in Trespuntas, um die. Maulthiere zu tränken Gerste für dieselben Puquios Gerste für dieselben In Chulo Luzerneheu und Wasser Fracht des Gepäckes von Trespuntas nach Copiapö; da die Maulthiere nicht mehr die Kräfte hatten, dasselbe zu tragen Reise von Caldera nach Copiapö auf der Ei- „senbahn für Herrn Döll und für mich Fracht des Kofferchens etc. pes, 26 17 24 2 a» © w ) Rückreise von Copiapö nach Caldera (im November 1853) Rückreise von Copiap6 nach Caldera im März 1854 Fracht des Gepäckes der Sammlungen auf der Eisenbahn Um diese Sachen aus dem Wirthshans und von dort auf das Dampfschiff zu bringen Ueberfahrt nach Valparaiso auf dem Dampf- schiff Lima für Herrn Döll und mich Ueberfahrt nach Valparaiso auf dem Dampf- schiff Lima für die beiden Diener Fracht der Kisten mit Sammlungen auf dem Dampfschiffe Ausschiffen in Valparaiso, Transport des Gepäckes etc. Wagen von Valparaiso nach Santiago für Herrn Döll und mich Reise der beiden Diener von Valparaiso nach Fracht für das Gepäck und die Sammlungen von Valparaiso nach Santiago 17 vollständige Hufbeschläge far EOMBaSEeE in Copiapö gekauft 4 Pfd. Nägel zum Beschlagen. Dem Diener Domingo Morales für vier Mo- nat und zwei Tage Lohn Dem Diener Carlos Nunez desgl. Dem Maulthierthreiber Bartolo Fajardo, der uns von Chanaral gebracht, Trinkgeld Dem Indier Lucas Araya, um uns von Ata- cama rach Tilopozo zu bringen Dem Indier Jose Maria Chaile, der uns von Tilopozo nach Pajonal gebracht Dem Frites von Trespuntas, der uns von Zor- ras nach Trespuntas geführt 3 Pfd. Coca für die Indier aus Atacama Unterhalt der beiden Diener von der Abreise aus Santiago bis zur Einschiffung 8 Tage a 4 real. 30 17 48 48 2; u pes. real. pes. ; real, In Chanaral de la Costa —_ 4 | Ein kleines Fässchen von D. Diego in Ata- In Cachinal de la Costa eine Ziege gekauft 1 + cama gekauft 112 In Hueso parado Milch — 2 | Drei Blechnäpfe und eine Laterne 215 In Paposo von D. Diego de Almeida etc. Zwei Caramayoles, Blechflaschen zum Trans- verzehrt, während ich nach Mejillones ge- port des Wassers 279 reist war 1 4 | Baumwollenzeug zu einem Zelt, Nadeln und In Atacama Brennholz und frische Lebens- Zwirn 3 | 1, mittel 4 3 | Baumwollenzeug zu den Säcken für Zucker, In Trespuntas Unterhalt von D. Diego und Mehl, Mate etc. 1 l den beiden Dienern im Wirthshaus 5 7| Ein Stück Baumwollenzeug, um ein zweites In Puquios desgl. N Zelt zu machen 5 4 In Chulo desgl. E 3] Zeltstangen li - In Copiapö Unterhalt der beiden Diener im Eiserne Haken, um das Zelt im Boden zu Gasthof II — befestigen 1. In Caldera desg]. 2| — | Zwei Kisten mit Abtheilungen und Schlössern 8 5 Unterhalt der Diener in Valparaiso und auf Vier Ledersäcke zum Transport der Lebens- der Reise von Valparaiso nach Santiago m ers mittel auf den Maulthieren - 3. | — Lebensmittel in Valparaiso eingekauft 128 | — | Werg zum Einpacken und zum Ausstopfen Fett, Mate und Zucker von D. Diego in der Vogelbälge etc. 1 6 Chanaral de las Animas gekauft 12 7 ; Verschiedene kleine Ausgaben 10 6 Reis und Feigen etc. in Cobre gekauft 8 2 | Wasser, welches das Schiff Janequeo in Pa- Arzneimittel etc. in Valparaiso 10 4 poso einnahm 23 _ 3 Hämmer mit Stielen 4 3 } Dem Lotsen, welcher dasselbe nach Cobre 1 eiserne Stange, wie sie die Bergleute brau- brachte 8 — chen, eine poruna (Schale zum Gold- Diese beiden Posten hätte eigentlich das waschen) er 7 Schiff bezahlen sollen. 2 lederne Beutel um Mehl hineinzuthun II — Summa 11578 6 2 lasos, lederne Stricke zum Anbinden von Vieh ete. 2| — } Hiervon geht ab der Erlös für die in Copiapö 6 Hornbecher be 7 verkauften Maulthiere 181 2 Ein lederner Schlauch zum Wasser —_ 5 Rest 11397 4 Zwei Fässer und ein Hahn zum Wasser, blieben im Schiffe zurück 2 4 192 In dieser Rechnung ist nicht inbegriffen, was wir, Herr Döll und ich, in den Gasthöfen in Valparaiso, Cal- dera, Copiapö ausgegeben haben. Ferner ist zu berücksichtigen, dass wir in Folge der Empfehlungen, die wir er- halten hatten, in Chanaral de las Animas, in den Minen von las Animas, in Salado, Paposo, Chanaral bajo, Trespun- tas etc. gar keine Ausgaben hatten, dass uns die Reise auf der Janequeo, und ebenso die Maulthiere nach las Ani- mas und nach Paposo nichts kosteten. Hiernach kann jeder, der etwa Lust hat, die Reise zu wiederholen, ungefähr berechnen, was ihm dieselbe kosten wird. ic: D. Diego de Almeida bekam als Gratifikation 345 pesos. Druck von W, Plötz in Halle. FLORULA ATACAMENSIS - SEU ENUMERATIO PLANTARUM IN ITINERE PER DESERTUM ATACAMENSE — PRAEFATIO In sequentibus paginis enumerationem omnium plantarım a me in vastissima et de- sertissima regione, quam desertum Atacama vocant, collectarum dedi. Extenditur haec regio a cuprifodinis, quibus nomen $. Bartolo, paulo magis septentrionalibus quam oppidum 8, Pedro de Atacama usque ad flumen Copiaps, sive 221427023 Jatit. australis, et a mari Pacifico usque ad gradum 68"/, longitudinis a Greenwich compütatae. In hoc vastissimo tractu terrae nostrae vix 400 species inveni, quarum 260 in libris, qui mihi suppetunt, descriptas non inveni. Genera 26 in flora Chilensi nondum obseryata erant, quorum nomina sunt: Stichophyllum Ph., Microphyes Ph., Diazia Ph., Silvaea Ph. inter Portulaceas; Eu- Iychnia Ph. inter Oacteas; Eremocharis Ph. et Domeykoa Ph. inter Umbelliferas; Urmenetea Ph., Chondrochilus Ph., Gypothamnium Ph., Ozyphyllum Ph., Jobaphes Ph., Polycladus Ph., Brachyandra Ph., Vazquezia Ph., Stevia Cav. inter Synanthereas; Centuneulus L., Glauz L. inter Primulaceas; Varasıa Ph. inter Gentianeas; Nama L. inter Hydroleaceas; Coldenia L. inter Borragineas; Dichptera Juss. inter Acanthaceas; Rhopalostigma Ph. et Waddingtonia Ph. imter Solanaceas; Statice L. inter Plumbagmeas; Croton L. inter Euphorbiaceas; et Pit- catrnia L’Herit. inter Bromeliaceas. | Br ' In disponendis speciebus ordinem adoptavi, quem cl. Gay in compilatione Florae Chi- lensis (vide ejus „Historia fisica y politica de Chile“) secutus est, et plantas in hoc libro jam descriptas tantummodo nomine suo enumeravi, paginam dicti libri, ubi descriptio earum re- peritur, laudans; novas species breviter tantum deseripsi, sed, uti spero, modo sufficiente, ut a botanicis recognosci possint. RR Distributio plantarum deserti Atacamensis inter familias suas e tabula sequente pate- bit, eui proportionem singularım. familiarum in flora generali Chilensi adjeei, quo magis diffe- rentia appareat. 1 2 In Fl. Atacam. In Fl. Chilen. In Fl, Atacam. In Fl. Chilen. Ranunculaceae Em ABU PDT. Gentianeae 3 —pC. —pnC. Berberideae 1 —_ Y Bignoniaceae 6 11), 3, Cruciferae 15 31, 23), Polemoniaceae 2 _ 2 Capparideae 1 —_ = Convolvulaceae 3 ’, y/ Violaceae 3 - ; Hydroleaceae 1 _ 0 Polygaleae 1 wi u Hydrophylleae 1 _ ade Frankeniaceae 2 — — Borragineae 16 4 1 Caryophylleae 7 13), 11, Labiatae 5 1! 1 Malvaceae 16 Tan era ws v1 5 Ir #Verbenacese 7 12), 13), Hypericeae I Tata LEN A ES LA cantlackab 1 Ian N Malpighiaceae 3 = — Solanaceae 20 5 23/, Vivianiaceae 1 — aa Nolanaceae 13 31/, 2, Oxalideae 8 2 11, Scrofularineae 11 23/, 3 Lineae h; — —_ Plumbagineae 2 uni = Zygophylleae 40 — — Plantagineae 4 1 ı), Terebinthaceae 1 —_ Re Nyctagineae 1 bi Fe Leguminosae 32 71, Tg Amarantaceae 1 ee EF Rosaceae 2 — 1, Chenopodiaceae 10 21, 1, Onagreae 1 — 1 Phytolaceae 1 — Ges Halorrhageae 1 — — Polygoneae 2 RE 3 Lythrariae 4 er —_ Santalaceae 2. = a Cucurbitaceae 1 u _ Euphorbiaceae # 6 11/, H, Malesherbiaceae 4 1 U, Urticeae 1 Fr 2 Loaseae 5 44, 1!/, Piperaceae I er 3 Portulaceae _ 21 5 23; Gnetaceae 1 _ u Paronychieae 2 _ — Juncagineae 2 2 PR " Cacteae 15 31, 14], Najadeae 2 ae u Umbelliferge, «1: i@8fare > By. 0 Bromeliaceae 3 2a s Rubincene Te a RT Valerianeae 1 — PAR er Dioscorideae 3 3; ’f Calycereae 1 — — - Amaryllideae 4 3. 2 Synanthereae 56 14 21 Liliaceae 3 3, 1, Lobeliaceae 1 = — Asteliaceae 1 Su 2 Campanulaceae 1 —_ — Junceae 3 3, 3, Primulaceae 2 _ _ Cyperaceae u 23/, 23), Apocyneae I —_ .— Gramineae 25 64, 7 Ascepiadae - 2 — nn Filices 3 3, 32, ° | Sat multae plantarum familiae eundem quotientem in utraque flora ostendunt e.g. Le- guminosae, Scrofularineae, Caryophylleae, Verbenaceae, Loaseae, Öxalideae, Labiatae, Cypera- ceae, Junceae, Bromeliaceae, Irideae, Dioscorideae, Liliaceae, neque Gramineae deserti multum a proportione in flora Chilensi normali abhorrent. Sed desertum Malvaceis, Portulaceis, Cac- teis, Borragineis, etsi unice Coldenis, Heliotropiis et Eritrichis compositae sint, Solana- ceis, Nolanaceis, Chenopodiaceis et Euphorbiaceis multo magis abundat. Haec res partim in situ geographico, aequatori magis propinguo quaerenda est, etenim nemo ignorat Malvaceas, Solanaceas, Euphorbiaceas in zona torrida numerosiores esse, partim ex locorum natura pen- dere videtur, quod ex mea sententia. praesertim de Cacteis et Chenopodiaceis (pariter in de- sertis Rossiae australis etc. frequentissimi ) valet, sed etiam Cruciferas in deserto magis abun- dare miratus sum. Familie in deserto maxime inopes specierum 'sunt: Ranunculaceae, Rosaceae, Umbelliferae, Rubiaceae, Valerianeae, Synanthereae, Amaryllideae et Filices. Non- nullas earım numero specierum in zona frigida vel temperata excellere et versus aequa- Se . ER ER torem celeriter decrescere seimus; Filices in loeis tam aridis numerosas esse hemo exspecta- bit, sed nullam 'rationem invenire ‚possum, cur Synanthereae in deserto tantummodo 14 p. C. vegetationis exhibeant loco 21 p.C., et cur Valerianeae in reliqua Chile numerosae, et Rubiaceae in zona torrida frequentes, "unicam | modo 'speeiem mihi 'obtulerint. . Nec minus singularis defeetus omnium :Orchidearum, omnium Myrtacearum, Rhamnearum, Saxifragearum (Escalloniae in Chile frequentes sunt);Dropaeolearum mihi videtur. - Multa genera, speciebus numerosis in Chile insignia, ne unam ‘quidem speciem in deserto exhibent, ut Mutisia et Ga- lium; alia modo unam alteramve, uti 'Calceolaria, Berberis, . Acaena. Genera speciebus multis in deserto excellentia sunt: Adesmia (12 species), Senecio (11), Cristaria (10), Caländrinia (10), Eritrichum (9), Oxalis (8),»Echinoeaetus (7), Alona (7). (In flora Chilensi jam cl. 'Gayo 113 Seneciones, 65 Adesmiae, 50 Calandriniae, 41 Oxalides, 40 Baccharides, 39 Calceolariae, 34 Valerianae, 32 Chloraeae innotuerunt). Propingquitatem ‘zonae torridae inprimis Cleome, Krameria, Dinemandra, Zuccagnia, Stevia, Ipomaea, Nama, Coldenia, Dieliptera, Croton, Pit- cairnia, Tillandsia indicant. Teufen Al! In flora deserti Atacamensis tres regiones distinguere debemus, nempe litoralem, pa- posanam, et illam «ntersoris deserti, Plantae litorales nunguam late a mari vagantur, pärtes salinas seu atris seu soli certumque humorem quaerentes., Nomine regionis paposanae de- elive montium litoralium inter Pan de azucar 26°8‘ lat. mer. et Miguel Diaz 24°36' com- prehendo, ubi in elevatione 500 ad 1000 pedum supra mare per novem anni menses 'nebulae frequentes pendent pluviaeque tenues cadunt, quas Hispani „garruga* vocant, non modo fon- ticulas frequentes in vallibus angustis, sed etiam vegetationem satis divitem inter rupes pro- creantes. Ned singulare admodum est, quod neque ad boream hujus regionis, neque ad aus- trum, ubi conditiones physicae orae eaedem videntur, montes litoris aequo nebularum et plu- viarumbeneficio, et quod inde pendet aquis et vegetatione gaudent. Tertia regio partes in- 'teriores deserti amplectitur et plantas vel in lapidosis aridis et in detritu rupium, vel ad pu- teos paucosve rivulos, vel ad marginem ingentium lacuum vel paludum semisiccorum et sale repletorum crescentes exhibet; etiam andina vocari potest, propterea quod omnia haec loca jam magnam supra mare elevationem habent. Solum enim sensim sensimque ex abrupto de- elivi litorali usque ad altitudinem 10,000 vel 12000 pedum ascendit, et in ea altitudine per tres fere gradus longitudinis permanet donec sensim in valles provinciarum Catamarca et Salta de- eidit. In hoc immenso spatio nullum montium tractum, nullas va es profundas, nee longi- tudinales nec transversales, nullas portas, ut in Alpibus, Pyrenaeis, in Andibus australioribus invenis; per omnes directiones tibi ire liceret si aqua et pabulum mulis necessarium adesset, inter montes plerumque conicos solitarios vel confertos viam ad libitum eligenti. Neque dif- ferentia in: constitutione telluris ‚geologiea est inter partem litoralem. et centralem! At re- giones botanicae, saltem ‘in parte ‚boreali deserti, valde distinetae sunt, fascia longitudinalis nempe satis lata, omni vegetatione expers, regionem interiorem a litorali dividit. In via, quae de Botijas ad Imilae eonducit, per 25 leucas nullum plantarum vestigium inveniri mihi relatum est, idque libenter credo, propterea quod ipse inter Oachinal de la Sierra et Aqua de Profetas per spatium 10 leucarım omnino nullam plantam vidi. Versus meridiem vero regio tertia nostra cum regione litorali sese ex parte miscet, tum quod vapores e mari surgentes partim per valles latäs de Tartal, Pan de Azucar et praecipue Salado dictas in interiora penetrant, | in tum quod. solum in universum austrum versus descendit; denique quod in hac regione jam nebulae nivesque paulo frequentiores sunt. Nihilominus, differentiam inter floram regionis ter- tiae nostrae, si eam cum flora Andium: Chilensium et Bolivianarum comparare vis, satis mag- nam invenies, uti.e siceitäte majore locorum illorum. necessaria videtur, Plantae, quae floram litoralem. praecipue notant, hae sunt: .quinque species Menonnl- leae, duae Frankeniae, variae ÜCristariae, Dinemandrae, Tetragoniae, paucae., Calandriniae, Bustillosia, yariae Closiae, Infantea, Encelia, Chuquiraga acieularis, Scytalanthus, octo species . Nolanacearum, ‚Statice plumosa Ph. ete. Fere omnes Cacteae in hae regione, nonnullae etiam in sequente reperiuntur, et uniee Üereus atacamensis Ph. et duae Opuntiae in regionibus inte- rioribus observantur. Idem valet de Piteairnüs duabus (Chaguar incolarum.) Arborem fruticemye altiorem frustra quaeris. | ‚ Regio secunda, quam paposanam dixi, cum duabus reliquis comparata fertilis vocari potest, numerosasque plantarum species alit, inter quas nonnullae florum magnitudine et pulchritudine excellunt ornamentumque haud spernendum nostrorum hortorum forent; tales e. gr. sunt Ze- docarpum pedunculare, ‚Psoralea azurea Ph.; Argylia pubescens , Salra tubiflora, Sorema_ele- gans Ph. etc. _Hie ereseunt: Cleome chilensis, variae species Arenariae, omnes foliis stipulatis munitae, quarum una radicem saponariam, ab incolis sedulo ad lavandos pannos. petitam, produeit, Malvaceae numerosae, fere omnes e genere. Oristaria, Hypericum n. sp. ‚Ledocarpum flore pulchro aureo emicans, Oxalides numerosae, et inter illas singularis illa. ©. gigantea Barn. frutex orgyalis; Linum n. sp.; Trifohum n. sp. Horibus purpureis sat venustum, Lo- tus subpinnatus, in: tota Chile frequens, Psoralea Horibus pulcherrimis azureis ornata, Veeiae duae, Cassia, Steviae duae, generis e Chile exsulis, Seneciones nonnullae, Oentaureae duae fru- ticosae, quae tamen pulchritudine C. chilensis provinciarum centralium vincuntur; _Cen- iumculi, species nova, Microcala, exilis Gentianea fore luteo, usque ad Valdiviam frequens, Erythraea, a communi E. cachanlagua distinguenda, Nama n. sp. e familia Hydroleacea- rum, hucusque in Chile nondum observata, varia Heliotropia, omnia frutices floribus fragrantibus, numerosa Eritricha, Salviae duae, inter quas $. tubiflora floribus magnis Coe- cimeis. excellit, ‚variae Verbenae, Ipomaea sp. n., Nicotiana) solanıfolia , species gigantea, Monttea et Reyesia, Bignoniaceae duae aliquantum abnormes, nec non Argylia puberula in hor- nuncupavi, Crotonis sp. nova, pariter ‚frutex orgyalis; Chiropetalum sp. n., Peperomia Sp. 2, *Wtandsia kumilis, Dioscorese nonnullae, Iridea quaedam mihi ignota, Seilla, Leucocoryne D.,8P,, Amaryllideae duae, Cumingia campanulata, eujus bulbi coeti, vulgo papitas del campo, eibus palato gratus sunt, varia Gramina, denique Filices duae, ex reliquis regionibus omnino exsules. ‚Plantae floram tropicam. indi ‚antes, quas supra enumerayi, omnes hujus regionis sunt. ; „Arbores; indigenas non ucit, sed fructiferae variae ad aquas satae bene prosperant, priorem et ultimam unico loco. Gourlicam chilensem, Char ar incolarım, unde tot locis nomen Chanaral, nullibi in regione litorali erescere admiratus sum. Variae plantae europaeae patriam alteram in hac regione invenerunt, ibique frequentissimae et laetissimae crescunt, Inter eas agmen ducit Sinapis nigra, tam abundans, ut florens fasciam latam auream in declivi mon- tium "litoralium formet, navigantibus jame distantia conspicuam. Erodium moschatum vel olcutartum (Scandix chilensis Molina sie!) Alfilerillo Chilensium, et Avena hirsuta Roth , 'Vix inmus frequentes sunt, quam in provineiis chilensibus eentralibus. . Fere omnia arbusta liche- nibus densa obtecta sunt, a@ris humorem continuum demonstrantibus. Plantae regionis tertiae, 'quas praesertim deserticolas vocare possumus, potissimum hae sunt: Duae species generis Sidae, caespitem densissimum, compactum formantes, ut 8. com- pacta Gay provinciarum centralium, Sida andicola; variae species Oxalidis, aeque caespitosae, Adesmiae numerosae, spinosae et inermes, duae Zuccagniae, Cassia quaedam depauperata, Ma- lesherbiae tres species, Huidobriae duae, quarum altera fruticosa, unicum frutieis inter Loaseas exemplum, Calandriniae permultae, Silvaeae plures, novum genus Portulaeearum, habitu Ama- rantaceas aemulans, Opuntia, una alterave, Mulinum unum, Gymnophyta duo, duae Umbellife- rae novae, una, Eremocharis mihi, frutex, altera, Domeykoa mihi, planta annua, humifusa, ad modum variarum Bowlesiarum; Boopidis species caespitosa, sieut illa ab infelice Wiüibaldo Lechler in freto Magellanico deteeta, Baccharis Tola Ph., Haplopappus rigidus Ph., Seneciones multi, Artemisia sp. n., fere omnia genera nova e familia Synantherearum, quae supra emı- meravi, Argyliae species tres, Eutoca n. sp.; Phacelia n.'sp.; multa Eritricha, et inter ea E. gnaphalioides, cujus foliis incolae loeo Theae chinensis et pro remedio utuntur, unde illi no- men Te del campo et Te del burro; Verbenae nonnullae, Lippia trifida, frutex fragrantissimus, duae Fabianae, variae Nicotianae, unum Lonchestigma, duae species Ithopalostigmatis, n. ge- neris, quod pro frutieibus nonnullis humilibus, foliorum minutorum, inter Atropas et Lycia in- termedium constitui, Zyeia tria, Salpiglosses duae, Atriplices quinque, Ephedra andina etc. Ad margines aquarum duae species Triglochinis, varii Junei, Heleochares, Isolepides, Seirpi, Dis- tichlis thalassica, Polypogonis sp. duae novae, Catabrosa, Festuca, Poa, Agrostis species, Pra- tiae spec. nova, et Oxychloe, genus novum singulare Asteliis forte affıne, crescunt. Gramina potius rara sunt, neque usquam caespitem nedum pratum formant, sed rivulus Zorras die- tus per duas leucas nova specie e genere Deyeuxia, D. robusta mihi, quae habitum Deschamp- siae ostendit et interdum ad orgyalem altitudinem creseit, einctus est, et mons Alto de Pu- quios, quem 12000 p. s. m. elevatum esse existimo, Stipam frigidam m. abundanter gignit. In margine immensae paludis salsae, quae de Atacama nomen habet et 7000 p. s. m. sita est, Salicorniam et novam speciem Glaueis inveni et ad flumen Atacama pulcherrimum Gynerium Quila. Nullibi in hac regione Filicem, Museum, Lichenem vidi. E Prope oppidum Atacama et inprimis in valle fuminis ejusdem nominis Prosopis sili- quastrum, Gourliea chilensis, Pyrus communis, Ficus Carica et Vitis vinifera frequentes sunt, et in horto Chanaral bajo dieto, qui oasis deserti, sed jam modo 4200 p. s. m. situs, praeterea Juglandes, Persicae, Salix Humboldtiana et Duvaua crenata Ph. coluntur, ibique — unico de- serti loeco — Acaciam Caveniam vidi, sed proprie desertum nullam arborem gignit. Frutices vero et potissimum suffrutices frequentissimae sunt; omnium altissima Zyeium horridum Ph., Calpichi incolarım est, ad 9 pedes crescens, paulo humiliores sunt Atriplex deserticola Ph. Cachkiyuyo, et Ephedra andına, Pingopingo incolarum, frutices orgyales. Vix ulla plantarım deserti colore laete viridi oculos laetificat, fere omnes cinereae aut viridi-luteae sunt, et per- multae glutinosae, resinosae, graveolentes et spinosae offenduntur. Nonnullae foliis minimis innumeris, faseiculatis omnino obteetae sunt ad: instar musei cujusdam vel ad nistar Sazifra- gae bryoidis, Alpium europaearum incolae, sic Riearica Indorum Atacamensium (Lippia tri- Jida Gay), Verbena. bryoides et Fabiana brijoides m. Paucae illae species, quae in cacu- minibus montium erescunt, sieut plantae Andium celsarum, caespites densos semiglobosos for- mant e. gr. Sida megalorrhiza Ph. ete. Cum vegetatio deserti parcissima sit, non admirandum est, multas plantarum species ‘unico vel paueis locis peculiares esse, ita ut eas aliis etsi propinquis locis non oflenderim, imo unius alteriusque plantae uniecum speeimen inveni, uti Sidam. istam megalorrhizam , Males- herbiam deserticolam, Cassiam miseram. Pari modo omnes montes elevatiores multo plures species angustis limitibus circumscriptas alunt quam colles vel planities. Nullam plantam vidi, qua homo veseci possit, si bulbos Papita del campo dietos Ou- mingiae campanulatae excipis, nam fructus Ephedrae istius supra dietae et Lyeii humilis, Jume ab incolis vocati, etsi edules, parvi momenti sunt. Sed fortasse Tetragoniae annuae par- tis litoralis uti spinacia coctae aequo modo ac Tetragonia expansa commedi possunt. Medullam quoque caulis Pitcairniae cujusdam, Chagual dictae, incolae commedunt, quam ob rem nullam locis accessibilibus forentem vidi. Etiam mulis, animalibus, qui alimentum rudissimum haud spernunt, pabulum pareissimum in deserto; gramina, ubi sunt, praeferunt, sed libenter fame coacti etiam Juncos, Cyperos, Seirpos commedunt, nec non Atriplices et Ephedram. In annis siccioribus ob deficientem vegetationem vita caprarum et asinorum, de quibus existentia inco- larum litoralium pendet, perielitatur; tune hominibus, adınotis ad Caetos et Piteairnias ramu- lis foliisque siceis ignem accendere necesse est, quo facto spinae harım plantarım combu- runtur, ita ut caprae asinique eas depascere possint. Capitulum IX.. Flora Deserti. Ranunculaceae. | Orueiferae, 1. Ranunculus bonariensis Poir. Gay I. p. 35. 5.: Nasturtium aneihifolium Ph. N. glaberrimum, caulo In litore lacus salsi Atacamensis ad 7400 p. 8.|suffruticoso, erecto, ramosissimo, flexuoso, glauco; folüs pin- m., rarus. 0, jaetis, pinnulis subtrijugis elongatis, Aliformibus; floribus 2. Ranunculus microcarpus Presl. Gay I. p. 46. parvis, albidis; corolla calycem violaceum parum superante ; In fonte prope Paposo, satis frequens. siliquis elongatis, a basi ad apicem sensim angustatis ; 3. Ranunculus exilis. Ph. R. parvus, glaberrimus, | Sigmate sessili. ir, stoloniferus; radieibus fibrosis; foliis radicalibus longe pe- In valle las Animas dicta regionis litoralis, ad tiolatis, crassis, enerviis, tripartitis, lacinie media cuneata, eirca 26020° lat. mer. Jegi; incolis Mostacilla audit. obtusa, apice saepe tridentata, lateralibus bi-vel tripartitis,, Planta I—14/, pedalis, valde ramosa, ramis erectis ; obtusis; pedunenlis radicalibus, folia aequantibus; sepalis|folia inferiora 24 lin. Ionga, pinnulae, quae cum petiolo quatuor vel quinque, ovatis, coloratis; petalis totidem, Iu-| @ngulum peracutum formant, 8 lin, longae, sieut petiolus teis, sepala aequantibus; fructibus globosis; carpellis nu-|"/s lin. latae ac crassae; illae foliorum superiorum minores merosissimis, inermibus, Iongitudinaliter rugosis, uneinato | et multo tenuiores. Sepala f lin. longa. Siligua 9 — 10 terminatis, stylo brevi. a hc lin, longa, I lin. lata, peduncnlo 3'/, lin. longo, patulo in- Ad rivulum calidum vallis Zorras dietae, ad altitu-|Sidens, erecta. Semina biserialia, pleurorrhiza. i dinem 11000 p. s. m. inveni. Plantula modo pollicaris; 6. Sisymbrium? carnosulum Ph. 8. glabrum; caule lamina folii vix 3 lin. longa, pedunculus petiolo crassior ;) suffruticoso, erecto, ramoso, foliis carnosis, pectinato - pin- diameter floris 4 lin., fructus 2 lin. — Affinis est R. natis, pinnis divaricatis, linearibus, obtusis, integris vel lo- stenopelalo Hook., sed foliorum lacinüis obtusis, enerviis; | bulo uno alterove auctis; floribus parvis, albidis, distanti- stylis brevibus, carpellis numerosioribus etc. facillime dis- bus; siliquis elongatis, a basi ad apicem sensim angustatis; a Be Berberid In valle Cachinal de la Costa dieta, ad ce. 2605” erderideae. lat. merid., 2 leucas a litore et e. 1700 p. #. m.'satis fre- 4. Berberis litoralis Ph. B. spinarum tripartitarum | ums et. 000000 Ä Folia 10—12 lin. longa, 4"/, lin. lata; pinnulae 3— ramis subaequalibus, angustis, divaricatis; foliis subsessili-| . bus, coriaceis, ovatis vel obovatis, mucronatis, interdum #-jugae, a au su. ara petiolus communis; racemi demum apice tridentatis, caeterum integerrimis; racemis folium ae- elongati;, pedanculi 4 .. longi; siliguae 10 lin. longae, quantibus, fere usque ad medium nudis; floribus....; yix ulm I lin. Istae. Sepala violacea, longa; petala cen- fruetu caeruleo, stylo satis longo terminato. |tro violacea, margine alba, sensim in unguem. attenuata, „Ad aquam Miguel Diaz dietam in litore deseri|®®*@üies vel bis calycem 11/; lin. longum -aequant. Se- Atacamensis eirca 24 */,° Jat. mer. ad c. 860 p. s. m. ar-| Mina biserialia, notorrhiza, iz; busculas duas orgyales inveni. 7. Sisymbrium? strictum Ph. S. caule ereeto, pilis Folia majora 28 lin. longa, 11 lin. lata sunt; spinae |ramosis aliisque glanduliferis vestito, ramoso, strieto; foliis modo 8 lin. — Ab B. flexuosa R. et P. III. tab.|canis, pinnatifidis; pinnis obtusis, rotundatis, integris vel CCLXXXI. a, cui simillima, differt: spinis minoribus, ra-|incisis; corymbo demum valde elongato , multifloro;_flori- mis haud flexuosis, ad nodos haud incrassatis foliis major-| bus parvis luteis; corolla calycem superante; siliquis pu- ribus, haud glaueis, apice saepe tridentatis. B. Iatifolia|bescentibus strictis, linearibus, utrinque aequalibus, longitu- R. et P. floribus haud racemosis spinisque minutis valde|dine latitudinem quinquies aequante; stigmate sessili. Se- recedit. mina biserialia, notorrhiza. In valle Sandon dicta, ad 25°4‘ lat. merid. et circa 9500—10000 p. s. m. frequens erat. Planta 1—2 pedalis, annua vel biennis videtur; folia 12 lin. longa, 31/, lin. lata; siliquae 5 lin. longae, 1 lin. latae, pedunculo 2— 21/, lin. longo insidentes; calyx vix 1 lin. longus. 8. Sisymbrium sagittatum Hook. Gay I. p. 124. Ad Paposo in litore deserti in altit. circa 500 p. s. m. frequens conspieitur. 9. Sisymbrium niveum Ph. S. fruticosum, pilis valde ramosis, confertissimis niveo-incanum; foliis confertis , sessi- libus, oblongolinearibus, obtusis, integerrimis; racemis basi foliatis; pedicellis brevibus; siliquis linearibus torosis; stylo indiviso omnino sessili; seminibus fusco - griseis. Vide Tab. I. Fig. A. 1. siliqua aperta et aucta, ut dispositio seminum appareat. 2. semen magn. natur. 3, idem auctum. 4. embryo auctus, 5 pili aucti. Prope aquam Dona Ines dietam ad 25055‘ et 7900 p- 5. m. inveni. — Fruticulus vix pedalis; folia 7 lin. longa, 1*/, lin. lata, pannosa; pedicelli 1'/, lin. longi, si- liquae 9 lin. longae, 11/, lin. latae. Flores non vidi. — ‚10. Sisymbrium amplexicaule Ph. S. suffruticosum, glaucum, plus minusve pubescens; foliis ovatis, basi sagitta- tis, semiamplexicaulibus, dentatis; pedicellis calyce brevio- ribus; sepalis oblongis, obtusis; petalis luteis staminibusque calycem parum superantibus; stylo distincto. Variis centri deserti Atagamensis locis e. gr. ad aquam Varas 24038 Jat. mer. et 9700, ad Pajonal 2304#° lat. mer. et 10400 p. s. m., inter Zorras et Barran- cas blancas in valle Encautada 8000 p. s. m. obvia est; incolis Chuchar audit. Caules pedales, saepe valde ramosi; pili bis, ter vel quater ramificati, breviores quam in antecedente. Folia 5 lin. longa, interdum internodia aequant, interdum iis mi- nora sunt; dentes utringue circa 4 ostendunt. Flores sub initio corymbosi; calyx 21/,“ longus; petala primum ci- trina, deinde atropurpurea; stamina petalis aequalia, stylus brevior, in siliqua maturs fere */, lin. longus. Haec 6 lin. longa, fere eylindriea et glabriuscula est. ‚ Vide Tab. L fig. B.. 1 flos, 2 sepalum auetum, 3 pe- talum auctum, 4 stamen auctum, 5 siliqua aperta et aucta; 6 semen magn. nat., 7 idem auctum. 8 embryo, } radicula, 9 pili auet, 11. Brassica nigra (Sinapis n. L.) Gay I. p- 140. Frequentissima in declivi litorali prope Paposo, ita ut, dum floret, colles a mari inspecti fasciam luteam oeu- lis exhibeant, ad altitudinem orgyalem ereseit, et ab incolis loco straminis ad tegenda tuguria adhibetur. 12. Schizopetalum Gayanum Barn. Gay I. p- 145. In arenis litoralibus portus Calderae legi. 13. Matthewsia? incana Ph. M. fruticosa, incana; fo- lüs elongato -linearibus, basi sensim attenuatis, integerrimis 8 confertissimis; racemis abbreviatis, aphyllis;. pedicellis 3— 4 lin. longis; corolla albida? calycem bis aequante. Ad aquam Cachinal de la Costa crescit. Caulis 11/, pedalis; folia usque ad 24 lin. longa, 1!/, lin. lata; calyx clausus 3'/, lin. longus, sepalis oblon- gis; petala 8 lin. longa, oblonga, sensim in unguem an- gustum laminam aequantem attenuata. Filamenta filifor- mia, calyci aequalia, antherae lineares, basi sagittatae; ova- rium calycem dimidium aegquat, stigma sessile capitatum vix bilobum est. Siliqua immatura 10 lin. longa, 14/, lin. lata, sensim angustata; dissepimentum latum; ovula bise- rialia. Semina matura non vidi. 14. Lepidium spathulatum Ph. L. suffruticosum, erec- tum, ramosissimum, pubescens; foliis inferioribus spathula- tis, inciso serratis, caulinis oblongis, subsessilibus ; racemis elongatis;; petalis calycem aegre superantibus; siliculis pa- tulis, ovato- orbicularibus, glabris, exeisis, stylo lobos. ter- minales siliquae aequante coronatis, Ad Cachinal de la Costa et Paposo ocurrit. Planta bipedalis et major. Folia inferiora fere 2 poll. longa, 7 lin. lata, dentibus utringue 9—12; pedicelli fruc- tiferi 31/, lin. longi; siliculae 2'/, lin. longae ac latae. 15. Hexaptera frigida Ph. H. perennis, erecta, gla- bra, valde foliosa; foliis coriaceis, lanceolato - linearibus, acutiusculis; racemo terminali, denso, multifloro: pedun- culo in fructibus maturis stylum aequante, In valle Rio Frio dicta ad c. 24050’ lat. mer. et 10800 p. s. m. specimina duo inveni, Caulis 3%, poll. altus, folia 10 lin. longa, 1%/, lin. lata, pedicelli fructuum maturorum 3°/, lin. long. — Differt ab H. lineari Barn. caule polyphylio, racemo multifloro compacto, pe- dunculis elongatis etc. 16. Menonvillea parviflora Ph. M. ramosissima, de- mum glabra, foliis linearibus elongatis, infimis pinnatifidis, racemis elongatis; rhachi recta; petalis calycem vix su- perantibus. In valle Cachinal de la Costa dicta ad c. 26% lat. mer. et 1700 p. s. m. legi. Planta 9—12 poll. alta, cum M. pinnatifida Gill foliis infimis pinnatifidis quidem convenit, sed foliis supe- rioribus indivisis, integerrimis, multo longioribus differt. Folia enim 24 lin. longa, 1 lin. lata, adulta glaberrima, novella modo farinoso-tomentosa; rhachis recta, quae in M. pinnatifida exquisite flexuosa *); flores denique mi- nores, calyx modo 1?/, lin. longus (in illa 2*/, lin. longus). AbM. lineari DC. et filifolia Fisch. et Meyer praeter folia infima prinnatifida caule ramesissimo ete. abunde dif- fert. Fructus non vidi. Annus videtur. 17. Menonvillea Gayi Ph. M. annua, ramosa, glabra; foliis linearibus, fere filiformibus, basalibus pinna una alte- rave auctis, floribus corymbosis, minutis; siliculis orbiculari- bus, late alatis, utrinque emarginatis, dorso valde elevatis, granuloso -rugosis. *) Hie character a cl. Barneoud omissus M, Pinnatifidam egregie distinguit. Po ia; In valle las Animas dieta legi (A cl. Gay prope Arqueros leeta sub nomine Lepidii nr. 1036. in herbario relicta erat.) Planta humilis, annua, vix 6-pollicaris, a M. lineari DC. et filifolia F. et M. caule valde ramoso et floribus minutis, nee non foliis inferioribus saepe trifi- dis vel pinnatis, a M. parviflora nostra floribus mino- ribus corymbosis, foliis minoribus ete, differt. Folia enim modo 9—12 longa, ®/g lin. lata; calyx ®/, lin. largus, co- rolla °/, lin.” longa; diametros siliculae 14/, lin. 18. Menonvillea orbiculata Ph. M. ruffruticosa, ra- mosa; ramulis foliisque novellis albo-tomentosis; foliis in- ferioribus pinnatis et trifidis, superioribus indivisis, lineari- bus, elongatis; racemis elongatis, floribus mediocribus, pe- talis calycem bis aequantibus; ci ersiaiad) Ta ale: tis, dorso parum elevatis, laevibus. Prope Caldera in arena litorali legi. . Multo magis tomentosa est quam M. parviflora, sed magis viridis quam M. pinnatifida Barn., inter quas medium tenet. A. M. pinnatifida praeterea rhachi recta, minime flexuosa, fructibus orbieulatis neque ovatis, late alatis, tubercula nulla ad ambitum dorsi gerentibus valde differt; a parviflora vero pubescentia majore flo- ribusque duplo: majoribus; et a M. Gayi denique frueti- bus majoribus, dorso vix elevatis facile distinguitur. Cau- lis 12 poll. altus, folia saepe 24 lin. longa, ®/, lin. lata; calyx 1?/, lin., silieula 2 lin. longa. 19. Menonvillea aptera Ph. M. annua, ramosa, gla- bra; ramis erectis, strietis; foliis lineari- filiformibus, in- ferioribus pinnatis; racemis elongatis strietis; floribus mi- nutis; petalis calycem bis aequantibus; siliculis parvis, rugoso -tubereulatis, fere apteris. Ad aquam del Clerigo dietam prope Hueso parado ad c. 25026‘ lat. merid. et 1200 p. s. m. legi. Planta 6—8-pollicaris; folia _inferiora fere omnia ce- ciderant et dente uno alterove in formam pinnulae aucta fuisse videntur, superiora 15 lin. longa, */, lin, modo lata ; racemus longissimus; calyx 1 lin., corolla 1%/, lin. Bet diametros silieulae vix 1 lin. Ab omnibus speciebus fruetu fere aptero distinetissima est. - | Capparideae 20. Cleome chilensis DC. Gay I. p. 187. In litorali deserti Atacamensis a Hueso parado usque ‚ad Miguel Diaz - Serr - latitudinis Be peöthgsae 21. Viola Asterias Hook, et Arn. Gay. I. p. 219. var. glaberrima. In arena litorali ad Caldera por- tum oppidi Copiapö frequentem legi. Differt a speci- minibus normalibus glabritate perfecta omnium partium, glandulis oblongis castaneis saepe marginem foliorum sub- tus, nec non marginem sepalorum occupantibus. — Lapsa calami, ut puto, cl. Gay gradum 34 pro limite australi et gradum 32 pro limite boreali servatur, 29050%.) 22. Viola litoralis Ph. V. annua, acaulis, rosulata; foliis lineari- lanceolatis, acutis, glabris, in petiolum longum, margine albo-ciliatum attenuatis; peduncnlis glabris, folia aequantibus; floribus violaceis,. In arena litorali ad Tartal e, 25026’ lat. mer. speei- mina aliquot inveni. — Diametros caespitum 2 pollices est, lamina foliorum 3 lin. longa, 1'/, lin. Iata, petiolo ae- quali. Calyx 1/, lin. longus, margine late scariosus, dorso pilis latis albis ut in V, Asteria genuina vestitus; ‚[eorolla 3 lin, longa; calcar obtusus quidem, sed longe ma- gis produetus quam in illa, a qua jam caespite densissimo et petiolo longo foliorum faeili negotio distinguitur. 23. Viola frigida Ph. V., . annna, acaul foliolis oblongis acutiusculis, margine exquisite elamalas:in petiolum longum attenuatis, incano - pubescentibus; pedun- eulis folia subsuperantibus; corolla violacea, . Fissurae rupium trachyticarum prope Rio Frio (24°50° lat, mer. et 10600 p. s. m.) pauca specimina ob- tulerunt, Rosulae diametram 18 lin. habent; folia circa 3 lin. longa, 1'/, lin. lata, petiolus eorum 5 — 6 lin. lon- gus. Lamina utrinque quatuor lobulos ostendit; pagina inferior et superior interdum resinam luteam per poros lineares emittit. Lobi calyeis 1%/, longi, lineares, acuti, margine angusto albo, scarioso muniti et pilis albis hispidi. Semina oblonga, albida, fuseo marmorata. Corolla calyce vix duplo major; petala duo superiora perangusta, alba, medio atrocaerulea; mediana vix latiora, albida; inferum aliaque ab ipso ad Bretagne edle (sub ‚cordatum „basi ee et apicem versus ‚peiliäe violaceum, Plyghreee 24. Krameria Iluca Ph. Kr. fruticosa, humilis; pilis brevissimis albo-sericea; foliis erassis, ovatis, acutis; ea- lyce quadrisepalo; petalis superioribus sublanceolatis, pur- pureis, eentro luteis, inferioribus brevibus, transversis, extus tubereulatis, retusis, centro subdentatis; germine subgloboso, haud emarginato; staminibus tribus. In aridis deserti inter $S. Pedro de Atacama e&$, Bartolo, e. 22020‘ lat, m. et 7500 p. s. m. Incolis Iluca audit, sed pro medieinali haberi non videtur. -Caulis vix 1-pedalis, satis ramosus. Folia 2'/, lin. lon- ga, 1'/, lin. lata, basi haud attennata. Peduneulus infra florem bracteolis duabus linearibus fultus. Sepala (petala R. et P.) 4—4'!/, lin. longa, lanceolata, acuminata, extus sericea, e viridi rubra, intus glabra, pulchre purpures, par laterale magis tenerum. Petala (nectaria R. et P.) ‚supe- riora fere 3 lin. longa, approximata, apiee triangulari in basin duplo longiorem sensim attenuato; apice purpurea, centro lutea, basi pallide rosea. Petala inferiors trans- 2 Ss % versa, carnosa, extus fere verrucosa, truncata et medio Sub- dentata, intense purpurea, ovarium arcte cingunt. Sta- mina tria, deficiente inferiore, conniventia, petala majora aequantia; filamenta satis erassa, purpurea. Germen sub- globosum, villosum, album; stylus adscendens, Stamina ae- quans, purpureus, Sensim attenuatus, Stigma minimum, bilobum. Differtt a Krameria triandra (Secundum figuram a cl. Ruizio et Pavonio datam) foliis duplo minoribus, basi haud attenuatis, sepalis duplo minorjbus, germine haud emarginato, stylo adscendente, forma petalorum inferiorum. In figura etiam planta pubescens est, sed in descriptione sericea dieitur. Frankeniaceae. 25. Frankenia Nicoletiana Gay I. p- 248. In arena litorali ad Caldera, portum Copiapinum rara non est. 26. Frankenia aspera Ph. Fr. ramosissima, pPilis patentibus, brevissimis, albis dense hirta; foliis ovatis, margine revolutis, brevissime petiolatis , Petiolo valde ci- liato; calyce‘hirtello; stigmate trilobo, Jobis previbus, Vix 1), styli aequantibus. | In arena litorali deserti Atacamensis ad Paposo 250 lat. mer. colligi potest. — Differt a Fr. erecta Gay pubescentia densissima, hirta, ete., a Fr. Nicoletiana Gay pubescentia densa, foliis aequaliter hirtis ete., a Fr, chilensi Presl. stylo diviso. Caryophylleae, 27. Stellaria cuspidata W. Gay I. p- 264. In regione fertiliore litoris prope Paposo, Miguel Diaz etc. reperitur. 28. Arenaria dentieulata Ph. A. annug? pubescens, diehotoma ; foliis stipulatis, lineari -filiformibus, aristatis, internodia aequantibus; stipulis latis, scariOsis, bipartitis; floribus axillaribus terminalibusque; sepalis lanceolatis, acu- minatis, medio viridibus; lateribus eorum late gcariosis, et ante apicem in dentes I —2 terminatis; cOrolja alba, ca- lyce minore, Specimen ad Cachinal de la Costa (26°%4: Jat, mer. 1740 p. s. m.) lectum serve. — Ab A. media, grandi et rubra corolla alba, calyce Minore et sepalis apice denticulatis differt. _Caulis 4 Iongus, folia 10 lin, longa, vix A/, lin. lata; pedicelli 4—6 lin. longi, sepala 21]; a . Capsula (immatura) ovata. ‚ Arenaria stenocarpa Ph. A. suffrüticosa, pube- ni -_. ramosissima; foliis stipulatis, ‚Anguste linea- ribus, glabris, mueronatis; floribus panieulatis,; sepalis ob- longo - lanceolatis; petalis calyce minoribus ; CApsula oblonga, calycem superante. Prope aquam del Olerige ad Hueso parado 25026‘ lat. mer. 1209 p. s. m. legi. — Caulis sex ad septem poll. longus, */, lin. erassus, ramosü8, ged non di- Fe > @ = feriora petiolum 7 lin. longum habent, lamina crassa, pan- nosa, 3 lin. lata, 2*/, lin. longa, sectorem eirculi formans, arcu in lobulos breves quinque diviso, — Differt a Sida compacta Gay I. p. 329. foliis longe petiolatis, simpli- eiter lobato - ineisis, colore laete viridi. 47. Sida coneinna Ph. S. caule erecto, simpliei, pi- lis stellatis veluti albo-farinoso; foliis longe petiolatis, ova- tis, subcordatis, grosse crenatis, supra viridibus, pubescen- tibus, subtus incanis, nervosis; inferioribus sublobatis; pe- duneulis axillaribus, unifloris, folium superantibus; floribus magnis; calycis incano -tomentosi laeiniis cordato - acumina- tis, basi imbricatis; carpellis glabris, transversim rugosis. Prope Paposo inveni. Caulis 1-pedalis et major; folia 24 lin. longa, 18 lin. lata, petiolum subaequantia; laciniae calyeinae 7 lin. lon- gae, 31/, lin. latae, marginibus basalibus dilatatis imbrica- tis; petala 12 lin. longa; stipulae minutae, fere subulatae, caducae. 48. Sida modesta Ph. S. annua, erecta, ramosa; caule, petiolis pedunculisque pilis patentibus obsitis; foliis glabriuseulis, orbieularibus, cordatis, quinquelobis, lobis obtusis, inciso-crenatis; petiolo folium - aequante; floribus axillaribus terminalibusque ; pedunculis petiolum aequanti- bus, calyce pilis albis hispido; corolla alba, calycem pa- rum superante; carpellis glabris, transverse rugosis. Pariter prope Paposo occurrit, Caulis 8 poll. altus, a basi ramosus, habitu aliquan- tum ad Malvam limensem accedens; folia 16 lin. longa, totidem lata, lobi parum profundi; stipulae lanceolato- subulatae, ciliatae. Calycis laciniae eirca 14/, lin. longae. Hypericeae. 49. Hypericum dichotomum Ph. H. caule erecto, basi ramoso, subquadrangulo, superius ancipite; foliis lineari- lanceolatis, basi attenuatis, punctatis; panicula terminali, strieta, dichotoma; pedicellis calyce brevioribus; stylis tri- bus, erectis, apice modum reflexis. Prope Paposo, Miguel Diaz etc. cresecit. Caulis 1-pedalis, teres, sed lineis quatuor elevatis, de- eurrentibus fere quadrangulus, demum anceps; internodia superiora sensim elongata. Folia eirca 12 lin. longa, 3 lin. lata; panicula pauciflora, floribus 9—10; sepala 2!/, Jin longa. — Ab HR. virgato Lamk fols lineari-lanceolatis basi attenuatis, neque avato-lanceolatis, leviter amplexicau- libus; ab H. chilensi caule haud eaespitoso, foliis ma- jaribhs,. etc. abunde differt. ng 50. Dinemandra strigosa Ph. D. ramosissima , pilis adpressis albis strigosa; foliis lanceolatis; floribus panicula- tis, haud dichotomis; staminibus duobus antheriferis; alis samararum permagnis. In arena litorali prope Paposo satis frequens est. Caulis circa 8-pollicaris, divaricatus; folia 4 lin, lon- 8%, fere 1"/, lin. lata, conferta, internodio sublongiora ; pe- tala longe unguiculata, citrina; alae samararum 3 lin. la- tae, pallide stramineae. 51. Dinemandra ramosissima Ph. D. ramosissima, glaberrima; foliis linearibus, margine revolutis; panicula dichotoma, multiflora; pedunculis in axillis dichotomiarum multifloris. In arena litorali ad Caldera, portum Copiapinum frequens colligi potest. — Caulis 9 poll. altus; folia 64, lin. longa; vix 1!/, lin. lata; panicula terminalis ramosis- sima, dichotoma, divaricata; pedunculi in axillis dichoto- miarum orti 5—7 flori; petala 1?/, lin. longa, lutea, cen- tro pünicea; samarae dorso trieristatae, cristis tubereulato- crenatis, mediana tantum apicem stylo persistente corona- tum attingente; alae suborbiculares, ] lin. latae, purpu- rascentes; latera interna samarae rugis transversis circa 8 munita. — A D. glaberrima Gay faeillime distin- guitur caule ramosissimo divaricato, foliis multo minoribus, angustioribus; panicula ramosissima, divaricata; pedunculis multifloris. 52. Dinemandra subaptera Ph. D. fruticosa, erecta, ramosissima, stricta, glaberrima ; foliis sublanceolatis, e basi lata sensim attenuatis, margine revolutis; floribus paueis, axillaribus terminalibusque; pedunculis alaribus 3 —4-flo- ris, terminalibus demum unifloris, bibracteolatis; alis sama- rarum angustissimis. Inter Agua dulce et Chanaral bajo ad & 26°20° lat, merid. et 5000 p. s. m. legi. Fruticulus vix pedalis, ruber; folia 6 lin. longa, basi 11/, lin. lata, sed non amplexicaulia, ramulorum terminalium confertissi- ma, vix 12/, lin. longa. Flores aut in dichotomiis ra- morum terni vel quaterni, pedunculo communi circa 6 lin. longo fulti, aut ad apices ramulorum in pedunculis unifloris, 2— 3 lin. longis siti. Lobi calycini ovati, ob- tusi; petala 1'/, lin. longa, totidem lata, ungui breyi insi- dentia, orbicularia eitrina, ungue modo purpureo. Fila- menta duo antherifera.. Fructus (immaturus) alas angustis- simas et costas dorsales parum prominentes ostendit. Geraniaceae, 53. Erodium cicutarium (Geranium c. L.). aut E. "|moschatum. Scandix chilensis Mol. Saggio Hor. nat. p. 125 ex parte. Alfilerillo Chilensium. In tractu litorali, vegetationem satis abundantem mon- stranteri, ad Paposo, Miguel Diaz et usque ad Ca- chinal 22 36 Sierra 7000 p. s. m. satis frequens 0c- eurrit. Specimina colligere neglexi. Vivianiaceae - 54. Ledocarpum pedunculare Lindl. Gay I. p. 393. A Cachinal de la costa usque ad Paposo, in valle Tartal ete. occurrit, incolis nullo alio nomine quam Palo negro audit. Frutex floribus magnis aureis orna- mentum hortorum foret. ’ Ozalideae 5 55. Oxalis*) ornithopus Ph. O radice crassa, tube- rosa; caule brevi, stipulis persistentibus eiliatis coronato, folia pauca gerente; petiolis brevibus; foliolis tribus, linea- ribus, acutiusculis; pedunculo petiolos aequante, apice di- chotomo, multifloro; calyce pilis albis vestito; sepalis obtu- sis; corolla lutea, calycem ter aequante. In aprieis inter Pan de Azucar et Cachinal de la Costa oceurrit. Radix eirca polliceem longa, crassa, napiformis; eaules 2—3 poll. longi, parce ramosi; petioli 1%, —2 poll., foliola 4 lin. longa, */, lin. lata; sepala 2, petala 7 lin. longa. Tota planta pilis albis vestita est, sed praesertim bracteae, pedicelli et calyx. Ab O. Gau-| dichaudii differt floribus magnis, calyce haud rufo-vil- loso ete., ab O. tortuosa petiolis brevibus, haud tortuo- |" sis; foliolis anguste linearibus ete. 56. Oxalis gigantea Barn. Gay I. p. 433. (O. vir- gosa Molina Saggio Hor. nat. p. 132. bene caules 5-pe- dales floribus verticillatis munitos dieit el. auctor, sed pessime folia radicalia tantum tribuit.) ° In tractu litorali deserti Atacamensis a Pan de AAnSAr 26°10° lat, mer. usque ad Paposo etc. frequens est, inco incolis ‚Churco audit; cortex hujus arbusti ad tan- nendum retia a piscatoribus adhibetur. 57. Oxalis trichocalye Ph. OÖ. rhizomate lignoso, basibus petiolorum persistentibus squamato; foliis paueis, longe pedunculatis, trifoliatis; petiolis pubescentibus; folio- lis magnis, fere obcordatis, parum emarginatis , supra gla- bris, subtus pubescentibus; pedunculis folia superantibus, pubescentibus; inflorescentia dichotoma; pedicellis florem ‚superantibus; calyce dense fusco -hirsuto; corolla Jutea ca- lycem ter aequante; petalis extus parce pubescentibus. *Prope Paposo legi. Pili calycis purpurco -fusei ar- tieulati valde singulares, Petioli 5 poll. longi; foliola 15 lin. Bro 1 A pedunculi 6 poll., pedicelli 4 "lin,, 'calyx 24/, lin., petala 6—7 lin. longa. 58. Oxalis ornata Ph. O. caule lignoso, squamis brevibus (basibus petiolorum), et versus apicem etiam sti- pulis rufis, ciliatis vestito; petiolis elongatis glabris ; folio- lis ternis, obcordatis, supra glabris, subtus et margine pilis albis vestitis; pedunculis folia superantibus, apice dichoto- mis, 5—10-floris; pedicellis elongatis calyceque albo his- pidis; floribus magnis, luteis; sepalis elongatis acutis; pe- Ad Paposo speciem hanc elegantem legi. Petioli 3—4 pollicares, foliola 10 lin. longa, 9 lin. lata; pedun- euli 4—41/, poll. longi, pedicelli 7 lin., ealyx 3%/, lin., pe- tala 7—10 lin. longa. — A priore differt petiolis pedun- eulisque glabris, calyeibus haud fusco hirsutis, ete. 59. Oxalis paposana Ph. O. caule lignoso, ramoso, ba- sibus petiolorum et pedunculorum cicatricoso ; petiolis elon- gatis, glaberrimis; foliolis ternis, ovatis, supra glabris, sub- Regio paposana etiam hanc speciem alit. Petioli et pedunculi circa 3-pollicares ; foliola 3%/, lin. longa, fere totidem lata, ramuli diehotomine vix 1 lin, longi, er 8 Ma POS 2'/, lin. corolla 6 lin. long. — ert ornata pedicellis, petalis glabris ; FASER, | fofjolis multo minoribus ete. nam 60. Oxalis arbuscula Barn. Gay I. p. 443. In valle Quebrada honda de la Encantada dieta inveni. In valle del Guanillo dicta, supra Paposo, ad 3000 p. s. m. inveni. Planta modo 20 lin. alta, O, ar- busculae simillima, a qua tamen foliolis angustis cun- eatis, floribus longe paucioribus, calyce minore ete. differt. Petioli in nostra 4 lin. longi, foliola 2%/, lin. longa, 1%, lin. lata, calyx vix 1 lin,, corolla 2 lin. Jonga. 62. Oxalis caesia Ph. O. humilis, suflruticosa, ra- mosissima, foliosissima, cnesia; foliis eonfertissimis minutis; petiolo brevi; foliolis ternis, linearibus, carnosis, petiolum aequantibus; pedunculis axillaribus, dichotomis, paucifloris, pedicellis brevibus; sepalis oblongis, obtusis; corolla lutea, calycem bis vel ter aequante. Eadem vallis delGuanillo etiam hane speciem mihi obtulit. — Caespites 2—3 poll. alti: petioli ad summum 2 lin. longi, foliola 1%/, lin. longa; calyx 1, corolla 2!1/,—3 lin. longa. Pedicelli foliaque juniora interdum puberuli sunt. Lineae. 63. Linum paposanum Ph. L. suffruticosum, hu- mile, caule valde ramoso, apice dichotomo; foliis Br. lanceolatis; inferioribus oppositis; peduncnlis ad apicem ra- morum axillaribus, urffloris, brevissimis; sepalis ovatis, cu- spidatis; petalis luteis, sepala bis ARE ER stylis quinque. In deelivi herboso montium litoralium ad Paposo invenitur. Caulis vix ]-pedalis. Folia 7Y/,“ longa, 14,” Iata, internodiis longiora, acutiuscula, suprema acutissima; sepala 1%/, lin. longa; capsula globosa, calycem subaequans. — Differt a reliquis speciebus chilensibus, flore huteo praeditis foliis latis et floribus multo minoribus. Zygophylleae. 64. Fagonia aspera Gay I. p. 470. In arena liorli prope Calders, portum, Copiapiaumn frequens est. *) Omnes species = deserto Atacamensi a me repertae folia trifoliata habent. 65. Bulnesia chilensis Gay I. p. 475. In valle Paipote dicta, quae a Graeco veniens cum valle fluminis Copiap6 jungitur, frequens conspicitur; inco- lae eam Retama vocant, (quod proprie Spartium designat.) Terebinthaceae. 66. Duvaua crenata Ph. D. arbor mediocris, ramis gracilibus, virgatis, pendulis, glabris; foliis sub lente dense puberulis, ovato - oblongis, serrato - crenatis, in petiolum bre- vem attenuatis; floribus racemosis, axillaribus; fructibus globosis, pallide violaceis. Ad Chanaral bajo, alias Finea de Chanaral ad 26036‘ et 4200 p. s. m. in horto, nec non prope oppi- dum Copiapö pariter in hortis observavi, a rusticis eam Molle, Huingan et Guayacan *) nuncupari audivi. — Arbor circa 20-pedalis, frondosa, satis pulchra. Folia 12 — 15 lin. longa, 6—7 lin. lata, cerenis utrinque circa 12— 16; racemi multiflori, folium subaequantes; nucleus fructus disciformis, utringue umbonatus, osseus nec coria- ceus. — Differt aD. dependente ramis dependentibus, (qui in illa rigidi erecti), spinosis, foliis latioribus, crenatis, puberulis, fructibus majoribus, pallide violaceis nec nigris. Leguminosae. 67. Trifolium concinnum Ph. Tr. perenne; caule re- pente subvilloso; petiolis elongatis: foliolis magnis, obcor- datis, serrulatis; peduneulis folia vix superantibus, villosis; capitulis haud involucratis, umbellatis; dentibus calyeinis trinerviis, lanceolatis, aristatis; tubum fere bis aequantibus; corolla purpurea, calycem bis vel ter aequante. In graminosis montium litoralium ad Cachinal de la Costa et Paposo inveni. — Petioli 2— 34), - polli- cares, foliola 5— 7'/, lin. longa, flores in quovis capitulo circa 15, 5—6!/, lin. longi, pedicello fere 1'/, lin. longo insidentes. Stipulae scariosae, bracteae herbaceae, subula- tae, pedicellos vix aequantes.. — A Tr. megalantho Hook. corolla, calycem modo bis vel ter aequante, a Tr. Crosnieri Clos caulibus et praesertim pedunculis villo- sis etc., a Tr. simplici Clos foliolis duplo saltem ma- Joribus, a Tr. rivali Cl. pubescentia ete. abunde differre videtur. 68. Melitolus Parviflora Desf. Gay. I. p. 65. Ad aquam de los Perales dietam prope Paposo oceurrit, absque dubio cum sequente introdueta. 0. Medicago sativa L. Gay Il, 60. Eodem loco atque prior erescit, reliquiae prioris culturae. Prope Ata- cama sedulo colitur, ibique Alfa vocatur. 70. Lotus subpinnatus Lag. Gay IL. p- 78. Regionis herbiferae Paposana e frequens incola. TE Psoralea azurea Ph. Ps. fruticosa, glandulosa; ramis simplicibus, apice puberulis; foliis glabriusculis, 14 5—7-jugis; foliolis obovato - oblongis, retusis; floribus ad apicem ramorum dense capitato-spicatis, pulchre azureis; calyce albo-villoso; vexillo alis breviore, cordato; alis ob- longis, carina brevioribus. Prope Paposo ad aquam de los Perales dictam circa Rami 8—10 poll. longi; folia 15 lin, longa, imparipinnata; foliola 4 lin. longa, fere 2 lata; stipulae subulatae, pubescentes, 1 lin. longae. Flores eirca 20, primum capitati, deinde spicati, sessiles; bracteae nullae; calyx 23/, lin. longus, valde hirsutus, decem - costa- tus, dentibus inaequalibus, superioribus brevioribus, infimo longiore; corola 6 lin. longa. Petala omnia longe un- guiculata; carina maxima, obtusa, fere usque ad apicem divisa, alae paulo breviores, ovatae; haec petala pulchre azurea; vexillum alis brevius, lobis basalibus macula azu- rea notatis, caeterum ab initio flavum deinde rubro - viola- ceum. Legumen monospermum, pilis longis albis vestitum. Semina matura nondum aderant. 72. Phaca coquimbensis Hook. Gay II. p. 9. In arenosis litoris ad Caldera, portum oppidi Co- piapö crescit. 700 p. s. m. inveni. 73. Phaca depauperata Ph. Ph. ramosissima, hanzfiid, foliis sericeo - pubescentibus, 4— 6-jugis; ultra dimidium nudis, foliolis linearibus distantibus; stipulis magnis, sca- riosis, amplexicaulibus; pedunculis unifloris, brevibus, brac- teatis; calyce tubuloso, dentibus tubum subaequantibus, albo-ciliatis; corolla calycem bis aequante, pallide violacea, leguminibus ovatis, hexaspermis. Ad aquam Varas dietam (ec. 24038’ lat. mer. c. 9700 p- S. m.), et ad illam, eui nomen Puquios (ce. 23%50'1. m. et 10800 p. s. m.) in graminosis legitur. *) — Folia 12—14 lin. longa, foliola modo 1—1}/, lin. longa ; corolla 3%/, lin. longa; vexillum album caeruleo striatum, apice eaeruleum; alae oblongae, carina multo longiores, albae, apice caeruleae; carina apice atrocaerulea; legumen 5 lin. longum, parum inflatum. 2. Simillimus huic ex descriptione Astragalus Bustil- losi videtur, sed corolla calyce quadruplo longior, flavo rubella, et legumina subtrisperma illi tribuuntur; eaeterum cum legumen marginibus non inflexum dicatur Phacam potius quam Astragalum esse suspicor. 74. Phaca elandestina Ph. Ph. humilis, caespitoSA, albo -villosa; caulibus brevibus, basi ramosissimis; foliis ultra medium nudis, 4— 6-jugis; foliolis ovatis, erassis; stipulis vaginantibus, scariosis indivisis; floribus axillaribus, subsessilibus; calyce campanulato, valde lanato; corolla caerulea, calycem sesquies re; legu minibus ovatis, multi -ovulatis, In detritu arenaque vallis Sandon (25°4' lat. mer. et c. 9000 p. s. m.) rara non est. — Planta dense cae- spitosa, nisi accuratius inspecta, floribus carere videtur. ) Molle est Litraea molle; Huingan: Duyaua dependehs, Guayacan: Porliera hygrometrica in provinciis centralibus. ) Eandem cl. Gay in altissimis Andibus ad los Patos legit. * Caules 3—4 poll. alti; folia 2 poll, longa; foliola 2 lin. longa, 1 lin. lata; calyx fere 3 lin., corolla 41, —5 lin. 2. 75. Astragalus cachinalensis Ph. A. perennis?, pilis albis adpressis vestitus; caule erecto, tereti, flexyoso; foliis distantibus, internodia vix superantibus, S—9 - Jugis ; folio- lis .obovato -oblongis; stipulis fere omnino coneretis, scario- sis, pilosis; pedunculis axillaribus, demum folia aequanti- bus, apice racemum pauciflorum gerentibus; floribus (sic- cis) Iuteis; leguminibus eymbaeformibus, pubescentibus. In valle Cachinal de la Costa (2604 lat. mer. c. 1700 p. s. m.) inveni. Caulis 1 -pedalis, tenuis; folia 20 — 24 lin. longa; foliola 4 lin. longa, 21, —3 lin. lata, foliorum superiorum minora; calyx 24, lin., legumina 54/, — 6 lin. longa. er Hi 76. Vicia modesta Ph. V. annua, parce pubescens; caule angulato, subsimpliei; foliis 3 — 4-jugis; foliolis ob- longis, retusis vel emarginatis; eirris plerumque simpliei- bus; stipulis parvis, semisagittatis, paucidentatis; floribus solitariis, axillaribus, breviter peduneulatis, parvis, cae- ruleis; calyeis campanulati, albo - pilosi dentibus subaequa- libus, tubum subaequantibus; corolla calycem fere ter ae- quante; legumine glabro, 6—8-spermo. Regio herbosa litoralium montium prope Paposo hanc et sequentem nutrit. Caulis l-pedalis, fere glaberrimus sed petioli et praesertim pedunculi satis pilosi. Folia sine eirro 9 lin. longa, internodiis breviora ; foliola 4— 5 lin. longa, 1%/, lin. lata; pedunculi ®/,—1 lin. longi, calyx vix lon- gior, corolla 3 lin., legumen 8—12 lin. longum. — Flore exiguo facili negotio ab affinibus distinguitur. 77. Vicia paposana Ph. V. pubescenti-hirsuta; fo- lis 7—-8-jugis, foliolis linearibus; mucronatis; eirris ple- rumque trifidis; stipulis parvis, linearibus, semisagittatis, integerrimis; pedunculo erecto, folium aequante, sub- quinquefloro; floribus secundis, albido-caeruleis, (sieeis pal- lide luteis); calyce brevi, campanulato, dentibus parum ee et se olla cal h 3-21, te; 1 rs bus glaberrimis, hexaspermis. Ad Paposo eam inveni. Caulis 1 —2-pedalis. Folia 20 lin. longa; foliola 7 lin, longa, 1?/, lin. lata, foliorum inferiorum breviora, superiorum angustiora; calyx cum dentibus 1?/, longus, et una cum pedicello paulo breviore albo -hirsutus; vexillum reflexum suborbieulare, pallide caeruleum; alae ovato -ob- longae, albae, carina alba. Legumen 16 lin. longum; sty- lus apice barbatus etc. — Difiert a V. pallida Hook. foliolis 14—16, non 10— 12; pedunculis folium vix un- quam superantibus; dentibus calycinis medianis non bre- vioribus quam superiores, sed longioribus; a V. muero- nata Clos foliolis 14— 16, neque S— 10, pedunculis fo- lium aequantibus, nee multo longioribus. — Variat folio- lis fere duplo angustioribus. 78. Adesmia vesicaria Bert. Gay Il. p-. 154. Prope Paposo in regione herbifera frequens conspi- eitur. 79. Adesmia micrantha Ph. A. annua, erecta, ra- mosa, albo-pilosa, glutinosa; foliis 3—5- jugis, basi nudis; foliolis ovato - oblongis, acutis, fere hispidis; stipulis ovatis ; racemis paucifloris, terminalibus, laxis; floribus minutis; bracteis parvis, eiliatis; pedunculis longis folium aeganti- bus; dentibus calycinis tubum dimidium aequantibus; co- rolla calycem bis aequante; legumine triarticulato; pilis nigris, albo- plumosis, adpressis, radiantibus, ultra margi- nem non prominulis, Inter Chanaral bajo et Trespuntas (e. 26%40' lat. mer. et 5000 p. s. m.) specimen unieum inveni; idque a pecore comesum. — Radix simplex alba. Caulis eras- sitie pennae corvinae. Folia 7 lin., foliola 13/, lin., flos modo 1%, —2 lin., legumen 4%, lin. long. — Ab A. parviflora Clos, quae in. herbario chilensi desideratur, satis differre videtur: folis 3 — 5-jugis, nec 7—8-jugis, foliolis ovato.-oblongis, nec lineari-oblongis, acutis nec ro- tundatis; stipulis ovatis, nee linearibus; leguminum mar- gine glabro, neque ansulis pilosis plumosißque eontexto, 80. Adesmia pusilla Ph. A. annua, humilis, ramo- sissima, pilis albis, adpressis strigosa; foliis quinque-jugis, basi nudis; foliolis oblongo-linearibus; stipulis minimis, linearibus, ciliatis; floribus parvis, in racemos terminales paucifloros dispositis; pedicellis florem parum superantibus; " dentibus calycinis triangularibus, tubum subaequantibus ; corolla calycem ter aequante; leguminibus 4—5 artieulatis, pilis plumosis fuscis ansatis, diametram leguminis superan- tibus. In detritu montium litoralum ad Pan de Azucar (26°10° 1. m.) legi. Plantula vix 4-pollicaris, a basi ra- mosa; folia 10 lin. longa, foliola 2 lin. longa, */, lin. lata; flos modo 2 lin. longus. Vexillum luteum, nigro- radiatum et. Ab A. parviflora Clos numero folio- lorum, pedunculis multo brevioribus, pilis longis fruc- tus etc, ab A. mierantha nostra iisdem pilis longis fruetus, foliolis angustioribus, pedunculis brevioribus, stipu- lis minutis satis distineta videtur. 81. Adesmia eremophila Ph. A. suffruticosa, hu- mifusa, dichotome ramosa, pilis albidis dense vestita, in- cana, glandulisque nigris conspersa; foliis 9 — 10-jngis enm impari; foliolis obovatis apice dentatis, stipulis latis, ovatis vel suborbicularibus; racemis elongatis, demum op- positifoliis, bracteis magnis, suborbieularibus, pedicellos subaequantibus; laciniis calyeinis tubum brevem superanti- bus; corolla calycem bis aequante; vexillo purpureo - fusco; leguminibus subquadriarticulatis, pilis plumosis albis vesti- tis; calycem ter aequantibus. In variis deserti locis: ad las Animas, Cachinal de la Costa, Chanaral bajo a me visa est. — Rami 9-12 poll. longi; folia 15 lin. longa, foliola 3—3"/,, eo- rolla 4 lin. long... Ab A. Valdesia Clos, quam ex descriptione modo cognosco, ramulis non patulo erectis ; stipulis subrotundis, nec lanceolato-acutis, legumine caly- cem ter aequante, pilis longis plumosis vestito, nec „pu- berulo “ discrepat. 82. Adesmia elata Clos. Gay II. p. 160. Speeimen, ni fallor, inter Chanaral bajo et Tres- puntas (c. 26040‘ lat. mer. et 5000 p. s. m.) lectam Servo, 83. Adesmia cinerea Clos. Gay II. p. 179. Hanc speciem elegantem in valle laterali fluminis sicci Salado dieti ad minas, quibus nomen las Animas nec non in valle Paipote, quae ad oppidum Copiapö conducit, inveni; incolis Barrilla audit. 84. Adesmia frigida Ph. A. suffruticosa, humilis, densissime caespitosa , glutinoso-villosa, graveolens; foliis parvis, 4— 5-jugis, absque impari; foliolis obovatis, apice 5—6-dentatis, pilosis; stipulis parvis, lanceolatis, pilosis; racemis terminalibus, paucifloris; bracteis magnis, pedicel- lum subaequantibus, ovatis, glanduloso - dentatis; calyce pe- dicellum aequante, laciniis tubum brevem superantibus, li- nearibus, obtusis; corolla calycem sesquies aequante; vexillo fusco-aurantio, nigro -striato; carina flavicante violaceo - striata et albo marginata; legumine pauciarticulato , pilis longis plumosis cinereis, rectis vestito. In loeis editissimis deserti, in monte Alto de Va- ras (c. 24°30° 1. m. et 10— 11000 p. s. m.) et ad Rio- frio (24°50‘ 1. m. 10,500 p. s. m.) inveni hanc speciem, peregrinatoribus gratissimam; radix magna enim optimum pro ignibus lignum subministrat. — Caespites densissimi, valde intricati diametram 1—2 pedum habent; rami vix 4-pollicares, sed radix 3—6 pedes longa, inderdum 11), poll. crassa, cortice interiore pulchre citrino notabilis. Fo- lia ad summum 8 lin. longa, plerumque multo breviora; tertia pars petioli nuda; foliola circa 1?/, lin., flos 3 lin. longus. 85. Adesmia graveolens Ph. A. fruticosa, inermis, villosa, glutinosa, odorem gravem, fortissimum emittens; foliis parvis, subdecem -jugis; foliolis confertissimis, ovatis, acutis, complicatis; petiolis fere a basi foliiferis; stipulis lanceolatis, diseretis, partem nudam petioli subaequantibus; floribus per racemos elongatos, terminales dispositis; brac- teis ovatis, acutis, basi attenuatis, villosis, pedicellos subae- quantibus; floribus....; Ad aquam Dona Ines dietam (25055‘lat. m. et 3000 p- 5. m.) neque alibi inveni; omnes plantae jam fructus dejecerant. — Frutex 2—3-pedalis, ramosissimus; cortex ramorum vetustorum stramineus, glaber, Iucidus, juniorum luteus, dense villosus; racemi nudi, 6 — 8- pollicares, setu- lis brevibus, crassis asperrimi; folia c. 9 lin. longa; petioli satis crassi; foliola 2 lin. longa; stipulae 2 lin., bracteae 21/,—3 lin. longae. — Ex mea sententia ab A. obscu- ra Clos pedunculis elongatis, racemosis, terminalibus ne- que axillaribus, et ab A. viscosa Gilb. petiolis brevibus, foliolis integerrimis, fere tomentosis differt. 86. Adesmia atacamensis Ph. A. fruticosa, inermis, flavo - viridis, glutinoso - villosa; foliis omnino nullis; stipu- lis bracteisque conformibus, cordatis, semiamplexicaulibus, erenatis; floribus terminalibus racemosis, vel ad extremita- RM + tem ramorum hinc inde sessilibus, pedicello calycem ae- quante; calycis dentibus acutis, tubum subaequantibus; vexillo carinaque striatis; legumine 4 — 5 - articulato, pilis albis plumosis vestito. Paucae plantae hac frequentiores in deserto sunt, a Cachinal de la Sierra 25° lat. m., 7383 p. s. m. us que ad oppidum Atacama 22026’ fere undique ubi vege- tationem inveni, jugis altioribus exceptis, hane vidi. — Frutex bi-vel tripedalis, ramosissimus graveolens, ut plurimae de- serti plantae; diametros stipularum vix 24/,, bractearum vix 1 lin.; calyx 24), lin., corolla 4 lin. longa.. — Differt ab A. aphylla Clos. defectu omnium foliorum ternatorum et pubescentia. Raro foliolum impar, ovato - acuminatum, margine serratum adest, vix cum petiolulo suo 1#/, lin. longum. 87. Adesmia hysirix Ph. A. fruticosa, glanduloso-pubes- cens, glutinosa, ramosissima, dichotome spinosa; ramis bre- vibus crassis, novellis striatis, vetustioribus albidis; foliis minimis, 4— 5-jugis; foliolis ovatis, complicatis; stipulis ovato-lanceolatis, foliola superantibus; floribus solitariis, pedunculo folium subsuperante, calyce vero breviore; laei- nis calycinis elongatis, tubum superantibus ; legumine eirca 5-artieulato, pilis longis plumosis vestito. Ad aquam Varas nominatam (24038 lat. m., 9700 p. s. m.) frequens est. Frutex 4— 5-pedalis, ramosissimus, intricatissimus, impenetrabilis; internodia brevia, vix 4—5 lin. longa; folia modo 2— 3 lin., foliola vix 3/, lin. longa. Corolla 4 lin. longa est; vexillum pallide flavum, violaceo- striatum, macula centrali marginibusque aurantiacis; alae pallide flavae, aurantiacae, ante apicem venis aliquot ab- breviatis violaceis pietae; carina flava, punctis violaceis in ” medio adspersa. \ 88. Adesmia erinacea Ph. A. fruticosa, humilis, ra- mosissima dichotome spinosa; ramis novellis teretibus, Vil- losis, glutinosis; foliis 3—4-jugis, albolanatis, subargenteis, satis magnis; foliolis obovatis; stipulis minutis, lanceolatis; floribus solitariis, infra apicem spinarum oriundis; pedun- eulo calycem aequante; dentibus calyeinis oblongis, obtu- siusculis, tubum aequantibus; corolla calycem sesquies ae- quante; vexillo extus valde pubescente; legumine plerum- que biarticulato, pilis longis, cadueis, albis, rectis, plumo- sis vestito. In valle Zorras dieta (2408' lat. mer. et 9600 p- & m,) oceurrit. Frutex vix l-pedalis, diffusus. Folia fere 6 lin. longa, petiolus ultra medium nudus; foliola fere 3 lin. longa, 2 lin. lata, superiora angustiora; pedun culus 2%/, lin, longus; calyx 2%/, lin. longus; hirsutus, eorolla 4 lin. lon- ga; vexillum extus fere violaceum; legumen 5 lin. longum. 89. Adesmia sessiliflora Ph. A. incana, fruticosa, ramosissima, ramis dichotomis, in spinas terminatis; foliis elongatis, 4— 5-jugis, seta terminatis ; foliolis oblongo- obovatis, plerumque denticulatis; floribus paueis, 1— 3 ad apicem ramulorum spinescentium sitis, fere sessilibus; ca- lyce campanulato; dentibus lanceolato- subulatis, tubum u fere superantibus; corolla calycem bis aequante; legumine| triarticnlato, pilis longis, plumiosis, roseis vestito. , In rupium fissuris ad rivulum horto loci Finea de ' Chanaral, vel Chaüaral bajo fertilitatem communi- cantem legi. Frutex 2—3-pedalis, pilis brevibus densissi- me obtectus. Folia fere 9 lin. longa,; pars nuda petioli foliolo brevior; foliola 2 lin. longa, 1 lin. lata; peduncu- lus vix */, lin., calyx 1®/4, corolla 3%/, lin. — Ab om- nibus affinibus facili negotio pedunculo brevissimo distin- guitur, ab A, pungente Clos praeterea foliis longioribus, foliolis vero pauecioribus ete, 90. Gourliea chilensis Clos. Gay I. p. 218. 'Arbor haec spinosa prope oppidum Atacama (22026‘ lat. m. et 7400 p. s. m.) frequentissima, nee non prope Chanaral bajo et in valle fluminis Capiapö, incolis, praesertim Atacamensibus, utilissima. Fructus magnitadine, colore et sapore dactylo magis similis, quam ulli alii fructui, quem cognovi, sed carnis durioris, magis coriaceae, nucleo adhaerentis, non solum maturus comeditur, sed siecatur et in itineribus hominum et mulorum gratus cibus est; nuclei in oppido Atacama sedulo servantur, in molinis moliuntur et farinam, ad eundem usum ac ipse fructus petitam prae- bent, sed hanc ipse non gustavi. 91. Zuccagnia eremophila Ph. Z. suflruticosa, pyg- maea; ramis erectis, vix bipollicaribus, pilis albis patenti- bus, glandulisque sparsis hirtis; foliis conjugato - pinnatis aut bipinnatis, (pinnulis nempe 2, 3, 4, 5-jugis); foliolis 7-jugis minutis, ovatis, obtusissimis, confertissimis , subim- bricatis, pubescentibus; floribus racemosis , folia haud su- perantibus; calyce„petalorumque ungue glandulosis; legu- minibus compressis, pilosis, eirca 8 - spermis. Ad aquam, cui nomen Profetas est, reperi. — Folia 9— 10 lineas longa, incluso petiolo communi, qui 4 lin. longus; pinnae c. 4!/, lin. longae. Stipulae lanceola- ae, acutae, parvae, vix ultra #/,% longae, sicut petioli pilis rigidis apice capitatis vestitae; ee pilos albos sieut caulis habent. Foliola 11, —1?, lin. longa, crassa, glauca , obtusissima, rotundata. Racemi fo- lia subaequantes, albo- - pubescentes, pauciflori. Pedicelli fere 2-lineares, pilis albis mollibus dense vestiti, bracten| parva, ovato-lanceolata fulti. Calyx 4 lin. longus, rüber, laciniis inaequalibus, majore oblongo -lanceolata, reliquis angustioribus. Petala ‚calyce paulo longiora, extus et praesertim in ungue glanduloso - pubescentia, inaequalia, | purpurea; vexilli unguis laminam fere orbieulatam, basi subtruncatam aequat; petala inferiora unguem distinetum lamina paulo breviorem habent, lateralia in unguem bre- viorem sensim attenuata sunt. Stamina petalis aequalia ;} filamenta glandulosa, antherae subglobosae. Legumina 12 lin. longa, 3"/, lin. lata, valde compressa. Semina pyriformia, compressa, penduls, pallide fusca, nigro-mar- morata. Vide Tab. I. fig. C. 4, stamen; 1, 2, 3, petala; — en entf cosa; eaule basi squamis nigris, subtus spongiosis vestito (quae basis petiolorum deeiduorum); foliis bipinnatis; pe- tiolis pilis rigidis, - glanduliferis eng foliolis BarRER glabratis, ovalibus, mucronatis, en Ad aquam Cachinal de la —. dicke case lat. m. 7000 p. s. m.) inveni, floribus fructibusque jam de lapsis. Planta vix 3-pollicaris; folia 15“ longa, petiolo dimidiam hujus longitudinis partem oceupante; pinnae 6 lin. longae, tres, raro quinque; foliola 1%, lin longa, mar- gine crasso, rubro hine inde glandula notate, suberenato; stipulae ovatae. Habitus prioris, ita ut de genere non du- bitaverim; differt pilis albis in caulibus petiolisque fere nullis; pilis glandulosis contra longe frequentioribus; pe- tiolis duplo longioribus; foliis glaberrimis mucronatis; sü- pulis duplo majoribus. 93. Hoffmannseggia gracilis Hook? Gay IL p- 233. In valle Guanillo prope Paposo, ade 2500 p. s. m. legi. — Caulis lignosus subterraneus, fere 2 lin, crassus; rami brevissimi, unde planta subacaulis videtur, Folia erecta 3?/, poll. longa; petiolus usque ad primam pinnam fere 22 lin. longus; pinnae utrinque quatuor, pe- tiolatae, 7 lin. longae; petiolus earum fere HR lin.; fo- liola lineari-oblonga, 1*/, lin. longa, */, lin. lata, inae- qualia, latere interiore angustiora, Stipulae fere 2"/, lin. longae, subulätae. Racemi folia aequantes, pauciflori; pe- dunculus usque ad mediam longitudinem nudus; pedicelli fere 2 lin. Calyx eirca 3 lin. longus, haud profunde par- titus, laciniis lanceolatis angustis. Flores jam ceciderant, Legumen fere 10 lin. longum, modo 2 lin. latum, dense pubescens. Semina 6—8, (immatura) compressa, fere rhom- bea, nitida, olivaceo-nigra. Glandulae in hac planta om- nino defieiunt.. os | Cassia?.. u Hamilima, a caule glabriusenlo; foliis geminatis; foliolis ovato- ellipticis, vix mucronatis, brevissime petiolatis, coriaceis, petiolum aequantibus, pilosis ; glandula eylindrica, inter originem. fo- liolorum; racemis p: uies vel bis aequa tibus ; Nofibus .. nn. ; 1 jı compressis, faleatis, pilosis, demum glabriuseulis, multi-ovulatis; seminibus (im- maturis), olivaceis, pyriformibus. Una cum priore inveni. Caulis 3—4-pollicaris, sicut tota planta pilis albis adpressis plus minusve vestitus, de- mum fere glaber, ereetus, ?/, lin. crassus, Internodia 5 — 6 lin. longa, petioli 8 lin.; foliola 6 lin. longa, 4 lin. lata; glandula */, lin. Pedunculi communes 13 lin.; par- tiales 6—8 lin. ; calyx cadueus est, sed basis ejus diseifor- mis persistit; legumen stipite 1*/, lin. longo fultum, 16 lin. longum, 3 lin. latum, pilosum, stylo 1”/, lin. longo, apice oblique truncato, glaberrimo terminatum. se 95. Cassia paposana Ph. C. fruticosa; ramis novel- lis, petiolis, pedancalis, calyce leguminibusque hirsutis; fo- lüs 5—6-jugis; glandulis inter omnes pares foliolorum, duabus inferioribus carnosis, oblongo -lanceolatis ; superio- 3 = ww = ribus filiformibus ; foliolis ovato- elliptieis, superius glabris; racemis folia fere bis aequantibus; foliolis calyeinis valde inaequalibus, exterioribus linearibus, fere viridibus, interio- ribus duplo majoribus, ovatis, obtusis, luteis; corolla au- rantiaca, fusco-venosa; staminibus inaequalibus, duobus declinatis majoribus; legumine eompresso, falcato, lineari. Prope Paposo in regione herbosa inveni. — Fru- tex orgyalis; folia 31/, poll. longa, 1%/, poll. lata; petio- lus communis 6—8 lin. longus; foliola 11 lin. longa, 6— 7 lin. lata; stipulae parvae, lineares, 4 lin. longae; foliola majora calycis 4 lin. longa; petala 7 lin.; legumina 3 poll. longa, 5 lin. lata. 96. Prosopis fruticosa Meyen. Gay II. p. 247. In arenosis prope Calde ra, portum Copiapinorum legi. 97. Prosopis Siliquastrum DC. Gay I. p. 249. Arbor singula in litorali ad Estancia viega (25012 lat. m.), altera haud procul a Chanaral bajo (26037' lat. m.) casu, ut videtur, natae eonspieiuntur, sed frequentes in valle fluminis Copiapd6 et Auminis Atacama (hie ad 7400 — 8000 p. s. m.) crescunt. Siliquae comeduntur, illis C e- ratoniae Siliquae similes, unde nomen Algarrobo, sed inferiores sunt. ‚98. Acacia Cavenia (Mimosa) Molina. ‚Gay I. p. 256, In valle Auminis Copiapö6 et prope Chaüaral ba jo 26037‘ lat. m., c. 4000 P- & m. vidi. Rosaceae, 99. Acaena canescens Ph. A. caespitosa, glauco- canescens, molliter pilosa; caulibus adscendentibus; foliis pinnatis, 4— 7-jugis; foliolis ovatis, inciso-crenatis, denti- bus utrinque eireiter 4.; floribus in capitulum globosum dispositis; fructibus glabris; setis tribus- fructum ter vel quater superantibus, erectis, apice glochidiatis, In partis meridionalis deserti Atacamensis vallibus editioribus rara non est, e. g. Cachinal de la Sierra, 7000 p. &. m.; Sandon 9000 p. s. m. Vaquillas, Choco 8500 ete.; sed etiam in Andibus- prov. Santiago oceurrit. — Caules 5—8 poll. alti; folia 18 lin. longa, foliola 41], lin. longa, 21/, lin. lata, petiolus satis erassus; antherae satis magnae, nigrae;. stigmata unifariam plumosa. 100. Alchemilla arvensis Scop. Gay I. p. 302, E En; 50, etc. observ: )servatur. ‘ Onagrariae 101. Oenothera coquimbensis Gay II, p- 331. Frequens in arena litorali ad Caldera creseit. Halorrhageae, - 102. Myriophyllum elatinoides Gaud, Gay H. p. 358, In flumine Atacama frequentissimum est. Lythrariae. 103. Pleurophora pungens Don. Gay II. p- 370. Haud procul ab horto Chanaral bajo magnam co- piam inveni. Cucurbitaceae. 104. Sicyos Badaroa Hook. Gay DH. p. 410. In regione fertiliori montium litoralium ad Hue so parado, Paposo, Miguel Diaz crescit. Malesherbiaceae. 105. Malesherbia humilis Don. Gay II. p. 425. Frequens in arenis litoralibus ad Caldera est, sed etiam ad las Animas et usque ad Cachinal de la Costa 26% et Hueso parado erescit, nec non in Lla- no colorado 25040 ete. 106. Malesherbia deserticola Ph. M. perennis, multicau- lis; caulibus erectis, superius paniculatim ramosis, striatis; foliis sessilibus ovatis, basin versus integerrimis, ad apicem dentieulatis, subtomentosis; floribus ad apices ramulorum solitariis, breviter pedunculatis; laciniis calyeinis tubum di- midium aequantibus; petalis ovatis, lacteis, lacinias calyei- nas aequantibus. Unicum specimen prope Cachinal de la Sierra (25° lat. m. 7300 P- 8. m.) inveni. — Caulis fere peda- lis, folia 7 lin, longa, 5 lin. lata; calyx 71/, lin., petala 2°/, lin. longa. Ovarium villosum, stigmata lateraliter in- serta. — A. M. solanoidi Meyen (Reise I. p. 402. Walpers Repert. V. p. 77 5.) differt visgositate nulla, foliis rameis haud lanceolatis; a rugosa Gay floribus lacteis, foliis haud rugosis, 107. _Malesherbia ovata Ph. M. perennis, multicau- lis, pilosa, glutinosa; foliis rhombeo -ovatis, in petiolum attenuatis, basin versus integerrimis, caeterum duplicato- serratis; floribus subeorymbosis; ealyeis turbinati laciniis tubum subaequantibus. di; In yallibus andinis ab illa Encantada dieta (25040' at. mer., 8000 p. s. m.) usque ad Chanaral bajo (26036 lat. m. et 4000 P- 8. m.) hinc inde obvia est. — Caulis circa 1-pedalis, folia 13 lin. longa, 5 lin. lata; calyx 7°, lin., petala alba s. eaeruleo-albida 34/, lin. longa. — IA praecedente viscositate, foliis duplicato-serratis ete. valde - | distineta, an M. solanoides Meyen? sed flores terminales neque oppositifolii sunt. la erg 108. Malesherbia lactea Ph. M. annua, humilis, caule erecto, saepe simplici; foliis sessilibus, incano tomentosis, [inferioribus obovato-spathulatis, superioribus angustioribus, obverse lanceolatis, integerrimis vel denticulatis, mucronatis; floribus demum lateralibus, lacteis; calyce villoso, basi con- strieto, laciniis tubo parum brevioribus; stipite ovarium bis aequante, au In detritu rupium planitiei inter Juncal 25030° lat. m. et Encantada 25040 in altit. 8000 p- 8. m. gregaria ereseit. — Plantula satis elegans, 2— 3 poll. alta, folia 3 lin. longa, 12/, lin. lata; ealyx saepe extus violacescens, usque ad 8 lin. longus, petala 3 lin. — A. M. humili et propinqua foliis integris ete., aM. Lirana ovariis basi constrictis, ovario longe stipitato ete. facili negotio distin- guitur. Loaseae. 109. Mentzelia chilensis Gay II. p. 431. Satis frequens in valle Tartal et ad aquam de los Clerigos prope Hueso parado 25026‘ oceurrit, 110. Huidobria chilensis Gay II. p. 440. Specimen prope Aqua dulce 26016’ lat. m. et 6400 p- s. m. lectum servo, sed, ni memoria me fallit, etiam in litorali ad Malpaso 25020* lat. m. hanc speeiem vidi. Flo- res albi sunt, non flavi ut in icone Gayi. 111. Huidobria fruticosa Ph. H. fruticosa, ramosis- sima, pilis erectis, rigidis, verticillatim ramosis dense ob- tecta, incana; foliis confertis, breviter petiolatis, triangulari- ovatis, repando - vel sinuato-crenatis. H. fruticosa Ph. Ann. de la Universidad de Chile 1855. p. 217. In valle del Guanillo supra Paposo ad c. 2500 p- s. m. et in descensu a montibus Pingo-pingo ad Tilopozo c. 23021’ lat. m. et 7500 p. s. m. inveni. — Frutex 3—4-pedalis, ramosissimus. Folia alterna 10%, lin. longa, 8 lin. lata, pannosa, crenis utringue 5—8, Flo- res ad apices ramorum cymas paucifloras formant; pedun- eulus brevis, vix 1/, lin. longus, bractea paulo majore, oblongo lineari fultus. Calyx turbinatus, sepalis tubum aequantibus, fere länceolatis. Corolla magna, diametri 11 lin., e lacteo alba; petala calycis lacinias bis aequant, orbi- cularia, aliquantulum cucullata; squamae (ex mea sententia faseiculi staminum sterilium mutatorum, neque petala) du- plo fere minores, oblongae, apice glanduloso - inerassatae, et extus infra limbum inerassatum filis quatuor instructa. Stamina petalis paulo breviora; stylus paulo major; stig- ma quinquangulare, columnare.. (Capsula ovata, vertice breviter exserta, quinquevalyis, placentis parietalibus. Se- ımina minima, ovata, laevia, quinque - costata. A Gerda: 3 :Giy veiver all Men Ehe bot. vol. II. p. 439; fig. d. t. 26. bene placentas in disse- pimentis sitas ostendit. 112. .Loasa Arnottiana Gay II. p. 446. Frequens in traetu fertiliori litorali, a Cachinal de la Costa usque ad Rn Diaz eg 113. Loasa. Loasam flore luteo praeditam cum priore inveni, sed speeimina putredine destrueta sunt, Portulaceae, 114. Tetragonia maritima Barn. Gay II. p. 469. "Frutieulus frequens in arenosis maritimis prope Cal- dera, portum Copiapinorum, sed etiam ad las Animas, et Cachiynyal de la Costa, looa een Binnen a mari distantia et 2000 p. supra id elevata. 115. Tetragonia macrocarpa Ph. T. ste caule erecto, a basi ramoso, tereti; foliis oblongis, obtusis, in petiolum brevem attenuatis; floribus axillaribus, solita- riis, sessilibus; fructibus subsessilibus, wurden m (4 lin. kon- gis), quadricostatis, basi conieis, inermibus, Inveni ad Caldera, las Animas, Cachinal de la Costa, ubi frequens, incolis pasto aguanoso audit. — Radix alba, simplex, 2—3- -uncialis; caulis plerumque quadriuncialis, a basi divisus; folia 12 lin. longa, 4), lin. lata; petiolus, si talem distinguere vis, hujus longitudinis vix tertiam partem occupat. Ovarium quadriloculare, quin- queloculare, vel sexloculare, comosum, pilis latis squami- formibus, nempe stylorum basin dense vestientibus. 116. Tetragonia microcarpa Ph. T. annua, humilis, valde ramosa; foliis oblongis, basi attenuatis, sessilibus ; floribus axillaribus, subsessilibus ; fraota parvo, me Be: longo), brevi, quadricostato, inermi, Unicum Miecinem; si bene memini, in arena prope Caldera inveni. — Caulis modo tripollicaris, folia ma- jora 19 lin. longa, '8 lin. lata; stamina calycem flavesoen- tem fere superant;; fructus modo, ut dixi, 1%, lin. longus, eostae ejus basin et apicem versus aeque evanescunt, 117. Colobanthus quitensis Bart. Gay II. p. 471. Ad varias aquas deserti crescit e. g. illas, quibus no- men Profetas (24045 lat.m., 9000 p. s. m.), Varas (24038' lat. m.et9700 p.s. m.), Paquios (23%50’lat. m., 10800 p.s.m.) Stichophyllum Ph. n. gen. Calyx quinquepartitus, persistens, siceus, Jaciniis stra- mineis, basi demum cartilagineis. Petala quinque, squamae- formia, cum calycis laciniis alternantia iisque breviora, calyeis opposita; filamenta filiformia; antherae dorso affi- xae, longitudinaliter dehiscentes, introrsae, biloculares. Dis- cus hypogynus nullus., Ovarium liberum, wuniloculare. Orvula (tria?) basi ovarii inserta. Stylus unieus, stigmata compressa, nitida; embryo arcuatus, duo latera seminis oceupans. — Squamis petaloideis eum Schiedea Cham. et Schl. et Microphya mihi convenit, sed fructu et ca- Iyce chartaceo differt. Vide Tab. IL. fig. D. ramum magnit. naturali, }f flores; 1, calyx auctus; 2, foliolum ejus a la- tere interno visum, cum stamine, auctum; 3, ovarium cum petalo bidentato et cum staminibus duobus, auctum; 4, ovarium cum stigmatibus, paulo magis auetum, 5, se- men auctum. 118. Stichophylium bryoides Ph. Unice in monte Alto de Puquios ce. 23052' lat. m. et 12600 p. s. m. inveni. — Herba ramosissima, gla- berrima, eaespites densos, diametri pedalis et 6 uneias al- tos, muscoideos format; folia ovata brevissima, confertissi- ma, persistentia, quadrifariam imbrieata, mode ?/s lin. longa. 3* nn Flores terminales solitarii, gemmae foliaceae similes. Ca- lyx 1%, longus, petala 2), calycis aequant. Microphyes Ph. n. gen. Calyx quinquepartitus, persistens, laciniis muticis, her- baceis, vel margine scariosis, aestivatione imbricatis. Pe- tala quinque, cum laeiniis calyeinis alternantia, iisque mi- nora, linearia. Stamina quinque, hypogyna, calyeis laeiniis opposita; filamenta brevia, subulata; antherae globosae, mi- nimae, biloculares, introrsae, longitudinaliter dehiscentes. Discus hypogynus nullus.. Ovarium liberum uniloculare, multiovulatum, ovato-trigonum. Stylus unicus, brevis ; stig- mata tria, parum distineta. Fructus capsula tenuis, mem- branacea, trivalvis, usque ad basin fissa. Semina plurima, compressa, dorso crassiore rotundato, ventre fere rectilinea, tenuiora.. Embryo semi-annularis. Differt a Mollu gine et Pharnaceo corolla distincta ete. 119. Microphyes litoralis Ph. M. annua, humilis, pubescens, dichotome ramosa; foliis plerisque radicalibus, lineari spathulatis, carnosis, caulinis verticillatis; stipulis ovatis, scariosis, ad ramificationes superiores solis super- stitibus; floribus in dichotomiis et ad apicem ramulorum subsessilibus; calyce aperto, rosaceo; sepalis ovato - orbicu- laribus, centro viridibus et dense pubescentibus, limbo lato, scarioso, albo einctis. ‚In arena litorali Calderae rara non est. Caulis fere bipollicaris, folia radicalia 41/, lin. longa, 1/, lin. lata; cau- lina, quaterna vel opposita, unice ad originem ramorum conspieiuntur; diametros florrum 2 lin. — Vide Tab. I. fig. F. plantulam magnit. naturali 1, flos a latere visus, auctus; 2, ovarium auctum, 3, stamen auctum; 4, sepalum cum petalo adjacente, auctum; 5, semen auctum. 119b. Portulaca sp. valde lanata, jam defloruerat. Prope Miguel Diaz legi. 120. Calandrinia occulta Ph. C. caespitosa, pussilla; foliis linearibus, rosulatis, obtusis, basin versus attenuatis, basi ipsa tamen dilatata, membranacea ; floribus albis, axil- laribus, subsessilibus; foliolis calyeinis glaberrimis; corolla calycem fere bis aequante; seminibus punctulato - rugosis, DIEB ya an an RER In editissimis Andibus deserti, haud procul ab origine rivuli-Zorras 2408 lat. m., c, 11,000 p. s. m. legi.*) — Radix einerea, multiceps, crassitie pennae columbinae. Fo- lia 12 lin. longa, apice fere 1 lin. lata, obtusissima ; pe- duneulus vix 1 lin. longus, calyx 3 lin., corolla fere 5 lin.; petala quinque; stamina pauca, glaberrima; filamenta_ste- rilia nulla; capsula vix calycem aequat. — Differt a C. caespitosa Gill. et a C. compacta Barn. floribus bre- vissime pedunculatis, a. C. compacta praeterea filamentis sterilibus nullis. eh 121. Calandrinia discolor Schrad. Gay II. p. 496. Prope Finea de Chanaral s. Chanaral bajo 26036’ lat. m. et 4000 p. s. m. et in variis locis litoralibus, ad las Animas, Miguel Diaz, Breadal inter Hue- so parado et Cachinal de la Sierra conspieitur, in- colis pata de guanaco audit. (Specimina non attuli, sed vix crediderim, me hane speciem in prov. Santiago com- munem cum alia confudisse. 122. Calandrinia litoralis Ph. C. annua, glaberrima; caule erecto, superius denudato et subramoso; foliis ova- tis, in petiolum attenuatis, carnosis; floribus numerosis, ra- cemosis; bracteis scariosis confertis, ovatis, uno latere dente subulato auctis; pedunculis calycem bis aequantibus, bractea multo longioribus; calyeis foliolis integris, nigro- venosis; corolla calycem bis aequante; seminibus granulatis glabris. Frequens in arenosis litoralibus ad Caldera, portum Copiapinum conspieitur. Radix simplex alba; caulis eirca pedalis, plerumque versus apicem in 2 vel 3 ramos divisus; folia fere omnia in basi caulis, usque ad 2 poll. longa, 1 poll. lata, valde carnosa. Pedunculi 5'/, lin. longi; ca- lyx 2%/, lin., bracteae 2 lin.; corolla punicea aut pulchre aurea; semina duplo minora, quam in ©. discolore. Differt a C. discolore Barn. et C, cachinalensi, quae sequitur, et a C. longiscapa Barn. singulari bractearum fabrica, a prioribus praeterea seminibus glabris vel duplo minoribus. C. longiscapae praeterea auetor bracteas auctas et flores laxe corymbosos (?) tribuit. | 123. Calandrinia cachinalensis Ph. C. annua aut biennis, glaberrima; caule erecto, folioso, apice ramoso; foliis obovatis, acutis, in petiolum brevem attenuatis; flori- bus racemosis, distantibus, longe pedunculatis; bracteis ge- minatis, inaequalibus, acuminatis; calyeis foliolis integris; seminibus hirtis. Unice prope Cachinal de la Costa (26°04° lat. m. 1700 p. s. m.) inveni. Radix simplex, filiformis, alba. Caulis 1-pedalis, ante mediam altitudinem in ramos 2—3 di- visus. Folia radicalia 20 lin. longa, 11 lata, petiolo vix tertiam hujus longitudinis partem oceupante; peduneuli 12—15 lin. longi; bractea major 2—24/, lin.; calyx (dum floret) c. 4 lin.; corolla ec. 6 lin. longa. — Differt a C. discolore Schrad, radice annua (vel ad summum bienni), filiformi, floribus minoribus, bracteis geminatis inaequalibus, seminibus hirtis; a C. trichosperma Barn. caule erecto, basi simpliei, folis brevius petiolatis, petiolo minus a la- mina distinto, floribus longe peduneulatis; a C. longi- scapa Barn. floribus minus numerosis, bracteis geminatis, seminibus hirtis, etc. 124. Calandrinia picta Gill, Gay I. p. 494. Unicum speeimen prope Riofrio 24%50° lat. m. et 11000 p. s. m. inveni. 125. Calandrinia modesta Ph. GC. annua, humilis, Pilosa, glutinosa; caule filiformi , ramoso; foliis distantibus, *) In summa Cordillera los Patos de Putaendo pariter occurrit, tis; calyeis foliolo exteriore tridentato ; capsula calycem parum superante; seminibus magnis aterrimis, centro niti- - dissimis, margine rugosis. Eodem loco cum priore legi. — Radix fliformis, simplicissima, alba, circa 2 poll. longa; caulis modo 2 poll. altus, a basi ramosus; folia radicalia emarcida, caulina pauca, internodiis breviora, cirea 3 lin. longa; pedicelli vix 1 lin.; calyx totidem longus, foliolum exterius ejus dentibus tribus obtusis aequalibus munitum; corolla parva; semina sub lente fortiore tenuissime rugulosa. — AC., tenuissima Barn. viscositate omnium ‚partium, caule ra- 1050, floribus fasciculatis, fere omnibus terminalibus, caly- cis foliolis inaequalibus; a C. trifida Hook et Arm. cap-| sula breviore, seminibus duplo majoribus, foliis paucioribus satis distineta videtur. 4126. Calandrinia leucocephala Ph. C. annua, mini- ma, pilosa, ramosissima; ramis filiformibus 1 —2- pollicari- bus; foliis minutis, linearibus, in petiolum attenuatis; flori- bus terminalibus, congestis, minutis, roseis; ealyce pilis longis, albis densissime teeto, ejus foliolo externo tridentato. 2—3-pollicaris; caulis a basi ramosus, ramis deeumbenti- bus; folia 3%/, lin. longa, ®%, lin. lata, pilis paueis albis hispida; potiolus laminam subaequans; calyx 1 lin. longus. 127. Calandrinia calycina Ph. C. annua, glaberrima ; caulibus pluribus e collo radieis ortis, prostratis; foliis omnibus lineari-oblongis, in petiolum attenuatis; floribus numerosissimis in apice ramorum per spicas 3—4, saepe bifidas dispositis; "bracteis persistentibus, scariosis; flavis, obovato-oblongis; foliolis calyeinis bracteam aequantibus, sed ea duplo latioribus, obeordatis; corolla parva, apice gelatinoso-convoluta; seminibus numerosis, minimis. ‚In regionibus arenosis_litoralibus inter portum Cha- Aaral de las Animas (26%20' Tat. m.) et Cachinal de la Costa legi, sed, ni fallor, etiam prope Caldera vidi. — Radix albida, simplex, 2'/, — 3 poll. longa, cau- les 3—4-unciales; folia radicalia fere 20 lin. longa, vix 2 lin. lata; caulina fere 11 lin. longa; bracteae 1'/, lin. longae, 1 lin. latae; calycis foliola 2" lata, totidem lon- ga; capsula calyce minor. Species forma singulari foliolo- rum calycis distinctissima est. 128. Calandrinia spicata Ph. ÜC. annua, glaberrima; acutis, in petiolum attenuatis; floribus per spicas 3 vel 4 secundas in apice.ramorum dispositis; numerosissimis, con- fertissimis; bracteis scariosis, ovatis, mueronatis; foliolis calyeinis acutis apice reflexis, integerrimis; corolla calycem superante, apice gelatinoso - convoluta. | Prope Chanaral bajo (26036 lat. m., 4000 p. =. m.) in detritu vallium siccarum conspieitur. — Radix 3-uncialis, simplex, albida, erassitie pennae columbinae; eaules 6— 7 -pollicares; folia 13 — 14 longa, 2— 2%), iin. Inte; bracteae ad originem pedunculorum communium sca- riosae, ovatae, acutae adsunt; illorum pars inferior fere 18 lin. longa nuda est vel bracteolis paueis vestita ; fores fere biseriales, valde conferti; bractene primum apice virescentes, demum albae, persistentes; calyx 2 lin. longus, capsulam aequans. Semina disco laevissima, margine subtilissime punctata sun, ER LER 129. Calandrinia salsoloides Barn. Gay II. p.502, Inter Imilac et Pingopingo 23%44° lat. m. et o. 8000 p. s. m., nee non in valle Sandon ce, 9000 p. s. m. legi. Haec et priores duae habitu, floribus confertissimis, brac- teis magnis persistentibus ad Amarantaceas aceedunt. 0. Silvaea*) Ph. n, gen, lare, testa erustacen, eentro nitidissima, in ambitu plerum- ‚que punctato-rugoso, exacte ut in Calandrinia. — Habi- tus plantarum omnino ille Calandriniae salsaloidis, spicatae etc. Quamvis plurimi flores specierum numerosarum sup- petant, numerum petalorum et stamina cognoscere non eontigit. Sed etiam his organis ignotis genus ob fructu in hac familia singularem distinetissimum est, cr 130. Silvaea pachyphylia Ph. S. glaberrima; caule ra- moso, basi lignoso, erecto; foliis confertissimis, erassissimis, semiamplexicaulibus, rotundatis, obtusissimis; floribus pur- pureis, dense spicatis cymam densam formantibus; bracteis numerosissimis, scariosis, subrotundis, obtusis, purpureis, demum albis; utrienlo.roses., 00... 4. 0... Inter Breadal et Cachiynyal (de la Sierra) ad e. 25023° lat. m. et 3000 p. s. m. in solo gypsaceo, aliis plantis omnino orbo, inveni. Rami 9 poll. longi, 1 lineam erassi; folia 2"/, lin. lata, 1?/, lin. longa, saltem 1 lin. erassa, vix 1/, lin. inter se distantia, patentia. Spicae latae; calyx florifer vix 1 lin, longus, membranaceus, pur- pureus; corolla vix 1*/, lin. longa mono-petala? Semen atrum, laevissimum nitidissimum. — Habitus Celosiae, Simillima Calandriniae salsoloidi Barn., a qua ta- men foliis obtusissimis, erassissimis, bracteis obtusis, neque mucronatis, praeter characteres fructus abunde differt, Cfr. Tab. I. fig. G. ubi summitas magn. natural. deli- vn; 1, een rum pain, 3 dr man *) Dixi in hoparem el. viri, dom. Waldi Silva, cui summa rei judiciariae eustudia est tradita. , oe ws) ” u naturali; 3, idem auetus; unice calyx conspieitur, corolla in -ealyce inclusa latet; 4, stamen auctum; 5, ovarium cum 'stylo; stigma in hac specie videre non contigit; 6, utriculus, cum basi persistente styli; 7, semen magnit. naturali; 8 idem auetum. 131. Silvaea celosioides Ph. S. glaberrima, annua; caule a basi ramosissimo; foliis crassis, confertis, obovato -oblon- gis, in petiolum attenuatis; floribus ad apices ramorum confertissimis, subeymosis, sessilibus, purpureis; bracteis plurimis, purpureis, ovatis, acutis membranaceis, calyces bis aequantibus; foliolis calycinis membranaceis, ovatis, integerrimis. Inter Imilac et montes Pingopingo diectos c. 23048’ lat. m. et c. 9000 p. s. m. nec non in valle prope Chanaral bajo erescit. — Radix 3-pollicaris, simplex, albida, crassitie pennae columbinae, caules vix tenuiores, 2—9 poll. alti; folia varietatis majoris inferiora 16 lin. longa in petiolum longum attenuata, 2'/, lata, suprema 4 lin. longa, 2 lin. lata; bracteae 1'/, lin. longae; calyx vix 1 lin.; semen atrum, nitidissimum. 132. Silvaea amarantoides Ph. S. annua, glaberrima; caulibus pluribus e collo radieis ortis, prostratis, simpliei- ; foliis erassis, oblongis, acutis; radicalibus in petiolum longum attenuatis, caulinis sessilibus, semiamplexicaulibus; floribus spicatis, ad apicem ramorum corymbum formanti- bus, confertis; bracteis ovatis, scariosis, saepe luteis, ca- lyce duplo ugs foliolis calyeinis ovatis, obtusis, scariosis. _Prope Össkint de la Costa (26% lat. m. et 1700 p. s. m.) inveni. — Radix albida, simplex, 3-polli- caris, crassitie pennae columbinae; eaules 4— 10 e collo radieis orti, 5—6 poll. longi; folia radiealia 22 lin. longa, 31, —4 lin. lata, petiolo 2/; hujus longitndinis oceupante; folia caulina mediana 5 lin., bracteae 1/, lin., calyx 3), lin. longus. 133. Silvaea corrigioloides Ph. S. annua, glaberrima ; caulibus pluribus e collo radieis ortis, prostratis, ramosis; foliis oblongo-linearibus, sensim in petiolum attenuatis, acu- tis, superioribus sessilibus; floribus terminalibus, dense spi- cato-eymosis; bracteis obovato-oblongis, flavescentibus, ca- lyce majoribus; sepalis basi coalitis , ibique crassis, verru- cosis, deinde late reg acutiuseulis, exteriore ma- jore et latiore. In arena litorale RR ee TE Copiapinum ‚speeimina legi. Radix ut in prioribus; caules tripollicares, ce. ®/, lineam crassi; folia inferiora 11-12 lin. longa, 2 lin. lata; braeteae fere 1*/, lin., calyx flavescens 1 lin. longus. Diazia*) Ph. ng. Calyx liber, diphyllus, herbaceus, valvatus, persistens;; foliolis lanceolatis. Corollae petalum unicum?, obcorda- tum, venosum , deinde gelatinoso confluens. Stamen uni- - *) Nomen a loco desumsi, ubi plantam inveni. cum? petalo oppositum; filamentum lineare, apice attenua- tum, complanatum; anthera subglobosa. Ovarium liberum, uniloculare; ovula circa 8, erecta placentae basilari funieu- lis distinetis inaequalibus, erectis inserta. Stylus ..... Capsula chartacea, bivalvis aut trivalvis, nitida. Semina . lentieularia; testa crustacea, centro nitida, ambitu punctato- rugosa. Cum perpaucos solummodo flores examini subjieere potuerim neque stylum neque numerum staminum et peta- lorum cum omni certitudine cognoscere potui, sed hoe constat hune numerum perexiguum esse. Inde plantam a Calandriniis segregare melius visum est. — Cfr. Tab. I. fig. E. summitatem rami 'magnitudine naturali exhiben-- tem; 7 flos, ff capsula clausa, fff capsula aperta; 1, sta- men, 2, petalum, magn. naturali; 3, valvula capsulae cum placenta et funiculis umbilicalibus, aueta; 4, semen auctum; | 5, idem magn. naturali. | 134. Diazia portulacoides Ph. D. annua, glaberrima caulibus pluribus e collo radieis ortis, procumbentibus, parce ramosis; foliis plerisgue geminis, inaequalibus, oblongo- lanceolatis, basi angustatis; floribus axillaribus, subsessili- bus, solitariis; sepalis lanceolatis, petalum et genitalia ae- quantibus; capsula lanceolata, bivalvi et trivalvi, calycem vix superante. Unice ad aguam Miguel Diaz dictam in deelivi montium litoralium (24036° c. 800 p. s. m.) neque alibi reperi pauca specimina. Caules ]-pedales, tenues; folia ma- jora pollicem longa, 2'/, lin. lata; internodia pollicem et ultra longa; calyx 3 lin. longus. Paronychieae. 135. Paronychia coquimbensis Gay II. p. 521. In regione fertiliori montium litoralium prope Papo- so cerescit. 136. Pentacaena ramosissima DC. Gay II. p. 526. In eadem regione crescit; specimen prope Hueso pa- rado lectum servo. Crassulaceae. 137. Tillaea peduncularis DC. Gay I. p. 531. Prope Miguel Diaz legi. Cacteae. ” Cactearum deseriptionem minus perfoctam esse, lector benevole! excusabis. Speeimina fere omnium specierum viva legi, ideoque in loco modo notas breviores, quae mihi sufficientes videbantur ad loca natalia distinguenda, char- tae commisi. Deinde Cactos, cum horto botanico care- amus, alios hortulano amieissimi Doctoris Caroli Segeth, tradidi, alios vero in hortulo aedium universitatis, Instituto nacional dieto, colere volui. Hic vero irrigationibus fre- quentioribus, quae in hac provincia in omnibus hortis usi- tantur, perierunt, antequam eos novo examini subjicere potuerim, neque melior fortuna eorum in horto Segethi cul- torum fuit. Nam cum novum frigidarium exstrueretur Cacti mei una cum aliis plantis in hortum distributi, et _ deinde pariter perditi sunt. Omnes Caeti ad genera: Ce- reus, Echinocactus et Opuntia perlinent praeter unum, qui mihi novum genus constituere videtur, atque, duabus modo speciebus exceptis, traetum litoralem, ubi aör propter mare vicinum satis humidus est, incolunt, jam in montibus 3 lecuas a mari remotis non amplius offen- duntur. 138. Echinocactus humilis Ph. E. parvus, subglobo- sus, depressus, eirca 12 lin. latus, 10 lin. altus; costis eirca 10— 12; verrucis superioribus aculeos circa 10, cinereos, setaceos gerentibus, quorum peripheriei divaricati, centralis erectus, parum major, 12 lin. altus; aculeis verrucarum basalium vix 1*/, lin. longis, setaceis; corolla sulphurea, 94/, lin. longa. Prope Paposo in detritu rupium ad pedes mon- tium litoralium ereseit. 139. Echinocactus cinereus Ph. E. omnino cinereus diametri 4-pollicaris; costis numerosis; verrucis vix 2 lin. inter se distantibus, diametri 21/, lin., vetustioribus immer- sis, planis; aculeis 5—6, nigris, teretibus, supremis duobus parvis, circa 2 lin. longis, inferioribus circa 6—8 lin. lon- gis, centrali 9— 10 lin. longo; apice lana alba densissima, 9 lin. longa tecto, flores plures vix e lana emergentes, 9 lin. longos, flavos emittente.. In litorali a valle Tartala 25024 Iat. m. usque ad _Cobre 24015‘ lat. m. frequens, inter mäjores recensendus, valde ramosus, massas interdum diametri 1!/, ped. formans, 140. Echinocactus mammillarioides Hook. Gay III. 13. Cum priore oceurrit.. Flores aurantii; calyx 4/, lin. longus, basi nudus, superius series transversas pulvisculo- rum e lana alba et ‚aculeis parvis formatorum offert;; c0- rolla 12 lin., stamina vix 6 lin. longa. 3481. ag columnaris a 142. Echinöcaetis BEER Be Gay II. p. 17. en Hase litorali in rapibus et ‚detritu earum 143. Echinocactus occultus Ph. RE omnino in arena ‚ occultus, ER Voe . diametri 6— 12 lin., Gay II. p. 18. Be vi, eirea 15—25 lin. craseis, i riores albidae, petaloideae. viginticostatis; aculeis 8, stellatis, mediocribus; aculeis cen- tralibus, superiores 3 vel 4 peripheriae sequantibus; fo- ribus pulchre eitrinis. Inter loca Chaguar de Jote c. 24924 lat. m. et Cobre frequens in rupibus litoralibus ocenrrit. 145. Echinocactus. Prope Cobre in litore deserti 24%15 lat. m., neque alibi vidi. — Diametros 2'/,—3-pollicaris; eostae 8— 10, valde prominentes; aculei verrucarım erecti. 146. Cereus nigripilis Ph. C. 3 —4-podalis; ramis diametri tripollicaris, costis 12— 13; verrueis prominenti- bus, confertis, lana brevissima, primum fulva, demum ni- gra vestitis; aculeis usque ad 20 imo 24, einereis, valde inaequalibus; minoribus setaeformibus, ad summum 10 lin. longis, divaricatis; majoribus centralibus robustioribus, fus- eis usque ad 28 lin. longis, pleramque 16, 15, 12 lin. longis; flore albo, 5 pollices longo, tubuloso , basi pilis ni- gris dense obtecto, qui superius modo in apice squamarum 'calyeinarum remanent; stylo dimidiam corollam aeguante, stigmatibus erectis, 6 lin. longis, A Coquimbo usque ad Paposo et forte magis ad boream creseit. In fructu, qui mihi siccus et insipidus, valde distinctus ab illo C. Quisco provinciarum centra- lium Chilensfum videbatur, squamae calyeinae subulatae, remotae, 1/—1 lin. longae, ciliis 2—3 lin. longis, basi ni- gris, apice albis valde conspieuae. Semina nigra fere Un lin. longae. 147. Cereus peruvianus DC. Gay III. p. 20. Prope Cachinal de la Costa primum vidi, deinde in toto tractu litorali oceurrit. 148. Cereus atacamensis Ph. C. simplex, columna- ris, erassissimus; costis numerosissimis; pulvillis- 6 lin, crassis, lana fulva, demum nigrescente tectis; area bus, tenuibus, filiformibus, numerosissimis, irregulariter in aequalibus, usque ad 30-40, & pollices longis. Sie Cereum ingentem, simplicem, columnarem voco, quem ad minas de S. Bartolo dictas prope Atacama op- pidum 22014 lat. m. et 8000 p. s. m. e distantia vidi, ubi ineolis K’hävul audit, et cujus lignum durum, etsi poris et foraminibus magnis pertusum in oppido dieto ad portas aliaque ejusmodi conficienda adhibetur. Tabulas 2 pedes latus ex hoc Cacto confectas vidi! Vir egregius, minis illis praepositus, plantam me trahere Jussit, quam sedulo usque ad Santiago conduxi, sed in in itinere plus vicies a que | mulis in solum dejecta et conceussa, quando eistulam, qua | inelusa ibat, aperui putrefacta apparuit. Eulychnia Ph. n. gen. Squamae plurimae, multiseriales, ovarii Jatera Cingen- tes, foliaceae , patentes, lana longa dense vestitae. Peri- m eum | gonii superi foliola erecta, tubum brevem formantia, qua- „ Beries® duae inferiores virides, calyeinae; supe- Stamina plurima , apici plano ovarü inserta, " petalis breviora; filamenta libera, antherae oblongae. _Ovarium obconieum, inferum, uniloculare; pla- centis parietalibus, multiovulatis. . Stylus eylindricus, lon- gitudine staminum; stigma multipartitum, laeiniis eirea 24, erectis. Fructus..... ; Frutices carnosi, aphylli, eylindriei, haud artieulati, costati, costis e tuberculis spini- feris, connatis formatis, habitu omnino Cereos referentes, et unice flore. distinguendi. 149. Eulychnia breviflera Ph. E. octopedalis et ultra, ramosa; ramis c. 3 poll. crassis, 12—13-angularibus; ver- rucis confertis, lana brevi, einerea obtectis; aculeis eir- ca 20. c. 9 lin. longis, majoribusque duobus usque ad 3, imo ad 6 pollices longis, superiore horizontali, inferiore in verrueis vetustioribus deflexo, caeterum valde varianti- bus, in uno specimine */, lin. crassis, in alio vix cerini equino crassioribus. Flos abbreviatus; ovarium turbinatum, modo 1'/a poll. longum, omnino squamis patentibus, carno- sis, eirca 1 !/, lin. longis et dense pilosis einctum; pilis erispis, 4— 9 lin. longis, fulvis. Squamarum calyeina- rum viridium, apice nigrarum series duae, nudae; series inferior earum pilis rectis nigris adpressis cincta est. Co- rolla aperta, minime tubulosa; petala a sepalis bene dis- tincta, circa 9 lin. longa, subbiserialia, oblonga, mucronata, lactea vel alba, in roseum vergentia. Stamina numerosis- sima, dimidiam petalorum longitudinem aequgntia. Stylus stamina aequat, stigmata circa 24, erecta. Cavum ovarii diametrum 5 lin. habet, sed modo 2 lin. altum est. Fruc- tum non observavi. \ Primum .prope Coquimbo inveni, examinavi et de- lineavi, sed etiam.in tractu litorali deserti e. g. ad Hueso parado, Paposo etc. oceurrit. Ofr. Tab.II. A. 1,flos a latere visus; 2, ejusdem sectio longitudinalis, 3, sqama ova- ri, 4, tuberculum cum spinis; omnes figurae magnitudine naturali sunt. 150. Opuntia atacamensis Ph. O. ramis, ovatis, circa pollicem longis, 9 lin. latis, in glomus diametri interdum bipedalis et pedem altum contextis; verrucis a basi ad api- cem circa 5— 7 -seriatis, inferioribus unice lana et aculeis setiformibus brevissimis tectis; superioribus spinam erectam, 9— 12 lin. longam, flavam vel rufam, et 2 —4-radiantes dense adpressas, modo I lineam longas exhibentibus; flore ‚ Uniee in loeis elevatis centralibus deserti erescit. Pri- mum cam ad aquam Profetas dietam (24%45° at. m. et 9000 p.s. m.) et quidem raram, deinde in montibus Pingo- pingo (23°40° lat. m. et 10800 p. s. m.) vidi, sed sa- | et 10800 p. tis frequens ad fontem Puquios (23050: 8. m.) oceurrit. | 5 151. Opuntia.. _ 152. Opuntia. ee . Duae speeies humiles, habitu prioris, in tractu litorali a portu Cachinal de la Costa usque ad Cobre 24015 lat. m. occurunt, et partim frequentissimae sunt. Altera, spinis magnis albis aut flavis horrida prope Hueso pa- rado Praesertim magnos tracius terrae occupabat. Altera, 21 quae articulos cylindrieos, et aculeos diametrum articulorum saltem pollice superantes, virides, et flores extus rubros ha- bet, in regione glareosa inter Cachinal de la Costa et Cachiynyal frequentissima erat. 153. Opuntia vulgaris Mill. Gay II. p- 24. Prope aquam de los Perales dietam in valle Gua- nillo vidi, sine dubio tempore antiquo culta, Umbelliferae. 154. Azorella depauperata Ph. A. caule multieipite, laevissimo; foliis pedunculatis, trifoliatis, foliolis lanceola- tis vel linearibus, trifidis, bifidis, seu integerrimis; pedun- culis brevissimis; umbella 6—10-flora; foliolis involueri 6—7, parce ciliatis. Ad aquam Varas dietam (24038° lat. m., 9700 p. s. m.) in caespite occultam inveni. — Radix nigra multi- ceps, crass. pennae corvinae vel gallinaceae; caules subter- ranei, vix 6 lin. longi; foliorum petiolus modo 5—6 Iin. longus; lamina 2 lin. longa; pedunculus communis 2 lin., pedicelli totidem longi. — Satis distineta videtur ab A. trifoliata Clos foliis longe minoribus, petiolis breviori- bus, lamina minus partita ; umbellis breviter pedunculatis, paucifloris. 155. Mulinum crassifolium Ph. M. suffruticosum aut fruticosum ; ramosissimum, caespitosum; caule a foliis om- nino tecto; foliis brevibus, rigidis, carnosis, crassis, apice trifidis; umbellis lateralibus, in apice ramulorum abbrevia- torum, subquinquefloris; involueri subpentaphylli foliolis scariosis, lineari-lanceolatis; pedicellis brevissimis, dimidium involuerum vix aequantibus; fructibus ovatis tetrapteris. Unice in monte Alto de Puquios 23052‘ lat. m. et 12500 p. s. m. reperi. — Indiis Atacamensibus Zu- eurco audit. Caespites densi, hemisphaerici , l-pedales et majores; rami 6—8 poll. longi, crassitie fere digiti minoris, vaginis emarcidis fuscis vel viridibus , nunquam albis, tecti; folia vix 4 lin. longa; lamina 14/,—-2 lin. lata, laciniae fere ‚1 lin. latae; pedicelli ?/, lin., fructus 1°/,—2 lin. longi. 156. Gymnophytum foliosum Ph. G. caule flexuoso, ramosissimo, divaricato; foliis elongatis, trifoliatis; foliolis filiformibus, trifidis, bifidis, vel integris; umbellarum trifida- rum radiis abbreviatis, spinescentibus; floribus paucis, sub- sessilibus; fructibus ovato - oblongis. In valle Tartal legi (ad e. 25025’ lat, m.) — Ra dix erassa, albida, simplex, caules plures emittens uni- vel bi-pedales, striatos, teretes; folia 24/, poll. longa, 1 poll. lata, sed laciniae et petiolus communis vix 1/, lin. lata; ‚petioli 15 lin. longi a lamina non distincti; folia superio- ra breviora, ad basin umbellarum demum rudimentaria, fere lineari-subulata; fructus vix 13/, lin, longus. 157. Gymnophytum spinosissimum Ph. G. subaphyl- lum; caule dichotome ramoso, divaricato, tereti; ramis ex- tremis in spinam brevem terminatis; umbellis terminalibus, 4—6-foris; pedicellis abbreviatis; fructus medioeris alis Be GER Ad aquam Profetas dietam (24045' lat. m., 9180 P- S. m.) creseit. — Caules bipedales, vix striati; folia adınodum rara, linearia, 24/, lin. longa. Involuerum ge- nerale squamis 3 vel 4 parvis, ’/; lin. longis formatum, partiale e foliolis setaceis compositum ‚ pedicellis vix %/,'" longis multo brevioribus; fructus 1?/, lin. longi, vix ultra 1 lin. lati, — A. G. flexuoso Clos praeter alias notas caule vix striata et fructibus oblongis neque orbieularibus distinguitur. 157b. Gymnophytum flezuosum Clos. Ad rupes prope Chanaral bajo Iegi. i Eremocharis*) Puun.g Umbellae compositae; flores hermaphroditi. Calyx valde conspieuus, dentibus ovatis, persistentibus. Petala erecta, lutea, basi ovata, dorso callosa, apice elongato, valde acuminato, involuto. Stylopodium distinetum, pa- rum elevatum. Styli filiformes erecti aut aliquantum di- vergentes, ovarium aequantes; fructus tetragonus, lateribus excavatus, a dorso inspeetus oblongus, a latere inspeetus obovatus; mericarpia fere triquetra, quinquejuga, jugis fili- formibus; duobus dorsalibus fere alato - prominentibus, in- termediis a latere conspicuis.: Vittae nullae, Commissura filiformis. — A Mulino et Elsneria petalorum apice inflexo, a Gymnophyto fructu haud alato differt. — Cfr. Tab. II. fig. B. 1, radius umbellae, basi foliolo invo- lueri fultus; 2, fructus immaturus, magn. naturali; 3, idem a dorso visus cum foliolo calycino, auetus; 4, idem a la- tere visus, auctus; 5, petalum cum stamine, auetum;; 6, sec- . tio transversa fructus; 7, pars caulis cum folio magn. na- turali. 158. Eremocharis fruticosa Ph. In vallibus haud procul a mari distantibus las Ani- mas et Cachinal de la Costa dictis (26026°_— 260% Jat. m., 10001700 p. s. m.) inveni. — Frutex orgyalis, gla- berrieras;: laucu re: En virgati, cinerei; internodia 3— 4-pollicaria; folia 18 lin. ionga, ultra medium nuda, crassa, subbipinnatifida; pinnis bijugis, laciniato-ineisis, laciniis demum brevibus, acutis, mucronatis, 1 lin. longis. Umbellae 4— 5-radiatae, radiis eirca 18 lin. longis; involuerum 3— 5-phylium, foliolis ovatis, acuminatis, fere 3 lin. longis; involucellum 5-phyl- lum, foliolis oblongo-ovatis, pedicellos subaequantibus; fruc- : DomeykoaPh."*)n.g. _Umbellae simplices. Flores hermaphroditi. Calyx ovata, acuta, plana. Staminum filamenta brevia. Stylo- podium subnullum: Stigmata brevia, recta, divaricata. Fruetus subtetragonus, lateribus compressus, excavatus, dorso planus; a latere inspectus ovatus, a dorso oblongus; 9 ’Eonuos, desertum, zügıs gaudium. auctum; 4, stamen anctum; 5, fructas immaturus, ; 159. Domeykoa oppositifolia Ph. In valle Cachinal de la Costa, (26% lat. m. 1700 p. s. m.) neque alibi legi. — Planta annua, glabra. Radix tenuis, albida simplex. Caules a basi dichotome ramosi, humifusi, ramis virgatis, tenuibus; internodia tri- pollicaria; folin opposita, petiolata, petiolo $—6 lin. longo, lacinia intermedia plerumque trifida, lateralibus bifidis, om- nibus fere angulo recto divaricatis, acutis, fere linearibus. Umbellae in dichotomiis subsessiles aut terminal, 10 20-florae; pedicelli raro I lin. longi; involuerum foliolis setaceis, pedicellos aequantibus ec, 6 formatum; petala al- bida, limbo atropurpureo, fere nigro; fructus %/, lin. longus, 160. Bustillosia chilensis Clos, Gay II. p. 108. "In arena aridissima litorali ad Calderam, portum Copiapinum et locis arenosis aridis inter Cachinal de la Costa et Hueso parado inveni.» Diflert nostra ab icone a cl. Gay t. 32 data foliorum laeiniis longioribus, longe tenuioribus, et forte, si speeimina conferre liceret, alias differentias invenires. Tunc nostram B. filifoliam ramosa; folia bipinnatifida, caulina inferiora 18 lin. longa, eujus longitudinis petiolus 10 lin. occupat, 6 lin. lata, am- bitu suborbiculari; laciniae elongatae filiformes, 1 lin, Ion- gae, 14 —!/; lin. latae (in icone Gayana folia longe mi- ran; fructus Alinlome —— B. chilensis vera prope Concepecion in pratis humidis, igitur in loco valde distrineto occurrit. 161. Eryngium pulchellum Ph. E. annuum, glabrum caule humili, dichotomo; foliis caulinis cuneatis, apicd trifi- is, dentibus late ovatis, triangularibus, subaristatis; foliis superioribus oppositis; capitulis breviter pedunculatis; in- volucri foliolis lanceolatis, parum acutis, flores duplo su- perantibus; paleis parum acutis, flore suo vix majoribus. Prope Hueso parado (25°24' lat. m. et 760 p. s. m.) duo specimina inveni. — Majus 2%, poll. altum; folia ima emarcida, caulina superiora 6 lin. longa, apice 2!/, lin. lata, exacte cuneata; pedunculi 3— 3%/, lin. longi, in- kai " ” *) Dixi in honorem cl. Ignatii Domeyko chymices et mineralogiae in universitate Santiagina professoris 4 voluera aequantia; apex palearum et petala pulchre cae- lestia; fructus papillis albis obtusis sub lente pulehre punc- tatis, longe majoribus et obtusioribus quam in Eryngio anomalo dense vestitus est; calycis foliola ovata, obtu- siuscula, dorso papillosa, marginibus caerulea sunt. — Ab E. anomalo Hook et Arn. paleis brevioribus, foliolis ca- lyeinis multo minus elongatis, minus pungentibus, papillis fructum vestientibus ete. differt. 162. Helosciadium deserticola Ph. H. annuum, gla- berrimum; caule diffuse ramoso; foliis ambitu triangulari- bus, ternato - multisectis; lobis linearibus acuminatis; cauli- nis omnibus petiolatis; umbellis oppositifolis, 2—3 ra- diatis; radiis folium aequantibus vel subsuperantibus. Prope Hueso parado legi, sed ni fallor etiam prope Paposo vidi. — Rami 7—8-pollicares; foliis inferiori- bus petiolus $ lin. longus, lamina 5 lin. longa, 8 lin. lata; radii umbellae 7 lin.; pedicelli eirca octo, 2 lin. longi, — Differt ab H. leptophyllo laciniis foliorum brevibus, haud filiformibus ete., et ab H. laciniato radis elonga- tis umbellae. 163. Ligustieum Panul Bert. Gay III. p. 131. Ad aquas in declivi montium litoralium stillantes, Panul et Miguel Diaz dicetas creseit, inter 250 et 24030‘ lat. m.; incolis Panul. 164. Daucus australis DC. Gay IH. p. 136. Frequentissimam hane plantam Chilensem in regione herbifera litorali, ad Hueso parado, Paposo etc. legi. Rubiaceae. 165. Cruikshanksia tripartita Ph. Cr. annua, sub- villosa, einerea; caule plerumque tripartito ; foliis oblongis, acutis, inferioribus distantibus, sat longe petiolatis, supre- mis distinete trinerviis; stipulis e basi ovata subulatis, fim- briato-ciliatis; floribus subumbellatis; laciniis calycinis dua- bus longe stipitatis, cordatis, suborbicularibus , mucronatis, ‚haud emarginatis; reliquis parvis, subulatis; tubo corollae filiformi, pubescente. In parte meridionali deserti frequens est, e, gr. ad las Animas, Pan de Azucar, Cachinal de la Costa, Tartal, sed etiam ad Chanaral bajo (4000 p- 5. m.); incolis Rosa audit, et laciniis calycinis luteis vel albis variat. 5 x Diu pro Cr. hymenodonte Hook et Arn. habui, sed differt: pubescentia minus densa; foliis longe angustio- bus; corollis modo pubescentibus, non albo-lanatis; tubo superius non inflato, duratione annua ete.; a Cr, Mont- tiana duratione annua, foliis basi distantibus, stipulis mi- | nime permanentibus, coalitis, seariosis, colore einereo, folio- lis calycinis haud emarginatis; a Cr. pumila, quacum duratione annua convenit, ramis elongatis decumbentibus, pubescentia cinerea, foliolis calycinis emarginatis. — Ra- dix simplex, tenuis, pallide fusca; ramus centralis plerum- -*) Dixi in honorem el. Hieronymi Urmeneta, que erectus 1—2-pollicaris, laterales divaricati, deeum- bentes, 3—6-pollicares; folia inferiora, incluso petiolo, 13 lin. longa, 2%/, lin. lata; foliola calycina diam, 5 lin. habent. Valerianeae. 166. Yaleriana pubescens Ph. V. sufiruticosa, tota hirta; caulibus erectis, simplieibus, teretiusculis; foliis infi- mis longe petiolatis, integris, plerisque vero pinnatifidis; lobis foliorum inferiorum ovatis, repando dentatis, superio- rum oblongo -linearibus; paniceulae laxae ramis diehotomis; fructibus valde compressis, dorso concavis et pilosis; ca- lyce plumoso, fruetum aequante. In regione herbifera litorali ad Hueso parado et Paposo (25° lat. m.) legi. — Planta 1—2-pedalis; fo- lia infima plerumque emareida, petiolum 30 lin. longum et limbum obovatum vel orbieulare integerrimum ostendunt; sequentibus limbus ovatus, petiolum aequans, tripartitus est; deinde folia profunde pinnatifida, bijuga trijuga ete. invenies. — A V. velutina Clos pilis multo longioribus, panicula minus ampla, floribus majoribus (?), fructu in la- tere concavo fere albo-villoso; calyce explanato plumo- so etc. discrepat. Boopideae. 167. Boopis caespitosa Ph. B. dense caespitosa, gla- berrima; radice crassa, multieipite; foliis crassis, longe- petiolatis, oblongis, profunde pinnatifidis; laciniis linearibus, apice rotundatis; pedunculis folia aequantibus, nudis, aut uno alterove folio superius munitis; foliis involueri eirea 5, usque ad medium connatis; achaenio quinque -costato, dentibus 5 acutis terminato; corolla longissima, dentibus 9 brevissimis terminata; staminibus inclusis ; stylo excerto. Ad Riofrio (24°50° lat, m., 10800 p. s. m.) legi. — Radix 4 lin. crassa, albida; petiolus 17 lin. longus, lamina 7 lin. longa, 2"/, lin. lata, lobis utringue 2—4; involuerum 3 lin. long.; corollae 44/, longae; achaenia 1!/,. Palese certissime adsunt, etsi paucae, 2—3 spathulatae virides, Synanthereae. a) Labiatiflorae. 168. Chugquiraga acicularis Don. — Gay II. p. 278. Frequens in arenosis litoralibus, Caldera, las Animas etc, usque ad el Cobre (24°16° lat. m.) Urmenetea Ph.* n. gen. Capitulum multi-florum, heterogamum, radiatum. In- volucrum semiglobosum, squamis multiseriatis, linearibus, conformibus. Receptaculum nudum; flores radii circa 20, feminei, bilabiati, labio exteriore ligulaeformi, tridentato, interiore dimidio breviore, bipartito, laciniis setaceis erec- tis; flores disci tubulosi, circa 30, regulares, tubo basi societatis ad promovendam agriculturam praesidis, cui quondam suprema * - 31 — constrieto, dentibus 5, brevibus revolutis. Stamina sterilia florum radii setae subulatae in faueibus emergentes; ferti- lia disei alata et caudata; ala sat elongata, oblongo-lineari, eaudis integris. Stylus florum femineorum superius incras- satus, cylindrieus, ramis brevissimis, erassis, glabris; flo- rum hermaphroditorum gracilior, ramis longioribus extus papillosis. Achaenia conformia, quinque-costata, glabra. Pappus duplex, interior setis quinque rigidis elongatis, ex- terior setis plurimis exterioribus brevioribus formatis; setae hispidae. — Cfr. Tab. III. A. Ramus magn. naturali; 1, floseulus radii, magnit, naturali; 2, corolla ejusdem aucta; 3, stylus ejusdem, auetus; 4, flosculus disci, magn. nat.; 5, an-|i thera ejusdem, aucta, 6, stigma ejusdem, auetum; 7, fructus magn. nat.; $, palea ejus, aucta, er 169. Urmenetea atacamensis Ph. Prope oppidum 8. Pedro de Atacama (22026 lat. m. et 7400 p. s. m.) in detrita rupium oceurrit. Planta annua, 3— 4-uncialis; Caulis e basi ramosus, humilis, dense albo-lanatus; folia petiolata, petiolus 10 — 12 lin. longus; limbus 13 lin. longus, 11 lin. latus, subor- bieularis, dentatus, rugosus, supra arachnoideus, subtus albo-tomentosus. Pedunculi nudi, axillares, folia superan- tes, bracteam unam alteramve gerunt. Diametros capituli 10 lin, squamae involueri 5—6-seriales, lineares, tomento- sae; ligulae roseae, extus lanatae, 7 lin. longae; floseuli disei roseo albidi. Pappus basi aureus, versus apicem ful- vus, demum omnino fulvus. | Chondrochilus Ph. n. gen. Capitulum multiflorum, heterogamum, tadiatum, in- volacrum campanulatum, involucratum, squamis multiseria- libus, linearibus, margine scariosis formatum. Receptacu- lum nudum. Flores radii circa 15, feminei, bilabiati, labio exteriore ligulaeformi, tridentato, -interiore filiformi ?/a exterioris aequante. Flores disci eirca 30, hermaphro- diti, tubulosi, regulares, quinque-dentati; dentibus erec- tis. Stamina sterilia florum radii ad setas quinque subu- latas effoetas exsertas redacta; Antherae florum hermaphro- ditorum disei alatae et caudatae; ala linearis, caudae elon- gatae. Styli conformes, ramis brevissimis erectis, obtusis, glabris. Achaenia conformia, glabra; pappus pluriserialis, albissimus, pilosus, pilis sub lente serratis. — Vide tab. II. B. Ramus magnit. naturali. 1, flosculus radii magnit. naturali; 2, idem, auctus; 3, stylus ejudem, auctus; 4, flos- culus disei, magn. naturali; 5, idem auctus, absque pappo; 6, stamen ejusdem, auetum; 7, pars pili cujusdam pappi, valde aucta. | 170. Chondrochilus involucratus. Ph. In montibus Pingo-pingo (23°40° lat. m., 10700 p. s. m.), ad aquam Vaquillas dietam (2507° lat. m., c. 9000 ?- s. m.) leg. — Planta annus, humilis, decumbens, e basi ramosa; rami bipollicares, monocephali, pilis albis lon- gissimis dense vestiti. Folia c. 3 lin. longa, 1%/, lin. lata, petiolata, ovato-rhombea, integerrima, acutiuscula, margine inerassato, cartilagineo, (ut in Tyllomate), ante capitu-| e disei basi flaves- Gypothamnium Phn.v. Capitulum multiflorum, heterogamum, radiatum. _In- rollae disei eirca 40, hermaphroditae, tubulosae, quinque- fidae, regulares, laciniis revolutis. Antherae forum femi- 6, pilus pappi, auctus, 2 ng 171. Gypothamnium pinifolium Ph. In alveis siceis prope las Animas 26026 lat. m., Cachinal de la Costa 26% lat. m. Tartal 25025 lat, m., in valle Guanillo supra Paposo 2502 lat. m. ete, 2500 p. s. m. crescit, incolis Palo de Jote, Frutex 3—4-pedalis, nigricans, satis ramosus. Rami teretes, cicatricosi, sub capitulo anni praecedentis verticil- lati, vix ultra 6 poll. longi. Folia atroviridia, conferta, erecta, fliformia, glabra, 15 lin. longa, %/, lin. late. Ca- pitula in apice ramorum solitaria, magna, diametri 15 lin, Squamae involueri acutae, adpressae, subcarinatae, glabrae, exteriores ovato lanceolatae, interiores lineares, Corollae obscure violaceae, radii 9 lin. longae, disei 8 lin.; achae- nia 2 lin. longae, pappus 5 lin. longus, pallide flavus. Jobaphes.Ph. n. gen. Capitulum multiflorum, heterogamum, diseoideum. In- voluerum turbinatum, pluriseriale., Receptaculum planum, nudum. Corollae circa 20, omnes tubulosae, quinquefidae, laciniis linearibus revolutis, tribus plerumque majoribus, Flores radii circa 7, antheris effoetis abortivis, liberis, la- einiis floris brevioribus, stylique ramis erectis, obtusis, gla- bris, longe exsertis distineti. Antherae florum hermaphro- |ditorum alatae et caudatae; ala oblongo-lineari, candis elongatis glabris. Stylus forum femineorum ramis brevi- bus, obtusis, glabris; ille florum 9 inclusus, caeterum conformis. Achaenia dense villosa. Pappus pluriserialis, setis inaequilongis, serratis, longioribus apice paululum erassioribus. Vide Tab.IV. fig. C. Extremitas rami, magn. 4* E2 natur.; 1 et 2, flosculi fertiles magn. nat.; 3, pars flosculi feminei e radio, aucta cum staminibus duobus abortivis; 4, anthera aucta; 5, stylus auctus; 6, fructus; 7, folium caulinum explicatum, magn. naturali. 172. Jobaphes virgatus Ph. Inter Chulo et Copiapö c. 2000 p. s. m. cresecit. — Planta suffruticosa, 2—3 pedes alta, albo tomentosa, ramis virgatis, monocephalis. Folia crassa, sessilia, oblonga, integerrima, inferiora 11 lin. longa, 2 lin. lata. Diam. capitulorum 6 lin. Squamae calycinae acutae, exteriores ovato lanceolatae, interiores sensim longiores, sublineares. Corollae violaceae 5 lin. longae. Achaenia 2 lin. longa ; pappus flavescens fere 5 lin. Ozyphyllum Ph. n. gen. Capitulum S—10-florum, homogamum, discoideum. Involucri cylindrici squamae pluriseriales, foliaceae, interio- res flores externos involventes. Receptacülum convexum, epaleaceum. Corollae omnes hermaphroditae, bilabiatae; labium exterius latius, deflexum, interius aeque longum, angustius, apice involutum. Antherae alatae caudataeque; ala et caudis saccum antherae aequantibus. Stylus basi bulbosus, ramis longis, revolutis; apice truncatis. Achae- nium erostre, dense arachnoideo - villosum. Pappus plu- mosus. — Ad Nassauviaceas pertinere videtur. Cfr. Tab. IV. A. Ramus magn. naturali; 1, flosculus magn. nat.; 2, idem, paulo auctus; 3, stamen, magis auctum; 4, sty- lus, auctus; (5, fructus, magn. naturali) ;{6, folium caulinum magnit. naturali, a latere inferiore visum. 173. Oxyphyllum ulicinum Ph. In glareosis ete. regionis litoralis ad Cachinal de la Costa, Paposo etc. occeurrit. — Frutex 3—4-pe- dalis, erectus, glaber. Folia conferta, sessilia, exstipulata, oblonga, acuta, utrinque sinuato - dentata, dentibus plerum- que utrinque duobus, apice dentibusque pungentibus; ma- Jora 10 lin. longa, 3 lin. lata; Juniora fasciculata, revoluta, integerrima. Capitula ad apieem ramorum conferta, co- rymboso-capitata, ovata, 31/,—4 lin. longa ; squamis fuseis, arachnoideo -lanatis, mucronatis, exterioribus brevioribus ovatis, interioribus oblongis. Corollae 31, pallide violacese, antherarum alae et styli 174. Proustia Tipia Ph. lin. longae, obsceure violacei, Pr. frutex glaberrimus, $ inflorescentiae ramis horizontalibus spinosis. _ Legi potest in variis loeis regionis herbiferae litoralis ad Hueso parado et Paposo; Decembri vix gemmae florales aderant. Incolis Tipia i habitu Pr. baccharoidis tidi. Folia nitida , longitudinis petio- lus fere quartam partem occupat, 6— 6'/, lin. lata, spinis modo mucronata sunt. affinibus. Panieulae Pyramidatae circa tripollicares, ramis valde striatis, brac- team unam alteramve lineari-setaceam gerentibus. » 28 175. p. 317. Frequens in regione litorali a Pan de Azucar u- que ad Tartal. 175b. Polyachyrus niveus DC. Gay III. p. 373, In arenosis litoralibus Calderae, portus Copiapino- rum rarus non est. 176. Polyachyrus' roseus Ph. P. ramosissimus, glan- duloso - pilosus; foliis confertis, amplexicaulibus, supra eine- reis, subtus niveo-arachnoideis, linearibus ; pinnatifidis, la- Tylloma glabratum DC. — Gay. vol. IL. > i5 . . PN . . einiis brevibus, vix longioribus quam latis, saepe basi lo- bulo auctis, apice rotundatis, integerrimis, margine revolutis; ramis monocephalis; glomerulis capitulorum suborbiculari- bus; floribus pulchre roseis. In rupibus litoralibus ad Chanaral de las Animas, sed etiam in valle las Animas dieta. — Internodia brevia, vix pollicaria.. Folia 25 lin. longa, modo 7 lin. lata, laeiniis utringue eirca 7. Bracteae acutae, planae, glandulosae, sed non hispidae. Squamae involueri oblon- gae, obtusae, glabrae. — Foliis confertis, internodiis bre- vibus, caule ramosissimo cum P. niveo DC. convenit, sed foliis simpliciter pinnatifidis ramisque minime niveo-tomen- tosis facillime distinguitur; A P. Ga yi caule ramosissimo, foliosissimo, lobis foliorum nunquam deorsum flexis, pu- bescentia longiore, glanduloso - viscosa‘, a P. Pöppigii Kunze lobis foliorum integerrimis, parvis, neque latis, den- tato -spinulosis differt. 177. Polyachyrus carduoides Ph. P. dense pubes- cens, glandulosus, viscosus, graveolens; caule ramoso, po- Iyphylio; foliis amplexicaulibus, lineari- oblongis, pinnatifi- dis; laciniis ovatis, spinoso-dentatis, supra hirtis, viridibus, subtus araneosis, albidis; glomerulis ad apicem caulis fere cymosis; bracteis glanduloso-hirtis. In valle Sandon dicta, in centro deserti 2504 lat. m. et c. 9000 p. 5. m. a me lectus est. — Folia fere 24 lin. longa, 9 lin. lata; laciniae usque ad 3!/, lin. latae, denti- bus utringue 1—2 apiceque acuminatis, spinosis. A P. Pöppigii Kunze vellere arachnoideo omnino deficiente, pilis vero patentibus glutinosis confertis et lobulis spinas pau- cas magnas gerentibus abunde differre videtur. 178. Chabraea modesta Ph. Ch. annua, ramosa, hu- milis; arachnoidea, einerascens ; foliis oblongis, in petiolum attenuatis, repando -dentatis, inferioribus saepe profundius sinuatis, supremis sessilibus , saepe tripartitis, foliolis inte- gerrimis,, linearibus, imo subulatis; floribus fere corymbo- sis; pedunculis 1—2-pollicaribus, unifloris; squamis invo- lucri glabris, margine scariosis; floribus albis. In valle Cachinal de la Costa 26% lat. m. et c. 1700 p. s. m. ereseit. Planta circa 6-pollicaris; interno- dia superiora 1%/,-pollicaria; folia inferiora 13 lin. longa, 5 lin. lata, saepe fere runeinata, dentibus utrinque tribus; eapitula 3 lin. longa. — Ch. glandulosa Don et ei- nerea DC. foliis amplexicaulibus, prior etiam involucro lanuginoso, Ch. tomentosa foliis subtus albo - tomento- sis etc. differunt. b) Cichoriaceae, 179. Achyrophorus glaucus Ph. A. glaberrimus, glau- ens; ramis strietis, monocephalis; folis coriaceis, linearibus, gemmam floccosam saepe in axilla foventibus inferioribus subruneinatis; supremis integerrimis; squamis involueri arochnoideo - floccosis; paleis angustis, apice longo, filiformi terminatis. Ad aquam Profetas dietam 24%45' lat. m. et 9000 P- 8. m. inveni. Caulis I-pedalis, basi ramosus. Folia in- feriora 3 poll. longa, 44/, lin. lata, lobulis brevibus utrin- que circa 5, retroflexis; superiora 20 lin. longa, modo 1%/, lata. Involucrum $ lin. longum, 5 lin. crassum,. Ab A. andino DC. foliis coriaceis, squamis involucri glabris, ab A. tenuifolio DC. paleis angustis etc. differt. Achae- nia matura non vidi, 180. Achyrophorus grandidentatus Ph. A. glaberri- mus, subacaulis, rhizomate sc. erasso, multicipite; foliis omnibus radicalibus, tenuibus, densissime reticulatis, ovatis, acutis, in petiolum brevem attenuatis, margine dentibus paucis, grandibus munito; pedunculo nudo, bracteis modo linearibus subscariosis aliquot vestito; squamis involueri dorso pilosis, In valle las Animas dicta reperi (26026' lat. m.), incolis Renca et Serra Jilla — Radix fusca, 6 lin. erassa; folia 21/, poll. longa, 1 poll. lata; dentes utrinque Quafuor saepe antrorsum versi; pedunculus 6—8-pollicaris, bracteolas eirca 6—8, 34/, lin. longas sub capitulo con- gestas gerit; diam. capituli 10—12 lin.; achaenia longe rostrata, suleis 5 divisa; paleae lanceolato-subulatae. Ha- bitus A. chrysanthi DC. vel A. Scorzonerae DC. est; a priore achaeniis longe rostratis, a secundo glabritie, ut alias notas taceam, facile distinguitur. 181. Achyrophorus foliosus Ph. A. caule glabro, striato, valde ramoso, folioso; ramis monocephalis, apice nudis, sub capitulo hispidis (junioribus saepe albo - flocco- sis); foliis inferioribus oblongis, acutis, in petiolum brevem attenuatis, grosse dentatis, spinuloso - ciliatis et pilis brevi- bus, rigidis hine inde adspersis; caulinis semiamplexicauli- bus, sagittatis, basi ineiso-dentatis, deinde integerrimis ; squamis involucri dorso hispidis; margine albo - floccosis, nigricantibus; paleis angustis, subulatis. In regione litorali herbifera occurrit ad Cachinal de la Costa, Paposo et. — Caulis I-pedalis, erassitie pennae anserinae. Folia inferiora 5 poll. longa, ultra 1 poll. lata, ‚Involucrum 7%/, lin. longum. Achaenia (immatura) breviter rostrata. In regione herbifera e. g. ad aquam Miguel Diaz dietam vidi; incolis Nilgue. | c) Eupatorineae. (183... Eupalorium foliolosum DC. Gay IH. p. 475. Frequens in regionibus litoralibus, in arena velut ad Caldera sive in vallibus, usque ad Miguel Diaz; in interiore deserti desideratur. 154. Eupatorium Remyanum Ph, Eu. suffruticosum, pilis articulatis puberulum; ramis teretibus, superius den- sius glanduloso pubescentibus; foliis alternis Oppositisve, petiolatis, subcordatis, late triangularibus, obtusius- eulis, grosse crenatis, crenaturis saepe mucronatis, supra glabris, trinerviis; eymis eirea 20-foris; pedicellis bractea- tis; .squamis involucri biserialibus, eirca 15, lanceolato- bus; corollis albidis, glabris; achaeniis costatis, praesertim in costis pectinato - scabris, Prope Miguel Diaz etc. occurrit. — pedales; petioli 12 lin. longi, 14 lin. lata, | inque © bractene lineares, plerumque 1— 2 minutae in pedicellis aut ad basin capi- tulorum; pedicelli ,3*/, — 4 lin. longi, involuera 3 lin. lon- ga“ — Fere unice foliis latioribus, apice haud produetis ab Eu. glechonophyllo differt, an mera varietas? sed transitus non vidi: | 185. Stevia menthaefolia Ph. St. suffruticosa, ra- mosa, dense glanduloso-pubescens ; foliis sessilibus, oblongo- lanceolatis, serratis, basin versus integerrimis; floribus fas- eiculato - corymbosis, basi bracteatis; squamis involueri quin- que, linearibus, acutis, dimidium foseulorum aequantibus; flosculis quinque, achaeniis valde costatis; Pappi setis de- cem, scabris. Prope Cachinal de la Costa (26% lat, m. 1700 p- 8. m.) crescit. Caulis raro pedem altus, 1 lin, erassus; folia pollicem longa, circa 3%, lin. Iata, dentibus 58 utringue munita, basi attenuata; capitula breviter pedun- culata, ad basin bractes una alterave, ‚squamae involucri simili munita, fere 3 lin. longa; flosculi 5 lin. longi; pap- pus immaturus flavescens, flosculos aequans. ’ 156. Sıievia hyssopifolia Ph. St. humilis suffruticosa, glanduloso-hirtella ; foliis parvis, Jinearib patulis, adpresse- serratis, obtusis; floribus faseiculato- corymbosis; achaeniis In eadem regione herbifera litorali ad Hueso para- do 25026’ lat. m. et Paposo 25° legi. — Caules 9 — 12-pollicares, graeiles, virgati, vix ultra ®/, lin, crassi; folia sparsa, 9— 10 lin. longa, inferiora 1— 1%, lin. lata, voluerum 3 lin. longum; flores 5 lin. Pappus purpureus setis decem constans, 2?/, longus; achaenia fere 2 lin. d) Asterene 187. Erigeron paposanum Ph. E. perenne?; caule rymboso; ramis foliatis, apice 1 — 3-cephalis; folüis strigo- longum attenuatis, serrato - dentatis, dentibus utringue eir- ca 4; squamis involueri subulatis, extus hispidis, _ disco aequalibus; ligulis albis, disco vix- longioribus; achaenio undique hispido. Prope Paposo inveni. — Caulis pedalis, 1 lin. cras- sus. Folia inferiora 31/,,—4 poll. longa, 31/,—4 lin. lata, suprema linearia, integerrima. — Pedicelli 11/, — 2-polli- cares. Squamae involucri 2 lin. longae. — AbE. Ber- teroano DC. propter folia distantia et inflorescentiam ut videtur simili, foliis inferioribus dentatis, involucri squamis hispidis, ligulis brevioribus; ab E. suleato Meyen, quod pariter in herbario deest, foliis dentatis et achaenis undi- que hispidis abunde distinetum videtur. 188. Haplopappus Rengifoanus Remy. Gay. III. p. 43. Prope Cachinal de la Costa (26% lat. m. 1700 p- s. m.) legi. 189. Haplopappus rigidus Ph. H. glutinosus, gra- veolens; caule fruticoso, ramosissimo , hirsuto; ramis mo- nocephalis, densissime foliatis; foliis rigidis, oblongis, infe- rioribus basi attenuatis, supremis plerurfque basi lata am- plexicaulibus, omnibus puberulis, vernicosis, serrato-dentatis, dentibus mucronato-spinosis; pedunculo villoso, breviusculo, foliis distantibus, minoribusque vestito; squamis involucri linearibus, acuminatis, glanduloso-pilosis; achaeniis sericeo- villosis; pappo flavo. In deserto Atacamensi centrali variis locis ad altit. c. 9000 ped. s. m. occurrit e. g. ad Alto de Varas (24035 lat. m.) — Caulis 1—2-pedalis, foliis siceis ‚ lu- teis haud deciduis; folia 9 lin. longa, 4—5 lin. lata, niti- da velut melle illinita; diametros capitulorum 15 lin. In- volucrum 4—5 lin. longum. 190. Baccharis Tola Ph. B. fruticosa, ramosissima, glaberrima, viridi-lutea, glutinosa, graveolens; ramis squa- moso - eicatricosis; foliis parvis, cuneatis, stellato - quingue- dentatis, punctatis, uninerviis; capitulis in extremitate ra- mulorum sessilibus, solitariis; squamulis involucri maseuli linearibus, apice fimbriato - eiliatis, purpurascentibus; pappo florum 5 aequali, serrato; squamis involueri feminei si- milibus, flavescentibus, nervo medio viridi;, pilis pappi ca- pillaceis, vix scabris; achaenio exquisite costat, Prope Agua de Profetas 24945’ lat. m. et 9000 p. s. m. Agua de Varas 24038’ Jat. m. et 9700 p. s.m. Puquios 23050 lat. m. 11000 p. s. m. etc.; incolis T o- la. — Frutex 4— 5-pedalis, rami breves; folia majora 4!/, lin. longa, fere 3 lin. lata, cuneata, in petiolum bre- vem attenuata, utrinque dentibus duobus, late triangulari-| unidentata, omina crassa, coriacea, sieut ramuli velut ver- nice illinita. Capitula masculina 2/, lin. longa, feminea 31/,. Corollae purpurascentes, Q filiformes, © crassiores 191. Baccharis petiolata DC.? Prodr. V. p- 418. Frequens prope oppidum Atacama 2202#° Jat. m. et 7400 p. s. m. — Planta perennis, orgyalis, multicaulis, glaberrima; caules strieti, striati; folia oblonga, in petiolum brevem attenuata, acuta, acute dentata, coriacen, tripli- nervia, dentibus utrinque octo; 9 lin. lata, fere 24 lin. lon- 8a, cujus longit. petiolus 4 lin. occupat. (Secundum DC, petiolus 1%/,— 2, lamina 10 lin. longa, 4—5 lin. lata.) Ramuli resina illiniti, sed non glandulosi. Panicula mosa, aphylla, multiflora, compacta. Capitula 21/, lin. longa; squamis ((') linearibus obtusis, apice laceris, Pap- pus florum 5' versus apicem paulo latior et Serratus, An species distincta foliis duplo-majoribus, ramulis non glandulosis? — a B, glutinosa corymbo densissi- mo, multifloro primo adspectu distineta videtur. 192. Baccharis marginalis Ruiz et Pav. Gay IV. p.80, In valle Chanaral bajo sive Finca de Chana- ral 26036‘ lat. m. et 4000 p. s. m. erescit, nec non prope Atacama; incolis Chilquilla, Atacamensibus Suncho, Argentinis Dadin audit. 193. Baccharis confertifolia Colla. Gay vol. IV. p- 85, Ad aquam Puquios dictam inter Trespuntas et Copiapö 2708 lat. m. et c. 4700 p- S. m. frequens re- peritur. 194. Baccharis juncea Desf.? DC. Prodrom V. 423. nr. 183, Ad Cachinal de la Sierra (25° Jat. m. et 7000 p- 5. m.) et in valle fluminis Atacamensis usque ad minas eupri $S. Bartolo inveni; aestatem ultimam ornat. Phi- libertus Germain, Musaei nostri subdirector in andibus al- tioribus hujus provinciae legit. Suffruticosa, glauca. Caules usque ad 3 pedales, simplices, strieti, 1%/, lin. erassi, eylindrici, apice modo in pedunculos paucos, 1, —2 pollices longos divisi. Folia distantia, 11 lin. longa, 1— 11/, lin. lata, utrinque triden- tata, superiora integerrima. Diametros capitulorum hemi- sphaericorum 41/, lin. Squamae involueri triangulares, lan- ceolatae, violaceae, margine scarioso albo einetae. Flores valde numerosi; corollae femineae albae, modo 1'/, lin. longae, apice lacerae; stylus eis dimidio longior; corollae masculinae duplo majores, 3 lin. longae, pallide roseae, quinquefidae, antheris laeinias corollae aequantibus. Pap- pus albus, in flore Q corolla longior, stylum vero vix ae- quans, in flore masculo modo tubum corollae aequat. Pili p- us in flore © filiformes, aequales, in flore 5’ crassiores . et versus apicem dilatati. — In Prodromo cl. De Can- dolle 1. ce. Bacch. junceae folia integerrima et pappum pallide rufescentem tribuit. ua 195. Baccharis spartioides Hook. Gay IV. p. 10% Ad aquam Puquios dietam inter Trespuntas & Copiapö (2708' lat. m. et 4700 p- 8. m.) colligi potest. 196. Tessaria absinthioides DC. Gay IV. p. 106. Frequens in deserti Atacamensis loeis argillosis, salsis Breadal 25024 lat. m., 1800 p- =» m.; Cachiyuyal 25022' lat. m., 4000 p. s. m.; in litore paludis salsae & Tilopozo 23020 usque ad Atacama 22026' extensae 7400 p. s. m., Finea do Chaüaral ete. A. Chilensi- bus Brea vocatur, et antea resina ex hac planta obtine- batur, quam loco axungiae adhibebant, 197. Closia elata Ph. Cl. annua; caule erecto, 1-pe- dali, ut tota planta, puberulo; foliis inferioribus...., me- dianis breviter pedunenlatis, palmato-quinque-lobatis, lobis laeiniatis, mediano triplo longiore, tripartito; laciniis latis tridentatis, acutis; eapitulis terminalibus, longius peduncu- latis; tubo corollae © vix tertiam limbi partem aequante; stigmate in fl. femineis (semper?) ineluso; achaeniis longe pilosis. In valle Tartal 25025 versus mare legi. — Om- nibus partibus major quam Cl, Cotula Remy. Folia mediana 14 lin. longa, 12 lin. lata; pedunculi interdum usque ad 20 lin. longi, saepe bracteas lineares, integerri- mas, 2—3 gerentes; diametros capitulorum 44/,. Praeter habitum et folia latiora pilis achaeniorum longis fere dia- metrum eorum aequantibus et tubo brevi corollarum femi- nearum stigmateque incluso a C. Cotula differt. 198. Closia anthemoides Ph. CI. annua, humilis, ramosissima ; foliis longe petiolatis, infimis rhombeis, inciso dentatis, acutis; superioribus pinnatifidis; supremis lineari- bus subintegris; capitulis confertis; squamis involueri ova- tis, hispidis; ligulis fere circularibus. Arena litoralis Calderae, portus Copiapinorum hanc speciem alit, sed, si bene memini, etiam ad las Animas vidi, incolis ut reliquae Manzanilla i. e. (Chamomilla) audit. — Planta vix 2 poll, alta e radice simplici, filifor- mi naseitur; caulis et folia pilosa; petiolus fol inferioris 3 lin. longus, lamina_2?/, longa, 2 lin. lata; folia mediana petiolum 7 lin. longum, laminamque 5 lin. longam, toti- demque latam habent. Corollae hermaphroditae omnino pilosae. — A CL Cotula Remy habitu valde differt, internodiis folio brevioribus, foliis inferioribus integris, nec bipinnatifidis, squamis involueri hispidis, ligulis fere eireularibus. 199. Ciosia? discoidea Ph. Cl.? annua, erecta, ra- mosa, corymbosa, pilis albis; superioribus glandulosis ve- stita; foliis longe petiolatis pinnatifidis, subbijugis, laciniis linearibus, basi angustatis, trifidis demum linearibus, per- acutis; foliis superioribus minus divisis, trifidis, imo integer- rimis; floribus radii aeque tubulosis; ala antherarum dimi- dium saccum ejus aequante; achaeniis longe pilosis. Unicum specimen servo, ni fallor prope Calderam lec- tum. Planta quinquepollicaris, ramosissima, habitu Anthe- midis eujusdam. Folia 14 longa; pedunculi graciles, 4— 12 lin. longi; squamae involueri lanceolatae; flores eirca 20. |1 Tubus glanduloso-villosus, limbus 4 dentatus; stylus inclusus, 200. Closia? pusilla Ph. C1.? annua, pusilla, ra- mosa, pubescens; foliis oblongo-linearibus, utringue 2— 3 dentatis, inferioribus oppositis, in petiolum attenuatis; me- dianis pinnatifidis, laeiniis linearibus acutis; squamis inv kucri subbiseriatis; floribus omnibus tubulosis; achaeniis (florum radii femineorum ?) seta unica loco pappi dis- Prope Pan de Azucar in litore legi (26°8' lat. mer.) sed modo unicum specimen servavi. — Hoc modo Vazquezia Ph. n. gen. Capitulam multiflorum, heterogamum. Involucri semi- globosi squamae uniseriales, quinque, ovatae, herbacene, Receptaculum convexum, nudum, aut parce alveolato - fin- brilliferum. Corollae radii femineae uniseriales, ligulatae, illis disci aequales, limbo 3—4-dentato, tubo angusto, glan- duloso-piloso. Corollae disei hermaphroditae crassiores inclusae, breves, alatae, basi subsagittatae. Stylus forum femineorum glaber, ramis satis elongatis glabris terminatus, corolla paulo brevior; ille florum hermaphroditorum ramos breviores, obtusos, extus versus apicem papilloso- puberulos ostendit. Achaenium compressum, triquetrum, apice trun- catum, basi angustatum, carpophoro brevi distineto insi- dens, scabrum. Pappus omnino nullus. — Inspice Tab. V. A. Extremitas rami, magn. nat. 1, floseulus herma- phroditus magn. naturali; 2, corolla ejusdem aucta; 3, sty- lus auctus; 4, achaenium auctum; 5, anthera aucta; 6, fo- lium caulinum inferius magnitudine naturali. Genus hoece cum Closia et Infantea comparari potest, cum priore achaeniis pappo earentibus eonvenit, sed involuero pentaphylio et corollis radii valde diversis differt; cum Infantea involucro convenit, sed achaeniis Observatio. Cur Closia cum Asteroideis, Infan- tea vero cum Senecionideis collocata sit non intellexi. In Closia „stylus radii bifidus glaberrimus, stylus disei ramis linearibus obtusis versus apicem extus papulosis“ et in In- fantea „stylorum radii rami lineares, glaberrimi, exserti ; igitur in his organis nulla. pedunculis capillaribus, 4— 12 lin. longis; squamis invo- lucri obovatis, scutis, ovaria aequantibus; flosculis circa M, dimidium ovarium aequantibus. - en Prope Paposo in detritu ad basin montium litora- lium inveni. — Caulis 1- is, vix #/, lin. erassus; folia 12 lin. longa, 9 lin. lata, ambitu ovata, petiolo 4—5 lin. ‚longo insidentia. Foliala involueri 1%), lin. longa; achae- nia fere 1'),. TR -. Toliisque albo-lanatis nee cano tomentosis, foliis obtusis, _— 32 e) Senecionideae. 202. Senecio albolanatus Ph. S. discoideus, suffrutico- sus, basi ramosissimus, lana alba densissime tectus; foliis linearibus integerrimis, obtusis; corymbo oligocephalo con- ferto; pedicellis brevibus , sub capitulo bracteolatis; invo- luero 13-phyllo, floseulis breviore; squamis acuminatis, apice penicillatis, vix ustulatis; flosculis 30 — 40, omnibus tubulosis; achaeniis costatis, glaberrimis, In valle Vaquillas dieta 2507° lat. m. et ce. 9000 p- Ss. m. inveni. — Caulis I-pedalis, basi valde ramosus, ramis plerumque simplicibus, usque ad apicem foliatis, strietis; folia eirca 12 lin. longa, 2 lin. lata, ad basin vix attenuata; pedi- celli 12° longi, bracteolati; involucrum 6 lin. longum. Va- riat pedwnculis involuerisque glabriusculis, lutescentibus. — Differt a S. filaginoidi DC. lana alba (nec tomento cano) omnes partes tegente, foliis puncto calloso non ter- minatis, flosculis pluribus ete.; a S. Haenkei DC. caule achaeniis glaberrimis etc. 203. Senecio chrysolepis Pk. S. ima basi suffruti- cosus, ramosissimus, lutescens, floccoso - lanuginosus; foliis linearibus, carnosulis, integerrimis; floribus numerosis, fa- stigiatis; pedunculis I—1?/, pollices longis, bracteatis; in- voluero 15-phyllo, flores aequante; squamis linearibus, viridi-lutescentibus, apice penieillatis, glabriuseulis, nervo mediano luteo; floseulis 30—35, omnibus tubulosis; achae. niis glaberrimis, costatis. . Prope Riofrio ad 24°50‘Jat.m. et 10800 p. s. m. fre- quens erescit. — Caulis vix 1-pedalis, lutescens; folia potius incana, 9 lin. longa, vix 1 lin. lat. Rami omnes fasti- giati, apice corymbosi, multiflori vel oligocephali; bracteae subulatae 5—6 ad basin involucri, adpressae. Longit. squamarum involucri 31/,—4 lin. 204. Senecio zerophilus Ph. S. discoideus, basi suf- fruticosus, ramosissimus , albo-lanatus; ramis oligocephalis, usque ad apicem foliatis; foliis ambitu oblongis, profunde pectinato-pinnatifidis; pinnulis utrinque cirea 3, linearibus , floribus numerosis, subfastigiatis; pedunculis pollicaribus, una alterave bractea munitis; squamis involucri eirca 15, floecoso-arachnoideis, floseulos aequantibus; flosculis eirca 50, omnibus tubulosis, Prope Pajonal 23046' lat. m, c. 10,000 p. s. m. inveni. — Caulis 1-pedalis; folia eirea 9 lin, longa, 3 lin, lata; capitula fere 6“ longa, et totidem lata, | . 205. Senecio eremophilus Ph. S. discoideus, suffru- ticosus, ramosissimus, tomento cano, demum deciduo vesti- tus; foliis linearibus, pectinatis; segmentis utringue 2—4, distantibus, linearibus, brevibus, acutis; floribus numerosis, fastigiatis; pedunculis pollicaribus, bracteatis, glabratis; ca- pitulis basi bracteolatis; squamis involucri floseulos aequan- _ _ *) Dixi in honorem orn. Domini Ludovici Troncoso, Serena instituens de scientia naturali bene meritus est. Ze « tibus; apice haud sphacelatis, eirca 15; flosculis omnibus tubulosis, 30—50; achaeniis glabratis. In cacumine Alto de Puquios 2305% Iat. m. 12500 p. s. m. legi. — Caulis basi 6 lin. crassus, ligno- sus; rami 9—12 poll. longi; folia ad summum 12 lin, longa, laciniis eirca 4/, lin, latis, satis distantibus, saepe margine revolutis; bracteae lineari-subulatae; squamae in- volueri 4 lin. longae. — Differt ab antecedente tomento minus denso, foliis angustioribus, dentibus eorum breviori- bus, squamis involueri angustioribus, floribus multo minori- bus. Similis est etiam $. medicinali mihi, qui vero glaberrimus. 206. Senecio Troncosi*) Ph. S. radiatus, annuus, glaberrimus, ramosus; foliis pinnatifidis bipinnatifidisve, ambitu oblongis; laciniis linearibus, angustis, rhachim ae- quantibus, plus minusve lobulatis; peduneulis gracilibus, bracteolatis; involueri ad basin parce bracteolati squamis eirca 20, angustis, sensim acuminatis, haud sphacelatis; ligulis circa 10; achaeniis densissime hispidis. Ad las Animas hanc speciem reperi. — Radix sim- plex, alba; caulis 9 pollices altus, basi vix 1 lin. crassus; folia variabilia, majora fere 2 poll. longa, 9—10 lin. lata, tri — quinquejuga, pinnulis s. lobis nune oppositis, nune al- ternis, nune integris, nunc lobulatis, imo pinnatifidis, laci- nüs obtusis aut acutis; semper tamen rhachis et laciniae aeque latae, 1/,—2/, lin.; ad basin petioli plerumque lo- bus unus vel alter conspieitur. — Differt a $. anthemi- diphyllo Remy, glabro Less., etc. radice annua, a pri- ore praeterea squamis involucri pluribus ete. 207. Senecio paposanus Ph. S. suffruticosus, arach- noideo-lanuginosus, demum glabratus; caule erecto, 1-pedali, plerumque simpliei; foliis auriculatis, inferioribus longe pe- tiolatis, ovatis, ineiso-dentatis, imo subpinnatifidis, superio- ribus sessilibus, oblongo - linearibus, pectinato - pinnatifidis aut subintegris; corymbo 4—8-cephalo; bracteis setaceis in peduneulis et ad basin calycum; squamis involueri gla- briusculis, apice dilatato-pectinatis, eirca 20; ligulis eirca 10; achaeniis costatis, hispidis, Prope Paposo in regione herbifera creseit. Caulis 12—15 poll. altus. Folia inferiora petiolum fere bipollicarem et laminam 24/, lin. longam et 1/, poll. latam habent, in foliis superioribus petiolus brevior et la- tior, lamina angustior et auriculae majores fiunt; folia su- prema saepe amplexicaulia, linearia, integerrima sunt. Om- nia in axillis gemmas albo-lanatas magis minusve explica- tas fovent. Basis involucri dense lanata a squamis fere glabris valde distincta. Capitula 5 lin. longa, 4 lin. lata. Achaenia costata et in costis setis brevibus albis adpressis obtecta sunt. — AS. jacobaeiformi Remy foliis cau- linis haud pinnatifidis fructibusque hispidis valde distinetus videtur. - qui per multos annog observationes meteorologicas in oppido 12 ” 208. Senecio crispus Ph. S. radiatus, frutieosus, ramosissimus, glanduloso-hirtus; ramis vetustioribus epider- mide laxa, albescente vestitis; foliis confertis, parvis, sessi- libus, pinnatifido - laciniatis, carnosis, crispis, margine revo- lutis; laeiniis brevibus acutis; ramis erectis, apice 1—3-ce- phalis; floribus numerosis, confertis, fastigiatis; squamis involueri eirca 12—15; ligulis cireiter 10; limbo suo squa- mas involucri vix aequantibus; achaeniis glaberrimis, In valle Sandon legi (25%4 lat, n., 9000 p. s. m.) — Caulis vix 1-pedalis, basi 3—4 lin. erassus; folia 4 longa, fere 3 lin, lata, crispa hane speciem facili negotio distin- guunt. Pedunculi I—2-pollicares; squamae involueri 5 lin. longae, haud sphacelatae; ad basin involucri bracteae linea- res aggregatae adsunt, | 209. Senecio luridus Ph. S. radiatus, ruffruticosus, ramosissimus, foliosissimus, glanduloso- pubescens , glutino- sus, graveolens; ramulis usque ad apicem foliatis, pauciflo- ris; foliis semiamplexicaulibus, basi truncato -aurieulatis, ambitu linearibus vel oblongis, pinnatifido-laciniatis, vel laciniato - dentatis, margine revolutis; laciniis linearibus, in- tegerrimis vel hine inde grosse dentatis, supremis fere in- tegris; floribus numerosis, corymbosis; squamis involucri circa 12, haud sphacelatis; ligulis eirca 8; achaeniis stri- 8080 - hispidis. In valle Dona Inez dieta 25055° Jat, m. et 7900 P- 8. m. inveni. Caulis 1-pedalis; folia fere 2 poll. longa, cum laeiniis eirca 6 lin. lata; laciniis utringue circa 3 ma- Joribus, capitula modo 3 lin. long, 2—2!/, lin. lata, Squamae involueri haud sphacelatae. Differre videtur a $. sinuatilobo DC. laciniis foliorum angustis, saepe integris, margine revolutis; achaeniis pilis albis densissime obsjtis etc. 210. Senecio cachinalensis Ph. S. radiatus, frutico- sus, hirtellus; ramis virgatis, apice oligo-cephalis; usque ad corymbum foliatis; foliis fere pinnatis, inferioribus pe- tiolatis, superioribus sessilibus, pinnis 4— 5 -jugis, lineari- bus rhachin aequantibus, acutis, dente uno alterove muni- tis; pedunculis 1%/,— 3 -pollicaribus, glanduloso - hirtellis, bracteatis; squamis involueri basi bracteatis, 16—18, hand sphacelatis; ligulis circa 12, latis; achaeniis (junioribus) valde costatis et hispidis, ; a Vallis Cachinal de la Costa (26% Iat. m. et 1700 p. s. m.) hanc speciem offer. — Rami 1-pedales, indivisi, apice corymbum subquadriflorum gerentes, striati, basi glabri, superius sieut pedunculi pilis brevissimis hir- telli. Folia approximata, haud auriculata, 18 lin. longa, 7 lin. lata, rhachis laeiniaeque eirca 1 lin. latae; margo saepe revolutus; pagina inferior squamulis vel potius pilis brevissimis magis minusve incana est. Etiam folia supre- ma vix auriculata, potius semidecurrentia. Squamae in- volucri 4 lin. longae; ligulae 4°/, longae, 1°/, latae; flo- res tubulosi disei abrupte incrassati. A 8. alcicorni Hook. (quem nondum vidi) ramis usque ad corymbum foliatis, folüs regulariter pinnatis, neque irregulariter laci- niatis, pedunculisque glanduloso-hirtis; a $. Berteroana *) Dixi in memoriam ornatissimi Domini Diego de Almeida, in itinere per desertum consortis. ’ Coll. folis supremis hand auriculatis, .lobis eorum usque ad rhachim produetis, achaeniis (junioribus saltem) hispi- dissimis; a S$. glabrato Hook. folis minime basi auri- eulatis, corymbo paucifloro, eapitulis duplo majoribus etc. achaeniis glabris, multicostatis. Ad Cachinal de la Costa cum priore inveni. — Rami 5 poll. longi, simplices; folia 18 lin. longa,, 6 lin, Iata; capitula 6“ Ionga, 3"/, lat. — A S. anthemi- diphylio Remy, cui quoad folia valde similis, ramis robustioribus monocephalis, capitulis multo majoribus; a S. glabrato foliis haud auriculatis, laciniis angustioribus, pedunculis monocephalis, a 8. glabro Less. iisdem pedun- 212. Senecio myriophylius Ph. S. radiatus, fruticosus, erectus, ramosissimus, cinereus, hirtellus; foliis confertissi- mis, carnosulis, linearibus, pinnatifdis i. e. utrinque lobulis. 2—5 distantibus , diametrum folüi aequantibus auctis; lobis omnibus rotundatis; ramis abbreviatis, monocephalis, brac- teas setaceas gerentibus; capitulis involucratis; squamis involueri linearibus, dorso hirtellis, haud sphacelatis, 20 — 24; ligulis c. 12; achaeniis glabris. In valle las Animas dicta 26026’ lat, m. inveni. — Caulis 1-pedalis, rami breves; folia aegre 1 lin., saepe vix '/a lin. inter se distantia, 9 lin. longa, absque lobulis vix 2/, lin. lata; pedunculi ab ultimis folis vix 6 lin. longi ; squamae involucri 3 lin. longae, a 213. _Gnaphalium sphacelatum DC, Gay IV. p. 234. 214. Artemisia Copa Ph. A. fruticosa, tomento bre- vissimo, adpresso fere sericea, albo flavescente potius quam viridi; foliis confertis, sessilibus, linearibus, integerrimis, ter pedunculatis, fere racemosis, subsecundis; squamis in- volucri oblongo-linearibus; receptaculo glabro. Prope fontem Puquios 23050' lat. m., 11,000 p. s. m. et in valle Zorras 24%8° lat. m, 10— 11000 p. 8 m. in fissuris rupium rara non est, nomine vernaeulo Copa dieta. — Caulis 1), —2-pedalis, valde ramosus; folia internodia plerumque bis aequantia, gemmam in axilla fo- ventia, 4—4*/, lin. longa, 1 lin. lata; pedunculi 11/,—2 lin. longi; diam. capitulorum 3%/, lin. ; corollae saepe pur- purascent, radii femineae, disei hermophroditae, ut videtur fertiles; achaenia glaberrima. Ölor gravis, fortis, a 215. Bahia ambrosioides Lag. Gay IV. p- 256. In regione litorali deserti usque ad Miguel Diaz 24036’ lat. m. rara non est. - u 216. Infantea chilensis Remy. Gay IV. p. 259. In detritu ad radicem montium litoralium prope Pa- P0so inveni. 217. Cephalophora litoralis Ph. C. annua, humilis, glanduloso-hirtella, fastigiato-ramosa; foliis inferioribus ses- silibus, paucidentatis, superioribus fere amplexicaulibus, Subintegerrimis, lanceolatis; pedunculis brevibus; recepta- culo epaleaceo; paleis pappi achaenium albo-sericeum ae- Quantibus, obcordatis, mucronatis. In arena litorali prope Caldera, portum Copiapino- rum, legi. Tota planta modo 4 poll. alta; folia inferiora 10 lin. longa, 2 lin. lata, utringue dentibus 2—-3 mun ta, caulina superiora basi fere 4 lin. lata; pedunculi ab ulti- mo folio inde ad summum 9 lin. longi; diameter capitu- lorum 4 lin. — Facillime ab aromatica distinguitur: 1, foliis inferioribus longe minus incisis, 2, pedunculis bre- vibus; 3, squamis involucri paulo latioribus, 4, achaeniis dense sericeis; 5, paleis pappi obcordatis, longe diversis. 213. Encelia tomentosa Walpers. Gay IV. p. 282. In arena litorali ad Caldera, portum Copiapinorum, sed etiam in valle las Animas, et in interiore ad Cha- naral bajo 26036‘ lat. m. et 4200 P- S: m. etc. crescit; ab incolis Corona de fraile dicitur. 219. Bidens chilensis DC. Gay IV. p. 293. In regione herbifera litorali ad Pa PPso etc. vidi. f) Cynareae. 220. Centaurea floccosa Hook. Gay IV. p. 310. Prope Paposo hane ‚speciem inveni. 221. Centaurea cachinalensis Ph. C. caule. frutico- &0, ramoso, pilis brevissimis hirtello; ramis monocephalis; foliis pinnatis, glabris, pinnulis utringue 3— 4 linearibus, integerrimis aut laciniato dentatis; laciniis rhachim aequan- tibus, margine revolutis; capitulo basi nudo (rarius folioso) globoso - campanulato; involueri squamis Aapice scariosis, In valle ad Cachinal de la Costa inveni 2604 lat. m., 1700 p. s. m. — Frutex 3-pedalis, rami 1 1'/4 lin. crassi, striati; internodja approximata, modo 2 — longe diversa; squamis involueri glabris, dentibus pectina- tis longe pluribus; caule magis lignoso etc. 8) Synantkereae incertae sedis, Si Polyclados Ph.n. g- Capitulum multiflorum, discoideum, heterogamum „ eulis 15 —20 compositum. Involucrum imbricatum, squa- mis biserialibus, exterioribus ovatis, interioribus oblongis. Receptaculum nudum. Flores radii feminei, tubulosi, an- gusti, limbo a tubo non distincto , oblique truncati, vix Ii- gulati, labio emarginato. Corollae hermaphroditae tubulo- 3 sae, sensim ampliatae, regulares, quinquedentatae. Anthe- rarum ala brevis, obtusa, caudae nullae. Stylus corolla vix longior, ramis brevissimis truncatis. Achaenia oblongo- linearia, laevia, glabra. Pappus biseriatus, setulis scabri- dis; exterioribus brevibus, interioribus triplo saltem longio- ribus. Vide Tab. IV. fig, B. Ramus magnit. naturali; I, floseulus femineus magnit. naturali; 2, flosenlus herma- phroditus magnitudine naturali; 3, flos femineus auctus; 4, flosculus hermaphroditus auetus; 5, anthera aucta, .222. Polyclados cupressinus Ph. ir Sie In monte Alto de Puquios dicto 23052’ lat. m. et 12600 p. s. m. repperi. — Frutex ramosissimus, bi- pedalis, resinoso - glutinosus, graveolens; rami crassitie pen- nae anserinae, ramuli 1 lin. crassi; folia parva, 1 lin, longa, crassa, linearia, confertissima, imbricata, adpressa, fere hexasticha, supra glabra, subtus in centro et in axil- lis dense albo -lanuginosa ; flores terminales, solitarii, ses- siles; involucrum 3 lin. longum. Flores flavi. Brachyandra Ph.n, gI- Capitulum pauciflorum, homogamum, discoideum. In- volueri turbinati, imbricati, pluriseriati squamis viridibus, interioribus majoribus, margine scariosis, Receptaculum planum, nudum. Corollae tubulosae, limbo a tubo non distincto, brevissimo, quinquedentato. Stamina brevia, in- elusa; antherae alatae, ecaudatae. Styli elongati, ramis duobus elongatis, obtusis, glabris, e corolla longe promi- nentibus. Achaenia oblonga, erostria, costata, glabra. Pap- Pus uniseriatus, plumosus, — An prope genus Dolicho- gyne collocandum? differt ab hoc ramis styli obtusis, alis antherarum brevissimis, corolla apice non dilatata, achae- niis quinquecostatis, Pappo uniseriali. Inspice Tab. IV. fig- D. Ramus magnit. naturali; I, flos magnitude nat.; 2, floseulus, item; 3, idem auctus; 4, idem apertus, ali- quantulum magis auctus, ut ratio staminum et styli appa- reat; 5, anthera aucta; 6, extremitas styli aucta; 7, frue- tus auctus, | 223. Brachyandra macrogyne Ph. Pa In descensu a montibus Pingo-pingo dietis versus Tilopozo 23021 lat. mer. et c. 8000 P- 8. m. inveni; Jam medio Januario defloruerat, et pauca capitula modo unum alterumve florem servabant, — Fruticulus 2—3-pe- dalis, glutinosus, graveolens; rami graciles teretes, pubes- centes , demum glabri. Folia parva, linearia, integerrima, obtusa, erecta, hirta, margine revoluta, 2 lin. longa, %, lin. lata. Capitula terminalia, solitaria, brevissime pedunculata, vix 4 lin. longa. Squamae involueri subtriseriatae, infimae breves, ovato-lanceolatae, medianae oblongo - lanceolatae, obtusae, earinatae, interiores lineares. Lobeliaceae. 224. Pratia alacamensis Ph, Pr. pusilla, repens, glaberrima, foliis ovato-orbieularibus, haud cordatis, inte- gerrimis; petiolis laminam multo superantibus; dentibus » calyeinis triangularibus, brevibus, latioribus quam longis; genitalibus corollam haud fissam, subregularem aequantibus. Ad fontes deserti e. gr. Cachiyuyal (25%22 Iat. m. et 4000 p. s. m.), Agua de Profetas (24945 lat. m. 9000 p. s. m.), Puquios (23050° lat. m., 10,800 p- 8. 8. m.) etc. — Tota planta vix 1—2 poll. longa; lon- gitudo petiolorum et pedunculorum variat, plerumque pe- tioli 8 lin., corolla alba vel violacescens 4 lin. lon- 8. — A Pr. repente Gaud. praeter corollam haud fissam genitaliaque corollam aequantia foliis haud corda- tis, integerrimis primo adspectu differt. Campanulaceae 5 836, . ‚Speoularia ‚nerfolinie DC. (Campanula L.) Gay| IV. p. 343. A BR In herbosis prope Paposo creseit. . Primulaceae. 226. Centunculus erectus Ph. C. annuus, glaberrimus erectus, simpliciusculus; foliis ovatis vel obovato - oblongis in petiolum attenuatis acutis; floribus axillaribus, sessili- bus, pentandris. ! In herbosis prope Paposo 25° lat. m. et 5_800 p- 8. m. — Caulis bipollicaris, simplex, aut basi unum alterumye ramum emittens; folia fere 3 lin. longa, 17, lin. lata; calyx 1%/, lin. longus, quinquepartitus laciniis setaceis. Corolla marcescens in apice capsnlae diu per- sistens, laciniis lineari lanceolatis, quinque, tubum fere bis aequantibus. Stamina in faueibus inserta, dimidium laci- niarum corollae aequantia; filamenta glabra, antherae subor- bieulares. Stylus ereetus, simplex. Capsula globosa, ca- lyce vix minor, eircumseissa etc. " 227. Glaux? atacamensis Ph. Gl. glaberrima, caule humili erecto, ramoso; folis carnosis, oppositis, obovato- oblongis, acutis; floribus axillaribus, sessilibus, incarnatis; stylis duobus. _ a i ar u ii In margine paludis ingentis salsae, quae usque ad op- pidum Atacama extenditur, 7400 p. s.m. ad Tilo- pozo 23020° inveni. — Caulis 2—3 pollices altus; folia decussata, 14/, lin. longa; flores vix 1 lin. longi. Calyx corollinus quinquepartitus, lacinüis oblongis; stamina quinque cum laciniis alterna, ima basi calyeis inserta, et dimidium laeiniarıum aequantia, ut in Gl. maritima. Styli duo divaricati; Ovarium globoso -conieum, depressum. tus maturi vel immaturi nondum aderant. Apocyneae. ER 228. Scytalanthus acutus Meyen. Gay IV. p. 385. Fruticulus elegantissimus in arenis litoralibus frequen- tissimus ad Caldera, portum Copiapinorum, sed etiam in valle las Animas, aliquot leucas a mari distante; inco- lis Cuernecilla. > =n).In miemoeiant.clarissini virk; Dominf Antonit Varas | Asclepiadae., ' 229. Cynoctonum boerhaaviaefolium (Cynan chum) Hook, Gay IV. p. 391. NE In tractu herboso litorali ad Hueso par ado 25094 lat. mer, et Miguel Diaz 24036° Iat. m. ete, vidi, 230. Cynoctonum viride Ph. C. suffruticosum, hu- mile, glaberrimum; caule viridi; foliis linearibus, basi ro- tundatis, brevissime petiolatis; umbellis 5—8-floris, dimi- dium folium aequantibus; laciniis calyeinis ovato-lanceolatia; eorolla viridi, subcampanulata ; lobis quingue coronae linen- - ribus, corollam aequantibus; follieulis glaberrimis elongatis, 'rostratis. In aridis litoralibus ad Caldera, portum. Copiapino- rum, Miguel Diaz 24036, in valle las Animas 26%26- et ad aquam Breadal 1800 p. & m. tres vol quatuor leucas a mari distantem legi. — Caules humifusi, eireiter bipedales, inter saxa extensi. Folia 9 lin. longa, 1%, lin. lata, petiolus 1 lin., pedunculus communis ad summum 2 lin.; pedicelli 1 li totidem. Follieuli lin. longi. Semina rufa, granulata, fere 24/,-lincares, Gentianeae, 231. Microcala quadrangularis DC, Prope Paposo ine, Re ” er 232. Eryihraca paposana Ph, E. caule humili, erecto; foliis inferioribus late ovatis, superioribus oblongis; pani- cula dichotoma, panciflora ; pedunculo robusto et folia flo- ralia et calycem aequante. In eadem regione herbosa ad Paposo legi. Planta modo 4 poll. alta; folia 5—6 lin. longa, inferiora 3, superiora modo 2#/, lin. lata; calyx 4"/, lin. longus, — Ab E. cachanlagua seu chilensi Pers. facile hane foliis floralibus oblongis, nee linearibus acuminatis, panicula pauciflora, pedunculis duplo erassioribus et duplo breviori- bus distingues. Ab E. ramosissima foliis distantibus, lc ee Calyx eylindrieus, quadridentatus, dentibus brevibus, viridibus, membrana hyalina junctis. Corolla marcescens, eylindrica, parum calyce major, quadridenta, plicgta, apice eaerulescens. Stamina quatuor, in medio tubi corollae inserta, subsessilia; antheris oblongo - linearibus. _Ovarium elongatum, uniloculare „ multiovulatum. Styli duo breves, revoluti. Fructus capsula stipiti elongato longe e_flore Gay IV. p. 404. _ |persistente porrecto insidens, bivalvis, valvis ab apice us- que ad medium apertis, — A Microcala Link differt corolla haud infundibuliformi, stylis duobus ete.; a Schul- tesia Mart. corolla tubulosa cylindriea, calyce haud alato, stylis duobus; a Contonbea Aubl. iisdem stylis duo- bus ete. — Cfr. Tab. V. fig. B. Planta magn. naturali; dixi, qui per plures annos minister rerum interiorum Reipublicae Chilensis fuit, jam redactor periodici: Revista de ciencias y artes. ; 5* 1, calyx apertus et auetus; 2, pistillum auctum; 3, co- rolla aperta et aucta, ut plicae limbi et stamina appareant; r flos, ff capsula aperta, jff pedunculus cum basi per- sistente alius capsulae. 233. Varasia podocarpa Ph. Ad aquam Varas dietam 24038’ lat. m., 9700 p- s. m. in caespite oceulta occurrit. — Planta pusilla, annua, e collo radicis simplieis, albae, filiformis caules plurimos solo adpressos, ad summum 1!/, poll. longos emittit. Folia opposita, linearia, adpressa, fere imbricata , 2'/, lin. longa, !/a lin. lata. Flores in ramis terminales, solitarii, plerum- que aegre e foliis emergentes, fructus deinde ramis “exeres- centibus aliquid ab ultimis foliis distantes. Calyx 31/, lin. longus; corolla 3!/,,. tubo in calyce incluso albido, denti- bus erectis modo caerulescentibus ; stipes capsulam gerens saepe 6 lin. longus; capsula ipsa 2/, lin. longa, a stipite deeidua. Bignoniaceae. 234. Argylia puberula DC. Gay IV. p. 411. Elegantissima haec planta in aridissimis arenosis et gläreosis occurrit, ame ad Caldera, portum Copiapinorum, inter minas, cui nomen las Animas, et vallem fluminis Salado, prope Cachinal de la Costa,'in valle Tar- tal visa. Radicem erassam, ingentem, albidam coctam co- medere volui, sed amara est. : 235. Argylia glutinosa Ph. A. ramosissima, pilis brevissimis puberula, glutinosa; foliolis novenis, oblongo- cuneatis, inciso-dentatis; floribus satis magnis, luteis; laci- niis calycinis linearibus; corolla calycem quater aequante, tubo dilatato. Paulo ad meridiem oasis Chanaral bajo sive Finea de Chaäaral dictae 26038° et 4700 p- 5. m. in- veni. — Caules I-pedales; petioli inferiores foliola bis, su- periores semel aequant; foliola ad summum 8 lin. longa; calyx vix 2 lin.; corolla 7 lin. longa et ante limbum 21/, lin. lata. — Ab A. Huidobriana Gay caule ramosis- simo, ab A. geranioidi DC. pubescentia glutinosa primo 236. Argylia incana Ph. A. albo-villosa, caule ra- moso; foliolis 10— 11, oblongo- cuneatis, obtusis, utrinque lobulis 1—2 auetis; petiolis brevibus, raro foliola tibus; floribus luteis, sat magnis; corolla ealycem fere quin- quies aequante, tubo pergracili; stylo capillari. Eodem loco cum priori inveni. — Caulis 6-pollica- ris; petioli ad summum 6 lin. longi; foliola 4, calyx 1), corolla 7, eapsula 6 lin. long.; semina pallide fusca sunt. — Differt ab A. geranioidi DC. pilis multo breviori- bus, foliolis minus divisis, utringue lanatis, petiolis multo | brevioribus, stylo tapillari ‚ longe minus incrassato; ab A. N) Nonne Argylia trifoliata Oxalis vera est? tomentosa, quae sequitur, caulibus villosis, floribus du- plo majoribus, tubo corollae angusto, siliquis brevioribus, Seminibus. 237. Argylia tomentosa Ph. A. humilis, ramosissima, incana; caule dense pubescente et pilis brevibus albis lon- gioribus vestito; foliolis eirca 9 cuneatis, involutis, inte- gerrimis, aut apice sublobatis, obtusissimis; petiolo folio- lum majus vix bis aequante;; floribus axillaribus, subsessi- libus, parvis, luteis; corolla calycem quater aequante,. gla- bra; stylo erasso. ‘ In centro deserti inter Cachinal de la Sierra 25° et aquam de Profetas dictam 24045 ad ce. 8000 p- 5. m. primam vidi, deinde ad latus paludis salsae et fere siecae de Punta negra dictae c. 9000 p- Ss. m, in valle Chaco 25015‘ lat. m., c. 8500 p- sm. — Cae- spites densissimos 2—3-pollicares, illis Oxalidum variarum simillimos format, ita ut primum pro Oxalide habuerim, = Foliola majora 3 lin. 'longa, petioli ad summum 9 Iin.; pedunculus sub anthesi 1 lin., calyx 1 lin., corolla modo 3?/, lin., capsula 7—8 lin. longa. Semina albido-einerea. — AbA.geranioidi DC. pubescentia, foliolis fere inte- gerrimis, floribus duplo minoribus etc. facili negotio distin- guitur. 238. Monttea chilensis Gay. IV. p- 417. In regione herbosa litorali rarus non est hie frutex, e. gr. ad Hueso parado, Paposo, Miguel Diaz; incolis Uvilla. 239. Reyesia chilensis Gay. IV. p- 419. Unice in valle Tartal inveni. Polemoniaceae. 240. Gilia laciniata R. et P. Gay IV. p. 424. Prope Hueso parado et Paposo legi. 241. Gilia andicola Ph. G. caule basi ramoso, vil- loso, superius glutinoso; foliis pinnatifidis, crassis, carnosis; laciniis oblongis, ineisis, trifidis, aristatis; superioribus trifi- dis, supremis subulatis integerrimis; floribus ad apices ra- morum sparsis, saepe geminis, altero sessili; corolla caly- cem sesquies aequante, tubo gracili, calycem superante, deinde infundibuliformi. j In valle Sandon 25%%° lat. m., 9000 p. s. m. legi. — Caulis saepe divaricatus, vix pedalis. Folia radicalia 16 lin. longa. Calyx sub anthesi vix 2 lin. longus. Corolla 5 lin.; tubus fere dimidiam longitudinem oecupat, deinde corolla infundibuliformis fit, laciniae corollinae usque ad mediam partis infundibuliformis ineisae sunt; capsula ovata caly- cem excrescentem aequat, matura 3 lin. longa ; loculi sub- Convolvulaceae. 242. Ipomaea paposana Ph. 1. radice filiformi fibro- sa; caule volubili, sicut tota planta glaberrimo, annuo; — laminam aequante; pedunculis axillaribus, petiolos aequan- tibus, plerumque trifloris; bracteis setaceis; lobis calyeinis ovatis, obtusis; corolla infundibuliformi, coceinea, calycem ter vel quater aequante; stylo persistente, stigmate capi-) tato; capsula magna, biloculari, loculis dispermis. Prope Paposo in regione herbosa crescit. Radix tenuis, ramosa, pallide fusca. Caules 2— 3-pedales in solo prostrati vel volubiles, vix 1 lin. crassi. Folia 18 lin. longa, 16 lin. lata, sinu satis rotundato; Lobi calyeini 2 lin. longi exteriores paulo latiores, fuscescentes. Corolla 7—8 lin. longa; stamina dimidiam corollam aequant: sty- lus duplo longior. Capsula 5 lin. longa; semina 2/, lin., nigra, puberulo - velutina. 243. Cuscuta intermedia Choisy. Gay IV. p. 447. In arena litorali ad portum Calderae legi; incolis Cabello de Angel, ut Sequens, 244. Cuscuta floribunda Ph. C. ommino albida; flori- bus numerosissimis, paniculatis, pedicellatis; pedicellis caly- ces superantibus; calyce late infundibuliformi, quinque- dentato, dentibus triangularibus tubum aequantibus; co- rolla calyceem bis aequante, breviter tubulosa, dentibus nunquam reflexis; stigmatibus capitatis, antheras aequan- tibus. t ‚Prope Chanaral bajo legi, (specimen prope Ranca- gua a cl. Bertero lectum in herbario servatur). — Spe- cies inflorescentia et calyce distinetissima cum nulla alia chilensi confundenda. Calyx 1 lin. longus, corolla 2— 2 4, lin. longa; squamae ad basin antherarum angustiores quam in C. chilensi. — A C. corymbosa Ruiz et Pavon I. p. 69. t. CV. b. numero quinario partium fora- | lium unice dignoscitur nec non squamis corollae, quae in C. eorymbosa deficiunt. Hydroleaceae. . 245. Nama stricta Ph. N. annua, pusilla, stricta, se parvis, albis, in caule patentibus hirtella; caule dicho- tomo; foliis spathulatis, integerrimis distantibus; floribus in dichotomiis sessilibus; capsula oblonga, glaberrima. _ In regione herbosa ad Paposo speciming tria legi Jam fructus maturos gerentia. — Radix tenuis, filiformis, flava. Caulis 5 poll. altus, filiformis, jam ab internodio secundo tertiove dichotomus, ramis erectis; internodia fere pollicem longa. Folia basalia jam ceeiderant, caulina me- diana et I ae 6 lin. Ionga, 1%/, lin. lata. Calyx in} matura 3/, lin. longus, profundissime quinquepar- titus laciniis spathulato-linearibus, albo-pilosis et ciliatis (exacte ut in Eutoca). Corolla parva, lobis quinque bre- vibus rotundatis. Stamina inclusa, filamentis brevibus, an- theris subglöbosis didymis. Capsula calycem dimidium aequat, loculieide bivalvis; semina numerosissima, fusca, rugosa. — N. dichotomae (Hydrolea d. R. et P.) si-|crassa milis videtur, sed caule debili, erecto, pärce ramoso et capsulis oblongis glaberrimis, nee non staminibus inclusis facile dignoscetur. © Erf Hydrophylleae. 246. Eutoca frigida Ph. Eu. annua, tota viscosa ; caule humili, basi ramoso;; foliis oblongo-linearibus, pinna- tifidis; laciniis brevibus, obtusis; floribus racemosis; laci- niis calyeinis linearibus obtusis basin versus angustatis; pectinato - ciliatis; corollis parvis, calycem bis aequantibus; capsula oblonga ovata, calycem exerescentem non aequante, glabra. Ad Riofrio 24050 lat. m. et 10800 p. = m. et Sandon 2504 lat. m., 9000 p. s. m. oceurrit. — Caulis vix 6 pollices altus, diffusus; folia vix pollicem longa 2'/,—3 lin. lata; pedunculi fructiferi fere 1 lin. longi; calyx fructifer 3-linearis; corolla 2 lin. Semina valde rugoso -serobiculata. — Facillime ab Eu. Cumingii Benth. foliis simplieiter pinnatifidis, laciniis integerrimis; laciniis calyeinis longe er ga er minore dis- tinguitur. 247. Phacelia viscosa Ph. Ph. die ramoso, molli- ter piloso, glutinoso ; foliis petiolatis, oblongis, sinualis, in- eisis, lobis subtridentatis; floribus per spicas ramosas, se- cundas, densas Gspositis; corolla calycem paulo superänte; staminibus exsertis, In valle Sandon cum priore legi. — Planta annua? Caulis vix 1-pedalis. Folia caulina 28 lin. longa (incluso petiolo eirca 7 lin. longo), 10 lin. lata; ealyx fructifer 2/5 lin. longus, laciniis spathulatis. Styli basi ima modo con- nati. Semina quatuor oblonga, nigro - castanea, valde gra- nulata. — Foliorum forma et laciniis ealyeinis spathula- tis ad Eutocam accedit, sed capsula ne differt. Borragineae. 248. Coldenia litoralis Ph. Ü. annua, procumbens, dichotoma, pilis albis, rigidis patentibas dense vestita; in- ternodiis elongatis; foliis floribusqua in axillis glomeratis; illis longe petiolatis, oblongo ovatis, utringue attenuatis, rugosis; floribus sessilibus, laciniis calyeinis setaceis. In arena litorali ad Caldera, portum Copiapinorum reperitur. Radix fusca, simplex; rami ‚eirea 6 pollicares, 1 lineam erassi; internodia fere 1'/,-pollicares; petioli 4 lin. longi, lamina folii 4 lin. longa, 2°/, lin. lata. Pili in axillis floriferis (in ramis novellis ete.) densi albi. — Coldenia diehotoma (Lithospermum d. R. et P.) differt caule suffruticoso, foliis sessilibus, sensim in petio- lum attenuatis, segmentis calyeinis latioribus, „lanceolatis“. 249. Coldenia atacamensis Ph. & suffruticosa, erec- ta, hispida; internodiis brevibus; ‚foliis oblongo- ovatis, ’ ütrinque attennatis, rugosis distinete etsi breviter petiolatis ; floribus in axillis glomeratis; laeiniis ealyeinis setaceis. In arenosis et glareosis prope oppidum Atacama 22026 lat. m., 7400 p. s. m. ereseit. — Radix 3'/, lin. ‚ lignosa; caules -3—4 poll. alti erecti, dichotomi, pilis minus deneis vestiti; internodia modo 6 lin. longa; petioli vix 2 lin.; lamina 2%/, lin. longa, 1%, lin. lata ; ealyx 2%/,; corolla fere 3 lin. longa; pili in axillis flori- * feris longe minus densi quam in C, litorali, a qua caule erecto, suffruticoso, internodiis brevibus, petiolis brevibus facile distinguitur. His notis convenit cum C. dichoto- ma (Lithospermo d. R. et P.) sed in hac folia ma- Jora, sessilia, seu sensim in petiolum vix distinetum atte-' nuata, tubus corollae longior, calycem bis aequans, laci- niae calycinae multo latiores ex icone et deseriptione, ubi „lanceolatae“ vocantur. — Corollae tubus aurantius, in- tus croceus, lobi limbi rotundati, pallide violacei, dimidium tubum aequantes. Stamina medio tubo inserta, corollam subaequantia, inaequalia; filamentum capillare, anthera transversa, oblonga; ‚stylus eorollam aequans, filiformis, apice bifidus. Achaenia sub lente fortiori granulato-rugosa, cinerea, nigro - radiata. 250. Heliotropium floridum DC. Gay IV. p. 457. Prope Caldera legi. 251. Heliotropium linariaefolium Ph. H. fruticosum, pilis distantibus, appressis hispidum; foliis faseieulatis, li- nearibus, haud revolutis, viridibus; calycibus usque ad ba- sin partitis, laciniis linearibus; tubo corollae calycem ses- quies aequante, hispido, In regione litorali deserti herbosa ad Cachinal de la Costa 26°4' lat. m., ad Paposo et usque ad Mi- guel Diaz 24036 lat. m. occurrit. — Caulis circa 4-pe- dalis; folia 10— 12 lin. longa, 11,—1?/, lin. lata; calyx 1?/;; corolla alba 3 lin. long. Ab H. stenophyllo Hook. calyce longiore, etc.; ab H. florido Alph. DC. foliis angustioribus, haud revolutis, pilis longe rarioribus, colore inde viridi facile distinguitur. Fructus non vidi. "252. Heliotropium rugosum Ph. H. fruticosum; ra- mis junioribus, pilis adpressis dense vestitis; foliis confer- tissimis, elongatis, linearibus, obtusis, rugosis, margine re- volutis, subtus pubescentibus, praesertim in nervo mediano valde prominente, supra, dum juniora sunt, vernice gluti- nosa lueidissima illinitis; calyce profunde quinquepartito, hispido-pubescente; corollae albae glabrae tubo calycem sesquies aequante. a Prope Hueso parado 25026’ lat. m. etc. 1500 p. s. m. et Paposo legi. — Frutex 4—6-pedalis, ab incolis ut reliqua Heliotropia Palo negro dictus; folia 20—22 lin. longa, 1?/, lin. lata; calyx 1%/, lin. longus. Ab omnibus speciebus chilensibus fruticosis jam foliis exquisite rugosis distinguitur. Fructus non vidi. : | ' 253. Heliotropium glutinosum Ph. H. fruticosum, glutinosum, vernicosum, superius pilis brevissimis hirtellum ; üs linearibus utrinque attenuatis, acutis, margine revo- lutis, punctis resinosis aspersis, glaberrimis; calycibus pro- funde partitis, hirtis, laciniis linearibus, demum patulis; co- rollae albae, glabrae tubo calycem aequante. Ad Agua dulce 26116’ lat. m. et 6300 p. s. m. reperi, neque alibi.— Frutex 4- is. Folia 12— 13 lin. longa, 1?/, lin. lata, calyx 14/, lin. longus. Ab H. chenopodiaceo DC, foliis basi angustatis, longioribus, ealycis laciniis angustioribus, duplo saltem longioribus- dis- 38 erepat. — Fructus segmenta parallela , subrotunda, ad commissuram angustata, monosperma; species igitur ad Euheliophyta pertinet. 254. Heliotropium pyenophyllum Ph. H. fruticosum humile, totum pilis adpressis incanum, substrigosum ; folüis confertissimis, linearibus, crassis, fere teretibus, obtusissi- mis; floribus (sub anthesi) fere capitatis; calyce usque ad medium partito, laciniis linearibus; tubo corollae aurantia- cae calycem bis aequante. Ad las Animas 26016‘ et Cachinal de Costa 26°4’ lat. m. hanc speciem observavi. — Fruticulus modo 1%/, pedalis; folia ad summum 7 Iin. longa, fere 1 lin. lata et crassa; calyx 21/, lin., corolla 5t/, lin. longa. Ab H. stenophyllo non solum foliis sed etiam calyce longe tubuloso, solum usque ad medium fisso; corolla longe tubulosa etc. toto coelo differt. 255. Eritrichum calycinum Ph. E. perenne? erec- tum, ramosum, hispidum; pilis seu setis albis in parte su- periore patentibus 1—!/, lin. longis; foliis sessilibus, linea- ribus, obtusis; spieis terminalibus, densifloris, geminatis; floribus minutissimis, calyeibus magnis, excrescentibus, de- mum 41/, lin. longis et setis flavis tectis, In valle Sandon 25°4° lat. m. et c. 9000 p- s. m. inveni specimina tria, 6-pollicaria, unum fere suffruticosum. Folia fere 9 lin. longa, vix ®/, lin. lata; laciniae calyci- nae angustissimae, lineares; corolla, ut in omnibus sequen- tibus, alba, vix 11/, lin. longa, diametro limbi vix 1 lin.; tubus ejus angustissimus, limbo sensim dilatato, plicato, ne- que hypocraterimorpho; achaenia laevissima, apice elongata et angustata. Calyce demum maximo facillime cognoseitur. 256. Eritrichum hispidum Ph. E. setis patentibus albis hispidissimum; caule simplice, erecto; foliis lato-linea- - ribus erectis; spieis densifloris, divisis; calyce 2 lin. longo, setis flavis horrido, laciniis linearibus obtusis, haud accres- centibus; flore magno. _ In ascensu montis Alto de Varas c. 24035’ lat, m. et 1000 p. s. m. specimen legi. — Caulis 44/, poll. altus; folia 10 lin. longa, 1 lin. lata; diam. limbi corollae fere 3 lin., tubus fere 1t/, lin. longus, perfecte cylindricus nec sensim in limbum dilataftıs; achaenium elongatum, laevissimum, ut in priore. Ab hoc, quocum setis horridis convenit, distinguitur: calyce duplo minore, corolla vero duplo majore. 257. Eritrichum mieranthum Ph. E. perenne? -hu- mile, e basi ramosissimum, erectum ‚ 'pilis albis patentibus hispidum; foliis linearibus; racemis demum valde elongatis, floribus confertis, demum distantibus; calyce 1?/, lin. longo, setis flavis horrido; flore parvo. In valle Sandon 2504’ lat. m., 9000 p. s. m. eres- eit. Caulis 5 poll. altus; folia 4%/, lin. longa, 1 lin. lata; corolla infundibuliformis potius quam hypocraterimorpha, modo 1 Jin. longa; achaenia elongata, transversim rugosa. — Ab E. hispido_floribus minutis, pilis brevioribus tenuioribus; ab E. calycino calyce parvo haud accres- cente, a globulifero Clos. foliis duplo minoribus, spieis longioribus differre videtur. Dimensiones partium floralium a cl. Clos omissae. 258. Eritrichum chaetocalyx Ph. E. annuum, humile, caule ramoso, diffuso, pilis albis adpressis strigoso; foliis angusto-linearibus, demum albo-verrucosis; spieis terminali- bus densifloris; calyce parvo, vix 1'/, lin. longo, setis lon- gis flavis patentibus horrido, praesertim in basi; flore mediocri. i Ad litus prope Pan de Azucar inveni (26°10° lat. m.) — Caulis modo 4— 5-pollicaris; folia fere 9 lin. longa, vix 1 lin. lata, verrucis magnis lacteis, margarita- ceis aspera, quae antea setas gesserant. Diameter corollae 2 lin. Achaenia elongata, rugoso-punctata. — Pubescentia caulis, foliorum et calycis facillime a congeneribus distin- guitur. 259. Eritrichum parviflorum Ph. E. annuum, humile, ramosissimum, cinereum; caule pilis albis, adpressis strigoso ; foliis subfiliformibus, verrucosis, albo-setosis; spieis ramosis; calyce setis patentibus albis tecto, corollague minimis. r In arena litorali prope Caldera frequens creseit. — Radix simplieissima, fusca; caulis modo 2—24/, poll. al- tus; folia 4—5 lin. longa, !/, lin. lata; flores satis appro- ximati; calyx vix ultra 3/, lin. longus. Achaenia minima, */, lin. longa, ovata, cinerea, verrucoso-punctata. 260. Eriütrichum strictum Ph. E. caule erecto, strieto, demum ramoso, pilis patentibus hispido; foliis elongato- linearibus, albo- verrucosis et hispidis, superioribus basi la- tioribus; ramulis multis, abbreviatis, folia vix aequantibus; ramis supremis floriferis confertis; calyce setis flavis tecto; floribus minutis. Unicum specimen ad Miguel Diaz 24036’ lat. m. 860 p. s. m. lectum servo. — Caulis I-pedalis, imo apice florens, et nihilo minus ramulo (abortivo?) in quavis axilla munitus; folia 14 lin. longa, 11/,—2 lin. lata; calyx 2 lin. longus, laciniis linearibus; diameter limbi eorollae 14/, lin. Achaenia breviora et latiora quam in reliquis speciebus, alba, dense punctata, et verrucis aliquot parum prominen- tibus munita. — Habitus E. eryptanthi Alph. D. C., quod vero floribus axillaribus fere a basi caulis inde na- tis etc. statim dignoseitur. 261. Erürichum subamplexicaule Ph. E. pilis albis patentibus hispidum, caulibus erectis, ramosis, debilibus; foliis lanceolato -linearibus, basi lata semiamplexicaulibus; racemis terminalibus elongatis; floribus demum remotis; calyce parvo, setis flavis hispido; corolla magna. ; Prope Paposo in regione fertiliori inveni. — Radix nigra, ramosa. Caulis 1-pedalis, sed vix ®/, lin. crassus; folia 12 lin. longa, 2 lin. lata. Racemi demum 6 poll. longi; calyx 11, —1?/, lin. longus, corollae diameter 3 lin. - Achaenia parva, e fusca albida, elongata, verrucis parvis graniformibus dense obteeta. — Floribus mag- nis cum E. hispido mihi et phacelioidi ‚Clos. con- venit, sed ab hoe spieis elongatis, erectis, floribus distan- tibus; ab E. hispido "vero ‚Ppilis brevioribus mollio- ribus, ab utroque foliis basi lata fere amplexicaulibus differt. ; re Eritrichum gmaphalioides Alph. Dec. Gay IV P- Hune fruticulum a valle Doüa a dieta (25055° lat. m., 7900 p. s. m.) inde ad meridiem fere usque ad Chanaral bajo (26036‘ lat. m.) pluries inveni; Februario Jam defloruerat. Incolae provineise Copiapinae Ts del burro seu T& del campo vocant et infusiones ejus loco Theae chinensis bibunt. 263. Erütrichum filiforme Ph. E. caule humili, ereo- to, parce ramoso, filiformi, pilis albis, adpressis vestito ; foliis lineari-filiformibus; floribus spicatis; calyce pilis pa- tentibus, flavescenti albis horridis, fructiferis elausis; corol- lae tubo calycem ae, limbo diametri 1!/, lin.; nucu- lis albis, asperulis, \ Prope Hueso gen, speeimen 2 Oaulis modo 4-pollicaris; folia ad summum 3%/, lin. longa, „ lin. lata; calyx florifer 1 lin. longus, laciniae lineares, tu- bum subaequantes. Labiatae. 264. Mentha piperita L. Gay IV. p455. Ad aquam de Panul dictam 24048’ lat. m. frequen- tissima est, incolis Yerba buen. 265. Salvia tubiflora Sm. DC, Prodr. XII. p. 325, In toto tractu herbifero litorali a Cachinal de la Costa 2604 lat. m. usque ad Miguel Diaz 24036 lat. m. oecurrit. — Suffrutex elegans, quadripedalis. Cau- lis pubescens, glutinosus. Folia cordato - ovata usque ad 30 lin. longa, 24-— 28 lin. lata, petiolo pollicari fulta, grosse crenata, supra glabra, subtus pallida, pubescentia, imo sublanata. Verticilli distantes, biflori, bracteis ovatis, caducis, nervosis muniti. Pedicelli calyce breviores.. Ca- lyx 7 lin. longus, cylindricus, tridentatus, glanduloso - hir- tus; corolla coceinea, magna, 21 lin. longa, pubescens, calycem ter aequans; galea recta, acuta, integra, labium trilobum, utrumque tertiam partem tubi aequans. Genita- lia exserta; staminum connectivum longissimum, sacculo altero antherae obsoleto. 266. Salvia paposana Ph. S. annua, puberula, erec- ta, ramosa; foliis subsessilibus, ovatis, triangularibus, ere- natis, supra subtusque puberulis, floralibus deeiduis; ver- is; | tieillastris 10 — 12 floris; calyce costato; tridentato, denti- bus ovalibus; florifero tubuloso, fructifero ampliato , ovato ; corolla caerulea, calycem bis aequante, staminibus stylo- que glabris exsertis. In eadem regione ab Hueso parado 25026 lat. m. usque ad Miguel Diaz 24036‘ reperitur. — Caulis eirca bipedalis, folia inferiora, quae adsunt, fere 2 poll. longa; vix 14, poll. lata, petiolo 2 lin. longo suflulta; su- periora 1*/, poll. longa, fere 1?/, lata, basi truncata, imo subeordata; calyces floriferi fere sessiles, 2"/, lin. longi, — % ‚fructiferi campanulati, 4 lin, longi; corolla 4 — 41/, longa. Stamini filamentum breve, connectivum filiforme elongatum est; cujus rami valde inaequales, brevior apice capitulum parvum, i. e. antherae saccum abortivum, alter longior sac- cum perfectum fert. 267. Stachys grandidentata Lindl. Gay IV. p. 503. In regione herbosa litorali oceurrit; specimen prope Miguel Diaz lectum servo. 268. Teucrium. In eadem regione hine inde observavi e. gr. in des- censu ab Agua del Clerigo 25026 lat. m. et ad Co- bre 24016’ lat. m., sed specimina lecta amisi. - Verbenaceae. 269. Verbena sulphurea Sweet. Gay V. p. 8. Prope Paposo crescit. 270. Verbena erinoides. Lamk. Gay V. p. 10. Cum priore legi. 271. Verbena glauca Gill. Gay V. p. 16. Prope Hueso parado 25026 lat. m. et 1200 p- s. m. inveni. 272. Verbena bryoides Ph. V. fruticosa, ramosissi- ma, erecta, :pubescens sive villosa; foliis confertissimis, sparsis, persistentibus; profunde tripartitis, laeiniis acerosis, pungentibus, in axilla faseieulum globosum foliorum no- vellorum (seu ramum abortivum) gerentibus, eoque longio- ribus; capitulis florum terminalibus; bracteis lanceolatis calycem aequantibus, pungentibus; calyce quinquepartito, laciniis subulatis, pungentibus, ciliatis, tribus majoribus subreflexis; corolla glabra, calycem vix superante. Vide Tab. V. fig. c. + ° A monte Alto de Varas versus lacunam siccam salsam de Puntanegra dietam descendens ad 24029: Jat. m., c. 10,000 p. s. m., et iterum a monte Alto de Puquios versus vallem Pajonal diectam 23053: et «. 10,500 p. s. m. Verbenam hane singularem inveni. — quae modo 1”/, aut 2 lin. inter se distant; '2'/, lin. longa sunt; gemma axillaris vix 1'/, lin. metitur et plures an- nos persistere videtur. Capitula terminalia vix 6 lin. longa, juniperina Lag. communes a cl. Gay. data, folia apposita dieuntur, et. de fasciculis des sive Fabiana bryoides mihi, et Lippia trifida acutis; spieis densis, basi foliatis; brac- R teis linearibus, calycem dimidium aequantibus; calyce quin- quedentato; corolla pallide rosea, calycem bis aequante; appendicibus antherarum exsertis, flavis. Ad aquas Puquios 23050‘ lat. m. et 10,800 p. s. m. et Pajonal 23056‘ lat. m. et 10,500 p. s. m. mihi occurrit. — Folia fere 8 lin. longa, 5 lin, lata, inferiora internodia aequantia, superiora internodiis breviora ; spicae 10—12 lin. longae; laterales breviter pedunculatae, inter- media fere sessilis; calyx 4 lin. longus. 274. Bouchea copiapensis Gay V. p. 26. In hortis ad canales irrigationibus inseryientes tum ad oppidum Atacama, tum ad Copiapö frequens est; flores odorem gratum spirant, et planta hortis non indigna est. Fubercula magnitudine cerasi majoris fert. Fructus maturos non vidi. Num Priva laevis (Juss.) Gay V. p- 7. ab hac distineta est? 275. Lippia trifida Gay V. p. 39. Frequens in parte boreali deserti, ab aqua de Pro- fetas dieta 24045’ lat. m., 9000 P- S. m. usque ad oppi- dum Atacama 22026’ lat. m., 7400 p- s» m. Ab Ata- camensibus Rica-riea vocatur. Odor fortissimus fere Menthae piperitae; 3—4 pedales vidi. Acanthaceae. 276. Dicliptera paposana Ph. D. suffruticosa, basi ramosissima; caulibus teretibus, sub lente hirtis; folis ovato-oblongis, utringue angustatis, breviter petiolatis, acu- tis, mucronatis; floribus paniculatis; panicula terminali; bracteis ad basin capitulorum lineari subulatis; involucro a bracteis sex formato; exterioribus oblongis, cuneatis, acuminatis, subaristatis, interioribus inclusis, inaequalibus subulatis; calyce bracteis longioribus multo breviore; co- rolla rosea, labio superiore integro, inferiore apice tri=- dentato. ; In tota regione herbosa litoris deserti, ad Hueso parado, Paposo, Miguel Diaz ete. — Caulis 1—2- pedalis; folia 12—15 lin. longa, 8— 9 lin. lata; involu- PP®|crum capitulorum fere 4 lin. longum 1”/, lin. latum ; calyx 11/, lin. longus; corolla 6—7 Iin. longa, tubo 2/, lin. occupante; semina nigra, granulis albis notata. Solanaceae. 277. Fabiana denudata Miers. Gay V. p. 43. In parte boreali deserti fruticulus hie singularis viri- diluteus aphyllus oeeurrit, e. gr. in montibus Pingo-pingo ‚23040’ lat. m., c. 10500‘ p. s. m.; inter Atacama et &. Bartolo 22020 lat. m., 7300 p. s. m. prope Puquios 23050 lat. m., 10800 p. s. m. incolis Tolilla audit. 278. Fabiana bryoides Ph. F. humilis, £ruticosa, ramosa, vernicosa, fasciculis foliorum minimorum (ramis abortivis) omnino teeta; foliis veris squamaeformibus; flo- ribus solitariis, vernieosis ramulis laterales terminantibus; calycis laciniis linearibus, brevibus; corolla adscendente, ante fauces paulo inflata, plicata; dentibus limbi brevibus, triangularibus, obtusis. Vide Tab. V, fig. D. - In monte Alto de Varas c. 24%29° et 11000 p. s. m. primum vidi, dinde prope Puquios 23050‘ et 11000 p- 5. m. et in via a Barrancas blancas ad Riofrio c. 24040' lat. m. et 9500 p. =. m.; ab incolis 'pata de perdiz nominabatur. Tota planta 1!/, — 2-pedalis. Fasciculi subglobosi| acu foliorum, qui eam omnino tegunt, ita ut cortex nunquam ' fere conspiei possit, diametrum I —1%/, linearum habent: folia vera vix 1 lin. longa sunt, calyx 1/,; corolla pallide caerulea 5 lin. longa est; stamina tubo paulo breviora; stylus leviter bifidus ei aequalis. Foliis parvis Gorifertinei- mis, ex quavis axilla ramum abortivum emittentibus cum Verbena bryoidi et Lippia trifida convenit. 279. Nicotiana solanifolia Walp. Gay V. p. 55. In regione herbosa litorali a Hueso parado 25026 lat. m. usque ad Miguel Diaz 24036’ crescit. u 2530. Nicotiana crispa Ph. N. perennis? pilosa, glan- duloso - viscosa; caulibus erectis, ramosis; foliis sessilibus, oblongo linearibus, obtusis, margine-undato-crispis; floribus ramos terminantibus solitariis vel paniculum paucifloram formantibus; pedicello dimidium calycem aequante; caly- eis laciniis late triangularibus, brevibus; corollae lutes- centis tubo cylindrico, calycem bis aequante; lobis limbi brevibus, obcordatis, erectis. In valle deserti Zorras dieta (24°8’ lat. m., 9600 p- 5. m.) inveni. Caulis pedem altus, folia 8 lin. longa, 21/, lata, plicas 4— 6 utrinque exhibentes, infima squa- maeformia: pedunculi 34/, lin, calyx 4 lin.; corolla 10 lin. longa, diametri 2 lin. — Primum pro N. nocti- flora Hook. habui, sed huie dentes calyceini acuti lineari- lanceolati, tubus corollae calycem ter aequans limbusque extus purpureus tribuuntur, quae notae in nostram minime quadran. A N. oulophylla (male pro ulophylla) Dun. DC. prodr. XIII. a p. 560 differt: foliis inferioribus sessilibus, squamae-formibus?, floribus multo majoribus, (in ulophylla calyx 3 lin. et corolla modo 4—41/, lin. longa), tubo corollae longiore cylindrico, neque inflato, etc. 281. Nicotiana scapigera Ph. N. annua, molliter pubescens; foliis omnibus radicalibus, oblongis, obtusis, in petiolum lamina breviorem attenuatis; pedunculis radicali- bus folia bis aequantibus, apice paucifloris, superius hirsu- tis, glutinosis; bracteis linearibus, inferioribus flores duplo Fe eren superioribus brevioribus; pedicellis brevissi- mis; calycibus basi bracteolatis, lacinüis linearibus, deinde triangularibus; corolla virescente calycem bis aequante, tubulosa; lobis limbi rotundatis; capsula calycem aequante. 'Prope Agua de Varas, 24°3$' lat. m., 9700 p. =. m., nee non ad Puguios 23050' lat. m. et 11000 p. =. m. inveni. — Radix tenuis, alba, ramosa; petioli 8 lin. longi; lamina foli 16 lin. longa, 6 lin. lata; scapus 4-pol- liearis; braeteae longiores 12 —14 lin. longae, ®/, lin. la- tae; calyx ferere 3 lin., corolla tubo glabriuseulo, limbo glanduloso pubescente, 5%/, lin. long. — A N. monti- cola Dun. DC. prodr. XIH. a p. 564. pedunculis radi- . calibus aphyllis, corolla anguste ee ee que distineta videtur. 282. Nicotiana frigida Ph. ERS) yehfilinnn, vix glutinosa ; caulibus e collo radieis pluribus, 3-pollica- a paucifoliis et paueifloris; foliis anguste lanceolatis, tis, inferioribus in petiolum dimidiam laminam aequan- tem attenuatis, superioribus subsessilibus ; floribus solitariis, terminalibus axillaribusque; pedicello dimidium calycem aequante;; calyce magno, tubuloso, angulato- plicato; den- tibus brevibus, triangularibus; corolla viridi, ealycem vix sesquies aequante, dentibus gr acu- tiusculis. Prope Riofrio (24°50' lat. m., 10800 p. s, m.) lo- gi. — Radix simplex, alba, tripollicaris, versus collum 1’/, lin. erassa; eaules in speeiminibus, quae attuli, vix tribus internodiis compositi; petioli foliorum radicalium 8 lin. longi; lamina 14 lin. longa, fere 3 lin, lata; pe- dunculus oris terminalis 4 lin. longus,‘ fere 3 lin. Iatus; calyx 6"/, lin. longus, dentibus parum inaequalibus; corolla 74/, lin. longa, tubo 2 lin. lato. Bractene ad basin florum axillarium lineares, Calyx accrescit; capsulam maturam non vidi. Waddingtonia Ph. n. g. Calyx tubulosus, persistens, profunde quinquefidus, Corolla exacte tubulosa, breviter quinquedentata, aestiva- tione valvata. Stamina quinque, imo tubo corollae inserta, inclusa; filamenta capillaria; antherae cordato-bilobae, lon- gitudinaliter dehiscentes; Ovarium biloculare, multi-ovula- tum, placentis dissepimento adnatis, stylus erectus, stamina aequans, stigma capitatum, simplex. Capsula calyce in- clusa, bivalvis, valvis apice bifidis, a dissepimento solutis. Semina plurima, minima, valde rugosa. Inspice Tab. V. fig. E. Apex rami, magn. nat.; 1, flos nondum apertus, magn. nat.; 2, corolla mer magn. nat.; 3, calyx fructifer apertus, magn. nat.; 4, stylus; 5, capsula, magn. naturali, Habitu ad Nicotianam accedit, a qua corollae aestiva- tione valvata disrept a Fabianis corollae tubo ech: Fe neque sensim ampliato, et valvulis capsulae a dissepimento solu- tis nee non habitu differt, 283. Waddingtonia floribunda Ph. nu pu- bescens, glutinosa; caule ereeto, ramosissimo ; foliis lineari- lanceglatis; floribus subracemosis, breviter petiolatis , brac- tea filiformi florem plerumque superante fultis; calyce quinquefido, laciniis lineari-subulatis; acerescente, demum ovato; corollis calycem semes vel sesquies aequantibus; capsula ce inclusa. ag bajo 26036’ lat. m. c. 4200 p. s. m. inveni. Caulis 13 poll. altus; folia 9—14 lin. lon- ga, 1— 2 lata; pedunculi 1/4; calyx fructifer #h lin. longus. £ 234. I aheene;k; Gay Vp 62 ” In valle los Perales prope Paposo 25° lat. m. 6 — 700 p. s. m. creseit, forte quondam culta; incolis Ca- puli audit. 285. Lyeopersicum alacamense Ph. L. totum pube- ralum, einereum; foliis interrupte pinnatis, foliolis majori- bus pinnatisectis, minoribus obovatis, omnibus inciso - ere- natis; calyce corolla (lutea) triplo breviore; stylo parum exserto. Inter Estancia vieja et Paposo in: litore vix 200 p. supra mare, et iterum a montibus Pingo-pingo ad Tilopozo descendens.c. 230232’ et 7500 p. s. m. inveni. Caulis 2—3-pedalis; folia 31/, poll. longa, 20 lin. lata; foliolis majoribus 11— 13, 14 lin. longis, 44, lin. latis composita; ad basin pedicellorum bracteae ovatae, 2 lin. longae,. erenatae conspieiuntur; pedicelli 6 lin. longi, calyx 2 —2/,, corollae diameter $— 9 lin., antherae 31/4, stylus 3%/, lin. longus. Cymae 5— 15-florae, fruetus Ilu- teus, ni fallor, diametri 9—10 linearum, globosus. Differt a-L. eseulento pubescentia ;brevi, incana; calyeibus co- rolla ‚multo brevioribus;. fructu; a L. chilensi Dun. pu- bescentia brevi, haud villosa, foliis utrinque canis, non su- perius virescentibus et ;pilosis; corolla subtus aegre pube- rula, nee villoso canescente; stylo parum exserto. 286. Solanum alinhnsfoliem Cavan. Gay V. p. 82. Frequens in.-hortis-oppidi Atacama 7400 p. s. m. 237. Solanum flexuosum (Witheringia fl.) Remy. Gay v2 M. In litoralibus ad Caldera, portum Oekepiöorii legi, et, si bene memini, etiam in monte Mejillones 2305’ lat. m. erescit. En 288. Solanum paposanum Ph. S. herbaceum , pube- rulum ; caule debili, erecto, ramoso; foliis ovatis, basi at- tenuatis, late deeurrentibus, irihgo dentibus duobus gros- sis seu lobis acutis munitis, junioribus subtus cinereo-to- mentosis; cymis ramulos terminantibus , subquadrifloris ; pedicellis strigosis demum deflexis; calyce hispido profunde quinquefido ; laciniis ii linearibus, es corolla satis mag- ha, \ I E Br i ; >. regiöne rtörane herbosa ad Paposo eolligi potest. — Caulis pedalis, internodia interdum 3- -pollicaria ; folia > poll. longa, 17, poll. lata; dentes acuti, interdum tanti ut folium lobatum appareat; pedunculus communis ab ultimo folio ad ramificationem 11), poll., pedicelli 61/, lin, eälyx 2%], Hin. Iongus; ‚diameter eorollae' 'quinquangula- tao 81/,—9 lin. Stylus stamina stigmate modum excedit. — AS. runeinato R. et P. nec non & Feuillei Dun. | me. er nr. hen: 289. Er chöiopößiöhder Lamk. ER V. p. 69. sive aliud e sectione S. nigri, quae omnia Yerbamora a Chilensibus vocantur, in eadem regione cum priore oc- eurrit, sed speeimina amisi, ita ut speciem accuratius de- ‚ signare non possim. 290. Lonchestigma bipinnatifidum Ph. (Lonchestigma ehe. na en XIL a. p- 477.) Primum prope Puquios 23050° lat..m. et 11000 p. = m., deinde ad Zorras 2408‘ lat. m., 9600 p. s. m. et, si bene memini, etiam in valle Sandon 25% Jat. m, et 9000 p. s. m. vidi. — Neque ego flores vidi. A L, eau- lescente praeter folia bipinnatifida laeiniis angustioribus munita fructibus differre videtur; baccae in nostra exsuc- cae, albae, in caulescente ex Gay V. p. 91. sordide violaceae. Radix pedem longa, pollicem fere crassa, Carno- sa, nullo modo tuberosa, ut Indius atacamensis mihi as- seruit,, qui hanc plantam Tulipapa, et papa cimar- rona (i. e. Solanum sylvestre) appellavit, an cum Solano vero tuberoso quodam eam confundens? Rhopalostigma Ph. n. g. x Calyx regularis, ovatus, tubulosus, quinquefidus, Co- rolla (albida). tubuloso-- infundibuliformis ‚ regularis, quin- quedentata, aestivatione valvata; dentes limbi breves, late triangulares. Stamina basi inserta, recta, sed filamenta i in- ferius in formam plicae saepe pubescentis cum corolla con- nata, superius libera, glabra, filiformia, inaequalia, tubum corollae aequantia. Antherae cordato- -ovatae, biloculares, longitudinaliter dehiscentes. Ovarium ovatum, disco car- noso nullo cinetum; stylus filiformis reetus, corollam paulo excedens, sensim in stigma compressum, clavatum dilatatus, laminibus duabus conflatum. Bacca exsucca, calyce inclusa, bilocularis; semina Ossea, Compressa, sed vix reniformia. — Frutices aut suffrutices, foliis minutis, linearibus, integerri- mis, .confertis. fr. Tab. VI fig. A. Summitas rämi Rh. microphylli; 1, stamen; 2, stylus cum ovario et disco Ccarnoso, magn. naturali; 3, stigma, aliguantulum auctum, a duobus lateribus visum; 4, bacca magnit. naturali; 5, se- men, item; 6, 'stigma aliquantulum auctum Rh. penduli. Ad Lycieas pertinere videntur, a Lycioplesio Ovario non obovato, stigmate non bilobo, capitato, a Jua- nulloa stylo exserto, a Lycio corolla infundibuliformi, staminibus inclusis etc, satis differt. 291. ‚Rhopalostigma microphyllum Ph. Rh. suffruti- cosum, glanduloso-pubescens, viscosum ; folüis minutis, con- fertissimis, sessilibus, oblongo- linearibus ; floribus solitarüs, subterminalibus, erectis; calyce tubuloso quinquefido; co- rolla calycem ter aequante extus pubescente, lobis limbi obtusissimis; stigmate fere obverse triangulari, laminis stig- maticis mE decurrentibus. - Inter Agua dulce 26%16 lat. m. 6400 et Chana- ral bajo 26036‘ et 4200 p- s. m. in detritu rupium ereseit. Incolis Oreganillo, ut sequens. — Planta bipe- dalis, satis_pulchra. Folia modo 21/,—3 lin. longa, 3, — 1 lin. lata; pedunculi vix 1 lin., calyx 4 lin., corolla 10 lin., bacca 4 lin. longa. 292. Rhopalostigma pendulum Ph. Rh. suffrutico- sum, birsutum, glutinosum;; ramis virgatis, undique ramu- los breves emittentibus; foliis minutis „. 2 lin. ‚longis, con- fertissimis sessilibus, oblongis; floribus in apiee ramulorum subsessilibus, pendulis; calyce ovato, dentibus triangulari- lanceolatis; corolla ealycem 24/,'aequante; stigmatis lami- Cum priore ereseit, enjus forte varietas est, sed stig- matis structura mihi nota gravis videtur. Ramuli 2 lin. inter se distant, inferiores 14/, — 1?/, pollices longi, supe- riores ad fascieulos foliorum redacti, abortivi. Peduneuli 1 lin., calyx 3%/, lin., corolla 8 lin. longa. Fructus in speciminibus non adsunt. 293. Lycium glaucum Ph. L. fruticosum, erectum, glaberrimum, spinosum; ramis patentibus, cinereis; foliis parvis, obovatis, in petiolum satis brevem attenuatis, glau- eis; floribus solitariis, ramulos parvos terminantibus; calyce campanulato, glauco, laciniis triangularibus, tubum aequan- tibus; corollae sordide violaceae tubo ealycem bis aequante, lobis limbi tubum aequantibus; staminibus exsertis; bacca.... In regione herbosa litorali ad Hueso parado 25026° lat. m. inveni. — Frutex orgyalis; spinae 3 lin. longae; folia 4 lin. longa, 2"/, lin. lata; petiolus 2, calyx 13%), tubus corollae 2*/, lin. longus. 294. Lycium deseri Ph. L. fruticosum, ereetum, glaberrimum; ramis patentibus, vetustioribus cinereis, rimo- sis, junioribus albis; foliis minutis, faseiculatis, oblongo- linearibus, basi attenuatis, sessilibus; floribus solitariis in fasciculis foliorum ; pedunculis folia aequantibus; calyce cu- puliformi, plerumque 4-dentato, dentibus brevibus, triangu- laribus; floribus ...... ; bacca globosa, miniata. Unice inter Cachiyuyal 25%46° lat. m, 2086 p- & m. et vallem Tartal 25030 lat. m. legi. — Frutex or- gyalis; folia 21/,—3 lin. longa, 1 lin. lata; spinae 3 lin. longae; pedunculi 2 lin.; diameter calyeis fructiferi 11/,— 2 lin., baccae 3"/, lin. — Differt a L. minutifolio Remy foliis glaberrimis, oblongo -linearibus, neque ovatis, birsutis; a L. stenophyllo ejusd. foliis et calyce gla- berrimis, calycis dentibus brevibus, neque elongatis, oblon- gis, obtusis. wear = I 295. Lycium horridum Ph. L. fruticosum, erectum, 'amosissimum, ramis rigidissimis, erassis, spinosissimis; fo- lis minimis, faseieulatis, linearibus, acutis, cinereis, hirtel- lis; pilis brevissimis; floribus solitariis e fascieulo foliorum ortis; peduneulo folia aequante; calyce cupuliformi, denti- bacca Ovala, Fam R = ” In centro deserti creseit, primum ad aquam de Va- ras dictam, 24038 lat. m., 9700’ s. m. inveni, frequens in vallibus Sandon 2507 lat. m., 9000‘ et Vaquillas, 2504° lat. m. et pariter c. 9000 p. s. m. oeeurrit, ab in- colis Calpichi vocatur. — Frutex orgyalis; rami anni praecedentis crassi, rigidi, spinas 8 lin. longas et 1 lin. crassas, vix 4 lin. inter se distantes et fascieulos 4—6 fo- liorum ostendunt, sed rami novelli longe graciliores sunt. Cortex albus, in ramulis novellis glanduloso-puberulus; fo- lia modo 2#/, lin. longa, vix %/, lin. lata; baccae 2%), lon- gae miniataee — A L. deserti discrepat pubescentia, | folis angustioribus, baceis ovatis ete.; a L. stenophyllo lüs faseieulatis, oblongo -linearibts, obtüsis, basi attennatie, qualibus, majoribus exsertis; bacca nigra, subglobosa. Frequens in deserto ad aquas e solo argillaceo erum- pentibus: primum prope Cachiyuyal 250%2% lat. m. 4000 p. s. m. legi, deinde ad aquam Profetas dietam 24%45' lat. m., 9000 p. s>m., in valle Chaco 25015‘ lat. m. 8500 p. s. m. ete,; nomen incolarum Jume est. — Rami majores vix ultra 6 poll. longi et cortice satis grasso vestiti sunt; folia majora 4", lin. longa, 1%/, lin. Iata sunt, calyx 2—2'/, lin. longus, tubus eorollae aliguantulum in- curvus, 6%/, lin. longus. Bacca magnitudine et fere sapore illis Vaceinii Myrtilli simili. — Differt aL. salso R et P. caule humili prostrato floribusque fere sessilibus, Nolanaceae. | 297. Sorema elegans Ph. S. herbacea, prostrata; foliis basalibus glabris, oblongis sen oblongo - ovatis, sensim in petiolum longum attennatis; caulinis geminis, sessilibus, late decurrentibus, supremis pubescentibus, linearibus, e basi lata sensim acuminatis; floribus magnis, azureis, centro lu- teis; pedunculo folio breviore, calycem dimidium aequante; In regione deserti herbosa litorali aatis frequens, prae- sertim ad Paposo, Caules circa I-pedales; foliorum radi- calium petiolus bipollicaris, lamina 2?/, poll. longa, 1%, longi, calyx 11 lin. — Primum pro 8. longifolia Miers habui, sed in hac (ex Dunal) folia lineari-spathulata, pedicelli modo 1"/, lin., calyx 9 lin. longus etc. 5 298. Sorema bracieosa Ph. S. herbacea, prostrata, p ‚ valde glutinosa; foliis inferioribus e basi sube- a Fri corolla magna, azurea, calycem bis aequante. _ Prope Cachinal de la Costa 26% lat. m, 1700 p- 3. m. crescit, nee non prope. portum Coquimbo. M Caules 9-pollicares; folia inferiora 2'/, poll. longa, 8 lin. lata, basi suberosa valde singularia, cujus pars dimidia, yx fere 7 lin, corolla 12 lin. longa. — Similis antece- ” ur denti, a qua facillime basi suberosa foliorum, foliis supe- 6* * rioribus haud decurrentibus, floralibus longioribus obtusis distinguitur. — Obs. Nuces majores dispermae sunt. 299. Sorema parviflora Ph. S. annua, pumila, gla- briuscula; erecta, aut diffusa; foliis spathulatis, radicalibus oblongis, caulinis linearibus; floribus solitariis, axillaribus erectis, pedunculo calyce breviore; calyce quinquepartito ; laciniis triangulari-lanceolatis; corolla albida, calycem vix excedente; pedunculo fructifero reflexo. In arena litoris ad Caldera, portum Copiapinorum erescit. — Tota planta vix 3-pollicaris e collo radieis ramos 2—3 erectos emittit; folia radicalia 8—-9 lin. longa, 2°/, lin. lata; caulina totidem longa, sed modo 1!/, lin. lata; calyx florifer 3 lin., fructifer 5 lin. longus. In fructu 13 nuces valde angulatas inveni. 300. Sorema? glutinosa Ph. S. annua, pumila, dense pubescens, glutinosa, erecta; folfis radicalibus subspathula- tis, eaulinis linearibus; floribus axillaribus pallide caeruleis, satis magnis, breviter pedunculatis; calyce quinquefido, la- einiis triangulari -lanceolatis; corolla calycem fere ter ae- quante; pedunculis fructiferis erectis. . Prope Caldera in arena litorali legi. — Planta 3— 9-pollicaris; folia radicalia 9 lin. longa, 24/, lin. lata; cau- lina totidem longa, sed modo 1 Iin. lata; pedunculi 24, ‚calyx florifer 3—4, fructifer 5 lin. longus. — Satis su- perque ab antecedente distineta est: calyce longe minus profunde inciso, fructifero erecto; corolla multo majore, pubescentia. Forte S. lineari Miers similior, sed hac in omnibus partibus minor est. $. linearis enim folia 13 lin. longa, pedunculos 6-9 lin. longos, calyeis lacinias 5- lineares habet. — Drupas modo quingque in fructu inveni, an igitur ad Nolanas proprie sie dietas referenda? sed habitus omnino Soremae. | 301. Dolia salsoloides Lindley. Gay V. p. 109. In declivi herboso montium litoralium prope Paposo inveni. . 302. ‚Alona vernicosa Ph. A. fruticulosa, ramosissi- ma, glabriuscula; foliis confertis, parvis, carnosis, teretibus, basi solutis, obtusis; floribus solitariis; pedunculo folia su- perante; nec non calyce in alabastro rostrato, deinde bila- biato, glutinoso - vernicosis; corolla magna, infundibuliformi, ad Caldera, ’ ; portum iapi erescit. — Caulis vix 1-pedalis; folia 2 lin. longa, fere 1 lin. erassa; pedun- euli 3*/, lin., calyx 4%/, lin., corolla 1 Lindley convenit, 303. Alona zerophila Ph. A. fruticosa, ramosissima, pubescens; foliis confertis, linearibus, obtusis, glabriusculis ; axilla albopilosa; peduneulo fructifero deflexo, longitudinem calycis demum cupuliformis, explanati aequante; laciniis ealyeinis linearibus, obtusis; corolla. ee s 44 | Unice prope Cachiyuyal 25°46’ lat. m., 2000 p- s.m. legi. — Frutex 3-pedalis: folia 5 lin. longa, Mrlie; lata; peduneuli 3 lin. longi; diameter calyeis fructiferi 5 lin. Jam Decembri flores et nuces deeiderant, — Dif- fertt ab A. ericifolia Miers foliis longe minus confer- tis etc, a rostrata Lindl. et vernicosa nostra calyce fructifero explanato etc. 304. Alona sphaerophylla Ph. A. fruticosa, ramo- sissima, glaberrima; foliis confertissimis, minutissimis, car- nosis, clavatis seu subglobosis, in petiolum brevissimum at- tenuatis; floribus solitariis, axillaribus, cernuis; peduneulo filiformi, calycem ovatum, quinquedentatum aequante; co- rolla calyce multo majore. In valle las Animas inveni (26026‘ lat. m.), alibi vidi. — Fruticulus 1—2-pedalis; ramuli vetustiores flavescentes, nitidi; folia vix 1 lin. longa, petiolo fere ter- tiam hujus longitudinis partem oceupante; pedunculi 2%/, lin. longi; dentes calyeini exacte triangulares; corolla 7 lin. longa. Species haec foliis distinetissima est. 305. Alona deserticola Ph. A. fruticosa , ramosissi- ma, dense glanduloso - pubescens; foliis parvis, confertis, linearibus, obtusis, margine revolutis; floribus axillaribus, breve pedunculatis; calyce quinquepartito, laciniis fere li- nearibus; corolla pallide caerulea, pubescente, infundibuli- formi, calycem ter aequante. In interiore deserti ad Chaco 25015‘ lat. m., c. 9500 pP. 5. m. et ad Chanaral bajo 26036 lat. m, 4200 p. $. m. a me inventa est. Frutex bipedalis; rami vetustio- res lactei; folia 21/, —3 lin. longa, 1— 1'/, lin. lata; pe- dunculus 1?/, lin.; calyx 3, corolla 9 lin. longa; stamina inaequalia, duo majora fere ?/a eorollae aequant; stylus staminibus majoribus aequalis; ovaria biseriata. Fructus® nondum aderant. 306. Alona mollis Ph. A. fruticosa? hirsuta; foliis teretibus, obtusis; floribus axillaribus, satis magnis; pedun- culo folia fere bis aequante; calyce magno, inflato, cam- panulato; laciniis linearibus , ?/; tubi aequantibus; corollae tubo calycem sesquies aequante, limbo amplo campanulato; genitalibus exsertis, Ramulum in valle Cachinal d servo. Folia 3 lin. longa, vix ?/a lin. lata; pedunculus 5 lin. longus, calyx 6%/,, corolla fere 12 ]in. Stamina in medio tubo corollae inserta sunt, igitur Phrod phyllus Miers esse non potest Fructum non vidi. 307. Alona micrantha Ph. A. fruticosa, ramosissi- ma, pilis brevissimis hirtella; foliis confertis, carnosis, lineari - spathulatis ; floribus parvis, breviter petiolatis; ca- lyce subeylindrieo, ultra medium partito, laciniis linearibus obtusis; eorolla calycem bis aequante, pallide caerulea; ge- nitalibus exsertis. neque e la Costa lectum us micro- »‚ Pro quo primum habui. Eodem loco cum Priore inveni, — pedalis. Folia 5 lin. longa, 1!/, Frutex eirca bi- lin. lata; pedunculi 14/,, calyx 3 lin., corolla 5 longa. Drupae 4—6 ovales seu oblongae, angulosae, — Differt ab antecedente pubescen- tia, calyce haud inflato, campanulato, ultra medium par- tito, corolla duplo minore 308. Alona pusilla Ph. A. annua, dense hirsuta; caule erecto, superius ramoso; foliis spathulatis, obtusis; floribus axillaribus, breviter pedunculatis; calyce parvo, usque ad medium partito; corolla calyce multoties longiore, tubo perangusto, virescente, faueibus albis, limbo pallide caeruleo. Specimina duo, quae servo, prope Caldera lecta sunt, aut in valle Cachinal ‘de la Costa. — Caulis quinquepollicaris, crassitie pennae corvinae. Folia radica- lia emareida, longe petiolata, caulina 7 lin. longa, 23/, lata, sensim in petiolum 1!/, lin. longum attenuata, ramea sub- sessilia. Peduneuli 1%/, lin., calyx totidem longus, corolla 7 lin., stamina inaequalia, duo majora ?/, corollae aequant ; stylus staminibus majoribus subaequalis est. Unicus fruc- tus, quem examinare lieuit, drupas siccas quatuor globosas, valde inaequales, opacas, nigras ostendit. 309. Alibrexia villosa Ph. A. fruticosa, erecta, ra- mosissima, dense villosa, cinerascens; foliis sparsis, lineari- teretibus, obtusis, subtus canaliculatis; floribus solitariis breviter pedunculatis; calyce tubuloso, quinquepartito, la- einiis linearibus obtusis; corolla fere hypocraterimorpha, e caeruleo alba, tubo calycem aequante, albo-villoso; lobis limbi ovatis, quartam tubi partem aequantibus; pedunculis ; fructiferis reflexis. Prope Breadal 25025‘ lat. m., c. 1800 p. s. m. in- veni. — Frutex circa bipedalis; folia 4 lin. longa, t/, lin. lata; pedunculus 11/,, calyx 4, corolla 6%/, lin. longa. Ca- lyx fructifer vix accreseit; drupas sex, valde inaequales, vernicosas in fructu inveni. 310. Alibrexia incana Ph. A. fruticosa, erecta, ra- mosissima, pilis brevibus furcatis ramosisve dense vestita et incana;. foliis confertissimis, fere fasciculatis, carnosis, spathulato -clavatis, obtusis; floribus solitariis, axillaribus, breviter pedunculatis; calyce ultra medium partito, laeiniis linearibus obtusis; corolla calycem bis aequante, e vires- cente albida. Ä In litorali prope Paposo obvia est. — Fruticulus 1'/,-pedalis, ramosissimus, caespites densissimos format; folia 4—5 lin. longa, fere 1 lin. crassa; pedunculus 1 lin., calyx 21/,, corolla 44/, lin. longa; tubus corollae calyce angustior est, lobi limbi ovati reflexi; stamina tubum co-|_ ta, Hueso parado, Paposo invn, rollae fere aequant; stylus staminibus multo brevior est. Fructus nondum aderant. Observatio. Omnes Nolanaceae fruticosae ab incolis Sosa brava vocantur, Scrofularineae. 311. Salpiglossis spinescens Clos. Gay V. p. 127. Prope Chaäaral bajo 26036‘ lat. m., 4200 p. s. m. inveni. en | it '312. Salpiglossis parviflora Ph. $. pubescens, elu- tinosa;" caule erecto, ramosissimo, dichotomo; folis radiea- eucullata, lobis obtusis. | In valle Sandon 2504‘ lat. m. et c. 9000 p. s. m. tus, quae fere 16 lin. longa, 4 lata sunt et dentes utrin- que 4—5 habent; pedunculi 6 lin., calyx 1!/,, corolla 3%), lin. longa. Capsula ovata, semina angulata. 313. Mimulus nanus Ph. M. minimus, vix pollicaris, glaberrimus, subuniflorus; foliis rosulatis, ovatis, in petio- lum brevissimum attenuatis, subintegerrimis; flore terminali, subsessili, erecto; lobis calyeinis latis, subtriangularibus, superiore majore; corolla calycem fere ter aequante, luten, purpureo punctata; stylo elongato. In valle Sandon ad basin humidam rupis cujusdam quinque specimina inveni. Folia ad summum 2%, lin. longa, flos 3 lin. longus. 314. Mimulus depressus Ph. M. glaberrimus, humil- limus, caule brevi, undique radicante; foliis magnis, con- fertis, ovatis, in petiolum brevem, latissimum attenuatis, serrato - dentatis, subrosulatis; floribus in apice caulis con- fertis, subsessilibus; calycis lobis late - triangularibus, inae- qualibus; corolla calycem ter aequante, eitrina, immaculata ; staminibus majoribus et stylo calycem bis aequantibus, In eadem valle ad fontem superiorem c. 9500 p. s. m. inveni. Planta primo adspecetu acaulis videtur. Folia 21 lin. longa, 12 lin. lata; petiolus basi fere 3 lin. latus; la- mina fere semper fascia transversa nigra notota est, Üa- lyx 2, corolla 7 lin. longa; haec intus barbata, 315. Orthocarpus australis Benth. Gay V. p. 143. Prope Paposo in regione herboss oocnrrit... . 316. Linaria canadensis (Antirrhinum L.) Gay V. p. 150. Cum priore, nec non ad Cachinal de la Costa 2604 lat. m. legi. N pinnati-seetis, segmentis distantibus, subdentatis; pedunculis florem aequantibus; floribus parvis, intense caeruleis; tubo corollae calycem aequante; labii superioris laciniis latissimis, tubo breyi, calycem aequante; labii inferioris lacinia media In regione herbosa litorali ad Cachinal de la Cos- Caulis 1?/, pedes altus; folia inferiora caulina 3 poll. longa, 12—13 lin. lata; segmenta 2 lin. lata, dentibus utringue circa duobus; calyx 1*/, lin. longus, corolla 5 lin. Pili pedunculi et calyeis clava nigra terminati. — A Sch. pinnato, retuso et graeili flore longe minore differt, 318. Schizanthus lacteus Ph. Sch. pubescens; foliis leaulinis omnibus linearibus, pinnatifido - dentatis, dentibus obtusis; corollae lacteae tubo calycem modo bis aequante; labii superioris tubum aequantis lacinia media ovata, emar- ginata; laeinia media labii inferioris bifida, lobis angustis, linearibus. Specimina duo parva prope Hueso parado 25026‘ lat. m., 1200 p. s. m. lecta servo. — Folia 11 lin. longa, dentibus =, lobis utringue 6—7; floralia pariter dentata sunt, etsi minus profunde et dentibus paueioribus.. Pe- dunculi ealycem 2/, lin. longum superant. Calyeis la- einiae anguste lineares, obtusae. Labium superius corollae tubum subaequat, stamina labium minus aequant. Capsula ealyce accrescente longior. — A Sch. candido tubo longe breviori facili negotio distinguitur. 319. Calceolaria racemosa Cav.? Gay V. p. 177. Prope Paposo in regione fertiliori erescit. — Cau- lis 1— 2-pedalis, internodis 3—3 formatus, basi pilis al- bis, planis hirsutus, superius glanduloso puberulus. Folia radicalia seu potius eximo caule nata rosulata, oblonga, in 46 In variis loeis regionis litoralis reperitur, e. gr. Hueso parado,. 323. Statice plumosa Ph. St. caule erecto, fruticoso, ramosissimo, articulato, aphyllo, cinereo; squamis amplexi- caulibus, ovato-lanceolatis, scariosis, rufis, margine hyalinis, articulos superantibus; floribus subspicatis, terminalibus ; spieulis bifloris, involucratis; calyce costato, in.costis cilia- to, dentibus demum subulatis, longe plumosis, corollam pentapetalam aequantibus. In regione litorali deserti ad Chanaral de Ias Animas 26020’ et Paposo inveni. — Fruticulus bipe- dalis, ramosissimus, rami fere filiformes.. Squamae 1— 1/, lin. longae; internodia in ramulis junioribus paulo‘ breviora. Spieulae eirca 3 lin.; bracteae ovatae, caeterum squamis caulinis similes. Laciniae calyeis basi alatae, alis hyalinis, tubum fere bis aequantes, appendix pilosa tubo paulo longior. Corolla anguste tubulosa apparet, sed pentapetala est, petalis lineari-spathulatis: stamina imo petalorum ungui inserta petalo parum breviora ; filamentum filiforme, anthera subglobosa. Styli quinque filiformes. Cum specimina nondum bene florentia invenerim de fructu- et semine nihil afferre possum. Inspice Tab. VL fig. B. Ramulus magnit. natur.; 1, flores duo cum bracteis suis, petiolum brevem attenuata, obtusiuscula, remote denticula- ta, fere integerrrima, ciliata, supra glabriuscula, subtus prae- sertim in venis pubescentia, fere 6 poll. longa, 2 lata; caulina sessilia, ovata. Racemi gemini, 3—4 pollices longi uterque circa 9-florus, pedunculis geminis glanduloso - pu- pescentibus, 6 lin. longis; uno vel duobus ex divisione ramorum ortis longioribus. Calyx florifer 2 lin., fructifer 4 lin. Corolla fere 6 lin. longa; labium superius calycem aequans, vel paulo superans; inferius elongatum, late apertum. magnit. nat.; 2, calyx cum corolla, magn. nat.; 3, calyx auctus; 4, petalum cum stamine, auctum. | Species calyeis laciniis primum alatis, demum plumo- 320. Calceolaria paposana Ph. C. fruticosa s, suf- fruticosa, glanduloso- pubescens; ramis elongatis, foliis ses- silibus, ovato -oblongis, grosse dentatis, rugosis, supra sca- bris, subtus dense pubescentibus, fere tomentosis; floralibus | late ovatis; panieulis elongatis, densifloris; bracteis ovato- oblongis integerrimis; calyce satis magno; corolla parva, calycem bis aequante, citrina; labio superiore brevissimo, “ inferiore elongato, longe aperto. sis valde singularis, quae forte proprii: generis honores meretur. Re zog Plantagineae. 324. Plantago deserticola Ph. Pl. annua, acaulis; foliis linearibus, utringue attenuatis, apice calloso termina- tis, pubescenti-pilosis, multinerviis ; pedunculis adscendenti- bus, pubescentibus; spica laxa, 6—12-flora; bracteis ovato- lanceolatis, longe acuminatis, 3/4 calycis aequantibus; laci- niis calycinis ovatis, late scariosis, nervo mediano praeser- tim apice hirsuto; lobis corollae obtusiusculis, angustis, erectis, dimidium calycem aequantibus ; capsula disperma. Prope Hueso parado et Paposo legi. Folia 2 poll. 4 lin. longa, 1 lin. lata; pedunculi numerosi, foliis aequales vel longiores, spicae 6—8 lin. longae, calyx 2 lin., laciniae corollae /, lin, longae. — A Pl. patagonica Dene apud Gay — Raneaguae Steud. pubescentia, fo- is nervosis, spica multifliora; a Pl. tumida Dene apud Gay lobis corollae erectis, longioribus , angustioribus; a PL Steinheilii Brnd. pubescentia, a Pl. callosa Col. macrosperma Steud. pubescentia longe diversa etc. sta- tim dignoseitur. 325. Plantago litorea Ph. radice simplici, collo ‚bulboso , foliis linearibus sericeis, Ad fontem Miguel Diaz dietum inveni. — Cau- ie nn 1%/, In. crassus; folia 1°/, poll. lata, pinnis utringue 4— 6; peduneuli i : \ =», 13 lin. longi, calyx 2%), lin., corolla 5 lin. longa. Plumbaginae, 322. Plumbago caerulea Knkk, Gay V. p. 193, pilis longis albis vestito; subeveniis; pedunculis elongatis, adscendentibus, sericeis; spica oblonga, circa 12-flora, sub- disticha, compacta, hirsuta; bracteis orbieularibus, dimidium calycem aequantibus; laciniis calyeinis orbieularibus; lobis - N — corollae brevibus, tertiam tubi partem modo aequantibus, | oblongis, erectis demum reflexis; capsula subglobosa, dis- perma ; seminibus exquisite marginatis. > In litoris arena prope Caldera, portum oppidi Co- piap6, inveni. — Folia 18 lin. longa, 1 lin. lata; pe- duneuli 3-pollicares; spica 6 lin. longa; calyx 12), lin, lobi corollae vix 2/, lin. long. Jam collum bulbosum, albo-hirsutum hanc speciem satis distinguit, praeterea a Pl. deserticola spica haud interrupta hirsuta, bracteis orbicularibus, vix dimidium calycem aequantibus, lobis co- rollae brevioribus, latioribus, seminibus marginatis; a Pl. patagonica s. Raneaguae Steud. spica multiflora, lobis calyeinis obtusissimis, a Pl. tumida bracteis obtusis brevibus, laciniis calyeinis rotundatis, a Pl. Steinheilii et callosa pubescentia longe diversa discrepat. 326. Plantago brachyanıha Ph. Pl. annua, acaulis foliis linearibus, albo -hirsutis, uninerviis; pedunculis pu- bescentibus, folia parum superantibus; spica oblonga circa 12-Aora, hirsuta; bracteis ovato-lanceolatis, calycem sub- aequantibus; laciniis calyeinis ovatis, margine scarioso, .basi lato, apicem laeiniae non attingente; lobis corollae ovatis, obtusis, erectis; capsula disperma. j a Prope Cachinal de la Costa inveni, 2604 lat. m. Folia 2 poll. 8 lin. longa, vix %, lata; peduneuli 3 poll. 8 lin, longi; spicae 6, sepala 2, lobi corollae 1/, lin. longi. A priore praeter durationem bracteis et sepalis, a deserticola laciniis brevibus ovatis corollae; a pata- gonica Gay (Raneaguae Steudel) spica multiflora, lo- bis ovatis corollae; a Pl. tumida floribus et praesertim lobis eorollae duplo minoribus ete. differt, 327. Plantago Candollei Rap.? Gay V. p. 197. In prato ad finem vallis Guanillo prope Paposo erestit, speeimina colligere neglexi, incolis Llanten. ° Nyetagineae. 328. Oxybaphus micranthus Choisy. Gay V. p- 206. In traetu litorali herboso ‚satis frequens est: ad Hueso parado, Paposo, Miguel Diaz eum vid. a Amarantaceae _ | 329. Telanthera junciflora Remy. Gay V. p. 224. Iisdem locis cum priore habitat. a 330. Amarantus sp. ei 2 In horto Ioei Chaüaral bajo, seu Finea de Chaäaral dieto. er: Chenopodeae. 331. Chenopodium murale L.? Gay V. p. 231. Ad aquam Panul 24°4$' lat. m. in litorali vidi, sed specimina non legi. | 0.332, Chenopodium frigidum Ph. Ch. annuum, de- eumbens; foliis petiolatis, triangulari-seu rhombeo - ovatis, obtusis, integerrimimis, furfuraceis, incanis. ‚In valle.Biofrio, 24980 lat. m., 10,800.p. 2... in- venl. — Radix simplex; caulis basi ramosus, ramis spi- thameis, _Folia inferiora 3"/, lin. longa, totidem lata; pe- tioli breves aut dimidiam laminam aequantes, Semina ma- tura nondum aderant, —, Differt a Ch. albo var. an- dina foliis ‚multo latioribus, breviter petiolati 333. ‚ Chenopodium hastatım Ph. Ch. caule herbaoeo, ereeto, strinto ; foliis triangularibus, basi truncatis, hastatis, auctis, integerrimis, farinosis ; pedunculo laminam vix ae- quante; ‚spieis paniculatis, interruptis, subaphyllis, In maritimis ad Caldera, portum oppidis Capiaps legi; cl. Gay ad Coquimbo invenerat (herb. nr. 1325.) ; Caulis vix pedalis, ramosus; folia 4 — 5 lin, longa, 3, —4 lin. lata; suprema mox dentes duos laterales s. basales divaricatos, mox vero fere obsoletos ostendunt. Glomeruli florum interdum bracteam setaceam, glomerulum aequantem habent. Semina matura non vidi;. immatura 334. Atriplex mucronatum Ph. A. suffruticosum, de- cumbens, furfaraceum, incanum; foliis confertis, suborbi- cularibus, basi truncatis, fere cordatis, subsessilibus , apice breviter mucronatis, integerrimis;. floribus femineis axilla- ribus; perigoniis (braeteis Gay) transversis, apice triden- tatis, dorso appendiculatis. ME ee. at In valle Cachinal de la Costa 260% lat, m., 1700 P- & m. erescit. — Rami decumbentes, 9—12 lin. longi; folia fere 5 lin. lata et cum petiolo brevi fere totidem longa, conferta; mucro apieis plerumque in foliis superiori- bus valde distinetus. Florum glomeruli et axillares et ter- minales; terminales fere unice masculi. Perigonium 1?/, lin. latum, vix 1%/, lin, longum, medio dente acuto et utringue lobo rotundato munitum, appendieulis in dorso 335. Airiplex retusum Remy. Gay V. p. 240. .._Prope Cachiyuyal 25°22' lat. m., 4000 p. s. m. frequens conspicitur. 336. Atriplex deserticola Ph. A. fruticosum, ramo- sissimum, dioicum, incanum, glabrum; foliis breviter petio- bh t ti. ; * .. fi ” * 5 bt - 1 E._ 1 > acutiusculis, obsolete carinatis, subinaequalibus, stylis In deserto atacamensi frequens; specimina in valle 1a Encantada 25040’ lat. m. et 8000 p. s. m. et prope Chaäaral bajo 26036 lat. m. et 4200 p. s. m. legi; incolis Cachiyuya, ut reliquae species fruticosae. Fru- tex plerumque orgyalis, ramosissimus, glaberrimus, omnino albus, ramulis junioribus teretibus. Folia majora 9 lin. longa, 6 lin. lata, erassa, apice rotundata, basi aliquantum cuneata et utringue dente obtuso munita, qui in Jolie süu- perioribus defieit.. Perigonium 2'/, lin. latum, 2" /a lin. lon- gum, inaequale, foliolum alterum convezum, paulo majus, alterum apice concavum, paulo brevius; basis eorum trun- eata; apex angulum distinctum format. Semen castaneum nz margine rotundatum. — Differt ab A. retuso Remy foliis brevius petiolatis, inferioribus subhastatis; involucris majoribus, basi fere truncatis, apiee magis productis; se- mine duplo majore. 337. Atriplex atacamense Ph. A. fruticosum, ramo- Santalaceae. 344. Quinchamalium carnosum Ph. Q. annuum, hu- mile; caulibus erectis, 3-pollicaribus; foliis carnosis, tereti- bus, obtusis, 6%/, lin. longis, fere 1 lin. crassis; perigonio 31/, lin. longo, extus viridi, laciniis lineari lanceolatis, sissimum, dioieum, incanum, glabrum, insigniter lepidotum, ramis novellis sulcatis; foliis subsessilibus, ovatis, si- nuato dentatis, emarginatis; foliolis perigonii inaequalibus, transversis, retusis. Circa oppidum Atacama 22026’ lat. m., 7400 p. =. m. frequentissimum est. — Frutex bi-vel tripedalis, squamis magis lepidotis quam aliae species chilenses; folia 5 lin. longa, 4 lin. lata, utrinque dentibus obtusis 2 — 3 munita; foliola perigonii 21/, lin. lata, 1"/, lin. longa, retusa. 338. Atriplex microphyllum Ph. A. fruticosum, ramo- sissimum, dioicum, tomentoso - furfuraceum, incanum ; foliis confertissimis, subimbricatis, minutis, cordato-triangularibus, semiamplexicaulibus, integerrimis, crassis, in axilla fasciculo foliorum novellorum munitis; floribus masculis ad apicem ramulorum dense confertis, ' In centro deserti frequens e. g. in montibus Pingo- 1 pingo 23040‘ lat. m., 10,800 p. s. m., ad Tilopozo 23020‘ lat. m., 7330 p. s. m., Puquios 23050‘ lat. m., 10500 p. s. m., Barrancas blancas 24032‘ lat. m. 9000 p. s. m. — Frutex bipedalis, foliis minutissimis, confertissimis, in quavis axilla faseiculum foliorum gerenti- bus valde insignis. Cortex ramorum adultorum, postquam squamae villosae decedecunt, epidermide nitidissima vesti- tur, Folia 2 lin. longa, totidem lata. 339. Salicornia perwiana Kih.? Gay V. p. 245. Ad ripam paludis immensae sale obtectae, quam de Atacama voco, 7400 P. 5. m. variis locis conspieitur. —_ Rami floriferi 2%/, lin. crassi, artieuli 2 lin. alti. 340. Suaeda divaricata Mog. Gay V. p. 247. In arenosis litoreis ad Caldera, portum Copiapino- rum, nec non in valle Cachinal de la Costa 2604 ° lat. m., 1700 p. s. m. vidi. LTR ee Phytolacceae. 341. Ereilia volubilis Jussieu. Gay V. p. 262, Ad. aquam del Clerigo prope Hueso parado 25°26' lat. m. et 1237 p. =. m. inveni; incolis Uvilla. er Bolsgan se 342. Rumex erispus L.? Gay Vp. 277. Ad aquam Panul in litore 24048: Iat. m. vidi, sed . = 5 Iegi. . z * F '[lis Lechera audit, unde |Frutex 1—1%, poll. crassus, 3/, tubi aequantibus; filamentis ?/; laciniarum aequantibus, antheris linearibus, filamento suo paulo longioribus, stylo stamina superante; fructu Duo speeimina prope Cachinal de la Costa 26% lat. m., 1700 p. s. m. inveni. — Species foliis carnosis, teretibus distinctissima, propter magnitudinem et habitum unice cum Q. parvifloro mihi comparanda. Capitula foliis involucrata. 345. Quinchamalium thesioides Ph. Q. annum? ra- dice tenui, simpliei; caulibus strietis, erectis, valde striatis; folis rigidis, linearibus, acutis, caulinis medianis 8 lin. Ion- gis, ®/, lin. latis; capitulis densis; perigonio parvo, 3 lin, longo, extus viridi, laciniis linearibus dimidium tubum ae- quantibus, stamina superantibus, stylo brevioribus; antheris linearibus, sessilibus; nuculis haud costatis. Prope Hueso parado 25026° lat, m., 1200 p. s. m. egi. — Primum pro Qu. ericoidi Brongn. habui, quo- cum fructibus haud costatis foliisque strietis convenit, sed folia in nostro duplo longiora, capitula laxa non sunt, antherae sessiles et stylus non staminibus brevior, sed flore longior est. 345b. Quinchamalium thesioides var. flaccidum Ph. Eodem loco Quinchamalium legi, quod cum priore floribus et fructu omnino convenire videtur, sed foliis flac- cidis, filiformibus, 11 lin. longis, vix 1/, lin. latis differt; hac foliorum nota ad Qu, gracile Brong. accedit, a quo vero fructu haud costato et flore minore, longe minus fisso abunde discrepat. Euphorbiaceae. . 346. Euphorbia lactiflua Ph. Eu. fruticosa, inermis, orgyalis, glaberrima;. foliis sessilibus, oblongo - linearibus acutis; floribus ad apices ramulorum dispositis, solitariis ternisve; bracteis suborbicularibus; glandulis involueri trans- versis rotundatis; capsula leviter granulata; seminibus albo- ‚In regione litorali a Pan de azucar 26010 lat. m. usque ad Paposo 250 Jat. m. fere ubique reperitur, inco- nomen speciei desumpsi. — lacte tam abundante scatens, ut cortex post tres menses ineisus magnam copiam effude- ‚Cor | ramuli plurimi brevissimi, plerique abortientes; folia 9 lin. longa, 2 lin. lata; bracteae 4— 5 343. Chorizanthe commissuralis Remy. Gay. V. p- 287. In ‚arena litorali rum reperi. Drops Caldera, portum Copispine 347. Euphorbia copiapina Ph. Eu. annua? glaber- rima, decumbens, diffusa, ramosissima; fölüs petiolatis, suborbicularibus, basi subtruncatis; umbellis dichotomis; bracteis sessilibus, acutis, caeterum foliis conformibus; cap- sulis laevibus. In litore arenoso prope Caldera, portum Copiapino- rum, frequens. — Caules vix 4—6-pollicares; folia ener- via, inferiora petiolo 3'/, lin. longo fulta, superiora sensim brevius petiolata, floralia sessilia; lamina 34/, lin. lata, 21, —3 lin. longa, basi truncata. Flos primus breviter pedunculatus. Involucrum (petala) purpureum , dentibus carnosis obtusis. Semina albida, 1 lin. longa, apice trique- tra laevissima.. — Ab Eu. chilensi Rich. foliis basi truncatis, distinte petiolatis, enerviis, umbellis dichoto- mis etc. abunde differt. 348. Euphorbia rotundifolia Hook. Gay V. p. 337. Frequens prope oppidum Atacama. 349. Euphorbia hypericifolia L. Gay V. p. 336. Prope Chanaral bajo s. Finea de Chanaral 26036‘ lat. m., 4200 p. s. m. inveni. 350. Chiropetalum canescens Ph. Ch. suffruticosum pilis densis adpressis sericeo - canescens; foliis breviter pe- tiolatis, inferioribus ovatis, trinerviis, superioribus lanceo- latis, triplinerviis, imo pennatinerviis; petalis quinguefidis, calycem aequantibus; capsula dense villosa. Prope Hueso parado 25026‘ lat. m. et 1200 p. s. m. creseit. — Suffrutex pedalis; praesertim in caulibus dense sericeus, fere albus; folia inferiora 8 lin. longa, 6 lin. lata, petiolo bilineari insidentia; superiora 11 lin. longa, 4 lata, subsessilia. Racemi erecti, folio aliquantulum bre- viores; calycis segmenta vix 1 lin. longa, petala et sta- mina aequant. Petala cuneata, laciniis duabus exteriori- bus divaricatis. Capsula 2 lin. long. — Forma fo- liorum cum Ch. lanceolato (Croton 1.) Cav. conve- nit, sed pubescentia et racemis brevibus facillime distin- guitur. 351. Croton collinus Ph. Cr. fruticosus erectus; ra- mulis novellis, petiolis floribusque dense flavo -hirsutis; fo- ls breviter petiolatis, ovatis, cordatis, margine repando denticulatis, supra pilis brevissimis stellatis tectis, Een valde venosis pilisque longis, mollibus, dense vestitis; = cemo spieiformi terminali, floribus brevissime POBCEBREN, femineis inferis; laeiniis calyeinis oblongis, intus glabris; petalis floris masculi spathulatis, ungue densissime ciliato- In declivi montium litoraium prope Paposo euer rit, incolis Higuerilla dietus. — Frutex orgyalis, ge mis 11, —2 lin. crassis; petioli 8 lin. longi, canaliculati, lamina folii 4 poll. longa, fere 3 poll. lata, obtusiuscula, nigro mucronata. Stipulae minimae, vix f/ lin. longae. Racemus sub initio florendi 3 poll. longus; bracteae linea- res 1?/, lin. longae. Flores feminei subsessiles; zur 12/, lin. longus; stigmata exserta, involuta, (sicca) nigra, pedunculi florum masculorum 2 longi, calycem subaequan- tes; petala et stamina calycem aequant. tura) ovata. Capsula (imma- Urticeae, 352. Freirea erecta Ph. Fr. caulibus tenuibus, ereo- tis, glabriusculis; petiolis filiformibus, tertiam partem folio- rum, ovatorum, acuminatorum aequantibus; laciniis involu- eri flores bis aequantibus, » Ad Paposo et Miguel Diaz legi. — Caules erecti, pedales, basi tantum ramosi, caeterum virgati, adultiores glaberrimi; internodia 1 —2- pollicaria; petioli plerumque 2-lineares et breviores, raro 3 lin. longi; folia majora $ lin. longa, 5 lin. lata, longe magis actminata quam in Fr. humifusa, apice ipso tamen obtusiusculo, parce pilosa ; laeiniae involueri 1%/, lin. longae, pilosae ete. Piperaceae. 353. Peperomia Dölli Ph. P. foliis carnosis, verti- cillatis, ternis quaternisve, cuneatis, subtus rubris, carina- tis, fere triquetris; amentis 1—4, elongatis gracilibus, In valle Guanillo dieto prope Paposo, nee non prope aquam Panul dictam inveni. Caules spithamei, %/, lin. crassi, carnosi; internodia 6— 12 lin. longa; folia 44/, lin. longa, 11/,—1?/, lat. Amenta 21,34, poll. longa, vix %/, lin. erassa. Fructus minimi, globosi. Gnetaceae. 354. Ephedra andina Pöpp? Gay V. p. 500. Frequens in locis mediterraneis deserti, jam supra Breadal paucas leucas a mari distans, c. 25025’ lat. m. et 1700 p. s. m. primos frutices inveni; sed etiam locis satis elevatis. e. gr. ad Puquios 2303 lat, m., 11000 p- s. m. erescit. _Incolis Pingo-pingo; muli ramulis vescuntur, homines fructum i. e. bracteas demum carnosas, rubras, satis insipidas comedunt, Juncagineae. | 355. Triglochin fonticola Ph. Tr. radice fibrosa ; scapo foliis semiteretibus multo longiore, fiores 10— 17 gerente; fructibus tricoeeis, linearib ibus, basi attenustis, rha- chi adpressis; stigmatibus plumosis coronatis, pedicellum is vel ter aequantibus. Te ln Koss de Profetas dictam 24045’ lat. m., 9000 p. s. m. primum vidi, deinde ad Zorras 248° lat. m. et in aliis locis similibus; sequente rarior est. — Seapus circa sexpollicaris; folia modo 2—4 poll. longa, ligula brevissima; flores fere 1 lin.; capsulae am, longae, 2/, latae, tertia vel quarta pars eorum ad basis attenuata; corona plumosa stigmatum fructu multo latior est. 356. Triglochin atacamensis Ph. Tr. radice repente, stolonifera; scapo paucifloro, laevi, adscendente, halt, fo- lia linearia, crassa aequante; fructibus subrotundis, weisse: eis; capsulis tribus, dorso trialatis; stigmatibus persisten- tibus. 7 Speeimina ad Imilae 23050‘ lat. m. et c. 8000 p. s. m., et ad Pajonal 23056’ lat. m. et 10500 p. s. m. lecta servo, et in aliis loeis, e. gr. supra Zorras vidi. — Caules subterranei 2 lin. crassi, cicatrieibus valde approxi- matis notati; folia 2—3 poll. longa, 2/3 lin. erassa; ligula brevis, truncata; flores eirca 12“; capsula 1?/, lin. longa, pedicellum aequans. — Facili negotio a Tr. montevi- densi racemo paucifloro, fructibus duplo majoribus, tria- latis, ligula brevi distinguitur. Najadeae. 357. Potamogeton filifolius Pk. P. foliis omnibus vaginantibus, foliformibus; spiea subbiflora; pedunculo post anthesin incurvato; achaeniis obovatis fere teretibus, basin versus attenuatis et stipitatis.. In fonte ad Tilopozo 23020’ lat. m. et 7330 p. s. m. frequens crescit; ex aqua extractus a mulis comeditur. Folia 3%/,—4 poll. longa, vix !/, lin. lata, superiora oppo- sita; ‚vagina 6 lin. longa, sensim i. e. linea obliqua in fo- lium abiens; pedunculi fructiferi fere semper recurvi, dum florent 7 lin. longi, fere in vagina foliorum inclusi; flores pauci, 2—4, parvi; achaenia ovata, ecostata, stipitata, modo 1/4 lin. long — An P. tenuifolius Humb. noy. gen.? Quod opus inspicere non possum., P. pectinatus varietas minor foliis quidem convenit, sed spica interrupta multiflora et achaeniis duplo majoribus, compressis, basin versus haud attenuatis, neque stipitatis abunde differre ‚358. Potamogeton strietus Ph. P. caule brevi, tereti, foliis omnibus submersis, angustissime linearibus, obtusis, strietis, basi vaginantibus, vagina utringue eum folio con- nata et in auriculam acutam producta; pedunculo folia ae- quante; spica brevi, interrupta, pauciflora. ' In rivulo vallis Zorras dietae 2408 Jat. m., c. 10700‘ p- s. m. inveni. — Caules 4-pollicares; internodia 7-linearia ; folia ad summum 2 poll. longa, */, lin. lata; vaginae ple- rumque 6 lin.; fruetus (immaturus) ecostatus. — Differt a priore: foliis strietis, vaginis summopere differentibus, in auriculas acutas productis; pedunculis longis, 'bipolliea- ribus, floribus. pluribus, achaeniis ut videtur majoribus, compressis. Fruetum maturum non vidi. An varietas P. pectinati? aan; Rn Bromeliaceae. | = 359. Pilcairnia chrysantha Ph. P. foliis earnosis, glaberrimis 5 —0-pollicaribus, margine dentibus api R anna antbus, recurvatis armatis; caule frutino, ereeo, foliolis rufro-flavescentibus, Ovatis, truncatis, mucronatis; pe- talis 24/, vices sepala aequantibus, spathulato - lanceolatis, luteis, 9 lin. longis, In toto litorali deserti a Pan de Azucar usque ad Cobre (a 26°10' lat. m. — 24015°) occurrit, ineolis Cha- guar et Chaguar del jote. — Folia 5—6 poll. Ion- ga, 10— 12:lin. lata; spinae marginales fere 6 lin. inter se distantes, 21/, lin. longae. Caulis ‚circa 1%/, pedalis, internodia 11/,—11/, pollicaria, in axilla bracteae marces- centis gemmas acutas fovent, quarum una vel altera in spicam densam 3- pollicarem florum aureorum explicatur. Flos semisuperus i. c. in media altura ovarii insertus. Se- pala 4 lin. longa 1/, lata; petala eonvoluta, 10 lin. longa 3 lata. Stamina imo ungui petalorum inserta, iisque paulo breviora. 360. Pitcairnia. Aliam speciem majorem sed pariter floribus aureis resplendentem in iisdem locis, at multo rariorem vidi; prope Paposo florebat, sed specimina in rupe inaccessi- bili erant. Incolae eam perfecte ab anteriore distinguunt, et rhizoma ejus dulee comedunt; rhizoma P. chrysan- thae insipidum, amarulum est. Eodem nomine Chaguar vocatur. 361. Tiüllandsia humilis Presl. Gay VI. p. 16. In regione litorali herbifera praesertim supra Hueso parado et prope Paposo satis frequens est, praecipue in Euphorbia lactiflua; multo rarior in Cereis crescit, semel tantum haud parasitam in rupe vidi. Flores non vidi, sed alabastra et capsulas immaturas. Incolae nomen Yai- ehigue dant. Irideae. 362. Sisyrinchium azureum Ph. S. caule ancipiti laevi, glaberrimo, simpliei; foliis ensiformibus, linearibus, striatis, caule brevioribus; spathis lineari-lanceolatis, pedi- cellos aequantibus; sepalis azureis, retusis, mucronatis; co- lumna staminifera dimidium sepalorum aequante; capsula orbiculari, glaberrima. Prope Cachinal de la Sierra 25° lat. m., 7000 P- S. m. legi, Agua de Profetas 24045’ lat. m., 9000 P- 8. m. — Caulis 6—12 poll. longus, strietus, folia 11, lin. lata (in varietate minore modo 1 lin. lata). Perigo- nium fere rotatum, tubo brevissimo luteo; laciniae 2%/, lin. longae, subtruncatae, medio mucronatae, exteriores paulo latiores, quinquenerviae, interiores angustiores, trinerviae; columna staminifera eylindriea, basi lutea et hirtella, su- perius glabra et violace.. — AS. chilensi Hook. caule simpliei, floribus azureis, spathis brevioribus ete. differre videtur. 5 363. Sisyrinchium chilense Hook. Gay VI. p. 23. Prope Paposo vidi varietatem floribus luteis. 364. Tigridia?? Specimen unicum Irideae, quam ad hoe genus refero, supra Cachinal de la Sierra, aliud ad Paposo inveni, sed flos tam fugax erat, ut illum servare non potui, et bulbi us pariter in hortis Santiaginis perditi sunt. — Bulbus oyatus, pollicem altus, tunicatus, eastaneus; aphyllus; cau- lis pedalis, teres, glaber, laevis, trifoliatus; folia lineari ensiformia, 14/, lin. lata, duo inferiora caule longiora, ter- a BJ 1 tium 21/, pollicare, caulem aequans. In apice caulis spa- thae duae, lanceolatae, herbaceae; pedicelli duo spatha majore breviores, erecti; flos, quantum memini, Sellibeiin:ke} rollae parte inferiore eupuliformi et laeiniis reflexis constans, Dioscorineae., 365. Dioscorea fastigiata Gay. VI. p. 54. Frequens in arena litorali ad Caldera, portum Cbo- piapinorum. 366. Dioscorea tenella Ph. D. foliis cordato- ovatis, mucronatis, 7-nerviis, petiolo capillaceo folium subaequante; floribus masculis panieulatis, paniculae folio multo longio- ris ramulis patentibus, 3—4-floris ; perigonio minimo, sub- sessili; floribus femineis axillaribus; capsula satis magna, obovata. Prope Paposo invenitur, — Caules tenues, filiformes ; folia majora vix 14 lin. longa, totidem lata, pleraque modo 11 lineas longa; paniculae florum masculorum usque ad 3 pollices longae; rami circa 6—9 capillacei; diameter perigonü rotati vix 1 lin., laciniae oblongae obtusae; cap- sula 4'/, lin. longa, 4 lin. lata. — Ab omnibus affinibus facillime inflorescentia paniculata et floribus minimis dis- 367. Dioscorea sp. Aliam speciem eodem loco vidi, sed deficientibus spe- eiminibus accuratius indicare non possum. Amaryllideae. 369. Rhodophiala uniflora Ph. Rh. scapo humili, unifloro; spathis diphyllis, scariosis, purpurascentibus; pe- dunculo spathis breviore; perigonii rosei, in purpureum vergentis tubo ovarium aequante, laciniis fere linearibus; antheris styloque circa °/, perigonii aequantibus. Supra aquam Cachinal de la Costa dietam inveni ad 2604° lat. m. et c. 2000 p. s. m. Folia non aderant; spathae exteriores aequales, 14 lin. longae nervosae, ob- longo -lineares;; interiores duae, minores, fere setaceae; pe- duneulus 7 lin. longus; gerigonium 24 lin. longum, laci- niae modo 3"/, lin. latae, Stylus reetus, deelinatus, stigma indivisum, aegre elavatum diei potest. — Tubo ovarium aequante aliquantulum a genere recedit. | 369. Rhodophiala laeta Ph. Rh. scapo ultra pedali; umbella 3—5-flora; spathis scariosis, exterioribus purpu- rascentibus; perigonio sub-hexaphyllo, e violaceo-purpureo, immaculato; foliolis aequalibus, lanceolatis, mucronulatis; staminibus inaequalibus, dimidium sepalorum aequantibus, styloque parum longiore adscendentibus. In regione herbosa prope Paposo c. 1200 p. s. m. reperitur. — Folia plana, 4 lin. lata; scapus compressus, biangularis, cavus, basi rubens; spathae circa 8 lin., pe- dunculi 1—2 pollices longi. Perigonium 2*/, poll. lon- gum, tubo fere sextam hujus longitudinis partem aequante, sexsulcato, virescente; foliola 5'/, lin. lata, exteriora haud mucronata, interiora apice mucronata et barbata; stamina trigonus. — A Rh. smarylloidi stylo incluso RE busque brevioribus differt. u er partem amplectentibus, sensim attenuatis; umbella eiren 5 radiata, pedunculis bifloris; foliolis brevibus involueri brac- teisque pedicellorum squamis caulinis similibus; perigonio violaceo 20 lin. longo; foliolis omnibus aequilongis, mar- gine anteriore serrulatis, exterioribus (sepalis) obovato ob- longis, interioribus (petalis) angustioribus, subrhombeis, longe apienlatis, lineolis aliquot obscurius violaceis notatis. In regione litorali herbosa deserti ereseit. — Caulis florifer 1— 1!/, pedalis. Folia sterilia petiolum ® lin, longum, laminam 2 poll. longam, 10—11 lin. latam osten- dunt; squamae caulis fertitis 24/, lin. latae, 7 lin. Jongae; pedunculi usque ad divisionem 20 lin. longi; sepala 7 lin., petala 5/, lin. lata; stamina */,, stylus trifidus %/, peri- gonii aequant. 371. Alströmeria paupercula Ph. A. caule erecto, humili, squamoso; umbella depauperata 2 — 3-flora; pe- dunenlis uni-, bifloris; flore pallide lilaeino ; foliolis exteriori- bus (sepalis) spathulatis, emarginatis, versus apicem in medio viridibus, mucrone lato, viridi terminatis ; interiori- bus (petalis) aeque latis, sed quinta parte longioribus, sen- sim acuminatis, pariter apice viridi terminatis, basi lutes- cente strigis pallide violaceis, parum eonspicuis picta. In aridissimo monte litorali Mejillones 2308 lat. m., et ce. 1200 p. s. m. unicum specimen inveni, — Caulis 2-pollicaris; folia seu squamae 3*/, lin. longae, internodia bis aequantes, margine undatae, emarcidae; pedunculi 51/, lin. longi; sepala 16 lin. longa, 5 lin. lata; petala 19 lin. longa, 5 lin. lata; stylus apiee trifidus sepalis parum bre- vior. Differt ab anteriore habitu, foliolis perigonii inae- Liliaceae. — eidis, nullis; scapo in racemum longum, laxum, multiflo- rum terminato; pedieellis plerumque ternis; sepalis obtu- siusculis, albis, nervo mediano viridi; filamentis planis sensim angustatis, perigonio brevioribus; stylo ovarium aequante. MIR: | Prope Paposo in regione herbosa inveni. — Sca- pus usque ad initium racemi 5-pollicaris, racemns 9-pol- licaris; pedunculi circa 8 lin. inter se distantes, fere om- nes terni, bractea majore et una duabusve minoribus, om- nibus e basi triangulari subulatis, emarcidis fulti, ereeto patuli, 8—9 lin. longi; sepala 4 lin. longa; capsula g- bosa; seminibus oblongis, haud alatis, 4—5 im quovis loeulo. — Differt a Se. chorolecua Knth. racemo elongato, pedicellis ternis, seminibus haud- alatis; = Se. biflora R. et P. (a cl. Gay omisss, quam prope Co- 7* we... quimbo legi) racemo elongato multifloro, pedunculis ternis, brevioribus, gracilioribus; a Sc. geminiflora pedunculis ternis, stylo ovarium aequante,, qui in illa brevis dicitur. 373. Leucocoryne narcissoides Ph. L. scapo bifloro ; laciniis limbi perigonii patentibus, lanceolatis, tubum longe superantibus; staminibus sterilibus cylindrieis, brevibus, vix dimidiam tubi partem aequantibus. Supra vallem Cachinal de la Sierra 2604 lat. m., c. 2000 p. s. m. inveni. — Folia non aderant; sca- pus 6-pollicaris; spathae 9 lin. longae; pedunculi 7 Iin., tubus perigonii 4%/, lin., laeiniae limbi 7 lin. longae, 21), lin. latae, candidae; stamina sterilia vix 2 lin. longa. — Species floris magnitudine et forma cum L. ixioidi con- venit, sed umbella biflora et staminibus sterilibus breviori- bus facillime distinguitur. 374. Cumingia campanulata Don. Gay VI. p. 131. Frequens prope Paposo oceurrit; incolis papita del campo dieta et bulbus inter esculenta habitus. Ipse bulbos coctos edi et recentes bonos inveni, in posterum diem servati aliquantulum adstringentes et amaruli fiunt. Bulbi membrana temui, fibrosa, cinereo-fusca vestiti, om- nino solidi, farinacei, diametri 9— 10 lin, 5—6 lin, alti, superius convexi, apieibus duobus centralibus, altero vesti- gio caulis hornotini notato. Hie‘ propie nihil aliud est, nisi basis inerassata caulis hornotini et radicibus omnino earet. Sub hoc bulbo alius bulbus anni praecedentis, om- nino planus, unice centro tenui cum priore connexus, 1— */, lin. crassus, margine radiculas emittens, demum emar- eidus conspieitur. Hic in pagina inferiore eicatricem osten- dit locum indicantem, unde cum bulbo anni penultimi junctus erat. | Astelieae? erectis persistens, Bacca exsucca in parte superiore du- EIUE: “- Inspice Tab. VI. fg. C. Plantula magn. natu- rali; 1, pedun fructifer cum folio. vaginante, magn. naturali; 2, bracten, aliquantulum aucta; 3, frıctus cum stylo, aliquantulum auetus ; 4, sectio transversa ejus, magis aucta; 5, semina valde aucta. en „375. Oxychloö andina Ph. O, acanlis ‚ dense cae- pitosa, glaberrima, foliis erectis, Iinearibns, semiteretibus, pungentibus, vaginis folia aequantibus; pedunculis uniflo- ris, foliatis, folia aequantibus, x Ad initium vallis Zorras 2404: lat. m. et 10700 p.«.m. | inveni et iterum ad Riofrio 24050 ]Jat. m. et 10500 p. 8. m.; in utroque loco Jam defloruerat.i' *) 'O&vs, acutus, xAon gramen, Caespites magnos, densos, diametri pedalis format. Radix fibrosa, fibris crassis, albidis; vaginae 10 — 12 lin. longae, latae, pallide fuscae, nitentes; laminae iis aequales, Pedunculi 1— 11/, poll. longi, teretes. Braeteae ovatae, scariosae, flavescentes, sepalis simillimae, inaequales. Se- pala ovata, scariosa, nervo mediano distincto, interdum in mucronem excurrente, capsulam arcte cingentia. Stami- na.... Capsula sepalis aequalis, coriacea, indehiscens, obovata, rubra, in parte superiore durior, semina nume- rosa in dissepimentis ad centrum utrinque biserialia, ad- scendentia, triangularia s. semilunata , angulosa, pallide viridia, apice macula fusca notata. Stigmata persistentia, filiformia, erecta, una cum stylo brevi capsulam aequantia. Juncaceae. 376. Juncus deserticola Ph. J. aphyllus, glaucus; culmo tereti, tenuissime striato; anthela pauciflora; laciniis perigonii exterioribus anguste lanceolatis, rufis, margine scarioso hyalino cinctis, interioribus acutis, aequilongis, fere duplo latioribus, margine scarioso latiore; staminibus sex, inelusis; ovario lanceolato sensim acuminato, stigmatibus exsertis; capsula...... In variis loeis deserti e. g. Cachinal de la Sierra 25° lat. m., 7000 p. s. m.; Zorras 240% Jat. m. 9600 P- 8. m. etc, occurrit.; incolis Cachina, sicut reliquae Junci species. — Culmus 1!/,—2-pedalis, basi fere 2 lin. Crassus; vaginae stramineae suprema folio brevi, plano, 9 lin. longo terminatae; spatha culmum terminans 21/,—8 pollices longa; anthelae rami eirca 4, modo ?/, poll. longi, Satis crassi; sepala 21/, lin. longa. — A. J. compres- so Humb. et Kth. folio vaginam terminante plano, et an- thela pauciflora; a J. patente Meyer anthela pauciflora, et capsula — si ab ovario judicare licet — acuminata, neque subglobosa, obtusa differt. 377. Juncus nitidus Ph. J. culmo foliato, tereti, glauco; foliis teretibus, haud articulatis, medulla densa far- ctis; anthela terminali, spieiformi, bractea brevi fulta; glo- merulis 2 —3-floris, pedicellatis, sepalis anguste lanceola- tis acutis, extus striatis, centro viridibus, spadiceo limbatis, margine angustissimo, scarioso, hyalino; interioribus paulo latioribus; staminibus sex, brevibus; stylo manifesto, ova- rum aequante; stigmatibus duplo longioribus; capsula. ... Prope Cachinal de la Sierra legi. — Rhizoma horizontale, erassun, Culmi vix sexpollicares, basi vaginis pallide fuscis dense tecti; foliis culmum subaequantibus; diameter culmi et foliorum 2/, lin. Anthela circa Pr 2'/, pollicaris, ter ramificata, primum tripartita, ramis bi- partitis, erecta; bracteae stramineae basales 31/, lin., se- pala 2 lin. longae, — Forma et colore perianthii, stami- nibus sex brevibus, stylo elongato cum priore convenit, a quo caule foliato, foliis teretibus, anthela terminali etc. Summopere diversus est. 53 378. Juncus depauperatus Ph. J. culmo folioso, ra- moso, humillimo; foliis filiformibus, planiusculis, convolutis; anthela terminali subtriflora, saepe foliis involucrata; flori- bus subsessilibus; perigonii foliolis lanceolatis, nervosis, acutis; interioribus parum latioribus, capsulam ovatam, acuminatam haud aequantibus; staminibus sex, perigonium aequantibus; stylo brevissimo. Inveni ad Cachinal de la Sierra 250 Jat. m, 7000 p. s. m., etin valle Sandon 2504 Iat. m., c. 9000 p- » m. — Tota planta modo 1%/, pollicaris; caules fili- formes, basi ramosi; folia filiformia, 6—12 lin. longa; va- ginae inferiorum albae, hyalinae. Sepala 11/, lin. longa, pallide rufa, versus apicem spadieea, margine angusto, scarioso. Anthela interdum subsessilis inter folia recon- dita, interdum pedunculo nudo, 6 lin. longo insidens. Uyperaceae. 379. Cyperus mucronatus Rotib. Gay VI. p. 163, Ad fontem mari vieinum prope Paposo frequens erescit; mulis pabulum est. 380. Cyperus laetus Presl. Una cum priore inveni. 381. Heleocharis palustris (Seirpus p.) L. Gay VI. p- 171. Ad magnam paludem salsam, quae ab oppido Ata- cama 22026' usque ad fontem Tilopozo 23020‘ exten- ditur et 7000 p. s. m. sita est, copiose crescit. Specimina colligere neglexi. _ 382. Heleocharis melanocephala Desv. Gay VI. p. 175. Varietatem squamis spicae margine scarioso latiore praeditis insignem ad aquam Varas dietam 24038' lat. m., 9000 p. s. m. inveni. 383, Heleocharis atacamensis Ph. NH. caespitosa, stolonifera; eulmis 3—34/, pollicaribus, (siceis) sulcatis, aphyllis, basi albido-vaginatisz spica solitaria, ovata, acuta, pauciflora, (floribus 3— 5); squamis ovatis, saepe retusis, spadiceis, margine scarioso pallido, nervo mediano viridi, ante apicem evanescente, inferioribus carinatis, */; spieae aequantibus; achaenio obovato, trigono, laevissimo, pallide 'viridi, tuberculo parvo, oblongo, nigro terminato. ‚Ad aquam Profetas dietam 24045‘ lat. m., 9000 p- s. m. legi. — Culmi /, lin. erassi; spicae vix 3 lin. longae; setae hypogynae longitudine achaenii, retrorsum hispidae. — Differt ab H. malaculosa R. Br. achaenio obovato, trigono, viridi, nee subrotundo, lentieulari, atro- purpureo; ab H. costulata Nees et Meyen, nec non ab H. striatula Desv. achaenio laevi, minime costato; ab H. pachycarpa Desv. tuberculo apicali fructus parvo; ab H. melanocephala statura duplo majore, vaginis pallidis neque purpureis ae > 384. Scirpus asper Presl. Gay VI. p. 178. Specimina depauperata, tripollicaria, spieis 3—5 prae- dita in valle Dowa Ines dicta (25055 lat.m. et c. 8000 P- S. m.) inveni. Gay VI. p. 168. 385. Seirpus chilensis Nees et Meyen. Gay VL p. 181. ' Ad aquam Cachiyuyal 25024 lat, m., c. 4000 p- % m., prope Tilopozo 23020' lat. m., 7300 p- sm. nec non ad Puquios inter Trespuntas et Copiapö sitos 2708 lat. m., c. 4700 p. s. m. legi. 336. Scirpus deserticola Ph. Se. repens, caespitosus ; caulibus vaginis castaneis obtectis; eulmis 1 - pollicaribus, aphyllis; foliis rosulatis, planis, striatis; spieis 1 — 3 capi- tulum terminale formantibus; bracteis inferioribus ' ovatis, Quinquenerviüs, apice coriaceis, virescentibus, capitulum aequantibus, reliquis sensim brevioribus, angustioribus, om- nino scariosis; setis hypogynis sex, retrorsum hispidis; achaenio ovato, triquetro, acuminato, laevi, squamae sune vix dimidium aequante. Ad aquam de Profetas dietam 24045 Iat, m. et 9000 p. s. m. et Cachinal de la Sierra 25° Jat, m., et 7300 p. s. m. legi, et alias in des vidi. — Culmi %/, lin. erassi, lamina foliorum vix 10 lin. longa, 1 lin. lata; bractea infima 5 lin., achaenium vix 1 lin. long. Habitus omnino ut in Carice gaimardioidi Desvaux. 397. Isolepis atacamensis Ph. I. dense caespitosn, humilis; culmis basi vaginis foliorum persistentibus casta- neis tunicatis, apice fere pollicari nudo; foliis eonfertissj- mis, erectis, striatis, semiteretibus, coriaceis, apice com- pressis, obtusis, scapum subaequantibus; spica ovata ter- minali, pauciflora; bracteis fastigiatis, omnibus scariosis, stramineis, inferioribus late-ovatis, $— 9-nerviis, superiori- bus sensim brevioribus et angustioribus; achaeniis obova- tis, compressis, olivaceis, dorso convexis, suleatis, quama sua multo minoribus; stylo elongato, apice trifido. Speeimina prope Imilac 23°50' lat, m., c. 8000 p, s. m. lecta servo. Culmi 2 poll, alti, ?/, lin, erassi; la- mina foliorum 9 lin. longa, vix ultra */, lin. lata; spica 3— 4 lin. longa, achaenium fere I lin. longum. Cicatrix styli in achaenio merum punctum nigrum. Setae hypo- gynae nullae. 388. Carex misera Ph. C. humilis, repens; eulmis fere usque ad apicem foliatis, trigonis sub capitulo trique- tris, folis complicatis, culmos superantibus; spieis 3— 8, androgynis, paucifloris, apice masculis, in capitulum ova- tum ebracteatum aggregatis, squamis ovatis, acutis, con- vexis, carinatis, scariosis, fuscis; stigmatibus binis; utri- culo ovato, glabro, enervio, in rostrum satis longum, apice integrum desinente, Z ! Ad initium vallis Zorras dietae inveni, 240° lat. m., 10,000 p. s. m. Tota plants vix 3-pollicaris; la- mina foliorum vix 15 lin. longa; spica composita 4—5 lin., spiculae singulae modo 2*/, lin. longae. Bracteae ad basin spieularum squamis similes, sed, praesertim infimae, majores, aristatae et margine albido scariosae. Utrieuli 1/, lin. longi, squamas aequant, — Ac. me- lanocysti Desv. Gay VI. p. 203. achaenio viridi, haud | abrupte rostrato, rostro haud fisso differt. Pe Be 3 Gramineae. 389. Paspalum vaginatum Sw. Gay VL p. 239. Ad aquas litorales deserti ereseit, e. gr. Cachinal de la Costa, Agua del clerigo prope Hueso parado, Estancia vieja etc. Incolis Chepica. 390. Nassella pubiflora (Urachne) Trin. et Rupp. Gay VI p. 264. Prope Hueso parado 25026’lat.m., 1200 p. s. m. legi. 391. Stipa plumosa Trin. Gay VI p. 275. Cum priore inveni. 392. Stpa tortuosa Desv. Gay VI. p. 281. Prope Caldera, portum Copiapinorum, et Cachi- nal de la Costa 2604‘ lat. m. et 1700 p. s. m. legi. 393. Stipa frigida Ph. St. caespitosa, foliis tereti- convolutis, asperulis, erectis, flaccidis, haud pungentibus; vaginis striatis, inferioribus albis, ore villosis, ligula bre- vissima, folii supremivero valde elongata; panicula pauci- flora, contracta, spieiformi; glumis aequalibus, basi viola- ceis, apice longo scarioso hyalinis, genu aristae superanti- bus, $ lin. longis; flore stipitato, palea inferiore 2!/, lin. longa, eylindrica, dense hirsuta; arista 7 lin. longa, medio geniculata, infra genu tortuosa et plumosa (pilis c. 2 lin. longis), supra genu glabra, violacea. In monte Alto de Puquios frequens est c. 12500 p- s. m., sed Januario jam fere omnino defloruerat. — Planta 7-pollicaris; culmi basi vaginis albis dense tunicati; vaginae valde striatae, suprema aliquantulum inflata pri- mum paniculam fovet, mox pollicem ab ea remota manet. Panieula eirca 2 poll. longa. — Differt a St. chryso- phylla Desv. Gay VI. p. 278. folis Haccidis, hand pun- gentibus; panicula pauciflora, laxa; arista breviore; a St. spe- eiosa Trin. culmo glaberrimo floribusque duplo minoribus. 394. Sporobolus scaber Ph. Sp. caule strieto, usque ad apicem foliato, vaginis ad os longe pilosis; foliis (cau- linis) convolutis pilosis; panicula elongata, angusta, con- tracta, interrupte spieiformi; spieulis scaberrimis; glumis lanceolatis, euspidatis, inferiore dimidium, superiore %, flo- ris aequante; paleis scaberrimis fuseis. ‚ Prope Cachinal de la Costa 26% Jat. m., ce. 1900 P- 5. m. primum inveni, deinde ad Hueso parado et alia loca herbosa litoralis partis deserti vidi; optimum un pebalun. —— „Culmi vix 8 poll. longi, glahri, Iaeves, fere usque ad panieulam vaginis inclusi. Folia ra- diealia non suppetunt; caulina modo 8 lin. Ionga. Pani- ala circa 3 poll. longa exacte ejusdem formae ac in Sp. tenacissimo. ; ; mas aequantibus; glumis oblongis, is arıstatis; paleis aequalibus, glumis tertia parte brevioribus, inferiore truncata, apice emarginata, Mucronata, superiore bimucronata. Ad Cachinal de la Sierra 25° lat. m., 7000 p- s. m. legi. Folia 2 poll. longa, 1 lin. lata, sensim at- tenuata; supremum 9 lin. longum, vagina bipollicari, haud inflata fultum, primum 11/,, demum 6 poll. a panicula re- motum; glumae 1 lin. longae, aristae vix ?/, lin.; paleae ?/s lin. — AP. crinito Trin. et P. interrupto H, B. Kth. var. «. aristis brevissimis, a P. interrupto ß. breviaristato vagina suprema haud inflata ete, differt. 396. Polypogon mierostachys Ph. P. culmo sexpol- licari; foliis brevibus, margine et supra scabriusculis; li- gula elongata, truncata; panicula pollicari, contracta, spi- eiformi, vix lobata, violacescente; glumis 1 lin. longis, basi scabris, viridibus, apice violaceis obtusis, arista 14), lin. longa terminatis; flore dimidiam glumam superante; palea inferiore apice bifida, aristata, arista paleam fere bis aequante; palea superiore apice fere integra, inferiorem aequante. Prope aquam Puquios dictam inter Trespuntas et Copiapö c. 2709 lat. m. et 4700 p. s. m. inveni. — Lamina foliorum 12 lin. longa, fere 1#/, lin. lata; ligula 1%/, lin, long. — AP. monspeliensi et a lineari Trin. aristis brevibus, a P. elongato Knth. panicula parva etc. discrepat. 397. Agrostis distichophylla Ph. A. repens? basi ramosa, glauca, glabra; culmis 1-pedalibus, sterilibus et fer- tilibus a vaginis foliorum omnino tunicatis; foliis confertis, distichis, patentibus, brevibus , planis aut convolutis; ligula brevissima; paniculae pyramidalis amplae ramis capillaceis, elongatis, sub lente hispidulis; glumis aequalibus, lanceola- tis, fere hyalinis; paleis glumas subaequantibus, glabris, inferiore breviter acuminata,, superiore vix breviore, utro- que latere oblique truncata; rudimento secundi floris nullo, Prope Tilopozo ad marginem paludis illius ingentis salsae fere siccae 23020‘ lat. m., 7000 p. s. m. pauca specimina vidi. — Species valde insignis, foliis ad Disti- chles accedens. Folia modo 4— 5 lin. inter se distant, lamina iis 12 lin. longa, vix I lin. lata, a basi sensim attenuata. Panicula usque ad 5 poll. longa, 4 poll. lata, primum vagina suprema fulta; pedicelli 3 lin. longi, glu- mae 1 lin. longae in carina scabrae; palea inferior tri- nervis. 398. Deyeuzia chilensis Desv. Gay VI. p. 322. In valle Riofrio 24050 lat. ım., 10,500 p. s. m. inveni. 399. Deyeuzia robusta Ph. D. elata, robusta, cul- mo 3— 4-pedali, fere usque ad apicem foliato; foliis lon- gissimis, glaucis‘, convolutis, scabris ; Jgula elongata, acu- minata, (usque ad 6 lin. longa) panieula 6— 9 pollicari, laza, Purpureo et flavo variegata; ramis geminis, apice spieuligeris; spieulis 1%/, lin. longis; glumis subaequalibus, ar truneato-denticulatis, basi trinerviis, flores superantibus, tieoloribus; callo rhachique longe pilosis; pedicello floris sagen dimidium paleae superioris aequante; paleis aequa- libus, inferiore apice truncata, quadridentata et denticulata, basi violacea, apice hyalina; arista basilari, glumam non aequante, " Vallem Zorras dietam (2408‘ lat. m., 9600-—-10000 p- s m.) dense tegit. — ' Paleae basi virides, medio vio- laceae, apice fulva.. — Habitus omnino Deschampsiae cujusdam, sed spiculae sesquiflorae et caeteri characteres Deyeuxiae. 400. Deyeuxia deserticola Ph. D. dense caespitosa, glaberrima, glauca; culmis strietis, 9—12 pollicaribus, us- que ad paniculam vaginatis; foliis erectis, strietis, radica- libus culmo parum brevioribus, omnibus convolutis, rigidis, pungentibus, scabris; ligula suprema saltem elongata; pa- nieula 2?/,—3-pollicari, contracta, spieiformi, laxa, viridi; glumis aequalibus, lanceolatis, nitidis, uninerviis, flores vix superantibus; callo breviter piloso; palea inferiore bifida, supra medium aristata; arista reeta, dimidiam paleam ae- quante; palea superiore profunde bidentata; pilis pedicelli sterilis florem aequantibus. In variis locis deserti oceurrit; specimina ad Cachinal de la Sierra (25° lat. m., 7000 p. s. m.) et Imilac (23050° et 8000 p. s. m.) lecta Servo. Vaginae ad basin culmorum albae nitidae; glumae 2%/, lin. longae. 401. Gynerium Quila Nees et Meyen. Gay VI. p. 329. In valle fluminis Atacama inter Atacama et S. Bartolo inveni c. 22024’ lat. m. et 7600 p. s. m. 402. Phragmites communis aut. Incolis Carrisa. In valledela Encautada dicto, ad Aguadulce, ad Canaral bajo etc. Floventem non vidi. 403. Aira caryophyllea L. Gay VI. p. 333. In regione herbosa Paposana vidi. 404. Köleria trachyantha Pk. K. erecta 1-pedalis; culmis fere usque ad apicem foliosis; vaginis glabris, sca- briuseulis; foliis anguste linearibus, planis, glabris, sca- briusculis; panicula angusta, contraeta, viridi et albo va- riegata; spieulis subtrifloris, 13/, lin. longis; glumis sub- aequalibus, utrague uninervi, anguste lineari; palea infe- riore, -elongata, trinervia, dense. setosa; arista reeta, dimi- diam paleam aequante. Est HERR Si In regione herbosa ad Paposo 25° lat. m., ce. 500— 1000 p. s. m. invenitur. Paleis pilosis facile ab affinibus distinguitur. 405. Avena hirsuta Roth. Gay VI. p. 358. In regione litorali fertiliori ad Paposo, Miguel Diaz aeque frequens atque in collibus aprieis provinciae 406. Catabrosa frigida Ph. C. annua, caespitosa, glaucescens; eulmis 6—12-pollicaribus, trinodibus, superius nudis, sieut folia laevibus; foliis fere omnibus convolutis, erectis, filiformibus, caulinis brevibus, ligula oblonga a, panieula bipollicari, ovata, paueiflora; ramis scabris infe- rioribus ternis; spieulis 2 lin. longis, oblongo - linearibus, trifloris, floribus laxis rhachique glaberrimis; gluma infe- riore vix dimidium superioris”ovatae, obtusae, mucronatae haud cerenulatae aequante; palea glumam superiorem > bis’aequante, versus apicem violacea, obtusa integerrima, basi quinquenervia. Ad rivulum vallis Rio Frio 24950 lat. m. et c 10800 p. s. m. ereseit. — Vaginae basi pallide violacene ; folia inferiora ad summum 2 poll. longa, caulina superiora modo 9 lin.; gluma superior tertiam partem spioulae vix superat; paleae 1 lin. longae. Caryopsis teretinscula, Difiert a C. tenuifolia Presl. Gay VI. p- 392. colore glauco, ramis paniculae scabris, pilis longe majoribus sub lente vestitis. 407. Distichlis ihalassica H. B. Kih. Gay VI p. 397. Frequens in deserto ad aquas aliquantulum salinas, sie ad Cachiyuyal 25022 lat, m., 4000 p. s. m. Cachinal de la Sierra 25° lat. m., 7000 p- s. m, Agua de Pro- fetas 24045’ lat. m., 9000; Tilopozo 23020’ lat. m., 7300 p. s. m. h 408. Eragrostis scabra Ph. E. perennis, caespitosa, 1—1!/, pedalis, culmo ereeto; foliis planis, scabris, longe pilosis, supremis glabriusculis; vaginis ore dense pilosis; ligula brevissima; panicula laxa, ovata, ramis erectis, sca- bris; spieulis linearibus circa 7-floris, 3 lin. longis, e ni- gricante viridibus; glumis uninerviis acutis; floribus 1 lin. longis, scabris; palea inferiore trinervia, ovata, obtusiuseu- la, superiore aequilonga. Prope Paposo in regione fertiliore 500—1000 p. 8. m. crescit. Folia eulmorum sterilium 4 poll, longa, 1”; lin. lata; nodus ultimus a panicula 6— 10 pollices distat; panicula ipsa 6-pollicaris es, — Ab E. virescente Presl. radice perenni, floribus majoribus, scabris, nigricanti- viridibus distinguitur. 409. Eragrostis deserticola Ph. E. annua, humilis; vaginis, foliis et parte superiore culgnorum pilosis; culmis 3—6-pollicaribus, bi-trinodibus; foliis brevibus, planis, in pagina superiore et margine scabris; panicula contract, oblonga, spieiformi; spiculis subsessilibus, ovato - oblongis, 3 lin. longis, fere 1 lin. latis; subdecemfloris; palea infe- riore glumas sesquies aequante, ovato-lanceolata, valde compressa, acute carinata, trinervia; superiore aequilonga, angusta, in carinis pilis longis ciliata. ne Circa Hueso parado 2526’ lat, m. et 1200 p. s. m. inveni. — Folia radicalia 10 Tin. longa, 1°), lin. os vaginae valde ‚pilosum; panieula in speciminibus majo- ribus 10 lin. longa, 5 lin. lata. Glumae lanceolatae, acute carinatae, subaequales. Caryopsis parva, Tufo-castanea, ovata, acut. — Differt a Poa peruviana Jacq. Knth. I. p. 337. spieulis decemfloris, palea superiore pilis longis ciliata, et a P. eiliari L. eulmo, vaginis, foliis pilosis. 2 2 Er | 410. Poa paposana Ph. P. dioica, caespitosa; cul- mis fertilibus 1-pedalibus, erectis, internodio supremo lon- gissimo; foliis herbaceis, anguste linearibus, vix 1a lin. Ia- tis, planis, culmorum sterilium interdum convolutis; panı- 'eula mascula 2—3-pollicari, satis contracta, ramulis a basi lin. longis, durante flores- floribus patulis acutis, spiculas gerentibus; spieulis 21/, centia fere orbicularibus, subquinquefloris; ' distantibus; rhachi glaberrima; glumis lanceolatis , — in carina denticulatis; paleis ovatis obtusiusculis, trinerviis, nervis parum conspicuis. In regione herbosa prope Paposo inveni. — Differt a P. pallente Poir. internodio summo elongato, nudo; ramulis a basi spiculigeris. Vaginae et culmus iffra pa- niculam scabri. 411. Poa eremophila Ph. P. dense caespitosa, palli- de virens vel lutescens; culmis strietis, filiformibus, laevi- bus, basi ima tantum nodosis; foliis plicato - setaceis, in- curvis, laevibus, radicalibus 3 poll. longis; ligula elongata acuta; panicula angusta, strieta, erecta, bipollicari, albido- viridi; ramis laevibus, ad summum 3—5 spiculas 1%/, lin. longas gerentibus; glumis acutis, inferiore uninervia, lan- ceolata, superiore dimidio longiore, trinervia, ovato - lanceo- lata, obtusiuscula; palea inferiore ovata, acutiuscula, quin- quenervia, vix carinata, glaberrima, superiore vix longiore; rhachi glaberrima. Prope Pajonal 23056‘ lat. m., 10,400 p. s. m. in- veni. — Species habitu nec non palea inferiore vix cari- nata Catabrosae cuidam similis est, sed glumarum forma abhorret. Variat distantia folii supremi a panicula, quae Jam 2 pollices est, jam multo minor, imo in uno specimine vagina summa brevis basin paniculae amplectitur. 412. Festuca deserticola Ph. F. pallide virens, dense caespitosa; culmis pedalibus, laevibus, paucinodibus, supe- rius nudis, basi vaginis albis inflatis tectis; foliis culmo brevioribus, erectis, strictis, convolutis, duris, pungentibus; caulinis supremis brevissimis, vagina elongata fultis; pani- cula brevi, angusta, spieiformi, laxa; spiculis trifloris; flori- bus distantibus; glumfs subaequalibus, lanceolatis, uniner- vüs, compressis, hyalinis, nervo viridi; palea glumam bis aequante, lineari-laneeolata, acuminata, haud aristata, dorso tereti, apicem versus flavescente. Ad aquam Varas dictam 2403$° lat. m., 9700 p. s. m. legi. — Folia eulmorum sterilium vix 24/, poll. longa; suprema caulina 9 lin.; panicula bipollicaris; spi- culae 4 lin.; glumae 1%/, lin. longae. 413. Hordeum comosum Presl. Gay VI. p. 461. In variis loeis deserti occurrit e. gr. ad Cachinal de la Sierra 25° lat. m. et 7000 P- Ss. m.; inter Ata- cama et S. Bartolo ce. 22020° lat. m. et 7600 p. s. m., ad Zorras 2408: at. m., c. 10,000 p. s. m. etc: #14. Elymus paposanus Ph. E. culmo tripedali, ro- busto; foliis planis, ultra Pedem longis, 41/, lin. latis, su- pra pilosis, subtus glaueis; ligula brevissima, truncata ; spica 5—7-pollicari, rigida, viridi; artieulis rhacheos basi 5—6 lin. longis, apice horizontaliter truncatis, altero latere plano, altero convexis; spiculis plerumque ternis, 6— 7 -Ii- nearibus, tri-vel quadrifloris; glumis setaceo- cuspidatis, 3—4 nervosis, paleas subaequantibus; palea inferiore 5-Ii- neari, ad apicem 5-nervia, haud biloba, in aristam paleae aequalem excurrente. Prope Paposo crescit. — Differt ab E. andino nec non a Gayano glumis haud aristatis, ab antarcti- co spieis 5— 7 -pollicaribus, articulis rhacheos 5— 6 lin. longis, ab agropyroide aristis paleam aequantibus, nec brevibus etc. Filices. 415. Polypodium squamatum Ph. P. rhizomate re- pente, paleaceo; frondibus erectis, 2 — 3-pollicaribus, pin- natifidis, coriaceis supra viridibus, subtus paleis triangula- ribus dense obtectis; lobis oblongis, obtusiusculis , integerri- mis, aut obscure crenulatis; margine in pagina superiore serie punctorum impressorum insigni; vena unica mediana in quovis lobulo; soris biserialibus, orbicularibus, indusio destitutis; capsulis rufis, longe pedicellatis demum totam superficiem ‚occupantibus. Prope Paposo in regione 'herbifera 500 — 1000 p- s. m. inveni. — Pars nuda stipitis 10 lin. longa, 1/, lin. crassa; lamina 15 lin. longa, 61/, lin. lata, lobis utrinque in speciminibus majoribus eirca 6. 416. Notochlaena mollis Knze. Gay VI. p. 496. Cum priore inveni in fissuris rupium. 417. Adiantum chilense Kaulf. Gay VI. p. 485. Et hoc una cum prioribus creseit. Specimina non attuli. Characeae. 418. Chara clavata Remy? Gay VI. p. 551. Frequentissima in parvis Paludibus ad marginem im- mensae paludis salsae atacamensis creseit, Fungt. 419. Tulostoma deserticola Ph. T. 31/, pollicare, albido cinereum ; sporangio sensim in stipitem longitudina- liter sulcatum attenuato ; sporis ferrugineis. Inter Cachinal de la Sierra et Agua de Pro- fetas ad 9000 p. s. m. inveni varia specimina. Sulei in stipite 6 —8 versus partem superiorem obsoleti; linea im- pressa sporangium a stipite dividit. Vide Tab. VI. D. magn, nat. Acacia Cavenia Mol. Acaena canescens Ph. Achyrophorus foliosus Ph. — glaucus Ph. — grandidentatus Ph. Adesmia atacamensis Ph. — cinerea Clos — elata Clos — eremophila Ph. — erinacea Ph. — frigida Ph. — graveolens Ph. — hystrix Ph. — micrantha Ph. — pusilla Ph. — sessiliflora Ph. — vesicaria Bert. Adiantum chilense Kaulf. Agrostis distichophylla Ph. Aira caryophyllea L. Alchemilla arvensis Scop. Alibrexia incana Ph. — villosa Ph. Alona deserticola Ph. — micrantha Ph. — mollis Ph. — pusilla Ph. ——- sphaerophylla Ph. — vernicosa Ph. — xerophila Ph. Alströmeria paupercula Ph. — violacea Ph. ı Amarantus sp. Arenaria dentieulata Ph. — rivularis Ph. — stenocarpa Ph. — teretifolia Ph. Argylia glutinosa Ph. — incana Ph. — puberula DC. — tomentosa Ph. Artemisia Copa Ph. Astragalus cachinalensis Ph. ER .—__ Atriplex atacamense Ph. 7 deserticola Ph, —— microphyllum Ph. — mucronatam Ph. — retusum Remy Avena hirsuta Roth. Azorella depauperata Ph. Baccharis confertifolia Coll. — juncea Desf. — marginalis R. et P: — petiolata DC. — spartioides Hook. = Tola Ph. Bahia ambrosioides Lag. Berberis litoralis Ph, Bidens chilensis DC. Boopis caespitosa Ph. - Bonchea copiapina Gay Brachyandra maerogyne Ph. ‚Brassica nigra L. 'Bulnesia chilensis Gay Bustillosia chilensis Gay Calandrinia cachinalensis Ph. '— calycina Ph. '— diseolor Schrad. — leucocephala Ph. — litoralis Ph. Cephalophora litoralis Ph. 229 | Waucus australis DC. 208 Deyeuzia chilensis Desv. 225 208] — deserticola Ph. > 229 sion 223 209 | — robusta Ph. 208 | Diazia portulacoides Ph 196 8 Distichlis thalassica H. B. Kth. Dolia salsoloides Lindl. Domeykoa oppositifolia Ph. Duvaua crenata Ph. x Echinocactus cinereus Ph. — columnaris Pfr. — conglomeratus Ph. ua ‚copiapensis Pfr. — hımilis Ph. - — mamillarioides Hook. — oceultus Ph. en Elymus paposanus Ph. Encelia tomentosa Walp. Ephedra andina Pöpp. - Eragrostis deserticola Ph. — scabra Ph. Ereilia volubilis Juss. Eremocharis fruticosa Ph. Erigeron paposanum Ph. Eritrichum calyeinum Ph. — chaetocalyx Ph. — filiforme Ph. — gnaphalioides Ad. DC. — hispidum Ph. — micranthum Ph. Eryngium pulchellum Ph. Erythraea paposana Ph, Eupatorium foliolosum DC, — Remyanum Ph. Euphorbia copiapina Ph. — hypericifolia L. — rotundifolia Hook Eutoca frigida Ph. Wabiana bryoides Ph. — denudata Miers Fagonia aspera Gay Festuca deserticola Ph. ia aspera Ph. Pag. 214 186 186 186 225 225 229 218 199 184 188 197 197 197 | 197 197 197 197 197 230 208 223 229 229 222 .199 203 212 213 213 213 212 212 213 213 213 136 186 199 209 .:198 203 203 223 223 222 223 211 214 214 187 230 184 Frankenia Nicoletiana Gay Freirea erecta Ph. i Giilia andicola Ph, — laciniata R. et P. Glaux atacamensis Ph. Gnaphalium sphacelatum DC. Gourlies ‚chilensis Clos - - Gymnophytum flexuosum Clos. — foliosum Ph. — spinosissimum Ph. Gynerium Quila Nees et Mey. Gypothamnium pinifolium Ph. Mlaplopappus Rengifoanus Remy — rigidus Ph. Heleocharis atacamensis Ph. — melanocephala Desv. — palustris L. Heliosciadium deserticola Ph. Heliotropium floridum DC. — glutinosum Ph. — linariaefolium Ph. —— pyenophyllum Ph. = rugosum Ph. Hexaptera frigida Ph. Hofimannseggia gracilis Hook? Hordeum comosum Presl. Huidobria fruticosa Ph. — chilensis Gay Hypericum dichotomum Ph. Infantea chilensis Remy Jobaphes virgatus Ph. Ipomaea paposana Ph. Isolepis atacamensis Ph. Juncus depauperatus Ph. — deserticola Ph. — nitidus Ph. MKoeleria trachyantha Ph. Krameria iluea Ph. ‚ILedocarpum pedunculare Lindl. Lepidium spathulatum Ph. Tyne nareissoides Ph. Ligusticum Panul Bert. Linaria canadensis L. Linum paposanum Ph. Lippia trifida Gay Loasa Arnottiana — sp. Lonchestigma bipinnatifidum Ph. Lotus subpinnatus Lag. Lycium deserti Ph. — glaucum Ph. — horridum Ph. — humile Ph. Lycopersieum atacamense Ph. E3 Pag. 184 223 210 210 209 207 191 199 198 198 229 201 204 204 227 227 227 200 212 212 212 212 212 182 191 230 193 193 186 -..208 202 210 227 227 226 226 229 183 186 182 226 200 219 187 214 193 193 216 188 217 217 217 217 216 Mlalesherbia deserticola Ph. — humilis Ph. — lactea Ph. = ovata Ph. Malva limensis L. — sulphurea Matthewsia incana Ph. Medicago sativa L. Melilotus parviflora Desf. Menonvillea aptera Ph. — Gayi Ph. — orbieulata Ph. — parviflora Ph. Mentha piperita L. Mentzelia chilensis Gay Microcala quadrangularis Gris, Mierophyes litoralis Ph. Mimulus depressus Ph. — nanus Ph, Monttea chilensis Gay Mulinum crassifolium Ph. Myriophyllum elatinoides Gaud. Nama stricta Ph, Nassella pubiflora Ph. Nasturtium anethifolium Ph. Nieotiana crispa Ph. — frigida Ph. — 'scapigera Ph. — solanifolia Walp. Notochlaena mollis Knze. Oenothera coquimbensis Gay Opuntia atacamensis Ph. — vulgaris Mill. — sp. sp. Orthocarpus australis Benth. Oxalis arbuscula Barn. — caesia Ph. — fruticula Ph. — gigantea Barn. — ornata Ph. ——- ornithopus Ph, —- paposana Ph. — triehocalyx Ph. Oxybaphus mieranthus Chois. Oxyphyllum uliceinum Ph, Oxychlo& andina Ph, Paronychia eoquimbensis Gay Paspalum vaginatum Sw. Pentacaena ramosissima DC. Peperomia Dölli Ph. Phaca clandestina Ph, — coquimbensis Hook. —— depauperata Ph. £_ Ze Pag. i > Phacelia viscosa Ph. 211 | Schizanthus lacteus Ph. 219 |Specularia perfoliata DC, 209 Ban o4se ra ces L 215 Schizopetal um Gayamı num Barn. j 82 Stachys Zt ur 214 Pitcairnia chrysantha Ph. 224 |Scilla triflora Ph. 225 |Statice plumosa Ph. 2. — Sp. 224 | Scirpus asper Presl. 227 |Stellaria cuspidata W. "1% Plantago brachyantha Ph. 221] — badius Presl. ..227 |Stevia hyssopifolia Ph. 208 — Candollei Rap? 221 |— chilensis Nees 227 | — menthaefolia Ph. 203 — deserticola Ph. 220) — deserticola Ph. 227 |Stichophyllum bryoides Ph, 193 — litorea Ph. 220 | Scytalanthus acutus Meyen 209 |Stipa frigida Ph. 228 Pleurophora pungens Don. 192 | Senecio albolanatus Ph. 206 | — plumosa Trin. 228 Plumbago caerulea Knth. 220 | — Almeidae Ph. 207 |— tortuosa Desv. 228 Poa eremophila Ph. 230 / — cachinalensis Ph. 207 |Suaeda divaricata Mog. 222 — paposana Ph. 229 | — chrysolepis Ph. ; 206 ZEslenhern. Sonpäleen Din a4 Polyachyrus carduoides Ph. :202| — crispus Ph. 207 Deisi ekeeid. i. 26E >. — niveus DC. 202| — eremophilus Ph. 206 T en Ph. 108 2 — rosens Ph. 202 |— luridus Ph. een De SBR.. - = Polyclados cupressinus Ph. 208 | — myriophyllus Ph. 207) IRAKIEHER u, + Pylypodium squamosum Ph. 230 |— paposanus Ph. .. 206 RE en # 914 Polypogon cachinalensis Ph. 228/— Troncosi Ph. 206 Tigridia sp. a — microstachys Ph. ...228 | — xerophilus Ph. 206 Tllcs Zedeneniach DO. 196 Portulaca sp. 194 |Sicyos Badaroa Hook 192 Tillandsia humilis Presl. 234 Potamogeton filifolius Ph. 224 | Sida Ph. . Trifolium coneinnum Ph. 188 — strietus Ph. ; 224] — concinna Ph. } a ; = Pratia atacamensis Ph. 208 | — megalorrhiza Ph. 185 ee ER 2 Prosopis fruticosa Mey. 192] — modesta Ph. 186 a "0 — Siliquastrum DC. 192 | Silyaea amarantoides Ph. 196 Tyoe n De 20 Proustia Tipia Ph. 202 |— celosioides Ph. e: 196 Psoralea azurea Ph. 188 | — corrigioloides Ph. ' . Urmeneten atacamensis Ph. 201 : : — pachyphylla Ph. 19 aleriana pubescens Ph, 200 nn 399 |Sisymbrium amplexieaule Ph. 182 ee si — thesioides Ph. : — carnosulum Ph. 181 Vargnezis bi ta Ph. 205 MRanunculus bonariensis Poir. 7 182 | Yorbena bryoides Ph, -j4 — microcarpus Presl. 181] strietum Ph. 181| cerinoides Lam. 214 Reyesia chilensis Gay 210 Sisyrinchium azureum Ph. 224| glauca Gill. 214 Rhodophiala laeta Ph. 225| __ chilense Ph. 224|_ sulphurea Sweet ‚214, — uniflora P. 225 |Solanum chenopodioides Lamk. 216 |Yjeja modesta Pu... 189 Rhopalostigma microphyllum Ph. 216) __ “olium Cav. are). a "150 — pendulum Ph... 216| _ Aexuosum Remy. 216 | Viola asterias Hook. 183 Rumex crispus L.? 222 |__ paposanum Ph. 216) _ frigida Ph. a. Salicornia peruviana Kth. 222 Sonchus asper 203| _ jioralis Ph. 183 z 3 > bracteosa Ph. 217 £ i : Salpiglossis parviflora Ph. 219] Sorema 317 | Weaddingtonia foribunda Ph. „..215 = ze; c > Be re a 218 | Zuccagnia eremophila Ph. 191 Salvia paposana Ph. 213 gegen . er u Ä 191 — tubiflora Sm. 213 — parviflora Ph. ge. INDEX NOMINUM QUORUNDAM VERNACULORUM. . QUAE IN DESERTO ATACAMENSI USURPANTUR. Alfa = Medicago sativa. Alfilerillo = Erodium cicutarium et moschatum. Algarrobo = Prosopis siliquastrum. 3 Allaval — Adesmia atacamensis et variae aliae species hujus generis. Barrilla = Adesmia cinerea. Brea = Tessaria absinthioides. Cabellos de angel = Cuscutae omnes species. ina = Juncus et Scirpus etc. variae spec. Cachiyuyo = Atriplex, variae species. Calpichi = Lycium horridum. Carrisa = Phragmites communis et Gynerium Quila. Chaguar = Pitcairnia sp. — del Jote = Pitcairnia chrysantha. Chanar — Gourliea chilensis. Chepica = Paspalum vaginatum. — brava = Distichlis thalassica. Chilquilla = Baecharis marginalis, confertifolia etc” Chuchar = Sisymbrium amplexicaule. Churco = Oxalis gigantea. Corona de fraile — Encelia tomentosa. Cuernecilla = Seytalanthus acutus. Dadin = Baccharis marginalis, confertifolia etc. Guayacan — Duvaua crenata. Higuerilla = Croton eollinus. Huingan — Duvaua crenata. Iluca = Krameria iluca. Jume — Lycium salsum. Manzanilla — Closia, variae spec. Molle = Duvaua crenata. Mostacilla = Nasturtium anethifolium. Mostaza = Brassica nigra. Nilgue — Sonchus spec. Nostaza — Sida megalorrhiza. Oreganillo = Rhopalostigma spee. Pajonal — Stipa frigida. Palo de jote = Gypothamnium pinifolium. — negro = Heliotropium variae spec. — negro = Ledocarpum pedunculare. Panul = Ligusticum panul. Papa cimarrona — Lonchestigma bipinnatifidum. Papita del campo —= Cumingia campanulata. Pasto aguanosa — Tetragonia macrocarpa. Pata de guanaco = Calandrinia discolor. — — perdiz = Fabiana bryoides. Pichana = Baccharis spartioides Hook. Pingopingo = Ephedra andina. Quinchamali = Quinchamalium Sp. Quisco = Cacteae omnes. Renea = Achyrophorus species. Retama = Bulnesia chilensis, Ricariea — Lippia trifida. Romasa — Rumex Romasa et aliae sp. Rosa = Cruikshanksia. Serrajilla = Achyrophorus sp. Sosa brava — Alonae species omnes, Dolia etc. Sucurco = Mulinum crassifolium. Suncho — Baccharis confertifolia, marginalis, juncea. Taisana = Arenariae sp. aut Paronychia coquimbensis. Te del burro a | Eritrichum gnaphalioides. Tipia — Proustia tipia. Tola = Baccharis Tola. Tolila = Fabiana denudata. Tulipapa .— Lonchestigma bipinnatifidum. Uvilla — Monttea chilensis. — = Eireilia volubilis. Yaichigue = Tillandsia humilis. Yerba buena = Mentha Piperita. — mora — Solanum chenopodioides ete. Zucurco — Mulinum crassifolium. & Bi EXPLICATIO TABULARUM. IWMNNNANARAN Tab. ]. A. Sisymbrium niveum Ph., ramus magnit. naturali; 1, Siliqua aperta et aucta, ut dispositio seminum appareat. 2, semen magn. nat.; 3, idem auetum; 4, embryo auetus; } radienla ejus; 5, pili aueti. Sisymbrium amplexicaule Ph., l, flos; 2, sepalum; 3, petalum; 4, stamen; 5, siliqua aperta et aucta, dispositio- nem seminum ostendens; 6, semen magn, nat. ; 7, idem auctum; $, embryo auctus; } radicula ejus, Zuccagnia eremophila Ph. ; 1, stamen; 2, 3, 4 petala; 5, legumen cum calyce; 6, semen. Omnes figurae mag tudine naturali. Stichophylium bryoides Ph. Ramus magnitudine naturali; f flores; 1, calyx auctus; 2, foliolum ejus a latere in- terno visum cum stamine, auctum; 3, ovarium cum petalo bidentato et cum staminibus duobus, auctum; 4, ova- rium cum stigmatibus paulo magis auetum; 5, semen auetum; 6, id. magn. naturali, Diazia portulacoides Ph. Summitas rami magnitudine naturali; } flos; }f capsula clausa; ff capsula aperta; 1, stamen; 2, petalum ambo magnitudine naturali; 3, valvula capsulae a latere interno cum placenta et fu- niculis umbilicalibus; 4, semen; hae quatuor figurae auctae sunt; 5, semen magnit. natur. Microphysa litoralis Ph., plantula magnitudine naturali; + flos apertus; 1, flos a latere visus, auetus; 2, ovarium, auctum; 3, stamen, auctum; 4, sepalum cum petalo adjacenti, auetum; 5, semen, auetum; 6, idem magnitudine naturali. | Silvaea pachyphylia Ph., summitas magn. naturali; 1, Ramuli paniculae extremitas; 2, flos magnit. naturali ; 3, idem auctus. Unice calyx conspieitur, eorolla in calyce inchusa est; 4, stamen auetum; 5, orartamı cum stylo; stigma conspicere non potui; 6, utrieulus cum basi styli persistente; 7, semen magnit, naturali; 8, idem auctum. R’ * Tab. I. A." Bulychnin brseifora PR, 1, A05°h Intare vistät "4; ajondem sootio Ionglindinalis; 8, Dikanın Yieriii#)"tiBiren- lum cum spinis; omnes e magn. naturali. ee RE ee umbellae, basi foliolo involucri fultus; 2, fractus immatarus, magnitudine naturali; 3, idem a datso visus, cum foliolo calycino, auctus; 4, idem a latere visus, ed auctus; 5, petalum cum stamine, auctum; 6, sectio transversa fructus; 7, pars caulis cum folio magn. naturali. Domeykoa oppositifolia Ph., 1, summitas cum ramulo, magn. naturali; 2, flos, auetus; 3, nn magis . 4, stamen, auctum; 5, fructus immaturus, auctus; 6, idem, magn. naturali; ı idem sun . orso Pen | tus; 8, idem a latere visus, auetus; 9, sectio transversa ejusdem; 10, folium e parte inferiore magn. Tab. III. Urmenetea atacamensis Ph., ramus magnit, naturali; 1, flosculus radii magn. nat.; 2, corolla qjusdem, “2 3, stylus ejusdem, auetus; 4, floseulus disei, magn. nat.; 5, anthera ejusdem, aucta; 6, stigmata ejusdem, 4 7, fructus magn. nat.; 8, palea major ejusdem, aucta. Chondrochilus involueratus Ph., ramus magn. naturali; 1, flosculus radii, magn. nat.; 2, idem, suctas; 3, nz ejusdem, auctus; 4, floseulus disci magn. nat.; 5, idem auctus, absque pappo; 6, stamen ejusdem, auctum ’ 7, pars pili pappi valde aucta. i | er a pinifolium Ph., flos magnit. naturali; 1, flosculus radii magn. nat.; 2, corolla Boris disci expli- . . - . . 6. us appi, auctus. cata; 3, eadem laciniis explicatis; 4, anthera ejusdem aucta; 5, stylus, auctus; 6, pil = Tab. IV. Oxyphyllum wlicinum Ph., ramus magnit. naturali; 1, flosculus magn. naturali; 2, idem paulo auctus; 3, stamen, magis auctum; 4, stylus auctus; 5, fructus magn. naturali; 6, folium caulinum, magn. naturali, a latere inferiore Polycladus cupressinus Ph., ramus magnitudine naturali; 1, floseulus femineus magn. naturali; 2, flosculus herma- phroditus magn, naturali; 3, flos femineus auetus; 4, flos hermaphroditus auctus; 5, anthera aucta. Jobaphes virgatus Ph., extremitas rami, magn. naturali; I et 2, floseuli magn. natur. fertiles ; 3, pars flosculi fe- minei radii aucta, cum staminibus duobus abortivis; 4, anthera aucta; 5, stylus auctus; 6, fructus; 7, folium caulinum, explicatum, magn. naturali. - Brachyandra macrogyne Ph., ramus magnit. naturali; 1, flos magn. naturali; 2, flosculus, magn. naturali; 3, idem auctus; 4, idem apertus, aliquantulum magis auctus, ut ratio staminum et styli appareat; 5, anthera aucta; 6, extremitas styli aucta; 4, fructus auctus. Tab. V. Vazquezia biternata Ph., extremitas rami, magn. naturali; flosculus magn. nat.; 2, corolla ejusdem, aucta; 3, sty- lus, auctus; 4, achaenium, auctum; 5, anthera aucta; 6, folium eaulinum inferius magn. naturali. : Varasia podocarpa Ph., planta magnit. naturali ; 1, calyx apertus et auctus; 2, pistillum auctum; corolla aperta et aucta, ut plicae limbi et stamina appareant; } flos; ff capsula aperta; +ff peduriculus cum basi persistente alius capsulae. & « Verbena bryoides Ph., apex rami, magnit. naturali. . Fabiana bryoides Ph., idem; + capsulae apertae. E. W Waddingtonia Roribunda Ph., apex rami, magnit. naturali; 1, flos nondum apertus, magn. nat.; 2, corolla aperta, magn. naturali; 3, calyx fructifer apertus, magn. nat.; 4, stylus; 5, capsula magnit. naturali. » Rhopalostigma microphylium Ph., summitas rami, magn. naturali; 1, stamen; 2, stylus cum ovario, et disco car-- noso magnit, naturali; 3, stigma, aliquantulum auctam, a duobus lateribus visum; 4, bacca, magn. naturali; P 5, semen idem; 6, Rhopalostigma pendulum Ph., stigma aliquantulum auctum. ' Statice plumosa Ph., ramulus magnit, naturali; 1, flores duo cum bracteis suis, magn. nat.; 2, calyx cum co- rolla, magnit. naturali; 3, calyx auctus; 4, petalum cum stamine, auctum. _—n rag Ph., plantula magnit. naturali; 1, peduneulus fructifer, cum folio vaginante, magn. naturali; h bracten, aliquantulum aucta; 3, fructus cum stylo aliquantulum auctus; 4, sectio transversa ejus, magis aucta; (Halae, typis expressum Ploetzianis.) "Tran ap 8 = ze =ermr _. er = z 4 Sg Ku & L _ 5 rd See - _ runnn 5 voor | | &r. Da odwrdo,) £ vöreure Sruop , | \ £7} « N Pr. \ + Re Bu ie r x R i > x i BER DS EEREREN RLEERENR a u ee Te | E 1 1 | IH \ Er | | Fa 2 AP wzoge,) <] j | 4 ; \ % | r & | f ! | | ah 3 | R% a | | Mar, | E % | j €: I | 3 n ER . ” epuorpay endy ‚o aapup EN 3 o;8R, onwsy [4 i er, 2727 ur 5 f Ö wonze op ug 05 efara eıau oyppng 0°o A masung pp y AOLNV dtay o1y b) Pi wonbpbr enpolonm \ N \ 3 7 2swoueg se 71277777 I Be ) s0aFou 01455 N »JUOoULo TIL 2: d X y fen r u e nr \ \ 12 opeuod6 »JEdDrn« Bahr © Eh sernat RIES ” 0 2 » SIEHT youspS Ha yayını Ppreupe any Hr eg ’) ojuormmmwolqueıst & pe wi ? er Fa ee Se TER Se SUCH TDunpS HAUYOrT 5 EEE SE! z Zlnllaillas Cerro de Azufe zZ: D > = 5 ee an Fanorama de Rio f n =“ 2.2.27 Br TEE Tr re tn r 5 » Dialer Ra: Socormpas Jen VE 7 in ans ee 3 Plans . > 1) ammr IE + Mir = Jen NE. nprIsa secure Lite. denagtte: RW, 4 e\ 3 ) ii l % 2: | L D ID D ; JR farm ; Par Amar Panorama de S.Pedro de Alacama. 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