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N — Eh Br # DR bey diefen un den übrigen Figuren. befindlichen: er zeigen die Vergroͤſſerung und Verkleinerung an, be deutet die natürliche Gröffe, — Dh — etwas — als zweymal verkleinert ꝛc. Dieſe Wers — und Verkleinerung aber bezieht ſich auf den er | Durchmeſſer des abgebildeten Körpers; man muß alſo den Würfel des Bruchs fuhen, wenn man wiſſen will, als das Inſekt dreymal im Durchmeſſer vergröffert ; folg: lich find peibe überhaupt 27mal vergroͤſſert. i er Ar Cine Zwitterblume des Noßkaftanienbaums, Acfculus ’ _ Hippocaftanım, wird von einer Hummel beſucht und befruchtet. XXVII. Ophrys ouata, Zweyblatt. ; 1. Eben diefe Blume wird von einer Schlupfwespe beſucht. Fi Ex m. ——— anguſtifolium, welches mir die erſte Gele— | genheit gegeben hat, eine von den wichtlgſten Entdeckungen zu Diefe Zwitter⸗ blume iſt anfaͤnglich maͤnnlichen Geſchlechts, indem fie zwar Ans herenſtaub, aber noch kein Stigma hat. In dieſem Zuſtande wird ſie von einer Hummel beſucht, und Ihres Standes beraubt. g xXXVII. In der Solge ift diefelbe mwelblichen Geſchlechts, machen, welche in diefem Bude vorkommen. 4, I; N } indem fie zwar ein Stigma, aber feinen Staub mehr hat, Syn dleſem Zuftande wird fie von jener Hummel beſucht, und durch den aus einer jüngeren Blume mitgebrachten Staub befruchter, A Gundermann, Glecoma hederacea. zweymal re | z3weymal verkleinert/ — etwas mehr als zwenmal | veroroſe rt, 3 etwas weniger als zweymal — wie ſtark der Körper uͤberhaupt vergroͤſſert oder verklei⸗ nert worden iſt. 3.8, in Fig. IL. ift ſowohl die Blume, | andererfeits aber grade das Gegentheil derſelben iſt. IV. Der Waldſtorchſchnabel, Geranium fyluaticum, Dieſe Blume hat die erfte Veranlaſſung zur Entſtehung Jr Werks | gegeben. — Die aͤltere welb⸗ JC Erklaͤrung der N des Titelkupfers. VI. Dieſelbe, jünger und männfichen Geſchlechts. VW. Orchis militaris. Eine Scheinſaftblume. garis. IX, Diegemel ne —— ſch, Euphorbia Cyparitas, Die N jüngere Switterblume, weiche weiblichen Geſchl echts At. XVN. Si ejelbe, älter und männlichen Geſchlechts ſeits eben diejenige iſt, welche bey dem E ;pilobium bemerkt wird, X. Orchis Morio, Eine Sceinfaftb! ume. XI. Das Maͤrzvellchen, Viola — wird von einer = Diene heſucht und befruchtet. —— XI. Der gelbe Huflattig, Tumlago Farfara, XL Die gemeine Schwerdtlifte, Iris Pfeudacorns. e XIV. Veronica tiphyllos, Huͤnerraute. — XV, Die wilde Salbey, Saluia a, wird von einer Re Hummel befruchtet. XVI. Das Sumplbeilchen, Viola —— Die Krone iſt ohne Schatten gezeichnet, damit : man das auf ihrem unterften Blatt befindliche Saftmaal beſſer ſehen koͤnne. —— XVIII. Die gemeine Paſſt ionsblume, Pafiflora —— XIX. Der welße Steinbrech, Saxifraga Sranulata wird von einer Fliege befruchtet, XX. Kalmia poliifolia. — XXI. Die gemeine Oſterluzey, Asikkolochia. Clemaditis, Eine Schelnſaſtblume. Die auͤfrechſtehenden Blumen vor der | | Befruchtung. | ; XxIII. Diefelbe, Die Sernangenen Blimen nad der Befruchtung. | VIII. Die Blume des Berberitzenſtrauchs, —— vul- | Bey | diefer Zwitterblume findet eine Einrichtung Statt, welche einer⸗ ey PS einer Wespe befruchtet. xXXVI. Derwi lde Schtwarzkämmel, ER aruenfis, wird | ‚von einer Biene befruchtet. * ⁊ XXI. Verglß mein nicht, Myofotis paluflvis, .XXIV, Pinguicnla vulgaris. x " XXV, Die Braunwurz, Scrophularia nodofa, wird von / i Afelepias fruticofa Hätte m it alle — el ne Stelle auf dem Titelblatt verdient; ich habe aber das Sehelmniß ihrer Be⸗ fruchtung erſt, nachdem die zeichnung — vollendet war, ent; | deckt. = Su der Mitte find einige Inſekten abgebildet, welche die | Blumen, beſuchen, und ſch von dem Saft derſelben — * Erflärung » det —— des Tireltupfers. Dee = — — — an eben dieſelbe Schlupfivespe, welche in $ ; iſt. Meben ihr eine Eleinere Schlupfivespe, welche esenfalls eine , Linker Hand eine Hummel, und unter derfelben eine Bine, 1 Ben Thlerchen, wie in der Natur, ſo auch in bieſem Buche eine große Ro fe fpielen, Unter der Biene eine Schmeihtige, 2 Mufca carnaria, welche die Schirmblumen beſucht. Rechter — Fig. II. abgebildet & folche Blume befücht, und, wie jene, ſi ch einen gewiſſen Kopf: ſchmuck aus derſelben geholt hat. — In der Mitte ein Käfer, Cal fufea, welcher Schirmbl umen und andere, deren Saft fi ch nicht an einer verborgenen Stelle befindet, beſucht. Unten , ‚eine Sliege oder Schnacke welche die Blumen des 8 Berberigens | ſtrauchs — und befruchtet. = ERSTE TREE BEI RENT ECHTE , Dieſe Vorbereitung ift bloß für diejenigen Leſer beftimmt, welche Feine botaniſche Kenntnifle befinen- * Ih hoffe, daß der Inhalt dieſes Buchs auch für ſolche Perſonen einiges | trachtung der Werfe der Natur ein Vergnügen finden, wel shen e8 aber an Zeit oder Gelegenheit gefehlt hat, eine wif- fenfchaftliche Kenntniß von denfelden überhaupt, und von den Pflanzen infonderheit, ſich zu verfchaffen. nun, ohne einen Begriff von den Beſtandtheilen der Bl men zu haben, das Buch ſchwerlich verſtehen würden: ſo babe ich es für meine Pflicht gehalten, für fie folgende kurze Anweiſung aufzufeßen, wobey ich die einem Jeden befannte, obgleich in manchen Stücken von ber gewöhnlichen Struktur der Blumen abweichende, Tulpe zum Grunde legen will, Wenn wir in eine Tulpe, welche fih geöffnet hat, hineinſehen, fo erblicken wir in der Mitte derfelben einen. laͤnglichen verloren dreyſeitigen Koͤrper welcher das Piſtill (der Stempel, piſtillum) genannt wird. aus zwey Theilen. Fruchtknoten (germen), und wird zuletzt die Samen: kapſel. Intereſſe haben wird, welche an der Be— Der unterſte laͤngere Theil heißt der Da nun die eigentliche Abſicht der Natur, warum fe die Blume hervorbringt, dahin geht, Samenkoͤrner, »i;, Bflanzenembryone heroorzubringen: fo iſt diefer Sheit | der wichtigſte unter allen, und die übrigen find bloß ſeinet— wegen da. Der oberfte fürzere dreytheilige Theil heißt daß Stigma, oder die Narbe. Wozu derfeibe diene, kann man nicht einfehen, bevor mas nicht weiß, was eine An⸗ \ there if. Um das Piſtill herum ſtehen ſechs Koͤrper, w man die Staubgefäße (Staubfaͤden, ſtamina) nennt, Ein jeder von denfelben befteht aus zwey Theilen. Den unterſten nennt man das Filament (ben Faden), den oberſten, welchen jener trägt, die Anthere (den Staub: beutel). Sämtliche Antheren find mit einem Staube bedeckt, weichen fie feibft bereitet haben. weiche Diefer Staub dient zur Befruchtung des Fruchtknotens, oder vielmehr der in demſelben befindlichen jungen Samen, und wenn nicht ein hinlänglicher Theil deffelben auf das Stigma gebracht | wird, fo kann aus dem Fruchtknoten keine mit guten und Da dieſelben Derſelbe beſteht tung. a | 2 — X zur Foltpflanzung Der Art ——— Samenförnern ange⸗ fuͤllte Samenkapſel werden. Wenn aber der Staub auf das Stigma gekommen iſt, ſo dringt zwar nicht er ſelbſt, als der viel zu grob dazu iſt, aber doch das feine befruch⸗ tende Weſen, welches er enthaͤlt, durch daſſelbe hindurch und in das Innere des Fruchtknotens hinein, und wirkt auf die —— eime ſo, als im Thierreich der maͤnnliche Same auf den Eyerſtock des Weibchens. Aehnlichkeit der Befruchtungsart nennt man die‘ Staudges fäße die männlichen, das Piſtill hingegen den weibli— chen Befruchtunastheil, und es ifk leicht einzuſehen, daß dieſes die weſentlichſten Theile der Blume find. Sn Drasß bey diefer Blume das Stigma unmittelbar. auf dem Fruchtknoten ſitzt, iſt das erſte Stuͤck, worin fie von der gewöhnlichen Struftur der Blumen abweicht, Denn gewöhnlich befinder fich zwifiken dem Stigma und dem | Fruchtknoten noch ein duͤnnerer und oftmals ziemlich langer Da. alſo der Griffel in manchen Blumen fehlt, foifternihtale ein ſchlechterdings nothwendiger Theil anzufehen. Ein glei⸗ ches gilt von den Siamenten, welche — in ugen Dur — Theil, welcher ver Griffel (ylus) genannt wird, men fehlen. Da nun die Tulpe ſowohl männliche, als. weibliche Befruchtungstheile hat, fo iſt fie eine Zwitterblume. . Hätte fie bloß Staudgefäße, aber fein Piſtill, fo würde fie L eine männliche, und umgekehrt, wenn fie zwar ein Piſtill, aber Feine Staubgsfäße hätte, eine weibliche Blume ſeyn. Und wenn fie weder männliche, noch weib⸗ liche Befruchtungstheile Hätte, fo würde fie eine ge⸗ ſchlechtsloſe Blume genannt werden, Eine Zwitter⸗ blume tft an und für fih um Stande, eine Srucht anzu | feßen, eine weibliche Blume kann ſchlechterdings Feine Frucht anſetzen, wenn nicht aud) eine männliche vorhanden ifi, von welcher fie Stand erhält, und eine männliche kann zwar felbſt Feine Srucht anfegen, verurfacht aber, daß die weib« liche folches thun kann. Eine geſchlechtsloſe Blume fanın weder felbft eine Frucht — er zur Befruch⸗ Wegen dieſer na” einer anderen ——— das geringſte beytragen. F Hieraus folgt, daß es Pflanzen geben koͤnne, welche bloß Zwitterblumen hervorbringen, aber Feine, melde Bloß maͤnnliche, oder bloß weibliche Blumen haben, ſondern daß fie in jenem Fall ſchlechterdings auch weibliche, in dieſem auch männliche Blumen haben müfen, daß es endlich noch viel weniger ſolche Pflanzen geben Fönne, weiche Feine anz dere als bloß geſchlechtsloſe Blumen haben. Welches nn die Erfahrung betätigt. Um die Gefchlechtötheile der Tulpe herum finden mir ſechs Blätter, welche gefärbt find, d. i., eine andere Farbe haben, als bie grüne. - Diefelben machen zufammen bie Krone (corolla) aus. Gtänden um diefe herum noch eis | nige Blätter, welche fich ſowohl durch die Geſtalt, ald durch die Farbe von jenen unterſchieden, ſo wuͤrde man dieſelben Ein ſolcher Kelch iſt bey den mehreſten Blumen vorhanden, und die Abweſenheit deſſelben iſt das zweyte Stuͤck, worin die Tulpe von der gewoͤhnlichen | Denn am Stiel nicht weit von der Blume ein Blatt Füße, welches in der Geftalt und Farbe den Kelch Ccalyx) nennen, Struktur abweicht. fowohf von den Blättern der Pflanze, als auch von den Kro⸗ nenblättern der Blume, und, wenn fie einen Kelch hätte, | aus) von ihren Kelchblättern verfchieden wäre: fo würde | man baffelbe ein Blumenblatt (bracten) nennen. Ein ſolches Blatt finden wir 3. B. bey der Finde. Der oberfte Theil des langen Blumenſtiels, oder viel⸗ mehr des Schafts, auf welchen alle dreyzehn Beſtandtheile der Tulpe angefügt find, heißt der Boden (receptaculum). - Die Kayſerkrone Hat viel Aehnlichkeit mir der Tulpe; fie unterfeheidet ſich aber vom derfelben vorzüglich dadurch, daß fie im Grunde ihrer Krone ſechs Höhlen hat, welche mit einem füßen Saft (Honig, nectar) angefültt | find, Einen ſolchen Saft finden wir bey den mehreften Blu⸗ men, und der Mangel defielden ift das dritte Stüd, wo: durch fich die Tulpe von andern auszeichnet. Denjenigen Theil, welcher diefen Saft enthält, „pflegt man das Nectarium (bie Saftgrube, daß Saftbehältniß) zu nen- sten. - den ganzen Sommer hindurch nicht nur mit demſelben ſich Vorhereicung Be ee Kupfertaf abgebildete Paſſionsblume Bienen. . punktirt iſt, iſt ein Stigma. le aus. | Samenförnern verfehene Frucht werden, als wenn ein Theil des Antherenſtaubes auf bie Stigmate gebracht wird, deſſen knoten dringt, Auf welche Art diefes nun gefchieht, wird an feinem Ort gezeigt werden. - Jener beftcht aus den fünf Blättern b b ic. Fig. 2,, welche u auf der unteren Seite grün, auf der oberen aber weiß find; Dap viele Arten von Inſekten diefem Saft nachge⸗ ben, und fich davon ernähren, daß infonderheit die Bienen DB 18, December 1792. ernaͤhren, ſondern auch ihre Winternahrung den So, Rn aus demſelben hereiten, iſt einem Jeden bekannt. Zur Erlaͤuterung des Geſagten mag die auf der fuͤnften Der kleitze runde Koͤrper, welchen man in dev Mitte ber 2. Figur hebt, und welcher in Sig. 6. enfoͤrmig erſcheint, iſt der Fruchtknoten. Auf demfelden ſitzen drey Griffel. Das breite Ende eines jeden Griffels, welches in Beiden Figuren Diefer Fruchtknoten, diefe 5 drey Griffel und dieſe drey Stigmate machen zuſammen das - In Fig. 6. ſieht man, daß der —— auf einem Saͤulchen ſteht, aus welchem unmittelbar unter — fünf fange Körper entſtehen, welche man in$ia.2. noch deutlicher ficht. Dies find die & Filamente. Diean das Ende derfelben angefügten langen Rörper- find die An⸗ 1 theren. Die * hat alſo fünf Staubgefaͤße. Der Staub der Antheren iſt durch Punkte angedeutet. In Sig. 6, ſieht man —— auf der unteren Seite der drey vorderſten Antheren, und in Fig. 2. einen kleinen Theil deſſe elben an den Raͤndern aller fünf Antheren. 1 Da alfo die Paſſionsblume ſowohl männliche, als wei — liche Befruchtungstheile hat, ſo iſt ſie auch eine Zwitter⸗ blume. Ob aber gleich der Fruchtknoten ſchon die Samen⸗ | keime enthält, fo kann er doc) nicht anders eine mit guten befruchtendes Weſen hierauf durch die Griffel in den Frucht⸗ 1a a 5 —— TER EL EIER a Ta NE Ta RT Gr re ar re — Dieſe Blume hat ſowohit einen Kelch, als eine San A diefe aus den fünf Blättern aa ir m auf beiden Seiten weiß find, 4 Endlich hat dieſe Blume and ein Nectarium, welches 1 an feinem Ort befchrieben werden wird. Ich glaube ‚ daß diefes für aufmerffame Leſer hinrei⸗ E hend feyn wird, um fo viel mehr, da das mehrefte und wichtigfte durch Siguren erläutert worden RN Spandow, 2 — — — — — — — ET &; un en ee f € K. Sprengel, Rektor. Einlei⸗ | I ih fm Sommer 1787 die Blume des Waldſtorchſchnabels (Geranium fylvaticum) aufmerkſam betrachtete, ſo fand ich, Eh der unterfte Theil ihrer Kronenblätter auf der Innern Seite und an den beiden Nändern mit feinen und weichen Haaren vers E iiden war. Meberzeuge, daß der weiſe Urheber der Natur auch F OR ein einziges Härchen ohne eine gewiſſe Abficht bervorges | er bat, dachte ich darüber nach, wozu denn wohl diefe Haare F dienen möchten. Und hier fiel mir bald ein, daß, wenn man yomnnsjepte, daß die fünf Safttröpfchen, welche von eben fo vie: len Drüfen abgefondert werden, gerwiffen Inſekten sur Nahrung beſtimmt ſeyen, man es zugleich nicht unwahrſcheinlich finden I E miße, daß dafür geſorgt fen, daß diefer Saft nicht vom Re⸗ gen verdorben werde, und daß zur Erreichung dieſer Abſi cht dieſe Haare hier angebracht ſeyen. Die vier erſten Figuren der 18. Kupfertafel Finnen zur Erläuterung deſſen dienen, was ich fage. Sie ftellen den: Sumpfftorchfehnabel (Geranium paluftre) vor, “ [weiter dem Watdftorchichnabel ſehr ähnlich ift. Jedes Saft: troͤpfchen ſitzt auf ſeiner Druͤſe unmittelbar unter den Haaren, | veiche ſich an dem Rande der) zwey naͤchſten Kronenblaͤtter befin⸗ den. Da die Blume aufrecht ſteht, und ziemlich groß iſt: J muͤſſen, wenn es regnet, Regentropfen in dieſelbe hineinfallen. Es kann aber keiner von den hineingefallenen Regentropfen zu > einem: Safttroͤpfchen gelangen, und ſich mit demſelben vermiſchen, Anden er von dem Haaren, welche fich über dem Safttröpfchen nn aufgehalten wird, fo wie ein Schweißtropfen, welcher "San der Stirn des Menfchen herabgefloffen if, von den Augenbrau: nen und Augenwimpern aufgehalten, und verhindert wird, in das Auge hinein zu fließen. Ein Inſekt hingegen wird durch dieſe Haare kelnesweges verhindert, Zu den Safttröpfehen zu gelangen. Sch 4 unterfuchte hierauf andere Blumen, und fand, daß verfchiedene E yon denfelben etwas In Ihrer Struktnr hatten, welches zu eben dieſem Endzweck zu dienen ſchlen. Je laͤnger ich dieſe Unterſuchung fortſetzte, deſto mehr ſahe Ich ein, daß diejenigen Blumen, welche ’ Saft enthalten, fo eingerichtet find, daß zwar Die Inſekten fehr leicht zu demſelben gelangen Können, der Regen aber In nicht N ⸗ area, ter zeige? J verderben kann. I6 ſchloß alſo hleraus — der Safe: be fer Blumen, wentgftens zunächft, um der Inſekten willen abger jondert werde, und, damit fie denfelben rein und unverdorben genießen koͤnnen ‚gegen den Regen geſichert ſey. Im folgenden Sommer unterſuchte ich das Vergiß meln nicht Myoſotis paluſtris). Ich fand nicht nur, daß dieſe Blume Saft hat, ſondern auch, daß dieſer Saft gegen den Negenvsllig gefichert ift. Zugleich aber fiel mir der gelbe Ring auf, welcher die Oeffnung der Kronenroͤhre umgiebt, und gegen die himmel⸗ blaue Farbe des Kronenſaums ſo ſchoͤn abſticht. Sollte wohl, dachte ih, diefer Umſtand fih aud) auf die Inſekten beziehen? färbt Haben, damit derfelbe den Inſekten den Weg zum Safthal⸗ Sch betrachtete In Ruͤckſi ht auf diefe Hypothefe andere Blumen, und fand, daß die mehreften fie beftätigten. Denn ich fahe, daß diejenigen Blumen, deren Krone an Er _ ner Stelle anders ‚gefärbe Ik, als fie überhaupt iſt, diefe Flecken, Figuren, Linien oder Düpfel von befonderer Farbe immer da haben, wo fi) der Eingang zum Safthalter befindet. Nun fchloß ich vom Theil auf das Ganze. Wenn, Dachte ih, die Krone der Inſekten wegen an einer befonderen Stelle befonders gefärbt iſt, fo ift fie überhaupt der Inſekten wegen gefärbt; und wenn jene befondere Farbe eines Theile der Krone dazu dient, daf ein In⸗ fett, welches fich auf bie Blume gefeßt hat, den rechten Meg zum Saft leicht finden koͤnne, fo dienet die Farbe der Krone dazu, daß die mit einer folchen Krone verfehenen Bl umen den ihrer‘ Nahrung wegen in der Luft umberfchwärmenden Inſekten, afg Saftbehäftniffe, ſchon von weiten in die Augen falm + As ih im Sommer 1789 einige Arten der Iris unterfuchte, — fo fand ich bald, daß Linné ſich in Anſehung ſowohl des Stigma, | als auch des Nectarii geirrt habe, daß der Saft gegen den Regen voͤllig gefichert fey, daß endlich eine befonders gefärbte Stefle da ſey, welche die Inſekten gleichfam zum Saft hinfuͤhret. Aber ich fand noch mehr, nemlich daß diefe Blumen fchlechterdings niche ; anders befruchtet werben Finnen, als durch Inſekten, und zwar Sollte die Natur wohl diefen Ning zu dem Ende beſonders ge = — De Aa ee Z } : überzogen iſt. 3 en Einfetung. durch Inſekten von nz jiemlichen Groͤſe. Ob ich nun gleich damals dieſe Vorſtellung noch nicht durch die Erfahrung beftis tigt fand (denn diefeg gefchabe erſt im folgenden Sommer, da ich wirklich Hummeln in die Blumen hineinkriechen ſahe): ſo uͤber⸗ zeugte mich doch ſchon der Augenſchein von der Richtigkeit derfels ben. Meine Unterfuchungen überzeugten mich immer mehr Davon, daß viele, ja vielleicht ale Blumen, welche Saft haben, von den Inſekten, die ſich von dieſem Saft er— nähren, ‚ befruchter werden, und daß folglich diefe Ernährung ver Inſekten zwar in Anſehung ihrer fel oſt Endzweck, in Anſehung der Blumen aber nur ein Mittel und zwar das einzige Mittel zu einem ge⸗ wiſſen Endzweck iſt, welcher in ihrer Befruchtung beſteht, und daß die ganze Struktur ſolcher Blumen ſich erklaͤren laͤßt, wenn man bey Unterſuchung derſelben folgende Punkte vor Aı ugen hat: 1. Diefe Blumen follen ducch diefe oder jene Are von ou} ſekten ‚ oder durch mehrere Arten berfeiben befeuchtet werden, — Dief es foll a fo gefchehen, daß die Inſekten, indem ſie dem Saft der Blumen nachgehen, und deswegen fich entweder auf den Blumen auf eine unbeſtimmte Art aufhalten, oder ben | beftinmte Art entweder n dieſelben hineinkriechen, oder auf den ſelben im Kreiſe herumlaufen, nothwendig mit — —— haarichten Koͤrper, oder nur mit einem Theil deffelben, den Staub der Antheren abftreifen, und denfel ben auf das Stigma bringen, welches zu den Ende entweder mit Eurzen und feinen Haaren, oder mit einer gewiſſen, oft — — ——— J Im Fruͤhjahr 1790 bemerkte I, daß Occhi⸗ latifolia und Orchis Morio zwar vSllig die Struktur einer Saftbl ume haben, daß fie aber keinen Saft enthalten. Diefe Bemerkung müfte, dachte Ich anfänglich, meine bisher gemachte Entdeckungen, wenn nicht gaͤnzlich uͤber den Haufen werfen, doch wenigſtens ſehr zweifelhaft machen. Denn da dieſe Blumen z.B, ein Saftmaal haben (fo nenne ich den anders gefärbten: Fleck auf der Krone), und doch diefes nicht für die Inſekten ein Wegweiſer zum Saft ſeyn kann, da kein Saft vorhanden iſt: ſo ſchien hieraus zu fol: gen, daß auch dieſes Saftmaal bey denen Blumen, welche wirk— ich Saft enthalten, nicht zu dieſem Endzweck da ſey, und folg— lich daſſelbe ein bloßes Hirngeſpinſt ſey. Ich muß alſo geſtehen, daß dieſe Entdeckung mir keinesweges angenehm war. Aber eben dieſes ſpornte mich an, dieſe Blumen deſto aufmerkſamer zu uns ‚terjuchen, und auf dem Selde zu beobachten. ich endlich, daß diefe Blumen von gewiſſen Fliegen befruchter — RG — das Anſehen derſelben getaͤuſcht, im Ich unterſuchte alſo, ob auch andere Blumen ſo gebauet ſeyen, daß ihre Befruchtung nicht anders, als durch die Inſek⸗ ten, geſchehen koͤnne. Und da entdeckte Einleitung. | Horn Saft vermuthen, und daher hinelnkrlechen, indem fe | aber" dies thum, die Staubkoͤlbchen aus ihren Fächern ber ausziehen, und auf das klebrichte Stigma bringen, Derglel⸗ chen Blumen, welche voͤllig das Anſehen der Saftblumen haben, ‚ohne Saft zu enthalten, nenne ich Scheinſaftblumen. Daß es mehr ſolche Bl umen giebt, ſahe ich in eben demfelben Jahr an 4 ber gemeinen Oſterluzey (Ariltolochia Clematitis). Sch fand Ds nemlich, daß auch diefe Blume, welche feinen Saft enthält, völs e | lig wie eine Saftblume gebildet iſt, und eben deswegen allerley kleine Stiegen I tt dieſelbe hineinkriechen. Im fol genden Sommer aber fahe Ich vollkommen ein, daß diefe Blume ein wahres Bun “ ber der Natur iſt, daß nemlich dieſe Sllegen. desivegen von | dem Anfehen der Blume verleitet werden, hineinzufriechen, damit fie diejelbe befruchten, und daß fie fo lange darin gefans gen: gehalten werden, bis fie fie befruchtet haben, fo bald dieſes aber geſchehen iſt, aus Sefängnig en I aus gelaſſen werden. Im Sommer des vorher —— Jahres —— ich — dem Epilobium angufifolium etwas, worauf ich von felöft nie ‚würde gefallen feyn, nemlich daß dieſe Zwitterblume von Hum⸗ % mein und Bienen befruchtet wird, aber nicht ein jedes Indlvi⸗ duum vermittelſt ſeines eigenen Staubes, ſondern die aͤlteren Blu⸗ men vermittelſt desjenigen Staubes, welchen di — Inſekten aus — Dieſe Entdeckung verbreitete ein großes Licht über viele von eine früheren Ente Befonders empfand ich ein großes Vergnügen, als ich bey. dem wilden Schwarzkuͤmmel (Nigella aruenſis) eben | diefe Defruschtungsart entdeckte, - den jüngeren Blumen in dieſelben ſchleppen. | deckungen. den Bienen befruchtet wird. Ich glaubte damals auch volls Eommen einzufehen, wie folches geſchieht. ihren eigenen Staub befruchtet werden. Als ich endlich im leßtvergangenen Sommer bie gemeine £ Wolfs milch (Euphorbia Cypariffias) unterfüchte, fo fand ih, daß bey derfelben eine Einrichtung Statt findet, welche grade das _ Segentheil von der fo eben angezeigten if, daß nemlich dieſe Blume von Inſekten befruchtet wird, aber ſo, daß ſie den Staub der 1 älteren Blumen auf die Stigmate der jüngeren bringen, Auf diefe feche in fünf Sahren gemachten Sauptentberfungen { gründet fich meine Theorie der Diumen, Ehe ich fie vortrage, muß ih zwey Vorſtellungen welche en man fi ß ch re von dem Endeweck des ſuͤßen Saſts der Blumen Im Sommer 1788 hatte ich die ſchoͤne Einrichtung der Saftmaſchinen dieſer Blume entdeckt, Im folgenden Sommer lehrte mich dte Erfahrung, daß fie von Nun aber fand Ih, daß ih mich In Anfehung des legten Punkts geitret Gätte, {u weil ich damals noch geglaubt, alle Zwitterblumen müßten darch a Ma FE DE | Borftellung bringen folfen. — rl *4 Se ? £ f IR RT ’ Einleitung. —— Ben nie uber laſſen. ee ig wie fe Feist einander entgegen. geſetzt ſi ind, ‚soon a I fi e beide meiner Theorie. | Verſchiedene a geglanßt, daß diefer Saft un⸗ mittelbar und. zunaͤchſt den Blumen ſelbſt zu Statten komme, indem er entweder die Befruchtung des Fruchtknotens befoͤrdere, dadurch, ‚ daß er denfelben feucht und geſchmeidig erhalte, oder indem er den Samen, welchen er ſchwaͤngere, bey ſeiner Tuͤch⸗ i tigkeit zu kelmen erhalte. ſtand, daß Inſekten dieſem Saft nachgehen, nicht nur fuͤr etwas zufaͤlliges und eine Nebenſache, ſondern ſogar fuͤr etwas den Blu⸗ men nachthelliges angeſehen werden muͤſſen. Nach dieſer Vorſtellung wuͤrde der Um— Nun iſt zwar in vielen Blumen diefer Saft dem Fruchtkno— nahe genug, in manchen wird er ſogar von demſelben ſelbſt R bereitet und abgefondert; aber hieraus folgt noch nicht ‚daß er : > auch dem Fruchtfnoten unmittelbar zu Statten komme. der Fruchtknoten durch den Saft geſchmeildig erhalten werden, N oder. follten die in demfelben eingefchloßnen Samenförner von ihm geichwängert werden: fo wuͤrde es ziwedmäßt ger feyn, daß \ er denſelben behlelte, als daß er ihn abſondert. 4 men hingegen ift der Saft fo weit und auf eine ſolche Art vom \ Fruchtknoten entfernt, daß man nicht begreifen kann, wie er ſollte | zu demſelben gelangen koͤnnen. Dies hat auch der Verfaſſer der Diſ— i fertation de nectario forum, welche in Linne’s Amoenitatibus ; academieis enthalten iſt, eingeſehen. Er ſagt, dieſer Hypotheſe ſtehe dieſes im Wege, daß männliche Blumen, welche von den : weiblichen. oft weit entfernt find, ein nectarium haben. Noth @ hat feine Anmerkungen über diefen Gegenftand in das Magazin i e für die Botanik (1797. 2. Stüd. ©. 31.) einruͤcken laſſen. Um ä diefe Hypotheſe zu beweiſen, fagt er unter andern, daß bey den : Afrikaniſchen Storchſchnaͤbeln der Saft ſich zwar in einer langen Roͤhre befinde, aber in derſelben hinauf bis zum Fruchtknoten feige. 2 mengewachſenen Fllammenten umgeben, kann folglich vom Saft Bey vielen Blu; Allein diefer Fruchtknoten iſt mie den unterwaͤrts zuſam⸗ nicht unmi ittelbar berührt werden. Eben das Antirrhinum Li- ; naria, welches. er auch anfuͤhret, hätte ihn ſchon auf eine andere | Denn er hat ganz richtig bemerkt, daß der Saft dlefer Blume n icht von dem Sporn, in welchem ; er enthalten ift, abgefondert wird, fondern von einer unten am Fruchtknoten befindlichen Drüfe, und daß er von derfelben Inden S Sporn hinabfließt⸗ Wie kann er nun wieder aus dem Sporn Aconitum der in Einem oder mehrern beſonderen und pom Frucht⸗ x £ hinauf zum Fruchtknoten felgen? Und wenn diefes auch ge— ſchaͤhe, welche unnuͤtze Weitlaͤuftigkeit wuͤrde das ſeyn? Wie kann in der Paſſiora, im Helleborus, in der Nigella, im Sollte knoten entfernten Behaͤltniſſen eingeſchloßne Saft zum Fruchtkno⸗ ten gelangen? Wielleiche durch die Iuſekten. Was haben aber die Inſekten, wann fi ie den Saft verzehret haben, — in Enoten zu Schaffen? Die andere Hypotheſe at K Kruůnltz in feiner Oekonomifdien E Eneyclopädte (4. Theil. ©.773.) vorgetragen. Er fagt, daß die Er⸗ Bienen den Pflanzen einen dreifachen Nutzen verſchaffen. ſtens: „Der Saft, den die Blumen abſondern, wird denſelben „ſchaͤdlich, wenn er nicht von den Bienen abgeholet wird. Denn „derſelbe Ift anfangs fluͤſſig, veraͤndert ſich aber, ohne zu ver⸗ „duͤnſten, haͤufet ſich zu bald an, wird endlich ganz verdickt, vers ' „ſtopfet und überzieht dort, wo er liegen bleibt, die feinſten Aus „gaͤnge, und verhludert und vernichtet die folgende völlige Aus⸗ „bildung und Wachsthum ber höchft zarten Früchte.“ Dieſe Hys pothefe tft der erften grade entgegengefeht, Nach der erſten iſt der Saft dem Fruchtknoten nuͤtzlich, nach der andern fchädlich; nah der erften ift der Umſtand, daß der Saft von den Inſekten ver⸗ zehrt wird, etwas zufaͤlllges und den Blumen ſchaͤdliches, nach der andern iſt derſelbe den Blumen nuͤtzlich ‚und — eine Ver⸗ anſtaltung der Natur zu ſehhn. Um zu beweiſen, daß auch dieſe Hypotheſe — if, — habe ich nicht noͤthig, mich nach irgend einer zu dieſer Abſi cht vor⸗ thei lhaften Blume umzuſehen, da ich eben diejenigen, deren ich De fo eben erwähnt habe, hiezu anwenden kann. = Denn aus eben dem Grunde, woraus ich gefolgert habe, daß der Saft dem Fruchtknoten nicht nuͤtzlich ſeyn koͤnne, ergiebt ſich auch, daß er demſelben nicht ſchaͤdlich ſeyn koͤnne welil er nemlich immer in ei⸗ niger Entfernung vom Fruchtknoten bleibt. Der Saft mag ſich verändern, wie er will, fo Hat dies auf den Fruchtknoten keinen Einfluß. Und wenn in andern Blumen der Saft dem Frucht⸗ Enoten nahe ift, fo folgt hieraus eben fo wenig, daß er demfelben fchädlich fey, als, daß er ihm nuͤtzlich ſey. dert: ſo ſcheint zwar eben daraus, daß derſelbe den Saft abſon⸗ dert, zu folgen, daß diefer ihm ſchaͤdlich ſey. Indeſſen kann man theils ſchon aus der Analogie das Gegentheil vermuthen, theils wird ſich auch in der Folge hinlaͤnglich zeigen laſſen, daß der Fruchtknoten dieſer Blumen den Saft nicht als etwas ihm ſchaͤdliches, ſondern zu einer gewiſſen Abſicht abſondert ‚ unddaß Defruchtung deſſelben. Zweitens ſagt er, daß die Bienen, indem ſie den Staub ſammlen, denſelben auf das Fran bringen, ſowoht in Blumen Was endlich diejents gen Blumen betrifft, deren Fruchtknoten ſelbſt den Saft abſon⸗ folglich die Inſekten zwar dem Fruchtknoten durch Abholung des | — | Safts nüßlich werden, aber nicht unmittelbar durch diefe Abbas lung ſelbſt, ſondern durch die bey derſelben nothwendig erfolgende — — — we — Eme cing⸗ | von halb oder gan — Geſchl echtern, als in Zulcterbin— men. Su Ruͤckſicht auf die legtern fagt er: „Wie. oft wird duch ganz gemeine und gewöhnliche Zufälfe die natürliche Wirkung „dieſer Geſchlechtsthelle in einander vermindert, gehemmt, oder gar vereitelt, daß z. E. der Samenſtaub der einen Blume nicht gut, der Staubiveg aber noch wohl befchaffen it, und umge | st. ») Dieſen Nutzen leiſten auch, außer den Bleuen, andere honigſaugende Inſekten, die zwar dem Staube nicht nachgehen, „Jedoch denfelben forefchleppen 20.“ Hier IE Wahres und Falfches Mit einander vermengt. Daß die Bienen und andere Inſekten den Staub auf das St igma bringen, iſt gewiß, daß aber die erftern folches nur alsdenn thun, wann fie den Staub fammlen, iſt uneichtig, da fie, and) wenn: fie bloß dem Saft nachge—⸗ hen, ohne ſich um den Staub zu bekuͤmmern, den letztern, ſie moͤgen wollen oder nicht, nothwendig auf das Stigma bringen muͤſſen, welches ich in der Folge auf bie augenſcheinlichſte Art eriveifen werde. Daß die Bienen und andere Inſekten die Ber fruchtung der Zwi tterblumen nur in ſo fern befoͤrdern, als dieſe, welches oft geſchehe, gewiſſe zufaͤlligerwelſe entſtandene Maͤn⸗ gel haben, welche die Befruchtung verhindern (woraus alſo fol⸗ gen wuͤrde, daß dieſe Blumen im unverdorbenen Zuſtande ohne Dazwiſchenkunft der Inſekten befruchtet werden), iſt auch un⸗ richtig. Denn erſtens gereicht dieſe Vorſtellung der Natur nicht ſonderlich zur Ehre. Die Natur bringt, nach derſelben, Zwit⸗ terblumen hervor, in der Abſicht, daß ſie ſich ſelbſt befruch⸗ ten folfen,, forgt aber nicht dafür, daß fie di efes auch immer thun koͤnnen, ſondern laͤßt es geſchehen, daß oftmals, ja gewoͤhnlich ſolche Beränderungen in ihnen vorgehen, weiche diefen twichtigen Endzweck vereiteln würden, wenn nicht zu gutem Gluͤcke die In⸗ ſekten die Blumen befuchten und befruchteten. Wenn aber dieſes nicht zufälligerwelfe,, fondern nach der Abficht und durch die Ders anſtaltung der Natur gefchleht, welche dadurch, jenen Mängeln | abhelfen will: fo verfährt die Natur, diefer Vorftellung sufolge, | Hierin eben fo, wie ein Menſch, welcher, weil er nicht im Stande iſt, ein einziges ficheres Mittel, um zu irgend einem Zweck zu erlangen, ‚zu erdenken, zwey Meittel erwaͤhlt, damit, wenn das eine ihn nicht zu feinem Zweck führen ſollte, er das andere ges Brauchen koͤnne. Und eine Blume, deren Staubiveg verdorben ft, kann überhaupt nicht ‚und alfo auch nicht von einem Inſekt, Befruchtet werden. Alſo wuͤrde durch dieſes M Endzweck nur zur Haͤlfte erreicht werden. Zweitens iſt der. ver⸗ dorbene Zuſtand der Geſchlechtstheile in den Blumen keinesweges etwas gewoͤhnliches, ſondern vielmehr etwas eben fo feltenes, aAls er es bey den Thieren iſt. Hievon kann man ſich durch die taͤgliche Erfahrung uͤberzeugen. Und wenn dieſer verdorbene Zu; ittel der geſuchte Eineinung- Be 3 Rand der Geſchlechtothelle etwas oͤfters vorkommendes waͤre, ſo müßte derſelbe eben ſowohl bey. denjenigen Blumen, welche keir nen Saft haben, und vom Winde befruchtet werden, Statt fin⸗ den, als bey den Saſtblumen. Hieraus wuͤrde, nach jener Vor⸗ ſtellung, folgen, daß die Befruchtung bey den erſtern Blumen ' öfter fehlfchlagen müffe, als dey den: letztern, da jene nicht, wie diefe, von den Inſekten befucht werden, Hievon aber lehrt die Ben den faftleeren Blumen. erfolgt die Befruchtung, wenn nicht fi fi cherer, doch allgemeiner, a als bei den Saftblumen — wenigſtens bey verſchiedenen Arten der⸗ Erfahrung grade das Gegentheil. ſelben. Die Urſach hievon iſt leicht einzuſehen. Denn wenn B. 24 der Wind den Antherenſtaub männlicher Espen auf benachbarte weibliche Baͤume fuͤhret, ſo kann es bey der großen Menge Stau⸗ bes, welche als eine Wolfe auf die weiblichen Bäume zum öftern fälfe, nicht leicht geſchehen, daß eine merkl iche Anzahl von Frucht⸗ knoten nicht etwas von dleſem Staube erhalten, und dadurch be fruchtet werden ſollte. Es kann aber manches Märzveilchen vers blühen, ohne von einer Biene oder einem ähnlichen Inſekt einen | | 1 f i Befuch erhalten zu haben. Und alsdenn kann es Feine Sams kapſel anfeßen, weil es weder fich jelft ‚befruchten, noch) vom Winde befruchtet werden kann. In die mehreſten Blumen der gemeinen Oſterluzey kriechen kleine Fliegen hinein, und befruchs 4 in viele aber nicht, Dieſe koͤnnen auf feine Weiſe befruchtet werden. Durch den Wind gefchteht die Befruchtung Ein einziger Windftoß, deffen Direktion vom männlichen Baum nach | dem weiblichen geht, kann in Einem Augenblick viel taufend Blüs ten befruchten; eine Biene hingegen Eann.auf einmal nur Eine 1 Blume befruchten. Drittens haben die meiften Btoitterblumen 3 i eine folche Struftur, daß fie, auch im vollfommenften Zuftande 4 ihrer Geſchlechtstheile, fchlechterdinge nicht anders befruchtet wer ⸗ den koͤnnen, als von den Bienen und andern Inſekten. Dieſes 4 werde ich In der Folge durch fo viel Beyſplele, und auf elnefolche } Art beweifen ‚daß auch der hartnädigfie Zweifler nicht ferner A ten dieſelbe; der Blumen im Großen, dur) die Inſekten Im Einzelnen. daran wird zweifeln fönnen, Drittens endlich. fagt er, Daß die Blenen die ſchadlichen \ Wachs und Honigausdinftungen aus den Blumen der Wiefen und Weiden fangen; daher man in verfehtedenen Ländern bemerkt 7 habe, daß die Viehweiden an folden Orten, wo viel Bienenges \ halten werden, weit gefunder und nahrhafter für das Vieh, ber i \ fonders die Schafe, find, auch das Heu an folchen Orten wohl „ viechender, Eräftiger und gefunder fey. Hier wird den Bienen N ein Verdienft um die Pflanzen zugefchrieben, welches ihnen eben fo. wenig, als. andern Inſekten, zufömmt, Sie befördern die —4 Befruchtung vieler Blumenarten, welche ohne ihre Beyhuͤlſe — a _ Einfeitung Ir ſchlechterdings unbefruchtet bleiben muͤßten, verurſachen alſo, | daß eben: ſo viele Pflanzenarten ſich vermehren, und keine von denſelben untergeht. Zur Verbeſſerung aber und zur Veredelung der Pflanzen koͤnnen fie nicht das geringſte beptragen, Wenn alſo die Bienen die Vlehweiden, befonders d | — ſern, ſo kann dies nur alſo geſchehen, daß ſie die Blumen ſolcher : Pflanzen ’ welche dem Vieh zuträglich find, vorzuͤglich befuchen amd befruchten. betrifft, ſehr wahrſcheinllch. Denn unter denjenigen Pflanzen ; welche Sfediefh (Vermiſchte Abhandl, r. Th. ©, 284. 10.) als ſolche anführet, welche vorzüglich von den Schafen gefucht wer⸗ ie Schafweiden, verbei Und dieſes iſt, befonders was die Schafweiden den, tragen die mehreſten ſolche Blumen, welche unmöglich ſich ſJelbſt befruchten, oder vom Winde! befruchtee werden koͤnnen, ſondern bloß von den Btenen und andern Inſekten befruchter wers a Ne ee er EP I finden. ‚ben, oft aber von demfelben ganz verſchleden und entferne, Sie iſt fleiſchicht, oder von einer gewiſſen Dicke. Denn waͤre ſie ſo —* dünne, als z. B. die Kronenblaͤtter der mehreſten Blumen ſind, ſo koͤnnte fie nicht eine gewiſſe, wenn auch ſehr kleine, Quantität | den muͤſſen, und von welchen verſchledene, wie ich aus der Erz fahrung weiß, von den Bienen wirklich beſucht werden, peater — — Stuͤcke bemerkt werden. Bey allen denen Blumen, welche wirklich Saft en ' Die Saftdruͤſee | Die Saſtdruſe iſt derjenige Theil einer Saſtblume, welcher den Saft bereitet und abſondert. Die Geſtalt derſelben, und der Drt, an welchem fie fich befindet, iſt Höchft mannigfaltig und vers ſchieden. Oft fälle diefelbe, wenn man die Blume anſieht, for 4 Saft bereiten. - Wenn alfo das Ende eines Horns oder Sporns flelſchicht iſt, fo ift folches die Saftdruͤſe; iſt es aber eben fo dünne, | ale der übrige Theil, fo muß man die Saftdrüfeandersivo ſuchen. Sie iſt ferner kahl und glatt, | | r geben läßt, ‚warum fie, wie andere Theile vieler Saftblumen, | Denn fo wie ſich fein Grund an: mit Haaren oder Wolle überzogen ſeyn ſollte: fo muß ſie ſchon aus oder Urſache glatt ſeyn, weil ſie mehrentheils ein Theil des Saft: | halters, oft der Safthalter ſelbſt ift, von welchem Ich bald zeigen werde, daß er beftändig glatt iſt. Wenn alfo der Sruchtkuoten mit Haaren überzogen ift, ſo kann er nicht die Saftdrüfe feyn. Iſt aber der oberſte Theil deſſelben haaricht, und der unterſte glatt, oder umgekehrt, ſo iſt dieſer glatte Theil, beſonders wenn er ſich noch durch eine wulſtfoͤrmige Geſtalt und durch eine hbeſondere Farbe 2 unterſcheldet, die Saftdrüfe, Ehbiich ift die Saſtdruͤſe mehren⸗ | fetten den Saft rein ausfaugen oder ablecken koͤnnen. 43 Einteitung. re. | ehelle gefkist, und ſelten gruͤn. Die gewoͤhnlichſte Farbe iſt gelb, | die feltnere weiß, pomeranzengelb, Eirfchroth! w. Dieſe werſchle⸗ dene Farbe ruͤhrt vermuthlich mehrenthells bloß von der verſchie⸗ denen Beſchaffenheit und Miſchung ihrer Beſtandtheije herz zus weilen aber ſcheint noch durch diefelbe eine gewiſſe Abfiche erreicht werden zu follen, daß nemlich die — den Inſekten in die — — 4 = | — 2 Der ae, | Der Safthalter iſt derjenige Theil einer Saftblume, welcher — den von der Saftdräfe abgeſonderten Saft empfängt und enthält. Seine innere Oberfläche iſt jederzeit glatt, und zwar aus zwey AUrſachen. Denn fo wie erſtens die innere Oberflaͤche derjenigen Gefäße, in welchen man flüffige Körper aufbewahren will, glatt ſeyn mäffen, befonders wenn bie flüffigen Körper edel und koſtbar ſind, damit bey Ausleerung derſelben nichts zuruͤckbleibe, welches geſchehen wuͤrde, wenn ihre innere Oberflaͤche rauch waͤre: eben fo muß auch der Safthalter inwendig glatt ſeyn, damit die Zus sieht ein Körper von glatter Oberfläche einen flüfligen Körper ſtaͤr⸗ ker in, als ein folcher, deffen Oberfläche rauch, oder mit Haaren - oder Wolle überzogen iſt, weil jener mehr Berührungspunfte hat, als biefer, Nun folk der Saft im Safthalter fo lange bleiben, N bis er von den Inſekten abgeholet wird, Eeinesweges aber von gleich in die Augen; oft ift fie ziemlich verfteckt, fo dag es, ber ſonders wenn fie dabey fehr Elein iſt, einige Mühe Eoftet, fie zu | Oft iſt fie der Fruchtknoten felbft, oder ein Theil deffel | halters, und der Ort, wo er fih befindet, Aft fehr mannigfaltig ſelbſt herausfallen, noch durch den die Blume hin und ber [hät telnden Wind Berausgemorfen werden." Der Safthafter muß ihn alfo ſtark anziehen, folglich glatt ſeyn. Die Geſtalt des Saft⸗ und verſchieden. Mehrenthells iſt derſelbe unmittelbar bey der Saftdruͤſe befindlt ch, zuweilen von derſelben entfernt, oft ut die, en fest zugleich der Saſthalter. Beſchũtung des Safts vor Yen — Saftdecke. Die Saftblumen ſind ſo eingerichtet, 20 u — Saft = war die Inſekten leicht gelangen können, die Negentropfen aber, welche auf oder in diefelben gefallen find, immer in einiger Ent: | fernung von ihm bleiben, und fih folglich mit demfelben nicht vermifchen, noch ihn verberben können. So wie bie Mens ai ſchen die Deffnungen derjenigen Gefäße, in welchen fie koͤſtliche | Fluͤſſigkelten aufbewahren, zuftopfen, damit weder diefe Füge - - feiten verdünften, noch) Staub, Regen und andere fremdartige Körper fish mit denfelben vermiſchen: "eben fo hat auch der gütige und weiſe Urheber der Natur, nicht zufrleden — ar er in Zweitens Br a — | ns — daß nemlich der Saft nicht verduͤnſte, 9 Ehleltung. — den Blumen einen koſtl — Saft für bie Inſekten bereitet — auch die zweckmaͤßie gſten und vortrefflichſten Anſtalten getroffen, damit dleſer Saft vor aller Verderbung durch den Regen geſichert fen. Daß auch die erfte angeführte Abſicht hiebey Statt finde, Laube ich nicht. Der: Verfaſſer der oben angeführten Differtation behauptet diefes von. a = der Campanula, und, einigen andern Gattungen, So wieidh, | wenigſtens was Die Campanula betrifft an ſeinem Ort beweiſen werde, daß er ſich geirret hat: fo findet theils bey dieſen Gattun gen die zweyte Abſicht unfehlbar Statt, theils aber giebt eg viele — Gattungen ‚bey welchen man an die erſte Abſicht ſchlechterdings nicht denken kann. Denn der Saft derſelben iſt der Luft ganz ausgeſetzt, ſo daß, wofern er anders ausduͤnſtet, dieſes durch nichts verhindert wird, zugleich aber gegen: die Vermiſchung mit einem Negentropfen, foffte derſelbe fich auch) ganz nahe befinden, völlig geſichert. Diele Abſi icht wird num entweder durch die Struk⸗ tur und Stellung einer Blume ſchon hinlaͤnglich erreicht, oder es iſt noch etwas beſonderes irgendwo in derſelben vorhanden, welches 5106 zu Erreichung derſelben dienet. Dieſes nenne ich die Saftdecke. So wie ſich die Weisheit eines Menſchen in ihrem ſtaͤrkſten Licht zeiget, wenn er zwey Abſichten zugleich zu erreichen weiß, deren eine die Erreichung der andern zu verhindern, oder wohl unmoͤglich zu machen ſcheint: eben ſo kann man ſich ſchon a priori vorſtellen, daß diejentge Veranſtaltung in den Blumen, durch welche zwey ſich einander aufzuheben ſcheinende Abſi ichten, nemlich daß der Zugang zum Saft den Inſekten offen ſtehe, den Regentropfen aber verſchloſſen fey, zugleich völlig erreicht werden, die Weishelt des Blumenſchoͤpfers aufs deutlichſte an den Tag legen muͤſſe, beſonders wenn man bedenkt, daß dieſelbe wegen der hoͤchſt mannigfaltigen Bildung der Blumen hoͤchſt an faltig ſeyn muß. Damit ich vorlaͤufig einige gfters — Mittel inch 98, | welche zu dieſem Endzweck dienen, ſo gehoͤrt dahin vornemlich, daß die Krone mehrenthells ſehr dünne iſt, und folglich, weil ſie nur wenig — koͤrperliche Maſſe hat, auch nur wenig Anzi ehungskraft beſt itzt, daß ihre innere Oberfläche, zuwellen auch die äußere, mit feinen Haaren, oder Wolle, oder Puder überzogen ift, daß, wenn diefe Oberfläche | glatt ift, die Krone ein fubtiles Del auszuſchwitzen ſcheint. In allen diefen Fällen äußern die Theile eines auf die Krone gefallnen Regentropfens, weil ſie von derſelben wenig angezogen werden, Ihre Anztehungskraft mehr gegen einander felöft, und der Regen— tropfen befömme eine ſphaͤroidiſche Geſtalt, fo daß die Fläche, mit | "welcher er die Krone berührt, Keiner iſt, als diejenige, welche. - jener paralfelducch feinen Mittelpunkt geht. Auf ſolche Are kann er nicht lange im ober auf ber Krone haften, fondern muß, ſohald zu: —— —J Einleitung. E die Blume vom Winde geſchuůttelt wird RER oder herabfalen Denn er aber auch fisen bleibt, fo Eann er doch nicht bie zum Haaren an, welche uͤber dem Safthalter angebracht ſind, und mehrentheils nach oben zu mit der Oberfläche der Krone einen ſpitzen Winkel machen, folglich ihm ihre Spitzen zukehren, und ihn vom Safthalter abhalten; oder er geraͤth an einen Anſatz, — vor welchem er ſtehen bleiben muß. Zuweilen berührt er einige ches unten an den Sllamenten fist, gelangen. lamente oben dicker, als unten. den oberſten Theil derfelben, fo bleibt er aus gleicher Urfache bier an den Nadeln der Kiefer bemerken. Beſiehet man folde Nas | ſelben. fließen, und die Nadel kann dieſes nicht verhindern, weil ſie nach zu endigen, io muß er bier ftehen- bleiben, weil er von dieſem Theil der Nadel ſtaͤrker angezogen wird, als von Ihrer Spike, ‚Kleinere Deffnungen gethetlet wird, fo kann kein Regentropfen durch dieſelben in Die Roͤhre hineinflleßen. Oder es ſitzen an der Oeff⸗ nahe ausfuͤllen. Elaſticitaͤt bedient. das Inſekt fü ich wieder zuruͤckbeglebt, wieder zufallen, damit Fein fie einige Samenbehältniffe beſitzen. lich, da eine Blume von viel weicherer Subftanz iſt, als ein Sa⸗ menbehaͤltniß, theils auch nicht noͤthig, da es hier nur darauf angefehen iſt, daß, ein von einem Inſekt aufgehobener Deckel wies s ı | Saft kommen. Er trifft, indem er hinabfließt, eine Reihe von Antheren. Weil nun dieje Dicker find, als die Sliamente, ſo zie hen ſie ihn auch ſtaͤrker an. Er bleibt alſo zwiſchen den Antheren und der Krone ſitzen, und kann nicht zu dem Safttroͤpfchen, wel Dfe find die Fr Fällt alfo ein Negentropfen auf bein, welche ihre Spige der Erde zufehren, jo finder man einen Negentropfen.nicht unten an der Spike, ſondern etwas über ders Denn wenn ein Degentropfen auf eine folche Nadel ge⸗ fallen iſt, ſo muß er wegen feiner Schwere an derſelben hinab ⸗ ihrer ganzen Länge gleich diefe iſt. Iſt er aber bis dahin hinab gefloffen, wo die Nadel anfängt ſich in eine Fegelförmige Spiße Kegentropfen hindurchdeingen koͤnne. Die Elafticitär findet nun freylich bey den Blumen nicht in dem Grade State, in welhen Diefes tft theils nihemöge | der zufalle, leneewegee aber, BOB gewiſſe Korper weit fortgewore ſitzen. Eine aͤhnliche Erſcheinung kann man nach einem Regen — Viele roͤhrenfoͤrmige Blumen haben eine ziemlich weite Oeffnung. Weil aber dieſelbe durch fuͤnf oder mehr Filamente in eber fo vief nung fünf oder mehr Antheren, welche den Raum derſelben bey Auch bier kann kein Regentropfen hineindrin⸗ ee gen, In beyden Faͤllen aber koͤnnen Eleinere Inſekten leicht hineine | Eriechen, und größere Ihren Saugeruͤſſel hineinſtecken. Oft hat ſich die Natur, um diefen doppelten Endzweck zu erreichen, dee : Sie hat geroiffe Deckel angebracht, welche von einem Inſekt leicht in die Hoͤhe gehoben, oder herabgedruͤckt werden koͤnnen, damit es zum Saft gelange, welche aber, wenn * * Sn — wle jene Samenbehaͤltniſſe ihre Samenkoͤrner weit: Einleitung. fortwerfen. Endlich bezieht fich anf diejen Endzweck die Eigen fake, welche viele Blumen haben, fich nur bey ſchoͤner Witter rung zu öffnen, bey vegnichtem und truͤbem Better hingegen ı vers ſchloſſen zu ‚bleiben. : Die mehreften Blumen haben eine beſtimmte Stellung. Soll nun der in ihnen enthaltene Saft gegen den Regen geſichert ſeyn, fo muß wegen der perpendifulären Direktion der herabfallenden Regentropfen ihr Bau — ſeyn, je nachdem idee Stels fung verfchleden iſt. Erſtens giebt es grade —— Blumen, Dieſe ſind regulaͤr, da die Natur jederzelt die Negufarität der Irregularitaͤt vorzieht, und, wenigſtens in Ruͤckſicht auf den Regen, feine Ur⸗ ſache vorhanden iſt, weshalb ſie bey dieſen Blumen von dieſem Geſetz abwelchen ſollte. Da die innere Seite derſelben den herab⸗ —— Regentropfen entgegengeſetzt iſt, und die hinei ngefalls nen Negentropfen vermoͤge ihren Schwere zu dem unten im $ Sehne der Blumen befindlichen Saft hinabzudringen fereben: | ſo muͤſſen ſie am meiſten durch beſondere Anſtalten gegen das Ein⸗ dringen derſelben verwahrt ſeyn. Ihre Kronenblaͤtter ſind oft in ſchmale Stuͤcke zertheilt. Regentropfen empfangen und behalten, welche ſich leicht mit dem ea vermifchen koͤnnten. Von diefen Blumen läge ſich vorzügs fie erwarten, daß " ie nn bey Zu Witterung nicht öffnen Rep: Zweytens ih es — Blumen. Auch dieſe A ud regulär, und zwar aus eben der Urfache, aus welcher es die erſten ſind. Sie kehren ihre aͤußere Seite den herabfallenden Re⸗ gentropfen zu; die innere iſt denſelben wenlg, oder gar nicht bloß⸗ geſtellt, beſonders wenn ſie eine glockenfoͤrmige, oder walzenfoͤr⸗ mige, oder kugelfoͤrmige Geſtalt haben. Und der Saft befindet ſich oben im Grunde der Blumen, zu welchem hinaufzufteigen die Regentropfen durch ihre eigene Schwere verhindert werden. Man darf alfo bey ihnen am wenigſten beſondere Anſtalten zur Abhaltung der Regentropfen erwarten. Ihre Kronenblaͤtter muͤſ—⸗ ſen ganz ſeyn, damit die Regentropfen auf der aͤußern Selte der— ſelben ſitzen bleiben, da ſie im Gegentheil, wenn jene in ſchmale Stuͤcke zerthellt waͤren, leicht auf die innere Seite derſelben und in den Safthalter kommen koͤnnten. Dieſe Blumen haben nicht noͤthig ſich bey regnichtem Wetter zu ſchließen. Da der Regen mehrentheils mit einem Winde vergefellfchaf; ‚tet if, fo iſt dieſer Umſtand zwar allen Blumen vortheilhaft, ſelbſt denen, welche keinen er abjondern, Denn da der Wind die j tropfen vor, welche diefelben bey einer Windftille haben. Denn da, wie fich unten ergeben toird, | . einejede Krone fo groß als möglich feyn muß, fo wiirde die Krone dieſer Blumen, wenn fie groß, und dabey ganz wäre, zu viel laͤr, und haben ziwen Rippen, et Ar. Sn Der „6 ar hier > A — a Sue Ze a —————— u — BEE — — — — — — IA ; Blumen tuͤchtig ſchattelt, ſo verurſacht er, saß die meiſten af diefelben gefallnen Negentropfen wieder herabfaflen, und weder. den Saft, noch den Staub der Antheren verderben koͤnnen. Den fer Umſtand noch auf eine andere Art BOreBeR Diefes habe ich auf der 25. Kupfertafel vorgeftellt. In Figs 4 iſt Ranuncu- lus acris in feiner natürlichen aufrechten Stellung abgebildet. grade aufrechtſtehenden und herabhangenden Blumen aber iſt die⸗ Die fuͤnf punktirten Linien ſtellen die Direktlon fo vieler Regen⸗ | Diefe — Stellung der Blume iſt bey dieſer Direktion der Hegentropfen | die nachtheiligfte; denn alfe fünf Negentropfen fallen indie Blume hinein. In Fig. 5. ſieht man die Stellung der Blume und die | Direktion der Stegentropfen welche iene und diefe von einem maͤßigen Winde erhalten. rektion der Regentropfen vortheilhafter, indem nur hoͤch⸗ ſtens zwey Regentropfen in die Blume hineinfallen. Endlich iſt in Fig. 6. die Stellung der Blume und die Direktlon der Negen⸗ tropfen bey dem heftigſten Winde vorgeſtellt. Dleſe Stellung iſt bey dieſer Dis Hier fällt keln einzl⸗ ger von den fuͤnf Regentropfen! in die Blume hinein, foßern fiefals Stellung, welche d ihrer natürlichen: Stellung abgebildet. Dies ift die vortheilhafs fann. ſetzt. grade herabhangenden leiſtet er den Dienſt, daß er ſie in der vor⸗ theilhafteſten Stellung, welche ſie haben, beſtaͤndig erhaͤlt. Endiich drittens giebt es horizontale Blumen. nun entweder auch horlzontal ſeyn, oder ſich der Perpendikulaͤr⸗ linie mehr oder weniger naͤhern. Dieſe find mehrenthells irregu⸗ geſichert ſeyn, fo muß die obere Lippe der Krone ganz andere ges ſtaltet und befchaffen feyn, als die — Die Oeff⸗ nung ihrer Krone iſt dem Horizont zugekehrt, ihre Roͤhre mag. Sof ihe Saft gegen den Regen Denn die Regen⸗ fen alfe auf Ihre — Seite, und dieſes iſt die vortheilhafteſte e Blume bey diefer Direktion der Regen⸗ | tropfen haben kann. — Fig. 9. iſt Campanula rorundifolia in teſte Stellung, welche diefe Blume bey einer Windftille in Anfehung | SS der alsdenn perpendiculaͤr herabfalfenden Negentropfen haben 5 Wehet aber ein Wind, fo giebt derfelbe, er fey ſchwach — — ‚oder ſtark, der Are der Blume und der Linie, in mwelherdie Re gentropfen herabfallen, eine ungefaͤhr gleiche Richtung, und fie behaͤlt in Anſehung der Regentropfen immer die vortheil⸗ hafteſte Stellung. In Fig. 6* iſt die Blume in derjenlgen Stels Alung abgebildet, welche fie bey einem mäßigen Winde hat, und in Fig. 10, in derjenigen, in. welche fie der heftigfte Wind vers Folglich iſt der Wind, welcher einen Regen begleitet, den grade aufrechtſtehenden Saftblumen dadurch nuͤtzlich, daß er ſie aus der nachtheiligſten Stellung, welche ſie haben, in eine weni⸗ ger nachtheilige, oder vorthellhafte Stellung bringe, und den —— % Ba ee te a 2 \ = Se TER Sir SER FRE SITES ET EEE SL N Een EN an 4 — U, * 3 N, W > — Es * DE - ö $ — Kr F 1 RG 5 5 x N Er —— DENE, EN FREE A. on eh en En NN RE Einleitung: * — tropfen fallen auf bie äußere Seite jener, Hingegen auf die innere Seite dien Jene muß folglich der Krone der grade herab⸗ —————— dieſe der Krone der grade aufrecht ſtehenden Blumen aͤhnlich ſeyn. Jene if alſo gewoͤlbt, unzertheilt, hat inwendig feine Haare; diefe iſt flach, oftmals zerthellt, und vor der Oeffnung der Roͤhre haaricht. Dieſe Blumen ſind ent⸗ weder beſtoͤndig geſchloſſen, als die Maskenblumen, oder ihr Saft iſt auf eine andere Art vor dem Regen vollfommen verwahrt, daß fie an nicht Bora haben, ſich bey — zu ſchueen Ringes den Fruchtknoten umgiebt, und deſſen Saft das Inſekt = | 4 Veranſtalcung, daß die Juſekten den Saft der | Saftblumen leicht finden koͤnnen. Krone. | Geruch. Saftmaal. Daß die meiſten Blumen Saft abfondern, und daß die⸗ ſer Saft gegen den Regen geſi ichert iſt, würde den Inſekten nichts helfen, ‚ voenn nicht zugleich dafuͤr geforgt wäre, daß fie dieſes ih: nen beftimmte Nahrungsmittel leicht finden koͤnnen. Die Natur, welche nicht® Halb thut, hat auch in diefem Punkt die zweck⸗ mäßigften Anſtal ten getroffen. Erſtlich hat ſie dafuͤr geſorgt, daß die Inſekten die Blumen ſchon von: weltem gewahr werden, ent, weder durch das Geſicht, oder durch den Geruch, oder durch — — Sinnen zugleich. Alle Saftblumen ‚find deswegen mit eis | ne Krone geziert, ‚und ſehr viele duften einen Geruch aus, wel⸗ m scher den Menfchen mehrenthei [8 angenehm ‚oft unangenehm, ni unausſtehlich, denjenigen Inſekten aber, fuͤr welche ihr Saſt beſtimmt iſt, jederzeit angenehm if, Die Krone iſt (ſehr wenige Arten ausgenommen) gefärbt, d. i. anders gefaͤrbt, als gruͤn, damit ſi ſie gegen die gruͤne Farbe der Pflanzen ſtark abſte⸗ de Zuweilen tft auch der Kelch gefärbt, und zivar, wenn eine - yollftändige Krone da Ift, andere als diefe, oder, wenn er mit derſelben Ein Ganzes ausmacht, auf der inneren Seite eben fo, ale die Krone Fehlt aber die Krone, fo vertritt er ihre Stelle. Hey vielen Arten find auch die Blumenblaͤttir Cbracteae) zu eben . diefem Endzweck gefaͤrbt, jedoch mehrentheils anders, als die Krone. Wenn nun ein Inſekt, durch die Schoͤnheit der Krone, ober durch den angenehmen Geruch einer Blume gelockt, ſich auf dies felde begeben hat: fo wird es entweder den Saft fogleich gewahr, Dder wicht, weit diefer fih an elnem verborgenen Ort befindet. Im letztern Fall koͤmmt ihm die Natur durch das Saftmaal zu Huͤlfe. Diefes befteht aus Einem oder mehrern Stecken, Linien, | Daͤpfeln oder Figuren von einer andern Farbe, als die Krone - überhaupt hat, und ſticht folglich gegen die Farbe der Krone ſchwaͤ⸗ her oder ftärker ab. Es befindet fich jederzeit da, wo die Inſek⸗ | ten hinelnkriechen — wenn ſi e zum Saft aelangen wollen. bi: | umherſchwaͤrmen, und ſolche, d find. 9 I ihnen nicht Statt. ſie aber ein — — Einleitung. Saftınaal, welches vor der Deffuung anfängt, durch dieſelbe hin⸗ duch bis zum Safthalter, d ſtehen, oder zwar nur Einen, welcher aber in der Geſtalt eines nicht anders verzehren kann, als wenn es im Kreiſe um denſelben herum läuft, und ſeinen Saugeruͤſſel oͤfters hineinſteckt: ſo hat : 4 das Saftmaal eine eingförmige: Beſtalt⸗ und fuͤhrt das Juſett a im Keeifeherums : Bey Gelegenheit des Saftmaals muß von der —— = Seit der Saftbt umen reden, welche auf der Tageszeit, in welcher: | — ſie bluͤhen, beruht. So wie es Inſekten giebt, die bloß bey Tagge ie bloß des Nachts ihrer Nah⸗ rung nachgehen, eben ſo — es auch Sambia: und — \ blumen. eure Die Tagesblumen Stechen Des Morgens auf. Biste von — ſelben ſchließen fc) des Abende, oder ſenken ſich, da ſie am Tage aufrecht ſtanden, oder es geht eine andere Veraͤnderung mit ihnen vor, woraus man fehlteßen kann, daß fie nur für Tages inſekten beſtimmt ſind. Manche ſchlleßen ſich am erſten Abend, und oͤff⸗ > nen fih am folgenden Morgen nicht wieder, blühen alſo nur | nen Tag; die mehrefien blühen mehrere Tage. 2 re — el. Rogeeblmeui in! nd 2 einem: Beitmanigeiet; on nicht alle. ade Die Nachtblumen a des Abend⸗ auf, ER Tage fi ind 2 die mehreften von denfelben gefchloffen, oder welk und unanſehn⸗ (ich, woraus erhellet, daß fie. für Tagesinſekten nicht beſtimme — die gemeine SEM Manche: blühen mehrere Nächte; (Oenothera biennis) blühet zwey Naͤchte. Die Nachtblumen haben eine große und hellgefarbte Keane, ; e damit fi fie in dee Dunkelheit der Nacht den Inſekten in die Augen — fallen. Iſt ihre Krone unanfehnlich, fo wird dieſer Mangel durch einen ſtarken Geruch erſetzt. Ein Saftmaal hingegen findet bey Farbe, fo würde daffelbe in der Dunkelheit der. Nacht gegen die Farbe der Krone nicht abſtechen, folglich ohne Nutzen ſeyn. Haͤtte 4 n dunfelgefärbtes Saftmaal, fo: würde dies nicht in die ang ag I eg eben N unmpe van als ae, — — ⸗ TE Denn; hätte z. B: die weiße Krone einer | Nachtblume ein Saftmaal von einer andern, aber auch hellen EB | — — I reguläre Blumen haben ein veguläres,«tereguffee ein irregulaͤres Saftmaal. Wenn der Safthalter von der Oeffnung, durch wel ⸗ “ che die Inſekten hineinkriechen, entfernt iſt, ſo ziehe ſich Be ” — lenet alfo den. Inſekten zu einem ; fi ichern Wegweiſer. Hat eine Blume mehrere Eingänge zum Saft: ee | halter, fo hat ſie auch eben ſo viel Saftmäler, Wenn eine Blume En | | mehrere Saftha (ter bat, weiche rings herum um den Fruchtknoten —— * te = — Ra Einfeitung. | > Veſruchtung der Saftblumen durch die Inſekten. | Dichogamie. Annan und unmittelbar auf die Inſekten, vermittelſt der Dazwi⸗ ſchenkunft dleſer aber auf die Blumen ſelbſt beziehen, indem der letzte Endzweck derſelben dahin geht, daß die Blumen von den Inſekten befruchtet werden. | Eu Dog die Inſeklen zur Befruchtung der Blumen das Sr! ge A beytragen, iſt an und für ſich ſchon von Andern bemerkt worden. Meines Wiſſens iſt Koͤlreuter hierin am weiteſten gekommen, welcher dieſes z. B. an der Iris und einigen andern Gattungen F ” entdeckt, und fehr wohlertiefen hat, Es bataber noch Niemand gezeigt, daß die ganze Struktur der Saftblumen auf diefen End: 03h habe ſhon oben gefagt, daß alfe dieſe Anſtalten ſi RR zwar zweck abzlelet, und ſich aus demſelben vollſtaͤndig erklären läßt, 4 mei Niemand dasjenige, was Ich die Saftdecke und das Saft maal nenne, fuͤr das, was es iſt, erkannt hat, ob es gleich ein Jeder geſehen hat. Auf eine fo vollftändige, befriedigende und. kelnen Zivelfelübrig laffende Art, als ic) 3. B. die Struftur des | milden Schwarzfümmels erklärt babe, hat noch Niemand die Struktur weder dieſer, noch einer andern Blume erklaͤrt. Von diefer Befruchtung der Blumen durch die Inſekten im} en unläugbarer Beweis die von mir zuerſt entdeckte Einrichtung ſehr vieler Zwitterblumen / vermoͤge welcher ein jedes Individuum derſelben nicht durch ſeinen eigenen, ſondern bloß durch eines ans i Ye dern Staub befruchter werden Fan. Denn wenn diefe Blumen auf eine mechanifche Art Hefruchtet werden follten,, d. 1. fo, daß entweder die Antheren das Stigma unmittelbar beruͤhrten ‚und demſelben Ihren Staub mitthet ilten, oder daß der Staub der erſte⸗ R ren auf dag letztere herabfiele, oder daß derſelbe vom Winde auf daſſelbe gebracht wuͤrde: ſo wuͤrde dieſe Einrichtung die Errei⸗ ung diefer Abſicht Im erſten Fall ſchlechterdings vereiteln, und 2 2; ade — — in den beyden letzten wenigſtens ſehr erſchweren, folglich im erſten h Fall ungereimt, und in den leßten wenigftens zweckwidrig ſeyn. 4 | Diefe Einrichtung nenne ich, dag ungleichzeitige Blühen der ERS Sefölechtsthelfe , oder eigentlich der. Antheren und des Stigma, oder Eürzer die Dichogamle. Diefelbe beſteht aber darin. Nach— dem dierBlume fich geöffnet hat, fo haben oder erhalten die Ss lamente entweder alfe zugleich, oder eines nach dem andern, eine | beſtimmte Stellung, in welcher ihre Antheren ſich oͤffnen, und ä ihren Staub zur Befruchtung darbieten. Unterdeſſen aber befin: — det ſich das Stil gina an einer von den Antheren entfernten Stelle, i und iſt noch klein und feſtgeſchloſſen. Es kann alſo der Staub der Antheren ſchlechterdings weder auf eine mechaniſche Art, noch — durch ein Infekt auf das — ehge En weil es noch } J — — ER ‚ nicht exiſtlet. nach Verflleßung derſelben, die Antheren keinen Staub mehr anguſtifolium entdeckt. Einleltung. E77 Diefer Zuſtand waͤhret eine beſt mmte Zelt. Wann, er haben, fo gehen mit den Filamenten verfchledene Veränderungen vor, deren Nefultat diefes iſt, daß die Antheren nicht mehr die Stelle einnehmen ‚ die fie bisher eins genommen hatten. Untere deſſen hat ſich das Dit ſo veraͤndert, daß nun das Stigma grade an der Stelle ſi ſich befindet, wo vorher die Antheren waren, und, da es ſi ch nun auch öffnet, oder die Theile ‚ aus welchen es bes ſteht, von einander breitet, num oͤfters auch ungefaͤhr eben den Raum einnimmt, welchen vorher die Antheren eingenommen ha⸗ ben. Indeſſen kann es von den Antheren kelnen Staub erhalten, well dieſelben keinen mehr haben. Nun iſt aber diejenige Stelle, two anfänglich die blühenden Antheren, und hernach das blühende Stigma fich befinden, in jeder Blume fo gewählt, daß dag In⸗ ſekt, für welches die Blume beſtimmt iſt, nicht anders zum Saft - "gelangen kann, als daß es zugleich mit einem Theil feines Körs | ‚pers in der jüngeren Blume die Antheren, und Inder älteren dag Stigma berührt, den Staub von jenen abftrelft, und auf dies | fes bringe, und auf folche Art die ältere Blume durch den Staub Sr der jüngeren befruchtet. a, Diefe dichogamifche Zwitterblumen hr nd sales was die Be | fruchtung betrifft, den Blumen mit halbgetrennten Geſchlechten | ähnlich. " Im Anfang ſi find fie männlige, und zuletzt weibliche Blumen. | ? Daß dieſe Einrichtung — ſehr zweckmaͤßlg if, läge ſi ch leicht zeigen. Denn wenn die Antheren und das Stigma zuglels cher Zeit blüheten, fo würden jene verhindern, daß die Sinfekten dieſes beräßeten, und umgekehrt, dleſes würde diefelben verhins e dern, jene zu berühren. Nach dieſer Einrichtung aber finden die: Inſekten in der jüngeren Blume bloß die Antheren in ihrem | Wege, deren Staub fie folglich rein abftrelfen müffen, und in der älteren Blume bloß das Stigma, welches fie folglich mie dem — an ihrem Koͤrper haftenden Staub ganz uͤberſtrelchen muͤſſen. — Diefe Einrichtung hätte ich Im July 1790 an dem Epilobium " Bon diefer Zeit an bis zum May des fols genden Jahres bemerfteich diefelbe in verfchledenen Gattungen, ja an ganzen Familien, z. B. den Schlemblumen, fo leicht und fo deuelich ‚daß ih mic darüber wundern mußte, daß diefelbe nicht ſchon längft von Andern, und nicht welt eher von mir entdeckt worden war. Waͤhrend dieſes ganzen Zeitraums kam mir aber nlemals der Gedanke in den Sinn, ob wohl auch das Gegen⸗ theil dieſer Einrichtung von der Natur möchte bellebt worden feyn, ob es alſo Blumen gebe, deren Stigma anfangs bluͤhet, deren Staubgefaͤße aber erſt nach vollendeter Befruchtung des | Fruchtknotens zu blühen anfangen. So natürlich es war, auf — — Ger 2» Einfeitung. Einf etung. 20 dleſe Vorſtellung von ef zu fallen, fo blieb mie doch bleſelbe ſo eine unbeſtimmte Art umherlaufen, und bald die Alaıten, bald | - fange fremde, bis mich die Natur ſelbſt darauf brachte. Und dieſes geſchah, als ich im May des naͤchſtvergangenen Jahrs die Euphorbia Cypariſſias unterſuchte. Sc ſahe nemlich, daß, fo bald eine Blume aufgebrochen iſt, zuerſt die Stigmate aus der— ſelben hervorkommen, grade in die Hoͤhe ſtehen, und ſich von⸗ elnander brelten. Nach einigen Tagen koͤmmt das ganze Piſtill, welches auf einem eigenen Stlelchen ſitzt, aus der Blume — verliert nach und nach die aufrechte Stellung, und kehrt end— lich die Stigmate der Erde zu. Alsdenn erſt kommen die Staub⸗ gefaͤße eines nach dem andern aus der Blume zum Vorſchein, und die Antheren nehmen nun eben die Stelle ein, welche vorher dle Stigmate eingenommen hatten, Da ich nun ſchon lange vors ber entdeckt hatte, daß diefe Blume eine Saftblume ift, fo ſahe ich ein, daß diefelbe wegen diefer Einrichtung nicht anders als von Inſekten befruchtet werden koͤnne, daß ſie aber auch wei gen eben ‚derfelben von denfelben befruchtet werden muͤſſe. Denn wenn diefels | ‚ben die ältere Blume befuchen, fo müffen fie nothwendig den ‚Staub der. Antheren abfreifen. Und eben deswegen, damit fie dieſes ungehindert thun Finnen, bat das Piſtill ſeine vorige Stelle verlaſſen, und ſich der Erde zugekehrt. die juͤngere Blume beſuchen, ſo muͤſſen fie wieder nothwendig mit Ihrem beftäubten Körper die Stigmate berühren, diejelben beftäu: ben, und auf folche Art die Jüngere Blume mit dem Staube der aͤltern befruchten. Da es alſo zwey Arten von Dichogamie giebt, fo möffen dieſel⸗ - den dur) verjchledene Beywoͤrter von einander 'unterfchleden wer: den. Die zuerſt entdeckte nenne ich Die männlich weibliche, und. die zuletzt entdeckte die weiblich männliche Dihogamie (Dicho-/ > 'gamia androgyna, Dichogamia gynandra). Das Segentheif der Dichogamie heißt Homogamie, Well die lekten Blumen einer dichogamiſchen Plane von. der. erften Art ihren Staub den naͤchſt vorhergehenden Blumen mitthellen, und Ihr Stigma unbeftäubt bleibt: fo können fie Feine Frucht anſetzen. Und weil die erſten Blumen eines welblich⸗ maͤnn⸗ se Alchen Digogamiften Ihren Staub den zunächft folgenden Blumen. mitthellen, und ihr Stigma auch unbeftäubt bleibt: fo können auch fie feine Frucht anfesen. Daß diefeß bie Erfahrung beftätl, get, werde ich In der Folge durch verfchledene Beyſpiele erweilen. Es iſt gewiß, daß viele Blumen von mehrern Arten von Sins Be feften befruchtet werden, z. B. die Schirmblumen, die Euphor: blen. Diefe werden von alferley Inſelten beſucht, weil ihr Saft denfelben fobald in die Augen fällt, als fiefich den Dlumen | genähert haben, fo daß denfelben auch die duͤmmſte Stiege leicht ‚Finden kann. Indem num diefe Snfekten auf diefen Blumen auf N Wenn fie aber hierauf ‚ num. Linaria eben fo von einer Eleinen Hummel. Hummel Eann die leßtere Blume nicht befruchten, weil diefe Eleis | chen, und holet den Saft heraus. die jüngeren Blumen einer Umbelle ihres Safts berauben: ſo muͤſſen ſie nothwendig bald Antheren, bald Stigmate beruͤhren, und den Staub der erſteren auf die letzteren bringen, und zwar Es iſt aber auch gewiß, daß viele Blumen bloß von Einer Art von Inſekten, und zwar auf eine auf eine ganz unbefiimmte Art. ſehr beſtimmte Ark, befruchter werden, da die übrigen entwe⸗ der zu dumm find, um zu wiffen, wo der Saft verſteckt if, und ie fie zu bemjelben gelangen koͤnnen, oder, wenn fie es wiſſen, entweder zu groß ſind, um in die Blumen hineinkrlechen zu koͤn⸗ nen, oder zu klein, als daß ſie beym Hineinkrlechen die Antheren ‚und das Stigma berühren ſollten. So wird, wie ih an feinem Ort beiveifen werde, Nigella aruenfis bloß von den Bienen ber fruchtet, Iris Xıphium hingegen bloß von Hummeln, beide aber auf eine fehr beftimmte Art. Für die leßtere Blume find die Bier |; ‚nen zu Elein und zu fchwach, und koͤnnen ſi ich nicht in dieſelbe bineinarbeiten. Antirrhinum maius wird, und zwar auf eine beſtimmte Art, von einer großen Hummel befruchtet, Antirrhi- | Die große | ner tft, als daß fiefollte in diefelbe hineinfriechen fönnen. Daher I gebraucht die Hummel Gewalt, beißt ein Loch in den Sporn, welcher den Saft enthält, ſteckt durch re — Saugeäfel, \und verzehrt den Saft. Was nun diejenigen Inſekten betrifft, von — ich aus : ber Erfahrung beweifen kann, daß fie die Blumen befruchten, fo i find dieſes vorzüglich die, Bienen und die Hummeln. Die Ser | ſchicktheit diefer Thierchen, den Saft zu finden, wenn er auch J noch fo ſehr verſteckt iſt, hat mich oft in Erſtaunen geſetzt. Wie klein ſind nicht die Saftmaſchinen des wilden Schwarzkuͤmmels? de Und wie viel Eleiner Ift nicht derjenige Theil derfelden, welcher als eine kleine Buͤchſe geſtaltet, und mit einem elaſtiſchen Deckel ver⸗ ſehen iſt, und den Saft enthält? Die Biene, vom eingförmis | gen Saftmaal geleitet, läuft im Kreife herum, öffnet jedes Buͤchs— er Eeine Kenntniß von den Blumen bat, wird vielleiht, wenn er das Antirrhinum maius zum erſtenmal ſieht, glauben, daß die Unterlippe deſſelben mit ‚der Oberlippe ein einziges Stuͤck ausmacht, denn beide ſchließen dicht an einander; und aus dem gelben Fleck auf der Unterlippe wird er um ſo viel weniger das Gegentheil zu ſchließen im Stande ſeyn, da kelnem einzigen Botaniker bisher der Endzweck deffelben bekannt gemwefen ift. Hat fich aber eine Hummel der Blume ges | nähert ‚fo wird fi fi e nicht etiva erft Berfuche anftellen, ob und wie fie hineinkommen koͤnne. Da fie ſehr wohl weiß, was der gelbe Fleck bedeutet ſo ſetzt fie IM: fogleich. auf die Unterfippe, entfernt. — — Cie fr veſelbe von der Die und kriecht — beiden: in die | Blume hinein.“ Damit diefe Thlerchen die Blumen befruchten mit dieſem, in jener mit einem andern Theil defielben den Staub \ m | der Autheren abwi ichen und auf das Stigma bringen folfen. . ’ Daß diefe Thierchen unter den Inſekten einen vorzüglichen Rang behaupten, erheflet nicht nur aus diefer ihrer Geſchicktheit, fon: y dern auch aus der Vorſorge, welche die Natur für die Erhaltung Ä ihres Lebens bey dieſem Gefchäfre getragen hat. liegen, welche einige Arten der Afclepias befuchen und befruchten, bleiben oft N in einem gemiffen Theil diefer Blumen, als in einem Fangelfen, 1 | oder wenigftens ein Bein figen laffen, um ihr Leben zu behalten. Kleine Fliegen, welche einige Orchisblumen befruchten, bleiben an dem klebrichten Stigma, wie die Voͤgel an den Leimruthen, ſitzen, und muͤſſen ſterben. Beſuch einer Blume ein Unfall begegnet ſey. | Draß nun dieſe und andre Inſekten, indem ſie in den Blu⸗ men ihrer Nahrung nachgehen, zugleich, ohne es zu wollen und | und ihrer Nachkommen Eünftigen Erhaltung legen müffen, fcheint mie eine von den bewundernswuͤrdigſten Re raninalaen der Na⸗ » % > Da die Befruchtung des Fruchttnotens durch Inſekten der letzte Endzweck iſt, auf welchen ſich die ganze Struktur der meh⸗ reſten 10 vermuthlich aller eigentlichen und mit einer Krone ver: ſehenen Saftbl umen bezieht: ſo iſt dieſe Struktur alsdenn voll; ſlandig erklaͤrt, wenn man gejeigt hat, daß und wie alle Theile, derſelben zur Erreichung dieſes Endzwecks das Ihrige beytragen. | Die erfte Frage, welche bey Unterfuchung irgend einer Blume beantwortet werden muß, iſt, ob ſie eine Saftblume ſey, oder ie Denn wenn man eine Saftblume für faftleer Hält, ſo wird man ſchlechterdings nicht im Stande ſeyn, einen Grund an⸗ zugeben, warum ſie dieſe und nicht eine andere Struktur erhalten habe, Wer z. BD. die Sceibenblumen im Viburnum Opulus, oder in den zahlreichen Arten der Centaurea für faftleer hält, der wird es nie ergründen, zu welcher — die geſchlechtsloſen Randblu⸗ men da find. Hat man fih nun davon —— daß eine Blume eine | Saftblume tft, fo iſt die zivente Frage, ob dielelbe von Inſekten beſucht und befruchtet werde. Wer dieſe Frage nicht gehörig zu beantworten ſucht, fondern glaubt, daß die Blume auf eine me; | können, ſo iſt ihr Koͤrper uͤberall haaricht, well fie in dieſer Blume | | bangen, und müflen entweder eines jämmerlichen Todes ſterben, Noch nie aber habe ich bemerkt, daß einer Hummel, und nur einigemal, daß einer Biene bey dem u wiſſen, dieſelben befruchten, und dadurch den Grund zu ihrer — 22 oniſche Art befruchtet werde, und nach dleſer vorgefaßten Mei, nung den Bau derſelben, und die Veraͤnderungen, welche er in derſelben bemerkt, zu erklären ſucht, der wird in die groͤßten Irr⸗ thuͤmer gerathen. So iſt es dem el ne und andern großen Bo⸗ Sie bemerkten, daß mit den Gefchlechtstheis tanifern gegangen. len verfchtedener Blumen während ihrer Bluͤhezeit verfchtedene Veränderungen vorgingen. Ganz richtig uttheilten fie, daß diefes nicht etwas zufälliges, fondern eine Einrichtung der Natur ſey, durch welche fie einen gewilfen Endzweck, nemlich die Bes fruchtung der Blumen, erreichen wolle. Nur darin fehlten fie, daß ſie ihre Aufmerkſamkeit bloß auf die Blumen richteten, den Umftand aber, daß diefelben von Inſekten befucht werden, wels hen fie oft genug bemerken mußten, fuͤr etwas zufälliges und kei— ner Aufmerkfamfelt wuͤrdiges hielten. aͤnderungen immer aus einem unrichtigen Geſichtspunkt betrachte— ten, weil ſie glaubten, daß die Blumen auf eine mechanifche Art befruchtet würden: fo mußte auch natuͤrlicherweiſe die von Ihnen | gegebene Erklärung derfelden immer vielen Zweifeln und Einwens | dungen ausgefegt feyn, hatte alfo niemals das Gepräge einer na» - turmäßigen Erflärung der Naturerfhelnungen, welches darin ber’ fieht, daß fie den gefer, dem es bloß um die Erforfchung ber Wahrheit zu thun ift, vollkommen befriediget, weil er das Uns gezwungene und Ungefuchte derfelben mit Wohlgefallen bemerkt. Ganz unmöglich aber machte es Ihnen diefe Erflärungsart, aud) nur den Verſuch zu machen, folgende Fragen zu beantworten: Wozu dienet der Saft diefer oder jener Blume? Wozu ihre. Krone? Wozu der befonders gefärbte Fleck auf derfelben ? Wozu die Haare und Anfäse an irgend einem Theilderfelben? Sn wels hem Zufammenhange ſtehen affe Theile der Blume, welche Be⸗ welche aus derſelben entſtehen ſoll, und wie vereinigt fih alles, was wir an ihr während - ziehung haben fie auf die Feucht, ihrer ganzen Blühezeit fehen und —— zu Einem ſchoͤnen Ganzen? Wer ſi ch alſo Blumen aus den Gatten und vom Felde — laͤßt, und ſie auf ſeinem Studierzimmer unterſucht, der wird fel nesiweges den Plan der Natur im Bau berfelben entdecken. Man | muß vielmehr die Blumen an ihrem natürlichen Standort unters fuchen, und befonders darauf: Achtung geben, ob fi fie von Inſek— ten, und von welchen Inſekten fie befucht werden, wie fich diefe vers halten, indem fie in die Blumen hineinkriechen, und ihren Safe verzehren, ob fie die Antheren und das Stigma berühren, ob fie irgend eine Veränderung in Anfehung irgend eines Theile der Blumen hervorbringen ıc. „Kurz, man muß die Natur auf der That zu ertappen ſuchen. Ich würde nie im Stande gemwefen feyn, den SER, Bau der Nigella aruenfis und. das Ser D 2 Indem fie nun jene Ber 24 u Einerung, — & heimniß (hier Befingtung: zu either, wenn ” fie nicht auf liege, welche ich auf der Serapias longifolia in ein Spinnenge webe verwicfelt und mit den Staubkoͤlbchen beladen antraf, übers | | zeugte mich voͤllig von der Richtigkeit der Vorſtellung, welche ich von ihrer Befruchtung hatte. DieſeVorſtellung gründete ſich aber auf andere vorher auch auf dem Felde gehabte Erfahrungen. Man muß es ſi ich alſo nicht verdrießen laſſen, lange bey einer bluͤhenden Pflanze ſich zu verweilen, und dergleichen Beobachtungen Einer Art von Blumen öfters zu wiederholen, weil dieſelbe nicht jeder; . zelt fogleih das erſtemal grade von demjenigen Inſekt befucht | wird, welches zu Ihrer Befruchtung beſtimmt iſt. — Man muß die Blumen in verſchledenen Tageszeiten beobach⸗ ten und unterſuchen „damit man erfahre, ob fie Tages- oder Nachtblumen ſind, und bey verſchiedener Witterung, z. B. waͤh— rend eines Regens und nach demſelben, damit man einſehe, auf welche Art ihr Saft gegen den Regen geſi chert iſt. Beſonders aber ſind die Mittagsſtunden, wenn die am unbewoͤlkten Himmel hoch ſtehende Sonne warm, oder wohl gar heiß ſcheint, diejenige Zeit, da man fleißig Beobachtungen anſtellen muß. Denn die Tagesblumen erſcheinen alsdenn in ihrer groͤßten Schoͤnheit, und buhlen mit allen ihren Retizen um den Befuc der Inſekten, und ihre Befruchtung kann alsdenn um fo vi tel leichter von Statten gehen‘, weil der Staub auch folder Antheren, welche an der freyen Luft liegen, völlig trocken if. Die Inſekten aber, denen die größte Hige grade am liebften iſt, find alsdenn in und auf den Blumen In der größten Thätigkeit, um, ihrer Abſicht nach, im Nektar berfelben zu ſchwelgen, nach der Abficht der Natur aber, um fie zugleich zu befruchten. Im NReih der Flora, deren Weisheit nicht minder bewundernswärdig iſt, ale ihre Schönheit, gefchehen alsdenn Wunderdinge, von welchen der Stubenbotaniker, welcher unterdeflen fich damit beichäftiget, den ‚Gorderungen feines Magens ein — zu thun, nicht elnmaf eine Ahndung hat, Man muß bey der Aufſuchung der Saftdruͤſe einer Blume an die oben angezeigten Eigenfchaften derſelben, nehmlich dag ſie fleiſchlcht, glatt und mehrentheils gefärbt iſt, um fo viel mehr ges denken, da fie oftmals fehr Elein und mit ungemwaffneten Augen | kaum zu ſehen iſt. Glaubt man wegen des Orts, der Geſtalt, oder andrer Umſtaͤnde einen gewiſſen Theil für die Saftdruͤſe hal; ten zu muͤſſen, und es finden fich diefe drey Eigenfchaften an dem, ſelben: fo ift derſelbe gewiß die Saftdrüfe. Zuweilen iſt ſie, wenn ‚ fie dem Fruchtknoten nahe, oder gar ein Theil deflelben ift, zwar grün, aber heller oder dunkler grün, als der Fruchtknoten, oder Euleitung· leicht erkennen kann. — Man muß ferner, wenn man die Safideife einer, Dlume i auffucht, bey dem Sruchtfnoten, als dem Mittelpunkt derſelben, B 24 | | der asia Dhell deffeiben, daß man fie aſo auch in lem Fall dem Felde beobachtet hätte, Die Bienen, welche ih auf der | ſelben antraf, brachten mich auf die richtige Spur, Die Eleine keys; ala 7 anfangen, und, wenn man fie da nicht findet, zu den von dems | felben entfernten Theilen weiter gehen. und von der Peripherie der. Blume anfängt, und von danach dem Mittelpunkt weiter geht, wird leicht einen Theil für die Saftı & druͤſe halten, der etwas ganz anders Ift. ER: Wenn der unterfie Theil einer Blume eine Nöhre, PER 7 wenn die Krone mehrblättricht iſt, röhrenförmig iſt, fo muß man die Saftdrüfe jederzeit im Grunde dieſes Theile, kelnesweges aber h ‚Denn entweder gab die Natur an der Deffnung deflelben fuchen. deswegen der Blume dlefe Geftalt, damit der im Grunde der Röhre befindliche Saft gegen den Regen gefichert fey; oder wenn | fie ſolches aus einer andern Urſache that, fo mußte fie von diefer | für die Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen vortheilhaften Ser |, ſtalt Gebrauch machen, folglich die Saftdruͤſe im Grunde der Roͤhre anbringen, keinesweges aber in der Oeffnung derſelben — wo der Saft dem Regen ausgeſetzt ſeyn wuͤrde. Eine ſehr kleine Blume muß man nicht, ohne vorhergegan⸗ | gene fehr genaue Unterfuhung, bloß deswegen für faftleer halten, | weil fie ſehr Elein ift. Denn obgleich das Safttröpfchen, welches | fie abzufondern im Stande ift, überaus klein ſeyn muß, ſo kann es doch irgend einem Inſekt Nahrung verſchaffen. Denn je klel⸗ in deſto groͤſſerer Anzahl pfle⸗ 4 gen ſie auch vorhanden zu ſeyn. Obgleich alſo eine jede nur ein ſehr kleines Safttroͤpfchen enthält, fo machen doch die Safttroͤpf⸗ chen aller Blumen zuſammengenommen eine betraͤchtliche Quanti⸗ taͤt aus. Die Blumen der Schirmpflanzen ſind ſehr klein, und haben dennoch eine Saftdruͤſe und Saft. Wie groß aber iſt nicht die Anzahl der Blumen Einer ſolchen Pflanze? Der Saft, den | fie Insgefammt enthalten, verfhafft einer Sliege eine überflßige | Mahlzeit. Da ich in vielen geöfferen Blumen aus der Synge- neſiu Saft gefunden babe, fo fehließe Ich daraus nach der Analıs ner die Blumen einer Pflanze find, gie, daß alle, auch die Eleinften Blumen diefer Klaſſe, als z. B. Achillea, Artemifia, Saft enthalten, und nehme bloß die Rand: ö blumen in der Syngenefia fruftranea und in einigen Gattungen — der Syngenefi 1a fuperflua aus, als welche zu einem andern Ends | | zweck vorhanden find. Mer fi ch daruͤber wundert, daß ſo kleine Blumen eine Saftdruͤſe haben ſollen, der muß fi ih auch darüber 4— So wie dieſe zu wundern, daß fie Befruchtungsthelle haben, den weſentlichſten Theilen dieſer Blumen gehoͤren, ſo gehoͤrt auch jene zu denſelben, und ſo wie dieſe uͤberaus klein ſind, ſo iſt es auch jene. Und ſo wie das Safttroͤpſchen uͤberaus klein ie Bi er umgekehrt verfährt, | RR * Zi * — ] a5 Einleitung. .@ auch für überaus Eleine Inſekten Beftimmt, Denn man be f denfe nur die Groͤſſe der Blaſenfuͤße, welche ſi ich faft in allen Blu⸗ men aufhalten, man bedenfe die Groͤſſe der noch welt Eleineren Inſekten, welche man zuweilen in den Blumen findet, und man verſuche alsdenn genau zu beſtimmen, wle groß eine Blume zum wenigſten ſeyn muͤſſe, wenn ſie ſo viel Saft ſoll abſondern und enthalten koͤnnen, als zur Ernaͤhrung ſo kleiner Thierchen erfor⸗ derlich iſt. | * Man muß einer Dlume, beſonders wenn man wirklich Saft in derſelben findet, nicht deswegen die Saftdruͤſe abſprechen, weil dieſelbe nicht ein befonderer und von den übrigen Theilen unters ſchiedener Theil iſt. So urtheilt der Verfaſſer der oben ange⸗ fuͤhrten Diſſertatlon de nectario florum ganz unrichtig, wann er ſagt, daß man dem Lamium, der Anchuſa, der Galeopfis und ‚einigen ausländifchen Gattungen, ob man gleich im Grunde ih— rer Roͤhre Saft finde ‚ ferner denjenigen Blumen, deren recep- . taculum oder Kelch Saft enthält, Fein eigentliches Nectarium | asia koͤnne, well in denfelben Eeine befondere Saftdruͤſe ber findlich ſey. Denn erſtens gehoͤren die drey erſten Gattungen gar nicht hieher, indem ſie wirklich beſondere Theile haben, welche bloß zur Bereitung und Abſonderung des Safts beſtimmt find, welche er aber wegen Ihrer Kleinhelt nicht geſehen hat. Zweitens, wenn manche Blumen nicht ein eigentliches Nectarium haben, ſo haben fie ein uneigentliches. Ein uneigentliches Necta- rium aber iſt ein Ausdruck, wobey fich nichts denfen läßt. Drittens fcheint derjenige, welcher alfo urteilt, die edle Simplieität und die große Sparſamkeit der Natur ganz zu verkennen. Nach die: ſer Art zu ſchließen müßte man auch) fagen, daß die Natur zivar | den Ochfen dadurch, daß fie Ihm Hörner gegeben, wehrhaft ger macht babe, felnesiweges aber das Pferd, well daflelbe, ob es gleich ſich mit feinen Hinterbeinen zu wehren im Stande fey, dennoch feine befondere Waffen von derfelben erhalten habe. Wenn die Natur in einer Blume, ohne eine befonders geftaltete und von den übrigen Theilen unterfchledene Saftdrüfe, Saft bes reiten kann ‚ fo wiirde es eine unnuͤtze Weitläuftigkeit feyn, wenn fie derſelben eine ſolche Saftdruͤſe gaͤbe. In dieſem Fall iſt alſo derjenige Theil der Blume, welcher den Saft abſondert, zugleich die Saftdruͤſe, er ſey nun entweder der Fruchtknoten, oder ein Theil deſſelben, oder der Boden, oder ein Theil der — oder der Filamente. Die Saftdruͤſe faͤllt, wann die Blume verbluͤhet, —— zugleich mit der Krone ab, oder ſie bleibt ſitzen. Iſt letzteres, ſo iſt ſie entweder vom Fruchtknoten abgeſondert, oder ein Theil deſſelben. Im erſten Fall vertrocknet ſie, ſchrumpft zuſammen, und wird unanſehnllch. Im letztern vergroͤſſert ſie fi ich zugleich B3 a FEW > > TI TR ou, le ee Einleitung. Er “mit dem Fruchtknoten, unterfheibet ſich aber doch noch immer = durch ihr Außerce Anſehen, durch ihre Glaͤtte ꝛe. von demſelben. In dieſem Fall kann man von Ihrem Daſeyn gewiſſer werden, und von ihrer vprmaligen Geſtalt fich einen beſſern Begriff mas hen, wenn fie zar Bluͤhezelt ſehr klein, und kaum bemerkbar ger weſen iſt. So fiehetman an dem völlig erwwachfenen Roggenkorn die vormalige Saftdruͤſe fehr deutlich, welche man zur Blühezelt | mit bloßen Augen kaum fehen kann, weil der Fruchtknoten felbft alsdenn fehr Elein tft. Den im Kelch eingefchloßnen Samentaps feln der Sifenen fieht man es ſchon von außen an an welcher Stelle die vormalige Saftdruͤſe ſitze. Weil der Safthalter jederzelt glatt iſt, ſo if dieß ein gutes‘ Hütfemittel ‚ vn Ihn au finden. Bey Blumen, welche mit einer Roͤhre verfehen find, wird man mehrentheils finden, daß der oberfte längere Theil der Röhre inwendig mit Haaren oder Wolle ‚überzogen, der unterſte kuͤrzere aber glatt iſt. Der letztere IE in dieſem Fall jederzeit der Safthalter. | Wenn man in einer Blume Saft gefunden hat, fo hat man zugleich den Safthalter gefunden, und wird auch die Saftdrüfe nicht weit von demfelden antreffen. Nur muß man Davon vers | fihert feyn, daß die gefundene Fluͤſſigkeit auch wirklich Saft, und nicht ein Regentropfen ift. Mehrenthells wird man zwar fehen, daß dieſe Fluͤſſigkeit ſich an einem ſolchen Ort befindet, wo ein Regentropfen unmöglich, oder nicht leicht hinkommen kann. Oft aber wird man ſie auf einem freyſtehenden und der Luft ausgeſetz⸗ ten Theil finden, da man denn oͤfters nicht wiſſen wird, ob es Saft, oder ein Regentropfen ſey. Durch den Geſchmack kann man dieſes nicht jederzeit entſcheiden. er die Suͤßigkelt eines Troͤpfchens, welches noch viel kleiner, als ein Nadelknopf iſt, ſollte empfinden koͤnnen? Findet man, daß mehrere Troͤpfchen auf der Blume regelmaͤßlg ſitzen, daß alle Blu⸗ men an eben derſelben Stelle entweder mit Einem oder mehrern Troͤpfchen verſehen ſind, findet man bey trockner Witterung der⸗ gleichen Tröpfehen: fo kann man mit Grunde es für ſehr wahr⸗ fcheinlich halten, daß dieſes Saftfey. Zur völligen Gewißheit aber wird man kommen, wenn man dergleichen Blumen mit nah - Haufe nimmt, und foldhe, welche noch nicht aufgebrochen find, Ins Waffer fell. Sobald fie aufgebrochen find, werden fie, wenn fie Saftblumen find, anfangen, den Saft abzufondern. Auf ſolche Art habe ich mich z. B. überzeugt, daß bie Tröpfchen, welche ich in der Heide auf dem Anthericum ramofum fand, wirklich Safttropfen waren, Sie ſaßen auf dem Fruchtknoten alfo, daß man leicht glauben konnte, ſie ſeyen Regentropfen, wofuͤr ſie auch ein Botaniker hielt, dem ich fie in der Heide zeigte, | Denn der Saft ſchmeckt — zwar jederzelt ſuͤß; wer hat aber einen fo feinen Geſchmack, daß Einleitung verjehret worden, welcher Fall um fo viel mehr möglich Ift, wenn man nur einige Erempfare hat und unterfachen kann, ober weil die ipäte Sjahreszeit daran Schuld iſt. Manche Pflanzen brins gen zwar noch bey fpäter' Sahresseit Blumen hervor, ſcheinen aber nicht mehr fo viel Kraft zu baben, um in denſelben auch Saft berelten zu kͤnnen. Eben diefes gilt von ſolchen Blumen, welche man im Winter aus einem Gewaͤchs oder Treibhauſe erhält. Die erkuͤnſtelte Waͤrme ſcheint manche Blumen nicht zu einer fol; | \ den Vollkommenhett bringen zu koͤnnen, daß ſie auch wirklich | er aber von dem Dau der Blumen einige | Saft abjondern. Renntniß bat, wird demungeachtet ſich oftmals in dergleichen Fällen davon Überzeugen können, daß dergleichen Blumen Saft⸗ — blumen ſind. So unterſuchte ich im Spaͤtherbſt die Jaſione mon- t Saft fand ich in derjelben nicht; dennoch ſchloß Ih aus einem Umſtand, welchen ich in Ihrer Struktur bemerkte, daß fie Und daß ich richtig gefchloffen hatte, lehrte \ mid im folgenden Sommer die Erfahrung. Su der Coronilla , j tana. ‚eine Saftblume fey. - - Emerus, welche ich im Winter aus einem Gewächshaufe erhalten hatte, fand ich Eeinen Saft. Aus ihrer ganzen Struftur aber | fahe ich ein, daß ſie eine Saftblume ſey. Als ich die Blume nach— gehends im Sommer aerſacun fand ich wirblich Saft in derjelben, Die Inſekten koͤnnen uns bey bieſer ——— ſehr be⸗ huͤlflich feyn. Eine Blume, welche von Einer oder mehreren Ar; ten von Inſekten häufig Befucht wird , bat wahrfcheintich Saft. - Nur muß man hievon die Bienen ausnehmen, als welche auch faftleere Blumen befuchen, nehmlich des Staubes ivegen, und von den Hummeln wenigftens Eine Art, welche gleichfalls Staub ſammelt. Bon einzelnen Inſekten kann man jedoch leicht Irre ges fuͤhrt werden, wenn man es an gehörtger Unterfuchung fehlen läßt. Denn zuweilen fuchen fie in faftleeven Blumen, oder In ſolchen Theilen der Saftblumen Saft, welche den Saft nicht „enthalten, wovon ic) unter, andern bey der Lychnis dioeca ein Beiſplel anführen werde. Dies gilt aber nur von Fliegen, Blatt; läufen, Blumenfäfern und andern unebleren Inſekten, keineswe⸗ ges aber von Bienen und Hummeln, als welche den ea jeder "Blume fehr leicht zu finden wiſſen. Wenn eine Blume eine ſolche Struktur Bat, daß vermittelſt derſelben die Regentropfen von ihrem Innerſten abgehalten wer— den, fo kann man erwarten, daß fie Saft habe, Dahin gehören die röhrenförmigen Blumen, ferner diejenigen, welche herabhan⸗ gen, befonders wenn fie dabey eine glocenförmige, oder gar wals zeufoͤrmige Geftalt haben, 2. Man findet zutvellen in Blumen j welche wirkuch Saftstus | men find, Eeinen Saft, entweder well er ſchon von Inſekten iſt findet dieſen und die Saftdruͤſen bald. Bi Blume um die Deffnung der Röhre herum gewiffe Anſaͤtze hat, ſo halte man dieſelben nicht, wie Linné zumellen gethan bat, für Saftdruͤſen, fondern für die Saftdecke, ſchließe aus der Gegen⸗ wart derſelben, daß die Blume Saft haben muͤſſe, und füche dies ie Daß Blumen, welche eine Röhre | erſch weret wird, als ihr SIEBEN vermindert — Felge Er = Einleitung. blumen gilt. Folglich mußte. fie diefelben mit einer Röhre zoͤhre Saft enthält. « Dlumen, welche eine befondere Saftdecke haben, muͤſſen ur Wenn man alfo im einer Blume Haare findet, jo halte man diefelben für die Saftdecke, und man wird | Wer diefes nicht weiß, wird in vielen Malvenblumen die Saftdrüfen lange und dennoch ; ‚Denn fie befinden ſich an einer ziem⸗ auch Saftblumen feyn. unterhalb derfelben.den Saft bald finden. vielleicht vergebens fuchen. lich) verborgenen Stelle, - Wem diefes aber befannt iſt, der jchlies ' Bet aus den Haaren, welche er im Grunde der Krone ſieht, ſo— gleich, daß unter denſelben der Saft befindlich ſeyn muͤſſe, und Wenn eine roͤhrenfoͤrmige ſen im Grunde der Roͤhre oder des roͤhrenf förmigen zart; ſo wird man denſelben daſelbſt leicht finden. Blumen, Saftblumen. Und ſo wie daſſelbe den Inſekten behuͤ dere, welche eine anſehnliche Krone, nnd. doch feinen Saft bar ben. Die Krone diefer Blumen Ift entweder etwas ganz unerklär; liches, oder fie Diener dazu, daß die Blumen den Bienen, welde den Staub derfelben fammien, von weitem in die Augen fallen, Und wenn dieſes richtig iſt, fo folgt hieraus, daß auch diefe Bw men, welches ich durch verfchledene Beifpiele aus der Erfahrung 8 Denn wenn - beweiſen werde, vonden Bienen befruchtet werden, fie auf eine wechaniſche Art befruchtet werden follen, fo ift der Umſtand, daf Bienen ihren Staub fammien, den Blumen — vortheilhaft, ſondern nachrheilig, weil ihre Befruchtung ebenfofehr Denn wenn die Natur ihre Abficht erreichen wollte, welche dahin geht, die Inſekten zu taͤuſchen, und fie zu verleiten, : in dieſe Dlymen hineinzufriehen: fo mußte fie denfelben eine ſolche Bildung geben, daß die Inſekten nothwendig fie für Saftblu— men halten muͤſſen. 4 verſehen, weil die Inſekten aus der Erfahrung wiſſen, daßeine | welche ein Saftmaal haben, find ———— flich iſt, den Saſt zu finden, ſo koͤnnen auch wir uns — zu Bee | Endzweck bedienen. | l Nicht jede mit einer Krone — Blumehat Saft Denn = um nicht der Scheinfaftblumen zu gedenken, fo giebt. es noch an⸗ — x « ‘ x J > ‚ = % — Saft * derſelben enthalten, iſt fo allgemeln, daß bloß die Scheinſaftblumen hievon eine Ausnahme machen; aber eben dieſes iſt zugleich die Uſſache, warum bie Scheinfaftblumen eine Roͤhre oder einen vöhrenförmigen Theil haben, welches wenig⸗ ſtens von ben vier. mic bie jetzt befannt gewordenen Schetnfafts EB. | Einleitung. | würde Ihre Krone bioß dazu dienen ‚daß Bienen, — dleſelbe | herbeygelockt, ihre Befruchtung erfchwerten, und fie würde den; : Frage getrane Ich mich nicht zu bejahen. felben den größten Schaden, weicher durch Eeinen Bortheil aufs gervogen würde, verurfachen, welches ungereimt iſt. Sind alle Blumen, welche riechen, Saftblumen? Dieſe Denn die Blumen des Hollunders (Sambucus nigra) 3. B. haben einen flarken Geruch; ich habe aber bieher weder Saft in, noch Inſekten auf denfelben angetroffen, ausgenommen Mayfäfer und eine feltene Fliege von der. Größe einer großen Hummel, welche aber, wie Id genau bes merkt habe, den Antherenftaub verzehrten. Alle Blumen, welche feine eigentliche Krone, noch an der Stelle derfelben, einen anfehnlichen und gefärbten Kelch haben, noch riechen, und welche man Bluͤthen zu nennen pflegt, find ſaftleer, und werden nicht von den Inſekten, fondern auf eine mechanifche Art, nemlich durch den Wind befeuchtet, welcher ent; weder den Staub von den Antheren ab⸗, und-an die Stigmate anmwehet, oder dadurch, daß er die Pflanze oder die Blume fehüts telt, verurfacht, daß der Staub von den Antheren herab und auf die Stigmate fällt. Daß aber die mechanische Befruchtung, und zwar feldft bey Saftblumen, auch auf die Art gefchehe, daß die Antheren unmittelbar das Stigma berühren, flären ließe. Denn fie haben Feine eis Daß aber diefelben, ob fie gleich Saft ent- zwiſchen ſolchen Blumen welche vom Winde, und ſolchen, welche von den es befruchtet werden, angezeigt haben werde. Die Blumen von der erſten Art unterſcheiden ſich von den Blumen von der andern Ark erftens durch die größere Menge Staubes. Wennz. B. die Blumen einer weiblichen Pappel durch ‚den Staub eines benachbarten männlichen Baums vom Winde folfen befeuchtet werden, fo muß der männliche Baum bey weiten mehr Staub bereiten, als grade zur Befruchtung aller Blumen des weiblichen Baums nöthtg iſt. Denn der Wind wehet nicht jeberjeit den Staub grade ante den weiblichen Baum Hr bringt | flätiget. und demfelben ih⸗ ren Staub mitthellen, würde ich ‚gar nit glauben, wenn die | Befruchtung des Lilium Martagon ſich auf eine andere Art ers Indeſſen werde ich durch mehrere SBeifpiele bewei⸗ fen, ‚daß die Beobachtungen, aus welchen man diefe Befruch⸗ tungsart in Anfehung vieler anderen — hat folgern wollen⸗ unrichtig ſind. Bon dem erfien Theil dieſer ——— — jedoch die Blumen der Graͤſer eine Ausnahme, gentliche, anfehnliche, gefärbte und in die Augen fallende Krone, und dennoch Saft. halten, nicht von Inſekten, ſondern durch den Wind befruchtet werden, werde ich bewelſen, wann ich vorher den Unterſchled | Einleitung. "ı auch nicht eln jedes Staͤubchen grade auf eine folhe Blume, welche noch nicht befruchtet ift. Auch waͤſchet der Regen nicht nur viel Staub von den Antheren ab, da dieſelben ihm bey dergleichen Blumen ſehr ausgeſetzt ſind, ſondern er ſchlaͤgt auch den ſchon ab⸗ geflogenen’und in der Luft befindlichen Staub nieder, Und wenn die weiblichen Achren eines Rledgraſes durch den herabfallenden Staub der uͤber ihnen befindlichen maͤnnlichen Aehren ſollen be⸗ fruchtet werden, ſo faͤllt der groͤßte Theil deſſelben vorbey. Folg⸗ lich muß auch hier weit mehr Staub vorhanden ſeyn, als grade zur Befruchtung nöthig iſt. Diefes wird durch die Erfahrung bes Denn die beiden angeführten Gattungen bereiten fehe viel Staub. Die Kiefer (Pinus ſylueſtris) hat fo viel Staub, und verftreuet denjelben in folcher Menge in die Luft, daß es toähs vend ihrer Blühezeit, wie die gemeinen Leute fagen, zuweilen Schwefel regnet. Wie viel größer find nicht beim Haſelſtrauch und bey der Elfe die männlichen Kaͤtzchen, als die weiblichen Bluͤ⸗ then und Kaͤtzchen? Mit den Blumen von der andern Art ver⸗ haͤlt es ſich ganz anders. Geſetzt, eine Pflanze Hat dergleichen Blumen, und zwar männliche und welbliche, und die letztern fols len von Bienen durch den Staub der erſtern befruchtet werben, und zwar fo, daß diefe, indem fie in die männlichen Blumen hineinkriechen, mit dem Rücken den Staub von den Antheren ab⸗ ſtrei fen, und, warn fie hierauf In eine weibliche Blume hineins kriechen mit dem beſtaͤubten Ruͤcken das Stigma beruͤhren, wel⸗ ches zu dem Ende grade da befindlich iſt, wo in der maͤnnlichen Blume die Antheren ſind: ſo ſiehet man ein, daß hler nicht viel Staub noͤthig iſt. Auch dieſes beſtaͤtigt die Erfahrung zur Genuͤge. Man ſchlage z. B. mit einem Stock auf einen bluͤhenden Zweig einer Kiefer, einer Haſelſtaude, oder einer Elſe, ſo wird man eine große Staubwolke hervorbringen. Man ſchlage aber auf einen blühenden Johannis s oder Stachelbeerenſtrauch, fo wird ſich keine ſolche Staubwolke zeigen. Die zweyllppichten Blumen haben nicht mehr als vier Antheren, einige nur zwey, koͤnnen alſo nur | wenig Staub bereiten; dieſer iſt aber zur Befruchtung völlig zureichend, weil diefelbe nicht bare den Wind, fondern en die : Inſekten gefchieht. Hierbey iſt jedoch noch zu — daß jener Verfü, ‚um fich von der Menge des Staubes der Blumen von der erften Art zu überzeugen, nur bey windſtillem Wetter geſchehen muß. Denn wenn der Wind wehet, wird fich wenig oder gar fein Staub gets gen, weil der Wind denfelben ſchon verwehet hat. Nemlich auch dadurch unterfcheiden fich diefe Blumen. von den Blumen der andern Art, dag ihr Staub fehr flüchtig If, und durch das ges ringfte Luͤftchen leicht fortgeführt wird, da der Staub der letztern fefter fist. Man breche im Frühjahr von der Hafelftaude, der | ee ve Elſe Zweige ab, welche mit noch nicht bluͤhenden, aber vom Bluͤhen nicht mehr weit entfernten maͤnnlichen Kaͤtzchen vers ſehen ſi ſind, folglich von ihrem Staube noch nichts verloren ha⸗ ben. auf ein Fenſter ,durch welches die Mittagsſonne ſcheint, ſo wird — man nad) einigen Tagen finden, daß die Kaͤtzchen ſich verlaͤngert, ‚ man die Zweige ſchuͤttelt. | ber andern Art hingegen wird ‚man den Staub keinesweges fo £ leicht wegblafen innen. Denn derfelbe fißt fefter, und gleicht “ | 7 dab geringſte Luͤftchen wegfuͤhrt. asia a Hin 666 — * \ Einleitung. Stellt man dieſe (ben in einem mie Waſſer angefüllten Gefäße und die Antheren ſich geöffnet haben. Blaͤſet man alsdenn auf dleſe Zweige, ſo wird ſich eine große Staubwolke zeigen. War— tet man aber, ohne dieſen Verſuch zu machen, noch einige Tage, bis alle Antheren ſich geöffnet haben, und blaͤſet alsdenn: fo wird man allen Staub rein wegblafen, und wenn man nad) einigen Tagen diefen Verſuch wiederhoft, wird man feinen Staub mehr gewahrt werden. Einen gleichen Erfolg wird man bemerken, wenn Bon den Äntheren einer Blume von mehr einem Mehl, ‚welches etwas feucht ift, und deswegen einl- germaßen zufammenbängt, ale einem trocknen Staube, welchen Man ſtelle mit einem Zweige des männlichen Werfts (Salix caprea) dieſen Verſuch an, und man wird finden, daß man weder durch Blaſen noch durch Schuͤt⸗ — teln eine ſolche Staubwolke hervorbringen kann. Man blaſe die Antheren des Crocus, der Tuſſilago Farfara, der Cornus ma- ſeula, des Ornithogalum luteum an, ſo wird man zwar einzelne Koͤrnchen, aber nicht den ganzen Vorrath des Staubes, in der Geſtalt eines eigentlichen Staubes, wegblaſen koͤnnen. Ja ſelbſt chen Blumen von den Blenen befruchtet werden. behy der Anemone Hepatica und dem Papauer dubium, welche feinen Saft, aber eine Krone haben, wird fich ein glelches / zei⸗ gen. Hieraus und aus andern Umftänden, welche ih an feinem Ort anführen werde, fehl! eße ich, daß diefe und bie ihnen aͤhnli⸗ Daß nun dieſe verfchiedene Beſchaffenheit des Staubes ſehr zweckmaͤßig ſey, ſieht — ein jeder von ſelbſt ein. Das Gegenthell diefer Einrichtung wuͤrde die Abſichten der Natur gaͤnzlich vereiteln. Denn wenn der Staub der Blumen von der erſten Art feſt ſaͤße, fo wuͤrde derſelbe nicht vom Winde auf die oftmals ſehr weit entfernten Stigmate geführ tet werden koͤnnen; und wenn der Staub der Blumen von der andern Art vom Winde leicht weggewehet werden koͤnnte, fo wuͤr⸗ den bie Inſekten, wenn ſie die Blumen beſuchten, wenig oder | gar feinen Staub abſtrelfen/ und Re biejelben nicht befruch⸗ teen koͤnnen. Endlich muͤſſen bey Ken Blumen von — erſten Art ſowohl die Antheren ‚als die Stigmate frey an der Luft liegen, damit. der Wind den Staub von jenen auf dieſe fuͤhren koͤnne, und die Sagmate muͤſſen von anfehnlicher Groͤße ſeyn, Ba wenn ſi e De . es, k * — FIR, £ 7 Ne . in Br, ei Einleitung, 3% fehr Elein find, es nur felten gefchehen kann, daß fie Staub ers | halten. Bey den Blumen von der andern Art hingegen ifE weder | jenes noch diefes nöthig, fondern es koͤmmt bey denſelben bloß darauf an, daß die Antheren und Stigmate grade an einer ſol⸗ hen Stelle fi) befinden, daß fie von dem zur Befruchtung ders felben beftimmten Inſekt, indem daſſelbe hineinkriecht, nothendig berührt werden muͤſſen ‚ und wenn das Stigma in dieſem Fall | auch noch fo Elein iſt, fo wird es doc) jedesmol von dem Inſelt beſtaͤubt. Um nun wieder anf die Blumen der ee Sräfer zu Eommen, fo. 4 beweiſe ih, daß fie nie von Inſekten, fondern vom Winde ber fruchtet werben, erfiens aus der Menge des Staubes, welchen fie bereiten, zweitens aus der Fluͤchtigkeit deffelben. | 3:3. bey ſchoͤnem und zugleich” windſtillem ‚Wetter die blaͤhende I Wenn man Stispe der. Dactylis: glomerata Elopfet oder anbläfer, fo bringe | man eine Staubwolke hervor, welche in die Luft verfliegt. Driks er ‚tens daraus, daß die Fllamente fehr lang und dünne find, fo dag bie Antheren In einer ziemlichen Entfernung unter den Blumen Hangen. Diefes dient offenbar dazu, daß der Wind die Antheren defto beſſer fhätteln, und ihren Staub abwehen koͤnne. Vier⸗ tens aus der anſehnlichen Groͤße und der Geſtalt der Stigmate — vermoͤge welcher dieſelben im Stande ſind, viele vom Winde auf ſie hingewehete Staubtheilchen zu empfangen. Endlich fuͤnftens daraus, daß ich keine Inſekten auf dleſen Blumen angetroffen habe. Die Blumen der);Sräfer halten alſo das Mittel zwlfhen den Blumen der Niedgräfer und ähnlicher Pflanzen und den Saftblumen. Sjenen find fie darin ähnlich, daß fie vom Winde befruchtet werden, unähnlic aber darin, daß fie Saft haben. Mit diefen Eommen fie im legten Stück. überein, unterfchel den 2 fi) aber von denfelben in Anfehung des erften. worten. | \ 3 Was Linne [don — hat, daß nemlich viele Blumen desivegen eher zum Vorſchein kommen, als die Blätter, damit der Wind von den letztern nicht verhindert werde, den Staub — fortzufuͤhren, gilt bloß von Blumen von der erſten Art, als z. B Se von den Blüthen der Ulme, der Pappeln, ‚des Haſelſtrauchs u. . Die Blätter der Fichtenarten Eönnen die Befruchtung durch ben ? Wind nicht fonderlich verhindern, da fie ſehr ſchmal und. glatte find. Bey der europälfhen Linde hingegen würden die Blätter j dieſes allerdings thun. Schon hieraus läßt fich vermuthen, daß ‚Ihre Blumen Saftblumen find, und von Inſekten befruchtet wer ⸗ den. Zu dieſer Bemerkung £ Inne 8 füge ich noch diefes hinzu, | daß dergleichen Bäume nicht nur ‚eher blühen müffen, alsfie ſelbſt all haben, ſogdern auch eher, als die Baͤume überhaupt — Blaͤtter Wozu dienet — aber ihr Saft? Diefe Stage bin ich nicht im Stande zu beant⸗ Einfeitung. ſteh hen, erſt alsdann zu bluͤhen anfingen, wann andere Baͤume welche zwiſchen ihnen ſtehen, ſchon belaubt find: fo wuͤrden dieſe den Wind verhindern, den Staub der männlichen Espen auf die | weiblichen Bäume zu führen. Nun giebt es aber auch Saftblumen, —— eher zum Vor⸗ | ſcheln kommen, als die Blätter, Dahin gehören z. DB. die Kor— h. nelficfhe (Cornus mafcula), der Kefferhals (Daphne Meze- Seitlofe (Colchicum autumnale). Linné angegebene Urſache nicht Statt finden, da ſie nicht vom Winde, ſondern von Inſekten befruchtet werden. Die eigentliche | Urſache diefer Einrichtung feheint mir in der Bluͤhezeit zu liegen. Die Zeitlofe tft eine von den zuletzt, und die Übrigen Arten ge; B hören zu. den zuerft blühenden Saftblumen, Da fi fie alfo insge— ſammt in einer folchen Jahreszeit blühen, in welcher es außer Ih: nen fehr wenig Softblumen giebt: fo war es nöthig, es zu vers 1 ‚anftalten ‚ daß die Bienen und andere Inſekten diefelben um ſo viel leichter finden koͤnnen, da ſie die einzigen, oder faſt die ein— zigen ſi ſind, welche ihnen Nahrung verſchaffen koͤnnen. Und zur Erreichung diefer Abficht war es ſehr dienlich, die Blumen eher bluͤhen zu laſſen, als die Blaͤtter zum Vorſchein gekommen ſi nd, damit jene, nicht von diefen verdeckt, deſto mehr fchon von weis 3 tem den Inſekten in die Augen fallen, Da der Endzweck der Krone, welcher allezeit Statt findet, dahin geht, daß die Blume. den Inſekten von weiten in die Aus gen falle: Diefe Möglichkeit aber beruhet vornehmlich auf ihrer Geftalt. RN i I { groß, als ihre Dicke es zuläßt. Dieß finden wir z. B. bey den L Malvenblumen, dem Mohn, den Nelkenblumen, den Randblu— men des Viburnum Opulus und der Syngeneſiſten. Hat ſie aber z. B. eine kugelfoͤrmige Geſtalt, als bey der Heidelbeere (Vaccinium Myrtillus), fo £ann fie unmöglich größer jeyn, als f ER ift, weil fonft die Blume ſelbſt größer feyn müßte. Da aber zur Erreichung diefes Endzwecks Ihre Dicke unmittelbar nichts 5 J— fo iſt fie auch jederzeit, wenn bloß diefe einzige Abſicht ‘ durch diefelbe erreicht werden foll, fehr dünne, So hat z. B Connolunlus tricolor eine fehr dünne Krone, obgleich bey ders | felben nicht einmal bloß jene Abfiche ſtatt findet, fondern außer — derſelben noch drey andere, nemlich daß fie ſich bey Tage In konoi— ä diſcher Geſtalt ausſpanne, welches zur Erreichung der erſten Abs ſicht dienet, daß fie fich des Nachts fchließe, und daß ein, vers — muthlich groͤßeres, Inſekt auf derſelben ſtehen koͤnne, um zum Saft zu gelangen, Da dieſe Abſichten eine gewiſſe, wenn auch IN Blätter haben. Denn wenn z.B. Espen, welche in einer Seide reum), der Huflattig (Tuflilago Petafites und Farfara) und die Dey diefen kann die vom fo muß dieſelbe jederzeit fo groß feyn, als möglich iſt. | | h | Wenn fie flach ift, fo kann fie fehr groß feyn, und iſt wirklich ſo J Einleitung. noch fo geringe, Dicke der Krone noͤthig machen, fo wuͤrde, wen diejelben wegficlen, die Krone vermuthlich noch dünner feyn. So oft alfo die Krone diefe oder fleifchicht ift, fo muß mit jener noch eine andere Abficht verbunden feyn. So pflegt fie in folchen Blu⸗ men, weiche keinen Kelch haben, fleifchicht zu ſeyn, ſowohl, weil ſie im Knospenzuſtand derſelben des Kelchs Stelle vertreten, und die noch zarten Geſchlechtsthelle beſchuͤtzen muß, als auch, weil fie, wann dieſelben aufgebrochen find, von Eeinem Kelch unters = ſtuͤtzt, fich felbft In ihrer Stellung erhalten muß, = Eine jede Blume muß zwar immer eine jolche Geftaft haben, daß fie bey der Stellung, weiche fie hat, den Inſekten am leich⸗ teſten in die Augen fallen kann. Was aber dleſe Stellung ſelbſt betrifft, ſo muß dieſelbe, da die Blume nicht ihrer ſelbſt, ſondern der Frucht wegen da iſt, aus der Frucht hergeleitet werden. Und man muß nicht fo Schließen, die Frucht hat diefe oder jene Stek ung, weil die Blume diefelbe haben mußte, fondern umgekehrt, die Blume hat diefe oder jene Stellung, damit die Frucht dieſelbe haben koͤnne. Die Filamente und der Griffel ſind bloß deswegen da, — die Antheren und das Stigma ſich grade an derjenigen Stelle ber finden, mo fie von dem zur Befruchtung der Blume beftimmten Inſekt, Indem es in diefelbe hineinkriecht, nothwendig berühre werden müffen. Wenn alfo diefe Stelle in Anfehung des Stigma unmittelbar über dem Fruchtknoten, und in Anfehung der Ans fo. hat die Blume inj jenem Fall keinen Griffel, und In diefem Eeine Filamente, Daß die Fi⸗ lamente und der Griffel zu dieſem Ende wirklich vorhanden ſind, theren unmittelbar uͤber dem Boden iſt: wird man faſt bey allen in der Abhandlung vorkommenden Blu— men ohne mein Erinnern von ſelbſt leicht einſehen. Daß die Fis lamente zu dieſem Ende fehlen, wird ſich bey den abgehandelten Daß endlich der Griffel zu die⸗ ſem Ende fehle, wird man bey der Parnaſſia paluftris einfehen. | Auf die Abweſenheit oder Gegenwart diefer Theile muß man ao bey Unterfuchung der Blumen fehr aufmerkfam feyn, vorzüsih aber darauf, wie fich dieſelben, wenn fie wirklich, vorhanden find, während der ganzen Bluͤhezeit verhalten, wie fie nach und nah Orchisblumen von ſelbſt ergeben. fich verlängern, ſich Erümmen, fich grade ſtrecken ꝛc. So wie dle⸗ ſes alles leicht bemerkt werden kann, ſo wird man auch, wenn man unterſucht, wozu es denn wohl geihieht, oftmals bald auf die richtige Spur kommen, | Man kann nicht läugnen, daß die Natur die Antheren und das Stigma vieler Blumen vor dem Regen ſehr wohl verwahre hat, weil derfelbe ſowohl jenen, als diefem nachtheilig if, Ser nen, indem er ihren Staub zufammenflebt, auch vielleicht zur Befruchtung untauglich machts dieſem, es mag nun mit Haaren, _ N 0 | Einleitung. ‚oder mit einer gewiſſen Feuchtigkeit überzogen ſeyn, indem er es in beiden Faͤllen verhindert, den Staub aufzunehmen. Indeſ— fen giebt es doch auch nicht wenig Blumen, In welchen man eine folche Veranftaltung nicht findet, deren Saft aber gegen den Nies gen völlig gefichert if. Ja es giebt Blumen, deren Stigmate und Otaubgefäße eben desiwegen dem Negen ausgefekt find, das mit fie die Regentropfen auffangen, und diefelben verhindern, zu dem hinter oder unter Ihnen befindlihen Saft zu dringen. Das bin gehören 3. B. verſchiedene Malvenblumen. Die Urfache, warum die Natur mehr Sorge für den Saft, als für die Anthe— ren und das Stigma in Anfehung des Regens getragen bat, läßt fich leicht entdecken. Der Saft tft in den Blumen dag, was in einer Uhr die Feder iſt. Nimmt man den Blumen den Saft, fo macht man dadurch alle ihre Übrige Theile unnüß, fo vernichtet man ihren letzten Endzweck, nemlich die Hervorbringung der Fruͤchte. Ein gleiches erfolge, wenn Regenwaſſer fih mit dem Saft vermiſcht, und denſelben verdirbt. Denn die Inſekten, welche treffliche Schmecker ſind, verſchmaͤhen die loſe Speiſe, und laſſen die Blumen unbeſucht, und folglich unbefruchtet. alſo gleich die Antheren und das Stigma einiger ſolcher Blumen durch den Regen zur Befruchtung untuͤchtig gemacht worden ſind, ſo erſtreckt ſich dieſer Nachtheil doch nur auf ſie, und das Inſekt, welches in. denjelben eine unverdorbene Nahrung gefunden hat, ſetzt das Ihm aufgetragene Befruchtungsgefchäft mit Vergnügen fort, und befördert diefes doch wenigſtens wirklich in denjenigen Blumen, welche nichts vom Regen gelitten haben. Wäre aber der Saft durch den Regen verdorben worden, fo könnte das In— feft leicht eine Abneigung gegen die ganze Art befommen, folg: lich ſich zu einer andern wenden, und jene unbefruchtet laſſen. Die Natur hat einer jeden Blume eine gewiſſe Lebensdauer | beftimmt, diefer eine Eürzere, eine längere jener. Manche blühen nur Einen Tag, als Hemerocallis fulua, andere mehrere Tage. Diejenige, welche nach meinen ‚bisherigen Beobachtungen am längften blühet, ift Vaccinium Oxycoccos, denn fie bluͤhet acht⸗ zehn Tage lang. Auf die Dauer der Bluͤhezelt muß man ſehr auf— merkſam ſeyn. Daß ich mich in meiner erſten Vorſtellung von ber Art, wie Nigella aruenfis von den Bienen befruchtet wird, geirrt hatte, hätte mich fehon der Umſtand lehren folfen, daß diefe . Blume, nachdem diefe vermeintliche Befruchtung vollzogen wor⸗ den, noch eine geraume Zeit zu bluͤhen fortfaͤhrt, und dann erſt die Kronenblaͤtter, ‚ bie Staubgefaͤße und die Saftmaſchinen ver; liert. Ich uͤberſah aber damals dieſen Umſtand. Ich ſah noch nicht ein, wie die Natur, immer nur ihren Hauptendzweck, nem: lich die Hervorbringung der Frucht, vor Augen habend, einejede Blume, grade ſo lange vegetiren laͤßt, als zur Befruchtung des Feucheknotens erfotderllch iſt, und wie ſie ‚ fobald der Fruchtkno⸗ ein ganz unnuͤtzer Staat ſeyn wuͤrde. wird er nun gruͤn, weil die junge Frucht bis zu ihrer Relfe nichts Wenn | gewefen, fo würden fie nicht nur gefunden haben, daß fie ſich Dichogamie leicht Haben entdecken Finnen. am die Nichtigkeit diefes Schluffes durch die Erfahrung beftärtgt biefelben befuchen, und daß dieſe nicht des Safte —— werden | er Einleitung. | ; 36 \ ten befruchtet ft, die Blume ihres ganzen Schmuck, inweldhem fie bis dahin ſo herrlich prangte, beraubt, meil derfelbe nunmehr ; Die Krone fällt alsdenn entweder ab, oder fie wird, wenn fie fisen bleibt, welk, unan⸗ fehnlich und ganz unkenntlich. War der Kelch vorher gefärbt, fo weniger als in die Augen fallen foll, damit fie, von feinem Thier bemerkt und befchädigt, fortwachfen und reifen koͤnne. | Koͤlreuter und Medikus wollen an verfhledenen Arten der Scrophularia beobachtet haben, daß die Staubgefäße, welche anfangs in einer zirkelfoͤrmigen Krümmung im Grunde der Krone liegen, und fich in der Folge eins nach dem andern grade ſtrecken, ihre alsdenn veife Antheren auf das Stigma legen, daß folglich i die Blumen auf diejenige mechanifche Art befruchtet werden, von welcher ich oben gefagt habe, daß man das Dafeyn derfelben aus unrichtigen Beobachtungen hat folgern wollen. Wären nun diefe Männer auf die Dauer der Blühezeit diefer Blumen aufmerffam | bey diefer Beobachtung gelvrt hätten, fondern fie würden auchdie 4 Sie würden nemlich bemerkt haben, daß’ diefe Blumen ungefähr zwey Tage lang blüs ; hen, ehe eine Anthere zum Vorſchein koͤmmt. Hätten fie nun ’ affo geurtheilt: Die Natur kann unmöglich diefe Zeit Hindurdh die 4 Blumen vergebens blühen laffen: fo würden fie leicht, bemerkt J ’ ben, daß das Stigma In den beiden erfien Tagen blüher, daß folglich diefe Zwitterblumen während diefer Zeit weibliche Blumen 4 find. Sie würden ferner gefunden haben, daß die erfte Anthere ı nicht eher zum Vorſchein koͤmmt, als nachdem der oberfte Theil hi des Griffels nebft dem Stigma verwelkt iſt, und ſich Te 1 | gekrümmt bat, daß folglich diefe Zwitterblumen ‚, folange die An⸗ theren bluͤhen, welches auch ungefaͤhr zwey Tage dauert, maͤnn⸗ liche Blumen ſind, und die Befruchtung keinesweges ie 4 diefer. Zeit vonden nach und nach zum Vorſchein fommenden Ans 4 theren geſchehen kann, fondern fehon vorher, da die Antheren noch im Grunde der Blume fteckten, gefchehen feyn muß. Aus dem allen hätte fih nun der Schluß von felbft ergeben, daß dieſe Blumen nicht im Stande find, ſich mit Ihrem eigenen Staubezu befruchten, folglich ihre Befruchtung ſchlechterdings nicht anders als ſo geſchehen koͤnne, daß Inſekten den Staub der älteren Blu⸗ N men auf das Stigma der jüngeren fchleppen. Hätten fie nun, ) zu fehen, die Blumen bey ſchoͤnem Wetter öfters beobachtet, fo \ würden fie gefunden haben, daß Wespen und andere Inſekten 97 — | | koͤnnen, ohne zugleich In den älteren Blumen die Antheren, und in den jüngeren das Stigma mit Ihrem Körper ſtark zu berühren, und folglich jene ihres Staubes zu berauben, und mit demfelben dieſes zu verſehen. Sollen die Blumen von den Inſekten beſucht und befruchtet werden, fo muͤſſen fie von denſelben, und zwar ſchon von weis tem, leicht bemerkt werden Eünnen. freyen Stand haben, und weder von den Blättern Ihrer Plan: zen, noch von andern benachbarten Pflanzen verdeckt werden. Laͤßt fich aber diefes aus andermweltigen erheblichen Urfachen nicht thun, fo müffen fie einen defto ſtaͤrkern Geruch haben. - Erfahrung diefes beftätiget, werde ich In der Abhandlung durch Daß die einige Beiſpiele beweiſen. | Drey Umitände find eg, aus welchen man, fo wie vieles ans dere, was die Struftur der Blumen betrifft, aljo auch, warum ſie regulär, oder trregulär find, erklären ann. Der erfte ift die Inflorescenz, oder die Art und Weife, wie die Blumen an den ® Stengel, oder an die Zweige einer Pflanze angefügt find. weite, deffen ich ſchon oben erwähnt habe, ift, daß die Regen—⸗ Der ’ ‚tropfen, wenigfiens bey einer Windftille, perpendikulär auf die Blumen herabfallen. Der dritte iſt die Abfiche der Natur, daf die Inſekten die Blumen befruchten ſollen, wenn man dabey zu— gleich auf die natuͤrliche Stellung der Inſekten Ruͤckſicht nimmt, welches im Fliegen allezeit, und im Gehen und Stehen gewoͤhn— lich die aufrechteift. Denn ob fie gleich auch in umgekehrter Stels fung geben und ftehen Eönnen, fo werden fie es doch ohne drin; gende Urfache nicht thun, weil es ihnen mehr Mühe verurfacht, 5 Indem fie fich, um nicht herabzufallen, anflammern müffen. Zum. Beiſplel einer grade aufrecht ſtehenden Blume waͤhle ich den Dianthus ſuperbus, Tab. XIV. ı5. 18., einer grade herabhan— genden dag Leucoium vernum, Tab. X. 42. 47., einer horizons talen ftehenden das Lamium album, Tab. XVI. 8. 9., und einer horizontalen hangenden die Digitalis purpurea, Tab. XVII. Eae25:33. Was die erfte Blume betrifft, fo fieht man leicht ein, daß weder von Seiten des Negens, noch der Inſekten die geringfte Urſache vorhanden ift, warum diefelbe nicht regulär feyn follte, Sie fieht am Ende eines Zweiges, und zwar einzeln, aufrecht, und wird alfo durch nichts gehindert, ihre Krone, um den Sn; ſekten von weltem in die Augen zu fallen, aufallen Seiten fo wett auszubreiten, als zu diefem Endzweck nöthig iſt. Site wird alfo die Krone nach allen Seiten, und zwar auf eine gleiche Art, auss breiten, weil ein Inſekt ſich bald auf diefer, bald auf jener Seite - befindet, und Feine Urfache da iſt, warum fie in dem einen Fall nicht eben fo wohl, als In dem andern, und in dem einen nicht Solglih müäflen fie einen. - Grunde des Kelchs befindlichen Saft zeigen. ’ 38 eben fo fehr, ale In dem andern fich den Inſekten bemerkbar ma— chen follte. Nun dient der oberfie aus dem Kelch hervorragende Theil der Keonenblätter, oder das Plätthen, auch dazu, daß das Inſekt auf demſelben bequem ſtehen koͤnne, um zum Saft zu gelangen, es mag hergeflogen fommen, von welcher Seite es Einleitung. will. Aus beiden Urfachen müffen die Rronenblätter in Anfehung diefes Plaͤttchens fich einander gleich, jedoch befonders wegen der erften Urſache, von anfehnlicher Größe feyn. Nachdem nundas Inſekt ſich auf die Blume gefeßt hat, fo foll ein Fleck von befons derer Farbe, als das Saftmaal, Ihm den Weg zu dem im Da nun das Sur ſekt fich zufälligermeife bald auf diefes, bald auf jenes Plättchen gefeßt hat, fo muß ein jedes Plättchen fein Saftmaal in gleicher Entfernung vonder Deffnung der Nöhre haben. indem eg nun in die Röhre hineinkriecht, fo fol es die Blume befeuchten, und zwar alfo, daß es in der jüngeren den Staub der blühenden Anz theren abftreife, und In der älteren denfelben wieder an die bluͤ⸗ henden Stigmate anftreihe, Folglich müffen die Stigmate ſo⸗ wohl, als die Antheren, nicht nur eine regulaͤre Stellung gegen die fuͤnf Kronenblaͤtter, und alſo auch gegen die Axe der Blume haben, fondern auch, wegen diefer beſonderen Art der Befruch⸗ tung, diefe ungefähr eben den Kaum einnehmen, welche jene ein⸗ nehmen. Alſo ſtehen dieſe und jene in der Mitte. Auf dieſe auf⸗ rechtſtehende Blume fallen die Regentropfen grade herab, deren keiner in den Grund des Kelchs zum Saft kommen ſoll. Ob ſie nun gleich in die enge Roͤhre nicht leicht hineindringen koͤnnen, in welcher ſich noch dazu die Staubgefaͤße und Stigmate befinden, und den Raum derſelben zum Theil ausfuͤllen: ſo war es doch nicht uͤberfluͤßig, es zu veranſtalten, daß kein Regentropfen, wel⸗ cher auf die Krone gefallen iſt, ſich der Oeffnung der Roͤhre naͤ⸗ hern koͤnne. Zu dem Ende ſind die Kronenblaͤtter erſtens in ſehr | fchmale Stücken ausgefchnitten, damit fie fo wenig Regentropfen als möglih, auffangen, und es iſt feine Lirfache vorhanden, warum fie nicht alle, und warum fie nicht auf eine gleiche Art fo ausgefchnitten feyn follten. Zweitens haben fie nicht weit von der Deffnung der Nöhre auf eben der Stelle, wo das Saftmaal Iff, Haare, welche auswärts gekehrt find, und es läßt fich Feine Ur— ſache gedenken, warum fie nicht alle, und nicht an eben — Stelle dieſe Haare haben ſollten. Die zweite Blume ſtimmt in manchen Stuͤcken mit der erſten uͤberein, in andern iſt ſie derſelben grade entgegengeſetzt, weil ſie nemlich herabhaͤngt. Sie iſt an das Ende des umgebogenen Stens gels befeſtiget, kann ſich von allen Seiten gleich ausbreiten, kann von allen Seiten den Inſekten in die Augen fallen. Denn das - erftere wird von dem größern aufrecht ſtehenden Theil des Stens C 2 x Er Einleitung, gels gar nicht, und das letztere nur ſehr wenig vahladen Folg lich muͤſſen ihre ſechs Kronenblaͤtter ſich einander voͤllig gleich ſeyn. Die Biene, welche die Blume beſucht, und vermuthlich auch be— fruchtet, ſoll, nachdem fie ſich, auf welcher Seite fie will, auf - die. äußere Oberfläche der Krone gelegt hat, ein Saftmaalfinden, durch welches ſie gelockt werde, in die Blume hineinzukriechen. Diefes Saftmaal mußte folglich auf der aͤußern Oberfläche der „Krone angebracht werben, und zwar auf eine reguläre Art. Folg— lich mußte ein jedes Kronenblatt am Ende einen Fleck von anderer Farbe haben. ten. Und dieſes geſchieht wahrſcheinlich alſo, daß, indem ſie den am Griffel befindlichen Saft ableckt, ſi fie zuglelch an einige Anthe— ren ſtoͤßt, da denn dev In denfelben enthaltene Staub ausdenam Ende befindlichen Deffuungen heraus, und auf den Körper der Biene faͤllt, von welchem ein Theil auf das Stigma koͤmmt, weil die Biene mit dem beſtaͤubten Theil ihres Körpers daſſelbe not); 2 wendig berühren muf. Da nun, die Befruchtung auf-diefe Art ‚} z ; jedesmal gefchehen fol, von welcher Seite auch die Biene in die Blume hineingefrochen ſeyn mag: fo iſt kelne Urſache vorhanden, warum in Anſehung der Antheren und des Griffels nebſt ſeinem Stigma eine Irregularitaͤt Statt finden ſollte. Was den Regen > " Bekeifit, fo‘ mußte die Blume zwar in Ruͤckſicht auf denſelben eine an⸗ dere Struktur erhalten, als die erſte, da die Regentropfen auf die aͤußere nicht aber auf die innere Oberflaͤche ihrer Krone fallen. Die Kronenblaͤtter mußten z. B. ganz, und nicht in ſchmale Stuͤcken zerſchnitten ſeyn, wie bey der erſten. Und weil auf ſolche Art das Inwendige der Blume vor dem Regen hinlaͤnglich ges fihert ift, fo war es nicht nöthig, bier eine befondere Saftdecke, wie bey der erfien, anzubringen, Indeſſen iſt doch auch in Ruͤck—⸗ ſi icht auf den Regen keine Urſache vorhanden, warum die Blume nicht regulaͤr ſeyn ſollte. Eine ganz andere Bewandniß hat es mit der dritten Blume. Sie ſitzt nicht am Ende des Stengels, oder eines Zweiges, ſon⸗ dern an der Seite des Stengels, und zwar nicht einzeln, ſondern nebſt mehrern, welche den Stengel umgeben, und einen Quirl bilden. Sie kann ſich nur von vorne gehoͤrig ausbreiten, und zwar, wegen der benachbarten Blumen, mehr in die Länge als in die u. ‚ Feinesmweges aber, des Stengels wegen, von hin⸗ Sie fälle auch, den Hummeln, welche fie befruchten ſollen, ur von vorne in die Augen, obglelch der ganze Quirl von allen ten. : Seiten. Eben ſo koͤnnen zwar die Hummeln von allen Seiten zum Qulel, aber nur von Einer: Seite, nemlich von vorne, zu einer Blume gelangen. So wie alſo keine Urſache da iſt, warum der Quirl ni SrauM: feyn ſollte, fo find fowohl von — ne | Nachdem fie in die Blume hineingekrochen ift, ſo | ſoll ſie, indem ſie den Saft verzehrt, zugleich die Blume befruch— der Hummel den Weg zum Safthalter, welches der unterfte Theil 7 der Roͤhre iſt. Vergleicht man alſo dieſe Blume mit der erſten, und Ein Saftmaal. zwar andere mit ihr verwandte Blumen, z. B. Nepeta Cataria, a iſt es zwar noͤthig, daß die bluͤhenden Antheren in der juͤngeren Stigma in der älteren erhält, damit die Hummel ſowohl jene, | als diefes mit eben demſelben Theil ihres haarichten Körpers ber 4 ruͤhre; weil aber die Hummel nicht von verfchiedenen Seiten, 9 mußte gewoͤlbt ſeyn, da dieſe flach iſt, am Rande mit Haaren verſehen ſeyn, welche dieſe nicht hat, DEREN des Saftmaals 7 Hummeln, als auch in Anſe hung des Regens, — Urſachen —4 vorhanden, warum die Blume irregulaͤr feyn ‚und biejenige v7 ftaft haben mußte, welche fie wirtlich Hat. = Wenn eine Hummel, dur) ſaͤmmtliche Kronen dee Quiels gelockt, ſich demſelben genaͤhert hat, ſo ſetzt ſie ſich auf denjenigen 4 Theil einer Blume, welcher ihr wegen ihrer aufrechten Stellung % hierzu am bequemſten iſt. Dleſer Theil ift die Linterlippe der 4— Krone, welche alſo ſowohl wegen dieſer Urſache, als auch, weil | fie, als ein Theil der Krone, zu dem fo eben erwähnten Endzweck A der Kronen, das Inſekt anzulocen, das Shrige beiträgt, von be traͤchtlicher Größe feyn muß. Das auf der Unterlippe befindliche a und ſich bis an die Deffnung der Höhre erſtreckende Saftmaal zeigt ſo kann man fich diefelbe In Anfehung ihrer Unterlippe als ein Fuͤnftheil jener vorftellen, Sene hat fünf Kronenblätter und eben E fo viel Saftmäler und Saftdeden, welche um die Are derfelben regelmäßig ftehen: dieſe hat nur Ein Kronenblatt (die Ilnterlippe) Was aber die Saſtdecke betrifft, fo Haben Glecoma heder acea, auf der linterlippe Haare; bey diefer bins gegen find dieſe Haare nicht auf ihrer Unterlippe, ſondern im B Grunde der Roͤhre unmittelbar über dem Safthaiter angebracht worden. Dieß tft Eine Irregularitaͤt. Nun ſoll die Hummel: | nicht umfonft den Saft der Blume verzehren, fondern zur Vers 1 geltung dieſelbe befruchten, und zwar vermuthlich auf eben die Art, welche bey der erſten angezelgt worden iſt. Zu dieſem Ende — Blume eben diejenige Stelle einnehmen, welche das bluͤhende 1 fondern nur von Einer Seite, und jedesmal auf die nemliche Arc { | in die Blume hineinkriecht: ſo iſt es nicht noͤthig, daß die Anthe⸗ ven und das Stigma eine in Anſehung der Are der Roͤhre regels | mäßige Stellung haben, fondern diejenige, welche die fehteflichfte iſt. Daher biegen fich die Filamente und der Griffel außerhalb 2 ber Nöhre von der Are ab, und nad) der vorderften Seite zu; | Zwelte Jrregularität. Endlich follen fowohl die Antheren und | das Stigma, ale auch die Roͤhre, melde den Saft enthält, 4. durch die Oberlippe gegen den Hei gen geſchuͤtzt werden. Die Ober⸗ — lippe mußte folglich wegen dieſes verſchledenen Endzwecks auch 4 eine ganz andere Einrichtung erhalten, als die Unterlippe. Sie —9— 2 * — — * * u 3 he a —E * * = —— * * —— Be, + En — N ; % — 2 41 Einleitung nicht, welches bey biſe noͤthig war, mußte ganz ſeyn, da dleſe in einige Abſchnitte gethellet iſt. Dritte Irregularitaͤt. Bey dies —3 ‚fer Seregularität beſitzt die Blume indeffendoh auch Regularitaͤt. Man kann fie nemlich in Gedanken durch eine perpendikulaͤre Flaͤche — im zwey vollkommen gleiche Theile thellen. Denn ſo wie ſie zwar von oben nach unten zu irregulaͤr ſeyn mußte ‚ fo war keine Ur; ’ ſache da, warum fie von einer Seltezur andern nicht regulär feyn Jkeonnte, weder in Anfehung des Regens, noch der. Hummel ‚de { ven Körper, ungeachtet feiner Irregularitaͤt, gleichfalls fo weit regulär gebauet iſt, daß er durch eine perpendifuläre Fläche in I zen völlig gleiche Theile getheilet werdenfann, Dieſe Blume iſt alſo in Anſehung der Unterlippe, die Saftdecke ausgenommen, — der erſten, und in Anſehung der Oberllppe, das Saftmaal aus— genommen, der zweiten aͤhnlich. — chen. Dieſelbe ſitzt nicht, wie dieſe, am Ende des Stengels, * oder, wie die erſte, am Ende eines Zweiges, ſondern vermittelſt eines kurzen Stiels an der Seite eines Zweiges, und ihrer viele | bilden eine einfeitige Traube (racemus fecundus), welche von vorne gefehen am meiften in die Augen- fällt. So wie nun bie ganze Traube, eben fo macht fih auch eine jebe Blume den zu ihrer Befruchtung befiimmten Hummeln und Bienen von vorne bauptfächlich bemerkbar, und iſt deswegen zu den hortzontalen Blumen zu rechnen. dung erhalten. Die Natur fand fuͤr gut, ihr eine ſolche Stellung zu geben, daß fie zwiſchen den völlig horizontalen und den grade hberabhangenden Blumen ungefähr das Mittel hält. Inſofern ift fie der zweiten Blume ähnlich, mit welcher fie eben deswegen auch darin übereinftimmt, daß fie fi mit der aͤußeren Oberfläche ihrer Krone, kelnesweges aber, wie die erſte und dritte, mitder inne, ren vorzüglich bemerkbar macht. Sie weicht aber von dev — aaritaͤt jener in folgenden Stuͤcken ab. | 02 Die Krone iſt am ande in vier Abſchnitte — von welchen zwar die an beiden Selten ſich gleich find, dev unterſte Pr aber breiter und länger ift, als der oberfie. Der Endzweck diefer Ä Irregularltaͤt Ift, damit dem Inſekt, nachdem es fih der Blume | genähert hat, die Deffnung der Krone fich beffer zeige, und derjes nige Theil der Krone, auf welchen es fich nach feiner aufrechten . Stellung bequem fegen kann, wie auch das auf demfelben befind- iR lie Saftmaal fogleich in die Augen falle, 2. Das Saftmaal konnte nemlich nicht, wie bey der zwelten Blume, auf der aͤußeren Oberfläche der Krone angebracht werden. Meder fo, daß alle vier Abfchnitte einen Fleck von anderer Farbe erhalten hätten, Denn diefe Flecken würden auf den beiden Seh, tenabichnitten wenig, auf dem binterfien oder unterfien aber gar Endlich wollen wir die vierte Blume mit der zweiten vergleis Folglih mußte auch fie eine irreguläre Bil Einleitung. oberſte Abſchnitt einen ſolchen Fleck erhalten haͤtte. Denn als⸗ und in umgekehrter Stellung in die Blume hineinkrlechen muͤſſen. dern es wuͤrde vielmehr, ohne ſi ich an das Saftmaal zu kehren, krlechen kalkulirt war, keinesweges bewerkſtelligt haben. alſo das Inſekt natuͤrlicherweiſe auf der unterſten Seite hinin⸗ der unterſten Seite angebracht werden. | 3, Indem das Inſekt alfo hineinfrieht, um zu dem oben ſoll es die Blume befeuchten,, und zwar auf eben diejelbe Art, als bey der erften gemeldet worden. Dieſer Urſache wegen ftehen weder die Filamente regelmäßig um die Axe der Krone herum, noch befindet ſich der Griffel In der Are, tie bey der zweiten Vlu⸗ me, ſondern jene ſowohl, als dieſer ſchmiegen ſich, ſobald fie die kurze Roͤhre verlaffen Haben, dicht an die oberfte Seite der Krone, damit das Inſekt mit feinem haarichten Ruͤcken in der jüngeren Blume den Staub der Antheren abſtretfe, und in der aͤlteren den⸗ ſelben auf das Stigma bringe. Endlich 4. iſt die Krone, zur Abhaltung der — vom Saft, zwar auf dem unterſten Abſchnitt, in Anſehung deſſen drey uͤbrigen, in Anſehung derer ſie derſelben aͤhnlich iſt, mit Haaren verfehen, | I fich der allgemeine Sa, daß grade aufrechtftehende und grade herabhangende Blumen, weil bey ihnen Feine untere und obere Seite ſtatt findet, fondern olfe Seiten von gleicher Höhe find, regulär feyn muͤſſen, damit das Inſekt, es mag ſich ſetzen, auf einer von belden hineinkriecht (denn bey dem Maͤrzveilchen ſetzt ſchehen ſoll, nur nach dieſem einzigen Fall beſtimmt werden muß. kann, daß ein Inſekt, welches eine Blume beſucht, zur Befruch— tung derſelben ae fen, oder nicht, Daß die Bienen zur € 3 | So viel Mühe wuͤrde fih das Inſekt nicht gegeben haben, ſon⸗ auf der unterſten Seite der Krone hineing gekrochen ſeyn, und auf ſolche Art die Befruchtung, welche nad) der erften Art hineinzus \ De. Im Grunde der Kronenröhre befindlichen Saft zu gelangen, ſo die Blume der zweiten unaͤhnlich iſt, keinesweges aber auf den Es giebt verfchtedene Umſtaͤnde, aus welchen man fchließen — * nicht — abe ſeyn. Noch fo, daß nur der vorderſte oder 2 denn hätte das Inſekt, nach Anleitung dieſes Saftmaals, ſi ſich auf den oberſten Theil der Krone ſetzen, ſich alsdenn umkehren, welche Seite es will, dieſelben befruchten koͤnne, daß im Gegen⸗ | thell horizontale Blumen, weil fie eine obere und untere Seite ha⸗ ben, und das Inſekt jedesmal ſich auf die untere ſetzt, und auf x 42 Se kriecht, fo mußte auch) das Saftmaal auf der inneren Del er Aus der Bergleichung aller vier Blumen mit einander — - | fich zwar die Biene auf die untere Seite, kehrt fich aber alsdenn ns, um, und kriecht auf der odern hinein), irregulaͤr ſeyn muͤſſen, indem die Art und Weiſe, wie die Befruchtung von demſelben ge⸗ 3. Einleitung Befruchtung der gemeinen Salbey (Saluia offieinalis) beftimmt find, erkennt man daran, daß dieſelben diefe Blume überaus häufig Befuchen, folgllch der Saft derſelben ihnen wohl bekoͤmmt, und | werden beim Befuch derſelben ohnmaͤchtig. daß fie grade fo groß find, daß fie beim Hineinfrtechen nothwen— dig die Antheren der juͤngeren, und das Stigma der älteren Blu; men berühren müffen. Ein gleiches gilt von der Linde, obgleich ihre Befruchtung auf eine andere Art geſchieht. Die Iris Germa- nica hingegen folfen die Bienen nicht befruchten, denn fie fterben von ihrem Saft; eben fo wenig die Parnaflia paluſtris, denn fie einer großen Hummel befeuchtet werden. Denn diefe weiß den Saft | fehr leicht zu finden, kann auch in die Blume hineinkriechen, wel⸗ ches zu thun die Biene zu ſchwach iſt. Ein Inſekt, welches an einer Blume einen Frevel veruͤbt, iſt zur Befruchtung derſelben nicht beſtimmt. Viburnum Opulus zerfreſſen, ſollen dieſelben nicht befruchten. Dilie große Hummel, welche, wie ich oben geſagt habe, ſi ſich des Saft des Antirrhinum Linaria von außen gewaltſamerweiſe be⸗ maͤchtiget, weil der natürliche Eingang für fie zu klein iſt, iſt zur Befruchtung diefer Blume nicht beſtimmt. Die Ohewuͤrmer find zur Befruchtung der Blumen ganz und gar nicht beftimmt. Denn fie gehen nicht dem Saft derfelben nach, fondern verzehren ihre zarte Sefchlechtstheile, machen alfo die Veſruchtung derſelben uns moͤglich. Da ſehr viele Blumen getrennten Geſchlechts, und wahr; ſcheinlich wentgftens eben fo viele Zwitterblumen Dichogamiften find: fo ſcheint die Natur es nicht Haben zu wollen, daß irgend eine Blume durch ihren eigenen Staub befruchtet werden folle, Einen einzigen Verſuch kann ich anführen, welcher diefe Behaup; tung in Anfehung der homogamifchen Blumen beftätiget. Es blühete nemlich im leßtvergangenen Sommer in meinem Garten eine Pflanze der Hemerocallis fulua. Einige von ihren Blumen habe ich mit ihren eigenen Staube (denn es blühete jedesmal nur Eine) auf eine Eünftliche Art zu befruchten gefucht, Es bat aber feine einzige einen Saamenkapfel angeſetzt. | Da die Saftblumen entweder für. mehrere Arten von Inſek— ‚ten, oder nur für Eine Art beftimmt find, fo muß auch im erſten Fall die Befruchtung des Fruchtknotens und die Erzielung der Feucht leichter vor ſich gehen, als in dem Testen. Diefes beftätis get die Erfahrung. Die Schirmblumen und die Euphorbien, welche von alferley Inſekten befucht werden, bringen Samen im | 5 Ueberfluß hervor. Verſchiedene Irisarten hingegen, welche bloß von Hummeln beſucht werden, haben oftmals unvollkommne Kap— ſeln und kelnen Samen in denſelben. Waͤre der Regen, dadurch, daß er den Staub von den Antheren ge die einzige ArDAR- — Iris Xiphium ſoll von Aehre bluͤhet nicht auf einmal, Die Eleinen Maykaͤfer, welche die Blumen des Einleitung. der Unfruchtbarkeit der Blumen, fo müßte bie Erfahrung gtade 5 das Segentheil zeigen. Denn bey den Schirmblumen und den Eu⸗ A phorbien find die Antheren dem Regen völlig ausgefegt, hingegen a in der Iris find fiegegen den Negen gefichert. In der Iris Xiphium 5 }. D. kann ſchlechterdings fein Regentropfen zu den Autheren gelan⸗ gen. Auch habe ich zuwellen an ſolchen Blumen, welche aͤhrenweiſe : am Stengel figen, nachdem die ganze Aehre ſchon lange verbluͤ— —3 het war, bemerkt, daß einige eine Frucht angeſetzt hatten, andere aber nicht, Diefe Blumen waren aber zum Theil von einer ſol⸗ 2 hen Struftur, daß Ihre Antheren und ihr Stigma gegen den. 4 Stegen völlig gefihert waren, 3.8, Hyacinthus comofus. Die — läßt ſich nicht anders erklaͤren, als fo, daß nur Eine Art von In⸗ | 4 ſekten zur Befruchtung folder Blumen beftimme iſt. Denn eine 4 fangen zuerft an zu blühen, und dann nad) und nad) die oberften. i ‚Die blühenden Aehren waren alfo von dem zur Befruchtung der 4 Blumen beſtimmten Inſekt zufaͤlligerweiſe zu einer Zeit beſucht worden, und zu einer andern nicht. — Nicht weniger, obgleich aus einer andern Urſache, muß die Befruchtung der Scheinſaft⸗ blumen oftmals unterbleiben, welches die Erfahrung an der ges meinen Oſterluzey, und denjenigen Orchisarten, welche Schein⸗ ſaftblumen ſind, lehret, indem die wenigſten Blumen eine Frucht anſetzen. Dieſes werde ich in der Abhandlung an — Ort be⸗ ED welſen. ſachen unbefruchtet bleiben. folglich in Gewaͤchs⸗- oder Treibhaͤuſern blühen, und alſo von den Inſekten nicht beſucht werden koͤnnen. Dieß gilt von vielen Pflanzen, welche man aus der ſuͤdlichen Hemiſphaͤte nach Europa gebracht hat, und welche nach dieſer Wanderung fortfahren, in dem dortigen Sommer, oder unferm Winter zu blühen, Zwei | tens, wenn fie in ihrem Vaterlande von einem ſolchen Inſekt be fruchtet werden, welches ſich in unſern Gegenden nicht aufhaͤlt. “ 4 \ Er * * Es ſcheinet, daß gewiſſe Arten von Spinnen die Saftblumen von den ſaftleeren zu unterſcheiden wiſſen, und daß Ihnen das Be⸗ E dürfniß der Inſekten jene zu beſuchen ſehr wohl bekannt iſt. Denn | fie halten ſich in der Nachbarſchaft folder Blumen auf, oder krie⸗ hen in dieſelben hinein, und landen im Grunde berjelben.auf die Inſekten. — * % ; N * Wer den Abſi chten der Natur in der Sineiestung‘ der Feuchte —1 —— findet wahrichelnlich ein eben weis weitlaͤnftlges undan | fondern die unterfien Blnmen Ausländifche Blumen koͤnnen In unfern Gärten aus zwey Urs | 4 Erſtlich, wenn ſie bloß im Winter, ri ae Cinfeitung. möglichen Entesfungen eben fo reiches Feld vor fich, als dasjenige iſt, auf welchem der Blumenforſcher umherſchweift. Jenes iſt mie noch ſehr unbekannt; da aber beide zuſammengraͤnzen, ſo bin ich natuͤrlicherweiſe zumellen veranlaßt worden, aus dieſem In je’ nes hinüber zu gehen. ten beziehen, will ich der weiteren Prüfung des Leſers über; laſſen. | So wie die Blumen entweder auf eine mechanifche Art, oder durch die Inſekten befruchtet werden, fo werden auch die in. den Früchten enthaltenen Pflanzenkeime, welche man Samen nennet, entweder aufeine mechanifche Art, oder von Thieren in den muͤt— terlichen Schooß der Erde gebracht. mien, welche von den Inſekten befruchtet werden, mehrentheils etwas genießbares, nemlich den Saft, Inf ch enthalten, durch welches gelockt, die Inſekten jenes Gefchäfte verrichten: fo haben Und fo wie diejenigen Blu— auch die Früchte, deren Samen von Thieren auf den Erdboden ausgeſaͤet werden, zu dieſem Endzweck etwas geniefbares an fich, nemlich das Fleiſch. Verſchledene Arten von Vögeln verzehren verfchiedene Arten von Beeren, und verdauen zwar das Fleiſch derſelben, aber. nicht ihre Samenkoͤrner, fondern geben diefe uns verdaut und unbeſchaͤdigt wieder von fih. Da unterdeffen aber eine geranme Zeit verfloffen iſt, und fie fich folglich an einem von derjenigen Pflanze, welche ihnen die Beeren lieferte, entfernten Ort befinden: welche dahin geht, daß die Samenkörner in weiten Entfernungen von der Mutterpflanze ausgefäet werden follen. fo beförbern fie dadurch die Abſicht der Natur, In dem Koth, worin die Samenkoͤrner ſich befinden, finden dieſelben zugleich, wann ſie hervorkelmen, ihre erſte Nahrung. So wie endlich die mehreſten ſaftleeren Blumen ſehr unanſehnlich ſind, die Saſtblu— men hingegen durch Ihre gefärbte Krone fic) bemerkbar machen: | | eben fo find die Früchte, deren Samenförner auf eine mechantfche Art auf den Erdboden gebracht werden, unanfehnlich und unge; färbt, diejenigen hingegen, welche durch den Leib der Thiere wars - dern follen, um auf den Erdboden verfireut zu werden, find an ſehnlich und gefärbt, damit die Thiere fie von weiten bemerfen, und, durch Ihr einladendes Anfehen gereizt, fie verzehren. Meine in der Abhandlung vorkommende Bemerkungen beziehen fich bloß auf die erfte Art von Früchten. Ich beweife nemlich, daß diefel; - ben fo eingerichtet find, daß die In ihnen befindlihen Samenkoͤr— ner fo weit als möglich von der Mutterpflange entfernt, und auf den Erdboden verftreuet werden, wodurd die Natur ihren großen Endzweck erreicht, nemlich die Erhaltung der Arten, und die Ver; mehrung der Individuen jeder Art, | y Die wenigen Bemerkungen, welche ih dort geſammelt habe, und welche fich nur auf Eine Art von Fruͤch⸗ 6 Einleitung: — Die Natur Hat ſich hiebey verſchledener Mittel bedlent. Manche Samenkoͤrner hat fie mit einer Haarkrone, andere mit einem Flügel verfehen, welche weit geöffer, zugleich aber weit leich⸗ ter ſi ind, als der Same, und vermittelſt welcher dieſer vom Winde oft mellenmweit fortgefuͤhret wird. Andere find überall mit Hafen überzogen, und bleiben an der Wolle der vorübergehenden Thiere und an den Kleldungsftücken der Menfchen Hängen, und werden von jenen und diefen allenthalben verfchleppt. Manche Kapfeln find elaftifch, und werfen, wann fie, von der Sonnenhißegetrods net, aufplaßen, diein ihnen befindlichen Samenförner mit großer | : = Kraft fort. Andere find fo eingerichtet, daß, wann fie ſich geoͤff⸗ net haben, der Same nicht von feldft heransfallen, fondern nur _ vom Winde herausgeworfen werden kann, und — weit vers ſtreuet wird, ; - . Hm eben diefen Endzweck zu erreichen, hat die Natur dergleis chen Pflanzen eine fo große Fruchtbarkeit in Anfehung der Menge der Samenkoͤrner, welche fie erzeugen, ertheilt, daß fie in dieſem Stück verfchivenderifch zu feyn ſcheint, welches fie doch Feineswes ges ift. Zu demjenigen, was Buͤſch (Encyclopädle ©. 95.) hierüber ſagt, füge ich noch folgendes hinzu: Kelnesweges, wie er richtig bemerkt, wachet eine befondere Vorſehung über jeden Pflanzenkelm, damit er nicht umfomme; aber auch) feinesweges bringt der Schöpfer durch Individuelle Beranftaltungen einenjeden auf eine folche Stelle des Erdbodens, welche für ihn ſchicklich iſt, ſondern er uͤberlaͤßt die Ausſaͤung der Samenkoͤrner z. B. dem Winde. Diefer fuͤhret aber die wenigſten grade dahin, wo ſie aufe | gehen, und ſich in Pflanzen verwandeln Finnen. Zum Beifpiele mag Chondrilla iuncea dienen, Diefe Pflanze koͤmmt bloß auf ſchlechtem ſandichten und dabey etwas hohen und trocknen Boden fort. Ihre Samen find mit einer Haarkrone verfehen, und koͤn⸗ nen vom Winde weit fortgeführt werden. Wird derſelbe fie nun wohl insgeſamt auf einen folchen Boden ausfäen, welchen fievere langen? Wird er nicht den größten Theil derfelben ins Waffer, in Sümpfe, aufWiefen, auf gutes Erdreich, In Wälder, In Gärten führen, wo fein einziger aufgehen wird ? Und felbft von denjenigen, welche der Wind aufelnen ihnen angemeffenen Boden führt, mißras then doch die meiſten. Diele fallen auf die Eleinen Raſen der Sande‘ graͤſer und anderer Sandpflanzen, kommen alſo nicht einmal in die Erde. Viele gehen auf, werden aber von den benachbarten Pflanzen erftikt, Die wenigſten fallen aufeine folhe Stelle, wo ſie ſich wirk⸗ lich In Pflanzen verwandeln fünnen, lich eine fo große Menge von Samen erzeugt Werden, damit die Art | nicht irgend einmal gänzlich ausgehe. = EEE ea Alſo geräth von hundert, ja vielleicht vontaufend Samenförnern ein einziger, und es muß jähes | — Fe Zwehte Klaſſe. Diandris Zwitterblumen wen Staubgetäßen; ‚welche x) von gleicher Länge, 2) nicht zuſammengewachſen find i und ) nicht auf — Dieſe drey Kennzeichen een auch von den naͤchſtfolgenden eilf Klaſſen. we Piſtill ſitzen. Bon. Oogleich in Liunés Beſchreibung der Gattung vom Nectario nichts vorfömmt, fo find dennod die zu derſelben gehörenden Ars ten Saftblumen, welches ich durch die zwey TOIBenDEN begetn Jaſminum fruticans. | 1. Die Saftdrüfe iſt der Fuuchttnoten ſelbſt. N 2. Der Safthalter iſt die unterfie Inwendtg glatte Hälfte der. Kronenroͤhre. In derfelben Anbei man eine ztemliche Quantität = St. \ 3, Zur Saftdede — die weichen Haare, mit welchen die oberſte Hälfte der Kronroͤhre inwendig uͤberzogen iſt. Auch hal⸗ ten die Antheren, welche nicht weit unterhalb der Oefnung der Kronenroͤhre ſitzen, die Regentropfen vom Safthalter ab. 4. Die gelbe Krone hat kein Saftmaal. Jafminum officinale. Diefe Art iſt der vorhergehen⸗ den in Anfehung der Safıdrüfe und des Safthalters ähnlich. Auch hat die weiße Krone, welche einen ffarken und angenehmen Geruch ausduftet, kein Saftmaal. Was aber die Saftdede be; trifft, fo iſt zwar die oberſte Hälfte der Kronenroͤhre nicht inwen⸗ ; dig mit Haaren überzogen; demungeachtet kann Fein Regentropfen | ° Inden Safthalter hineinfliegen, weil die großen Antheren und das Stigma folches verhindern. In Blumen, deren Krone ſchon abgefallen war, fand ich noch aufdem Fruchtknoten den Elebricht gewordenen Saft, meil derfelbe von Eeinem Inſekt hatte verzehrt werden koͤnnen. Denn ic) hatte die Blumen im Anfang des Des : cembers aus einem Gewaͤchshauſe erhalten. er Sdringa. ‚Syri inga vulgan iS. Spanifcher Flieder. — | 44 Dievergeöfferte Blume, Die vorderfie Hälfte der Krone iſt weggeſchnitten. Sm Grunde ihrer Roͤhre ſieht man den ober, fen Theil des Griffels und das ziveylappichte Stigma, und DM | ander Deffnung derfelben Eine Auen, 45. — Piſtill. Tab. I. I fo müßten die Antheren das Stigma unmittelbar berühren. Denn | eine mechanifche Art, fo müßte fie auch nur in den, wenigften ES Veronica \ 46, Die von den — verſchloßne ee der Kro⸗ nenroͤhre. Dieſe Blume iſt eine Saftshime, inne ſagt nichts vom Nectario; Gleditfch Hingegen (Vermifchte Abhandlungen. at Th. ) ©. 217.) hat in derſelben Saft gefunden. Sie iſt dem Jafminum officinale in ihrer Einrichtung ſehr ähnlich. Auch bey ihr find die beiden Antheren, welche die Oeffnung der gie | 4 nentöhre verſchließen, die Saftdecke. 5. Daß dieſe Blume keinesweges auf eine mechaniſche Art, ſondern von Inſekten befruchtet werde, iſt keinem Zweifel unter⸗ worfen. Denn erſtens ſind die Antheren vom Stigma entfernt. Wenn die Befruchtung auf eine mechanifche Are geſchehen ſollte, daß der Wind den Staub jener auf dieſes nicht fuͤhren koͤnne, lehrt der Augenſchein. Zweytens, geſchaͤhe die Befruchtung auf Blumen fehlſchlagen, da ſie doch in den mehreſten fehlſchlaͤgt. Denn ich habe oftmals zur Herbſtzeit den Strauch betrachtet, und jedesmal nur jehr wenig Samenfapfeln auf demjelben ange⸗ 5 ; troffen. Welches Inſekt die Blumen befuche und befruchte, weiß 2 ich nicht, da Ich den blühenden Strauch noch nicht beobachtet habe. | Auf der Syringa Perfica fand ich, als ich den im Freyen ſtehen⸗ 7% ben btüßenben Strand:befabez;Erlne Dulgksaiz sales lid | ſchoͤnſte Wetter war. 5 ; : Veronica, ı Die ri dieſer Gattung gehörenden Arten ſi nd Amel Saftblumen, Meiches weder Rinne, noch Gleditſch, noch Pollich gewußt hat. Linne erwähnt In feiner Sefchreibung der Gattung des Nectarii mit keinem Wort, Gledttſ ch fuͤhrt (©, 152.) zwey Arten als Blenengewaͤchſe an, ſagt aber nicht, was die Bienen aus den Blumen holen. Von der Veroniea ee aber jagt er N BR das fie den Bienen Wachs lefert. ) Dieſen N — 8* gr a 9 : wird gemeldet, daß in dem akademiſchen Garten zu uUpſal aus der Vermiſchung der Veronica maritima mit det Verbena officina-⸗ - lis eine Bafkardpflanze entſtanden ſey. Dieſe Erfhelnung läßt. | ſich aus der von mir an. der erftern entdeckten Dichogamie ſehr leicht erklaͤren. Es beſuchte nemlich ein Inſekt die Verbena, und belud ſich mit ihrem Staube, und begab fi ch hierauf zu der Ve- ronica. Zufälligerweife ſetzte es ſich grade auf eine ältere Blume, und verfahe ihr Stigma mit dem mitgebrachten fremdartigen Staube. Und aus einem Samenforn ver Kapfel, welche die auf folche Art befruchtere Blume angefeßt hatte, erhielt diefe ” Baftardpflanze ihren Urſprung. Daß aber die Befruchtung kei— nesweges durch den Wind geichehen ſey, welches am angeführten Drt behauptet wird, ‚erhellet daraus, daß die Antheren der Ver- bena in der Kronenroͤhre ſitzen, und die Deffnung der Kronens roͤhre duch Haare verjchloffen wird, folglich der Staus der An⸗ theren unmöglich vom Winde auf benachbarte Blumen geränet werden kann, S. Verbena. | | VeronicaCh amaedr Ys. glefenehrenprels, Tab.. / 19, 28 22. 2 | 20. Die vergröfferte — | 19. Der mittelfte Theil derfelben, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. 22. a ein Staubgefaͤß. b das Piſtill. An der Baſis des — Fruchtknotens die (punktirte) Saftdruͤſe. Soweit das Filament und der Griffel, punftirt find, find-fie blau, ſoweit fi % e aber weiß find, find fie auch in der Natur weiß. Ä 1 Die Saftdrüfe iſt gelbb. ef Die Oeffnung der Kronenröhre ift bloß auf der ee Seite mit Haaren befest, Auch die Sil amente tragen zur Abs haltung der Negentropfen vom Saft das Shrige bey. Denn da ſie oberwaͤrts dicker find, als unterwaͤrts, fo wird ein Negens tropfen, welcher auf diefelben gefallen ift, von der flärkeren An— ziehungskraft des dickeren Theils ſurtzctgchalten ⸗ und kann ſi ſich folglich dem Safthalter nicht naͤhern. | 4 Das Saftınaal fällt fark in die Augen. Erffene iſt der blaue Kronenſaum mit dunkelblauen Linien gezlert, welche nach der Mitte zu laufen, und, je näher fie derſelben kommen, deſto ftärker werden. Zweytens iſt der mittelie Theil deffelben blaß— gelb, miacht alfo mit der blauen. Farbe des übrigen Theils einen ſtarken Kontraſt. Und damit dieſer Kontraſt nicht durch die Fi⸗ lamente und den Griffel geſchwaͤcht werde, ſo ſind dieſelben an der Baſi is weiß, da ſie uͤbrigens blaßblau ſind, und inſofern das Anſehen und die Bemerkbarkeit der Blume vergroͤſſern. Dieſes alles dient bloß dazu, dem Inſekt, welches ſich, durch die Krone angelockt, aufdie Blume gefest hat, zu zeigen, daß in der Kro⸗ BR R x — Sm- Samburgifchen Mogohin 7. Sant, 2. Stüd, &.: or.) it 4 | anpe, fobato es ſich a die Blume gefegt hat, denſel ben — { F a — u — Veronlen⸗ —— ſo wuͤrde das Saftmaal auͤberfluͤſſig ſeyn. Da er ‚aber hinter ber Saftdecke llegt, fo iſt daſſelbe ſehr zweckmaͤßig. — Veronica tri phyllos. Hünerraute, Tieltapfer Sig. XIV. Diefe Art hat mit der naͤchſt vorhergehenden eine faſt gleiche Einrichtung. Saft nicht verderbe. Von den Bienen wird fie um jo viel mehr. befucht, da fie eine von den erfien Fruͤhl en iſt, welche h ihnen Saft liefern. ‚ Veronica officinalis. Gemeiner — Tab. 1. 7 8» — 7. Die ver zroͤſſerte Blume. 8. Die oberwaͤrts der Laͤnge nach aufgeſchnittene Ans flach ‚ausgebreitete Krone, — .. . Veronica proftrata. Blume. 4. Der Kronenſaum iſt violett, und mit dunkleren Linien Tab. J. — gezlert, welche nach der Mitte zu immer ſtaͤrker werden. Sem diefe Farbe fticht die meißliche Farbe des In der Mitte befindlichen „ und die Saftdecke umgebenden Ringes ſtark ab. ; ‚Veronica verna, Sbgleich diefe Art ſehr Elein ift, — — hat ſie dennoch Saft, welchen man beym an ur | nem Glanz deutlich erkennen Eann, x Veronica ferpyllifolia. | Tab. I. so, Bey fer Art ift das Saftmaal ſehr kenntlich. Denn der Kronenſaum iſt a: der oberfte Abſchnitt deſſelben aber iſt ganz, und die beiden h mittelften find auf der oberften Hälfte mit violetten Adern gezlert, welche gegen die weiße Farbe ſehr ſchoͤn abſtechen. | Auch dieſe Eleine Blume m. Veronica hederifolia. eine Saftblume, und in ihrer Struftur den nächft vorhergehen: den Arten aͤhnlich. Auch fi fi e Hr des Safts wegen bey Besuchs ter gefchloffen. Die Pflanze unterfcheider fih von den —— Arten he durch, daß ihre Blumenſtiele zwar, fo langedie Blumen blühen, aufrecht fiehen, wie bey den übrigen Arten, nad) dem Verblühen ‚ derfelben aber ſich niederwärts ſtrecken, da bey den übrigen Arten die Fruchtftiele auch aufrecht ftehen. ſchiedes iſt, daß die übrigen Arten aufrecht ſtehende mehr oder x Bon der Veronica maritima unterſcheidet fie fich dadurch), daß bey Ihe die. Dichogamie nicht Statt findet, — Bey truͤber Witterung iſt ſie geſchloſſen, damit der Regen 4 ab die Haare, welche die Saftdecke find, 1, Die Saftdrüfe iſt gelb und glatt, ba der Fruchtknoten | ‚grün und mit Haaren überzogen iſt. a 4 3. Die Deffnung der SR ik mit einzeln fehenden | Paaren beſetzt. | Die Orr 7 Sie tft den drey nächft vorhergehenden Arten ähnlich. ; 7 Die Urfache di leſes Unter⸗ a Bi: F A j wo a w Wulkenia. er ‚Veronica, & | Ni 2 weniger fitte Stengel haben ‚ dagegen dieſe einen — auf ber Erde llegenden Stengel hat. den Mind verftrenet werden; daher müffen die Kapfeln aufrecht 3 fiehen, damit fie ſich oberwaͤrts äffnen, und der Samen nicht herausfalle. Der Samen diefer hingegen kann wegen der ange⸗ zelgten Beſchaffenheit und Stellung der Stengel nicht vom Winde ® ausgeſaͤet werden, fondern muß fich felbft durch das Ausfallen ausſaͤen. | Deswegen müffen die Kapfeln der Erde zugekehrt fenn, damit fie fich unterwärts öffnen, und der Samen herausfalle. Odb nun gleich der Wind den Samen nicht fortführt, fo vermehrt ſich doch die Pflanze ungemein, und if auf allen Aeckern häufig anzutreffen. Dies koͤmmt daher, daß die Stengel fehr lang, und der ganzen Länge nach mit Kapfeln' verfehen find, folglich eine h einzige Pflanze einen ziemlich großen Fleck Landes mit ihrem Sa: RB men befäet, welcher hernach durch dag Umpflügen des Ackers noch weiter gebracht wird. Aus eben dieſer Urſache iſt es auch nicht nöthlg, daß der Samen diefer Arc fo Elein und Teicht fey, als der Samen der übrigen Arten, welchen er an Groͤſſe und Schwere bey weitem übertrifft. Hierin, ſo wle In der Geftalt, ; un ber Samen der Veronica ee am nachften, J En. NESER — | K* E Wulfenia rates Jacqu. Mifcell. Auftriae. ; p. II. p. 60. Tab. VII. Fig. 1. Diefe neue Gattung und Art kenne ich bloß aus der von dem Herrn Verfaſſer gelieferten Be⸗ ſchrelbung und Abbildung derſelben (welches auch von den übrigen | Blumen gilt, welche ich aus ſeinen Werken anfuͤhren werde). Ob nun gleich derſelbe in jener vom Nectario nichts meldet, ſo behaupte ich dennoch, daß dieſe Blume eine Saftblume iſt. Ich bewelſe dieſes aus ihrer nahen Verwandtſchaft mit der Veronica, beſonders aus dem Bau ihrer Krone, welche eine in der Mitte weite, am oberſten und unterſten Ende aber engere Roͤhre hat, wie die Krone der Veronica ſpicata, und aus der Saftdecke, welche aus einer Reihe von Haaren beſteht, mit welchen die ns terlippe vor der Oeffnung der Roͤhre beſetzt iſt. Die Saftdruͤſe ; muß alſo an der Baſi is des Fruchtknotens ſitzen, wenn dieſer nicht 5 etwa feldft zugleich die Saftdräfe IfE, und der Mahler hat im ers ften Sell diefelbe wegen ihrer. Kleinheit überfehen, und fie nicht abgebildet, weil er Bor, dazu angewieſen worden iſt. Juficia pulcherrima. | Obgleich der Herr Berfaffer fo wenig, als Linne, bey. die; fer Gattung vom Nectario etwas meldet, fp behaupte ich den⸗ Der Samen jener folk durch koͤmmt 34 r —2 J = = +3 2 I : 2 * — = £ y ; z . . ; 4 N Ping uieula. 54 i = Gratiola.. Noch, daß alle Arten Saftblumen find, "weil die —— eine Roͤhre hat. Bey dieſer Art iſt dieſe Roͤhre an der Baſis weit, | hierauf wird fi fie enge, und alsdenn nad) und nach toleder weit, Daß fie über der Baſis enge iſt, dient bloß zur Abhaltung der Regentropfen vom Saft. Vermuthlich ſſt fie auch daſelbſt inwen⸗ dig haaricht, Die. Saftdruͤſe iſt alſo entweder der Fruchtknoten ſelbſt, oder ſitzt unten an demſelben, und der Saſthalter iſt die welte Ball 8 der Kronenröhre. Gratiola. Gratiola officinalis: Gnadenkraut. Iſt eine Saft blume. = ne 1. Die Saftdrüfe, welche Linn & wegen ihrer Kleinheit nicht gefehen hat, umgiebt die Bafis des Fruchtknotens. Ser Saſthalter iſt der unterſte inwendig glatte Theil der Kronenroͤhre. 3. Da die Blume eine faſt Be Stellung hat, und nur fehr wenig in die Höhe gerichtet ift (daher fie auch irregulaͤt iſt): ſo iſt merkwuͤrdig, und mir unerklaͤrlich, daß die Saftdecke nicht auf ihrer unteren Seite, wo man ſie erwartet, ſondern auf der oberen angebracht iſt. Dieſelbe beſteht aber aus den weichen | Haaren, welche ſich an der Oeffnung der Kronehröhre —— I und ſich in die Roͤhre hinein erftrecken, | 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn bie Krone iſt weiß, jene Haare aber ſind gelb, und die Kronenroͤhre iſt auf der ober⸗ ſten Seite braun, welche Farbe von außen ſchwach durch⸗ a ſchimmert. — 5. In der Blume Halten ſich Blaſenſae Auf eg: Pinguicula. Pinguicula vulgaris. Titelkupfer Fig. XIV. De vergröfferte Blume von vorne gefehen. Tab. I. 9—ı1, 13. | 9. Diefelbe von der Seite gefehen. #2 10. Diefelbe von vorne gefehen, nachdem von der Krone vorne fo viel weggefchnitten worden, als dte Linie ab in ber vor⸗ — hergehenden Figur anzeigt. 11. Das Piſtill und die Staußgefäge von bon Sie, 13. Diefelben von vorne, ; Die Pflanze gehört zu denjenigen, welche in Deutfehfand | | felten vorkommen. Auch habe Ich deeſelbe In der hiefigen Gegend _ | a ‚Fuflicia. | Jacqu. Amer. p. 6. bisher nur auf einer einzigen Wieſe, wo fie aber fehr häufig ſteht, angetroffen. Diefe Wiefe liege nicht weit hinter Staafen: am a z fteige, welcher von da nad) Dalgom führt. | I, 2, Wenn eine Blume einen Sporn oder ein Horn — fo nennt Linne dieſen Theil jedesmal Nectarium. Verſteht er | — — Pinguicula. | | dadurch den Safthalter, fo hat) er, bie Scheinſaftblumen ausges " nommen, ‚jederzeit Hecht; verfteht er aber dadurch’ zugleich Die Saftdruͤſe ‚bs hat er zuweilen Unrecht. . Ende diefes Thells zwar auch die Saftdrüfe, und alsdenn pflegt es fleifchicht oder fnorplicht zu ſeyn; zumellen aber fit die Saft: drüfe oben an der Deffnung diefes Theils am Fruchtknoten, und. alsdenn iſt dag Ende defielben eben fo diinn, als der übrige Theil. Den der Pinguicula tft das Ende des Sporns die Saftdrüfe, ob es gleich nicht merklich dicker iſt, als der übrige Theil deſſelben. 3. Die Saftdecfe find die Fäden, mit welchen die Unters Hppe der Krone vor der Oeffnung des Sporns befeßt iſt. 4. Die Natur hat dafür geſorgt, daß die Inſekten, welche fie zur Befruchtung der Blume beftimmt bat, biefelbe nicht nur von weiten leicht gewahr werden, ſondern auch, wenn ſie ſich auf dieſelbe geſetzt haben, den in derſelben enthaltenen Saft leicht - finden Eönnen, Was das Frftere betrifft ‚ fo fist zwar die Blume auf — unmittelbar aus der Wurzel entſtehenden und nur eine Handbreite langen Stengel, oder vielmehr Stiel; indeſſen habe ich doch ge— funden, daß ſie uͤber alle Pflanzen hervorragte, welche mit ihr auf der angeführten Wieſe ſtanden. Sie bluͤhet im May und Jauny. Dieſe Zeit hat die Natur weislich erwaͤhlt. Bluͤhete fie ſpaͤter, fo würde fie, von den benachbarten Pflanzen, welche | alsdenn In die Höhe gewachſen feyn würden, verdeckt, von den Inſekten nicht bemerkt und beſucht werden können, und folglich undbefruchtet bleiben. Auch Ihr Standort iſt von der Natur weislich erwaͤhlt. hen, und auf welchen hohe Pflanzen wachſen, als der Katzenſterz (Equifetum Aluviatile), dag Schwadengras (Feftuca Auitans)- und andere. Denn dergleichen Pflanzen find zu diefer Sahress | zeit ſchon ſo hoch, daß ſie unſere Blume vor den Augen der In— ſekten verbergen wuͤrden. Sondern es iſt eine hoͤhere Wieſe, welche an und zwiſchen Ackerfeldern liegt, und auf welcher nie⸗ drige Pflanzen fiehen, als Pedicularis fyluatica, Carex u | fera, Carex Leerfi Willdenowi, "und andere, | Was das Lektere betrifft, fo hat die Blume ein Saftmanl. Denn die Krone ft violett, auf derjenigen. Stelle aber, wo die | zur Sarnake dienenden Sen fißen, weiß, und diefe Faͤden find auch weiß. Weil die Blume eine horizontale — hat, ſo iſt ſie irregulaͤr. Daß die Befruchtung derſelben keinesweges auf eine — niſche Art, ſondern durch irgend ein Inſekt geſchieht, erhellet aus der beſonderen Einrichtung des Stigma. Daſſelbe beſteht — Denn zuweilen iſt das Derſelbe iſt nemlich nicht eine von den niedri⸗ gen Wieſen, welche im Winter und Fruͤhjahr unter Waſſer ſte⸗ nicht. Ich habe mich im let vergangenen Jahr eintgemal auf 4 ‚die angeführte Wiefe hinbegeben, und mich jedesmal lange genug | angetroffen, Vermuthlich Fam dies daher, weil ich niemals in der Mittagsftunde, fondern jedesmalgegen Abend hinging. or ] gleich jedesmal das ſchoͤnſte Wetter war, fo wehete doch ein ale ar. De * Pinguicula. Verbena. ah 56 aus oe Lappen. Der oberſte von denſelben iſt ſehr ſchmal, und fchmiegt fih an die Krone; der unterfte hingegen iſt ſehr breit, und biegt ſich unterwärts, jo daß er die Antheren zum Theil bes . deckt. Wäre nun die unterfte Oberflaͤche dleſes Lappens, mit wel⸗ cher derſelbe die Antheren unmittelbar beruͤhrt, das eigentliche Stigma: fo würde, wenn die mehanifche Befruchtungsart hiee | Statt finden follte, nichts zweckmaͤßtger feyn, als dieſe Einrich⸗ — tung und die Befruchtung würde im keiner Blume fehlſchlagen koͤnnen. Nun aber ifE nicht die unterfte, fondern bie oberfte Dderfläche des breiten Lappens, und die unterfte oder vorderfte & I Oberfläche des ſchmalen Lappens das eigentliche Stigma. Dieſes ſchließe ich aus der Analogie, indem, wenn ein Stigma aus zwey Lappen beſteht, jederzeit die beiden inneren Oberflächen ders y felben, mit welchen fie, ehe fie fih von einander begaben, auf einander lagen, das eigentliche Stigma find. Und dab dieſer Schluß richtig iſt, erhellet daraus, daß die beiden Inneren Obers flächen der Lappen mic Haaren uͤberzogen, die beiden äußeren hingegen kahl find. Diele 1 mechantfche Befruchtungsatt Statt finden fol, ungereimt. Hoͤchſt zweckmäßig aber ift fie, wenn die Befruchtung durch ein Inſekt | gefchehen fol. Denn indem daffelde in die Blume hinelnkriecht, 1 fo ſtreift es ſchon mit dem Mücken Staub von den Antheren ab, 1 noch mehr aber, wenn es wieder herauskriecht, weil es alsdenn den unterften Rappen des Stigma in die Höhe hebt. Mit dleſem Staube beladen fliegt es hlerauf auf eine andere Blume. In⸗ dem es nun in dieſelbe hineinkriecht ‚ jo muß es nothwendig den ; auf feinem Ruͤcken figenden Staub -auf das Stigma abjegen J folglich dieſe Blume durch den Staub der erfien befruchten. 4 Durch welches Inſekt die Befruchtung geſchieht, weiß ich daſel bſt aufgehalten, aber niemals ein Inſekt auf den Blumen ter Oſtwind, welcher vielleicht das zur Befruchtung der Dlume | ——— Inſekt abgehalten hat, u zu befuchen, Verbena. Verbena officinalis. Eifenfrauf, Tab. I. 14—16, “ 15. Die vergröfferte Blume in natürlicher Stellung. 14. Die obermwärts der Länge nach uk und flach ausgebreitete Krone. 16. Die Frucht. Einrichtung nun iſt, wenn hier die Sagftdruͤſe. u a ar Die Sumeitdiner,., noch nicht vollig reif, aber ſchon voͤllig erwachſen, aus dem Kelch, welcher zu Ihrem Behältniß dient, herausgenommen. ı 1. Die Saftdräfe ift die Baſis des ———— | lange die Blume bluͤhet, tft der Fruchtknoten viel zu klein, als dag man die Saftdrüfe ſollte unterfcheiden koͤnnen. An den er— wachſenen noch nicht voͤllig reifen Samenkoͤrnern hingegen kann man ſie durch ein einfaches Vergroͤſſerungsglas ſehr deutlich ers kennen. Sie iſt alsdenn glatt und weiß, da die Samenkoͤrner uͤbrigens runzlicht und gruͤn, oberwaͤrts aber braun fi ind, 2, Der Safthalter ift der unterſte Theil der Kronenröhre, 3. Die Saftdecke ift die Reihe von Haaren, welche fich In der Definung bet Kronenröhre befindet. Fig. 14 Die Blumen en an den aufrechtftehenden Ztvelgen, und bilden.eine Aehre, Die Kelche find zuletzt die Samenbebältniffe. Aus denfelben follen die Samenkörner nicht von ſelbſt herausfals len, fondern vom Winde herausgemworfen, und weit und breit verftreuet werden. Zu diefem Ende müffen die Kelche eine aufs rechte Stellung haben. Die Samenkörner ragen zwar ein wenig aus dem Keld) hervor, vermuchlich, damit fie, den Sonnenſtrah⸗ — len ausgeſetzt, deſto beſſer retfen; ſie werden aber uͤbrigens vom Kelch feſt umſchloſſen, fo daß nur ein ſtarker Wind fie heraus: ‚werfen kann. Nun follen die Blumen, als Saftblumen, von | Inſekten befruchtet werden; ſie muͤſſen folglich, damit fie denſel— ben in die Augen fallen, eine Krone haben. Blumen aber, welche eine aufrechtitehende Aehre bilden, müffen, wie Ich bey der Veronica gefagt habe, eine horizontale Stellung Haben. nun diefe Blumen nicht zugleich eine aufrechte und eine horizontale Stellung haben eönnen, fo mußten fie eine folche erhalten, welche zwiſchen der aufrechten und der horizontalen das Meittel hält. Daher macht mit dem Zweige der Kelch einen Eleinen, die Krone aber einen etwas gröfferen Winkel, Indeſſen gehört die te Slume zu den horizontalen, und tft daher irregulaͤr. 5. Die Blume wird von Blaſenfuͤßen und einem bienen: oder wespenartigen Inſekt beſucht. Verbena Aubletia. Tab. I. 23, Blume von vorne geſehen. In Anfehung der Saftdruͤſe, des Safthalters und der Saft: Die arsch decke ift diefe Art der vorhergehenden ähnlich. Zur leßten gehört hier noch, daß der oberfie Theil der Kronenröhre mit Wolle über: zogen iſt, da der unterſte, welcher den Saft enthaͤlt, kahl und glatt iſt. 4. Die Blume iſt groͤſſer, als die — und hat daher ein Saftmaal. — der blutrothe Kronenſaum iſt mit Die — en. — ben iſt die So | Da — x — —— Saluia. | zu laufen. Die Haare aber, welche zur Saftdecke dienen, ſind Bar und ftechen gegen die. Farbe des Kronenfaums er ab. Monar da. In der Monarda didyma hat Gleditſch (©. 228.) Saft | gefunden. In Anfehung der Saftörüfe und des Safthalters iſt dieſe Gattung der vorhergehenden ähnlich. In die lange und | enge Kronenroͤhre können zwar Inſekten hineinkrlechen, keiness weges aber Negentropfen hineindringen, weil der. — Theil derſelben mit Haaren uͤberzogen iſt. | Ä Saluia. Saluia pratenfis. Wilde Salbey. Tab. I. 18, 24 -33⸗ 39, 42. er 18, Die vergröfferte Blume in natürlicher Sinai von der Seite, ce das Stigma. d eine noch ſtaͤrker vergroͤſſerte Anthere. 28. Diefelbe von vorne geſehen. ; 30, Diefelbe von vorne, nachdem vorne fo viel te — ten worden, als die Linie ab Fig. 18. anzeigt. Sn der — nung der Kronenroͤhre ſieht man die Saſtdecke. 24. Die Blume wird von einer en beſucht und be⸗ n fruchtet. 25. Die (punttirte) Saftoruſe von der Seite. 26. Dieſelbe von vorne. 27. Die Saftdecke von hinten. ‚29. Diefelbe von vorne. : 31, Der unterſte Theil des einen Silaments von der Inneren | Seite. | | 32. Der Körper, welcher dafjelbe trägt, a a bie Stelle, wo es an denjelben angewachfen ift. — 33. Der unterſte Theil des andern Filaments von der — | ren Seite. 39. Der unterfte Theil bie von vorne gefehenen Saftdecke Fig. 29. So weit derſelbe punktirt iſt, ſieht er ——— oder wie verbrannt aus. 42. Der unterſte Theil des einen Flaments Si. 3X: in der⸗ jenigen Stellung, welche ihm die hineinkriechende Hummel giebt. 1, Die Saftdrüfe iſt der Körper, auf welchem der Frucht⸗ knoten ſitzt. Sie iſt pomeranzenfarben, da der Fruchtknoten gruͤn, und oberwaͤrts braun iſt. 2. Der Safthalter iſt der hinterſte Theil der aa 3. Die Anitalt, welche die. Natur getroffen bat, um den Zugang zum Saft den zur Befruchtung der Blume beftimmten D 3 Hummeln offen zu halten, den Negentropfen aber zu ſperren, = 4 — sg en fäni Linien von gefättigterer Farbe geziert, welche — per Mitte 2 % e e x RR * Y & : * : NN > s ] oe x F 2 59 re ums RAR ER g : beſteht — Kronenroͤhre find zwey laͤnglichte Körper augewachſen, welche die Filamente tragen. Dieſe beiden Körper nebſt dem unterften Theil‘ der Filamente fieht man In Ein. 30, und noch deutlicher in Fig. 29. von vorne, und in Fig. 27. von hinten, In Sig. 31. fiegt man den’ auf der'rechten Seite befindlichen Körper nebft feis nem Filament von innen, in Fig. 32. eben denſel ben, nachdem das St ament abgeriffen worden, in Sig. 33. den auf der linfen Selite befindlichen Körper nebſt ſelnem Filament von außen. Die Fllamente find an ihrer Bafıs mit. breiten Anſaͤtzen verfehen, welche wie ein halbes Herz geſtaltet find, ſich vorwärts umblegen, und vorne, wo fie am ſchmaͤlſten find, zuſammengewachſen find. Die Stelle, wo ſie zuſammengewachſen ſi nd, ſi ſieht wle verbrannt aus. Diefe Sarbe fcheint in einem gewiffen Zufammenhange mit der Zaͤhigkelt t und Feſtigkeit zu ſtehen, welche die Anſaͤtze an dieſer Stelle haben. Denn man muß, um ſie von einander zu reißen, eine groͤſſere Kraft anwenden, als man bey einem ſo duͤnnen Kor⸗ per für noͤthig halten follte. Ueberhaupt finde ich, daß diejenigen Theile mander Blumen, welche befonders feft und ſtark find, dunkelfarbig oder ſchwarz find. Warum aber die Anſaͤtze an die⸗ fer Stelle beſonders zaͤhe und feſt find, wird man bald einfehen. Vermittelſt diefer Anfäge nun füllen die Filamente bie Oeffnung der Kronenroͤhre größtentheils aus, und verhindern einen jeden kegentropfen, wyelcher ſich dieſer Oeffnung genaͤhert hat, in die Kronenroͤhre hinelnzudringen. Wenn aber eine Hummel die Blume beſucht, ſo ſcheint es zwar, daß auch ihr das Eindringen | in den Safthalter durch d ie Saftdecke verwehret werde; weil ſie aber vor derſelben das Saftmaol ſieht, und wohl weiß, daß daſ⸗ ſelbe den rechten Weg zum Safthalter weiſet: ſo kehrt ſie ſich an jenen Schein nicht, fondern folgt diefem ſicheren Wegweiſer, kriecht hineln, und bemerkt mit Vergnügen, daß ſi ſie die Saftdecke vor ſich her und in die Hoͤhe ſtoͤßt. Dadurch erhaͤlt der unterſte | Theil der Silamente, we [cher vorher aufrecht ſtand Fig 31 | eine Horizontale Stellung, dig. 42, Nachdem, fie nun den Saft vorrath verzehrt hat, fo kriecht ſie wieder ruͤckwaͤrts heraus. Als⸗ denn ſpringt der unterſte Theil der Filamente in ſeine vorlge a Strllung zurück, und bie Saftdecke verſchl die Satans der. Kronenröhre, wie vorher. Da nun der vorderfte ſchmaͤlſte heil ber € Safttede dem An: lauf der Hummel am meiften ausgefegt ift, fo mußte er beſonders zähe und feft feyn, damit. er nicht von derfelben zerriffen werde. Nicht fo feft, als hier mit einander, bangen die Fllamente mit den laͤnglichten Körpern, auf welchen fie ruhen, zuſammen. Daher koͤmmt es, daß, wenn eine Blume von den Hummeln ſehr oft beſucht wird, die Silamente endlich abtehen An den Selten des — Teils ber | | kleine Blätter, imn der Ferne went; ‚ger bemerkt würden, ſchmuͤcken ungefaͤhr die Haͤlfte des Stengels ‚und figen an dem⸗ ſelben vermittelſt ſehr kurzer Stiele in ungefaͤhr zwoͤlf Quitlen, ungeachtet die Hummeln ſie auf eine mechaniſche Art befruchtet wird, Baia; 4. Die Pflange treibt aufrechtſt ehende Stengel, le % 4 duß h hoch und noch hoͤher ſind. Unterwaͤrts haben dieſelben groſſe Blätter und kelne ES obermärts aber Blumen und — Die letztern ſind deswegen nicht groͤſſer, weil ſie ſonſt verurſachen wuͤrden, daß die Blumen von den — Die anſehnlichen Blumen und bilden alſo eine quirlfoͤrt mige Aehre (fpica verticillata). Da nun beynahe die Haͤlfte der Quirle zu gleicher Zeit bluͤhet, fo fal⸗ A len die blühenden Pflanzen den Hummeln ſchon in großer Ents | fernung in die Augen. Zu dem Ende mußten die Blumen eine horizontale Stellung haben, Die Krone iſt dunkelblan, hat abee auf der Unterllippe vor der Saftdecke einen purpurfarbenen Fleck | Del das Saftmaal iſt. Die gewoͤlbte Dberf! ppe der ei ift von der Seite gefehen ſehr breit, Sig.18., von vorne gefehen aber fehr fehmal, Fig. 28, 4 Beides verurfacht, daß die Innerhalb derfelben befindlichen Am · theren gegen den Negen völlig geſi chert ſind, letzteres aber, daß ſie die Oeffnung der Kronenroͤhre nicht vor dem Regen ſchuͤtzen kann, welches ſie bey andern Blumen zu thun pflegt. Dies ſoll ſie aber auch hler nicht thun, weil dle ir dieſe ul | ſchon hinlaͤnglich verſchl ießt. 5. Warum ſondert nun dieſe Blume Saft a6? oe wird diefer Saft durch eine fo Eünftliche Einrichtung vor dem Nies gen gefchüßt, damit: er nicht von demfelben verborben und für die Hummeln ungenießbar gemacht werde? Warum Eönnen dem⸗ ſehr leicht zu demſelben gelangen? Warum iſt endli ch dafuͤr geſorgt, daß die Hummeln ſowohl die Blumen von weitem leicht gewahr werden, als auch, wann ſie ſich auf dieſelben geſetzt haben, ſoglelch merken, wo der Saft fi ch befindet? Bezleht ſich dieſes alles bloß auf die Hummeln und hat die Blume ſelbſt davon einen Nutzen? Wenn die Bl lume auf eine mechaniſche Art Fr —— ſo hat ſie von dem allen feinen Nutzen. Es fraͤgt ſich alſo, * Der Augenſchein lehrt, daß bieran gar nicht zu denken — Su Sig, 18. zeigt die punktirte Linie die Stellung der Staubge⸗ faͤße an. Von dem Staube der Antheren kann nicht der kleinſte Theil auf das Stigma fallen, oder durch den Wind gefuͤhrt wer⸗ den. Denn die Raͤnder der —— Fehlleben dicht an einander, Sig. 28. Da alſo die —— niche af eine michi Art a | werden kann, ſo muß ſie ent weder unbefenchte DR melde, .® SEE JL — — — — * 9* — Ba Salula. “ R ; fh nicht — laͤßt, — von den Summe, welhe ſe e beſu⸗ | den, befruchtet werden. Ich habe oben geſagt, daß die —— indem ft fie in die Blume hineinkriecht, den unterften Thell der Fllamente in die - Höhe ſtoͤßt. Indem fie nun dlefes thur, fo ſpringt zugleich der oberfte Thell der Fllamente aus der Dberlippe der Krone heraus, _ umfaßt mit feinen Enden den haarichten Rücken der Hummel, und ſtreift den Staub der an jenen ſitzenden Antheren an die— ſen ab. Sobald aber die Hummel wieder herauskriecht, und der unterfte heil der Fllamente wieder Hinabfpringt, fo Ipringt der oberfte Theil derfeiben wieder in die Höhe, und verbirgt fich soleder in der Oberlippe. Mit dem Staube diefer Blume beladen fllegt hierauf die Hunimel auf eine andere Blume. ſich auf die Unterlippe ihrer Krone feßen will, jo berührt fie mit ihrem beffäubten Ruͤcken das aus der Oberlippe weit bervorras —* gende Stigma, ſtreift den mitgebrachten Staub an daſſelbe ab, unnd befruchtet auf — Art die letztere Blume mit dem Staube der erſteren. Es iſt eben ſo auffallend, als artig anzuſehen, wie die Staub⸗ gefaͤße, ſobald die Hummel in die Blume hineinkriecht, aus der Oberlippe der Krone ſchnell 'Herausfpringen, und die Hummel gleichfam peitfchen, ſobald fie aber wieder herauskriecht eben ſo ſchnell wieder in die Oberlippe hineinſpringen; und es wundert mic, daß Diele Erſcheinung von den Botanikern nicht ſchon längft entweder bemerkt, oder, wenn fie diefelbe bemerkt haben, beffer | | benußt worden iſt. Den gelben Staub ann man auf dem Ruͤcken der Yummeln, wenn man fid) nahe an diefelben Hinanichleicht, fehr deutlich fehen, Sn. | — Auch der gemgine weiße Schmetterling befucht die Blume, bringt aber die Staubgefäße nicht aus Ihrer gewöhnlichen Stel- u lung, indem er feinen dünnen Saugeräffel durch die Eleinen Zwi⸗ ſchenraͤume zwiſchen der Saftdecke und der Kronenroͤhre hindurch— ſteckt. Hieraus folgt, daß er die Blume nicht befruchten koͤnne. VUeberhaupt iſt es wahrſcheinlich, daß die Natur bloß die Hum⸗ meln, und zwar die größten Arten verfelben, zur Befruchtung der Blume beftimmt, und im Bau der letzteren hierauf Ruͤckſicht genommen habe. Denn wenn ein fleineres Inſekt in die Blume hineilnkroͤche, fo würden die Staubgefäße zwar aus der Oberlippe herausſpringen, aber den Körper deffelben nicht berühren, folg— Ulich auch nicht den Staub der Antheren an denfelben abftreifen. Und daß der vorderfte Theil der Unterlippe der Krone fo weit if, amd jo hberabhängt, fiheint bloß auf die größten Hummeln fich zu Er beziehen, damit nemlich dieſelben mit dem Hinterthell ihres Koͤr— pers bequem auf denſelben ruhen, und in Diejer Srellung Den Staub der Antheren erhalten koͤnnen. ©, 654. *) | i Indem fie "trennt, wie die oberfien, und, wie diefe, m gen den Regen diene, 2 ig Zi ee , * en et , 62 Wle wenig einer von der Elnrichtung dieſer Blume ver⸗ = ı fanden habe, erhellet daraus, daß er die eigentliche Saftdrůſe nicht geſehen hat, und die Saftdecke eine Druͤſe nennt. Gle⸗ ditſch hat in derſelben Saft gefunden, S. 160. Kruͤnttz ſagt bloß, daß die Bienen Kuͤtt von der Pflanze — | Saluia. en Gemeine Salbey. I 264,36, 7. : I. Eine ältere Blume in natuelcher Stellung und. Sriſe von der Seite. | . Eine jüngere Blume von vorne, Rec — den vorderſten Theil des Saftmaals. 4. Die Krone, oberwaͤrts aufgeſchnitten und flach ausgebrei⸗ tet, ab die haarichte Saftdecke. Das ganze Saftmaal. 6. Die jüngere Blume, deren Kelch weggefehnitten worden. I ab. m. — Auch iſt von dem unterſten Theil der Kronenroͤhre die vorderſte Haͤlfte weggeſchnitten worden, damit man die (punktirte) Saft druͤſe, den glatten Safthalter und die Saſtdecke ſehen koͤnne. Der von der Krone verdeckte Theil des Griffels, der Filae mente, und der länglichten Körper, welche diefe fragen, wird dur) Punkte angedeutet, Die Sllamente find In bu natuͤr⸗ | lichen Stellung abgebildet. | 7. Die Fllamente in derjenigen Stellung, welche ihnen | eine in die Blume hineinfriechende Diene giebt. 1. 2. Sn Anfehung der Saftdruͤſe und des Safthalters iſt dieſe Blume der vorhergehenden aͤhnlich. Die Saftdrüfe ift dunfelpurpurfarben, da der Fruchtknoten grün iſt. 3. In Anfehung der Saftdecke unterfcheidet fie fich von der vorhergehenden fehr. Dieſelbe befteht nemlich aus einer Relhe von Haaren welche unmittelbar über dem Safthalter befindlich iſt. Die Filamente ſind nicht unterwaͤrts vermittelſt eines breiten Anſatzes zuſammengewachſen, wie bey der vorher⸗ gehenden, fondern Ihre unterſten Enden find von einander ges mit Antheren verſe⸗ hen. Da nun die Oeffnung der Kronenroͤhre durch nichts ver⸗ ſchloſſen wird, ſo mußte die Oberlippe der Krone von vorne geſehen breit, und keinesweges fo ſchmal ſeyn, als bey der vorhergehenden, damit fie der Kronenroͤhre zum Schirm ger | Weil aber dennoch Regentropfen, welche auf die Unterlippe gefallen ſind, leicht in die Roͤhre hinein⸗ fließen koͤnnen „ſo mußten, damit fie nicht in den Safthalter hineindringen, über bemjelben dieſe Haare angebracht werden. *) Oekonomiſche Encyelopädie. 4, Theil. Dieſer Theil. diefes Werks ift jedesmal gemeint, wenn ich bloß den Nahmen des Verfaſſers und die Seitenzahl anführe, Auf ber Unterlippe ber — Saluia, — ee Sag Die Krone iſt viol ort hey einigen Pflanzen — ten und weißlichen Streifen geziert, welche ſich in die Roͤhre hineln ziehen, und nebſt andern dergleichen Streifen fi bis zur Saftdecke erſtrecken. Dies Saftmaal fuͤhrt alſo die Bienen un: > = mittelbar in den Safthalter. 5. Die Blume ift ein männlid: weiblicher Dichogamiſi Bey der jüngeren iſt das Stigma noch) ‚innerhalb der Oberlippe der Krone verborgen, und feine beide Lappen liegen dicht an ein ander. Bey der Älteren aber hat fich der Griffel verlängert, fo daß das Stigma aus der Oberlippe der Krone bervorragt, und die beiden Lappen des Stigma ftehen von einander. Schon hier⸗ aus folge, daß die Befruchtung nicht auf eine mechanifhe Art geichehen koͤnne. Denn die jüngere Blume bat zwar Staub, aber fein Stigma, und die ältere hat war ein Stigma, aber feinen Staub mehr, well derſelbe von den Bienen ſchon laͤngſt | abgeſtreift worden iſt. | Die Bienen befuchen die Blumen ea häufig Ei und eg ift ein Vergnügen, die grofle Thaͤtigkeit, mit welcher fie | Sie kriechen fo tief in diefelben hinein, dag nur ein Eleiner Theil Ihres Hinterleibes von außen zu-fehen | iſt. Indem ſie nun in eine jüngere Blume hineinkriechen, ſo es thun zu beobachten. ; druͤcken ſie unmittelbar den unterſten Theil der Filamente in die Höhe, und folglich vermittelft deffelben den oberſten Theil | derſelben herab. Die Antheren des letzteren fchmiegen fich alsdenn dicht an ihren Ruͤcken, und freifen ihren Staub an den, Dritte Klaſſe. Triandria. = — | Zwitterblumen mit drey Staubgefäßen. 1a aleriana. | —— officinalis. Baldrian. Tab, XXIV. 23 bis 27. 31. 24, Eine jüngere‘ Blume von oben gefehen. = 23. Dleſelbe von der Seite. ; 26, Eine ältere Blume von oben gefehen. 25 Diefelbe von der Seite, 27. Diefelbe, nachdem die vorderfte Kälte der Krone wege — BR worden. | | | | felßen ab, welches Ich deutlich. gefepen habe.“ Die Unterlippe Ift vor der Oeffnung der Roͤhre mie dunkelvlolet— Saluia. fie von denſelben in die Krone: hineingeſchoben werden. ten alſo die ältere Blume mit dem Staube der jüngeren. Saluia verticillata. Saftdecke ‚ als die vorhergehende. Sakuia Slutinofa. Saft gefunden, ©. 228. 1, Die fleifchichte Saftdrüfe ift glatt und m da der Brust | Enoten grün iſt. — anterſte Spell = Kronenroͤhre, weicher den Saft . i enthaͤlt, iſt glatt. 4 3. Der oberſte Theil der rKronenrohre iſt mit Haaren übers 4 zogen. Körper. | 5: Die Blumen werden von Sammeln Seuche. ER / — =; Krone. hält. beit der Blume. 2. Der Safthalterift der — ai ber af = der Kronenroͤhre, Sig. 23. a # 3 3, Man follte kaum glauben, daf * fo kleine Slume eine # Saſgftdecke nöthig habe; und doch hat fie eine Saftdecke. Denn | = E Sr die Auf eben diefe Art 1 müffen auch die unferiten Antheren Ihren. Staub an den Ruͤcken En, der Bienen abftrelfen, welches man aber nicht fehen kann, ‚wall 3 Sobald nun die Bienen wieder herauskrlechen, Tpringen die Filamente wieder In ihre vorige Stellung zuruͤck, und die oberften Anthe⸗ — ven befinden ſich wieder innerhalb der Oberlippe der Krone. Wenn fie fih nun hierauf auf eine ältere Blume begeben, fobs rühren fie mit dem beftäubten Ruͤcken das Stigma, und befruch⸗ a 1. Die Saftdruͤſe it entweder der oberſte Theil des — . Enotens, oder derjenige Theil der Krone, welcher den. Saftent Beftimmter biefelbe anzeigen verhindert — bie Klein⸗ 4 Hat eben eine ſolche hae 4 In diefer Blume bat Sled ira 4 Die Filamente fi nd ——— weder — 4 wie bey der erfien Art, noch mit Antheren verfehen, wie beyder zweyten, ſondern haben an deren N runde konkave — 31. Die hinterwaͤrts aufgefehnittene und ſlach ausgebretete 4 Fe — Valeriana. dle Kronenroͤhre it Über dem Saſthalter mie einigen Haaren Ehefeßt, —* 4. Da der Saft im Srunde der —— befindl ich iſt, folglich einem Inſekt, welches ſich auf die Blume geſetzt hat, nicht fogleich in die Augen faͤllt: ‚auch iſt, ein Saftmaal. ir Die weiße Krone iſt nemlich mit fünf Jaart iſt, Inden älteren Blumen verblelchen. Auch hat die Blume einen, obgleich ſchwachen, Geruch. 5. Daß nun auch diefe Blume bloß deswegen Saft abſon— — dert, damit fie von den demſelben nachgehenden Inſekten be: fruchtet werde, erhellet daraus, daß ſie ein Dichogamiſt, und zwar von der männlich» weiblichen Art iſt. Die Staubſaͤden und Eder Griffel ftehen an. ber hinteren Selte der Kronenröhre. Sn FR ‚der jüngeren Blume fi find jene grade In die Höhe geſtreckt, und die Antheren haben Staub; der, Griffel aber iſt ruͤckwaͤrts gebo⸗ gen, unddas Stigma iſt noch gefchloffen. In der älteren Blume Hingegen haben ſich die Filamente mit ihren ſtaubloſen Antheren . umgebogen, und der Griffel hat fich grade geftreckt, fo daß das | Stigma, welches fih nun auch völlig geöffnet hat, an eben der Stelle ift, wo vorher die Antheren waren. Indem alfo ein In: fett auf der jüngeren Blume fteht, und feinen Saugerüffel in den Safthalter hineinſteckt: ſo ſtreift es mit dem Kopf den Staub Blume begiebt, ſo muß es nothwendig mit ſeinem beſtaͤubten Kopf das Stigma berühren, daſſelbe beſtaͤuben, und alſo die ni ältere Blume durch den Staub der jängeren befruchten. Wel⸗ f ches Inſekt aber die Blume befruchte, weiß ich Are e — Valeriana dioeca. Tab. II. 22—24. 28. | — Rn 28. Die vergroͤſſerte maͤnnliche Blume in natuͤrlicher Siel fung. | 022, Diefelbe von oben geſehen. 223.Die eben fo ſtark vergroͤſſerte ae Dlume in natuͤr⸗ | : Sicher Stellung. | ne 24. Diefelbe von oben gefehen. Anmerk. benarten dadurch, daß ſie nicht, wie dieſe, Zwitterblu— men, ſondern Blumen mit ganz getrennten Geſchlechts— theilen hat, d. i., eine Pflanze hat bloß männliche, und die andere bloß weiblihe Blumen. Gene ift weit groͤſſer, und hr viel gröffere Blumen, als diefe. = Als {ch vor > einigen Jahren im Fruͤhjahr auf einer Wieſe die „blühenden männlichen und weiblichen Pflanzen häufig antraf: fo warf ich bey mir felbft die Frage auf, warum die männlichen Pflanzen — waͤren, und groͤſſere Blumen haͤtten, als die weiblichen. ſo hat die Blume, fo klein fie purpurfarbnen Linien geziert, weiche aber, well die Krone fehr £ Pflanze find Saftblumen. Fon den Antheren ab. Und wenn es fic) hierauf auf eine ältere | | im Grunde nur Eine Gattung ausmacht, ei Die Pflanze unterfcheidet fih von allen ihren Ne I — —— * 6 Ich war aber nicht im, Stande, dieſelbe zu beant⸗ worten; ſie ſchien mir vielmehr, wenn nicht fuͤr den menſchlichen Verſtand überhaupt, wenigſtens fiir mei nen Verſtand zu hoch zu fepn. Als ich aber im folgenden Sommer an den Blumen ber > | + Waleriana. > entdeckte, daß fowohl die männlichen, als die weiblichen Blumen Saftblumen find: fo errieth ich fogleich die Abſicht, welche die Natur bey diefer Einrichtung vor Augen gehabt hat. = Die Blumen fomohl der männlichen, als der weiblichen Nun follen die leßteren vermittelt des Stanbes der erfteren befruchtet werden, und zwar von In— jeften. Dieje fallen natärlicherwelfe zuerft auf die gröfferen und höher fiehenden Blumen der männlichen Pflanze. Nachdem fie diefe ausgeleeret, und den Staub der Antheren, welche fie unters defien auf mannigfaltige Art berühren mußten, an Ihren haarich⸗ ten Körper abgeftreift haben: fo begeben fie fih von da auf. eine | | benachbarte weibliche Pflanze. Indem fie den Soft aus den Blumen derſelben holen, ſo beruͤhren ſie mit ihrem beftäubten Körper das Stigma derfelben, und befruchten fie. Stellt man = als die männliche: fo fliegen die Inſekten zuerſt auf die weiblihe erfteren bleiben unbefruchtet, und bringen feinen Samen, Auch vom Cucubalus Ötites ſagt Linne, daß die Blumen der männlichen Pflanze groͤſſer ſind, als die Blumen der welbli⸗ chen. Nun iſt aber Cucubalus, ſo wie Silene, mit welcher er eine Saftblume. Folg⸗ lich findet auch bey dieſem Cucubalus eben diefel be Einrichtung zu eben derfelben Abficht Statt. Gelegentlich merke ich an, daß Pollichs Cucubalus Otites Zwitterblumen hat, und daß ders - felbe auch in der hiefigen Gegend häufig anzutreffen iſt, feines, tweges aber der Linnetfche. Ich glaube daher, Daß jener und dieſer zwey verfchledene Arten find.. Demnad) behaupte ich, daß bey allen Monseiften u und Dig⸗ ciſten, welche Saftblumen von ungleicher Groͤſſe haben, die gröfferen Blumen männlichen, und die Fleineren weiblichen Ge⸗ ſchlechts ſind. Und ſollte mir Jemand eine Pflanze nennen koͤn—⸗ nen, deren weibliche Blumen groͤſſer, als die maͤnnlichen, jene aber ſowohl als dieſe Saftblumen ſind: ſo wuͤrde ich dieſe Er⸗ ſchelnung für ein dem menſchlichen Verſtande unaufloͤsliches Raͤth / ſel halten. Die von der weibllchen Pflanze hervorgebrachten Samen ſollen vom Winde weit fortgefuͤhrt und auf den Erdboden ver⸗ ſtreuet werden, zu welchem Ende ſi ſie mit einer Haarkrone verſehen € Zaunruͤbe (Bryonia alba) eben diefen Unterfchleb bemerkte, und - fih das. Gegentheil dieſer Einrichtung vor, und denkt ſich die | welbliche Pflanze groͤſſer, und mit groͤſſeren Blumen verſehen, | Pflanze, und hernach auf die männliche, und die Blum der > geendigter Blaͤhezeit zu wachſen fortfahren, und IR, wann dev Tawarindus. Cneorum. 67 find, Su, der — Haͤlfte des Junlus ſind ſi ſi e reif ‚und zum | Abfliegen tuͤchtig. Wenn nun alsdenn die Pflanze noch fo nie drig wäre, als fie zur Bluͤhezeit war: fo wuͤrde der Samen ſchwer—⸗ lich vom Winde weggefuͤhrt werden koͤnnen, weil die benachbar—⸗ ten Pflanzen, welche alsdenn eine anſehnliche Höhe erreicht 9; ben, ſolches verhindern würden, Folglich mußte diejelbe nach Same reif iſt, ungefaͤhr Einen Fuß ho. Tamarindus. Tamarindus Indica, . Jaequ. Amer, p. 10. Der. Here Verfaffer Hat kein Nectarium in dleſer Blume geſunden; Linné aber nennt zwey unter den Filamenten befindliche Bor⸗ ſten das Nectarium. Daß die Blume eine Saftblume ſey, ſchließe ich daraus, daß ſie ein ſchoͤnes Saftmaal hat. die drey Blaͤtter, welche Beide die Krone nennen, welche ich aber nur für einen Theil der Krone halte. Die vier Blätter, welche Sjene für das Perianthium halten, ich aber zur Krone rechne, ſind blaßgelb; jene drey Blaͤtter aber ſind gelb und mit rothen Adern geziert. Daß aber jene Borſten weder den Saft abſondern, noch enthalten, und die Saftdruͤſe tiefer ſitzt, wird derjenige finden, welcher — — ‚ die Blume zu unters | = ſuchen. W ah [60 9 m fagt in feiner Differtation: ——— plan- 5 tarum, der Griffel kruͤmme ſich deswegen eben ſo, wie die Fila— Er - mente, damit das Stiama den Antheren nahe fey, und der Staub diefer defto leichter auf jenes komme. Allein wenn die Silamente und der Griffel grade wären, fo würde das Stigma den Antheren eben ſo nahe ſeyn. Warum kruͤmmen ſich alſo die Fllamente und der Griffel? Und warum kruͤmmen fie fh grade nach dem Saftmaal bin? Hoͤchſt wahrfcheintih, damit die In⸗ ſekten, indem fie in den Safthalter hinelnkriechen, das Stigma | \ ‚beftänben, und die Blume befruchten. — . Cncorum. a Er 1 | £ | I foll aber die Blume, ale eine Saftblume, von Inſekten befruchs tet werden, und zu dieſem Ende denfelben von weiten in die Aus gen fallen. Daher mußte fie weit höher ſtehen, ale der Frucht / | knoten, folglich vermittelft einer langen Röhre mit demfelben vers Diefe vom Fruchtknoten weit entfernte Blume _ —** Cneorum tricoecum. Ich habe nur eine — Blume zu unterſuchen Gelegenhelt gehabt. Ob ich nun gleich in derſelben kelnen Saft gefunden habe, ſo halte ich dennoch dieſe Blume fuͤr eine Saftblume. Denn der dunkelgruͤne und mit ei⸗ nem weißen Puder uͤberzogene Fruchtknoten ſitzt auf einem gelb: lichgruͤnen und glatten Körper, ch allem Anſehen a die Saftdruͤſe iſt. | Dies find | | halter. Einem Staubgefäß. N Crocas, ee : Crocus. Eu eh | Croeus fatiuus. HS SE a, ir, le at in natürlicher Stellung und Groͤſſe, b zelgt die Stelle an, wo fd die en — a Br der ar —— der Krone abſondert. 36. Eine Anthere von der aͤußeren Seite. 37. Diefelbe von der inneren Seite. | 38. Der oberſte Theil des Griffels. — 40. Eines von den drey Stüden, in welche ſi ch der Seit EB oberwärts theilet, von der inneren. Seite, 41. Daffelbe von der äußeren Seite, ’ 51. Der Griffel von oben gefehen. s2. Ein Stüd deffelben von oben gefehen. Diele ‚Blume ift eine Saftblume, obgleich weder einne ; noch Gleditſch in derielden Saft gefunden hat, da er (©, 2004 nur ſagt, die Bienen vom Nectario etwas erwaͤhnt, Wachs aus derſelben holen. 1. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. voͤllig ein. Folglich muß der Saft zwiſchen dieſer und jenem in die Hoͤhe ſteigen, bis zu der N wo die Kronenroͤhre fich zu 1 eriveitern anfängt. 3. Die Saftdecke iſt der Ring von Haaren, welcher unmit⸗ telbar uͤber dem Safthalter befindlich iſt. 4. Da die Blume eine von den erſten ——— Pr ſo würde der Fruchtfnoten, wenn er der Luft ausgefept wäre, von der Kälte leicht befchädigt werden. Dies if wahrſcheinlich die Urſache, warum er nicht. in einer Entfernung über der Ober; 2. Der Griffel nimmt den innern Raum der Kronenroͤhre i Tab. I. 4. 40, 4L, 3: 4 34. Diefelbe, en die vorderfte Hälfte des —— — ſaums weggeſchnitten worden, damit man den oberſten Thell des 4 | Griffels und die Staubgefäße fehen koͤnne. N 35. Ein Stuͤck der Krone von ber Inneren Seite ne a die Stelle, wo das Filament fih von b ein Theil der haarichten Saftded. a — x 4 2 TE 7 EEE EEE A EEE NDR WER fläche der Erde ſteht, und mit Blattſcheiden umgeben if, Nun n einige werden. mußte ferner bloß eine Krone, Eeinesiveges aber einen Kelch ha⸗ ben, da ein Kelch nicht nur unnuͤtz ſeyn würde, Indem er den |! Fruchtknoten nicht beſchuͤtzen koͤnnte, ſondern auch nachtheilig, | + - Go ° * 2 x i E Be * 69 Iris. Gladiolus. indem er — wuͤrde, daß die Krone den Inſekten ger in die Augen fiele. | 5. Die Blume wird von Hummeln beſucht. Auch Gabe ich Croeus. in * Falten des Stigma ein ſehr kleines Inſekt angetroffen. Daß die Befruchtung derſelben durch diefe oder andere Inſekten geſchehen müffe,, kelnesweges aber auf eine mechaniſche Art vor ſich geben fönne, davon wird man fich leicht überzeugen, wenn man die 34. und die folgenden Figuren betrachtet, man mag nun entweder, role Rinne, das ganze aus. drey Stücken beftehende Ende des Griffels, oder nur den Winkel zwifchen diefen Stücken für das Stigma Halten. Denn erſtens haͤlt der Kronenſaum den Wind von den Antheren ab. Zweytens, wenn der Staub der Antheren bey den Grſchuͤtterungen, welche die Blume vom Winde erhaͤlt, auf das Stigma fallen ſollte: hoͤher ſtehen, als das Stigma. Sie ſtehen aber nicht höher, = fondern ihrem unterften Theil nad) niedriger, als daffelbe. Drits tens find die Antheren nit auf der Inneren, dem Stigma zuges kehrten, fondern auf der äußeren, von demfelben abgewendeten Dieſer Umſtand, welcher noch oͤfter N ‚vorkommen wird, iſt ein offenbarer Beweis, daß feine mechani⸗ Seite mit Staub verſehen. ſche Befruchtungsart Statt finden koͤnne. So widerſinnig nun dieſe Einrichtung feyn wuͤrde, wenn die mechaniſche Befruch⸗ tungsart Statt finden ſollte, ſo zweckmaͤßig iſt ſie, wenn die Blume durch ein, und zwar groͤſſeres, Inſekt befruchtet werden fol. Denn indem dafielbe in dies Blume bineinkriecht, um den Saft heraus zu holen, fo muß es nothmendig bie äußere Seite der Antheren berühren, und den Staub derjelben abftreifen. Wie > es aber diefen Staub auf das Stigma bringt, weiß ich nicht, da — ich die Blume, und wie ſich die Sinfekten beym Beſuch derſelben verhalten, hinlaͤnglich zu beobachten noch neh —— ge⸗ habt — | | Gladiolus. | Gladiolus communis. Gemeine Eqhwerdtel ‚St eine Saftblume. — Die Saftdruͤſe ſitzt auf dem Fruchtknoten und B umgle den Griffel. 2 | 2, Die Kronenroͤhre iſt mit Saft angefüllt. Es hat mir bisher an Gelegenhelt gefehlt, dieſe Blume wei⸗ ter zu nn. | | | Iris. In den vortreffllchen Bau und in das Geheimniß ber Bes | feuchtung der zu diefer Gattung gehörenden. Blumen iſt bisher A po viel Ich welß, ..... am tleſſten eingedrungen. Denn I | € a J fo müßten die Antheren | gefehen. ee = 70 \ er bat nicht nur die Stigmate ‚ welche LinnE gar nicht gekannt bat, gefunden, fondern aud) entdeckt, daß die Blumen von Zur Daß aber die Natur die ganze Stufe feften befruchtet werden. tue diefer Blumen in Nüdficht auf diefe Befruchtungsart einges richtet hat, iſt ihm weder eingefallen, noch war er im Stande, folches, wenn es ihm eingefallen wäre, zu bewelfen, da er nichts: von der Saftderfe und dem Saftmaal wußte. The mir feine Vorlaͤufige Nachricht re. zu Geſichte kam, hatte ich nicht nur die eigentlichen Stigmate mit leichter Muͤhe entdeckt, ſon⸗ dern auch aus dem ganzen Bau der Blumen eingeſehen, daß ſie ſchlechterdings auf feine andere Art, als durch Inſekten, be: fruchtet werden können, 05 Ich gleich damals noch Eeine Snfekten auf denfelben angetroffen hatte, Iris Pfeudacorus, 14, 26. 27. 30— 36. 26. Die etwas vergröfferte Blume in natästicher Stetung 14. Diefelbe von oben gefehen. 27. Einesvon den drey großen umgebogenen Keonenblättern | von der inneren Seite, 30. Der unterfte Theil deſſelben nebſt dem unterſten an iu = Gemein? Schwerdtlille. — II, ſelbe angewachſenen Theil eines Filaments. 31. Einer von den drey Theilen, in welche ſich die Blume bey c Fig. 26. theilet, von unten geſehen, nachdem bey a das zu demfelben gehörende große Kronenblatt weggeſchnitten worden. a b das Griffelblatt. a d das Staubgefäß. c das Stigma. Daſſelbe ift ein dünnes Blättchen, deſſen oberfte Oberfläche fos wohl mit einer Feuchtigkeit, als auch mit Eurzen und feinen Haar ven überzogen iſt, da die unterfte trocden und kahl iſt. Alfo if | eigentlich die oberfte Oberfläche dieſes Blättchens das Stigma, Sn diefer Figur flieht man die unterfte Oberfläche defielben, e e zwey von den drey Eleinen aufrecht ftehenden Kronenblaͤttern. 32. Ein Griffelblatt von vorne geſehen. Die (punktirte) oberſte Oberflaͤche des Stigmablaͤttchens, oder das eigentliche | Stigma, 33. a der Griffel, b der — She der Kronentbhre. | c ber oberfte Theil des Fruchtknotens. 34 und 35. Das In Fig. 30, abgebildete Stid von der Selte Su 35. iſt der vorderſte an der Bafis des Kronenblatts befindliche Anſatz meggefchnitten. 36. Der unterfte Eleinere Theil der Blume, von — der oberſte groͤſſere Theil abgeſchnitten worden, von oben geſehen. 1. Die Saftdrüfe Ift die fleifchichte Kronenröhre von b bie. c Fig. 26. Von a bis b ift der Griffel mit derfelben zuſammen⸗ — bey b ſondert er ch von derſelben ab. 2. Der Zwiſchenraum zwiſchen dem Griffel und der Kronen⸗ | roͤhre von b bis c tft mit Saft angefuͤllt. | dringen kann. 34, und in Fig. 35. den hi nterſten. Me 2 nat Tris, 3. Vergl eicht man bie 26. mit der. 14. Figur, fo ſieht man, daß der Saft gegen den Regen ziemlich geſichert iſt. Denn die drey Griffelblaͤtter woͤlben ſich über die drey großen Kronenhläts zer, ob fie fich gleich niche dicht an diefelben ſchlleßen. Wegen des legten Umftandes kann freylich ein Regentropfen in den Raum zwiſchen den Griffelblaͤttern und den großen Kronenblaͤtteen hinein: : flleßen; aber er kann dennoch nicht in den Safthalter hineindrin⸗ gen. Denn jedes große Kronenblatt hat an feiner Baſis zwey Anfäße: dieſe kruͤmmen fih, und berühren das’ Tilament, wel es zwar aus dem Kronenblatt entfteht, fich aber an das Grif— felblate dicht anfchmi egt. Auf folche Art hat der Safthal ter ſechs fleine Deffaungen, duch welche der Regentropfen nicht hindurch— Jene beiden Anſaͤtze ſieht man in Fig. 30. und gen ſieht man in Fig. 36. 4. Die Natur hat ſehr weisl ich dafuͤr geſorgt, daß die Hum⸗ | mein, welche fie zur Befruchtung der Blumen beſtimmt hat, fos wohl diefelben von weitem leicht bemerken, als auch, wann fie zu denfelben hingeflogen find, den Saft leicht finden koͤnnen. Erſtens ſitzen die großen Slumen auf hohen Stengeln, und ra⸗ gen über die benachbarten Pflanzen hervor. Denkt man an den Standort der Dflanze, und an die verfchledenen Pflanzen, be; ſonders die Riedgraͤſer, in deren Gefellfchaft fie waͤchſt, und — den koͤnnen. die großen Kronenblaͤtter aber haben in der Mitte einen großen hat. welche waͤhrend ihrer Bluͤhezeit ſchon ziemlich hoch find: fo ſieht man die Urſache ein, warum ſie ſo hohe Stengel treiben muß. Haͤtte ſie ſo nledrige Stengel, als Iris pumila, fo würden ihre DBlumen, von den benachbarten Pflanzen verdeckt, von den Hum⸗ meln nicht leicht von weitem bemerkt, befucht und befruchtet wer: Was das zivente betriffe, fo iſt die Krone blaßgelb; ‚gefättigter ‚gelben Fleck, welcher am Rande dunfelfarbige Linien Diefer Fleck welſet den Hummeln die Stelle, wo ſie hinein: kriechen muͤſſen. ſatz dieſes Flecks vollends unmittelbar zum Safthalter. = diefer Fortſatz, welcher gruͤnlichgelb, und mit dunfelfarbigen Li— — d der Fruchtknoten. len durchzogen iſt, erſtreckt ſich hinab bis an die Oeffnungen des Saſthalters. Den vorderſten Theil des Saftmaals ſieht man in Sig. 26., das ganze Saftmaalin Fig.27; s 5. Auf welche Krtbie Befruchtung * die Hummeln ge⸗ ſchleht werde ich bey der folgenden Art zeigen. Iris Xiphium. Tab. IE 2. 8. YET, 3. Die etwas vergröffette Blume in natürlicher Stellung, ab die Saftdräfe, welde zugleich der N "Das (punftirte) Saftmaal. Zwey von ie Deffnuns Sind fie hineingefrochen, ſo führe fie der Forts Denn fie von einander fliehen, blau. _ u m ris. blätter. ggg bie Briffelölätter. Kronenblätter. krlecht. der Saftdruͤſe befindlichen Saft ableckt. 8. Ein umgebogenes Kronenblatt von der Inneren Seite. Unterwaͤrts der unterſte Theil des Sılaments, und dle beiden Anjäke, welche zwey von den les —— Oeffnungen des Safthalters hervorbringen. 9. Der oberſte eines Griffelblatts. iſt punktirt. | | 15. a der oberfte ine Griffelblatts. b der heine an i jenen dicht anfchließende Theil eines umgebogenen Kronenblatte. Auf demfelben der (punktirte) oberſte und unverdeckte pr des 2 Saftmaals. 1. Die Saftdrüfe ift die Seohedläßren ab a 3: Saft aus, Dies gefchieht aber zu Feiner befonderen Abſicht, Safthalter if. hh die beiden — umgebogenen Kronen, E“ eee die aufrecht fiehenden ce eine Hummel, welche in die Blume hinein a eine Diene, ivelche den auf ber Außerften a Das Siam a J E Sie itt | nicht nur inwendig, fondern auch auswendig gelb (diefe Farbe wird durch Punkte angedeutet), und fondert auch auswendig — | fondern ruͤhrt bloß von dem Ueberfluß an Saft her, mit welhem ; die Saftdruſe verſehen iſt. Denn obgleich verſchiedene Inſekten, und ſogar Bienen ſich auf dieſer Stelle einfinden, und den Saft ablecken: ſo thun doch dieſes niemals die Hummeln J a — — Befruchtung der Blume beſtimmt ſind. 2. Der Saft befindet ſi ch auch hier zwiſchen der Soft und dem Griffel, Be: 3. Mit den fehs Deffnungen des Saftholtere — es hier — Jedoch iſt hier noch mehr Vorſicht in Anſehung der Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen ſichtbar, als bey der vorhergehenden. eben die Bewandniß, als bey der vorhergehenden Art. Denn die umgebogenen Kronenblätter fließen ſehr dicht an die Griffelblaͤtter, ſowohl von beiden Seiten, , als von vorne, und es ift unmoͤglich, daß ein Regentropfen in den inneren Raum derſelben hineindringe. | 4. Die aufrecht ſtehenden Rronenblätter find Bunfefblofet, die umgebogenen Kronenblätter aber und die Griffelblaͤtter ſind, ſoweit ſie an einander ſchließen, blaßviolett, obertärte ober, wo gelöften fein oberfier von’ außen In die Augen fallender Theil, welcher gegen die blaue Farbe vortrefflih abfticht, blaffer aber | fein unterfter oder Innerer Theil, weicher ſich auch bier bis an den - - Safthalter erftreckt, Oberfläche der Kronenblätter — welches in Sig. 3. — Dieſes Saftmaal ſcheint durch die aͤußere vu angedeutet wird. Das Saftmaal iſt gelb, om FE — arte c * ERREGT WERL 14 — ae Senn ers} * — —— — a 5 nenblatt hinein. 73 — — — a a a een — ⸗ — —— — ln — einen ſchoͤnen gelben Fleck haben. Irıs. eine mechanische Art gefchehen koͤnne, toelcher, um eg gelegentiich zu bemerken, in beiden, bejonders aber in der zweyten, gegen den Megen völlig gefichert iſt, mie fana derfelde entiveder von felbft auf das Stigma Fommen, oder durch den Wind auf dafjelbe gebracht werden? Obgleich das Stigmablättchen der Anthere ziemlich nahe iſt, fo iſt doch die oberſte Oberfläche deſſelben, als das eigentliche Stigma, berfels ben nicht zugekehrt, fondern von derſelben abgewendet. Da das Stigma, befonders In der ziwepten Art, über dir Anthere ſteht, - e” Eann der Staub diefer unmöglich auf jenes fallen. Der Wind kann zwar vlelleicht bey der erſten, keinesweges aber ben der zwey⸗ ten Art die Autheren berühren, und ihren Staub abwehen. mieln, welche die Blumen beſuchen, uns wenden, und unterſu— den, ob fie die Dlumen befruchten, durch die vorzügliche Schönhelt derfelben angeloct, zu derjelben bin, Wann fie derjelben nahe iſt, fo fieht fie, daß dieſelbe zwar überhaupt violett It, daß aber dlejenigen drey Theile derſelben, welche am meiften vorwärts fliehen, b ſowohl wegen des ſo eben geſagten Ihre bejondere Aufmerkſamkeit auf ſich, als auch deswegen, weil fie findet, daß dieſelben grade diejenigen Stellen find, auf welche fie fid) feßen kann. Sie jet ſich alſo auf denjenigen von dieſen Thet len, welcher Ihe der naͤchſte A Nun ſcheint zwar derſelbe nur ein einziges Stuͤck auszuma⸗ de, indem das umgebogene Kronenblatt dicht an das Griffel, blatt ſich anſchließt. Weil aber die Hummel weiß, was der gelbe "gie bedeutet, nemlich daß er die Stelle anzeigt, wo fie in die Blume hineinkriechen muͤſſe: ſo kehrt ſie ſich an jenen Schein nicht, fondern arbeitet fich zroifchen das Gri frelblatt und das Kro⸗ Hier hat nun die Natur, welche es nöthig fand, die Blume feſt zu verichließen, damit kein Regentropfen in den Safthalter hineinfloͤſſe es fo veranſtaltet, daß der Hummel die Mühe etwas erleichtert wird. Die Griffelblaͤtter find nemlich ſteif und unbewegi: ch, die Kronenbiätter aber laffen fich leicht herab druͤcken, fahren aber, fobald man fie loß läßt, mie elaſtl—⸗ ſcher Kraft wieder in die Hoͤhe. beym Hineinkriechen ihre eigene Schwere zu Huͤlfe, indem die— ſelbe verurfacht, daß fie das Kronenblatt leichter herabdruͤcken kann. Stellt man fid) die Sache umgekehrt vor, daß nemlich die Klonendiditer ſich nicht ade bie Griffelblaͤtter aber in die Hoͤhe . Daß nun die Befruchtung dieſer und der vorhergehenden Blume feinesiweges auf lehrt der Augenſcheln. Denn wie kann der Staub der Antheren, Folglich muͤſſen wir, wir moͤgen wollen oder nicht, zu den Hum— Geſetzt alſo, eine Hummel wird von weitem die — DE | phium, welche ſie noch nie geſehen bat, gewahr: fo fliegt fie, lau find, und in der Dritte Dieje drey Theile ziehen alio das Stigmablättchen ſtark berührt. Folglich koöͤmmt der Hummel | welcher ſich im Safthalter befindet, zu gelangen. Iris. alsdenn Fame ihr die Schwere ihres Körpers nicht zu Statten, fondern fie müßte bloß durch) Anwendung Ihrer ganzen Kraft das Griffelblatt in die Höhe drücken, ; - Wenn nun die Hummel durch den Eingang hindurch ge⸗ krochen iſt, ſo faͤhrt das Kronenblatt wieder in die Hoͤhe, und der innere Raum zwiſchen demſelben und dem Griffelblatt wird enger, als er war, indem die Hummel hineinkroch. Indem ſie alſo nach Anleitung des inneren Theils des Saftmaals zum Saft _ halter hinabkriecht, fo drückt das Kronenblatt fie dicht an das Sriffelblatt an, folglich auch an die Anthere, welche an diefem dicht anliegt, und fie ſtreift aljo mit Ihrem Haarichten Rüden den Staub derſelben vei nad, Nachdem fie mit ihrem ausgeftreckten Saugeräffel denjenigen Theil des Safts, defien fie hier habhaft werden kann, herausgeholet hat: ſo kriecht ſie ruͤckwaͤrts wieder in die Hoͤhe, und aus der Blume hinaus. Hier wird ſie zwar von dem Kronenblatt an das Stigmablaͤttchen angedruͤckt (wel— ches am Griffelblatt grade da befindlich iſt, wo das Kronenblatt ſich dicht an daſſelbe anſchließt), aber nicht an die oberfte, ſondern an die unterfte Seite deſſelben, welches a lſo in Anſehung der Be⸗ fruchtung keine Folgen hat. Nachdem ſi ſie aus dieſem Drittheil der Blume hinausgekrochen iſt, fo fliege ſie auf eines von den | wird fie vom Krone beiden übrigen, Indem fie hineinkriecht, w blatt an das Griffelblatt angedruͤckt, ſo daß ſie mit dem Ruͤcken Sie ſtreift alſo den am Ruͤcken haftenden Staub an die oberſte Seite deſſelben, als das eigentliche Stigma, ab, und befruchtet alfo mie dem Staube des erften Drittheils der Blume das zweyte Drittheil, oder dasjes nige Fach des Fruchtknotens, welches zu dieſem Drittheil gehoͤrt. Auf ſolche Art fliegt fie von einem Dritthell einer Blume auf das andere, und von einer Blume auf die andere, und befruchtet je nes und diefe mit dem Staube, welchen fie aus dem nächit vors ber befuchten Drittheil einer Blume und aus ber uächft vorher bejuchten Blume geholet bat, Sliegen, Bienen, Schmetterlinge und andere Inſekten ger uteßen den Saft, welchen die Saftdruͤſe von außen ausſchwitzt, und man findet bey ſchoͤnem Wetter dieſelben haͤufig auf dieſem Theil der Blume, Sie find aber nicht im Stande, zu dem Saft, Bon den Flie⸗ gem verſteht fich dieſes von feld. Denn fie find viek zu dumm, als daß fie den jo kuͤnſtlich verſteckten Saft follten ausfindig ma, chen koͤnnen. Aber feldft die Elugen Bienen fünnen nicht zum Saſfthalter gelangen, wel ſte zu ſchwach ſind, das Kronenblatt herab zu druͤcken, und dadurch ſich einen Eingang in die Blume zu verſchaffen. Einige te mit roth und ſchwarz gefleckten E 3 Rt druͤcken laſſen: ſo wuͤrde die Hummel mehr Muͤhe haben. Denn WB» n | Ziügeldecen taft ch & unmittelbar vor dem Eingang auf dem Saft, maal ſitzend an. Sie ſchlenen alſo zu wiſſen, was das Saftmaal bedeute, waren aber zu — um ſich hinelnarbeiten zu koͤnnen. Daß Iris Pfeudacorus von Hummeln beſucht wird, davon batte ich mich auf folgende Art uͤberzeugt. Ich hatte mir einige | ° Blumen vom Felde geholet, und trafuntermeges auf dem Lamium album eine Hummel an. Sch näherte derſelben meine Blumen, und fie flog fogletch auf eine von denfelben, und kroch in dleſelbe hinein. Well ich nun hieraus den Schluß machte, daß auch Iris _ Xiphium von Hummeln befucht werde: fo begab ich mich in dei jenigen Garten, in welchem diefelbe in z temlicher Anzahl fi ber fand. Ich wartete lange auf eine Hummel; e8 fand ſich aber kelne ein. Die Blumen ſchienen aud) noch von feiner Hummel beſucht worden zu ſeyn, denn das Stigma war in feiner mit Staube verfehen. Um nun meiner Sache gewiß zu werden, be gab ich mic mit Einer Blume auf das Held, und zwar an einen Ort, wo viel wilde Salbey waͤchſt, welche damals bluͤhete, weil ich wußte, daß ich dort gewiß Hummeln antreffen wuͤrde. Hier erreichte ich, zu meinem groͤßten Vergnuͤgen, meinen Zweck ſehr bald. Ich fand nemlich eine große Hummel auf der Salbey, th näherte derfelben meine Iris, und fie feste fi) fogleich auf ein Drittheil der Blume, und Eroch In daffelbe hinein, und hielt ſich lange in demſelben auf. Als ſie aus demſelben wieder herausge— kommen war, ſo begab ſie ſich auf das zweyte Drittheil, und kroch hinein. In das dritte Drittheil konnte ſie anfaͤnglich nicht hineinkommen. die Salbey. Ich wiederholte meinen Verſuch, und nun arbeitete fie ſich auch in das dritte Drittheil hinein. Die Blume ift eine Zwitterblume. Stellt man fih nun — jedes Drittheil derſelben als eine beſondere Blume vor, ſo iſt dieſelbe auch eine Zwitterblume. Es erhellet aber aus dem Ge: fagten, daß eine folche Partialblume nicht durch ihren eigenen | Staub, fondern durch dem Staub einer andern befruchtet wird, Hierin find alſo diefe Blumen den dichogamifchen Blumen ähn; Ad, Denn auch diefe werden nicht durch ihren eigenen Staub befruchtet, ſondern die aͤlteren Blumen durch den Staub der juͤn— geren, oder umgekehrt ‚ die jüngeren durch den Staub der älteren, Hieraus ſcheint ſich zu ergeben, was ich in der Einleitung geſagt habe, nemlich daß die Natur nicht will, daß irgend eine Zwitter⸗ blume durch ihren eigenen Staub befruchtet werden folle. Ferner if die ganze Blume eine aufrechtftehende Blume, und daher re, gulär. Denndaß ein Drittheil eine andere Strufturhabenfollte, | als das andere, davon läßt fich fein Grund gedenken, Daß aber ein jedes Drittheil, als eine nn ‚ und zwar zweylippichte, koͤnnen. beides ihr eine kleine unangenehme Empfindung verurſachen muß. 4— Bey der Ophrys ouata werden wir ſehen ‚ daßdas Infekt, wel | zu werden. nießt, von den Staubgefäßen oder dem Griffel auf alferley Art gleichſam geneckt wird, daß es den Kopf und die Augen voller Staub bekoͤmmt, und daher mit den Vorderfuͤßen denſelben wie / | | Sie verließ alfovdie Blume, und flog wieder auf | | Ra Iris, dem Saftmaal geziert feyn muß, wird man aus dem Gefagten von felöft einfehen. geben muß, und deswegen lieber gar nicht hineinfriecht; man ber greift aber zugleich, daß dieſes nothwendig fo feyn mußte, wenn | der Endzweck der Natur, die Befruchtung, follte erreicht werben E Ein ähnlicher Umftand wird bey der Nigella aruenſig 4 vorkommen. Bey der Saluia pratenfis haben wir ſchon gejehen, 4 daß die hineinkrlechende Hummel jedesmal von den Staubgefaͤßen gleichſam gepeltſcht wird, und ſich an dem Stigma ſtoͤßt, welches ches die Blume beſucht, ſich aus derſelben einen Kopfſchmuck (die Mittel, hinter das Geheimniß der Befruchtung zu kommen. Sieht man alſo, daß ein Infekt, indem es in eine Blume hinein ⸗ kriecht, um zum Saft zu gelangen, oder indem es den Saft ge⸗ der abſtreift, weil es durch denſelben verhindert wird, zu ſehen, daß es wohl gar von irgend einem Theil feſtgehalten wird, oder 4 an demfelben Eleben bleibt, fo daß es entweder jämmerlich ſter | ben, oder mit Verluft eines Being fich retten muß, oder daß es, 4 wie in der Ofterlugey, in einer Blume, als in einem Gefaͤngniß, 4 eingefperrt wird: fo Halte man diefes Feinesiveges für einen zweck⸗ loſen Zufall, fondern vielmehr für einen mefentlichen Theil de | Plans, welchen die Natur bey der Einrichtung der Blumen vor Augen hatte, und fuche denfelben zu erforſchen, und man wird die herrlichſten Entdeckungen machen. Noch einen Umſtand muß ich nicht unberuͤhrt laſſen Der Eingang in die Blume, welchen die Natur der Hummel ange⸗ wieſen hat, und welchen dieſe auch wirklich waͤhlet, iſt nicht nur, ungeachtet die Hummel fih Mühe geben muß, um hineinzukoms men, der leichtefte, fondern auch, mwenn fie nicht, wie zumellen | bey manchen Blumen geſchieht, Gewalt gebrauchen, und ſich | über dem Safthalter ein Loch in die Krone beißen will, der einzige , mögliche Eingang für diefelbe. Denn geſetzt, fie ‚wollte ſich au | das Ele nicht ehren, ſondern von der Selte zwiſchen das. | : 76 N Blame betrachtet, nicht vegulär ſeyn kaun, daß z. B. die — 7 Lippe nicht der oberen gleich feyn, nicht diefe, fondern jene mit Endlich fiehet man, daß esder Hummel len lich ſchwer gemacht iſt, zum Saft zu gelangen, ſo daß ſie zuwet⸗ —4 len wohl gar die Mühe ſcheuet, die fie beym Hineinkrlechen ih © Staubkoͤlbchen) holt, mit welchem ihm gar nicht gedienet if, da her es ſich, wiewohl vergebens, bemüht, denfelben wieder los | So oftnun ein folder Umſtand vorkoͤmmt, fo ifter, | wenn man auf denfelben gehörig Achtung giebt, ein vortreffllches 4 4 — —— — N 1 — kriechen wollen. EEE — a — ECHTE TEILTE werden folle. (x Iris, Griffelblatt und das Kronenblatt hineinkelechen z. B. da, wo | man In Fig. 3. ihren Kopf flieht: fo würde fie nicht im Stande feyn, das Kronenblatt vom Griffelblatt zu entfernen, da diefes ihr fehon fauer wird, wenn fie den natürlichen Eingang waͤhlt. Dies folge aus mechanifchen Gründen, wenn man fi das Kros nenblatt als einen Hebel vortte"*, deſſen Ruhepunkt bey b, und deſſen Laft der Srad der Elaſticitaͤt iſt, mit welchem derſelbe, wenn man ihn herabdruͤckt, aufwaͤrts ſtrebt. Die Laſt iſt unges faͤhr gleich groß, die Hummel mag oben oder an der Seite hinein— Die anzumendende Kraft aber iſt im festen Fall groͤſſer, als im erſten, weil ſie in jenem dem Ruhepunkt naͤher iſt, als in dieſem. Hieraus folgt alſo erſtens, daß die Natur den Inſekten das Hineinkriechen in die Blumen fo leicht als moͤg⸗ lich gemacht hat. Sich wäre, auf der Seite hineinkriechen wollte, die Abficht der Da aber die Hummel, wenn fie, falls es mög: Natur, nemlich daß von ihr die Blume befruchtet werde, verei, teln wuͤrde, Indem fie, wenn fie auch den Staub der Anthere ab- ſtreifte, dennoch denſelben nicht auf das Stigma bringen wuͤrde: fo folgt hieraus zweytens, daß die Natur die Blumen ſo einge— richtet hat, daß die Inſekten, wofern ſie anders nicht Gewalt gebrauchen wollen, ſchlechterdings nicht, oder wenigſtens ſehr ſchwer zum Saft gelangen koͤnnen, ohne zugleich die Blumen zu befruchten. fer Blume den von der Natur gemachten Eingang waͤhlet, und Endlich drittens, da die Hummel beym Befuch die; es Ihr nicht einmal einfällt, fich durch die Krone durchzubeißen: ſo iſt es wahrfcheinlich, daß, wenn ein Inſekt auf eine gemalt; thaͤtige Art fi) einen Eingang in eine Blume verſchafft, diefe für daſſelbe nicht beſtimmt fey, und von demfelden nicht befruchtet Diefer Satz Ift bey der Blumenforſchung nicht ohne . MNautzen, Indem er uns wenigftens davor fihere, daß mir nicht eine falfche Spur verfolgen. Weil eine große Hummel in bie Keone des Antirrhinum Linaria ein Loch beißt, um zum Saft £ zu gelangen: fo fchliege ich hieraus, daß diefe Blume von diejer { Hummel nicht befruchtet werden fol. Und daß diefer Schluß | richtig iſt, lehrt der Augenſchein, denn der natürliche Eingang in A diefelbe iſt für die Hummel viel zu klein. Theil der Krone der gemeinen Oſterluzey ein Loch. und Befruchtungsart zu ergruͤnden im Stande ſeyn. Eben ſo beißt ein In— ſekt, welches mir unbekannt iſt, in den unterſten kugelfoͤrmigen Wer nun vorausſetzen wollte, daß dieſes Inſekt zur Befruchtung die; fer Blume beſtimmt ſey, der würde niemals ihre Einrichtung Blume wird nicht von diefem Inſekt, fondern von fehr Eleinen : Fliegen befruchtet, welche nicht im Stande find, ein "0; in die Krone zu beißen zugleich weit [chöner iſt, ale dieſelbe. hieraus zu folgen‘, daß, je ſchoͤner eine Blume iſt, Denn die | — 78 = Da nun!dte Blume bloß von Hummeln, und zwar nur von den groͤßten Arten derſelben, befruchtet wird, indem die kleineren Iris. ee — vermuthlich zu ſchwach ſind, um in dieſelbe hineinkriechen zu koͤnnen: fo folgt hieraus, daß ihre Befruchtung. oftmals unters bleiben muß, indem viele Blumen verbluͤhen, ohne von einer ſolchen Hummel einen Beſuch erhalten zu haben, zumal da dieſe Hummeln nicht fo häufig find, als Stegen und andere. Inſekten, | felbft Bienen. Dieſes wird durch die Erfahrung völlig beſtaͤtlgt. Denn in dem oben erwaͤhnten Garten fand ich im Oktober, daß alle Samenkapſeln ein ſchlechtes Anſehen und lauter tauben Sa⸗ men hatten. Eben ſo haben einige Pflanzen, welche ich in den botaniſchen Garten zu Berlin gebracht hatte, im folgenden Som: mer zwar Blumen, aber Eeine Samenkapſeln angefeßt. Bender. Iris Germanica, Sibirica und Pfeudacorus geht die Befruchtung beffer von Statten, wahrfchetnlic) deswegen, weil in denjelden der Eingang nicht verſchloſſen iſt, ſondern offen ſteht, folglich auch die kleineren Hummeln und andere pe Sineintriechen fönnen. | Endlich fcheint mir merkwuͤrdig zu ſeyn, daß Iris Xiphium vor dem Regen beffer verwahrt iſt, als Iris Pfeudacorus, und Das Erftere iſt oben ge jeigt worden, und an dem Leteren wird man nicht zweifeln, fos -bald man beide Blumen gegen einander hält. Jene iſt unglelch ſchoͤner gefaͤrbt, als dieſe. Die aufrecht ſtehenden Kronenblaͤtter ſind in jener weit groͤſſer, als in dieſer, und tragen ſowohl zur Schoͤnhelt, als zur Bemerkbarkeit der Blume nicht wenig bey, wozu fie denn auch allein da find; bey dieſer hingegen find dieſel⸗ ben fehr Elein und unanfehnlich. Das gelbe Saftmaat ſticht in jener gegen Die blaue Farbe des oberften Theil des Griffelblatts und des Kronenblatts unvergleichlich ab; in diefer Hingegen nimmt es ſich nicht fonderlih aus. Da es nun wahrfcheintich if, daB, ‚je beffer der Saft einer Blume vor dem Regen verwahrt ift, defto edler und für defto edfere Inſekten derfelbe beſtimmt ſey: fo ſcheint deſto edler ihr Saft, und fuͤr deſto edlere Inſekten derſelbe beſtimmt ſey. Daß aber die Hummeln zu den edelſten Inſekten gehoͤren, daran wird niemand zweifeln, welcher das Genie derſelben, und die große Geſchicktheit, mit welcher ſie den Saft der Blumen, wenn er auch noch ſo ſehr verſteckt iſt zu finden wiſſen, kennen ge⸗ lernt hat. Iris German Der Saft dieſer — ſcheint für die Bienen ein auf der Stelle tödtendes Gift zu feyn. Ich fand | eine todte Diene indem Kaum zwiſchen dem Sriffelblate und dem f umgebogenen Kronenblatt ; und zwar in einer folchen Stellung, | 70 Iris. Erio pborum. Secale. we (che zu erfennen gab, daß fie vom Saft genoffen Satte, und Sim Begri f gewejen war, aus der Blume wieder herauszufriechen. Daß die Blume fuͤr die Bienen nicht beſtimmt ſey, noch von den— ſelben befruchtet werden ſolle, erhellet auch daraus, daß die Griffelblaͤtter von den umgebogenen Kronenblaͤttern ſo weit ab ſtehen, daß die Blenen auf den letztern hinabkriechen koͤnnen, ohne weder die Antheren noch die Stigmate zu berühren. Linne bat in feiner Befchreibung der Gattung mehr als Eimnen Sehler begangen. Erftens hat er den ganzen ans drey Blaͤttern beftehenden Theil des Griffels für das Stigma ehal: ten. Zweytens hat er das Nectarium falfch angegeben. Daffelde ‚af feiner Meinung nad) In einigen Arten der Streif von Haas ven, welcher fich auf dem unterften Theil der umgebogenen Kro— in andern befteht es aus drey Saftpunften, | nenblätter befindet, welche auswendig an der Baſis der Krone angetroffen werden. Jene Haare aber ſondern kelnesweges Saft ab, ſondern ſie ſind theils die beſondere Saftdecke, theils gehören fie zum Saftmaal, denn fie find befonders gefärbt, Diefe Saftpuntte aber fucht man bey det Iris Pfeudacorus, welche doch Feine Haare hat, vergebens. Und überhaupt wird man nach demjenigen, was bis; her gefagt worden iſt, es gegründet finden, wenn ich behaupte, daß es feine Iris geben fönne, welde, wie Xiphium, auswens dig Saft ausſchwitzen, aber nicht zugleich den e Igentlichen Saft: vorrath inwendig in der Rronenröhre enthalten ſollte. Nicht weniger irret Wahlbo om, wenn er in feiner Diſſer⸗/ tation: Sponſalia plantarum, ſagt, daß die Arten der Iris vom I reife Samenkorn. | — Winde befruchtet werden. | Eriophor um. ‚Eri ophoru um poiyftach yon Seidendinfe. Hat | feinen Saft. | | er Secale. — | s ecale c er Hr. | Ressen Tab. I, 54 57. 48. Das Piſtill von vorne. ' 56. Der Fruchtknoten von der Seite. Saſtdruͤſe. 47. Ein Saftblaͤttchen von Innen, i 53. Daffelbe von außen. 49. Das reife Samenforn. b die vormaligen Saftblättchen. druͤſe fehr deutlich. 4749: 53.1 2 knotens, auf welchem die Saftblättchen liegen, die Saftdrüfe a die vormalige Saftdrüfe. Secale. Auena. ——— Holofleum. ss Dieſelben von außen. — » —— * FIR ah ’ B hr 8 — * | — — 2 54. Die vom Samenforn aögeläfeten Safistätigen von | Innen, | Die beiden Saftbl ättchen, welche ſich in den — ci Grasbluͤthen befinden ‚and welche man bisher dag Nectarium 4 genannt bat, find, wenigſtens beym Roggen, nicht Saftdruͤ⸗ — ſen; ſondern der Fruchtknoten ſelbſt ſondert unterwaͤrts auf der⸗ — jenigen Stelle, toelche fich durch ihre Stätte und Farbe unters ® 4 Der Saft. befindet ſich zwiſchen dieſer Stelle und den Saftblaͤttchen, welche mir inwendig etwas kom kav zu ſeyn ſchienen. Inwendig find fie glatt, auswendig aber, befonders oberwaͤrts, mit Haaren überzogen, und der Fruchtfnoten ift oberwärts auch Diefe Haare find alfo die Saftdede, | Bey einem reifen Samenkorn ſieht man noch oberwärts die Haare, und unterwärts die vormalige Saftdrüfe, welche zugfeih mit den Fruchtfnoten gröffer geworden ift, und alfo nun über fcheidet, den Saft ab. Alſo find diefe eigentlich der Safthalter. mit Daaren überzogen. die beiden Saftblättchen, welche nach geendigter Bluͤhezeit ver ⸗ trocknet ſind, hinwegragen. nen ſie alsdenn uͤberaus duͤnne und durchſichtig, zum Beweiſe, daß ſie nicht den Saft abgeſondert gl weil fi ie fonft “ — Auena. Hafer | Auena fatina. Kab- 5 a7 Daß vergeöfferte Auch am reifen Haferforn fest man die vormafige Sa Feftuca. — Felluca elatior | fehen, daß auch bey diefer Blüthe derjenige Ihell des Frucht Durch die Loupe geſehen , erſchei⸗ es war: Bi N) ‚Diefelbe iſt glatt, da das Korn — mit Haaren überzogen iſt, welche auf dem oberſten Ende am 2 häufigften ftehen. E 00 Durch die Loupe habe Ich deutlihger iſt. Denn derſelbe machte ſich durch ſelne gelbllche — und — * ſein oͤlichtes Anſehen ſehr kenntlich. 57. Der Fruchtknoten von vorne, nachdem die. beiden | | ON er worden, Auf demfelben bie —— I Holofteum. Holofteum vmbellatum. Diefe Blume gehöre mit j dem Teraftium und der Spergula zu Einer natürlichen Sat der Mittageftunde bey ſchoͤnem Wetter geöffnet Hat, fo kann man de fünf Safttröpfehen an ihrem Glanz deutlich erken⸗ nei, ie — tung, und hat, wie diefe, fünf Saftdruͤſen. Wenn fie fihin 4 re | » Holofteum. Scabiofa. = nen. Damit biefelben nicht vom Regen verborben werden, ſo iſt die Blume bey ſchlechtem Wetter jederzelt geſchloſſen. So lange E die Blume bluͤhet, ſtehet fie aufrecht. | E 14 hat, neigt M die junge Samenkapfel zur Erde. Wann dieſe — — ſamtlich aufgebrochen ſind, von oben geſehen. 19. Eine Blume aus der Mitte eines jüngeren Blumen; knaufs. 20. Eine Randblume eines Äfteren Blumenknaufs. 13. Der Fruchtknoten nebſt dem en nn von E der Seite, und | 12, von oben gefehen. Die Counfticte) Saftöräfe. | 1. Die Saftdräfe iſt der weiße Kreis in der Mitte des gruͤ—⸗ nen Kelchs. BE a ee na et ar T —S———— EN — Rronenmöhre 3. Zur Beſchirmung des Safts vor dem Regen dlenen die — Haare, mit weichen der oberfte Theil der FRE Inwendig überzogen iſt. 4. Der ganze Blumenknauf, welcher ſehr flach oder. die | | Geſtalt eines Eleinen Abſchnitts einer Kugel hat, iſt, als Eine Blume betrachtet, eine aufrecht ſtehende Blume. Die Blumen ſelbſt aber ſtehen in der Mitte aufrecht, je weiter ſie aber vom Mittelpunkt abſtehen, deſto horizontaler iſt ihre Stellung. Nah eben diefem Abftande nimmt auch ſowohl ihre Groͤſſe, als aud) | ihre Srregularität zu, welche darin befteht, daß die drey aus; 2 waͤrts ftehenden Adfchnitre des Kronenfaums gröffer find, ale die 5 beiden einmwärte ftehenden. Die Abficht der Natur bey diefer Einrichtung geht dahin, daß die Bl fursenfnäufe den über denfels ben in der Luft umberfliegenden Snfekten defto beffer in die Aus gen fallen. Dieſelben ericheinen von oben gefehen als ganze Kreife, _ son irgend einer Seite geliehen aber als kleine Abſchnitte eines Nachdem fie abgeblüher I — Vierte Klaſſe. und: Safthalter iſt der unterſte lawendi — Theil der 82 damit die Sa; fondern vom Winde Holofteum. Scabiofa._ aber.reif iſt, eichtet fie ſich wieder in die Höhe, d menkoͤrner nicht von felbft herausfallen, herausgeworfen und weit verſtreuet werben, Tetrandria. . — | = Zwitterblumen mit vier Staubgefäßen. — Scabioſa. Rrelfes, Wenn m fie nun ſeicwarte ſi h hauptſachlich ee ma⸗ J—— | | hen folften, fo müßten alle Blumen gleich groß feyn, weil fih er * abiofa columbaria. Dergftablefe,. Tab. V. 12, 13, | ein Grund angeben ließe, warum eine Blume gröffer feyn müßte, RR | alg die andere. Da fie aber von oben gefehen ungleich gröffer ers F LT, — Blumenfnauf „deſſen Blumen a nicht feinen, als von irgend einer Seite: fo follen fie auch nad) oben zuden Inſekten am ftärkften in die Augen fallen. Und damitdas Bild, welches fie von oben gefehen in den Augen der Inſekten hervorbringen, noch groͤſſer werde, fo mußte die Krone der Blu⸗ men, je weiter diefelben vom Mittelpunkt abftehen, defto gröffer und folglich deſto irregulaͤrer ſeyn. Denn was das Letztere be⸗ trifft, jo würde eg zur Bergröfferung des Dildes eines Dlumens Enaufs nichts beytragen, wenn die beiden einmärte ſtehenden Ab⸗ ſchnitte des Kronenſaums eben ſo groß waͤren, als die drey aus⸗ waͤrts ſtehenden. Eine aͤhnliche Einrichtung finden wir bey — vielen — Blumen. In der Syngeneſi 1a fuperflua haben die Nandblumen eine weit gröffere Krone, als die In der Mitte fiehenden, Alle Arten der mweitläuftigen Sattung Centaurea haben Randblumen, welche groͤſſer find, als die in der Mitte ſtehenden, und welche bloß aus einer Krone beſtehen, und weder ein Piſtill noch eine Anthere haben. Eben ſolche Randblumen finden wir bey dem Viburnum Opulus. Verfchiedene Gattungen der Schirmblu⸗ men haben am Rande der Dolden Blumen, welche groͤſſer fin, als die Inder Mitte fiehenden, und deren auswärts fiehende Kros nenblätter gröffer find, als die einwärts fiehenden. Dahin ge⸗ hört Coriandrum, Haſſelquiſtia, Oenanthe, Heracleum, Caucalis. In allen Arten der Iberis find die beiden auswärts ftehenden Kronenblätter gröffer, als die beiden einmwärts flehens den, und in der Iberis vmbellata haben auch Überdies die Nands blumen eine gröffere Krone, als die in der Mitte ftehenden. Bon diefer Einrichtung läßt fih nun fein Grund angeben, wenn man nicht weiß, daß dieje Blumen Insgefamt Saftblumen find, und - 8 Seibioln von Inſekten — werden ſollen, daher fie ‚> damit fie von denfelden leicht bemerkt werden können, ihnen von oben gefehen fo ftark ala möglich in die- Augen fallen muͤſſen. Was inſonder⸗ heit die zuletzt genannte Iberis betrifft, fo bilden die Blumen al ler Arten, fo- lange fi fie blühen, einen Corymbus, diefer aber vers wandelt ſich bey den mehreſte en Arten, ſo wie die Blumen nach und nach verbluͤhen, in einen Racemus; bey der — vmbel- lata hingegen behaͤlt er ſeine Geſtalt. Dieſer Corymbus ſoll bey Daher allen Arten von oben gefehen ftarf in die Augen fallen. mußten zwar bey diefer Art, wie bey. den übrigen, die auswärts ſtehenden Kronenblaͤtter groͤſſer ſeyn, als die einwaͤrts ſtehenden; die mittelſten Blumen hingegen durften nicht eine ſo große Krone haben, als die Randblumen, weil dieſes zur Vergroͤſſerung des Bildes des ganzen Corymbus nichts beytragen würde. Da aber bey den übrigen Arten der Corymbus ſich nach und nach in einen Racemus verwandelt, ‚fo werten auch die ganze Blühezelt Hin; durch die in der Mitte ftehenden Blumen nach und nach and: blumen. Randblumen find, fo müffen fie auch alle eine gleich große Krone haben. Jedoch muß ich noch anmerken, daß ich nur vermuthe, aber noch nicht weiß, daß die Blumen Saft enthalten. 35 Aue Blumenknaͤufe, Umbellen, Corymbi und Cymae nun, | bey welchen dieſe Einrichtung fol Statt finden fönnen, muͤſſen einen wirklichen Rand haben, d.t., fie muͤſſen entweder ganz flach, oder dem Abſchnitt einer Kugel ähnlich ſeyn, weicher nicht Haben fie aber die Geftalteiner ganzen Kugel, oder des größten Theile berfelben: fo fälte diefe groͤſſer Ift, als die halbe Kugel, . Einrichtung von ſelbſt weg. Denn alsdenn iſt ihr Bild, man mag ſie anſehen aus welchem Geſichtspunkt man will, jedesmal ein ganzer Kreis von eben derfelben Sröffe. Da nun feine Ur ſache vorhanden ift, warum fie von den Inſekten aus einem Standpunft leichter follen bemerkt werden müffen, als aus einem andern: fo müffen fie auch gleich große Blumen, ‚oder vielmehr alle ihre Blumen müffen eine gleich große Krone haben. Dahin gehört 3. B. Echinops Ritro und fphaerocephalus, Angelica, Gomphrena globofa, Statice Armeria, Phyteuma montanum, d. i., Jefi ione montanaL. ©. Phyteums. $. Die Blume wird von Bienen, Hummeln und Blumen; kaͤfern befucht. Daß fie von diefen und anderen Inſekten be⸗ fruchtet wird, erhellet daraus, daß nicht Mr die einzelnen Blu— : men, fondern fogardie ganzen Blumenknaͤufe Dichogamiſten von der maͤnnlich⸗ weiblichen Art find. Denn wenn man einen jüns gern Blumenfnauf, deffen Blumen ſich ſaͤmmtlich geöffnet ha; ‚ben, beſieht, fo findet man, daß In den mehreften die Filamente fteif find und ſtaubvolle Antheren haben, daß aber in allen der Da alfo alle Blumen, obgleich nicht zu gleicher Zeit, Sie ift zugleid) der Safthalter. ‚ 1% Afp erüla, ” Galium. Knautia. Seabiofa. 84 Sriffel noch nicht aus der Kronenroͤhre hervorraget Sig, 19. An einem älteren Blumenknauf hingegen bemerkt man, daß die Griffel ſaͤmmtlicher Blumen eben ſo lang ſind, als in dem juͤnge ren die Filamente, daß aber die Fllamente nicht mehr ſteif, ſon“ dern welk ſind, und die Antheren verloren haben, Fig. 20,” Folg: lich werden die al teren Blumenknaͤufe von den Inſekten durch den Staub der jüngeren befruchtet. wann fie hernach auf einem älteren Blumenknauf ftehen, fo be, rühren fi fie mit ihrem Unterfeibe die Stigmate, welche grade die 4 Stelle einnehmen, in welcher ſich bey dem jüngeren Blumens Enauf die Antheren — und ſtreifen den mitgebrachten Staub | ‚an.diejelben ab. —— artenfis; Ackerſkabloſe, und Scabiofa | fuccifa, Teufelsabbiß, haben gleichfalls Saft, und eine aͤhn⸗ — liche Saftdecke. Auch) fie find männlich weibliche Dichogamiften. Bon der erften hat Gleditſch ſchon bemerkt, daß ſie Saft enthaͤlt, S. 184, fo wie auch von der Scabiofa columbaria, ©, 196, Knaytia, Knautia orientalis. Daß bieſe Blume eine Safe blume fey, erhellet theils aus ihrer nahen Verwandtſchaft mit der Scabiofa, thells daraus, daß fie eben eine ſolche Saftdekehat, | als diefe. Denn der oberfte Theil der Kronenröhre iſt mit Haa⸗ ren uͤberzogen, — der Oeffnung berſelben zugekehrt ſind. Aſperula. A fperula odorata. Waldmeiſter. blume. Die Saftdruͤſe ſitzt im Grunde der Krone auf dem Frucht Enoten, und umgiebt die Baſis des Griffels. Durch ein Ver⸗ groͤſſerungsglas ſieht man, daß ſie fleiſchicht, glatt und weiß iſt. moͤglich ein Regentropfen kommen, weil die Kronenroͤhre ſehr enge iſt, und ihre Oeffnung durch die Staubfaͤden verſchloſſen wird. Gleditſch hat ſchon in der Blume Saft gefunden, S. 159. Galium. Aus der Verwandtſchaft dieſer Gattung mit der Aſperula Schließe ih, daß auch Ihre Arten Saftblumen find. Galium verum und Galium paluftre verbreiten, wo fie häufig ſtehen, einen fehr angenehmen Geruch. Auf dem Galium Denn indem die Inſekten ‚auf einem jüngeren Blumenknauf umberlaufen, und den Soft aus den Blumen holen, fo berühren fie mit dem Unterleibe die Antheren, und fireifen den Staub derfelben an diefen ad, und i Zu dem Safttröpfchen Fann uns N J IB YA € Sf eine Sufı | y Be, 10, 13. 2 KR — — * en 1% x — — * * * * — —— In Sc « — —X — — —— —— — — = 1: A - Cornus. NHamamelis. 85 r Galium,. harerie fand ih Kmäkm; — ihren Kopf in die Mitte der Blumen hineinfteckten, und fich lange auf denſelben vers — zum Beweiſe, daß ſie Saft in denſelben fanden. Ob nun gleich dieſe Art groͤſſer iſt, als die übrigen, fo Eonnte ich den; noch, well fie demungeachtet fehr Elein iſt, durch die Coupe wer der eine Saftdrüfe, noch Saft fehen. Bey fo Eleinen Blumen teiftet ſelbſt eine Loupe noch nicht die gehörigen Dienfte, fondern e man muß fi ſ e durch ein gutes Mikroſkoplum — Cornus. Hartriegel. Cornus ſanguinea. Wenn man beſonders eine Cornus maſcula. Lornelkirſchenſtrauch. Tab. II ı. 13, Die — Blume in natuͤrlicher Sclung 10. Dleſelbe von oben geſehen. Die vergroͤſſerte Frucht von oben geſehen. 2. Der mittelfte Theil derfelben, noch flärfer vergröffert. Dilie Saftdruͤſe ft in allen vier Stguren punftirt. | Drlieſe Art hat mit der vorhergehenden eine giuige Eins erlchtung. Gelegentlich bemerke ich einen in Gleditſchs Einleitung indie Forſtwiſſenſchaft vorkommenden Widerſpruch, mwels * cher dieſe Gattung betrifft. Im II. Bande ©. 115.ſchreibt er, wel; chhes er oͤfters thut, dem L Inne nad, der Kelch falle ab; ©. 120. aber ſagt er, die Frucht habe noch den Kelch. Das — iſt gebluͤhet. aber insgeſamt unbefruchtet geblleben waren, und daher nach und nad abfielen, vermuthlich, weil ji von den Inſekt waren bes en wie man in Fig. 1. und 2. fieht. Cornus florida. Jahres hatte diefer Strauch in der Tegelfhen Plantage ſchon ab: Er hatte noch einige Heberbleibfel der Blumen, welche — une — Tab. II. 4—7. 12. 18. 29. Hamamelis, Hamamelis Virginica. Die Blumen find | Safthlumen, und werden daher von allerley Inſekten häufig bes h ſucht. Die fleifchichte Saftdrüfe fist oben auf dem Fruchtknoten, und umglebt die Bafis des Griffele, noch gefchloffene, aber dem Aufbrechen nahe Blume öffnet, fo er nad) dem Abſchnitt eines Kreiſes ausgeſchnitten. ſieht man den Saft deutlich. Am 12. May des letztyergangenen | Birginifcher Zauberſtrauch. Sagina. 8 18. Die Blume in natuͤrlicher Groͤſſe. er = 29. Diefelbe, vergröffert. | Se 4: 4. Ein Staubgefäß von der Seite. =: 5. Die Saftdrüfe von innen. ee 6. Diefelbe von augen. 2 Diefelde von der Seite. 12. Diefelbe, an dem Rrönenblatt — 1. Die Saftdruͤſen ſind, wie Linné ſchon bemerkt hat, H amamelis.. die vier länglichten gebogenen Thelle, welche auf den — der Kronenblätter anliegen, 2. Der Saft befindet fih zwiſchen denſelben und den Naͤ⸗ geln der Kronenblaͤtter. Diefe haben eine ſchwache Rinne, durch. welche der Zwiſchenraum etwas vergröffert wird, 3. Die Saftdrüfen find oberwärts breiter, und am Ende Mit dieſem Ende ſchließen ſie dicht an die Kronenblaͤtter, nnd es kann fein Negentropfen, der auf ein Kronenblatt gefallen. Ifk, zum Saft dringen. feinen die Filamente verhindern zu follen. Denn fie find ober⸗ wärts breit, und von beiden Seiten hohl, Eönnen alfo einen Res gentropfen leicht anziehen, und ihn abhalten, weiter zu dringen. | 4. Damit die Blumen den Inſekten von weitem in die Aw gen fallen, fo find die gelben Kronenblätter nach Verhäleniß ihs ver Breite fehr lang. Ein Saftmaal tft nichenöthtg, da die In⸗ feften auch ohne daffelbe den Saft leicht finden £önnen. Die Saftdrüfen ſcheinen auch zu verurfachen, daß die Kronenblätter, an welche fie fi ſtemmen, ausgebreitet ſtehen, und nicht zuſam⸗ menfallen, als welches die Krone unanſehnlicher, und die Blume weniger bemerkbar machen wuͤrde. Z Sagina. Sagina procumbens: Wer ſollte wohl glauben, daß dieſes kleine Bluͤmchen im Stande ſey, Saft abzuſondern? Man halte aber nur daſſelbe in der Mittagsſtunde bey ſchoͤnem Wetter gegen die Sonne, ſo wird man die vier glaͤnzenden Safttroͤpfchen deutlich ſehen. Dieſelben werden von eben ſo vielen Saftdruͤs⸗ chen abgeſondert und getragen, welche an der Baſis des Frucht⸗ knotens zwiſchen den Kronenblaͤttern befindlich ſind, und auf wel⸗ chen die Fllamente ſtehen, wie es bey dem Cer aſtium, der Stel- laria und andern ähnlichen Gattungen gewoͤhnlich iſt. | = F = ⸗ Daß von der Seite ein Regentropfen zum Saft komme, re A —* aa on a I NL VOR: Fo So a = ⸗ —— 7 — > * —— Due z f EA ’ 5 £ — J 87° 2. Heliötropium.: Fuͤnfte Klaffe. Zwitterblumen mit fuͤnf Staubgefäßen. . Heliotr BER ——— Per unianum. Tab. Hl. 3. 9. 8. Die vergröfferte Blume von oben geſehen. 9. Dieſelbe in natuͤrlicher Stellung, nachdem die vorderſte gen des Kelchs und der. Krone weggefchnitten worden. Im | Grunde derfelben die (punttirte) Saftdruͤſe. | 1. Die Saftdräfe ift der fleifchichte Körper, auf welchem die Fruchtknoten fisen, und um welchen die Voſi s der Kronenroͤhre feſt ſchließt. | — 2. Der Safthalter r der — der Kronenröhre. Durch bie Coupe kann man den in demſelben enthaltenen Saft deutlich ehe. 4» 3; 1 a: 3. Die Antherenund der zwiſchen denſelben befindliche Heſ⸗ ſehr breite Theil des Griffels halten einen Regentropfen, welcher auf die —— der Kronenröhre gefallen. iſt, vom Safthals | ter. ab. 4 Die Blume hat ein Saftrnaat. Denn der Kronenfaum tft blaßvtofett, die Deffuung der Kronenröhre aber grünlichgelb, Auch hat die Blume einen ſtarken Geruch. . Das Stigma ſtimmt mit der Linneiſchen Befchreibung nicht überein. Der oberfte Theil des Griffels hat die in der 9. Fig. abgebildete Geftalt. Das unterfte breitere Stück diefes Theils, welches punktirt it, iſt das eigentliche Stigma. Denn es iſt mit einer Feuchtigfelt überzogen, und dunkelgrün, da das oberfte fchmäfere Stück blaßgruͤn iſt. Dieſes Stigma hat alſo eine große Aehnlichkeit mit dem Stigma der Vinea. daß der Staub jener von feibft auf Diefes Eomme. Der Augen ſchein aber lehrt, daß, wenn ein Inſekt die Blume beſucht, es unmoͤglich in den Safthalter, wenn 28 Schr Elein iſt, hineinkrie— den, oder, wenn es geöffer iſt, feinen Saugeräffel hineinſtecken kann, ohne zugleich den Staub von den Antheren DLR } | und auf das Stigma zu — J | abgelöfet, und bie vorderſte Haͤlfte des Kelchs weggeſchnitten 4 und in den Safthalter hineinktlechen. Damit aber die Inſekten den Saft leicht finden, fo hat fie ein Ob nun gleich die Anz | theren demfelben ziemlich nabe find, fo folgt hieraus doch nicht, | Kronenroͤhre fehr enge, umd über den Antheren mit — übers En — He 3 EN ut Lirthofpermum. — Myoſotis. Pentandria. en | Moſotis. Myofotis ee Vergiß mein nicht, 12 —14. | 12. Die vergröfferte Blume, von n oben geſehen. 14. Dieſelbe, von unten gefehen.. % 13. Diefelbe in natürlicher Stellung, nachdem die Krone Tab. IL, —J worden. | | 2 1. Die Saftdrüfe iſt der weiße une, welcher He * 4 knoten traͤgt. — —A 2. Der Safthalter —* * unterſte Thell der Kronenroͤhre. | 3. Die Deffnurfg der Kronenröhre wird durch fünf tafchens | förmige Theile, welche auf der unteren Seite der Krone ihre Oeffnungen haben, enger gemacht, übrigens aber durch die Ans /⸗0 theren und das Stigma dem Regen verfchloffen. Kleine Inſek⸗ — ten aber koͤnnen durch die Zwiſchenraͤume derſelben echt hiudurch— 4. Damit die Blume den Inſekten von weitem = die Augen falle, fo hat fie einen anfehnlichen himmelblauen Kronenfaum, Saftmaal. Denn jene tafchenförmige Theile find gelb, und fer 1 chen gegen die Farbe des Kronenſaums jchön und far ad. 5. Im Safthalter habe ich fehr Eleine Inſekten angetroffen. Lithoſpermum. ee —— aruenfe, - 2, Die glatten Sruchtfnoten find zugleich die Saftdruͤſen. 4 2. Der unterſte inwendig glatte Theil der Kronenroͤhre be A der Safthalter. 5 ; 3. Der Saft iſt vor dem Regen voͤllig geſchuͤtzt, weil die zogen iſt. 5. Die Blume wird von n dem gemelnen weißen ——— ling haufig beſucht. ee RR rm 7 ET u , - u. — —— EEE an < * We LEER nn a — = Be — & - — —— * n - , wir * — = £ . * — a * R 7 \ ——— Anchuſa. * Een Anchuſu. Ochſenzunge. Tab. III. Anchuſa officinalis. Io, \- 10. Die Blume, von oben. gefehen. nr 11, Die gröffere Hälfte der Krone, 16. Die Fruchtknoten are den (punftixten) Saftdriſen yon oben geſehen. 17. Diefelben, von der Seite gefehen, Bes, Die Saftdruͤſe ift die wulſtige gelblichweiße Sarıs 8 der Frruchtknoten. J ihre Baſis zwar nicht mehr wulſtig; ſie unterſcheidet ſich aber Bi dennoch) von denfelben durch das Außere Anſehen. | RE ’ 2, Der unterſte Theil der Kronenroͤhre iſt mit Saft angefuͤllt. Haaren dicht beſetzt. je 3. Die Deffuung der Kronenroͤhre voii durch fünf — foͤrmlge Theile, welche dicht an einander ſchließen, und auf der : Daß h - diefelben nicht eigentlich dazu dienen foßen, die Antheren vordem an Regen zu beſchuͤtzen, erhellet daraus, daß fie nicht denfelben ges Wenn die Samenkörner erwachfen find, fo tft Damit derselbe feft um die Saftdruͤſe ſchließe, it er am Ende mit unteren Seite haaricht find, dem Negentropfen geſperrt. genuͤber ſtehen, ſondern mit denſelben abwechſeln. Dieſe taſchen⸗ B foͤrmige Theile laſſen ſich nun leicht von einander biegen, fallen aber, wenn man fie (os läßt, wieder zuſammen. ” nen zwar Inſekten leicht zwifchen diefelben hindurchkri echen, oder Folglich Eöns ie hren Saugeruͤſſel hindurchſtecken; wann ſie aber die Blume wie— der verlaſſen haben, fo iſt der Saft vor dem Degen een r ge⸗ ra ale vor dem Defuch. 4. Die Saftdecke iſt zugleich das. Saftmaal. Denn ſie iſt eh, „da der Kronenfaum violett iſt. | 5. Die Blume wird von Dienen und —— haͤufig — — Cynoglofum. | ernsten officinale. Hundszunge. Tab IV. 4 Ein Zweig mit reifen Samenförnern, deren einige von vorüders — Menſchen oder ee gie und ANOBLIDIERPE 4 worden find, . Die Saftörüfe ſt entweder der hockerichte Koͤrper, auf — die Fruchtknoten ne ‚oder diefe a — den N ab, 2, Der unterfle Theil ber Kronenröhre ift der Safthatter. 3. Die Deffnung der Kronenröhre wird eben fo, ale bey der Anchuſa, durch taſchenfoͤrmige ee: in, welche ſich — u * Infruktescenz; des Echium vulgare, fo bemerkt man folgenden Unterſchled. - fißen die Früchte auf der inneren, bey dem Cynogloflum aufber . — — — 4. durch die Farbe vom Kronenſaum — unterſcheiden. Wenn man die Infruktescenz dieſer Pflanze, dit, die Art und Weiſe, wie ihre Fruͤchte an die Zweige befeſtigt ſind, mit der Cy hogloffüm. Tab. II. 39., verglel dt: 1. Bey dem Echium äußeren Seite der Zweige. 2. Bey jenem ſitzen fie unmittelbar | an den Zweigen, bey diefem find fie durch einen Stiel mit denfels. ben vereinigt. 3 | vielmehr noch ſtaͤrker und gröffer, als er zur Blühezelt war; bey Bey jenem iſt der Kelch eben fo ſtark, oder dieſem iſt er ganz unanſehnlich, und mehrentheils ſchon verwelkt und abgefallen. 4. Bey jenem ſitzen die Samenkoͤrner mit ihrem unterſten Ende auf dem Grunde des Kelchs; bey diefem loͤſen fie ſich mie dem unterſten Ende vom Grunde des Kelhs ab, haben aber am oberften Ende einen Fortſatz, vermirtelft deffen fie an den Griffel befeftige find. Die Urfachediefes Unterfchleds liegt darin, daß die Samenkoͤrner belder Pflanzen auf eine ganz verſchi eden? Art von denfelben getrennt, umd auf den Erdboden verſtreuet werden follen. Beym Echium foll d iefes duch den Wind ges ſchehen. Die Samenftörner folfen nicht von felbft aus dem Kelch, welcher die Stelle einer Kapfel vertritt, herausfallen, noch durch | einen ſchwachen Wind aus demfelben herausgsworfen werden, weil fie in beiden Fällen fi nicht weit von der Mutterpflanze ent⸗ i fernen würden; ſondern fie follen von einem ſtarken Winde herausgeworfen, und weit und breit verſtreuet werden. Zu dem Ende mußte der Kelch eine aufrechte Stellung. haben. Nun machen die Zweige mit dem aufrecht fEehenden Stengel einen zlem: lich großen Winkel, und haben alfo eine fchiefe Stellung, Wäre nun der Kelch an die aͤußere &el ite eines Zwelges befeftigt, fo | würde er, da er mit demfelben auch einen Eleinen Winkel machen muß, eine noch Ichiefere und beynahe horizontale Stellung haben, und die Samenkörner würden von felbft, oder bey einer geringen von einem ſchwachen Winde hervorgebrachten Erfchätterung der Pflanze herausfallen, Der Kelch mußte ferner auf der inneren Seite des Ziel ges nicht vermittelſt eines Stiels, ſondern unmit— telbar an denſelben befeſtigt ſeyn. Denn im erſten Fall wuͤrde er entweder von ſelbſt wegen ſeiner Schwere und wegen der Duͤnn⸗ heit des Stlels ſich herabnelgen, oder von einem ſchwachen Winde herabgebogen werden. Da er aber unmittelbar auf dem ſtarken Zweige fitzt, fo kann er zugleich mit diefem nur durch einen ftarı fen Wind aus feiner Stellung gebracht werden: Daß endlich der | Keldy nicht abfallen, ſondern vielmehr noch gröffer und ſtaͤrker werden mußte, die Samenkoͤrner aber nicht oben am Griffel, ſondern unten am Grunde des Kelchs befeſtigt ſeyn mußten, ſieht ein jeder von ſelbſt ein. Bey dem rasen hingegen hat 5: u. Cynöglefum, _ Pulmonaria. die Sache eine ganz andere Bewantniß. oder vielmehr die Behaͤltniſſe derſelben ſind faſt überall mit Hafen beſetzt, und ſollen nicht durch den Wind fortgefuͤhrt, ſondern von Vieh, an deſſen Wolle, und von Menſchen, an deren Kleidungs⸗ ſtuͤcke ſie fi) anhaͤkeln, losgeriſſen, und allenthalben verſchleppt und verſtreuet werden. Denn die Pflanze waͤchſt an ſolchen Dr ten, welche von Vieh und Menfchen öfters befucht werden, nems ih an Wegen, auf wüften Stellen der Städte und Dörfer, an | ; den Stadtmauern ır. | zu thun bat, bekoͤmmt die Rockſchoͤße bald voller Samen, und wenn er wollene Strümpfe anbat, fo iſt's nod) fchlimmer, und. Und wer im Herbſt an folchen Orten etwas er Hat Mühe genug, ſich von dieſen ungebetenen Gaͤſten wieder los zu machen. Die Samen mußten folglich nicht auf der inne— ren ſondern auf der äußeren Selte der Zweige befindlich ſeyn. Denn in jenem Fall wuͤrden die Zweige verhindern, daß das Vieh oder die Menſchen ſie beruͤhrten. Stlel ſitzen, nicht in einem ſtarken und großen Kelch eingeſchloſſen ſeyn, vermittelſt eines Fortſatzes an die Spitze des Griffels be— feſtigt ſeyn, ſich vom Kelch und vom unterſten Theil des Griffels abloͤſen, und ſich vorwaͤrts herumbiegen, um voruͤbergehenden Menſchen und Vieh beruͤhrt, bgeriſſen und fortgeſchleppt zu werden. Endlich mußte das Ende ihres Forts faßes an der Spiße des Griffels grade ſo feſt ſitzen, daß ſie zwar vom Winde nicht abgeſchuͤttelt, von Menſchen und Vieh aber leicht abgeriſſen werden koͤnnen. Cynogloſſum omphalodes. Tab. 1. 15. Dieſe Blume iſt ungefaͤhr ſo eingerichtet, ale Myoſotis paluftris. Sie hat, wie dieſe, eine praͤſentirtellerfoͤrmige, nicht aber eine trich: - terförmige Krone, welche doch Linné der Gattung zuſchrelbt. 3. Die tafchenförmigen Theile fi ind mit Furzen hie übers zogen, und 4. weiß, da der Kronenſaum himmelblau iſt. F. Gledttſ ch hat auf der Blume Bienen angetroffen, 5 - fcheint aber nicht bemerkt zu haben, daß ſie — enthaͤlt, S. 214. Pulmonaria. pulmonaria officinalis. Tab. II. 18, 26—31. 26. Die Blume in natürlicher Stellung und Groͤſſe. Bey a find die Antheren, ; und bey b if das Stigma be— findlich. 227 . Die vergroͤſſerte Krone. Obertwärts, fo weit fie punk Lungenkraut. tirt iſt, iſt ſie blau; der unterſte Theil derfelben, welcher vom Die Samenkoͤrner, punktirt. | 4 18. Das Stück der Krone acbd Fig. 27., von oben 5 4 Sie mußten ferner auf einem um u.to leichter von, Staub von den Antheren abnimmt, "Pulmonaria. + Er 9” a x % Relch verdeckt — ‚tft von unanfehnlicher weißlicher Farbe Ein Beweis, daß die Natur mit ihren Farben Eelnesmeges | verſchwenderiſch umgeht. 29. Ein Theil der Krone von innen. 28. Das Piſtill, von oben geſchen gefehen. Um die Staubgefaͤße herum die ganze Saftdede. 30, Die erwachſenen Samenförner, Die beiden hinterſten find unbefruchtet geblieben, werden daher wegen ihrer Klein⸗ heit von den vorderfien den Augen verdedt, 31. Eines von benfelben. = r. Die grünlichen Fruchtknoten haben eine wuſſtige weiße a Baſis, welche den Saft abſondert. Wann der Samen reif ift, unterſcheldet er ſich noch von der vormaligen Saftdruͤſe, indem er zwar ſo glatt, wie dieſe, aber mit weichen Haaren überzogen und ſchwarz IfE, da diefe kahl und weiß iſt. 2. Der unterſte Theil der Kronenröhre iſt der Safthalter, 3 Der Eingang in die Kronenröhre wird zwar theils 3 durch die Staubgefäße, theils durch eine Reihe von aufwärts gerichteten Haaren dem Regen gefperrt, den Inſekten aber offen gelafien, wenigftens den Saugerüffeln derfelben. die Ameifen, welche nad) dem Saft fehr begierig find, kön: nen nicht zu demfelben gelangen, weil fie fih nicht zwiſchen die Saftdecke und die Staubgefäße hindurch arbeiten koͤnnen. J Daher kriechen fie in die Kelche der verblüheten Blumen, welche die Krone ſchon verloren haben, hinein, um den auf den Saft / 4 drüfen etiva noch befindlichen Saft abzulecken. are s. Die Blume wird von einem bienenartigen Inſekt, — ches kleiner iſt, als eine Biene, haͤufig beſucht. Daſſelbe iſt in Sig. 5. vergroͤſſert abgebildet, und in ig. 3. das rechte Hinterbein deffelben, noch flärker vergröffert. Diefes Inſekt ift am ganzen Körper, felbft an den Beinen, fehr haarichts - die Haare des Kopfs und des mittelften Theile aber find vors züglich fehr lang. &s krlecht ſo tief in die Blume hinein, daß nur ein kleiner Theil ſeines Koͤrpers uͤber den Saum der Krone hervorragt. ein lebendiger Pinſel, mit welchem die kunſtreiche Natur den guſerast. Denn Vergleicht man nun die 26. Fig. mit der 18., fo | | flieht man ein, daß es nothwendig den Staub von den Anthe— \ ren abflreifen, und auf das Stigma bringen muß, Dieſes Thierchen Ift alfo, wie die Hummeln und Bienen, gleichfam und auf das. Stigma Ueber den Kan = "Staubgefäßen ein Theil der haarichten Saftdede. 3 Die Saftoräfen für nd | r - ER * 5 Re — a ; Tab. IV, Tab. I. 19. Die Krone, von welcher bie vorderf Hälfe | | Symphytum. Symphyrum. x Symphytum officinale. Wallwurz. Tab, Im. Y 13. 17—20, ! J ihres Saums weggefchnitten worden, Tab. IV. 17. Die etwas vergroͤſſerte Blume in nativ — licher Stellung. 1. Der Kegel, uch die die Oeffnung der Kronenroͤhre | 22 verſchlleßenden fünf Schuppen bilden, von unten gejehen. 19. Die Innere Seite der aufgefchnittenen und flach ans, | men antraf, gemacht, denn ich fahe, daß fie ihren Saugerüffel | gebreiteten Kronenröhre, - 20, Eine Schuppe nebſt einem Staubgefa von der aͤuße— ren Seite. 13. Der Grund des Kelchs, in hen man die Seuche © knoten und die (punftirten) Saftdrüfen fieht. Se Mit den Saftdrüfen und dem Safthalter verhält es ſich hier eben ſo, als bey der naͤchſt vorhergehenden Gattung. Jene ſind weiß, da die Fruchtknoten gruͤn ſind. - 3, Die fünf Schuppen, welche die Deffnung der Kronen ; roͤhre umgeben, verſchließen dieſelbe zwar den Regen, keines⸗ weges aber den Inſekten. 4. Dieſe Schuppen find weiß, an Beiden ändern in mit kegelfoͤrmigen, gelben, wie Kryſtall glaͤnzenden Zacken ver; — ſehen. Diefe zackichten Raͤnder erſcheinen den in die Blume hineinkrlechenden Inſekten als ein fuͤnfſtrahlichter gelber glaͤn— zender Stern, und zeigen denſelben, daß jener Kegel nicht Ein zuſammenhangender Körper iſt. Ste find folglich das Saft: Daß fie aber, außer der befonderen Farbe, einen fo — beſonderen Glanz haben, dergleichen ich noch bey keiner andern —*— Blume bemerkt habe, koͤmmt vermuthlich daher, weil der Kegel nicht dem Tageslicht ausgeſetzt iſt, indem er von dem roͤhrenfoͤrmigen Kronenſaum, deſſen Oeffnung der Erde zuge— kehrt iſt, umgeben wird. | außer der befonderen Farbe, einen Glanz hätte. 5. Die Blume wird von Hummeln häufig beſucht. Wann 23 fie ſich auf dieſelbe geſetzt haben, fo halten fie Ihren Kopf an die - ET - Staub derfelben abftreifen. Deffnung des Kronenſaums, weil diefelbe zu enge iſt, als daß ſie den Kopf follten hineinſtecken koͤnnen, und ſtecken ihren Sauge⸗ ruͤſſel zwiſchen die Schuppen hindurch in den Safthalter. ſie dieſes thun, muͤſſen ſie, Indem da die Staubgefaͤße mit den Schup— pen abwechfeln, nothwendig die. Antheren berühren, und den und Sröffe. | gefäße bilden, heraus, und hat ein Stigma. 20. Der mittelfte Thell der Krone von — Die Ort | - Da alfo jener Stern ſich im Schat⸗ ten befindet, fo würde er weniger bemerkt werden, wenn er nicht, Diefer Staud fällt auf ihren Kopf, und da ſie mit demſelben eben ſo nothwendig das Stigma beruͤh⸗ ’ Sarbyns | Borago. auf foldhe Art von die Blume vom Winde erfehättert wird, herausfallen, and wenn auch dies moͤglich wäre, doc nicht auf das Stigma fallen fann, I fondern vorbey fallen muß, weildaflelde nicht. aufwaͤrts else, = | fondern der Erde zugekehrt iſt. S Auf einer Wiefe, wo die Pflanze häufig fland, fand ich, daß faſt alle Blumen in der Kronenroͤhre ein Loch hatten. Die⸗ ſes Loch hatten aber nicht die Hummeln, welche ich auf den Blus in die Deffnung der Krone hineinfteckten; fondern wahrſcheinlich Blumenkaͤfer, welche, wie ich ſonſt ſchon bemerkt hatte, auf eine ſo gewaltſame Art ſich des Safts bemaͤchtigen, weil ſie in den | von der Natur gemachten Eingang nicht hinein kommen koͤnnen. Eine große Menge von Ameiſen hielt ſich anf den Blumen auf, und weil fie eben: fo wenig in den natürlichen Eingang hinein ee kommen fonnten, fo Erochen fie durch diefe Löcher hinein, | | Borago. | Borago officinalis. Tab. IV. 3. 10. | Tab. IH. 21. Eine aliere Blume in naciliche Stellung Der Sriffel vaget aus der Röhre, welche die Staub, nungen der tafchenförmigen Theile. 22. Der Kelch, In defjen Grunde bie Beuhttnten auf — (punktirten) Saftdruͤſe ſitzen. 23. Zwey Staubgefaͤße, deren Antheren fü ſich bereits ganz | geöffnet Haben, und feinen Staub mehr enthalten, von Innen, 24, Diefelben von außen. 25. Ein Staubgefäß von der Seite. 32, Eine Anthere einer vor kurzem aufgebrochnen Blume, welche fih an der Spiße zu öffnen angefangen hat. 94 ren nen: fo verfehen fie daffelbe mit Staub. Daß die Blume en Hummeln, feinesweges aber auf eine mechaniſche Art befruchtet werde, erhellet daraus, daß der An⸗ therenſtaub aus dem Schuppenkegel weder von ſelbſt, noch wenn \ Tab. IM. 20-25. 1234; 37. 33. Einer von den fünf tafhenförmigen Thellen von — — nebſt dem Stuͤck der Krone, auf welchem er ſitzt. 34. Eben derſelbe, nachdem das zu demſelben gehörige Städt der Kronenröhre weggefehnitten worden. 37. Eine jüngere Blume, deren Griffel noch fürger iR, ale die von den Antheren gebildete Röhre, a zeigt die Stelle an, wo fich das Ende deffelben befindet, welches noch) fein Stigma iſt. b ift der oberfte Thell des Sriffels in der — Blume, — und c eben derſelbe in der älteren. — Be = — — 95 —— Tab. IV. 3. Die vergröfferte Blume von unten gefehen. “10, Der mittelfte Thell derſelben, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. 1. Die Saftdruͤſe iſt ber blaßg gelbe — auf welchem die Fruchtknoten ſitzen. 2. Der Safthalter If die kurze Roͤhre, — die Sllamente | mit ihrer flelſchichten Baſis bilden, von welcher man zwey Fuͤnf⸗ = thelle in Fig. 23. ſiehet. 3. Zue Beſchuͤtzung des Safts vor dem Segen dient erfteng die — der Blume, da fie der Erde zugekehrt I. Denn die Negentropfen fallen auf die äußere Seite des Kelchs und der Krone, Fällt aber zufülligerweife ein Negentropfen auf ben Kegel, welchen die Staubgefäße bilden, fo kann derfelbe doch ‚nit durch die Zwi ſchenraͤume jener kurzen Roͤhre, welche den Saft enthält, hindurch dringen. Dazu dienen zweyteuns die taſchenfoͤrmigen Theile, welche jenen Zwiſchenraͤumen gegenüber ſtehen, und auf der inneren Seite mit Haaren überzogen find, Sig. 33. 34 Zwiſchen die Antheren aber kann Fein Regentropfen hindurchdringen, da dieſelben Licht an einander ſchließen. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn der Kronenſaum iſt himmelblau, die taſchenfoͤrmigen Theile aber ſind weiß, und auswaͤrts in der Mitte blaßhimmelblau, und die Filamente find auch weiß, haben aber ein dunfelvlolettes Ende, - Diefe befondere Farbe ik In Fig. 24. und 37. und Tab. IV. Flig. 10, durch Puukte angedeutet. Dieſes Saftmaal zeigt den Bienen, daß in der Mitte der Blume der Saft verborgen iſt. Denn die ganze Blume erjchel sit ihren von unten geliehen als eine teguläre himmelblaue Figur, In deren Mitte fie eine regulaͤre weiße Figur erbli ſicken, welche gegen jene ſtark abſticht; und in der Mitte dieſer weißen Figur ſehen fie einen dunkelvioletten Stern, welcher gegen die; felbe eben fo ſtark abfticht. Ä 5. Als ich, nad vielen vorher vergebens angeſtellten Unter ſuchungen, im legtvergangenen Jahr endlich einmal die etgentliche Befruchtungsart diefer Blume entdeckte: fo wurde ich zugleich von folgenden bey der Blumenforſchung fehr wichtigen Wahrhei— ſuchen. So wie Koͤlreuter und Medikus, wie ich in der Einleitung geſagt habe, nicht hinter die eigentliche Eineichtung | und Befruchtung der Scrophularia formen £onnten, weil fie im: mer ältere Blumen unterjuchten, oder vielmehr, weil fie ihre Aufmerkfamfeit bloß auf die älteren Blumen richteten, und den zweyten Zuftand der Blumen mit Ihrem erften Zuftande gehörig zu vergleichen unterliegen : eben fo fonnte auch ich das in der Borago verborgene Geheimniß anfangs ‚nicht entdecken, weil, fo oft ich tung durch diefelben geſchehe. Borago. | die ſelhe — ich hlerzu ledesmmat ligne einejüngere Blume genommen hatte, 2. So lange man nicht das zur Befruchtung einer Blume { | beftimmte Inſekt auf derfelsen angetroffen hat, iſt es fehr ſchwer, wenn nicht gar unmöglich), die eigentliche Einrichtung und Bes‘ | fruchtungsart derfelben zu entteden. Ich hatte vorher Blaſen— füge und noch ein anderes eben fo Eleines Inſekt In der Blume angetroffen, und hatte geglaubt, daß von dieſen Inſekten dieſelbe befruchtet werde. Weil aber dieſelben keinesweges zur Befruch⸗ tung derſelben beſtimmt find, fo konnte id auch nicht auf eine ungezwungene und befriedigende. Urt darthun, wie Die Beſruch⸗ Jahre die Bienen, welche die Natur eigentlich zur Befruchtung der Blume beſtimmt hat, auf derſelben angetroffen hatte: ſo 1 feßte mich diefe Erfahrung In den Stand, vollfommen einzufehen, R 5 | wie die Befruchtung derſelben von ihnen vollbracht wird. 3: Wenn wie die Befruchtungsart irgend einer Blume ents I deckt haben, fo kann uns dies oft in den Stand een, die fruchtungsart einer andern, wenn diefel be auch in Anfehung der Struktur von jener noch fo ſehr verfchleden iſt, zu entdecken, E | Welche zwey Blumen find einander wohl weniger ähnlich, als das Veilchen und die Borago? ben fü fie mit einander gemein ,- nemlich die Stellung, da beide der. Erde zugekehrt ſind; und eben deswegen konnte die Natur in — den ein und eben daſſelbe Kunſtſtuͤck anbringen. merken. Wenn gleich d diefer Einrichtung. Hat die Natur bey Entwwerfung des deals irgend einer Blume einen gluͤcklichen Einfall gehabt, wenn ich mich diefes Ausdrucks bedienen darf: fo findet fie an demſelben | ein zu großes Wohlgefallen als daß ſi ie denſelben nicht auch bey ten, welche ich ſchon lange vorher eingefebe n hatte, wieder aufs — neue ſehr lebhaft uͤberzeugt. 1. Man muß die Blumen in ihrem verſchiedenen Alter unter⸗ anderen Blumen, nur unter ganz andern Umſtaͤnden, wieder a bringen follte, Blume etwas neues und bey keiner andern vorkommendes ange⸗ bracht haͤtte: ſo wuͤrde die Blumenwiſſenſchaft vielleicht ein Stus dium für Höhere Mefen, keinesweges aber für uns Menihen feyn. Denn alsdenn würden. wir bey Unterfuchung einer jeden Blume von vorne zu unterfuchen und zu lernen, anfangen muͤſſen, N und von alle demjenigen, was uns neun und neunzig Blumen gelehrt Hätten, würde ung nichts bey unterſuchung der hundert | Als ich aber im letztvergangenen 4 Nur einen einzigen Umſtand bar | | | Nachdem ich I daſſelbe run im vorhergegangenen Fruͤhjahr bey. dem Veilchen 1 entdeckt hatte, ſo ward es mir nicht ſchwer, daſſelbe auch bey der 4— Borago, obgleich in Verbindung mit anderen Umſtaͤnden, zu be⸗ 4 ie ganze Einrichtung einer jeden Blume, 4 ‘| wie ich glaube, ein Original iſt, fo iſt es doch nicht jeder Theil | * “ — a —— — un _ ‚Und damit koͤnnen wir ganz wohl zufrieden feyn. | j — Denn wenn die Natur in jedem Theil der Einrichtung einer — | ' J 9 n 9 2 —9 7 gt Borago. En ſten helfen, und an Analogie würde gar nicht zu denken feyn. an u > ie ln Far Ze Suche a #— — 3 x > a a ET pn de ee a a ne nen 33. De a u a in 3% 08 5 40° 2 7 SFR A DE Bag Zee Zn ce - — — — * — Was vermag aber der menſchliche Verſtand ohne Analogie? Zr ulm nun auf die Befruchtung der Borago zu kommen, ſo verhält e8 fich mitderfelben folgendermaßen, ' | Sobald die Blume aufgebrochen IfE, fo fangen die Antheren an der Spltze an, ſich zu öffnen, und fahren damit nach und nach fort, bis fie endlich der ganzen Länge nad) offen ie: Ihr Staub iſt dem Staube des Veilchens vollkommen gleich. Er iſt nemlich einem überaus feinen Streufande ähnlich, und von weißer Farbe. Er unterſcheldet ſich alſo ſehr ſowohl von dem = flüchtigen Staube derjenigen Blumen, welche vom Winde bes — fruchtet werden, als auch von dem an den Antheren feſtſitzenden Staube der meiſten Saftblumen. geoͤffnet haben, haben ſie keinen Staub mehr, weil derſel be wer gen diefer feiner Eigenfchaft fogleich aus beiden Fächern heraus; faͤllt. Haben fie ſich alſo gänzlich geöffnet, fo find fie von Staube ganz leer. angefangen bat, fih zu Öffnen. nie a b hat fie Eeinen Staub mehr, und iſt bräunlich; von diefer Einte bis an das unterfte Ende ift fie weiß, weil der weiße Staub — durchſchimmert. Sin Fig. 23. ſieht man zwey Antheren abgebildet, welche ſich gaͤnzllch sehfnet Arc und fein n Staubeörnchen mehr enthalten. R: 7.098 Antheren Gilden einen Read, deſſen Spitze der Erde — jugekehrt iſt. Der Staub fällt alſo vermoͤge feiner Schwere in So weit ſich alfo dte Antheren In der 32. Fig. iſt eine Anthere abgebildet, welche Von der Spitze bis an die Li— den unterften Theil dieſes Kegels, aus welchem er nicht von = ſelbſt herausfallen kann, weil bie Antheren dicht zufammen: ſchließen. Unterſucht man nun in ändere Blume, fo follte man beym erften Anblick glauben, daß die Befruchtung hier aufeine mechanl⸗ ſche Art geſchehe, nemlich alſo, daß der Staub das Stigma un— mittelbar beruͤhrt. Denn wenn man die 37. Fig. umkehrt, fo 3 ſieht man, daß dag bey a befindliche Ende des Griffels mitten In dem Staube ſteckt, welcher ſich dort geſammlet hat. aber diefe Meinung fahren laſſen, ſobald man durch die Loupe od Ende des Griffele befieht, weil man nicht die gerinafte Spur —— von einem Stigma findet, b. Folglich‘ ift bey der jüngeren Blume an diefe mechantfche Befruchtungsart nicht zu denken, well dieſelbe zwar Staub, aber fein Stigma hat. Blume hat ſich der Griffel verlaͤngert, und das Ende deſſelben, kegel heraus, Fig. 21. und 37. C. annehmen, daß die ältere Blume noch Staub im Antherenkegel Man wird welches nun ein wirkl iches Stigma iſt, raget aus dem Antheren; enthalte, da fie doch bey dem oftmaligen Beſuch, welchen fi fie bis; ber von den Bienen u bat, denjel ben ſchon laͤngſt et eine Biene auf diefelbe feßen würde, werden, als fo, daß fie ſich auf den Kegel 1. fie auf eine ältere hin. therenkegel herausraget, ſo beruͤhrt ſie mit dem unteren Theil ih⸗ res Körpers daſſelbe, ſtreift den an demſelben haftenden Staub In der aͤlteren Wenn wir nun auch den Fall ſind. Borago. Lycopfis. - 98 Ä Gaben muß: fo begreifen wir doch nicht, wie dieſer Staub auf das Stigma ſollte fallen koͤnnen, da daſſelbe ſehr klein, und nicht | aufwärts gerichtet, fondern det Erde zugekehrt iſt. Folglich kann = aud) die ältere Blume auf feine mechaniſche Art befruchter wer: den, teil fie zwar ein Stigma, aber. feinen Staub hat, oder ’ wenigſtens derfeibe, wenn er zufälligeriweile noch vorhanden ſeyn ſollte, nicht auf das Stigma fallen kann. Der Saft muß den Bienen ſehr angenehm ſeyn. Wenn fie denſelben einmal gekoſtet haben, fo halten fie ſich Bloß zu diefer Blume, und verjchmähen andere in «der Naͤhe befindliche Blu⸗ men. So fand ich einſtmals auf einigen blühenden Pflanzen eie nige Bienen in voller Arbelt. Weil nun neben denſelben eine bluͤhende Staude der Raute ſtand, und ich noch niemals auf der daute ein Inſekt angetroffen hatte: ſo wartete ich lange, ob ſich nicht einmal zu ſehen, ſondern blieben bey ihrer Borago. Nun kann eine Biene des Safts nicht anders theilhaftig „welchen die Staub⸗ gefaͤße bilden, ſetzt, auf demſelben ringsherum läuft, und unter⸗ deſſen ihren Saugeruͤſſel zwiſchen die fleiſchichte Baſis der Star mente hindurch ſteckt. Hierdurch aber verurſacht ſie, daß die An⸗ theren ſich ein wenig von einander begeben. Auf ſolche Art ber Eimmt der Kegel, welchen fie. bilden, eine Deffnung, und der Staub fällt aus demfelben heraus, und auf den unteren Theil des Körpers der Biene, mit welchem fie die Spitze des ‚Kegeld wegen Ihrer Stellung nothwendig berühten muß. So beladet fie fih mit dem Staube einer jüngeren Blume, Bon diefer fliege Da das Stigma derfelben aus dem Ans auf daffelbe ab, und befruchter auf ſolche Art die — Blume mit den Staube der jüngeren. : oh, Lycopfis aruenfis. 1 Die Saftdrüfe iſt der unterfie Theil. der Srnditinoten; | welcher fi) von dem oberſten durch) die Farbe unterfcheidet, indem er blaffer gruͤn ift, als diefer, Wann die Samenkörner ihre voͤl— (ige Sröffe erreicht haben, fo kann man die vormalige ren noch deutlich) an denfelben erkennen. 2. Der Sajthalter iſt der er glatte Theil der Ko nenroͤhre. 3. Die Saftdecke find- die fanf Schuͤppchen, welche die Oeffnung der rg ale und ausivendig haaricht Sie ſchienen aber die Raute 5 te Echium, 4. Eben dieſe ee find u bas Sofımanl; denn fie find weiß, da der Kron enfaum blau iſt. | Echium. Echium vulgare.. Tab. IV. ı, Otternkopf. - Tab. III. 39. Ein mit Blumenknospen, Blumen, und Tab. I, 39: AIm=50O, Kelchen, welche die Stelle der Samenfapfeln vertreten, verfeher - ner Zweig in natürlicher Stellung und Groͤſſe. — 41. Eine Blume, von — vorne ein Stuͤck weggeſchnit⸗ ten worden. 42. Eine aͤltere Blume. — Eine juͤngere Blume, von welcher der Kelch wengeſchnit ten worden, von vorne. | 45, Diefeide von hinten. 44. Die reifen Somenförner, an welchen man Er die vor; malige (punftivte) Saftdrüfe bemerkt. 46. Die Krone, unterwärts aufgefchnitten ‚und flach aus; gebreitet. 47. Die Fruchtknoten nebſt der (punktlrten) Saftdruͤſe. 48. Der unterſte Theil der Krone bis c b Sig. 43. und 45. von vorne gefehen. 49. Das Stüd der Krone c b da von ne gefeßen so, Der Griffel der älteren Blume. Tab. IV. 1. Die Blume von vorne an = DR; Saftdruͤſe iſt die gelbliche Baſis der Fruchtknoten. An den reifen Samenkoͤrnern erkennet man dieſelbe noch deutlich. Denn ſie unterſcheidet ſich durch ihre Farbe und ebene SAN von denfelden, da diefe runzlicht find, 2. Der Safthalter iſt der Grund der Kronenroͤhre. Damit der Rand deſſelben die Saftdruͤſe dicht umſchließe, ſo iſt er mit Haaren beſetzt, Fig. 46. Die Krone ſitzt daher ſehr feſt. | 3. Weil die Blume eine horizontale Stellung, und eine glockenfoͤrmige Geſtalt hat, ſo mußte ſie irregulaͤr ſeyn, wenn der Saft gegen den Regen geſi chert ſeyn ſollte. Zu dieſer Irregula— ritaͤt gehört, und zur Erreichung diefes Endzwecks dient Folgendes, ı) Die beiden Seitenabſchnitte des Kronenſaums find einander gleich; der oberfte aber, welcher wieder in zwey Eleinere getheilt iſt, iſt gröffer, als der unterfte, well jener die Regentropfen auf feiner äußeren, diefer aber auf feiner inneren Oberfläche erhält, - und jener diefem zum Obdach dient. 2) Die Kronenröhre, welche an und für fih ſchon enger iſt, als der Kronenfaum, wird da; durch nod) enger, daß die längft derielben angewachjenen Fila⸗ mente diefelbe einwaͤrts ziehen, wodurch diefelbe auswendig fünf fänglichte Vertiefungen erhält, Fig, 43.45. 3) Die Silamente unerrelchbar zu machen ſcheint. Echium. find — nicht gleich, fondern das oberfte unterfjebe ſich von den uͤbrlgen dadurch, daß es nicht unmittelbar , fondern vers mittelft eines dünnen Fortfaße3 an die Nöhre angemachien, und, fo weit es-angewachfen iſt, breiter iſt, als die uͤbrlgen, Fig. ar. 46. 49. 4) Die Stlamente biegen fich nicht auf eine reguläre Are gegen die Are der Krone, fondern auf eine tereguläre Art — ihre unterſte Seite. Dieſe beiden Umſtaͤnde verurſachen, daß die Kronenroͤhre in zwey kleinere Röhren gethellt iſt, In welche AR — Regentropfen hineindringen kann, Fig. 48. 49. Tab. IV. 5) Endlich Hilft auch der Griffel diefe Abſi cht befoͤrdern, — er iſt mit vorwaͤrts gerichteten Haaren überzogen, Fig. so. "4. Ich habe oben beym Cynoglofflum officinale die Urfache angezeigt, warum die Kelche, welche die Samenbehältniffe find ; auf der Innern Seite der Zweige ſitzen muͤſſen. ‚100 ; Ä Nun follen die a 1 Blumen von Inſekten befruchtet werden, und zu diefem Ende | denjelben von weiten In die Augen fallen. nen, fo müffen fie nicht an der inneren, fondern an der äußeren Seite der Zweige ſitzen; denn im eriten Fall befinden fie ſich hin⸗ — ter den Zweigen, und werden von denſelben zum Theil verdeckt. — Hier ſollen alſo zwey Abſichten errelcht werden, welche ſich einan⸗ der grade entgegengeſetzt ſind, und deren eine die andere ganz Bey dieſer Kolliſion hat ſich die Natur ſehr glücklich zu helfen gewußt. Sie bat es nemlich — veranſtaltet, daß der Zweig zwar, ſo weit er mit Kelchen oder Samenbehaͤltniſſen beſetzt iſt, grade geſtreckt, fo welt er aber mit Blumenknospen verſehen iſt, ſplralfoͤrmig aus, und abwärts und werden von dem oberſten mit Blumenknospen verſehenen Theil des Zweiges nicht verdeckt, ſondern fallen Ihrer ganzen Sl: und Seftalt nach den Inſekten in die Augen. So wie nun bie Inſekten die Blumen von weltem fer be⸗ a merken können, fo zeigt Ihnen das Saftmaal, daß diefelben wirk ih Saft enthalten, und wiefie zu demfelben gelangen follen, Daffelbe befteht theils aus fünf Linten von hellerer Farbe, welhe auf dem Kronenfaum nach der Kronenröhre zu laufen, theils aug den beiden Deffaungen der Kronenröhre, durch welche man die weiße Farbe der Kronenröhre erblickt, da der Kronenfaum purs purfarben oder blau iſt. Beides ift in Tab. IV. ı, eu Punkte angedeutet. 5. Die Blumen werden von Bienen und ——— häufig Daß fie von diefen Inſekten auch befruchtet Werden, keinesweges aber eine mechanische Befruchtungsare bey ihnen - befucht, Statt finden Eönne, erbellet daraus, daß fie Dihogamiften, und zwar von der männlich weiblichen Art find, Denn die jüngeren s Sollen fie dies Eins bR 2 Sr h. | 3 9 gekruͤmmt iſt, Sig. 39. Auf ſolche Art bekommen die in der Mitte 1 zwiſchen jenen und diefen befindlichen Blumen einen fregen Stand, SER | | ıor Echium. Nolana. Androface, Primufa. J | | F. Blumen haben fiaubvolle Antheren, aber einen kurzen Griffel, i bene, die älteren aber eine" blaue Krone haben. nicht für etwas zufälliges, fondern, wie bey dem AcfculusHip- & 74 Ex. BY — ——— EEE TE VDE ET ———— ——— zu . — RX — — X RER u ER Ban De a har 5 TEE EEE a —— — er ZITTERN — — —— N = - =) 9— men, deſto ſtaͤrker werden. .. der Kronenröhre Sowohl den Saft, als auch die Saft: druͤſe, welche vermuthlich der Fruchtknoten felbft iſt, leicht finden. | - | | 2 33. 40. Be 35. Die etwas. re Blume, von welcher die vorderſe bdeſſen Stigma ſich noch nicht geöffnet hat, Fig. 43.; die älteren Blumen hingegen haben verwelkte und ftaublofe Antheren, aber einen langen Griffel mit einem offenftehenden Stigma, Fig. 42; Noch iſt merkwürdig, daß die jüngeren Blumen eine purpurfar: Dies halte Ich pocaftanum, für eine Einrichtung der Natur, deren Abficht de; bin geht, daß die Inſekten zuerft die jüngeren männlichen, und dann die älteren weiblichen Blumen beſuchen follen. S. Aefculus. Nolana. | Holen proftrata. 1. Die Saftdräfe iſt der fleifchichte gelbe Koͤrper ‚ auf wel; chem die gruͤnen Fruchtknoten ſitzen. | 2, Der Safthalter iſt der glatte Grund der es: — Die Filamente ſind, ſoweit ſie mit der Krone zuſammen⸗ gewachſen ſind, und etwas weiter hinauf, mit Haaren uͤberzo⸗ gen, Folglich kann kein Regentropfen in ‚den Ne — dringen. 4. Die Blume hat ein Saftmaal.. blauen Adern geziert, toelche, je näher fie dem Mittelpunkte kom⸗ Androſace. —— villofa, Jacqu, Collect. Vol. I. p. 193. Daß biefe Blume eine Saftblume ſey, ſchließe ich daraus, daß ſie ſowohl eine Saftdecke, ‚ als auch ein Saftmaal bat. Denn 3. Die Deffnung der Kronenroͤhre wird durch fuͤnf Druͤſen (welche aber kelnesweges Saftdruͤſen find), und durch die unter; dalb derſelben befindlichen Antheren und das Ze vor dem Regen verſchloſſen. iſt w der itte ie nroth, 4. Der Kronenſaum iſt weiß, in der M roſenr 0, von vorne gefehen, und die Drüfen find dunkelroth oder gelb. Wer Gelegenheit hat, die Blume zu unterſuchen, wird im Primula. Schluͤſſelblume. Primula veris. a des Kelchs weggeſchnitten worden. * u Zr . Be Den die Slafblane | ‚Krone fpielt in der Mitte Ing Selbe, und ift daſelbſt mit dunfels Tab. III. 35. — — G 2 Menyanthes. 02 Primula. 36. Der Durchſchnitt derfelben ei b in der vorhergehenden Figur. 40. Die wildwachſende Primel. 38. Eine Gartenprimel. 1. Die Saſtdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. 2. Der Saſthalter iſt der — engere Theil der Kro— nenroͤhre. 3. Der oberſte weltere Theil BR Kronenroͤhre wird durch die Antheren, welche bey a Fig. 35. ſich endigen, und durch das Stigma zwar dem Regen, aber nicht den Inſekten verſchloſſen. 4. Das Saftmaal ſind die fuͤnf pomeranzenfarbenen Flecken, womit der gelbe Kronenſaum um die Oeffnung der Kronenroͤhre herum geziert iſt. Die Kultur hat zwar die Farbe der Blume ſehr und auf mannigfaltige Art verändert, dennoch aber das Safts maal nicht ganz vertilgen können, zum Beweiſe, daß daflelbe in den Augen der Natur von großer Wichtigkeit if. Der Kronen⸗ faum des abgebildeten Eremplars war purpurfarben, und hatte einen ſchmalen weißen Nand, in der Mitte aber war er geld. Sn den beiden letzten Figuren iſt das Saftmaal punktirt. Primula Auricula. Aurikel. Tab. IV. $ Gartenaurikel. Dieſe Art hat mit der vorhergehenden eine gleiche — Eine tung. Nur darin unterjcheidet fie fich von derfelben, daß ihr — Saft nod) durch eine beſondere Anſtalt gegen den Hegengefihere if. Denn ihr gelbes Saftmaal iſt mit weißem Puder beſtreut. Ein Regentropfen, welcher auf daflelbe gefallen iſt, kann daher nicht feft haften, fondern wird— bey der geringften durch den Wind —— Erſchuͤtterung der Blume herabgeworſen. Menyanthes. Menyanthes trifoliata. Sumpſtlee. Tab. IV. 9. 11. 21, 9. Die ein wenig vergroͤſſerte Blume in natzelcher Stellung, Waſſerdrey⸗ blatt. 11. Dieſelbe, von der Seite geſehen. — = 21. Diefelbe, nachdem die vorderfte Hälfte der Krone und des Kelchs weggeſchnitten worden. — — Die Saftdruſe ii der glatte geiicgräne RE ſelbſt. 2Der Safthalter iſt der unterſte kahle und glatte Se der Kronenroͤhre. 3. Der oberſte Theil der Kronenroͤhre und der groͤßte Theil des Kronenſaums iſt mit langen Fäden dicht befeßt, durch welche, fein Negentronfen hindurch bringen kann. rt 103 Menyanthes. Horton. 4 Die Blumen bilden eine —— ſtehende Traube Das her mußten fie eine horizontale Stellung haben, in welcher fie en | durch die ftipula *) erhalten werden, welche den Stiel, foweit Der Stengel hat Eeine Blätter, weil daß die Blumen den Inſekten we⸗ es noͤthig iſt, umgiebt. | diejelben verurfachen würden, aiger in die Augen fielen. ee und Blenen be Bo die Blume. us ee, N Heron ‚Hottonia paluüftris. Waflerveil, Tab. IV. 15. 26; a Die Blume in Re Stellung und Groͤſſe von der Seite. | £ | 15, Diefelbe, von vorne geſehen. Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. ‘2; Der Safthalter ift der Grund der Kronenroͤhre. 3. 1) Die Blumen ſtehen behnahe horizontal, daher weni: ger Regentropfen auf den Kronenſaum fallen, als wenn fie ganz 2) Die Kronenröhre ift oberwärts enger, als aufrecht fänden. Die weiße Krone bat fein Saſtmaal. | 4 ‘ unterwärts, 3) Auch die Staubgefaͤße und der Griffel tragen zur Abhaltung der Negentropfen etwas bey. 4, Der außerhalb des Waſſers befindliche Schaft macht mit | dem im Waſſer befindlichen faſt horizontalen ten Winkel, bat alfo eine aufrechte Stellung. fer Stellung erhalten werde, fo find in dem Winkel zehen Blät; Stengel einen rech— ter angebracht, welche gröffer find, als die Blätter des Sten: gels. Dieſelben liegen auf der Oberflaͤche des Waſſers ausgebrei⸗ tet, und bilden einen großen Kreis, und erhalten folglich eben fo. den Schaft in feiner aufrechten Stellung, als ein Schiff den Maſtbaum. Damit die Blumen den Snfekten von weiten in die Augen fallen, fo iſt der Schaft. blätterfos, und fie felbft haben eine faft horizontale Stellung, in welcher fie durch die ftipula = erhalten werden. Der Kronenfoum ift blaßrofenfarben, in der Mitte aber weiß, damit das die Deffnung der Kronenröhre ums gebende gelte Saftmaal fich defto beffer ausnehme. Fig. 15. 9. Die Blume wird von Blumenfäfern befucht, Einige Pflanzen haben lauter folhe Blumen, deren Staub; gefaͤße innerhalb der Kronenröhre befindlich find, deren Griffel aber aus derfelben hervorraget, und andere lauter ſolche Blumen, deren Stiffel kuͤrzer tft, deren Staubgefäße aber länger find, als die Kronenröhre, Sch glaube nicht, daß diefes etwas zuf faͤlliges, ſondern eine Einrichtung der Natur iſt, ob ich gleich nicht im Stande bin, die Abſi cht derſelben anzuzelgen ) Das kleine Blaͤttchen unter dem Blumenſtiel. — Damit er in die⸗ # ie glatte Theil des haarichten Fruchtknotens. ih Hy drophylium. Lyfı machin. Azalea * 104 — Hydı op yllım. | = | Hydrophy Uum Vir ginicum. Tab. XIX. 46, 47. 46. Zwey Fuͤnftheile der Krone, flach ausgebreitet. 47. Der Fruchtknoten. Die (punktirte) Saftdruͤſe. In den bisher beſchrlebenen Gattungen gegenwaͤrtiger Klaſſe a hat Linné fein Nectarium ‚gefehen; in biefer Gattung. nennt . er denjenigen Theil Nectarium, welcher den Saft zwar enthaͤlt, aber nicht abſondert. Die Saftdräfe iſt nemlich der unterſte abgeſonderte Saft tritt in die Falten oder Ritzen der Krone, welche Linné Nectarium nennt und bleibt in denſelben. | ‚Lyfi — | Lyfi ach, quadrifolia. Diefe anfe6nfishennd mit | F einem Saftmaal gejlerte Blume ſcheint mir eine Saftblume zu feyn, ob ich gleich in derjelben feinen: Saft gefunden habe. Biels 4 leicht iſt die Quantität deſſelben ſehr geringe, dennoch aber fuͤr Blaſenfuͤße und andere ſehr kleine Inſekten hinreichend. Die gelbe Krone hat in der Mitte einen breiten Ring von ſehr blaſſer roͤthlicher Farbe. Der Fruchtknoten ſcheint die Saftorüfe zu ſeyn, und die Roͤhre, welche die an der Baſis zuſammengewachſenen Filamente bilden, der Safthalter. In der Lyfimachia ——— habe ch auch feinen Saft N. Azalea. . Azaleavifcofa. Ob ih ‚gleich in den menge oem, plaren, welche Ich zu unterfuchen Gelegenheit gehabt, keinen Saft gefunden habe, ſo behaupte ich Kos daß diefe Blume e f eine — iſt. . Die Saftdrüfe iſt die. hoͤckerichte und glatte Baſt 8 Pen —4 en welcher oberwärts mit Borften überzogen iſt 2. Der Safthalter iſt der unterſte glatte Fo der — 1) Die Fn und der Griffel fuͤllen den Raum der —4 RE größtentheils aus, nentöhre haaricht, da fie außerhalb derfelben kahl find. 3) Der Kronenjaum iſt in der Mitte, und die Kronentöhre bis an den 2 ö | Safthalter mit weichen Haaren überzogen. Diejes alles bient offenbar zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen. 4. Die ſchoͤnen Blumen, der Anzahl nach ſechs oder ſi ieben, ‚bilden eine einfache Umbelle, welche von weitem ftark in die Aus gen fällt. JIhre Bemerkbarkeit wird durch Feine Blätter ges ſchwaͤcht. Denn obgleich die Umbelle in dem Winkel zwiſchen Der von derſelben 2) Jene find innerhalb der Kros ; u En EL NE S ° , 4 2 10 2 Aalea. — Phlox. Conuoluulus. = 106° zwey —— Zweigen ſitzt, ſo ſind dleſe — zur Blaͤhe⸗ das — aber iſt noch geſchloſſen, "und, befindet ſich — a zeit noch ſehr kleln, und nebſt ihren zarten Blättern kleiner, als Fig. 25. Da aber der Griffel täglich länger wird, fo ſteigt auch Eine Blume. Die blaßrofenfardene Krone hat Eein Saftmaal, | das Stigma immer höher, bis es zuletzt Ibey ;b fteht, und ſich wenn man nicht etwa die Fllamente und den Griffel, welche ges | völlig von einander gegeben hat. Hieraus folgt alſo, daß die ſaͤttigt roſenfarben ſind, fuͤr daſſelbe halten will. Blume keinesweges auf eine mechaniſche Art, ſondern durch In⸗ | Eine Beftätigung meiner Behauptung, daß diefe Blumeelne | fekten befruchtet wird, und zwar die ältere vermittelft des Staus Saftblume ift, babe ih in Kruͤnitzens Dekonomifcher Encys | bes der jüngeren. Denn fo wie die Inſekten nicht in die Kro⸗ clopaͤdie (4. Theil, ©. 672.) gefunden. Er ſagt daſelbſt: Keno- | nenröhre der jüngeren Blume hineinkrlechen koͤnnen, ohne den phon erzähle in feiner Beſchreibung des Ruͤckzugs der zehntauſend Staub der Antheren abzuftreifen, eben fo können fie auch nicht | Grriechen, daß viele von denfelden bey Trebifonde an einem Ort, | in die Kronenröhre der älteren Blume hinelnkriechen, ohne diefen, mo viel Bienſtoͤcke getvefen wären, Honig gegeffen, und davon | Staub auf das Stigma abzufeken. ; | | ——— — — N F ae Sie iſt hoͤckericht und ER, da der Fruchtfnoten„blaß | und feſt. | 2 die ſchlimmſten Zufälle befommen hätten. Tournefort, als Die Blume wird von EEE beſucht. eh er auf ſeiner Levantiſchen Reiſe in dieſe Gegend gekommen waͤre, | = | Conuoluulus. ae | habe an diefe Erzählung gedacht, und habe die dafelbft twachfende | | BE = Pflanze, welche et Chamaerhododendros Pontica maxima, Conuoluulus fepium. Zaunmwinde, Tab. N. J mefpili folio, flore luteo. nennt, für diejenige gehalten, deren 27. 33. 36. ge ar. : | | Blumenfaft jenen Honig vergiftet hätte, Diefe Pflanze tft aber | 26. Der unterfte Theil der Blume, von oben — — Axalea Pontica L. = ya 127. Derfelbe tm Durchſchnitt. | | | J— | - | 33. Der in der vorhergehenden Figur ahehiet Aal der * en re: Phlox. — — Krone, flach ausgebreitet. Bi Phlox panicula ta. Tab, IV. -22-236,31:32. 01 22 368er Fruchtknoten vos der (punktirten) Soteife von — 22. Die vergröfferte Blume, von oben gefehen. der Seite, ud ; | E 23. Diefelbe In natürlicher Stellung und Gröffe, nachdem | - 37. von oben gefehen. | r vorne von der Krone etwas meggejchnitten worden. m Die Saftdruͤſe iſt der flelfchichte fanffeitige — Körper ’ 24. Der Fruchtknoten nebft der (punktirten) Saftdrüfe, welcher die Baſis des weißen Fruchtfnoteng zwar umgiebt, aber | 25. Die Hälfte der Krone. | | nicht mit demfelben zufammengewachfen if. | 91, Das Stigma der jüngeren Blume, | : _ 2. Der Safthalter iſt die Röhre, welche die Filamente mit : : 32. Das Stigma der älteren Blume. 2 Ihrer breiten Baſis bilden. Site find mit dem Grunde der Krone i : 1. Die Saftdrüfe umgiebt die Balls des Fruchtfnotens. | zufammengewachfen, und en die Safſtdrůſe — enge 2 < Bi m iſt. ee, 3. Die Silamente, nachdem fie fich von der Krone abgeſon— “ | 2. Der Safthalter if der untere etwas weitere glatte — dert haben, werden ſchmaͤler, damit fie ſich an den Griffel ans her Kronenvöhre. 0 ſchmiegen können. Da ſie nun fowohldicht an einander ſchließen, 3. Die Kronenröhre iſt oberhalb des Safthalters enger und | als auch an den Raͤndern und auf der inneren Selte mit kurzen mit feiner Wolle uͤberzogen. Zerſchneidet man ſt ie bier in die | Fäden überzogen find: fo kann fein Regentropfen in den Safıhal Queere, fo fiehet man, daß diefe Wolle diefelbe ganz verfchließt, | ter hineindringen. Inſekten aber können die Filamente leicht von und nur eine kleine Oeffnung für den Griffel übrig läßt. Auch | einander biegen, und zwiſchen dieſelben hindurch kriechen, oder verhindern die Aatheren und das Stigma, daß ein Regentropfen ihren Saugeruͤſſel hindurch ſtecken. Damit auch im Stunde der in die Deffnung der Kronenroͤhre leicht hineindringen koͤnne. | Krone um die Silamente herum fein hineingefaliner Regentropfen 4. Der blaßrothe Kronenſaum hat in der Mitte fünf Linien | lange bleibe, fo find die Filamente in der Mitte weiter hinauf E> von dunklerer Farbe. mit der Krone zufammengemwachfen, als an den Rändern, Fig. Ä 5. Da die Blume fehr lange, nemlich ungefähr eine Woche | 27: 33. Sie ziehen alfo mit ihrer Mitte die Krone einwärts, lang, biühet, fo laͤßt fich hieraus ſchon vermuthen, daß fie ein | und es entſtehen dadurch um dieſelben herum fuͤnf Hoͤhlen, welche Dichogamiſt ſey. Dies beſtaͤtigt die Erfahrung. Denn fobald | zu enge find, als daß ein Regentropfen in diefeiben follte hinein⸗ die Blume aufgebrochen iſt, ſo ſi ind die Antheren voller Staub, dringen koͤnnen. Die Regentropfen aber, welche über diefen C I Lonualallussan, n Höhlen fich ſammlen (welches oft zeſchehen muß, da die Blume eine große meiſt aufrecht ſtehende Krone hat, welche ſich beym Re⸗ genwetter nicht zuſchlleßt), werden durch den Wind leicht wieder herausgeworfen, welcher die Blume ſowohl wegen der Gröffe ihrer Krone, als auch weil fie auf einem langen em fißt, tuͤch tig hin und her ſchuͤtteln kann. | 4. Die Blume fhelnt eine Nachtblume, und für Nachtin— ſekten beſtimmt zu ſeyn, und folglich des Abends aufzubrechen; obgleich abgepfluͤckte Blumen, welche ich ins Waſſer geſtellt hatte, mir hieruͤber nicht die gehoͤrige Auskunft gegeben haben, vermuth— Witterung am Tage zu. Auch die Krone ſcheint dieſes zu bewei— weißen Farbe der Krone nicht noͤthig, und Ei nicht vor handen. 5. Sm Grunde der Krone habe Ich kleine Stiegen und Blu⸗ menkaͤfer, im Safthalter aber überaus fleine gelbe ben DIE ben ähnliche Inſekten angetroffen. 2830, 34. 35. | 35. Die Blume in natürlicher Steilung und Gräfe bey ſchoͤ— nem Wetter. | a | 23, Diefelbe, von oben geſehen. 29. Dieſelbe des Nachts, und en ſchlechtem Wetter am Tage, von oben, und 30, von der Seite geſehen. 34. Die Staubgefäßelund der Griffel. | 1-3, In Anfehung der Saftdrüfe, des Safthalters und der; jenigen Einrichtung, durch welche der Saft vor dem Regen geſchuͤtzt wird, iſt dieſe Art der vorhergehenden aͤhnlich. Weil ſie aber eine Tagesblume if, ſo unterfcheidet fie fi ich von derfelben dadurch, daß fie fich des Nachts ‚und, wenn es regnichtes Wetter iſt, bey Tage zuſchließt, und ihre koniſche Geſtalt in eine cylindriſche ver: | wandelt, Die Krone iſt nemlich der Länge nach zehnmal nefalzt, bey a, c, ꝛc. einwaͤrts, bey b ıc. auswärts, Wann die Blume gesffnet iſt, ſo iſt der Winkel eines jeden Falzes der Summe von zwey rechten Winkeln gleich; wann fie aber ſich ſchließen will, ſo werden dieſe Winkel ſehr ſpitz, die Scheitel der Winkel a, e, ꝛe. kommen einander weit näher, und die Scheitel der Winkel b,:c, vereinigen ſich im Mittelpunkt. Sonach kann nicht einmal in den oberſten Thell der Krone ein Regentropfen hineinkommen, ſondern die ganze Blume iſt als eine vor dem Regen wohl verwahrte Wohnung ans — — welcher Blaſenfuͤße, welche ich unter dieſen Umſtaͤn— Congoluulus. Tpomoen. en VOR den in derſelben angettoffen habe ſich ſehr wohl befinden, da ſi e Ihre reichliche Nehrung — und vor der — und Kaͤlte gu (he find, | 4. An Pflanzen, welche auf der Erde llegen ſtehen die Blumen aufrecht, an ſolchen aber, welche ſich um Zäune und | Sträucher ranken, faft — In beiden Fällen iſt dieſe Stellung grade diejenige, In welcher fie den Inſekten von weitem am teichteften in die — fallen koͤnnen. Zu ihrer Bemerkbar— kelt dient auch Ihr angenehmer Geruch. Die Kroneift entweder 4 | ganz weiß, oder blaßroth, und hat im Ießtern Fall einen’ weißen lich weil fie fih nicht in Ihrem natürlichen Zuftande befanden. Denn fie ſchließt fich eben fo wenig des Nachts, als bey fchlechter fünfftrahlichten Stern a, c, ꝛc. Sm runde ift fie gelb, 5. Daß die Blume keinesweges auf eine mechanifche Art, | fondern durch Inſekten befruchter wird, folgt ſchon darans, daß fen. Denn fie ift fehr groß, ſchneeweiß, und hat kein Saftmaal. | ‚Der Geruch ift wegen der Gröffe und im Dunfeln leuchtenden die Antheren ihre beſtaͤubte Seite nicht dem Stigma, ſondern ber Krone zukehren. ‘Sie wird von kleinen Sliegen befuht, Ss wiſſe Spinnen wiffen dies zu benutzen. Sie machen in der Krone | ein Gewebe, und lauren im Grunde derfelben auf die Siegen, weiche fich In daſſelbe verwickeln. Auch fand: ich dasjenige Zur feet, deffen unten beym Tropaeolum wird gedacht werden, auf | der Blume. Auch bier gab es einen Bewels von feiner Dumm: Conuoluulus aruenfis. Ycertoinde, Tab.-IV. | 0% Pr DIT rar ‚Denn es befeckte bloß die Antheren, verfuchte ee aber nicht einmal ‚den > art eusfindig zu machen. Folglich Eann al (be . nicht zur— üchtung der Blume beſtimmt ſeyn. Conuolu ılus tricolor. Tab. “Vu. 1.2 1. Die Blume von oben beſchen, ser Schatten, Die — 1 ben find angedeutet, 2, Das Piſtill. Die CouneH u Saftörüfe, 1. Die Saftdrüfe ift kahl, glatt und pomeranzenfarben, da | ber Fruchtknoten haaricht und weiß If. | 2. 3. In Anfehung des Safthalters und ber Saftdecke iſt dieſe Art den vorhergehenden aͤhnlich. Sie iſt eine Fagesblunt, und Öffnet fich nur bey fehönem Wetter. 4. Die große und fchöne Blume fälle den Inſekten (on: von weitem In die Augen, und hat auch ein ſchoͤnes Saftmaal. Denn Bi der and der Krone ift hellblau, ihre Mitte äußert blaßgelh — und Grund gelb. Die Blume hat keinen Geruch. Blaſenfuͤße halten ſich in der Blume auf. Ipomoea. Ipomoea coccinea. — 1, Die Saftdrüfe iſt der weiße — Korper, auf welchem der blaßgelbe Fruchtknoten fü ſitzt. | 2. Der Saftyalter ift der glatte Grund der. —— bis an bie Stelle, wa die Filamente fich von der Krone trennen. Be hat. Denn die fadenförmigen Fllamente haben eine breite Haas richte Baſis, mit welcher fie die Kronenroͤhre verſchlleßen. See ar —— m Kronenröhre, anftatt Einer, nf Deffnungen, welche mit Haa⸗ | 109. - - ; E - ’ Ipomoca, Polemonium. Campanula. Sie Fllamente ſind an ihrer Baſis mit Stacheln N ber | Teßt, befonders an den ändern. EN; Ipomcea repanda.: Jacqu. Amer. p. 28. Auch diefe Blaume iſt eine Saftblume, weil fie eine Saftdede Polemonium. Polemonium ever uleum. | I. Die Softdrüfe fr der ringfoͤrmige Körper, welcher die Baſis des Fruchtfnotens umgiebt, und BER. bie Baſis der Kro⸗ nenroͤhre enge umſchließt. | 2. Der Safthalter iſt die glatte — 3. Um die Oeffnung der Kronenroͤhre herum ſteht eine Reihe von Haaren. Die Filamente, welche ſich daſelbſt von der Krone abſondern, ſind an der Baſis auch haaricht. Sonach hat die ren beſetzt, und vor dem Regen verſchloſſen ſind, durch welche tern verſehen. keine Blätter geſchwaͤcht. Er? Kronenſaum iſt in der Mitte weiß. aber Inſekten ihren Saugerüffel feicht hindurch und in den = vi ‚halter hineinjtecfen können. 4. Der Stengel iſt unterwaͤrts mit großen gefiederten Blaͤt⸗ Oberwaͤrts, wo die Zweige anfangen, werden dieſe Blaͤtter kleiner. Die Zweige ſelbſt haben noch kleinere Blät; ter. Auf ſolche Art wird die Bemerkbarkeit der Blumen durch Die Blume iſt eine Tagesblume, und hat keinen Geruch, aber ein Saftmaal. Denn der blaßblaue Campanula. | | Campanula rotundifolia. Tab, vul. zig, 28. Tab. Xl. 8. 9. | | Tab. VI. 3, Die Blume in natuͤrlicher Stellung und Groͤſſe. = tens iſt die Saftörüfe, | 7. Der Grund der Krone nebft dem Safthalter von unten. 4. Diefelbe, ehe fie fich öl aufgefehloffen hat. 5. Der Kelch nebit dem Safthalter. 6. Der Kelch nebft dem Safthalter im Durchſchnitt. Die given vorderſten Valveln find weggeſchnitten, die drey hinterſten aber ſtehen geblieben. Der oberſte punktirte Thell des Fruchtkno⸗ eh, Die Saftdrüfe, 3 Der Griffel und die EBENE ber in Sig, 4. abgebil; beten Blume; - Blume, zu theilen, oder das Stigma fängt an, fich zu zeigen. kruͤmmen. ſo kruͤmmen ſie ſich wirklich. In dieſem Zuſtande hat die Blume m Campanula. 110 10; Die Geſtalt der Antheren dleſer Blume, welche ſie erhalten, wenn man ein wenig an dieſelben ſtoͤßt. 11. Ein Staubgefaͤß dieſer Blume nebſt der Valvel, auf welcher es ſitzt, von der aͤußeren Seite 12. Daffelde von der inneren Seite, _ | 13. Der Srtffel und die Staubgefäße der in Sie. 3. m gebildeten Blume. 15. Der Griffel und die Staußgefäße einer etwas Mira Der Griffel fängt an, fih am Ende in drey Stüde 14. Der Griffel in dieſem Suftande: von unten geſchen, oder das Stigma. 25. Der Griffel, nachdem er dieſe Theilung vollendet hat. Tab. X. 9 Die eh der un rotun- difolia. 9. Die Somentapiık der Campanula — 1. Die Saftdruͤſe iſt der oberſte flache fuͤnfſet tige glatte gelbe Theil des Sruchtfnotens, 2. Der Saft ift indem Raum zwiſchen ber Saftöräfe und der, inwendig alatten, Saftdede befindlich. 3. Die Saftdecfe find die fünf — Valveln, in mit Ihrer Baſis die Saftdräfe umgeben, auf Ihrer Spike aber die Silamente tragen, Sie fchließen mit ihren haarichten Raͤn— dern dicht an einander, und mit der Spiße an ben Stiffel, Es kann alſo Eein Negentropfen in den Safthalter hineindringen; Inſekten aber können die Valveln leicht zurückblegen, und fozum Saft gelangen. Da überdies die Blume herabbängt, fo kann kein Negentropfen In den Grund der Krone leicht Eommen.. 4 Die Krone ift blau, die RE ee weiß, folglich zugleich das Saftmaal. 5. Daß diefe Blume keinesweges auf eine mechaniſche Art, ſondern durch Inſekten befruchtet wird, und zwar alſo, daß dieſe den Staub der juͤngeren Blumen auf das Stigma der aͤlteren Ehe die Blume ſich völlig ges liegen die. Antheren mit ihrer inneren flaubichten bringen, erheflet aus Folgenden. öffnet bat, Seite dicht an dem oberſten dieferen und mit kurzen Haaren oder Borſten dicht beſetzten Theil'des Griffels. Sie find folglich, a wie der Griffel, grade, haben aber fchon eine Neigung, fich zu Denn wenn man fie ein wenig vom Griffel abftöße, noch feinen Saft. Nachdem fich diefelbe völlig geöffnet hat, fo find die Antheren vom Griffel entfernt, krumm, ftaublos und welk; der oberfte hanrichte Theil des Griffels hingegen ift mit dem grauen Stanbe derfelden ganz bedeckt. Daß der Griffel den An⸗ theren Ihren Staub nimmt, und denfelben ſich zueignes, geſchleht 18 Wenn groͤſſere Inſekten diefen Saft abholen wollen, fo muͤſſen | Camp anula. | | —X — ennihlich alſo, daß in dem vorhergehenden Zuſtande der Blume der Griffel waͤchſt, oder die Filamente ſchon anfangen einzuſchrumpfen und kuͤrzer zu werden, oder daß beides geſchieht, da denn der wie eine Buͤrſte geſtaltete oberſte Theil des Grif⸗ fels den Staub der dicht anliegenden Antheren rein abbürften muß. Nun fängt die Saftdräfe an, den Saft abzujondern. fie nothwendig den Staub vom Griffel adftreifen, Eönnen aber. denfelben nicht auf das Stigma bringen, well noch fein Stigma da iſt. Denn das Stigma ift die Innere Seite der drey Stüde, in welche ſich der Griffel erft in der Folge theilet; jest liegen | diefe Stücke noch dicht an einander, und feheinen Ein Stüd zu ſeyn. Wann die Blume noch älter geworden iſt, fo find die Staubgefäße vollends ganz eingefehrumpft und verwelkt, und befinden fi im Grunde der Krone; ber Griffel aber hat fih am Ende in drey Theile getheilt, welche fih auswärts herumkruͤmmen. ” Die äußere Seite derfelben Ift, wie der ganze Griffel, blaßblau, die Innere aber. weiß, aber auch, wie die außere mit kurzen Haaren dicht uͤberzogen. Inſekt, welches vorher eine juͤngere Blume beſucht hat, in eine ältere hinein, fo muß es nothwendig den aus jener mit⸗ gebrachten Staub- auf das Stigma diefer bringen, folglich die aͤltere mit dem Staube der juͤngeren befruchten. | Die elgentlt che Saftdruͤſe hat Finne entweder nicht ges fehen, oder nicht dafür gehalten, indem er die Valveln das Nectarium nennt. Er, vder einer von feinen Schülern, fagt in der Differtation: De nectario Aorum, daß die Valveln deswegen dicht zuſammenſchließen, damit der Saft nicht vers | duͤnſte. Daß diefe Erklärung unvichtig fey, werde Ich bey dem _ Phyteuma montanum beweifen, In der Differtation: Spon- falia plantarum fagt Er, oder Wahlboom, der Staub werde, von den Seiten des haarichten Griffels durch gewiſſe Kanaͤle auf das Stigma gebracht (folglich die Blume auf eine mechaniſche Art befruchtet). Allein — Kanäle dat: er nicht geſehen, ſondern erdacht. | Warum, die Antheren fih in dieſer Blume noch eher Sfr | ‚nen, als diefelbe völlig aufgebrochen iſt, da fie gewöhnlich fols ches nach der voͤlligen Entwickelung und Oeffnung der Blumen zu thun pflegen, iſt nicht ſchwer einzuſehen. Die Inſekten ſollen den Staub von dem oberſten Theil des Griffels abſtrei⸗ fen, und dieſer mit dem Staube der Antheren bedeckte Theil des Griffels thut hier eben die Dienſte, welche in andern | 3 Blumen die mit Ihrem Staube verfehenen Antheren leiſten. =. &o wie nun die Antheren in anderen Blumen, fobald fic) dieſelben geöffnet Haben, ſich auch zu Öffuen, und ihren Staus | vom Geiffel rein abzuftreifen. Nach der von der Natur ge: Kriecht nun ein | oberften Theil des Griffels rein abſtreifen. Campanula — E23 en — pflegen: — ſo mußte auch hier der verſte Theil des Griffels gleich nach der Deffnung der Blume mit Staube bedeckt feyn.- Folglich) mußten die Antheren ſchon vor dieſer Oeffnung ſich oͤffnen, und ihren Staub demſelben mitthellen. Warum die Staubgefäße, -fobald fie ihren Staub dem Griffel überlaffen haben, fich von demſelben entfernen, ſich kruͤmmen, und zuletzt ganz verwelkt einen kleinen Raum im Grunde der Krone einnehmen, iſt eben fo Teiche zu begreifen: Blieben fie fo fiehen, mie. in Fig. 9., fo würde die Befruch⸗ tung nicht vor ſich gehen koͤnnen. Denn die hineinkriechenden Inſekten wuͤrden alsdenn die aͤußere ſtaubloſe Seite der An theren berühren, und der am oberften Theil des Griffels 1 ‚ fisende Staub wuͤrde von Ihnen nicht abgeſtreift werden koͤn⸗ nen. Entfernten ſie ſich zwar vom Griffel, blleben aber ſteif, ſo koͤnnte ein Inſekt leicht zwiſchen ihnen und der Krone hnneinkriechen. Alsdenn wuͤrde es die Antheren an den Grif / fel andruͤcken, und dadurch ſi ſich ſelbſt verhindern, den Staub 2 machten Einrlchtung aber verurſachen die Staubgefaͤße im | Grunde der Krone fein Hindernif, da nicht der unterfte, fon -⸗ dern der oberfie Theil des Griffels mit Staub bedeckt ift, und. ’ die hineinkriechenden Inſekten koͤnnen alſo den Staub, vom. Sich habe bisher noch Eeine Inſekten in der Blume angetroffen, ausgenommen Dlafenfüße, Dieſe aber koͤnnen dieſelbe ſchwer⸗ lich befruchten, ee es muß von einem groͤſſeren Inſekt geſchehen. Die Samenkapſel hir Campanula rotundifolia hat die | Löcher, aus welchen die ‚Samenförner herausfalfen AH der Baſis; bey der Campanula patula hingegen ſind dieſe Loͤcher -am Gipfel der Samenkapſel befindlich. Die Abſicht diefer verjchledenen Einrichtung läßt fich leicht entdecken. Aus beiden folfen dte Samenförner nicht von ſelbſt herausfallen, ſondern durch den Wind herausgemworfen, und weit verfirenet werden. Die Löcher mußten folglich nicht unterwaͤrts, ſondern ober⸗ waͤrts angebracht werden, folglich bey der erftern an der Baſis, da fie eben fo, wie. die Dlume herabhaͤngt, bey der ——— aber am Gipfel, da ſie aufrecht ſteht. Campanula patula, &lomer ata und lärifatie haben eine ähnliche Einrichtung, aber eine aufrechte Stellung. Da nun die Krone der letzten ſehr groß iſt, ſo iſt ſie inwendig mit langer Wolle uͤberzogen, damit die higelngefallenen Re⸗ gentropfen nur ſchwach an derſelben haften, und vom Winde leicht wieder herausgeworfen werden koͤnnen. In der erſten habe ich viel un beſonders gelbe, angetroffen. Cam- Pr Campan ula. Phyteuma. \ Campanula fpeculum. ’ ben Blaſenfuͤßen befucht, deren viele ich nrade da fand, wo die —9 Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter ſeyn muß, nemlich im Grrunde derſelben zwiſchen dem Griffel und den Filamenten ‚ob gleich diefer Zwi ſchenraum ſehr ſchmal iſt, Ih auch daſelbſt kelnen 4 Saft gefunden habe. Daß diefelbe eine Saftblume iſt, ſchli eße Ach theils aus der. Analogie, ob fie gleich Feine fotche Saftdecke hat, als die vorhergehenden Arten, chells aus Ihrem fchönen | N Saftmaal, Denn die violette Krone ift in der Mitte blaßgelb. rm. Arten. Phyteuma. 3 . ae EP ICE Waldrapunzel. —— | — Blume im erſten Zuſtande. 7. Diefelbe Im zweyten Zuſtande. | 8. Diefelbeim britten Zuſtande. et) Figuren fi nd gleich j ſtark vergroͤſſert. geſchnitten worden. vorhergehende Figur, nachdem drey von den fünf i Balveln, welche die Fllamente tragen, weggefchnitten worden, 7 wodurch der größte (punftirte) Theil der Saftdruͤſe zum Vorſchein gekommen iſt. der Campanula. 1. 2. Die Saftdruͤſe und zuglelch per Safthalter der oberſte glatte grüne Theil des Fruchtknotens. 3. Der Saft Ift vor dem Negen völlig gefichert. veln oder Schuppen, welche die Fllamente tragen, liegen zwar weder dicht an einander, noch dicht am Griffel; aber fie find theils an den Raͤndern, theils auf dem oberſten Theil der inneren Seite mit Haaren verſehen. Selbſt die Kronenblaͤtter, welche mit ihrer breiten Baſis die Zwiſchenraͤume zwiſchen den Raͤndern der Schuppen etwas verſchlieben, tragen zur en dieſer Abſi cht das Ihrige bey. 4 Die Kronenblaͤtter find weiß, und oberwärts ganz ſchwach gruͤnlich. Da fie nun zwar lang nenug, aber außerordentlich ———— —— * ſchmal ſind, ſo wuͤrden die Blumen, wenn ſie einzeln ſtuͤnden, von den Inſekten nicht ſonderlich wahrgenommen werden koͤnnen. Da fie aber eine fehr dichte Aehre bilden, fo fallen fie jufammens genommen dennoch den Inſekten ſchon in einiger Entfernung in die Augen. Eben diefe Inflorescenz iſt auch die Urfache der abs weichenden Struktur dieſer Blume, Infofern man fich diefelbe als Diefe Blume wird von gel⸗ Die Antheren ſetzen Ihren Staub auf den nn ab, wie in den | Br. | | ; Tab. IV. 2. 12. Die Blume von oben gefehen, nachdem der ee h Dileſe Blume hat in ihrer Einrichtuns ste Aehnlichkeit mit | Die Val⸗ Krone Öffnen, und aus demſelben zum Vorſchein kommen. ! H Phyteuma, en 114 Fe eine Campanula vorftellt. Außer der großen Anzahl von Kam⸗ panulen, welche einzeln flehen, und.eben deswegen eine anſehn⸗ liche und wenig getheilte Krone haben, wollte die Natur auch einige Arten hervorbringen, welche dicht bey einander ſtuͤnden. Diele Eonnten num nicht eine folche Krone erhalten, als jene has ben, weil es dazu an Raum fehlt, fondern eine folche, welche aus zwar langen, aber fehr ſchmalen Blättern oder Einfchnitten be⸗ ſteht. Dies gilt von dieſer und den übrigen Arten des Phyteuma, wie auch von der Jafıone montana, welche, mie Ich bald bewel⸗ fen werde, ein Phyteuma iſt. Das einzige Phyteuma pinnatum, welches ich nicht Fenne, ſcheint, nach der Linnéeiſchen Beſchrel⸗ | bung zu urtheilen, hlevon eine Ausnahme zu machen. Wann die Blume in dem erften Zuftande Ift, fo ſcheinen die Kron zenblaͤtter ein einziges roͤhrenfoͤrmiges Blatt auszumachen, indem ſie dicht zuſammenſchließen. Die Roͤhre umglieht die | Staubgefäße fehr enge, und drückt die Antheren, welche den _ oberften Theil des Griffels umgeben, dicht an denfelben. Iſt die Blume noch ſehr jung, fo find die Antheren noch geſchloſſen, und zeigen noch keinen Staub. Sie oͤffnen ſich aber, wann die Blume ſich dem zweyten Zuftaude nähert. Dieſer zweyte Zuſtand beginnet damit, daß de Kronenblaͤtter ſich an der Baſis von ein ander begeben. Sobald dies ge ſchieht, ſo kruͤmmen ſich auch die Filamente abwärts, ſo daß fie durch die Zwiſchenraͤume, welche die Kronenblaͤtter erhalten haben, heraustreten. Sie ziehen | folglich die Antheren aus dem oberſten noch sufammenbangenden Theil der Krone heraus, aber ohne den geringften Theil. des Staubes, welcher vielmehr zwiſchen dem ſo eben genannten Theil der Krone und dem oberſten Theil des Griffels zuruͤck bleibt. Eben besiegen, damit dieles defto leichter geichebe, find die Antheren, nachdem fie fich geöffnet haben, ungemein dünne, da fie vorher | weit dicker waren. Weil nun die Krone anfängt fich unterwaͤrts | zu erweitern, fo muß fie auch anfangen fich zu verkürzen, da im Gegentheil der Griffel anfängt fich zu verlängern. Folglich muß der Griffel das Ende des oberſten zufammenhangenden Theile der | Er fömmt aber mit Staub bededt zum Vorſchein. Weil er nemlich oberwärts, fo weit er vorher von den Antheren umgeben wurde, mit kurzen Haaren dicht defekt Ift, fo muß er den In dem oberften sufammenhangenden Theil der Krone befindlichen Staub gleich, fam abbürften, und mit fich nehmen. Auf ſolche Art fähre die Krone fore ſich immer mehr zu öffnen, der Gr’ffel aber fih im: mer mehr zu verlängern. Indeſſen hat er noch Fein Stigma, Wann nun ein gröfferes Inſekt die Blume in dieſem Zuſtande be⸗ ſucht, fo kann es, obgleich dieſelbe ſich noch nicht völlig geoͤffnet bat, dennoch leicht zum Saft gelangen. Alsdenn berührt es mit a5 x Phyteuma, er — Theil feines Körpers den oberften Theil des Griffels, und | ftreift ven Staub von demfelben ab, Hievon aber hat die Blume keinen Nutzen, weil ſie noch kein Stigma hat. Der dritte zu: . Rand der Blume fängt damit an, daß das zweys oder dreylap: pichte Stigma anfängt fi) von einander zu begeben, Alsdenn pflegen auch die Kronenblätter fich gänzlich von einander zu tren: nen. Wann nun ein Inſekt die Blume in diefem Zuftande be; ſucht, fo kann es zwar von dem oberften Theil des Sriffels feinen Staub abftreifen, weil derjelbe im zweyten Zuſtande der Blume ſchon von anderen Inſekten ſeines Staubes beraubt worden iſt; es beruͤhrt aber das Stigma mit eben demjenigen Theil ſeines Koͤrpers, mit welchem es vorher den Staub vom oberſten Theil des Griffels einer im zweyten Zuſtande befindlichen Blume abge; ſtreift hat, ſetzt einen Theil deſſelben auf daſſelbe ab, und bes feuchter auf folche Art — aͤltere Blume mit dem Staube einer juͤngeren. An ihrem natuͤrlichen Standort die Blumen zu beobachten, Habe ich bisher noch Feine Gelegenheit gehabt, welche ich in meinen Garten verfeßt hatte, blüheten im le&ver; gangenen Sommer; ich habe aber keine Inſekten — Blu⸗ men angetroffen. Phyteuma montanum, d.t, Jafione montana L. Schafrapunzel. Tab. X. 18—24. 34, | 18. Die Blume im erften Zuffande. 2,49, Diefelbe, nachdem die Krone weggefchnitten worden, ' 20. Die Blume im Anfange des zweyten Zuſtandes. 23. Dieſelbe im zweyten Zuſtande. Die Krone, welche ſi ic) nun fchon geöffnet hat, ift weggefchnitten worden, 21. Die Blume im dritten Zuftande. . 22. Diefelbe, nachdem die Krone weggefchnitten worden, ‚Der oberfte dickere Theil des Griffels iſt noch mit Staub bedeckt; das Stigma hingegen hat Feinen Staub. Beides kommt daher, weil diefe Blume von feinem Inſekt hat bejucht werden koͤnnen, indem fie nicht auf dem Felde, fondern in meinem Haufe blühete, 34. Der Griffel einer im dritten Zuftande befindlichen Blu; me, welche auf dem Felde geftanden hatte, folglich von Inſekten beſucht worden war. Dieſe hatten, da die Blume ſich im zwey⸗ ten Zuſtande befand, den Staub vom oberſten Theil des Griffels abgeſtreift, und nachher, als ſich die Blume im dritten Zuſtande befand, das Stigma mit dem aus juͤngeren Blumen geholten Staube verſehen. 24. Der Fruchtknoten im Durchſchnitt. druͤſe. | ab die Saft: Daß Linne diefe — von derjenigen Gattung, zu welcher fie Kaspar Bauhin, Haller, und andere Schrift; | ner ganz andern darin bat er ſich Be Zwey Pflanzen, er nicht herabfließe. — “ . — f N * | ER Phyteuma, u 6 ſteller gerechnet bahen getrennet, und zu "einer befondern Ines Klaſſe vorkommenden Gattung gemacht bat, ! Denn ı) fie gehört nicht Indie Syns genefle, da ihre Antheren nicht der ganzen Länge nad zufammens gewachſen find, fordern die Staubgefäße in der Mitte zwiſchen den Stlamenten und den Aniheren nur einen ſchmalen Ring bit Ein Anfänger wird alfo eben fo viel Grund zu habenglaus ben, fie in der: Monadelphie, als in der Syngeneſie, aufzuſu⸗ hen, oder vielmehr, er wird fie in keiner von beiden Klaſſen aufs e 2) Das ganze äußere Anfehen der Pflanze zeigt, daß fie ein Phyteuma iſt. Dan vergleiche fie ;. DB. mit dem Phy- den, fuchen. teuuma hemifphaericum. Die Blumenblätter (bracteae), wels che bey beiden unten am: Blumenfnauf fisen, hat Linne by | der Jafione zum Außern Kelch gemacht, beym Phyteuma hinge⸗ 4 gen, als nicht zur Blume felbft gehörig, welches auch ganz rich ⸗ tig iſt, garnicht angeführt. 3) Hätte Linné gewußt, warum die Staubgefaͤße in der Mitte zuſammengewachſen ſind, ſo wuͤrde | ’ es ihm nicht einmal eingefallen feyn, biefee — nen je ; Aenderung vorzunehmen. 1. Die Saftdrüfe iſt der oberſte Tel des Fruchtknotens. 2. Der Saft befindet ſich auf der Saftdruͤſe, welche von r dem fchmalen Rande des Kelchs umgeben wird, Fig. 24., damit Valveln oder Schuppen Eonnten bier nicht, wie bey dem Phyteuma fpicatum, angebracht werden, teil die | Blume zu Elein ift. Weil aber diefe Valveln zugleich zur Saft decke dienen, fo mußte hier, in Ermangelung derfelben, zur Bes | [hüßung des Safts vor dem Regen eine andere Einrlchtung ge⸗ 3 troffen werden, welche darin befteht ‚daß 3. die Staubgefäße in der Mitte uſammengewachſen ſind. | Auf folche Art dienen fowohl die ſtaubloſen Antheren, als auch die Fllamente zur Saftdecke. Denn wenn ein Regentropfen auf \ | den Griffel fällt, und an demfelben hlnabflleßt, fo muß er in dem Winkel, welchen die Antheren bilden, ſtehen bleiben. Faͤllt er aber auf die Fllamente, oder fällt er auf ein Kronenblatt, und fliegt auf demfelben hinab bis zu den Filamenten, fo kann er | durch die fehr Eleinen Zwiſchenraͤume derfelben nicht hindurchdrins gen. Folglich If der Saft vor dem Regen wohl verwahrt, | 4. Eine einzelne Blume iſt zwar fehr Elein, und würde, obs. gleich ihre Kronenblätter lang find, ſich den Inſekten nicht fons Da aber ungefähr fiebenzig Blumen derlich bemerkbar machen, Einen Knauf bilden, und viele von denfelben jederzeit zugleich | blühen, diefer Knauf auch auf einem fangen und meift aufrecht: ftehenden Zweige oder Stiel fist: fo fallen die Blumen den Sins ſekten ſchon in einiger Entfernung in die Augen. | h h h Phyreime, nn Ad Sm erſten iſt die Krone E noch geſchloſſen, und der oberfte mit kurzen Haaren dicht über: | | “ - ESTER TEN GERNE — — raubt, oder der Staub verdorben werden wuͤrde. FR zogene Theil des Griffels wird von den an ihm anllegenden An; theren beftäubt. bat. Der Ring, ta we Ihen die Staubgefäße in der Mitte zu fammengewachlen find, befördert die Beſtaͤubung des oberften Theils des Sriffels, indem erverurfacht, daß die Antheren dicht auf demſelben anliegen, welches ohne ſeine Beyhuͤlfe nicht ge: ſchehen wuͤrde, da die Fllamente ſehr duͤnne ſind. Nachdem die Arntheren ihren Staub auf den oberſten Thell des Griffels abge; fest haben, fo werden fie weiß, und breiten. fih von einander. Hierauf fängt der zweyte Zuftand der Blume an, indem bie Krone ſich öffnet, und der Griffel fich anfehnlich verlängert. Feb: teres iſt fchon deswegen nöthig, weil der oberfte Theil des Grif— fels, wenn er zwiſchen den Antheren bliebe, von einem in dem Winkel derſelben ſitzenden Regentropfen leicht feines Staubes ber In den drits ‚ten Zuftand koͤmmt die Blume alsdenn, wann fi fi ch der oberfte Theil des Griffels nach und nach in zwey Rappen theilet, deren Innere Seite, als das eigentliche . weiß und mit Haaren | überzogen iſt. Daß nun die Befruchtung der Blume bloß durch Inſekten geſchieht und zwar ſo, daß dieſelben den Staub der juͤngeren oder Im zweyten Zuſtande befindlichen Blumen auf das Stigma |. ber älteren oder im dritten Zuſtande befindlichen Blumen ſchlep⸗ pen, davon kann man fich durch die Erfahrung leicht Überzeugen. h* —* —3 Man ſtelle nemlich einen vom Felde mitgebrachten mit Blumen— verſehenen Stenge! , nachdem man vorber alle aufge; brochene Blumen weggeſchni tten hat, in einem Zimmer, wo kelne Inſekten ſind, ins Waſſer. Nach einigen Tagen wird man a finden, daß verfchiedene von den hier aufgebrochenen Blumen fich d - im deitten Zuftande befinden, zugleich aber, daß der oberite Theil des Griffels noch feinen ganzen Staubvorrath hat, daß hingegen auf dem weißen Stigma fein Koͤrnchen des fleifchfarbnen Stau bes befindlich iſt. Beſieht man hingegen ältere Blumen, welche man bey ſchoͤnem Wetter auf dem Felde gefunden hat: fo wird * man den oberſten The IL des Griffels ohne Staub, , das N hingegen beftäubt finden. Was ich an ſolchen in meinem Haufe nvrdebtinkren Blumen rn bemerkt Habe, habe ich heute, da Ich dieſes zum Druck abfchreibe, Cam 21. Dftober) auf dem Felde an der Campanula rotundifolia bemerkt. Sch ging nemlich fpaßteren, und fand in der Heide noch einige Blumen diefer Art. Sie befanden fih Im dritten Zu; Er Die Blume befindet fich eben fo, mie Pisa fpiea- —9 ſtande, und hatten ein voͤllig geöffnete Stigma. , tum, in drey verfchiedenen Zuftänden. Theil des Stiffels hatte noch feinen ganzen a und auf dem Stigma war nicht Ein Kornchen Staubes. Die Urſache | Bey ber jeßigen Sahreszeit fliegen Derfelde ift blaßblau; nachdem er aber beſtaͤubt — worden iſt, ſieht er fleiſchfarben aus, well der Staub dieſe Farbe EB Phyteuma. | Rondeletia. — 218 sr oberfte hievon iſt leicht einzuſehen. Feine Inſekten mehr, oder nur noch fehr wenige auf Nahrung aus, Folglich find dieſe Blumen von kelnem Inſekt beſucht worden. Alſo konnte der oberſte Theil des Griffels ſeinen Staub nicht ver⸗ lieren, und das Stigma keinen Staub erhalten. Da nun die bey diefem Phyteuma getroffne Anſtalt, daß die Staubgefaͤße in der Mitte zuſammengewachſen ſi find, dazu dienet, daß der Saft vor dem Regen geſchuͤtzt werde, keineswe⸗ ges aber dazu, daß derſelbe nicht verdünfte, indem bie Zwiſchen⸗ = räume der Stlamente zwar Elein genug find, um feinen Regen ⸗ tropfen durchzulaſſen, aber nicht ſo klein, daß ſie das Verduͤnſten des Safts ſollten verhindern koͤnnen: fo folgt aus der nahen Ver; wandtjchaft diefer Blume mit der Campanula, was id) oben ber hauptet habe, daß die Valveln der letzteren keinesweges, wie LinnE oder einer von feinen Schülern geglaubt bat, die Ver⸗ | dünflung des, Safts perbiggers ſollen. Rondeletia. Rondeletia odorata. Jacqu. Amer. p. 59. 1. Die Saftdruͤſe muß man bey dem Fruchtknoten fuchen. 2. Den Saft wird man im Grunde der Kronenröhre finden, 3. Die Saftdecke iſt der dicke Rand, welcher die Oeffnung der Kronenroͤhre umgiebt. Derſelbe macht dieſe Oeffnung enger, 4. Der Kronenſaum iſt mennigfarben, die Saſtdecke aber pomeranzenfarben, alſo zugleich das Saftmaal. Blume einen ſehr angenehmen Vellchengeruch. Portlandia. Portlandia grandiflora, Jacqu. Amer. Sp 65. 1. Die Saftdrüfe muß oben am Fruchtknoten befindlich ſeyn, woſelbſt, oder im Grunde der Kronentöpre ı man auch 2. den Saft finden wird. | ‚3. Der Grund der Kronenroͤhre wird bu die an der Baſis — — Filamente und den Griffel gaͤnzlich vor dem Regen ver⸗ | ſchloſſen. 4. Die Blume riecht bey Tage garnicht, lege des Nachts duftet fie einen höchft angenehmen und erquickenden Geruch aus, ’ vr und verhindert, daß Negentropfen, welche an dem Kronenfaum S haften ‚in die Kronenröhre hineinflteßen. Auch hat bie Steift folglich eine Nachtblume. Damit fie nunvon den Naht; inſekten ſchon von weitem leicht bemerkt: — ſo iſt ſie außer⸗ H 2 11 9 Portlandia. Chiococea. Hamelia. Muffienda. + ordenilich lang, — einen halben So, und hat ı) eine weiße Krone. Portlandia hexandra hat eine gleiche Einen Die Eugelförmige Baſis der Kronenroͤhre iſt der Safthalter. ber derfelben wird die Kronenröhre enger, und von den Filamens ten und dem Griffel genau verjchloffen. Die Saftdede. Chiococca. Chiococca nocturna. Jaequ. Amer. p. 68. Auch diefe Blume ift eine Nachtblume. Denn fie hat bey Tage feinen, des Nachts aber einen vortrefflichen Geruch. Da; her au fie auch eine weiße Krone, Hameln, > Hamelia erecta, und H, patens. p- 71. 1. Die Saftdrüfe iſt der auf dem Fruchtknoten ſitzende Fegel; förmige Körper. eben dieſe Einrichtung Statt findet. | nenroͤhre. Ueber dem Safı halter iſt die Kronenroͤhre enger, äh | muß ie von den Filamenten und dem Griffel ziemlich ausges | füllt werden, fo daß fein Regentropfen hindurchfließen kann. Weiter hinauf erweitert ſie ſich wieder. Muffuenda, Muffaenda formofa und M. fpinefa. Amer. p. 70. Deide Arten find Nachtblumen, und haben deswegen, außer dem vortrefflichen Geruch, einen ſchneeweißen, aber mit keinem Saftmaal gezierten Kronenſaum. Der Herr Verfaſſer rühme beſonders die erſte. Er ſagt, der ſonſt unanſehnliche Strauch ge— „währe, wann er bluͤhet, zur Nachtzeit das ſchoͤnſte Schauſpiel. Er i ſey alsdenn mit den Kronenſaͤumen, wie mit Sternen, bedeckt, weil man die ſehr langen Kronenroͤhren, da fie grün find, nicht fehen könne. Da aber diefes Schaujpiel feine nächfte Beziehung auf die Nachtinſekten hat, ſo ſind die Blumen wahrſcheinlich Saftblumen. Ue⸗ Jacqu. Amer. |. Derielbe bleibt, nachdem die Blume verbluͤhet iſt, ſitzen, wirft aber den Griffel ab. Dieſes ſchließe ich aus dem Carduus, dem Silphium und andern Syngeneſiſten, bey — 2. Der Soſthalter ai der. — weitere heil; — Kro⸗ Jacqu. Lonicera. 120 Lonicera. J Xylofteum. . 2. Die Kronenröhre hat vorne an der Bafls einen Hoͤcker. Derfie iſt fleiſchicht und inwendig glatt und ET den Sajt ad, welchen er aud) enthält. 3. Zur Beihükung des Safts vor dem Regen dienen dle Haare, womit die Kronenroͤhre, die Sllamente und der Griffel uͤberzogen ſind. — | | Lonicera Caprifolium. Der Grund der Kronen⸗ | roͤhre iſt die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter. Well die Kronenroͤhre ſehr lang und enge iſt, ſo kann kein Regentropfen =. in den Grund derfelben hineindringen. Weil alfo Feine Haare | en fi ind, ſo ſind auch feine da, # Mir al — Tab. VII. 16—23. 16, Der vergröfferte Kelch in natürlicher Stellung. Mirabilision giflora. 17. a. Die junge Nuß, deren Schale oben offen, mit den ande aber an die Kronenröhre angewachjen ift. b. Der uns terfte Theil der Kronenroͤhre. x 18. Die junge Nuß nebft dem unterften Theil der — roͤhre, der Laͤnge nach aufgeſchnitten, und von einander gebreitet. In der einen Haͤlfte der Fruchtknoten nebſt dem unterſten Theil ‚des Griffels.“ die Filamente traͤgt. 19. Die halbe Saftdruſe von außen, 20, Diefelbe von innen. 21. Die junge befruchtete Nuß, welche, nachdem fie die e — ee ie — ER ae Se ein — In beiden Hälften die et punktirte) Saftdruͤſe, welche Krone, die Staubgefaͤhe and den Griffel abgeworfen, ſich oben geſchloſſen hat. * 22. Dieſelbe im Durchſchnitt. 23. Die reife Nuß im Durchſchnitt, ohne den Kern. Im Stunde derjeiben die vormalige Saftdrüfe. ve Lunneé ſchreibt der Gattung einen fünfblätterichten Reich zu zu; J bey dieſer Art aber beſteht der Kelch aus Einem fünfmal einge⸗ ſchaittenen Blatt, Für die Saftdrüje hat er irrigerweife die unge Nußichale gehalten. Ferner jagt er, die Filamente ſeyen an die Kronenröhre angewachfen, Auch dies ift unrichtig. Denn fie ſchmiegen ſich zwar dicht an diejelbe an; man kaun fie aber 4 von derjelben abziehen, ohne fie zu zerreißen. 1. Die Saftdruͤſe ift der in der. jungen, Nuß befindliche fleiſchichte glaite Ring, aus welchem die Fllamente entſtehen. J Derſelbe iſt gelb, da der gruchtkuoten und die junge Nußſchale gruͤn ſind. — — Rn daß fie eine Saftblume ſey. “191 2 fleifchicht und glatt. Mirabilis. Verbafcum. = tig, ‚Der Kaum sroilchen dem Sruchtfnoten und der Safari | G m voller Saft, | 3» Daß durch die ſehr lange und enge —— in 3 — ſich uͤberdies die Fllamente und der Griffel bsfinden, kein Regentropfen hindurch dringen koͤnne, verſteht ſich von ſelbſt. Eben deswegen iſt dieſelbe auch nicht mit Haaren uͤherzogen. er Der’ Kronenſaum iſt weiß, in der Mitte aber mit einem vloletten fuͤnfeckichten Stern geziert, welcher das Saftmaat iſt. Dle Blume foll befonders des Nachts einen vortrefflichen Geruch serdreiten, woraus \ aus dem — aber ſchließe ich, daß ſie eine e Tagesblume — folgen wuͤrde, daß ſie eine Nachtblume iſt; | _Verbafeum. | Verbafcum Thapfaus. Tab. VII. 24. 26. 27, 26, Diefelbe von vorne. a Diefe Blume bat eine anfehnliche Krone, und einen ange: nehmen , obgleich fchwachen, Geruch, und die drey oberiten Ft: lamente find mit Haaren, oder eigentlich Feulenförmigen Faden, Fig. 27., beſetzt. Diefe drey Umftände machen es wahrſcheinlich, derjelben gefunden, Denn der Fruchtknoten ift an der Baſis von feinem glatten Ring umgeben, und er ſelbſt kann die Saftdruͤſe nicht ſeyn, weil er nicht kahl, ſondern mit Wolle uͤberzogen iſt. Eben ſo wenig habe ich eine der Groͤſſe der Blume angemeſſene Quantitaͤt Saft in derſelben gefunden. niicht die geringfie Spur von Saft, zumeilen in der Kronenröhre Dieſe Kronenröhre ift | Mehrentheils habe ich einige fehr Kleine Tröpfchen angetroffen. Sf fie alſo die Saftdrüfe? Und tft der Saft etwa für fehr Eleine Inſekren beſtimmt, welchen er, unges achtet feiner geringen Quantität, binlängliche Nahrung zu liefern im Stande iſt? Die Blame wird von Bienen beſucht, welche ich Staub aus derfelben habe fammlen fehen. Staubballen auf ihren Hinterbeinen waren — leicht zu er⸗ kennen. der erſten Art. Die zinnoberrothen Werbafcum Bakterien: Tab. VII. 28, enthält, daher erflären, daß Me Krone weit flacher ift, als bey Dennoch habe ich auch In diefer keinen Saft ge: funden, Der Seudtinot: n ift mit glänzenden Punften oder Kü, Ich habe aber keine Saftdräfe in ſitzende Fruchtknoten. druͤſe. Verbafcum. Datura. 122 Verbaſcum nigrum. Tab. V. 2123. 5 21. Die vergröfferte Blume in naturlicher Sum, von vorne geſehen. 22. Der mittelſte Theil der Krone, Filamente. Das (punktirte) Saftmaal. 23. Zwey Fuͤnſtheile der Krone, der RINDE und des Der unterfte Theil der Saftmaals. Die Krone iſt gelb und hat in der Mitte fünf kaſtanlen⸗ braune Flecken. Alle Filamente ſind mit Haaren überzogen, da die Krone, wie bey der zweyten Art, flach iſt; und diefe Haare | find purpurfarben. Die Blume hat alfo ein Saftmaal, und iſt folglich eine Tagesblume, wie fie denn aud) des Morgens aufs bricht. Demungeachtet Habe ich feinen Saft In derfelben gefuns | den. Auch bier iſt der Fruchtfnoten mit feiner Wolle überhogen, | 24. Die Blume in — Stellung und — von der | n Seite. ——— er nicht die Saftdruͤſe ſeyn kann. Verbafeum phoeniceum. Bey dieſer Art f der Fruchtknoten an der Bafis mit einem dünnen weißen. King vers ſehen, unter welchem ein anderer, brauner, Ring befindlich ft, welcher die Krone trägt. Jener ſcheint die Seftdrüfe zu ſeyn. | Sin den wenigen Blumen, welche ich bey fpäter Jahreszelt zu unterſuchen Gelegenheit hatte, habe ich keinen Saft gefunden. Uebrigens haben die Blumen aller vier Arten eine br! zontale Stellung, da fie eine aufrechtſtehende Aehre bilden, und find des: wegen Itregulär. Auch Gleditſch hat Im Verbafeum Thapfus, nigrum und Lychnitis keinen Saft gefunden, ©. 186.5 Krüntk bins gegen fagt, ©. 668., ba das Verbafeum den Bienen Honig liefert. Datura. Datura Stramenium. 2934, _ Stechapfel. Tab. vm 29. Der im aufgeſchnittenen und umgeſchlagenen Kelch An feiner Bali die — Saftr 30. Die mit den Silamenten — Kronen⸗ Bey dieſer Art ſind nicht nur die drey oberſten, ſondern auch roͤhre, aufgeſchnitten und flach ausgebreitet. die beiden unterfien Silamente mit Haaren befeßt; auch die Oeff— | nung der Kroneuroͤhre ift mit Haaren überzogen, da fie bey der vorherg henden kahl iſt Beides läßt fih, wenn die Blume Saft | F | 4. 30. 31. Ein Filament nebft dem anggwahkenen Stüd der Kro⸗ nenroͤhre von der Seite. 32. Der Durhfänitt w Blume ohne den Kelch bey a | 33. Derſelbe bey b, und 34. Sr y Die Seftdrüfe umgiebt die Baſis des Fruchtknotens. Sie gelchen überzogen. — etwa der Saft? tft glatt und weiß, da der —— mit zarten Stacheln be⸗ H3 1 PS WORTE aan a vn PARTEIEN STEIN 223 \ Datura. Hyoicyamus. | ſetzt und grün fit. ſehr feſt. angewachſenen Fllamenten. Dieſe Zwiſchenraͤume find unters waͤrts am engfien, Fig. 34., werben aber weiter hinauf alimälig weiter, Sg. 33. Sie haben eine röhrenförmige Geſtalt, weil die Sllamente hinten, wo fie an die Kronentöhre angewachfen find, ſchmaͤler find, und alfo von einander abftehen, vorne aber breiter find, und einander berühren. Ä 37 Weil die Blume eine nit völlig aufrechte, ſondern et⸗ was ſchiefe Stellung, und eine lange, und nach Verhaͤltniß der Länge ziemlich enge Krone hat: fo ift die leßtere hierdurch ſchon ziemlich vor dem Regen geſichert. Wenn aber demungeachtet eis nnitge Regentropfen in die Krone hineinfallen, fo innen fie doch nicht bis zum Saft dringen. Denn die Röhren, in weichen ders ſelbe enthalten tft, find fo enge, daß die Regentropfen oberwärts in der Deffnung derfelben, wo fich die Filamente von der Ko | _ Damit auch in die mittelfte Röhre, welche die Filamente mit ihrer inneren Seite bilden, Fig. 33. 34., Eein Negentropfen komme, oder, wenn er | in den oberften Theil derſelben gekommen iſt , nicht weiter dringe,. jo ift diefe Innere Seite der Filamente mit Eurzen in die Hoͤhe a nenroͤhre trennen, ſtehen bleiben muͤſſen. richteten Haaren beſetzt, Fig. 31. 4. Die Blume iſt, wenigſtens ER ‚für Nachtin⸗ ſekten beſtimmt. Denn fie bricht mehrentheils gegen Abend auf, und noch Abends um zehn Uhr fand ich die Krone geöffnet, Des; | hr wegen ift die Krone fehr groß, weiß, und ohne Saftmaal, und. die Blume bat einen Geruch, welcher aber abfcheufich iſt, und welchen ich des Abends bey Feifch aufgebrochnen Blumen ſtark, ſchwaͤcher aber am Tage bey ſolchen gefunden habe ‚ toelche ſchon Eine Nacht geblühet hatten. 5. Sch habe Blumentäfer und ſchwarze Slafenfüße in ben Blumen angetroffen. In einer Blume fand ich des Abends eine ‚Spinne in. einer ſolchen Stellung, aus welcher ſich fehließen ließ, daß fie darauf laurete, daß ein Inſekt die Blume befuchen follte, | um fid) deffelben zu bemächtigen, 00 Hyofeyamus. ent Scopolia Tab. VIII. 3538. 35. Die etwas vergröfferte Blume in natürlicher Stellung. 1964.37, Der Fruchtknoten. Die (punktirte) Saftdrüfe. 38. Die aufgefchnittene und flach) ausgebreitete Kronenröhre, nebſt dem unterften Theil der Fllamente. Um dieſelbe herum fie bie RE | | 2, Der anfehnliche Vorrath von Saft befindet ſich in den Zwiſchenraͤumen zwiſchen der Kronenroͤhre und den an dieſelbe erblickt. 3. Der Saft kann (seen vom Regen nicht verdor⸗ | den werden. Denn 1) die Blume hängt herab, und hat eine 3943. Tab. VII. 39. Der vergröfferte Fruchtknoten deſſen un⸗ tele (punktirter) Theil die Saftdruͤſe ift. : — % P m * * = / | * N i — Hyofeyamus. 124 Ei; De Saftdrüfe iſt der unterſte glatte und gelbe Delto des Er Fruchtknotens, deſſen oberſter Theil gruͤn iſt. 2. Der Saft iſt zwiſchen der Saftdruͤſe und der kurzen aro— nenroͤhre, welche jene umgiebt, befindlich. Haͤuft er ſich an, ſo tritt er in die fuͤnf Oeffnungen oder Loͤcher zwiſchen den Fllamen⸗ ten, wo man ihn, wenn man in die gegen das Sonnenlicht ger Haltene Krone Sieht ad in der Geſtalt von fuͤnf Tropfen lange glockenfoͤrmige und ganze Krone. 2) Da die Fllamente ſich an den Griffel ſchmiegen, und an der Baſis mit weichen Haaren befeße find, auch die Kronenröhre unter dem Safthalter mit ders- gleichen Haaren überzogen iſt: fo entftehen dadurd) fünf mit weis _ hen Haaren meift verfchloßne Deffnungen, durch welche zwar ein Inſekt, aber ee ein Regentropfen hindurchteingen kann. innere Seite das Saftmaal. Hyofcyamus nige r. Bilſenkraut. Tab. IX. 1-3. | 40, Die Samenfapfel in natürlicher Gröffe. 41. Die Silamente in natürlicher Stellung. 42. Diefelden ‚ nachdem die sn aufgefehnitten und flach ausgebreitet worden. 43. Die Blume in natürlicher Stellung ı und Sröffe, Tab. IX. 1. Die innere Seite eines Theils der Krone. 2. Die Blume, wenn man In diefelbe hineinſi eht, Im Stunde der Krone das Saftmaal. 3. Drey etwas vergroͤſſerte Samenkapſeln in natürlicher. Stellung. Die oberfte mit unverfehrtem Kelch; die beiden um terften, nachdem vom Kelch vorne ein Stuͤck weggeſchnitten wor⸗ den. Auf der mittelſten ſieht man den Deckel, auf der unterſten, welche den Deckel ſchon aus dem Kelch hinausgeworfen hat, die oberſten Samenkoͤrner. 1. Die Saftdruͤſe iſt die unterſte Hälfte des Fruchtknotens > 1: welche etwas gelblicher iſt, als die oberſte. Aus jener wird zu leßt die Kapfel, aus diefer derjelben Deckel. 2. Der Safthalter ift die glatte Kroönenroͤòhre. 3. 1) Die Blume hält das Mittel zwiſchen horizontalen und grade herabhangenden Blumen, iſt alfo zu den erfteren zu rech⸗ "nen, und daher irregulaͤr, da im GegentheHl die vorhergehende, / * — ⁊ = EEE LED NT — — 4. Die Krone iſt austwendig: dunkelroth, und mit gelbüchen \ 4 Streifen geptert, inwendig aber —— Alſo iſt Ihre ganie — Tab, VIH. | - * * * — J 5 weil fie — herabhangt, regulär ift. — ——— kann nicht leicht ein Regentropfen in die Krone kommen. wholeyemus Nicotiana. 2) Die > Bilamente, nachdem fie fih von der Kronenröhre abgefondert ha: \ ben, find an der Baſis haaricht, und fehmtegen ſich an den Grif— fel, Da nun diefer nicht mitten zrolfchen der oberften und unter: fien Seite der Krone ſteht, fondern der unterften näher iſt: fo, biegen ſich die oberſten Filamente ſtaͤrker, als die unterſten. ſolche Art entſtehen im Grunde der Krone, nach der oberſten Selte zu, drey durch Haare verfchloffene Definungen und Eingänge für die Inſekten, durch welche kein Regentropfen hindurch bringen kann. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Kran die — iſt in⸗ | wendig blaßgelb, und mit purpurfarbenen neisförmigen Adern gezlert, im Grunde aber dunkelpurpurfarben. # Samenbehättniffe des. Echium vulgare gejagt worden Ift, auch auf dieſe Dflanze anwenden, und die Abſicht, mienkapſeln aufrecht ſtehen, faͤllt hier noch mehr in die Augen. ſteif. 5. Die Blume wird von Hummeln beſucht. | VUebrigens laͤßt ſich, was von der Stellung der Blumen und weshalb die Sa; Kann die Blume verblühet ift, fo wird der Kelch groͤſſer und Die oberfte Hälfte deffelben umglebt die Oeffnung der Kapſel in der Geſtalt eines Bechers. Weder der Deckel dem er ſich abgeloͤſet hat, noch viel weniger die Samenkoͤrner koͤnnen alfo anders ale durch einen ſtarken Wind von und aus der Kapſel über den hohen Hand hinweggeworſen werden, da ı denn die leßteren in großen Entfernungen von der Mutterpflange auf ben Erdboden — — des Fruchtknotens, deſſen oberſter Thell grün iſt. ———— x N Micstiena ruftica. I. Die Saftdrüfe iſt der unterſte pomeranpenfarbene Theil Wann die Samentapfel völlig erwachlen iſt, Tann man noch die vormas lige Saftdrüfe an der gelben Farbe erkennen. = 2. Der Saft iſt zwifhen der Saftdrüfe und he — Kronenroͤhre enthalten. 3. Die Filamente, nachdem ſie ſich von der Krone abge: fondert Haben, biegen ſich über den Fruchtknoten hinuͤber und an den Griffel, von welchem fie ſich weiter hinauf wieder ent: | Ihre unterfie gröffere Hälfte ift mit weichen Haaren | beſetzt. Dadurch entſtehen fünf durch weiche Haare verſchloſ⸗ fernen. ſene Eingänge für die Inſekten, Melde feinen Negentropfen durchlaffen. Nicotiana glutine fa hat eine gleiche Einrichtung. \ Auf ‚hinein. ‚nicht in der Axe der Blume / findlih, und die Fllamente biegen fih nicht regulär nach ders ‚nad \ > Ni co — — Wenn wir vorausſetzen daß ſowohl Nicotiana ruſtica, Atropa. als Hyofeyamus niger von Inſekten befruchtet werden foll: weichen wir im ihrer Weil jene aufrecht fieht, | fo koͤnnen wir uns) den Unterfchled, Struftur beinerfen ‚ leicht erklären. ſo kann ein Inſekt von allen Seiten ſich auf die Krone ſetzen, und in dieſelbe hlneinkriechen. Folglich mußten der Griffel und die Staubgefaͤße eine ſolche Stellung haben, daß das Inſekt, es mag hineinkriechen, von welcher Seite es will, theils einen Eingang zum Safthalter finde, theils die Antheren und das Stigma nothwendig beruͤhren muͤſſe. um dieſelbe herum ſtehen, und die Filamente mußten durch ihre gleichfoͤrmige Biegung gegen die Are, und folglich gegen den Griffel fünf Deffnungen bervorbringen. Hyofcyamus niger hingegen iſt eine horizontale Blume, und das Inſekt kriecht bloß auf der unterſten Seite der Krone in dieſel ße ‚Folglich durfte auch nur anf dtefe einzige Art hinein; 3 zufriechen Ruͤckſicht genommen werden. Daher iſt das © Sti oma fondern unterhalb derſelben be⸗ Are zu, fondern irregulaͤr an den Griffel. Dadurch entſtehen nicht fuͤnf, ſondern nur drey Eingänge zum Safthalt er, nems lich auf der oberfien Seite, weil das auf der unterften Seite der Krone ſtehende Inſekt nur duch diefe feinen Saugeräfiel bequem hindurchſtecken kann. Weil nun dlefes mit jener Vor— ausfeßung fehr wohl — ſo wird dieſelbe dadurch. Ib wahrſcheinlich. — Atr opa. — — 2 1. Die Saftdrüfe iſt der unterfte Theil des Fruchtknotens. Sie iſt blaßgelb, da der oberſte Theil blaßblau iſt. — = 2. Der Safthafter ift die Eurze Kronenroͤhre. 3. Die Saftdecke faͤllt, wenn man in die Blume hinein⸗ ſieht, ſogleich in die Augen. Denn die Filamente bilden mit ihrer breiten Baſis, welche an belden Raͤndern mit Haaren verſehen iſt, ein wohlverſchloſſenes Gewölbe, deſſen in der Mitte befindliche Oeffnung durch den Griffel ausgefüllt wird. Es kann alſo ſchlechterdings kein Regentropfen in den Saſt-⸗ halter koͤmmen, wohl aber ein Inſekt feinen Saagerone Din einflecfen. \ = 4. Eben fo auffallend Ift das Saftmaal. Daffeibe beſteht | aus fünf dunfelblauen Flecken, welche man im Grunde der Krone unmittelbar uͤber der Saftdecke erblickt. Damit fich diefelben defto befier ausnehmen ‚ Io iſt die Krone, welche ober; m Alfo mußte das Stigma I in der Are der Blume, die Antheren aber mußten regelmäßig 127 : ® Pu ıyi id us 5 wärts blaßblau iſt, * Grunde milchwelß. Da ſie nun mit den Filamenten abwechſeln, ſo zeigen ſie den Inſekten die Stel; den, wo dlefe den Saugerüffel hineinſtecken muͤſſen. Phyfalis. Phyfalis Alkekengi 19—21, 27. 19. Die Blume in natürlicher Groͤſſe und Stellung. 20, Die aufgefchnittene und flach ausgebreitete Krone. 21. Der Fruchtknoten, nachdem der Kelch mngeſch agen worden. Die (punftirte) Saftdrüfe. | ER 27. Die Blume, von unten gefehen, ohne Schatten. Judenkirſche. Tab. VI. Fruchtknotens iſt die Saftdruͤſe. 2. Die glatte Kronenröhre iſt der Safthalter: 3, Die Blume hängt herab, und die Deffnung der Kro— nentöhre wird durch Wolle verfchloffen, Sig. 20. 27. Der | Saft ift alfo vor dem Regen wohl verwahrt. 4. Die Blume hat ein Saftmaal, 5 iſt mit fuͤnf blaßgruͤnen Linien, und im Grunde um bie Wolle herum mit fuͤnf Paaren blaßgruͤner Flecken geztert. | Hagen fagt In feinem Lehrbuch der Apotheker kunſt ©. 177.: „Die Sudenfirfchen haben einen mweinhaften, ; „etwas fäuerlichen Geſchmack, der ‘aber ekelhaft und bitter ber „merkt wird, wenn man beym Ausnehmen derielben aus der „Hülle, die Höchft bitter ift, nicht vorfichtig genug gemwefen, und „diefe die Beere berührt hat.“ Kine wunderbare und hoͤchſt merkwürdige Etgenſchaft! Damit die Beere vom Kelch ziwar ges ſchuͤtzt, aber nicht berührt werde; fo iſt derfelbe jehr aufgeblafen, und der Fruchtknoten ſitzt nicht unmittelbar im Grunde. des Kelchs, ſondern zwiſchen jenem und dieſem befindet ſich der Koͤrper ab dig. 21., welcher zur Bluͤhezeit cylindriſch, wann aber die Deere Ihre völlige Gröffe erreicht hat, wulſtig, und glatt iſt, da der Kelch inwendig mit kurzen Haaren uͤberzogen iſt. Ich vermuthe, daß die Samenkoͤrner nicht auf eine me— chaniſche Art, ſondern durch irgend ein Thier, vielleicht durch einen Vogel, ausgeſaͤet werden ſollen, und daß jene beſondere Eigenfchaft damit im Zufammenhange flieht, Denn wann bie Beere reif ift, fo If der Kelch pomeranzenfarben, und macht ſich durch diefe Farbe fehr bemerkbar, da er vorher, fo lange die Frucht unreif, und er grün war, weniger in die Augen fiel, | Phyfalis pubefcens. Tab. IX. 69. 7. Die etwas vergröfferte Blume in — Stellung von der Seite. Fruchtknotens aber weiß. ſind braun oder dunkelroth. 1. Der unterſte dickere und gelbe Theil des ——— — 16. Denn die weiße Krone | Phyfalis. | 8. Dieſelbe von vorne, in natuͤrlicher Groͤſſe. Im Grunde | der Krone das (punktirte) Saftmaal. 6. Der Fruchtfnoten, nachdem der Kelch umgefätagen — wor den. Die (punktirte) Saftörüfe. 9. Ein Stuͤck der — decke. In Anſehung der Safer‘ e, der Saftdecke, des Saft⸗ maals, wie auch des Umſtandes, daß der Fruchtknoten nicht um mittelbar im Grunde des Reiche fißt, iſt dieſe Art der vorherger ruͤſe iſt gelb, ber oberfte Theil des Die Krone if se, die fünf Sleden henden aͤhnlich. Die Saftdr Ber ; ee | Solanım. er nigrum Guineenfe en Nachtſchattens, ſondern eine beſondere Art iſt, erhellet aus ———— —— Stelle waͤchſt, fo unterſcheldet ſie ſich von demſelben da— durch, daß ſie uͤberhaupt und nach allen Theilen zweymal ſo groß. 2) Die Antheren find nicht gelb, fondern braun. 43) Die Blätter find nicht gezaͤhnt, fondern haben einen voͤllig | Beide Arten hatten fi ift, ale daſſelbe. ganzen Rand. 4) Sie blüher fpäter. in meinem Gartenvon feldft ausgefäet. Die im folgenden Som: ‚mer aus diefen Samen entftandenen Pflanzen von der erjtern Are fiengen im Anfang des Augufts an zu blühen, da die von der letzteren Art [hen völlig erwachſene Beeren hatten. 12.” Diesvergröflerte Blume, 13. Dos Diftill. | 16. Ein Staubgefäß von der Seite. 18. Zwey Staubgefäße von innen. * Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten. 2. In der kurzen glatten Kronenroͤhre, welche ziemlich feſt um den Fruchtknoten ſitzt, habe ich zwar mit bloßen Augen kei— nen Saft geſehen, durch die Loupe aber glaubte einige uͤberaus kleine Troͤpfchen zu bemerken. 3. Daß die Blume Saft enthalten muͤſſe, beweiſet ble Saft: —4 decke. Zu derſelben gehoͤrt 1), daß die Staubgefaͤße um den Griffel herum eine Roͤhre bilden, 2) daß die kurzen Fllamente | Inwendig und an den Seiten haaricht find, 3) daß der Griffel unterwärts dicker, und gleichfalls mit Haaren befest ft. 4. Die weiße Krone hat in der Mitte einen Stern voncben dem lichten und grünlichgelben Anfehen, welchesdie Rronenrögre ud Solanum. , Ban... Ein — der wollchten Safe Ex Tab. IX. 12, 13. Daß diefe Pflanze nicht eine Warletät des gemeinen ſchwar⸗ 1) Wenn fie mit dem legtern an einer und ebenderr / E x — AR — — Rn: ſcatten. F 1 29 F Bienen aber diejenige „welche ich auf den Blumen antraf, ſtleßen mit He J — LE RG ER a E se — 2 — Ne en Solanum. Capficum. | und de ilamente haben— Saftmaal. solanum nigr um en Gemeiner ſchwarzer Nachtſchatten. Die Dlumelitnurbey Tage geöffnet, des Nachts hingegen gefchloffen. ſucht. Letzteres bewelſet, Die | | | ‚Denn daß ſie Saft enthalten muͤſſe. ſchelnen bloß Staub aus derſelben zu holen. tigkeit an die Antheren, damit der Staub derfelben (die Blumen sam der Erde zugekehrt) herausfiele, hatten N an den Hi nter⸗ Beinen weiße Staubkägelchen fisen, Solanum tuberofum, Ertoffel ande. in derſelben anttaf, und da die Jacqu. Amer. p. 49. Auch Denn die Krone iſt blau; an der In der Solanum Duleamara. Tab. X— | Ich habe auch in dieſer Art keinen Saft gefunden, deifen — Gegenwart ſich jedoch aus ihrer ganzen Struktur vermuthenlaͤßt. Die Antheren find zuſammengewachſen; deswegen bedurſte der ; Griffel keiner Haare, wie bey der erſten Art. mente ſehr kurz, und daher ihre Zwiſchenraͤume ſehr klein ſind, ſo haben ſie auch feine Haare noͤthig Die Blume bat ein Saft: maal. einen dunfelvloletten Stern, melcher mit. fünf Paaren grüner Denn die Krone ift blaßviolett, und hat in der Mitte Flecken geziert if, welche gegen die violette Farbe ſchoͤn abftechen. Pollich fragt, ob dieſe Flecken Saftdruͤſen ſind. Diefe Frage werde ich bey der folgenden Gattung beantworten. ö N Capficum. _Capficum groffum. Tab. IX. 17. 19- 21. Be 17. Die Blume In natuͤrlicher Stellung und Groͤſſe. | 19. Diefelbe, von unten gefehen: 21. Diefelde in einer andern Stellung. 4 20, Ein ausgebreitetes Stüd der Kronenröhre: Bolglih hat die Blume auch en | o Sie wird von Bienen und Hummel be Tab. IR. 14: Ob ih gleich in biefer Art feinen Saft gefunden babe, fo glaube Ich doch, daß fie Saft enthält, da fie von Blafenfüßen be; ſucht wird, welche ich noch Abends um fieben Uhr, da fi ſich die Blume ſchon geſchloſſen hatte, blaßroͤthliche Krone in der Mitte einen großen gelbli chgruͤnen wie Del glänzenden Stern, alio ein Safımaal, dat. . - Solanum Hauanenfe. dieſe Art hat ein Saftmaal. Abbildung der Pflanze aber fiehe man, daß die Krone fünf zweigichte Adern hat, welche von den Spitzen der Abſchnitte des Saums bis an die Oeffnung der Röhre fi erſtrecken. Beſchreibung wird dieſer — nicht gedacht. fer ‚ wenn nicht von einer andern Farbe, wenigſtens dunkelblau. _ Ditterfüß. einginie Nacht Vermuthlich find Und weil die Files | Capfi cum. Ly cium. ironia. „130 2 Die Saftdrüfe ik der glatte gruͤne Fruchtknoten. 2Die Kronen oͤhre, welche den Fruchtknoten feſt umſchließt, hat fuͤnf breite Furchen, welche ſich, aber ſchmaͤler, zwiſchen die Filamente hindurchztehen, und uͤber den Kronenſaum erſtrecken. In dleſen Furchen ſteigt der Saft zwiſchen die Fllamente hindurch in den Kronenſaum, und bleibt nicht weit vom gruchttacton in der Geſtalt von fuͤnf Tropfen ſtehen. 3. Weil die Blume ſich herabneigt, und eine nicht flache, ſondern gewoͤlbte Krone hat, ſo iſt der Saft hlerdurch gegen den Regen hinlaͤnglich geſichert, und es it Feine beſondere Saſtdecke — noͤthig. er, & Die meiße Krone bat fein Safımanl weist Safitopfen felöft den Inſekten in die Augen fallen. \ Hätte man, bevor man biefes gelefen: hätte, die 19. Figut mit der 15. verglichen, ſo wuͤrde man vermutbli ch geglaubt har beit, daß die fünf weißen Kreife im Grunde des Kronenfaums das Saftmaal vorftellen follen. _ Man würde ſich auch hierin in = | fofern nicht gelrrt haben, als diefe Safttropfen ſich ſelbſt durch Ihren Glanz den Inſekten zu erkennen geben, folglich gleichſam ihr elgenes Saftmaal find. der 19, Figur auf die ı5. zuruͤck, ſo wird man ſich uͤberzeugen, daß, fo wie hier die fünf weißen Flecke nicht die Saftdrüfen find, fondern der Fruchtknoten den Saft abſondert, eben ſo auch bey dem Solanum Dulcamara nicht die fuͤnf Paare gruͤner Flecken die Saftdruͤſen ſind, wie Pollich vermuthet hat, ſondern der Fruchtknoten die Saftdruͤſe iſt, und daß der Saft, welcher nicht aus der Kronenroͤhre heraustritt, durch dieſelben gleichſam ange⸗ kuͤndigt wird, da er ſich ſelbſt nicht zeigen kann. — ns folgt, daß jene Blume Saft enthalten MUB Lyeium. Lycıum — um. —— 1. Die Saftdruͤſe iſt ber gelbe in, — die Sofi 8 IR blaßgruͤnen Fruchtknotens umglebt. 2. Der Safthalter iſt die unterſte glatte Hälfe der Kronen, 1 roͤhre welche voller Saft iſt. 3. Die oberſte Haͤlfte der Kronenroͤhre iſt Gaaticht, auch iſt der unterſte Theil der Filamente ſehr haaricht. Es kann alſo kein Regentropfen in den Safthalter hineindringen. Lycium Americanum.. Jacqu. Amer. p. go. 3» Auch bier ift der unterſte Theil der — — Chironia. Chironia frutef cens. Der tellerförmige eiſchichte glatte blaßgelbe Korper/ welchen man wegen dieſer ſeiner Be⸗ — Schließt man aber umgekehrt von * * * * u ac >. — su ——⸗ 7 ö 2 > ’ 5 —* 131 Chironia. Phylica, Celaftrus. ſchaffenheit für die Saftdrüfe Halten ſollte, ige nicht da, wo ein jeder die Saftdruͤſe fuchen würde, nemlich im Grunde der Kro, nenroͤhre, fondern im Grunde des Kelchs, Auf demielben ſteht die Kronenröhre, welche aber am Ende zugewachfen iſt, folglich von dieſem Körper, wenn er die Saftdruͤſe if, feinen Saft er: Und dennoch hat es das Anfehen, als wean die. halten kann. | Kronenröhre Saft enthielte. _ Denn die Filamente find innerhalb der Oeffnung derfelben ziemlich dicke, und ſcheinen dieſelbe ver; ſchließen zu ſollen damit kein Regentropfen hineindringe. Folg⸗ lich muß der glatte Fruchtknoten ſelbſt die Saftdruͤſe ſeyn, auf welchem ich auch ein Safttroͤpfchen gefunden habe. dieſe Blume nicht auf eine mechaniſche Art, ſondern durch In— ſekten befruchtet werde, erhellet ſchon daraus, Art geſchehen ſollte, denſelben ſo nahe als möglich ſeyn müßte, oder wenigftens fih fein Grund gedenken läßt, warum die Nas tur recht gefliſſentlich das une von den Antheren entfernt Dit a — Phylica, Phylica ericoides. vember zw unterfuchen Gel legenheit hatte, waren fchon vertrock— net, und konnten daher keinen Saft enthalten. Die Struktur derſelben aber gab mit zu erfennen, daß fie Saftblumen fi find, | | und daß der Grund des Kelchs die Saftdräfe und sugleldy der Safthalter if. Die Blumen: bilden einen Knauf. Derjelbe ſieht weiß aus, weil die Kelche auf der äußeren Oberfläche mit weißer Wolle überzogen find, faͤllt alſo den Inſekten ſchon in ei⸗ niger Entfernung in die Augen. Die innere Oberflaͤche iſt gelb, und ſticht gegen bie weiße Farbe ſtark ab, iſt folglich das Saft maal, Die Schuͤppchen, welche oben am Kelch ſi Ben, find ver; muthlich die Saftdecke. Uebrigens finde ich einen — in — Ein nn ei ſch en | Deichreibung der Sattung. Zuerft heißt e8, die Blume habe feine Krone, und hernach, / der Fruchtknoten ſitz be im Grunde der Krone. | Celaftrus. Celaftrus aeg | 1.2, Die Sai ſtdruͤſe und zugleich der, Safthafter it dei Leiſchichte gelbe Grund des Reichs, 3. Die ziemlich ſtarken und aufrecht ftehenden Filament: machen mit den zuruͤckgebogenen Kronenblättern einen Winkel, ⸗ * Daß aber daß der Griffel ‚nlederwärts gebogen, das Stigma alfo von den Autheren ents | fernt iſt, da es doch, wenn die Befruchtung auf eine mechanifche J Die Blumen, welche ib im No; | = nam Cell us, Riheh® gi und — die auf den letzteren ———— Regentrodfen ab, fi mit dern Saft zu ver mi ihen. Der Zweig dar Blaͤtter; wo aber die Traube anfaͤngt, verwan⸗ deln ſich die) ſAben in ſch male ftipulas. Die Bemerkbarkeit der Traube wird alſo durch keine Blätter geſch waͤcht. Die Krone IE weiß und ein wenig geiblihgrän, der Grund des Kelchs aber gelb, folglich zugleich das Saftmaal. — — die Blumen einen angenehmen Geruch. iſt die Innere, Selte der Kelcheinſchnitte punktirt, wodurch Anger — Ich habe Blaſenfuͤße in denſelben gefunden. are En Ribes. | eh Rib es Gro ——— ria. Sraseserenfrund, — iX 22—2S, 22. Das mit Einer Blume und einigen Blättern — Ende eines Zweiges in natuͤrlicher Stellung und ei Bi 23. Die Blume, von unten gefehen. - 24. Diefelbe, von der Seite gefehen. — In beiden Figuren zeigt wird, daß dieſelbe gefaͤrbt iſt. 25. Diefelbe Im doppelten Durdfchnitt, d. F der größe . ‚Theil der vorderften und hinterften Hälfte iſt tweggefehnitten wor⸗ den, und nur — mittelſte Stuͤck ſtehen geblieben. 1.2 Di Saftdruͤſe und — der Safthalter Me — glatte — des Kelchs. 3,4) Die Blume hängt herab, tern, toelche mit ihr aus eben demfelben Auge entftehen, vor dem Regen geſchuͤtzt. 3) Der Griffel ift in der Mitte, und der Kelch an der ——— mit Haaren beſetzt, Fig. 25. 5. Die Blumen werden von Bienen häufig befucht, — ſich an den umgebogenen Ein jchnitten des Kelchs fehr wohl fefte zuhalten wiffen, Aud) Ameiſen gehen dem Saft nach. Ribes rubrum. | sedonnlebecren kan), 26—23. | 5 27. Die vergroͤſſerte Blume in naturlicher Stellung, von E ‚ vorne ge jeden. | 28. Diefelbe, von der Seite — | 26. Ein Theil der Blume, nemlih das Piſtill, Ein Fünf, A heil des Kelchs, Ein Staubgefäß, und zwey Kronenblätter, - Die Saftdräfe ift punktirt, und die Farbe der inneren Seite des Kelcheinſchnitts angedeutet. Die Ameifen geben dem Saft diefer Blume leht nach. | Vergleicht man diefe Blume mit der vorhergehenden, fo fins | ‚det man, daß fie beffer von vorne, als. von ber Selte, jene aber ei ES 2) &ı wird von den Blaͤt⸗ 4 Dies gilt auch von den beiden folgenden Arten. 4 7 RE N F } — 4. 8: ie Blumen bilden am Ende eines — ein? — | 5 N Fe — u Fe — — — —— Pr Rt ER ee ae r — = —— — hen am beſten in die Augen fallen. . N ice bemerkt werden. drigen Strauch, unter welchen nicht, fondern um welchen und über welchem die Inſekten umberfliegen. Rihes der von ber Seite, als von unten in Die Augen falle, welches hauptſaͤchllch daher koͤnmt, daß bey diefer die Einfchnitte des 2 Kelchs flach, bey jene aber umgebogen fi find. nach elner alten Blume gezeichnet, welche anfing ſich wieder zu ſchl eßen. (Die 23, Figur iſt Wären die Einfchnitte des Kelchs noch eben fo: fehr Beust, als im der 24. Figur, fo wärde die Blume noch klelner und unanſehnlicher erfcheinen.) Die Urjache diefer ver: > fijledenen Elurlchtung iſt leicht einzuſehen. Jene ft einzeln, und haͤngt herab, oder einige entſtehen aus Einem Auge, und hangen Er für fih an einem eigenen Stiel. Soll fie nun von weiten bemerkt werden koͤnnen, fs: muß fie vomallen Seiten fih am an: . Tehnticften zeigen. ſtaͤnden fi fie alfo horizontal, - fo wuͤrde die Blume von unten gefe: | | Dies würde nicht zweckwidrig ſeyn ‚ wenn fie ſich an einem hohen Daum befände, nie denn die - Blume der Linde bey gleicher Stellung eine folche Geftalt hat. Alsdenn wuͤrde ſie von den unter und neben der Krone des Baums in geringerer oder gröfferer. Entfernung umherfliegenden Inſekten Nun aber ſitzt die Blume an einem nie Folglich mußte fie jo gebauet ſeyn, daß ſie beſſer von allen Seiten, als von unten, in die Augen fiele. Die Blumen des Johannisbeerenſtrauchs Dingegen ſtehen nicht einzeln, fordern bilden eine herabhangende Traube. Well nun diefe von irgend einer Seite geſehen beſſer, als von unten geſehen, in die Augen faͤllt; weswegen auch eine j jede einzelne Blume nicht herabhängt, ſondern eine Horizontale | : ſchieht. > färbt — umgekehrt vor, : beerenſtrauchs die Blume des Johannisbeerenſtrauchs, und an der Traube des letzteren die Blumen des erfteren: fo erſcheint die erſtere den Inſekten in der in Fig. 28. abgebildeten Geftalt, wenn 1 B@tellung bat: fo mußte auch eine jede Blume für fih von vorne Man ſtelle fh die Sache geſehen am anſehnlichſten erſcheinen. und denke ſich an dem Blumenſtiel bes Stachel; man nemlich dte linke Seite der Kupfertafel zur Grundſeite macht, und dieiießteren in ter in Fig. 23. abgebi ideten Geſtalt. op lutien würden aljo den Inſekten nicht fo ſtark in die Augen fallen, - ‚als bey der von ber Nauur —— nn ge⸗ Ribes nigr um. afßeexenftianch Tab. IX. 33—3g, 6.345 Di e vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung. 3 Die ſelbe im doppelten Durchſchuttt. Saftdrüfe. 73 Diefelbe, von unten —— ren iſt die Innere Seite des Kelchs punktirt, weil fie ge; Wären die Einfhnitte des Kelchs flach, und Die: (punkeirte) | Su allen drey Figu⸗ | oder gelblichgruͤn find, Seide | undutchfichtigen und halb durchfichtigen Flügeln (Bibio Morio) befucht. ER falle ein wenig ins Gelbe, aber kelnesweges die Saftdruͤſe. Ribes. ——— Die Saftdrüfe iſt Bier. anfehnlicher, 134 Ste tft grün, und Die Kronenblätter find gröffer, nes gen fich auch mehr gegen einander, als bey der erffen Art. Ste verfchließen alſo nebft den Filamenten die Deffnung des Kelhe hinfänalich, und der Griffel und der Kelch koͤnnen daher die "Cerbera. Haare entbehren, welche bey der erften Art noͤthig ſind. Die Einſchnitte des Kelchs find bey allen drey Arten theile weit aröffer, theils auf der Inneren, In die Augen fallenden Selte anſehnlicher gefärbt, als die Kronenblätter, melde weißlich, Nun haben die Saftblumen deswegen eine Krone, damit fie durch dieſelbe fich den Inſekten bemerkbar machen. Da aber diefes bey diefer Gattung weit mehr. durch die Einſchnitte des Kelchs, als durd) die von Linné fo genannten Keonenblätter geihieht: fo find jene, nicht aber. diefe für die de gentliche Krone zu halten, Diefe dienen bloß dazu, den Saft = | vor dem Regen zu ſchuͤtzen. Einen Kelch, welcher, wie bey dies ſer Gattung, auf feiner inneren Seite gefärbt iſt, und die Stelle ‚der Keone vertritt, koͤnnte man einen Kronenfelch (Calyx co- : | rollaceus), fo wie im Gegentheil eine Krone, welche, bevor die | Blume zu blühen anfängt, die Stelle des Kelchs vertritt, nach⸗ her aber auf beiden Seiten gefärbt tft, als bey der Tulpe, eine | KelchErone er olla — nennen. | Thefium. Thefium lin ophyllum. ‚Tab. XXIL, 8. 17: 42, 8. Die vergröfferte Blume, von.oben gefehen, . 17. Dieſelbe in natürlicher Stellung im Durchſchnitt. 42. Das Inſekt, welches die Blume beſucht. 1.2. Die Saftdruͤſe und zugleich der lan fr ber Grund deg Kelchs. | | 3. Die Filamente find, da die Blume ſehr Elein it, im Stande, vie Regentt opfen, welche auf die Einſchnitte des Kelchs gefallen ſind, abzuhalten, in den Safthalter zu dringen. 5.Die Blume wird von einer Fliege mit halb ſchwarzen und Ich bemerkte, daß diefelbe bloß diefe Blume aufſuchte, hingegen die Aſclepias Vincetoxicum, — — jener — nicht einmal zu bemerken ſchien. u Cerbera. a - Gerbera Th euetia. Jacqu. Amer. P- 49. Der Herr | Berfaffer fagt: Nectarium quinquedentatum, ſtellatum, la⸗ nuginoſum, conniuendo os tubi elaudens. Deſer Theil iſt | Deun wenn elne Blume eine + Möhre bat, foiftdie Saftdrüfe jederzeit im Grunde — Roͤhre, J— Ä 135 = ' Cerbera. Vinea. keinesweges — an threr Oeffnung hefindlich jede Saftdruͤſe kahl und glatt; dieſer Theil aber iſt mit wei⸗ cher Wolle oder Haaren uͤberzogen. Er iſt vielmehr die Saft— decke, da er mit ſeinen fuͤnf Strahlen die Oeffnung der Kro— nenroͤhre verſchlleßt, und, damit die Regentropfen deſto ment: ger auf ihm haften, mit weicher Wolle überzogen iſt. Biel: lelcht iſt er von amderee Farbe, als der gelbe Kronenfaum, | und alsdenn zugleich das Saftmaal. Die Saftdrüfe iſt alfo | entweder der Fruchtknoten ſelbſt, oder bey demſelben be⸗ Eich Finca. Vinca yaßeh. Tab ‘IX. 39==32. 30. 31. Die ‚beiden Fruchtknoten nebſt der unteren) Saftdräfe von verfchiedenen Seiten. 32. Der oberſte Theil der Kronenroͤhre im Durchſchuttt, | Das Stigma iſt nebſt dem oberſten Ba des Griffels. punktirt. Lt Der oberfte Then des Griffels. Stigma iſt hier noch deutlicher zu ſehen. \ Das (punftirte) Die vorderfte Hälfte = des unter. demfelben befindlichen. Theils iſt weggefchnitten; 1. Die Saftdrüfe iſt der glatte blaßgelbe Koͤrper, welcher unterwaͤrts die Baſis der beiden mit kurzen Haaren überzoges nen und grünen Fruchtknoten umglebt, dann aber ſich in zwey Theile theilet, welche an den Seiten der Fruchtknoten ſtehen, und mit ihnen von gleicher Laͤnge ſind. Dieſen Koͤrper hat Linné zwar geſehen, er hat aber nicht gewußt, was er aus. a machen follte. . Der Safthalter if der- unterſte age Theil: der Rros = Boch Sa 3, Die Blume hat eine Saftdede, welche ale drey rings Die erſte umglebt die | förmigen Reihen von Haaren befteht. -Deffnung der Rronenröhre bey a Fig. 32. Der Zmwifchenraum | von a bis b ift kahl. Bey b, wo die Kronenröhre fehr enge Hi, iſt die zweyte Neihe von Haaren unmittelbar über den Antheren befindlich. Die dritte iſt bey ec. Der Zwiſchenraum zwiſchen b und e iſt mit einzeln ſtehenden Haaren bejest: — Unterhalb e iſt die Kronenroͤhre kahl und glatt. 4. Die innere Seite des Kronenſaums iſt ſchoͤn roſenfar⸗ ben, die aͤußere hingegen weiß. Jene Farbe w Mitte zu immer geſaͤttigter, bis an die erſte Reihe von Haa— > gen, Diefe Haare fehen von oben gefehen dunkelroth ; von der Seite geſehen weiß aus. Der kahle Theil der Kronenröhre von a bis b ift gelb, ſolzuch das nenn RUnFR Geruch. Ferner iſt eine wird nach der Die Blume hat F } Feuchtigkeit überzogen. | fläche das eigentliche Stigma If, Der unterfte Theil cedef wet Der — Theil des Griffels beſteht aus zIweh Theilen. Der oberſte derſelben a be d Fig. 29. iſt dicht, und hat eine cylindriſche Geſtalt. Die oberſte Grundflaͤche deſſelben iſt mit kurzen Haaren. beſetzt, ſeine Seltenflähe aber iſt mit einer. Hieraus erhellet, daß dieſe Seitens ift hohl, und hat die Geſtalt eines geftugten Kegeis. Sn der Mitte deffelben ficht das Ende des dünnern Theils des Grif⸗ ® fels, und tft an die unterfte — des eg Ri pers loſe angefügt. | = Vinca maior und Vinca minor 2527. 2935 41. Vinca maior. oben gefehen. ; 25. Diefelbe, vergröffert, a — 3 26. Die Deffnung der Kronenrbhre/ etwas von 0 Bi Tab xxu. 2. | Ss 23. Die Slums in natlher Groſſe v von on a gefehen. | — | 128 4 29, Ein Staubgefäß von außen. 30. Der oberſte Theil des Griffels, von oben oeſehen 31. Ein Staubgefaͤß von der Seite. Ss ‚32, Die Krone, von welcher vorne ein Stuͤck ie x ten worden, damit man die Haare, womit dieſelbe inwendig beſetzt iſt, und, wie die Staubgefaͤße um den ie — des Griffels herum ſtehen ſehen koͤnne. Sa Ein Staubgefäß von innen 34. Der oberfte * des —— Stigma. | 35. Bezleht fih auf 51. 32. iſt weggefchnitten. _ Vinca minor. 27, Die vergröfferte Sfume, — die vorderſte Hälfte des Kelchs und der Krone weggeſchnitten wos ⸗ den. Vorne am Fruchtknoten ſi ieht —— man die riskieren @älfte vr der Saftdräfe. | Fr 41. Der Griffel. u | 1. Die Saftdruͤſe iſt glatt und gelblich grän, da der Bruce Das | Connteete) | Das —— Sbbigeſet | l. Enoten weißlich grün iſt. 2. Der Saft iſt im Grunde ber — enthalten. | 3. Der Saft ift gegen den Negen völlig gefichert. Denn 1 bey der gröfferen Art find an der Deffnung der Kronenvöhre fünf Fortiäße angebracht, welche mit den Einfchnitten des Kros nenſaums abwechſeln, und dazu dienen, daß, wenn auf den Kronenſaum Regentropfen gefallen ſind, dieſelben nicht in die Roͤhre hineinfließen, ſondern in den Winkeln, welche die Fort fäße mit dem Kronenfaum machen, ſtehen bleiben. In der Eleineren Art iſt zu gleicher Abficht die Oeffnung der Kronen Ri röhre mit einer Reihe von — befeßt. ligerwelſe ein Regentropfen in die Kronenroͤhre fälle, fo kann er doch nicht in. den Safthalter hinelndringen. S . welche den unterften Theil der Kronenroͤhre verſchließen, ſind auf >. UP. äußeren, und die Fllamente (welches man faſt fuͤr überflüffig halten follte) auf der inneren Seite mit Haaren beſetzt. iſt in der groͤſſeren Art die Kronenroͤhre über den Antheren mit Endlich befteht der oberfte über dem eylindri· ſchen Koͤrper befindliche Theil des Griffels u an aus N Le “. a Haaren Äberzogen. Die Antheren Auch : | Sinne muß feine Beſchreibung der Gattung bloß nach die⸗ fen beiden Arten gemacht, die Vinca rofea aber nicht unterfucht haben, welches aus ſeiner Beſchreibung des Stigma erhellt. Vom Stigma ſelbſt hat er ſich einen wunderlichen Begriff ges I macht, da er geglaubt hat, daß die Blumen zwey Stigmate has ben, von weldyen das eine über dem anderh fige, und ganz an, ner auf diefes zu fehleppen. ders geftaltet ſey, als das andere. eigentliche. Stigma die Seitenfläche des eylindriſchen Koͤrpers, — welche mit einer Feuchtlgkeit uͤberzogen iſt. — — Ey Daß nun die Befruchtung aller drey Arten keinecweges auf eine mechanifche Art, ſondern durch Inſekten gefchieht, iſt augenfcheinlih. Daß der Wind den Staub der Antheren auf- das Stigma fol. bringen koͤnnen, laͤßt ſich nicht gedenken. Folg⸗ ich müßten, wean die mechanifche Befruchtungsart Statt finden überzogen iſt. ſoillte, die Antheren unmittelbar ihren Staub dem Stigma mit; Nun ‚aber fiehen diefelden In der erften Art höher, ale theilen. das Stigma, fo wie auch In den beiden feßteren, in welchen fie chen haarichten Koͤrper herumſtehen. In der Vinca maior hal: Wenn indeſſen zufaͤl⸗ Auch bey dieſen Arten iſt das habe. Im Oleander — ich Bl aſenfuͤße. ten ſich Blaſenfuͤße auf. Einige von denſelben fand ich im Saft⸗ halter. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Thierchen zur Be⸗ Denn ſie koͤnnen nicht leicht fruchtung der Blume beſtimmt ſi nd. in den Safthalter hineinfriechen, ohne ſowohl die Antheren, ale auch das Stigma zu berühren, und einen Theil des’ Staubes je Sröffere Inſekten hingegen, ders gleichen ich auch niemals auf den Blumen angetroffen habe, koͤn— nen ſchwerlich ihren Saugeräffel in den 1 Saftpalter en vielveniger — vn ' ebrigene fcheint die Befruchtung diefer Blumen, — Ah, weil es mit derfelben etwas kuͤnſtlich zugeht, felten von. Statten zu gehen, Denn an der Vinca maior Da ih noch nie⸗ male 6 Brähte — vor dem Regen geſchuͤtzt. J⸗ Nerium. Echites. EEE - “0 Nerium. ee Nerium Oleander und N. Zeilanicum. inne hat ſich bey dieſer Gattung „ſo wie bey der Silene, geirret, da er die Anſaͤtze der Kronenblaͤtter, welche um die Oeffnung ber Kronenroͤhre einen Kranz bilden, fuͤr das Nectarium gehalten hat. Dieſelben dienen bloß zur Abhaltung der Regentropfen vom Safthalter ‚ vote ich bey der Silene zeigen werde. Zu gleichem | Endzweck dienen auch die fadenförmigen und mit Haaren dicht befeßten Fortfäße der Antheren, wie auch bie Haare, mit meichen die Kronenröhre unterhalb der Antheren überzogen tft, da ihr Grund kahl und glatt iſt. Hieraus folgt, daß die Blumen Saft⸗ blumen ſind, und es muß der Fruchtknoten, oder vielmehr nur der unterfte Theil deffelben (denn der oberfte Theil ift etwas haa⸗ richt) die Saftdruͤſe, der Grund der Kronenroͤhre aber der Saft⸗ | halter feyn; ob ich gleich in den wenigen Blumen, welche ich zu unterſuchen Gelegenheit gehabt habe, keinen Saft gagenage ! Echites. Jacqu. — — 20. + 1 Daß nicht etwa der Fruchtknoten, fondern die um benfels | ben herumftehenden fünf Drüfen, welche Linne und Jacquin das Nectarium nennen, die Saftbrüfen find, fchließe ich dbaraud, daß der Fruchtknoten in ber Echites — mit langen ne 2. Der — muß ber anterſte wel der Kronenrdhre a a / 3. Sn den acht erften Arten find die Staußgefäge in der | ontcht um das Stigma, fondern um den über demielben befindfis Mitte der Kronenröhre angebracht, und bilden einen Kegel, und die Silamente find (wenigſtens bey einigen Arten) am ber inneren Seite haaricht oder woll ht, Hierdurch wird alfo der Safıhalter "Bey den zwey letzten Arten iſt zur Er: reichung diefes Endzwecks eine andere Einrichtung getroffen, da Ihre Staubgefäße außerhalb der Eurzen Kronenroͤhre ſtehen. Bon der neunten fagt der Herr Verfaſſer, daß die Deffnung der Kros nenröhre durch viele lange Haare, welche mit ihren Spigen eins = ander berüßren, verfchloffen fey. Vermuthluch hat die — eine aͤhnliche Saftdecke. 4. Der Kronenſaum der — iſt weiß, bie Deff: nung der Kronenröhre aber geb, Echites quinquangularis hat einen gelblichen Kronenfaum; der dicke Rand um bie Deffnung der Kronenroͤhre aber ift weiß. In Anfehung der übrigen Arten finde ich nichts angemerkt, woraus Ich auf das Dafeyn eines Saftmaals ſchließen Eönnte, | — Camers ir - Plum eria. Alelepias. | Plumeria. Neau. — p. 36. plumeria alba. Saftklume, da fie einen vortrefflichen Geruch, und ein Saft⸗ maal hat, Kronenroͤhre aber gelblich. Plumeria pudiea -Diefe Blume hat einen ganz vor; trefflichen Geruch, welcher dem Herrn Verfaſſer den Geruch al⸗ ler ihm bekannten Blumen zu übertreffen ſchien. Sowohl hier: aus, als au, daraus, daß der Kronenſaum allezeit geſchloſſen iſt, nemlich zur Beſchuͤtzung des — ſchließe ich, daß ſie eine durch ihre Stellung, indem ſie herabhaͤngt. auch die Krone zwar, wie bey der zweptn, zuruickgeboen, aber j | dabey etwas gewoͤlbt, damit fie nemlich den übrigen Theil der Saſtblume iſt. — Cameraria. - Cameraria latifolia. Jacqu. Amer. 9372. Aus der Befchrelbung der Staußgefäße ſchließe ich, daß dieſelben die Saftdecke find, folglic, die Blume eine Saſtbl ume iſt. 4 ſclepias. Afelepias Vincetoxicum. Tab. IX. 40, Dieven greöfferte Blume. 1. 2. Die fünf Ceunftirten) Höhlen — den Saft ab, und enthalten denfelben. 3. Obgleich die Blume aufrecht ſteht, ſo Hat fie doch Eethe — Saftdecke, vermuthlich, weil die Höhlen, welche den Saft ent; halten, zu Elein find, als daß ein Regentropfen in dieſelben ſollte hineindringen koͤnnen. Des Nachts aber ſcheint die Blume ge— ſchloſſen zu ſeyn; denn des Morgens habe ich die Krone weit we— niger ausgebreitet gefunden, als bey Tage. Wenn es hiermit ſeine Richtigkelt hat, ſo iſt die Blume eine Tagesblume, welches auch daraus erhellt, daß fie ein Saftmaal hat; denn - 4. die Krone Ift weiß, derjenige Theil aber, In welchem ſ ich die Safthoͤhlen befinden, iſt blaßgelb. 5. Die Blume wird von allerley Fliegen, wie auch von den großen Waldameiſen (Formica rufa) beſucht. | Afclepias Curaffauica. Farben, ‚deren Unterfchied weit gröffer ift, als bey der vorherge henden. Denn die zurüdgebogene Krone If zinnoberroth, der uͤbrige Theil der Blumg aber gelb. Afclepias fruticofa. 39. AL. ; 4. Die vergröfferte Blume, von unten gefehen. 10, Diefelbe in natürlicher Stellung, von der Selte ge; ſehen. Tab: Il 38. Diefe Blume iſt wahrſcheinlich eine Denn der Kronenſaum iſt weiß, bie Oeffnung ber | groͤſſert. > | die Einfchnitte derfelben an dem einen Rande mit Haaren Sefee; warum nicht an beider Rändern, ſehe ich nicht ein. = AUlchgelb. Re DIE Blume wird von or seo und Heinen Stegen, A Daß dieſe Blume, welche auch aufrecht ſteht, eine Tagesblume ſey, erhellt aus ihren zwey | — | z 140 | rn En heit der 10, Figur, noch Adeter vergeäffet. a iſt das ſchwarze Kaͤppchen, an welchem ein Paar Koͤlbchen haͤngt. a b. die Falte, an deren Ende fi ſich daffelße befinden. 11. Der Theil a be Fig; 10, von oben geſehen. r 38. Die Hälfte des Stigma nebft dem oberften Theil elnes Fruchtknotens, mit welchem jene ſchwach zuſammen haͤngt. 39. Ein Paar Koͤl bchen nebſt Ihrem Kaͤppchen, en ver⸗ 41. Das Stigma. | | Diefe Art unterfcheidet is von den beiden. vorhergehenden Ehen deswegen iſt Blume vor dem Regen ſchuͤtze. Zu eben dieſer Abſicht ſind auch 4. Die Krone iſt weiß, die ng tun blaß and, und von zwey Wespenarten befucht, Ä Der Bau und die Befruchtung der zur Gattung. Afclepias- R und den mit derfelben verwandten Gattungen gehörenden Blu: B ‚men iſt bisher für Die Kräuterfundigen ein wahrer Serge — Knoten geweſen. ‚Der: einzige Kölreuter, ſo viel ich weiß, m bat fih an die Aufloͤſung deſſelben gewagt; mit weichem Gluͤck, wird ſich bald zeigen laſſen. Man findet feine hieher gehörige Abhandlung in den Actis „Academiae Theodoro- Palatinae T. I, p.4% etc, Sch will theils aus derfelben dasjenige auss ⸗ e heben, was zumeiner Abficht dienlich if, und mag ſch ſelbſt nicht a habe bemerken koͤnnen, da ich kein fo gutes Vergroͤſſerun⸗ asglas 4 jur Hand gehabt babe, als Koͤlreuter, einige Ann | kungen über diefelde machen, Die Schwarzen Käppchen, an deren jedem ein Ban Kolbhen Koͤlreuter fuͤr die maͤnnlichen Befruchtungstheile gehalten | hat, welches fie auch in der That find, jondern, wie Rölrem 9 I ter bemerkt hat, ein Del aus. s. Kölreuter hält für das Stigmia die innere Oserfiäce “ Beutelchen, im welchen die Koͤlbchen ſtecken, und nach ſeiner Meinung geſgert die Befruchtung auf sin — — — > - — — 9* R SR -. * haͤngt, hat Koͤlreuter ſehr hart und faſt hornartig befunden. Gelegentlich erinnere ich, daß man hier dasjenige beftärige finder, ' | was Id) oben bey der Saluia pratenfi is gefagt babe, daß nemlich j | diejenigen Theile einiger Blumen, welche ſehr Daß und feſt fü find, 4 | eine ſchwarze Farbe haben. Bi Die Kölbchen, welche Sacguin zuerſt, und — ibın | 4 . En 7 a — — nee re L : 4 N: te Te NA: — ee —— ige. j Fruͤchte angeſetzt hatten. y * I Hi i NA — | Aſclepias· da die Antheren das Sigi unmittelbar berühren, und demfel: den ihr befruchtendes Weſen mittheilen. ſehr geirrt. Denn hieraus wuͤrde fuͤrs erſte folgen, daß die Be— fruchtung jederzeit von Statten gehen müfe , befonders da fein. Wwas entdeckt zu haben, da er doch Im Grunde nichts entdeckt hat. Regentropfen in die Beutelchen hineindri ingen, und das befruch— sende Wefen der Koͤlbchen abjpülen oder verderben kann. Erfahrung lehrt aber grade das Gegenthell. Die mehreften Blu— men des Vincetoxicum feßen keine Früchte an ‚. weiches Ich in der Heide oft bemerkt habe, und dasjentge Exemplar, welches ich nu meinen Saiten verpflanzt habe, bringt alle Jahre viel Blu— men hervor, hat aber noch niemals eine Frucht angefekt. Eben ſo habe ich geſehen, daß verſchiedene Dolden der Afclepias fru- \ ticoſa gar keine, die übrigen aber nicht mehr als Eine oder zwey Zweytens ſagt Kölreuter am Ende ſeiner Abhandlung, daß bey den Orchlsblumen eine ähnliche Eins richtung Statt finde. &o wie er nun, wie ih vermuthe, von der Afclepias auf die Orchisblumen geſchloſſen hat, ſo habe ich im Gegentheil von den Orchisblumen auf die Afclepias geſchloſ— a Da ich nemlich entdeckt. hatte, daß jene auf eine ganz be; ſondere und bewundernswuͤrdige Art von Fliegen befruchtet wer; den: fo vermuthete ih), daB auch die Befruchtung der Afclepias king Stiegen auf eine ähnliche, wenn gleich nicht eben dieſelbe, Artt geſchehe, und die Erfahrung hat in der Folge gedeigt, daß ich richtig geſchloſſen hatte. Drittens laͤßt ſich nach der Köls reuterſchen Erklaͤrung kein Grund von dem Daſeyn der übris rer gen Theile dieſer Blumen angeben, noch ſi fi ch zeigen, was denn fuͤr eine große Kunſt in denſelben angebracht ſey. Warum haben die Blumen eine Krone? Warum enthalten fie Sajt? Warum hängt jedes Paar Koͤlbchen an einem ſchwarzen Kaͤppchen? Warum iſt das Kaͤppchen ſo beſonders hart? Warum ſind zwar — die Kolbchen, aber nicht das Kaͤppchen verdeckt? Warum laßt ſich das Kaͤppchen leicht abloͤſen, und zieht, wenn man es in die Hoͤhe hebt (bey den aufrecht ſtehenden oder geſtellten Blumen), aungewachſen If, zufuͤhret. \ zugleich die Koͤlbchen mit heraus? ine einzige von dieſen Fra; — einfallen. Dieſe Abhandlung, welche Kolrenter nad) ſelnen Bor / häufigen Nachrichten ꝛtc, herausgegeben hat, beweiſet, daß er | die Befruchtung der Blumen durch die | Inſekten betreffend, keinen gehoͤrigen Gebrauch zu machen ge; | : liegen und Wespen auf eine ſolche Art, won welcher ſich kein Kraͤuterkenner bisher etwas hat träumen laffen. | von jeinen Entdeckungen, gen beantivorten zu tollen, Fontite Kölreutern nicht einmal wußt hat, und daß er dieſe Befruchtungsart mehr fuͤr etwas Zu—⸗ faͤlliges, als fuͤr einen Plan der Natur gehalten haben muͤſſe. Denn ob er gleich vorher eingeſehen hatte, daß Iris und einige ‚andere Blumen von Jnſekten befruchtet werden: fo fie Ihm doch w Unterfugung der Alclepias und — verwandten Scuagen Hierin hat es ſich nun Die Alelepias. nicht einmal der Gedanke ein ; ob dielelben etiva auch von den _ Snfekten, welche er häufig genug auf denfelben angetroffen baden. | muß befruchtet werden, ſondern er glaubte, daß dieſelben auf eine mechaniſche Art befruchtet werden, und meinte, wer weiß Der walzenfoͤrmige Koͤrper, welchen Jaequin für das Stigma hält, iſt allerdings das Stigma, Kb lreuter mag da⸗ gegen einwenden, was er will. habe ich von der Aſelepias fruticoſa abgeſchnitten, und durch ein einfaches Vergroͤſſerungsglas beſehen, welches tch fo geſtellt hatte, daß die Sonnenſtrahlen auf denfelben fielen. Hier erblickte Ich auf der oberſten Oberfläche deffelben, Fig. 41., viel glänzende: Punfte, welche nichts andersals die Feuchtigkeit find, mit wel⸗ cher die Stigmate verfehen zu jeyn pflegen. Andere Stigmate find mit diejer Feuchtigkeit ganz überzogen; bier aber hat biefelbe die Seftale Höchit Eleiner von einander abgefonderter Tropfen, welche auch felöft durch das einfüche Bergeöfferungsplas gejebent | als Punkte erſcheinen. — | Daß die Fruchtknoten mit dem —— Koͤrper zu⸗ ſammenhangen, hat ſchon Koͤlreuter bemerkt. Das aber hat er nicht geſehen, daß dieſer Körper (bey der Alclepias fruticofa wenigſtens) in der Mitte feiner oberſten Oberfläche eine ſchwache Spalte hat, Sig. at. Wenn man denfelben mit einem Feder meſſer der Länge nach dergeſtalt in zwey gleiche Theile gerfchnee det, daß man fich beym Schnitt nad) diefer Spalte richtet, und. die von der Natur gleihfam angefangene Theilung fortießt und vollendet: fo koͤmmt man endlich mit dem Sedermeffer mitten zwi⸗ ſchen die beiden Fruchtknoten, ohne einen derſelben zu verletzen, und eine jede Haͤlfte des walzen foͤrmigen Korpers bleibt auf einem von den beiden Fruchtknoten ſitzen, Fig. 38. Hieraus folgt, daß diefer Körper eigentlich aus zwep zuſammengewachſenen Koͤrpern beſteht, deren jeder das befruchtende Weſen, welches er empfanz gen hat, dem Fruchtknoten, an welchen er, obgleich nur loſe, Da wir nun die eigentlichen Antheren And das eigentliche Sttgma kennen, fo fragt es ſich, wie das Del, welches jene abs fondern, auf die oberfte frey liegende Dberfläche diefes gebracht wird. Diefe Frage bin ih, nach vielen in verfchiedenen Jahren gehabten Erfahrungen und angefteilten Unterfuchungen, endlich im Stande zu beantworten. - Die Befruchtung gefchteht durch | Diefe Blumen fangen Fliegen, In verfchiedenen Blumen bes Vincetoxicum fand ich Fliegen, welche ſchon geftorben was ven, und mit dem Saugerüffel in den Safthoͤhlen feſt hingen. Den oberften Theil deffelben | 143 Aclepias. u Sn einer anderen fand ich eine Heine gefangene Stiege, welche fh ſchon lange alle Mühe gegeben zu haben fehlen, fich wieder. los zw machen, und ſchon ganz entEräftet war. Das Ende ihres Saugeruͤſſels ſteckte in e derſelhen, ſondern an der Seite des walzenfoͤrmigen Körpers, und zwar an bem überaus Fleinen ſchwarzen Käppchen, welches man daſelbſt finde. Ich riß die Fliege ab, und zog zugleich jenes Rippen, welches am Saugerüffel feft faß, und die an demſel⸗ ben hangenden Koͤlbchen mit heraus. | Auf der Afelepias Syriaca fand Ich eine —— —— mit einem Fuß in einem ſchwarzen Käppchen feft ſaß. Ale ich das Dein ein wenig zupfee, fo zog Id mit demſelben das Kaͤppchen und die beiden Koͤlbchen heraus. In einer andern Blume fand ich mehrere Fliegenbelne, deren vormalige Beſitzer ſich mit Sun luſt derfelben in Sreybeit geſetzt hatten. Ein andermal fand id) auf dem Vincetoxicum eine kleine Stiege, welche am Saugerüffel war. gefangen worden. ſi ch alle Muͤhe, ſich wieder in Freyhelt zu ſetzen, welches ihr auch endlich gelang. Nachdem ich diefelbe erhaſcht hatte, ſo fand ich, daß drey Koͤlbchen an ihrem Saugeruͤſſel hingen. Dlieſe Erfahrungen uͤberzeugten mich, daß die Natur ſich der Fliegen bedienet, um dieſe Blumen zu befruchten. theils noch nicht das eigentliche Stigma kannte, theils immer nur, als bey der Hauptſache, dabey ſtehen blieb, — die Fliegen von den Blumen gefangen werden. Unterdeſſen hatte ich meine Entdeckungen an den Orchl sblu⸗ men gemacht, welche mich gelehrt hatten, daß es n tcht eigentlich die Abſicht der Natur iſt, daß Inſekten, um eine Blume zu ber feuchten, ſterben ſollen, ſondern daß, wenn dieſes geſcht eht, es ein bloßer Zufall iſt, der aber freylich wegen der Art und Weiſe, wie die Befruchtung durch dieſelben geſchehen ſoll, öfters vorfoms men muß. Auch hatte ich an der gemeinen Oſterluzey die Ent; | deckung gemacht, daß die kleinen Fliegen, welche diefelbe befus chen, zwar eine Zeitlang in derſelben eingeſperrt ſind, doch aber nicht in dieſem Gefaͤngniß ſterben, ſondern, nachdem fie die Be: | fruchtung vollendet haben, aus emſeten unbeſchaͤdigt wieder herausgelaſſen werden, Haieraus machte ich nun den Schluß, daß auch bey der Afclepias es nit eigent lich darauf angefeben fey, daß die Flie— gen gefangen werden, und jaͤmmerlich ſterben ſollen, ſondern daß ſie, wenn ſie mit einem Fuß ein Kaͤppchen beruͤhren, und dieſes jenen ergrelft und feſthaͤlt, das Kaͤppchen abloͤſen, und die an demfelben hangenden Kölbchen aus ihren Fächern herausueden BR und auf dar Sram bringen ſzuen * einer Safthöhle, aber nicht im Grunde fteye Lufe geſtellt. ges fand ich auf einer von. denſelben eine ſeht Eleine Fliege in der größten Thaͤtlgkeit. welches ſehr artig ausſahe, und hielt ſich eine ziemliche Weile in Sie gab | lange fie ſich auf dieſer Blume aufhalten würde. Wie aberdies. zuginge, war mir Immer noch ein Geheimniß, teil ich damals: | tet werden. welches ich an diefer Fliege nicht beinerkt hatte. einen Blumenforſcher erwuͤnſchteſte Wetter. — a Im fegt vergangenen Safe gab mir ——— ——— legenheit, das wahre Stigma Eennen zu lernen, und verſchaffte mie zugleich eine Erfahrung, welche mich dem Ziel meiner Unters fuchungen näher brachte, Ich hatte nemlich einige Blumen in ein mit Waſſer angefuͤlltes Glas geſetzt, und das Glas an die In der Mittagsſtunde eines ſehr ſchoͤnen Tas — Bald ſchlupfte ſie in eine Saftmaſchine, derſelben auf. Bald lief fie auf allen TIhellen der Blume umber, 4— Jetzt war ſie auf der Krone dann auf dem ſchmalen Zwiſchen⸗ a raum zwiſchen den Saftına] ſchinen, wo die Falte iſt, an deren | Ende das ſchwarze Kaͤppchen fist, dann auf dem Stigma, dann. | wieder in einer Saftmaſchine. Nachdem id) ihr eine Zeitlang zu⸗ geſehen hatte, fo war ich unentfchloffen, ob ic) fie fangen follte, 4 um fie abzeichnen zu koͤnnen, oder ob ich es abwarten ſollte, wie Das letztere ſchlen mir wichtiger zu ſeyn; ich ſtoͤrte ſie daher nicht, anfangs bemerkt hatte. folche Fliege diefe Blume befucht, und fich fo lange auf derſelben aufhaͤlt, und auf allen Theilen derſelben umherlaͤuft, es leicht geſchehen kann, daß ſie mit elnem Fuß eines von den K rn . | beruͤhrt, und, weildaffelbe fogleich an demfelben feſtſitzt, daſſelbe —— — ‚ und mit demſelben die beiden Koͤlbchen herauszieht, daß ſie die die Koͤlbchen das Oel, welches ſie abſondern, auf demſelben ſitzen | laffen, welches fich hierauf mit der Feuchtigkeit oder dem Del des | Stigma vermifcht, und fo durch den walzen ſoͤrmigen Koͤrper in die Fruchtknoten geſuͤhrt wird, wodurch alſo die letteren ie Nun kam es bloß noch darauf an, ob wirklich die Stiegen — mit den Fuͤßen die Koͤlbchen aus den Beutelchen herauszlehen, | Um mid) hierüber durch die Erfahrung belehren zu laffen, ‚begab ich mich am 22, Aus guft nad) dem Schloßgarten in Charlottenburg, aus welchem Ich: die Blumen erhalten hatte. Diefen Tag wählte ich mit gutem — Vorbedacht. Denn es war an demſelben das ſchoͤnſte und für - — es, beym Weſtwinde, anhaltend geregnet, doch ohne Don⸗ ner und Blitz. Am 21. hatte der Oſtwind diefes Regengewoͤlke, | | dog nicht sufammenbangend, wie vorher, ſondern abgebrochen, ’ ud ZA v- | * Es waͤhrte — ungefaͤhr eine halbe Stunde, daß ſie ſich auf dieſer Einen Blume aufhielt, und zwar immer mit derjenigen ungemelnen Thaͤtigkelt, Munterkeit, und, möchte ich jagen, Luſtigkelt, welche ich gleich Ser fabe ich nun ein, daß wenn eine & | felben, indem fie fortfaͤhrt auf allen Theilen der Blume | 1 a, auch auf das Stigma ſchleppen muß, ‚ta denn . Am 19. und 20, | En naria in voller Arbeit. F- ſtreift haben, und denſelben wieder los werden wollen. | = war ihre Bemuͤhung vergebens, das Koͤlbchen blleb hangen, und ‚ ward von Ihr allenthalben mitgejchleppt. ; 145 en Alcledias. \ und mit Donner und Bi, wieder nohh Weſten feet; fo | daß nun am ganzen Himmel fein Wölkchen zu fehen war. Ob " nun gleich die Sonne ziemlich heiß fehlen, fomwurde doch die Nike | B. durch den feifchen Oftwind gemäßtgt. Die Pflanzen, durch den Regen der vorhergehenden Tage erqulckt, blüheten. herrlich, und die Inſekten, durch eben dieſen Regen verhindert, die Blumen . u hefuchen, fielen nun mit defto gröfferer Begierde über diefelben . ber. Unterweges machte ich eine Beobachtung, die mir um fo viel angenehmer war, da ich ſchon lange, wiewohl vergebens, dleſelbe zumachen gewünfcht hatte. Ich hatte nemlicheingefehen, daß Antirchinum Linaria von einem etwas großen Infekt, wel. N ches jedoch Eleiner wäre, als die größten Hummeln, befruchtet werden muͤſſe. Ich hörte jet das Summen einer Hummel, x ging demfelben nach, und fand diefelbe auf den Blumen der Li- i Da fie nicht gröffer war, als eine Biene, “2 fo hatte fie, um zum Saft: zu gelangen, nicht nöthig, ein Loch in das Horn, welches denfelben enthält, zu beißen, wie die / größten Hummeln thun, fondern fie Eroch durch den von der Nas } fur gemachten Eingang hinein, woraus erhellet, daß fie die Blume N: befruchtet. Sn der Mittagsftunde Fam ich in dem Garten an, und fand auf den daſelbſt befindlichen Stauden der Aſelepias — fruticoſa eine Menge Fliegen und Wespen. Ich bemerkte ſo— = gleich, daß eine Fliege an einem VBorderfuß ein Koͤlbchen ſitzen hatte. —9 Sie mußte daſſelbe erſt kurz vorher herausgezogen haben, - denn ſie bemühete ſich, daffelbe wieder los zu werden, indem fie beide Vorderbeine umeinander fehlang, wie die Fliegen zu thun pflegen, wenn fie mit denfelben Staub von den Antheren abger —— Indeſſen andern Staude fand ich eine kleine Wespe, welche auch an einem Frauß ein Koͤlbchen hangen hatte, und mit demſelben ihrer Nah⸗ © rung nachging. Auf ſolche Art hatte ich zu meinem größten Ber; | gnuͤgen die Abfi icht meiner Reiſe völlig erreicht, indem die Erfahs | rung meine Borftellung von der Art und Weife, wie die Inſekten dieſe Blume befruchten, beſtaͤtigt hatte. — | Es hat aljo mit der Einrichtung der Afeclepias fruticofa und mit ihrer Befruchtung folgende Bewandniß. —— Weil dieſe Blume von Fliegen und Wespen, welche nicht, wie die Bienen, Staub ſammlen, befruchtet werden ſoll: fo iſt ſie eine Saftblume. werden koͤnne, ſo hat ſie eine Krone. Zu gleichem Endzweck ba: ziaca fehr angenehm, bey der Stapelia hirfuta aber fehr unange— nehm iſt; bey diefer Art habe ich keinen Geruch wahrgenommen: Auf den Blumen einer Damitiie von diefen Juſekten leicht bemerkt ‚teten, oder vertrockneten Staubkoͤlbchen. chen an die Falten, an deren Ende fi fie e fißen, angewachfen wären, wie Rölreuter fagt: wi K chen ſtecken, gemacht ſeyn würde, diefelben abzuloͤſen. 146 Die Saftmaſchinen haben eine andere Farbe, als die wel⸗ cher Unterſchied bey andern Arten ſtaͤrker in die Augen faͤllt, als bey dieſer, damit die Inſekten, nachdem ſie ſich auf die Blume geſetzt haben, durch dieſe beſondere Farbe angewieſen werden, in den Saftmaſchinen den Saft zu ſuchen. Die männlichen Koͤlb⸗ ſo lange ſie nicht zur Befruchtung angewandt wer⸗ den, in beſonderen Beutelchen oder Faͤchern, damit das befruch⸗ Afelepias, tende Del, welches fie abfondern, nicht ‘vom Regen verdorben werde. Das ſchwarze Kaͤppchen hingegen, an welchem ſie han⸗ gen, ſitzt frey, damit ein Inſekt daſſelbe leicht mit einem Fuß be⸗ ruͤhren koͤnne. Es iſt ſehr hart, und hat vermuthlich die Geſtalt und Elaſticitaͤt eines Fangeiſens (das einfache Mikroſkopium gab mit hierüber nicht die gehörige Auskunft), damit, ſobald ein Flle⸗ genfuß zwiſchen die beiden Theile deſſelben geraͤth, ſie zuſammen— fahren, und denſelben feſthalten. Ich ſchließe dies aus demjenl⸗ gen, was Koͤlreuter bemerkt hat. Die Kaͤppchen, ſagt er, haben eine gewiſſe Aehnlichkeit mit einem zweyfaͤcherichten verhaͤr⸗ Wenn nun dieſe Käpps ſo wuͤrde dieſes ſehr zweckwidrig ſeyn, weil es dadurch den Inſekten ſchwer, wenn nicht gar unmoͤglich Er hat ſich aber hierin gelrrt. Denn wenn man die Spiße einer Nadel in eine Falte fteft, und die Nadel abwärts zieht, fo daß die Spitze in der alte bleibt: fo loͤſet man das Käppchen mit einer ſolchen Leiche tigeelt ab, daß man wohl merken kann, daß daffelbe keinesweges angemwachfen iſt. Warum das Käppchen an dem Ende einer fols hen Falte ſitzt, iſt nicht ſchwer eingufehen. Denn da die Kaͤpp⸗ chen uͤberaus klein ſind, ſo wuͤrde es ſelten geſchehen, daß eine Fliege mit einem Fuß eines derfelben berührte: da aber die Fal ⸗ ten ziemlich lang ſind, ſo geraͤth der Fliegenfuß leichter in eine Falte, als an ein Kaͤppchen. Und daß derſelbe noch leichter in eine Falte gerathe, dazu dient folgende Anſtalt, Sig. 5. Erſtens iſt der kurze und dicke Stiel e f, auf welchem die Saftmaſchinen befeſtigt ſind, ſehr glatt. Er hat fuͤnf Selten welche mit den Saftmaſchinen abwechſeln, und ein wenig ausgehoͤhlt find. Der oberſte Rand der Softmafchinen b1 und bin macht mit dem Stiele einen ſpitzen Winkel, doch fo, daß der Schettel des Win— fels nicht ſpttz, ſondern bogenförmtg gekrümmt tft, folglich der Rand ſich in den Stiel nad) und nach) verlieret. Dabey iſt dieſer Rand eben ſo glatt, als der Stiel, ſo wie er denn auch eben ſo gefaͤrbt iſt, nemlich blaßvlolett. Dieſer glatte Theil der Blume, : ben einige Arten einen Geruch, welcher bey der Afclepias Sy- | welchen jener Stiel und jene Raͤnder ausmachen, ift in dig. ır. : von oben gefehen abgebilder. Kine von den fünf Seiten deffelben iſt dig. 5. blikmb, Nun muß eine Fliege oder eine Wespe, F 147° der los zu machen. J— Afelepias. a =: welche fü ch auf die Blume geſetzt hat, — zwar in dee 3 Stellung, weil fie in diefer am bequemften ihren Saugerüffel in die Saftmaſchinen hineinſtecken kann, oftmals, um ſich feſt zu Wegen der Glaͤtte deſſelben kann der Fuß auf demjenigen Punkt, auf welchen er 223 zufälligerweife gefeßt worden iſt, nicht haften, ſondern gleitet herab bis an den Winkel b. Sobald er bis dahin gekommen iſt, geraͤth er in den oberſten etwas weiteren Theil der Falte a b. Zweytens haben die Saftmaſchinen an beiden Seiten einen ſehr halten, einen Fuß auf dieſen Theil ſetzen. dünnen, aber ziemlich breiten Anſatz e d und g h, welcher un, mittelbar über jener Falte befindlich ift. Sobald nun das Infekt x einen Fuß auf einen von diefen Anſaͤtzen gefebt hat, welches oft: | mals geſchehen muß, biegt fü ch diefer, weil er fehr dünne iſt, um, und der Fuß gleitet von- ihm herab, und geräth in die Saltea b. Woenn nun das Inſekt feine Stellung ein wenig ändert, fo rückt auch der Fuß fort. Es iſt aber natürlicher, daß derſelbe in der Falte bleibe, und ſich innerhalb derſelben fortbewege, als daß er aus derſelben herauskomme, weil das Letztere dem Inſekt einige Muͤhe verurſachen würde. Ende der Falte koͤmmt, fo berührt er das Kaͤppchen a, welches Wann das Inſekt merkt, daß es mit | den Fliegen dieſelbe Häufig befuchen. | } meiner Vorftellung von der Befruchtung ſehr leicht erklären. ° | Denn fo wie die meiften Blumen einen den Menfchen ange Sobald er nun auf folche Art an das denſelben fogleich fefthält. einem Zuß feft ſitzt, fo fängt es an zu ziehen, um: denfelben wies Hat es nun grade eine folche Stellung, daß ee das Kaͤppchen niederwaͤrts zieht, ſo loͤſet es daſſelbe ab, und zieht die an demſelben hangenden Koͤlbchen aus ihren Beutelchen heraus. Hat es aber eine ſolche Stellung, daß es das Kaͤppchen in die Höhe zieht, fo Eann es daſſelbe mit den Koͤlbchen nicht herausziehen, ſondern es reißt entweder das Kaͤppchen von den Koͤlbchen ab, wenn es ſtark iſt, oder bleibt, wenn es klein und ſchwach iſt, an demſelben hangen, und wird auf ſolche Arc ges fangen. Wenn es im erſten Fall ein Paar Koͤlbchen herausge— zogen hat, fo bemühet es ſich, wiewohl vergebens, daſſelbe los⸗ zumachen. Es fährt alfo in felnem, durch diefen kleinen Zufall unterbrochenen, Geſchaͤft fort, und ſchleppt die Koͤlbchen allent⸗ halben mit umher, folglich auch auf das Stigma welches eben deswegen von anſehnlicher Groͤſſe iſt, damit dieſes deſto leichter und unausbleiblicher geſchehe. Auf folche Art erhält das Stigma etwas von dem Del ber Kölbchen, worauf die Befruchtung der Fruchtknoten ſo vor ſich geht, als ich oben geſagt habe. Aus diefer Vorſtellung von der Befruchtungsart diefer Blume | kaͤßt fich der oben berührte Umſtand leicht erklären, daß nemlich, die wenigften Blumen Fruͤchte anſetzen. Manche Blume ver— | bluͤhet, ohne von einem Inſekt befucht worden zu feyn, beſon— dets wenn es, ſo lange ſie gebluͤhet hat, ſchlechtes Wetter gewe⸗ fen iſt. Andere Blumen koͤnnen von einem Inſekt beſucht wer⸗ il Afelepias. 1 — den, oßiie daß es fi ſich jedesmal ſo trifft, baß daſſelbee ein — N | Koͤlbchen herauszieht, oder, wenn dies geſchehen iſt, daß es dis ſelben uͤber das Stigma hinuͤber ſchlelft. Odb num gleich die meh: reſten Blumen unbefruchtet bleiben, ſo erreicht dennoch die Nas | tur ihre Abſicht, nemlich die Eehatruns und Sortpflanzung der Art. — Um. einzuſehen, wie ſehr ſich — a; darf man nur mit feiner Erklärung den Umftand vergleihen, daß die Inſekten die Kölbchen aus den Beutelchen herausziehen. Aus feiner Erklärung würde folgen, daß die Natur diefe und Be die übrigen bieher gehörigen Blumen nur darum fo kuͤnſtlich 33 4 gebauet, fo ſchoͤn gesieret, mit einem fo angenehmen oder um angenehmen Geruch begabt, und mit Saft verfehen habe, du mit Inſekten diefelben beſuchen, die Kölbehen aus den Beutel 7 hen herausziehen, und dadurd) die Befruchtung derfelben uns : | möglich machen. Laͤßt ſich wohl etwas — ge⸗ — denken? Was den ſo eben — unangenehmen Geruch betrifft, —4 Wahlboom ſagt in feine ſo gehoͤrt hleher Stapelia hirſuta. oben angefuͤhrten Diſſertation, daß dieſe Blume wie Luder ſtinkt, und daß, durch dieſen Geſtank gelockt, die fleiſchfreſſen⸗ Auch dieſes laͤßt ſich aus nehmen Geruch haben, damit Bienen, Hummeln und andere \ Inſekten, denen diefer Geruch auch angenehm tk, durch den⸗ jelben gereizt werden, dlejelben zu befuchen: eben fo haben ans dere einen den Menfchen unangenehmen ‚ oder wohl gar höchft widrigen und unausftehlichen Geruch, damit andere Inſekten, welche einen ſolchen Geruch lieben, dieſelben beſuchen. Stape- lia hirfuta ſtinkt alfo bloß desivegen wie Luder, damit die iſt, dieſelbe beſuchen und befruchten. Fleiſch⸗ und Euderfliegen, denen dieſer Geruch hoͤchſt lieblich Bienen und Hammeln werden diefelbe gewiß nicht —— weil ſie einen — Ge⸗ ſtank verabſcheuen. In Glebitſchs een Abhandlungen finde | ich eine Stelfe, welche mir fehr merkwürdig zu feyn ſcheint. Er ſagt nemlich (Th. 3. ©. ı152.), daß gewiſſe Pflanzen, | welche nebft einer ausnehmenden . Schärfe, zugleich in ihrer Srundmifchung etwas betäubendes und füchtiges enthalten, bie . Bienen tödten, welche Ihre Blumen befüchen. Als ein Beyfpiel folher Pflanzen führe er die Arten der Afelepias und des Cynanchum an. Hieraus folgt alſo erſtens, daß die - Bienen zur Bejruchtung diefer Blumen keinesweges beftimmt j find, Diefes wird noch wahricheinlicher, wenn man bedenft, —J Fi f Et I 8 j h F & “ h i Afelepias. — auf das Stigma bringen, keines weges aber ſo, wie die Fliegen die Alelepias und die Orchisblumen befruchten. Wenn alſo junge Blienen „die noch unerfahren und dabey vorwitzig ſind, dennoch ſolche Blumen beſuchen, ſo muͤſſen fie ihre unzeitige Neuglerde ad Luͤſternheit mit dem Tode buͤßen. Zweytens faͤllt mir bey Saer Stelle die kleine Fliege ein, welche ich, wie ich oben er— zaͤhlt habe, eine halbe Stunde lang auf einer einzigen Blume der Alelepias fruticofa ‚beobachtet habe, Ihr ganzes Betragen gab zu erkennen, daß fi fie etivas flüchtiges und beraufchendes mufite genoſſen — Ich kann mich nicht erinnern, daß ich jemals an einer Fllege oder einem andern Inſekt etwas ähnliches bemerkt f —* —* N FR Be 2 R f; A I ' B hi Rt ‚ felben habe ich gefangen, und bewahre fie noch auf. habe. Ef ich in. einem herrlichen Wein einen mäßigen Rauſch getrunten bat, und dadurch I n den hoͤchſten Grad der Lebhaftigkeit, Mun— terkeit und Luſtigkeit verſetzt worden iſt. Wenn der Saft dieſer Slume wirklich eine berauſchende Eigenſchaft hat, fo. kann nichts — ſeyn. Denn die durch denſelben in die größte Thaͤ— jdeter verießten Sliegen laufen auf allen Theilen der Blume ums. her, und muͤſſen deſto unausblelblicher die Koͤlbchen aus den Fächern berausziehen, und auf das ©tigma fchleppen. Afcle- pias Syriaca ſcheint für die Hummeln eine betäubende Wirkung zu haben. Denn ich fand zwey große bunte Hummeln auf dev felben, welche ungemein träge, waren, ſich willig fangen ließen, | und, wann ich fie wieder los ließ, nicht einmal davon flogen, und jenen trägen Fliegen vollfommen glichen, welche die Berberis Elsass befruchten; da fie doch gewöhnlich fich ganz anders vers ‚halten, und, fobald fie merken, daß man ihnen Handelt, fo, gleich die Blumen verlaffen, und davon fliegen. ‚Schließlich bemerke ih noch, daß die Erſcheinung, daß die Zliegen und Wespen Koͤlbchen an ihren Fuͤßen ſitzen haben, bey ſchoͤnem Wetter nicht etwas ſeltenes, ſondern etwas gewoͤhn liches iſt. Denn ich babe in der Folge noch einigemal in dem . Charlottenburgifchen Schloßgarten die Blumen beobachtet, und. jedesmal verfchiedene Inſekten, befonders Wespen, auf denfel: ben angetroffen, welche ein, zwey oder drey Kölbchen an einem, zumeilen aud) an mehrern Füßen fißen hatten. Etnige von den, Mean wird ſich alfo von der Wahrheit desjenigen, was id) gefagt habe, durch die Erfahrung leicht uͤberzeugen koͤnnen, wenn man die Blumen bey ſchoͤnem Wetter, beſonders in den Mittagsſtunden, beobachtet; denn bey ſchlechtem Wetter wird man wenig oder gar Seine Inſekten auf denſelben antreffen. Man wird auch an vie, auf hie Art fü ie andere Blumen, fürmwelche fle- wirklich beſtimmt ſind, befruchten, welches ſo geſchieht, daß ſie den Staub der | Antheren mit Ihrem haarichten Körper abftreifen, und denfelben Sie glih, um es kurz zu fagen, einem % Menſchen, der gleicht. ‚granulara gehört. Ich meine aber niche die vier Abtheilungen en N Vlmus. ‚Heuchera. *Gentiana. er eu {en Blamen, wenn man ſi ie genau beſſeht, "bemerken, daß Ein oder mehrere Paare Koͤlbchen fehlen. Nun koͤnnen aber dieſelben nicht von felöft herausfallen; folglich — ſie von Inſekten eeee worden ſeyn. v' Imus. Vimus effufa Wildenow. Er Beral) Käfer, Tab. IX. 44. 45. | 45. Die vergröfferte — | 44. Der nod) ftärfer vergröfferte Fruchtknoten. & Da diefe Dlume von den Bienen häufig befucht wird, fo koͤnnte man daraus Ihließen, daß fie Saft enthalte, und daß der mittelfte dickere glatte und etwas gelblichere Theil des Fruchtkno⸗ tens die Saftdruͤſe, der Kelch aber der Safthalter ſey. Da ſie aber weder einen Geruch, noch eine Krone hat, ihr Kelch auch weder ſo groß, noch ſo anſehnlich gefaͤrbt iſt, daß man annehmen koͤnnte, er ſolle die Stelle der Krone vertreten: fo kann fi fie feine Saftblume feyn; wie ich denn auch niemals Saft in derfelben gefunden habe. Folglich beſuchen fie die Bienen — des Stau⸗ bes ON | Heucher 4. Heuchera Americana. Diefe Pflanze — mit bet Saxifraga zu Einer natürlichen Gattung, und unterfcheidee fi ch | von den übrigen Arten bloß dadurch, daß fie nicht zehn, ſondern fünf Staubgefaͤße bat. Ihr ganzes Anſehen beweiſet dieſes, | wenn man fie 3. B. mit der Saxifraga Geum oder vmbrofa vers Sie gehört zu eben der Abthellung, zu welcher Saxifraga welche Rinne nach dem äußeren Anfehen der Pflanzen gemacht hat, ſondern die zwey Abtheilungen, welche man nach der Struk⸗ tur der Blumen machen koͤnnte. Im Grunde des Kelchs findet man Saft. Die Blumen ſind an dem oberſten Theil des langen blaͤtterloſen Stengels befindlich, und fallen daher, obgleich eine jede Eleinift, zuſammengenommen den Juſekten ſchon von weitem in die Augen. Die zinnoberfarbenen Antheren tragen hierzu nicht wenig bey. Die langen Silamente und Griffel Icheinen as Ab⸗ | — der Regentropfen vom Saft zu dienen. | Gentiana. | Gentiana Pneumonanthe Tab. X. sem 36. 37, 8. Die die Nacht — gefchloffen — Blume, i welche des Morgens anfängt fich wieder zu Sfinen, in natürlicher Stellung und Gröffe. | 82 BY * x x AS, "151, Gentiana. 9 Diefelbe, nachdem fie ſich völlig geöffnet hat. 10, Eine jüngere Blume, von welcher das oberſte Stüd der Krone meggeichnitten worden. | 11. Die aufgejchnittene und flach ausgebreitete Krone, nach: dem die Antheren von einander getrennt worden. 13. a der unterfte Theil des NT. b die Saftdräfe, a die umgelchlagene Krone, 12, Die Saftdruͤſe im Queerdurchſchnitt. 14. Ein Staubgefäh von der Seite, nebft dem Stücd der Krone, an welches es angewachſen iſt. | 35. Ein Stück des oberften Theils der Krone. 16. Der Queerdurchſ⸗ hnitt der Blume bey a Ste. 8: | 17. Die Blume, In welche man von ‚oben bineinfieht, ohne Schatten. | 36. Der oberſte Theil des Piſtils in der jüngeren Blume, ’ Sig, 10., welches noch fein As bat, da die — haben. R ra Der. oberfte Theil des —— in der — — welches ein Stigma hat, da die Antheren keinen Staub mehr haben. = 1. Die Saftdrüfe iſt der. Körper, welcher das Piſtill — und dunkelgruͤn iſt, da dieſes blaß⸗ oder gelblichgruͤn iſt. Er bat die in Sig. 13. und. 12. abgebildete Seftalt. Auf den fünf gröffe ren Winkeln deſſelben liegt die Baſis der mit der Kronenroͤhre zuſammengewachſenen Filamente, und auf den fünf kleineren lie; gen die dickeren Streife der Kronenroͤhre zwiſchen den Fila⸗ menten. 2, In den —— ———— zwiſchen dem unterſten Thell des Fruchtknotens und der Kronenroͤhre ſteigt der Saft in die Hoͤhe. | 3. Da die Blume — Stellung und eine toeite Oeffnung hat, fo müflen, went es vegnet, Regentropfen in die: | ſelbe hineinfallen. Dieſe koͤnnen aber nicht zum Saft gelangen, weil die Antheren, da ſie zuſammengewachſen ſind, verurſachen, daß die Fllamente am Fruchtknoten dicht anliegen, und folglich. | die Röhre der Krone in fünf Eleinere Roͤhren getheilet iſt, welche keinen Regentropfen durchlaſſen. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. ift mit vtelen ſehr kleinen weißlichen Kreiſen, welche einen braͤun— und führen die Inſekten unmittelbar zum Saft. Da nun die Blume ein Saftmaal hat, fo muß fie eine Tagesblume feyn. Spinne bat, Denn die blaue Krone | en | _ Gentiana. — 152 les beſtͤtigt die — Denn Nachts tie f ch die Krone dicht zu, ſo daß der oberſte Theil derſelben die Geſtalt eines Kegels hat. Sie iſt nemli ch, Fig. ı5., oberwärts zehamal ges. falzt, bey e einwaͤrts und bey kauswaͤrts, und ihr Rand iſt in fünf Abſchnitte gethetlet, deren jeder in der Mitte eingefchnitten: iſt. Wenn ſie ſich nun ſchließen will, ſo werden die Winkel der Falze immer ſpitzer, bis die HE der Sie malte a alle zuſam · menkommen. 5. Ich fand in der Blume ſchwarze und Blaſenfuͤße, desgleichen ein kleines gelbes Inſekt, welches die Geſtalt einer und welches ich in mehrern Blumen angetroffen Dieſes Thierchen ſiehet man immer mit großer Geſchaͤf⸗/ Indeſſen glaube ich nicht, 3’ | daß diefe Blume von biefen Eleinen Inſekten, ſondern von einem aber von irgend einem In ⸗ ſekt, kelnes weges aber auf eine mechaniſche Art befruchtet wird ‚' 4 erhellet daraus, daß ſie ein Dichogamiſt von der maͤnnlich⸗weib⸗ | lichen Art ift. Denn wann die Antheren blühen, oder voller A Staub find, Fig. 10. fo ift der oberite Theil des Piftills noch 4 nicht getheilt, Fig. 36., und befindet ſich nach innerhalb der — Da alſo das Stigma 4 nod) nicht vorhanden tt, fo fann es von den Antheren feinen 2 Staub erhalten. Ä koͤnnte es doch nicht beftäubt werden, da der Staub nicht auf der inneren, ſondern auf der aͤußeren Seite der Antherentöhre ber — habe. tigkelt in den Blumen umherlaufen. groͤfſeren befruchtet wird. Daß ſie Roͤhre, welche die Antheren bilden, Fig. 10. Und wenn es auch ſchon vorhanden waͤre, ſo findlich ft. So lange aber die Antheren blühen, fährt das Piſtil fort zu wachſen, und nachdem jene ihren Staub verloren haben, raget der oberſte Theil dieſes fo weit über jene hinweg, daß feine Bi beide Hälften, deren innere Seite das eigentliche Stigma iſt, ſich von etnander begeben und ſplcalfoͤrmig kruͤmmen koͤnnen, Fig. 37. Diefes Stigma aber fann von den Antheren feinen Staub erhals 4 ten, da biefelben feinen mehr haben, und ſchon ganz vertrocknet 4 So wie aber ein etiwas großes Inſekt nicht in die jüngere 7 re u | find. Diume hineinkriechen kann, ohne mit irgend einem Theil ſeines Körpers den Staub von den Antheren. abzuſtrelfen: eben ſo kann es hernach auch nicht in eine aͤltere Blume hineinkriechen, ohne i mit dieſem beftäubten Theil feines Körpers das Stig gma zu berüßs ven, weil ſich diefes an eben der Stelle befindet, wo in der juͤn⸗ geren Blume die Antheren ſind. von einem Inſekt durch den Staub der juͤngeren Blume be⸗ Aula? | ”. lichen Mittelpunkt haben, gezlert, Sig. 11. 15. Sm Grunde | derielben wechſeln weißliche Stretfen mit blauen ab, Sig. 11.17, | Gentiana Centaurium. EINEN — Folglich wird die aͤltere Blume 4 Br diefer Blume habe Ich Feinen Saft gefunden ‚- ob Id} fie gleich oft mals und zu verfchledenen Jahreszeiten unterjucht habe. 0 no kraut. Dolde 14. 40-42. Die Schirmblumen. Die Schirmblumen. a Conium maculatum. Schierling. Tab. IX 42, 43. 42 Die Hälfte des Piftille y nachdem. bie Blume verblühet 17 von der Seite, und 43. von oben gefehen. Die (punktirte) et Chaer ophyllum eat: Kaͤlberkropf. Tab. IX, ; en 47. 49. 46. Die erwwachfene Frucht. 49. Das wirfliche Pifit einer Zwitterblume einer früheren Heracleum Sphondylium. Baͤrenklau. Tab, X. =, Die vergroͤſſerte jüngere Blume, von — geſehen. | 2. Dieſel lbe in natürlicher Stellung, von der ae gefehen. 3. Das Piſtill zur Bl uͤhezelt. = Die erwachfene Frucht. Aecthufa Cynapium. Steiße, Tab: X. 7. 5. Die vergroͤſſerte ältere Blume von oben geſehen. Unter werden kann. Sondern derjeibe iſt hauptfächlich für Fllegen und andere unedlere Inſekten beſtimmt. | um den in andern Blumen tief verftecften und vor dem Negen | völlig gefiherten Saft ausfindig zu machen: fo haben fie keinen ſo feinen Geſchmack, ale die Bienen und Hummeln, find In der ; Wahl deffelben nicht fo ekel, fondern nehmen auch mit einem durch dleſer Figur a ‚ein Kronenblatt, von oben, b, von der Seite 9% — : er 7. Die junge © Fracht. Imper atoria Oft: uthium, — Tab. IV. 40, Daß pi ſtill zur get der Dtärhe. 42; Daffelbe nach derjelben. 41, Das Syeinpiftill einer männlichen Blume aus einer haben. Aegopodium Bohr Tab. IV. 14. Die junge Frucht. Liguſticum Leuiſticum. Io Tab. IV. 38. 39: 38. De Blume, nachdem fie die EASaNBSelBr un Kronen | blätter verloren hat. 39.7 Dieſelbe, nachdem ſie ad älter geworden if. r Laferpitium Prutenicum. Tab. IV. 43. Tab. VI. 32. 33. "Tab. IV. 43. Das s pi der verblüheten Blume. Der Fruchtknoten iſt haaricht und gruͤn, da die (punktirte) Saftdruͤſe glatt und welß iſt. Nach einiger Zeit bekoͤmmt fie eine roͤthliche Farbe, d a der Fruchtknoten grün bleibt, 47. Das Scheinpiſtill einer mönnlichen Blume einer von ; ‚ben fpäteiten Dolden. — Die —— | "Tab. VI. 32. Eine jüngere Blume, deren Antheten blüs Sen, deren Griffel aber noch lebt klein find, und dicht an einan⸗ der ſtehen. 33. Eine ältere Blume, welche dle — ſchon abge⸗ worfen hat, deren Griffel aber ihre. völlige Länge errelcht und | fi) von einander begeben haben. j 13; Obgleich Linn € bey feiner Gattung der Schirmblumen | ein Nectarium bemerft hat, fo find doch diefelben inegefamt Safts | blumen. | weicher fich Innerhalb der Krone befindet. durch ihre mehrentheile weiße, zuweilen gelbe Farbe von dem eis gentlichen Fruchtknoten, welcher gruͤn iſt, wie auch durch ihre Die Saftdräfe iſt der oberſte Thell des Fruchtknotens, Sie unterſcheidet ſich Glaͤtte, da der Fruchtknoten in manchen Arten haaricht iſt. Eben dieſe Saftdruͤſe iſt zugleich der Safthalter. Da nun der auf der⸗ ſelben befindliche Saft an der freyen Luft liege, und durch nichts gedeckt wird, fo ſcheint derfelbe vor dem Regen keinesweges ges ſchutzt zu ſeyn. Allein erſtens iſt derfelbe nicht eigentlich für Dies nen und Yummeln beftimmt, welche in Anfehung des Safts ſehr ekel jind, und einen mit Regenwaſſer vermiichten Saft verſchmaͤ⸗ & ben, da fie fih aus andern Blumen einen folchen Saft zu ver ſchaffen wiſſen, der fehlechterdings nicht vom Regen verdorben _ Weil diefe zu dumm find, den Regen verdorbenen Saft vorlieb. Manche von denjelben find fogar fo dumm, und haben einen ſo wentg feinen Geſchmack, von den legten Dolben, welche fat lauter männliche Blumen | daB fie oft einen Regentropfen, welchen, fie auf einem von den | ‚ äußeren Thellen der Blumen antreffen, für Saft halten, und _ Glerſ⸗ 6. Slpperleins | fich den ſelben wohlſchmecken laſſen, unterdeſſen Bienen und Hum— — mein den tief verſteckten Saft aus dieſen Blumen herausholen. Zweytens, eben der Hinftand, der diefen Blumen tn Anſehung des Regens nachtheilig iſt, IfE Ihnen auch in Anfehung deffeiben vortheilhaſt. Weil nemlich derauf eine Saftdruͤſe gefallene Regen⸗ tropfen eben fo an der freyen Luft liegt, als der Saft, und eben ſo den Sonnenftrahlen, wann der Regen vorüber ift, ausgefeßt iſt, als diefer dem Regen ausgefekt war: fo. muß derfelbe bald verduͤnſten und. abtrodnen, Dies muß um fo viek letchter und geſchwinder gefchehen, da die Blumen mehrentheils auf ſehr hohen Stengeln und Zweigen fich befinden, welche der Wind tüchtig hin und ber fchüttelt, und folglich niche nur viel Negens tropfen herabwirft, fondern auch verurjacht, daß die übrig blei⸗ 1 benden deſto eher verduͤnſten, weil ſie mmer von neuen Lufttheil⸗ @ 3 = I v 2: Fü 1 re, % — f * 8 J Die Scirnstumen, = chen beruhrt werden. Wann nun auf ſolche Art die —— fortgeſchafft worden ſi ind, fo fahren die Saftdruͤſen fort, Saft ab: zufondern, und die Inſekten treffen auf denſelben einen reinen und unverdorbenen Saft an. Endlich drittens finde ich auch bey den mehrſten Arten eine Anftalt, welche fich bloß auf die Abhal- tung der Hegentropfen vom Saft zu bezlehen ſcheint. Dies iſt die beſondere Geſtalt der Kronenblaͤtter, welche herzſoͤrmtig ein: werte gebogen find, Tab. X. 1. 2. 5. a. b. Wenn ein Regen: tropfen auf ein folches Kronenblatt gefallen ift, fo muß er da, 100 daffelbe einmwärts umgebogen iſt, haften, weil er hier von mehrern Seiten, folglich am ſtaͤrkſten, angezogen wird. Ob nun gleich alſo die Kronenblaͤtter den Saft vor dem Regen nicht ſchuͤtzen koͤnnen, wie in andern Blumen, fo find fie doch fo ein; ‚gerichtet, daß wenigſtens diejenigen Regentropfen welche fie felbſt empfangen haben, den Saft nicht beruͤhren und verder⸗ ben koͤnnen, ſondern immer in einer gewiſſen, obgleich kleinen ze Eutfernung von demſelben ſtehen bleiben. 4. Die Blumen, wenn ſie einzeln ünden 5 ——— wegen Ih: ver Kleinheit, den Inſekten nicht fonderlich in die Augen fallen. Da ihrer aber fehr viele in der Geftalt einer Dolde, welche oft eine anfehnliche Groͤſſe hat, auf hohen Steugeln und derſelben Zweigen ſitzen: fo koͤnnen fie ſchon von weitem von den Inſeklen bemerkt werden. Die mehreften Arten haben Feinen Geruch, als ‘Imperatoria Oftruthium, Angelica Archangelica, Chaero- phyllum ſylueſtre; Aegopodium Podagraria aber hat einen angenehmen füßen Geruch. Ein Saftmaal koͤnnen fie nieht ha; ben, da der Saft ganz frey liegt, und den Inſekten bey Er; bildung der Blume fogleih in die Augen fällt. Die Urfache, E > warum manche Arten gleiche und reguläre, andere aber ungleiche und irregulaͤre Kronen haben, iſt ſchon bey der Scabioſa colum- baria angezeigt 5. Die — aller derer Arten, welche ich bisher beobachtet | — werden von allerley Inſekten haͤufig beſucht. Inſonderheit finden ſich allerley Fliegen in Menge auf denſelben ein. Bey ſchoͤnem Wetter, beſonders in den Mittagsftunden ‚, liebt man bie Dolden voller Inſekten, welche ſich aber nicht. lange auf einer je; den Blume aufhalten, weil fie mit dem Saft derfelben bald fertig werden, fondern von einer Blume zur andern laufen, und von einer Dolde auf die andere fliegen, und dabey den Saft der Blu; men, über twelche fie Hinweglaufen, ſchnell ablecken. Die großen. Dolden der Angelica Arehangelica und fylueftris, und des | “ }Heracletim Sphondylium find-ein wahrer Tummelplaß der In— ſekten. Auch Ameiſen gehen dem Saft nach, melde ih z. B. uf dem Körbel (Scandix Cer efolium) aetany babe, ‚nen. beantworten, . | der Griffel nebft dem Stigma unnüß, und faͤllt daher in andern gen Blumen hatten ihre Kronenblaͤtter bereits verloren. dauret der erfte Zuftand diefer Blumen ungefähr ſechs Tage, und I Die Schirmblumen. 156 = Daß nun dieſe Blumen Insgefamt von den Infetten hefeuch⸗ tee werden, folgt univideriprechlich daraus, daß bey ihnen die Dichogami ie, uud zwar die männlich tweibliche, Statt findet, Tab. VI. 32. 33. Denn die jüngere Blume har zwar Antheren, aber noch feine Stigmate, und die ältere bat zwar Stigmate, aber Eeine Antheren mehr. Noch auffalfender iſt dieſe Einrichtung beym Liebſtock, Tab. IV. 38. 39. Denn ſolange die Blume Staubgefaͤße und Kronenblaͤtter hat, ſind die Griffel noch ſehr kurz. Erſt nachdem ſie ſowohl dieſe als jene abgeworfen hat, verlaͤngern ſich die Griffel, und begeben ſich von einander. denn aber fährt die Saftdruͤſe noch immer fort, Saft abzuſon⸗ dern, ſo daß die aͤlteren Dolden, welche keine einzige mit Staub⸗ gefaͤßen und Kronenblaͤttern noch verſehene Blume mehr haben, dennoch eben ſo haͤufig von den Inſekten beſucht werden, als die juͤngeren. Die Befruchtung geſchieht alſo hier, tie bey allen männlich s weiblichen Dichogamiften fo, daß bie Inſekten die | Stigmate der älteren Blumen mit.bem Staube der jüngeren vers fehen. Denn da die Griffel der erſteren ungefaͤhr eben ſo lang ſind ‚ als die Filamente der legteren, fo muß ein Inſekt, w welches mit irgend einem Theil ſeines Körpers die Antheren der jüngeren Blumen berührt, mit eben diejem Theil die Stigmate der älteren | berühren. Daß aber bloß die älteren Blumen, feinesiveges aber I die jüngeren Stigmate haben, davon wird man fih durd ein gutes zufammengefektes Bergröfferungsglas leicht überzeugen füns Man kann dies aber ſchon aus der verfchiedenen Länge der Griffel in beiderley Blumen jchließen. Blumen ſchon Stigmate haben, und vermittelft derfelben befruchs tet werben: warum verlängern fich denn nach gefchehener Bes fruchtung die Griffel? Dieſe Frage laͤßt ſich ſchlechterdiugs nicht Denn wenn die Befruchtung vollendet iſt, ſo iſt Blumen entweder ab, oder wird welk und —J verlaͤn⸗ gert ſich aber niemals. Damit nun die Befruchtung auf dleſe Weiſe beſto — vor ſich gehe, ſchlechts find, ziemlich lange. Am 15. May bezeichnete Ich einige J Umbellen des Chaerophyllum ſylueſtre, welche nur wenig don | wirklich aufgebrochene Blumen hatten... Am 20. hatten einige von diefen Umbellen gar feine, andere hoch eintge mit Staubges fäßen verfehene Blumen: Am 26, hatten die Randbiumen diefeg Umbellen nur noch bie und da ein einzelnes Rronenblatt ; die uͤbri⸗ Folglich der andere eben fo lange. Bedenkt man nun, wie oft die Blumen Als _ — Denn wenn die juͤngeren fo blühen die Blumen, fowohl warn fie männlis chen Geſchlechts find, als aud nachher, wann fie weiblichen Ge; En. Die Schinnbtumen. — 17 An diefer — von — Inſekt beſucht werden möffen: ſo br | daß fhon Pontedera bemerkt hat, daß die Schirmblumen, fo fange fie Antheren haben, fehr Eutze Griffel haben, und \ daß derſelbe dadurch die Sexualiſten hat soiderlegen wollen. Nachdem der Verfaſſer dieſes erzaͤhlt hat, faͤhrt er alſo fort: | greift man, daß ſowohl die jüngeren Blumen alles ihres Staus bes von einem Inſekt beraubt, als auch die älteren von eben E demſelben mit dem Staube der erſteren befruchtet werden muͤſ⸗ fen, und man ſieht ein, woher es koͤmmt, daß bey den Schirm⸗ blumen die Befruchtung fo wohl von Statten geht, und die : Umbellen mit Samenförnern reichlich verjehen find. Für gar zu lang wird man aber diefe Dauer der Blühezeit nicht hal ten, wenn man bedenkt, daß während derfelben Tage vorkom⸗ | ? men, an welchen es fihlechtes Wetter iſt, ein die Inſetten & die Blumen nicht befuchen. | Im vergangenen Sommer bluͤhete in meinem: Garten ein \ Eyemplar der Pimpinella magna. Diefe Pflanze fand unge: faͤhr zwey Schritte von der Angeliea Arehangelica, und noch weiter vom Liguſticum Leuiſticum, welche beide mit ihr zu gleicher Zeit blüheten. Die lesteren wurden, befonders bey = ſchoͤnem Wetter, von einer großen Anzahl verſchiedener In— \ r ſekten beſucht, die Pimpinella hingegen nur von einigen Flle⸗ gen von Einer Art, Hleraus machte ich den Schluß, daß ſie 2 auch nur wenig Samenkörner anjeken würde. dieſes Schluffes wurde in der Folge durch die Erfahrung er; j wieſen. Die Umbellen der Angelica und des Ligufticum ſaßen voll guter Samenförner, die letzten ausgenommen, = welche lauter männliche Blumen hervorgebracht hatten; bey der Pimpinella hingegen harten ſelbſt die erften Umbellen fehr wenig guten Samen „ und die mehreſten Piſtille waren unbe; “ fruchtet geblieben. N: Die lebten Umbellen dieſer Pflanzen haben, wie ich ſo ; eben erwähnt habe, bloß maͤnnliche Blumen, welche voll⸗ kommne Staubgefaͤße, aber ein unvollkommnes Piſtill haben, denſelben angegriffen hatte, indem daffelbe feine Sriffel hat, Tab. XI. 47. Folglich wird durch dieſe anſehnliche Anzahl von Pflanzen dasjenige beſtaͤ— tigt, was Ich in der Einleitung von den männlicy : weiblichen } Dichogamiſten gefagt habe, daß nemlich ihre letzte Blumen - kei ne Srüchte anfegen koͤnnen, well fie * den früheren Blu: = men Ihren Staub liefern, aber, wann fie älter geworden find, | von feinen fpäteren Blumen Staub erhalten. Weil alfo ein vollkommnes Piſtill hier unnuͤtz ſeyn würde, fo iſt auch kelnes - vorhanden, Eine geraume Zeit nachher, als ih an dem Laferpitium Prutenicum. zuerft die Dichogamle diefer Blumen entdeckt hatte, | as Ach Wahlbooms Differtation: Sponfaälia plantarum, und war die Deutiche Ueberſetzung derſelben, welche in dem | Allgemeinen Magazin der Natur, KRunft und Wiſ— ſenſchaften 4. Th. ©, 172. fl.) vorkoͤmmt, wieder durch, Die Nichtigkeit | | das Stigma. Die Schirmblumen: 158 Es machte mir viel Vergnügen, da id) aus derfelden erfuhr, „Allein das Waͤrzchen (Stigma) iſt der zur Zeugung dienende „Theil, nicht das Säulchen (der Griffel). Denn diefes kann „bey vielen wegbleiben, weil es nicht zum Weſen der Blume „gehört, Es iſt alfo genug, daß die Wärzchen In den Umbel⸗ „ten zu gleicher Zeit mit den Staubbeutelchen friſch find (bluͤ⸗ „hen), obgleich das Saͤulchen ſich erſt nach der Empfaͤngniß „verlaͤngert, wie man auch beym Ahornbaum ſieht.“ Beide, ſowohl Pontedera, als auch Wahlboom, Haben ſich ge irrt. Denn was den letztern betrifft, fo hätte er beweilen. muͤſſen, daß das Stigma wirklich bluͤhet, wann die Antheren bluͤhen. Ferner iſt der Griffel allerdings ein zur Zeugung dies nender Theil, nicht nur, weil durch denfelden das befruchtende | Weſen des auf das Stigma gebrachten Hutherenftaubes dem. Sruchtfnoten zugeführt wird, fondern auch, welt er verurfaht, daß. das Stigma fi grade an derjenigen Stelle hefindes, wo es von den Inſekten nothwendig beftäubt werden muß. Wenn diefe Stelle unmittelbar über dem Fruchtkuoten ft, fo fehle auch der Griffel, und feine Abweſenheit iſt tn diefem Fall eben fo nothivendig, weſentlich und zweckmaͤßig, als bey anderen Blumen fen Daſeyn und feine beſtimmte Länge if, Wan der Griffel feine größte Länge erreicht Hat, alsdenn erft blühee Es wäre ungerelmt, daß, wann das Stigma beftäubt, und der Fruchtknoten befruchter worden iſt, der Grif⸗ fel fih noch verlängerte, Wahlboom Hat alfo hier den Serualismus eben fo Schlecht vertheidigt, als Pontedera Auf beiden Seiten aber war der Irrthum faft unvermeidlich, theils, weil beide entweder nicht gewußt haben, daß die Schirmblumen Saftblumen find, oder, wenn fie es gewußt haben, nicht eingefehen haben, daß hier⸗ aus folge, oder wenigſtens ſich die groͤßte Wahrſcheinlichkeit ergtebt, daß dieſelben von Inſekten beſruchtet werden, ſondern den Umſtand, daß dieſelben von Inſekten befucht werden, wel⸗ chen fie oft genug werden bemerkt haben, für etwas zufälliges | und zweckloſes gehalten haben, theils aber. und vornehmlich, weil Ihnen die von mir zuerft entdeckte Dichogamie ganz undes | fannt gemwejen ft. = Sleditfh muß am Kümmel c Carım Carui) feinen Saft bemerkt haben; denn er fagt ©. 163. bloß, daß die Bier nen Wachs aus den Blumen fammlen. nur beym Sonnenfchein genen, fo wird man anf der Saſt⸗ Man beſehe ſie aber * und der Angelica Tylueltris, thalamus nennt, am geiehen, aber nicht fuͤr das — was 19 Die Schiemblumen. _ Viburaum. | druͤſe den glänzenden Safttropfen deutlich — des Satts wegen. Saft geſehen haben. Pollich muß den Saft derjenigen Arten, = welche er beichrieben hat, gar wi che gefehen, auc nicht ein mal | vermuthet haben, daB diefelben Saft enthalten, indem er nicht einmal der Abweſenheit des Nectarii erwaͤhnt, welches er ſonſt zu thun pflegt. Bey einigen Arten, als dem Peucedanum Silaus hat er die Saftdruͤſe, welche er 2 J e wirklich iſt. Au— num. V iburnum OÖ pP ul us. Sqwalbenherrenſtranch. Tab, 1-3. 10, IL, 18. — — vergroͤſſerte Zwitterblume, von oben geſehen. — Dieſelbe, von der Seite geſehen. a 11, Die gefchlechtslofe Randblume in natürlicher Groͤſſe. 7. Das ſtark vergröfferte Piftill, von oben gefehen. — 10,; Daſſelbe, von der Seite geſehen. In beiden ölguren 12 ? | v. 18: - Ein Fuͤnftheil der Krone ‚etwas von der Seite ge⸗ in die Saftdruͤſe punktirt. sehen, Die Zwitterblumen enthalten Saft, welches ſchon ae | ditſch bemerkt hat, ©. 162. I. Die Saftdrüfe ift der oberſte Theil des Fruchtknotens, welcher glatt und weiß iſt, da der übrige Theil deffelben grün m: | 2, Die Saftdrüfe iſt zugleich der Softhalter. Soft. lichen geſchlechtsloſen Blumen geziert wäre. So wie dieſe nun ſelbſt Eeine Früchte hervorbringen können, fo befördern fie doc) die Befruchtung der Zwitterblumen, welche ohne Zweifel durch Inſekten geſchieht, und fie find hierin den geichlechtslofen and Non bee An- Ä gelica (ylueftris fagt er ©. 184, zwar, daß fie von den Dienen | . fleißig befucht wird, fügt aber nicht hinzu, ob des Staubes, oder Hingegen das Laferpitium Prutenicum lobt blumen, verwuͤſtet hatten. er des Honigs wegen S 193. Su dieſer Blume muß er alſo den | At, wie diefes, eine Saftblume. "geichloffen; bey ſchoͤnem Sönnenichein öffnet fie ſich. Wenn man ſchnitten. kranzes. ——— Alfne. Pam Mira, Das erftere habe ich ——— bemerkt; das letere zu bemerken, haben mich im vergangenen Jahre die kleinen Maykaͤfer verhin⸗ | Randblumen, fo wie größtentheils die Zwitter ⸗ Dieſe Käfer ſind vielen Blumen ſehr dert, weiche die R ſchaͤdlich, da fie nicht dem Saft derielben nachgehen, wie bie N menfäfer, fondern die Bi iumen ſelbſt verzehren. $. Die Zwitterblumen werden von Inſekten, beſonders ben ” Heinen 3 —— yauıs — Alfın ne. 2 — Miere. Dieſe Blume gehoͤrt mit dem Ceraſtium zu Einer natürlichen Gattung, und Bey Ichlechter Witterung ift fie -Alfıine media: im leßten Fall in dieſelbe hineinſteht, ſo fiedt man fünf. alänzende an der Bafis der Filamente befinden, Man hat alſo nicht Ur⸗ lache, ſich mit Gledltſch (©. 198.) darüber zu wundern, | daß diefe — von den Bienen bej ſucht wird. Paffiflora coer ulea. 1-8. 1I, Gemeine Paſſionsblume. Tab. 6. Eine jüngere Blume von der Seite gejehen. Ueber denfelben ftehen die drey Stigmate c. 1. Die Sefchlechtstheile einer älteren Blume, Die Ancher ven haben feinen Staub mehr, Die Sugar ftehen ein wenig 5 | unter denfelben. = 3. Die Krone iſt im Grunde mit Haaren beſetzt, Fig. 18. auch die Filamente dienen zur Abhaltung der Regentropfen vom 3. Ein Theil von Fig. 2. Die Geſchlechtstheile fi nd — Theil der inneren Saftdecke, welche in tellerfoͤrmiger Geſtalt das Saͤulchen umgiebt, und ein (punktirter) Theil der Saftdruͤſe, welche in ringförmiger Geftalt die innere Saftdecke umgibt. 4. Iſt der in der vorhergehenden Figur abgebildete Theil, | von der Seite gefehen, mit Weglaffung des großen Strahlen Ä Hier hat man die Lücke der äußeren Saftdecke grade | vor fih, und kann aljo durch diejelbe in dieſe hineinjehen. Sins £ 1 nerhalb derielden ſieht man die äußere Seite der inmeren Saft blumen der Centaurea ähnlich. Folglich muß auch hier Start | finden, was ich unten von der Centaurea fagen werde, daß nem⸗ lich die geſchlechtsloſen Blumen zuerſt zu bluͤhen anfangen, und | fo lange zu blühen fortfahren, als noch Zwitterblumen blühen. decke, welche die Bafis des Saͤulchens umgiebt, und unter ders 2. Die ein wenig vergröfferte Stume, von * geſehen. | Die fünf Antheren d find auf der unterften Seite mit Stau bedeckt, 4 5 % £ en - 8. Iſt ) u b} | Sajttröpfchen auf eben fo vielen Saftbruͤſen fißen, welche ſich i Auch iſt ein Theil der äußeren Saftdecke adgeriffen | | worden, und durch die dadurch entitandene Lücke zeigt fich ein 0 | 4. Die Zwitterblumen ſi ſind ſehr klein und unanſehnlich. Ste. würden alfo, ob ſie gleich nicht einzeln ſtehen, fondern ihrer viele | eine Cyma bilden, dennoch den Inſekten nicht fonderlich in die Augen fallen, wenn nicht der Umfreis diefer Cyma mit anfehn: | v2 2 el. Pajlifora. i Er 7 ‚4 ſelben den Thetl der Saftdruͤſe, welchen man in der vorhergehen⸗ den Bi gefehen dur | | HT Nach der Befchreibung aber, die er von diefer Klaſſe giebt, en hoͤrt ſie in dieſelbe hin, ohne daß man noͤthig hat, ſich das Saͤul— Se hen als einen Theil des Piftils, melches es gar nicht Ift, vor; Ich ſetze die Blume in die gegenwaͤrtige Klaſſe, wo ein — ‚ der fie zum erſtenmal unterſucht, fie aufſuchen wird. x— * * 17% * Br rt en N. De N ö x ER f - v 2 — REIT 1 — Pa horn, = Iſt die vorhergehende Figur, mie? ———— des —— Strahlenkranzes, nachdem der ſo eben genannte Theil der Saft | druͤſe herausgeſchnitten worden. Hier ſieht man die aͤußere und. innere Selte der Inneren Saftdede, und der (punftirte) Durchs = ſchnitt der Saſtdrauſe zeigt, bie innere Saſtdecke ringsherum beruͤhrt, und einen ringfoͤrml— gen Raum hervorbringt, welcher mit Saft angefuͤllt iſt daß dieſelbe ſich einwaͤrts kruͤmmt, 7.Der in der vorhergehenden Figur herausgeſchnittene Theil der Saftdruͤſe von der inneren Seite. . Iſt Fig. 8., nachdem der übrige Theil der außeren Saſt— decke und der Saftdruͤſe auch weggeſchnitten worden. 12, Iſt Fig. 5. im Durchſchnitt. Linn rechnet das Saͤulchen, welches die Geſchlechtstheile trägt, mit zum Piſtill, welches ſonach aus vier Iheilen bejtehen h E ums, da es doch fonft Immer nur aus drey Theilen beſteht. Vermuthlich hat er dies deswegen gethan, damit man nicht zwei⸗ feln möchte, daß dieſe Gattung in die Gynandrie hingehoͤret. ge⸗ Wie wenig Linné von dem Bau dlieſer Blume verſtanden habe, erhellet ſchon daraus, daß er den dreyfachen Strahlenkranz für. das Nectarium gehalten hat. zuwellen Regentropfen geſehen, und Ss für alt ge⸗ — halten. ae i | = 1. Die Saftdrüfe iſt der mit dem nme des Kelchs zufams | sehe, fletfchichte, glatte, weiße, einwärts gefrämmte, ringförmige Körper, welcher, ta er tingsherum die Innere Sagſtdecke berührt, einen unfeimise Raum hervorbringt, 3 welcher | 2 mit Saft a angefähl im 5:3 Die Innere Saftdecke — die Baſi s des Saͤulchens F in der in Fig. 5. © f abgebildeten Geſtalt. Ste llegt ziemlich dicht auf der Saftdruͤſe. Wenn alſo auch ein Hegentropfen durch die äußere Saſtdecke zufälligerweiie hindurchgedrungen ift, fo fann er doch nicht zwiſchen die innere Saſtdecke und die Saftdrüfe bin; durchdringen. | aus einer Haut, welde in dem Wintel, welchen die Saftdrüfe mit dem Kelch macht, entfteht, die Saftdrüfe bedeckt, hierauf | ſich in Strahlen theilt, welche mit dem Ende an dem Säulhen — anliegen. - Die äußere Saftdecke, Fig. 8. ghik, beſteht Durch die Zwiſchenraͤume dieſer Strahlen kann ſchwer⸗ lich ein Regentropfen hindurchdringen, ein Inſekt aber gemaͤchlich feinen Saugeruͤſſel hindurchſtecken. Damit endlich) Regentropfen, Vielleicht hat er auf demſelben J ter Entfernung in die Augen. hineinſtecken. — welche — den großen Strahlenkranz gefallen — ſich nicht der aͤußeren Saftdecke naͤhern: ſo iſt zwiſchen jenem und dieſer ein — a Paffiflora, Kleiner Strahlenkranz angebracht, Fig. 4. p q, welcher mit dein erfien einen Winkel macht, in en die ee — bleiben muͤſſen. 4. Die ſchoͤne große Sfume fallt den Inſekten ſchon in weh Die Krone, 510. 2.2, iſt weiß. Bon gleicher Farbe Ift die innere Seite des Kelchs b, da die äußere arün iſt. Her fi fiebt man alſo, daß, wenn der-Kelch eine ſolche Stellung und Seftalt hat, daß er das Anfehender Blume vers groͤſſern kann, derielbe auf der Inneren Seite gefärbt fi, und folglich, außer feiner eigenthuͤmlichen Beſtimmung/ die Blumen⸗ knospe und die Blume zu beſchuͤtzen noch den Endzweck befoͤr⸗ | dert, daß die Blume den Sufekten leicht in die Augen falle. So tie nun die Blume eine dreyfache Saftdecke hat, fo dat fie auch ein dreyfaches Saftmaal. Das erſte iſt der große aͤußerſte Strah— a lenfranz. Jeder Strahl, Fig. 3.00, hat drey Farben. Das äußerfte Dritthe eil iſt hellblau das mittelſte milchweiß, und das innerſte dunkelblau. Das zweyte iſt der kleine Strahlenkramz, { Fig. 4. p q. Jeder Strahl iſt weiß, hat aber einen vunkelfarbise gen Knopf. Das dritte ſind die Strahlen der aͤußeren Saftdecke, Fig. 8. Eh und mi, welche dunkelpurpurfarben ſind. Das ganze Saftmaal alſo beſteht aus verfchtedenen verfchtedeneltch gefärbten Eoncentrifchen Ringen, So wie daffelde nun mit dem Saftmaal anderer Blumen darin übereinftimmt, daß es das Inſekt nach der Mitte der Blume, wo der Saft iſt, hinweiſet: ſo unterſchei⸗ det es ſich von demſelben dadurch, daß es um den Safthalter ringsherum laͤuft, da jenes in grader Linie vom Rande der Blume bis zum Saſthalter ſich erſtreckt. Die Urſache dieſer verfehleder | nen Einrichtung laͤßt ſich leicht einſehen. In der Iris z. B. iſt | der Safthalter auch in der Mitte befindlich; es führen aber. drey von einander ganz abgeſonderte Paare benachbarter Oeffnungen zu demſelben. Die drey Saftmaͤler mußten ſich alſo vom Rande der Blume in der Richtung des radius eines Kreiſes nach dieſen Oeff⸗ nungen binziehen, : um den Juſekten den rechten Weg zu weifen, Bey der Paſſionsblume Hin: gegen find Eeine ſolche von ‚einander ae Deffnungen des Safthafters vorhanden, fondern der Safthalter hat eine einzige ringförmige Deffnung, Wenn oo | ein Inſekt den ganzen Saftvorrath genteßen will, fo muß es fee nen Saugerüffel nicht Einmal und an Einer Stelle, aud) nicht zwar mehrmal, aber an beftimmten Stellen, fondern mehrmal und. an mehreren beltebigen Stellen tingsherum in die DO: ffnung Folglich mußte das ganze Saftmaal aus koncentri⸗ ſchen Ringen beſtehen welche das Inſekt um den Safı halter | tingsherum führen, Der große Strahlenkranz diene auch noch = L — 903 Paffiflora. dazu, daß ein großes Inſekt die Runde um den Saſthalter bequem machen kann. Denn es laͤuft auf den Strahlen, als auf den Spelchen eines Rades, herum, und ſteckt unterdeſſen feinen Saugeruͤſſel zwiſchen die Strahlen der aͤußeren Saftdecke hin: durch, und hierauf zwiſchen die Innere Saftdecke und die Saft druͤſe hindurch in den Safthalter. | 3 Der Bau diefer Blume, foweit ich denfelben hisher befchries ben und erklärt habe, ift ſchoͤn und bewundernswürdig. Unver; kennbar iſt die guͤtige und weiſe Vorſorge des Schoͤpfers irgend einem Inſekt sum Beſten einen anſehnlichen Vorrath von Saſt in dieſer Blume zu bereiten, denſelben vor dem Regen zu verwah⸗ ren, und in feiner Reinhelt zu erhalten ‚ endlich das Inſekt in den Stand zu fegen, ſowohl das Saftbehaͤltniß leicht zu finden, als auch den ganzen Vorrath des Safts zu verzehren. | 5 So wie diefe ganze Beranftaltung offenbar ſich zunächft auf das Jnſekt bezieht, fo fragt es ſich doch noch, ob fie fih auf dafs jelbe einzig und allein bezieht, oder ob fie dazu dient, -daf das Inſekt ‚ indem es die Blume beſucht, zugleich diefelbe defruchte. Auf welche Art geichieht aljo die Befruchtung diefer Blume? | Diele Frage hat Medik us beantwortet, und zwar in ſei⸗ ner Abhandlung von der Neigung der Pflanzen fich zu begatten, welche mir in den Actis: Academiae Theodoro - — | (T.UI ©. 116, folgg.) finden. Er fagt (S. 124): „Pafiflora hat fünf Staubfäden und drey Diftilfe, die — | „den find ruͤckwaͤrts gebogen, und der Stauöbeutel fteht mit dem „Boden der Blume parallel, „den Blumenftaub enthält, ift gegen das © Inwendige der Blume „gekehrt. Die über ihnen‘ fiehende Piſtille wuͤrden alſo keiner „Befruchtung faͤhig ſeyn, wenn ſie ihre erſte Stellung behielten, „Denn ‚ wenn die Blume fich entfaltet, fteben fie aufrecht und „Dichte bey einander (ungefähr wie in Sig. 6.). Aber bald gehen „fie auseinander, und fleigen zu den Staubbeuteln herunter, „daß der bordere Theil des Piftille, auf dem das große Stigma „aufſitzt, ſich zu jener Seite des Staubbeutels hinneigt, wo der „Blumenſtaub ſitzt (Fig. 1.). Dort beladen fie ſich mit Blumen: „ſtaub, und wenn die Befruchtung geendigt ift, welches felten „über einige Stunden währet, erheben ſich die Piftille wieder, „feigen grade ın die Höhe, nehmen ıhren alten Platz ein, und verwelken. Diefe Wanderung habe ich bey der Pafliflora vefper- „tilio, P. fuberofa, P. minima und P. coerulea beobachtet, „und gewiß wird man diefelbe bey allen Gattungen dieſes Ge— ſchlechts (allen Arten dieſer Gattung) bemerken.“ S. 150. jagt er, daß ſchon Linné dieſes Wandern der Piſtille bemerkt habe. Wenn de Befruchtung auf die von Linné und Medtkus angenommene, und von dem lebtern befchriebene mechaniiche Art Jene Seite des Staubbeutels, fo. in Sig. 6. abgebildete Geſtalt. 2 Paniflra. er gefdicht: ſo — 6 daß die ihöne Paſſionsblume, welche — bewundern, und Nichtkenner anflaunen, ein elendes - = 2 Denn alsdenn ſteht jene fchöne Brans / ftaltung, welche fü ch, mie ich oben bewieſen habe, zunaͤchſt auf Machwerk der Natur iſt. das Inſekt bezieht, in gar feinem Sulammenhange mit irgend einem Endzweck, weicher ſich auf die Blume felbft bezieht. Als⸗ denn find bloß die © ſchlechtstheile der Blume wegen da, der uͤbrige weit groͤſſere Theil derſelben aber iſt nicht der Blume, ſon⸗ dern des Inſekts wegen da, lichkeit mit einander haben, und auf die wunderlichlte Art mit einander verbunden, und zu. Einem unnatürlichen Scheinganzen 4 Alsdenn iſt dte Blume um nichts Bi als die Eentauren, die Sphtny, der Pegafus, und andre Mi: vereinigt worden find. geburten der Einbildungstraft. Alsdenn würde die Natur weit beffer gethan haben, wenn fie diefe beiden fremdartigen Ganze | von einander abgefondert gelaffen hätte, fo daß die Pflanze theils Blumen obne Kelch, Krone, Saſtbehaͤltniß, Saftdecke und Saftmaal (Fig. 1.), theils Blumen ohne Geſchlechtstheile her⸗ vorbraͤchte. Denn in dieſem Fall wuͤrde man doch wenigſtens wiſſen, woran man eigentlich mit dieſen Blumen waͤre. zur Ernaͤhrung eines Inſekts dienen. Das erſte iſt u möglich; das este iſt nicht nur möglich, fondern auch gewiß. Die Blume ift nemlich ein Diepogamiik von der ee weiblichen Are Sn der erften Hälfte ihrer Bi tühezeit hat fie die mit ſeinem Mücken den Staub von den Antheren, welche eben Durch die Stigmate wird es hi: ran nicht verhindert, weiche eben Deswegen böber ftehen. Die erſteren würden zur Hervorbiingung der Früchte beſtimmt ſeyn, und würden grade auf die Art befruchtet werden, als L inne und Medifus ſich vorgeftellt Haben; die letzteren aber würden DieDrdnung, wolinne dteſe Blumen würde untergebracht haben, wuͤrde Beben Gynan-. a dria (vere!) fruftranea, | Alſo ift eines von beiden nothwendig, oritipeder die Natur ® 4 bat bey der Hervordringung der Blume. geichlummert, oder tinne und M edifus haben bey der Erklärung der Befruchs Bi, tung derfeiben geträumt, s Alsdenn tft die Blume nicht ein —3 einziges ſchoͤnes Ganzes, ſondern ſie beſteht aus zwey Ganzen, in - welche in Anſehung ihrer Beſtimmung nicht die mindeſte Aehn ⸗ Wenn ein großes Inſekt fie als⸗ | denn beiucht, fo muß es nothwendig, indem es auf dem großen | Strahlenkranz nach Anleitung des Saftmaals um den Safthats 4 ter. ringsherum läuft, und den Saft aus demjelben herausholt, - 4 deswegen denfelben auf ihrer unteren Seite haben, abftreifen, | Sn der lekten Hälfte der Bluͤhezeit ha⸗ a ben ſich die Griffel herabgeſenkt, ſo daß nun die Stigmate ein 0 wenig. niedriger ſtehen, als die nunmehr ſtaubloſen Antheren. 165 El ——— J bleſelben beſtaͤuben. = von einem Inſekt vermittelſt des Staubes einer juͤngeren be— fruchtet Ba Bor Wenn das Inſekt die Blum: alsdenn beſucht, ſo muß es bon ſo nothwendig mit feinem. Ruͤcken, melden es in einer jüngeren Blume mit Staub beladen hat, die Stigmate berühren, und Und-auf folhe Art wird die ältere Blume Die Natur. hat * bey der —— dieſer —— 4 nicht gei ſchlummert, fie hat nicht zwey fremdartige Ganze zu Ei⸗ nem widerfinnigen Scheinganzen zufammengefnetet, fondern fie — hat ein ſchoͤnes Ganzes hervorgebracht, in welchem nichts fehlt, um nichts überfläffie ifE, in welchem alles in dem genaueften Zu; — ſammenhange ſteht, alles fich auf ihren einzigen großen Endzweck, die Befruchtung des Fruchtknotens, bezieht, ar ‚ein Ganjzes, welches ihr Ehre macht. 5: Dadie Blume ein Saftmaal ER fo ift fi fe eine Tagesblume, und für ein Tagesinſekt beffimmt. des Nachts. Einige fagen, daß die Pflanze in unſerm Klima Früchte hervorbringt; andreläugnen es. Sc ſel bſt J habe noch nie eine Frucht auf derſelben angetroffen. Wenn ſie wirklich bey uns unfeuchtbar iſt, fo kann dies nicht anders als fo E- erflärt werden, daß diejenigen, welche fie zuerft aus Braſilien, Ihrem Vaterlande, nach Europa gebracht haben, das Inſekt, S welches dort die Blume befruchtet, und bey uns nicht angetrofs — fen wird, mit heruͤber zu bringen, und hier einheimiſch zu ma— chen, vergeſſen haben. Bon der Pafliflora quadrangularis fagt Jacqu in, daß die in Wien aus Samen erzielten Pflanzen zwar = Alle Jahr Blumen, aber niemals Früchte hervorbringen. Auf \ der Pafliflora foetida aber, welche ein Sommergewächs tft, habe a Ic) im boranifchen Garten zu Berlin Früchte angetroffen. 5 Die Antheren fü ind auf folche Art an die Ftlamente ange⸗ 2 wachen, daß fie fich herumdrehen laſſen. R von denſelben eine andere Stellung, als die uͤbrigen, weil ich fie etwas herumgedrehet hatte. Diefer Umftand trägt vermuthlich zur Beförderung der Befruchtung etwas bey. Kenn Jemand fragt, woher denn ich, der Id doch — ein Inſekt auf der Blume angetroffen habe, es fo genau weiß, daß ötefelbe, und wie fie von einem: Inſekt befruchret wird: fo ® ' antworte ich: Aus demjenigen, was ich bey der Nigella aruenfis —— entdeckt habe. jenige, was unten von dieſer Blume wird geſagt werden. Wer alſo noch zweifelt, den verweiſe Ich auf das⸗ Eben deswegen ſchließt ſie ſich Sie bluͤhet zwey Tage, wie ich von einem Gaͤrtner —— gehoͤrt habe, und iſt alſo am erſten Tage männlichen und am iweyten weiblichen Geſchlechts. may: Von welchem Inſekt fie befucht und befruchtet wird, weiß - N „ ich nicht, weil es mir bisher an Gelegenheit gefehlt hat, hierüber Beobachtungen anzuftellen. % und feine Anthere bat ſich nod) nicht geöffnet. Sin Sie. 2. hat Eine Pal Nora. — a. | Von der Pafliflora fabernik fagt Linné, ſu ie habe keine Krone, Dies kann ich ſchwerlich glauben. Denn warum ſollte ſie allein eines ſo weſentlichen Theils, durch welchen ſie ſich den zu ihrer Befruchtung beſtimmten Inſekten von weltem bemerkbar _ macht, beraubt feyn? Vielmehr, fo wie bey den übrigen Arten der Kelch in Anfehung feiner inneren Seite ein Theil der Krone iſt, fo iſt er bey dieſer in Anfehung eben derjelben die ganze Krone > da er BIER grün, inwendig aber weiß iſt. Par naj; 14. r Parnaffia paluftris. Leberblume. Tab IX. 36. 37. 48. sBıE Tah. Al. 125337 175.19, a Tab. IX. so. Eine etwas vergröfferte Hflume;, welche — Tage alt iſt, von oben geſehen. Die Staubgefaͤße 5, ı und 2 haben ſich, nachdem ſie ihrer Beſtimmung ein Genuͤge gethan, vom Piſtill entfernt, und ſtehen horizontal, da fie vorher aufrecht ſtanden. Staubgefaͤß 3 befindet ſich in dem Zuſtande, da es feiner Beſtim⸗ mung ein Genuͤge thun kann. Das Filament hat ſich verlaͤngert, und die Anthere hat ſich uͤber das Piſtill hingelegt und ihre oberſte Seite iſt mit Staub bedeckt. ſteht dieſer Zuſtand noch bevor. Sein Filament iſt noch kurz, 1. und 5. Staubgefaͤß befindliche Saftmaſchine iſt weggeſchnitten worden, damit man das ganze derſelben gegenüber ſtehende Kro⸗ nenblatt ſehen koͤnne. a 48. Eben diefe Blume, nod) färfer vergröffert, In natuͤrll⸗ cher Stellung ‚ von der Seite gefehen. Der Kelch, die Krone und drey Saftmafchinen find weagefehnitten. fiebet ferner deutlicher, als in der vorhergehenden Figur, daß die über dem Piftill liegende Anthere des Staubgefäßes 3 bloß auf ihrer oberften Seite ſich geöffner hat, und mit Staub bedeckt tft, daß das Filament des 4. Staubgefäßes noch fehr kurz, und feine -- Anthere noch fehr groß iſt, und fich noch nicht geöffnet har, end» lich daß oben am Piſtill noch nicht Die geringite Spur ı von einem Stigma vorhanden iſt. 36. Das mit einem Stigma verſehene Piſtill einer aͤlteren Blume, deren Staubgefaͤße ſich — vom IM — haben, von der Seite geſehen. 37. Daſſelbe von oben geſehen. Tab. XI. 12. £apfel, von der - Seite, unds 19, von oben geſehen. 3 166 Ihre Antheren find vertrocknet und ohne Staub. Das Dem Staubgefäß 4 endlich. Die zwifchen dem Man fichet alle, | Staubgefäße, außer 1, welches hinter dem Piſtill fteht. Man Die bey trockner Witterung gef Samen — an Bee \ — a. . . Se und 17. Die — naſſer Witterung verſchloſſene Sa | menfapf: el, Odb ich mir gleich viel Mahe — habe, den Sau diefer ne: und die eigentliche Art, mie fie befruchtet wird, zu er— blieben. geweſen, indem ich wenigſtens entdeckt habe, und beweiſen kann, — daß die Blume von einem Inſekt befruchtet wird. forſchen: fo iſt dennoch beides bisher fir mich ein Geheimniß ge; Ganz vergebens aber iſt meine Bemuͤhung auch nicht Die groͤßte Sch wierigkelt verurſachen die fuͤnf Saftmafejinen, welche, mit den Staubgefäßen abwechfelnd das Piſtill umge. = - ben, und deren Struftur ganz originell und in ihrer Arc einzig a? “ fruchtung nicht auf eine mechaniſche Art geſchehen koͤnne. geſetzt, das Piſtill haͤtte nun ſchon ein Stigma, welches es doch iſt. Der Saft iſt auf der inneren Seite derſelben befindlich. Nachdem ſich die Blume geoͤffnet hat, ſo haben anfaͤnglich alle Staubgefäße die Stellung und Geſtalt des 4. Die Fllamente ſind kurz, Die Antheren groß, weiß, und noch gefchloffen. Hier⸗ auf fängt ein Staubgefäß an, das Fllament zu verlängern, bis endlich die Anthere ſich über das Piſtill hinlegt, ſich oͤffnet, und einen gelblichen Staub zeigt. Hier iſt nun der Umftand merk: wuͤrdig, daß die Anthere bloß auf der oberſten Seite ſich oͤffnet, | und mit Staub verjehen ift. Schon hieraus folgt, daß die Bes nicht hat: fo müßte.die über demſelben befindliche Anthere nicht auf der oberen, ſondern auf der unteren Seite den Staub haben, weil dieſe dem Stigma zugekehrt, jene aber von demſelben abge⸗ der bisherigen aufrechten/ eine horizontale Stellung. Anthere iſt alsdenn welk, unanſehnlich und ohne Staub. Un⸗ wendet iſt. Nachdem das erſte Staubgefaͤß in diefer Stellung ungefähr einen Tag lang geblieben if, fo wendet es fi vom | Piſtill ab, und nähert fich der Krone, und erhält alfo, anftatt ‚terdeffen fängt das zweyte Staubgefaͤß an, eben das, und in — eben der Ordnung zu thun, was und in welcher es das erſte ger es than hatte. Und eben fo nach und nach die Übrigen. Nach fünf, ſechs oder fieben Tagen findet man alfo alle Staubgefäße in hori: unbekannt gemwefen. zontaler Stellung, und ihre Antheren verwelft und ohne Staub. E Diele Ordnung, in welcher die Staubgefäße einander ablöjen, ift dem Verfaſſer der Differtation: Sponfalia plantarum, nicht | ‚Daß aber die blühende Anthere bloß auf der oberften Seite den Staub hat, hat er entiveder nicht bemerkt, ‚oder für etwas unbedeutendes gehalten. Noch weniger aber iſt weder ihm, noch irgend elrten andern | der noch wichtigere Umſtand bekannt geweſen, daß das Stigma während der ganzen Zeit, in welcher die Antheren eine nach der andern blühen, noch nicht blühet, fondern gefchloffen iſt, und ‚auf erſt alsdenn, wann alle Staubgefaͤße ſich mit ihren ſtaubloſen ‚sen und zu blühen anfängt. Denn: Seine ' — Parnaff. Me weiß, ungereimt vorkommen. feuchtung ganz und gar unterbleibt. noch unbekanntes gröfferes Inſekt befruchtet die Blume, und zwar ſo, daß es den Staub von der bluͤhenden Anthere einer juͤn⸗ Ei | geren Blume auf das Stigma einer älteren bringt. Es kann | nemlich in der jüngeren Blume nicht zum Saft gelangen, ohne mit einem gewiffen Theil feines Körpers, vermuthlich dem Uns terleibe, die oberfte Seite der | IAnthere zu berühren, und Ihren Sliegt es nun von diefer auf eine ältere Blume, fo kann es eben fo wenig den Saft derfelben verzehren, ohne mitt eben dieſem Theil feines Körpers die oberfte Oberfläche —4 des Stigma, als das eigentliche Stigma, zu beruͤhren, und dem⸗ . felbea den mitgebrachten Staub mitzutheilen, weil das Stigma | 4 ‚eben die Stelle — Se in der Jüngeren Blume die Ans there einnlinmt. — 4 0 Mach diefer Borftellung von der Befenctung wird manden Bau und die ganze Einrichtung diefer Blume, foweir jener und i diefe von Andern und von mie entdeckt worden if, ſehr wohlaus⸗ gedacht und ſehr zweckmaͤßig finden. 2. Die Staubgefaͤße befinden ſich In drey verfehleheneni su | ftänden, nemlich vor dem Blühen der Antheren, während deſſel⸗ 4 Ein Umſtand, welcher in der Folge: — 1 noch Öfter vorfommen wird, und welcher, wenn ich nit iere, jedesmal ein Kennzeichen der Dichogamie iſt. Diefe Einrihrung Staub. abzufireifen. ben und nach demfelben.. war unumgänglic nöthig. Die blühende Anthere muß eben die Stelle haben, weiche hernach das blühende Stigma hat, Das Filament muß ſich alfo dicht an das pP fill, anlebnen, und eben 0 lang, oder vielmehr ein Eletn wenig länger feyn, als dafleibe, Die Stlamente' der noch sicht blühenden Antheren können zwar eben diejelbe Stellung haben, fie muͤſſen aber welt kürzer f eyn. Denn wenn ſie eben ſo lang waͤren, als jenes, ſo wuͤrden die noch nicht bluͤhenden Antheren eben ſo hoch, oder vielmehr, weil ſi fie Antferen vom pi entfernt. haben, m ch in vier abe zu (al, a) Da alfo die Antheren, fo lange fie. blühen, ihren Staub dem Stigma nicht mitthellen Eönnen, weil noch fein Stigma vorhanden ift, und wiederum das Stigma, _ A warn es bluͤhet, von den Antheren keinen Staub erhalten kann, da fie felbit Eeinen Staub mehr haben: fo muß diefe Einrichtung Zu demjenigen, welcher von der Befruchtung durch Inſekten nichts Er muß glauben, daß de Bu Und dennoch zeigt ihm die Erfahrung grade das Gegentheil, indem aus allen Blumen Rays — ſeln entſtehen, welche mit einer Menge guter Samenkoͤrner ange⸗ E fälle find. Man muß alfo, man mag wollen oder nicht, zu den 5 Inſekten feine Zuflucht nehmen. Und fobald man dies gethan bat, - 9 ſo wird man jene Einrichtung, welche man vorher für ungereimt 4 ‚biele, ſehr ſchicklich und — finden, Ein gewiſſes mie | m R N ’ 9— — — = nicht ausmitteln koͤnnen. — \ auf die Blume. re Parnaf a. gröffer find, noch etwas höher. fiehen, ale die ga thun, wenn fie ihre Stelle behielten. Folglich müffen ihre Filamente ſich entweder wieder verkuͤrzen, oder vom Piſtill ent fernen. ‚Bey dem Helleborus niger hat die Natur das Er⸗ ſtere gewaͤhlt, bey der Parnaſſia das Letztere. De Antheren folgen im’ Blühen eine auf die andere, | Jede bluͤhet ungefaͤhr Einen Tag, folglich alle insgefammt wer nigſtens fünf Tage. fange, als die Blume noch) die Kronenblätter bat. Denn fo; bald das Stigma zu blühen aufhöret, fo iſt die Krone unnüg, und fälle ab. Sie bleibt aber nach dem Verblühen der An; theren noch verſchiedene Tage lang ſitzen. An drey Blumen, welche ich ins Waſſer geſtellt hatte, blieb ſie noch ſieben Tage lang ſi itzen, und fiel alsdenn ab. vermuthlich auch das Stigma. Antheren, als des Stigma eine ſo lange Zeit währet, iſt nd; a akimm ift, koͤmmt nicht, fobaly die Antheren oder das Stigs ma zu blühen anfangen, wie gerufen angeflogen, um diefes Geſchaͤft zu uͤbernehmen; Die Ungewißheit nun, welche dieſer Zufall nothwendig mit ſich führt, konnte durch nichts anders, als die laange Dauer der Bluͤhezelt der Antheren und. des Stigma er; ‘ folglich unbeftuchtet bleiben. richtung iſt, mern man meine Vorftellung von der Befruch» feßt werden, Blüheten alle Antheren zugleich, folglich nur - Einen Tag lang, und blühete das Stigma eben fo lange: fo wouͤrden vlele Blumen von dem Inſekt keinen Beſuch erhalten, So zweckmaͤßig nun dieſe Ein— tung annimmt, eben ſo unzweckmaͤßtg und widerſinnig wuͤrde — ſie ſeyn, wenn die Blume, wie man bisher geglaubt hat, auf eine mechanifche Art befruchtet werden follte. Denn wer Die Antheren den Staub auf der unterften Seite hätten, und das Stigma zugleih mit den Antheren bluͤhete: jo würde ſchon Eine Anthere im Stande feyn, die Befruchtung. zu vollenden, und es würde ungeretmt feyn, daß die vier übrigen ſich nach . einander über das jchon befruchtete Piſtill hinlegen, um es von neuem zu beftuchten. 3. Daß die blühende Anthere ſich uͤber die Spitze des Piſtills hinlegt, und bloß auf der oberſten Seite Staub hat, and daß erft in der Folge, wann Feine Anthere mehr dafelbft vorhanden iſt, das Stigma ſich zu Öffnen und zu blühen an: | fängt, und bie Stelle der Antheren eionimme , und auf der Sie würden alſo das Inſekt verhindern, den Staub der leßteren rein abzuftreifen. Eben dies wuͤrden die verbluheten Autheren Wie lange das Stigma bluͤhet, habe ich Wahrſcheinlich bluͤhet es eben fo Eben ſo lange bluͤhet alſo Daß das Bluͤhen ſowohl der | fuͤhre. thig. Denn das Inſekt, welches zur Befruchtung der Blume | fondern ein bloßer Zufall führt es Staub jener auf dieſes führe. durd die gemachte Einrichtung bie Erreichung ihrer: Abſicht Parnaſſi a 170 aß Selte, als welche das —— Stigma iſt, ben Staub zu empfangen fähig-ift, iſt gleichfalls nöthig. Denn diefe Stelle iſt grade diejenige, welche dag Inſekt, indem es den Saft verzehrt, mit irgend einem Theil feines Körpers eins nimmt, mit welchem es folglich im erſten Fall den Staub von ‚der Anthere abſtretfen, und im letzten denſelben wieder auf ı das Stigma abſetzen muß. Befaͤnde fi der Staub auf der unterften Sette der Anthere, fo Eönnte er vom Inſekt nicht abgeſtreift werden. Und bluͤhete das Stigma zugleich mit der, über ihm befindlichen Anthere, fo Eönnte der auf der oberſten Seite der Anthere befindliche Staub weder von ſelbſt auf daſ⸗ ſelbe fallen, noch von dem Inſekt auf daſſelbe gebracht werden, weil die Anthere ſelbſt beides verhindern wuͤrde. Ich glaube nicht, daß mir jemand den Einwurf machen wird, die Befruchtung laffe fich doch noch als. ‚möglich geden⸗ ken, ohne daß man grade noͤthig habe, ein Inſekt damit zu behelligen, ſo nemlich, daß der Wind den Staub der bluͤhen⸗ den Anthere der jüngeren Blume auf das Stigma der älteren "Denn 1) iſt bey denjenigen Blumen, oder vielmehe Blüthen, melche vom Winde befruchter werben follen, eine _ große Menge Staubes nöthig; da aber bey diefer Blume im⸗ mer nur Eine Anthere blühet, fo ift auch nur wenig Staub vorhanden. 2) Da die Blume eine Zwitterblume iſt, fo wuͤr⸗ de, wenn fie durch den Wind befruchtet werden ſollte, es weit zweckmaͤßiger ſeyn, daß ſie mit ihrem eigenen Staube, als daß fie mit dem Staube einer andern von ihr entfernten Blume befruchtet würde, Denn je welter die Anthere vom Stigma entfernt ift, defto fehmwerer ift es auch, daß der Wind den Die Natur würde fih alfo erichwert, wenn nicht ‚gar unmöglich gemacht haben. a Da bie blühende Anthere dem Stigma, wenn dafielbe ſchon vorhanden wäre, fo nahe als moͤglich ſt, und dennoch die Befruchtung nicht auf eine mechanifche Art gefchteht: fo folge hieraus, daß man überhaupt das nahe Beyſammenſeyn des Stigma und der Autheren Feinesiweges als einen Beweis anſehen müffe, daß die Befruchtung auf eine mechanifche Art geſchehe. So ſind in der Diadelphia decandria und in der Didynamia gymnoſpermia die Antheren dem Stigma ſehr nahe, und oftmals fo nahe als moͤglich; ich werde aber an ' feinem Ort bewelfen, daß in beiden Ordnungen die Befruch⸗ tung durch Inſekten geſchieht. Und ſo wie in dieſem Fall die Befruchtung nicht auf die Art geſchieht, als man dem Anſe— hen nach vermuthen ſollte, ſo geſchieht dieſelbe wahrſcheinlich eben ſo wenig auf eine ſolche Art in dem Fall, wenn das 3 Ar Parnaff Be Stigma unter den Antheren angebracht ift, Alsdenn hat es zwar das Auſehen, als wenn der Staub der Antheren auf das Sttgma fallen ſollte; es fragt ſich aber, ob dies wirklich die Adficht der Natur iſt, oder ob ſie ſich nicht vielmehr auch in dieſem ga der Inſetten bedient. In der Abhandlung von ven Schirmbl umen babe ih gefagt, daß wenn in einigen Blumen der Griffel febit, feine Abweſenheit eben fo nothwendig, weſentlich und zweckmäßig Ift, als in an dern Blumen jeln D Daſeyn und feine beſtimmte Länge, weil die zur Beftäutung des Stigma ſchicklichſte Stelle unmittelbar über dem Fruchtknoten befindlich iſt. beftätigt. Denn wwenn alles Übrige unverändert bliebe, das Pi, ſtill aber einen Griffel hätte, fo ffünde das Stigma nicht grade da, wo vorher die blühende Authere ſtand, fondern höher. Solg: & Lich wiirde das Inſekt nicht mit dem In der jüngeren Blume bes ſtaͤubten Theil ſeines Koͤrpers das Stigma beruͤhren, und die Be⸗ fruchtung wuͤrde durch den Griffel unmoͤglich gemacht werden. Welches iſt nun das zur Befruchtung der Dlume beſtimmte Inſekt? Auf welche Art geſchieht diefelbe? Und mas leiſten bey dieſem Geſchaͤft die — Re außerdem , no fie den - Saft enthalten? troffen. L; Blaſenfuͤße in großer Anzahl, ſowohl une, als gelbe, auch ein einzigesmal einen rothen, welcher ſelten iſt. Dieſe Thier— chen koͤnnen aber zur Befruchtung der Blume nicht beſtimmt ſeyn, weil fie viel zu Elein dazu find, Da die Blume fowohl in An- | fehung ihrer Sröfle, als auch wegen ihrer dichogamiſchen Einrich⸗ tung der Nigella aruenſis, dem Delphinium Aiacis und dem Aconitum Napellus aͤhnlich iſt, dieſe aber von groͤſſeren Inſek⸗ ten, nemlich Bienen und Hummeln, befruchtee werden: fo Schließe ich hieraus, daß auch fie von einem gröfferen Inſekt be; fruchtet wird. Blaſenfuͤße halten ſich in Einer Blume, welche fuͤr ſie glelchſam eine kleine Welt iſt, lange auf, fliegen aber nicht von einer Blume zur andern, welches von dem zur Befruchtung —— Inſekt geſchehen muß. Eine Art Fliegen. Dieſe genoſſen zwar vom Saft, aber nicht einer ſolchen Stellung, woraus ſich haͤtte aueh laſſen, daß ſie die Blume befruchten. 3, Eine Biene. Auf einer Wieſe, wo die Blume Häufig fand, traf ich einige Bienen an, welche die größte Gleichguͤltig— keit gegen diefelbe zu erkennen gaben, und fie nicht einmal zu be; merken fchienen, fondern fi fi ch bloß zur Lychnis flos cuculi hiel, ten. Hieraus fchloß ic), daB fie auch nicht zur Befruchtung der; jeiten beſtimmt ſeyen. Im letztvergangenen Jahre fand ich auf Dies wird durch diefe Blume . mit anfabe, Ich habe bisher bohende Inſekten auf den ange⸗ ie: Parnaflia, einer Blume eine Biene. die zur Befruch ung erforderliche Stellung. moͤgen zu haben, von ihren Fluͤgeln Gebrauch zu machen. meine Aufmertfamkeit auf fi 508. der Biene hinſahe, konnte ich fie nicht wieder finden, wahrscheinlicher iſt, fich verfrochen haben, - | feltenen und merkwürdigen. Erfahrung erhellt, daß der Saft der. Dlume den Bienen hoͤchſt ſchaͤdlich iſt: ſo folgt hteraus, ee Ir | auch nicht von denjelben befruchtet werden joll. die Befruchtung erfolgt nicht felten , £apfel angeſetzt hat. ben. 4) Endlich beguͤnſtigt auch die Farbe der Krone, welche weiß iſt, dieſe Meinung. Denn Nachtblumen haben, wie ich in der Einleitung geſagt habe, eine helle, oftmals eine weiße Farbe. 3 | — | Bi, Dies war e für mid eine Intereffante | ‚Erfcheinung. Ich legte mich alio neben dev Blume auf die Erde — nieder, um die Biene recht genau zu beobachten. Sie hatte grade j Sie ftand nemlih auf den. Saftmaſchinen, mußte folglt ch mit dem Unterleibe ent⸗ weder die bluͤhende Anthere, wenn es eine jüngere Blume war, oder, wenn es eine ältere war, das Stigma berühren. SH. merkte aber gar bald, daß ſie demungeachtet nicht zur Befruch⸗ | fung der Blume beftimmt jey. Denn fie fchten ganz betaͤubt und kraftlos zu ſeyn, und konnte kaum mit vieler Muͤhe aus der Blume herauskriechen, ſchien alſo vor Mattigkeit nicht das Bu Matt und Eraftlos kroch fie im Graſe umher, welches ich eine Welle bis ein anderer Gegenſtand auf einige Au henblicke Als ich darauf wieder nach —— Sie muß alſo unterdeſſen entweder davon geflogen ſeyn, oder, welches Da alſo aus di leſer Aus folgenden Urſachen glaube ich, daß die Blume Ar 4 Nachtblume iſt, und von einem Nachtinſekt befruchtet wird 1) Wenn fie von einem Tagesinfett befruchter würde, fo müßte es wunderlich zugegangen jeyn, daß ich dafjelbe nicht irgend eins mal auf der Blume in dem Befruchtungsgeſchaͤft ſollte angetrof⸗ fen haben, da ich oftmals, und zuweilen ſtundenlang die Blu men beobachtet habe; zumal, da dieſes Inſekt nicht ſelten, ſon⸗ “ dern gemein feyn, und die Blumen häufig befuchen muß. Denn fondern gewöhnlih, und man findet jelten eine verblühete Blume, melde keine Samens 2) Daß die Blumen des Abenss aufbre / chen, habe ich wirklich bemerkt; ob ſie dies des Morgens auch \ thun, oder nicht, weiß ich nicht, weil es mir an Beobachtungen hierüber fehlt. 3) Es fcheint, daß die Staubgefaͤße fich bloß des J Abends einander abloͤſen. Denn ich habe oftmals des Abends ge⸗ — funden, daß eine friſche Anthere ſich uͤber das Piſtill hingelegt ‚hatte, welche noch groß und weiß war, und fi) noch nicht geöffe - net hatte. In diefem Zuftande Eonnte fie nun nicht lange bleiben, } jondern fle mußte fich bey einbrechender Nacht ſchon geöffner has | 73 M | Auf Ser andern Seite ſcheint daraus, daß die Blume en | = ee almaat bat, zu folgen ‚ daß fie eine Tagesblume jey. Es ii | neiemlich jedes Kronenblatt mit verfchledenen Linien von dunkler “ Farbe geztert. eben fo weiß find, als die Krone überhaupt, wegen des Schat— ® tens aber dunfelfarbige Linten zu feyn jcheinen, und ſich flarfaus: nehmen, i daß ſie nicht bis an das untere Ende des Kronenblatts ſich er— 41. 43—45. Tab, XL 4. 5. ſtellten Beobachtungen und Unterfuchungen. das Grheimmiß ihrer Struktur und Befruchtung n io habe ich doch, da ich bewleſen habe, daß fie niht an: ders als von einem Inſekt befruchtet werden kann, den Blumen; forſchern eine zuveriäfftgee Spur gezeigt, welche, wenn fie mit | Aufmerkſamkeit, Beobachtungsgetit und unverdroßnem Fleiß ver; Babe, | den Stengels aufreht, und öffnet ſich or erwaͤrts Thellung in vier Stuͤcke, welche die Blume, um das Stigma hervorzubringen, Folguich koͤnnen die Samenkoͤrner nicht von ſelbſt herausfallen, ſondern nur vom Winde herausgeworfen werden, da ſie ſich an a 11a. ſiauee. = a Eigentlich find diefe Linien fo viel Surchen, welche Daß diefe Linien das Saftmaal find, erhellet daraus, fireden, fondern fchon in einer ziemlichen Entfernung von demiel; Bi ben fich vereinigen und endigen, fo daß nur gleichfam eine ſchwache Spur derjeiben fic) bis an das Ende des Kronenblatts hinzieht. Dieſes ſieht man an dem in Fig. 57. zwiſchen den Staubgefaͤßen 1 und 5 ftehenden Kronenblatt, Dieſer Theil iſt grün, da der Stiel weiß tft, und hat auf Folglich zeigen diefe Linien den Syn: oder fonderte der Fruchtknoten ſchon en haben, und in der Folge noch öfter fehen werden. Dies ift das Reſultat meiner bisher uͤber dieſe Blume ange: Ob ich nun gleich icht entdeckt folgt wird, über Eurz oder lang gewiß zu einer von den ſchoͤnſten ® Entdeckungen im Reich der Flora führen wird, Die Samenfapfel fist am Ende des langen aufrecht fiehen, indem fie bie angefangen hatte, gleichfam nur fortiegt. dern weit und breit verfireuen.. Bey naffer Witterung tft die Samenfapiel meiſt verichioffen, damit nicht Negentropfen in dleſelbe — und die Samenkoͤrner verderben. Starice. Ds Statice Armeriıa. Grasblume. Tab. X. 33, 35. 40. — — Tab. x 33. Die vergroͤſſerte —— , von oben geſehen. Sieht man nun in die Blume hinein, fo ſieht man, daß dieſe Linien grade hinter demjenigen | Theil der Saftmajchinen zufammenlaufen, welcher den Saft ent; hält. der inneren oder oberen Seite zwey ſchwache runde Vertiefungen, welche den Saft enthalten. ſekten recht deutlich, wo der Saft anzutreffen ift. Härten die Saftmaſchinen keinen Stiel, ſelhbſt ven Saft ab, fo würden auch dteſe Linten ſich völlig bis an. | das Ende des Kronenblatts erſtrecken, welches wir an der Iris ſenen Filamenten. es zumellen vom Safthalter ad, zuweilen aber nimmt es ein Sünde heraus. Statice, 174 35. Der mittelſte Theil derſelben, noch fkärker vergroͤſſert. 40. Die Blume, von der Seite geſehen. | 41. Ein Kronenblatt und ein Staubgefäß, nebſt einem Sänf, | hheil des Safthalters, welches beide traͤgt. 43, Iſt Sig. 40., nachdem die ame und bie Staubs gefaͤße herausgegogen worden. 44 Das Pifttll nebft dem Safthalter. 45. Der Sruchtfnoten ohne den — Die Counftiste) Saftdruͤſe. Tab. XI. $. — meiſt verfofene Blume, von oben gefehen. 4. Die verblühere Blume. iſt —— Dle Saftdruͤſe iſt der — glatt? und — Teil — Fegcutnetane deſſen oberſter Theil gruͤn iſt. 2.Der Safthalter iſt derjenige Koͤrper, welcher bie Saft⸗ Die vorderſte Haͤlfte des Kelchs druͤſe umgiebt, und deſſen innere Oberflaͤche gelb iſt Auf dem⸗ | felben fißen die Kronenblätter nebft den an ihren Nagel angewach⸗ Zieht man ein Kronenblatt heraus, fo reißt theil deffelben mit. 3. Die Striffel drůcken ſich mit elaſtiſcher — an die Krone, fo wie die Blätter der Krone an den Kelch. Denn wenn man ‚den leßteren der Länge nach durchſchneidet, fo fallen die Rronens | Blätter auseinander, und die Griffel breiten fich mehr ausetnan⸗ der, als vorher. Man vergleiche Fig. 44. mit Fig. 43. Dun tft der unterfte Theil der Griffel haaricht. Faͤlli alfo ein Regen⸗ tropfen in die Krone, fo wird er von den Haaren verhindert, in den Safthalter u dringen, Weil aber diefe Haare nur fehr wenig Anziehungskraft haben, fo kann er nicht im Stunde der Krone haften, fondern er fällt bey der geringften durch den Mind her⸗ vorgebrachten Erichütterung der Blume aus derſelben wieder Den Inſekten aber können die Haare den Zugang zum Safthalter nicht Iperren. Auch tft Die Krone bey ſchlechter Wit terung meiſt verichloffen, und man findet alsdenn zwar die äußere. Seite der Kronenblätter mit Negenteopfen benekt, die Innere aber trocken. 4. Die Blumen bilden einen Knauf, welcher am Ende eines langen aufrechtftehenden blaͤtterloſen Stengels ſitzt. Sie koͤnnen alſo, ungeachtet ihrer Kleinheit, von den Inſekten ſchon von weitem bemerkt werden. Die fleiſchfarbene Krone hat kein Saftmaal. > | = | E ten Frucht. fie ſich vom Kelch ab, und fallen aus demſelben heraus. Statice. — Linum. SS. . x r 5 . Ä \ x Ü P = Die Blumen werden von Bienen und ——— | beſuct. Auch halten ſich In denjelben Blafenfüße, [wohl ſchwarze, als rothe, auf. Gleditſch ſcheint ſchon bemerkt zu haben, daß diefe Bfume Saft enthält, ©. 170. Wann die Biume verblühet iſt, „ſo wickeln fi ch die Kronen | Blätter nebft den Filamenten und Griffeln zuſammen, ſo daß ſie zuletzt im Grunde des Kelchs einen ſehr kleinen Raum einnehmen. Dies dient vermuthlich zur Beſchuͤtzung der jungen und noch zar—⸗ Sobald diefe ihre völlige Groͤſſe erreicht hat, loͤſen An der Frucht kann man alsdenn die vormalige Saftdruͤſe noch deutlich erfennen, Tab. X. 37*b. Denn der unterſte Theil derſelben iſt weiß und glängendglatt, der oberfte aber gruͤnlich und ohne Glanz . Ende an den Grund der Rapfel befeftigt, fondern jeine Spiße hängt vermittelft eines vörhlichen Fadens, welcher an der einen Seite des Samens dicht anliegt, mit demfelben zufammen. In Fig. 37*4 iſt die Frucht abgebildet, nachdem der groͤßte oberſte Theil der Kapſel weggeſchnitten worden, wo man den Faden ſi eht. Und in Sig. 29* iſt das aus der Kapſel herausgenommene Sa⸗ menkorn nebſt der halben Kapſel abgebildet, wie auch der Faden, welcher die Spitze jenes mit dem Orunde dieler verbindet. Eine londerbare Einrichtung! ! Lim. 2 a 6a der vergröfferte Fruchtknoten. b die zuſammengewach— fene Bafis der Filamente. c ein umgebogenes Kelchblatt nebft Link: vfitatiffimum. Bein. ten) Theil der Saftdruͤſe, welche daſſelbe abgeſondert hat. Saftdruͤſen. Daß dieſe Blume Saft —— hat eier vor mir Linné und Pollich erwähnen des In Deders Abbildung der Blume (Einlets. tung zur Kräuterfenntniß. Tab. VIN. Fig. 71.) ſieht man keine | Sch Telbft Habe die Saftdrüfen ange wergebens ge⸗ e noch niemand entdeckt. Nectarii nicht. Sagſtdruͤſen. ſucht, bis es mir endlich gluͤckte, fie zu finden, Y, Die fünf Saftdräfen find in der Mitte des Häutchens ber e findlich, in welches die Sllamente unter dem Fruchtknoten zuſam— mengewachſen ſind. Dieſer letzte Umſtand, Dieſe Frucht iſt eine Kapſel, in welcher Ein Samen⸗ korn enthalten iſt. Dieſes Samenkorn ſſt nicht mit dem unterſten welchen Linné — 176 4 Wwerſehen Sat, iſt in ber Severf sen abbldens ni aus der EN Acht ge taffen worden. 2. An diefes Häutchen ſchlleßen ſich die Kelchblatter dicht am 2 Linum, 4 In dem Winkel zwiſchen einer jeden Saftdräfe und dem anlies 2 genden Kelchblatt fist ein Safttröpfchen, welches man auf dem e leßtern erblickt, wann man daffelbe umgebogen hat. 3. Die Kronenblätter: wechſeln mit den Kelchblaͤttern — und zwiſchen ihren Naͤgeln iſt eine kleine Deffnung, welche ſich un alfo grade über dem. Safttröpfchen befindet. Durch dieſe Def . nung koͤnnen zwar Inſekten Ihren Saugeruͤſſel ſtecken, aber fein — Regentropfen dringen. Auch ändert die Blume bey Regenwetter 4 zwar nicht Ihre aufrechte Stellung, aber ihre Seftalt; denn ihre 4 Krone ift aledenn etwas geſchloſſen. Ein jedes Filament hat auf "4 feiner äußeren Seite eine Suche, welche fich bis zur Saftdrüfe A hinab erſtreckt. Diefe dient vermuthlich dazu, daß, weil die Kelchblätter fih dicht an die Filamente anfchließen, ein Sufet ducch die Roͤhre, welche diefe Furchen und die Kelchblaͤtter bilden, 1 feinen Saugeruͤſſel hindurch ſtecken koͤnne, um sum Saft zu ge 1 angen.s € 4 Die Blume ift eine Tagerblume; — des Abende ſchließt fie fih. Eben dies gilt auch vom Linum catharcticum. 5. Daher Eann fie auch nur für Tagesinfekten beſtimmt ſeyn, — zu welchen die Hummeln gehoͤren. Sobald ſie fi ch auf eine derſelben geſetzt hatte, verurfachte fie 4 durch Ihre Schwere, daß der Stiel oder der ganze Stengel ſich herabbeugte ſo daß fie nebſt der Blume beynahe bis auf die Erde E herabfiel, Es war angenehm anzufehen, wie, indem die Hum | | mel von einer Blume zur andern flog, ein Stengel nach dem ans a | dern nickte, und, fobald diefelbe die Blume wieder verließ, | | mit diefer wieder in die Hoͤhe fuhr. Vermuthlich hatten von 7 | feinem Safttröpfhen. Ueber demſelben fieht man einen (punktir⸗ | — dieſem Beſuch die Blumen nicht geringern Nutzen, als die Hum⸗ | mel, indem fie von derſelben befengtet m wurden. 7. Der Fruchtknoten nebſt der Baſis der Filamente, von unten geſehen. In der a der — die fuͤnf (punktirten 9 Linum perenne. | 1. Die Saftdruͤſen find bie fünf Eleinen Höhlen an — iu fommengewachienen Bafis der Filamente, 2. Der Saft befindet fich zwifchen jedem Hoͤhlchen und dem | ae fiehenden feft anliegenden Kelchblat. er — Wenn man in die Blume hineinſieht, ſo erblickt man im — der) elben fünf mit Haaren befekte Deffnungen, ‚Denn, A die Naͤgel der Kronenblätter find haaricht, und über jedem Safts 1 höhlchen fißt am Filament ein Haarbügchel, Durch diefe Oeff⸗ ‚nungen kann Fein Negentropfen dringen. Daß aber bey dieſer Blume Haare angebracht ſind, und bey der — nicht, koͤmmt IR. weil fie weit gröffer iſt, als jene, , Auf einem blühenden en — felde traf ich eine große Hummel an, welche die Blumen beſuchte. SC — — x ; a Galanthus. { — © - | Die Blume bat ein Saſtmaal. ne iſt ſehr glänzend, die äußere, weniger, Der oberfte gröffere Theil jener iſt himmelblau, der folgende blaß⸗ bau, und der Dge gelb. Steht man r alfo in die Blume — * Galanthus. Gelanthus niualis Sqreendoſchen. Tab. X. 25-32. 3— 39. a 31. Die des Nachts gefhloffene Blume. 0032, Die bey Tage geöffnete Blume. * 27. Diefelbe, made aug das vorderſte Iunere Rronenbfat abgeſchnitten worden. | | 25. Das abgefchnittene innere Kronenblatt von — 30. Daſſelbe von innen. i 29. Der Durchſchnitt deſſelben bey ab Fig. 30. \ . Staubgefäße. Der Griffel it von a bis b gruͤnlich, übrigens ber weiß. — 38% Der Griffel, ‚Die sränliche Farbe it durch Puntte ans = gedeutet. & 1.2. Die irrige Vorſtellung/ welche ich anfaͤnglich von der Ri. Saftdrüfe des Leucoium vernum hatte, verleitete mich zu einem sch hielt nem; / lich den etwas fleifchichten und weißen Boden, welcher in $ig.28, | ’ Streifen der kleinen ſind angedeutet. r Ähnlichen Irrthum in Anfehung des Galanthus. punktlrt iſt, für die Saftdräfe, und glaubte, daß der Saft von demſelben an den inneren Kronenblaͤttern herabfloͤſſe. 42 Erfahrung eingefehen. \ > ter tweggefchnitten, und fie hernach öfters befehen ‚ ober in feiner derſelben auf dem Soden Saft gefunden, Folglich find bie inne, a | Dte innere Selte der 26. Diefelbe, nachdem die äußeren Beonenblätter edeeſchut | 28. Der Fruchtknoten im Durchſchnitt. Der Griffel. Dry ee 39. Die Blume von unten —— ohne Schatten. Die | 3 durchſi chtigeren Linlen der großen Kronenblaͤtter, und die grünen - | Daß aber | derſelbe keinesweges die Saftdrüfe fey, habe ich hernach durch die Ich habe nemlich von verſchiedenen Blu, | 4 men, ehe fie völltg aufgebrochen waren, die inneren Kronenbläts Galanthus. hineln ſo ſi ehten man oben einen breiten —— Sing, 3 in der Mitte einen ſchmaͤlern blaßblauen Ring, und im Grunde einen selben, Kreis. — | * — — ee Sechste Klaſſe. Hexandria. | Zwitterblumen mit ſechs Staubgefäßen. i ; ven Geonenblätter 2 nur der Safthafter y ſondern auch die Saftdruͤſe. Deswegen find fie flelſchicht, welches der Durchſchnitt Sig. 29. zeigt, und dauern daher länger, als die äußeren Kronens blaͤtter. Sie ſondern aber nicht auf ihrer ganzen inneren Selte den Saft ab, ſondern nur in der Mitte, ſowelt ſie gruͤn ſi nd, Sig. 30,, da ff fi e an den beiden dünnen Seltenrändern und am uns terften Rande weiß find. 3. Der Saft ift gegen den Regen ——— gef — Denn da die Blume herabhaͤngt, ſo empfangen die aͤußeren Kro⸗ s nenblätter die Negentropfen auf ihrer Außeren Seite ‚und Halten diefelben von deninneren Kronenblättern ab. Die letzteren ſind dick und ſteiſ ‚ liegen mit dem Sande eines auf dem andern, und bil: den alfo eine Röhre. Wenn zufälligermweife ein Regentropfen in die Deffnung diefer Röhre koͤmmt, fo kann derfelbe doch nie weiter deingen, fondern muß unter den Antheren fichen bleiben. Diefe biegen fich nemlich mit Ihren Spigen dicht an den Griffelz diefe Spitzen aber laufen in Borften aus, welche fich wieder aus⸗ einander breiten. ‚ und einen großen Theil des inneren Raums der Roͤhre einnehmen. Weil nun diefe Borften fehr wenig Anzle⸗ hungsfraft haben, » bleibe der Regentropfen unter denſelben ſtehen. 4. Die Blume iſt ungefaͤhr von zehn Uhr Moren⸗ — vier Uhr Nachmittags geöffnet, die übrige Zeit aber geſchloſſen, folg⸗ — Die in⸗/⸗,) neren Blaͤtter der welßen Krone ſind auf der aͤußeren Seite nahe am unterften Rande mit einem grünen Fleck geztert. Wenn ein lich eine Tagesblume. Deswegen hat fie ein Saftmaal.: Inſekt fich der Blume genähert hat, To fi ieht es andiefen Flecken, daß In der Roͤhre, an deren Oeffnung dieſelben ſtehen, der Saft enthalten ift. Daß aber diefe Flecken nicht unmittelbar am Rande, ſondern etwas weiter hinauf: angebracht find, if vermurhlich des wegen gefchehen, damit fie ſowohl unterwärts, ale oberwaͤrts ge⸗ gen die weiße Farbe abſtechen, ſich alſo deſto ſtaͤrker ausnehmen. Re ji \ Pr 179 lelcht einzuſehen. = > * Wenn das Sufet fih auf die Blume gefeßt, und, ben die Blume fo, wie in Fig. 39. vorgeftelit worden if. Es er blickt alsdenn verſchiedene Linien, welche insgeſamt nach der Mitte zu laufen, und ihm zeigen, daß der Saft in der Mitte befindlich iſt. Die aͤußeren Kronenblaͤtter ſind mit Linlen geziert, welche zwar nicht von anderer Farbe, aber durchſichtiger und heller ſind. Dleſe Linten bemerkt man nicht, wenn man die Blume von oben beſieht, ſondern bloß, wenn man fie über die. Augen erhebt, und Und die inneren Kronenblätter find auf mit grünen Streifen ee fie von unten befieht, der Stelle, wo fie den Saft enthalten, ziert. Warum aber der weiße Griffel an einer Stelle, Sin. 38, gruͤn tft, fehe Ich um fo viel weniger ein, da derſelbe ſehr duͤnne, und dieſe Farbe ſehr ſchwach iſt. Bey der folgenden Gattung hingegen wird ein ahnt icher Fleck am Griffel ſich leicht erklaͤren laſſen. Warum dieſe Blume kein en re fondern, bevor ‘fie au bluͤhen anfängt, In einer Schei de eingefchloffen tft, welche ſie hernach zerreißt, und von welcher ſie ſich, nachdem ſie aus derſelben zum Vorſchein gekommen iſt, ziemlich weit entfernt, { Da fie auf einem kurzen Stengel oder Schaft fine, und herabhaͤngt, ſo mußte fie, wenn fie von den JI die Augen fallen, fondern oberhalb derſelben umher. Hätte fie nun ein Perianthium, 5 D. tie bie Rofe, fo würde dafleine entweder grün, oder ges färbt feyn. Wäre es grün, fo würde es verur! fachen, daß die . Krone ven Inſekten weniger in die Augen fiele; es würde folglich nachtheil ig ſeyn. Wäre es gel färbt, wie die Krone, fo miürde es nicht verurjachen, daß die Bl! lume ftärker in die Augen fiele; ſolg— Hd ol ide es unnuͤtz ſeyn. Da im Gegentheil, was den erſten Sal betrifft, die ungefärbte Scheide ſehr ſchmal, und überdies von der Blume zlemlich weit entferne iſt, folglich nicht verurfas chen kann, daß die Bl ume wenlger in die Augen falle. Wenn fe hingegen zwar auf el nem eben fo Eurzen Stengel ſaͤße aber | | aufrecht fände: fo koͤnnte fie ihrer Bemerkbarkelt undeſchadet ein Denn alsdenn würde nicht die Krone vom. Perianthium haben. Kel eich, fondern ‘der Kelch von ver Krone den Sinfeften verdeckt, und die Krone fiele mit ihrer. inneren Seite denfelden völlig ! Indie Augen, Wenn fie end ſch zwar herabhinge, aber auf einem hohen Daum füße: f o könnte fie auch ein Perianthium haben, wie die Lindenblume, tweil fie Durch daſſelbe nicht verhindert werden wär, de, den um die Krone des Baums und unter derfelben umberflie: genden Sl ſekten in bie Augen zu fallen. Wenn in beiden — en aber im erften, das Perianthium von ber Krone ganz um In dte | Roͤhre hineinzukriechen, ſich umgekehrt hat, fo er; ſcheint demſel⸗ pern muͤſſen. und unterſuch bat, jedesmal willkommen. na TE Ei ıfeften leicht ſollte bemerkt werden, denſelben von oben geſehen ſtark in Seh die Inſe kten fliegen nicht unterhalb, 3 ; Gelanıhis. ee verdeckt wuͤrde fo re es gruͤn wie ke der chen en; wenn es aber nicht gang von der Krone verdeckt wär ⸗ de, fo würde es auf der Inneren Seite gefärbt —— wie wir vu Be Hepatica, der Pafliflora — geſehen haben. $. Die Slanen beſuchen die Blume, indem ſie ſi & — at eines von den außeren Kronenblättern feßen, und von da In bie Roͤhre, welche die inneren Kronenblätter bilden, hineinkriechen, „ da fie denn die leßteren ein wenig- auseinander drücken. ihnen die angenehme Nachricht bringe, daß der öde Rinter vors über iſt, ihnen eine erfreuliche Ausficht in die von nun an Immer milder werdende Sahreszeif eröffnet, bey ihnen die Hoffnung 4 180 Sie be⸗ ſuchen fie aber, wenn es die Witterung erlaubt, um fo viel lie⸗ 5 ber, da fie, als eine-von den erſten Saftblumen des Fruͤhjahrs, | . 4 a I J 4 i hervorbringt, daß fie nun bald wieder i hrem Heblingsgefehäft wer⸗ ! den nachgehen Fönnen, und diefe Hoffnung an ſich ſelbſt ſchon erfuͤllet. Eben ſo erfreuliche Ausſichten, obgleich von böherer hindurch mit feinem Herbarium und mit Büchern bat durchſtuͤm⸗ Daher ift fie ihm, fo oft er fie auch — veſehen Am 17. Januar 1790 ragten bie Blumenknospen und Blat⸗ — ter Be einen halben Zoll über die Oberfläche der Erde her⸗ Den Stengel einer Dflame aber fand ic) fo lang, als er Art eroͤffnet ſie dem Blumenſorſcher, welcher ſich den Winter m ß % s E Ya 3 — zu Ei pflegt, wann er fein völliges Wachsthum erreicht Bat; die Bl umenfnospe aber ſah wie verbranne oder verfault aus. Die) e Ericheinung leite ich aus eben der Urfache ber, welcher Er 4 nige die Entſtehung des Mutterkorns zuſchrelben, nemlich von welcher, er einem Gen den Stengel gefallenen Negentropfen, ber Sonne beſchlenen, wie ein Brennglas gewirket, und zwar in dem Stengel ein überaus ſchnelles Wachsthum hervorgebracht, die innere Struktur der Blumenknospe aber zerſtoͤrt hatte. Es | hatte nemlich an den vorhergehenden Tagen theile geregnet, eheils zuwellen die Sonne gefchienen; ſo wie auch damals, als ich dtefe Beobachtung machte, welches in der Mittagsftunde geſchahe, die Sonne ſchoͤn ſchien, auf den Pflanzen aber noch Seo ſaßen. Nun Eonnte die Sonne wegen ihres niedrigen Standes nur in der Mittagsftunde, diefe Wirkung hervorgebracht haben. Und hiermit ſtimmte die Stellung der Pflanze, von welcher, die Rede if, vollfommen überein. Denn ihre beide Blätter waren mit dem einem Rande, und nicht mit ihrer Flaͤche, grade nach Mittag gerichtet, fo daß alſo ein Hegenttopfen, welcher zroifchen denſelben und ver Di umenknospe aefeflen hatte, den Strahlen | GR M ittagsſonne ausgeſett — war. & u Su Je. Ken u eu Se Be > lag +3 ! 4 > — P — * * — — * — — * — — —— az —* — Br — Br 4 — Di Er “ = — | —— ——— en Vorſtellung gehabt, ‚ ; ss, und die erfteren bedecken zum Theil die letzteren. Leucoium. Leusoium. — Leucoium vernum. Maͤrzblume. | # 47. | | 3 42. Die Blume — Stellung und Sehr. 47. Diefelde nad einem ‚anhaltenden Regen, Damit man die innere Seite der Krone und die Geſchlechtstheile ſehen koͤnne, ſo iſt vorne ein Theil der Krone weggeſchnitten worden. Man ſieht, daß zwar der obere, kelnesweges aber der unterte Theil der äußeren Seite der Krone, noch) viel weniger die Innere Seite der⸗ ſelben und die Gefchlechtstheile mit Regentropfen benetzt ſind. | 46, Die Blume Im Durchichnitt. 1. 2, Sch habe einige Jahre lang von der Safevrife eine Ich hielt nemllch den ſehr fleifchichten Boden, welcher tn Fig. 46. punftiet ift, für bie Saftdruͤſe, fo, wohl wegen feiner Dicke, ale au, weil ih in einigen Slumen in dem Winfel, welchen derjelbe mit der Krone macht, einen klel⸗ nen Tropfen fand. Nur wunderte m ich, daß ich denſelben nicht in allen Blumen anttaf. Saftoräfe, Diefe iſt nemlich der Griffel felbft, welcher an der Stelle von b bis c Fig. 46. den Saft abfondert und enthält. An dere⸗ Stelle habe ich bey allen Blumen, bie ſehr alten ausgenom: men, Saft gefunden. des Griffels eben ſo ungewoͤhnl ich und bloß hieraus erflärbar # m ſowohl feine Geftalt, da er fo did ift, als auch das 5 Saftmanl, wit welchem er gezlert Iff. —3 Daß der Saft gegen den Regen vollg geſichert iſt, zelget ss 47. Diefe Abſicht wird durch folgende Anſtalten erreicht. a Die Blume bängt herab. 2) Die Kronenblätter ſitzen nicht neben einander, fondern es wechfeln drey äußere mit drey Inneren 3) Die Krone hat mehr eine kugelfoͤrmige, als glocenförmige Seftalt, indem ihre Deffnung Eleiner ift, als Ihe mit der Deffuung gleich: laufender mittelfter Durchſchnitt. konkav, und diefes daher, weil es ſowohl an der Baſis, als an der Spitze ſehr fleiſchicht iſt, und die fleiſchichte Spike an beiden Rändern einige Saleen Yat, A) De Griffel iſt inet kaͤrzer als die Krone. / | 4. Die Blume Got ein doppeltes Saftmaal, ein — und ein inneres. Jenes find die gruͤnll chgelben Flecken, mit welchen dle welßen Kronenblaͤtter nicht welt von der Spitze geziert find, Diefes iſt der glelchfarbige Fleck, mit welchem das 19. 42. 47. 2 h Sig. 46, "Ende des diefern Theils des weißen Griffels gezlert iſt, Ri: . 47, &o wie die Bienen durd) das äußere Saftmaal gelocdt wer: den, in die Blume hineinzukrlechen, fo führe fie das innere zu | | dem nahe über demfelben befindlichen Saft, Tab. X 43. Endlich entdeckte ich die eigentliche So ungewöhnlich nun dieſe Beſtimmung Ein jedes Blatt iſt nemlich ſehr daß die Bienen noch nicht ausfliegen koͤnnen. Leucoium., Nareiſſus 182 Auch Sat die Blume einen zwar ſchwachen, doc angenehmen Geruch, welcher dem Geruch der Werftbluͤthen (Salix caprea) aͤhnlich iſt. 5. Die Blume wird von den Bienen aus eben der Urſache, als die vorhergehende, haͤr fig beſucht, da ſie beynahe eben ſo fruͤh bluͤhet, als jene. Ste kriechen In dieſelbe ganz hinein, und hal ten ſich lange in derſelben auf, und verurſachen, daß die Blume in eine zitternde Bewegung geräth, weiches artig anzuſehen iſt. Daß ſowohl diefe, als die vorhergehende Blume von den’ \ Bienen nicht umſonſt befucht. und benutzet, ſondern zugleih be fruchtet werde, iſt hoͤchſt wahrſcheinlich. Denn da die Antheren von der Krone umgeben find, fo kann der Wind dieſelben nicht unmittelbar berühren, folglich Ihren Staub nicht anders heraus: werfen, als durch die Erfchütterung der Blume. Aber auch in diefem Fall kann der Staub Hächft fchwerlich, wenn nicht gar un: möglich, auf das Stigma fallen, Denn das Stigma Ift die Obers - fläche der Spitze des Griffels, folglich ſehr Elein, und üserdies dem herabfallenden Staube nicht zugefehrt, fondern von demfek ben abgewendet. Wenn die Befruchtung auf diefe Art gefchehen foffte, fo müfte das Stigma fich In einige anfehnliche Theil e thei⸗ len, und diefe müßten fich oberwärts herumfrämmen. Indem aber die Bienen entweder den Saft verzehren, oder den Staub ſammlen (das letztere habe ich in dem Leucoium deutlich bes mer£t): fo berühren und erſchuͤttern ſie die Antheren, und verurs fachen dadurch, daß der Staub derſelben aus den Oeffnungen herausfaͤllt Ein Theil deſſelben haftet an ihrem haarichten Koͤr⸗ per. Mit dem beſtaͤubten Koͤrper beruͤhren ſie das Stigma, ber = ſtauben daſſelbe, und befruchten auf ſolche Art die Blumen. | Daß bie Befruchtung beider Blumen felten von Statten geht, lehrt die Erfahrung, Indem man jelten eine mit guten Sa⸗ menförnern angefüllte Somenfapfel finder. Hlevon laͤßt ſich kein Grund angeben, folange man bey der mechantfchen Befruchtungs⸗ art ſtehen bleibt; es laͤßt ſich aber leicht erklaͤren, wenn man ans nimmt, daß die Blumen von den Bienen befruchtet. werden, Denn während ihrer Blühezrit ift es mehrentheile noch fo Falk, Sm. naͤchſtvergan⸗ genen Jahr ) bluͤhete Galänthus ſchon am 14. Februar, und Leucoium 8 oder 14 Tage fpäter, und die Witterung wurde erft in. den leßten Tagen ihrer Bluͤhezeit ſo gelinde, daß die Bienen ausfliegen konnten. Narci as. 1. Die Saftdrüfe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. 2. Der Safthalter iſt die Kronenroͤhre. 5 Hierdurch verfiche ich jedesmal das Sahr 1791. M 2 — — tropfen, welche auf die Krone gefallen find, vom Safthalter - dringen Inden Safthalter durch die Antheren verwehrt, von wel⸗ chen drey oben an der Oeffnung der Kronenroͤhre ſitzen, die uͤbri— gen drey aber ſich unter denſelben befinden, und mit denſelben vom Nectario. I ‚Narciffus. -Allium. 2, Der glodenförmige einem Kronenblatt aͤhnll iche heit, j welcher die Oeffnung der Kronenroͤhre umgiebt, haͤlt die Regen Pancratium. gänzlich ab. Weil er aber felbft zlemlich weit IfE, und daher leicht Megentropfen in denfelben hineinfallen, fo wird dieſen das Ein; abwechſeln. Inſekten aber können durch die Swifchenräume zwi— fchen den Antheren leicht hindurchkriechen, oder ihren Saugeruͤſſel hindurchſtecken. 4. Die Saftdecke iſt zugleich das Saftmaal, Indem fi ie von anderer Farbe zu feyn pflege, als die Krone. FEN dem Safthalter des Narciffus poeticus Fand ich todte | Blumenkaͤfer. Der Saft muß alfo für fie ein Gift ſeyn. Hiemit ſtimmt uͤberein, was Gleditſch ſagt, S. 214., daß der Saft des Nareiſſus Pfeudonarciffus ben Bienen nicht zuträgs N fey. Pancr atium. Pancratium lirtorale, — Amer. p. 9. | 1. Die Saftdrüfe ift entweder der oberſte Theil des Seuche; N, oder, welches wahrfcheinlicher IfE, der unterfte weitere und vielleicht auch fleiſchichtere Theil der ſehr langen Kronenroͤhre. Dieſe wird von dem Griffel meift ausgefüllt, und durch den engen Zwiſchenraum zwiſchen beiden ſteigt der Saft, wie in der Oeno- thera, in die Höhe, und bleibt in demjenigen Theil ſtehen, wel⸗ chen Jacquin das Nectarium nennt, Linné aber nur für | den oberften Theil deff: (ben gehalten hat, 2. Diefer Theil tft alſo der Saſthalter. Zune A en inne fagt in feiner Beſchrelbung diefer Gattung nichts \ Daß dennod) ſaͤmtliche Arten Saftklumgn i nd, beweiſe ich durch folgende, = Allium carinatum. Wilder Knoblauch. Tab. XI. 16. =. 29*. 16. Die vergrdſſerte jüngere Blume, von unten — ohne S Schatten. deutet, punktirt. 29*. Das Piſtill der alteren Blume. ſchmal. lung derſelben nicht benoͤthigt ſind. jedes Blatt derſelben aber in der Mitte und an belden Raͤndern welße und purpurfarbene Streifen, welche nach dem Grunde zu laufen, und den Inſekten zeigen, daß im Grunde der Saft ent 4 halten iſt. Der öruchtfnoten iſt oberwärte gelb, und Ber gegen daraus, daß fie ein männlich weiblicher Dichogamiſt if: In kurz, und Ihre Antheren haben fich noch nicht geoͤfft et. Die ung erhalten, daß ihre Antheren, ‚ welche ſich geöffhee Haben, fen, iſt der Griffel noch ſehr kurz, Sie. 23.5 wann fie aber ſamt / lich Ihre Be ſtimmung erfüllt, und ſich vom Piſtill toieder.önferne Blume nicht durch ihren eigenen Staub befruchter werden kann, 3 ' p wird ſie von Inſekten, und zwar die aͤltere ——— bes Sram | = Die Farbe der Krone iſt durch — ange⸗ 9, Das Piſtil der Bingen Blume. Die Satan iſt — (punktirte) Saftdruͤſe. a. Die Saftdrüfe u der anterſt Theil des henchtnerens. — v Allium. u, 184 er Der Safihalter iſt der Grund der Krone, oder vielmehr | 4 die breite zufammenhangende und. mit der Krone ——— wachſene Baſis der Fllamente. 3. Da die Blume herabhaͤngt, fo iſt der Saft burch dieſe Stellung derſelben ſchon hinlaͤnglich gegen den Regen geſichert, und es iſt folglich keine beſondere Saftdecke noͤthlg. Daher hat fie nicht drey breite Filamente, ſondern alle Filamente ſind gleich Da alſo dieſe Art ſich durch den Mangel der Saftdecke von ihren mehreften Nebenarten unterfcheider, welche dieſelbe | baden: fo beftätigt fie aufs augenfcheinlichfte dasjenige, was ich in der Einleitung von den herabhangenden Blumen geſagt habe, daß fie Feine befondere Saftdecke haben, weilfie wegen rn FRE — 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn Hier ſi weiz purpurfarben. Folglich hat die ganze Krone 24 abwechſelnde die Krone ziemlich ſtark ab. | | 5. Daß diefe Blume von Inſekten befruchtet — erhellt Fig. 16. ift eine jüngere männliche Blume abgebildet. Die Staubs gefäße 4, 5 und 6 liegen an der Krone. Ihre Filamente find noch Staubgefäße I und 3 baben ſich verlängert ‚und eine ſolche Steh 4 und voller Staub find, grade unter dem Piſtill ſtehen. Das Staubgefaͤß 2 hat feine Beſtimmung ſchon erfüllt, und ſich 9 mit feiner kaublofen Anthere wieder an die Krone angelehnt. Solange nun die Staubgefaͤße fich auf ſolche Art einander abloͤ⸗ haben, fo verlängert er fih, Fig. 29", und das Stigma ſteht 1 nun eben da, wo vorher die Antheren ftanden, Da alfo die A bes einer jüngeren, befruchtet. Allium Cepa, Zwiebel, Bole. le Tab. X: 20, 2 i 20, Die vergröfferte Blume, von der Seite geſehen 3*. Dieſelbe, von oben geſehen. Das Pliſtill. An der 8 des Brucitnten eine — I= — —— —— eine geäne Linie. giebt, kleine Zwiſchenraͤume zwiſchen demfelben und jeher Röhre, durch = welche zwar ein Inſekt, kelnesweges aber ein Diepentropfen zum. ee Saft gelangen kann, ar, Altium. | ‚1. Die Saftdriifen find die drey grünfichen Stellen an der Baſi s des weißlichen Sruchtfnotens, auf — die breite Baſis dreyer Flamente liegt, . Der Saft befindet ſich zwiſchen jeder Sofſtoruſe und der anliegenden Bafis des Fllaments. 3, Weil die Baſi s des Fllaments am Piſtill alt, in er kein Regentropfen zum Saft gelangen. ea Die Kronenblaͤtter ann. — haben aber m der Mitte Allium S choenoprafum. Schnittlauch. Die Saft: druͤſen find drey Eleine Höhlen an der Bafls des Fruchtknotens. Die Fil amente ſind ſaͤmtlich unterwaͤrts zuſammengewachſen, und bilden eine dreyeckichte Roͤhre, welche den Fruchtknoten um— Da aber dieſer drey Winkel hat, ſo entſtehen dadurch drey Allium fiftulofum. Wirterbole Tab, XI. 22, 30, 37» 22. Eine Hüngere Blume. Zwey Staubgefäße haben ihre doͤllige Länge erreicht, und ihre Antheren haben fich geöffnet. Das dritte Staubgefäß ift diefem Zuftande fehr nahe. übrigen find von demjelben noch entfernt. 22 b. Eine jüngere Blume von einer andern Seite. Die drey Bir Staubgefaͤße haben ihre völlige Länge erreicht, und ihre Antheren find vollen Staub ‚Die beiden es find Zuftande — In beiden Blumen sendet ſ j ch ber sm noch) innerhalb | der jüngeren befruchren. Die Si —— mi koeie, und die | Piſtill von verfchledenen Seiten. ‚ber Krone ‚30. Eine ältere kun, Antheren ohne Staub. Dagegen iſt der Griffel aus der Krone hervorgekommen, und das Stigma nimmt nun grade die Stelle | : eln, welche vor her die Antheren eingenommen haben. ' = Sie find weiß, da der Fruchtknoten gruͤn iſt. * 31. Der Fruchtknoten in einer ſolchen Stellung, da ı man | atey (punktltte) Saftdruͤſen ſieht. | 37: — in einer andern Stellung, da man nur Eine Saftdräfe fieht. 1. Die Saftdrüfen fi find die drey Winkel — Furchen an den Seiten des Frachtknotens, welche unten am hreiteften find. 2, Der Safthalter iſt der Grund der Krone. 3. Da die Krone beſtaͤndig geſchloſſen iſt, ſo kann kein Re⸗ gentropfen zum Saft gelangen. Die Blume bedarf daher eben ander, und bilden eine Röhre: M 3 fo wenig, als Allium carinatum, obgleich aus einer andern Urs & (aments dicht an. | Enoten, einer jeden Saftdruͤſe und der Baſis des anliegenden Sb laments befindet fich der Saft. Alien: 186 ı —— face, — Saftdecke Ihre ötlamente ſi ſind alfo Intgefateih ſchmal. | gr Leske will, wie Medikus in der m der Paſſiflora angeführten Abhandlung S. ı58. meldet, am Knoblauch bemerkt haben, daß die Staubgefaͤße fich eines nach dem andern über dag Stigma hinftellen. Folglich hat er geglaubt , daß die Befruchs - tung auf eine mechanifche Art gefchehe. Bey dieſer Art aber iſt ſo wenlg, als beym Allium carinatum, an dieſe Befruchtungs⸗ | art zu denken, da fie. auch ein maͤnnli (ch; ‚weiblicher Dichogamiſt iſt. Denn wann die Blume zu blühen anfängt, fo kommen zu, erft die Staubgefäße eines nach dem andern aus der Krone zum. Vorſchein, und verlängern fih, und ihre Antheren oͤffnen ſich. Solange dies aber geſchleht, iſt der Griffel noch ſehr kurz, und innerhalb der Krone verborgen. Wenn er gleich alsdenn ſchon ein Stigma haͤtte, ſo koͤnnte doch daſſelbe keinen Staub erhalten. Wann die Staubgefaͤße verbluͤhet fi fi nd, und zu verwelfen anfans gen, alsdenn erſt koͤmmt der Griffel aus der Krone zum Vor⸗ fchei n, und wird endlich ſo lang, als die Filamente waren, ſo daß das Stigma grade da ſteht, wo vorher die Antheren ſtanden. Dleſes kann nun von den Antheren nicht beſtaͤubt werben sank | dieſelben kelnen Staub mehr haben. Die Blume wird von den Blenen haͤufig ie und zwar, welches ich genau bemerkt habe, des Safts wegen. Indem ſie nun auf dem Blumenknauf ſtehen, ſo ſtecken fie ihren Sauge⸗ rüffel bald in eine jüngere, bald. in eine ältere Blume hinein. Sm erſten Fall muͤſſen fie nothwendig mit ihrem Unterleibe den Stand von den Antheren abflreifen, und im legten eben fo nothwendig das Stigma mit ihrem beftäubten Linterleibe berühren, und daſ⸗ felde beftäuben, und folglich bie ältere Blume mit dem Staube Allium Porrum. Porrebolle. Tab. xı. 14. — Das 1. Der gruͤne Fruchtknoten hat an jeder von feinen drey Sels ten in der Mitte einen fleiſchlchten N re ‚ weicher eine. Saftdruͤſe iſt. 2. An einer jeden Safioräfe fiegt die Baſis eines breiten Fi⸗ In dem Zwiſchenraum zwiſchen dem Frucht—⸗ 3. Weil die Baſis der breiten Filamente dicht an den: Saft druͤſen anliegt, fo kann von oben -Eein Negentropfen durchkom⸗ men. Auch von der Seite kann kein Regentropfen in den Saſthalter Inſekten aber koͤnnen die Fllamente leicht zurückbiegen, hineindeingen. Denn alte ſechs Filamente rs dicht — ein⸗ P72 — .Ww = grün. Jener ift die Saſtdruͤſe. Lilium. a Er Ich fan ein kleines blenartiges Inſekt auf den Blumen. —— hielt ſich in jeder lange auf, beleckte zuerſt die Antheren, ſtreifte hierauf mit den Vorderbeinen den Staub vom Saugeruͤſ⸗ ſel ab, und ſteckte Ihn alsdenn in den Saſthalter hinein. Allium Vi ctorialis. Allermannsharniſch. . Der unterſte Theil des Fruchtknotens iſt weiß, der oberſte Der Saft iſt zwiſchen den drey Seiten berfelben und Bu dien breiten anliegenden Silamenten enthalten. | Allium vineale. Tab. x. 21: Das vergröfferte SB iſtill. Mitten auf dem Fruchtknoten ſieht man einen (punktir⸗ ten) Theil einer Saftdruͤſe, deren uͤbriger Theil vom Safttröpf: chen verdedt wird. Zu beiden Selten hehe man 1 einen m der beiden andern Saftdrälen. Diefe Art {ft dem Porrum zlemlich ahnuich. Weil die Bus — — ſtehen, ſo iſt der Saft gegen den Regen durch eben dlejenige Einrichtung geſichert, welche ich beym Porrum angezeigt babe, Daß die beiden Zähne der breiten Silamente in ein lan⸗ ges aus der Krone hervorragendes Haar auslaufen, davon ſieht man die Abſicht leicht ein. Denn da dieſe ſechs Haare wegen ihrer geringen koͤrperlichen Maſſe auch nur eine geringe Anzie: hungskraft haben, ſo halten ſie einen Regentropfen, welcher auf die Oeffnung der Krone gel iſt, Brei ab, in dieſelbe hinelngufllehen Allan nutans dat mit Ep eine gleiche Eineihrung un Um. Lilium Mar tagon. Goldwurz. Tirtiſchere Bund, UL Die Spalte, mwelche Linne das Nectarium nennt, ſſt die Saftdrüfe und zugleich der Safthalter. 3. Well die glockenfoͤrmige Blume herabhaͤngt, ſo iſt bier durch der Saft gegen den Regen völig gefi er, und jene Spalte . bedarf daher feiner Haare. 4. Die große auswendig und inwendig Kane Krone | hat — der inneren Seite nach der Mitte zu kleine dunkelpurpur⸗ farbene Flecken, welche das Saſtmaal ſind. 5 Auch bey dieſer Blume will Leske, wie Medikus &. 159, ſagt, bemerkt haben, daß die Staubgefaͤße eines nach dem andern ſi ſich zum Piſtill hinbegeben, um das Stigma zu bes ſtaͤuben. Ich meines Theils habe dies nicht bemerkt, ſondern vlelmehr gefunden, daß ſowohl die Fllamente, als die Antheren diejenige Stellung, welche ſie anfaͤnglich haben, unveraͤndert be⸗ halten. Les ke muß. alſo entweder eine andre Blume gemeinet haben, oder ſich von feiner Eiabiltungetrait, haben täufchen Alien. | / RE würde, %; ee > A a 18 Daß aber diefe Blume dennoch auf eine mechanlſche Art be⸗ | 4 fruchtet wird, habe Ich durch einen Verſuch erfahren, welchen ich # verſchweigen wuͤrde, wenn es mir mehr um die Durchſetzung mes » I ner Theorie, als um die Erforfhung der Wahrheit zu thun wäre, — Dieſer Verſuch war demjenigen gleich, welchen ic vorher, ‚wie — ich unten erzaͤhlen werde, mit dem Maͤrzvellchen angeſtellt hatte, a Er Der Erfolg deffelden entſprach beym Veilchen meinen Erwartuns E: gen. völlig, beym Martagon aber war er benfelben grade entgee 3 Es blüheten nemlih im vergangenen Jahre ziweg Pflanzen In meinem Garten. Einige Tage vorher, ehe die Bus men fih zu Öffnen anfingen, 308 ich über die Blumentraube der einen Pflanze einen Beutel von leinener Gaze, deſſen Oeffnung en Weil ich nun dadurch dieſe Blumen den 2 Inſekten unzugänglich gemacht hatte, fo erwartete ich, daß die — gengeſetzt. ich hierauf zunaͤhete. ſelben unbefruchtet bleiben, und keine Samenkapſel anſetzen wiirz den, da im Gegentheil die andre Pflanze, welche ich in ihrer na— 2 türlichen. Freyheit gelaffen hatte, Samenkapfeln hervorbringen —4 Zu meiner groͤßten Verwunderung geſchahe aber in der Die Blumen der erſten Pflanze verwandelten fih In Samenfapfeln, welche, als fie ihre völlige ,” Reife erlangt hatten, mit guten Samenförnern angefüllt waren; ; die Blumen der andern Pflanze Hingegen waren ſaͤmtlich under Die erfteren muͤſſen alfo auf eine mechaniſche —J— Denn was die Ameiſen betr! if, } welche fich In den Beutel bineinzufchleichen gewußt hatten, und ‚welche ich auf den Blumen umherkriechen fahe: fo glaube ich 2 nicht, daß die Befruchtung von Ihnen gefchehen fey, fondern von # | einem gröfferen Juſekt hätte geſchehen muͤſſen. 4 der mechantfchen Befruchtungsart ſahe ich zwar ſchon damals, Ei | als die Blumen bluͤheten, vollkommen ein. 4 war nicht grade, fondern nach Einer Seite gekruͤmmt, fo daß J Folge grade das Gegentheil. fruchtet geblieben. Art befruchtet worden ſeyn. das Stigma Eine oder zwey Antheren beruͤhrte. Ich begreife ‚ aber iveder, warum die Blume fechs Antheren bat, da dasStigma | doch nur Eine oder hoͤchſtens zwey beruͤhren kann (denn der Grif⸗ — fel, nachdem er fi ich gekruͤmmt bat, bleibe unverändert ftehen), + noch, warum fie eine gefärbte Krone hat, und Saft abfondert, da jene ſowohl als dtefer zu Ihrer Vefruchtung u u ihr B. alſo feinen Nutzen verſchafft. Dieſer Verſuch hat mich verhindert, (ei der — g zu be⸗ haupten, 1) daß alle Saftblumen von Inſekten befeuchtet wer⸗ den, 2) daß die Befruchtung der Blumen niemals durch die uns mittelbare gegenfeltige, Berührung der Antheren und des Stigma gefchieht. Was jedoch den zweyten Sa& betrifft, fo läßt fich zum Bortheil deffelben noch folgender Schluß machen. Da die Nas — welche nichts an: tönt, a Blume feche Aprzen Die Möglichkele Denn der Griffel E — findet ſich an der Baſis eines jeden Kronenblatts. A 19 "gegeben hat, fo men a alle fehs zur Befruchtung derſel ben das Ihrlge beytragen. tun berührt aber das Stigma nur Eine oder zwey. daß durch dieſe unmittelbare Berührung, ſondern auf eine andre a Att der Staub der Antheren auf das Stlgma gebracht werde. — Daß aber die andere Pflanze, mit welcher ich jenen Ver⸗ ſuch nicht angeſtellt hatte, keine Samenfapfeln hervorgebracht. hat, ſchreibe ich ihrem Alter, oder einer Krankheit derjelben — zu. Ihre Blaͤtter ſchtenen eines von beiden anzuzeigen, da fie nicht fo grün, wie bie Blätter der gnderen a, ſondern etwas gelb waren. Krone if in der Mitte gelb. und nach In einander, die Spalten nicht vorhanden, welche 8 ſchreibt — ihrer dickeren Naͤgel, welche in der Mitte ein wenig gruͤnlich find, einen kleinen Safttropfen ab, welcher auch daſelbſt fügen | 3 bleibt. — E Dieſe drey Arten enthalten weit weniger Saft, als man Nah jo gioßen Blumen erwarten folkte. — die ch denſelben gar nice bemerkt zu haben, ©. 223, —— 24. 25. Lilium. Ä Fritillaria. Folglich kann es auch nicht die Abſicht feyn, | Lilium buibiferum. Seuerfifie So, Weil diefe Blume aufrecht ſteht, ſp ſind die Spal ten, welche den Safe enthalten, mit Haaren befest, und die Kros menblätter haben auf der inneren Seite aufrecht ftehende Zaͤhne. Beides dient zur Abhaltung der Regentropfen vom Saft. — — | : 4 Die Dfume hat ein Saftmaal. Lilium candidum. Metfe Lifte, inne der Gattung zu⸗ Die Kronenblaͤtter ſondern auf der inneren Seite Daher ſcheint G le⸗ Fritillaria. Fritillaria imperialis. Kalſerkrone. — XI. 24. Die Baſis elnes Kronenblatts Ih Durchſchuut. 25. Die innere Seite derfelben.. 1. Die flel chichte glatte ausgehoͤhlte weiße Saftträfe be; Ser| ſchneidet man dieſelbe, ſo ſteht die Subſtanz derſelben auch weiß aus. Die Kronenblaͤtter beſtehen aus zwey Haͤuten, welche durch Nerven mit einander verbunden find. Don diefen Häuten sieht fih zwar "die äußere über die Saſtoruͤſe hinweg, keines— weges aber die innere, 2. Eben dieje Saftdroͤſe iſt zugleich der Safthalter, Sie — dat unter aͤrts einen dicken ſchwielichten Rand, damit der | —— 2 krochen bernad) in den Grund der Krone binanf, um bem Saft abzuholen. Diefe, weldhe von einerley Art waren, bins Denn die fenerfarbene | Beide Farben verlieren ſich nach Bey dieſer Art ſind welche vielmehe eine Luͤcke von der S 5 Groͤſſe und Geſtalt der Saftdruͤſe hat. e Bienen auf den Blumen, | ſchon völlig verzehrt; denn die Safthöhlen waren Teer und trocken, Sch pflücte einige Blumen ad, nahm fie mie nad) Fritillaria. a 198 R Saft nicht leicht aus — ah, und 0 am Kronenblatt | herabflleßen Se, 3. Der Saft Fan durch den Regen anmdolch verdorben | werden. Denn r) die Blumen werden von dem über ihnen 2) Ste haben eine glockenfoͤr⸗ Erhenden Blaͤtterzopf geſchuͤtzt. | 3) Die drey äußeren mige Geſtalt, und hangen grade herab. Kronenblaͤtter bedecken zum Thell die drey Inneren. 4. Die ſechs Saftdruͤſen find zugleich fo viel Saftmäfer, a Denn fie find weiß, da die Kronendlätter roth, an der Bafis aber ſchwarzbraun ſi ind, damit die weiße harbed der Saftdruͤſen | | ſ ch ſtaͤrker ausnehme. Sch habe Bienen und Hummeln in ven Blumen ame Jene jamleten zuerft den Staub der Antheren, und gegen blieben bloß auf den Antheren, deren Staub: fie ab⸗ ſtreiften, und eben fo, wie die Bienen, auf bie Hinterbeine brachten. Eine derſelben hatte die Hinterbeine voll rothen | Staubes, welchen fie vom Lamium purpureum gejaml et hatte... | Diefen überzog fie nach und nad) mit dem weißen Staube der Fritillaria dlieſe Inſekten, indem fie zwlſchen den Antheren wählen, einen we Theil Ihres Staubes auf das nahe unter denſelben befindf hei 7. ; Nichts tft natürlicher, ja nothivendiger, als daß Stigma bringen, und auf ſolche Art die Blumen befruchten. Wahlboom macht ©. z53. in Anfehung diefer und el⸗ niger anderen herabhangenden Blumen folgenden Schluß: Weil der Griffel laͤnger iſt, als die Staubgefaͤße, ſo hangen die Blumen herab, damit der Staub derſelben deſto leichter auf das Stigma fallen koͤnne. Ich hingegen ſchließe for Weil der Saft vor dem Regen beſchuͤtzt ſeyn muß, ſo hangen — die Blumen berab. Antheren fich zw öffnen anfangen, nicht fünger, ale die Staub⸗ : Der Griffel aber ift anfangs, gefäße, er verlängert ſich erſt, wann die Antheren ſich völlig geöffnet Haben, und fih nach und nad) verkuͤrzen. Daß aber - der Antherenflaub, wenn dag Stigma auch noch niedriger ſtuͤnde, dehnoch nicht leicht auf paffelbe falfen koͤnne, erhellt daraus, daß daſſelbe dem herabfallenden Staube nicht zuge | kehrt tft. Es theilt ſich zwar in drey Theile; dieſe begeben. fi ſich aber unr ein wenig von einander, und kruͤmmen ſich nicht ober⸗ waͤrts herum, welches doch geſchehen muͤßte, wenn ſie den her⸗ abfallenden Staus auffangen follten, Un einem warmen Tage fand ic) in der Mittagsfumde viel Sie hatten den Saft derſelben wann ie aAlſo, daß die Saftblumen, folange fie blühen, X Nr ⁊ 1 or Fritillaria. Eryehrontum. . Haufe, ; und ftelfte fe e ins Waſſer. Nach einigen Stunden ee ich In den. Safthöhlen wieder Saft, und.am folgenden Morgen, ° waren diefelben wieder mit Saft ganz angefuͤllt. Hieraus folgt fortfahren Saft abzuſondern, und den von den Iyſelten verzehrten Verath wie⸗ — der zu erſetzen. Spinnen kriechen in die . Blumen hinein, und — in denſelben ein Gewebe, um auf die Inſekten, welche die Blumen beſuchen Jagd zu machen. Dergleichen von Spinnen bewohnte Blumen haben einen großen Vorrath von Saft, weil die In ; - fetten denfelben nicht abholen koͤnnen. Die Samenkapſeln hangen nicht, mie die Blumen, Gern ; 1 fondern ftehen aufredit, damit die Samenkoͤrner nicht heraus; fallen, fondern vom Winde herautgeworſen und weit ———— werden. * ee " Erythronium, a „Erythronium dens- canis. Tab. 2. nr | 3 26. Ein inneres Kronenblatt von der inneren Seite, — % ar. Ein Staubgefäß. 23. Dee Seusttnpten nebf dem —— Theil Re him, | ren Kronenblatts und dem la gegeyüber een Fi⸗ | | lament: : | — Saftoruſ⸗ ift die are Sal 8 des Feughtfnotene. 2. Die inneren Kronenblätter haben an der Baſis zwey Oh⸗ ven, , srifchen welchen und der Saftdrüfe der Saft enthalten tft; - : ob ich gleich in derjenigen Blume, welche allein ich zu unterſu⸗ I | hen Gelegenheit hatte, £einen Saft gefunden habe, weil fie ſchon meiſt verbluͤhet war. rium nennt, find nicht wie er ſagt, niit fendern weich und ſchwammicht. 3. Zur Saft kann fein —— aan. — iſt die Blume der Erde zugekehrt. 2) Die Kronenblaͤtter ſind im Grunde ‚wo der Saft iſt, eine. enge Köhre, a oberwärts. | Negentropfen alfo, welche auf dieſelben gefallen fi nd, Diefe Ohren, welche Finne das Necta- : Denn zuſammengewachſen, und bilden 3) Die Fllamente find unterwärts (wennman =: ME Blume in ihrer natürlichen Stellung betrachtet) breiter, als werden ſowohl durch ihre eigene Schwere, als auch durch die ſtaͤrkere Anzt hungskraft des breiteren Theils der uement vom Safthalter a abgehalten und abgeleitet. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn die ſi nd N der inneren ‚Seite von a bis b Sig. 26. purpurfarben, | von b bis c ungefärbt oder weiß, bey e haben fie einen Dueers ſtrich, welcher aus kleinen braunen oder kaſtanlenfarbenen Flecken Bunt, und von c\big d find fie gelblichgrän. | ı mich nicht wenig, daß ein fo kluges und durch jeinen Stachel 6 — Tulipa. Albues. | J Tulipa, — Gefneriana. Tulpe. Blume nicht gefunden. fucht, vermuthlich Bloß des Staubes wegen. Auch halten fh Spinnen In derfelben auf, um auf die Bienen Jagd zu maden, ’ In einer Blume fand ich eine Spinne, welche grade damit ber 4 ſchaͤftigt war, eine gefangene Biene auszufaugen. Es munderte wehrhaftes Thler, als die Biene if ‚ Sid von der Spinne bar aber en und ————— laſſen. ua E Albuca maior. 29. Die Blume in natürlicher Stellung und Groͤſſe. 42. Dleſelbe, von unten geſehen. 32. Das Piſtill. | 33. Daffelde von einer anderen Seite, 34. Ein Staubgefäß von innen. er 35. Daffelbe von außen. | 36. Ein Filament ohne Anthere von n außen. 38. Daffelbe von innen. ee 40. Die Blume, von welcher die drey äußeren, und ey NEE # % — innere Kronenblaͤtter weggeſchnitten ae von eben der Bi E als das Piſtill in Fig. 33. AR efelbe, nachdem das na Blament ohne ner 2 weggeſchnitten worden. | 43. Das in den beiden letzten “lauten gehe lanere Ro 3 nenblatt von der Inneren Seite. 1 Eine von den drey Saftdruͤſen ift in Gig. 33, ——— | a 2. An diefelbe fchließt die erweiterte inwendig konkave Baſi Ze 4 eines Staubgefäßes, Der Zmwifchenraum srifchen jener und dies E ſer iſt voller Saft. & el 4 3. Die Anftalt, welche. die Natur getroffen — um — Saft vor dem Regen zu beſchuͤtzen, und doch zugleich den Inſek⸗ | ten einen Zugang zum Safthalter zu verfchaffen, iſt auffallend. neren geſchloſſen, oder liegen dicht an und zum Theil auf einan⸗ der. Ihr Ende iſt fleifchicht, haaricht und umgebogen, Sie fies gen mit demfelben auf dem Stisma, Eönnen aber vermittelft deſ⸗ ſelben von einem Inſekt leicht zuruͤckgebogen werden, wodurch daſſelbe einen freyen Zugang. zum Safthalter erhaͤlt. Die vier Deffnungen, welche jenes. Ende noch uͤbrig läßt, Fig. 42. wer; den von den vier Spitzen des Stigma ausgefüllt, Spigen nennt inne das SUR ich halte aber den ganzen —— 19% 3 Saft habe ih in der | Dennoch wird fie von den Bienen bes Tab. xt. 29, 32—36,. 38. 4043, Diefe vier Da nemlich dle aͤußeren Kronenblaͤtter offen ſtehen, ſo ſind die Ins 1 hi B admer / — er den Griffel nennt, für das Stigma, de: er — —— 2 re —— * — "Ornitho galum. f4 von diefen Spitzen durch nichts unterſcheidet. 4. Die weißen Kronenblätter haben in der Mitte einen brels ten grünen Streif, welcher, befonders an den inneren, den In⸗ ſekten die Stelle zeigt, wo ſie 19 einen Zugang zum Soſchalter — | verſchaffen koͤnnen. Be Sch habe noch nicht Gelegenpelt — zu —— | S ob von einem, und von welchem Inſekt die Blume beſucht wird. Der ganze Bau derſelben aber, welcher ſehr originell iſt, laͤßt m Bene ‚ daß die Befruchtung N ein Inſekt SE Or nithoga, um. — Ornithogalum ı minimum und O, luteum haben e dem Winkel zwifchen den Fiamenten und den Kronenblättern ie Safteropfen. | | nutans. ie Stellen, welche den gröfferen $ re tteben ; und den Saft abfondern. ; 22. Zwifchen den Saftdräfen und der Baſi s der groͤſſeren 5% | Bi i lamente iſt ein anſehnlicher Safttropfen befindlich. 3. Zum Saft kann fein Negentropfen gelangen. Denn 4 die Blumen bangen ein wenig herab, und die Regentropfen ollen mehr auf die aͤußere, als auf die innere Seite der Kronen— E sianer.. 2) Die drey aröfferen Filamente find am Ende tief ein; ſolche Art endigt ſich die Rohre, welche ſaͤmtliche Staubgefaͤße Em. in neun Spitzen, an welchen ein Negentropfen, welcher ander äuferen Seite derfelben herabgefloffen iſt, nicht feſt haften fan, ſondern Teiche — Auch iſt die Roͤhre an der al enger, als im Grunde, 4. Die Kronenblätter haben einen weißen. Rend, und ſind in der Mitte mattgruͤn, und durch dieſes Gruͤn läuft ein matt⸗ — Sa —— — “ bi Streifen, welche wie die Kadii eines Zirkels nach der Mitte zu laufen, wo die Oeffnung der weißen Roͤhre iſt, welche die Stanogefaͤße bilden, in deren Grunde ser Saft enthal⸗ ten iſt. Ich finde in dem Bau ice Blume noch einen umſtand — Sowohl der Frucht⸗ knoten, als der Griffel, iſt der ganzen Laͤnge nach ſechsmal ge⸗ ſurcht. An jenem find diejenigen Furchen am tiefften, welche den kleineren Filamenten, und an dieſem diejenigen, welche den groͤſſe⸗ Beide ſcheinen daher drey/ nähe mir merkwuͤrdig zu feyn ſcheinet. ren Sifamenten gegenüber ſtehen. 3 EN £ ’ ſes entſtehen. in die tieferen Furchen des Griffels. Fruchtknoten etwas abſtehen. —— I, Der grüne Fruchtknoten hat an fe ner Baſis drey weiß, geterbt, und in dem Winkel dieſer Kerbe ſitzt die Anthere. Auf mein Streif. Alſo zeigt die ganze Krone dem in der verlaͤnger⸗ | ten Axe der Blume befindlichen Auge dreißig verſchledentlich ger — a 94 | eckicht zu un; doch fo, daß aus den Selten des Feuchttnotene die Ecken des Griffels, und aus den Ecken jenes die Selten die Nun haben alfe Filamente auf der inneren Seite in der Mitte der Länge nach einen Anſatz, welcher am Ende am fiärfften ift. Der Anſatz der kleineren Fllamente paßt in die, tle⸗ feren Suchen des Fruchtknotens, und der Anfas ber groͤſſeren Folglich wird der innere Raum der Roͤhre, welche die Staub gefaͤße bilden, durch dleſe Ornichogalum. Seile, ie Anſaͤtze als durch Scheidewaͤnde „an der Oeffnung In drey klei⸗ nere Räume gethellet, da er im Gegenthell im Grunde unge⸗ theilt iſt, weil die Anſaͤtze der groͤſſeren Fllamente bis dahin ſich nicht erſtrecken, und die Anſaͤtze der kleineren daſelbſt vom Sicht man alſo in die Roͤhre hinein, fo feheint dieſelbe ſechs Oeffnungen zu haben, und in eben fo viel Eleinere Roͤhren zertheilt zu feyn. Die Abſicht dieſer Einrichtung ſcheint thells dahin zu gehen, daß der Saft noch mehr. vor dem Regen gefhüßt werde, theils aber auch auf das Inſekt, = fuͤr welches die Blume beſtimmt iſt, ſich zu beztehen. Denn daſ⸗ ſelbe muß, , wenn e8 den ganzen Softvorrath verzehren will, drey⸗ oder wohl gar ſechsmal feinen Saugerüffel in die Röhre : hineinſtecken, und jedesmal den Staub von den Antheren ab: een and auf das Stigma dringen, | F Ornithogalum pyramidale? 1 Die Saftdrüfe iſt der Fruchtknoten. = Sn * 2. Der. Saft befindet ſich zwlſchen demſelben und den biel ten Fllamenten, welche jenen unterwaͤrts ganz Be und einander feldft mit den Raͤndern beruͤhren. 3. Die aufrechtſtehenden Blumen haben keine Saftdede, | welche man dod) wegen diefer ihrer Stellung erwarten follte. ber fie bedürfen derfelben nicht, da fie bey regnichtem Wetter den ganzen Tag dicht verfchloffen | find, und fi nur bey ſchoͤnem Sonnenſchein oͤffnen. — Die Krone iſt zugleich der Kelch; denn n ie if inwendig weiß, auswendig aber gein. Wann die Blume bey ſchoͤnem Wetter geöffnet iſt, fo fallt die innere weiße Seite Ihrer Krone den Inſekten in die Augen; wann fie aber bey ſchlechtem Wetter gefchloffen ift, fo ſieht fie grün aus, und wird von den Inſekten nicht feicht bemerkt. Eine fehr zweckmaͤßlge Einrichtung! Den oberften gelben Theil des Fruchtknotens, befonders die ſeche Hoͤcker deſſelben, welche im Sonnenſchein Brillanten glaͤn⸗ | zen, halte ich fuͤr das Saftmaal. Seile, $Scillaamoena. Tab. XI. 1-4.9, r rn Sclla. u e | 1. Die vergröfferte Blume, von vorne geſehen, auf welcher eine Amelfe ihrer Nahrung nachaeht. 5 — 2. Die Geſchlechtotheile. | & 3 En Kronenblatt von der Inneren Salt sn 4. Ein Staubgefäß. 9, Der —— Eine (gunfelrte) Saftdrüfe. | Linne hat bey diefer Blume Fein Nectarium gefunden, Gledltſch ſagt S. ah dag Scilla bifolia den Blenen Stoff 0 zum Wachs liefert; folglich hat er in derſelben feinen Saft gefun— den. Ich wundere mich hieruͤber nicht; denn man ſieht es der Blume wirklich nicht an, daß fie Saft enthält, fie lange für faftfeer gehalten, bis mich eine Ameiſe endlich eines Beſſern belehrte. Denn da ich dieſelbe auf einer Blume ſehr ge: | ſchaͤftig fand, ſo ſchloß ich daraus, daß die Blume Saft enthal⸗ 0 ten müffe, und da ich die Stelle, wo fie den Kopf hineinſteckte, | de unterſuchte, fo fand Ih den Saft wirklich. 1. Die deep Saftdrüfen find an der Baſis des Fruchtkno— | tens Sein, und ziehen ſich ein wenig in die drey tieferen Fur⸗ ge hen deſſelben hinauf. J— Fruchtknoten nicht. | Er. 2. Die drey Filamente, welche den tieferen Furchen des Fruchtknotens gegenuͤber ſtehen, ſind an der Baſis ein wenig breiter, als die uͤbrigen. Mit dieſer breiten Baſis liegen ſie dicht am Fruchtknoten, und zwiſchen derſelben und jeder Saſtdruͤſe iſt > der Saft befindlich, Blegt man eins von dieſen Filamenten vom Fruchtknoten zuruͤck, ſo fi eht man an ſeiner Baſis ein Saft, troͤpfchen. — 3. Diefe drey Safttröpfchen find vor dem Regen fehr wohl = verwahrt. Denn ı) haben die Blumen eine mehr horizontale, als aufrechte Stellung. Daher fallen, wann es regnet, weniger Regentropfen auf diefelben, als wenn fie ganz aufrecht ftünden. Er. Ä 2) ‚Liegen jene drey Ftlamente, tie vorher gefagt worden, dicht : am Fruchtknoten. Wenn alſo gleich ein Regentropfen in den Winkel gekommen iſt, welchen der oberſte Theil derſelben mit dem Fa Fruchtknoten macht, ſo muß er doch daſelbſt ſtehen bleiben, und — kann nicht in den Safthalter hineindringen. 4. Die Blume iſt eine Tagesblume, und bricht des Mors - — auf. Damit ſie den Inſekten von weltem in die Augen falle, fo hat fie eine anfehnliche bimmelblaue Krone. Hat fid | ein Inſekt auf die Blume geſetzt, ſo iſt ihm das Saftmaal zur. Entdeckung des verfteckten Safts behuͤlflich. Zu demſelben gehoͤrt Folgendes. Erſtens iſt der Fruchtknoten gelblich, ſticht alſo ge— gen die Krone ſtark ab. Zweytens zieht ſich durch die Mitte der Kronenblaͤtter eine Linte von geſaͤttigterer Farbe, welche ſich an der Baſis derfelben, welche weiß Ift, am ftärfiten ausnimmt. Drittens ſind and die Fllamente, mie die Kronenblatter oben ⸗ waͤrts himmelblau, an der Baſis aber weiß. Alles dieſes zeigt den Inſelten, daß um den Fruchtknoten herum der Saft ange I treffen iſt. BI — das vorderſte weggeſchultten worden. Sch ſelbſt habe Durch die Sale IT fie fi) vom lamente tragen, und welche Linne das Nectarium nennt, ren Seite mie aufrecht ftehenden Haaren überzogen find, 2) die k Filamente, welche oberwaͤrts dicker find, als unterwaͤrts. Da nun die Blume aufrecht ſteht, fo werden fie wegen diefer Geſtalt fließen. gedlert. Dieſe ſechs Streifen ziehen ſich mach der Mitte der | : | Blume bin, und zeigen alfo den Inſekten , daß in der Mitte er | “ Saft zu ſuchen fe. er | u Anthericum. u ' Anth ericum ramofum, Srasliie Tab. A 39. ’ arANe: BR EEE N ‘ F— EHER z , BAR Anthericum, “196 Afphodelus Afphodelus. Afphodelus fitulofus. Tab. XI. go. gı. — ea Die vergröfferte Blume, von oben gefehen, ; . Der unterfte Theil des Piftills und der Silamente ’ von 53. Das Piſtill und die Staubgefäße.. 74. Der Fruchtknoten, von oben gefehen. ss. Derielbe, von der Seite geſehen. 56. Ein Staubgefaͤß von der äußeren Selte. ze Daffelbe von der Inneren Seite. © 1. Die Saftdräfe iſt der Fruchtknoten ſelbſt, oder viellichte nur die drey (punktirten) braunen Streifen deſſelben. ee 2. Det Safthalter ſind die ſechs Schuppen, welche die Ihre Innere Seite iſt Hlatte = | 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Stegen dienen‘ ; 1) eben diefe Schuppen, infofern fie mit den Rändern dicht an 1 einander fiehen, und fowohl an den Rändern, als auf der aͤuße⸗ durch ihre eigene Schwere von einander gebogen. Sie nehmen alfo einen großen Naum ein, und empfangen viele von den Res gentropfen, welche anf bie Blume fallen. Diefe bleiben aber an Ihrem oberen Theil figen, weil fie von demſelben ſtaͤrker angezo⸗ gen werden, koͤnnen alſo nicht bis an die Schuppen — A 4. Die — ſind * der inneren Seite weiß, in der Mitte. aber mit einem grünen ins Braune fallenden Strelf — Tab. XXUI g. IT. 12, | | Tab. XI. 39. Der arte Beuchtnnn mit — drey Safttroͤpfchen. Tab. XXIU. 14. Die Blume in nahe Stun —* — Anherien m. | | — eſelbe in derjenigen Stellung und — — fie @ * einem ſtatken Regen hat, von der Seite, und 0.8. don vorne geſehen. Auf dem Fruchtknoten fi fi eht man die | J pre Safttroͤpfchen. 1.2. Die Saftdruͤſe iſt der Fluchtknoten ſelbſt, oder eigent fi nur drey Stellen am oberen Theil deſſelben, welche fo viel Sagſttroͤpſchen abfondern und tragen. ſchelden ſich dleſe Stellen keinesweges. Durch die Farbe unter— Auf welche Art ich mich davon überzeugt babe, daß dieſe Troͤpfchen nicht etwa Regen— tropfen ‚ fondern Saft find, habe ich ſchon in der Einleitung gefagt. | | | 3. Beym erfien Anblick ſollte man glauben, daß dieſe Saft: M troͤpfchen feinesweges gegen den Segen gefichert feyen, da fie — ganz frey an der Luft liegen, und die Blume nicht herabhaͤngt, ſondern ein wenig aufrecht ſteht. Dieſer meiner Theorie nicht guͤnſtigen Meinung bin ich ſelbſt anfangs eine Zeitlang geweſen, bis mich die Erfahrung vom Segentheil überzeugte. Ale mid nemlich einftmals auf dem Felde ein pemlich ſtarker Regen über: 9— fiel, indem Ich nicht wett von einer Gegend war, wo die Pflanze "gen in den Blumen hervorgebracht haben würde. K alfo aufgehört hatte, fo begab tch mich nad) jener Gegend bin. Hier fand ich nun, daß zwar einige Blumen, welche fehr kurze — Stiele und eine melft völlig aufrechte Stellung hatten, voll Re⸗ 3— häufig fieht, und damals bluͤhte: und ich war begterig zu ſehen, was für Veränderungen der De: Als derfeibe N Even ers waren, welches alfo ihre Safttröpfchen verdorben | Es i troͤpfchen vermiſcht hatte. hatte, daß aber in den übrigen, ob fie gleich mit Negentropfen ae benetzt waren, dennoch kein Regentropfen ſich mit einem Saft; | Manche von denfelben hatten vordem |: Regen diejenige Stellung gehabt, welche bie in Fig. ı1. vorge; ftellte Blume hat, manche aber eine horizontale. Seht aber hat; = ten fie eine ſolche Stellung, als Fig. 12. anzelgt; manche waren der Erde noch mehr zugekehrt. durch ihre Schwere die Blumen herabgebogen. zwar auf der aͤußeren Seite der Krone Regentropfen genug, keine aber, oder ſehr wenige auf der inneren. gen Regentropfen, welche auf die Filamente gefallen waren, die: Die Regentropfen hatten nemlic) Sch fand aljo ‚Ferner hatten diejeni; ſelben insgeſamt, oder die mehreſten von denſelben mit einander und mit dem Griffel in Zuſammenhang gebracht, und glelichſam zuſammengeklebt. Weil nun die Filamente unterwaͤrts (nach der damaligen Stellung der Blumen) dicker ſind, als oberwaͤrts, ſo wurden auch die Regentropfen von dieſem dickeren Theil ſtaͤrker | angezogen. Deswegen und wegen Ihrer eigenen Schivere blieben > fie alfo hier figen, und konnten fich nicht dem Grunde der Blume — fo daß alſo die —— auch gegen dieſe Regen⸗ einander ſelbſt und gegen die Filamente äußern, | ffand, in welchem es vor dem Regen mar. | diefe Blume, wie Ich anfangs ſelbſt geglaubt hatte, ein Beweis ſo fiel mir jene Meinung ein, iſt der Saft enthalten. Anthericum. | — 198 — > X = trönfen völfig — waren. Man ſi ieht alfo, daß diefe Blu: men einen folhen Bau und eine See Stellung haben, daß die - auf diejelben gefallnen Regentropfen, theils vermoͤge ihrer eigenen Schwere, theils vermoͤge der Anziehungskraft, welche ſie gegen in den meiſten Faͤllen es ſich ſelbſt unmoͤglich machen, zu den Safttroͤpfchen zu gelangen, und dieſelben zu verderben. Wehet nun, wann es zu regnen aufgehoͤrt hat, wie gewoͤhnlich, ein Wind, ſo ſchuͤttelt derfelbe die Blumen. Die Regentropfen fallen alſo nach und nach ab, die öllamente begeben fich wieder von einander, die Blumen | richten fid) wieder auf , und es koͤmmt alles wieder in den Zus | Anftatt alfo, daß wider die Nichtigkeit meiner Theorie ſeyn ſollte, iſt fie vielmehr ein, und zwar ſchoͤner, Beweis für diefelbe, : Anthericum frutefcens. Ob ichgleich In den went: \ gen Blumen, welche ich zu unterfuchen Gelegenheit gehabt habe, feinen Saft angetroffen habe: fo folgt doch ſowohl aus ihrer Vers wandtſchaft mit der vorhergehenden Art, als auch aus ihrer Struftur, daß fie eine Saftblume it. Denn die Filamente find baaricht, dienen alio zur Saftdecke. Die ganze Blume iſt gelb; die Kronenblaͤtter aber haben in der Mitte einen gruͤnen Streif. \ Conuallaria. Conuallaria Wien Tab. Weißwurz. XII. — 5. Die vergröfferte Blume in natuͤrlicher Stellung. 6. Dieſelbe, nachdem die vorderſte Haͤlſte der Krone nebſt den an dieſelbe angewachſenen Staubgefaͤßen — worden. 7. Dieſelbe, von unten geſehen. | = 1. Die Saftdrüfe Ift der Fruchtknoten feldft. 2. Zivifchen demfelben und dem Grunde der Kronenroͤhre Derfelbe wird vom Fruchtfnoten und vom Grunde der Kronenröhre zu ſtark angezogen ‚ als dag er folfte berabfließen können. 3. Der Saft-fann vom Negen nice verdorben Seen, Denn 1) ‚hängt die Blume herab ‚, und bat die Geftalt einer Nöhre, 2) kann auch ein Negentropfen, welcher in die Deffnung derfelben gekommen iſt, nicht tiefer hinetndringen, ſowohl wegen feiner eigenen Schwere, als auch, weil die Staudgefäße fih an den Griffel biegen, und alſo die Eine Oeffnung In feche lleinere zerthellen. 4. Die Blume hat ein Saftmaal denn die welße Krone it an der Oeffnung gruͤn. ee — poꝛi am Fruchtknoten. = glänzenden Safttroͤpfchen. Conuallaria. Hyacinchus, ſcheldet fie fi ſich edoch von derſel ben dadurch, daß die Kronenroͤhre nicht nur in der Mitte enger if, als oben und unten, fondern auch unterwärts mit Wolle überzogen ft, da fie im Grunde, | welcher ben Saft enthaͤ — glatt iſt. nes Hyacinthus Mufcari. Tab. XII. ie 16. Die BI ume in natürlicher Stellung. er is. Der vorderſte Theil derſelben, von der Selte BER, S 17. Derfelbe von borne gefehen. . . 19-17. 1%. Das Piſtill. Auf dem Fruchtknoten ſi f htman die — vorderſten Safttroͤpfchen. 12. Die Saftdruͤſen find die von Linne fo genannten drey Acht, ſo koͤmmt die Krone den Safttroͤpfchen zu nahe, und zieht dleſelben an ſi ch, und auf dem Fruchtknoten findet man nichts. 3. 1) Da die Blume eine horizontale Stellung hat, fo ift ihre Deffnung dem Degen weniger ausgefeßt, als wenn fie aufs recht ſtuͤnde. 2) Diefe Deffnung ift enger als die Kronenröhre, 2 und 3) mit, den ſechs auswärtsgebogenen Abjchnitten des Kro⸗ nenſaums beſetzt, welche die Regentropfen AN in ‚die al & hung hineinzudringen. 4. Was der Blume an Schönheit abgehe — ſie iſt ſchmutzig grün und vorne braun), wird durch ihren vottrefflichen und ſich welt verhreitenden Geruch erſetzt. | . Hyacinthus racemofus? Tab. XI. 8. 11. ı$. 8. Eine Bfumentraube in natuͤr licher Groͤſſe und Stellung. . 11. Die vergröfferte Blume, von der Seite geiehen. 18, Dieielde, von unten geſehen. I. 2. Ich babe den Saft in den Blumen nicht bemerken | 2 koͤnnen, vermuthlich wegen der uͤberaus geringen Quantität ee felben, da die Blumen ſehr klein find. ‘ 3. Weil die Blumen herabhangen, und eine ſehr — def— nung haben, welche, wie bey der porhergehenden Art, von den ſechs umgebogenen Abſchnitten des Kronenſaums bekraͤnzt wird: ſo kann ſchlechterdings kein Regentropfen den Saft verderben. 4. Die Traube beſteht ungefähr aus 35 Blumen, fällt alſo, — eine jede Blume ſehr klein iſt, durch die Menge der ſelben den Inſekten ſchon von weitem in die Augen. Die ober; fen Blumen find‘ unvollkommen, beftändig gefchloffen,, und un⸗ fruchtbar, mit Einem — Scheinblumen. Dies laͤßt ſich — multiflora hat mie der — ae Kt eine gleiche Einrichtung, Sn Anfehung der Saftdecke unters Wenn man die Krone vom Piſtill ſehr | behutſam abloͤſet, ſo findet man auf dem Fruchtknoten die drey Nimmt man ſich aber dabey nicht in N Hyacinthus, # 2. x leicht erklaͤren. | Beni da ein ſo danner Stengel nicht: im Stande iſt, einer fo großen. Anzahl von Blumen und aus denfelben ent ſtehenden Fruͤchten die gehörige Nahrung zu verichaffen: fo — fen weniger Blumen fruchtbar feyn. Weil ‚aber dieie iwenigeren den Inſekten nicht fonderlich In die Augen fallen würden, fo fd über denſelben noch unfruchtbare Blumen angebracht, welche 59— i fo viel Nahrung bedürfen, und die Traube anſehnlicher und den Inſekten bemerkbarer machen. Obgleich die Blume ſehr ini | fo hat fie doch ein Saftmaal; denn die Abſchnitte des Kronen faums find weiß, da die Blume übrigens‘ himmelblau iſt. Den Geruch aber, welchen Linné ihr — habe — iR LE merfen koͤnnen. — ‚Hyaeinthus orientalis. "Tab, XIL. — Big ‚10. Die Blume in natürlicher Stellung. 1% Der unterfte Theil — — vorne ein Sie weggeſchnitten worden. | 13, Eben derfelbe im ———— ber Krone. 5 14. Das Piſtill von oben geſehen. = 1.2. Der grüne Sruchtfnoten hat oberwärts drey weh Stellen, welche — ſo viel —— abſondern und tragen. | 3. Zu dlefen Saftteöpfeen kann (chlechterdings fein Neger } — gelangen. Denn 1) hat die Blume eine meiſt horizontale Stellung, 2) ift die Kronenroͤhre in der Mitte enger, als im 1 Grunde, und wird dafelbft durch die Antheren verfchloffen. Se Betrachtet man Fig. ı3., fo fiehet man ein, daß die. Blume wahrfcheinlich durch Inſekten befruchtet wird. Dennein Bu EN, x Pet a be aa: — a AR N er RN 200 Br \ » Luz — vH Ki Inſekt, welches in den Grund der. Kronenroͤhre hineinkrlecht, 4 oder. feinen Saugeruͤſſel hineinſteckt, muß nothwendig den Staub von den Ancheren abfireifen, und hernach auf das Stigma brin⸗ gen. Bon ſelbſt aber ann der Staub ſchnerw auf das — 4 kommen, . Die Saftdrüfe iſt der Fruchtknoten, welcher auf einem | Stiel ſitzt. | 2. Der Saft iſt im Grunde ber : Someneöpre um den Stlel herum befindlich. 3. Die drey äußeren Kronenbläcter fehen — die — in⸗ neren aber bilden eine Roͤhre, in welcher die Antheren und der Griffel befindlich ſind, welche keinen Regentropfen durchlaffen. 4. Da die Blume eine unanſehnliche braͤunliche Farbe hat, ſo ſollte man glauben ‚ daß dieſer Mangel durch den Geruch er⸗ ſetzt werde, wie bey der erſten Art. nen Geruch bemerkt, und einn € * daß die Blume — Nachts ei riecht, — | — —— ſerotinus. Eee. 4 Dep Tage aber habe ich kei⸗ ; & = — ER 5 N € — De Hyaecinthus. Aletris. | Hyacinthus comofus Tab, xu = Groſſe n ach einem getrockneten Exemplar gezelchnet. Dieſe Art = koͤmmt mit dem Hy acinthus racemofüs in dem Stuͤck überein, daß die oberſten Blumen unfruchtbar, und alſo zu eben dem Ends | weck da ſind, welchen ich oben angezeigt babe, Noch iſt merk würdig, daß die fenchtbaren Blumen ei ne ſehr unanfehnliche Barbe die unfruchtbaren aber ſchoͤn blau oder violett gefärbt find, und auf fangen Stielen fißen, welche, was ganz ungewoͤhnlich iſt, eben fo; gefärbt find, als die, Eine Einrichtung, welche ſich offenbar auf die Inſek⸗ wie Pollich meldet, zwi⸗ May und Juny, und hat einen Da alfo die oberſten Bl umen den In⸗ haben, wie Hyacinthus Muſcari, Slumen. ten bezieht. Die Pflanze wächft, | * dem Getreide, bluͤhet im Eine Elle langen Schaft. ſebten eher in die Augen fallen, als die unterſten welche von ben Halmen und Blaͤttern des Getreides mehr verdeckt werden: — — ſo mußten auch jene ſchoͤn gefaͤrbt ſeyn, damit ſie von den us Nachtheil von unanfehnticher Farbe jeyn, meil ein Inſekt, wels = ee hat , von ſelbſt zu den fruchtbaren Blumen hinabkrlecht. — Am 31. May fand ih eine Pflanze mit verbläheten Hu — well ſi ie von den Inſekten keinen Beſuch erhalten hatten. 7 Aletris Capenfis. . Tab. XII. 20—23, 28. 20, Die Blume in natürlid)er Stellung und Gröffe. je: en Aletric. Durchſchnitt. 23. Die Blume, von unten aefaben a Die Krone, nachdem die vorderſte Hälfte VÜRDBENRRIREENN und das Piſtill herausgenommen worden. C 22. Das Pill. | 1 Der blaßgelde Sruchtknoten ſondert aus feinen ſechs Sun chen den Saft ab. | En Wenn man von: unten in: die Blume: hineinfü eht, „fo ers „An Geſtalt einiger Tropfen, Fig. 23. Die Fllamente find an die Krone bis ** Sig. 28. angewachſen. Ste paſſen Sehr genau. auf die Furchen des Fruchtknotens „daß alſo der Zwiſchenraum zwi; der — des — ſtehen. —* — — J 19, Der oberfte — Theil der über Einen Fuß langen Blumentraube in natäeli cher‘ — men, welche ſaͤmtlich unbefruchtet geblieben waren, vermuthl * blickt man im Grunde derfelben vor dem Fruchtknoten den Saft: | KR — Aletris. h ſekten deſto lelchter bemerkt wuͤrden; dieſe aber konnten ohne | : gleich; Linne bey diefer Gattung ſo wenig, als. bey; der. vorher⸗ — ches den Gipfel der Traube entdeckt, und ſich auf denſelben bs | an Der gi dee Krone — dem Fruchtknoten im | nung den Sufeften in die Augen. chen es auch beguem gelangen kann. ſchen dieſem und dem Grunde der Krone ſehr enge iſt. Der Saft Geruch. muß alſo aus dieſem engen Zwiſchenraum heraustreten, und bleibt | funden. R 3 — 9 — J 4 Yucca: Hemerocallis, d; Da die Blume ——— und eine ange vößrenksinlge Ä Geftaft bat, fo iſt dadurch der Saft gegen den Regen hinlaͤnglich geſi chert. Daher iſt feine befondere Saftdecke vorhanden. nn. 4. Die ſchoͤne aus vielen zuſammengedraͤngten großen blaß⸗ roͤthlichen Blumen beſtehend e Aehre, welche von einem einige Fuß hohen Stengel getragen wird, faͤllt ſchon in großer Entfer⸗ Denn ſobaldo ein Inſekt vor: die Oeff ung der Krone koͤmmt, ſo erblickt es fogleich im Grunde derſelben bie Safttropfen, zu wel⸗ Denn: ſowohl der Gri fieln als auch die Filamente, blegen ſich an die innere oder dem Sten⸗ ‚gel zugelehrte Seite der Krone. Der Seruch — — ——— | — Yucca gloriofa. Tab. XII... 24. Die etwas vergroͤſſerte | Blume in natürlicher Stellung, nachdem. der: größte Theil ber: „Krone und des vorderfien Fllaments weggeſchnitten worden. Auch dieſer anſehnlichen Blume fehlt es nicht an Saft — An gehenden, ‘vom Nectario: etivas; meldet... I. 2. Die Saftdrüfe iſt der Sruchtfnoten ſelbſt. decke gegen den Regen hinlaͤnglich SENDER Hemer ocallis. Hemerocallis faua.- er Derfelbe: hat drey Surchen. Bey a, wo diejelben. am. tlefſten ſind, es man In. jeder einen Safttropfen. | 3. Weil die Deffuung der glockenfoͤrmigen Blume, deren Kronenblaͤtter laͤnger ſind, als das Piſtill, der Erde zugekehrt tft: fo find die drey Safttropfen, auch ohne eine befondere © as | — 1. Die Saftdruͤſe iſt der ——— oder vieleicht ſon⸗ 2 Det Safthafter iſt die ——— 3Die⸗ Blume ſitzt auf einem ſtarken Stiel in einer folchen: Stellung, daß ihre Oeffnung ein wenig der Erde zugekehrt iſt. Ferner breitet ſich der Kronenſaum nicht ſehr von einander, Es kann alſo kein Regentropfen in: den Safthalter ommen. Die | Filamente und: der: Griffel biegen fich eben: fo und zu eben dem. Endzweck, ‚ale bey der. Aletxis. Capenfis,, am die: Innere, ee der: Krone. 4. Die: Blume hat kein Saftmaal aber einen angeuuhmeh s. gm Safthalter: habe ich; einen: todten: Blumantäfse — Ein Saftmaal iſt nicht noͤthlg. == = dern nur die drey welßlichen mit. einer: Furche verſehenen Stellen deſſelben den Saft aus, — ‚Berberis, © Berberis, = 71 en. 00 WO = | 203. ee Heinerekillier SW enerogaftii ee Dieſe ſteht ——— aufrecht. 25. Ein Kronenblatt von der Inneren Selte. An feiner. 2 ‚gefättigterer Farbe. : ſich am fol genden Morgen nicht von neuem. > ©. 223. Auch dadurch unterſcheidet ſie ſich von der vorhergehenden, daß Denn die zin⸗ ſie keinen. Geruch, Hingegen ein Saftmaal bat. noberrothe Krone bat im Grunde einen gelben fecheftrahlichten Stern. Damit derfelbe ſich deſto beffer ausnehme, fo find die drey inherften breiteren Abfchnitte der Krone in der Mitte von Daß die Blume von einem Sr feft befruchtet | “wird, erhellet daraus, daß die Filamente nicht, wie der Griff: [, ‚grade geſtreckt find, fondern fich nach der oberen Seite der Krone zu Erümmen, und die Antheren ihre ſtaubvolle Selte nicht dem St igma, fondern der oberen Seite der Krone zukehren. Dieſe Elinrichtung würde hoͤchſt zweckwidrig ſeyn, wenn die Befruch⸗ tung auf eine mechanifhe Art geſchehen folfte. Da die Blume ein Saftmaal hat, fo iſt fie eine Tagesblume. Welches die Er; Bey einigen: Blumen bemerfte ich des Abends, daß auf ihr mit weißen Haa— — ren uͤberzogenes Stigma kein Koͤrnchen des gelben Staubes ge⸗ kommen war. Dieſe haben auch in der Folge keine Frucht ange; fest. Ich habe zwar Blafenfüße in den Blumen angetroffen; dileſe aber koͤnnen fie nicht befruchten, ſondern es muß — ein großes Inſekt geſchehen. In beiden Arten hat — Sleditf ch Saft — | ; Berberis. | Berbetis vulgaris. Berberitzenſtrauch. Titelk. Fig. VII. Die vergroͤſſerte Blume von unten gefehen, Tab. VII. — 12. 18. 19. 24. 25. 8. Die Blume in natürlicher Stellung, nachdem ber set und die Krone abgelöfet worden. | 012, Diefelbe, von unten gefehen. Ein Staubgefäß Hat fi ch von einer Fllege beruͤhrt, an das Piſtill angelegt. 9. Das Piſtill. 10, Der unterfie Theil des Piſtills und eines Staußgefäßes, welches ſich an daſſelbe angelegt hat. 18. Der unterſte Theil eines Staubgefäßes, — Autheren ſich noch nicht geöffnet haben, in umgekehrter — von der inneren Seite. 19. Derſelbe, nachdem ſich die — geoͤffnet und bes . gezogen haben. Ne * Derſelbe von der a Seite, \ „eigentliche Saftörüfe ſey. Blumen hinderlich ſeyn. Baſi s die beiden (punktirten) Saftdruͤſen. die Baſis des Fruchtknotens, welche in Fig. 9. punktirt iſt, die etwas dunkelgruͤner, als dev übrige Theil, überzeugen, nahm ich eine Blumentrauße, welche einige noch nicht voͤllig aufgebrochne Blumen hatte, loͤſete den Kelch, de. Krone und die Staubgefäße von dieſen Blumen ab, und ftellte i x Ich fand aber am folgenden Tage die Baſis dee fie ins Waſſer. Silamente und des Piftille In den Winkel zwiſchen jenen und die⸗ ſem begiebt. — 5 / 3. Daß diefer Saftvon feinem — verdorben wer⸗ — den koͤnne, lehrt der Augenſchein, indem die Blume herabhaͤngt, a und eine Eugelförmige Geſtalt > und im Grunde derſelden ſi — der Saft befindet. | 4. Die Dlumentrauben faffen den — ſhon von weitem in Augen. Weil die Blumen herabhangen, und nicht a u einem hohen Baum, fondern. auf einem niedrigen Strauch ſich bes finden, folglich den in der Luft umberfliegenden Inſekten mehr der obere, als der untere Theil derſeiben, in die Augen fällt: fo würde der Kelch, wenn er gruͤn waͤre, der Bemerkbarkeit der Daher iſt er eben ſo gefaͤrbt, als die. Die Saftdrüfen find zugleich das Sa? a maal; denn fie find gelber, als die Krone, Krone, nemlich gelb, 5. Daß die Staubgefäße reizbar find, und, wenn fi ie beruͤhrt werden, fi fih ſchnell an das Piſtill anlegen, iſt ſchon dem Linne 1. 2. Ich habe anfangs geglaubt, daß nicht die zwolf — ſen, von welchen auf jedem Kronenblatt Ein Paar ſitzt, welches 4 inne Nectarium nennt, den Saft abfondern, fondern dad “1 Denn ich fand den Saft niemals — — ſchen jenen Druͤſen und den Filamenten, ſondern zwiſchen den — Fllamenten und dem Piſtill; auch iſt die Baſis des Fruchtfnotene Um mich hlevon zu NE EEE Sry Rs —— fahrung beſtaͤttgt. Denn bey ſchoͤnem Wetter oͤffnet ſie ſi ſi ch Fruchtknotens ganz trocken, ſahe alſo ein, daß jene zwoͤlf Druͤſen des Morgens zwiſchen gs und 6 Uhr, bey rüber Witterung | dennoch die Saftdruͤſen find, und daß ſich foiglich der von denſel⸗ > etwas ſpaͤter. Gegen Abend ſchließt fle ſich wieder, und öffnet | ben abgeſonderte Saft wegen der ſtaͤrkeren Anziehungskraft der ; — ne * a —— bekannt geweſen. Auch hat derſelbe eingefehen, daß dieſes auf die Befruchtung ſich beziehen muͤſſe, daß folglich die Inſekten, welche dem Saft nachgehen, indem ſie die Staubgefaͤße berühren, die Blumen befruchten. Ind eſſen wuͤrde es thm doch ſchwer ge⸗ = 5 worden ſeyn, zu zeigen, wie die Staubgefäße, wann fie fih an das Piftill anlegen, das Stigma beftäuben. Denn wenn man Sig. 10. und 12. betrachtet, fo fieht man, daß die Antheren fih zwar an den Rand des Stigma, nicht aber an das Stigma ſelbſt legen. Dieſe Schwierigkeit verſchwindet, ſobald man weiß, daß 8 derjenige Theil, welchen Linne, und, nach feinem Benfpiel, | Gleditſch, Pollich, und.noch neulich Batſch in feinen * R 205 J kelnesweges das Stigma if. ‚Berberis, ee, — — Blumenzergliedsrungen das Stigma — Haben, Diefes vermeinte Stigma iſt wpemilch der teffers oder knopffoͤrmige Körper, welcher unten R foͤrmige Oberfläche deſſelben. auf dem Fruchtknoten fi itzt, und vornehmlich die unterſte krels⸗ Ein Umſtand, welchen ich ſelbſt uͤderſehen hatte, welchen aber Batſch bemerkt hat, verhalf mir dazu, das eigentliche Stigma zu entdecken. Er ſagt nem— Mi, daß der Rand des Stigma, Fig. 9. be, mit einer Feuch— FE. tigkeit überzogen ſey. 9— in der Vinca nicht die Grundflaͤche, ſondern die Seitenflaͤche = eines walzenfoͤrmigen Körpers das Stigma iſt, ſchloß ich ſo⸗ gleich, daß dieſer Rand das wahre Stigma ſey. Dieſer Rand, Hieraus, und weil ich wußte, daß auch weicher ſich in Fig. 9. durch die ſtaͤrkere Schattirung aus -nlinmt, ift etwas dunfelgrüner, als der übrige Theil des Enopf Bi förmigen Koͤrpers, und ich habe bey genauer Befichtigung dei; ſelben wirklich gefunden, daß er mit einer Feuchtigkeit uͤberzo— is gen iſt. Durch die Entdeckung des eigentlichen Sahmi 6 bin Ich in den Stand gefest worden, einzufehen, wie zwectmäßtg diefe h 2 befonidere Einrichtung deſſelben, und die eben fo befondere Ein | N richtung der. Staubgefaͤße iſt, und wie nothiwendig jenes von 319. 18. ſich noch nicht geoͤffnet. Es waͤhret aber nicht lange, fo fans gen fie an fich zu Öffnen, aber nicht auf die gewöhnliche Art, daß fie ſich nemlich der Länge nach in zwey Hälften fpalten, fondern fo, daß fie fih von oben herab von den Filamenten abldjen, ſcch umkehren, mit dem unterſten Theil am Fllament ſitzen bleiben, mit dem übrigen aber noch unterhalb des geftußten Folglich iſt diejenige Seite derfelben, welche den Staub hat, nun dem Piſtill zus diefen fo oft beftäubt werden muß, als diefe, von einem In— ee ſekt berühtt, fih) an das Piftill anlegen. = Wann die Blume im Aufbrechen begriffen ik, ſo hat der unterſte Theil der Staubgefaͤße auf der inneren Seite die in abgebildete Seftalt. Die beiden Stanbbälge haben Endes deffelben. ſtehen, Fig. 19. 24. gekehrt. Nun ſind die Filamente grade ſo lang, daß, wann fie am Piſtill anliegen, die Staubbälge am Stigma anliegen. Wenn alfo ein von einem Inſekt beruͤhrtes Filament ſich an das Piſtill anlegt, fo druͤckt es die innere ſtaubvolle Seite fels ner Staubbälge dicht an das Stigma an, Sig. 10, und ı2,, und weil diefes feucht iſt, ſo muß ein Theil des Staubes an demfelben haften. Auf folhe Art wird, da bald diefes, bald jenes Filament vom Inſekt berührt wird, und fih an das Piſtill anlegt, das Stigma nach und nach vingeherum mit Staube verjehen, und der Fruchtknoten befruchtet. ſaum weggeſchnitten worden. J Berberis. Coichicum. 208 Die Blumen werden ‚überaus Häufig. von einer Art Ele | ner Schwarzen Fliegen beſucht, deren eine auf den Zitelfupfer in natürlicher Groͤſſe abgebildet iſt. So wie ich die Fliegen uͤberhaupt wegen ihrer Dummheit zu den unedelſten Inſekten rechne, ſo glaube ich, daß diefe Fliegen zu den unedelſten Fliegenarten gehören, Denn andere liegen haben doch wenigftens einen ftarfen Seldfterhaltungstrieb, und machen fih, wenn man fie am rührt, oder fih nur ihnen nähert, fogleih aus dem Staube. Diefe hingegen bleiben fogar, wenn man fie ſtoͤßt, mit großer Gleichguͤ guͤltigkeit ſitzen. Saft dieſer Blume finden, iſt kein Wunder, da derſelbe gar nicht verſteckt iſt. Da fie ſich nun in großer Anzahl auf den ſumen einfinden und aufhalten, ſo geht auch die ie Befruchtung wohl von Statten, und man findet im Herbſt den Strauch mit rothen Beeren überfläffig verſehen. Colchicum. Colchicum autumnale. Zeitloſe. Tab, XII. — 2 33—35+ | 25. Der oberſte Theil der Blume in —— — und Stellung. | | | 2:26, Ein Drittheil ded Kronenſaums von der Inneren Seite: nebſt zwey Staubgefäßen. 27. Ein Filament nebſt dem Abſchnitt des Kronen faums, an welchen es unterwärts angewachfen Ift. 30, Der unterfte Theil eines Abfchnitte des Kronenſaums von der inneren Seite. In der Mitte deſſelben ſieht man eine uͤberzogenen Rand hat. | 33. Der oberfte Theil der Sfume, Inst der Kronens An der Bafis der vorderften Filamente fieht man die (punftirten) Saftdräfen, | 34. und 35, hörende Abfchnirt des Kronenfaums, von einander gebogen. Ob Jemand fhon vor mie in diefer Blume Soft gefuns MWentgftens erwähnen Linne Die Urfache hievon iſt, den bat, daran zweifle ich. und Pollich nichts vom Nectario. daß bier fein befonderer und in die Augen fallender Theil vors handen ift, welcher den Saft abfondert oder enthält, und daß die Saftdräfen fih da befinden, wo man fie zu juchen gar nicht gewohnt iſt, nemlich an den Filamenten. I. Die Filamente find nemlich unterwaͤrts, wo ſie zwar nicht mehr mit dem Kronenſaum zuſammengewachſen ſind, aber ⸗ Daß ſie ungeachtet ihrer Dummheit den — Furche, welche zu beiden Seiten einen — mit Wolle / Ein Staubgefäß und der zu demfelben ge⸗ & er u — 7 J = uns “ F, F u — * N * — * — N > : Tate — TR 3 Ara f e { - —— er en Colchicum. > In RS | A‘ doch ſche dicht an demſelben — le * ——— and auf der aͤußeren oder dem Kronenſaum zugekehrten Seite pomeranzenfarben Dieſe gefärbte Stelle eines jeden ae = iſt eine Saſtdruͤſe. | Mall bat, vergleichen Tann. af, iſt die dicke Baſis des Fllaments eingefügt, und zwiſchen „beiden befindet ſich der Soft. — | 3. Die belden erhabenen Raͤnder der — ſind mit Wolle überzogen, damit fein Ram fi ſich mit dem Saft remſchen koͤnne. 5. Die Blume wird von Stiegen und Dlumentäfern — beſucht. Auch fand ich in derſelben einen Schmetterli ng, und. ein Inſekt, welches einer. Biene ahnlich war, Alle diefe In⸗ ſekten wußten den Saft fehr wohl zu finden. Das letzte konnte nicht anders zum Saft gelangen, als fo, daß es zugleich die Saga beruͤhrte, und den Staub derſelben abſtreifte. Da⸗ | ber war fein ganzer Körper voller Staub, beſonders bie Aus gen, von welchen es denfelben mit den Vorderfüßen wieder abſtreifte. Als es aus der Blume wleder heraus krlechen wollte, beruͤhrte es die Stigmate Es if alſo wahrſchei allch, daß | ‚auch dieſe Blume von den Inſekten befruchtet wird, yumal, | da auch hier die: ftaubvolfe Seite der Antheren nicht den Stigs maten, ſondern dem Kronenſaum zugekehrt iſt, Sig: 33. — lume wirklich fuͤr die Inſekten Saft | abſondert, und vermuthlich auch won denſelben befruchtet wird: fo laͤßt ſich Hieraus mancher dieſelbe betreffende Umſtand eerklaͤren, welcher ſonſt unerklaͤrlich bleiben würde: Daß ſie erſt dm Herbſt bluͤhet, geſchleht vermuthlich deswegen damit die, Inſekten in derſelben noch alsdenn einige Nahrung finden, wann andere Blumen ihnen entweder, weil fie: nicht mehr vors i handen ſind, gar keine, oder, weil es ihnen an Kraft fehlt, Da alſo dieſe B — ). Se: RT: | EEE ‚ Colchicum, > — 298 4 — viel Saft —— nur eine ſehr ————— Nahrung ; | N verfchaffen Einen, Weil aber, wann ſie bluͤhet, der Winter | herannabet, ſo kann dle Natur die Frucht nicht noch vor dem⸗ E ſelben zur Neife bringen, fondern fie muß dieſes bis auf den — * Jeder Abſchnitt des —— hat in der M itte Bi EB ſelner Baſis eine Furche zwiſchen zwey erhabenen Naͤndern, 1 welche man mit einem Graben, der anf beiden Selten einen In dieſe Suche, welde glatt Damit nun die junge Frucht nicht im Winter erfri eve, fo muß fi e nicht nur tief unter der folgenden Sommer aufichieben, Erde verborgen, fondern fogar in der Zwiebel eingeſchloſſen L 3 ſeyn. Da aber auf ſolche Art die Blume nicht einmal auf eie nem Stiel, geſchwelge denn auf einem Stengel ſttzen kann, 4 und doch, um den Inſekten In die Augen zu fallen, von der 7 ‚Oberfläche der Erde etwas entfernt feyn muß: fo mußte fie eine fo außerordentlich lange Kronenvöhre haben. "Wegen dir , | fer ungewöhnli ichen Ränge der Kronenröhre aber mußte auch in E 4 Anfehung der Saftdrüfe eine ungewöhnliche Einrichtung ge⸗ | macht werden. Gewoͤhnlich ſitzt die Saſtdruͤſe am Fruchtkno⸗ ten, oder ſie iſt ein Theil deſſelben, oder der ganze Fruchtkno⸗ ten. Verhlelte es ſich nun mit derſelben hier auch alſo, fo 4 müßte der Saft, welder, um von den Inſekten genoffen wer, ⸗ den zu koͤnnen, fih im Stunde des Kronenſaums fammlen muß, durch bie ganze lange Roͤhre in die Hoͤhe ſteigen. Als⸗ ee denn aber würde der größte Theil deffelben in der Roͤhre blei⸗ 4 ben, und nur ſehr wenig, oder gar nichts in den Srund des. — Kronenſaums kommen. Die Natur ſahe fich alfo genoͤthigt, etwas zu thun, was ſie ſonſt nicht zu thun pflegt, nemlich die e Filamente zu Saftdruſen zu machen. Endlich kommen die ‘ Blätter nice im Herbſt mit der Blume, fondern im fol⸗ genden Sommer mit der Frucht zum Vorſchein, weil fie im . erſten Fall zu nichts genügt haben wuͤrden, da die Blumeaus' der großen Zivtebel Nahrung genug erhält, fondern vielmehr, 3 nachtheilig geweſen ſeyn würden, indem fie dle Blume verdeckt, und den Inſekten weniger bemerkbar gemacht hätten, im letz⸗ fen Fall aber der Frucht Nahrung — helfen, deren = ver u als die BR — je Si 1 ir BETTER ER raue Bar RE , ei N . + aa 52207 272 27, © . K ‘ J 7 I 7 ; N — — | Siebente F \ . Y * J — If ” ⸗ 4 1 Me E dieſelbe nach der Linie a b Fig. 2- durchſchnitten worden. Mitte der Fruchtfnoten, um denfelben die fieben Silamente, um | dieſe die Naͤgel der fuͤnf Kronenblaͤtter, und zwiſchen den beiden oberſten von dieſen und Ben oberſten ——— die punktete) “ ;’ h Ku Hi 49 = A Ir 2 Br —* | Aefculus. a } Aeſculus. Zwitterblumen mit ſieben * defeulus. % Acfeulus Hippocaffanum. Ropeafantenbam. Tab. XIM. IS. I. Die vergroſſerte Zwitterblume € bie melſten Blumen ſind mannlichen Geſchlechts) In natürlicher Stellung, von vorne 96 ſehen. Das Saftmaal iſt punktirt. 2. Diefelbe, von der Seite gefehen. 3. Der hinterſte übel iq aebliebene Theil der Blume ‚ nachdem In der ent | 4. Eines von den beiden oberſten Kronenblaͤttern von der Is x neren Seite. Sr Daffelbe von der äußeren Selte. Da diefe Blume, wie befannt iſt, von den Dienen Häufig beſucht wird, auch ziemlich groß iſt: ſo wundere ich mich, daß Linné keinen Saft in derſelben gefunden hat. Wenigſtens koͤmmt in ſeiner Beſchreibung der Gattung nichts vom Nectario vor. Gleditſ ch hingegen a in der Blume — a Se Die weiße Saftdrůſe iſt im Grunde des Kelchs Kofi den Naͤgeln der oberften Kronenblaͤtter und den oberften Stlamens ten befindlich. | 2. Eben dafeldft iſt auch der Saft anzutreffen, 3. Der Saft iſt vor dem Segen fehr wohl verwahrt, Denn | 5 hat die Blume eine horizontale Stellung, und es fallen da— her auf die Krone weit weniger Kegentropfen, ale wenn die — Blume aufrecht ſtuͤnde. 2) Die Kronenblaͤtter find, fo wie der unterfte Theil der Filamente, mit weicher Wolfe überzogen, und haben unterwärts Falten, wodurd) gleichfam zwey Ohren entfter _ hen. Da nun ihre Nägel vom Kelch) zufammengedrückt werden, ſo umfaſſen ſie mit dieſen Ohren ein Fllament, ſelbe an den Fruchtknoten in den Zwitterblumen, und an den — — und druͤcken daſ⸗ Scheinfruchtknoten in den rät 4 Die eroßen mit vielen und anfehnlichen Blumen — nen Trauben fallen den £ Inſekten ſchon in weiter Entfernung in die Augen. Saft verborgen iſt. Die weiße Krone hat nemlich in der Mitte fuͤnf Seh , welche anfangs gelb, Eingang zum Safthalter am nächften find; der unterfte aber iſt am fleinften, oft auch gar nicht vorhanden, weil er von diefem Eingang am weiteften entfernt it. Die Blumen find irregulär, Dieſe Stellung aber | teil fie eine horizontale Stellung haben. haben fie, weil fie eine anfrechtftehende zufammengefeßte Traube bilden, ‚welche den Inſekten nicht von oben, fondern von irgend einer Seite geſehen am ſtaͤrkſten in die Augen fallt. — | Auf ſolche Art iſt es uns | möglich, daß ein Negentropfen zum Saft dringen Eönne, | ee Das Saftmaal zeigt deufelben die Stelle, wo der hernach aber purpurfarben find, Dte beiden oberften Flecke ſind am groͤßten weil ſie dem. 5. Daß die Blume den Bienen und Hummeln, — fe befuchen, nicht umfonft ihren Saft zukommen läßt, fondern zur. Vergeltung von ihnen befruchtet wird, erhellet aus Folgendem. 1) Daß die Befruchtung nicht auf eine mechanifche Art geſchehen : könne, fi ehet man ein, ſobald man das Stigma betrachtet. Daſ⸗ ſelbe iſt die Spitze des Griffels, folglich ſehr klein. Alle Blumen | aber, welche durch den Wind befruchtet werden, haben ein ſehr großes Stigma, und muͤſſen es haben, weil fonft die Beſtaͤubung deſſelben mehrenthells unterbleiben wuͤrde. 2) Wenn eine Biene bluͤhenden Staubgefaͤße und den Gelffel ſetzen. Alsdenn ſtrelft fie mit ihrem Unterlelbe den Staub von den Antheren ab, und - bringt denfelben auf das Stigma. | Stigma berühre, bieget fi das Ende des Griffels in die Höhe Daß das Stigma ſehr Elein iſt, ſchadet nicht; es ift genug, daß = es von dem Inſekt nothwendig berührt werden muß. Dies iſt von den Zreitterblumen zu verftehen. männliche Blume, beſucht, theren ab, und bringt denſelben — auft das Stigma einer Zwitterblume. | Eben desivegen, damit fie das Wenn das Inſett eine ſo fireift es den Staub von den As ⸗ ‚oder Hummel zum Saft gelangen will, fo. muß fie ſich auf die ⸗ FR — Eur en ge an Allenles. Die ı, ET 2. Sign jeigen, welche Beränderungen mit den Staubaefäßen vorgehen. 4 und 6 find noch kurz, und kruͤmmen fih unterwärts an die Krone, und die Autheren haben fich noch | nicht geöffnet. und die Antheren haben ſich geöffnet, und find vollee Staub; und haben feinen Staub mehr. 2 endfid iſt im Begriff dieſes au thun. Daß nicht alle Staubgefäße zugleich blühen, d. i., grade geſtreckt ſind, und ſtaubvolle Antheren haben, geſchieht deswegen ‚ damit die Blume deſto länger Staub zur Befruchtung — tiefere. verbluͤheten Staubgefaͤße ſich abwärts kruͤmmen, iſt deswegen noͤthlg, damit fie die Inſekten nicht verhindern, den Stant der bluͤhenden Antheren rein abzuftreifen. das Saftmaal gelb; ſobald ſie verbluͤhet ſind, wird es purpur⸗ farben. Wann dieſe Veraͤnderung bey einer Blume vorgeht, fo ‚Öffnet ſich unmittelbar vor, derſelben eine.andere Blume, welche | ‚Wenn man dieſe beiden Umſtaͤnde zur - jene zum ‚Theil verdeckt. 0 fammen nimmt, und zugleich erwaͤgt, daß wenigſtens der Beſuch, | | welchen das Infekt bey einer maͤnnlichen Blume, deren Staub⸗ z gefäße verbluͤhet ſiud, abſtattet, auf die Befruchtung der Zwit—⸗ terblumen nicht den mindeſten Einfluß hat: ſo fälle man natürlis | cherweiſe auf die Bermuthung, daß das gelbe Saftmaal- desives | gen purpurfarben wird, damit das Inſekt die mit dem purpurfats | ‚gelbe Farbe, oder demſelben weniger In die Augen falle; obgleich, Empfindung , auch angenehmer. | find, von den Inſekten nicht mehr befucht werden follen: fo würde "ändert, und man begreift nicht, wozu dleſelben noch hernach eine Zeitlang auf den Blumen is ken bleiben. ‚Solgehbes iſt alſo wahr; ſcheinlicher. a | gefaͤße eines nach dem andern bluͤhen, und daß die noch nicht bluͤ⸗ henden und die ſchon verblüheren: eine andere Stellung haben, | als das blühende. Chen diefes werden wir bald an dem Tropaeo- | 3 und 5 haben fich verlängert und grade geſtreckt, | | männlich s weiblicher Dich ogamiſt zu ſeyn. rund 7 haben ſich abwaͤrts gebogen, und die Antheren find welk, Und daß ſowohl die noch nicht blühenden, als die fhon | dieſe. 5 * * \ vi | Adkeülus. a N 2 rer Dioganiften R nd. Es fcheint alfo mit bleſer Einrichtung der Staubgejäße immer bie Dichogamte verbunden, und baher jene ein ficheres Kennzeichen diefer zu ſeyn. Da diefelbe nun auch bey der Aeſculus Statt findet, ſo ſcheint die Zwitterblume ein Sonach befruchten die Inſekten die Zwitterblumen alſo, daß ſie den Staub der | männlichen und der jüngeren Zwitterblumen auf das Stigma je älteren Zwitterblumen bringen. Hievon wird man ſich noch mehr — Denn : } ‚wann das Inſekt auf der abgebildeten Blume fich befindet, fo = überzeugen, wenn man die 1. und 2, Slgur betrachtet, muß es zwar nothiwendig den Staub von den blühenden Antheren | abftreifen; es wird aber durch diefelben verhindert, das Stigma zu beruͤhren, weil ſie hoͤher ſtehen, als daſſelbe. | Stigma erft alsdenn von demfelben beftäubt werden, wann ſam, Solange die Staubgefäße eines nach dem andern blühen, iſt | Soll aber das lihe Staubgefäße verblüher find: fo muß dies bey einem jeden Beſuch gefchehen, weil die Staubgefäße ſich ſaͤmtlich abwärts ger kruͤmmt haben , folgt ich das Inſekt auf dem Griffel ſtehen, und das Stigma nothwendig beruͤhren muß. Folglich muß das St! gma erſt nach dem Verbluͤhen aller Staubgefaͤße zu bluͤhen anfangen. Ob dies wirklich geſchieht, habe ich wegen der außerordentlichen e Kleinheit deſſelben nicht ausmitteln koͤnnen. a Die Zwitterblumen ſind alſo anfangs maͤnnliche Blumen, und haben ein gelbes Saftmaal, und werden In der Folge welbe Das x mit wollen wir vergleichen, was Leers von dem Ribes alpinum benen Saftmaal gegterten Blumen nicht befuche, daß folglich die. | meldet. Er ſagt, diefer Strauch fey In der. Gegend von Herborw Ä Purpurfarbe entweder nicht fo anlockend für daſſelbe ſey , als die viel, die Trauben des weiblichen Strauchs nur drey bis fünf Blu⸗ was das menſchliche Auge betrifft, grade das Gegentheil Star men, die maͤnnlichen Blumen ſeyen flach, die weiblichen lange findet. Denn das purputfarbene Saftmaal iſt fuͤr daſſelbe auf⸗ fallender, als das gelbe, und demſelben, wenigſtens nach meiner liche Blumen, und erhalten ein purpurfarbenes Saftmaal. jederzeit ein Dioͤciſt, die Trauben des maͤnnlichen Strauchs haden licht. Jene haben alſo vermuthlich eine anfehnftshere Kıone, als Diefes dient zur Beftätigung deffen, was Ich bey der Va⸗ leriana dideca geſagt habe. Denn die Inſekten fallen natuͤrll⸗ 4 | cherweiſe eher aufden männlichen, alsauf ben weiblichen Strauch, — 9 | Wenn aber die Blumen, ſobald Ihre Sinigefäfe veröfähet weil jener mehr und anfehnlichere Blumen hat, als diefer. Fers R ner ſagt er, die männlichen Dlumen haben eine gelbe, die weißs | diefe Abſicht beſſer dadurch errelcht werden, daß die Kronenblät; lichen eine rothe Dieſe Uebereinſtimmung in Anfehung 2 ter alsdenn adfielen, als dadurch, daß, das Saftmaal feine Farbe der Farbe zwiſchen zwey im Uebrigen ſehr verſchledenen Blumen iſt ſehr merkwuͤrdig, und macht es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß die J gelbe Farbe fuͤr die Inſekten einen ſtaͤrkern Reiz habe, als dle | | rothe, daß folglich die Natur die Zreitterblumen der Aeſculus, Wir haben won an der Pornafl; 12 gefehen } daß ig Staubs IK folange fie männlichen Geſchlechts find, und die Blumen des: '' männlichen -Ribes gelb, hingegen die Blumen des weiblichen Ribes ‚und die älteren weiblichen Zwitterblumen jenes Baums roch färbt, damit die Inſekten erft jene, und hernach dieje befuchen. Die lum, und in der Folge an mehrern Blumen ſehen, welche insger | Blumen ber Lantana aculeata find ‚ wie Linné fagt, anfangs — EEE ER — ae — — SE Er Rare — 213 ich bey der Cucurbita anzeigen. 5 mung befindet fi ich ein Baum in der Plantage zu Tegel, dh aber nicht für eine Varietaͤt der Aefculus Pauia, fondern für eine neue Art; denn die DI ume hat nicht acht, ſondern ſieben —— Tropacolum. gelb, — * ſchatlacht farben. Vermuthlich m fe auch Dicho⸗ gem iften, Daß die Natur auf diefem Baum nicht lauter Zwitterblus men, fondern mehr männliche, als Zwitterblumen, hervorbringt, geſchleht aus eben der Urſache, welcher wegen Cucurbita Pepo mehr männliche, als welbliche Blumen Bet: Diefe Urfachewerde Aefculus Pauia flore luteo, Ich halte Staubgefäße. Tab. XI. 29, 31. 32. ‚32. Eines von den oberften Kronenblaͤttern. = 29. Dafielbe, vergroͤſſe rt. Eos Ahle Kaffe Unter diefer Benen⸗ Aeſculus. u - 214 31. Eines von den unterften Kronenblaͤttern. 1. 2. Mit der Saftdruͤſe und dem Safthalter verhaͤlt es ſich bey dieſer Art eben ſo, als bey der vorhergehenden. Ich bei: 3 in dieſer noch mehr Saft, als in jener. 3. Die inneren Theile der Blume werden nie vom — ſo | | dicht zufammengedrückt, als bey der vorhergehenden, und der Zugang zum Safthalter ift alfo nicht fo verfchloffen; aber. dafür find auch die Nägel der Keonenblätter und bie le wollich⸗ = ter, als bey jener. 4. Die Krone iſt blaßgelb; ihre Beide oberfte Blaͤtter aber find mit einigen rothen Linlen geziert, von: welchen die beiden änßerften beym Anfang des Nagels breiter werden, und am Rande deffelben jortlaufen, uns ur Inſelten zum Saft hin⸗ fuͤhren. | Octandria. Zwitterblumen mit acht Staubgefaͤßen. Tropaeolum. T opaeolum maius. Große Indianiſche Kreſſe. Tab. VII. 14—16. 20—23. 26. 32. 35. \ 16. Eine fünf Tage alte Blume In natürlicher Stellung und | Groͤſſe, von vorne geſehen, ohne Schatten. 26. Eben dieſelbe von der Seite, nachdem die zwey vorder⸗ fen Kronenblätter, sole auch die vorderſte Hälfte des Kelchs und des Sporns bis a, wo man einen Theil des Safts fieht, wegges | ſchnitten worden, ohne Schatten, | | . gehört zu Sig. 16., und 22. zu ig. 26, Die Geſchlechts⸗ theile dieſer Blume. 21. Der Grund der —— nachdem das Uebrige wegge⸗ | In den Sporn fieht man fo tief Hinein, daß man beynahe den Saft erblickt. = 23. Das PER einer ward weiche ae zwey Tage - aallt iſt. 15. Die Geſtalt der Beföteörstele, wann die Blume auf ſchnutten worden, ohne Schatten. zubrechen anfaͤngt. 20. Die Geſtalt — wann die Staußgefäß verbluͤhet find. eben io fart vergroͤſſert If, als in Sig..23., fo ſieht man, daB 32. Das if, wann die Blume fünf Tage alt iſt. Da | der Griffel ſich in drey Tagen ——— hat. Ei hat ni das Stigma unterdeſſen geöffnet. | 35. Ein Inſekt, welches ich auf der Blume angeteffen — in natuͤrlicher Groͤſſe. = z Aa Die Saftbrüfe if das gräntiee Ende des Sporns, | 2 Ungefähr die unterfte Hälfte des Sporns iſt voller Saft: 3. Die Blumen fisen auf aufrecht ſtehenden Stlelen in ho⸗ rizontaler Stellung, welches ungewoͤhnlich iſt, und ſind deswe⸗ | gen irregulär, Dieſe Irregularitaͤt zeigt fich zuerft an der Saft: decke. Diejelbe befteht aus fchmalen, in ein Haar auslaufens den, Fortfägen, mit welchen beide Ränder der drey unterffen Kronenblätter da, wo der breitere Theil derfelben an den Nagel angewachſen ift, beſetzt find. Negentropfen alfo, welche auf dieſe Kronenblaͤtter gefallen ſind, koͤnnen ſchlechterdings nicht auf — I ihren Nägeln hinab bis zum Sporn fliegen, ſondern muͤſſen in dem Winkel, welchen jene Fortſaͤtze bilden, ſtehen bleiben, wo man ſie auch nach einem Regen findet, Daß nun die drey uns terſten Kronenblätter eine Saftdecke haben, nicht aber die beiden oberiten, koͤmmt theils daher, weil die Negentropfen auf die ins nere Seite der erfteren, und vornehmlich auf die äußere Seite der letzteren fallen, theile mn weil eine ähnliche en, Da A u ce | arg ee Tropakolum. — an den. ihren ehesten angebracht, dle Bemerkbarkelt | a5 & au des Inneren Saftmaals verringern wuͤrde. | 4. Die Irregularltaͤt der Blume zeigt ſi ſi ch ferner am Saft: — maal, "Die Krone iſt gelb. Auch der Kelch iſt gelb, und nicht, wie gewöhnlich, grün, damiter, weil er von der Krone nur ſehr wenig verdeckt wird A das Anfeben und die Bemerkbarkelt der Blume vergroͤſſere. Alle fuͤnf Kronenblaͤtter haben an der Baſis Aihres breiteren Theils einen rothen Fleck. Dleſe Flecke machen das aͤußere Saftmaal aus, und zelgen den Inſekten, daß der eg zum Safthalter zwiſchen ſie durchgeht. Dieſes ſcheint die naturliche Zelchnung der Blumen zu ſeyn; bey denjenigen ‚deren | Kronenblaͤtter ganz roth ſind, ſcheint wegen uͤberfluͤſſiger Nah— zung, welche die Blumen erhalten haben, das Saftmaal ſich über die natürlichen Sränzen ausgebreitet zu haben. (Auch an dem 2 Tropaeolum minus habe ic) gefunden, daß die SKronenblätter | nicht roth, ſondern gelb ſind, und rothe Flecke haben) Jedoch unterſchelden ſich die SI che der oberften Kronenblätter dadurch, daß fie theils dunkler find, als die der unterften, theils mit braus nen Linien geziert find, melche fi) am Ende des Nagels vereint; gen. Ferner find die drep oberften Abſchnitte des Kelchs, feines; weges aber die beiden unterften mit braunen Linien geziert. Ends lich iſt die oberfte, kelnes weges aber die unterfie Seite des Sporns beym Anfang deſſelben mit drey braunen Linien gezeichnet, welche |. ſo folgt hieraus, daß fie von einem, und zwar gröfferen, Inſekt — bis zum Saft ſich hinzlehen. Alles dieſes macht das Innere Saft - | maal aus, welches die Inſekten unmittelbar zum Saft hinfuͤhrt. Mei die oberften Kronenblätter dem Safthalter näher find, als die unterften, fo. mußten fie auc anders gezeichnet ſeyn, als dieſe. Aus gleicher Urſache ift der Kelch oberwaͤrts, aber nicht unterwaͤrts gezeichnet. Und ein Inſekt, welches in den Grund der Blume bineinfieht, erblickt zwar die oberſte, keinesweges aber bie unterfte Seite des Sporns. Folgl ich würde es unnüß ſeyn, wenn letztere gezeichnet waͤre. Haͤtten nun die oberſten Kronen blaͤtter auch eine Saftdecke, ‚ tote Be unterſten, ſo würde das Sur — vor derſelben nicht in den Sporn bineinfehen fönnen, und das innere Saftmaal würde größtentheilse von demfelben nicht be⸗ merkt werden koͤnnen folglich vergebens angebracht fyn. $. Der Saft der Bl lume jft für ein gröfferes Inſekt beftimmt, und diefes muß für, den Genuß deſſelben die Blume ee | — aus Folgendem erhellet. Nachdem die Blume ſich geöffnet hat, ‚fo finden man die &er cchlechtethetle in dem in Sig. 15. vorgeftellten Zu Rande, ‚Die Fl: lamente find Insgefamt abwärts gebogen, die Antheren haben ſich fruchtet wird; denn Gleditſch ſagt ©. 245. daß ſi ſie von den⸗ 3. ſelben beſucht wird, Ich ſelbſt habe noch niemals eine Blene auf derſelben angetroffen. Im Sporn einer Blume fand ich eine noch nicht geoͤffnet, der Griffel ſſt noch fehr kurz, und das Stigma Bat ſich noch nicht von einander gebreitet. Hierauf fängt das 7. N on ſich aufzurichten und BIER Ina? fine Anthere Was den Griffel und das Stigma betrifft, fo tft, nachdem fhon zu berühren, und ihren Staub abzuffreifen. Und eben desivegen ſtehen die blühenden Antheren ganz frey und am höchften, uns es befinden fich bey ihnen weder die noch nicht blühenden, noh Tropaeolum. ee > ‚6, 5 Sffnet fi ch, erhalt eine kugelformige Geftalt, und iſt aberall voller | Staub, Am folgenden Tage geht mit dem 2. Staubgefaͤß eben — dleſe Veraͤnderung vor. Das 7. aber, welches nun aus gedlent — hat, und deſſen Anthere klein und unanſehnlich iſt, bieget fh a foteder abwärts. Diefes wird fo fortgeſetzt, daß die uͤbrigen Staubgefaͤße in folgender Ordnung blühen, 4. 8 5: 3. 6. I, — R | umd dauert etwa eine Woche. Am achten Tage finder man alle. “ Staubgefäße wieder abwärts gebogen‘ mit verwelkten Antheren, I Fig. 20. Die angeführte Ordnung iſt die gewoͤhnlichſte; einige 2 Blumen aber beobachten folgende Ordnung, 2,7. 5.4 1. EEE - welche auch in der, abgebtldeten Blume Statt zu finden ſcheint. “ a einige Antheren geblühet haben, jener noch kurz, und hat eine horizontale. Stellung, und biefes Ift noch gejchloffen. Ssudem aber die Antheren zu blühen fortfahren, wird der Griffel immer i länger, und feine Stellung mehr aufrecht, und das Stiemafinge an fih zu oͤffnen. Nachdem alle Staubgefäße verblühet fi Bd, und fich abwärts gebogen haben, erreicht der Griffel eben die Länge, und erhäft eben diejenige Stellung, welche vorher die A Silamente hatten. Folglich befindet fi das Stigma, weile fih nun völlig geöffnet hat, auf eben der — wo ee: ar iR blühenden Antheren fanden: | #4 Da alfo die Blume ein männlich mwelbficher Dichogamiſt iſt NL “ 9 RR TEEN len ie NE RE TE De ae ET Eh Le > ar A u N aljo befruchtet wird, daB Daffelbe den Staub der blühenden An theren der jüngeren Blumen auf das blühende Stigma der älteren. bringt, Syn ben jüngeren Dlumen fann es nemlich nicht zum Saft gelangen, ohne mit dem Unterlelbe die blühenden Antherem: i ; 4 die ſchon verblüheten Antheren, noch das Stigma, weil dadurch das Inſekt verhindert werden würde, den Staub der blühenden ? Antheren rein abzuſtrelfen. Eben fo wenig kann es in den Alten = ven Blumen zum Saft gelangen, ohne mit feinem Unterleibe das 4 Stigma, welches grade da flieht, wo in den jüngeren Blumen die Antheren ſtehen, zu berühren. Und damit dieies defto unaus⸗ ble blicher geihehe; ſtehet das Stigma ganz frey, und iſt von — den verwelkten Antheren weit entfernt. Fliegt es nun von einer jüngeren Blume auf eineältere, jo muß es nothwendig die lettere | durch den Staub der erſteren befruchten. Es iſt wahrſchelnlich, daß die Blume von den Bienen, be sr Tropaeolum. "Oenothera. Ss muthlich, um auf die hineinkriechenden kleinen Inſekten Yagd — zu machen. Aud) das abgebildete dumme und träge Infekt fand ich nr „auf der Blume, welches ich fonftauf anderen Blumen, beſonders der Sonnenblume, angetroffen habe. bderſelben nicht beſtimmt ſey, gab es durch ſein Verhalten zu erken | Ameiſe. Auch halten ſich in demſelben kleine Spinnen auf, vers — — nen Saugeruͤſſel hinein, und fand, weil es — —— Regentropfen in demſelben. —— 5 Dieje Blume hat mir einen ſehr uͤberzeugenden Bene 8 von ber Wahrheit gegeben, daS der Menſch in Beurthell ung der Werke der Natur ſehr leicht irren kann, wenn er dieſe Beurthei fung wagt, ohne vorher die Abſicht der Natur erforſcht zu haben. — ‚die mindeſte Spur von Regelmaͤßigkett, Schoͤnhelt und Ordnung — wahrnehmen, ſondern es fehlen mir alles ein verwirrtes Gemiſche u ſeyn. Sch fahe e Intge Filamente grade geſtreckt mit blühenden er Antheren, andere abwärts gebogen mit noch nicht blühenden Ans Arntheren. So wie die Filamente mit Ihrer Baſis den Frucht— Rn knoten regelmaͤß g umgeben, Fig. 21., eben ſo, meinte ich, müßs a ten fie auch eine glei he Stellung und Richtung gegen den Sr iffel, Ri se als ihre gemeiuſchaftl che Axe haben, und ihre Antheren muͤßten 3 x tasgefamt zu gleicher Zeit blühen. dieſer vermeinten Verbeſſerung geweſen ſeyn? Dieſes, daB er; ſtens die jüngere Blume dem zur Be feuchtung beftimmten Inſekt — von der Natur gemachten Einrichtung eine Woche lang thut. EB Zeitraum wird man nicht für’ zu lang halten, wenn man ” bedenkt, daß einige regnichte Tage, welche waͤhrend deſſelben vor— En fommen können, in Nechnung gebracht werden mußten. Be die Antheren, welche an denjelben biähen, blühen umfonft, da | N nicht geichähe, von dem Inſekt nicht abgeholt w ird, weit der De: gen daffelbe verhtudert, die Blume zu befuchen, Zweytens w uͤrde auch alsdenn das Inſekt nur den Staub der oberſten Antheren Br. Re: abfreifen koͤnnen, feinesiveges aber den Staub der unterfien, | — zu Be es von den oberfien verhindert werden würde, — Fan. — Oenothera. | Gemeine Nachtee. —— 5 Oenothera biennis. K% XI. 6—10, 13%, 7. Die ältere Blume in natarl er Stellung und oun, — von du Seite gefehen: Daß es zur Befruchtung 5 | ‚nen. Denn e8 hielt die Saftdecke für den Safthalter, ſteckte fel- | 3 Denn ehe ich die eigentliche Art und Weiſe, wie dieſelbe befruch⸗ tet wird, entdedt f yatte, Eonnte ich an den Geſchlechtstheilen nicht ttheren, und andere noch mehr abwärts gebogen mit verwelkten Was würde aber der Erfolg — nur Einen Tag fang Staub geliefert hätte, da fie dies nach dir Denn | fr the Staub vom Re egen verborben wird, und, wenn auch Dies g re 3. Die jüngere Blume, von vorne ef Sn det Oeff⸗ nung der Kelchroͤhre ſieht man den Safttropfen. | Ä 6 Die Kelchröhre im a — Grunde derſelben | die (punktirte) Saftdräfe 9, Ein Theil eines mit Samenkapfeln verfehenen Zweiges in natuͤrlicher Stellung. | 10. Eine Samenfapfel im Durchſchnitt. 13. Ein Theil eines mit Samentopfeln verſehenen Zweiges einer vom Winde auf die Erde niedergerorfenen Pflanze. | ‚inne, oder einer von feinen Schüfeen, fagt in der Difs fertation de nectariis florum, daß Oenothera, Epilobium, Gaura und Lythrum in Ihrem vöhrenförmigen Kelch Saft ents' haften, behauptet aber hernach, daß dieſelben dennoch fein Nec-' rium haben, weil fie Feine befondere Saftorgana haben, Inder Befchreibung der zwey erſten und der vierten Gattung fagt jener vom Nectario nichts; bey der dritten aber macht er gewiſſe a zu Saftdruͤſen, welche etwas ganz anders find. Oenorhera. an diefelbe angewachfen. Sie ift glatt und gelb. | 2. Der innere Raum der Kelchroͤhre wird vom Griffel — | gefällt, und die innere Oberfläche derfelben iſt mie Wolle, welche fo fein, als ein Spinnengewebe, iſt, uͤberzogen. Der Saft muß | alfo aus dem Grunde derfelben bis an ihr oberſtes Ende, welches | weiter und kahl if, hinauffteigen. Hier bleibt er auf dem Grif⸗ fel in Geſtalt eines anſehnlichen Tropfens ſtehen. Denn der Griffel wird von dem großen Stigma an die untere Seite der Oeffnung der Kelchroͤhre angedruͤckt, wodurch alſo zwiſchen ibm und der oberen Seite jener Oeffnung ein groͤſſerer Raum entſteht. Als ich im Sommer 1788 die Saſtdruͤſe entdeckt hatte, ſo ſahe ich ein, daß der Saft zwiſchen der Kelchroͤhre und dem Grif⸗ fel hinaufſteigen muͤſſe, weit zwiſchen jener und dleſem kein Raum vorhanden iſt, wo er ſich aufhalten koͤnnte, daher auch kein ns fefe in den Grund der Kelchröhre hineinkriechen, oder feinen, a Saugerüffel bineinftecfen kann. Sooft ich aber auch die Blumen des Morgens beſahe, fo fand Ic doch Im feiner e inzigen Saft. Am 7. Detober aber, nachdem die Blumen vorher eine Zeitlang wegen trockner Witterung ausgeblieben waren, nun aber, well es gereanet hatte , fid) wieder zeigten, fand ih in allen Blumen grade da, wo id) denfelben bisher immer vergebens sefucht hatte | Ich erklaͤrte mir dieſes alſo, daß der Saft im Sommer von den Nachtinſekten verzehrt worden ſey, nun aber, da bie Naͤchte ſchon z temlich kalt waren, von denſelben nicht habe abgeholt wer⸗ | den Finnen, well fie nicht mehr ansflögen. Im folgenden Som⸗ mer fand ich anfangs auch feinen Saft In ben Blumen; nachdem 3 / | 1. Die Saftdruͤſe iſt im Grunde der Kelchroͤhre beſindli 2 n den Safttropfen oben an der Oeffnung der Kelchroͤl ee, und ale _ Oenothera, “1 in allen Blumen Saft: — 3306 man gleich glauben ſollte daß ber Safteeonfen gegen den Negen nicht gefichert fey, fo bemerkte ich doch am 20. July 1789 Bormittags-das Gegentheil. ur Dennoch fand ich in der Oeffnung der Kelchroͤhre feinen Regentropfen. Zwiſchen den Staubgefaͤßen und den Kronenblaͤt—⸗ tern, und zwiſchen dem Stigma und den Kronenblättern faßen | Regentropfen genug. Sobald ich aber die Pflanzen- erjchütterte, p flefen diefelben fogleich aus den Blumen ‚heraus. Die Kronen: blaͤtter haben alſo wenig Anziehungskraft ‚ als wenn fie mie Oel Folg⸗ uͤberzogen waͤren, wie die Kronenblaͤtter des Ranunculus. lich koͤnnen die auf die Blumen gefallenen Regentropfen, wenn es aufgehoͤrt hat zu regnen, nicht lange haften, ſondern werden vom Winde bald wieder herausgeworfen. 4. Zu den mancherley Abfichten, welche die Natur gen Be vorbringung diefer Pflanze vor Augen gehabt haben mag, gebb: Erftens follten die Samenkörner Ä - ren. auch die zwey folgenden. aus den Kapfeln nicht berausfallen ſondern durch den Wind, und zwar durch einen ſtarken Wind herausgeworfen ‚und weit and breit ausgeftreuet werden, weil fie nicht mit einem Flügel, oder einer, Haarkrone verſehen ſind, daß ſie auch ein ſchwacher Zweytens ſollen die Blumen von Aus d leſen bdelden Abſi ch ten laͤßt ſich Vieles, was die Struktur der Pflanze und der Blu⸗ men betrifft, erklären. Der Stengel und feine Zweige mußten | = aufrecht ftehen, und eine onfehnliche Höhe erreichen, weil die Samenkoͤrner vom Winde defto weiter fortgeworfen werden koͤn⸗ Wind weit fortführen koͤnnte. ‚einem Nachtinſekt befruchtet werden. nen, je welter die Samenkapſeln vonder Oberfläche der Erde ent; | ferne find. Au) mußten fie ſtark und ſteif ſeyn, weil ein ſchwa⸗ cher Stengel auch von einem ſchwachen Winde erſchuͤttert und hin und her bewegt werden kann. Ferner mußten die Samenkapſeln an den Stengel und die Zweige unmittelbar befeſtigt ſeyn, und eben fo, wie dieſe, eine aufrechte Stellung haben. Denn wenn ſie auf Stielen ſaͤßen, To wuͤrden ſie dieſelben, wenn dieſe gleich aufrecht ſtaͤnden, durch ihr Gewicht leicht umblegen, und auch von einem ſchwachen Winde leicht hin und her bewegt werden. Se weniger ſie aber aufrecht ſtuͤnden, defto lelchter würden auch die Samenförner heransfallen, und durch einen ſchwachen Wind herausgeworfen werden, deſto näher würden fie alfo um die Mut: terpflanze herum auf den Erdboden fallen, Daß es fein Zufall ſey, daß die Kapfeln aufrecht ftehen, fieht man an Stengeln, - welche der Wind auf die Erde nledergeworfen bat, pe Pflanzen uber einige Wochen lang ste Gatten, I ich Es regnete anhaltend und | fo daß es in der zweyten Nacht voͤllig offen ſteht. Denn die I 3 Kapfeln ſchmiegen fich nicht dicht an dieſelben, wie an die aufrecht⸗ ſtehenden Rasen BAHR mit denfelben einen gröffern oder klei⸗ * a? ⸗ Oenothera. nern Winkel, weil, fie fi Ich -Ineosfon bemühen, eine aufrechte Stellung zu erhalten. ſeyn. niger in die Augen fallen würde, Wegen biefer Denn die Filas fondern gegen die untere 220 Nun follte der aufrechtftehende, und mie 4 dem Stengel oder Zweige einen ſehr Ipigen Winkel machende ©: Fruchtknoten eine Nachtblume tragen, welche von einem Nachts ; Infekt befruchtee werden ſollte. Diefe mußte alfo eine Saftblume — h Ferner mußte die Krone berfelben von anfehnlicher Groͤſſe — ſeyn, weil ſie ſonſt in der Dunkelheit der Nacht dem Juſekt wer Sie konnte alfo nicht unmits - | telbar auf dem Fruchtknoten figen, fondern der Kelch mußte eine ee: lange Röhre haben, deren oberfteg Ende, weil der Fruchtfnoten “ mit dem Stengel oder Zweige einen, obgleich fehr fpißen, Winkel macht, von demſelben weiter abſteht, alsihre Bafisı Und das a mit die Krone noch groͤſſer ſeyn koͤnnte, ſo mußte fie nicht völlig | aufrecht, ſondern ein wenig horizontal ſtehen. Stellung iſt die Blume ein wenig irregulaͤr. 2 mente Erümmen ſich nicht auf eine reguläre Art gegen den Sie fel, als Ihre gemelnfchaftliche Are, 5 Seite der Krone, und die beiden oberfien-ftehen am meiften von —5— einander ab, wahrſcheinlich, damit das Inſekt deſto bequemer ‚ zum Saft gelangen koͤnne. Die Krone mußte ferner hell gefärbte ſeyn; denn dunfelgefärbt würde fi ie dem Inſekt nicht in dieXugen fallen, "Sie iſt alfo blaßgelb. Ein Saftmal enölich konnte die Blume nicht haben, weil daffelbe in ver. Dunfelheit der Nahe -entiveder, wenn es von heller Farbe wäre, gegen die Farbe der ‚Krone nicht abftechen, oder, wenn es von dunkler Sarte, wäre ; nicht bemerkt werden: würde. — 27 Medi us will an der Oenothera biejenige Erlös bemerft haben, welche erdas Wandern des Piftills zu den Staubs gamie Statt findet. Sobald fie aufgebrochen ift, find hen das Stigma beſteht, Tiegen noch dicht au einander, Hierauf fängt es an ſich nach und nad) von einander zu begeben, aber find alsdenn welk und unanſehnlich. Die mechanische Ber fruchtung kann alſo allenfalls in der zweyten Nacht, wenn die Antheren alsdenn noch Staub haben, kelnesweges aber in der gefaͤßen nennt. Wann es mit dieſer Bemerkung ſeine Richtigkeit hat, ſo wird die Blume auf eine mechaniſche Art befruchtet. Daß er ſich aber Hier eben fo, als bey der Paſſiflora, geirrt habe, und daß hier an keine mechaniſche Befruchtungsart; zu denken ſey, folgt — daraus, Daß auch bey dieſer Blume die männlich. ‚weibliche Dicho⸗ Sie bricht des Abends um 6 oder 7 Uhr auf, und blüher zwey Nächte, 2 die Antheren ſchon voller Staub; die vier Theile aber, aus wer Da nun die innere Seite derfelben das eigentliche Stigma ift, fo if, noch fein Stigma vorhanden, Diefe Geſtalt behält daffelbe die ganze erfte Nacht hindurch, und noch am folgenden Morgen. Die Antheren HS BE und der Oenothera muricata befürchte. k En theren ſtaub haͤtte; er entging aber meinen Nachſtellungen. Es \ mag num diefes, oder ein anderes Inſekt zur Befruchtung der. | Blumen beftimmt feyn, fo muß daffelbe ziemlich gemein feon 2 E Oenothera. | a r erſten vor cf gehen, well noch fein Stigma vorhanden iſt. Es laͤßt ſich aber nicht gedenken, daß die Natur die Blume die erfte I. Nacht hindurch vergebens ſollte bluͤhen laſſen. Folglich geſchieht die Befruchtung durch ein Nachtinſekt, welches den Staub der bluͤhenden Antheren der juͤngeren Blumen N dag blühende Stigma der älteren bringt, Tages inſekten habe ich noch niemals auf den Blumen ange⸗ troffen, ausgenommen Ameiſen, welche ich beym Safttropfen fand, Diefe aber können biefelben nicht befruchten. An einem Tage, da es dunkles Wetter war, und anhaltend regnete, be: merkte ich Vormittags um ıı Uhr in meinem Garten, daß ein zlemlich großer Daͤmmerungsſchmetterling die Blumen dieſer Art Er ſteckte ſeinen grade geſtreckten Saugeruͤſſel, welcher ungefaͤhr ſo lang war, als ſein ganzer Körper, In den Safthalter, blieb dabey in der Luft ſchwe genoß er den Saft, ohne von den mit Regentropfen benetzten Blumen naß zu werden. Ich bemuͤhete mich Ihn su fangen, um zu ſehen, ob er an ſeinem Koͤrper, beſonders an deu Fluͤgeln An⸗ wel die Befruchtung felten fehlſchlaͤgt. Noch im Januar fand ich im Grunde der Samenkapfeln Sa: | maenkoͤrner. Die Winde alſo, welche vom October, da dieſelben reif geworden waren, bis zum Janugr gewehet hatten, waren nicht beftig genug geweſen, dieſe Samentoͤrner herauszuwerfen, folglich waren die übrigen, welche nicht mehr. in den Kapſeln vors handen waren, durch die heftigften Winde, weiche Bisher gewehet Aus ‚der Geſtalt der Samenkoͤrner, und aus der Art or bem Vleh fi fiher ift, und von den Eleinen Baͤumen niche er: nen großen Raum um die Pflanze herum verftveuet werden, Eet: | — nesweges aber aus diefer Gegend in eine andere, befonders wenn | beide durch ein großes Waffer von einander getrennt find, geführe I Die Hiefige Gegend liefert hlevon ein einleuch» | tendes Beyſpiel. Wer die en he Charte von der Se | © werden können, fickt wird. | wuͤchſe, ſondern von Menſchen gebauet würde. des koͤmmt daher, weil die Samenkoͤrner vom Winde zwar in ei: ; =... Genoikera | auf baffelbe zu machen pflegte, ‚ hatten, herausgeworfen, und ailo fehr weit und breit verſtreuet worden. und Weiſe, wie ſie auf den Erdboden verſtreuet werden, laͤßt ſich | noch Folgendes erklären. In manchen Gegenden fteht bie Pflanze | im größten Ueberfluß, bejonders in neuen Schonungen, wo fie i Hier hat es das Anfehen ‚ als wenn fie nicht * Sn andern Ge⸗ genden aber, welche den erſteren In Anſehung der Befchaffenheit | des Erdbodens völlig gleich find, finder man fie gas nicht. Betr | gend ven Berlin und Potsdam zur Hand hat, siehe in — „eine grade Linie von dem oͤſtlichen Ende des Sees bey Falkenha⸗ durch den Stern bis an die Spree: ſo zeigt ihm dieſe Linie die Lage und Laͤnge einer Kette von Sandhuͤgeln. Diefe Kette 4 wird zwar durch die Havel, und auf beiden Selten derſelben ets was unterbrochen; es iſt aber wahrfcheinlich, daß fie ehemals zufammengehangen ‚, und die Havel fi einen Weg durch diefelbe = gemacht, die Kultur aber auf beiden Seiten des Fluſſes das Ue⸗ brige gethan habe. Auf der weſtlichen Hälfte dieler Hügelkette | nun feht die Nachtkerze ſehr häufig, befonders In den Schonums | ! gen, welche dafelbft vor einigen Jahren angelegt worden find. | Auf der öftlihen Hälfte hingegen findet man ſie nicht, ausgenom⸗ ‚ men, daß ich im vergangenen Jahr in der Heide hinter dem Stern an zwey Stellen in einer Schonung einige Pflanzen ange⸗ troffen babe. Die Samenkörner aber, aus welchen dieſe Dflan- hen, und bewegte feine Flügel überaus ſchnell. Auf ſolche Art zen entſtanden find, können unmöglich durch den Wind von der weſtlichen Hälfte hieher geführt worden ſeyn, ſondern muͤſſen auf eine andere Art hieher gekommen ſeyn. ) Auf beiden Haͤlften | hingegen befindet fi) dag Federgras (Stipa pennata) ſehr haufig, | und zwar, welches merkwuͤrdig iſt, bloß auf der Mittagsfeite, Schwähle dieſe Pflanze um fo viel Heber, da fie in den hiefigen Gegenden ſelten ift. — 126.) führe unter den wenigen Gegenden der Mark, two er die⸗ ſes Gras gefunden hat, die öftliche Hälfte jener Hügelfetteran. Daher ach der felige Mann, wenn er mit feinen Schülern in E der hieſtgen Gegend botanifirte, dieſes Gras in der Gegend des | Sterns eifrig aufzufuchen, und feine Schüler recht aufmerffam Und die beiden Stellen, welche Feinesweges aber auf der Mitternachtsfeiteder Hügel. Gleditſch (Vermiſchte Abhandlungen 3. sh. ©. Hr. D. Willdenomw in feiner Berliniſchen Flora als die einzl⸗ | gen Standoͤrter dieſes Graſes anfuͤhrt, ſind dleſe beiden Haͤl ften jener Huͤgelkette. Woher koͤmmt es alſo, daß das Federgras auf beiden Hälften, die Nachtkerze aber nur auf der einen anzutreffen iſt? Diefe Frage tft fetcht zu beantworten. Geſetzt, der Zufall‘ babe zu irgend einer Zeit auf der weſtlichen Haͤlfte ein Samen⸗ Ueberhaupt habe ich in ——— — zuweilen eine einzefne Pflanze angetroffen, von welcher ich nicht begreifen konnte, wie ſie dahin gekommen war. Dahin gehört Anchyliis Vulneraria, welche sch im einer Schonung 'sey Charlottenburg fand, und Aguilegia vulgaris, welche tih in der Stadtheide > fand, Bon jemer iſt mir nur ein einziger Standort befannt, nemlich bey Falkonhagen; diefe.i in hiefiger Gegend gur nicht zu finden. Zu denen Arten, von welchen ich bisher nur ein ein⸗ ziges Exemplar gefunden habe, gehoͤrt Auch) Aueng pratenfis, Melampyrum aruenfe, Trifolium hybr dum Orobarehe maior⸗ korn des — und, u einer audern ein Samentorn dee * ei Gaura. Epilobium. 223 Oenothera. | we FR E RER Fi 5 > kr 3 * w — — — * = > - — — ER - n - 3 = „ Li “ * = — — Nadhtterʒe unter ſo günfigen Umftänden ausgefäet, daß aus bels | | „ben eine Pflanze entftehen Eonnte: fo haben ſich beide Pflanzen | | dort nach und nad) vermehrt. | graſes mit einer ſehr langen Feder verſehen iſt, ſo war nichts leich⸗ | ter, als daß ein ſtarker Weſtwind ein oder einige Samenkoͤrner on dert über die Havel auf die oͤſtllche Hälfte fuhrete. Mit den — Samenkoͤrnern der Nachtkerze hingegen konnte dies nicht geſche⸗ = ben, well fie feinen folchen leichten Anſatz haben. Der Wind konnte ſie zwar in den benachbarten Fluß werfen, aber nicht über : den dort ſehr breiten gluß hinuͤber — 2 = — | | 5 Gaura. Geura biennis. Tab, XII. 12. 14. I 12, Die aufgeſchnittene und flach ausgebreitete Kelchrͤhre. Im Grunde derfelben die (punktirten) Saftdruͤſen. 14. Die vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung. 15, Die mit act Saunen befegte Oeffnung der Kelch— et * — — es mag nun dleſelbe entweder aus vier beſondern | Druͤſen, welche € inne gefehen haben will, oder, wie ich ger | ’ funden habe, aus zwey Vertiefungen beftehen, welche pome⸗ ranzenfarben ſi flaͤche der Kelchroͤhre und dem Griffel it in die Hoͤhe, und Darth as | unter der Oeffnung jener ſtehen. | 3 Die Saftdecke ſind acht Schuppen, welche an die Baſis der Filamente angewachſen find, und jene Oeffnung enger machen. | | | 4. Eben. diefe Schuppen - And, —— das Saftmant; denn fie find gelb, .. die Krone roth und in der Mitte 22. eig Me je folglich Eonnte er herr der eigentlichen SAN? gar nichts ———— denten· Epilobium. | ar Sn der oft angeführten Differtation de nectarlis Aorum . wird dieſe Gattung auch zu denen gerechnet, welche in ihrem roͤhrenfoͤrmigen Kelch Saft enthalten. Dies iſt eine Uederel⸗ lung; denn dieſelbe hat feinen roͤhrenfoͤrmigen Kelch... Der Verfaſſer dachte ſich den langen Fruchtknoten, melde ‚den Kelch trägt, als eine zum Kelch gehörige Roͤhre. on pen Epilobium hirfutum. Tab, XIL 19, 20, 19, Die Blume im Durchſchnitt. Ä Da nun der Same des Feders da fie noch fünf mie Staub veriehene Antheren hat, ——— Der Saft ſteigt zwiſchen der wollichten inneren Ober— Linné hat dieſe Schuppen für Saftdruͤſen gehalten; | N Epilobiom, a, a 20, Ein vergeöfferter Theil derfelben, nemlich bie DE x druͤſe, der Safthal ter und die Saͤftdecke. fe 1.2. Die Saftdruͤſe, melde zugleich der Safıalie m. iſt das oberſte Ende des Fruchtknotens. 3. Der Soft wird. durch die Haare, welche aus du; Srunde der Krone entſtehen, und ſich an den Br Segen, / vor dem Regen pefhüßt, we Epilobium montanum. enthäft auch Saft. . | a ——— angufifolium, Tab. XXI; 39. EZ 39. Die ——— Blume in —— Stang, von vorne geſehen. = 3 40, Diefelbe, von der Seite a Es iſt eine — Blume) deren Griffel no gekruͤmmt iſt, deren Antheren je⸗ doch, bis auf zwey, ſchon den Staub verloren haben. 45. Eine ältere Blume,. von der. Seite-gefehen. _ Die © | Stoubgefahe ſind welk ‚und. die Antheren haben feinen Staub 2 mehr; ber Griffel aber bat ſich grade und has Stigma Die Soſtdraͤſe if auch hier im Grunde der Kelchroͤhre hat ſich von einander begeben. 47. Eine Blume, welche noch jünger ii ale ae — E ‚Du Kelch und. die Krone fi nd mweggefchnitten. — % 49, Diejelbe, nachdem die Re BADEN Samene ah — geriſſen worden. st. Diefelbe, Bade — die fünf bein Samen | | abgeriffen worden. 52. Der Grund der Sfume,. von eigen die Count) Saftdrüfe ein Theil Ift. DR | * 48. Das ‚Stigmie.n der Jüngeren Blume, von unten ne eben. | . en jo, Das Stioma der älteren Dlume, ‚von vorne ge ‘ ſehen. 1. Die Saftdruͤſe iſt aud bier das oberſte Ende ee Fruchtknotens. Diefelbe iſt gruͤn, da der Kelch und die Krone — purpurfarben, die Filamente aber und der Griffel weiß ſind. & “ 2. Der Saft befindet fih In dem Raum zwiſchen der Saftdruͤſe, und dem unterſten Theil des Griffels und der Sr lamente. Denn die Filamente, welche um die Saftdruͤſe herum ſtehen, ſind unten breit, werden aber nach und nach ſchmaͤler, und ſchmiegen ſich dicht an den Surf, und bilden alſo einen hohlen Kegel, S | — 3. Zum Saft kann kein — la denn die 3 Fllamense ſchließen, ſowelt ſie den Safthalter bilden, dicht an einander und an den Griffel. Und damit weder die Negens tropfen, weiche auf ben Sriffel, noch diejenigen, welche auf | die 225 Epilobium. die Filamente gefallen find, bis zum © Safthafter — ſo iſt jener an der Stelle, wo ihn die Silamente berühren, haaricht, nnd diefe, nachdem fie ſich wieder vom Griffel entfernt haben, werden nach und nach wieder breiter, eben ſo, wie bey dem Aſphodelus fiftulofus. 2: . Im Sommer 1790 fand-ich diefe Pflanze an einem Ort, wo ich ſie zu finden gar nicht vermuthet hatte, nemlich in der Stadthelde, und zwar in dem ſogenannten Neuen Kamp, wel— hen man vor einigen Jahren angelegt hat, um auslaͤndiſche Holzarten in demfelben zu erziehen. In der ganzen Stadtheide ‚babe ich niemals diefe Pflanze angetroffen; ich habe fie blog in R. der Mittelheide gefunden, welche von dem Neuen Kamp eine = | fleine halbe Meile entferntift. Ich vermuthe alſo, daß der Wind Ye 1 Fe a en rn TEE TE Dt a rt sr“ ein einziges Samenkorn zu der Zeit, als der Neue Kamp ange | legt wurde, aus der Mittelheide hieher geführee hat, und daß aus dieſem diefe Pflanzen, welche beyfammen fiehen, und gleich: ſam ein kleines Wäldchen von einigen Schritten im Durcchmeffer bilden, entftanden find. Denn. der Same iſt fehr Elein und mit Rt einer fehr langen Haarkrone verfehen, Eann alfo vom Winde meis — lenweit fortgeführt werden. RER WERNE EEE Me CHEN, 7.7 En — — * —— — ER — — Be Und als der Neue Kamp angelegt wurde, ward das Land einige Fuß tiefumgegraben, und dadurch in den Stand gefeßt, allerley, auch die feinſten, Samenkoͤrner | aufzunehmen, und zum Keimen zu bringen. pilobium friechende Wurzeln, welche neue Stengel treiben. Folglich kann Eine Pflanze in einigen Jahren viele andere um fih herum hervorbringen. Sobald ich diefes Eleine Mäldchen, welches fich ſchon von weiten durch feine anfehnliche purpurfarbene Blumen ausnahm, bemerkt hatte, fo näherte ich mich demfelben, | und fand zivey kleine ſchwarze Hummeln mit gelbem After auf den Blumen tn voller Arbeit. Ich betrachtete Eine Blume, und fand ſogleich den Saft und die Saftdräfe. Bald darauf bemerkte en: | ich einen Umftand, welcher mir unerklaͤrlich zu feyn jchien. Nem—⸗ ch die oberften jüngeren Blumen hatten Antheren, welche mit gruͤnem Staube verfehen waren; ihr Griffel aber war unterwaͤrts gekrümmt, und das Stigma hatte ſich noch nicht von einander “ begeben, fondern bie vier Theile deflelben lagen dicht an einan⸗ der, und ſchienen Ein Stüd zu fenn. — men nicht beſtaͤubt werden konnte, weil es noch nicht vorhanden | keinen Staub mehr hatten. ſtaͤubt war, Dies war ſehr leicht zu erkennen, da das Stigma Blumen hingegen hatten verwelkte und ſtaubloſe Antheren; ihr Griffel aber war grade geſtreckt, und das Stigma hatte ſich aus einander gebreitet. So wie nun das Stigma der jüngeren Blu— war, fo Eonnte auch das Stigma der älteren Blumen von den ihm beygeſellten Antheren keinen Staub erhalten, weil dieſelben Und doch fand ich, daß daſſelbe be— Hinterbeine voll gruͤnen Staubes. men von der Richtigkeit dieſer gemachten Entdeckung uͤberzeugt. Endlich hat dieſes Die unterſten aͤlteren weiß, der Sn aber grün iſt. Ich — alſo den Schluß, Epilobium. daß die Hummeln den Staub von den Antheren der oberften Blu⸗ men auf das Stigma der unterſten bringen müßten, Der Aus genfchein überzeugte mich bald von der Richtigkeit dieſes Schluffes. Denn in den oberften Blumen mußten fih die Hummeln, um ihren Saugeräffel in den Safthalter hineinzuſtecken, aufdie br lamente feßen, und folglich mit dem haarichten Unterleibe und den haarichten Beinen den Staub von den Antheren abftreifen; | Hingegen in den unterften Blumen mußten fie fih, zu gleichem - Endzweck, auf den Griffel ſetzen, weil die Fllamente welk waren und herabhingen, und dies konnten ſie nicht thun, ohne mit dem Unterleibe und den Beinen das Stigma zu beruͤhren, und den abgeſtreiften Staub auf daſſelbe wieder abzuſetzen. Um hievon noch mehr verſichert zu ſeyn, wollte ich wiſſen, ob die Hummeln wirklich an ihrem Unterleibe Staub hätten. Indem fie von el⸗ ner Blume auf die andere flogen, Eonnte ich dies eben fo wenig bemerken, als, indem fie auf einer Blume faßen, leßteres, weil ſie in jeder Blume ſich nur einige Augenblicke aufhielten, indem des Safts nur wenig iſt. Ich ſchlug alfo die eine mit der Hand, Sie flog davon, kam aber nad) einigen Minuten wieder. Nun ſchlug ich fie mit dem Stof, und fie fiel auf die Erde, - Sch 506 fie auf, und fand ihren Unterleib, befonders die fehr haarichten Dadurch ward ich zollfoms Einige Tage nachher fand ich, daß bey der Malua fylveftris und dem Geranium paluftre eine gleiche Einrichtung Statt fin, det, unddaß auch diefe Zwitterblumen von den Inſekten nicht mie ihrem eigenen Staube, fondern die älteren mit dem Staube der jüngeren befruchtet werden. Die Urfaghe, weldjer wegen die Natur Biefe Einrichtung ger macht hat, fällt .bey dem Epilobium tn die Augen, Denn wenn die Staubgefäße und der Griffel nebft dem Stigma zu gleicher Zeit blüheten, d. t., wenn der Griffel grade geſtreckt und das Stigma aus einander gebreitet wäre zu der Zeit, da die Silas mente fteif und grade geftreckt find, und die Antheren Staub bar ben: fo würde der Griffel nebft dem Stigma verurfachen, daß die Hummeln den Staub der Antheren nicht rein abftreifen koͤnn⸗ ten, und die Staubgefäße würden fie verhindern, den Staub auf das Stigma zu bringen. Nach der von der Natur gemachs ten Einrichtung hingegen können die Hummeln den Staub allee Antheren der jüngeren Blumen rein abftreifen, weil der Griffel nebft dem Stigma ihnen nicht Im Wege ift, und mit diefem Stande das ganze Stigma der älteren Blumen beftreichen, — die 5% an lamente welt find und herabhangen. — | — —* — = Eplcbiam: — fruchtet. Eine lange Zeit — als; ih bieſe Entdeckung gemacht hatte, las ih Kölre uters Vorläufige Nachrichten ze. wie⸗ der durch, und fand zu meiner größten Verwunderung, wie nahe derfelbe daran gewefen, ‚bey eben diefem Epilobium die Dichogamie zu entdecken, welche er dennoch nicht entdeckt hat. Er ſagt nemlich ©. 34.: „lobium latifolium und anguſtifolium) oͤffnen ſich, ehe noch „ein Koͤlbchen feinen Staub von ſich giebt, ehe das unter die „ſo trifft es ſich „Blume hinabwaͤrts gekruͤmmte Piſtill ſich zu erheben anfaͤngt, „und die vier feſt auf einander liegende Stigmate ſich aus „waͤrts kruͤmmend (ſich) von einander begeben, und ihre in⸗ „nere mit Waͤrzchen beſetzte Flaͤche entbloͤßen. Geſchieht dieſes, zwar manchmal, daß ſich etwas von dem an „einem Koͤlbchen hangenden Samenſtaub an irgend einer Stelle „der, mit Waͤrzchen beſetzten Flaͤche abſtreift; es kommt aber „dieſes in keine Vergleichung mit dem was die Inſekten da; „bey thun. Dieſe ſchleppen den durch Fäden unter ſich zuſam⸗ | „menhangenden Samenftaub auf die Innere Fläche häufig, hin, „und überziehen fü ie gleichſam allenthalben mit demjelben. | „Nimmt man gleich einer gewiffen Anzahl Blumen ihre noch geſchloßne Kölbchen hinweg, fo werden doch ihre Stigmate „allezeit mit einer genugfamen Duantität Samenftaub überzo: „gen, den die Inſekten von andern in der Naͤhe ſtehenden 2 „bie Inſekten. — „Blumen dahin tragen. „Pflanze geſchieht das Beſtaͤuben ohnedem ganz allein durch „ausbreitet. „wuͤrden alſo die Stigmate unbelegt bleiben, und folglich keine „Befruchtung erfolgen koͤnnen, wenn die Inſekten nicht friſchen Samenſtaub von, andern Blumen dahin braͤchten.“ Er be ging im Beobachten einen Fehler, da er nemlich das ungleich) zeitige Bluͤhen der Geſchlechtstheile nur an den ſpaͤteren Blu⸗ mien wahrzunehmen glaubte, welches doch bey allen Blumen Statt findet. daß er dieſen Umſtand für etwas zufälliges, und nicht fuͤr et was mefentliches und für eine Einrichtung der Natur halten Eine nothwendige Folge diefes Fehlers war, mußte. Hätte ee denfelben für eine Einrichtung der Natur ge * den 1 Selten mit Haaren befebt find. halten, fo würde er auch unterſucht haben, ob derſelbe, als | eine folche, bey mehreren Blumen vorfämmt, und: dann würde er denfelben bey fehr vielen Gattungen, ia bey ganzen Sams lien angetroffen haben. Auch von Bienen werden die Blumen beſucht und be— „Die Blumen des Weiderichs (Epi-- Dep den: fpätern Blumen dieſer Denn es öffnen fich bey ihnen die Kölbchen | „lange vorher, ehe das Stigma fi ch aufrichtet und gehoͤrig Indeſſen verdirbt entweder der Samenftaub auf | „den Koͤlbchen, oder wird von Inſekten hinmweggeichleppt. Es \ Combretum. Ximenia. Vaceinium, 22% Combretum. nniaa Combretum en. — Amer. p. 109. Ximenia. Ximeniä multiflora. Jaequ. Amer. p. 106. Diee Blume iſt eine Saftblume; denn ſie hat eine Saftdecke und einen ſehr angenehmen Weihrauchgeruch. Der Fruchtknoten iſt vermuthlich die Saftdruͤſe. Die vier Kronenblaͤtter bilden um denſelben herum eine inwendig glatte Roͤhre. Der Safthalter. 4 Hierauf fangen fie an fih abzufondern, und find mit genden aufrecht ſtehenden Haaren beſetzt. Die Saftdecke. accinium. Vaccinium Oxyenccon... Mooobeeren 16. 17. Tab, XXII. 9-11. 13, 18, fee Tab, XUI. 16, Der ſtark vergroͤſerte — Beh; ber Deere, von der Seite geſehen. ige Saftdruͤſe. Tab. XXII. 9. Die Blume in natuͤrlicher Stellung. 13, Diefelbe, von unten gefehen. re 10. Ein Staubgefäß von innen. > — | 11, Daffelbe von der Seite, | | 18, Ein Kronenblatt von Innen, nachdem. man demſelben | 1 | bie Krümmung, die es von ige Dat genommen, und es flach — hat An ber reifen Beere ſi ich man noch die vormalige | —— deutlich. Dieſelbe iſt der auf jener innerhalb des Kelchs befindliche Kreis, in deſſen Mittelpunkt das Ueberbleibfel _ | des Griffels fteht, und: deſſen ‘Peripherie von den Narben um⸗ I geben wird, welche die Filamente zurückgelaffen haben. 2. Die Saftdruͤſe iſt zugleich der Safthalter. 3. Der Saft iſt gegen den Regen voͤllig geſichert, weil die | Staubgefäße dicht an einander ſchließen, und. die Fllamente an. 4. Die: Kronenblätier find blaßroth, in der Mitte aber — ſie eine Linie von gefättigterer Farbe, und an der Baſis iſt diefes Roth fo geſaͤttigt, als nur möglich. iſt. Die Blume hat alſo ein, Saftmaal, und ii ng eine. ——— 4 Ihr zu⸗ ruͤckgebogenes Ende aber iſt nicht haaricht, weil dies feinen Nutzen haben würde. ‘ Y> Da diefe Blume eine Saftdecke hat, fo muß fie auch Saft e enthalten, Dieje Saftdede find die weichen Fakt, durch welche 2 7 ı | bie Oeffnung der Aa veeflefien | wird. 4— A A — 2; Tab, Au k I CH 3 gu Be: 17. Derfelbe, von oben as Die Counter) vorma / * — — BO | % nr — — — — * — en Fe I ———— — — 229. Aud habe ich an detien pflanjen; von — 6 fogleich reden. werde, bemerkt, daß verfchledene Blumen des Morgens aufbras | hen. Daß andere erft um die Mittagszeit aufbrachen, kam vers muthlich daher, daß der Blumentopf, in welchem fie ſich befans u N ee TR, REED rn a ee FE ATS mr une Tee iu 5 z ——— * — — N Vaecinium. den, auf einem der Mittagsſonne ausgeſetzten Fenſter ſtand, und die Sonnenſtrahlen erſt um 10 Uhr Vormttage auf die Blumen wu fallen anfingen, 5. Sch hatte nemlich im Herbſt eine Anzahl Pflanzen nebft | dem Sumpfmoos (Sphagnum paluſtre), zwiſchen welchem fie ſich befanden, abgeſchnitten. Dieſe ſetzte Ich In einen Blumen; topf, ſtellte denſelben auf ein Flurfenſter, durch welches die Mit⸗ tagsſonne ſchien, und begoß Ste Pflanzen zuweilen. Am 26. April des folgenden Jahres Morgens um 8 Ubr ſahe ih, daß Eine Blume aufgebrochen war. Sch begab mich an diefem Tage zu | 2 dem Torfinoor bin, ‘aus welchem ich die Pflanzen geholt hatte. 3 SHier fand ich ganz kleine Blumenknospen, welche noch keinen ‚Stiel hatten. daß die Blumenknospen etiva noch eine halbe Woche vom Auf: brechen entfernt waren, Ich hatte alfo durch diefe Durchwinte⸗ — rung die Blumen um beynahe Einen Monath fruͤher zum Bluͤhen gebracht. Die erſte Blume bluͤhete noch am 13. May, und ver; Den 20, May ging ich wleder dahin, und fand, J welfte am 14. Die Blume btüher alfo 18 Tage. Wegen diefer = außerordentlich) fangen Bluͤhezelt, welche ich noch bey Feiner ans deren, felbft bey Feiner dichogamifchen Blume bemerkt habe, glaube Ich, daß die Blume entweder von einem etwas feltenen Innſekt befruchtet werde, oder von einem ſolchen, welches nicht | gewohnt iſt, fih auf Suͤmpfe hinzubegeben, und dag folglich 2 durch diefe ungewöhnlich lange Dauer der Blühezeit der Gefahr N < vorgebeugt werde, daß die Blume unbefucht und unbefruchtet Er bleibe, Vielleicht fi find die Dienen zur Befruchtung. derfelben bes — ſtimmt. Dies vermuthe ich wegen der Geſtalt der Kronenblaͤtter, welche aufwaͤrts gekruͤmmt ſind, und inſofern eine Aehnlichkeit mit den Kelchausſchnitten des Ribes Groſſularia haben, an wel⸗ — hen bie Bienen fih wohl feftzuhalten wiſſen. Wenn man die 2 5 Blume durch einen Stoß erfchättert, fo fällt aus der Roͤhre, | welche die Staubgefäße bilden, eine Menge Staubes heraus, | Wann alfo die Bienen ihren Saugerüffel in diefe Röhre hinein⸗ — ſtecken, fo faͤllt ihnen der Staub auf den Kopf, und da fie mit diefem das Stigma berühren, fo beftäuben fie daſſelbe. aber die Befruchtung dutch diefes, oder ein anderes Inſekt, kei— nesweges aber auf eine mechaniſche Art geſchehe, folgt aus eben | 2 thus angezeigt habe.. 1922. 28, Daf dem Stunde, welchen ich beym Symphytum und beym — Tab, XXII. Vaceinium Myrtillus. Helidelbeere. | worden. , | Daß die Blumen ber Helde den Bienen vier Stoff zum 5 | nig liefern, iſt bekannt. — meldet Linne nichts vom Nectario. ı Belhäßung des Saft vor dem Regen, obermwärts enger, als unterwärte. Diefe engere Deffnung deflels - ben wird durch die fechszehn Anſaͤtze der acht Antheren meiſt aus - gefüllt, und dadurd) ben Negentropfen das. — in denſel⸗ hat aber eine doppelte Krone. a ee er Vaceinium. Lri ica a 230 an Si⸗ vergröferte Slume in nardeiger Steltung. : 19. Diefelbe, nachdem die. Krone” abselöfee worden, Inner⸗ halb der Fllamente fieht man die Cpunftirte) Saftdrüfe. 22. Dieielbe, von unten gefehen, nachdem auch die Staub⸗ gefaͤße abgeloͤſet worden. In der Mitte die Saftdruͤſe. 20. Ein Staubgefaͤß von der Seite. 28. Daſſelbe von innen. 1.2, Die — iſt weißlich Sie iſt — der Saft halter, tft die Blume 1) grade der Erde zugekehrt, 2) hat die Krone eine ſehr enge Oeffnung. x 3. Damit fein Stegentropfen zum Saft — koͤnne, ſe Sollte demungeachtet ein Regentropfen in die Krone kommen, fo halten ihn 3) die Anfäge, wit weichen = die Antheren verfehen find ‚ ab, weiter zu dringen. 4. Die Blume wird von. ‚einer ER Art von Sammeln = befucht. Sn Anfehung diefer Blume äußern Stedier ch und Kra⸗ nitz, jener ©. 151., dieſer ©. 604., ganz entgegengeſetzte Mets nungen. Ssener glaubt, daß diefelbe den Bienen feinen fonderls chen Vorrath tiefere; diefer hingegen will aus der Erfahrung bes. weiſen, daß diefelbe außerordentlich vielen Saft enthalte. Dem Vaceinium Vitis Jdaea hingegen fchreibe Gleditſ i Safe zu = 156 | Pyica: | Erica vulgaris. 22. Die vergröfferte Dlume, von oben gefehen. 18, Diefelbe, nachdem die außeren she, abgeriſſen 1. Die Saftdräfe, iſt ohne Zweifel der Sruchtfnoten. 2. Der Safthalter ift der Grund der Krone. 3. Die beiden Anſaͤtze, welche jede Anthere hat, dienen we Der. Safthalter if ben verwehrt. 4 Linné fagt, die Blume habe einen doppelten — ſie | Denn die vier Blätter, welche er den inneren Kelch nennt, find von eben der Subftanz, Gröffe und Farbe, als die eigentliche Krone, und die Natur hat diefe mit denfelben bloß deswegen en N die Blume deſto 9» X & Gemeine Helde, Tab. XII. 18. 22, ‚ 231 Polygonum. Laurus. Folygonum. | | Polygonum Fagopyrum. Buchwelzen. Tab. Ru - 33,24 Don den Saftondfen, telche in der Differtation de necta- riis florum dem Polygonum zugeſchrieben werden, ‚meldet * | Ä inne in der Befchreibung der Gattung nichts. achte, welche Im Grunde des Kelchs um den Fruchtknoten herum Es ſind ihrer befindlich und gelb find. Der Grund des Kelche ift der Safthal- ter. Die Staubgefaͤße, von welchen drey zwiſchen den Saft: drüfen und dem Fruchtknoten ftehen, und fih auswärts Erüms ‚men, fünf aber um die Saftdrüfen herum ſtehen, und fih eins waͤrts kruͤmmen, fchügen den Saft vor dem Negen. Der Keld) iſt Hier zugleich die Krone, da er, ehe die Blume fi) geöffnet Hat, die zarten Befruchtungstheile tn fich verfchließt und. befchäßt, nachdem ſich aber jene geöffnet hat, gefärbt Ift, und folglid) Das | thut, was die Krone thun ſoll nemlich die Blume den Inſekten bemerkbar macht. = "Polygonum or — hat ſieben — Saft. Neunte Klaſſe. Enneéandria Zwitterblumen mit neun Staubgefaͤßen. Laur us. a a — Tab. Xu. a1. 29-37: +5,91, Die vergröfferte Blume im Queerdurchſchnitt. In — Mitte der Fruchtknoten 1. Denſelben umgeben die drey Schup⸗ an deren jedes auswaͤrts zwey fleiſchichte Körper 4 angewachſen find, an den Eden. Um diefe herum: fiehen die ſechs äußeren Filamente 5 und 6, welche wieder von den — ——— ten 7 und 8 umgeben werden. | Ä \ 29, Die vergröfferte Blume, 30, Diefelbe von einer andern Seite. Halt biefelbe in den folgenden Figuren. 3 Nachdem der —“ kleinere —— age ſchnitten worden. 32. Nachdem die beiden — kleineren ——— P wie auch die beiden vorderften gröfferen abgeſchnitten worden, Diefe — den ⁊ rn - — (9, und den. Sifetten defto beſer in Sie e Augen | > un x | pen » an ben Geiten, und die drey innerſten Filamente 3, hernach ſich wieder von demfelben entfernen. ift richtig; nur der aus derſelben hergeleitete Schluß, daß bie Ans 3 1 | ten worden. beiden vorderften Schuppen. | — 36. Nachdem dieſe beiden — worden die hinterſte Schuppe, kolygonum. Laurus. Medikus (S. 118. der oben — Ahandtung) - | hat beobachtet, daß die Staubgefäße, welche anfangs vom Piſtill abſtehen, ſich eines nad) dem andern über daſſelbe hinſtellen, und Die Beobachtung theren die Stigmate auf eine mechanifche Art beftäuben, iſt falſch Die Filamente ſind laͤnger, als die Griffel; folglich ſind die An⸗ 4 theren, wenn fie gleich grade über den Stigmaten ſtehen, do noch von denfelben entfernt, und ihr Staub kann nicht von ſelbſt Wenn die Befruchtung auf eine mehanifhe Art gefchehen follte, fo müßten die Filamente grade fo lang feyn, daß die Antheren, mann fie über den Stigmaten ftünden, diefek — ben unmittelbar beruͤhrten. Soll aber, woran nicht zu zweifeln J Denn daſſelbe kann nicht zum Saft —4— auf dieſe kommen. iſt, die Befruchtung durch ein Inſekt geſchehen, ſo muß dieſelbe bey jedem Beſuch erfolgen. gelangen, ohne zugleich den Staub der bluͤhenden Antheren ab⸗ zuſtreifen, und denſelben auf die Stigmate zu bringen. Welches 4 Inſekt aber die Blumen befuche und. befruchte, weiß ich nicht, da 4 ich dieſelbe bisher nur zuweilen und — kurze Belt beobachtt 7 habe, ° 33. Nachdem das — äußere Crausgefäß wegge⸗ J. ſchnitten worden. 34. Nachdem die beiden außeren Staubgefaͤße welce ne⸗ 1 benj jenem flanden, weggefchnitten worden. Hier fiehe man die äußere — Seite der 37. Nachdem das Piſtill weggeſchnitten worden, wodurch kommen ſſt. 1. Die — iſt der Seuchtfnoten felßft 5 welcher a nn den Stellen, wo bie Schuppen an ae ia — roth / lich iR, | N * ET * Ru * * — SR 35, Nachdem das vorderfte Innere Staubgefäß weyseſchat | E welche von demfelben verdeckt wurde, _ und zwar die Innere glatte Seite berfelben zum Vorſchein ge⸗ m 2 —— Br Rn —*— Ra — x - — — — Ita RE — * * — — TC — — — — — — —— —— — — — J * —* * r { R * * —— RR —— — RR — — — a Re glate vor dem Degen geſchubt. | 27373 Laurus. Rheum. 2, - Der Saft m: zwiſchen dem Fruchtknoten und den drey | Schuppen ‚ welche an denſelben anfchließen, befindlih. _ Diefe Schuppen find inwendig eln wenig fonfav und glatt, auswen⸗ | dig aber haaricht. — 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dienen ohne a die Haare, mit welchen die Schuppen auswendig, die Filamente und der Kelch aber inmwendig überzogen find, wahrſcheinlich aber auch die beiden fleifchichten Körper, mit. ‚welchen jedes der drey inneren Filamente auswendig verfehen A Ich fielle mir nemlich die Sache fo vor, | Wenn ein Inſekt die Blume befscht, fo muß es, um den Saft zu ge nießen, die Schuppen vom Fruchtinoten abdrüden, daß alfo ein Eleiner Zwifchenraum zwiſchen jenen und diefem entfteht. Nun könnte in diefen Zwiſchenraum, wenn er nach dem Be ſuch bliebe, leicht ein Negentropfen hineindringen. Damit alfo dies nicht geſchehe, wird eine jede Schuppe von zwey fleiſchich— ten Körpern, welche zu zwey verſchledenen Filamenten gehoͤ— ren, wieder an den Fruchtknoten feſt angedruͤckt. Die inne— ven Fllamente druͤcken aber mit den fleiſchichten Körpern die Schuppen, weil fie von den äußeren Fllamenten gedrückt wer⸗ den, und dieſe drücken jene, weil fie von dem Keld) gedrückt ‚werden. Der Kelch aber hat eine Kraft, die Filamente ein: 4 waͤrts zu drücken, weil er von HORFOFUREE Subſtanz und von koniſcher Geſtalt iſt. maal. — = — Di _ Rhenm palmatum. Rhabarber, Tab. XII. 25—27. | 26,. Die vergröflerte Blume, von der Seite geſehen. 27, Diefelbe, von oben geſehen. GE * Das junge Samenforn. Die Blumen fowohl diefer Art, als auch des hen großen, Inſekten beſucht. Daß der dreyeckichte Fruchtknoten die Saftdrüfe ſey, und aus ſeinen Seiten ven Saft abſondere, ſiehet man ein, mann derfelbe, nachdem die Blume verblühet tft, groͤſſer geworden iſt; denn feine Selten find alsdenn glatt und gelb, die Ecken aber roth. Der Saft befinder fich alfa um. demfel, | ben herum im Grunde der Krone, und wird durch die Staub, 3 i “worden find. ſer, fo wird man am folgenden Morgen alle Blumen mit den R glänzenden Safttröpfchen verfehen finden. I chen ganz frey Tiegen, fo iſt es fein Wunder, daß dieſelben 4. Die Schuppen find braun, folglich asia das Saft | Gewebe, | bier die Dichogamie Statt findet, Rhbhabarbarum und Rhaponticum, werden von allerley, auch Sie muͤſſen folglich Saft haben, ob ich gleich, wegen der Kleinheit der Blumen, keinen Saft | geſehen habe. . Butomus. 234 2 Butomus. = Butomus vmbellatus. Tab. XXI. 35. Die ver gröfferte Blume in natürlicher Stellung, nachdem die Krone und die vorderfien Staubgefäße weggeſchnitten worden. Su den Winkeln zwifchen den Fruchtknoten ſieht man a Saft eedpſchen. Tab. XXIV. 16—19. | | 18. Die Befruchtungstheile einer jüngeren Blume, von oben gefehen. Die Antheren find voler Staub, bie — bluͤhen noch nicht. 16. Der Fruchtknoten a der vorhergehender Figur, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. 19.. Die Befruchtungstheile einer — Blume. Die Stigmate bluͤhen, die Antheren ſind ohne Staub. Sn dieſer und der 18. Figur ſieht man alle ſechs Safttroͤpfchen. 17. Das Stigma a der henceeen Figur, noch ſtaͤr⸗ ker vergroͤſſert. —— | Henn man bie Blumen auf dem Seide be eht, fo wird man, befonders des Nachmittags und Abends, felten die Safts tröpfchen antteffen, weil fie ſchon von den Stiegen verzehrt Setzt man aber zu Haufe eine Dolde Ins Waſ Da die Safttröpfs von den Fliegen leicht entdeckt und verzehrt werden. Beſon⸗ ders hält fi) eben diefelbe Art auf den Blumen fehr häufig auf, welche die Serapias latifolia befucht, und im July und Auguſt fehr gemein if. Dies weiß eine gewifle Spinne fich zu Nuße zu machen. Sie macht auf und in der Blume ein und begiebt ſich darauf in dieſelbe und lauert, Koͤmmt nun eine Fliege der Nahrung wegen auch im diefelbe, fo gerär fie in das Gewebe, und wird ein Raub der Spinne. Die Figuren der XXIV. Kupfertafel beweiſen, daß auch und daß die aͤl teren Bu men von den Fliegen vermittelft des Staubes der jüngeren be fruchtet werden. Denn wann die Blume zu blühen angefan— gen hat, fo haben die Filamente eine faft aufrechte Stellung, fo daß alfo die Fliegen, indem fie. von einem Safttröpfchen zum andern krlechen, eine, und die andere Anthere berühren, und den Staub derfelden abftreifen. Da aber die beiden Theile der Stigmate fih noch nicht von einander begeben baden, fo | kann die Blume durch ihren eigenen Staub nicht befruchtet werden. Nachdem aber die Antheren ihren Staub verloren ‚haben, fo erhalten die Silamente eine faft — Stellung. »3 N N 235 Parkinfonia oineiana. Dictamnus. Die Fruchtknoten ſi nd unterdeſſen geöffer geworden, und die I Ste. maden fih aber als Stigmate theils durch ihre kurze Haare, theils durch Stigmate fangen nun an, ſich zu öffnen, ihre weiße Farbe kenntlich, da die Fruchtknoten nebſt den Grif⸗ feln dunkelroth ſind. abgeſtreiften Staub an die Stigmate anſtreichen. Wenn eine Fliege die Blume alsdenn 7 beſucht, fo muß fie nothwendig den In einer jüngeren. Blume { Der gelbe | ee Dictainnus Ruta 236 | ‚Staus wird fowohl an den fhwarzen Fliegen, als auch auf 4 den weißen Stigmaten fehr leicht bemerkt. - a Wenn es in der Differtation de nectariis HMörm; heißt, Butomus habe an der Baſis der Fruchtknoten eben ſo viel oh: —4 renfoͤrmige Nectaria: ſo hat der Verfaſſer vermuthilch eine 4 ‚andere Blume damit gemeint. \ e# \ Par Kanone, Parkinfonia aculcata. — Amer. p. 121. Die Krone ift gelb; ihr,oberftes Blatt aber tft an der Bafls | mit ſcharlachfarbenen Flecken, oder, nach der Abbildung zu urs 1 Dies {ft alfo das Saftmaal. Folglich iſt die Blume eine Saftblume. Zwiſchen dem Nagel diefes Kro; / nenblatts und den Sllamenten muß alfo ein Infekt zum Saft ger ⸗ langen, welcher von dem glocenförmigen Boden abgefondert | theilen, Adern geziert. wird, und in demfelben befindlich ifi. ; Poinciana. Poinciana ie Jacgu. Amer. P. 122. Daß auch dleſe Blume Saft enthalten muͤſſe, beweiſet ſchon der einzige Umſtand, daß die Silamente an der Baſis vauch find, Denn dles iſt die Saftdedfe, Diesammas. Diem nus albus (corolla purpurea). Tab. XIV. u Das Ba und das oberfte Silament in natürlicher Stellung. In ber Differtation de nectariis florum wird gefagt, der | ar Fruchtknotenhalter habe einige poros, welche den Saft abfons dern (dlefe habe Ich nicht gefunden) ; in der Philofophia botanica Ä aber macht Linne die Kleinen — der — zu Saft⸗ | jüngeren Blume, Vom Stigma iſt noch nichts zu fehen. c ders ſelbe in der älteren Blume, ‚Das Stigma ift vorhanden. druͤſen. 2 Die Saftdrüfe iſt der lat purpunfarbene Fruchtkno⸗ tenhalteraa. 02 Der Saft iſt in dem Kaum — demſelben und den oberſten Filamenten befindlich. Denn die Fllamente ſtehen nicht ll Bd Saul 2 ie = zehnte Klafiı e, Decandria. Bwitterälumen mit zehn Staubgefäßen. | irregulär. jüngere männliche Zwitterblume.. 1 fäße in den hohlen Kronenblättern, in jedem zwey. * richten ſich zwey gegenber lehende — ſo daß ihre — in gleicher Entfernung um denſelben — — die bbeitten 1 find von demfelben weiter entfernt, als die unterften. 3. Die Sllamente find, foweit fie den Fruchtknotenhalter 7 und den Fruchtknoten bedecken, mit weichen Haaren überzogen bb. — Ob alſo gleich die drey oberſten weiter von einander abſtehen, als | die unterften, fo Eann doch zwifchen diefelben Fein Regentropfen | 1 hindurchdringen. Die Inſekten gelangen zwiſchen dem Frucht⸗ knoten und den oberſten Filamenten in den Saſthalter. Sie duͤr⸗ | s fen nur das mittelfte von diefen in die Höhe druͤcken, welhesfih 3 hernach wieder an den Fruchtknoten anlegt. Damit es fi nicht x “ | | verſchlebe, ſo llegt es in dem oberſten Winkel deſſelben. 4. Weil die Blume eine horlzontale Stellung hat, fo IR fie em Die zwey oberften Kronenblätter ſtehen aufrecht, und find breiter, und ftärker gezeichnet, als die deey unterften, welhe % horizontal ſtehen. Die Kronenblätter fi nd überhaupt blaßpurpurs “ farben, und mit dunfelpurpurfarbenen Linien geziert. näher fi find, als die drey unterſten. Die Blume hat einen ſtarken = | ja Ruta. & Tab. XXI, 37. Die a das Piſtill nach dem Verbluͤ⸗ b der oberſte Theil des Griffels in der Ruta graueolens. Raute, hen der Staubgefäße. Wann die Blume fi geöffnet bat, fo liegen die Staubge⸗ Darauf Die bei: — den oberſten aber ſind ſtaͤrker gezeichnet, well ſie dem Safthalter i 8 \% 1 y % N | v £ Kr a a ee ar nn a nal aut ak Fe 2 — — — —* — — je r 5 “ % a EN - ; Zn n \ ” Ruta. Zygaphyllum. es fommen wieder zwey andere an ihre Stelle. So hat in der abgebildeten Blume Ein verblühetes Staubgefäß fih auswärts geſtreckt, zwey ſtehen aufrecht und bluͤhen, die uͤbrigen ſtecken noch An den Kronenblaͤttern. Solange nun die Staubgefäße fih auf | ſolche Art einander ablöfen, iſt noch keine Spur vom Stigma zu ſehen. Wann ſie ſaͤmtlich verbluͤhet ſind, alsdenn erſt koͤmmt daſſelbe zum Vorſchein. Da alſo auch hier die männlich; welb liche Dichogamie Statt findet, jo wird die ältere Blume von Sn: feeten durch den Staub der jüngeren befruchtet. ‚Die Blume wird von Stiegen befucht, welche den an leichte | finden Eönnen, da er ganz frey liegt. Daß ſich die blühenden Staubgefäße über das Digit hin— ffellen, hat ſchon Medikus (S. 119.), und vor ihm inne and Kölreuter (©. 160.) bemerkt. Wenn jener aber hieraus: ſchließt, daß die Antheren das Piſtill auf eine mechaniſche Art befruchten, ſo wuͤrde, wenn die Sache ſi ſi ch ſo verhielte, die Blume ‚von Ihrem Saft teinen Nutzen haben. — > = > Zygophyllum. Zygophylium Fabago, 4, 31, Ein Silament mit feinem Anſatz von — 23; Daſſelbe von außen. ge. a fondere fi ch der Anſatz von demſelben ab. | 41. Daſſel [be von der Pe, 50 Ein Kronenblatt. n Die Saftdrife IfE der Koͤrper, weigert das pipin wg. Sle iſt nicht anders: gefaͤrbt, als das Piſtill. | 23 Die Anſaͤtze der Fllamente, welche Linné das Nec- tarium nennt, dienen theils zum: Safthalter, theils zur Saft: decke. Sie liegen: dicht 'anı dem- Fruchtknoten, und laſſen alſo Filamente, ein wenig auswärts gebogen, damit. der zwiſchen ih— nen und der Saftdruͤſe befindliche Saft Raum habe. 4. Die Blume hat ein ſchoͤn es Saftmaal; denn die Kronen⸗ blaͤtter ſind weiß, an der Baſis aber kaſtanienbraun „welche Farbe In Sig. 40. durch Punkte angedeutet wird. | iiherf fi 4 nun — grade über dem Piſtill ſich befinden Wann dieſe ausgedient haben, ſo biegen fie ſich auswaͤrts, und Tab. KR. 31- . | | 21 Ben der Baſis des Filaments einen Buͤſchel Dae — ein Theil | — 9. Das Piſtill, — auf der unten) Saftondfe : ſeht. | — Monotropa. Kalmia,. 238 . Munotropa. | En Monotropa Hypopithys. Tab. XXI. 16. Die oberfte Blume, nachdem man: die Krone abgelöfer dat, und nur Ein Blatt derfelben hat ſtehen laſſen. Die Saftdruͤſen find vier, und in: der: oberften Blume fünf Paare Eleiner länglichter gelber Körper, welche an der Baſis des; Fruchtknotens fißen,. und in die hohlen, und daher auswendig: hoͤckerichten Nägel der aröfferen: Kronenblätter hinelnragen ‚und: ‚in diefelben: den. Saft. abſetzen. Kalmia. | Kalmin poliifolia, Titelkupfer Fig: xx. Die eln | wentg. verkleinerte Blume, von: oben geſehen. Die fechs Staub⸗ gefaͤße rechter Hand befinden: ſich noch in ihren natuͤrlichen Stel⸗ lung, und ſind bogenfoͤrmig gekruͤmmt; die viere linker: Hand ſind, von einem Inſekt — in die Hoͤhe gefprungen. Tab;. XI. 44749: 52. $2. Der Fruchtknoten, und an beſſlben Saft ĩs bie Cpunktiete) Saftorüfe. ee * 45. Der mittelſte Theil der ae: Hier fü nd alle: Staubs gefaͤße noch in ihrer natürlichen Stellung. | 47. Sin Staubgefäß von der Seite. ma, 48. Daffeide von außen. In beiden Flguren fi icheman am 8 Softbefelff 2°.» 2 44: Eine Anthere von der. inneren Seite. 46. Der doppelte Durchſchnitt der. Krone, welcher grade durch die Mitte eines: Fänftheile: derfelben „, folglich; durch die: Mitte einer. von: dem zehn: Höhlen: des Kronenſaums geht, und: ſich bis: zur Spike eines: Abſchnitts des Kronenfaume erſtreckt. Unterwaͤrts an der Oeffnung der Kronenroͤhre ſieht man einige Haare, welche ein: Theil der Saftdecke find. | 4% Iſt die vorhergehende Flgur, nur daß man hier noch ein | Staubgefaͤß in ſeiner natuͤrlichen bogenfoͤrmig getrannten Stel⸗ lung ſieht. 1. Die Saftdrüfe: umgiebt die: Baſi 2 des: Fruchtknotens, und unterſcheidet ſich von demſelben durch die Farbe: — 2. Der Saft befindet ſich zwiſchen dem ae und dem | | unterſten Theil der Kronenröhre:. keinen. Regentropfen durch; = unterwaͤrts aber. find fie ,. fo: wie die 3; Der Saft iſt vordem Regen ſehr wohl verwahrt Denn 1 iſt die Oeffnung der Kronenroͤhre mit Haaren uͤberzogen, welche zu⸗ ſammen ein regelmäßiges: Fuͤnfeck bilde», 2) find: die: Fllamente auswendig an der Baſis mit einem Buͤſchel Haare verſehen. Durch dieſe Haare kann ra keim —— sum. Saft: bimdurchdsingen, 23 9 | Kalımia. Stone ift roch, jene Haare aber find weiß, 22. Daß Linné von der Gattung Kalmia fich einen unrichti⸗ & gen Begriff gemacht hat, deshalb kann man Ihm mit Necht feine Vorwuͤrfe machen, da er diefelbe nur aus getrockneten Fremplaren ‚gekannt hat, welches aus dem dem Sattungsnamen beygeſetzten Kreug erhellt, Zu diefem unrichtigen Begriff gehört erftens, daß er fagt, die Staubgefäße ftehen aufrecht. Denn dies iſt nicht ihre natürliche Stellung, fondern fie find bogenförmig gekrümmt, und ihre Antheren ftedden in den Höhlen der Krone, welche er Safthörner nennt. Die aufrechte Stellung erhalten fie erſt, wenn fievon einem Inſekt find berähre worden. In den getrock— neten Blumen, welche Linné unterfuche hat, fteckten fie nicht: mehr in den Höhlen. Aus dieſem erfien Irrthum entſtand der zweyte, nemlich daß er die Höhlen der Krone für Saftbehältnifie hielt. Dies würde er nicht gethan haben, wenn er gefehen hätte, daß die Antheren imdiefen Höhlen ftecfen. Denn daß Antheren im Safthalter ftecfen, wird’ man in feiner einzigen Blume finden, ‚well es eine wahre Ungereimtheit feyn würde. Denn der Anthes renftaub und der Saft würden ſich einander gegenfeitig verderben; jener würde diefen den Inſekten ungeniefbar, und diefer jenen zur Befruchtung untauglich. machen. Mich wundert alfo, daß Medikus, welcher die frifchen Blumen der Kalmia latifolia und anguftifolia beobachtet hat, dieſen Irrthum nicht entdeckt, wenigſtens nicht angezeigt hat. Gezweifelt fcheint er daran zu haben, daß diefe Höhlen Saft enthalten, indem er ©. 128. fagt: „Die zehn Höhlen, welche der Herr von Linné Nektarhöhlen „nennt 20.“ | ich aus dem Saftmaal und der Saftdecfe, daß der. Saft ſich Im Srunde der Kronenröhre befinden muͤſſe. Dieſe Blume verdient nebft ihren Sattungsverwandten ſo ſehr, als irgend eine andere, fuͤr ein Wunder der Natur gehalten 4. Die Saftdecke ik zugleich das Saftmaal. Denn die Sobald ich die gegenwärtige Art erblickte, ſchloß | Eeinem Inſekt befucht worden. au werden, wegen der befonderen Einrichtung ihrer Staubgefäße. Koͤlreuter hat diefelde zuerft bemerkt, und dem Medikus gezeigt. Die zehn Staubgefäße ſtecken nemlic mit den Anthes ren in eben fo vielen Höhlen, welche der Kronenfaum hat. nun die Silamente länger find, als der Abftand diefer Höhlen yon der Deffnung der Kronenroͤhre, fo müffen fie natürlichermweife bogenförmig gekrümmt feyn. Berährt man nun ein Staubgefäß ein wenig, fo fpringt es aus der Höhle heraus, fährt in die Höhe, und fteht grade: Dies haben die beiden genannten Männer für Da - Reigbarkeit gehalten; es iſt aber weiter nichts als Elaſticitaͤt. Solange die Antheren in den Hoͤhlen ſtecken, koͤnnen ſie nichts von ihrem Staube verlieren. Denn eine jede beſteht aus zwey - Baͤlgen, welche bloß an der Spitze eine Deffnung haben; diefe 1 \ | nicht auf, -oder viefleicht Eennen unfere Inſekten diefen Sremdr, Kalmia. Ledum. Arbutus, ; Oeffnungen werden von den Hoͤhlen der Krone, in welchen ſie E dicht anliegen, verfchloffen. Befuchtaber ein Inſekt die Blume, ſo muß es nothwendig, indem es den Saft aus der —— herausholt, mit den Beinen ein Staubgefaͤß nach dem andern berühren. Die berührten Staubgefäße fahren in: bie Höhe, und fehleudern den Staub aus den Antheren heraus, von weisen nothwendig ein Theil auf das Stigma fallen muß, 27. Wenn Medikus ©. 139. fagt, daß die Staubgefäße ne bloß reizbar, fondern auch, wie er es nennt, wandernd find, oder, daß fie fih auch von felbft aus den Höhlen begeben wa aber in diefem Fall nur ganz langfam dem Piſtill näherns fol Letzteres vermuthlic nur von den Staußgefäßen einer alten und 4 dem Verblühen nahen Blume zu verfteben. Staubgefäße anfangen welk zu werden und einzuſchrumpfen, fo | koͤnnen fie fich leicht von felbft aus den Höhlen begeben; fie haben. aber auch alsdenn Eeine Elaftichtät mehr, und koͤnnen folglich | — mit Gewalt in die Hoͤhe und an das Piſtill hinanſpringen. Sch fand die Blumen am 12. May des vergangenen Jahres zwey kleinen Straͤuchern. Die Antheren ſteckten insgeſamt noch in den Hoͤhlen der Krone; folglich waren die Blumen noch von 4 Vielleicht Hält fich dasjenige, welches zur Befruchtung der Blume beſtimmt tft, bier zu Lande ling noch Ledum. Ledum paluftre, Gleditſch (Forſtwiſſenſchaft. E 18. ©. 318.) fagt, daß die Blumen einen ſehr angenehmen, — dabey aber hoͤchſt durchdringenden Geruch haben, und daß fie: von den Bienen fehr gefucht werden. Es ift alfo wahrfcheinlich, daß fie Saftblumen find. Menn er aber bernach jagt, daß die Stiele der Früchte, warn diefe reif find, ſich nach unten zu bier e gen, damit die Samenförner berausfallen innen: fo muß es grade umgekehrt heißen, damit fie nicht berausfallen koͤnnen, 2 4 fondern durch den Wind herausgeworfen und weit verftreuet were den. nungen, welche aljo, wann die Stiele ſich ahwarts gebogen ha⸗ ben, oben ſtehen. — | Arbutus. Arbutus Vnedo. Erdbeerbaum. Tab. XIII. 28. vergroͤſſerte Blume. Tab. XIV, 27. ? | 2, Diefelbe, 1 von unten gefeben, Denn wann. die Denn die Samentapfeln befommmen an der Baſis Deffe N 4J h R 5 Die | 3 7 J ⸗ Fr ‚ ; — — — 8 IR Br in der ZTegelfchen Plantage, doch nur in geringer Anzahl, an 41 — EN BER J — * 3 e und diefen Glanz nicht. BE = a Rn a — —8 * * Arbutus. Chryfof plenium. x * 3. Diele, nachdem die vordere Säle der v Stone menge | > fhnitten worden. 4 Diefelbe in natuͤrlicher — 5 Das Piſtill nebft einem Staubgefäß. Unten am "Sn 5 knoten die (punktirte) Saftdruͤſe. 6. Ein Staubgefaͤß von innen. 7. Daſſelbe von außen. Der Baum bluͤhete am 1. Februar in einem Gewaͤchshauſe. Dieſem Umſtand ſchreibe ich es zu, daß ich in den Blumen keinen Saft gefunden habe. Aus ihrer Struktur erhellet BER daß fie Saſgftblumen find. | 1. Die Saftdrüfe ift der fleifchichte gelblichgruͤne Koͤrper, welcher die Baſis des Fruchtknotens umgiebt. 2. Der Saft iſt zwiſchen dem — und den Silas | menten befindlich. | | \ 3. Man findet in diefer Blume viele Auſtalten ‚, welche zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dienen. Blumentraube iſt das Ende eines Zweiges, und biegt ſich unter denſeben unter einem ſpltzen Winkel. Folglich kehren alle Blu— men Ihre Deffnung der Erde zu. 2) Diefe Definung iſt welt en ger, als die Bafis der Krone. 3) Die Abfchnitte, in welcheder Rand der Krone getheilt ift, find umgebogen, halten folglich jeden Regentropfen auf, der auf der Krone herabgefloſſen if. 4) Die Krone ift inwendig mit weichen Haaren oder Wolle ganz uͤberzogen, da fie auswendig glatt iſt. 5) Die Stlamente find an den Selten und auswendig mit weichen er beſebt/ da ſi ⸗ in⸗ wendig glatt ſind. u Die weite Baſis der Krone } welche in die Höhe geräte ik, ift ſpiegelglatt, und ſieht wie Frauenglas aus. Ferner hat — fi e zehn ſchwache Erhöhungen oder Hoͤcker, welche das Licht ftark zuruͤckwerfen. Auf ſolche Art hat die Krone zehn glaͤnzende Flecke, Au welche fich ziwifchen dem Laube ungemein ftarf ausnehmen, und die Blumen den Inſekten ſchon In weiter Entfernung bemerkbar Weiter nach der Deffnung zu hat die Krone diefe Hoͤcker Der umgebogene Rand derſelben iſt von machen. “n anderer Farbe, nemlich gelbgruͤn, folglich das Saftmaal, Chr yfo /plenium. Chr kobslöniunm alter nifolium. Milzkraut. Ich fand zwar in dieſer eleinen Blume keinen Saft, bes Rh | us aber, daß der Grund des Kelchs, vder der oberfte Theil des Fruchtfnotens ein oͤlichtes glänzendes Anfehen hatte, Dies iſt alfo wahrfcheinlich die Saftdräfe, und zugleich der Safthalter. Auch fand ich eine Amelfe auf den Blumen, welche fi) in jeder lange aufhielt, folglich Ihre Nahrung In denfelben fand. ı) Eine jede, meiſt ausgefüllt. Saxifraga. Saxijraga. Saxıfraga fellaris. Diefe Blume enthält Saft, weil fie ein Saftmaal hat. Daffelbe befteht aus zehn gelben Flecken, ‚ mit weicher die weiße Krone im Grunde gezlert iſt. Saxifraga craffifolia. Tab. XIV. 12, 8. Die etwas vergröfferte Blume in natürlicher Stellung. 9, Ein Stüd der Blume, flach ausgebreitet. z en = ‘ 10, Die Blume, von — geſehen. | 11. Diefelbe, von der Seite gefehen, nachdem die vorderſte Hälfte des Kelchs, der Krone und der Staubgefaͤße weggeſchnit⸗ ; ten worden. An der Bafis des Fruchtfnotens die Saftdrüfe. 12. Zwey Dueerdurchfchnitte der Baſis der Blume, der oberſte ad c bey a Fig. 11., wo die Bafis der Filamente ift, der unterfte abc bey b Fig. ı1., wo der Safthalter ift. | I. Die Saftdruͤſe iſt der fleiſchichte glatte gelbe Grund De | Kelchs unter. den Fllamenten. 2.3wiſchen dem Grunde des Kelchs der — des Fruchtknotens und der Fllamente iſt ein ringfoͤrmiger SPAN taum, welcher mit Saft angefüllt iſt. 3. Der Saft ift gegen den Regen völlig gefichert.. am Fruchtfnoten dicht an, berühren fich aber nicht einander ſelbſt, ſondern zwifchen jeden zwey benachbarten iſt ein kleiner Zwiſchen⸗ raum. Auf ſolche Art fuͤhren gleichſam zehn Nöhrchen zum Saft halter, durch welche die Snfekten durchkriechen, oder ihren Saus EEE el 4 — —— | Jacqu. Colleett, Vol.I. p. 202. Unter den : Filamenten die (punftirte) Saftdrüfe — welche zuglelch der ae = | halter ift. | | \ Se De - Deffnung der Blume wird durch die Stigmate und die Antheren Die fleifchichten Filamente liegen unterwärts " geruͤſſel durchſtecken koͤnnen, kein Resentropfen gber ductem — men kann. 4. Die roſenrothe Krone hat kein Saftmaal,. | Saxifraga granulata. Weißer Steinbrech. Tib. XIV. 13. 14. Tab. XVII. 24. 25: 29. 30—32, Titel, Fig. XIX. x | | Tab. XIV. 13, Die etwas vergröfferte Blume in ra Stellung. 14, Diefelbe, nachdem. vorne ein Stie wesgefänitten n wor⸗ den, damit man die (punktirte) Saftdruͤſe ſehen koͤnne. Tab. XVIII. 30. Eine jüngere Blume, von oben gefehen. Zwey Filamente haben ſich verlängert, und Ihre Antheren haben fich geöffnet. Die Oprigen find 2. kurz, und ar | noch geſchloſſen. — 2 243 — nefort in Eine vereinigt. ’ * gentropfen den Saft verderben. blaͤtter werden, beſonders in den juͤngeren Blumen, vom Kelch zuſammengehalten, und koͤnnen ſich nicht aus einander breiten. Saxifraga. 24. Eben hieſelbe, von der Seite Acha ini: die | Kelchausſchnitte und die Kronenblaͤtter weggeſchnitten worden. 35a Diefel be, nachdem die Staubgefäße weggeſchnitten wor, den. Die eine Hälfte des ik von der Inneren Seite ift c bey Sig. 19. 31, Dieältere Blume, von oben — ſchnitte und die Kronenblaͤtter weggeſchnitten worden. ———— Dieſelbe, nachdem die Staubgefaͤße weggeſchnitten wor⸗ ‚Bey Fig. 21. ift in a das Stigma von der inneren, und in e von der äußeren Seite vorgeftellt. | Titelk. Fig. XIX. Die Blume eo einer großen öllege ER fi und befruchtet. 1. Die Saftdräfe iſt der oberfte heil dee Fruchtknotens | Ah dunkelgrün it, da die Griffel gelber find. Die Saftdruͤſe iſt zugleich der Safthalter.. 3; —— die Blume aufrecht ſteht, ſo kann doch kein Re⸗ | Denn die,länglichten Kronens Sie bilden: alfo gleichfam eine Nöhre, in deren Grunde fich der. — befindet. Die Staubgefaͤße und die Griffel laſſen einen “in dieſe —— Regentreyſen nicht en Saft dringen. — Die Struktur dieſer und der en Art iſt alſo ſehr verfchteden. Linne Hat zwey Gattungen des Tour; Zu der einen von jenen gehört Saxi- fraga craflifolia, und zu der anderen Saxifraga granulata. — ſich alſo, ob er nicht beſſer gethan haͤtte wenn er Rene tungen nicht vereinigt hätte. Gleditſ ch hat in dieſer Blume Saft gefunden, S. 159. Wann die Blume aufgebrochen ift, fo find die Filamente ings — noch kurz, und die Antheren geſchloſſen. Bald darauf aber verlaͤngern ſich zwey Fllamente, und nehmen eine ſchiefe Stellung an, ſo daß ihre Antheren, welche ſich unterdeſſen geoͤff⸗ net haben, grade uͤber dem Piſtill ſtehen. vom Pi ſtill, und legen ſich an die Ktone an. Auf ſolche Art loͤſen ſich die Staubgefaͤße elnander ab, welches ungefähr dren Tage dauert. Am dritten oder vierten Tage haben ſich alle Staubgefäße an die Krone angelegt. Waͤhrend diefer ‚ Zeit liegen die beiden noch fehr Eurzen Griffel mie ihren Enden dicht an einander, und dieſe Enden lelbſt ‚aus wa en — * Spalte. Die mei ver | blüheten Stanbgefäße haben fih vom Piſtill entfernt. 20, Diefelbe, von der Seite gejehen, nachdem die Kelhauss | überzogen, und Injofern die eigentlichen Stigmate. eine Sliege eine jüngere Blume befucht, fo find ihr, Indem J Es Nachdem fie eine Zeit⸗ fang in diefer Stellung geblieben find, fo entfernen fie fich nieder Unterdeſſen find zwey oder drey andere Staubgefäße an Ihre Stelle gekommen, | Fruͤchte entſtehen koͤnnen. — — — MR BE z Saxifraga. a 244 4 die Stigmate werden, haben auf der inneren Seite ge; Sobald aber die Staubgefäße verbluͤhet find, —J laͤngern ſich die Griffel, und begeben ſich mit ihren Enden von einander, und jene Spalte wird immer weiter, fo daß endlich die Enden ganz flach werden, Auf der äußeren Seite find diefelben fo glatt, als. die Griffel überhaupt fi nd; auf der inneren Seite aber find fie mit kurzen etwas aufrecht ftehenden Haaren dicht hineinkriecht, zwey oder drey Antheren im Wege, und ſie muß den Staub derſelben mit dem Kopf abſtreifen; und wenn ſie 3 hierauf eine ältere Blume befucht, fo umfaffen die beiden Stig⸗ i mate ihren Kopf, und bürften gleichfam den an demſelben — 2 den Staub ab. | Wie dieſe Blume von einer etwas großen und ſehr haarichten Fliege Muſca vomitoria) befruchtet worden iſt, habe ich deut⸗ h lich mit angejeben. Ich hatte nemlich einige blühende Stengel “auf einem Fenſter im Waſſer ſtehen. Auf den Blumen traf ich einige von dieſen Fliegen an, welche zumeilen in die Wohnzims ‚mer binetnfliegen, weil es ihnen aber in denfelben nicht gefällt, - . an den Fenſtern umherfllegen, und duch ihr Schnurren fehr ber | fchtwerlich fallen. Wann. eine von denfelben in. eine Jüngere Blume hineingerochen war, und fih eine Weile in derfelben aufgehalten hatte, um den Saftvorrath zu verzehren : fo Lam fie \ — mit einem mit gelbem Staube bepuderten Kopf wieder heraus. Wann ſie hlerauf ſich in eine aͤltere Blume begab, ſo beruͤhrte ſie mit dem beſtaͤubten Kopf die beiden Stigmate und beſtaͤubte dieſelben. Dieſe Stigmate waren in den von ihr beſuchten Blu⸗ men gelb, in den übrigen aber weiß. So lieb es ihr aber war, “ den von der. Narur zu ihrer Nahruug beſtimmten Saft in den : Dlumen zu finden, jo jchien ihr Feinesiweges damit gedient zu x feyn, daß fie zur Vergeltung diefelben befruchten mußte. Denn “ fie fireifte zumeilen den Staub mit den Vorderbeineh vom Kopf ab, vermuthlich, weil fie vor demjelben nicht ſehen Eonnte, und N mußte denfelben auch hernach von den Vorderbeinen ſehr kuͤnſtlich abzuſtrelfen, indem fie diefelben ſehr ſchnell um einander drehete, a welches beynahe fo ausiahr als wenn ſich ein Menſch die ARE ; = waͤſcht. | | ' Ä Die legten — fegen N a an, beftätigen 1 alfo, was ich in der Einlettung von den männlich s weiblichen a Didogamiften behauptet habe, daß aus den letzten Blumen feine | Saxifraga tridactylites SORDALBEDEDERT eine e gleiche Eimeichtung. In der Mittagsftunde Wenn alſo ; Dieſe Art bat mit Mr ö NEIL 2 ae" ——— En Ga erh ET NETTE Pu ne : = en Sy er . N RB, _ — ne DEE 245 | bey Kolnen Wetter kann man = gl laͤnzenden Saft beutlich ſehen. Ne —— Saxifraga. Sorgen den Degen Ift derfelbe völlig gefichert. Medtkus führe in feiner oben angezeigten Abhandlung © 150. eine Stelle aus des Linne Schriften an, welche diefe Blume betrifft, und zu merfwürdig iſt, als daß ich fie mie Still⸗ ſchweigen übergehen koͤnnte. Linné ſagt nemlich in feiner Flora SGuecica Ed. 2, p, 98. alfo: Sub Horeſcentia germen ftylo „tigmatibusque deftitutum (guod fir figmate deſtitutum, ꝓvitium typographicum eſſe reor; germen enim fine concurfu igmatis nunguam foecundarur. Medieus.) apice perforatum „eſt. Stamina tum alternatim antheram foramini imponunt, ‚„explodunt pollinem (in plantis hermaphroditis pollen non „exploditur, fed blande e cellulis Juis exfudar. Medicus.), re- „cedunt ad corollam religtiis pari modo fuccedentibus; flu- Ey T — lege naturae in generatione plantarum. — Als ich im Fruͤhjahr 1790 die Saxifraga granulata betrach⸗ Ki Ike; fo: bemerfte ih, daß einige Staubgefäße ‚mit ftaubvollen Artheren ſich uͤber das Piſtill hingelehnt hatten, daß aber das Piſtill keine Stigmate hatte. Da mir nun damals die Dichogamie N noch nicht bekannt war, fo mußte. ich gar nicht, was ich von dieſer Erfcheinung denfen follte. Zu meiner Schande muß ich be; kennen, daß ich, denn ich erinnere mich deſſen noch ſehr wohl, “ mir den unglücklichen Gedanken. einfommen ließ, die Natur meiſtern zu wollen, weil mir dieſe Einrichtung ſchlechterdings zweckwidrig zu ſeyn ſchien. Verdlenſt dadurch beſtraft, daß mir das Geheimniß der Dicho⸗ ; gamte noch verborgen blieb, welches Ich ſchon damals nothwen— dig hätte entdecken muͤſſen, weil ich wußte, daß die Blume eine Saftblume iſt, wenn ich des unlaͤugbaren Grundſatzes eingedenk Die Natur thut nichts, was den Tadel eines Sterblichen mit Recht verdienen ſollte, und wo uns alſo eine Einrichtung derſelben unzweckmaͤßig, oder wohl gar zweckwidrig “zu ſeyn ſcheint „da liegt die en 9% an der Natur, ſondern geweſen waͤre: an uns. Was ich nun an dieſer Art bemerkte, eben das — Lin ne an der Saxifraga tr idactylites. weder In der Beichreibung der Gattung, noch ben irgend einer Art vom Nectario etwas meldet): fo war es für ihn um fo viel ſchwerer, wenn nicht gar unmoͤglich, hier die Dichogamie zu ents decken. Wie half er fih nun aber aus diefer Schwierigkeit? “ Er bildete fich entweder ein, oder erdichtete, daß die Spitze des Fruchtknotens durchbohrt ſey. Denn geſehen kann er dies nicht haben, weil es gar nicht vorhanden iſt. Nachdem er nun die Blume auf Art mit einem Stigma berjeden bat, fo findet ‚wichtige Entdeckung bekannt. als einen philoſophiſchen Naturforſcher gezeigt. Anſtatt zu fagen: — Dafuͤr wurde ich denn auch nach Da er nun nicht wußte, daß fie eine Saftblume iſt (welches ich daraus ſchließe „daß er a: / Saxifraga, = er-bier ein erſtaunenswuͤrdiges Geſetz der Natur, an welches die: ſelbe nicht einmal gedacht hat. Und dies macht er als eine hoͤchſt ‚Hier hat fih Linne' keines weges ur Das begreife Ich nicht, erdichtet er etwas, was garnicht vorhan⸗ | den ift, oder bildet es fich wenigſtens ein. Wenn Linné ſagt, der Fruchtknoten habe eöfne Stigmate; fo kann Medifus dies nicht begreifen, und hält es daher für einen Druckfehler. wuͤrde annehmen müffen, daß er die Weglaſſung des Worte nothgedrungen: gefehen habe, -denfelben zu verbeffern, Daraus aber würde folgen, daß er Lateintfch verftanden habe, daß eb taniſche Kenntniſſe beſeſſen habe ‚daß er endlich ein gar feltfamet Menſch gewefen fey, Indem er es für feine Pflicht gehalten habe, feine Schriftſteller zu verbeſſern. Dieſe drey Etgenſchaften aber wird man ſchwerlich bey irgend einem Schriftſetzer beyſammen antreffen. Linne hat ſich nur etwas unrichtig ausgedräct; er wollte aber fagen, der Fruchtfnoten habe Eeine Stigmate von ge⸗ woͤhnlicher Geſtalt, ſondern ſein Stigma ſey ein Loch, welches aber ſeine Einbildungskraft, nicht die Natur, in denſelben hinein⸗ gebohrt hat. So wie alſo Linné die Natur, fo hat Medikus den Linné ganz unrecht verſtanden. Was aber die zweyte Ans merkung. dee Medikus betrifft, fo dachte er, als er diefelße niederfchrieb, nicht daran, daß er ſelbſt vorher ©. 129, gejagt hatte, daß die Staubgefäße der Kalmia den Staub mit einem Geraͤuſch hinwegſpritzen. Aber wie iſt es möglich, daß der Schrift⸗ | feßer einen folchen Fehler begangen habe? Mie ift es moͤglich, daß er hinter das Wort ſtylo noch das Wort ftigmatibusque ge⸗ ſetzt habe, welches im Manufeript nicht vorhanden war? Man - fligmatibusque für einen Sebler gehalten, und fich Amts halber J Saxifraga Cotyledon, Sie In Anfehung. der Saftdrüfe und des Safthalters iſt diefe Arc der: Saxifraga granulata ähnlich, ‚Sie hat aber ein Saftmaal, welches jener fehlt. purpurfarbenen Punkten geziert. Leske hat, wie. Medikus ©. 158. meldet, Beobachter, | daß auch in diefer Blume die Staubgefäße fich wechſelsweiſe über die Stigmate hinbeugen, Er bat ſich aber hier chen ſo, als beym Allium, geirrt. Denn ſo lange die Staubgefaͤße ſich einander abtöfen, ktegen die beiden Stigmate noch dicht an einander, und ° können folglich feinen Staub erhalten, Erſt nachdem alle Staubs gefäße verblühet find, und fih an die Krone angelehnt haben, fangen die Griffel an fich von einander zu begeben. Umftand aber kam mir noch merkwuͤrdig vor, Nemlich in den Denn die weißen Kronenblätter find an der Baſis mit Dieſes habe ich im Botaniſchen Garten zu Berlin ſehr wohl bemerkt. Ein De eg n 247. | Saxifraga. Seleranthus. . ganz, alten: AIR welche (don befruchtet zu feyn fchlenen , hatten fich die Staubgefäße ſaͤmtlich wieder Über die Stigmate | hingebogen, fo daß fie nun einen Kegel bildeten. Uebrigens hat - die Blume eine ſehr anſehnliche frey liegende gelbe Saftdruͤſe. | Auch fand ich, daß ſi ie von einer Fliege beſucht wurde. Saxifraga vmbrofa. Tab. XXI. ı. 2. — 1. Die vergeöfferte Blume, von oben — 2. Das noch ſtaͤrker vergroͤſſerte Piſtill von der Seite. Die Saftdruͤſe und zuglelch der Safthalter iſt die oberſte a des unterften dickeren Theils des glatten Piſtills, auf wel⸗ "er der Saft in Geſtalt Eleiner Tropfen ſitzt. x 4. Die Blume hat-ein ſchoͤnes Saftmaal. Brad find mie Eleinen vothen, ‚an der Baſis aber mit zwey gröfferen. gelben Duͤpfeln geziert. Aeſculus Hippocafta- "num hat ein Saftmaal, welches anfangs gelb, hernach aber roth iſt; diefe Blume hat ein folches:, weiches zugleich gelb und roth iſt. Da aber der gelbe Theil deſſelben dem Saft naͤher iſt, als der rothe, ſo ſcheint dieſe Blume dasjenige zu beſtaͤtigen, was. | ich bey jener gefagt babe, daß nemlich die gelbe Farbe für die | Inſekten mehr Reiz haben, oder denfelben ſtarker in die augen fallen muͤſe/ als rothe. Scler anthus. ef | Scher anthus per ennis, Johannisblut. Knauel Tab. xxn 43 4 43. Die vergröfferte VBiume von geſehen. Im Grunde | derſelben die (punktirte) Saftdruͤſe. 44. Das noch ſtaͤrker vergröfferte Piſtiu. Auch dieſe Blume iſt eine Saftblume. Wenn man fie ges gen das Sonnenlicht hält, fo fieht man im Grunde derfelben den glänzenden Saft. Die Saftdrüfe und zugleich der Safthal⸗ ter iſt der oberſte gelbe Theil der unterſten Haͤlfte des Kelchs, in | welcher, der Sruchtfnoten befindlich ift, und welche bhernach das Samenbehältniß wird. Diefer oberfte Theil hat in der Mitte eine fehr enge Deffnung für die beiden Stiffel. | unterfte Hälfte des Kelchs anffehneibet, jo fann man das ganze Piſtill herausnehmen. “Die Filamente halten die Regentropfen, welche auf die innere Seite des Kelchs gefallen fi find, vom Saft ab. Der Kelch vertritt: zugleich die Stelle der Krone, Denn er iſt gen, am Sande aber weiß. Folglich fälle das Blümchen den ' Inſekten beſſer in die Augen, als wenn der a) ganz grün wäre. "Denn die weißen | Wenn man die . Saponaria. Dianthus. 248 Saponaria — Saponaria o Ffi icinalis. Selfenkraut Diefe? Stame gehört zu der natürlichen Gattung, zu welcher: Silene, Cuenba- E Sie iſt alfo, wie diefe, eine Safts E lus und. Lychnis gehören. blume, und hat eine ähnliche Struktur. Auch fehlen ihr Du die. beiden Anfäße oben am Nagel eines jeden Kronenblatts, 2: welche, wie ich bey. der Lychnis zeigen werde, zur Beihilsung des Safts vor dem Regen dienen. Sie Ift eine Nachtblume, wie Lychnis dioeca, welcher fie, fo. wie überhaupt die ganze Pflanze, fehr ähnlich IfE. . Deswegen hat fie kein Saftmaal, 4 Dianthus. Dian RE fuperbus. Hohe Bedernele I ei? ſehen. druͤſe, welche den Stiel deſſelben umgiebt. 17. Dieſe Haͤlfte der Saftdruͤſe, as der Feuchetneten herabgebogen worden. * 18. Eine juͤngere Blume in — Stellung. Borften befeßte Fleck eines Kronenblatts. Stellung. 20. Dieſelbe, von oben geſehen. Die verblůheten Staubgefäße und Blenden Srigmate 3 einer. a Blume. ‚1. Die Saftdrüfe iſt der röhrenfoͤrmige inwendig gelbe Theit welcher den Stiel des Fruchtknotens umgiebt, und die Silamente und Kronenblätter trägt. 2. Der Saft befindet ſich theils innerhalb dieſes Korpers, E theile ſteigt er in die Höhe, und bleibt silgen d dem Feuchtkno⸗ — ten und den Filamenten ſtehen. - Denn 1) haben die Kronenblätter, ob fie gleich weil fie in ſehr ſchmale Stücke ausgejchnitten find. 2) Wenn ein Nagel einen Fleck, welcher mit auswärts gerichteten Borſten beſetzt ift. Dieſe Borſten halten jeden Regentropfen auf. 3) bil⸗ Tab. = 4 15. Eine etwas vergroͤſſerte fngere Blume, von oben; gu } 16. Der Fruchtknoten nebſt der hen Hälfte? ver Safe a a dermit. | 19. Die etwas ai Somenkapſel in naturlicher a A— 3. Obgleich die Blume aufrecht ſteht, fo kann ud feiner J von den Regentropfen, welche auf dieſelbe gefallen find, zum Saft gelangen. einen großen Umfang haben, dennoch nur eine Eleine Oberfläche, | \ Regentropfen auf ein Kronendlate gefallen ift, fo kann derjelbe nicht am Nagel deffelben hinabfli— ßen; denn daſſelbe hat über denn det der Kelch — den Naͤgeln der Krouenblatter eine enge Rohre , | I ’ — | ; Be: und die Borften find dunfelroth. Au bat fie einen. | ſehr angenehmen Geruch. Weil fie ein Saftmanl hat, fo muß. - Blume, Fig. ı5. 18, ragen die Stlamente mit den blühenden 29 ne Dianchus. EHRE u I Fe ae —— ——— * 9 Def = 8* welche von den late und Stigmaten imefteneif ausge N! al wird. | 24 Die Blume Sat ein Saftmaal. Denn die Rroneift fleifch, Erben ‚ jene Flecke aber, auf welchen die Borſten ſtehen, ſind ſie eine Tagesblume ſeyn, und des Morgens aufbrechen, uͤber welchen Umſtand ich noch keine Beobachtungen angeſtellt habe. Dem ſcheint zu widerſprechen ‚ daß Ihe Geruch des Abends ftärs | fer und angenehmer iſt, als am Tage, ale woraus zu folgen ſcheint, daß ſie eine Nachtblume iſt. Vielleicht iſt ſie eben ſowohl fuͤr Nachtinſekten, als fuͤr Tagesinſekten beſtimmt, und locket jene vorzuͤglich durch den Geruch, dieſe aber vorzüglich duch die. Farbe der Krone an fich. | Drcieſe Blume zeigt auf eine — Art, role die Nas tur zwey fich entgegengejeßte Abfichten zugleich zu erreichen weiß; Die Krone fol groß umd anſehnlich ſeyn, damit die Blume den | Inſekten in die Augen falle, zugleich aber follen fo wenig Negens tropfen ‚ als möglih,. auf diefelbe fallen, damit fie nicht den Saft verderben, Die Natur gab alfo den Kronenblättern einen großen Umfang, zerſchnitt fie aber in ſchmale Stüde, Was Linne die Griffel nennt, find die Stigmate, welches ich ben det Lychnis dioeca beweijen werde ee 5, Auch bey diefer Blume findet das unglelchzeltige Blahen der ER und der Stigmate Statt. Denn in der jüngeren Auntheren aus der Röhre der Blume heraus, und ftehen aufrecht, aber die Antheren verblühet fi nd, und die verwelften Fllamente herabhangen, alsdenn erſt kommen die Stigmate aus der Roͤhre die Stigmate aber find noch innerhalb derfelben befindlich. Wann zum Vorfcheln, und nehmen die von den Antheren verlaſſene Stelle ein. Eben dieſes habe ich auch bey dem Dianthus Caryo- | - phylius bemerkt. Folglich wird die ältere Blume von Inſekten durch den Staub der juͤngeren befruchtet. Sc babe zwar im | Grunde der Röhre ſchwarze und gelbe Blaſenfuͤße angetroffen; — dieſe aber koͤnnen die Blume nicht befruchten. recht, und oͤffnet ſich an der Spitze, iſt 2) lang, und 3) ſehr enge. Die Samentörner können alſo nicht von ſelbſt aus derfel; ben heraus, und nahe um die Pflanze herum auf die Erde fal- | len, fondern es gehört ein ziemlich ftarfer Wind dazu, fie heraus: ER ‚ aumerfen, da fie denn von der Pflanze welt entfernt werden. — oe. Dane J— deltoides. Hedenelke. a 17% 21. 22, 27. | — ie ı7*. Ein Kronenblatt, von der Seite gefehen. 27. Die vergröfferte Bfume, von oben geſehen. 21. Dieſelbe im Queerdurchſchnitt. 22. Der unterſte Theil des Kelchs, nachdem das vorderfle Stuͤck weggeſchnitten worden. Innerhalb deffelben di Saftcäf, zwiſchen aund b, verglichen mit Sig. 16. 17. * | 1. Miet der Saftörüfe verhält e8 fich bey ee Art 7— w als bey der vorher gehenden. 2. Der Saft ſammlet fi Im Grunde des Kelchs, welt der röhrenförmige Theil, welcher jenen abſondert, den ganzen Raum dieſes einnimmt. —4— 3. Die Kronenblaͤtter ſind, beſonders nach der it Ch, haaricht, Fig. ı7*. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen ſcheint auch der Umſtand zu dienen, daß die Naͤgel der Kronen⸗ blaͤtter auf der inneren Selte der Länge nad) zwey Anſaͤtze ha, ben, welche einen Winkel machen, in welchem die gegenuͤberſte⸗ henden Filamente (legen, "Sg. 21. °). Diefer Umftand gerurs facht wenigftens, daß Bie Filamente beftändig gleich welt von eins ‚ander entferne bleiben, und grade ftehen, folglich auch die Zwi⸗ ſchenraͤume zwiſchen denſelben immergleich enge bleiben. Zuglih aber Eönnen auch die Sufekten ungehindert zum Saft gelangen, welches nicht gefchehen würde, wenn ein oder mehrere Fllamente eine fehlefe Stellung, hätten. Diele —— hat auch an | 4 Die Blume hat ein Saftmaal. peak die Kronenbläts — ter find roſenroth, haben aber an der Baſis des Plaͤttchens einen blutrothen Dueerfireif,, und find dafelbft mit weißen Düpfeln ge: ziert. Dadurch entfiehe in det Mitte der Krone ein bintrother ‚Ring, welcher nebft deh weißen Düpfeln gegen das Roſenroth ſchoͤnjabſticht, Fig 2. Dianthus Car nlangzen Karthäufernele Tab. V. 9. 10. 10. Die vergroͤſſerte Blume, von oben geſehen & iſt eine aͤltere Blume, deren Stigmate stühen, da die Staußgefäge ſchon | 1 gerwelft find, | Betrachtet man die Samenkapſel „ſo ſieht man leicht ein, | daß diefelbe fo eingerichtet tft, daß die Samenkörner vom Winde | weit und breit verfireuet werden müflen. Denn fie ſteht 1) aufs 9. Ein Kronenblatt, von der Seite geſehen. Die Naͤgel der Kronenblaͤtter haben hier auch den doppelten : Anfſatz. Die Kronenblätter find In der Mitte mit weichen Haaren verſehen, welche die Regentropfen abhalten. Die rofenrotheKrone - N u mit blutrothen Linien geztert, welche wie radii eines Kreis, | ⸗ * Es iſt ein Verſehen, daß eines © von dieſen Filamenten i in der Figur fehlt. | | 2: officinalis. a — — — all nen aus dem Dianthus deltoides , - men SmtEhaten: | Dianthus. Queubalus. Silene.- . 5 nach dem Mittelpunkt derfelben, oder nach der Oeffnung der = Roͤhre zu laufen, und alfo die Sufekten g a zu derfelben hinfuͤhren. Dianthus barbatus, weißen Punkten, mit welchen die Kronenblaͤtter in der Mitte gezlert ſind, und die Saftdecke aus den Haaren; , welche näher am Nagel fiehen.- - Schmetterling am, welcher feinen Saugerüffel ganz in die Nöhre derſelben hineinſteckte, folglich mit der Oeffnung deſſelben den Saft erreichte. Dieſer wußte alſo in derſelben beſſer Beſcheid, ale Gleditſch, welcher ©. 182. und 192. fagt, daß die Bie: ‚arenarius und fuperbus den Staub holen, folglich nicht bemerkt — muß, daß Blu; 3 x * See ur Li n né unterieide diefe Gattung. von der Silene bloß durch | den Umſtand, daß die Kronenblätter der letzteren oben am Nagel zwey Anſaͤtze Haben, welche bey dleſer fehlen. Indeſſen hat theils ſchon Reichard erinnert, daß Cucubalus baceifer mit diefen Anfägen verjehen iſt, thells habe ich eben daſſelbe beym Cucu- balus Behen gefunden. Diefe beiden Arten gehoͤren alſo wenig? ſtens zur Gattung Silene. | Eucubalus Behen. Wleberſtoß eben ſo eingerichtet ; als eine Silene. knoten traͤgt. Dieſer oberſte Theil deſſelben iſt fleiſchicht, glatt, in der Mitte ausgehoͤhlt, und gelblich, da der unterſte gruͤn iſt. Der Saft ift zwiſchen dem Fruchtknoten und den Filamenten und den Naͤgeln der Kronenblaͤtter befindlich, Die fehr Eleinen An; fäße der Kronenblätter dienen auch hier zur Abhaltung der Res gentropfen. Die Blume ift wahrſcheinlich eine Nachtblume ‚da die Krone ganz weiß if, ‚ und fein Saftmaal hat, 5 Gleditſ ch hat den Saft dieſer Blume nicht geſehen; denn | er ſagt S. 161. bloß, daß die Bienen Stoff zum N aus ders ſelben polen. | —— 2 biefer Gattung hat inne ſich ſehr verſehen. Er hat | nemlich geglaubt, daß die beiden Anfäge, mit welchen jedes Kros nenblatt verfehen ift, den Saft abfondern und enthalten. Wer; hlelte ſich die Sache alſo, ſo haͤtte die Natur ein Werk her | vorgebracht, welches ihr keine Ehre machen wuͤrde. eine roͤhrenfoͤrmige Blume, deren Saftdruͤſe an der Oeffnung der N I deren Saft alfo dem Regen A ausge⸗ Das Saftmaal heſteht in vielen Auf der Blume traf ich den gemeinen weißen Silene aber haͤngt herab. Dieſe Blume iſt Die Saftdruͤſe iſt nemlich der oberſte Theil des walzenfoͤrmigen Koͤrpers, welcher den Frucht⸗ wie ein weißer zehnſtrahlichter Stern aus. ſonſt nur bey Tage geſehen hat, und ſie zufälligermelfe einmaldes Abende findet, ſtutzt bey Erblickung derfelben, und Raabe eine — Denn | ich bey der Lychnis dioeca zeigen werde. Silene noctiflor a. fommen ähnlich, den, Umſtand ausgenommen, daß fie eine Zwit⸗ terblume iſt. Die Saftdrüfe iſt der walzenförmige Körper, wels cher den Fruchtknoten, die Filamente und die Naͤgel der Kronen⸗ Ste hat eine weiße Krone ohne Saftmaal, wie jene, weil fie auch, mie dieſelbe, eine Nachtblume iſt. blaͤtter traͤgt. Silene nutans. Tab. XXII. 3.4 3. Die Blume, von unten gefehen,. des Abends, En 4, Diefelbe bey Tage. Gleditfch, S. — * hat den Saft dieſer Blume nich u fehen. Sie unterfcheidet fich von der Lychnis dioeca nur da duch, daß der Grund ihres Kelchs enge iſt, da er bey dleſer weit iſt. Die Urſach dieſes Unterſchieds laͤßt ſich leicht einſehen. Die — letztere ſteht aufrecht; folslih Fann der Saft aus dem Stunde des Kelchs, er mag noch fo welt feyn, nicht herausfließen. Die . | Wäre nun der Grund des Kelchs weit, ſo wuͤrde der Saft wegen ſeiner Schwere herabflteßen, und vlel / leicht von der Blume herabfallen. Da aber der Grund des Kelhe fo enge ift, daß: zwiſchen ihm und dem mwalzenförmigen Körper Höhe fteigen, und diefen Zwiſchenraum ausfüllen, meiler ſowohl von jenem, als dieſem angezogen wird. Weil die Blume eine - ſetzt iſt, indeß der Grund der Röhre, wo der Saft gegenden Regen gefichert feyn würde, leer if, eine folche Blume, ſage ich, h tft ein elendes Machwerk, und mird nirgends gefunden werden. Dieſe Anſaͤtze dienen bloß zur Abhaltung der Jeacuuerten wie 4 Sie ift der Lychnis dioeca — Bi nur. ein ſehr fchmaler Zwifchenraum ift: fo muß der Saft in die e : Nachtblume iſt, fo hat fie eine weiße Krone‘ ohne Saftmaal. Bey Tage hat die Krone ein elendes welkes Anſehen; des Abende Sg aber bekoͤmmt fie Kraft, breitet fich flach aus, iſt fteif, und fi ieht Ihm neue Blume gefunden zu haben. Die Samenfapfel Hänge nicht, wie die Blume, — ſon⸗ — dern ſteht aufrecht, damit der Same nicht herausfalle, ſondern vom — Winde herausgeworfen und weit veitreae werde. sSilene quinqueuulner a. das Saftmaal. des Morgens aufbrechen, welches auch ein Gaͤrtner, den ich darum befragte, bemerkt Ben wollte, Silene Armeria. Sniprem ſehr langen Safthalter Habe ih Blaſenfuͤße gefunden. ae * en Die fünf Wunden find Diefe Art tft alfo eine Tagesblume: ‚und muß S — N ET Me ee De Wer die Blumen EBEN 33 druͤſen, und auf denjelben fo viel Safttröpfchen. gilt von der Stellaria Dilleniana Leerfi, Stellaria. Sedum. Oꝛalis Stellaria. Stellar ja graminea hat, wie Ceraſtium, fünf Saft: Ein gleiches ‚der Arenaria trineruia. | Daß Gleditſch die Saftdruͤſen und die Safttroͤpfchen der Blumen dieſer Gattung nicht geſehen habe, erhellet aus bemjenls gen, was er ©, 152, fagt, | | Sedum. Sedum Telephium. Seite Henne. Tab. XIV. 3. } 24. 23, Die Fruchtknoten nebſt den unter denſelben ſi igenden (punftirten) Saftdruͤſen. 24. Die vergroͤſſerte Blume, von oben — 2 Die fünf langen und gelben Saftdruͤſen, knoten. 2. Dieſelben ſind dla die Safthalter. 3. Zum Saft fann fein Kegentropfen gelangen; denn bie Kronenblätter fchließen dicht an die Fruchtfnoten. 5. Die Blume wird von Hummeln befucht, welche ihren Saugeruͤſſel zwiſchen die Kronenblaͤtter und die —— | & se Oxalis. | | Oxalis Acetofella. ee ; 28—30. 3 25. Die vergröfferte Blume, von oben ge En ohne Schat; | ten. Die Befruchtungstheile find herausgejchnitten. 26, Ein Kronenblatt von innen. 28. Die Blume in natürlicher Stellung und Groͤſſe. 29. Dieſelbe, nachdem die beiden — Kronenblaͤtter ; herausgezogen worden. 30. Die nach geendigter Bluͤhezeit abgefallene Krone. 32. Ein Kronenblatt von der Seite nebſt der (punktirten) Saſtdruͤſe, welche daſſelbe traͤgt. Linnés Ausdruck: Corolla quinquepartita, vnguibus 2 cohaerens, iſt unverſtaͤndlich. Denn aus dem erſten Beywort ſchließt man, daß die Krone aus Einem Blatt beſteht, und aus dem zweyten, daß ſie aus mehreren beſteht. aus fünf Blättern, \ —⸗ wie auch von | welche ſchon inne angezeigt bat, finen unten an ber Bafis der Frucht⸗ Beſieht man alſo die Blume von oben, fo kann man weder Saftoräfen, noch Saft ſehen. Tab. XIV. 25. 26, Sie befteht wirklich | Antheren haben thre völlige Höhe erreicht, und blühen. achte hat Ihre völlige Höhe noch nicht erreicht, und fich noch nicht 254 I, Die Saftdruͤſen ſind die fünf tleinen Korper auf welchen die Kronenblaͤtter ſtehen. 2. Diefelben find zugleich die Safthalter. 3. Um den Saft vor dem Negen zu ſchuͤtzen, ift diejenige Anftalt getroffen worden, durch welche Linne fih hat verleiten laffen, die Krone für einblättricht zu halten. Die Kronen blätter haben nemlich unmittelbar über dem Nagel auf beiden Seiten einen etwas fleiſchlchten Anſatz. Vermittelſt dieſer An— ſaͤtze, nicht aber, wie Linné ſagt, vermittelſt der Naͤgel, he nen fie zuſammengewachſen zu ſeyn; ſi ſie ſind es aber nicht, ſon⸗ dern hangen nur vermittelſt derſelben zuſammen. Jedes zuſam⸗ menhangende Paar der Anſaͤtze, welche zu zwey benachbarten _ Kronenblättern gehören, vagt bis an die Fllamente. Auf folde Art entfichen im Grunde der Krone fünf Löcher, welche für einen. Kegentropfen zu Elein , für ein Eleines Inſekt aber und für den Saugerüffel eines großen groß genug find. Die Filamente hals ten auch manchen Regentropfen Bd, In den Grund der Nöhre ee Oxalis. Agroftemma. | hinabzufließen. = 4 Die Kronenbl latter fin nd weiß, und mit Slaßrothen Adern Schön neziert. An der Bafl is aber haben fie einen gelben. Fleck. Das Saftmaal beſteht alſo aus fuͤnf gelben Flecken, welche im Grunde der Krone unmittelbar uͤber den fuͤnf Loͤchern angebracht find, und die Inſekten anlocken, in diefelben hineinzukriechen. Die Blume iſt folglich eine Tagesblume; auch habe ich dieſelbe = nur in den Mittagsftunden geöffnet gefunden, | Gleditſch führt zwar ©. 141, dieſe Blume als eine folche an, welche den Bienen nüßlic if, ſagt aber nicht, was fie aus derfelben holen, zweifele ich. | Oxalis corniculata iſt auch eine Tagesblume; denn Daß er den ‚Sajtperjetben selhea habe, daran | des Abends ſchließt fie ſich. — on Agrofemma Githago. Raden. Richel. Tab. xXXIV. 7,9: 10, 11.28 = 7. Die Blume Ha er Gräfe, von — gefeßen. Ste hat ſich erft vor kurzem geöffnet, und die Antheren fangen erft an, aus der Nöhre hervorzufommen. 11. Das unterfte Stück des Kelchs, nachdem die vorderfte | Hälfte deffelben und das Piſtill weggeſchnitten worden. Unter den Filamenten ein (punktirter) Theil der Saftdruͤſe. | | 8. Die Befruchtungstheile einer jüngeren Blume. Steben De A. we. “ ENG 7 \ j | x ü 25 —— —— Agrollemms. | BR Die — üstigen befinden 1 noch im Grunde de | Kelchs. — = 28% Die vorhergehende Figur, — das vorderſte Stie des Kelchs nebſt den dazu gehörigen Staubgefäßen weggeſchnitten | worden, damit man die 9. und 10. Anthere, wie auch die- Stig; mate fehen koͤnne. 10. Die Befruchtungstheile einer älteren Blume. Die ir lamente ſind welk, und die Antheren ohne Staub, die Stig: mate hingegen haben fich verlängert und aus einander gebreitet. 1. Die Saftdrüfe iſt der unter dem Fruchtknoten befindliche Ring, ‚weicher die Filamente und die Nägel der Kronenblätter trägt. Er iſt fleiſchicht, und inwendig glatt und blaßgelb. 3. Der Grrnd des Kelchs iſt der Safthalter, enthält aber weit wenlger Saft, als man nach der Groͤſſe der Blume erwar⸗ ten ſollte. Daher wundere ich mich nicht, daß Sledit ch den⸗ Bier nicht bemerft hat, ©. 208. E | Der Kelch tft oben nicht ſo weit, als unten. Alſo Hat die Höher, welche die Nägel der Kronenblätter bilden, eine enge | Oeffnung, und diefe wird überdies. von den Filamenten und den haarichten Stigmaten groͤßtentheils ausgefuͤllt. gi n ne bie Griffel nennt, ſind die Stigmate. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn die Rronenblätter ſind purpurfarben, an der Baſis aber weißlich und mit dunkel⸗ purpurfarbenen Linlen gezlert, welche laͤngliche dunkelblaue Flecke haben. Die Blume aͤndert weder des Nachts, noch, wenn es ſchlecht Wetter iſt, bey Tage ſo wenig Ihre aufrechte Stellung, als ihre Geſtalt. N . Der gemeine weiße Schmetterling — ſich von ihrem Saft. Auch fand ich ſchwarze Blaſenfuͤße in großer Anzahl in den Blumen ; in manchen waren wohl zwanzig bis dreißig. Daß die Blume von Inſekten befruchtet wird, folgt aus ihrer dichogas mifhen Einrichtung, Denn nachdem diefelbe aufgebrochen iſt, kommen die Antheren, indem die Filamente fich verlängern, eine nad) der andern zum Vorſchein, und öffnen fi, Die Stigmate aber. find unterdeſſen noch kurz, und liegen dicht an einander. Nachdem alle Antheren verbluͤhet find, Eommen die Stigmate zum Vorſchein, und begeben fi) von einander. Alſo werden die älteren Blumen von Inſekten mit dem Staube der jüngeren bes | fruchtet. | ‚Lychnis. Lychnis Hasen. Tab. VI. 146. Fab. XIV, 31. 3342. Tab. XVI. ı. 2. | De männliche Blume. | gefehen.. Denn was | u r chnis. Kaas. rl Tab. XIV. 33. oben geliehen. 35. Diefelbe in natürlicher Stellung, 36. Der unterfte Theil der Blume, nachdem die vonder n 4 Hälfte des Kelchs weggejchnitten worden 2 37. Die. Blume ohne den Kelch. Man fieht, daß die: Nah gel der Kronenblätter zum Theil über einander liegen, 39. Ein Kronenblatt von außen. — | ar. Daffelbe von innen. Man fieht ſowohl die beiden ns © fäße in der Mitte, als auch die beiden Fortſaͤtze an den Seiten. % 3 38. Die Saftdrüfe, welche die Filamente träge, u 4 40. Dieſelbe, nachdem neun Fllamente weggeſchnitten wor / den, wodurch das Rudiment des Fruchtknotens zum Vorſcheln 4— gekommen iſt. | 2 31. Diefelbe, nachdem das vorderfte Stuͤck erſelben wege 4 fehnitten worden. 2 Die weibliche Blume, —— Tab. VI. 25. Die Blume in nattliger Seöfk, vonoben ER, N I Die Blume in natäcliger Seife, on PIE, — ‘ EN 77 ax EEE ER —— — ET " } 26. Diefelbe in — Groͤſſe und E ung nachdem 4 fie verblähet if. # + 24, Ein vergröffertes Stigma. Sr | © Tab. XIV. 42. Der unterfte Theil der Blume; achten | $ der Kelch durchſchnitten, und die — Haͤlfte deſſelben umger 4 ſchlagen worden. 34. Der Fruchtknoten, und unter demfelben die Saftdrüfe E ed. - Die Nägel der Kronenblätter, welche fie trägt, find abge | viffen worden; auf ihrem Rande aber fi ieht man bie Rudimente j der > | *, Die Saftdrüfe, nachdem der Fruchtknoten herauehe —— worden, von oben geſehen. E ‚ Tab. XVI. I. Die Samenfapfel in natürlicher Stellung. 2. Diefelbe, von oben gefehen. > 4 Zufsrderft erinnere ih, daß Linné in feiner Bein der Gattung zwey Fehler begangen hat. Erftens hat er die bel- \ den Anfäge der Kronenblätter, welche er bey der Silene das ’ Nectarium nennt, bier gar nicht angeführt, da fie doch wenige } | ftens in vier Arten, nemlich dioeca, flos cuculi, Chalcedonica und Vifcaria vorhanden ſi find. Zweytens, was er den Serfel und das Stigma nennt, iſt bloß das Stigma, und der Griffel fehlt, Tab. VI. 24. Das Stigma.ift der ganze. abgebildete Koͤr⸗ E | per, oder eigentlich die innere Seite deſſelben welche mit kuren Haaren uͤberzogen iſt. — ee Die männliche Blume. E a7 ET: Die Saftdeife ift der ringförmige — —— die Fillamente und die Naͤgel der Kronenblaͤtter traͤgt, und auf einem | langlichten walzenförmigen Körper fikt. Er iſt inwendig/ wo er eigentl lich den Saft abfondert, gelb. 2, Der Saft ift theils über der Saftdrüfe zw ſſchen den Ft: | Fe 1 Ben often ift, und kann folglich nicht in die Oeffnung der — dunkelgruͤn, und glaͤnzt wie Del, cb, da er oberwaͤrts, ba, — Lychnis. lamenten befindlich, theils, wenn er ſich anhaͤuft, fließt er zwi⸗ uf diefelben und die Nägel der Kronenblaͤtter hindurch, und in den Grund des Kelch hinab. 3% Der Saftift gegen den Regen völlig gefichert, Der ed = oben enge, verurfacht alfo, da auch die Deffnung der Röhre, welche die Nägel der. Kronenblätter bilden, enge it. Um dieſe Oeffnung herum bilden die doppelten Anſaͤtze, mit welchen die Kronenblaͤtter verſehen ſind, einen Kranz. Dieſer macht mit den Kronenblaͤttern einen Winkel. In dieſem Winkel bleibt jeder Re⸗ entropfen ſtehen, welcher auf die innere Oberflaͤche der Kronen⸗ Roͤhre Hineinfließen. Ferner find die Nägel der Kronenblätter breit, und haben oben am beiden Seiten noch einen Fortſatz. Tab, XIV. 37. zeigt, wie diefelben zum Theil auf einander liegen, und wie der rechte Fortſatz eines jeden Kronenblatts an der aͤuße⸗ ven Seite des rechter Hand befindlichen nächften. Kronenblatts, und folglich fein Iinfer Fortſatz an der inneren Seite des linker — befindlichen nächften Kronenblatts dicht anliegt. Auf folche - Art bilden die Nägel der Kronenblätter eineenge Röhre, Endlich find die Filamente unterwärts haaricht, Fig. 38. 40., damit, wenn ja ein Regentropfen in die Roͤhre ſollte gekommen ſeyn, derfelbe doch nicht zum Saft gelangen koͤnne. Die weibliche Blume. 1. Die Saftdrüfe iſt der tingförmige Körper, — auf | dem Rande die Nägel der Kreonenblätter, in der Meitte aber den Fruchtknoten traͤgt. Derſelbe iſt inwendig, wo er eigentlich den Saft abfondert, fptegelglatt und gelblih. Somelt die Nägel der Kronenblaͤtter am Fruchtknoten anliegen, hat dieſer ein anderes Anſehen, als oberwaͤrts, Tab. XIV. 42. 34.5 denn er iſt ſchoͤn Een und ohne Glanz iſt. Dadurch koͤnnte man fich leicht - verleiten laſſen, den unterften Theil des Fruchtknotens für die Saſtdruͤſe zu halten, weil, wenn der unterſte Theil eines Frucht⸗ knotens bie Saftdruͤſe iſt, derſelbe ein anderes Anſehen zu haben pflege, als der oberſte. bloß der Saft. a; 2. Der Saft ſteigt theils zwiſchen dem Fruchtknoten und den. Nägeln der Kronenblätter in die Höhe, theils fließt er \ wiſchen die letzteren hindurch und In den Grund des Kelchs hinab. | Diefes andere. Anfehen berurfacht bier zu welcher fie gehört, Zwitterblumen hat. ben machen. : Lych nis. Blume angezeigt worden iſt, den einzigen Umſtand ausgenom— men, daß hier Feine haarichte Filamente find. Zur Erreichung diefes Endzwecks dient bey beyderley Blumen noch dies, daß dies‘ felben, da fie fonft aufrecht ſtehen ‚ bey anhaltenden Degen ſich herabneigen, weil ſie von den auf ihnen haftenden Regentropfen J herabgedruͤckt werden. Am Abend eines Tages, an welchem es ununterbrochen geregnet hatte, fand ich alle Blumen in einer ſolchen Stellung, daß fü ſie die Krone beynahe voͤllig der Erde zu⸗ kehrten, und die aͤußere Oberflaͤche der Krone war zwar mit Re⸗ gentropfen benetzt, kelnesweges aber die innere. 4. Beiderley Blumen ſind Nachtblumen; denn ſie fangen r Ihre Krone mußte alfo theils von des Abends an zu blühen, einer anfehnlichen Groͤſſe, thells von heller Farbe feyn, damit fie in dev Dunkelheit der Nachtvon den Inſekten bemerkt würde, Sie ift alfo fehneeweiß. Ein Saftmaal würde unnuͤtz fun; bar ber iſt feines vorhanden. Merkwuͤrdig iſt noch das Rudiment des —— ches die maͤnnliche, und die Rudimente der Fllamente, welche die | ‚weibliche Blume hat. Erfteres, Tab. XIV. 40. 31,, Ift ein düns ner Stift, welcher in der Mitte der Saftdrüfe fige, und letztere, Sig. 34. 42. 31*, find Eleine Zähne, welche auf dem. ande der Saftdrüfe fißen. Diele Audimente lehren, daß die Pflanze eis gentlich Zwitterblumen haben ſollte da die natürliche Gattung, mente von Staubgefaͤßen bat auch Saluia pratenſis und offici- nalis, Tab. 1. 27. 31. 42, und Tab. Il. 4. 6. Sie fehen wie der oberfte Theil einer Stecfnadel aus, und find hinter den Fila⸗ menten befindlich. Da die Saluia zu der Kamille gehört, zu welcher die in der Didynamia gymnolpermia vorfommenden - Pflanzen gehören, jo folfte fie eigentlich vier Staubgefäße bar : | Es. fragt ſich alfo, ob die- Natur dergleichen Rudimente zu dem Ende hervorgebracht hat, daß man an denfelben erkenne, zu welcher. natürlichen: — ben. Dies lehren die Rudimente. oder Familie die Pflanzen eigentlich gehören. 3 5. Für welche Nachtinfekten die Blumen — be⸗ ſtimmt find, weiß ich nicht. . Schwarze Blattläufe fand ich einmal in den männlichen Blumen, Einige derfelben fand ich: in dem Winkel, den die Anfäge der Kronenblätter mit denfel: . Wäre ih nun meiner Sache nicht gewiß gewes - fen, fo hätten mich vieleicht diefe Thierchen irre geführt, und ich hätte, wie Linn, diefe Anſaͤtze fuͤr Saftdruͤſen gehalten. | Als ich aber den Kelch öffnete, fo fand ich den Grund deffels ben ganz voll von Blattlaͤuſen. Der — alſo heiter Der R —— 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem ie iſt hier eben dieſelbe Anſtalt getroffen worden, welche bey der männlichen Dergleihen Rudis grade auf dleſe. yehnis. —2 a ſcheid, und ſchwelgten Im Nektar, indeſſen jene Linnéaner mit | den Negentropfen, welche vor der — waren fißen ge = 5 blieben, fi labten, | Daß nun die Befruchtung — und allein Bub die Sin; $ fetten, welche die Blumen beſuchen, feinesiveges aber auf eine Er mechaniſche Art geſchehe, daran laͤßt ſich ſchlechterdings nicht zweifeln. An die Befruchtung durch den Wind iſt hier gar nicht zu denken. Man ſtelle ſich zwey Pflanzen von verfchtes denem Sefchlecht vor, welche sehn, zwanzig oder noch mehr Fuß von einander entfernt ſind. Was muͤßte da fuͤr eine Menge Staͤuhes von der männlichen Pflanze bereitet werden, damit ‚die Blumen ber weiblichen. Pflanze befruchtet würden, da der Wind den Staub jener mehreutheils anders wohin führet, als wenig Staub. Denkt man fih im Gegenthell ein Nachtins feet, welches bald auf die männliche, bald auf die weibliche Pflanze fliege, fo hat es mit der Befruchtung Feine Schwie: zigfeit, fondern fie muß ſchlechterdings vor ſich gehen. Denn wann es in die männlichen Blumen hineinkriecht, ſo findet es din der Oeffnung der Roͤhre fuͤnf Antheren, und weiter unten fünf andere, Von diefen frelft es den Staub ab. Mit die, ſem Staube beladen verläßt es die männlichen Blumen, und fliege zu den weiblichen bin, Hier findet es nun vor und in >. .der Röhre die fünf Stigmate, deren Innere Seite mit In die a Höhe gerichteten Borſten beſetzt iſt. Es arbeitet t fich zwiſchen denſelben in die Roͤhre hinein, ſtreift den mitgebrachten Staub an die Borſten, und befruchtet auf ſolche Art die chen Blumen mit dem Staube der männlichen. | © Hätte alfo die Natur die Stigmate fo gebildet, als inne fi e beſchreibt, ſo wuͤrde fie. einen Fehler gemacht haben. Waͤre nemlich nur der oberſte Theil des Koͤrpers Tab. VI. 24. das - Stigma, po würde es leicht gefchehen. ‚daß ein Inſekt in die i weibliche Blume hineinkroͤche, ohne die Stigmate zu beftäuben. Da aber auch der unterſte in der Roͤhre befindliche Theil zum Stigma gehoͤrt, ſo iſt es nicht moͤglich, daß ein mit Staub, beladenes Inſekt in die Nöhre hineinkriechen ſollte, a! den Staub an die Stigmate anzuftreichen. | Obgleich die Blumen, als Nachtblumen, fuͤr ——— nicht beſtimmt ſind, ſo machen ſich dieſelben dennoch ihren Saft zu Nutzze. Dies thun fie aber auf eine folche Urt, wor⸗ aus erhelfee, ‚daß die. Blumen nicht für fie beſtimmt find. - Denn fie riechen nicht in. den natürlichen Eingang hinein, ſondern beißen in den: Grund des Kelchs ein Loch „ſtecken ia heraue. durch daſſelbe Ihren Sangeräflel, und holen anf folhe Art ben | übrig Bleibt, vielleicht, damit die Inſekten defto bequemer zum 4 Saft gelangen koͤnnen. Der Kelch der weiblichen Blume aber ; iſt weiter, ale der Kelch der männlichen Blume, und eben deswegen mit, zwanzig Nerven veriehen, da diefer nur sehn Die Urfache diefer verfchledenen Einrichtung iſt leicht Der Kelch der weiblichen Blume enthält den Sruchtfnoten, welcher, nachdem er befruchter worden iſt, ims ir Die männlichen Blumen haben aber nur: ‚| früher, als jene. Sagt, / a . — \ * — a 1 Ye — J — —— ER Fr 260 Der Kelch beider Blumeu iſt der Länge * mit ſtatken —* Nerven verſehen, und iſt ſo weit, daß zwiſchen demſelben und den inneren Theilen der. Blumen noch ein anfehnficher Kaum bat, einzuſehen. mer groͤſſer, und endlich zur Kapſel wird. Er mußte folglich ſo weit ſeyn, damit er nicht von dem aufſchwellenden Frucht⸗ knoten zerriſſen wuͤrde, weil er in dieſem Fall — nicht mehr zur Bedeckung dienen koͤnnte. Die Samenkapſel ſteht aufrecht, ae wann fie eif J ; | an der Spike auf, und befömmt eine Deffnung, welche weit enger ift, als ihre Baſis. Dies alles dient dazu, daß dee Samen nicht anders, als durch einen farfen Wind, heraus geworfen werde, und fich alfo weit verfireue. Zu diefem Ende werden auch die Stengel, Zweige und. Stiele, welche zur Sl hezeit weich und biegfam find, damit die Blumen von den auf ihnen haftenden Regentropfen leicht herabgebogen werden u Zwi⸗ ſchen der Kapſel und dem Stiel ſieht man noch die vormalige 4 koͤnnen, nach vollendeter Blühezeit härter und fteifer. Saftdrüfe, Tab. XVl. 1. ab. Eben diefe Geftalt. haben. die Kapfeln der Silenen. Mid) wundert, daß dieſer Theil, wel | cher weder zur Kapfel, noch zum Stiel gehört, und dünner ift, als jene, und dicker, als diefer, nod) feinen Botaniker auf die rechte Spur gebracht hat. fo wenig, als Liune, weder bey der Lychnis, noch bey der ‚Silene und dem Cucubalus die Saftdräfe gefunden. — Dieſe Pflanze hat Linné für eine Varietaͤt der vorhergehenden ie | Lychnis dioeca corolla purpurea. halten, Site iſt aber eine beſondere und von jener ganz ver⸗ ſchiedene Att. Denn 1) bluͤhet fie ungefaͤhr Einen 9 Monate Sm Jahr 1790 fing fie in meinem Garten, two doch alle, Pflanzen jpäter blühen, als im Freyen, den 3. May an zu bluͤhen. Jene fing auf dem Felde erſt d. 30. May ‚an zu. blühen, da diefe feine Blumen mehr, und d. 4. Yuny | ſchon reifen Samen hatte. : 2) Jene iſt in der hiefi gen. Su gend allenthalben, dieſe aber nirgends anzutreffen. -3) genffi er daß diefe ben Halle auf nafien Wieſen ſteht; jene wird man nie anf einer. Wieſe, ſondern auf wuͤſten — ꝛe. an⸗ treffen, | | N 2 Pollich wenigftens hat eben in Be % Rn — RN R . F # b , Ri Be > Lychnis J Lyehinis: Ceraftium. Tab. D Saftdruͤſe, dem Safthalte r und den beiden Anſaͤtzen der Kro⸗ nenblaͤtter verhaͤlt es ſich hier eben ſo, als bey der weiblichen “ Brlume der vorhergehenden Arten. Br auch eine Nachtblume, da ſie kein Saftmaal hat. — ſcharlachfarben. Die Krone iſt Es hat mir Jemand verſichern wollen, daß die Blumen im Dunkeln der Nacht wie gluͤhende Kohlen leuch— E: ten. Dies iſt mir nice, unwahrſcheinlich, da es ſehr zweck— mäßig ſeyn wuͤrde, ben, vermittelſt dieſes Glanzes ſich den Inſekten bemerkbar machten. Herr Krauſe in Berlin, fragt habe, davon nichts wiſſen. wenn dieſelben, da fie keinen Geruch ba: Indeſſen wollte der. gefchiefte botanifche Gärtner, den ich wegen dieſes — be; Tab. XV. ‚Lychnis flös eueuli. Guckguckeblume. 224. 9°, 2. Die etwas vergeäfferte Blume, von oben geſchen. 3. Dleſelbe in natürlicher Stellung. 9— te Der mittelfte — der Fig. 2., noch — ver⸗ err * herausgeſchnitten worden. bey ein wenig gelblich. u 05% Die halbe Safedrüfe, "9*. Die Safedrüfe, von oben hekhen RR der. Frucht⸗ ae iſt glatt, ‚d% In Anfehung ber Saftdrüfe, des Safthaltere und der EN beiden Anſoͤtze an den Keonenblättern ffimmt dieſe Art mit den vorhergehenden überein. Zur Abhaltung des Negens vom Saft dient hier noch, daß die Kronenblaͤtter in vler ſchmale EStuͤcke getheilt ſind, folglich ungeachtet ihres großen Umfangs doch nuͤr wenig Regentropfen erhalten, und daß, da die Oeff— nung des Kelchs ziemlich weit iſt, dieſelbe durch die Filamente und beſonders durch die Stigmate, welche dieſelbe gleichſam in fuͤnf klelnere Oeffnungen theilen, den Regentropfen hinlaͤng— lich verſchloſſen wird. Denn in dem Winkel, welchen die “ Stigmate mie einander machen, muß ein Negentropfen ſtehen h bleiben. and hat daher fein Saftmaal. SH Sie iſt, wenn ich nicht irre, auch eine Nachtblume, ‚Cor aftium. Blume. Tab. XV, 7, 3 7. Die Samenkapfel diefer Art, 2. Die Samentapfel des Ceraftium volgatum. Belde in * hi rn Mit der Die Blume iſt vermuthlich befindlich find, ſtehen aufrecht. ‚über die Saftdtüfen Hin, und ſtehen auch horizontal; befien aber verlängern fich die Griffel, Breiten fih von einan ·⸗ ‚der und halten die Regentropfen von den Safttroͤpfchen ab. Von Bienen wird fie jedoch Ti: aftium aquaticum Tab. XV. 5, Dievergeöfferte | in die Augen. I Ift, ſondern eine trichterförmige Geftalt bat, fo verurfacht der zweyte Umftand, daß in derfelben ein Saftmaal nöthig it, — Ceraſtium. are 262 1. Die fünf — ſitzen unten am Fruchtknoten au (hen den Kronenblaͤttern. 2. Diefelben find zugleich die Sofehaitr. Der Saft * die Geſtalt und das Anſehen eines glaͤnzenden Kügelchens. 3. Wann.die Blume angefangen bat zu blühen, fo ſtrecken fi ch die Filamente, welche den Kronenblaͤttern gegenuͤber ſte⸗ hen, horizontal; bie anderen aber, welche über deu Saftdruͤſen Diefe halten alſo die Negens tropfen, welche am Fruchtfnoten zu den Saftdräfen herab fließen wollen, auf. Nach einiger Zeit firecken fich diefeiben _ unters. 5. Ich fand die Blumen, befonders die Älteren, voller Dlafenfüße. Daß fie von Inſekten befruchter werden, folgt. ı daraus, daß bey Ihnen eben fo, als bey der Spergula nodof, die männlich weibliche Dicogamie Statt findet. | Solange die Blume blüht, ſteht fie aufrecht; ſobald fü fie — verbluͤhet iſt, neigt ſi ſie ſich herab, und die. reife Samenfapfel bleibe in biefer Stellung. Die Urſache dleſes letzten Umſtandes finde ich in der Beſchaffenheit der Stengel der: Pflanze. Denn dieſelben find niche.fteif, wie etwa bey der Silene nutans, daß fie vom Winde könnten bin und her bewegt werden, Sondern fie find weich. Folglich würde der Endzweck der aufrediten Stellung, wenn fie bey dieſen Samenkapſelu Statt fände, 1: nicht erreicht werden können, und die Samenförner Eöu.nen | nicht vom Winde herausgeworfen werden, ſondern muͤſſen ſich ſelbſt durch das Ausfallen ausſaͤen. Die Samenfapfeln des Ceraſtium vulgatum hingegen ſtehen aufrecht, weil die CH gel der Pflanze ſteif find. Ceraftium ar uenfe. Saftdruͤſen. Diefe Art bar Re re fünf Da fie aber nicht fo flach iſt, als die vorherges | Hende, fondern eine trichterförmige Geftale hat, fo iſt der Saft noch mehr gegen den Negen gefichert. Denn In dem engeren Grunde der Krone ftehen die Filamente und die Griffel, und halten die Regentropfen auf. Da die Pflanze an Wegen und I andern freyen Dertern flieht, fo werden die Blumen von kel⸗ nen andern Pflanzen bedeckt, und fallen, beſonders zur Mits fagezeit bey fchönem Wetter, den Inſekten ſchon von weitem Weil die Blume ziemlich groß, und nicht flach und der erfte, daß daſſelbe füglich angebracht werden kann, | Daffelbe: befteht 1) In den gewaͤſſerten Streifen, mit welchen ‚jedes Kronenblatt der — nach — — und welche von ee 2% — \ > Blumenkaͤfer findet man haͤufig in den Blumen. Schon Gleditſch geſehen, ©. 159. 463 Ceraftium. Ark Lyahram. = den Galten berräbten, weiche daffelbe hat, ehe die Blume — brochen iſt. Da dieſe Streife insgeſamt ſich in den Grund hinab⸗ ziehen jo zeigen fie den Inſekten, daß dort der Saft befindlich tft. 2) Damit diefer Grund gegen die weiße Krone etwas ads ſteche, fo find die Kronenblätter an der Baſis ein wenig gelb. Auch diefe Blume: iſt ein maͤnnlich-weiblicher Dichogamiſt, wel— ches man, wenn man die ältere mit der jüngeren vergleiht, um ſo viel deutlicher: ſehen kann, da fie ziemlich groß iſt. Klelne Den Saft hat Ceraſtium vifcofum hat auch fuͤnf Saftdruͤſen. — Ser gain, | ante nodofa.. Tab. XV. 6-2 8. Eine jüngere Blume, deren Antheren blahen, deren Stigmate ‚aber. en Elein find, und — noch se ansgebegite haben. 6. Dleſelbe, nachdem „L der Rei und die Stone wegge⸗ ſchnitten worden. u, Ihre noch ſtaͤrker vergroͤſſerte —— 7. Die Staubgefäße und Stigmate einer älteren Blume. Dieſe Blume hat ihre fünf Saftdruͤſen, wie Ceraftiam. Sur Befchüßung des Safts vor dem Regen dient hier noch, daß Eilfte Klaſſe. Switterblumen mit Lychrum. =, Karcho um Salicaria. Den im Grunde des Kelchs befind: lichen Saft hat der Derfafler der Differtation de nectariis florum gejehen, wie ich bey der Oenothera gemeldet habe, Derfelbe wird von einer fleiſchichten, glatten, dunkelgrunen, mit dem Grunde des Kelchs zuſammengewachſenen Saſtdruͤſe, auf welcher der blaßgruͤne Fruchtknoten ſteht, abgeſondert. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn die purpurfarbenen Kronenblaͤtter haben in der Mitte eine Linie von geſaͤttigterer Farbe, welche am Nagel am ſtaͤrkſten ift.. Der Kelch iſt oberwaͤrts in zwoͤlf Ausſchnitte abgetheilt, nemlich in ſechs laͤngere und ſchmaͤlere, und in eben fo viel breitere und Eürzere, welche mit jenen abmwechfeln. Jene ſtehen hinten, diefe aber zwifchen den Kronenblaͤttern; jene find. durch den Staub der jüngeren befruchtet, | aus der jüngeren Blume holen, fo berühren fie die Antheren, und ftreifen den Staub derfelben ab; und mann fie hierauf die ältere Blume befuchen, fo treffen fie an eben der Stelle, wo in | der jüngeren die Antheren ſtehen, die Stigmate an, und beftvels chen fie mit dem mitgebrachten Staube. 2 An einem Bormittage, da oe E trubes Wetter war, jedoch nicht vegnete, fand. ich alle Blumen . — ‚Sper gula, : Lychrum, an der Baſis viel breiter find, fein Regentropfen hindurchdringen kann. er — die fee kurze und fchmale Nägel — felöf aber —9 Dadurch entſtehen in der Mitte ber Blume fünf kleine Löcher über den Saftdrüfen „ durch welche | Daß auch diefe Blume von Iuſekten befruchtet wird, erhellet aus ihrer dich ogamiſchen 9 Einrichtung. Wann ſie jung iſt, ſtehen die Fllamente mit den | blühenden Antheren beynahe aufrecht; die Stigmate aber find noch kurz, und ſtehen nahe bey einander. geworden ift, fo ftehen die Filamente mit den ftaublofen Anthe ⸗ Wann fie aber älter re 3 * —— — Be ER Te AN U ELITE RER re — —— — * ren beynahe horizontal, und die Stigmate haben ſich verlängert und ausgebreitet, Da alfo die Blume nicht durch ihren eigenen. 4 Staub befruchtet werden kann, fo wird bie ältere von Inſekten 4— Spergula aruenſis. Wann dieſe den Saft — geſchloſſen; in der Mittagsſtunde, da die Sonne zu en ans 7 fing, öffneten fü fie fi. EEE — 7 7 f ) Don | zwölf Staubgefaͤßen. leicht einzuſehen. ſeyn, wenn ſie gefaͤrbt waͤren. Die letzteren hingegen mußten, weil ſie von den Kronenblaͤttern nicht verdeckt werden, eben ſo gefaͤrbt ſeyn, als dieſe, damit fie das Anfehen und die Bemerk⸗ barkeit der Blume vergroͤſſerten. Gegen dieſe Purpurfarbe der Kronenblaͤtter und der gefaͤrbten Ausſchnitte des Kelchs ſticht die blaßgruͤne und ein wenig gelbliche Farbe der Inneren Sette der Diefer Kontraft wird durch die ganz bes ſondere Einrichtung der Staubgefaͤße verſtaͤrkt. Kelchroͤhre ziemlich ab. nemlich laͤnger, als die Kelchroͤhre. Sechs Staubgefaͤße find. laͤnger, als der Griffel, die Übrigen ſechs find etwas kürzer, ale Der Griffel iſt gruͤn, dieſe aber ſchwach purpurfarben. Die Urſache hlevon IE Denn da die erſteren von den Kronenblaͤttern verdeckt werden, und, wann man die Blume von vorne anfieht, 3 nicht zum Vorſchein kommen, fo würde es von feinem Nußen & i BT Pe a as — N Se ne BE Se a a ne s a ee ZEN AT, 7 — Ber Lythrüm. | Refeda. | J * ki el; ; —— keine andere Abſicht Statt finden — als dieſe, ) J ee die Inſekten ſowohl, wann ſie in die Blume hineinkriechen, — ne — J 3— BE; — —* Vu 9 J J Ki ü \ ee ae 75 5 Seite. den Staub der längeren Staubgefäße, als auch, wann fie aus | derſelben wieder herauskriechen, den Staub der kuͤrzeren abſtrei fen, und auf das Stigma bringen. Nun find die Silamente der längeren Staubgefäße oberwaͤrts purpurfarben, und ihre Anthe; ren dunkelgrün, die Filamente der kuͤrzeren hingegen eben fo un, “ ſcheinbar gefärbt, als jene unterwärts find, ihre Antheren aber find fehwefelgelb. So mie alfo die Filamente der längeren Staub; dekfaͤße die Anfehnlichkeit der Blume etwas vergröffern, fo ver: 4 ſtaͤrken hingegen die Antheren der kuͤrzeren den Kontraft, wel schen die Röhre des Kelchs mir der Krone macht. Refeda. Refeda odorata. Tab. XV, 9-11. 15. 18. 19. ee 15. Die vergröfferte Blume, von vorne gefehen. 10, Die Saftdrüfe von vorne, 11. von hinten, 18. von der 19. Eines von den oberften Kronenblättern. 9. Die Samenfapfel, zwiſchen welcher und dem Kelch die vormalige Saftdruͤſe ſitzt. =], Die fchon vom Linn«é angezeigte Saftdrüfe fondert auf ihrer hinteren etwas konkaven glatten. Seite den Saft | ab, und - % enthält auch denſelben. | 3, Vier dünne, ein wenig haarichte und vorne umgebogene | Körper, von welchen die oberſten gröffer find, als die unterften, umfaffen die Saftdrüfe, und fhüsen den Saft vor dem Regen, | “ und find zugleich die Nägel der vier oberften Kronenblätter, 4. Sowohl die vier oberften getheilten, als die beiden un, “ terſten ungetheilten Kronenblätter find weiß. Das Saftmaal iſt die vordere Selte der Saftdruͤſe. I wie Sammet mit Haaren dicht überzogen, und hält man fie ge: Denn fie iſt gelblichgrün, und gen das Sonnenlicht, fo ſieht man a. — auf der; ſelben. 5. Die Blume wird von den Bienen häufig beſucht. | Hinter der erwachfenen Samenfapfel fieht man noch die vor: | malige nun vertrocknete und dunkelgelbe Saftdruͤſe. Reſedafruticuloſa. Tab, XV; 14.46. 17.22.23. 14. Die veraröfferte Blume, von vorne gejehen, | 16. Die Saftdecke von oben, 22. von der Seite. 7 Die Safrdrüfe von oben, 23. von der Seite. | Die Saftdruͤſe iſt länger, aber vorne nicht fo hoch, als bey. der gerhergetenden Art, ſondern hat daſelbſt einen weißen Wulſt, aͤltere Zwitterblume. Jene hat nur blühende Stigmate, diefe nur bluͤhende Antheren. R— — — => % : auf welchem zur Befchükung des Safts vor dem Regen die Na⸗ gel der belden oberſten Kronenblätter liegen. ; Euphorbi A. Euphorbia Cypariffias. Gemeine Wolfsmild. Fig. IX. Die jüngere Zwitterblume, Fig. XVII Die Sene iſt alfo für jest weiblichen, dieſe maͤnnlichen Geſchlechts. Die fleiſchichten gelben Kronenblaͤtter, * in beiden Str guren punktirt find, find zugleich die Saftdruͤſen und die Saft⸗ halter, Da fie aber ſehr Elein find, jo koͤnnen fie nicht fo viel Saft abfondern, daß derfelbe die Geſtalt eines Tropfens haben kann, ſondern fie find wie mit einem Schweiß überzogen, und glänzen, gegen das Sonnenlicht gehalten. Sind fie aber von einem Inſekt beleckt worden, fo glänzen fie nicht mehr. Kleine Käfer, Fliegen und andere Inſekten benutzen den Saft. Weil die Blumen ſehr Elein find, und alfo nicht leicht vonden Inſekten in der Ferne bemerkt werden können, fo erfegen diefen Mangel die Blumenblätter Cbracteae), welche gelb find. Die fäntlichen Blumen Eines Stengels haben zwar feinen ftarfen Geruch; gebt man aber-über einen: Brachacker, auf weichem die Dflanzen in großem Weberfluß ſtehen, fo verbreiten dieſelben einen ziemlich durchdringenden Honiggeruch. | Ich habe ſchon in der Einleitung gemeldet, daß ih in der Euphorbia Cypariflias zuerft diemweiblich: männliche Dichogamie entdeckt habe, Sobald ich diefe Entdeckung gemacht hatte, machte ich fogleich den natürlichen Schluß, daß die erften Blumen, welche die Pflanze hervorbringt, Feine Frucht anfeken koͤnnten, daß ſie | folglich. entweder maͤnnlichen Geſchlechts ſeyn muͤßten, oder, wenn ſie Zwitterblumen find, ihr Piſtill unbefruchtet blelben muͤßte. Das Erſtere ſchien mir der Weisheit des Schoͤpfers wuͤr⸗ diger zu ſeyn, welcher keinen Theil einer Blume, folglich auch fein Piſtill, welches keinen Nutzen ſtiftet, hervorbringen kann. Und nun betrachtete ich die Blumen, und fand, daß ich) mid) nicht getert hatte; denn die erfien Blumen hatten Eein Piſtill. Sch unterfuchte hierauf die Euphorbia paluftris, und fand eben | diejelbe Einrichtung bey derfelben. | Dem !inne iſt zwar befannt geivefen, daß die erften Blur men einiger Euphorbien männlichen Gefchlechts find, wie ich aus feiner Beichretbung der Öattung ſehe; die Urſache aber hievon mußte tim um fo viel mehr verborgen bleißen, da er nichts von der Dichogamte gewußt, und mahrjcheinlich die Blumen Mir IR. \ leer gehalten hat, Euphorbia. a. 1 us / — F —— . . * AN Be 7 x Gt, N < * Va — a 4 * >. den erſten Blumen, welche männlichen Geſchlechts fü find. durch dieſes warnende Beyfpiel, es mn. ſtark find, und ſich unterwärts einander berühren. Sie breiten DE a 3 —— | 'Philadelphus. \ Euphorbia palufris. Tab. xV 12, 13: Die vor 1 groͤſſerte Blume. Die Saftdrüfen find punftlet. Es if eine von Die Kronenblätter, ‘welche auch bier die Saftdruſen ſind, fi nd hohl. Ich fand auf den Blumen fuͤnf bie: feche Arten von Inſekten, und ſahe ſehr wohl, wie fie den Saft ableckten. Auch fand ich in der Dolde unter den Blumen eine aſchgraue Spinne ‚ohne ein Gewebe, welche eines von den ‚großen Inſekten, deren | mehrere, auf den Blumen faßen, erhoſcht hatte, und mit der Ausſaugung deſſelben beſchaͤftigt war. Jene ließen ſich indeſſen welches ſie vor Augen hatten, im Genuß des Safts feinesweges ſtoͤren. | Empiorbie ———— Springkraut. "Tab. XV. 20. BR 07 = 20» Der: oberſte Zeil eines Zweiges ih —— Stöfte 1 und Stellung. | Zwiſchen zwey gegenuͤberſtehenden Blaͤttern ſitzt bey a eine ſchon verblühete, bey: b eine noch bluͤhende Blume. | 21, Eine vergroͤſſerte aͤltere Zwitterblume, von vorne geſe⸗ Ben, Auf den vier Kronenblättern find in viel — be | Zwörfte Kaffe. Boitterblumen mit —— zwanzis Sta — ————— — coronarius. Jasmin. "Tab. XXL 34. Die Blume in natuͤrlicher Groͤſſe, nachdem bie vorderſte Haͤlfte weggeſchnitten worden. age, Die Saftdruͤſe und der Safıhale ift der oberſte — ; Er pe des Fruchtknotens. | — 3. Um die Saſtdruͤſe ſtehen die Fllamente welche lemlich ſich nicht ſo febe von einander, als die Kronenblätter, fondern I machen mit denfelben einen ziemlich großen Winkel, und haben zuſammengenommen die Geſtalt eines Bechers. Folglich wird ein: ‚Regentropfen, welcher an der. Krone hinabfließt, von denſel⸗ | ben aufgehalten. | | 4 Die Blume hat eine weiße Krone ohne Saftmanl, ‚ und einen fehr ftarfen Geruch. . Sie wird von Ameiſen, Blumenkafern und anderen In⸗ fetten. Häufig he / — | das Uebrige iſt braun und gelbgrün. ‚met fi, fo daß: es oberwaͤrts horizontal. ſteht. die meiſten Regentropfen aufdie äußere Seite des oberften Blatıs, es aber mehr aufrecht, role das nächftfolgende Glied, De Saft verderben, a abgeriſſen worden. Blume verblühet ift, von. oben gejehen.. ‚und tveiße Theil des Fruchtknotens. Filamente getragen hat, fehr wohl unterſcheiden. Denn jene iſt Euphorbia. Myrrus. Aimygdalun. 268 4 27%. Ei Rranenblatt; Die (punktirte) Safciein gen; 4 Die Kronenblätter haben In der Mitte einen Softropfei, 1 Derfelbe it vor dem Regen hinlaͤnglich geſchuͤtzt; welches ich bey den beiden vorhergehenden Arten nicht finde obgleich jedoch eben deswegen, weil die Saftdruͤſen der Luft und dem Regen bloß ge⸗ ſtellt ſind, die auf dieſelben gefallenen Regeutropfen wann es aufgehoͤrt hat zu regnen, deſto feihter von der. Luft abgetrocknet, und vom Winde abgeſchuͤttelt werden koͤnnen. Hier aber wird der Saft durch die beiden Blaͤtter, in deren Winkel b die Blume : ſitzt, gefhüst. Denn das letzte Glied eines jeden Zweiges kruͤm⸗ Folglich fallen der Winkel aber zwifchen beiden Blättern bleibt trocken. Stände - - bey a eine ſchon verb! ühete Blume hat: fo würden indem Winkel zwiſchen den Piktigem fid) leicht Regentropfen ſammlen und den RE: 1a. usgefäßen welche auf sem sie mega. u, * ——— Myrtus communis. Motte, Tab. VI. 28. 29, 28. Die vergröfferte Blume/ nachtemn drey ———— 29. Der mit dem Kelch bekraͤm⸗ — nahdend J 1. 2. Die Saftdruͤſe und der Safthalter ift der oberfie — 4 Nachdem die Blume vor bluͤhet iſt, kann man die Saftdruͤſe von dem Ringe, welcher die — glatt und blaßgruͤn, dieſer aber voller Narben und braun. — | 5 Amygdahıs, | / Amygdalus Perfica. Märfihbaurm, 2.2. DieSeftdräfe und der Sakbeten u der als Srun 4 des RR | 0 — J rn ——— — * SS 7 une — > m töch a 1 En A R — 5 FR 2 * — Ei Bit \ 2 * — £ 7 * — — — er DIE #i P F * 3 . m“ 2 N ‚ KARF : _ Ir» B; r ⸗ bb y Br | Prunus. v Bi $ m nA " Cräraegus. Sit Pyrus. Die Fllamente blegen ſich eimmärts, und — den | © en vor dem Stegen, -$. Die Blume wird von Blienen und anderen Inſekten J ar: — Bi die vorderſte Haͤlfte des Kelchs weggefänitten worden, H Br iſt punktirt. nem Stein in der Frucht. ceuparia eine gleiche Einrichtung. die Saftdrüfe und der Safthalter. Ya und der Safthalter iſt der fleifchichte Grund des Relche.. Bliume wird von den Blumenkäaͤfern häufig befugt, ; 5 ? } 2 Prunns. EwR unus Ceralfus, Kirſchbaum. | 24 Die etivas vergröfferte Blume, 25. Diefelbe, nachdem die Kronenblätter PETE und Die Tab. XV. 24. 25. . Die Saftdröfe und der Safthalter iſt der etwas eine geldlichgrüne Grund des Kelchs. —J Die Roͤhre des Kelchs iſt 1) oben etwas enger, als unten, und 2)- ftehen um die Deffaung derfelben die Filamente herum. BR: Beldes dient zur Beihlsähe des Safts vor dem 19% Blumenkaͤfer Häßsen ſ ch vom Saft der Blume. Prunus fpinofa. Schwarzdorn. Schleedorn. Hat eine gleiche Einrichtung ‚und wird von Blumenkaͤfern beſucht. inne meldet vom Nectario nichts; Gleditſch aber iz | fagt ©. 149., daß die Dienen aus den Blumen der Gatfung Prunus nicht nur Wachs, fondern auch Honig fammien, Grataegus. | Crataegus monogyna Jacqu. Weisdorn mit Ei; Der Grund des Kelchs ift Die Filamente dienen zur Saftdecke. Die Blumenkaͤfer begeben ſich, durch den ſtrengen — peu der Blumen rn häufig on Kerken Sorbus. Ebreſchenbaum. Die Saftdruͤſe Sorbus aucupartia. Pyrus. 2 Pyrus eommunis und. P. Malus. | er Apfelbaum. 1.2, Sie Saftdeſe und: zuglelch der Safthal ter iſt der ringformige Theil des Kelchs zwiſchen den Griffeln und den Staubgef faͤßen. An diefer Stelle iſt det: Kelch —— da er Arigens mit weicher Wolle überzogen iſt. | pomeranzenfarben iſt. Die Blume bat mit Sorbus au- Die | Beh » und | = Spa Potentilla. 270 Rubus. 3. Zur Abhaltung des Regens vom Saft dienen die ® Staubgefäße, befonders bey der zweyten Art, in welcher ſi ſie einen hohlen. Cylinder bilden, da fie in der erften mehr die, Geſtalt eines Bechers oder eines amgetehrten geſtutzten Kegels haben. 7 5. Die Blumen ‚beider. Arten werden von den Blenen haͤufig Ude | | h Spira ach, Spiraca opulifolia. Tab, XKIL. 12. 14. 1. 2. Die Saftdruͤſe und der Safthalter iſt der fleiſchichte glatte Grund des Kelchs, welcher die Geftalt einer hohlen hal⸗ | ben Kugel hat, und anfangs grün, hernach — * und zuletzt 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dienen die % ——— welche unterwaͤrts ſich einander beruͤhren. 4. Der Grund des Kelchs ſticht gegen die weiße Krone | ſtark und iſt alſo zug * das — Auch hat die Blume einen Geruch. et Rubus. Rubus Jdaeus. Himbeerſtrauch. Tab. XXII. Te ie: 5. Die vergröfferte Blume in natürlicher Srelung. | 6. Diejelbe im Durchſchnitt. 7 DE Grund des Kelchs. 1. 2. Der glatte und gruͤne Grund des Kelchs zwiſchen den Fruchtknoten und den Fllamenten iſt die Saſtdruſe und zugleich der Safthalter. 3. Der Augenſchein lehrt, daß der Saft ſowohl durch bie | Stellung. der Blume, als auch durch die Fllamente und die: Griffel gegen den Regen völlig gefichert iſt. | -$. Die Blume wird von Hummeln und Bienen häufig | befuht, wahrſcheinlich auch befruchtet. Denn indem: fie in derſelben wuͤhlen, müffen fi fie nothwendig den Staub der ie theren auf die Stigmate bringen, | - | Rubus fruticofus, Brombeerftrahch, und Rubus | caefius baden mit der vorhergehenden Are eine gleiche Eins richtung, und werden von. den Bienen baufig beſucht. —— Potentilla fruticofa. Ob diefe Blume wirklich Saft abfondert, habe ich noch nicht ausfindig machen Eönnen, | Gleditſch muß dieſelbe fuͤr ſaftleer gehalten haben, S. 229, Indeſſen habe ich geſehen, daß Schmetterlinge ſich auf dieſelbe „esten, und fich lange in. jeder aufhielten. Auch ſindet man ‚Chelidonium: Potentilla. 237 f* : viel B Stafenfüße in derfelben. Aud) fan. ich klelne Fliegen in der⸗ — ſelben, und zwar auf dem mittelſten etwas aufgetrlebenen Theil zu des Kelchs, welcher in ringfoͤrmiger Geſtalt die Piſtille umgiebt, die Staubgefaͤße traͤgt, und mit Haaren verſehen iſt. Ste hiel: , ten ſich lange daſelbſt auf, und > bemerkte deutlich, daß ſie dieſe Stelle beleckten. Potentilla verna. Dieſe Blume wird von ee = Häufig beſucht. Den Saft derſelben habe ich nicht geſehen; ich glaube aber, daß die geringe Duantität deffelben davon die * ſache geweſen iſt. Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter ſcheint der mittelſte Theil des Kelchs zu ſeyn, welcher pomeran⸗ zenfarben iſt. Uebrigens iſt der Kelch glaͤnzendglatt, vermuthlich, damit die Blume den Inſekten beſſer in die Augen falle. Um die Fruchtknoten herum ſteht eine Reihe von Haaren, welche wahrs ſcheinlich die Saftdecke iſt. Ich fand einen kleinen ſchwarzen mit gelben Duͤpfeln gezierten Käfer (Coccinella) auf der Dlume, 5 und bemerfte deutlich, daß er fein Maul zwifchen den Ring von Haaren und den pomeranzenfarbenen Theil des Kelchs gefteckt hatte. Als ich Ihn von da vertrieben hatte, fo begab er fi ich auf = eben diefe Stelle wieder Hin, zum Beck, daß er daſelbſt Rab rung fand, | Es iſt fonderbar, daß dieſe Pflanze immer auf der Mittags; feite Eleiner Hügel, feinestweges aber auf. der Meitternachtsfeite derſelben angetroffen wird. Dieſer Standort iſt allerdings der vortheilhafteſte fuͤr dieſelbe. Denn ſie bluͤhet zu einer Jahreszeit, In welcher die Sonne noch ſehr niedrig fteht, folglich zwar die | Mittagsfeite, aber nicht die Mitternachtsfeite fofcher Hügel er— wärmen kann. Aber wie geht es au, daß diejenigen Samens Chelidonium. Eisen maius. Schoͤllkraut. Diefe Blume tft eine von denjenigen, welche mich abgehalten Haben, in der Ein: ‚leitung zu behaupten, daß jede mit einer Krone verfehene Blume -. eine Saftblume iſt. Sie hat eine anfehnliche Krone; dennoch) hadbe ich keinen Saft. in derſelben gefunden. Sie wird von den VBlenen beſucht. e | | — welche auf die Mitternachtsfeite fallen, nich auſdehen — und ſich in Pflanzen verwandeln? Kelchs nebſt Einem Kronenblatt, dringen, weder von oben durch die Piſtille und Staubgefäße hin— | 2 1 durch, noch von der Seite zwiſchen ale Silamente — 4 Dreyʒehnte Klaſſe. pPolyandria. Z3vitterblumen mit zwanzig oder mehr Stauberfage welche auf dem Soden Reden. — — — * —8* — Pe, i 15 2 VE ER —— N 7 * * Re ER r i 5 BET ” — 5* as Geum. Comarum. ‚Papauer. ft ER — Die Blume iſt eine Tagesblume; denn des Bades iſt e ww. f en en, A Geum... Geum riuale. Der Grund des Kelchs, auf welchem die Silamente ſtehen, iſt die Saftdräfe und der Safıhalter. - Daß i zudem Soft fein —— kommen koͤnne, lehrt der Au genſchein. — — 1 Geum vrbanum. "Tab. XXI. 24 Ein Thell vu Unter den. Silamenten ſieht man die Safttröpfchen. m Diefe Blume habe ich lange für ſaſtleer gehalten, weil ich — bey oftmaliger Unterſuchung derſelben keinen Saft — ae 4 Endlich entdeckte ich denfelben. 5 — Der glatte Grund des Kelchs, oder der wiſchen den Feucht Ei. knoten und den Filamenten befindliche Theil deffelben iſt die Saft⸗ — | druͤſe und der Safthalter. Der Saft befteht aus überaus Eleinen | Troͤpfchen. Zu denfelben kann fchlechterdings Fein Negentropfen Comarum. en . Comarum paluftre. Der Grund des Kelchs zwiſchen 4 den Fruchtknoten und den Filamenten iſt die Saftdruͤſe und gleich der Safthalter. Die ek des ze it J — Papauer. Kruͤnitz ſagt, daß die Arten des M ohns den Blenen Ho⸗ nig geben. Ich wuͤnſchte, daß er hinzugeſetzt haͤtte, wo eigent⸗ — lich der Saft befindlich iſt; denn Id) babe denfelden bisher noch ; nicht finden Finnen. Seine Behauptung ſcheint indeſſen dadurch 1 beftätige zu werden, daß fich ſehr viel Blafenfüße in den Blumen des — ſomniferum auſhalten. BEL hingegen fagt | Best von ED PEDER — 7 | Papauer, Nymphaca, ® 202. bloß, daß fie den Bienen Stoff zu Wachs geben, bat alſo ſo wenig, als ich, Saft in denfelben gefunden. - Papauer dubium und fomniferum habe ich Bienen angetroffen. Papauer dubium. Das dieſe Blume nicht vom Winde, | ſondern von den Bienen befruchtet werde, it ſehr wahrſcheinlich. | Denn nicht nur verhindern die Kronenblätten, daß der Wind den I Staub von den Antheren wehen kann, fondern diefer Staub F Ense auch ziemlich Fett, und läßt fich keinesweges leicht wegbla⸗ | fen, und die Blume iſt in dieſem Stuͤck voͤllig den Safibl umen, kelnesweges aber denjenigen aͤhnlich, welche auf eine mechanifche Art befruchter werben. Ich habe verichiedene jüngere Blumen ‘ genau befehen, und zwar zu einer Zeit, da der Wind wehete, and nicht Ein Steubfärnchen auf dem Stigma gefunden, da im . Begentpeil das Stigma der älteren Blumen beftäubt war. Dies F laßt ſich nicht anders erklaͤren, als ſo, daß eine Biene die letzteren A beſucht und ihr Stigma beſtaͤubt habe, die erſteren aber damals 4 md nicht ſich —3 gehabt haben. N ymphaea. | es lutea. Tab. XXII. 5. 2 7.20. 5: Die Blume in natürlicher Groͤſſe, von oben geſehen. Auf dem Stigma friecht ein Blumenfäfer, 2 Vs 10, Diefelbe In natürlicher Stellung im. Durchſhutt. Br. { 6; Ein Saftblatt von. oben, 7. Daffelbe von unten, \ mit der Nymphaea alba, keinesweges aber mit dieſer Art überein. J Die fuͤnf aͤußeren großen Blaͤtter nennt er Kelch, die vielen inne; J ‚ten kleineren Krone. Daß dies irrig ſey, (äßt fich fchon a prieri J beweiſen. als eine Saftblume, den Inſekten von weiten bemerkbar zu — ‚machen, und zu diefem Ende fo groß als möglich feyn muß, der J Kelch hingegen, wenn er nicht zugleich auch die Krone iſt, bloß dazu dient, die noch nicht aufgebrochene Blume zu beſchuͤtzen, { wann aber diejelbe bluͤhet, mehrentheils keinen Nutzen ſtiftet, und folglich fo Elein als möglich feyn muß: fo würde die Natur in dem Bau diefer Blume einen Fehler begangen haben, wenn k iſt, daß ſich Linn égeirrt, als daß die Natur einen Fehler bes ® sangen habe: fo wird diefe MWahrfcheinlichkeit zue Gewißheit, fo bald man weiß, daß der Linn ée iſche Kelch zugleich die Krone, | ‚die ae Kronenblätter — die en ſind. Die * — ni A { * on von dlefer Art &: 241., und vom äubtbur und. Rhoeas Auf dem H- ; = Linnetfce Beſchreibung der Sattung fmme zwar Denn da die Krone einer Blume dazu dient, dieſelbe, N ymphaca muß, auf der Inneren Seite hingegen, und felbft auf denjenigen Theilen der äußeren Seite, welche vorher uͤber einander lagen, gelb, alſo gefärbte, wie eine Krone ſeyn muß. Was aber die in⸗ neren kletneren Blätter betrifft, ſo ſind dieſelben theils flelſchicht, theils zwar auf der oberen Selte runzlicht, auf der unteren Dinge, gen ebenund glatt, Fig.7. Und auf diefer Seite: -fondern fie den Soft ab. (legen. Daß nun die Blume den Saft zu Ihrem eigenen Beften ber; vorbringt, indem fie von den Inſekten, welche ſich von demſelben ernaͤhren, befruchtet wird, iſt ſehr wahrſcheinlich. Vielleicht ge⸗ ſchieht die Befruchtung durch ein anderes mir noch unbefannteg Inſekt, vielleicht aber auch durch die Blumenkaͤfer, welche ich haͤufig in den Blumen gefunden habe. Dieſe Kaͤfer traf ich theils | beym Saft, theils auf allen übrigen Theilen der Blume an. Nun liegen die Staubgefäße, deren Antheren noch nicht blühen, diche an dem Piftill, diejenigen aber, welche blühen, haben fi ch von dem Stigma abwaͤrts und nach den Saftblaͤttern zu herumgebogen, und die nun obere Seite der Antheren iſt ſtaubicht, Fig. 10. Indem alſo die Blumenkaͤfer allenthalben umherkriechen, ſo ſchleppen fie den Staub der Antheren auf das mit einer — Feuch⸗ tigkelt uͤberzogene Stigma. Daß die Blume ein ſo großes Sfr und eine n — An⸗ = zahl von Antheren hat, laͤßt fi aus der angegebenen Art der Befruchtung fehr wohl erklären, und eben dadurch wird diefelbe. defto wahrſcheinlicher. Zudem Ende wollen wir fie mit der auf _ eben diefer Kupfertafel in Fig. 9. abgebildeten Stachys fyluatica vergleihen. Diefe hat nur vier Antheren und ein Eleines Stigma.: Sie wird von einer Hummel befucht, welche, indem fie ihren Saugerüffel in den Safthalter ſteckt, nothwendig den Staub der Antheren der juͤngeren Blume mit ihrem haarichten Kopf abſtrel⸗ | fen, und denfelben eben fo nothwendig auf das Stigma der äl: teren Blume wieder abſetzen muß. Hier ſind alſo vier Antheren und ein kleines Stigma zur Befruchtung vollkommen hinlaͤnglich. Bey der Nymphaea hingegen iſt eg ein bloßer Zufall, daß die Linneé Recht hätte, weil der Kelch weit groͤſſer ſeyn wuͤrde, als — die Krone. So wie es nun aber an und für ſich wahrſcheinlicher Blumenkaͤfer den Antherenſtaub auf das Stigma ſchleppen. | Hätte fie alſo nur vier Antheren und ein kleines Stigma, fowürde es fih nur felten fügen, daß ein Käfer zuerſt auf die Antheren, und hernach auf das Stigma kroͤche, und die wenigſten Blumen * wuͤrden befruchtet werden. Es mußte alſo, was dieſer Zufall un⸗ gewiſſes an ſich hat, durch die Menge der Antheren und die — des Stigma een und aufgehoben werden, 274 - der diperen Selte, und zwar, fomwelt fe nicht über einander ble⸗ gen, ſondern der Luft ausgefegt find, grün, wie ein Kelch ſeyn Dieſer Saft iſt gegen den Regen voͤllig geſichert, weil die Saftblaͤtter an den Kronen⸗ oder Kelchblaͤttern dicht an⸗ / = Tilia- Tilia. 2 Tilie Europaeca und * date. Blätteldte Linde. Tab. XXI. 36. 38. 46. Die beiden erften Figuren find nad) der erften, die letzte nach der zweyten Art ges | zeichnet. Someit das Kelchblatt Pet iſt, es die — druͤſe. Die btühenden Linden werden von den Bienen außerordent⸗ Ach häufig beſucht. Ten, aus welchen fie einen ſehr vorzuͤglichen Honig bereiten. Auch Gleditſch ruͤhmt die Blumen wegen dieſer Urſache ſehr, ©. 179. - Und dennoch hat Linné zwar in ber Anerlfanifchen, keineswe⸗ ges aber in den Europälfchen Arten Saſtdruͤſen gefunden. Ste ditſch aber (Forſtwi ffenfchaft 1. B. ©. 302.) ſagt, die Euros paͤlſchen Arten haben auch Saftdruͤſen, welche, wie bey der Amertkanlſchen, am unteren Ende der Kronenblaͤtter ſitzen, aber Dieſe habe ich — finden — | flein und wenig fichtlich ſeyen. nen; vlelmehr find er * 1, die Saftdrüfen die fünf fle! fehichten ſehr — Kelch⸗ — blätteg. Man fieht es denſelben ſogleich an, daß ſie etwas mehr ſind, als bloß der Kelch. Denn fie find 1) inwendig ſehr hohl, 2) nicht grün und von blatt⸗ folglt ch auswendig ſehr hoͤckericht, —— ähnlicher Subſtanz, wie gewöhnlich, fondern weiß oder blaßgelb, glatt und knorpl icht. 2. In der Hoͤhle derſelben findet n man, — des Mor, gens, da der die Nacht hindurch bereitete Saft von den Bienen noch nicht abgeholt worden tft, denſelben in anfehnlicher Menge, 3. Der Saft iſt gegen den Regen völlig gefichert. ı) fisen die Blumenftiele in dem Winkel, welchen die Blattitiele mit dem Zwelge machen, und hangen herab, da diefe In dte Höhe. gerichtet ſind. Ein jeder Blumenbuͤſchel Hat folglich ein Obdach „an dem Blatt, welches ungefähr horizontal ſteht, weil es in dies fer Stellung die meiften Regentropfen auffaͤngt. Steht man alfo unter einer blühenden Linde, und fieht in die Höhe, fo ſieht ‚man die weißen Blumen; fieht man aber von einem erhabenen Drt auf den Daum hinab, fo ſieht man faft weiter nichts, als ‚die grätten Blaͤtter. aͤußere konvexe Seite der Kelchblaͤtter dem Regen ausgeſetzt, und ſchuͤtzt eben dadurch die innere konkave Seite vor demſelben. 3) Auch die Blumenblätter (bracteae) tragen zu diefer Abficht | etwas bey — indem fie theils viel Regentropfen auffangen, die fonft auf die Blumen fallen würden, theils aber, wie ich mir wenig: ſtens voritelle, auf folgende Art. Die vortheilhaftefte Stellung, welche die Blumen haben können, iſt, wenn die Äußere Seite 4 Krünis fagt ©. 667 , daß die Bienen nicht, nur Staub zu Wade, fondern auch Saft aus den Blumen ſamm⸗ Denn 2) Da die Blumen herabhangen, fo ift die Dieſe Farbe haben aud) die Blumenblätter.- a auch dazu etwas bey, daß die Blumen den Bienen von weitem beſſer in die Augen fallen. Ein Saftmaal iſt nicht nöthig da 1 | getroffen. File | 2 des Rede se herabfallenden Hr — — zugekehrt iſt. Stoß, und klein— | Diele Steftuns haben fie nun wirkllch, wenn es bey einer Kinds $ 4 ſtille regnet. Denn da in dieſem Fall die Direktlon der herabfal⸗ lenden Regentropfen perpendlkulaͤr iſt, ſo iſt die Axe der herab⸗ Wenn aber der Regen mit Wind oder Sturm koͤmmt, fo if die Direktion der berabfale - je färfer dee Wind if. Aber In eine ungefähr eben fo ichiefe Stellung bringe alsdenn der Wind die Blumen dadurch, daß er amdie Blumen hangenden Blumen auch perpendlkulaͤr. lenden Regentropfen ſchief, und deſto fchiefer, blaͤtter weht, und dieſelben aus threr vorigen Stellung bringt. Alſo it auch in diefem Fall die äußere-Seite des Kelchs den Ä Fehlten aber die Blumenblaͤtter, ſo wuͤrden die Blumen, weil der Wind an den⸗ herabfallenden Regentropfen grade zugekehrt. in 9 ſelben jelbft und den blogen Blumenſtlelen einen ſehr geringen 4 Widerſtand fände, faſt grade herabhangen bleiben, ſolglich die aͤußere Seite des Kelchs den herabfallenden Regentropfen nicht 4 4) Wenn auch tie Blume, ‚mehr grade entgegen geſetzt ſeyn. vom Winde geſchuͤttelt, ein naſſes Blatt beruͤhren ſollte, ſo kann | doch von unten kein Regentropfen in den Safthalter kommen, weil die Kronenblaͤtter und Filamente ſolches verhindern. Wh find die Kelchblätter an der Baſis haaricht, aber in der N “2 wo der Saft iſt, glatt, Sie. 46. 4. Die ganze Blume iſt weißlich, oder ein wenig blahgelb. der Saft nicht tlef verſteckt iſt. Auch locken die Blumen durch ihren uͤberaus angenehmen und ſich weit verbreitenden Geruch 5. Im naͤchſtvergangenen Jahr — ch auf der — Linde kaͤferartige Inſekten von gruͤnlichgelber Farbe uͤberaus haͤufig an⸗ lich ſehen. — — * Dieſe tragen alſo 4 RR die Inſekten an fh... | \ 4 Daß fie den Saft genoffen, konnte ich ſehr deut⸗ Ich glaube aber, daß dieſer Saft, da er nicht für 7 fie, fondern für die Bienen beftimmt it, Ihnen ſchaͤdlich iſt. J WS “N 4 Denn ich fand eine große Menge derſelben unter den Baͤumen auf der Erde liegen, welche theils todt waren, theils dem Tode nahe zu feyn fchlenen, Tilia Americana, Tab. XXII. 43. 44. 53 43. Ein äußeres Kronenblatt von innen, 44. Ein Inneres Kronenblatt von innen. 53. Der Fruchtknoten. trockneten Exeuplar gezeichnet, Die friſche Blume zu unterfuchen babe Ich noch nicht Gele⸗ | genheit gehabt. getrockneten Ersmplars, welche ich in Waſſer aufgeweicht hatte, Indeſſen habe ich aus einigen Blumen melnes Die Figuren find nach An gu $; ER — —— BE 2 — = F Fan > f Tilia. Delphinium. RR, . Arten, in der Mitte eine glatte Stelle haben, ‚ welche alfo die ı welche Linne Schuppen nennt, bangen nicht, wie er nad ı Kalms Angabe ſagt, mit den aͤußeren zuſammen; ſondern jene bleiben ſitzen, wenn man dieſe abloͤſet. So wentg ich nun daran — u Kalm fuͤr ein Nectarium gehalten hat, und dem Fruchtknoten N J Soft befindlich ſey. Denn die Nägel jener find fleiſchicht, und fisen in den glatten Vertiefungen, welche der Fruchtfnoten an der Baſis hat. Sonach würde die Blume ein doppeltes Necta- Fr haben, welches etwas feltenes und merkwuͤrdiges ſeyn wuͤrde, J da ich wenigſtens noch im Feiner Re dergleichen angetroffen i Ent. j k Delphinium. | 3, Diefelde, von der Seite — | i eg, Eine jüngere Blume, von welcher die vorderfte Häffte der Krone weggeſchnitten worden. Die Staubgefaͤße befinden ſich J in drey verſchiedenen Zuſtaͤnden. Drey von denſelben a ſtehen J dem Eingange in den Sporn am naͤchſten, und nicht weit vom if Bee: e. Ihre Antheren blühen, und haben bloß auf der I oberen Seite Staub, Drey andere d haben vorher eben dieſe N — gehabt, nachdem aber ihre Antheren verbluͤhet waren, 5 ſie ſich herabgekruͤmmt, damit ſie nicht verhindern, daß bie blühenden Antheren von den hineinkriechenden Hummeln bes rüßer werden. Fines b fängt an, fih auch herabzukruͤmmen. Die übrigen ec find kuͤrzer, und ihre Antheren haben ſich noch nie geöffnet. Das Stigma befinder fich zwiſchen denfelben, und E Anne nicht zum Vorſchein. u 9 4. Eine ältere Blume. In diefer haben fi alle Staubge— ek b, nachdem ihre Antheren verblühet waren, herabgefrümmt. Das Stigma a aber ſteht nun ganz frey, und nimmt eben die „Stelle ein, welche vorher die blühenden Antheren eingenommen hatten, Re 1*. Das Piſtill der juͤngeren Blume von der Seite. 2*. Das Piſtill der älteren Blume. 3%, Das noch geſchloſſene Pott der jüngeren Blume von vorne. es Das st Stiama der — Blume. abhen, daß die Kelchblaͤtter eben ſo, als bey den Europälfchen Saſtdruͤſe und der Safthalter iR. Die inneren Kronenblätter, Bei daß die Kelchblaͤtter Saft enthalten, fo glaube Ich den⸗ noch, daß auch zwiſchen den inneren Kronenblaͤttern, welche J Delphinium Alacis.. Ritterſporn. Tab. XXIV. ns, | | " H 1.:Dle ——— Blume in naturlcher Stellung, von N vorne geſehen. 278 — Der Sporn enthaͤlt den Saſt⸗ welcher von feinen — Ende abgeſondert wird. Ich fand, daß dag Ende des Sporns — | — Delphinium. Aconitum. — Zr feine Oeffnung, folglich fein Negentropfen zum Saft gelangen konnte, weil er nicht in die Höhe ſtelgen konnte. Hieher ger hört auch dies, daß das dütenförmige Kronenblatt fid) unterwärts zufammen begiebt, Fig. 1., und dadurd) verurfacht, daß weniger * Regentropfen in den — hineinfallen. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Denn das duͤtenfoͤrmige Kronenblatt, welches mit dem Sporn Ein Stuͤck ausmacht, pflegt anders gefaͤrbt zu ſeyn, als die uͤbrigen, und il mit einigen Figuren von dunkler Farbe gezlert. | 5. Die Blumen werden von Hummeln nicht nur beſucht, ſondern auch befruchtet, und zwar, weil fie maͤnnlich-weibliche Dichogamiſten find, alſo, daß die Hummeln den Staub von den Antheren der jüngeren Blumen auf das Stigma der älteren: ſchleppen. Eine Hummel, durch die Krone gelockt, fliegt aufdie Blume bin. Sowohl die befondere Farbe des dütenförmigen - Kronenblatts, als auch das auf demſelben befindliche Saftmaal zeigt ide den Weg zum Safthalter. Sie kriecht alfo hinein, und fledt ihren Saugerüffel in den Sporn und ſaugt. Hier muß fie nothwendig, wenn es eine jüngere Blume tft, den Staub. | der blühenden Antheren mit Ihrem Unterleibe abftreifen; fie kann aber benfelben nicht an das Stigma anftreichen, weil daffelbe noch nicht vorhanden ift. “Nachdem fie den Saft verzehrt bat, verläßt fie diefe Blume, und fliegt auf eine ältere hin. Hier ftehe Ihr das Stigma eben da im Wege, wo in der jüngeren Blume die blühenden Antheren, und fie kann nicht zum Saft gelangen, ohne den mitgebrachten Staub auf das Stiama abyıfe ken. Auch Bienen befuchen die Blume; doch bade ich ie daß fi fe e Staub ſammlen. Aconitum. Aconitum-Napellus. Eiſenhuͤtlein. Blauer Sturm⸗ Tab. XV. 26. 35*. Tab. XXIV, n—14. u XV. 26. Eine Saftmajchine. . Der oberftie Theil derfelben im Durchſchuitt hut. ‚Die | EN Hälfte der Saftdrüfe. Tab. XXIV. ı2. Eine etwas vergröfferte Stute In natürs licher Stellung, welche von einer Hummel befucht wird, 13, Die Befruchtungstheile einer jüngeren Blume. blühenden Antheren, b die noch nicht blühenden. c.c die vers - blüheten. Die Stigmate kommen noch nicht zum Vorſchein. d "de Stiele der Sameihluen: a die S 2 E; ten. a > 2 a A ee Fa Br 9 nn vn vw. Le % on — Aquilegia. 5 ä 279 14. Die Befruhtungseheife — aͤlteren Blume. theren find. ſaͤmtlich verbluͤhet. Die Stigmate haben die a der blühenden Antheren eingenommen. | 1. Die Saftdräfe iſt eigentlich der obeie ——— fleiſchichtere inwendlg gruͤne, auswendig aber fhwaryvtolette Theil der Düte, welche am Stiel der Saftmafchine befindllch Ift. Die Düte ſelbſt ift violett, auch) Inwendig; dieje Farbe verliert , ‚fich aber nicht nach und nach In die grüne Farbe der Saftdruͤſe, ſondern wird durch einen dunklen Rand von derſelben abgeſchnit— Daß hier ſchlechterdings kein Regentropfen zum Saft kom⸗ men koͤnne, lehrt der Augenſchein. tendes Beyſpiel von der Anziehungskraft, welche die Safthalter der Blunien ı ‚gegen den Saft aͤußern. Druͤckt man nemlich den oberen Theil einer von denfelden zwiſchen den Fingern, ſo koͤmmt unterwaͤrts der große Safttropfen zum Vorſchein; hört man aber { auf zu drücken, fo: dehnt ſich die Düte mit elaftifcher Kraft plöß: Sich von einander, und der Safttropfen fährt wieder in die Höhe. eh = ‘ Diefe Blume wird eich fo, tote die e vorhergehende; von Denn wenn man die beiden Hummeln beſucht und befruchtet. letzten Figuren mit der erften vergleicht, fo fieht man, daß die Hummeln in den juͤngeren Blumen nothwendig den Staub der bluͤhenden Antheren mit ihrem Unterleibe abftreifen, ‚ und in den’ älteren Blumen denſelben eben ſo noth wendig — die Stlgmate bringen muͤſſen. | ! Aconitum Lycoctonum. Seiser Srurmfut Tab. | XV. 27—29. 27. Die etwas vergeöfferte Blume im natürlicher Stellung, ’ von der Seite gefehen. | ME 28. Dieſelbe, von vorne geſehen. | 29. Eine Saftmafhine. Die Düte iſt blaßgelb; bie Saftdruͤſe iſt von — Garde, aber flelſchicht. Wenn man jene gegen das Licht haͤlt, 1 ſo ſieht man den Saft bie an die punftirte Linie ſtehen. Druͤckt man dtefelbe zwiſchen den Fingern, fo findet auch bier das von | der vorhergehenden Art gefagte Statt. | Segen. den Regen iſt der Saft in beiden Arten vollkommen geſi chert. Beider unterſte Lronenblaͤtter ſind uwendis haaricht. Belde ag fein Saftmaal. — 3 Aquilegia vulgaris. etwas vergröfferte Saftdüte, > | Das fleifchichte Ende der Saftdüten fondert den Saft ab. Dieſer kann aus denfelben nicht herausfließen, da er fih in ihrem | u RN. SI a de nu — — Be ae — * ae al a en Die An; 4 lehrt der Augenſchel n. nen traf ich auf derfelben an. ‚von den Antheren ; anftatt aber alsdenn im die Saftdiiten hinein Die Düten find eine einleuch⸗ ‚VI ı—ı2. | beraubt. — Aguilegia. Nigel. 2 oßerften ungesogenen Theil befindet, und von Schieber zu ſtatk 4 angezogen wird. Daß kein Regen zum Saft kommen koͤnne, 4 "Ein Saftmaal hat diefe Are nicht. - — Die Blume wied von großen Hummelt beſucht. Auch Ble | Sie ſammleten zuerſt den Staub Be 7 SET zukrlechen begaben fie ſich von außen auf diefelben, biſſen indas _ 7 oberſte Ende derſelben a 6, und Dale auf en a den Saft heraus. VE Reste will, wie Medikus ©. 158. meldet, das. foger 4 nannte Wandern der Staubgefäße zum Piſtill auch bey diefer Blume wahrgenommen haben. Er hat ſich aber auch hier geirrt. A | Allerdings legt ſich zwar die innerfie Reihe der Staubgefäße mit ihren blühenden Antheren an’ die Gri ffel, und ſo folgen ihnen 4 nad) und nad) die äußeren Reihen. Solange dies aber gefchieht, find die Griffel noch. kuͤrzer als die Filamente, und liegen dicht 4 | an einander. Die Blume iſt alſe ein Dichogamiſt von der — — sure Aquilegia Cadädenfis, Hier ift zwar das Ende oe 4 Saftdüten nicht umgebogen, fondern nur ein wenig gekrümmt; 1 | der Saft aber kann dennoch nicht herausfließen, weil der lange duͤnnere Theil ihn zu ſtark anzieht, Diefe fhöne Blume hat ein Saftmaal. Denn die Krone iſt roth, der ‚untere weitere Theil \ der ———— aber gelb, bejonders inwendig. Ni 'gella. Wilder: Schwargeimmel.- Tab. Tab.’ XXIV, 5..6.,9. Tab. XXV. 8, Tab. VI. 4 Dte vergröfferte Blume von oben selben, 4 Nigehla aruenfis. 16—18. 22. ‚Sie ift fünf Tage altı 22, Diefelbein natürlicher Stellung. ‚Se iſt zwey Tage alt, 1. Eine Saftmaſchine in natürlicher Stellung, von der Selte, 2, von unten, 3. von obengefehen. x 9. Diefelbe, mit — Deckel noch verſehen, 10. deſelben 12. Ein Theil einer Saftmaſchine ohne den Deckel im Durch⸗ De ſchnitt. a die Hälfte der Saftdrüfe. Ackeley. Tab. XV. 30, Eine |! = tuͤrlicher Stellung, von der Seite gefehen, 5. Der oberſte Theil eines blühenden Staubgefäßes in na⸗ 6. Die untere Seite deſſelben. Der eine Staubbeutel Sat fi 5 ſchon ganz geöffnet, der. andere hat angefangen fich zu öffnen. ago Erſt, wann alle Staubgefaͤße verbluͤhet ſind, ver⸗ — 2 längern ſich die Griffel, ſo daß ſie endlich laͤnger werden, als. jene, und. kruͤmmen ſich auselnander, ſo daß die Stigmate nicht mehr beyſammen ſtehen, ſondern einen kleinen Raum einnehmen. — | E 4 1 ii s MR # u, Na 9 9 I —* J | CE 4, a I - 4 Fe Er. | % eine inne geftaltet; aber iſt offen. Auf diefe Deffnung paßt genau ein Deckel, wel J RE: | ſehen. | Nigella,“ 7. Ehen’ derfelße,. von oben oefeßen — J 4 8. Die untere flache Seite deſſelben, nachdem der Siaub von einer Blene abgeſtreift worden iſt. ER 17. Eine Saftmajchine, von oben gefehen, zivifchen zwey Fllamenten, welche ſich berelts geſtreckt haben, und welche weiß find, an der Baſis aber einen vloletten Fleck haben. —5— Eins von dieſen Sllamenten, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. 18. Ein Fllament, bondern aufrecht ſteht, von vorne geſehen. Selte befindliche violette Fleck ſchimmert nur ſchwach durch. | 11. Ein Griffel der Blume Fig. 4., noch ſtaͤrker vergröffert. Bona*) bis b fieyt man das Stigma, von b bis c iſt daffelbe 3 "auf der unteren Seite des Griffels befindlih, von c bis d iſt es wieder auf der oberen Seite. Tab. XXIV. 6. Eine Blume, welche zwey Tage alt if, role, von einer Biene befucht, welche den Staub der blühenden Antheren abftreift. Bon ı bat fie denfelben ſchon abgeftreift, von 2 und 3 ftreift fie ihn jeßt ab, die übrigen aber 4 bie-g bat | und machen den Bienen die Blume, als eine Saftblume, ber merkbar. Damit nun diefe den Saft leicht finden, und den gan— zen Vorrath deſſelben verzehren koͤnnen ‚fo bat die. Blume ein Saftmaal, welches folgendermaßen eingerichtet If. Die Saftma fe noch nicht berührt, welche folglich Ihren Staub noch haben.. 9. Eben bieje Biene beſucht, nachdem fie jene verlaffen hat, eine Blume, welche fechs oder fieben Tage alt ift, und ftreift J —9 den von jener erhaltenen Staub an die Stigmate derfelben.. 5. Die verblühete Blume. - Tab. AXV. 8. ar reifen Samenkapfeln, von en 96 Die acht Körper, welche Linne ectaria nennt, nenne Ich Saftmaſchinen Eine derſelben ſieht man in Sig. ı. Tab. VI. ‚von der Seite. de iſt der Stiel derfelben. cbe {fi die Saft: druͤſe, der Safthalter und die Saftdecke. Der Theile b iſt wie er iſt nemlich hohl, die Selte nach d zu cher oberwaͤrts noch einen ſchmalen Fortſatz b e hat, In Fig. 3. ſieht man die Saftmaſchine von oben, und den ganzen Deckel Dieſen ſieht man noch deutlicher in 58.9. In Sig. 10. iſt der Deckel weggeſchnitten, und man ſieht die nun offene Rinne. Sn Fig. 2. ſieht man dieſelbe von unten, wo bey e das Ende des Fortſatzes des Deckels zu ſehen iſt. Sie iſt gelb. 22. Der Safthalter iſt der vinnenförmige Theil eb, 3. Die Saftdecke IfE der Deckel c e. | ® Das b, lieg mit diefem a nach, eben derfelben Stelle hin⸗ 9 — ir ein Fehler. | = E . = Ra. er ſich nice oerfehlebe, fo bat die Safemaſchine bey ee Höder, welche man in Fig. 3., 9. und 10, fieht, zwiſchen welchen der Deckel liegt, welches ſich noch nicht geftreckt hat, Der aufder hinteren er 1. Die Saftdrüfe if der Grund der inne der a ll J oder das fl- tichichte Knie er je Derfelbe verſchlleßt be Rinne St, und —— den Saft vor dem Regen, Damit BR Ferner iſt der Thell a b mit einigen auswärts ges richteten Borften verfehen, welche verurfachen, daß ein Regen⸗ ) tropfen, welcher auf. denfelben gefallen iſt, fih nicht nach b beges ben, und dem Safthalter nähern kann. Diefer Theil ift ferner auf der oberen Seite etiwag Fonver, auf der unteren aber konkav, damlt ein auf denſelben gefallener Regentropfen leichter ablaufen koͤnne. Endlich iſt der Deckel elaſtiſch. Stoͤßt man ihn alfo zus rück, fo fällt ee, wenn man nachlaͤßt, wieder zu. Wenn eine Biene fih auf die Blume geſetzt hat, fo ſteckt fie ihren Sauger rüffel zwifchen den Deckel und die Ninne der ihr naͤchſten Safte⸗ maſchine hinein. Nachdem fie den Saft verzehrt hat, zieht fie | den Saugerüffel wieder heraus, und der. Deckel fällt wieder zu. Von dieſer begiebt ſie ſich zur naͤchſtfolgenden. Und fo läuft ſie im Keetfe herum, bis fie alle acht Saftmaſchinen ausgeleert hat, ‚da fie denn dieſe Blume verläßt, und auf eine andere hinfliegt. 4. Die Krezenblätter find auf der oberen Seite blaßblau, fchinen find auf ihrer oberen Seite Sig. 17. bräunlich oder blau, ; haben aber zwey breite welßliche oder gelbgrünliche Queerftreifen ‚acuand b.d. | | welßlich und. braun, welche Farben zweymal abwechſeln. lich haben die Filamente, welche weiß find, auf ihrer Inneren oder den Piftillen zugekehreen Seite nicht weit von Ihrem unteren | Ende einen violetten Fleck; auf der äußeren Selte aber ſchimmert dieſer Fleck nur ſchwach durch. In Fig. 22. ſieht man, daß elr | Der Fortfab des Deckels Fig. 1. be und * iſt End⸗ nige Filamente ſich horizontal geſtreckt haben, andere aber noch aufrecht ſtehen. Fig. 16. ſtellt den unterften Theil eines horlzon⸗ | tal geſtreckten Filaments, von oben geſehen, vor, wo alſo der violette Fleck zu ſehen iſt; Fig. 18. aber den unterſten Theil eines aufrechtſtehenden, von vorne geſehen, wo der violette Fleck nur ganz ſchwach durchfehimmert, Was nun dieſes alles zuſammen⸗ | genommen für einen Effeft mache, ſieht man in Fig. 4, wenn man, was in derfelben nicht deutlich, vorgeftelft werden Eonnte, noch vermittelft Fig. 17. und Fig. 1. eb in Gedanfen ergänzt, Man erblickt nemlich in der Mitte. der Blume zehn koncentriſche | Ringe, welche abwechſelnd weißlich und von dunkler Farbe find. | Dleſe Ringe dienen bloß dazu, daß dle Biene durch diefelben, 8 ‚als durch einen Weqweiſer, ringsherum gefuͤhrt J— und lolg⸗ En alle Saſtmaſchinen ausleere. Nigell 3 a Die Blume hat acht Neihen von Stausgeiägen ‚ toelche = zwiſchen den Saft mafchinen befindlich find. Jede Retbe enthält | ihrer ſechs, welche dicht hinter einander ſtehen. Wann die Blume — — aufgebrochen iſt, und ihre Krone aus einander gebrei tet hat, ſo ſtehen alle Staubgefaͤße aufrecht, und ſind ganz gzerade ‚und die Antheren haben ſich noch nicht geoͤffnet, wie in Fig. 4. in jeder Am erſten Tage kruͤmmt ſich hierauf das vorderſte jeder Rethe, fo daß der Reihe eines, In Fig. 22. aber in jeder Neihe viere, unterſte Theil deſſelben ſeine aufrechte Stellung behält, der oberfte aber eine horizontale hefömmt. unteren Selte der Laͤnge nach zwey Ritzen, aus welden der Staub hervorquillt, und die untere Seite ganz bedeckt. Tage hat fich daffelbe Horizontal geftveckt, und dag zweyte jeder Heide thut nun eben das, was das erſte am vorhergehenden Tage that. Fig. 22. ftellt eine Blume vor, welche zwey Tage alt ift. Man fieht ſechs horizontal geſtreckte Staubgefaͤße (die beiden bin; terſten werden von der Blume verdeckt) und fl eben gekruͤmmte (daB hinterfte wird von der Blume verdeckt). iſt das zweyte Staubgefaͤß jeder Reihe aud) geſtreckt, und das dritte gekruͤmmt mit ſtaubvoller Anthere. Sn dig. 4. fieht man eine. Blume, welche fünf Tage alt iſt. Die ‚vier vorderften Staubgefäße jeder Reihe find horizontal geftreckt, das fünfte Ift gekrümmt, das fechste ſteht noch aufrecht. findet man alle acht und vierzig Staubgefäße, geſtreckt. Die fünf Griffel fliehen anfangs aufrecht, und find gerade, Das Stigma hat das Anfehen einer Nath, welche auf der inner ren Seite derfelben fich befindet, und ſ ch von der Baſis derſelben bis an ihr Ende erſtreckt. Am folgenden Tage haben fich diefel: ben thells ein wenig gekrümmt, theils ein wenig Ichneckenförmig gedrehet, Sig. 22. Sie fahren fort ſich zu krummen und zu dres ben, fo dag fi e, wann die Staubgefaͤße beynahe verbluͤhet ſind, 2 ungefähr horizontal ftehen, und der größte Theil ihres Stigma- ‚auf der unteren Seite befindlich tft, Sig. 4. Fig. ıı. flellt einen Griffel: der Blume Fig. 4., von oben gefehen, vor. Man fieht bier den Theil des Stigma a bund cd, aber den gröfferen mit⸗ telften Theil deſſelben bc ſi eht man nicht, weil er ſich auf der unteren Seite des Griffels befindet, - Nachdem die Staubgefäße ſich amtlich geftveckt Haben, fo kruͤmmen und drehen ſich die Grif⸗ fel immer mehr, wie Tab. XXIV. $ig. 9. zeigt. Diefe Geſtalt behalten ſie ungefähr drey oder vier Tage. Hierauf ſtrecken fie ſich wieder grade in die Höhe, und die Blume verliert alsdenn die Kronenblätter, die Staubgefäße und die Saftmafchinen, und bat die in Tab. XXIV. Fig. 5. abgebildete Seftalt. Als ih im Sommer 1789 Bienen auf der Blume antraf, bemerkte ich, daß, f e mit dem Rüden immer an die blühenden | Seine Anthere bekoͤmmt auf der. Am folgenden rechte Spur. Am dritten Tage Am fiebenten Tage ſtaͤubten Ruͤcken der Bienen nicht beruͤhrt werden? verbreiteten. Nigella, | Warum, dachte ich, müffen denn dieſe Thier⸗ dert unter denſelben herumlaufen? Weil ich aber aͤberzeugt war, 284 ı oder ſtaubvollen Antheren — Ich bemerkte dies mit einem | Kleinen, Mipfallen. hen, indem fie ihrer Nahrung nachgehen, immer die Antheren im Wege finden, und warum koͤnnen fie nicht vielmehr ungehin⸗ | daß man auch den geringften Umftand, den man in einer Blume antriffe, nicht für unwichtig halten muͤſſe, am wenigſten aber, —— wenn ſich derſelbe auf die Inſekten bezieht, welche die Blume be⸗ ſuchen: ſo dachte ich uͤher dieſen bemerkten Umſtand nach ‚und ich warf bey mir_die Stage auf, ob derielbe nicht vielleicht eine Beranftal tung der. Natur feyn, und fi auf die Befruchtung der Blume beziehen möchte. Ein anderer Umſtaud, daß nemlich die Antheren den Staub auf der unteren, alſo der von den Stig⸗ maten abgewendeten Seite haben, brachte mich bald auf die | | Denn der Antherenftaub kann nicht auf die Stige mate fallen, da dieſelben höher ſtehen, und wenu er vom Winde auf dieſelben gebracht werden ſollte, ſo wuͤrde es zweckmaͤßiger ſeyn, daß derſelbe ſich auf der oberen Seite der Antheren befaͤnde. Sollten alſo wohl, dachte ich, die Bienen bloß deswegen an die Antheren ſtoßen muͤſſen, damit ſie den Staub von denſelben abs ſtrelfen, und diefer dadurch auf die Stigmate gebracht werde? Aber wie wird er auf die Stigmate gebracht, da dieſelben doch ein wenig hoͤher ſtehen, als die Antheren, folglich von dem be⸗ alſo einen wollenen Lappen, rieb mit demſelben die untere Seite dev Antheren, und fahe, weil meine Erwartung fehr geſpannt war, mit Erſtaunen, daß einige Staubtheilchen ſich mit der größs ten Schnelligkeie von allen Selten, befonders aber. in die Hoͤhe, Sie glichen hierin voͤllig den Feuerfſunken, welche Wenn, dachte ich alſo, eine Biene dieſen Staub abſtreift, fo fährt ein Thell deffelben auf das Stigma, und bleibt auf demſelben figen. So ſchloß ih im Sommer 1789. Im folgenden Sommer aber fand. ich, daß ich mid) dennoch zum Theil geirrt hatte, und Ä daß zwar die Bienen die Blume befruchten, aber auf eine ganz man, mit einem Stahl aus einem Feneritein fchlägt, andere Art, als ich mir vorgefiellt hatte, Nachdem ich nemlich die dichogamifche Defruchtängsart des Epilobium anguftifolium entdeckt hatte, nachdem ich hierauf gefunden hatte, daß eben dies felbe bey dem Delphinium Aiacis und dem Aconitum Napellus Statt findet: ſo vermutbete ih, daß, weil Nigella mit den beis den leßteren zu Einer Klaffe gehört, auch fie auf die nemliche Are befruchtee werde. Der Augenſchein uͤherzeugte mich ſogleich, daß ich mich hierin. nicht irrte. Denn ich fand, daß diel Blume, nachdem die Staubgefäße fich ſaͤmtlich geftreckt hatten, noch nicht verblühet war, jondern noch drey oder vier Tage zu. blühen fort ud a in u 765 2 5 2 Zu e————— Ich nahm 65 * — | | Nigella, fuhr, daß wahrend dieſer Zeit die Geiffel am gekrummt und gedtehet waren, uud daher die Bienen alsdenn eben 0 \ - nothwendlg die Stigmate betübrten, als fie vorher die Antheren 7 berührt hatten, Tab. XXI. 6. 9., und daß nach Verfließung J dieſer Zelt die Griffel ſich wieder grade in die Hoͤhe ſtreckten, und ' a die Kronenblätter, die Staubgefäße und die Saftmafcbinen abs \ E. fielen, zum offenbaren Beweife, daß nun erft die Natur ihre \ J Abſicht, nemlich die Befruchtung der Fruchtknoten, erreicht hatte. Hieraus folgt alſo mit der groͤßten Gewißheit, daß die Bienen > wicht die juͤngern Blumen, deren Antheren noch blühen, fondern I die ölteren, deren Antheren keinen Staub mehr haben, befruch: ten, und zwar fo, daß fie den Staub, welchen fie mit ihrem haarichten Rücken von den blühenden Antheren der erfteren abs aa haben, auf die Stigmate der Tegteren unmittelbar ans fireien, | J Nachdem wir nun die eigentliche Befruchtungsart dieſer 9 Blume kennen gelernt haben, fo find wir im Stande, verſchie⸗ J dene die Einrichtung derſelben betreffende Fragen auf eine befrie— h digende Art zu beantworten, welche wir, wenn wir glaubten, 9 eine mechaniſche Befruchtungsart hier Statt finde, ewig würden unbeantwortet faffen muͤſſen. \ 0 Vorher muß jedoch noch etwas, — die Beust betr! — be⸗ merkt werden. Die Samenkoͤrner ſollen nicht aus den Samenkapſeln her; ausfallen, fondern vom Winde herausgeworfen, und weit ver: J ſtreue et werden. Daher ſtehen die Kapſeln 1) aufrecht, und oͤff— nen ſich 2) bloß auf der inneren Seite, Tab. XXV. g. verglichen mit Tab. XIV. 5. Weil nun bie KRapfeln aufrecht fiehen, fo muß auch die Blume aufrecht fliehen. . Warunı hat.alfo die Blume eine Krone? A Weil ſie von den Bienen befruchtet werden ſoll, und zu dem Ende Saft enthalten, und dieſen Inſekten, als eine Saftblume, von weitem "Indie Augen fallen muß. — Warum find die Kronendfätter auf 5; der oberen Seite gefärbt, auf der unteren aber grüner und unan je Eon her? A. Weil die Blume aufrecht ſteht, und den Bie nen nicht die untere, fondern bloß die obere Seite Ihrer Krone In dle Augen fällt. Denn die Pflanze ift fehe niedrig, und die Die onen all nicht unterhalb, fondern oberhalb der Blumen ums 4 her. — Warum find die Eleinen Büchschen, melde den Saft | enthalten ‚ mit einem eloftifchen Deckel verfehen? A. Erxftens, | damit der Saft nicht, vom Regen verdorben werde, Zweytens, damit Fliegen und andere unedlere Juſekten nicht den Saft fin: Bi den und verzehren E und dadurch verurfachen, daß bie Bienen die Blumen unbeſucht, und folglich unbefruchtet ſtehen laſſen. — EN, Warum hat die Blume acht — und eben ſo viel — ⸗ Ne ee Relhen von Staubgefäßen, da fie nur fünf Kronenblaͤtter und eben fo viel Piſtille hat? Warum hat die Natur hier die Zahlen 7 und g, welche Eein fchönes Verhaͤltniß gegen einander haben, mit einander vereinigt, und dadurch verurſacht, daß die Blume nicht voͤllig regulaͤr iſt? A. Je mehr Reihen von Staubgefaͤßen vorhanden ſind, deſto mehr Staubgefaͤße ſind taͤgllch im Stande, den Bienen Staub zu liefern, um damit die Älteren Blumen zu befruchten, deſto leichter erfolgt alſo die Befruchtung der letzteren. So viel Reihen von Staubgefäßen aber vorhanden find, eben jo viel Saftmaſchinen muͤſſen auch vorhanden feyn, meiljene mit. diefen abwechfeln, und wann fich eines derfelben horizontal ſtrecken will, es ſich zwiſchen die beiden naͤchſten Saftmaſchinen hindurch begeben muß. Daß aber nicht zehn Reihen von Staubgefaͤßen und eben ſo viel Saftmaſchinen da ſind, bey welcher Anzahl die Blume völlig regulaͤr ſeyn wuͤrde, koͤmmt wahrſcheinlich daher, daß die Natur nicht mehr als achte zur Erreichung ihrer Abſicht nöthig fand. Den Bienen, welche von Zapfen und derſelben | Verhaͤl tniſſen nichts wiſſen, iſt es einerley, ob acht oder zehn Saftmaſchinen vorhanden find, wenn fie nur ihre reichliche Nahe tung in denfelben finden. — Warum hat die Blume in der Mitte verfchiedene Eoncentrifhe Ninge von verfchledener Farbe? %. . Damit die Bienen, durch diejelben im Kreife herumgeführt, alte i Saftbehaͤltniſſe ausleeren, und, indem fie dies wiffentlich thun, zugleich, ohne es zu willen, In den jüngeren Blumen den Staub als | ler blühenden Antheren abftreifen, undinden älteren alle Stigs mate mit Staube verfehen, — Warum haben die horizontal ge⸗ ſtreckten Silamente auf der oberen, wicht aber auf der unteren Seite an der Bafis einen violetten Fleck? %, Diefer Fleck iſt ein Theil des Saftmaals; er mußte folglich auf der oberen Seite, . welche die Bienen fehen, nicht aber auf der unteren, welche fie nicht jehen, angebracht werden. Solange die Fllamente aufrecht ſtehen, wuͤrde dieſer Fleck, wenn er auf der vorderen Seite ders jelben fi ſi ch befände, von den Bienen nicht ſonderlich bemerkt wers den. Denn das Saftmaal joll, wie die ganze Blume, denfelben von oben, und nicht von der Seite im die Augen falten, — Barum kruͤmmen fi) die Staubgefäße, welche blühen, fo, daß ihre Antheren grade über den Saftmaſchinen fiehen, und warum fondern die Antheren den Staub auf der unteren, nicht aber auf der oberen Seite ab? A. Beides gefchieht, damit die Bienen, indem fie um die Saftmaſchinen herumlaufen, den Staub mit dem Rücken abftreifen. — Warum ſtrecken ſich die noch nicht blühenden Staubgefäße grade in die Höhe, die fehon verbfüheten aber grade horizontal? A. Beil fie fonft verurſachen würden, daß die Bienen den Staub der blühenden Antheren nicht rein abs ‚reifen könnten, — Warum drehen fih die Griffel und kruͤm⸗ — — men ſi 4 hered/ fi daß bie min, nachdem bie e Xutheren f ſaoaͤmtlich verbluͤhet ſi ſind, die Stelle derſelben ‚einnehmen ? U; | Beides gejchieht, damit die Stigmate eben fo nothwendig von. Nigel. 7 * den Bienen beruͤhrt werden, als vorher die Antheren von ihnen berührt wurden. — ‚Warum hat die Blume eine fo große An: zahl von Staubgefäßen, nemlich acht und viorgig? 4. Damit & fie den Bienen ſechs Tage lang Staub zur Befruchtung liefern koͤnne. — Warum dauert aber die Bluͤhezeit der Antheren ſechs Tage, und hernach die Bluͤhezeit der Stigmate drey oder vier. Tage? A. Sobald die Blume angefangen hat zu bluͤhen, fin⸗ det ſich nicht ſogleich eine Biene auf derſelben ein; ſondern ein bloßer Zufall fuͤhrt ſie fruͤher oder ſpaͤter auf dieſelbe. Ferner fliegen die Bienen an ‚folchen Tagen, da es anhaltend regnet, nicht aus; die Staubgefäße aber fahren unterdeflen fort zu bluͤ⸗ hen, und zu verblähen. Slüheten alfo die Staubgefäße nur 3 B. Einen Tag lang, ſo würden viel jüngere Blumen von den { Bienen nicht beſucht werden, und Folglich denfelben feinen Staub zur Befruchtung der aͤlteren Blumen liefern. Eben ſo, wenn | drle Seiffel nach dem Verbluͤhen der Staubgefäße nur Einen Tag fang gekrümmt blieben, fo würden viel ältere Blumen von den | Bienen nicht beſucht werden, folglich unbefruchtet bleiben. — - \ Warum ſind die Antheren auf ihrer unteren Seite Fig. 8. ganz flag, welches fie auf der oberen Fig. 7, nicht find? A. Damit die Bienen den auf der unteren Seite befindtt chen Staub rein abs | ſtrelfen koͤnnen. — Warum bluͤhen die Antheren und die Stig⸗ | ‚mate nicht zu gleicher Zeit ‚dt, warım find die Griffel, wann die Autheren Staub haben, nicht am meiſten ‚gekrümmt, fondern | fangen alsdenn nur erſt an ſich zu Erümmen, und erhalten ihre - ſtaͤrkſte Kruͤmmung erſt nach dem Verbluͤhen aller Antheren? A. Weil im erſten Fall die Griffel verhindern würden, daß die Bienen den Staub der. Antheren rein abftreifen, und die Staub: | gefäße, daß fie die Stigmate ganz mit. Staub verfehen könnten; da fie im Gegentheil nach der von der Natur gemachten Einrlch⸗ tung durch nichts gehindert werden, in den juͤngeren Blumen den Staub der bluͤhenden Antheren rein abzuſtreifen, und die Stig⸗ | ‚mate der älteren mit demfelben zu verfehen. — Warum £önnen bie Dienen nicht ungehindert den Saft verzehren, fondern ſtoßen ſich dabey immer an die Staubgefäße und die Griffel, welches Ihnen eine kleine Unannehmlichkeit verurſachen muß? A. Wenn dieſes nicht geſchaͤhe, ſo wuͤrden die Blumen nicht befruchtet wer⸗ den. Es iſt nicht unbillig, daß fie für den Genuß, welchen id; nen diefelben. verſchaffen, diefe kleine Ungemächlichfeit ertragen, welche ſchlechterdings nothwendig iſt, und ſie kommen hier weit beſſer weg, als bey anderen Blumen andere Inſekten, z. B. Fliegen, welche ihre Luͤſternheit mit dem Verluſt eines fo groß, als fie iſt, nicht groͤſſer, wicht kleiner? A, | Natur wollte, daß fie bloß von den Bienen befruchtet werden “4 | follte, folglich glelchſam das Maaß zu derſelben von dem Koͤrper Bi Ne ee Nigella. —— De a Being, oder — Bash. ber? A. Wenn fie fruͤher bluͤhete, ſo wuͤrden die Blumen, da die Pflanze niedrig IE, vom Getreide verdeckt, und folglich von den Blenen weniger bemerkt, befucht und befruchtet werden; | zwiſchen den Stoppeln hingegen fallen ſie den Bienen ſchon von weitem in die Augen. — Barum ift. endlid die Blume grade Weil die der Bienen nehmen mußte. Wäre die Blume, {m Durchmeſſer noch einmal ſo groß, ſo ſtuͤnden auch die Antheren und die Stig⸗ | matenod) einmal fo hoch, und die Bienen wuͤrden unter denſel⸗ — | ben herumlaufen, ohne ſie zu beruͤhren. Waͤre fie aber bald jo - groß, fo. ftänden auch die Antheren und die Stigmate halb ſo hoch, und die Bienen würden fle nicht auf eine zweckmaͤßlge Arc berühren, Su beiden Faͤllen wuͤrde alſo die Befruchtung unmöge lich, oder hoͤchſt mißlich ſeyn. Grade ſo groß mußte die Blume ſeyn, daß die Blenen zwar beynahe, aber nicht ganz ungehindert ‚| „unter. den Antheren und den Stigmaten herumlaufen fönnten, Daß die Natur diefe Blume bloß fuͤr die Bienen beſtimmt habe, und ſie bloß von ihnen befruchten laſſe, iſt hoͤchſt wahr⸗ — ſcheinlich. Ich habe mich oftmals auf den Acker, auf welchem die Pflanze waͤchſt, bey ſchoͤnem Wetter hinbegeben, und mich ir oder. gar ihres Lebens büßen- x wuͤſſen. — Warum bluͤhet die Pflanze haupt ſaͤchlich alsdenn, 4 warn. das Getreide abgemäher worden iſt, und nicht fruͤ⸗ > — jedesmal ziemlich lange daſelbſt aufgehalten, aber niemals andere . Snfekten auf den Blumen angetroffen, als Dienen. ten. Blume wohl fehmwerlich beſtimmt, da diefelben ſich vornehmlich zu. folhen Blumen halten, welche eine lange und enge Röhre has | | ben, bey welchen Ihnen Ihe langer und dünner Saugeräffel wohl | zu Statten koͤmmt. Dahin gehoͤren die Syngeneſi iſten, die Nel— Eben ſo wenig kann ſie fuͤr Fliegen beſtimmt ſeyn. | - Denn diefe find zu dumm, als daß fie den fo kuͤnſtlich verſteckten kenblumen ꝛc. Daß ihnen der Saft derſelben ſehr angenehm ſeyn muͤſſe, ſchließe ich daraus, daß ſie das Delphinium Conſolida, welches auf demſelben Acker — haͤufig ſtand, nicht beſuchten, ſondern ſich bloß zur Nigella hiels a Nun aber iſt jene Blume den. Bienen auch ſehr nuͤtzlich, wie Sleditfh S. 205. verſichert. Für. Schmetterlinge iſt die Saft Sollten ‚ausfindig machen innen. Sie nähren ſich blog von folchen Blumen, deren Saft ganz frey liegt, und melden zu finden nur Augen nöthig find, aber nicht das Genie einer Biene erfordert wird. Zwar fand ic) auf einer Blumeeine Sliege; " fie beleckte aber bloß die Saftmafchinen, in der Hoffnung, daß fie Saft auf denfelben antreffen würde, es fiel Ihr aber nicht ein ⸗ mal ein, den ‚Sangeräffel: in den Safthalter hinelnzuſtecken. Auch — — a J Nigella. Anemone. Auch nicht fuͤr Blaſenfuͤße oder andere ſehr kleine Inſekten. —— Denn dieſe würden den Saft verzehren, ohne die Antheren und die Stigmate zu beruͤhren, ohne daß folglich die Blume won ihrem Beſuch Nutzen Hätte. Endlich nicht für Nachtin— ben ſchwerlich Gemerkt werden kann. | Daß die Griffel ſich herabkruͤmmen hat ſchon Linne be; \ merkt, Philof. bot, Ed. II. P- 91. 9. 145... Er hat aber ge; ' glaubt, daß diefes deswegen gefchehe, damit die Stigmate die | Arundtheren unmittelbar beruͤhren, daß folglich die Befruchtung J auf eine mechaniſche Art vor ſich gehe. In der Differtation: Sponſalia plantarum, ſagt er, oder Wahlboom: Retorquen- tur ftyli, vt eircumpofitos piftillis maritos attingant. Dies finder bey diefer Art nicht Statt, fondern die Griffel bleiben von den blühenden Antheren immer in einiger Entfernung. Erſt nachdem alle Staußgefäße verbluͤhet find, und ſich hori⸗ dontal geſtreckt haben, kruͤmmen ſich die Griffel fo welt herab, daß ſie die Antheren, wenn noch einige bluͤheten, würden beruͤh— ren koͤnnen. Man vergleiche Tab. VI. 22. 4. und Tab. XXIV — — mit einander. Sn der Varietaͤt der Nigella Damaſeena aber ‚ welche Eeine Saftmafchinen, fondern an derfelben Stelle N IR R KR 94 wie Linne es ſich vorgeſtellt hat. Ich habe aber bemerkt, 2 daß die Samenkapſeln nur wenig Samenkoͤrner haben, und ſchrelbe diefes eben Diefer mechanifchen Befruchtungsart zu, in dem es oftmals gefcheben muß, daß ein Stigma gar nicht, 1" oder nicht gehörig mit Staube verfehen wird. Wer beide Ba J rletaͤten beyſammen hat, und mit einander vergleichen kann, Wied vermuthlich ‚ wenn er dieſelben gehörig beobachtet, etwas " bemerken, woraus erhellt, daß die zuerſt genannte mehr zur Beſtaͤtigung, als zur Widerlegung meiner Vorſtellung von der Befruchtung dienet. | 4 | B: no Amemone. * J J Anemonepratenſi Fi WXV. 30% 3133. | 32, Die Blume in natürlicher Stellung und Groͤſſe. "33. Diefelbe, von unten gefehen. — J 31. Dieſelbe in umgekehrter Stellung, nachdem die Kro— 3 nenblaͤtter umgefchlagen worden. Im Grunde derfelben die F N Eleinen geftielten Saftdrüfen, und auf den Kronenblättern die \ Eleinen Safttröpfchen, RR N R 30*. Eine Saftdräfe auf ihrem Stiel, ſtark vergröflett. \. 2innle meldet vom Nectario nichts. Auch glaube ich, daf naoch Niemand vor mir die Saftdrüfen diefer Blume gefunden hat, N rk gl — ſekten, da die Blume ein Saftmaal bat, welches von denſel⸗ " Keonenblätter hat, geſchieht vermutlich Die Befruchtung fo, s. Schwarze Küchenfchelle. Tab, | = und ihre Antheren defto Kleiner. en Anemone. 290 Anemone Pulfatilla iſt dieſer Art zu aͤhnlich, als daß ſie nicht eben ſolche Saftdruͤſen haben ſollte, als dieſe. Nun hat Pole lich die Staubgefaͤße derſelben gezählt, und doch die Saftdruͤ fen niche gefunden. Er bat alfo die Saftdrüfen für Staubges fäße gehalten. Ich felbft habe die Blume oftmals unterfuche, ohne die Saftdräfen zu finden. Endlih aber glückte eg mir, fie zu entdecken, und bie Erblickung derſelben ſetzte mich in nicht geringe Verwunderung. | | a 1. Die Saftdrüfen find nemlich überaus £leine gelbliche Körper, welche auf weißen Stielchen fißen, und fih im Grunde der Blume zwifchen den Staubgefäßen und den Kronenbläk: tern befinden, Daß es ſchwer haͤlt diefelben zu finden, koͤmmt theils daher, daß fie ſehr Elein find, theils aber und vornebms | Id) daher, daß, wenn man fie auch fiehe, man fie doch nicht für Saftdruͤſen, fondern für Staubgefäße Hält, Die Fila⸗ mente ſind, je naͤher ſie den Kronenblaͤttern ſind, deſto kuͤrzer, Die aͤußerſten Filamente ſind alſo nicht viel laͤnger, als die Stiele der Saftdruͤſen, und ihre Antheren nicht viel groͤſſer, als die Saftdruͤſen. Die Anthe⸗ ren ſind gelb, wie die Saftdruͤſen, und die Filamente weiß, wie die Stiele derſelben. Die Taͤuſchung iſt alſo ſehr na⸗ tuͤrlich. Ts Eu | —— 2. Die Safttröpfchen befinden fich zwiſchen den Saftdruͤ⸗ ſen und den dicht an denſelben anltegenden Kronenblaͤttern. Schlaͤgt man die letzteren um, ſo ſieht man auf denſelben die Kleinen Troͤpfchen, welche zumellen zuſammengefloſſen ſind. 3. Daß mit dieſen Safttroͤpfchen ein Regentropfen ſich vermiſche, iſt ſchlechterdings unmoͤglich. Denn die glockenfoͤr⸗ mige Blume haͤngt grade herab, und ihr innerer Raum wird von den maͤnnlichen und weiblichen Befruchtungstheifen ganz ausgefuͤllt. 4. Die Blume faͤllt den Inſekten von oben und von den Seiten nicht ſonderlich in die Augen, ſtaͤrker aber, wann ſie ſich derſelben genaͤhert Haben, von unten. Denn die Kronen; blätter find zwar auswendig purpurfarben, aber, fo wie die ganze Pflanze, mit weichen. afchgrauen Haaren überzogen, durch welche jene Farbe Faum durchfchimmert. Auf der innes ven Seite find fie auch purpurfarben ‚ober kahl; und weil fie Ihe Ende auswärts kruͤmmen, fo ſieht man von unten einen Theil diefer inneren Seite und zugleich die gelben. Antheren, 4 welche gegen die Purpurfarbe ſtark abftechen, und vielleicht die | Stelle des Saftmaals vertreten. Auch Gleditſch hat die kleinen Saftdruͤſen und den Saft nicht geſehen; denn er ſagt S. 141. bloß, daß die Blenen ſehr viel Wachs aus der Blume holen. Daran zweifle ich nicht, — — ——— Anemone. x da dieſelde eine — Menge von — v4 Wenn er aber hinzuſetzt, daß die Bi enen ſehr begierlg nach dieſer Blume find, fo ift dies. um fo viel mehr glaublih, da ſi e nicht nur — ſondern auch Honig in derſelben finden. | ‚Anemone ‚Hepatica, Leberkraut. "Tab. KV, 247 e> 9, Blume natürlicher Stellung und Groͤſſe zur Nachtzeit und bey — u am Tage, von ber ; Silke geſehen. een Diefelbe, nachdem n ie des Morgens — —— Wet⸗ — ter angefangen hat ſich zu öffnen, von vorne gefehen. ⸗ a ‚27. Diefelbe, nachdem fie fi ch vollig geöfinet hat, in na⸗ tuurli cher Stellung. — ER 26. Diefelbe, von — geſehen. —— Dieſe Blume hat feinen Saft. Solche befondere geftiefte | Saſtdruͤſen, als die vorher gehende hat, fehlen ihr; und daß. bie Fruchtknoten nicht zugleich die Saftdruͤſen ſeyn koͤn⸗ — nen, folgt daraus, daß diejelben mit Haaren überzogen, find. N 90 fie aber eine anfehnlihe Krone hat, deren Endzweck ſich nicht anders erklären läßt, als in Ruͤckſicht auf. die Inſekten: ſo glaube ich, daß ſie von Inſekten, und zwar von Bienen, befruchtet werde. In dleſer Meinung beftärkt mich Folgendes. Erſtens tft die Blume nur -des Tages bey fchöner Wi tterung An die. Höhe gerichtet, und breitet alsdenn Ihre Krone von eins anders. des Nachts hingegen und bey fchlechter IBitterung am. Tage hat fie eine. horizontale Stellung, und eine gefchloffene Krone, ausgenommen, wann fie fhon ziemlich alt iſt, und nicht mehr das Vermögen hat, fih zu ſchlleßen und. horizontal zu fiellen. Daß fie nun ben ſchlechtem Wetter in dem gemel; deten Zuftande fich befindet, ließe ſich noch wohl erklaͤren, wenn man auch die mechaniſche Befruchtungsart annähme; eg mürde — nemlich dadurch der Staub der Antheren vor der Naͤſſe = wahrt. Daß fie aber des Nachts auch bey der fchönften W terung ſich in dieſem Zuſtande befindet, laͤßt ſich an erklären, wenn man, jene, Befruchtungsart annimmt. Denn warum ſollte ſie nicht eben fo wohl des Nachts, als bey Tage, vom Winde: befruchtet werden können? In Blumen, melde vom Winde befruchtet werden, findet man nicht dle geringfte | ‚Spur, daß fie fich des Abends fehließen. zum Beweiſe dies nen die auf eben diefer Kupfertafel abgebildeten Bluͤthen des | Haſelſtrauchs, Fig. 12. und der Espe, Fig. 15. 18. Beides aber laͤßt ſich ſehr (ei cht erklären, wenn man annimmt, daß die Bienen die Blume befruchten. Denn dieſelben fliegen. nur bey Tage, und zwar nur, wenn. es ſchoͤnes Wetter iſt, aus. Zwey—⸗ tens habe ich die Blumen zu "einer Zeit, da der Wind wehete, ‚genau Geosadhtet, era gefunden, daß berſelbe Staub auf die Stigmate gebracht ‚hatte. Die Urfache hievon ift leicht men, und läßt fih nicht fo Teiche wegblafen, als z. B. bey den fo eben angeführten beiden Arten faftleerer Blumen, welche ſes muthmaßliche Befruchtungsgeſchaͤſte der Bienen nachge⸗ = 4 nete, den Staub mit einem Pinſel auf die Stigmate auftrug. Nach einigen Tagen bemerkte ich, daß die Stigmate der ber % gleich anfangs geweſen waren. Hieraus ſchloß ‚Ih, daß die Fruchtknoten der erſteren durch dieſe Operation ſeyen befruchtet worden. Nach einigen Wochen fand ich auch, daß die bezelch⸗ neten Blumen mehr gute geh angeſett hatten, ai 4 die ar | |. ein kleines Inſekt, welches ſehr kurze und geſtutzte Fluͤgeldecken J und Plſtillen umher, und war ganz voller Staub; ich bemerkte aber nicht, daß es vom Staube genoß. Weil es alfo die j\ I | Stigma Staub. gebracht haben mag. m a I E IR beynahe völlig erwachſene Frucht. Nur zwey Piue recht ſtellt und oͤffnet, des Nachts hingegen und bey ſchlechtem en iſt. a $ x e ; 4 = 7 x er Bu — er ER : 2 ET A > —— —— " Anemone. Br 292 ’ ar : einzufehen, Denn drittens hänge der Staub ‚stemlch zufam : vom Winde befruchtet werden. Viertens habe ih, um zu i fehen, 06 die, Erfahrung diefe Meinung. beftätigen würde, dies - macht, indem ich In verfchledenen Blumen, welche ich) bezeich⸗ zeichneten ſchwarz und wie vertrocknet ausſahen, da hingegen die Stigmate der übrigen Blumen fo weiß blieben, als fie - An einem. ſchoͤnen warmen a fans ich — einer Blume — hatte, unter welchen es die weit groͤſſeren Fluͤgel ſehr kuͤnſtlich 4 zu verbergen wußte ). Daſſelbe kroch auf den Staubgefäßen F Blume mehr zufälligermweife, als aug Beduͤrfniß beſucht zu ha⸗ : . ben feheint, fo glaube ich nicht, daß es zur Befruchtung ders - J ſelben beſtimmt ſey, ob es gleich aufälligerielfe auf —— Anemone —— Waldhͤhnchen. Tab. xxv. — ſind befruchtet worden, und haben ſich daher in Samenkoͤrner 4— verwandelt; die übrigen fi find unbefeuchtet geblieben. | 3 Diefe Art iſt der vorhergehenden darin ähnlich, daß ſie 1 Eeinen Saft hat, fi) nur am Tage bey Ichönem Wetter auf⸗ Wetter am Tage eine horizontale Stellung hat und gel 4 | Daß diefe Blume von Inſekten befruchtet wird, folgt aus eben dem Srunde, aus welchem ich ſchließe, daß Ranunculus von Inſekten befruchtet wird, nemlich well nicht alle, ſondern nur die wenigſten Piſtilie befruchtet werden. *) Sf vermuthlich ein ſStaphilinus gewefen. | P Y if | N Be. j Be” 4 i * Fr = ar : — A \ > FR > 22 \ ET '“ — gel ein Eleines Taͤſchchen bilden. # Gröͤſe. Bi: welt flachere Geſtalt wuͤrden gehabt haben. die Blumen, ſo fielen fie ſogleich heraus, und die Kronenblätz | Andere Negentropfen fand ich zwi⸗ ſchen den Kronenblättern und einigen Antheren haftend; Eeinen einzigen aber fand tch zwiſchen den Silamenten und den Kro— ter waren wieder trocken. — ſammengefloſſen. weiſe Veranſtaltung der Natur ſey, welche die Safttroͤpfchen Ranunculus. * * 3 Ranunculus. Die fon vom n Rinne bemerkten Saftdruͤſen, welche zu⸗ J gletch die Safthalter find, fisen am Nagel der Kronenblätter, 4 —* und find in einigen Arten Eleine mit einem Nande umgebene J oͤhlchen, in andern kleine Schuͤppchen, welche mit dem Na— Kubllcher Sabnenfuß. Br. J bulbofus. J Tab, V. 14, 16. 17. Tab. XV. 35. Br Tab. V. 14, Die Blume in —— Stellung — 16. Diefelbe, von — geſehen. 17. Der unterſte Theil eines Kronenblatts. Ueber demſelben das Tab. XV. 35. Ein auf ein Kronenblatt gefallener He: e - gentropfen findet, indem er herabflleßt, zwey Antheren im Wege, welche Ihn anziehen und aufhalten, fo daß er den im E: Wintel zwifchen den Stlamenten und dem Kronenblatt befindil: om Ber nicht erreichen Fann. Am 5. Oktober 1788, da es am vorhergehenden Tage EN “ der vergangenen Macht faſt unaufhoͤrlich geregnet hatte, Re unterfuchte ich verſchiedene Blumen dieſer Art, welche ich auf dem Felde fand. Auf dem oberen Theil der inneren Seite der Kronenblaͤtter fand ich Regentropfen. R faſt kugelfoͤrmige Geſtalt, zum Beweiſe, daß ſie von den Kro— RL nenblättern nur ſchwach angezogen wurden, weil fie fonft eine Sie hatten aber eine Schüttelte ich nun nenblättern haftend, viel meniger mit dem Safttröpfchen zus Daß dies nicht etwas zufälliges, ſondern eine vor dem Regen geſchuͤtzt wiſſen will, daran zweifelte ich keinen Augenblick. Obgleich die Rronenblätter fpiegelglatt find, fo daß fie glänzen, und man hieraus fchließen follte, daß fie die Re E gentropfen ſtark anziehen, ſo wie die Safthalter aller Saft (+ ri u —— nn Ca 3 eu a — — — —⸗ blumen zu dem Ende glatt ſind, damit fie den Saft anziehen: fo kann man ſich doch leicht vom Gegentheil überzeugen. Man benetze einen Pinſelſtock oder dergleichen mit Waſſer, fo daß am unteren Ende defjelben ein Tropfen hangen bleibt, Mit dieſem Tropfen beruͤhre man die innere Seite eines Kronen: | Auf felnem Magel das Saftihüppchen, welches bis an die punktirte Linie mit demfelben zuſammengewachſen iſt. Sagftmaal. tt,» "Renusculus. 294. | blatts, und bewege den Stock alſo hin und * daß ſein Ende das Kronenblatt beynahe berührt: fo wird man finden,’ daß der Tropfen immer am Stock bangen bleibt, Eeinesweges aber ſich an das Rronenblatt anhängt, als wenn diefes mit Del überfrichen wäre. Fallen alfo gleich, warın es regnet, Regens gentröpfen in die Krone, fo werden diefelben doch bald vom | Winde, welcher gewöhnlich einen Degen begleitet, und die Blumen fohüttelt, wieder herausgeworfen. Wozu fo viel Staubgefäße? Sollten nicht weit wenigere im Stande ſeyn, ſo viel Staub zu bereiten, als zur Befruchtung der Frucht⸗ knoten erforderlich iſt? Allerdings. Die Natur ſuchte aber durch dieſelben noch eine andere ſehr wichtige Abſicht zu er⸗ reichen, nemlich die Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen. | Es mußten alfo ihrer fo viele feyn, daß fie den ganzen Zwi⸗ ſchenraum zwiſchen den Piſtillen und den Kronenblaͤttern meiſt ausfuͤllten. Wann alſo ein Regentropfen auf einem Kronens blatt heradfließt, fo Eann er zwifchen daffelbe und die nächften Antheren nicht bindurchfließen ’ fondern wird von den leßteren — angezogen. Hier bleibt er nun ſtehen, und tft nicht im Stans | de, den Safttropfen, von dem er nicht mehr weit entfernt iſt, zu erreichen. Denn die Silamente find weit dünner, als die. Antheren, haben folglich weniger Anziehungskraft, und die Antheren werden nicht etwa nach uud nach dicker, jondern find unten fo dicke, ale oben; fo daß aus beiden Urfachen der Re— gentropfen nicht die Antheren verlaffen, und fich an die — | mente anhängen kann. | 4. Die gelbe glänzende Krone wird von: den Inſekten fhon von weitem bemerkt, und hat ein Saftmaal. Dieſes iſt der matte Fleck uͤber der Saftdruͤſe. Einen ſolchen Fleck ha⸗ ben alle Arten mit gelber Krone; hingegen die Arten mit weißer Krone haben einen gelben Fleck, z. B. Ranunculus heterophyllus, Tab. XV. 34. Sm R. rutaefolius (Jaequ. Collect. Vol. 1.) ift das Saftmaal pomeranzenfarben, da die Krone weiß und ein wenig röthlich iſt. R. glacialis (Ebendaſ.) hat eine weiße, zumeilen tofenfarbene Krone, und gelbe Saftfhuppen. Beym R. parnaffifolius, deffen Krone weiß ift, meldet der Here Verfaſſer nichts von einem ; I. folchen Fleck. 5. Die Blume wird von den Bienen häufig befucht, Sie. kriechen in derſelben um die Staubgefaͤße ringsherum. Ob ſie den. Saft genießen, weiß ich nicht; daß fie aber den Staub fammlen, ift gewiß, denn ich fand denfelben an ihren Hinters beinen in Geſtalt gelber Kügelchen. —— Ranunculus auricomus, Tab, KXV. 25: 28-30, 5 32. 33, 35. 36 T 2 — * — 30, Eine alte Blume; von oben oeſehen, deren 8 % und KReonenblätter abgeriffen worden, | 35. Eine Anthere von der unteren oder. äußeren Seite. Der eine Balg hat ſich geöffnet, der andere noch nicht. Pr N RN wanuneulue 36. Dieſelbe von der oberen oder inneren Seite. 2 23, U: ziemlich erwachfene , aber noch nicht teife Feucht, A 28. 29. Zwey reife Samentörner des Ranunculus falca- us, das erſte fruchtbar, das- andere taub. 32. 33. Buy. — Sapnentörneg des Renunculus 4 aecris. | — Medikus * in der fe: angefüßrten Abhendiung S. | — er habe bey verſchiedenen Arten des Ranunculus geſehen, \ daß die Staubgefäße ſich den Piſtillen naͤhern, und denſelben Ihren Staub zuführen; woraus folgen würde, daß hier die mechanifche Befruchtungsart Statt findet. Wenn er zu dieſen Arten auch die gegenwaͤrtige rechnet, ſo hat er ſich ſehr geirrt. Denn 1) mann die Blume fich geöffnet hat, fo. haben ‚alle Ä | Staubgefäße die Stellung, welche das bey a Fig. 30. allein. no hat, und-Ihre Antheren find noch gefchloffen. Wann hiers auf die Antheren fich öffnen, fo entfernen fich die Staubgefäße von den Piftilen, und nähern fih den Kronenblättern, wel ches In der abgebildeten Blume die mehreften fchon gethan haben, - und die übrigen noch thun. Alſo geſchteht hier grade das Ge— gentheil von: demjentgen, was Medikus will bemerkt haben. 2) Die Autheren haben nicht auf der den Piſtillen, ſondern auf der den Kronenblättern zugefehrten Seite den Staub, Beſi eht man die Blume von oben, fo fieht man, daß Ihre obere Seite. ſtaubleer iſt, daß aber an beiden Raͤndern der auf der unteren Seite befindliche Staub etwas hervorragt, Sig. 35:36. Geſetzt alſo, die Staubgefaͤße naͤherten ſich wirklich, wann ihre Anthe⸗ ren zu bluͤhen anfangen, den Piſtillen, ſo wuͤrden diefe dadurch nicht befruchtet werden, well jene nicht die ſtaubvolle, ſondern ‚bie ſtaubleere Seite Ihrer Antheren auf die Stigmate legen wir: den. 3) Wenn e8 die Abſicht der Natur waͤre, daß die Staub gefaͤße unmittelbar die Piſtille befruchten ſollten, ſo muͤßte ſie es auch fo veranſtaltet Haben, daß alle Piſtille einen folchen Zuſpruch von den Staubgefaͤßen erhielten. Denn es laͤßt ſich kein Grund gedenken, warum fuͤr das eine Piſtill nicht eben fo fehr, ale für das andere, geförgt feyn follte. Geſchaͤhe aber diefes, fo müßte auch ein jedes Piſtill befruchtet werden, Hievon lehrt aber die Erfahrung das Gegentheil, In der 23. Fig, fiehe man verfchie; dene Piſtille, welche, weil ſie befruchtet worden ſind, an Groͤſſe — zugenommen haben, verfchiedene aber, welche aus Mangel der Befruchtung klein geblieben find, Und wer eine Samenlamm: : lung ne itzt, wird unter dem Samen der Arten des Ranunculus wo ein Safttroͤpfchen fißt, nes befruchte. Piſtille auf diefe Are befruchten werde, | zwar eine jede Blume, well es nicht leicht geſchehen kann, daß gelb waren. — | | 4 “Tab. XV. 36. Eine Saftmafchine : von — 37. Diefelbe: — Ranunculus. viele taube Samenkoͤrner finden. Dies habe ich durch die abge⸗ 4 bildeten belderley Samenkörner — anderer — Pape — wollen. — So wie nun alfe dieſe drey unande wider die medanifähe 4 Befruchtungsart ſind, eben fo bewelſen fi fie e, daß die Befruchtung A \ Denn wenn kleine Inſekten, 43. B. © Blafenfüße oder Ameifen, den. Safttröpfehen nachgehen, ; fo ke | chen fi fie auf einem Kronenblatt hinab bis zum Nagel deſſelben, — Hier muͤſſen ſie nun die Antheren =. berühren, und den auf der unteren und Ihrem Körper zugekehr⸗ — | ten Seite derſelben fisenden Staub abftreifen. -Dergleihen Zus | fekten halten fich aber nicht. bloß beym Saft auf, fondern kriechen 4 auf eine unbeftimmte Art auf allen’ Theilen der Blume umher. ducch Inſekten gefchieht. Es ift alfo nothwendig daß ein ſolches Inſekt, nachdem es ſi — mit Staube beladen hat, auch auf diefes oder jenes Piſtill ger 4 rathe, deſſelben Stigma beruͤhre und beſtaͤube, und dadurch jr» Es läßt ſich aber nicht erwarten, daß es alle % Daraus folgt, daß # fie während ihrer ganzen Bluͤhezeit nicht von einem oder dem an⸗ dern von diefen Inſekten befucht werden follte, verfchledene gute Samenkoͤrner anfegen, eine jede aber — he ee Piſtille ® 4 haben muß, In einer Blume traf ich von beiden genannten: Krten ein: A F Indlviduum an. Den Blafenfuß konnte ich nicht lange beobahs 4 ten, denn er flog davon. An der Ameiſe aber ſahe ich ſehr deu⸗ lich, daß ihr Körper, befonderg die Fuͤhlhoͤrner vom Staube ganz . “ So beſtaͤubt kroch fie auf allen Thetlen, bejondere auch auf den Piftilfen, umher, da fie denn nothwendig ein und das andere Stigma mit Staub verfehen haben muß. Bw ‚Hel Icbor Us. Beil home niger. Schwarze Nieſewum Tab. xV. v. Tab. XXY. 11. 19— 22, — von der Seite. Die Linie a b bezeichnet die Stelle, bis zu wel⸗ cher der Saft ſteigt. Tab. XXV. ı1. Die vergröfferte Blume, — man ſie ie aufrecht geſtellt, und den groͤßten Theil der Krone weggeſchult⸗ ten hat, von oben gefehen. 21, Diefelde, doch — Tage — von der Seite ge⸗ ſehen. 19. Das ſtark vergroͤſſerte Stigma von dr Ole, 20, von innen, 22, von außen, — — — — an — — — Ar a — Br RE ei * Ir EX i Helleborus, Ä —— ⸗7 Die Saftmaſchinen ſind die Saftdruͤſen und vüsleld die R Safthatter. Ste fißen auf einem kurzen Stiel, damit fie nicht j von den Staubgefäßen zu fehr verdeckt werden, und find gelb; t\ Hi Beides dient dazu, daß die Inſekten diefelben defto leichter fin; | den. Gegen den Regen iſt der Saft dadurch geſichert, daß die Blume der Erde zugekehrt iſt, und eine etwas konkave Krone hat, | j und daß die Saftmafchinen in dem Winkel zwiſchen den Staubge; N faͤßen und den Kronenblättern ftehen. Wann die Blume zu blühen anfängt, fo ſtehen die Staub; gefaͤße dicht um die Fruchtfnoten herum, und die Antheren find noch geſchloſſen. Darauf faͤngt die aͤußerſte Reihe derſelben an, ſich von den uͤbrigen zu entfernen, zu verlaͤngern, und dicht an die Saftmaſchinen anzulegen, und indem dies geſchieht, oͤffnen \ N In ibxe Antheren. Will alfo ein gröfferes Inſekt in die Saft; N | . mafchinen hineinfriechen, oder feinen Saugerüffel. hineinſtecken, J ſo muß es nothwendig den Staub von den Antheren abſtreifen. a Hierauf legt fich die Folgende Reihe der Staubgefäße an die Saft: aſchinen an, und oͤffnet die Antheren, und eben dies thun nach hr und nach die übrigen. blaͤheten Antheren den hinter ihnen befindlichen blühenden nicht J im Wege ſtehen, und verhindern, daß die Inſekten dieſe beruͤh— "ren, ſo ragen dieſe über jene hinweg, weil die Filamente, deren Antheren verbluͤhet ſind, ſich wieder verkuͤrzen. So ſi eht man — — ER — 2 — — J der Mitte befindlichen noch nicht bluͤhenden, —4 verbluͤhete a. N daß die Befruchtung durch Inſekten geſchteht. J Kehrt man die 21. Figur um, fo fieht man die Blume uns = gefähr in ihrer natürlichen Stellung. Da alfo die Stigmate und ale die ſchon miiedriger ſtehen, als die Antheren, fo koͤnnte man glauben, daß der Staub der letzteren auf die erſteren leicht fallen koͤnne, ent weder von ſelbſt, oder wentigſtens, indem ein Inſekt die Ans theren beruͤhrt. Base rer rn > 7 wi in F Ristis es ſich felten fügen. würde, daß Staub auf diefelben fiele, Fe Rıtmen wir aber an, daß ein großes Inſekt mit feinem beftäub: ten Körper die Stigmate berührt, fo wird daffelbe durch Ihre . Rkeinpet {im geringſten nicht verhindert, fie mit Staube zu ver; ſehen. ü Welches Inſekt die Blume She , und ar welche Art es den Staub auf die Stigmate bringe, weiß ich nicht. Ich noch niemals ein groͤſſeres Inſekt auf derſelben angetroffen, aber eben fe wenig habe ich auch jemals eine mit guten und reifen N h gruͤn damit ſie gegen die welße Farbe der Krone etwas abſt echen. Damit nun aber die vorderſten ſchon ver⸗ J in Fig. 21., daß die blühende Anthere b höher ſteht, als die in Wegen dieſer Einrichtung ift es fehr wahrſcheinlich, | Allein dies iſt gar nicht wahrſcheinlich, weil | "die Stigmate theils fehr Elein, thells nicht den Antheren zus | “ . gekehrt, fondern größtenthetfs von denfelben abgewendet find, M era Helleborus, Caltha, 208 Samenkornern verſehene Samenkapſel gefunden. Das öehtere halte ich fuͤr eine natuͤrliche Folge des Erſteren. Die Blume faͤngt im Herbſt an zu bluͤhen, und blahet den: Winter hindurch bis zum Anfang des Fruͤhjahrs. So fand ih fie z. B. Im Jahr 17988 am 6. März noch blühend, und am | 20, September fchon wieder blühend. Ihre Beftimmung fcheint | zu feyn, daß, wenn während der Falten Jahreszelt ſchoͤne und gelinde Tage einfallen, an welchen die Inſekten ſich aus ihren Winterwohnungen begeben, fie denſelben einige Nahrung vers Ihaffe. Vielleicht iſt fie für die Bienen beftimmt, welche unges duldig auf dergleichen Tage zu warten feheinen, und an denfelben zum Vorfchein kommen, mann ſchon ſeit fanger Zeit in Ihren . Wohnungen und um diefelben eine todte Stille geherrſcht hat. „Helleborus viridis. Grüne Nieſewurz. Tab. XV. 39. 40, Eine Saftmafchine von der Seite und von innen. Dis an die punktirte Linie ift diefelbe mit Saft angefüllt. Durch die Farbe unterfcheiden ſich die Saftmafchinen nicht von der Krone, fondern fie find grün, tie diefe. Der Soft Ift vor dem Regen fehr wohl verwahrt, weil die Oeffnung ber weis ten Saftmafchinen fehr eng, und die Blume der Erde zugefehre iſt. Bienen habe ich häufig auf derfelben angetroffen, es ſchien aber, daß fie bloß Staub ſammleten. Auch auf diefer Art habe ich noch niemals reife mit guten Samenkörnern angefüllte Sos menkapſeln angetroffen, Caltha. Caltha paluftris. Ruhblume. Tab. XV. 38. 41. | 41, Die etwas vet gralient? junge Blume, von. oben ge⸗ ſehen. | +38. Die Piſtille, In deren Winkeln untermärts die Seft⸗ troͤpfchen ſi itzen. | | Nachdem ich diefe Blume fange für faftleer — hatte, ſo verurſachte es mir ein nicht geringes — als ich den Saft endlich entdeckte. 1. Jeder Fruchtknoten hat nicht weit über feiner Bafl s auf beiden Seiten einen weißlichen Fleck, welcher eine Saftdruͤſe iſt. 2. Der Saft ſitzt in dem Winkel jeder zwey nächften Frucht die Filamente, fo ift ziwifchen den Fruchtknoten und den nächften - Filamenten ein Eleiner Zwifchenraum vorhanden, in welchem fo; wohl die Safttröpfchen, ale — kleine Inſelten Platz genug haben. | 3. Die Safttröpfepen“fins vor dem Negen wohl verwahrt, Denn die Antheren, welche höher ſtehen, als diefelben, füllen den ganzen Raum zwilchen den Fruchtfnoten und den Kronen⸗ T3 Enoten auf den Saftdruͤſen. Weil die Antheren dicker find, als | dern ſtehen nahe uͤber einander. Er — En | blättern — Dies if die Uefa, warum auch bier, wie — Alu 5 Ranunculus, fo viel Staubgefäße vorhanden find, da BE as fruchtung wenigere erforderlich ſi ſi nd. = yet Blume wird von den Eleinen ſchwarzen Blumenkaͤfern haͤufig beſucht. Einen derſelben ſahe ich um die Fruchtknoten herumkriechen, und die Safttroͤpfchen ablecken. Bienen aber habe ich auf derſelben nicht angetroffen. 2 Vierehnte af. Switterblumen mit: vier Stausgefäßen, von — zwey laͤnger find, als — beiden anderen,” er 0 Auga. Re pyramidalis. Berggůnſel. Tab, XV 3, = | 3, Ein Theil der. Blume im Durchſchnitt. a die unter den Fruchtknoten befindliche Safer. ab bet Safthalter. b die Saftdede. | | 4. Die vergroͤſſerte Blume , von vorne gefehen. Die Saftdräfe,. welche Linne überfehen, Poltih | — wohl bemerkt hat, ſitzt im Grunde des Kelchs zwiſchen den beiden unterſten Fruchtknoten und der Kronenroͤhre. Sie iſt ze u da die Fruchtknoten blaßgrun ſind. Der Safthalter iſt der unterſte weitere Theil der ‚Kronen, | | ai welcher mit Saft ganz angefüllt if. es Die Saftdecke iſt der Ring von Haaren, ; mit; welchem ode — unmittelbar uͤber dem Safthalter verſehen iſt. 4. Das Saftmaal find die weißen Streifen und bunfleren | —* auf der dunkelblauen Unterlippe der Krone. Dieſe Gattung iſt nicht die bequemſte, wenn man ſich einen Begriff von der in dieſer Klaſſe enthaltenen Blumen machen will; ſie iſt vielmehr als eine Ausnahme von der Negel anzufehen, da fie £eine Oberlippe hat. Weil nun diefe hauptfächlich zum Schuß dor dem Negen dient, fo wie die Unterlippe zum Anfehen und zum Saftmaal, wie auch dazu, daß groͤſſere Inſekten fih auf dieſelbe ſetzen koͤnnen, um ihren Saugeruͤſſel in den Saſthalter hinelnzuſtecken: ſo laͤßt ſich mit Wahrſcheinlichkeit eine Urſache angeben, warum hier die Oberlippe fehlt. Die Blumenwirbel find nemlic) nicht, Die Blumen eines jeden Wir; bels werden folglich von dei Plättern und den Unterlippen der ” Blumen d des unmittelbar uͤber demſelben tzebenden Wirbels hin⸗ wie gewoͤhnlich, von einander entfernt, ſon⸗ \ * ne AT Tee F ne a af pi u” Zu N u PETE 1 ur u we. N ER Er 2* * rs ee EI 66 — J 2 > \ — vier X x in B ® Caltha. Aiuga. Teuerium. Satureia. — Daß Gleditſ ch in dieſer Blame keinen Saft gefunden ea - bat, welches daraus erhellt, daß er ©. 140.. „bloß fagt, daß die h ‚| Bienen Stoff. zu Wachs aus derſelben holen, wundert mich nicht, 2 weil bier feine befondere Thelle vorhanden find; welche den Saft E; y Krünis aber fagt ©. 663., daß die " abſondern und enthalten. Blumen den Bienen auch Honig geben, — nicht die Stelle 4 | an, wo Ja derſelbe befindet. ii Didynamia. | ve [4 * — anglich vor dem — Kan dieſelbe ſetzen tonnen. a 2 ‚ Teuerium. | en fruricans. Tab. AM. $ Durchſchnitt. — L Hit der Saftdrüfe hat es eben die Fan als be 4 ‚Sie ift glatt und gelb, da die der vorhergehenden Gattung. Sruchtfnoten mit Borſten überzogen und grün find, 2. Der Safthalter ift die auf der unteren Seite bocterichte j Baſis der Kronenroͤhre. 3. Unmittelbar über dem Safthalter tft die Krouenrdhre en⸗ ger und mit Haaren beſetzt. Bu, der untere Theil der SIR iſt haarleht. 4. Die, blaßblaue Unterlippe und die Siaßgrängelsiche Ober: Lippe find mit —— Adern geslert, . Satureia. Pfefferkraut. 1. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknotenhalter, — pome⸗ ranzenfarben iſt, da die — weiß, oder ein — gelb⸗ lich ſind. Satur eia — 4 4 + [' J A r 4 J "AR 4 KR «= — PB 3. Die Oeffnung der — iſt mie weicher Bote J beſetzt. — — ——— — — — —— x = R} * * 32008 7 —— a 9 vr Hätten fie aber eine Oberllppe⸗ au fo würde diefelbe von jenen Blaͤttern und Unterlippen nahe an 4 die Unterlippe herabgedruͤckt werden, folglich würde die vonder J : Oberlippe verdeckte Unterlippe den Inſekten weniger in dte Augen . Ä fallen, und die, groͤſſeren Inſekten wuͤrden ſich nicht BERKER: auf # 4 er > ut — —— Nepen Lauandula ‚Glecöma. 5 Fo j’% En s , ar“ * 301 BT, J ⁊ * k ’ (-, — Satureia —— 3. Die Oeffnung der Kronenroͤhre ik ein wenig wollicht. 4. Die Krone iſt blaßroͤthlich; die Unterlippe aber iſt vor — * zur Saftdecke dienenden Wolle mit dunkelrothen Punkten ger — $ siert, welche das Saftmaal find. .'' Gen u EN - DEREN Hyflopus. Hyffopus officinalis, ‚Hop. Tab. XVI, 6. Der Y ‘1, Die Saftöräfe ift der viermal ——— BE tenhalter. £ n 3. Daß die unterften Fllamee ſich von den oberſten ab⸗ — waͤrts beugen, ſcheint deswegen zu geſchehen, damit ſi ſi e die Oeff— nung der Kronenröhre vor dem Regen ſchuͤtzen. | Gleditſch hat ſchon Saft inder Blume gefunden, ©. 227., e: % ſo wie in der Lauandula Spica, ebendalshit- ; MM \ Nepeta. Bu 9 Nepeta Cataria. Katzenmuͤnze. Tab. XV. 7. Die vergroͤſſerte Blume, von vorne geſehen. =... Zwiſchen der Unterlippe und der Oeffnung der Kronen; N rihre iſt eine Reihe von Haaren aa angebracht. * der Kronenroͤhre mit rothen Punkten geziert, I A ! —F | Lauandula. ! Lauandula Spica. Lavendel. Spike. 1, Die Saftdrüfe iſt der Fruchtfnotenhalter, findlich. | | 4 3. In der Kronenroͤhre ſind hinter den Antheren weiche Ds Haare befindlich. —— | ; 4 Die blaßbfaue Krone hat fein Saftmaal, wenn man = theren, welche man von außen ſehr wohl ſehen — fuͤr daſſelbe = ‚halten will, | 3 SR — Glecoma. Glecoma 'hederacen. Gundermann, Titel, VI. :8te DIOR Blume. V. Die ältere Blume. a Die Saftorüfen find entweder die weißen Fruchtknoten # ſelbſt, oder der grüne Körper, auf welchem fi fie ſtehen. 22. Der Saſthalter ift der unterſte engere und inwendig glatte Theil der Kronenröhte, | | a 4. Die weiße Krone iſt auf der Unterlippe und an der Oeff⸗ J 2, Der Saft ift im ——— Theil der ee bes | | nicht die in der Kronenroͤhre ſitzenden pomeranzenfarbenen Ans _ \ ? \. = — = — a . j > er ec‘ — * Glecoma. Lamium. — Damit kein Siegentronfen den Saft verberbe, fo bat der Krone ſchuͤtzt alfo die Deffnung des vorderften weiteren Theils der Kronenröhre vor dem Regen. 2) Diefer weitere Theil der weiche an der En — in ee Anzahl ae find. 4. Die violette BES hat auf dem Mittelſtuͤck ver Unterlippe unmittelbar vor der Oeffnung der Röhre zwey purpurfarbene Flecke, und der weitere Theil der Röhre ift auf der unteren Seite purputfarben und in der Mitte,mit drey weißen Streifen gezlert. Steht alfo ein Inſekt in die Dlume hinein, fo erblidt es im Grunde derfelben purpurfarbene und weiße Streifen, welche ihm den Weg zum Saft zeigen. 5. Daß die Blume von Inſekten ——— wird, erhellt kennen iſt. Denn wann in der juͤngeren Blume die Antheren blühen , ſo ſteht der Griffel hinter denfelben, und die beiden Lap⸗ ‚pen des Stigma liegen dicht an einander. Wann aber die Ans theren in der älteren Blume verwelft und abgefallen find, fo biegt ſich der Griffel vorwärts, und die Lappen des Stigma begeben ſich von einander, / | Lamium. La mium album. — taube Neſſel. 8—1o, 18 - 20. | 8. Die vergröfferte Krone nebft den. Befruchtungetheilen in natürlicher Stellung, vonder Seite gefehen, 9. Diefelbe, von vorne geſehen. ar | 10. Der im Grunde des Kelchs fißende (punftirte) — knotenhalter, welcher die Saftdräfe iſt. ben ihr völliges Wachstum nad) der Befruchtung ſchon erreicht, 18. Der unterfte Theil der Kronenroͤhre im Durchſchnitt. a c der Safthalter. be die Saftdecke. 19. Ein beynahe reifes Samenkorn von auten⸗ 20. son innen, I, Die Saftdrüfe iſt der blaßselbe —— ———— Fruchtknotenhalter. Der unterſte Theil der Fruchtknoten iſt zwar fleifchicht und weiß, fondert aber dennoch den Saft nicht ab. Kronenröhre, Er umſchließt die Saftdräfe ziemlich feſt. 3. Unmittelbar über dem Safthalter iſt die Kronenröhre eins gezogen, und zwar auf der unteren Seite. am ftärkiten, kyorp⸗ licht, und auf der unteren auch am ſtaͤrkſten, und mit Haaren beſetzt. Wenn alſo ein Regentropfen in die ——— bineins. 1) die Blume eine faßt horizontale Stellung, und die Oberlippe | | Ktonenröhre iſt auf der unteren Seite mit Haaren versehen, aus ihrer dihogamifchen Einrichtung, welche fehr leicht zu ers Tab. XVL — Die Fruchtknoten bar 2. Der Safthalter iſt der unterſte inwendig glatte Theilider v eine horizontale Stellung haben, Lamium, gefloffen ift, fo muß er vor diefer haarichten ſe— | ben bleiben. - Ferner woͤlbet fih die Oberlippe, deren and mit Haaren befert iſt, zwar in einiger Entfernung von der Deffs mung der Kronenröhre ‚ doch grade über diefelbe, haͤlt alfo die mehreſten Regentropfen, welche auf die Blume fallen, ab, in dieſelbe hineinzufallen. Zugleich erhaͤlt dieſelbe die Antheren trocken. decke mit Wolle uͤberzogen, Sig. 18. 4. Die Krone Ift weiß; die Unterlippe aber iſt ganz PN Blaßgelb und mit olivenfarbenen Düpfelchen geziert, welche an der Oeffnung der Kronenroͤhre am groͤßten ſind, Fig. 9. Die Blumenkelche, welche zuletzt die Samenbehäftniffe find, fisen in Wirbeln oder Quirlen am Stengel. Es find ihrer fo viele als möglich, nemlich zwölf bis fechszehn in jedem Wir⸗ bel, damit fo-viel Samenförner als möglich erjenget werden, Ste find an den aufrechten Stengel nicht vermittelft befonderer Stiele, fondern unmittelbar befeftigt, und haben eine aufrechte Stellung, beides, damit die Samenförner nicht von felbft, oder bey einer geringen Bewegung der Luft herausfallen, fons dern durch einen ſtarken Wind herausgeworfen und. weit wers Die in dem Kelch figende Röhre der Krone Sie hat eine anfehnliche. Länge, weil fireuet werden. ſteht alfo auch aufrecht. ihr unterfter Theil zum Safthalter beftimme ift, und fie uns mittelbar oder nahe über demfelben fich nicht öffnen darf, wenn der Saft gegen den Negen gehörig gefichert feyn fol, Auf die, fer Roͤhre Eonnte nun nicht ein tegulärer und dem Himmel zu⸗ gekehrter Saum angebracht werden. Denn erſtens, da die Roͤhre ihrer ganzen Laͤnge nach dem Stengel ſehr nahe iſt, ſo haͤtte der Saum auf der inneren oder dem Stengel zugekehrten Seite keinen Raum gehabt ſich auszubreiten. Zweytens wären die Blumen alsdenn von oben am ſtaͤrkſten in die Augen 96 fallen. Der ganze Stengel follte aber mit feinen Blumen nicht von oben, fondern von allen Selten am fläckften in die Aus gen fallen, weil er im erften Fall in der möglich groͤßten Ver: | kuͤrzung erſcheint, die Blumen folglich einander verdecken, da im Gegentheil, von irgend einer Seite geſehen, ihrer fo viele als möglich zugleich bemerkt werden. Der Saum mußte alfo daß erftens derfelbe nicht von einer Seite zur anderen eine eben fo große Ausdehnung erhielt, als von oben nach unten zu, weil die Blumen dicht neben einander, aber in einer zlemli— chen Entfernung über einander ftehen, folglich zwar von oben nac) unten zu, nicht aber von- einer Seite zur anderen fich ausbreiten koͤnnen, ohne einander zu verdecken. Zweytens, daß berfelbe von oben nach unten zu In zwey Theile getheilt Endlich iſt auch die Kronenroͤhre oberhats der — Tab XVI. 11. Die vergroͤſſerte Blume den n 86, 4 Nun war es zweckmäßig, Lamium. wuͤrde, welche einander ſehr unaͤhnlich ſind. Da oSerfte Imn a da er Über der Deffnung der Kronenroͤhre fleht, mußte haupt: | fachlich dazu beftimme werden, dieſe Oeffnung vor dem Negen | Er mußte aljo die Geſtalt eines Gewoͤlbes bekom N men. Die aͤußere Oberflaͤche dieſes Gewoͤlbes iſt dem Regen ausgeſetzt, und wird von demſelben benetzt, ohne daß hleraus e innere Oberfläche — Unter derſelben mußte alſo den Antheren und dem Stigma ihre Stelle angewiefen werden, damit auch fie trocken blieben. Der unterfie Theil aber war | hauptfächlich dazu beſtimmt, der Blume mehr Anfehen su 4 verſchaffen; er mußte daher von wicht Fleinem Umfange — ſeyn. Ferner mußte auf demſelben das Saftmaal angebracht werden, und ſich bis an die Oeffnung der Kronenroͤhre er ⸗ ſtrecken, damit ein Inſekt, welches, durch die Krone angelockt, J ſich zur Blume hinbegeben, und auf dieſen Theil geſetzt hat, von demſelben in die Roͤhre, Bar den at enthält, ver a zu fchüßen. der geringfte Nachtheil entſtehen kann. aber bleibt beſtaͤndig trocken. gefuͤhrt wuͤrde. Dieſes laͤßt ſich anf die —— Blumen, welche u der erften Ordnung dieſer Klaſſe (Symnölpermia) ——J anwenden, ) 3.0 der Blume Babe Ich Ameifen gefunden. Anch von 9 Hummeln wird ſie beſucht, und waheſchelnlich auch befruchtet. ' -Lamium purpureum. Rothe — le ı1. 21. Tab. XXUL g*. g**, 13% von der Seite gefehen, | 21. Diefelbe, von vorne gefehen. 5 *. Geſtalt der Gefchlechtstheile nach dem verfelebenen Al⸗ 4 a, wann die Blume aufgebrochen iſt Die An⸗ a theren find alsdenn voller Staub; das Stigma aber ſteht zwie⸗ ; ter ” Blume. ſchen denſelben, und die beiden Theile deſſelben liegen noch an einander, wie b zeigt. d und c, wann ‚Dr Dlume m gew — den iſt. Tab. XXIII. 8” Blume beſucht, von vorne. I Derfelbe. Durch die Punkte wich der — 1J Fleck angedeutet, welcher aus dem von den u Autheten abaekreifs ten Staube befteht. 13*, Derfelbe von der Seite. Dieſe Art hat mit der vorhergehenden eine gleiche Einrich Si tung. Die Saftdrüfe iſt weiß. Das Saftmaal find die dun ⸗ kelpurpurfarbenen Flecke auf der Unterlippe der blaßpurpurfarbe⸗ nen Krone, welche ſich bis an die Oeffnung der Kronenroͤhre er⸗ | ſtrecken. iſt dieſe Oeffnung mit einigen dunkelpurpurfar⸗ Denen Wr) Tab, " De Kopf einer Sum, — die. u ae A EP er ad benen Linten bezieet welche in die Roͤhre hinelnlaufen—. De | Dberlippe hingegen bat feine folche Flecke oder Linien, weil diefes Mi one Nutzen feyn würde, Jedoch iſt fie auf der Außeren Seite Lamium. \ u zwiſchen den Blättern hervorragt, den über der Pflanze umher⸗ fliegenden Inſekten deſto beſſer in die Augen falle. } Auch diefe Blume iſt ein Dihonamift, und zwar von der männlich weiblichen Art. voller Staub find, hat der Griffelmie den Fllamenten eine gleiche 4 Stellung, und das Stigma liegt zwiichen, oder ein wenig hinter den Antheren, und hat ſich noch nicht von einander gegeben. Nach einiger Zeit aber kruͤmmet ſich der Griffel vorwaͤrts, ſo daß J man, wenn man die Blume von der Seite beſieht, das Stigma 4 von einander. Al F J Als ich im April des nädftvergangenen Sahres in der Mit⸗ 1 tagsſtunde in einen vor der Stadt helegenen Garten gegangen a war, in der Abficht, Bienen auf dem Miärzvel (chen (Viola odo- u zata) zu beobachten: fo ſchlug mir dieſe Abſi icht fehl; denn es ließ ſich keine Biene weder hoͤren noch ſehen, , weil es kuͤhles Wetter ; war, auch zu regnen anfing. Indeſſen hörete ich eine Hummel — | ſummen ‚ und ich traf dieſelbe auf dem Lamium purpureum, i k. welches auf dem noch nicht umgegrabenen Lande in großem Uer berfluß ſtand, in voller Arbeit an. Sie hatte die Groͤſſe einer * Ich ſchlich mich an dieſelbe hinan, und ſahe, indem ſie von einer Blume auf eine andere flog, daß fie vorne am Kopf iwiſchen den Augen einen jinnoberrothen Fleck Hatte. Da nun Ü N diefer Fleck weiter nichts als Staub war, welchen fie, Indem fie 1 den Blumen ſaß, und ihren Saugeruͤſſel in den Safthalter blneinſteckte, mit den zwiſchen ihren Augen befindlichen Haaren | abgeſtreift hatte, Sie konnte nemlich nicht anders zum Saft ges langen, als ineben derjenigen Stellung, In welcher ich eine gröffere "18 $ ' a A U In dieſer Stellung mußte fie nun nothwendig mit jenem Theil N ihres Vorderkopfs die Antheren der jüngeren Blumen berühren, nn — ee r — ruͤhren, und daſſelbe mit Staube verſehen. Hievon uͤberzeugte J mich auch bald der Augenſchein. bemerkte ich, daß die Spitzen des weißen Stigma mit zinnober⸗ i rothem Staube verſehen waren; W; N: Jene waren von der Hummel beſucht worden, dieſe nicht. ———— — — N — N J von dieſer Hummel befruchtet wird. | 4 von gefättigterer Farbe, als auf der inneren, damit fie, weil fie | Denn anfangs, warn die Antheren - fehen kann, Fig. 11., und das Stigma bieget feine beide Theile der Antherenftaub eben fo gefärbt if, fo fahe ich leicht ein, daß Hummel aufder Stachys [yluatica angetroffen habe, Tab. XXIU. | I und ihren Staub abftreifen. Aber eben fo nothwendig mußte fie mit dieſem beſtaͤubten Thetl das Stigma der aͤlteren Blumen be— | Denn an einigen älteren Blumen Lamium. 306 | Diefe Beobachtung war mir zu wichtig ‚ als daß ich nicht haͤtte wuͤnſchen ſollen, dieſer Hummel habhaft zu werden, um ihren Kopf abzuzeichnen. Es gluͤckte mir, ſie zu fangen. Als ich ſie mit einer Stecknadel durchſpießte, fieng ſie auf einmal auf eine ganz andere Artzu fummenan, alsvorher, Dies Summen ” | hatte wirklich eine Aehnlichkeit mit dem Gefchrey, welches ein Menfch erhebt, dem Gewalt und Unrecht gefchieht. Won dem Staube fand ich noch genug ‘auf dem Borderkopf, obgleich ein Theil deffelben von dem Schnupftuch, mit welchem ich fie Reng, war abgewifcht worden. Mer muß nicht den Fünftlichen Sau ſowohl diefer Blame, als auch dieſer Hummel bewundern? Wer ſieht nicht ein, daß der Schoͤpfer jene fuͤr dieſe, und dieſe fuͤr jene beſtimmt, und eine jede von beiden fo gebildet hat, als eg das Beduͤrfniß der an⸗ deren erforderte? Auch die Bienen beſuchen die Blume ſehr häufig, und ber kommen alsdenn aud einen zinnoberrothen Fleck vor der Stirne. Sie ſammlen aber nicht bloß Saft, ſondern auch Staub, wel⸗ chen ich an ihren Hinterbeinen bemerkte, und wegen ſeiner Farbe | leicht erkennen fonnte. Da dieſe Blume ein Saftmaal bat, fo ik fie eine Togedr blume, und bricht des Morgens auf. Dies beweiſe ich durch fol⸗ genden Verſuch. Ich brach in der Mittagsſtunde zwanzig Sten⸗ gel ab, und ſtellte diefelben, nachdem Ich alle bluͤhende Kronen abgeriffen hatte, Nachmittags um ı Uhr ins Wafler, Abende um halb ıı Uhr befahe ich dieſelben, und fand Feine einzige neue Blume Am folgenden Morgen um 5 Uhr fand ich 14 junge Blumen, um halb 7 Uhr 19, um 8 Uhr 26, um 9 Uhr 27, um 11 Uhr 27, um 12 Uhr 27, Nachmittags um 3 Ahr 27, um 6 Uhr 28, Abends um Halb 9 Uhr 28. Nun riß ih die: Kronen ſaͤmtlich ab. Am folgenden Morgen um 5 Uhr fand ich 52 neue Blumen, um halb 7 Uhr 66, um 8 Uhr 85, um 9 Uhr 88, um 17 Uhr 38, Nachmittags um 2 Uhr gg, um halb F Uhr sg, Abends um Halb zo Uhr 39. Ich rig die Kronen diefer Blumen ab, und fand am folgenden Morgen ums Uhr 103 Blumen, um g Uhr 124, um aı Uhr 127, Nachmittags um ı Uhr 127, um halb 4 Uhr 127. Sch habe diefen Verſuch um-fo viel fieber mit diefer Blume angejtellt, da diefelbe allenthalben Teicht zu haben iſt, damit ein Jeder, der fi) durch feine eigene Erfahrung überzeugen will, denſelben defto leichter wiederholen koͤnne. Jedoch muß man fich in anderen fand ich diefes nicht. Dieſe Erfahrung beweifet alfo unumſtoͤßlich, daß umd wie dleſe Blume | bey demſelben nach der Natur richten, und die Blumen an einen . ſolchen Ort hinftellen, wo fie den ganzen Tag — den Son: nenftrablen ausgeſetzt ſi nd, % Sr l- — —— S. Sachs. | Gakopfi. x 52 Er : : ir = Galeopfis Tetrahit. Hanfneſſel. Tab. XVI. Ba Die (punktirte) RN. von vorne und von der Seite geſehen. — 1. Die Sefidruſe if der aim he Sie iſt ib | uch, da die Fruchtknoten gelbgruͤn ſind. — Der Safthalter iſt der unterſte N glatte en ber = Kronenrohre. 19:8: = 3. Der oberfte heil der Kronentöfre J mit in die — ge⸗ richteten Haaren uͤberzogen. 4. Das Saftmaal iſt der gelbe Sie =” der — Galeopfis cann abina. Die weiße Krone hat auf der Unterliope ein ſchoͤnes Saftmaal. Die beiden Seltenftücke der; ſelben find an der Drffnung der Roͤhre blaßgelb, das mittelſte Stuͤck aber iſt vorne purpurfarben mit einem weißen Rande, und | an der Deffnung der Röhre gelb mit purpurfarbenen Rinten. Galeopfis Galeobdolon. Selbe taube Neſſel. Tab. XVI. ‚12, 13. 1% 23: $n Anſehung der Saftdruͤſe und des Safıhaters if dieſe der erſten ähnlich. _ 3, Die Saftdecke iſt ein ringfoͤrmiger Anſatz der ———— | welcher mit Haaren befeßt if, Fig. 15. ab. Die Oberlippe der Krone hat am Rande lange Wimpern, 4 Da die Pflanze an dunklen ſchattlchten Orten waͤchſt — ſo iſt es zweckmaͤßig, daß die Krone 1) groß J, 2) von heller Farbe, nemlich gelb, iſt. Das Saftmaal find die rothlichen Punkte y mit welchen die Unterlippe geziert if Si rach yS. — ſyluatiea. —— a Aa AS 9, a . Tab. XVI. 16. Die vergröfferte Blume, von vorne geler Neben diefer Figur a die Saftdrüfe. 2 Der untere Theil der Kronenröhre. —— Derſelbe, goſgeſchnt tten und flach —— Saſtdecke. | Tab. XXI. 9, Die Blume wird von einer großen Hum⸗ mel beſucht und befruchtet. 02.2. 3. In Anſehung der Saftderife, des Softhalters und der Saftdecke iſt dieſe Art dem Lamium aͤhnlich. Die Saſtdruͤſe iſt ein wenig blaßgruͤn, die Fruchtknoten aber ſind weiß, und ſplegelglatt, da jene feinen Glanz bat. ben. 2.754 Die purpurfarbene Krone hat auf der Unterlippe ein ſcho⸗ nes aus dunkelpurpurfarbenen und welßen Siguren beſtehendes Saftmaal. fangen, a Die vergröfferte Blume, von vorne gejehen. | Tab, a 16, 25. a b die © Stachye. er Die Blumen —— von Bienen — Häufig — | einer zur andern. als fo, daß fie auf der Unterlippe der Krone ſtehen, mit ihrem haarichten Kopf die Antheren der jüngeren Blumen und. das Stigma der älteren berühren, und folglich die letzteren durch den Staub der erſteren befruchten, (S. die folgende Art.) Eben “ J A re | 1 ze * Ya 2 * — — 4— — De N $ 3 n 30, " x “ nd 4 “ * % E te letzteren fliegen mit ausgeſtrecktem Saugerüffel von . Sie können aber nicht anders zum Saftger 4 hieraus läßt ſich erklären, warum die beiden vorderften Staubger J— faͤße, nachdem ſie verbluͤhet ſind, ſich ſeitwaͤrts biegen, Tab. XVL - 16., damit fie nemlich nicht verhindern, daß die Hummeln auch die hinterſten Antheren beruͤhren, und thren Staub abſtreifen. Stachys paluftris. Sumpfpoley. Tab. XVI. 14, Eine jüngere Blume in natürlicher Stellung, von der Seite gefehen, nachdem die vorderfte Hälfte der BR ihren Staubgefaͤßen weggeſchnitten worden. Re ıs. Eine ältere Blume eben ſo beſchnitten. Tab. XXIII. 14. 15. — BR — + 17, % x J Mit der Saftdruͤſe verhält es ſich hier, wie bey der vorher⸗ J gehenden Art. Das Saftmaal iſt blaßpurpurfarben und weiß, Bey Regenwetter ändert die Blume weder Ihre Stellung, noch ihre Geſtalt. Erfteres ift nicht möglich, weil fie unmittelbar am - Stengel fißt, beides aber nicht nöthig, weil durch ihre Struftur der Saft gegen den Regen hinlaͤnglich geſichert iſt. Dies ie: ſich vermuthlich auf die ganze erſte Ordnung diefer Klaſſe an⸗ wenden. 5 Die F lguren der xXxu. Tafel betvelfen, daß dieſe Blume nicht nur von einem Inſekt befruchtet wird, fondern auch, daß dieſes nicht vermittelſt des eigenen Staubes einer jeden Blume, | | ſondern vermittelſt desjenigen geſchieht, welchen das Inſekt aus . | der jüngern holt, und auf das Stigma der älteren bringt, Denn 4 wann die Autheren blühen, Fig. 14., fo ſteht der Griffel hinter “ den Staubgefäßen, und die beiden Theile des Stigma liegennoch dicht an einander. Wann aber die Antheren ihren Staub verlos | ven haben, Fig. 15., fo bieget fich der Griffel vorwärts, unddas Stigma Öffnet ſich. Im erfien Fall fireift alſo das hineinfries chende Inſekt zwar den Staub von den Antheren ab; es kann I aber denielben nicht auf das Stigma bringen, weil daffelbe noch | gefchloffen iſt, und von demfelben nicht berührt wird, Im zwey— ten Fall kann es zwar. nicht hineinkriechen, ohne das Stigma zu i | ‚ berühren; allein es feßt miht den eigenen Staub der Blume an | daſſelbe ab, da die Antheren feinen Staub mehr Haben, fondern denjenigen, welchen es von den Antheren einer jHBgerER Blume abgeſtreift hat. Stachys recta. Tab. XV I "Der unterfie Theil | ‚der Kronenvöhre, Derſelbe has zwar eben eine jolche Saftdecke, * F 9— —7 — bis zur Saftdecke hinabgefloſſen iſt, er in denſel— {ir Fruchtknoten herausgenommen worden. Balora. _Martubium. ” als die erſte Art, aber nicht vor derfeiben unterwaͤrts einen fols wen Hoͤcker „als dieſe, Fig. 25., und Lamium album, Fig. 8. Diefer Höcker dient vermuthlich dazu, daß, wennein ben fih begebe, und den Inſekten nicht den Eingang In den j i Sagfthalter ſperre. ” ‚Ballota. Schwarzer Andorn. Tab. XVl, Ballota nigra, —J 3032. 41, - 30. Die vergröfferte Blume, von vorne gefehen. 31. Die (punktirte) Saftdruͤſe. 32. Dieſelbe, von oben geſehen. 41, Diefelbe, von der Seite gefehen, nachdem der vorderſte Zwiſchen den Frucht— knoten der Stiel, N welchem der abgeldjete Griffel gefeflen hat. 1. Die Saftdrüfe iſt auch hier der Fruchtknotenhalter. Der: 3 | felbe fißt auf einem andern länglichen Körper, von welchem er ſich durch die Farbe unterfcheidet, und leicht trennen läßt. Die Fruchtknoten ſtehen nicht unmittelbar mit dem Griffel in Verbin; dung, fondern vermittelft der Saftdrüfe. Denn diefe hat oben & zwiſchen denfelben einen dünnen Fortfaß, auf welchem der Griffel fist, und von welchen derſelbe — Bee werden | fkann. 2. 3. In Anſehung des Safthalters und der Saftdecke iſt die Blume dem Lamium album aͤhnlich. Daß auch die innere Oberflaͤche der Oberlippe ihrer Krone mit weichen Haaren beſetzt iſt, koͤmmt vermuthlich daher, daß dieſelbe nicht ſo ſehr gewoͤlbt u als gewöhnlich. 4. Die vlolette Krone iſt auf der Unterlippe mit weißen Adern geziert, welche vor der Sal, der Röhre am breiteften. find, 5. Hummeln befuchen die Blume, " Marrubium. Weißer Andorn, Tab. XVI. Naxrrubium vulgare. 33-35. 3 33. Die vergröfferte Blume, von vorne Ana | 38, Die Krone, gegen das Licht gehalten. Die Staubge— faͤße und die Saftdecke erſcheinen als ein dunkler Fleck. 34. Die Kronenroͤhre im Durchſchnitt. 1. Die Saftdrüfe ſitzt auch bier auf einem. beſegdchen Koͤr⸗ wie bey der Ballota. + Marrubium. Leonurus.. Thymus.. 310 | 3. Die Kronenröhre ift oben enger, als In der Mitte, Dier fer engere Theil wird fowohl von den Antheren, als von den uns. | mittelbar unter denfelben befindlichen Haaren verfchloffen. 4, Die weiße Krone hat fein Saftmaal. Daß ihre Ober: lippe nicht, wie gewöhnlich, gewölbt und ganz, fondern flach und getheilt ift, fcheine daher zu kommen, daß die Blume ſeht Elein tft. Die Unterlippe allein würde ihr zu wenig Anfehen vers ſchaffen; folglich mußte die Oberlippe zu eben diejem Endzweck angewendet werden. Weil fie nun wegen dieſer Geſtalt die Def nung der Röhre nicht vor dem Negen fchügen kann, fo wird diefe Deffnung durch Haare verfchloffen, Von dem Mangel des Saft⸗ maals hingegen fcheine die Kleinheit der Blume Fein hinlänglicher rund zu feyn, Indem der Saft bier eben fo verborgen iſt, als in den gröfferen Blumen, und manche noch Eleinere Blumen ein Saftmaal haben. = 5. Die Blume wird von den Bienen befucht, Leonurus. Leonurus Cardiaca. Herjgefpann. Tab. XVI. 27. 4. Das Saftmaal befteht aus dunfelpurpurfarbenen Flecken, mit welchen die Uinterlippe der blaßrothen Krone, die Filamente, und die Oberlippe an der Deffnung der Kronenröhre geztert find. 5. Die Blume wird von Hummeln häufig bejucht, und wahrſcheinlich auch befruchtet, da die beiden vorderften Staubs ‚gefäße, wann fie verblühet find, ſich eben fo, als In der Stachys, ſeitwaͤrts kruͤmmen. Thymus. Thymus vulgaris. Thymian. DieBlumehat Saft, ' welcher von dem Sruchtfnotenhalter abgefondert wird. Eine haarichte Saftdecke aber hat fie nicht, vermuthlich, weil fie wer gen ihrer Kleinheit derfelben nicht benoͤthigt iſ. Die Haare, mit welchen die Deffuung des Kelchs befest Ift, dienen vermuth— | lich cheils zur Beihäßung der jungen Samenkoͤrner, wann bie Krone abgefallen iſt, theils dazu, damit diefelden, wann fie reif | find, nicht leicht ausfallen, fondern vom Winde herausgetöorfen werden. Einige Pflanzen haben Zwitterblumen, andere weibliche | Blumen, welches Linne nicht bemerkt haben muß, Diezwit terblumen find gröfler, als die weiblichen, dienen alfo zur Beſtaͤ⸗ tigung deſſen, was ich bey der Valeriana dioeca geſagt habe, Die erfieren find Dichogamiſten von der männlich weiblichen Art. Sneinem Garten, in welchem ein Stück Landes mit diefer Pflanze befegt war, fand ich theils verſchiedene andere Inſekten, theils in vorzüglicher Anzahl ein bienenartiges Inſekt, welches etwas Kleiner war, als eine Diene, anf den lumen, Dienen u 2 | / T hai Meliſſa. ‚ Ocymum. | — fand ih nicht auf denſelben entweder, weil fie dieſelben nicht beſuchen, woran ich doch zweifle, oder wahrſcheinlicher, weil Saluia officinalis, welche in eben demfelben Garten ftand, und welche fie in größter Menge befuchten , — mehr und an⸗ | genehmere Nahrung verſchaffte. — Thymus Acinos hat ein Saftmdal. | Thymus Serpillum. Quendel. Tab. XXIV. — 9, Efne jüngere Blume, deren Antheren allein blühen. b. Eine ältere Blume, deren Stigma —— deren ange ven aber feinen Staub mehr haben. Daß auch dieſe Blume, ob ſie gleich eine von den kleiuſten Diefer Klaſſe iſt, eine Saftblume ſey, erhellet theils daraus, daß ſie ein Saftmaal hat, denn der Kronenſaum iſt blaßroth, auf der Unterlippe aber vor der Oeffnung der Kronenroͤhre weiß und roth, theils daraus, daß ſie eben ſo, wie Stachys paluſtris, von Denn anfangs ‚ wann die Antheren mit Staube verfehen find, iſt der Griffel noch Fürzer, als die Fir lamente, und das Stigma noch geſchloſſen; hernach aber, wann die Antheren den Staub ſchon verloren haben, — ſich der Griffel/ und das — oͤffnet ſi u In ſekten befruchtet wird. alien Melifa. we — Er Meliffa or eines Meliſſe. — | RT Die Unterf! ppe ter Krone ift vor der Heffnung der Kro nenroͤhre mit kurzen aufrecht ſtehenden Haaren befeßt, ‚und die Kronenröhre tft inwendig auch haartcht. 4 Die weiße Arne, hat fein Eanmene Ocymum, Dorn Bafilieum. Tab. XVI. 28.:29: 3%, 29. Die Kronenröhre im Durchſchuitt ei einem — und einem unterſten Filament. | 37. Dieſe beiden Filamente. 28. Die von den haarichten Anſaͤtzen der Silamente verſchoſ | ſene Oeffnung der Kronenroͤhre. Die Saftdruͤſe iſt der gelbe Fruchtknotenhalter. 2. Der Safthalter iſt die auf der oberen Seite hoͤckerichte | Baſis der Kronenroͤhre. In demſelben fand ich ſehr kleine In— ſekten von zweyerley U. we Die Kronentöhre hat an der Deffnung noch einen Höcer | . auf der oberen Seite, Die beiden oberften Filamente haben einen mit Haaren überzögenen Anfab, mit welchen fie diefen Hoͤcker >. ausfüllen, und. dadurch ‚die —— der Roͤhre dem Degen v vers — wahrfcheinlich auch befruchter. Scutellari a. Prunella. | Re Die Blume wird von den Bienen Häufig befucht, und gelangen, ohne mit den nuteren Theil thres Körpers die Anthe⸗ ren und das Stigma, welche, wider die Gewohnheit, auf: der ‚Unterlippe der Krone liegen, zu berühren, und den Staub: der erſteren auf das letztere zu bringen. ö | 5 cnrellari iA. 8 eutellari 1a —— ——— 38. Dt e vergroͤſſerte Blume, von vorne gefehen. 39 Die Saftdruͤſe von der Seite, 40. von vorne. sr Die Saftdruͤſe iſt der fleiſch chte gelbliche Ksıper, weten. den dünneren Fruchtknoten halter trägt. 2. Der Safthalter iſt der unterfte Theil der Keonenröhre. 3. Die Deffnung der Kronenroͤhre iſt fehr enge, weil die Um ; terlippe der, Krone gewoͤlbt iſt, und der Rand der Oberlippe iſt 4 Beides dient zur Abhaltung det Eu Bean. rückwärts gebogen. tropfen. -Seutellaria alpina. -Tab, XVI, 48. 49. £ 48. Die Saftdrüfe nebft dem, Fruchtknotenhalter and den Fruchtknoten von vorne, 49. von hinten. 4. Die Saftdruſe iſt gelb. Die blaßviofette krone hat — der | Unterlippe in der Mitte einen blaßgelben Fleck, durch welchen eine, oupfelaioleige Einie laͤuft. ———— Btunelle, = 44. Ein Wirbel mit Samenbehältnirfen. Die Beiden vor⸗ derſten ſind weggefchnitten. — 46. Ein Samenbehaͤltaiß, von vorne geſehen. | —— vulgaris. 1. Der Fruchtfnotenhalter, welcher die Saftdruͤſe ik, fi it hier auch auf einem befonderen Körper. - 3. Die Saſtdecke iſt der unmittelbar über dem: Safthalter | befindliche King von Haaren. Warn die verblühete Krone aus dem Kelch — — Aſt, ſo ſchlleßt dieſer feine Unterlippe dicht an die Oberlippe, da⸗ mit die Samentörner theils vor dem Regen geihüßt jeyen, theile nicht ausfallen, fondern durch einen ſtarken Wind herausgewor ⸗ fen werden. Denn fie koͤnnen nicht zum Saft Tab. XVI. 3840, 4. Die blaßviolette Rrone hatauf J— — | Fleck, und in demielben drey dunfelviolette Linien, deren ——— | fa in die Kronenroͤhre hinelnzieht. ‚Tab, XVI. 44. 46. =; 3 — N u de iz s - . 1, a ® Be nn. et Dr A tn en > | * —— I a ann El nr eh urn hu " Prafium. Rhinanthus. Praftum, Pr afium maius. 1,2. 3.20 Aufehung der Saftbräfe, des Safıhalters und. der Saftdecke hat dieſe Blume die gewoͤhnliche Einrichtung. 4. Die, Krone iſt blaßgelb. Die Unterllppe iſt mit purpur: farbenen Punkten und Linien, und die Oberllppe auf beiden Set; ten mit breiteh. purputfarbenen Linien geziert,. ni —— J Ri I) Ba 4 * 2 Fr 5, r # — UN J er e ’2 mit} \ Rhinanthus, — | 'Rhinanthus crifta galli. Hahnenfamnm. Tab. XVI. 47. So. 51. 54. 56. 59. 60. Tab. XXI. 17—20. 39, Tab. XVI. 51. Der vergroͤſſerte ns Theil der DENE) von der Seite gefehen. | 56, Derfelbe, von vorne gefehen. 0. Die Krone im Durchſchnitt. 59. Eine Anthere von Innen, 60, von außen, } den Abfallen der Krone surückgebliebenen Baſis ihrer Röhre c, von der Seite geſehen. b das Safttröpfehen. | 74. Derfelbe, von vorne geiehen. | Tab. XXI, 18. Der Kelch, wann die Samentapfe reif A ‚in natürlicher Stellung und Groͤſſe. \ 17. Derfelbe, vergröffert, wenn fich das 8 Auge in der inte 1 ab Sig. 18. befindet, Ro 19. Die aufgeplaste Samenkapfel, | ei 20. Öeftalt des Kelchs, wann die Blume noch blaͤet, aus oben demſelben Sefichtepunfe gefehen,. als Fig. 17. 39. Die Blume wird von einer Biene befucht. FF ax Die Saftdruͤſe iſt der fleiſchichte Körper, welcher vorne ander Baſis des Fruchtknotens befindlich iſt. Durch die Farbe unterfcheidet fie ſich nicht fonderlich von dem Sruchtfnoten.. | 2. Der Safthalter ift der unterftean den Kelch angewachfene J Theil der Kronenroͤhre. Wann die Krone verbluͤhet iſt, fo loͤſet fie ſich von dieſem Theil ab, und fällt aus dem Kelch heraus, Pollld hat denfelden für die Saftdrüfe gehalten, und die eigent; | liche Saftdrüje uͤberſehen. | 3 Der Saft iſt vordem Stegen vollkommen verwahrt. Denn die Unterlippe der Krone ft ßt di cht an die Oberllppe. Die Oberlippe hat eine kleine O⸗ffnung Auch durch dieſe kann kein Regentropfen zum Saft dringen, weil hinter derſelben ſich die haarichten Antheren definden. ji 4. Die Krone iſt geib, Die Oberllppe — iſt vorne, wo \ die kleine Oeffnung iſt, blau, und der aus der Krone hervorra⸗ Me —F | — hinein. Ruͤcken den Staub der Antheren abfireifen,, und denſelben her⸗ 47. Der Fruchtknoten nebſt der Saftdrüfe a und der nad) | 314 Diefe Sefndere Farbe Rhinanthus. gende Theil des Griffels ift auch blau. witrd in Fig. go. 510 56, durch Punkte angedeuter: 56 Die Blume wird von Bienen und Hummeln haufig be ſucht. Durch ihre eigene Schwere drücen fie die Unterlippe herab, verſchaffen ſich dadurch einen bequemen Eingang, und Es tft alfo wahrſcheinlich, daß fie mit dem nad) auf das Stigma bringen, folglich die Blume befeuchten. Es ift merkwürdig, daß das Saftmaal nicht, wie gemöhns lich, auf der Unterlippe der Krone, fondern auf der Oberlippe angebracht ift. Ehe ich die Bienen In die Blume hineinfriechen gefehen hatte, glaubte ich aus dieſem Umſtande ſchlleßen zu muͤſ⸗ len, daß die Fleine Oeffnung der Oberlippe zwiſchen dieſem Soft maal der von der Natur beftiimmte Eingang: für Eleinere Inſekten fey. Auch ſahe ich wirklich einmal ein Eleines Ssrjekt durch diefe Oeffnung in die Blume hineinkriechen. Ich glaubte alfo, daß die Befruchtung durch ein ſolches Inſekt auf folgende Art geſchehe. Nachdem daffelbe ducch die Eleine Oeffnung hineingekrochen iſt, fo findet es die Antheren im Wege. Indem eg fich durch diefels ben hindurch: arbeiter, fo ſtreift es einen Theil des Staubes von denſelben ab. Nachdem es in den Grund der Kronenroͤhre hinab⸗ gekrochen iſt, und den Saft verzehrt hat, kriecht es wieder here auf, und: duch jene Oeffnung wieder heraus, da es denn vorher noch einmal die Antheren berühren muß, Wann ee nun hierauf | In eine andere Blume hineinkriecht, fo berührt es das unmittels Bar über jener Oeffnung ———— Sega ‚ und beſtaͤubt dafs jelbe.. Daß die Befruchtung ſchlecheerdinge nicht auf eine mechani⸗ ſche Art geſchehen koͤnne, lehrt der Augenſchein. Denn der Ans therenſtaub kann eben fo: wenig von ſelbſt auf das Stigma: fallen, als vom Winde auf daffelbe gebracht werden, Unten inder Kronenröhre finder man zumeilen Löcher, weiche 3 von einem: Inſekt, vermuthlich einer großen Hummel, für welche der nanirliche Eingang zu eng iſt, bineingebiffen: worden find... = | | | — Daß die Pflanze ſich ſo ungemein vermehrt, und nicht etwa auf einzelnen Stellen haͤufig ſteht, ſondern auf ganzen Wlieſen und Ackerfeldern in gleichem Ueberfluß angetroffen wird, laͤßt ſich aus der Geſtalt des Kelchs leicht erklaͤren, welche derſelbe hat, wann der Samen, welchem er zum äußeren Behaͤltniß dient, reif iſt. Solange dte Blume bluͤhet, iſt derſelbe fo geſtaltet, wie Fig: 20: zeigt... Die vier Stücke nemlich, in welche er ſich ober ⸗ waͤrts zertheilt, öffnen ſich auf gleiche Art Wann aber ber Sa⸗ men reif iſt, haben ſich dieſe Stuͤcke zuſammenbegeben, jedoch ſo, daß; zwiſchen den beiden oberſten eine weite Oeffnung iſt. ER 0 ER 36, 42: ©} Buphrafi. Melampyrum. ; a1 Sotglich konnen die —— nicht von ſelbſt herausfellen, ſondern ſie bletben fo lange in der Kapſel, bis fie von einem ſtar⸗ fen? Winde herausgeworfen, und weit und breit verſtreuet wer⸗ den. = diefem Ende find auch die Stengel — ſtetf. — | | _ Euphrafa. Euphrafia offieinalis. en Die —“ Blume, von vorne geſehen. — Der Fruchtknoten, nachdem die Blume verbluͤhet iſt. 1. Die Saftdruͤſe iſt die unterſte Hälfte des Fruchtknotens. Von der oberſten unterſcheidet ſie ſich zwar nicht durch die Farbe, aber dadurch, daß fie kahl und glatt iſt/ da die oberſte mit Haa⸗ ren beſetzt iſt. 2. Der Safthalter iſt der — Shell der —— | 3, Die Kronenroͤhre ift mit feinen Haaren überzogen. - 4 Die iveiße Krone ift mit dunfelpurpurfarbenen Linien, A af der Unterlippe aber noch mit einem gelben Fleck geztert, und im Schlunde iſt ein. andrer gelber Fleck, welcher in der Si gur nicht zum Vorſchein koͤmmt. — Euphrafia Odondites — von Bienen Häufig be⸗ | — BEN Wen | ; Melampyrum — Tab. En % AS. ——6 43. Der Fruchtknoten — der an ſeiner Baſis figenden (punktirten) Saftdruͤſe, von der Seite geſehen. 4 Derſelbe, von vorne geſehen. x 52. Der vorderſte Theil der Blume, von vorne geſehen 57. Derſelbe, von der Seite geſehen. 53. Die aufgeſchnittene und flach ausgebreitete Krone, an welcher man die haarichte Saftdede ab, und über derfelben einige von einem Inſekt gemachte Loͤcher ſieht. 1. Die Saftdruͤſe ſitzt vorne an der Baſis des Feuchtkaotens. Sie iſt umgebogen, und der vorderſte Theil iſt gelb. Dr Sajthalter iſt der se inwendig glatte Theil der Kronenroͤhre. 3. Die Oeffnung der Blume iſt ſehr enge; Indem die Unter, tippe der Krone fehr gewoͤlbt iſt. Berner ift der Rand der Ober; lippe umgebogen. Die eigentliche Saftdecke beſteht aus einer un— mittelbar über dem Safthalter befindlichen Reihe von Haaren. Oberhalb derfelben iſt die Kronenroͤhre mit feiner Wolle überzogen, und die Oberlippe ift mit Haaren beſetzt, Fig. 53. cd. Auf ſolche Art iſt der Saft vor dem Regen voͤllig geſchuͤtzt. Ausentroſt. Tab. xVI muthlich eine große Hummel hineingebiff en hatte. geſehen. ⸗ ⸗ Melampyrum. Lathraea. Pedicularis. ES 1 5. Daf aud) diefe Blume von den Inſekten befruchtet wird, 4 beweiſet die Stellung dee hervorragenden Theile des Griffels, deſſen Ende, als das Stigma, von einem hineinkviechenden Ins — ſekt ſchlechterdings beruͤhrt werden muß. Die Blume wird von E jenen und Hummeln häufig befucht. Ich fahe, daß eine Biene ‚‚ bloß ſich zu the hielt, und fi um die Erica vulgaris, welhene Sie kroch durd den von der Natur gemachten Eingang hinein. An anderen Blumen fand F ben jener blühte ‚ nicht befümmerte, ich in der Kronenroͤhre über dem Safthalter Löcher, welche vers 4 Melampyrum nemoro fum. Kuhweizen. ‚Dirfe x 4 Art das mit der esiüwehergehenden eine atetche Einelchtung. a J Latlir aea. Lathraea Squamaria, Schuppenwurz. — — 1. Die ſchon vom Linne bemerkte Saftdruͤſe if Hasic # und gelb, da der. Fruchtknoten weiß iſt. 3, 1) Die Blumen find der Erde zugekehrt. | 2) Sn ker \ Oeffnung der Kronenröhre find die mollichten Antheren befinds — lich. 3) Die Unterlippe der Krone 3° der Länge nach einen wol: 3 lichten Strelf. e | 4. Die Oberllppe der Krone gefättige purpurfarben ‚die 4 . Unterlippe aber weiß. Weil die Pflanze unter Hafels und ande⸗ 4 ven Sträuchern waͤchſt, ſo nehmen ſich ihre Blumen dadurch von denſelben aus, und machen ſich den Inſekten bemerkbarer, daß ſie eine dichte Aehre bilden, und der Kelch und ſelbſt die Blumen⸗ u | — (bracteae) blaßpurpurfarden Bi ind. Pediculari iS. Pedicularis toldetien Liuſetraut. 1. 22. 1 Det vergeöfferte oberfte Theil der Blume, von pet Seue 4 Der dunkle Fleck, welchen man oberwärtsauf der Obere ⸗ lippe bemerkt, wird von den Antheren verurfacht, Ä 4. Derfelbe, von vorne gefehen. 2. Die Kronenröhre von der Seite, Stlamente von derfelben ab. 3. Der Fruchtknoten nebft der (punteisten) Safıdrife von der Seite. | Ä 12. Der unterfte Tell der Bronenuhhte, ——— und — flach ausgebreitet. Man fieht die Haare, mit weichen der uns terfte Theil der Ftlamente beſetzt iſt. | ; > 1, Die Saftdrüfe fist vorne an der Baſis des Send tens, und iſt mit demſelben zuſammengewachſen. Ste iſt dunkel⸗ ; grün, der. Fruchtknoten aber blaßgruͤn. E Tab, xvn. — 4 Bey a fonbern fih die } — Pedicularis. Antirrhinum. VRR Die Oeffnung, — die Oberlippe der bone hat, iſt — habe ſchmal, 2) der Erde etwas zugefeher, und 3) iſt der n Ei‘ Hand der Öberlippe laͤngſt diefer DO: ffnung zuruͤckgebogen. die Krone inwendig bis zum Anfong des Softhalters mit weichen N Haaren überzogen. Endlich 5) find auch die Filamente an der N Bafis haaricht. na Ser ii alſo gegen ben Degen völlig ge: ſchert. | 4 fo fand ich do, daß fie von weiten in die Augen fielen, weil M iniprer Nachbarſchaft lauter noch niedrigere Pflanzen fanden, 7 über welche fie hinwegragten. Die Blume het ein Saftmaal. J mit einem blutrothen Rande umgeben iſt, damit er ia defto Bee Mi — ausnehme, Fig. 4. I 5. Man ſieht, daß der Staub der. Antheren Gier FR fo wohl vor der Näffe verwahrt ift, als beym Rhinanthus, aber "ee zugleich, daß er auch eben fo wenig auf eine mechanlſche rt auf W das Stigma fommen kann, als bey dieſem. nu folglich kann der Staub nicht leicht berausfallen. Es ift alſo al wahrſchei vlih, daß auch diefe Blume von Inſekten befruchtet : | niemals eines auf Beate angetroffen. Antirrhinum. J Antirrhinum Linaria. Leinkraut. Tab. XVli. Bi $—11, 14, 18. 19 — ; Der Fruchtknoten nebſt der an ſeiner Baſi s befindlichen A . Saftdruͤſe von der Seite. 4. Der unterſte Thell der Blume von vorne Im Durchſchnitt. — mel zwey Loͤcher eingebiſſen. ra — Dieſelbe, von der Seite sehen de d das Saftmaal punktlrt. 1 9. Der größte Theil des gegen * —* —— Herne, ab der Saft. | ' Su Beiden — iſt Di 4 Obgleich die Blumen auf einem n —— BE J Denn die Krone iſt blaßroſenroth, die Unterllppe aber hat unmit⸗ teelbar vor der Oeffnung der Oberlippe einen weißen Fleck, welcher h Denn die Ränder, der Oberlippe oberhalb der Oeffnung liegen dicht an einander, | ft wird, ob es gleich ſchwer einzuſehen iſt, wie folches gefchehe, ins | N dem die Antheren von der Deffnung der Oberlippe, als dem na— m türlichen Eingang für die Inſekten, fo. weit entfernt find. Es koͤmmt hiebey hauptſaͤchlich darauf an, daß man das Infekt ken⸗ nen lerne, für welches die Blume beſtimmt iſt. Ich habe noch wi 7. Die vergröfferte Blume in natuͤrlicher Stellung, von | # — vorne geſehen. In den oberſten Thell des Horns hat eine Hum⸗ — ar & — FEN WE Antierhinum. vorne weggeſchnitten worden, | | 11. Die Unterlippe der Krone von innen. Dle drey — zeigen die Stellen an, wo ſie die oberſten Antheren, das — und die unterſten Antheren beruͤhrt. Sr — 18. Die Blume, von vorne geſehen, nachdem die a linterliphe der Krone weggefchnitten worden, | 14. Die Samenfapjel nebft der vertroclneten Seldehe- von unten geſehen. | | 19. Diefelbe, von der Seite Br | 5 z = Serk D, Koch, hat ganz richtig bemerft (Magazin für die Botanik, 1787. 2. Stuͤck. ©. 32.), daß das Horn, welches: Liune Nectarium nennt, nicht den Saft felbft abſondere, ſon⸗ dern nur enthalte, und daß die Se Saſtdruͤſe am knoten ſitze. ee 3, | knotens, und ifE vorne am dickſten. Au der erwachfenen Samens kapſel Fann man noch die wormalige nunmehr. eig fhrumpfte und vertrocknete Saftdrüje erkennen, | 2. Der von derfelben abgejonderte Saft fließt durch die kleine Deffnung, welche fih zwiſchen der Bafis der beiden. vorderften Filamente befindet, hindurch, und in das Horn hinab. Dies Hinabflleßen gefchleht vermuchlih ruckweiſe, daß nemlich dee kleine Theil des Safts, der zuerft aus der Deffuung, wie aus. einer Quelle, herauskoͤmmt, nicht ſoglelch Bis an das Ende des Horns hinablaͤuft, und auf folche Art, was hernach heraus⸗ koͤmmt, ihm nachfolgt, fondern daß derfe (be folange an.der Deffs nung ftehen bleibt, bis er zu einer gewiſſen Menge angewachſen if, da er dann plößlich hinabfleigt, und, wann er etwa bis b nicht weiter.ift, als er groß ift. Auf folche Art macht er es ſich ſelbſt unmoͤglich, weiter hinabzuflleßen, weil er der Luft den Aus— gang verfchloffen hat. Kolglich bleibt der Theil des Horns unters - halb b faftleer, Zu diefem Tröpfchen koͤmmt nach und nach mehr Saft hinzu, fo daß endlich der ganze VBorrath den Raum ab einnimmt. Diejer Raum unserfchetdet fich fehr deuslich. von dem: übrigen Shell des Horns, wenn man die Blume gegen das Tas gesticht hält, * feine: groͤſſere Klarheit, und feine beide Ober: flächen ericheinen als dunkle Linien, wenn man die Blume über: die Augen — haͤlt man aber die Blume niedriger, ſo er⸗ ſcheint die oberſte Oberfläche als eine dunkle, die unterſte aber als eine ſehr helle Linie. Dies ruͤhrt von der durch den Saft verurs ſachten Brechung der Lichtſtrahlen her. Druͤckt man das Horn ‚ mitten zwiſchen a und.b mit einer Pincette zuſammen, fo verlaͤn⸗ — J —* x3 18 — at I Die Blume von der Selte, nachdem ein welder Krone 2. Die fleiſchichte Saftdeuſe umgiebt die Baſs des Frucht⸗ Flg. 9. gekommen iſt, wieder ſtehen bleibt, weil das Horn hier an: I An ae A a a nn Be a Ale Antierhinum. nn = 319 gert fü & der Selle Kaum — ſowoht oberwůrt, als uns | — 3. Zu dieſem Saft kam ſchlechterbinge kein Senna gelangen, “und denfelben verderben. Denn die Unterlippe der Krone iſt In der Mitte fehr einmwärts nnd In bie Höhe gezogen, wodurch ein großer hohler Hoͤcker entſteht. Dieſen Hoͤcker druͤckt pie Unterlippe mit elaſtiſcher Kraft dicht an die Oberlippe an, jo daß die Blume bier ‚ 100 die Oeffnung derjelben feyn follte, vers = ſchl oſſen iſt. Dieſer Hoͤcker iſt mit kurzen Haaren dicht befeßt, | beſonders auf der inneren Seite, wodurch vollends den Re⸗ gentropfen das Eindringen in die Blume unmoͤglich gemacht “wird. Kriecht nun ein Inſekt zwiſchen der Oberlippe und dem | | Hoͤcker der Unterlippe in die Blume hinein, fo deckt es zwar die letztere herab; ſobald es aber wieder herauskriecht faͤhrt dieſelbe — in die Hoͤhe, und druͤckt den Hoͤcker wieder an die Oberlippe an, and die Blume iſt wieder feſt verſcie ſen⸗ als vor dem | Beſuch. und ſchon von weitem in die Augen fallende Blumenaͤhre ange⸗ lockt, ſich einer Blume genaͤhert hat, hier allein in dieſelbe hinein⸗ kommen koͤnne, zeigt ihm das Saftmaal. Die Krone iſt nemlich blaßgelb, jener Hoͤcker aber iſt pomeranzenfarben oder goldgelb. Die Oberllppe iſt unbeweglich, die Unterlippe aber laͤßt ſich herab⸗ druͤcken, aus eben der Urſache, welche ich bey der Iris Xxiphium angezeigt habe, nemlich weil beym Herabdruͤcken der Unterlippe dem Inſekt ſeine eigene Schwere zu Huͤlfe koͤmmt, nicht aber beym Folglich wird ihm dadurch ſeine Hinaufdruͤcken der Oberlippe. Muͤhe ſehr erleichtert, Hoͤcker rs der Unterlippe nicht nur auf beiden Selten haaricht iſt, fondern auch in der Mitte zwar eine kahle Stelle, auf beiden Seiten berſelben aber einen pomeranzenfarbenen haarichten Streif Die Inſekten — alſo natuͤrlicherweiſe ee | : hat, Sig. 11: mittelften £ahlen Peg. 5. Dun betrachte der Lefer die 10. Figur, und — er bie Unterlippe Sig. 11. in Gedanken umgefehrt ‚und in Sig. 18. an ihre ‚gehörige Stelle geſetzt hat, fo vergleiche er dieſe jo ers gänzte Blume mit Fig. 10, : fo wird er einfehen, daß die Hlume ſehr kuͤnſtlich gebauet iſt. Denn an der inneren Oberflaͤche des Hoͤckers, und grade an der mittelſten kahlen Stelle derſelben le gen die beyden Paare der Antheren, und mitten zrotfchen denfel- | ben das Stigma. Indem alſo das Inſekt hineinkriecht, ſo muß ; es nothwendig mit dem Ruͤcken den Staub der oberſten Antheren - abftreifen, und deufelben an das Stigma wieder anftreichen. Ehen fo, wann es nad) ein des ae wieder aus der 4 Daß nun aber das Inſekt, — — die ſchoͤne ; Nun ift hier noch, dies zu merfen, daß. - die Innere, ‚oder an der Oberlippe :anliegende Oberfläche des ; ii Ze Ancierhinum. — Blume herauskrlecht, muß es die unterſten Antheren ihres Su ; bes berauben ‚und mit demfelben das Stigma verſehen. So zweckmäßig alſo der Bau der Blume iſt, wenn wir die Ernaͤhrung eines Inſekts uns als den Endzweck derſelben vorſtellen eben fo zweckmaͤßig iſt derſelbe, wenn wir dieſe Ernaͤhrung bloß als ein | Mittel anfehen, durch welches eine Abſi icht erreicht werden ſoll — welche ſich auf die Blume ſelbſt bezieht, zn die ee Ihres Fruchtknotens. Die Blume wird, wie ich ſchon bey der —— geſagt habe, von einer kleinen Hummel beſucht, und da dieſe durch den 7 von der Natur gemachten Eingang hineinkriecht, ſo laͤßt ſich nicht daran zweifeln, daß ſie auch von derſelben befruchtet werde. Auch die Bienen beſuchen die Blume, und zwar auf zweherley Art, Einige gehen bloß dem Saft nach, krlechen aber nicht, um zu = demſelben su gelangen, durch den natuͤrllchen Eingang hinein, fondern. beißen ein Loch in das Horn. Andere fommien bloß Staub, Diefe entfernen die Unterlippe der Krone ein wenig von. der Oberlippe, und ſtecken den Kopf fo weit hinein, daß fie die - Antheren berühren, unb ihren Staub erhalten koͤnnen. Hieraus — EEE DER DEREN WE TEEN Sl Arne ſchließe ih, daß nicht fie, fondern bloß die Eleinen Hummeln zus Befruchtung der Blume beftimmt fi nd, - ‚Ehen fü wenig find es die großen Hummeln, welche in den natürlichen Eingang nicht hineintommen koͤnnen, und deswegen eben jo, wie die Bienen, auf eine gewaltthaͤtige Art ſich des Safts bemaͤchtigen. Gle⸗ ditſch hat ſchon bemerkt, daß die Bienen dieſen — an — Blume veruͤben, ©. een Da die Blume inwendig —— und wohl berſchioſſen ſo verſchafft ſie vielen kleinen Inſekten einen bequemen Aufenthalt, in welchem ſie vor dem Regen vollkommen geſchuͤtzt ſind, und Ihre reichliche Nahrung haben. Ich fand einen ſchwarzen Bla⸗ ſenfuß und ein größeres gefluͤgeltes Inſekt, wie auch die kleine gelbe Blumenfpinne ar deren ich oben — al, in der⸗ ſelben. Antirrhinum ei 20,24, 24.27, 29. Tab. Vi 1 a Br 13. Die ein — vergroͤſſerte Slum⸗ in natürlicher Sri“ | lung, ‚ von der Seite geſehen. —— Diefelbe, von vorne geſehen. 16. Diejelbe von vorne, nachdem bie vorderſt Haͤlfte der Krone weggeſchnitten worden. 29. Diele weggejchntsene Hälfte von Er inneren Seite. \ 24. Die ”) Wenn es nicht vielmehr eine Milbe ift, j E Y : / — J — — & : BER # \ 1 — * raniolaria ee ) — — Saft in den Saal ter fliege, — IT Der Fruchtknoten, unterſter Gounftnten) Zell “ Saſtdruͤſe iſt. Rue | Hinten, 027. Daffelbe von: vorne: e Ole gruͤne Baſis des weißlichgruͤnen Beuhefnstene, weiche J vorne am fleiſchichſten If „ If die Saſtdruͤſe. Sie iſt kahl und glatt, da der. gruchtknoten übrigens mit Faden Hasen Na J gen ſſt Sur“ | — ze. befindliche Oe ffnung in das ſehr kurze Horn. | 0 3 Dami t der Hoͤcker der Unterlippe noch dichter an die Oben; J ſchließe, fo iſt er inwendig der Länge nach an zwey Steffen MM fonver, die Oberllppe aber an zwey Stelfen fonfav, uns feine | A | Auch | “ Ferner ziehen ſich zuey M haarichte Streifen beynahe bis zum Safthalter hinab, Fig. 29. MM konvexe Theile paſſen genau in die konkaven der Oberlppe. MM if er inwendig mit Haaren überzogen. ' Warum aber auch die Flamente, beionders die vorderften Uber m ch nicht ein. KR Ippe: ein: gelbes. Saftmanl. N J BR IB, in der Röhre aber, 100 fie zwey Streifen bilden, geld. ER Die Blume wird von Hu mmeln, ſowohl den kleineren u kein; als auch den großen mit ſchwarzet und gelben Ringen Auch Ameijen findet man im Grunde der beſaucht umd beſruchtet. Blume. | .Craniolaria. V N Craniolsria annua, Jacqu. Amer. p. 173. * Zauchtknotens einen befonderen Körper bemerkt, welcher denſel— nen könne. Verſteht er hiedurch eine Saftdruͤſe, fo wundert BN Röhre verfehene Krone haben. — inſonderheit leg Cranio- I RATE BORN ——— Zi ee Ni nun ae ang re er EEE aeg — * DR er 2 R R F * F * Arie), — —— DER Da N N z + Die Ocfluung — ben been | vorbefien Bllamen 20, Das ee Hand wendiche hinter 5 lment von 21. Das rechter Han bene vorderf Sllamene von | Druͤſe, Di Der Saft fließt durch bie yesifhen den beiden —— Saftdrüſe ſich vorwaͤrts verlaͤngert. Ss PR} J der Oeffnung, durch: welche der en — ee ind, * 4 Die purporfarbene Krone — * vom Köder der Unter: Die Haare find auf der Unterlippe = | ſucht und befruchtet. Bi Der Herr Verfaffer fast ©. 189, inden mebreften Blamen | m“ aus der Didynamia angiofpermia habe er ander Bafis des | ben umgebe, und welchen man- nicht unſchicklich eine Druͤſe nen— wich, daß er wicht auch wirklich Saft in.denfelben gefunden, oder, | u wenn er Saft gefunden, folches nicht angezeigt bat. Alle in die, | 9 ſer Ordnung vorkommende Blumen ſind wahrſcheinlich Saftblu⸗ 1 R men. Dies erhellet Schon aus ihrer Geſtalt, da fie eine mit einer | —— — er Bel jeridi Seropbularia. er Fi laria eine — if, bewe ſet Ihe Saftmaal. Denn die weiße Krone hat im Grunde ihres Schlundes drey große ſchwarze purpurfarbene Flecke. Die Saſtdruͤſe ſitzt wahrſcheinlich auch an der Baſis des Fruchtknotens. Der Saft ſteigt Durch die ‚ lange und enge Kronenröhre in. die Döbe, „und ſammlet ſich im Grunde des walunie — Befleria. Bells iacr Tata, Jacqu. Amer: ps 188. Bey dieſer | Blume iſt zu eben demfelben Endzweck eben dieſelbe Einrichtung vorhanden, welche bey der Petraea volubilis Statt findet Den. ber Kelch iſt ſcharlachroth, Die Krone aber gelblich. Daß die welche unten am Fruchtknoten ſitzt, eine Saftdruͤſe iſt, ethellet daraus, daß ſie gelb iſt. Der Safthalter iſt der unterfte Theil der Kionenroͤhre, weicher vorwaͤrts hoͤckericht tft, weil die Die Saftdecke iſt die Haut, welche an die Röhre ange wachſen iſt, bey dee Hoͤcher ſich EN i let,/ und die Fi amente bildet. ‚Ser ophularia ia. — Serophularia. no d ofa. Shen Tabl XVI. — — 48. Titelk. Fig. XXV. | #csFab: KU: Die vergröfferte Blume im Ynfange des zweyten Zur — natuͤrlicher Stellung, von vorne geſehen. 63. Dieſelbe im zweyten Zuſtande, von der Selte geſehen. | 62. Das Piſtill einer älteren oder im zweyten Zuftande ber finsfi ölichen Blume. An der ae des — die Cpuntiinie) Saftdruͤſe. | 58. Di e Gefchleditstheite ei einer iingeren: Dlame,, sg Die Geſchlechtstheile einer älteren BI lume, | : Tab. XVII 48. Die Krone einer jüngeren Blume unten aufgefchnitten und flach ausgebreitet. SER £ Titelk. Sig, XXV. Die VBlume wird von einer Weepe ve 1. Die gelbliche Safıdeife — die Balls des Seuchenos tens, und iſt oherwaͤrts am dickſten. » | | 2. Bor derfelben befindet fih an der oberen Seite der sr nenroͤhre der Saft in ziemlicher Quantttaͤt. E 3% 3. Die Blume ſteht meiſt horizontal und. nur wen! q PR Die Ober! tippe der. Krone [hüßtalfo die Deffuung der Kronenroͤhre vor dem Regen. An der unteren Seite dieſer Oberlippe befindet fi ein kleiner Anſatz welcher mit derſelben einen. ſpitzen Winkel macht. Legt man auf die Oberlippe einen Waſſertropfen, und ſchuͤttelt hernach die Blume: fo bleibt derſelbe dennoch vor dieſem Anſatz flehen, und fließt über denfelben nicht hinab. Derſelbe x | — I. gebracht werben. = 5 | Serophularia. = [4 ſcheint alf bloß zur Abhal tung der ——— zu bienen Endich iſt die ©: ſunns der UNE er als die nr | ſelbſt. \ fo mußte auch) das Saftmaal auf der oberen Seite der Krone an— = beſonders auf der inneren Seite, braun. Dieſe braune Farbe zieht ſich in die Kronenroͤhre hinein, und erſtreckt ff ich b bis zum Saft, Tab, XVli. 43. ben , und wird von Tages! inſekten beſucht. Linné ſagt, | ſtellen. Dles beſtaͤtigt 1) die Saftdruͤſe, welche auf der oberen Seite des Fruchtknotens am dickſten iſt, da ſie es ſonſt auf der unteren Seite zu ſeyn, oder ſich bloß auf derſelben zu befinden ‚pflege, 2) der Saft, welcher, rider die Gewohnheit, ander oberen Seite der Kronenroͤhre haftet, 3) das Saftmaal, welches auf der. Ober! Ippe iR, da. es s ſonſt auf der ———— zu pflegt. ee 6 Medikus will >; 121.) — den Scraphnfarlen dieje⸗ nige Erſchelnung wahrgenommen haben, welche er das Wandern Er hat ſich aber geirrt, weil ihm nichts der Staubgelaͤße nennt. von der Dichogamie bekannt geweſen ift. Seiner Meinung nach n legen die Staubgefäße nad) und nad) ihre Antheren auf das — Stigma, und die Befruchtung geſchieht auf eine mechaniſche Art. Als ich feine Abhandlung las, vermuchete ich fogleich ‚ daß er fi, vote in Anfehung der übrigen Blumen, an welchen er und Andere diefe Erfheinung wollen wahrgenommen haben, fo auch in Anfehung der Serophularien, geirrt habe, Sobald Ih Gele genheit hatte, die Blumen zu unterfüchen, fo fand ich auch meine Vermuthung durch den Augenſchein beſtaͤtigt, obgleich auf eine Denn da ich geglaubt andere Art, als ic; damals gedacht hatte. hatte, die Blume fey ein Dichogamift von der mir damals nur alein befannten männlich: weiblichen Art: fo fand ich, daß bey | + derfelben die weiblich» männliche Dichogamie Statt findet, welche ich kurz vorher an der Euphorbia Cypariflias entdeckt hatte. So— = bald ſich nemilch die Blume ‚geöffnet hat, fo raget der Griffel ein | wenig aus derſelben hervor, und der oberſte Theil deſſelben, def fen Ende das Stigma iſt, iſt ein wenig in die Hoͤhe gerichtet. Von den Staubgefaͤßen aber iſt noch nichts in der Oeffnung der Krone zu ſehen, ſondern ſie befinden ſich im Grunde der Krone, | und find gekrümmt, und die Antheren haben noch feinen Staub. In diefem Zuftande verbleibt die Blume ungefähr zwey Tage, Nach Berfließung derſelben koͤmmt ſie in den zweyten Zuſtand. 4. We il der Saft an ber —— Seite der ——— fi i6t, | Die Krone iſt blaßgruͤn, die Oberlippe aber, Da die Blume alſo ein Saftmaal bat, | fo ift fie eine Tagesbl ume, und für Tagesinfekten beſtimmt. Dies beitätige die Erfahrung; denn fie fängt des Morgens an zu bluͤ man muͤſſe ſich die Blume als umgekehrt vor⸗ PER _ Serophularia. | angefangen hat. M 0 Die Staubgefäge fangen nemlich eines — dem andern an ſich ii grade zu firedfen, wodurch die Antheren, die nun auch fihöffuen, und Ihren Staub zeigen, eben diefelbe Stelle erhalten ’ welche w ‚vorher das Stigma hatte, Dieſe Stelle hat nemlich das Stigma, a I: fo wie die Fähigkeit zu empfangen, unterdeffen verloren, weilder oberfte Theil des Griffels ſich abwaͤrts gebogen, und zu verwelken 1 In dlieſem zweyten Zuſtande verbleibt die Blume auch ungefaͤhr zwey Tage, bis die Krone welt wird und — abfaͤllt. re \ we Da aljo die Slume n nur In dem erſten, keinesweges aber in m dem zweyten, in jenem aber nit durch Ihren eigenen Staub, E befruchtet werden kann, indem -fie in dem letzten fein Stigma 7 | mehr, in dem erften aber noch feinen Staub bat: fo folge. hiere aus unmiderfbrehlih, daß fie nicht auf,eine mechanifche Art, 4— Wann alfodie Ju ⸗ feften in die ältere Blume hineinkriechen, fo ftreifen fie mit den EB Beinen und dem Unterlelbe Staub von den Antheren ad; und 4— wann ſie hierauf eine juͤngere Blume beſuchen, ſo beſtreichen ſie 4 fondern bloß durch Inſekten befruchtet wird, mit dem an ihrem Körper baftenden Staube das Stigma, und befruchten auf ſolche Art die —— Blume dur den — der aͤlteren. Dieſe Inſekten find 1) eine große Wespe, — in die Saft genoß. iſt, als eine Blene. Dieſes ſammlete bloß Staub. Auch beißt | ein anderes Inſekt, ich weiß nicht, welches, Löcher In die Kroue, um zum Saft zu gelangen, wovon diejelbe verwelkt und abfaͤllt. Man ſollte dies nicht vermuthen, da die Kronenroͤhre Eurz und weit genug ift, daß auch die ‚größte Hummel mit dem —— leicht zum Saft gelangen kann. | | as ich in der Einleltung von den weiblich, männlichen _ | Dichogamiften gefagt habe, daß nemlich die erſten Blumen Eeine Frucht anſetzen können, beſtaͤtigt die Erfahrung an dieſer Art, Die erſten⸗Blumen ſind auf den unterſten Zwelgen der Rispe, und zwar in dem Winkel, we ſchen dieſelben bey ihrer erſten The lung machen, befindlich. Die Fruchtknoten derſelben fallen zwar, En. | wann diefelben verblühet find, nicht ab ‚ welches unbefruchtete — Fruchtknoten ſonſt zu thun pflegen; aber die mehreſten derſelben bleiben klein, und werden Feine Samenfapfeln, Bey den juͤngeren Re habe ich — — Wetter feht J deutlich geſehen, daß das Stigma mit Staube verſehen war, welchen Inſekten aus den älteren Blumen auf daffelbe gebracht hatten, | Blume hineinkriecht, und den Saft verzehrt. dem Titelblatt in der Stellung, in welcher ich ſie beym Beſuch angetroffen habe, abgebildet, 2) Eine kleine Wespe, welche auch 3) Ein Juſekt, welches eine Aehnlichkeit mie.einee - Biene, und. aud) einen Stachel im After hat, aber viel Eleinee ‚Diefe habe i chauf RES, i nr EN x x ’ . r n En * * F x N J * x N / J 6nßzehnte Klaſſe. — Zwitterblumen mit fechs Staubgefaͤßen, von welchen viere etwas länger find, als die beiden übrigen. \ Ein hat nur bey einigen Gattungen dieſer Alaffe Saftdrär fen bemerkt; ich glaube aber, baß alle mit Saftdruͤſen verſehen find, als mie Theilen, we Ihe eben fo weientlih find, ale die | ‚männlichen und we blichen Befruchtungstheile. Dies ſchließe — daraus daß ich In vielen Gattungen Saftdruͤſen ge unden | ) daß 3 — ſchlechtes Wetter iſt, geſchieht, daß die Blume ſich auch algdann ſchlleßt, wann fie ſich herabbengt, und daß beides auch zur Des N ſchuͤtzung des Safts vor dem Regen bi enet. | Denn My- babe, in ‚welchen Kluge feine gefunden bat. — ————— | Diele erſte Gattung iſt hievon ein Beyſpi tel, agrum Hifpanicum hat vier dunfelgrüne Saftdruͤſen, von welchen zwey zwiſchen den laͤngeren Fllamenten und dem Kelch, zwey aber zwiſchen den kürzeren Fil amenten und dem Brusttnoten ass Be | Ä : Draba. Dr aba verna. gar, Be 17. Das ganze Plänen in natürlicher Sion bey fös nem Wetter. = 20, Der blühende Stengel des Su und bey ſch echter Witterung am Tage. 11. Eine geöffnete Blume In natdeticer Stellung als | Sig, 17. | 16. Diefelbe, von oben gefehen. gi: 20, - >19, Diefelbe, von unten gefehen. 25. Das junge Schoͤtchen, welches die Kelchblaͤtter noch Das vorderſte von denſelben iſt abgeriſſen worden, damit man die beiden vorder ſten (punktirten) wg : nicht: verloren bat. fen fehen koͤnne. Selbſt diefes kleine Bluͤmchen hat ſeine vier Sn, - welche man duch die Loupe deutlich fehen kann. Sie ſitzen unten am Fruchtknoten auf beiden Selten der fürgeren Fi (amente, und | reed — vom Fruchtknoten durch die Farbe. Auch noch Hungerbluͤmchen. Tab. — =. 16. er | fagt ©. 21. Eine geſchloſſene Dlume i in natuͤrllcher Stellung aus BE —* Thileſpi. NTeträady namicg. — an dem eachfenen es — Re fi ich — ihre — Farbe kenntlich. Wahlboom — dieſe Blume. beuge ſich des Nachts herab, damit Regen und feuchte Luft nicht den Antherenftaub beſchaͤdige. Ich fee hinzu, Daß diefes auch bey Tage, wenn «8 P, f Thlafpg ur Thlafpi burfa paftoris. Hirtentafee,. Dieſe kleine Blume hat vier Saftdruͤſen, welche zwi ſchen den kürzeren Silar menten und dem Fruchtknoten NR Be Cochlbärt id. Co Enleaıie offieinalis. Loͤffelkraut. Diefen habe tch daſelbſt nicht finden können. Wenn die Blume wirklich Saft enthält, fo muB der fleiſchichte Fruchtknoten ſelbſt — Je die Saftoruͤſe ſeyn; denn beſondere Saftdruͤſen ſind nicht vor⸗ handen. — Weiße Wegkreſſe. Tab. xvul. Alyffum incanu m. 28. Die vergroͤſſerte Blume, von — geſehen. 36. Diefelbe im Durchſchnitt bey a Fig. 26. | | 26. Die Befruchtungstheile in natürlicher Stellung. Die Saftdruͤſen find in allen drey Figuren punktirt. Linné hat zwar den zahnfoͤrmigen Fortſatz welchen die kaͤrzeren Fllamente auf Ihrer inneren Seite haben, bemerkt; bins gegen die Saftdrüfen und den Fortfaß, welchen bie längeren Fi⸗ lamente auf der den kuͤrzeren zugekehrten Seite haben, hat er überfehen. Auch Gleditſch hat feinen Saft in der Blume an⸗ | getrofien, ©, 185, 3 Alylfum. 0 Gleditſch — 236. daß im Kel ch dieſer Blume Honig enthalten ſey. — | — etwas durchſi ichtig. — vorhanden. a Car damine pratenfis. Blumenkafern und anderen Inſekten haͤufig beſucht, muß folgs ung: . u — N, 331 | „Peltaria. Lunaria. Cardamine. Sihymbrium. Die Blume Sat vier Saftdruͤen/ welche zwiſchen den Fulamenten und dem Fruchtknoten ſitzen. 2. Die Saftdruͤſen find zugleich die Safthalter. 3. Die- beiden kuͤrzeren Ftlamente haben auf der inneren Seite einen zahnfoͤrmigen Fortſatz; die vier laͤngeren aber haben auf der den kürzeren zugefehrten Seite auch einen Fortjaß, wel⸗ cher jenem zwar nicht in der Geſtalt, aber der Subſtanz und dem äußeren Anſehen nach gleich iſt. Beide find nemlid) weiß und | Diefe ſechs Fortfäge fcheinen bloß deswegen vorhanden zu feyn, damit die Inſekten defto bequemer zum Saft gelangen eönnen. ‚enge find. 5. Die Blume wird von demjenigen Inſekt deſſen ich ne Den Saft derfelben dem Tropacolum gedacht habe, befucht. kann es ungeachtet ſeiner Dummheit leicht finden; denn es darf nur den Sengeräflel in die ai hinelnſtecken. Peltaria, en Pelean ia lasse Vielleicht ſondert der Fruchtknoten ſelbſt den Saft ab; er iſt aber ſehr klein, und ich habe kelnen Saft bemerten koͤnnen. Lunaria. rediuiua. Mondkraut. Die Blume hat zweh Saftdruͤſen auf welchen die kuͤrzeren Fllamente ſtehen. Die beiden denfelben gegenüber ftehenden Kelchblätter find daher unten hoͤckerlcht, damit die Safttropfen Raum haben, r Car damine. | Car damin € ‚Gr aeca hat ſechs Saftdruſen, von welchen "yiere zwiſchen dem Fruchtknoten und den kuͤrzeren Fllamenten, zwey aber zwiſchen den laͤngeren Filamenten und dem Kelch Wleſenkreſſe. Wird von lich Saft enthalten. ; Sifymbrium. Sifymbrium arenofum. Sandrauke. Hat vier Saftdrüfen, zwey zwiſchen den kürzeren Filamenten und dem Fruchtknoten, melde einen gröfferen Safttropfen abjondern ‚und . - — Denn fie bilden glelchſam vter Eleine Roͤhren, welche zu den Safttroͤpfchen fuͤhren, und welche zwar fuͤr den | Saugeräffel eines Inſelts weit genug, N nr en aber zu Beſondere Safedetfen find nicht R Eryfi imum. Cheiranchus, = 2 wed zwiſchen den längeren: Gilgmenten- und bem 8, wilde, einen Eeineren Safttropfen abfondern, | * ER a * umum. — Eryfimum Mlisr ia. Kuoblauchekraut. lamenten und dem Fruchtknoten. jeden bald verzehrte. E „Er ln officinale, Sat vier Safroräfen. 2% Cheir —— Cheiranthus incanus. Levtole 35. 37% 39 HE ATi nn 34. Die Blume in natürlicher Stellung und Sehr. 35. Diefelbe, von oben gefehen. 37. Der aufgefchnittene und flach ausgebreitete Keich 39. Der mittelſte Theil von Sig. 35. 46, Die Geſchlechtstheile. 47. (punktirte) vorderſte Saftdtäfe. = Die Saftdruͤſen hat Linné ſchon angezeigt. — ae Kelch tft oberwärts 1) enger, ale unterwaͤrts fen. Die Krone hat folglich einen fehr engen Eingang, welcher noch überdies durch die Antheren verichloffen wird. Durch den⸗ ſelben kann alſo kein Regentropfen hindurchdringen wohl aber ein Blaſenfuß hin durchkriechen, und ein großes Inſekt ſeinen Saugeruͤſſel hindurchſtecken. 4Dlie gelbl ichgruͤne Farbe der Nägel der Sorwendläer er⸗ ſtreckt ſich bis an die Baſis ihrer Plaͤttchen. Die Oeffnung der Kronenroͤhre wird alfo von einem gelblichgrünen vi lerſtrahllchten Stern umgeben, weicher das Saftmaal iſt, Fig. 35. 39. 5. Im Grunde der Blume bey den Saftdruͤſen fand ich ſchwarze Blaſenfuͤße. Daß die Blume von dieſen oder anderen Inſekten befruchtet werde, iſt ſehr wahrſcheinlich. Denn indem dieſelben in die Roͤhre hineinkriechen, muͤſſen fie nothwendig den Staub von den oberſten Antheren abſtretfen, und denſelben auf das Stigma bringen, und eben ſo, wann ſie nach Verzehrung des Safts wieder herauskriechen, muͤſſen fie den Staub von den unterſten Antheren abfreifen, und mit demſelben das Same. verſehen. Hieraus läßt fi auch der Umftand, dag zwey Files mente Fürzer find, als die übrigen, leicht erklären, Auch der ge⸗ meine weiße Schmerterling N die Blume häufig, und ber’ | feuchten. | Tab. XVII, 34, “ 3 9 B — }. Et 5 yes ——A op, y 2 x 4 J 2 2 Bi 3 r Y, * Pa Be Su deſer AM Blume fand tch vier Safttroͤpfchen, zwey zwiſchen den laͤngeren 4 Sllamenten und dem Kelch, und zwey zwiſchen den kuͤrzeren Fl⸗ — Auch traf ich ein großes bies nenartiges Inſekt auf derfeiben an, welches fehnell von einer Blume zur andern ſich begab, well es den Saſtoorrath einer | | 2) mit feinen Häutigen durchſichtigen Rändern zuſammengewach⸗ ri — — ERBE — 0. RER — —* * Zus, Serophularia, Digitalis. EBußholbte und Scrophularia fi find dte einzigen Sikrunben, 5 “ — welchen ich bisher die ——— Dichogamle be— 4 merkt habe. | » MESCH ophularia ver Aaftk A Die Saftdruͤſe ſitzt auch auf der oberen Seite des Fruchtkno— F I tens, und it geldlihgrän, da der Fruchtknoten blaßgruͤn iſt. dem Saft kann Eein Regentropfen gelangen; denn die welte I Kronenroͤhre hat eine enge Oeffnung, we durch den Griffel — und die Antheren meiſt verſchl oſſen wird. ir srünlichgelbe —9 Krone hat kein Seftmaal, Digiralir. a Digitalis purpur ea. Rother Fingerhut. Tab. XV. ” 22. 23. 25. 32. 33. 33. . Lab, "XXHl. 42. 43. 9 Tab. XVIL. 22. türlicher Stellung, von der Seite geſehen. — 2. Diefelbe, von vorne geſehen. | n 33, Diefelbe, nachdem die vordere Haͤl I" der Krone groͤß⸗ 5 E tentheils weggeſchnitten worden. 23. Eine Anthere, welche ſ ich noch nicht geöffnet hat, von | außen. | 38, Diefelbe von innen. 32, Eine Authere welche feinen Staub mehr hat. — 9— Tab, XXUL 427 Der und Die Staubgelaͤße einer. | 1 Griffel noch dicht an der Kronenroͤhre an, und die beiden Lap⸗ 1° J ‚jüngeren Blume, ee 2.2. De Griffel und bie Staubgefäße einer slteren Blume. Baͤſi i8 des Fruchtknotens, en gelbl ichgruͤn und mit — Haaren dicht uͤberzogen iſt. J Dr Salt iſt im Grunde der Kronenroͤhre enthalten. 3. Zue Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dient Fol; a gendes. 1) Die Baſis der Kronenroͤhre iſt weit enger, als der J uͤbrige Theil. Mittel Hält. Die Regentropfen fallen alſo nicht in die Oeff— nung. der Krone hinein, fondern berühren dieſelbe nur, 3) Die | J iſt inwendig auf der unteren Selte mie fangen, obgleich * dieht ſtehenden Haaren befeßt. 4) Auch der Fruchtkno a ten iſt, wie ſchon geſagt worden iſt, mit Haaren dicht überzo; gen. Folglich kann ſich —— kein — mit dem Saft vermiſchen. E 4, Die purpurfsrbene Srone hat Inwendig auf der unte: ren Selte dunkelpurpurfarbene Flecke, welche, damit ſie ſich ef ftärfer ausnehmen, von weißen Ringen umgeben werden. ‚Ein Inſelt ‚ Welches ſich der Blume it — erblickt die Dieſe Aet e auch Saft. | Die ein wenig vergröfferte Dlume in na⸗ u Die Saftdruͤſe iſt die. ſehr ſchmale glatte und gruͤne 2) Die Blume hat eine ſolche Stellung, daß fie | ram horhzontalen und grade heraßbhangenden Blumen das | / > 380; Digitalis, _ | | innere Oberfläche der unteren, Feinesweges aber der oberen ‚Hälfte der Krone. Folglich mußte das Saftmaal auf jener, | nicht auf diefer angebracht werden. Die Staubgefäße und. der Griffel verhindern das Inſekt weder das Saftmaal zu bemer⸗ | een, noch, da dafjelbe eines von den größten iſt, hinelnzukrie⸗ chen, indem fie fih dicht an die obere Hälfte der Krone ans drücken, fo daß, wenn man die Krone der Länge nach perpen⸗ dikulaͤr durchſchneidet, und die vordere Hälfte wegſchneidet, die beiden vorderſten Filamente und der Griffel ſich in die Hoͤhe begeben, und uͤber dle Krone binwegragen, Sig. 33. Daß aber auch die blaßgelben Antheren auf ihrer unteren Seite, | welche den Inſekten in die Augen fälft, mit rothen Düpfeln geziert find, welche bingesen auf: der oberen Seite fehlen, hielt ich anfangs, ehe ich wußte, von welchem Inſekt die Blume befruchtet wird, auch für etwas abſichtliches; da aber die Antheren mit diefen Düpfeln nur fo lange, als fie ſich | noch nicht geöffnet haben, geziert find, fo folgt bie; hieraus, daß dieſes bloß etwas zufaͤlliges ſey. 5. Ich fand in der Blume Blaſenfuͤße, welche nach —— Gewohnheit auf allen Thel fen derfelben umpherliefen. Einige | fand ich auf den Antheren, einen fogar auf dem Stigma. } DaB aber die Blume nicht von ihnen, fondern von großen J Inſekten, befruchtet werde, ſchloß ich daraus, daß ſie ein Di— | chogamiſt iſt. Denn wann die Antheren bluͤhen, ſo liegt der, pen deg Stigma haben fih noch nicht von einander begeben. Mann aber die Antheren den Staub verloren haben, ſo kruͤmmt ſich der Griffel herad, und das Stigma öffnet ſich. Folglich befruchtet, daß es den Staub der jüngeren Blumen auf das Stigma der älteren bringt, Denn wann daffelse in eine jüns gere Blume hineinkriecht, fo freift es mit feinem baarichten Rüden den Staub von den Antheren ab, und wann es hier⸗ das Stigma, und verſiehet daſſelbe mit Staube. Wenn aber die Blume von Blaſenfuͤßen befruchtet werden follte, fo muͤß⸗ ten die Antheren und das Stigma zu gleicher Zeit blühen. Daß ich richtig gefchloffen. hatte, kehrte mich im naͤchſtver⸗ gangenen Jahre die Erfahrung. Ich ſahe nemlich die große Hummel, welche auf dem Titelblatt abgebildet iſt, die Blume beſuchen. Ste krlecht In diefelbe fo tief hinein, daß man kel⸗ nen Theil ihres Körpers fehen kann, hält ſich ziemi! ch lange im derſelben auf, und ſetzt fie in eine zitternde Bewegung. | Ä Digitalis ambigua. Da bie erfte Art eine S Saft⸗ blume iſt, ſo — es wahrſcheinlich dieſe auch, obgleich Sledin ch X2 wird dieſe Blume von einem, und zwar großen, Inſekt * — auf eine aͤltere beſucht, ſo beruͤhrt es mit dem beſtaͤnbten Küken var Er = Sr = y * S f EA Bignonia. Crefcentia, Ruffela. Petraca. ; \ x T. | an Saft in derſelben bemerkt — ©. 193, worüber ich mic um je vi jef mehr wundere/ da er in bei ; eefen Saft ge⸗ $ a2 Tauern hat — &, Aue | = alſo ſehr verengt wird, ‘ x Bignonia. Er 2 I nichts wußten; betrachtet man mber die Abbildung des erften | etwas genauer, fo findet man die Krone ‚der. drey Alben 1... Die, Saftdröfe iſt der flache tellerförmige Kotper auf | nr , \.Bignonia panieulara. Jacqu. Ar, 'y, 28% welchein der Fruchtknoten ſitzt. a Ri Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen And. die | = Siem der Krone mehrentheils geſchloſſen. — Aus der unten bey der Petraea angezeigten urſache “— m Saum des Kelchs weiß, die Krone ‚aber BarpertpeheR ln Crofeenvia. Se ns, = Die > Cr efcentia. Cuigte.. Jacgu Amer, p. 175. tellerformige Saftdruͤſe ſitzt unten am Fruchtknoten. Zur Saft⸗ decke dient vermuthlich die große Falte, durch welche die Kro | nenroͤhre in der Mitte einwaͤrts gezogen, ihr innerer za - N — ? . 5 = Rufeli Ruffelia Termenzefa, Jacqu. ar. p. 178. 30 - eine Saftblume; denn ſie hat eine Saftdecke. Dieſe ſind die Boa ‚ welche die Oeffnung det Kronenrdhre halb verſchließen. | Petr a Se * —— RR Er Jacgu.. Amer p:. 180. Kuh dieſe Blume iſt allem Aunſehen nach eine Safiblume; bern fie. hat ein Saftmaal, und zwar, wie es ſcheint, ein Vote, nemlich ein aͤußeres und ein Inneres, | Jenes iſt der Kronen⸗ ſaum ſelbſt, indem er von anderer Farbe iſt, als der re | Kelchſaum. Weil diefer nemlich von jenem nicht verdeckt wird, - | u pp muß er auch gefärbt feyn, um der Blume mehr Anfehen: ' "um eine g oͤſſere Bemerkbarkeit zu verſchaffen. Jedoch iſt es zweckmäßig, daß er anderd gefaͤrbt ſey, als der Kronenfaum,. damit diefer. gegen Ihn. beffer, abfteche. Er. (ft aljo. himmelblau, | | glatte bie ‚Krone aber violett. Nach dem einne 1 es giode umges 4 N ® 2092 te ET an u , ’ ; en ——— * ET a Da Dr Fl Dr > A Te Pe u —— RER er A \ Kr 7 RE A rg > Dir R z geh : —— — Re — Rt Petraca. ‚Lantana. Auicennis,. Capraria. — kehrt. Das inugle Saftmaalı ſcheint auf dem, mitteiften Abs \ Stelle für daſſelbe ft, angebracht su ſeyn. Beide Schriftſtel fer ſchwetgen zwar hievon, vermuthl! ch weil fie vom Saftmaal Blumen jo gezeichnet, daß auf dem mittel ſten Abfchntte dev ſchnitt dr. Unterlippe der Krone, welches auch) die — Unterlippe nicht ‚bloß Lcht und Schatten, ſondern auch die ’ 1 .Sarde angedeutet, zu ſeyn feine, und das a ſheint = weiß zu ſeyn. u ı r \ Lantana Lantana Africana— Tab. xYIl. 39. ar. 30, Die vergröflerte Blume, von vorne seſehen. ——— Die Kronenroͤhre. I Dte Saftdräfe iſt entweder der ——— geahelnoten | ſelbſt oder die Baſis deſſelben. 2. Der Safthalter iſt der unterſte w 4 Die Blume bat ein. Saftnaal. dene, die weiße Krone iſt um die Oeffnung ihrer Roͤhre herum mi, Aal violetten dudlchen Bieten gier RR # a” Auicenmia: * Auicennia —— Jacqu. Haren, * 177. "Hat el ein Saftmaal. ſchni et. ihrer Unterfippe mit. einer dunkelfarbigen gFigur geuert, welche wie ein Staubgefaͤß ausfieht. | — a Capraria. —— —— —— Jaequ. Amer. p 182. Sp. eine Saftblume; denn ſie hat eine Saftdecke. Die Abſchautte des Kronenſaume ind nemlich an der Raabe s rauch. —— weltere und, Imwendig, Theil der Kronenrdhre. a es se 38 Der Saft ft gegen. den Regen — — Ser, er 1 die Kronenrähre 1) über dem Safthalter enger, 2) von da bis an Ihre Oeffnung mit Haaren übgeappen, iſt, nurde, in der | Oeffnung am laͤngſten find. — Denn die weiße ‚Krone iſt auf dem mittelſten Ab⸗ * — m 333 Hefperis, Arabis. Beaffien, 7 feuchtet fi ie auch wahiſcheinlich. — Bienen. Andem N fig diefe In die Blume Binetnarbelten, fo jerreißen fie den Kelch; I woraus ich ſchließe, daß die Blume — eigentlich für fü ne e be⸗ J ſtimmt en | J matronalis. — dieſer Blume iſt die Oeffnung der Roͤhre, welche die Kronenblaͤtter bilden, auch ziem— E:; lich enge, weil die Keichblätter zwar nicht zufammengewachfen | 7° find, aber doch mit ihren weißen Rändern ziemlich feft auf einan- | der liegen. Die Oeffnung wird auch hier durch die Autheren und das breite Stigma verfchloffen. E . : Hefperis tr iftis. Da diefe Blume nicht bey Sage, J ſondern nur des Nachts riecht, ſo folgt hieraus, daß ſie eine Nachtblume und für Nachtinſekten beftimmt if. Dieſer Geruch iſt deswegen fo angenehm und fo ſtark, weil die Krone ſehr un⸗ | enfehnlich a nicht hell gefärbt ift, Ar abis. Er 3. Arabis al pina, Diefe Art dat nicht vier er Saftdrüſen, Bi welche Linn der Gattung zuſchreibt, ſondern nur zwey. — Arabis Thaliana. Bey dieſer Art habe ich ſo wenig, ale Belle, Saftdruͤſen finden koͤnnen. — — Br aſſica. J | > RB: Braffica campeftris. Durchwachskohl. I 40.41. as. E38 3. Die vier Saſtdruſen fi nd dunkelgrun ‚da der Ganöcfone E. “ Blasen iſt. E03 De Kelchblaͤtter ſtehen offen, die Naͤgel der Keonenblätr Be ter aber ſtehen aufrecht, und bilden alſo eine Art von Roͤhre, | — deren Oeffnung durch den Griffel und die oberſten Autheren ver— 2 fchloffen wird, Ben fhönem Wetter entfernen fich die Nägel der Kronenblaͤtter ein wenig von einander, wodurch die Oeffnung groͤſſer wird. | FusBr affica oleracea. ß. Grüner Kohl. wird von den Bienen haͤufig beſucht. Wenn man diefelben genau Beobachtet, fo fieht man, daß, Indem fieden Saugerüffel In dies ren adftreifen, und auf das Stigma, bringen muͤſſen; daher fie a auch denfelben iniveifen mit den Vorderbeinen vom Kopf ab⸗ ſtreifen. — XVII. Dieſe Blume ſelbe hinelnſtecken, ſie mit dem Kopf den Staub von den Anthe⸗ — re Sinapis. Raphanus, Crambe. Sinapis. Sinapis aruenfis. Ackerſenf. Tab. xvn. 42. 49. 3. Zwey Saftdrüfen fißen in den ſpitzen Winkeln, welche die kürzeren Filamente mit dem Fruchtknoten machen, und zwey In den ſtumpfen Winkeln zwiſchen den längeren Filamenten und Da bier die Keichblätter den gegenüber ſtehenden Kelchblättern. völlig, und die Kronenblätter ziemlich offen ftehen, fo ſcheinen die Safttröpfchen gegen den Regen Feinesweges gefichert zu ſeyn. Allein die Eurz geftielten Blumen ftehen fehr zufammengedränge, = bilden gleichfam eine Aehre, in welcher die eine die andere ‚Zu diefem Ende haben fie eine hortzontale Stellung, da * die uͤber denſelben ſtehenden Blumenknospen, als die un⸗ ter ihnen befindlichen Schoten aufrecht ſtehen. Daß uͤbrigens in dieſer Gattung ſowohl die Krone, als der Kelch, offen ſteht, In der Braſſica campeftris aber bloß der die Krone, feheint bloß daher zu kommen, daß a ſur ver⸗ ſchiedene Se beftimmt find. Raphanns. Raphanu $ Raphanifrum. n &ifche Befchreibung der Gattung paßt nicht ganz auf Mefe Art Denn fie hat nicht vier, fondern nur zivey Saftdrüfen, welche zwifchen dem Fruchtfnoten und den füryeren Filamenten fi itzen. Auch find nicht alle vier Kelchblaͤtter unten hoͤckericht, ſondern nur die beiden, welche den Fürzeren Filamenten gegenüber ſtehen. Die Saftdrüfen find dunkelgrün, da der Fruchtknoten hellgrün iſt. Was die Beſchuͤtzung des Safts vor dem Negen betrifft, fo hat die Blume ungefähr eine folche Struftur, als ‚Helperis‘ ma- tronalis. \ Crambe. Gr ambe Hilpenica, ne ifchen Beſchreibung der Gattung nicht völlig überein, Linné den länglichen Fruchtfnoten nennt, iſt der Fruchtfnos Fruchtknoten, welcher mit einem ſehr Eleinen unmittelbar anges wachſenen Stigma verſehen ift. fondern vler Saftdrüfen, indem. zwiſchen den kuͤrzeren Filamen⸗ ten und dem Srusetaptenbaße auch zweye fißen. Kelch, und Im Cheiranthus weder der Kelch, noch viel weniger — Hederich. Die ins Dieſe Art — mit der ein x I) Mas tenhalter, und was er das. etwas dicke Stigma nenne, iſt der ' 2) Die Blume hat nice zwey, | | \ a Tr EZ St“ \ * * En ie EEE ne Ta ne a > = , x * x 3 ER — Ger anium. + er Geraninmpalulre Sumpfiochfänabel,. Tab. xvul, 1-4. 13. I4, Tab. XXI, 73. 21. | geſehen. Die Fllamente haben die verwelkten Antheren verlo⸗ ren; die Stigmate hingegen nase; ee — und bluͤhen. en — 2. Der unterſte heit eines Keonendiats von innen. 5 4, Derfelbe ‚von außen. 3. Die ältere Blume, von der Seite heſehen, nachdem = das vorderſte Kelchblatt umgeſchlagen, die beiden vorderſten | Kronenblaͤtter aber abgeriſſen worden, wodurch RR BR — fen um Vor) ſchein gekommen find, ID Blume in natürlicher Groͤſſe und ini der Stels | fung und Geftalt, welche fie des Nachts hat. | -, ee Die. reife Frucht des Geränium fyluaticum, 5 welche | die Sam nkoͤrner ſchon herausgeworfen hat. — Tab. XXI. ar. ‚Die Befruchtungstheile einer juͤngeren Blume, Die längeren Fllamente ſtehen nach einiger Zeit eben fo von einander, als jest die kuͤrzeren. Der letzteren Anthe⸗ ren nat der erfteren noch nicht. = 13. Die Stigmate der jüngeren Dlunte, 2 Die fünf Saftdräfen hat Li inne ſchon atgezeigt. ER felden find zugleich die Safthalter. Ä — | 5, Die Nägel der Kronenblätter find am Rande und auf 2. 00 Inneren Selte haaricht. Sieht man alfo in die Blume RER hinein, ſo erblickt man in ihrem Grunde fünf mir Haaren bes & ſetzte Löcher, durch welche zwar ein Sufett, aber Fein Regen⸗ tropfen zur den unter denfelben fik Benden Safttröpfihen gelan⸗ kann. Bey Tage ſteht die Blume aufrecht, und ſcheint der Sonne zus folgen. Bey ſchoͤnem Sonnenſchein iſt fie fehr geöffnet, fo daß die Kronenblaͤtter ſich einander nicht beruͤhren. Des Nachts hingegen iſt die Blume mehr geſchloſſen, und der Erde mugetehrt Tab. xvui Die vergroͤſſerte ältere Stu ume, von oben Sehszehnte Kiafe. Zwitterblumen, deren Sitomente in Einen Körper hufammengewacten fin 7 r | nenblätter find ı) mit dunkelpurpürfarbenen Linien geziert, 2) haben fie welße Nägel, fo daß im Grunde der Krone ein weißer Stern ger | jeden wird, ‚Tab. xXVm. 1, Uebrigens iſt die Krone auf der | inneren Seite ſtaͤrker gefärbt, als: auf der aͤußeren, oder viel mehr auf der (eßteren tft fie gar nicht gefärbt, fondern die ' — Monadel pin. N — 4. Da die Blume ſich bey ſchoͤnem Sonnenſchein fo ſehr als moͤglich oͤffnet, ſo erſchelnt alsdenn die Krone fo groß als - möglich‘, und nimmt ſich folglich, da ſie vom Sonnenlicht eine hellere Farbe erhält, fon in der Gerne ſtark aus. Hat ſi ch | ein Inſekt der Blume genähert, fo zeigt ihm das Saftmaal, -- wo e8 den Saft fuchen muͤſſe. Denn die purpurfarbenen Kror welche nah dem Mittelpunkt zu laufen, Farbe der erfteren ſchimmert nur durch, Flg. 2: 4er weil die Blume nit von unten, ſondern ER oben den Inſekten In : die Augen fallen foll, 5. Daß diefe Blume kelnesweges auf eine mechanſſche Art, die Antheren und die Stigmate nicht zu gleicher Zeit bluͤhen. In der jüngeren Blume, “Tab. XXUl. 13. 21., find die Fila mente auswärts gebogen, und die Antheren blühen. : Kriecht | alfo eim gröfferes Infekt, z. B. eine Hummel, in diefelbe hinein, jo muß es die Antheren berühren, und den Staub derſelben abſtrelfen. Die Stigmate aber llegen noch dicht an r La ſondern von Inſekten befruchtet wird, erhellet daraus, daß.fie nicht mie ihrem eigenen Staube befruchter werden kann, ſon⸗ dern die ältere den Staub einer jüngeren erhalten muß, weil —% — - N > — EN — erh Ne 6 —* ‘ >. ) 1 4 > P: . R 7 N Is r r Y £ 5 Y TRETEN { — * Ba — ER * * in A en } * ER LER bs Er 2 + x a — — — REM £ ei — — * en id ERS I . — — das VOR: 5 DE BD a as rt nn ana Fe a N he ee Sn ihn rn ran —— — — — —— ve —* gen Be —— — — einander, und koͤnnen folglich nicht beſtaͤubt werden, weit fi ſſe Antheren einnahmen. die Stigmate, welche es nothwendig berühren muß. \ von dem Inſekt nicht berührt werden. In der älteren Blume, | Tab. XV. 1. 3,, haben fi die Silamente wieder mehr zu⸗ ſammenbegeben, und ihre Antheren verloren; die Stigmate | | hingegen find geöffer geworden, als die Fllamente, da fie vors her kleiner waren, und haben fih von einander gebogen, fo daß fie num eben den Kaum einnehmen, ‚welchen vorher die | In diefe Blume riecht das mit dem . s Staube einer jüngeren beladene Inſekt hinein, und dan | — GSeranium. | 4 eine Samenfapfel, welche durch die Sonnenhiße den gehörigen Grad der Trockenheit erlangt hat, mie dem größten Theil ih—⸗ ſich kruͤmmt, fo ſchleudert fie Ihr Samenforn hinweg. : Da E. aber das Samenforn dadurch nicht. weiter, ‚als einige. Schr! te, I von der Mutterpflange entfernt werden kann, fo folgt hieraus, — daß die Pflanzen ſich war ſehr in der Naͤhe, weniger aber in der Ferne vermehren muͤſſen. rung übereinzuftimmen. Stellen der hieſigen Gegend, wo diefelben anzutreffen: find; allein an jeder von denfelben fichen fie auch ſehr häufig bey: ſammen. J fanguineum beſtaͤtigt. Stellen bekannt, 9 aber ſtehen die Pflanzen ſo gedraͤngt beyſammen, daß, wann u De A Nas a Gelesen > u a, 4 = RN er — Pa ss Rn ſten Anblick verurſachen. Hingegen iſt Geranium eicutarium, * — E — TE — halben anzutreffen, aber allenthalben in gleicher Menge, ſo — = — J berſammen ſtehen ſollte. — — N Gleditſch muß den. Saft: diefer. Blume nicht bemerkt | 3 * da er bloß des Antherenſtaubes erwähnt, ©. 189. J Geranium Rebe tianum. — —— Tab... FE RVills 6 ou. Ei 5 Die; wre Blume, von oben geſehen. | 2.06 Dieſelbe in natuͤrlicher Stellung. © | J 17 De unterſte Theil derſelben, nachdem das vorne J en ‚und — demſelben die — fest, j weiche 88. |: abgeſondert hat. E® —D re re Saftdrůſen ſi ind gelblich. J | genäber fiehenden an derfelben anliegenden Kelchblatt, Biegt Safttropfen. dein die Kelchblaͤtter und die Nägel der Kronenblaͤtter aufrecht x prane wird durch die Autheren und die Sitemate verſchloſſen. * hm Ale an. ae en u ——— Van Taler re Sr a ee ne Bash a Be Eee, —— Kae Deu Be ——— Aue Ra nr ; > — | Die — der Samenldrner geſch che. bloß duch | PR Sonnenhiße, und ohne Mitwirkung des Windes, Indem rer Granne vom Schnabel abfpringt, und zugleich die Öranne | Und damit feheint die: Erfah⸗ Denn ich erinnere mich nicht vieler Noch mehr finde ich dieſes durch das Geranium Denn mir ſind nur zwey oder drey wo es waͤchſt; an der einen von deuſel ben ‚fie blühen, die häufigen Blumen den auffallendſten und ſchoͤn— | deſſen Samenkoͤrner vom Winde ausgeſtreuet werden, allent⸗ dag man nicht Stellen findet, wo daſſelbe ganz gentere oñs | 34 DLe Blume in nathelccher Stellung und — zur 2. Der Saft ſitzt zwiſchen jeder Saftdräfe und dem ge); man ein Kelchblatt zuruͤck, fo findet man auf demſelben den 3. Dieſe Art unterſcheidet ſich von der uorbergeßenden dar durch, daß fie eine mehr präfentirselferförmige Geftalt hat, ins | ſtehen, und gleichſam eine Roͤhre bilden. Die Oeffnung dieſer 0.9 ıGeraniuim. Ir Weil nun auf fotehe Art ‚der Saft: gegen den Regen voͤllig ge: fichere iſt, fo würde es von feinem Nutzen feyn, wenn die Nägel der. Kronenblätter, wie in der vorhergehenden Art, mit Haaren“ beſetzt waͤren. Sie ſind alſo kahl. 4. Die Blumen ſehen von weitem an — und - ſtechen alfo gegen die grünen Blätter der Pflanze ſehr fchön und ſtark ab, und fallen den Inſekten fchon in einiger Entfer; nung in die Augen. Hat fih, ein Inſekt einer Blume gend hert, fo fieht es am Kronenfaum die weißen. Streifen, welche ſich nach der Mitte, oder der Deffnung ‚der Kronenroͤhre bin siehen, und ihm zeigen, daß im Grunde derfelben der Saft befindlih if» :Da alfo dle Blume ein Saftmaal Hat, jo ift fie eine Tagesblume, Dies beftätige die: Erfahrung. Denn da diefeibe bey Tage meift aufrecht fteht, fo ift fie des Nachts Dee > Erde zugekehrt, und da der Saum ihrer Krone bey Tage fo ſehr als möglich. geoͤffnet iſt, ſo iſt er des Nachts etwas ge⸗ ſchloſſen. Geranium pratenfe, ſyluaticum, ſangui neum, reflexum und molle haben mehr Aehnlichkeit mie der erften Are; daher find die Nägel ihrer — Bu mit Haaren verfehen, | Geranium cicutarium, Ackerſtorchſchnabel. Tab, | XV. 710512, 16. 18. 10, Die vergröfferte Blume in faft a Stellung, nz von vorne gefehen. 7% Der unterfte Theil der ee deren —“ Reli blatt umgefchlagen worden, wodurd) eine (punktirte) Saftdruͤſe zum Vorſchein gekommen iſt, welche oberwaͤrts und un beiden Seiten mit Haaren umgeben iſt. | 9. Die Blume in aufrechter — — die a nenblätter abgeriffen worden. | \ 3. Das Piſtill, die — und die Salrdrſen von. — | der Seite, er | | ER ) 12, Diefelben, von oben gefeben; — 16. Der mittelſte Theil der 10. Figur, nachdem ſo vie weggeſchnitten worden, daß man die fuͤnf Saftdruͤſen und die Haare, welche die Saſttroͤpfchen vor dem — ——— deutlich ſehen kann. 18. Der unterſte Theil eines Kronenblatts von innen. 1, Die Saftdruͤſen ſind braun. | 34 Obgleich die Blume nicht voͤllig Gore: fonderh | etwas aufrecht ſteht, ſo kann doch zu den Safttroͤpfchen kein Regentropfen gelangen. Denn 1) die Saftvrüfen fißen an der Baſis der längeren mit Antheren verſehenen Filamente. Da nun dieſe oberwaͤrts vom he etwas abſtehen⸗ ſo bleibt in * 2 | Ze s Sen umgeben. nile bemerkt hatte. Filamente, nicht aber die leßteren beſetzt find, iſt ein deutlicher NENNT a. : dem Winkel wwiſchen — und jenen“ RN Bar ſitzen, Sig. 9. 2) Die Saftdräfen find allenthalben mit Haar a. Die Nägel der Kronenblätter find inwendig ‚and am Rande haaricht, Sie. 18. 16. b. Die Fllamente, an deren Baſis die Saftdruͤſen ſitzen, fi ſi nd über denſelben haaricht; die übrigen Filamente aber find kahl. Sn Sie. 8. und 12. ſieht man dieſes ſehr deutlich. Dieſe Haare ſind ſo kurz und fein, daß man ſie mit bloßen Augen kaum ſehen kann. Ich fand fie erſt vor einigen Jahren durch die Loupe, da Ich fie ſonſt Daß nun mit diefen Haaren nur die erfteren Beweis von der unglaublich großen Sparſamkeit der Natur, die auch nicht ein noch fo kleines und feines Haͤrchen hervorbringt, wenn ſolches nicht eine von ihren Abſichten befördern Hilft. Ends a lich c. find auch die Kelchblaͤtter im Grunde mit Haaren verſehen. Dieſe ſſeht man In Fig. 7. auf. dem umgelchlagenen Kelchblatt. Steht man demſelben in Gidanken ſeine natuͤrliche Stellung wie⸗ der, fo fieht man, daß auch dieſe DIRT zur m. des Safttroͤpfchens etwas beytragen. 4. Die rothe Krone iſt etwas iereguläe, da die Blume uͤbri⸗ gens voͤllig regulaͤr iſt. Denn die belden oberſten Blaͤtter ſind etwas Kleiner, als die drey unterften. Daher iſt auch das Saſtmaal irregulaͤr. Daffelbe befteht aus den beiden Flecken von dunkler Farbe, mit welchen die beiden oberſten Kronenblaͤtter geziert find. Dieſe Blume iſt zum Theil den vorhergehenden Arten, zum Theil aber den folgenden ähnlich, Mit jenen ſtimmt ſie in = ſehung des fünfblättrichten Kelchs und der fünf Saftdräfen, m dieſen in Anfehung der Irregularitaͤt ihrer Krone und ihres — maals überein. Die Urſache, weswegen dieſelbe, bey Ihrer Uebereinftimmung mit den übrigen Arten unferer- Gegenden, \ dennoch durch die Ssrregularität der Krone und des Saft; — N vorrath verzehret hat. - | jene aufrecht fliehen. maals ſich von denſelben unterſcheidet, iſt, daß ſie ſchief ſteht, da Die Stengel llegen beynahe auf der Erde. Mit diefen machen zwar die gemeinfchaftlichen, und mit diefen ‚wieder die eigenthäralichen Blumenftiele einen Winkel; jedoch fiehen auch die letzteren noch etwas horizontal: Wenn alfoetn Inſekt die Blume beſucht, fo ſetzt es fich nicht etwa bald auf die, ſes, bald auf jenes Kronenblatt, wie bey den aufrecht frehenden | Arten, fondern jedesmal bloß auf das unterfte, oder die drey | Und in diefer Stellung bleibt es, bis es den Saft; Die Krone mußte aljogleichfam zwey Lippen haben, und das Saftmaal — auf einer von beiden unterſten. angebracht werden, 5. Auf einem Brachfelde, dx welchen die — haͤufig fand, fand ich eine Biene auf den Blumen, DD fie den Saft Geranium. en 26—28. und das Piſtill an der Baſis queer durchjchnitten worden, oberſten Stlamente find an diefer- Stelle noch zufammengewachfen, «Geranium. 340 genoſſen habe, wu: ich nicht; daß ſie ae Staub ham, | konnte ich fehr wohl bemerken, und ihre Hinterbeine waren mit, sinnoberfarbenen Staube beladen. that, bog fich der wegen herab, fo daß die Blume völlig der Erde zugefehrt war, bis fie die Blume wieder — worauf diefe ſoglelch wieder in die Höhe fuhr, Sch betrachtete einige Blumen, welche fie befucht hingegen fand ich denfelden nicht... Es iſt alfo feinem Zweifel unterworfen, daß die Biene, ſelbſt beym EN ‚ diefe Blume befruchtet. | Die Blume wird auch von der Hummel, welche ich auf dem Epilobium anguſtifolium angetroffen habe, beſucht. Dleſer Art iſt Ger anium mofchatum ſehr — es hat aber kein Saftmaal. : Geranium zonale Tab, — 15. Die Blume in —— Steltung und Gräfe. = 17, Eine noch nicht völlig aufgebrochene Blume, von oben ‚gefehen, nachdem der oberfte et des — Bong / worden. 1), Eine völlig aufgebrochene re von oben —— nachdem der oberſte Ausſchnitt des Kelchs umgeſchlagen, und die Kronenblaͤtter groͤßtentheils weggefehnitten worden. - 20. Iſt die vorhergehende Figur, nachdem die Staubgefäße die unterſten aber haben fich fhon von einander getrennet. 21. Die vorhergehende Figur, nachdem die Staubgefäße und das Piſtill noch näher an der Bafis queer durchſchnitten wor⸗ | den, wo alle Fllamente zufammengewachfen find. Die Nägel der Kronenblätter find abgeriffen worden, und man ſieht die Narben, auf welchen dielelben gefeffen haben. 22. Der unterfte Theil eines von den beiden oberſten ** nenblaͤttern von außen. 23, Derfelbe von innen, | 26. Die flad) ausgebreltete — Hälfte der Staubgefäße von Innen. 27. Die flach ausgebreitete oberſte Haͤlfte derſelben von außen, 28. Diefelbe von innen. I. 2. Der Safthalter ikdielangeKöhreab Sig, 154 — oben mit dem Kelch zuſammengewachſen iſt. Die obere Seite derſelben iſt duͤnne, die untere aber dicker. ee " —— rn . — * = Dieſe Biene ſetzte ſich jedes⸗ mal auf die drey unterſten Kronenblaͤtter, und ſobald ſie dleſes t J y } + fi —— Die Sene wird von diefer n diefer Stellung blieb die Biene, | u hatte, und erkannte den zinnoberfarbenen Staub auf den purpurs 4 farbenen Stigmaten fehr deutlich; auf den unbefuchten Blumen 1 A 4 4 N ——— — — 9— — ix “ 2 £ & ei durch zwey Furchen ogefönen, muuthlich die Saftdruͤſe. Geranium. Die (tere iſt vers 3. Die Veranftaltung, durch Sie der Saft vor sem es 9 gen geſchuͤtzt, und doch zugleich den Inſekten ein Zugang zu dem— iw ſelben verſchafft iſt, beſteht in Folgendem. Die Filamente find "an der Baſis zuſammengewachſen, trennen ſich aber etwas weiter > : RE I | Sal ihres Plaͤttchens hoͤckericht iſt, Fig. 22. Auf diefen Naͤ⸗ 8 geln der beiden oberften Kronenblätter liegt der oberfte Ausſchnitt des Kelch, welcher fih von den übrigen durch feine gröffere, ‚ Snauf in zwey Haͤlften, von welchen die obere mit fuͤnf, die un— tere aber mit zwey Antheren verſehen iſt. Die obere unterfcheidet m aber von der unteren noch dadurch, daß die beiden Eürzeften Filamente derſelben dicker ſind, als die beiden aͤußerſten und laͤng⸗ ſten, und beſonders als das mittelfte, welches auch In Anfehung der Länge zwiſchen jenen und diefen das Mittel hält. Siiden die beiden kuͤrzeſten mit dem mittelſten eine kleine Ninne, welche ſich bis an die Oeffnung der Saftroͤhre erſtreckt. Auf dies fen kürzeften Filamenten nun liegen dle Nägel der beiden oberften F Kronenblaͤtter. Dieſe unterſcheiden ſich von den unterſten nicht 9— nur dadurch, daß ſie etwas klelner ſind, ſondern auch dadurch, — ihre Nägel breiter (welches man an den in Fig. 21. abgebil— deten Narben aller fünf Kronenblätter fi ehe), und die Ränder — in die Hoͤhe gebogen ſind, Fig. 22., endlich daß die Breite unterfcheidet. Folglich bilden die oberſte Haͤlfte der Flle: mente, die Nägel der oberſten Kronenblätter und der oberfte Ausſchnitt des Kelchs zuſammen gleichfam einen bedeckten Weg, durch welchen zivar ein Inſekt feinen Saugeruͤſſel bequem bins ‚durch: und in den Safthalter hineinſtecken, Eein Regentropfen 4 aber hindurchdringen, und ſich mit dem Saft vermifchen Eann. ————— en En ee + — RR Dee er — * ie * — we | - find aljo das Saftınaal, 3 # terſcheidet fih von der in Fig. 15, abgebilteten dadurch, daß die % ver unteriten Ausſchnitte des Kelchs zuräckgebogen find, daher. fi. 1 | merkt. Diaſen bedeckten Weg wird man ſich deutlich vorſtellen koͤnnen, wenn man in lg. 17. und 19. dem umgeſchlagenen oberſten Aus; Ems des Kelchs in Gedanken wieder feine natärlihe Stellung giebt. - Diefe Beſchretbung iſt, fo wie die Abbildung, nach den Blumen der Varietaͤt gemacht, deren Blätter einen weißen Rand haben, Sch habe nachher Gelegenheit gehabt, die Blumen der anderen Vartetaͤt zu unterjuchen, und an denfelben Folgendes be; ı) Sie find etwas Eleiner, nenblaͤtter weichen in der Seftalt etwas ab, und find mit flärferen Adern geziert, als die drey unterften. 3) Die völlig aufgebrochene Blume un: die drey unterſten Kronenblaͤtter herabhangen. Der oberſte Aus: ſchn tt des Kelchs hingegen und die Stellung der beiden oberſten ie Geranium. Folglich Seite geſehen. 2) Die beiden oberſten Kro⸗ Diefe flärferen Adern unterften Rronenblätter dienen bloß dazu, die Blume bemerkbar zu machen, die beiden oberften aber noch zugleich zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen. 4) Die Blume iſt ein Dihogamift von der männlich s weiblichen Art. Denn folange die Antheren auf der obereren Seite, ausgenommen die mittelfte, welche dens felden auf der unteren Seite hat, (Fig. 19, 26— 28.) ; jedoch hat diefelbe eine folche Stellung, daß ein Inſekt, welches die Blume 342 | blühen, iſt das Stigma noch nicht geöffnet, fondern feine Theile liegen dicht an einander. Wann aber die Antheren Eeinen Staub mehr haben, oder ſchon abgefalfen find, fo breiten fic) die Theile des Stigma von einander, 5) Alle Antheren haben den Staub befucht, eben fowohl Ihren, als der übrigen Antheren, Staub ; abftreifen muß, Es läßt ſich alfo nicht daran zweifeln, daß die Blume von den Inſekten befruchtee wird. Geranium lacerum. Dieſe Art ift in das Linneis ſche Verzelchniß noch nicht eingetragen. Tab. VII. 1—6. 13: 1. Die vergröfferte mn in natoͤrlicher aber ‚son vorne geſehen. 2, Eines von den beiden oberften Kronenblaͤttern in einer folchen Stellung, daß der Nagel feiner ganzen Länge nach gefeben wird, da derfelbe in der ir Figur in der größten Verkuͤrzung erſcheint. 3. Iſt Fig. 1. nachdem die Kronenblaͤtter abgeriſſen wor⸗ den. Im Grunde des Kelchs unter dem oberſten Ausſchuitt dee felben fieht man die Deffnung der Saftröhre, Ri 4 Die Blume in natuelicher Seo und Stellung⸗ von der 5. Der unterſte Theil derſelben im Durst, 3 (punktirte) Saftroͤhre. Die: 6. Zwey völlig erwachſene Früchte in —— Stellung | und Groͤſſe. Von der erften iſt die vorderfte Hälfte des Kelchs ee worden, damit man bie Samenförner ſehen koͤnne. der Wind ſchon abgeriſſen und fortgefuͤhrt hat. | 1. 2. Die Saftroͤhre iſt bier weit kürzer, als bey der vor⸗ hergehenden Art, wovon die Urſache leicht einzufehen if. Die vorhergehende hat achtzehn Blumen in Einer Dolde. Säßen nun die Blumen auf fo kurzen Röhren, als hier, fo würden dies — 13. Eine reife Frucht, deren zwey Ginterfie Samentsrner jenigen, welche zugleich bluͤhen, nicht Raum genug haben, ihre Krone gehoͤrlg auszubreiten. Sie wuͤrden alſo den Inſekten von welter weniger in die Augen fallen. Gegenwaͤrtige Art aber bat hoͤchſtens vier Blumen in jeder Umbelle, weiche überdies nicht | affe zugleich blühen. | Kronenblatter ſtimmen mit der Abbildung überein. Die drey 2 3 { wi | \ — Zwiſchen dem mit den Fllamenten N iin, den Nägeln der beiden oberften Keonenblätter und dem oberften brei⸗ \ EN . ſchnabelfoͤrmige Fruchtknoten an zuzunehmen, und zugleich ſich — Seranum. X teren Ausſchnitt des Kelchs krlechen die Inſekten in den Safthals ‚ter hinein; diefer Smwifchenraum aber iſt zu enge, als daß er einen Regentropfen durchlaſſen ſollte. 4. Die Blume hat eine horlzontale Stellung. - Der Stiel, welchen die Umbelle trägt, ſteht meift aufrecht, von welder Stel lung die Blumenftiele und die Saftröhren nicht fonderlich abwets chen; der Kelch aber macht mit der Saftröhre einen ftumpfen . Winkel, fo daß er beynahe eine völlig horizontale Stellung bat. Eben deswegen iſt die Blume irregulaͤr, indem die beiden ober, ſten Kronenblaͤtter thells weit groͤſſer ſind, und weit laͤngere Naͤ⸗ gel haben, als die drey unterſten, theils mit einem Saftmaal ges - ziert find, welches diefen fehlt. Die weiße Krone verurfacht, daß die Blume, als eine Saftblume, einem Inſekt ſchon von weiten in die Augen fällt. Wann das Inſekt auf die: Blume hingeflo⸗ gen iſt, ſo muß ihm der Weg zum Safthalter gezeigt erden. Mun iſt die Oeffnung der Saftroͤhre den oberſten Kronenblaͤttern naͤher, als den unterſten. Folglich muͤſſen die beiden oberſten Kronenblaͤtter theils durch ihre vorzuͤgliche Groͤſſe theils durch die purpurfarbenen Adern, mit welchen die Baſis Ihrer Plaͤttchen & gezlert iſt, ſich von den unterſten unterſchelden. Iſt nun das Inſekt bis zu dieſen purpurfarbenen Adern gekommen, ſo erblickt — es ſoglelch im Grunde die Deffnung der Saftroͤhre von felbft, und hat £einen Wegweilſer weiter noͤthig. Daher erſtrecken ſich die purpurfarbenen Adern nicht auf den Nägeln bis zu jener Oeff⸗ | nung, ſondern hoͤren gleich beym Anfange der Naͤgel auf, Sig.2. Hieraus erhellet die groß? Sparfamfeit, welche die Natur in Ans ſehung Ihrer. Sarben beobachtet. Nachdem die Blume: verblüher iſt, fo fängt der befruchtete ‚aufrecht zu fielen. Die Sucht konnte nemlich nicht, wie die Blume, ‚horizontal ftehen bleiben, fondern mußte eine aufrechte Stellung erhalten, wovon man den Grund bald einfehen wird. Wann die Seuche völlig reif geworden tft, fo fpringen die Samens | behaͤltniſſe, von der Sonnenhitze getrocknet, zwar auch mit dem groͤßten Theil ihrer Grannen vom Schnabel ab, wie bey dem Seranium palüftre, doch mit dem Unterfehlede, daß ihre Gran nen ſich zugleich fchnecfenförmig drehen, fie felbft aber ihre Sas menkoͤrner nicht herauswerfen, ſondern behalten. Denn die Sa— menbehaͤltniſſe ſollen vom Winde losgeriſſen und weit fortgefuͤhrt werden. Deswegen bleiben fie 1) mit-dem Ende der Grannen | oben am Schnabel fo feft figen, daß weder ihre Schwere, noch bie fortdanernde Sonnenhige Im Stande Ift, fie von demfelben = abzuldſen. Hievon kann man Al, durch die Erfahrung überzeus en ni Din 19 2 lie Bas a N au u BE DEE De a A er Aa dir be Ta le aa ne a te tn Et 5 a nn a N 7 —— LER \ R FR * N ae ger ENT — — | { nen. " Geranium. Alkhaca, | | gefprungen find, verfehen ift, und ftelle denfelben auf ein Fenſter, haͤltniſſe abfallen, da ſie doch theils der Sonnenhitze ausgeſetzt ſind, theils bald in eine ſolche Stellung verſetzt werden, in wel⸗ cher ſie wegen ihrer eigenen Schwere am leichteften abfallen‘ koͤn⸗ — Nach einigen Tagen wird nemlich das Stielchen einer jeden Frucht von der Sonnenhitze welk, und Ift nicht mehr im: Stande die Frucht zu tragen, Diefe fenker fi ch alfo herab, und kehret die unter der Spike des Schnabels ſtehen, als vorher. Daß dieſes geſchehen muͤſſe, ſieht man ein, wenn man die 13. Figur um⸗ kehrt. Reihe. von fehr feinen ‚Haaren verſehen. Schnabel anllegen, werden dieſe Haare dicht uͤber einander liegend an die innere Seite angedruͤckt. kruͤmmen und zu drehen anfaͤngt, fo fangen auch die Haare an theils mit der Granne, theils mit einander ſelbſt einen Winkel zu machen, ſo daß ſie nunmehr einen anfehnlichen Kaum einnehmen, Fig. 13. Nun Hat die Sonnedas Ihrige gethan. Ste hatdem ſaͤet. ſo wuͤrden die auf der unteren Seite derſelben ſitzenden Samenbe⸗ haͤltniſſe von dem geringſten Luͤftchen losgeriſſen werden, und nicht welt von der Mutterpflanze auf die Erde fallen. | »Geranium (quercifolium, Tab, VIE ke von den beiden oberſten Kronenblaͤttern. Dileſe Art iſt der vorhergehenden in der Struktur ähnfich, a a ala Althaea officinalis. Sie iſt der Malua in der Struk⸗ tur aͤhnlich. Sie hat eine weiße Krone, aber weder ein Saft⸗ / D % | a gen. Man ſchneide — — Stiel —— — A relfen Fruͤchten, deren Samenbehaͤ itniffe insgefamt vom Schnabel abs "1 welches auf der M ittagsſeite des Hauſes befindlich iſt, und nie⸗ | male geöffnet wird, Hier kann derfelbe den ganzen übrigen Theil des Sommers hindurch) ftehen bleiben, ohne daß die Samenbe⸗ J — — J "AR Mi J — Er j A Spitze des Schnabels der Erde zu. Die Samenbehältnifle finken vermoͤge Ihrer Schwere auch herab, ‚fo daß fie nun eben fo tlef 2) Die Grannen find-auf der Inneren Seite mit einer Solange fie noch am Sobald fich aber die Granne zu u Winde fehr wohl vorgearbeitet, melcher die Samenbehältniffe ‚famt ihren haarichten Grannen losreißet, und, meildiefe jenen gleichſam zum Fallſchirm dienen, weit fortfähre, und die Sa | menkörner in weiten Entfernungen. von der Mutterpflanze auss. Die reife Frucht mußte daher eine aufrechte Stellung ha⸗ ben, weil dieſes grade diejenige iſt, bey welcher die Samenbe⸗ haͤltniſſe am feſteſten ſi tzen. Bliebe die Frucht horizontal fieben, - ‚Eines | Die Krone ift weiß; die beiden oberften Kronenblätter aber find . mit purpurfarbenen Düpfeln und Linien geglert, doch ſi nd fi ie nicht groͤſſer, als Bir drey — maal, ng einen Send. Es: halten ſ ſi — Blaſenfuͤße in derſelben * * J RN \ i i 7» ; > — ER ’ 4 * = ae Alle | \ SR Alcea et y N m x 4 RR“ I Br 5, HIh ve | I hi J I | — Krone das (punktirte) Saftmaal. J Tab. vg 9% ung ’ auf , welche Aflertfalßen, und auch auf den Befruchtungetäeilen | 8 umberfriechen, ohie jedoch, wie ich glaube, die Blume zu bes U Be“ Auch jan nähren fich von — ie Kr ki E } 34 — V — J—— Alcea. + — Gartenmalve. Tab. xvm. 33—37; Tab. XXV. 1, 3. | Der vergröfferte — * — Theil der Blume. Kom Reich iſt vorne fo viel weggefchnitten worden, daß man wiſchen den Naͤgeln zweyer Kronenblaͤtter einen Safthalter und. die über demfelben befindliche haarichte Saftdecke fi ſieht. 36. Der Grund des Kelchs In natürlicher Groͤſſe, wo bins | ter dem Fruchtknoten die kn (punktirten) Soſtortſen zum Theil bervorragen. 34. Derſelbe, nachdem der —— weggeſchnitten worden, wodurch die en ganz sum hl, gefommen | 35. Die Blume in — Groͤſſe. Im —— der Es ift eine jüngere Blume, 37. Die gröffere Hälfte der Krone von innen. Zwiſchen der Baſi s des wittelſten Kronenblatts und der Baſis der beiden uͤbri⸗ gen ſieht man die durch Haare verſchloſſene Oeffnungen zweyer — und bey a und b fieht man, daß die Baſis der Kronenblaͤtter ſehr dicke, der on felzug geräus | nis iſt. V, Eine Sie Blume — natdelicher Groͤſe und Stellung, nachdem die vorderfte Hälfte des Reiche und der. | Stone weggeſchnitten worden, damit man a dem Saft nachge⸗ oe Biene fehen koͤnne. 3. Eine ältere Blume. j m Rinne hat in der Althaca, Alcea, Malua und Lauatere, f Br 4 ai: fi J Tee rn | dvelche zuſammen nur Eine natuͤrliche Gattung ausmachen ‚ Eein Nectarium gefunden. Pollich, welcher feine Pflanzen fehr | genau unterſucht und beichrieben hat, ſagt Inder Befchreibung | 3 raum iſt, Hätte er num etwas von der Saftdecke ge⸗ aber mit ihrem Koͤrper den Staub der Antheren abftreifen muß, und zwar nicht von einer Seite, fondern von allen. der Malua mofehata: Vngues (fegmentorum corollae) villis Albis eiliati funt. wußt, ſo wuͤrde er unter dieſen Haaren den Saft und die Saft— drauſen geſucht und gefunden haben. Weil er aber nicht einſahe, le ficher fi) vonder Gegenwart der Haare in einer Blume auf | die Gegenwart des Safts (liegen läßt, fo fährt er alfo forte | Veetaria nulla vidi. Kruͤnitz ſagt, daß die Malven den Die nem: auch Stoff zu Honig geben, daß inſonderheit Malua fyl- uͤberaus honigreich fey. Auch Gleditſch ſagt ©. 181., * Malua fylueftris und M. rotundifolia den Bienen Stoff zu Honig liefern; bingegen von der Althaca ofheinalis und der Malua Alcea ſagt er ©, 190, bloß ‚daß fie den Bienen Stoff zu — geben, ſo wie auch von der Lauatera Thuringiaca S. Ob er die eigentlichen — bey jenen geſehen habe, — zweifele Ich, 1. Die fünf Saftdruͤſen fi nd im Stunde des Reiche befinde lih, und haben das: Anfehen runder gelber Flecken. Daß man dieſelben nicht leicht finden kann, koͤmmt daher, daß da, wo ſie ſich befinden, der Kelch ſehr dicht und feſt an der Krone anliegt, | Schneider man aber die Krone und den Fruchtknoten heraus, io ſieht man fie ſehr deutlich. EEE 2. Die Saftdrüfen wechfeln mit den Nägeln der — Blätter ab. Zwiſchen diefen Nägeln fi nd Zwiſchenraͤume, welche von anſehnlicher Breite und Tiefe ſind, well die Naͤgel ſchmal und dick find. Dieſe Zwiſchenraͤume nun enthalten den Saft, welcher von den In ihrem Grunde befindlichen Saftdruͤſen abge⸗ ſondert wird, 3. Segenden Regen {ft der Saft völlig gefihert, Denn die | | Nägel der Kronenblätter find an den Ecken, welche ihre innere oder obere Seite mit Ihren ändern macht, mit Haaren vers | fehen, welche die Zwiſchenraͤume ee als die ‚Salkbaltees bedecken. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Grunde weiß, welche Farbe gegen die Farbe des übrigen Theils ſtark abſticht. Die Fllamente und Stigmate ſind auch weiß. 5. Die Blume wird von den Bienen nicht nur beſucht, ſon⸗ dern auch befruchtet. in Tab. XXV. 1. 3. vorgeftellt. Antheren berühren, und den Staus von denſelben abftreifen. Denn die Filamente nebſt den Antheren bilden einen anſehnlichen Buͤſchel, zwiſchen welchem und der Krone grade ſo viel Zwiſchen⸗ daß die Biene zwar hindurchkommen kann, zugleich Denn da der Saft ſich in fuͤnf Safthaltern befindet, welche um das Saͤul⸗ chen, welches die Filamente und die Griffel bilden, ringeherum „fehen: fo muß die Biene, wenn fie des ganzen Saftvorraths beladen — die Blene — zu einer älteren Blume hin, Denn bie — iſt im Auf welche Art dieſes gefchteht, habe ich Die erſte Figur ſtellt eine juͤngere Blume vor, deren Antheren bluͤhen, deren Stigmate hingegen — noch zwiſchen den Silamenten verborgen find. Diefelbe wird von einer Biene befucht. Indem diefe in den Grund derfelben hinein⸗ kriecht, um zum Saft zu gelangen, ſo muß ſie nothwendig die theilhaftig werden will, um den Antherenbuͤſchel herumkriechen und den Staub von allen Seiten abſtrelfen. Daher iſt biejelbe, . nachdem fie eine oder ‚einige jüngere Blumen Bejucht bat, am ganzen Koͤrper voller Staub, wie die M ülfer: Mi ediefem Staube '® 4 — Ale Men. — ee Min 00 = Flg. 3. In dieſer Bilden die Stigmate, oder vielmehr die Grif⸗ henden. „Die Saftdeifen find in diefer Art dreyekiht und ; > fel, deren Innere Seite das Stigma iſt, einen eben fo anfehntts | blaßgruͤn. ee ee | chen Büfchel, als in der jüngeren Blume bie Staubgefäße ; die | 4. Die Kronenblätter find blaßroth, und mit fünf gefättigts Staubgefäße hingegen find, nachdem fie bey dem oftmaligen von | rothen Streifen gezlert, welche fih nach dem Mittelpunkt der open Bienen erhaltenen Befuch Ihren Staub nach und nach verlos | Blume hinziehen, Tab. XIX. I., folglich ven Inſekten zeigen, 8 ren haben, zufammengefchrumpft ‚ und haben fich tiefer in den | an welcher Stelle der Saft befindtih if. | 2 ” z 5 2 Ze 3; £ —* 4 ln en BER —* ER —û— — * — — AI, nn 3 — — — Een Y = Srund der Krone Hineingezogen, fo daß fie nun von dem Griffel⸗ Br Daß auch dieſe Blume Ihren Saft bloß zu ihrem eigenen j h buͤſchel meiſt verdeckt werden. Hier kann alfo die Biene eben fo Vortheil bereite, um nemlich von den Inſekten, welche denfelben Pr wenig zum Saft gelangen, ohne diefen Buͤſchel von alfen Seiten genießen, befruchtet zu werben, und daß die Befruchtung un: zu berühren, und die Stigmate mit dem an ihrem Körper haf— möglich auf eine mechanifche Art gefchehen könne, erhellt unmois 1 4 enden Staub zu Überftreichen, Auf foldhe Art werden aljo die | derfprechlich darans, daß Ihre Antheren und ihre Stigmate nicht 3 Ilteren Blumen von den Bienen vermittelſt des Staubes der jüns | zu gleicher Zeit blühen. Denn anfangs, warn die Antheren ” geren befruchte. blühen, nehmen dieſelben einen großen Raum ein, weil die Site N Alm die Dichogamie, welche vermuthlicd bey allen Malven- mente ſich nad) allen Selten ausgebreitet haben, Tab, XXI. —— 20 blumen Statt findet, zu beweiſen und anſchaulich vorzuſtellen, | Sig. 1.5 die Stigmate hingegen find zwifchen den Filamenten ber Habe ich diefe Blume um fd viel lieber gewählt, da fie fat in al⸗ findlich, und Itegen dicht an einander, Fig. 2. Ste können fon Gärten anzutreffen, einem Jeden befannt, endlich aud) von folglich nicht beftäubt werden. Wann aber die Antheren verblüs anſehnlicher Groͤſſe iſt, ſo daß man kein Vergroͤſſerungsglas nd | het find, fo ſchrumpfen bie Silamente zufammen, und nehmen. —— — =. ghig hat. Wer ſich alſo von der Dichogamie überzeugen wi, | nebft den Antheren einen meit Eleinern Naum ein, als vorher; a begebe fih), wann es ſchoͤnes warmes Wetter iſt, in einen Gar— die Stigmate hingegen haben ſich unterdeſſen verlaͤngert, und ten, wo dieſe Blumen ſtehen, und er wird nicht nur Bienen auf | breiten fich auseinander, Fig. 3. Nunmehr Eönnten fie zwar bes ” denſelben antreffen, ſondern auch ſehen ‚daß fie von denfelben. | ſtaͤubt werden; es ift aber fein Staub mehr vorhanden. Folgs auf die befchriebene Art befruchtet werden, — lich geſchieht auch hier die Befruchtung durch Inſekten, vers ee a ET ER muthlich auch befonders durch Bienen, auf eben dieſelbe Art, —— | Mala; — als bey der Alcea. „Die innere Seite der Eriffel oder das Stigma | : = ee en liſt mie kurzen Borften überzogen, Fig. 4., damit die Beftäubung a — "Malua fylueftris. Roßpappeln. Tab. XIX. 1. 48. deſſelben deſto leichter und ſicherer erfolge. : | ae re ji Malua rotundifolia, Käfepappeln, Tab. XIX, ab. XIX. 1. Die vergeöfferte Blume, von oben gefehen. | 2. 3. en, ee Dile Staubgefäße und die Griffel find weggefehnitten worden, das 2. Eine vergröfferte bey [höner Witterung geöffnete Blume, mit man die Saftdecken befier fehen Eönne. 0200. von.oben.gefehen. Beer Se & ——— 48. Der unterſte Theil der Blume von der Seite, nachdem J3. Eine des Nachts, oder bey Tage bey ſchlechter Witterung der Kelch umgeſchlagen worden. Man ſieht zwey Saftdecken zit: | gefchloflene Diume. 5 ſchen den Nägeln der drey vorderfien Kronenblätter, und unter 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dienen In denſelben auf dem Kelch zwey (punktirte) Saftdruͤſen ganz, und dieſer Blume auch die Staubgefaͤße und die Griffel. Denn an zwey andere halb. | | 2. | einem Tage, vor welchem es vierundzwanzig Stunden lang far Tab. XXL 1. Die blühenden Staubgefäße einer jüngeren | und faft unaufhörlich geregnet Batte, fand ich diefelben na, den R Slume. en — 1 Stund der Kronenroͤhre hingegen trocken. Ferner ſchlleßen ſich Die noch nicht blühenden Stigmate einer jüngeren | die Blumen des Nachts, und auch, wann es regnet, bey Tage, | Blume. = k £ er — — — * ——— — mern —— — 7 | fo'daß die Krone alsdann eine walzenförmige Seftalt erhält, = 3. Die blühenden Stigmate einer älteren Blume, deren 4. Die Krone ift weiß, und nach der Peripherie zu ein we⸗ E Staubgefäße verwelkt find. nig blaßroth. Rothe breitere und ſchmaͤlere Linien stehen fihauf 4. Ein nod ſtaͤrker vergroͤſſertes Stigma. ag derfelben Bis zu den Safthaltern hin, Fig ——— 3. Mit den Saftdruͤſen, den Safthaltern und den Saft: Malua verticillata. Tab. XIX. 4 5. deden verhält es füch bey diefer Gattung, wie bey der vorberger 4. Die vergröfferte Blume in natürlicher Geſtalt. F : J. Die Blätter‘, und zivar aus dem Grunde,‘ weil der Saft auch ohne E riktsen gegen den Regen hinlaͤnglich geſichert iſt. Denn ſie (ft : eine von, den Eleinften der ganzen natürlichen Gattung, daher ift „ der Swifchenraum zwiſchen dem Büfchel der Staubgefäße und - I der Griffel zu enge, ale daß ein Megentropfen follte durchdringen y Finnen. Der Kelch drücke die Krone zufammen, und diefe jenen - aus elnander. Schneidet man alfo den Kelch weg, fo fällt die Krone aus einander, Fig. 5. Folglich liegen beide fehr feſt an ‚einander, und zwiſchen beiden tfEnicht der geringfte Zwifchenraum. „ &omie der Endzweck dtefer Einrichtung ohne Zweifel dahin geht, ı daB zwischen dem Kelch und der Krone kein Regentropfen zum | Saft dringen fönne, eben fo bezieht fich derfelbe auf die Inſek- ten, daß fie nemlich nicht anders zum Saft fommen follen „ als indem fie in die Krone hineinfriechen. koͤnnen, ohne zugleich die Antheren und die Stigmate zu beruͤh⸗ sen, fo muͤſſen fie nothwendig die Blumen befruchten. Blumendhalter hinter dev Baſis des oberften Filaments entfteht, | and fih innerhalb der Baſis des oberſten Kronenblatts befindet, J umari ia officinalis. — rn Ben. iſt punktirt. —— wodurch die (punktirte) Sſtdenſe zum RO ge⸗ — kommen iſt. i Linné nennt die Baſi s des oberſten Kronenblatts das Nec- . tarium. Er hat Recht, wenn er dadurch bloß den Safthalter, Unrecht aber, wenn er dadurch zugleich die Saftdrüfe verſteht. Pollich hat mehr, als Linné, gefehen, nemlich die eigen liche Saftdrüfe, melches aus feiner Befchrelbung der, Gattung Ar fagt er in der Beſchreibung dieſer Art: Nectaria nulla vidi. — RN — Malua. Fumaria. u 3. Diefe Art hat. feine Haare an den Nägeln der Kronen: Und da fie dies nicht thun A er Die gleich ftarf vergröfferte — —— der Kelch, | — ale auch bie Fllamente und die Griffel weggeſchnitten worden. 5 Lauatera. Hibifeus. Fumaria. Polygala. 4, Die — iſt weiß, nach er Deripherie zu blaßpurpur— farben. Mit Linien von geſaͤttigterer Farbe iſt ſie nicht geziert, vers muthlich weil dieſes wegen ihrer Kleinheit nicht Beige a - 45. | Malua Capen fis wird von Vienen beſucht. —— 4. — —— a ar bon ea bat mit ber Malua eine gleiche Struktur, | | Hibifcus. — Daß auch die zu dieſer Gattung gehörenden Arten Saftblu⸗ men find, lehren mich meine getrockneten Eremplare. Am Hi- bifcus S Yriacus finde ich eben folche Saftdecken, als Malua hat. An eben demfelben, am Hibifcus cannabinus, - Manihot und Trionum fällt das Saftmaal ſtark in Deus gen. Die Nägelder Kronenblätter find nemlich von anderer und dunklerer Farbe, als der Saum derfelben. Auch ſcheint bey Dies r fen Blumen die Dichogamie Statt zu finden. | Fumarla. RER Erdrauch. Tab. IR... 6. Die vergröfferte Blume in — Senn, Das . Diefelbe, nachdem dag oberfte ee abgeviffen | erhellt; uns dennoch, weil er diefelbe nicht für das hielt, was fie 1. Die Saftdräfe ift der Eleine Sporn, welcher aus dem | Siebenzehnte Klaffe. “= Switterblumen, deren Kilamente in zwey Körper zuſammengewachſen find. Diadelphia. e 2. An der unteren Selte der Saftdrüfe fit ein Sat — tropfen. 3. Der Augenſchein lehrt, daß dieſer Saftuneneen vor dem Regen voͤllig geſchuͤtzt iſt. 4. Die Blume hat ein Saftmaal. Rn die REN farbene Krone iſt vorne dunfelpurpurfarben; die beiden Höcder aber auf dem oberften und unterften Kronenblatt find gruͤn. Noch deutlicher. ſieht man das Saftmaal an der Fumaria capr eo- r lata, deren Krone blaßgelb, vorne aber dunkelpurpurfarben iſt. | Tiefer in die fonderbare Struftur dieſer Blume einzubringen, Dat I 8 mir bisher an Zeit und Gelegenheit: gefehlt. ——— 4 Polygala Eule is. Natterbluͤmchen. Auch dieſe | Eleine Blume iſt eine Saftblume, obgleich weder Sinne noch | Pollich ſolches bemerft hat. 27 | | 1. Die Saftdrüfe Me der — Heuttoien rei. S R \ 3508 * * \ . 4 “ Pa — Rt = — — * ee Spartium. 2; Der Saſthalter iſt der unter foisenbis sat a bit | Kronenroͤhre. | 5 3· Die Oeffnung der Hronenehhre wird durch zwey kleine Haͤutchen verſchloſſen, welche P ollich elaſtlſch gefunden haben will, welches, wenn es ſeine Richtigkeit it damit har, merkwürdig | iſt. Ferner ſind hinter dieſen Haͤutchen die Antheren und das Stigma befindlich. Endlich iſt der oberſte Theil der Kronenrdhre x bis zum Safthalter inwendig haaricht, 4. Weil die Blumen eine aufrecht ſtehende Aehre bilden, ſo mußten ſie eine horlzontale Stellung haben, und wegen dieſer Stellung irregulaͤr ſeyn. Weil nun die Krone ſelbſt ſehr klein iſt, und an und fuͤr ſich den Inſekten nicht ſonderlich in die Augen fallen kann, ſo erſetzen dieſen Mangel die beiden großen Kelchs & blaͤtter, welche eben fo gefärbt find, als die Krone, Diefe hat Linune zuerft zur Krone, hernach aber zum Kelch gerechnet. Beides iſt richtig; das Erſtere, weil dieſe Blaͤtter, ſolange die Blume bluͤhet, mit der Krone einen und eben denſelben Endzweck befoͤrdern, nemlich die Blume den Inſekten bemerkbar machen; das Letztere aber, weil der Fruchtknoten, nachdem er befruchtet worden iſt, zwar die Krone, nicht aber dieſe Blaͤtter abwirft. Dieſe aber behalten alsdenn nicht ihre Farbe, ſondern werden gruͤn. Dies geſchieht vermuthlich deswegen, damit ſie nun eben ſo wenig von gewiſſen Inſekten bemerkt werden, als fie vorher wegen Ihrer Farbe von andern Inſekten unbemerkt bleiben konn— ten. Denn vielleicht gehen gewiſſe Inſekten der jungen und zar— ten Frucht nad), welche fie umfaffen. ben diefen Endzweck ſchreibt W ahlb oom in der oft angeführten Differtation einem gewiſſen bey einigen Balantien vorfommenden Umftande zu. Der pinſelfoͤrmige Anhang an der Oeffnung der Kronenroͤhre ſcheint bloß deswegen da zu ſeyn, damit dieſe Oeffnung ae leichter bes mierkt und gefunden werde, Spartium. Wahlboom fagt: Plantae diadelphae, quae flores te- nent plerumque ad angulum acutum a linea perpendiculari ‚nutantes, ftamina et piftilla ferunt declinata intra carinam corollae compreflam, vt eo faciliterur fecundatio, vexillo pluuias arcente. Hiebey habe ich Solgendes zu erinnern. 1) Die ‚von Ihm angegebene Stelung der Blumen, da fie nemlic) das Mittel zwiſchen horizontalen und grade herabhangenden Blumen halten follen (denn anders laffen fich feine Worte nicht erklären, befonders, wenn man an den Endzweck denkt, welchen er der - Sahne zufchreißt), iſt, wenigftens In unferm Klima, nicht die gewoͤhnlichſte, fondern vielmehr die horizontale, oder diejenige, welche ztvlichen der horizontalen und der aufrechten das Mittel helmiſche Gewaͤchſe aus diefer Klafie, eizontal, oder ein wenig aufrecht ftehen, wenn fie von den In⸗ x 2 : EZ — Spardum. © leicht bemerkt werden koͤnnen, wie bey der Linde, kelnesweges aber bey niedrigen Pflanzen. Zu den erſten gehoͤren z. B. Ro- binia Pſeudacacia, Dolichos altiſſimus, vermuthlich auch Do- lichos pruriens. Dieſe haben herabhangende Trauben, deren tel halten. ſekten ſollen bemerkt werden koͤnnen. Denn die Inſekten fliegen nicht unter denſelben, ſondern uͤber denſelben und um dleſelben umher. 2) Die Antheren und das Stigma find nicht deswegen ‚in dem Schiffchen eingefchleffen, damit dieſes von jenen beftäubt werde, fondern damit jene ſowohl als diejes vor der Näffe vers . wahrt feyen. 3) Folglich kann nicht die Fahne zur Beſchuͤtzung diefer Theile vor dem Regen dienen ſollen, weil dieſes theils nicht noͤthig iſt, theils dieſelbe in den wenigſten Faͤllen dies zu thun im Stande iſt. Denn beym Orobus und bey der Colutea ſteht die Fahne aufrecht, hat alſo grade diejenige Stellung, in welcher ‚fie am allerwenigſten Regentropfen auffangen kann. der Nagel der Fahne dient zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen „ und bat daher eine horizontale Stellung. Die Sahne felöft aber dient dazu, der Blume das meifte Anfehen zu verichafs Hingegen * — — Jr a . & .Yy 23.7 er vs Site, r es. Jene Stellung kann bey Säuihen, oder Sen Pflan⸗ 4 zen, welche fih um Bäume vanfen, Statt finden, deren Blu men, wenn fie auch der Erde. zugefehre find, dennoch) von.den Inſekten, weiche unterhalb der Krone des Baums umberfliegen, ‚Blumen woifchen den horizontalen und herabhangenden das Mits I Zu den letzteren hingegen gehören faft alle unfere eins ⸗ Ihre Blumen mäffen bs fen, Deswegen ift fie groß, und hat mehrentheils eine aufrechte | Stellung, tft au) mehrentheile an ihrer Baſis mit dem Safte maal geziert, weil unter derfelben der Cingang für die Inſek⸗ ten tft.” Sn der Differtation de nectariis forum wird gefagt, daß die Blumen dieſer Klaſſe an der oberen Seite der Baſis des Fruchtknotens eine Honigdruͤſe haben, welcher wegen ſich die Baſis des einfachen Fllaments kruͤmme. An diefer Stelle habe ich noch in feiner Are eine Saftdrüfe gefunden, In der Vicia . Faba fißt die Saftdruͤſe niche auf der oberen, fondern auf der ı unteren Seite des Fruchtknotens. » Spartium fcoparium. Rehkraut. Obgleich die Ble— nen und Hummeln dieſe Blume haͤufig beſuchen, ſo habe ich doch keinen Saft in derſelben gefunden. Die Filamente machen nur Einen Koͤrper aus, und haben an der Baſis nicht die beiden ge⸗ | wöhnlichen Deffnungen. Da, wo der Nagel ver Fahne einges fügt iſt, iſt eine gelbe drüfenförmige Erhöhung, allein kein Saft auf derfelben. Einmal fand Ich eine Hummel auf den Blumen, welche Staub fammlete, von welchen auf ihren Hinterbeinen eine i Ri “ Mm I: I f ee EEE nn — rn DE — — = a * —— } s jener die Saftdrüfe fey. — verbluͤhet iſt, ſitzen; er aber fällt alsdenn mit feinem Fila: 553 große Menge zu fehen war, Saft enthält, fo hat fie doch ein Saftmaal. if gelb, die Fahne aber da, wo fie ſich aufwaͤrts biegt, in der Mitte mie — rothen se geziert. | N! ’ ten habe ich keinen Saft —— Vlex Europaeus. I N —— — ee zz x 3 ; Phafeolus 9 nun gleich die Blume kelnen Denn die Krone Geniſta. Vlex. Lupinus. Ge nift. ehe tinctoria und 6. pilofa. Sn beiden Ars Dlex. Hat aud) sine Saft. Lupinur Lupi inus luteus. Audin bieſer Blume habe ich bisher | noch feinen Saft gefunden, welchen fie doc) wahrſchelnlich hat, da fü ie 1) einen Geruch und 2) ein Saftmaal hat, obgleich das tere fich nicht an der gewöhnlichen Stelle befindet. Denn die Krone iſt gelb, der Schnabel des Schiffchens aber dunfelblan. Boilich fcheint bier der Eingang für die Inſekten zu ſeyn. Da nun im Schnabel des Schiffchens ſi ch die Antheren und das Stigma befinden, fo ſcheint die Blume von den Inſekten be— ſruchtet zu werden. Eben dieſe Einrichtung finde ich bey der Vicia Beng halenſis. is. Denn die Krone iſt hochroth, der Schnabel des Saſchene aber ſchwarz. Phaſeolus. Phafeolus vulgaris 4. Tuͤrkiſche Bohne. Tab. XIX. 8.9. 13-17. 3. Der röhrenförmige Körper, weldyer die Baſis des Frucht; Eh umgiebt, und wahrſcheinlich die Saftdruͤſe iſt. 9. Das Piſtill nebſt dem einfachen Filament. 13. Dieſes Filament von oben, 14. von unten, 15. von, der Selte. 1. Ich bin ungewiß, ob ich entweder den blaßgelben roͤh⸗ renfoͤrmigen Koͤrper, welcher die Baſi is des Fruchtknotens um⸗ giebt, oder den fleiſchichten Koͤrper, welcher auf dem einfachen Flilament ſitzt, fuͤr die Saftdruͤſe halten ſoll. Den erſten Koͤrper habe ich trocken, auf der hinteren Seite des letzten Saft gefun— den. Demungeachtet koͤmmt es mir wahrſcheinlicher vor, daß Denn jener bleibt, wann die Blume — ment ab. 2. Der Saft befindet ſich in dem Zwiſchenraum zwiſchen dem | Nagel der Fahne und dem einfachen Fllament hinter dem flelſchich⸗ 2 \ T 4 / — * pP 354 Hier habe ich kleine Inſekten ange "Phafeolus. Dolichos. Pifum. Orobus. - ten Körper des leßteren.. troffen. | — dieſen Safthalter laͤßt der fleiſchchte Koͤrper keinen Regentropfen hineindringen. Zu dem Ende umfaßt die Sahne diefen Körper mit ihren beiden ſchwachen Hödern, und wirdvom Kelch an denſelben feft angedrückt, | x 5. Daß diefe Blume von Inſekten befruchtet — werde ich unten bey der Vicia Faba beweiſen. 8* Dolichos. —— Lablab. | 1. Die Saftdrüfe ift der roͤhrenfoͤrmige Köıper, weicher die Bafis bes Fruchtfnotens umgiebt. ; | 2. Der Saft befindet fich zwifchen der Saftbräfe, eh zu⸗ ſammengewachſenen und dem einfachen Filament. Damit dieſer Zwiſchenraum deſto groͤſſer werde, erweitert ſich das erſtere Fila: ment an der Baſis, und das letztere biegt ſich ae bey feinem Urjprung in die Höhe, 3. Die befonders geftalteten Schmielen an ber Sahne, welche Linné ſchon bemerkt hat, und die Einrichtung ſowohl des einfas hen Silaments, welches an den Nagel der Fahne und an, das zuſammengewachſene Fllament ſehr genau ſchließt, als auch des zuſammengewachſenen, welches vorne, ehe es ſich erweitert, vom elnfachen bedeckt wird, dienen zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Degen. Die Inſekten ſtecken ihren Saugerüffel zwifchen dem einfachen und dem zufammengemwachienen Filament in den Safts halter hinein. Sobald fie denfelben wieder herauszieben, fo drückt der Nagel der Fahne, welcher vom Kelch gedrückt wird, das einfache Filament an das zuſammengewachſene, und der Ein⸗ gang in den Safthalter iſt wieder verſchloſſen. Piſum. Piſum fatinum. Erbſe. In dieſer Blume habe Ih den Saft oftmals vergebens geſucht, endlich aber doch gefunden. Sie hat ungefaͤhr die Struktur des Lathyrus odoratus. Sie wird von einer großen Hummel bejucht. Da diefelbe fich aber nicht auf das Schiffchen, fondern feltwärte fest, und alsdenn ihren Saugeräffel zwifchen dem Nagel des einen Flügels und dem Nagel der Fahne in den Safthalter ſteckt: fo fehe ich nicht ein, wie fie dadurch die Befruchtung der Blume hervorbringen Eönne, Orobus. Orobus niger. Tab. XIX. 10—12. 10. Die vergröfferte Blume in natürlicher Sekung, von vorne geſehen. 3 2 5 / Sr u. su 355 „2. Orobus, m; Diefelbe, ‚ vonder Selte gefehen. 11. Die beiden Oeffnungen des Safthalters. 1122. Die Saftdrüfe und zuglelch dp Safthalter iſt — BGrund des Kelchs. — Der Nagel der Fahne druͤckt auf die unter Bemfelßen 6 bes 25 ſindlichen Theile, und laͤßt keinen Regentropfen durch. Die Sur a = ſekten Eriechen unter demfelben hinein, ‚ und hierauf durch die bei: s oo den Deffnungen, welche das einfache Filament mit dem zuſam⸗ ‚mengewachfenen macht, in den. Safthalter. Daß der Kelch auf der oberen Seite kuͤrzer iſt, als auf der unteren, ſcheint bloß dazu zu dienen, daß die Inſekten den Nagel der Fahne deſto leichter indie Höhe drücken, und unter demſelben in — eier | — | den Saft finden werden, Denn die Fahne iſt röther — hineinkriechen koͤnnen. a DE Blume hat ein Saftmaal. gefärbt, als der übrige Theil der Krone ‚ und mit Adern geziert, zu gelangen, sig BB - & — — Lathyrun — Lathyr us odoratus. — Die Saftdrüfe ne bie ſleſchichte aivendis Stafgelse Baſt 8 | | ‘des Kelchs. 2, Der Safthatter iſt theils der Grund des’ Kelchs, (heile \ der Grund der Röhre, welche die — bilden. ur fand J 6 einige Blaſenfuͤße. A a 3. Der Saft iſt gegen den Regen völlig gefichert. 4 Die Blume hat ein Saftmaal. blaßroth; bey der zweyten find die Flügel und das Schiffchen bllaßviolett, die Fahne aber dunkelroth, und am Nagel violett mit Linien von gefättigteree Farbe. Lathyrus fatiuus 8. Hat eben diefelbe Einrichtung, und ſehr viel Saft. Die ganze Krone iſt weiß. ER Lathyrus paluftris. — Hat auch viel Saft — and eine ähnliche Ei nrichtung. ulatito us 2. Die Saftdräfe und zuglelch der —— m der | — der Roͤhre, welche die Filamente bilden. 3. Der Saft iſt eben fo, wie beym Orobus, gegen den Ne | gen gefi chert. u 4. Die Krone, foweit fie den Bienen, dte Blume bes, a fuden, und vermuthlich auch zur Befruchtung derfelben beſtiimmt ſind, in die Augen fallen ſoll, iſt roſenfarben. Die Fluͤgel und das Schiffchen ſind unterwaͤrts ungefaͤrbt oder weiß, weil hier die lLathyrus ee terſte mittelfte Theil der Fahne, blutroth. “auf Ihrer ganzen Oberfläche mit Linien von gefättigtever Sarbe ge⸗ Zzlert, welche in dem blutrothen Fleck am ſtaͤrkſten ſind. der Mitte dieſes blutrothen Flecks iſt ein gruͤnlichgelber Fleck, welche ſich nach dem Nagel derſelben, und alſo nach der Stelle hinzlehen, wo die Inſekten hineinkrlechen müuſſen, um zum Saft Denn bey der erſten Va⸗ rietaͤt find die Flügel und das Schlſfchen weiß, die Fahne aber oe re nige fand ic) im Safthalter,, noch mehrere im Schiffchen. aber die Blume nicht von ihnen, welches ich anfangs geglaubt habe, fondern von den Bienen - befruchtet werde, wird ſich aus | demjengen ergeben, was ich von der Vieia Faba ſagen werde. auch auf ihren Blattohren fuͤr die Inſekten Saft. nemlich auf ihrer unteren Seite ein kleines Hoͤhlchen, weldes 1 ten. Was aber den erſten Ga betrifft, fo fagt Gleditſch en. © ER De ern ri * 356 | #: Bienen nichts zu ſchaffen haben, Das. Schiffchen aber iſt auch 4 oberwaͤrts, folglich ganz, ungefaͤrbt, weil es daſelbſt von den Lachyrus. ER | beiden Flügeln, welche fih um daffelbe herumbiegen, verdecke 1 wird, und eg folglich ohne Nutzen ſeyn würde, wenn es gefaͤrbt | wäre. Damit nun die Bienen merken, daß im Grunde der Blume Saft enthalten ift, fo ift 1) der mittelfte Theil der Krone, 4 Auch iſt die leßtere | g \ 3 nemlich der vorderfte ober oberfte Theil der Flügel, und der uns 4 2) Sn i N J welcher den Bienen zeigt, daß ſie unter dem Nagel der Fahne Dieſer Anweiſung folgen fie, und ers | reichen ihren — nicht a — die Natur den | ihrigen. | se 5. Es halten ſch viel Blaſenfuße in der Blume — Eu⸗ 4 Daß # | 1:34 4 Vicia, M | 4 Vicia fepium. Zaunwide, Tab. XIX. 16, 17. 4 >16, Die vergröfferten Blattohren, von oben geiehen. 3 17. Diefelben, noch ftärfer vergröffert, von unten gefehen, J | Die Blume hat ungefähr die Struktur des Orobus niger, außer, daß fie eben eine folche Saftdrüfe hat, als Vicia Faba. > ‚Die Pflanze bereitet nicht nur in Ihren Blumen, fondern % Diefe haben nicht fo dunkelgrün, als diefelben, fondern ein wenig gelblich iſt m und ein Safttröpfchen enthält. Die großen Waldamelfen gehen | diefem Saft ſehr nad). Daher koͤmmt es, daß man denſelben, E* | wenn man die Pflanzen an ihrem Standort befieht, felten ans u trifft, weil. er. von dtefen Inſekten ſchon verzehrt worden iſt. r Wenn man aber einige Stengel mit nach Haufe nimmt, und ſie J ins Waſſer ſtellt, fo findet man nach einigen Tagen dieſe Hoͤhl⸗ chen voller Saft. Auch dieſer Saft iſt ‚gegen ben Regen gefichert, 4 da er ſich auf der unteren Seite der Blattohren befindet. Es Wenn Krünik ©. 664. ſagt, daß die Bienen nicht bie: N ‚Blumen dev Widen beſuchen, fondern nur mit ihrer Zunge den, 4 Stengel belecken follen: fo kann der zweyte Satz nicht anders: h als von diefem Saft der Blattohren verftanden werden. Denn h ſonſt wüßte ich nicht, was die Bienen vom Stengel ahlecken folls- i J — Blattohren Saft, 1 39 —* VN Ni E) | y ' Vicia fatiuaa. Die Pflanze hat auch in den Hoͤhlchen welchem die Ameiſen nachgehen. Die Blume wird von einem Daͤmmerungsſchmetterling Sphinx Eu- beſucht, welches ich im Auguſt Abends um ſieben Uhr — babe. Sn diefer Barietät ſowohl, als in der zweyten, habe ich nicht eine ſolche Saftdrüfe, als Vicia Faba hat, fondern eine folhe, als Orobus niger hat, gefunden. Die zweyte Bas * — halte ich für eine beſondere Art, weil fie in der hiefigen Gegend nicht nur auf den Aeckern, fondern auch auf dem Felde und in den Heiden waͤchſt, wo niemand die erſte antreffen wird. Vicia Faba. Saubohne. Tab. XIX. 18—23. 27. 23, Die ein wenig vergröfferte Dlume in natürlcher Stel lung, von der Seite gefehen. _ 18. Diefelbe , von vorne gefehen. | 19. Das Piftill nebft der (punktirten) Saftdrüfe. \ 20. Die Fahne, von vorne gefehen. an -21, Die Flügel und das Schiffchen, von der Selte geſehen. 22. Ein Blattohr von der unteren, 27. von der oberen Seite. Die Blattohren haben auf der unteren Seite ein ſchwarzes Hoͤhl⸗ hen, welches ein Safttröpfchen abfondert und enthält. 1, Die Saftvrüfe, welche fhon Linné und: Gleditſch | (©. 240.) bemerkt haben, ift-der längliche Koͤrper, welcher un⸗ ag ah Ki me a a ia ter der Bafis des Fruchtknotens fißt. 2. Dee Saft ift in dem Grunde der Röhre, welche die Fila⸗ mente bilden, befindfih. Auf beiden Seiten des einfachen Silas | wahren, und daß das Inſekt, welches eine ſolche Blume beſucht, ments ſt nd auch hier zwey Oeffnungen fuͤr die Juſekten. ſchledenen Blumen fand ich auf der oberen Seite des Kelchs und am Nagel der Fahne ein Loch, welches ein Inſekt eingebiſſen — hatte, dem der natuͤrliche Eingang vermuthlich zu enge a War, 3, Der chhrenfdemige Nagel der Fahne umſchließt den übrls 9— gen inneren Theil der Blume fehr genau, und — keinen Regen⸗ tropfen durch. 4. Die Blume ſoll nichte von sis fondern von vorne dem En in: die Augen fallen, Da fie nun nicht, wie gewoͤhn— lich, eine horizontale, fondern eine mehr aufrechte Stellung hat, fo mußte die Fahne mit dem: übrigen: Theil der Krone nicht, wie gewoͤhnlich, einen rechten, fondern einen ſehr fpißen Winkel ma: } den. Ste hat ein doppeltes Saftmaal. | weiß; die Fluͤgel aber find mit einem großen ſchwarzen Fleck, und: } die Fahne grade da, wo ſie an den Fluͤgeln anliegt, und wo die ſondern auch die Ftlamente und der Griffel glatt ſ ſeyn Inſekten in die Blume hineinkriechen, oder Ihren. Saugeruͤſſel Bineinßecten muſſen, mit ſchwarzen Linien geziert. e © 202, hingegen, y daß die Blumen der Vicia ſatiua und der \ meiſten Wickenarten den Bienen des Honigs wegen nuͤtzlich find. mel die Blumen befuchte. kommen war, und ganz frey fland. Geſtalt nicht lange, ſondern das Schiffchen begab ſich nebſt den Fluͤgeln nach und nach wieder in die Hoͤhe, umfaßte von neuem das piſtill und die Staubgefaͤße, und die Blumen erhielten auf > der: umfaßten und verbargen. | (ich der Struktur des Schiffchens, ein. ſich auf daffelbe feßen koͤnne. es daffelbe vermöge feiner Schwere herab, entblößt dadurch die | Antheren und das Stigma,, berührt beide mit feinem. Unterleibe, und ſtreift den Staub von jenen ab „und bringt ihn auf dieſes. Nachdem es den Saft verzehrt, und die Blume verlaſſen hat, ſo begiebt ſich das Schiffchen nach und nach wieder in die Hoͤhe, | und umfchließt und verbirgt die Antheren und das St! ioma eben: | fo, als vor dem Beſuch. Zu dieſem letzten Endzweck ſchten nicht nur bey dieſen beiden Arten, ſondern auch. bey verfchiedennen an⸗ Sn vers Denn die Krone iſt 358 % m —— — Sommer ſahe ich, daß eine Hum⸗ Schon in einiger Entfernung konnte ich bemerken, daß diejenigen ‚ welche fie beſucht hatte, eine ans dere Saftalt hatten, ale die übrigen. Als ich dieſelben naͤher be⸗ ſahe, ſo fand ich, daß das Schiffchen und die Fluͤgel von der Vicia. | Hummel herabgedruͤckt worden waren, ſo daß der vorderſte oder oberſte Theil des Piſtills und der Staubgefäße zum Vorſchein ges ſolche Art die vor dem Beſuch gehabte Geſtalt wieder. Nach eis nigen Tagen traf Ich. die Vicia Eracca auf dem. Felde an. Ich wollte wiſſen, ob, wenn dieſe Blume von einem aͤhnlichen Inſekt beſucht würde, eine gleiche Erſcheinung erfolgen würde. Ich drückte alfo mit: einem Stöckchen die Flügel und das Schiffchen ein wenig, und fahe, daß diefelben fich ſehr leicht herabdruͤcken ließen, wodurch das Piſtill und die Staubgefaͤße zum Vorſcheln kamen, daß ſie aber, wenn ich zu druͤcken aufhoͤrte, ſich wieder in die Hoͤhe begaben, und das Piſtill und die ——— wie⸗ Hier ging mir ein großes Licht auf. Ich ward nicht nur überzeugt, daß diefe Blumen. von den Juſekten befruchtet werden, ſondern ſahe auch die Urſache ihrer Struktur, vornehm⸗ bloß dazu, die Antheren und das Stigma vor der Näffe zu verz Sobald dies: gefchehen Ift, druͤckt deren Blumen diefer Ordnung ein: großer Theil ihrer Struktur: zu dienen, und fehr leicht aus beinjelben erklärt. werden zu toͤn⸗ Remlich: 1) Die Glaͤtte, welche ich bey dieſen Blumen — Wenn ſich das vom Inſekt herabgedruͤckte Schiffchen von ſelbſt wie eder in die Hoͤhe begeben ſollte, fo. mußte nicht nur es — nen. 2) Der Umſtand, daß die Fluͤgel an Einer Stelle auf belden Seiten an das Schiffchen entweder wirklich angewachſen ſind, 33 — Indeſſen behielten ſie dieſe = Das Schiffchen dient \ — x oder angewachſen zu — (einen, — fie daſelbſt in baſſelbe | — u \ Vicia. ziemlich feft eingefügt find. . Die von dem Inſekt herabgedruͤckten Naͤgel derſelben ſtreben nach dem Beſuch wieder aufwaͤrts, und ziehen auch das Schiffchen mit in die Hoͤhe. | Sahne zur Erreichung diefes Endzwecks diente. - Derfelbe wurde nemlich, wenn ich das Schiffchen, deſſen Nagel er umfaßte, herabdruͤckte, von einander gebogen; ſobald ich aber wieder nach— lleß, dog er ſich mit elaſtiſcher Kraft wieder zuſammen ‚und 2 dadurch das Schiffchen wieder in die Höhe, hir | 4) Die Stellung des Griffels. Derſelbe macht wit dem Fruchttnoten "einen: rechten oder ſplitzen Winkel, Fig. 19. 30. Diefe Stellung deffelben verurfachte,. daß das. herabgedrückte Schiffchen nicht eher wieder In Ruhe Fam, bis es völlig die vo: vige Stelle wieder eingenommen hatte. Diefes wird man ſich eis nigermaßen vorſtellen koͤnnen, wenn man die 30. Sig. ‚mit der 29. vergleicht; noch beffer aber wird man es einfehen, wenn man se mit einigen Blumen den Verſuch anftelle. 5) Der Umfland, daß neun Filamente in Einen — oder rinnenfoͤrmigen Koͤrper zuſammengewachſen find. | fie, wie gewöhnlich, ‚ von einander abgefondert, fo würden fie, ſobald das Schiffchen vom Inſekt herabgedruͤckt worden iſt, ſich ans einander begeben, und einen groͤſſern Raum einnehmen, und dadurch das Sorgen ——— 2 * wieder in die Hobe — zu begeben. Die ſonderbare Stenktur des Phafeolus vulgaris, wel⸗ cher ein ſchneckenfoͤrmig gewundenes Schiffchen und eben ſo geſtaltete Fllamente und Griffel hat (den Griffel ſieht man in Sig. 9. In ſeiner natuͤrlichen Stellung), habe ich Immer für etwas merkwuͤrdiges, und für fo etwas gehalten, was bloß auf die | durch Inſekten geſchehen ſollende Befruchtung ſich bezieht. Hie⸗ von ward ich vollkommen uͤberzeugt, als ich mit dieſer Blume — einen aͤhnlichen Verſuch anſtellte. Dies geſchah mit der erſten In der letzte⸗ WVarietaͤt (Schminkbohne). Tab. XIX. 278 313. | ren Fig. Ift der vorderfte Theil des Schiffchens in feiner natuͤrli⸗ sn S Stellung abgebildet: In der Deffnung deffelben ſieht man das Ende des Stigma hervorragen. In der erfien Figur iſt dafs ſelbe in derjenigen Stellung abgebildet, welche es erhält, wenn man es herabdruͤckt. Man fieht, daß nicht nur das ganze Stigma, fondern auch der oberfte haarichte Theil des Griffels zum Bor; 5 ſchein gekommen iſt. ‚Sn $ig. 9. ſieht man dieſen haarichten Theil ab und das Stigma be deutlicher. Wenn alſo ein Inſekt die Blume befucht, fo feßt es fih auf das Schiffhen, und druͤckt es herab. Sobald dies geſchieht, faͤhrt auch der oberſte Theil des Griffels aus der Oeffnung des Schiffchens heraus, nachdem er Endzweck des Schiffchens erklaͤren laſſe. Huͤlſenfruͤchten mit Erbſenblumen und ohne Erbſenblumen eine | natürliche Familie ausmachen, (ehrt das äußere Anfehen. Daß Wären | | ven Standort haben. Vicia. Colutea. REN den Staub von den Hinter: der Deffnung befindlichen An⸗ theren abgeſtreift und gleichſam abgebuͤrſtet hat zu welchem Ende allein er mit Haaren verfehen iſt. Das Inſekt ſtreift alddann ı den am oberſten Theil des Griffels haftenden Staub ab, und 3) Bey einigen Arten fand ich, daß auch der Nagel der ſtreicht denſelben an das Stigma, und befruchtet auf ſolche Art die Blume. Nachdem es den Saft verzehrt hat, verlaͤßt es die Blume. Alsdenn fährt der oberſte Theil des Griffels wieder in das Schiffchen hinein. Dichogamiſt iſt. Wenn es damit feine Richtigkeit hat, fo ſieht man noch mehr die bewundernswuͤrdige Kunſt ein, welche der Blumenſchoͤpfer in Ihrer Struktur beiwiefen bat. Ä Deder fagr In feiner Einfeltung zu der Kräuter kenntniß (Th. I. ©. 385. ©. 228.), daß von 114. Arten aus I der Slaffe mit Huͤlſenfruͤchten ohne Erbfenblumen nur zwey Eu: ropaͤiſch ſind. Ich glaube, daß ſich dieſes aus dem angezeigten Daß die Arten mit aber die Blumen jener Arten Erbſenblumen ſind, koͤmmt daher, daß ſie in kaͤlteren Himmelsſtrichen wachfen, in welchen es öftere regnet, weshalb ihre Antheren und Ihr Stigma durch das Schiffs chen vor dem Regen gefchüßt werden mußten; und daß die Blu⸗ — Ich vermuthe, daß die Blume ein men diefer Arten: Eeine. Erbfenblumen find, ruͤhrt daher, daßfiee in den heißen Himmelsſtrichen, in welchen es ſeltner — ih⸗ Vieia Cracca Ein gewiſſes mir —— Iuſekt beißt in den Nagel der Fahne ein Loch, um: bes Safts * haftig zu werden. | . .Colutea. | Colutea arbo BEIKEnS! Tab, XIX. 2426. 29—34. \ 36, 26. Die etwas vergroͤſſerte Blume in nachher Stellung, ven vorne geſehen. | 29. Diefelbe, von der Seite — | 24. Diefelbe, von oben gefehen, nachdem ein Stuͤck vom Kelch abgeſchnitten, und die Fahne abgeloͤſet worden, wodurch die beiden Oeffnungen des Safthalters zum Vorſchein gekom— men find. 25. Die vorhergehende Figur, nachdem die übrigen elle der ‚Krone abgelöfee worden. 28. Die Fahne, von vorne gefehen. In ihrer Mitte ba Saftmaal. 32. Ein Theil der Blume, von oben sefehen, wo das Saftmaal verkuͤrzt erſcheint. — 361 ‚Colutea. Coronilla. Krone abgelöfet worden. | 3 33. Der hinterſte Theil der von der Seite gefehenen Blu— # me, nachdem der Kelch groͤßtentheils weggeſchnitten worden. 4SDie vorhergehende Figur, nachdem die Fahne abge⸗ J Aiſſen worden. 3. Diefelbe, nachdem die Fluͤgel, und 36. nachdem das Sdiffchen abgeriſſen worden. fleiihichte und weite unterfte oder hinterfte Theil des zufams eng Filaments, welches unmittelbar über oder vor . fließt, dig. 27. 22 3, Der Saft iſt gegen — Regen voͤllig geſichert. Denn ber Kelch drückt den Nagel der Fahne an den unter demſelben befindlichen Theil der Blume (man vergleiche Fig. 29. mit h: Sig. 33.), und die Fahne umfaßt mit den beiden Hoͤckern, die Flügel und das Schiffchen recht genau, Sig. 32., fo daß durchkommen kann. ME leicht finde, dazu dient das Saftmaal, welches unmittelbar uͤber diefem Eingang an der Sahne angebracht ift, und in eis ner aus rothen Linten zufammengefeßten Figur befteht, da die durch die beiden Deffnungen in den Safthalter. Die in diefer Ordnung vorfommenden Blumen bilden 4 mehrenthells eine aufrecht fiehende oder herabhangende Traube 4 oder Aehre. Sie mußten ‚daher eine horizontale Stellung ers halten, weil eine folche Traube oder Aehre nicht von oben oder von unten, fondern von allen Seiten am beften in die Augen fällt. | Aus ihrer horizontalen Stellung folgt die Irregularitaͤt ihrer Geſtalt. Die Sahne follte den Blumen das meifte Anfehen verſchaffen. Sie macht daher mit dem übrigen Thell derfelben, infonderheit mit ihrem eigenen Nagel, einen rechten Winkel, | Unter der Fahne iſt der Ein Dies. sang für die Inſekten; deswegen hat fie das Saftmaal. iſt die gewoͤhnlichſte Einrichtung diefer Blumen, R | Colutea orientalis du Roi. Hat eine glei Eins richtung. Die Fahne ift ſchmutzig putpurfarben, das Saft maal il ein gelber Fleck auf derſelben. und iſt von anſehnlicher Groͤſſe. J | Coronilla. | | Coronilla Emerus. Tab. XIX. 37. 39—42, ' | 30. Die Blume, von der Seite geſehen, — die lung 1. 2. Die Saftdruͤſe und zugleich der Safthalter ” der | dem Safthalter enger wird, ‚un den Fruchtknoten dicht um⸗ unteren Seite. bis a rinnenfoͤrmig, hinter a aber platt. welche fie unterwärts beym Anfang des Nagels hat, Fig. 28., bier fchlechterdings Fein Negentropfen, ‘wohl aber ein Inſekt 4. Daß nun das Inſekt dieſen EEE zum Safthalter Krone gelb iſt. Wann es hineingefrochen iſt, fo gelangt es Coronilla, Altragalus. —— | 362 37, Die etwas vergeöfirte Blume in neturlcher Stel⸗ 39. Dieſelbe, von oben geſehen, nachdem der. ode Theil des Kelch weggefchnitten worden 40. Die vorhergehende Figur, nachdem der Nagel der Sahne abgelöfet warden. 41, Diefelbe, nachdem das —— Fllament abgeriſſen worden. | u — 42. Die Fahne, von vorne gefahr: 1. Die Saftdrüfe iſt der fleiſchichte nivendis glatte Grund | des Kelchs. | * 2. Der Saft befindet ſich in der Saftdeife und — un⸗ terſten weiteren Theil des zuſammengewachſenen Filaments. 3. Die beiden Oeffnungen des Safthalters, Fig. 40., wer⸗ den vom Nagel der Fahne verdeckt, Fig. 39., welcher vom Kelch herabgedruͤckt wird, Fig. 37. Dieſer Nagel iſt auf der Bey a iſt ein kleiner Anſatz, welcher dazu dient, einen Regen⸗ tropfen, welcher am rinnenfoͤrmigen Theil herabgeſleſſen iſt, aufzuhalten. | | | 4. Die Krone iſt gelb. Die Fahne aber hat —— einen gewaͤſſerten Fleck, wie die gelben Arten des Ranuneu- lus, aus. weldem Linien von. eben der Farbe entfteben, und fi) auf derfelben verbreiten, Fig. 42. * ⸗ Aſtragalus. Aſtragalus Onobrychis. Iſt eine Safthlume und hat mit dem Orobus gleiche Eineichtung. Pſoralea. Pforalea bituminofa. Die Saftdruͤſe iſt der kurze dicke glatte ind weiße. — auf welchem der haarichte Fruchtknoten ſitzt. 2. Der Safthalter iſt die Baſis des zuſammengewachſenen | Filaments. Weber derfelben macht das einfache Silament, wie gewöhnlich, zwey Deffnungen. a 3. Die Blume ift-lang, und läßt feinen Siegentropfen in den Safthalter dringen. 4 Die Krone ift weiß, daben ein wenig blaßblau, Die | beiden Blätter des Schiffchens find vorne. auf. der inneren | Seite mit zwey großen fchwarzpurpurfarbenen Flecken gezlert, ‚welche auf der Äußeren durchichimmern. alfo bier nicht anf der gewöhnlichen Stelle, Das Saftmaal iſt ſchnittene Fahnel * * Su Trifolium. | re Teifolium. —— Tı ifolium ulpent e. Brauner Bestie. Tab. XIX. 35 43—AS- 38. Die vergroͤſſerte Blume in age Stellung. | 43. Det vorderſte Theil derſelben, von unten geſehen. 44. Die Oeffnung des Fllaments ‚auf welcher die wegge⸗ liegt, und ka der: —— ie die Inſek⸗ ten iſt. 45. Der Fruchtknoten. | Theil des Fruchtknotens. 10, er Safthalter iſt die Kronenroͤhre. 3. In den Safthalter kann kein Regentropfen hineindrin⸗ 7 — — * hat. In der Mitte iſt dieſe Spalte am engſten; hinterwaͤrts aber erweitert fie ſich in die Oeffnung, welche den Inſekten zum Eingang in den Safthalter beitimmt if. Diefe Deffnung ‚wird von den Ohren der Fluͤgel und von der Sahne verdeckt, und dem Regen verſchloſſen. | 4 Daß die Krone in eine lange Roͤhre —— iſt, da in audern Arten die Theile derſelben abgeſondert auf dem — — Boden ſtehen, davon ſcheint die Urſache dieſes zu ſeyn, daß die Blumen nicht eine Umbelle, wie z. B. beym Trifolium repens, ſondern eine dichte Aehre bilden. Die Krone mußte folglich ſehr fang feyn, ‚, damit‘ fie ſich vorne gehörig ausbreiten, und auf | ſolche Art die ganze Aehre den er Seller in a Augen fal⸗ len koͤnnte. Trifolium Melilotus fkieinelie, Trifo lium repens. Weißer Wiefenflee. den Kelch umbiegt, und die Fahne abnimmt, muthlich aus dem Safthalter durch die beiden gewöhnlichen Oeff⸗ | \ \ nungen, welche aud) ben — Art angetroffen werden, heraus, I : getreten iſt. | —— * EEE DW HBERLSE LEHE n = ’ Trifolium.” — Medieato RN Die Blumen werden. von den Vlenen beſucht, und bemerkte, daß fie immer bey denfelben blieben , Fr ohne auf andere. in der Nähe fehende Saftblumen ſich zu begeben, = Trifolium pratenfe. Rother Wieſenklee. Trifolium ar —— glauben, daß ein ſo kleines Bluͤmchen ſo viel Saft enthalten koͤnnte, daß eine Hummel ſih davon zu ernaͤhren im Stande gen. Alle Filamente ſind hier in Einen Koͤrper zuſammenge⸗ Re achſen, welcher oberwaͤrts der ganzen Länge nach eine Spalte / — Lotus cor — Schotenklee. Grund dee Keich.. 3. Der Saft wird auf die oewohnliche Art vor dem m Regen — Wird — beſucht, 1. Die Saftdräfe iſt wahrſcheinlich der unterte B Ich ſahe, daß eine Hummel bloß dieſe Blumen aufſuchte, und verſchiedene andere Saftblumen fiehen lieg. Man follte kaum Wird N von zwey großen Hummelarten befucht, muf — Saft ent⸗ | ; Wenn man den Kelch von außen genau beſi ieh, fo. kann man ſchon vermuthen, | | daß die kegelfoͤrmige Baſis deſſelben bie Saftdrüfe ſey; denn ſie | tft etwas grüner, als der obere walzenfoͤrmige Theil. | Ä 1.25 Die Saftdräfe und wuglecch der — if der geſchuͤtzt; auch hat der Saſthalter die genoöhuliigen ren Oeff⸗ nungen. 5 Die Blumen werden von ui beſucht. | Gleditſch har ſchon bemerkt, daß diefe Blume Saft har, | ©. 186, ſo wie die folgende, ©. 187. Medicago. | | ———— falcata. I. 2. Der Softhalter und vermuthllch auch — die ESagftdruͤſe iſt der ein wenig fleiſchigte Grund des Kelchs. Cr Wenn man ſo findet man auf der inneren Seite Ihres Nagels ein Safttroͤpfchen, welches ver⸗ hat, wie gewoͤhnlich, zwey Oeffnungen. Haͤlt man dieſe gegen das —— ſ erblickt man den ——— Saft ſehr deutlich. 4. Die Fahne der helben Krone iſt da, wo ſi ſie ſi ich —— | f biegt, Bu einigen rothen Linien gezlert. — wa Achtzehnte 4. Das — iſt an der Hewddnlichen Stelle, Denn | die Krone tft gelb; die Sahne aber mit rothen Linien gezlert, ; 4 welche in: der Mitte anfangen ‚ und ſi id. bie an Bu RB er⸗ s E | fireden. | | Steinklee. ; | Daß diefe Blume Saft habe, fchließe ich theils aus ihrem ftarfen | und angenehmen Geruch, theils aus den beiden Deffnungen, welche das einfache Silament mit dem zuſammengewachſenen macht, wie bey der Vicia und andern Gattungen. Da dieſelbe aber ſehr klein iſt, ſo habe ich mit bloßen Augen den Saft nicht — ſehen koͤnnen. Auch Gleditſ ch ſagt ©. 177., daß dieje Blume bes Honigs wegen den Bienen ſehr werth ſey. 3 4. Die Fahne ſt bie guget und das ae aber ‚ein wenig gelb. — Be 2 un. ans LE, ee nn — Citrus. TDragopogon. —J jr — * | So EN; | Citrus. J Citrus medica. Zitronenbaum. Tab. XXI. 22. 28. 30. 28. Die Blume in natuͤrlicher Stellung und Groͤſſe. 30. Der Grund derſelben. Die Saftdruͤſe, welche das IR unterwaͤrts umgiebt. 22. Der Kelch, die Seftoetſe und der ſchon — gruqtknoten. ee 0 a r z — — ————— X nt * ER Da ich dieſe Blume bey ſpaͤter Jahreszeit ‚ nemlich im | — — — — — a — — re rn T r * — F Du * Blumen, welche. in den fünf erſten Ordnungen | dleſer Klaſſe vorkommen, Saftblumen, und als ſolche aufs J eingerichtet ſind, wird man wegen der verſchle⸗ denen Beyſpiele, welche ich anführen werde, wahrfcheinlich fin; | fand zu gehören, daß die Blumen, oder vielmehr Blumen Enäufe vieler Arten nur zu ge wiffen Zeiten des Tages, oder bey fehönem Better geöffnet, die übrige Zeit aber hindurch, oder bey fchlechtem Wetter gefchloffen find. Im erſten Fall | bieten diefelben ihren Saft den Inſekten an, für welche dev ſelbe beſtimmt iſt; im letzten beſchuͤtzen ſie denſelben vor dem —— Regen, oder verwahren ihn auch vielleicht vor ſolchen Inſek⸗ | ; ten, ‚welchen derſelbe nicht eigentlich zugedacht iſt. Ich glaube alſo, daß dieſer Umſtand zu wichtigen Aufſchluͤſſen Gelegenheit | Basen. könne, und u genau bemerkt werden muͤſſe. Tragopogon. diejenlge Aet von Bocke⸗ Bart, welche in der hieſigen Gegend häufig waͤchſt, nicht Tra- gopogon pratenfis, wofuͤr ich fie fonft Immer gehalten habe, / t * Slhtzehnte Klaſſe Bwitterblumen, deren Grlamente in ah als zwey Körper jufommengewacfen find. November, ee fo iſt es ‚Fein. under ’ daß Ich Feinen L: hi den. Zu diefer zweckmaͤßigen Einrichtun: 9 fcheine auch der Um: D — Citrus. Tragopogon. Picris. | ; | ir R x ar ü = — Polyadelphia. TR: ! — Saſt in beiſelben fand, welchen ſie — fen muß, ı da ſie eine Saſtdruͤſe hat. I, Diefelbe fe der fleifchichte gelbliche kaufſelttge Ss, — welcher die Baſis des Fruchtknotens umgiebt. | 2. Diefer: Koͤrper iſt zugleich der Safthalter, 3, Die langen Filamente befchüßen den Saft vor dem x Degen, Bloß zu diefer Abſicht vermurhlich find fie unterwärts „in verfchledene Körper zufammengewachfen, Neunzehnte Klaſſe. Syngenehia. Bwitterblumen mit zuſammengewachſenen Antheren. ſondern T. maior fey, unter ‚welchem Namen fie Herr D. Will den o w in ſeiner Berliniſchen Flora angefuͤhrt hat, wird | dadurch noch wahrſcheinlicher, daß ich bey derselben dasjenige en bemerkt habe, was. Wahlb oom in der oft angeführten Differtattion und der Graf Mattuſchka in feiner Schlefü fchen $lora von dem 1 pratenfis jagen, nemlich, daß derſelbe ſich bey heiterm Wetter des Morgens um 3 Uhr Öffne, und & um 9 Uhr wieder fehlteße. Die biefige- Art Habe id M orgens | um 4 Uhr noch nicht, aber um halb 6 Uhr geöffnet, und ges gen Mittag noch recht ausgebreitet, gegen Abend aber gechlef & fen gefunden. 5 Picris. Picris echioides. Tab. XX, 1-g. 13. 1. Die vergröfferte Blume, von vorne gefchen. SBSer mittelſte Theil derſelben/ von — 3. vonder Seite geſehen. —— 4. Ein —— aus dem Rande, 5. aus der Scheibe, - 13. b. Die geftielte Haarkrone eines Samenkorns aus der ‚Scheibe, von der Seite gefehen, nachdem die vorderften Haare K du De — I ee. N a & | 3 : —— Ir Picris, Sa ehemalige (punktirte) Saſtdruͤſe ſehen koͤnne. a. Dieſelbe, von oben geſehen. — | Diefe Blume iſt eine Saftblume, und wird daher von den Blenen häufig beſucht. 1, Die Saftdruͤſe iſt der laͤngliche Koͤrper, welcher in dei \ Mitte der Haarkrone befindlich if. Die. Kronenroͤhre umgiebt An dem reifen Samen kann man denſelben durch die Loupe deutlich ſehen. ihn, und auf ihm ſteht der Griffel. 2. 3. Da der Saft Innerhalb der Kronenroͤhre in die Hoͤhe ſftelgt, und ſich im oberſten Theil derſelben ſammlet (wie in den folgenden Arten): fo iſt diefer Theilen Ihr nur auswendig haa⸗ richt, ſondern auch mit einer einzigen Borſte verſehen, welche in dem Winkel ſteht, den die Raͤnder des Plaͤttchens da, wo ſie ſich vereinigen , machen. geſchuͤtzt. Obdðgleich die Blumen des Rendes ſi 5% von den in der Scheibe befindlichen durch meiter nichts als dadurch unterfehei den, daß fie auf der Äußeren oder unteren Selte in der Mitte roth find, fo ift doch zwifchen den Samenkörnern des Nandes und den in\der Scheide befindlichen ein groͤſſerer Unterſchied. Die letzteren ſind gelblichbraun, runzlicht oberwaͤrts mit Zaͤhnen beſetzt, nicht aber haaricht, grade. Die erſteren ſind welß, gebogen, und auf der oberen konkaven Seite mit einigen Reihen von Haaren Die Haare ihrer Krone ſi nd kürzer, weniger aus einans. der ſtehend und weniger gefiedert, ‚als A den eg beſetzt. der — Chondrilla, : | Chondrilla juncea: Selbe Wegewart. | Die reifen und zum Abfliegen bereiten Samenkoͤrner. An diefem Samen habe ich eben diejenige Bemerkung. ges macht, welche Ich von dem Samen des Geranium lacerum anges führe habe, nemlich daß derſelbe, wann er voͤllig reif geworden ‚ft, und fih aus e inander- gebreitet bat, nicht anders als bloß durch den Wind som Boden abgefondert wird. Ich lieg eine Ans zahl mit blühenden und verblüheten Blumen verfehener Stengel, . welche ich vom Felde geholt, und auf einem der -Mittagsfonne — grade entgegengeſetzten Fenſter im Waſſer ſtehen hatte, und welche nach und nach relfen Samen anſetzten, den ganzen uͤbrigen Theil des Sommers hindurch ſtehen, und fand im Herbſt, daß kein einziges Samenkorn abgefallen war. Diefer Same fit auf dem Sruchtboden fehr fe, damit er nicht von felbft abfalle, und Tann. dennoch durch den Wind Leicht adgeriffen werden. Denn man kann ſich denfelden als einen Hebel vorfellen, am deſſen Choadrilla abgeriſſen worden, daiıte‘ man die in dev Mitte derfelben ee J der Mutterpflange ayegeide werden. Dadurch wird der Br vor dem- — XX. 61 14. IE > 6,001 vergröfferte Din e ohne den Beugetrte, von vorne geſehen. | Tab. V. cr u — Si oberſtem Ende die Kraft (des Wi indes), am auge ae die Laſt angebracht 38. Dieſe Laſt be ſteht in der Feſtigkeit, mit wel⸗ er der Same auf dem Hoden ſitzt. Haarkrone ben von ziemlicher Groͤſſe. weit feſter, ſo wuͤrde der Wind ſie leicht abreißen koͤnnen. Hat ————— + 3, we FU I A re EN P- el 5 —— * — * — —— SEHEN: a 2 3 ‚ 3 — — * — En | | Chondrilla. ? Leontodon. N, — 368 Daß der Wind ſeine Kraft beweiſen koͤnne, verurſacht bie auf dem oberſten Ende ſitzende Yun ſt der N uhepun see biefes Sebels auch am uns terften Ende befindlih. Folglich ift die Entfernung der Loft vom | Nuhepunkt — —.0,.hingegen die Entfernung der Kraft von demfel, Sägen alfo die Samen auch noch) — er fie num abgeriifen, fo führt er fie weit fort, weil die Haar⸗ 4 krone ihnen glelchſam zum Fallſchirm dient, Und fo erreicht die Natur ihre Abſicht, daß die Samen in welten Eutfernungen vo von Leontodon. Leonto d 0 n a utu mnale,: este — Ar 14 Der mittelfte Theil berieben von der Seite gefehen, Ä ‚El; Die Definung der Kronenröhre, von oben geiehen. Ag. ‚Der mit der Haarkrone verfehene Fruchtknoten. 17 Derſel be, nachdem die Haarkrone abgeriſſen IE, © damit man die (punftirte) Saftdrüfe beſſer fehen koͤnne. Die Blumen werden von den Bienen haͤufig beſuch— Der Saft befindet ſich in dem oberſten etwas erweiterten Theil der Kronenröhre. Die Filamente h weiche über demfelben fich befins den, und gleichjam fünf Eleinere Deffnungen der Roͤhre bilden, Fig. 6. ı1., beſchuͤtzen den Saft vor dem Degen. AREDERIDELSEN der Blumenknauf geſchloſſen. | Leontodon Taraxacum, Semeiner —— Tab. xX. 7-10, 7. Der fi) fen Blumen Im natitie — Auch — bey und Stellung. 8. Derſelbe, nachdem er ſich völlig geöffnet — * 10. Die vergroͤſſerte Blume, von der Seite geſehen, 9. Der mittelfte Theil derfelben , von vorne gefehen. ‚a (bey Fig. 10,) der reife Same in natürlicher Groͤſſe. b und e die Haarkrone, eben fo, wie Fig. 13, Die Safe & | drüfe iſt auch hier punktirt. In Anſehung der Saftdrüfe, des Saftheiters und der Saftı decke ſtimmt dieſe Art mit der vorhergehenden überein. Die. | Blumenknaͤufe oͤffnen ſich nicht alle zu einer gleichen und beſtimm⸗ ten Zeit, ſondern man findet des Morgens Diejenigen, ‚welche im Schatten ſtehen, hoc) geichloflen, da andere, welche von der 4 —* x [2 x EN N —— % * 9 Br — Ki meine: weiße Schmetterling beſucht diefelben. | 3 nad) der andern aus, Indem er den hinterſten Theil feiner 2 ur Ei au N vo £ —J ERLERNT —— Bienen ungemein viel Staub. ſchoͤnen Tages traf ich eine Biene auf derfelben an, welche an ihren Hinterbeinen Staubballen von einer ſolchen Groͤſſe Hatte, daß ich daruͤber erſtaunte. der ganze Koͤrper des Inſekts, und gaben demſelben das An— ſehen eines ſtark beladenen Packpferdes. Dennoch konnte ſie mit dieſer Laſt ſehr ſchnell fliegen, und fie war mit dem 96 4 ſammleten Vorrath noch nicht zufrieden *), fondern flog von ei— Be nem Blumenknauf zum andern, um denſelben zu vergroͤſſern. | — fern häufig bejucht, enthält 7 2 MT eontailen, Hieracium. Crepis, Hypochoeri, Sonne befstönen werden, fi ich ſchon geoͤffnet haben. | Die Bius # men werden von bienenartigen Inſekten haͤufig beſucht. Jedoch bemerkte ich einſtmals, daß die zahmen oder Honigbtenen, Brise die Potentilla verna in großer Anzahl befuchten, bie neben derjelben fiehenden Blumen des Loͤwenzahns, wenn fie rn ch auf dieſelben geſetzt hatten, bald wieder. verlleßen; vielleicht kam dleſes aber daher, weil ihnen die Potentilla licher war, und fie nicht gern mit den Blumen abmwechfeln, Auch der 96 Diefer verweilt * lange auf einem jeden Blumenknauf, und leert eine Blume . Bunge in die Höhe, und. den vorderſten wieder herabbtegt, zum Beweiſe, daß er den Saft nicht aus dem Grunde, ſon— dern aus dem Ben Theil der Kronenroͤhre holt. ———— — Hieracium murorum, Gelbes Lungenfraut. | Diefe Blume [heint, wie Afelepias , Fliegen zu fangen. Ich traf an einem Blumenknauf eine Fliege an, welche ſich ſehr be; muͤhte, ſich wieder los zu machen, und faſt alle Ihre Kräfte erſchoͤpft zu haben ſchien. Ihr Saugeruͤſſel ſteckte in dem —— Theil der Kronenroͤhre einer Blume, als dem Safthals Was aber denfelben eigentlich feft hielt, Eonnte ich wegen m Kleinhelt der Theile Im SL machen. , Cr epis. Crepis biennis. alfo Saft. Hypochoeris. . — Hyp ochoeris radicata, Sn der Mittagsftunde eines Ste waren nicht viel Eieiner, als -*) Damals, als ich diefe Bemerkung gemacht — ſchrieb * ſo, weil ich dieſe Biene fuͤr die zahme Biene hielt, welcher ſie, in einiger Entfernung geſehen (denn ich konnte fie nicht fan gen), Ahnlich fieht. Daß es aber nicht die zahme Biene fey, hätte ich fchon aus der Geftalt deg Staubes, welcher auf den N Wird von Fliegen und Blumenkaͤ⸗ Diefe Blume liefert den 7 Lapfana. | Serratula. Carduus. 379 * ſaß, ſchließen ſollen. Derſelbe war nemlich ganz. | locker, ſo wie er von der Blume war abgeftreift worden. Auf . den Dinterbeinen der zahmen Bienen aber ſitzt der Staub nicht loder, fondern Fompaft, weil fie ihn nicht mit den Hinterbeis nen abfireifen, fordern mit dem Munde, und ihn bon da mit den vorderften und mittelften Beinen auf die Hinterbeine brins gen, und dort gleichfam. anfleben, Im Sommer bed gegen waͤrtigen Jahres kam ich aus meinem Irrthum. Ich fand neiemlich ebeufalls im der Mittagsſtunde eines ſchoͤren und war⸗ men Tages auf eben dieſer Blume eine mit eben fo außeror⸗ dentlih großen Staubballen verfehene Biene, er erfannte fie fogleich für eben diefelde Art. Ich fing fie. Als ich fie ber frachtete, fand ich bald, daß es Feinesweges die zahme Biene fen. Sie iſt ein wenig gröffer, aber eben fo ſchlank, als diefe, unterſcheidet fich aber von derfelben vorzüglich durch die langen Haare, mit welchen ihre Hinterbeine dicht befeßt find, Auf dem Rüden hat fie vier haarichte Ringe. Die drey vorderften beitehen aus Furzen anliegenden weißen, der hinterſte am After befindliche aber aus langen abftehenden fchwarzen Haaren. Ich ward ſogleich völlig davon überzeugt, daß dieſe Biene keines— weges den Staub wiflentlich ſammlet, wie die zahmen Bienen, fondern daß fie, indem fie den Saft aus den Blumen holt, zu⸗ gleich, ohne es zu wollen, mit ihren haarichten Hinterbeinen den Staub von den Griffeln, welche denſelben aus der roͤhrich⸗ ten Anthere herausziehen, abſtreift, und auf die Stigmate bringt, und daß zu dieſem Ende die Natur ihre Hinterbeine mit ſo vielen und langen Haaren verſehen hat. Auch ſahe ich ein, fie zweckmaͤßig es iſt, wenn dieſes Inſekt bloß zur ——— tung dieſer und aͤhnlicher Blumen beſtimmt iſt, daß nicht an⸗ dere Theile feines Körpers, ſondern bloß die Hinterbeine fo außerordentlich haaricht find, ſes Umſtandes wegen ungemein intereffirte, fo gab ih mir viel Mübe, fie in den Werken des Fabricius aufzufuchen; ich habe ſie aber nicht finden koͤnnen. Sie ſcheint ſelten zu ſeyn, da außer den beiden genannten Exemplaren mir bisher noch kein einziges vorgekommen iſt. | Lapſana. | Lapiat na communis,. Haſenkohl. Des Morgens um 4 Uhr fand ich den Blumenfnauf noch geſchloſſen, um 7 Uhr völlig geöffnet, auch im Schatten, um ıı Uhr, auch im — nenſchein, ſchon — geſchloſſen. Serr atula. Serratula aruenfis. Diefe Blume lodet durch ih / ren ſuͤßen Honiggeruch Bienen und andere Inſekten an ſich, welche bey — Wetter ſich haͤufig auf ae einfinden. ‚Car duus. —— — 8. ieſamdiſtel. Tab. XXL 24,26, 27; | | 26. Geſtalt und Stun deg — in — jüngeren Blume. Ya Weil mich nun diefe Biene es 17 ade u TE 2. aa Fe a She ‚ Yacı 3 fi ER | P — — N N N ———— IQ \ 71 ; — — * * * N 'tama gehalten, worin er ſich geirrt hat. — Hi die Innere Seite der belden Enden, in welche ſi ſich der Grif⸗ — fel theilet, e. — Theil des Griffels mit Staub verſehen, das Stigma aber noch ; — geſchlo oſſen, in der aͤlteren aber hat ſich das Stigma geöffnet, ; ; Es war fhönes Wetter, aber ſchon etwas Falk. | fi in den wärmeren Mittegefiunden vom Saft derfelben ger oil ae Te Zur rin ars iz nn hit ac AN PPD I. Sl ER a zn DE une nel Ve Le a TE Dark MR a Sa a Tee Cardun. aa nn, "24 -Diefelse ebenfalls tm einer jüngeren Blume doch hat ſtich der Griffel ſchon mehr aus der roͤhrenfoͤrmigen Anthere | herausbegeben. 2 In beiden. Figuren fi fieht man am Griffel den Stcaub, welchen er von der roͤhrenfoͤrmigen Anthere, indem er ſich nah und nad) aus derſelben herausdraͤngt, abſtrelft. Je doch iſt in 519. 24, von dem Sberſten Thell deffelden dieſer Staub von einem Inſekt ſchon wieder abgeſtreift worden. Der jetzt ſtaubichte Theil deſſelben aber. war damals s noch innerhalb der Anthere befindlich. | — 27. Dieſelbe in einer aͤlteren Blume. Sobald die Blume aufgebrochen ift, fo befindet ſich ner Griffel noch innerhalb der Anthere; koͤmmt aber in der Folge mmer mehr aus. derſel (ben hervor, Sig. 26. 24, bis er zuletzt ſo weit aus berſelben hervorragt, als Sig, 27. zeigt. In dies fer. Fgur fi eht man, daß derſelbe bey d einen aus Haaren bes. Dieſer dient dazu, daß, indem der Grif⸗ fel ſich aus der Anthere herausdraͤngt, kein Theil des Staubes ſtehenden Wulſt hat. in derſe ben zuruͤck bleibe. Linnsé hat den Theil de für das Yun iſt in der juͤngeren Blume der oberſte der Griffel abeı hat feinen Staub mehr, weil die Inſekten denfelßen abgeſtret ift haben. Hieraus folgt alſo, daß auch bey | diefer. Blume das ungleichzeitige Blaͤhen der Geſchlechtstheile | Statt findet, und daß fi ie von den. Inſekten befruchtet wird, | = und zivar fo, daß diefe den Staub der jüngeren Blumen auf die Stigmate der älteren bringen. 3 Die ſtark viehenden Blumen werden von den fleinen Schwarzen DI umenfäfern und von den ‚Eleinen gelben Blumens ſpinnen haͤufig beſucht. Noch am 20. Oktober fand ich gegen Abend Jnſekten von drey verſchledenen Arten auf denfelben. Slie hatten naͤhrt waren aber jetzt wegen der Kälte ganz unthaͤtig. Carduus lanceolatus. nn Tab, XX. ı2, 1619. 32. 32. ‚Die vergröfferte Blume in natürlicher Stellung. 12. Die I unere Seite der aufgeipnittenen und flach aus; gebrelteten Antherenroͤhre. Die fol genden Siguren. find vom Carduus Marianus ge⸗— nommen. 19. Der unterſte Theil der Blume im Sutäfänit — Fruchtknoten träge die (punktirte) Saftdruͤſe, um welche die | | Denn daß Stigma t \ f | Pia 2 la A Pe —— Carduns. = an — und auf welcher die greneirhre und der Seife (ih befindet. _ fr ET. 16, Die. Haarkrone im Sargſhant A ‚17. Das Samenkorn, vor oben, und 18, von der Salte 3 =] hr \ gefehen. In beiden Figuren fieht man an demſelben die won. | malige (punktirte) Saftdruͤſe. Eu ie ee ; en 4 1. Die Saftdrüfe Ift der, fleifchichte Körper, — — | „auf dem Sruchtfnoten ſitzt. Derſelbe vergroͤſſert ſich, nachdem. . i - 4 \ die verblühete Krone abgefalfen iſt, zugleich mit dem Frucht⸗ — Zwiſchenraum zwiſchen der Roͤhre und dem Griffel ſehr eng. iſt, Sig. 19., fo fieigt der Saft durch denfelben hinauf bis ‚dahin, wo die Krone ſich zu — —— dig. 32., 1003 ſelbſt er ftehen bleibt. N. EN 2. Der Safthalter ift alfo Der. Grund des obefen awel⸗ terten Thells der Krone. | 3. Der bier befindliche Saft r gegen. den Regen: völlig geſichert. aufrecht, wie der unterſte, ſondern wagerecht. Die Regen⸗ tropfen fallen alſo nicht in ſeine Oeffnung, ſondern auf die aͤußere Oberflaͤche ſeiner oberen Hälfte. - 2) Derſelbe iſt zur Denn 1) dieſer erwelterte Theil der Krone ſteht nicht | knoten, und iſt am reifen Samen an deutlichſten zu bemer / Een. Auf diefer Saftdruͤſe ſitzt die Roͤhre der Krone und der innerhalb derſelben befindliche Griffel, welcher in die Vertie⸗ — fung der Saftdruͤſe eingefuͤgt iſt, Sig. 17. 19, Da nun der. 4 ; H 7 j 4 een E 1 , J Haͤlfte in fuͤnf lange ſchmale Lappen getheilt, von welchen je⸗ doch die vier oberften kürzer find, als der unterfie, Fig. 32, Jene find kürzer, damit die Negentropfen deſto beſſer abgehal⸗ hineinkriechen koͤnnen. 3) Die in Eine Roͤhre zuſammenge⸗ wachſenen Antheren haben an ihrem untern Ende, an welches- die Silamente angewachfen find, zehn lange ſchmale Fortfäße, 4 Sig. 12. Auch dieje dienen zur Abhaltung eines NRegentropfeng, welcher etwa in den erweiterten Theil der Krone follte gekom⸗ men ſeyn. Endlich 4) dienen die Silamente zu gleichem Zweck, Sie entftehen aus der Krone da, wo fie fich zu erweitern an- fängt, und find unterwärts, wo der Saft fi) befindet, kahl, obermwärts aber haaricht, dig. 12, Da fie nun nicht dicht am Griffel ſtehen, fondern fi) an die Krone biegen, jo. theilen fie den innern Raum derfelben in fünf Eleinere Deffaungen, durch ı welche fchlechterdings Fein Negentropfen hindurchdringen kann. Dieſen wichtigen Vortheil verfchaffen die Filamente nicht nur I dtejer, fondern auch den meiften in diejer Klaffe vorkommen⸗ | "den Blumen. In den gröfferen Blumen, in welchen die Zwi— fchenräume zwiſchen denfelben auch) geöffer ſi find, pflegen fie haa⸗ richt zu ſeyn; in Eleineren iſt — nicht noͤthig, und el e Mi ind. | -ten werden; dieler iſt länger, damit die Inſekten deſto leichter | * — — PN di ——— er: —— EA ; ur Me; h . 7 ee } * Bra, Ei * FH — —46 N wi: * — —2 —9* Carduus. Cynara. Xeranchemum, daher kahl So wie ſie aber die Megentropfen abhalten, ſo ver: - Tbaffen ni fie den Inſekten den Zugang zum Saft. Deswegen mußten fie nicht, wie die Antheren, in Eine Röhre zufammens mas y jondern von einander abgeſondert ſeyn. J “ . 4 5. Ein Saftmaal kam man bey ſo kleinen Blumen nicht wu’ erwarten. Auch haben ſie keinen Geruch, werden aber dennoch von Bienen und id weißen Schmeiterlingen häufig befucht, .: Cynara. ' Cynara Scolymns. Artiſchocke Tab, XXI. 44, De oderfte Theil der Blume, nachdem die Sranbgefä e und der Griffel herausgezogen worden. — ——ODie Saftdruͤſe iſt der gelbe Koͤrper, welcher oben Auf dem F Fruchtknoten ſitzt, und den Griffel traͤgt. bis in den erweiterten Theil oder den Saum derſelben. — er * Bi; | n Zu ge a aa he ne Em m ne 5 = 3 — — — — — x 5 = s. enge — so — ausgefüllt wird, 2, Der Saft ſteigt durch die Roͤhre der Krone in die Hoͤhe Ich muß aber geſtehen, daß ich hier keinen Saft finden konnte. Vielleicht kam dies daher, daß es ein abgebrochener Blumenknauf war, den ich im Waſſer ſtehen hatte, deſſen Blumen ich unterſuchte. 3. Zu dieſem Saft kann kein Regentropfen kommen, weil 9 der Kronenſaum, ſoweit er ganz iſt, fleiſchicht und in der Mitte zwar bauchicht, bey der Oeffnung aber enger iſt, 2) von ‚den fünf fchmalen Stuͤcken, in welche ſich — theilt, die vier oberſten kuͤrzer find, als dag unterſte. | : | 5. Die Blumen werden von den Blumenkaͤfern haͤufig bes mar | Xer anthemum. Xeranthemum annuum. Tab, XX. ve ‚26. Eine weibliche Blume, von der Seite gefehen. 227. Diefelbe, von hinten oder von außen gefehen. welche den Griffel trägt, \ 30, Eine Zwitterblume. | 31. Dieſelbe ohne den Fruchtknoten. 29. Die der Länge nad) en und flach ausgebrel tete Krone derfelben. Die weibliche Blume, \ * 1, Die Saftdruͤſe iſt der gelbe Körper, welcher A dem Fruchtknoten ſitzt, und ee Sarbe durch die Kroneurdhre durch⸗ ſcheint. re Der untere Theil der Kiotenrähre enthält den Saft. 3. Zum Saft kann fein Negentropfen Eommen, weil die — — — bat 28. Die auf dem: Fruchtknoten derfelben fi en Saftdruͤſe, F Xeranthemum. Tuſſilago. — =. Die Zwitterblume. — r. Die Saftdruͤſe ſcheint der untere Theil der Krone ab Sig. 31. ſelbſt zu ſeyn; denn derſelbe iſt flelſchicht, dick und any da der obere dünner und afchfarbig iſt. 2. Eben derſelbe iſt zugleich der Safthalter. — 3. Der Safthalter wird von den Fllamenten, wie auch von den haarichten Fortſaͤtzen der Antherenrohre vor dem Regen ver⸗ ſchloſſen. | I. Tufhlago. Tuffilago Farfara. Gelder Huflattig. 20. 22—25, 33. 35. 39%, 4044. 46. 20. Der geſchloßne Blumenknauf in nottulcher Groſſe e und Stellung. 22. Derfelbe, indem er ſich oͤffnet. 24. Derſelbe, voͤllig geoͤffnet. | 40. Derfelbe nach vollendetem Bluͤhen. 33. Derfel be, nachdem er, * Tab. XX. gen bat. 46, Derfelbe, ‚ nachdem er ſich gänlie bekamen gebreitet | 25. ‚Die vergröfferte Ztwitterblume, ı von der Seite gefehen. 23. Diefelbe, von oben gefehen. 35. Die vergröfferte weibliche Blume. 39*. Der vergröfferte Fruchtknoten der Zwitterblume. Auf demſelben die Saftdruͤſe. 41. Der Same der Zwitterblume. — Derſelbe, noch ſtaͤrker vergroͤſſert, auf welchem man die vormaltge Saftdruͤſe ſieht. 42. Der Same der weiblichen Blume. 44. Derſelbe, noch ſtaͤrker —— Die Zwitterblume. I. Die Saftdrüfe fißt, wie bey dem Carduus, oben auf dem Feuchtfnoten, Fig, 39*. Ste fcheint ſchon durch die gegen das Sonnenlicht gehaltene Krone gelb durch; noch gelber findet man fie, wenn man fie von der Krone entblößt, Der: Griffel, den ſie traͤgt, laͤßt ſich von derſelben lelcht abſondern. 2. Der Saft ſtelgt in der vom Griffel ausgefuͤllten Kronen⸗ | roͤhre indie Höhe, und bleibe im Grunde des glockenfoͤrmigen | Kıonenfaums ftehen, Fig. 25. In den weiblichen Blumen habe ich föinen Saft angetrof—⸗ fen; fie verfchaffen aber außerdem, daß fie Samen hervorbein⸗ gen, ME einen — — * Ans als nunmehriger Samenfnauf, zur voͤlligen Reife gekommen ‚HE und ſich auszubreiten N AU. Tulln 2. Diefe 5 Blume Gi ch meine ben Blumenknauf) it eine me 1 | ——— Tagesblume, indem ſie nur bey Tage geoͤffnet iſt, und — icht zu. einer befti minten Zelt fich öffnet, fondern alsdann, warn fie von der Sonne sefchienen wird. Denn Blumen, welche Morgens um 7 Uhr vonder Sonne befchtenen werden , öffnen ſich, da andere, welche im Schatten ſtehen, noch geſchloſſen bleiben, und, wenn fie nicht eher als um ro Uhr den Sonnens ferahlen ausgefegt find, auch nicht eher ſich Öffnen, Bey Regen⸗ wetter hingegen bleiben die Blumen den ganzen Tag lang geſchloſ⸗ fen. Der Blumenknauf ſchließt ſich aber ſo, daß er die oberſte Haͤlfte der Kelchſchuppen und die am Rande ſtehenden weiblichen Blumen, welche vorher wagerecht ftanden, in die Höhe biegt, ‚Die weiblichen Blumen bilden: alfo alsdenn eine. enge Röhre, in deren Oeffnung nicht leicht Regentropfen hineinfallen koͤnnen, Fig. 20, Dies iſt der erſte med: den die weiblichen Blumen verſchafen. | x 4. Die Blume mußte — gebauet, und alles vo eingerichtet werden, daß ſie den Inſekten, welchen Ihr Saft zur Nahrung | beſtimmt iſt, in die Augen fiele, und. zwar um fo viel mehr, da fie eine von den erfien Fruͤhlingsblumen iſt. Dazu dienen 1) die langen welblichen Blumen, welche den breiten Rand des Knaufs ausmachen, ohne welchen die Scheibe nicht ſonderlich in die Au⸗ gen fallen würde. Wenn die Sonne in der Mittageftunde fehr warm auf den Blumenknauf ſcheint, ſo biegen ſich die Plaͤtt— chen der weiblichen Blumen noch etwas unter die KHorizons allinle herab, Fig. 24. - Alsdenn werfen fie dag Sonnenlicht da, wo fie fich zuruͤckblegen, ſtark zuruͤck. Hierdurch entfteht um | die Zwitterblumen herum ein glaͤnzender Ring, welcher das An⸗ ſehen und die Bemerkbarkelt bes Blumenknaufs vergroͤſſert. Und dies iſt der zweyte Nutzen, den die weiblichen Blumen verſchaf⸗ fen. 2) Kaͤmen die Blaͤtter, wie gewoͤhnlich, eher hervor, als die Blumen, ſo wuͤrden ſie, da ſie ſehr groß ſind, dieſelben bes decken, und den Inſekten unbemerfbar machen. Es mußte alfo - Hier eine Ausnahme von der Regel gemacht werden, und die Blumen zeigen fih in ihrer größten Schoͤnheit, wann von den Blaͤttern noch nicht eine Spur zu ſehen iſt. 3) Weil die Blu⸗ men fo früh blühen, fo können ſie auch von den benachbarten Pflanzen nicht ſonderlich verdeckt werden, Dal biefe alsdenn erft en anfangen zu wachen. 3 Ich fand auf einem Blumenknauf eine Biene, welche zu⸗ erſt das. Stigma einer Zwitterblume beleckte, und; hernach den Saugeruͤſſel in den Safthalter ſteckte, und ſo eine nach der an⸗ dern ausleerte. Eine Fliege aber holte bloß den Saft aus den Blumen ohne das Stigma zu beruͤhren. — Wann die — abgebluͤhet — ſo ſchließt — Knauf — — Kelch, und nelge ſich, Fig. 40. Letzteres gefchieht vermuthlich zu dem Ende, damit der Fruchtboden, aus welchem die jungen Samenkoͤrner unmittelbar ihre Nahrung erlangen, den Sonnen⸗ ſtrahlen ausgeſetzt ſey, und dadurch das Reifen jener befördert | werde, Unterdeſſen wächft der Stengel immer fort, bis er end; 4 (ich ‚ wann die Samen reif find, über Einen Fuß lang iſt. Als⸗ a denn richtet er fich wieder grade in die Höhe, Fig. 33. Dieliee ſache hlevon iſt leicht einzufehen. Denn 1) je höher die Samen fiehen, defto mehr find fie dem Winde ausgefeßt, und defto wel; | | ter werden fie von demfelben fortgeführt, defto gewiffer wird alfo die Art allenthalben ſortgepflanzt. .2) Die Sonne folk nun niche mehr auf den Fruchtboden wuͤrken, denn dies waͤre, da die Sa⸗ “ men reif find, von feinem Nutzen; aber.auf die Haarkrone der 4 | Samen foll fie würfen, damit ‚biefelben, durch ihre Strahlen I. getrocknet und elaftifch gemacht, fi fih aus einander breiten, eine gegen die andere drüce, die am Rande befindiichen Samen von den in der Mitte ftehenden, und von jenen wieder die: Relhfhups . 4 pen aus: und abmärts gedrückt werden, Sig. 33., ſo daß die Sa⸗ men zuſammen eine kugelfoͤrmige Geſtalt erhalten, Fig. 460, und man nun eben ſo wenig den Kelch, ſondern bloß den Samen, ſieht, als man vorher die Samen, fondern bloß den Kelch, a fahe. Nachdem nun die Sonne die Samen fo. wett gebracht 3 x | und das Ihrige gethan Bat iR über! N fi ie die — derſel⸗ | ben dem Winde \ -- Tuffilago Petafites. Pelam— Tab, xx, ar. | Eine Ztoltterblume. We 1.2, Die Saftdräfe und der Saftbalter ift, wie bis * 2 erften Are. Jene ift nicht fo anſehnlich, noch fo gelb. 2 4. Well bey dieſer Art die Blumenfnäufe längft dem -aufreche ftehenden ‚Stengel befindlich find, fo fallen fie nicht von oben, fondern von den Seiten am beften In die Augen. Daher haben. | fie eine faft horizontale Stellung, und die Schuppen des Stens | gels find von eben der Farbe, als die Blumen, nemlich purpurs roth, um bie Bemerkbarkeit diefer zu vergroͤſſern. Hingegen bey der erſten Art traͤgt der Stengel Einen Blumenknauf, welcher alſo aufrecht ſteht, damit er von oben geſehen am beſten in die Augen falle, und eben deswegen ſind die Schuppen des Stengels nicht gefaͤrbt, ſondern gruͤn weil ſie von oben geſehen nicht in | die Augen fallen. Tuffilago hybrida. Diefe Art hat mit dem — ungefaͤhr einerley Einrichtung, Well aber jeder Knauf nur drey Zwitterblumen hat, ſo wird dieſer Mangel durch die Menge des Safts, welche eine jede abſondert, erſetzt. Denn wenn man den oberen Theil der Blume zwiſchen den Fingern zuſammen⸗ — remneee Bellis, ; ——— als man von elner fo Eleinen Blume erwarten ſollte. FR — Tuffilago alba Weißer Huflattlg. Hat auch Saft. Bells. B elli s per en nis. Maßllebe. Gaͤnſeblume. Tab. XX. — a " . Sr: und Stellung. - | F & 52. Dir bey Tage geöffnete Blumenfnauf, 4 — In ſo kleinen Blumen, als dieſe Art hat, iſt es —— } k den Saft mit bloßen Augen zu fehen. ch bin aber überzeugt, R { daß nicht nur die Zwitterblumen, ſondern auch die am Rande Br: weiblihen Blumen Soft enthalten, und zwar die y | letzteren, weil die Oeffnung ihrer Kronenroͤhre mit feiner Wolle beſetzt if, welche zu nichts anderm, als zur Abhaltung der es Ri gentropfen vom Saft, dienen kann. Da fie übrigens zwey Far: — ben hat, nemlich die weiße der Nandblumen und die gelbe der — Scheibenblumen, ſo iſt ſie eine Tagesblume; welches auch die Erfahrung beſtaͤtigt, indem der Bl umenfnahf bey Tage geöffnet, - des Nachts hingegen gefchloffen If. So wie derjelbe nun durch # der Antherenftaub, fondern auch der Saft vor der Naͤſſe ges ſcũbzt. Pollich hat lerigerwelſe die kleinen Hoͤcker, welche auf dem nadten Sruchtboden an den Eleinen Höhlen fisen, in welche Fra Di - — Ber Zu RE für Nectaria gehalten. ——— >. führe, S. 141., fo muß er. auf derfelben Bienen angetroffen has ben. Wenn er aber fagt, daß die Bienen von derfelben wohl weiter nichts erhalten Einnten, als die Feuchtigkeit des Stigina und den an demfelden figenden Antherenftaub, fo hat er fie vers J muthlich fuͤr zu klein gehalten, als daß ſie ſollte Saft abſondern ihre Befruchtungstheile haben, als die großen, nur daß diefelben ſehr Elein find, eben fo haben fie ihren Saft, obgleich in überaus \ geringer Quantität, ; % koͤnnen. Allein fo wie dergleichen Eleine Blumen eben fo wohl ‚ Hi N; | RS a N N ; pe In den —— habe ich Saft gefunden. nenſaum iſt eben ſo eingeſchnitten, als beym Carduus, daß nem: Ulch der unterſte Lappen laͤnger iſt, als die oberſten. Der un— erſte Theil des Kronenſaums iſt der Safthalter, und deswegen druckt/ ‚fo koͤmmt eine welt groͤſſere Quantltaͤt von Saft Söhne Zr 50, Der des Nachts geſchloßne Blumenknauf i in natürllcher letzteres weniger bemerkbar wird, eben fo wird badurch nicht nur- , die Fruchtknoten eingefügt find, Den; ale und mehreren Arten Weil Gleditſch diefe Blume ale eine Blenenblume an⸗ Der Kro⸗ | Helianthus. 378 —— der oberſte aber, und beſonders die Lappen, ſind wollicht, zur Abhaltung der Regentropfen. ea Anthemis. Achillea. = Anthemis. Anthemis Cotula, Handskamile. Tab, W. 34. 458. 34. Der Blumenknauf bey Tage in EN Sröfe. © 45. Derfelbe des Nachts, : Auch diefe Blume hat, wie Bellis, zweh Farben die gelbe und die weiße, und iſt daher eine Tagesblume. Ste unterſchei⸗ | det fich aber von derſelben dadurch „daß ſie des Nachts die weib⸗ lichen Blumen nicht in die Höhe richtet, ſondern im Gegentheit herabhangen läßt. Dies iſt mir unerklaͤrlich. Denn obgleich auch durch dieſe Einrichtung der Blumenknauf des Nachts weniger bemerkbar gemacht wird, fo wird doch der in den Blumen wahr⸗ ſcheinlicherweiſe enthaltene Saft dadurch nicht vor den Feuchtig⸗ keiten der Nacht beſchuͤtzt, und eben ſo wenig der Antherenſtaub. Anthemis aruenfis. die Randblumen herabhangen. Blumen. Dieſe Art laͤßt auch des Nachts Ich fand Blaſenfuͤße in den Achillea. Achillea Millefolium. Schafgarbe. Wird in den Mittagsſtunden bey ſchoͤnem Wetter von den Fliegen häufig des ſucht. Daß dieſelben die Feuchtigkeiten des Stigma abledten, konnte Ich deutlich bemerken. als daß man — — Augen den at follte ſehen koͤnnen. — ——— | - Helianthus annuus, Tab. XXX. 3639. 36. Eine vergröfferte me, deren. RR A 5 Sonnenblume. noch Innerhalb der Antherenröhre befinden, | 37. Diefelbe im Durchſchnitt. 38, Eine ältere Stoitterblume, deren Stigmate aus der An⸗ therenroͤhre hervorgekommen find. 39. Dieſelbe im Durchſchnitt. | 38°. Die Saftdruͤſe nebft dem Antreften Theil des Griffels, ſtark vergröffert. 1. Die Saftdruͤſe iſt der Bone kleine, weiße und glatte Koͤrper, welcher auf dem Fruchtknoten ſitzt, und den Griffel trägea Wenn man eine. Blume vom Fruchtknoten abreißt, und ſie aufſchneidet, ſo findet man in der engen Roͤhre derſelben — a an den Sriffel angewachſen. Die Blumen find aber zu klein, 22 — m 4 — Hellanthus. — | a . Helanchus. Centaurea. Bi & 380 — — 2, Det Safefatte iſt die bauchichte, ——— — Solange der Blumenknauf noch Blumen hat, f nd bie Kelch⸗ | glatte Boſis der Krone ‚in — der Sa durqh die enge — ——— flach ausgebreitet, damit fich die Randblumen auch ausı | ſich beglebt. — — breiten, und dem Blumenknauf mehr Anfehen verſchaffen koͤn⸗ 3,4 Der Saft wird auf folgende Art vor dem Regen be: | Tem. Nach vollendetem Biühen ‚aber biegen ſich diefelben ein, j i Er ſchuͤtzt. Wann die Blume aufgebrochen. iſt, fo. befinden fi fich dle waͤrts und beſchuͤtzen dad: ich die jungen Samen vor der Naͤſſe. | noch graden Stigmate ganz Innerhalb der Antherenröhre, ud | Wenn Gleditſch ©. 246. fagt, daß die Bienen, außer die Filamente find auch grade und liegen, am Griffel, Nach elni⸗ Wachs und Honig,/ auch Kuͤtt von den Blumen holen, fo verſteht ger Zeit aber kommen die Stigmate aus ‚der Antherenröhre zum | durch den letztern vermuthllch bie Eleinen Harzkuͤgel hen, welche — — N —— * —————— Du ah fa nF Br oz. un aim —* —— — — = ne Vorſchein, und kruͤmmen ſich auswärts nad) entgegengeſetzten man auf den Spehen antrifft, welche zwiſchen den noch nicht Seiten. Dadurch druͤcken ſie dle Antherenroͤhre herab, und die aufgebluheten Blumen hervotragen Sie ſind etwa ſo sro ale 9 09, Fifantente-fönnen nun nicht mehr grade bleiben, ſondern mäflen ein —— von Farbe weiß, aber wohne AR m 2° fi krummen/ fo daß fie die roͤhrenfoͤrmige Krone berühren. Auf | BEE re Mr re ar ſolche Art machen fie in Derfelben fünf Deffuungen, welche fuͤt | ei . Centauren. in — a Negentropfen Be für den Saugeruͤſſel eines Sufekts | | Centaurea Cyanus. Kornbtume. Te, XXx. 49: # aber groß genug: find. ae — Ks Tab, ag A Daß der am Ende des Stengels oder eine Zwelges befind/ > "Tab. XXI. 2. Eine vergeöffte —— in natrit⸗ 4— liche Blumenknauf nicht, mie in dieſer Klaſſe gewöhnlich if, | der Stellung. — — J — ——— ſondern Horizontal ſteht, koͤmmt daher, daß er ſo außer 3. Der oberfte Theil derfelben im Durcfihniet. — 4 drdeutlich groß if. Stünde er aufrecht, fo würde fich eine große | _ Tab. RX. 53. Derſelbe noch ſtaͤrker vergroͤſſert. nr Menge Regenwaſſers auf demſelben ſammlen, und ſowohl den 49. Der DARIN AAN in ie Groͤſſe, von oben ger h Antherenſtaub, als auch den Saft verderben, folglich die Befruch—⸗ ſehen. aaa nn | | 4 Br tung. verhindern. - Ungeachtet er aber eine horizontale Stellung ER Derfelbe, nachdem die. Randslumen heronge ogen Mi bat, fo fälle er doch thells wegen ſeiner Groͤſſe, theils weil er auf | worden | F: : einem hohen Stengel fire, den SJufetten (don in —— Entfer⸗ I —— Da Same der Centaurea crupina, etwas ——— Mh = — in die Augen. N N > 48, Derjelbe im Durchſchuitt. eh Aut — Die Blumen erden von. den Bienen Häufig beſucht, ee \ 3.4 Derfelbe, von oben geſehen a beiden iu if bie J Saftdruͤſe punktirt. | Bas 4 | auch von demjenigen Inſekt, deſſen ich bey dem Tropaeolum ge⸗ Ru | dacht habe. Jene fand ich an ihrem Unterleibe ganz voller Staub, 1 1· Wegen der Kleinhelt der Sfume Eonnte ih die Safdeife - “ Muh nähren fi Ohrwuͤrmer von den Blumen. Bey Tage hals | nicht fehen. Es fcheint aber miederfelben hier eben die Bewand⸗ ten ſie ſich zwiſchen den Randblumen und den Kelchblaͤttern vers | niß zu haben, wie bey dem Carduus. Dies ſchlleße ich aus dem borgen und ruhig. Gegen Abend kommen fie aus ihren Schlupf⸗ groͤſſern Samen der Centaurea erupina, welcher eben einen fol- J winkeln heraus, kriechen auf die Scheibe, und freſſen die Anthe | chen, obgleich weit dünneren, Körper — als der Same des | a ren und die Griffel weg. Als ich einfimals Abends um halb I Carduus. ar Amen a er ‚ıo Uhr mit dem Licht in der Hand nachfahe, fo fand Ihaufeus | 2, De Salthater it auch die der Grund des BA — — nem Blumenknauf ihrer, wohl zwanzig. Auch die Blumen des | ſaumß. | 3 Cnicus oleraceus verderben fie auf eben die Art; wovon ich im 3, Der Saft wird durch eben bleſenige Cianichtang vor den Ofktober die Folgen ſahe. Meine Pflanzen hatten lauter taubenRegen geſchuͤtzt, durch welche es bey dem Carduus geſchieht. Nur Samen, der gleichwohl abflog. Nur die ſpaͤteſten Blumenknaͤufe I find die Filamente hier nicht beynahe der ganzen Länge haaricht, hatten guten Samen, vermuthlich, weil, als fie geblüher hats | fondern fie Haben allein an Einer Stelle einen Haarbuͤſchel, Tab. ten, es fuͤr die Ohrwuͤrmer ſchon zu kalt geweſen war. Eben fo XXI. 3. Tab. XX. 53, wodurch ein haarichter Ring entſteht. bemerkte ich, daß auch meine Sonnenblumen wenig guten Samen | Da nun der Kronenſaum da, wo er anfängt ſich zu theilen, en⸗ angefeßt hatten. Diefe haͤßlichen Inſekten find alfo den Blumen | ger iſt, als weiter unten, und der haarichte Ring zunaͤchſt unter nicht, wie die meiſten uͤbrigen, nuͤtzlich, ſondern — hoͤchſt dieſer Oeffnung ſich befindet: ſo kann kein — zum Saft — he Bi | gelangen. ne 4 | | | > Ä — Weil 1 but Me u N ’ ARE, RR Centaurea. Silphium. ale Weil alfo die Zwitterblumen wirklich —— ſind, m als folche allem Vermuthen nach von Inſekten befruchtet werden ſollen: ſo wird man auch leicht den Nutzen der geſchlechts⸗ | in und faftleeren Randblumen *) einfehen, wenn man einen mit denfelben verfehenen Blumenknauf gegen einen ſolchen haͤlt, i aus welchem man dieſelben herausgezogen hat, Sig. 49. 55. Welch ein armſeliges Anſehen hat nicht dieſer, mit jenem verglis den! Diefe Kandblumen dienen alfo bloß dazu, daß der Blu— 3 . menfnauf defto beffer von den Synfeften von weitem bemerkt wer; den könne. Da nun die Zwitterblumen nicht alle zugleich blühen, fondern zuerſt die Äußerften, und dann nad) und nad) die Inneren: A muͤſſen die gefchlechtslofen Blumen, wenn meine Erklaͤ lärung Ih: res Nußens- richtig ift, mit den zuerft blühenden Zwitterblumen 1 ugleich zu bluͤhen anfangen, und, obgleich dieſe verbluͤhen, den⸗ noch. ſo lange zu blühen fortfahren, als die Innerften blüben. | Dileſes habe ich denn on: an der. Centaurea paniculata ſehr wohl bemerkt. | | J Folglich find die Randblumen keinesweges ——— wel⸗ ches inne ſcheint geglaubt zu haben, da er die Ordnung, zu # velcher Centaurea gehoͤrt, Syngeneſi ia fruſtranea genannt hat. Bor Benennung fcheint mir daher nicht die fchicklichfte zu feyn, wie nicht weniger die belden anderen, Syngeneſia fuperflug und neceflaria, maͤßlgkeit der Einrichtungen der Blumen. In der eigentlichen Botanik aber ſollen die Pflanzen, folglich auch die Blumen, noch nicht beurtheilt, fondern bloß Eenntlich gemacht und geordnet wer; ben. Auch find alle übrige Benennungen, ducch welche Linne R feine Klaffen und Ordnungen beftimmt hat, fo gewählt, daß fie kein Urtheil in ſich enthalten, ‚, fondern ſich bloß. auf Anzahl, . Seife, Stelle, Geſtalt und dergleichen beziehen. Zweytens ift das Urtheil, welches jene Benennungen zu erkennen geben, noch dazu unrichtig. Denn fo wie in den Werfen der Natur, und { alfo auch in den Blumen,’ nichts. vergebens tft, fo iſt auch h nichts uͤberfluͤſſig, und man kann nicht irgend eine Einrich, } tung derfelben gleichſam ausſchlleßungsweiſe nothwendi g nen⸗ nn, da fie alle nothwendig find, | F— * Silphium — —— perfoliatum. ‚ Tab. VII. II. 17. — 30. 3133 3436.37. wirklich, da ihnen die weſentlichſten Theile einer Blume fehlen. Man kann ſie daher mit Recht Scheinblumen ——— nennen. —* “ h “ Diefelben (Heinen zwar Blumen zu ſeyn/ ſind es aber nicht | Denn erftens enthalten fie ein Urtheil über die Zweck⸗ y Bb Silphium. | 3 8 2 30, Der Blumenfuauf in natürlicher Sit ‚von open ge⸗ ſehen. P 17. Eine weibliche Blume, von der Seite geſehen. 27. Eine maͤnnliche Blume. 28, Diefelbe, nachdem die Krone von dem Blumenhalter ge⸗ trennet und etwas in die Hoͤhe gezogen worden, wodurch die auf dem Blumenhalter ſitzende Saftdruͤſe, welche den griffelfoͤrmigen Koͤrper traͤgt, zum Vorſchein gekommen it— | 29. Diefelbe, nachdem außerdem noch ber geiffelförmige | Körper von der Saftdrüfe abgelöfet worden ift. | 11. Diefer griffelförmige Körper, noch ftärfer vergedſſert 31. Der ſtark vergroͤſſerte oberſte Theil des Blumenhalters — einer Zwitterblume nebſt der Cpinftieten) —— von der Seite geſehen. 33. Derfelbe, von oben geſehen. : | 34. Der unterfte Theil einer weiblichen — von innen oder von vorne geſehen. | 36. Der Sruchtfnoten derfelben nebſt der Gunkutten Saft⸗ druͤſe. — Derſelbe, noch ſtaͤrker vergroͤſſert, von oben geſehen. Die Blumenhalter der männlihen Blumen find weiß, und ihre Saftdräfe ift auch weiß. Die Freuchtfnoten der weiblichen Blumen find weiß, oberwaͤrts aber blaßgruͤn; ihre Saftdruͤſe iſt weiß. Der Safthalter ſowohl der männlichen, als der weiblichen | Blumen tft die Kronenroͤhre ‚in welcher jene mehr Saft enthals ten, als dieſe. 5 Sch glaube, daß auch diefer Blumen Befruchtung durch die Inſekten geichieht. Denn da die Stigmate der weiblichen Blu⸗ men ziemlich verfteckt find (daher man diefelben auch in Fig. 30. nicht ſehen kann), ſo begreife ich nicht, wie der Antherenſtaub der maͤnnlichen Blumen, beſonders der mittelſten (die in dem ab⸗ gezeichneten Blumenknauf noch nicht aufgebrochen ſind), auf eine mechaniſche Art auf dieſelben ſollten gebracht werden fönnen. Wenn aber ein. Infekt fih auf den Blumenknauf gefekt hat, fo leert e8 zuerft die männlichen Blumen aus, weil Diefe ihm eher in die Augen fallen, als die Kronenröhren der weiblichen da fie höher ftehen. Und da muß esnochwendig den am griffelfoͤrmigen Koͤrper haftenden Antherenſtaub abſtreifen. Nachdem es nun die maͤnnlichen Blumen ausgeleeret hat, ſo verſucht es ein glets ches mit den Kronenröhren der weiblichen Blumen. Und indem. es feinen Saugeruͤſſel in diefelben hineinſteckt, fo ſtreift es den an ‚feinem Körper fißenden Staub an die Stigmate ab, Man Fann mir nicht den Einwurf machen, daß, da die welblichen Blumen meit gröffer find, als die männfichen ® bier grade das Gegentheil von benjenigen Statt finden Mal mas Silphium. : 383° | ich bey der Snlerien dioeca — habe, und bey der Bryonia * alba fagen werde, Denn hier find beiderley Blumen n icht von einander entfernt, wie bey jenen, ſondern ſtehen nahe beyfam- men. Der ganze Knauf erſcheint den Inſekten von weitem als Eine Blume, und damit er von denſelben deſto leichter bemerkt werden koͤnne, ſind die weiblichen Blumen fo groß. Hat es ſich | nun auf denfelben geſetzt, ſo findet es eher die maͤnnli chen Blu⸗ men, als bie Kronenröhren der weiblichen. | - 7 Die tn der Scheibe befindlichen Blumen nennt inne in der Beſchreibung diefer und dev übrigen Gattungen diefer Ord⸗ nung Zwitterblumen, in der der Klaffe vorgefekten Einlettung aber männliche Blumen. Fruchtknoten, und der oberfte Theil des griffelfärmig en Körpers ce e das Stigma zu feyn, wie L Inne beide Theile nennt. Allein 1) pflegt das Stigma In diefer Klaffe ziveytheilig zu feyn, welche Geſtalt es in den weiblihen Blumen aud) wirklich hat, Sg. 17. 34.5 hier aber ift es ungetheilt, und daß es fein wirkliches Stigma ſey, zeige der Erfolg. Denn 2) aus dem Körper ab wird fein Samenforn, Hieraus folgt, daß derfelbe auch fein Fruchtkno⸗ ten fey. Stellt man fich die Blumen als Zwitterblumen vor, ſo blelbt es. unerklaͤtlich, warum dieſelben nicht fruchtbar find, uns erklaͤrlich, daß ſie, da ſie anfangs vollkommner ſi nd, als die weiblichen Blumen, fih am Ende weit unvollkommner zeigen, unerklaͤrlich, daß dieſe Zwitterblumen von ihrem Staube keinen Gebrauch machen, ſondern ihn den weiblichen Blumen uͤberlaſ—⸗ — fen. Hieraus folgt alfo, daß fie blog männlichen Geſchlechts find. Alſo iſt der Koͤrper ab der Blumenhalter, und deswegen ſo lang, damit die Blumen, zu der ſchon angefuͤhrten Abſicht, hoͤher ſtehen ‚ale die weiblichen, Und der griffelfoͤrmige Koͤrper, deſſen oberſter Theil ce aus der Antherenröhre hervorragt, iſt kein wirklicher Griffel, und der Theil d e fein Stigma; fondern diefer Körper dient bloß dazu, dem in der Antherenröhre befindli⸗ chen Staub abzuftreifen, an die Luft zu: bringen, und, den Sons ſekten, damit fie denſelben abſtreifen, darzubieten. Er iſt deswe⸗ gen oberwaͤrts, fo weit er aus der Anthere herausdringt, mit kurzen Haaren dicht befeßt, welche auf demſelben ſchlef ſtehen, ſo daß ſie einen ſpitzen Winkel nach oben zu mit demſelben machen, Sig. 11. Indem alfo dieſer Körper ſich aus der röhrenförmigen Aunthere herausdrängt, fo buͤrſtet er den Staub derfelben rein ab, und bringt ihn an die freye Luſt. Auf welche Art aber draͤngt ſich dieſer Körper aus der An; there heraus? Ich glaube, daß auch diefes von den Inſekten verurfacht wird, daß fie nemlich, indem fie in die Blume hinein - kriechen, zugleich die * Ihnen im Wege ſtehende Anthere in die Sie haben allerdings das Anſehen von | | Zwitterblumen; denn der lange Körper ab Sig. 27, ſcheint der Den Saft der Zwitterblumen habe ich. deutlich gejehen. ER ER Silphium. Calendula. Echinops. 384 | Blume hinelnſchleben, da denn der geiffelfürmige Körper noth⸗ wendig aus der Anthere herauskommen muß, weil er etwas dicker Dieſe Einrichtung wuͤrde ſehr und ſteifer iſt, als die Filamente. zweckmaͤßtg und wohl ausgedacht ſeyn. Der Staub befaͤnde ſich alsdenn in der engen Antherenroͤhre, in welcher er vor aller Ver⸗ derbung durch den Regen geſichert waͤre, ſo lange, bis er bey ſchoͤnem Wetter, da er ohne Schaden an die Luft Eommen kann, von einem Inſekt aus der Nöhre herausgetrieben, vom griffel⸗ foͤrmigen Koͤrper abgeftreift, und anf das Stigma der weiblichen Blumen gebracht würde, und es würde aljo diefe Blume in diefem 4 Stuͤck der Saluia pratenfis s ahnlich ſeyn. Hierüber habe ich mit der Blume, weit mir dies erft i n der Folge eingefallen iſt, keinen Verſuch anſtellen koͤnnen. Diefer wuͤrde aber darin beſtehen, daß man durch ein feines Netz oder Gaze einen Blumenknauf den Inſekten unzugaͤnglich machte. Kaͤme alsdenn der griffelfoͤr⸗ | mige Körper nicht aug der Anthere heraus, fo würde meine Vers muthung durch die Erfahrung beſtaͤtigt ſeyn. Sm Silphium Ateriiens bar Gleditſch, — — keinen Saft gefunden. 23 Colendula Calendula officinalis. NRingelblume. Auch in dies fer Blume hat Gleditſch keinen Saft gefunden, ©. 249, Daß 2 * * EEE OR 2 ENBWINEN ——— air an a Nat a ug a co —* = er ps — ze — —— TÜRE URN NE — —— — — * u — — na ann — — —— u — —9 A auch die weiblichen Blumen Saft enthalten, ſchloß Id) daraus, N daß der unterfte Theil der Krone, wie auch der Fruchtfnoten auf. der äußeren Seite mit Haaren überzogen find, melde mir zur Abhaltung der Negentropfen beſtimmt zu feyn Ichlenen, mel der 4 Kelch an jenen Theilen nicht dicht anliegt, fondern ein Zwifchens raum vorhanden Ift, im welchen ein Regentropfen ud bineins kommen kann. 000 Echinops. Echinop s Ritro. Tab. XIX. 35. Die etwas vers : gröfferte Blume. Neben diefer Figur a. Die innere Seite des flad) ausgebrelteten —— Zelle des Kronenfaums, groͤſſert. | ‚©. Diefer Theil’ von der Selte. ; b. Ein Theil der vorhergehenden Flgur, “en ftärfer vers d. e, Die Saftdräfe, von der Seite und von oben gefehen. | 1. Die Saftdrüfe tft der fleifchichte gelbliche Körper, welcher oben auf dem Sruchtkuoten fißt, und Die Geſtalt eines abgekuͤrz⸗ ten Kegels hat. der Griffel eingefuͤgt iſt. Oben hat derſelbe eine BEN ‚in welche | E 385: . Echinops.iLobelia. aD Safthalter ift der Grund bes Kronenſaums. 3. Zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen dienen 1) die Filamente, wie bey dem Helianthus annuus. ſchultt des Kronenſaums hat an der Baſis gleichfam eine kleine Miſche a, welche oben mit einer Eleinen Ausladung oder Ueberdach r Weber diefer Ausfadung muß ein Negentropfen, | | verſehen iſt, b, c. I welcher am Ausſchnitt herabgefloffen iſt, ſtehen bleiben. 53 4. 5. Die Blumen haben einen angenehmen Geruch, und | werden. von Fliegen, deren ich wohl zwanzig auf einem einzigen | Blumentopf fand, Bienen und ‚Blumenkäfern häufig beſucht. u»: Da bier eben jo, wie bey dem Carduus die männlich : welb⸗ AUcche Dichogamie Statt findet, und daraus folgt, daß auch hier \ die Befruchtung duch Inſekten geſchieht: fo wollte ich mich durch die Erfahrung hiervon noch mehr Überzeugen. Sch machte alfo an dem In meinem Garten flehenden Eremplar eben denjenigen | Verſuch, den ich , wie oben geſagt worden iſt, mit dem Lilium Martagon angeſtellt hatte. Ich umgab nemlich einige Blumen⸗ koͤpfe mit einem Beutel von Gaze; die übrigen ließ ich frey ſtehen. Allein die Ohrwuͤrmer vereitelten dieſen Verſuch, indem ſie die Blumen gaͤnzlich verwuͤſteten, ſelbſt an denen Koͤpfen, welche ich ſo verhuͤllt hatte, da ſie ſich in den Beutel einen Eingang zu ver⸗ ſchaffen gewußt hatten. Sie fraßen nicht nur die Geſchlechts⸗ theile, fondern auch die Kronenfäume weg, po daß die Koͤpfe ein elendes Anſehen hatten. — Pflanze vor niemals ein reifes Samenkorn hervorgebracht hat. Du Be Iobaia Lobelia vr ns? So nennet man mwenlgftens diefe Art \ im Botanifchen Garten zu Berlin. Ob ich gleich in der Einen Blume, welche ih, am 2ten December zu unterfuchen Gelegen⸗ —9— heit hatte, keinen Saft wirklich gefunden habe: ſo laͤßt ſich doch im geringſten nicht. daran zweifeln, daß ſie eine Saftblume iſt, da ſie alle weſentliche Theile einer ſolchen Blume hat. . Die Saftdrüfe ift nemlich ter oberſte Theil des Frucht⸗ knotens oder der Grund des Kelchs, auf welchem die Krone ſteht. Die Farbe derſelben iſt gelb. 2. Der Safthalter iſt der unterſte Theil der Kronenroͤhre. 3. Zum Saft kann kein Regentropfen dringen, weil die Fi⸗ J lamente, welche von der roͤhrenfoͤrmigen Anthere zufammengehals | ten werden, Keinen Regentropfen durchlaffen. _ 4 Die Krone hat ein Saftmaal. Denn fie Ift weiß (megen diefer Farbe zweifle ih an der Nichtigkeit obiger Benennung), ‚auf der Unterlippe aber an der. Deffuung der Röhre mit zwey gel⸗ | 2) Seder Aus⸗ Dies geſchieht alle Jahr; daher die Viola, £ 386 Ich habe noch nicht Selegenpeit ‚Lobelia. Lobelia Eardinalis. | gehabt, diefe Blume zu zergliedern, fondern nur zu betrachten, da Ich denn deutlich bemerkt habe⸗ daß ſie ein — weiblicher RER ft. — — 3 Viola. er ; Viola odorata. Blaues Vellchen, Därgoeicen, Tab, E XXI. 1. 4—9. IL 13. , 14. 17. 23, 4. Die vergröfferte Blume In natürlicher Stekung, von vorne geſehen. 6. Dieſelbe, von der Seite geſehen. | re 7. Diefelbe, noch ſtaͤrker vergroͤſſert. Das vordere oberſte | und mittelfte Kronenblatt ift ganz tweggefchnitten ‚und von dem unterffen iſt genau die vordere Hälfte weggeſchnitten. Dadurch ſind die Geſchlechtstheile, und zwar in ihrer natuͤrlichen Geſtalt, zum Vorſchein gekommen. 8. Die Blume, von unten geſehen — nachdem vom Kelch und von der Krone ſo viel weggeſchnituun worden, als die — a b in Fig. 6. anzeigt. | 9. Der mittelfte Theil der — — inte Ei das umgebogene Ende des Griffels weggeſchnitten worden, wel⸗ | ches man unter der Figur abgebildet ſiehet. 11. Die Geſchlechtstheile im natuͤrlichen Zuſtande, wie fie in Gig. 7. abgebildet find. Die beiden ‚vorderften Staubgefaͤße | find weggefchnitten worden, wodurch das ganze Piſtlll zum Vor⸗ ſchein gekommen iſt. Es iſt ohne Schatten gezeichnet, damit man e8 beffer erkennen koͤnne. 14. Diefes Piſtill beſonders. | = I. Das In Fig. 11. abgeriffene mit dem dortſat verfßen Staubgefäß von der inneren Seite, ‚17. Eines von den mit feinem Fortſatz verfehenen Staußges | | fäßen von der Inneren Seite. Beide Staubgefäße Haben einen Anſatz, welchen Ich punktict habe, um dadurch bie Farbe ans ben, ‚welche gelb ift, anzudeuten. | f: 23. Geſtalt der Gefchlechtschelle, wenn die Blume von einer Biene befucht wird. Bezieht fih auf Fig. 7. 5. Diefelbe, von unten gefehen. — — ch auf Fig. z. 13. Das unterſte Kronenblatt in —— Sn: — = es in Fig. 4. hat. | Diefe Blume ſteht bey den Menſchen in großer Sun. Dieſe Gunſt wird, hoffe ich, merklich zunehmen, ſobald man die von mir zuerſt entdeckte vortrefflihe Einrichtung derſelben wird kennen gelernt haben. % 1. Here D. Roth dat in feinem in das Magazin für | SR ben u Sieden geiler. | die Botanif (1787. 2. St. ©. 31.) — — uͤber Bbr RR — — das Nectarium die eigentlichen Saftdruͤſen der Viola ganz richtig angegeben. Es verſchaffte mir kein geringes Vergnügen, da ich fand, daß er hier eben fo, als bey dem Antirrhinum Linaria ;- Was das Bell | chen betrifft, fo Fann ich feine und meine Behauptung durch einen | Regen voͤllig geſichert iſt, lehrt der Augenſchein. ein Regentropfen der Oeffnung des Horns ſich nähern ſollte, fo. kann er doch nicht in daſſelbe hinaufſteigen. Viola. mit mir eben dieſelbe Entdeckung gemacht hatte. Umſtand, deſſen Beweiskraft Ihm eont geweſen iſt, nem lich durch die Farbe, beweiſen. ae Die Saftdrüfen find alfo bie Spitzen der beiden in das Bann : des unterſten Kronenblatts ſich erſtreckenden Sortfäße der unters - Diefe Spisen haben eine bunkelgrüne Farbe, da die Fortſaͤtze ſelbſt blaßgruͤn ſind, eben ſo, wie beh der Gen- ften Staubgefäße. tiana Pneumonanthe der Fruchtknoten blaßgruͤn, die Saftdruͤſe aber dunkelgruͤn iſt. Sn Fig, 1. 7. bey b II, iſt dieſe Farbe durch Punkte angedeutet. 2. Der Safthalter iſt das Ende des Horns der Krone. An⸗ fänglie) konnte ich mid) nicht datin finden, daß ich In der Viola canina zwar hier, aber nicht an den Saftdräfen, Saft fand. Endlich aber fahe ich ein, daß dieſes ganz natürlich zugeht. Denn das Ende des Horns hat die Geftait eines Gewölbes, welcher fich um die auf den Saftdräfen fißenden Safttroͤpfchen herumzieht. Es zieht folglich dieſelben von mehreren Seiten, und alſo ſtaͤrker, an, als die Saftdruͤſen, und die Safttroͤpfchen muͤſſen diefem ſtaͤrkeren Zuge folgen, und ſich von den Saftdrüfen in das Ende des Horns begeben. Und bier muß der Saft aus eben derfelben Urſache bangen bleiben, und Eann nicht hinab und aus der Blume hinausfließen, welches er vermöge feiner Schwere zu thun ſtrebt. i : Dies iſt ein jehr einleuchtendes Beyſpiel von der Anziehungskraft, | welche, wie Ich In der Einleitung gejagt Daley die Saftblumen auf den Saft äußern. 3. Daß nun diefer Saft gegen affe Berderbung durch den Damit aber nicht einmal ſelbſt jenes geſchehen koͤnne, ſo haben die beiden mittelſten —8— Kronenblaͤtter grade da, wo es am zweckmaͤßtgſten iſt, Haare, welche man in Fig. 4. ſieht. In Sig: 7. find die Haare des einen von dieſen Kronenblättern bey a noch deutlicher zu fehen. Wann alſo einige Negentropfen auf die oberſten Kronenblaͤtter gefallen ſind, und, nachdem ſie an denſelben herabgefloſſen ſind, ſich in Einen Tropfen vereinigt haben, ſo muß dieſer ſobald er dieſe | Haare erreicht hat, ſtehen bleiben. Es iſt folglich ſchlechterdings unmoͤglich, daß zu dem Saft ein Regentropfen jemals gelangen koͤnne. mit nun dieſe Inſetten ſie von weitem leicht hemerken koͤnnen, unterſten Kronenblatt. Wenn auch ſten Kronenblatt blieben. bey der Pulmonaria ofheinalis gedacht babe, beſucht die Dlume, and macht es eben fo, als die Bienen. ni | ° : ‚Viola. ruch. Diefer Geruch fehlt der Viola tricolor und canina ganze lich. Die Urſache hievon iſt meiner Meinung nach nicht ns zu finden, ihrer Krone bemerkbar genug; unſer Beilchen hingegen fißt. auf einem unmittelbar aus der Wurzel entftehenden Stiel, und wird von den Blättern der Pflanze mehrentheils verdeckt. Dem — aus entſtehenden Nachtheil in Anſehung der Bemerkbarkeit wird durch den Geruch hinlaͤnglich abgeholfen. die Blume begeben, fo zeigt ihr das Saftmaal die Oeffnung des Horns, alsı den rechten Weg. sum Saft. Die violette Krone iſt nemlich in der Mitte weißlich; und über. diefe weißliche Stelle laufen auf dem unterften gehoͤrnten Blatt dunfelviolette Adern, welche gegen die weißliche Farbe ſtark abſtechen, und ſich in die Oeffnung des Horns hineinziehen, Das ganze Saftmaal zeigt fih in Sig. 4., die Hälfte deſſelben in Fig.7. In der leßteren ölgur fieht man, daß auch das mittelfte Kronenblatt auf der dem E unterſten benachbarten Hälfte einige dunkelviolette Adern. hat. Sn Fig. 13. ſieht man den Haupttheil des Saftmaals auf dem E fo hat fie eine anſehnliche Krone, a die von ihr benannte Farbe hat, nemlich die violette. Und damit dieſer Endzweck deſto | gewiffer erreicht werde, hat ſie auch elnen ſehr angenehmen Ge⸗ N * ——— Sn Denn dieſe beiden ſitzen an aufrecht ſtehenden Sten⸗ geln, und machen ſich folglich ſchon durch die Groͤſſe und Farbe u — Hat ſich nun — 41 Biene, durch die Farbe der Krone und den Geruch gelockt, auf Diefe und die 8. Figur zeigen, wie ſich dd a une \ $ x j ; ; y diefe Adern in die Oeffnung des Horns ein wenig hineinziehen. | Eine Biene müßte alfo fo dumm ale eine Sliege feyn, wenn fie nicht, fobald fie fich auf eine Auge: geſetzt hat den Saft iu finden wüßte, 5. Hummeln fowohl, als Bienen beſuchen die Die letztern ſetzen ſich zwar zuerſt auf das unterſte Kronenblatt, blel⸗ ben aber nicht, welches man vermuthen ſollte, auf demſelben, ſondern laufen von da auf die oberſten Kronenblaͤtter, und krie⸗ chen auf denſelben in die Blume hinein, Titelbl. Fig. XI. Su dieſer Stellung koͤnnen fie vermuthlich ihren Saugeruͤſſel beque⸗ mer in den Safthalter hineinſtecken, als wenn ſie auf dem unter⸗ Auch dasjenige Inſekt, deſſen ich Auf welche Art wird nun unſer Veilchen befruchtet? Um dieſe Frage, welche verſchledene Jahre hindurch fuͤr mic ein unauflöslid) Iheinendes Raͤthſel geweſen iſt, gehörig bean worten zu Eönnen, muß ich den Lefer etwas näher mit dem Bau | ; dlefer Blume befannt machen, | 4 Die Blume fol von den Bienen befruchtet werden. Da⸗ Die fünf Staubgefäße umgeben das Piſtill, und verbergen. daſſelbe, fo daB man weiter nichts als das umgebogene Ende des — J Viola. E ä 2% hg fen kann, 2 verglichen mit Fig. IT. Sie ſind | nicht zufammengewachfen, berühren: fih aber einander, und — ee u ze u A nn _ ſcheinen ein einziger Koͤrper zu ſeyn. Die Fllamente ſind stem: ich fleiſchicht; die beiden unterſten oder dem Stlel der Blume zu⸗ gekehrten haben einen eben fo fleiſchichten Fortſatz, welcher ſich in das Horn hinein erſtreckt, und deſſen Ente, wie geſagt, den Saft abſondert. Ein jedes Fllament aber hat auf ſeiner inneren oder dem Piſtill zugefehrren Selte eine aus zwey Beuteln beſte— hende Anthere, Fig. 1. 17. In beiden Figuren fi ſieht man, daß die Fllamente unterwärts einen (punkt! rten) Anfas haben. Die: fer Anſatz befteht aus einer dünnen, trocknen und gelben Haut, welche elnen geringen Grad von Elaftichtät hat. Diefe Anfäge aber Hegen nicht nur, wie die Filamente, neben einander um den Griffel herum, fondern zum Theil auch über einander, daß Be alſo noch mehr, ale bie Silamente, ein einziger Körper zu feyn fcheinen. In Fig 9. und 5. ſieht man, daß von dem Anfaß des oberſten Filaments und von den Anſaͤtzen der beiden unterfien bie Anſaͤtze der beiden mittelſten zum Theil gedeckt werden, und daß der Anſatz des einen von den unterſten Filamenten zum Theil auf dem Anſatz des andern. ltegt. Es haben alfo die Staubgefäße, biefe Anſaͤtze mitgerechnet, die Geſtalt des oberſten koniſchen Theils eines Trichters, aus deſſen unterſter Oeffnung der Griffel hervorragt, welcher zugleich diefe Oeffnung voͤllig ausfuͤllt und verſtopft, Fig. 7. 8.9 Den Theil diefes Trichters, welcher von den Silamenten gebildet wird, will ich den oberften, und denjes — welcher von den Anfägen gebildet wird, den — Theil deſſelben nennen. | Der Staub, ben die Antheren ; nachdem ſie ſich geöffnet | durch ein Wunderwerk befruchtet werde. viel als, wir muͤſſen glauben, daß ſich Gott wegen des Fehlers, haben, enthalten, fi von ganz beſonderer Art. Denn da der Staub andrer Saftblumen etwas feft figt, und fo befchaffen ift, | daß er fich mit einem etwas feuchten Mehl vergleichen läßt, da; mit er nemlich nicht vom Winde weggewehet werde, oder, wenn der Wind die Blumen ſchuͤttelt, zerſtlebe: ſo iſt im Gegentheil der Staub des Veilchens vollkommen trocken, und haftet Feines: weges an den Beuteln, in welchen er ift zubereitet worden, for bald fi ch diefelben geöffnet Haben. Zolglich ift er hierin dem Staube folher Blumen ähnlich, welche vom Winde befruchter | | werden F obgleich dieſe Befruchtungsart hier nicht Statt findet. ZJedoch iſt er nicht fo fein, als derfelbe, und gleicht mehr einem Mehl, als einem eigentlichen Staube. Die Figuren r. und 17. *% jeigen ‚ daß die beiden Beutel eines jeden Filaments zwar ober; > wärts und an den Selten, keinesweges aber unterwärts, wo der Anſatz anfängt, einen hervorftehenden Nandhaben. Das trockne Staubmehl alſo wird: durch nichts gehindert, aus dem oberften Theil des Teichters in den unterſten zu fallen, Daß aber dieſes — gereimt vorkommen. Viola. 8 390 geſchehen muͤſſe, ſieht man ein, wenn man I theils an die ſo eben befchriebene Beſchaffenhelt dieſes Staubes, theils aber daran denkt, ‚daß die Blume an dem umgebogenen Ende eines langen Stiels ſitzt, folglih vom Winde oft genug gefcüttelt werden muß, 59.7. Da nun die Deffnung des unterfien Theils des Teichs ters vom Griffel verftopfe wird, fo kann dasl In diefen Theil hinabgefallne Staubmehl nicht durch diefe Oeffnung hinansfallen, Man mag die Wirkungen des Windes auf die Blume nad) machen, jo gut man Fann, man mag in die Blume Gineinblafen, man mag fie ſchuͤtteln, fo fehr man will, ohne jedoch Im legtern Tall derſelben Gewalt anzuthun, fo daß etwa jener Trichter ge⸗ druͤckt wuͤrde: fo koͤmmt dennoch kein Koͤrnchen des Staubmehls zum Vorſcheln. Da nun die Spitze des aus dem Trichter her⸗ vorragenden gebogenen Endes des Griffels das Stigma iſt: fo muß demjenigen, welcher bfoß von der mechanifchen Befruchtung der Blumen etwas weiß, die Einrichtung diefer Blume ganz uns Denn alle übrige Thelle des Piftills wer⸗ den beftäubt, ‘welches nicht den geringften Einfluß auf die Des feuchtung hat, und grade das Stigma iſt allein von der Beſtaͤu⸗ bung ausgeſchloſſen, welches doch nothwendig, wenn die Be⸗ fruchtung erfolgen ſoll, beſtaͤubt werden muß, Wenn wir alſo bloß bey der mechaniſchen Sefruchthigsart ftehen’bleiben wollten,’ fo würden wir glauben müffen, entwe⸗ der, daß die Befruchtung niemals erfolge, welches doc, wider die Erfahrung fireltet, oder, daß die Blume, ungeachtet fie alle zur natürlichen Befruchtung erforderliche Theile Hat, bloß desiwes gen, well diefe Theile fo wunderlich und zweckwidrig angebracht und geordnet find, von Gott auf eine übernatürkiche Art und Und das heißt eben ſo den er im Bau dieſer Blume begangen habe, durch das bey jedem Individuum zu wiederholende Wunderwerk ſelb ſt beſtrafe. Wol⸗ len wir nun weder etwas, was exiſtirt, laͤugnen, noch behaupten, daß etwas, was unmoͤglich iſt, exiſtirt: fo bleibt uns weiter nichts: uͤbrig, als daß wir uns zu den Inſekten wenden. And da die Blienen, welche, wie wi r ſchon gehört haben, dieſe Blume bes ſuchen, uns ſchon ſo oft gute Dienfte geleiſtet haben: ſo iſt zu hoffen, daß ſie uns auch in dieſer Noth nicht verlaffen werden, Das Ende des Griffel, Fig. ır. 14., it gebogen, und zwar fo, daß es mit dem Stiffel einen etwas’ ſpitzen Winkel machts: . feine Bafis aber tft etwas gekrümmt, und weit dünner, als er. überhaupt iſt. Daher läßt er fich ſehr leicht in die Höhe biegen, [0 daß er diejenige Stellung: erhält, welche in Fig. 14, durch Punkte angedeuter iſt. Sobald man ihn aber toleder iss laͤht, ſo faͤllt er in ſeine gewöhnliche Stellung wieder zurůck. Geſetzt er l Viola: _ nun, eine Biene kriecht auf den oberſten Kronenblättern in die Blume hinein, Fig. 7., Titelbl. XL, und ſteckt den Kopf in den ziemlich weiten Zwiſchenraum zwiſchen dem Stigma und dem un— terſten Kronenblatt (welcher In Sig. 7., weil von dem unterften Kronenblatt genau die Hälfte mesgefchnitten worden, genau zu fehen iſt. Man ſehe auch Fig. 8.), um ihren Saugerüffel In den Safthalter hineinzuſtecken: jo ſtoͤßt fie mit dem Kopf den Griffel, und vermittelſt des Griffels den Anfaß des oberſten Fllaments ———— vlola. ——— unterſten Theil des Trichters falle. Wäre der Stiel ganz grade, und hätte die Blume eine aufrechte Stellung, fo würde der Staub in den Theil des Trtchters fallen, der alsdenn der unterfte wäre, d. t., In den oberften, welchen die Filamente bilden. Wenn alfo die Bienen die Blume beſuchten, ſo wuͤrde er hier llegen blelben, und niemals auf das Stigma gobracht werden. Dies ſiehet man. ein, wenn man die 7. Figur umkehrt. — Warum hat der Staub die angeführte befondere Beſchaffenheit, und unterfcheidet ſich fo in die Höhe. Dadurch bekoͤmmt der Trichter. ein Loch, und aus. diefem Loch fällt das Staubmehl heraus. Die Biene wird damit beſtaͤubt, und muß nothwendig einen Theil des an Ihrem Körper haftenden Staubmehls auf das Stigma bringen, und. gleichlam. ſehr von dem Staube anderer Saftblumen? U. Bey anderen Saftblumen foll der, Staub vom Infekt abgeftrelft werden, darum fißt er etwas feft, damit ihn der Wind nicht wegfuͤhre. Beydies e - y an daffelbe anreiben, und auf ſolche Art den Fruchtknoten befruch⸗ — en. Dies wird man fehr leicht einjehen, wenn man die 23. Fi⸗ gur mit der 7., und. die 5. mit der 8. vergleicht. Nachdem fie. den Saſtvorrath verzehrt hat, fo kriecht fie wieder zuruͤck. Als— denn fälle der Griffel wieder in. feine gewöhnliche Stellung zuruͤck, fo aud) nach und nad) der Anſatz des oberften Fllaments. Die Oeffnung des Trichters verſchließt ſich alſo nach und nach wieder, obglelch nicht fo dicht und feft, als ve: Sem Beſuch, vermuthlich weit bey dem erften Beſuch die Befruchtung jederzeit unausbleib⸗ lich erfolgen muß. | | Diefe von mir entdeckte und. befchriebene Befruchtungsart diefer Blume feßt den Lefer Inden Stand, verſchledene die Struk⸗ tur derſelben betreffende Fragen zu beantworten, welche er ſonſt | unbeantivortet. würde haben laſſen muͤſſen. Die leichteren Fra⸗ | gen, SER warum die Blume Soft abjondert, warum fie eine gefärbte Krone | hat, warum ſie auf einer weißlichen Stelle dunkelfarbige Linien hat, Y warum fie mit einem fo angenehmen Geruch begabt ift, warum welche auch bey anderen Saftblumen vorkommen, 4 B. der Saft vor dem Regen fo wohl verwahrt iſt, will ich nicht Be, ruͤhren, fondern nur folgende anführen. Warum ſitzt die Blume auf einem langen aufrecht ſtehenden Stiel, der ſich aber mit ſei⸗ nem oberfien Ende ums und herabblegt, Fig. 7.“ Antw. Er | F ſtens, damit kein Regentropfen zum Saft gelangen koͤnne. Denn wenn der Stiel ganz grade waͤre, die Blume folglich aufrecht ſtuͤnde, ſo waͤre das Ende des Horns, wo der Saft ſich befin⸗ det, der unterſte Theil der Blume, und Regentropfen, melde | in die Blume hineinfielen, würden in das Horn binabfließen, ſich mit dem Saft vermiſchen, und ihn verderben. Da ſich aber der oberſte Thell des Stiels herabbiegt, ſo haͤngt die Blume herab, und dag Ende des Horns iſt der hoͤchſte Theil derſelben, in wel⸗ chen kein Regentropfen hinaufſteigen kann. Zweytens damit, | wenn die Blume vom Winde geſchuͤttelt wird, welches wegen der Ränge des Stiels oftmals geſchehen muß, das Staubmehl in ben | ſer aber foll er ſich in dem unterfien Theil des Trichters fammlen, "um, wenn bie Biene eine Deffnung an demſelben macht, heraus fallen zu koͤnnen. Bllebe er alfo an den Antheren ſitzen, ſo würde die Blume niemals befruchtet werden. — Warum iſt die Baſis des Griffels fo dünne ?.%. Damit die Biene den Exil deſto leichter in die Höhe ſtoßen könne, — Warum iſt aber diefe Baſis ein wenig gekruͤmmt, Fig. 11. 14., und warum macht das umgebogene Eride des Sriffels mit dem Griffel nicht einen rechten, _ fondern einen etwas fplgen Winkel? U. Beides dientzu ebens demſelben Endzweck, als der vorige Umſtand. Die Direktion des Stoßes, welchen die Biene dem umgebogenen Ende des Griffels beybringt, iſt dem. längeren graden Thell des Griffels ungefaͤhr parallel; dieſer Stoß aber ſoll den Griffel ſeitwaͤrts bewegen, alſo nach ‚einer Direktion, welche mit jener ungefähr einen rechten Winkel macht. Wer nun einige Begriffe von der Mechanik hat, wird einfehen, daß diefes nicht fo leicht gefchehen würde, wenn die duͤnne Baſis des Griffels grade waͤre, und das umgebogene Ende deſſelben mit demſelben einen rechten Winkel machte. Das um⸗ | gebogene Ende des Griffels macht aus eben der Urſache mit dem Griffel, folglich auch mit der Direktion des Stoßes, melden die Biene demfelben beybringt, einen fchlefen Winkel, aus welcher | die Oberfläche der Flügel einer Windmühle mit der Direktion des en \ Windes. einen ſchiefen Winkel macht. Und: um ein nod mehr yaffendes Beyſpiel anzufuͤhren, welches ſich zugleich. auf die ge: kruͤmmte Baſis des Griffels bezieht, jo ſtelle man ſich vor, da der Griffel einige Aehnlichkelt mit einer Kruͤcke hat, es hätte ſich Semand eine Kruͤcke ganz genau nad) dem Modell diefes Griffels machen laſſen. Schon. bey dem erften Verſuch, den er. mit ders ſelben anftellen würde, würde ihn fein Einfall gereuen. Denn die Kruͤcke würde, indem er ſich auf diefelbe ftüßte, ausweichen, und er würde fallen. — Endlih warum liegt der häutige Anſatz des: oberften Filaments zun Theil auf den Anfäsen der beiden mittelſten, Fig, 9., und warum nicht dieſe, oder. einer von dies ſen auf jenem? A. Damit er deſto leichter von der Biene * gg! 35° vermittelſt des Griffels im die Höhe gefoßen werden tzane- | daran war Folgendes Schuld gemwefen, Sache, die man in der Hand hat, genau betrachten will, fo hält | man dieſelbe niedriger, als die Augen fliehen, und keinem ver⸗ nünftigen Menfchen wird es einfallen, er müßte denn ganz befons ‚| mitten durch eine Parthie Veilchen einen kleinen Pfahl, legte die miehl herausfallen. u Te A 4 u, ee \ Sig. S- 23. Nun will ich enäbten ‚ wie ich die Vefruchtungeart diefer Blume entdeckt habe. Denn das hatte ich mir ſchon lange vors ber immer vorgeftellt, daß hinter der Geftalt des Griffels, vers | möge welcher er jo leicht kann in die Höhe gehoben werden, und hernach wieder herabfällt, das ganze Geheimniß ftecken muͤſſe. Nach vielen fruchtlofen Bemühungen fiel eg mir endlich einmal zu gutem Gluͤcke ein, bey diefem Berfuch der abgepflückten Blume eben diejenige Stellung zu geben, welche ihr die Natur gegeben Denn | | nachdem ich die Blume fo weit in die Höhe gehoben hatte, daß - fie Höher ftand, als meine Augen, um von unten auf in dieſelbe | hineinfehen zu können, fo fiel, fobald tch mit einem dünnen Stoͤck— | dem unterſten Theil des Trichters, wenn nemlich derſelbe fo dicht hen den Griffel in die Höhe hob, das Staubmehl, wie der Streuſand aus einer Sandbuͤchſe, im großer Menge aus dem Trichter heraus, Diefe Erſcheinung, über welche ich, weil ich fie gar nicht: erwartet hatte, wirklich ein wenig erſchrack, war hat. Das hieß die Sache beym rechten Ende angreifen. für meinen Berftand das, was im finfterer Nacht ein Wetterſtrahl fuͤr das Auge iſt; ſie entdeckte mir auf — das ganze Ge⸗ heimniß. Daß mir dieſer Verſuch anfangs nicht hatte gluͤcken wollen, dere Urſachen dazu haben, die Sache uͤber die Augen zu erheben, den Kopf zuruͤckzuwerfen, und nach der Sache hinaufzuſehen. J Eben ſo hielt ich alſo auch die Blume, ſo oft ich den Verſuch mit derſelben anſtellen wollte, well mir der Gedanke nicht in den Sinn | kam, daß es vielleicht beffer feyn würde, wenn ich mich diesmal = yon meiner Gewohnheit entfernte. Nun mußte ich aber, um in die Blume Bineinfehen zu Eönnen, dieſelbe umkehren, und ihr eine aufrechte Stellung geben. Dadurch verurſachte ich, daß das Staubmehl aus dem unterſten Theil des Trichters in den ober⸗ ſten, welcher damals der unterſte war, hinabfiel. Wann ich alſo den Griffel zuruͤckbog, fo brachte ich zwar dadurch die Oeff— nung am Trichter hervor, es Eonnte aber unmöglich das Staub: Der Fehler alfo, den Ich beging, beftand darin, daß. Id; eine Wirkung der Natur nachmachen wollte, und doch in den Umſtaͤnden etwas aͤnderte. Daß ich aber dieſes that, Eine Erfahrung und ein Verſuch waren mir im Frühjahr des nächftvergangenen Jahres dazu behuͤlflich. Ich ſahe, daß die Blumen von den Bienen beſucht wurden. Nun wollte ih die Wirkung, welche diefelben auf den Griffel machten, nachmachen. Wenn man irgend eine die fünftigen Blumen zu befuchen, Samen bervorbringen, wenn meine Vorftellung von der Ber Viola, | 394 | kam — weil ich mich ler fo verhielt, wie man ſich immer verhält, und es mit En einmal a } ” ich. mic ganz ans ‘ders zu verhalten hätte, > Wenn man diefen Verfuch anftelfen will, muß man eine Blume dazu nehmen, welche noch nicht lange gebluͤhet hat, und = noch von keiner Biene beſucht worden iſt. Jenes ſowohl, ale dieſes erkennet man daran, wenn man auf dem unterſten Kronenblatt kein Staubmehl antrifft. Denn in einer alten Blume iſt der Trichter nicht mehr dicht und feſt geſchloſſen, weil die Staubge⸗ faͤße welk find; er läßt alfo das Staubmehl herausfallen, von welchem ein Theil auf dem unterſten Kronenblatt llegen bleibt, und, weil er weiß iſt, leicht geſehen wird. Eben fo bleibt, wenn eine Biene die Blume beſucht hat, ein Theil dieſes Mehls auf dem unterften Kronenblatt liegen. Nach einem anhaltenden Re⸗ gen aber iſt dieſes Kennzeichen truͤglich; denn der Regen ſpuͤlt das Mehl von dem Kronenblatt weg. Daß eine junge Blume or einer Biene noch Eeinen Beſuch erhalten hat, ſieht man auch an und feft geſchloſſen iſt, als in Sig. 7. 8.9. Nimmt man alfo eine folhe Blume, hebt fie mit der linken Hand in die Höhe, hält Fe in eben der Stellung, welche fie von Natur bat, und. föße alsdenn mit der rechten Hand vermittelft eines. dünnen Stoͤckchens das umgebogene Ende des Griffels zurück; fo wird man das Staubmehl in großer Menge herausfallen ſehen. Nicht um mich, der ich durch jenen Verſuch ſchon voͤllig uͤber⸗ | zeugt war, jondern meine Leſer von der Richtigkeit meiner die Befruchtung dleſer Blume betreffenden Erklaͤrung zu uͤberzeugen, habe ich noch folgenden Verſuch gemacht, den ein jeder leicht wi: derholen kann. Sc nähete um ein Stuͤck leinener Gaze einen ftarken Bindfaden , band an venfelben hölzerne Pfloͤcke, ſteckte Gaze uͤber denſelben, und ſteckte die Pfloͤcke rundherum in die Erde. Vorher hatte ich alle aufgebrochne Blumen abgepfluͤckt; | eine weit gröffere Anzahl war noch niche aufgebrochen. Durch diefes kleine Gezelt hatte ich es den Blenen unmoͤglich gemacht, fruchtungsart richtig iſt. Die Blumen fingen nach und nach an aufzubrechen, obgleich etwas ſpaͤter, als ſie im Freyen wuͤrden gethan haben, weil-die Gaze die Wirkung der Sonnenſtrahlen etwas ſchwaͤchte, und bluͤheten unter dieſem Gezelt ſehr ſchoͤn. | Sch hob daſſelbe an verfchiedenen Tagen in die Höhe, beſahe die Blumen, und fand auf dem unterſten Kronenblatt nicht ein ein⸗ ziges Koͤrnchen Staubmehl, grade fo, wie ich es mir vorher vor⸗ geſtellt hatte, ——— nach einiger zeit bey alten Diumen, Diele konnten alfo Feinen > — er ne — Viola. deren welk gewordene und nicht mehr dicht zuſammenſchlleßende | Staubgefäße das Mehl hatten- herausfallen laſſen. Ungefähr 14 Tage nach den Ende der Bluͤhezeit nahm ich die Gaze weg, Hefahe die Blumen, und, fand daß nicht eine einzige einen ver; gröfferten Fr uchtknoten oder eine junge Samenkapſel hatte, da doch die melſten von den uͤbrigen in meinem Garten ſtehenden Blumen mit ſchon ziemlich ertoachfenen Kapfeln verfehen waren. Diefe Erfahrung Ift ein unumftößlicher ae der Gewißheit meiner Entdeefung. Linné é hat die ſehr kleinen Naͤgel, vermittelſt — die. Fi⸗ ——— an den Boden Aangewachſen fi ſind, und welche man in Fig. 1. und 17. bey a ſiehet, Silamente, und was ich SI llamente and Antheren nenne, Antheren genannt, Dog dies iſt eine Klei⸗ nigkelt. Wichtiger aber iſt Pollichs Irrthum, welcher die Naͤgel der Fllamente uͤberſehen, die Fllamente und die Antheren er die Filamente, die Häutigen Anfäge der Filamente aber fuͤr ie Antheren gehalten hat. Er bat zwar die Antheren gefehen, > nicht dafür gehalten. Kammern, Jene Furchen aber und diefe Kammern find die Antheren. Was ihn irre geführt hat, iſt die oben angezeigte ungewöhnliche Beſchaffenhelt des Staubes. Denn wenn er die Antheren beſahe, ſo fand er kelnen Staub an denſelben, well derſelbe ſchon In den unterften Theil des Trichters herab; gefallen war, oder. gar, wenn die Blume von einer Biene ſchon einen Beſuch erhalten hatte, nicht mehr vorhanden war. Er glaubte alſo, daß dieſe Furchen oder Kammern zu den Fl: (amenten gehören ‚and weil die Silamente gewöhnlich die Anz z theren auf ihrer Spitze zu tragen pflegen, fo hielt er die haͤu⸗ tigen Anfäge der Fllamente für die Antheren, ob fie gleich ‚nicht einmal dag Anfehen von Antheren haben. Diefes kam daher, daß er glaubte, die Natur ſchneide alles nach Einem Leiſten zu. Denn da gewoͤhnlich die. Silamente die Antheren auf ihrer Spise tragen, fo meinte er, daß es bier auch fo ei ſey, und bedachte nicht, daß die Natur ihre wichtige Urſachen gehabt haben koͤnne, hier von Ihrer Gewohnheit abzugeben, „and die Antheren nicht am das Ende, fondern an die. Seite der Fllamente der Länge nach) anzufügen, - Violatricolor. Stilefmuͤtterchen. Dreyfaltigkeltsblume. Tab. XXI 10. 12. If. 16. 20. 20, Die vergröfferte Blume in natürlicher Stellung, , von vorne geſehen. 10. Dieſelbe, von der Seite im Durchſchuit RER Die — al gelben Anſabe der Staubgefähe find hier auch put Denn von der Viola hirta ſagt er, die Filamente hätten auf ihrer. inneren Seite Furchen, und von der Viola odorata, die Filamente beftänden aus zwey fett, in der Mitte aber blaßgelb. unmittelbar dor ihrem haarichten Streif mit einigen ſchwarzen Linien geziert, dag unterfte aber iſt vor dem Eingange in das. Horn gelb (diefe Farbe iſt in der Figur punktirt) und mie meh⸗ = Yan. 12. Das & Pifil.. Ueber, dem Siem iſt das Sum, von unten gefehen, abgebildet, | 15, Das in Gig. 20. linker Hand befindliche nit So a nenblatt, von der Selte gefehen. 16. Das. unterfte mit dem Horn verebene Sonst, von vorne, geſehen. 123. In Unfehung. der Saftdrüfen, des Safthalters und. der. Saftdecke hat dieſe Art mit der vorhergehenden eine gleiche | Einrichtung, Die Haare ber mittelften Rronenblätter ſteht man Außers 4 in Sig. 20. und noch deut licher in. Sig. 10, und 15. NEE AN? { dem aber bat auch das unterſte Kronenblatt zwey Reihen von | Haaren. mit Sig. 20., fo ſieht man die Urfache davon ein. © wie Dieſe fangen ſich unmittelbar hinter der Stelle an, | mo das Stigma auf dieſem Kronenblatt anllegt man in Fig. 16., wo das Kreuz dieſe Stelle andeutet, | In Fig. 15. fieht man, daß der haarichte Streif des mit⸗ telſten Kronenblatts ſich nicht bis an dem unteren Rand der ſelben, wohl aber bis an den oberen erſtreckt, und daß dieſer obere Rand ſel bſt mit Haaren beſetzt iſt. Vergleicht man hier⸗ Dies ſieht | das unterfte Kromenblatt vor dem Eingang In das Horn oder vor dem Stigma kahl ift, fo mußten es auch die beiden mit, telſten unterwaͤrts ſeyn, damit der Eingang den Inſekten nicht geſperrt wuͤrde Weiter hinauf aber und am oberen Rande mußten ſie ie des Regens wegen haaricht feyn, und zwar letzte⸗ tes, weil die oberften Kronenblätter in einiger Entfernung binz 3 ter. den mittelften ftehen, folglich zwifchen die oberen Ränder der leßteren, wenn biefelben nicht mit Haaren befeßt wären, leicht ein Regentropfen hindurchdringen koͤnnte. | 4. In berjenigen Barletät, welche in Fig. 20, abgezelch⸗ J net iſt, und zwar ſo, daß der Unterſchied ihrer Farben ange⸗ deutet iſt, find die beiden oberſten Kronenblaͤtter purpurfarben, die beiden mittelften violett, ‚und das üunterfte am Rande vios ‚Die beiden mittelften fi nd reren und längeren fchwarzen. Einten geziert. Das Saftmaal iſt alſo auf den drey unterſten Kronenblaͤttern angebracht, weil dieſe eigentlich den Eingang in den Safthalter bilden. . Sig. 12. zelget, daß der. Griffel zwar in Anfehung fels ner Baſis dem Griffel der erften Arc aͤhnlich, in Anfehung des Stigma aber. von demfelben ganz verfchleden If, Außer der Geftalt unterfcheidet ſich das Stigma auch. dadurch, daB es auf dem unterften Kronenblatt anliegt, da in der vorherges benden Art jenes, von diefem ‚dlemlich weit entfernt iſt. Dies, eh u Viola, J ſieht man in * 10., weil eßenfalts genau bie vorderfte _ J Hälfte des unterſten Kronenblatts weggeſchnitten iſt. Daß je, doch diefes Stigma mit der Are des Griffels nit einen rech— ten, fondern einen fp'sen Winkel macht, fieht man in diefer, und noch deutlicher in der 12. Figur. Alſo findet bier eben derfelde Mechanismus Statt, welchen mir bey der erften Art bemerft haben, und mwahrjgeinli ü su eben demfelben Endzweck, als bey jener, | In der Wahlboomſchen Diſſertation wird von dieſer Art geſagt, das Stigma ſey anfangs weiß; wann aber die An— theren ihren Staub ſortgeworfen haͤtten, ſo erhalte es, von dieſem Staube angefuͤllt, eine dunkle Farbe. Ich begreife aber wie ſie ihn mit ſolcher Kraft und, moͤchte ich ſagen, ſo ge— muͤßte. An die mechaniſche Befruchtungsart iſt hier ſchlechter— dings nicht zu denfen, fondern auch diefe Blume wird von den Inſekten befruchtet. Won welchen Me und wie, das iſt eine andere Frage. Die Blume wird von Blafenfüßen haͤufig befucht, wegen habe id) ehemals geglaubt, daß ſie auch von dieſen In— ſekten befruchtet werde. Dieſer Meinung iſt der Umſtand guͤn— blatt anliegt. Denn dieſes ſcheint dahin zu zielen, daß ein | kriechen folle, da es denn nothwendig den. Griffel aufheben | filg, daß das Stigma unmittelbar auf dem unterften Kronen; | muß, wodurch der unterfte Theil des Trichters eine Deffaung ; befömmt, und das In demfelben befindliche Staubmehl heraus⸗, | | In dieſer Meinung ward Ich durch eine Beobachtung beſtaͤrkt, aus welcher ich und auf den Körper des Synfekts fälle. fhloß, daß die Bienen die Blume nicht befuchen, folglich nicht zur Befruchtung derfelben beftimmt ſeyn koͤnnen. Auf einem noch nicht umgegrabenen Stück Landes eines Gartens blühete diefelbe fehr häufig zwiſchen dem noch haͤufigeren Lamium pur- pureum, Dieſes ward von den Bienen befucht: Famen fie aber an ein Stiefmätterhen, fo fahsn fie es einen Augenblik an, fhtenen fich aber fogleich eines andern zu befinnen, flogen davon, und begaben fich wieder auf das Lamium.. Im vers : gangenen Sommer aber bemerfte ich, daß die auf einem Acker ftehende Eleinere Wartetät, welche einige Schriftfteller für eine befondere Art halten, und Viola aruenfis oder bicolor nen; Diefe Erfahrung lehrte mich alfo, daß meine auf die erfte Beobachtung fich gründende nen, von einer Biene befucht ward. Vorſtellung irrig war, und daß die Bienen die Blume bloß deswegen unbefucht gelaflen Hatten, weil ihnen das Lamium | u E Ef | Ce bluͤhete ein ſehr niedriges Riedgras. die Blaͤtter ihrer eigenen Pflanze nicht hinderlich; denn fie kas Viola, | purpureum angenehmer war, und fie geit bey Einer Are zu bleiben pflegen, Ich glaube alfo, daß auch dieſe Blume von den Bienen befruchtet wird. — Viola paluſtris. Titelk. xxvi. Auf dem unterſten Kronenblatt das Saftmaal. Dieſe Art ſitzt, wie Viola odo⸗ rata, auf einem aus der Wurzel entſtehenden Stiel, ‚und bat | doch Feinen Geruch; woraus zu folgen feheint, daß dasjenige, was ich oben von dem Geruch des Märzveildens gefagt habe, ungegründet fey: Durch diefen Mangel aber wird die Bemerk— barkeit der Blume ungeachtet ihres niedrigen Standes nicht verhindert. Ich fand fie am Ende des Aprils auf einer Wiefe, J | und ein jedes Individuum fiel mir fehr Teiche in die Augen. "nicht, wie die Ancheren ihren Staub follten fortwerfen Eönnen, Denn die Wieſe Hatte beynabe noch eben das Anfehen , wel, | | Ges fie Im vorhergehenden Herbft durch das Abmähen erhals ſchickt follten fortwerfen Eönnen, daß er auf das Stigma fallen ten hatte, Das Gras war noch fehr. kurz, und bie und da Aud waren der Blume men erft aus der Wurzel hervor, und waren noch ſehr Elein. * ich den Griffel in die Hoͤhe hob, fiel eine anſehnliche — Des: | venge Staubmehl aus dem Trichter herang, Viola canina, Hundevellchen. Tab. XXL 18. 19. 1.217 )@%: 19, Die no nicht reife Samenkapfel in narhfige Sit | und Stellung. ſehr Eleines Inſekt unter dem Stigma weg in das Horn hinein; |. 21. Diefelbe in natürlicher Sbelun Gare fie reif gu worden und aufgeplaßt ift. 18. Diefelbe, von oben gefehen, nachdem fie ungsfäße die Hälfte ihrer Samenkoͤrner herausgeworfen bat. 25. Diefelbe, nachdem fie alle — Seranegemon | fen hat. Sch machte den bey der eiften Art angeführten Verſuch mit verſchiedenen Blumen, welche ich in der Heide antraf; ich fahe aber Fein Staubmehl herausfallen. Endlich nahm ich eine | Blume, welche ein recht friſches Anſehen hatte. Aus dieſer fiel eine ziemliche Menge blaßgelben Staubmehls heraus. Als id die Staubgefaͤße ablöfete, fo fand ich, daß bloß die Beiden. oberfien fich erſt geöffner Hatten, Diefe Blume war alfo vers muthlich erſt am Morgen defjelben Tages aufgeblühet. Diefes erinnert mich, zu demjenigen, was ich oben von der zu dieſem Verſuch anzuftellenden Auswahl der Blumen gejagt Habe, noch hinzuzufügen, daß es fich zuweilen treffen kann, daß man eine junge und von feiner Biene befuchte Blume nimmt, aus deren Trichter dennoch) Fein Staubmehl berausfällt, wenn nemlich dies jelbe erft vor kurzem aufgebrochen iſt, und die . fi ch noch nicht geoͤffnet haben. BE ER 309 Viola. Die Blume wirb von Blafenfüßen Gäu beſucht, J deren — in ein em Exemplar wohl ſechs fand; indeſſen glaube ich nicht, daß ie von biejen, , ſondern von groͤſſeren — RUN ‚wird. Wann die fume vetblůͤhet iſt, ſo aͤndert der Stiel feine Wann dieſes geſchehen iſt, ſo ſtreckt er ſich grade, und die Frucht ſteht Geſtalt nicht, bis die Feucht völlig reif geworden iſt. aufrecht. Bey ſchoͤnem warmen Wetter, beſonders in den Mit tagsſtunden, platzt dieſelbe auf, und theilt ſich In drey machen: foͤrmige inwendig glatte hortzontal ſtehende Valveln, deren jede eine Anzahl glatter Samen enthält. Se mehr diefe Valveln von der Sonnenhitze ausgetrocknet werden, eine deſto ſtaͤrkere Kraft bekommen fie, ſich zu Ihlled*, deſto ſtaͤrker drücken fie Folglich bie Samen. Sie fprengen alſo mit ziemlicher Kraft und mit eis nem kleinen Schell ein Samenforn nach dem andern heraus ; . and binnen.einer halben Stunde iſt die Rapfel leer. Daß ſowohl die Balveln inwendig, als auch die Samenkörner glatt feyn müfs fen, fieht ein jeder. lelcht ein. im welcher diejelden Die Samenkoͤrner am weitſten fortſchleudern koͤnnen. Sliebe hingegen der Stiel oberwärts gekruͤmmt, fo hät; ten die Balveln zwar aud) eine faſt horizontale Stellung; weil fe e aber alsdenn ihre Oeffnung der Erde zukehrten, fo wäre dieſes bie zweckwidrigſte Stellung, die Re nur immer haben könnten, Denn tn diefem Fall wuͤrden die Samenkoͤrner mit einer gewiſſen Kraft in einer faft perpenbifulären Direktion auf die Erde gewor⸗ fen, und folglich nicht weiter. von der Pflanze entfernt werden, als wenn fie. herausfielen, und jene Kraft würde aljo ganz vers gebens feyn. In dem erſten wirklich exiſtirenden Fall aber werden ſie in dle Hoͤhe geſchleudert, ‚ and fallen hierauf wieder herab, fo daß ſie durch ihre Bewegung einen Bogen beſchreiben; ſie werden folglich von der Mutterpflanze weit entfe ta, "Viola mirabilis. Diefe Art habe id) noch nicht zu fehen, vlel weniger zu Beobachten SERIEN gehabt ‚ Ben Ih, wer Ehen fo leicht begreift man, warum ſich der Fruchtſtiel zuletzt grade ſtreckt. Denn die daraus | | die Saftdrüfe. entſtehende Hort zontale Stellung der Balveln tft grade diejenige, — Impatiens. ns gen ihrer ganz beſonderen Eineichtung y ſehr wanſchte, Sie un % “ terſcheidet fid) nemlich von allen ihren Mitarten dadurch, daß ihre am Stengel befindliche Blumen feine Krone haben, und | Samen tragen, hingegen die an ber Wurzel befindlichen Blumen Ss eine ‚Krone haben, ‚aber feinen Samen hesvorbringen. Diefe find alfo männlichen, jene vermuthlich weibl lichen Geſchlechts. Dieſe Blumen beſtaͤtigen alſo auf eine auffallende Art dasjenige, was ich oben bey der Valeriana dioeca aefagt habe. Denn da die männlichen Blumen eine Krone haben, die weiblichen aber nicht, fo begeben fih die Inſekten natürlicherweile zuerſt auf jene, weil dteſelben ihnen ſtaͤrker in die Augen fallen , und dann auf dieſe, und befruchten auf ſolche Art die letzteren mit dem aus den erſteren ee Staube. be Im pati ent. Impatiens Balkone; Balfamine, i | 1.2. Das Horn, in welches fi der dütenfSemige Körper endigt, iſt nicht nur der Safthalter, fondern fein Ende ift auch Denn dafjelbe ift ſchwielicht, und BR noch mehr aber inwendig gelb. z 4. Das Saftmaal iſt der gelbe Fleck, leiden die innere Seite des dütenförmigen Körpers in der Mitte geztertift. Wenn man In die Blume bineinfiehe, fo fälle einem derjelbe fogleich in die Augen. let bis an die Deffnung des Ham 5 erſtreckt, wie man wegen. der g swöhnlichen Einrichtung anderer Sajtblumen erwarten —— ſondern nur ein kleiner tſollrter Fleck iſt. 5, Die Blume wird von Blaſenf ßen, des gle ſchen von Hum⸗ mein befucht. Daß fie von den letzteren befruchtet werde, daran zweifle ich um ſo viel sueniger „ da aud) bey ibe, wen ich nicht ſehr tere, die männlich s weiblihe Dich ogamie Statt findet. Sch hatte nur Gelegenheit einige blühende Pflanzen nichtig zu betrach⸗ ten, und fand, daß die unterſten aͤlteren Blumen bie Staubge _ faͤße verloren Haan. 2 ° | Van En x Diefes Saftmaal iſt nun zwar an der ſchickl lichiten Stelle angebracht; indeſſen iſt doch das ſonderbar, daß es ſich | | i vorne gefehen. | ; gelchen b ragt aus demfelben hervor. derfte Hälfte derfelben weggefchnitten worden. A ne se. u — iſt weggeſchnitten. ec die Oeffnung iſt, Orchis. —— we / * | 3 \ ” r a 7 J ⸗ * — * * Po — — © | | | Zwanzigſte cieſ = Zwitterblumen, deren ERNST auf dem Piftifl — a | Bes r * Orchis. En) lakstokia. (lolioimäogtate))...- Tab, XXL. a1. 3639. x MIN Ur ie 38. Die veroröfferte Blume in natürlicher Stellung, von Neben diefer Figur a ein Staubkoͤlbchen. 39. Diefelbe, von der Seite geſehen. 31. Diefelbe, nachdem die Unterlippe nebſt der Bars Hälfte dee Horus weggefchnitten worden. 36. Dient zur Erläuterung der 31. und 98. Sigur. ab und g find dle Fächer, in welchen die Beiden Staubkoͤlbchen verbor⸗ gen und vor dem Regen wohl verwahrt liegen. Staubkoͤlbchen befteht aus dem Kölbchen felbft, einem Kuͤgelchen, und einem Faden, welcher beide mit einander verbindet, Fig. 38.2. Das Zach ab har fein Staubkoͤlbchen noch, und das Kuͤ— Daß dieſes bier, nichtaber in Sig. 31. und 38. gefeben wird, koͤmmt daher, daß hier das Eleine Klaͤppchen f umgeichlagen worden ift, weiches in jenen Ft. guren in feiner natürlichen Stellung fich befindet, und bie beiden Rügelchen verdeckt. Das andere Fach) g hat fein Staubfälbchen verloren, Daſſelbe Flebt an dem mit einer Elebrichten Feuchtigkeit überzogenen Stigma b hei rechter Hand, und e ift fen Ks gehen. | 37. Die Blume, von ber Selte geſehen, — — die vor⸗ vorhandene Fach, und b das Kuͤgelchen. Was zwiſchen b und e punktirt iſt, iſt die Hälfte des Stigma. d iſt das Innere des Fruchtknotens, wels ches mit den jungen Samenkoͤrnern angefuͤllt iſt. Man ſieht, daß daſſelbe mit dem Stigma in Verbindung ſteht, und daß bey durch welche das befruchtende Weſen des Staubes in das Ouarium dringt; Gegenwärtige Art hat mir zuerſt Gelegenheit gegeben, die eigentliche Struktur der Orchisblumen zu entdecken, welche man bisher ſo wenig gekannt hat, daß man auch nicht einmal gewußt hat, was das Stigma iſt. Sinne hat nemlich das kleine Klaͤpp⸗ Ein ſolches ſteht. ab {ft das noch Das ganze Klaͤppchen Orchis. Gynandria. | chen f Sig. 36. für das Stigma gehalten ©) Mas Koͤlreuter r für das Stigma gehalten habe, wird in der Folge gefagt werden. Den Theil bh ei batte ich fonft für die Saftdrüfe ‚gehalten, weil er mit einer gewiſſen Feuchtigkeit überzogen |. Schon der einzige Umſtand, daß diefe Feuchtigkelt klebricht iſt, hätte mich auf andere Gedanken bringen follen. Indem ich nun diefen Thell | einftmals genau betrachte, fo fehe ich, daß ein Staubkoͤlbchen in | Geſtalt eines Eörnichten Wefens an demfelben Elebt. Ich durchs . ſuche die beiden Fächer, und finde, daß das eine von den Staub koͤlbchen fehle, welches alfo eben dasjenige war, welches auf der Elebrichten Stelle faß. Nachdem ih ein ähnliches in mehreren | Blumen gefunden babe, fo mache Ich den Schluß, daß diefe Elebrichte Stelle das wahre Stigma jey. Aber wie fommen denn | die Staubfölbchen auf diefes Stigma? frage Ich mich ſelbſt. Denn daß fie von felsft aus Ihren Fächern follten herausfallen koͤnnen, oder daß der Wind ſie ſollte herauswehen koͤnnen, daran iſt nicht zu denken. Ich nehme alſo einen dünnen Grashalm, oder was es ſonſt war, beruͤhre damit das unterſte Ende der bei⸗ den Sacher, und febe voller Verwunderung, daß ich damit ein Kleines Kläppchen zuruͤckſtoße, und ein Staubfölßchen heraushole. Ein ſolches Koͤlbchen liegt zwar in feinem Fach wohl verſchloſſen; es iſt aber nirgends angewachſen, ſondern ganz iſolirt. Eine Ans therei ſt es zwar; einen Staubbeutel aber kann man es nicht nennen, da es nicht eine Haut um ſich hat, ſondern aus lauter Staube be⸗ Es hängt an einem Faden, und diefer Faden wieder an einem Kuͤgelchen welches nicht im Fach eingeſchloſſen liegt, fons dern ſich außerhalb defielden befindet, aber dennoch nicht in die: Augen fällt, weil es von dem Klaͤppchen verdeckt wird. So wie tch alfo mie dem Grashalm dies Klaͤppchen zuruͤckgeſtoßen hatte, ſo war das Kuͤgelchen von jenem beruͤhrt worden, und war an demſelben kleben geblieben; folglich mußte, als ich mit dem Gras halm eine kleine Bewegung machte, das er ii ausdem Sad) herauskommen. 9 Ich wuͤßte — nicht, ‚ was er fonft follte durch kin Etigma verftanten haben. Bey der Serapias aber fann ich fein Stigma gar nicht finden, | | u, Ce 2 5 — und war ſelbſt darüber kleben geblieben. . Erfahrung, als auch aus demjenigen, was ich an der Serapias ' latifolia und Ophrys ouata bemerkt babe, Ihließe ih, daß Orchis. Nun fiel auf einmal der Vorhang, dee mir bisher die Struk⸗ ‚tur dieſer Blume verdeckt hatte, daß dlefelben, indem: fie in das Horn hineinkriechen wollen, das Kiäppchen zuruͤckſtoßen, ein Staubkölbchen aus dem Fach heraussziehen, und, fobald. daffelbe das Elebrichte Stigma be⸗ ruͤhrt, es wieder verlieren, und an demſelben ſitzen laſſen, wo⸗ durch der Fruchtknoten befruchtet wird. | Ich habe mir zwar viel Mühe gegeben, die Natur auf der That zu ertappen, und es mit anzuſehen, wie ein Inſekt die Blume befruchtet; es hat mir aber nicht gluͤcken wollen. Blaſenſuͤße krochen nach ihrer Gewohnheit allenthalben umher, keiner aber zog jemals ein Staubkoͤlbchen heraus. In einer Blume aber fah ich auf dem Stigma eine todte Fliege und neben ihr ein Staubkoͤlbchen kleben. Diefe hatte aljo daſſelbe ‚Aus dem. dad herausgezogen, und auf das Stigma gefchleppt, dieſe Blume von Fliegen befruchtet wird. Bienen oder Hums meln babe. ich noch nie auf dergleichen Blumen angetroffen. Das Horn ſollte eigentlich die Saftdruͤſe und der Saft— halter: zugleich feynz; ich babe aber niemals, ob ich gleich fehr viele Blumen durchſucht habe, Saft in demfelben angetroffen. Dieſen follte man nun allerdings erwarten, vorzüglich, da auch) Vebrigen die Blume fo gebauet iſt, wie es eine Saftblume feyn muß.‘ Denn daß in das Horn fo leicht Fein Negentropfen hineinfominen Eönne, da die Oeffnung deffeiben durch die drey — Blaͤtter des Helms oder der Oberlippe der Krone ge: Auch hat — e Blume ſchuͤtzt wird, ſieht man in Fig. 38. 39. ein Saftmaal. Denn die Krone iff purpurfarben; die beiden Seitenblaͤtter des Helms aber, und vorzuͤglich die Unterlippe ſind mit dunkelpurpurfarbenen Linien und Flecken gezlert, welche | auf der letzteren fich in die Oeffnung des Horns hineinziehen. Die drey mittelſten Blätter des Helms aber find nicht fo ge: | ziert, well fie nicht fo in die Augen fallen, als jene Theile, Sg. 38. 39%. Daß aber das Horn feinen Saft enthalten koͤnne, folge [don daraus, daß es inwendig mit kurzen Haa— ven dicht überzogen iſt. Denn ein Soſchalter muß * und glatt ſeyn. Warum hat nun die Natur dieſe Blume, der ſie vollg das Anſehen und die Einrichtung einer Saftblume gegeben hat, dennoch nicht mit Saft verſehen? Warum iſt dieſe Blume eine Scheinſaftblume? Dieſe Frage koͤmmt mir ‚ent nicht ſo leicht zu beantworten vor, als ehemals, Ich ward uͤberzeugt, daß die Blume von Inſekten befruchtet werden muͤſſe, und zwar ſo, Sowohl aus dieſer laͤßt: wenig unbarmherzig gegen die Fliegen bezeige, als bey der ſchlage, bewelßt Orchis militaris. Juny auf einer Wieſe fuͤnf Pflanzen, deren Blumen ſaͤmtlich ſchon vor einigen Wochen abgebluͤhet haben mußten, Indem die : Samenfapjeln ſchon ſehr groß waren. Ich hatte 27 Blumen gehabt, von welchen nur drey eine Samen⸗ Orechis. ee diefelbe hineinbegeben, und, nachdem fie ein Staubtölbchen herausgezogen hätte, und nun weiter kroͤche mit ſamt demſel⸗ ben an dem Stigma kleben bleiben ſollte. Da nun auf ſolche Art die Befruchtung auch ohne Saft erfolgen muͤßte, ſo haͤtte die Natur, welche nichts uͤberfluͤſſiges thut, auch keinen Saft ‚in der Blume hervorgebracht. Nach dieſer Vorſtellung opfert nun zwar der Schoͤpfer das Leben dieſer Fliegen der Befruch⸗ tung dieſer Blumen auf; ich glaubte aber, daß er dieſes mit eben dem Hecht thue, m hatte, daß die Natur zwar gewiffe Eleine Fliegen durch das Anfehen der gemeinen Dfterlugey anreizt, in diefelbe hineins zukrlechen, und, wenn fie hineingefrochen find, fie fo lange eingeiperrt “und gefangen halt, bis fie die Blume befruch⸗ tet haben, fo vermuthete ich, daß fie bey der Orchis fi eben fo - Dfterlugey. Sch begab mic, daher nad) einer Wiefe, wo diefe Blume häufig ſtand, und bemerfte, daß in vielen Blumen ein ober beide Staubkoͤlbchen am Stigma lebten, weiche nicht ans ders als durch Fliegen auf daffelbe gebracht jeyn konnten, daß. aber nur in Einer oder zweyen eine Fliege am Stigma Elebte. Nach meiner ehemaligen Vorftellung aber mußte der leßtere Sall nicht der feltenfte, fondern im Gegentheil der am oͤfterſten vorkommende ſeyn. Es iſt mir alſo unbegrei flich, warum die Blume Eeinen Saft hat, da es mir fehr zweckmaͤßig zu ſeyn ſcheint, daß fie Saft bereite, damit die Fliegen, wenn fie dens jelben in einer- Blume gefunden haben, dadurch bewogen wers den, mehrere Blumen zu beiuchen und zu befruchten. D#sOrchts$ Mörio. Fig. VO. —Dirieſe Arten find, wie die‘ vorhergehende, Scheinfaftbtus men. Ihr Horn iſt kurz und weit, enthält aber feinen Saft. - Mit der übrigen Einrichtung derfelben hat es gleiche Bewandts niß. In verſchiedenen Blumen habe ich die en | ſehr deutlich auf dem Stigma kleben geſehen. Daß in den Scheinfafihlumen die Befruchtung öfters fehle. Ich fand am Ende des‘ Die erfte von denfelben Sa 404 | glaubte nemlich, baß es bey diefer Blume bloß — angeſe⸗ 4 hen fey, daß eine Fliege, durch den Schein geräufcht, fih in It welchem er verfchiedene Thiere den | fleifchfreffenden Thieren aufopfert. Nachdem ich aber entdeckt alsdann aber fie wohlbehalten wieder heraus⸗ Titelk. Sig. X. (Auf der Unterlippe- iſt das Saftmaal deutlich) zu ſehen.), und O. militari in 44 en ——— — ——F ps “ kapſel — hatten, die — hatte 26 Blumen und 7 Kapſeln, die dritte 42 Blumen und 12 Kapſeln, die vierte 30 - Dr Orchis | Blumen und 6 Rapfeln, die fünfte 13 Blumen und 3 KRapfeln. Mit der Orchis conopfea hingegen, welche ich auch daſelbſt fand, verhielt es fich ganz anders, Die wenigften Blumen blü; beten noch; die mehreften waren verblühet, und hatten fchon große Samenfapfeln angefeßt. Diefe waren nun faft alle von | guter Befchaffenheit, und der mißgerathenen waren fehr wenige, Orchis bifolia. Wohlriechendes Knabenkraut. Tab. XXI. 29. Weil ich anfangs denjenigen Theil, von welchem ich hernach eingeſehen habe, daß er das Stigma iſt, wie ich bey der Orchis latifolia gefagt Habe, für die Saftdrüfe hielt: fo fehlen mir diefe Blume dem Antirrhinum Linaria darin ähnlich zu feyn, hineinflöffe. nenliche hielt, bey b eine dunkle Linie ſah, fo glaubte ich, daß auch hier das Ende des Horns c b Luft enthalte, der Saft aber zwiſchen b und der Krone befindlich fey. Daß ich mich hierin I irrte, hätte ich fchon daraus ſchlleßen Eönnen, daß Ich zwiſchen baund der Krone nicht noch eine helle oder dunkle Linie bemerkte. Ich fing alfo von b an das Horn zuſammenzudruͤcken, und fuhr damit unuhterbrochen fort bis an die Krone. Nun fahe ich In die Blume hinein, fand aber vor der Deffuung des Horns feinen u. 2. Die Saftdräfe und zugleich der — iſt der hin⸗ terſte Theil des Horns. 3, Daß zu dieſem Saft unmöglich ein Regentropfen kommen koͤnne, lehrt der Augenſchein. 4. Die Krone iſt weiß; die ſchmale und lange uneerligpe | aber iſt ein wenig gen, woraus man fchließen ſollte, daß die | Silben, ſchuͤtzet nicht nur: die Staubkoͤlbchen, ſondern auch die > - Saftdrüfe vor der Naͤſſe. Blume eine Tagesblume iſt. Nun rlecht fie aber bey Tage nicht fonderlich, des Nachts aber vortrefflih; woraus zu folgen fcheint, | gende Unterlippe aber iſt gelblichgruͤn. daß fie eine Nachtblume if. Um mich hierüber durch die Erfah— tung belehren zu laſſen, babe Ich: vier In meinem Garten befinds | als bey: der Serapias. latifolia, Sie find zufammengemachfen,. % liche Pflanzen die ganze Bluͤhezeit hindurch beobachtet. Die ev: F Aufbrechens. ſten Blumen brachen zwar des Abends auf; an den uͤbrigen aber bemerkte ich eine große Unbeftimmtheit in Anfehung der Zeit des | Die Beobachtung: wurde dadurch erſchwert und ‚ungewiß gemacht, daß die Blumen nicht in kurzer Zeit, wie z. B. Oenothera biennis, ſondern ſehr langſam aufbrachen, und da | mit viele Stunden —— im hinterſten Theil des; Horns eine todte Fliege. Ce 3 nn ae me u 1 00200 Orchis. Ophrys. 406 . Sn einer Dlume fand ren als ich fie gegen das Sonnen⸗ licht hielt, bey a einen dunklen Fleck. Als ich das Horn aufſchnitt, In einer andern fand ich Diefe kleine Jaſekten find groß genug um die Blume zu befruchten; es kann aber auch von einem mit einer langen Zunge verſehenen Nacht⸗ ſahe ich, daß es ein Blaſenfuß war. ſchmetterling geſchehen. Orchis conopfea. Diele Art hat mit der vorherge⸗ | henden eine ähnliche Einrichtung. Sie ſcheint eine Nachtblume: zu feyn, da ihre purpurfarbene Krone fein Saftmaal hat. Sie | Hat einen Geruch, der aber nicht fo angenehm iſt, als bey der vorhergehenden. Die Kügelchen der Staubfölbchen liegen in dier fer und der vorhergehenden Art bloß, wie in der Serapias lati= | folia, und werden nicht von einem Kläppchen verdeckt. I daß der Saft nicht vom Horn ſelbſt bereitet wÄrde, jondern von | ; der an der Deffuung deffelben befindlichen Saftdruͤſe in daſſelbe Da ich nun, wenn ich die Blume gegen das Sons | Ophrys. Ophrys ouata, Ziveyblatt. Titel. Fig. II. XXVIIE XXVIII. Die vergröfferte Blume in natürlicher Stellung, von vorne gefehen. Auf der Unterlippe ſieht man den größten. Theil der Saftdräfe, welcher punktire iſt. Nicht welt über ders ſelben fiehe man den vorderſten unbedeckten Theil der zufammens — gewachſenen Staubkoͤlbchen, welcher weiß geblleben ift, damit | man ihn beffer erkenne. Unmittelbar unter demfelben iſt das mit einen Elebrichten Feuchtigkeit uͤberzogene Stigma punktirt ). ö Zwiſchen demfelben und der Saftdruͤſe iſt ein ſchmaler trockner Soft. Sch ſahe alſo ein, daß zwiſchen b und der Krone Luft, Zwiſchenraum. in b c aber der Saft ſey, welchen ih auch, als a das DR | aufſchnitt, hier wirklich fand. II. Dieſelbe wird von einer Sätupfuese C Ichneumon) beſucht. 1. 2. Die Unterllppe m In ste Mike bertälbeh Bänke rind | etwas fleifchteht, und hat dafelbft eine ſchwache Furche, welche: den Saft zuglelch abſondert und enthält, Den. Saft kann mare . mit bloßen Augen ſehr deutlich fehen.. 3. Das Gewölbe, welches die fünf oberſten — 4. Die fuͤnf oberſten Kronenblatter ſi ind — die — Der. Geruch fehlt. Mit den: Staubkoͤlbchen verhält es fich hier ungefähr fo, | und liegen: dein: hinterften gröffern: Theil: nach: verdeckt, in Anfes hung des vorderften Theils aber frey.. Doch; haben fie Fein Kür ; gelchen „ aber die — vorderſten Theils iſt klebricht. ⸗ ⸗ *) Der Kupferſtecher hat dieſes uͤberſehen, und anftatt der Punkte Striche gemacht. In Fig. IE aber hat er es punktirt. Ophrys. es F — RE Re 5 a fr F RS - " : 407 — # 1 | 5 Im Fruͤhjahr des nie Sabre Fand ih In | der Helde vier Pflanzen beyfammen, welche ich ausgrub, und in meinen Garten verpflanzte, um in der Folge die Blumen mit Sn der legten Hälfte des “Bequemlichkeit beobachten zu koͤnnen. Mays fingen fie an zu blühen. Als id in der Mittagsſtunde eis nes ſchoͤnen warmen Tages die Pflanzen beſahe, ſo fand ich auf elner von denſelben eine kleine Schlupfwespe, welche an ihrem Kopf ein Staubkoͤlbchenpaar ſitzen hatte. Sie ſchien mit dleſem | ungefuchten Kopfſchmuck ſehr unzufrieden zu ſeyn; denn ſie gab ſich alle Muͤhe, denſelben mit den Vorderbeinen abzuſtreifen, wiewohl vergebens. Ich fing ſie, um ſie abzuzeichnen. darauf ſahe ich ein aͤhnliches, aber groͤſſeres Inſekt auf einer an⸗ deren Pflanze, welches zwey Staubkoͤlbchenpaare an ſeinem Kopf ſitzen hatte. Nun hatte ich ein großes Verlangen, es mit anzu— fehen, auf welche Art ein folches Inſekt zu diefem Ropfihmud kaͤme. Am folgenden Tage alfo befahe Ich wieder in der Mittags; ſtunde bey gleicher Witterung meine Pflanzen, und fand auf den: » felben ein ähnliches Inſekt, Es feßte. fich jedesmal auf die Uns terligpe einer Blume, und zwar ſo, daß es den unterſten Theil der Saftdruͤſe ablecken konnte. Dann kroch es nach und nach immer weiter hinauf bis an das innerſte oder oberſte Ende der Saftdruͤſe. War es nun fo weit gekommen, ſo war es mit feinem Kopf dem klebrichten Ende der Staubkoͤlbchen, wenn Staubkoͤlb⸗ J chen vorhanden geweſen waͤren, fo nahe, daß es nothwendig dafı — ſelbe wuͤrde beruͤhrt haben. Nun befand es ſich aber grade auf den unterſten älteren Blumen, aus welchen die Staubkoͤlbchen Schon von andern Inſekten waren abgeholt worden, da die ober» | ſten juͤngeren Blumen dlefelben noch hatten. Weil es fih nunin jeder Dlume eine ziemlich. fange Zeit aufbielt, und ich lange würde haben warten muͤſſen, bis es zu den oberſten Blumen gekommen waͤre: ſo pfluͤckte ich mit der Piucette eine von dieſen ab, und näherte dieſelbe mit großer Behutſamkeit und ganz unbemerkt der—⸗ jenigen Blume, auf welcher ſich das Infekt befand, und zwar fo, \ 1 daß ich demſelben die Unterlippe jener Blume ganz nahe legte. Nach einigen Augenblicken kroch es, wie ich es gewuͤnſcht hatte, auf dieſe Unterlippe hinauf, und fing an die Saftdruͤſe auf die angezeigte Art abzulecken. Nachdem es bis an das oberſte Ende der Saftdruͤſe gekrochen war, ſo beruͤhrte es mit ſeinem Kopf die Staubkoͤlbchen. Dieſe fuhren ploͤtzlich aus ihrem Behaͤltniß heraus, und blieben an ſeinem Kopf kleben. Dieſer Anblick vers — urfachte mie ein unbefchreibliches Vergnügen, Das Inſekt aber ſchlen ber diefen Vorfall fehr beſtuͤrzt und ungehalten zu ſeyn. Es ward ſehr unruhig, verließ die Blume, und gab ſich alle Muͤhe, die Staubkoͤlbchen wieder abzuſtretfen: welches ihm auch nach ep — alte Beitglädte Da | vergroͤſſert als die Blume. | daffelbe auf das Stigma derfelben abzufeßen. —E | SR Dieſe Erfahrung uͤberzeugte mich Böll, daß i$ mie, in Opheys. ; meiner VBorftellung von der Art, wie die Orchisblumen von den —4— Inſekten befruchtet werden, nicht irrte, und gab mir zugleich Gelegenheit, die Ueſache des eigenthuͤmlichen Baues dieſer Ophrys | einzufehen. lippe und auf derſel ben eine jo lange und ſchmale Seftdrüfe, das Sie hat neintich bloß deswegen eine fo I ange Unters mit das Inſekt ſich bequem auf jene feße, und, wann ed nun an ‚gefangen hat die Saftdruͤſe zu belecken, und alsdann immer wei⸗ I ter hinaufkriecht, es grade eine ſolche Stellung nehme, in wel⸗ ‚cher, wann es an das oberſte Ende der Saftdruͤſe gekommen iſt, es nothwendig mit dem Kopf das klebrichte Ende der Staubkolb ⸗ chen beruͤhren, und dieſelben herausziehen muß. Die lange Saft⸗ * * * * Eee gu vu na AA ne I mt nr CE druͤſe iſt gleichfam ein Weg, welchen das Inſekt freiwillig und gern nimmt, well der Saft ſuͤß ſchmeckt, weicher aber daffelde endlich dahin bringt, daß es, es mag tollen oder nicht, die Blume nothiwendig befruchten muß. Denn mern es auf ſolche Art ein Staubkoͤlbchenpaar aus elner Blume geholt hat, ſo muß es daſſ elbe, wofern es ihm nicht etwa gluͤckt ſich deſſelben wieder zu entledigen, auf eine eben ſo nothwendige Art an das Stigma 2 diefer, oder einer anderen Blume wieder anfleben. Sobald es nemlich an das Ende diefer Saftweges gekommen iſt, fo beruͤhrt es mit den vorne an feinem Kopf hangenden Staubkoͤlbchen das Stigma. Dieſes, weil es klebricht iſt, haͤlt Btefelben feſt, und auf folche Are wird zugleich die Blume befruchtet, und das Inſekt o feiner Buͤrde entledigt. Sch. hatte ein großes Verlangen, auch | Diefes zu fehen, und befade deswegen zum öftern die Blumen. Ich habe aber. nie ein — Inſelt auf denſelben wieder ange IE troffen, — Za ber Il Figur ſt das gröffere von den zuerſt — Inſekten in dem Augenblick abgebildet, da es das klebrichte Ende der Staubkoͤlbchen mit dem Kopf beruͤhrt. Auf eben dieſem Blatt neben Fig. VII. ift daſſelbe wit den beiden Staubkölbchenpaaren abgebildet, die es an feinem Kopf fißen hat, Es ift eben fo ſtark Zu dem zweyten Paar, welches gicht unmittelbar an feinem Kopf, ſondern an dem erſten haftet, war es auf folgende Art gekommen. die befchriebene Art aus einer Blume geholt hatte, fo hätte es ets gentlich nach der Abſicht der Natur fich auf eine ſolche Blume ber geben follen, welche Ihre Staubkoͤlhchen ſchon verloren hatte, um zufaͤlligerweiſe auf eine ſolche begeben, welche ihre Staubkoͤlbchen noch hatte. Indem es nun die Saftdruͤſe derſelben ableckte, ſo hingen Ihm die Staubfölbchen vorne über dem Kopf, an das Ende derfelben ‚gefommen war, beruͤhrte es mit feinen | Staubkoͤlbchen das Elebrichte Ende der Staub£ölbchen der Blume, * Nachdem es das erſte Paar auf Es hatte ſich aber Als es bis 409 | and diefe buͤeben an jenen hangen. "man. das Eleinere, welches Ein Staubtoͤlbchenpaar — ſeinem beobachten. und zu wollen, habe? — “Ophrys. Leber dleſem Inſekt fi ot Kopf hat, eben To ſtark vergroͤſſert. Im Sommer des gegenwärtigen Jahres habe ich nicht un⸗ terlaffen ‚ meine Pflanzen, fo lange fie blüßeten, einigemal zu desgleichen einen kleinen Käfer mir ſchwarzem Kopf und Bruſt— ſchild und braunen Fluͤgeldecken, welcher ſich auch einen ſolchen Kopfſchmuck aus einer Blume geholt hatte. Dieſe Inſekten habe ich gefangen, und ſie beſinden ſich in meiner Sammlung, und Auch Dieſe ſind bis dieſe Stunde mit den Staubkoͤlbchen verſehen. fand ich die ſchwarzen Gartenameiſen in den Blumen. krochen zwar auf eben die Art, wie die uͤbrigen Inſekten, an der Saftdruͤſe hinauf; wann ſie aber bis an an das Ende derſelben gekommen waren, ſo beruͤhrten ſie die Staubkoͤlbchen nicht, weil ſie zu kleln waren, und ihr Kopf zu niedrig ſtand. Einſtmals war ich ſo gluͤcklich, es mit anzuſehen, wie eine Blume von einem Inſekt von der erſten Gattung befruchtet wurde. Daſſelbe war mit Staubkoͤlbchen verſehen, und nachdem es auf der Unterlippe der Blume ganz hinaufgekrochen war, ſo beruͤhrte es mit den Staubkoͤlbchen das Stigma. Als es hierauf eine klelne Bewe⸗ gung machte, fo blleb ein Theil der Staubkoͤlbchen am Stigma kleben, den groͤſſern Theil aber behielt das Inſekt. nicht zu zweifeln „daß der zuruͤckgebliebene Theil ſchon Im Stande geweſen iſt, den Fruchtknoten zu befruchten. Gleichwie ein geſchickter Brettſpieler es ſo zu veranſtalten weiß, daß ſein minder geuͤbter Gegner irgend einen das Spiel entſcheldenden Stein mit eigener Hand, jedoch ohne es zu wiſſen nach und nad) grade dahin ziehen muß ‚ wohin er denfelben gezogen wiffen wilk, und der Gegner, wann nun | fein Stein richtig an dem Ort feiner Beftimmung angekommen iſt, weiler zwar die nahe Gefahr gewahr wird, aber nicht eins | mal eine Ahndung davon hat, daß jener hieran Schuld fey, nach einem kurzen Staunen voller Verwunderung ausruft: Wie in ‚aller Melt iſt es zus egangen, daß Ich den Stein hierher gezogen angejehen werden kann, ein geheimnißvolles Still; ichweigen bes obachtet: eben jo beſteht Die bervundernswürdige Kunſt, welche die an Erfindungen unerſchoͤpfliche Natur in der Struktur dieſer Blume bewieſen hat, vornehmlich darin, daß alles fo veranftals tet und eingerichtet Ift, daß das Inſekt, bloß auf fein Vergnuͤ⸗ gen bedacht, und nichts wiſſend von der Abficht, zu deren Bes förderung es von feinem Schöpfer beſtimmt ift, zuletzt immer Sc traf wieder einige Schlupfwespen auf denſelben an, welche an ihrem Kopf ein Staubfsibchenpaar figen hatten, | holen, fo wie den Saft. ‚ man glauben, daß fie die Kaͤppchen, ‚gen, gefliffentlich aufgefucht und herausgezogen hätten. | da die Käppchen fo außerordentlich Elein find, fo Scheine es, | Es iſt aber bey welcher Ausrufung denn jener zwar ein inniges Ver⸗ gnuͤgen empfindet, jedoch, obgleich dieſelbe auch als eine Frage, Ophrys. 416 mit dem Kopf entweder grade an die Staubkoͤlbchen, wenn bie Blume dieſelben noch hat, oder, wenn dieſelben ſchon von einem andern Sul": abgeholt worden find, grade an das Stigma ger vathen muß. Mer mehrere dergleichen mit diefen Staubfölbchen verſehene Inſekten auf den Blumen antrifft, der koͤnnte wohl glauben ‚ dag die Inſekten dieſelben mit Fleiß aufſuchen und ads Und doch thun fie nichts iveniger, als dieſes, und ſind hoͤchſt unzufrieden mit einer ſolchen Buͤrde. In dieſem Stuͤck hat die Blume eine große Aehnlichkeit mit der Afelepias frutieoſa. Wenn man auf dieſer mehrere Inſekten antrifft, welche Koͤlbchen an ihren Füßen ſitzen haben, fo * an welchen dieſelben han⸗ daß es ſich nur hoͤchſt ſelten zutragen koͤnne, daß eine Wespe einen Fuß grade auf ein ſolches Kaͤppchen ſetzt. ſitzen hat, auch etwas hoͤchſt ſeltenes, kelnesweges aber, welches doch wirkllch der Fall iſt, etwas haͤufig vorkommendes ſeyn. So wie ih nun oben gezeigt habe, daß bey der Afclepias alles ſo eingerichtet ift und dahin abzielet, daß die Füße. des Inſekts in den mehreften Fälfen herabgleiten, und endlich an das Kaͤpp⸗ eben fo läßt fich auch zeigen, daß hier | alles fo veranftalter iſt, daß der Kopf der Schlupfiwespe zuletzt chen gerathen muͤſſen: Denn Folglich muͤßte dte Erſcheinung, daß ein ſolches Inſekt Koͤlbchen an einem Fuß — nothwendig an die Staubkoͤlbchen oder das Stigma gerathen muß. Zu demjenigen, was ich ſchon oben geſagt habe, will Ic) noch dieſes hinzufügen, Man ſieht in Fig. XXVIIL, daß die lange Unterlippe der Krone zur Hälfte In zwey Lappen gethellt iſt, welche ziemlich weit von einander abftehen, und daß fte untermärts breit ft, nach oben zu aber immer fihmäler wird, - Diefer Umſtand trägt nicht wenig zur Erreihun; g jenes Ends Diefes wird man leicht einfehen, , wenn man die ' I. Figur aufmerkſam betrachtet. zwecks bey. Denn wenn die Unterlippe nicht dieſen tiefen und breiten Ausſchnitt haͤtte, ſondern ganz waͤre, und folglich der dreyeckichte Naum wiſchen den beiden Lappen mit zur Unterlippe gehörte: jo würde das Inſekt ans. fanglich, da %s ſich auf die Unter! ippe jeßte, ſich leicht jo Has ben feßen koͤnnen, daß fein rechter Hinterfuß auf dieſem drey⸗ eckichten Stuͤck waͤre zu ſtehen gekommen. Alsdenn aber haͤtte es eine in Anſehung der Blume ſchlefe Richtung gehabt, und wenn es im Hinaufkriechen diefe Richtung behalten hätte, fe, würde fein Kopf nicht grade vor dem Elebrichten Ende dee Staubfölbchen, fondern etwas feltwärts von demfelben rechter Hand zu ftehen gefommen feyn, und dieſes wuͤrde nod) leichter — geſchehen ſeyn, wenn die Unterlippe oberwaͤrts ſo breit waͤre, — — — phrys. Serapias. a i als RR. Alsdenn aber würde es die Staubkoͤlbchen nicht herausgezogen haben. So wie aber die Unterlippe, wirklich ger bilder iſt, fonnte das Inſekt fi ch nicht anders auf dieſelbe ſetzen, als ſo, daß es die rechten Fuͤße auf den rechten, und die lin⸗ ten auf den linken Rappen feste. Auf ſolche Art Hatte es ſchon jetzt völlig, oder doc) beynahe diejenige Nichtung, die es nad der Abſicht der Natur zuleßt haben follte. In diefer Stellung. hatte es den unterſten Theil der Saftdruͤſe grade vor ſich, und leckte denſelben ab. hinauf. Hler fand es nun nicht die geringſte Urſache, ſeine Richtung zu aͤndern, ſondern behielt dieſelbe, weil es bey derſel⸗ ben am bequemſten ſtehen konnte. Und je weiter es hinaufkroch, deſto ſchmaͤler ward die Unterlippe, deſto weniger Freyheit hatte alſo das Inſekt, ſeine Fuͤße anders wohin zu ſetzen, als es dem angezeigten Endzweck gemäß tar. Als es alfo bis an das oberfte Ende der Saftdrüfe gefrochen war, fo war es beynahe nicht moͤg⸗ lich, daß es eine andere Stellung haͤtte en koͤnnen, ate die es in der Figur hat. | Der Saft iſt zwar In geringer Quantität vorhanden, ſcheint aber fuͤr dieſe Inſekten ein wahrer Nektar zu ſeyn; denn wenn ſie a einmal gekoftet haben, fo verlafjen fie die Blumen nicht bald wieder, fondern halten fih wohl eine halbe Stunde und. * — auf denſelben auf. Daher kann man mit aller Bequem⸗ | — lichkelt — BAUER auf denfelben beobachten. Serapias. — —— Tab. XXI. 27-30. 34—38. 27. Eine verblühete Blume in ——— Groͤſſe und au | derſelbe einem in der Linie c d Fig. 30. befindlichen Auge erſcheint. Der Deckel, welcher bey a ganz ſchwach befeſtigt war, iſt abge⸗ riſſen worden, ſo daß man nun die glatte Stelle ſi eht, wo die lung, von der Seite geſehen. 28. Eine bluͤhende Blume in neturlcher Stellung, von | vorne geſehen. | 30, Eben diefe Blume, von — 2 Seite Aben ‚ nachdem bie: ‚vorderfte Hälfte genau weggefchnitten worden. Bloß der Deckel, unter ei die —————— — iſt ganz ge— blieben, — 38. Eine Blume — deren Aneiee⸗ ein Regentropfen gefallen iſt, welcher dieſelbe vermoͤge ſeiner Schwere aus der mehr horizontalen Lage, welche ſie vorher hatte, Sig. 28. 30., in eine perpendlkulaͤre Lage gebracht hat. 37. Die Blume mit eben dieſem Negentropfen, von vorne geſehen, nachdem die oberſten Kronenblaͤtter weggeſchnitten wor⸗ den. Diefe Figur dient zugleich zur Erläuterung der 28. und 30. a iſt der Dedel, unter welchem die beiden Staubfölbchen auf dem Griffel liegen. bit das Elebrichte Stigma. In Fig. 28. Elebt anf, demfelben Iinfer Hand ein Staubkoͤlbchen. c d ift der Als es damit fertig war, fo kroch es weiter | auf dem Griffel, das eine von denfelben b. 3 35. Gehört zu Fig. 30. Der oberite Theil — der — — Serapias. iſt auf beiden Selten mit purpurfarbenen Linten gezlert, welche nach der Mitte, wo der Saft iſt, ſich hinziehen. ſelbſt aber iſt mit gelben Flecken geziert. kann. Zwiſchen dem Regentropfen und d find zwey Höder, welche vorne gelb find. Dieſe Farbe wird in Fig. 2% und — durch Punkte angedeutet. 29. Gehört zu Fig. 28. Es iſt nemlich der — Thei des Griffels nebſt dem Deckel a, welcher aber in die Hoͤhe gehoben worden iſt, damit man die beiden auf ſeiner unteren Seite befinds _ lichen Fächer fehen könne. Die Staubkoͤlbchen legen nicht mehr nach durchichnittenen Sriffele mit dem gleichfalls in die Höhe ges hobenen ganzen Deckel. Das halbe Stigma ift punktirt. Das eine Staubfölbchen, welches anf diefer Hälfte des Sue geler gen hat, ift nicht mehr da. 34. Stelle. den oberften Theil des Sciffets vor, wie derfelße 3 I dem in der Linie ab Fig. 30. ſich befindenden Auge erfcheint. Das Staubkoͤlbchen rechter Hand liegt noch in feinem Behälte niß; es ragt eben fo, wie der Dedel, zum Theil über das Stigma — Das andere Staubkoͤlbchen klebt am Stigma. 36. Stellt wieder den oberſten Theil des Griffels vor, wie nicht mehr vorhandenen Staubkoͤlbchen gelegen haben, Wenn Linne von diefer und der folgenden Art fagt, daß die Blumen hangen, ſo iſt dies zwar von den verbluͤheten, kei⸗ nesweges aber von den bluͤhenden wahr; denn dieſe haben eine horizontale Stellung, Weil aber die Blume, wann ſie abges - blühet hat und befruchtet worden tft, noch die Krone behält, und, mann die Pflanze eine Zeit lang geblühet hat, fie mehr verblüs hete hangende, als blühende horizontal ſtehende Blumen hat: ſo | kann man ſich leicht in Anſehung dieſes Umſtandes irren. Es findet alſo auch hier Statt, was ich ſchon einigemal erinnert | habe, daß nemlich ——— welche eine Aehre bilden, gemels niglich \ So hat auch Haller dieſen Theil genannt. ⸗ NS Kahn *), welcher in der Mitte den Saft abfondert und entholt | 3 (die Saftdruͤſe ift hier, und In Fig. 28. und 30, punftirt), Er N Am ee ass linker — klebt Die Mitte | | Die Unterfippe d est J mit dem Kahn bey d auf eine ſolche Art verbunden, daß fie von | einer geringen Kraft, zum Bepfpiel, wie hier, von der Schwere. eines auf diefelbe gefallenen Regentropfens herabgebogen werden - ; Br 4 13 Serapias. J niglich * horlzontale Stellung haben, weil ſie in — ſlochen den Inſekten am beſten in die Augen fallen. | 1.2, Die Saftdrüfe und zugleich der — iſt der Grund des Kahns. 5 3. Zu dem Saft, ob er gleich ziemlich Frey Legt, kann nicht 4 ; leicht ein Negentropfen gelangen. Oberwaͤrts dient ihm der Helm zum Schuß. Damit aber, wenn auf die anfehnliche Unterllppe ein Negentropfen gefallen iſt, derfelbe nicht In den Kahn hinein ‚ fließe, fo hat diefelbe 1) oberwärts in der Mitte ein Paar Hoͤcker, welche den Negentropfen abhalten, und ift 2) fo an den Kahn befeftigt, daß fie fich leicht berabdrücken läßt, hernach aber, wenn die drücende Kraft nachläßt, wieder In die Höhe fähre. Fälle alfo ein Regentropfen auf diefelbe, fo druͤckt er ſie vermoͤge ſeiner Schwere herab, und macht es ſich alſo ſe ſbſt unmöglich, in den Safthalter zu dringen. Koͤmmt noch ein Regentropfen zu dem: ſelben, und vermehrt feine Schwere, oder wird die Blume vom Winde gefchüttelt, fo fällt er ab, und bie ee — wieder | in bie Höhe. beiden Inneren Blätter des Helms find mit purpurfarbenen Strei— fen geziert, welche fich nach der Gegend des Safthalters hinzie— ben, Fig. 28. Der Kahn iſt auf beiden Seiten auch mit purs purfarbenen Streifen geziert. Der Softhalter felbft hat gelbe Slecke, fo wie auch die Höcker der Unterlippe vorne gelb find. Alles diefes verurfacht, daß die Inſekten den Saft leicht finden innen, fobald fie fich der Blume genähert haben, | * 5. Die Befruchtung geſchieht durch Inſekten eben fo, wie bey der Orchis latifolia. Das Stigma tft klebricht. Unmittel: banüber demfelben liegen auf dem Griffel, welcher dafelbft glatt iſt, die beiden Staubfölbchen. Ste find weder an einander, noch an den Griffel, noch an den Deckel angewachſen, fondern voͤllig iſolirt. Auf ihnen liegt der Dedel, welcher zwey Höhlen oder Fächer bat, in welchen ſich die Staubkoͤlbchen befinden, Daß derfelde dazu dient, die Staubkoͤlbchen vor der Näffe zu bes ſchuͤtzen, lehrt der Augenfcheln, Hinterwaͤrts aber iſt er gan : lofe an den Griffel befeftigt, fo daß er durch die geringfte Beruͤh— ung in die Höhe geftoßen werden kann. Endlich ragen die | Staubfölbchen über das Stigma etwas hervor. Geſetzt alſo, eine Fliege kriecht in die Blume hinein, um zum Saft zu gelan: gen, ſo ſtoͤßt fie mie dem Kopf oder Ruͤcken den Deckel in die { Höhe, berührt ein Staubkölbchen, und zieht daflelbe heraus, | weil es vermuthlich auch vorne klebricht iſt, welches zu unterſu—⸗ chen ich vergeflen habe. Sobald es ſich mit dieſer Buͤrde beladen fuͤhlt, ſucht es fi ich zwar von derſelben wleder los zu machen, 4. Die geruchloſe Blume macht fich durch ihr Ynfeßen den. — von weitem bemerkbar. Die Kroye iſt weiß, Die Serapias. en 414 vergebens ift. Es befümmert fi alfo darum nicht welter, gehe feiner Nahrung wieder nach, begiebt ſich auf eine Blume, Eriecht in diefelbe hinein, berührt mit feinem Staubkoͤlbchen das Elebrichte Stigma, welches daffelbe feſthaͤlt. Auf folche Art wird das In— ſekt von ſeiner Buͤrde befreyt, ohne zu — ei die Blume aber befruͤchtet. Ich bin zwar nicht fo glucklich geivefen, eine Stiege über dem. 2) ohne Dazwiſchenkunft irgend eines Inſekts die Staubfölbchen unmöglich auf das Stigma fommen fünnen, 2) weil ich häufig Sliegen auf den Blumen angetroffen habe. Eine befonders traf ich grade in der zur Befruchtung erforderlichen Stellung an. In dieſer Stellung war ſie mit dem einen Fluͤgel dem Stigma zu nahe gekommen, und an demſelben kleben geblieben. Ste zays pelte, und mußte ihre Mäfcherey mit dem Tode büßen. 3) Weil jen werde. | Serapias latifolia. Tab, XXIV. 20—22. ‚29. 30. 20, Die vergröfferte Blume in natürlicher Stellung, von vorne gejehen. | 22. Diefelbe, von der Seite geſehen, nachdem die vorderſte das eine vorderſte Kronenblatt b weggefchnitten, das andere aber dem Deckel und dem (punktirten) Stigma etwas von den beiden Staubkoͤlbchen nebſt dem Kuͤgelchen, an welches ſie angewachſen koͤnne. Seite, und 30. von vorne. Sie ſind im Durchmeſſer smal, und alio überhaupt 125mal vergroͤſſert. Staubkoͤlbchen klebt. | Dieſe Blume iſt kleiner und ———— als die vorher⸗ gehende, Die Krone iſt ein wenig blaßroth. Der Grund des Kahns, welcher auch hier die Saftdruͤſe und zugleich der Saft halter ift, Aft braun, und die Höcker, auf der Unterlippe find bräunlih, Daß diefe Höcker Hier fchwächer find, als bey der | an den Kahn angewachſen tft, und fich alfo nicht fo herabbtegen ar merft aber bald, daß dieſelbe zu feſt fi ist, und feine Sermiang Befruchtungsgefchäfte.zu ertappen, ob ich gleich verfchledenemaf darauf ausgegangen bin. Daß aber demungeachtet die Befruchs : tung durch Inſekten, und zwar durch Fliegen, Schnaden ꝛc. auf die angezeigte Art geſchieht, laͤßt ſich nicht bezweifeln, weil die folgende Art von Stiegen befruchtet wird, wie = bald bewel⸗ | ; Hälfte des oberfien Kronenblatts a und der Unterlippe d, und c umgefehlagen worden. In beiden Figuren fieht man zwiſchen find. Sie find weiß EIN damit man fie befier erkennen - 21. Eine vergröfferte: Fliege, auf deren Ruͤcken ein DR — vorhergehenden Art, und die Unterlippe der ganzen Breite nach — 29. Die beiden Staubkdlbchen nebſt dem Kuͤgelchen von der — laͤßt, als bey jener, koͤmmt ———— BER daß der Ein / Se | gang. zum Soſthalte hier enger if, ſolglich keln — ER w x Serapias. I NER / fo leicht hinelnkommen kann. Ein noch merkwuͤrdigerer Umſtand aber, wodurch ſich dieſe Art von der vorhergehenden unterfchei, „det, iſt, daß die beiden gelben Staubkoͤlbchen mit dem vorderen Ende an ein weißes Kügelchen angemwachfen find. Dies Kügel chen liegt 1) nicht, wie die Staubkoͤlbchen, unter dem Dedel, fondern vorne am Stigma, und ift 2) fehr klebricht. Beruͤhrt man es mit einem Finger, ſo bleibt es ſogleich an demſelben kle⸗ ben, und man zieht es, und mit ihm die beiden Staubkoͤlbchen heraus, wenn man den Finger wieder zuruͤckzleht. Sobald nun eine Fliege in den Safthalter hineinkrlecht, fo kann das nicht leicht geſchehen, ohne daß fie zugleich mitt dem Ruͤcken das Kuͤ— gelchen berührt. Dies bleibt am Rücken Eleben, und wird von. dem Inſekt auf die oben angezeigte Art auf das Stigma gebracht. Eine Fliege traf ich wirklich in einer Blume an. Sie war aber ſo hineingekrochen, daß ſie das Kuͤgelchen nicht beruͤhrt hatte. Sie blieb über eine halbe Stunde in der Blume, und ich gab ſo— fange Achtung, ob ‚fie nicht die Staubkoͤlbchen herausziehen würde. ‚aber doc) nicht fügen, daß fie das Kügelchen berührte, Darauf kroch ſie aus der Blume wieder heraus. Indem ich aber die an: deren Blumen diefer. Pflanze betrachtete, fo fand ich eine Stiege, welche fih in ein an der Pflanze befindliches Spinnengewebe vers wickelt hatte. Dieſe trug auf ihrem Ruͤcken das Kuͤgelchen nebſt den Staubkoͤlbchen, ſo wie es in Fig. 21. vorgeſtellt iſt. Dieſe Illege nun beweiſet die Richtigkeit meiner von der Befruchtung dieſer Blumen gegebenen Erklaͤrung ſchon hinlaͤnglich. Auch dieſe Pflanze dient zum Beweiſe, daß Spinnen auf die Inſekten, welche dem Saft der Blumen nachgehen, Jagd ‚Denn außer dem, was ich eben jest. gefagt babe, fand Id auf einem andern Exemplar zwiſchen den Blumen zwey Spins : nen , welche ihre Netze ausgeftellt hatten. ! Man fiehet von feldft ein, daß bey den Orchisblumen keine machen. Filamente Statt finden koͤnnen *), wenn dieſelben von den In— ſekten follen befruchtet werden. ich in der Einleitung geſagt habe, zum Beweiſe, daß die Abwe— ſenheit der Filamente eben ſowohl, als ihre Gegenwart, auf die von den Inſekten zu bewerkſtelligende Befruchtung ſich bezieht. Ich habe ſchon oben erinnert, daß Linn é ſich in Anſehung des Stigma geirrt hat. Weil nun das Klaͤppchen, wpelchie er al — Linné Meelbt zwar — Blumen —— zu; ich ſie aber nicht finden. Denn daß der Faden, welcher in der Orchis das Staubkoͤlbchen mit dem Kuͤgelchen verbindet, kein Filament iſt, folgt ſchon daraus, daß dieſer Faden bey der Ophrys und Serapias hicht vorhanden ift, 27 Sie änderte zwar einigemal ihre Stellung, es wollte fih | daß diefe Blumen von Fliegen befucht werden. Diefe Blumen dienen alfo, tie, ‚nicht das mindefte beytragen? 2— = — Serapias. lem Anſehen nach ben der Orchis für dag Stigma gehalten bat, 4 bey der Ophrys und Serapias fehle, fo ſagt er, dleſe Gattungen — hätten ein Stigma obſoletum. Was er die Unterlippe des Nec- | tarii nennt, wied- richtiger die Unterfippe der Krone genannt, und was er die Oberlippe des Nectarii nennt, gehört gar nicht sum Nectario. In der Serapias ſoll der Deckel, unter welchem die Siaudkolbchen liegen, und in der Orchis derjenige Thell, wo ſich te beiden Fächer befinden, in welchen die Staubfdischen eins geichloffen find, diefe Oberlippe jeyn. Was Kölreuter fih für einen Begriff vom Stigma und von der Befruchtung dieſer Blumen gemacht habe, erfährt man aus feiner oben bey der Afclepias angeführten Abhandlung, Er fagt nemlich daſelbſt, daß die ganze innere Fläche der Fächer, in welchen die Staubkölbchen liegen, das Stigma fey, weldhesten männlichen Samen der Staubfölbchen einfauge, und ihn dem Eyerſtock zuführe. Und zwar wollen wir zuerft annehmen, wir wüßten davonnichts, In dieſem Fall müßte nun zwar der Umſtand, daß die Staubkoͤlbchen unmittels bar auf dem Stigmaliegen, für vollfommen zweckmaͤßig gehalten - werden; ja man würde diefe Einrichtung als den Fürzeften und ficherften Weg zur Befruchtung anſehen müffen. Denn anftatt, daß in anderen Blumen der Staub anfangs vom Stigma welt entfernt iſt, und durch allerley Veranſtaltungen auf daſſelbe ge⸗ “bracht wird, legt er hier gleich anfangs auf dem Stigma; und es bedarf Hier jener DVeranftaltungen nicht. Allein wir gerathen in einige Verlegenheit wenn wir die Urſache angeben ſollen, warum denn die Natur dieſen kuͤrzeſten und ſicherſten Weg nicht bey allen Blumen gegangen ſey. Unſere Verlegenheit nimmt — Wir wollen dieſes auf einen Augenblick als wahr annehmen, und unterſuchen, was daraus folgen wird. zu, wenn wir zeigen follen, was denn nun für befondere Kun ben diefer Einrichtung anzutreffen fey, und wie diefe Blumen als Beweiſe der unendlichen Weisheit des Schöpfers angeführt wer⸗ den Eönnen, Denn auch der einfältigfte Menfch, wenn er auf den Einfall fäme, eine Ziwitterblume zu entwerfen, würde zuerſt darauf fallen, die Antheren unmittelbar auf dem Stigma anzu⸗ bringen. Unſere Verlegenheit ſteigt endlich auf den hoͤchſten Grad, wenn wir folgende Fragen beantworten follen. durch) diefe Einrichtung die Befruchtung. völlig erreicht wird, fo viele andere Anftalten in diefen Blumen, welche zur Befruchtung Wozu die Krone? Wozu ihre verfchtedene Farben? Wozu der Saftin einigen? Und warum - tigkeit Überzogene Stelle? Warum find die Staubfölbchen nicht | angewachſen, fondern ganz iſolirt? Und warum fahren ſie ” Wozu, da fehlt derſelbe in anderen? Wozu die mit einer klebrichten Feuch ⸗ uf NL, % 417' “ der geringften Berührung aus den Fächern heraus? *) Wozu N reuterfhe Stigma führen wird, pias longifolia z. B. die Staubkoͤlbchen unmittelbar auf das | Stelle, wo fie bangen bleiben. gar an diefer Stelle Eleben, und muß jämmerlich fterben. Natur hat alfo alle jene VBeranftaltungen nur zu dem Ende ges u Dt ch A „u, 7 ne | u," X — * 5) . x er, Serapias. Sifyrinchium, die Eleinen hervorragenden Kügelchen und dag kleine Klaͤppchen ?ıc. Nun wollen wir den andern wirklich eriftirenden Fall annehmen, und ung deffen erinnern, was ich von den Fliegen wahrgenom: men und gemeldet habe, und unterſuchen, wohln uns das Koͤl— Die Natur Hat in der Sera- Stigma gelegt, damit der Fruchtknoten auf das ficherfte befruchtet werde. Zugleich aber bat fie diefer Blume Saft verliehen, wel— cher gewiſſen Fliegen zur Nahrung beftimme ift. Sie hat die Wweckmaͤßigſten Veranftaltungen getroffen, damit diefer Saft fo wohl vor dem Negen gefichert fey, als auch won den Stiegen leicht ‚ gefunden werden inne, Nun beſucht alfo eine Fliege die Blume, um fih mit ihrem Saft zu laben; und was gefchieht? Indem fie in das Saftbehältniß hineinkriecht, fo ftößt fie mit dein Ruͤcken den Deckel in die Höhe, unter welchem die StaubEölbchen Itegen, berührt die Staubkoͤlbchen, zieht fie vom Stigma hinweg, und bringt fie hernach auf die unter demfelben befindliche Elebrichte Sa die Fliege bleibe feldft wohl Die kroffen, damit eine Fliege die Befruchtung der Blume unmöglich mache, zu welcher fie doch ein fo ficheres und zweckmaͤßiges Mittel | erdacht hat. Die Natur hat alfo hier zwey Abfichten, deren eine der Antipode der andern ift. Ihre erfte Abfiche gehe dahin, daß die Blume befruchtet werde, und zur Erreichung derſelben hat ſi fie ein ſehr ſchickliches Mittel erdacht. Ihre andere Abfiht aber ift, daß ihre erfte Abficht vereitele werde, und iſt ihr fo wichtig, daß fie derfelben- allenfalls dag Leben einer Fliege aufs | | opfert. — Daß nun Kölreuter auf diefe Borftellung, welche auf eine Ungereimtheit hinauslaͤuft, gerathen iſt, iſt bloß daher gekommen, weil er den Umſtand, daß die Blumen von Fliegen beſucht werden, entweder nicht bemerkt, oder fuͤr etwas gering⸗ fuͤgiges und zufaͤlliges gr ‚ folglich feiner — — hat. Siſyr inchium. 4 — inchium Ber uudlanaı Einen Blume, welche ich habe unterfuchen Eönnen, Eeinen Saft gefunden habe, fo lehrt doch der Augenſchein, daß fie eine Safts binme iſt. Denn fie hat ſowohl eine Saftdecke, als auch ein Saftmaal, Szene, find die weichen Haare, mit welchen der un: | “*) Diefeg fchnelle Herausfahren habe ich bey einigen Arten der Orchis mit Verwunderung und ohne begreifen zu koͤnnen, wie es zugeht ‚ bemerft. Ob ich gleich in der IE, Wo il en En an en Ei F Dame ı. Er o E00 12 ——— SE ; 418 terſte Theil bes Griffels überzogen iſt, und diefes find die großen gelben Flecke am Srunde der violetten Kronenblaͤtter. Die Saft— druͤſe alſo und zugleich der Safthalter ift der Grund der Krone, foweit derfelbe ungetheilt und an den —— angewachſen iſt. 2a, - Arijtolochia. | Ariftolochia Clematitis. Gemeine Offerluen, Titelf, Fig. XXL Die ein wenig verfleinerten noch nicht bes fruchteten aufrecht ſtehenden Blumen. Sig. XXIII. Die fchon H befruchteten herabhangenden Blumen. Tab. VI. — 23. 30. 31. 34. 13. Die vergroͤſſerte unbefruchtete Blume, von welcher die vorderfte Hälfte der Krone ee worden, in natürlicher | Stellung. | 23. Bezieht fi ch auf die vorhergehende Figur. Der Koͤrper an welchem das Stigma und die Antheren befindlich ſind, von oben geſehen. 14. Die befruchtete Blume, von welcher gleldfatle die 4 vorderſte Hälfte der Krone weggeſchnitten worden, in natuͤrlicher Stellung. 15. Gehoͤrt zu 14. Jener Koͤrper, von unten geſehen. 30. Das Stück ab cd Sig. 13. der Krone der unbefruch— teten Blume, von unten geſehen. 34. Eben dieſes Stuͤck der Krone der — Blume 2 Fig. 14., von oben geſehen. Beide find eben fo ſtark EN als die folgende Figur. | | 31. Eine kleine Fliege oder Schnacke von bebjöhlgen Art, welche am häufigften in den unbefruchteten Blumen angetroffen wird. Sie iſt zehnmal im Durchmeffer, folglich überhaupt x taufendmal vergröffert, Auf ihrem Bruſtſchilde ſi fl tzt etwas Ans therenſtaub. Dieſe Blume hat vermuthlich wegen ihres ſchlechten Anſe⸗ hens und ihrer einfachen Struktur die Aufmerkſambkeit, ich will nicht ſagen, der Blumenllebhaber — denn ihr mehrentheils ver⸗ dorbener und ganz unnatuͤrlicher Geſchmack verdient nicht in Be⸗ trachtung gezogen zu werden — fondern felbft der Botaniker bis | jetzt nicht fonderlich auf fich gezogen. Und dennoch ift fie, mei⸗ ner Meinung nach, wegen eben dieſer Einfalt ihrer Struktur, und wegen der ganz befonderen Kunft, welche die Natur in der su Ihrer Befruchtung gemachten Veranftaltung beiviefen bat, die ſchoͤnſte von allen denen, deren geheimnißvolle Einrichtung zu entdecken mir bisher gelungen iſt. Ich habe ſie ſeit verſchiedenen Jahren und oftmals unterſucht, und uͤber ihre Einrichtung nach, gedacht. Ich bin aber gt Im vergangenen Sommer ſo gluͤcklich Dd 2 419 Verſtand geweſen war, aufzuloͤſen. zuverlaͤßigſte e muͤſſe. keine andere Blume bekannt, in welcher die Antheren unmittelbar auf dem Stigma fißen. Ich glaube aber auch zweytens, daß —— geweſen, das Rachfſei welches dieſelbe bis damals ei meinen. id) nach) und nach mie den Meg Hierzu gebahnt habe. Das erfte, was ich vor einigen Sahren entderfte, war, daf inne In Anfehung des Stigma ſich geirrt hat. Erhatnem lich den ganzen im erweiterten Grunde der Kronenroͤhre, welchen ich der Kuͤrze wegen den Keſſel nennen werde, befindlichen Koͤr⸗ Dieſen Koͤrper muß er nun, wie aus ſelner Beſchreibung deſſelben erhellt, aus einer ſolchen Blume per fuͤr das Stigma gehalten. genommen haben, welche ſich noch im erſten Zuſtande befand, da derſelbe noch nicht ein Stigma hat, ſondern erſt Anſtalten zu — deſſelben Hervorbringung macht. Alsdenn hat er die in Fig: 13. und 23. abgebildete Geſtalt. da iſt, eben fo wenig haben die an den Seiten dleſes Körpers So wenig nun anfangs ein Stigma ſitzenden Antheren ſich ſchon geoͤffnet, ſondern find noch verfchlof ® fen. Nach einiger Zeit aber erlangt diefer Körper, da er vorher mehr Eugelförmig war, eine walzenförmige Geftalt. Alsdenn befindet fich auf feiner oberften Grundfläche in der Mitte das Stigma, welches man in Fig. 14. nicht, wohl aber In Fig. 15. sehen kann, wo es punktirt iſt. Alsdenn haben auch die Anthe— ven, welche man in beiden Figuren ſieht, fich geöffnet, und\gels ragen ihren Staub. Alsdenn alſo iſt erft der Zeitpunft da, da die Blume befruchtet werden kann. Linnés Vorftellung, nad) welcher die Antheren auf dem Selgma ſelbſt fisen, könnte mar manchem aus dem Grunde wahrſchelnlich vorfommen, weil auf folche Art die Befruchtung nothwendig in jedem Indlolbunm aufs Allein fürs erſte ft mir wentgftens feine Blume von diefer Einrichtung in der ganzen Welt anzutrefi | fen fey, aus dem Grunde, weil ich fonft zugleich würde glauben muͤſſen, daß der Schöpfer auch) ſolche Blumen habe hervorbrin: | gen wollen , In welchen gang und gar Feine Kunft anzutreffen feyn ſollte. Denn, wie ich ſchon bey der Serapias gefagt habe, auch der einfältigfte Menfch, wenn er aufden Einfall kaͤme, das | Ideal einer Blume zu entwerfen, wuͤrde am erſten darauf fallen, die Antheren unmittelbar auf das Stigma hinzuſetzen, weil er glauben wuͤrde, daß auf ſolche Art die Befruchtung nie OR: gen fönnte. Die Antheren befinden ſi ſ ch alſo in einiger — vom Stigma, und man mag nun entweder annehmen, daß die Blume befruchtet werden ſolle, wann ſie aufrecht ſteht, oder, daß job; ches hernach geſchehen ſolle, wann fie herabhaͤngt: fo ſieht man das Stigma kommen koͤnne. Denkt man er der Staub Sch will alſo erzählen ‚wie | hatten. noch Eleineren, eine reichliche Nahrung verfchaffen koͤnne. | meinte ih, fey um fo viel wahrſcheinlicher, da, wenn er in groͤſſerer DO Ariftolo chia. werde durch die Erſchuͤtterung, in welche der Wind die Pflanzen, 4 1 folglich auch. die Blumen ſetzt, von den Antheren losgeriſſen, | und auf das Stigma gebracht: fo irrt man ſich. Denn Im erſten Fall fällt der Staub in den. Grund des Keffels, und Im andern in den oberften Theil diefes Reffels , der alsdenn der Srund if, keinesweges aber der geringfte Theil‘ defielben auf das Stigma. Daß aber ver Wind unmittelbar den Staub auf das Stigma follte wehen koͤnnen, wird vollends einem Menſchen möglich zu ſeyn lange und mit Fäden verfchloßne Nöhre der Krone OR, und in den Keſſel derſelben hineinſchleichen kann. — Hieraus folgt alſo, daß, wenn nicht etwa Inſekten die Blume befruchten, dieſelbe nie befruchtet werden kann; welches doch wider die Erfahrung iſt, Indem die Pflanzen, obgleich nur ſehr ſparſam, mit guten Samenförnern — m hervorbringen. | | Das erftemal, da ich die Blumen rn wählte ih wie ich aus den damals gemachten Abbildungen derſelben ſehe, entweder bloß alte Blumen, welche herabhingen, oder, welches wahrſcheinlicher iſt, ich fand die Pflanzen im Herbſt, da ſie noch einlge herabhangende, aber keine aufrecht ſtehende Blumen mehr | Theils diefer Umftand, theils diefes ‚ daß ich damals 420 En En ul aa ran ln er ERS ES — ſcheinen, da nicht. das gerlngſte Luͤftchen ſich durch die enge, er noch nichts von Scheinfafiblumen wußte, führte mich irre. Ich glaubte nemlih, daß die Blume eine Saftblumefey, deren Safe druͤſe und Safthalter der im Grunde des Keffels befindliche Körs per wäre, Hierin glaubte ich um fo viel weniger mich zu irren, da diefer Körper fleifchicht, glatt und weiß iſt. Saft fand ih | zwar auf demſelben nicht; indeſſen dachte ich, daß man ſich den Saft wie einen Hauch vorſtellen muͤſſe, mit welchem derſelbe uͤber ⸗ zogen ſey, und daß derſelbe ungeachtet ſeiner hoͤchſt geringen Quantitaͤt, welcher wegen er dem menſchlichen Auge unſichtbar ſey, dennoch ſehr kleinen Inſekten, als den Blaſenfuͤßen und Ruantttaͤt vorhanden waͤre, er die Antheren uͤberſchwem⸗ men, und ihren Staub ganz unbrauchbar machen wuͤrde. Auch mußten mich die fadenfoͤrmigen Haare in der Kronenroͤhre Flg wofern ich ſie damals ſchon bemerkte, in dieſer Mei⸗ nung beſtaͤrken; denn ich inußte n e. nathencerweiſe ai die ern Jdecke halten, | Hier hatte ich mich num: en * als Eine Art Abereift, Er ſtlich gab ich der Analogie ben Vorzug vor der Erfahrung, da ich glaubte, daß, ob ic). gleich keinen Saft in der Blume gefun⸗ ein, daß in feinem von beiden Fällen der Staub von ſelbſt auf | den haͤtte, dieſelbe doch Saft haben muͤſſe, weil ich bisher immer bemerkt hatte, daß alle Blumen, welche nicht auf eine medjanle Dies. 2 ia | ſche Art, ſondern durch Inſekten beſbaͤchte werden ſollen, Saft⸗ blumen find. ‚Erfahrung gab, ausgehen, die Analogie bey diefer anomalen el dir Sa —9 — DT Bann hi Fa Arıltolöchie, / Ich hätte vielmehr von demjenigen, was mir die Blume bey Seite feßen, und bedenfen follen, daß der unendlich welſe Schöpfer eine jede von feinen Adfichten durch mehr als ein einziges Meittel erreichen kann. ‚die Einrichtung diefer Blume ein Urtheil fällete, erft zu erfahren fuchen follen, ob fie von Inſekten, und von welchen Inſekten fie ‚als wahrſchelnullch. Ich Hätte ferner, ehe ich über befucht werde. Endlih, wenn ich die fadenförmigen Haare In der Kronenröhre recht genau betrachtet hätte, wuͤrde ich gefunden. „haben, daß diefelben Feine Saftdecke feyn koͤnnen. Denn jeder; zeit, wenn dergleichen Haare zur Abhaltung des Regens dienen follen, Eehren fie ihre Spis der Deffnung der Blumen zu; bier aber Eehren fie diefelbe dem Grunde der Blume zu, Fig. 13. Sm Sommer 1790 hatte ich Kleine Fliegen im Keffel der Krone gefunden. Diefe Erfahrung veranlaßte mich im folgenden Winter, da ich einſtmals über die Einrichtung diefer Blume nach, dachte, Folgendes niederzufchreiben, „3. Obgleich die Blume aufrecht ſteht fo iſt demne nicht nur die Saftdruͤſe, ſondern auch der ganze erweiterte Grund der Kronenroͤhre gegen den Regen vollkommen geſichert, weil die Roͤhre ſehr enge, und noch dazu mit Haaren uͤberzogen iſt.“ 4. Die Blumen fallen: den Inſekten ſchon von weitem In die Augen. Denn e8 fisen ihrer acht oder neun jedesmal bey einander, und blühen zu gleicher Zeit. Die Lippe, welche den Inſekten am meiſten in die Augen faͤllt, iſt gelb, der uͤbrige Theil der Krone aber mehr gruͤngelb und unanſehnlicher.“ „F. Daß die Befruchtung nicht auf eine mechanifche Art ges ſchehen koͤnne, indem der Staub der Antheren weder von felbit auf das Stigma kommen, noch durch den Wind auf daffelbe ger Ich Habe in dem ers weiterten Grunde der Kronenroͤhre Blaſenfuͤße, kleine Fliegen, und von den letzteren zuweilen ſechs bis zehn: und noch. mehr ans Man kann fich alfo vorftellen, tote Elein diefelben ſeyn Wenn man jenen Grund der Kronenröhre auffchneidet,. fo fliegen fie. mit großer Eilfertigkeit heraus, gleichfam: als aus: einem Gefängniß, aus welchem fienicht von felbft. Haben Eommen: Einen Blumenfäfer von der Eleinften Art fand ich in der Oeffnung der Kronenroͤhre, welcher fich ale Mühe gab hinein: zukriechen, wlewohl vergebens, weil er zu groß war. von dieſen kleinen Thierchen die Blume befruchtet werde, iſt mehr Daß die kleinen Fliegen Antherenſtaub an Ihrem Körper hatten, konnte ich: zuweilen ganz: deutlich: ſehen. Auch der merfwärdige Umſtand, daß die wenigſten Blumen: Fruͤchte anſetzen, beweiſet dieſes. bracht werden kann, lehrt der Augenſchein. getroffen. muͤſſen. koͤnnen. Daß nun lippe. Denn wenn die Befruchtung Ariſtolochia. auf eine mechaniſche Art geſchaͤhe, fo würde fe bey dem mehreſten Blumen von Statten gehen. Wenn fie aber von diefen Eleinen Inſekten vollbracht wird, fo muß fie oftmals unterbleiben, weil nicht alle Blumen von denfelben beſucht werden. Denn die Art, wie diefe Blume von diefen kleinen Inſekten befruchtet wird, iſt von derjenigen, wie andere Blumen von anderen Inſekten ber fruchtet werden, fehr verfchieden, Wenn z. B. eine Hummeldie wilde Salben befucht, fo feßt fie fich auf die Unterlippe der Krone, fteckt ihren Saugeräffel in den Safthalter, und holt den in dem; felben befindlichen Saft heraus, Diefes alles iſt In einigen Ser kunden gefchehen. Alsdenn fliegt fie von diefer Blume auf eine: andere, und machtes eben fo. Auf ſolche Art kann die Hummel in einer Viertelftunde einige hundert Blumen befuchen und, bes: - feuchten. Es iſt alfo ganz natürlich, daß dergleichen Blumen: auch faſt jederzeit Samen hervorbringen. belle, z. B. Angelica ſylueſtris, wird von zehn oder noch mehr Fliegen und anderen Inſekten befucht: fo beträgt die Zelt, welche fie nöthig haben, um den Saft einer jeden Blume zu verzehren, einige Augenblicke. Die Inſekten laufen alfo auf der Dol de hin und ber, und von einer Blume zur anderen. Eine jede Blume: erhäft einen folchen Zuſpruch nicht einigemal, fondern öfters. Was Wunder alfo, daß die Schirmblumen ſelten abortiren, ſon⸗ dern mit Samenkoͤrnern reichlich verſehen find? Mit unſerar Oder geſetzt eine Um— Oſterluzey verhält fich die Sache ganz anders,“ „Je mehr ich über den fonderbaren Bau: diefer Blume nach⸗ denke, defto wahrſcheinlicher wird es mir, daß die Natur in der⸗ ſelben ein ganz beſonderes Kunſtſtuͤck angebracht habe. aber meine Muthmaßung vortrage, muß ich erſt beweiſen, daß die Blume bloß fuͤr dieſe kleine Inſekten, keinesweges aber für groͤſſere, als z. B. Bienen und Hummeln, beſtimmt ſey. Diefe wuͤrden nicht anders zum Saft gelangen koͤnnen, als ſo, daß ſie ihren Saugeruͤſſel in die Kronenroͤhre hineinſteckten. Denn wenn ſie auf eine gewaltſame Art verfuͤhren, und ein Loch in den erwei⸗ terten Grund der Kronenroͤhre biſſen (dergleichen Loͤcher ich wirk⸗ lich gefunden: habe), fo: würde diefes ein Beweis ſeyn, daß die Nun betrachte man alle dieje⸗ nigen Blumen, welche wirklich von dergleichen großen Juſekten beſucht und befruchtet werden, fo: wird: man; immer finden, daß; dieſelben fo: gebauet find, daß: die Inſekten auf einem Theil der⸗ ſelben bequem ſtehen koͤnnen, indem fie. den: Saft herausholen. Dieſer Theil iſt z. Bi bey: den. zweyllppichten Blumen:die Unter⸗ fie hat: zwar eine Oberlippe, aber Feine Linterlippes Zweytens, groͤſſere | Inſekten haben: auch vie Nahrung: noͤthig, und: diejenigen Blu— men, welche ſie beſuchen, haben auch mehrentheils einen großen Dd 3 Blume nicht fuͤr ſie beftimmt: fey: Bey unſerer Blume: aber fehle: ein ſolcher Theil; 7 422 Ehe ich: AR, y in 423 Arxiſtolochia. — N; Vorrath von Saft. "Sn der Ofterlugey aber kann man een Iſt alſo wirklich Saft vorhan⸗ Saft mit bloßen Augen ſehen. — ſo iſt er doch in ſo geringer Quantitaͤt da, daß er großen Inſekten gar nicht zu Statten kommen kann. Drittens habe ich niemals dergleichen geöflere Inſekten auf diefer Blume anar troffen.“ | | „Ich ſtelle mir alſo die Sache ſo vor. Da kleine Fliegen | wirklich in die Blume hineinkriechen, jo muß dieſelbe etwas an fich Haben, wodurch fie angelockt werden, ſolches zu thun. Die: ſes beſteht vermuthlich, außer der gelben Farbe der Lippe, und — der roͤhrenfoͤrmigen Geſtalt der Blume, da die Fliegen aus der | Erfahrung wiſſen, daß fo geffaltete Blumen Saft zu enthalten pflegen, in einem’ den Inſekten angenehmen Geruch, welcher zwar für die Geruchswerkzeuge des Menſchen zu fein iſt, aber fuͤr die Geruchswerkzeuge fo Eleiner Thierchen ſtark genug ſeyn kann. Hierdurch gelockt, begiebt ſich eine von dieſen Fliegen in die Oeffnung der Kronenroͤhre. Dieſe iſt anfangs weiter und kahl (Fig. 13.), wird aber nach und nach enger, und iſt mit Hau: ven überzogen, erſteres vermuthlich zudem Ende, damit der Fliege das Hinelnkriechen bequem gemacht werde, und ſie nicht gleich anfangs den Muth verliere, letzteres aber vermuthlich deswegen, damit in den erweiterten Theil der Kronenroͤhre kein Regentropfen hinelndringe. Hat ſie ſich nun durch den engen Theil der Kro— nenröhre hindurch gearbeitet, fo koͤmmt ſie in den weiten Grund doerſelben, welcher für fie gleichfam ein geräumige Zimmer iſt. nn auf. ſolche Art kriechen nach und nach noch mehr Fliegen hinein; denn dieſer Theil iſt ohne Zweifel bloß deswegen ſo weit, damit vlele von dieſen Inſekten in demſelben Raum haben. Nun ſoll durch diefe Eleine Geſellſchaft die Blume befruchtet, d. i. der Staub der Antheren auf das Stigma gebracht werden. Dieſes kann nicht anders als zufaͤlligerweiſe geſchehen, ſo nemlich, daß, indem die Fliegen allenthalben umherkriechen, ſie zuerſt auf die Antheren gerathen, den Staub derſelben mit ihrem Körper ab— fireifen, und hernach auf das Stigma gerathen, und dafelbft den an ihrem Körper haftenden Staub wieder abfeßen. Das Unger wife, was micdiefem Zufall verknüpft iſt, muß, wie ich bey der . Parnaſſia ſchon bemerkt habe, durch die Länge der Zeit erfeßt wer⸗ den. Es ift alfo zweckmäßig, daß ſich die Fliegen fo lange als Und diefes wird am gewiſſeſten bewerk⸗ ſtelligt wenn fie gar nicht wieder herauskommen koͤnnen. Daß, möglich hier aufhalten. fie nun wirklich hier eingefperre fi ind, fehließe Ich theils aus der Anzahl, in welcher ich fie in verfhiedenen Blumen angetroffen habe, theils aus der Ungeduld, mit welcher fie fih, wenn ich die Blume von einander fehnitt, Herausbegaben und davon flogen. Vielleicht ift der Grund der Kronenroͤhre ſo glatt, daß ſie nicht an ———— ne 424 m — —— und in die Roͤhre hineinkriechen konnen. Ver⸗ haͤlt ſich nun die Sache wirklich alſo, ſo iſt hier der Saft uͤber⸗ fluͤſſig. Da aber die Natur nichts uͤberfluͤſſtges thut, fo kann die Dlume £einen Saft enthaften. Daß der Körper, ‚welchen Ich bie: ber für die Saftdruͤſe gehalten habe, keinen Saft abſondere, wrd dadurch wahrſcheinlich, daß die Antheren unmittelbar auf demſel⸗ —4— ben ſitzen, welche durch eine noch ſo geringe Quantität deffelden uͤberſchwemmt und unbrauchbar gemacht werden würden, Hat } nun die Blume feinen Saft, fo täufcht die Natur die Eleinen Sliegen, um die Blume von denfelben befeuchten zu laffen, und koͤnnen die Fliegen nicht wieder aus der Blume herausfommen, & fo. opfert die Natur das Wohl berfelben jenem Endzweck auf.“ „Ich habe ſchon bey der Afelepias gemeldet, daß Inſekten . derfelben feſt gehalten: werben, ſo daß fie entweder fterben, oder ſich mit Verluft eines Being das Leben erhalten müffen, und daß diefes wahrſcheinlich auf die Befeuchtung der Blumen feine Bes ziehung babe. : Bey der Orchis latifolia und einigen anderen Alk: - 1 ten habe ich gezeigt, daß fie zwar einen. Safthalter-und ein Saft⸗ maal, aber keinen Saft haben, daß folglich die Juſekten, welche — ſie beſuchen, wirklich getaͤuſcht —— und die Blumen mit — Verluſt ihres Lebens befruchten.“ „Wenn nun die Sache ſich ſo verhaͤlt, * — habe, ſo begreift man, wie es zugeht, daß die wenigſten Blumen br fruchtet werden, und Fruͤchte anſetzen. Denn ta andere In⸗ ſekten andere Blumen ſo beſuchen ‚, daß fie von einer zu der ander ven fliegen, folglich ein einziges fehr viele Blumen von eben der⸗ felben Art in kurzer Zeit befuchen und befruchten kann: fo bleibe ‚im Gegentheil Hier eine jede Fliege, die fih in eine Blumehinein; ‚begeben bat, eingefperrt, und Fann folglich nur diefe einzige ge Blume befruchten.“ „Indeſſen dürfen bie Stiegen, wenn die Abſt cht der Natur erreicht werden ſoll, doch nur ſo lange eingeſperrt bleiben, bis ſie wirklich den Staub der Antheren auf das Stigma gebracht has ben, und wenn fie, nachdem fie diefes gethan haben, noch eins gefperet bleiben, und vor Hunger ſterben muͤſſen: fo würde man nicht umbin fönnen, diefes ide Schickſal zu hart, und die Natur etwas unbarmherzig zu finden. Gegen dieſes Urtheil rechtfertigt | ſich die Natur dadurch, daß fie die Blumen, nachdem fie fo lange aufrecht geftanden haben, als zu ihrer Befruchtung nöthig war, S ſich berabfenfen läßt. Die Fliegen alfo, welche bey der erften Stellung der Blumen nicht an die innere Deffnung des engeren Theils der Kronenröhre hinaufkriechen Eonnten, fallen nun bey diefer Stellung der Blumen auf diefe Oeffnung herab, Eriechen in den engeren Theil der Roͤhre hinein, und aus der aͤußeren Oeffnung derſelben wieder hinaus. Sie werden ſich aber a PRy:\ on J hüten, in eine andere Blume hineinzufriechen, da ihnen der erſte Verſuch fo übel befommen iſt. Folglich Eann auch in dieſem Fall von einer Fliege nur Eine Blume befruchter werden.“ Nachdem ich diefes gefchrieben hatte, erwartete ich mit Verlangen die Zeit, da die Blumen zu blühen anfangen wir: ſtaunen, da ich durch den Augenſchein überzeugt wurde, daß, Artolochik den. As ih im folgenden May die Pflanzen in der Bluͤthe fand, fiel ich mit großer Hitze uͤber die Blumen her, und ge⸗ rieth, nachdem ich diefelben unterſucht hatte, in ein frohes Er; fo wie ich mir vorgeftelle hatte, der große Lirheber der Natur ‚die kleinen Stiegen erft im diefe Blume einfperrt, damit fie dieſelbe ſchnitt daher diefelden auf, fand aber den Keffel voller Fliegen. Sch ſahe alfo ein, daß die Fliegen nicht vermittchft der Glaͤtte chen wollen, hatte aber nicht hineinkommen koͤnnen. i nur bis in die obere weitere Deffnung der Kronenröhre gekoms — | | | befruchten, hernach aber, wann dieſer Endzweck erreicht wor— den iſt, ſie wieder aus ihrem Gefaͤngniß herauslaͤßt, folglich durch die wundervolle Einrichtung dieſer Blume eben ſo ſehr feine Güte, als feine Weisheit an den Tag legt. Sch ſchnitt zuerft den Keffel verfchiedener aufrecht ſtehenden Blumen auf, und fand faſt jedesmal eine Anzahl Eleiner Flie⸗ gen in demfelben, ‚welche recht froh zu ſeyn ſchlenen, daß fie aus dieſem Gefaͤngniß erlöfet wurden, und muthig davon flos gen. Ich ſchnitt hierauf den Keſſel einiger herabhangenden Blumen auf, und fand feine einzige Fliege In demfelben, - mich völlig zu überzeugen, feßte ich dieſe Unterſuchung bey bei: derley Blumen fort, und fand jedesmal eben daffelbe, Als ich ; alfo fchlechterdings nicht weiter daran zweifeln konnte, daß die Sliegen In den Blumen, folange dieſelben aufrecht ſtehen, ge⸗ fangen gehalten, ſobald ſie ſich aber herabgeſenkt haben, wies | der herausgelaſſen werden: ſo wollte ich auch wiſſen, ob dieſes auf eben die Art geſchieht, wie ich mir vorgeſtellt hatte, nem⸗ lich dadurch, daß der Keffel Inwendig glatt it Ich kehrte alfo einen Stengel um, und erwartete, daß nun aus den aufrecht fiehenden Blumen, welche jest herabhingen „Fliegen heraus— kommen wuͤrden. zum Vorſchein. Nachdem Ich eine Zelitlang den Stengel in dileſer Stellung gehalten hatte, ſo dachte ich, daß in den jun— gen Blumen deſſelben vielleicht keine Fliegen ſeyn moͤchten. Ich des Keſſels gefangen gehalten wuͤrden, wie ich mir vorgeſtellt hatte, ſondern auf eine andere Art. Durch den kleinen Kaͤfer lleß ich mich nicht irre fuͤhren. Denn dieſer hatte, wie derje— nige, deſſen ich oben erwaͤhnt habe, in die Blume hineinkrie⸗ Er war nen, und mußte nun, da ich bie Dlume —— hatte, | | natuͤrlicherweiſe aus derſelben herausfallen. Um Aus Einer Blume fiel wirklich ein kleiner Blumenkaͤfer heraus; aus keiner einzigen aber kam eine Fliege Zuſtande befruchtet werden ſoll. Blume aufgebrochen iſt, nicht ſogleich die Fliegen wie gerufen angeflogen kommen, ſondern nach und nach vom Zufall herbehy⸗ N Ariftolochia. | 426 Ich ſchnitt daher ſowohl eine aufrechtſtehende, als auch eine herabhangende Blume der Laͤnge nach ls und machte eine SUR, die mich entzückte, ® — Ich ſahe nemlich, daß die — ————— der aufrecht ſte⸗ henden Blume mit ſteifen fadenfoͤrmigen welßen Haaren beſetzt war, welche ungefaͤhr in der Mitte derſelben anfingen, und daſelbſt einzeln, nach und nach immer häufiger, am Ende ders jelben aber am häufigften fanden, daß diefe Haare mit ihrer Spitze nicht der Deffnung der Kronenroͤhre, fondern dem Keſſel ‚zugefehre waren, folglich da, wo die Röhre auf dem Kefel fißt, eine Kleine Reuſe bildeten, welche verurfacht, daß die klei— | nen Fliegen zwar leicht durch die Röhre hindurch und in den Keſſel Hineinfriechen können, wann fie aber in den Keſſel hineins gefrochen find, nicht wieder aus demfelben in die Röhre hinein, und hierauf aus der Blume wieder herauskriechen koͤnnen Dieſes wird man einſehen, wenn man die 13. und 30, Figur betrachtet. Was aber die berabhangende Blume betrifft, fo ſahe ich, daß in derfelben dieſe Fäden verwelkt und zufammens gefchrumpft waren, und wie ſchwarze Punkte ausfahen, Man ſehe Fig. 14, und 34. Da alfo hierdurch das Sefängniß ges öffnet worden war, ſo hatten die Fliegen nicht gefäumt, ſich aus demſelben wieder herauszubegeben und in Freyheit zu ſetzen. Um meiner Sache recht gewiß zu werden, ſchnitt ich — Blumen auf, und fand ebendaſſelbe. Die 30. und 34. Figur zeiget, daß ich mich in meiner Vermuthung, der Keſſel ſey inwendig glatt, nicht gaͤnzlich ge⸗ irret hatte, Denn derſelbe iſt zwar größtentheils mit einem - Gewebe von fadenförmigen Haaren gleichfam austapeziert, hat = aber oberwärts unmittelbar unter ee Reuſe ringfoͤrmige glatte Stelle. | Die Blume befinder fi fi ch, folange fi ie vegetirt, in von verfchiedenen Zuftänden, Nachdem fie Ihre beftimmte Gröffe erlangt, und fich geöffnet bat, fo ſcheint fie zwar zu blühen; in der That aber bluͤhet fie noch nicht, d. te, fie iſt noch nice fähig befruchtet zu werden, weil weder eine Anthere Ihre gehörige Reife, noch das Stigma feine völlige Ausbildung erhalten hat, Sig, 13, 23, Während diefes erften Zuftandes ſoll die Blume eine Anzahl von Fliegen fangen, von weichen fi fie im weyten gefuͤhrt werden: ſo mußte dieſer Zuſtand von ziemlich langer Dauer ſeyn. Ich habe gefunden, daß er ſechs Tage waͤhret. Waͤhrend diefer Zeit führe der Zufall heute eine Fliege, morgen Da nun aber, fobald die “ ae | | = — Ariſtolochia.· — N | zwey oder en auf bie Blume, deren jede durch den Schein be⸗ | trogen, hineinkriecht. Auf ſolche Art findet ſich endlich eine ganz anſehnliche Geſellſchaft von dieſen Thierchen hler ein, denen eine ſo unvermuthete Zuſammenkunft in einem ſo engen Zimmer, und eine ſo unverſchuldete Gefangenſchaft in einem ſo wohl verſchloſ⸗ ſenen Gefaͤngniß ſonderbar genug vorkommen mag. Es hat aber noch keins von denſelben Staub an ſeinem Koͤrper, weil die An⸗ theren ſich noch nicht geoͤffnet haben. Darauf folgt der zweyte Zuſtand, in welchem die Blume relſen Antherenſtaub, ein aus; gebildetes Stigma, und Fliegen genug hat, welche jenen auf die⸗ ſes bringen. Dieſes kann zwar oftmals unterbleiben, weil auch hier alles zufaͤllig iſt, muß aber auch oͤfters Teiche geſchehen. Denn | natuͤrlicherweiſe fi find. dle Stiegen, da fie nun fchon fo lange, eingeſperrt geweſen ſind, und nichts zu freſſen bekommen Haben *), darüber ungeduldig geworden, und laufen unwillig im Keſſel umher; auch koͤnnen bey ſolcher Gemuͤthsſtimmung Streitigkeiten nicht leicht unterbleiden, und es mag in diefen einen Gefaͤngniſſen, in welche das menfchlihe Auge nicht hjineinſchauen kann, zuweillen ziemlich kriegeriſch hergehen. Auf folge Art aber ‚müffen fie unter andern auch an die Antheren gerathen, ihren Staub abſtreifen, denſelben allenthalben ums herſchleppen, und unter andern auch auf das Stigma bringen. Dieſer Zuſtand darf daher von feiner langen Dauer feyn **). nd daher koͤmmt es, daß man ſelten eine aufrecht ſtehende Blume grade in dieſem Zuſtande antrifft; die meiſten, welche man aufſchneidet, ſind noch in dem erſten Zuſtande. In die— ſem BUN Zuftande In man oft, daß dle Fliegen, welche 6) Da die e Snfekten lange Taten kbrnen⸗ ohne zu verhungern, if bekannt. *4) Daß dieſer Zuſtand auch nicht von Yander Dane — koͤnn — folgt daraus, daß ſo uͤberaus kleine Antheren, und ein Stigma, welches zwar weit groͤſſer iſt, als jene, demungeachtet aber ſehr lein iſt, unmöglich ihre aktive und paſſive Befruchtungsfaͤhig⸗ 7 $eit lange behalten koͤnnen, ſondern bald verwelken und un: brauchbar werden muͤſſen. Das Stigma aber ift hier aus eben ‘derjenigen Urfache nach Verhaͤltniß fehr groß, aus welcher es bey der Afclepias fruticofa und vermuthlich auch bey der Nym- phaea lutea fehr groß iſt, nemilich , damit der Fruchtknoten deflo - gewiſſer befruchtet werde; indem die Inſekten hier nicht auf eine beſtimmte und nothwendige Art, wie z. B. in der Didy- namia, ſondern auf eine ſehr unbeſtimmte und zufällige Art den Staub auf das Stigma bringen. Eine Hummel, welche das Lamium purpureum oder die Stachys ſyluatica befucht, muß fchlechterdings den Staub von den. Antheren der jüngeren Blume abftreifen, muß ſchlechterdings denſelben an das Stigma der älteren Blume anftreifen; im der Oſterluzey aber kann fich ‚eine Fliege lange aufhalten, ohne weder die Antheren / noch das Stigma zu beruͤhren. menkoͤrnern angefuͤllte Samenfapfeln an. das Stigma angewachfen fi find, Ariftolochia. "Sobald nun die Natur ihren Endzweck erreicht hat, ſo verſetzt ſie die Blume in den dritten Zuſtand, indem ſie dieſelbe umkehrt, und die kleine Reuſe verwelken und verſchwinden laͤßt, damit au endlich einmal die armen Fliegen aus ihrem Sefängniß heraus, kommen, und ihre Freyheit wiedererlangen koͤnnen. Die ‚Stiegen, welche in die ‚Blume hineinkriechen, ſind zwar insgeſamt, wie ſich von ſelbſt verſteht, ſehr klein, aber von verſchledener Geſtalt. — Art, welche ich abgezeich⸗ net habe, iſt die haͤufigſte. Sie iſt ſchwarz, und macht ſich durch ihre ungewöhnlich. geſtaltete Fuͤhlhoͤrner, welche, durch das Vergroͤſſerungsglas geſehen, nicht einfach, ſondern buͤſchel⸗ foͤrmig erſcheinen, kenntlich ). Um dieſer Fllegen habhaft zu werden, wußte ich wegen ihrer außerordentlichen Kleinhelt kein anderes Mittel zu erſinnen, als dieſes, daß ich ein Stuͤckchen Papier mit Arabiſchem Gummi beſtrich, in den Keſſel ein Loch machte, und das Papier vor daſſelbe hielt. So wie nun eine Fliege nach der anderen Deuanskund gerieth fie an das Sum mi, und blieb kleben. | Die Blumen feken ſehr — reife und mit guten Sa Diele bleiben unbes fruchter , welches man daran erkennt, nicht zunimmt, ſondern verwelkt. Eben dieſes beweiſet, daß die Blumen von den kleinen Fllegen befruchtet werden, und 4 daß die Antheren keinesweges, wie Linné geglaubt hat, an Denn wenn die Sache fich fo Se ie ſchwarz find, etwas welßes auf dem Ruͤcken haben, "Fig, au. Diefes iſt Antherenftaub, welchen ich vermittelft des Vergroͤſſe⸗ rungsglaſes aus Körnern beftchend gefunden habe. daß nach vollendeter Bluͤhezeit, wann die Krone abgefallen iſt, der Fruchtknoten N - , . 2 ei N a Zul m verhielte, fo müßten alle Blumen befruchtee werden, da we⸗ nialkeng N ber Regen diefes nicht verhindern kann, indem uns möglich *) Damals, als ich diefe Entdeduns Re war mir noch Fein einziges von den entomologifchen Werfen des Fabricius bekannt. Im gegenwaͤrtigen Jahr aber, da ich mir dieſelben angefchafft hatte, fand ich eine Stelle in denfelben, welche ich | nicht ohne große Berwunderung las. Er fagt nemlich (Spec, Infect. T. IL. p. 412., wie auch Philof. ent. p. 177.) yon der Tipula pennicornis, fie halte fih in den Blumen der Dfters Iuzey auf, und befördere die Befruchtung derfelben, welches. er zu Leipzig öfters bemerft habe. Ich wünfchte, daß er fich hierüber näher erflärt hätte. Uebrigens glaube ich, daß das Inſekt, welches ich abgezeichnet babe, eben diefe Tipula pen- nicornis if. Die Fuͤhlhoͤrner müßten zwar, feiner Befchreis bung zufolge, noch mehr zufammengefegt feyn; vielleicht aber iſt heran Schuld, daß ich Fein fo gutes Vergroͤſſerungsglas zur Hand gehabt habe, als er. feiner Befchreibung überein, / Die Zarbe aber flimmt mit | Saftdruͤſen haben, welches doc nicht glaublich if: fo iſt ders ee = „+ 1 es TER 429 Ariftolochia. Helicteres Carex. 5a —— Helieteres Carex. er 430 % möglich ein — in den Keffel kei und iR jenige Shell, welchen einne und Jacquin das den Antherenſtaub wegſpuͤlen und verderben kann. Es iſt aber nennen, keinesweges die Saftdruͤſe. Die wahre Saſtdruͤſe iſt natuͤrlich, ſowohl, daß nicht alle Blumen von Fliegen bes | die Im Grunde des Kelchs befindliche glocfenfürmige Höhle, fucht werden, als auch, daß diejenigen, in welche wirklich Stier welche mit fünf Zähnen verjehen iſt. Diefelbe iſt in der erſten gen hineingekrochen ſind, dennoch zuweilen: unbefruchtet blei⸗ Art weiß; welche Farbe meine Behauptung ziemlich wahrfchein; ben, weil das Befruchtungsgefchäft zwar diefen Inſekten übers | lich macht. Eben diefe Höhle tft vermuthlich zugleich der Saft: laſſen, demungeachtet aber doch dem Zufall unterworfen ift. | halter. Zur Saftdecke gehört der Fortfaß oder Anſatz, mit Bon denjenigen Fruchtknoten aber, welche wirklich befruchtet welchem die Kronenblaͤtter beym Anfang ihres Nagels verſehen worden ſind, gedeihen die wenigſten. Die meiften wachſen Tind, durch welche folglich die Deffnung der Nöhre, welche die- war eine Zeitlang fort, und haben ein gutes Anfehen, als Naͤgel bilden, dem Regen gefperrt wird, wie in der Lychnis denn aber verwelfen fie. Die Urſache Hievon iſt mir un: | dioeca, Auch Helicteres angntifolia hat nah Linnés Be; ae | \ | / | | merfung eben ſolche Anfäße oder Zähne, Der Kelch vergröffere | — das Anſehen und die Bemerkbarkelt der Blumen, denn er iſt ‘ 2 Helicteres. gefärbt; und die Kronenblaͤtter find zugleich das Saftmaal, Helieteres Baruenfis und H. Carthagenenfis. | denn fie find anders gefärbt. In der erften Arc iſt der Kelch % Jacqu. Amer. p. 236. Wenn diefe Blumen, deren Bau übers | grünlichgelb, die Kronenblätter aber find weißlich, und in ber aus fonderbar und merkwürdig iſt, nicht zwey ganz verfchtedene jener ——— ‚ und dieſe purpurfarben. Einundzwanzigſte Klaffe, Monoecia. Maͤnnliche und weibliche Blumen, welche ein und ebendaſſelbe Individuum hat. Carex. — | Graͤſer, ob cch glei nicht begreift warum ihre Zwitterblůthen feln ihr voͤlllges Wachsthum erreicht haben, und beynahe reif | gar in den männlichen Blüthen der Auena clatior, und des find. Neben diefer Figur | | En Holcus mollis und lanatus nicht nur die Saftblätteen, welche a. Eine mit einem guten Samenforn verfehene Kapſel. er nebſt Anderen das Nectarium nennt, ſondern auch einen b..c. Zwey taube rg hei eben jo ſtark vergroͤſſert, eignen Fruchtknoten gefunden, demjenigen volllommen gemäß, als jene. * was ich oben geſagt habe, daß nemlich die eigentliche Saft/ druͤſe der Grasbluͤthen ein Theil des Fruchtknotens iſt. Wor⸗ d. Das aus der erſten herausgenommene Samenkorn. Linné hat die maͤnnlichen Bluͤthen der Riedgraͤſer für aus zugleich folgt, daß die Meinung des Pontedera, der faftleer gehalten, denjenigen Theil aber ihrer mweiblihen Blü- | Saft komme dem Fruchtknoten unmittelbar zu Statten, wie then, welcher zuletzt die Samenkapſel iſt, ein Nectarium ges | fie überhaupt In Anſehung aller eigentlichen Saftblumen unge nannt. Hierin hat er ſich geirrt; denn die weiblichen Bluͤthen gruͤndet iſt, alſo auch in Anſehung der Grasbluͤthen ungegruͤn⸗ ſind eben fo faftleer, als die maͤnnlichen. Auch glaube ih, | det ſey. Denn da der Fruchtknoten der männlichen Bluͤthen dag man feine einzige Pflanze wird aufmeifen koͤnnen, welche niemals ein Samenkorn wird, ſo kann ihm der Saft, welchen außer Saft enthaltenden welblichen oder Zwitterblumen ſaftleere | er abfondert, auf feine Art zu Statten kommen, und daß die⸗ männliche Blumen bat, Sogar die — — der fer Saft dem Fruchtknoten der Zwntuerbluchen auf eine unmit⸗ | Er / | ; — ee Saft enthalten, da fie allem Anfehen nach nicht von den In⸗ Karen Bf eudocyperus. aa 11. Eine enge | fekten, fondern vom Winde befruchtet werden ‚enthalten Saft. _ Aehre In natürlicher Stellung und Groͤſſe, deren Samenkap⸗ Denn Leer 8, auf deffen Zeugniß man fich verlaffen kann BR * 7 Rn Carex. Corylus. x = 2 ; ‚telbare Art fit Nutzen verſchaffen koͤnnen, laͤßt ſich eben fo we⸗ niig gedenken. Dadurch wird die Frage, warum die Grasbluͤthen Saft enthalten, noch) ſchwerer zu beantworten; und ich wuͤrde ‚gerne glauben, daß auch fie von den Inſekten befruchtet: werden, wenn nicht: andere Umftändez welche abe ann angezeigt babe, mich davon abbielten. | Da alfo ſowohl die weiblichen, als auch Sie männlichen Bla⸗ then der Riedgraͤſer ſaftleer ſind, ſo werden jene auf eine mechas niſche Art befruchtet. Eben deswegen aber erfolge die Befruch— ‚Carpinus. ‚tung auf eine allgemeine und gleichförmige Art, daß nemlich alle | ‚weibliche Bluͤthen befruchtet werden. Dieſes wird man bey al; ‚Ten Niedgräfern finden, Wenn die weiblichen Aehren nicht etwa von der Sonnenhitze verbrannt, oder von gewiſſen Inſekten, welche ſich in den Samenkapſeln verfchtedener Arten aufhalten, verdorben worden find: fo wird man alle Samen einer jeden Aehre von guter Beſchaffenhelt finden. Zum Beyſpiel mag Carex Pfeudocyperus dienen. Sch beſahe eine Anzahl von Halmen, deren Samenfapieln beynahe reif waren. - Zwey von denfelben hatten zwar an allen Aehren ſehr viele taube Kapſeln. Dieſes ruͤhrte viellelcht daher, daß die Aehren zur Bluͤhezeit einen ſolchen Stand gehabt hatten, daß der herabfallende Antherenſtaub ſie nicht füglich hatte erreichen koͤnnen, oder daß fie der Sonnenhiße | zu jehr ausgejeßt gemwefen waren, oder es iſt einer anderen unbekannten Lirfache zuzufchreiben. Die übrigen hingegen hatten lauter mit guten Samenförnern verfehene Kapſeln; bloß die zwey oder drey unten an der Spitze der Aehren ſi ſitzenden waren taub, weil die Stigmate von dem apıadeibin Antherenftaub nicht ‚hatten —— werden kaͤnnen Carpinus. | Ca rpinus Betulus. Weißbuche. Hainbuche. Wenn | “man die männlichen Käßchen betrachtet, fo follte man glauben, daß fie Saft enthalten. Denn ı) die Kaͤtzchen bangen herab, - 2),dle Schuppen find auf der unteren Seite fehr konkav, und 3) am Rande mit Haaren befeßt, 4) die Antheren find aud) haaricht. Der Saft würde alſo gegen den Negen völlig gefichert Ich habe aber einen gefunden. Die angeführten Ums fände dienen folglich vielleicht nur dazu, der Naͤſſe zu fhügen. | Coryluc. | : Corylus Auellana. Haſelſtrauch. Tab. xxv. 12, Ein Ziveig, welcher mit drey männlichen. Aa aaa und wen ER Bluthentnospen bb verſehen iſt. ger, als Sparſamkeit, bewieſen zu haben. die Sache genauer, ſo findet man, daß es ein bloßer Schein if. Die weiblihen Bluͤthen follen durch den Staub der männlichen | auf eine mechanifche Art, und ohne Dazwiſchenkunft der Inſekten den Antherenſtaub vor Corylus. 432 Pinus.. Diefe Bluͤthen haben feinen Saft, und die weiblichen follen auch in-ihrer ganzen Struftur pon den Saftblumen verfchieden! Sie haben nichts, was bloß dazu dienen follte, damit fie in die Augen fielen, und eben fo wenig machen fie fich durch einen Ge; = euch bemerkbar. Die maͤnnlichen Blüthen find ganz anders ge Sjene bereiten eine große Menge. und bey der geringe Bon den weiblichen Bläthen ſtaltet, als die weiblichen. Staubes , welcher ſich leicht wegblaſen laͤßt, ſten Erſchuͤtterung davonfaͤhrt. koͤmmt weiter nichts, als die Stigmate, zum Vorſchein, welches genug iſt, wenn die Befruchtung durch den Wind geſchehen ſoll. Dieſe Stigmate ſind ſehr groß, damit ſie deſto leichter Staub erhalten, ꝛc. Alles grade das. Gegentheil von demjenigen, , was man bey den Saftblumen gewahr wird. Baus Pinus fylueftris, Kiefer, Die männlichen Blaͤthen kleinſte Theil wirklich die weiblichen Bluͤthen befruchtet, der groͤßte aber in die Luft verfliegt. Er wird vom Regen niederges Ihlagen, und verurſacht den gelben Rand des ſich ſammlenden RT. welches der gemeine Mann Schwefelregen nennt. — —— ——— 9 durch den Wind befruchtet werden. Aber wie ſehr ſind ſie nicht | bereiten eine außerordentliche Menge Standes, von welchem der _ In Anſehung dieſes Staubes ſcheint alſo die Natur nichts went⸗ Unterſucht man aber befruchtet werden. Deswegen ſind beiderley Bluͤthen unanſehn⸗ lich, und haben Feine Krone; eben fo wenig haben fie Saft. Der: Staub foll duch den Wind von den männlichen Dlüthen auf die weiblichen gebracht werden. Auf folche Art geräch von hundert, vielleicht von taufend Samenſtaͤubchen Eines auf eine weibliche Bluͤthe. Folglich mußten die männlichen Bluͤthen hun⸗ dert oder tauſendmal ſo viel Staub — als zur Befruchtung der weiblichen Bl lüthen erforderlich iſt. | Da nun die Kiefer, deren beiderley Blüthen auf einem und z — eben demſelben Individuo ſitzen, fo viel Staub noͤthig hat, um die weiblichen Bluͤthen auf eine mechaniſche Art zu befruchten: wie viel mehr Staub müffen diejenigen Pflanzen bereiten, deren | männliche und weiblide Blumen auf verfäjiedenen Individuis ſich befinden, wenn fie auf eben diefe Arc befruchtet werden fols len? Hieraus folgt alfo, daß bey allen Pflanzen mir ganz ge trennten Geſchlechtern, deren männliche Blumen: nur wenig | Staub bereiten, die Beſeuchtuns der DEN nicht darg den Ricinus. Cucurbita. 433 Wind, ſondern durch die Inſekten orſhehen mine, z. B. Mr der Lychnis dioeca, | Ricinus. _ | Ricinus communis. Wunderbaum. Zu demjenigen, was In der Differtation: Sponfalia plantarum, gefagt wird, daB die männlichen Blumen, oder vielmehr Bluͤthen, deswegen - über den weiblichen ftehen, damit diefe von dem herabfallenden 8 Staube jener befruchtet werden, woraus alfo folgt, daß die. Bde; fruchtung nicht durch die Inſekten gefchieht, füge ich noch diefes hinzu, daß diefe Blumen auch Feine Saftblumen find, und eben ben, als welche Ihlechterdings ohne Mugen feyn würde, Cucurbita. _ Cueurbita Pepo. Kürbif. Daß aud hier die Bes fruchtung durch den Wind gefchehe, wie der Berfafler eben die— fer Differtatton fagt, kann ich mir nicht als’ möglich denfen. Im Grunde 1) glocfenförmiger, 2) großer, 3) aufrecht ffehender Blumen, welche 4) weit von einander entfernt find. Wie kann alfo der Wind, deffen Direktion horigontalift, aus dem Grunde ‚der männlichen Blumen den Staub herauswehen, ihn eine Strecke fortführen, und dann wieder in den Grund der weib— fichen Blumen bineinwehen? Sollte dies auch möglich feyn, fo würde doch nur unter taufend Stäubchen Eines auf das Stigma kommen, die übrigen aber anderswohin geführt wer— den. Art ihre Abficht zu erreichen. Wir müßten bier weit mehr, und weit flüchtigern Staub antreffen, als wie bey dem Haſel— ſtrauch und der Kiefer bemerken, da bey diefen Arten die Ans theren und die Stigmate doch menigftens ganz frey liegen, iſt alfo mehr als wahrſcheinlich, es ift gewiß, daß auch bier die Befruchtung durch Inſekten gefchieht. ch fand auf den Saſtdruͤſen überaus Eleine braune Inſekten, welche wie Bett; wanzen ausſahen. ‚gelte Inſekten kann die Befruchtung nun wohl nicht geſchehen, weil die Blumen fo groß find, und von einander fo weit abs | ſtehen, fondern es müffen große und beflügelte dazu beftimmt So wie ich denn auch Stiegen und Bienen, und zwar ſeyn. bie letzteren ganz voller Staub, In den BUNDES angetzoffen — deswegen, ungeachtet ihrer anfehnlichen Groͤſſe, keine Krone has | Denn fowohl die Anthere, als auch das Stigma befindet fih | Die Iratur hätte alſo eine weit gröffere Menge Staubes in den männlichen Blumen hervorbringen mäffen, um auf diefe | | | und den Einwirkungen des Windes völlig bloßgeftelle find. Es Durch dergleichen ſehr Eleine und unbeflüs Cucurbita. 434 Daß auch in diefen Blumen der Saft gegen den Negen gefichert fey, lehrt der Augenfchein. Denn 1) iſt die Krone inwendig mit Haaren überzogen, 2) Ift zwifchen der Krone und dem Stigma in den weiblichen, und der Anthere in den männs lichen Blumen ein ſchmaler Zwilchenraum, durch welchen ein Kegentropfen nicht leicht Hindurchfließen kann, endlich 3) ums geben in der männlichen Blume die zufammengewachfenen Fi— lamente die Saftdrüfe, und haben an der Bafis Eleine Def nungen, durch welche noch weniger ein Regentropfen hindurch⸗ dringen kann. In der weiblichen Blume aber iſt diefer Um⸗ ſtand nicht vorhanden, fondern die Saftdräfe iſt unbedeckt. Wegen des fo eben angeführten engen Ziwifchenraums zwi⸗ ſchen der Anthere und dem Stigma und der Krone muͤſſen die Bienen nothwendig, indem ſie zum Saft hinabkriechen, in den maͤnnlichen Blumen die Anthere und in den weiblichen das Stigma berühren, ungefähr fo, wie in der Alcea roſea. Damit fie nun eher auf die männlichen, als auf. die weiblichen Blumen fltegen, fo fißen jene auf längeren Stielen, als diefe, fallen ihnen folglich eher in die Augen. Da ich eben diefen Umftand aud) bey dem Stratiotes alooides bemerkt habe, fol werde ich dadurch in der Meinung be ſtaͤrkt, daß derſelbe nicht etwas zufaͤlliges ſey, ſondern zu dieſer Abſicht dienen ſolle. Wenn man fragt, warum die Natur Blumen mit halb getrennten Geſchlechtern hervorgebracht habe, ſo läßt fi diefe Frage In Anfehung ver gegenwärtigen Art, wie ich glaube, leicht beantiworten. Der Grund diefer Einrichtung liegt in der außerordentlichen Gröffe der Früchte, Denn geſetzt, bie Pflanze hätte fo viele, Zwitterblumen, als ſie Blumen von beiden Ges Ihlechtern bat, fo würde es unmöglich feyn, daß fie einer fo großen Anzahl von fo großen Früchten die gehörige Nahrung follte geben können, da man fih ſchon darüber wundern muß, daß die mwenigeren Früchte, die fie wirklich Hevorbeingt, von ihr, ob fie gleich fü ſchwach iſt, zu einer ſolchen Groͤſſe ge⸗ bracht werden. Haͤtte aber die Pflanze nur fo viel Zwitter⸗ blumen, als fie weibliche hat, folglich noch nicht die Hälfte von denen, die fie wirklich hat (denn man findet mehr maͤnn⸗ ben um jo viel weniger Nahrung fir die Ssnfeften bereiten, und um fo viel weniger ihnen in die Augen fallen, folglich auch um jo viel weniger von Ihnen befucht und befruchtet wers den. Bey ten. Gurken, den Melonen und aͤhnlichen Arten findet eben dieſes Statt, hingegen bey der Bryonia nicht, ale welche nur Eleine Früchte hervorbringt. Was mag all, bo diefer der un Viefer Einrichtung feyn? Eea | — liche, als weibliche Blumen auf derſelben): fo würden diefee ⸗ 7 ! —* a 1 # Seh. wandtſchaft diefer Art mit der vorhergehenden kann man fhon ei a Lad a ehe N 50 une DON En Saale Be en ar ER Bd Yan 5a) Ara x 1 . ’ x 7 | ' Beyonia, — Cucumis. Cucumis fatiuus. Gurte. eh der nahen Ver— mit Grunde erwarten, daß auch dieſe Saft enthalten werde. Linne ſagt nichts davon; ; Gleditſch aber findet nur in den maͤnnlichen Blumen ein Honlgbehaͤltniß. Daß aber die maͤnnli⸗ hen Blumen irgend einer Pflanze Saft haben, die we blichen aber nicht, oder umgekehrt, halte ich fuͤr eben ſo unmoͤglich, als daß jene zwar — dieſe eur Fein Piſtill haben, und umgekehrt. Sowohl die weiblichen als die mannlichen Blumen gaben aM ihrem. Grunde eine Saſtdruͤſe, deren Saft in dieſen durch die Staubgefaͤße, in jenen aber durch den Griffel und die Stigmate Die männlichen Blumen find. Folglich beſtaͤtigt auch dieſe vor dem Negen gefhüßt wird. welt groͤſſer, als die weiblichen. Pflanze Dasjenige, was ich bey der Valeriana dioeca gejagt habe. ‚Die Blumen werden von den Bienen häufig befucht. Daß fie auch von denſelben, keinesweges aber vom Winde, befruchtet werden „iſt keinem Zweifel unterworfen. | Koͤlreuter (©. 21. ff. der oben angeführten Vorlauß— gen Nachricht ꝛc.) Hat ſchon eingeſehen und bewieſen, daß die - SänöißSlumen von den Inſekten befruchtet werden. | Bryonia. Bryonia alba. Gichtrube Zaunruͤbe. 37 — 32— a, >= 32. Die vergröfferte weibliche Btume, SR "Die eben jo ſtark vergroͤſſerte maͤnnliche Blume. 7, Der Grund des Kelchs der maͤnnlichen Blume, — min fich die (punktirte) Saftdruͤſe befindet, | 33*, Ein ee der eh Bun | von der Außer ven ER | 27* Daſſelbe von der. inneren Seite, Ich habe ſchon bey, der Valeriana dioeca gefagt, daß diefe | Blumen Saftblumen fin®, und daß die männlichen deswegen weit groͤſſer fi nd, als die weiblichen, damit die Inſekten zuerft auf die ‚ männlichen, und, nachdem fie diefelben ausgeleert, zugleich aber ‚den Staub von den Antheren adgeftreift haben, mit diejem m y > * Staube beladen, auf die weiblichen ſich begeben, und denſelben wieder an das Stigma anftveichen. Daß weder Finne noch Pollich die Saftdruͤſe geſehen bat, wundert mich um fo viel mehr, da ſchon die große Aehnlichkele diefer Gattung mit der —— das UN einer SAME, waheſchemnlch AT. Tab. XXI. — Bryonia. Sieyos. | 436 | 1.2 Sowohl bie männliche, als auch die weibliche Blume 5 hat im Grunde des Kelchs ei ne fleifghichte glatte we iße ben a ‚welche den 'abgefonderten Saft zugleich trägt. 3, Diefer Saft iſt gegen den Regen vollfommen gefi — in belderley Blumen durch die kurzen Haare mit welchen die innere Oberfläche ihrer Krone überzogen: iſt, und welche verhin⸗ dern, daß ein Regentropfen auf derjelben haften fönne, in der männlichen durch die Staubgefäße, welche die Deffnung de Rande und auf der inneren Seite haaricht ſind, und in der weibli⸗ chen durch den Griffel, welcher ſich in drey ausgeraͤndelte Theile theilet. Hieraus ſieht man ein, warum ſowohl der Griffel, als auch die Filamente ſo ungewoͤhnlich groß und leiſch a find, und & eine fo ungewoͤhnliche Geſtalt haben. — Beiderley Blumen haben zwar kelnen — aber ein Säftmaal. den Inſekten, daß dort Saft befindlih ey. 5. Die zweyte Urſache, warum die Filamente und der Ss fel fo groß und fo ungewöhnlich geftaitet find, iſt, damit die von In⸗ ſekten beſuchten Blumen nothwendig von denſelben befruchtet wer⸗ den. In der 33. Figur fieht man deutlich, daß ein Inſekt nicht anders zum Safthalter hineinkriechen kann, als daß es zugleich die An⸗ theren (welche punktirt ſind), weil ſie am Rande der Filamente ſitzen, abſtreife. Und eben ſo kann es hlerauf in der weiblichen Blume nicht zum Saft gelangen, ohne den mitgebrachten Staub an die Stigmate wieder anzuftreifen. ; Uebrigens wird man meine Erklärung der verfehlebenen Groͤſſe beider Blumen fo lange gelten laſſen muͤſſen, bis man eine 4 Pflanze zeigen kann, welche maͤnnliche und weibliche Saftblden hat, von welchen die weiblichen groͤſſer und anſehnlicher ſi ſi nd ‚ als die männlichen. Hingegen von einer Pflanze, deren männ: | liche und weibliche Blumen gleich groß find, z. B. von der Lychnis dioeca, fann man feinen Einwurf hernehmen. Sicyos. * | Auch bey dle⸗ Sieyos edulis, Jacqu. Amer. p. 2$8. fer Pflanze iſt die Abſicht und Veranſtaltung der Natur, daß die Inſekten die männlichen Blumen eher, als die weiblichen, beſue⸗ ‚en, nicht, zu verkennen. Im Blattwinkel ſitzt ein Stiel mit vielen maͤnnlichen Blumen, und ein anderer mit Einer oder zwey | I weiblichen. Die Inſekten fallen alfo natür licherwelſe eher uf = die wanuchen als die weib ’ * Be ENTE RHEIN i 5 / lichen Blumen. B Grundes der Blume gänzlich ausfüllen, und deren Silamente am Ihre Krone ift bloß gruͤnlichgelb, und gruͤn geadert. Dieſe Adern laufen nach dem Grunde des Kelchs zu, zeigen alſo — 1 F des Kästchen gebracht werden koͤnnen. ’ I a i i . \ Männlihe und weiblihe Blumen Salix. Ein ne hat bloß bey den männlichen, aber nicht bey den weibli— chen Bluͤthen der Welden eine Saftdruͤſe gefunden. Gleditſch (Einleitung in die Sorftwiffenfchaft. II. Band. S. 8.) weiß auch von keiner Saftdrüfe der weiblichen Bluͤthen. Pollich folgt * zwar in feiner Befchreibung der Gattung hierin dem Line; ‚aus feiner Beſchreibung der Arten aber fieht man, daß er die Saftdruͤſen der weiblichen Blüthen zwar gefehen, aber nicht für folche erfannt hat. Aus demjenigen aber, was er von denjelben ſſagt, daß ſie z. B. gelblich, glatt 2c- find, kann man fehon a priori ſchließen, daß es wirklich Saftdrüfen find, weiblichen Blüthen auer Weidenarten unterfucht, wird auf biejen Saftdrälen wirklich ein Safttröpfhen finden. Heil man nun bisher geglaubt hat, daß die weiblichen Blüs then feinen Saft haben, fo folgte aus diefem Irrthum ein andes ver; man glaubte nemlich, daß die Bienen bloß die männlichen Bluͤthen beſuchen, d te weiblichen aber ſtehen laſſen. So fagt Gtleditfch (Vermiſchte Abhandlungen. II. Theil. ©. 137.) von der Salıx caprea, daß ihre männliche Bl umenzapfen wegen des Nutzens, den ſie den Bienen verſchaffen, den Vorzug vor den weiblichen verdienen. Und Kruͤnitz, ©. 663., fagt von eben dieſer Art, daß die Bienen nur bloß aus den Bluͤthenzapfen der maͤnnlichen Pflanze Honig holen. Ich bin aber nicht nur aus der Erfahrung uͤberzeugt, daß die Bienen und andere Inſekten auch die welblichen Bluͤthen beſuchen, ſondern glaube auch, daß fü e, indem fie folches thun, diejelben mit dem Staube, den fie von den männlichen Bluͤthen mitgebracht haben, befruchten, und daß eben deswegen die Bluͤthenkaͤtzchen der männlichen Pflanze weit beffer in die Augen fallen, als die Kaͤtzchen der weiß; lichen Pflanze, welches beſonders von den gelben Antheren her— ruͤhrt, und ſo angenehm riechen, welches dieſe nicht thun, damit nemlich die Inſekten zuerſt auf jene, und hernach auf dieſe ſi ſich begeben. vie! Staub, als z.B. die männlichen Kaͤtzchen des Hafelftrauchs, So toehig Staub würde durch: den Wind ſchwerlich auf die weib⸗ Zweyundzwanzigſte Klaſſe. auf zwey verſchiedenen Individuis. Wer die Auch bereiten die maͤnnlichen Kaͤtzchen kelnesweges ſo Eez — ee a A Salix. Populus. an / 4 Das auf der Saftdräfe fisende Safttroͤpfchen wird durch die Haaren beſetzt find, vor dem Regen hinlänglich beſchuͤtzt. Salix caproa. Werft, eg Tab. XXV. 3. Id 24 ae = 31, Das männliche Stifehentäßihen in natürlicher Groͤſſe. 37. Das welbliche Bluͤthenkaͤtzchen in natürlicher Groͤſſe. 34, Die vergröfferte. männl he Bluͤthe. | 38. Die eben fo ſtark vergroͤſſ erte weibliche Bluͤthe. Sn beiden Figuren fieht man das auf der Cpunftirten) Saftdruͤſe fißende Safttröpfchen, wie auch die haarlchte SI ‚ beren {ch kurz vorher gedacht babe, ; | Auer Bienen und einer großen Art Hummeln Habe ich noch verfchledene andere Inſekten auf beiderley Bluͤthenkaͤtzchen, doch am haͤufigſten auf den maͤnnlichen ‚ gefunden, nemlich afterley ‚ Eleine und große Fliegen, Ameifen, den gemeinen ziegelfarbenen Schmetterling, und eine Art von großen Mücken. Weil ich die letzte noch niemals auf einer Saftblume angetroffen Hatte, fo gab ich genau Achtung, ob fie wirklich vom Saft genöffe, und: ſahe, daß fie fehr gefchickt Ihren langen Saugerüffel zwiſchen die chen ſteckte. | + Populur. Populus tremula, Espe. Tab. xxv. Bd, | 15. Ein männliches aachen in. natürlicher Groͤſſe und Stellung. webſt Einer Bluͤthe. | Öffnet. geſehen. Die Antheren ſind abgeriſſen worden. 18. Ein weibliches Kaͤtzchen in natuͤrlicher Groͤſſe und a fung. L | ſart vergroͤſſert, als Fig. 13. , Schuppen, welche auf der äußeren Seite und am Nande mit Staubgefaͤße und. die Squͤppchen heraich bis zu den Safttroͤpf⸗ 13. Ein Staͤck von ka Stiel (rachis) diefes Kaͤtzchens Die Antheven darf ſich ug arme 98 14. Der Körper, welcher die Staubgefäße trägt r von vorne 16, Ein Theil feines: Stiels nebſt Einer Site, eben ſo * r BURRE: —* ee a i € r * x — —J * ‘ \ ae) Rip, welcher das Piſtill trägt, von unten ge⸗ | ſehen. Die beiden Katchen, welche hier aboeblldet fi ſind, haben ſich lich kalter Wind. fand ich Eeine Bienen, hingegen auf einer Anzahl derſelben, welche opulus. noch nicht gehoͤrig verlaͤngert. Wann ſie ihre voͤllige Laͤnge er⸗ reicht haben, folglich weit lockerer geworden ſind, ſo werden ſo⸗ wohl die Antheren, als die Stigmate von den Schuͤppchen, > welche fie vor der Naͤſſe ſchuͤtzen ſollen, und eben deswegen am MRande large Haare haben, weniger verdeckt, fo daß aljo der. Staub der männlichen Käschen leichter abfllegen ‚und an die Stigmate der weiblichen anfllegen kann. Den ıs. März 1790 ftanden die Baͤume in — Blathe. Vormittags ſchlen die Sonne ſchoͤn; dabey wehete aber ein ziem⸗ Auf Baͤumen, die demſelben ausgeſetzt waren, von einem kleinen Kiefernwalde gegen denſelben geſchuͤtzt, zugleich aber von der Sonne voͤllig beſchienen wurde, eine große Menge, jedoch bloß auf den männlichen, da hingegen auf den weiblichen ſich entweder gar feine, oder nur fehr wenige aufhielten. An dem ſtarken Summen dieſer Inſekten konnte man ſchon in einiger Entfernung die männlichen Bäume erkennen, und fie von den weiblichen unterfcheiden. kelnen Saft enthalten fönnen. Denn wenn die Blüchen des weib, ' lichen Baums Saft hätten, fo würden jie auch von den Bienen beſucht werden; und wenn die Bluͤthen des maͤnnli ſchen Baums Saft enthielten, ſo muͤßten auch jene damit verſehen ſeyn. Die Bienen ſammlen alſo bloß den Staub der maͤnnlichen Bluͤthen. Unterſucht man nun beiderley Bluͤthen, fo findet man weder Saft in denſelben , noch bemerkt man, daß fie den geringften Geruch haben, oder von weitem merflich in die Augen fallen, indem fie nichts haben, Mas man für eine Krone follte halten fönnen, Zwar haben die männlichen Käschen der Weiden auch keine Kro—⸗ nen; fie fallen aber dennoch ftark genug in die Augen, und zwar vermittelſt der Antheren, deren Staub ſchoͤn gelb iſt, und feſt — ſitzt, wie es bey Saftblumen gewöhnlich und nöthig if. Die — maͤnnlichen Kaͤtzchen der Espen hingegen machen ſich zwar an⸗ fangs ebenfalls durch die Antheren bemerkbar, welche, ſo lange ſie ſich noch nicht geoͤffnet haben, purpurfarben ſind. Daß aber die Natur hierunter nicht zur Abſicht haben koͤnne, daß fie In die Augen fallen follen, erhellet daraus, daß dieſes ganz vergebens ſeyn würde, indem der Staub noch) nicht reif, und zur Beſruch⸗ tung tächtig iſt. fehen fie ganz unanſehnlich aus, weil der Staub theils nicht fons Sobald fich aber die Antheren geöffnet haben, derlich gefärbt, theils ſehr flüchtig iſt, und vom Winde bald weg⸗ geführt wird. Es iſt alſo zwiſchen dieſen Kaͤtzchen, des Geruchs nicht zu ——— auch ein großer ———— noch feine Blätter Haben. Kaͤtzchen hin und her wirft, Populus 338 = Den Eleinen Koͤrper, welcher die Sifnätiärehe trägt, Sig. 13. 14. 16, 17, hat Linne anfänglich fuͤrdein Nectarium gehalten (dieſer irrigen Meinung iſt auch Gleditſch geweſen, ©. 135.), hernach aber, da er vermuthlich bey näherer Unterfis - Kung feinen Saft in demfelben gefunden, die Krone genannt, um doc) etwas daraus zu machen. Allein auch darin hat er ſich geirrt. Denn eine Krone muß fich durch Farbe, und durch we⸗ ninftens etwas in die Augen fallende Groͤſſe Fenntlih machen; beides aber fehlt bey diefem kleinen Körper, welcher alfo zu welter nichte beſtimmt if, als die Staubgefäße und das Pi zu wagen. - Der Staub der männlichen Blaͤthen wird alſo auf das Stigma der weiblichen nicht durch Inſekten, fondern durch den Wind gebracht, welches fehr leicht gefchehen muß. Denn ı) die männlichen Bluͤthen bereiten eine große Menge Staubes. 2) Die - fer Staub iſt wirklich ein eigentlicher ſehr feiner und trockner Staub, welcher bey der geringften Erſchuͤtterung abfaͤllt, und durch das geringſte Luͤftchen fortgefuͤhrt wird. 3) Das Stigma iſt nach Verhaͤltniß der ganzen weiblichen Bluͤthe ſehr groß. Denn Schon hieraus folgt, ‚daß die Bluͤthen es befieht (Fig. 16. 17.) aus dem ganzen viertheiligen purpurfars benen Körper, welcher. auf dem Fruchtknoten fißt, keinesweges aber aus dein Endpunkte dieſer vier Theile, Als fo vieler Griffel, Wwie bey vielen Saftblumen, z. B. dem Galanthus, coium ꝛc. dem Leu⸗ 4) Die Blumen beiderley Geſchlechts ſitzen an hohen Baͤumen, und zwar 5) an ſolchen Baͤumen, die zur Bluͤhezeit Zwiſchen den männlichen und weibli— chen Kaͤtzchen bemerkt man den Unterfchied, daß diefe fteif herab⸗ bangen, jene aber vom Winde bin und her gewehet werden; denn dieſe haben einen weit dickeren Stiel, als jene, Fig. 13. 16, | Der Grund diefer verfchledenen Einrichtung iſt unſtreitig, daß die weiblichen Kaͤtzchen weit laͤnger dauern ſollen, als die maͤnn⸗ lichen, auch mehr Nahrung nöthig haben, wahrſcheinlich aber geht die Abficht bey derfelben auch dahin, damit die Befruchtung : dadurch befördert werde. Denn indem der Wind die männlichen . fo fällt der Staub defto leichter von denfelben ab, und indem derfelbe diefen Staub in horizontaler ° Sichtung auf die Käschen der weiblichen Bäume führt, fo em⸗ pfangen dieſe, weil ſie ſteif herabhangen denſelben ſehr leicht. Wuͤrden ſie aber eben ſo, wie die maͤnnlichen Kaͤtzchen, vom Winde Hin und her geworfen, fo würden fie in denjenigen Aus genblicen, in welchen fie eine horizontale Richtung haben, den Staub nicht fo leicht empfangen, ſendemn dieſer wuͤrde laͤngſt denſelben vorbeufliegen. 441 -ben, als der weiblichen ihre. FRE. An ee | weiß find, -Rhodiola. Mercurialis. Stratiotes. * | - Rhodiola. ! Khodiche ro ſea. Roſenwurz. Aus des Grafen Dat; tuſchka Beſchreibung (El, Sileſ. I. Th. ©, 437.) erhellet, daß die Blumen der männlichen Pflanze eine gröffere Krone ha; Da nun beiderley Blumen Saft: blumen find, fo dienen auch fie zur Beftätigung meiner bey der Valcriana dioeca und Bryonia alba vorkommenden Erklärung dieſes Unterfchiedes, Mercurialis. Mercurialis annua, Bingelkraut. Bey der Lin neiihen Befchreibung der Gattung habe ich Folgendes zu erins nern, 1) Daß nur die Blumen der mweiblihen Pflanze Saft haben, hingegen der männlichen ihre nicht, laͤßt ſich ſchwerlich ‚gedenken. Linne Nectaria nennt, ſind zu duͤnne, als daß ſie ſollten Saft 2) Die beiden pfriemenfoͤrmigen Koͤrper, welche abſondern koͤnnen. Wenn die weibliche Blume wirklich Saft hat, ſo muß derſelbe von dem Fruchtknoten ſelbſt abgeſondert werden. Denn derſelbe iſt groͤßtentheils mit ſteifen Haaren beſetzt, unter— waͤrts aber in den Winkeln oder Furchen kahl und glatt. Saft muͤßte alſo auf beiden Seiten deſſelben zwiſchen einer ſolchen Furche und dem duͤnnen pfriemenfoͤrmigen Koͤrper ſitzen, und die— ſer ſowohl als die Haare des Fruchtknotens müßten zur Beſchuͤtzung des Safts dienen, Sch habe bloß die weiblichen Blumen zu uns terjuchen Gelegenheit gehabt, und zwar im November, und die fes ift vieleicht die Urfache geweſen, daß “ feinen Saft in den; ſelben gefunden — Stratiotes. Stratiotes alooides. Tab. XXIL ı5. 16. Tab. XXI. 25. 26. Tab. XXI. 15. Die männliche Blume Inmatiticher Gräfe und Stellung. 16. Diefelbe, gerne, —— — Krone weggeſchnit⸗ ten, und der Kelch umgeſchlagen worden. In der Mitte ſieht man 13 Antheren. Dieſelben werden von 24 Saftmaſchinen um— geben, weiche, foweit fie punftirt find, gelb, unterwärts aber Auf biejer weißen Stelle hat eine jede ein- Saft: tröpfchen. Tab. XXI. 25, Die weibliche Blume in natielher Gräfe | und Stellung. 26. Diefelbe, vergeöffert, nachdem die Krone und der Kelch In der Mitte 12 Stigmate, um dieſelben weggeſchnitten worden. herum 24 Saftmaſchinen. Von dieſen Blumen hat Linne ſich eine falſche Vorſtellung gemacht. Er hat bloß weibliche Blumen vor Augen gehabt, — 24 lange Koͤrper, welche gelb, an der Baſis aber weiß ſind. Der. den Blumen angetroffen. auch einen Grund angeben, warum die männlichen Blumen anf. längeren Stielen figen, als die weiblichen, nemlich, damit die 2 aber find bloß männliche vorhanden, dieſelben fo vermehrt, daß fie an vielen Stellen den Graben ganz dedecken, und daher die Aufmerkfamkeit einiger armen feute auf ſich gezogen haben, welche ſie aus dem Waſſer herausholen, und diejenigen Koͤrper, welche ich Saftmaſchinen — für die Stratiotes. * Staubgefaͤße gehalten, folglich dieſelben zu Zwitterblumen ums geſchaffen. Die Pflanze gehört In die Dioecia dodecandria. Sowohl in der männlichen, als der weiblichen Blume befin⸗ den ſich zwifchen den Kronenblättern und den Befruchtungstheifen Auf der Außenſeite dieſer weißen Baſis fondert eine jede ein Safttröpfs chen aus. Lim fich hievon zu Überzeugen, nehme man eine noch nicht aufgebrochene Blume, und fchnelde den Kelch und dieKrone - weg. Alsdenn wird man auf diefen weißen Stellen noch feinen Saft finden. Stellt man diefelde aber Ins Waſſer, jo wird man am folgenden Morgen auf jeder ein Safttröpfchen finden, Körper nenne ich nicht Saftdrüfen, fondern Saftmafchinen, well nur ihre unterfter Eleinfter Theil die Saftdruͤſe iſt, der oberſte groͤſſere aber etwas anders iſt. Weil er gelb iſt, ſo glaube ich, daß er zum Saftmaal diene, da die Krone weiß iſt. Aber auch zur Saftdecke dient er vermuthlich, indem, wenn Regentropfen In die Blume hineinfallen, diefelben zwiſchen demfelben und der Krone bangen bleiben müffen, un Sa e den Suntäne hinabfließen Eönnen. Da die Blumen theils Saftblumen fi nd ‚theile die männle chen fi) auf anderen Pflanzen befinden, als die weiblichen: fo gefchteht die Befruchtung ohne Zweifel durch Sinfekten. twelche, weiß ich nicht; denn ich babe noch niemals Inſekten auf Nimmt man dieſes an, fo kann man Inſekten zuerſt auf jene hinfliegen, da ihnen dieſelben eher in die Augen fallen, als die weiblichen. In der hieſigen Gegend waͤchſt die Pflanze in zweyen von einander welt entfernten Graͤben. In dem einen *) fliehen männs liche und weibliche Dflanzen unter- einander; in dem andern. **). Und dennoch haben fi ich ihre Schweine damit futtern. Sch glaube alfo, daß in dieſen Graben irgend einmal ein einziges Samenkorn zufälligerweife ge⸗ kommen iſt, welches ein maͤnnliches Sudividuum hervorgebracht hat, aus welchem hernach von Jahr zu Jahr die gegenwaͤrtige große Menge entſtanden iſt. Denn diefe Pflanze vermehrt ſich nicht nur durg den Samen, fondern auch durch junge Pflänzs hen, we Iche fir anfest, und welche fih in der Folge von der Mutterpflanze abſendern, und fortwachſ ſen. Hinter dem Plan, Bey Ruhleben. Diefe Du \ ah DR So xt \ * *F — N h 44 . 3 — nz ——— — — — My olurus. a, Acer. N u { - Acer. AS bat in diefer Gattung ‚kein Nectarium —— Gleditſch (Forſtw. I. ©, 293. und 296,) ruͤhmt die Blumen a des Acer platanoides und A. Pfeudoplatanus. ihres Honigs wegen. Vom A. campeltre. aber fagt er hierüber nichts. | Der fleifhichte und glatte Körper. | = eher Linné das receptaculum —— iſt die Saftdruͤſe und | augleic) der Safthalter. “ Acer platanoides. Alnter diefem Namen befindet ſich dieſe Sie koͤmmt mit der Linneh Acer ffriatum. Art in det Tegelfchen Plantage. — | Acer. Myofurus. ER 7 r ME nl | | Deeyundzwamnzigſe Klaſſe Polygamia. Außer Bwitterblumen zugleich maͤnnliche oder weibliche Blumen (hen Beſchrelbung des A, Penfylagpienm völlig überein, aber nicht mit dem Synonymon des du Roi; mit welchem hingegen das dort fo genannte A. Penfyluanicum übereinftimmt. der Blumentrauben. SR es An der Bafis des gruͤnen — fand v acht gelbe — — Nadtrag we —— Nach dem Artikel: Linum, © ı3. Myofurus. es Mauſeſchwaͤnzchen. Myofurus minimus. ⸗ — Dlejenl⸗ | — gen Theile dieſer Blume, welche Linné anfaͤnglich Kronenblaͤt⸗ ar, In der er golge aber Nectaria genannt hat, find überaus Klein, Daher babe ic einigemal ſelbſt wer bie Coupe gelnen Saft a 4 denfelben fehen Eönnen, Ein andermal aber, da es ſchoͤnes Wet⸗ 4 ‚ter war, und ich die Blume gegen das Sonnenticht hielt, konnte ich die kleinen glaͤnzenden — mit Bi Augen ſehr ; wohl bemerken. ER —— an den Buchbinder. ‚Die Rupfertafeln werden am Ende des Buds ar Blätter von der Sröffe des Formate deſſelben —— und — Dadurch erhäk der Beſitzer den Vortheil, daß 1) dieſelben beym Gebrauch ganz heraus⸗ gebrochen eingeſchlagen. fallen, und er die Figuren mit Bequemlichkeit betrachten kann, 2) daß fie ihre gutes Anfehen behalten, auch nicht jo lelcht einen Riß bekommen, als wenn fiegebrochen wären, 3) daß das Buch nicht vorne dicker wird, ale nach dem Ruͤcken zu, welches übel ausfieht. Dra Vortheil, welcher hierdurch verloren geht, daß man die Kupfertafeln nicht fo geſchwinde finden kann, indem man diejelben erſt umfchlagen muß, um na | geringer Mühe DeAHaatTen, wenn man a die derfelben in die BR vechter Du die Pemma ——— | Das Synonymon widerfpricht der Befchreibung in zwey Stuͤcken, | nemitch 1) in der Geſtalt der Blätter, und 2) in der Stellung Far DIE Blumen, welche ich unterfuchte, hatten fehon abgebluͤ⸗ het. | Saftdrůſen. RR R SE E ch der Nummer zu fehen, kann man fi mie ; N : Verzeich- Ü r Äcer — — platanoides — ſtrigtum 7 Achillea. MiHefolium 5 Aconitum Napellus s — — Lycoctonum Aegopodium Podagjarıs Aefculus -Hippocaftanum = yPania.: -,; e Aethufa Cynapium , Agroftemma Githago _ . Aiuga pyramidalis Re SAlbuca maior. : 0: Alcea rofea . £ Aletris Gapenfis ee Allium (.,; ae ER - '— carinaum . — — Cepa — —- Schoenoprafum — — fiftulofum — .— Porrum ‘. x —_ _ Vicrorialis R — — vineale . : — — nutans RE, Alfine media Nas Althaea offieinalis . . Alyſſum incanım . 2 Amygdalus Perfica 3 Anchufa officinalis 3 Ändroface villa . . Anemone pratenfis — ———Nepatica — — nemorofa Anthemis Corula ... aruenſis — — Anthericum ramofum .. — — frucefcens - , "Antirrhinum Linaria_ . Ser der abgehandelten Gattungen und Arten. Antirrhinum maius . x K Aquilegia vulgaris RN . S.443 rn — * > — — Arabis alpina — ee ae —378. Arburus Vnede — 278. Arenaria trıneruia . : i ee 270: Ariftolochia Clematitis . . . .—=:153; Afclepias Vinceroxium . .... . — 209. — —. Curaflanica . . 213. — —_ fruticofa x Ä | . N 153. | Afperula odorara . _. — — —“ Aſphodelus fitulofus 2%. Er —299 Aſtragalus Onobrychis — A —192. Atropa phyfaloides . . : . 345. Auena ſatiua — 201. Kram nitida . S ; . ie 183. Azalea vifcofa n Nr = t, ER u N a EI, i —188. Ballota nigra . . . — — Bellis premis , . — ee NE Berberis vulgaris) -&-, . 5 ..— 137. Befleria criftata . N — — Bignonia paniculara i . i Borago oflicinalis . : A . — 160. Braffica campeſtris — — 344; -_ \ oleracea. ,; : ‘ . — 330. Bryonia alba ag - — 268. Butomus vmbellaus : — I C j IOI. ' ER; 0 289. Calendula oficinalis = . ; 0 291. Caltha paluftris . : ee 29 Cameraria latifolia . £ N m 378. Campanula rorundifolia . . , ee — — patula — — 196. — — glomerata. es 198. — — latifolia 31,7 en ‚Speculum . ; R 5 eich niß ©. 320. 1 oo T Capraria biflora . Re Capfıcum grofum |, 1 ; Cardamine Graeca —— 3, — — pratenfis NET Carduus nutans \ . i — —lanceolaätu — Carex Pfeudocyperus . - . Carpinus Berulus , i i ä Celaftrus fcandens DEREN Genraures Cyanus _.. ; Ceraftium aquaticum ..-. — —aruenſe ee, — — vifcofum ee Cerbera Theuetia . 2... Chaerophyllun fyluefire — Cheiranchus incanus . 2.0. Chelidonium maius ea > ‚Chiocoeca noctuma °. "0 Chironia frutefcens a i Chondtrilla iuncea ö ; * Chryfofplenium alternifolium . . Citrus medica ; ET i Cneorum tricoccum we Cochlearia oflicinalis . En ; Colchicum autumnale . , ' Colutea arborefcens ae — rera Comarum paluſtre * Combretum fecundum , NER Conium macularum *; 0 . Conuallaria Polygonatıım — — — ‚multifiora I & Conuoluulus fepium > \ i — — aruenfs . 3 £ em. teicolor . eng Cornus fanguinee . . v. .. u dnaleule, i i — forida . : : es; Coronilla Emerus . ..% Corylus Aucllana . — * —3 | ea ee Benzin tn Crambe Hifpanica es hi 27 ug Fritillaria imperialis — * ——— 189. — rs Craniolaria ke ee a rn Pe Fumaria offcinalis — — — 349. Hieracium murorum — Crataegus monogyna Ne — 269. | . a G — | ; Va Holofteum vmbellactum . er dorepis Diennib Ze. —— 69. — Re 3 Hottonia paluftris | —— Creſcentia Cuiete . — —3 Galanthus niualis a ee, Hyacinchus Mufcari Grocus fariuus — — — 68. Galeopfis Terrahit MER 307, — — racemofus? ER Gucubalus — ee 250. — — cannabna ei... nem * a orientalis ; Er ers — — Galeobdolon — a — 7 ferorinus”. - Cucumis ſatiuus * eg, — 435. Galium x — .— $4 — — comoſus 7— Cucurbira Pepo “ ne nm 33, °..Gaura biennis — . 0. 223. Hydrophyllum Virginicum -Cynara Scolymus ee 373. Geniſta tinctoria 95% Hyofcyamus Scopolia . Rene officinale * ag 39, — pille . ee — — En, "niger — er Ommphalodes 0% —91. Gentiana Pneumonanthe De Hypochoeris radicata D | | E Ü — — Centaurium . a ..=152 — officinalis. 2 re —— Geranium paluſtre — 335. * Datura Stramonium — —— — — Roberianum . 337. ; 5 — J. Delphinium Alacis Eee 277. — — pritene , rn NZ: Jafione montana . . _- Dianthus’fuperbus R } . — 248. — — fyluaieom „5 — — Jafminüum :° .. . nt — deltoides er eier See, fanguineum i — En — Carhufanorum . — — — .— rellexum‘ — en en officinale J — — barbatus a Fr Mole .. — — Impatiens Balfamina . — Dietamnus abs ini 0 235. — — cicutarium . . . .— — _ _ Imperatoria Oftruchium "Digitalis purpurea ee 32 5 — — möfcharum -. . 340% Ipomoea coccinea 5 i — — ambigua U en 32 ee he er, zonale? aan en — repandd Dolichos Lablab —— acerum — elta, - Ms : = : ; :Draba verna .» i eo. nn quercifolium 23 RE Pfeudacorus = | 2 | E = — Geum riuale a 07 = Niphiu. oo. A ve N ar 4 — —— er rl at — Germanica — Echinops —— en 384. Gladiolus communis . 2... Juſticia pulcherrima — “chites - De ee — 138. - Glecoma hederacea . i . .— 301: re | Spam wulgare m nn | .—_ 99. Gratiola officinalis ee rg r — — ee H = Kalmia poliifolia Fer Sr - Wen hifermm. ee — — — a / "Knautia orientalis — a ugs — ‚moneanim”. — 224. Hamamelis Virginia . . > = — er — — anguſtitolium —Namelia erecta RT AT, ‚L. "Erica vulgaris — = = — — 230, — — patens . eg Lamium album _. x . Briophorum hölyfdehyen" ne 9. Helianuthus annuıus Be 373. — purufeum . | Eryfimum Alllaria 0 332. "Helicteres Barunfs . 20.429. Lautana Africana ; — — — ofkcinale ER a Er Carthagenenfis . — Lapfana communis — Erythromum dens cs 2... — 191. Heliotropium Prruuiänum . — 87. Laſerpitium Prutenicum A Euphorbia Cyparflas =». ” — 266. Helleborusniger . . , 206. Lathraea Squamaria ; — we 167. | hd 298. Lathyrus odorarıs > — — Lahyris .... Seren "Hemerocallis Hana 0. eo — = ſatiuus — Euphrafa ofhcmmalis — 315. — sur füme, 02%. ee 203. u paluflris‘ a — — — .— — ° Herackum Sphondylium . . —ıy. — — Iaifolins % — | ——— F Be mr. 2, .@Heweiis matronalis ee er 333. Lauandula Spica . : Ei | —— er I its Er = „ — — _ Lauatera arborea ——— ,„ .:° 2 90. Heuchera American . , . 150. . airus India .. _ » ; : — | £ a j fe tn > Zt Abe Ar ar ne * = 2 — u Fe — ER "m Bi F J } Ri NER * — or 0 der abgehandelten Gattungen und Arten. \ ing Ledum paluftre: 2... — — 240. Myoſotis paluſtris ER, San, '& 88. Phyteuma ſpicatum 2 h ’ Leontodon autumnale , ; —— — 368. Myoſurus minimus FR el — — montanum . A — — Taraxacauım ; . 2. — Mgyrtus communis — 2268. Picris echioides. Leonurus — * 310. \ > | N * — * Pinguicula vulgaris R Leucoinum vernum . : u 18141.— ' a Pinus fyluefris . * | Liguficum Leuifticum , 2 02: 15% Narcifus , . r : . = 182 Pifum ſatiuum u Lilium Martagon . — . 2187. Nepera Cataria. ee TO > Plumeria alba . >. .-— bulbiferum * —139. Nerium Gleander er. —— pudica . . — candidum . \ : EEE = — TZeilanicum - b gear 9 Poinciana-pulcherrima ‘ . Linumvftaifimum . f . 175. Nicotianarufica . . — . m? Polemonium coeruleum — perenne >= R . 16, — — utinota u Polygala vulgaris — Lithofpermum aruene , . — 88 Nigella aruenſi . = 280. Polygonum Fagopyrum " Lobelia vrenst . 3 . age: Nolana proftrara . . s . — 101. — — orientale — Cardinalis .. , 20335. Dymphaca luea . . 0.0972 Populus tremula . & Lonicera Xylofteum A ; u RO, \ o | Portlandia grandiflora . — — Caprifolium . . ? — — Se =hexandfa & Lotus cornicularus 3 a : —364. Ocymum Baſilicum — ..— 31 Potentilla fruticofa . .. | Lunaria rediuiua . - , ; — 331. Oencethera biennis ” „ A — 207. — i ’ Lupinus luteus. , + s 9773858 Ophrys auara „ 2. ie 7 400% Prafiim maius i Lychnis dioeca ; : ; — 25%. Orchis latifolia . n : —401. Primula veris — — — cor. pur, . eh 260. — Morio 6 . TE — 404 — — Auricula — wu: Chalsedonica —— Se EM: — militaris . a ae Piunellainsiigaris" >. Er N —bifolia . 7.2.0420 27405, - Pramüs Cerafüus . # Lyeium Afrum . \ ..— 130. — conopfea . — — 406. —ſpinoſa — — — Americanum Er ; u Ornirhogalum minimum ; = 197, Pforalea biruminofa - . Lycopfis amenfis — —— 98. — — uteun — — — Pulmonaria offeinalis Lyfimachia guadrifolla "2. „69, — 104, ee — nutans . { ; RES Pyrus communis. x ee ugs en — — pyramidalet 4. 14. — "Malüs » 2.2, ULythrum Salicaria * — 263. Orobus niger . 2 R % BE, M | nr | Oxalis Acerofella = ; . 1) | | — 5 ER — corniculata i 2 254. Ranuncnlus SE Malua fylueftris . .» . 0 347: — | p | — — bulbofus- . rotundifolia 2348. — ES ' Ze auricomus = — verticillara R P zo — Pancratiumlittorale , 2 . 183. Raphanus Raphaniftrum ä — Capenfis . — —350. Papauer 272. Refeda odorara . : Marrubium vulgare — . — 309. —— dubium . 5 * — 223 — fruticulofa x Medicago falcara . . ae Pärkinfonia aeuleata- | "+, - Vu 235. Rheum palmatum : , Melampyrum fyluaticum : 3185. Parnaffia paluftris ; ——66 Rhinanthus eriftagalli . ee nemorofum . — 316. Paffiflora -coerulea i 2 . 160. _ Rhodiöla rofee j Meliſſa oficinals . . - . — 31. Pedieularis fyluatica . \, .. = 316. Ribes Grofularia z Meny anthes trifoliara . : . — 102. Peltaria alliacea . — —— 331. — ——— — Mercurialis annua — — 41. Petraea volubilis . en RE: — 327. wi nigrum * Mirabilis longiflora ee ei =: 120, Phafeolus vulgaris * x 353. 359- Ricinus EEE: £ Monarda , er rt. Philadelphus coronarius -. - 367. Rondeleria odorata i MonotropaHypopichys . . . — 238. _ Phlox paniculara , . : . oe 105, Rubus Idaeus° ... Pi ig Muflaenda formofa , > — 119. Phylica ericoides . , z - ar. — Aruicous . . : — — fpinofa — ee: Phyfalis Alkekengi , . — 17, Ruffelia farmentofa - Myagrum Hifpanicum » ..0... 329. — pubefcens . . : — — Ruta graueolens, Er | ee Sf: .® ® ® * 2 ® > — — -. e & DS ER ; . Sn Venyeichniß der abgehendelten Gettungen und Are. ee : rn | — — 8. BEL ‚ Solanum Hauanenfe x ee ©: 129. Valeriana officinalis u ; SS ® , | — — Dulcamara N ü — gr — — Höcas ‘ "Sagina procumbens € — Se Sorbus aucuparia — | a . * — 269. -- Verbafeum Thapfus .. — SEN rl een anne — Spartium ſcoparium — — — Blattaria ar & —— —* — — * 438. ‚Spergula nodofa ea ee * 263. — — nigrüm —— — Saluia pratenſis 20 5% areas, Ä x 264 — — phoenicéeum. -_ —— ne 1.62. Spiraca opulifolia — 5 — 270. Verbena oßicinalis —— — ettie ilata — =, — 64 e Stachys fyluatica SEES > 307. — ' Aubletia . BER FR glutinofa RER * — = paluttfiss, a 4 ; — 308. Veronica — ER x Saponaria officinalis a . . 0248. — recta Be — — * fpicata Kan Ri Sarureia 'hortenfis _.ı» + a suis 300. Stetice Armeria Fa AR B — 173. — maritima . — re montana A i . == 301, Stellaria graminea 3 — — 253. — Chamaedrys . SSaxifraga ftellaris . . — 240⸗ — — Dilleniana . . . —— — — criphyllos . 5 > RR craſſitolia LAT Stratiores alooides . .. . —4t. — . _oflieinalis 5 /. ; =; = granulata os Er en ‚Symphytum ofleinale . Be — 93. — proſtrata = = | tridactylites Fe = 244. Syxinga vulgaris — — u Zi — — ferpyllifoliae . = DE vmbrofa . 20 247. \ er 5 ur hederifolia Scabiofa columbaria ee AR 81. Tagetes . are x > * I Viburnum Opulus S — aruenſis we ee 34- Tamarindus Indica , — — 67. Vicia fepium Be . faccifa — — PO ser, Teucrium fruticans , — ee — 300, — fariua -. Na ER \ ‚Scilla amoena EEE . . 19% Thefium linophylium Ä & i 44. RR De : gs 2 Scleranthus perennis — 247. Thlaſpi burſa paſtoris he 0330, ECEracca — — Serophularia nodfa « u 322. ‘Thymus vulgaris. a a .— 310. Vinca FRA ee ER vernalis —— — Acinos ——3 Ar u m s ; Seurellari galericulata as ER — > Serpyllum, ou me et . minor Den et | — alpina 1 — — * Tilia Europaea . v \ .— 275. Viola odorata PR SR gecale cereale ; ce — 9 — cgrdata, u % Er > . — = "trieoler ” , ; ——— 7elephium —25 ae Americana . NEE a8 RER 276. — paluftris ; — — Serapias longifolia . . —* — | Tragopögen maior we — 365. = es — = — — jatifolia REN . s 414 Trifolium alpefire _ i . . 363. — mirabilis . Serratula aruenks . m 379% — — Melilotus Rena . oo — Vlex Europaeus , . . Sicyos edulis DE e . . 5 436. * — repens = — Vlmus effuſa sulene — — 2851. —— pratenſe ae Si — 364. * a — noctiflora Er, sem 252. u are .,. — — —— 2 Fnltans . 20-48 le an Tropaeolum maius . 72213. Wulfenia Carinthiaca — — qunqueuulnera — * er Tulipa Gefneriana »., 2 — 192. = — — Armee ul. EN SE Tuffilago- Barfara ./ .= 0 — 5 a Silphium perfoliarum ; . . 381. ST ? erafires h : Ren — 376. en a i — Sinapis aruenſis — 334. — — hybrida ee . en | = BERN Sifymbrium arendfum “> x . — 331. — — alba” » | . . . 2 377° | : — Y. —— Sifyrinchium Bermudiana io „41. V, "Yucca gloriofa . £ — Solanum nigrum Guineenſe Ger 128. ; | u — — — ne on war, vulgarmum; . 129. Vaceiniur —— et er a 2. > seen. yrrillus 0m, Zyophyllum Eabago A ’ % | \ “ v ; . EEE EINE ZEIT ; Ye z % ER er > f er 1 EN u. - — — Ss rm, Jin Be. gr h — an £ ER won Er Beh 5 Een E: EN MU EEE 2 — ES a — — | 5 a ee = NR | | | / — Er = —— ag Ws i = ge ger, Be & | — = — * ha = = = ISSSÄÄIDIINIDUEN ; EN : = — = J = =! —0 Sr “ = IN N — 7 \ N | ; 2 SER 1; 1 v F — * * 3 - * \ * = . — * —F x = x * “ ‘ —— — * Be ee Se | * — — — — — * — — — & — — De J ee — —* x —— * — . * > - — u BT ll m ge a Fehr ii » * —TDDPVDDDDDDDDVD— N —IIIILII —TVVV——— T BERN n N AH niit E 1 aller BR x ” l 1), 1 —4 au | A, JENE BER DEU EILER FON * * \ > I TDD——— — TCEEIIIIVV HEN = —IIIIII BSH I J IHNEN ur — — ee ne PTR, N . 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