O =) ———— E | | i | f } (ie N aD een y. Friedau 15. Fuelleborn 15. 25. Funcke 33. R Gaede 223 Gasparini 43. 102. 261. Gaudichaud 34. 187. Gayer 150. 254. Genn nary 217. Gerlach 83. 145. 148. 167. Germar 223. Pi kanes 208. 211. 215. 223. Godron 34. 216. Grenier 216. Greville 223. Grisebach 92. 244. Grisolle 103. Gümbel 84. 145. 167. 209. 211. 212. 214. 215, 252.) Gussone 67. 262. Haage 261. Haidenhain 211, Harless 87. 223, Harvey 52. 104. 119. 179. 54. Hauk 208. Heim 223 Hensel 217. Hering 210. 223. Heufler 43. Heurtier 103. Hiff 104. Saint Hilaire 23. 167. 187. van der Hoeven 223. oefer 86. Hofmeister 52. 179. Hooker 8. 42. 52. 88. 93. 119. 179. 181. 182. 184, 228. ? Hornschuh 223. van Houtte 23, 24. v. a 75. 179. 186. = = N =: 2 nw 5 me > BB ed wv — p= 33. v. Jäger ~ 14. 207. 223. Jamin 35. 103. Jaquemin 223. Jessen 186. Jussieu 23. 109. 118, 142, osst 63 Karsten 223, Kaulfuss 223. Ker 228. 4 J. Heyfelder 9. 162. 205. 223. O. Heyfelder 143. 168. 223. Henfrey 110. 179. 262. nry 223. ore 243. Kieser 223. Sera 35. 155, 186. 203. 233. 239. 261, Klug 223. Koch er 24, 83.84.85, 145. 252 eae 52 conte “ening 92, 224, Lankester 119, | Larrey 217. | Law 119. | pe 9. 22, | 134. 186. Earp 223, Lestiboudois 34, 86, Leuckart 262. ube 207. Léville 52. er = o È sl me * 5 nm Lindley 33, 67, 87. 93. 179. ea ileal each VI eS CS A Linden 33. 188. + D nw A e] Bw Lisi 206. 210. obb 144. a 8. Bi 217. Lu 213. 217. ren 75. 156. Mapp . 213. 215. de Maisonneuve 35.109.187, Maregrave 134. Martins 34. 86, v. Martius gi 134. 203, 209, 213. 223. 228. 99 Mayer Massalonen 103. 216. | Masson 34. Meding bog 207. | Meier £ | Petermann 33. 156, 168,240. en 167. 241. | Peters 203 Mende 223 Pfeifer 233, v. Meyer 15, 223. Philipps 168, Meyer 223, Phoebus 52. 223. Meyen 109. 223 Pierre 103 y è Menechini 42. 67, Mettenius 240, 241. ezger 9, Michaelis 223; Miers 119. 143. 217. 262. Mikan 223. Nöggerath 223. | de Notaris 66, i 43. “peel 33, 42. 66. 143. 168, 223. a a Paxt Payen 2 86, 103, 155, 241, Peixo aa Po 93.134. 254.261. de la Perreaudiere 103.142. v. ee Pietruski Pico 24. 33. 43. 102. . 228. 262. ei 240. Poleck 223, Miller 104. 188. Milde gate 228. Miquel Mirbel kera Mitten 52. Y: _ 104, 205, 243. 252. sa 103, Monnier 241, Montagne 34, 52. 187. Moquin-Tandon 34. 7 86. 102. 109. 155. 167. Pöppig 203. Pringsheim 224. Pursh 42, Purkinge 223, Radetzky 242. Randsome 8, Ralph 144 Rathk en 223, 233; Ray 242 Moris 43. 67, Morre 179, Moretti 142, Newman 97. | | v. Neuwied 223. | Í | Nicol 75 | | | | ve . . - | Nicolajewitsch 25. Rayer 217, Reich 223. Reichenbach35.63.134.241. 223. Reinwaldt 2 Reisseck 223. Rendall 75 Rendschmidt 228. Reusch 24, 208. Richard 34, 51, 52. 86- 102. 155. 223. Riegel 84, Riggs 95. Risso 223. 93. Quenstedt 206. 207. 208, ur on 213. 216. 223. nn | Se oa, Co Ritgen 223. Ritter 208. Robin 86. Rohr 203. v. Römer 75. Rose 207. 212. Rosenthal 223. Roser 208 hd Rossmässler 33. Roux 167, 217. Rube 145. Sadebeck 217. Salm-Dyck 18, 21. Salter 168. Sandri 167. 242. Sandberger 145. Sanguinetti 66. 93. Schacht 16. 261. Schauer 223. Schelver 223. Schenk 15. - Schimper 52. 102, 103, ee = 52. 110. Schlege 1 2 Schleiden er Schlimm 33. Schlossberger 207. 212. Schmidt 15. 43. 52. 148, een 213. Schneider 214. Schnitispahn 84. 145. 166, Schni Schouw 51, Schrank 223. Schröder 83. Schübler 208. 110. 103. 110. zlein 209. 211. 212. Pi Schultz Bip: 21, 53. 63. 66. 83, 85. 97, 145, 167. 207. 210, 212, 223. 241. 255. Schultz 145. 167. Schummel 223. ee 52. 109. 239. ae 15. B. Seemann 92. 93, 119. 150. 186, 211. 212. 214. | 239. 254, | W. Seemann 217, v. Segwitz 10. 15 | Semmola 24 Seringe 103, Seubert 209. 223, Seutin ee Sieber 2 arene 223. 233. as mers 87. iii 213. Smith 217. Smithson 94. Sodoffsky 242. v. Sömmering 223. Spence 118. Spengler 217. Speyer 148. Sprengel 223. Spring 186. Stahl 223. Stevens 8. 143, Steetz 186. 241. Stenzel 224. | AE ni ‚ Stock vV. Sack 208. 215. 168. 234. Swendson 144. Targioni 66, 92, 93. Tausch 241. Thienemann 223, Thomson 7. 119. 181. 182. 218. Tilesius 223. Tineo 67 224, Tele asne ii 52. 110. 367, Turpin 242, Uhland 243. Unger 223, Valentin 223, etc 209. 211.215. 243. | Vescovali 93. Vierordt 210. Virchow 15, 210, Vleminkx 218, Vogel 52. 93. 104. 156. 188, 210. 213. 242. 256. 267. van Voorst 119. | Vortisch 87. | Vrise 167. Wagener 87. 155. 187. u Walker 118. Waiker-Arnott 242. Wallich 93. 228. 242, Jom ah = 137.143, 197, v. ner "223. Walz 84. v. e 155, 203. was 33, 34. 35. 43, 66, 109, 223. Wight 35. 104. 118. 134. Will 9. 210, Willkomm 241. Wirtgen 25. 53. 63.86. 144. 148. 251. Wohlfarth 9. Wright 144. Wutzer 214, Yarrell 118. a 119, n 223, er 102. | Zuccarini 223. Ss en, | Wallace 134, 188, 242,254, Se ed i Nunquam otiosus.“ 7 3 ON eae or ~~ Erscheint am | 5 \ 4. u. 15. jedes Monats, | Insertionsgebühren i | 2 Neugr. pr. Petitzeile. / 6 — | ‘ net BONPLANDIA, sr Redacteur : Zeitschrift Verleger: Berthold Seemann 2 s Carl Rümpler _ in London. für angewandte Botanik. in Hannover. | I. Jahrgang. Hannover, 1. Januar 1853. Ne: 4. | | | PROGRAUU, Diese Zeitung soll dem praktischen Leben gewidmet sein. Alle Pflanzen, welche der menschlichen Gesellschaft nützlich oder schädlich sind, werden in den Bereich unseres Blattes gehören. Die Botanik soll darin ihre Anwendung auf’s Leben finden, und um dieses aus- führen zu können, werden alle Aufsätze möglichst lesbar und schmackhaft geschrieben werden. Wir betrachten als ein grosses Hinderniss, die Wissenschaft volksthümlich zu machen, die trockne Sprache unserer meisten wissenschaftlichen Werke, und wenn auch in neueren Zeiten manche Gelehrte einer leicht verständlichen, angenehmen Schreibart sich befleissigt haben, so stehen diese Bestrebungen doch im Ganzen sehr vereinzelt da und ihre Wichtigkeit auf die Gesellschaft ist noch lange nicht genug gewürdigt. Unsere Zeitschrift wird also mit der bereits vorhandenen Zahl botanischer Blätter nicht den- selben Weg gehen, sondern einem bisher noch etwas vernachlässigten Zweige, der angewandten Botanik, ein eigenes Organ schaffen und so gleichsam eine Ergänzung für die bestehenden Zeitungen der Pflanzenkunde bilden. Leitartikel über Gegenstände von allgemeinerem Interesse werden jede Nummer eröffnen und darin Vorschläge zu Verbesserungen oder zur Abstellung von Missbräuchen, welche den Aufschwung der Wissenschaft fördern oder hemmen, rückhaltlos besprochen werden. Um indess diese Aufsätze frei von äusseren Einflüssen zu halten und ihnen den grösstmöglichsten Nachdruck zu sichern, werden dieselben ohne Namensunterschrift erscheinen. Den Hauptinhalt werden Originalabhandlungen über die neuesten Entdeckungen auf dem | Gebiete der angewandten Botanik bilden, und werden die Medicin, die Pharmacie, die Droguen- die Gärtnerei, die Forst- und Landwirthschaft und die mannigfachsten Gewerbe Nutzen kunde darius schöpfen können. — Reiseberichte, Abhandlungen über Pflanzengeographie und Original- correspondenzen aus allen Welttheilen werden den universellen Charakter des Blattes aufrecht erhalten. — Neuigkeiten werden wir so rasch mittheilen, als unsere vielfachen Verbindungen es gestatten. — Auszüge aus den Verhandlungen gelehrter Gesellschaften und Berichte über dieselben, sowie Biographien und Personalnotizen werden unsere Leser über alle Bewegungen in Kenntniss erhalten. — Erscheinungen auf dem Gebiete der Literatur werden sogleich angezeigt und be- sprochen werden. Gegenkritiken werden, um die Unabhängigkeit des Blattes zu erhalten, nicht aufgenommen; doch wirkliche Irrihümer jederzeit gern berichtigt werden. Beiträge für die „Bonplandia“ können in allen europäischen Sprachen abgefasst werden, er- scheinen jedoch nur deutsch, und sind dieselben entweder dem Hauptredacteur (B. Seemann in | Kew near London) oder dem Verleger einzusenden. Das Blatt wird von Neujahr 1853 ab regelmässig am 1. und 15. eines jeden Monats in einem Bogen hoch Quart bei der unterzeichneten Verlags - Buchhandlung erscheinen und ist seine Ausstattung der Art, dass sie an Einfachheit und Eleganz nicht leicht von einer anderen Zeitschrift erreicht, viel weniger übertroffen wird. Den- noch ist der Preis — 3 aÊ für den Jahrgang — ein sehr mässiger und hat nur in Rücksicht auf eine grosse Verbreitung so niedrig gestellt werden können. — Alle Buchhandlungen und Postämter nehmen Bestellungen an. L - Hannover. pr Carl Rümpler. Do'a k X Ar ———— a een e Pep 3 j nun Die Verfälschung des Thee’s. Es gab eine Zeit, wo man glaubte, dass der schwarze Thee das Erzeugniss von Thea Bo- hea, der grüne das von Thea viridis sei. Allmählig jedoch fing man an, diese Meinung zu bezweifeln, bis endlich die fotaleren Jahre der EEE Platz gemacht haben, dass es nur auf die Zubereitung ankomme, ob diese oder jene Sorte entstehen soll, dass iher Thee, als Rohprodukt, selten oder nie nach Europa komme, und dass überhaupt der Thee sowol in China selbst, als in den aufgeklärten Ländern vielen Verfälschungen unterworfen sei. Die armen Theetrinker! Von allen Seiten tönen ihnen Warnungen entgegen. „Wenn Ihnen Ihre Gesundheit lieb ist“, schreit ein besorgter Freund, „so nehmen Sie keinen Lie-Thee. Wissen Sie, woraus er besteht?“ — „Nun, aus Blättern der Theesträucher!* — „Bewahre! aus nichts weiter als aus Staub, Gummi und Farbe.“ — „Nun, so kaufe ich Gunpowder.“ Re a Oh Sind Sie von Sinnen? Wer bürgt Ihnen für die Ächtheit der Waare? Wissen Sie, was jene runden Körner enthalten? Oft nichts weiter als Mist von Seidenwürmern.“ — „Unmöglich! Wer würde sich erlauben, so etwas zu verkaufen? Wer hat Ihnen solche Märchen aufgebunden ?“ — „Auf- gebunden! Ich wiederhole Ihnen nur das Ergeb- niss wissenschaftlicher Untersuchungen; lesen Sie doch nur die Reihe jener Aufsätze, welche in „The Lancet“, „Hooker’s Journal of Botany“, „Phy- tologist“ und andern gelehrten Zeitschriften er- schienen sind, Sie werden sich bald überzeugen, was für Aroma Sie leider nur zu oft schlürfen müssen.“ Derartige Gespräche werden jetzt nicht selten in England geführt und ohne Zweifel wird auch auf dem Continente eine gedrängte Zusammen- stellung unserer jetzigen Kenntnisse über ein so wichtiges Getränk, wie der Thee ist, nicht unwill- kommen sein. Man kann zwei Arten der Verfälschung unter- scheiden: 1) die Verfälschung von wirklichem Thee und 2) Fabrikate, welche aus fremden Stoffen bestehen und nur den Namen „Thee“ führen. „In „The Manual of Scientific ingeie et fragen Sie, a sagt Berthold Seemann in einem Briefe an Sir William Hooker, „ob in den nördlichen Provinzen von China Indigo oder irgend ein an- derer vegetabilischer Stoff zur Färbuyg von grü- nem Thee gebraucht werde. Ob die Färbungs- | methoden, welche im Norden angewandt werden, von den. im Süden. gebräuchlichen sich unter- scheiden, kann ich nicht sagen; aber ich habe ermittelt, dass in und um Canton, von wo aus jährlich grosse Massen ausgeführt werden, der grüne Thee mit Pulver von Gelbwurz (Curcuma), Gips und Indigo oder oft Berlinerblau gefärbt wird. Sir John F. Davis (The Chinese. Vol. IH. pag. 244.) beschreibt diesen Process sehr gut, begeht aber den Irrthum, dass der ganze Vor- gang des Färbens nur bisweilen geschehe, um einer plötzlich vermehrten Nachfrage Genüge zu leisten, während es jetzt wol bekannt ist, dass der grüne Thee Canton’s seine Farbe nur künst- lichen Mitteln verdankt. Ich hatte so viel gehört von Kupferplatten, von dem Pflücken, Sammeln, Kochen und Aufrollen der Blätter, dass ich sehr begierig war mit eigenen Augen die Zubereitung des Thee’s, über welche verschiedene Werke mir eine verwirrte Meinung gegeben hatten, zu sehen. Einer der grossen chinesischen Kauf- leute führte mich nicht allein in seine eigene Fabrik, sondern auch in die verschiedener an- derer Besitzer. Man schien mir nichts verheim- lichen zu wollen, alles wurde offen gezeigt und mit der grössten Höflichkeit erklärt; ja, ich bin fast geneigt zu glauben, nach Allem, was ich in diesem Lande sah, dass entweder die Chi- nesen sich sehr verändert haben oder dass ihr Wunsch Alles zu verheimlichen und geheimniss- voll zu machen, worüber man so viel erzählt hat, übertrieben sein mag.“ „Der Thee wird unzubereitet nach Canton ge- bracht. Zuerst wird er gereinigt. Weiber und Kinder säubern ihn von den kleinen Zweigen, Samen und andern Unreinigkeiten, mit. welchen er vermischt ist. Die einzigen Sorten, welche man natürliche nennen kann, sind die, welche durch Sammeln in den verschiedenen Jahres- zeiten entstehen; alle übrigen werden künstlich hergestellt. Ohne in die Beschreibung aller dieser Methoden einzugehen, wird es genügen eine als Beispiel anzuführen. Eine Quantität von Bo- hea Souchong warf man in eine eiserne Pfanne, welche sich über einem gelinden Feuer befand. Die Blätter wurden so lange umge- rührt, bis sie durch und durch erhitzt waren und dann verschiedene Farbestoffe hinzugefügt, auf etwa 20 Pfund Thee ein Esslöffel voll Gips, ebensoviel Gelbwurz und zwei oder drei Löf- fel voll Indigo. Der Thee nahm sogleich eine bläulichgrüne Farbe an und nachdem er noch CE. Cr. — an ee Cro se a ‘2 TR TE RT einige Minuten umgerührt war, wurde er aus der Pfanne genommen. Die Blätter hatten na- türlich von der Hitze sich zusammengezogen und verschiedene Gestalten angenommen, und aus diesen wurden die Sorten durch Sieben her- gestellt. Die kleinen, länglichen Blätter fielen durch das erste Sieb und wurden Young Hay- san, während diejenigen, welche eine rundliche, körnerarlige Gestalt angenommen hatten, durch das letzte Sieb fielen und Choo-cha oder Gun- powder genannt wurden.“ Der schwarze Thee, besonders Congo und Souchong, ist durchschnittlich der ächteste. Von 35 Proben, welche untersucht wurden, fand man 23 ächt und 12 verfälscht. Die verfälschten Sorten waren die wohlriechenden Pecco und Caper, Chulan oder Black Gunpowder, sowie Nachahmungen derselben von Theestaub. Die Verfälschung bestand darin, dass man das Aussehen des Thee’s zu verbessern gesucht hatte, indem man die Blätter mit Reissblei (Gra- phit), gepulvertem Glimmerschiefer, Indigo und Gelbwurz gefärbt hatte. Die Theetrinker können sich deshalb der Hoffnung hingeben, dass, so lange sie bei Congo und Souchong bleiben, sie wirklichen Thee geniessen; sobald sie aber die wohlriechenden Sorten oder grünen Thee gebrauchen, so können sie fast immer annehmen, ein verfälschtes Getränk zu erhalten; denn un- glücklicherweise haben in der Verfälschung so- wol chinesische, als europäische Betrüger ei- nen Erfolg gehabt, der einer bessern Sache werth gewesen wäre. Im Jahre 1843 waren nicht weniger als 8 Fabriken in London und noch mehre in den übrigen Theilen der vereinigten Königreiche, welche sich lediglich damit beschäftigten, ge- brauchte Theeblätter aufzukaufen und wieder so zuzubereiten, dass sie dem ächten Thee auf das Täuschendste glichen. In’den Gasthöfen, Kaffee- häusern u. dergl. Orten wurde der alte Thee für etwa 24 — 3 Pence das Pfund aufge- kauft, nach den Fabriken gebracht, mit einer Auflösung von - Gummi vermischt wieder ge- trocknet und endlich je nachdem schwarzer oder grüner Thee gebildet werden sollte, mit den verschiedenen Farbestoffen und wohlrie- chenden Substanzen versetzt. Alles dieses wurde auf so grossartigem Fusse betrieben, dass die Krämer durchaus‘ nicht hineingezogen wurden | und wol in den meisten- Fallen nicht wussten | | licherweise sind jetzt diese Theefabriken gesetz- lich verboten, doch unterliegt es keinem Zwei- fel, dass dieser Erwerbszweig noch auf das Eifrigste betrieben wird. Eine andere Art der Fabrikation besteht darin, dass man die Blätter der Ulmen, Rosska- stanien, Weiden, Pappeln, Schlehdorn und ver- schiedener anderer adstringirender Pflanzen in Thee umwandelt. Es ist wahrscheinlich diese Art der Verfälschung eine der ältesten. Wir erinnern daran, dass frühere Botaniker, ehe sie den wahren Theestrauch kannten, sich abmühten, die Blätter, welche man ihnen als Thee zusandte, zu entfalten und zu bestimmen. Mehre erklärten dieselben für identisch mit denen europäischer Gewächse, und ohne Zweifel. hatten sie Recht, obgleich sie bei der Entdeckung des wirklichen Theestrauches dem Hohne ihrer Collegen aus- gesetzt waren. Die widerlichste Verfälschung des Thee's ist die, welche zu ihren Zwecken sich wirklichen Schmutzes bedient und deshalb nur als roher Betrug bezeichnet werden kann. Die Chinesen selbst machen aus dem Staube, welcher sich in den Theekisten vorfindet, vermittelst Gummi’s und den üblichen Farbestoffen eine Sorte, wel- che sie die Aufrichtigkeit haben Lie- oder fal- scher Thee zu nennen. Diese Sorte wird selten allein verkauft, sondern meistens mit andern schlechten Theearten vermengt; doch kommt sie auch oft in Massen nach Europa. Noch kürzlich versuchte man im englischen Zollhause die üb- lichen Abgaben dadurch zu vermeiden, dass man eine Ladung Lie-Thee nicht für ein Natur-, sondern Kunstproduct auszugeben sich bemühte. Diese Unverschämtheit wurde jedoch gebührend zurückgewiesen und der hohe Zoll, der sonst gewöhnlich der Einfuhr des Lie- Thee’s seines geringen Preises wegen, hinder- lich ist, musste voll gezahlt werden. Ausser- dem ist neuerdings ermittelt worden, dass oft der Mist der Seidenwürmer zur Herstellung von Thee und seiner rundlichen Form wegen, gern zu grünem Gunpowder benutzt wird, doch ist es zu hoffen, dass diese Verfälschung seltener vorkömmt, als einige zu glauben scheinen. Die Soma - Pflanze. In der Asiatischen Gesellschaft zu London dass sie verfälschte Waaren verkauften. Glück- | verlas man vor Kurzem einen Brief von Dr. a. rn ~ a Pas ae rr Royle, worin derselbe versuchte, nach den naturhistorischen Andeutungen der Vedas die etwaige Heimath, in der diese heiligen Bücher geschrieben, festzustellen. Er zeigte, dass in den Schriften kein Beweis enthalten sei, wel- cher gegen ihren indischen Ursprung zeuge. Der merkwürdigste Gegenstand seiner Untersuchung war die Soma (Asclepias acida. Roxb.), eine Pflanze, welche eine so wichtige Rolle in den re- ligiösen Ceremonien der alten Hindus spielt und nicht leicht mit einem andern Gewächse ver- wechselt werden kann. Er machte auf den blatt- losen Stengel und auf die aus den Gelenken entspriessenden Blumen aufmerksam, und fügte hinzu, dass der in dem Stengel enthaltene Milch- saft ein mildes Getränk von angenehmem säuer- lichem Geschmack sei. Er berichtete ferner, dass die Pflanze, obgleich über grosse Strecken ver- breitet, nur stellenweise in Indien vorkomme; dass sie im Ganges-Thale unbekannt sei, doch an vielen Orten in der Präsidentschaft Bombay und Mittel-Indien bis an die Coromandel-Kiiste sich vorfinde, dass sie in Punjab gesehen wor- den und von Herrn Elphinstone in der Indi- schen Wüste gesammelt worden sei. Dr. Royle zog aus diesen Thatsachen den Schluss, dass die ältern Hindus nur im westlichen Indien die Soma in hinreichender Menge für ihre täglichen Opfer erhalten konnten. Er sprach ebenfalls die Behauptung aus, dass die Hindus nur im west- lichen Indien die See kennen konnten, und des- halb nur dort die See betreflende Gesetze mach- ten, dass überhaupt die Hindus dort einen solchen Gipfel der Bildung erreicht hatten, dass die Araber und Phönizier nach ihren Manuscripten gelüsteten, als sie die Gewürze und andere Erzeugnisse In- diens durch das rothe Meer und den persischen Meerbusen den andern Völkern der alten Welt rten. : Giftige Cichoriaceen. Unter den Cichoriaceen giebt es sehr giflige Arten; Beweise dafür sind das Hieracium viro- sum. Pall., — welches oft mit H. Sabaudum verwechselt wird — und vorzüglich die Crepis lacera. Ten. (Fl. neap. II. p. 179. t. 79. — Ejusd. syn. p. 402. — DC. pr. VIL p. 161.) Te- nore sagt von ihr in seiner Synopsis pag. 403.: „Venenatissima planta lacte maxime acri scatens; eademque cum he sponte nascentibus Chicoreis ad juscula conficien a lecta, saepe illa comedentes miser- ayyw, ich erw _ geboren. v. Martens in seinem über Crepis lacera. Ten. »Die Angina der Neapolitaner (Erwürgeriun, von yo, würge), in den Abruzzen Castellone genannt, wächst immer in der Nähe von Kalkfelsen ä n der untern Waldregion der Apenninen von den Aiia bis Calabrien, namentlich auf dem Gargano, wo sie schon Micheli (Hort. pisan. p. 81.) als ein Kraut ne welches die Schweine pre in der Valle ura, in den Bergen von Caserta, von Anienza, auf dem Monte vergine, an der Da di Murano in DETRITI citeriore und auch „Italien“ berichtet auf den nie- Ginosa. Die der Wegwarte und anderen Mitgliedern dieser Familie ähnlich, welche von den Landleuten in Menge gesammelt und gegessen werden, und da diese Pflanzen alle im Frühling, ehe sie blühen, genossen werden, so ist die Verwechslung sehr leicht und eine Vergiftung durch die Angina nichts Seltenes. Gussone zeigte sie mir auf dem Monte Sant’ Angelo über a bei Neapel in einer Höhe von etwa 2500 Fuss über dem Meere und erzählte von einer Familie, welche die yee in einer Cichorien- suppe gegessen hatte. Die Frau und die Kinder star- ben unter den fürchterlichsten Schiörz zen, nur der Mann wurde gerettet. Am 21. Juli war sie in voller Blüthe und an dem Strausse Bean goldgelber Blumen und an dem mehligen Anfluge, welcher besonders dem obern Theil der Pflanze ein weisslich-graues Aussehen giebt, leicht zu erkennen. In diesem Zustande wird ihre Kenntniss von Mund zu Munde TORE und die Weg- eng meiden dann ing die "Stellen, melchen im Sommer die Erwürgerinn gesehen wor- Dr. . H. Schultz, bipont. vy Thomas Edmonston. Thomas Edmonston war der älteste Sohn von Dr. Laurence Edmonston auf den Shet- land-Inseln und wurde am 20. September 1825 auf dem Landhause seines Oheims zu Buness Er war ein sehr schwächliches Kind und die grösste Sorgfalt war erforderlich, um seinen lebhaften Geist so lange von der Ar- beit abzuhalten, bis sein Körper etwas kräftig geworden war. Er hatte kaum sein 4. Jahr erreicht, als er, zur Verwunderung seiner El- tern, auf eine eigenthiimliche Weise sich selbst das Lesen lehrte. Er bat Bekannte, ihm einige Stellen aus irgend einem Buche vorzulesen und, da er ein ausserordentliches Gedächtniss besass, so war ein zwei- bis dreimaliges Lesen genü- gend, um dieselben ihm einzuprägen; er lernte dann die Worte vom Buche und vermied dadurch das Buchstabiren. Zu jener Zeit schon zeigte er Vorliebe für Naturgeschichte, besonders Or- CR —TN = er a) nena 0". ED nithologie, wol theilweise durch seines Vaters Geschmack an dieser Wissenschaft geweckt. So gross war des Knaben Beobachtungsgabe, dass, wenn ein Vogel ihm gezeigt wurde, er sogleich den Namen desselben durch Nach- | schlagen in „Bewick’s British Birds“ zu finden vermochte, und dieses. war zu einer Zeit der Fall, als er noch nicht deutlich sprechen konnte. Er war nicht zufrieden, bis er den wissen- schaftlichen Namen eines jeden Thieres, welches er sah, wusste und diese Neigung leitete ihn frühzeitig zum Erlernen des Latein und später des Griechischen. Er war acht Jahr alt, als er seine Aufmerksamkeit auf Pflanzen zu richten begann, und vier Jahre später traf er Herrn James Macnab, welcher eine Reise durch Shetland machte, und indem er ihn um den Namen der Arenaria Norvegica fragte, lie- ferte er seinen ersten Beitrag zur Britischen Flora, da der Knabe bis dahin vergeblich sich bemüht hatte, in den über britische Pflanzen handelnden Büchern diese Art aufzufinden. Herr Macnab spornte seinen Eifer an, und seit die- | ser Zeit wurde das Studium der Gewächskunde | von ihm auf das Leidenschaftlichste betrieben. Im 14. Jahre machte er einen Ausflug über die Shetland-Inseln, und sammelte den ersten Stoff zu seiner „Flora of Shetland“, welche 1845 erschien. Edmonston’s erste Erziehung war in seiner Heimath von seinem Vater geleitet worden, doch seit 1541 wurde dieselbe in Edinburgh vollen- det, wo er, ausser Physik und Sprachen, Botanik nach Graham’s Vorlesungen studirte. Schon 1843 hielt er Vorlesungen über Pflanzenkunde in Lerwick und in dem folgenden Jahre in Elgin und Forres. Während des Winters von 1843 —44 brachte er in Aberdeen unter Dr. Macgillivray’s Anleitung zu und entdeckte eine neue Molluske, welche jetzt seinen Namen trägt. Im Frühjahr bewarb er sich um die Pro- fessur der Naturwissenschaften an der Ander- son’schen Universität zu Glasgow- und wurde mit grosser Stimmenmehrheit ernannt. Eben hatte er sich in Glasgow niedergelassen und seine Vorlesungen vorbereitet, als ihm die Stelle eines Naturforschers der Königlich-Britischen Fre- gatte Herald angeboten wurde. Sein sehnlichster Wunsch, Reisen zu machen, war nun der Er- füllung nahe, er zögerte nicht, die Stelle anzu- nehmen und begab sich auf das Schiff, ohne selbst zuvor seinen Eltern Lebewohl sagen zu können. Crt Im Juni 1845 verliess er Portsmouth an Bord des Herald und besuchfe Teneriffa, Rio de Ja- neiro, die Falkland-Inseln, verschiedene Häfen in Chile, Peru und Ecuador. Überall entwi- ckelte er grosse Thätigkeit, und er würde sicher eine reiche Ausbeute ‚während der Reisen ge- macht haben, wäre nicht plötzlich sein Wirken vereitelt worden. Im Anfange’ des Jahrs 1846 ankerte der Herald beim Flusse Sua in der Bucht von Atacamas, an der Küste des Frei- staates Ecuador, und am 24. Januar begab sich eine Gesellschaft von Officieren, unter ihnen Edmonston, ans Land, um eine Ausflucht in die Wälder zu machen. ‘Gegen Abend kehrten alle an den Strand zurück, doch da die Bran- dung sehr hoch ging, und das Boot, welches die Oflieiere,an Bord führen sollte, etwas fern vom Ufer lag, so nahmen die Matrosen, welche bereits durchnässt waren, die Officiere auf den Rücken und trugen sie hinein. Als Edmonston sich näherte, entlud sich durch ein böses Un- gefähr eines der im Boote befindlichen Gewehre, die Kugel durchbohrte seinen Kopf, er stiess einen leisen Schrei aus und stürzte von den Schultern des Matrosen ins Wasser. Er wurde sogleich wieder herausgezogen, doch alle Spuren des Lebens waren verschwunden. Die Kugel war ins Gehirn gedrungen. Am folgenden Tage wurde er auf einer kleinen Landzunge begraben und ein einfaches Brett bezeichnet die Stätte, wo sein Leichnam der Mutter Erde zurückge- geben wurde. Wenn seine Verwandte und Freunde um ihn weinen, so hat die Wissenschaft nicht minder Ursache, um ihn zu trauern. Wäre Edmon- ston am Leben geblieben, so würde er gewiss einer der ersten Botaniker seiner Zeit geworden sein. Er hatte bereits, so jung er war, eine Flora des nördlichsten Theiles der Britischen Inseln herausgegeben, und viele werthvolle Bei- träge zu Newman’s Phytologist geliefert. Das Brett, welches sein Grab bezeichnet, wird in der Zukunft vergeblich gesucht werden; doch der Naturforscher wird an den Ufern jenes Meeres, an denen sein begabter College starb, einen immergrünen Strauch mit röthlichen Blü- thenrispen finden — Edmonstonia pacifica. Seem. — das Denkmal, welches ihm sein Nach- folger gesetzt hat. en n —~Q ere 3 Neue Bücher. Die Königlichen Gärten zu Herrenhausen bei Han- nover. Ein Führer durch dieselben von Hermann Wendland. Mit zwei Plänen. kl. 8. 90 Seiten. Hannover, 1852, Hahn’sche Hofbuchhandlung. Der Königliche Berggarten zu Herrenhausen verdankt seine Entstehung dem 17. Jahrhundert. Schon im Jahre 1665 liess Herzog Johann Fried- rich an die Stelle des Schlosses zu Herren- hausen ein Lusthaus bauen, welches später ver- grössert wurde und bis auf einige Abänderun- gen seine gegenwärtige Gestalt erhalten hat. Der Berggarten soll schon zu damaliger Zeit zur Er- ziehung von Küchengewächsen benutzt worden sein, hat aber kaum 5 seiner jetzigen Grösse (48 Morgen 40 Ruthen) besessen. Sein Name ist ihm wahrscheinlich beigelegt, weil er auf einer Hügelreihe liegt, die sich auf der nördlichen Seite der Hannover-Bremer Landstrasse diesseits und jenseits Herrenhausens hinzieht. Im Jahre 1755, nach Anderen 1757, wurde das grosse, im Som- mer 1850 abgebrochene, 120 Fuss lange Glas- haus, für damalige Zeit vielleicht das grösste Deutschlands, nebst einem Ananashause gebaut. Im Jahre 1778 bestanden schon 3 Häuser, denen besonders viel Kaffeestriucher, Orangen, Myrten, Granatbäume und suceulente Pflanzen ge- zogen wurden. 1791 wurde das jetzt noch ste- hende älteste hohe Haus nebst einigen Treibkästen gebaut. Später (1795) kamen die ausländischen Bäume und Sträucher, die bis dahin auf der Obst- baum-Plantage gezogen waren, hinzu Ungefähr von 1780 bis zum Beinis 1798 führte die Direction der Geheime Kammerrath von Hake, der besondere Liebe für die Pflanzenwelt besass und hauptsächlich den Grund zu den später so berühmten Sammlungen legte. Ihm zu Ehren wurde von Schrader und Wendland die neu- holländische Gattung „Hakea“ benannt. Auch in. | land. Hannover 1798 wurde unter seiner Direction der Ruf des Gartens | durch den in Herrenhausen angestellten Botaniker | hat und deren Grund dadurch gelegt wurde, Fr. Ehrhardt zuerst verbreitet, einen Mann von umfassender Bildung und scharfem Beobachtungs- geiste, der, wenn ihm eine grössere Einwirkung auf die Verwaltung gestaltet gewesen wäre, seine bedeutenden Kenntnisse mehr zum Netionsder Anstalt angewendet haben würde. Zeugen seiner Wirksamkeit sind seine „Beiträge zur Naturkunde | und den damit verwandten Wissenschaften, Han- — nover 1787 — 1791.“ Dem administrativen Theile in der Leitung des Gartens stand von 1795 bis 1828 der In- re spector J. Ch. Wendland, der Grossvater des Verfassers, vor, der mehre Schriften, die Be- zug auf die Pflanzensammlungen haben, veröf- fentlichte: 1) Sertum Hannoveranum etc., von Schrader und J. Ch. Wendland. Göttingen. gr. Fol. 1795. 2) Botanische Beobachtungen nebst einigen neuen Gattungen und Arten von J. Ch. Wendland. Hannover 1798. Fol. 3) Eri- earum icones et descriptiones. J. Ch. Wend- . 4°. 4) Hortus Herren- husanus. J. Ch. Wendland. Hannover 1798. 5) Collectio plantarum tam exoticarum quam indigenarum. J.Ch. Wendland. Hannover 1808. 4°. Im Jahre 1828 folgte ihm der Inspector Mertens auf einige Zeit und diesem dann der Inspector H. L. Wendland, der noch jetzt dem Garten vorsteht. Dieses Letztern „Commentatio de acaciis aphyllis“ (Hannover 1820. 4°.) nimmt Rücksicht auf die Herrenhäuser Sammlung, so- wie von ihm mehre Pflanzen des Gartens in den »Beitrigen zur Botanik von T. Bartling und H. L. Wendland“ (Göttingen 1824. 8°.) und in verschiedenen Zeitschriften beschrieben sind. Nach Herrn von Hake wurde die Direction bis 1801 von dem Geheimen Kammerrath von Grote und nach ihm bis 1831 von dem Geheimen Kammerrath von der Wense gefiihrt. Von 1831 an begann eine neue Aera, indem die Direction dem Oberhofmarschall von Stein- berg übertragen wurde. Wenn auch unter von der Wense’s Direction Viel geschah, so entsprach doch nicht Alles den Forderungen der Wissenschaft und den Fortschritten, welche an anderen Orten mit reissender Schnelle gemacht wurden. Herr von Steinberg steckte sich das Ziel, den Garten zu einem der geachtetsten Deutschlands zu machen, was ihm denn auch während sei- ner Direction bis- 1846 ziemlich gelungen ist. Gleich im ‘Anfang seiner Wirksamkeit stiftete er eine Bibliothek, die sich namentlich fiir den Berggarten von unschätzbarem Vortheil erwiesen dass im Jahre 1832 die Büchersammlung des verstorbenen J. Ch. Wendland angekauft wurde. Das Ziel, welches sich Herr von Steinberg gesetzt hatte, wurde mit Eifer von seinem Nach- folger, Herrn von Malorti, verfolgt. Der Bau eines grossen Palmenhauses wurde sogleich be- gonnen und schon im Jahre 1848 vollendet; Ver- schönerungen aller Art wurden angebracht und eine Anzahl neuer und seltener Pflanzen ange- kauft. Gleichzeitig waren die übrigen Königlichen TER, —nt a = RENNEN EN Fe E ee Se ee Gärten bei Hannover fortgeschritten, und sind jetzt so grossartig, dass wir mit Freuden eines so wohlunterrichteten „Führers“, wie ihn Herr Hermann Wendland anbietet, uns bedienen. Der Plan des Buches ist derselbe, welchen F. Scheer in seinem allerliebsten Werke: „Kew and its gardens“ und später Sir William J. Hooker in seinem „Guide“ verfolgt. Historische Notizen, Bemerkungen über nützliche und merk- würdige Pflanzen, Beschreibungen der Gewächs- häuser und sonstiger Einrichtungen bilden den Hauptstoff der Besprechung, und um unsern Lesern einen Begriff von der Behandlung des Stoffs und der Schreibart des Verfassers zu ver- schaffen, lassen wir einen Auszug des Werkchens folgen: »Das Palmenhaus liegt mit seiner Fronte gegen Siiden, ist 115 Fuss lang, 32 Fuss tief und 42 Fuss hoch. Die Grundform des Hauses bildet ein rechtwinkeliges Viereck, jedoch mit der Abweichung, dass die Wände uf der Nord- und Südseite in der Mitte nach Aussen hin ausgeschweift sind, und auf di tunde gebildet wird, an die dann das östliche und west- liche Ende Hauses sich als Flügel anschliessen. pie Tiefe des Hauses in diesem rotundenartigen Theile eträgt 49 Fuss. Die gerade aufrechtstehenden Fenster- E mit Einschluss des etwas hohen Gesimses der West-, Süd- und Ostseite sind 33 Fuss hoch. n durch den Haupteingang an der Südseite ein, so Gall er Auge auf eines der prächtigsten menr plare der Sammlung, auf Livistona australi Pflanze stammt aus dem tropischen Theile et, und gehört zu fon Palmen mit fächer- oder schirm- förmigen Blättern; sie kam als kleine 14 Fuss hohe Pflanze 1827 hierher und hat jetzt eine Höhe von 25 Fuss erreicht. Der nackte Stamm ist 8 Fuss hoch und misst einen Fuss vom Boden ab 5} Fuss im Umfange; die Krone zählt ae über 80 Blätter. Die Pflanze steht mit ihrem Gefä s hohen. Po- e Menge schöner, durch ihre Blattform aus- gezeichneter Pflanzen befinden, unter ihnen die schöne, dunkelgrün gestreifte, Calathea (Maranta) zebrina, Begonia rhizinifolia etc. Der Weg, welcher um diese Stellage führt, bringt den Besucher an der Rück- seite des Hauses zu einem Sitze zwischen Tropenpflanzen, unter denen die Dattelpalme, Phoenix dactylifera, zu bemerken ist. Die Früchte bilden einen wichtigen Han- delsartikel; der Wohlgeschmack derselben ist bekannt, weniger vielleicht ihre ‚grosse Nützlichkeit, da sie in Nord - Afri e © 8 das, von Epheu üppig umrankt, auf der westlichen Seite des Hauses ein schönes Exemplar der Livistona chi- Cry nensis. und auf der östlichen eine schine}Strelitzia rechts und links in den Weg von den Wiinden tas ect längs den Seiten des Hauses herumläu m Mittelwege des östlichen Flügels steht nde der Peo Bambusa latifolia, eines der ansehnlichsten Gräser, dessen starke Triebe im Vater- lande während eines Sommers über 100 Fuss hoch werden.“ Die Länge, zu der dieser Aufsatz bereits wider unsern Willen gediehen ist, verhindert uns, den Gegenstand noch näher zu besprechen. Er würde geeignet sein, die fehlerhaften Ein- richtungen und Missbräuche in den Pflanzen- gärlen unseres Vaterlandes einer strengen Be- urtheilung zu unterwerfen. Wir wollen die Sache auch nur hinausgeschoben haben, um sie später um so gründlicher beleuchten zu kön- nen; wenn nicht bis dahin Mr. Dodman den hannoverschen ‚Gärten bereits einen Besuch ab- gestattet hat und gleichsam mit halbem Auge schon bemerkt hat, dass die Gewächshäuser im botanischen Garten zu Göttingen eher den Namen von Wohnungen für Pflanzenproletarier verdie- nen, denen Mangel an Raum und Licht ihr schön- stes Erbtheil, die jugendliche Frische, geraubt hat und die noch von Glück sagen können, wenn sie nach dem langen Winter, ohne verfault zu sein, die warme Frühlingssonne noch einmal wieder schauen; während andererseits der Berg- garten nur deshalb über grossarlige Mittel zu gebieten zu haben scheint, um den Königlichen Gemiichern einige Schmuckpflanzen und den Da- men des Hofes Ballsträusschen zu liefern. en a Zeitung. Grossbritannien. London, 14. December. Die Beschreibung der Reise des Dr. Thomas Thomson ist unter dem Titel: „Western Himalaya and Tibet“ er- schienen. Dr. Thomson, der Sohn des kürzlich verstorbenen berühmten Chemikers, war Mitglied der Gesellschaft, welche die Indische Regierung nach Tibet sandte, um jenes Land zu durchfor- schen. Er drang vor bis zum Karakoram-Passe, der auf der Gebirgskette liegt, welche das Fluss- gebiet des Indus von der Ebene von Yarkand trennt; er ging über das Himalaya-Gebirge an drei verschiedenen Stellen, besuchte Kashmir und Iskardo, und kehrte im Jahre 1851 nach Pu I ——— PPO c Cre Fan pe) England zuriick. Er wird sich noch einige Zeit hier aufhalten, um sein reiches Herbarium zu ordnen. Der grosse Antheil, welchen man jetzt an ost- indischen Rhododendron nimmt, hat den Buch- händler Lovel Reeve bewogen, durch den Maler Stone ein Ölgemälde anfertigen zu lassen, welches Dr. J. D. Hooker in einem asiatischen Anzuge und in dem Augenblicke darstellt, wo er die meisten Being gi entdeckt. Im Hin- tergrund Gipfel des Himalaya, im Vordergrunde üppige Gebüsche von Rhododendron, von denen die Eingebornen ed - Lh 1 }J D.: } PE N ges Das Ganze macht einen angenehmen Eindruck. Dr. Hooker selbst ist nicht gut getroffen, wenigstens nicht so ahnlich, wie in der von George Randsome veröffentlichten Gallerie der in Grossbritannien lebenden Gelehrten. Das Bild soll durch Steindruck vervielfältigt werden, und der Erlöss der Linné’schen Gesellschaft zu Lon- don zu Gute kommen. Die Rhododendron werden jetzt wol in der Mode bleiben. Auf Borneo sind viele entdeckt, und ganz kürzlich hat ein Ver- wandter des berühmten Nuttal eine Anzahl neuer | aufgefunden. Wenn man bedenkt, dass die vielen en, womit wir in den letzteren Jahren bekannt gemacht sind, eigentlich nur im Fluge gesammelt wurden, und dass grosse Strecken, sowol im indischen Archipelago, als auf dem asiatischen Festlande, noch zu untersuchen sind, so kann man sich der Hoffnung hingeben, noch eine Menge von herrlichen Rhododendron - Arten aus jenen Gegenden für unsere Gärten zu gewinnen. William Stevens, Conservateur des Hoo- | Loddiges, ker’schen Herbariums, ein Nachfolger Dr. Plan- | chon’s, arbeitet gegenwärtig an Bromfield’s „Flora Vectensis“ oder Flora der Insel Wight und der Grafschaft Hampshire. Dr. Bromfield starb bekanntlich im Jahre 1851 auf seiner Reise | im Morgenlande, doch seine hinterlassenen Ma- | nuscripte zu obigem Werke sind so vollständig, dass es wenig bedarf, um ihnen die nothige Form | zu geben. Das grosse ei, — Gecbinde wird in seiner neuen Heimath, Sydenham, nicht als blosser Vergniigungsort dienen, sondern auch der Wis- senschaft von Nutzen sein. Die reichste Palmen- | sammlung der Welt, die des Handelsgärtners ist von der Verwaltungsbehörde des Crystallpalastes angekauft worden, Pflanzun- gen werden das kiinstliche und natiirliche System des Gewächsreichs erläutern, ja man spricht so- gar von einem anzulegenden Berge, welcher die Verbreitung der Pflanzen über die Erde ver- anschaulichen soll. Eine besonders zu erbauende Eisenbahn wird die Besucher nach Sydenham führen; Wasserkiinste, die höher springen, als die höchsten Frankreichs, Blumen, Statuen und Sehenswürdigkeiten aller Art werden Herz und Sinn erfreuen. Australien. Swan River. James Drummond ist nach Hooker’s „Journal of Botany“ von einer 15mo- natlichen Reise in das Innere von Australien heimgekehrt. Die Entdeckung mehrer neuer Gattungen und Arten, sowie eine reiche Samm- lung getrockneter Pflanzen, belohnten seine Stra- pazen. „Ich würde mehr gesammelt haben,“ schreibt J. Drummond, „wenn die Eingebornen nicht so lästig gewesen wären; ich konnte nur stark bewaffnet und in Begleitung von berittener Polizei meine Ausflüge machen. Mein Sohn John, wie ich selbst, konnten uns öfters nur mit genauer Noth vor unseren Verfolgern retten. Zu einer Zeit waren 200 Eingeborne zu einem Mahle, welches von unseren Leichnamen gemacht werden sollte, eingeladen; glücklicher Weise misslang dieser mörderische Plan.“ Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. Biicheranzeigen. m Verlage von Carl Riimpler in Hannover ist erschienen: Die Volksnamen der Amerikanischen Pflanzen gesammelt Berthold Seemann. gr. 8. geh. Preis 1 Thaler. in Europa eingeführten Acacien, ia ichtigu Tate Te Namen von Berthold Seemann. Mit 2 farbigen Kupfertafeln. gr. 8. geh. Preis 20 Neugr. Druck yon August Grimpe in Hannover. rr cr Nunquam otiosus.“ Erscheint am | 1. u: 15. jedes "a Preis des Jahrg. 3! | ra Redacteur: Berthold Seemann in fondon _ BONPLA Zeitschrift für angewandte Botanik. ug Fr J . pr. Petitzeile. / I Verleger: Carl Rümpler in Hannover. I. Jahrgang. Hannover, 1. Jannar 1853. Ns yO Na m Das 200jährige Jubiläum der Kaiserlich Leo- poldinisch-Carolinischen Akademie der Natur- forscher, welche die „Bonplandia“ als ihr officielles Organ betrachtet, ist ein Er- eigniss von solcher Wichtigkeit für die Wissen- schaft und die gesammte gebildete Welt, dass wir uns entschlossen haben, um einen ausführlichen Bericht über die Feier derselben in Wiesbaden geben zu können, dem Gegenstande eine Extra- nummer zu widmen. — —_ | Die zweite Säcularfeier Kaiserlich re rte ts nischen Akadem der he imi oes (Von unserem eigenen Berichterstatter.) Wiesbaden, October 1852. Das Präsidium Kane BES die Feier des Eintritts der Akademie in. das dritte Jahr- -hundert von dem ersten Januar, dem eigentlichen Stiftungstage, in Erwägung der ungünstigen Jahreszeit, bis zur Versammlung der Naturfor- scher und SE in Wiesbaden zu verschieben, um sie im Schosse dieser Versammlung zu begehen. Die Einladung des Präsidiums an die Mitglieder und Freunde der Akademie zur Theilnahme an diesem Feste hatte den erwünschten Erfolg ge- habt und ausser dem Präsidenten, Nees von Esenbeck, hatten sich die Adjuncten, Pro- fessor Lehmann, Obermedieinalrath Jaeger, Professor Heyfelder, Professor Will und zahl- reiche Mitglieder eingefunden. Die Feier wurde am 21. September im grossen Kursaale dadurch eröffnet, dass der Obermedicinalrath Jaeger aus Stuttgart folgende Festrede hielt: Hochverehrte Versammlung! »Durch das Wohlwollen der herzoglich Nassauischen Ärzte Deutschlands ernannten Geschäfts- führer und durch den ehrenden Beschluss dieser hoch- verehrten Versammlung selbst ist es der kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Academie der Naturforscher die Fei welche so viele Gönner und Freunde schaften in sich vere und daher vorzugsweise ge- eignet ist, die ee talento der Academi i um ihr fragliches Gedeihen zum Heile der Wis- senschaft auf's Neue für kommende Generationen zu sichern.“ „Indem ich zuerst den tiefgefühlten Dank im Namen er Beamten und Mitglieder der Academie für diese ac ausspreche, scheint es angemessen, die schen, Academie selbst in diese hochverehrte Versammlung durch eine geschichtliche Erinsormg n ihre E stehung, ihre Entwicklung und ihre ngok Z d in den nen sonst poi eyna Nachträge erkung des jetzigen Pridie ten tet prac ag zur Beförderung der ores los in Deutschland, sondern fast in allen Theilen open Es a sich dieselbe friedliche Entwicklung für Pome und Wissenschaft nach Beendigung des 7jäh- rigen Krieges und in noch viel ausgedehnterem Maass- pos in Folge der Wiederkehr des europäischen Frie- dens zu Anfange dieses Jahrhunderts in der Menge von Vereinen wiederholt, welche fast für alle Zweige der Wissenschaft und Kunst und des industriellen Lebens sich gebildet haben.“ Ihre nt verdankt die Academie 4 Äerzten (Bausch, Fe Mezger und Wohlfarth), welche in der damaligen aa Schweinfurt am 2ten Januar 1652 (auf Anregung von Bausch) einen Verein grün- See N "SL en a oe BB 7 Pais hen deten, dem sie durch einen kühnen Griff den Namen Academia Naturae Curiosorum gaben und in die re ch en Statuten den Keim ihrer wei- teren Entwicklung legte Wir verdanken 2 Mitbür- gern dieser Stadt (Herrn Pfarrei Er und Herr v. Segwitz), welche durch die gabe der von ihnen verfassten Flora dem Andenken der Stifter der Academie ein würdiges Opfer gebracht haben, einige nähere Nachrichten über dieselbe, welche einer beson- deren Beilage vorbehalten sind. Mit dem Wahlspruche unquam otiosus, welchen der Siegelring der Mit- glieder trägt, wurde die Thätigkeit der einzelnen Mit- glieder rer RUM indess in dem V denselbe n Bekanntmachungen d demie mehr der Charakter eines Privatvereins unter der Leitung eines Präsidenten beibehalten wurde. Es konnte diesem dabei eine unabhängigere Stellung eingeräumt werden, er diss sonst Kane bei Privatvereinen der Fall ist, indem e Wirks ss richtet sein konnte, TE noch keiner Verwaltungs- einrichtungen bedurfte. »Unter dem Kaiser Leopold I. (1677) erhielt die Aca- turae Curiosoru 637 der Beinamen Caesareo-Leopoldina hinzugefügt wurde.“ Von Kaiser Carl IV. wurden 1742 die alten Pri- vilegien der Academie bestätigt und sie führt seit dieser Zeit den Namen Leopoldino-Carolina. Die Academie und ihr Präsident machten indess von den ertheilten Privilegien nur einen sehr mässigen deln Durch die ihren Schriften bewilligte unbedingte Pressfreiheit und ein Privilegium für den Verlag derselben und y nissen. der ehe ergiebt, zelnen Bände der ‚Acta enthalten. räsidenten hdem an vielen Orten Deutschlands öffentliche Bibliotheken sich gebildet haben, » Weniger empfindlich sein mag, so ist er dennoch sehr , indem die II ————— Bibliothek der Academie gerade an ausgezeichneten, er ca Werken einen reicheren V manche ntliche Bibliothek besitzt. Es ist da Einrie Sas beabsichtigt, um die Bibliothek der Spt mie ihren = pl Bes achen, als dies bisher der Fall war. — Die h SE rsschlichste Air keit der Realni im bis zum Schlusse des ver- flossenen Jahrhunderts in der Unterhaltung des wissen- schaftlichen Verkehrs unter ihren Mitgliedern und in er Bekanntmachung ihrer Beobachtungen und einzelner wissenschafilicher Untersuchungen. ser mehreren nn Abhandlungen erschienen in fortlanfender 50 Quartbiinde der Schriften der Academie, mit a sogar wiederholt bearbeiteten PENE g »Die am Schlusse des vorigen Jahrhunderts einge- tretenen Bewegungen der Zeit hemmten die Thätigkeit er mi e 1818 die er: ‘einer neuen Reihe der Schriften der Academie, deren Zahl bis heute auf 40 Quartbände gestiegen ist.“ nDie dieser letzten Periode vorangegangenen Schrif- ten der Academie sind fast durchaus in lateinischer Sprache geschrieben. Es darf indess als eine Aner- kennung ihres Inhalts und des Interesses, ihn auch dem Laien zugänglicher zu machen, angesehen werden, dass erst noch vor beinahe 100 Jahren eine deutsche Uebersetzung der ersten (von 1670 bis 1792 herausge- gebenen) 20 Bände der Schriften der Academie Bände der Acte hen indess in diese neben den in inige in französischer Sprache ge- Abhandlungen aufgenommen wurden. Der Inhalt der früheren Schriften der Academie bestand grösstentheils aus kurzen, häufig in Briefform verfassten Mittheilungen, zumal über einzelne zufällig dargebotene Beobachtungen aus dem Gesammtgebiete der eg Mediein und r Naturwissenschaften und de zu- vorgenannten deutschen Uebersetzung sind die. inal dies sparsame oe mathematischen und phy- Breaks ira ersten Beobachter zu wünschen so haben doch die auf mehrere Tau- ich belaufenden Beobachtungen über einzelne ende und deren Behandlung, über ee enschen er sen wäre, Classen eine Menge jetzt an er Belege für die physiologische und rr ee en en die. da nn 11 pathologische, so wie für die vergleichende Anatomie ge- währen. Das Interesse für letztere wurde hauptsächlich durch die aus andern Erdtheilen mitgebrachten Thiere angeregt, von welchen manche schon in der zweiten Hälfte des 17ten Jahrhunderts in dem Thiergarten zu Academie enthaltenen Untersuchungen in besond Werken melt, in welchen die damaligen Kennt- en: Anatomie gleichsam in ein- i Wenngleich die Bo- früheren Periode der Academie mehr in Beziehung zu der Materia medica betrieben wurde, so bilden dennoch auch phopioloiiadhe Fragen, z. B. über das*Geschlecht und über den Schlaf- und Wach- Zustand der Pflanzen, den Inhalt mehrerer Abhandlungen zu Ende des 17ten Jahrhunderts, und die zuerst in den Transactionen der Londoner Soeietät erschienene Ana- tomie der Pflanzen von Grew wurde in lateinischer een in die Schriften der deutschen Academie aufgenommen.‘ „Die Mineralogie entbehrte damals noch pi feste- ren chemischen Grundlage, und wenn auch i d wieder grössere Kieran 5 S02 fehlte es doch während des ersten sseren und Thieren hen Arztes mehr in Anspruch ne zelne Lehrbücher der ee jener Zeit aufgenom- wurden. Es finden sich daher auch nur selten genauere Angaben über die ee Verhältnisse age om ir — en one die ee d Thiere stützen sich mehr auf: die Ähnlichkeit im äusseren An- sehen, als auf genauere Untersuchungen, für welche die Hülfsmittel fehlten oder nur in sehr beschränktem Maasse zu gaene ganhan; MAR pan Bopien | und D haben, — Mitglieder wirzum Theili k mit welchen Schwierigkeiten die Natur- forscher Deutschlands insbesondere noch im Laufe des 17. Jahrhunderts zu kämpfen hatten, nicht blos für die pn eu der Naturproducte aus andern Theilen der Erde, ern FA rr NO et Fy sammlungen zu erwarten sein dürfte. Indem damit die Academie ihre urspriingliche Grundlage des freien Ver- rfü urz nach ihrer bescheidenen Gründung ihres zeitweisen etwas schwankenden Bestands im In- und Auslande zum Theil auf den Ruf der Regierungen sich gebildet haben. Vergleichen wir die Verhältnisse Academieen und der Academie der bestehens und ihrer gegenseitigen Ergä mit ihres gleichzeitigen Bedürfnisses für die Förderung der Wissenschaft und der Naturwissenschaft insbeson- dere, ins Auge zu fassen sind.“ „Die stehenden Aeademieen umfassen in ihren ver- schiedenen Classen, wie noch mehr die Universitäten in ihren verschiedenen Facultäten und Lehrfächern, die verschiedensten Wissenszweige. Selbst in der'mathe- matisch-physicalischen Classe der stehenden Academieen wird meist den eigentlich physicalischen Fächern (Phy- sik, on —— Mechanik) vorzugsweise Rech- ung get mit Recht, weil vs dazu er- Ford ea nur selten im Besitze des ein- zelnen Gelehrten in genügender en sich be- finden. Dasselbe gilt von den Arbeiten im Felde der Zoologie, Botanik und Mineralogie, welche die ausge- Sammlungen oder zoolo- dnung grösserer Reiseunternehmungen oder die Verbindung mehrerer Rogierun ungen für einen bestimmten Zweck bedürfen, wie z die Ei tun e- tischer Stationen in rental edenen Theilen an Erde. Acade er t dagegen nur eine Classe der stehenden Academieen oder vielmehr nur eine Abtheilung derselben in Verbindung mit den dem Berufe des Arztes angehérigen Studien dar; ist ihrer ganzen Stellung nach vorzugsweise auf den Kreis von Wirksamkeit .— den sich der ein- zelne Naturforscher selbst schaffen kann. Wenn daher eigentlich erobernde or kungen, welche der Wissenschaft eine andere Gestalt geben, -a aus dem Schoosse der stehenden Academieen oder der Univer- sitäten hervorgegangen sind und a werden, so hat dagegen die Academie der Naturforscher schon in ihrem Beginne mehr durch ihre Extension gewirkt, indem sie die in allen Theilen Deutschlands zerstreuten Kräfte für die Gewinnung einer thatsächlichen Grund- lage der Wissenschaft durch einzelne Beobachtungen sammelte. Sie hat indess auch an intensiver Wirksam- keit und einer dem gediegenen Inhalte ang reicheren Ausstattung gewonnen, wie ies wol aus der Vergleichung der früheren a ihrer Schrif- ten mit m jetzigen Präsidenten erschie- nenen erweisen liesse, wenn ich mir erlauben dürfte, diesen Beweis zu liefern, der uns beim Aufschlagen jedes einzelnen Bandes entgegentritt. — Wenn wir auch zur Zeit einer Smithson’schen Stift tbehren, so werden die Hülfsmittel für die Erreichung der Zwecke sie —r der Academie denn doch durch die allgemeiner gewor- dene Überzeugung von ihrer Bedeutung für die Förde- rung der Wissenschaft sich vermehren ; Wissenschaft und für die Lösung einzelner Aufgaben im allgemeinen Interesse möglich zu k wir indess der Liberalität vertrauen, mit welcher die Be- nutzung öffentlicher und Privat-Sammlungen und anderer wissenschaftlicher Hülfsmittel im In- und Auslande jetzt gestattet wird und die ‚freie rg in Anschlag r den reichen uss an Material für die Arbeiten Ta des einzelnen Naturforschers unbesorgt »Der politische Verband, welcher in einer früheren kern b jis Kaiserlichen Tram Carolinischen Academie eine grössere Zahl vo ern aus den betreffenden Ländern zugeführt. prache hat jedoch auch nach Lösung des politischen Verbands die engere wissenschaftliche ners BE es ie hat sogar unsere litera he alität Gränzen Deutschlands weit ab ea ur dürfen demnach wol hoffen, dass diese als ein Verbindungs- mittel zwischen entfe Volk zu gemeinsamer tung, welche den Naturwissenschaften als formellem Bildungsmittel zukommt, und die Bedeutung mehr Anerkennung gefunden, welche die Fortschritte der Na- turwisse überhaupt haben. auf die Theilnahme aller Gebildeten für die Förderung der Zwecke der durch historische Erinnerungen, wie durch ihre ors a altehrwiirdigen Kaiserlichen Aca- demie der Natu scher als eines freien deutschen i ü Fo und ihre weitere Entwicklung glauben wir daher miih, gestützt auf di von 2 Jahrhunderten, die Hoffnung knüpfen zu dürfen, dass sie diese Verbindung der Wis- senschaft und Humanität festhalten, dass sie dem auf- keimenden Talente Schutz und Aufmunterung gewähren innern ichen Lebens zuweilen mrenigeneen in a geheiligten H th der Wissenschaft sich zurückzuzie um hier im Umgange mit ihr und ihren Priestern zu ve i iia und in ihrer Weisheit Stärkung für die eigene Arbeit zu suchen. (Beifall.) Die Opfer, welche der Einzelne auf ihrem Altare niederlegt, sollen —™~, G dl nicht bloss zur Erhaltung der leuchtenden Flamme der Wissenschaft dienen, sondern auch als Leuchte für die Erhaltung des eigenthümlichen Charakters der deutschen Naturforschung und für die Belebung des wissenschaft- lichen und gemüthlichen Verkehrs unter den Mitgliedern der Academie selbst und mit den Gelehrten der ver- schiedenen Länder der Erde, und damit zugleich zur Bele- ung des Wetteifers zwischen den Gelehrten verschiede- ner Nationen. (Beifall) Wenn der Tempel der Wissen- schaft so zugleich zum Tempel der Liebe zum Vater- lande und zur Ehre des Vaterlandes und der geistigen Cultur Beh geweiht wird, wie könnten wir zwei- feln, dass nicht alle, ailhchen die Wissenschaft und das Vaterland ‚Aheinbe ist, dem freien Geiste huldigen Reet | seine Strahlen auch die Bahn der EDEN kom- mender Jahrhunderte erleuchten und se nität, zur Ehre des Vaterlandes und zum Wohle der Menschheit !“ Der Redner verliess die Bühne unter allge- meinen Beifallsbezeugungen, und der Präsident er Akademie, Nees von Esenbeck, bestieg dieselbe, und die sogleich erfolgende Stille be- ie Spannung, mit welcher die Anwesenden den Worten des grossen Gelehrten, — die wir möglichst unverkürzt wiedergeben, — entgegen- sahen: ! nich bin seit 1818 Präsident der Akademie und war's mit ganzer Seele und aus allen Kräften, — so darf und kann ich mirs auch nicht versagen, nach der eigent- lichen Festrede, die unser Jäger zur Feier des nun zu- gelegten zweiten Jahrhunderts der K. L. C. Akademie geschichte kann mit Recht ein göttlicher genannt wer- u in dem en Verlauf einer As- sociation seine besondere oh gewinnt; es ist, als werde in die Zeit ein junger Gott geboren, der da schon n Geist, der seinen "Willen kr ase vlg, d durch ein Jahr- hundert. Jetzt sind’s 200 Fire 5 Monate, a Tage; da sassen Bausch, Fehr und die em ‘Hause: zů Schw hiatas, das Ihnen der Taskad sama mms zeigt, und beriethen und bencidodi NA über einen Verein, 14 — [mM der, wie sie a. a genug ausdrückten, die Heil- kunde auf W edicinischen Tradition mit der Macht eines Stromes hereinleiten sollte, — einen Rhein- und Main- strom des kibllenchienien.E ichts. Was sie wollten, hielten sie an die Vorlagen der Penn und prüften die Mittel, welche diese ihnen zu stellten. Das war ein Blick einer Men- pa deren in die Zukunft Europa’s. Der Redner vor mir hat uns gezeigt, was Deutsch- land dieser Willenskraft einverleibt und unterworfen hat. r lebendig in der Menschheit, ee er ein Wesen Blicken wir auf unser re zurück ! sehen ihm die Last der Jahre an, wie mir. Es steht ge- bückt und grau da. Aber es bewahrt treu und fest die Pfänder des lebendigen Verkehrs, die in ihm bewahrt werden; es ist das Pfandhaus der Stadt Schweinfurt, und he den Armen, die ihr Gut hinein legen, seine Zinsen. — Wir sind auch nur die Zinsen der Ein age, die un- setar Väter Voraussicht einst hier niedergelegt hat. — wir nicht reiche Zinsen eines grossen Willen- acts vom 1. Januar 1652 sind, so sind wir wenig oder e In diesem Augenblick — fällt das Haus unserer Geburt; u. Eisenbahn es nieder und pflügt mit ihrer SchiänteiSichnen seinen ve Giebt’s einen herr- licheren Moment für uns zu diesem Rückblick ? a, der Mensch hat sich seitdem einen schönen Theil der Natur unterworfen, wie ihm gebührt; er sendet den Dunst des Wassers vor sich her und Bahn seinen = und reitet auf seinem Rücken. Ihr äter, — Bau u “ehr, — und ihr Alle, ‚die so frage, ihr rem sprecht, seid ide allzu bescheiden, — sprecht, — habt Ihr nicht mitarbeiten helfen, das Da ampfross zu satteln und zu i Ich dank’ Euch im Namen dieser V sammlung. Ich bin Euer später Enkel und führe das Wort, das es mir geliehen habt und bringe Euch und Katranı Stadt mit ihrer frischen Jugend das Wort der Jetztzeit, das lautet: „Wir wollen schon sorgen, dass die undert e nach uns noch grössere Herren der Natur sind,“ pee Beifall.) Was mir dieses W ort einflüstert, darf ich Euch nicht er- ehm ich denn ein gewichtiges Wort auf, das mir von Hoher Stelle zugekommen und zur Mittheilung geeig- net ist, Weniges genüge zur Verständigung über die Be- Fame dieses Wortes. Die Gründer unserer Akademie gründeten ihr Werk, wie der Geist ihnen gebot, ohne Mittel und ohne etwa auf Actien zu speculiren. — „Īsts von u so wird's be- pre wo nicht, so wird es untergehen ohne Geld und Gut hat die Akeia gelebt bis in = neuere Zeit. Werke wie die, die sie liefert, haben a, ul / In m E lange nichts weiter bedurft. Es ging vorwärts mit ihnen, es fand sich ein Verleger, der that das Übrige. Aber einen Boden hatte die Akademie, auf dem sie stand, den des h. r. Reichs, — den hielt sie heilig, und war stark durch ihn. Ihr Fortschritt führte sie jedoch endlich in neuere Zeiten, in denen sie eines Guts bedurfte, das sie sich in den 200 Jahren noch nicht hatte erwerben können. Ihre Werke forderten Opfer an Geld. s fehlte aber auch nicht zum glücklichen Anfange an re i ref ein mege ter op gab ct, nur hinzu- sezte “Die Zuschüsse des Preussischen Staats von jährlichen 1200 Thalern zur Herausgabe der Acta dauern fort bis zu die- sem Tage rden, wie wir hoffen, nicht versiegen, so lange der deutschen Naturforscher Kraft nicht versiegt. : 780 lange ihr Ausser dieser Thatsache lag aber die Zukunft der Akademie in ihrer Stellung zum Allgemeinen, was das ganze übrige Deutschland anbelangt, noch ohne Stimme vor uns. e Akademie ist geduldet, sie ist begünstigt, — aber sie in nicht sagen, dass sie einheimisch sei. Da kommt mir nun das Wort in die Gedanken, das ich als eine Anspielung auf unsere Zukunft betrachten möchte. Einer unsrer Collegen theilt uns mit, dass der k. k. österreichische Staat der Akademie, wenn sie je des k. preussischen Geldzuschusses verlustig gehen sollte, die gleiche Unterstützung in Aussicht stelle. Auf m pflichtmässige Anfrage hierüber erhielt ich von Sr. Er- cellenz, dem k. k. SAAE APAROS Herrn RER, Grafen Thun, unter’m 7. September Folgen abe ich die fare zu Ara rg Mid ic a den Adjuncten der K. L. C. Akademie, Herrn Freien chen, Se. Maj rreich werde llergnddiga bewilligen, dass in dem Fa a dass griindeten Instituts in Frage gestellt werde, der bisher von der k. preussischen Regierun währte Unter- stützungsbeitrag, jährlich 1200 Thlr., von der k. k. öster- reichischen Regierung dargebracht würde, vorausgesetzt, dass die Akademie nicht vorher wesentlich alterirt werde. Sie werden, wie ich hoffe, in dieser erhabenen ei mit mir einen Schritt vorwärts für die Aka- demie auf nordischen Boden, oder doch einen Vor- läufer desselben erblicken, in welchem einer der grössten deutschen Staaten für sich und die Mitstaaten seine ak- pe Theilnahme an dem Fortbestande der Akademie, zwar ohne jede beschränkende Bedingung, a den Fall veränderter Verhältnisse verheisst, also die Sphäre der Akademie über jede, nicht deutsche Schranke hinaus anerkennt, So gewiss nämlich nicht zu denken ist, dass der preussische Staat durch seine 32jährigen masses die er der Akademie mer den hochfliegen der Nat turforschung e a habe für sich ae wollen, so gewiss dürfen wir erwarten, s wir einer baldigen Berücksichtigung der hier ange- es Frage bei der hohen Bundesversammlung, betref- entgegensehen er deren Resultat kein anderes sein kann, als eben ie k. k. österreichische Regie- rung in dem Fr Schreiben grossmüthig ver- heissen und Preussen seit 1819 ebenso grossmüthig gewährt, dabei aber nur noch nicht für nöthig gefunden hat, eine nähere Bestimmung über seine Ansicht von dem bleibenden Verhältnisse der Akademie zur Gesammtheit des deutschen Reichs auszusprechen oder anzuregen.“ — Der Redner theilte ferner der Versammlung mit, dass ein Programm für die Feier, die ge- deuidhilichen Momente der Akademie und die Be- schreibung der Wiege der Gesellschaft, einen Bericht über das Florengebiet der Stadt Schwein- furt enthaltend, zur Vertheilung an die Anwe- senden bereit liege, und kiindigte an, dass fol- gende Gelehrte zur Erinnerung an die zweite Säcularfeier zu Mitgliedern der Akademie er- nannt worden seien, und dem Brauche gemäss die beigefügten akademischen Namen erhalten haben: 1) Professor Fresenius von Wiesbaden (Ellis); 2) Doctor Braun von Wiesbaden (Brown); 3) Pfarrer Emmert von Zell bei Schweinfurt (Fehr); 4) G. von Segnitz aus Schweinfurt (Wohlfarth); 5) Dr. Mappes aus Frankfurt a. M. (Senckenberg); 6) Professor Dr. Brücke von Wien (Rudolphi); 7) Dr. A. Schmidt von Hei- delberg (Vogel); 8) Professor Dr. Schenk von Würzburg (Heller); 9) Professor Dr. Virchow von Würzburg (Doellinger); 10) Professor Dr. Koch von Berlin (Ledebour); 11) Professor Dr. Andral von Paris (Frank); 12) Obergerichts- präsident Dr. Fuelleborn von Marienwerder (Roeschlaub); 13) Seutin, Chirurgien en chef de l'hôpital de St. Pierre, Brüssel (Scultetus) ; 14) Ritter Dr. von Friedau aus Gratz (Scopoli); 15) Staatsrath von Meyer, Secretair der k. k. Akademie zu St. Petersburg (Trinius); 16) Pro- fessor Dr. Sedillot zu Strassburg (Heister). Der Präsident beschloss seinen Vortrag unter erneuerten Beifallsbezeugungen, worauf Pfarrer Emmert den Gruss der Leopoldinisch-Carolini- schen Akademie, welchen der Präsident der Stadt Schweinfurt ausgesprochen, erwiederte, be- merkend, dass er sich um so mehr dazu ge- drungen fühle‘, da er ein Bürger Schweinfurts und Enkel eines der ersten Gründer der Aka- demie (Fehr) sei. Seine Worte wurden mit stür- mischem Beifall aufgenommen, und damit schloss die Feier. Am 24. September, in der letzten allgemeinen Sitzung der deutschen Naturforscher und Ärzte, dankte Präsident Nees m Esenbeck der Te sammlung für die in ih hoos Feier, welche für die Lebensfrage der Akademie al) N J ie eine so tiefe Bedeutung habe. Der Beifall, den sich seine Worte zu erfreuen hatten, zeugte da- von, wie günstig dieselben aufgenommen wurden. Beim letzten Festessen brachte Berthold Seemann ein Lebehoch auf den Präsidenten und die Adjuncten der Akademie aus, worauf Präsident Nees von Esenbeck die Hoffnung aussprach, dass die Akademie verjüngt aus der Naturforscherversammlung erstehen werde. ae PS a — Leitung. Deutschland. # Wiesbaden, Ende September 1852. Die 29. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte zu Wiesbaden vom 18—24. September d. J. war unstreitig eine der bedeutendsten. In den Sectionen waren eine Menge in jedem Zweig der Naturwissenschaft hervorragender Männer, welche mit Ernst und Fleiss arbeiteten und ihre Ansichten austauschten. Die freie Richtung herrschte unbedingt vor und die einzelnen Sectio- nen der Naturwissenschaft wurden als coordinirt betrachtet. schaft, deren Blüthe die Mediein ist, den Parteien stehend, namentlich über den reli- giösen und politischen. Nimmt die Naturwissen- schaft Partei, so steigt und fällt sie mit der Partei. Dies kann und darf aber nicht der Fall sein, da auf ihr die ganze Civilisation beruht und die Welt sich in ihren Angeln bewegt. Man nimmt bei der Naturwissenschaft auch Extreme an, z. B. die sogenannte atheistische oder materialistische und die überfromme Partei, welche am Ende noch mit dem Gebetbuche auf das Katheder kommt. Die sogenannten Atheisten unter den Naturforschern sind gewiss auch Thei- sten, jeden Tag sich vor der Allmacht Gottes beugend, und das Wort Atheist ist blos ein Wort und vielleicht noch eine Art Renommage. Die sogenannten Überfrommen sind unduldsam, herrsch- und verfolgungssüchtig und suchen alle Stellen mit Leuten ihrer Farbe zu besetzen, wenn es ihnen gelingt, auf einige Zeit das Ruder zu erfassen. In Wiesbaden kam die Sache einmal Man betrachtete diese hehre Wissen- | als über | zur Sprache, ve aber zu allseitiger Befrie- | digung ausgeglichen. Die anatomisch-physiolo- gische Schule, welche sich vorzugsweise die wissenschaftliche nennt und, Schleiden an der Spitze, über Systematik sich lustig macht, wurde deshalb getadelt. Man erkannte den Werth und die grossen Fortschritte der Neuzeit in Anatomie und Physiologie an, erklärte dieselben jedoch als Vorbereitungswissenschaften zur Pflanzen- kunde. Was nützt es einem künftigen Arzt oder Apotheker, welcher ein Semester Botanik hört, wenn er Zellen und Gefässe besser kennt, als Pflanzen? Wie wir hören, soll Schleiden in neuerer Ee ger auch der Welöhtälbenden oder ik mehr zuwenden. Überhaupt kommt es öfter vor, dass Anatomen und Physio- logen in reifern Jahren vorzugsweise Systematik treiben, als umgekehrt. Vielen Anklang fand Dr. Schacht von Ber- lin, der Fürst der Mikroscopisten, berühmt durch seine umfassenden Arbeiten, welche er für Schlei- den gemacht hat, namentlich aber durch sein Werk über das Mikroscop und seine Pflanzen- physiologie. Möchte dieser eben so bescheidene als kenntnissreiche und scharfsinnige Mann recht bald an einer Akademie eine seinen Verdiensten entsprechende Stellung finden. Es ist nach dem jetzigen Stande der Wissenschaft durchaus nöthig, dass an nur einigermaassen bedeutenden Univer- sitäten zwei Professoren der Botanik angestellt werden, einer für Anatomie und Physiologie, für welche Schacht vor Allen passend wäre, der andere für Systematik, welcher zugleich die Auf- sicht über Garten und Herbar hätte. Dies war ohngefähr der in Wiesbaden herr- schende Geist, von welchem die überwiegende Mehrheit beseelt war. Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. Biicheranzeige. Bei Reeve and Comp. in London ist erschienen: The Botany of the Voyage of H. M. $. Herald, under the Command of Capt. H. Kellett. R. N. €. B. By Berthold Seemann, Naturalist of ‘the Expedition. Published under the authority i the Lord Commis- sioners of the Admira Part I. Flora of Wester Berapa Land. Part T. ‚ara of Panam Beiträge für die, scheinen jedoch nur Kew near London) und s „Bonplandia“ lets 2 in allen europäischen Sprachen abgefasst werden, er- d dieselben entweder dem Hauptredacteur (B. Seemann in oder dem Br einzusenden. Druck von August Grimpe in Hannover. ER EN „Nunquam otiosus.“ J | | —— — a pace en ee nD an os scheint am | | nts ondon: $ L 15. jedes Monats. | A | Wiliams ph "No orgate, we 14, Henrietta Street, ) Preis des Jahrg. Milas Pria | Covent Garden, / | Redacteur: Zeitsehrift Verleger: | Berthold Seemann i phe Carl Rümpler | i j Š in Hannover. | für angewandte Botanik in § i. Jahrgang. Hannover, 15. Jannar 1853. Ne: 3. nhalt: Die Stellung der »Bonplandia@ zur Akademie. — idia virosa. — Bemerkungen über Schepti- Li Früchte; — ns Nene Bücher. — Zeitu ung. — Briefkasten. — Amtlicher Theil. — Anzeigen. Die Stellung der Bonplandia zur Akademie. Die Nachricht, dass die Bonplandia als offi- cielles Organ der Kaiserlich Leopoldinisch-Caro- | linischen Akademie der Naturforscher angenom- | men worden sei, traf uns in dem Augenblicke, wo wir genölhigt waren, unsere zweite Num- | mer dem Drucke zu übergeben, weshalb wir in derselben unsern Lesern nur eine kurze An- zeige davon machen konnten und es bis auf heute verschieben mussten, unsere Stellung zur Akademie näher zu bezeichnen. Die Unabhän- gigkeit der Bonplandia wird durch ihre Erhe- | bung zum officiellen Organe keineswegs beein- | trächtigt; indem wir nur Mittheilungen, welche das Präsidium für die Öffentlichkeit bestimmt, aufnehmen, die Namen der neu ernannten Mit- glieder.bekannt machen und ihre jüngsten Schrif- ten anzeigen werden. Sollten wir von Zeit zu Zeit der Akademie Leitartikel widmen, so müssen alle Äusserungen, Ansichten und Meinungen, welche wir uns bei solchen Gelegenheiten er- lauben, als die der Bonplandia, nicht die der Leopoldino-Carolina, angesehen werden. Wir werden übrigens alles thun, was in unsern Kräften steht, die Zwecke der Akademie zu für- dern, und uns besonders bemühen, alle ihre Le- benszeichen möglichst rasch und genau bekannt zu machen, um so die Theilnahme an jenem ehr- würdigen Bau, der so lange den Stürmen der Zeit getrotzt, Siemens Grundfesten sogar der Ein- sturz des tausendjährigen römischen Reichs nicht zu erschiittern vermochte, wach und rege zu erhalten. Dazu möchte es freilich wünschens- werth erscheinen, dass wir unsere Zeitschrift f auf alle diejenigen Zweige der Wissenschaft aus- un —— m | dehnten, auf welche sich die Wirksamkeit der Akademie erstreckt, und in der That sind wir von vielen Seiten dazu aufgefordert. Eine solche Erweiterung hängt jedoch nicht von dem blossen Willen, sondern von den zu Gebote stehenden Kri äften ab; — sowie die letztern gesichert sind, ist eine Nergiömeindig unseres Blattes leicht zu bewerkstelligen; doch bis dahin oder bis die Leopoldino-Carolina sich ein selbständiges Organ geschaffen, genügt die Bonplandia in ihrer jetzi- gen Form allen praktischen Zwecken. Wir können diese Gelegenheit nicht vorbei gehen lassen, ohne das Wohl der Akademie, die so vieles Grosse und Schöne ins Leben gerufen, nicht blos allen Männern der Wissenschaft, son- dern allen Deutschen, die einsehen, reges wissenschafiliches Leben einem Lande auswärts Achtung verschaffen kann, dringend ans Herz zu legen. Obgleich Preussen sie schon von dem augenscheinlichen Ruin gerettet und Österreich sie aufrecht erhalten zu wollen er- klärt hat, auch Würtemberg eine künftige Unter- stützung in Aussicht gestellt, so sind doch die zu Gebote stehenden Mittel augenblicklich noch gering, und wäre es sehr zu wünschen, dass auch die übrigen deutschen Staaten sich einer Anstalt von so allgemeiner Wichtigkeit anneh- men möchten; — namentlich erwarten wir das von unserm engern Vaterlande Hannover, dessen Stände ja stets bereit waren, der Wissenschaft Opfer zu bringen, wie sie, um von Vielem nur Eines anzuführen, bei den grossen, für die Flora Hannoverana bewilligten Summen so glän- zend gezeigt haben. Am — Me oe nn Lactuca virosa, Linn. Professor Dr. A. B u chn er, welcher i in der Che- mie und den ver ist, hal sich in seiner Abhandlung: „Über die chelniacbe, and pharmakologische Geschichte der Lactuca“ (Buchner’s Repert. für die Phar- macie, 2te Reihe, Bd. XLVII. pag. 19—68) auf ein für ihn sehr schlüpfriges Feld, das der Bo- tanik, begeben und einige Bemerkungen gemacht, die Berichtigung verdienen. Der Verfasser schreibt mit vielen andern Schriftstellern Cicho- raceen, statt Cichoriaceen, da das Wort von Cichorium, xty@prov Theophr. 9, 11, her- kommt. Er nennt die Cichoriaceen krautartig, obschon in dieser Gruppe mehrere Dutzend Sträucher und Bäume vorkommen, z. B. die strauchigen Sonchus-Arten auf Madera und den kanarischen Inseln, dann die baumartige Gattung | Rea auf den Inseln Juan Fernandez mit 7 Arten, welche eine Höhe bis zu 20 Fuss erreichen. Er nennt die Cichoriaceen meist nur ein- und zweijährig, da der bei weitem grössere eil der Arten, etwa $ derselben, ausdauernd ist, so z.B. die meisten von Buchner selbst aufgeführten Cichorium Inthybus, Leonto- don Taraxacum (Taraxacum officinale), Sonchus arvensis, die zahlreichen Arten von Hieracium und die Scorzonera hispanica. Buchner sagt: die Cichoriaceen seien im ge- mässigten Europa einheimisch, da sie nicht nur vom höchsten Norden bis zum tiefsten Süden Europa’s, sondern auch in allen Welttheilen, und zwar an sehr vielen von Buchner nicht erwähnten Stellen vorkommen. Buchner fragt: „Wer kennt nicht die zahlreichen Arten von linnanimi Ich muss gestehen, dass mich diese Frage in Ver- legenheit gesetzt hat, da ich Niemand kenne, welcher sich rühmen kann, richtig aufgefasst zu haben, als höch- stens Koch in Erlangen und Fries in Upsala. Buchner gibt den Standort der L. virosa in Europa besonders in der Gegend I; Rheins an Hecken, Gebüschen, Dämmen etc. - Bemerken muss ich, dass unsre Pflanze am Rhein nicht selten ist und namentlich in der Pfalz in Steinbrüchen vorkommt. In Deutsch- land ist sie sonst nicht häufig. Ich habe die echte Pflanze nur vom Harz (Hampel), dann aus Würtemberg bei Laufen a, N, (v. Froelich! und aus Tyrol, wo sie blos am verfallnen Schloss Siegmundskron bei Botzen wächst (Facchini!). ~ crt eal diese schwierige | ica P i a Bei Cassel in der Pfalz sammelte sie Dr. F. W. Schultz und auch aus England besitze ich Exem- plare. Lactuca virosa gehört besonders dem südwestlichen Europa an und erstreckt sich bis Portugal, an Felsen und Mauern in Extremadura (Webb!) und Madera, in hohen Thälern manns- hoch (Webb!). Bei uns ist sie leicht zu ziehen, und ist sie einmal in einem Garten, so säet sie sich von selbst aus und wird düken vom Winde fortgetriebenen Samen auch in die benachbarten Garten gebracht. Ich würde denjenigen, welche sie zum medicinischen Gebrauche anpflanzen wollen, rathen, die Samen in Steinbrüche oder an steinige Orte zu säen und nicht in gedüngten Boden. Was die Unterschiede ‘anbelangt, wo- durch B. die Lactuca virosa von L. Sca- riola unterscheiden will, so sind dieselben un- bedeutend und nichtssagend. B. ist aber darin den meisten Schriftstellern gefolgt, weshalb auch die zahllosen Verwechslungen unsrer Pflanze mit L. Scariola und andern, wie B. richtig bemerkt, so dass Orfila die L. virosa für unschädlich, und die Pharmakop. Wurienberg. et Borussica für sehr giftig erklären. Orfila, der grösste der Toxicologen, hat Versuche mit Lactuca virosa gemacht, welche aber nicht mit der echten Pflanze, sondern mit der im Pariser Garten als Lactuca virosa ge- zogenen, einer ganzblättrigen Form der Lactuca Scariola, Linn., angestellt wurden. Die Ver- wechslung der L. Scariola mit L. virosa ist nicht selten und scheint von Retzius herzu- stammen, welcher nach Wahlenberg (Fl. Suec. n. 860) eine Lactuca Scariola foliis minus profunde incisis als L. virosa in Retz. Scand. ed. 2, p. 186, oec. p. 368 (nec. Linné neque Woodwill t. 250) bezeichnet hat. Ehe ich die von Buchner aufgeführten Arten durchgehe, muss ich erklären, wie ich die Gat- | tung Lactuca von den benachbarten Gattungen unterscheide. Im Jahre 1841 habe ich in der Linnaea XV. p. 724 u. f. eine Abhand- lung einrücken lassen, in welcher ich Lac- tuca folgenden Charakter beilege: Achaenia plano-compressa, rotundato-elliplica, rostrata. Pappus pilosus, albus v. inferne flavescens, mol- lis, flexilis. virosa aus, bei welcher die Frucht mit einem flügelartigen Rande umgeben ist, also achaenia alata! Nach meinen neueren Unter- suchungen über Lactuca, welche ich in Webb und Berthelot’s Re naturelle des isles ae EG oe Cn Dieser Charakter schliesst Lactuca. I WRI Canaries“ bekannt gemacht habe, muss ein Theil der von mir in der „Linnaea“ als Lactuca be- trachteten Arten zur Gattung Sonchus gezogen werden, nämlich die Abtheilung B. Rostrum achaenii robustum breve, a. rostrum dis- color. Bei diesen Arten sind die Strahlen der Samenkrone (pappus) ungleich dick, mehrere der innern nämlich bedeutend dicker als die übrigen. Bei Lactuca hingegen sind alle Pappusstrahlen gleich dick, überhaupt gleichförmig und hängen | sich nicht so leicht an die Finger, wie bei Son- chus. a. O. ist folgender: Köpfchen viel- oder wenig- blüthig; Hülle mehr oder weniger dachzieglig und cylinderartig ; Hüllblättchen nach der Frucht- Mein Gattungscharakter von Lactuca a. reife zurückgeschlagen und die innern vorn | breiter. Fruchtboden nackt; sammengedrückt, mit Längsstreifen versehen in einen Schnabel ausgehend; Pappus sitzenblei- bend, schneeweiss, mehrreihig; Pappusstrahlen gerade, gleichförmig, mit entfernten, ab- u. auf- wärtsstehenden Zähnchen besetzt, nicht so an den Fingern hängenbleibend wie bei Sonchus. Krautarlige, meist glatte Pflanzen mit rispigem Blüthenstande, in Bezug auf die Blatttheilung sehr wechselnd. Blätter oft bei einer und der- selben Art ganzrandig und blos gezähnelt oder schrotsigefirmig -fiedertheilig; Blattrippe mit Dornen besetzt oder glatt; Blüthen gelb, blau, roth oder weiss Bei dieser Charakteristik habe ich nicht ge- — Früchte flach zu- | sagt, ob die Früchte geflügelt oder ungefliigelt | sind, obschon ich im Jahre 1541 im Jahrbuche | für praktische Pharmacie von Herberger und | Winkler, Bd. IV., Heft 3, p. 154, eine neue Gattung (Wiestia) aufgestellt habe, welche i geflügelte Früchte von Lactuca unterschieden. Ich will es nun dahin- | gestellt sein lassen, ob man die mit einem Flügelrande versehenen Lactuca-Arten, zu welchen Lactuca virosa gehört, als eigene Gattung „Wiestia“ betrachten will, oder blos als Untergattung der Lactuca-Arten, welche keinen oder oben nur einen kleinen Flügelrand haben, wohin L. Scariola, Linn. gehört. Unter den Lactuca-Arten giebt es viele kleine, etwa einen Fuss hohe Arten, welche, so viel ich weiss, in Bezug auf Lactucarium noch nicht untersucht und auch von Buchner nicht auf- geführt werden. Die von ihm verzeichneten Arten können in folgendes Schema nach der | wurde, hat einen guten halben Zoll im Durch- Form der Früchte gefasst werden. | plars, ————— nn A. Früchte auf beiden Seiten mit mehreren, gewöhnlich sieben mässig rege rege Längs- streifen versehen. a. Früchte nicht geflügelt. - a. Schnabel der Frucht dick, kurz, wie die Frucht selbst gefärbt. Dahin gehört Lac- tuca strieta, W.K. und L. altissima, M. B. und Ledebour! nicht der Gärten, welche zu L. saligna, Linn. gehört, deren Früchte denen von L. sativa, Linn. gleichen. Die L. strieta führt Koch als L. quereina, Linn. auf, und ich bin geneigt, mit dersel- ben als ganzblättrige Form L. sagittata, . K. zu vereinigen, wohin auch die L. altissima, W. B. gehören mag. Schnabel der Frucht fein, lang, weisslich, anders gefärbt als die Frucht. Dahin ge- hören L. sativa, Linn., welche ich im Herbarium des Wiener Museums, aus Nubien vom Berge Arasch-Cool durch Kotschy gesammelt, wild gesehen habe, ferner L. Scariola, Linn. (= L. sylvestris, Trag.). b. Früchte ringsum mit einem flügelartigen Rande versehen. Dahin gehört einzig L. virosa, Linn. sp. pl. ed. II. p. 1119, nicht ed. I. p. 795, wo Linné die L. Scariola, Linn. sp. pl. ed. II. p. 1119 mit der L. virosa selbst verwechselt. Linné hat leider auf die trügerischen Merkmale der Blätter zu viel Gewicht gelegt Pns die Früchte nicht beachtet. B. Früchte ‘auf beiden Seiten mit einem ein- i Friichte ringsum breit geflügelt, eiförmig. Dahin gehören grössere zweijährige Arten: L. elongata, Müh- lenb. Torr. Gr. fl. North. Americ. I. p. welche in Nordamerika und in unsern Garten so gemein ist und von welcher Coxe im „Ame- rican Dispensatory* p. 377 sagt: „We presume its properties are analogous to the preceding“ (L. virosa); dann L. acuminata, Spr. syst. veg. IH. p. 659. — Steud. nomencl. bot. ed. II. p. 1, p. 3. Das Mulgedium acuminatum, DC. pr. VII. 250 scheint von manchen Autoren mit die- ser, der L. elongata vielleicht zu nahe stehen- den Art oft verwechselt zu werden. Der niichste Verwandte dieser nordameri- kanischen Wiestia ist die Lactuca (Wiestia) indica, Linn., welche eine der grössten Arten zu sein scheint. Der Stengel meines Exem- welches bei Buitenzorg auf Java von 845, Blumen lila) gesammelt wm yciDUltil, Zollinger! (n. ur ; | | | IA —— sca ace cai C | | | š II TRETEN messer. Der Schnabel der Frucht ist kürzer als bei den nordamerikanischen Arten. Über die Bestandtheile des Lactucariums von Hermann Ludwig, Assistenten am pharm.- chemischen Institute zu Jena, in Wackenroder u. Bley’s Archiv der Pharmacie, 2te Reihe, Band L, Heft 2 (Mai 1847) ist zu p. 129 eine vom Verf. nach der Natur gezeichnete Abbildung der Blätter der Lactuca virosa und Scariola, so wie der Blüthen, des Blüthenbodens, der Hülle und Frucht (besser Fruchtboden, da die Frucht und nicht die Blüthe aufsitzt). Die Blätter der L. virosa sind blos gezähnelt und die der L. Scariola fiedertheilig runeinirt. Die andern Theile der L. virosa sind aber so uncha- rakteristisch und unnatürlich, dass ich mich kaum erinnere, eine schlechtere Abbildung ge- sehen zu haben; z. B. 1) das Blättchen ist am obern Ende statt fünfzähnig abgerundet und ganz- randig abgebildet, 2) die Frucht, statt mit Längs- streifen versehen abzubilden, ist mit sich durch- kreuzenden Linien schattirt. C. H. Schultz, bipont. Bemerkungen über er Schepti-Früchte. 1 or | DL n ILL. fs. AONA 1851; pag. 618 figd., sind fünfzehn neue, in Abyssinien an — --—-~ - Een oe Bandwurm geplagt wird und bei welcher gerade spon- eine Menge einzelner Glieder abgingen (Taenia solium). Nach der gewöhnlichen Vorbereitung liess ich das Mittel mit ein wenig Thee nehmen, allein es blieb jede Wirkung aus; zufällig hörte sogar der Ab- gang einzelner Glieder an diesem Tage auf, Dies Re- sultat war mir um so trauriger, als die Früchte der PircuniaAbyssinica so wenig Unannehmlichkeit beim Einnehmen verursachen, ja ganz angenehm, dem Braun- schweiger Pfefferkuchen ähnlich, schmecken, ein Vor- zug, den dieses Mittel vor allen andern Bandwurmmit- teln voraus haben würde, falls es wirklich besondere Wirksamkeit hätte.“ _ Dr. G. Walpers. mnt A Sef ce Neue Biicher. The new Water Weed; Anacharis Alsinastrum. Some account of it; by William Marshall of Ely. Cambr. London 1852, Will. Pamplin. 8o. 16 Seiten. Ein zur Familie der Hydrocharideen ge- höriges Pflänzchen, Anacharis Alsinastrum. Bab. (Serpicula verticillata. Linn.), welches sich wahrscheinlich schon seit einer Reihe von Jahren unbeachtet in den Seen, Flüssen, Canä- len und Gräben Grossbritanniens angesiedelt hat, | ist plötzlich in so ungeheuern Massen aufgetre- | ten, dass es en Verkehr auf den englischen | und schottischen Binnenwässern höchst nachthei- | lig berührt hat. gegen den Bandwurm gebräuchliche, aus dem — Pflanzenreiche abstammende Arzeneimittel er- | wähnt und theilweise beschrieben, von welchen Proben nach Deutschland gekommen sind. Ob- schon die Blüthen der Brayera anthelmintica Kth. — unter dem Namen Kousso bekannt — Dichte Ballen dieses Unkrauts verstopfen die Hälse der Schleusen und nöthigen den Canalschiffer, mehr Vorspann zu nehmen; sie füllen die Netze des Fischers an und reissen, vom Strome oder Winde getrieben, die ausge- ‚ hängten Angelhaken und Leinen mit sich fort; sich als Specificam gegen den Bandwurm aufs | Vollständigste bewährt haben und schon zu einem verhältnissmässig billigen Preise*) bezogen wer- den können, so ist es doch von Werth, über dem Ruderer bieten die schlanken Zweige ein schlecht zu überwindendes Hinderniss dar, und selbst dem ei Schwimmer werden sie | gefährlich, indem sich die mit Zähnchen ver- die Wirksamkeit der übrigen Mittel Kenntniss zu — erlangen. Ich erhielt kürzlich eine kleine Quan- tität Schepti-Früchte (von PircuniaAbyssinica, Moq. Tand. abstammend) und machte der Gesell- schaft für wissenschaftliche Heilkunde in Berlin davon Mittheilung. Das Mittel ist geprüft wor- den und aus et: des Vorsitzenden jener | Gesellschaft , ich folgende Stelle: nich wandte die Fruetus Schepti bei einer Dame von 30 und einigen Jahren an, die schon lange vom *) Die Dosis kostet nebst Gebrauchsanweisun Simon’schen Apotheke in Berlin einen Thaler. een S ginder | des Herrn Dr. Körte; entnehme | sehenen Blätter an seinen Körper anlegen und so jede Bewegung erschweren. Schmale Wasser- leitungen und Abzugsgräben werden durch diesen Eindringling verstopft, wie weiland die grosse Fontaine in Bagdad durch Casem’s Pantoffeln, und scheint ihm auch dieselbe traurige Anhäng- lichkeit an die Gewässer Grossbritanniens eigen zu sein, welche die erwähnte Fussbekleidung an ihrem unglücklichen Besitzer hatte. Man hat bisher kein Mittel gefunden, den unwill- | kommenen Gast wieder fort zu schaffen, und | auch der Verfasser des vorliegenden Buches — | ` beantwortet die Frage, wie man ihn los werden könne, mit einem emphatischen: „Not at all“ — u eg — mn Ce. au We nn Cees of Fn ire i ~~ en gar nicht. Die kleine Anarchis scheint sich in England so fest eingebiirgert zu haben, wie die europäischen Pferde in den Pampas Süd- amerikas, Cook’s Schweine in Neuseeland, die norwegische Wanderratte in unsern Scheunen und die morgenländische Bäckerschabe in den deutschen Küchen und Backhäusern. Ein einziges Exemplar, das im botanischen Garten zu Cambridge gezogen wurde, hat sich in 4 Jahren so verbreitet und vermehrt, dass die Schifffahrt auf dem Flusse Cam bedeutend erschwert und sein Wasserstand um etwa einen Fuss verändert ist. Diese rasche Fortpflanzung ist um so mehr zu verwundern, da in Nord- amerika, im eignen Vaterlande, das Pflänzchen keineswegs in einem solchen Maasse wuchert. Übrigens mag das Beispiel Cambridges allen Botanikern zur Warnung dienen, die etwa das Kraut als Merkwürdigkeit in Gärten einzuführen gedächten; hätte es sich einmal in einem trägen Flusse, wie z. B. der Spree, eingenistet, so wäre an ein Ausrotten nicht zu denken und bald würde ein starker Ausgabeposten „für Rei- nigung des Flussbettes“ dem Pflanzenfreunde, der sich vielleicht in den ersten Jahren väter- lich über das sichtliche Gedeihen seines Pfleg- lings gefreut, die Augen darüber öffnen, was für Samen er gesäet. Cambridge ist indessen nicht der Ort, von wo aus sich Anarchis Alsinastrum über England verbreitet; sie ward zuerst im Jahre 1842 beim Schlosse er. in Schottland ‘gefunden, in Menge und an a Plätzen aber erst seit 1847. Herr met coment vermuthet, sie sei von Rugby ausgegangen, wo- hin mit amerikanischem Bauholze, was ja ge- wöhnlich bis zur See geflözt wink, vielleicht einmal nur ein einziges Samenkorn oder ein einziges Stückchen gebracht worden sei; — man hat nämlich bis jetzt nur weibliche Exemplare dieses diöcischen Gewächses gefunden. »Das Unkraut,“ sagt der Verfasser, „kommt in dich- ten Massen vor und ist von allen englischen Wasser- pflanzen dadurch zu unterscheiden, dass seine Blätter zu dreien um den Stengel stehen. Dies Merkmal ist genügend, die Anacharis zu erkennen, doch möchte twas Näheres über ihr Vorkommen und Aussehen nicht uninteressant sein. Die Farbe der Pflanze ist dunkel- grün, die Blätter linearisch, oben abgerundet, etwa 1 Zoll lang und į Zoll breit und am Rande mit kleinen Zühn- chen besetzt, mit denen sie sich überall fest halten können. Der Stengel ist spröde und bricht, so wie man ihn berührt; jeder dieser Bruchstücke kann ein selbst- ständiges Gewiichs werden. Den meisten unserer Was- serpflanzen ist es zu ihrem Gedeihen nöthig, dass sie aay sich mit ihren Wurzeln am Boden oder an den Seiten des Wasserbehälters, in dem sie wachsen, befestigen können. Anacharis Älsinastrum scheint dieses nicht zu bedürfen; sie wächst fort, wenn sie, auch jedes An- haltes beraubt, mit dem Strome getrieben wird. Ihre specifische Schwere ist der des Wassers fast gleich, weshalb sie eher geneigt ist, zu sinken als zu schwimmen. AngesaindPone Massen fallen sogleich auf den Grund, älzen sich vorwärts wie Ballen Wolle, hängen sich that wo sich ein Anhaltepunkt bietet tad gree sich so bei Briicken, Schleusen und in Untiefen an.“ Wir miissen schliesslich Herrn Marschall unsern Dank dafür sagen, dass er die Geschichte, die Verbreitung, das Vorkommen und die Be- schreibung der jetzt leider so interessanten Anar- chis Alsinastrum in einer solch anziehenden Gestalt vor das Publikum gebracht hat. Das Pamphlet wird viel gelesen werden, denn der Verfasser hat seine Zeit begriffen: er schreibt kurz und bündig, und erfüllt so zwei Bedin- gungen, die heutzutage Jedem, der seine Werke in grésseren Kreisen bekannt machen will, drin- gend zu empfehlen sind. Br, Er Zeitung. Deutschland. # Mannheim, 2. Januar. Ein grosser Theil des hiesigen botanischen Gartens ist für die Kultur der Compositeen oder, wie wir sie jetzt wol besser nennen, Cassiniaceen be- stimmt worden, und steht zu erwarten, dass in kurzer Zeit derselbe eine Sammlung umschliessen wird, welche sich, wie die der Feitpflanzen des Fürsten Salm Dyck, nicht allein durch Arten- zahl, sondern auch, da sie sich der Obhut des Dr. C. H. Schultz bipontinus wird zu erfreuen haben, durch richtige Bestimmungen auszeichnen wird. Das Vorhaben ist jedenfalls der Nach- ahmung werth; denn gegenwärtig, wo keine bo- tanische Anstalt, selbst wenn ihr solche Mittel zu Gebote stehen, wie der in Kew, alle bekannten Gewächse lebend zu besitzen vermag, handeln kleine Gärten am besten, wenn sie, anstatt ihre geringen Einkünfte für sogenannte „neue Sachen“ auszugeben, es sich zum Ziele machen, irgend eine grosse Familie oder Gattung vollständig zu haben, um so dem Botaniker Gelegenheit zu geben, schwankende Arten festzustellen und Stoff zu Monographien zu erlangen. Grossbritannien. London, 8. Jan. Da der bisherige Verleger von Hooker's „Icones Plantarum“ sich geweigert, die- Cak B T N SLA FT GP selben fortzusetzen, so hat sich der Verfasser entschlossen, da er die Zahl der Tafeln bis auf Tausend anzuschwellen gedenkt, ehe er sein Werk als vollendet betrachten will und nur etwa ein Zehntel derselben mangelt, von Anfang die- ses Jahres an die Veröffentlichung Herrn Wil- liam Pamplin hierselbst zu übertragen und die noch fehlenden Tafeln mit Abbildungen von Farnen anzufüllen. Wir müssen noch hinzu- fügen, dass alle Farnen, welche in den „Icones Plantarum“ abgebildet werden, nicht in den „Species Filicum“ — dessen zweiter Band, bei- laufig gesagt, seiner Vollendung naht — er- scheinen werden. _— Bekanntlich gelangte Oxford vor einiger Zeit in Besitz einer der grössten Sammlungen getrockneter Pflanzen, die je gemacht worden | ist, die des verstorbenen Fielding; ein glei- ches Glück ist jetzt Cambridge wiederfahren, denn wir lesen in „The Literary Gazette“, dass die letztere Universität das Vermächtniss von Dr, Lemann’s*) Herbarium, welches aus 30,000 Arten besteht, angenommen und 150 Pfd. Sterl. zum Ordnen desselben bewilligt habe. Belgien. Gent, 1. Januar 1853. Es war, unserm Er- messen nach, ein glücklicher Gedanke, die „Bon- plandia“ ie Organ fiir angewandte Botanik hinzustellen. Die ins praktische Leben eingrei- fende Wissenschaft findet überall Stützpunkte: sie steht der Medicin so nahe, als dem Acker- bau, der Gärtnerei als den zahlreichen Gewer- ben, die ihre Materialien aus dem reichen Schatze des Pflanzenreichs nehmen. Fast allen Classen der menschlichen Gesellschaft kann sie Nütz- liches und Interessantes bieten: hoffen wir, dass sie einen eben so weit verbreiteten Leserkreis finde, als ihr Programm sich über ein weites | Feld menschlichen Wissens erstreckt. — Wir | haben es hier in Belgien mit der Botanik zu- eig zu thun, die sich der Gartenkunst wid- “Ja, hier zu Lande kann man mit Wahr- are sagen, dass die Botanik fast ausschliesslich im Dienste der letzteren stehe. Man hüte sich, darin einen Vorwurf erkennen zu wollen **). Steht ein Lindley nae hoch da, weil er *) Nicht zu TE mit unserm berühmten Landsmanne Prof. Lehmann in Hambu urg. Die Botanik scheint sich sehr gut in einer ab- Q hängigen Stellung zu gefallen; in manchen Ländern ist der Kirche getreten. sie bereitwillig in den Dienst der ee ——— —— oo eee als Secretair der Londoner Gartenbau- Gesell- schaft, als Herausgeber des ,,Gardener’s Chro- nicle“ und „Paxton’s Flowergarden“ nicht allein der abstracten Wissenschaft dient? Thut nicht ein Decaisne in Paris dasselbe, in der Mither- ausgabe des „Revue horticole“, des „Le bon Jardinier“ und ähnlicher Schriften? Nein, wir erblicken darin eine weise und hohe Auf- gabe, wenn die strenge Wissenschaft sich dem praktischen Leben zuwendet und mit ihren Lich- tern die materiellen Bestrebungen des Altag- Lebens erhellt und veredelt! — Wie die Bota- nik einen doppelten Werth erhält, wenn sie der Gärtnerei, dem Ackerbau, der Medicin oder an- dern Fächern ihre Hülfe bietet, also damit ersi in recht eigentliche Wirksamkeit tritt, so können auch die letzteren wiederum ihre materiellen Mittel und Kräfte zur Hebung und Förderung der abstracten Wissenschaft leihen. -Aus dieser wechselseitigen Hülfe kann allen Theilen nur Heil ‚erwachsen. Es geht damit, wie mit der Barmherzigkeit, von der Shakespeare sagt: #75 At is twice blessed: „lt blesseth him that giveth, and him that taketh.“ Wir sagten, die Botanik sei in Belgien ganz besonders der Gartenkunst dienlich. In der. That, was Belgien aufzuweisen hat an botanischer ri teratur, besteht hauptsächlich in seinen Garten- journalen, die ihrerseits wiederum den mate- riellen Interessen dienen, da sie entweder ganz das Eigenthum von Bonleisskriusen sind, oder doch in diesen ihre Hauptstiitze finden. Die mer- kantile Gärtnerei ist durch Belgiens mildes, fast englisches Klima, durch seine günstige Lage zwi- schen Deutschland, Frankreieh, Holland und Eng- land, und durch die Aufmunterung und Unter- slützung, die hier allen Erwerbzweigen von einer weisen, liberalen Regierung zu Theil werden, zu einer bedeutenden Höhe gelangt, so ei heute die belgischen, und im Besondern, die Genter Handelsgirten nach allen Weltgegenden hin ihre Pflanzenerzeugnisse aussenden. Dieser Aufschwung ist aber auch zum grossen Theil der Gartenliteratur zuzuschreiben, und darunter besonders den illustrirten botanisch-gärtnerischen Zeilschriften, von denen das kleine Belgien eben so viele und selbst mehre besitzt als das grosse England, das klassische Land der Gartenkunst. Nichts trägt mächtiger bei zur Verallgemeine- rung, nicht bloss der Liebe zu den ET und ihrer Pflege, sondern auch der Wisse selber, als diese Zeitschriften, die nr ‚der wA / | \ Zn” u streng wissenschaftlichen Fassung eine freiere, ansprechendere Form zulassen; dem Gelehrten genügen und den Laien anspornen. Unter die- sen Zeitschriften steht die „Flora des serres | et des jardins de l’Europe“ durch ihren wissen- schaftlichen, wie künstlerischen Werth, oben an. -Dr. Planchon hat, als Redacteur dieses Journals, und obgleich noch jung, sich schon unter den lebenden Botanikern einen ehrenvollen Platz errungen, und unter seiner Redaction zählt die „Flora“, wie sie kurzweg genannt wird, Bürgschaft für die gediegene Wissenschaftlichkeit des Werkes bieten. Wer kannte nicht als den Coryphäen der heuligen Botanik angehörend, die - Namen eines Blume, Decaisne, De Candolle, Jussieu, St. Hilaire und anderer? — Wie der wissenschaftliche Werth des Werkes durch seine Mitarbeiter begriindet, sche Werth durch das einzige Factum bestätigt, so ist auch der artisti- — iro _ ten continentalen Gärtnerei beigetragen, lässt | sich freilich schwer genau darthun, aber wir finden einen annähernden Maassstab in dem stets zunehmenden Erfolge, in der stets wachsenden Abnehmerzahl des Werkes selber. Wenn Zah- len reden, so mögen die folgenden sprechen: Der erste Band trat mit einer Auflage von 500 Exemplaren ins Leben, sie hat sich in stetem Zunehmen bis auf 1500 gesteigert; von 2 litho- graphischen Pressen sind 11 geworden; die ‚ ersteren Jahrgänge sind bereits in 3. Auflage Männer als Mitarbeiter, deren Namen eine sichere | erschienen, die letzteren Bände in 2. Auflage begriffen, der allererste ist gar nicht mehr mit Abbildungen zu haben! Der lithographische Druck, das Zeichnen nach der Natur, das Malen, Gra- viren und theilweise auch das Coloriren, wer- den im van Houtte’schen Etablissement selber besorgt. Die dazu bestimmte Werkstätte hat bei 160 Fuss Länge 20 Fuss Tiefe und wird ‚ bei Tage durch eine fast ununterbrochene Fen- dass die „Flora“ für sich allein einen grösse- | ren Leserkreis hat, alsihre englischen und belgischen Nebenbuhlerinnen zusammen | Räumlichkeiten reichen jedoch nicht aus, alle genommen. Die „Flora des serres et des jardins de Europe“ wurde 1845 von Herrn Louis van Houtte, einem der ersten und unternehmend- sten Handelsgärtner Belgiens gegründet. Sie ging hervor aus dem Bedürfniss, ein Organ zu haben, das einentheils die reichen Schätze eng- lischer Gärten dem weiten Festlande vorführen könne, und anderntheils, um nach England die continentalen Einführungen zu tragen, und so den Inselbewohnern zu beweisen, dass auch jen- seit des Kanals thätiges Schaffen und Leben sich rege. Das Monopol der illustrirten Gartenjour- nalistik, das die Engländer, — und dies sei zu ihrer Ehre gesagt, schon so lange gehalten hatten, musste endlich fallen! Van Houtte erkannte diesen Ruf der Zeit: seiner Energie, seiner Umsicht gelang es, den Gedanken zur That zu machen und das Festland mit einem Werke zu beschenken, welches heute schon seit S Jahren die Gärtnerei desselben würdig vertritt. Als Gründer, Herausgeber und Eigenthümer der „Flora“ Ehre zu, =— den ER seines Unternehmens theilen mit ihm alle Handelsgärtner, vom grössten bis zum kleinsten, da.an dem gesteigerten Ab- satze aller Pflanzen, welche die „Flora“ be- liabi gemacht hat, jeder seinen Antheil findet. Was die „Flora“ zur Hebung der gesamm- kommt ihm, und nur ihm allein die sterwand, Abends durch 80 Gasflammen erhellt. Ein zweites kleineres Zimmer wird hauptsäch- lich zum Trocknen der Bilder gebraucht. Diese Arbeitenden zu fassen, und die grösste Zahl der Coloristen werden ausserhalb, theils. in Gent selbst, theils auswärts beschäftigt. Die Zahl der Lithographen, Graveure, Coloristen beläuft sich gegenwärtig auf 150, von denen 120 aus- serhalb. Unter den Leizteren befinden sich viele junge Knaben, die in der Anstalt mühsam her- angebildet werden müssen. Die Zahl der Stein- drucker und ihrer Gehülfen beträgt 25. Dieses sämmtliche Personal dient einzig und allein zur Herstellungder Abbildungen, a das Heften der verschiedenen Lieferungen u. s. w wird ausserhalb . Die „Flora“ allein beschäftigt mehr lithographische Pressen, als die gesammten Lithographen der 150,000 Ein- wohner zählenden Stadt Gent! Und dennoch reichen diese Arbeitskräfte kaum aus! Die mo- natliche Auflage der herzustellenden Bilder für den laufenden 8. Band, 9 colorirte Abbildungen zu einer Lieferung gerechnet, beträgt schon 13,500, dazu kommen noch der Druck der zahl- reichen Vignetten und Holzschnitte und die 2. und 3. Auflage der vorigen Bände, die von allen Seiten dringend verlangt werden. Ausser- dem hat Herr van Houtte neuerdings einen Vertrag mit der bedeutendsten Gartenbau-Ge- sellschaft der Vereinigten Staaten geschlossen, um derselben die Abbildungen, zu einer ähn- -CH4 _ Ano of Se) ED PEE AERE 7 — EEE SDE BEE RER 24 lichen Zeitschrift zu liefern, welche bestimmt ist, die „Flora“ in Amerika zu ersetzen, und wodurch sich die Zahl der anzufertigenden Abbildungen bis auf 20,000 monatlich, oder bis auf beinahe eine viertel Million jährlich erhebt. Nur der grosse Absatz kann den ungeheuren Kostenaufwand decken, den dieses Unternehmen erfordert, und wir wissen aus genauester Be- reckading; dass dieses Werk bis in allerneuester Zeit einen jährlichen Zuschuss von mehreren tausenden Franken von Seiten des Eigenthümers erheischte. Die Unmöglichkeit, die Werkstätte zu ver- grössern, der Mangel an geschickten Coloristen, und endlich die Versetzung Dr. Planchon’s nach Nancy haben das regelmässige Erscheinen der „Flora“ seit den letzten Jahren gestört und Anlass zu Klagen gegeben, da es im Prospec- tus ausdrücklich gesagt war, sie werde am ersten jeden Monats ausgegeben werden. Herr ' van Houtte wird daher die „Flora“ fortan in ungebundener Weise erscheinen lassen. Die einzelnen Lieferungen werden deshalb auch nicht mehr das Monatsdatum tragen, sondern ausser der Jahreszahl nur die einfache Ordnungsnummer. 12 Lieferungen werden nach wie vor einen Jahr- en. Übrigens wird an dem Charakter der eg nichts geändert, und sind die umfassen Maassregeln getroffen, eine mög- lichst schnelle und regelmässige Herausgabe des Werkes zu sichern. Briefkasten. eiträge für die »Bonplandia“ werden auf Ver langen anständig honorirt und können in allen euro- erden, ine ao Verleger eingesandt werden. Unbra e Auf- werden nicht Rahn, erstaltet; ;Miehellungen, weiche nich mit tp erfassers ver- obgleich dieselbe Veröffentlichung nicht mög, 2 wir alle Met i hic ae auf uns nehmen, — bleiben rapes Herr E. tema in Bonn wira gebeten, alle Anzeigen von Schriften, weiche von der C. Akademie ausgehen oder “durch deren Unter— stützung nn werden und in die Bo onplandia aufgenommen wer— den sollen, anstatt nach London, an den Ve tleger di # Berlin. Ihren Leitartikel haben wir erhalten. und hat RER unsern Beifall. ssini. Der Aufsatz über die Rena der Moldau ist, wie verlangt, zurückgelegt. an A iaie leider, wegen Mangel an Raum, in Nr, 3 nicht pul nam Pen N... Pari Nummern fi + Die beiden vr Nummern unserer Zeitschrift vorn iisi .— durch p Du R: z mn rg diese dritte Nummer wird Ihnen durch die F. O. Taschen. Ihre Shih würde Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. I 1 | | Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L. C. Akademie der Naturforscher. Ernennung an Beeren. zum officiellen n der Akademie. et den 27. October 1852. Herr Redacteu Die K. L. C. Akademie Hat Naturforscher hat in Abrede mit Herrn Berthold Seemann be- schlossen, die Zeitschrift „Bonplandia“ für ihr officielles Organ in der Art zu erklären, dass sie um eine ihr gewidmete Spalte bittet, in welcher sie die zur Mittheilung geeigneten vor gänge zu gehöriger Zeit einrücken lassen kann. a aa aiia — al, Es werden in derselben nur die aus dem Bu- ` reau des Präsidenten direct hervorgehenden Mit- theilungen eine Stelle finden, ohne dass übrigens Berichte, die Akademie betreffend, an andern Stellen oder in andern Blättern dadurch im ge- ringsten beschränkt oder beeinträchtigt werden sollen. Nur darin werden sich die in der „Bon- plandia“ als amtlich eingerückten Berichte, Be- richtigungen und Notizen auszeichnen, dass sie schon durch ihre Stelle Beglaubigung erhalten. Ich verbleibe, Herr Redacteur Hochachtungsvoll Ihr Dr. Nees v. Esenbeck, Präsident der Akademie. Herrn W. E. G. Seemann, Veräntwort. Red. d. »Bonplandia«. Hannover, 15. Novbr. 1852. Herr Präsident! Ich habe die Ehre, Sie zu benachrichtigen, dass die Eigenthümer der „Bonplandia“ die Stel- lung ihrer Zeitschrift zur K. L. €. A. d. N., wie sie in Ihrer Zuschrift vom 27. Octbr. d. J. be- zeichnet ist und bereits mit Herrn Berthold Seemann besprochen wurde, anerkennen. Ich verbleibe, Herr Präsident, Hochachtungsvoll Ihr Wilhelm E. G. Seemann, Verantwortlicher Redacteur der Bee Herrn Dr. N. v. penne ck, Präsident der K. L. C. A. d Erklärung des Präsidenten Nees von Esenbeck an die in Wiesbaden anwesenden Adjunete der Kaiserl. Leopold.-Carol. Akademie. Es wird von mir eine Erklärung über meine Ansicht von meiner heutigen Stellung zur Aka- —rg AM- sr demie gewünscht. Diese meine Ansicht ist, dass, vom Augenblicke der mir zu Theil gewordenen k. k. österreichischen Eröffnung vom 7. Septbr. d. J. an, diese Frage bis zu der gehofften Er- klärung der hohen Bundesversammlung oder der einzelnen deutschen Staaten über dieselbe ganz aus dem Spiele zu lassen sei. Ich werde stillschweigend fortfahren, die Verwaltung zu führen, wie bisher, treu nach den Gesetzen der Akademie, fern von jeder andern Rücksicht, wie ich bisher gethan. Meine Anhänglichkeit an den preussischen Staat und die Art, wie diese von dem jetzigen Herrn Minister aufgenommen wurde, gehört nicht hierher. Meine strenge Gesetzlich- keit in der Verwaltung ist der preussischen Re- ` gierung bekannt, und wird ihr immer mehr be- kannt werden, wenn sie, wie sie bis jetzt ge- than hat, fortfährt, die Akademie zu unterstützen und den bisherigen Geschäftsführer derselben seinen Mechanismus fortführen zu lassen, den er unstreitig am besten versteht. Die Frigo über die Akademie mit dem Präsidenten anzufangen, stattfanden und daher jetzt erst publicirt werden können. Heinrich Christian Beck, Pfarrer in Schweinfurt (Metzger). Anatol Nicolajewitsch, Fürst von De- midoff (Franklin). Friederich ta die Fülleborn, Ober- Appellations-Gerichts-Chef-Präsident zu Marice werder, Philosoph und philosophischer Natur- forcher etc. (Röschla Friedrich Goldenberg, Lehrer der Natur- wissenschaft und Mathematik am Gymnasium zu Saarbrücken (Steinhauer). Philipp Wirtgen, Lehrer an der höhern Stadischule zu Coblenz ee Geschenk des Fürsten Demidoff. Der russische Fürst Demidoff, welchem schon zur Säcularfeier das Diplom der Akademie bestimmt war, aber in Ermangelung einiger we- _ sentlichen Details in Betreff seiner Namen und hiesse mit einem Eingriff in die Verfassung der Akademie beginnen. Wer diese Sache recht erwägt, muss einsehen, dass dieses nicht | der natürliche Gang ist. bitte, dass man vorläufig die Sache noch gehen Ich wünsche, ich | lasse und dass. die Staaten die der Akademie | eröffnete Aussicht erst für sich erwägen, die ~ Herren Adjuncte aber nicht eine Erklärung über eine supponirte Missstellung meiner I son, die ich aus tiefster Überzeugung muss, von mir verlangen. Dass Preussen ae fahren werde, der Akademie die bisherigen Zu- schiisse zu leisten, glaub’ ich vor der Hand an- nehmen zu diirfen. Erst komme die Akademie in Frage. Bis diese Frage beantwortet sein wird, lasse man mich still mithelfen, dass das Geschäft nicht stocke. Nachher — wird man ja weiter | sehen. Abzumachen hatten wir hier nichts und © haben daher auch nur beschlossen, nichts aus- zumachen oder zu beschliessen. Wiesbaden, den 23. Septbr. 1852. (gez) Dr. Nees von Esenbeck. Ernennungen neuer Mitglieder. Zu dem Verzeichnisse der bei der Säcular- Titel nicht zugefertigt werden konnte, hat beim Empfang des Diploms zum Zeichen seiner Theil- nahme der Akademie 600 $ zur Aufstellung von drei Preisfragen aus den drei Reichen der Natur überwiesen, die in den nächsten 3 Jahren 1853, 1854 und 1855 von der Akademie auf- gestellt und die beste Beantwortung in jedem Jahre am hohen Geburtsfeste Ihrer Majestät der Kaiserin von Russland mit 200 Ê belohnt wer- en soll. Die Stiftungsurkunde wird in dem Ankündigungs-Programm, die Preisbewerbung betreffend, erfolgen, sobald die nachzusuchende Genehmigung Ihrer Majestät der Kaiserin er- theilt sein wird. Zur Situation des Präsidenten. Die Weser-Zeitung yom 13. October hatte einen Artikel über die ökonomische Lage des Präsidenten gebracht, welcher durch die warme Theilnahme, die aus ihm sprach, warmen Ein- | druck machte und in mehrere Blätter überging. feier vom 21. September proclamirten neuen Mit- glieder (man sehe das Einladungsprogramm S. 43 — und 44) sind noch folgende Ernennungen nach- | zutragen, welche während der Säcularfeier selbst Eifrige Freunde der Akademie glaubten, in der Schilderung der augenblicklichen Situation des Präsidenten eine Verletzung der Würde der Akademie zu erblicken und wünschten eine be- ruhigende Erklärung von seiner Seite, die er aber in keiner andern Weise, als mit dankbarer Anerkennung der menschehft linie Gesin- nung, welche den Verfasser jenes Artikels ge- |, leitet, und mit dem Eingeständnisse der Wahr- ——_ 4 / nae f. dungen vo Eo 26 RR: ig = heit geben kann. Seine Antwort lässt sich in die wenigen Worte fassen, dass er vom Augen- blicke seiner Entlassung aus dem Staatsdienste an sein Augenmerk nur noch auf die Akademie zu richten gehabt hat, die bei den Verwicke- lungen, in die sie mit seiner Dienstentlassung gerathen musste, vor allem seiner geübten und mit ihren Geschäften genau bekannten Leitung bedurfie, um über die ersten Stürme hinweg zu gelangen und nicht ganz von der seit vielen Jahren verfolgten Bahn zur Heimkehr in die ihr natürliche Stellung gegen das gemeinschaftliche Vaterland verschlagen zu werden. Um dieses sein Hauptziel verfolgen zu können, hat er seine Bibliothek und sein Herbarium verkauft und dabei auf die Förderung dieses Geschäfts durch die Collegen und alle Freunde der Wissenschaft ge- rechnet, weil er sich und all’ das Seine dem Leben im Dienste der Akademie gewidmet hat, und erwarten darf, dass die Akademie und deren Gönner ihn soweit als nöthig unterstützen werden, wenigstens bis dahin, wo er das Schifflein der Akademie durch die Brandung hindurchgesteuert haben wird. Die neueste Zeit zeigt schon einen Blick hinaus in die offne See. Er will also auf seine Gefahr am Steuer bleiben und vertrauet fest, dass ein grosser intelligenter Staat, wie Preussen, der in der Akademie den Ausfluss des alten deutschen Geistes der Wissenschaft nicht ver- kennen und des Präsidenten Streben, ihn dem Leben zu erhalten, nicht missbilligen kann, Keinen verfolgen oder feindlich hindern werde, der in - der gleichen Anerkennung den alten Präsidenten auf seinem Wege unterstützt. Die herrschende Furcht, die der Akademie und dem Präsidenten _ in dieser Hinsicht bei den Akademikern und _ Andern feindlich entgegentrat, ist nicht etwa der feindliche Geist des preussischen Staats, | sondern vielmehr der Geist des Misstrauens in den deutschen Geist, den kein deutscher Staat, am wenigsten der preussische, von sich ausweisen kann oder will. Hat der rechtschaf- fene Mann, der a. a. O. die Armuth des Präsi- denten missfällig für die Freunde seiner er- klärten Würde geschildert, diesen dadurch wehe gethan, so thut die Armuth noch weher, ist aber gewiss für den, der sein Hab und Gut einem Institut, wie die Akademie, zum Opfer bringt, keine Schande und der Präsident wird seine Würde aufrecht zu erhalten wissen, so lange sie seiner (unterz.) Dr. Nees von Esenbeck. Anzeigen in die Bonplandia werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. Sobald eine grössere Anzahl ein- gegangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere Beilage gegeben. Anzeige für Botaniker, agrerergentliche Preisermässigung betreffend ! Bei Eduard Bach. in a ig sowie durch ‚alle t für Buchhandlungen, ist jet ermäsäigfen Preis von 4 Thir. 20 Ner. | zu “haben: Das Pflanzenreich in theses Beschreibungen aller wichtigen Gewä arge nach dem natürlichen Sy geor und d urch naturgetreue Ab- ildungen erläutert Dr. W. i x Privat—Docenten der Botanik an der Universitat Leipzig. Hoch-Quart, 136 Bogen Text mit 232 Tafeln, die Abbil- n 1600 Pflanzen und der wichtigsten Theile | jeder dersalben. sowie 426 erimeruden j Eiguren auf | A Einleitunentafela (Nr. 1—10) enthaltend. | Preis mit schwarzen Abbildungen 14 hi. 15 Ner sauber | oschirt in neuen Exemplaren: jetzt für4 Thir. 20 Ner. Im Commissions-Verlage von Joh. Fried. Hartknoch in Leipzig ist Srvepicnes und kann durch alle Buchhand- lungen bezogen FEB Horae Hispanicae er systematicn omnium plantarum, quas itinere per Hispaniae po as prae er et Samen facto legit et observ er aucto | | | Mauritius Willkomal. | Preis 1 Thlr. 8. geh. 22 Bogen. CQ _——>—-~~ rc ID — a aai Im Verlage von F. E. €. Leuckart in Breslau ist er- schienen : Die allgemeine Formenlehre der Natur als Vorschule der Naturgeschichte von r. C. G. Nees von Esenbeck, Präsidenten der Kaiserl. ld.—Carolin, Akademie der Naturforscher. Mit 275 in den Text gedruckten Holzschnitten und ; lithographirten Tafeln. gr. 4. eleg. geh. 2 Thir. 20 Ngr. Published by mere and Co., London, 5, Henrietta Street, Covent Gar Badham’ Ber = onguse of England, Hehe Coloured Plates, super-royal Svo, cloth 1 Pfd Catlow’s Bapaler Scripture Zoology, Arr dnine Coloured Plates, royal 16mo, cloth s. ps of Water, their marvellous and beauti Coloured Plates, eek 16mo, cloth 1 Catlow’s Popular British een Sixteen Coloured Plates, royal 16mo, cloth 10 s. 6 d. ee British Entomology, Sev ven ow and Sixty- Coloured Plates, 16 vols. ards 21 Pfd. Curtis's Botanical aes Ber (third Series, vols. 1 to 7, cloth, d. royal 8vo Edwards’s Illustrations 4 ok: un Wisden and Benevolence i e 12mo, cloth 2s. Ga riner's Traveled in Brazil, second ae 8vo, cloth 12. s u ug ology wenty Coloured Harvey's Ihe logia a Brita One Hun and T se 8 ze... Plates, a cloth 2 Pfd. ae. s. nica, vo e Hundred on Svo, nr 2 Pid. 10s. a and Harvey's | Phyc Witty ne Plates, rı Harvey’s Phycologia Britannica, vol. 3, Twenty Coloured Plates Pen cloth 2 Pid. { ps Phycologia Britannica, complete ark es röjs pe cloth, arranged systematically, Three Hundred "Sixt y loite ed Plates 7 Pfd. d. Harvey" s Nereis Australis; or, Mlustrations oo the Al To e Southern Ocean be ted in Four ne s, Coloured Plates, imperial Bvo, per Part Pfd.1s. en s Flora of New Zealan nd, to zen ree in == arts, ce Plates, 4to, per d. 11s. Hooker's Flora of New Zealand, to we PAE ve in Five Parts, Plain Plates, 4to, per Part Hooker’s Flora Antarctica, One H eight Coloured peas Er cloth 10 Pfd. 15 s Hooker’s Flora Antarcti One Hundred and Ninety- eight Plain Plates, =a cloth 7 Pfd. 10-8: Hooker’s Cryptogamia Anta mane, Seventy-four Coloured Rid. 4s Hundred and Ninety- Hooker’s C Plate e Pid Hooker's Rhododendrons (first Series), Ten Coloured Plates, folio bts Hooker’s. Rh hododendrons neon Series), Ten Coloured Plates, foli Hooker's > (third Series), Ten Coloured Plates, folio a Hooker's Rhodode ‘ee aes complete, Thirty Coloured Plates, folio, cloth 3 Pfd. 16 Hooker's "Victoria Regia, ee foli o 1Pfd.1s ee 's Century of Orchidaceous eee, One Hundred red Plates, Ato, cloth 5 Pfd. pees Journal of Botan: er. vo 4, 2 k 3, Coloured Plates, 8vo, boards, per. Hoakern, ‘London Jo then ia of, Botany, Coloured Plates, vol. 7, Svo, boards 1 Pfd. RER Icones ipet Eaa Series), vol. 5, 8vo, cloth 1.Pfd. 6d Hussey’s Mycology, Ninety Coloured Plates, 4to, cloth 7 Pfd. Hussey’s Erste (second Series), Coloured Plates, 5s. Insecta Britdiniéa, vol. 1, Diptera, by F. Walker, Ten Plates, 8vo, cloth 1 Pra. 5s Landsborough Po wen we History of British eh, wenty Coloured Plates, royal 16m "Po opular British nn Twenty ured Plates Js ae 16mo, ir 10 ir Mann’s Plan netary and Stellar Univers ef iiio ni h5s. Moore’s ren history 7 British F erns, Twenty Coloured Plates, royal 16m 10 Ralfs’s British Desmidien, NE Coloured Plates, royal th 1P 16 s matica, 2 vols. 4to, Three Hun Reeve’s Conchologia leonica, 6 vols., Coloured Plates, 4to half-bou ca a f- Reeve’s Elem of Concholo j TEN in Parts, Coloured Plais. royal Svo ee: 7 ki Roberts’s piei History of Mollusca, Fighteen Coloured Plates, royal ne lo s. Roberts’s Voices from the Woodlands, Twenty Coloured Plates, royal 16mo, cloth 10s — an ical Treatise on the Culture of the Vine, avi 8vo. Sedhasats Botan ny of the Vo ei of H. M. S. Herald. To be completed in Ten Parts, One Hundred Plates, Ato, per Par. *s Parks and Ple lea wire Grounds, 8vo, cloth 6s. Sow rbis Popular Mineralogy, Twe: enty Coloured Plates, royal 16mo, cloth 10 s. Strickland and Melville’s Dodo and its Ki ndred, Eighteen Plates and Woodcuts, royal 4to, aa 1 Pid. 1 =. a tei or, The en. ofa Clay se with Illustrations y Cruikshank, Mier aunts so Secale a uni; Tibet; Maps and Tinted Litho rer en io th White’s Popular History of Mammalia, Sixteen Coloured Plates, royal 16mo, cloth 10 s. 6 d. 18 s Zoology the Samarang, Fifty-five Coloured Plates, jed cloth 3s. 10d. Published occasionally: gr Works of SOUND INFORMATION and INNOCENT AMUSEMENT, printed in large Readable Type, and suited for ALL CLASSES OF. READERS. LITERARY ESSAYS AND CHARAC- TERES. By HENRY HALLAM, Esq. 2s. The former Volumes are — MUSIC AND DRESS, Is. THE ART OF DINING; or, Gastronomy and Gastronomers. 1s. 6d. Anzeige. Auf vielfach geäusserte Wiinse den neuesten Bänden der Nova Acta Academiae Cae- sareae Leo linae natur tenen We und Abhandlungen jetzt auch die unten- verzeichneten Einzel- Ausgaben veranstaltet Bern Iche nun hiermit zum auf geste tellt werden. Werke ea theils cartonnirt, theils in Umschlag ace gehefte Eduard Weber. ss Dr. A. (Professeur de Zoologie “ d’Ana- comparée ete. à Strasbourg, Membre de l'Acad. i ee curieux de la eh Beelen sur ana nal uz des nimaux Mémoire cour ds des aa e de pee as pai ANE FAcademie Impériale de c 20 Planches. 1 Vol. in k 1851. re Zeis, Dr. 'E. (Professor und Obera glied der Akademie der Neartoosehsel ati xe zur N. publishing in Parts, ? | | | t + e RESET VER AERNEAE ER 28 thologischen Anatomie und Pathologie des Hiift- elenkes. gr. 4. Mit 6 Taf. in Fol. 1851. 1 Thir. 20 Sgr. Gravenhorst, . C. (Geheimerath, Professor und i r des zoologischen Museums zu Breslau, M. die Wirtelschleichen und Krüppelfüssler enselben und yet im zvologischen Museum de versität Breslau. gr, 4. Mit 1 19 Tat 1851. 4 Thir. 15 ier Pringsheim, Dr. N. (Privatdocent der nik zu Berlin, M. d. .), die Entwicklungsgeschichte der Achlya pro $ gre 4 Mit 5 Taf. 1851. 1 Thir. 10 Sgr. Ren Dr. von (Professor der Chemie oe Erlan- gen, M. d. A. d. N.), chemische Untersuchung des Mineralwassers zu Steben im bairischen Winde 258 cone. Dr. > N ogent t der Botanik zu Breslau, M. d. A. an die Entwicklungsgeschichte des Philobolus nn Mit 2 Taf. 1851. 25 Sgr. Dessen, zur Lehre vom Wachs der Pilanzenzelle. gr.4. 8 15 8 Dessen, zur "Naturgeschichte des Protococeus pluvialis Kützing, (Hae s pluvialis ‘F ew Chlamido- coccus ae r A. Braun, Chlamidococeus pluvialis Flotow nr n) gr. 4 Mit 2 Tat 1350, 2 Thir. 20 ero % Tousenin M. d. a ih sten le nach einem vollständi igen erahnen benaliiehen Mit 2 Taf. 1850, 25 Sgr. a Boj. iconibus 20 Sgr Nees von Erenbech gr. 4. “Mit tor; N C. G » (Geh. Medicinalrath ele, gr. W. Baro „N.), fragmenta- rische Mittheilungen m die in Africa gemachten eisen. gr. 4. 0 Sgr. Berthold, age A, A, ‘ofrath u. Prolene in Göttingen, M. d. A. d. N.), über Cynixis Hi ell., und über einen fossilen Elennschädel 3 en Gewei hen. gr. 4. 4 Taf. 1850. 1 Thir. Krauss, net Ferd. i oro in Stuttgart, M. d. A. d. N.), über einige un 3g aus der untern Kreide des Kapla = ayy 258 Stenzel, ei Karl G av Md N ax zwei Beiträge ntniss ae fossilen tnd gr. 4. Mit 3 Taf. 185 L u Dr. are ssor an der Hochschule zu Wi ien, M. d Kl, Peis und Erklärung einiger An- Primula chinensis Lind! gr. 4 Mit 2 Taf. "1850. 15 Ser. Lantzius-Beninga, Dr. S. (Privatdocent in Gottingen, M. . A. d ve Beiträge zur Kenntniss des innern Baue der ausgewachsenen Mooskapsel , insbesondere a Boan i nit 4 Sapen ungen. gr. 4. Mit 11 Taf. 0 PETE ieinalrath u. Ins Bor uttgart, Adjunct Säugethiere, welche Formationen ee sind, nähere Beschreibung und Abbil- Jom einzelner alee n. gr. 4. Mit 5 Taf. 1850. ora fossilen g in een | sc B pe Dr. E F. (Professor ppi rate an der nd N Be ma é atka (Arzneiwaarenhändler in 4 übe en, der Harze in der Natu Fa gr : Mayer, Dr. C. (Professor der a und Physiologie, Director des Museums an der Universdér. zu ee nen d. A = N.), ap an natomie des ephanten un übrigen d Mit 9 Taf.: 1848. 3 Thlr. 10 Ser u Er e ——ı nr a, Dr. E. von (M. d. A. d. N.), über einige patho- og ee Product von Vögeln und Säugethieren. gr. 4. Mit 1 Taf. gr. Göppert, 2.4 i. R (Professor an der Universität zu Bres- lau, M. N.), zur Kenntniss der Balanophoren, wirt i Gattung paloenemis Jungh. gr. 4. Mit 5 Taf. te 1 Thir. 20 Sgr es Q uadersandsteins i in Schlesien. Als iy früher erschien ae t8 gr. Taf. 1848. 20 Sgr. Poleck, Theod. tAdlibchor | in Neisse, M. d. A. d. N.), chemische Untersuchung de wachsähnlichen Bestand- theiles der Balanophora Te Blume. gr. 4. 1843. Henry, A. (Md d. N.), ne, ‚ein Beitrag zur Kenntniss u Laubknospen u ud der Verzweigungsart der Pflanzen, E ag Dicotyedonen, gr. 4. Mit 17 Taf. ete 4 Thir. nee und Professor der Zoologie u. Mineralogie.zu die Knochenreste eines in der ee | vie Sie- ug sufgefundenen Moschusthiere. . 4. Mit 2 T Ra = A oF EQ His N 5 Le >] d. A. Mit 92 Tafeln, = r Huell, I Director des Mar: Departements der Haas-Mündu ungen, we Satelit u. ard xf Konigl. Niederländ. Orden. gr. 4. 1846. Bei Eduard Weber in Bonn ist erschienen: Fossile Flora des Übergangsgebirge > ofessor an der Universität | zu Breslau, Mitglied der Kais. Leopold.-Ca i de er Naturforscher. In einem Bande Quart, mit ill schwarzen Steintafeln in 4 illum. un Folio und 4to, cartonnirt. Preis halt und Übersicht der einzelnen ah tt I. Ze: a rede Seite VII. Abschni angs Ele = U kd- = = a n oder vegetabilis en ie im Übergangsge- rt der Er ng derselben S. s —54. (1. Vor ramara von Pflanzenarten S. 33—39: 2, Über die Er- der 39—54). kommen und die Beschaffenheit des Uber. ergangs- gebirges in Schlesien (als vorzüglichsten ren ), S. 54—73. IV. S 4 © D G3 nn benches tungen, aus diesen Verhältnissen ergeben, s. 278— klärung der 293. fh ce OR S. 294. Index S. 296. Eine _ Empfehlung desselben würde ponte nicht passend erschei einen. re N azu ein 5g ewonnen an uns rane Eins wir sofort‘ > w z D © = a =z) nai ats 5 im b . ry 1 $ = ®© 5 E Bar von gen | | | | | acne i Grimpe in Hannover. Se „Nunquam otiosus.“ rm c : A t.u E na eases: | | y ‘liams a : \ Preis des Jahrg. 31] 3x8. | | 0 orent Garden. € Redacteur: Zeitschrift Verleger: Berthold Seemann : nn Carl Rümpler in fondon. für angewandte Botanik. in Gannover. i. Jahrgang. Hannover, 1. Februar 1853. No: 4, Inhalt: Der Geist awi Unwahrheit in der Botanik. pie Flora von Oahu. — Vermischtes. — Zeitung. a Briefkasten. — Anzeiger. wD Der Geist der Unwahrheit in der Botanik. verkürzten Jnternodien als von Stammformen zu | reden, welche ausschliesslich den monocotyle- Ein Geist leichtfertiger Unwahrheit, um nicht | geradezu zu sagen ein Geist der Lüge, gegen welchen nicht energisch und nicht oft genug | angekämpft werden kann, zieht sich durch die | gesammte Botanik hindurch! Ein Geist der Unwahrheit und der Lüge in der Botanik? hören wir den erstaunten Leser fragen. Ist nicht gerade die Pflanzenkunde in den letzten Jahrzehnten durch eine Fülle neuer Wahrheiten bereichert und erweitert worden? Hat sich wol | jemals das Streben nach Wahrheit in ernsterer | Weise bethätigt, als jetzt? Und sind nicht | die Namen so vieler als ausgezeichnete Beob- achter geltender Männer eben so viele Bürg- schaften für den erfreulichen Fortgang unseres | Wissens? Nein! wir können diese Frage nicht | bejahen! Unsere Kenntniss einzelner Thatsachen hat sich freilich erweitert, der uns bekannte — Formenkreis hat sich allerdings vergrössert, auch | in der 'Erkenntniss der Wachsthums- und Bil- | dungsgesetze pflanzlicher Organismen sind nicht unwichtige Fortschritte gemacht worden, doch alle diese Leistungen tragen — mit seltenen Aus- nahmen — den Stempel leichifertiger Unwahrheit. Daher kommt es denn auch, dass Werke, welche gestern erst mit Medaillen und Ehrendiplomen belohnt wurden, morgen schon als frühreife Schülerstudien erkannt und mit Betrübniss bei Seite gelegt und mit Macht bekämpft werden müs- sen. Denn die Unwahrheit kann in der Wissen- schaft nicht geduldetwerden, sie bedarf derWider- legung, sollte sie auch noch so leichtfertigen Ur- sprunges sein. Und ist es etwa keine leichifertige Unwahrheit, von der Zwiebel und demStengel mit — | ist, Wurzeln zu clipe! donischen Gewächsen zukommen, die Abwesen= heit des Kelches — im Gegensatz zur Blumen- krone — bei letzteren durchweg zu behaupten, das Vorkommen von gegenüberstehenden und gequirlten oder gar von zusammengesetzten Blät- tern bei ihnen zu leugnen, denselben die Fähig- keit, ihren Stamm im Laufe des Jahres zu ver- dicken, in Bausch und Bogen abzusprechen, die Ranken als metamorphosische Blatt- oder Blü- thenstiele zu betrachten, das Blatt ein fiir alle Mal als ein Organ mit flächenartiger Ausbrei- tung zu definiren, welches niemals im Stande Ist es nicht eine leichtfertige, unverantwortliche Unwahrheit, aus dem vereinzelt beobachteten Wachsthum eines Moos- oder eines Hyacinthen-Blaites allen Blät- tern dieselben Wachsthumsgeseize aufdrängen zu wollen? Ist die Wissenschaft durch die Be- hauptung gefördert worden, dass diejenigen Blät- ter, welche eigensinnig genug sind, an der Spitze statt, wie vorgeschrieben ist, an der Basis zu ` wachsen, als Zweige mit bégeingted Entwicklung auglesdhon werden miissen? Ist es nicht eine Unwahrheit, eine vegetatio peripherica termi- nalis und terminali-peripherica unterscheiden zu wollen? Striubt sich nicht die Natur in Tau- senden und aber Tausenden von Beispiclen gegen solche Zumuthungen? Giebt es nicht eine grosse Menge phaneorganischer Pflanzen beider grosser Klassen, welehe nur an der Spitze fortwachsen und an der Basis ohne Unterlass absterben? Ist die ganze Theorie der fehlgeschlagenen Laub- blätter, Kelch und Blumenblitter, Staubgefässe _ u. s. w: in den bei weitem mehrsten Fällen etwas d eo IF nn i de - Quadratmeilen , ED —— in SE BEE Saath 20 ee anderes als eine Selbsttäuschung? Kann etwas fehlschlagen, was niemals dagewesen i [ie viele Verwachsungs- Theorien lösen sich bei nüchterner Betrachtung nicht einfach in blosse Trugbilder einer erhitzten Phantasie auf? Welche unverschämte Dreistigkeit gehört nicht dazu, um aus der vereinzelten Beobachtung eines keimen- den Weizenkorns Unterschiede für dasselbe von allen übrigen Cerealien herleiten zu wollen, ohne dass jene untersucht worden sind? Geschieht Ähnliches nicht aber fast täglich und zwar in noch dreisierer Weise? Wer hat nicht mit Lachen den vielfachen Unsinn gelesen, welcher über die Structur und den Begriff der Wurzeln bis in die neuesten Zeiten hinein gelehrt wird? Doch es widert uns an, diese Liste von Un- wahrheiten, die in der Wissenschaft sich ein Bürgerrecht erschwindelt haben, fortzusetzen ; sie liesse sich um Hunderte von Beispielen ver- mehren. Wir unterscheiden sehr wohl den, Irr- thum von der Unwahrheit, und so sehr wir den ersteren zu entschuldigen geneigt sind, ebenso entschieden werden wir die letztere zu be- kämpfen wissen. EIER PALIT Die Flora von Oahu. Die Insel Oahu ist der Grösse nach etwa die zweile in der Sandwich- oder Hawaiischen Gruppe. Ihr Flächeninhalt beträgt 533 engl. sie ist vulkanischen Ursprun: aber vergrössert durch die rastlose Thatigkeit der Korallen. S. O. wird sie von einer Kette steiler Berge hüllte Gipfel zahllose Quellen und Bäche her- niedersenden, welche den Niederungen Leben und Frische spenden und sie mit jenem ewigen Grün schmücken, in dem sie prangen. Obgleich zwischen den Wendekreisen gelegen und ohne schnee- und eisbedeckte Gebirge, die wie im Oahu keineswegs übermässig warm. Während — der neun nate drückt der beständig wehende Passatwind die Temperatur herunter, und während der Regenzeit steht die Sonne zu tief, um einen bedeutenden Grad von Hitze her- vorbringen zu können, — so steigt das Ther- ie selten über 80° und fällt fast nie unter ° Fahrenheit. Die Flora ist weder ganz In der Richtung von N. W. nach | —_” ee Zone; sie ist ein Gemisch von Bei- wenigstens erscheint. das auf den ersten nie Untersucht man sie genauer, so findet man, dass der grösste Bestandtheil derselben östlichen Asien angehört und dass ausser- | dem auch Polynesien, das Festland von Austra- lien und Amerika Beiträge geliefert. Somit ist es ein schwer zu lösendes Problem, darzuthun, wie die Hawaiischen Inseln zu den sie bedecken- den Gewächsen gekommen sind; die meisten derselben müssen nämlich, wie auch der die Gruppe bewohnende Menschenschlag, von einer entgegengesetzten Richtung der "herrschenden Winde her eingewandert sein, zum deutlichen Beweise, dass die Natur sich zur Verbreitung ihrer organischen Producte auch noch anderer Mittel bedient, als nur der Meeres- und Luft- strömungen, oder der menschlichen Willkür. Ein bedeutender Theil, beinahe ein Drittel, der Pflanzen Oahu’s sind Farren, die durch ihre zierlichen Formen die Aufmerksamkeit auch des oberflächlichsten 'Beobachters auf sich ziehen. Von Palmen kommt bloss die Cocospalme vor; zwei Livistonien finden sich auf den benach- barten Inseln. Der Rest der Flora besteht haupt- sächlich aus Mirthen, Gräsern, Riedgräsern, Mi- moseen und Aneideeii; Auffallend ist die geringe Anzahl der endemischen Pflanzen, die sich wahr- scheinlich immer noch vermindern wird, wenn die benachbarten Continente genauer durchforscht werden > Die iinilinheinsehn haben Überfluss an allen Arien nuizbarer Pflanzen. Einige liefern das erlesenste Holz, gleich geeignet für künstlerische _ wie für architektonische Zwecke, andere strotzen durchschnitten, deren fast stets in Wolken ge- | von den köstlichsten Früchten, die nur auf Hinde warten, sie einzuernten, wahrend wieder andere in Knollen und Strunken Stärkemehl enthalten, und zwar in solcher Menge, dass es nicht allein zur Nahrung für die Eingeborenen hinreicht, sondern auch sogar noch in grossen Quantitäten _ ausgeführt werden kann. südlichen Amerika die Luft kühlen könnten, ist — | | f Was die werthvollen:Hölzer betrifft, so brin- gen besonders Maui und Hawai solche hervor. Im Jahre 1550 machte der König Kamehameha Ill. der Königin Victoria ein Geschenk mit einem runden- Tische, der lediglich aus Hawaiischen Holzarten verfertigt war. In der Mitte war das Königliche Wappen eingelegt, zusammengesetzt aus verschiedenarlig gefärbten Sorten. Hauptsache nach bestand er aber aus dem Holze ae ‘noch’ trägt sie den Charakter der | der Koa (Acacia heterophylla, Willd), das. sich u u A fe $ ey — eee a oro aim yo eine wegen seiner lichigelben Farbe und leichten federartigen Zeichnung besonders zur Kunst- tischlerei eignet, während es wegen seiner Dichtigkeit und Dauerhaftigkeit gleich brauchbar zur Anfertigung von Kanoen für die Einge- borenen ist.*) Der Ohiaai (Jambosa Malaccen- s, D.C.) und der Kou (Cordia subcordata, Lam) nl ebenfalls Holz, das von Tischlern und Zimmerleuten Feucht wird. Das des Ohiaai ward zur Zeit des Heidenthums für heilig ge- halten und wurden aus demselben Götzenbilder geschnitzt. Das Sandelholz von Oahu (Santalum paniculatum, Hook. et Arn.), das Iliahi oder Laau-ala (wohlriechende Holz) der Hawaiier, wird jetzt nur noch an einem einzigen Punkte, Kuaohe, gefunden. Von den prächtigen Wäldern, | mit deren Erzeugnissen sonst so viele Schiffe | sen gab z. B.»ein acht Monat alten Busch beladen wurden, sind nur noch einige verein- zelte Büsche stehen geblieben, die wahrschein- lich auch schon verschwunden wären, wenn das Gesetz sie nicht. in seinen besonderen Schutz genommen hätte. Sie sind etwa 3 Fuss hoch, mit Stämmchen von einem Zoll Dicke und wach- sen an den Abhängen von Hügeln nahe an der See. Zahlreich sind die Pflanzen, die zur Nahrung verwendet werden. Die Wurzel des Ki (Dra- caena terminalis, Linn.), die einen biltersüss- lichen Geschmack hat, Steinen gebacken und so gegessen, machte man ein berauschendes Getränk von der- selben. Der Stamm dieser nützlichen Pflanze wird zu Zäunen gebraucht, die Blätter zum Dach- decken; auch verwendet man sie zum Einwickeln von Fischen, Holz, Holzkohlen u. s. w. - Ebenso dienen sie Ben MINE erent ne Menden | Mittel, ih wie die Quipos der alten Peruvianer), sie wer- den nämlich in schmale Streifen gerissen und durch gewisse Knoten oder Falten, die in die- selben gemacht werden, wird der gewünschte Blätter von 8— 12 Fuss Umfang treibt, wer- den, nachdem man sie geröstet, um. ihnen ihre Schärfe zu benehmen, ebenfalls gegessen. Die Beeren der Physalis pubescens werden in Menge nach Honolulu gebracht und von den dort lebenden Weissen unter dem Namen der „wilden Stachelbeere* zu Torten und Pasteten verwendet. Essbar sind ferner die Früchte der Lahala (Pandanus odoratissimus, Linn.), des Ohiaai (Jambosa Malaccensis, D. €.), des Ulei (Osteomeles anthyllidifolia, Lindl.), des Noni (Morinda citrifolia, Linn.), des Kilica (Morus In- dica, Linn.) und vieler anderer. Die indische Maulbeere ist schwarz und im Geschmack den in Europa ceultivirten Arten weit nachstehend. Ihr Laub ist aber für den Seidenbau höchst wichtig; die Blätter sind zwar klein, indes- 34 # davon, und schon sechs Wochen später Kelanté: med har Bezug auf die bu nicht mehr von den anderen unterscheiden, | BM ay dass er ganz kahl gepflückt worden wird zwischen heissen | eher | — Das Arrow-Root der Sandwich-Inseln wit von der Pia (Tacea pinnatifida, Linn.) ge- wonnen. Die Pia wächst wild an trockenen sonnigen Orten, wird aber auch in grosser Menge angebaut; sie ist etwa 2 Fuss hoch und jeder ihrer Theile ausserordentlich bitter. Das Stärke- mehl, was aus ihren Knollen gemacht wird, ist dem besten westindischen gleich und wird von | den Eingeborenen zu Speisen, zum Stärken des Zweck erreicht. Das unentwickelte Laub des | _ Kalo wird hauptsächlich in künstlichen Sümpfen Kikawaiko, eines Farren, wird von den Hawaiiern für eine Delicatesse gehalten, — einem euro- — päischen Gaumen will es indess nicht zusagen, indem es mehr als irgend etwas anderes im | ‚ tivirt werden, hat auch die Colocasia eine Menge Geschmacke dem rohen. Eiweiss gleicht. Die fleischigen Strünke der Ape, einer Aoridee, die | | Form der Blätter ‚u. s. w. von einander unter- *) Die Angabe, die ein neuerer R ht | ‘ah 2 at re aca iM _ gehalten und mit ihr muss auch stets der Tribut entrichtet werden. hat, dass die Kanoen der Hawaiier a der Cocospalmen gemacht würden, ist mrt B. S. | rika, Leinenzeugs u.s. w. vielfach verwandt. In Ho- nolulu kostet das & etwa 5 Cents; die Aus- fuhr davon betrug den officiellen Nachrichten zufolge die Jahre 1845 43,683 @, 1846 nur 10,000 @, in den drei folgenden Jahren noch weniger, 1850 indess wieder mehr. Wich- tiger noch als die Pia ist die Colocasia escu- lenta, Schott., Kalo genannt (von früheren Rei- senden Taro geschrieben; aber unrichtiger Weise, da das Hawaische Alphabet weder t noch r hat), welche die Lieblingsspeise der Hawaiier abgiebt. gezogen, wächst aber auch, wie in Centralame- auf trockenem Grunde. Wie alle Ge- wächse, die lange Zeit von den Menschen cul- Abarten, die sich durch die Farbe der Knollen, scheiden, davon wird die bläuliche für die beste Ausserdem werden noch ` AAT meer eri. C-r ™ f } i N Fin Zuckerrohr, süsse Kartoffeln, Wasser-Melonen, Mit der Cultur der Brodfrucht be- schäftigt man sich nicht, sie wird nicht gegessen. Cocospalmen wachsen zwar an der Seeseite, wollen aber nicht recht gedeihen, sie sind schon zu nahe an der nördlichen Grenze ihrer Ver- breitung. Unter der alten despotischen Herr- schaft waren ihre Früchte ausschliesslich für Männer bestimmt, Frauen durften davon nicht essen. Mit dem Umsturz des Tabu-Systems und des alten heidnischen Aberglaubens ist auch dieser Gebrauch gefallen, und Cocosnüsse wer- den jetzt von beiden Geschlechtern genossen. Kleiderstoffe, ( (Kapa) re von den Bingo: i Baume gewonnen, des Wauke vr nen papyrifera, Vent.) und des Mamaki (Boehmeria albida, Hook. et Arn.).. Früher verfertigte man viele aus der des Kilica (Morus Indica, Linn.); aber da. der daraus gewonnene Stoff von geringer Qualität ist und europäische Manufacturwaaren billig zu haben sind, wird er jetzt wenig gebraucht. Seil- werk wird vom Baste des Haw (Paritium tilia- ceum, St. Hill) und aus zwei Schilfarten, Akaaki und Ahuawa, die ähnlich wie Flachs- zubereitet werden, g t. Die Gefässe, aus denen die eborenen ihren Poi, d. i. die aus der Colo- casia esculenta zubereitete Speise, essen und die Ipu genannt werden, bestehen aus Schalen der Cucurbita maxima, lecken mit Netzwerk vom Baste des Paritium tiliaceum. Wasser- flaschen, die oft sehr künstlich ausgearbeitet werden, aa der Flaschenkürbiss (Lagenaria vulgaris, Ser.). Aus den Kernen des Kukui itaunen triloba, Forst.) presst man Öl, auch braucht man sie als le eine Anzahl davon auf einen Stock gesteckt brennen Stunden lang und geben ein helles und ruhiges Licht. Die Hawaiier haben eine .genaue Bekannt- schaft mit den Erzeugnissen des Pflanzenreichs. Für fast jede Pflanze besitzen sie einen Namen und fast in allen Fällen sind sie mit dem besten ekannt, den man von den einzelnen Kräutern oder Bäumen machen kann. Was, sie niss derselben hauptsächlich Eigenthum-der- ein- Caren, Ärzte vand hwaisen Kemon und wird, a Mer an oe > Decoct von der Wurzel der Awa (Piper methys- ticum, Forst.) zu sein, einer Pflanze, die sonst ‘in allen Theilen des Königreichs gebaut wurde, deren Anbau aber jetzt durch ein Gesetz bes schränkt ist, da man aus ihr früher grosse Quan- titäten eines berauschenden Getränkes machte. Es dürfen darnach in dem ganzen Hawaiischen Reiche nur vier Felder, jedes von vier Äckern, mit Awa bepflanzt werden. B. Seemann. ned — (ho Bau} Vermischtes. Reis. Der Reisbau ist in Europa auf das südliche Frankreich, auf Italien, u ha Sardinien, di ‘bese meren Himmelsstrichen und in Australien gedeiht er in den nördlichen Theilen von Neuholland. Der beste Reis wird in dem nördlichen Italien und in Carolina gezogen. Es giebt vom Reis, wie von anderen Kornarten, eine Menge Abarten; auf der grossen Ausstellung in Livni waren 50 allein von Ostindien und 34 von den ver- einigten Staaten ausgestellt. ang. Das englische Sprichwort, dass das ein sehr schlimmer Wind sein müsse, der Niemand etwas Gutes zuwehe, hat sich bei den = Stürmen, welche die Ostküsten von England und Schottland heimgesucht, bewährt. Wir lesen im er von Aberdeen vom Das ist ein wahrer Schatz, ‘dt der Tang wird als “Diidjer etwa dem Guano gleichgeschätzt und stets von den Land- leuten sehr eifrig und sorgsam eingesammelt. Ersatzmittel für Taback. Der Gallign. Mess. schreibt, dass die Elegants von Petersburg grünen Thee anstatt Taback. rauchten und dass Cigarettos davon in allen Tabackshandlungen der russischen Hauptstadt feil- geboten würden. Ber chilenische Espino. In der Ebene von Nenner bei Valparaiso wächst die Acacia Cavenia Hook, ort Espino genahnt, im Überflusse, welche, wenn man ihr nur einige Sorgfalt widmen wollte, grosse Dienste zur Urbarmachung dieser Wüste leisten würde, indem sie die Feuchtigkeit anzieht, und ‚ausserdem den ‚Bedarf von Brennholz liefert. Sie wird in Bergwerken und auch sonst für alle ne Zwecke viel gebraucht. Trotz der unklugen A Weise, mit der man sie gefällt hat, ist sie dich immer wieder nachgewachsen und nur in — Q_Y cu, a in ©, NE, mo or an erzeugt wird, liegt auf der Se Be Folgen, die ein unvorsichtiges Verwiisten der Natur nach sich ziehen muss. Ohne ee ist die immerw ‘Gk aa A bedeutend vermehrte Dürre jener Ebenen as Vernachlässigen der ve öhn- lichsten een in Bezug auf dieses Gestrüpp verur- sacht. Der Espino wird leicht verkohlt nach Valparaiso gebracht; die Kohle ist sehr hart, giebt viel Hitze. und eine Asche, die Br ‘Seiefarikanen hinreichend alka- lisch ist. Die Of Feuerbecken, auf denen die chilenischen Paten bei kaltem Wetter so gerne ihre Füsse wärmen, werden mit kleinen Bündeln davon ge- heizt, welche man häufig in Valparaiso feilbieten sieht. — (B. Seemann’s Reise der Königlich-Britischen Fre- gatte Herald, Band I. Seite 43.) — In Wahren bei Leipzig blühte am 12. Januar a. c. ein Apfelbaum, welcher seit vier Jahren nicht geblüht hatte. — aa — Zeitung. Deutschland. Leipzig, 15. Januar. Das Herbarium des ver- storbenen Professor Kunze, welches der- selbe testamentarisch dem hiesigen. botanischen Garten geschenkt hat, ist jetzt aufgestellt und steht Montags und Donnerstags von 9—12 Uhr zur öffentlichen Benutzung, unter der Aufsicht des Herrn Professor Dr. Petermann. Es können einzelne Gattungen und Familien, mit Ausnahme der Farrenkräuter, verliehen werden, Letztere bilden wohl selbstverständlich den werthyollsten Theil dieses Vermächtnisses, da sich bekanntlich die wissenschaftliche Thätigkeit Kunze’s hauptsächlich auf dieselben erstreckte; man darf sie nur im Local des Herbariums be- nutzen. 18. Januar. Soeben ‚erschien mit der nase der Zeitschrift fiir Pharmacie das dritte General-Dublettenverzeichniss des botanischen Tauschvereins vom deutschen Phar- maceulenvereine für das Jahr 1853. Dasselbe ist sehr reich -ausgestattet mit. einer Menge der seltensten Pflanzen Deutschlands und der Schweiz, nebst einigem aus Neapel, Spanien, Norwegen und Texas. Vorzüglich zahlreich sind die Kry- piogamen vertreten. Dieser Tauschverein unter- scheidet sich von anderen ähnlichen Vereinen rühmlichst dadurch, dass nur hinlänglich reich- lich gegebene Exemplare in Umtausch kommen, und der Umtausch‘ ein sehr schneller ist, da er statutenmässig in höchstens einem halben Jahre beendet sein muss. Er kann den Freunden der Botanik, vorzugsweise den ann auf „das Vortheilhafteste empfohlen werden — In Kurzem wird der er Prof, Ross- mässler eine conchiliologische Reise nach dem Süden Spaniens und den spanischen Inseln an- treten. Da dieser Gelehrte in allen Gebieten der Naturwissenschaften gleich tüchtig ist, so darf sich wohl auch die Botanik auf manche interessante Bereicherung freuen, um so mehr, als derselbe eine Menge pflanzenphysiologischer Präparate mitzubringen gedenkt. elgien. + Gent, 18. Januar. J. Linden, welcher sieben Jahre auf Kosten der baaidb Regie- rung Mitielamerika durchreiste und die Samm- lungen mit den Schätzen von New - Granada, Venezuela und, Westindien bereicherte, ist in Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiete der Naturwissenschaften zum Ritter des Leopold- Ordens und zum ‚Director des neuangelegten zoologisch-botanischen Gartens, in Brüssel er- nannt worden. Zwar sind theilweise die Ent- deckungen des Herrn Linden schon veröffent- licht, namentlich hat Dr. Lindley die von Linden und dessen Sammlern Funcke, und Schlimm in die europäischen Gärten eingeführten Orchi- deen beschrieben und Dr. Planchon eine An- zahl neuer, «von Linden entdeckter Gewächse, die gärtnerischen Werth haben, in der „Flore des serres“ etc. bekannt gemacht. Jetzt sollen je- doch diese einzelnen Materialien gesammelt wer- den, und Linden hat von der belgischen Re- ' gierung den Auftrag erhalten, seine Entdeckungen i _ niederzulegen. und Forschungen in einem grösseren Werke Dieses Werk wird. den Titel „Flora von Columbien“ führen und die Redac- tion desselben wird Dr. Planchon übernehmen. Italien. wan Florenz, 13. December 1852. Herr P. R. Webb aus Paris, gegenwärtig hier verweilend, wird seine Reisen in Italien noch einige Zeit fortsetzen und besonders Rom und die süd- licheren Theile der Halbinsel besuchen. Pro- fessor Parlatore, welcher sich bekanntlich bei seinem Besuche von Lapland eine gefährliche Krankheit zugezogen halte, ist glücklicherweise gänzlich wieder hergestellt und hat kürzlich vom Grossherzog von Toskana den St. Stefano-Orden, welcher mit Adel verbunden ist, erhalten, — | eine Auszeichnung, die bis. jetzt nur wenigen | Fremden. und Plebejern zu Theil geworden. ——— asi ii \ —" maai eee 2 il ins ) eo e Ä ' Rom, 1. Januar. Herr P. R. Webb ist hier eingetroffen und gedenkt bei uns einige Wochen, zu verweilen. Frankreich. * Paris, 8. Januar. Durch den im vergan- genen Herbst erfolgten Tod Richard’s, des Professor der Botanik an der Ecole de Médecine und zugleich Mitglied des Instituts, sind die An- sprüche einiger der bedeutendsten Botaniker an- geregt worden. Um die erledigte Professur zu bekleiden, spricht man unter andern von Herrn Moquin-Tandon, Director des botanischen Gar- tens in Toulouse und Professor der Botanik da- selbst, der die Chenopodeen für De Candolle’s Prodromus ausarbeitete; von Godron, jetzt Rec- teur de l'Académie de l’Herault, ehedem Pro- fessor der Botanik an der Ecole secundaire de Médecine in Nancy, einer der Verfasser der neuen Flora Frankreichs — die nun bis zu den Globularieen gediehen ist; von Herrn Martins, Delile's Nachfolger, an der Ecole de Médecine in Montpellier und bekannt durch seine Beob- 34 achtungen über die Gletscher und Alpen-Vege- — tation der Schweiz; Herr Payer, schon Pro- fessor der Botanik an der Ecole normale und seit jüngst an der Faculté des sciences, würde sich wohl noch diesen dritten Lehrstuhl aufdringen lassen; endlich von Herrn Zettiboudois, wirk- lich nur Staatsrath, durch seine früheren physio- logischen Arbeiten aber als Botaniker bekannt. Die Besetzung der durch Richard's Tod erle- digten Stelle als Mitglied des Instituts soll mindern Schwierigkeiten unterliegen. Um nicht einiger secundärer Bewegungen zu gedenken, scheinen nur die Herren Montagne und L.R.Tulasne als ernste Bewerber aufzutreten und die botanische Seetion, welche die Candidaten vorzuschlagen hat, scheint so ziemlich für Herrn Tulasne ein- genommen, dessen stete und ausgezeichnete Thä- ligkeit ‚allerdings, in neuerer Zeit besonders, merkwürdige Arbeiten zu Tage befördert hat. Es soll jedoch auch Herrn Montagne’s langes und rastloses Wirken für die Wissenschaft ge- hörig gewürdigt werden und beide Herren wur- den zuletzt ex aequo, jedoch Herr Montagne als Erster, dem Institute vorgeschlagen, worin ihm eine grosse Stinmen-Mehrheit, man möchte sagen, Einstimmigkeit gesichert sein soll. ) = Paris, 15. Janmar. Was ich Ihnen im letzten Briefe als muthmasslich mitgetheilt, hat sich bewährt. Herr Montagne ist mit einer | — FT solchen Stimmen-Mehrheit als Mitglied des In- stituts gewählt worden, dass Einstimmigkeit kaum ehrenvoller für ihn hätte sein können. Er wurde nämlich ex aequo mit Herrn René Tulasne vorgeschlagen und von 58 anwesenden Mitglie- dern erhielt er 56 Stimmen. Herrn Tulasne fielen die zwei andern Stimmen zu. Im zweiten Range und auch ex aequo waren die Herren Duchartre und Trécul vorgeschlagen. Des Leizteren Name erfreut sich seit neuerer Zeit einer gewissen Notorielät, die ihm ein Mé- moire unter dem Titel: „Observations relatives a l'accroissement en diamètre dans les végétaux dicotylédones ligneux“ und die Polemik, welche dasselbe in der botanischen Section zwischen Herrn Gaudichaud und den übrigen Mitglie- dern hervorrief, zugezogen hat. Diese Polemik übrigens beruht schon auf ältern Gründen und schreibt sich schon von sehr langer Zeit her. Herrn Trécul’s Mémoire bot nur ein passendes Feld zu einem neuen Ausfalle dar. -— Auch Herrn Duchartre’s Verdienst wird durch die- sen Vorschlag ehrenvoll gewürdigt. Unlängst Redacteur der mit Herrn Delessert verstor- benen „Revue botanique“ und jüngst, in Folge eines ausgezeichneten Concurses, Professor der Botanik an dem leider so schnell eingegangenen „Institut agronomique“, ist sein Name durch ver- ‚ schiedene physiologische Arbeiten rühmlich be- kannt und verspricht für die seit mehren Jahren auf vier aktive Mitglieder herabgeschmolzene | botanische Section einmal ein thatiges und wür- diges Mitglied zu werden. — Mit dem Beginne des Jahres ist ein neues und reichlich ausgestattetes Werk von Herrn Webb, unter dem Titel: „Otia hispanica seu ` Delectus plantarum rariorum aut nondum rite notarum per Hispanios sponte nascentium,“ bei Masson in Paris erschienen. Dieses Werk auf 50 Seiten gr. 4°, mit 46 ausgezeichneten Kupfertafeln, enthält- die Beschreibung von 57 grösstentheils neuen Arten aus Spanien. Vor- züglich reichlich sind die Gattungen Boelia, Stau- racanthus und Ulex bedacht. Von letzterer Gattung trennt Herr Webb mit Recht die Ulices, deren corolla calyce duplo longior und legumen ‚ calyce duplo longius, da in allen übrigen Ulices- Arten Blumentheile, Kelch und Frucht von beinahe derselben Länge sind und stellt sie als neue Gattung Nepa zusammen, Diese Nepa unter- ‚ scheiden sich übrigens auch von den achten f Ulices durch ihren Habitus. Ce sont des Iry Fa — EIER fF LAD Ulex en miniature,* wiesHerr Webb selbst (Ann. se. nat., ser. 3, t. "i pag. Sig es Kaum bemerkte. — Den letzten ER Nachrichten zufolge ist Dr. Carl Bolle nach einem mehr- monatlichen Aufenthalte auf den canarischen In- seln nach dem Cap Verden zurückgekehrt und befand sich, seinem letzten ‚Briefe zufolge, auf St. Vincent. Die auf seiner früheren Reise auf dem Cap Verden, so wie die von ihm auf den canarischen Inseln gesammelten Pflanzen sind | der. dorligen Gegend gesammelt wurden, schrei- ‚ ten ebenfalls rasch fort; wohlbehalten in Paris angelangt. ! beendigt zu haben und in seine Vaterstadt ab- gehen zu können. Dänemark. Kopenhagen, 1. Januar. Herr A. S. Örsted ist gegenwärtig mit einer Arbeit über die Feuer- berge Mittel-Amerika’s, von denen er die mei- sten selbst besucht, beschäftigt, und es steht zu erwarten, dass diese Arbeit bald der Öffentlichkeit | übergeben werden wird. Die Bestimmungen der — Vor einigen Tagen ist H. Balansa, einer der Reisenden der Association botanique fran- çaise d'exploration, nach Algier zurückgekehrt. Er wird sich so direkt und so schnell als mög- lich nach der Grenze der Sahara- Wüste, nach Biskra verfügen, wo er mit Herrn Jamin (Di- rector der Anstalt, die jüngst daselbst von der französischen Regierung zur Naturalisation und Verbreitung der in- und ausländischen hütz- lichen Gewächse unter den arabischen Stämmen | gestiftet worden ist) das Weitere über einen © botanischen Ausflug von einem Monat ins Innere | der Wüste und bis nach Tuggurt besprechen | ; ‘ Plantarum Indiae Orientalis“ haben. Ursache. zu glauben,“ | Journal of Botany, wird. Von diesem Ausfluge, fiir den wir ein glückliches Gedeihen wünschen, lässt sich man- ches Neue und höchst Interessante erwarten. Später, im Monat April, wird Herr Dr. Cosson, der eifrige Betreiber des Reise-Vereins, der nun mit Herrn Du Rieu de Maisonneure die bereits vorhandenen Materialien der algie- rischen Flora bearbeitet, eine zweite Reise ins Innere von Algerien unternehmen, zu welcher ihn übrigens der Minister selbst in den ver- bindlichsten Ausdrücken aufgefordert und ihm jeglichen Beistand von Seiten der Behörden zu- gesichert hat. Mit Herrn Balansa, der alsdann von Tuggurt zurück sein soll, wird er die bis heute völlig unbekannte Kelte der Djebel-Qures besonders durchforschen. — Herr Bourgeau wird auch mit nächsten Tagen seine neue Reise nach der iberischen Halbinsel beginnen. Er gedenkt den grössten Theil der Saison in den Algarben zuzu- bringen. — Seit einigen Weichen ist Dr. Lange aus Kopenhagen von seiner botanischen Reise durch Spanien nach Paris zurückgekehrt und eifrig mit Pflanzen, welche yon ihm auf seinen Reisen in Bentham hat die Be- arbeitung der Leguminoseen, Labiaten, Scro- phularineen und Acanthaceen, Liebmann die der Cyperaceen, Urticeen und Begoniaceen über- nommen; Gustav Reichenbach bestimmt die Orchideen und Filices; Kotzsch die Ericaceen, Euphorbiaceen, Gesneriaceen u. a. m. und Orsted selbst die Palmen und einige dere Familien. Grossbritannien. London, 18. Januar. Dr. Robert Wight wird in diesem Frühjahre einen Besuch in Europa machen, doch vorher sein grosses Werk: „Icones vollenden. „Wir sagt Hooker’s „dass dieser unermüdete | Botaniker seinen Aufenthalt in England dazu benutzen wird, den letzten Band seines Pro- dromus Florae Peninsulae Indiae Orientalis zu beendigen.“ — 21. Januar. Gestern Abend starb plötz- lich einer der grössten Pharmacologen unserer Zeit, Dr. Jonathan Pereira, im 49. Jahre sei- nes Lebens. — Allsopp’s Pale Ale und Liebig wer- den in Zukunft wol eben so unzertrennlich betrachtet werden, wie es gegenwärtig Si. Helena und Napoleon, oder Deutschland und Tabacksqualm sind. Liebig’s Untersuchung dieses Bieres wird von den hiesigen Brauern und Schenkwirthen tüchtig ausgebeutet und al- len Anpreisungen des Getränkes angehängt. | Die Gelehrten halten es für eine Erniederung, dass Liebig seinen Namen zu einem solchen Puff eben hat, und die Nichtgelehrten haben es auch Hörde, dass die Ana- ` lyse über die eigentlichen Bestandtheile des Anordnung und Bestimmung seiner Sammlungen _ beschäftigt. Mit Nächstem hofft er diese Arbeit | Bieres ein einseiliges Schweigen beobachtet und nur. erklärt: ———————n 5 c™ tae Strychnin sei nicht in demsel- — ie K (Ap ger ben enthalten. Es ist ja bekannt, dass der in Grossbritannien gebaute und eingeführte Hopfen in keinem Verhältnisse zu dem im Lande ge- brauten Biere steht und dass Quassia in vielen Fällen seine Stelle vertritt. Ein hiesiges Blatt fordert daher Liebig auf, dem englischen Volke ohne „deutsche Mystification“ zu sagen: nicht was das Bier nicht enthält, sondern was es enthalte. Wir müssen abWartbh. Wiirde halten wird, dieser Aufforderung Geniige zu leisten. Wir möchten ihm jedoch rathen, bald elwas Gründliches über die wahren Bestandtheile des englischen Bieres zu veröffentlichen, da er sonst Gefahr läuft, seinen Namen in gewisser Beziehung mit ac der zweideutigen Leute, welche Morrison's Pillen und Holloway’s Salbe empfehlen, zusammen gestellt zu sehen. Briefkasten. heinäge für die „Bonplandia“ baren wi Ver- langen anständig honorirt und kön päischen Sprachen e sehen sin obgleich en zur Veröffentlichung nicht a da wir alle N gg auf uns hmen, — bleiben ew i. Florence. Your first letter has been received and we look forward W ber a Many thanks to Professor P, for Kae the intelligence o Ro ovis, be Bedingungen, welche hand ssp mises wir gern a A. Lei Bene er Sie so fort, g . Brieflich Antwort auf Ihre A Hambur rg. iey M. hat an Sie geschrieben und Ihnen einen Theil Ihrer Sammlung zurückgesandt. H. ist gern ber eit, Ihnen die N. zu leihen. Di ng Besorgungen sind ebenfalls lg Sobald fies beisammen wird die e Kbsendung durch uns erfolg erlin. Ihr Brief und die Büc A sind uns durch Herrn V. zugekommen, und si we die für China Destinator Exemplare bereils nach Hongkong abgegang Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. G. Seemann. Anzeigen in die Bonplandia ‚werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spalizeile berechnet. Sobald eine grössere Anzahl ein- gegangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere Beilage gegeben. Berthold Seemann’s neueste Werke. Bei Reeve ge Bun ig. A Bra a, Street, Covent Garden, London, ist the Vo an gorm.m. S. Herald erial L. C. Academy uræ Curiosoru um, Naturalist of the expedition, a "T two volumes. With plates and a map. Bei Carl Rümpler in Hannover wird mer ae Reise der Köni Herald, u | Bei Carl Rümpler in Hannover ist erschienen: Die Volksnamen er Amerikanischen Pflanzen mmelt Berthold Seemann. 'gr.,8. geh. Preis 1 Thaler. i : Die ioy in Europa eingeführten Acacien, mit Berücksichtigung und drei Fahrten na fick den | Nordpolgegenden zur Male i Aufsuchung des Sir John Franklin. Unte gärtnerischen Namen Mitwirkung. von Eduard Vogel, F. R, ‘A. ron von Berthold en F. L. S., Mitglied der Berthold Seemann, 5? i Leopol demie der Naturfor- Mit 2 farbigen Kupfertafein. z scher, Hitehed der Kong -Hawaiischen Gesell- \ u eh en A ckerbaues auf = en gr. 8. geh. Preis 20 Neugr. n; Iiforsellee der Expediti ete. "Tn 2 Daia Svo. Mit Abbildungen oad ' fac ner ig ie tees deutsche | Ausgabe obigen Werkes wiri Bei G. W. F. Müller in Berlin ist erschienen‘ sic urch auszeichne dass. sie mehr Abbildungen und he _—- halben Band oho hr Sn enthält, ange Schadt, Dr. Hermann, in der Au nicht ph siia der der p“ eren gleich at oie, sondern dieselbe an i ysiologi sche Botanik. ar übertreffen. e Band ist be- wu = nen oan ae | Mit 390 mikroscop. Abbildungen auf 20 Tafeln. gegeben, werden à konnen, | gr. Lex.-Octav. Cart, bt hale ia se: "z ' } Däck von rn grat Gripes in Miiliover.) Heda B dyii SAN „Nunquam otiosus.“ Erscheint am | Agents in ndo Ẹ e 4s. jedes Monats. Williams auc elle, t4, Henrietta Street ) Preis des Jahrg. 31| 308. $ Covent Garden ~—BONPLANDIA, Zeitschrift für angewandte Botanik. Redacteur : | Verleger: . | Berthold Seemann | in London. Carl Rümpler | in Hannover. | No: 5. | I. Jahrgang. Hannover, 15. Februar 1853. halt: Reise in das Innere Afrika’s. — Gutta | Verdischen Inseln). — Zeitung (Grossbritannien; hellem; Taban. — Neue Bücher (Beiträge zur Kenntniss der Cap Frankys eist) = Anzeiger, | vorhanden ist. Doch alle diese Entdeckungen und Berichte, so interessant sie auch sein mögen, sind doch für den Botaniker nicht be- friedigend, da die Pflanzenkunde nur einen Reise in das Innere Afrika’s. Von keinem Theil unserer Erde hegt der Botaniker grössere Erwartungen, als von dem milllern Afrika. Dort hofft er viele der Formen zu finden, welche die verschiedenen, jetzt be- kannten Pflanzen-Gruppen näher verbinden und ihre Verwandtschaft deutlicher erkennen lassen; dort erwartet er viele der Gewächse anzutreffen, sehr geringen Theil der Aufmerksamkeit der erwähnten Reisenden in Anspruch genommen hatte; es gewährt uns daher um so grösseres Vergnügen, die folgenden Nachrichten mittheilen zu können. deren Erzeugnisse durch Vermittlung wilder Völ- ker zwar in Europa bekannt sind, über deren Ursprung aber noch tiefes Dunkel herrscht; dort glaubt er Aufschluss über, die räthselhaften Ge- Man wird sich erinnern, dass die englische Regierung vor einigen Jahren eine Expedition nach dem. Tsad-See sandte, um seine Grenzen zu bestimmen, Nachrichten über die geographi- EEE Bina setze zu erhalten, welche die geographische Ver- breitung der Gewächse über die Erde bedingen. Das Wenige, welches wir bereits über das geheimnissvolle Land wissen, ist wol geeignet, unsere kühnen Hoffnungen, unsere grossen Er- wartungen zu rechifertigen. Selbst unter den wenigen Pflanzen, welche von Dr. Walter Oudney in Denham’s und Clapperton’s Expe- dition gesammelt wurden und welche später Robert Brown und Nees von Esenbeck der gelehrten Welt bekannt machten, finden sich sehr merkwürdige Arten, und viele von grosser me- dieinischer Wichtigkeit. Dr. Richardson fand allein in den Oasen der Sahara 46 verschiedene Spielarten der Dattelpalme; ein Beweis für die Menge der dort vorkommenden Nutzpflanzen. Dr. Barth und Dr. Overweg beschrieben in ihren brieflichen Mittheilungen höchst seltsame Gewichse, und die beiden verdienstvollen Mis- sionäre Rebmann und Krapft haben endlich durch die Entdeckung von Kilimantscharo und Kenia, zweier schneebedeckter Berge, gezeigt, dass eine Alpen-Vegetation im Innern Afrika’s schen Verhältnisse der dortigen Gegend einzu- sammeln und Handels-Verträge mit den Einge- borenen abzuschliessen. Die Expedition bestand aus einem Engländer, Dr. James Richardson und zwei Deutschen, Dr. Heinrich Barth und Dr. Adolf Overweg. Die Reisenden verliessen London gegen das Ende des Jahres 1549 und erreichten im Anfange 1850 Tripoli. Nach einem mehrmonatlichen Aufenthalte in der Umgegend von Tripoli setzten sie ihren Weg durch die Wüste Sahara nach Kuka, der Hauptstadt von Bornu fort, doch leider erreichten nur zwei der Reisenden ihrenBestimmungsort; Dr.Richardson fiel als Opfer des Klimas. Dr. Barth und Dr, A. Overweg, durch den Verlust ihres Gefährten nicht abgeschreckt, verfolgten den Zweck ihrer Reise mit grossem Eifer, beschifften den Tsad und bewiesen, dass zwischen dem Sée und dem Quorra-Flusse kein Zusammenhang stattfinde. Es würde uns zu weit führen, die übrigen werth- vollen Entdeckungen dieser beiden Forseher auf- zuzählen; es genügt für unsern Zweck, zu sagen, dass dieselben die umfangreichsten und ge- ~, a a X EEEE I E A TET A.: — [IT i nauesten sind, welche je im Herzen Afrika’s gemacht wurden, und dass die Namen Barth und Overweg fortan denselben Klang haben, wie die von A Clapperton, Penn und Landers. Durch den Tod des dritten Gelehrten waren schon die Kräfte der Expedition geschwächt, dazu kam noch der Verlust eines grossen Theils der wissenschaftlichen Instrumente. Dieses be- wog die englische Regierung, Dr. Eduard Vogel den beiden obengenannten Forschern zur Seite zu stellen, mit dem besondern Auftrage, magne- tische und astronomische Beobachtungen zu machen. Dr. Eduard Vogel, F.R. A. S. (ein Sohn des Dr. C. Vogel, des Verfassers der Natur- bilder und verschiedener anderen werthvollen geographischen Werke), ist der gelehrten Welt vorzüglich durch seine astronomischen Arbeiten und durch seine Mitwirkung an der Sternwarte des Herrn G. Bishop in London rühmlichst be- kannt; doch auch der Pflanzenkunde hat er Aufmerksamkeit gewidmet, da er sich durch mehrjährige Studien unter der Leitung des ver-. storbenen Professors Kunze in Leipzig mit der Botanik innig vertraut gemacht hat. Dr. Vogel wird am 20. Februar über Lissabon und Malta nach Tripoli reisen und sich von dort durch die Wüste Sahara nach Kuka, der Hauptstadt von Bornu, begeben. In Kuka wird er mit unseren beiden Landsleuten zusammentreffen und nachdem er in Verbindung mit ihnen die Landseen der Nach- barschaft astronomisch bestimmt haben wird, wer- den die Drei sich östlich wenden, die Quellen des Niles aufsuchen und dann südöstlich nach Zanzibar am indischen Ocean vordringen, um so die Strecke von den Quellen des Niles bis nach Zanzibar, welche bis jetzt noch ein völlig weisser Fleck auf unsern Landkarten ist, zu erforschen. Die Reise ist jedenfalls eine der grossartigsten, die je unternommen worden, und ist der Plan dazu von Herrn August Peter. mann in London entworfen, doch arbeiteten an seiner Ausführung auch Ritter Bunsen, Colonel Sabine und Capitain Smyth, und nehmen die Botaniker Dr. Robert Brown, Sir William Hooker, Dr. T. Thomson, Hei B. Seemann und verschiedant andere u lebhaftesten An- il daran. Dr. Vogel wird seine Thätigkeit nicht: allein geographischen und physikalischen Arbeiten wid- men, sondern auch die Pflanzenkunde mit Ent- deckingen zu bereichern suchen. Wir kénnen is _ Se elias EEE EN a ee i IE diese Erwartung um so gewisser aussprechen, als derselbe einer der Mitarbeiter an der „Bon- plandia“ ist und unsere Zeitschrift dazu auser- sehen hat, seine botanischen Entdeckungen zuerst in Europa bekannt zu machen. Bleibt ihm nur seine Kraft und Gesundheit, dann sind wir sicher, dass diese Expedition auch für unsere Wissen- schaft glänzende Ergebnisse liefern wird! . Chu) Gutta Taban. Von den vielen im indischen Archipel ge- wonnenen, dem Caoutchouc ähnlichen Substan- zen ist Gutta Taban diejenige, welche unter dem falschen Namen Gutta Percha die weiteste Verbreitung und die grösste Wichtigkeit er- langt hat. Es ist dieses Gutta’Taban das Pro- duct eines zu der Familie der Sapotaceen ge- . hörigen Baumes, der Isonandra Gutta, Hook., der früher auf der Insel Singapore ahtgedeltite Wälder bildete und ausserdem noch auf der Malayischen Halbinsel und mehren der grossen Sunda-Inseln weit und viel verbreitet ist. Die erste Beschreibung desselben verdanken wir dem Dr. Oxley, der auch etwa im Jahre 1847 zuerst Blätter und Blüthen davon nach Europa schickte. Die Isonandra Gutta gleicht im Habitus ganz ausserordentlich dem „Durian“ (Durio zibethinus L.); sie wird bis 70 Fuss hoch mit einem Stamme von 3—4 Fuss Durchmesser, dessen Holz weich und werthlos ist. Die Blätter sind wechselständig linglich-lanzettlich, ganzran- dig, lederartig, auf ihrer oberen Seite von blass- grüner Farbe, auf ihrer unteren Seite mit kurzen braunen Haaren besetzt. Von den achselständi- gen Blüthen stehen von 1—3 in jeder Achsel an kurzen Stielen. Es haben dieselben einen ' sechsfach getheilten lederartigen Kelch, welcher eine blassrothe mit 6 zugespitzten Zipfeln verse- hene einblättrige Blumenkrone einschliesst, deren Schlund mit einer Reihe von gewöhnlich 12 Staubfaden besetzt ist, deren Antheren in zwei seitliche Öffnungen aufspringen und von sehr feinen, gebogenen Filamenten getragen werden. Die Frucht ist eine harte, länglich-runde sechs- fächrige Beere, die gewöhnlich 2 keimfähige Saamenkörner enthält, indem die anderen 4 fehl- schlagen; sie wird von den Eingeborenen zur Anfertigung eines Speiseöles verwendet. Der geronnene Milchsaft dieses Baumes bil- det jene bräunliche, in warmem Wasser sich ~A- E EET, T mm a nn FS a, e x IN iii NE EIEEE EEE ET 7 >. -un erweichende Masse, die seit einigen Jahren ein | so bedeutender Handelsartikel geworden ist; woher aber der Stoff kommt, den die Malayen „Gutta Percha“ nennen und mit dem Gutta Taban häufig versetzt wird, ist noch. unbekannt. Zum ersten Male ward dies Gummi wahrscheinlich von Tradescant (zur Zeit der Königin Elisa- beth) nach Europa gebracht; derselbe spricht nämlich von einem „Mazerwood“, was er in Indien gefunden, welches die Eigenschaft habe, in der Wärme sich zu erweichen und dann jede beliebige Form annehme. Dies ist ja aber die hauptsächliche Eigenthümlichkeit des Gutta Ta- ban, welches seines streifigen Aussehens wegen auch gar wohl mit Maserholz verglichen wer- den könnte. Die Entdeckung des berühmten Reisenden fiel indessen wieder der Vergessen- heit anheim und. erst im Jahre 1822 zogen Stiele von Holzäxten, die, statt wie gewöhnlich aus Büffelhorn, aus Gutta Taban verfertigt wa- ren, die Aufmerksamkeit eines Dr. W. Mont- gomerie in Singapore auf sich, welcher, nach- dem er durch die Eingebornen mit der Art, diesen Stoff zu bearbeiten, bekannt geworden war, vorschlug, denselben zu Griffen von chirurgi- schen Instrumenten zu verwenden an Stelle des Caoutchoue, welches sehr vom. feuchten Wetter in den Tropen leidet — ein Vorschlag, für den er von der Society of Aris in London mit der goldenen Medaille belohnt wurde. Die- ses war die erste Anwendung des Gulta Taban, was jetzt schon nach einem Cataloge der Lon- doner Gutta Percha Company zu 184 verschie- denen Artikeln verarbeitet wird. Die Ausfuhr davon in Singapore betrug 1844 nur ein Picul (1334 engl. Pfund.); 1845 schon 169; 1846 5364; im nächsten Jahre 9296 und im folgenden eiwa 14,000! Leider ist in Folge der unklugen Art, mit der dieser so werthvolle Stoff eingeerntet ward, der Isonandra Gutta-Baum von Singapore schon ganz ver- schwunden und nur noch in den Wäldern des | Südendes der Malayischen Halbinsel und der Süd- küste von Borneo (dessen Bewohner mit seinem Nutzen bis auf die neueste Zeit hin unbekannt waren) noch häufig vorhanden. Anstatt nämlich das Gummi (wie das der Ficus elaslica) durch Einschnitte in den Stamm zu gewinnen, fand man es bequemer, den ganzen Baum zu fällen und die Rinde abzustreifen, worauf dann der aus- fliessende Milchsaft in ausgehöhlten Pisangblattern ' Verfasser des vorliegenden Werkes diese Gruppe eingesammelt ward. So vernichtete man für 20 oder 30 & Gutta, etwa 14 .$ werth, den Wuchs von 70—100 Jahren Der Rohstoff, welcher von verschiedener Farbe, Härte aud Giite ist, je nachdem er mehr oder weniger mit anderen Substanzen, wie Gutta - Girek, Gutta Percha, Caoutchouc u. s.w., versetzt worden, wird, ehe man ihn weiter bearbeiten kann, in Stücke geschnitten, gekocht und mit Maschinen, ähnlich denen, die bei der Berei- tung des Gummi elasticum verwandt werden, geknetet, wobei die Farbe, die das Fabrikat etwa haben soll, trocken als Pulver zugesetzt wird. — Das Gulta Taban ist in Äther, Naphta, Kollo- dium u.s.w. löslich. Die letztere Lösung ist besonders von medicinischer Wichtigkeit. eemann. PERS — Neue „Bücher. nd zur Flora der ete Verdischen Inseln, mit Berücksichtigung aller bis jetzt daselbst be- kannten wildwachsenden und kultivirten Pflanzen. Nach eignen Untersuchungen und mit Benutzung der gewonnenen Resultate anderer Reisenden dargestellt von Dr. oe rahe h Schmidt. Heidelberg, Al gvon Ernst Mohr. 1852. gr. 8. 356 Die Cap Verdischen a sind selten von wissenschaftlichen Reisenden durchforscht wor- den, und laden auch in der That wenig zum Be- suche ein; die grösseren starren von Basalt- und Lavafelsen, die kleineren sind mehr oder weniger Wüsten. Bei dieser schlechten Bodenbeschaflen- heit und dem grossen Mangel an Wasser wird sich ein Jeder getäuscht finden, der auf ihnen die üppige Pflanzendecke suchen wollte, wie sie etwa Westindien oder Mittelamerika darbietet; es sind höchstens die Thäler der fruchtbareren und einige Oasen der unfruchtbareren Inseln, wo Bananen-, Orangen-, Kaffee- und Zucker- pflanzungen mit Cokospalmen und Kürbisbäumen (Carica Papaya), begleitet von einzelnen Büscheln hoher ästiger Gräser, einen Eindruck der Tro- penwelt darbieten. Um so mehr ist die Selbst- verleugnung anerkennungswerth, mit welcher der zum Ziele seiner Reise und zum Gegenstande seiner Forschungen gemacht hat; wir bedauern nur, dass ihn Nachrichten von dem ungesunden Klima abgehalten haben, St. Jago, die grösste der Inseln, St. Nikolas und besonders Fuego, das noch nie von einem Botaniker betreten, zu besuchen. Dr. Schmidt hat in der kurzen Zeit N en Sey ® RD ee m EENEN A von drei Monaten (Januar bis April 1851) auf St. Antonio, St. Vincent, Majo, Boa Vista und Sal — auf welche der Bericht, den er von den Cap-Verden giebt, allein bezüglich ist — 302 - Gefässpflanzen eingesammelt, und die Flora der ganzen Gruppe, die nach Webb’s Spicilegia Gorgonea 319 Arten hat, bis auf 435 gebracht. So sehr wir diesen grossen Beitrag zur Pflan- zenkunde zu schätzen wissen, so wenig können wir die Weise loben, in welcher dasselbe vor das Publikum gebracht worden ist. Statt sein reiches Material in die Gränzen einer Broschüre oder eines Journalartikels zusammenzudrängen, hat Dr. Schmidt es über 356 Seiten zerstreut und es so leider einer Menge von Leuten unzugänglich gemacht, die zu beschäftigt sind, um Bücher von der Art des vorliegenden zu lesen oder deren Mittel es nicht erlauben, sich die zahl- losen Neuigkeiten, die in unseren Tagen er- scheinen, anzuschaffen. Nach einigen geschichtlichen und geographi- schen Notizen folgt ein ziemlich ausführlicher und vollkommen unnützer Bericht über das Wetter, welches der Verfasser Tag für Tag erlebt hat. Dagegen vermissen wir Angaben über den mitt- leren Thermometer- und Baromelerstand, Feuch- tigkeit, Masse der wä die in einer Localflora nicht fehlen dürfen, da der er einer solchen zum grossen Theile durch die elgembinen Witterungsverhältnisse bedingt wird. Sodann wird über die Einwohner, ihre Sprache, Sitten u. s. w. abgehandelt, ferner über die zoologischen und geologischen Verhältnisse”). Mit Seite 36 beginnt erst der eigentlich bota- nische Theil mit einer literarischen und histori- schen Einleitung, aus der wir lernen, dass S.W., *) Bei der Aufzählung der Nahrungsmittel läuft ein kleiner Widerspruch mit unter. Im Anfange (S. 17) wird gesagt, dass Kürbisse und Bohnen (Lablab vul- garis) ie Semen: der Einwohner seien, die weni- gen F te (Bananen, Orangen), welche ausserdem ge- wonnen tee. wiren in so geringer Menge vorhanden, dass sie nur von Einzelnen benutzt werden könnten; und dann weiterhin unter dem Artikel Musaceae (S. 22), „dass eine Misserndte der Bananen Hungersnoth zur Folge zu haben pflege.“ Eine sonderbare Stelle, deren Sinn wahr- scheinlich durch einen Druck- oder Schreibfehler entstellt ist, findet sich ferner $. 35, wo es von der Gewinnung des Salzes heisst — »theils gräbt man an solchen Plä- tzen, die der Plath pile cists sind und sich also mit 40 | Í | | | —_— un Forster, welcher 1778 St. Jago besuchte, die ersten genaueren Nachrichten über die Flora des Cap Verden gegeben und dieselbe ‚sonst hauptsächlich von Dr. S. Brunner, Dr. J. D. Hooker und Dr. Th. Vogel Sanii worden, Unter der Überschrift: „Allgemeine Vege- tations-Verhältnisse“ versucht der Verfasser „die Erscheinungen, die die Repräsentanten der einzelnen Pflanzenfamilien hinsichtlich ihres Ha- bitus, ihrer Gruppirung, ihres geselligen und einzelnen Vorkommens zeigen, darzulegen “. Dieser Theil des Buches ist sicher der beste, nur hätten die kleinen Landschaftsbilder, die darin gegeben werden, bedeutend gewonnen, wenn die lateinischen Namen möglichst vermie- den worden wären. Es mag hier die erste Skizze über Papilionaceen folgen, in welcher gesagt wird: Pflanzen ausgezeichnet sein, als u. reiche Verbreitungsbezirke. Demna a es nicht besonders auffallen, auf den Cap, Verden die Familie der Papilionaceen so vorherrschend vertreten zu sehen, und es wird vielmehr eine angenehme Bestätigung der ausgesprochenen Behauptung sein, auf den feuchteren, höher gelegenen Gebirgszügen dieser Inseln die Reprä- sentanten der genannten Familie immer mehr und mehr in Abnahme zu fn den. Die meisten vorkommenden Arten der Papilionaceen sind krautartige, gewöhnlich sehr kleine Pflänzchen. Manche davon sind ausgezeichnet durch holzige Stengel, welche den Pflanzen, obgleich einjährig, das Ansehen eines Halbstrauches verleihen (Cassia oceidentalis). Die drei Arten (Tamarindus indica, Cassia Sieberiana, Cassia Fistula), welche sich zu eigent- lichen Bäumen erheben, sind nur auf den zwei grössten Inseln bekannt. Sträucher dieser Familie, so wenige ebenfalls vorkommen, tragen zur Belebung des land- schaftlichen Charakters entweder durch die Fülle und Form ihrer Blätter (Guilandina Bonduc, Cassia bicap- sularis) oder durch den Reichthum ihrer Blüthen (Teline stenopetala, Caesalpinia pulcherrima) wesentlich bei. Wie diese und einige wenige Halbsträucher vorzüglich n der gréssern Inseln einen besonderen Reiz verleihen, so die zahlreichen krautartigen Papilio- benen. Hier, wo zusammenhängende Gras- flächen fehlen, vertreten die dichten Rasen niederlie- gender Kräuter des Trifolium glomeratum, der Crotolaria senegalensis, mehrere Lotus-Arten, te erm voriiber- pase st Stelle der Wiesen, und was andere Desmodium an- zen tortuosum, Indi atni — Ceotolesi a an Blattproduction entbehr ize sie durch den reichlich verzweigten Habitus a in- dividuellen ry en durch die Eigenthümlichkeit einer auffallenden Behaarung, durch die Pracht und Farbe ihrer Blüthen. Rankende Papilionaceae, wie Rhynchosia-Arten, Abrus precatorius, würden i er, Me a BA Cra dener den Tropencharakter aussprechen, wenn nicht die nothwendigen Stiitzen fiir diese Pflanzen fast durchge- hends fehlten. Wenige Blumenkronen zeichnen sich durch ihre Grösse aus (Cassia occidentalis, C. bicapsu- laris, C. obovata, Crotolaria retusa, Caesalpinia pulcher- rima, Erythrina senegalensis). sehr klein. Die Farbe der Blüthen ist bei den betref- fenden (!) (meisten?) Arten die gelbe, bei wenigen ist sie die dunkelrothe oder rosarothe, sehr selten ist sie lilla (Indigofera-Arten). Interessant ist noch, dass Gat- tungen, welche auf einer Insel für die Charakteristik Vincent aber völlig ermangelnde Gattung Crotolaria, oder die auf St. Antonio und St Vincent verbreitete und auf Boa Vista fehlende Gattung Rhynchos Wie einige Arten nur auf den beiden össten Inseln St. Jago und St. Antonio eigen sind, so bleiben andere, z. B. Phaca Vogelii, nur für die nordwestlichen St. Antonio und St. Vincent oder für die Salzinseln Boa Vista und Sal (Lotus Brunneri).“ Es sind indessen nicht alle Familien mit glei- cher es behandelt, und enthalten rlikel über die spärlich vertretenen fast nur ein Register von Standorten, was weiter unten bei der Flora der einzelnen Inseln zum zweiten und endlich in der „systematischen Auf- zählung“ zum dritten Male gegeben wird. — Bei einer Zusammenstellung der Pflanzen, die in morphologischer oder ästhetischer Beziehung be- merkenswerth sind, rubricirt der Verfasser fol- gendermassen: Pflanzen, die sich auszeichnen durch 1) Habitus, 2) Wurzelbildung, 3) Stamm- bildung, 4) Blattform, 5) Blüthenstand, Ri Blätter- bildung, 7)F g u.s.w, Da nun aber der Habitus einer Pflanze lediglich durch irgend eine Eigenthümlichkeit in Blättern, Blüthen u. dgl. bedingt wird, so müssen die ewächse, welche unter 1 angeführt sind, wie- der unter einer der folgenden Kategorien er- scheinen; so z. B. Sonchus Daltoni unter Nr. 3; Dalechampia Senegalensis unter Nr. 6; Ipomoea Pes Caprae unter Nr. 4 und Nr. 8 u Die ziemlich weitläufige Statistik der Flora bezieht sich aus den oben angeführten Gründen nur auf einen Theil der Gruppe. Unter 435 bekannten Gefässpflanzen giebt es 55 Papiliona- ceen, 39 Compositen und 54 Gramineen, dagegen keine Ranunculaceen, Rosaceen und Violarieen. Eigenthümlich sind den Cap Verden 78 Arten; 41 Dicotyledonen (10 Papilionaceae, 14 Com- positae), 13 Monocotyledonen (13 Gramineen) und 2 Filices. Dr. Schmidt entdeckte davon 18, worunter 5 Gramineen. Europäische Pflanzen finden sich 92, wovon die meisten spanisch oder | sicilisch sind (78 und 74 Species); deutsche giebt es 43. Auffallend ist die grosse Anzahl von grauen Pflanzen auf den Cap Verden, von 229 Ziemlich unglücklich scheint uns der weilausgeführte Vergleich der vom Dr. Schmidt besuchten Inseln, mit den Gallapagos-Islands zu sein, die offenbar einem ganz anderen Flo- rengebiete angehören und nur die einzige Ähn- lichkeit mit den Cap Verden haben, dass sie etwa 100 Meilen von der Westküste von Ame- rika entfernt liegen, wie jene von der Westküste Africa’s; die wenigen Pflanzen, welche als bei- den gemeinschaftlich angeführt werden, sind sämmtlich gewöhnliche Unkräuter. Die letzten 210 Seiten sind mit einer, nach Endlicher’s „Genera Plantarum“ geordneten Aufzählung aller bis jetzt bekannten, auf den Cap Verden wildwachsenden und kultivirten Pflan- zen angefüllt, worin allen den vom Verfasser selbst gesammelten eine ausführliche Diagnose beigegeben ist. Da aber eine vollständige or Inselgruppe weder gegeben werden sollte och konnte, so hätte es genügt, wenn nur die le neuen Arten beschrieben worden wären. Von den übrigen, die sich fast sämmt- lich in allgemeinen systematischen Werken be- nden, konnten die, welche Dr. Schmidt zu- erst auf den Cap Verden gefunden, namentlich aufgeführt, für den Rest aber auf Webb ver- wiesen werden. So hätte das Buch zwar an Seitenzahl, keineswegs aber an Brauchbarkeit verloren und hätte eine solche Abkürzung sicher nur dazu beigetragen, der so mühsamen und verdienstvollen Arbeit des Verfassers eine Ver- breitung in weitern Kreisen zu sichern, welche dieselbe so sehr verdient und welche wir ihr von Herzen wünschen ! el ie Zeitung. Grossbritannien. London, 10. Febr. Es hat sich hier in Ver- bindung mit Pharmaceutical Society eine botanische Gesellschaft unter dem Namen Phy- tological Club gebildet, welche sich die = gabe gestellt hat, ihre Thatigkeit denjenigen einbeimischen Pflanzen zuzuwenden, welche der Heilkunde von Nutzen sein können, also eine Richtung zu verfolgen, welche Dr. M A. Höfle in Heidelberg seinen deutschen Col- legen empfohlen hat. Sirenen ar EES aai i E I 42 — In dem Palaste zu Kew, welcher früher dem König Ernst August von Hannover ge- hörte und seit dem Tode jenes Monarchen der englischen. Krone wieder zugefallen ist, sind gegenwärtig die Bibliotheken und Herbarien ooker’s und Bromfield’s aufgestellt. Das Herbarium Sir W. Hooker’s ist bekanntlich das grösste in der Welt, das Bromfield’s enthält, ausser vielen anderen werthvollen Samm- lungen, auch die Pflanzen, welche Pursh in Amerika sammelte und zu seiner Flora Ame- ricae Septentrionalis benutzte. Italien. + Florenz, 25. Januar. Mehrere der Nach- richten, welche ich Ihnen dieses Mal mittheile, sind nicht so neu, wie es wol zu wünschen wäre; allein ich weiss aus Erfahrung, wie lang- sam botanische Neuigkeiten ihren Weg von Italien nach den übrigen Theilen Europa’s finden, und schreibe Ihnen daher manches, was hier schon vor einigen Monaten vorgefallen ist, aber den- noch nicht allgemein bekannt sein mögte. Professor Bertoloni’s „Flora Halica“ ‘macht, wie die ‚meisten botenischets Werke grösseren Umfanges, nur wenig Fortschritte. Die letzte Lieferung, die vierte des achten Bandes, umfasst die ‚Gattungen Sonchus (Sonchus, Mulgedium, und Zollikoferia der neueren Schrift- steller), Lactuca, Chondrilla, Phaenopus, Prenantes, Leontodon (Taraxacum auct.), Apargia (wie die Gattung von Willdenow begrenzt), Turincia, Kalbfussia, Hieracium (im weitesten Sinne) und einen Theil von Barkhausia. Prof. Joseph. Bertoloni hat eine zweite Dissertation der Mozambique-Pflanzen ‚welche ihm vom Cavaliere Fornasini gesandt wurden, her- ausgegeben; es sind darin 27 ger worunter sieben neue, beschrieben. Prof. Parlatore hat Anfangs vorigen Som- mers das erste Heft des zweiten Bandes seiner | „Flora Italiana“ veröffentlicht. Es enthält das- selbe die Beschreibung von 161 Arten, welche 1852 übergab, schieden hat. Aus demselben Hefte wird man ferner ersehen, dass der Verfasser nicht nur viele von Schrift- stellern, besonders Nees von Esenbeck, auf- zu Ze gestellte Gattungen verwirft, sondern auch Chae- tospora und Isolepis, welche letztere er mit Schoenus und Scirpus vereinigt, und dass er für diese Umänderung trifiige Gründe in verschie- denen Bemerkungen über den Werth der Cha- raktere in dieser Pflanzenfamilie anführt. Im Ganzen ist der zweite Band dieses Werkes be- deutend besser als der erste; es ist z. B. mehr Geschmack in der Wahl der italienischen Namen gezeigt und bei der Angabe der geographischen Verbreitung der Pflanzen Eimer: Genauigkeit beobachtet worden. Kurze Zeit vor dem Erscheinen eben er- wähnten Werkes wurden 3 Hefte von Parlatore’s „Giornale botanico italiana“ ausgegeben und somit der zweite Jahrgang dieser im Jahre 1844 begonnenen Zeitschrift vollendet. Die geringe Unterstützung, welche dieses Blatt genossen, leitete den Herausgeber auf den Gedanken, es in Zukunft nach einem neuen Plane, der sowohl mehr Regelmässigkeit als grösseren Nutzen ver- sprach, erscheinen zu lassen. Er liess deshalb Anzeigen und Prospecte desselben vertheilen; allein unglücklicherweise war die Anzahl der Abonnenten auf die Zeitschrift so gering, dass die Kosten des Unternehmens nicht gedeckt wer- den konnten und jede Hoffnung auf Fortsetzung des „Giornale“ beseitigt werden mu Prof. Meneghini hat den zweiten Band sei- nes Werkes: „Lezioni orali di Geografia fisica“, in dem er mehrere Abschnitte der Verbreitung der Pflanzen über die Erde widmet, veröffentlicht. Am 5. September 1852 wurde in der Sitzung der Academia dei Georgofili zu Florenz .eine Abhandlung der Gräfin Fiorini von Rom vor- gelesen, in der diese Botanikerin sich bemühte zu zeigen, dass die Gattungen Nostoc und Collema identisch, und dass die sogenannten Arten der ersteren nur verkrüppelte und unaus- gebildete Pflanzen der letzteren seien. Die Gräfin hat seit, jener Zeit ihre Beobachtung über diesen Copenh: mit Hier fortgesetzt and wird ohne oa ae an AW SACLE ERU LE, ls derselben Sitzung verlas Prof. Amici einen Aufsatz üker die Krankheit des Weinstockes, in welchem er die Ansichten Bérenger’s, der in einem Artikel, welcher in der Zeitschrift „U Coltivatore“ renin, behauptet hatte, dass der Schimmel, welcher den Weintrauben so verderb- lich, eine Erysybe sei, widerlegte. Gleichzei- lig zeigte Professor Amici verschiedene sehr schöne Wachsmodelle, welche den Pilz in sehr H A i; Cre eee E >>. vergrössertem Maassstabe vorstellten und die im Museum zu Florenz auf Befehl von Cavaliere Antinori angefertigt worden waren, vor. Die Abhandlungen, welche in Italien über die Trau- benkrankheit während den letzteren beiden Jah- - ren sowohl von Weinbauern als Botanikern ver- öffentlicht worden, sind sehr zahlreich, da der Gegenstand von der höchsten Wichtigkeit für as Land ist. Es ist jedoch zu bedauern, dass so viele Arbeiten bis jetzt gänzlich erfolglos gewesen sind und dass weder Weinbauern ein Mittel gegen die Krankheit, noch Botaniker die Ursache derselben entdeckt haben. Ich will unter den vielen Schriften über diesen Gegen- | stand nur die des Herrn Gasparrini von Nea- pel erwähnen, in welcher derselbe behauptet, Oidium Tuckeri sei identisch mit verschiedenen anderen Pilzen, welche bisher unter verschiedene Gattungen (Penicellium, Alternaria, Cladosporium, Fumago, Trichothecium ete.) gestellt wurden *). Herr Gasparrini hat kürzlich auch mehre andere botanische Abhandlungen herausgegeben, z.B. Beobachtungen über den Bau der Knospe und die Frucht der Opuntien, und eine, die Knöllchen betreffend, welche an den Wurzeln mancher Leguminosen gefunden werden, die einige Botaniker für besondere Organe, andere für Fungi erklärt haben, die der Verfasser aber für Missbildungen der Wurzeln selbst ansieht. Alle diese Arbeiten Gasparrini’s finden sich in den Verhandlungen der Akademie der Wissen- schaften zu Neapel, worin auch ferner eine Dis- sertation Tenore’s über den Baccar oder die Baccharis der Alten enthalten ist, in welcher dieser Gelehrte zeigt, dass die Pflanze, welche Dioscorides mit diesen Benennungen belegte: Inula odora, die aber Virgil darunter besang: Asarum europaeum, und die, welcher Plinius diese Namen gegeben: Valeriana saliunca sei. Eine interessante Pflanze ist von Herrn Pa- nizzi auf dem Kalkfelsen des westlichen Ligu- riens entdeckt worden, eine neue Moehringia (M. frutescens), merkwürdig durch die grosse Menge von oxalsauerm Kalk, welche sie enthält. Das einzige Saamenverzeichniss, welches uns bis jetzt zugekommen, ist das des botanischen Gartens zu Turin, in welchem Professor Moris *) Herr Ehrenberg erklärte in der Versammlung der naturforschenden Freunde in Berlin den Schimmel, welcher in Italien die Trauben überzieht, für eine ihm neue Form, für welche der Name zum floren- tinus“ vorgeschlagen worden ist. B. S. eine neue Nelkenart von Sardinien (Dianthus cyathophorus) beschreibt. Verschiedene fremde Botaniker haben im ver- flossenen Jahre Italien besucht; wir halten unter anderen das Vergnügen die Herren Schmidt, Heufler, Planchon, Ch. Martius und Webb zu Berrnssen. Ehe ich schliesse, muss ich noch ein Ergeb- niss erwähnen, das für Toskana von Wichtigkeit ist und auch der Wissenschaft von Nutzen sein kann, nämlich die erste Ausstellung von Früchten und Blumen, welche im September vorigen Jahres hier stattfand. Dieselbe erweckte grosse Theilnahme und viele öffentliche und Privat-Gärten, unter ersteren besonders der tanische Garten des Museums in Florenz, sandten Beiträge; Preisbewerbungen fanden statt und Berichte — welche bald veröffentlicht werden sollen — wurden gelesen, kurz alles ging so gut vor sich, dass diejenigen, welche diese erste Ausstellung anregten, grosse Hoffnungen hegen, auch eine Gartenbau-Gesellschafl i ins Leben rufen zu können. Frankreich. * Paris, 30. Januar. Herr Dr. Planchon ist gegenwärtig in Paris Ani mit Bearbeitung der Nympheaceen“ beschäfti In den ersten a Decembers ver- viken Jahres ist Herr Boirin, krank u E von Fiebern geschwächt, auf dem Schiffe „Chan dernagos“ in Brest angel leider nicht vergönnt, die vollen Arbeit daselbst zu geniessen, er kam nur, um an Frankreichs Küste zu sterben. Boirin St. Mauria, Madagascar, Nossi-Bé, auf der nächst- ge legenen östlichen Küste Afrika’s , auf der grossen Comorra und den Sechellen aufgehalten nd von dort eine ziemlich reiche Ausbeute nach Paris geschickt. Herr Webb wird bis zum 15. Februar |in Rom verweilen und dann nach Florenz zurück- kehren, woselbst er wol einige Wochen bleiben wird, um mit Herrn ane die egyptisch- äthiopische Flora fortzusetz ”) Fr Prof. Lehmann in Hamburg. schreibt eine Monographie der Nympheaceen, und hat ihm Sir W. J. Hooker zu diese ke seine: zei | dieser Familie geliehen; auch h J. D. Hooker und Dr. T. Thomson pearson ühersandt. ihm alle ihre "indischen Nym- ET a i al ; | Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. N ' Fa: ne Anzeigen in die Bonplandia werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. S Sobald eine grössere Anzahl ein- egangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere Beilage gegeben. Published by Reeve and Co., 5, Henrietta Street, Covent Garden, London: Che Voyage of H. M.S. Herald. TO BE COMPLETED IN THREE WORKS. aes L THE NARRATIVE OF THE VOYAGE OF H. M. S. HERALD, Under the Coismmnd of Captain Beery Kellett, ., during the Years 1551; being ‘Sir John Franklin. By Berthold Seemann, F. L. S., Member of the Imperial L. C. Academy Nature Curiosorum, Naturalist of the Expedi- tion. In two and tinted RES THE ZOOLOGY OF THE VOYAGE OF .S. HERALD, Under the Comman d of Captain Henry Kellett, R.N., C.B., during the Years 1845-51. Edited by Prof. Edward Forbes, F.R.S.: In volume, TNN, 400 pea s and 100 is phic plates (issued in Pa ge of the Press. „An a reports (on the ice-cliffs in ne — i = Goodridge and Mr. Berthold Seem who accompanied ee ua is given in ains spared seriptions is much i increased of the nomenclature suggested by Archetype of = seen bette speci fon history Uthingragby “They are by creditable S “artist and publishers, — and Ten of the work which they accompany.“ — Atheneu Hil. by the employmen Professor Owen in his work on the ra te Ske ae We hav see ee THE BOTANY OF THE VOYAGE OF H. M.S. HERALD, Under the Command of Captain Henry Kellett, R.N. C.B., during the Years 1845-51. By Berthold Seemann, F.L.S., Member of the concerts < Academy Naturæ Curiosorum. volumes, octavo, with a Map ° hs. | | vid icnself beheld A a miN the Trost time be particularly acceptable. In this respect we like pe plan followed by Mr. Seemann’s work; which is, n Ea give ie a synopsis of the flora but to pr refac ce each of his divisions with an ‘Historical notice, detailing the events and scientific labours whi dge of the ntroduction‘ conveying eneral notice of the country and an account of the war The general reader ‘will indeed find under tee two heads a com o drawn by = and ae attainments are evidently of a high we Flora of er Sh Ka a is ` Valanito addition wo Arctic litera e aus mus of Panam (Part II. et ee: poe s altogether a larger amount of pe ren Die the natural Tonnes and ea that esent impo -a country tha had way in which Mr. See- k is, as we bave said, e general descriptions are style, and call to mind the ra or ep whi »No rc Bh was ever bee fitted for an Mr. Pay ane He looks at his fa of phytology senes all the eridi of a Nothing one of appreciate at and correctly, all the features of the scene before with agreeable ease, the pre siege to nd a ndscape and the land their greatest interest, = enthusiastic explorer, and the sober, plodd- in the science-halls of distant Europe. v7 or much peA eskaria "pal ‘a aad] observation, who neglected no opportunity of making himself thoroughly acquainted with everything relating to botany which came within his reach par contai nd cleverly-written, description of Wes kim its vegetation, .... the second part of this important work an account will be fi Panama, ves a graphie and ample ich gi description of what it is most desirable for the eultivator to know, draws a a str Tiking picture a the beauty of the vegetation. @ Prof. Lindley, in Gardeners’ Chronicle. vor von Karat Grimpe in a Mennover voliiaies, {ù , 400 pages and 100 ia plates ( i in Parts). : ag of ao Press. possess an interest in- dependent of mia DAT eh as any new 2 sa ee ing the natural features both of the Arctic Re tg ons and of the Isthmus of Panama must at A m _ —— o A t.u 15, jedes Monats | Beige and Norgate |: Preis de ss Jahrg. la „Nunquam otiosus.“ u | rer Erscheint am | Agents in London: c ovent Garden. ~ BONPLANDIA, Redacteur: _ Zeitschrift ; Verleger: Berthold Seemann £ i Carl Rimpi | in Sonden. für angewandte Botanik. in Sam A t I i. Jahrgang. Hannover, 1. März 1853. Ne 6. | | Inhalt: Ist ein Dictator in der Botanik erwünscht und ist er möglich? — Flora des westlichen Eskimo- | landes. — Vermischtes (Das irländische Shamrock). — Zeitung (Deutschland; Grossbritannien). — EE S | | WN Ist ein Dictator in der Botanik erwünscht, | das alte Machwerk zerfiel unter den kräftigen und ist er er möglich? Schlägen des grossen Schweden. Linné war ein wirklich grosser Geist, er Zerstörte das Alte Man hört zuweilen laut und vernehmlich selbst und baute ein besseres Neues. Er that mit der von wirklichen Gelehrten den Wunsch ausspre- Macht eines Herrn über Leben und Tod seinen chen, dass ein grosser Mann, ein Dictator, auf- Willen kund und seine Gesetze hatten Kraft und stehen möchte, um die Unordnungen, die auf | Geltung. Der Mann starb, aber sein Geist lebte dem Gebiete der Naturwissenschaften seitLinné’s in seinen Werken fort. Was aber für seine Zeiten entstanden sind, zu beseiligen, der zu Zeit eine mächlige Festung gegen die alte Schule dem Chaos spräche, dass es sich gestalte, der | war — der Grund ist morsch geworden, sie ist in dem Bewusstsein seiner Herrschermacht sein gefallen. Aber wie lange hat es gedauert, ehe mächtiges „Es werde Licht!“ erschallen liesse man es wagte, dieses ehrwürdige Werk zu zer- und so bewirkte, dass ein Jeder klar den Weg | stören, wie schwer ist es selbst geworden, zu sehen könnte, ohne lange umherzutappen und zeigen, dass es wirklich aus mit ihm ist, dass ohne durch die Widersprüche der verschiedenen seine halb eingesunkenen Mauern keine Stütze Theorien irre geleitet zu werden. mehr gewähren konnten und nur ihren Schatten Aristoteles war, was man einen Universal- | auf einen Fleck warfen, der von der Sonne er- gelehrten nennt, und sein physikalisches Werk | leuchtet und erwärmt werden muss? Wir spre- war ein Orakel, dem Jeder unbedingt folgte. | chen hier besonders von der Pflanzenkunde, und Plinius schrieb seine „Historia naturalis“ und können mit Recht sagen, dass erst da, wo man übte mit ihm gemeinsam die Herrschaft über | aufhörte, den Linné’schen Gesetzen blindlings die Geister aus. Das Römische Reich zerfiel, zu folgen, die Botanik sich in ihrer ganzen die Wissenschaft fand kein Asyl — sie floh und | Grösse zeigen konnte, dass ihr wahrer Fort- fand Aufnahme bei den Arabern, und in Spanien | schritt erst da begann, als sie kühn den Fuss treffen wir Aristoteles wieder. Mit dem Be- | auf die Ruinen der Vergangenheit setzte. ginn der neuen Zeit ging auch für das übrige Wie in freien Staaten die sogenannten grossen Europa das Licht der Wissenschaft wieder auf. Männer gefährlich sind, da sie zum Despotismus, Aristoteles wurde wieder auf den Thron ge- | zur Einseitigkeit führen, so sind sie es nach setzt und übte nun Jahrhunderte hindurch über | allen ag ante auch auf dem Gebiete der die Wissenschaft eine absolute Gewall aus. Lange Wissenschaften. Der Geist hat sich befreit, wurde dadurch der strebende Geist zurückge- | er hat sich von den engen Fesseln a halten, sich frei zu erheben, er schlug, wo auch | die absoluter Herrscherwille ihm ang er ins Freie zu hoffen dachte, an die Grenzen | Die Wissenschaft ist ein Freistaat gewo en, \ eines einseitigen Wissens. Endlich begann für | Jeder berufen ist, am Wohle des. ‘eile zu die Naturwissenschaften die Sonne zu leuchten; | arbeiten, wo Jeder das Recht und die Pflicht ee a nn i a m ae RA Sa ETE Cek Pe ae N > hat, eine Wahrheit durch die Macht der Über- zeugung geltend zu machen. So sind denn an die Stelle des „Einen grossen Geistes“ eine „Menge kleiner Geister“ getreten. Sie sind die Zerstörer des einen und die Aufbauer eines andern Systemes; nur die Festigkeit, mit der sie wiederbauen und neubauen, spricht über ihr Gebäude den Urtheilspruch: Ist es gut, so wird es bestehen; ist es schlecht, so wird es keinen Bestand BR und bald wieder unter dem Hammer eines andern kleinen Geistes fallen. . Und fragen wir nun, ob ein grosser Mann oder viele kleine Geister mehr vermögen, so giebt die Erfahrung genugsam Antwort darauf; diese Überzeugung ist es einerseits, welche keine grosse Männer aufkommen lässt. Es ist aber zweitens noch ein weit natürlicherer Grund für diese Erscheinung. Man betrachte den Umfang, welchen die Naturwissenschaft zu Linné’s Zeiten hatte — man betrachte ihn jetzt. Jeder ein- zelne kleine Zweig ist so stark geworden, als früher der Hauptstamm war. Neue Wissen- schaften haben sich aus der einen Mutterwissen- schaft gesondert und fiihren jetzt eine eigene Existenz. Wo ist ein Geist, der im Stande wäre, dieses unendliche Gebiet zu umfassen, wo eine Kraft, alle die Berge zu ersteigen und die Thäler und die Klüfte zu erforschen? Es ist also so- En eine Unmöglichkeit, dass der Wunsch und e Sehnsucht nach einem grossen Dictator in = Wissensrepublik erhört und gestillt werden kann, als es auch ein grosser Nachtheil, ein Rückschritt, sein würde, wenn er age wido lich aufstä Flora des westlichen Eskimolandes *). Geschichtliche Vorbemerkungen. West-Eskimoland ist erst in neuerer Zeit entdeckt und sein Inneres ist noch heute unbe- kannt. Das endlose Moorland, das rauhe Klima und die eisbedeckten Meere der Nordpolgegenden hatten für die früheren Abenteurer nichts Ver- führerisches, und so lange die Schifffahrt noch in der Kindheit lag, war die Untersuchung so- Versuche gemacht, die Reise nach Indien durch die Entdeckung des Nordwest-Weges zu verkür- dee Ss iner BehartlichkeHandst 4 Unternehmungsgeiste steuerten Davis, Frobi- sher, Hudson und Baffin ihre zerbrechlichen Fahrzeuge zwischen Eisbergen durch und ent- deckten Meere, Küsten, Inseln, deren Vorhanden- sein früher nur ein Gegenstand der Ungewiss- heit und Vermuthung gewesen war. Nach und nach wurden die Europäer mit der Nordostküste von Amerika bekannt, sie blieben jedoch in gänzlicher Unwissenheit über die Nordwestküste. Der stille Ocean war in Händen eines Volkes, welches alle andern als Eindringlinge betrach- tete, die sich über eine Grenzlinie hinaus wag- ten, welche die päpstliche Macht von Pol zu Pol zu ziehen beliebte; die Entfernung von den Polargegenden war weit grösser, als an der Östseite, und es war viel schwieriger, die nöthige Zufuhr an Lebensmitteln zu erlangen. So ist es kein Wunder, dass nach der Entdeckung der Südsee 130 Jahre verflossen, bevor Versuche gemacht wurden, in hohen Breiten vorzudringen. Russland war die erste Macht, welche das Feld der Entdeckungen betrat. 1648 wurden sieben Schiffe an der Mündung des Flusses Kolima ausgerüstel; 4 von ihnen gingen kurze Zeit, nachdem sie ausgelaufen waren, verloren, und wiewol 3 die Behringsstrasse durchschifften und glücklich den Meerbusen von Anadir er- reichten, so waren doch ihre Tagebücher so unvollständig, dass sie wenig zur Erweiterung geographischer Kenntnisse beitrugen. Keine weiteren Versuche wurden gemacht, bis im Jahre 1728 Vitus Behring, ein Däne, den Befehl über ein russisches Schiff bekam. Er segelte durch die Strasse, die jetzt seinen Namen führt, in nördlicher Richtung bis zum 67° 18’ 0” Grade, und wiewol er die Küste von Amerika nicht zu Gesicht bekam, so war er doch der Meinung, zwischen der Alten und der Neuen Welt finde kein Zusammenhang statt. Es war dem berühmten Cook vorbehalten, zuerst die Nordwestküste zu erblicken und die Frage darüber genügend zu beantworten. Cook segelte in der Hoffnung, den Nordwestweg zu finden, nach der Behrings- PD Ř sf £ wol lästig und langwierig, als auch gefährlich. strasse, entdeckte das Vorgebirge Prince of Wales Als aber in dem Schiffbaue Verbesserungen ein- | i geführt waren und Me hama wuchs, wurden gipzelne Nar dp Ergo und | Glück, mone er weiter, bis auf dem 70° 44 | Grad nördl. Breite Eismassen seinen Weg hemm- | ten. see auf dem Gebiete der See- *) Dieser Aufsatz ist the ay sr S. Herald“ entnommen, doch mit mehren Zusätzen versehen. —— a a m ie S A “TER 2 a — kunde waren nicht der einzige Nutzen, der aus diesem Fortschritte entsprang, die Botanik erhielt ihren verdienten Antheil. David Nelson, der, wie Solander und Joseph Banks bei frü- heren Gelegenheiten, Cook begleitete, sammelte eine Anzahl Pflanzen und legte so den Grund zu unserer gegenwärtigen Kenntniss von der Flora jener Gegenden. Eine lange Zeit verging, ehe die Pflanzenwelt des westlichen Eskimolandes wieder untersucht wurde. 1816 jedoch segelte ein Deutscher, Otto v. Kotzebue, mit einem russischen Schiffe, dem „Rurick“, in die Behrings- strasse und entdeckte den nach ihm benannten Meerbusen. Chamisso, Chloris und Esch- scholtz begleiteten die Expedition, und durch sie, namentlich durch den Ersteren, der als Na- turforscher die Reise mitmachte, wurden bedeu- tende Sammlungen von Pflanzen in Kotzebue- Sund und den benachbarten Küsten gemacht, die später durch Chamisso und Schlechtendahl beschrieben wurden. Die Entdeckung des Nordwestweges schlief während der Kriege, die auf die erste franzö- sische Revolution folgten. Als aber der Friede wieder hergestellt war und die Aufregung sich gelegt hatte, sandte die britische Regierung ver- schiedene Expeditionen nach den Polargegenden, und um mit denen gemeinsam zu wirken, erschien 1826 das Schiff „Blossom“ in der Behringsstrasse. Wiewol der Hauptzweck dieses Schiffes vereitelt wurde, so zog doch die Wissenschaft Nutzen aus dessen Reise. Wieder ein Stück Küste wurde entdeckt, und sowol Collie, der Schiffsarzt, als auch einige andere Beamte der Expedition, sam- melten eine Anzahl Pflanzen, die W. J. Hooker und Walker Arnott in ihrem grossen Werke: „The Botany of H. M. S. Blossom“ bekannt machten. Wiewol nun die zahlreichen Versuche, den Nordwestweg zu entdecken, gescheitert waren, so hegte man doch die Hoffnung auf einen end- lichen Erfolg. Im Mai 1845 verliessen die Schiffe „Erebus“ und „Terror“ unter dem Befehle des Sir John Franklin England. Nachdem eine geraume Zeit verflossen war, ohne dass die Schiffe zurückkehrten und ohne dass irgend eine Nachricht von ihnen die Heimath erreichte, hielt es die britische Admiralität für nöthig, Maass- regeln zu ergreifen, um ihnen zu Hülfe zu kom- men. 1848 wurden die Schiffe „Enterprise“ und „Investigator“ nach der östlichen und „Herald“ und „Plover“ nach der westlichen Seite von | von den verlornen Reisenden aufgefunden wer- den könnten. Der Verfasser hatte das Glück, zu dieser Zeit Naturforscher an Bord des „Herald“ zu sein und nahm während der Jahre 1848, 1849 und 1850 jede Gelegenheit wahr, Norton-Sund, Kotzebue-Sund, den Buckland-Fluss, Cap Lis- burne, die Herald-Insel, Wainwrights-Bucht und andere Örtlichkeiten zu untersuchen. Die Flora von West-Eskimoland mag als der Erfolg dieser Untersuchungen sowol, als auch eine übersicht- liche Darstellung alles dessen betrachtet wer- den, was der Eifer eines Nelson, Collie und Chamisso gesammelt und die Gelehrsamkeit eines Schlechtendahl, Hooker und Arnott erklärt hat. Allgemeine Vegetationsskizze. Die nordwestlichen Theile Amerika’s, an der Ostseite des Meeres, welches die Alte Welt von der Neuen trennt, liegt West-Eskimoland; es erstreckt sich vom Norton-Sund bis Point Barrow, vom 65 bis zum 71° 28’ nördl. Breite. Seine Küste hat eine Ausdehnung von ungefähr 1000 englischen Meilen und liegt grösstentheils unter dem Polarkreise. Das Meer, welches diese Küsten bespült, ist seicht, hält selten mehr als 25 Faden Tiefe. Der Grund des Meeres hat einen Über- fluss von Muscheln, Seesternen und Krebsen, und Tangen von zartem Baue und graulicher Farbe. Diese See ist gefährlich zu befahren. Bei südlichem Winde wird die kalte Luft des Nordens mit der warmen des Südens in Be- rührung gebracht, und es bildet sich ein dicker Nebel. Der Wind wächst und wird ein Sturm, die Wellen sind wegen der Seichtheit des Was- sers kurz und mit Massen von Schaum bedeckt; der Kompass ist träge, tagelang keine astrono- mische Beobachtung zu machen, die See unbe- kannt, dazu die Furcht vor den treibenden Eis- bergen — das sind Schwierigkeiten, mit denen der Seemann kämpfen muss, gegen welche die Wissenschaft keine Hilfsmittel hat. Plötzlich springt der Wind um und weht aus Norden, der Nebel schwindet, der Himmel ist ohne Wolken und in wenigen Stunden ist das Wasser eben so ruhig, als es vorher stürmisch war. Das Nördliche Eismeer ist jetzt in Ruhe, Wallfische kreuzen nach jeder Richtung, Wallrosse treiben auf Eisschollen, Schaaren von Eidergänsen, Mö- ven, Tauchern und anderen Seevögeln beleben die ' Gegend und Fischottern spielen im klaren Wasser. | Amerika gesandt, um zu sehen, ob nicht Spuren | Bis Ende Mai ist die See gefroren, im Juni thauet das Eis oder treibt fort. Der Schiffer CARL ela iat a E a ee a me u le Ti ed ly = es il | m ii er 48 kann nun ohne grosse Schwierigkeiten den 69° N. B. erreichen. Ermuthigt durch seinen glück- lichen Erfolg steuert er weiter nach Norden, er- reicht den 70, den 71, den 72° nördl. Breite, doch endlich, wohin er sich auch wendet, ist er um- ringt von Eismassen. Aber noch immer beharrt er auf der Fortsetzung der Reise, er steuert sein Schiff durch schmale Gassen offenen Was- sers, bis unter dem 73° alles Vordringen un- möglich wird; er ist auf der Gränze angelangt, wo die Entdeckungen ihr Ende erreichen, wo die nüchterne Kenntniss von Thatsachen durch schwankende Systeme von Vermuthungen ersetzt werden, wo unsere Landkarten einen leeren Fleck zeigen. Jenseits dieser Gränze erblicken Einige eine Wüste, ungeheure Eisberge und Gletscher, die weder Thiere noch Pflanzen nähren können; Andere hingegen haben günstigere Ansichten, sie blicken auf die Eismassen, als wenn sie sich an einen Gürtel von Inseln gesetzt hätten und suchen das Vorhandensein einer Polynia, eines offenen Meeres, rund um den Pol mit einem verhältnissmässig milden Klima und dessen At- tributen, zu beweisen. West-Eskimoland umschliesst den Noites: Sund, zieht sich dann weit ins Meer hinein und bildet so die Halbinsel, welche mit der Küste von Asien die Behnan begränzt. Die zwischen beiden Continenten ist so gering, dass, wenn man durch die Strasse fährt, sowohl Asien als Amerika sichtbar sind — ein Anblick, welcher nur seines Gleichen hat, wenn man von den Bergen Mittelamerika’s an der einen Seite das Stille Meer, an der andern den Atlan- tischen Ocean erblickt. Nach Norden zu macht die Küste einen tiefen Einschnitt und bildet so den Kotzebue-Sund, dann zieht sie nach Nord- West und läuft unter 68° 52’ 6” in Cap Lis- burne aus. Dieses wird durch zwei Vorgebirge gebildet, Höhe von ungefähr 900 Fuss erhebt. Specu- lative Köpfe haben vermuthet, dass einst Asien und Amerika verbunden gewesen seien. Ohne uns auf dergleichen Grübeleien einzulassen, wol- len wir nur auf die Karte verweisen und dar- auf aufmerksam machen, dass die Küsten beider Festlande parallel neben einander herlaufen und das Östcap genau in Kolzebue-Sund und Cap Tehaplin an Cap Prince of Wales passen würde. ~ Von Cap Lisburne bis zum Point Barrow ist die Küste fast ununterbrochen flach und bildet, / nach Norden und Osten sich zurückziehend, Eis- von denen sich das nordöstliche zu einer - Se aie cap, Wainwright Inlet und endlich Point Barrow, die Nordspitze von West-Eskimoland. Wenige Inseln gehören zu diesem Lande. Abwärts vom Norton-Sunde liegen die Egg- Sledge- und Besborough-Inseln, dicht unter der Behringsstrasse St. Lawrence, südwärts von Port Clarence Kings Island und zwischen Cap Prince of Wales und dem Ostcap von Asien die Diome- den, drei kleine Eilande, die ihren Namen von den Albatrossen haben, welche diese Inseln zur Nordgränze ihrer Wanderungen machen. In Kotzebue-Sund ist die umso imiel; in Sr Denkmal des grossen Di weiter nach Point Barrow hin liegen die Sea- horse Isles und beinahe mitten zwischen Asien und Amerika, über dem 71° N.B. die Herald- und Plover-Inseln, welche zu einer Gruppe ge- hören, die bis jetzt sehr wenig bekannt ist. Die Gegend hat viele Flüsse, aber keine von einiger Bedeutung, alle haben der Flachheit des Landes wegen sehr geringes Gefälle. Der Koeakpack, einer der grössten, entspringt im Norden, nimmt seinen Lauf nach Süden und führt sein Wasser dem Norton-Sunde zu. Der Tokshuk, Kowala und Buckland sind kleine Flüsse mit vielen Untiefen, welche nach Norden fliessen und in Kotzebue-Sund fallen. Noatak und Wain- wright fliessen in einer südlichen Richtung und können wie die letzteren drei nur von Böten befahren werden. Der Untergrund ist immer gefroren und nur die Oberfläche des Erdbodens thaut während des Sommers einige Fuss tief auf; aber das Aufthauen ist keineswegs gleichmässig, im Torf- boden reicht es nur zwei Fuss tief, während in andern Erdbildungen, vorzüglich in Sand oder Kiess, der Boden fast ein Klafter tief vom Froste frei ist, — ein Beweis, dass Sand ein besserer Wärme-Leiter ist, als Torf oder Lehmboden. Die Wurzeln der Pflanzen, selbst die der Sträuche und Bäume, dringen nicht in den gefrorenen ne ein. Wenn sie ihn erreichen, so krümmen sie sich um, als wenn sie gegen einen Felsen gestossen wären, durch welchen kein Weg erzwungen werden kann. Nur mit Über- raschung kann man auf Pflanzen blicken, die unter solehen Umständen gedeihen, die, wie es scheint, zu ihrem Bestehen nicht der Erdwärme bedürfen. Die Überraschung wird aber zum Erstaunen, wenn man nach Kotzebue-Sund kommt und sieht, wie hier oben auf den Eisbergen Kräuter und Sträuche mit einer wach- Cus ~+ iia Tr >> u rs ae et SE sen, die nur ihres Gleichen in Gegenden findet, welche mehr durch das Klima begünstigt sind. Vom Elephant- bis zum Eschscholtz-Point liegt eine Reihe von Klippen, 70—90 Fuss hoch, die ein überraschendes Licht werfen auf die Art und Weise, wie Polar-Pflanzen wachsen. Drei unterschiedene Lagen bilden diese Klippen. Die untere, so weit es über dem Grunde zu sehen, besteht aus Eis und ist 20 — 50 Fuss hoch. Die mittlere Lage ist Lehm und 2 zu 20 Fuss dick und enthält Überreste von fossilen Ele- phanten, Pferden, Hirschen und Bisamochsen. Die Lehmschicht ist mit Torf, der dritten Lage, bedeckt, welche die Pflanzen trägt, denen sie ihr Dasein verdankt. Jährlich schmilzt im Juli, August und September ein Theil des Eises, wodurch die oberen Lagen ihre Stütze verlieren und niederstiirzen. Auf diese Weise. hat sich ein vollständiges Chaos gebildet. Eis, Pflanzen, Knoclfen, Torf, Thon haben sich mit der grössten Unregelmässigkeit und Unordnung vermischt. Kaum lässt sich ein wunderlicherer Anblick den- ken. Hier erblickt man Stücke, die noch mit Flechten und Moosen bedeckt sind, dort Erd- schollen mit Weidenbüschen; hier Lehmklumpen mit Senecien und Polygonen, dort die Reste eines Mammuth, Haarbüschel und einen braunen Staub, welcher einen Geruch ausathmet, wie er Gräbern eigen ist, und augenscheinlich zersetzter thierischer Stoff ist. Der Fuss strauchelt oft über ungeheure Knochenreste, einige Fangzähne von Elephanten messen 12 Fuss und wiegen mehr als 240 engl. Pfund. Diese Bildung ist nicht allein auf Eschscholtz Bay beschränkt, man be- merkt sie auch an verschiedenen anderen Orten, z.B. am Buckland-Flusse. Dies macht es wahr- scheinlich, dass ein grosser Theil des nordwest- lichen Amerika’s einen Untergrund von Eis hat, und drängt uns die Überzeugung auf, dass die Erdwärme nur einen begränzten und indirecten Einfluss auf das Pflanzenleben ausübt, und dass wir den Sonnenstrahlen vorzüglich das Dasein der Gestaltungen verdanken, welche die Ober- fläche unseres Planeten in Grün kleiden. Das Klima ist bedeutend milder, als das in denselben Breitegraden an der Ostküste Ame- rika’s herrschende. Den Beweis hierfür brauchen wir nicht aus künstlichen Tabellen zu ziehen, die Natur selbst hat ihn der Gegend aufgedrückt. Der Uberfluss an Thieren, das Vorkommen man- cher Südpflanzen und vor Allem die Baumgränze liefern den augenscheinlichen Beleg für unsere | asima É 29 Behauptung. An der Ostseite Amerikas er- strecken sich die Wälder bis zur Mündung des Flusses Egg, ungefähr bis zum 60° N. B.; an der Westseite hingegen ziehen sie sich bis 66° 44‘, also fast 7° weiter nach Norden. Es giebt da nur zwei Jahreszeiten, die eine folgt unmittelbar und ohne Übergang auf die andere. Gegen die Mitte Octobers nahet der Winter; alles Leben scheint ertödtet, der Him- mel ist wolkenlos, die Luft still und die meisten Thiere, die während der wenigen Wochen un- unterbrochenen Tageslichts die mosigen Steppen besuchten, sind fortgezogen, um in andern Ge- genden die Lebensmittel zu suchen, welche die Polarwelt ihnen hartnäckig verweigert. Fast neun Monate lang sind die Wasser mit Eis, das Land mit Schnee bedeckt, und die Temperatur ist oft so niedrig, dass sie bis 47° Fahrenheit unter Null sinkt und Rum und Quecksilber in demselben Augenblick, in welchem sie ihr aus- gesetzt werden, verhärten. Die Luft ist so rein, dass Stimmen in einer Entfernung von zwei engl, Meilen gehört werden können ‘und dass selbst ein Flüstern dem Ohre verständlich wird, Bei dem Herannahen des Winters werden die Tage kürzer, im November sind sie nur einige Stun- den lang, im December erhebt sich die Sonne kaum über den Horizont und geht für einige Grade gar nicht auf. Zuweilen wird die Dun- kelheit durch das Erscheinen des Nordlichtes unterbrochen. Ein Bogen erhebt sich und ver- bindet den Osten mit dem Westen, glänzende Strahlen schiessen bis zum Zenith hinauf und verbreiten ein magisches Licht über die winter- liche Landschaft. Oft blitzen die Strahlen in gerade Streifen auf, meistens gleichen sie aber einer Flamme, mit der der Hauch bd Windes spielt. Gerade im tiefsten Winter aber ‚sich ‘die Grossartigkeit der Polargegenden; ein Todes- schweigen herrscht weit und breit, die Sterne, der und Eis sind die einzigen sichtbaren Gegen- stände. Vergeblich horcht der Wanderer; kein Glockengeläute, kein Hundegebell, kein Hahnen- geschrei zeugt von der Nähe menschlicher Woh- wo sein eigenes Athmen, das Klopfen seines Herzens ist der einzige Fx den er hört. In- icken, in den Schneefeldern der ae, fühlt der Mensch, dass er ge- schaffen ist, um nicht allein zu sein, dass in seiner Brust eine Sehnsucht nach Gesellschaft Mond und ein weisses Laken von Schnee ri ee f eo es ruht, die ihn antreibt, jene Kreise zu suchen, in welchen seine Kräfte zum Nutzen des Näch- sten angewendet und seine Bediirfnisse durch die Hülfe Anderer gestillt werden können. Endlich kehrt die Sonne wieder; die Tage wachsen; die Kälte wird gelinder. Ende Juni ist das Land frei von Schnee und das Eis bricht auf. Der Sommer nahet sehr rasch. Die Ge- gend ist schnell mit Grün bedeckt, Schaaren von Gänsen und Enten kommen vom Süden; der Taucher, die Schnepfe und viele andere Vögel beleben die Luft mit ihrem Gesange, während das Murmeln der Bäche und das Summen der Insecten einen augenscheinlichen Beweis liefern, dass die traurige Winterzeit vergangen, dass der schöne Sommer wieder erschienen ist; die Sonne ist jetzt immer über dem Horizonte und wochen- lang ist kein Unterschied zwischen Tag und Nacht, nur ist um Mitternacht das Licht nicht so glän- zend, als am Mittage — der Tag ist gleich dem Juni, die Nacht gleich dem November in Deutsch- land. Die Strahlen fallen immer auf die Oberfläche der Erde und verhüten so, dass sich die Tem- peratur zu sehr abkühlt. Auf diese Weise wird, ungeachtet die Sonne nie hoch über den Horizont kommt, ein Wärmegrad hervorgebracht, der unter andern Umständen nicht möglich sein würde — das Thermometer steigt bis zu 61° Fahrenheit. Unter einer Sonne, die alle 24 Stunden des Tages ihre Wärme ausstrahlt, ist das Wachsthum der Pflanzen fast unglaublich schnell. Kaum ver- schwindet der Schnee und schon sprossen eine Menge von Kräutern hervor; dieselben Flecke, die vor wenigen Tagen einem weissen Tuche glichen, zeugen jetzt von einem thätigen Pflan- zenleben, welches, in schneller Folge Blätter, Blüthen und Früchte hervorbringt. Man darf aber nicht glauben, dass während dieser Zeit der Schlaf der Pflanzen aufgehoben ist. Diese Thätigkeit ist, wenn auch kurz, doch eben so regelmässig, als in den gemässigten und Ländern. Wenn auch die mitter- nächtliche Sonne einige Grade über dem Hori- zonte steht, so senken sich doch beim Heran- ‚ nahen des Abends die Blätter und geniessen die Rulfe, welche dem Pflanzen- und Thierleben so unentbehrlich ist. Sollte man je den Pol er- reichen und bei einem trägen Compass und einer falsch gehenden Uhr im Zweifel sein, wohin man sich wenden müsse — so werden da Pflan- zen, welche man ‚ die Wegweiser sein, ihre schlafenden Blätter weitet ver- künden und anzeigen, dass die Sonne im Norden steht. Menschlicher Scharfsinn hat sich lange be- müht, Instrumente zu erfinden, welche denen, die sich bis zum Pole wagen, den Heimweg zeigen könnten. Wie merkwürdig wäre es, wenn die allweise Vorsehung eine kleine Anzahl von Leguminosen bis hinauf zur Achse unseres Pla- neten gesäet hätte und so einzelne kaum be- achtete Kräuter uns die Mittel in die Hände gäben, das grösste aller geographischen Räthsel zu lösen. (Sehluss folgt.) B. Seemann. Vermischtes. Das irische Shamrock. Je mehr ein Ge- danke national ist, je mehr er sich unter das Volk ver- breitet und durch Erzählung von dem Vater auf den Sohn fortpflanzt, desto weniger ist man darauf bedacht, ihn zu prüfen, desto länger und desto weiter verbreitet sich der Irrthum. So ist „das grüne unsterbliché Drei- blatt“ von Dichtern als das Lieblingsblatt des Irländers besungen. Jeder, welcher sich nicht schämt, ein reiner Irländer zu sein, steckt es gewissenhaft an seinen Hut, und so ist es von Heighunsschindere, an seiner Wahrheit zu zweifeln. Es ist zwar schmerz- lich, einen solchen, man möchte steers Heiligen- und ee er zu zerstören, dass man das Publi rüber aufklärt; doch möchten die folgen- den wol Beachtung verdienen. Es ist beinahe sicher, dass die Pflanze, welcher zuerst der einen sauern Geschmack gehabt und als Nahrungsmittel gedient habe — welches beides nicht den neuen Shamrock (Trifolium repens., Linn.) passt —; 2) dass der Sauerklee zu alten Zeiten in grosser Menge angetroffen wurde, während die Gattung Trifo- lium bis zu einer verhältnissmässig späten Zeit unbe- kannt war. Wir wollen MAN ie Kirke die nt Gegenstand betreffen, näher i uge fassen. Spens einem „View of oy State of Ireland in En: : Sié kriechen aus allen Winkeln der inden, denn ihre Beine konnten sie nicht tragen; sie sprechen wie Geister aus ihren Grä- bern; sie essen Aas und waren glücklich, wenn sie es nur fanden; erblickten sie mit Wasserkresse oder Sham- rock bewachsene Plätze, so strömten sie dahin, als ob dort ein Fest gefeiert werden amrock ge- gessen wurde, ist oath aus werden konnte. Dieses scheint nicht schwie- zu ‚ da die Kultur, w Klee- ‚ den ‘Sauerklee ausrottete. So la ten, war der Sauer- e früher so häufig vorkommende Pflanze jetzt selten und es war viel leichter, ein Blatt des ein- geführten Klees als des wilden Sauerklees zu finden. Zeitung. " Deutschland. Hannover, 25. Februar. Nachfolgendes Cir- eular ist uns über London zugekommen, und wir glauben unsern herzlichsten Antheil an dem darin erwähnten Reiseunternehmen dadurch am besten beweisen zu können, indem wir das Cir- cular in he Bonplandia ee 1 at ate rerden sich im fe künftigen , a begeben und an zn einer ene Reihe “a Jahren einen fes nehm werden während dieser Zeit sods e Naturalien ote zu tase r ist es auc zwar werden sie sowol möglichst ne , gut e und seltene beln u.s. w., wo Medicinal- und eik rn Riicksi en. Ebenso werden sie Sammlungen aus alle n Ordingen des Thierreiches pein en und dieselben ete FAA Bälge, ; co Auch geognostisch wichtige Stücke sollen nicht ; unberücksichtigt bleiben. is i und südlic angrenzenden Gebieten entdeckten Alter- thümer un der Hoffnung, dass a Ge nie arte n noch manches re ur i entdecken wer- den. Es kann ferner elben nur höchst erwünscht wissenschaftliche Berichte, die sie von Zeit lehrten Gesell- ahme finden en Berichte sollen namentlich die allgemeii Ver- berflächen noch chter Landestheile enthalten, gestützt auf Höhenmessungen und Ortsbesti mmungen, die klimatischen und geognostischen sie characterisirende aieia sich und 5 rache. adic ape re site. so we salen di Untoraeichaeten ro de merziellen, indusitipiigp oat ökonomischen Verhältnissen jener Länder samkeit wn, den Vorschlag, ‘die durch den Tod A "Richards = Schouw’s erledigten Stellen als rende Mitglieder der Gesellschaft durch Profes- —rf ry ee A n. a we Se sor von Schlechtendahl in Halle und Herrn Paris zu Poren. Die Verdienste Gelehrten um die Wissenschaft sind so allgemein neal nt, dass man rechnen kann, der Vorsc chlag werde einstimmig angenommen werden. 1. Febr. Gestern, wenige Ben nach der Abreise Dr. Eduard Vogel’s ach Afrika, kam hier die Nachricht an, dass ie unermüd- liche Adolf Overweg am 2. September 1852, nach einer 6tägigen Fieberkrankheit, in der Haha von Kuka gestorben sei. Dr. Barth war m Begriff, eine Reise nach Timbuctu anzutreten. — „Wir sy über die Nachricht erfreut,“ sagt Gar- deners’ Chroni „dass Dr. Montagne nach so vielen Jahren een Wirksamkeit auf einem in Frank- reich nur wenig angebauten Felde der Botanik, nach dem Tode des Dr. Richard mit einer Stimmenmehrheit von 56 unter en zum Mitgliede der Akademie ernannt ist. e hat in seinen jungen Jahren unter Napo- leon’s Basis in Egypten gedient, dann nach langer Dienstzeit mit dem Gehalte und Titel eines Oberwund- ek a andi und sich in Paris n Jahren war die Sprachkunde g gewesen, während seines thatenreichen Lebens hatte er jedoch Geschmack an der Botanik colnedem ane eat er bemerkte, daje der athare Theil der v hen. ins Bean en wurde, um n ihn dort von den Botanikern bestimmen zu lassen, so bewog ihn dieses, sich dem Studium dieser so wenig bekannten und doch so SR ee Pflanzen zu widmen ie i Fri i gamen nieder en. seinen grösseren Werken, wie z. B. »Die Kryptogamen von Cuba, Algerien, Chile“, chri viele Flugschriften, dass die Aufzählung tigsten Abhandlungen, welche er der Akademie vor- legte, war über den Bau des Hymenium von Agaricus, von welchem er vielleicht zuerst‘ ein getreues Bild entwarf, Drucke übergeben, | und Andere ihre Beobachtungen bekannt gemacht hat- ten, war die Zeit zur Veröffentlichung derselben vor- und so verlor er für den Augenblick den Ruhm, auf welchen egründete Ansprüche hatte. verband er sich mit der Gesellschaft für Ackerbau und widmete sich mehr den Krankheiten der landwirthsch aft- lichen Pflanzen; aber sein Geist ist so thätig, da äter versichert sein sein können, die hohe Stellung, welche der ee = a de i S für alle Anhänger der Wis- enschaft in Frankreich ist, werde ihn antreiben, mit pienie i einzig mit dem Zweige d sich Jan einer grösseren Zahl g 2 „und seharfsinni- darauf 32 | I a HER ger Kryptogamisten rühmen als Bag *), unter denen es genügen möge, Tulasne und Thuret zu a und wir können mit REN behaupten, en bei weitem der grössere Theil derselben, welche so rohe Erfolge jenen Zweig der Botanik K angebaut haben, von Dr. Montagne dazu angeregt wurde. Wir können diese kurze Nachricht über Dr. Montagne nicht os a ohne noch hinzuzufügen, dass derselbe ei n blosser Botaniker, sondern auch ein olteadenst beleliner und ein wohlkflender Mensch ist.“ *) Dieser Behauptung müssen wir widersprechen. Deutschland kann ein wo möglichst noch längeres Ver- zeichniss von Krypt ogamisten, welche sich durch Scharf- sinn und Gründlichkeit auszeichnen, aufstellen a ere Mei ge zu recht hat here Mangel a ei, Kryptogamisien, oder sind etwa ooker, Harweg, Churchill Ba bin po a Smith, Wilson, Mitten nicht dafür anzusehen Brieikaster, . W. H Brief, M gen für Dr-H. empfan— gen; alles soll in Kasey er nö a Fand Verantwortlicher Redacteur; Wilhelm E. & Seemann. Bücheranzeigen. Im Verlage der Nicolai’ u Buchhandlung in Berlin ist so eben erschiene Atlas der Pflanzengeosraphie über alle eig der Erde. Freunde und Lehrer ter Botanik und Geographie nach den neuesten und besten Quellen entworfen und gezeichnet von Ludwi olph, ordentl. Lehrer an der städtischen höheren Töchterschule zu Berlin. sauberm Geheftet. Farbendruck, mit 10 Blatt in gross Folio, Preis 5 Thir. erläuternden Tabellen. Die Pflanzendecke der Erde. Populäre Darstellung der Pflanzengeographie für Freunde und Lehrer der Botanik und Geographie. Nach den neuesten und besten Quellen zusammengestellt und bearbeitet Ludwig Rudolph. Geh. Preis 2 Thir. Die einzelnen Karte s we gewähren leichte und schnelle Übersicht über egetations- gemac cht % a BR BER Dre von August Grimpe in Hannover. ——ns wee „Nunquam otiosus.“ Erscheint am | i i, u. 15. jedes Monats. \ Preis des Jahrg. ahy BONPLAND c uk and Norgate, 14, Henrietta Street, Cor 1 | nts in London: | ent Garden, | | Verleger | | | | | ¢ Redacteur : Zeitschrift : | Berthold Seemann = : Carl Riimpler | ~ in Londen. für angewandte Botanik. in Gannover. | I. Jahrgang. Hannover, 15. März 1853. N: 7. | Zeitung t: ons Durchforschung des x Age — Flora des westlichen Eskimolandes (Schluss). — Kron-Rhabarber io em Flor de Basel: Parasiten auf m s Daphne Zwei rheinische Salatarten. — Der weisse oder en eri hrung einer Alge ; Die Cedern d s Liba anons; W AAE E g Papier a Spanien Anfrage — Vermischtes rer Zähnen: Chijol Mexico’s; Asietie ische Pflanzen in — Gelehrte Gesellschaften. bereitet; Der ; Die ; Mittel gegen den eek: Senecio vulgaris; Naturhistorische Merkwiirdigkeit).— (Deutschland: Frankreich: Italica. Grossbritannien). — Amtlicher Theil. Naturhistorische Durchforschung des Rheingebietes. Unsere Leser werden wissen, dass bei den deutschen Naturforscher - Versammlungen in Aachen und Wiesbaden der Vorschlag gemacht wurde, durch eine Vereinigung von Gelehrten das Rheingebiet von Basel bis zur Nordsee in geologischer, phytologischer und zoologischer Hinsicht zu durchforschen. Dieser Vorschlag, welcher schon an den Orten, wo er zuerst ge- macht wurde, so viel Anklang fand, scheint jetzt der Verwirklichung nahe zu sein. Die „Pollichia“, eine naturhistorische Gesellschaft der bairischen Pfalz, hat rüstig Hand ans Werk gelegt und am 15. Februar d. J. ein Schreiben erlassen, worin sie verspricht, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln das Unternehmen zu fördern und zu- gleich alle naturhistorischen Vereine des Rhein- gebietes auffordert, ihr Beispiel nachzuahmen. Die Aufforderung ist nicht vergeblich gewesen. Mehrere der Vereine, an welche dieselbe ge- richtet, haben sich bereit erklärt, am 28. März Abgeordnete zu einer Versammlung in Ludwigs- hafen zu schicken, um mündlich Schritte zu be- sprechen, welche zur praktischen Ausführung des Planes erforderlich sind. Obgleich die Noth- wendigkeit, die Versammlung im Anfange des Frühlinges zu halten, augenscheinlich ist, so müssen wir doch befürchten, dass die Witte- rungsverhältnisse der jetzigen Jahreszeit man- chen verhindern werden, an der Berathung Theil zu nehmen. Wir hoffen aber dennoch, dass die Versammlung eine zahlreiche werden und sich > der Plan des innigsten Antheiles zu erfreuen haben wird, den er in so hohem Maasse verdient. Wir können nicht unterlassen, unsere guten Rheinländer noch darauf aufmerksam zu machen, wie viel von dem günstigen oder ungünstigen Erfolge ihres Unternehmens abhängt und welche grosse Vortheile oder Nachtheile der Wissen- schaft aus dem Gelingen oder Misslingen des- selben erwachsen können. Sollte das Glück ihre so lobenswerthen Bestrebungen begünstigen, so werden’ sie der Dankbarkeit der gelehrten Welt gewiss sein und auch in anderen Theilen un- seres Vaterlandes Vereine, welche sich ähnliche Aufgaben stellen, hervorrufen. Sollte jedoch das Unternehmen, welches Dr. Schultz mit so viel Beredsamkeit vorgebracht und Dr. Wirtgen so eifrig gefördert hat, durch die Flauheit der Theil- nehmer und aus Mangel an Unterstützung fehl- schlagen, so können viele Jahre vergehen, eheman wieder daran denken wird, die Durchforschung des Rheingebietes auf grösserem Fusse zu betreiben. Viel kommt zum Gelingen des Unternehmens darauf an, eine möglichst grosse Anzahl von Gelehrten dafür zu interessiren. Dieses wird nicht schwierig sein, wenn man die verschie- enen Zweige der Wissenschaft mit gleicher Gründlichkeit behandelt, z. B. bei der Botanik nicht allein die Systematik ins Auge fasst, son- dern auch die Geographie der Pflanzen berück- sichtigt, die populären Namen der Gewächse beachtet, den vegetabilischen Volksheilmitteln Aufmerksamkeit widmet und von der ganzen Vegetation ein mit lebhaften Farben gezeichnetes Bild entwirft, an dem sich sowohl das Auge des : D oP —nt u. ir N 25 Se Laien, als auch des Gelehrten ergötzt. Ausser- dem haben ja auch alle Völker, durch deren Länder der Rhein fliesst, Vorliebe für den edeln Strom und dessen Naturschönheiten. Besonders aber hegt der Deutsche für das Gebiet, wo seine Reben wachsen, eine innige Verehrung. Wir sollten glauben, dass, wo solche Neigungen vor- herrschen, da müsste es ein Leichtes sein, Männer zu finden, welche gern bereit sind, die Berge zu erklimmen, welche die Ufer des Flusses zie- ren, da müsste es nicht schwer halten, Leute zu bereden, die üppige Pflanzendecke, welche das Land bekleidet, zu beobachten und die em- sige Thierwelt, welche die Gegenden belebt, in ihren Geheimnissen zu belauschen. Stel Flora des westlichen Eskimolandes. (Schluss.) Das ganze Land von Norton-Sund bis zum Point Barrow ist ein grosses Moor, dessen Fläche nur durch wenige Vorgebirge und ein- zelne niedrige Hügel unterbrochen wird. Das Regen- und Schneewasser, welches die gefro- rene Erde nicht einziehen lässt, bildet zahlreiche Sümpfe, oder wo die Beschaffenheit des Bo- dens dies verhindert, Moore, deren Pflan- zen und Aussehen sidh nicht wesentlich von denen Nordeuropa’s unterscheidet, da sie mit einer dichten Masse von Flechten, Mosen und andern Torfpflanzen bedeckt sind. Stellen, die weniger mit Pflanzen bewachsen, können oft nur mit grossen Schwierigkeiten besucht werden. Der Boden ist weich und hier und da finden sich einzelne Büschel von Eriophorum capitatum. Wenn man über sie wegschreiten will, geben sie oft nach, der Fuss gleitet aus und sinkt in den Schlamm, aus welchem er oft nur mit Mühe herausgezogen werden kann. Wo Wasserzüge sind, als an der Seeküste, dem Flussufer oder den Abhängen der Hügel, da ist der Boden frei von Torf. Solche Stellen sind gewöhnlich mit üppigen Kräutern bedeckt und erzeugen sowohl die seltensten als auch die schönsten Pflanzen. Der Anblick einiger Stellen ist sehr bunt. Viele Blumen sind gross, ihre Farben glänzend, und obgleich => und gelb vorherrschend ist, so gehören doch Pflanzen, die andere Farben entfalten, gerade nicht zu im ungewöhnlichen. i Cap Lisburne, eine derjenigen Örtlichkeiten, die die meisten Pflanzen hervorbringen, hat das Aus- sehen eines Gartens. Das Geum glaciale mil seinen schön gelben Blumen steht zwischen der purpurrothen Claytonia sarmentosa, einer Menge Anemonen, weissen und gelben Saxifragen und der blauen Myosotis alpina. Aber solche Plätze sind selten, sind gleich Oasen in der Wüste. Die Pflanzenwelt gewährt keineswegs einen überraschenden Anblick; nichts unterbricht die Einförmigkeit der Steppen. Einzelne verkrüppelte Coniferen und Weiden können keine Abwechslung hervorbringen und selbst diese sind jenseit der Grenze der kalten Zone nur Zwergbüsche oder verschwinden gänzlich. Am Norton-Sund sind Haine von Weisstannen und Salix speciosa häu- fig, weiter nach Norden werden sie seltener und unter 66° 44’ 0” N. B. verschwindet die Weisstanne gänzlich. Alnus. viridis erstreckt sich bis nach Kotzebue-Sund, wo sie und Salix villosa, S. Richardsoni und $. speciosa niedrige Gebüsche bilden. Jenseits des Polarkreises kommt Alnus viridis nicht mehr vor; die drei Weiden- arten finden sich noch etwas weiter nach Nor- den, kennen aber kaum ihren Platz; am Cap Lisburne 68° 52‘ 6° N. B. sind sie an den günstigsten Stellen nur 2 Fuss hoch und ihr küm- ‘merlicher Wuchs und die vielen fehlgeschlagenen Blattknospen liefern das Zeugniss, dass sie für ihr Dasein kämpfen. Alle Versuche, ihre Herr- schaft weiter nach Norden hin auszudehnen, erweisen sich erfolglos, — 2 Grade höher und sie sind verschwunden. Bei Wainwrights-Bucht ist eine endlose Torfebene. Kein Baum unterbricht die Einförmigkeit, kein Strauch ist sichtbar, der die Moorpflanzen überragte; alle holzigen Pflan- zen krümmen sich amBoden und suchen Schutz unter den Mosen und Flechten. Der Nordwind, der die schlanke Palme nicht erreichen und die knorrige Eiche nicht bewältigen kann, hat doch die Kinder der Flora in diesen Gegenden be- kämpft und zu Boden geworfen. Zwei Drittel des Jahres sind sie ohne Sonnenschein, ohne Wärme, in einem Beite von Eis zu schlafen ver- urtheilt, bis die Rückkehr des grossen Lichtes den Glanz des Tages herstellt und sie fähig macht, wenige Wochen die emsige Thätigkeit organischer Wesen wieder aufzunehmen. Das Land ist noch, wie es aus der Hand des Schöpfers hervorgegangen, keine menschlichen Zuthaten haben etwas daran. geändert. Die Eskimoer mögen durch ihr Wanderleben, da- a ORY u / durch, dass sie sich von Grönland nach den Aleuten ausgebreitet haben, durch ihre jährli- masi 6 TND- - chen Reisen sowol, als auch durch ihren Ver- kehr mit den Tchukehis Asiens, dazu bei- getragen haben, einzelnen Gewichsen eine wei- tere geographische ‘Verbreitung zu verschaffen; so lange aber Ackerbau unbekannt ist, können sie immer nur einen sehr beschränkten Einfluss auf die Pflanzenwelt ausüben. Dörfer sind zwar da, aber sie entbehren alles dessen, was wir mit dem Begriffe eines Dorfes verbinden. Wir nähern uns ihnen mit der Erwartung, Strassen, Brücken und lachende Gefilde anzutreffen, fried- liche Wohnungen durch die grünen Zweige schimmern und Kirchthürme sich kühn zum Him- mel emporstreben zu sehen, — in einem Eski- modorfe sucht man duianeh vergeblich, Mit dem Beginn des Sommers sind die Hütten ver- lassen, die Bewohner sind nach der Küste ge- zogen, um das Fett von Wallfischen und Seeottern einzusammeln. Die unterirdischen Wohnungen stehen unter Wasser, ringsum ist der Boden mit Knochen und Lappen von Fellen, zerbrochenen Schlitten und anderm Schutt bedeckt, die Wege sind mit Kraut überwuchert, das Ganze bietet ein Bild des Elends und der Verlassenheit dar. Die Eskimoer haben noch nicht gelernt, dass Wander- leben und Fortschreiten der Bildung im schnei- denden Widerspruche stehen, sie haben noch nicht gelernt, dem Boden mehr abzuzwingen, als er freiwillig giebt; die ganze Gegend liegt im Naturzustande und bis zum Jahre 1850 waren die einzigen angebauten Pflanzen einige Rüben, welche der Befehlshaber eines russischen Han- delspostens in der Nähe des Fort St. Michael ge- säet hatte. Die Eingebornen kümmern sich wenig um Pflanzennahrung, obgleich sie ihrer doch nicht gänzlich entbehren können. Im Frühjahr werden die Blätter eines Sauer- ampfers (Rumex domesticus) als Mittel gegen den Scorbut und im Herbste die Wurzeln des Polygonum Bistorta, Lin. sorgsam gesucht. Als Vorräthe für den Winter sammelt man Himbee- ren, Heidelbeeren und Kronsbeeren, legt sie in Kisten und lässt sie einfrieren; sie bilden dann eine so harte Masse, dass, um sie zu zerthei- ‚len, man eine Axt oder sonst ein anderes schar- fes Instrument anwenden muss. Viel mehr Gebrauch machen die Eskimoer von der Pflanzen- welt nicht. Brennholz haben sie kaum nöthig, ausgenommen zum Kochen. In ihren Sommer- zelten bedürfen sie keiner Feuerung und. die Ger unterirdischen Winterwohnungen werden durch Heizung selbst für Eskimoer unwöhnlich, sie be- ginnen zu thauen und Wasser einzulassen. Die Flamme einiger Lampen, deren Docht von einem Moos (Sphagnum fimbrialum, Wils. et Hook.) gemacht wird, machen es warm genug. Birken und Weiden liefern die Bögen, Fichten die Pfeile und Treibholz das Gerüst ihrer Baidar oder ihrer Hüttenwände. Die Menschheit kann nicht beschuldigt werden, das ursprüngliche Aus- sehen dieser Gegenden im Geringsten verändert zu haben; sie hat Alles gelassen, wie es von Anfang an war. Der Erzreichthum liegt unbe- rührt in den Höhlen der Erde, die Pflanzenwelt herrscht noch als unbeschränkter König über den Grund und Boden, die Thiere schwärmen über die endlosen Steppen, selten erschreckt durch den Anblick des Jägers, unbeaufsichtigt durch die Stimme des Hirten. Nicht oft werden die Pflanzen einer Gegend so durch und durch eigenthümlich und ihre ge- meinsamen Kennzeichen so genau zu bestimmen sein, als dies bei denen von Westeskimoland der Fall ist. Unter 243 Phanerogamen sind 2 Bäume, 23 Sträuche, 195 Stauden, 7 zweijährige Pflanzen und 12 Sommergewächse. Die Natur scheint diesen Gegenden nicht viele Pflanzen anvertraut zu haben, deren Fortpflanzung von dem Reif- werden des Samens abhängt, eine ungewisse Erndte in einem Landstriche, in welchem ein rasch anrückender Winter dem Pflanzenleben plötzlich Einhalt thut. Die physischen Verhältnisse sind auch für das Fortkommen von Bäumen sehr ungünstig, die meisten holzartigen Pflanzen sind nur zwerg- artige Gesträuche, die mehr unter dem Erdbo- den als über ihm wachsen. Nur einige Wei- den, eine Rose, der Johannisbeerstrauch, eine Birke und eine Spiraea verdienen den Namen von Sträuchern. Bäume sind noch seltener, bis jetzt sind nur 2 Arten (Pinus alba, Ait. und Salix speciosa, Hook. et Arn.) entdeckt.‘ Die grösste Weisstanne (P. alba), die bis jetzt angetroffen, hatte eine Höhe von 40 bis 50, einen Umfang von 4 bis 5 Fuss erreicht und war 150 Jahre alt. Die höchste Weide (S. speciosa), welche gesehen wurde, war 20 Fuss hoch und ihr Stamm fast 5 Zoll im Durchmesser. _ Sie hatte ein so jugendliches Ansehen, dass, wenn man sie nach dem Wachsthume der Baume in ge- mässigtern Ländern beurtheilte, man sie für fünf- oder sechsjährig gehalten hätte, eine genauere Untersuchung jedoch sprach für ein Alter von the a ng t 80 Jahren. Die Blätter sind abwechselnd bei 209 ] ; Arten, gegenüberstehend bei 30, einfach bei 224, zusammengesetzt bei 16. Viele Blumen sind gross, 170 sind regelmässig, 70 unregelmässig. Die vorherrschende Farbe der Blumenhülle ist weiss bei 83 Arten, grünlich bei 59, gelb bei 43, purpur bei 25, blau bei 14, rosenroth bei 7 und weinroth bei 3. Es ist bemerkenswerth, dass Roth nur in drei Fällen vorkommt und Scharlach gänzlich fehlt. Das Vorherrschen der weissen Farbe bei den Pflanzen ist mit dersel- ben Erscheinung bei vielen Polarthieren zu ver- gleichen, Hermelin, Hasen, Schneehühner und viele andere en Heim Herannahen des Winters weiss. Die Frucht ist bei 34 Arten trocken, bei 9 batig: So a man aes Kennzeichen der P flanzen V W t dG sen dahin Ile dass sie Stauden sind, a wechselnde einfache Blätter haben, regelmässige weisse oder gelbe Blumen und trockene Früchte tragen. Im Ganzen sind 316 Arten entdeckt, näm- lich: 35 Thallogenen, 33 Acrogenen, 45 Endo- genen und 198 Exogenen, oder 243 Phanero- gamen und 73 Cryptogamen. Die zahlreichsten Familien sind die Moose und Compositen, von der ersteren finden sich 30, von der letzteren 26 von es 20 giebt, dann die Saxifrageen, welche durch 19 vertreten, die Rosaceen, welche durch 18, die Cruciferen, welche durch 17, und die Ranunculaceen und Caryophylleen, welche jede durch 15 repräsentirt werden. Die zahlreichsten Gattungen sind . Saxifraga mit 18, Potentilla mit en, Salix, Ranunculus und Polytrichum mit 8, ras und Hypnum mit 7 Arten; Senecio kann nur 6 Arten aufweisen und die’: übrigen noch weniger. Der grössere Theil dieser Pflanzen kommt auch auf den Alpen, den Rocky Mountains und in den Nordländern Europa’s und Asiens vor, einige finden sich sogar in den Südpolarländern *). *) Die folgenden Pflanzen finden sich sowol in den Arctischen als in den Antarctischen, oder besser Sub- nn., Draba incana, Linn., Stellaria media, Vill., ee Linn. Linn., Callitriche verna, Linn., Galium Aparine, Linn., Erigeron alpinum, Linn., Taraxacum Dens-leonis, So Wenige sind den Polargegenden Amerika’s eigen und nur vier: Oxytropis polaris, Seem., Arte- misia androsacea, Seem., Eritrichium aretioides, Alph. De Cand., und Polytrichum cavifolium, Wils. sind lediglich in Westeskimoland zu finden. Früher schrieb man den Nordpolargegenden eine an- sehnliche Anzahl eigenthümlicher Pflanzen zu, jemehr aber die Kenntniss zunahm, desto mehr überzeugte man sich, dass dieselben blosse Spiel- arten oder Formen seien oder auch in andern Län- dern vorkommen. Nun blieben nur diese wenigen und man kann voraussetzen, dass auch diese sich über einen weiteren Kreis erstrecken, als man bis jetzt ihnen zugestanden hat. Könnte man diese Voraussetzung beweisen, so würden daraus wich- tige Schlüsse zu ziehen sein. Sie würde sehr viel Licht aufdie geographische Verbreitung der Pflan- zen werfen und beweisen, dass die Verbreitung der Gewächse nicht von Norden nach Süden, son- dern von Süden nach Norden vor sich gegan- gen sei. Eine wesentliche Verschiedenheit herrscht zwischen der Pflanzenwelt des Südens und Nor- dens von Westeskimoland; wenige Grade üben in diesen hohen Breiten einen so bemerkbaren augenscheinlichen Einfluss aus. In den südlichen Landstrichen begegnet das Auge noch Pflanzen, welche es in den Ebenen der gemässigten Zone anzutreffen gewohnt ist, z. B. Rosa blanda, Spiraea betulaefolia, Aöhilien millefolium, Ribes rubrum, Corydalis pauciflora, Lupinus perennis, Sanguisorba Canadensis und Galium boreale, nebst ein- und zweijährigen Pflanzen und Sträu- chen und Bäumen. Wie man jedoch weiter nach Norden vordringt und den Polarkreis über- schreitet, verschwinden diese Bildungen; die Bäume sinken zu krüppeligen Büschen herab, ein- und zweijährige Pflanzen werden höchst selten, die noch vorkommenden Gewächse sind solche, deren Fortpflanzung mehr von ihren Knospen als ihrem Samen abhängt. Es sind vorzüglich immerwährende, rasenbildende Kräu- Desf., Gentiana prostrata, Henk., Limosella a Linn., Statice Armeria, Linn., iia glau Linn., Elæocharis palustris, Bowi Carex ovalis, Good, C. festiva, Dewey, ©. curta, Good., Alopecurus alpina, Smith, Phleum alpinum, Linn., Agrostis alba, Linn., A. tenuifolia, Bieb., Aira flexuosa, Linn., A. caryophyllea, Linn., Poa nemoralis, Linn., P. pratensis, Linn., Festuca duriuscula, Linn., Triticum repens, Linn., Trisetum sub- spicatum, taav. und eine bedeutende Anzahl p Flechten und Algen. RE 5 \ J N CAS = 9365 oe a a ai ter, als z. B. Geum glaciale, Artemisia borealis, A. glomerata, A. androsacea, Stellaria dicranoi- des, Dryas octopetala, D. integrifolia, Saxifraga caespitosa und Androsace Chamaejasme. Diese und Moose, Flechten, Baumwollengräser und niedrige Weiden bedecken die endlosen Step- pen, deren einförmiger Anblick die Polargegen- den so grausig und eintünig macht. Ein eigenthümlicher Zug dieser Pflanzenwelt ist ihr unschuldiger harmloser Charakter. Gift- pflanzen giebt es nur wenige und auch diese sind keineswegs sehr schädlich. Der Reisende braucht nicht zu fürchten, beim Eintritte in ein Dickicht blind oder schwindlich zu werden, keine Glieder der Familien, zu denen der Manzanillo, der Upas oder der Nachtschatien gehört, be- wohnen den hohen Norden, — er braucht nicht zu fürchten, von einem Pfeile getroffen zu wer- den, der in das tödtliche Woarali getaucht ist, — keine Loganiacea erstreckt ihre Herrschaft bis zu diesen Breitengraden; auch braucht er nicht vor Dornen und Stacheln auf seiner Hut zu sein. Nur das Geum glaciale und eine Rose — die keine Ausnahme von der Regel macht, welche einem bekannten Sprichwort einverleibt ist — tragen Waffen und gehören zu der Gruppe, welche Milites benannt sind. Die Fauna ist hiermit übereinstimmend; Reptile wagen sich nicht in die Polargegenden. Physische Umstände scheinen auf diesen Stamm denselben Schreck ausgeübt zu haben, als einer Sage zufolge es die Gegenwart St. Patricks auf einer der britischen Inseln gethan hat. giebt zwar vierfüssige Raubthiere, sind nicht so bössartig, als in den heissen Ländern. Wie der Bär abgerichtet werden kann, hat man oft Gelegenheit zu sehen, und wie leicht das Rennthier gezähmt wird, ist all- gemein bekannt. Selbst der Wolf, dessen schreckliches Geheul ein zur Wildniss des Nor- dens passendes Concert verursacht, wird unter der Zucht und Aufsicht des Menschen ein niitz- liches Thier. Der Eskimohund ist allem Anschein nach aus einer solchen Behandlung entstanden”). *) Der Wolf wird oft von den Eskimoern gefangen, um ihre Hunde zu kreuzen und diesen so mehr Grüsse und Kraft zu geben. Die Ähnlichkeit zwischen Wolf und Eskimohund ist wirklich überraschend. Beide haben dasselbe dumpfe, melancholische Geheul, und wiewol der Hund einen kürzeren Kopf und kürzere Ohren hat, die Augen kleiner und eingesunkener sind, Aus einem Feinde ist der Wolf der Freund des Menschen geworden und zieht jeizt den Schlitten seines Herrn, den Schaaren seiner wilden Brüder anzugreifen und zu verschlingen bereit sind. Betrachten wir die Pflanzenwelt in commer- zieller Beziehung, so sehen wir, so weit wenig- stens uns unsere Kenntniss bis jetzt darüber zu urtheilen befähigt, keine Pflanzenerzeugnisse, die bei dem Handel gebildeter Völker eine her- vorragende Stelle einnehmen können. Von Holz giebt es nur einen beschränkten Vorrath und das steht noch dazu im Binnenlande; die Blät- ter von Rumex domesticus und der verschiedenen Löffelkräuter, auch die Wurzeln einzelner Po- lygonen mögen in Ermangelung besserer Ge- müse in dem Küchengebrauche sein, sie mögen durch Pflege selbst wohlschmeckender werden; die verschiedenen Arten von Beeren mögen für die Eskimoer, da ihnen jede andere Frucht fehlt, von grossem Nutzen und für die kühnen Rei- senden, die sich bis in das Nordmeer wagen, ein willkommenes Mittel gegen den Scorbut sein; Isländisches Moos und andere Flechten mögen stärkende Mittel und brauchbare Färbestoffe sein, — aber alle diese Erzeugnisse haben geringe oder gar keine Wichtigkeit im Handel. Sollte jemals das Eskimoland von einem gebildeten Volke be- wohnt werden, so muss es unter der Thierwelt nach den Mitteln suchen, die ihm die An- nehmlichkeiten mehr begünstigter Himmelsstriche verschaffen können, und Wallrosszähne, Eider- daunen, Pelzwerk und Wallfischthran gegen die Gewürze Indiens, die Kleidungsstoffe wea und die Senge des warmen ’s tauschen. B. Zwei rheinische Salatarten. Eine sehr wichtige Seite der angewandten Botanik und daher von der „Bonplandia“ gewiss vertreten ist die Betrachtung derjenigen Pflanzen, welche in der menschlichen Haushaltung zur _ der Schwanz hübsch über den Rücken gekrümmt ist, die Klauen kleiner und nicht so ausgebreitet sind und sein Fell jede Farbe hat, so haben doch diese Ver- ' schiedenheiten nicht Gewicht genug, ihn zu einer be- sondern Art zu erheben. (Pim’s Western Relief Ex- pedition.) aL E / | en. nai i ; v X Speise dienen, und es verdient namentlich einer besonderen Erwägung, ob eine solche eine gute oder eine schlechte sei. Von beiden Arten wollen wir hier sprechen, indem wir zwei Pflanzen be- trachten, die zwar in Deutschland nicht ganz selten sind, deren Anwendung zur Speise aber viel weniger bekannt sein möchte. I. Lactuca perennis, L. Diese schöne Composite oder, wie Dr. C. H. Schultz Bip. sie nennt, Cassiniacee, — man gewöhnt sich so schwer einen alten Namen ab und einen neuen an! — die mit ihren schönen himmelblauen, ins Violette ziehenden Blüthen- köpfehen im Mai und Juni die Grauwackenfelsen am Rhein und an der Mosel schmückt und zahl- reiche schrotsägeförmige, mit einem bitterlichen Milchsafte angefüllte Blätter hervorbringt, ist in den genannten Flussthälern, wenn auch nicht der gebräuchlichste, doch für den Kenner der beliebteste Salat. Seine Standorte sind gewöhn- lich auf den sonnigsten Abhängen der Gebirge, häufig auch da, wo der vorzüglichste Wein wächst. Er liebt Licht, Luft und Wärme: kein Wunder, wenn mit seinem bitterlichen Harzstoff sich auch ein bedeutendes Aroma verbindet. Deshalb gehen die Feinschmecker unter den Win- zern des Rhein- und Moselthals im Frühlinge, wenn die erwärmenden Sonnenstrahlen das Leben auf den nach Süden gerichteten Bergabhängen wecken, auf die Felsen, suchen diese hervor- sprossenden Blätter des perennirenden Lattichs auf, bedecken sie mit flachen Schiefersteinen und sammeln sie nach einiger Zeit, wenn die- selben, gleich denen der Endivie, gebleicht und spröde sind, ein, um sie als Salat zu geniessen Gewöhnlich geschieht diese Beschäftigung (die | letzte acht Tage später als die erste) am Sonn- tagmorgen, da der Winzer in der Woche keine Zeit dazu hat. Wollte ein ernster Botaniker fragen, was solche unwissenschaftliche Mittheilungen hier eigentlich sollen? so diene ihm zur Antwort, dass er auf Excursionen im Rhein- und Mosel- thale leicht in die Nothwendigkeit versetzt werden könne, einen Andern zu befragen, wenn er an so vielen Stellen in der Nähe von Acer mon- spessulanum, Aronia rotundifolia, Prunus Mahaleb, Dietamnus Fraxinella, Hieracium Peleterianum, Anthericum Liliago und anderen schönen Pflan- zen das Laub der Lactuca perennis üppig unter den Schiefersteinen hervorquellen sieht. Wir sa eE aber, die wir den Gebrauch dieser köstlichen Blätter kennen, nehmen uns nicht selten die Freiheit, die. leeren Räume der Pflanzenbüchse damit zu füllen und so Rache zu nehmen für den vielfachen Schaden, welchen die Cultur un- serer Flora zufügt. — Der Geschmack dieses Salates gleicht am meisten dem der Endivie, der Cichorie und dem Löwenzahn, er ist jedoch bedeutend feiner und aromatischer. Im Mosel- thale wird die L. perennis Krischpel, im Rhein- thale zu Boppard, St. Goar und Bacharach Tetel genannt. Für den letzteren Namen habe ich nirgends eine Ableitung finden können; der erstere lässt sich aus dem krausen Laube der Pflanze erklären, da überhaupt sich an der Mosel noch viele a lateinischen Ursprungs auf- finden lasse In der ee Flora folgt unsere Pflanze dem Laufe des Rheines bis nach Linz hin, acht Stunden unterhalb Coblenz, und verschwindet weiter nördlich, und es scheint dieser Standort, wie der von Jena und Bernburg, die nördlich- sten Punkte ihrer Verbreitungslinie zu bezeichnen. Ihr Vorkommen in der Flora von Danzig scheint doch wol nur ein sporadisches zu sein. Im mittleren Deutschland ist die Pflanze ziemlich häufig: sie folgt dem Laufe der Mosel bis weit oberhalb Trier hin und steigt bereits noch unter- halb der Nahemündung von den Felsen auf die Bergäcker und selbst bis in die Thäler herab. Im südlichen Deutschland scheint sie noch all- gemeiner verbreitet, sowie sie auch, nach der „Flore de France par Grenier & Godron“ in Frankreich zu den häufigen Pflanzen gehört. b sie auch dort als ein Leckerbissen unter den Salat gilt, ist mir unbekannt. Noch bemerke ich, dass diese Lattichart im Garten sehr gut gedeiht und namentlich dadurch so nützlich wird, dass sie ohne weitere Pflege Jahre lang auf demselben Beete bleiben kann und reichlichen Ertrag liefert. il. Helosciadium nodiflorum, Koch. Es ist wol Jedermann bekannt, dass die Brunnenkresse, Nasturtium officinale, Rth., einen der vorzüglichsten und beliebtesten Salate liefert. Auch die Bewohner von Coblenz wür- den sie gerne geniessen, wenn Flora nicht anders über sie beschlossen hätte. Nasturtium offieinale gehört in der Gegend von Coblenz, sowie überhaupt auf den Gebirgen der linken Rheinseite, zu den selteneren Pflanzen, und ich a es, u Be Ea, ie . + / ST i yNO habe einst an der Mosel einen District von meh- reren Stunden vergeblich durchsucht, um einem Arzte, der sie zu medicinischem Gebrauche be- durfte, zu helfen. Man hatte hier seit undenk- lichen Zeiten Cardamine amara für die Brunnen- kresse gehalten, was auch nicht schadete. der Nähe von Coblenz kommt sie nun wol an verschiedenen Stellen vor, aber nicht in solcher Menge, dass sie dem Bedürfnisse der Bevölke- rung entspricht. Statt ihrer muss nun eine Pflanze dienen, die man im mittleren Deutschland jen- seits des Rheins nicht findet, wenn das südliche Deutschland sie auch an verschiedenen Loca- litäten besitzt; eine Pflanze, deren natürlicher Standort, in Betracht ihrer Stellung im Systeme unter den Umbelliferen, ein gerechtes Bedenken vor ihrem Genusse erwecken miissle, da sie stets nur im Wasser vorkommt und die Umbel- liferen der feuchten Standorte alle mehr oder weniger scharf oder verdächtig sind. Es ist Helosciadium nodiflorum, Koch., Sium nodiflorum, L., der knotenblüthige Sumpfschirm, womit der Markt zu Coblenz im Frühlinge reichlich ver- sorgt und die statt der Brunnenkresse gekauft und gespeist wird. Ihr Geschmack aber ist dem der echten Brunnenkresse sehr unähnlich. Sie schmeckt süsslich scharf und verursacht ein un- angenehmes Brennen im Munde und im Halse. Wahrscheinlich würde ihr Genuss noch schlim- mere Folgen nach sich ziehen, wenn man mit dem Gifte nicht zugleich auch das Gegengift, Essig und Öl, genösse. Einem hiesigen Medi- cinalbeamten machte ich vor mehr als 20 Jahren Mittheilung über diese Fälschung; der aber meinte, Kresse sei Kresse, und da sei es ganz gleichgültig, welche man zur Speise gebrauche! Den aus dem östlichen Deutschland kommenden Personen ist es aber gar nicht gleichgültig, und sind sie gewöhnlich darüber verwundert, welchen schlechten Geschmack die hiesige Brunnenkresse abe. — In neuerer Zeit wird jedoch das Na- sturtium officinale häufiger von der rechten Rhein- seite zu Markte gebracht und von den Verkäu- ferinnen stets die Versicherung gegeben, dass sie die echte hätten. Es ist übrigens leicht, das Laub der Brunnen- kresse von dem der Wasserkresse zu unter- scheiden, indem die Blättchen der ersteren rund- lich, seicht ausgeschweift, dichtstielig und etwas fleischig, die der letzteren dagegen länglich, spitz, scharfgesägt, hochstielig und weit dünner sind. Dass an vielen Orten, wie schon bemerkt, die In Cardamine amara statt des echten Nasturtium officinale genossen wird, was auch in Schlesien durchgängig geschieht, wo diese fehlt, ist eine durchaus unschuldige Verwechselung. Auch Cardamine hirsuta wird öfters hier mit Vale- rianella carinata und V. olitoria, welche sämmtlich in Weinbergen häufig sind, oft zu Markte ge- bracht. Von Helosciadium nodiflorum sagt die „Flore de France“: „hab. Ruisseaux, marais; commun dans toute la France.“ Sie ist also eine echtfranzösische Pflanze und ist in Deutsch- land nur bis zum Rheine und hier und da eine kurze Strecke darüber hinaus vorgedrungen. In der preussischen Rheinprovinz kenne ich nur sehr wenige Standorte auf der rechten Rheinseite. Dr. Ph. Wirtgen. Der weisse oder Kron-Rhabarber. Durch alle pharmakologischen Handbücher geht die Sage von einer ganz vorzüglichen Rhabarbersorte, welche einzig und allein für den Kaiserlichen Hof von St. Petersburg ge- sammelt werden soll und als „Weisser oder Kron-Rhabarber“ (Rad. Rhei alba seu imperialis) unterschieden und sogar als eine Rhabarber- Wurzel beschrieben wird, bei welcher die weisse Grundmasse so vorwalte, dass nur wenige rothe Streifen auf dem Querschnitte zu bemerken seien. Niemand kennt jedoch diese Rhabarbersorte aus eigener Anschauung! Um diesen Zweifeln ein nde zu machen, wandte ich mich vor einiger Zeit brieflich an den Kaiserlichen Ober-Hof- apotheker Herrn Büchner in St. Petersburg nd erbat mir eine kleine Probe dieses „Kron- Rhabarbers“ für meine pharmakologische Samm- lung, oder wenn eine Mittheilung dieser kost- baren Drogue unstatthaft sein sollte, wenigstens eine authentische Beschreibung derselben. Mit der grössten Bereitwilligkeit entsprach Hr. Büch- ner dieser Bitte, indem er mir erklärte, dass nach den von ihm angestellten sorgfäht tigstenErkundigungen niemals eine solche Rhabarbersorte zum Gebrauche für die Kaiserliche Familie eingegangen, auch niemals im Handel vorgekommen sei, endlich befinde sich auch in keiner öffent- lichen oder Privatsammlung in $t. Peters- a nn cua Im a LORS og: Sie - blutstillendes Mittel empfohlen werden. oD burg ein Exemplar dieser (mithin mytho- logischen) Wurzel. Dr. G. Walpers. Anfrage. Seit einiger Zeit kommen im Droguen-Handel die Stammspitzen und unteren Theile der Blatt- stiele eines baumartigen Farrnkrautes unter dem Namen „Penkawar Janchi“ oder „Penga Wary- ambe “ K ??) vor. Dieselben nd dicht mit langen rostbraunen Haaren bedeckt, welche als Sehr viele baumartige Farrn sind an der Stammspitze und an der Basis ihrer Blattstiele mit derglei- chen langen braunen Haaren dicht besetzt. Stammt jene Drogue von einer bestimmten Farrn- species, etwa von Cibotium glaucescens, wie angegeben wird, oder von mehreren Gattungen und Arten? Endlich, welche Vortheile bietet die chirurgische Anwendung jenes Mittels, wel- ches aus weiter Ferne zu uns gebracht wird, vor unserem einheimischen, jedenfalls billigeren Feuerschwamm dar? Wer in der Lage ist, die eine oder die andere dieser Fragen zu beant- worten, wird ne: dieses durch diese Blätter zu thun Dr. G. Walpers. Gelehrte Gesellschaften. Botanische Gesellschaft zu Edinburgh. Sitzung vom 13. Januar, Balfour. — Nachdem die eingegangenen Bücher priecestia Tenn angezeigt, erwähnte der Vor- nde der Geschenke, welche dem Museum für an- gewandie Botanik ee Es befanden sich darunter en aus einem Polyporus verfertigt, bemerkens- durch ihr sammetartiges Aussehen. Herr St Mae Glashen zeigte seinen Patent-Apparat zum Verpflanzen von Bäumen, Sträuchern und pou a yor, welcher von der Gesellschaft für sehr zweckmiassig erkannt wurde. Folgende Aufsätze wurden rar 1) Über die Flechten zum Färben gebraucht, von W. L. 2) Bemerkungen über die Flora, von Peebles bei yakae 3) über die Cultur der Victoria regia i on Dr. G. MNab, aus welchem hervor- ar dass die Pflanze in Kingston gut gedeiht. Prof. Balfour bemerkte, dass Herr t Hentrey, so wie Herr ' Trecul, den u der Victoria endogenisch dass die Pflanze ihre: Palmen and eine, Kr Präsident Professor | nd Ly Blätter sich in einer Spirallinie entwickeln und dass in einer vollkommenen Pflanze keine Pfahlwurzel vor- handen sei, da die, welche sich im Embryo bilde, ab- sterbe und durch adventip Wurzeln ersetzt werde Sitzung vom 10. Februar. Präsident Professor Balfour. — Verschiedene Geschenke von Pflanzen und Schriften wurden angezeigt. Es wurde beschlossen auf Antrag des Prof. Balfour, die Verhandlungen der bota- nischen Gesellschaft zu Edinburgh sogleich der Redac- tion der Bonplandia zur Veröffentlichung zu übersenden. Herr W. Scott-Elliot zeigte ein Blatt eines Linden- baumes vor, welchen Linné eigenhändig in seinem Garten zu Upsala gepflanzt hatte. Herr Elliot wurde im Jahre 1836 von der einzig noch lebenden Tochter Linne’s auf den Baum aufmerksam gemacht. Dr. Stanger zeigte Sheabutter (Bassia Parkii) vom Niger und Zarzaparilla von Natal vor, und Herr G. Lawson Exemplare von Oxytropis Uralensis von der Landschaft Fife (Schottland). Folgende Aufsätze wurden verlesen: 1) Bemerkungen über britische Pflanzen, von C. Ba- bington; 2) über die Lichenen zum Färben gebraucht (Fortsetzung), von Dr. W. L. Lindsay; 3) über das Vorkommen von Asplenium germanicum, Convallaria ee ia und anlegen seltener Pflanzen in Northum- berland, von G. R ; 4) Verzeichniss der Pflanzen, welche am i. Februar 1853 im botanischen Garten zu Edinburgh | blüthen, von Herrn M’Nab; 5) über di wirkung des milden Winters auf ate Flora und Fauna auf der Insel Wight, von Dr. T. B. Salter. —_—_—_=< pm Vermischtes. Ausserordentliche Vermehrung r Alge. Als Gegenstück zu der in NO 3 der Bonplandia hnten tbormisagen Vermehrung der Anacharis Alsinastrum in den Gewässern Englands theilen wir nach- stehende Correspondenz aus Nieder-Schlesien mit: „Wie Wein- und Kleefäule sich bereits zur Kartoffelnkrankheit gesellt, so hat sich in der Waistriz, einem Flusse bei Schweidnitz, eine Alge, Leptomitus lacteus Alg., ein- gestellt, die in Gestalt weisser wolliger Flocken einen Arm dec EI bedeckt und theils die Röhren, welche von dort aus die Stadt mit Wasser versorgen, verstopft, theils dem Wasser selbst einen ekelhaft fauligen Beigeschmack gegeben hat. Prof. Goeppert aus Breslau ist zur Unter- suchung der durch jene Pflanze hervorgebrachten Cala- mität dahin erbeten worden, ohne dass jedoch bis jetzt über die Ursache dieser massenhaften Vermehrung etwas Sicheres hätte ermittelt werden können. Auch ist es nicht gelungen, dieses Pflänzchen auszurotten.“ D G. Walpers. Bio Janeiro. Die Gegend von Rio wird ewig und immer die Stadt reizend machen; zu einem Überblicke a WYUILVUTAUU punkt. Das Panorama ist grossartig. Rund um den Fuss des Berges und an seinen Seiten ist Urwald, weiterhin die Bai von Botafogo, die mit ihren sanft abfallenden, von usern und Spaziergängen eingefassten Ufern an einzel- Cu... glass 6i > rr en} a nen Punkten fast einem Bergsee gleicht. Die unendliche Mannigfaltigkeit der tropischen Vegetation entfaltet sich hier in aller ihrer Grösse, aber trotz ihrer Pracht und ihres Glanzes, den gelehrte Naturforscher und enthusia- stische Reisende so lebendig beschrieben haben und nicht — genug beschreiben können, drängt sich uns ie Frage auf, ob die tropische Landschaft in Wirklichkeit so grosse Vorzüge habe. Sie ist wild, voll von Üppigkeit und Fülle, so pe sie jeder Cultur und aller Schranken zu spotte — aber ist das ein Ersatz für die sanfteren ie gemässigter Klimate? auptproduct der Provinz gehalten worden sein, — man schrieb seine geringe Güte dem Umstande zu, dass man die Beeren unreif pflücke und dann zum Nachreifen auf dem Boden liegen lasse, sie einen unangenehmen erdigen Beigeschmack bekämen. Indessen sind in den letzten Jahren bedeu- tende Verbesserungen in der Behandlung des Kaffees ü den, die sei als im Norden; die Haupthäfen für brasilianische Baum- be sind Pernambuco und Maranham. Zucker, der urch Gouverneur Mem de Sa hierher gebracht worden, ist eins der wichtigsten E er besonders zwischen und Cap Frio. Taback w lich gra d er Provinz von Espiritu Santo er h nie den Ruf erlangt, wie der von ad älteren Pflanzun- gen in Amerika und Asien. Der Anbau von Thee ward in Rio versucht und wird noch immer im botanischen Garten getrieben, doch muss Etwas dabei hinderlich der die Art der Cultur, oder der Boden, ima, denn man kann zu keinem günstigen Resultate damit kommen. In der Provinz Saö Paulo dagegen ist man glücklicher gewesen und bedeutende Quantitäten für den Verbrauch im Lande werden dort gewonnen. — (B. Seemann’s Reise der kénigl. brit. Fregatte Herald.) Flor de Montezuma ( ciosissima Moc et Sesse). Unter den schönen Blumen, mit welchen die wärmeren Landstriche Mexiko’s so reichlich u. sind, nimmt die, welche Montezuma genannt wird, zur Familie der Sterculiaceae und zur en Polyandria gehörig, eine hervor- ragende Stelle ein. iad aum, auf welchem sie wächst, hat einen sehr , 50—60 Fuss hohen Stamm, der eine äusserst nn, Krone von prächtigem Laube trägt. Die Blätter sind wechselständig, herzförmig, 5 Zoll lang und 3 Zoll breit. Die regelmässige Blumenkrone hat 4 Zoll Durchmesser und besteht aus 5 Blättern, in- wendig rosenfarbig. Die zahlrei- rn, die Antheren wendig purpur-, auss chen Staubfäden sind purp dunkel- die. runde Samenkörner einschliessen. I Mexicano Tomo VII. 13 Kupfer, welches dem an e ben, zu urtheilen, ist die ` F jinisi (über die he eins der herrlichsten Gewächse Mexiko’s, das - wir oe unsere Gärten eingeführt werden wird, da ja jetzt die Verbindung mit seinem Vaterlande und Europa so rasch ist. Aus der Abbildung, die jedoch nicht von einem Botaniker gemacht zu sein scheint, ist ferner ersichtlich, dass jedes Blatt mit zwei Nebenblättern ver- der Kelch dunkelgrün und der Same länglich ist, und ist noc Texte hei nsie sei eine wah eine bine niri da alle ar u Ai eine solche haben und die Flor de Montezuma auch wol keine Beere tragen wird. Parasiten auf menschlichen Zähnen, Ein Arzt hat entdeckt, dass die Schmerzen und die Zer- der Zähne von Er und pflanzlichen Schmarotzerwesen aus und zwar vielerlei Thier- und zweierlei Pf ee tee Es gieb seiner Angabe, nur eine gründliche Reinigung der Zähne, wodurch allen Übeln vorgebeugt und abgeholfen d, und das ist; das Ausbürsten mit feiner weisser Seife. Über diesen hochwichtigen Gegenstand hat der Dr. H. J. Boditsh am Ende des verflossenen Jahres Hepcan verderben, und über die Mittel, diese zu zer- stören.“ („Botanische Zeit.“, 7. Januar 1853.) Zwei Ameri- Cedern des Cedern des Libanons, kaner besuchten kürzlich die berühmten Libanons. Nach er Zählung sind nicht mehr als 400 dieser Bäume übrig. Der Umfang der ersten 12 ist 25 Fuss, derselben hat g ein "Umfang. Bei den HA Stämmen beginnt. die Ver- zweigun s Höhe vom Boden, bei an- deren erst bei 25 Si Die Ansicht, als ob solche Cedern, ausser einigen besonders verpflanzten, nirgends anders sich finden, ist irrig. Diese Amerikaner se fanden solche Cedern auch an anderen Orten Syriens. Ihr Holz ist von weisser Farbe und hat einen an- nehmen Geruch, ist aber nicht so fest, als das Holz der gewöhnlichen rothen Ceder. i („Nordische Biene“, 23. Se r 1852. — „Botanische Zeit.“, 7. Januar 1853.) t. Interessant ist eine Mitthei- wW lung, apren Pépin in i n.der nee des Sortes! -= stark auftretenden Weinkrankheit und dem in ihrem Gefolge befindlichen Oidium Tuckeri befallen werden. asselbe gilt von folgenden Arten der eigentlichen | Gat- rika eingeführt Masachussets“ (auch alexandrinischer oder Isabell-Wein) wegen seiner Farbe, wegen eigenthümlichen Ge- hmackes seiner Früchte, sowie w der ausser- ono Grösse seiner dicken Blätter in vielen i ` IT —— ERBEN INNERE Cw Fa Ft < I~ ` Gärten beliebt ist. Der Vicomte Héricart-de Thur hat seinerseits sogar die Bemerkung gemacht, dass dieser ‘Wein von Masachussets, obgleich er am iere zwi- schen kranken Weinstöcken stand, dennoch bis jetzt von der Krankheit verschont blieb. nner aus Daphne bereitet. Heutzutage, a haere MEDE auf alle die Pflan- n Fasern s Se oder s nicht u a 5 5 ki S = = oO =) mn = ae = © g oO o z =} = D te - 5 = 5 8 ein ganz gleiches Erzeugniss aus der (auch im südlichen samen id und der Schweiz häufig ary ncaa aphne Laureola dargestellt. M m für angewandte Botanik in Kew zwei Proben, die es Dr. Wallich verdankt, der sie im 1829 vom eis erhielt. (Flore des Serres“, Jan. 1852, „Hook. Journ. of Bot.“ and »Kew Gard. Miscell. u "Nov, 1852, p. 382.) nicht hinlänglich interessant sein, auch in Deuts land ähnliche Versuche mit unserer gemeinen Daphne Mezereum anzustellen ? r Chijol ed s. Ein rare a re dass in Mexico ein Baum wachse, Eingebornen Chijol tülki wird. Das Holz ist i fein und schön, hat jedoch die merkwürdige Eigenschaft, kurze Zeit nach dem H die in Weihe Fan vollkommen feuerfest werden. Noch vielleicht zu ans tra o lange dies Holz noch im grün Zustande ist, vo es sich sehr leicht und bequem ver- ar) gefiederten Blättern einen ee übersandt, und ist dieser Baum Linn. VI. p. äh („Botan. Zu $ p. 1852, p. 888.) Asiatische Pflanzen in Spanien. Es ist eine eigenthümliche Erscheinung, im südlichen Spanien eine Menge Pflanzen auftreten zu sehen, die bisjetzt blos aus Asien bekannt > nn als ob uns durch sie Auftre e zu früh verstorbene unglückliche Papperitz in „Istrien“ aufgefunden, wenn auch nicht erkannt, son- dern als Scandix pecten veneris seinen Freunden mitge- theilt. Ich besitze einige dieser Ex von ihm leider aber ohne nähern Standort. Auerswald. ry min in Die grosse Seeschlange. „Vor einigen Ta- gen“, sagt Dumfries Courier, „wurde bei Torduff Point, i 38 Fuss langer Mu auf und nieder bewegt wurde, bald über dem Wasser se befand, bald unter dasselbe tauchte, das Seegras e Mähnen wehete und die Muscheln ein zischendes Binden need, s Meer nn auf ähnliche Augentäuschungen zurück zu führen s Mittel gegen den Scharbock. Die däni- schen Ansiedler an der Westküste ea gebrau- chen die Pyrola rotundifolia, Linn., von ihnen Buko- latha genannt, als ein sehr wirksames Mittel gegen den Scharbock. Im rühling, wenn die Krankheit sich vor- ionen desselben getrun lich etwa 1 im 2 Biergläser voll. Dr. Sutherland. Senecio aris. Der Verbrauch von DOW kraut oder phe ea (Senecio vulgaris) zum Fütt von Kanarienvögeln ist in London sehr bedeutend. Ich erkundigte mich neulich auf Covent Garden Markt, wie hr, d en. ausserdem auf allen anderen Märkten die Senecio feil- geboten 'wird, dass man fast auf aga Hauptstrasse Leute mit Körben voll gewahrt und dass man für einen Penny ein Paar Hände voll erhält, so m t annähernden Begriff von der Rolle, welche dieses Un- kraut in der Hauptstadt Grossbritanniens pra eemann. 4 an . a = T os a2. 7% it des vorjährigen ausserordentlich warmen Sommers kann das Erscheinen enannten Nerii- Raupen in Nord- deutschland bezeichnet werden, die bekanntlich von den Oleandern (Nerium Oleander, L.) ihre Nahrung neh- zu Berlin in grosser Menge gezeigt, und haben diese Herren 17 Stück dieser grossen schönen grünen Rau- pen in ein Zimmer genommen, um dort die Schmetter- lingsentwickelung vor sich gehen zu lassen. („Botanische Zeit.“, 18. Febr. 1853.) se a — Zeitung. Deutschland. Hannover, 15. März. Die „Rallichie, natur- wissenschaftlicher Verein der bairischen hat folgende Aufforderung erlassen: — Cl ee ~~ Cah er f Ei ©, = ` Ganze soll nach einer ans in Ludwigshafen. I Die Anträge des Herrn Dr. C. H. Schultz, Sn: i der TOR der Naturforscher und. pt. 1847, die drei Reiche ln (vergl. amtl. anes pag. 48), des Herrn Dr. Wirtgen v lenz bei der Versammlung deutscher Naturfor- scher und Ärzte zu Wiesbaden am 22. Sept aie die Botanik betreffend (vergl. ze). pag. 33), b mmen auch die Pollichia, mit den i Gebote pone Kräften ein Unternehmen zu e von dem nu die schönsten Erfolge für die Wissenschaft sich erwar- ten lassen. Sie hegt übrigens die Ansicht, dass die verschie- denen naturwissenschaftlichen ai des Rheingebietes nicht nach Einer Seite ihre Wirksamkeit richten, etwa nur Botanik ins Auge fassen mögen, sondern dass Alle fte zu ihre Mittel und Krä Zwecke vereinigen sollen, nach dem Antrage des Herrn Dr. Schultz ne möglichst vollständige ec der drei Rei im Bheingebieien: = zu pessoas Dis ‚Rellichia cb nl) ans der eine Familien des piri von Basel bis an das Meer durch Manner, welche sich vorzugsweise mit denselben - chäftigt haben. Das en Form, und jedes Reich en Mitgliede her- ausgegeben werden. ist es nöthig, dass den en das nöthige Material zugesendet werde. 2 ausgabe einer Zeitschrift von sämmtlichen Verein. de es Gebietes in zwanglosen Heften, „Rhenania“ benannt, worin neue Entdeckungen nieder- gelegt werden.“ — Die Pollichia glaubt ferner, dass ein so wichtiger und sicherlich zeitgemässer Plan, wenn er erst mündlich besprochen und näher erläutert wäre, besser und rascher gefördert würde, und schlägt des- halb vor, dass an irgend einem passend gelegenen Orte Abgeordatee: bestehend in einem Zoologen, Bo- taniker und Minera yon ein cht, dem uparte möglichst bald en über die obigen Vo schlage mitzutheilen und sich insbesondere dariiber aus- 0 tage I. J. Morgens 11 Uhr nach dem „Deutschen Hause“ In Erwartung einer baldigen erfreu- ichen Antwort mit collegialer tdia Im Auf- trage des Ausschusses der Pollichia Schultz Bipont., Director. Bischoff, Secrotair. Deidesheim und Dürkheim, den 15. Febr. 1853. *!* Dresden, 23. Februar. Der gestrige Abend wurde von den Freunden der Gärtnerei mit Tanz und Schmaus gefeiert, nachdem dieselben sich auf diese Genüsse durch Anhörung von sechs Vorträgen vorbereitet hatten. Es galt das 25jäh- rige Jubelfest der Gesellschaft für Flora und Gartenbau. Trotz des Schneewetters, des star- ken Frostes, war der grosse Saal des Hötel de Pologne prächtig mit Blumen, Bäumen und Krän- $e zen geschmückt, Statuen der Flora, der Ceres, der Pomona lauschten in lieblichen Gruppen edler Getränke, während die Büste unsers Königs von so Orchideen lustig umblüht wurde. . Unter n Sprechern erwähnen wir besonders Herrn Sahne Josst aus Telschau, welcher mit innigem Behagen seine Erfahrting&h über die schwierige Cultur der Nelumbien auseinander setzte. Man sah es leicht, wie ihm das Garten- wesen die ganze Welt ist! — Die Theilnahme des Publikums war eine grosse, mehre Minister, zahlreiche, reich gestirnte Notabilitäten hatten sich eingefunden, und mit dem gespanntesten Interesse nahmen viele Damen die gebotene geistige Nahrung auf, während freilich eine noch össere Anzahl derselben sich erst zum phy- sischen Abendessen einstellte. Die Gesellschaft übersandte dem durch Krankheit abgehaltenen Stifter, Hofrath Reichenbach, eine schöne Vase mit einem sinnigen Blumenstrausse. # Leipzig, 14. März. Die „Leipziger natur- forschende Gesellschaft“ hat in neuesterZeit einen bedeutenden Aufschwung erhalten durch beträcht- liche Erweiterung ihres Journaleirkels. Dadurch mlich, dass sie ihre Bibliothek an die Univer- sitätsbibliothek abtrat (ein Beschluss, durch wel- chen den Mitgliedern genannter Gesellschaft die Benutzung derselben nur erleichtert wurde, da die Universitätsbibliothek täglich 2 Stunden lang geöffnet ist), erlangte sie von letzterer den Vortheil, alle die Journale, welche die Univer- sitätsbibliothek hält oder die derselben e. o. abgegeben werden müssen, unentgeltlich in dem Lesecirkel zu bekommen. Die Journale dage- gen, welche von der Gesellschaft gehalten wer- den, gehen, nachdem sie circulirt haben, in den Besitz der Universitätsbibliothek gS jedoch gegen Erstattung von 4, resp. } des Bezug- preises. Hierdurch ist es nun der Gesellschaft möglich geworden, nicht weniger als 74 natur- wissenschafiliche Journale verschiedener Spra- chen und Länder lesen zu können. Die Jour- nale circuliren nach einem eigenthümlichen Modus: Die Mitglieder sind in Sectionen ein- getheilt und jedes Mitglied bekommt nun, je nachdem es der botanischen, zoologischen u. s. w. Section angehört, diejenigen Journale vor den übrigen Mitgliedern zuerst zu lesen, die für dasselbe das meiste Interesse bieten, und auch in den Sectionen selbst bekommt jedes Mitglied der Reihe nach einmal das betreffende Journal zuerst zu lesen, d. h. Nr. 1 bekommt A zuerst, r~ = A- aye a. —n/ 4 9 e N Nr.2 B zuerst und dann erst C u. s. f. Diese Einrichtung ist ganz vortrefflich und dürfte wol zur Nachahmung anderen Universitätsstädten zu empfehlen sein. — Die philosophische Facultät der Univer- sität Bonn hat unter dem 18. Januar l; J. dem vielfach verdienten Herrn Oberlehrer Philipp Wirtgen in Coblenz „ob insignia in historiam patriae naturalem merita doctrina et scriptis ingeniose elaboratis comprobata“ die Würde und Privilegien eines Doctors der Philosophie er- theilt. Derselbe wurde schon früher unter dem rmon Ekrnart yam Mitgliede der kaiserl. Academie der Natur- a ernannt. — Unter dem Titel „Wiener Journal für das ge- sammte Pflanzenreich“ erscheint seit diesem Jahre ein neues Journal, welches, wenigstens dem Titel nach, alle übrigen botinini Zeitschriften, mithin auch die Bonplandia, mehr oder weniger überflüssig erscheinen lässt! Doch der Name lässt nicht allemal auf den Kern schliessen! Die ersten Bogen berechtigen zu der frohen Hoffnung, dass die bisherigen Verbreitungsstätten neuer Forschungen auf dem Gebiete der Botanik durch diesen Nebenbuhler nicht aufhören werden zu wirken, da jene eben mit neuen Forschungen es zu heben er dieses, wie es erscheint, sich ne rg auf Ver muthungen beschränken er bisjetzt in dem Wiener Journal niedergelegten urbanen hier mitzutheilen, halte ich für Pflicht, theils um meine aus- gesprochene Ansicht zu rechtfertigen, theils aber auch, damit die Leser der Bonplandia den Geist kennen ler- nen, der jenes Journal durchdringt. In einem längern Aufsatze kla rr Karl Bauer darüber, da bei den vielfach angestellten Versuchen über den Ur- sprung und die Beseitigung der Kartoffelkrankheit nicht tüchtige Pflanzenanatomen und Pflanzenphysiologen zu Rathe gezogen habe, welche den wahren Urspru gewiss längst erkannt haben würden, und glaubt selbst in Folgendem den „richtigen Weg ang nt zu haben, auf dem man zur Heilung der Kartoffelkrankheit vor- wärts schreiten kann.“ Er meint nämlich, die Krank- heit entsteht, nachdem die Kertoffelpflanzen geblüht und »Samenfrüchte“ angesetzt haben. Jetzt t zweite ein schwarzer Pilz, den er aber in Ermangelung eines Mikroskopes cht habe nic untersuchen ‚ von dem aber Herr er dennoch erzählt, dass „dessen Lebensdauer, Entstehen und zwischen Stun- ollenkorn sei sei (das soll nach Obigem wahrscheinlich heissen: sich mit blossen Augen nicht rkennen lässt!), wie klein müssten dann, so schliesst der gelehrte Verfasser, erst dessen Sporidien oder Samen sein! Weil sich Hr. Bauer nun diese S ridien noch viel kleiner denkt als ein Pollenkorn, so sah er auch im Geiste diese kleinen Pilzsporidien sich durch die Spaltöffnungen der Blätter eindrä rängen in den assimilirten Saft aufgenommen werden wit durch diesen in die Knollen gelangen, wodurch nun eben die Kartoffel krank wird. Der später auf der kranken Kar- toffel entstandene „weissliche Schimmel“ ist nach den- selben re Vorstellungen Hrn. Bauers »nichts anderes als ein neu wamm, der durch die Meta- morphose der in di ‚Knollen gelangten Sporidien (des ieser neue äussere Auch vom Redacteur dieses Blattes lernen die Leser viel Neues, lung über die Frage obere Theil der Pflanzen Wasser aufnehmen oder nicht“ ara derselbe untern andern folgenden Satz ss die Ausdünstung *) der einen Pflanze oft- mals dere dni — ist, davon h durch diese iible Ausdiinstung gewissermassen verpestet und schadet durch selbe den übrigen Pflanzen.“ Sa- pienti sat! Coblenz, 20. Febr. Dr. Wirtgen, welcher sich seit längerer Zeit mit dem Studium der Menthen beschäftigt und in der botanischen Sec- tion der Versammlung der Naturforscher un Ärzte zu Wiesbaden einen längeren Vortrag über diese schwierige Gattung gehalten, hat den Vorrath seiner untersuchten Exemplare in ein „Herbarium der rheinischen Menthen, 1. Lie- ferung, Vo. 1—30“ vereinigt, das er gegen Ein- sendung von 1 «Ê Courant abgiebt. Frankreich. * Paris, 25. Februar. Von Rio Janeiro, sagt das Journal des Debats, hat man traurige Nach- richten erhalten. Im Juli 1852 ward von der Re- gierung den Herren Emile Devile, Duret und Léon Lefevre-Duruflé eine wissenschaftliche Sendung nach Süd-Amerika aufgetragen. Wir erfahren nun, dass Emile Devile und Duret vom gelben Fieber weggerafft worden. Emile Devile war kaum 29 Jahre alt, hatte dennoch aber der Wissenschaft schon ausgezeichnete Dienste geleistet. Schon 1843, als Herr Ca- stelnau, der berühmte Reisende, sich zur Ab- reise anschickte, um das mittägige Amerika zu 7 Es ist nämlich vorher davon die Rede gewesen, dass die lebenden Pflanzen Gase aushauchten und auch dafür ein interessanter Beweis geliefert worden. piee ng scheinen ein zweiter Beweis dafür a T E Ip or. 4. a O or le ad durchforschen, fand er denselben würdig, um sich ihm beizugesellen, und Herr Dévile hat Mühe und Gefahren einer Sendung von 4 Jahren, welche so reich an fruchtbaren Erfolgen war, mit demselben getheilt. Freilich fiel es beschwer- lich, die Mühen einer solchen Reise zu ertragen, und nach der Rückkunft nach Frankreich hatte er lange Zeit mit den Anfällen einer Lähmung, welche er sich in einem der Gesundheit gefähr- lichen Klima zugezogen hatte, zu kämpfen, aber er erhielt die Belohnung des unverzagten Mu- thes und der Gewandtheit, die er bewiesen hatte; im 23. Jahre zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, vergass er die Leiden, den Tag herbeirufend, an welchem er die Nachforschungen fortsetzen könnte, welche er unter Herrn Castelnau’s weiser Leitung begonnen. Gewissenhafte Studien während 6 Jahren bereiteten ihn darauf. vor. Er befliss sich nicht nur mit Eifer der Natur- geschichte, die der Hauptgegenstand seiner Ar- beiten war, sondern er errang sich auch noch werthvolle Kenntnisse in der Physik und Meteo- rologie; zahlreiche und interessante Abhand- lungen, welche er in den verschiedenen wissen- schaftlichen Zeitschriften veröffentlichte, beweisen den Umfang und die Allgemeinheit seiner Kennt- nisse. Im Jahre 1852 wurde er durch die Ministe- rien des öffentlichen Unterrichts, des Ackerbaues, des Handels und der öffentlichen Arbeiten berufen, eine neue Sendung in die Gegenden, welche er schon durchreist hatte, zu unternehmen. Die Reihe der verschiedenartigsten Fragen wurden seiner Beobachtung durch die Akademie der Wissenschaften angedeutet; die Akademie der Inschriften und schönen Wissenschaften ver- schmähte es selbst nicht, ihm gewisse Forschun- gen in der Archäologie und Philologie zu über- tragen. Die Forschungen waren nicht gerade im Bereiche der Kenntnisse des Herrn Dévile, aber man hatte seinen unermüdlichen Fleiss gewürdigt, welcher über keinen Punkt unter- blieben wäre. Gegen Ende 1852, als Herr Devile in Rio Janeiro ankam, herrschte da- selbst unglücklicherweise das gelbe Fieber mit der äussersten Hefligkeit; es wäre klug ge- wesen, daselbst seinen Aufenthalt abzukürzen, aber der muthige Forscher hatte schon nicht geringeren Gefahren die Stirne geboten; sein Zweck war, die Symptome der Krankheit zu beobachten, welche er studiren und bekäm- pfen wollte; er blieb also in Rio Ja >er aneiro wählte sogar zum Aufenthalte die Heilanstalt | Ja u e des Dr. Peixoto; hier konnte er am besten die Gestaltungen der furchtbaren Epidemie wahr- nehmen. Eine so lobenswerthe Hingebung für die Interessen der Menschheit und der Wis- senschaft erregte ein allgemeines Gefühl der Bewunderung. Der Kaiser von Brasilien em- pfing Emil Dévile mit der schmeichelhaftesten Auszeichnung, und alle Notabilitäten von Rio Janeiro gaben ihm Beweise ihrer Sympathien; aber Herr Dévile ward bald von den heftig- sten Besorgungen überwältigt; seine beiden Gefährten, die Herren Léon-Lefevre-Duruflé und Duret fühlten bereits die Anfälle des gelben Fiebers; den 16. December ward Duret dessen Opfer; wenige Tage nachher unterlag Devile selbst, ungeachtet der schleunigsten Hülfe, welche er von Rio Janeiro’s trefflichsten Ärzten er- hielt. Am 9. Januar beerdigte man ihn auf dem Kirchhofe zum hl. Johann-Baptist. Der Geschäfts- träger von Frankreich in Brasilien und die an- deren Mitglieder der Gesandtschaft begleiteten seinen Leichenzug. — In einem frühern Mémoire hatte Herr Trécul bewiesen, dass ein circulär-abgerin- deter Baumstamm fähig sei, in gewissen klima- tischen Verhältnissen eine neue Rinde hervor- zubringen und die verletzte Stelle damit zu überziehen (s. Annales des Sc. nat. 3me. Ser. Tome 17, p. 250, tab. 17, 18, 19 u. 20; und Comptes rendus de TAc. des Sc. 1852). In einem der Academie des Sciences vorgelegten und am 17. Januar verlesenen Mémoire beweist Hr. Trécul, sich auf jiingst gemachte Beobach- eS tungen und Versuche stützend, dass eine vom `| Stamme abgelöste, in Riemen zerschlitzte und nur noch von oben oder unten 2 angewachsene Rinde fähig sei, eine neue Holz- schichte hervor zu bringen, und sieht sich zu dem weitern Schlusse berechtigt, dass im Pflan- zen-Organismus jedes Individuum in angemes- senen Verhältnissen die ihm fehlenden Theile aus sich zu ersetzen fähig sei. Dass übrigens die Erzeugung dieser neuen Holzschichte an der abgelösten Rinde nicht aus der sich von den Blättern und Stämmehen herunterziehenden Ra- dieulär-Fibern hervorgegangen sei, ist Hrn. Trecul dadurch erwiesen, dass pei eine halbe Stunde nach der Operaia die Blätter zu welken anfingen, einige Tage nachher herunter- fielen und dass die jährigen Stämmehen sogar abstarben. —_—__— 52 \ w Italien. + Florenz, 20. Febr. Wir empfangen soeben eine neue Lieferung von Bertoloni’s Flora Italica, welche den achten Band dieses Werkes beschliesst. Da die erste Lieferung des Sten Bandes 1850 ausgegeben wurde, so wird der ganze Band die Jahreszahl 1850 tragen. Wie viel zweckmässiger würde es nicht sein, wenn Schriftsteller, welche ihre Werke in einzelnen Heften und oft in langen Zwischenräumen ver- öffentlichen, bei jeder Lieferung das Datum des Erscheinens angeben. Diese Vorsichtsmassregel würde viele Streitigkeiten um Prioritätsrecht etc. verhüten und der Genauigkeit, welcher sich Gelehrte stets befleissigen sollten, angemessener sein. Die erwähnte Lieferung enthält die Fort- setzung von Barkhausia und eine neue Art dieser Gattung (B. mueronata) vom nördlichen Italien, welche der B. albida nahe steht; B. taraxacifolia ist unter dem Namen B. hyemalis, Bivona, auf- geführt. Auf Barkhausia folgen die Gattungen Endoptera, Crepis (hier mag bemerkt werden, dass C. cernua und C. corymbosa Ten. mit C. neglecta vereinigt sind), Tolpis (umfassend Schmidtia), Berinia, Andryala, Hyoseris (Aposeris einschliessend), Hedypnois (die vielen Arten die- ser Gattung sind auf zwei zurückgeführt, und selbst diese beiden hält der Verfasser kaum für verschieden), Seriola (umfassend Metabasis), Ro- bertia, Pterothica, Hypochaeris (Achyrophorus ginbehvenvand: oe H. minimus Cyr. ist vereinigt mit H. glabra, H. Neapolitana DC. mit H. radi- cata), Arnoseris, Zacintha, Lapsana, Rhagadiolus (R. edulis ist von R. stellatus getrennt), Cata- nanche, Cichorium und Scolymus. Scolymus schliesst die Reihe der Cichoraceen — oder Cichoriaceen, wie Schultz bip. in Nr. 3 der Bonplandia richtig bemerkt. Die folgende Gat- tung eröffnet die Cynareen, und wir finden Arctium (Lappa, Auct.), Serratula (worunter eine ne , S. coronala, Colla, nicht Linn., be- schrieben), Jurinea, Berardia (B. subacaulis, Vill.), Saussurea und Carduus. Von Carduus sind 23 Arten beschrieben, die erste ist C, (Tyrimnus) leucogrophus, die letzte €. (Sylibum) Marianus); die ie ist natürlich sehr verwickelt; C. carlinaefolius wird als eine Spiel- art von C. nutans angesehen, C. collinus und C. candicans sind vereinigt; zwei neue Arten (C. Barrelieri und C. subdecurrens) sind be- schrieben u. s. w. Hier in Florenz ist ein Buch erschienen, welches den Titel führt: „Notizie sulla storia della scienze fisiche in Toscana, cavate da un manoscritto inedito di Giovanni Targioni-Tozzetti.“ Die Botanik nimmt in diesem Werke eine her- vorragende Stelle ein. Der Verfasser hatte es nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur zur Belehrung seines Sohnes geschrieben; es ist jetzt auf Befehl und Kosten des Grossherzogs von Toskana herausgegeben und sehr schön ausgestattet, doch leider nur in wenigen Exem- plaren gedruckt und gar nicht im Buchhandel zu haben. Professor Parlatore ist ohne Zweifel der thätigste aller italienischen Botaniker. Gegen- wärtig hält er Vorlesungen über Pflanzen-Phy- siologie, versieht die vielfachen Geschäfte, welche die Direction des botanischen Gartens mit sich bringt, schreibt an der Fortsetzung seiner Flora Italiana und veröffentlicht seine Reise nach Lap- land. Die Reise wird in zwei Theile zerfallen; der erste, welcher bereits in der Presse, ist für das allgemeine Publikum bestimmt, der zweite nur für Botaniker. Das Werk wird in Italienisch und Französisch erscheinen. Herr Webb wird täglich hier von Rom erwartet und wird hoffentlich einige Zeit in Florenz verweilen, besonders da er die Absicht hegt, mit Prof. Parlatore die Florala Aethiopico- aegyptiaca, welche in dem letzten Hefte des Giornale botanico italiano angefangen wurde, fortzusetzen *). Herr Sanguinetti hat, wie es heisst, seine Flora Romana fast beendigt. Dieselbe wird aus einem Bande bestehen und alle von römischen Botanikern gemachten Entdeckungen enthalten. Herr Sanguinetti ist der Verfasser von: Cen- turiae tres Prodromo florae romanae addendae“, veröffentlicht 1837; er ist jetzt ,Semplicista“ des Papstes und Professor an der Sapienza (Uni- versität). Hr. Adolf Targioni von Florenz hat an die Akademie der Wissenschaften in Turin eine yon zahlreichen Abbildungen begleitete Ab- handlung über das Epispermum gesandt, Prof. De Notaris hat sich mit dem Studium chilescher und columbianischer Jungermannien beschäftigt und im Samenverzeichnisse des botanischen Gar- iens zu Genua fünf neue Graminaceen von Nu- *) Auch unser Pariser Correspondent meldete am 30. Januar diese Nachricht. Red. der Bonpl. En ~A N L EEE 0 > En Cor Su D) bien beschrieben; die letzteren waren gesammelt von Herrn Figari, demselben Reisenden, wel- cher ihm das Material zu seiner Agrostographiae aegyptiacae fragmenta lieferte. Hr. Gussone schreibt eine Flora der Insel Ischia. Unsere übrigen Botaniker geben wenige wissenschaft- liche Lebenszeichen von sich. Prof. Moris ist beschäftigt mit den Pflichten, welche ihm seine jetzige Stelle als Senator Piedemonts auferlegt, und daher leider verhindert, seine Flora Sardoa zu vollenden. Professor Meneghini in Pisa hat sich gänzlich der Geologie gewidmet und die Botanik bei Seite gelegt. Prof. Tineo in Palermo hat schon lange eine andere Lieferung seltener sicilianischer Pflanzen versprochen, doch bis jetzt sein Wort nicht gehalten. Das Samenverzeichniss des botanischen Gar- tens zu Neapel enthält die Beschreibung drei neuer Arten; 1) Cupressus Turnefortii. Ten. — C. Lusitanica patula fructu minori. Tournef., 2) Taxodium mucronatum. Ten. und 3) Bolissin- gaultia cordifolia. in DC. Prodr. non. Kunth. Herr Clementi, früher Assistent der Pro- fessur der Botanik in Padua, hat einen Ruf als Prof. der Naturlehre am Collegium San Remo in Piedemont erhalten. Grossbritannien. London, 11. März. Unsere Notiz über den Tod Dr. A. Overweg’s in Wò. 6 der „Bon- plandia* ist dahin zu berichtigen, dass der be- rühmte Reisende nicht am 2. September, wie es durch einen Druckfehler heisst, sondern am 27. September 1852 sein thatenreiches Leben einbüsste. — Paxton’s „Flower Garden“, eine Zeit- schrift, die von Dr. John Lindley und Sir Joseph Paxton geleitet wurde, und die aus der Vereinigung von „The Botanical Register“ und Paxton’s „Magazine of Botany“ hervor- ging, ist nach einem zweijährigen Bestande eingegangen. rage fir die a“ werden auf Ver- ar i h un nnen in Allen euro- eemann ın r r London) oder dem Verleger eingesandt werden. sätze werdennicht zurück erstattet; Mittheilungen, welche nicht mit dem Namen und der Adresse des Verfassers ver- sehen sind, — obgleich dieselben zur Veröffentlichung nicht nöthig , da wir alle u auf uns nehmen, — bleiben unbeachte Ehrhart. rn Menthen und Abbe haben wir em ae r Pflanzenkunde sonst und je s Grü m Pe unseres heutigen Leni. cailenehies en Nummer zurückgelegt. N. slau. Erhalten; Ihre Wünsche sollen erfüllt werden. riS. Thr Brief ist in London angekommen. . Florence. YOW letters, as requested, shall be addressed «Post veababée, Fiurenze. amDurg. Ihr Brief vom 21. Februar ist uns zugekomme Aufsatz über N’s F. bitten wir gefälligst nach Hannover senden zu a Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. = B. baselloides. Moq. Amtlicher Theil. Bekannimechungen der K. L. Alk Akademie der Naturforscher Zur Demidoff- Stiftung. Nachdem Ihre Majestät die Kaiserin Alexandra von Russland mittelst eines huldvollen Kabinetsschreibens vom 23. Januar geruht hat, die durch den Fürsten Demidoff zur akademischen Feier Allerhöchst Ihres Ge- burtstags os 13. Juli) ausgesetzten naturhisto- rischen Preise zu genehmigen, die näheren Bee darüber aber in die Hand Sr. Durchlaucht des Stifters zu legen, dürfen wir diese Stiftung hiemit für begründet erklären und werden das Nähere darüber demnächst in unserm Blatte anzeigen. Ein von dem sidenten der, Akademie zu erlassendes Pro- gramm wird die Preisaufgaben veröffentlichen. Vorläufig aber muss hier bemerkt werden, dass wegen Kürze der Zeit die erste Zuerken- Fe auf das Jahr 1854 wird verlegt werden üssen, weil, selbst wenn es möglich wäre, die Prenditi noch sinali genug zu wählen und hinlänglich bekannt zu machen, es doch den Preisbewerbern unmöglich sein würde, wür- dige Lösungen, wie wir sie fordern, bis zum 13. Juli d. J. zu liefern. Das Pisidia hat diese Bedenken Sr. laucht dem Fürsten vorgelegt, und zweifelt nicht, dass Er seine Bedenken theilen werde. d Breslau, den 22. Februar 1853. Nees von Esenbeck. s. = Äi es Mike ae ul re Fi 3 AA Ei m Sa, LAZoelger. Anzeigen in die Bonplandia werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. Sobald eine grössere Anzahl ein- gegangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere Beilage gegeben. A. PETERMANN'S GEOGRAPHICAL ESTABLISHMENT, DRAWING, ENGRAVING, LITHOGRAPHIC, and PRINTING OFFICE, 9, CHARING-CROSS, LONDON. AUGUSTUS nn Physical Geographer, and Engraver on Ston the Queen, begs to announce, that having now unai himself in a central position of the British Metropolis, he is ready to undertake The COMPILATION, ee ENGRAVING, LITHO- MODELLING of all kinds of ee and other GEOGRAPHICAL and STATISTICAL ILLUSTRATIONS, on a system com- bining the excellence, convenience, and durability of Copper and Steel Engraving with the cheapness of Lithography Baia: great practical experience in all branches s his system, Stone, as peculiarly citable to the requirements of the present time, as work; whereas in this system additions can be made at any time, in the same way as on a copper or steel plate. The following branches are principally carried on in this Establishment: — Maps, Plans, Charts, Sections, in every variety, as required by the Publisher, Surveyor, and Engineer. Geological and other Maps, printed in Colours, on a superior principle. School-Room Maps, ed and cheap principle. Relief Maps and Models. Views, preg and Objects of Natural History, Geology, &c., in Chalk, Ink, and Engraved, Plain and in u Diagrams and Illustrations for Lectures and Educational purposes. Augustus Petermann begs to observe, that his establishment being based on scientific principles, the foregoing Departments of Illustrations are conducted with an intimate knowledge of the ee subjects, and with the utmost care and judgmen Owing to his Scientific and “san connexions, whereby he is in possession of extensive Geographical information and materials not elsewhere accessible or procurable, orders from the country or abroad me be executed with peculiar advantages to the partie Everything entrusted to him will be carried out with döieläh, attention, and punctuality. Im Verlage der Nicolai’schen Buchhandlung in Berlin ist so eben erschienen: Atlas der Pflanzengeographie über alle Theile der Erde. Freunde und Lehrer der Botanik und Geographie nach den neuesten und besten Quellen entworfen und gezeichnet ron udwig Rudolph, ordentl. Lehrer an der städtischen höheren Töchterschule zu Berlin. 10 Blatt in gross Folio, in sauberm Farbendruck, mit erläuternden Tabellen. Geheftet. Preis 5 Thlr. Die Pflanzendecke der Erde. Populäre Darstellung der Pflanzengeographie für Freunde und Lehrer der Botanik und Geographie. Nach den neuesten und besten Quellen zusammengestellt und bearbeitet Ludwig Rudolph. Geh. Preis 2 Thir. Die einzelnen Karten des Atlas gewähren eine leichte und schnelle Übersicht über den Vegetations- charakter, sowie über die Bodenkultur jedes Lan des. — Die zu dem Atlas gehörende Begleitschrift, ‘ate Pflanzendecke der Erde,“ dagegen schildert Beides in lebendiger und anregender Weise, so dass diese in- teressante Wissenschaft jedem Gebildeten zuganglich gemacht wird. Druck von August Grimpe in Hannover. men m, Ls \ r A „Nunquam otiosus.“ scheint 4 G u a jedes ER | IE i peel Preis des Jahrg. bree let. + | DIA, | corent sh ay . | Redacteur : Zeitschrift Verleger: Berthold Seemann = 5 Carl Rümpler in fonon für angewandte Botanik. in Gannover. I. Jahrgang. Hannover, 1. April 1853. N. 8. ? r IN — Inhalt: Das Studium der Pflanzenkunde sonst und jetzt. — Droguen, welche zu Aden in Arabien im Handel — Vermis Zeitung (Deutschland; Grossbritannien; Frankreich; Cap chtes (Negenstärke; Vaterland der Primula Sinensis; Gutta Percha; Zur Weinkrankheit). — Verdischen Inseln). Das Studium der Pflanzenkunde sonst und jetzt, Wer in früheren Zeiten sich dem Studium | der Pflanzenkunde zu widmen gedachte, begann damit, kommenden Gewächse einzusammeln und zu be- stimmen, gleichzeitig ein als gediegen aner- kanntes Handbuch der „Allgemeinen Botanik “ zu siudiren, und sich insbesondere mit den Familiencharakteren , unter einander, so wie mit der Systemkunde bekannt zu machen. Dann wurde gewöhnlich eine grössere Gattung oder Familie des Gewächs- die in seiner nächsten Umgebung vor- | deren Verwandtschaften | reiches vorgenommen und eine monographische | Bearbeitung derselben versucht, um die bei jenen Vor-Studien gewonnenen allgmeinen An- | sichten über den Werth und die Begrenzungen von Gattungen, Arten u. s. w. und deren wech- | selseitigen Verwandtschafisbeziehungen darzu- | legen. vor; sie bezeichnen den Studiengang, welchen die hervorragenderen Botaniker seit Begründung der Pflanzenkunde als Wissenschaft genommen haben. Nicht wenige von den jetzt lebenden Pflanzenforschern, namentlich der jün- geren unter denselben, haben einen von diesen ganz abweichenden „rascheren“ Weg zur Be- rühmtheit eingeschlagen. Dass derselbe empfeh- lenswerther sei, steht zu bezweifeln. Von den Entdeckungen der neueren Pflanzenanatomie und Physiologie überrascht, glauben leider nicht Wenige, der Besitz eines guten ee, einiger scharfen Rasiermesser und c Reagenlien sei ausreichend, um sich Eh rs Viele treffliche derartige Arbeiten lie- | Schleunigste zu einem tiichtigen Botaniker aus- zubilden. Es giebt nicht wenige Botaniker der Neuzeit, welche eingestandenermassen niemals eine Pflanze selbstständig bestimmt oder be- schrieben haben, welche von Pflanzenfamilien, deren Formenkreis und Verwandtschaft unter einander kaum eine dunkele Ahnung besitzen, denen die in ihrer allernächsten Umgebung vor- kommenden Gewächse unbekannt sind, denen selbst die Glossologie und sogenannte „allge- meine Botanik“ nichts weniger als geläufig ist und welche trotzdem in der Wissenschaft ein entscheidendes Wort mitzusprechen sich erdrei- sten. Selbst als Professoren der Botanik und Directoren botanischer Gärten sehen wir ver- schiedene „Gelehrte“ fungiren, welche nicht umhin können, obige Diagnose mit grösserer oder geringerer Genauigkeit auf sich zu be- ziehen! Ist eine solche Vertretung für die Wis- + senschaft förderlich? Wir glauben nicht! Daher kommt es denn auch, dass solche as die irrigsten und widersinnigsten Behauptungen auf- stellen, so wie sie sich aus dem so reich Gesichtäkreise ihrer Beobachtungen herauswagen und, berauscht von den in allen Zeitungen wie- derhallenden Lobeserhebungen für ganz specielle, an einer oder an nur wenigen Pflanzen ange- stellte Untersuchungen, sich berufen rühmen, allgemeine, für grössere Abtheilungen oder gar für die Gesammtheit des Gewächsreiches gültige Gesetze aufzustellen. Es giebt Handbücher Pflanzenanatomie und Physiologie, von denen man sagen muss, dass, trolz der sorgfältigsten und dankenswerthesten in ihnen beschriebenen speciellen Beobachtungen, die Mehrzahl der aus E jenen gefolgerten allgemeinen Gesetze — also die Endresultate — sich sofort als unrich- tig erweist, wenn man mit einiger Genauigkeit in dem grossen Formenkreise umblickt, den die - fast unendliche Zahl: der bekannten Pflanzen ildet. Freilich, wer entweder gar keinen oder einen nur undeutlichen Begriff von jener Man- nigfaltigkeit hat, mit welcher ein und dasselbe Organ in den verschiedenen Familien auftritt, der ist stets in Gefahr, einen Irrihum zu be- gehen, wenn er nach einigen wenigen, zufällig ssenden Beobachtungen rühmt, ein unumstössliches Grundgesetz der Rubwyicklungse geschichte gefunden zu haben. In dieser leicht- fertigen Weise wird der Geist der Unwahr- heit in die Wissenschaft eingeführt, welchen von derselben fern zu halten und zu bekämpfen wir als unsere Pflicht erachten! Sam PSSST Droguen, welche zu Aden in Arabien im Handel vorkommen. ` ) Gummi Arabicum, Gummi Acaciae, in Arabien und an der Afrikanischen Kiiste unter em Namen Sumgh bekannt. Die Acacie, welche dies Gummi liefert, ist gewöhnlich ein kleiner Strauch von trockenem und welkem Aussehen; bisweilen jedoch wächst sie baum- artig und erreicht eine Höhe von zwanzig bis dreissig Fuss. Die Somaulis auf der Nord- ostküste von Africa sammeln das Gummi wäh- rend der beiden Monate December und Januar. „ Die Art und Weise seiner Gewinnung ist sehr ” einfach: man macht lange Einschnitte in Stamm und Zweige, woraus der Saft hervorfliesst, der, wenn er eingetrocknet ist, abgelösst wird. Wenn das Gummi eines Districtes eingesammelt ist, wird es in Ziegenfelle eingenäht und auf Kameelen nach der grossen Messe von Berbera gebracht, oder nach einer der kleinen Nieder- lassungen an der Küste, um von dort nach Aden oder Indien raxschiti zu werden. Drei ‚) Von ism Aut, der in Aden ib ge- Keen uns bei der oan > baden und sagen für die bereitwillige Mittheilung “a Abdrucks Herrn Daniel Hanbury unsern Dank. Die Red. m = verschiedene Sorten des Gummi Arabicum wer- den von der Somauli-Küste ausgeführt 1) Felick Gummi wird u EE von den Magartain *) Somaulis und denjenigen, welche den District von Gardaf oder Cap Guardafui bewohnen, gesammelt. Von dieser Sorte, welche für die beste gehalten wird, kommt nichts nach Aden; eine geringe Quantität bringt man nach Maculla und Shehr an der Küste von Arabien, aber die grosse Masse wird gewöhnlich von den Banianen (Hindu-Kaufleuten) aufgekauft und direct nach Indien eingeschifft. Von dem Felick Gummi wird der Centner in Bombay zu etwa fünf und zwanzig Rupeen ?) verkauft. 2) Zeila Gummi, so genannt nach dem Hafen dieses Namens, und 3) Berbera Gummi, von dem District von Berbera. Von dem ersteren wird der Centner in Bombay fiir funfzehn, von dem letzteren fiir dreizehn Rupeen verkauft. Die Acacie ist in ganz Yemen und Hadra- maut gewöhnlich, aber die Araber scheinen den Strauch nicht zu wiirdigen, da von ihnen nur sehr wenig Gummi gesammelt wird. Das Gummi bildet jedoch ein wichtiges Ingredienz bei der Zubereitung ihrer Dinte, der ihr jenes glänzende Ansehen verleiht, welches in alten | Arabischen Handschriften so sehr bewundert wird. Auch gebrauchen sie es gelegentlich als ein Erweichungs- und Nahrungsmittel und geben es schwachen Personen in der Form von Schleim, wie bei uns Arrow-root, Sago u. a. Die in Aden ansässigen Somaulis gehen bis- weilen eine kurze Strecke Weges landeinwärts und sammeln kleine Quantitäten, die sie alsbald im Bazaar verkaufen. Die Eingebornen auf der Südost-Küste von Arabien, zwischen Aden und Maculla, sammeln ebenfalls eine geringe Masse dieses Erzeugnisses, versenden aber kaum etwas davon. Während des Jahres 1851 passirten 250 Tonnen (5000 Centner) Gummi Arabicum das Zollhaus in Aden. Der Verkaufspreis hier ist 23 bis 3 Rupeen für das Maund (28 Pfund). Myrrhen. Dieses Harz, welches von den Arabern bisweilen Murr genannt wird, ge- wöhnlicher aber in dieser Gegend unter dem Indischen Namen Heera Böl bekannt ist, wird in grossen Quantitäten von den Somaulis im östlichen Theile von Africa und weiter süd- 3) Sonst auch Meggertein oder Mijjertheyn. D. Hanbury. *) Die Rupee — 2 Shilling Sterling oder 20 Negr. {a ai M7 A r, we — vál lich in der Nähe von Hurrur gesammelt. Es wird gewöhnlich nach der grossen Messe ge- bracht, die während der Monate November, December und Januar in Berbera gehalten wird, und dort wird es grösstentheils von den Indi- schen Banianen aufgekauft, die in der Regel mit Zeugwaaren dafür bezahlen. Austausch überhaupt ist das System, wonach die meisten Handelsgeschäfte in jener Gegend betrieben werden. isweilen werden die erhandelten Güter direct dorthin geschafft; häufiger jedoch werden sie zuerst nach Aden herüber gebracht und hier nach Bombay eingeschifft. Während der letzten wenigen Monate sind kleine Quan- titäten der besten Art von Myrrhen in einem ` Districte, 40 engl. Meilen ostwärts von Aden, gesammelt und zum Verkauf dorthin gebracht worden *). Dies geschah durch die Somaulis; aber es leidet wenig Zweifel, dass, sobald die einheimischen Araber mit diesem werthvollen Producte ihres Landes bekannt werden, der Handel damit bedeutend zunehmen wird. Vier- hundert und funfzig Centner Myrrhen passirten das Zollhaus von Aden im vorigen Jahre, wovon einiges nach Amerika geführt, der grösste Theil jedoch nach Bombay eingeschifft wurde. Der Verkaufspreis ist hier 94 Rupeen für das Maund (28 Pfund) °). *) Diese Nachricht, die ich nach eigener Erfahrung gebe, mag dazu dienen, eine Äusserung Dr. Malkolm- son’s zu verbessern, die in Royle’s Manual of Materia Medica wiederholt wird, dass yin Arabien keine Myrrhen producirt werden“. Und ich bin ferner — trotz den Jüngsten in on arten Dr. Carter’s, welcher als die Gränze von Ptolemäus weihrauchtragenden Gegenden 52° A eher Länge festsetzt u ra dass der Myr um dort nicht vorkäme, — der A dass fernere Nachforschung östlich von Aden de prear bestätigen wird, welche Theophrastus in seiner Historia Plantarum, lib. IX., cap. 4, erwähnt, dass der Weihrauch- und Er im P aliha Arabien zusammen vor- kommen. `) Proben von zwei Arten von Myrrhen sind von Mr. Vaughan übersandt worden. Die ejne, bezeichnet Somauli oder Afrikanische Myrrhe, ist die unter dem Namen Türkische Myrrhe im Handel vorkommende. Die andere, die vierzig Meilen ostwärts von Aden v orkom- bis zu weniger als der einer Erbse, nicht gleich Stücken Türkischer Myrrhe mit Staub überzogen, sondern mit einem etwas glänzen- 1 j Bissa Böl (Arabisch), Hebbakhade von den Somaulis genannt. — Dies ist der Name eines andern Harzes, welches von den Somaulis auf der gegenüberliegenden Küste gesammelt und hierher zum Verkaufe oder zur Versendun gebracht wird. Im Ansehn gleicht es der schon beschriebenen Myrrhe, und die Einge- bornen erzählten mir, dass der Baum, von dem es gewonnen wird, ebenfalls dem Heera Böl Baume ähnlich, nichts desto weniger jedoch eine besondere Varietät sei. Mir ist niemals eine Beschreibung dieses Gummi's u ar men und es scheint mir, dass der Baum, d es liefert, den Europäern noch unbekannt ist. Es wird mit My von den Somaulis herübergebracht, jedoch nicht in grosser Menge vorhanden zu ein, da im vergangenen Jahre nur 70 das Zollhaus passirten. Hier kommt es zu 2} Rupeen per Maund und wird von Aden nach Indien und China versandt, wo’ es mil dem Futter der melken Kühe und Büffel vermischt wird, um die Quantität der Milch zu vermehren und ihre Qualität zu verbessern. Es wird auch als Kleister gebraucht, und, mit Kalk gemengt, soll es den damit | Wänden einen glänzenden Schimmer verleihen. Es ist mir nicht bekannt, zu welchen sonstigen Zwecken es verwandt werden mag; vielleicht dass es noch andere nützliche Eigenschaften besitzt, die den Eingebornen nicht bekannt sind. So viel ich weiss, ist noch keine Probe von dieser be- sondern Gummi-Art nach Europa gekommen ê). den Äussern. Jedes grössere pe scheint durch das Zusammenhalten einer Anzahl klein durchsichtiger, äusserlich Tropfen gebildet zu sein. Der Bruch gleicht sehr dem der gewöhnlichen Myrrhe, hat jedoch nicht die halb- kreisförmigen weisslichen Marken, In Duft und Ge- schmack kommt es genau mit der echten Myrrhe über- ein. Theile einer halbdurchsichtigen, braunen, papier- artigen Rinde kommen gelegentlich an den Stücken vor. Ich habe kürzlich eine kleine Quantität dieser Myrrhe in den Händen eines Londoner Droguisten gesehen. D. Hanbury. *) Diese Substanz, von welcher der Verfasser eine schöne Probe übersandt hat, wird in England gewöhn- lich als eine Myrrhenart von ee Qualität an- gesehen. Früher war es unter dem Namen Ostindische Myrrhe ; jetzt wird es jedoch selten auf va Weise unterschieden. Rin Packen von Bombay ist diesem J ein ausgeboten. Bissa Böl ist die Myrrha Indiea von Dr. J. und E. Martiny (Encyklopädie der medicinisch- E a E TRA x / A IRE E EARE E E a re e Ea Hotai ist der Name eines Gummi’s, wel- | ches ein kleiner dorniger Baum liefert, der im Somauli-Lande in der Umgegend von Bunder Menayeh wächst. Der Baum oder Strauch ist von Ansehn dem Myrrhen-Baume nicht unähn- lich und erreicht eine Höhe von etwa sechs Fuss. Der Gebrauch dieses Gummi's ist, so viel ich gegenwärtig weiss, auf die Somaulis selber beschränkt und namentlich die Weiber unter | ihnen, die es als ein gutes Mittel, das Haar zu | reinigen, ansehn, fast das einzige, welches sie — kennen oder anwenden. getaucht, erzeugt es einen leichten Schaum 7). In frisches Wasser | Olibanum, Lubän genannt von den Arabern | und den Somaulis auf der gegenüberliegenden Küste, wo der Baum, von welchem es kommt, in grossem Überflusse wächst. Olibanum in Persien und vielen Theilen von Indien auch unter dem Namen Kundor und | obgleich die Araber | Koodricum bekannt ist, und Somaulis diesen Namen nicht kennen. Der Lubän-Baum ist auf der Ostküste von Afrika einheimisch und gedeiht besonders auf dem ochlande, welches das ganze Somauli-Land durchschneidet, wo ich 1843 Gelegenheit hatte, ihn zu sehen, nicht weit vom Cap Guardafui. Die Hügelreihen an der Ostküste von Afrika | bis funfzehn Fuss erreicht. Baum zu sein, und nicht ein einziges Mal fand ich ihn in Sand- oder Lehm-Boden, wie man gemeint halte. Der Baum kommt zuerst wenige Meilen von der Küste landeinwärts vor und steht bei einer Höhe von ungefähr 300 Fuss über der Meeresfläche. Sein Ansehen ist höchst eigenthümlich, da er beim ersten Blick ohne Wurzeln zu sein, und an dem harten, unge- spaltenen Fels vermittelst Massen von rhomboid- formigem und phantastisch gestaltetem Holze mit der grössten Hartnäckigkeit zu haften scheint. Der Stamm steht beinahe rechtwinklich auf die- sem Unterbau, indem er fast ohne Ausnahme gerade onmarstaiat und eine Höhe von zwölf An der Basis ist ' sein Umfang dem einer Manneshüfte gleich und Ich glaube, dass | ‚ seine Zweige und Blätter entsendet. läuft er allmählich nach oben spitz zu, wo er Das Holz | ist weiss, faserig und etwas. weich, die Rinde | ten abgelöst werden. aus weissem Kalkstein, der hie d | Theile des Baumes nehmen eine aschgraue Farbe bestehen ganz und da so compact ist, dass er Alabaster gleicht. Dies = der angemessenste Boden für den | pharm ee Naturalien- und Rohwaaren - Kunde, Band 2, p. 98), wie ich durch NERRSSNEE mit Proben, im Besitze von Dr. Julius Martiny, fand. Es ist ganz verschieden von dem Indischen und ik Bdel- lium. D. Hanbury. von der Dicke ungefähr eines halben Zolls, hat eine hellbraune Farbe und ist sehr saftig und mit einem glänzenden Häutchen überzogen. Die- ses springt gewöhnlich auf mit dem Wachsen des Baumes und kann dann in häutigen Schich- Es sieht dann elwa aus, zu vergleichen. an, wodurch sie leicht von den jüngeren und gesunderen Pflanzen zu unterscheiden sind. In der passenden Jahreszeit werden in den Stamm Einschnitte gemacht, aus denen der Saft sogleich in einem reichlichen Strome herausfliesst, der ` bisweilen den ganzen Stamm bedeckt, bis die 7) Hotai Gummi, nach der Probe zu urtheilen, die | der Verfasser nach England übersandte, besteht aus un- | regelmässigen Stücken, deren längster Durchmesser I bis 14 Zoll ist, häufig an einer Seite abgerundet, als wären es Theile von grossen Tropfen, — aus kleineren ganzen Tropfen und. eckigen kleinen Bruchstücken, durch das | Brechen assen hervorgebracht. Es ist von wachs- nn Undurchsichtigkeit, in allen Richtungen ge- ten und zerbricht leicht in eckige Stücke. An der ‚sind die grösseren Stücke gelblich, bräun- i leberfarbig a bisweilen auf einer i welche . Tage lang schäumig und milchig bleibt. D. Hanbury. Wunden des Baumes dadurch verharschen, dass die Flüssigkeit zu Gummi eintrocknet. In die- sem Zustande schimmern die Bäume in ihrer reichen Bekleidung, und, als würde sie ungern verhindert, ihre ganze Fülle zu entladen, dehnt sich die Rinde von dem Überflusse des drinnen befindlichen Saftes. Wenn der Saft durch die Ein- wirkung der Luft und der Sonne verdickt und ein- getrocknet ist, wird er von den Bäumen und dem | Erdboden darunter abgekratzt und von den Ein- | gebornen gesammelt, die ihn in grossen losen | Haufen an 4 stapeln. ren Punkten der Kiiste auf- Das Cumin wird dann in Schaf- und Ziegenfelle eingepackt (jedesmal etwa 28 bis 40 Pfund in ein Paquet) und auf Kameelen nach der grossen Messe von Berbera | | von wo es entweder erst verkauft und. dann à Cares. 2.0 NS | i ~ — at S ft. Arabern bei ihrem Gottesdienste gebraucht. Der 7 Fin in einheimischen Fahrzeugen nach Aden und —” andern Häfen der Arabischen Küste eingeschifft oder direct nach denselben Ortern zum Ver- kauf exportirt wird. Bisweilen jedoch wird es von den Banianen gekauft und in Baggalas °) direct nach dem Markte von Bombay versandt. Folgendes sind die verschiedenen Arten von Lubän, die nach dem Bazaar von Aden zum Verkaufe gebracht werden: 1) Lubän Mattee, so genannt von Bun- der Mattee, dem Hafen, woher es kommt. Dies Gummi wird hauptsächlich von dem Abar- dagahala-Stamme der Somaulis gesammelt. Die Jahreszeit zum Einschneiden der Bäume, von denen es gewonnen wird, ist während des Nordost-Monsuns in den Monaten Juli und August. 2) Lubän Hunkur oder Aungure aus dem Lande der Dour Mohammed und Abardagahala Somaulis, so genannt von Bunder Aungure, von wo es hauptsächlich exportirt wird. Grosse Quantitäten dieser Art von Weihrauch werden nach Aden gebracht; wenn es sortirt und aus- gesucht ist, das Maund (28 Pfund) verkauft. Nicht ausge- lesen ist der gewöhnliche Preis für dieselbe | Quantität $ Dollar 3) Luban Makar, Kurree, Khor Bunder, Alholu, Murga und Bun- der Khasoom, im Lande der Somauli-Stimme Worsungali und Meggertain, welche die äusserste Nordostküste von Afrika, um Cap Guardafui, bewohnen. Die Gummi in den Monaten Mai, Juni und Juli. Wenn es gehörig ausgesucht ist, kommt es auf | 14 mo Sl per Maund, sonst etwa halb so viel. Sehr wenig von dieser Gummiart kommt nach AU einatie Alles wird nach Maculla und Shehr an der Arabischen Küste gebracht und von dort direct nach Bombay eingeschifft. 4) Lubän Berbera oder Mustika heisst so nach dem Orte, von wo es ausgeführt wird. Es wird in dem von den Somauli-Stämmen | Ayil Yunis und Ayil Hamed bewohnten Districte gesammelt und über 3000 Maund werden jähr- lich ausser Landes gesandt. Diese Sorte von Gummi wird gewöhnlich vor der Ausführung verlesen und wird in Me Masse von den *) Buggalow oder Bag 9, ein Arabisches Schiff, welches für den Handel zwischen Bombay, der Küste Malabar und dem Arabischen und Persischen Meerbusen dient. Dr. Hanbury. wird es im Handel zu 14 Dollar | von den Seehäfen Räs | N Een sammeln dies | Preis ist in Aden 2 bis 1 Dollar per Maund. ^ 5) Arabisches Lubän, gewöhnlich Mar- bat oder Shaharree Lubän genannt. In den südlichen und südöstlichen Gegenden von Ara- bien wird ebenfalls eine grosse Menge Oliba- num gesammelt und von verschiedenen Städten an der Küste zwischen Ras Fartak und Marbat ausgeführt. Dies war die berühmte weihrauch- tragende Gegend, nach der im Alterthume so eifrig geforscht wurde. Das Land behauptet noch jetzt seinen Ruf wegen der grossen Menge und der vortrefflichen Qualität des Stoffes, den es liefert, obgleich sein Werth allerdings trau- rig gesunken ist seit Plinius Zeit, der uns erzählt, dass denen, welche es in Alexandria zu sortiren halten, die Augen verbunden wurden, damit sie sich night nach dem kostbaren Gummi gelüsten lassen möchten °). Drei Baggalas wer- den jährlich von Marbat nach Bombay mit einer vollen Ladung Arabischen Weihrauchs befrach- tet, für welches im Handel ein höherer Preis bezahlt wird, als für irgend eine der von Afrika ausgeführten Sorten '°) (Fortsetzung folgt.) James Vaughan. Se ete °) Sie brauchen keine Wächter anzustellen, um nach diesen Bäumen zu sehen sie geschnitten sind, denn Keiner würde t genug nach ihren Läden und Arbeitshäusern sehen, und sie werden doch bestohlen. Der Arbeiter i beschäftigt ist, ist ganz nackt, MA a dass er ein Paar Beinkleider hat, seine Blösse zu bedecken, und selbst diese werden zugenäht und a, aus i dass er etwas hineinstecken möchte. Um den Kopf hat er eine dicke Coiffe oder Maske, aus Furcht, dass er etwas in Mund oder Ohren stecken möchte. Und wenn diese Arbeiter wieder hinausgelassen werden, werden sie nackt ausgezogen, wie sie geboren waren, und weggeschickt. Hieraus kann man sehen, dass die Strenge der Justiz unseren Dieben hier keine so grosse Furcht einjagen und uns in unserem Eigenthum so sicher machen kann, wie unter den Sabäern die natürliche Reli jener Wildnisse allein. (Plinius’ Naturgeschichte.) 1°) Proben von jeder der fünf oben aufgezählten ei a ei sind vom Verfasser übersandı: M 1, genannt Lubän Mattee, ist sehr verschieden von allen Harzen, die in England als Olibanum gelten. Es besteht aus tropfsteinartigen Massen, die augenscheinlich m einen reichlichen Fluss der eigenthümlichen Secreti des Baumes erzeugt worden sind. Die Stücke, PY en 4 i N I<) —-----—-— ne —er, TE a ee 2 oe ee Vermischtes. — tarke. Unter dem Namen »Negenstirke“ bezeichnet ein in Norddeutschland, namentlich in over, 2 beliebtes Gericht, welches am grünen Donnerstage allgemein gegessen wird und, wie schon der erste Theil des plattdeutschen Namens a, aus neun verschiedenen een — Taube Nessel (La- nium album), Spinat, inelle, Gasäliel ran odagraria), nn zn. Kohl, Kuh- (Taraxacum officinale) und Por zusammen- gesetzt ist. Der Gebrauch, die gleich et dem Ver- schwinden des Schnees emporsprossenden Kräuter zu eln und zu Speisen zu benutzen, findet sich auch in manc nderen Ländern wenden die Kamtschadalen die ersten Blätter des rauen Scoticum und der Spiraea Kamtschatika zu solchen Zwecken Seeman Vaterland der Primate Sinensis. Kann irgend Jemand etwas Näheres über das Vaterland der Primula Sinensis angeben? Es scheint ihr in gewisser n au Bezi Re gehen, wie Schiller’s »Mäde s der Frem ht, woher sie kam n sagt freilich, dass China ihr Vaterland sei, aber es scheint bis jetzt noch Niemand die Pflanze wild gesehen zu haben, und verschiedene der grössten Herbarien, di ich durchsuchte, besitzen nur kultivirte nn der- selben, u. im ‚De Seedeliee Prodromus w ercha, oder wie sie ca ae genannt werden soll, Gutta Taban, in Chloroform aufgelöst, wird unter dem Namen Traumaticin als Klebmittel zu chirur- geches Verbänden, nach Art des Co ‘ra — G. Walper Gewicht von einer bis zu drei Unzen variirt, sind an = Stellen weiss oder gelblich u , an anderen hell es albeit Eine dünne, braune, ee Rinde haftet bisweilen daran. Das Lubän ee besitzt einen rere angenehmen, etwas Pre wer Duft und n Me 3 Geschmack. I seinen Kennzeichen ist es sibs verw. er Ta- camaque jaune huileuse A. des er (Histoire des Ill, p. 484), welche der Resina anime er 2.4 Pharmacologen identisch ist. s der Tacamaque jaune huileuse B. = Guibourr's nn nahe, einem Harze von unbekann in abgeschabten —— welches Dewi ft Ebenf: in Loddon für i verkau ommt es, wie Professor Guibourt Pen oeeie der Résine de Madagascar. seiner Histoire des Drogues jaren Ti., P- 480) sehr nahe. % 3, Lubän Mäkür, ist , gelblichen, ziem- Tropfen, woran hause I ae haftet. M4 we das i pete. und sonras gesammelte, beste- hen aus Tropfen, pe in = dunkele Peer dicht zusammengeballt sind; ka von denen viele beim Zer- brechen ein Ansehen Von Lubân Hunkur (W. 2) ist rege es rar D. Hanbury. A 214 Zur Weinkrankheit. Nach einer kurzen Über- sicht der Geschichte des Oidium Tuckeri, woraus her- der Pilz zuerst im Jahre 1845 in Englan beobachtet wurde, sagt H lon, er die Weinkrankheit — welche viele ne mit einem n der Umgegend von Toulon, wo we hat — e er iiie ihre Salian ausgedehnt, Er hat bemerkt, dass im Beausset im Schatten n kränker waren, als auf freiem Die Krankheit schien ihm auch auf den Hügeln, besonders in guten, dem Mittag ausgesetzten Geländern heftiger zu sein. Er hat auch auf freiem Felde Reben gesehen, an denen nur einige Trauben angegriffen waren, und dagegen ganz se neben andern völlig mit Oidium überdeckten. Was ihn aber besonders dazu verleitet hat, diese een zu veröffentlichen, ist die Wahr- nehmung, dass auf seinem Landgute la Malgue bei Toulon die Reben, welche nicht beschnitten wurden, und die unter der Krankheit des vergangenen Jahres buchstäblich verfault waren, davon ganz frei blieben und prächtige und zahlreiche Früchte trugen. Diese Thatsache drang ihm die Frage auf: sollte nicht etwa die Krankheit. va einem Ubermaass an be benskri rad herrühren, = hd chneiden 1 her schneidung ein Jahr unterlasse, und so dem in der Rebe strotzenden Lebenssafte ein weiteres Feld einraume, liesse sich vielleicht diesem Zustande abhelfen. Hr. Oguillon schlägt nicht vor, ohne Weiteres und auf alle Reben diese Behandlung anzuwenden; er wünscht nur mehr oder min- der ausgedehnte Versuche hervorzurufen. Hrn. Oguil- lon’s Beobachtungen stimmen de thmaassungen bei, welche ich schon früher über die Rebenkrankheit ge- äussert. Diese Beobachtungen, mit vielen andern ähn- lichen kenn die mir erst seit der Veröffentlichung des oire, welches ich der Academie des Sciences den 6. een r 1852 vorzulesen die Ehre hatte, zu- ekommen sind, lassen mich mehr als je glauben: 1) diese Krankheit scheine von einem zu schnellen Leben. von einem Voll- und er, in Folge der seit mehreren Jahren : zu gelinden Winter, welche heit gesunden Stöcken mittelst der Sporula des Oidium sich nicht EHEN scheine; 4) dass es von grosser ohne j ch die chemischen und e zu unterlassen ermittelst welcher es gelungen ist, die Trauben der Geländer zu tten — praktische und poids wissenschaftliche Ver- suche anzustellen, um den Werth der auf verschiedenen Punkten beobachteten Thatsachen zu erweisen und nach- zusehen, ob sieh ane we in der Kubar i im Grossen an- ibar ndet > omptes rendus ae FE des Sciences.) Nächstens soll über diesen Punkt eine ausführliche Arbeit von Hrn. Victor Rendu, General-Inspector des Ackerbaues, erscheinen, der vergangenes Jahr, in speciellem Auftrag der fran- zösischen Regierung, um die Re rankheit zu studir Süd-Frankreich und Italien bereist hat. L. Kralik. ——e u —— un 2] — on m, oO a Zeitung. — Deutschland. Hannover, 22. März. Man sagt, dass Herr Hermann Wendland, der bekanntlich schon lange und mit sehr glücklichem Erfolge das Studium der Palmen betrieben hat, gegenwärtig damit beschäftigt sei, eine Monographie der Gattung Chamaedorea zu schreiben, die von Abbildungen begleitet werden soll. Berlin, 20. März. Der vierte Theil von Alexander v. Humboldt’s „Kosmos“ erscheint laut der N. Pr. Ztg. erst im Spätsommer dieses Jah- res, dagegen ist das neue Werk des gefeierten Nestors der Naturforscher über die „Vulkane“ im Drucke bereits bis zum 20. Bogen fertig. Dresden, 18. Januar. Se. Königl. Majestät, sagt die Bot. Zeitung, haben dem Besitzer des Rittergutes Löthein, Rudolph Benno von Roemer, einem bekannten Botaniker, das Comthurkreuz zweiter Klasse des Albrechis- ordens zu verleihen geruht. Grossbritannien. Aberdeen, 20. März. Herr James Nicol von Cork in Ireland hat die durch den Tod William Macgillivray’s erledigte Stelle als Professor der Naturgeschichte am hiesigen Ma- rischal-Collegium erhalten. Frankreich. *Paris, 18. März. Herr Moquin-Tandon ist in Paris angekommen; es ist stark die Rede davon, dass er Richard’s Nachfolger an der Ecole de Médecine sein werde. — Dr. Orfila, der berühmte Toxikolog, ist am 12. d. M. Morgens gestorben. Eben hatte die französische Akademie beschlossen, die Büste dieses verdienstvollen Mannes neben denen seiner grossen Vorgänger aufzustellen. Cap Verdischen Inseln. St. Vincent, 1. Nov. 1852. (Auszug aus einem Briefe des Dr. C. Bolle anH. Webb.) Eine weisse bewegliche Sandfläche, auf welcher sich elende, baufällige Häuser, Hütten gleichend, aneinander reihen, deren schwarze und in Lumpen gehüllte Bevölkerung krank oder kaum vom Fieber ge- nesen auf Stöcke gestützt sich mühsam fort- schleppen, deren bleiche Gesichter und erlosche- nen Augen nur zu deutlich das Übel bezeichnen, an dem sie leiden; ein Boden, bald durch Re- genströme überschwemmt, bald durch tropische Sonnenhitze ausgedörrt; eine mit Miasmen ge- schwängerte Luft, deren Einathmen nur mit Misstrauen und Besorgniss geschieht; ein Hafen, einer der schönsten des atlantischen Oceans; Matrosen; hie und da auf nahe dem Seegestade liegenden Hügeln grosse Heerden egyptischer Habichte; Tamarisken-Büsche; im Hintergrunde endlich Gebirge, die das Ganze begrenzen. Hiernach mögen Sie sich ein Bild der Insel St. Vincent vorstellen, auf welcher mein Auf- enthalt nun wieder einige Wochen sein wird. Am 23. October kam ich hieselbst nach einer vierlägigen glücklichen Überfahrt von Teneriffa an. Melancholisch und trübe waren meine ersten Empfindungen bei diesem zweiten Landen auf St. Vincent. Es ist dieser Inselgruppe eigen- thümlich, dass die Einbildungskraft sie sich unter angenehmern Farben vorstellt, als die Wirklich- keit sie darbietet. Dieses Mal jedoch fand ich sie beim ersten Anblicke einladender, als bei meiner ersten Reise. Ein zarter grüner Teppich schien sich von den Hügeln bis zum Strande hinabzuziehen, und in den Thälern liessen sich an ihrem dunklen Grün Gruppen von baumartigen Euphorbiaceen erkennen. Ein Freudenschrei er- hob sich unter den Reisenden des Dampfbootes: Que bonito! Que pintoresco! Aber wie bald änderte sich die Scene. Wir waren eben ge- landet, als es sich ergab, dass sich nicht einmal eine hinreichende Anzahl tauglicher Arme vor- fand, um das Dampfboot mit dem nöthigen Stein- kohlen-Vorrathe zu versehen; so sehr hatte das Fieber gewüthet und. wüthete noch fort. — Herr Rendall, der englische Consul, war ab- wesend; er hatte mit Frau und Kindeskindern auf Madera eine gewissere und schnellere Genesung gesucht. Von seinen beiden Söh- nen, die mich mit ausgezeichneter Güte auf- nahmen und seitdem immer als alten Freund und Unglücksgefährten betrachteten, fand ich den einen vom Fieber so abgezehrt, dass ich ihn kaum wieder erkannte, der andere war wirklich noch fieberkrank. Von ihm erfuhr ich, dass seit meiner Abreise die Krankheit wahrhaft epidemisch geworden, schrecklich unter der Be- völkerung gewüthet habe und erst seit Kurzem im Abnehmen sei. Von einer nicht sehr star- ken Bevölkerung, die schwebende der Handels- ' schiffe mit eingeschlossen, starben an 600 Per- sonen in diesem unheilvollen Jahre. Bald ge- traute ich mich nicht mehr nach Freunden m Lo Bekannten zu fragen; denn stets hiess todt, oder am sterben. — Die Gr ate, EAL Fa © cong die sich nur auf solch traurige Gegenstände, als Krankheit, Sterbefälle und Begräbnisse be- schränkten, haben meine Anfangs sehr reizbaren Nerven jetzt abgehärtet; ich fühle mich jedoch immer traurig gestimmt, wenn ich auf meinen botanischen Wanderungen diese ausgestorbenen Hütten erblicke, deren ganze Familien das Fie- ber weggerafft, und die nun traurig und ver- ödet, dem Verfalle nahe, dastehen Lage hier ist unsicher und galbrvoli; aan Sie jedoch nicht, dass. ich als Feigling zittere und verzage, und seien Sie in dieser Hinsicht meinetwegen ohne Sorgen. Meine gute Ge- sundheit soll Sie über mein Schicksal und den Erfolg meiner Unternehmungen beruhigen, und ich glaube, die Organisation meines Körpers ist besonders dazu geeignet, den bösartigen Ein- flüssen dieses Klima’s Trotz zu bieten. Ich werde keine Gelegenheit entschlüpfen lassen, Ihnen Nachrichten von meinen Wanderungen und deren folg zukommen zu lassen; da aber mehrere der Inseln, die ich zu dunio gedenke, nur seltenen Verkehr unter sich und mit Europa haben, so möge Sie ein vielleicht etwas langes Stillschweigen keineswegs beunruhigen. Nach langem Suchen habe ich endlich eine anständige Wohnung beim Consul der Ver- einigten Staaten gefunden. Ich habe daselbst ein kleines Schlafzimmer mit einem guten Bett und den Genuss eines grossen, allen Bewohnern des Hauses gemeinschaftlichen Salons, der mir zum Trocknen der Pflanzen äusserst wichtig und bequem ist. So sehe ich mich also nicht mehr gezwungen, um einen eben so hohen Preis eine jener afrikanischen Hütten zu be- wohnen, deren Besitzer vor Kurzem dem Fieber erlegen sind. Was das Leben anbelangt, das ich so wie fast ohne Ausnahme Jedermann hier führt, so gleicht dies ziemlich dem eines „Backwoods- man“, wohlverstanden ohne „Woods“. Die dienst- den Haus- und Feldarbeiten so unentbehrlich geworden, dass ich auf einen Führer gänzlich verzichten muss. Leicht geschürzt, wie das ima es gestattet, mache ich also allein meine Ausflüge ins Innere der Insel, zwei oder drei Orangen als Vorrath in der Tasche. _ Die Vegetation ist in gutem Zustande und pong berg eine ziemlich nt Erndte; auf i. der Kiiste ist sie jedoch, da es im September wenig regnete, etwas spärlich. Die jetzt täg- lich herunterstrémenden Regengiisse aber, die mich manchmal in meinen Ausflügen hemmen, werden das Verspätete nachholen. Ich habe letzthin den Monte Verde besucht, welcher mir nichts Neues darbot; ein anderer entfern- terer Berg, der Maderal, scheint bis daher den Nachforschungen der Botaniker entgangen zu sein, obschon er durch seine Höhe, seinen Über- fluss an Wasser und seine isolirte Lage die Aufmerksamkeit hätte auf sich ziehen sollen. Ich verspreche mir viel Gutes und Schönes von ihm. Ich bin erst bis zu seinem Fusse vorge- drungen, wo kleine von Sykamoren beschaltete und gut bewässerte Schluchten, reizende und pflanzenreiche Landschaften sich darbieten. Der ihn umgebenden Ebene verdanke ich eine mir un- bekannte kleine Composite (Habitus einer Conyza oder Solidago) und eine andere mir völlig un- bekannte, vielleicht neue Pflanze. Morgen ge- denke ich den Maderal zu ersteigen werde vermuthlich nur bis zum 10. No- vember auf St. Vincent bleiben. Ein kleines portugiesisches Kriegsschiff soll an besagiem Tage von daselbst nach Brava abgehen und auf Sal und Boavista anlegen. Brava und Fogo sind zwei sehr nahe gelegene Inseln. Das Klima von Santiago ist berüchtigt, während der einen Hälfte des Jahres eben so tödtlich zu sein, als das von Angola oder Sierra Leone. Ich ge- denke Ende December, also in der gesundesten Jahreszeit, dahin abzureisen. Ich kann wirklich vom Glück sprechen, mich nicht auf einem Küstenfahrer eingeschifft zu haben, der vor drei Tagen von hier nach Brava absegelte. Die Heftigkeit des Windes verhin- derte mich an Bord zu gehen, wie ich es be- absichtigte. Fünf oder sechs Stunden später scheiterte das Schiff auf den Felsen der öst- lichen Küste von St. Vincent und nur mit Mühe reitete die Schiffsmannschaft das Leben. Briefkasten. An unsere erespandenten: denten, welche nicht wün kasten zu meneame zu bemerken. ay, Diejenigen anserer Correspon— , Antwort auf Ihre Briefe oda den Brief— sehe ee es in Ihren Mittheilungen ausdrücklich Wir meln gegenwärtig Notizen über die botanische Journalistik verschiedener Länder; jeder Beitrag zu dieser Sammlung würde wilikomme Viraniwetthicher Kar: Wilhelm E. 6 Seemann. ' Druck von August Grimpe in Hannover. sain An ER. Hanne m A~ | | } \ I | ) Preis des Jahrg. 31|3+f, „Nunquam otiosus.“ + Erscheint am 1. u. 15. jedes Monats, BONPLANDIA, ai Garden, Redacteur : Zeitschrift Verleger: Berthold Seemann Er 8 gr ae | in fondon. für angewandte Botanik. n Gannove | | | | =` * ~ ~ L Jahrgang. Hannover, 15. April 1853. No 9 | Inhalt: Ein Wort über re Gesellschaften. — y a He neie zu Aden in Arabien im Handel vor- | —_" (Fortsetzung). — schtes (Die Ceder und die Deodora). — Zeitung (Deutschland; Frankreich). — | Briefkasten. — Amtlicher Theil nee neuer Mitglieder; Tod eines u Adlinien der Akademie). — Anzeiger. m Ein Wort über gelehrie Gesellschaften. Viele unserer gelehrten Gesellschaften ver- schulden — wir wollen nicht sagen verdienen — die Gleichgültigkeit, mit der man im Allge- meinen auf sie hinblickt, denn sie begehen den Fehler, nicht allein zu viel für die Schule, zu wenig für’s Leben zu thun, sondern auch ihre Verhandlungen, die Meinungen, die in ihren Kreisen laut werden, zu lange der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Es ist daher meistens unmöglich, die Verhandlungen zu verfolgen, und wissen- schaftliche Vereine, die Mangel an Unterstützung leiden — was gewöhnlich gleichbedeutend mit „in Schulden gerathen“ ist — müssen sich des- halb nicht wundern, da sie es ja selbst nicht anders wollen; denn Interesse, Antheil an einer Sache nehmen, heisst damit vertraut sein, was sicher nicht der Fall sein kann, wenn man höchstens alle Jahre einmal ein Lebenszeichen vernimmt. Der Nachtheil, der aus diesem Verfahren erwächst, wird recht fühlbar, wo Gegenstände in Betracht kommen, welche augenblicklich ein grösseres Interesse gewähren als später, wo die Aufmerksamkeit, die man ihnen schenkt, sich bereits verringert hat. Bei allen neu auftau- chenden Erscheinungen ist es sehr nothwendig und von bedeutendem Vortheil für die Wissen- schaft, eine Menge verschiedener Ansichten zu vernehmen, da die einzelner Gelehrten, wenn auch sehr schätzenswerth, doch durchaus nicht maassgebend sein können, und Thatsachen sich nur durch Vergleichungen oder Widerlegungen ergründen und erkennen lassen. Es würde z. B. IN — von höchstem Nutzen sein, über die Entstehung der jetzt so zunehmenden Weinkrankheit die Meinungen verschiedener Gesellschaften zu ver- nehmen, um durch Vergleiche und Schlüsse die Ursache des Übels zu entdecken. Sobald dieses geschehen, würde es gewiss nicht an Mitteln fehlen, diesem Hinderniss des Weinbaues kräftig entgegen zu treten Einige gelehrt Gesellschaften haben ihren Zweck richtig erkannt und Schritte gethan, den- selben zn erreichen; es ist dies namentlich die botanische Gesellschaft zu Edinburgh. Sobald ihre Sitzungen beendet sind, lässt sie vollstän- dige Berichte darüber drucken und sendet sie Jedem, der Interesse daran findet, brieflich zu. Ihre Verhandlungen werden dadurch rasch be- kannt und mit gespannter Aufmerksamkeit ver- folgt. Dieses Verfahren, die Entdeckungen dem täglichen Leben zugänglich zu machen, verdient gewiss Nachahmung im grössten Maassstabe, und obgleich ein solches in Deutschland auf Schwie- rigkeiten stossen würde, da das hohe Briefporto wie ein Alp auf dem wissenschafllichen Ver- kehre ruht, so lassen sich doch noch Mittel finden, jenes Ziel zu erreichen. In Städten, wo keine wissenschaftliche Zeitschriften bestehen, könnte man die Verhandlungen in Localblättern veröffentlichen, da diese ja oft Mangel an Sto haben und so im Stande sein würden, ihre Lücken würdig auszufüllen. Auf diese Weise würde ein Jeder sich sogleich das Erwünschte verschaffen können. Deshalb fordern wir die in ihrer Verborgenheit zurückgezogenen Vereine auf, die mädchenhafte Schüchternheit abzulegen, ihre auf dem Gebiete der Naturkunde gemachten u i 18 Entdeckungen dem Wissbegierigen nicht zu lange vorzuenthalten und, indem sie durch das Licht der Wahrheit den Nebel der Irrihümer zerreissen, einen der Zwecke ihres Bestehens zu erfüllen, ihr eigenes äusseres Ansehen zu vergrössern und die erhabene Stellung, welche die Gesell- schaft im Allgemeinen ihnen anzuweisen bereit ist, einzunehmen. ‘ Droguen, welche zu Aden in Arabien im Handel vorkommen. (Fortsetzung.) Aloe, von den Arabern Sibr (sibr-root), von den Eingebornen Indiens Elia genannt. Nur sehr wenig von der besten Sorte Aloe wird nach Aden gebracht; da der Hafen von Maculla weit näher bei Socotora ist, wird beinahe der ganze Ertrag dieser Insel dorthin geschafft und von da nach Bombay verschifft. Der Preis ist hier vier Rupeen sechs Annas (8 s. 9 d. oder 2 Tha- ler 27, Neugr.) das Maund. Eine minder gute Sorte Aloe, hier schwarze Aloe genannt, kommt in grossen Quantitäten aus dem Innern nach Aden. Diese wird für 2 Rupeen per Maund verkauft und 1600 Pfund sollen im vori- gen Jahre (1851) das Zollhaus passirt haben +°), - Senna. — Cassia elongata (Lemaire Lisan- court) ist die Cassia-Art, welche im südli- chen Arabien und auf der gegenüberliegenden Küste von Afrika gewöhnlich vorkommt. Senna Mekki ist der Name, unter dem es hier und in Indien bekannt ist, In den letzteren Jahren hat der Handel mit diesem Artikel bedeutend zugenommen, da die Amerikaner eine bedeu- tende Quantität davon im Austausch für ihre Zeuge nehmen, den Stoff, welchen die Araber im Innern vorzugsweise in ihrem Haushalte brauchen. Wenig. oder gar kein Senna wird vom Somauli-Lande zur Ausfuhr versandt, ob- gleich die Pflanze dort gewöhnlich ist und nahe an der Küste wächst. Die Somaulis scheinen ihre purgirende Wirkung nicht zu kennen. Senna findet sich im Überfluss in ganz Yemen und Hadramaut; von dart aay es nach Mocca und **) Drei vison von ini diese Notiz: ss Aloe von Hadramaut, 2) Aloe von Socotora, 3) Aloe on Aden me — e Aloe. Die Die letztgenannte igen Geruch. D. EEE ann TE ‘andern Häfen des ih rothen Meeres zur Ausfuhr geschafft, In der letzten Zeit ist eine bedeu- tende Quantität aus dem Innern nach Aden ge- bracht worden. Im vorigen Jahre passirten dreissig Tonnen das Zollhaus '?) Indigo, von den Arabern und Eingebornen Indiens Nil genannt. Eine grosse Quantität dieses Artikels, jedoch dem Indischen Indigo bei weitem nicht gleich kommend, wird in Mocca und andern Städten des südlichen Arabiens ver- fertigt. Es findet einen ausgedehnten Gebrauch unter den Arabern beim Färben der oben er- wähnten weissen baumwollenen Zeuge, und es durchdringt in der That jeden Theil ihrer Kleidung. Ob zufällig, da sie weit davon entfernt sind, als Adepten in der Färberkunst gelten zu können, oder mit Vorsatz, — kurz die Farbe färbt in der Regel auch ihre halb- nackten Körper, und dies, nebst dem eigen- thümlichen Geruche des thaige? scheinen sie für höchst elegant anzusehen und sie bilden auf diese Weise einen schlagenden Contrast gegen die Weiber, und namentlich die Jüdinnen, welche einen gelben Teint vorziehen und zu dem Ende ihre Haut mit einem Decoct von Curcuma färben. Der oben erwähnte Indigo wird in Aden zu 11 Rupeen per Maund (= 28 Pfund) verkauft. Sechszehn Centner dieses Artikels wurden im vorigen Jahre im Zollhause eingetragen +°). Kät ist der Name einer Drogue, die aus dem Innern nach Aden gebracht und in grosser Menge, eae yon. den arabern, als ein wird. Sie kommt ‚gewöhnlich in kleinen Kameel-Ladungen, die aus einer Anzahl von Paqueten bestehen, von denen jedes etwa vierzig dünne Zweige, mit den Blät- tern daran, enthält, welche sorgfältig eingewickelt sind, um so viel als möglich jede Einwirkung der Luft zu verhüten. Die Blätter bilden den ess- baren Theil, und diese sollen beim Kauen grosse Heiterkeit der Stimmung und einen angenehmen 12) Der Verfasser hat zwei Proben von Senna über- sandt, bezeichnet resp. Aden Senna und Afrikan Senna. Sie werden im Londoner Handel für schlech- ne ostindisches Senna gelten. D. Ha anbury. 13) Ein ausserordentlich unreiner Indigo, der nac | der Verbrennung nicht weniger als 94,4 Procent fara hinterliess. Zwei Proben guten Indigo’s aus einer an- dern Quelle lieferten nur resp. 6,2 und 9,2 Procent. D. Hanbury. ot RR / SS ge "i Lee a HIFI END u Be Fe oe ee Zustand von Munterkeit hervorbringen. Man kann sich einen Begriff machen von der grossen Vorliebe, welche die Araber für diesen Artikel hegen, wenn man die in Aden gebrauchte Quan- tität betrachtet, die allein jährlich etwa 280 Ka- meel-Ladungen beträgt. Der Marktpreis ist 14 Rupeen per Paquet, und das ausschliessliche Vorrecht, es zu verkaufen, wird von der Re- gierung für 1500 Rupeen jährlich verpachtet. Forskäl fand die Pflanze auf den Gebirgen Yemen’s, und hat sie unter dem Namen Catha aufgeführt. Er unterscheidet zwei Species: Catha edulis und Catha spinosa. Seinem Beriehte zu- folge wird Kät auf demselben Boden wie Kaffee angebaut und durch Stecklinge fortgepflanzt. Ausser den oben angeführten Wirkungen glauben die Araber, wie er uns meldet, dass das Land, wo Kät wächst, vor den Verheerungen der Pest sicher sei, und dass ein Kät-Zweig, im Busen ge- tragen, ein sicheres Präventiv gegen Ansteckung ist. In Bezug auf diese vermeinten Kräfte be- merkt der gelehrte Botaniker: „Gustus tamen fo- liorum tantam virtutem indicare non videtur.“ **). Wie Kaffee, ist auch Kât, wegen seiner an- erkannten aufreizenden Wirkungen, ein frucht- | bares Thema für Muhamedanische Casuistik ge- | wesen, und berühmte Namen finden sich auf beiden Seiten der Frage, ob der Gebrauch des Kät der Vorschrift des Koran: „Du sollst keinen Wein noch irgend etwas Berauschendes trinken“, zuwider ist, oder nicht. Die folgenden Notizen, die hauptsächlich den Untersuchungen De Sacy’s entlehnt sind, sind wol werth, hier einen Platz zu finden. Sheich Abd-el-Käder Ansari Dsche- seri, ein gelehrter Muhamedanischer Schrift- steller, citirt in seiner Abhandlung über die Er- pars dès “Raiearinkons wey ae ungon ed Mi sagt, dass der erste, welche den Gebrauch des Kaffee's einführte, der berühmte Heilige Abu Abdallah Mohammed Dhabhani ibu Said war; aber wir haben durch das Zeugniss vieler Pütkohen erfahren, dass der Gebrauch des Kaffee’s in Yemen, sein Ursprung und seine erste Ein- führung in > Srk dem gelehrten und from- 9 Floh gen, Haviae, 1775, 4to, p. 64. 13) Wegen eines ri aus dieser Abhandlung s. Chrestomathie Arabe, ou Extraits de divers écrivains Arabes, tout en prose, qu'en vers, avec une traduction | Française et des notes, par M. le Baron Silvestre de Sacy. Seconde édition. Paris, 1826. Tome I, p. 412. men Ali Shadheli ibu Omar, einem der Jünger des heiligen Doctor Nasr-ed-din, zugeschrie- ben werden müssen, der als einer der Vorzüg- lichsten unter dem Orden der Schadheliten an- gesehen wird und dessen Werth den hohen Grad geistiger Auszeichnung beurkundet, den sie er- reicht hatten. Vor jener Zeit machte man Kaffee von einer vegetabilischen Substanz, die Cafta heisst, dasselbe Blatt, das unter dem Namen Kät bekannt ist, und niemals von Bunn (der Kaffee- bohne), noch von irgend einer Präparation von Bunn. Der Gebrauch dieses Getränkes dehnte sich im Laufe der Zeit bis nach Aden aus; aber in den Tagen Mohammed Dhaihani'z ver- schwand die vegetabilische Substanz, aus der es bereitet wurde, von Aden. Da geschah es, dass der Scheich seinen Schülern rieth, das aus der Bunn bereitete Getränk zu versuchen, welches denn auch dieselbe Wirkung, wie das Kät, her- vorbrachte, nämlich Schlaflosigkeit, und zugleich mit weniger Aufwand und Mühe verbunden war. Der Gebrauch des Kaffee’s hat sich von jener Zeit bis auf die unsrige erhalten.“ D’Her- belot führt an, dass das Getränk, welches Cahuat al Catiat oder Cafta heisst, in Yemen wegen seiner Wirkungen auf das Gehirn ver- boten sei’®). Andererseits soll eine Synode gelehrter Mohamedaner entschieden haben, dass, da Getränke aus Kat oder Cafta'’) weder der Gesundheit schaden, noch die Beobachtung reli- giöser Pflichten hindern, sondern nur Heiterkeit und gute Laune erhöhen, es völlig erlaubt sei, sie sowohl, als auch das von der Bunn oder Kaffeebohne bereitete Getränk zu geniessen. Es ist mir nicht bekannt, dass Kät in Aden ander- weilig, als zum Kauen, benutzt wird. Nach dem, was ich habe sagen hören, glaube ich je- doch, dass ein theeähnliches Decoct von den Arabern im Innern aus dem Blatte bereitet wird, und einer, der mit unserem gewöhnlichen Ge- tränke wohl bekannt ist, versichert mir, dass die Wirkungen denen von starkem grünen Thee nicht unähnlich seien, mit diesem Vortheil jedoch be serra gema La Haye, 1777, Tome t p. 461. Artikel C ah. *") Der Kali Schriftsteller scheint hier einen Unterschied zwischen Kat und Cafta zu machen, ob- rhin als synonym erwähnt werden. In Bezug hierauf bemerkt De Sacy: „Vielleicht ist Kat das Blatt dieses Baumes selbst und Cafta eine künst- lich daraus gemachte Präparation.“ Chresto: Tome I., p. 462—3, Note 40. D. Hanbury. a ar a ae a ern — BA athie Arabe. \ 2 + te > eS zu Gunsten des Kat, dass die Aufregung stets angenehmer Art sei '* Wabi, ein giftiger Baum, der im Somauli- lande auf der Habber-Gerhajjis-Kette der Gooleis- Gebirge wächst, wo er eine Höhe von 20 Fuss erreicht. Man erhält das Gift durch Abkochen der Wurzel in Wasser, bis das Decoct die Con- sistenz eines eingedickten Saftes erreicht. Nach- dem es akgekühlt ist, wird der Widerhaken des Pfeiles mit dem Safte bestrichen, der als ein *) Mr. Vaughan hat zwei Proben übersandt, resp. bezeichnet Subbare Kät und Muktaree Kät, nach den sie liefernden Districten. Das zuerst Genannte wird als eine bessere Sorte angesehen, und das übersandte Bündel, welches 2} Unzen wiegt, ist in Aden zwei Annas (3d. Sterling — 2} Neugr.) werth. Das Muktaree Kat, welches aus kiirzeren Zweigen besteht, wird nicht fiir so gut geachtet und daher niedriger verkauft. Catha edulis, Forsk., natürliche Familie der Celastrineen, ist in Dr. Lindtey’ s Vegetable Kingdom (London 1846, Svo), Seite 586, abgebildet; doch giebt es eine noch vollstän- digere Darstellung der Pflanze unter dem Namen Catha sea ap Richest in cinom unter 4 der ‚Leitung der fran- erke, betitelt: Voyage en Abyssinie exécuté pendant tes années 1839, 1841, 1842, 1843, posée de MM. Théophile Lefebvre, Lieut. de Vaisseau, A. Petit et Quartin-Dillon, docteurs médecins, natu- ralistes du Museum, Vignaud, dessinateur. Der bota- . nische Theil des Werkes, von M. Achille Richard, wird entweder als ein Theil der Voyage en Abyssinie ange- sehen oder als ein besonderes Werk unter dem Titel: Tentamen Florae Abyssinicae. Die Blätter der Pflanze sind nach der Darstellung dieses Schriftstellers etwas schmäler, als die des von Arabien erhaltenen Specimens. M. Richar ’ dass Vahl Forskäl’s Gattung Catha zu Genus Celastrus rechnete, indem er den Namen Catha edulis in Celastrus edulis umänderte. Hochstetter ge- brauchte den Namen Celastrus edulis für eine abyssini- sche Species (Celastrus obscurus, Richard), die er für identisch mit Forskäl’s Catha edulis hielt, während er aus dem wirklichen Catha edulis, Forsk., eine neue Gattung und Species machte, unter dem Namen Trigo- notheca serrata, 2. a Familie der Hippo- re die folgenden Nachweisungen rae rear vol. I., p. 134, Catha » Forsk., loc. Giessen verriet, ochst., in pl. Abyss., sect. H., Nr. 649. Celastrus edulis, Vahl, Ecl. I, 24.“ Obgleich in F orskäl’s Botanic e 1790, folio) pars I, p. 21. D. Hanbury. par une commission REES com- bösartiges Gift angesehen wird und eine davon angesteckte Wunde unheilbar machen soll 1°). pal. Diese Substanz kommt von der Küste, die der Insel Zanzibar gegenüber liegt, und soll aus der Erde aufgegraben werden, wo sie in unregelmässigen Schichten gelagert ist. Die Bergwerke, wenn man sie so nennen darf, werden von Seedees ausschliesslich für den Iman von Maskat ausgebeutet, der auch Herrscher von Zanzibar ist und den Ertrag als sein Privat- eigenthum beansprucht. Ich habe gehört, dass in derselben (oder wenigstens ungefähr der- selben) Breite an der Westküste Afrika’s, irgend- wo in der Gegend von Congo, ähnliche Lager dieser Substanz gefunden und von den Portu- giesen ausgebeutet werden. (Sehluss folgt.) James Vaughan. zen. an Vermischtes. Die Ceder und die Deodora. Als von der Deodora zuerst junge Samenpflanzen in England gezogen waren, boten dieselben durch ihre sanft niedergebogenen langen Zweige und durch den bläulichen ee einen Anblick dar, der so verschieden war von den Sämlingen der Ceder vom Libanon, dass wir ee, Niemand, der beide Pflanzen neben einander wachsen sah, könnte ihre Verschiedenheit bezweifeln. Systema- tische Botaniker haben jedoch trotz allem grosse Schwie- rigkeit gefunden, Charactere aufzustellen, um die beiden von einander zu unterscheiden, und Reisende, welche diese Bäume in ihrem Vaterlande wachsen sahen, haben von Zeit zu Zeit berichtet, dass beide sehr und auf 19) Emige getrocknete Zweige des Wabi-Baumes, sowie auch ein Specimen der Wurzel, sind von Mr Vaughan übersandt worden. Mein Freund Mr. Kippist hat nach sorgfältiger Untersuchung sich dahin ausge- sprochen, dass die fraglichen Zweige (an denen sich unglücklicher Weise weder Blüthen noch Früchte befin- den) den allgemeinen Habitus einer Pflanze aus der natür- lichen Familie der Apocyneen zeigen. Dieser Andeutung remiss habe ich nachgeforscht und finde, dass Carissa Schimperi, Alph., De C. (Prod. VIII, p. 675), was Blätter und Stamm anbelangt, Mr. Vaughan’s Pflanze sehr ähr- lich ist. Carissa Schimperi ist von M. Richard beschrie- ben und abgebildet in dem Tentamen Florae Abyssinicae, vol. II, p. 31, Atlas Tab. 68. Es ist mit Hochstetter’s Strychnos sinisi synonym, und mit Schimper’s Proben von diesem (Sectio Prima: Plantae Adoënses, r. 254), wie sie im Herbarium des britischen Museums n dem meines Freundes Mr. N. B. Ward enthalten Per ide ich, dass das Wäbi sehr genau überein- ieee + P Cee SE = ‚ee nee — aea uy ate MEE oo 9, gleiche _— variiren. Fiigen wir zu diesem noch ass von den Myriaden von dorapflanzen, die hi alljährlich say England aus Samen gezogen werden, eine nähern, so kann es nicht überraschen, dass die Meinung unter Botanikern entstanden, welche sogar bei Gärtnern Eingang findet, dass die zwei Bäume specifisch die- selben sind. Es ist bei allen Dingen besonders schwierig, zu entscheiden, ob zwei nahe in Formen identisch oder Wérachieilen sind. Gen obachtungen dieser Pflanzen in ihrem ea ‘wits rend aller Stufen ihres Wachsthums, oder wenn nicht sein kann, eine genaue Untersuchung und esammelt, können den Bo- taniker allein in Stand setzen, über die Identität oder Nakelass zweier so verwandter Formen zu ent- scheiden. ie Schwierigkeit, eine solche Frage zu lösen, an und für sich schon gross, ist bedeutend ver- mehrt, wenn Bäume den Gegenstand der Vergleichung bilden, und sie ist vielleicht unmöglich, wenn cultivirte Baume in Betracht kommen; welche, placirt u unter U n n Botaniker, und kann dieselbe der ruhig bb. Pfleger durch seine Erfahrungen über das Variiren der aus S Niemand. Beide gehören zu derselben Gru er fer e durch einzelne, nicht abfallende moti und atone ain characterisirt ist. Die männliche Blithe in beiden ist ganz dieselbe, kleine getrocknete Exem- plare im Herbarium von heilen sind kaum zu unter- scheiden e Verzweigung, Anheftung der Blätter und Farbe der Rinde sind beiden gemein. Beider Zapfen ‚sind einer grossen Variation unterworfen, jedoch die Schuppen und die breitgeflügelten Sime: beider sind Endlicher's Norschitdenbeik der Schuppen Die wenigen Merkmale der im: die zwischen der Ceder und der Deodora n können, liegen in dem Habitus und den etwas — Blättern der letzteren. Dicks verschiedene Form, unter der sich eine Voreshiodeliita u iaaa sein mag, so kann jedoch die blosse Variation an an und für sich keine solche Ver- schiedenheit. ausmachen, und wenn eine genaue Ver- gleichung zweier v ten Rune keine besondere Verschiedenheit der Structur erweist erweist, so können die verschiedene Grösse einzelner Theile und die Art und die Deodora Avenue in dem botanischen Garten zu Kew, die nur aus Deodora - Bäumen besteht. In derselben befinden sich viele Bäume, die genau a Ceder und Deodora die Mitte halten, ja sogar 1 oder 2, die in Wachsthum, in ihrem steifen Erscheinen und in der Grösse der Blätter liefe gung der Charactere zeigen, dann wird die jetzige Ver- muthung zur Gewissheit werden. fallend, dass die Ceder in die Deodora, und glauben w lungen eines sehr erfahrenen praktischen Gärtners da- durch zu erklären, dass die dortigen Cedern alle von zum wenigsten alle von den en auf dem a NEO die Samen Fi Deodora an ganz edenen Orten der grossen Himalaya- ieee ra werden. Rei- sende in Indien behaupten einstimmig, dass die Deodoren in ihren Localitäten die .. rlichsten Bäume sind. Obgleich vermuthlie ch n m tr wine as westlichen Himalaya angewiesen, e bis jetzt noch nicht in irgend einem Theile ws deine, € lich vom Gan- ges, wild angetroffen sind, achsen sie dennoch in einer bedeutenden a EREA ihrer ea sie gedeihen sowol in den warmen und geschützten Thälern, nur bei einer Elevation von 5000 Fuss, als auc auf den der Sonne zu... Abhängen bei 12000 Fuss Höhe, woselbst der warme Sommer, ungeachtet dieser Höhe, doch noch ne ai Holz reifen lasst dem Froste zu widerstehen. Man hat uns berichtet, dass die Deodora in den einheimischen Wäldern einen pyra- midalen Baum bildet, eine Höhe von 100—150 Fuss er- reicht und die Äste horizontal nach allen Seiten aus- streckt, oder zuweilen nahe am Grunde sich in 2 bis 3 Äste theilt, welche parallel senkrecht bis zu einer grösseren Höhe hinauf wachsen. Auch wird dieselbe häufig cultivirt in der Nähe der Tempel in der Provinz Kumaon angetroffen, in der sie niemals wild gefunden wird; daselbst hat sie einen ganz andern Habitus, höchst- senhrsebeinlich dadurch bewirkt, ds sie einzeln und frei wie wir selbe hä bei anderen Bäu- men bemerken; mit einer niedrigen gn vo — pee sie - keine beso die en r ie den Aussagen derselben in ihrem Vaterlande häufig ganz verschieden von den Exemplaren hier in England; sie wae dort gerade und hoch, mit wagerechten Zwei- gen und bilden eine schöne Pyramide. Der eigenthüm- liche Méstiche Schimmer, so characteristisch bei den ante u ee al I» Cor C e ` I. ey — zuerst eingeführten Deodoren, ist nicht allein unbeständig in der Species, da verschiedene Pflanzen hier aus Samen gezogen, woselbst derselbe nicht bemerklich ist, sondern fehlt ganz und gar bei herangewachsenen Bäumen, wäh- tadie treffen wi derselbe kann ‚daher in keinem a sce wie die Deodora Bewohner der Gebirge des nördlichen Indiens sind. Wir haben mit Vorsatz die geographische Verbreitung dieser beiden set unberiicksichtigt ge- lassen, da jeder n darauf g v unzulänglich sein ürde; wir wollen jedoc h Br rwähnen, was nur oe Ansicht iilis; dass ‘die Deodora aus- schliess ur der westlichen Kette des Himalaya an- gehört, beamer häufig in den Bergen Kaschmirs an- nd sich von e bis zu den Gebirgen gha anistan erstreckt. hügeligen Bezirke des iinilehin Persiens sind en nicht hinreichend hoch genug für das Wachsthum der Coniferen über- und bis jetzt haben wir noch keine Beweise, um anzunehmen, dass irgend eine Species der Ceder im nördlichen Pasion existirt, woselbst sich sehr hohe Gebirgsketten oe Bis jetzt sind unsere Kenntnisse über jenes Land ohl wie über Armenien und den Caucasus zu he um unsere Ansichten zu ver- theidigen, dass die Ceder dort nicht vorkomme, obgleich wir wissen, dass dieselbe in Taurus einheimisch ist. Man muss auch nicht unberücksichtigt lassen, dass unter welche gemeinschaftlich r Deodora im nördlichen Indien wachsen, sich eine en Anzahl findet, die zugleich in u einheimisch ist. Der Taxus ist verbreitet an allen Theilen des Hima alaya, und der gemeine Wachholder maak sich fast durch deste Gebiet, mehr als Alpenpflanze auftretend. Juni- perus excelsa, in Indien aE MET erstreckt sich bis ins westliche Asien, so wir wenigstens drei Coniferen daselbst ne mit Indien haben. Der Wallnussbaum, einer der ORG Forstbäume des nördlichen Indiens, ist auch einheimi in den cauca- en rt ein anderes Beispiel v der Ausdehnung europäischer Species in Asien, und die Liste der Bäume und Sträucher könnte bedeutend ver- mehrt werden, würde es hier der Raum erlauben, wäh- rend die Anzahl der krautartigen Gewächse, welche und die ze: Son gemein haben trächtlich ist. Dr. T. Tho e Beweisgründe, sabia hierauf Dr. Lind- Fi welche Botaniker für die Ansicht anzuführen rmögen, dass die Ceder des Libanon und die Deo- u Inden nur Varietäten einer und derselben Species seien, geschickt von Dr. = Thomson ä den wissen wünscht, erschöpft hat. Aber wir müssen ge- stehen, Siok chelsea anne Pig nde ot: äig, nur ier in einen Wortwechsel auflist. Denn wenn man nur behauptet, dass diese beiden Bäume eine gemeinschaft- ung haben, vor Jahren einst entsprungen und deshalb specifisch ber 08 sind, so ist weiter nichts hinzuzufügen. Der Neger und der Weisse, der zahme Hahn und das wilde Huhn, der Scheoshand und der Bluthund, sogar der Eskimohund und der Wolf sind alle der Reihe nach und von beschlussfähigen Richtern, von demselben Stamme hergekommen, erklärt worden und wir sind weit entfernt, die Richtigkeit dieser Áis sicht in Zweifel zu fidin Dieselbe Art und Weise, Dinge zu beurtheilen, die solche Schlusszüge recht- fertigt, würde ohne Zweifel auch behaupten, dass die schottischen, gallischen Rosen, die Hundsr ja s die Rose von: China eines gemeinschaftlichen Ursprungs ; denn können se ppe kaum ienige Abstufınigen en unsehligen VA in: die: andere nachweisen? Aber öbgleièk der Wolf specifisch identisch mit dem Malteser- Hündchen sein mag, so glauben wir dennoch, niemand wird diese auch nur für einen Augenblick verwechseln, oder dieselben, wenn nicht vom theoretischen Stan verwandt halten t werden. e man gewöhnlich diese Pflanzen unterscheidet, ür die Wissenschaft geringfügig und unerheblich atsache steht fest, dass >= e wenn dieselben im All- gemeinen beständig sind, so kann die erschiodenbeit dieser beiden Pflanzen nicht beeinträchtigt werden. Lasse man uns sehen, welche Gegenbeweise für die augen- scheinliche (wir wollen nicht sagen specifische) en denheit vorgebracht werden können. erst mögen wir anführen, dass, wenn Ceder- und Deodora-Samen untermischt auf ein Beet ausgesüet werden, die jungen Sämlinge ohne allen Zweifel verschieden sind; die der Ceder sind steif und aufrecht, die Deodora blau- grau und nickend. Wir glauben nicht, dass jemand in einer Art das Entgegengesetzte bemerkt hat. Dieses ist daher nicht eine blosse Verschiedenheit in der Farbe, gerade sein, die eine ist stets steif und compact, die andere dagegen erhebt sich leicht und graciös. Den Berichten des Dr. Royle zufolge ist das Holz der Deodora ‚seiner Dauerhaftigkeit wegen besonders na und Major m. eitirt Baron Hügel, der von der sagt: »die unverderbliche Ceder- des Himalaya, unschätzbare al h zu Werth auf die Aussagen zu leg dass dieselben nicht auf die on n ken, Ceder angewandt native können, da das Holz derselben weich ist und in England nur geringen Werth hat. Major Madden om ferner, dass dieselbe selbst in den einheimischen Gebirgen ein Bauholz liefert, das wenig, wenn über- haupt besser, als das as grobkörnige, weiche, sich leicht ee ~ v se Da EA Fan e Grr Fa RAD _ werfende Holz der englischen Ceder. Pocock, wel- cher die Ceder auf dem Libanon in den Jahren 1744—45 beobachtete, sagt, dass das Holz im Ansehen wenig von gemeinem Fichtenholze verschieden und nicht härter ist. i ifi sich uns eine andere auffalle ee = die darin besteht, dass die er der Zapfen, welche bei beiden dieselbe Form haben, sich bei denen der Ceder niemals, so weit unsere Becbuchtuhgen gehen, die Zapfen der Deodora Solche Verschiedenheiten nun, wie sie zwischen diesen beiden Bäumen existiren, kön- ir nicht re den Namen einer Species zusam- menbringen ; ieselben sich sehr ungleich sind, ist von Allen zu Sei worden. Der genaue Werth ist eben so wenig er- gründlich, wie das Wort „die Art“ (Species) begrenzlich, und dieser Punkt wird zu der Zeit wahrscheinlich auf- wir den Zirkel in ein Quadrat Auf dem Atlas ist eine Gärten die Silber- geklärt werden, wenn werden verwandeln können. dritte Ceder gefunden worden, in den 7 Diese Pflanze unterscheidet sich in der Th der Cede s Libanon, wenn nicht ein wenig in der Farbe, in der sie besonders der en ähnelt. Nach allem, was wir aus einzelnen Fragmenten ermitteln a waren die Zapfen kaum halb so gross; als ie r Ceder des Libanon aisne, einer de ren und dharatan Botaniker Frankreichs, hat sich dessen ungeachtet Gunsten derselben, als einer neuen Species, ausgesprochen. Er sagt ilber ‚ der e teher zu ara, den ich um nähere BE N über die Atlas - Ceder un hatte, schreibt 17. December 1852, dass so eben von einer nenne Reise sariekigekulies sei, die er nach Batna, Cambesse und dem Berge Tougour unternommen hatte, um sich genau über diese Bäume zu unterrichten , und dass er besonders ~~ die zen. Localität in Begleitung des Försters unter- sucht ha Er fand daselbst 2 Species = Ceder wild- Mikond. Der Tougour überragt die sandige Landschaft 5400 Fuss, und die bemerkenswerthesten beiden Species wachsen untermischt, sind aber beim ersten Anblicke zu unterscheiden. er- Ceder war mit reifen Zapfen bedeckt, die der Céder waren mehr ren noch Blüthen auf eini- n Ästen zu sehen. Der Bau der Silber-Ceder ist ähn- ich dem der Weisstanne (Pinus alba), derselbe ist pyra- midal und die Blätter sind silbergrau; die Blätter der Ceder vom Libanon sind dunkelsrün und die Äste er- strecken sich, wie Slendo, horizontal vom Stamme. Die Anza von ı denen die He IT Jamin sah viel todte Bäume, theils vor Alter abge- tioniren. eis ea San storben oder durch den Blitz getödtet. Zu der Zeit, als er schrieb, war der Boden 6 Fuss mit Schnee be- deckt, dessen ungeachtet blühten an geschützten Stel- len Ranunkeln, Veilchen u. s. w. — fügt Herr Decaisne hinzu, ist der Gartenbau um eine neue Spe- cies bereichert worden, ungeachtet der vielen Zweifel, die darüber laut geworden sind.“ (Nach Gardeners’ Chronicle.) — a ' Zeitung. Deutschland. Breslau, 23. März. Die N. 0.-Z. theilt mit: Vor einiger Zeit beschloss die philosophische Facultät der hiesigen Universität mit allen Stim- men gegen eine, den Senat zu ersuchen, bei dem Könige von Preussen um Ertheilung einer Pension für Dr. Nees v. Esenbeck zu peli- Der Senat hat dem Antrage in An- betracht der unleugbaren Verdienste Nees v. Esenbeck’s um die Wissenschaft entspro- chen, ist aber kürzlich auf diese Fiirbitte ab- schlägig beschieden worden. # Ludwigshafen, 28. März. Ich kann Ihnen die erfreuliche Anzeige machen, dass die Vereinigung der rheinischen naturwissenschaftlichen Vereine unter dem Namen „Rhenania“ glücklich zu Stande gekommen ist. Trotz des schlechten Wetters waren 20 Mitglieder der verschiedenen Vereine von Aschaffenburg, Carlsruhe, Darmstadt, Giessen, Heidelberg und aus dem Gebiete der „Pollichia“ zusammen gekommen. Mehrere der bestehenden Vereine haben die Erklärung abgegeben, ihre Berichte in dem neu gegründeten Jahr bah der Gesellschaft aufgehen zu lassen. In demselben sollen ausser den Vereinsangelegenheiten neue werden. führender Verein für das laufende Jahr bestimmt und die nächste Versammlung der „Rhenania“ nach Mainz auf Pfingstdienstag ausgeschrieben. Nach der nachfolgenden Eröffnungsrede hielt der Vorstand der botanischen Section der „Pollichia“, Dr.G.F.Koch, einen Vortrag über die Geschichte unserer Unternehmungen. Zum Vorsitzenden wurde dann durch Acclamation Herr €. H. Schultz, Bipont., gewählt, welcher die Herren Dr. Gerlach von Mannheim und Professor Dr. Hoffmann von Giessen zu Secretären bestimmte. An den Ver- handlungen nahmen besonders Antheil: Blum NR und Delfs von Heidelberg, Schréder von Mann- N = RE 5 F eo p e Pe FE Se ae Vai Cy heim, Riegel von Carlsruhe, Schnittspahn von | Doctor der drei höchsten Facultäten, Leibarzt Fried- rich’s des Weisen, Stifter der Universität Wittenberg, Darmstadt, v. Czihak von Aschaffenburg, Koch von Wachenheim, Gümbel von Landau und Walz von Speyer. Die Eröffnungsrede, welche von Dr. C. H. Schultz, Bipontinus, gehalten wurde, lautete wie oe: h habe die Ehre, im Auftrage der »Pollichia“ die ae Freunde, welche in Folge unserer Einladur zur Begriindung einer Naturgeschichte der drei Reiche des Rheingebiets von Basel bis zur Nordsee sich heute versammelt haben, auf's Herzlichste zu begrüssen. Ich kann mich um so kürzer fassen, da Freund Koch nach meiner Anrede einen geschichtlichen Abriss unserer Be- strebungen vortragen wird und ich vor den Verhandlungen Bericht über die Ansichten der Vereine des Gebiets er- statten werde. — Es scheint eine historische Nothwen- digkeit zu sein, dass unser schönes, vom herrlichen Fuses durchströmtes Land vorzugsweise der Ausgangspunkt wissenschaftlicher Besked ungen sein soll. Durch die glänzendste Erfindung unsers Gebiets, die der Buch- druckerkunst, wurde der Barbarei ps Mittelalters der Todesstoss gegeben und der trockene, geisttödtende Scho- lasticismus erlag dem siegreichen Humanismus, welcher den Naturwissenschaften die Bahn gebrochen hat. Ende des funfzehnten Jahrhunderts sehen wir in Heidel- berg, im geistreichen Kreise des vortrefflichen Kurfürsten i ara Philipp’s des ee aus dem mm der älteren Wittelsbacher, drei Männer: Joha nes von Dalberg, Rudolph Agricola ws Div teieh e mit dem erhabenen Beför- heim, Reuchlin, Wimpfeling und na rad Celtes, geboren zu Wiik kei. Schweinfurt OnE, + 1508), der durch d gekronte reiselustige, ebenso lebensfrohe als thatkräftige Dichter. Die humanistischen Wissenschaften hatten im letzten Jaktzelion! des schaffenden 15. Jahrhunderts schon Wurzeln geschlagen, dass Conrad Celtes in Gemeinschaft mit Dalberg es fiir zeitgemiiss hielt, die zahlreichen Kräfte in einem Vereine zu sammeln, wel- inische Gesellschaft“ nannten. In dieser einflussreichen Gesellschaft wurde ausser der klas- sischen Literatur und der Handschriften, der Rhetorik, Poesie, Philosophie, Mathematik, Astronomie, Musik und den thümern besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Kaiser Sinan gab der Gesellschaft sogar ein Pri- vilegium gegen den Nachdruck für die von ihr heraus- gegebenen Werke. Auch übte sie unter sich eine Art Censur, indem jede Schrift eines Mitglieds von einigen erhalten musste. Eine der andern das Imprimatur üssten Zierden der Ges war ausser Heinrich von Bünau, Eitelwolf von Stein, Ulrich von r und Peutinger ein Mann, wel- Bestrebungen in unmittelbarer er steht. > der Freund und Landsmann ad Celtes, der durch seine Gehrke Ni Si von seinen Tegrin mun die kleineren, mehr (der 1513 verstorbene) Martin Pollich, von seinem Geburtsort, Melrichstadt in Franken, Dr. Mellerstadi genannt. Dieser gefeierte Dr. Martin Pollich ist der Ahnherr unsers grössten Floristen des Rheingebiets, des 1780 in einem Alter von 40 Jahren in Kaiserslautern Bi um Dr. Joh. Adam Pollich, von dessen Linie der letzte Sprosse als Pfarrer in Stromberg lebt, wäh- rend die fränkischeLinie dieser ächt deutschen gelahnes Familie noch in unserm Maingebiete, dem schönen Fran- ken, blüht. Solche Vorbilder, meine verehrten Freunde, — uns ae und stählen unsere Ausdauer. Wenden u zu den Naturwissenschaften, so finden wir, pas it Erfindung der Buchdruckerkunst dieselben ne zuerst im Rheingebiete Wurzel fassen mussten, wie s der in Mainz gedruckten Incu- nabel Ortus eins von Johannes de aus den Werken von en to ee Hieronimus Bock, naemonta kannt ist. Die Bheinländer a Braga eine besondere Vorliebe für die erhabenste, wahrste, Re über allen Partei stehende, alle Stände und je uba, damn z. B. n andern ore bewohnenden poe re ‘Orienten, $ so den Sie zu dass bei den von ihren |— in Nat s mich n ie gesehen zu rische 17. Jahrhundert wurde zwar Vieles zerstört und in seiner Entwickelung aufgehalten, allein der einmal über die ganze Welt ene freudig keimende amen konnte nicht me rstickt werden und ent- ee sich in der zweiten > Hälfte des 18. Jahrhunderts den herrlichsten Bäumen, welche vorübergehend pr kleinere oder grössere Stürme beschädigt, nun r Wurzeln die ganze Erde wie ein Netz umspinnen. In diese Zeit fallt, um nur zwei se eiai im Gebiete der »Pollichia* zu nennen, die Stiftung der eng aliinischen a zu Mannheim, dann der haft zu Kaiserslautern, sowie die Heraus- gabe der klassischen „Flora Palatinatus“ von Pollich. Am Anfange dieses Jahrhunderts entfaltete sich als Hauptheforderungsmittel für das Studium der Naturw schaften das Vereinsw ndung der Buch- unst, im zweiten Drittheil unsers Jahrhunderts zur grössten Blüthe. Die Gestaltung des ee unsers Jahrhunderts ist aber eine ganz an im 15., in welchem erst grosse Gesellse peste wie die aihe i paragon gestiftet wurden, aus welchen örtlichen, wie z. B. die zu Strass- ee M m) CR. # i SGD Ses rm burg, Schlettstadt, Wittenberg, Augsburg, Erfurt so zu sagen als Ableger der grösseren sich entwickelten. Die Wissenschaft war nämlich im schöpferischen Jahrhundert der Buchdruckerkunst bei so schwierigem Verkehr nur auf Wenige beschränkt, welche aus der Öde wie Riesen hervorragten und zu unendlichem Ruhme gelangten. So wurden auch anfänglich die Naturwissenschaften getrie- ben. Man richtete seine Aufmerksamkeit nicht auf das Gemeine, allgemein Verbreitete, sondern auf das Seltene, Aussergewöhnliche, Curiose. Deshalb hat auch die vor wei Jahrhunderten zu Schweinfurt, dem Geburtslande der Celtes und Pollich, gestiftete berühmte deutsche Akademie den Namen: „Academia ee eu Carolina Naturae Curiosorum“ angenom nders in unserm Jahrhunderte, in welchem die Geh be- sonders durch den an Verkehr, ee geworden ist. Es gibt nic ie hervorragen Männer, wie ehedem, re das Wissen ist auf zahl. Priester erg von men jeder auf seinem ach | Kräften hafft. a Vereine geben grossen Cen einer Menge grösserer oder rc Bezirke haben sich papes Vereine gebildet, aus Männern, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Natur in ihrer Garaiko aufs Gründlichste zu studiren, dem Gemeinen wie dem Seltenen gleiche PEERETREEEN zu schenken und die Gesetze der geographischen Verbreitung der pe ra = den Erdboden, ihre Kräfte und ihren zu studiren. Die sich so freudig entfaltenden Bee: Mathematik, Physik und Chemie, gehen mit den Netrwiisenichiltih Hand in Hand. In diesem Vereine herrscht diese, in jenem eine andere Richtung vor, so dass es nur wenige unserer rheinischen Vereine, ich möchte sagen keinen gibt, in welchem die drei Reiche gleichmässig vertreten wären. Fassen aber die Kräfte sä er rheinischen naturwis- sian Vereine zus n, so W Staunen gewahr, dass dieselben ein harmonisches ee darstellen, in welchem die erforschenden Kräfte -zu erforschenden Gegenständen in gleichem eat stehen, so dass die rheinische Naturgeschichte ein treues Bild des eigoewerggen Standpunkts der Naturwissen- schaft überhaupt ährt. In diesem Verhältnisse i die Nothwendigkeit einer Setar nigung sämmtlicher natur- bigs ee ine Vereine des Rheingebiets, so zu sagen in einem Brennpunkt, zur Herausgabe einer möglichst vollständigen Waisai kidi dei drei Reiche des Gebiets gegeben. Diese Vereinigung der en Vereine auf einem höhern Standpunkte soll, weit entfernt, irgend einen Verein in seiner Selbständigkeit zu stören oder gar zu mediatisiren, im Gegentheile dazu beitragen, dem- selben eine höhere Weihe zu geben und seine Wirksam- keit durch so zahlreiche, oe aan und befruchtende und zu vervollständigen. Wenn die einzelnen Vereine besonders den Zweck haben, die zerstreuten Kräfte zu sammeln, d zu beleben und dem Bescheidenen den Sprun den n zu erleichtern, ae ihn auf den Tummel- platz der selbständigen Fo ng bringt, so ist dies beim grossen rheinischen re im erhöhten Maasse der Fall. Die kleinlichen Persönlichkeiten a in kleineren Vereinen zuweilen vork n, weil d selben aus Menschen bestehen, ‘welche natürlich von menschlichen Schwächen nicht frei sein können, fallen im grossen Vereine weg. Hier dart keine Missgunst herrschen, welche weniger schaffende Kräfte den schaf- setzen. Die kleineren grossen als moralische Person, bereit der Wissenschaft Alles zu opfern. Wenn wi it zu bezweifeln ist, unser Unternehmen auf diese Art mit Besonnenheit is Werk setzen, so können wir des Erfolgs und des Danks der gelehrten Welt ge- wiss sein, wie die»Bonplandia“ so treffend angedeutet hat. Es wird nicht fehlen, dass unser rheinischer Verein ähnliche in anderen Gebieten ins Leben rufen wird, wie z. B. die rheinische Gesellschaft der Dalberge, Celtes und Pollich des 15. Jahrhunderts die danubische ver- anlasst hat. Bestehen dann in den natürlichen Gebieten unsers grossen deutschen Vaterlandes grössere Vereine, so werden dieselben in der zeitgemäss umzugestaltenden ehrwiirdigen deutschen Academia Caesarea Naturae Curiosorum ihren Vereinigungspunkt finden. Zum Be- schlusse schlage ich ie auf unser Banner die Worte zu setzen: „Mut Ausdauer“, und das glänzende Ziel, welches uns are wi, mit Gottes Hilfe, erreicht werden.“ Hierauf hielt Dr. Georg Friedrich Koch, Vorstand der botanischen Section der „Pollichia“, praktischer Arzt zu Wachenheim, folgende Rede: „Meine Herren! Seit längerer Zeit, ja zum Theile schon seit ven her, besteht im Reingebiets von Basel bis zum deutschen Meere eine Reihe von Vereinen, deren Zweck = en Ziel die des erwähnten Gebie ist; nicht erfolglos sick ihr Stre sehen wir seine Resultate theils in gediegenen Schrift- werken, theils in zum Theil a usgedehnten naturge- schichtlichen Sammlungen davon Kunde geben. I n it hat sich ein weiteres Bedürfniss geltend h keit nach einem gemeinsamen P risches Gemälde dieses schönsten te liches Handeln nicht wiedergekehrt, da machte sich dieselbe Idee auch wie- der geltend; ein Beweis von ihrer, das wissenschaftliche Bewusstsein durchdringenden K deutscher Arzte und Naturforscher trat Herr Dr. Wirtgen aus Coblenz als ihr Vertreter auf, aber in eingeschränk- ter Weise. Herr Dr. Wirtgen reflectirte nur auf eine Flora des Rheingebietes; die Versammlung, in welcher BENENNEN RN ee -—— 11... ; I FA En Wo er dies that, bestand nur aus Botanikern, auch war die Zeit zur alleine pg tony der angeregten Idee zu kurz zugemessen; so kam es, dass man seinem An- trage ohne Weiteres Le Herr Dr. Wirtgen begann alsbald mit rüstiger Thätigkeit Hand ans Werk zu legen, er setzte sich mit den einzelnen Vereinen und hervorra- genden Personalitäten in Correspondenz. Es sollte ein 8 bildet werden, welchem die Leitung und Durchführung des vorgesetzten Zweckes übergeben werden solle; ein ausführliches Programm über — und decke ge a wurde festgestellt u. s. w. — So vortrefflich d dem e ge Ziele vielleicht in vollster Weise s alles war, konnte es doch den vollen ifall der , Pollichia“ nicht erlangen; einmiithig sprach sich in ikama Ausschusssitzungen der Gedanke aus, rae bloss eine Flora des Rheingebietes, nein eine um- fassende Total-Naturgeschichte desselben soll es sein, nach der zu streben ist. Das an allen Arten von Naturkörpern so reich gesegnete Land verdient, wenn eins auf der Welt, gewiss eine solche Bearbeitung! Sollen wir hier noch Mehres zur Begriindung dieser An- forderung sagen? Gewiss nicht; denn kaum wird hie- gegen der leiseste Widerspruch ith erheben. Aber eine eh Frage muss erörtert werden: Werden wir im Stande sein, das grosse Ziel zu erringen? Die „Pollichia“ würde nimmermehr gewagt haben, als Ver- treterin des in Frage stehenden erhabenen Gedankens aufzutreten, hätte sie gewusst, dass ihre eigene Kraft als Hauptstütze desselben gelten müsse; aber sie hat sich im Rheingebiete umgesehen, ihre Blicke schweiften von Basel und Strasburg nach Karlsruhe, aan Mann- iesbaden, Hanau und dem herrliche Kräfte entgegen, die ihr den schönsten Muth n; auf ihrer Wanderung ging sie an mancher stillen Hütte vorbei, entfernt von den Heerden des wissenschaftlichen Lebens, aber in ihrem Innern erblickte sie oft die schönsten Sew er Musen. Nach solcher anderung verzagte die ,,Pollichia“ nicht, sie wurde fest entschlossen, Hand ans Werk zu legen; nicht wenig hob sie dabei der historisehe Gedanke, dass w Werk mit Lust und Eifer betrieben wird sich neu schaffen. Im Geist des Rheinländers ist ein Hauptzug der der Thätigkeit, des rastlosen Schaffens, in allen Richtungen des Lebens entfaltet sich derselbe; hat d ihm bei seiner geistigen Rüstigkeit der Weg dahin zu pe sein, hätzung, aber auch kein grundloses Zagen; be- Bis. wir, was Göthe schon vor langer Zeit gesagt: ur die ie Lumpen, sind bescheiden !« * Paris, 28. März. Am 22, März war die Faculté de Médecine um die Candi- daten zu wählen, die nn für den durch Richard’s Tod erledigten Stuhl‘ vorgeschlagen Ein ai en i | werden sollen. Die Wahi geschah durch geheime Abstimmung; 23 Mitglieder nahmen daran Theil. Bei der ersten Abstimmung erhielt Hr. Moquin- Tandon 10, Hr. Martins 10 und Hr. Payer 2 Stimmen; ein Zettel war weiss. Da keiner der Candidaten die Mehrheit hatte, ward ein Ballotage- Scrutin vorgenommen, in welchem Hrn. Moquin- Tandon 11 und Hrn. Martins 11 Stimmen zu- fielen; ein Zettel war wieder weiss. Da eine zweite und dritte Abstimmung dasselbe Ergeb- niss lieferten, erklärte Hr. Paul Dubois, Dekan und Präsident, dass er für Hrn. Moquin ge- stimmt habe und dass er glaube, dass seine Stimme als Präsident der Wahl den Ausschlag geben solle. Eine sehr hitzige Erörterung erhob sich bei dieser Erklärung; mehre Mitglieder verlangten, dass, da beide Candidaten eine gleiche Anzahl Stimmen erhalten hätten, beide ex aequo vorgeschlagen würden; sich auf ähnliche frühere academische Fälle stützend, stiessen sie die Ana- logie zurück, die man zwischen einem Concurs und einer Vorschlagung aufstellen wollte, sowie auch die Meinung, des Präsidenten Stimme ge- nüge, den Ausschlag zu geben. Eine geheime Abstimmung ward verlangt, um diese Frage zu lösen, und die Mehrzahl erkannte zu, die Stimme des Präsidenten sei überwiegend. Es ward also entschieden, dass Hr. Moquin-Tandon als erster Candidat vorgeschlagen werde. Eine andere Abstimmung ward sodann vorgenommen für die Wahl des zweiten Candidaten. Von 21 Stimmenden fielen Hrn. Martins 19 Stimmen zu, Hrn. Payer 2. Bei der Abstimmung für die Wahl des dritten Candidaten erhielt Hr. Robin, schon Qyrégé der Facultät, eine grosse Mehrzahl. Die Vorschlagungs-Liste ist also folgende: 1) Hr. Moquin-Tandon; 2) Hr. Martins; 3) Hr. Robin. Die übrigen Can- didaten waren die Herren Payer, Hoefer, Zestiboudois und Chatin, Professor der Bo- tanik an der Ecole de Pharmacie. Hr. Martins soll, wie man sagt, seine Candidatur zurück- genommen haben. kd — Als letzthin Bolle das traurige Bild schen Inseln darstellte, glaubte er wol nicht, wie bald auch er dieses schreckliche un theilen würde. Laut seinem letzten Briefe von der Insel Brava vom 24. Januar war er wol jeglicher Gefahr glücklich entronnen; aber die ry —.- De yD Folgen der Krankheit dauern leider, besonders „Seit 4 Wochen,“ sagt er, „schreitet meine Genesung kaum merklich vor. Eine ausser- ordentliche Schwäche lähmt jede meiner Bewe- gungen. Auf einen Stock gestützt, einem Greise gleich, schleppe ich mich mühsam daher; ein viertelstündiger Spaziergang ist für mich ein weiter und mühevoller Ausflug.“ Er will jedoch noch einige Wochen abwarten und dann erst, wenn ihm seine zu langsame Genesung nicht gestatten sollte, der Wissenschaft, der auch er beinahe als Opfer fiel, weitere Dienste zu lei- sten, nach Europa zurückkehren. — Dr. John Lindley ist von der hie- sigen Akademie der Wissenschaften einstimmig zum correspondirenden Mitgliede der Section für Ackerbau ernannt worden. * Paris, 2. April 1853. Ein folgender Brief von Dr. Bolle von St. Vincent (Cap Verd) vom 12. März lässt uns seine glückliche Rückkehr daselbst wissen. eine Genesung schreitet ihren langsamen, jedoch sichern Gang vor. In dem milden und reinen Klima der canari- schen Inseln hofft er seine Gesundheit voll- ommen herzustellen und dann nach Europa zurückzukehren. Eine neue Sendung Cap Ver- discher Pflanzen ist wohlbehalten in Paris an- gelangt. Briefkasten. Beiträge für die pit parea iE Paes, gr auf Ver- langen anständig honorirt und kön n allen euro- päischen Sprachen abgefasst ea alle inen jedoch nur deutsch, und müssen entweder dem Haupt-Redacteur (Berthold Seem ew, near London) oder dem Verleger er an re erde Unbrauchbare Auf- sätze werden nicht zurück erstattet; ‘Mittheilungen, welche nicht mit dem Namen und der Adresse des Verfassers ver- sehen sind, — obgleich dieselben zur Veröffentlichung nicht nöthig, da wir alle verge twortlichkeit au nehmen, bleiben ae hte W. Die wi Nannary — Wurzel Abysinische Volksheilmittel, Empfeh- lung etc. müssen leider wegen Mangels an Raum bis zu einer der nächsten Nummern zurückbleiben Schultz Schultzenstein.. Die Abdrücke Ihrer beiden Aufsätze | schen Gartenbau — Verhandlungen sind uns | | mitgetheilt werden wird. aus der chy zugekomm Cassial. Dank fiir die rasche Ubersendung der Artikel. Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. | A mr nn i Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie der Naturforscher. Neu aufgenommene Mitglieder. Am 2. Januar (1853) wurden zur Feier des Stiftungstages der Akademie zu Mitgliedern er- nannt : Herr Stadtphysicus Dr. Böcker zu Bonn. Herr Dr. Erlernmeier, Director des In- stituts für Hirn- und Nervenkrankheiten zu Ben- dorf bei Coblenz. Herr Edward Newman, Präsident der ento- mologischen Gesellschaft, Mitglied der Linné’- schen und zoologischen Gesellschaft zu London, der entomologischen Gesellschaft zu Paris etc. err Dr. Siemers sen., praktischer Arzt zu Hamburg. Herr Pfarrer Vortisch zu Satow im Gross- herzogthum Mecklenburg. Herr Dr. Wagener, praktischer Arzt zu Berlin. Tod eines Adjuncten der Akademie. Am 13. März Morgens gegen 7 Uhr starb zu Bonn im 80. Jahre seines rastlos thätigen Lebens der Königliche Geheime Hofrath und Professor der Medicin, Dr. Christian Friedrich Harless, Senior seiner Facultät und Jubilar. Die Akademie der Naturforscher verliert mit ihm ihren ältesten Adjuncten, die Heilkunde eines ihrer gelehrtesten Mitglieder, dem auch die verdiente Theilnahme seiner Zeitgenossen zu Theil wurde. Die A demie wird in einem der nächsten Bände ihrer Nova Acta seine Biographie zu liefern bedacht sein, welche dann auch in diesem unserem Blatte — SS ee Anzeigen in die Bonplandia werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. Sobald eine grössere Anzahl ein- gegangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere Beilage gegeben. NEW WORKS. Published by Reeve and Co., 5, Henrietta Street, Covent Garden. With Tinted ge and a New Map by Petermann, 2 vols. övo, cloth, price 21s. “NARRATIVE of the VOYAGE of H. M. S. HERALD, and of Captain heal Kellett, R. N., ur ing, the Years 1845-51; being a Cireum navigation of pene be, and Three rial to the Arctic Regions in Search of Sir John Franklin. Nat. Curiosorum, Naturalist of the Expedition. Seemann, while abstaining from all — colouring, describes the various scenes in his long voyage varied his ith is narrative is ‚once instructive and pleasing.“ — Athen With Tinted Lithographs, and or co by Arrowsmith, 1 vol. 8yvo, WESTERN HIMALAYA ac Tina, the rg , M.D., Assistant-Surgeon, Bengal w more valuable volumes of travels t of the =. of sound observation in which it is written.“ — Athenen „The ed of researches such as Dr. Thomson’s forms a subject hil — rege which c l regard yh i me poy its value n cease to s the oe “of all true knowledge.“ Parente le. With 24 Vignettes, by George Cruikshank, 12mo, price 8s. TALPA; or the Chronicles of a Clay Farm. By ee B: »The book is as amusing as a nov wg “— Atheneum. »This is a rare little volume. We don’t know which to admire most, the arte s were or es wisdom.“ — Era One vol. crown 8vo, ee 6s. aia zu RE-GROUNDS; or, Practical tes on Country Residences, Villas, Public Parks and Gardens. By CH: CHARLES H. J. SMITH, Landscape- Gardener and Garden Architec t, Fellow of the Royal ore sevice of Arts, Caledonian Horticultural »The author gives the result of “pan twenty years’ study and observation in a methodical form and practical style. ere seems to have been chiefly his great text- book, and the ae Sone of a man = Hoong | and taste is okarpnhlihr € valuable.“ Aberdee nal. » The character of this un is an practical, from the opening hints upon the house and to the closing En about the arboretum and the re “ — Spectat With 20 Plates, 21s. plain; 32s. 6d. coloured. FLORA of NEW ZEALAND. By Dr. J. D. Hooker, F.R.S. To be completed. in Five Parts. Part 3 just published. POPULAR NATURAL HISTORY. nA popular series of scientific treatises, which, from the simplicity of their style, and and correctness o er a celebrity beyond that of modern cheap works.“ — Liverpool Sind. nA series published by Messrs. Reeve exceedingly a adapted for winning the re and pie | e observation towards natural obje — Atheneu Popular HISTORY of BRITISH ZOOPHYTES. By the ne SBOROUGH. Twenty ee: Ben u coloured. [No ady. Popular ‘SCRIPTURE ZOOLOGY; o qe of ned in the Bil. By MARIA the Animals mentio E. CATLOW. Sixteen Plates Popular HISTORY of BRITISH ak ragen all THOMA MOO 10s. 6d. co se Popular HISTORY of MOLLUSCA; or, Shell and their Animal Inhabitants. By MARY ROBERTS. With Eighteen Plates by Wing. 10s. 6d. coloured. _ SS whe um. eo of WERBY. oe HISTORY of — SEAWEEDS. By the Rev. Dr. LANDSBOROUGH. Second Edition. Wiki a dati-tw'o lates by Fitch. 10s. 6d. coloured. Pagol FIELD BOTANY; a Familiar History of Plants. B GNES Bern böser Edition. With Twenty Plates. . 6d. Popular HISTORY of Te By er White, With “gem Plates = - Waterhouse Baking, F.L.S . 6d. colou Popular BRITISH sunensolact, comprising all » BIRDS. By P. H. GOSSE. With Twenty Plates. s. 6d. coloured. Popular BRITISH ENTOMOLOGY: a Familiar Bean! sects. By MARIA E. CATLOW. Seco anion. With Pea Plates by Wing. 10s. coloured. Druck von August Grimpe in Hannover. . 6d. colonred. —no „Nunquam otiosus.“ Es, 3 f aa = i a] | wiliam een r \ Preis des Jahrg. 31] 3af., T 1 ae nrie cat tad Street, i Redacteur : Ze itschrift Verleger: Berthold Seemann i ‘ Car! snes ae in fondon. für angewandte Botanik. in Gannover | ' 4. Jahrgang. Hannover, 1. Mai 1853. No: 40. T Inhalt: Die Museen für angewandte Botanik. Droguen, welche zu Aden in aren im Handel vor- | kommen (Schluss). — Vermischtes (Surrogat fiir Pferdehaar: Berberin in Menispermum fenestratum — Zeitung | (Deutschland; Italien; erösbriläniien). _ en asten. — Amtlicher Theil (Beschluss der ee die Sinlthadhia's Institution zu Washington betreffend). — Anze Die Museen fiir angewandte Botanik. höchst nachtheilige Wirkung geäussert, die be- Pr sonders in solchen Ländern gefühlt wurde, wo Wenn auch zugestanden werden muss, dass | das unpraktische Wesen am grellsten hervortrat. der Entzweck alles Wissens die Befriedigung jenes | Daher kam es denn auch, dass gerade in Eng- unersältlichen Dranges nach Wahrheit, welcher | land, wo der Krebsschaden sich in seiner gan- in uns liegt, ist, so hat doch die Wissenschaft noch | zen Grösse zeigte, zuerst ein Mittel gefunden einen andern Beruf: ihre Kräfte auf das tägliche | wurde, denselben wenigstens theilweise zu heilen. Leben anzuwenden, das irdischeWohl derMensch- | Sir William Hooker, der schon seit dem heit zu fördern. Die meisten Naturforscher er- | Beginn seiner wissenschafllichen Laufbahn sich kennen jedoch nur theilweise diese letztere Auf- | der angewandten Botanik geweiht, kam vor eini- | gabe; sie untersuchen zwar den äusseren und | gen Jahren auf den Gedanken, alle Pflanzen- | inneren Bau der Gesteine, Pflanzen und Thiere, | erzeugnisse, die der menschlichen Gesellschaft ' sie bauen Systeme auf und reissen sie wieder | nützlich oder schädlich sind, so wie alle Manu- | nieder, sie wechseln die Namen der verschie- | facturen, welche unmittelbar aus vegetabilischen denen Naturgegenstände, wie es ihnen gerade | Stoffen verfertigt werden, in ein Museum zu die Laune, die Eitelkeit oder die Überzeugung | sammeln. Diesen Gedanken hat er mit bewun- eingiebt; allein hier bleiben sie stehen, und wenn | derungswerther Ausdauer im Garten zu Kew | sie Fragen, die ins tägliche Leben eingreifen, zu | zur Ausführung gebracht und dadurch auch an- beantworten ersucht werden, wenn sie ihren | derwärts ähnliche Anstalten ins Leben gerufen; Rath ertheilen sollen, da wo er der Gesellschaft | im britischen Museum zu London, im botanischen | von Nutzen sein könnte, so müssen sie beschämt | “Garten zu Edinburgh, ja, wir freuen uns hin- | ihre Unkenntniss gestehen. zufügen zu können: auch an manchen Orten Die Botaniker werden vorzugsweise und nicht | Deutschlands ist man damit beschäftigt, Museen ganz mit Unrecht angeklagt, die praktische Seite | für angewandte Botanik einzurichten. ihres Studiums Verkachlässigt zu haben. Erzeug- Der Vortheil, der schon jetzt aus diesen An- nisse, die im Handel, in den verschiedensten | stalten entspringt, ist demjenigen recht einleuch- Goab eine hervorragende Stelle einnehmen, | tend, welcher den Besuchern derselben einige | Thatsachen, welche seit grauer Vorzeit einen | Aufmerksamkeit widmet. Kaufleute, Fabrikanten, | bedeutenden Einfluss auf die Menschheit aus- | Mediciner, Pharmazeuten, Reisende, alle scheiden | geübt haben, sind ihnen entweder nur ober- | mit der Überzeugung, dass die Botanik doch viel | flächlich oder gar nicht bekannt. Die Folge | nützlicher ist, als man es gewöhnlich zu glauben | dieses Umstandes hat auf die Stellung der Pflan- | geneigt ist. Man lasse nur erst diese Museen | zenkunde den anderen Zweigen der Wissenschaft | allgemeiner und reichhaltiger sein, als sie es | _ gegenüber und auf den Rang, welchen die Bo- | gegenwärtig sind, und es wird nicht an Mitteln | { tanik in der Gesellschaft selbst einnimmt, eine | fehlen zu beweisen — was jeizt durch Worte à ajya eee E a SB Iw ED —— geschehen muss —, dass die Botanik nicht blosse Spielerei einiger Hitzköpfe ist, sondern dass die Gewächse und deren Kunde einen mächtigen Einfluss auf die Bildung, das Wohl und den Charakter der Völker ausüben, dass ohne Pflanzen kein Leben, ohne Botanik keine Civilisation möglich. Droguen, welche zu Aden in Arabien im Handel vorkommen. (Schluss. ) Sanguis Draconis oder Drachenblut ist in Südarabien und Socotora wie auch bei den Somaulis unter dem Namen Dam-el-achawein, d. h. das Blut der beiden Brüder, bekannt. Auf der Insel Socotora wächst der Baum, von dem es kommt, in üppiger Fülle, nebst der Pflanze, die das Aloe liefert. Es wird ebenfalls in Hadra- mant und auf der Ostküste von Afrika gefunden, obgleich aus den letztgenannten Gegenden wenig davon ausgeführt wird, da die Eingebornen ent- weder mit seinem Gebrauche und Werthe un- bekannt, oder zu nachlässig und träge sind, es zu sammeln. Drachenblut, Aloe, Orseille und Ghee oder flüssige Butter bilden die hauptsäch- lichste und beinahe einzige Ausfuhr von Socolora. Sie werden gewöhnlich von den Baggalas und den Schiffen der Eingebornen abgeholt, die jähr- lich im Februar vom Persischen Meerbusen dort- hin zu kommen pflegen, nachdem sie die haupt- sächlichsten Städte an der Südküste von Arabien berührt haben. Sie führen Datteln mit sich (die als Stapelwaare dienen), kleine Paquete von Zeug, Reis, Zucker und Eisen, und alles dieses wird gegen einheimische Producte eingetauscht.: Die Fahrzeuge gehen dann nach Zanzibar, wo sie die in Socotora erhaltenen Artikel abseizen, die von dort nach den Indischen Märkten ver- schift werden. Dann kehren sie gewöhnlich im April zurück, mit Korn und anderen Waaren beladen, und besuchen für den gewöhnlichen Tauschhandel mehrere der Städte an der Arabi- schen Küste und erreichen den Meerbusen etwa Ende Mai. Ein Marine-Officier yon grosser Er- fahrung ‚benachrichtigt mich, dass, während er in der Rhede von Maskat vom 21. November bis 10. December 1835 yor Anker lag, er aus der Anzahl einheimischer Fahrzeuge, die jenen Hafen passirten und nach Westen segelten, an maeneene a T ir Grösse von 50 bis 252 Tonnen variirend, be- rechnete, dass die Dattel-Ladungen sich auf wenigstens 12,880 Tonnen beliefen. Diese That- sache allein zeigt, dass ein ausgedehnter Handel zwischen dem Persischen Meerbusen, Südarabien, Socotora und Zanzibar getrieben wird. Bis jetzt ist wenig Drachenblut nach dem Markte von Aden eingeführt; doch, wie schon in Bezug auf andere, in. dieser Gegend häufige Artikel bemerkt wor- den ist, scheint nur die Nachfrage zu fehlen, um reichliche Lieferungen herbei zu ziehen ?°). Dugga-Boot oder Dagaboot, eine offici- nelle Wurzel, die auf der Somauliküste wächst. Die Eingebornen jenes Theils von Afrika ge- brauchen sie beinahe für jedes Übel, aber nament- lich für Leibweh, Appetitlosigkeit und Schwäche nach Fiebern. Hiernach sollte ich denken, dass es ein mildes Tonicum ist; aber weiter als diese ober- flächliche Kunde ist mir nicht bekannt, was die wohlthätigen Eigenschaften der Wurzel sind ?'). Korarima Cardamom (Pereira) ??), Kheil oder Khil der Araber. Die Frucht wird auf dem Markte von Mussowah angetroffen, von wo ich eine bedeutende Quantität zur Probe erhielt. Jede Frucht ist durchlöchert, wahrscheinlich, um wäh- rend des Trocknens an einer Schnur aufgehängt zu werden. Dieser Artikel könnte im Über- fluss angeschafft ve; wenn im Handel Nach- frage dana un wäre ??). s oder Waras, ein rothes Pulver, das ieee als Farbe benutzt wird, ist *°) Lieut. Wellstead erwähnt, dass er Drachenblut in Siidarabien so gut wie in Socotora einheimisch ge- funden habe. Als den Baum, der es liefere, giebt er Dracaena draco an, und nach seiner Beschreibung scheint dem auch so zu sein. Siehe Travels in Arabia, by Lieut. J. R. Wellstead, F. R. S., London, 8vo, 1838, vo - Mr. Vaughan’s Probe von Drachenblut aus Socotora zu untersuchen, ist mir noch nicht vergönnt gewesen. D. Hanbury. 2*1) Mr. Vaughan hat diesen Artikel in „The Lancet“, 10. Jan. 1852, p. 41, erwähnt. Eine Probe davon, die ich seiner Güte verdanke, besteht aus geraden, harten, drahtähnlichen Stöcken; 6 bis 18 Zoll lang und von der Dicke eines Bindfadens bis zu der einer Gänsefeder variirend ; äusserlich mit einer dünnen röthlich-braunen Rinde bedeckt, inwendig weisslich. Diese Substanz hat nur wenig Geschmack und Geruch. D. Hanbury. 22) Elements of Materia Medica and Therapeuties, vol. IH, p. 1136 (Ausgabe von 1850). #8) Teh verdanke Mr. Vaughan eine reichliche Probe von diesem seltenen Cardamom. D. Hanbury. und schöne a Se Eh ` ~, u ore Ati Ms. ie $$$ Fi m mn das Product einer dem Seham ähnlichen Pflanze. Es wird mir mitgetheilt, dass die Pflanze etwa fünf Fuss hoch wird, und dass sie mehrere von einander getrennte Trauben oder Büschel von kleinem runden Samen trägt, die mit einer Art von Pollen oder Mehl bedeckt sind; dieses, durch sanftes Reiben oder Schütteln von den Samenbüscheln entfernt, macht die Farbe aus; der Samen wird nachher weggeworfen. Zwei Arten von Wurrus werden nach Aden zu Markte gebracht. Das beste kommt aus dem Innern, vorzüglich von den Städten O Badan und Gebla und den Districten von Yaffaee und Jebel Rudfan. Eine zweite Art, die von den Somaulis der ge- genüber liegenden Küste gebracht wird, kommt aus der Nähe von Hurrer. Dies wird nicht so hoch geschätzt und nicht so theuer bezahlt, wie die andere Sorte. Eine beträchtliche Menge dieser Farbe, finde ich, wird nach Bombay ausgeführt; es wird hauptsächlich von den Be- wohnern von Surate gebraucht, um ihren sei- denen Stoffen, die von den einheimischen Da- men sehr viel getragen werden, eine hell- braune Farbe zu verleihen. Ich glaube, dass Wurrus nur für Seide, und nicht für baum- wollene oder wollene Stoffe gebraucht wird. Ausserdem, dass die Araber in dieser Gegend es zum Färben gebrauchen, indem die davon hervorgebrachte Farbe hoch geschätzt wird, für 12 Dollar per Unze verkauft, “und der Mus- benutzen sie es auch als eine innerliche Me- dizin bei Aussatz, und äusserlich in Lösung zum Waschen, um Sommersprossen und Pusteln zu entfernen. Viel von diesem Farbstoffe kommt nach dem Persischen Meerbusen, wo es unter dem Namen Asberg bekannt ist. haben die Somaulis eine Quantität zum Verkaufe gebracht, aber es sind noch wenige Käufer da®®). Zibeth. Zwei Arten von Zibeth, resp. be- kannt unter den Namen Zanzibar- oder Sowhale- Zibeth und Mussowah- oder Abyssinischer Zibeth, finden sich im Bazar von Aden. Eine bedeu- tende Quantität von diesem stark duftenden Parfüm wird jährlich zum Verkaufe nach Aden gebracht, da unter den Arabern im Innern, die es sehr hoch schätzen, stets Nachfrage danach stattfindet. Es wird hauptsächlich von den Weibern gebraucht, die es als das Non plus ultra von Eleganz und gutem Tone ansehen, stark damit parfümirt zu sein, besonders bei feierlichen Gelegenheiten und wenn sie in Gesellschaft gehen, so dass der Duft für die Geruchsnerven eines Europäers oft weit stärker ist, als er wünschen möchte. Die Männer parfümiren nur ihre Turbane ein wenig, und — als eine ausgemachte Regel — keinen an- dern Theil ihrer Kleidung. Ich glaube, dass sehr wenig Zibeth von hier zur See ausgeführt | wird, da beinahe Alles ins Binnenland geht oder von den Arabern in Aden gebraucht wird. Ich finde, dass es bei den Eingebornen Indiens, die dieses Parfiim im Kleinen verkaufen, keine un- gewöhnliche Sitte ist, es mit Colophonium und | mit dem Fleische der Pisangfrucht zu verfälschen. | Der Zanzibar- oder Sowhala-Zibeth wird hier sowah oder Abyssinische Zibeth für etwa 1 Dollar | per Unze. Zibeth wird in grossen Büffelhörnern, | jedes 2—3 Pfund von dem Parfüm enthaltend, Wurrus wird | in Aden für etwa 24 Rupeen per Maund ver- | kauft; aber die schlechtere Afrikanische Sorte komm in uf etwa 17 bis 18 Rupeen per | ; pe r E | kannt, dass es von den Arabern dieser Gegend als Arzneimittel gebraucht wird; aber es bildet _ häufig eine Ingredienz bei den aphrodischen Reiz- Maund ?* Orseille, Shenneh genannt, ist in den hie- sigen Gdgenien im Uberflusse vorhanden. Auf | der Somauli-Kiiste kann man sie in jeder be- | liebigen Quantität finden, aber nicht so gut als in Aden und in der Nähe von Mocha. Kürzlich **) Wurrus, wovon Mr. Vaughan zwei gey übersandt hat, ist ein ‚ rothes, körniges, sa artiges Pulver, mit kleinen Bisshatüsken von a, Blättern etc, untermengt. Ich vermuthe, dass es Nie- uhr’s Uars ist, welches er erwähnt als „eine Pflanze, in Oman ausgeführt wird.“ ion de l’Arabie, Amsterdam et Utrecht, 1774, 4to, p. 133. D. Hanbury. zum Verkaufe gebracht. Ambra. Kleine Quantitäten von dieser Sub- stanz werden auf der Arabischen Kiiste gesam- melt und nach Aden gebracht, wo es zu 95 Rupeen per Pfund verkauft wird. Es ist mir nicht be- mitteln, welche die Türken brauchen. 25) Proben von Orseille von drei verschiedenen ` | Qualitäten sind von Mr. Vaughan nach England über- die zum Rothfärben gebraucht und in Menge aus Mocha | De sandt worden, nämlich: 1) Shenneh von Socotora, erste Qualität. Besteht aus Rocella fuciformis, De Cand. 2) Shenneh von Socotora, zweite Qualität, aus Rocella tinetoria, De Cand., Rocella fueiformis und (?) Parmelia perlata. 3) Orseille, in Aden gesammelt, ganz aus Rocella fuciformis bestehend. Ein Orseille-Fabrikant, der sie untersucht hat, findet, dass sie einen ganz an- sehnlichen Betrag von Farbestoff liefert. D. Hanbury. o> Ce eee i ' nn nn Š D> 92 Sumn-el-bahr, Seefett. Eine farblose Sub- stanz, die einen starken und sehr unangenehmen Geruch hat; sie wird häufig in grossen Massen, bisweilen bis 20 Pfund schwer, nach Aden ge- bracht. Sie wird, diese ganze Küste entlang, am Strande oder schwimmend auf der See an- getroffen. Allem Anschein nach ist sie das Pro- duct eines wallfischartigen Thieres, am wahr- scheinlichsten eines Wallfisches oder Delphins, von dessem Thran sie ein Theil zu sein scheint, der durch Herausfliessen eine grosse Menge der öligen Materie verloren hat. Die Proben, die . ich untersucht habe, bestanden hauptsächlich aus Faser-Zellgeweben, welche nur eine geringe Quantität von Spermaceti enthielten. Die Araber wenden es, über einem langsamen Feuer ge- schmolzen, als eine Salbe an, und halten es beinahe für das einzige Specilisdhe mre bei rheumatischen Leiden Perlen-Asche. ‘Bin unreines kohlensaures Kali in grossen, dunkeln oder ganz schwarzen, kreisförmigen Kuchen; es wird täglich nach dem Markte von Aden gebracht und vielfach zum Waschen von Zeug etc. gebraucht, da es viel billiger ist als Seife, und da es den hiesigen Dhobies (Wäschern) viel Mühe erspart, der sie sich in der Regel nicht besonders gern unter- ziehen. Das Holz, welches dieses kohlensaure Kali liefert, wächst in der unmittelbaren Nähe von Aden, und der Verbrennungsprocess geht beständig vor sich, die nördliche Küste des Hafens entlang. Ich finde, dass die Wäscher in Aden etwa 2 Rupeen für jeden Kuchen bezahlen. James Vaughan. Vermischtes. at für Pferdehaar. Tillandsia usneoi- des L., eine in den südlichen Staaten der Nordamerika- s. w., sehr Bäumen massenhaft schmarotzende Bro- meliacee, wird in neuerer Zeit in ganzen Schiffs- ladungen such Europa gebracht und von Sattlern, Tape- der Centner nevis se on während eine piika Quan- haaren, sind aber bei weitem weniger elastisch lassen sich selbst von einem Laien augenblicklich da- durch unterscheiden, dass sie in regelmässigen Zwischen- räumen knotige Auftreibungen (Stellen, wo Blätter ge- sessen haben) zeigen und beim Verbrennen den bekannten, allen animalischen Substanzen eigenthümlichen Geruch nicht verbreiten. Dr. Walpers. Berberin in Menispermum fenestratum. Bekanntlich wurde bereits vor vier Jahren die Ent- deckung gemacht, dass Berberin auch in Coceulus pal- matus vorhanden sei, und es e als Beweis der richtigen Ansicht Bartling’s angesehen, der die Ber- berideen und Menispermeen für nahe verwandt erklärte und in einer Classe, von ihm Coceulinae re ver- einigte. Berberin — welches nicht zu wechseln mit Bibirin (Nectandra Rodiaei) — ist jetzt am von J. D. errin,in Menispermum fenestratum entdeckt worden, und somit hätte Bartling’s Ansicht wiederum eine Bestätigung erfahren. - Å —— ee Zeitung. Deutschland. Göttingen, 18. April. Prof. Grisebach’s „Commentatio de Distributione Hieracii generis per Europam geographica (Göttingae. 4to)“, sowie dessen „Bericht über die Leistungen in der geo- graphischen und systematischen Botanik während des Jahres 1850“ haben soeben die Presse ver- assen. — Das hiesige Universitäts- Herbarium ist jetzt nach dem botanischen Garten gebracht und Dr. Lanzius-Beninga als Conservateur des- selben angestellt worden. Deidesheim, 18. April. Hr. Berthold See- mann wurde am 5. März als Ehrenmitglied der »Pollichia“ aufgenommen. Italien. + Florenz, 17. März. Ich habe dieses Mal nur wenig mitzutheilen. Keine neuere Schriften sind mir zugekommen ausser einigen Abhand- lungen über die Weinkrankheit, die noch immer die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Eine dieser Abhandlungen ist von einer Commission, welche von den Behörden des Be- zirkes Calatagirone in Sicilien ernannt wurde, um die Ursache des Ubels zu ergriinden. Auch in der Februar-Sitzung der Academia dei Geor- gofili hieselbst wurden verschiedene Aufsätze über die Weinkrankheit verlesen; der bemer- kenswerlheste in botanischer Hinsicht war der Adolf Targioni’s, worin der Verfasser sich bemühte zu zeigen, dass die verschiedenen Pilz- arten der Gattung Oidium nur Bildungen (For- a ae os — er ) ~/ C men) von Erysiphe seien. Ohne mir ein Urtheil über diesen Gegenstand anmassen zu wollen, will ich nur bemerken, dass die Beweise, auf welche Hr. A. Targioni seine Muthmassungen stützt, mir ungenügend erscheinen. Man sagt, Prof. Sanguinetti habe seine Stelle als Director des botanischen Gartens in Rom aufgegeben, würde jedoch seine Lehrstelle an der dortigen Universität beibehalten. Man hört ferner von Rom, dass der dortige Stadt- rath, Herr Vescovali, mit Hülfe eines franzö- sischen Gärtners die Pincianische Promenade wieder bepflanzt und zwar mit allen ausländi- schen Bäumen, welche das Klima Roms ertragen können. Jeder Baum wird mit seiner botani- schen Benennung, sowie mit Angaben über sein Vaterland versehen werden Dr. Gibson, Director des botanischen Gar- tens in Bombay, verweilte auf seiner Rückreise nach Ostindien einige Tage hier in Florenz. Ein Bildniss Prof. Parlatore’s, welches im Handel für etwa drei Franken verkauft wird, ist soeben erschienen. Da es von einem sehr geschickten Künstler verfertigt wurde, so ist die Ähnlichkeit des Bildes mit dem Original sehr gross. Grossbritannien. London, 20. April. Die erste allgemeine Sitzung des bereits (Bonpl. Jahrg. I. pag. 41) erwähnten „Phytologieal Club“ fand am 7. Marz Statt. Herr Robert Bentley, der zum Präsi- denten erwählt worden war, hielt eine ziemlich lange Eréifnungsrede, die als Programm der Ge- sellschaft angesehen werden kann. Aus dersel- ben geht hervor, dass der „Phytological Club“ in genauer Verbindung mit der „Pharmaceutical Society“ steht; dass derselbe den einheimischen medieinischen Nutzpflanzen besondere Aufmerk- samkeit zu widmen gedenkt, um falls in Kriegs- zeiten die Zufuhr auswirtiger Droguen verhindert wird, der englische Surrogate aus der britischen Flora entlehnen kann; dass die Gesellschaft besonders zu er- forschen bereit ist, welche Gegenden die beste Qualität bestimmter Kräuter etc. liefern, da es als erwiesen zu betrachten, dass Klima, Boden und Standort einen entschiedenen Einfluss auf die Güte der Droguen ausüben; dass der Austausch von getrockneten Pflanzen zwischen den Mitglie- dern einer der Hauptzwecke der Gesellschaft ist, und dass der „Phytological Club“ bereits mk Pharmaceut die nöthigen | Binnen —rn den Tod eines seiner Vice-Präsidenten, Dr. Jonathan Pereiras, einen herben Verlust er- litten hat. — Somit hätte denn London drei bo- tanische Gesellschaften; man muss nun abwarten, von welchem Erfolge die Bestrebungen dieser neuen begleitet sein werden. — Dr. Eduard Vogel soll indirekten Be- richten zufolge in Tripoli angekommen und dort genöthigt sein, zwei Monate zu verweilen, ehe er seine Reise in das Innere Afrika’s antreten kann; direkte Nachrichten von ihm sind noch nicht in London eingetroffen. — Das dritte Heft von Lindley's „Folia Orchidacea*, die Fortsetzung von Epidendrum enthaltend, ist soeben erschienen; die neue (dritte) Auflage von Lindley’s „Vegetable King- dom“ wird jedoch erst in 6 bis:8 Wochen aus- gegeben werden können. — Herr Berthold Seemann ist am 12. April von seiner Reise nach Deutschland zurückgekehrt. — Dr. Nees von Esenbeck hat einen Brief an den Redacteur des „Phytologist“ gerichtet, in welchem er demselben seinen Dank ausspricht für die Wärme, mit welcher er seine Sache vertheidigt hat. „Sie waren derjenige,“ heisst es in dem Schreiben, „welcher zuerst die Sympathie hervorrief, die mich dem drückendsten Mangel entriss. Nachdem Sie meine Sache vertheidigt, liessen mir auch meine alten Freunde Brown, Hooker und Wallich Hülfe angedeihen; aber Sie haben das Verdienst, zuerst meine unglück- liche Lage richtig erkannt und mir Unterstützung zu rechter Zeit angedeihen gelassen zu haben.“ — Im Allgemeinen, können wir hinzufügen, hat das Schicksal Dr. Nees von Esenbeck’s in Grossbritannien grossen Antheil erregt. Kaum eine Zeitschrift, von der grossen Weltzeitung „The Times * bis zum kleinsten Winkelblatte, hat verhehlt, ihr Bedauern über die missliche Lage dieses grossen Gelehrten auszusprechen, um seinen Verdiensten um die Wissenschaft die gebührende Anerkennung zu zollen. — Die hiesige „Ray- Society“ veranstaltet gegenwärtig eine englische Übersetzung von A. Braun’s „Die Verjüngung der Pflanzen.“ Briefkasten, In a letter addressed to you we have + Flo endeavoured to refute the charge which yon bring against us and to show that we are not so much in fault as you are inclined to to think. Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. ut - apd oe a 94 Amtlicher Theil. Bekannimachungen der K. L.-C. Akademie er Naturforscher. Beschluss der Akademie, die Smithsonian Institution zu Washington betreffend. _ Die Akademie wünscht, dieser in ihrer Art einzigen und grossartigsten literarischen Anstalt, welche neben ihren eignen ausgezeichneten und ‘kostbaren Arbeiten („Smithsonian Contributions to Knowledge“, bis jetzt 4 Bände in 4. mit vielen Kupfertafeln) sich noch durch die freigebigste und uneigennülzigste Verbreitung der ganzen natur- und staatswissenschaftlichen Literatur Nord-Amerikas um alle Gelehrte der Welt hohe Verdienste erwirbt und der sie selbst schon seit TA die reichsten literarischen Geschenke akt, für welche sie in der vollständigen be ihrer eignen Productionen noch kein Ibst befriedigendes Aequivalent erblicken kann, auch noch auf einem andern Wege wenig- stens ein Zeugniss ihrer Dankbeflissenheit und ihres guten Willens zu liefern, und hat daher beschlossen, an ihre Mitglieder und Correspon- denten folgenden Aufruf ergehen zu lassen. An die Mitglieder der Akademie und an alle Naturforscher und Ärzte. Indem die Smithsonian Institution zu Washing- ton die literarischen Güter Amerikas freigebig an die ganze übrige Welt vertheilt, hat sie sich unstreitig das Recht erworben, auch für ihre Bibliothek die gleiche Gesinnung und ein ähn- liches humanes Entgegenkommen von Aussen zu erwarten. Um ihrerseits einen solchen Ver- kehr mit jenem Institut zu fördern, erklärt sich die Akademie der Naturforscher bereit, Druck- schriften aller Art, welche auf dem genannten Gebiet erschienen ‘sind > oder erst erscheinen werden Fe grösseren oder kleineren Umfang, enden, 1 ältere und neuere akademische Schriften, Bi sie se x 3.2 A kataloge, Doubletten-\ theken, Jahresberichte gelehrter Gesellschaften, überhaupt wissenschaftliche Werke, welche der Verfasser oder Besitzer als Geschenk oder mit einem darangeknüpften Wunsche in die Hände jenes Instituts zu bringen wünscht und portofrei an die Akademie der Naturforscher in Breslau einliefert, in einer ihrer nächsten Sendungen an die Smithsonian Institution weiter zu befördern, wozu ihr der gelehrte Consul der vereinigten Staaten in Leipzig, Herr Dr. J. G. Flügel, seine Vermittlung zugesichert hat. Die Akademie wird den Empfang jeder, ihr in solcher Art anvertrauten Sendung sogleich durch einen, von dem Präsidenten unterzeichneten Schein beglau- bigen und die darauf erfolgenden Erwiderungen des Instituts, wenn sie an sie gelangen, von Zeit zu Zeit in diesem, Blatte bekannt maphen. Breslau, den 18. April 1853. Der Präsident der Akademie. r. Nees von Esenbeck. Als Zugabe für Diejenigen unter unsern Lands- leuten, welche zufällig noch nicht ganz bekannt mit der Geschichte und Stellung der „Smithsonian Institution“ sein sollten, theilen wir hier Einiges darüber anhangsweise mit. 1) Zur Geschichte des Ursprungs die- ses Instituts. Im Jahre 1839 bestimmte Herr James Smithson in London sein Vermögen, das sich auf 515,000 Dollars belief, für den Zweck: „dass dadurch die Vermehrung und Ausbreitung des Wissens geför- dert werde.“ führung seines Gedankens unter den Schutz des Congresses zu Washington, welcher durch seine Commission den Willen des Erblassers mit der Fundirung der „Smithsonian Institution“ ins Leben rief und die Aufgabe des Testaments in dem Stiftungsprogramm vom Jahr 1847 auf folgende Weise löste: „Die Vermehrung des Wissens“ soll von dem Institut erreicht werden durch Veranlassung von Nachforschungen in allen Richtungen der Wissenschaft; „die Ausbreitung des Wissens“ aber wird bewirkt durch die Her- ausgabe von Berichten und Verhandlungen über Erfindungen und Entdeckungen; diese Werke ‚ sollen. in Abtheilungen an Institute der Wissen- schaft und Kunst verschenkt werden.“ — Hieran schloss sich nun weiter die Verschenkung frem- der Werke, welche das Institut für diesen Zweck erwerben kann, und überhaupt die Idee der Ver- cu Ai c > Das Testament stellte die Aus- | —— nl, N a A ee mittlung eines fruchtbringenden, Verkehrs unter allen Mitbürgern der wissenschaftlichen Welt. 2) Um die Entwicklung der „Smith- sonian Institution“ und deren wunder- same Erfolge zu zeigen, geben wir hier aus der Leipziger Zeitung von 1852, Nr. 216, fol- gende Mittheilung des Herrh Consuls Dr. Fligel. »Noch ist kaum ein Jahr verflossen, seit in dieser Zeitung (NM. 225 von 1851) der Grossartigkeit und Frei- gebigkeit gedacht wurde, mit welcher die seit einigen Jahren in literarische Wirksamkeit getretene »Smithsonian Institution“ zu Washington sich bestrebt, Wissenschaft und Kunst zu fördern und amerikanische Erzeugnisse in diesen Zweigen zu verbreiten, und schon ist wiederum bei dem hiesigen nordamerikanischen Consul, Dr. J. G. Flügel, eine Sendung (die dritte) dieses Institutes ein- getroffen. Die Zahl der w ROBIN 9 Gesellschaften, Akademien, Bibliotheken ete., mit denen die »Smithsonian Institution“ verkehrt, hat sich seit pan Jahre wieder bedeutend vermehrt und beträgt erde, in Deutsch- land (mit Einschluss Österreichs) 68, in Belgien 8, in Holland = in Schweden 6, in Norwegen und Island 5, in Dänemark 4, in Russland 12, in der Schweiz 10, in Genie und Irland 59, in Frankreich 54, in Italien 25, in Spanien 4, in Portugal 1, in Griechen- land 1, in der Türkei I, in Afrika 3, in Asien 10 und in Nord- und Südamerika selbst über 250; zusammen also über 532, der einzelnen elehrten, denen sie ihre Schriften datonien,; denken. dli sten (à 5 Cubikfuss) verpackt sind und über 4250 Pfund wiegen. Nach Frankreich gingen 9 Kisten mit 109 Pa- keten; nach Grossbritannien 8 Kisten mit 154 Paketen; nach andern Theilen der Welt 4 Kisten mit 38 Paketen. Über den Inhalt der Pakete zu sprechen, gestattet hier der Raum nicht; nur so viel sei darüber erwä s dieselben, neben einer aa. Anzahl werthyoller, auf bien der er Regierung veröffent- Ir grösstentheils cht für den en bestimmter Werke aus den ra no Fächern d Wissenschaften, auch den zweiten (über 1000 Sei starken) Band des Prachtwerkes: »History, Condition and Prospects of the Indian Tribes, by Henry Schoolcraft‘, *) sowie de itten und vierten Band der EEE Contributions to Knowledge“ enthalten, und dabei Institute Sachsens abermals in ‚überaus liberaler Weise gedacht worden ist. An Reichthum t nach: ikanischer Völker daok aes welche die ge- machten ee ein neues Licht verbreiten. ganzen vierten Band (416 Seiten in Quart) füllt *) Dieses s werthyolle pote: wurde unter rapa auch reren europa Reg sonders schönen Einband zeichnete sich das Sr. "Majestät des Königs von Sachsen a t eine ne Grammatik und ein Wörterbuch der Dakota-Sprache vom Missionair S. R. Riggs; den dritten Band bilden neun auch einzeln u dr Abhandlungen, acht natur- historischen, physikalischen und astronomischen, eine arhiologischen Inhalts. Letztere enthält eine »Descrip- on of Ancient Works in Ohio“ (20 Seiten mit 7 Tafeln in Quart), von Charles Whittlesey, und dient somit als Fortsetzung und Ergänzung der „Ancient Monuments of the Mississippi Valley“ von Squier und Davis (346 S, mit 48 Tafeln und 207 Holzschnitten), welche den ersten Band der »Smithsonian Contributions“ füllen, und der »Aboriginal Monuments of the State of New-York“ von Squier, welche im zweiten Bande der „Contributions“ mitgetheilt sind. Unter den ebenfalls von der » Smithsonian Institution“ herausgegebenen „Reports on the Progress of Knowledge“ dürften die Booth’s und Morfit’s »On recent improvements in the Chemical Arts“ (216 S. gr. 8.) Gould’s „History of the Discovery of the Planet Neptune“ (56 S. gr. 8.) und €. C. Jewett’s „Notices of Public pen in the aare States“ (208 S. gr. 8.) ein hohes Interesse in An nehmen. Ach der diesmalige, S ch sehr MEINA (ind) „Annual Report of Operations“ verdient unter anderm wegen des Berichtes über. eine Forschungsreise nach dem oberen Missouri gen eines mit bibliographischer Gennnigken gearbeiteten Verzeichnisses derjenigen Bücher, Karten u. s. w., die seit 1846 das Copyright erlangten, eine weitere Verbreitung.“ 3) Endlich lassen wir noch im Interesse un- srer Mitglieder und der Theilnahme, ‘welche. diese der akademischen Bibliothek widmen, zu- gleich aber auch, um ern die Vortheile, sowie die leichten Pflichten des Verkehrs mit diesem humanen Institute deutlich zu machen, das Verzeichniss der neuesten Zusendung, welche wir am 18. September v. J. von demselben empfingen, und die bei dieser Gelegenheit uns zugekommene Erinnerung für die Tausch-Correspondenten dessel- ben folgen. i Books Contained in two packages, numbered 48 a. i and f through Dr. J. 6. Flügel, ul, Leipzig, t K. L. C. Akademie der ri al ares “= From, the | hsonian Contributions to Knowledge, Vol. m. 4to (1852), pp. 564 and 35 ere, * A 150 NE butions to Knowledge, Vo o c ri be hem rfit. Svo. pp. 216 EM pi Col- le ecting Specimens of Natural Hist tory. 24. of st of Works Published n Instit new. 1851. are -—sern Sy came Sig, eg \ satiate EAN STERNE EN RER 3) 96 te gs... pp. 474; Report of the egy ps zn sa 1850. Part II. Agricultural. W. 1851. y Me- togrplogica: Observations for 12 pe rom FR 18), W. 1851. 8vo . 324. Bigs the urge General of the United States. United States Patent ie 8vo; Rules for obtaining Patents in the United S 8vo m the Cable of Patenis. Kari‘ of the Superintendent of the Coast Survey 848. pp. 84 and 11 pla for 1847. W.i ee Sailing Directions. 3d. Edition. By Ai t. M. e Mau ndent Na- tional Observatory. pH 318 3 and 12 plates. From the Supt. of a National Observatory. t. Clair gid Profile of the e Country from the be “Croix 3 me St. John. M Major J. D. Graham, A of ‘Natural Sciences of Philad un By W. S. Ruschen- berger, M. D. Phila. 1852. pp. 78. From the Academ a Nat ural +: rg From an Assoei em va e T “3th and sA Ta eting. 5 from the Philad. Acad. Natur. Scienc. Consulat der in ag Staaten a Nord-Amerika zu ey eipzig, den 4. Septe 4852 der a onian EE Im zu Washington yan sich der Unterzeichnete der Akademie zu Bregau durch die Schulz’sche T lung zwei Pakete zu übersenden. Indem er auf sein früheren Briefe, wie auf die Schreiben der g erisin anion" Bezug nimmt, erlaubt er sich im Namen des erwähnten Institutes, Ihre irc ger noch be- haved auf einen wichtigen Punkt zu lenken. Die » Smithsonian Institution“, welche aca an etwa 400 Parpphiache Institu ae Privatpersonen werthvolle deutendere Sendungen in Aussicht keineswegs unbedingt volle irre für ihre Sendungen, wo solche nicht gewährt wer können; sie wünscht jedoch, wo dies thunlich ist, ein Zeichen der Anerkennung zu erhalten. hört vor allen Dingen eine Empfangsanzeige, welche dem Unterzeichneten (schon zu seiner eigenen Recht- nell als möglich einzusenden ist. Ferner, (auch womöglich frühere Jahr- re Hierzu ge- fertigung) so sch FolleinaBıg® Serien e überhaupt wissenschaftliche Werke oder sonstige Ge- genstände der Kunst und Wissenschaft.“ Dr. G. Flügel. Lageiger. Anzeigen in die Bonplandia werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. gegan Sobald eine grössere Anzahl ein- gen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere Beilage gegeben. _ Verlag von M. Hotop in Cassel. Pharmacognostische Tabellen Welangeuseichs E. L. W. Winckler. 12 Bogen. Quart. Doppeldruck. Broschirt. Preis 1 Thir. Zweck dieser ae ist, den ae ne a und Droguisten die rte auf eine oe und fassliche Weise ins Ge- tniss zuriickzu usa: Signaturen matini am m: Bi a TNS N t besteht aw a Boge Beigefügt re smmlicher er Bogen- | Nummern leicht gefunden werden. Diese Signaturen sind bereits in vielen Apotheken eingeführt. Preis eines Exemplars auf K ug rbig Scheeibpapit di ot Empfehlung von in Mikroskopen. erlin (Besselstrasse e ehen. D gehabt, mehrfache a Vergleiche anal lee und ist durch die Scharf und re: ET Bilder selbst rrascht vorden; die a argus zeigten schon "bei 250mali- ung euler Nr. o) die Onsernreifen aufs von 60 Thir. an mit feiner Einstellung angefertigt wer- den, beträgt 40, 50, 60, 5 1 Pr. Cour. E strument - 76 Thir., welches zu ern en ich gegenwärtig das Vergnügen habe, zeigt mit den Linsen 4>5><6 und dem Ocular Nr, 3 eine PEOR ige Vergrösserung. = kann die Mikroskope des Herr w m Jeden, der sich mit phytot schen Untersuchungen beschäftigt, aufs Aagelegtedlichste empfeh a den 29. März 1853. Dr. G. Walpers. OR NR ae im x „Nunquam otiosus.“ Er Cc Erscheint am Ag n London: i. u. 15. jedes Monats, Williams and Norgate, ur 14, REN Street, Preis des Jahrg. 3 1 | gaf. ovent Gard Redacteur : 1 i : enr Zeitschrift ¥ CRUE Berthold Seemann in fondon für angewandte Botanik. Carl Rümpler in Hannover. I. Jahrgang. Hannover, 15. Mai 1853. Ne: 1. It: Die Versammlung der ug in Mainz. — Abyssinische Bandwurmmittel. — Vermischtes uns | Traubenkrankheit). — Neue Bücher (Nees von Esenbeck’s allgemeine Formenlehre der Natur). — Zeitung | (Deutschland; Frankreich; Italien; Dänemark ; Geocabeianslaltl — Briefkasten. — Anzeiger. 9 ~ C Die Versammlung der Rhenania in Mainz. Obgleich wir an dem Geiste, dem Muthe und der Ausdauer der Männer, welche auf den 28. März d. J. eine Versammlung von Natur- es nach Ludwigshafen beriefen, keines- wegs zweifelten, von deren starken Willen und grosser Bereitwilligkeit, der Wissenschaft Opfer zu bringen, vollkommen überzeugt waren, so wagten wir doch kaum zu hoffen, dass die Sii heit, nach welcher die rheinischen naturfor- igeanden Gesellschaften strebten, so bald er- reicht und der kiihne Vorschlag der »Pollichia* so unbedingt angenommen werden würden Wir ekennen es offen, die Nachricht „dass die Einigung der rheinischen naturfor- schenden Vereine unter dem Namen „Rhenania“ glücklich zu Stande gekom- men“ traf uns fast unerwartet und mit Freu- den gewahrten wir, dass unsere Besorgnisse — die wir beiläufig gesagt mit der Londoner „Literary Gazette“ theillen —, die ungünstige Jahreszeit, das schlechte Wetter und die daraus entspringenden Hindernisse könnten auf die Ver- sammlung in Ludwigshafen nachtheilig einwir- ken, ungegründet waren. Die „Rhenania“ steht nun in voller Wirksam- keit vor uns und wir erlauben uns, diese Ge- sellschaft ehrerbietigst zu begrüssen und ihr zu der Lösung ihrer wichtigen Aufgabe von Herzen Glück zu wünschen. Wir sind keines- wegs besorgt, dass sie das hohe Ziel, welches sie sich gesteckt, verfehlen werde, denn sie hat das Associationsstreben der Gegenwart richtig angemessen. Sie beschränkt keinen der Ver- eine, welche sich ihr anschliessen, in seiner Selbstständigkeit; sie sucht nur die merk- samkeit aller auf einen Gegenstand, nach einem Ziele hinzulenken. ie „Rhenania“ hat mit eben so viel Artig- keit als Umsicht die „Pollichia* zum geschäfts- führenden Verein für das laufende Jahr bestimmt und durch dieses Zeichen des Vertrauens zu- gleich den Beweis geliefert, dass sie für erwie- sene Dienste nicht undankbar zu sein gesonnen ist. Die „Pollichia“, ihrer Pflichten sich bewusst, hat bereits ihr Amt angetreten und eine ihrer ersten Handlungen war, am 20. April folgende Auf- forderung, unterzeichnet von C. H. Schultz, Bip., Director, und Bischoff, Secretair, zu erlassen: „In der Versammlung zu Ludwigshafen am 28. März 1853 wurde von den 20 anwesenden Mitgliedern rhei- nischer naturforschenden Gesellschaften von Carlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Darmstadt, Giessen und aus der bairischen Rheinpfalz der Verein zur He der Naturgeschichte der drei Reiche des Rheingebiets von Basel bis zur Nordsee unter dem Namen „Rhenania“ ins Leben gerufen, die „Pollichia“ als geschäftsführender Verein gewählt und mit dem Vollzuge der einstimmig gefassten Beschlüsse beauftragt. Es wurde u. a. Nein dass bei vollständiger Selbstständigkeit der estehenden Vereine, dieselben alle ihre Kräfte zur Bet: _ einer Naturgeschichte der drei R gebiets aufbieten möchten. Zur ie Sala deme Zieles soll jährlich ein Band der »Rhenania“, als Jahrbuch für rheinische Naturgeschichte, in zwanglosen Heften erscheinen, worin die beitretenden Vereine das geeignete Material niederlegen, so, dass die Herausgabe besonderer irene ganz oder theilweise überflüssig wird. e Kosten werden, je nach der Zahl der zu subseribi- BIE Exemplare, von den einzelnen Vereinen getragen Einzelne Abtheilungen werden im Buchhandel und an begriffen; ihre Organisation ist dem Zeitgeiste | Vereine besonders abgegeben. Für die Redaktion der Dem oT ae A b u ae Abtheilungen des Jahrbuchs und der Vorbereitung zur Naturgeschichte wurden Vorschläge gemacht. Zur noch- maligen Besprechung dieses hochwichtigen Gegenstandes wurde beschlossen, eine zweite Versammlung am 17. Mai in Mainz zu halten, wozu die »Pollichia* die Ehre hat, ergebenst einzuladen. Die rheinische naturforschende Gesellschaft in Mainz hat uns ihren Sitzungssaal im Kur- fürstlichen Schlosse zur Verfügung gestellt, in Ana die Sitzung Morgens 11 Uhr eröffnet werden Wenn schon die Versammlung in Caine: hafen so gliicklich ausfiel, so ist wol anzuneh- men, dass die in Mainz von eben so giinstigem Erfolge en sein wird, ja dass sie die erstere ahl der Theilnehmer noch ren wird. Wir hören, dass verschiedene hervorragende Männer gegenwärlig sein werden. Mehre derselben haben auf öffentlichen Ver- sammlungen stets viel Takt bewiesen und möch- ten auch im Stande sein, der „Rhenania“ manche werthvolle Winke zu geben, Winke, die eine junge Gesellschaft, wenn sie klug ist, stets dankbar nahmen: sollte, selbst wenn sie von derselben nur theilweise Gebrauch machen kann. PET $s T Abyssinische Bandwurmmittel. Mit Recht huleni: iei! in Abyssinien gegen den dort als endemische Krankheit auftretenden Bandwurm in Anwendung kommenden Volks- mittel die Aufmerksamkeit der Europäischen Ärzte auf sich gezogen, da viele der von Alters her bei uns gebräuchlichen Bandwurmmittel eine zweifelhafte oder unsichere Wirksamkeit be- sitzen. Schon vor zwei Jahren wurde in dem Pharmaceutischen Centralblatt (1851, Nr. 39, pag. 618) hierauf hingewiesen, und es ist um so angemessener, nochmals auf jene Bandwurm- mittel zurückzukommen, als sie nach und nach auch in Deutschland Eingang zu gewinnen scheinen. 1) Flores Kousso (Kosso, Habi), die ge- trockneten und gepulverten Blüthenstände von Brayera authelmintica, Kih. Nicht leicht giebt es eine Drogue, dhre Handelspreis in so kurzer Zeit in so beispielloser Weise gesunken wäre, als diese; noch vor 3 Jahren kostete eine aus fünf Drachmen bestehende Dosis Kousso-Pulver i Boggio (Paris 13. Rue Nve. des Petits-Champs), durch es wol zuerst in den Europäischen Droguenhandel eingeführt wurde, 20 Fres.; nach Angabe der Ping Preussi- F schen neuesten Medicinaliags darf der Apotheker gegenwärtig für die gleiche Dosis nur noch 15-Silbergroschen berechnen. Bei diesem billi- gen Preise ist es nicht anzunehmen, dass das Kousso-Pulver des Handels mit Granatibaiwel: rinde in betriigerischer Absicht vermischt werde; die Bliithen der Brayera kommen ungepulvert in den Handel, und selbst wer pulverisirtes Kousso beziehen wollte, wiirde bei aufmerksa- mer mikroskopischer Untersuchung beigemischtes Granatwurzelrindenpulver sehr leicht durch die Anwesenheit der zahllosen kleinen kugeligen Krystalldrüsen (so wie durch das mehrentheils reichlich vorhandene Amylum) zu erkennen im Stande sein. Hiernach sind die Angaben eines Unbekannten in der Berliner Botanischen Zei- tung (XI. p. 112) zu berichtigen. In Abyssinien selbst werden dem Kousso, um dessen Wirk- samkeit zu erhöhen, häufig die Wurzeln von Verbascum Ternacha, Hochst., zugesetzt, welche auch für sich allein als Bandwurmmittel in An- wendung kommen. (A. Richard, Tent. flor. Abyss. II. 108.) Über den hohen medicinischen Werth des Kousso ist es unnöthig ein Wort zu ver- lieren, es hat sich nach dem einstimmigen Ur- theile der angesehensten Ärzte vollkommen bewährt. 2) Cortex Besenna (Cortex Musenna, Abusenna), die Rinde von Besenna authelmintica, A. Rich., eines nur unvollständig bekannten Bau- mes aus der Familie der Leguminosen. Fünf bis zehn Zoll lange eylindrische Rindenstücke mit grüner glatter Oberhaut. Die Rinde alter Stämme soll vollkommen wirkungslos sein, die Wirksamkeit auf = Vorhandensein eines eige- nen Alkaloid beruhen. 3) Radix Sram (auch Radix Sarsari), die Wurzel von Silene macrosolen, Steudl., sieht der Seifenwurzel (Rad. Saponariae, aber welcher Handelssorte??) sehr ähnlich, gelbbräunlich, mit eitronengelber Holzkrone; Dosis 3 Drachmen Gran. 4) Radix Tphokko (auch Habbe Tphokko, Habba Dschoggo, Medjamedjo, Mitschamitscho), die neun bis zehn Linien langen Zwiebeln von Oxalis authelmintica, A. Rich. Eins der besten Mittel, welches zwar nicht abführt, aber den Wurm tödtet; die Dosis beträgt 15 Drachmen. 5) Radix Adandasch (Rad. Attantasch), von Euphorbia depauperata, Hochst. Die Wurzel ist leicht spindelförmig, ohne Nebenwurzeln, schmutzig bräunlich, mit starken Längswurzeln versehen, innen weissgelblich; Dosis 57 Gran. me D ee es ERBE m en ae: i — 6) Herba Handukduck, eine als gemei- nes Unkraut tiberall in Abyssinien wachsende Euphorbia — vielleicht mit Euphorbia dilalata, Hochst., identisch?? —, die unteren Blätter sind 13 Zoll lang, eine Linie breit, lanzettlich, die oberen fast dreieckig, vier bis fünf Linien lang ; wirkt äusserst heftig, Dosis 15 Gran. 7) Cortex Tambusch, von Rottlera Schim- peri, Hochst. et Steud.; es wird blos die innere Rindenschicht gebraucht, die Mittelschicht ist schwammig, schmutzig-gelb, die Bastschicht ist heller gefärbt; Dosis 18 Gran. 8) Herba Haffafalu, Blätter von Bryonia serobiculata, Hochst. ; ep aa te zerrieben mit Mal- ven, Déinsainen olet Kochsalz gegeben. 9) Fructus Saoria, die beerenartigen, 1; Linien im Durchmesser haltenden, oberh der Mitte mit den stehenbleibenden Kelchzipfeln, gegen 12 rothbraune, fast tetraédrische Samen enthaltenden Früchte; ein unschädliches abfüh- rendes Mittel, Dosis 1 Unze und 14 Drachmen. 10) Folia Aule (auch Folia Woira genannt), von Olea chrysophylla, Lam., lederartige, matt- grüne, unterhalb bräunlich-grüne lanzettliche Blätter, denen des gemeinen Ölbaumes sehr ähn- lich, aber durch die Farbe der untern Fläche sich sofort unterscheidend ; für sich angewendet erregen sie leicht Brechen, werden dem Kousso zugesetzt, um dessen Wirkung zu verstärken. 11) Herba Zelim, auch Habbe Zelim, die Blätter von Jasminum floribundum, R. paarig gefiederte Blätter, denen von Jasminum officinale, L., sehr ähnlich, aber die Endblattchen zusammenfliessend, werden nicht fiir sich ange- wendet, sondern wie die vorigen zerrieben und dem Kousso zugesetzt; sie geben dem Biere eine berauschende Wirkung. 12) Radix Ternacha, auch Jernacha, klein- fingersdicke Wurzelstückchen, deren Rinde sich leicht ablösen lässt, von Verbascum Ternacha, Hochst., abstammend; nach Bentham’s Angabe (DC. Prodr. X. 227, Nr. 5) soll diese Species (ef. Wlprs. Annal. bot. syst. IM. 185, Nr. 8) von Verbascum phlomoides, L., nicht verschieden sein. ie Wurzel ins Wasser geworfen betäubt die Fische, wird, wie schon erwähnt, ebenfalls dem Kousso zugesetzt, aber auch für sich angewen- det; Dosis 70 Gran. 13) Herba Maddere, Blätter von Buddleia polystochya, Fresen., lanzettlich, fast sägezähnig, oberhalb mit sternförmigen Haaren besetzt, unter- e S e ae ra halb mit rostfarbigem Filze überzogen. Die Dosis dieses Mittels ist nicht angegeben. dix et fructus Schepti, von Pir- cunia Abyssinica, Moq. Tand., abstammend; die Wurzeln kommen im Handel als mehrere Zoll lange, fingerdicke Stiicke oder bis fiinf Zoll im Durchmesser haltende scheibenförmige Wurzel- stücke vor; die Dosis beträgt 41 Gran. Über die TER Früchte findet sich in Nr. 3, ag. 20 dieser Blätter bereits eine Notiz, sie haben sich bei uns als völlig wirkungslos er- wiesen. Zerstampft werden sie in Abyssinien ch als Waschmittel benutzt. 15) Herba et flores Belbilda (auch Bilbilta), ein gemeines einjähriges Unkraut, Ce- losia trigyna, Linn., welches ausser in Abyssi- nien noch in Arabien, Nubien, am Senegal, auf den Inseln des grünen Vorgebirges, am Cap der guten Hoffnung, sowie auf Madagascar wächst. Der obere Theil der Pflanze wird benutzt; Dosis 4 Unze. 16) Radix Mokmoko, die Wurzelrinde von Rumex Abyssinicus, Hochst., eat als dun- kelzimmtbraunes Pulver oder art z Zoll lange halbrunde Stückchen in den onda Dosis 21 Gran. Nach einer in der Berliner National- zeitung vom 11. Marz 1853 (Nr. 53) enthaltenen Notiz soll die angeblich aus dem Kaffernlande (?) abstammende Panna-Wurzel mit dieser synonym sein; die Panna-Wurzel ist vom Dr. Berens, Arzt im Kgl. Preussischen 7. Cuirassier -Regi- mente, mit Erfolg gegen den Bandwurm ange- wandt worden. r. G. Walpers. el aa ea a Vermischtes. —— Die Traubenkrankheit. Mit dieser Über- schrift bringt Otto und Dietrich’s Allgemeine Garten- zeitung aus der „Zeitschrift des landwirthschaft- lichen Vereins für Rheinpreussen“ einen Artikel, nach welchem dem Rovoredener Blatte „Messagiere- tiroleuse“ zufolge die Weinkrankheit die Folge eines Schimmelpilzes (nicht um das bekannte Oidium Tuckeri die Folge der Traubenkrankheit!) Bestaubung der st befruchteten — Traube mit Kalkstaub, Gypsmehl oder Schwefelblumen gewährt ein sehr wirksames Gegenmittel und ist auch im Grossen anwendbar.“ Wenn wir nun auch diese Beobachtung nicht unbedingt als der Wahrheit entsprechend verbür- gen mögen, da sie sich mit dem allgemein angenom- menen Grundsatze, dass die Pilze nur auf bereits kranken oder absterbenden Organismen entstehen, nicht ver- einigen lässt, so theilen wir sie dennoch unsern Lesern ee CNR Crag pes a 100 mit, um ihnen oo zu geben, diese ie ae näher zu prüfen, um so mehr, als nach demselben Ar- tikel auch Herr re cece Schott in pae bei Wien behauptet, ein sicheres Mittel gegen Schimmel (gegen welchen?) auf lebenden Pflanzen sei, die Pflan- zen mit blossem Wasser zu benetzen und sodann so- gleich mit Schwefelblüthe zu bestäuben, den Staub aber erst nach einigen Tagen zu entfernen; oder wie Herr Heller, „Gartendirector de ba gesellschaft“, vorschlägt, die Seh wefelbiashe sels mit lauem Wasser durch Peitschen mit ein möglichst innigst zu mengen und mit dieser Mischung die schimmlichen Pflanzen zu benetzen. — Im Wider- spruche hierzu steht eine ea welche Herr Pro- fessor Dr. Goeppert in einem Vortrage ausgesprochen hat, den derselbe am 17. Decbr. 1852 in der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur gehalten hat, und der sich in der botanischen Zeitung vom 4. März 1853 befindet, — die Behauptung, es sei unmöglich, ein Mittel aufzufinden, das die Entstehung der durch ilze veranlassten Krankheiten auf RE o "1 fol verhindere, gestützt auf die von ihm gemachte Beob- achtung, dass Pilzsporne von Weizenrost und Maisbrand nach 4 Monate langem Maceriren noch unverändert ge- funden wurden. Schon 1845, als > Kartoffelkrankheit zuerst in grösserem Massstabe a atte Herr Pro- fessor Dr. Goeppert öffentlich erklärt, „dass dieselbe eine Epidemie sei, gege e sich nichts thun poser) und die mit der Zeit are verschwin- den werde, wie alle Epidemien.“ Nachdem in- ra Tausende auf angebliche Heilmittel vergeblich verwendet maoe sind, so hat der Erfolg seine Voraus- n Theil wer betrifft, bisher voll- angeführten Vortrage ent- iz: Seit dem olnisch-W eistritz, + Meile oberhalb Schweidnitz, im Gange, welche aus Riibenmelasse Spiritus brennt und die Schlempe in den vorbeifliessenden, in die Weistritz mündenden Mühl- en liess. Seit dieser Zeit wurden im Wasser der Weistritz weisse Flocken in solcher Menge der Wasserkunst ver- sie in kürzester Zeit adurch zum Waschen und Kochen untauglich. Man schrieb die Ursache dieser höchst beschwerlichen o chlempe in einem eigenen Reservoir lt, das jedoch möglicherweise mit dem Mühlbach A in unterirdischer ee stehen t, ausge- breitet. In Folge à econ reiste der ae selbst nach Sch und untersuchte in Begleitung der Herren n Bürgermeister Glubrecht und Stadtverordneten- vorsteher Sommerbrod die Verhältnisse: er fan etwa 1000 und 6— Er flottirenden, lappigen Masse wie austapezirt, so dass es aussah, als seien lauter Schaafvliesse am Boden be- festigt. Die mikroskopische Untersuchung zeigte, dass diese T m einem fädigröhrigen farblosen er chen, von z35 bis 355 Linie im Dur RN sser, gebil sei, weiche ‘set 1789 zuerst +, apok als Conferva n und Algen i als Classe der Pilzalgen, Mycophyceae, bezeichnet wird; mit den Algen hat sie den Aufenthalt im Wasser, mit den Pilzen den Mangel der grünen Farbe und die Er- nährung durch zersetzte organische Substanzen gemein. Wahrscheinlich sind die Samen (Sporen!) dieses Pflänz- chens aus irgend son iaa motels der Stadt her- beigeschwemmt worden sich, weil sie hier durch Zusammenwirken tp Hash este nden Wassers er von der Schlempe ee organischen Substanz einen sehr günstigen Boden fanden, in einer so unerhörten Weise entwickelt, wg sie einen Raum von fast ie. 000 Quadratfuss bedecken und für die Stadt chweidnitz eine wahre Calamität herbeigeführt haben. n eservoir für die Schlempe findet sich der Leptomitus aes nicht, weil hier zwar die eine Be- dingung, die organische Subatan, nicht aber die zweite, das fliessende Wasser, gegeben ist. Neue Bücher. Die allgemeine Formenlehre der Natur, als Vor- schule der Naturgeschichte von Dr. C. G. Nees Esenbe räsidenten der K. Leop.- -Carol. Academie der Nattero phirten Tafeln. Breslau 1852. 182 Seiten in gr. 8. Es ist aus den Schriften N. v. Esenbeck's bekannt, dass alles, was dieser hervorragende Gelehrte schafft, das Gepräge der Genialität an der Stirne trägt und zugleich den philosophischen Denker bekundet. Selbst wenn N. v. E. in das minutiöseste Detail eingeht, weiss er sich doch stets den generellen Überblick zu bewahren. Die eben herausgehobenen Eigenthümlichkeiten sind auch das eigentlich Characteristische dieser sei- ner „Formenlehre der Natur“, welche als die Einleitung: in ein illustrirtes Lehrbuch der Natur- geschichte in 5 Bänden zu betrachten ist. (Vor- rede pag. XII.) Die vorliegende Formenlehre hat also die Bestimmung, die sogenannte Termino- logie zur Wissenschaft zu erheben, damit sie der Aufgabe des Ganzen entspreche, welches die Naturgeschichte wissenschaftlich in schritt- haltender Anschauung durchbilden soll. Um über den Mechanismus unserer, den Geist der syste- matischen Naturgeschichte fesselnden Termino- logie hinwegzukommen, hat der Verf. gerade a te a ee > F a Ai 101 die Formenlehre der gesammten Objectivitat, die der Natur mit Einschluss alles dessen, was Leben und Freiheit in und aus ihr bilden, nach dem Princip der sinnlichen Anschauung entwickelt, wie das Denken in ihr, sie selbst aber wieder im Denken liegt. Nach ihm ruht alle wahr- hafte Naturbetrachtung auf der Übung des in einem freien Akte zugleich anschauenden Den- kens und denkenden Anschauens, wie denn das Schaffen in der Natur nur das körperliche Dar- stellen göttlicher Gedanken ist, und das ver- nünftige Naturbetrachten nur ein Sich-Vertiefen des chengeistes in die körperliche Sprache, durch welche der schaffende Geist sich ihm dar- stellt. Das Verständniss der Naturformen ist also nur auf dieselbe Weise zu erlangen und mitzutheilen, wie das Verständniss der Sprache durch die Grammatik. Da der Verf. sich über seine Aufgabe für die Terminologie im Eingange seines Vorworts gründlich ausspricht, so lässt sich wol eine Beleuchtung und Characteristik dieser Schrift nicht besser als mit Anführung einiger Hauptstellen aus diesem Vorworte geben. Pag. 7 sagt der Verfasser : »Es müssen also aus den festen Bestimmungen der Körperform die allgemeinen Momente hervorgesucht und aus ze als den Elementen aller Körperformen, diese Formen selbst mit ‚Bewusstsein des Verfahrens geistig erzeugt fortgebildet (zusammengesetzt) und der Inbegriff der so erzeugten Bildung als die Construction jedes ENT Ben oral zusammenge efasst, — die concrete rch eine freie geistige zusammengereiht haben, aus diesen nun wieder Silben, Worte, Sätze, Perioden und endlich vollständige Ge- diäkengebilde anschaffen und in Schrift oder Wort zur g ir darum be- wirklich Gedanke ist, erst Äusserung aber sich dergestalt bewege, dass das Gesetz dieser seiner Darstellung oder Ausserung, en das Allgemeine, sich in derselben durch die Eleme offenbare, auf die jeder Gedanke zurückgeführt werden muss, um zur Sprache kommen zu können. — Die gabe derFormenlehre der Naturgeschichte Berka also darin, dass sie dasselbe Verfahren, durch welches die Sprac der empirischen concreten Erscheinung zur freien ge. erhoben wurde und das die Schulen als Bildungsanstalten geschaffen hat (die ihm auch von ihrem Ursprunge an unterwürfig geblieben sind), auf die Anschauung des Objectiven anwende und damit die andere Hälfte der menschlichen Bildung als ergänzenden Theil der Schule hinzubringe. Die a auf ihre Elemente zurückgeführten und in diesem klar angeschauten und gründlich begriffenen Elemente der Naturformen sollen hier eben so als Vorschule der Natur- erkenntniss ae dem a: onen eingeübt und von da an ethodischen Schritte grammatisch dar- gestellt werden, so dass der nsina . jeden Naturgegenstand, der ihm vorgelegt wir seine Formelemente zurückführen und aus ihnen arith methodisch reconstruiren kann, wie Jeder, der lesen und schreiben kann, einen ihm schriftlich oder miind- lich vorgelegten Gedanken in seine Laute und Buch- staben auflösen, aus diesen aber auch durch alle gram- matische Stufen hindurch zum Ganzen wieder herstellen Pag. VIII des Vorworts bezeichnet der Verf. die Benutzung seiner Schrift für den Unterricht mit folgenden Worten: »Der Lehrer soll = sinnliche Anschauungsver- mögen weiter ausbilden zum Bewusstsein fördern, und wird dazu unsere Sc er ift ganz im Allgemeinen, auch ohne Rücksicht auf die Anwendung für die Natur- geschichte insbesondere, benutzen können. Das beste Verfahren hiebei sekeli uns dieses: an bestimme zunächst die Aufgabe zur Dar- widens eines jeden Elements der Form und jeder ein- fachen Form, als solcher, mit Worten genau und zeichne das Geforderte mit sicherer wage! an die Tafel. Zuhörer muss das Werde und man kann folglich jike nur von den Figuren der Ebene ausgehen. Der Schüler hat hierauf die vom Lehrer gegebene Beschreibung der Figur zu wieder- holen Wort, womit man sie bezeichnet, aus- shinii ids b. Diesem ersten Lehrschritte folgt in einer Stunde des nächsten Tages die Wiederholung von Seiten Schüler, welche ie geforderte Figur frei an der Tafel zeichnen und etwa nöthige Erläuterungen beifügen en. í c. Der dritte Schritt ist der der Übung des Er- kennens und Benennens an vorgelegten Figurblättern. d. Von der Betrachtung der Formen der Ebenen zur Betrachtung der hérpareeant ii muss zuerst die Lehre von den drei Dimensionen der Körper an der körperlichen Kugel vorgewiesen, dann aber so- lich vom Schüler selbst frei aus den Gedanken ee nn und erklärt werden. Die Methamorphosen jeder Form werden von Stufe. zu Stufe auf gleiche Weise behandelt und der Gang, in welchem die Bildungen auseinander hervor- gehen, sorgfältig eingehalten, auch dieses Einhalten des Entwickelungsganges dem Schüler eingeschärft, der keine Zwischenstelle, als von selbst verständlich, über- springen darf. f. Die Combinationen verschiedener Formen bilden einen weiteren Schritt des Lehrgangs in völlig gleicher Weise. g. Eine Übung im freien Erkennen und Be- zeichnen und ebenso im geforderten freien Darstellen einzelner Formen ohne Berücksichtigung ihrer i ie ma EEE anne ne 5 w 102 Herleitung und ausser der Reihenfolge ihrer Ent- wickelung wird gehörigen Orts eingeschoben.“ Der Gang der Betrachtung ist, wie sich auch nicht anders von N. v. E. erwarten liess, ein streng methodischer: I. Verhältnissweisen nach Stelle, Zusammensetzung, Gliederung, Richtung, Gestalt als Einheit, und zwar krummflächige Kör- per, ebenflächige Körper, Integrität oder Unvoll- ständigkeit der Raumerfüllung. fläche, Farbe. IM. Apprepatzustände: Zahl, Maass. IV. Allgemeine physikalische Eigenschaften. V. Sinnesformen in der Natur. VI. Das Erscheinen der Vernunft in der Natur und der Natur in der Vernunft. Rühmende Anerkennung verdient die Klar- heit in der Behandlung des Textes, welcher in der einfachsten Kürze, Angesichts der 275 in den Text gedruckten Holzschnitte, jedem Alter verständlich bleibt, dabei aber die tieferen und höheren Momente an ihrem Ort nicht lückenhaft ausschliesst, sondern dem Leser und noch mehr dem Lehrer die Freiheit lässt, die Kraft des Verständnisses zu versuchen und das noch Un- angemessene für den Augenblick entweder zu überspringen, um es in einem 2ten Cursus wieder aufzunehmen, oder auch auf das darin liegende Allgemeine zu beschränken. Wir ver- weisen hier auf die Lehre von den „Stellungs- gesetzen“ a) Seite 11—14, b) Seite 14—42; auf die Körperformen von S. 83—123, auf die Farbenlehre S. 149—151, und den Parallelismus aller Sinne S. 161—166, wobei 6 vortrefflich erfundene und ausgeführte, grossentheils colo- rirte Tafeln den Sinnen zu Hülfe kommen. In Allem erkennt man den durchgebildeten viel- erfahrenen Lehrer, der die Bedürfnisse des Ler- nenden mit voller Einsicht in seine Aufgabe erforscht hat, weil ihm das Lehren zur erha- benen Aufgabe des Geistes und des Herzens geworden ist. Für diejenigen, welche etwa dieses Werk im Sinne einer gewöhnlichen Terminologie be- nutzen wollten, ist durch ein ausführliches „Re- gister der deutschen und lateinischen on gesorgt, wobei die ausgezeichnete Illustration im Texte vor terminologischen Tafeln mannigfachen Vortheil gewährt. Druck und Papier dieses Werkes sind aus- gezeichnet gut, und wir dürfen hoffen, dass die folgenden Bände, von denen der nächste das „System der Natur im “ die drei II. Der Körper | als Fläche: Umriss, Basis, Spitze, Ränder, Ober- | andern „die drei Naturreiche“ in sich fassen werden, nicht lange auf sich werden warten — da nach der Vorrede die dafür bestimm- te schon vorbereitet sind, und wün- be dem Verf. Gesundheit und Kraft zur Durch- führung seiner eben so interessanten als höchst schwierigen Aufgabe. aes rd eu Zeitung. _ Deutschland. Berlin, 12. Mai. In der Versammlung der Ge- sellschaft naturforschender Freunde am 19. April d. J. sprach Herr Professor A. Braun über Vermehrung der Theile bei zusammengesetzten Blättern, welche, nach dem Formenwechsel, welchen die Blätter einer und derselben Art zeigen, zu urtheilen, bei den gefiederten Blat- tern in auf-, bei den fussförmigen und ge- fingerien in absteigender Richtung stattfindet. Bei vielen Pflanzen verbinden sich beide Fälle, wie z. B. bei den entwickelteren Blattformen von Rubus oie Acer Negundo, Aegopodium Podagraria u. Frankreich, * Paris, 20. April. Dr. Planchon soll wah- rend des Sommer-Semesters Herrn Dunal an der Ecole de Pharmacie in Montpellier suppleiren. Herr Moquin-Tandon, schon von der Ecole de Médecine als Richard’s Nachfolger dem Minister vorgeschlagen, ist auch einstimmig von dem academischen Rathe zu dieser Stelle ge- wählt worden. Herr Zollinger aus Zürich, der bekannte javanesische Reisende, ist gegenwärtig in Paris und im Begriff, nach Holland abzureisen, um sich zu einer neuen Explorations-Reise nach Java anzuschicken und sich mit den nöthigen physikalischen und meteorologischen Instrumen- ten zu versehen. Von Herrn Schimper aus Abyssinien sind ausführliche Nachrichten in Strassburg eingetroffen, die eine reichhaltige Sendung abyssinischer Pflanzen, aber ausschliess- lich für das Museum in Paris ankündigen. Diese Pflanzen sind in noch ganz unerforschten Ge- genden gesammelt und versprechen Richard’s Flora ein reiches Supplement. * Paris, 5. Mai. Hrn. Mo quin-Tandon’s Er- nennung als Professor der Botanik an der Ecole de médecine ist nun durch ein ministerielles Dekret erfolgt. Gleichzeitig ist auch Hr. Gri- nenne — ml, pi d. I Lor Pay ED solle, schon Agrege der Fakultät, als Profes- sor der Therapeutik und materia medica er- nannt. Hr. Isidor Pierre, Professor der Che- mie an der Faculté des sciences zu Caen ist als correspondirendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften für die Section der Rural- Ökonomie durch 45 Stimmen auf 46 Votirende ernannt. Die Kaiserliche Central-Gesellschaft des Ak- kerbaues hielt vergangenen Sonntag ihre jähr- liche öffentliche Sitzung unter dem Vorsitz des Hrn. Heurtier, Generaldirektor des Acker- -baues und des Handels. Die HH. de Gasparin, Präsident der Gesellschaft, Payen, Monny ‘de Mornay nahmen ihre Stellen am Bureau ein. Hr. Payen, Sekretär, verlas den Bericht über die Leistungen der Gesellschaft, nach wel- chen die verschiedenen Preismedaillen ausge- theilt wurden. Hr. Dr. Cosson, einer der ausgezeichneten Verfasser der Pariser Flora und eifriger Be- treiber des französischen Reise-Vereins, der, wie ich Ihnen schon früher gemeldet, die Bearbeitung der algierischen Flora übernom- men hat, wird heute seine zweite botanische Reise nach seinem neuen Gebiet antreten. Von den HH. de Franqueville und de la Per- reaudiere begleitet, zu denen in Afrika noch die beiden algierischen Sammler des Reise-Ver- eins, Balansa und Jamin, stossen werden, wird er besonders den südöstlichen Theil der Provinz Constantine und die Kette der Djebel Aures durchforschen. Wenn die Verhältnisse es ge- statten, soll diese botanische Caravane bis in die Wüste Sahara, zu den grossen Salz-Seen, etliche 40 Stunden südöstlich von Biskra und bis zu dem angrenzenden tunetanischen Gebiete vordringen. Da diese Gegenden noch von kei- nem Botaniker bereist worden sind, so lässt sich viel Interessantes und gewiss manches Neue erwarten. So hat erst kürzlich Balansa eine für die botanische Geographie höchst wich- tige Entdeckung in der Umgegend von Biskra _ gemacht, eine jener Pflanzen, die, wie die in No. 7 der „Bonplandia“ von Herrn Auerswald erwähnte Scandix pinnatifida, ein Glied jener seltsamen Kette bilden, die sich von Spanien aus über den algierischen Tell nach dem Oriente und dem Kaukasus hinzieht, oder vielmehr von daselbst ausgeht, die Gymnarrhena micran- tha nämlich, die zuerst in Persien, dann später von Schimper im steinigten Arabien aufgefun- ur den wurde und die nun, wie Hohenackera bupleurifolia, Selerocephalus syriacus und so manche andere den algierischen und spanischen Sammlern verdankten Seltenheilen, die botanische Verbrüderung des Orients und des Oceidents darthun. Italien. Florenz, 24. April. Die Berichte über die Aus- stellung von Blumen, Früchten und Gemüsen, welche im vorigen September hier stattfand (er- wähnt Bonpl. I. p. 43) sind jetzt veröffentlicht, ebenso ein Prospekt einer Gartenbau-Gesell- schaft, welche Diejenigen, die jene Ausstellung veranstalteten, ins Leben zu rufen gedenken. ‘Die Gesellschaft soll ihren Sitz in Florenz ha- ben und jedes der Mitglieder soll sich verpflich- ten, jährlich 1 oder mehrere Actien, jede von 3 Francesconi, zu nehmen und bei seiner Aul- nahme 1 Francesconi als Eintrittsgeld zu zah- len. Zweihundert Actien sind bereits verkauft. Uns sind zwei neue Abhandlungen Gaspar- rini’s, in den Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Neapel veröffentlicht, zuge- kommen. Die eine ist eine Revisio generis Tri- gonellae, worin Gasparrini die Sectionen, in welche Seringe diese Gattung getheilt hat, in Genera verwandelt und ihnen die Namen Gram- mocarpus, Hiptostylis (Foenum graecum Tournef.) und Falcatula beilegt; der Name Trigonella ist für die Section: Buceras Ser. beibehalten. Die andere Abhandlung enthält neue Beobachtungen über die Befruchtung und den Keim von Cyti- nus Hypocistis, Gegenstände, die Gasparrini auch schon vor 8 Jahren untersuchte. Die Ansich- ten, welche der Verfasser jetzt darüber aus- spricht, sind Schleiden’s chtungstheori entgegen; er glaubt nämlich, dass der Keim dieser Pflanze nicht yon einer Transformation der Extremitäten der Pollenröhre herrührt, son- dern von einer oder mehren Vesiclen der Spitze des innern Nucleus (oder Embryo-Sack), welche sich vor der Befruchtung bilden. Prof. Tenore hat eine Dissertation über verschiedene Bäume, von Schriftstellern des Mittelalters erwähnt, ge- schrieben; darunter befinden sich Abhandlungen über den Lebensbaum (Thuya orientalis), Bal- sambaum (Amyris Opobalsamum), und Baum der Sonne und des Mondes (Cupressus sempervirens). Prof. Massalongo in Verona hat eine Aufzäh- lung aller bis jetzt in Italien entdeekter mioce- nischer fossilen Pflanzen, die sich auf 62 be- a I OD car eon Pa 3, Gar laufen, herausgegeben; er glaubt, dass die Italienische fossile Flora sich auf beinahe 1000 beläuft. Hr. Webb kam vor einigen Tagen von Rom zurück und verweilt gegenwärtig hierselbst. Prof. Joseph Bertoloni war ebenfalls vor Kurzem bei uns, um seine Mozambic- Pflanzen, besonders diejenigen, welche sich durch nütz- liche oder sonst beachtenswerthe Eigenschaften auszeichnen, zu studiren. Dänemark. Kopenhagen, 2. April. Von den drei Ge- iehrten, Mohl, Blume und Hooker dem Älteren, welche der hiesigen Königlichen Akademie der Wissenschaften vorgeschlagen waren, die durch den Tod Mirbel’s erledigte Stelle als correspon- ` direndes Mitglied auszufüllen, ist der Letztere gewählt worden. Grossbritannien. London, 10. Mai. Dr. Robert Wight von Ostindien ist in England eingetroffen. — Dr. durch seine verschiedenen pycologischen Werke, beabsichtigt binnen Kurzem eine Reise nach der südlichen Hemisphäre zu unternehmen, besonders um die dortigen Tange zu sammeln und an Ort und Stelle zu studiren. Er hat die Absicht, sich von England nach Swan-River in Neu-Holland zu begeben, dort sich einige Monate aufzuhalten und dann Van Diemens Land und Neu-Seeland zu besuchen. Die ganze Reise gedenkt er in W. H. Harvey in Dublin, berühmt‘ etwa zwei Jahren abzumachen, und die Kosten derselben theils durch eigene Mittel, theils durch Unterstützung von der Dubliner Universität und den Verkauf der zu machenden Sammlungen, die auch ausser Tangen Zoophyten und andere Seethiere einschliessen werden, zu decken. — Das Denkmal, welches im Jahre 1815 ein- zelne Mitglieder der hiesigen Linné’schen und Horticultural-Gesellschaften Philip Miller in einem der Friedhöfe Chelsea’s setzten, ist kürz- lich ausgebessert worden, und zwar auf Ver- anlassung des Dr. Iliff, der es unternahm, die zu dem Zwecke erforderlichen Gelder zu sammeln. Auch das Denkmal der beiden Tradescant ist vor mehren Monaten wieder aufgefrischt worden. — Die Nachricht, welche wir in letzter Num- mer über Dr. E. Vogel mittheilten, wird durch einen Brief von Dr. Vogel selbst, datirt Tripoli 15. März, bestätigt. Der kühne Reisende und seine beiden Begleiter waren glücklich in Tripoli angekommen, auch ihre Instrumente waren im besten Zustande angelangt. Dr. Vogel gedachte sich Mitte April, in Gesellschaft eines Verwandten des Sultans von Bornu, dessen Bekanntschaft er in Tripoli gemacht, über Murzuk nach Kuka zu begeben. Briefkasten. Leopoldino-Carolina. Es war uns leider nicht möglich, die eingelaufenen amtlichen Nachrichten noch in No. 11 mit aufzunebmen. Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. Augeiger. Anzeigen in die Bonplandia werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. Sobald eine grössere Anzahl ein- gegangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere Beilage gegeben. Verlag von W. Hotop in Cassel. Basthenbateader Deutschen und ekore Flora (nach Koch’s Synopsis plantarum) Sya W. Wine Broschirt. Pel 12 Sgr. Allen Freun er Botanik dd geordnete Blthenkaende moray bth nee er mit den Anfängern sel en sein, indem nn Toone er Pflanzen genau vertraut macht. E.L. il Bogen. hic General- Catalog über sämmlliche Arzneistoffe der Apotheken und Droguerie-Handlungen in alphabetischer Ordnung, | mit Bezeichnung der Standorte in Officin, Mate- rialienkammer, Kräuterboden, Keller etc., alle Staaten passend, von E. L. W. Winckler. 50 Bogen. Gross Folio. Schreibpapier. Preis 3; Thir. Druck von August Grimpe in Hannover. CHR: „Nunquam otiosus.“ > ui e Erscheint am . 1. u, 15. jedes Monats, Preis des Jahrg. 31|3»P. — BONPLANDIA, Ag ents in London: y eer Garden. | Redaĉteur : i 1 V ; | Zeitschrift onono | Berthold Seemann aa 22 Carl Rümpler | in fondon für angewandte Botanik. in Gannover. | 1. Jahrgang. Hannover, 1. Juni 1853. Ne: 42, Inhalt: m Heraldische Botanik. — Joseph Dalton Hooker. — Die ‚res pe — Vermischtes (Wilde a — Zeitung (Deutschland; Fra nkreich ; Grossbritannien). — Briefkast — Amtlicher Theil (Geschen Königs von Würtem Maj ber rg; Gülin, Übersicht der Ein Der Mesmerische Multiplicator) — Bacheeniign: In nahme und Ausgabe "bei der Abadi: Bernstein im | PBs x O Die Heraldische Botanik. Es ist uns nicht gelungen zu ermitteln, was diejenigen im Schilde führen, zu bezwecken wünschen, welche so eifrig daran arbeiten, die Heraldische Botanik zur Wissenschaft auszu- bilden. Wir können kaum annehmen, dass jene Herren ernstlich glauben, Gelehrte der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden es sich ge- fallen lassen, wenn man sie mit modernden Über- bleibseln der guten alten Zeit langweilt, anstatt sie durch frische Erzeugnisse der Gegenwart zu erquicken. Was besagt heut zu Tage die Wappenkunde ? Im Mittelalter mag sie wol Be- deutung gehabt haben, aber jetzt, wo man in den aufgeklärtesten Ländern En: eh te Wappen führen kann ota bene, wenn man die Steuern, welche set wd Zierreih an manchen Orten lasten, richtig ‘bezahlt — wo jeder es mit Kreisen und Sternen versehen kann, mit der stillen 2 Myrthe und dem hohen Lorbeer zu schmücken erlaubt ist und wo jeder nach Belieben Adler einfangen und Bären an- binden kann, besitzt die Heraldik nur noch einen sehr untergeordneten Werth. Es ist daher nicht zu verlangen, dass der Botaniker, dessen Wis- senschaft schon so umfangreich ist, sich mit dem Bestimmen von heraldischen Bildern abge- ben, und „Felder“ untersuchen soll, die so wenig Neues zu bieten im Stande sind. Wenn irgend eine Pflanze, wie z. B. das Irländische Shamrock, eine wichtige Rolle in den Überlie- ferungen ihres Vaterlandes spielt und eine Ver- folgung derselben zugleich Licht auf ihre eigene Geschichte und auf die Vegetation im Allgemei- I nen wirft, so werden die meisten Botaniker sich gewiss gern damit beschäftigen, aber wenige werden sich dazu verstehen, ihre Zeit damit zu vergeuden, die Gewächse mit botanischen Na- men zu versehen, welche auf diesen oder jenen alten Wappen das Schicksal haben zu prangen. enn wir erst eine Heraldische und eine Numismatische Botanik als Wissenschaft ange- nommen haben, wer bürgt uns dafür, dass man uns nicht auch zumuthet, unser Augenmerk auf Stickereien zu richten, in denen unsere Damen ja oft Rosen, Vergissmeinnicht und sonstige lieb- liche Blumen anzubringen pflegen? Wer bürgt uns dafür, dass wir nicht Porzellanwaaren unter- suchen müssen, um die Nomenklatur der Kräuter, Sträucher und Bäume derselben ins Reine zu bringen? — Ja, wer kann es verneinen, dass es so weit kommen kann, dass eines sihid Morgens uns unsere Friida abholen, nicht zum Botanisiren in Wald und Feld, sondern um in einem Kürschnerladen die Pflanzenverzierungen, welche auf den dort ausgestellten Arbeiten ein- geprägt sind, zu studiren? Wenn es schon jetzt Leute giebt, die ehrene und steinerne Herbarien anlegen, warum sollten wir nicht einer Zeit ent- gegen sehen dürfen, wo eine lederne Botanik florirt? Unsere Leser wissen, dass, wenn es nöthig, wir ernsthaft sein können, und müssen es uns zu Gute halten, wenn wir bei der repa dieses Gegenstandes uns nicht allein ei Lächelns nicht enthalten können, sondern herzlich lachen. Es ist nicht unsere Absicht, auf die Sache weiter einzugehen, und wir wür- den die Heraldische Botanik sicher nie erwähnt "ig Clg fo cer” ~ NS i> — 106 haben, hätten wir es nicht für unsere Pflicht gehalten, eine Richtung zu tadeln, die geeignet ist, die gesammte Botanik in Misseredit zu bringen. Wenn die Kunst dem Pfnzedgpiine gewisse Bau- style, V entlehnt, so ist der Naturforscher nicht genbthigt sich speciell darum zu kümmern; wenn die Sprache sich hie und da Anspielungen auf Gewächse erlaubt, so ist dies lediglich Sache des Philologen; wenn jemand durch die Blume spricht, so braucht der Bota- niker es für keine Vernachlässigung der Wissen- schaft zu halten, wenn er zu fragen versäumt, durch welche Blume? oder wenn auf dem Theater- zettel „Das liederliche Kleeblatt“ angezeigt ist, so hat er nicht nöthig, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob jenes Kleeblatt dem echten Trifolium Lumpacivagabundi oder einer andern Art angehört. EN Joseph Dalton Hooker. Unter den jüngeren Botanikern Grossbri- tanniens sind wol wenige, die eine so grosse Thätigkeit bekunden oder die eine so hervor- ragende Stelle in der Pflanzenkunde einnehmen, wie Dr. J. D. Hooker. Wir können es uns daher auch nicht versagen, die Laufbahn dieses Gelehrten, die so geeignet gewesen zu sein scheint, seine Talente zu entwickeln, näher zu betrachten Joseph Dalton Hooker, Dr. med., der zweite und einzigste noch lebende Sohn Sir William J. Hooker’s, wurde am 30. Juni 1817 in Halesworth in Suffolk (England) geboren. Schon früh zeigte er Vorliebe für Naturwissen- schaften, besonders Pflanzenkunde und Entomo- logie, und da er sich dem ärztlichen Berufe widmete und 1535 die Universität Glasgow bezog, wo sein Vater damals Professor der Botanik war, so hatte er gute Gelegenheit, seiner Neigung zu huldigen. Im Jahre 1839 ward er zum Unter- wundarzte auf der englischen Marine ernannt und begleitete in dieser Eigenschaft Sir James Ross’ antaretische Expedition. Während dieser denk- würdigen Reise (1839—43) machte er ~ Fahrten nach dem Siidpole mit, drang bis 78’ 10” 0% Grade südlicher Breite vor, war Mitentdecker von Victoria} nd und des Feuer- berges Erebus und Madera, die Verden, Teneriffa, Ascension, St. Belins; das } Capder guten Hoffnung, New-Seeland, Australien, Van Diemens Land, die Falklands-Gruppe, Bra- silien und verschiedene antarctische und sub- antarctische Inseln (Palmers-Land, Grahams-Land, Kergulen-Land, Lord Auckland’s Land, Camp- bells-Land etc.). Es war vorzüglich auf dieser Expedition, wo Dr. Hooker sich zuerst nicht allein als Botaniker, sondern auch als Natur- forscher im Allgemeinen hervorthat. Er machte höchst werthvolle meteorologische, geognosti- sche, botanische und zoologische Beobachtungen und grosse Sammlungen naturhistorischer Gegen- stände. Nach England zurückgekehrt, ward ihm von der Britischen Admiralität der ehrenvolle Auftrag, seine- botanischen Entdeckungen in einem grösseren Werke, wozu ihm von Staals- wegen die nöthigen Geldmittel angewiesen wur- den, niederzulegen. Die Ausführung dieses Auf- trags ve dh acti Pig teres. ein zweibändiges Werk in von W. Fitch, das ausser siden auf aca Expedition gesammelten Pflanzen auch die umschliesst, welche auf Cook’s, King’s und Fitzroys Reisen entdeckt wurden. Im Jahre 1845 bereiste Dr. Hooker Frank- reich, Holland und Belgien, vorzüglich um die Museen jener Länder kennen zu lernen. Er würde seine Reise noch weiter ausgedehnt haben, wäre er nicht plötzlich nach Schottland berufen worden, um während der Krankheit des Pro- fessors der Botanik der Universität Edinburgh, Dr. Graham, Vorlesungen zu halten. Nach dem Tode Graham’s bewarb er sich um die erle- digte Stelle; doch obgleich er — wie es in Grossbritannien Gebrauch ist — die besten Zeug- nisse über seine Fähigkeiten von den ersten Gelehrten beibrachte, so waren dennoch seine Bewerbungen erfolglos, da die Besetzung der Stelle nicht vom Staate oder der Universität abhing, sondern von der Town Council, einer Körperschaft, welche ihn nicht begünstigte. Die gelehrte Welt schien jedoch der Meinung zu sein, dass Dr. Hooker die Stelle Graham’s würdig ausgefüllt haben würde, und man kaini sagen, dass die Kaiserl. Leopoldinisch-Carolini demie der Naturforscher dieser vorherrschenden Meinung nur Worte lieh, indem sie Dr. Hooker bei seiner Aufnahme in die Akademie den Namen „Graham“ beilegte. Im Jahre 1846 ward Dr. Hooker der Ge- sellschaft beigegeben, welche von der englischen Regierung die geologische Vermessung der ver- einigten Königreiche zu veranstalten bestimmt war. Dieses leitete ihn auf das Studium der Gr EY ck 7 107 ERD a i d ? C fossilen Pflanzen, womit er sich 14 Jahr lang beschäftigte, und bestimmte ihn zur Veröffent- lichung verschiedener Beobachtungen über vor- weltliche Gewächse in den „Memoirs of the Geological Survey“; die wichtigsten darupter sind wol unstreitig diejenigen, welche über die Sporen von Lepidodendron handeln. Nachdem Dr. Hooker seine Flora Antarctica vollendet hatte, beschloss er eine Reise nach Ostindien zu unternehmen, wozu ihm der bota- nische Garten zu Kew sowie sein Vater die nothigen Mittel lieferten. Er verliess London im November 1847, kam im Januar 1848 in Calcutta an, wandte sich nach dem Himalaya- Gebirge und durchforschte dessen mittlere Theile und ein Stück von Tibet; er ging dann in Ge- sellschaft seines Freundes, Dr. Thomas Thom- son — über dessen botanische Wirksamkeit wir uns vorbehalten zu berichten — nach dem öst- lichen Bengalen und an die Grenzen Assams, und kehrte im Jahre 1851 nach England zurück. Auf dieser Reise sammelte er etwa 6000 Pflan- zenarten, sehr viele Sämereien, worunter sich auch die Samen der herrlichen Sikkim-Rhodo- | dendron befanden, 300 verschiedene Hölzer und | eine Menge vegetabilischer Erzeugnisse und | Manufacturen, unmittelbar aus Pflanzenstoffen verfertigt. Auch machte er viele meteorologische und topographische Beobachtungen und führte sehr vollständige Tagebücher, deren Inhalt in einigen Wochen unter dem Titel „Himalayan Journals“ in London erscheinen wird, während die Beschreibung der gesammelten Pflanzen einem besondern Werke vorbehalten bleibt. Im Jahre 1852 reiste er, begleitet von seinen Freunden Dr. Harvey und Dr. Thomson, durch Frankreich, die Schweiz und Deutschland, und war zugegen bei der Wiesbadener Ver- sammlung der deutschen Naturforscher und Ärzte und der Feier des zweihundertjährigen Jubilä- ‘ums der K. L. C. Akademie der Naturforscher. Gegenwärtig hat er seinen Wohnsitz in Kew bei London, wo er, die Vortheile benutzend, welche das grosse Herbarium und die ausge- zeichnete Bibliothek seines Vaters dem wissen- schaftlichen Manne darbieten, damit beschäftigt ist, seine in Indien maiin Pflanzensamm- lungen zu ordnen und seine botanischen und Reisewerke zu vollenden. Es kann als ein Beweis für den Umfang von Dr. Hooker’s Wissen gelten; dass ihn so viele gelehrte Gesellschaften unter die Zahl ihrer Mit- os glieder rechnen; doch ist es in der Pflanzen- kunde und besonders in der geographischen und systematischen Botanik, worin er die meisten Kenntnisse entfaltet. Er hat zu diesen Fächern bereits die schätzenswerthesten Beiträge gelie- fert, und würde eine Aufzählung der verschie- denen Aufsätze weit die Grenzen überschreiten, die uns der Raum d. Bl. gestattet, doch müssen wir nicht versäumen, seine grossen Werke: „Flora Antarctica“, „The Rhododendrons of Sikkim Himalaya“ — welche er mit seinem Vater vereint herausgab — und „The Flora of New Zealand“ — welche in wenigen Monaten vollständig sein wird — besonders anzufiihren. tan. ak a et] Die Nannary- Wurzel. Ein mir befreundeter Berliner Apotheker erhielt kürzlich eine angeblich neue Drogue unter dem Namen Radix Sarsaparillae Surina- mensis und übergab mir dieselbe, um zu er- mitteln, von welcher Pflanze diese neue Sarsa- parillawurzel abstamme. Schon eine oberfläch- liche Betrachtung eines Querschnittes lehrte, dass ich es mit keiner echten Sarsaparillawurzel zu thun haben könne, da ihre Structur gar keine Ähnlichkeit mit jener zeigt, allein irre- geleitet durch den in keinem einzigen der mir zu Gebote stehenden pharmakologischen Werke enthaltenen Namen vermochte ich über die Ab- stammung jener Wurzel nichts anzugeben. Bei Anfertigung eines Verzeichnisses der meiner Sammlung noch fehlenden Droguen erkannte ich endlich, dass jene Wurzel mit Radix Nan- nary vollkommen identisch sei. Sie stammt von Hemidesmus Indieus B. Br. (Dene. in DC. Prodr. Vill. 494. Nr. 1. — Deless. Icon. select. V. p. 24. tab. 56), einer auf der ganzen Ostindischen Halbinsel allgemein verbreiteten Asclepiadee ab und kommt auch bisweilen unter dem Namen Rad. Sarsaparillae orientalis in den Handel. In ihrem Vaterlande heisst die Pflanze Nennary- Coudi. Diese Drogue ist erst neuerlich nach Europa eingeführt worden, indessen fehlt sie in manchen pharmakologischen Handbiichern; es noch- |- wird deshalb nicht ag sie mals zu beschreiben, Angaben von Wiggers (Grundriss der ee p.. 232) einige berichtigende Erweiterungen n. Hierbei will ich noch bemerken, dass nach dem Ergebniss ärztlicher, in dem hiesigen Charité- ee ae ae ERROR a eg ID nen Krankenhause angestellter Prüfungen sich Rad. Nannary als Ersatzmittel für die Sarsaparille nicht bewährt hat. 3 Wurzeln zu einem 4 Pfund schweren Paquet an beiden Enden zusammengeschnürt, neun bis achtzehn Zoll lang und dann in der Mitte zu- sammengeknickt, von der Dicke eines dünnen Bindfadens bis zu der einer starken Schwanen- feder, schwärzlich-graubraun, (mit untermischten helleren Wurzeln,) grade oder nur wenig hin und hergebogen, einfach, seltener verzweigt, fest, holzig, Geruch stark nach Coumarin und bitteren Mandeln, Geschmack erst süsslich, dann bittermandelähnlich, lange anhaltend. Die Wur- zeln sehen im Allgemeinen den grauen Ipeca- ER nicht unähnlich, sind aber be- deutend stärker; die dünne, auf dem Querschnitte schwärzlich-braune Aussenrinde ist mit seichten unregelmässigen Längsfurchen versehen, bis- weilen stellenweise abgeblättert, sonst der grau- weissen inneren Rindenschicht, welche ein wachsähnliches Ansehen hat, fest anliegend. In kurzen Zwischenräumen anda sich ringför- mige oder nur theilweise die Wurzel um- schliessende, nur bis zur inneren Rindenschicht oder bis auf den Holzkern gehende Quer- risse. Dieses Rindenparenchym enthält sehr viele rundlich-eiförmige Stärkekörnchen, unge- ` fähr von der Grösse der in den Bryonie-Wiir- zeln enthaltenen *). Der Holzcylinder ist stiel- rund, gelblich-weiss, sehr hart und spröde, umschliesst kein Mark, mit zahlreichen unre- gelmässig zerstreut, ah gegen die Mitte zu gedrängter stehenden ziemlich weiten Poren (den Öffnungen der durchschnittenen punktirten Gefässe); der Holzeylinder besitzt ungefähr den doppelten Durchmesser der Rindenschicht und ist häufig, besonders gegen die Enden zu, nach Art der Ipecacuanha-Wurzeln, eine längere oder kürzere Strecke weit von der Rinde völlig entblösst. Am Kopfe der Wurzeln bemerkt man bisweilen die dünnen, gegenüber- stehend verzweigten Stengelreste, welche sich von den dünneren Wurzeln leicht dadurch un- terscheiden lassen, dass man an ihnen die eben- falls opponirten Narben der abgefallenen Blätter wahrnimmt. Dr. G. Walpers. DET *) Bei diesen Amylumkörnchen erh man ohne grosse Mühe die von mir (Flora 1852 Nr. 44. 45 und ebendaselbst 1853 Nr. 7) aaa umhillende | | Vermischtes. Wilde Beeren. Unter den wildwachsenden Beeren, durch deren Sammeln sich die Einwohner in manchen Gegenden Hannovers einen Nebenverdienst verschaffe®, ist es nach den Angaben Drechsler’s vorzugsweise die Heidelbeere*), welche Beachtung verdient, da diese in fast allen Gegenden vorkommt und durch ihre u Nutzbarkeit sehr guten Absatz findet. Sodann die Kronsbeere (Vaccinium Vitis idaea, Linn) von besonderer Wichtigkeit, nach ihr eere (Rubus Idaeus, Linn.) und die Erdbeere (Fragaria vesca, Linn.), und endlich in einigen Gegenden der nördlichen Provinzen des Königreichs auch die Wachholderbeere (Juniperus communis, Linn.). Nicht allein die Haushaltungen der mittlern und höhern Stände versehen sich mit der einen oder andern Beerenart, um sie frisch oder eingemacht zu verspeisen, sondern auch einige jener Fruchtarten bilden einen beträchtlichen Han- delsartikel vieler Gegenden für das Ausland. In St. An- dreasberg am Harz befindet sich ein Kaufmann, welcher von den dortigen Einwohnern jährlich für etwa 500 bis 600 «f Heidelbeeren und Himbeeren in den letzten Jahren aufgekauft und den aus denselben ausgepressten Saft in das Ausland verschickt hat. Im Jahre 1850 sind 50 Oxhoft solchen a =! Tas A ra nial tität ist von nach Werni a m u Herr geliefert, so dass dem kleinen Orte von 400 wohnern schon für die nach auswärts gehenden iad etwa 1000 bis 1200 .f zu- fliessen, während der Verbrauch im Orte selbst ein nicht dörfer Lerbach, Lo das Geschäft in noch grösserem Pig eit feblbn, "aad sind hier viele Familien, welche dadurch im Sommer 10 nd mehr verdienen. Der sonst so stille Harzwald nimmt in der Beerenzeit ein ganz verändertes Ansehen an; Schaaren von Weibern und Kindern ziehen aus allen Ortschaften singend und lustig zu Holze, und es ist eine sehr geringe ren wenn der Werth melten Beeren z Die ee im Gott tingenschen und Genbonhagsmchers mit dem Sollinge, enthalten einen verhältnissmässig glei- chen Reichthum an Beeren, vielleicht einen grössern, die Forsten im Fürstenthum Calenberg, wonach deren Ertrag zu 3500 angenommen werden s. Dass dieser Anschlag hinter der Wirklichkeit bei weitem zurückbleibt, beweist der Deister, von welchem Hei- delbeeren fuderweise nach der Stadt Hannover gefahren werden, und für welches Waldgebirge allein der Bee- renerlös von den dortigen Beobachtern höher angegeben wird, als er hier für das ganze Calenbergische ange- ” Miej ist vorzugsweise die Bickbeere (Vaccinium ay pee nn.) gemeint; Bas Nam then noes gehort wol lediglich dem Vaccinium uliginosum, Linn., an. B. S. TER... _— IT T \ u DD arr nommen ist. Im hie ist der Ertrag der Beeren höchst bedeutend. Dort kommt auch, namentlich in den Celleschen Forsten, Bs Wachholderbeere (Juniperus communis, Linn.) in Betracht, von beka Himten für 1000 a aufkauft. Der Ertrag wird dort jähr- lich auf mindestens 10,000 .f angegeben. Viel erheb- licher ist der Werth der gesammelten Kronsbeeren und der Heidelbeeren. Diese sind in der dortigen Gegend ein fast unentbehrliches Lebensbedürfniss geworden, und es giebt wol nicht leicht eine Haushaltung, in welcher nicht wenigstens zwei Himten dieser Beeren jährlich ver- braucht, namentlich eingekocht und getrocknet werden. Viele Haushaltungen bedürfen deren fünf bis zehn Himten, Rechnet man für die 41,000 Haushaltungen im Lüneburgi- schen durchschnittlich nur 1 Himten Beeren, dann werden dort schon 41,000 Himten verbraucht. Daneben wird aber noch ein beträchtlicher Handel mit Kronsbeeren und Heidelbeeren aus dem Lüneburgischen und Bremi- schen nach Hamburg und Bremen betrieben, und wird die Einfuhr nach jedem dieser Orte, wo man namentlich mit den Heidelbeeren Weisswein in die gesuchteren Roth- weine verwandelt, auf wenigstens 10,000 «$ angegeben. Hiernach ist mit Sicherheit anzunehmen, dass im Lüne- burgischen und Bremenschen der Beerenertrag, welcher in diesen Gegenden eine bedeutende Geldquelle bildet, mindestens 120,000 .f beträgt. Es tragen hierzu die sämmtlichen Forsten mit 617,059 Morgen bei und ist pi = Staatsforsten zu 341,429 Morgen etwa die Hälfte 000 .f zu rechnen. Der Ertrag ist deshalb dort Verhlnisemänig grösser, als in andern Gegenden, weil ie meisten raumen Bestände und Blössen im Lüne- burgischen finden. Aus den übrigen Landestheilen Han- novers liegen so genaue Nachrichten nicht vor; wir der (jedoch ohne Zweifel höhere) Ertrag der Bitten nur zur Hälfte so hoch angenommen, als am Harze und im Göt- tingdnaehengs so eraiki ane seal fie Sia sialersion im , Osnabriick- schen und in Ostiriesland mit 113, 875 Morgen ein Ertrag von 1300 a. Hiernach stellt sich für die Staatsforsten die Summe von etwa 73,800 -$ ie e Forsten nach demselben Ver on 71,200 «a als jährlicher Ertrag ee Beeren heraus; ür das ganze Königreich die Summe von 145,000 «$. ve diesem Ertrage darf auf den Werth der Beeren am Orte, wo sie wachsen, nichts gerechnet werden, da in den meisten Fällen nur der Arbeitsverdienst vergütet wird; dieser erreicht aber die angegebene Summe ohne allen Zweifel. (Polytechnische Wochenzeitung.) VPE NER Zeitung. Deutschland. Braunschweig. Am 12. März d. J. starb der Professor Dr. med. A. F. Wiegmann, früher Apotheker daselbst, ein eifriger Botaniker, wel- cher sich durch mehrere Preisschriften, nament- lich die über die Bastarderzeugung der Pflanzen, bekannt gemacht hat. Meyen hat im 2. Theile sen seiner Reise-um die Welt eine auf Oahu ent- deckte Rubiaceen-Gattung dem schon früher ver- storbenen Sohne des Verewigten, dem Professor der Zoologie Dr. Ar. Fr. Aug. Wiegmann in Berlin gewidmet, welche uns auch das Andenken an den Vater erhalten wird. (Bot. Zeit.) Leipzig, 18. Mai. Am 2. Mai starb zu Leipzig in Folge eines Sturzes der Nestor der Moos- kunde, der pensionirte Professor Dr. Christian Friedrich Schwaegrichen. Einen ausführlichen Nekrolog dieses um die Wissenschaft so hoc verdienten Mannes werden wir liefern, sobald wir die nöthigen Notizen werden gesammelt en. i Frankreich. ‘= Paris, 21. Mai. Von Dr. Bolle, der leider seine Rückreise nach Europa hat antreten müssen, werden Sie nun wol in Hannover nähere Nach- richten haben, als wir in Paris. Von London schrieb er den 22. April, dass er hoffe, in 3 oder 4 Tagen in Berlin zu sein, und dass seine Gesundheit so ziemlich hergestellt sei. * Paris, 21. Mai. In einer der letzten Sitzun- gen der Academie der Wissenschaften ward Hrn. Biot’s Jubiläumsfeier als Mitglied des In- stituts festlich begangen. Hr. Jussieu, der dies- jährige Präsident, sowie Hr. Arago bezeugten in gedrängten Worten dem gefeierten Mitgliede ihre Glückwünsche und erinnerten an seine so wichtigen, in diesen 50 Jahren der Wissenschaft geleisteten Dienste. Hr. Clos ist als Professor der Botanik an Hrn. Moquin-Tandon’s Stelle in Toulouse ernannt. Hr. Durieu de Maisonneuve ist als Di- rector des botanischen Gartens zu Bordeaux ernannt und wird nächsten Juli daselbst sein Amt antreten. Die Bearbeitung der algierischen Flora, die er in dieser jüngsten Zeit mit Hrn. Cosson betrieben, fällt nun Letzterem allein anheim. Grossbritannien. ondon, 20. Mai. Am 15. Mai wurde der botanische Garten zu Kew zum ersten Male am Sonntage eröffnet. Die Zettel, welche dem Publikum von der beabsichtigten Eröffnung An- zeige machten, wurden jedoch erst während der letzten Tage der Woche angeschlagen, da man sich, wie es heisst, nicht darüber einig werden Sonntage Eintritt in diese National-Anstalt zu Ch 1 konnte, ob es rathsam sei, dem Volke am 110 Cog Fa ae. I a C gestatten, und die Zahl der Besucher war daher nicht gross. Am folgenden Tage (zweiten Pfingst- tage) war es dagegen um so voller im Garten; 6000 Menschen wurden eingelassen. — y. Schlechtendal und Tulasne wurden m 2. Mai zu correspondirenden Mitgliedern der Linné’schen Gesellschaft ernannt. — Schouw’s Werk: „Die Erde, die Pflanzen und der Mensch“ ist von Arthur Henfrey ins Englische übersetzt worden; derselbe hatte früher schon Schleiden’s „Die Pflanze, eine Biogra- phie“ übertragen, und hat jetzt eine zweite Auf- lage derselben besorgt. Briefkasten. * Paris. Ihr Wunsch wegen Aufnahme des bewussten Artikels in englischen Zeitschriften soll erfüllt werden. Haben Sie die Güte, uns so bald als möglich oaea iften oder Auszüge der in Frankreich erschienenen Artikel über die Verwandlung von Aegilops in Weizen zu übersenden, Ehrhart. aeara Auszug ist einem Briefe H. C, Watson’s an nt und betr er Ihr Sedum aureum Ye dum aureum “, iber, „ aay be the same with S. Forsterianum;, althoush do not feel certain that it is in the stems are more leafy below their Fire and in that respect approximate to S. r bs estre of English botanists, while the inflorescence is more that orsterianum, , Practically I distinguisch the living plants of S. rupestre pi s. Forsterianum, y the more glaucous om of the former, some what larger size, s h Ae pee be t in leafy. In S. For- bog assgreen, not glaucous, and usually aie away as the We er elongate; pa "aes near the extremities remain- ing fresh and living, so that they thus form a sort of spuriou: But if the bran ches i wege collected in me yao ‚growth, to explain the leaves imbricated ‘down the stem. May 8. . Ihr er vom 20. Mai nebst Einlagen hat rt erreicht; um in Zukunft Druckfehler etc. die Correetur zukommen, die wir jedoch ohne Peru isn bitten; herzlichen Dank für die ertheilten Winke. Es ist wahrscheinlich, dass wir unsere Zeitschrift sehr bal alle Tweige der Botanik ausdehnen; Sie sind nicht der Erste, sad uns auf die daraus entspringenden "Vortheile aufmerksam macht. Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. G. Seemann. Amtlicher Theil. 1) Se. Majestät der ni von War- temberg hat der den Ad- ~ juncten, Herrn Ober-Medicinalrath a ie Professor I Dr. von Jäger zu Stuttgart, bei der Ueberrei- chung seiner am 21. September 1852 zur zweiten Säcularfeier zu Wiesbaden gehaltenen Festrede und mit Bezug auf die ihr angeschlossene Bei- lage von Herrn Dr. Steudel („Über naturhisto- rische Reisen“ ete. Vorrede zu Vol. XXIV. S. 105 ff.) 220 Gulden als Geschenk übergeben lassen, wie dieses schon friiher in den Jahren 1828 und 1846 der Fall war. In dem Königl. Kabinets-Schreiben vom 22. April d. J., welches dieses Königliche Geschenk begleitete, wird dem- selben die besondere Bestimmung der „ Unter- stützung wissenschaftlicher Reiseunternehmun- gen“ gegeben. Es ist zu hoffen, dass diesem erhabenen Vorgange manche Gönner der Aka- demie nachfolgen und dadurch dieses nach dem . Vorbilde des ehemaligen Esslinger Reisevereins wieder in's Leben gerufene Institut bald im Schoosse der ANEBORUNR, a, der mithigen Unter- stülzung zur Wi Ausser dem Gewinn, welchen dieses Institut den Samm- lern und Sammlungen naturhistorischer Gegen- stände verspricht, macht Hr. v. Jäger in seinem Artikel über diesen Gegenstand im Schwäbischen Merkur noch besonders darauf aufmerksam, wie dadurch vielen jüngeren Naturforschern Gele- genheit verschafft werde, sich auf Reisen weiter auszubilden und dadurch die Wissenschaft, wie die Museen zu bereichern, und erbietet sich zugleich, Beiträge, welshe. für den genannten Zweck ihm übergeben werden sollten, in Em- pfang zu nehmen. Die Akademie wird ihrer- seits die ihr zugewiesenen Obliegenheiten treu- lich erfüllen, sobald ihr nur die geeigneten Mittel hierzu geboten sind. Vorläufig drückt sie hier den Wunsch und die Bitte aus, dass sich auch die übrigen Herren Adjuncte zur Empfang- nahme von Beiträgen, nach dem Beispiel des Herrn Collegen Jäger, erbieten und durch ge- eignete Adressen an die H.H. Mitglieder und an das übrige Publikum, sowohl dieses als die Akademiker über die gegenseitigen An- und Aussichten orientiren helfen möchten, worauf dann erst eine von der Akademie ausgehende Aufforderung bestimmte Schritte zur Zeichnung von Actien herbeiführen, auch wohl noch man- ches andere räthlich Erscheinende einschliessen könnte. Wir haben zu diesem Ende den oben angeführten Steudel’schen „Entwurf“ hier noch- mals vollständig abdrucken lassen*) und werden u h *) Der Steudel’sche Entwurf folgt in W. 13. \ iy rr. die gegenwärtige Mittheilung in besondern Ab- drücken an sämmtliche Herren Adjuncte ver- senden. Breslau, den 4. Mai 1853. Der Präsident der Akademie: Dr. Nees von Esenbeck. 2) Übersicht der —— und Ausgabe Kaiserl. Leopoldinisch- a Csritinisoken Akademie n den Jahren 1851 und 1852. Einnahme 1851 Thir. Ser. Pf. 1) An Zinsen und eingehenden Kapitalien . 102 20 6 2) Erlös aus den „Verhandlungen“ der Aka- re vs Se 606 mur+ 3) > ze und Baiteigon der Mit- 4) En ea und Zuschüssen der Re- gierung.. um as wenn Denn bam- Dr 5) Insgemein (Bestand vom Jahre 1850)... 283 1 11 Summa der Einnahme . . . 311 22 5 u 1851. Thir. Sgr. Pf. 1) Für Druck und Redaktion der Akta etc.. 1760 15 — 2) Far erkaufte Bücher era. ri INET. 12 14 — Sy Buchbinderloht EN A DPE, ee aoha 40 22 1 4) Schreibmateriälien ete.. .. u] i Sirus 78 17 — 5) Fřacht; Porto, -Zoll etei.. ER INE, 0 3122 2 6) Gehalt des Sekretärs ... 0... 22.0. 500% 100 — — 7) Vermischte Ausgaben.............-. 11 20's Summa der Ausgabe .. . 2035 20 3 Die Einnahme ist . . . . . 2311 Thir. 22 Sgr. 5 Pf. Die Ausgabe beträgt ... >, Bleibt ein Bestand von 276 Thir. 2 Sgr. 2 Pf. Einnahme 1852. r. Sgr. Pf. 1) An Zinsen und eingehenden Kapitalien . 105 17 — 2) ne aus den „Verhandlungen“ der Aka- Re as WR 71129 6 3) = aan und Beiträgen der Mit- N Fe EP = — 4) An Vorschüssen und Zuschüssen der Re- eo T 1200 — — 5) aii (Bestand vom Jahre 1850., 276 2 2 Summa der Hiahshme!. ... 2293 18 8 Ausgabe 1852. Thlr. Sgr. Pf. {) Für Druck und Redaktion der Akta ete.. 1905 24 6 2) Für erkaufte Bücher‘.............. 12 6 — 3) Buchbinderlobn. pc kf, 88 15 4) Schreibmaterialien ete.............. 121 21 6 5) Fracht, Porto, Zoll ee. ............ 51 21 6) Gehalt des Sekretärs .. .......... BUNT — T) Vermischte Ausgaben... ......... 243 4 1 Summa der Ausgabe... 2623 2 7 Die Einnahme ist...... 2293 Thir. 18Sgr. 8 Pf. Die Ausgabe betriigt =» 2623 » 2 T» Verbleibt an Mehrausgabe 328 Thlr. 13 Sgr. 11 Pf. Breslau, den 21. März Der Präsident der Akademie. Nees von Esenbeck. Akademische Miscellen. Die Akademie macht hiermit den Anfang, die kleineren Verhandlungen oder kürzeren Mit- theilungen zu veröffentlichen, welche in ihren Kreis fallen und von Werth für die Wissenschaft sind, aber entweder wegen ihres geringeren Umfangs zur Einreihung in einen voluminösen Band nicht geeignet erscheinen oder, was die Hauptsache dabei ausmacht, ein augenblickliches Interesse auf irgend einem Gebiete der For- schung in Anspruch nehmen, dem sie nicht ohne Nachtheil länger, als eben unvermeidlich, vorenthalten werden können. Bernstein im Quadersandstein. An wie vielen vorgefassten Meinungen leidet nicht heutiges Tages noch die Naturforschung! Es giebt Natur- kundige, welche noch immer fest darauf bestehen, dass der Bernstein einzig und allein in der Braunkohlen- formation zu Hause sei, also der Baum, von welchem derselbe stammt, nur in dieser Periode auf der Erde existirt habe. Schon vor längerer Zeit aber hat unser College, der Herr Professor Glocker, das Vorkommen des Bernsteins in einer älteren Formation, nämlich in der Quadersandsteinformation nachgewiesen und zwar im westlichen Theile von Mähren, wo dieses Harz kei- neswegs als Seltenheit, sondern in reichlicher Menge . Nicht allein in zahllosen kleinen vollkom- men durchsichtigen Körnern ist iyi besonders bei Uttigsdorf unweit Mährisch- Trübau, sowohl der Moor- kohle selbst als dem sie nesieitanian "Schieferthon ein- men, wo die B matischen Geruches zum Räuchern bedienten. Im August 1846 hatte Glocker seine Beobachtungen darüber der Versammlung der ungarischen Naturforscher in Eperies mitgetheilt und gezeigt, dass dieser mährische Bernstein in allen Eigenschaften mit dem Bernstein der Ostseeküste Dieses gilt auch im Wesentlichen von seiner chemischen Beschaffenheit. E. Meitzen hat den Uttigsdorfer in vor Kurzem analysirt und als Be- in vor standtheile desselben gefunden: 78,612 Kohlenstoff, 9,632 Wasserstoff und 11,756 Sauerstoff, während der Ostsee- bernstein nach Schrötter’s Untersuchung 79,0 Kohlen- stoff, 10,5 Wasserstoff und 10,5 Sauerstoff enthält. 3 ORT / i O i a AET 112 ist also mit Grund anzunehmen, dass entweder dieselbe Pinusart, von welcher der Bernstein der Tertiärperiode stammt, schon in der vorangegangenen Periode der — und des Quadersandsteins existirt hat, oder dass n beiden Perioden der Erde zwei verschiedene Pinus- pee vorhanden waren, welche ein Harz von gleichen Eigenschaften producirten. In ebendemselben kohle- führenden Schieferthon Mährens, welcher Bernsteinkörner enthält, hat der Prof. Glocker im Jahre 1852 bei Peters- ossale Masse einer neuen Art von Cupressites entdeckt, sich durch ihre ge drängt-dachziegelförmig über einander n und scharf zuge- n auszeichnet und daher, da sie von bisher beschriebenen Arten unterschieden ist, von ihm den Namen Cupressites acrophyllus erhal- ten hat. Der Mesmerische Multiplicator. TER haine aijai ki wichtige Beobachtung. unter n Verhältnissen oder im spruch mit den, press des Systems in die Welt tritt, oder wenn sie sogar zuerst in Kreisen erscheint, welche die gelehrte Welt zwar für geeignet hält, sich über physikalische Spielwerke zu verwundern, nicht aber für berufen, der Wissenschaft in Erkenntniss und That einen neuen Anstoss zu geben, so ist stets fürchten, dass gelehrtes Absprechen, rege Er- klären der Erscheinungen in täuschender Sicherheit und überhaupt das ganze Gebaren der selbstgenügsamen Un- wissenheit, welches stets zuerst sich in das Spiel mischt, das ahnungsvolle Moment dem schnellen ernsten Auf- elts eit überlasse. Wie weit die Elektrizitätslehre sein wu wenn wir uns b nach wie vor Papierp a zwischen versil- rste Kunde los er hätten, dass Ritter und seine Freunde über die wesent- liche Einheit des Magnetismus und der Elektrizität uns schon längst durch das Misslingen ihrer Experimente enttäuscht hätten, wollen wir der Akademie der Natur- forscher nicht vorhalten, sondern nur an “gg die orderung stellen, dass sie, die gewiss in den Er- sition gn des unter einer Kette vereinter und ihn berth r Dinge m s die Wirkung eines Mesmerischen ehr ‘eal Multiplicators doch etwas diesem Ahnliches aa hat, — hgiltig an sich sheik Mitglieder pe die ganze Erde verbreitet ‘da die nur dem Geist r Vernunft zu “a Wirseiähken zu Me: hat, ja, der wir Shi arth wagen, dass sie in ihrem Kreise wahrhaft miissige rete Manner ao ist offenbar hen. das hervortretende Moment eine unmittelbar werdenden verstärkten Willenskraft auf folgende wc unbefangen in in die Hand zu nehmen; sie erkläre nämlich: 1) dass sie von ihren Mitgliedern, so wie von jedem Andern, der Beobachtungen der hier angeregten oder einschlagenden Art gemacht oder Ver- suche darüber angestellt hat, treue Berichte über die- selben zu empfangen bereit sei und dazu auffordere, und dass man sich dabei nicht schämen möge, wenn auch etwas Wunderliches mit unterzulaufen scheine: Sie wisse sich damit schon zu befreunden *). 2) Sie erkläre ferner, dass sie diese Berichte treulih poas © und darüber Buch en de verspreche, dass sie monatlie é:-Esgebuisce ihres Protocolls in iiber- sichtlicher Ray durch die „Bonplandia“ bekannt m 4) ihre eigenen Gedanken, wie sie sich ihr hierbei entwickeln, zwar nicht unter- drücken, nirgends aber zur Herrschaft kommen oder gar auf Thatsachen Einfluss üben lassen wolle, vielmehr solle demnächst das treue Sammeln von Experimenten und Thatsachen aus denselben für sie das Erste und dieses ihr pepe he Wii eses a Akademie der Naturforscher ge- nehm, so möge sie unsern Aufruf in der »Bonplandia“ Je eher je lieber mit ihrer Beistimmung zur Oeffentlich- keit bringen und einer guten Aufnahme von vielen Seiten gewiss sein, zumal wenn sie noch dieses hinzu- setzte: 5) Die Akademie erwartet von jedem Mitthei- iplom, sondern nur die gewöhnliche Ehrlichkeit; das re hat sie = tind nicht zu fürchten, sie auf diesem Gebiet so ziemlich über der Lüge steht. 6) Endlich wird sie auch theoretische vs dieser Gegenstände in traulicher Kürze und ohne weites Ausholen Die Mittheilu ung und "Fo e fordersame Einige Mitglieder ar Akademie Da Versäumniss im Verzuge liegt, aus der That aber kein Schaden erfolgen kann, so stimmt für die Akademie in den vorliegenden Plan und Aufruf ein Thatsache erblickt. Der Präsident der Akademie. Breslau, den 12. i 1853. Dr. Nees von Esenbeck. *) Die Akademie hat innerhalb der preussischen Grenze Portofreiheit; für das Ausland muss sie erlangen wird ein einfacher Empfangschein entgegenfolgen. Bücheranzeige. ch alle eepcages ag und Antiquare des In- und an ist zu bezi "Veeioniß N 25 r Werke antiquariichen Lagers Schletter’schen Buchhandlung (H. Boas) in Breslau, haltend den grössten Theil. = berühmten Bibliothek des Präsidenten Nees v. Esenbeck. Druck von August Grimpe in Hannover. In Lu „Nunquam otiosus.“ 5 ~~ Erscheint am i. u. 15. jedes Monats. Preis des Jahrg. 31] 3x), Redacteur : Berthold Seemann ` in London BONPLANDIA, Zeitschrift für angewandte Botanik. Agents in London : ferien and Norgate, dford Street, yp Proven Garden, b Verleger : Carl Rümpler in Hannover. i. Jahrgang. Hannover, 15. Juni 1853. NO. 43. Enhalt: Botanische Gärten, — Der Cedron. — Pflanzensammlungen (Flora Galliae et Germaniae exsiccata). — Zeitung (Deutschland; Frankreich ;. Grossbritannien). — iefkasten. — Amtlicher Theil (Finanzielle Angelegenheiten; Entwurf einer zu gründenden Bank zur Beförderung der Naturgeschichte ; Akademische Miscellen). — Bücheranzeige. am ae e T T Botanische Gärten. I. In einer deutschen Universitätsstadt lebte vor nicht gar langer Zeit ein botanischer Gärtner, welcher alljährlich ein Mal mit Willdenow’s Enumeratio in der Hand Musterung über sämmt- liche in seinem Garten befindlichen Pflanzen hielt. Alle diejenigen, welche nicht in der Enumeratio standen, wurden sorgfältig ausgesondert und als „schädliche Neuerungen“ über die Gartenmauer geworfen! So trieb’s der gute Mann mehrere Jahre, bis ihm zu seiner grossen Verwunderung diese eigenthiimliche Purification von seinem zu- fällig dazu gekommenen Director ernstlich unter- sagt wurde. Viele Leser dieser Anekdote werden sich eines Lächelns nicht haben erwehren kön- nen, doch nur wenigen wird dabei eingefallen sein, dass es Directoren botanischer Gärten giebt, welche in anderer Weise „schädliche Neuerun- gen“ von dem ihrer Aufsicht anvertrauten Insti- tute fern halten. Fast jede Universität besitzt einen botanischen Garten, dessen Geldmittel, Flächeninhalt, Zahl der Gewächshäuser, Dienst- personal u.s.w. oft sehr beträchtlich sind; nur wenigen Gärten aber lässt sich nachrühmen, dass die auf ihre Erhaltung alljährlich aufgewendeten Kosten mit dem durch sie erzielten wissen- schaftlichen Nutzen in einem auch nur annähe- rungsweise richtigen Verhältnisse stehen. Die Directorstelle ist gewöhnlich ein sogenannter Ehrenposten, mit welchem kein Diensteinkommen verbunden ist; man darf sich also kaum darüber wundern, wenn — seltene Ausnahmen abge- rechnet — die Directoren ihre amtliche Thätig- keit auf Führung der allernöthigsten Correspon- denz und Unterzeichnung des alljährlich von dem Gärtner zusammengestellten Samenkataloges beschränken. Der Garten selbst befindet sich in wissenschafilicher Beziehung gewöhnlich in der traurigsten Verwirrung, welche dem Laien allerdings ‘entgeht, da die vom Unkraute frei- gehaltenen Beete und die reinlich geharkten Kieswege ihm ein Bild der Ordnung und höch- sten Sorgfalt vorspiegeln; doch auf den Stauden- stücken, auf den Beeten der Annuellen ist die Unordnung perennirend geworden. In langen Reihen stehen zahlreiche Repräsentanten der Galtungen Astragalus, Trifolium, Vicia, Lathyrus, Orobus, Potentilla, Ranunculus, Cerastium, Dian- thus, Hieracium, Aster, Centaurea, Plantago, Ar- meria, Atriplex, Chenopodium und andere arten- reiche Genera, welche dazu bestimmt zu sein scheinen — den Raum auszufüllen. Von Gene- ration zu Generation werden sie gezogen, und obschon ihre Nummerhölzer verwittert und un- lesbar geworden, vielleicht auch schon längst verfault sind, sie grünen und blühen harmlos weiter und zählen mit unter den Pflanzenschätzen des Gartens, wenn auch nur „als Nullen“. Ein Gleiches gilt, gewöhnlich in noch höherem Grade, von den Gesträuchen und Bäumen. Besonders auffallend ist die Vernachlässigung, welche in vielen botanischen Gärten den in technischer, landwirthschaftlicher und pharmaceutischer Be- ziehung wichtigen Pflanzen zu Theil wird; gewöhnlich sind denselben keine besonderen Quartiere angewiesen und der lernbegierige Studirende muss die wenigen vorhandenen des- fallsigen Gewächse mühsam aus einem Wuste et SGD Pee en +, p w \ 114 ihm unwichtiger Arten heraussuchen; gar bald vergeht ihm die Lust an den solchergestalt er- schwerten botanischen Studien! In den Gewächshäusern sieht es in der Regel etwas besser aus. ‘Denn da die dort gezogenen Pflanzen einer sorgsamern Pflege bedürfen und dem Gärtner häufiger durch die Hand gehen, so wird die bei ihnen einreissende Unordnung leichter bemerkt und beseitigt. Doch die Menge der auch hier unbeachtet oder ganz nutzlos vegetirenden Gewächse ist bedeutend. Wir haben noch nicht gehört, dass der Director eines klei- neren und ärmlich dotirten Gartens sich die Mühe gegeben hätte, eine verständige Auswahl der zur Illustration der Terminologie und der Pflanzen- familien, so wie für anatomische und physiolo- gische Zwecke unumgänglich nothwendigen Ge- wächse zu treffensund alles, die Kräfte des In- stitutes Ubersteigende zu beseitigen. Und doch wäre dieses ebenso nothwendig als nützlich! Statt der vielen Tausende: von unbeachteten oder falsch benannten Gewächse, welche häufig die überwiegende Masse des Vorhandenen aus- machen, würde es, besonders für die kleineren Gärten, viel zweckdienlicher sein, wenn deren Divestoren sich mit einer geri ingeren Anzahl, aber lichst aviela Pflanzenfamilien, so wie in beson- deren Abtheilungen auf diejenigen Gewächse beschränken wollten, welche für den Landbau, die Forstwirthschaft, die Pharmacie und Tech- nik von Wichtigkeit sind und für deren fort- dauernd richtige Eliquettirung Sorge trügen. Auch mit geringen Mitteln wären sie dann im Stande, für die Wissenschaft Erhebliches zu leisten. In Bezug auf unrichtige Benennungen sind aber manche botanische Gärten seit einer langen Reihe von Jahren mit Recht so ver- rufen, dass die von ihnen — artigkeitshalber - alljährlich bezogenen Sämereien von den Vor- stehern besserer Institute gleich bei ihrer An- kunft vernichtet werden, um den eigenen Garten nicht zu verunreinigen! Die Benennung der Pflanzen liegt fast in allen botanischen Gärten im Argen. Die Directoren haben gewöhnlich weder Zeit noch Lust, sich der mühsamen und undankbaren Arbeit der Revision gewissenhaft zu unterziehen, sie greifen lieber einige wenige, ihnen als neu oder zweifelhaft erschienene Pflan- zen auf gutes Glück heraus, um dieselben am Schlusse der Samenkataloge zu beschreiben, ob- schon es sich komisch genug häufig trifft, dass wea sie gerade von diesen keinen Samen zu offeriren im Stande sind. Ohne im Geringsten diese in neuerer Zeit allgemein gewordene Sitte tadeln zu wollen, so darf man doch hiernach weder die amtliche Thätigkeit des Directors, noch die Trefflichkeit des Gartens bemessen. Das Beamten- personal der meisten botanischen Gärten besteht aus dem Director, Gärtner und mehreren Ge- hülfen; nur selten ist noch ein Assistent ange- stellt, welchem die Pflicht für die richtige Be- nennung und Etiquettirung der Pflanzen zu sorgen obliegt. In diesem Falle ist aber dessen Remu- neration so geringfiigig, dass man nur sehr un- bedeutende Ansprüche an seine Thätigkeit zu machen berechtigt ist. Uns ist ein botanischer Garten bekannt, dessen Erhaltung jährlich viele Tausend Thaler kostet und in welchem angeb- lich über 16000 Pflanzenarten gezogen werden, doch die Anstellung eines Assistenten wurde nicht allein gänzlich zurückgewiesen, sondern selbst die freiwillige unentgeltliche Arbeit eines jüngeren, keinesweges unbekannten Gelehrten durch ein von dem Director des Gartens veran- lasstes Ministerialrescript inhibirt, weil das Direc- torium sich die Bestimmung und Beschreibung der Gewächse ausschliesslich vorbehalten habe! rag a Der Cedron.*) Der Cedron (Simaba Cedron, Planch.) war höchst wahrscheinlich seit undenkbaren Zeiten den Eingebornen Neu-Granada's bekannt; schon früh gelangte er zur Kenntniss der Europäer, und ward zuerst in der „Geschichte der Buc- caniere“, einem Werke, welches 1699 in Lon- don erschien, erwähnt. Der Gebrauch des Cedron als Gegenmittel für die Folgen von Schlangen- bissen, so wie der Fundort desselben — die Insel Coyba an der Küste von Veraguas — sind darinnen mit Bestimmtheit angegeben; die Auto- rität, auf welche jene Angaben sich. stützen, ob die der Eingebornen oder der Seeräuber, ist jedoch mit Stillschweigen übergangen. Sollten die Buccaniere als Autorität dastehen, so müssten dieselben ohne Zweifel bei ihren Raubfahrten auf dem Flusse Magdalena mit dem Cedron ver- traut geworden sein; denn bis unlängst war das Vorkommen desselben auf der Landenge von Panama unbekannt und die Samen wurden immer von Cartagena aus eingeführt. Einer Mittheilung *) Dieser Aufsatz erscheint gleichzeitig im Londoner Phytologist eh LA Lae ST ee CRY + FRI et ED 115 Dr. Cespedes*) zufolge scheint schon Mutis mit dem Cedron bekannt gewesen zu sein und hatte höchst wahrscheinlich auch darüber geschrieben ; aber da die meisten seiner Werke auf Befehl der Spanischen Regierung unter dem Vorwande verbrannt wurden, dass Creolen keine Gelehr- samkeit zustände, so sind seine Berichte uns nicht überliefert worden. Es war jedoch zu erwarten, dass eine Pflanze, welche solche wohl- thätige Eigenschaften besass und deren so oft Erwähnung geschah, sowohl in den Überlie- ferungen, als auch der Geschichte ihres Hei- mathlandes, nicht der Vergessenheit anheim fallen würde. Im Jahre 1843 sandte die Regierung von Neu-Granada eine Commission, aus Ärzten und Studenten bestehend und von Dr. Cespedes, Professor der Botanik an der Universität Bogota, begleitet, ab, um zu erforschen, was für eine Pflanze den Cedron liefere, auf welchem Stand- orte sie wüchse und in welchen Quantitäten die Samen derselben zu erhalten seien. Die Com- mission scheint sich über den Gegenstand so günstig ausgesprochen zu haben, dass der Cedron sehr bald in den Pharmacopöen Neu-Granada’s aufgenommen wurde und gegenwärtig in allen Apotheken jener Republik zu haben ist. Die Commission hatte jedoch jene Fragen nicht botanisch gelöst, man kann aber sagen, dass sie viel dazu beigetragen; denn als Herr William Purdie, ehemaliger Sammler für den Königl. Botanischen Garten in Kew, in Bogota war, lenkte Dr. Cespedes seine Aufmerksam- keit auf die besagte Pflanze, versah ihn ebenfalls mit einer ziemlich richtigen Abbildung derselben und beschrieb ihm den genauen Standort jener berühmten Drogue. Herr Purdie machte von diesen Winken den besten Gebrauch und begab sich im Jahre 1846 an die Ufer des Magdalena. Nachdem er aber im Dorfe Nari, einem der Stand- orte der Pflanze, angekommen war, fand er, dass die Einwohner schon ihren Vorrath von Cedron bei Seite gelegt hatlen und sich wei- gerten, ihm mehr als einige Samen zu zeigen, es sei denn, dass er eine Anzahl einkaufen würde, welches er jedoch nicht Willens war zu thun, da alle, welche ihm zu Gesicht kamen, die Keimkraft verloren hatten. Die Leute sagten *) Goudot hat nach diesem vor etwa 4 Jahren verstorbenen Gelehrten die Ochnaceen-Gattung »Cespe- desia“ genannt, von der wir gegenwärtig drei Arten: C. Bonplandi, Goud., C. spathulata, Planch. und C. mà- crophylla, Seem. kennen. ihm ferner, dass es vergebliche Mühe sei, nach Früchten zu suchen, da alle Bäume schon ge- plündert seien. Herr Purdie liess sich durch jene Redereien nicht abschrecken. Er fing an, den Wald nach allen Richtungen hin zu durchforschen und gelangte nach dreitägigen Anstrengungen in den Besitz von ungefähr 30 reifen Früchten und vollkommenen Blättern und Blumen des Baumes. Einige Samenkörner wurden in einen Wardian- kasten gesäet und zusammen mit den getrock- neten Exemplaren dem botanischen Garten zu Kew übersandt, woselbst die ersteren bald junge Pflanzen wurden und von da aus an die verschie- denen botanischen und Handelsgärten vertheilt wurden; während die letzteren von Dr. Plan- chon in seiner Abhandlung über Simarubaceen (Hooker's Journal of Botany Vol. VI. pag. 566) unter dem Namen Simaba Cedron kurz beschrie- ben wurden. Man hat Versuche gemacht, Herrn William Purdie die Ehre als ersten Entdecker des Cedron zu entreissen und sie auf Dr. Luigi Rotellini zu übertragen. Solche Versuche werden jedoch stets vergeblich sein. Es ist wahr, dass Dr. Rotellini in einem Berichte, betitelt „Observazioni terapeutiche sopra alcuni Prodotti Vegetali della Nuova Granada“, gedruckt in den „Annali Medico-Chirurgici del Dottor Telemaco Metaxo* (Anno VII. vol. XII. pag. 281), die Aufmerksamkeit der gelehrten Welt dem Ce- dron zuwandte; aber der Doctor halte niemals den Baum selbst gesehen, zog die Pflanze zu den Apocyneen und vermischte seinen Bericht mit verschiedenen Fabeln und Unrichtigkeiten, welche vom Hörensagen der Eingebornen her- rührten; während Herr Purdie nicht nur den Baum auf seinem natürlichen Standorte besuchte, sondern auch einen klaren Bericht über die Eigen- schaften und Wirkungen desselben gab.und Exem- plare sammelte, die Botaniker in den Stand setz- ten, der Pflanze eine richtige Stelle im natürlichen Systeme anzuweisen Man hatte bisher geglaubt, der Cedron sei ~- nur an den Ufern des Magdalena zu finden; aber im Jahre 1845 wurde er von einem Panamenier in Darien entdeckt und ich selbst fand den Baum im Jahre 1847, und 49 in verschiedenen Theilen von Darien, eis und Panama. *) *) Ich wurde zuerst mit dem Cedron in Jamaica im September 1846 bekannt; Purdie kam damals ge- rade von seiner grossen Reiss zurück und zeigte mir sowohl die Blätter und Blumen, als auch die Früchte des Baumes. B. EN ~L ce a Se, en 116 EM E — af? oo E T f Die Exemplare, welche ich sammelte und die- jenigen, welche schon früher von Herrn Purdie eingesandt wurden, setzten Sir William J. Hooker in den Stand, eine vollständige Be- schreibung der Pflanze im December 1850 zu veröffentlichen und mit einer ausgezeichneten Abbildung auszustatten, welche von der künst- lerischen Hand des Herrn William Fitch ver- fertigt. Um die Geschichte des Cedron voll- sländig zu machen, muss nothwendiger Weise noch hinzugefügt werden, dass am 7. April 1851 bei einer. Sitzung der Pariser Akademie der Wissenschaften angezeigt wurde, Herrn Lecoy sei es gelungen, den wirkenden Grundstoff (Cedrin), auf welchen die therapeutischen Eigen- schaften des Cedron beruhen, auszuscheiden. So waren gerade 150 Jahre verflossen, seit der Cedron zuerst bekannt wurde, ehe ein einiger- massen genügender Bericht über den Baum und seine Eigenschaften geliefert werden konnte. Der Cedron scheint auf die Republik Neu- Granada beschränkt zu sein ‚ wo er sich vom 5. und 10. Breitengrade und dem 75. und 83. Längengrade (Greenwich) hinzieht. Er findet sich gewöhnlich an den Rändern der Wälder, an den Ufern der Flüsse und an der Seeküste, wächst aber nie unter anderen Bäumen, und obgleich er zuweilen kleine Dickichte bildet, macht er doch nie ausdehnende Waldungen aus und muss als eine seltene Pflanze beirachtet werden. Der Baum erreicht eine Höhe von 15 Fuss; der Stamm, wenn ungelähr 12 Fuss hoch, erzeugt eine endständige Rispe, welche ihn am Höher- wachsen verhindert und zwingt, Seitenäste zu bilden, welche ebenfalls ihre Endrispe und dann Zweige treiben. Diese Art und Weise des Wachsthums bewirkt, dass der Baum wie beschnitten aussieht, ähnlich einer Salix - ca- pitata oder vielleicht mehr noch einem aus- gewachsenen Cycas circinalis, und kann daher eine vergrösserte Dolde genannt werden. Der Durchmesser des Stammes überschreitet selten 6 Zoll. Die gefiederten Blätter sind glatt, 2 bis 3 Fuss lang und haben gewöhnlich mehr als 20 Blältchen. Die Rispe (nicht Traube) ist oft 3 bis 3; Fuss lang; die Blüthen haben unge- fähr einen Zoll im Durchmesser; die Blumen- krone ist ausserhalb mit bräunlichen Haaren bekleidet, innerhalb kahl und von grünlicher Farbe. Die Staubgefässe belaufen sich auf zehn und die Ovarien auf fünf; jedoch wird in den meisten Fällen von den letzteren nur eins zur reifen Frucht ausgebildet; die übrigen schlagen fehl. Die Frucht, welche von der Grösse eines Schwanen-Eies ist, sieht wie eine unreife Pfir- sich aus und ist mit kurzen Haaren bedeckt. Jede Frucht (Drupa) enthält ein Samenkorn (den Cedron, welcher im Handel vorkommt), welches leicht sich in zwei grosse Cotyledonen trennt, die wie geschälte Mandeln aussehen, aber grösser und planoconvex sind. Jeder Theil des Cedron, vorzüglich aber der Same, besitzt einen sehr bitteren Geschmack. Dieser Eigenschaft halber ist er viel und mit ‚allgemeinem Erfolge von den Arzten Neu-Gra- nada’s bei Wechselfiebern angewendet — in einem Lande, wo Wälder, wo Quina-Bäume zahlreich sind. Der Hauptruf des Cedron beruht jedoch darauf, dass er als ein wirksames Mittel gegen die Bisse von Schlangen, Scorpionen, Tausend- füssen und anderer giftiger Thiere betrachtet wird. Die Bewohner des Landes, in welchem er wächst, schätzen ihn so sehr, dass sie oft einen halben bis zu 2 Gulden für ein einziges Samenkorn bezahlen und es gibt wol Niemand in Neu-Granada oder den angränzenden Staaten, welcher nicht ein Stück (Cotyledon) des Cedron in seinem Besitze hätte; die ärmeren Classen tragen es gewöhnlich an einem Bindfaden be- festigt um ihren Hals; die reicheren führen es in ihren Geldbeuteln oder Cigarren-Etuis bei sich. Wenn jemand gebissen ist, wird eine . Lösung des Cedron in Wasser auf die Wunde gelegt und ungefähr 2 Gran mit Branntwein vermischt oder auch mit Wasser als Trank ein- gegeben, und man glaubt allgemein, dass dieses Mittel das Gift der gefährlichsten Reptilien und anderer Thiere unwirksam macht Nichts mehr scheint vom Cedron bekannt zu sein. Ob er in allen Klimaten und gegen die Bisse aller giftigen Thiere sich als ein wirksames Mittel beweisen wird; ob er sich vielleicht wirk- samer als Quinin bei Fieberlällen darthun wird, ist bis jetzt unmöglich zu bestimmen. Eins jedoch ist sicher — der Cedron, wenn nicht durch künst- liche Mittel vermehrt, wird stets eine seltene Waare bleiben und dem zufolge zu kostspielig sein, um allgemein angewandt zu werden oder an die Stelle von Droguen zu treten, welche freiwillig von der Natur in grisserer Menge er- zeugt werden und zu viel billigeren Preisen zu erhalten sind. Berthold Seemann. POT ar Cx ——— aa l \ N SE D 117 Pfianzensammlungen. Flora Galliae et Germaniae exsiccata par C. Billot, coal A Rear 10. und 11. Cen- turie. m Verfasser, bei H. Buchinger in Strassburg wir bei H. L. Kralik, 15 Avenue Marbeuf in Paris. Bei Gelegenheit dieser zwei neuen, von dem Herausgeber seinen Mitarbeitern und Abnehmern überschickten Centurien getrockneter Pflanzen mögen einige Worte über Zweck und Werth dieser Sammlang und ein Rückblick auf die vorhergehenden Centurien hier Platz finden. Im Jahre 1846 gab Herr Billot seine erste Cen- turie heraus. Bei dieser, sowie bei den zwei folgenden, schien er nur den Zweck zu haben, ein Supplement zu den Schultz’schen Centurien zu liefern, welche die minder interessanten und allgemeiner verbreiteten Pflanzen aufneh- men sollte. Doch schon bei der dritten er- schienen höchst seltene Pflanzen und von Jahr zu Jahr gewann die Sammlung durch die Neu- heit oder Seltenheit der veröffentlichten Pflanzen an Interesse, so dass bis zu der jetzt heraus- gegebenen 11. Centurie, selbst mit Ausschluss der verschiedenen, erst seit kurzer Zeit aufgestell- ten Arten, gegen 150 Pflanzen sich vorfinden, die gegenseitig entweder in Deutschland oder in Frankreich fehlen. Dies mag den Zweck dieser Sammlung herausstellen und als Beleg dienen, dass drei Viertel jeder Centurie zu den seltnern Pflanzen gerechnet werden dürfen. Von der rastlosen Thätigkeit und den ausgedehnten Verbindungen des Herrn Billot’s steht zu er- warten, dass er fortfahren wird, jedes Jahr zwei Centurien erscheinen zu lassen und binnen eini- gen Jahren Deutschlands und Frankreichs Flora vollständig herausgegeben haben wird. Um den Werth der Sammlung herauszu- stellen, lassen wir eine Aufzählung der neueren oder seltnern Arten folgen: Clematis cirrhosa; Anemone vernalis ; Ranunculus tel R Goudi; Bramhis areas Hypecoum pen- oru Be: maria Kralikii Jord.; wifplin; ; T. arenarium Jord.; dii Lorey.; I. Violleti Jord.; I. polita Jord.; I. spathulata nil ; L Timeroyii Jord.; 1. Forestierii Jord.; Raphanus Lan Helian- themum lavandulaefolium; Fumana procumbens G. G.; F. Spachii G. G.; Viola Timbalii ` Jord.; Astrocarpus Clusii Gay; Dianthus saxicola Jord.; AEA cae- spitosa; Silene portensis; S. ciliata: Moehringia da- syphylla; M. diversifolia ; Stellaria Gasse Ge C wen E. tolosanum E. macradenum l’Herit; einereum; Erodium commixtum Jord.; Jord.; E. Manescavii Co Anagyris foetida; Sarothamnus arboreus Webb; C triflorus; Adenocarpus grandiflorus Berss.; A. compli- catus Gay; Anthyllis er ee I Hedicago Timeroyii: Trifolium thymiflorum; T. capita- tum; Vicia j Aidit v. weine Rubus serpens Gi 43.» ougeoti Bill.; R. nemorosus Hayne; R. Wahlbergii Arrh. ; 3 Vu W. Ge mM, Sprengelii W.; R. tomentosus Borckh.; R. folius W. et 'N.; W. et N; naica; P. sijali Tamer rix anglica Webb; Her- niaria latifolia; Sempervivum Boutignyanum Bill. e Gr.; Zahlbrucknera paradoxa; Ptychotis Timbali Jord. ; Jord.; G. Timeroyi Jord ale- riana elongata; Knautia Timeroyi Jord.; Bidens hirta Jord.; Helichrysum frigidum; Nananthea perpusilla; Senecio crassifolius; §. flosculosus Jord. ; ourne- fortii; Jurinaea cyanoides; Centaurea microptilon G. G.; C. Debeauxii G.G.; C. nemoralis Jord.; C. phrygia; C. Lugdunensis Jord.; Ledum palustre; Ramondia pyrenaica; Linaria praetermissa; L. triphylla; Euphrasia divergens Jord.; E. Jaubertiana Bor.; E. chrysantha Bor.; E lanceolata; Lavandula ohia! Lamium flexuosum Ten.; Galeopsis pyrenaica Bartl.; Teucrium fruticans; T. marum; T. pyrenaicum; ae uscastus; Stachys lychnidifolia; S. Dodartii; S. S. bellidifolia; Polycnemum major A Urtica membranacea ; Vallisneria spiralis; ae perro Orchis Tenoreana ; Corallorhiza innata; Fritillaria sage Lilium reiht Scirpus A S. triqueter; S. Rothii e; S. exserens Rchb.; S. Micheli ianus; Carex chordorrhiza; C. strigosa; C. ligerica; Andropogon di- stachyus; Spartina stricta; Phragmites gigantea Gay; Lamarckia aurea; Psilurus nardoides; Chara Baueri Al. Br.; Pilularia minuta; Isoetes lacustris; I. histrix; Grammitis leptophylla; Notholaena marantae ei Sp echt g $ b 3 I Wea g zen werden streng ausgeschlossen. Der Preis jeder Centurie ist 10 Francs, soll aber, wie wir hören, nächstens auf 15 Francs erhöht werden. Zeitung. ` Deutschland. Hannover, 27. Mai. Am heutigen Tage fand in der Sophienstrasse die Feier der Grundstein- legung des Museums für Kunst und Wissenschaft statt. Der Entwurf des Gebäudes ist vom Bau- meister Haase, und bürgt uns der Name des- selben für die zweckmässige Einrichtung sowie für Schönheit und Eleganz des Neubaues. Die Deckung der Kosten geschieht durch Actien- zeichnung von 34,000 $, ein Geschenk des Königs von 10,000 8, einen jährlichen Zuschuss von 800 »® durch das Ministerium und durch \ he 118 Gad ein unter sehr giinstigen Bedingungen geliehenes Capital von 15000 .f durch den Magistrat. — Mit freudiger Hoffnung begriissen wir diesen Fortschritt unserer Vaterstadt. Düsseldorf, 10. Juni. Fürst Salm-D yck lässt gegenwärtig den sechsten Band seiner „Monographie der Gattungen Mesembryanthemum und Aloe“ drucken, welcher dieses Prachtwerk beschliessen wird. Frankreich. * Paris, 5. Juni. Herrn de Jussieu’s Ge- sundheit flösste schon seit einiger Zeit seinen Freunden und Schülern ernstliche Besorgnisse ein. Er schien jedoch dies Frühjahr sich besser zu befinden und lag mit steter Emsigkeit seinem Amte als diesjähriger Präsident der Akademie der Wissenschaften ob; auch hatte er mit dem Sommer-Semester seine Vorlesungen an der Sorbonne, sowie auch die gewöhnlichen botani- schen Ausflüge in die Umgegend von Paris be- gonnen. Doch zu bald fühlte er, dass ihm sein zerrütteler Gesundheitszustand nicht gestalte, diese Arbeiten fortzusetzen, und dass er unter steter ärztlicher Pflege nur sich und seiner Ge- sundheit leben müsse. Herr Duchartre er- setzt ihn an der Sorbonne und Herr Wedell*®) leitet die botanischen Ausflüge. Herr de Jus- sieu hat sich nach Bellevue begeben, und wir hoffen und wünschen innigst, dass sein, uns und der Wissenschaft so theures Leben erhalten werde. ee: ie Grossbritannien. London. Am 24. Mai, dem Geburtstage des grossen schwedischen Naturforschers, feierte die Linné’sche Gesellschaft ihr Stiftungsfest. Um 1 Uhr Nachmittags versammelten sich die Mit- glieder in dem Hause der Gesellschaft in Soho Square. Nachdem verschiedene Berichte über den finanziellen Zustand etc. verlesen waren, er- hob sich Dr. Robert Brown, der Präsident, und theilte der Versammlung mit, dass er sich gezwungen sehe, sein Amt wegen vorgerückten Alters und der daraus erwachsenden Schwächen nieder zu legen, und dass er als seinen Nach- *) Hr. Weddell hatte gemeinschaftlich mit den Herren Cosson und Germain die Bearbeitung der Pariser Flora begonnen, deren Fortsetzung er aber seinen Exploration Brasiliens Theil zu ne hat 9 er ein Bruchstück der Erbe dieser Reise, die fp Monographie der Cinchonen, veröffentlic X — Sor folger Herrn Thomas Bell, Professor der Zoo- logie an der Londoner Universitat, vorschlage. Dr. Wallich ergriff darauf das Wort und dankte im Namen der Gesellschaft Robert Brown fir die wiirdige Weise, in welcher er sein Amt ver- waltet und driickte zugleich das Bedauern aus über den Verlust eines Vorsitzenden, auf den die Linné’sche Societät mit Recht stolz ge- wesen sei und dessen Ernennung zum Präsi- denten die botanische Gesellschaft zu Regens- burg als eine der grössten Ereignisse in der Wissenschaft bezeichnet habe; er hob ferner die grossen Verdienste Robert Brown’s als Ge- lehrter hervor und verwies darauf, dass derselbe fast ein halbes Jahrhundert mit der Linné’schen Societät verbunden gewesen sei. Seine Rede wurde mit grossem Beifalle aufgenommen. Herr Boott, der sich hierauf erhob, zollte den seltenen Tugenden R. Browns als Mann Anerkennung; machte auf seinen streng rechtschaffenen Wandel und auf seine Gleichgültigkeit gegen Rangunter- schiede aufmerksam und bezeichnete ihn als einen Menschen, der Jedem als Muster dienen könne. R. Brown, der um der Gesellschaft zu danken sich an die Versammelten wandte, war ganz überwältigt von seinen Gefühlen und einige Mi- nuten unfähig, einige Worte hervorzubringen. Es schien, als ob die ganze Vergangenheit seines thatenreichen Lebens nochmals an ihm vorbei ging. Die ehrerbietige Stille, die herrschte und die Erwartungen, die alle Anwesenden hegten, machten den Augenblick sehr ergreifend. R. Brown’s Stimme ist sehr schwach, und kaum hörbar sprach er die Dankesworte und sein Abtreten von der Präsidentschaft aus. Während man zum Ballotement schritt, verlass Hr. Bennett der Secretair, die Nekrologe der seit der letzten Feier des Stiftungstages verstorbenen Mitglieder. Hierauf wurde das Ergebniss der Wahlzettel be- kannt gemacht, woraus es sich ergab, dass Tho- mas Bell zum Präsidenten, W. Yarrell zum Rechnungsführer, J. J. Bennett und R. Taylor zn Secretairen und F. Boott, W. J. Burchell, W. Spence, F. Walker und R. Wight zu Ausschuss-Mitgliedern erwählt worden. Die Sitzung wurde dann «geschlossen. Um 6 Uhr Abends versammelten sich jedoch die Mitglieder in der Freimaurerhalle (F reemasons Tavern, Great Queen Street) zum allgemeinen Festessen. Der Prasident ernannte bei dieser Gelegenheit, dem Gebrauche gemäss, die vier Vice-Präsidenten, zwei Zoologen (Spence und Yarrell) und zwei rr ee Sy Cw yee Sii 119 Botaniker (Wallich undR.Brown). Mehrere Re- den wurden gehalten und verschiedene Gesund- heiten ausgebracht. Unter den Anwesenden bei dem Stiftungsfeste bemerkten wir Forbes, Bentham, Newmand, Burchell, J.D.Hooker, Miers, Bennett, Seemann, Boott, Lankester, Wallich, Thomson, R. Brown, Spence, Yarrell, Alexander, Yates, Churchill- Babington, Van Voorst, Law, Cuming, ' Wight u.s. w. — 10. Juni. Dr. Harvey hat den zweiten Theil seines grossen phycologischen Werkes, „Nereis Boreali-Americana“, welches er für die Smithsonian Institution in Washington schreibt, veröffentlicht; es sind darin die Rhodospermen Nord-Amerika’s abgehandelt. — Wir vernehmen aus sicherer Quelle, dass Herrn von Warszewiez, der sich gegenwärlig wieder in Central-Amerika befindet, die Inspector- stelle des botanischen Gartens zu Krakau ange- boten worden ist. Ob Herr von Warszewiez aber diese Stelle annehmen wird, ist zweifelhaft, da ihm seine hiesigen Freunde gerathen haben, seine Reisen in Amerika fortzusetzen. 2 Briefkasten. \ unsere hah. rer Die ung he Länge des se Num- ae en akademischen Theiles zwingt uns, m mehre der für diese mer bestimmten rag ne ECS ee Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. G. Seemann. Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie | der Naturforscher. Finanzielle Angelegenheiten. Das Königlich Preussische Hohe Ministerium hat von der schon am 25. Februar d. J. be- schlossenen Gewährung der bisherigen Zuschüsse von 1200 Thalern zur Herausgabe der Nova Acta für das Jahr 1853 nach dem Schlusse der u an Kammerverhandlungen über den Finanzetat dem Präsidium die amtliche Anzeige zukommen lassen. Bei der Prüfung der akademischen Rech- nungen für die Jahre 1851 und 1852 vor der geheimen Calculatur des Ministerii und der nach derselben erfolgten Decharge wurde der im Ab- schlusse für berechnete Vorschuss von 328 Thirn. 13 Sgr. 11 Pf. auf 329 Thir. 13 Sgr. 11 Pf. festgestellt. Entwurf der Statuten einer von der K. L.-C. Akademie der Natur- forscher zu gründenden Bank zur Beförderung der Naturgeschichte. . Zweck der Bank-Gesellschaft. Dieser ist: Vereinigung von Beförderern, Gönnern und Hraunden ane Natungenctighte..s zur Grüadyng eines Ve die — onds, were bestritten werden, vermittelst welcher 1 erweitert; der zeig. ge allgemeiner gemacht; 3) die durch die Kenntniss der Natur auf die menschliche Gesellschaft Pakia ne und Annehmlichkeiten des ebens in ökonomischer, en ärztlicher und ästhetischer Li erhöht; 4) die Naturgegenstände selbst für Be nA ea insbesondre fiir Mono- graphen einzelner Zweige und fiir alle Liebhaber der verschiedenen Naturproducte zugänglicher gemacht, und in gehöriger Menge und in instructiven Exemplaren mit möglichst mässigen Kosten angeschafft werden, und end- ich 5) die Ausbildung jüngerer fähiger Naturforscher zu höhern und umfassenden Kenntnissen auf Reisen er- leichtert werden kann. $. 2. Bildung des nöthigen Bank- Fonds. Alle Mitglieder der Akademie, alle Gesellschaften für naturhistorische Zwecke, alle Directionen von öffent- lichen Sammlungen, so wie alle eben is l genden Gönner und Freunde der Nai ichte des In- und Auslandes werden durch ein von der Akademie auszugebendes Programm ihrem Namen einge- laden, der unter ihrer besondern Obhut stehenden Ge- sellschafts-Abtheilung des „allgemeinen naturhistorischen Reise - Vereins“ beizutreten. D wird gebildet: a. durch Kapital-Beiträge; b. durch jährliche Beiträge; c. durch freiwillige, unbestimmte, der Gesellschaft zur „ordentliche Mitglieder“; 5. Ja ordentliche Mitglieder“; c. »Ehrenmitglie chte und Pflichten der wii a des Vereins. an u era serordentlichen er des Vereins haben an ian ss el ern und Vortheilen Antheil, sind dagegen den Sta- tuten des Vereins unbedingt verpflichtet. Die Kenntniss davon erhält man durch ein gedrucktes Exemplar der ee A “d aaa e areca + J 120 Kräften dazu beizutragen, das Wohl, den Bestand und die Erweiterun Vereins zu befördern und ihm namentlich kaaa Aidh seine Zwecke kräftig beför- dernde Mitglieder -zu gewi und auf jede Gelegen- heit aufmerksam zu machen, Ren derselbe zur Be- der Verein innerhalb der Grenzen seiner organischen Bestimm — namentlich auch auf specielle Zweige der Wissenschaft sich beziehenden nsch eines jeden Mitgliedes meer zu kommen, sich zur ee FS Sorge mac Ehrenmitgliedern können durch den Beschluss pe Gesellschaft auch die ninm der ordentlichen Mitglieder ertheilt werden. Jeder Kapital-Actionair schiesst der Gesellschaft zur Erreichung ihrer Zwecke ein Kapital von wenigstens 200 Flor. (114 Thalern 8 Ggr.) vor, als den Bet trag einer einfachen Kapital-Actie. oe solches dem Vereine anvertrautes Kapital kann nur am Ende einer Rechnungs.- Period ($. HI. 2.) und panty vorangegangener Dez Auf- kündigung zurückgefordert werden. hai ocent aus seinem Kapital. kann jedoch die Zinsen nicht in baarem Gelde ver- langen, sondern nur im Werthe von gesammelten Na- ralien, welche ihm in den von der Direction bestimmten et werden. beute nicht zu, so steht es ihm frei, mit einigen Jahres- Actien noch mem und er an t hiebei die Rechte der ausserordentliche lie 1) Der Kail Atom “a das Recht, bei allen Bestimm oni tall über d s Interesse des Vereins, welche len werden, seine Stimme abzugeben, wobei ray Besitz von einer, zwei, drei Actien e V des Vereins, welche jedoch nicht durch die dich Majorität, sondern nur durch 3 beschlossen werden können. egend egenden miissen von der Direction Vorschläge gemacht sein. Nur Stimmen-Einheit kann auch gegen die Ansicht der Direction eine zu bereisende en: c. nen A von Männern, welche zur Ausführung von Reisen v orzüglich geeignet scheinen. pos den vorgeschlagenen Individuen wird die Direction am tauglichsten scheinenden der Aufsichtsbehörde zur a 2) Die ausserordentlichen Mitglieder machen sich zu einem Eine einfache Jahres - Actie bet beträgt an (8 Thir. 4 Ggr.); es steht aber frei, deren zwei mit 30 FI. oder drei mit Nee) weitere Liebhaber verkauft. ' oder mehrere Sekretaire und Re d gende Jahre verbindlich, welche Verbindlichkeit nur pay den Tod früher erlischt. An Gewinn oder Verlust nehmen die ausserordentlichen Mitglieder nur insofern Antheil, als sie ihren Antheil an den Sammlungen zu möglichst wohlfeilen Preisen erhalten, und im Falle des Verunglückens einer Unte aye auch weniger, möglicherweise nichts, erhalte Zu einer den frei- willigen Jahresbeitrag the Nachzahlung kann ein Jahres-Actionair nicht angehalten werden. Stimmrecht ee die Jahres-Actionaire nur alsda wenn sie sich für die Dauer ihres Lebens oder ae 10 auf einander folgende Jahre anheischig machen. Je zwei Jahres-Actien geben eine Stimme, aber mehr als 10 Stimmen können nicht in einer Person vereinigt sein. 3) Die Ehrenmitglieder haben keine weiteren Verbindlichkeiten, als dass von == vorausgesetzt wird, dern helfen. und Wünsche dem die Erfüllung derselben innerhalb der Grenzen der Sta- tuten möglichst Sorge tragen wird. m Falle die Früchte eines Unternehmens weiter, als zur Befriedigung der Actionaire nothwendig ist, aus- reichen, werden solche, und zwar um 3 höher, als sie en Actionairen berechnet worden sind, an etwaige esondere Wünsche von Käu fern können nur insofern berücksichtigt werden, als sie t mit denen der Actionaire in Kollision kommen. §. 4. Konstituirung der Gesellschaft. Centralpunkt derselben. ; Mitglied des Vereins kann unter den bisherigen immungen jeder Freund der Naturgeschichte aus allen Ständen und Klassen der menschlichen Gesellschaft und aus allen Theilen der Erde werden die Einzeichnungen solider Männer ein Kapitalfond von 20,000 Gulden (11,428 Thlr. 4 Ggr.) gesichert ist, oder sobald wenigstens eine Summe von 3000 Fl. (1714 Thlr. 8 Ggr.) ganz disponibel auf drei auf einander folgende Jahre chert ist, so wird die Gesellschaft als kon- stituirt betrachtet. Als Centralpunkt derselben wird ntweder der Sitz des Präsidenten der Akademie, oder bei see un Are Directoren des Reisevereins betrach $. 5. Weitere Organisation des Vereins. Die Geschäfte des Vereins werden geführt 1) un eine Oberaufsichts-Behörde. Diese ist der schuss (die Adjuncten) der Akademie; 2) oka zwei oder nöthigen Falls drei Directoren; 3) durch einen chnungsführer; 4) durch Agenten der Gesellschaft im Auslande. I. Der WaRERATESRF Sts der ee ee ist folgen 1) Prüfung des von der De alljährlich abzu- stattenden Rechenschaftsberichts. von dem Re benlagendpn Jahresrochnungen, welche sie, nachde gen revidirt sein walled: ren wird. 3) | Prüfung der Plane der vorzunehm sen und der Instructionen für die Reisenden. 4) Bee (oder Verwerfung) der a we tre Verfassung des Vereins. Die sämmtlichen Mitglieder s. f. zu nehmen. Man macht sich zu einem J halten es für ihre Pflicht, nach ihren Verhältnissen und chen Beim trage wenigstens auf drei auf einander fol- A L a "a rs: — nt ry 121 von der Direction vorgeschlagenen Sekretaire und der u , so wie der z 5) Ersetzung der waltungs -Mitglieder erhobenen Beschwerden. sich solche ge eye: so wird die paige phils, e 1 hehar Ralla d eingeleitet werden. Eine sólche aber kann in Beziehung auf Verhältnisse zum Vereine nur allein von der Aufsichts- Behörde, nie von einzelnen Mitgliedern eingeleitet wer- 7) Den Aussprüchen der Oberaufsichts - Behörde sind die Directoren, so wie die Beamten und Mitglieder ie e meine Verbrechen, welche zugleich den Ausschluss aus dem Vereine zur Folge haben, kommen vor die gewöhn- lichen Gerichtsstellen. r Dirgetion. Zunächst werden sämmtliche Geschäfte des Vereins durch zwei Directoren besorgt, welche durch sämmt- liche Mitglieder des Vereins, oder, wenn sie das Wahl- recht an die Adjuncten der Akademie übertragen wollen, durch diese gewählt — Br sind die Geschäfte der et er nde: 1) Da eine Versammlung der en Erde zerstreuten Mitglieder nicht wohl e Direction den Willen Ihr àgi daher zuerst ob: Sorg- g der Wünsche ern Alle : sie i schrie, Acten, Ge des allgemeinen naturhistorischen Reise-Vereins a siri. 2) Na ach den laut gewordenen Wiinschen der Ge- sellschaft oder, im Falle solche fehlen, nach eigener Ansicht, entwirft daher die Direction die Pläne der in jeder Zeitperiode zu unternehmenden Reisen, mit einer . schliessäng der Akk o Kasse unter Vergleichung mit dem Journale ; schickliche 5) Be- oder sie wird ein Blatt zu finden sind. 6) Boreal der Kosten der Gace SS die Kosten jeder einzelnen Unternehmung, wornach die verschiedenen Antheile der Mitglieder genau bestimmt werden. 7) Sorge fiir die richtige Bestimmung der ein- gesendeten Gegenstände. Insofern die Directoren nicht im Stande sind, solche selbst zu übernehmen, werden sich dieselben mit andern Naturforschern in Seihindeng setzen und erstere namentlich den Mitgliedern des Ver- eins, welche solches wünschen, übertragen. 8) Führung eines Verzeichnisses über die durch die Reisenden ge- sammelten Gegenstände und Anlegung einer Vereins- hat die Direction alljährlich mit den Rechnungen einen umfassenden Bericht zu erstatten, welchen sie der Auf- sichtsbehörde, so wie alle der Prüfung und Entscheidung derselben unterliegenden Gegenstände, zu schicklicher Zeit vorzulegen hat. — Auf welche Art sich die Direc- toren in diese Geschäfte theilen, bleibt ihrer individuellen Geschäfte auch gemeinschaftlich verantwortlich Ill. Von dem Sekretair und Rechnungsfihrer. Es wird von dem Umfange des Geschäfts abhängen, ob Sekretair und Rechnungsführer in einer Person wer- den vereinigt bleib ‚Der Gopebahahrove ist: 1) Führung der ea n ist ein genaues Tagebuch alle Belege eas sind eee zu sammeln Ordnung aufzubewahren. natlicher Auszug ist dem- Directorium vorzulegen, eal’ am Ende des Jahres die allgemeine Rechnung ‚zu stellen. 2) Aus dieser all- gemeinen Rechnung ist sodann für jede Unternehmung wieder eine spezielle Rechnung auszuziehen, um aus den Kosten derselben berechnen zu können, was jeder einzelne Theilhaber anzusprechen hat, wozu dient: 3) die net werden. Alle Briefe müssen kopirt werden. 5) Sam lung aller auf die Geschäfte des Vereins sich Ballnönden Briefe, Verhandlungen u. s. w., und Führung und Ordnung der sich dire bildenden Registratur. 6) Füh- rung = Inventars über das allmälig’sich vergrössernde Vermögen des Vereins an Naturalien, apie: Utensilien (§.7). 7) Ve ` und arire: des Reserve-Fonds Genehmigung durch das Directorium, — Sorge für gehörige üd sichere Verpackung und Ve ung. IV. n den Agenten. Da 'sich der he des Sasse auch auf das Ausland erstreckt, so wird es oft nothwendig und \ 122 FED REN eilhaft sein, als ed oe zwischen tte aus- Indischen mein und dem Sitze des Vereins Agen- ten zu gewinnen. Die Da set seus! unter Ge- neligg ae Aufsichtsbehörde r an, übernimmt ber den auswärtigen pik oer clits keine Ver- etia denn es bleibt > n überlassen, sich in di i er colt nt erhiilt fiir seine Bemiihung gewisse (5) Wo der eingesandten der. $. 6. Verhältnisse der Angestellten an dem Reise- Verein. e Au eran saga -— also die Kaiserl. Leo- pines -Carolinische Akademie der om aoe eam oder eine jede unter‘ veriindertem Namen Zwecke verfolgende, ebenso fest gegriindete Gedellschett — bleibt als eine unsterbliche moralische Person, auch beim Wechs er einzelnen Personen, stets dieseibe. b. Die Directoren werden vertragsmässig e be- Sie sind innerhalb dieser Zeit nur dann entlassbar, wenn sie nach dem Ausspruche der Vereinsmitglieder zur För- derung und Führung ihres Geschäfts nicht tauglich sind. Aus rein politischen Rücksichten können sie nur gegen tschädigung mit Beibehaltung von 4 ihres Gehalts ent- lassen werde: ine i statt. nungsführer hg ebenfalls vertragsmässig auf ei bestimmte Zei den, und eine er an eine an nicht statt. — Die pee he wenn dadurch die Geschäfte der Beamten u rbrochen werden. In einem solchen unglücklichen ails werden die Vereinsmitglieder allen ihren etwaigen Einfluss geltend machen, n E lassenen wieder einen Erwerb zu verschaffen. a 315% iz e E a PE ee §. 7. Siche pe ee | «4. 5 össte Garantie muss der Charakter der zu nsch- ectoren nn. bee sind, Für die en träge stellt das Sekretariat Quittungen aus, die von einem oder beiden Directoren nz sind. *) Hinsichtlich der Reisenden der von ihnen ge- poai enutzung iner in menschlichen Dingen überhaupt möglichen cherheit einem Verluste vorgebeugt werden. Sicherheit vor Verlust gewährt endlic sichtlich bald der sogleich zu erwähnende Ried $. 8. Vom Reserve-Fond und vom Gewinn und Verlust der Actionaire. Da im Allgemeinen die Kosten wep Unternehmung durch die Resultate derselben gedec könnte v Da aber die Kapital-Actionaire dem Fa enn eine Unternehmung so ungliicklic ausfällt, divs die Früchte derselben gänzlich verloren gehen und also weder die Jahres-Interessen, noch die hei ete der Actionaire zur Deckun hinreichen, auch Verlust an Unternehmungen ein Theil des Werth ildung eines Reservefonds verwendet werde. Zu diesem Reservefond werden so lange gewisse Prozente verwen- det, bis derselbe 5 des Werths der Kapitalbeiträge er- reicht haben vipi adhait Wieder werben ist, erhalten dieKanital eehiInce Cniuss zu ù bestimmende Dividende. Von dieser fliesst Re z in die Austheilung einer Dividende erfolgt erst, nachd der Kapital-Fond in seiner gesetzlichen Integrität ber- gestellt ist. Übrigens ist der Reserve-Fond Eigenthum der Kapital-Actionaire, an welche er auch, im Falle *) Mllgemeiner Maturhiporifiher Meife-Derein unter der Leitung der Kaiserl. Leop.-Carol. Akademie der Naturforscher. Zu den Zwecken dieses Vereins hat Her tas «his ie mee ee en he ei Kia ur ens (ies) rn) der Direction des Vereins Se m damit si verfahren. Den Antheil an den mung n des Vereins erat: derselbe seiner ee ihrer) 56 EEE Se eee m Werthe der mit 5 Prozent verinteressirten Kapital—Sw Iche a Ende einer Rechnungs—Periode nach voran— gegangener PBe as waits gung PETTEN ird. Aufsichts—Behirde: pe r K. L.-C. p Die un des Reise—Vereins : Der Präsident d «N. in Akadem ones wee eee ee eae eee eee ewe Be ee En mit ...... ien, i ms dec NE eee ne 2 Fe em a): wg worden, und es wird dafür n Frü chi der u nev uten— mässige Antheil nach dem a ieadh Wunsche in .... enno Sämereien, zoologischen Gegenständen s. fe) abgeliefert pi saa Bes Reise-Verein ekretariat des Reise—Vereins: Ae STIR SED Ce Fr re 123 dass die Gesellschaft sich auflöst, nach Verhiiltniss der Forderungen vertheilt wird. Tritt ein pen aus zu einer Zeit, wo der Reserve-Fond seine Voll- ständigkeit nicht hat, so hat er keinen is spr = an denselben zu machen; im entgegengesetzten Falle wird ihm sein verhältnissmässiger Antheil berechnet Vertheilung der Früchte der Reisen Ansprüche der Theilnehmer an die Ausbeute der Reise-Unternehmungen stehen ganz im Verhältnisse mit den dem Vereine anvertrauten Beiträgen, und dieses vorausgesetzt, wird die Vertheilung nach dem Grundsatze der Gleichheit der Rechte besorgt. Da aber der Haupt- zweck des Vereins darin besteht, den einzelnen Natur- forschern die Gegenstände ihrer speziellen Forschungen und Untersuchungen möglichst vollständig in die Hände die speziellen Wünsche so viel h dem Grundsatze Es ist satze gemäss die Vertheilung und die Berücksichtigung spezieller Wünsche in Einklang zu bringen. Bestimmt wird aber, der ee peters ee co zurückstehen müssen. E> 10: rwalt peta en. a. Die iene übernimmt die Sorge für das Wohl des Vereins ohne Anspruch anf Belohnung, und es ist hier blos von dem Ersatze der mit diesen Geschäften verbundenen gen y Aig welche unten in Berechnung kom (S. u 2g.) be Der den re zugewiesene ei rg eine die unten an übrigen A e sind hier weniger als fester ao eee aus- gesetzt, als vielmehr nur als Annahmen, auf welche ein wird nur ein Sekretair und Rechnungsführer neben u Directoren angenom welcher in dem für den Verein zu miethenden ea le freie Wohnung, und für die Amtswohnung frei Holz und Licht neben der unten bestimmten fixen Belohnung erhält, d. Ein Diener für die Directoren und den Sekretair unentbehrlich, besonders auch als Gehülfe bei dem Ge- schäfte der Austheilung und Verpackung. e. Im Falle sich die- Reisenden eine Belohnung an Geld ausbedin- welc den Reisegeldern und einem Antheile an den Früchten der Reise sich begnügen. 2 ohl die Sicherheit der Reisenden ausserhalb Europa’s an sich, als die Sicherung der Resultate der u für den Fall des Verunglückens des einen erfordert, dass zwei Rei- sende die ed gemeinschaftlich machen, wo- bei sie sich i des Sammelns theilen und sich we a unterstützen. g. Bei der Berechnung der Kosten sind theils die Erfahrungen des Reisevereins, theils die von andern Reisenden zum Grunde gelegt, und ebenso bei den angenommenen Früchten der Reisen und dem Werthe der Sammlungen. Es stellen sich dem- nach die Kosten und deren Deckung auf folgende Art: dass die Wünsche blosser Käufer gegen die’ en Zwei Reisende ausserhalb Euro- pa’s, à 3000 Ein Reisender innerhalb Euro- a’s, oder in nicht sehr ent- 6000 FI. fernten kultivirten Gegenden 1500 » (857 5 4») Ausriistung der Reisenden mit ei- nigen physikalischen Instru- menten, Barometern, Ther- mometern, Magneten u. s. w. 300 » (171 » 12 » ) angen: von zwei Directoren, 2 BOO Ela apakuk are 1600 » (914 » 12 » ) Belohnung eines Sekretairs 600 » (343 » — » ) Belohnung eines Dieners . 300.» (ATE » 12 n ) Interessen aus 20,000 Fl. Kapital 1000 » (S71 » 12 » ) Hausmiethe, Holz, Licht u. s. w. 500 » (285 » 12 » ) Frachten, Porto, Assekuranzen 600 » (343 » — » ) —S unvorhergesehene Ko- Sen min u ie a Ba 200 n (114 ” 8 ” ) 12,600 Fl. (7200 «$ 16 ggr) $. 11. Deckung der Kosten. ür einen fleissigen und geübten botanischen Samm- ler ist es nicht schwer, innerhalb eines Jahres in einer Sammlern, besonders wenn sie durch einen Führer und Begleiter unterstützt sind, sehr leicht 60,000 Eh Exemplare innerhalb eines Jahres gesammelt, da- neben Können s sie BR N w ha rahe paturtistorische (zoologische, l darf den Werth einer Centarie. solcher Pflanzen oa auf 15 Fl. (8 Thir. 12 Ggr.) berechnen, ein T men billiger ist, als er je von Sammlern, welche ecu- lation, oder auch unterstützt von Benäilechaften, eh sind, ir worden ist. n nun an, dass die Zahl der gesammelten Arten 600 beträgt, so müsste der Verein auf 100 Theilnehmer uk von welchen, jeder 600 Arten abnimmt; wodurch dann 9000 Fl (5143 Thir.) gedeckt sein dad; Der Reisende in Europa kann in ein a NER leicht 400 Arten je in 100 Exemplaren sam k, was wiederum, die Centurie nur zu 10 FI. berechnet, "2000 Fl. ertragen würde; so dass die obigen Auslagen schon allein durch die ge- trockneten Pflanzen im glücklichen Falle gedeckt wer- en können. Allein der Werth der mineralogischen und zoologischen Sammlungen, der von lebenden Pflan- zen, Sämereien, von ethnographischen Merkwürdigkeiten, schlagen werden. Nach den bisherigen Erfalfrungen des Reisevereins, dessen Verbindungen nicht in dem gross- artigen Maassstabe verbreitet waren, als solches bei den von der Theilnahme der Akademie geleiteten Einladungen zu erwarten ist, sind die hier gemachten Voraussetzungen in keinem Falle zu hoch gestellt **), während auf der ) Schreiber dieses sammelte innerhalb weniger Wochen. auf den Alpen, wo noch so vieles Gewühnliche vorkommt, an 5000 Exemplare. *) Schon der botanische Reise-V war Stande, dem von seinen Reisen im südlichen Afrika ER Herrn Ecklon für die dort gemachten botanischen Sammlungen eine Summe von 20,000 FI. zu bieten. Die Unterhandlung zerschlug sich kauf von dem Reisenden vorgezogen wurde. (3428 af 16 ggr) ) E T aber, da der specielle Ver— N i Yee ss say E ~/* andern Seite bei den berechneten Kosten noch sehr | dass die neue Gestaltung. der Akademie zu einer höhern viele Ersparnisse eintreten können, indem es namentlich nicht nothwendig sein wird, in solche Gegenden, wo bereits europäische Cultur ist, eigene Reisende auszu- senden, sondern die dort Ansissigen für die Zwecke des Vereins benützt werden können. Sollten übrigens ja diese Berechnungen das eine oder das anderemal sich als unzureichend zeigen, so müssten die Antheile an den Sammlungen das einemal etwas höher berechnet werden, als in andern Fällen. $. 12. Austritt und Ausschluss einzelner Mitglieder aus dem Verein. Der Austritt aus der Gesellschaft steht jedem Mit- een frei, doch kann dieses nie in der Mitte, sondern nur am Schlusse einer Rechnungs -Periode geschehen Wer | seinen Austritt aus der Gesellschaft angezeigt hat, gen nicht mehr anwohnen. mit Aufkündigung seines r nie ihm e Yldste der Jahres-Actionaire über- tritt. Bei an können die Rechte eines Actionairs auf einen Dritten übergetragen werden. Kapitalforde- rungen dürfen, wenn die Kasse nicht Überfluss te erst am Ende einer Rechnungs-Periode zurückverlang r- den. Die Jahres- Actionaire treten aus, wenn s PEN Verfluss der drei ersten Jahre ihren Austritt anzeigen ht — was kann die Direction nach Umständen gewähren oder ab- schlagen. $. 13. Auflösung des Vereins. Diese erfolgt, wenn so viele Kapital- und pias: Actionaire zuriicktreten, dass die Zwecke der Gesellschaft nicht mehr erreicht und die Verbindlichkeiten nicht Tritt dieser Fall ein, einer Rechnungs - Periode Kapitalien zu- rückgefordert werden können ($. 3), so hat die Direc- tion nach vorheriger Kommunikation mit der Aufsichts- Behörde den bleibenden Mitgliedern des Vereins eine Übersicht der Verhältnisse nach ihrem ganzen Umfange mitzutheilen und sie zu einer Erklärung aufzufordern: Ob sie durch erneuerte Kapital- und Actien-Beiträge den Bestand der Gesellschaft sichern, oder die Auflösung geschehen lassen wollen? Nach Berichtigung aller Ver- bindlichkeiten des Vereins werden die Kapital-- Actien, je nach dem aus abgelegter und geprüfter Rechnun ng sicher gebenden Stande, mit ae, Gewinn oder Verlust zurückbezahlt; wobei och ’ > noch vorhandenen Actionaire ist, von welchen es übri- Schluss - Wort. Der Entwurf vontenmndtr. Statuten ist von dem isses und der “05 ee o's > ge ah eiche vereinigten Deutschlands zu gründen. Die schöne Idee des einigen Deutschlands ist an der Politik der getrennten Einzeln-Staaten gescheitert. sei nun die Aufgabe der Akademie, ein vereintes Be ae im Reiche der Naturwissen- schaften zu grü unbekümmert und unberührt des ganzen ea Vaterlands und — aller mit ihm zu diesem Zwecke vereinten Vö Kann die Akademie an die Theilnahme und nn, der einzelnen Regierungen gewinnen, so wird dieses um so dankbarer anerkannt werden, je mächtiger und um- fangreicher sodann die vergesetzten Zwecke verfolgt und erreicht werden können. Möge die Akademie einen EN bilden, an welchen sich jede schwä- chere chtigere Kraft, jede aufkeimende Regung und Liebe, jede Treue und freudiges Wirken der Freunde des grossen unerschöpflichen Reichs der Natur anschliesst, möge sie ein Institut werden, welches den Beweis liefert, dass durch friedliches Zusammenwirken Aller im Felde der Wissenschaft das Grösste, das Unmöglichscheinende geleistet werden kann! Aus ihr erwachse ein piman beglückender, unverwelklicher Lebensbaum, an dess Früchten man erkennen kann, dass die nn es sind, welche am nächsten Bee RE das Endziel alles Lebens auf Erden, eine »friedliche Verbindung aller Völker,“ the Fänge und wenn ein Blick in die Zukunft erlaubt ist — das ae Zeitalter eines ewigen Friedens herbeizuführen! "Akademische Miscellen. Unser College von Glocker hat von dem Königl. Biete: Ma bes n Ministerium für Kir- chen- schen ated: vo rtem 5 Blättern, zum Geschenk erhalte Bücheranzeige. Bei Ambr. Abel in Leipzig erschien soeben: Beiträge Biologie und Morphologie ORCHIDEEN Thilo Semis Mit 6 Tafeln Abbildung: gr. 4. cartonnirt. Preis 34 Thr. = PL Druck von August Grimpe in Hannover. rn Preis des Jahrgangs 31[3»f. „Nunquam otiosus.“ EM Erscheint am 1.u. 15. jedes Monats. Redacteur: Berthold Seemann in London. \PLAN Beiffehriff für die gefammle Wofanik. lag en i ents: in London atag Bann 5 Gard a oon P Klineksieck, L ue de Lille, | Williams and Norgate, ET / Verleger: Carl Riimpler in Gannover. Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. I. Jahrgang. Hannover, 1. Juli 1853. Ne: 44. | | | | | | Vergrösserung der Bonplandia. — Botanische Gärten. — Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada. — Inhalt: rap (Das Leuchten der He Getränke und Opiate gebraucht w Verfilschung ve Thee’ en in J Igerien und Schw weizer Flora; sine), Vergrösserung der Bonplandia. Wir deuteten bereits in unserem Leitartikel vom 15. Januar d. J. an, dass wir beabsichtigten, unsere Zeitschrift zu vergrössern, sobald die dazu erforderlichen Kräfte gesichert seien. Da dieser Fall eingetreten ist, so sind wir jetzt in den Stand gesetzt, unsere Absicht auszuführen, und werden fortan den Titel führen: „Bonplandia, Zeitschrift für die gesammte Botanik und offi- cielles Organ der K. Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher.“ Um jedoch durch eine solche Umgestaltung die praktische Rich- tung unseres Blattes nicht zu beeintrachtigen und manchem unserer Leser, der sich die Bonplandia nur dieser Tendenz wegen hält, keine Ursache zu Klagen zu geben, so haben wir uns ent- schlossen, unsere Seitenzahl zu vermehren, ohne den Ladenpreis der Zeitschrift zu erhöhen, — um neben den populären und praktischen Artikeln auch Aufsätze über Systematik und Physiologie liefern zu können. Im Übrigen wer- den wir unsere Zeitschrift unverändert lassen und wie bisher uns bemühen, die Zahl der Mit- arbeiter zu vergrössern, ee Leben und der Wissenschaft so nützlich wie möglich zu sein und alle botanischen Angelegenheiten mit Frei- muth zu besprechen. ta nn Botanische Gärten. Um den winderisehaiiäien Nutzen, den ein } botanischer Garten stiftet, inhäherängswreise zu a — pe e; Vegetabilische Substanzen, welche in Ostindien ; Medicinische Eigenschaften der Lobelia decu — Neue harmacognostische Tabellen — Briefkasten. — Amtlicher Theil eos Miscellen). — i TESA r. | urrens; Eine neue 5 (Über die mm gt Blüthenkalender des Pflanz iches). — Zeitung (Deutschland; ücher beurtheilen, wäre es nöthig, zu wissen, wieviel Arten und Exemplare von lebenden Pflanzen, Knollen, Zwiebeln u. s. w. an andere Gärten tauschweise versendet, wieviel abgeschnittene Pflanzenexemplare für Vorlesungen und behufs wissenschaftlicher Untersuchungen an Privatper- sonen und Studirende im Laufe eines Jahres abgegeben worden sind. Bei einigen Gärten würde es auch interessant sein, die Zahl der Ball- und Geburtstag-Bouquets, der Decorations- pflanzen, Hyacinthen-, Rosen- und Camellien- Töpfe zu erfahren, welche zu nichts weniger als wissenschaftlichen Zwecken verwandt werden. Die Resultate solcher Aufzeichnungen — welche unseres Wissens blos in einem einzigen klei- ` neren botanischen Garten gebräuchlich sind — würden die scheinbar gewagte Behauptung be- wahrheiten, dass die botanischen Gärten ver- hältnissmässig wenig leisten. Die Bedingungen, unter welchen ihre Benutzung zu wissenschaft- lichen Zwecken gestattet wird, sind gewöhnlich höchst engherzig und verweisen auf die „Ge- fälligkeit“ der Directoren. Es giebt Directoren, welche, ohne selbst irgend Etwas zu leisten, die Benutzung „ihres Gartens“ so zu erschweren wissen, dass man nur im äussersten Nothfalle ihre Güte zu beanspruchen für rathsam findet. Wie wenig botanische Gärten im Gebiete der Pflanzenphysiologie leisten, ist bekannt; der For- derung, zu phgsiblogisch—dnatoiisdlign Zwecken diese oder jene seltenere Pflanze herzugeben, wird gewöhnlich die Sorge für Erhaltung der Species entgegengesetzt. ne Aber auch als Bil- ) 7 A m — SE dungsschulen für höhere Gärtnerei, als Central- punkte, von welchen aus neue, schönblühende oder nutzbare Gewächse eine allgemeinere Ver- breitung finden, sind die botanischen Gärten nicht mehr zu betrachten. Auf den Pflanzen- ausstellungen. der verschiedenen Gartenbauge- sellschaften hat. man hinlängliche Gelegenheit, zu sehen, wie weit die botanischen Gärten von Handelsgärtnereien sowohl als von Privatlieb- habern bereits überflügelt worden sind. Die Liebhaberei an schönblühenden, sonderbar ge- formten oder durch ihre Nutzbarkeit interessan- ten Gewächsen hat in den letzten Decennien eine. fast unglaubliche Ausdehnung gewonnen, und der Besitz ausgezeichneter Pflanzensamm- lungen hat schon längst aufgehört, ein Monopol der Universitäten zu sein. Selbst die grösseren botanischen Gärtner können nicht mehr. umhin, ihre Novitäten von intelligenten, speculativen Handelsgärtnern zu beziehen, welche für eigene Rechnung die entlegensten Gegenden ferner Con- tinente durchforschen lassen, um neue Zierden ihrer Gewächshäuser zu erlangen. Es steht be- reits fest, dass durch solche Unternehmungen der Privatspeculation sowohl für die wissen- schaftliche Pflanzenkunde, als für die Gärtnerei weit erheblichere Resultate erzielt worden sind, als durch die vielen wissenschafilichen Expe- ditionen, welche von verschiedenen Regierungen unter Aufwendung bedeutender Geldmittel aus- gerüstet wurden, deren Endergebnisse so häufig gegen alle Taror geringfügig ausfielen. Die botanischen Gärten sind der überwiegenden Mehr- zahl nach hinter den Forderungen der jetzigen Zeit zurückgeblieben und daher nicht im Stande, denjenigen Nutzen hervorzubringen, den man bei ihrer Stiftung im Auge hatte; sie bilden einen eben so kostspieligen als schwerfälligen, mehr blendenden als nutzenbringenden gelehrten Apparat, welcher einer gründlichen Umformung bedarf, so sehr auch die Liebhaber des alten Schlendrians dieses bestreiten möchten. Wenn der Director eines botanischen Gartens einen elaehgengasen durch seinen Garten führt, - Denn auch die wissenschaftlich unbedeutendsten Garten sind nach einem grossartigen Plane angelegt. Dass man aber bei verstandiger und sparsamer Ver- Fe ERBEN RRMENN: 126 ‚selbe bestimmt sei. wendung selbst geringfügiger Mittel Vortreff- liches zu leisten im Stande sei, ist unzweifelhaft und lässt sich durch einige, gewiss jedem Kun- digen nicht unbekannt gebliebene Beispiele er- weisen. . Vor allen Dingen darf der Director eines kleineren botanischen Gartens nicht ver- gessen, zur Erreichung welcher Zwecke der- Er soll die zur Verdeut- lichung der botanischen Vorträge nöthigen Pflan- zen liefern und zur Beförderung botanischer Studien überhaupt dienen. Die überwiegende Zahl der Studirenden, welche botanische Vor- lesungen besuchen, bestehen aus angehenden Medicinern und Pharmaceuten; es ist deshalb unumgänglich nöthig, alle officinellen oder offi- cinell gewesenen Pflanzen, so wie die mit diesen zu verwechselnden, namentlich aber die ein- heimischen, soweit dieselben irgend zu beschaffen sind, in einer besonderen Abtheilung zu kultiviren. Eine andere Abtheilung würde die für die Öko- nomie und Technik wichtigen Gewächse zu um- fassen haben; es verstände sich dabei aber ganz von selbst, dass der Director stets dafür Sorge trägt, alle diejenigen Pflanzen anzuschaffen, welche in der einen oder anderen Beziehung als nulz- bar empfohlen werden. Bei Auswahl der übrigen zu kultivirenden Gewächse müssten sich die Di- rectoren kleinerer, kärglich dotirter Gärten darauf beschränken, von den verschiedenen Wuchstypen und möglichst vielen natürlichen Pflanzenfamilien einige besonders charakteristische Repräsentan- ten zusammenzubringen. Erst dann, wenn diese als unerlässlich zu erachtende Forderungen des Nothwendigsten erfüllt sind, kann man verstän- diger Weise an das Nützliche denken und sich mit der Kultur artenreicher Gattungen und solcher Gewächse beschäftigen, welche entweder nur ein ’ ive Pad ln. poser rr vuvi Sc uadi bieten, aber auch nur in so weit, als die Kräfte und der gute Wille des Directors dazu ausrei- chen, um für eine richtige und den neuesten Standpunkt der Wissenschaft bezeichnende Eti- quettirung der kultivirten Gewächse einzustehen. Den grossen botanischen Garten, auf deren Er- haltung jährlich viele Tausende verwendet wer- den, mögen es die Directoren kleinerer Gärten getrost überlassen, nach Reichhaltigkeit zu stre- ben und möglichst viele Gattungen und Arten aller Zonen innerhalb ihrer gastlichen Mauern zu versammeln; jene grossen Gärten sind ver- niinfliger Weise dazu bestimmt, diesen als Ersatz- quellen bei den alljährlich sich ergebenden un- u: Es i t l” Wie ~ t 197 vermeidlichen Verlusten zu dienen und dem Gelehrten von Fach zu wissenschaftlichen Un- tersuchungen ein möglichst umfangreiches Ma- terial zu bieten. tn. Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada*). Am letzten April 1847 nahm uns der Sampson ins Schlepptau = mean wir Panama, und warfen am 1. n der Küste von Veraguins vor der Insel Coybe pes um Holz und Wasser einzunehmen. Einige Zimmerleute am Bord des „Sampson“ waren auf einige Tage geblendet, weil sie Manzanillabäume (Hippomane Manzinella, Linn.) gefällt und dabei die vergiftete Milch dieses Baumes in die Augen bekommen hatten. Sie wussten nicht, dass Salzwasser ein wirksames Gegenmittel ist, und hatten deshalb grosse Pein zu leiden. Die Mannschaft eines Bootes vom „Herald“ hatte, als wir die Küste von Darien untersuchten, dasselbe Unglück, weil sie mit seinen Zweigen Feuer angezündet hatte, und ich selbst verlor mein Gesicht für länger als einen Tag, obgleich ich nur einige Zweige für das Herbarium gesammelt hatte. Ich fühlte den stechendsten Schmerz, den man sich denken kann, und er war noch mit dem furchtbaren Gedanken gepaart, dass ich nimmer das Tages- licht wieder sehen würde. m 6. Mai segelten wir weiter, berührten die Iguana-Insel in der Nähe von Punta Mala, und ein frischer Wind trieb uns am Abend des 3. Juni in den Hafen von Payta, wo wir einen Tag verweilten, um Lebensmittel einzunehmen. ross ist der Unterschied zwischen der Küste Neu-Granada’s und der Peru’s! An der ersteren üppige Tropengewächse bis an das Wasser, die Hügel und Berge mit Grün bedeckt; an der letzteren nackte Felsen und Sandwüsten. Nur hie und da wird dieses traurige Einerlei * durch die fernen schneebedeckten Häupter der Anden oder einen von dort herkommenden Fluss | unterbrochen. Sechs Monate prallt die Sonne mit aller ihrer Kraft auf die grauen Sandflächen, bis im Mai der Winter eintritt und ein allmälig *) In Auszügen aus dem in einigen Wochen bei Rimpler in Hannover erscheinenden Werke: „Reise um die Welt und drei Fahrten der Königl. Britischen Fregatte „Herald“ nach den nördlichen Polarmeeren zur Aufsuchung des Sir John Franklin. Von Berthold Seemann.“ g Gr Be werdender Nebelschleier sich über Meer d Land breitet. Wenn während der Sommer- zen die Sonne fast nie durch Wolken getrübt wird, so kommt sie im Winter, besonders im August und September, wochenlang nicht zum Vorschein. Die Witterung hat in dieser Zeit grosse Ähnlichkeit mit der eines englischen Herbstes, sowohl in Hinsicht des Nebels als des feinen Niederschlages, der an der peruani- schen Küste die Stelle des Regens vertritt. In der Frühe des 5. Juni lichteten wir die Anker und kamen nach einer 23tägigen Reise, auf welcher wir beständig mit ungünstigem Winde und Windstillen gekämpft, am Morgen des 28. Juni 1847 nach Callao, dem Hafen von Lima. Der Anblick des Landes vom Hafen aus erinnert durch die einzelnen pyramidenartigen Weidenbäume an italienische Landschaften. Im Vordergrunde liegt Callao mit seiner berühmten Festung; das Land hebt sich allmälig und zeigt die Stadt Lima, im Hintergrunde das Andenge- birge, dessen weisse Gipfel bei hellem Wetter deutlich hervortreten. Callao ist klein und häss- lich, im Winter schmutzig und im Sommer staubig. Die Pflanzenwelt der Umgegend der Stadt ist nicht ohne Interesse. Die einzigen höheren Bäume sind die schon erwähnten pyramidischen Weiden und einige Dattelpalmen; Feigen, Bauhinien, Lyeium-Arten und mehrere Sträucher aus der Familie der Compositeae bilden die Gebüsche. Ausserdem findet man im Winter eine Unzahl von Gräsern und Kräutern, von denen viele vom nördlichen Europa herstammen. Oft wandert man ganze Strecken, ohne durch die Pflanzen nur im geringsten erinnert zu werden, dass man nicht in Europa sei, bis plötzlich wieder tropische Formen, Tropäola, Calceolarien, Cissi, Passifloren etc. auftreten und aus der Täuschung wecken. Da wo der Boden bewässert werden kann, ist er sehr fruchtbar und bringt, vereinigt mit einem Klima wie das peruanische, Erzeug- nisse hervor, die den Fremden in Erstaunen setzen. Auf einem Felde stehen Kohl, Zwerg- bohnen, Zwiebeln, Kartoffeln, Gemüse, welche im hohen Norden gedeihen; daneben Yuca, Mais, Tomatoe, Bananen und Zuckerrohr. Der Acker- bau wird auf die roheste Art betrieben; das Pflügen geschieht mit Ochsen und einem Pfluge, wie ihn die ersten Menschen wol nicht einfacher haben konnten. Die einzige Kunst scheint zu sein, das Wasser gehörig zu vertheilen, und wird hierauf geachtet, so ist eine reiche Erndte eg. Chae od —— EEE ———-—-— an’ Cer ID 128 a mit Gewissheit zu erwarten. Man erhält in Callao vielerlei Früchte, die meistens aus dem Innern oder den Gärten Lima’s herbeigeschafft werden. Ich bemerkte Äpfel, deren Geschmack jedoch den unseren bei weitem nachstand, Chirimoyas (Anona Cherimolia, Mill.), eine der köstlichsten Früchte der Erde, wie Erdbeeren schmeckend; Granadillas (Passiflora sp.), Capulis (Physalis pubescens, L.), Apfelsinen und Platanen. Ausser- dem giebt es Weintrauben, Feigen, Quitten, Ananas, Pfirsiche und Aguacate (Persea gra- tissima), eine birnenförmige Frucht, welche mit dem Löffel gegessen wird und nicht mit Unrecht »Pflanzen-Butter“ heisst. In Begleitung von Herrn William Lobb, dem Sammler der Handelsgärtnerei der Herren Veitch in Exeter, den ioh zufällig in Callao traf, tHenryTrollope, Neffe der bekannten Novellistin Mrs. pth begab ich mich am 3, Juli nach Lima. Die Entfer- nung zwischen Callao und Lima ist 2 Leguas. Trotz der Kürze des Weges ist die Strasse eine der gefährlichsten und unangenehmsten der peruani- schen Küste. Fast keine Woche vergeht, in der nicht Räubereien und Angriffe auf die Rei- senden verübt werden. Noch in derselben Woche, in welcher wir ankamen, war der Omnibus an- gefallen und gänzlich ausgeplündert worden. Es sind dieses sehr alltägliche Vorfälle, die meistens bei hellem Tage und in der Nähe von La Legua stattfinden. Dort ist ein Sumpf, der mit hohem Schilfe bewachsen ist, zwischen welchem sich die Strassenräuber verstecken, ihre Flinten auf die meist unbewaflneten Reisenden anlegen und Halt gebieten. An Gegenwehr wird selten ge- dacht und das Gesindel erhält seine Beute ge- wöhnlich ohne Schwierigkeit. Der Weg selbst führt durch tiefen Sand und ist sehr staubig. Nicht selten fällt, das Ungemach zu vermehren, der Wagen um, und besonders ist eine Stelle dafür berüchtigt, die deshalb von den Fremden „Cap Horn“ genannt wird. Halben Weges steht ein Kloster und eine Kapelle, daneben ist eine Schenke, in der man Erfrischungen zu sich nehmen ‘kann und wo alle Pferde gleichsam stillstehen. Endlich gelangt man in eine schöne Weidenallee, die vom O'Higgins angelegt, von beiden Seiten mit lieblichen Gärten umschattet ist, und tritt dann durch das Thor in die Hauptstadt Peru's. Lima, von dieser Seite betreten, macht keinen günstigen Eindruck. Die Häuser sind schlecht und ärmlich, die Strassen schmutzig; doch je mehr man sich dem Haupt- platze, dem Mittelpunkte des Handels und Lebens, nähert, desto eigenthümlicher und schöner wird der Anblick. Ich war schon durch Tschudi’s berühmtes Werk über Peru mit Lima bekannt und Alles hatte daher für mich ein doppeltes Interesse. Von allen Reisewerken, die ich mit den Ländern, worüber sie handeln, zu verglei- chen Gelegenheit hatte, ist mir ausser Hum- boldt’s Reise keines vorgekommen, welches unter solch bescheidener Aufschrift so getreu und richtig schildert. Wir stiegen im französischen Hötel im Plaza mayor ab, wo wir mehrere Tage verblieben. Den folgenden Tag hatten wir dazu bestimmt, einen Ritt in die Umgegend der Stadt zu machen ; da es aber gerade Sonntag war, ein Tag, wo alle Schreiber und Ladendiener ausreiten, so konnten wir weder Pferde noch Maulthiere be- kommen. Herr Trollope und ich machten daher unsere Wanderungen per pedes und ge- langten bald nach der Alemeda nueva, einer der besten Alleen der Stadt. In dem Mittelwege derselben sind in kleinen Entfernungen Spring- brunnen angebracht, an den Seiten laufen Was- sergräben, welche diese Promenade sehr kühl machen. Der Einladung zufolge begaben wir uns zu Herrn Mac Lean. Ich ergötzte mich recht über dessen werthvolle Sammlung botani- scher Werke und Pflanzenabbildungen. Unter den letzteren befanden sich etwa 600 farbige Abbildungen, meistens von Orchideen, die im Innern Peru’s von Herrn Mathews, einem un- ermüdlichen Pilanzensammler, verfertigt wurden. Mathews hatte sich in jeder Hinsicht des be- sonderen Beistandes von Herrn Mac Lean zu erfreuen und ward dadurch in den Stand gesetzt, grosse Sammlungen zu machen. Er verheirathete sich im Innern mit einer Peruanerin, die jedoch ihrem Manne nicht getreu blieb, und noch dazu schändlicher Weise zu einem unnatürlichen Mittel griff, ihn aus der Welt zu schaffen; Mathews starb plötzlich und das allgemeine Gerücht ging, er sei vergiflet. Am Montage besuchten wir die National- bibliothek und das Museum, welche beide in einem Gebäude sich befinden. Die erstere ent- hält nach Tschudi 26,344 Bände. Ich zog mehrere naturgeschichtliche Werke hervor und traf darunter manche ältere, in Europa nur selten gesehene. Viele waren von Würmern durchfressen, aus anderen Tafeln und Blätter ~ © en ni / oo © ; en 129 herausgerissen. Das Museum füllt zwei Säle, doch verdient es kaum den Namen einer solchen Anstalt und ist überhaupt noch ganz in der Kindheit. Tschudi giebt eine vollständige Auf- zählung aller darin enthaltenen Sachen, und auf meine ‘Frage an den Aufseher, wo einige der- selben aufgestellt, erhielt ich die Antwort, dass sie sich jetzt in einem anderen Gebäude befän- den. Dem Limaischen Museum ergeht es eigen- thümlich: anstatt an Seltenheiten zuzunehmen, wird es, wie die Nationalbibliothek, jährlich ärmer daran. Mit den Herren Mac Lean und William Lobb besuchte ich die vorzüglichsten der Limai- schen Gärten. Ein Nordeurvpäer kann diese nicht ohne Interesse betrachten, da sie so gänz- lich verschieden von den unsrigen sind. Die -Floren von Europa, China, Neuholland, Südafrika und Peru sind auf das Bunteste mit einander gemischt. Hier erblickt man Clerodendron fra- grans, Camellia japonica, daneben Crinum ama- bile, Viola odorata und Tristania albicans, wäh- rend man vielleicht einige Schritte davon die schöne Araucaria excelsa neben Wein- und Jasminlauben ihr Haupt erheben sieht. Zu wel- cher Vollkommenheit gedeihet hier nicht das Heliotrop (Heliotropium peruvianum)! Als 6 Fuss hoher Strauch breitet es sich aus, nach allen Seiten seine hochduftenden Blumen neigend. Wie schön steht hier die Tuberose (Polyanthes tu- berosa)! Wohl ist es erklärlich, wie die Peruaner sie zu ihrer Lieblingsblume wählen konnten und „Ma ta olorosa“, wie sie selbige nennen, auf den ogén der Damen, Altären der Kiröhen und Gemälden der Heiligen eine so grosse Rolle spielt.. Orangen, Chirimoyas und Aprikosen kom- men sehr gut fort, doch die Apfelbäume haben ein schlechtes Aussehen. — Der Mangel an eigentlichem Regen ist kein geringes Hinderniss, man sucht dasselbe dadurch zu umgehen, dass man die Beete tiefer als die Wege anlegt und die ersteren unter Wasser setzt. — Geschmack für Gärtnerei ist nicht zu verläugnen. Ein Spa- nier baute in seinem Garten ein Orchideenhaus, das erste derartige Gebäude, welches ich in Südamerika gesehen, da seine Orchideen von Panama und den heissen Thälern von Ecuador im Freien nicht gedeihen wollten; selbst bota- nische Namen sind Manchem nicht fremd; doch ihren Gärten fehlt Eines — die Reinlichkeit; neben den zarten Kindern Japans und Chinas sprossen grosse deutsche Brennnesseln und . a O a Wolfsmilchkräuter in gleicher Üppigkeit. — ) Unter den Handelsgärten gefiel mir der eines Franzosen; derselbe war erst kürzlich angelegt und fast ganz mit Rosen und anderen wohlrie- chenden Blumen bepflanzt, wofür Lima ein guter Markt ist. Die peruanischen Zeitungen waren voll von einem Morde, welcher an der Person des franzö- sischen Grafen d’Ozery, der das Innere von Peru untersuchte, begangen war. Er hatte sich im Dorfe Bellavista, in der Provinz Jaen, in der Begleitung von vier Eingebornen als Führern eingeschift. Als sie zu dem am Maranon ge- legenen pine Puerto ge Xysamaro gekommen waren Das unglückliche Opfer fiel nieder, da er aber noch nicht ganz todt war, so versetzte ihm ein anderer von diesen verrätherischen Führern den Todesstoss. Die vier theilten dann sein Eigen- thum und seine Werthsachen unter sich und kehrten zu ihrem Dorfe zurück, wo sie vor- gaben, der Graf sei von den Gebaros, einem wilden Indianerstamme, erschlagen. Es fiel je- doch gleich Verdacht auf sie, eine Untersuchung wurde eingeleitet, die den schauderhaften Mord ans Licht brachte. Zwei von den Mördern wurden zum Tode verurtheilt, die beiden an- deren, die keinen thätigen Antheil genommen hatten, mit Gefängnissstrafe belegt. Am 23. Juli verliess der Herald den Hafen vom Callao und erreichte Payta in 5 Tagen. Gegenwärtig ist Payta der besuchteste Seeplatz im nördlichen Peru. Sein Klima ist gesund, der Hafen sicher, die Einwohnerschaft gastfrei. Als Stadt besitzt es keine Schönheiten und auch die Lage entbehrt des Reizes. Die anliegende Ge- gend ist Wüste, weshalb nur wenige Artikel in Payta zu erhalten sind. Salz, ein Erzeugniss von Colan, ist ein Hauptausfuhrgegenstand. Weil es von vorzüglicher Güte und billig ist, so geht es viel nach dem südlichen Peru und wird auch in grossen Massen nach Ecuador eingeschmug- gelt, wo Salz ein Monopol der Regierung bildet. Holz und Wasser, dieser nothwendigste Bedarf der Schifffahrt, sind nur spärlich vorhanden; etzteres wird auf Eseln vom Chira, einem 12 bis 14 Meilen entfernten Flusse, herbeigese Ziegen, Geflügel, Kartoffeln, Camoten, Yuca, Yonisvruheith Wd’ Miis werden’ aus Belt gebracht und sind stets zu wohlfeilem Preise zu haben. Seefisch von vorzüglichem Geschmack wird in grosser Mannigfaltigkeit gefangen; dies BD en enden ir © — aw 7 —" a. u . erfreut, ganz I e 130 scheint der einzige essbare Gegenstand zu sein, den die Natur diesem Orte mit freigebiger Hand gespendet hat. B. Seemann. (Fortsetzung folgt.) $I a a Vermischtes. Das Leuchten der Moose. Schon ‚vor zwei Jahren ee ass ich, sagt Dr: Mil mr - ug botanischen Garten welche an einer ‚dunkeln Stelle Be gg gaben, A Sioa osmundacea, dem bekannten Catoptridium smaragdinum, Brid., in Höhlen der Felsen auf dem Gipfel des Altvaters im ins hrishhin Gesenke, am 9. September 1848 beobachtet hatte. Im Juli 1851 besuchte ich den Wölfelsfall in der Grafschaft Glaz, und war nicht wenig dasselbe Phänomen schon von Ferne in einem oe ee t in dem f hin te daselbst Ba onma PESTE DP at von WEICHEN Das Licht a von kugelrunden Körpern aus. Bei näherer Betrachtung fand ich Folgendes: Diese Stelle de ium punctatum in grosser Menge bekleidet, und fast jedes Blättchen desselben steckte in einem grossen Wassertropfen und rief dadurch dieses schöne Licht hervor, welches ganz denselben Eindruck hervor- brachte, physiologic, ders das Leuchten j ‚jenes Vapkeines aus der ‚welche man bei der Li d rachten pflegt; denn die gered te Zellen des er welche bei dem Mnium durch die Wassertropfen ersetzt urden, sind es, welche durch eine eigenthümliche _ Refraction und Reflexion des Tageslichtes j jenes Leuchten hervorrufen, was aber keinesweges in einer eigenthüm- lichen Lichtentwickelung, in einer Lichtentbindung aus ihrer Substanz, besteht. Mit Unrecht wird das Licht des Vorkeimes von Schistostega zuweilen phosphoreseirend genannt; es ist im Gegentheil ein mildes, smaragdgrünes (vergl. Unger: Flora Nr. 3. 1834). Übrigens zweille ich nicht im Geringsten, dass auch an den Vorkeimen von Equisetum unter den passenden Umständen dasselbe Phin bachtet werden k 9. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft fiir vaterlindische Kultur.) mir von einigem Nutzen zu sein, in einer kurzen Notiz einige Bemerkungen über die verschiedenen vege- tabilischen Substanzen, welche in ganz Ostindien zur Berauschung dienen, zusammenzufassen. ausge- dehnte Gebrauch von Opium und Reisarrack bei den Chinesen und Malayen ist bekannt genug, um hier davon Rücksicht zu nehmen; ebenfalls der starke Verbrauch etränke unter de von Al- kohol, aus Reiszucker, Pe: der Be der Bassia und der Rinde der Acacia Sundra bereitet, zwar nicht o allgemein, doch sehr weit verbreitet. Au ie Rajpoots und die Kolies des westlichen Ontindions sind starke Opiumesser, und die Anwendung dieser Droguen beim Warten der meee rm e ang Ser} ist wo allen Klassen der ünd mässig genommen scheint Opium mir nicht nur un- schädlich, sondern sehr wohlthätig für die Kinder zu sein, da es sie durch die kritische Periode der Zahnung bringt. In den südlicheren Theilen des westlichen Indiens wer- den die geistigen Getränke aus Palmen oder aus Zucker- rohr, weniger häufig aus Getreide destillirt, dahingegen ist nördlich von Bombay und in Guzerat und Rajpootana die Destillation aus der Blume der Bassia latifolia am gewöhnlichsten. Diese Blume wird in der heissen Jah- reszeit von den Bheelen- und andern Stämmen sowohl von den in den Wäldern, als auch von den angepflanzten und in den offenern Theilen Guzerats und Rajwarra’s sehr häufig vorkommenden Bäumen gesammelt. einen widerlich-süssen, dem Manna ähnlichen Geschmack. Da sie sehr leicht abfällt, so wird sie während der Blüthe- einziger Saum liefert a zur Weiteiigudy von Seife vine raucht w oder Bheelvölker bewahren grosse Mas ssen a Beiatailitine durch die eindringende Truppenmacht nie- dergehauen werden sollten, und auf diese Drohung er- folgt gewöhnlich die Unterwerfu; Re Guzerat und Rajpootana hat jedes i zum Verkauf des aus diesen Blumen destillirten an kes; auf der Bombay gegenüberliegenden Insel Caranja beträgt der Zoll für geistige Getränke Ne tragen von dieser Blume) 60,000 bis 80,000 Pfd. Sterl. jä und gewöhnlich bauen sie ihre Brennereien und Läden in die Mitte des Waldes, welcher die östliche Gränze und die Hügel jener Gegenden einfasst. Spiritus, welcher von der Bässia bereitet sorgfältig destilli Der was, ist, wenn dieser letztere verschwindet mit dem Alter. Der frische Spiritus, nach der Menge des aromatischen oder empy- reumatischen Ols, welches er enthält, ist sehr schädlich, und den europäischen Truppen (Ihrer Majestät 4. Dra- goner-Regiment), welche in Guzerat vor einigen dreissig Jahren stationirt waren, schien es ebenso giftig zu sein, wie der schlechteste neue Rum Westindiens gewöhnlich für britische Soldaten gewesen ist. Er bewirkte unmit- telbar Leibschmerzen, Uieil ii auf folgte das in jenen Gegenden so gewöhnliche Fieber. Die Regiments-Feuerwerker, Musiker etc. und alle die- | jenigen, sere Mittel RR: sich eine grössere Menge dieses es zu verschaffen, waren die ersten, die davon ergriffen wurden; aber zuletzt verschonte das Fieber Wenige oder Keinen, und das einzige Mittel war die Versetzung der europäischen Truppen in die unfrucht- baren und halbwüsten Ebenen Deesas, der nerdwesil. wR — nk / 131 D Cor Ecke der Provinz. Der Gebrauch der Cannabis sativa in ich vor dem ee ein Glas diese Aufgusses von den reicheru — genommen. Dieses Getränk schäumt wie und soll rom Appetit verstarken und die Verdauung tome Ich muss hier noch bemerken, dass die ostindischen Getränke statt wie bei uns nach der Mahlzeit, dort vor derselben genom- men werden. Der anhaltende Gebrauch der Cannabis, wie es von Vielen zu allen Tageszeiten geschieht, zerstört bald die Gesundheit, die Lunge, Zeugungs- wird dadurch zu Grunde gerichtet. n den grössten Trunkenbolden Wollüstlingen labin endet, um die zerstörten kör- perlichen Fähigkeiten awa zu beleben. Von dieser nehmen sie sogar zwei ee täglich, welche zuvor erweicht und dann in Ghie oder Butter gebraten werden. — (Alex. Gibson in Hook. ea of Botany.) Medicinische Eigenschaften der Lobelia ecurrens. Nach den Mittheilungen Warszewicz’s erden in der Gegend von Arequipa die Wurzeln, Blätter und Blumen der Lobelia decurrens, Cav., in der Form von Pulver und in 1 bis 3 Gran starken Dosen gegen Nervenfieber mit Erfolg angewendet; auch sollen sie nach demselben Reisenden als Brech- und Abführungs- mittel von den Peruanern gebraucht werden. Wie an- dere Lobeliaceen, so ist auch der Satt der Lobelia decurrens brennend und ätzend, Taback nicht unähnlich, e Geruch, welcher der Pflanze eigen ist, unangenehm und betäubend. — (Penney im Phytologist.) Eine neue Sorte Kautsch Local en enthält folgende Notiz über drei Pflanzen, “deren bota amen bis jetzt rn sind. „Ein Erzeugniss Be s, welches nserer Insel und dem Nachbarstaate Jahore he OR scheint, kommt seit einiger Zeit im hiesigen Markte vor, und obgleich es bis jetzt nur in geringer Masse eingeführt rt worden ist, so sind wir dennoch geneigt zu glauben, dass es nach kurzer Zeit eine wichtige Rolle spielen wird. Nach den Untersuchungen der Herren Macintosh in England ühmter Fabrikanten Bere uk. Der „Singapore ee weit besser zur Verfertigung wasserdichter Zeu geei eine andere. Es ist dieselbe der Milchsaft verschiedener Kletterpflanzen, die in Borneo unter dem Namen Serapit, Petaboo und Menungan bekannt sind; die erstere dieser Pflanzen liefert das schlechteste, die andere das beste und die letztere das meiste ot Die Gewinnung des Saftes ist sehr leicht. Man hau die Pflanze ab, schneidet sie in 1 bis 14‘ lange a und lässt die darin enthaltene Flüssigkeit in ein Gefäss laufen, was man zuweilen auch noch dadurch beschleu- nigt, dass man ein Ende des Stückes über ein langsames Feuer hält. Der u. ft wird durch Zusatz von Salzwasse: are und erhält alle die Eigenschaften. = as en ser angefüllt sind, wahrscheinlich dadurch gebildet, dass Sn ~ Cen der Saft verhärtet, ehe das Wasser Zeit hat zu ver- dunsten. Auf unseren Wanderungen in den Wiildern yon Singapore haben wir die Pflanze entdeckt, welche in Borneo Menungan genannt wird, die aber die hiesigen Malayen mit dem Namen Ngerit oder Ngret belegen; wir haben ferner durch Nachfragen bei den eingebornen Holzfällern nr dass diese Pflanze in Jahore und den benachbarten Inseln vorkommt. Da das Gummi in Singäpore 8 bis 11 Dollar per Picul kostet und die Pflanze so rasch erh rn sie binnen drei Jahren sehen, ob die Anpflanzung dieses werthvollen Gewiichses auf grösserem Fusse sich verzinsen würde.“ Verfälschung des Thee’s. Eine kaum glaub- liche Verfälschung sowol des grünen, als schwarzen chi- nesischen Thee’s ist in einer sehr bedeutenden Quantität, er 700,000 Pfund, kürzlich nach England eingeführt worden. Dieselbe ist ein Kunstproduct und besteht aus geformten Massen von Theepulver, Gummi und Erde; die Nachahmung des schwarzen Thee’s ist mit Ofen- schwärze, die des grünen mit Gypspulver und Berliner Blau gefärbt. Ein solches Kunstproduct lässt sich sehr leicht daran erkennen, dass es, in kochendes Wasser geworfen, sich zu einem pulverförmigen Bodensatz auf- löst, während die Kügelchen des ächten Thee’s sich be- kanntlich sehr leicht zu ganzen Blättern ausbreiten assen; auch beim Verbrennen würde sich ein solches Fabrikat sehr leicht durch seinen reichlichen Aschen- rückstand (452) kund geben, während engen blos 5% Asche ic (Vergl. Bonpl. 1, — Chinaanba Alg Hi acre des Hauses Cuzco in Peru haben an die RR: die in Algerien unter Leitung der Jesuiten steht, eine An- zahl Chinabäume gesendet. Wiewohl man am Atlas Höhen von 1200 bis 3270 Meter hat, die dem natür- lichen Vorkommen der Chinabäume in Südamerika ent- sprechen, so scheint es dennoch zweifelhaft, ob deren Anbau in Algerien gelingen wird, da sie oe Ae hein nach durch besondere Verhältnisse, an die en ge- bunden sind, auf denen sie einzig und allein ch '— (Jo urn. Pharm. et Chim., 3. Ser., XX., Neue Bücher. Über die Gattung sykke Von a Dr. Ch. Leh- mann. Flugschrift. Sye. 26 .* Hamburg 1853. .Prof. Lehmann, indem er EA der Mühe unterzog, die Nymphaeen, diese Modepflanzen, zu bearbeiten, hat sehr zeitgemäss gehandelt. Alles was man darüber halte, war nicht mehr brauchbar; seine Übersicht Sher ist das Er- gebniss sorgfältiger Untersuchungen, wie die- die Zusammenstellung beweist, enthält viel Neues und die (V. S. und V. y.) bezeugen, seine Hände gehen lassen, als irgend ein an- derer Botaniker es je das "Glück ‚gehabt hat zu | | | | | -3 132 ay r EN Re thun. Da Prof. Lehmann ein grösseres Werk r Nymphaeaceen, begleitet von zahlreichen rae Idungen, zu verbffentlichii gedenkt, so ist seine jetzige Revision, die gleichzeitig in E. Otto’s Garten- und Blumenzeitung (Vol. VIH. p. 193 sq.) und in der Form einer Flugschrift erschien, als eine Vorarbeit zu betrachten. Da wir jedoch annehmen dürfen, dass manche unserer Leser die Gartenzeitung — die sich, beiläufig gesagt, durch ihre würdige Haltung und ihren reichen Inhalt u auszeichnet — nicht zu Gesicht commen, und dieses Pamphlet nur in geringer Anzahl viii worden ist, so geben wir hier einige Auszüge aus einer Schrift, die dem Bo- taniker ebenso viel Freude, wie sie dem Ver- fasser Ehre macht. »Seit wir Victoria regia in unsern Gärten ziehen,“ sagt der Verfasser, „hat man auch den Wasserpflanzen, welche die gleiche Cultur in Anspruch nehmen, mehr Aufmerksamkeit zugewendet als zuvor, Unter diesen verdienen unstreitig die Nympheaceen vorzugsweise Be- achtung, da sie durch ihre grossen eig zum Theil auch wohlriechenden Blumen, durch die lange Dauer der Blüthezeit mancher Arten, so wie ae Form und Färbung ihrer Blätter am meisten die auf ihre Cultur verwendete Mühe belohnen.“ »Sehr beträchtlich ist bereits die Zahl der beschrie- benen und in den Herbarien noch unbeschrieben vor- handenen Arten der Gattung Nymphaea, der artenreich- sten dieser Gruppe, und es ist sehr wahrscheinlich, dass gebliebe auch noch unsere Kenntnisse von vielen dieser Pflanzen. Herrscht doch sogar noch grosse Meinungsverschieden- heit über die wenigen in Europa heimischen Arten, und bei vielen exotischen, welche ausführlich beschrieben sind, bleibt uns bei genauer Untersuchung so manche = = = =" = = on © = © = je} ® = = Lad = © = = ag = a. © = wn 3 = isd = = gg dieser Beschaffenheit. unserer Kenntnisse von manchen Nymphaeen dürfte es also noch nicht wohl thunlich sein, allen Anforderungen an eine ale hungen anzuregen, und auf das sehr ute Material aufmerksam zu machen, um jene zu a sehr zu berücksichtigender Umstand, der die nes von Ermpsgeon a rg Exem- , dass, wo mehrere inander ale. ah een die Blätter einer Art zu den Blumen einer andern sind gesammelt Schon De Candolle hat (Syst. Veg. Vol. H, pag. 51) darauf hingewiesen, dass das aufgeklebte Exem- plar von Nymphaea Nouchali in Autmenn' 's Herbarium und von Burmann’s Hand mit Namen bezeieh- net, aus der Blume von Nymphaea stellata, und aus Blättern bestehe, die nicht einmal einer Nymphaea, ja nicht einmal einer Wasserpflanze, sondern wahrschein- lich einem Psidium, also einem Baum oder Strauch, an- gehören. Nur ein Beispiel will ich aus meiner Hasen Erfahtung hinzufügen. Unter den von Sieber ver- theilten Pflanzen findet man nicht selten in den Herba- die Blum fl. albo mit a Lotos, und umgekehrt die aea in init den Blumen von mphaea Lotos, oder die Blumen von Nymphaea poe- cila mit den Blättern von Nymphaea Lotos. Einmal ist mir sogar ein Blatt von Nymphaea vivipara mit ziemlich ausgebildeter Knolle mit der Blume von Nymphaea coe- rulea fl lb fd 1 B 1 bef tiet | Bei den genannten Arten ist der Irrthum bei einiger Be- kanntschaft mit diesen Pflanzen leicht zu erkennen, aber in vielen andern Fällen ist es ungemein schwierig, wenn man nicht viele Exemplare und grüssere Sammlungen zu vergleichen Gelegenheit hatte. Deshalb habe ich lieber mehrere, mir in den Herbarien vorgekommene, vielleicht neue Arten, unberücksichtigt gelassen, weil sie mir der Natur der Ele and, Blumen nach in dieser Beziehung verdächtig vorkam »Ein anderer Be ist es, dass getrocknete Exemplare nur selten eine genaue Untersuchung der Blumentheile gestatten, ohne dabei für das Herbarium verdorben zu werden, und selbst dann erhalten wir zu- weilen kein genügendes Resultat, wenn wir uns ent- schliessen, ein Exemplar für die Untersuchung zu opfern, denn auch die Insekten scheinen grosse Liebhaber, be- tkno schienen, das Innere gänzlich von Insecten zerstört.“ „Als ich im vorigen Sommer verschiedene lebende Nymphaeen unsers Gartens genauer untersuchte, zugleich mehrere neue Arten meiner Sammlung beschrieb und für eine spätere ausführlichere Arbeit über diese Familie abbilden liess, schien es mir, dass bei der Zahl der nun schon beschriebenen und der besser bekannt gewor- denen Arten die De Candolle’sche Gruppirung um so weniger genügen könne, da die für dieselben angege- Kennzeichen we m allen dahin es an- getroffen werden. Ich versuchte deshalb eine neue Zu- sannenstellung‘, aa ich mir zuvor ac ae rten, die in einer oder der anderen Beziehung für diese Zunimibeistelluni nöthigen Notizen, so wie über verschiedene mir zweifelhafte Synonyme durch Ver- gleichung von Original-Exemplaren Gewissheit zu ver- schaffen gesucht hatte. Viele meiner Freunde und Cor- respondenten, deren Museen ich in den letzten Jahren zu besuchen nicht Gelegenheit fand, hatten die Gefäl- ligkeit, mir auf meine Bitte alle Nympheaceen, die sie besassen, oder diejenigen zuzuschicken, welche ich spe- ciell zur Untersuchung verlangte, wofür ich Ihnen allen hier den wärmsten und herzlichsten Dank "wiederhole. Dich solche gütige Mittheilungen ist es mir möglich re die bei weitem grössere Anzahl der beschrie- n Arten aus eigener Anschauung kennen zu lernen, ant derselben in zahlreichen Exemplaren zu ia chen, und über die Verbreitung ee Arten zur spä- teren Benutzung interessante Notizen . ar CR WO supa Sigg eg Fa a, RR: »Wenn ich einer von mehreren Seiten an mich er- gangenen Aufforderung entspreche, vorläufig aus der Litteratur über die Gattung Nymphaea, insbesondere mit Anführung der davon vorhandenen Abbildungen, meine Gruppirung der Arten, nebst kurzen Beschreibungen der neuen hier zu auch andern Freunden dieser Pflanzen die Übersicht und das Auffinden der Arten zu erleichtern; so möchte ich dabei die Bitte an alle Die- jenigen richten, welche sich vielleicht im Besitz von unbeschriebenen Nympheaceen oder von Exemplaren befinden, welche noch einer genauer Untersuchung un Vergleichung bedürfen, entweder diese Untersuchung recht bald selbst anstellen und die Resultate veröffent- lichen, oder mir zum — einer solchen ihre Exem- plare mjithiöilen zu wollen Der Verfasser hat die Gattung Nymphaea folgendermassen eingetheilt: Nymphaea. culatae. Staminibus omnibus vel saltem exterioribus appen- dice conico elongato colore petalorum supra antheras valde prominente instructis ; foliis subpeltatis integerrimis vel ~~ E repandisve vel obsolete dentatis, et t bulbilis tuberibusve in nonnullis filo tenero matri alligati rib. I. Leucanthos. (Cyanea DC. ex parte.) Floribus albis vel albo-virentibus. * Foliis integerrimis nervis tenuibus. ** Foliis amplis manifeste dentatis, nervis subtus pro- minentibus. e Trib. I. Rhodantos. Floribus roseis. Trib. II. Bulbophyllon. Foliis integerrimis inter lobos bulbilliferis, floribus albis carneis vel caerulescentibus. Trib. yananthos. (Cyanea DC.) Floribus caeruleis vel caerulescentibus. * Staminibus us appendiculatis. ** Staminibus PERR tantum TR i pendiculatae. Staminibus connectivo brevissimo obtuso vix mani- festo ultra antheras producto instructis, vel omnino api- culo destitutis. (Lotos DC. ex parte.) Connectivo brevissimo obtuso vix manifesto ultra antheras paullalum. producto; foliis amplis, peltatis, um- mi ne aristiform in cae terminatis et eg inter dentes semilunatis. Floribus sanguinei 5 Floribus albis vel ii: rubelli en es irregulariter obtuse eo s. crenatis. Trib. I. Chamaelotos. (Lotus DC. ex parte.) Connectivo ut in Lotis; floribus albis; foliis in plu- rimis multo minoribus Ai in trib. praecedente, sub- ) pese integerrimis, nerv vix pro- inulis ; an, et we ut in appendiculatis. S Trib. II. Castalia Sal. DC. Staminibus apiculo omnino destitutis; foliis integer- rimis rarissime subdentatis, usque ad petiolum fissis; rhizomate elongato horizontali, eylindrico, BE apt * Floribus albis. (Leuconymphaea Boerh.) ** Floribus caeruleis. Nach Prof. Lehmann zählt Nymphaea 64 Ar- ten, nach Dr. Planchon, der im neuesten Hefte der „Annales des sciences naturelles“ ebenfalls eine Revision dieser Gattung gegeben, nur 30. Abgesehen davon, dass Dr. Planchon nicht so bedeutende Mittel zu Gebote standen, wie Prof. Lehmann, bringt er viele Synonyme zusammen, die nach unserer Meinung nicht zusammenge- hören. Wir freuen uns daher um so mehr, dass wir bald einer grösseren Arbeit über Nymphaeen von Prof. Lehmann entgegensehen dürfen, in der wir sicher sind, volle Anerkennung der Ver- dienste Planchon’s, doch aber auch eine Be- richtigung der Planchon’ schen Schnitzer an- zutreffen. 1) Blüthenkalender der Deutschen und Schweizer Flora. Für Mediciner, Pharmaceuten und Freunde der Botanik. Herausgegeben von Emil Leon- hard Wilhelm Winkler. Kassel (H. Hotop). 1848. kl. 8vo, 168 Seiten 2) Pharmacognostische Tabellen des Pflanzen- reiches. Für angehende Mediciner, Pharma- ceuten u. Droguisten. Leonhard Wilhelm Hotop). 1849. Das erstere dieser beiden Bücher besteht aus einer nach den einzelnen Monaten des Jahres alphabetisch geordneten Aufzählung derjenigen Pflanzen, welche in Koch’s Synopsis florae Ger- manicae enthalten sind, um den Leser (?) mit der Zeit ihrer Blüthe bekannt zu machen. Koch in seinem Buche die Blüthezeit der ein- zelnen Arten nicht unerwähnt lässt, dieselbe überdiess für ein Florengebiet, welches von Lugano bis Memel fast 10 Breitengrade umfasst, begreiflicher Weise nicht überall zusammentrifft, ist es uns nicht klar, welchen Nutzen für die Wissenschaft der Verfasser mit dieser Zusammenstellung bezweckt; denn selbst die in der Vorrede ausgesprochene Absicht, den Anfänger mit den systematischen Namen der Pflanzen genau vertraut zu machen, wird durch die vielen mit unterlaufenden Schreibfehler; z. B. Phyterina, Prunus Armeria, Veronica Cymballaria, Arbutus Uredo, Carex Gynomdeat , Cyclamen heterifolium, nicht erreicht. Die Pharmakognostischen Tabellen führen in sechs Colonnen den officinellen lateinischen und Sr In = f | | ee 134 mn a nn ae a deutschen Namen der Droguen, deren Abstam- mung, Vaterland, Linnéische Klasse und Ordnung, so wie endlich die natürliche Familie auf; Kenn- zeichen oder Unterscheidungsmerkmale der Ver- wechslungen sind nirgends angeführt; die An- gaben sind bisweilen unrichtig, z. B. stammt das Gummi Ammoniacum keinesweges von Dorema Armeniacum, bisweilen nicht dem heutigen Stande der Wissenschaft angemessen, so werden z. B. noch Piper longum, Piper Cubeba als Stamm- pflanzen des langen Pfeffers und der Cubeben angeführt, ohne dass die neueren Gattungen auch nur als Synonyme erwähnt würden; eine Menge längst obsoleter Droguen ist aufgezählt, ohne jedoch irgendwelche Vollständigkeit er- reicht zu haben, andere neuere fehlen, z. Kousso, Cotyledon umbilicus, Folia Bofarcirae ; für Rad. Sarsaparillae werden kurzweg Smilax Sarsaparilla und S. aspera als Stammpflanzen, Süd- europa als Vaterland angegeben, während gerade die vielen officinellen Handelssorten aus Amerika und von ganz anderen Pflanzen abstammen; auch an Druck- und Schreibfehlern ist kein Mangel, . B. Hyppocastaneae, Salinum (statt Selinum), Lobelia syphillitica, Convolvulus Orizalensis, Pan cedanum, Actea, Lavendula u. v. a., so dass dieser Schrift teider keine lobende Kewähnung zu Theil werden konnte. ee Zeitung. Deutschland. Hannover, 30. Juni. Wir erwähnten bereits vor einigen Monaten (Bonpl, Jahrg. I. S: 51), dass Dr. Hoffmann und Dr. v. Frantzius in Berlin die Absicht hegten, sich nach Central- Amerika zu begeben, und während ihres dorti~ gen Aufenthaltes Sammlungen naturhistorischer Gegenstände zu machen gedächten. Wir können jetzt hinzufügen, dass diese beiden Gelehrten im August d. J. von Bremen aus nach Limon Bai in Costarica, — welche nicht zu verwech- seln mit Limon oder Navy Bai in Neu-Granada, — und von dort nach Cartago reisen werden, dass Dr. F. Klotzsch in Berlin es unternom- men hat, die zu übersendenden Pflanzensamm- lungen zu bestimmen, und dass Dr. H. G. Rei- chenbach in Leipzig die weitere Vertheilung derselben besorgen wird. Berlin, 23. Juni. Der Selbstmord des Dr. l Walpers, Lehrer der Botanik an der Univer- | sität, macht viel Aufsehn. Man hat verbreitet, dass er im tiefsten Elend lebte und fast ver- hungert sei, was aber keineswegs der Fall war, denn er hat gegen 10,000 «Ê hinterlassen und diese der Wittwe eines Musikalienhändlers, seiner Freundin, vermacht. Walpers war 1848 Demokrat, später Mitarbeiter der Kreuzzeitung. Man hatte ihn zum Lehrer an der Gärtnerschule und zum Examinator gemacht, ihm kürzlich aber die letzte Stelle entzogen. Gekränkter Ehrgeiz scheint das Motiv seiner That gewesen zu sein. Grossbritannien. London, 20. Juni. Am 17. und 18. Juni wurden hier die Bücher, Mikroskope, Pola- riskope etc. Pereira’s öffentlich versteigert. — „The Phytologist“ für Juni hat Professor Lehmann’s Revision der Gattung Nymphaea mil wenigen Abkiirzungen aufgenommen, und lobt den gelehrten Verfasser fiir die mühsame Arbeit, der er sich unterzogen hat. — Dr. Robert Wight wird nicht wieder nach Ostindien zurückkehren, sondern in Eng- land seinen permanenten Wohnsitz nehmen, wo er seinen „Prodromus der Flora der Ostindi- schen Halbinsel“ zu vollenden beabsichtigt. — Dr. C. Hoffmann aus Berlin ist auf einige Wochen hierher gekommen, um Vorbe- reitungen zu seiner mit Dr. v. Fröntzius nach Central-Amerika zu unternehmenden Expedition zu machen. — Dr. N. Wallich, durch eine Äusserung | Martius’, dass von dem Herbarium Marcgrav’s weder in Deutschland noch in den Niederlanden irgend eine Spur entdeckt worden sei, aufmerk- sam gemacht, erinnerte sich, vor etwa 50 Jahren in der Bibliothek des botanischen Gartens zu em a diese Pflanzensammlung gesehen zu und ie > zur une an Prof. Lieb: der sogleich wieder antwor- tete, dass das Herbarkan daselbst noch vorhan- en und gut erhalten sei, und dass es einen Folio-Band ausmache. — Hr. A. R. Wallace wird in einiger Zeit ein kleines Werk über die von ihm in der Nähe des Amazonenstromes beobachteten Palmen her- Dasselbe wird den Titel führen: Sir pa er ist von Jersey nach England ee “CuK aA ER Sty POY A 135 Briefkasten. Beiträge für die „Bone BE ze auf Ver- langen anständig honorirt und kön in Men euro- päi ischen Sprachen be en, Gaile jedoch nur deutsch, und mi entweder dem Haupt-Redacteur (Bertho Id Seemaue in iv. near nim “ Verleger (Carl Rü yoia in Hannover) — erden. Unbrauchbare Aufsätze werden nicht ück Mittheilungen, wele ke nicht oy dem Nan men ind der Adresse des Verfassers versehen sind ob- gleich dieselben zur Veröffen pinana ng a. nothig, da erstattet; alle Verantwortlichkeit au — bleiben haie ss t; Bücher, welche man uns unaufgefordert zum Recensiren übersendet, werden, selbst wenn wir diesel- ben keiner Kritik unterwerfen, nicht zurückgeschickt. L. neon; Berlin. Ihre Abbildung der Maranta Warszewiczii uns zugekomme! Sie müssen stets, wenn Sie unter Kreuzband ver— pe n, es so Base dass die Postbehörden den Inhalt sang ange ae: können; da Sie diese reg Er ge | beachtet hatten, kam uns Ihre Abbildung als Brief z für dreifaches Porte: ihn mussten, - T. €. Florence. Your letter has been received and will appear in our next. hlen Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. Amtlicher Theil. ei der K. L.-C. Akademie Naturforscher. Botanische Miscellen. In der Sitzung der Linnée’schen Ge- sellschaft zu London vom 21. Juni erstat- tete Herr Berthold Seemann vorläufig Be- richt, dass die Akademie der Naturforscher eine Adresse an die Gesellschaft zur Wahl ihres neuen Präsidenten, Herrn Bell, beschlossen habe,- welche aber, da mit derselben das Diplom der Akademie für den neuerwählten Herrn Präsi- denten verbunden sein solle, nicht rechizeitig habe eintreffen können, um von ihm noch in der heutigen Sitzung, als der letzten in dieser Saison, überreicht zu werden. Wir geben hier vorläufig die von Herrn Seemann im Namen der Akademie bei dieser Gelegenheit an den He Präsidenten der Linnée’schen Gesellschaft gerichtete Rede und dessen Antwort. In der nächsten Nummer un- sers Blattes werden wir die an die geehrte So- cietät und ihren Präsidenten gerichtete Adresse der Akademie, welche in diesen Tagen an un- sern Collegen, Herrn Seemann, zur Übergabe gelangen wird, nachfolgen lassen. Anrede an den Herrn er der Societit. r Präsident! Ich habe die Ehre, im Namen der Keiserlichen la Ce Akademie der Naturforscher einige Worte an Sie zu richten. Die ne Akademie, beseelt von dem Wunsche, bes ée’schen Gesellschaft einen "bowels zu geben ie ran die sie hegt, dem grossen Anabelle, den sie an dem Wohle dieses ehe Vereines nimmt, hat eine Adresse ausgefertigt, worin sie dieser gelehrten Körperschaft Glück wünscht zu der Wahl, welche sie Fr indem aeg thie mein Herr, zum Priisiden- ten e r aufgetragen, diese Adresse a Herr Kilen \dasahliadioen, doch da das Do- d der be ich, meine Vollmacht nicht z ebene indem ich e erkläre, dass die Kaiserl. Leo- oh - Carol. Akademie der Naturforscher mit Freuden hre Ernennung, Herr Präsident, zu einer Stelle erfah- ren hat, vorher von einem der hervorragendsten Männer der Wissenschaft, Robert Brown, bekleidet ward, die Akademie mit grosser Genugthuung Ihre Antrittsadresse gelesen hat, und dass sie überzeugt ist, dass Sie, Herr Präsident, nichts unversucht lassen werden, um die hervorragende Stellung, welche die Linnée’sche Gesellschaft unter den wiss ma a Körperschaften der Welt einnimmt, ten un diesen Verein selbst in Kraft, Sifi iir Natatichkeit zu vergrösse Als einen Beweis von der hohen Achtung, mit welcher die Küiserliche Akademie auf Sie, Herr Präsident, als einen Mann der Wissenschaft, blickt, hat sie unter dem Datum desselben Tages, an welchem die Linnée’sche Gesellschaft Sie zu ihrem Oberhaupte machte, Sie zum Mitgliede der Akademie ernannt. (Beifall.) *) Hierauf antwortete Herr Bell wie folgt: habe mit Freuden Me a Be dass die altehr- würdige Leopoldino - Carolina, die p tiren, von so freundschaftlichen Giana i gegen eine Ge- pene beseelt ist, die mir die Ehre erzeigt hat, mich m Präsidenten zu wählen. Ich sehe mit Verlangen des Adresse entgegen und ersuche Sie, der Kaiserlichen Leopold.-Carol. Akademie der conga gefälligst pen zu wollen, ‚dass ich m das moe der Linnée’schen Er i zu wahren, so es mein eifrigstes streben sein wird, die freundschaftliche Verbindung aufrecht zu erhalten, er glücklicher Weise seit so langen _ En. coe mig ies Eae und der der Naturforscher kasandsn hat. Beifall.) ele t dem Tode De Cantele’ s (des Lan erloschen war, ertheilt urde. er alas IND m MŘŘħŘõŐ En a Anzeigen in die Bonplandia werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. gegangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere Beilage gegeben. Sobald eine grössere Anzahl ein- SAMUEL STEVENS, 24, Bloomsbury Street, London, has on sale the following Collections of DRIED | P 9 Viz A arts made by Mr. Zeyher in South Africa magua Land in the West to Magalisberg in co N. East near the tropics; each plant is numbered, which corresponds with a list of South African Plants published in the Linnea for 1847 —: M.T. 1260 Species; price 10 Pf. 6s. 6d. 1258 do. » LOPE 6s. 64. Several oi of Fendler’s New Mexican Plants; the largest contains 69 Species; price at rate 35 s. pr. Several Sets of Fendler’s Chagres Plants; the largest contains 130 Species; price at rate 35 s. pr. 100. . Several Sets of Duffield’s Swan River Plants, all carefully named; 79 Species in each; price 25 s. the Se Several Sets of evils River Seed Vessels; very ` beautiful, 7 Species, 17 Specimens (mostly Banksias); price 21 s. the Set. | Verlage von F, E. €. Leuckart in Breslau ist ria bah ee und durch alle en | zu beziehe Allgemeine Formenlehre der Natur als Vorfadule der Maturgefchichte . C. G. beck, Präsidenten der Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher Mit 275 in den Text gedruckten Holzschnitten und 6 litho- graphirten, zum Theil colorirten Tafeln. Lex. 8. 2 Thlr. 20 Sgr. Empfehlung von Mikroskopen. nhans in Berlin (Besselstrasse Nr. FE en seit einigen Jahren Mihronkepn; welche Instrumenten eines Plöss Weise nachstehen. D hrfache nn geh. bei stärkeren serungen überrascht worden; Schuppen von Lycaena ar argus zeigten n bei ger Mil rii i- (Ocular ‚cular Nr. 0) die Queerstreifen aufs welche a. nur mit te sade na a0 Der Preis der Instrumente, welche in mit feststehenden werden können. iedenen Grössen, ou .„; welches zu ver- n > SEE das Vergnügen X6 und dem Ocular 3 e n e Norbdsnserung. Ich. kani die Mikroskope des Herrn appe: m Jeden, der sich mit phytotomischen Untersuchungen beschäftigt, aufs Angelegentlichste empfehlen. Berlin, er 29. März 1853. Dr. G. Walpers. Verlag von W. Hotop in Cassel. Die Pflanzen botanischer Gärten zunächst die des Pflanzengartens der Universität Marburg, unter ihren Catalog- Nummern systematisch aufgeführt und synoptisch beschrieben zum Gebrauch bei dem Besuch solcher Gärten Studirende und Freunde der Pflanzenwelt von r. G. F. Wenderot Geh. Med.-Rath, bss der Medicin und ae u des nischen Gartens in Mar Die MEEN Perian g der Coniferen enthaltend. Broschirt. Preis 74 Sgr. C= Das Il. Heft, einen Theil der Laubholzpflanzen ee wal zur Michaelis-Messe 1853 erscheinen, Verl von H. Hotop in Cassel ist erschie- nen und durch alle Buchhandlungen, soteulg jedoch nur auf feste Bestellung zu beziehen kritischer Bemerkungen, weiterer Erläu- terungen und Nachträge zu und über einige bis dahin theils wenig, theils gar nicht gekannte Gewächse der deutschen und anderer Floren von Dr. 6. W. F. Wenderoth, Geh. Med.—Rath. Professor der Medicin und Botanik, Director des | botanischen Gartens zu Marburg. | Heft I. ung (Trollius medius). d Imperial caret feinstes Papier, elegant broschirt, in Um Ausgabe mit colorirter Abbildung a i me lithograph. ,, i 20 Sgr. +9 ” ee tae Druck von August Grimpe in Hannover. mS à \ \ y Preis | des Jahrgangs 31 [30h „Nunquam YaaD + = teeta Erscheint am i, u. 15. jedes Monats. | | | A Berthold Seemann in fond otiosus.“ pag ess in Londo Williams and dar Boies ige a Pans Fr Klineksieck PLANDIA, ... = Deifferiff für die gefammfe Bokanik. mle Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. on Norgate, TE : : 1. Jahrgang. Hannover, 15. Juli 1853. Ne. 45. yo Inhalt: Der Tod des Dr. Walpers. — Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada (Fortsetzung). chtes (Opium; Die Fun (cane eich; th ne Vereinigte S Der Tod des Dr. Walpers. In unserer letzten Nummer gaben wir eine Correspondenz aus Berlin, der Zeitung für Nord- deutschland entnommen, worin „gekränkter Ehrgeiz“ als das Motiv der bedauerungswürdi- gen That des Dr. Walpers genannt wird. Durc ein Versehen, das niemand schmerzlicher be- dauert als wir, und das erst entdeckt ward, als es zu spät war, wurden unsere Bemerkungen zu derselben, sowie die Quelle, der jene Nach- richt entnommen war, zu Setzen vergessen, wo- durch es den Anschein gewann, als theilten wir die hämischen Beschuldigungen, die in Correspondenz ausgesprochen sind. Wi binnen kurzem im Stande zu sein, eine phische Skizze des Dr. Walpers zu liefern, und werden dann gleichzeitig aus seinem letzten Briefe an den Redacteur der „Bonplandia“, worin er den Entschluss, freiwillig zu sterben, aus- spricht, den Beweis führen, dass „Ehrenkrän- kungen“ die wahren Beweggründe waren, die den grossen Gelehrten bestimmten, sich selbst das Leben zu nehmen. Gleich nach Empfang des erwähnten Briefes wandten wir uns sofort, in der Hoffnung, den Unfall noch verhüten zu können, an einen der Berliner Freunde des EL TUNG und erhielten darauf folgende ort Dem Redacteur der „Bonplandia“ i den 23. Juni 1 eben empfange ich b ‚Wohlgeboren geehrtes ee vom 19. d. M. und beeile ‘cx Thnen die gewiinschte le zu Pe: ge Ereigniss welches Sie durch Ihren Brief vivie noch wien k Bo =‘ Ver- tionen der diet Surrogat der Chinarinde; Die de pone Akademie). — Zeitung aaten; Australien). — | an den maucrwablion Präsidenten de Linnean De of London, Herrn Professor a Bell Brie asten. — Amtlicher Theil (Adresse 11) zu können glaubten, -war leider bei Ankunft desselben schon geschehen. Am 18. machte Dr. Walpers in Cö- penick, 2 Meilen von hier, durch einen Schuss ins Herz seinem Leben ein Ende; gegen sein Erwarten, dort noch an demselben Tage begraben zu werden, habe ich die Leiche ermittelt, und ist er am 21. im Beisein eines Kreises von Freunden hier beerdigt worden. Seinen Grund zu diesem Entschluss kennen Sie ohne Zweifel genau; von dem Tiefsinn, den Sie vermuthen, habe ich, der ich seit vielen Jahren vertraut mit ihm umgehe, nicht das Ge- datirt ne er hat a afür gesorgt, dass keiner vor der Zeit an seine Adresse gelangt ist, wie Sie aus dem- rigen en welcher einen grossen Umweg gemacht e Disposition über seinen Nachlass hat er mit ma os r Sorgfalt und Uberlegung i n, so dass die mit Regulirung solcher eg mei Urhlähle sehr gering sei Andenk mr is, er Mensch. Fir thre Theilnahme dankend, = A 4 F 3 1 ae of F Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada. (F pidgin Der Herald musste von Payta nach Guayaquil, um den Fluss zu vermessen. Dieser Auftrag konnte das Schiff einige Monate beschäftigen; eine günstige Gelegenheit, um eine Lieblingsidee auszuführen, die ich hegte, nämlich einen Theil des Innern von Südamerika kennen zu lernen. | Ich fasste den Plan, von Payta auszugehen, die Städte Piura, Loja, Cuenca, Riobamba und Quito _—— a ee e ai Crs i 138 zu besuchen und den Herald in Guayaquil wie- der aufzusuchen. Die- Ansichten des Capitain Kellett entsprachen meinem Vorhaben und er erlaubte, dass mein Freund Bedford Pim mich begleitete. Am 29. Juli reisten wir ab. Es wurde spät Nachmittags, ehe wir den Gipfel des Bergkes- sels erreichten, der die Stadt umgibt. Wir hiel- ten einen Augenblick, um einen letzen Blick auf den Ort zu werfen. Payta war so fröhlich wie am vorigen Tage: Musik, Tanz und Festgewühl währten fort, Flaggen weheten und Boote durch- schnitten den Hafen. Welch ein Gegensatz aber, als wir uns unserer Reiserichtung zuwendeten. Eine Sandgegend, wasserlose Strecken, eine schauerliche Wildniss bot sich den Blicken dar. Wir standen an der Schwelle der Wüste, die sich über 25 Breitengrade, mehr als 1500 eng- lische Meilen hinzieht. Unsere Maulthiere schienen zu wissen, dass wir gen Piura, ihre Heimath, zogen, denn trotz des tiefen Sandes schritten sie riistig und ohne Unterbrechung bis 11 Uhr Abends, wo wir Licht sahen und gleich darauf an eine Herberge kamen. Das Gebäude war von etlichen hundert Maul- thieren und Eseln umringt. Die Thiere fütterten, | lichen Sandhügeln hin, ihonsa bi ® o weit das Auge reichte, nichts als graulicher Sand und wenige Algarobabäume. Gerippe von Thieren lagen umher, die dem Durst und Hun- ger zum Opfer gefallen waren. Der Weg war von Entfernung zu Entfernung durch hohe Pfähle bezeichnet und schlang sich zwischen beweg- den fürchterlichen Me- danos, diesen Gräbern so vieler Reisender. Wir sowohl als die Maulthiere begannen zu ermatten. -Die armen Thiere schienen daneben sehr vom Durste zu leiden; ab und an nahmen sie ein Maul voll Sand, wahrscheinlich um durch Ansammlung des Speichels den Durst zu be- schwichtigen. Wir waren daher froh, als wir gegen acht Uhr die Thürme von Piura erblickten ' und anderthalb Stunden gt in die Stadt ein- willen war man später umgesiedelt. die Treiber schliefen entweder, in ihren Ranaho | eingewickelt, oder sie sassen plaudernd und en in Gruppen beisammen. ir mussten den Aufgang des Mondes er- ao um weiter zu reisen; da wir yon den Vorbereitungen der Reise und dem langen Ritte ermüdet waren, so säumten wir nach dem Nacht- essen nicht, sondern legten uns unausgekleidet nieder und schliefen, bis ein Führer uns weckte. Wir bestiegen die Maulthiere und nach wenigen Minuten liessen wir die Herberge hinter uns. Die meisten Maulthiertreiber waren vor uns auf- gebrochen, doch wir holten sie bald ein, und da unser Weg derselbe war, so wurden wir schnell gute Freunde. Ihr Gesang, die kleinen Fragen, welche wir zu beantworten hatten, kürz- ten die Nacht und machten die Fahrt minder ermüdend. Doch war der Ritt nichts weniger als angenehm; die K sich scharf Wasser, als der Regen in den Anden ‚ zuweilen in sieben oder acht Jahren nicht; zogen. Piura — oder San Miguel de Piura, wie sein Name in ganzer Ausdehnung sich schreibt — war die erste Niederlassung der Spanier nach ihrem Einzuge in diese Gegend, und der erste Platz, wo eine christliche Kirche erbaut wurde. Die Lage dieser ersten Colonie war indessen nicht auf dem Platze, den die Stadt gegenwärtig ein- nimmt, sondern einige Meilen davon; des Klima’s Piura ist die Hauptstadt einer Provinz desselben Namens, sie liegt auf dem linken Ufer des Flusses Piura und ist die umfangreichste Stadt des nördlichen Peru. Der Fluss hat nur so lange ausreichendes anhält. Sobald dieser aufhört, nimmt er ab und trocknet nicht selten ganz aus. In Piura selbst regnet es ein dicker Nebel oder ab und an ein Staubregen sind der einzige Ersatz dafür. Dass es in der Wüste von Peru überall nicht regne, ist eine jener leichtfertigen Mittheilungen, denen wir in ‚ den Erzählungen älterer Reisenden oft begegnen. Im Gegentheil, im Monat Februar giessen die Wolken zuweilen ungeheuere Wassermassen her- ‚ die sie erzählten, und die zahlreichen — unter. 1834 waren die Regenschauer so heftig und folgten so reichlich auf einander, dass in den Strassen von Piura Dämme aiifgéworten wer- den mussten, um das Wasser aus den Häusern zu halten. Einige dieser Damme waren noch vor- handen. Die Wirkung, welche ein solcher Re- gen auf die Wüste ae wire ue —— geschildert: allerlei Wassermelonen, Mais ai TETT Wiser schiessen empor und die Nahrungsgegenstände werden so häufig, dass die Indianer des Gebir- - AL T = az Ba I e a - he ner ges einige Zeit hindurch ihre Zufuhren einstellen © müssen. Die ee von Piura ist flache Gegend, die nur hier und dort von beweglichen Sand- © hügeln (medanos) Abwechselung erhält. Gleich dem grössten Theile oder vielleicht der ganzen Küste von Peru scheint sie in früherer Periode von der Meeresfläche bedeckt gewesen zu sein und ihre gegenwärtige höhere. Lage erst jün- geren Zeiten zu verdanken. Zahlreiche Muscheln, besonders Oliva colummellaris, Sowerby, und Do- nax punctata, Han., die sich im Sande finden und noch jetzt in dem benachbarten Meere angetrof- fen werden, so wie das Vorherrschen salziger Bestandtheile und das häufige Vorkommen von Uferpflanzen, wie Prosopis horrida, Varronia ro- tundifolia, Capparis scabrida und C. aviectinians folia, Atike für diese Annahme. Von der natürlichen Beschaffenheit der Ge- gend lässt sich eine wohl vertretene Flora und Fauna *) nicht erwarten. Es giebt nur fünf Pflan- zenarten, welche Holz bilden. Die mächtigste und geueinse ist der Algarobo (Prosopis horrida, Willd.), ein Baum, dessen Bohnen den Maul- thieren, Eseln und Ziegen zur Nahrung dienen. Der Overal (Varronia rotundifolia, DC.). ist ein starker buschiger Strauch, der zahlreiche Beeren liefert, womit Vieh und Geflügel gemästet werden. Da die natürlichen Verhältnisse, unter denen diese Pflanzen gedeihen, denen Ascensions ähneln und die Früchte derselben von dem grössten Nutzen sind, so habe ich deren Einführung in Ascension empfohlen. Der Zapote de perro (Capparis sca- brida, H. B. et K.) und Capparis erotonoides (H. B. et K.) sind sehr gemeine holzige Pflanzen, von denen man keine Anwendung kennt und die nicht von Thieren berührt werden. u Yierba blanca (Teleianthera Peruviana, Moq.), e weissliches Kraut, welches im Sande Kriöcht, wird in Ermangelung besseren Futters dem Viehe gereicht. Wenn Cacteen, Aloen und andere sehia Pflanzen auf chant Platzen Be werden, so erscheint dies erklarlich ; Pflanzen von holziger Bildung, wie hr Zapote de perro. und Visacha in einer Gegend vorkommen, welche zuweilen Jahre lang des Regens ermangelt, so darf dies wol überraschen. An den Flussufern ist die Vegetation üppiger. Die ER erreichen eine Höhe von “N über die Peru | ergl. einen ausgezeichneten Bericht aa in Tschadi s „Untersuchungen über die Fauna | trocknet waren, zeigten wenigstens an, dass | wi Gegend gekommen, welche dem \ ee 2 rer 30 bis 40 Fuss, sie wachsen mit der peruanischen Weide (Salix falcata, H. B. ?) zusammen und bil- den Dickichte, in denen sich Papageien, at teros, Putitas (Myoarchus coronatus, Cab.) und asilene Vögel aufhalten. Fast jedes Fleckchen ist bebaut, sei es mit der strauchartigen Baumwoll- pflanze, oder mit Mais, Wassermelonen, Platanen, Bataten, Cassavawurzeln und spanischem Pfeffer. Alle Produkte dieser Landstriche , so wie die- jenigen, welche aus den Gebirgen zugeführt werden, sind täglich bei Sonnenaufgang zum Verkauf ausgestellt, an Alltagen auf der Plaza, Sonntags auf der Plazuella de la Restauracion. Unsere Absicht war, Piura so bald als mög- lich zu verlassen, um weiter ins Innere zu kommen, Wir schlossen deshalb einen Vertrag über Maulthiere und Esel, die uns bis Sarsa- ranga, das erste Dorf in Ecuador, bringen sollten. Am 4. August konnten wir aufbrechen. Un- sere kleine Caravane nahm sich ganz stattlich aus. Acht Esel mit Wasserbehältern, Provisio- nen und Futter eröffneten den Zug, zwei Maul- thiere mit dem nothwendigen Reisebedarf folg- ten, wir selbst und die Führer bildeten den Nachzug. Die Strasse lief meistens längs den Ufern des Piura hin und war in den ersten Stunden sehr eintönig. Allı wurde der Boden hügelig, die Algarobabäume erreichten eine beträchtlichere Höhe, ab und an zeigte sich eine scharlachfarbene Schmarotzerpflanze (Loranthus) an ihren Zweigen, und hie und da wuchsen einige hohe Cactus-Arten, die wir als Freunde begrüssten, nicht weil ihre unbedeu- tende Höhe die Gegend belebte, sondern weil die fleischigen Stengel derselben den Titt bed Nahrung als Wasser boten. en Abend erreichten wir La its; eine Anzahl von Hütten, die vorzugsweise von Zie- genhirten bewohnt werden. Die Führer brach- ten uns nach einem Hause ihrer Bekanntschaft, zu einem Manne aus Lima, der grosse Freude empfand, etwas aus seiner Heimath zu hören. In La Penete stiess uns nichts Bemerkens- werthes auf. Wir brachen am nächsten Morgen bei guter Zeit auf und bevor die Sonne Kraft gewann, hatten wir ein ansehnliches Stück Weges zurückgelegt. Die Strasse oder der Pfad, wie es eigentlich heissen müsste, stieg sanft hinan; dexdigilem Gink m leron Sande in harten Lehm über und einige Flussbeite , obwol sie ausge- wir in eine nR Z | im, Regen und der Feuchtigkeit mehr unterworfen war, als die zuriickgelegte. Wir ritten den ganzen Tag, ohne Wasser anzutreffen und erstickten fast vor Hitze und Staub. Gegen Abend endlich erreichten wir die Ufer des Siupira. Als wir denselben durch- schritten, trafen wir auf eine Frau, die uns einlud, dio Nacht in ihrem Hause Qunrtict zu ne ie war Wittwe und Besitzerin von El Parco, einer kleinen Meierei. Das Haus, wohin sie uns führte, stand an einer Erhöhung und glich den übrigen dieses Landstrichs — der grössere Theil war nur ein Schuppen mit einem — platten Dache, welches leicht mit Maisstroh be- — deckt war. Die Wände waren aus Stäben ge- — macht, die dicht an einander lagen; allein da sie sämmtlich krumm waren — in der Gegend wächst kein schlankes Holz so hatte das Ganze ein unregelmässiges, unfertiges Ansehen. Der hintere Theil des Hauses bildete ein grosses Gemach und war fester gebauet, denn er hatte ein Ziegeldach, eine Pforte und Fensterläden; er war mitLagerstatten, einem Tische und etlichen Stühlen versehen. Die Küche lag in einem Seiten- bau, der so roh wie das übrige Gebäude war; die Feuerstelle befand sich an der Erde und einige Töpfe und Kürbisschalen machten das ge- sammte Küchengeschirr aus, welches sich vorfand. Nachdem wir uns am andern Morgen durch ein Bad erfrischt und Frühstück eingenommen | hatten, brachen wir wieder auf. Die Gegend hatte jetzt mehr Waldung und Gruppen von Cacteen, sowol Melocacti als Cerei standen am | Wege. Die letztere Art bildet Bäume von 30 bis | 40 Fuss Höhe und ihr Holz ist hart wie Eben- | holz. Ziegen und Schafe wurden zahlreicher, auch zeigten sich zuweilen Rinder. Mittags rasteten wir wol eine Stunde im Schatten eines | Mimoseen-Baumes, und um Sonnenuntergang erreichten wir den Fluss Quiros. Die Ufer des- selben waren mit Weiden besetzt und sein Bett mochte gegen 100 Yards Breite haben. Dicht daran lag eine Hütte, die elendeste und schmutzigste, “uns vorgekommen. Moskitos und Sand- fliegen waren so überhäuft vorhanden, dass wir — uns ve in Rauch hüllen mussten, um ihre An- e etwas abi | lappens — * werk machten, welches aus Reis, etwas Kartoffeln, Kase, einer Brodrinde und einer Schnitte Tasajo bestand. Wie schlecht dieses Gemengsel auch war, so wurde es erst recht verdorben, da es verbrannte. Ehe es noch ganz hell geworden, setzten wir unsern Weg fort. Wir passirten Says und Las Pampas de Chirina, ohne in einem der beiden Orte Vorräthe okibati zu können. Gegen Mittag kamen wir zu einer Farm, in deren Hofe Massen von Futter lagen; der Be- sitzer war aber nicht zu bewegen, uns etwas davon abzulassen. Unsere Thiere waren jetzt völlig erschöpft, und es kostete die grösste Mühe, sie vorwärts zu bringen. Endlich ge- wannen wir den Macara, den Grenzfluss zwischen den Freistaaten Peru und Ecuador, und ohne ‘Schwierigkeit gingen wir aufs jenseitige Ufer über. B. Seemann. (Fortsetzung folgt.) bp Vermischtes. wii D . Mere ea glont ie sterium hat sowol er Einfuhr von Opium, als den Anbau von Mohn gesetzlich erlaubt. In einem amtlichen Berichte ‘ain es, dass der Anbau von Mohn, obgleich unter dem alten (tartarischen) Gouvernement streng verboten, doch auf sehr grossem Fusse heimlich betrieben worden sei; dass der Boden und das Klima des siidlichen China’s der Cultur äusserst günstig seien, und dass, wenn Opium im Lande erzeugt würde, jährlich 6,000,000 Pfund Ster- ling gespart werden können. , dass man die 3,000,000 Pfund Sterling, welche die Ostindische Com- pagnie jahrlich allein von der Steuer auf Opium er- schwingt, als verloren ansehen miisse, sobald die Wir- kung die re grossen Wechsel snr ies sein werde. Die n der Samenlappen. im Decemberhefte (1852) der a Akademie befindet sich eine Abhandlung Hrn. Dr. Schacht’s über die Keimungs- verhältnisse unserer gewöhnlichsten Waldbäume: der Tanne, Fichte, Kiefer und Lerche, so wie der Eiche, Buche, Birke un - Von den daraus erhaltenen Re- sultaten heben wir das von der verschiedenen Function der pen hervor: i »a. Die Samenlappen der Eiche sind gewissermassen Behälter des ie ke e e ihr Stärkmehlgehalt ernährt zum grössten Theil das junge Pflänzchen. Im Boden ist die physiologische Thätigkeit des Samen- von der Function. des gewöhnlichen Blattes durchaus verschieden; b. die Samenlappen der Buche, Birke und Erle ver- sehen sehr bald die Function der gewöhnlichen Blätter, sie sind auch im Bau nicht wesentlich von letzteren v a; ei ee ae Crt a verschieden, ihre Unterseite trägt Spaltéffmungen; sie führen dem Keimpflänzchen atmosphärische Nahrung zu; ie Samenlappen der Nadelbäume haben nach dem Stadium der Keimung zweierlei durchaus verschie- dene Thätigkeiten. Sie ernähren das Pflänzchen zuerst, indem sie dem Sameneiweiss, welches sie umgiebt, den Nahrungsstoff entziehen. Ist dieses von ihnen verbraucht und ist die Gemitiuchale abgestreift, so wirken sie als wahre Blätter. Ihre Unterseite, anfangs der Resorption des er dienend, besitzt ein Epithelium, ihre Obe , später für atmosphärische Nahrun sorgend, ir von einer Epidermis, mit Spaltöffnungen versehen, idet ; _d. die Palmen, Gräser u. s. w. haben einen Samen: Res der nur für die AREI der Nahrungsstoffe us dem Sameneiweiss dien S at der Chin e aagi Die »Société de Pharmacie“ zu Paris hat im Jahre 1849 einen Preis von 4000 Fres., welchen das ae RE RE um fern 4000 Fres. PES hat, für Auffindung eines EEE der Chinarinden als Fishenmilla l] ausgesetzt. Ausser mehreren, eis paai festgestellten Vorschlägen sind a Petersiliensamen und Selleriesamen als Fiebermittel empik worden; sie haben sich nach genauer medicinischer Prüfung als solche bewährt, ob- schon ihre W tels gezahlt worden; von Bewerbung von 1854 Arbeiten, welche die Aufgabe in m Maasse lösen, wie es die ursprüngliche Bestimmung fordert, mit 6000 Frcs. honorirt werden. — (Journ. de Pharm. et Chim., 3. Sér., XXIL; pag. 81). Die deutsche Akademie. Als Vorwort zum 24. Bande der Verhandlungen der Kais. Leopoldinisch-Carolinischen Akade- mie pr N aturforscher ist in der Buchhandlung der Akademie, We Bonn, jetzt eine Zusammenstellung aller E U A erschienen, welche auf die im vorigen September in Wiesbaden an gene 200jährige Jubelfeier sowol, als auch auf all die Vorgänge, welche, bekannt ge Präsi ee auch die Aka- demie treffen Sie ,. he: sind. Ueber den Her- üglich gang jener Festlichkeit ist schon früher berichtet, die sinnvoll schöne Rede Jager’s, so wie die mit allem fri- schen Reiz der Nees eigenthümlichen Gedankenentwik- kelungsweise ausgestatteten Schlussworte Nees’ sind hier rn An diese Zusammenkunft knüpfte sich da- mals i beck aus, der Wisse Nees ist seit it, 35 Jahren Präsident der Akademie, die er, nachdem sie seit 1792 geruht, 1818 zu neuer Thätigkeit und durch eigne aufopfernde Mitwirküng zur wissen- schaftlich hohen Bedeutung Zuschiisse scheinen also aufgehört zu haben, aber obgleich seitdem bereits ein Deficit von 610 Thlr. sich gebildet hat, lag werden aber für die | jugendfrische, FE b schol in ihrem doch der Gedanke, das Institut fallen zu lassen, ferner als je. Das ist der erhebende Eindruck, den inmitten dieser Misere das Vorwort gewährt, rust jede Zeile durchzufiihlen, wie nur das Interesse der Wissenschaft an der Geldfrage überhaupt Theilnahme zeigt und wie frisch und unentmuthigt der Gedanke der Erweiterung, des mit ihrem Prinzip der Zeit en vi Aka- emie, sich in eta Or tionsp! aus- arbeitet, und. wie , die sich aia nicht Felsen, auch nicht verlassen win Es ist bekannt, dass Österreich, durch den Cultusminister Gr. Leo Thun, dessen Brief der Bericht abdruckt, com ohne jede engherzige Beschrän- s Zuschusses erbot, wenn Preussen bei Zeit setzte der bekannte Freund Preise von je 200 Thir. für die kommenden 3 Jahre aus die Kaiserin von Russland, an deren Geburts- tag die Preisvertheilung stattfinden sollte, gedachte dabei in huldvollster Weise der Akademie selbst. Endlich sind, neueste Berichte uns melden, auch von dem Könige Wesalan wie schon früher 1828 und 1846, 220 FI. mit der besondern Bestimmung der Unterstützung wissen- schaftlicher Reiseunternehmungen p aa worden. So scheint — ob die definitive Lösung jenes österrei- chischen Versprechens schon geschehn, stall nicht icher — das RE, Institut über jenes äussere Missgeschick hinweggehoben. Das alte und doch so so nach Entwicklung und neuem Keimen überall hindrängende! Denn eine Fülle weithin zutrei- fender Blicke auf das Wesen der Akademien und ge- lehrten Körperschaften überhaupt, auf ihre Stellung zur Förderung der Naturwissenschaft einerseits, zu der der praktischen Fragen der Zeit andererseits, hat hier, nicht die äussere Noth, sondern die edel unwillige Reaction des Geistes gegen das Hereindrängen jener, in die Welt estrahlt. Die en teas stellt, Jager's Worten mien oder i nur Eine Abtheil in Verbindung mit den dem Berufe des Arztes ange- örigen Studien dar; sie ist ihrer ganzen Zr = poea amar auf des Kreis von Wirksamk kt, n sich der einzelne Naturforscher a acne kann. den, so hat dagegen die Akademie der Naturforscher mehr durch ihre Extension ge- ‘indem sie die in allen Theilen Deutschlands zer- streuten Kräfte für die Gewinnung einer thatsächlichen Grundlage der Near durch einzelne Beobach- tung . In diesem ihren Wesen liegt die eigen- thümliche Verafihliähg des Alten und des Neuen; sie repräsentirt tirt die MB ie der deutschen, nicht elehrienenr* vorwärtsgehend sin denn auch die Pläne, welche das Vorwort. mittheilt: ER u oe BEN. = e Co f, 1) von Tih aa und Heyfelder zu dem beab- sichtigten Denkmal für Oken (Preisausschreiben und Reishsipondien) 2) von Jäger und Lehmann ein Satzungen-Entwurf für die zu reconstruirende Akademie mit beitragenden Mitgliedern ; 3) Steudel’s Statuten 142 einer zu begründenden Bank zur Beförderung der Na- | turgeschichte, letzteres ein äusserst durchdachter und, wie es scheint, praktisch durchführbarer Plan, den we- nigstens Privatleute, wie z. B. Kranz in Bonn, bereits seit Langem mit Erfolg ins Leben gerufen haben. Alle diese Beilagen haben, wie gesagt, ein allgemeines Inter- esse. Angeschlossen ist dem Hefte noch eine Auffor- derung zum Beitritt zu der neu gebildeten metereolo- | gischen Gesellschaft in Paris. Die letzten Unglücksbot- schaften vom obern Neckar lassen den Nutzen derselben ‚die hydrometrische Commission zu Lyon wusste schon h einigen Jahren Studiums das Wachsen der Saone — Maximum desselben um ein paar Tage vorher nzugeben), aber auch das Bedürfniss für Deutschland wit klar so ate ll — Und so wachse und blühe die Kaiserliche Leopoldino-Carolina nach dem prächtig jun- gen Worte ihres Präsidenten: „Wir wollen schon sorgen, dass die 100 Jahre nach uns noch grössere Herren der Nae sind.“ (V. Zeit. Zeitung. Frankreich. Paris, 5. Juli. Ich habe Ihnen die traurige Nachricht mitzutheilen von dem Tode des Herrn Adrien de Jussieu. * Vergangenen Freitag — den 1. Juli begleitete ihn ein zahlreiches Ge- — folge von Freunden und Schülern zu seiner — letzten Ruhestätte. Wiewohl Hrn. de Jussieu’s | schon seit Jahren untergrabene Gesundheit kein hohes Alter versprach, so war jedoch Allen dieser Verlust nicht minder schmerzlich. Hr. Fortoul, Minister des ‚öffentlichen Unterrichts, wohnte du Leichen i hweden war gelegentlich dabei durch den hier weilenden berühmten Algologen Hrn. Agardh vertreten. An seinem Grabe brachten ihm Hr. Brogniart im u Namen des Instituts, der greise und noch so Hr. Dumeril, stituts, als Ad. de Jassten noch Knabe war, im Namen des Museums, Hr. Milne- Edwards im Namen der Faculté des sciences und Hr. Decaisne endlich i im Namen der Société agricole die letzten I en dar und theilten in einem Kurth seines Lebens die viel- fachen Verdienste mit, die Hr. de Jussieu sich um die Wissenschaft ‚erworben. Hr. Adrien de Jussieu starb. am 29. Juni. im 56. Jahre seines Alters, ohne einen Nachkom- men zu hinterlassen, so dass-diese-lange Reihe | schon Mitglied des In- — À: en von de Jussieu, die seit vier Generationen und mehr als einem Jahrhunderte stets an der Spitze der Wissenschaft prangte, nun mit ihm erloschen ist. Seine 80jährige Mutter, die in diesem hohen Alter noch dem ganzen Hauswesen vorsteht, hat den Schmerz, diesen einzigen ge- liebten Sohn zu beweinen. Hr. Webb wird den 9. Juli von seiner Reise nach Italien in Paris zurückerwartet. Ich theile Ihnen diese Nachricht mit üm so grösserem Vergnügen mit, als jüngst ein anderes botani- sches Organ von Hrn. Webb’s Krankheit sprach und diese Nachricht seinen zahlreichen Freunden Besorgnisse einflössen möchte. Hr. Webb halte im vergangenen Spätjahre Paris verlassen, um mit seinem Conservator, Hrn, Kralik, das lunetanische Gebiet zu bereisen und war wirk- lich in Marseille von einem leichten Fieber be- fallen worden. Diese Krankheit hatte zwar keine weitere Folgen, jedoch hielt Hr. Webb es für rathsam, mit einer solchen Prädisposition sich nicht in fieberhaftes Klima zu begeben. Die tunetanische Reise unterblieb also, und Hr. Webb, wie Ihnen ihre italienischen Correspondenten zu verschiedenen Malen berichtet, brachte den Win- ter in Italien zu. Hr. Dr. Bolle von Berlin wird auf nächstens in Paris erwartet, um seine Cap-Verdischen Sammlungen -zu bearbeiten. i Hr. Cosson ist seit acht Tagen von seiner algierischen Reise mit seinem Begleiter, Hrn. de la Perreaudière, zurückgekommen. Das Hauptergebniss der Reise soll nicht sowol Neues, als vielmehr für die botanische Geographie Wich- tiges. sein. Er bringt jedoch eine neue Hohen- ackera aus der Umgegend von Biskra mit. Der hiesige Verein deutscher Naturforscher und Ärzte hat sich unter den Schutz der Kaiserl. Leopold.-Carol. Akademie gestellt. Italien. + Florenz, 17. Juni. Ich habe im Mai nicht an Sie geschrieben, da ich nichts mitzutheilen hatte, und ich fürchtete, dass dasselbe auch in diesem Monat der Fall sein würde, allein wider Erwarten sind mir mehre neue Schriften zugekommen, und ich beeile mich, selbige kurz anzuführen. Ich werde mit zwei Abhandlungen von Professor Moretti zu Pavia anfangen; die erstere dieser Abhandlungen ist ‚sein achtes Memoir ake ee bis ULN Mattioli’s, in welch 4 er fortfährt, Pflanzen- — f + { | \ OPO — is darstellungen in Holzschnitt zu besprechen und J besonders die des 16. Jahrhunderts näher A \ N I leuchtet; die zweite en enthält BR: | rische und kritische Bemerkungen über Dant (Isnardia) palustris, die er mit der Absicht der schrieben hat, um den generischen Namen Dantia, welcher der. Pflanze 1710 von Frances Petit gegeben wurde, zu vertheidigen. Hr. Barbieri hat die Beschreibung einer neuen Valisneria (V. pusilla), welche er in der Nähe von Pavia entdeckte, veröffentlicht. Die erste Liefer d | le erste Lieferung des neunten Bandes von | Prof. Parlatore’ Bertoloni s Flora italica ist soeben erschienen; sie enthält den Schluss von Carduaceae und die jenigen Genera der cee. wi Asteroideen und Senecioideen, welche z "pr erste Genus, t Cnicus, von wel- er allein 31 Arten fe werden, wor- tiber man sich jedoch nicht wunde es Cirsium, Picnomon oren, geht so weit, Cnicus nur als künstlich, Pappus plumosus von Carduus geschieden zu erklären. ann en Onopordum, Cynar Carlina, Atractylis, seei (Atractylis cancellata, Linn.), Kentrophyllum, Carduncellus, Bidens, Adenostyles, Eupatorium, $ Rlacbejing: Chrysocoma (Linosyris Orsina Bert. in Ann. , Balsamita Desf., Tanacetum und Artemisia. Unter Tanacetum findet sich, was Species betrifft, wenig Neues; unter Artemisia trifft man manches Interessante, pe Pedemontana Balb und A, nitida Bert. œ c = —e © = > von A. lanata getrennt, und die Synonymik | hat aller Arten mit sehr viel Fleiss und Genauigkeit someri e Celi hat ein oie’ an alle e Atestino“ gebildet werde, zu dessen Director er ernannt worden sei; dass Rs Jasonia glutinosa Gurs. non | Herr Web nach Paris ab. Er blieb hi -LT der Umgegend von Pisa gezeigt hat. Auch ist in fast allen Theilen des Landes eine Weizen- krankheit ausgebrochen ; rg scheint ver- ursacht zu werden durch einen Fungus, der Gattung Forala angehörend, ‘bier tritt wenig- stens gleichzeitig mit demselben auf. reiste am vorigen Sonnabend ier viel kürzere Zeit, Aethiopico-aegyptiaca weiter zu arbeiten. Es thut mir i hinzufiigen zu miissen, dass esundheit nicht gut ist; der grosse Gelehrte ist Ae immer nicht ganz ‘her- geste von den Folgen der grossen Strapazen, er Reise nach Lapland erlitten hat, h noch obendrein durch anhaltende Studien während dieses Frühlings geschwächt. Die Ärzte haben ihm eine Vergnügungsreise | anempfohlen, Grossbritannien. London, 10. Juli, vie Rachie von dem Tode Wal ers, 25. Juni das Herbarium mit | ähnlichen Anstalten Tauschverbindungen einzu- | gehen bereit sei, und dass am Ende eines jeden Jahres ein Verzeichniss der abzugebenden Pflan- | Li zen veröffentlicht werden solle, welches jedem, haben. Nachdem Hr. | Gesellschaft die Sammlungen übergeben haben der sich darum bewirbt, zugeschickt werden de. würde e hie eintraf, hat in ASP Tre allgemeines Bedauern hervor erufen, Die hiesigen wissen- schafilichen Blätter haben noch keine Ge elegen- heit gehabt, sich tiber den Gegenstand auszu- sprechen, doch da Walpers’ Verdienste wol n kei Lande so unumwunden anerkannt werden wir näch- nag wie in England, so _ stens schreres Artikeln über i verstorbenen Gelehrten entgegensehen könne — Dr. Oskar Heyfelder, Magiei der K. L.-C. Akademie der ern kam am 30. Juni von Paris hie — Die Gartenbau- ee zu Chiswick Naturforscher, angeworben, um für sie die süd- lichen Theile Mexico’ s zu bereisen. Hr. Botteri ist schon seit mehreren Jahren als Sammler in eintreffen, er Botteri der Gartenbau- | wird, welche er für dieselbe zu machen bestimmt Der amtliche Bericht der von der Academia | dei Georgofili i in Florenz ernannten Commission über die Weinkrankheit wird _ gedruckt, und ich werde nicht ~ ald ich nur ein Exemplar erlangen kann, der ee voll- ständige Auszüge aus demselben zukommen zu lassen. Ich bedaure hinzufügen zu müssen, dass während der letzteren Tage die Weinkrankheit sich wieder in der Nähe dieses Ortes und in ist, wird er die übrigen nn ze Pflan nzen, Insekte zu See wünscht, verwiesen wir — Herr John Miers arbeitet ek an einer aaoi der Gattung Lyciu a, Herrn Matteo Botteri, einen dalmatischen . iD EIER esa sistemas mc O NE A E Enno. att beatae in a 4 rr err Thomas Lobb ist von Ostindien nach England zurückgekehrt; sein a Wil- liam Lobb reist jedoch noch in Amerika. Vereinigte PARA New-York, 15. Juni. Unse gegenwärtig eine PIPP stion Krane die aus 5 Schiffen besteht, vo „Ri iggold befehligt wird und a Zweck hat, die Ver- messung und Untersuchung der Aleuten, der See von Kamtschatka, Japans vorzunehmen. Expedition 4 bis Man Jahre dauern wird. glaubt, dass die uf einem der Schiffe befindet sich eine 1000 Bände | starke Büchersammlung. Mehrere Officiere der 144 Herr Dr. Robert Brown, das Bedürfniss einiger Ruhe im herannahenden Alter fühlend, sein hohes _ Ehrenamt niedergelegt, und hierauf die Gesell- | schaft Sie, geehrtester Herr, zu dessen Nach- e Regierung lässt — | hochbeglückenden Gefühl, der Kurile-Inseln und | ‚ schen unser Geschlecht über die folger ernann erfüllt die Kaiserliche Leopoldinisch-Carolinische Akademie der Natur- forscher mit jenem, unter tiefen Schmerzen das durch den Ge- danken der Unsterblichkeit des sterblichen Men- Erde zum Himmel erhebt. Warum sollen wir trauern, dass | unser Robert Brown den Schwächen des Expedition sind schon dadurch bekannt, dass sie | Wilke’s berühmte Reise mitgemacht; unter den Naturforschern, welche m ne befindet sich Herr Charles Wri der so reichhaltige maer o in Californien und Neu-Mexico machte Australien. Port Philipp, 4. Jan. 1853. Hr. T. C. Ralph, der sich bekanntlich im vorigen Jahre nach Neu- Seeland begab, hat sich von dort wieder entfernt und ist heute hier angelangt. Hr. Swainson, der sane ist ebenfalls hier. Dr. Ferdinand Müller in Adelaide ist zum Regierungs-Bota- niker (Government Botanist) ernannt worden. Briefkasten, F. Otto. = a Die Zeitungen, welche Sie so gut waren zu schicken, sind ommen. ER Goeppert und a Breslau. Dank für die Übersendung Ihres er re Ihr uns übersandtes Werk soll nächstens besprochen werden. Verantwortlicher Redacteur; Wilhelm E. 6. Seemann. Amtlicher Theil. Alters weicht, da er ja der Wissenschaft als einer ihrer Unsterblichen bleibt? Und warum soll unser Institut, indem sich mit jener Botschaft die Nachricht von der Wahl seines Nachfolgers, die wir für eine glückliche erkennen, verbindet, nicht eilen, Ihnen selbst unsern Glückwunsch zu dieser Würde darzubringen, dabei aber auch Sie, als den Präsidenten der Linnean Society, soweit über die kleinen Schwächen der modernen Geselligkeit emporgetragen finden, dass wir, ohne Rücksicht auf die künstliche Bescheidenheit _ des gesellschaftlichen Gebrauchs, Sie beauftragen ' dürfen, der verehrten Linnéeschen Gesellschaft | 24. | | | Bebnmntmachnge der K. L.-C. Akademie | Be Nmforscher, : Aaron an den sunereihites eee wes Linnean of London, Herrn Professo Thomas Bell. (Mit Überreichundg des Diploms der Akademie.) Die Nachricht, dass der bisherige Präsident der Li Linnean nean Society, unser hochyerehrter College, i i] Londons unsern aufrichtigen und freudigen Glückwunsch zu dieser Wahl ihres neuen Prä- sidenten, verbunden mit dem Wunsche, dass sie sich lange dieses glücklichen Besitzes er- freuen möge, auszusprechen, wie eine solche Botschaft in Ihrem Berufe und in dem Zweck unserer Adresse liegt? Zugleich hat der Unterzeichnete die Ehre, Ihnen, zum Gedächtniss des Wahlacts, das Diplom als Mitglieds der Kaiserlichen Leopoldinisch- Carolinischen Akademie, mit dem Datum des Mai 1853, zu überreichen. Genehmigen Sie die Versicherung meiner collegialischen Hochachtung. Der Präsident der K. L.-C. Akademie. (gez.) Dr. Nees von Esenbeck. Breslau, den 28. Juni 1853. Berichtigung. In W. 13'S. 124 zweite Spalte „Akademische Mis- cellen“ Zeile 3 ist an reg zu lesen: »topographischen “Druck von August Grimpe in Hannover. _ ( BER oe — E \ \ Er | 5 BONPLANDIA, „Nunquam otiosus.“ cheint am L. > a | u. 15. jedes S, zs | 15, Br girat, | Hs ae de Li Verleger: Berthold Seemann Carl Riimpler he a Deitferiff für die gefammte Dolanik. ee Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. I. Jahrgang. Hannover, 1. Auguft 1853. N: 46. u Cre London \ au = a Paris Fr. Klincksieck, lle. | ! I | | | } | | i } | | | | | | | | ¢ C plandia“). — Anzeiger. Inhalt: Die Rhenania zu Mainz. — Eine neue Tanacetee. — Gelehrte Gesellschaften (Gesellschaft hotanischer Freunde zu Berlin). — Vermischtes (Surrogate der Kartoffeln; Holzpapier). — Neue Bücher (Flora Cestrica; The Principles of Botany, as exemplified in the Cryptogamia). — Ze eitung (Deutschland; Frankreich; Grossbritannien). — Briefkasten. — Amtlicher Theil (Preisfrage der Kaiserl. Leopold.- Carol. Akademie der Naturforse her; Ernennung von Mitgliedern der Akademie; Ernennung von Adjuncten der Akademie; Notiz über Erweiterung der » Bon- Die Rhenania zu Mainz. | Wien, in dessen Adern auch rheinisches Blut fliesst. Dr. Jordan und Professor Goldenberg von Saarbrücken werden die „Rhenania“ unter- stützen, was theilweise schon geschehen ist. Versteinerungen, namentlich aus dem Vogesen- sandstein und dem Kohlengebirge sind bereits nach Wien abgegangen, worunter viele unbe- schriebene Arten sind, welche C. v. Ettings- hausen im August 1852 zum Theil in den Samm- lungen der „Pollichia“ zu Dürkheim bestimmt hat. Erwähnen wollen wir nur den ausgezeichneten Calamites Pollichiae C. v. Ettingsh. aus dem bun- ten Sandstein dieser Gegend, dessen Anblick dem | berühmten Forscher so grosse Freude gemacht hat. In der am 17. Mai d. J. in Mainz abgehaltenen zweiten Versammlung der „Rhenania“ hat der Jugendliche Verein wieder einen bedeutenden Schritt vorwärts gemacht. Es waren zwar nur 23 Mitglieder anwesend, da um dieselbe Zeit noch zwei andere naturwissenschaftliche Ver- sammlungen im Rheingebiete abgehalten wurden: in Bonn der naturhistorische Verein der preussi- schen Rheinlande und Westphalens und in König- _ stein der Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau. Ausser den Herren von Mainz waren noch in der Versammlung anwesend: Garteninspector Schnittspahn und Dr. Rube von ae Bayrhoffer von Lorch, Professor Dr. Fre- senius von Frankfurt a. M., Museumsinspector Dr. Fridolin Sandberger von Wiesbaden, Pro- fessor Dr. Delfs von Heidelberg, Dr. Gerlach von Mannheim, Obriststabsarzt Dr. v. Czihak von Aschaffenburg, Dr. G. F. Koch, Lingen- felder und Dr. €. H. Schultz Bipont. von der »Pollichia*. Letzterer wurde durch Acclamation zum Präsidenten und Sandberger und Koch zu Secretairen gewählt. In dieser Versammlung wurde der berühmte Lichenolog Bayrhoffer | Die Flora wird durch eine unter der Leitung für die Bearbeitung der Flechten und der ge- von Dr. G. F. Koch, Vorstand der botanischen wissenhafte und scharfsinnige Fresenius für Section der Pollichia, und C. H. Schultz Bipont. B. Flora der Jetztwelt: a. Phanerogamen und Gefasscryptogamen: Pollichia mit zahlreicher monographischer Hilfe. Alex. Braun wird unter anderen die Charen, C. H. Schultz Bipont. die Cassiniaceen und F. W. Schultz die Orobanchen bearbeiten. 6. Cryptogamen. Moose: Rector Gümbel, Vorstand der Pollichia und Mitarbeiter an der Bryologia europaea. Algen: Fresenius. Flechten: Bayrhoffer. Pilze: Professor Hoff- mann in Giessen. die der Algen gewonnen, so dass die Bearbei- Waranga Flora rhenana exsiccata* be- tung der Flora der „Rhenania“ nun folgender- leuchtet. massen vertheilt ist : | Die rheinische naturforschende Gesellschaft ora der Vorwelt: Bronn. in Heidel- zu Mainz, welche dringend einer, bis jetzt leider ~ hie und Constantin v. Ettingshausen in vergebens angestrebten, Reorganisation bedarf, N Im ———— Te ARY A, io hat sich, mit wenigen Ausnahmen, am Versamm- lungstage der „Rhenania“ ein trauriges Zeugniss ihrer Unfähigkeit ausgestellt. Sie besitzt für ihre an peegethiorss: = een eig: Bamflung’ im A pul hönsten Lokale der Welt und besteht seit 1934 mit Staats- UNIOERUNSURE- Tan Kien Wwissengohafllichen Lei- was wunder- ber hingi. da Mainz h Kräfte besitzt, welche aber zum Theil dem Vereine gar nicht angehören. Dieser Umstand mag seine Erklärung darin finden, dass die drei auf ein- ander folgenden Präsidenten der Gesellschaft die Herren Medicinalräthe Dr. Groeser und Dr, ' Feist, so wie Herr Dr. Goerz nichts weniger, als Naturforscher sind. Der Mainzer Verein ist also ein Sammlerverein; wie aber die sogenannte rheinische? naturforschende? Gesellschaft sam- melt, mag folgende Thatsache beweisen. Vor einigen Jahren wurden bei Weisenau, nahe bei Mainz, einige versteinerte Mi rer (vgl. auch Volz geol. Bilder aus dem Mainzer Becken, S. 28); diese Unica, reihe sich nun im britischen Museum befinden, waren der rhei- naturforschenden ?? Gesellschaft zu Mainz, bei Weisenau, für einige Louisd’or zu theuer, und sie zog es vor, eine schäbige Giraffe ür einige Hundert Gulden zu kaufen. Der Mainzer Verein erklärte durch den jetzi- gen Präsidenten Herrn Dr. Goerz, dass sie keine . Arbeiter für specielle Fächer hätten und daher an der „Rhenania“ keinen Antheil nehmen könn- ten; und der vorige Präsident, Herr Dr. Feist, sagte, sie wollten nicht reproduciren, was andere schon producirt hätten. Diese unerwartete, bei- nahe wie Hohn auf die thätigen Vereine klingende Äusserung wurde, wie es zu erwarlen stand, ge- bührend beleuchtet. Wie traurig sticht der Main- zer Verein von den Nachbarvereinen, namentlich denen zu Wiesbaden und Frankfurt a. M., ab! Nein! ein solcher Zustand ist zu unnatürlich, um lange dauern zu können. Keine Spur von An- regung, dem Haupthebel eines Vereins, sondern bloss Gleissnerei neben Indolenz und Ignoranz, um zu sagen, was auch in der Versammlung ausgesprochen wurde, ee Opposition gegen Naturwissenschafte Möchte der Mainzer rei, welchem alle Mittel zu einer gedeihlichen Entwicklung zu Ge- bote stehen, recht bald durch frische Kräfte er- weckt, belebt und in den Strom des, besonders am Rheine, so regen, schaffenden naturwissen- schaftlichen Lebens gezogen werden, um endlich den Namen ,rheinische naturforschende Gesellschaft“ nicht allein zu tragen, sondern auch zu verdienen. Eröffnungsrede der Versammlung der ‚Rhenania‘ zu Mainz am 1 i 1853 von €. H. Schultz, Bipont. n der en unsrer „Rhenania“ zu habe, als geschäftsführender Verein für das laufende Jahr gewählt un ollzuge der ein- müthig gefassten karten u. uftra Wir hab unserm Wahlspruche „Muth d Beharrlichkeit“ getreu, die kurze Zeit net um uns mit den 22 naturwissen- schaftlichen Vereinen des mittleren Rheingebiets, von en, sel bis Coblenz, dann mit vielen hervorragenden Naturforschern und ausserdem mit dem naturhistorischen ereine der preussischen Rheinlande und Westpha in Bonn und der niederländischen botanischen Gesell- schaft in Verbindung zu setzen »Bonplandia“ finden Sie meines Freundes Koch und meine in Ludwigs- ene Reden und in Walz und Winkler’s , von Baer ich besondere Abdrücke Ihnen mittheile, abgedruc m — - = uns Abaris angenehne ni lens der öffent- lich zu danken für die Borage mit ae sie der »Rhenania“ entgegengekommen ist, namentlich aber für die Einräumung rest herrlichen Sitzungssaales und die Mühe zur Vorbereitung für die heutige Versammlung. EEE Ja ‘Eas 5 ug = B, e+ e ursprüngliche, von mir bei der Versammlung | der Ärzte und Naturforscher in Aachen 1847 ausgespro- chene allgemein gebilligte Idee war, die Naturgeschichte der drei Reiche des ganzen Rheingebiets in Angriff zu neh Als wir an die Inslebenführung gingen, stellten sich uns, in meinen Augen nicht ee Hin- dernisse in den Weg. ra obere Bhöingehlakir den Rheing ia Basel ir j igsh wurde, den Schwei- zern den Eintritt i in die „Rhenania“ als anche: frei zu stellen E ı hI en. ir beschränkten uns also auf das mittlere und untere Rheingebiet, obschon die Belgier und Holländer bis jetzt keine Theilnahme gezeigt haben. Der deutsche Antheil des untern Rheingebiets wird grösstentheils be- herrscht von dem naturhistorischen Vereine der preus- sischen Rheinlande und Westphalens in Bonn. Dieser tüchtige Torei, dessen grösster Theil dem Rheingebiete ausserhalb des Gebiets wohnende ordentliche Mitglieder; 504 Mitglieder gehören den Regierungsbezirken Cöln, Coblenz, Düsseldorf, Aachen und Trier an, also unserm ee eng 166 Westphalen, von welchem ein Theil m Wesergebiete gehört. Im Laufe des Jahres 1852 sind 125 neue Mitglieder eingetreten, was eine grosse \ 7 | N rae sce nn ca RDA PES y | SiO 147 Lebensfähigkeit beweist, welche durch die 38 Bogen Tafeln enthaltende Verhandlungen desselben im Jahre 1852 bekundet wurde. Der geringe Jahresbeitrag von 1 Thlr., wofür ein Mitglied die werthvollen Ver- handlungen erhält, mag ein grosser Hebel für die rasche Entwieklung dieses Nachbarvereins sein, in dessen heute in Bonn abzuhaltender Generalversammlung man über ei Verhältniss zur » Rhenania “ eigen fassen wird. Möge es zu einer Vereinigung kom E R uns nun mit dem pene | unsrer et im mittleren sebida von Basel bis Chbiehz“ ie schiiftigen. Die Einladungen nach Mainz ergingen an ie i auf dem linken Rheinufer nach Basel, pr ee pind, Metz, Trier, Coblenz, also sieben u deren Sitz in Dürkheim ist, an acht a. Mainz, unsrer »Pollichia“, Vereine; : aut dem rechten Rheinufer nach Freiburg im Breisgau, Mn Heidelberg, Mannheim, Darmstadt, Nürnberg, Bamberg, Erlangen, Würzburg, Hanau, Frank- furt, Wiesbaden, Marburg u. Giessen, also an 13 Vereine. Die Einladungen wurden also in diesem Gebiete mit den Nebenflüssen im weitesten Maassstabe gemacht. Es war zu erwarten, dass bei den verschiedenen An- sichten über die Ausdehnung des tg bei den sehr verschiedenartigen Einrichtungen, Zwecken und Mittel der Vereine die Antworten she BR. dics mussten. Allgemeinen kann ich versichern, dass die „Rhenania“ vielen Anklang gefunden und als vollständig gesichert zu betrachten ist. do m ist nicht in einem Tage erbaut worden, so auch mit unsrer „Rhe- nania“. Was in Aachen angestrebt, in Wiesbaden theil- weise aufgefrischt und wozu in Ludwigshafen der Grund- stein gelegt wurde, darauf soll in Mainz rüstig fortgebaut werden. Wir befinden uns in Mainz auf klassischen: Boden und das erste Stockwerk der „Rhenania“ wi heute in der goldenen Stadt angelegt werden. Die Stifter der rheinischen eg Gesell- schaft, welche vor 19 Jahren gegründet wurde, die klang- vollen Namen Bruch, Gergens und Gröser sind unter uns, und die Geist schwebt, wird unser Unternehmen schirmen, wel- ches noch in keinem andern Flussgebiete der Welt an- gestrebt wurde. Und wahrlich! Es fehlt nicht an treff- lichem Material in unserm Gebiete, ebensowenig wie an a mit dem besten Willen beseelten Arbeitern. solches zusammentrifft, kann es an einem Ba lichen alas nicht fehlen und das noch Fehlen wird sich anschliessen. Wir werden gern Jedem freu = lich entgegenkommen, wiii uns sein Scherflein bringt, Gange nicht beirren ate wenn Einz Denn alle unter einen Hut zu pin gene ist nicht möglich! Bilde sich aber en: ein, unentbehrlich sei. In der „Rhenania“ muss ein er eine Gliederung Erg und der Ein zelne muss sich dem Ganzen rdnen; hat er ja doch bei Bearbeitung seines akriehs volle Selbst- ständigkeit. ch ich schweife ab, und komme nun wieder auf die einzelnen Vereine zurück. Auf dem linken Rheinufer sind mir acht naturwis- Stadt Mainz, über welcher Gutenberg’s ` senschaftliche Vereine bekannt, an welche ich mich theils selbst, theils durch meinen Bruder, Dr. Friedr. haftlicher Werke, wel- cher schon beinahe 20 Jahre in Bitsch im Moseldepar- tement wohnt, gewendet. eine Gesellschaft zur Beförderung is Von Basel, der kreieren besteht, ist eute keine Antwort gekommen. Auch könnte Basel, als südöst- lichster ee We und yy Anfang im El- und Oberbaden gemacht w Von der »Société ginn et ee de Stras- bourg“ ist on Antwort e roffen. Sie scheint nach kürzlich mir een Nachricht nicht mehr zu bestehen. Von der „Société d’histoire naturelle du departement de la Moselle“, deren Secretair der am Hollandre ist, kam es bis heute keine An Die sehr thatige »Société Fake e des Vosges“ zu Epinal aE unter ihren eifrigsten Naturforschern en berühmten Dr t zu Bru Derselbe ist sehr für unsern Plan eingenommen und gibt die Ver- sicherung: „Nous autres placés au revert occidental des Vosges, nous contribuerons autant que nous le pourrons au succés de cette association scientifique.“ In dem französischen Rhein-Moselgebiete haben wir jedoch so viele uns befreundete Naturforscher, z. B. Kampmann in Colmar, Nickles in Benfeld, Buchinger, Kirschleger und Schimper in Strasburg, Billot in Ha- genau, Cavillon in Sarreguemines und namentlich mei- nen Bruder in Bitsch, dass wir der Theilnahme dieses in vielen Beziehungen trefflich durchforschten Gebiets gewiss sind Der thätige Nicklès schrieb am 6. Mai von Ben- feld: „Mille remerctiments de Pobligeante invitation que Vous m’avez fait et de n société Rhenania fixée à Mayence pour le 17 d mois. Malheureusement je ne puis avoir le plaisir. Pe assister, mes affaires ne me sehr ettant pas on ce moment de m’absenter. Je le regrette d’autant plus, ce qui touche a que tout Phistoire naturelle de notre belle vallée du Rhin est pour moi un objet de vive sympathie. Faites-moi le plaisir de me tenir au courant des travaux de la réunion de Mayence et recevez etc.“ Herr Kampmann von Colmar schrieb am 9. Mai: „J'ai reçu avec bien du plaisir le circulaire que Vous avez bien voulu m’adresser, contenant l'annonce d'une reunion erde de Ae i A Ceta aA ” la paise "a Rhin pour la p de ce gte, “Je ne puis me r rendre & la reunion indi- quée pour le 17. Mai 4 Mayence, et je Vous prie d’an- noncer que je m’associe de tout mon coeur à ce qui sera decidé et je ferai ce qui dependra de moi pour me rendre aussi utile que le permettent mes faibles forces et mes nombreuses occupations.“ Herr en ist Botaniker und Entomolog, Herr Nickles Botaniker, aber beschäftigt sich aueh mit orst- lich begrenzt durch die Mosel und deren westliche Wasserscheide. Mein Bruder, welcher für die „Rhenania“ un wird, was in seinen Kräften steht, ist seit Jahren — nn ee O o a - nt ae, ee ee + Tt mit einer Flora rheno-mosellana kachina und wird später eine „Flora Galliae et Germaniae“ herausgeben, wozu in „Flora Galliae et Germaniae exsiccata“, von welcher eben die 15. und Centurie erschienen ity, ein kostbares Material seltener und kritische er Pflan- zen niedergelegt ist. enk von jeder der ausgegebenen plare gesehen hat, so ist es Bi ee dass ihm ein gewichtigeres Urtheil zusteht, rn, welche mit einem mangelhaften Material Br Mein Bruder hat mir eine Anzahl Exe wort geben und mit oe ech unsrer „Polli- chia“ Hand in Hand g Spitze as Eoaea Vereins in Was mein Verhältniss zur „Rhenania“ betrifft, so wie- derhole ieh mein Versprechen, dass ich l mit Vergnügen azu belik i i aic n seit einem halben sgt sehr leidend bin.“ Was unsre »Pollichia“ anbelan unsre nt Kra r „Rhenania Mein Freund Koch u Hände klärung und Iren Beleuchtung unsrer ae, tation viel beizutragen, und werden weder e noch Kosten ge unser Unternehmen würdig ins Werk setzen ir werden sogar nach G ei Reiseunternehmungen hat man unsrer Ansicht nach bis heute immer vorzugsweise ferne Länder im Auge gehabt und die Heimath, in welcher noch so viel zu erforschen ist, darüber vernachlässigt. Die Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissen- tair, Herrn Dr. Meier, für unser Unternehmen au Auf den Sitz des würtembe nn natur- varaa Vereins, welcher umfangreiche Ge- sellschaftsschriften herausgibt, können wir, der Antwort husses zu Folge, nicht zählen. Es sind jedoch Enleungn getroffen , „um von diesem Grenzgebiete, welches grösstentheils Aheingehiei thigen Aufschlüsse zu erhalten. Mit Freude wenden wir uns nun dem klassischen zu, dem herrlichen Sitze unsrer frühern , die nö- Nee ihre: Akademie, dem freundwächbarfichen Mann- heim. Der verehrliche Verein für Naturkunde stimmt in allen Punkten mit der „Rhenania“ überein und leuchtet in Bez f Benutzu äm orzugsweise für die Cultur der von mir f die rheinische Flora zu bearbeit Bei Cacciniaceen commer Jussieu) bestim Es ist überhaupt zu wünschen, dass kleinere wu statt ihre Kräfte in dem ramets Bemühen, in Allem as leisten zu wol- i zu zersplittern, lieber sich Th Cultur einer Familie men, und sich so allgemein niitzlich machen und Ben ehrenvolle Anerkennung erlangen. Möchten sich die age wg unsers Gebiets in die Cultur der rheinischen Pflanzen thei it ‘ei sym wir uns nun dem beriihmten Musensitze Heidelberg, dem Stiftungsorte der rheinischen Gesellschaft des 15. Jahrhunderts. Der Heidelberger Verein fiir Naturwissenschaft und Heilkunde ist durch den kurz nac u einander erfolgten. Verlust ihres Protec- tors, Präside und mehrerer Ausschussmitglieder im Augenblick erhinder, p an unsern Bemühungen Antheil zu n Abe e Männer, welche die dor- Bit Poaki der Natures zieren, haben uns ihrer Theilnahme ichert, wrt die Herren Blum, Bronn, ‘Delfi. wl Schmi Nürnberg, es tl und taide haben sich bis heute noch nicht erklärt. ie p sin Wath icstians Gesellschaft zu Wiirz- burg vpkt, unser Unternehmen möglichst zu fördern. Der älteste unsrer naturwissenschaftlichen Vereine unsers Rheingebiets , ‘ale re Gesellschaft für die gesammte Naturkunde au, ist mit unserm Unternehmen vollkommen Pulse. kann aber vor der Hand keinen direkten Antheil nehmen, weil ihr seit October vorigen Jahrs:die seit 1816 aus der Staatskasse bezogene jährliche an ide welche sie jedoch wieder zu erhalten hofft, entzo wurde und in der letzten Zeit zwei ihrer thätigsten RAR Speyer und Theobald, ersterer durch eine Versetzung nach Cassel, und letzterer durch seine Ernennung als Predi- ger nach Genf entrückt wurden. Die verehrte Gesell- schaft will uns jedoch mit uch Material unterstützen. Die ea i naturforschende Gesellschaft en u Frankfurt am Main zollt unsern Vorschlägen ihr oii u und wird das ihrige zu unserm Werke beitragen. Wir kommen nun nach Wiesbaden, welches seit der letzten Naturforscherversammlung in der gelehrten Welt einen so guten er dortige Verein für Naturkunde im Herzogthum Nassau ist bereit, unser Unter- nehmen zu unterstützen und auf geeignete Vorschläge bezüglich einer engern Vereinigung mit Aes „Rhenania“ einzugehen ie naturforschende Gesellschaft zu Marburg be- t und die Mittel des Vereins ausschliesslich zu Experimenten in dieser Richtung in neuerer Zeit ver- en. ie oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heil- kunde in Giessen hat sich bis jetzt durch eines ihrer CR SS a eg N Ao w la C og a Mitglieder, 2 Professor Dr. Hoffmann, ger die Pilze bearbeiten wird, bei der HRhadaniee: bethe Der ri cage geologische Verein in Darm- stadt, an dessen Spitze der Herr Obersteuerrath Ewald und Hauptmann Becker in Darmstadt stehen, sagt vor- erst seine Betheiligung an unsrer „Rhenania“ nicht z Da jedoch dieser sehr thätige Verein, welcher Yan gische Detailaufnahmen macht, um eine geologische Specialkarte mit Text herauszugeben, die Mitglieder der „Rhenania“ zum Anschluss an ihre Arbeiten auffordert, so läuft die Sache beinahe auf eins hinaus. Die „Rhe- nania“ hat noch den Vortheil, da geologische Aufnahmen und deren Publication grosse Kosten verursachen, die ihr Gebiet gerade betreffenden Arbeiten benutzen zu können, und ihre e Mitglieder, welche geologische Studien treiben, werden gewiss ai an diesem schon gegrün deten Vereine sich betheilige Noch gibt es viele einzelne Städte, wo keine Ver- eine bestehen, in welchen aber m har sind, die der „Rhenania“ ihre Thei sagt haben, z. B. chaffenburg Herr Obristsiabsarat Dr. von Czihak, der Stifter des Vereins von > cher einen Theil der Zoologie des Mainthals Heathen wird, dann in ie oe Carlsruhe, Schweinfurt und in anderen Ich komme nun zu einigen Betrachtungen über den Zweck und die Mittel der einzelnen Vereine. Der Zweck ist: Förderung der Naturwissenschaften des Gebiets. Derselbe wird aber von den Meche Vereinen verschieden aufgefasst. Die „Rhenania“ um- fasst das Studium der Naturgeschichte der drei Reiche in seiner weitesten Ausdehnung, Theorie und Praxis. Um dieses hohe Ziel zu erreichen, ist es aber nöthig, dass alle, welche Naturwissenschaften treiben, sich i in chranken fallen, welche n Nachtheile der ge in die- den. Sonst bleibt die Wissenschaft bisher zum grossen ser Beziehung bestan einseitig. Das ag der Naturwissenschaft befriedigt jeden, r mag es treiben, von welcher Seite er will. Ver- pio he ich aber jeden, das fie seiner For- Der Sam schungen zum Allgemeingut zu m mler hat ditia beim Sammeln. Er pepe zwar auf der Oberfläche, hat aber im Gesami der Natur- ungen, und seine Sammlung ist r oder weni spens "chaotisch À By er ue nach a a ob m oder falsch Bestimmt, einreiht. Mit den ss seinem Codex nicht vorkommenden Namen weiss ft gar nichts anzufangen, und legt sie als Anhang zurück, bang ee; späterer Zeit vorbehaltend. , welche unsrer Naturgeschichte des Bheiligebiets zu Granite ge- legt werden soll. selbstgeschaffene Id alle Glieder seiner Familie und freut sich über nichts 149 En mehr, als über recht paradox scheinende Formen, wer einer i orca et cae bediirfen, um sie ein nen’ e Masse des Materials droht ihn wer zu grade nach der Sichtung desselben wird es lichter; früher sweitaliete Gegenstände werden von Neuem der ‘Untersuchiing unterbreitet, neue Ansichten gewonnen non die Gliederung vollstän Er be- stimmt, vermöge der Gesetze der govjrephisttled Ver- breitung der True leer über den Erdboden, das Vater- land einer ohne Namen erhaltenen Sendung; kurz, er beherrscht, soviel es nach unsrer sawadai mensch- lichen Einsicht ere ist, seine Familie e Pflanzenwelt unsres Gebiets Rhenania“ zu erlangen allgemein angebaueten Pflanzen höhe ausschliessen. Wir müssen den Wäldern, den Obstbäumen, dem Weinstocke, den Feld- und rte irria ja vee allgemein ver- breiteten Ziergewächsen unsere Aufmerksamkeit eben so sehr schenken, wie den wildwachsenden Pflanzen, was leider bisher nicht der Fall war. e systematischen Botaniker sahen gewöhnlich die so verdiensivollen Gärtner eben so sehr über die ‘Achsel dies ihnen Die durch nichts zu rechtfer- bleibt er einseitig und seine Kenntniss mangelhaft zu ‘dieser Erkenntniss kann uns namentlich die a d mit denselben beschäftigt und die meisten Gärtner leider Systematik hintangesetzt haber. Es ist di vor Allem WE: dass Systematiker und Gärtner, sowie auch Fors sich die Hand bieten und ei U hung gehen, sonst ist kein Heil zu erwarten. zur Natur- Gartenbau wissenschaft und die Gartenbauvereine zu den natur- wissenschaftlichen Vereinen Ein Systematiker sollte, orher ee: mit der Professur der Botanik ebenso wie die sich er das Herbar verbunden ist. Wer ist schuld daran? — Es kann ein Professor ein ganz gutes Colleg lesen, d. h. ärtnerei nichts verstehen, da er nie sich damit schäftigt hat und den Garten als Nebensache Es ist nämlich he jeder so gewissenhaft, wie einer unserer berth n deutschen Botaniker, welcher den ehrenvollen na an Lawes Stelle nach Berlin ablehnte, vorgebend, er habe sich bisher nicht viel mit Garten ein ganz guter Theoretiker sein, aber von be- — at Ch 7 \ A beschäftigt und fühle sich der Beaufsichtigung des grossen Berliner Gartens nicht gewachsen. s daher für unbedingt nothwendig, dass die Systematiker den Culturpflanzen gleiche Aufmerksamkeit widmen, wie den wild wachsenden, und die Gärtner sich mehr mit Sy- befassen, mit einem Worte, dass die bisherige Scheidewand falle. In Bezug auf die sogenannte Forst- botanik hat mir der Vorstand der mineralogischen Sec- tion der „Pollichia“, der wissenschaftliche Revierförster eee von Dürkheim, der heute leider abgehalten w hie rscheinen, eine Notiz übe ef welche ic Pan gähsinuc die Ehre haben w Es haben sich einzelne Stimmen gegen die Zweck- mässigkeit der Bearbeitung der Naturgeschichte von legge. tiny weil sie so verschiedene Ele- men z. B. unser Rheingebiet die Alpen und ie flache Holland. Man nenne aber besser be- grenzte Gebiete, oder weise eine Scheidewand im Rhein- gebiete nach, was aber nie der Fall sein wird, und wir wollen uns fügen. Die monographische Bearbeitung eines F ‘lussgebiets bildet ein harmonisches Ganzes un dringendere Vorarbeit für die Systematiker, Linné’s schaffendem, klarem Geiste kein Be A mehr im Stande war, die Masse der beobachteten Natur- körper in einen Rahmen zu bringen, obschon aise unserer grössten Helden sich an diesen Gegenstand, namentlich in Bezug auf Botanik, gewagt haben. Alle sind dem ersehnten Ziele mehr oder weniger fern geblieben, als der Tod sie er = ihnen auf einmal im hellsten Glanze den Überblick zu gewähren, nach dem ihr for- schender Blick wir gesehnt. Noch zuletzt ist De Candolle, einer der wackersten unserm Willdenow, Persoon, Vahl, Lamarck, den beiden Schulte’s u. a. zu sagen, dios, die Kraft eines es nicht mehr ausreiche, um das vorgesteckte Ziel erreichen. Was aber die Kraft eines einzigen Mannes, selbst unter den giinstigsten Verhiiltnissen, nicht erreichen kann, ögen Vereine von gleichem Streben beseelter Männer. Diese Vereine müssen aber auf’s Leben rück- wirken und sich rss in abstracter Theorie ergehen, welche scheinbar wenig nutzbringend ist; sie miissen den praktischen Disciplinen, als Acker-, Garten-, Wein- bau und Forstwissenschaft als Ánan und Endpunkt dienen, dieselben mit einem wissenschaftlichen Gewande bekleiden. Nur dann können sie im Volke Anklang finden und auf allseitige Unterstützung rechnen, sowohl vom Staate, als von Städten und Einzelnen. Berthold Seemann’s »Bonplandia“, eine nicht genug zu em- pfehlende Zeitschrift, verfolgt diese praktische Tendenz. Die Einri der Vereine müssen einfacher werden Ehrenmitgli Vereinsgebiets wohnen und kei Lasten et nn, tragen, und ordentliche. Unter den ordentlichen sind freilich meistens sehr wenige wirklich thätige Mitglieder, und die meisten sind Gönner, Mäcene, Diese letzteren sind aber nicht sowohl wegen ihres Geldbeitrags, sondern namentlich wegen des Einflusses, welchen sie in dem Vereinsgebiet durch ihre Stellung namentlich auf die öffentlichen Angelegenheiten haben, von Bedeutun o hat z. B. die kleine Stadt Dürkheim unsrer »Pollichia“ im Stadthause ein Local von 4 Zimmern für unsre Samm- ung angewiesen und ausser sail ip Pa allein 1100 Fl. zum Ankaufe der ‚schönen Su i schen Vögelsammlung gegeben. Dadurch ist me »Pol- lichia“ mit der Stadt verschmolzen. Möchten die natur- wissenschaftlichen Vereine, welche sich auf dem Boden der Erfahrung bewegen und deren Ziel Wahrheit ist, überall eine verhältnissmässige Unterstützung finden und man einsehen, dass den Naturwissenschaften die Zukunft gehört und sie die Welt beherrschen anne des Herrn Revierforsters Gayer, orstands de nn Section der a in peak mit— getheilt in 5 zweiten Ver: „Rhenania“ zu Main 7. Mai 1853 Unternehmen, das die naturhistorische Erfor- schung und Beschreibung eines grossen Flussgebietes zum Zwecke hat, dürfte bei seinen Arbeiten wol kaum jene Faktoren umgehen können, welche die allgemeine Charakteristik des Gebietes bedingen. der zu Mannheim die Meteorologie, demnach die Kli- matologie mit in den Arbeitskreis der » Rhenania “ gezogen, — eine Wissenschaft, welche die Pflanzen- geographie nicht entbehren kann. Selbst wenn man vorläufig aus den Grenzen einer rein wissenschaftlichen Bearbeitung des Gegenstandes herauszutreten nicht be- absichtigt, so stelle ich mir dennoch jenen Theil, wel- cher die Verbreitung und das Vorkommen der einzelnen Naturkörper behandelt, — also die Pflanzen- und Thier- eographie, wie die geognostische Karte — als den Schlusstein des Ganzen vor. Diese Theile gehören dem grössern Publicum, sie bilden die Brücke, über welche die Annäherung an die i ächer des mensch- lichen Treibens erfolgen wird, und durch welche letz- tere eine Förderung zu erwarten haben Im Haushalte der Natur spielen die W Wälder eine Rolle, welche nach meinem Dafürhalten gewöhnlich bei weitem nicht in dem Maasse gewürdigt wird, als sie es verdient. Hunderte von Belegen könnten meiner Ansicht nach zur Unterstützung Pe: wenn Zeit m Umstände dies im Augenblick rd wenn ich der weitern Unerzeugungsbelego bei pet licher Versammlung be Die Walder des er decken einen gros- sen Flächenraum, — wir sie am Ufer des Stro- mes, wie auch auf den höchsten Rücken der rheinischen Gebirge; rap pf allen Formationen, im den mannigfach- Thätigkeit, — überall in den bemerkenswerthesten Beziehun ihrer Umg der Cultur und des physischen Zustandes Bodens, \ 2 > 151 RD - = nn y Ich glaube daher; dass die Charakteristik der rhei- \) nischen Wälder, Rahmen eines wissense ichen Bildes, bei der Bearbeitung der rheinischen Be schichte keine unberechtigte saci finden sollte, und erlaube mir daher folgenden Antra öge die hoc Inavorlirende Versammlung be- Bin dass der Bearbeitung über die Verbreitung der sheinieulsed Wälder in horizontaler und vertikaler Richtung, ihren Holzarten, deren Mischung und Auftreten unter verschiedenen äussern Verhältnissen und ihrer arian en ein een Capitel in der rheinischen Naturgeschich met werde. Dass hiebei beson- ders deren en auf die Umgebung im halten werde, auf die Einflüsse, welche sie bezüglich des Auftretens der einheimischen, wie der cultivirten Pflanzenarten üben, auf die Veränderungen, welche ihre Gegenwart oder ihr Fehlen in Hinsicht der Oberflächen- gestaltung des cultivirten, wie des öden Landes hervor- rufen, endlich auf die lokalen Zustände des Dunstkreises.“ Möchte die hochzuverehrende Versammlung durch Bestätigung dieses Antrages einen Stand mit in ihr In- teresse ziehen, der mehr wie jeder andere in steter Be- rührung mit der Natur ist, der in Örtlichkeiten lebt, welche der Fuss des vrissensohaftlickugk Forschens nur | betritt, der hierdurch Wahrnehmungen zu machen Lege ist, welche, wenn sie oft auch des Gisekia Erfassens entbehren, doch immer Möge dadurch andrerseits den rheinischen Forstmännern der Weg auf dem natu wissenschaftlichen Boden erleichtert und eine Schranke niedergerissen werden, welche schon zu lange mit Un- recht bestehen möchte. e- —— mn a a Eine neue Tanacetee. In meinen Tanaceteen habe ich die Gattung er in 2 Sectionen getheilt: . Rhytidospermum p. 32. Dahin gehört u. a en inodorum. II. Leiospermum p. 33. Dahin gehört u. a. Tripleurospermum disciforme und eine neue Art, welche ich Tripleurospermum Hookeri nenne. Synonyme derselben sind: Pyrethrum inodorum Hook.! fl. bor. americ. I. p. 320 non auetor.; ferner Matricaria inodora Torr. Gr. fl. of Norths America II., 412 non auctor. A. a. QO. p. 413 sagen die berühmten Autoren mit Recht: „We are not well satisfied, that the American plant is the same as the European M. inodora, or that it is an annual.“ Dahin gehört ferner die Pflanze, welche Berthold Seemann im westlichen Eskimolande sammelte*). *) In meiner Eskimoflora habe ich drei Spielarten der Matricaria inodora aufgeführt: 1) die normale ame- rikanische Form, 2) M. inodora var.? B. nana T. et G. (Pyrethrum inodorum, 8. nanum Hook.), und 3) M. inodora var. y. eligulata Seem. Berth. Seemann. Die de. in MSIE Früchte, so wie ie m gefranzten, scariösen Rande eingefassten Hüllblättchen zeich- nen diese schöne Art, welche zweijährig zu sein scheint, aus. Der breite scariöse, Rand der Hüllblättchen erinnert an andere arctische Arten, z. B. an Tanacetum integrifolium, Schultz Bip. Tahscok p. 35, welches ich ebenfalls der Güte meines Fraundis Berthold Seemann aus dem Eskimolande verdanke. Mein Tripleurospermum Hookeri wächst in den arctischen Gegenden Amerika’s. Ich besitze es von der York Factory: Drummond! (Pyre- thrum inodorum Hook.!), durch die Güte meines verehrten Freundes H. Watson, dann aus dem westlichen Eskimolande von Berth. Seemann. C. H. Schultz, Bip. Gelehrte Gesellschaften. Gesellschaft botanischer Freunde zu Berlin. In der Sitzung dieser Gesellschaft am 17. Mai hielt Dr. Caspary, der sich gegenwärtig mit der Bearbeitung der Cruciferen- Gattungen für Th. Fr. L. Nees von Esenbeck’s Genera plantarum florae Germanicae beschäftigt, einen Vortrag über die Unterschiede von Raphanus und Raphanistrum, welche Gattungen er beibehalten wissen wi Er zeigte zugleich drei verschiedene Fruchtbil- dungen von Raphanus sativus vor. Hierau legte Herr Bouché, der Entomolog, Zapfen von Pinus larix vor, an deren Gipfel die Spindel durchgewachsen war und Zweige bildete. In der Versammlung am 21. Juni legte Herr Dr. Klotzsch eine Frucht und mehrere Samen vor, die Herr v. Humboldt von dem General O’Leary erhalten hatte. Die Samen werden bei Nare in Neu-Granada an den heissen Ufern des Magdalenenstroms von den Eingebornen Chilenchile genannt und geröstet zum magen- stärkenden Caffee-Getränk verwandt. Sie ge- hören der Cassia occidentalis L., einer ursprüng- lich westindischen Pflanze an, die gegenwärtig über sämmtliche. Tropenländer der neuen und alten Welt verbreitet ist. bemerkt ferner in Zeitungen verbreitete Nachricht, nach welcher eine Frau in Venezuela ein untrügliches Mittel gegen das gelbe Fieber in dem Safte der Ver- bena (Eisenkraut) entdeckt haben soll, dass er, Ar, oS Em EEE ce abgesehen davon, dass die gerühmte Wirkung selbst in Frage zu stellen sei, die Richtigkeit der Angabe der Pflanze, welche hierzu ver- wendet werde, bezweifeln müsse, da die chemische Analyse der bis jetzt untersuchten Arten dieser Gattung keinen Stoff nachweise, der zu einer solchen Annahme berechtige. Wenn irgend eine solche Wirkung von den eisenkrautartigen Gewächsen zu erwarten stehe, so sei eher an- zunehmen, dass diese in der Stachytarpheta jamaicensis Vahl, einer daselbst wie in andern Trope enden häufig anzutreflenden Pflanze, erwartet werden dürfe. — Herr Prof. Braun trug einige Bemerkungen über abnorme Blüthen der Orchideen vor, indem er sämmtliche von ihm und andern beobachtete Fälle unter zehn Rubriken ordnete, von denen zwei auf verän- derten Zahlenverhältnissen in den Quirlen der Blüthe, die acht andern in veränderter Meta- morphose der Theile beruhen. In zwei ver- schiedenen Weisen kann die Blüthe der Orchi- deen dreimännig werden: durch Umbildung der zwei kleinern Blumenblätter in Staubgefässe, durch Ausbildung der zwei sonst unterdrückten Theile des äussern Staubgefässkreises, und durch Ausbildung zweier Glieder des innern. — Herr Dr. Caspary hielt zuletzt einen Vortrag über die ee Stellung der sogenannten Udora occidentalis Die Pflanze ist speci- fisch und. sad von der Udora oceidentalis Pursh verschieden; sie ist eine Hydrilla, die ihre Verwandten in Indien hat und nicht in Amerika. Das Nähere wird Caspary in einem Aufsatze in der Berliner botanischen Zeitung nächstens mittheilen. wSru ? u] Vermischtes. Surrogate der Kartoffeln. Die jährlich wiederkehrende Kartoffelkrankheit gab in neuerer a a zu vielfachen Versuchen, dieses wi i s zeugender Gewächse dem Anbau, um ihre Cultur- prege und ihre Brauchbarkeit zur menschlichen Nah- g festzustellen. Namentlich lieferte Amerika mehrere ‘ania Pflanzen, die in ihrem unterirdischen Theile sich in s Knollen ausbilden, unter de die mit unserem Gänsefuss (Chenopodium) sehr nahe ves wandte Boussingaultia baselloides schon längst von Bewohnern des peruanischen Hochlandes bee wurde. Aueh zwei aus der Familie der Leguminosen, Apios tuberosa und esculenta, 152 m a e ü ie beide in Nord-Amerika einheimisch, sind auf Anregung des französischen Ministeriums versu zielt worden Grössere Erwartungen hegt man von einem zu pe Portulaceen, neuerdings zu den Chenopodieen gestellten und, wie Boussingaultia, in den höheren Regionen der pae Cordilleren ein- imischen Gewächse, dem Ullucus tuberosus, dessen kartoffelabnliche Knollen den a i a einen iiber- h haben bei uns die bisherigen Mniaenicians ergeben, dass die Knollen dieser Pflanze erst n Herbst, und daher oft gar nicht zur Reife r in der Grésse, noch im Wohlge- schmack, noch im Stärkegehalt die Kartoffeln ersetzen konnten. Doch wäre es wol ich, dass diese Übel- en, wie das auch bei der r interessant sind o Knollen jedoch den Frösten unseres Klima’s nicht Wider- é stand zu leisten scheinen. Hierdurch sah sich der Custos des Berliner kéniglichen Herbariums, Herr Dr. Klotzsch, veranlasst, durch Bestäubung der Narben von Solanum utile mit dem Blüthenstaub der Kartoffel (Sol. tuberosum) wirthschaft sind, so dü schon jetzt die Hoffnung aufgeben, dass die Kartoffel- krankheit, welche jetzt den Ertrag dieses noch uner- allen Liat: Be rerio bisher noch immer der Fall gewesen (Göppert und Cohn’s Berichte der lea Gesellschaft.) Holzpapier. In der »Schlesischen Gesell- schaft für vaterländische Cultur, y aoa] Sitzung vom 5. - 1003" rr Oberforstmeister von Pannewitz „über Dhipa des Holzpapiers.“ Das Bedürfniss, den Ge- anken in einem bleibenden Material estate, führte schon früh zur Erfindung des Papiers. Das e Papier in Ägypten aus der dort ten p Papier- staude, Cyperus Papyrus, verfertigt, die lehrte zuer Land zeichnet sich auch aus dureh Ve durchsichtigen, sS- gung des rare aber leicht zerreissbaren apiers aus dem Marke der Schampflanzen, Disdrwiadis paludosa, A. aspera, A. lagenaria *). Im elften Jahrhundert brachten die Araber *) Hier ist ein Irrthum zu berichtigen; das ern ee, ammt nicht von Fer sondern von einer Aral papyrifera, Hook. een en möglıc stände mit der allmäligen Akklimatisation des Gewächses a —mnl A |. das Leinenpapi a ae wo das Baumwollenpapier, welches sie auch aus roher Baumwolle zu verfertigen verstanden, nach Europa; doch wurde dieses, seit in Deutschland im 13. Jahrhundert er erfunden war, durch letzteres ver- drängt, dem es seiner geringen Haltbarkeit wegen nach- steht. Die ersten Documente auf Leinenpapier finden sich in Kaufbeuren vom Jahre 1818. Gegenwärtig braucht man zur Papierbereitung blos gebrauchte Leinwand, zu rch ‘den starken Verbrauch ausserordentlich gesteigerte Preis der Leinenlumpen liess schon seit langen Jahren auf Surro- gate denken, on namentlich durch den Superinten- denten Schäfer in Regensburg um 1764 in den ver- schiedensten an Stoffen gesucht wurden, z. B. in der Wolle von Pappeln, Diesteln und Wollgras, in Nesseln, Moos, Stroh, Blättern und Stengeln Hers dener Pflanzen, Holz von Buchen, Weiden e haben auch mit Flachs und Wer | Maisie, Catenin, alas er g Kartoffel- urzeln, Binsen, Seidelbast und selbst mit Torf ne Bee Alle diese Stoffe sind jedoch von keinem praktischen Belang gewesen, da sie entweder ein schlech- tes Product oder zwar gutes Papier lieferten, aber zu spärlich vorkommen. Die Benutzung von Holz zur Papier- fabrikation hat bisher keine nur irgend entsprechende Erfolge geliefert. Desto grösser ist das Verdienst des früher in Brieg, jetzt in Giersdorf bei Warmbrunn eta- blirten Papierfabrikanten Herrn Gross, der sich bemüht hat, aus Fichten- (Rothtannen-) Holz ein brauchbares Papier darzustellen, das, durch schöne weisse Farbe ez t, zugle ich wegen des Holzgehaltes das muss frei von Harzgallen und Knoten sein (daher Aste nicht verwendbar), auch nicht von zu alt S herkommen. Holz von Weisstannen, Kiefern spen und Weiden liefert minder brauchbares Papier. Brei zer- vollkommnete Bleichung noch Holz bereitete Druckpapier zeichnet sich vor dem igten noch durch leichteres und inni- eignet es sich Np apa die Färbung in Roth wa 2 gelingt seffr bef edigend. Von uniibertroffener 6 er sind endlich die Pappen dehnte oo atin gefunden haben. Bis jetzt ist = Fabrikation des Herm Gross fast nur auf Pappe Pe aus Hol ge gerichtet; in unft werden saat dem Papier weitere Kräfte gewidmet werden. : Das mit EEE Leinenlumpen gemischte Holzpapier lässt sich beim Ver- brennen durch einen bränzlichen Geruch vom reine unterscheiden pert. Cohn. (Bot. Zeit., 15. April 1853.) gr I a Neue Bücher. Flora Cestrica: An Herborizing Companion for the young Botanists of Chester County, State of Penn- spin William Darlington, M. D. L. L. . etc: Third Edition. Philadelphia 1853: wren et London: Trübner & Co. 8vo. 498 p Diese Flora der Landschaft Chester in Penn- sylvanien ist, wie der Titel andeutet, vorzugs- weise für junge Botaniker geschrieben, weshalb kritische Bemerkungen, zweifelhafte Arten und Gegenstände, die noch der Entscheidung bedür- fen und leicht den Anfänger verwirren können, ausgeschlossen sind; der reifere Pflanzenforscher kann jedoch, da hie und da interessante Notizen über den Nutzen und das Erscheinen und Ver- breiten eingeführter Gewächse gegeben worden, manches aus derselben lernen. as Buch beginnt mit einer Einleitung über die Begriffe Botanik und Pflanzenreich, über die äusseren Organe der Gewächse und deren Modi- fication und über Classification im Allgemeinen und Besonderen; dem folgt ein Verzeichniss der hauptsächlichsten Kunstausdrücke und der Ab- kürzungen der Namen der botanischen Schrift- steller, ferner eine schematische Aufzählung der in dem Werke vorkommenden Genera nach den künstlichen und natürlichen Systemen, und zu- letzt die eigentliche Synopsis der in Chester angetroffenen Pflanzen, mit Ausschluss der Pilze, woraus sich ergibt, dass die Flora 615 Genera und 1393 Species (1104 einheimische, 157 natura- lisirte und 132 cultivirte) enthält, worunter 1076 Phanerogamen und 317 Cryptogamen. Da kurze Ausziige aus Biichern stets einen bessern Begriff yon der Schreibart und Behand- lungsweise des Stoffes geben, als längere Cri- tiken, so mag hier das stehen, was der Ver- fasser über den Tulpenbaum sagt: (Gr. Leirion, a lily-like flowers. i. L. tulipifera. L. Leaves dilated, rounded or sth cores at base, usually 3-lobed, the middle lobe d and emarginately truncate. Tulip-bearing Liriodendron. Tulip-Poplar. Tulip-tree. Stem 80 to 100 feet high. Leaves 4 to 6 or 8 inches long, and about as wide as long, becoming yellow in „Liriodendren. L. a lily, and Dendron, a tree; from its Nos J ) autumn; petioles 2 to 3 inches in length. Flowers tulip- shaped, greenish-yellow, with dashes of reddish-orange. Carpels produced at apex into a lance-oblong wing, and closely imbricated on the fusiform receptacle. Hab. Rich woodlands, lsa fence-rows: common. Flowers May. Fruits Octo 0 The rae of this magnificent tree is highly valued in many branches of the mechanic art, — especially the variety called Yellow ee which is generally to be known by its thicker and more deeply The bark of the root, and young tree, is a good aromatic bitter. » Many people“, says Kalm, „believe its roots to be as efficacious against the fever as Jesuits’ Bark.“ — Persons of taste are beginning to discover, that this, and some others of our splendid forest trees, are quite as worthy of cultivation, for shade and ornament, as many of the far-fetched exotics. The same may be said, also, of our _ native shrubs, such as the Kalmias, Asiens etc. Der Verfasser hat an en Stellen Auszüge aus, Dichtern, namentlich Darwin, die sich auf bestimmte Pflanzen beziehen, ein- geschaltet. In einem Buche von der Art des vorliegenden haben wir gegen eine solche Aus- schmückung nichts einzuwenden; wir können jedoch kaum die Bemerkung unterdrücken, dass die gediegene Sprache der englischen Barden gegen die mit Amerikanismen überfüllte Schreib- art des Verfassers grell absticht. Sollte Herr Darlington eine vierte Auflage seiner Chester Flora veröffentlichen, so möchten wir ihm rathen, dieselbe vorher von Jemand durchsehen zu las- sen, der mehr mit dem wahren Idiom der eng- lischen Sprache vertraut ist, als er zu sein scheint; denn durch solche Verstösse, wie er sie sich in dieser Auflage erlaubt, muss die Erreichung des Hauptzweckes, den er sich gestellt hat — das uch anziehend zu machen — bedeutend er- schwert werden. The Principles of Botany, as exemplified in the Cryptogamia. For the use of Schools and Colleges. By Harland Coultas. Philadel- phia 1853: re and Blakiston; London: Trübner ‚and Co. 94 pag. Dieses ie, Buch ist eine gut geschriebene Einleitung zur Cryptogamenkunde, durch viele der einfach gebauten Pflanzen (Cryptogamen) dem der complieirteren vorangehen müsse, da die ersteren die einfa n Expositionen der Gesetze seien, welche das Pflanzenleben be- schränken und bedingen. Er glaubt ferner, dass die Hauptursache, dass so Wenige sich der i OER O ag ER siiton ade ncaie a 154 eee See eee Ge Botanik widmen, die vielen Kunstausdrücke seien, die den Anfänger abschrecken. Um dieses Hin- derniss hinwegzuräumen, hat er sich bemüht, wie er in der Einleitung sagt, alles so deutlich wie möglich mit Worten, die im gewöhnlichen Leben Gang und Gabe sind, zu erklären. Wir betrachten diesen Ausspruch als eine blosse Lockspeise, denn obgleich sich der elegante Styl der Schrift von denen mancher anderen botanischen Bücher vortheilhaft auszeichnet, so kommen doch eben so viele Kunstausdrücke in diesen „Principles“ vor, wie wir sie in ähnlichen Abhandlungen zu finden gewohnt sind. Das Buch zerfällt in zwei Hauptabtheilungen, 1) On the Simple Elementary Organs of Plants, und 2) On the Compound Organs of Plants, diese in Capitel, und die letzteren wieder in numerirte Paragraphen. Wir führen hier die letzteren beiden Paragraphen (Nr. 138 und 139) an, um unsere Leser etwas näher mit Herrn Coultas bekannt zu machen: » The recent discovery, within the fast few years, of antheridia or organized bodies, analogous to the stamens or male sexual organs in the flowering-plants, in the different tribes of the Cryptogamia, proves that these organized receptacles of the spores are rt: by a similar process of fecundation, and hence they have been very properly get pistillidia. rik the pistils or female organs of flowering-plants, they contain within their cavities rebutted germs or spores, which have equally the power as well as the highly elaborated seed of “evallpitis themselves into new cells, conformably to the arrangement of the cells of the plants in which they originated, and thus of continuing the same vegetable form in the earth.“ n This discovery of the analogous of sexual organs in the cryptogamia renders the term, as formerly under- stood, am geass to the present state of science. There no longer any doubt as to the existence of these organs. The only difference between the antheridia and entrees of Cypa. phas or Bowies plants, plants, is in their degree of developement, the sane and pistils of flowers being antheridia and pistillidia in a more highly developed condition, and the same remark applies to the seeds or embryos which are contained in the cavity of the germen; these are probably only spores which have arrived at a higher degree of developement.“ Zeitung. Deutschland. Hannover, 30. Juli. Die nächste Versamm- der „Rhenania“ wird am 20. September in Tübingen stattfinden. a E 155 an fr a Berlin, 18. Juli. Hr. v. Warszewicz wird in kurzer Zeit hier eintreffen. Er hat die Stelle | | | als botanischer Gärtner bei der Universität Krakau | angenommen Sendung Pflanzen, die er nicht verkaufen, sondern selbst cultiviren will. Die Abbildung der neuen . Man erwartet von ihm noch eine | Maranta Warszewiczii, einer schönen „Blatt- | pflanze“, welche der hiesige Handelsgärtner, Hr. | Mathieu, durch Subscription im nächsten Jahre | zum Vortheile des Reisenden abgeben will, wer- den Sie wol erhalten haben. Es ist ein edler Zug von Mathieu, ein so freiwilliges Opfer zu bringen. — Am 19. Juni fand in dem Gebäude der Akademie der Wissenschaften die diesjährige Blumenausstellung des Gartenbauvereins_ statt. Obwohl ausser einer einzigen neuen Orchidee, von Klotzsch Epidendrum (Encyclium) formosum genamt, nichts Neues vorhanden war, so ge- wihrte doch das sehr gelungene Arrangement des Ganzen einen angenehmen Eindruck, der durch eine Anzahl vorzüglich cultivirter Blatt- pflanzen erhöht wurde — Von Herrn H. Wagener sind aus den Schneegebirgen von Santamarta vier Kisten an Herrn Allardt und zwei Kisten an den bota- nischen Garten mit Orchideen angekommen. Lei- der war nur ein äusserst geringer Theil noch am Leben, während der grösste Theil keine Spur davon zeigte. Dies ist um so mehr zu be- dauern, als die Sendung viele schöne und hoch im Preise stehende Pflanzen enthielt. Die Kisten für Herrn Allardt enthielten vorzüglich die schö- nen und für den gärtnerischen Betrieb wichtigen Species in sehr zahlreichen Exemplaren. Lebend waren noch Species von Sobralia und Maxillari zwei Species Anguloa, welche citrongelbe Blüthen haben sollen, in sehr wenigen Exemplaren. Die Sendung an den botanischen Garten hatte be- reichen Exemplaren enthielt. verhältnissmässig mehr erhalten, z. B. Odonto- glossum und die obigen Species von Anguloa. — Den Berliner Botanikern ist von dem Herrn J. G. Beer in Wien eine neue Classifi- cation der Orchideen zugesandt worden, die wir der Eigenthümlichkeit wegen hier mittheilen wol- len. Derselbe macht 6 Hauptabtheilungen, die er in 2 Gruppen sondert: verwachsen, am Grund sackartig aufgetrieben. (Dendrobium). B. Alle Sepala ausgebreitet, nie sackartig aufgetrieben. Die Gruppe B. zerfällt in 5 Ab- theilungen : a. Lippe gespornt (Angraecum, Orchis). = . Lippe sackförmig, herabhängend oder aufrecht. (Cypripedium). . Lippe fleischig, glänzend. (Stanhopea). . Lippe ausgebreitet, am untern Theile muschelförmig oder wellig. Säule auf- recht, freistehend, oft geflügelt. (On- eidium, Ophrys). . Die zweilappige Lippe, die herabgebo- gene Säule ganz oder theilweise ein- hüllend, oft mit der Säule verwachsen. Die Säule zuweilen auf der Lippe frei aufliegend. (Cattleya, Cephalanthera). Er glaubt durch diese Eintheilung die sichere Bestimmung der Orchideen sehr erleich- a © © | tert zu haben. Man dürfte aber wohl eben so wenig Consequenz wie Natürlichkeit darin finden. — Der vor kurzer Zeit von dem Cap Ver- den zurückgekehrte Dr. C. Bolle geht Mitte Juli über Halle, Leipzig und Heidelberg nach Paris, um seine dorthin gesandte Ausbeute mit Webb gemeinschaftlich zu ordnen, was, wie er hofft, in zwei Monaten abgethan sein wird. Frankreich. *Paris, 19. Juli. Mit Herrn de Jussieu’s Tode ist die Chaire iA Botanique rani das heisst die von dem Minister des öffentlichen Unterrichts aufgehoben worden. olge desselben mini- steriellen Beschlusses ist jeder Professor zu bota- nischen Ausflügen mit seinen Schülern verpflichtet. Diese Professoren sind wirklich die Herren Brogniart und Decaisne am Museum; Payer ; : | und Duchartre, der für de Jussieu interi- sonders das wissenschaftliche Interesse ins Auge | gefasst, indem sie mehr Species in weniger zahl- | Von dieser war | A. Die untern Sepala zusammengeneigt, öfters | U e nee - - = maanen SA iiai an š nn nn nee ne aeaaaee a mirte, an der Sorbonne; Moquin-Tandon, Richard’s Nachfolger an der Ecole de Hódecine; und Chatin an der Ecole de Pharmacie. Wie die botanischen Excursionen in Zukunft einge- theilt werden, ob jeder Professor zu wöchent- lichen Excursianch verpflichtet wird, hierüber schweigt das ministerielle Decret. Hr. Dunal in Montpellier ist von einer Läh- mung in der linken Seite befallen. Hr. Webb ist nach Paris zurückgekehrt. Als interessantes Ergebniss der letzten Cos- son’schen Reise im algierischen Gebiete kann a ID SPF AM ee \ ) { ~~ nae ich Ihnen die Enideckung einer neuen Species, und was um so wichtiger, in einer bisher mono- typen und unlängst nur orientalischen Gattung, mittheilen. Vergangenes Jahr schon fand Hr. Cosson die Hohenackera bupleurifolia in den eultivirten Feldern des algierischen eg bei Saida in der Provinz von Oran doch nur spärlich und zerstreut. Auf seiner ni Reise fand er diese interessante Pflanze wieder und weit häufiger, auch in angebautem Boden, bei Batna, am Fuss der Djebel Aures, in der Pro- vinz von Constantine, also am entgegengesetzten Ende des algierischen Gebietes, woraus sich leicht schliessen lässt, dass sie sich in der ganzen Zone vorfinden muss. Diesmal jedoch war sie mit einer neuen Species, Hohenackera polyodon, Coss. & Dur., untermischt. Beide Arten haben denselben Habitus, ihre Früchte aber unterschei- den sie streng und sicher. Bei H. bupleurifolia ist die Frucht geschnäbelt, der Schnabel in fünf Zähne zerschlitzt; Schnabel und die Frucht geht in eine 10zähnige Krone aus. Grossbritannien. London, 20. Juli, Ausser Macgillivray’s „Manual of Botany“ (neue Auflage), „The Sea- weed Collector's Guide“, by J. Cocks, Med. Dr., und „Popular Economic Botany“, by T. C. Archer, drei kleinen Werkchen, ist auf dem hiesigen Felde der botanischen Literatur nichts Neues erschienen. — Die Zahl der Besucher des botanischen Gartens zu Kew beläuft sich jetzt an manchen Sonntagen auf 10,000, sage Zehntausend ! — Herr August Petermann hat uns zur Veröffentlichung in der „Bonplandia“ folgenden Brief Eduard Vogel’s mitgetheilt: Herrn A. Petermann, physikal. Geographen der Königin ete. Tripoli in Barbary, 14. Juni 1853. Liebster Freund! In wenig Tagen werde ich meine Reise nach Mourzuk endlich antreten können. Mein ie z ch davon, was oe dazu gehört, um eine Expedition für eine ge eran a anzu- treten, und wie dieses G chäft erschwert wird durch eit d Jetzt ist pa alles soweit fertig, dass die Karawane bereits in Ainzara bivouakirt und in 3 Tagen mein erster arabischer Diener auf einem Dromedar bei H. polyodon. fehlt der von habe ich gekauft, 15 gemiethet. Ich gehe zu Pferde, _ Unter 156 treu ergebene Alle meinem Commando habe ich, ausser den beiden Sappeurs, 2 schwarze Bediente, 1 Koch, 12 Kameeltreiber und 2 Burschen für sal Ma Ich habe Vorräthe aller Art genug, um 3 bis 4 Jahre aushalten zu können, und in so langer Zeit, hoffe ich doch, wird es möglich sein, bis an den indischen Ocean zu kommen. Die Geschenke, die mir von England aus geschickt worden, i prächtig und werden mir eine vortreffliche Aufnahme am Hofe von Bornu sichern. Der schwarze Gesandte an sein Diener sind in meinem Ge- folge. Der Diener ist ein Sklave, geraubt aus den siid- lich von Tshadsee gelegenen Ländern, — ich werde sehen, dass ich ihn in meine Dienste nehmen kann, er könnte mir von grossem Nutzen als Dolmetscher u. s. w. sein. Wenn seine Landsleute alle sind wie er, so habe ich von den „Wilden“ nichts zu befürchten, er ist un- gemein gutmüthig und mir sehr ergeben, — eine Schnur blauer Glasperlen hat das Band unsrer Freundschaft vor- züglich geknüpft. Wie a so eben aod wird -meina Karawane Ber (der den roh Smyth bestens zu grühsen n.bitten, be ist mit ihm bei seinen Ausgrabungen in Lebda gewesen) ohne mich abgehen müssen; ich hatte nämlich gestern d, von Ainzara heimkehrend, das Unglück, mit dem Pferde zu stürzen und meinen linken Fuss zu verletzen, so dass ich 3 oder 4 Tage zu Bette werde rg müssen. en hoffe ich am Mittwoch von hier abgehen zu nnen und meine Leute nach etwa 3P RE aao RR Jedenfalls wird man in Benonlid, wo Reise- vorbereitungen a ae Aufenthalt nöthig kin, auf mich warten. Der rt mich so eben, dass mein Unfall höchstens $ oder 2 Tage die Expedition auf- halten werde. edr. Warington geht sicher bis nach Mourzuk , ie bis Bilma mit mir. ist, wie weiland Napoleon, mit seiner einen Person ein ganzes Corps d’armée werth. Alles was ich von wissenschaftlichen NEN hier gemacht habe, habe,ich durch d ffice ol. Sabine abgeschickt, von dem Sie > meinen ikd zeigen lassen können. Ich bin mit der äusser- vom Engl. Consul Col. Herman hier aufgenommen und die ganze Zeit meines Aufenthalts über im En, alles was für die Expedition zu thun war, und ich habe in ihnen nicht nur für meine Person, sondern auch für unsre gute Sache zwei warme Freunde gewonnen. Doch nun Adieu! E Idigen Sie die schlechte Schrift — ich schreibe diese Zeilen im Bette. Tausend Grüsse an Alle, die meiner gedenken, und freuen Sie sich schon im Voraus auf einen höchst interessanten Brief, den Sie in spätestens Wochen von Mourzuk aus erhalten werden von Ihrem n d Vo Briefe an mich bitte ich an das Foreign Office abzugeben unter der Adresse von: „Her British Maj. Consul-General at Tripoli in Barbary, — m Briefkasten. € Paris. sie nony ersucht, die Titel und, wo es thunlich, kurze euen ysen der n Frankreich erschienenen Bücher Ihren Berichten einzuverleiben, Cassini. a Zusendungen sind eingetroffen; der Aufsatz über Cuscuta würde e scht sein. F rence.. Your very interesting letter has been received and will appear in our next. Hil arhei T E; doch können wir auf die Erfüllung Ihres Wunsches nicht e N. Der peyer re den Par Verein wird so lange zurück- bleiben, bis Sie den Druck desselben fe er eskites en. Kew. Correspondenz aus Leipzig und Deidesheim. Verantwortlicher Redacteur; Wilhelm E. 6. Seemann. Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie der N: ENGE Preisfrage der K. Leop.-Carol. Akademie der Naturforscher. Ausgesetzt von dem Fürsten Anatol Demidoff, Mitglied der Akademie (Beinamen Franklin) zur Feier des Allerhöchsten Geburisfestes Ihrer Majestät der Kaiserin Alexandra von Russland, am 17. Juni n. St. 1 Bekannt gemacht am 21. Juni 1853. Die Akademie der Matariorscher wünscht eine möglichst fung der in der Glerktur vorhandenen Nachrichten über abnehmendes Gedeihen oder völliges Aus- sterben urspriinglich aus Samen erzogener, und durch ungeschlechtliche Vermehrung erhaltener und vervielfältigter Culturpflanzen, insbesondere aber der Nachrichten über die Lebensdauer der in Europa aus Samen erzogenen Obstsorten, nach Anleitung und in der ie comand des hier bei- gefügten Programms. Der Termin der Sindy ist der 1. Marz 1854. Die Bewerbungsschriften können in deut- z uuu Pri i ü- scher, lateinischer, französischer oder italieni- scher Sprache abgefasst sein. Jede ndlung ist mil einer Inschrift zu bezeichnen, welche auf einem beizufügenden, versiegelten, den Namen des Verfassers enthaltenden Zettel zu wieder- holen ist. Die Publikation über die Zuerkennung des Preises von 200 Thlr. Preuss. Cour. erfolgt in der „Bonplandia“ mittelst einer Beilage vom 17. Juni des Jahres 1854 und durch Versendung eines von der Akademie an demselben Tage auszugebenden besonderen Blattes, so wie später in dem laufenden Bande der Verhandlungen der Akademie, in welchem die gekrönte Preisschrift abgedruckt werden wird. Programm. Der von dem Heros der Botanik in der „Philosophia botanica“ ausgesprochene Satz: „Speeies tot numeramus, quot diversae formae in principio sunt creatae“ hat sich durch die Blicke, welche uns die Geologie in Verbindung mit der Palaeontologie in die Ge- | schichte der Pflanzenwelt eröffnet hat, als un- | den ist, | Epoche haltbar erwiesen. Bei dem früher auf die kurze Zeit der Menschengeschichte beschränkten Ge- sichtskreise der Naturforschung konnten wohl Gattungen und Arten als die von Anbeginn und für alle Zeiten festgesetzten Formen der organi- schen Natur erscheinen, aber anders müssen sie sich uns jetzt darstellen, nachdem die Verknüpfung der Geschichte der Vorwelt mit der der Jetzt- welt einen neuen Standpunkt gegeben hat, auf welchem sich die Bilder der lebenden Natur aus unvordenklichen Zeiten auf früher ungeahnte und Bilder, die sich von dem der jetzigen Natur gar sehr unterscheiden, ob wir gleich in ihnen die Vorstufen derselben erkennen. der grossen Geschichte der Entwicklung der organischen Natur auf der Erdoberfläche, welche uns auf diese Weise zugänglich gewor- erscheinen die Gattungen und Arten als vergängliche Glieder der von Epoche zu forischreitenden Schöpfung, als Glieder, die nicht nur ihren bestimmten Anfang im der Zeiten besitzen, sondern ebenso zu bestimmter Zeit auch wieder ihr Ende erreichen und aus der Reihe der lebenden Wesen verschwinden u Wenden wir unsern Blick aus der a Geschichte der Zeiten in a; Geschichte unserer rÀ w CUR a a o -— U u —— —— Epoche zurück, so wiederholt sich dasselbe Schau- spiel, das dort im Wechsel der Gattungen und Arten erschien, im Wechsel der Individuen. Auf dem Wege der Fortpflanzung verwirklicht sich die Art in einer Folge von Gliedern, die eine kürzere oder längere, immer aber nach dem Gesetze der Art geregelte Lebenszeit haben; es sind die Individuen. Wie in der Wechsel- folge der Gattungen und Arten, nur in engern Grenzen eingebettet, schafft die Natur auch in der Erzeugung der Individuen fort, immer noch Neues hervorbringend, denn kein Individuum gleichet vollkommen dem andern, und das man- nigfaltige Reich der Varietäten stellt sich in ihnen dar. Allein hier tritt im Pflanzenreich eine Er- scheinung ein, welche dem Gesetze der Ver- gänglichkeit und untergeordneten Lebensdauer des Individuums zu widersprechen scheint, indem die meisten Gewächse ausser der durch ge- schlechtliche Zeugung vermittelten Fortpflanzung durch Saamen noch eine andere Vermehrungs- weise besitzen, welche, dem Individuum im wei- 158 teren Sinne selbst angehörig, diesem eine unbe- grenzte Dauer zu gewähren scheint. Es ist dies die durch Erzeugung und natürliche oder "künstliche Ablösung vegetativer Sprossen (Au- gen oder daraus erwachsener Zweige, die nach ihrer Besonderheit als Ableger, Stecklinge, Aus- läufer u. s. w. bezeichnet werden) vermittelte Fortpflanzung, welche nach der gewöhnlichen und fast allgemein verbreiteten Ansicht ins Un- -bestimmte fortgesetzt werden kann. Das Pflan- zenindividuum im weitesten Sinne, im Sinne Gallesio’s, nach welchem alle durch unge- schlechtliche Zeugung bewirkte Vermehrung dem Kreis des Individuums eingerechnet wird, könnte somit, wenn die gewöhnliche Ansicht richtig ist, ins Endlose fortdauern, d. h. es hätte keine andere Grenzen seiner Lebensdauer, als die der Species selbst. scheidung, ob es sich wirklich so verhält, oder ob nicht dem Individuum, auch in diesem wei- Eine bestimmte Ent- | testen Sinne, eine bestimmte, den Lebensgren- | zen der Art untergeordnete Dauer zukommt, ist von entscheidender Wichtigkeit, in theore- tischer Beziehung nicht nur, indem davon die wissenschaftliche Auffassungsweise aller unge- schlechtlichen Vermehrung wesentlich abhängt, sondern auch in ihren Folgerungen für prakti- sche Gartenkunst. Es ist einleuchtend, dass, wenn die im Widerspruch mit der gewöhnlichen Ansicht von der unbegrenzten Vermehrungs- | zur Lösung der Aufgabe bietet, fähigkeit mehrfach ieartipteMbctc Behauptung sich bestiitigen liesse, dass aus Samen erzogene Pflanzenformen (Varietäten, Sorten, Racen), die in ihrer Besonderheit bloss auf dem Wege der Sprossablösung oder vegetativen Theilung ver- mehrt werden können, wie dies bei den mei- sten cultivirten Obstsorten der Fall ist, in Be- ziehung auf kräftiges Gedeihen, Ertragsfähigkeit und andere ihre Vorzüglichkeit bestimmende Eigenschaften nach Erreichung eines gewissen Höhepunktes eine allmälige Abnahme zeigen, hieraus für den Cultivateur die Aufgabe er- wüchse, vielmehr stets rechtzeilig neue Varie- täten aus Samen zu erziehen, anstatt die frü- heren altersschwach gewordenen mit immermehr abnehmendem Erfolge und vergeblicher Hoffnung weiter zu vermehren und zu pflegen. Da eine solche Abnahme der Lebenskräftig- keit lange Zeit bloss auf vegetative Weise ver- mehrter Culturpflanzen in der That mehrfach beobachtet wird, so erscheint die Frage nicht müssig, ob solche Erscheinungen in der Un- gunst äusserer Verhältnisse, schlechter Pflege und fehlerhafter Behandlung, eine genügende Erklärung finden, oder ob sie als in der Natur des Pflanzenindividuums selbst begründet ange- sehen werden müssen; ergiebt sich aus der Untersuchung das Letztere, so entsteht die wei- tere Aufgabe, die Grenzen auszumitteln, bis zu welchen das aus Samen erzogene Gewächs, je nach Verschiedenheit der Art, seine Lebens- dauer bei Vermehrung durch Sprossablegung verlängern kann? Auf dem Wege des eignen Experiments könnte die Beantwortung dieser Fragen nur in einer Zeit herbeigeführt werden, welche das Leben des einzelnen Forschers weit übersteigt; dagegen ist kaum daran zu zweifeln, dass die Geschichte der Culturpflanzen, so weit sie in der Literatur niedergelegt oder auch als unge- druckte Tradition an alten und grossartigen gärtnerischen Instituten aufbewahrt ist, die Mittel wenn sie nur in ihrem ganzen Umfange ae benutzt, das unendlich Zerstreute und Zerstückelte der einzelnen Erfahrungen gesammelt und mit kri- tischer Hand gesichtet wird. Auf diese Betrachtungen gestützt, stellt die mit der Wahl einer botanischen Preisfrage zur Demidoff-Stiftung für 1854 beauftragte aka- demische Commission folgende Aufgabe: ui Benin u N toed we Be ER al RO Ns AOAC RE A OS 159 F a 4 | ; ee S aD se Bla E E ET A „Ist die Lebensdauer aus Samen erzogener | und durch ungeschlechtliche Fortpflanzung . (Sprossbildung oder Ableger irgend welcher | Art) vermehrter Gewächse, d. h. des Pilan- zenindividuums im weitesten Sinne (im Sinne | Gallesio’s), eine unbegrenzte, nur zufällig oder durch äussere Ungunst der Verhältnisse vor dem Aufhören der Species selbst erlö- schende, oder ist dieselbe eine beschränkte, der Dauer der Species innerhalb bestimmter Grenzen untergeordnete ?“ Zur Lösung dieser Frage wird, ausser etwa anzuführenden noch ungedruckten Erfahrungen, eine möglichst vollständige Zusammenstellung und Prüfung der in der Literatur vorhandenen Nachrichten über abnehmendes Gedeihen oder völliges Aussterben urspünglich aus Samen er- zogener, nur durch ungeschlechtliche Vermeh- rung erhaltener und vervielfilligter Culturpflan- zen, insbesondere aber der Nachrichten über die Lebensdauer der in Europa aus Samen er- zogenen Obstsorten, namentlich der Sorten des Apfel-, Birn-, Quitten- und Mispelbaums, des Pflaumen-, Kirsch-, Aprikosen-, Pfirsich- und Mandelbaums, des Feigen- und Maulbeer- baums, der verschiedenen Orangenbäume, des Oelbaums, des Wallnussbaums, des Haselnuss- strauchs, des Weinstocks, des Stachelbeer- und Johannisbeerstrauchs, so wie der Himbeer- und Erdbeerstaude, unter näherer Angabe der Quel- len, verlangt. Die näheren Bedingungen des Gedeihens der abzuhandelnden Gewächse, die climatischen und Bodenverhältnisse, unter wel- chen sie cultivirt wurden, so wie Behandlung und Pflege derselben, as dabei zu berück- sichtigen, inwiefern dieselben a die Entscheidung der sein können und sich Angaben über dieselben vorfinden. Berlin und Breslau, den 15. u. 23. Mai 1853. A. Braun, Fr. Klotzs Nees v. Esenbeck, als Commission für die Aufstellung und Zuerkennung des P; Zu Mitgliedern der Akademie wurden neu ernannt am 4. Mai 4853. Herr Dr. Peter Berard, Professor der Phy- siologie und Präsident der medicinischen Aka- demie in Paris. Cogn. Sydenham. Hr. Taddeo dei Consoni, Canonicus und Professor in Florenz. Cogn. Wohlfahrt. Hr. Dr. Johann Cro cq, Professor und Secre- tair der medicinisch-physikalischen Societät in Brüssel. Cogn. Spigelius. Hr. Dr. Friedrich Dubois (d’Amiens), bestän- diger Secretair der Kaiserlichen Akademie der Medicin in Paris. Cogn. Oribasius,. Hr. Arnold Foerster, Oberlehrer an der höheren Bürger- und Provinzial-Gewerbeschule zu Aachen. Cogn. Spinola. Hr. Dr. Friedrich Theodor Frerichs, Pro- fessor der Mediein und Director der eniisial- schen Klinik in Breslau. Cogn. Sachsius. Hr. Dr. Friedrich Giinsburg, Hospitalarzt in Breslau. Cogn. Willis. Hr. Wilhelm Theodor Giimbel, Rector der technologisch. Schule zuLandau. Cogn.Hornschuch. Hr. Dr. Anton Joseph Robert de Lamballe, Professor der Chirurgie und Kaiserlicher Leib- chirurg in Paris. Cogn. Scarpa. Hr. Dr. Renatus Marjolin, Chirurg am Hos- pital de bon-secours und Secretair der chirurgi- schen Gesellschaft in Paris. Cogn. Ambrosius Pare. Hr. Dr. J. R. Marinus, Sekretair der Königl. ` | Akademie in Brüssel. Cogn. Gruner. Hr. Dr. Franz Adam Petrina, Professor der | Physik in Prag. Cogn. Regius. Hr. Dr. August Emil Reuss, Professor der Mineralogie und Mitglied der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien, in Prag. Cogn. Saussure. Hr. Reinhard Richter, Pfarr-Vicar und Rector der Realschule zu Saalfeldt i im Herzogth. Sachsen- Meiningen. Cogn. Heim. Hr. Dr. Joseph Ernst Ryba, Professor der Augenheilkunde und Augenarzt der böhmischen Stände, in Prag. Cogn. de Walther. Hr. Friedrich Wilhelm Schultz, Dr. phil. und Botaniker zu Bitsch in der Rheinpfalz. Cogn. G. D. J. Koch. : Den 24. Mai (zum Gedächtniss des Tages seiner Erwählung zum Präsidenten der Linnée’schen Gesellschaft): Hr. Thomas Bell, Professor am Kings college und Präsident der Linnee’schen Gesellschaft in London. Cogn. Linnaeus. Zu Adjuncten der Akademie wurden ernannt am 1. Mai: Hr. Professor Dr. Alexander Braun in Berlin, Mitglied der Akademie seit 1830. Cogn. Dodartius. Hr. Stadtphysikus Dr. Mappes zu Frankfurt a. M., Mitglied der Akademie seit 1852. Cogn. Senckenberg. Hr. Hospitalarzt und Director der »Pollichia®, Dr. Carl Heinrich Schultz zu Deidesheim, Mit- | glied der Akademie seit 1842. Cogn. Cassini. | —_——— a ya eet ne oe ee kn try Nachtrag. In Nr. 9, S. 87, der „Bonplandia“ fehlen bei den dort angezeigteh zur Feier des 2. Januars, als des Stiftungstags, ernannten Mitgliedern die akademischen Beinamen, welche wir hier nach- tragen: Boecker etc. (cogn. Forsyth). Erlenmeyer etc. (cogn. Poschius). Newmann ete. (cogn. Latreille). Siemers sen. etc. (cogn. Unzer). Vortisch ete. (cogn. Burnet). Wagener etc. (cogn. Bremser). Mit Hinweisung auf No. 14 der „Bonplandia“ vom 1. Juli machen wir nochmals darauf auf- merksam, dass dieses Blatt schon von seinem Ursprunge an den Beruf übernommen hat, eine kurze Übersicht der Verhandlungen der Kaiser- lichen Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher zu liefern und die kleineren Mit- theilungen aus dem Kreise derselben, welche 160 i: Gi ©, — FE = e ice ‘ eh schnellere Veröffentlichung fordern, oder sonst von allgemeinem Interesse sind, bekannt zu machen, — also die Stelle eines „Bülletins“ der Alkidemie zu vertreten, — dass sie aber vom 1. Juli an diese ihre Bestimmung noch deutlicher in ihren erweiterten Titel: ‚BONPLANDIA, Zeit- schrift für die gesammte Bot tanik. Officielles Organ der Kaiserl. Leopold.-Carolinischen Akademie der Naturforscher‘ gelegt hat. Sie wird demgemäss an Umfang erweitert, ohne einen höheren Preis als bisher (34 Thir. für den Jahrgang) zu erhalten. Aus diesem runde und im Interesse der Akademie der Naturforscher empfehlen wir demnach die An- schaffung und möglichste Verbreitung dieses Blattes allen Mitgliedern und Freunden der Akademie. Breslau, den 1. Juli 1853. Die Akademie der Naturforscher. Dr. Nees von Esenbeck, Prisident der Akademie. s Aageis sn in die Bonplandia werden mit 2 Ngr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. ROF Sobald eine grössere Anzahl ein- gegangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnt ten, wird eine besondere Beilage gegeben. Verkauf der Walpers’schen Sammlungen. Die von dem Dr. Walpers in Berlin hinterlassenen Sammlungen werden hiermit zum Verkauf ausgeboten, und zwar: : 1) Herbarium der Flora von Guadeloupe und Panama. Weit über 1000 Species in einer sehr grossen Anzahl von wohlgetrockneten Exemplaren ent- . Duchassaing ge- um Theil bereits in der Linnaea, Flora, Annal. bot. syst. beschrieben. 2) Herbari Dr. Elkan, enthält laut Verzeichniss über 4500 Arten in vielen wo Igetrock- neten Exemplaren und finden sich unter denselben die Belege fiir die Flora Borussica. 3) Eigenes Herbarium, enthiilt in 53 Mappen über 3000 Arten, fast ungeordnet; reich an Leguminosen und Alpenpflanzen, so wie fast alle von dem Dr. Wal- pers beschriebene Pflanzen. Eine Kiste voll Versteine- rungen gehört dazu. 4) Merbari officineller Gewächse, be- steht aus fast 600 Arten aller deutschen officinellen Ge- in sehr eleganter Ausstattung; zur Benutzung bei De- monstratio hick auchbar. 1 f j | I 5) Ph T ak os x „ besonders die aus dem Pflanzenreiche one Droguen ent- haltend, in ohngefähr 560 Gläsern und einer Anzahl von Pappschachteln. Eine Baitiflang von Amylum- proben ist beigegeben. ) ung mi opi i rate, fast 200 Stück, grösstentheils von dem Dr. Oschatz angefertigt, darunter 14 zoologische, 33 kryp- togamische, 29 monokotyledonische ; te Amylum-, so wie 110 Präparate dicotyledoni u Gewächse. 7) Ein Mikrosk on Schieck we: aea) bis auf einige oberflächl Säuren wohl erhalten, nebst Glasmikrometer,. vortreff- liches Instrument, ursprünglicher Preis 86 Thlr. Eine kleine Luftpumpe zum Fest- schrauben (Pr Thlr.). Kaufanerbietungen nimmt Carl Paez’s Musikalien- handlung (Berlin, Bauakademie N6. 9) an, woselbst auc wegen Besichtigung das Nähere zu erfragen ist. Bieheranzcige Bei E. Kum Leipzig ist soeben erschienen und in allen Buthhatidiungen zu haben orst, Die Siisswasser - Diato- maceen (Bacillarien). Für Freunde der Mikroskopie bearbeitet. Mit 10 lith. Tafeln. 2 Thir. gr. 4. cart. Druck von ET Grimes in iishe vat. == ii BETTER: -mN > C ci \ iu | des Jahrgangs 31 (3.8. oo otiosus.“ Erscheint am 15. jedes Monats. Preis { pane #7 inl aa i a a ic i atc Redacteur: Be Boh ae. BONPLANDIA, . Beitfhriff für die gefammle Botanik. ondon | Piit oken Fer Norgate, | s, Beare ung ren = a eae ris es nde AN if, rue 2 Oe Lille. AN A Wee mpl in AP nari Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. I. Jahrgang. Hannover, 15. Auguft 1853. NO: 47. nhalt: Anschluss des Vereins deutscher Naturforscher und Ärzte in Paris an die K. L.-C. Akademie. -- Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada (Fortsetzung von Seite 140). — Gelehrte Gesellschaften aiti botanischer Freunde zu Berlin). — Vermischtes (Die Heeto- Rinde Abyssiniens ;: Surro — Zeitung (Deutschland; Frankreich ; Neue Bücher (Die Süsswasser-Diatomaceen). r Thee; Chilenchile). — pe Grossbritannien). — Amtlicher Theil (Übernahme des Protectorats von Seiten der K. L.-C. Akademie über den pr deutscher Ärzte in : PO Anhang zu net in voriger Nummer erwiihnten Preisfrage). — Anze Anschluss des Vereins deutscher Natur- forscher und Arzte in Paris an die K L.-C. Akademie. Im Jahre 1844 fanden sich von den vielen deutschen Ärzten, die alljährlich Paris besuchen, eine Anzahl zusammen, welche aus dem Be- dürfniss wissenschaftlicher und geselliger Ge- meinschaft sich als Verein constituirte. Unter mancherlei Schicksalen und Ungunst der Zeit erhielt sich derselbe bis zum heutigen Tage. Wenn es bei dem häufigen Wechsel seiner Mit- glieder, da nur wenige in Paris ansässige Ärzte ihm angehören, nicht möglich ist, eine grosse productive Thätigkeit zu entwickeln, so hat er dafür andere nicht minder werthvolle Faoi: Die Hauptstadt Frankreichs ist so arm an deutschen wissenschaftlichen Werken, als die Franzosen arm sind an Kenntniss unserer Sprache. Ja in ganz Paris ist das Lesezimmer und die Bibliothek des Vereins deutscher Ärzte der ein- zige Ort, wo unsere neue medicinische Literatur und eine Auswahl unserer medicinischen Zeit- schriften vorhanden und dem Gebrauche zugäng- lich sind. Der Verein lässt es sich angelegen sein, theils aus den geringen regelmässigen Bei- trägen; theils aus freiwilligen Steuern seiner Mitglieder diesen noch nicht sehr bedeutenden, doch werthvollen Schatz zu vermehren, theils verdankt er der Freigebigkeit deutscher und französicher Gönner manches schöne Werk. In den wöchentlich statthabenden Sitzungen werden ausser Originalvortrigen die Beobach- tungen aus den verschiedenen Pariser Spitälern mitgetheilt, besprochen, beurtheilt; mit deutscher Wissenschaft und eigenen Erfahrungen bestätigt oder bekämpft. Dadurch hat der Verein ein Auge nach allen Punkten medieinischer Thätig- keit gerichtet. Der Einzelne completirt seine Beobachtungen durch die der Andern und ver- doppelt so seine Kräfte. Auf der andern Seite bleiben die Mitglieder im Verkehr mit der vater- ländischen Mediein und werden sich oft mit Freu- den ihrerGründlichkeit und Lebendigkeit bewusst. Der Neuangekommene aber findet eine An- stalt in dem Verein, wo ihm Rath, Auskunft, Anleitung, Umgang mit Landsleuten und zuweilen eine Stunde heimischer Traulichkeit zu Theil wird; denn der Verein lässt sich’s nicht nehmen, Stif- tungstag, deutsche Gäste, Abschiedsfeste u. dgl. durch nichtwissenschaftliche Zusammenkünfte zu feiern, in welchen nach echt deutscher Sitte erst gespeist, dann getrunken und getoastet und end- lich gesungen wird. m zu erklären, wie der Verein dazu kam, sich gleichsam unter den Schutz der LG, Akademie der Naturforscher zu stellen, müssen wir einige Einzelnheiten seiner Geschichte be- rühren. Als im Februar 1848 die Revolution in Paris ausbrach, stoben die Mitglieder des Vereins auseinander, Miethe des laufenden Monats war zu bezahlen und nur 3 Mitglieder waren übrig, die sich nicht für verpflichtet hielten, die geringen Schulden aus eigenen Mitteln zu decken. Statt dessen = m SND a, ii See) 162 beraumten sie eine Versteigerung des Vereins- eigenthums, der in vier Jahren nicht unbeträcht- lich gewordenen Bibliothek an, und da sich natiir- lich in jener Zeit der Verwirrung keine Bücher- | käufer fanden, so brachten diese Herren, deren Namen zu verschweigen wir gutmüthig genug sind, die Bibliothek des Vereins um einen Spott- preis zur Vermehrung ihrer Privatbibliotheken an sich und bezahlten von dem Erlös die geringen Schulden der Gesellschaft. Als der Verein schon drei Wochen später sich wieder constituirte mit denselben Statuten und theilweise mit denselben Mitgliedern, dachten jene Herren nicht daran, gegen Ersatz das Eigenthum der Gesellschaft wieder herauszugeben. Obgleich der Verein durch diesen Unfall sich gezwungen sah, wieder ganz von vorn anzufangen, um sich ein Eigenthum zu gründen, so erhob er sich doch bald zu seiner alten Blüthe und erfreute sich besonders in die- sem Jahre einer rührigen Thätigkeit. Um so mehr musste es seinen jetzigen Vorständen daran liegen, eine ähnliche Katastrophe wie die eben erzählte unmöglich zu machen. Man schlug verschiedene Einrichtungen vor, die alle unzureichend schie- nen. Da wandten sich die Blicke nach dem Lande, von welchem der Verein ausgegangen, nach der Wissenschaft, der er angehört, die beide sein natürlicher Lebensboden sind. Und die suchenden Blicke fielen auf die K. L.-C. Aka- demie der Naturforscher, dies alt-ehrwürdige, wahrhaft deutsche und wahrhaft wissenschaft- liche Institut. Man beschloss, dem Präsidenten derselben das Protektorat über den Verein anzu- bieten und erklärte unter dieser Voraussetzung das Eigenthum des Vereins für den Fall seines Erlöschens für Eigenthum der Akademie. Der Vorsitzende Dr. Meding schrieb diesen Antrag an Professor Heyfelder in Erlangen, der seine Eigenschaft als Ehrenmitglied des Vereins dazu sche Vereine. im Auslande. — benutzt hatte, denselben auf jegliche Weise zu | fördern, also einerseits dem Verein nahe stand, ehderbrsbits als Adjunkt der Akademie ange- hörte, und bat ihn um seine Vermittlung in dieser Angelegenheit. Nach kurzer Zeit erfolgte durch ihn eine günstige Antwort des Präsidenten Nees von Esenbeck, und in den letzten Tagen des Monats Juni wurde in Paris von den Vor- ständen der Gesellschaf unterzeichnet. Hat auch zunächst der V MOL CF. Phe wt erkennung und Verehrung nicht zu verkennen, 4 nicht zu verkennen, dass derselben durch diesen Schritt eine neue Wiirde, eine neue Macht er- theilt wird, nämlich die des Schutzes über deut- Mögen andere Ge- sellschaften deutscher Arzte oder Naturforscher, welche sich fern von der Heimath bilden, dem gegebenen Beispiele folgen. dieder nicht nur im Interesse der Leopoldino-Carolina, sondern der Vereine und Gesellschaften selbst, welche in Folge solchen Schutzverhältnisses zur Akademie nicht mehr als vereinzelte und ver- lorene Ansiedelungen, sondern als Colonien des wenigstens wissenschaftlich - einheitlichen Deutschlands dastehen würden. Wr: s N Wil & STE Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada. (Fortsetzung von Seite 140.) Wir machten unter einigen Weiden Halt und sahen mit Wohlgefallen unsere Thiere das präch- tige Gras weiden, womit die Flussufer bekleidet waren. Wir selber waren nicht so glücklich Nahrung anzutreffen, Die Bäume umher trugen keine geniessbare Früchte, und obgleich wir mit allem Eifer nach eschuren Wurzeln suchten, so blieben doch unsere botanischen Bemühungen ohne Erfolg. Wir mussten uns also mit der Hoffnung begnügen, die uns die Ankunft in der Hazienda Soviango für den Abend verhiess. Nach Ablauf von zwei Stunden setzten wir die Reise fort. Jetzt hatte sich das Ansehen der Gegend vortheilhaft verändert: die Hügel waren zu Bergen, die Sandflächen zu wohlbewässerten Thälern geworden, und an die Stelle verkrüp- pelter Baumgruppen traten schattige Wälder. Aber unsere Hoffnung, Soviango zu erreichen, wurde getäuscht: die Thiere waren von dem Marsche durch die Wüste zu ermüdet, um er- ' heblich vorwärts zu kommen, und ehe wir uns dessen versahen, brach die Nacht herein und nöthigte uns, auf dem Gipfel eines Berges zu bivouakiren. Der gesammte Rest unserer Vor- _ räthe bestand in zwei Platanen und etwas Kaffee | — fürwahr eine schmale Ration für vier Per- sonen, welche den ganzen Tag auf der Reise die Vertragsurkunde | zugebracht hatten und, was noch schlimmer war, | sieh in der Hoffnung auf neue Vorräthe betrogen erhaltung gehandelt, so ist doch auf der andern | Seite eine der Akademie dadurch bewiesene An- | sahen. Weil ich an dem vorigen Abende das Essen verbrannt hatte, so erlaubte mir mein Ge- _ fährte nicht, dass ich meine Kochkunst zum Besten -i a 6 I> — K r TE Cr gäbe, sondern er besorgte das Résten der Pla- tanen und die Bereitung des Kaffees- selbst. Allein die Ausführung blieb nicht ohne Unfall. Da es dunkel und der Boden felsig und abschüssig war, so liess sich kein Wasser auftreiben. Der Überrest des Schlauches war nicht ausreichend; nichts desto weniger bediente er sich desselben, that den Kaffee ein und um ihn, wie er sagte, recht stark und gut zu machen, liess er ihn dreimal aufkochen. Zweimal wurde der Topf im richtigen Augenblicke vom Feuer gezogen, allein als das Experiment zum letzten Male wie- derholt werden sollte, vergass er, Etwas um die Finger zu legen, um den Henkel anzufassen: — so verbrannte er sich selbst, der Topf schlug um und der Kaffee floss auf die Erde. Dieser ` Unfall wäre sehr ergötzlich gewesen, wenn wir ein anderes Getränk gehabt hätten, allein da wir nichts zur Stillung des Durstes hatten, so war es im höchsten Grade verdriesslich. Nach dem Abendessen, d. h. nachdem wir zwei Pla- tanen verzehrt hatten, befestigten wir unsere darbot: einige Felder dagen bereits in Asche, die Flamme, von einem scharfen Windzuge ge- . tragen, griff rasch um sich. Kaum hatte die Gluth ein Feld erfasst, so prasselte das Zucker- rohr mit einem Geräusch wie Musketenfeuer in die Luft. Die Arbeitsleute hatten sich mit Stöcken bewaffnet und suchten das Feuer zusammenzu- schlagen; allein ihre A Erfolg. Erst als die Flamme einen Bach erreicht hatte, erlosch sie aus Mangel an Nahrung. er verursachte Schaden war beträchtlich; die Damen verriethen jedoch in ihrem Benehmen keine Empfindlichkeit über den Verlust, sondern blieben zuvorkommend wie zu Anfang. Ihre einzige Sorge war, ob Jemand verletzt sein möge. “Als sie bemerkten, dass wir Anstalten zum Aufbruch trafen, baten sie uns, doch ja zu bleiben. Wir konnten auf ihr eindringliches Begehren nicht eingehen; unsere Absicht war, Quito zu besuchen, und da wir noch sehr kom von der Hauptstadt entfernt waren, so musst n kainan Wir. an e wir auf jede Stunde halten. deten uns daher unter Danksagungen für die gastfreundliche em welche die Damen Hängematten an etlichen Bäumen und die Führer nahmen Platz am Feuer. Indess keiner von uns zu schlief erheblich; ein leerer Magen ist der un- geduldigste von allen Mahnern und wenn er einmal an seine Schuld erinnert hat, so lässt er sich nicht eher beschwichtigen, als bis er die ganze ihm gebührende Schuld oder wenig- stens den grössten Theil derselben bekommen hat. Mit dem Morgen brachen wir auf, allein wir blieben noch sieben Stunden unterwegs, bevor wir Soviango erreichten. Diese Besitzung lag an einer Anhöhe in Zuckerpflanzungen, die sie rings umgaben. Unsere Ankunft war augen- scheinlich bemerkt worden, denn wir trafen am Hauptgebäude zwei Damen, deren eine sich als die Eigenthümerin ankündigte und uns einlud, gastlich von dem Hause Besitz zu nehmen. Unseren Thieren wurde Mais und Guineagras in Fülle gereicht und für uns liess ein rasch bereitetes Mahl nicht auf sich warten. Kaum war die Mahlzeit beendet und wir fingen eben an uns behaglich zu fühlen, als sich ein Feuerruf hören liess. Alles- stürzte in den Hof, hinter der Zuckermühle erhob sich ein dieker Rauch — die Pflanzung hatte Feuer gefangen. Die ganze Ansiedelung war in Aufruhr; die Arbeits- leute rannten von der Höhe herunter, und die uns hatten angedeihen lass Nunmehr begannen wir au Hauptkette der Anden zu ersteigen. Die Temperatur wurde niedriger, die Luft reiner, und die Pflanzen- und Thierwelt entfaltete die mannigfaltigsten Formen. Gelbe Calceolarien sprossen zwischen scharlach- farbenen Salvien und blauen Browallien; Kolibri wiegten sich auf den Zweigen der Fuchsien; Schmetterlinge und Kifer schwirrten durch die ft, und zwischen dem Gesteine schliipfien kleine schwere Schlangen mit Behendigkeit. Welche Überfülle von Leben! welche Mannigfaltigkeit der Farben! Wahrlich, der Anblick eines tro- pischen Waldes ist grossartig, aber der Blick auf die Anden in einer Erhebung von etlichen tausend Fuss über dem Meeresspiegel ist ent- zückend — Alles, Alles scheint ein Garten zu sein. Als wir den Gipfel der Bergreihe gewannen, welche Soviango von Sasaranga trennt, bot sich unseren Blicken eine herrliche Aussicht dar. Auf der einen Seite behielten wir jene Anpflan- zung im Auge mit ihren Zuckerfeldern, die im lebhaftesten Grün prangten und einen reizändeh Gegensatz mit den Strassen, Bächen und Woh- nungen bildeten; auf der andern Seite erblickten Stimme des Majordomo liess sich vernehmen, | wir Sasaranga, ein Dorf von etwa funfzig Häu- um Befehle zu ertheilen. Wir folgten den Damen sern mit einer nett aussehenden Kirche. Der hinter die Mühle, wo sich ein Me Anblick | Weg dahin war ein beständiges Ziekzack und A Fa a, es kostete uns zen eine Stunde, bevor wir unten anlan In a sahen wir uns genöthigt, einen Tag liegen zu bleiben, weil unsere peruanischen Maulthiertreiber uns verliessen und wir sobald keine frische Thiere aufzutreiben vermochten. Am 9. August trafen die Maulthiere ein. Wir machten uns sogleich daran, unser Gepäck auf den Rücken derselben zu laden. Hierbei em- pfanden wir den Verlust unserer geschickten Peruaner schmerzlich, denn wir gebrauchten eine volle halbe Stunde zu dem, was sie in zehn Minuten verrichteten. Unsere neuen Führer standen gemächlich daneben und bezeigten nicht die leiseste Regung, uns zu helfen. Endlich rachen wir nach dem Tambo von Colosacapi auf. Derselbe ist freilich. nur 6 Wegstunden entfernt; allein da unser Gepäck fortwährend losging, so erreichten wir unsern Bestimmungs- ort nur spät. Eine zahlreiche Caravane von Maulthieren traf gleichzeitig ein; dieselbe brachte Chinarinde von Loja. Jedes Maulthier trug zwei Ballen von zwei bis drittehaib Fuss Länge und anderthalb Fuss Breite. Am nächsten Morgen fanden wir keine Seele am Platze, mit Ausnahme eines alten Weibes. Dieses benachrichtigte uns, dass die Leute aus- gegangen seien, um Saumthiere für uns zu holen. Als wir zu Mittag nichts kommen sahen, gingen wir selbst aus und erlangten glücklich drei Maul- thiere , ein anderes wurde bald nachher gebracht, und um vier Uhr machten wir uns auf den Weg nach Cariamango, begleitet von zwei Indianern als Führern, die den vorigen an Dummheit nichts nachgaben. Nur mit grosser Mühe konnten wir sie bedeuten, die Reise zu beginnen, da ein dicker Nebel gekommen war und der Wind sich aufzumachen begann. Nichts desto weniger bra- chen wir auf; wir kamen jedoch nur zwei Stun- | den weit und mussten in einem Rancho einkehren, den wir glücklicherweise antrafen. Hinter dem Rancho fanden wir die Gegend | sehr abwechselnd, Wälder, Höhen und herrliche Thäler im Zustande der Cultur. Die Einwoh- nerschaft war dagegen bei weitem geringer, als es bisher auf der ganzen Länge unserer Reise der Fall gewesen. Spät am Nachmittage er- reichten wir Cariamango, welches sieben Weg- stunden von Colosacapi entfernt ist. Wir wurden in das Cabildo quartiert. ‚Cariamango ist in einer Ebene erbauet und zählt gegen hundert Häuser, deren Mehrzahl mit Ziegeln gedeckt ist. Rings- herum ziehen sich Berge, die mit Wäldern von Chinabäumen bedeckt sind; dieselben sind Eigen- thum des Dorfs und jeder Einwohner desselben darf daraus nach Belieben holen. Diese China- rinde ist aber von geringer Güte und wird an Ort und Stelle nur mit sechzehn bis achtzehn Realen für den Aroba bezahlt. Nordwärts vom Orte befindet sich ein merkwürdiger Berg, der sich gleich einer Säule in die Wolken erhebt. Unsere nächste Station. war Gonzanama, ein Dorf von etwa funfzig Häusern. Es liógt am Fusse des Cerro de Columbo. Die Umgegend scheint ganz besonders zur Niederlassung ein- zuladen; sie ist frei von Bäumen, hat vortreff- lichen Boden, ist von zahlreichen Bächen be- wässert und bringt ausser den Pflanzen, die den Anden angehören, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Weizen und andere Gemüse hervor, welche im nördlichen Europa verbreitet sind. Das Klima ist vortrefflich; während unseres Aufenthalts stieg das Thermometer nicht über 67° Fahr. Die nasse Jahreszeit geht von November bis Mitte Mai, doch kommen auch in den übrigen Monaten Regenschauer vor. Die einzige Klage der Einwohner lief gegen die heftigen Wind- stisse, welche von Zeit zu Zeit die Bedachung der Häuser beunruhigen und zuweilen wol gar Gebäude niederreissen. Chinabäume sind in den nahen Bergen in Überfluss vorhanden; auch trafen wir zum ersten Male den Culen, Psoralea glandulosa, Linn., einen Strauch von etwa fünf Fuss Höhe mit kleinen bläulichen Blumen, der an sonnigen Orten, an den Strassen und auf den ganzen Cordilleras von Chile bis Quito wächst. Die Blätter derselben werden statt Thee gebraucht, geben indess kein sehr aromatisches Getränk. (Fortsetzung folgt.) B. Seemann. Gelehrte Gesellschaften. Gesellschaft botanischer Freunde zu Berlin. In der Versammlung am 19. Juli zeigte Herr Dr. Klotsch ein blühendes Exemplar von Pharus guttatus, Lemaire, einem sehr breit- blättrigen Grase aus Guatimala, welches von dem Handelsgärtner Herrn L. Mathieu zu Berlin =. worden ist, und knüpfte daran einige Bemerkungen über die zu dieser Gatlung ge- hörenden Arten, denen er eine neue: Pharus Kunthii (Ph. hratiliensie var. latifolius, Kth.), zu- en u \ EN. Mae at gesellt. — Hr. Professor Braun zeigte frische Exemplare von Levisticum officinale vor, welche Sprossenbildung aus dem Blatte und zwar aus der Übergangsstelle der Scheide in den Blattstiel zeigen. Diese Sprösslinge, deren gewöhnlich zwei vorhanden sind, tragen nach einigen ver- ld Zum Vergleich wurden ähnliche Fälle von Chelidonium majus laciniatum, Cardamine pratensis u. m. a. vorgezeigt. — Herr Bouché legte eine Varietät von Veronica maritima vor, von welcher die meisten verkümmert waren, so dass viele nur noch Fäden bildeten, andere noch auf einer Seite mehr oder weniger ausgebildet waren. Vermischtes. Die Heetoo- Rinde Abyssiniens. ist der Name einer Rinde, in Abyssinien bedient en Der Heetoo u allot denselben Namen führt wie misde, ist jene das ganze Abyssinien verbreitet = soll die Höhe von 12—16 Fuss erreichen. Der Stamin ist unverhältnissmässig dick. Die Blüthe ähnelt, B giftige Eirenashatitn besitzen; kleine beiden erzeugen nach dem IE derselben Schwindel, heftiges Erbrechen und andere beschwerliche Symptome. Überdiess behauptet man, was die Abyssinier fest glau- ben, dass der kleinste Genuss der Rinde, Blätter oder Frucht gänzliche Unfruchtbarkeit und bei schwangeren Frauen Missgeburten verursacht. In grossen Quantitäten genommen bewirken diese Erzeugnisse des Heetoo ge- wissen soa Die Rinde besteht aus einer beinah schwar- zen, sehr rauhen, zusammengezogenen, sich schalenden Oberhaut, darunter befindet sieh eine roth reitung des Meads zerstossen die Abyssinier zuerst eine Quantität von der Rinde und weichen dieselbe für eine gewisse Zeit in Wasser ein; dann fügen sie eine be- stimmte Menge Honig hinzu und der Fermentations- prozess ist nach 4 oder 5 Tagen vollständig. Dieses so bereitete Getränk soll erfrischend und aufregend sein, aa und gebraucht. e des Bau- mes und der Rinde im eigentlichen Abyssinien, und in Mussowah wird er Tatooddoo genannt. habe ich vernommen, dass in Abyssinien noch ein anderer Baum vorkommt, Keesho genannt, welcher bei zur Be- reitung des Meads verwandt wird; aber, wenn ich rich- U T 7 165 tig unterrichtet bin, so werden von demselben nur die e Rinde be = “Ff Hanbury hinzu, hat mir freundlichst seit seiner Rück- kunft die eben: erwähnte Rinde zugeschickt; meine Un- tersuchung darüber und meine Na hloreehungen werden vielleicht uninteressant s „Verschiedene Autoren ra schon einer Rausch erzeugenden Drogue Erwähnung gethan, deren man sich in Abyssinien bedient, um Mead zu bereiten. Die Rinde in Mussowah, Tatooddoo genannt, glaube ich, ist höchst wahrscheinlich das Ts’ado Isenberg’s, welcher, wie mich Dr. Beke unterrichtet, dieselbe in seinem Amharischen Wörterbuche als »die bittere Wurzel einer gewissen Pflanze, welche die Abyssinier zu ihrem Mead oder Bier hinzufügen, um es berauschend zu machen, beschrieben hat.“ Isenberg hat auch auf ihre Nutz- anwendung in sein »Abyssinien und die evangelische Mission, Bonn 1844. Vol. I. pg. 17“ hingewiesen. In Salt’s Reise nach er a (London 1814 qt.) An- hang IV. p. LXIV. wird der Tigré Name Sadoo einer Pflanze gegeben, welche R. Brown Rhamnus inebrians genannt hat. Das Original-Exemplar hier im Britischen Aeae obgleich benannt, ist nie beschrie- ben worden, daneben finde ich folgendes Memorandum in Salt’s eigner Handschrift: „Tetrandria Monogynia Staubfaden kurz, der Korolle angewachsen. Die Korolle ist grünlich, "adie Sa mit 4 gleich grossen, spitzen, tiefen Einsch . Die Blümchen sitzen auf kurzen Stielen, nr itt eich und erscheinen mit mehreren Blättern an denselben Astknoten. Kelch fehlt. Frucht dreikantig, von der Grüsse einer Erbse, roth wenn reif, und in 3 Theile zertheilbar. Stacheln von 13 Zoll Länge he. Di sind an diesem Strauc e Rinde ist dunkel blei- farben. Die Blätter sind saul eiförmig und schwach gesägt. Es ist die Rinde der Wurzel dieser Pflanze deren die Abyssinier sich zur Bereitung des Meads be- dienen. Di eselhe besitzt sehr berauschende Eigenschaf- ten. — Su n dem Tentamen Florae Abyssinicae (vol. I. p. 138) hat M. Richard eine Species beschrieben, weiche er Rhamnus Staddo nenni. Nachdem ich mit der Unterstützung des Hrn. J. H. Bennett, mit dem Rħamnus er wie von Richard beschrie- ben, Hi Abe hatte, kam ich zu der Uebe rzeugung, dass die beiden identisch sind. Richard schreibt über t wie man es i um die Fermentation des Biers zu beschleunigen, und um demselben einen bittern Geschmack hinzuzufügen. In Lefebvre’s Voyage en Abyssinie (tome II. p. II p. 276) sagt der Autor bei der Aufzählung der Getränke der Eingebornen: „Taidjehydromel, Wasser und Honig eine Rinde, Thaddo + toodoo synonym sind, und dass Wurzel oder Frucht des Rhamnus inebrians R. ‚Br. (R. Staddo Rich.) benennt meer Ht far aaa Ra’ Aufsatz in der Bresl. oo schreibt ein Herr bringt mich zu dem unsche, auch ein ge =. Thee — vielfältig er- GE, J 6 en N u — ee aa ee oe) . Naviculae sigmoideae Kützing’s), a — probt und für ganz gesund und wohlschmeckend ge- nden — zur Öffentlichkeit zu bringen und so unserm lieben deutschen Vaterlande vielleicht Millionen von Thalern zu erhalten. Es ist dies der entkérnerte Kolben des weissen Mais, welcher, völlig trocken, in Scheiben oder Stücken geschnitten, mit guter Milch und Zucker gebrüht oder gekocht, einen vanille-ähnlichen Geruch und Geschmack — der Gesundheit, nach dem Dafür- halten berühmter Ärzte, vollkommen zuträglich — liefert und besonders der Armuth ausserordentliche Hülfe leisten wird. Die Körner sind noch vorzüglicher, allein diese wird man zur Cultur dieses Be nützlichen Gewächses hoffentlich nöthiger brauch Chilenchile. DiesesErsatzmittel für nn stammt nicht von Cassia occidentalis, Linn "angegeben wird Ae ie p- 151), sondern von Besen sehen Pers Berthold Seem Neue Biicher. Die Siisswasser-Diatomaceen. Fir Freunde der oe remcneie pes von Dr. C. Rabenhorst. Leipzig, bei E. mer. 1 Dieses Werk ist pe: die Prcanii dieser nied- lichen Gebilde aus der untersten Stufe des ve- getabilen Lebens gewiss eine sehr angenehme Erscheinung, denn es empfiehlt sich vor dem allgemeinen Diatomwerke Kützing’s zunächst durch seinen geringen Preis von 2 Thalern und durch die streng generische Anordnung 166 der Abbildungen; man ersieht daraus, dass der Herausgeber, bevor er an die Bearbeitung des Werkes ging, den Stoff selbst streng gesichtet hatte. Nur auf Tafel X. finden sich wenige Nachträge meist neuer Arten, die ihm offen- bar erst nach der Bearbeitung der einzelnen Gattungen zugekommen waren. Ausser den be- reits von Kützing abgebildeten Gattungen finden sich hier noch folgende abgebildet: 1) Aus der Familie der Melosireae: Calodiscus Rabenh. und Discosira Rabenh.; 2) aus der Familie der Naviculaceae: Pinnalaria Ehrenb. (sämmtliche quergestreifte Arten der Gattung Navicula Kiitzing’s), Falcatella Rabenh. (Navicula lu- nata Kitz. ete.), Syrosigma Klass. (sämmtliche Staurop- tera Ehrenb. (sämmtliche quergestreifte Arten der Gattung Stauroneis Kützing’s), Stauro- gramma Rabenh. (eine Stauroneis mit kleinen nach Innen vorspringenden Knoten, die durch zarte Streifen kreuzweise mit einander verbun- | den sind), Naunema Ehrenb. (eine Frustulia mit „sogenannter Öffnung in der Mitte“ ); 3) aus der Familie der Gomphonemeae: Gomphonella is Rabenh. (ein gestieltes Gomphonema in einer gestaltlosen Gallertmasse). — Der neuen Arten aus bekannten Gattungen finden sich ziemlich viele, theils nur beschrieben, theils auch ab- gebildet. Die Trennung der Gattungen Pinnularia, Stauroptera und Staurogramma können wir nicht billigen; es hätten denn auch aus allen übrigen Gattungen (Synedra, Diatoma, Falcatella, Cocco- neis etc.) die mit Querstreifen versehenen Arten generisch müssen abgeschieden werden. In der Einleitung giebt der Verfasser eine Charakteristik der Diatomaceen und einige Winke über das Vorkommen, Einsammeln und Aufbe- wahren derselben, sowie über deren Untersu- chung, und eine Übersicht der Familien und Gattungen. Bei letzterer leistet er Verzicht auf das Verdienst einer natürlichen, d. h. einer in der Entwicklungsgeschichte der Gattungen und Familien begründeten Anordnung, stellt die Gestalt der Individuen als das leitende Prineip an die Spitze seiner Eintheilung, und gruppirt seine 12 Familien in folgende sieben grössere Gruppen: a. annulares; b. arcuatae; c. ovoideae s. _ellipsoideae ; d. naviculares (mit nachenför- p e. aciculares (linealisch, schlank lanzettlich PR pen nadelförmig, ohne Denkralknnien); f. cuneatae (mit keilförmigem Typus); g. nodosae (in der Mitte stets, meist auch an den Enden stark gedunsen). Was den Text selbst anbelangt, so bedauern wir, dass in ihm alle Citate und alle Syno- nymik weggelassen ist. Statt letzterer ist ein besonderes Synonymenregister gegeben, wel- ches aber nicht von diesem Werke auf andere, sondern blos von andere auf dieses verweist. Zeitung. Deutschland. Mannheim, 21. Juli. Der hiesige botanische Garten ist nun grösstentheils mit Cassiniaceen angepflanzt, deren Samen aus vielen Gärten, u. a. von Paris, Wien, Berlin, Halle, auf das freigebigste mitgotheilt wurden. Eine schöne von Darmstadt, durch Herrn Garteninspector Schnittspahn erhaltene Sammlung Aster, ur- sprünglich aus Bonn stammend, wo sie Nees selbst bestimmt hat, zeichnet sich sehr aus. Aster praecox Willd., diese herrlie e, Wwe- AR + gen ihrer frühen Blüthezeit so gut benannte 4 ne a A A en e a i AD = e Art ist nun in vollster Blüthe, während alle andern Arten sich noch nicht zum Blühen an- schicken und höchstens Aster tennifolius Lin. und Aster cordifolius Lin. ganz kleihe Köpfchen zeigen. Der Secretair des thätigen hiesigen Vereins, Dr. Gerlach, beobachtet und sammelt täglich sehr eifrig und der im nahen Deidesheim wohnende Dr. Schultz Bipont. arbeitet mit sei- nem Freunde Gerlach oft in dem Cassiniaceen- garten. Dr. Friedrich Wilhelm Schultz, der Bruder von C. H. Schultz Bip., Verfasser der Flora der Pfalz und Herausgeber der Flora Galliae ei Germaniae exsiccala, von welcher bis heute 16 Centurien erschienen sind, wird Bitsch im Moseldepartement, wo er 20 Jahre lebte, am 1. September verlassen, um nach Weissenburg im Departement des Unterrheins iiberzusiedeln. Dieser an der Grenze Frank- reichs und Deutschlands an der Eisenbahn ge- legene Ort wird die Arbeiten des eifrigen For- schers durch den erleichterten Verkehr sehr | fördern und ihm ein neues Feld der Beobach- | tung eröffnen. Dürkheim, 23. Juli. lichia* wird rastlos gearbeitet. Der Vorstand der Gesellschaft, der gelehrten Welt als Mit- arbeiter an der Bryologia europaea bekannt, Recior Gümbel in Landau, hält jede Woche einen naturwissenschaftlichen Vortrag. Nachdem er bisher über den Bau des Pflanzenorganismus vom Wurzelstocke zum Blatte und Stengel bis zur nächsten Vorbereitung des Blüthenlebens gesprochen, hat er gestern den Blüthenbau selbst gene Versuche mit der Aussaat von Mistelsamen gemacht. Die von der „Pollichia“ in der zwei- ten Versammlung der „Rhenania“ zu Mainz an- geregte Flora rhenana exsiccata hat unter der Leitung von Koch und Schultz Bip.. solche Fortschritte gemacht, dass noch im Laufe des nächsten Winters die erste Centurie erscheinen kann. Sie wird sich namentlich durch viele kri- tische Hieracien auszeichnen und die rheinische Naturgeschichte sehr fördern helfen. Die un- gefüllten Nerium Oleander L., pflanze der Pfälzer, stehen nun in vollster Blüthe, während die gefüllten eben zu blühen anfangen. Frankreich. Hr. Alph. De Candolle Für den nächsten Band * Paris, 5. August. ist gegenwärtig in Paris. aNI Im Gebiete unsrer „Pol- | eine Lieblings- | | Blätter angegriffen, w | an Maulbeerlaub entstanden ist, dass die Seiden- LEE cc ‚ul des Prodromus arbeiten Meissner an den Poly- gonaceen, Proteaceen und Thymeleen; v.Vriese an den Laurineen, und Duchartre an den Ori- stotochieen. : In Folge Ad. de Jussieu’s Hinscheiden ist Hr. Combes, Vice-Präsident der Académie des sciences, zum jährigen Präsidenten vorgerückt. Als neuer Vice-Präsident wurde Hr. Roux mit 22 Stimmen von-37 Votirenden gewählt. Herr Isidor Geoffroy Saint-Hilaire erhielt 7 Stim- men, Hr. Milne Edwards 4, Hr. Dumeril 2 und Hr. Cordier 1. Als ernstliche Bewerber der Stelle, die Hr. Ad. de Jussieu als Mitglied des Instituts bekleidete, scheinen nur die Herren Moquin-Condon und René Tulasne eine günstige Aussicht zu haben. err Du Rieu de Maisonneure hat Paris verlassen, um die Direction des’ botanischen Gartens in Bordeaux, welche ihm jüngst weil tragen wurde, zu abprnshmnes: Die Herren Dr. Bolle aus Berlin und Dr. Giurao aus Murcien befinden sich in Paris. Italien. . + Florenz, 20. Juli. Mein heutiger Bericht muss sich wieder theilweise auf die Krankheit der Culturpflanzen beziehen, ein Gegenstand, der ungliicklicher Weise. in diesem Lande unerschipf- lich zu werden verspricht. Wie ich Ihnen bereits meldete, hat sich nicht blos die Weinkrankheit, sondern auch eine Kornkrankheit in Italien ge- zeigt, und jetzt kommt noch ein drittes Übel ; hinzu. Am 15. Juni, in der Sitzung der Acca- | demia dei Georgofili hieselbst, zeigte einer der in Betracht gezogen. Gümbel hat auch gelun- | RE vor, welche gänzlich von „Fersa seccume“ oder „marino“ befallen waren. Diese Krankheit ist wol bekannt; sie bildete den Gegenstand langer Berathungen bei den Ver- sammlungen der italienischen Naturforscher, die | vor 1848 gehalten zu werden pflegten. Einige glauben, dass sie durch einen Pilz, | etwa 10 Jahren von Dr. Sandri beschrieben, | hervorgebracht werde. der vor Gewöhnlich erstrecken sich die Verwüstungen der Seuche nur auf ein- zelne geringe Theile der Blätter, das übrige derselben bleibt unbeschädigt und kann. zum Futter für Seidenwürmer benutzt werden; allein in diesem Jahre ist die ganze Oberfläche der wodurch ein solcher Mangel wurmzüchter sich genöthigt gesehen haben, eine unglaubliche Menge der Raupen wegzu- N Oh or ( un werfen; es war entweder gar kein Laub zu bekommen, oder das wenige, was zu erhalten, war sehr theuer. Es bedarf noch der Er- wähnung, dass der Maulbeerbaum von den Phi- lippinen der Krankheit mehr widerstanden hat, als der gewöhnliche, ähnlich, wie es die ameri- kanischen Weinarten im Vergleich zu Vitis vini- fero gethan (vergl. Bonpl. Jahrg. I. pag. 61) *). Verschiedene andere Beobachtungen über die Pflanz ae wurden in der oben erwähn- ten Sitz mitgetheilt. Ein Jeder ist von der Wichtigkeit des Gegenstandes überzeugt, und gediegene und oberflächliche Bemerkungen über denselben werden täglich durch die Presse be- kannt gemacht. Die wissenschaftlichen Zeitschrif- ten des nördlichen Italiens enthalten viele Ab- handlungen darüber, doch da keine derselben ein neues Licht auf die verschiedenen Punkte der Discussion wirft, so halte ich es für unnöthig, näher auf dieselben einzugehen. In einer der letzten Sitzungen der Acca- demia dei Georgofili wurden mehrere Preise für Verbesserungen im Ackerbau vertheilt. Einer derselben war für die Einführung der Sulla (Hedysarum coronarium) als Futterpflanze in Toskana. Das letzte Heft der Verhandlungen der Ac- cademia de’ nuoir Lincei zu Rom enthielt eine Abhandlung des verstorbenen Prof. Donarelli über Melia Azedarach, in der ich jedoch wenig Neues entdecken Kai: 168 Der botanische Garten dieser Stadt ist einem | neuen Gärtner anvertraut. geschickter und sorgfältiger junger Mann zu sein, und man hegt grosse Hoffnungen, dass die Anstalt unter seiner Leitung Fortschritte machen werde. Prof. Parlatore wird seiner Gesundheit | wegen auf einige Wochen Florenz verlassen. Herr Teodor Caruel gedenkt eine Reise nach den Appeninen zu machen und später die See- küste zu t besuchen. enthält r diese Krankheit: Es hat sich nun auch auf den Bion" des Maulbeerbaumes eine ver- welche in Süd-Frankreich der Ernte zerstört hat und sehr ver- derblich zu werden droht. Diese Krankheit wird durch 7 Ed. Ono’ s uama Gartenzeitung für August Derselbe scheint ein | Grossbritannien. London, 10. August. Am 1. März d. J. starb im 38. Lebensjahre zu Tinana in Australien Herr John Carne Bidwill, ein tüchtiger Reisender und grosser Förderer der Botanik, dem die Gärten Europa’s die herrliche Auracaria Bid- willi, die prachtvolle Nymphaea gigentia und andere seltene Pflanzen verdanken. Bidwill war der Sohn eines Kaufmanns zu Exeter in England, und bekleidete, als er starb, die Stelle eines Ver- walters der Kron-Ländereien zu Wide Bai in Australien. Vor etwa drei Jahren, als er eine neue Heerstrasse von Wide Bai nach Moreton Bai anlegte, verlor er sich von seinem Gefolge, und da er ohne Compass war, irrte er 8 Tage in der Wildniss umher, ehe er seinen Weg wieder fand. Die ausserordentlichen Strapazen, welche er bei dieser Gelegenheit erlitt, brachten eine Inflamation der Leber hervor, deren Nach- wirkung seinen frühen Tod herbeiführte. — Hooker’s Journal of Botany will wissen, dass Dr. Petermann in Leipzig Walpers’ „Annales“ fortsetzen oder ein ähnliches Werk unternehmen wird. — Wir bedauern zu vernehmen, sagt Hoo- ‚ ker’s Journal of Botany, dass Schlechten- dal’s „Linnaea“ mit dem Schlusse des 25. Jahr- Be wahrscheinlich aufhören wird zu er- schein — Daaih Flora der Insel Wight, die wir bereits in der „Bonplandia“ Jahrg. I. S. 8 er- wähnten, wird in Bälde bei W.Pamplin hieselbsi erscheinen. Herr Bell Salter wird das Werk durch die Presse besorgen, da Herr W. Ste- vens, Conservateur der Hooker’schen Herba- rien, der nach dem Tode Bromfield’s das Manuscript zu der Flora ausarbeitete, sich nach Australien begeben hat, um — zu suchen. — Dr. Oskar Heyfelder hat am 30. Juli England verlassen und sich über Brüssel und Bonn. nach Erlangen, seinem Wohnorte, be- geben. — In Hull macht man bereits grosse Vorbe- reitungen zum Empfange der British Association, die sich bekanntlich nach dem Vorbilde der deutschen Naturforscher -Versammlungen gebil- det hat. Die erste allgemeine Sitzung derselben wird am 7. September Abends 8 Uhr stattfinden. ein ran. (F. eingulatum, ee warme welches . Mo agne rae untersucht auch ne as Pro zu einer en Unter- suchung rer: "einge hat. ; | } i Alle Zusendungen müssen an Prof. Philipps in Hull gerichtet werden. Volskiewortlicher Redakiäak: Wilhelm» E pa pmp So f CR / \ Pro Cr » —— Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie | 1 | er Naturforscher. Die Akademie hat auf den Antrag des „Ver- eins der deutschen Ärzte in Paris,“ das Protec- torat über diesen Verein in der Art übernommen, dass sie, ausser dem allgemeinen wissenschaft- lichen Verkehr mit dem Verein, auf den Fall seines etwaigen Eingehens, dessen Eigenthum, welches in einer schätzbaren Bibliothek besteht, nach einer unantastbaren Überweisung von Sei- ten des Vereinsstatuts, als das ihrige an sich abliefern lässt, zugleich aber die Verpflichtung übernimmt, diese Bibliothek in vollzähliger Ein- heit zusammen zu bewahren und sobald in Pa- ris die statutenmässige Zahl von Mitgliedern zu einem Verein nach denselben Statuten wieder zusammengetreten sein und sich darüber aus- gewiesen haben wird, .in der früheren Verbin- dung mit diesem wieder auferstandenen „Verein der Ärzte zu Paris“ demselben auch dis einst auf sie übergegangene Eigenthum desselben wie- der zurückerstalten will. Um diese Übereinkunft in ihrem wohlver- standenen Interesse aufzufassen, muss man wis- sen, dass der Verein der deutschen Ärzte in Paris von wissenschaftlichen Ärzten seit 1844 gegründet ist, um den zahlreichen jüngeren Ärzten, welche Paris um seiner reichen, die bamenete Weise den Fremden ores gemachten Bildungsmittel willen, besuchen, einen geistiggeselligen Anhaltspunkt und den Gebrauch einer deutschen‘ naturwissenschaftlichen und medicinischen Bibliothek und Journallitteratur (von welcher alles Politische und sonst der an- erkannten Wissenschaft Fremde statutenmässig ausgeschlossen ist) zu bereiten. Da nun die Be- schaffenheit des Publicums, auf welchem dieser Verein beruht, von der Art ist, dass seine Stärke einem unbestimmbaren Wechsel unterliegt, und auf stand), ein Zeitpunkt eintreten könnte, wo alle oder doch fast alle Theilnehmer fehlten, so dass der Verein dann ganz und gar zu erlöschen schiene und sein ganzes Besitzthum an Büchern unwiederbringlich zerstreut würde, während nach wenigen Monaten schon sich wieder ein junger Verein würdiger Männer gebildet Bo könnte, der den früheren fortsetzen würde, wenn ihn nicht das vorschwebende Beispiel zer, die tantalische Arbeit einer abermaligen Samm- lung von litterarischen Hilfsmitteln mit nicht bes- serer Aussicht zum zweitenmal zu beginnen. Wer die Wichtigkeit des Vereins der deutschen Ärzte in Paris für einen nicht geringen Theil unsrer talentvollsten deutschen Ärzte während seines Bildungsganges, ja für gar Manchen auch auf spätere Zeiten, zu würdigen weiss, wird, wie wir hoffen, aiadein bein einen guten Wunsch in seine Wege legen Sämmtliche hierauf bezügliche Aktenstücke werden in der Fortsetzung der Vorrede mit der _ zweiten Abtheilung des 24. Bandes der Nova Acta, — a einzeln auch in der Bonplandia erscheinen. Breslau, den 20. Juli 1853 Die Akademie der Naturforscher. Nees von Esenbeck. Anhang zu der in voriger Nummer erwähnten Preisfrage. Zur Geschichte der beginnenden Preisver- ' theilungen verweist die Akademie auf das „Vor- | ren die jährliche Summe von 25 Thirn möglicherweise (wie schon einmal zu befürchten | wort zum vierundzwanzigsten Bande der Ver- .“ Breslau 1853. S. C — CXLVI., und auf die „besondere Ausgabe“ desselben S. 85—88 und 135—138, aus welchem wir hier die zur Stiftung der DEMIDOFF-PREISE gehörigen Aktenstücke wiederholen. - I. Stiftungsbrief vom 25. October 1852. Breslau, den 25. October 1852. Herr Präsident! Secretair, Herr A. Gallet de Kulture, hat Ihnen mein Bedauern zu erkennen gegeben, dass ich durch mein Unwohlsein verhindert wurde, Ihnen persönlich für das schmeichelhafte Entgegenkommen meinen Dank abzustatten, mit welchem die Akademie mich zum Mit- gliede ernannt hat. Er hat Ihnen zu gleicher Zeit.meine Absicht zu erkennen gegeben, auf die Zeit von 10 Jah- . beizutragen, auf den Fall, dass die Se “a Akademie zur Ausfihrung kommen Ich erfahre eben eae den Ritter dg unsern akan Collegen, dass die von ihm v RN Fa e ore | mad | gefu oo the | Soh Die Kürze der Zeit gebot die Verlegung der ersten Preisverthei— lung um ein Jahr, wodurch nun saii puss 854, 1855 und 4 fallen. e > aa schlagene Reorganisation auf unbestimmte Zeit verscho- ben ist. Unter diesen Umständen will ich nicht, dass diese meine Absicht erfolglos bleibe, daher, Herr Prä- sident! will ich Folgendes thun. Statt der 250 Thaler, die ich als meinen zehnjährigen Beitrag zum Behuf der Reorganisation anwenden wollte, will ich die Summe stim den Jahren 1853 *), 1854 und 1855 stattfinden soll. Diese Preise sollen für die drei Zweige der Naturwissenschaf- ten verwandt werden.. Der erste, 200 Thaler, im Jahre 1853 für die Botanik; der zweite, 200 Thaler, im Jahre 1854 für die Zoologie, und der dritte, 200 Thaler, im Jahre 1855 für die Geologie und Mineralogie. Diese Preise ‚sollen an dem denkwürdigen Geburtstage Ihrer Majestät der Kaiserin Alexandra von Russland, meiner erhabenen sito gg cle gi erden. Ic die Gesinnun- gen, die mich bei dieser te ung leiten, anerken- nen und durch ihre gleichgesinnte Min soa dieselben unterstützen wird, und in dieser Erwartung bitte ich Sie, Herr Präsident! auf's Neue, die Versicherung der Gesinnungen der alisgezeichndtkien Hochachtung anzu- nehmen. . (gez.) Demidoff. Dem Hrn. Dr. N n Präsidenten der Kaiserl. Leopold.-Carolinischen Akademie ete. zu Breslau. II. Genehmigung dieser, der Feier des Allerhöchsten Geburts- tages aw Stiftung durch Ihre Majestät die n Alexandra von Russland. Fe es : Ihr, unter dem re December a. p. an Ihre Majestät die Kaiserin n gerichtetes Schreiben, wegen der von dem Herrn ete. Demidoff in drei Terminen bestimmten, von Bly ep TEE Į e d nkan k kaans Breslau auf den Tag der Geburtsfeier Ihrer Majestät zu veranstaltenden Preisvertheilung, hatte ich das Glück, meiner Allergnädigsten Monarchin vor die Augen. zu bringen. Ihre Kaiserliche Majestät geruhten, dem Inhalt I Allerhöchstderen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, jedoch mit dankender Anerkennung der freundlichen Gesinnung obiger Akademie den Wunsch derselben, in Betreff der Preisgegenstände, insofern zu genehmigen, als Ihre Majestät deren Wahl dem Preis- spender, Hrn. ete. f, im Kreise der Akademie, Allergnädigst überlassen. Indem ich es mir zur angenehmen Pflicht anrechne, Sie, wein Herr, von dieser Allerhöchsten ‚Resolution z zu ensten EEE und Ergebenheit ge- neigen zu wollen a (gez.) Hoffmann ts-Secretair Sr. Majestät des Kaisers. 3 urg, den 23 Januar Hrn. Dr. Nees von Esenbeck, be sure der De Leopold. Corsten Akademie etc. III. Zur ge an Preisprogramms für Botanik an ihr eehrtes Mitglied, den Preisspender. Sr. Durchlaucht dem Fürsten Demidoff, Mitglied der K Akademie Ew. Dur Manet, dem hochgeehrten Mitgliede Franklin unserer Akademie, iibersende ich hierbei nach meinem Früheren vom 16. April c., Abschrift der Ankündigung des Demidoff-Preises aus der Botanik für das Jahr 1854 nebst dem dazu gehörigen Programm mit der Bitte um Ihr Urtheil und resp. hochgeneigte Zustimmung zum Drucke, worauf dieses Blatt alsbald gedruckt und verbreitet worden oll. er zugleich theoretisch und praktisch für die Pflanzenkunde interessante Stoff, — nämlich die „Be- in Schranken, mit besonderer Beziehung auf die der sogenannten veredelten Obstarten des südlichen wie des nördlichen Europa’s,“ — hatte, als er mir durch die Herren Professor Braun. und Inspector Klotzsch in vorliegender Weise mitgetheilt und ich zugleich aufge- fordert wurde, wegen Verhinderung des Herrn Profes- sors v. Schlechtendal in Halle, statt dessen in die nifak einzutreten, für mich so viel Gewicht, dass ich kein enken trug, dem Wunsche der Commission zu Burn und dadurch zugleich die Publication zu Pe nigen Ind as eu der geneigten Entscheidung Ew. Durch- laucht aaide, erlaube i r noch die Bitte, die Erklärung dabei aussprechen zu wollen: ob Ew. Durchlaucht, als Preisspender, Sich Selbst der Zuerken- nung des Preises unterziehen, oder mich ermächtigen wollen, die ET zur aa cata auch mit dem Geschäfte der desselben zu betrauen. Mit hochschtungwller eb pr aot ich Ew. Hochfürstlichen Durchl. gehorsamer plas ‚Der Präsident der Akademie. (gez.) Dr. Nees von Esenbeck. Breslau, dan 23. Mai 1853. EV. Antwort und Beleuchtung des Programms von dem Fürsten Demidoff. es — den 26. Juni 1853. nt! Herr Präside Ich habe das mir mit Ihrem Schreiben vom 23. Mai übersendete epen e Programm durchdacht und n ahl einer Preisaufgabe bei, die, wie diese, so gut bhp ist, meiner Idee, einen solchen Preis zu stiften, Ehre zu bri i ie Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Botanik, als die durch das lichtvolle Programm Ihrer Akademie ge- fordérte Lösung der aufgestellten Frage im Allgemeinen und die zugleich angeregten besonderen Anwendungen derselben. Das Feld dieser Be. pr. dem ist zugleich — und speciell. t noch nicht lange her, dass man das Gesetz n zu haben glaubte: ae Species, d. h. alle Unterabtheilungen einer Pflanzen-Gattung, seien von Anbeginn erschaffen, um erst mit dem Untergang unsers nterzugehen.“ — Aber die Fortschritte EN Sy Eg u ~ ig a 171 LD der Geologie in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts liessen in den rtiär- und in den Secundir- rg i eo s ind. Etwas später gaben Nachdenken und Erfahrung dem Menschen das wundersam jgen, wirklich neue Species durch künstliche Bastardbefruchtung zu erz gen. Die kacan musste in Folge dieser Ent- deckungen anerkennen, dass sie ein allzu abstractes Prinzip aufgestellt, wi sie gerechnet habe ohne den schaffenden Funken, der die Natur unaufhörlich belebt. Gott allein kann zum lebendem Keim, wie zum Ocean sprechen: „nicht weiter!“ Wer aber unter uns kann das letzte Schöpfungswort vorauswissen? Ich lebe unter einer grossen und zierlichen Pflanzenfamilie, den Orchideen, deren überraschende Herrlichkeit mir jeden Tag einen neuen Beweis liefert, dass man glückliche Überraschungen erwarten darf, wenn man mit verstän- digem Auge das Arbeiten des Pflanzenlebens begleitet. Ein + gare der Botaniker, — nicht der grössere, wie ich wohl weiss, at nicht nur die angeführte Formel in der Übertreibung, die sie enthält, aufgegeben, son- dern ein anderes Gesetz aufgestellt, nach welchem „jede Pflanzen-Art nur eine ipestnnie Zeit existirt und dann , die Triebe, welche aus seinem fie hervorgehen, nicht so lange leben, als er. Olbaum z. B., welcher ein patri- archalisches Alter reiche würde Abel li liefern, deren Existenz sich von Generation zu Generation ver- kürzen würde bis zum Verschwinden und zur Vernich- tung der Species. Um ein solches Gesetz aufzustellen, um solche ne zu bewahrheiten, müsste unsere menschliche Existenz, die nur ein allerkleinstes Theil- chen in der Unendlichkeit der Zeiten ausmacht, wenig- Cre stens so lange — als mehrere (Generationen lang- lebiger Bäume. nn wir nun in Wahrheit zu kurze Zeit leben, um sbi Fragen auf befriedigende Weise zu begründen, so kann doch unser Geist auf speculative Weise z Abgründe der Zeit und des Raums durch- messe iese mysteriösen Probleme, wo nicht ma- kaar auflösen, doch diviniren, at: die Beschäfti- gung mit solchen Gegenständen gehört unstreitig mit zu den Attributen einer Akademie, as geistreiche und gelehrte Aiea ig Ihrer Com- mission verlangt nicht das Unmögliche, d. h. es fordert nicht die förmliche Lösung des vorgelegten ee es begnügt sich mit Thatsachen, welche zu ner ee ee können. Dieses ln ist w werden also, wie ich hoffe, gute und ge- hie Preiectbeniis eatin! weine hervorgerufen zu haben ich mir wenigstens Glück wünschen darf, wenn auch die Wissenschaft das Verdienst dieser Anre- gung Ihrer ausgezeichneten Vorarbeit zuerkennen wird. Es ist von grosser Zaun dass dieses Pro- 6 n den grossen Mittelpunkten der Wissenschaft verbreitet ke wozu eine gute Uber- setzung ins Französische erforderlich ist. Diese Arbeit ist schwierig, denn es handelt sich hier nicht blos um einen Literaten, der des Deutschen völlig mächtig ist: sondern auch um einen in die Wissenschaft ganz ein- geweihten Gelehrten, — mit einem Wort, um einen Übersetzer gleich dem, welcher uns eine so glückliche Übersetzung des grossen Werks von Herrn v. Humboldt: „Cosmos“ geliefert hat. Lassen Sie mich hierüber Ihre Meinung wissen! Ich bin übrigens bereit, Ihnen diese Übersetzung zu CREIR sobald Éy ein Bar jo E Weiteren Nachrichten also enigegenshe babe ich u. s. w. gez.) Demi Sugeiger. Anzeigen in die Bonplandia werden mit gr. pr. Petit-Spaltzeile berechnet. Sobald eine grössere Anzahl ein- t 2 N gegangen ist, als dass dieselben auf der letzten Seite Platz finden könnten, wird eine besondere u. BE Nees von Esenbeck. Bur Erinnerung an fein Herbarium. Auf die ziemlich lebhafte Nachfrage nach e zu erinnern, indem ich zum Verkauf bereit stehenden Familien nach der ersicht* vom 1. Februar 1852 hier wie- derhole und die Be merkung beifüge, dass die hier RAN wiederholten — jenes are Verzeichnisses jetzt, wo ic rein abie Standpunkt sa aloud auch von mir demgemiiss behandelt werden sollen. Wenn ich nämlich damals Ka Band dureschitlich zu 100 Species, die Species zu 9 Sgr. resp. den Band zu 30 »f rechnete, wenn enthält, op ee aus exotischen oder von mir bearbei- teten Arten besteht, — so werde ich von nun an auf jede an mich gerichtete Anfrage eines Kauf- lustigen die von diesem verlangten Bände ge- HR ~ E r Nummern habe ich dem Käufer durch einen allgemeinen Nachlass im Preise, neben der Ver- ein nie nicer ine — N. x Ze Se TB — \ che nicht geringerer Reichhaltigkeit bei Na era m Werthe, näher zu bringen gesucht, um slich das Zi ld wie A ic en. anze ileal inal ich yiti Taxe. Verzeichniss der aus dem Verzeichniss vom 4. F kauften Nummern meines Herbari 1) Ranunculace ©) Para Fumariaceae, Nym- ceae 5) Araliaceae, en Gros- sula ariaceae, Brunoniaceae, Berbe- ea _Piuosporaceae, Vitaceae, Olacaceae, Francoa 7) Myatt, Philadelphaceae, Hame- liaceae, , Loranthaceae . 8) Cucurbitaceae, a saceae, fs cta- ceae i , Be- reer Sg ae A E 10) Aceraceae, re nti gir Vio- aceae, nee vages RED a oe ce a 16) a EES Chailletiaceae, Tre- ceae, Nitrariaceae, Burse- TACORE GORE, PHR IONS i IT): Euphofblacene.. u. nie E y 18) iastan.. Stockhausiaceae Fouquieraceae, Celastraceae, $ Sta- -~ phyleaceae, Malpighiaceae A Rey Ahmed 62m SP epee een 21) Ochnaceae, Simar nen Ruta- BR ygophyllaceae , Xantho oxy- eae, Chr oe haceae, Baueraceae, Cuno- Saxifr: ragacea Crassu- 3u- Sew SO o ee a 28) oer Anacardiaceae, Cu- uliferae, Betulaceae, Scepaceae . 29) ern hn Ceratophyllaceae ... ) Ulmacea ete fe Myric ceae, Ju daceae, asuariaceae, Datiscaceae, Saururaceae ... . . 32) Salices, Platanaceae......... 33) cepieiehonens laeagn HT sr, Her- nandiaceae Mirinda Pro- RE. E . 36) sta AE ore NE IOC 37) oer debe Tetragoniaceae, euviomecsttag 0 SSA IS 38) ildeantaee, Petiveriaceae, Scle- ranthaceae, Nyctaginaceae, Me- wan : eae, Brexiaceae... . Pyrolaceae, Monotropaceae, Erica- eae, Vacciniaceae, Epacudaceae 40) Primulaceae, Myrsina case „ish 4) Convolvulaceae ........... , Styracea ae, ilinizde. Cuscu- Hyd dro- quifoliaceag ‘taceae , Pilewoniaces ae, ss he der ‚Sammlung zehrt, jetzt um die ebruar Ara noch unver- RFA 90.8 n 30 n , 30 ” 1 n 30 ” 1 30 » 3 90.» EB ” 30 » n å 30 n 1 z 30 » 2 ” 60 n 1 n 30 ” 1 30 » 1% 30 » ee E 95 600, 30 » is 30% 1» 30 n i >» 30, 5» 150 » 1 60 » 30 » 30 n 30 » 1 30 » » 30 » 30 » 30 n n 30 » 46 Bde, 1740.9 Transport... m. diais (2000 rn 47) Compositae (Hi erunter sind: Gartenastern 4Bde. “gt ree sche 1 Band, Dupletten nn Valerianaceae, Bruno- niaceae, Plantaginaceae, Globula- riaceae, Salvadoraceae Plumpaginaceae, SEN neous; Cordiaceae, Ehretiaceae, Boragi a Br" Ee eT a e 50) ee TR A uly Vaumcneae’. TEE TS 52) Lenubulurinceng Scrophulariaceae 53) Orobanchaceae, ‘Gesneriaceae , Se- samaceae, Selagina ee 54) nn ae Stil- 58) Gentianaceae. Spigeliaceae . 59) Apocynaceae, Asclepiadaceae, ie | ga sip cing Potaliaceae, Oleaceae, Jasminaceae ae nicest Musa- ceae, Haemo ae ana Drei chaera 64) Dei Vanillace 65) Palmaceae ta 66) Lilia 67) Commelinaceae, ROMANE. Alis- macea hilydraceae, Smilaceae, Didecothcene” Skah sagen ero ee Cyclanthaceae : 69) Glum eg nen ae. RATIMA, ne r Restiaceae.... 5 „ Junceae ey ae Me ae ee ee Sa eae gee EEE Nis caked a a nn en theils unbe- te exotische ES = ” mee Bone a ey ” 148 Piecen. Anhan y wi 74) Preiss, Neuhollandische Pfla ; Plantae insulae, Trin , Plantae capensis insulae Mauritii (Defect) 78) ibe son Bch ze ate 9) Piskie © Americanas, ebenso . ) Plantae Abyss ) Plantae Revie as dubiae . ) Werra exoticae mixtae, indeter- et indicae 79 89 90 9 wine line am 92) Pl ni aliquot Moea pisipoeg 93) Plantae Florula Vilne 94) Plantae Italicae | men | Breslau, den 12 Juli rinit kmit r DET Bde. 1740.8 23 ” n ” 30 » ua 30; 6 n 180 n 2 ” 60 ” tc» 30 5; + ioe 30 » e 30 » 1 » 30 » 5 30 » Ps 30 » 2. 120 » : 30 » 1; 30 » 2 7 60 ” 1 30 4 78 » 2400 » (1200) — 5 BA n (1200) 7 Bde. 100 of 2 30 » 10» fay 60 » 3 y 30 > ee 20 » 1 » 30 » 1% 60 » km 20.» Lap 2n 1 5» 191 Bae. 8457 af Of. Tür i 1853. oe ‚Dr. Nees vi von n Esenbeck, = Druck von August en — — EN. ce in Hannover: „Nunquam otiosus.“ DI — — ® Erschein | \ 1.u.15. jedes Mata: U | } des Mi ang sai} | bars Fr + Klincksieck, 6 | Red Cart dial iimpler Berthold Seeman ) in Ar. 4 SBeillhrift für die gefammfe Botanik. Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. | r Agents: in London ‘| u Jahrgang. Hannover, 1. September 1853. N°: 48. Inhalt: Mikroskopische Vereine. —- Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada (Fortsetzung von Seite 164). — Gelehrte Gesellschaften (Schweizerische naturforschende Gesellschaft in Glarus; Verein zur Beförderung des Garten- | baues in Berlin). — Vermischtes (Die Waldwolle in forstlicher und technischer Beziehung). — Zeitung (Deutsch- land; Frankreich; ende — Briefkasten. — Amtlicher Theil (Akademische Miscellen). Mikroskopische Vereine. belehren suchen; allein die Sache gewinnt eine menie tiefere Bedeutung, sobald diese Männer vor die London hatte bekanntlich schon seit längerer | Öffentlichkeit treten und sich im Angesichte der Zeit eine Mikroskopische Societät und auch in | Welt in einen Verein constituiren. Im letztern Dresden bildete sich am 20. März dieses Jahres | Falle bilden sie eine besondere Klasse, die ein „Mikroskopischer Verein“, die erste derartige _ sich bemüht, auch Einfluss auf die Gesellschaft Verbindung, welche unseres Wissens auf dem im Allgemeinen auszuüben, und als solche müssen Festlande ins Leben gerufen ward. Der Dresdener sie es sich schon gefallen lassen, wenn diejeni- Verein hat den Zweck: „gegenseitige Belehrung | gen, welchen sie ihre Meinungen aufzudrängen | über den Gebrauch des Mikroskopes und die Her- | wünschen, oder die sie mit ihren Entdeckungen | stellung mikroskopischer Präparate; sowie er zu überraschen die Absicht haben, die Vortheile | ferner für Mittheilungen resp. Vorträge über Mi- und Nachtheile, welche möglicherweise aus der | | kroskopie in allen Zweigen der Naturwissen- | Angelegenheit entspringen können, einer Prü- | | schaften bestimmt ist.“ Wer so wie wir das | fung unterwerfen. | Mikroskop für Mittel, nicht. für Zweck, und die | Wer sich die Machtlosigkeit, in der sich | Mikroskopie nicht für Wissenschaft selbst, son- | gegenwärtig so viele gelehrte Gesellschaften be- dern für Dienerin derselben hält, der wird sich | finden, zu erklären bestrebt, dem drängt sich kaum darüber wundern, wenn wir das Entstehen | selbst bei einer oberflächlichen Beobachtung die dieses Vereins als keinen so grossen Fort- | Überzeugung auf, dass eine der Hauptursachen | schritt betrachten, als es manche unserer Zeit- | des Ubels die vielfache Zersplitterung der grös- | genossen zu thun geneigt sind, und wenn wir | seren älteren Gesellschaften in kleinere neuere | eine Nachahmung desselben als etwas uner- ' ist, wodurch die Zahl der Mitglieder der ein- | wünschtes bezeichnen. Man kann uns einwerfen: | zelnen Vereine sehr verringert wird. Selbst „Was kann es schaden, wenn eine Anzahl von den grössten Städten macht sich dieser nnd | Gelehrten allwöchentlich Versammlungen hält, auf eine schmerzliche Weise fühlbar. Einerseits um sich gegenseitig über den Gebrauch des Mi- wird diese Zersplitterung durch die Ausbildung kroskopes und die neuesten Entdeckungen, welche der verschiedenen Zweige der Wissenschaft zu mit Hülfe dieses Instruments gemacht werden, | selbständigen Wissenschaften bedingt, anderer- zu belehren? Die Sache scheint nicht allein | seits aber wird sie leider nur zu häufig durch harmlos zu sein, sondern muss gewiss zur Fér- die persönlichen Schwächen, von welchen wir derung der Wissenschaft dienen.“ | Menschen heimgesucht, herbeigeführt. Jedenfalls Man kann freilich nichts dagegen haben, und | ist es die Pflicht eines jeden weitsehenden Mannes, | ‘es geht auch niemand etwas an, wenn sich Männer | solchen Auflösungen eines grossen gemeinschaft- ! / privatim über diesen oder jenen Gegenstand zu | lichen Wirkens nach Kräften entgegen zu arbeiten. N f° el 2 a TEE s E E E en EA EE y cates Se EE E TE oro pa re U z Cu 174 L°ED ym jmo NIIT Wenn wir daher Vereine entstehen sehen, deren | Zwecke und Interessen dieselben sind, wie die — von unseren allgemeinen naturhistorischen Ge- sellschaften verfolgten, und die dennoch auf eine gegenseitige Trennung dringen, so können wir nicht umhin, uns entschieden gegen eine solche Handlungsweise zu erklären. Es lässt sich auch noch ein anderer trifligerer Grund gegen die Einführung von Mikroskopischen Vereinen angeben. Es ist vor allem wünschens- | werth, dass der Gebrauch des Mikroskops All- | gemeingut unter den Gelehrten werde. hilft es, einen Zustand herbeizuführen, wie er z. B. in Frankreich besteht, wo sich eine Klasse von Männern lediglich mit Mikroskopie beschäf- Was | tigt, und welcher die überwiegende Mehrzahl der Gelehrten Gegenstände, welche sie unter- | ` Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada. sucht haben will, zusendet, um dann die Ansicht dieser Mikrographen — wie diese Herren heissen ne weiteres als die ihrige annimmt? Ein solcher Zustand ist freilich bequem, kann aber nur zur Einseitigkeit führen. Wir wünschen, wie gesagt, dass der Gebrauch | des Mikroskopes Allgemeingut werde, was aber unseres Erachtens nicht der Fall sein wird, wenn diejenigen, welche wie wir diesen Wunsch hegen, _ exclusive Mikroskopische Vereine bilden, anstatt — in den bereits bestehenden naturhistorischen Ge- sellschaften die Mikroskopie anzuregen und zu fördern. In Deutschland ist der von uns bezeich- nete Weg um so empfehlungswerther, da sich auch | hier die Mikroskopie in den Händen Weniger be- — findet, und diesen Wenigen eine Macht verleiht, die wie meist alle so vertheilte Macht gemiss- braucht wird. Denn wer hat nicht mit Betrübniss die schnöde Behandlungsweise bemerkt, die je- dem zu Theil wird, der es wagt, Beobachtungen zu veröffentlichen, die von den Resultaten ab- | weichen, welche irgend ein „anerkannter“ Mi- kroskopist publicirt hat! Muss nicht jeder, der beabsichtigten durch obige Bemerkungen gegen ihn zu Felde zu ziehen. Wir haben es hier lediglich mit der Sache im Allgemeinen zu thun, und der erwähnte Verein hat uns nur einen An- knüpfungspunkt gegeben; wir würden wesentlich dasselbe wie jetzt gesagt haben, wenn sich früher eine Gelegenheit dazu geboten hätte. Wir wollen nur noch hinzufügen, dass, obgleich wir den Zweck des Dresdener Vereins als einen verfehl- ten betrachten, wir das Gute in seiner Constitution wol zu schätzen wissen, und unter seinem Slatut eine Klausel bemerkt haben, die wir gern als Thatsache von allen gelehrten Gesellschaften be- richten möchten, nämlich die: „Inactive Mitglieder giebt es nicht. j P DIET (Fortsetzung von Seite 164.) Am 16. August gelang es- uns, ein paar In- dianer aufzutreiben, die uns nach Loja beglei- teten, und am Nachmittage brachen wir auf. Ungefähr eine Wegstunde von Gonzanama be- suchten wir die Ruinen eines Dorfes, welches von den Inka's gebauet war und in einer Ebene lag. Wir fanden ein geräumiges Gebäude von 250’ Länge und 50’ Breite, das sich von Osten nach Westen zog. Die Mauern hatten 3° Dicke und waren aus Stein; der Eingang maass 6‘ in der Breite. Ausser den Mauern war nichts er- halten, und diese waren schlecht und zerfallen. Wir konnten vor der Nacht kein Haus er- reichen und mussten unter einigen Berberitzen- büschen bivouakiren. Weil das Holz feucht war, so gelang es uns nicht ohne Schwierigkeit, ein Feuer anzuzünden und Abendbrod zu bereiten. Die Nacht war sehr unangenehm; ein feiner _ Regen durchnässte unser Lager und die Decken, die Kühnheit besitzt, Widerspruch zu leisten, | nach einem vor nicht gar langer Zeit gegebenen Gu Beispiele, gewiirlig sein, „der Verachtung aller | ge n“ ausgesetzt zu werden? Und muss | nicht der polemische Ton, welcher meistens in — den Schriften dieser „Gutgesinnten“ herrscht, — manchen schüchternen gediegenen Forscher ab- | halten, das Endergebniss seiner Arbeiten bekannt _ zu machen? Es sollte uns leid thun, wenn der Dresdener und gegen den Morgen waren wir so steif und kalt, dass wir kein Glied zu rühren vermochten. Beim Aufstehen fanden wir unsere Maulthiere verlaufen, die nach dem Gebrauch in Ecuador während der Nacht frei gelassen waren, um zu weiden; wir mussten ein paar Stunden warten, bis unsere Führer mit dem Beistande eines an- dern Indianers, welcher des Weges kam, die- selben wiedergefunden hatten. Wir brachen auf und stiegen in ein tief gelegenes Thal, dessen Vegetation den Charakter der unteren tropischen Mikroskopische Verein — vor dessen Gründern Gegenden trug. Die Gebüsche bestanden aus wir die grösste Achtung hegen — glaubte, wir | Crotonarten, Cacteen, Feigenbäumen und Con- u S ? ae Folge der trockenen Jahreszeit war. Nachmittags traten wir in einen Wald von Chirimoyabäumen (Anona Cherimolia, Mill.), die mit köstlichen Friichten bedeckt waren. Die Ananas, die Man- gosteen und die Chirimoya werden für die vor- trefflichsten Friichte des Erdballs gehalten; ich habe dieselben in den verschiedenen Gegenden gekostet, in denen sie die höchste Vollkommen- heit erlangen sollen, die Ananas in Guayaquil, die Mangosteen im indischen Archipelagus und die Chirimoya auf den Abhängen der Anden; wenn ich das Amt eines Paris üben soll, so trage ich kein Bedenken, den Preis der Chirimoya zu zuerkennen. Der Geschmack derselben über- trifft jede andere Frucht, und Hänke hatte nicht Unrecht, wenn er sie das Meisterstück der Natur nannte. Wir kehrten eine halbe Stunde in einer In- dianerhütte ein, ‘assen einige Eier und Platanen und setzten den Weg fort. Nachdem wir den Fluss Catamayo überschritten, stiegen wir einen Bergrücken hinan. Die Strasse wand sich durch ewige Krümmungen und an manchen Plätzen dicht am Rande von Abgründen hin, ohne breit genug zu sein, um unseren Maulthieren freien Weg zu gewähren. Der Wind blies heftig und wurde von Regen begleitet, was diesen Tag höchst unangenehm machte. Eben als die Sonne unterging, gewannen wir den ersten Blick in das reizende Thal Cujibamba und auf die Stadt Loja. Die Niederfahrt kostete uns fast zwei Stunden: der Regen hatte die Wege aufgeweicht, so dass die Maulthiere nicht gehen konnten, son- dern die Füsse zusammenstemmten und hinab- glitten, eine so unangenehme Beförderungsart, dass wir froh waren, endlich wohlbehalten unten anzulangen. Es wurde acht Uhr, ehe wir in die Stadt gelangten, weil wir einen der Flüsse überschreiten mussten, zwischen denen Loja liegt. volvulaceensträuchern; im Allgemeinen war das | Grün der Vegetation etwas schwach, was eine | Riofrio, bewies sich ungemein zuvorkommend m — T Ai. Der Gouverneur von Loja, Don Mariano oy gegen uns; er sendete uns mancherlei kleine Gegenstände, die zu unserer Bequemlichkeit dien- ten, lieh uns Maulthiere und Pferde zu Ausflügen und machte uns mit Allem bekannt, was er für sehenswerth oder merkwürdig hielt. Er wünschte sehr, dass wir in die Minen von Piscobamba gingen, um einen Begriff von dem Reichthume der Gegend zu erhalten. Allein die Umgegend von Loja war gar zu erspriesslich für natur- wissenschaftliche Einsammlungen; deshalb hielten wir nicht für zweckmässig, dass wir Beide fort- gingen. Es wurde also verabredet, dass Pim nach Piscobamba gehen und ich in Lois bleiben sollte. Das Klima von Loja und dem ganzen Theile . Cujibamba ist sehr feucht. Die Regenzeit beginnt im Januar und endet um Ausgang April, zu- weilen auch erst Mitte Mai. Im Juni, Juli und August gibt es hier heftige Regengiisse, die von starken Stürmen begleitet werden; von Sep- tember bis Januar herrscht gemeiniglich schönes Wetter, doch kann diese Zeit eben nicht trocken genannt werden, da ab und an Regenschauer eintreten. Die mittlere jährliche Temperatur von Loja liess sich nicht ermitteln; während unsrer Anwesenheit stand das Thermometer in der Regel um 6 Uhr früh auf 50° Fahr., um 2 Uhr Nach- mittags 65°, und um 10 Uhr Abends 58°. Wenn die Sonne südlich vom Äquator steht, soll es sehr warme Tage geben. Trotz des feuchten Klima’s zeigen die Einwohner eine: auffallende Gesund- heit, und Fälle von hohem Alter gehören nicht zu den Seltenheiten; manche Leute haben es m zu hundert Jahren gebracht. Die Vegetation um Loja ist sehr üppig. Es gibt eine grosse Menge prächtiger, grosser Blu- | men; Farnbäume sind in Überfluss vorhanden, Wir begaben uns zu dem Hause des Dr. Richard | Ekins, eines Engländers, der sich in dieser Ge- gend niedergelassen und verheirathet hat und an den wir ein Empfehlungsschreiben vom britischen Viceconsul in Payta empfangen. Leider war der Doctor und seine Frau abwesend; indess nahm uns der Schwager desselben für die Nacht auf. Da in Loja kein Gasthof war, so mietheten wir zum Leidwesen unsers Gastgebers einige be- queme Räumlichkeiten in dem Hospitale, wofür wir ein wahrhaftes Spottgeld zahlten. ND | Rinde in einige Entfernung gehen. Sie braucht zu | und Saenbrien; Fuchsien, Convolvulaceen, Si- | phocampylosarten nebst manchen schönen Erica- ceen finden sich in Masse. Die Chinarinde von Loja ist berühmt; doch sind in der Nähe der Stadt selbst gegenwärtig nur wenige Bäume vor- handen; die Leute müssen zur Gewinnung der keiner bestimmten Jahreszeit gesammelt zu wer- den; ein Beil und ein Messer sind die einzigen Erfordernisse, deren es dazu bedarf. Ein Mann ist im Stande, an einer günstigen Stelle täglich etwa ein Aroba einzusammeln; ein Aroba von der besten Sorte, Quina fina de Loja (Cinchona Kp —— Sere ake a 176 rn LGD a, (a Condaminea, H. et B.), wird mit ungefähr 12 Shil- lings bezahlt, die übrigen Sorten stehen geringer im Preise. Die Achira (Canna discolor, Lindl.) wird sehr häufig wegen ihrer knolligen Wurzeln gebauet, welche gegessen werden und wie Ca- moten aussehen. Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Bananen (Musa sapientum, Linn.), Bataten und Weizen gedeihen vortrefflic (Fortsetzung folgt.) Berthold Seemann. nd FS OS Gelehrte Gesellschaften. Schweizerische naturforschende Gesellschaft in Glarus. Den Verhandlungen dieser Gesellschaft bei ihrer (36.) Versammlung am 4., 5. und 6. Au- gust 1551 entnehmen wir figunde interessante Notizen: 1) Die Farbstoffe der meisten blauen und ro- then Blumen, Früchte u. s. w. n mit schweflichter Säure farblose Verbindungen ein. 2) Die Pigmente der gelben Blumen verhalten sich gleichgültig gegen die schweflichte Säure, d. h. werden durch letztere nicht merklich verändert. 3) Das Indigoblau, das Cactusroth und das Seidengelb werden von schweflichter Säure gebleicht dadurch, dass letztere den mit ihr vermengten freien Sauerstoff zur Oxy- dation, d. h. Zerstörung der genannten drei Farbstoffe, bestimmt. Die sub No. 1 erwähnten entfärbten Blumen und Früchte (Campanulen, Salvien, Rosen, Nel- ken, Mohne, Dahlien, Violen, Hinder en; Erd- w.) lassen durch 10 verschiedene Mittel (1. Ozon, 2. beleuchteten Sauerstoff, 3. mit Äther oder Terpentinöl beladenes, beleuchtetes Sauerstoflgas, 4. bei der bhiopindeie Verbrenaung des Athers entstandenes oxidirendes Prineip (?), 5. oxygenirte ätherische Öle oder oxygenirten Äther, 6. oxydirtes Wasser, 7. schweflichte Säure und Sauerstoff, 8. Chlor, Brom und Jod, 9. Schwe- felwasserstoff, 10. Wärme) sich wieder auf ihre ursprünglichen Farben zurückführen, und zwar nach dem vom Vortragenden (Professor C. F. Schönbein) ausgesprochenen Grundsatze, dass die schweflichte Säure mit genannten Farben eine farblose chemische V g eingehe, ns) der Regel die ihr eigenthümliche Farbe in ein wo ebenfalls ein Pilz sich als die Ursache der die durch die genannten 10 Mittel wieder auf- gehoben werde. Wenn diese Behauptung richtig ist, so hätten die Botaniker, denen es darauf ankäme, eine roth oder blau gefärbte Blume, die beim Trocknen in 0 braungelb verwandelt, nur nöthig, dieselbe vor dem Trocknen in schweflichter Säure zu blei- chen, und könnten sie dann mit leichter Mühe behufs der Zeichnung und deren Colorits später durch eines der angeführten 10 Mittel wieder auf ihre frühere Farbe zurückführen. Immerhin verdienen derartige Untersuchungen jedenfalls, dass man sie wiederhole, um möglicher Weise auch einen Nutzen für die Systeme daraus zu ziehen. Verein zur Beförderung des Gartenbaues in erlin. In der Versammlung am 31. Juli sprach Herr Prof. Braun über eine Haidekrankheit und über- reichte eine Zeichnung des diese bedingenden Pilzes (Stemphilium ericoctonum). Auf gleiche Weise legte er erkrankte Malvenstengel vor, Krankheit herausgestellt hatte. Vermischtes. Die Waldwolle in forstlicher und tech- nischer Beziehung. Mit dem Namen Waldwolle (Lana Pinus silvestris — Laine végétale) wird die aus den Nadeln von Kiefern oder Führen (Pinus silvestris, Linn.) gewonnene Faser bezeichnet. Die Nadeln müs- sen grün vom Zweige genommen und können dann auf jede Weise getrieben und lange magazinirt werden. Die bereits abgefallenen Nadeln sind untauglich und in einen Zustand gerathen, welchen der Landmann beim Flachse verrottet nennt. Um diese Nadeln zur Zerfase- rung vorzubereiten, werden die Bestandtheile derselben zuerst chemisch erweicht, wobei gleichzeitig die Faser en wird. Nach der Verschiedenheit der dieser Fremdling in die Welt getreten war und so wenig beachtungswerth dieses Material bei oberfläch- o verhältnisse eingreift und sich zuverlässig als eine ein- flussreiche Erscheinung geltend machen wird. ieem Neuen, so fehlte es auch dieser Salsa cht an mancherlei Anfeindungen. Eine der wesent- Tick, welche sich geltend zu machen bemüht war, war die Behauptung, dass diese neue Industrie niemals nn orm ge | A 4 fel, dass die forstlichen Interessen durch diese neue einen Aufschwung gewinnen könne, wegen Gefährdung der forstlichen Interessen, welche niemals die Entfernung der Nadeln aus dem Walde gestatten, die er zu seiner Düngung so nöthig bedarf. Allein diese irrige Ansicht war bei näherer Betrachtung leicht gelöst. In jedem Walde wird jährlich eine bestimmte Quantität Bau- und Brennholz geschlagen, deren belaubte Gipfel in kurzer Zeit au werden müssen, um den Schlag zur neuen Cultur vorzubereiten, Diese Nadeln würden also mater allen Umständen aus dem Walde en ist das Unternehmen er stehen in misslungenen weit- schichtigen Culturen und an den Ep nicht selten junge Greise von Bäumen, nur ere Fuss hoch in einem Älter von 10—15 Jahren, a nicht aufschiessen können, weil sie von unten bis — zu dicht belaubt sind. In solchen Fallen nn er Forstmann den Nadelsammler mit n Armen es gestattet gern das Abstreifen der Sedan» von der unteren Hälfte, um die s er um so sorg- Sehr wichtig ist dabei der Nach- r Nadeln, welche aR im dritten Jahre abz ais beginnen. Von Garten stehenden F Fahrenstinnchen von 3 kak Stnndurehneue wurden n den untersten Aesten vom 2. Jahre an 40 Pfd. Nadeln ein, Im vorigen Mai gab der ERSTER Nach- wuchs an Nadeln blos von den 4 untersten schwachen Aesten abermals 3% Pfd. grüner Nadeln und in Aussicht stellen. Dadurch ist einer ee “die Gelegenheit ge- geben, sich in wenigen Jahren durch den Ankauf und Bepflanzung eines ausgemittelten Flächenmasses mit Kie- fern und Eintheilung derselben in einen dreijährigen Turnus mit ihrem Bedarf an Material ganz unabhängig zu ma achen, wodurch Anstalten dieser Art ungemein viel men. Eine nicht geringe Ausbeute die nothwendigen Durchfor- Dass das Sammeln der Nadeln eine neue Gelegenheit zum Forstfrevel sei, ist wol nicht in Abrede zu stellen; es wird jedoch mit dem er Erfolge dadurch entgegengewirkt, dass nicht 1 P deln ohne Certificat von jener Auto- rität angenommen wird, welche das Sammeln zu erlau- ben ermächtigt ist, in welchem Zeugniss zugleich die zu sammeln bestimmte Quantität angegeben sein muss. Nach abgelieferter Summe wird das Certificat abgenommen und der Sammler zur Erwirkung eines neuen angewie- Bei gethanen Fehlgriffen wird er entwe Ordnung hingewiesen oder ein neuer Schein ihm ver- weigert. Und bringt sie der Landmann aus seinem eige- en Walde, so muss dies durch das Zeugniss des Orts- richters dargethan werden. Da jedem derartigen Unter- nehmen an der Verhütung jedes Nachtheils im Walde Geschäfts viel on Industrie eher befördert als gefährdet werden. Eine mmlung von 30 Pfd. Nadeln ist für Anfänger ein Tage- werk, es gibt jedoch auch Meister, welche unter den günstigsten Umständen nahe an 200 Pfd. an einem Tage gesammelt haben. Um nun diesen Fremdling auf eine gleich brauchbare und prüfungsfähige Weise in die lau- nige Welt einzuführen, wurde die Fabrikation von ge- steppten Bettdecken, in welche diese Faser statt Baum- wolle eingelegt wind; Matratzen u. s. w. ergriffen und diese mehreren öffentlichen Anstalten zur Prüfung über- ge Wiener k. k. allgemeine Krankenhaus be- nutzt seit 8 Jahren 500 solcher Decken. Diese gross- artige Prüfung fiel nach der Erklärung der etc. Direction und der Herren Primärärzte ganz zum Vortheile für die- selben aus, was insbesondere durch eine neue Bestel- lung in späterer Zeit bestätigt ward. Das hohe preuss. königl. Kriegsministerium, als Versuch fürs Casernement, die königl. Charite in Berlin und das königl. Hebammen- Institut in Breslau gr u. en gleichfalls seit mehreren Jahren königl. Charite sind m fortgesetzten eh re 50 Matratzen und 50 stars vor Kurzem nachbestellt worden. Die Zeug- nisse über den Befund sprechen, nach vieljähriger Prü- fungszeit, einstimmig die Zweckmässigkeit dieser Gegen- i e wo mit Sprungfedern bewährt, wobei d gegen den zerstörenden Mottenfrass gewährt wird. Bei der Betrachtung, dass das Rosshaar seinen hohen Preis immer behalten müsse, da dasselbe an ausgedehnterer technischer Verwendung — das bessere längere Haar wird zu Geflechten doch sorgfältig erregen das nächst bessere sucht sich der Bür inder etc., so dass für die Polsterung nur mehr ee nd Kuh- schwänze für den theuren Preis übrig bleiben, welche leider nur zu oft noch mit den übelriechenden, Motten erzeugenden Schweinshaaren gemengt werden; — da deshalb ferner zu allerlei Surrogaten die Zuflucht genommen wird, sogar zu dem geringsten Hanfwerg als erste kage auf die Sprungfedern, wo- durch die Motten gleich anfangs eingeimpft werden: so wird sich dieser Stoff zuverlässig seine Geltung ver- schaffen, et er nicht nur das — deren sondern insbesondere einen sicheren S en das leidige Un geziefer ER welches oft in kurzer Zeit die Kann lichsten Verwüstungen bei Möbeln anrichtet. Eine mehr- jährige Erfahrung hat bewiesen, dass die Waldwolle das Gemisch mit Rosshaaren sehr gut verträgt. Matratzen, in welche oben und unten eine Schicht Waldwolle, in der Mitte Rosshaare eingelegt wurden, sind nach vier- jährigem ununterbrochenem Gebrauche noch in einer solchen Verfassung, dass an ein Umarbeiten noch gar nicht gedacht werden darf. Dic Springbarkeit oder Elasticität dieser Faser ist gleichfalls dargethan; die feine Waldwolle gibt einen dem nz ähn- lichen, gleich festen Faden; das Gespinnst der ge ren Wolle wurde zu Teppichen verwendet. Die Vervoll- kommnung dieses Verwendungszweiges musste jedoch wegen zu überhäufter Geschäfte einstweilen in den Hintergrund gestellt werden. Die Beurtheilung über die ns Me oa —lL - í Salubrität oder heilkräftige Wirkung der Waldwolle ge- hört wol vor das Forum der Mediein, allein bei der nat wie wohlthätig die Ausdünstung im Walde Waldwolle identisch ist und die medicinischen Literatur durch Harz-Inhalationen künst- lich ersetzt werden will, so ist es nicht zweifelhaft, dass die bereits gemachten günstigen Re sich allgemein bestätigen und die Waldwolle aus Sanitäts- en sich auch die verdiente Anerkennung ver- schaffen . Die Ansicht, dass die balsamische Aus- dünstung are Waldwolle auch ein Gegengift gegen Contagien sei, hat wol glücklicherweise durch die Er- fahrung nicht bestätigt werden können, wird aber von der Theorie niemals widersprochen. Theils durch diese u, wohlthätige Wirkung, theils auch durch ihre geringe Wärmeleitungsfähigkeit ist dieser Faser in all nur Baumwoll- und Schafwollstoffe zu Schlafbeklei- dungen gebraucht APTA welche nicht reizen, sondern der Contagien bi nur hitzen und h den eigentlichen Aufenthaltsheerd phäen der Chemie als ein ganz eigenthümliches, von dem Terpentinöl ganz verschiede- nes Öl anerkannt worden. Es hat sich in arzneilicher Beziehung beim innerlichen und äusserlichen .—. in sehr vielen Fällen, besonders in rheumatischen gichtischen Zuständen, ödematösen Abe ellungen, statt unden etc. ungemein heilsam bewiesen, und wird in Officinen eine willkommene Aufnah me finden. Seine Wirkunge Zeit dadurch vollkommen aufgelöst. Eine sehr wohl- thätige Anwendung gibt ein anderes Nebenproduct, nämlich die Brühe (Decoct) von den Nadeln, welche bei der ersten Einweichung derselben von diesen gewonnen wird. Diese Flüssigkeit wird bei wenig erhöhter Tem- Sie ändert dadurch ganz ihren früheren iade Geruch. In dieser Brühe wird die Medicin eine der n, Fr. Brustkrankheiten, atonischer Gicht, selbst Pod zur Wassersucht, als Umschläge in ver- un wa bösartigen Wu etc. als auffallend heilsam bewiesen. Besonders wichtig sind die Einwirkungen auf Unterleibsorgane. ochondristen werden munter und ausgelassen, rten Appetit und scheinungen bei allen Badenden. Es ist hier die Ge- u gegeben, Bäder zweierlei Natur und Wirkung zu bereiten. Die frische Brühe wirkt balsamisch, bei der sauren macht die Adbbscdstion ihre auffallend gute d e Wirkung ver- sleichfalls eine e kleine Henge Ameisensäure enthält, zu einer ungeme potenzirt werden. Näheres über die PR samkeit derselben ist aus den über die Bäder in Zuck- mantl und Humboldtsau jüngst erschienenen Berichten zu Es unterliegt nicht dem leisesten Zweifel, verloren n i rühe, zur Extractconsistenz ie areapE hat sich als ein ande Diaphoreticum bewährt und katarrhalische und gichtische Beschwerden a Wird dieses in Wasser wieder aufgelöst, so hat es ganz die Beschaffenheit und Wirkung der Brühe und kann mit dem destillirten aromatischen Wasser auch jenen Leidenden als portatives Bad geniessbar gemacht werden. welche die Anstalt nicht persönlich besuchen können. Um nun den übrigen Körper von den Nadeln, nebst der Faser, welcher von dieser mechanisch weggewaschen wird, auch zu benutzen, wird derselbe aufgesammelt den, wie Torf in Ziegel ge- kräftiges Brennmaterial gewonnen, sondern die M Leuchtgas, welche dure demselben entbunden wird, prognosticirt nicht nur die theilweise Erwärmung, sondern auch Beleuchtung einer solchen Fabrik. Die Beachtungswürdigkeit dieses Brenn- materials stellt sich durch das Ergebniss dar, dass bei der Erzeugung von 1000 Centnern Waldwolle ein Äqui- valent von 30 Klaftern Holz gewonnen wird. Obschon die Ausbeute so verschiedenartiger, nützlicher Erzeug- nisse aus einem so unbeachteten und unerkannten Ma- terial, wie die der Föhrennadeln, eine sehr reichliche und =e zu nennen sige so A von der Theatip net mehre he Aufgabe zur Erzeugung anderer schätzbarer Pro- ducte aus den Nadeln gestellt, welche bei deren Lösung dieses Unternehmen noch b Anstrengungen geleitet ist, auch noch so eingeengt und r nur noch immer das Noviziat desselben genannt werden muss, so stellt er sich schon jetzt als einer jener seltenen Industriezweige dar, wobei kein einziger der versch! rt Abfälle unbeachtet und unverwerthet verworfen Finden auf diese Weise technische, diätetische = commerzielle Interessen ihre erspriess- liche Bereicherung durch diese Untern ehmung, so ge- währen die staatswirthschaftlichen Anforderungen dabei nicht weniger ihre vollkommenste Befriedigung. Zuerst wird ein Stoff, von welchem Millionen Centner unbeachtet und unerkannt jährlich verfaulen, zum Vor- theil der Nationalökonomie so gewinnreich verwerthet. ai E a torr wry ————_———_—_—_—_— 179 a) —- TE Weiter finden bei dem Nadelsammeln eine grosse Menge arbeitsloser Hände Beschäftigung, welehes um so segens- reicher einwirken muss, als dabei Hände jedes Alters und jeder Geschicklichkeit, welche sonst Nichts verdie- d kommen ersetzt, (Polytechnische Wochenzeitung.) ee EE t Zeitung. Deutschland. Berlin, 16. August. Der Verein der Garten- freunde feierte am 14. August im englischen Hause sein 10jähriges Stiftungsfest Im botanischen Garten öffnete sich am 3. Aug. die erste Blüthe der Victoria regia. Der Durch- messer der Blätter betrug 5‘ 3’. Dem Publikum ist wie im vorigen Jahre der Eintritt in den Garten an den Tagen, wo sie blüht, gestattet. Im Garten des Herrn Borsig öffnete sie sich einige Tage später, und ist daselbst der Eintritt für eine Entrée von 5 Sgr. (zu einem wohlthä- tigen Zwecke) erlaubt. Frankreich. Bordeaux, 6. August. Die Traubenkrankheit, von welcher sich in diesem Frühjahre hin und wieder Spuren zeigten, hat während der letzten 14 Tage in erschreckender Weise überhand ge- nommen und sich allenthalben, in Medoc, sowie in Cotes, Palus, Bourg, Graves, St. Emilian etc., verbreitet. Die Grösse des Ubels ist ausser- ordentlich, und wird wol in einzelnen Gegenden der ganze Ertrag zerstört werden, während im Allgemeinen nicht auf den vierten Theil einer gewöhnlichen Ernte gehofft werden kann. Diese traurigen Verhältnisse haben eine sehr bedeu- tende Steigerung der Weinpreise zur Folge ge- habt, sowie auch Spiritus weit theurer bezahlt wird. (Köln. Zig.) Grossbritannien. London, 20. August. Dr. Harvey hat seine Reise nach Australien bereits angetreten. Henfrey’s Übersetzung von Alex. Braun’s „Verjüngung der Pflanzen“ wird noch in diesem Jahre ausgegeben werden. Hoffmeister'sWerk über die höheren Kryptogamen soll ebenfalls, und zwar unter Mitwirkung des Verfassers, ins Englische übertragen werden. Von Lindley’s pe Kingdom“ ist die dritte Auflage, und n Thomas Moore’s „Ilustrations of Orchida- ceous Plants“ das erste Heft erschienen. Einem Briefe Alexander von Humboldt’s an Berth. Seemann entnehmen wir Folgendes: Freude, aus de unde eines so viel begabten und viel gereisten Natur- forschers freundliche Worte der Zufriedenheit T meine Schilderungen der Tropen- Vegetation zu vernehmen. Empfangen Sie meinen wärmsten Dank für Ihren Ba würdigen Brief, für Ihr ehrenvolles Anerbieten, meinen » Es ist mir eine grosse, grosse drei Fahrten nach dem Nördlichen Polarmeere“ zu schenken. nser gemeinschaftlicher Freund Ritter, der mir so viel Erfreuliches über Ihre Persönlichkeit gesagt, hatte zuerst meine Aufmerksamkeit auf Ihre »Botan Voyage of erald“ geleitet und ich hatte volle Befriedigung in dem gefunden, was mich schon wegen der Geographie der Pflanzen und der Localitäten von Örtern interessirte, die wegen der oceanischen Kanalverbindung mich schon über ein halbes Jahrhun- dert beschäftigen. Ich hörte zuerst, als ich im Mai 1801 in Cartagena de Indias war, im Hause eines sehr gebil- eten Kaufmannes Ignazio Pombo, von dem glücklichen Unternehmen des Piloten Gogueneche, den Cacao von Guayaquil über Cupica, den Naipipi und Atrato nach Europa zu bringen, und seit der Zeit habe ich Cupica und den Golf von San Miguel mir als die geeignetsten Punkte zu einem Kanal ohne Schleusen vergebens vorgestellt. So sehr ich mich des Ernstes freue, mit dem Sir Charles Fox den einen Punkt (Golf von San Mi tiengesellschaft vorschlägt, dem Publikum keine a und ausführlichern als die Schriften der nlop enthalten. Der jetzige Zustand wissenschaftlicher Kultur und die rvollkummnung aller Mittel der Erforschung erheischen eine bessere Befriedigung. — Da Sie, verehrter Mann, wie ich hoffe, noch das schöne Kew bewohnen, = ba © chte, um das noch nicht begrabene Riesenfernrohr und den ein- fachen und auch darum so grossen William Herschel in Slough zu sehen, so bitte ich Sie, zwei meiner theuer- sten, besten Freunde, Sir William Hooker und den Südpoler und tibetanischen Sohn, innigst zu grüssen. Diese Beiden, Sie, der Sie schon einen so grossen Theil der Erde durchwandert sind, ich, welcher diese unleser- liche Handschrift und schiefen Linien einer Lähmung des Armes verdanke, die ein dreimonatlicher Schlaf auf einer feuchten Lage Laubes bei Nacht und hier und d phorescirender pea in den Orinocco-Wäldern veran- haben ein meist frohes, freies, bei Kenntnissen ausgestatteten und ungeheucheltsten Antheil nimmt. Mit den freund- — ern ut wa a a Fe ie. DI schaftlichsten on ie deren Motive ich einem th nanne nicht zu entwickeln brauche, zeichne ich ww; Ihr anhänglichster Alexander v. Humboldt Sanssouci, den 30. Juli 1853.“ ‚ 22. August. Herr Alph. De Can- dolle hat gestern den hiesigen Garten besucht, und sich darauf nach Liverpool begeben. ee Herr Berthold Seemann wird en Tagen des Sep— tembers in Hannover eintreffen, daher a alle Bi. welche ihm direkt zukommen sollen, hierher zu schicken bit Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6 Seemann, Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie der Naturforscher. Akademische Miscellen. Die Akademie hat in Nr. 10 der Bonplandia auf den Vortheil aufmerksam gemacht, welcher für die Wissenschaft daraus erwachsen kann, dass durch die Smithson’sche Stiftung in Washington Gelegenheit eröffnet ist, Werke der nordameri- kanischenLiteratur gegen deutsche einzutauschen und zur Vermittelung dieses Tausches die Hand geboten wird. Wir wollen hier auf ein anderes ähnliches Institut hinweisen, in welchem dieselbe Idee auf eine glänzende Weise ins Leben tritt. Vor einigen Tagen hatte ich nämlich in Paris iia die Agentur des französisch-nord- hen Büchertausches kennen zu lernen, wo unter einigen Tausend Bänden wissenschaft- licher nordamerikanischer Werke sich Prachtaus- en befanden, welche dort die Gelehrten nicht nur schreiben, sondern die auch gekauft werden. EN Ein sich ganz der Wissenschaft opfernder französischer Gelehrter, Herr A. Wattemare, fand, als er vor 20 Jahren die deutschen Biblio- theken bereiste, so viele Doubletten, dass er mehreren Regierungen Vorschläge zum Austausch gegen fremde Werke machte; nach mehrjährigem vergeblichen Bemühen ging er nach Amerika und and dort so viel wissenschaftlichen Sinn, dass man eifrig auf seinen Vorschlag einging. Er kam mit mehreren Tausend Werken nach Paris zurück und errichtete auf eigne Kosten eine eigne Agen- tur für diesen Tauschhandel, dessen Resultat jetzt schon ist, dass die Stadt Paris eine eigne Biblio- thek von 10,000 Bänden in Tausch erhaltener amerikanischer Werke aufstellen kann. Doc Herr Wattemare hat sich nicht blos auf Frank- reich beschränkt, er besuchte Holland, Schweden und Belgien, und ward von dort in Stand gesetzt, für die ihm übergebenen Werke an jeden dieser Staaten mehrere Hundert amerikanischer Werke abzuliefern. Er rühmt besonders die rege Theil- nahme der Holländer am wissenschaftlichen Leben, wodurch es kommt, dass die Professoren und Geistlichen dort für die ersten Classen der Ge- sellschaft gehalten werden und der gelehrte Stand in so hoher Achtung steht. Durch die Hände des Herrn Wattemare sind seit 7 Jahren weit über 30,000 Bände ge- gangen und noch liegen mehrere Tausend ame- rikanischer Werke bei ihm, die er an Jeden ab- liefert, welcher ihn ebenfalls mit Büchern versieht. Ohnerachtet er nicht ermüdet, mit grossen Opfern dies Geschäft fortzusetzen, so geht er doch damit um, dasselbe einer Gesellschaft Gleichgesinnter zn übertragen, damit diese treffliche Anstalt nicht mit seinem Tode ende. Jeder, welcher ihm (Nr. 56 Rue Clichy) für Frankreich oder Amerika Bücher zusendet, erhält die Anwartschaft, wieder bedacht zu werden, so dass seine Agentur denselben Zweck hat, wie die Smithsonian Institution ®). Breslau, den 15. Juli 1853. Neigebaur. (Marco Polo.) *) Vergl. Note adressée a l'Assemblée nationale sur la question des échanges scientifiques et litteraires entre la France. et Amérique. Paris 1851. 4. und: Realisation sur un large échelle du systeme des échanges inter- nationaux, par lagence de Mr. A. Wattemare. xelles 1852. Druck von August Grimpe in Hannover. CR N cu » Nunquam otiosus.“ F u a a a S BETEN f Er schei | L fetih jedes E | | Preis Et S in London Williams and Ann "N Bedfo a K des Jahrg A Gar Fe ra at a Pans fe en i, | 2 Ngr. für die Petitzeile. BONP e de Lille. | i Á are | Berthold Seemann in ae | CDeilfdrift für die gefammfe Dofanik. | i : N | | Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. | | a | | L Jahrgang. Hannover, 15. September 1853. Ne. 49, | | Inhalt: Die nächste Nummer der Bonplandia. — Thomas Thomson. — Preis-Aufgabe für Pflanzenkultiva- | teure. — Gelehrte Gesellschaften. — Vermischtes (Mittel gegen die Krankheit des Weinstocks; Das Mutterkorn; | Wurrus, ein Farbestoff von Rottlera tinctoria;. Die Pflanze Aegilops; Scheeria Mexicana, Seem.). — Neue Bücher | | (Godron Florula Juvenalis). — Zeitung (Deutschland; Frankreich; Belgien; Grossbritannien). — Briefkasten. — | | Amtlicher Theil (Der Mesmerische Multiplicator). — Anzeiger. i i IR T SS a SE es ee eee | Die nächste Nummer der Bonplandia ' Monate nach Dr. Thomson’s Ankunft in dem | wird einen vollständigen Bericht über die in | Lande empörten sich die Eingeborenen gegen Tübingen stattfindende Versammlung deutscher | ihre neuen Herren. Fast die ganze britische Naturforscher und Ärzte enthalten. Truppenmacht ward vernichtet, nur einige We- nige wurden gerettet; unter den Letzteren be- SE Aart 2 ee fand sich auch Dr. Thomson, der, nachdem Thomas Thomson. | er 6 Monate im Gefängnisse geschmachtet und | — was für ihn als Botaniker höchst schmerzlich Als wir in Nr. 12 unseres Blattes eine bio- | war — seine grossen Pflanzen - Sammlungen, j graphische Skizze Dr. Joseph D. Hooker’s gaben, | die er mit so vieler Mühe gemacht, verloren versprachen wir, auch über die botanische Wirk- | hatte, wieder auf freien Fuss gelangte, indem samkeit des Dr. Th. Thomson zu berichten. Wir | es ihm und seinen Unglücksgefährten gelang, wollen jetzt versuchen, unserm Versprechen nach- | die Gefangenwärter zu bestechen. zukommen. Nachdem Dr. Thomson von Afghanistan nach Thomas Thomson ist der Sohn des ver- | Indien zurückgekehrt, ward das Regiment, wel- storbenen Chemikers Professor Thomas Thomson | chem er angehörte, auf 2 Jahre nach Moradabad, und ward am 4. December 1817 zu Glasgow in | am linken Ufer des Ganges und etwa 50 engl. Schotiland geboren. Schon in den Kinderjahren | Meilen vom Himalaya, verlegt. Die Vortheile fing er an, die Pflanzen seiner Heimath zu sam- | dieses Aufenthaltes liess unser Botaniker nicht meln und ward später, als er die Botanik wissen- | unbenutzt. Er unternahm verschiedene Ausflüge schaftlich betrieb, von Sir W. Hooker, dama- | nach der Bergkette und machte reiche Samm- ligem Professor in Glasgow, auf das Wärmste | lungen von Pflanzen. In 1845 bildete sein Re- in seinen Studien unterstützt und aufgemuntert. | giment einen Theil der Armee des Sutlej und In 1839 erhielt er den Titel Doctor der Medicin | schlug sein Quartier in Lahore, der Hauptstadt und im folgenden Jahre cine Stelle als Assistenz- | des Punjab, auf. Durch diesen Umstand ward arzt in der Ostindischen Armee. Die Präsident- | Dr. Thomson wiederum Gelegenheit gegeben, schaft Bengalen, in der er angestellt, umschliesst | seiner Lieblingsbeschäftigung, der Botanik, mit das ganze nördliche Indien, und bald nach sei~ | allen Kräften obzuliegen, was er auch nihi ner Ankunft in Calcutta (April 1840) ward er | unbenutzt liess | mit einer Truppenabtheilung nach Afghanistan Die Folge; des Sikh-Krieges brachten die | gesandt, eine Entfernung von 1300 englischen | Engländer ganz in die Nähe des westlichen | Meilen. Afghanistan war kaum ein Jahr von | Tibet, von dem ein Theil den britischen Be- \ den Engländern besetzt worden, und etwa zehn | sitzungen einverleibt wurde, während der andere zu ID Irr - Sa ery > 182 Theil mit Einschluss von Ladakh, Kashmir zufiel | und englischen Reisenden offen stand. _ Dieses veranlasste die indische Regierung, eine wissen- schaftliche Expedition, aus drei Officieren be- stehend, zu ernennen, um das neueröffnete Land zu durchforschen. Dr. Thomson ward Mitglied der Expedition, er bereiste 18 Monate lang das westliche Tibet und das nördliche Himalaya- Gebirge; er durchkreuzte das Gebiet in ver- schiedenen Richtungen, besuchte Le, die Haupt- stadt von Ladakh und ging von dort nach Iskardo, der Hauptstadt Baltis, der westlichen Provinz von Tibet, wo er den Winter 1847 — 48 zu- brachte. Im folgenden Frühlinge begab er sich nach Kashmir und nach Jamu, am Fusse des Himalaya-Gebirges, in den Ebenen Indiens. Von dort aus ging er nochmals über das Himalaya- Gebirge durch Zanskar nach Tibet, passirte La- dakh und drang nördlich bis zum Karakoram- Passe, der Grenze zwischen Tibet und China, vor. Nach Indien zurückgekehrt, hielt er sich im Sommer 1848 in Simla, einer Station im Himalaya, auf, wo er die Pflanzen der äusseren Kelle jenes Gebirges seinen Sammlungen ein- verleibte. Im Sommer 1849 traf er mit seinem Freunde Dr. J. D. Hooker in Darjiling zusam- men, begleitete ihn auf seinen Reisen in Ben- galen und nach den Grenzen Assam’s und kehrte mit ihm 1851 nach England zurück, wo er seinen Wohnsitz in Kew bei London nahm. Wer sich der Mühe unterziehen will, die hier gen, der wird nicht wenig erstaunen über die grossen Strecken, welche Dr. Thomson zurück- legte. Jemand, der weiter nichts gethan, als solche Reisen gemacht, würde im gewöhnlichen Leben für einen interessanten Mann gelten. Wenn man aber erwägt, dass, um solche Strecken zurückzulegen, — x GRET Die Pflanzensammlungen, welche Dr. Thom- son auf seinen Reisen machte, belaufen sich auf 3000 Arten, die er jetzt denen des Dr. Hooker einverleibt hat, um das reiche Material mit ihm gemeinschaftlich zu einer Flora Indiens auszu- arbeiten. Die Beobachtungen, welche er gleich- zeitig anstellte, und die er theils in „Hooker’s Journal of Botany“, theils in seinem „Western Himalaya and Tibet“ (8. London, 1852) nieder- gelegt, erstrecken sich fast auf alle Zweige der Wissenschaft und liefern die schätzenswerthen Beiträge zur Kenntniss Asiens. Es ist eine erfreuliche Charakteristik unserer Zeit, dass sie mehr als irgend eine andere wahre Verdienste so unumwunden anerkennt. Auch Dr. Thomson hat dieses erfahren. Die englische Presse hat sich lobend über ihn ausgesprochen; verschiedene gelehrte Vereine seines Valerlandes haben nicht verfehlt, seinen Leistungen Gerech- tigkeit widerfahren zu lassen und die Linné’sche Gesellschaft Londons hat ihn würdig befunden, unter die Zahl ihrer Mitglieder zu treten; auch die Leopoldino-Carolina hat Dr. Thomson den wohlverdienten Beinamen „Hamilton“ verlichen und so als einen der Ihrigen begrüsst. See ee ee Preis- Aufgabe für Pflanzenkultivateure. Herr Dr. Klotzsch in Berlin hat die Preis- | Aufgabe. der Akademie der Naturforscher über erwähnten Reiserouten auf der Karte zu verfol- | die höchsten Opfer, die grössten Entbehrungen | erforderlich waren, dass die Schneegestöber des | Himalaya und die stechende Hitze der indischen | Ebenen, dass Hunger und Durst, Gefangenschaft und Todesgefahren die Schritte des Reisenden | nicht hemmten, dass die vielfachen Geschäfte eines Arztes und das wilde Getümmel eines | Heeres Dr. Thomson nicht abhielten, den stillen Beschäfligungen der Pflanzenkunde nachzugehen, brechungen, stets die Vermehrung des Wissens im Auge behielt, dann muss man sich ehrerbie- tigst vor dem Manne beugen, der so kühn das sich selbst gesteckte Ziel verfolgte. Botanik in No. 31 der „Allgem. Gartenzeitung“ von Otto und Dietrich mit folgendem lehrrei- chen Eingang versehen: Unter den Gelehrten sowol, wie unter den Praktikern sind die Ansichten über die Dauer der perennirenden Gewächse getheilt. Der äl- tere De Candolle stellte 1805 den Satz auf, dass die Dauer der perennirenden Gewächse eine unbegrenzte sei und dass sie nur durch Zufälligkeiten, die nicht mit ihrem Alter in Ver- bindung stehen, unterbrochen werde, während man sonst auf die natürliche Logik fussend, dass Alles, was nach und nach entsteht, mit der Zeit vergehen müsse, annahm, dass die Dauer der aus Samen gezogenen Pflanzenarten zwar ‚ abhängig von Einflüssen, welche im Verlauf der dass er, nicht abgeschreckt durch störende Unter- | Naturerscheinungen erfolgen, aber durch gewisse Gesetze voraus bestimmt sei. Nicht allein diese Frage, deren Beantwortung uns zeigen wird, dass der aus dem Samen gezogene Kirschbaum ' von kürzerer Dauer, als der aus dem Samen eo Re a ee i \ 183 gezogene Birnbaum ist, wird hier in Betracht ezogen, sondern auch eine zweite, welche die Aufgabe stellt, ob und um wie viel die Dauer des Kirsch- oad Birnbaum - Sämlings oder die "jeder andern Obstsorte durch die hiervon ge- nommenen Augen, Propfreiser, Ableger, Steck- linge, Ausläufer u. s. w. verlängert wird. Auch über diesen Punkt sind die Meinungen verschie- den. Allgemein wird angenommen, man könne ein perennirendes Gewächs durch Pfropfreiser oder Ableger u. s. w. auf unbegrenzte Zeit er- halten, während dies von Anderen wiederum bestritten wird. Letztere Frage bedarf eine um so vorsichtigere Behandlung, als es oft schwierig ist, den Steckling mit der Mutterpflanze bestimmt zu identificiren. Man glaube ja nicht, dass der blosse Name, der häufig eine Menge von deut- lich unterscheidbaren Sorten umfasst, als gül- tiger Belag dafür benutzt werden kann. Es ist vielmehr nöthig, dass auf authentische Begeben- heiten Rücksicht genommen werde, welche das Auslegen des Samens, wie das Pfropfen des da- von genommenen Sämlingsreises auf einen an- deren Stamm oder die Vermehrnng des Ablegers begleiteten. Gelehrte Gesellschaften. Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin. In der Versammlung am 16. August sprach Hr. Dr. Klotzsch über Begonia Balmisiana, Ruiz, aus Acapulco in Mexico, eine der B. monoptera, Link et Otto, verwandte Art, deren Aufnahme in den systematischen Werken bis jetzt versäumt worden ist, und deren Knollen als ein Specificum gegen Lustseuche und Scropheln in einem von Dr. Franz Xaver Balmis 1792 in Madrid er- schienenen Büchelchen ausserordentlich geprie- sen worden. — Zugleich theilte derselbe mit, dass Pistia texensis Kl. (Abhandl. der Berliner Akademie der Wissenschaften 1852), namentlich wenn sie als junges Pflänzchen in ein Fischglas gebracht wird, sich darin vorzüglich kultiviren lässt und das häufige Absterben der Goldfische während des Sommers vermöge ihres grossen Stoffwechsels verhütet. (Ein Näheres über diese Letztern findet sich in Otto und Dietrich’s Allgem. Gartenzeitung Nr. 33 v. 13. August 1853.) Vermischtes. Mittel gegen die Krankheit des Wein- stocks. Um den Verheerungen der jetzt herrschenden Weinkrankheit, welche bekanntlich durch einen Pilz, idium Tu uickeri; entsteht, entgegenzutreten, sind ver- schiedene Mittel vorgeschlagen und in Anwendung ge- bracht, aber keins derselben hat bis jetzt ganz genii- gende Resultate geliefert; eine besonders giinstige Wir- as, ohne hinlänglich gewirkt zu haben, entflieht, anwendbar, in den Häusern kann die Entwicklung des Gases leicht zu stark werden, und die Blatter und Reben verderben. Es wird daraus einleuch- ten, wie wichtig es sein würde, ein Mittel aufzufinden, was auch bei im Freien stehenden Weinstöcken, also au unen und in Weinbergen, ohne die Stöcke zu beschädigen, mit Erfolg angewendet werden könnte. Schon mit dem Auftreten der Krankheit, welche die stenz vieler Weinbauer sehr ernstlich bedroht, war ich bemüht nach einem Mittel, welches die Krankheit ver- hindert, zu suchen, und hoffe nun ein solches gefunden haben. Fehlt mir bei der Kürze der Zeit, seitdem ich es angewendet habe, auch noch die Erfa ae © um seine Untraglichkeit behaupten zu könne scheint es mir doch wichtig genug, selbst die geringe 5 etki; die ich bei Anwendung des Mittels gemacht habe, zur allge- meinen Kenntniss der sich dafiir Interessirenden zu brin- gen; vielleicht gelänge es hie und da, wo die Krankheit noch nicht sehr um sich gegriffen hat, "die Traubenerndte zu retten. Es dürfte Manchem bekannt sein, dass bei Anwendung von Holzasche oder Lauge auspd erselben, gleichviel von welcher Holzart, die Pegi mancher kryptogamischer Gewächse, vorzugsweise der Moose und ea E Pilze gehindert und zerstört wird. erg wagt = ara sehr bemooster Wiesen s Moos zu vertilgen und den Graswuchs zu forderh: shied so ist Holzasche ein sehr wirksames Mittel gegen den Hausschwamm (Merulius lacrymans), welcher das Holzwerk selbst in den oberen Etagen der Häuser in kurzer Zeit zerstört, wenn er auf irgend eine Weise Gelegenheit findet, vom Erdboden aus Holzwerk zu er- reichen, dasselbe wird aber nicht davon ergriffen, wenn man z. B. unter den Lagern der Fussböden und un den Brettern desselben eine einen Zoll hohe sere Holzasche recht sorgsam, so dass nirgends das Holz, sei es auch n n der Grösse eines en mit at Erde in Bei raat ommt, ausbreii mir giinstige Resultate über Vertilgung aiher Gewächse durch H genug bekannt waren, und ich mieh von der Wirksamkeit dieses Mittels oft überzeugt hatte, j den Weinkrankheit aber so vormehtb ic i am Erscheinen desselben: dureh Bun: schen un ten, weil ein Bestreuen mit Asche nicht gut t ausführbar Ich liess im letzten Frühjahr ein grosses Gefäss voll ist. ht) wine Cua 184 ae. as Ccrr SOD ee . einen guten Erfo Lauge von Holzasche bereiten und zwar so stark, dass, wenn man die ‚Finger eintauchte, sie sogleich sehr glatt wurden und sich nach etwa 5— 10 Minuten sogar die obere Schicht der Haut abschälte (leider habe ich es versäumt, die Stärke der Lauge durch Messung mit In- strumenten genauer zu bestimmen); damit wurden die Mauern, Spaliere und Reben gehörig abgewaschen, so dass auch nicht die kleinste Stelle unberührt blieb, bis jetzt hat sich noch nicht die geringste Spur des Pilzes gezeigt, während im vorigen Jahr fast alle Trauben und Jüngeren Blätter um diese Zeit damit bedeckt waren. Dieses einzeln stehende Factum würde mich nicht ver- anlasst haben, die Lauge als Gegenmittel zu empfehlen, wenn nicht ihre Anwendung auch in einem andern Orte lg zu versprechen schien; vor etwa drei Wochen rieth ich das Waschen und Spritzen mit Lauge dem Herrn Hofgärtner E. Nietner, unter dessen Obhut sich der Weinberg seitwärts von Sanssouci bei Potsdam befindet, die Krankheit hatte zu jener Zeit dort schon so um sich gegriffen, dass man die Erndte aufgab, nach dem Waschen der Trauben mit Lauge ist der Pilz ziem- lich verschwunden und zeigt sich nur an den Stellen der Trauben, die Bergen: en sind. gerei- ich jetzt zu erholen und weiter Wer sich De die Mühe geben will, die Trauben zu waschen, wird vielleicht auch durch vollständiges Befeuchten der Trauben, Blätter und Reben eck erreichen. h der Pilz auch nicht durch eine einmalige An- ba der Lauge griindlich vertilgen, so wird seine ati ung doch wesentlich behindert, und möchte vielleicht wiederholtes Reinigen der Weinstöcke un wieder von diesem Übel befreien; besonders sollte man auf die Anfänge des Pilzes achten und gleich bei dem Entstehen, ehe er sich sehr verbreitet hat, dagegen wir- ken. Ist die Lauge nicht allzustark, so werden selbst die e des Weinstocks dadurch hatten, so versuchte ich die etwaige Schädlichkeit der sehr onia, Lauge erst an andern Pflanzen und wählte dazu zarte Blätter tropischer Gewächse, wie z. eg Melastoma, Heliotropium u. dgl., nakis aber, nia wenn ie sich 5 Minuten in der Lauge befunden hatten, keine RE wahr, eben so wurden auch später, nach- dem sie der Sonne ausgesetzt waren, keine nachtheilige Folgen bemerkt. Da mir, wie schon oben gesagt wor- den, bestimmte Beweise über die unzweifelhafte Wirk- samkeit des Mittels fehlen, so wird es mir angenehm sein, auch von anderen Orten die Resultate derartiger Ver- suche zu Dix ren. — C. Bouché in der Allgemeinen Gartenzeitung. Das Mutterkorn (Sclerotium Clavus DC.). Hr. Tulasne spricht in Froriep’s Tagesberichten, 1852, Nr. 648, beste die Botaniker seien über das Mutterkorn dass es ein vegetabilisches Product erotium DC., een Fée, und fasrigen, sporentragenden Portion am Gipfel des Mutter- kornes, Sphacelia, Lév., Fee; Ergotactia, Quekett) zu- zuschreiben habe. Léveillé betrachtet nämlich die ersteren, festeren Theile des Mutterkornes als eine yen strosität des oculum, Phöbus, Mougeot u. A. ei pathologisches Fodih, Fée als einen ehe Samen. Hr. Tulasne glaubt nun die Sache gründlich aufgeklärt zu haben und hält beide Organismen weder für zwei selbstständige, noch zusammen für einen selbstständigen, sondern beide nur für eine unvollstän- dige Pflanze, und behauptet, das Mutterkorn sei eine Sphaeria, wahrachöielich die Cordyceps purpurpurea Fr. (Cordyliceps Tulasne), welche bisher blos als zufällig d Mutterkornes sei demnach eine doppelte, einmal pflanze es sich durch die Sporen der Sphacelia Lev. fort, die er will keimen gesehen haben, ein anderes Mal durch o n Botanikern nicht früher die Augen geöffnet habe über dessen eigentliche Bedeutung; doch es scheint, die nicht geöffneten Augen sind auf Seiten Hrn. Tulasne’s, denn erstens ist die Fortpflanzung eines Pilzes durch zweierlei Sporen noch nirgends nachgewiesen worden und lässt sich daher am — n bei einem so niedrig organi- sirten Pilze annehmen; zweitens ist der Umstand, ‚dam auf dem a eine Co noch keineswegs zu dem Schlusse geeignet Mutterkorn der Cordyceps halber sind und selbst eben die erste Entwickelungsstufe der Cordyceps sei. Nach ganz derselben Weise könnte man denn auch uppen der Schmetterlinge haben eine : sie seien entweder nur eine Ent- wickelungsstufe des Schmetterlings, oder sie seien die- selbe des Cordyceps militaris, welcher sich auf ihne erzeugt; oder noch besser: eine Menge vollständiger Insecten (Käfer, Wespen, Schmetterlinge u. s. w.) seien r eine Entwickelungsstufe mehrerer Isarien (Isaria a etc.), welche bekanntlich auf ersteren sich entwickeln. Die Conti entwickelt sich nämlich ebenfalls nicht auf dem üppig vegetirenden Mutterkorne, ondern wenn dieses auf feuchter Erde, im Grase u. s lange gelegen und somit den ersten Grad der Zersetzung erlitten hat. Zahlreich beobachtete ich ihre Entwicke- lung bei Leipzig auf dem Mutterkorn von Phragmites communis. (—d—d.) Wurrus arbestoff von Rottlera tinctoria. i akv Bonpl. Jahrg. I., pag. 90). Unter den Droguen, die von Herrn Jame s Vaughan, paki aa Hafenarzte in Aden, nach England geschickt in den letzten Heften des pharmaceutischen Jour- iat (Vol. XII. p. 386) beschrieben worden sind, befindet sich eine Substanz unter dem Namen Wurrus oder Waras. Dieselbe besteht aus einem ziegelrothen, körnigen Pul- ver von sehr geringem Geruch und Geschmack. Unter dem Microscop betrachtet erscheint es aus kleinen rund- lichen, re rubinrothen Körnern zusammen- gesetzt, die den Samen des Medicago ähnlich sind. Als ich hae Poke des Wurrus Herrn Alexander Gibso von Bombay, bei seiner Anwesenheit in London, eatin erkannte derselbe sogleich, dass es das rothe Pulver sei, welches man von den Kapseln der Rottlera tinctoria 2 he: RTL, rr y 185 —— un Roxb. abreibt, und bei einem späteren Vergleich des- selben mit Exemplaren der Pflanze im Herbarium der Linné’schen Societät überzeugte ich mich von der Rich- tigkeit seiner Behauptung. Herr Gibson theilte mir mit, dass der Baum in der Präsidentschaft Bombay sehr F häufig, woselbst derselbe eine Höhe von 15 Fuss erreicht, und dass derselbe oft in der Nähe der Flüsse u Rändern der Sümpfe gefunden wird r Roxburgh hat in seinen Plants of the coast of Coroman- del, Vol. Il. p. 36 fg. 168, eine gute Abbildung dieser Rottlera geliefert, mit folgender Beschreibung der Frucht: P geben von einer grossen Menge rothen Pulvers. einzeln, kugelförmig.“ Nachdem er bemerkt hat, dass die Pflanze ein Bewohner der. innern Bergpartien der Circaren ist und in der kalten Jahreszeit blüht, fährt er so fort: „Das rothe Pulver, welches die Kapseln be- deckt, ist ein bekannter Färbestoff, besonders bei den Mauren, und bildet einen Hauptzweig in dem Handel von den inneren bergigen Theilen der Circaren, es ist haupt- sächlich von den Kaufleuten gesucht, die nach Hyde- rabad und den andern inneren Theilen der Halbinsel hin handeln. Wenn die Kapseln reif oder ausgewachsen sind, im Februar und März, werden sie gepfliickt, das rothe Pulver wird sorgfältig abgebürstet und zum Verkauf ge- sammelt und sind keine nal: nöthig, um dasselbe aufzubewahren. Dieses rothe Pulver giebt der Seide beim Färben eine lebhafte, oife, dunkel- orange Farbe von grosser Schönheit. Die Hindu-Färber bedienen sich folgender Methode: „4 Theile von der Wassunta-gunda (der Felinga-Name der Rottlera), 1 Theil zerstossenen Ala 2 Theile Sodasalz (einheimische Barilla) werden mit einer sehr kleinen Portion von Sesamum-Qel gut zusammengerieben; wenn wohl gemischt, thut man das e in kochendes Wasser, hinreichend um die Seide n unterhält dasselbe langsam kochend eine kürzere oder -_ Zeit, je nachdem man die ahaha wiinscht, die letztere the Countries of Mysore, cnt and nn 1847. 4to. V. II. p. 339.) Er sagt, d er Baum in der Tamul- re Corunga Munji fe tints ird, welches »Affengesichtsbaum“ heisst, „denn diese Thiere“, erzählt er, „färben sich das Gesicht roth, indem sie sich mit der Frucht bereiben.“ Der Baum ist klein und das Holz schlecht. Die Eingebornen verleugnen, dass ihnen die Bas aia rothen Pulvers bekannt seien, aber an verschiedenen. Orten in Mysore wurde mir gesagt, dass der Farbestoff von diesem Theile des Landes her chanan, von den Handels- p. 204, redend, sagt ferner, Chin’-räya-pattana gebracht wird, dass aber auch ein wenig in Räma-giri gewonnen wird; beide Stellen sind in Mysore. Dr. Whitelan Ainslie, in seiner Materia medica of Hindoostan (Madras, 1813. qto. pag, 146) hat ebenfalls bemerkt, dass die Rottlera tinctoria den | »Capilapodie“-Färbestoff liefert. — (Daniel Hanbury in Pharmaceutical Journal.) Die Pflanze Aegilops (Geisauge, Ger- stenwalch). Die Lit. Gaz. theilt über eine Erzie- ung dieser Pflanze folgende Geschichte mit: Ein Herr Fabre, gewöhnlicher Gärtner zu Ayde, aber in seiner Umgebung als ein guter praktischer Botaniker bekannt, kam im Jahre 1839 auf den Einfall, diese Pflanze, die bisher für schlimmer als nutzlos galt, an den Ufern des Mittelmeeres in Menge w liches, aber viel kleineres Korn erzeugt, auszusäen, und fand zu seinem Erstaunen, dass das Erzeugniss dem Weizen sehr nahe kam. Er säete den Ertrag im näch- sten Jahre wieder aus, und der Ertrag glich dem Wei- zen noch mehr, So machte er Jahr um Jahr fort, fand jedes Jahr das Erzeugniss bedeutend verbessert, und erhielt endlich eine so schöne und so gute Weizenernte, wie er sie nur wünschen konnte. Anfangs er in seinem Garten, a ra streuete er die Körner wie andere Frucht en Felde aus. So wurd eine wilde, nachtheilige, slir der Gerste stare. liche Pflanze zu einem vortrefflichen Weizen erzogen”). Scheeria Me exicans, Seem. ee Scheeri, Hort. Germ.) heisst eine a einem der nördlichen Staaten Mexico's; Die Pflanz parian 0 I ist sie im Blühen dankbarer und saag A als sonst alle anderen achimenesartigen Pflanzen. davon zwei Spielarten, deren Hauptunterschied Ant besteht, urpur und die der andern in e Botanical Magazine abgebildet. Zuerst blühete die Pflanze im botanischen Garten zu Düsseldorf unter der Pflege des Herrn F. Hillebrecht; auch befindet sie sich bei Van Houtte in Gent, im botanischen Garten zu Ham- burg und im Schlosse Dyck. See Neue Bücher. Pe Fe Godron, Florula Juvenalis, Montpellier, 1853, in 4. 45 Seiten Montpellier, den Ufern des Lez entlang, zieht s Br die BS TE und daselbst bearbeitete Wolle aus- und zum Theil eingebürgert hat. Dr. Godren *) Wir werden in Bälde verschiedene Artikel über diesen Gegen— stand bringen; in England und Frankreich ist — darüber geschrieben orden landia. ae Fr FEN 186 hat aus eigner Beobachtung und aus grösstentheils von Delile hinterlassenen Documenten die Aufzählung und Bestimmung der daselbst aufgefundenen Pflanzen unter- nommen. Schon De Candolle hatte deren 9 in seine Flore française aufgenommen; Ei Delile, aber bis heute ineditae verblieben waren; lich bringt nun deren Anzahl auf 372 Species. Unter den Arten, die daselbst nach und nach aufgefunden errschen natürlich diejenigen vor, n durch Ra uhe it oder verschieden- So finden sich 21 Verbascum, 17 Erodium, 16 Trifolium, 15 Centaurea, 8 Medicago, 7 Trigonella, 7 aucun 7 Card dula vor. Die Gramineen allein bilden beinahe den fünften Theil der Florula. Die Ordnung endlich, in welcher verhältniss- mässig die verschiedenen Länder ihren Beitrag zur Florula Juvenalis lieferten, ist folgende. Oben an steht Spanien, dann folgen Belgien un a und endlich peveyeten, der Caucasus, Itali des schwarzen Meeres. Von de en 372 aufgenommenen Species werden 53 beschrieben, worunter 26 von Go- dron aufgestellte Arten. Raphanus primuloides Delile ined. wird zur Gattung als Raffenaldia primuloides Godr. verdienstvollen Verfasser der ägyp- aligen Professor der Botanik an der Ecole de Medecine von Montpellier, Raffeneau- Delile, geweiht. T aang Zeitung. Deutschland. x. Berlin, 1. Sept. In Betreff Herrn B. See- mann’s Berichtigung über das Surrogat für Caffee, Chilenchile genannt, welches Herr Dr. Klotzsch in der Gesellschaft naturforschender Freunde (vid. Bonpl. p. 151) für Cassia oceiden- talis L. erklärte, kann ich Ihnen aus Autopsie Folgendes erwiedern. Das von dem Herrn v. Humboldt dem königl. Herbarium mitgetheilte, von dem General O. Leary bei Nare in Neu- Granada gesammelte, mit Friichten und Samen versehene Exemplar gehért durchaus nicht der Sesbania occidentalis L., wie Herr B. Seemann will, sondern tinzweifelhaft der Cassia occiden- talis L. an. Die beigefügten Samen, welche ich der Güte des Herrn Dr. Klotzsch verdanke, werden Sie überzeugen, dass dieselben von einer Sesbania nicht stammen können. Ich be- zweifle indess keineswegs, dass an andern Orten Sesbania occidentalis L. als Caffee-Surrogat ~< | CGT gebraucht wird. Es würde daher interessant sein, wenn Herr B. Seemann seine Quellen darüber mittheilen wollte*). Nachträglich füge ich noch hinzu, dass das bei Nare von den Ein- geborenen Chilenchile genannte Caffee- Surrogat daselbst von den Engländern Wild Caffee, von den Spaniern Palo de Busca genannt wird. of. Alex. Braun, von dem nächstens eine systematische Bearbeitung der Charen er- scheinen wird, ist nach dem Rhein abgereist. Während der Ferien befand sich Herr Prof. Spring aus Lüttich hier, um die Selaginel- len der Gewächshäuser zu studiren. Ausserdem hielten sich hier noch Dr. Jessen aus Eldena und Major v. Flotow aus Hirschberg, botani- scher Studien halber, auf. Breslau, 29. August. Gemäss Beschluss des akademischen Senats der Universität Prag hat r. Nees von Esenbeck, welcher seit der Feier des 500jährigen Gründungsfestes der Uni- versität im Jahre 1848 Ehrenmitglied der dor- tigen medicinischen Facultät ist, die zu dieser Feier geprägte Medaille nebst der zu glei- chem Zweck herausgegebenen Geschichte der Universität und der Ausgabe des böhmischen Manuscripts des Thomas von Stitny durch amtliches Schreiben erhalten. (Hamb. Nachr.) Hamburg, 2. Sept. Dr. J. Steetz hat eine längere Abhandlung über Tremandreen verfasst, die in einigen Wochen der Öffentlichkeit über- geben. werden wird, und in der er den Tre- mandreen eine neue Stellung im Systeme in die Nähe der Lasiopetalen anweist. — Professor Lehmann ist gegenwärtig auf einer Reise be- griffen, wird aber in einigen Tagen zurück- erwartet. — Das Victorienhaus im hiesigen bota- nischen Garten hat auch in diesem Jahre wieder die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch ge- nommen, und es muss Herrn Inspector Eduard Otto gewiss Freude machen, aus dem Munde der vielen Fremden, die täglich Hamburg be- suchen, zu hören, dass sie nie ein Victorienhaus gesehen, in dem ein so geschmackvolles Arran- gement und so üppig aussehende Pflanzen ver- einigt werden. Es ist augenscheinlich, dass err Ed. Otto von seinem Vater nicht allein *) Meine Quelle ist ganz dieselbe wie die des Herrn Dr. Klotzsch; es ist jedoch möglich, dass die Schoten von zwei verschiedenen Pflanzen gesammelt wurden; ich werde Erkundigungen darüber einziehen. B. Seemann. Cu Re =o \ Y 187 FU SED - — MAA D aa ee - — om Begeisterung für Pflanzen, sondern auch viel von dessen anerkanntem Geschmacke und höhe- rem Kunstsinne geerbt hat. — Herr Wagner aus Central-Amerika wird hier erwartet. Nürnberg, 3. Sept. Mit der heutigen 5. Sitzung ist die Versammlung der Land- und Forstwirthe geschlossen. Am 1. September wurde Cleve durch einstimmigen Beschluss zum Sitz der nächst- — jährigen Versammlung bestimmt, wozu auch schon die Genehmigung der Regierung in Düsseldorf eingeholt und eine Unterstützung vom Staate in Aussicht gestellt ist. Mit grosser Mehrheit wurde Prag als Sitz der Versammlung für das Jahr 1855 bezeichnet. Bis vorgestern hatten sich 660 Theilnehmer vorgefunden. Naumburg, 2. Sept. Vom 9.—13. Octbr. wird hier eine Obst-, Wein- und Gemüse- Ausstellung stattfinden. Die Haupttendenz, welche man dort verfolgen will, Feststellung der Namen, ist in ganz Deutschland von allen Obst- und Gemüse- züchtern freudig begrüsst worden, und bereits sind hauptsächlich aus Hannover, Thüringen, Franken, Würtemberg, Baden, Hessen, ja selbst aus Elsass und Belgien Zusagen einer umfassen- den Betheiligung eingegangen. Auch die nam- haftesten Pomologen haben sich zum: grossen Theil bereit erklärt, nach Naumburg zu kommen und die Feststellung der Namen vorzunehmen. Frankreich. * Paris, 5. Sept. Herr Alph. De Candolle ist vorgestern, nach einer kurzen Reise nach England, über Paris nach Genf zurückgekehrt. Herr Webb wird sich spätestens nächsten Mon- tag nach London begeben. — Wie ich Ihnen letzthin berichtet, hat Herr Durieu de Maisonneure Paris verlassen und die Direction des botanischen Gartens zu Bor- deaux übernommen. Für eine, selbst bedeutende Provinzialstadt lässt sich Bordeaux in Ausgaben ein, die für eine Hauptstadt sogar bedeutend sein würden. So hat erstlich die Municipalität 850,000 Franes für die Anordnung des Gartens und die Erbauung von Glashäusern votirt; die übrigen Ausgaben für das Museum selbst zur Aufbewahrung der Sammlungen fallen einem spätern speciellen Credit anheim. — Die beiden Sammler für den französischen Reiseverein, die Herren Bourgeau und Ba- lansa, sind seit einigen Tagen nach Paris zu- riickgekehrt. Ersterer aus Südspanien und den Algarven, Letzterer aus dem Algierischen Ge- biete. Balansa besonders erfreut sich einer ergiebigen und sehr regnen Sammlung aus den Djebel Aures und den ersten Abstu- fungen der Sahara-Wüste aus der Umgegend der Oase von as Uber die Ersetzung Ad. de Jussbetts als Mitglied a Instituts ist noch nichts ent- schieden. Die Herren Moquin Tandon und R. Tulasne sind die beiden Candidaten, zwi- schen welchen die Wahl schwanken kann. Die botanische Section ist übrigens seit mehreren Jahren sehr unvollständig vertreten. Mehrere ihrer Mitglieder sind schon längst dem thätigen wissenschaftlichen Wirken abgestorben und nur noch dem Namen nach Mitglieder des Instituts. So lebt der einst so thätige Herr de Mirbel nur noch physisch, und selbst dies physische Leben ward ihm schon von anderen botanischen Organen abgesprochen, die sich vermuthlich durch das mehrjährige Stillschweigen, welches auf sei- nem Namen lastet, berechtigt glaubten, ihn für todt zu erklären; Herrn de St. Hilaire’s Gei- steszustand macht auch ihn zu jeder intellec- tuellen Arbeit unfähig; Herr Gaudichaud hin- gegen leidet an körperlicher Schwäche und ist schon seit einiger Zeit unwohl; Herr Montagne endlich war auch jüngst unwohl, befindet sich aber jetzt wieder besser; das hohe Alter der letzteren beiden jedoch und die damit verknüpf- ten Unpässlichkeiten lähmen ihre Thätigkeit. So möchte man fast sagen, die botanische Seclion bestehe einzig und allein aus Herrn Brogniart (Herr Decaisne gehört zur Section des Acker- baues). Es lassen sich also in nicht sehr langer Zeit mehrere Erledigungen voraussehen, welche die Section erneuern und jüngern Talenten einen ihrer Thätigkeit angemessenen Raum gestatten werden. — Herr Nozahic übergab letzthin der Académie des sciences eine Note über die Krankheit der Kartoffeln und die Mittel, dem Verluste, den sie dem Ackerbau verursacht, vorzubeugen. Aus seinen dies- und vorigjäh- rigen Beobachtungen geht hervor, dass vor der Sommer-Sonnenwende die Kartoffeln nicht ange- griffen werden, dass aber kurz darauf die Krank- heit ausbricht. Er zieht daraus den Schluss, die Ackerleute mögen ihre Anstrengungen da- hin lenken, besonders Früh-Kartoffeln zu er- zielen, deren Einsammeln vor Ende Juni mög- lich sei, und glaubt, dass durch das Anpflanzen gewisser Arten mit Ausschluss anderer oder DD —_ t it re ff ™~ ED durch ein zeitigeres Pflanzen überhaupt dieser Zweck leicht zu erreichen sei. Es ist übrigens zu bedauern, dass das bei der Académie des sciences angehäufte Material bis heute weder zu einem praktischen, noch wissenschaftlichen Auf- schluss gediehen ist. — Die Weinkrankheit überzieht dies Jahr das ganze südwestliche Europa. Italien, Spanien und Frankreich leiden mehr oder minder daran, Die Conseils généraux des Bouches-du-Rhöne, de VHérault und de PAude haben einstimmig den Wunsch ausgesprochen, die Regierung möge eine Belohnung von einer Million für die Ent- deckung eines Mittels gegen die Weinkrankheit aussetzen. — Laut zuverlässigen Nachrichten soll auf Madeira und den canarischen Inseln die Weinlese fast ganz verloren sein. Belgien. Luxemburg, 5. Sept. Notar Mothe hieselbst zeigt an, dass, gemäss einer Weisung von Herrn J. Linden, Director des zoologischen Gartens zu Brüssel und Eigenthümer des Etablissements zur Einführung neuer Pflanzen in selbiger Stadt, er öffentlich und an den Meistbietenden die zahl- reichen und reichhaltigen Pflanzen-Sammlungen des Etablissements in Luxemburg verkaufen wird, deren Abschaffung Herr J. Linden beschlossen hat, weil dessen neue Amtsverrichtungen und die grosse Ausdehnung, die er seinem Brüsseler Etablissement gegeben, ihm nicht gestattet, sich ferner damit zu beschäftigen. Der Verkauf ge- schieht in Baarem oder auf Borg mit guter Bürg- schaft den 3. October und folgende Tage, jedes- mal um 9 Uhr Morgens. Die fremden Liebhaber, die sich nicht an den zum Verkauf festgesetzten Tagen persönlich einfinden können, sind gebe- ten, sich mittelst frankirter Briefe an den jetzigen Director des Etablissements zu wenden, mit An- gabe des Maximums des Preises, für welchen sie zu kaufen wünschen. Grossbritannien. London, 10. Sept. Unsere Nachrichten von Dr. E. Vogel reichen bis zum 28. Juni d. di, wo er im s stand, Tripoli zu verlassen, ‚ dass Herr A. Wallace ge- sonnen sei, eine Reise nach dem östlichen Afrika zu unternehmen, um wo möglichst die schnee- bedeckten Berge, Kilimanjaro und Kenia, auf die Herr August Petermann kürzlich wieder die Aufmerksamkeit des Publikums gelenkt hat, zu durchforschen. 188 | he Gesellschaft oT — Die hiesigen Zeitschriften erwähnen bei Gelegenheit der so eben stattgefundenen Wie- derherstellung des Grabmals der Familie Tra- descant auf St. Mary’s Kirchhofe in Lambeth Einiges tiber die Geschichte derselben. Die bei- den älteren Tradescant lagen den Studien der Naturwissenschaften und der Alterthumskunde ob und wohnten in South Lambeth, wo ihr altmodig erbautes Wohnhaus an der linken Seite des Weges, der von London nach Stockwell führt, noch steht. Sie starben 1638 — 52. Das Grab- mal ward ursprünglich 1662 errichtet; 1773 ward es vermittelst einer Subscription von 165 Pfd. Sterl. gänzlich wiederhergestellt. Das Grab- mal selbst ward von Hester, einem Verwandten des John Tradescant, zum Andenken an „den Grossvater, Vater und Sohn“ errichtet. Es ist sehr sinnreich mit Pflanzen, Thieren und Wappen ~ verziert und trägt nebst den vollständigen Namen ift: der Verstorbenen folgende Inschri Know, stranger, ere thou pass, beneath this stone Lye John Tradescant, Grandsire, Father, Son; The last dy’d in his spring; the other two, Liv’d till they had travell’d Art and Nature through; As by their choice collections may ‚appear, Of what is rare, in land, in sea, in air; (Whilst they as Homer’s Iliad in a nut) A world of wonders in one closet shut. These famous antiquarians, that had been Both gardeners to the Rose and Lily Queen; Transplanted now themselves, sleep here; and when Angels shall with their trumpet waken And fire shall purge the world, these Beneit shall rise, -And change this garden for a Paradise. Durch die Liberalität, besonders der eines Maurermeisters, ist gleichzeitig mit dem Grabmale der Tradescant das Monument des Elias Ashmole, Gründer des Ashmolean Museums zu Oxford, hergestellt worden. — Der Apotheker-Garten zu Chelsea wird nach den Mittheilungen der Gard. Chronicle zu existiren aufhören, nachdem derselbe über 1; Jahrhundert bestanden hat. Ursprünglich wurde er von Sir Hans Sloane der Apo- vermacht, damit für im- | mer ein besonderer Garten in der Nähe Lon- ' dons zur Beförderung der botanischen Studien für die Apotheker vorhanden. Derselbe hat dann namentlich durch die Verbindung mit Philipp Miller ein historisches Interesse er- langt. Miller wurde schon 1724 berühmt als Autor des „Gardeners and Florists Dictionary“, ein Werk in 2 Bänden 8., welches 7 Jahre später erweitert unter dem Titel: „Miller’s Gardeners EN DO Pd Cal. / + FD ue ATF — 189 Dictionary“ erschien und dessen zahlreiche Auf- lagen noch heute die Schränke aller gärtnerischen Bibliotheken zieren. Es ist sicher anzunehmen, dass alle Pflanzen, welche Miller in diesem Werke aufführt, im Garten zu Chelsea kultivirt wurden, und dass seine praktischen Kulturangaben sicher die Ergebnisse der im Garten gemachten Versuche sind. Anfänglich muss jedoch seine Sammlung eine sehr beschränkte gewesen sein, denn im Jahre 1724 umfasste die von ihm angefertigte Liste der Gewächshauspflanzen, welche er Kulti- vateuren empfahl, nur 24 Arten, mit Einschluss des Spartium multiflorum von Portugal und der Althaea frutex, welche zur Zeit für nicht im Freien ausdauernd gehalten wurde. Während einer langen Reihe von Jahren war der Chelsea- Garten dem freiwilligen Studium der Studenten der medicinisch-botanischen Schulen der Haupt- stadt gewidmet. Der jetzige Curator, Hr. Thomas Moore, hat eine so beträchtliche Zahl von medi- cinisch und technisch werthvollen Pflanzen aller Zonen herbeigeschafft, dass, abgesehen von den Beschädigungen, welche die Pflanzen im freien Lande durch die mit Kohlendunst geschwangerte Atmosphäre erleiden, der Garten jetzt gewiss mehr Nutzen gewährt, als zu irgend einer früheren Zeit. Die Apotheker-Gesellschaft hat aber dennoch be- schlossen, dass die meisten Gewächshäuser nie- dergerissen, die Vorlesungen eingestellt und nur eine Auswahl der wichtigsten Hauspflanzen und die Gesträuche und Staudengewächse im freien Lande, die daselbst mit dem Leben ringen, bei- behalten werden sollen. BEER ENG nur deutsch, und müssen entweder dem Haupt-Redacteur (Berthold Seemann in Kew, London) oder de Verleger (Carl Rümpler in Hannover) eingesandt r- der Adresse des Verfassers versehen dieselben zur bie Meme oh gig nicht stn 2. wir alle Verantwortlichke t auf uns nehmen, — n unbe- achtet; cher weiche an uns unauf; efo rri zum Recensiren übersendet, w werden, selbst wenn wir diesel- ben keiner Kritik unterwerfen, nicht zuriickgeschickt. pip gg Die Actenstücke über den Verein deut- scher Int in Paris in einer der nächsten Nummern. iini . Die MEMPER haben ihren Bestimmungsort bis jetzt nicht erreicht; der Buchhändler versichert, dass Mason- das Buch in dem ihm ubersande n Frachtzettel nicht verzeichnet, es also ers an ihn ab- geschickt hab A Redacteur: Wilhelm E. 6. § eemann. MA) $ os en Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie er Naturforscher. Zu dem Artikel: „Der Mesmerische UI AMT... in W. 12 ‘el Me ba tela il von a Jun ees von Ese coh ong Alles.« Als wir im Mai d. J. von einigen Seiten auf die Erscheinung des sogenannten Geisterklopfens und Tischriickens aufmerksam und auf- , die physiologischen That- sachen, welche. hier frei und unabhängig von f olk ans Licht traten, gegen das Missgeschick des Verschwiegen- und hirs ag eaim von Seiten der Gelehrten in Schutz zu nehmen ii im frischen eg se in der Zeit bis dahin erhalten zu helfen, m Mensch geschlecht und der Wissenschaft seine Früchte anbieten könne, — erkannte ich mich, von der Akademie beauftragt, als Präsident derselben, diese fremdartigen Anzeigen aufmerksa diesem Boden als uneigennützige S Rep onnies ve eA waren, noch nicht bekannt gew ch das sechste Bl att, mit welchem Sitedidce Blätter als eine regel- ona *) Es ist hiebei von Ee leet Kai sikern die wo es sich u ysiolo gische Expe- steht doch nur einzeln un „sub rosa“, da. Daher beli ‘die obige Besorgniss des Verkanntwerdens. Cre AO aa 190 a a, TERN « TER mässige Wochenschrift unter dem Titel: „Die wandernden magnetisirten Tische und die Klopf- geister“ ihren Fortgang nahmen, kannte ich da- Ich sendete aber den kurzen Artikel a Aa „ Bonplandia“ bald nachher an edaction der gedachten Blätter, die ihm h in M "Io eine "Stelle verlieh Das Blatt derHerrenKühtmann und Schüne- mann hat sein wohlverdientes Prioritätsrecht von Seiten derer, welche dem erwachten Phänomen ihre Aufmerksamkeit schenkten, behauptet und einzelne besondere Schriften von Wichtigkeit, welche für directe Mittheilung durch den Druck bestimmt wurden, nebstdem aber auch durch den Fleiss des Herausgebers, Herrn Kiihtmann, fast alle kleineren Mitthei- lungen solcher Art aus andern Blättern des In- und Auslandes, nebst AP SESH Sign ag = verschiedenen, diesen Gegen ehan- Inden kleinen Schriften. Herrn inne Zeitschrift besteht jetzt aus 13 Nummern in gr. welche vom 30. März bis zum 30. Juni erschienen und das erste Heft bilden, und aus dem ersten Heft der „Neuen Folge“, 1258. in 12., se hie zu Ende Juli die Presse verlassen hat. Durch dieses gliickliche Begegnen hat sich die Stellung zu der Aufgabe, die a an mich gerichtet glaubte, wesentlich geändert Es be- darf weder noch einer Aufforderung zu Mit- theilungen über einschlagende ereabnisee aus d Zweckmässigste sorgt und ich erfreue mich zugleich der gütigen Erlaubniss dieses Freundes, von dem gesammelten Vorrathe, als sei er mein eigner, fiir die Auf- r noch übrig bliebe, nach besten ~ ürfen. ei einem Reichthum des Stoffs, wie er be- ra Er ay wea (bis jetzt zufällig eines hölzernen) beweglichen Körpers, und zwar kann die Berührung dessel- ben von mehreren Menschen, die sich unter- einander die Hände cnn, jee ane bilden), zugleich oder auch n einem Einzelnen ausgehen. Die so fiskiovee sD Korn Bew g bleibt in einer augenscheinlichen Verbindung und eziehung zu den respectiven Urhebern der- selben und kann sich auf dieselben in Gedanken- form zurücklenken, auch sonst noch auf vielerlei Weisen verändern oder weiterbilden, wodurch sich für die nn © es Phänomens mehrere Standpunkte darbie Das — an ern zuerst diese Er- scheinung w men wurde, waren Tische, um welche eine Gesellschaft von Männern, Frauen und Me ände auf den Umfang des e kleinen Finger der rechten un r fie Rd mit einem Laute, der mit dem pe arren des Holzes beim Tanperelirwochsäl Ähnlichkeit hat, die Bewegung dan ce ey Platte des Tisches hinweggenom men werden ei gewöhnlic er der bewegte Tisch ote Enter ung der Kette noch ein- al emporspringt Die bewegende Kraft, steht ‘hiebei t dem Gewicht des zu Bewegenden in keinem | constanten Verhältnisse, und es brachten z. B. drei | fünf Männer mit Mühe von der Stelle hoben _ unterworfen, wie wenn z reits aus freien rücksichtslosen Versuchen und | nd bei d | Beobachtungen vorliegt, un r grössten- theils unbestreitbaren Beglaubigung der That- sachen, oder wenigstens des reinen Strebens nach der Wahrhaftigkeit der Auffassung in allen oder doch den meinen; aes scheint es zu- nächst darauf anzukomm er Vorrath des Materials übersichtlich a werde. I. Das phies der Darstellung sind: wegungs serscheinun ngen (oder überhaupt Tasca) sogenannter leb- loser Dinge, welche wir an diesen, unter dem Einfluss der menschlichen Berührung ohne eine zu haben, bemerken _ Dies e Erscheinungen beginnen längere oder kürzere Zeit nach der Berührung eines leblosen inder und zwei Erwachsene nach einstündigem ‘Attar einen Tisch zum Drehen, den nachher as Gewicht selbst gehorcht in diesem Processe nicht dem reinen Gesetz der Schwere, sondern ist in demselben Momente einem Einflusse der Qualität anregen Zur Erlelihleinnig der Bewegung des Tisches auf dem Fussboden (zum Theil auch mit augur - de electrische Theorie, auf die rfiel) legte man oft Glassplatten oder ‘Glas ssge- fine oder Scherben von irdenen Geschirren unter die Füsse des Tisches, und vermied auch wol die seitliche Berührung der een fand aber bald, dass das Letztere nicht von sichrem Einflusse, das Glas u.s. w. unter den Füssen des Tisches aber der Bewegung nur mechanisch förderlich sei. Die Einwirkungsweisen und das gegenseitige Verfah- ren beim Bilden der Ketten war bisher noch nicht EI, en á COE ig. er — ea 2 d Gegenstand methodischer Versuche, wie so vieles Andere, was zur Sache gehört. “ag eilte zum Phiinomen. Wir wollen die wichtigeren hierher gehöri- gen ee berühren. ette mit den kleinen rear geschlossen im Umfang der Pla . Die Kette ist vollständig, wenn ioa wie bisher als Regel anzunehmen war, Das Auflegen der auf- e- schlossenen Kreis bildet. einanderliegenden kleinen Finger reicht schon allein zur Bewegung hin. b. Ungeschlossen ist die Kette, wenn an einer Stelle zwei Glieder nur den einen Nach- bar berühren, are sich aber die Stelle offen f “6 störenden Bedingungen hinzukommen, die Be- wegung nur i A -Eine Kette von lauter weiblichen Personen bringt schnellere Bewe- gung hervor, als eine aus blos männlichen Theil- Am leichtesten gelingt e aus beiden Ge- Das höhere Alter (60 und dar- über) störte zuweilen durch sein Eintreten die Bewegung. Ketten aus Alteren bringen die Be- wegung zögernder hervor und sie "bleibt dann (inder von 9 Jahren bis Grenze der Wachsihumsperiode bieten die auffallendsten "Beispiele des bewegenden Einflusses dar. 11) Anfang der Bewegung vom Mo- : p> pa on a] ~ mente der Kettenbildung an. Die Zeit, welche lassen, und n e freie Hand auf den Tisch legen. Die rase weh + Bolfegn ng erfolgte in einem berichteten Falle. (Flieg. Bl. IV. S. 8. ef c. Die Ketten zweier Tische sind durch eine, — beide berührende, Zwischenperson verbunden (Fl. Bl. IV. S. 9). — In diesem Falle hatten sich an einem zweiten Tische die Motoren eben erst n Tische eintrat; noch ruhenden Tisches e Kette mit den kleinen Fin- gern ee ossen, unten im Umfange des Fusses (dessen Pfosten aber nicht durch Leisten verbunden sein durfte (FI. Bl. VII. S. 4) trat Bewegung ein. ette zunächst dem Gentrum der Platte angelegt. Die Fläche wurde blos mit den Po der gekreuzten kleinen Finger gebildet. Sie war vollständig und sollte gegen die Schiebtheorie oe wozu auch ihr guter Erfolg geeignet w 4) Die Kette mit flach übereinan- dergelegten Händen war unwirksam (FI. Bl. V. 8. 5). 5) Zwischenkörper. Ein Schlüssel oder ein Stückchen Siegellack zwischen ein Glied der Keite gelegt, brachte die zu ng langsam zum ung. folgte rhe rees cklic 2) D Eine Beobach 6) Berührung ehe Mitglieder mit n Armen, oder nur mit den (nicht an- licgendeh) Kleid ern, brachte in einigen Fällen die Bewegung Stehen, in andern Fällen nicht. (Dieses scheint von dem mehr oder we- niger eitel erregten Zustande a Handelnden abzuhängen. Anzahl der Personen. Die Kette h von einer unbestimmt a Per- sonenzahl bis auf eine einzige, mit mehr oder weniger Schwächung, oder auch Br gleichblei- bender Stärke vermindern. ann und ein Knabe bewegten einen 6 Fuss a Tisch ohne Rollen fast augenblicklich (Fl. Bl. V. S. 2). 8) Wechsel der Personen. Eine neu eintretende Person hält, wenn keine anderen *) So wollen wir Kiihtmann’s Schrift eitiren. | wegung E as ist, n). In einem Falle | vom Händeauflegen an bis zum Eintritte der Be- ist nach der Beschaf- fenheit der Kette u dem, was wir Begabung (Intensität der Kraft) nennen wollen, verschie- n; man zä n 14 Stunden und noch länger bis zu 1 ne es immer die Steigerung durch die längere Zeit anhaltende Einwirkung der Bewegenden in Betracht kommt. =m Geschwindigkeit der Vans TAMAA Im Anfange ir begann der Um- schw wung nach Herrn m's he kaai ai mit 4 Umlauf (180°) in 5 rk und stieg nun mit zunehmender Geschwindigkeit. Man zählte von 10—12 ra in der Minute bis ins Unzählbare. by. Richtu . Die Ka Beobachtungen bestimmen die Richtung der Drehung von ihrem Anfan ng an durch rechts und links, wobei sie blos die beiden Seiten des Menschen vor Augen haben. Die Richtung wird in dieser Art häufigst von der Rechten zur rts laufend angege eben Herr Prof. Böhm (FI. BL. IV. S: 6) be- a re die Richtung bei seiner Beobachtung genauer, als in der Richtung der Rotation ger Erde, also nach W. S. O.N. laufend, wobei i ie hag i des Dei nach Rechts s nach Links soll davon ‚abhängen, ob die „Vi. rkwürdig ist der Fall, wo beim Eintreten einer bestimmten Person in die Kette die Be- wegung, welche hier nach Links angegeben wird, blötzlich nach Rechts abwich. Indem man die Erfolge einer bewegenden Kraft ohne alle weitere Beziehung im Auge hielt und die Bewegung selbst nach den in ihr vorkommenden Verschiedenheiten beobachtete, hatte man zunächst die Thatsache rein im Auge, IA: A | | | ! | N | ) 192 scheint unverkennbar. h wegu sowohl in den en Men- schen, als in dem bewegten Körper durch die längere Fortsetzung der Feng in derselben Zeit erhöh Eine Veidni im Versuche konnte also zunächst nur in dem Object des Versuchs ge- funden werden. Man behandelte grössere oder kleinere, massenhaftere oder leichtere, aus Holz — yon verschiedener Art oder. aus andern Stoffen gefertigte Geräthe (Kommoden, Billard, Hüte, Glasscheiben, Bücher, Actenstösse, Kleider von re ag u. S. W., Geschirre von ‘Metall, Stein- | g gut u. Man er eia endlich Veiitehidden Vorrich- tungen und Apparate, welche den Tisch zweck- ory bal vorbereiten oder ganz ersetzen sollten und von denen wir hier die wichtigsten uns erben düwordeheh anführen wollen. 1) Als die einfachste Vorrichtung ist zu er- wähnen: Ein auf einen zinnernen oder irdenen Teller oder auf eine Glasplatte gelegtes Brett von weichem Holze (ein Kuchendeckel), das man ` auf einen von der Kette berührten Tisch legte. Sie lee igh = pe ei gs Ene ae Uberzug der Platte mit Harz. 3) Einfassung derselben mit Stanniol. 4) Bedeckung a mit San Die Fälle unter rgaben keine beson- deren Resultate, ausserdem "as s bei Wo. 3 ein electrischer Malpiator afficirt rare und aus dem Tischrande einen Funken pe 5) Der Arie von Dr. W. Ca Eine starke runde en wi ‘awe drei Fuss Durchmesser und gewöhnlichem weichen | Holze ist von ihrer untern Fläche mit einer Ver- | tiefung versehen, mit high auf ound | um ihre Achse drehen inet? berühren nach der bekannten Angabe ihre klei- nen Finger rechts und links mit denen ihrer Nachbarn bildet wird, so dauert es kaum nd die Tise e setzt sich in PR tiie Be- wegung, so dass s die experimentirenden Personen genöthigt sind, im Die Be echselt regelmässig nach rechts oder links, je Beben die die Kette schliessen- I | S. | umständlie den arene Finger tiber- oder unlereinander- gelegt werden. Auf Kt on be Ex- periment nun vollkom s der Wissenschaft N sii, idah vielfältige Mo- on, r Geh. Ben Dr. BE the hinzu: „Ich e den vorstehenden = schn („Der a a Lap er , Hambur al y ssen Rotationen dann ein- treten, wenn es Pe den Schenkeln eines starken Hufeisenmagneten dergestalt aufgehan- en ist, dass es in ein kleines Bassin mit Queck- silber eingetaucht und dass nun der eine Pol einer galvanischen Batterie mit dem Quecksilber, der andere mit dem Gestelle, an welchem das dem die Pole verwechselt w nung jedoch, dass die blosse Innervationsströ- mung einer Kette mehrerer Menschen ganz eben so eine hölzerne Platte in Rotalion versetzen kann, wie es dort nur das Zusammenwirken von Gal- vanismus und Magnetismus mit dem kupfernen Rade vermag, ist jedenfalls ein sehr merkwür- diger Beitrag zur Lehre von den Innervalions- strömungen und somit zu einem der wichtigsten Kapitel der Physiologie überhaupt, und verdient im höchsten Grade weitere Beachtung und Ver- folgung.“ ‘6) Der Apparat von Baragnon (Fl. Bl. IV. 5). An Ort und Stelle nachzulesen. Sehr h. 7) Nägeli’s vital sk naa Schiff wad dessen -Ausführung in Jarm 7 Männer Tische führten dieses Boot in 40 Minuten 4 Meile stromaufwärts und in 20 Minuten } Meile strom- L KS 5 | abwärts (Fl. 8) Das Zoomagnetoskop (FI. Bl. VIII. S. 3). 9) Faraday's Apparat gehört nicht hierher | und hat einen besondern kritischen Zweck. B. Man versuchte endlich auch den Einfluss | der berührenden Kelte, oder auch des berüh- | renden Einzelnen auf Erregung des Drehens bei | einem stehenden Menschen, ebenfalls mit Erfolg; dass eine organische Kette ge- | inuten | aber man wurde bald durch die re an- derer Seiten des Phäno i- ger ee; unköhligenien Theil des Vas- suchs abgezog Eine Kette v von drei Männern, die ihre en einem Vierten auf Riicken, Achseln und Brus legten, gab diesem nach w wenigen Kehle ein unbeschreibliches leises Drängen, welches den Oberkörper langsam von West nach Ost —— — um SE / oa a Cry 193 un bewegte. Dieser Versuch wurde an Jedem der ieren gemac urde die Kette auf dem DD — ff | | Knoten, wird, im Bogen ee mt, mit bei den Händen schief nach Oben wärts poet ohne Wissen des Gedrehten, getrennt, | gehalten. Er neigt sich über re und ine ng ein trat entgegengesetzte Drehun Dasseibe fand statt, wenn Einer er Andern auch nur mit der Han nd, oder nur ein Haar dessel- ben berührte. Selbst bei nakheiang eines Fin- in dem bewe te ee are Fluidum“ aus der Schule thätig Andere fühlten Reissen mit Zittern in dan Armen und Händen, Prickeln in den Händen, wie beim sogena annten Einschlafen derselben; ein Gefühl von Schwüle und Schläfrigkeit, ver- mehrte Wärme, Beängstigung, erzklopfen, Schwindel, Ohnmacht, Erbrechen, Starrkrampf, Congestion, Zahnschmerz, Durchfal k schen, welche durch die Kette seat berüh- lästiges Gefühl im Rückgrat. — Unter Mehreren ur Einer von Links nach Rechts, alle Übrigen von Rechts nach Links. C. Reine Verhältnisse zum Magnelis- mus und der Electricität finden wir bei der Beobachtung bewegter Tische nur selten an- eführt. etismus. Ein über dem bewegten Tische aufgehäungte Magnet verlor seine Trag- auf dem Tische stehend und selbst mit e Wechsels der en instant 2) Electric a. Den beiden verbändenöi sich drehenden Tischen (S.191 1.c.) wurde, nachdem sie sich eine Stunde gedreht hatten, mit einem electrischen ace ein starker Funke entlockt. b. Mittheilbarkeit des Vitalismus. Jeder von Hide vital erregten inn sic kleine und leichte Körper dreht ich, — animalische örper, z.B. re ienen vegoiabilisdie und mineralische, lin ?e. Des Ha ng le eines an der Wan geriebenen Arpaio (Fl. Bl. VII. S. 4) vid nur einmal Hier I iegeeti sich un fer Dt Erscheinungen an, welche a n den rigen ioe nur zufällig lir si nicht ies rührt wer e Wünsch elruthe (Rhabdomantie), ein dürrer einjähriger Zweig eines Baumes ohne e- ` unterirdischen | Gewässern in der Hand des mit rhabdomantischer Kraft Begabten. Man sehe: Ritter, „Der Siderismus“. Tübingen bei Cotta 1808. — Amoretti, sehen di Elettromagn. animale“. Milano 1816. r Pendel. Das Kreisen eines an einem Hürden schwebend gehaltenen metallenen Ringes, welcher über verschiedenen Körpern oder Theilen von Körpern ausge nach Richtung und Form = er Bahn genannten a in Verbindung. | Herr von Reichenbach nennt sie Sensitive Schon im 2 hre 1777 wurde Schlösser's in Regensburg rhabdomantische Kraft durch wissenschaftlich we keregi Versuche officiell nachgewiesen. S. Schlösser, „Versuche mit m beständigen Bleciricasräger, Regens burg 1780. — Schlösser konnte drei Centner Eisen, die man an einem ‘Strick oder einer Kette Bewegung des Pendels a F. Eine dritte Form cei Erscheinung w urde lic Schlüssels über den Zeigefingern zweier Men- schen, die sich gegenseitig mit deren Spitzen Der Schlüssel selbst wird hierbei Die Wir bei einer Annäherung an i und E., und bei dem nur in der Form ver- schiedenen Siebdrehen, bleibt hier, — gleich den fliegenden Tischen der sibirischen Lamas deutenden, nur umgekehrten, Missbrauch ver- leiten lassen darf. Il. Frühere Anwendungen, mit welchen das Phänomen des sogenannten Tischrückens in Über- einstimmung zu stehen schien, hatten zunächst ben der ee des einmal angeregten Einflusses auf einen sogenannten leblosen Kör- per auch dessen Fräkwirkende Abhängigkeit vom Bew den hervorgehoben, vermöge dieser Letztere die Macht behielt, die Art der Bewegung in dem seinem Einflusse einmal un- * Ob die nach Reichenbach als „Sensitive“ zu die wir wegen ihrer hervortretenden Vitalität in gungsversuchen i chrift: » “ genannt haben, verdient naher untersucht zu werden EN a aw) SD nn tn 194 terworfenen Körper nach Gefallen zu lenken und ihrer Beschaffenheit nach näher zu Beinen können hier mehrere For ns Ge- 1) Die einfachste Ford yie Wil- des Bewegenden ist die Bestimmung des Stillstehens und des Fort- gehens durch den lautgesprochenen Befehl oder das blosse Nichtwollen des Bewegenden. erade. bung und Senkung nach verschiedenen Seiten, das Aufrichten auf einen oder auf mehrere Füsse. — 4) Die at en aa rn z.B. ein = Knabe, Han auf einen Tisch legt, den Boden fesselt, nmög- lich ist, ihn aus einiger Entfernung, wo er Platz genommen, an sich heran zu ziehen IH. Aber die schon erwähnte Modification des bewegenden a. gab der ganzen Be- handlung des Phänomens ursprünglich einen an- nicht in Dove und Fortdauer aes Aussen strebenden, sondern nach Innen as empfindende und wollende Wesen des Men ent Chaar. an das Bewusstsein ee hara Eine, dem ernten Klopfgeister-Wir- ken fast gleiche Ersch von Herrn Kerner d. J. in Stuttgart sree eine gewöhnliche Kette aus sechs Per m einen Tisch er- halten, der sich nicht drehte, aber innerlich wie durch Stösse erschüttert wurde und nun au eine Aufforderung durch gezähltes Klopfen ant- wortete *). *) Wir übergehen hier das von Amerika wähnte sogenannte ee a ones ihm deshalb den Stab brechen zu wollen. er, wo Thatsachen der Naturforschung zur Prüfung vor. werden sol- len, f an diesen kein F = voriaicen B rugs ge- fun rlich von jenem Verfahren des Geisterklopfens en t Eine gründliche Prüfung aller unter jenem Namen zusammengefassten Verfahrungsweisen und Erscheinun- rsten von Amerika aus erwartet und ay; comprising an entire History of the American Spirit Manifestations) dort re uns aber noch nic wird die n en salen; Klopfen von dem „Medium“ (dem Vermittler oder der Vermittlerin des Geistergesprächs) durch ein as mit der grossen Zehe in ihren weiten Schuhen —— w $ er hier auf einen übrigens leicht zu ent- decken de urt a. 30 Centralblatts schaft und hropologie* S. 577 ff. zur Seit u und die omas era der sonst schwerlich sie ten E ung enh Cæ ler, Herr IV. Die hier bezeichneten Erscheinungen, welche als „Geisterklopfen“ pertama sogenannten » Tischrii gin ussten bei näherer Betranhtäng des änsserlich Charakteristivohen in Beiden bald eine tzteren Versuche antworten, die Zukun In Bezug Moment rungen des Vitalismus als Automantie (Selbst- (FI. Bl. XIM. S. 9) folgende Erfahrungssätze auf: 1) Die Antwort des Tisches ist sich nicht immer klar. 2) Sie ist sichrer, wenn die Fra- genden den Gegenstand der Frage genau ken- nen, oder wenn derselbe auf den Tisch gelegt s erfolgt zuletzt ein Ausdruck von sen des Einflusses ?). oe warmen Tagen s Abend und bei kühlem Wetter. 4) Helles Licht in der Nähe des Bewegenden stört den Erfolg. leichsam als höchste und unmittel- barste Willensfunction tritt hier an ne st das Uebertragen des Gedankens, das Müssen eines Gedankens von jedem Ei he in der Kette nach dem nicht ausgesprochenen Willen de — in derselben, dem dieses zu- gestanden worden (Fl. Bl. VIL. ‘S$. 5 und Gedan- ken darüber VI 1. S. 1 und 2). Wir berühren hiermit unmittelbar das, was hatten übergehen sehen. Wir fi Wirkungsweise in der copie oder scheinbar dreifachen Form verzeichne 1) In der Anwendung aut unorganische Bine, z.B. auf das Wasser. Das sogenannte ma lisirte Wasser ist durch seinen Geschmack nicht nur den Mesmerisch-Behandelten angenehm und ee kend, sondern auch jedem nabetan? genen Prüfer, der nicht längst seine Organe z Naturforschen verdorben hat, sehr kenntlich, hat für den Gesunden einen | unangenehmen metalli- chen aber fein und mild, ‘afficirenden en n = sich auch bei ande rn vom Menschen beriihrten Dingen wiederfinden lässt. Ich nenne nur diese bekannte Thatsache und könnte aus den Gebieten des s-, Ge- schmacks- und Gefühlssinnes, welche Sinne ich nach ihren Naturgesetzen studirt habe, noch Vieles beibringen, wenn ich hier mich weiter, Sehne des langen Wadenmuskels an der Stelle, wo sie unter dem äussern Knöchel hingeht, nicht nur errathen, sor wales an sich aan durch völlige Nachbildung erwie- und vorgez EEE S a i / a 195 pe | ” 2 asaid an als rapari Gesichtskreis reicht, einzulassen ge- dä c 2) In einer gleichsam en Rich- tung hat man zu jener Zeit des nun vergessenen Mesmerismus das Baquet in Anwendung kommen sehen, — ein Behältniss aus starkem, wohlge- fügte Holze, bis zur Hälfte ungefähr mit Schlak- ken, Glasstücken und ig oder auch | t dieser Inhalt “Mitten durch den anderen Gestein Polists BIeRBaANge, welche oben in eine on dem er herabhängt. Die Kranken, welche von der Maschine Gebrauch machten, sassen um das |- Behältniss herum, jeder fasste eine Schnur, deren nde er in der Magengegend um den Leib wand dann mit einer Hand oder mit beiden etwas befeuchteten Händen an der Schnur abwärts gegen sich strich. Die Wirkung besteht in Schlaf und Beruhigung krampfhafter Zustände, besonders des Unterleibes mit allmähliger Minderung chroni- scher gastrischer Ube 3) In der Anwendung des Einflusses eines Einzelnen auf einen einzelnen Menschen durch das sogenannte Magnetisiren (man vergleiche I. b in Fernwirkung oder durch Berühren, chen, ebenfalls einzelner Theile oder des ganzen Körpers, zu Linderung von Schmerzen, Krämpfen, Einschläfern, Erweckung von Som mnambu lismus, Schlafreden, Hellsehen. In diesen vielfältig ver- schiedenen Operationen stehen als Glieder der Wirkung fest: ein wirkender Mensch, gewohn- lich männlichen Geschlechts, meist von einer Heil- Z angenomme 4) Hier "schliesst sich auch in der Erfahrun ng eine gewisse nn der Wirkung rch das sogenannte „in h den ach und hien des fisie Lebens an, Erscheinungen, die, so vielgestaltig sie auch auf- | treten, doch alle auf das gleiche Gesetz zurück- — weisen. V. Wenn wir diese igen in Ge- danken durchlaufen, kann es uns n unten zurückkommen müssen („D eg E] des Vitalismus nebst einer Erklä- rung von Dr. Adalbert Cohnfeld. Neue Folge“ von Kühtmann’s „wandernde Tische“, 1. Heft, S. 96 ff.) zu lesen, dass eine Schreibfeder in der Hand eines besonders begabten Knaben ohne sein Wissen schreibt, als sei Bewusstsein in ihr, — dass sie in der r echt ten Hand von der Linken zur Rechten schreibt, in der linken aber eben so ge- | RW ee rn nn rei ee n Ring eine Anzahl seidener a ad i Bestrei- | mehr be- — | t selbst leben der Hoffnun läufig von der Rechten zur Linken, nach Art der Lithographen, und dass sie in beiden Fällen eine geläufige kleine Schrift schreibt, während die natürliche Schrift des Knaben steif und unbeholfen ist. Eben so wenig auch, dass ein bewegter und zum Antworten auf vorgelegte Fragen hart an- getriebener Tisch Widerstand zeigt und endlich Antworten gibt, welche Verdruss und Arger ver- rathen, ohne das zu enthalten, was erwartet wurde. Wir müssen hier auch noch des »Psychographen* des Herrn Musikdirectors Wagner in Berlin ge- © denken, eines Instruments, welches, in Gestalt des sogenannten Storchschnabels construirt, durch die aufgelegte Hand zum Schreiben gebracht wird, ohne dass der Einwirkende sich des Inhalts des gee par bewusst ist (s. Kiihtmann a. a. O. I. 15 fF). i Ein Schaukelpferd, auf dessen hinteres Ende derselbe Knabe seine beiden Hände legt, und das vom Vater aufgefordert wird, nach eig- nem Belieben die tollsten Sprünge zu machen und unhaltbare Stellungen anzunehmen, stürzt sich auf das vordere Ende. Es hebt also die Arme des BAO: pa man als dessen Träger betrachten müsste, or, schwebt umgekehrt in der Luft, | bewegt Sak seitlich hier- und dorthin und zieht den es tragenden Knaben nach sich. Die flach anliegenden Hände tragen eine Last, ohne sie zu halten, gegen die Gesetze der Schwere in Schwebe, und der tragende Beweger wird viel- mehr frei von seiner Last getragen (a.a. 0. S.68ff.). Auffallend und abschreckend beim ersten Blick, zeigt dieses Phänomen bei näherer Betrachtung dennoch nichts Befremdendes, sondern beweist nur eine ursprüngliche Stetigkeit in der Func- tion der menschlichen Bewegungskraft, hs allen diesen Erscheinungen gemeinschaftlic Wi finden ein Ausgehen vom Menschen a riicklenken zu nd Menschen, einen Kreislauf der Bewegung, den der Beweger nicht nur anregt, sondern mitmacht ei zu sich selbst vollbringt. VII. An dieser Stelle findet nen wol Jeder, der diese Reihe ineinanderfliess denken stre Daher bleiben wir heute gern, als auf einem Ruhepunkte, bei den scharfsinnigen Resultaten stehen, mit welchen Herr Dr. Cohnfeld seine Schrift E85) schliesst. Was des Vitalismus“ u. S. 85 5 F. ) $ i fi n Resultate einer reich- Bern ee von Renbachsahbeni welche grossentheils von Herrn Dr. Cohnfeld selbst veranstaltet wurden, einer künftigen tieferen Ent- faltung vorbereitet haben, werden die forschenden nsrer Zeit weiter v verfolgen, und wir hier oder an einem andern Orte nochmals darauf zurückzukommen. CA oe u N I: <7 a HR »Der lebendige Organismus ist in zwei Provinzen deren eine unserm Willen unterworfen ist, ali in unserm menschlichen Leibe auf solche Weise rch Willkür und re unterschieden, aber ht ndern beide Ge- b n gewis der festen ‚so ee alle Seren vi aan ohne v n ihre gen. "hier einadhnt den als die cheebhuliche ondsucht in’s rca oft genug. vorkommt *).“ Dabei kö die RE berufen, dass Sr Willkürsthätigkeiten, wenn sie nicht von unserm Willen beherrse > wer rag ein W kokers Grad. der Kraft und en ze als Der sn nn a die Kraft der Mus- keln in an schwacher Körper und an das es re Steigen, Klettern, TERN von nambülen, die im poet de zu der- gleichen gang unfähig se arden beiden en = Behlaiwandäh: die Aufhe ebung und die gesteige nden sich valle Vitalismus iador und zwar beide als Haupt- bedingungen Hier ist der Punkt, das DREH EREROS Pro- blem een zu defini italismus**) ist das von unserm wil- len lesuethets alten unsrer Lebenskraft nach er bid pe Selbstbestimmung und in ihrem höheren Können.“ assen wir das Gesammtbild dieses Zustandes in einen Begriff zusammen, so sagen wir: Vitalismus ist y sieht, wie der Zerfeer., vor der Hand noch selbst Fey ception gegen den erismus einräumt und seinen möglichen Gegnern nichts bieten will, als was sie thatsächlich nicht läugnen können, sondern ken- nen müssen „i. der Inbegriff aller hier behandelten und dahin cinseblagoaden Naturerscheinungen | das Wesnenen say: Gegensatz zum Somnambulismus, als Schlafwa Der Verfasser führt hier den Satz aus, dass unsre dynamische Fähigkeit unsrer physischen Fertigkeit immer voraus ist. aller Fingerthätigkeit des Menschen tragen, — als vitalistisches Vermögen, so erwerben wir uns dagegen die 0. ak P Fertig- keit einzeln unterschie r Finger zum Be- huf des Klavierspielens nd Pe „Im befreiten be oer vollbringen wir also ht, was ben ser Wi mit unsrer Hand auszufü im Stande ist, sondern was kraft in ihrem relativen Vollge vermag, wenn sie sich unsrer Hand als eines Werk- zeugs bedient.“ nsre dynamische Kraft schleudert den Tisch herum, prog” ihr die Fläche unsrer Hand nur als Stützpunkt dien "Die dynamische Kraft wirkt mittelst der lose auf- als der los - Are Kraft ariii er der lose sufliegdiden flachen Hand versetzt e dynamische Kraft einen Tisch in die verschieden- artigst en Stellungen, lässt ihn klopfen, tanzen, sprin- gen“ *). nim Tisch ist a. Leben, aber das Leben in uns u FRI he — um so viel potenzirt, als es vom Zw freier Meda int u in von der Natur abgelegtes Zeugniss für “* die gewaltige Macht der Freiheit“ **). *) Zwei Männer bilden die Kette um einen Tisch, zwei andere halten meen "o fest. und die Füsse 150—180 K tia »P. Spiller, die thie- ) Man vergleiche hiemit: vom 7. Mai risch-dynamische Electricität“ in Wè. 104, 1853 der Posener Zeitung. A en So eben ist | Tree erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: BERTHOLD SEEMANN’S REISE UM DIE WELT und drei Fahrten der Königlich onan! Fregaite „Herald“ nördlichen Polarmeere zur Aufsasanah Sir John Franklins in den Jahren 1845 — 1851. 2 Bände Roy. 8. Mit 4 Lithographien in Tondruck. Eleg. broch. 34 «a$. Verlag von Carl Rümpler in Hannover. Druck von August Grimpe in Hannover. pA \ | nf | 2 Ngr. für die „Nunquam otiosus.“ Eracheint a am 1, u. 15. jedes Monats. preis des Jahrga 31] oe a Í Agents; È L, London Williams and Norgate, 15, BedfordStreet, sp. Iasertonsgepühren. J | Covent Garden, Petitzeile. | à Paris Fr. Klincksieck, PR \p ; mae () | | 9 Verleger: Berthold Seemann in fondon SBeitfchriff für die gefammfe Dofanik. Carl Rümpler in Hannover. Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. I. Jahrgang a gunma E 1. October 1853. No 20. a Inhalt: W. G. Willie — prey in Peru, Zeitung NER Borneo). W. G. Walpers. Wir griinden die hier gelieferten biogra- phischen Nachrichten auf Mittheilungen, welche Walpers verschiedenen seiner Freunde und Fachgenossen in seiner Correspondenz hinter- lassen hat, die wir daher fiir authentisch halten miissen und mit Hinsicht auf seine traurige Kata- strophe auch in dem Theile nicht verkürzen dür- fen, in welchem wir vielleicht zugleich das kranke Urtheil eines schwer verletzten Gemüths und die biographische Verlassenschaft eines Gelehrten von hohem Range vor uns haben. W. G. Walpers wurde am 26. December 1816 zu Mühlhausen in Thüringen geboren. Nach Besuch des Gymnasiums seiner Vaterstadt bezo er im Jahre 1836 die Universität Greifswalde und darauf (1837—1838) die Universität Breslau. I Er promovirte in der philosophischen Facultät | - der Universität Greifswalde und nahm darauf sei- nen Aufenthalt in Berlin, wo er am 7. Januar 1848 bei der philosophischen Facultät der Uni- versität sich habilitirte. Im December 1849 wurde er Mitglied der pharmaceutischen Ober-Exami- nations-Commission in Berlin. Beim Eintritt in diese Körperschaft glaubte Walpers die Bemer- kung zu machen, dass man ihm Handlungen zu- muthe, die sich mit der gewissenhaften Ausübung seiner Beamtenpflicht nicht vertrügen. Er lehnte sich dagegen auf. Äusserungen seiner Gegner liessen ihn vermuthen, dass man ihn zu besei- tigen suchen werde, wenn er sich nicht füge. Er blieb fest. Seine Vermuthungen schienen sich zu realisiren, denn es wurde ihm eine Stelle bei der pharmaceutischen Ober - Examinations- Commission als stellvertretendes Mitglied ange- | wiesen, in welcher er bis zu seinem Ende nicht einmal in Thätigkeit gelangte oder irgend eine Remuneration erhielt. Ein Gesuch, seine Ange- legenheit gerichtlich untersuchen zu lassen, wurde ihm abgeschlagen Niedergehugt endlich durch fortwährende bittere Erfahrungen und verzweifelnd, dass ihm irgend welche Genugthuung werden w ürde, fasste er den Entschluss, seinem Leben ein Ende zu machen. Am 18. Juni 1853 ward er in Köpenik bei Berlin todt gefunden. Ein Schuss ins Herz hatte ihn dieser Welt entführt. Wir erzählen absichtlich diesen Theil der Walpers’- schen Angelegenheit in unbestimmten Ausdrücken, weil wir jegliches Urtheil zu vermeiden wün- schen. Mögen Walpers’ offene Gegner fort- fahren, ihn zu schelten, die Welt wird dereinst, wenn auch erst spät, genaue Aufschlüsse über die Sache erhalten; es sollen sich zahlreiche Berichte und Documente darüber in London be- finden, wohin sie theils Walpers selbst, theils Freunde desselben zur Aufbewahrung gesandt haben, und woraus jeder, der sich für das An- denken Walpers’ interessirt, sich unterrichten mag. Walpers trug den Charakter eines Sachsen von altem Schrot und Korn, wie er sich im west- lichen an Franken stossenden Theil des Sachsen- landes und im Frankenlande selbst mit Bewusst- sein conservirt, ebenfalls mit gutem Bewusstsein nicht blos in sich, sondern auch an sich: die deutsche, sich auf sich selbst verlassende ethi- sche Tüchtigkeit, welche eben auf ihrem ethi- schen Grund das Recht behauptet, geradeaus zu gehen und ohne Bitte Platz zum freien Aus- schreiten zu finden. Dass dieses Erscheinen in ot WB Ecuador und Neu-Granada (Fortsetzung von Seite 176). — | Briefkasten% + Ascher Theil (Die Accademia di Filosofia Italiano). — Anzeiger: BEENDET S + ) der deutschen Nation ein natiirlicher Ausdruck des Charakters sei, den man als den „Bieder- mann“ zu bezeichnen pflegt, beweisen uns gute Schauspieler, die Ton und Haltung zur Zeich- nung solcher Rollen mehr oder weniger aus diesem Gebiete entlehnen. Es versteht sich, dass wir hiemit den biedern Charakter keinem Stamme absprechen wollen, wir wollen nur von der ge- läufigen Form sprechen, welche in andern Gauen Deutschlands grob heisst, obwol nicht jede Grobheit bieder ist. Durch seine sächsische Biederkeit hatte Walpers das Unglück, in Ber- lin überall anzustossen, „und,“ schreibt einer unserer Correspondenten, „ich musste mich be- sonders in einer gewissen Zeit darüber wundern, wo ich aus den höchsten diplomatischen Kreisen herüber „die deutschen Stämme“ als Princip geltend machen hörte und mich darüber ärgerte und lieber von dem „deutschen Volke“ hätte reden hören.“ — Abgesehen aber von allen solchen Reflexionen und ethnographischen Spitz- findigkeiten behaupten wir: Walpers war ein edler, grundtüchtiger Charakter und würde in jeder büreaukratischen Stellung ein unerschüt- terlicher Beamter gewesen sein. Den guten Kern in ihm nach oben, wo er unparteiische schick; wo des Pudels Kern ausser ihm liege, suchte er so lange vergebens, bis er sich end- lich in den Kopf setzte, er liege wol allenthal- ben, und so zum Selbstmord schritt. In seinem literarischen Wirken als Botaniker, — ein Gebiet, auf das er sich fest und mit treuem Fleisse als Schriftsteller beschränkte, — hat sich Walpers von seiner Richtung als Buchführer des systematischen Pflanzenschatzes nur in sel- tenen Fällen durch die Richtung der Zeit auf die dogmatisirende und krilisirende sogenannte Evolutionslehre hinüberlocken lassen, obwol er mit dieser seine Laufbahn als Ubersetzer (in Bres- lau) begann. risten leitete ihn der ruhige und sichre Takt seines Urtheils auf ein Bediirfniss, das sich seit mehreren Decennien angekiindigt hat und immer deutlicher wird. _ Beurtheilung hätte finda können, gehörig ins © Licht zu setzen, dazu fehlte es ihm, — an Ge- | der mikroskopischen Betrachtung und selbst des Experiments, dem systematischen Theil, der frü- her allein herrschte, einen grossen Theil des Fleisses entzieht, dessen er bedarf, tritt in den Hauptwerken, welche das System der Gewächse registriren, ein gewisses Verfahren fast mit Noth- wendigkeit ein, auf welches die erwähnte doc- trinäre, physiologische und morphologisirende Richtung ihren Einfluss geltend macht. In dem grossen systematischen Hauptwerke De Can- dolle’s und in einzelnen Monographieen entfaltet die Doctrin, welche den Bearbeiter einer gege- benen Gruppe oder Familie leitet, ihren Einfluss durch alle Stufen des Systems bis zu den Arten und Varietäten hinunter. Dazu kommt nun noch, dass eine lange Reihe von Jahren verflossen ist, ohne dass uns ein systematisches Register der ganzen bekannten Pflanzenwelt geboten werden konnte. Der Bearbeiter jeder Pflanzenfamilie, sey’s für eine Monographie, sei’s für De Can- dolle’s Prodromus, hat also zunächst von allen Seiten das Material für seine Arbeit in allen ihm zugänglichen Herbarien zusammen zu suchen, wobei ihm Verhältnisse, Glück, Eifer im ver- schiedenen Maasse günstig sind, welches auf die grössere oder geringere objective Reich- haltigkeit des Materials seinen Einfluss ausübt. Einen nicht geringern Einfluss übt die Theorie des Verfassers und das Gewicht, das sie auf die verschiedenen Abstufungen des Systems, wie auf die Theile, worauf diese sich gründen und auf deren systematische Wechselbeziehung legt. Die nothwendige Folge hievon ist, dass das System, als Registerwerk, sich fortschreitend mit den Gründen seiner Unvollkommenheit entwickelt, welches sich in Journalen und neuen literarischen Erscheinungen täglich kund gibt. pers konnte sich die ruhige Ausdauer zutrauen, in das fortlaufende systematische Werk, das schon in Aller Händen ist, aus der ganzen Literatur, die er sich zugänglich machen könne, | ohne Gunst, Missgunst, und vor Allem ohne vor- Bei dem systematischen Amte des Reperto- | ährend nämlich die immer BE: zur Herr- | schaft gelangende Richtung der selbstständigen | Botaniker auf den physiologischen Theil der | Pflanzenkunde und die mehr oder weniger glück- | r liche embebuns des Lebens auf den Wegen | Botanik für „unersetzlich“ erklären. nn gefasste Meinung das Fehlende als Repertorium ehrlich hinein zu compiliren. Er wollte nicht ohne Kritik verfahren; doch mehr noch, ohne Eitelkeit und Absprecherei. Er that Verzicht auf alle Ehren und Verdienste, die sich mit seiner Aufgabe nicht vertrugen. Er fand einen Verleger. Und wer diesen Haupttheil der Schriften von Walpers kennt und zu benutzen versteht, wird mit uns den Verlust dieses Gehiilfen des, systematischen er ER Zn Cw aa x, ed Feen ee care > ee et eee Verleger kann und wird hoffentlich fortfahren, sein Geld zu geben, aber er wird seiner Seits fragen, wer zu Walpers’ Nachfolger berufen sei? und wem die Lust dazu aufsteigt, der wird hoffentlich weiter mit sich zu Rathe gehen. Wir geben nun die Titel aller Werke, die aus Walpers Feder geflossen sind, Indem wir nach dem ersten derselben die beiden Haupt- werke voranstellen und dann dig im Verkaufe dearcalhan zwierhon getretenen | ten des Verfassers nach der Reihenfolge sich anschliessen lassen. I. Grössere selbstständige Werke. Bravais, L. und G., über die geometrische Anordnung der Blätter und der Blüthenstände. Übersetzt von W. G. Walpers. Breslau, bei Grass und Barth. 1839. 8. "o G. Walpers, EHER der in meiner Übersetzung er Bravais’schen Arbeit über Blatt- und Blüthenstel- sii befindlichen Irrthümer. Berlin, 1 — Repertorium botanices rer 1843—47. Lip mt. Hof — Annales en systematicae. Tom. I—II. Lips. 1848—53. 8. (I. II. sumt. Hofmeister. III. samt. Ambr. Abel.) Auf dem Umschlag z de Annales befindet sich eine interessante Antikritik von Walpers gegen A. Gercke im Jahresbericht des natur- wissenschaftlichen Vereins zu Celle, IV., wo das Re- n wird. Auf dem Umschlag des 1. Hefts desselben (3.) Bandes lesen wir eine scharfe Antwort auf eine Antikritik von Dr. Berg gegen den Rezensenten seines Handbuchs der pharmazeutischen Botanik in der Flora oder wi 2. — Epikritisches Sendschreiben an Herrn Hermann Kar- sten. Berlin, 1 8. — Animadversiones criticae in Leguminosas Capenses Herb. Regii Berolinensis. Halae, 1839. 8. — Versuch einer mbiptolépiadkea Deutung der Blithe von der Gattung Coulteria. Hamburg. 8. Tom. I—VI. I. Abhandlungen in wissenschaftlichen Zeit- schriften, nämlich in der Regensburger an Zeitung » Flora“, abgekürzt bezeichnet »Flor.“; der »Linnaea“, abg. »Linn.“; der „Allgemeinen Gartens nzei- tung“, abgek. „Gartenz.“; der „Botanischen Zeitung“, abgek. „Bot. Z.“; der »Bonplandia“, abgek. »Bpl.“; ausserdem noch Artikel populär-naturwissenschaftlichen Inhaltes i in ie „Neuen Preussischen Zeitung“, als Be- über ohana u. dgl. i pre erschien in der Be “ die erste wis- scnschaftliche Arbeit von W. Versuch einer morpho- logischen Deutung der Blüthen von Coulteria Bun. Ob und mit welchem Erfolge, davon wird die vor- liegende Abhandiung am besten Zeugniss geben, die, e es mir wenigstens scheint, eine allgemeinere Ver- breitung Yehkkini! weshalb ich den Verfasser ver- anlasste, sie dieser vielgelesenen Zeitschrift einzu- verleiben.“ 1839, 26. ‘Deter Beschreibung der Sophora robinioides. »Gartenz.“ 1839. Zur Erläuterung der unregelmässigen Form der Schmetterlingsblüthe. „Lin 1839. Anim madversiones eriticae in Leguminosas ca- penses. Dissert. inaug 1840. Collectio SE Mn bohionsiann a Luschnathio de- pt iccat t p it i Kiatanph, Leguminosas elaboravit Walpers. »Linn 1840. Arnd pain novarum decades offert Walpers = : = 3 Decad. Aus m Herbarium des Dr. Lucae zu Berlin zusammengestellt. »Linn.“ 1840. Über e nr an den Blättern von Tri- folium mn »Linn.“ 841. Ankündigung des Repertoriums in den verschie- denen Zeitschriften 1843. Beginn und Fortführung des Repertoriums. 1844, 13. April. Über hybride Begonien. „Gartenz.“ 1844, 11. Mai. Die Varietäten von Tropaeolum tricolor, Lindl., und brachiceras, Hooker et Arnott. »Gartenz.“ 1844, 31. A ppe a esa der bis ott bekannten Arten der Gatt Penstemon. »Gartenz 1845, 8. Februar. "Beschreibung di Senecio micanioides, Otto 1846, 9. Mai. Bolisikulgnn über zwei ee: Microsperma und Begonia. „Garte: 1846, 13. Juni. Beschreibung einer neuen Kennedya. 1848. Einige Bemerkungen über die Gattung Brachyandra, Nodain. „Bot. Z.“ 1848, 29. Januar. Die er ner zwischen den mono- und dicotyledonischen Gewächsen beobachteten Ver- ae ed Vorlesung, ee vor der philos. Facul der Universität Berlin zur Habilitation als ne 23. December 1847. 1850. GEAN novae et minus cognitae in isthmo Pana- mensi et in insula Guadeloupe et Sancti Thomae col- lectae per Plac. Duchassaing med. Dr. et Ger. phil. Dr. Decas 1. 2. „Linn.“ 1850. Di aia Novum genus plantarum ex ordine Primulacearum. ot. Z.¢ 1851. Über Verbesina verbascifolia. „Bot. Z.“ 1851. Über den Wurzelstock von Helleborus niger, Linn. 1851. Über Radix Senegae. 1851. Notiz über Cortex Assa-Cou. „Bot. Z.“ 1851. Notiz über Lichen eseulentus, Pallas. »Bot. Z.“ 1851. Uber Arrow-root. „Bot. m 1851. Uber Nag-cassar. »Bot. 1851. Nachtrag zu dem Aufsatz über ee 1851. Bemerkungen gegen Dr. Otto 1851, 18. Januar. Eine neue a Verbesina. „Gartenz.“ 1851, 15. Februar. Micropterix und Bere zwei neue Pflanzengattungen. »Gartenz 1851, 26. Juli. Uber Feigenarten. 1852. Uber Radix Saponariae rubrae. saa Uber Adansonia digitata. »Bot. Z. 1852. Uber —— Ostind. Pflanzenmehl. „Bot. Z.“ 1852. Einig über die Familie der Cyphia- ceae, Alph. de Candolle. „Bot. Z.“ 1852, 7. September. Anomale Wurzelbildung bei der Wur- zel von Sempervivum tectonum und S. Wulfenii. »Flor.“ „But. Z.“ u a a — nt CAT 2 : —— 2 200 1852, 28. September. Beiträge zur Kenntniss des Amylum. or.“ 1852, 7. December. rtikel. 1852, 21. October. Über Viola odorata. „Flor.“ In den een ln zu = oe dieser in der yFlor.* 1852 entha h kritische Bemerkungen ‚gegen das Werk von Dr. Schacht, »die Pflanzenzelle. 1853. No.1 der »Flor.“ enth. eine Erwiderung auf eine von Schacht in derselben Zeitschrift versuchte Antikritik. 1853, 15. Januar. Bemerkungen üb. Shepti-Früchte. »Bpl.“ 1853, 15. März. Der weisse oder Kron-Rhabarber. »Bpl.“ 1853, 15. März. Anfrage über Penkawar Janchi. »Bpl.“ 1853, 15. März. Ausserordentliche Vermehrung einer Alge. Nachtrag dazu in einem zweiten »Bpl.“ 1853, 1. April. Gutta Percha. »Bpl.“ 1853, 1. Mai. Surrogat für Pferdehaar. »Bpl.“ 1853, 15. Mai. Abyssinische Bandwurmmittel. »Bpl.“ 1853, 1. Juni. Die Nannary-Wurzel. „Bpl.“ 1853, 9. Juli. Zufällige Ursachen der Verbreitung der Gewächse über den Erdboden. „Gartenz.“ Walpers war Mitglied der Regensburger botanischen Gesellschaft, der Schlesischen Ge- sellschaft für vaterländische Kultur und der Kai- serlichen Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher unter dem Beinamen „Hill“. In die Acta Nat. Curios. hat Walpers nichts geliefert, welches leicht erklärlich wird, wenn man in Erwägung zieht, dass seine Heapiwarke ihn ohne Ruhe ganz in Anspruch nahmen, so dass also nur kleinere Nebenabfälle seiner Stu- dien und kritische Berührungen übrig blieben, die sich für die Bände der akademischen „Ver- handlungen“, deren Anlage gemäss, nicht eigne- ten, wol aber mit dem Entstehen der Bonplandia sogleich in dieser auftraten. Reisseck in Wien erzeigte ihm die Aufmerksamkeit, eine Rhamneen- Gattung (Walpersia) nach ihm zu nennen; doch ward dieselbe später eingezogen, und so das Denkmal collegialischer Hochachtung wieder zer- stört. Trauern wir darum nicht. Walpers hat sich durch sein Wirken selbst ein Monument gesetzt, das von den Gelehrten der ganzen Erde gesehen wird, und vielleicht erblicken auch einst die Laien in dem freundlichen Mühlhausen einen Stein, unter grünen Eichen gelegen, auf dem Worte der Dankbarkeit das Andenken des bie- dern Walpers der Nachwelt überliefern. oe tot] Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada. (Fortsetzung von Seite 176.) Am 1. September verliessen wir Loja. Das Wetter war trostlos genug, Regen mit der Aus- ` si Er sicht auf anhaltende Dauer desselben. Die Wege waren äusserst schwierig; die Pferde und Maul- thiere, so wie ein Ochse, welcher einen Theil unseres Gepäcks beförderte, sanken bis an den Leib in den Koth, und wir kamen nicht davon, ohne etliche Male zu fallen. Ein Haus war nicht anzutreffen, so mussten wir im Walde bivoua- kiren, unter strömendem Regen, von Kopf bis zu den Füssen mit Schmutz bedeckt und einen wirklichen Morast ‘zur Unterlage. Nur mit Mühe gelang es uns, eine Schale heisser Chocolade zu bereiten, um es gegen die Kälte auszuhalten. Man kann sich leicht denken, dass wir eine höchst traurige Nacht verbrachten. Mit Tagesanbruch zogen wir auf ähnlichen Wegen weiter, in allen Gliedern von rheuma- tischen Schmerzen geplagt. Um Mittag über- schritten wir den Fluss Las Juntas auf einer Brücke von indianischer Anlage, die aus Baum- stämmen bestand, über welche Zweige und Sand gelegt waren; eine Schutzwehr an den Seiten fehlte und die Breite belief sich nicht über 6 Fuss. Wir erreichten darauf den Tambo gleichen Na- mens, der aus zwei Hütten bestand. Hier hätten wir die vorige Nacht Quartier nehmen sollen. Wir erfrischten uns mit Eierspeise und Chicha, und begaben uns nach dem Dorfe San Lucas. Eine kurze Strecke hinter Las Juntas änderte sich Wetter und Weg; beides wurde trocken und die Umgegend gewährte einen herrlichen Anblick. San Lucas fanden wir als einen Zusammen- bau von Indianerhütten, der an der einen Seite des gefährlichsten Hügels liegt, den wir zu pas- siren gehabt hatten. Es waren Stufen in die bhänge desselben gehauen, um den Maulthieren das Auf- und Niedersteigen zu erleichtern. In der Nähe des Dorfs befinden sich die Ruinen einer spanischen Stadt, welche durch einen Ein- fall der wilden Indianer von Zamora zerstört worden war. Die Farnbäume sind um San Lucas so häufig, dass die Leute das Holz zu den ge- meinsten Dingen anwenden, Am nächsten Morgen reiseten wir nach Sara- gura, 15 Wegstunden von Loja. Bis auf eine Stunde hinter San Lucas war die Strasse trocken; aber es kam schrecklich hinterher. Die Höhen waren steil und schlüpfrig, so dass die Thiere ihre Vorderfüsse zusammenpressen und, so gut es gehen wollte, hinuntergleiten mussten. Nach manchem Sturze ‚erreichten wir Saragura. Das Land um Saragura befand sich auf einem hohen Grade der Cultur; Weizen war in Fülle vor- . AL ie, Í H i | N 201 oa handen. Orts beschränkte sich auf den Pfarrer, den Te- niente und zwei oder drei Kaufleute. Die letzten Die gesammte weisse Bevölkerung des | führten einen Handel mit Cascarilla, allein dieser | Artikel ist von geringerer Güte und nicht mehr als 6 oder 7 Realen die Aroba von 25 ® werth. Wir übernachteten in Saragura und setzten | sodann unsere Reise fort. Saragura wurde die Vegetalion recht spärlich; die Gegend nahm ein dürres Aussehen an und die Höhen zeigten die wunderlichsten Formen. Eine Stunde hinter | Um 4 Uhr Nachmittags erreichten wir das Dorf | Ona, 5 Stunden von Saragura entlegen. In die- sem Distriet gibt es keine Minen; der Feldbau ist dürftig, doch sind Kornfelder da. Die Säe- zeit fällt hier wie in Saragura in den Januar, Februar und auch wol März, und die Erndte in den October. Am 5. September verliessen wir Ona und begaben uns nach Navon. Das Dorf Navon um- fasst etwa 200 Bewohner und das ganze Kirch- spiel wenig über 1000, meist Indianer. Das Klima unterscheidet sich wenig von den letzten Orien unserer Route. im December und währt bis Anfang Mai; aber Die Regenzeit beginnt | der Regen ist nicht anhaltend und während der | sogenannten trocknen Jahreszeit fehlt es nicht an öfteren Regenschauern. cember herrschen hier starke Winde. Weizen wird im Februar und März gesäet, reift gegen Mitte August und wird, wie in allen. höheren Gegenden von Südamerika, wenig über 2 Fuss hoch. Kartoffeln werden im December gepflanzt. Wir bemerkten in der Nähe der Häuser Stäbe | in die Erde getrieben, die mit den Spitzen gegen einander standen. Man belehrte uns, dass diese Vorkehrung dem Federvieh Schutz gegen die Condor gewähre, die mit ausserordentlicher Schnelligkeit auf ihre Beute niederschiessen. Die Leute hier haben eine gute Art, diesen Feinden zu befreien. Ein altes Pferd, ein Maulthier oder sonst ein grosses Thier wird Vom Mai bis De- | sich, von | 5 ins Feld geworfen. Sobald der Condor das todte _ Thier bemerkt, steigt er nieder und verschlingt | so viel von dem Fleische, dass er dadurch am Fluge gehindert wird. Die Eingebornen werfen ihm dann einen Poncho, ein viereckiges Stück | Tuch mit einem Loch in der Mitte, über den Kopf und machen so mit Hülfe eines Lazo den König der Vögel zum Gefangenen. Am 7. September setzten wir unsere Reise fort. Die Maulthiertreiber, die wir gemiethet hatten, waren so betrunken, dass wir sie zu- rückschicken mussten und zwei Buben an ihrer Stelle nahmen. Auch die Maulthiere waren schlechter, und beim Passiren eines Fl türzt das eine davon und durchnässte zwei Koffer, welche gerade die kostbarsten Gegenstände un- serer Sammlungen enthielten. Wir eilten, ein Obdach zu erreichen, aber der Abend überfiel uns auf einer grasbedeckten Fläche, worauf ein- zelne Bromeliaceen standen. Wir bivouakirten unter einigen Büschen (Macleanien), allein es regnete und stürmte und wir konnten unsere Pflanzen nicht trocknen. Für einen Naturforscher kann es nichts Betrübenderes geben, als die Sammlungen, die er mit so viel Mühe und Kosten, oft auf Gefahr seines Lebens gemacht hat, vom Verderben bedroht zu sehen. Der Gedanke an unsere durchnässten Kofler liess uns die ganze Nacht keine Ruhe und trieb uns mit dem ersten Schimmer des Tages zum Aufbruch. Die Nacht war eine der erbärmlichsten gewesen, da wir ohne Zelt dem Ungemache eines ungestümen Wetters preisgegeben waren. Glücklicherweise erreichten .wir bald den Tambo von Marivina, wo wir ein tiichtiges Feuer anmachten und daran gingen, unsere Papiere und Pflanzen zu trock- nen, eine Arbeit, die uns einige Stunden kostete. Die Erlangung von Maulthieren und Pferden für den Weg nach Cuenca machte uns viele Be- schwerden, da wir sie selbst einfangen mussten, was so leicht nicht anging, weil die Thiere ganz wild waren. Jedoch gelang es uns, vor Dun- kelwerden Cumbi zu erreichen, ein Dorf von reizender Lage in einem geräumigen Thale. Am folgenden Morgen brachen wir nach Cuenca auf. Die Gegend ist ganz flach, eine angenehme Abwechselung nach dem Auf- und Niedersteigen so vieler Berge, die vom Regen schlüpfrig gemacht waren. Es gibt hier vor- treffliche Matten, worauf. Viehheerden — Zie- gen, Pferde, Kühe, Ochsen — weideten. Cuenca erreichten wir bei Zeiten und be- vaben uns zu der Wohnung des Dr. James Taylor, eines Schotten, welcher uns mit äusser- ster Zuvorkommenheit aufnahm. Wir fanden hier Briefe vom Capitain Kellett, der uns aufgab, den Herald so bald als möglich wieder zu ge- winnen. Dies nöthigte uns, die nächste Strasse nach Guayaquil einzuschlagen und unsern Plan, Quito zu besuchen, aufzugeben. as Klima von Cuenca und dessen Umgebung ` istangenehm. Während unsers Aufenthalts stieg ne _II- sarin UNSINN ea is a i die bacia in der Mitte Sie F ages nicht: über sjon und n feenber' ‘nicht eakewthidh wiren. Die uliodie Jahreszeit beginnt im November und endet um die Mitte Mai. Der Boden ist fruchtbar und gibt reiche Ernten von Mais, Weizen, Kartoffeln und Alfalfa (Medicago sativa, Linn.). Die Aracacha, mit Wurzeln gleich denen der Dahlie, wird als das feinste essbare Knollengewächs geachtet, gedeiht sehr gut und ist besonders werthvoll, weil sie den verschiedenen Krankheiten der Kar- toffel und Cassava nicht unterworfen ist. In Cuenca wachsen zwei Arten derselben, die eine hat gelbe, die andere weisse Wurzeln. Den Freunden der Agricultur die Bemerkung, dass Preise für einen erfolgreichen Anbau der Ara- cacha in Nordeuropa ausgesetzt sind, ohne dass die Einführung dieses schätzbaren Gewäch- ses in unseren Breitegraden bisher gelungen wäre. In Ecuador werden die Stengel der Knol- len ausgegraben und auf den Feldern gelassen. Die Lebenskraft derselben ist so gross, dass sie, nachdem sie Monate lang dem Einflusse des Wetters preisgegeben, wieder anfangen zu treiben, sobald sie in die Erde kommen. Man sollte meinen, dass eine Pflanze von solcher Be- schaffenheit, die obendrein denselben Gegenden entstammt wie die Kartoffel, sich leicht bei uns gewöhnen müsse; allein alle Versuche berech- tigen zu der entgegengesetzten Annahme. Mit Ausnahme der verschiedenen Kohlarten, die nur aus europäischem Samen gedeihen, kommen alle Arten von Gemüsen — Rüben, Wurzeln, Lat- lich, Erbsen u. s. w. — vortreffliel fort, An Früchten herrscht die grösste Mannigfaltigkeit — Apfelsinen, Chirimoyas, Bananen, Platanen, Äpfel, Pfirsiche, Camburis und vielerlei andere. Der Sackelbeersiraych war wenige Jahre zuvor aus England durch Don Horacio Alvarez einge- führt. Auf dem Markte bekommt man Lebens- mittel in Fülle und zu ausserordentlich gerin- gem Preise. Ein Rind ist für 24 Shilling zu” haben, ein fettes Schwein für 10 bis 20 Sh., ein Schaf für 4 Sh., 24 Eier für 3 d. und ein Rahmkäse von 9 Zoll Länge und 3 Zoll Dicke für 6d. Einheimische und europäische Gemüse 202 Alle unsere Hausthiere gedeihen ganz vor- trefflich, und die eben erwähnten Preise deuten an, dass die Viehzucht sehr leicht sein muss. Das Lama wird als Lastthier gebraucht, indess nicht häufig. Meerschweine werden in grosser Menge gehalten, namentlich von den Indianern. Uberhaupt war man nicht allein zu Cuenca, sondern in allen Städten und Dörfern von Ecua- dor, durch welche uns die Reise führte, reich mil Lebensmitteln versehen. Die Gegend verlangt nur die Hand einer thätigen Bevölkerung, um eine der blühendsten auf dem Erdenrund zu sein. Die Vorsehung hat dieselbe nicht bloss mit hohen Ge- birgen, ausgedehnten Weiden und kostbaren Chinabäumen versehen, sondern auch mit einem gesunden und gemässigten Klima, unerschöpfli- chen Minen aller Metallarten und fruchtbarem Bo- den, und hat sie überdies -in den Mittelpunkt der bewohnten Erdkugel gelegt, zwischen einen der mächtigsten Ströme der Erde, den Amazonen- fluss, und den grossen stillen Ocean. Ecuador bietet ein reiches Feld für den Unternehmungs- ‘geist, und wenn der Drang der Auswanderung, der sich jetzt mit solcher Gewalt nach Nord- amerika und Australien geworfen hat, nur einige Wochen nach Ecuador gelenkt werden könnte, so würden sich die politischen und socialen Ver- hältnisse dieses Landes in kürzester Frist anders gestalten. Gegenwärtig ist es so schwach be- völkert und von einer so geringen Anzahl Weis- ser bewohnt, dass 12,000 Einwanderer einen überraschenden Einfluss ausüben würden. Die- selben würden nicht allein eine äusserst vor- theilhafte Einwirkung auf die Wahlen verur- sachen und die Staatsgewalt in die Hände über- legener Köpfe bringen, sondern sie würden auch die Übermacht des Clerus zerstören, der bis dahin die öffentliche Ausübung protestantischen Gottesdienstes verhindert hat; auch würde es ihnen nicht schwer fallen, die Neger und Zam- bos von Guayaquil im Zaume zu halten, welche die Hauptanstifter der meisten Revolutionen ge- wesen, von denen die Annalen dieser Republik ' befleckt sind. sind zu niedrigen Preisen feil. Ja, man gibt eine — solche Menge für die kleinste Gelhälinze, dass Leute, denen es an Geld fehlt, um den täg- | lichen Bedarf zu kaufen, Bier nehmen und | enslände ein- für diese die gewünschten Geg tauschen. { i ! | | (Fortsetzung folgt.) Berthold Seemann. a Zeitung. Deutschland. Hannover. Die XXXI. Versammlung deut- scher Arzte und Naturforscher wird zu Göttingen Cni — [rn “CNR Ma In —— FREE Ge ~~ m) abgehalten werden. 30. Versammlung zu ausgebreitet ist, sehen wir uns genöthigt, denselben in der nächsten Num- mer unserer Zeitung zu geben. Berlin, 19. Sept. In der Sitzung der physi- kalisch-mathematischen Klasse der Berliner Aka- demie am 15. August sprach Herr Dr. Klotzsch über einige neue Gattungen der Rubiaceen. Aus der Abtheilung der Psychotrieae, Benth., stellte er die Gattung Dirichletia auf, begründet durch den grossen, ganzrandigen Kelchsaum, welche zwei neue, von Dr. Peters in Mossambique ge- Da der Bericht über die | bruch der Treibhäuser und dem Niederhauen der Bäume begonnen worden. Nürnberg, 10. September. In der Versamm- | lung der deutschen Land- und Forstwirthe (Sec- sammelte Species enthält. In der Abtheilung der | Rondeletieae verbesserte er den Charakter der Gattung Calycophyllum. Von dieser trennte er | die Gattung Warszewiczia, welcher eine, von Rohr und Sieber auf Trinidad (W. coceinea), eine von Warszewicz in Central-Amerika (W. pulcherrima) und eine von Pöppig am Ama- zonenstrom (W. Poeppigiana) aufgefundene Spe- | cies zugehört, Ausserdem trennte er von Ca- lycophyllum die Gattung Pallasia, gestützt auf P. Stanleyana. (Bekanntlich sind sämmtliche Pallas zu Ehren benannte Galtungen wieder eingezogen worden.) Aus der Abtheilung der Berterieae, . Benth., verbesserte er den Charakter der Gattung | Mussaönda (Belilla DC.), der er zwei neue hin- | zufügte. Ausserdem stellte er in dieser Ab- theilung die Gattung Pogonopus auf, mit einer in Venezuela von E. Otto (P. Ottonis) und einer | in Costa Rica von Oersted gesammelten und | als Macrocnemum exsertum beschriebenen Spe- — cies. In der Abtheilung der Randieae begrün- dete er eine neue Gattung Rosea, gestützt auf | zwei von Dr. Peters in Mossambique gesammelte © Species. (Die von Herrn von Martius aufge- stellte Gattung Rosea fällt mit Iresine zusammen.) — Der Verein der Gartenfreunde hielt vom 14. bis zum 21. September seine Herbstausstel- _ lung in der Königlichen Reitbahn. Dieselbe war arm an Blumen, aber sehr ansprechend decorirt und enthielt eine gute Zusammenstellung von Haselnüssen, Kern- und Steinobst und Gemüsen. Letztere zeigten jedoch nichts Neues. — 16. Sept. Der Geburtstag Alexander v. Humboldt’s, mit dem der berühmte Gelehrte sein 84. Lebensjahr vollendet, wurde gestern von demselben in einem kleinen Kreise auf dem Landsitze Tegel begangen. München, 10. September. In dem botanischen Garten zu München, wo die Industrie—Ausstellungs- halle zu stehen kommt, ist bereits mit dem Ab- tion für Naturwissenschaflen), sagt die Zeitung für Norddeutschland, gab Liebig die bemer- kenswerthe Erklärung, dass er sich jetzt nur noch wenig mehr mit der Chemie in ihrer An- wendung auf den Ackerbau beschäftige, da er damit „nicht ganz glücklich“ gewesen sei. eo. Da die Einwohner von Borneo und den übrigen hinterindischen Inseln, wo der Gutta Percha- (Gutta Taban-) Baum vor- kommt, die ausgewachsenen Bäume gewöhnlich fällen, um ihr Gummi zu gewinnen, wodurch dieger nützliche Baum bald ganz ausgerottet sein wird, so hat der niederländische Gouverneur von Borneo, Baron van Eck, eine grosse Baum- Born Neu-Brüssel, 8. Mai. schule hiervon bei Neu-Brüssel anlegen lassen. L. Hamburg. Brief vom 7. Sept. nebst Einlage erhalten. . Florenz. Your Ber dated Aug. 16. has been received. Grisebach, Göttin ` Hohenacker, Balkan Wir sind gern bereit, Ihr enst- volles Unternehmen durch Aufnahme Ihrer Aueh zu reas Verautwenliehee: Redinqlont Wilhelm E. 6. Seemann. Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie der Naturforscher. In einer kleinen Abhandlung, welche in die Vorrede zur ersten Abtheilung des 24. Bandes der Nova acta übergegangen ist (S. XXVI. f. u. bes. Abdr. S. 18: „Wie kann dem deutschen ' Vaterlande Theilnahme an dem Schicksale der K. L.-C. Akademie beigebracht werden ?“), hat Marco Polo auf das Princip der Gemeinniitzig- keit der Naturwissenschaften und auf den An- spruch, welchen das sich weiterbildende Men- schenleben an sie richtet, hingewiesen. Er macht — o > | f \ Re eT i ce 204 i a — uns hier nachträglich darauf aufmerksam, dass die Grundsätze, welche er an jener Stelle blos theoretisch und als Wünsche höherer Bildung anzuwenden schien, schon als Thatsachen im Leben Italiens, des Mutterlandes unsrer moder- nen Bildung, hervorgetreten seien und uns, die wir uns zu gleicher Bildung berufen glauben, an ernste Nachfolge mahnen. Wir geben hier die eigenen Worte unsers Collegen: Die Accademia di Filosofia Italiana. i der engen Verbindung der Naturwissenschaft mit der Philosophie u es nöthig sein, mit einer Akademie näher nnt zu werden, welche in der neuesten Zeit zu we sich Zebildet hat, die strenge Dianat alee gemeinniitzig zu machen, wie einst Socrates die Weisheit fiir den Menschen vom Himmel holte. Am 5. Januar 1850 versammelte der ee Te- rentio Mamiani dell’ Rovere bei seinem Aufent- halte in Genua. einige der dortigen augerichnete Männer der Wissenschaft, um eine Akadem er ita- lienischen Philosophis zu stiften, zu d te barei führt; aber zugleich be von müssigen Speculationen, welche von dem Praktischen des tits athich Lebens abziehen, nicht allein zwecklos bleiben, sondern auch den Geist daran gewöhnen, zu vergessen, „dass das Endziel aller Wissenschaft das Gemeinwohl der menschlichen Gesellschaft ist.“ Bald traten mehrere bedeutende Männer bei; und da in Italien gerade die ersten Klassen der Gesell- schaft auch die gebildetsten sind, machten sich die rnehmsten und Reichsten eine Ehre daraus, die er- ee hae BB ufz wodurch sie dann, nn sie nic i ildeten sultate dieser eneren Uont- ung s Ai so glänzend, dass nicht nur gelehrte Ver- sammlungen in Genua und Turin a oie abgehalten werden, sondern dass vor Kurzem aus den Acten dieser Akademie i der erste Pasa von Abhandlungen er- schienen ist Bei ie Schwierigkeit, aus sss Bücher zu be- ziehen, will ich hier aus rrede dieses Werks, welches den Titel führt: »Saggi k Filosofia civile, tolti dagli atti del? Accademia di Filosofia Italiana, publicati dal suo Segretario Prof. Girolamo Boccardo. Genova arr "in er mittheilen ere Akademie hat gesreh, das Studium der ee zu ee; welche von dem strengen Gebiet der Wissenschaft aus die Praxis der bürgerlichen Gesellschaft llen. Wir glauben, dass die unfruchtbare Speculation en Ber we und trockner Abstraction nicht den Namen der Weltweis- heit er nen, unter welchem unsere wire re Collegen bis zu den neueren ee Schulen sich stets um sich selbst drehen. Einer rn Druck von August Grimpe in Hannover. Sh aa — N 3 mn vermeintlichen Philosophie kann nn der italienische Geist nicht unterwerfen; em Vaterlande Gallilei’s können die stolzen Erforscher des Absoluten auf kei- nen dauernden Beifall rechnen, welche mit vielem Geist beweisen, dass das Wesen identisch ist mit dem Nichts Eine solche Beschäftigung von Einsiedlern kann den Denkern in einem Jahrhundert nicht genügen, wo die Werke selbst glänzender Geister spurlos vor- überziehen, wenn sie der bürgerlichen Gesellschaft nicht von einigem Nutzen waren.“ Wir halten mit Bacon dafür, dass alle einzelnen Wissenschaften sich in einer höchsten, einer Mutter- Wissenschaft, vereinigen. Wir dürfen uns zwar hier nicht bei den Naturwissenschaften, namentlich der Che- der erstgebornen Tochter des Jahrhunderts, auf- halten, freuen uns aber, dass nach und nach die schwer- fälligen Nomenklaturen abgeschafft werden, wodurch besonders bei den technischen Gegenständen dieselbe der Menge zugänglich gemacht und die untern Klassen zur bürgerlichen Würde erhoben werden; dagegen be- reiten uns ein weites Feld die Erziehungs-Wissen- schaft, die Staatswirthschaft und die Moral-Phi- losophie, welche sem Jahrhu Seite zur Aufzeichnung für die Zukunft versprechen.“ »Wir glauben, dass die Entwicklung der bereits ge- fundenen Resultate dieser Wissenschaften, ihre Wech- selwirkung, die Anbahnung neuer Entdeckungen, der Zweck thätiger wissenschaftlicher Gesellschaften sein muss.“ Auf diese Weise ungefähr leitet der Herausgeber die vorliegende ER von Abhandlungen ein, von . enen wir nur erwähnen: „Über die Grund-Ideen des echts; — über Secundkr-Ünierrioht: — über die Va- terlandsliebe bei den alten und jetzigen Völkern; die Theorien des Fortschritts; — Geschichte der Vor- in den verschiedenen Schulen die Lehr- mie, stellung von der Seele des Alterthums und des Mittelalters; — über froikpivi u: Sollten yf Bemühungen dieser Akademie nicht TPN auch in Deutschland bekannt zu werden? Es liegt mit im Berufe der Akademie, dahin zu wirken, schroff gehalten werden, im nane als ungekannter Beobachter sehr oft an- hören mu Pil i 29. April 1853. Marco Polo. DEREN RT AS “*) Dieser Tadel scheint uns Deutschen zu gelten und vielleicht nicht ganz mit Unrecht. h trifft er uns glückl anhaftenden Form digu in dem Trieb, ay zu erful oc icherweise mehr in der u ls in der Würdigung unserer humanen Aufgabe und n. Die R ANZEIGER, So eben erschien bei F. Schneider & Come. in Berlin: Über Pistia von J.F. Klotzsch, Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 4. mit 3 ‚3lithographirten Tafeln. br. Preis ie a oe nt 9 ~~ ae mg a A 2 Ngr. für » Nunquam Er PTRO am i.u. 15. ie Monats | des tafe zang die Petitzeile. Redacteur: Berthold Seeman in London BDeifldhriff für die gefammle J — BONPLANDIA. .. = otiosus.‘ nt Garden, à Paris Fr. Klincksieck, = - ae H = | in ER ‘Williams oar | Norgate hex , BedfordStre Co 11, rue de Lille. i leger: Carl Rümpler in Hannover. Jofanik. Officielles Organ der K. Leopold. -Carol. Akademie der Naturforscher. NA We D I. Jahrgang. Hannover, 15. October 1853. Inhalt: Die 30. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Tübingen. — Zeitung (Deutschland; Frankreich ; Aliens - — Am tlicher Die 30. Versammlung deutscher Natur- forscher und Arzte in Tübingen. Als die 29. Taia deutscher Natur- forscher und Ärzte auf Heyfelder’s Anregung | Tübingen zum Sitze ihrer Verhandlungen für das Jahr 1853 und Professor Hugo von Mohl zum ersten Geschäftsführer erwählte, wünschte sie der alten Universitätsstadt einen Beweis der Verehrung und dem grossen Pflanzenphysiologen ein Zeichen ihres Vertrauens zu geben. Tübin- gen hat durch die freundliche Aufnahme, die es seinen Gästen im letzten September bereitete, hinreichend bewiesen, dass es diese Huldigung zu schätzen gewusst. Professor von Mohl hingegen hat das zutrauliche Entgegenkommen seiner Collegen durch Schroffheit zurückgewiesen und das Vertrauen, das man in ihn setzte, ge- missbraucht. Anstatt die Versammlung zu för- dern, hat er Alles aufgeboten, um dieselbe zu hintertreiben, und als ihm dieses nicht gelang, ist er, Krankheit vorschützend, nach Italien ge- reist. Zuvor hat er jedoch noch manches ver- sucht, um auch andere Gelehrte abzuhalten,” der Tübinger Versammlung beizuwohnen, besonders _ dadurch, dass er verbreitete, Tübingen könne | kaum 80 Fremde aufnehmen, gewiss ein sehr | grundloses Geschwätz, wenn man erwägt, dass 581 Theilnehmer an der Versammlung vollkom- men Platz hatten und dass auch fast auf jeder | Strasse zu vermiethende Zimmer anzutreffen waren, ja wenn auch 2000 Fremde mehr ge- kommen, sie würden sicher alle ihr Stübchen und Bett erhalten haben können. Fragen wir nach dem Grunde dieser Feind- | es ee Theil (Neu Bene Mitglieder; Preise; Verna gs-Urkunde + Anz Zum aeoe: seligkeit gegen die Versammlung, so ist er le- diglich in Professor von Mohl’s eigenem mür- rischen, abstossenden Wesen zu suchen. Von Mohl steht in Tübingen ganz isolirt, der eine Theil seiner Collegen hasst, der ander fürchtet ihn. Eine solche Persönlichkeit war nicht ge- eignet, einer Versammlung zu präsidiren, in der Gemüthlichkeit und heiterer Scherz mit der ernsten Wissenschaft Hand in Hand gehen; die Wahl desselben war durchaus verwerflich, und diejenigen, welche näher mit Mohl’s Charakter bekannt, nahmen keinen Anstand, sie unumwunden zu verdammen. Niemand wagte jedoch zu ahnen, dass der erwählte erste Geschäftsführer sich so weit vergessen würde, eine Intrigue gegen eine Versammlung ins Werk zu setzen, die ihm auf die ehrerbietigste Weise entgegengekommen, die Vertreter der deutschen Wissenschaft so zu ver- höhnen. Gegen das Betragen Professors von Mohl, des ersten Geschäftsführers, sticht das des Pro- fessors Bruns, des zweiten Geschäftsführers, vortheilhaft ab. Professor Bruns hat mit einer bewunderungswürdigen Ausdauer nicht allein gegen die Intriguen Mohl’s und dessen Familie angekämpft, sondern auch mit lobenswerthem Eifer die Vorbereitungen zu der Versammlung und die obere Leitung der Sitzungen betrieben, und sich dadurch den bleibenden Dank Deutsch- lands im Allgemeinen und der Wissenschaft im Besondern erworben. Die Verdienste des Pro- fessors Bruns können kaum zu hoch ange- schlagen werden; denn wer weiss, wenn die Tübinger Versammlung nicht zu Stande gekom- ob nicht das ganze Institut, das bereits men, m —— | m mit mehr oder weniger Erfolg in England, Ita- lien, Scandinavien und Ungarn nachgebildet ward, nicht in Verfall gerathen und so wieder ein grosses deutsches Bindemittel zerrissen wäre. Bei der Tübinger Versammlung waren den Fremden alle Institute und Sammlungen aufs Freundlichste geöffnet. Wir bewunderten die herrliche paläontologische Sammlung Quen- stedt’s, gewiss eine der vorzüglichsten in ihrer Art, und ergötzten uns an den zahlreichen Grup- pen ausgestopfterVögel, die Ploucquet, einNach- komme des grossen Arztes gleichen Namens, so sinnreich und poetisch in den Conservatorien des botanischen Gartens aufgestellt hatte. Diese Vö- gelgruppen beherbergen einen wahren Schatz von Naturbeobachtungen, und jedem Besucher _ drängte sich unwillkürlich die Überzeugung auf, dass Plouequet nur durch jahrelange Studien vermögend sein konnte, die Stellungen der aus- gestopften Thiere in den verschiedentlichsten La- gen so richtig wieder zu geben. Nur eine Samm- lung, und zwar eine der nützlichsten, das Uni- versitäts-Herbar, blieb der .Naturforscher-Ver- sammlung geschlossen. Dieser Missstand wurde in zwei Sectionssitzungen gerügt und zu Proto- koll genommen. Prof. von Mohl, Vorstand des Herbars, hatte auch in diesem Punkte seine feind- liche Stellung gegen die Versammlung behauptet, es nicht für gut befunden, den botanischen Schatz den anwesenden Pflanzenkundigen zu öffnen; er hatte zwar den Schlüssel zum Herbar seinem Assistenten zurückgelassen, dem letzteren aber keine Vollmacht ertheilt, die Sammlung, welche unter Anderm die prächtigen Hochstetter’schen Pflanzen enthält, den Naturforschern zu öffnen. In der zweiten allgemeinen Sitzung ward den Statuten gemäss zur Wahl des Versammlungs- ortes für 1854 und zu der der Geschäftsträger geschritten. Göttingen ward die Ehre zu Theil, die 31. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte aufzunehmen, und den Professoren Listing und Baum die der Führung der Geschäfte. So sehr wir uns darüber freuen, dass unser engeres Vaterland, Hannover, auf einige Tage der Ver- einigungspunkt so vieler berühmter Männer wer- den wird, so sehr bedauern wir, dass die Wahl Göttingens nicht eine so freie war, wie wir es hätten wünschen können. Die Stadt Dürkheim in der Pfalz hatte sich die Ehre erbeten, die 31. Versammlung aufnehmen zu dürfen, und 1000 Gulden zur Deckung der ersterer durch das Fest erwachsenden Auslagen bewilligt. Die | | Einladung ward mit sehr passenden Worten von Dr. Schultz Bipontinus vorgebracht, und durch eine herzliche Einladung der Gesellschaft „Pol- lichia“ unterstützt. Trotzdem wurde doch Göt- tingen erwählt. Wie ging das zu? Waren es blos Göttingens reichhaltige Anstalten, sein be- deutungsvoller Name als Universität, seine freund- lichen Bewohner, die den Ausschlag gaben, oder war vielleicht eine kleine Intrigue mit im Spiele? Fast wollte es scheinen, als sei das Letztere der Fall, und wir wollen die Gründe, worauf wir diese Muthmaassung stützen, kurz andeuten. Er- stens; wir entsinnen uns, noch vor dem Tage der zweiten allgemeinen Sitzung in einer schwäbi- schen Zeitung etwa Folgendes gelesen zu haben: „Was die Wahl des nächsten Versammlungsortes anbetrifft, so wird „man“ die Einladung Dürk- heims dankend ablehnen, und sich für Götlingen entscheiden.“ Wer ist unter dem vielstimmigen Worte „man“ zu verstehen? Der Schreiber des Artikels selbst kann doch höchstens nur eine Stimme gehabt haben, und da noch über den Gegenstand nicht abgestimmt war, so war das Wort „man“ jedenfalls schlecht angebracht. — Zweitens; man hatte bei der erwähnten Sitzung eine Abänderung in der Tagesordnung gemacht. Die Wahl des Ortes sollte dem „Tagblatte* zu- folge zuletzt kommen, ward aber dennoch ganz zu Anfang der Sitzung anberaumt, als sehr viele, die für Dürkheim reden und stimmen wollten, den Saal noch nicht betreten hatten. — Drittens; der Geschäftsträger beging den Verstoss, die Frage zu unterlassen: „Sind Einlader für näch- stes Jahr da?“ Die Einlader hat man gewöhnlich den Nichteinladern vorgezogen; Dürkheim hätte angenommen und Göttingen ausgeschlagen wer- den sollen. Es soll damit aber keineswegs gesagt sein, dass die Aufnahme in Göttingen nicht so herzlich sein wird, als sie in Dürkheim gewesen sein würde; allein, es ist doch immer besser, das”Gewisse dem Ungewissen vorzuziehen. Der Wahl der beiden Geschäftsführer, der Professoren Listing und Baum, stimmen wir freudig bei. Wir sind sicher, dass diese Gelehrte der Universitat, deren Zierde sie sind, auch in dieser Capaeität Ehre machen werden, und dass im September nächsten Jahrs die Hallen der Geor- gia Augusta von dem Lobe der Geschäftsführer der 31. Versammlung deutscher Nat Ärzte wiederklingen werden. wart unu — a ——— a A OA IN ImaIoootMM re ed Pa u on S Zeitung. Deutschland. Tübingen, 25. Sept. Wir geben in Nachfol- gendem einen vollständigen Bericht über die 30. Versammlung deutscher Naturforscher und rste — Sitzung, 19. September. Der ee runs begrüsst die Versamm- lung. Er gibt eine ok Übersicht über die Geschichte der Universitit u insbesondere der medicinischen acul f verliesst der Secretär eine Ei dung der Gemeindebehörden vg zum Besuche h der Stadt. — Raid n t eine Anzahl emplare einer Denkschrift über die Kur- und Bade- anstalt Niederau zur Vertheilung eingesandt. — Jäger aus Stuttgart macht eine Mittheilung im Namen der K. L.-C. Akademie der Naturforscher, die Aussetzung dreier Preise zu 200 Thlr. durch den Fürsten Demidoff, und die Verwilligung von 20 Louisd’or zur Unterstützung wissenschaftlicher Reisen durch den König von Würtem- erg. — Quenstedt aus Tübingen spricht über die rilegihen Verhältnisse Schwabens. Dabei gedenkt der Redner Leopold von Buch’s mit dem Wunsche, die durch diesen gestiftete innige Vereinigung der Geologen möge durch seinen Tod keine Unterbrechung erleiden. — Schultz aus Deidesheim spricht über die Entwicklung der en en bis zur Mitte des 16. Jahr- hund r Inhalt dieser Rede wird in Bälde in der »Bonpl Sani errian Drei Zeitalter: 1) mündliche Überlieferung der Erfahrungen; 2) schriftliche Aufzeich- nung; 3) seit Erfindung der Buchdruckerkunst. Jetzt Anfang des vierten Zeitalters, das der Dampfkraft. — Zum Schluss wird zur Bildu ung der Sectionen geschritten. usch und Zech von Tübingen. Die Section für Chemie wählt zum Präsi- denten Fehling und zum Secretär Ammermüller aus Stuttgart. Die Section für Mineralogie u. s. w. wählt zum Präsidenten Merian aus Basel, zum Vicepräsiden- ten v. Strombeck aus Braunschweig; zu Schriftführern Fraas aus Laufen und Srnu aus Stuttgart. Die ae a Stuttgart und ‘Schultz aus Deidesheim; dees : A. de Bary aus Frankfurt und Steudel aus Tü- Die Section für Zoo logie, Anatomie und aus Tü- Ne Physiologie wählt zum Präsidenten v. Rapp bingen und zu Seeretären von Martens und Jäger aus Tübingen. Die Section für Medicin wählt zum Präsi- denten Virchow aus Würzburg und zum Schriftführer Cless jun. aus Stuttgart. Sectionssitzungen, 20. September. I. Section fiir Chemie und Pharmacie. — Der Vorsitzende Fehling eröffnet die Versammlung und theilt mit, dass mit der physikalisch-mathematischen Section Verabredung getroffen werden soll, dass die iden Sectionen zu verse sitzende theilt von v. Jobst in Stuttgart 1) ein Gelatin aus Meermoosen der chinesischen Meere, Agar Agar ge- ein blutstillendes Farrenkraut, Pingwan-Jan — Leube, Apotheker von Ulm, theilt einen Fall mit über eine eigenthümliche Selbst- entzündung von mit Öl getränkten und damit gekochten Pflanzenrückständen. Ähnliche Fälle bei Baumwolle, Wolle, Hornspänen u. s. w. werden angeführt. Derselbe empfiehlt eine Lösung von Chlorcalcium als ein nichtge- frierendes Feuerlöschmittel. - Derselbe empfiehlt, als auf längere Erfahrung gegründet, die Anwendung des hy- draulischen Kalks als ein Mittel gegen den Hausschwamm, und schreibt seine Wirkung der Eigenschaft zu, Feuch- tigkeit zu absorbire Babo zeigt einen Propor- tionalkreis vor, welcher erlaubt, jede organische Formel aus dem Resultat der Analyse direct abzulesen, und ebenso zur Ausführung jeder chemischen Rechnung, wenn eine Genauigkeit von nur 0,1 $ nöthig ist, aus- reicht. — Schlossberger spricht über die chemische Zusammensetzung der Nervenmaterie. Er macht zuerst auf eine merkwürdige, bisher nicht beachtete Analogie zwischen den in Äther löslichen Gehirnmaterien und der Cholsäure (Gallensäure) Pens kommt dann, m. auf eine Reihe von Analysen, zu dem Ergebniss, dass der Chemiker das Gehirn als ein ganzes Organ- system anzusehen hat, indem die einzelnen anatomisch uniescheidaren Theile desselben so bedeutende Diffe- renzen r Quantität zeigen. Er wird das Detail seines byes ages in seinem bald erscheinenden neuen Werke iiber vergleichende peagi im hy sammen- hang darstellen. — Weidenbusch s über eine Methode der Bestimmung des Parisai Bestimmung des Blutlaugensalzes ging von der Voraus- eg aus, dass ein in einer alkalischen Flüssigkeit, e frei von org. Substanzen ist, gelöstes Eisen von Be nsalz stammen müsse. Dies Eisen wurde mit Salpeter verpufft in Salzsäure gelöst und mit einer filtrir- ten Auflösung von 3 bas. phosphorsaurem Natron ver- nachdem die Eisenlösung vorher mit Schwefel- cyankalium gefärbt war. Die Entfärbung der Flüssigkeit deutet den Grad der Sättigung an. Die Methode zeigt Schwankungen, die zu klein sind, als dass sie ihre technische Anwendung nicht zulässig machen sollten. abo bemerkt: daz ge dass die Reninsang der it Ei auf 4—5 $ ungenau ist, setzt, ling das überm des Eisens überhaupt spricht Fresenius dem Schwefel- wasserstoff das Wort. mmermüller schlägt vor, die Spannkraft der Dämpfe von Wasser, Kohlensäure u. s. w. als Mittel zu benutzen, um die chemische Ver- wandtschaft nach Atmosphärendrucken zu bestimmen. — Zum Vorstand der nächsten Sitzung wird Heinrich er — Wolfe siebenzehn Winter Ute. Winter vom ersten bis zum letzten entschiedenen Frost- ' tage, und nennt streng einen solchen Winter, in welchem die Summe der een en Temperaturen während der ganzen Dauer desselben d streng einen solchen, in welchem das Gegentheil statt- e der positiven übertrifft, nicht ` OA ee hinein nme ORY I» a D MD- a Tet Empfänglichkeit d er findet. Darnach sind unter jenen 17. Wintern 6 strenge und 11 nichtstrenge. Sodann setzt der Redner die Unter- schiede der strengen und nichtstrengen Winter ausein- ander, wornach in strengen Wintern weniger, in nicht- strengen häufiger Temperaturwechsel eintreten; in jenen nach der ersten Kälteperiode eine kürzere Br isis ein- tritt, aber so, dass die niedere Temperatur im Ganze überwiegt, in diesen dagegen auf die erste Biip hrere Wärmeperioden en wobei die e überwiegt. n nur die drei Winter von 1842, d 1853, auf die der Redner noch näher ein- geht. — An diesen Vortrag knüpft der Vorsitzende Dorn einige Bemerk und hebt als Hauptaufgabe der Meteorologen hervor, dahin zu achtungen möglichst heck veröffentlicht werden, so lange der frische Eindruck der Gegenwart noch nicht ver- wischt ist. — Osann spricht über das Neef’sche Licht- phänomen. Er gibt einige Verbesserungen an dem. Neef- schen Apparat an, wodurch die Erscheinungen deutlicher hervortreten, feiner Platinadraht statt des zugespitzten Hiikchens und Eisendraht für den Unterschied der Licht- d Wärme-Erscheinungen, und zeigt sodann die ent- sprechenden Experimente vor. Der Redner geht sofort auf die er, dieser Erscheinungen über und zeigt, wie diese aus der grössern Expansibilität der Se Electricitat sailed folgt, ohne dass er jedoch die Neef- he Annahme eines Licht- und eines Waisbepol ge- w richtung an dem Neef’schen Apparat zur Zersetzung nicht leitender Flüssigkeiten und gibt Andeutungen über die ch Erklärung einer en nicht electrolytischen Zer- se > usch zeigt die von ibm in Poggendorf’s Annalen beschriebenen Erscheinungen an rotirenden Hipp mit eigenthümlicher Hemmung durch eine schwingende Feder und einer besondern Vorrichtung zur genauern Messung der zu bestimmenden kleinen Zeittheilchen. — Endlich steht, wie durch stereoskopische Versuche nachgewiesen werden kann, dadurch, dass man zwei Flächen, die eine hinter der panis echlic on für We diets ‚Chirurgie und Ge- varibveite. — Elsässer aus Stuttgart zeigt seine Prä- parate über den von ihm in einer Monographie beschrie- benen weichen Hinterkopf (Craniotabes rhachitica infan- tum) vor. Über die Krankheit selbst N er nichts .. anzugeben; dieselbe verdiene die merksamkeit d Ärzte wegen ihrer Häufigkeit, der PEER A Zufälle und ihres Einflusses auf die Arao in der ersten Periode der Kindheit. n über- sendet zur Vertheilung an die Mitglieder der werke: perc 100 Exemplare seiner „Notizen über das Alpenbad Kreuth.“ r aus Schorndorf hält einen Vv — Ritter von Rottenburg spricht über die Mensch scheinung hält der Vortragende, dass durch Kuhpocken- impfung, durch Entziehung = Muttermilch und aus- schliessliches Auffüttern des Säuglings der Mensch eine gewisse Emptingichen für Thier- krankheiten erhalten habe, so wie dass durch Dome- stikation der Hausthiere diese Ni Menschen in ihrem Organismus ähnlicher-geworden seien. — Roser sprach über die Häufigkeit einer Klappenformation an den Ausführungsgäng er Abscesse. Er erinnerte, dass bei Eiteransammlungen, welche sich in die Lunge entleeren, keine Luft in die Eiterhöhle einzudringen ei Ab arm hinein eröffnen, meistens kein Darmgas oder Darminhalt in die Abscesshöhle hinein- kommt; er machte darauf aufmerksam, wie nützlich für die Heilung diese Art Abscessklappen seien, indem sie das überschüssige Exsudat hinauslassen und zugleich keinem Zersetzung erzeugenden Gas u. s. w. den Eintritt gestatten. Dagegen gebe es andere schädliche Abscess- appen, nämlich solche, die den Eiter nicht hinaus- sei eine künstliche Beseitigung der Klappen indicirt und zwar, da sich das viel gebräuchliche Einlegen der Wieken häufig unzureichend erweise, das wiederholte Einschnei- den und Erweitern mit dem Knopfmesser, oder legen von Röhren, oder bei tiefen und gefährlichen Stillen die gewaltsame Erweiterung. mit Zuletzt Were einer psychiatrischen und einer een Secti on fü tee Geognosie und Ge trombeck aus Braunschweig hielt einen Vortrag über jr Vorkommen des Gault bei Bodenstein im braunschweigischen Amtsbezirke Lutter e us ( w., Belemnites minimus Lister und Corystes Stockesi Mant., alles mit den Formen von Folkstone u. s. w. völlig übereinstimmend. De densteiner Gault gehört darnach zu dem oberen. Es wurde ferner nachgewiesen, dass der Gault, wenngleich mit armer Fauna, in dem on nördlich vom Harze weit verbreitet ist. Somit tritt denn diese Etage der Kreide auch in Deutse bland, wo sie bis dahin nur in geringen eas erkannt war, entschieden auf. ommen bei Bodenstein, innerhalb des sub- eck Versteinerungen (Amm. Nisus d’Orb. und peauivei ‘conc vorgezeigt, die aus den obersten Lagen des Hilsthons herrühren, und w diese dem Terrain Abtien d’Orb. (unter Gault Ewald) entsprechen, mit Thiermilch . om a In Oh YO cre rm er 209 während die tieferen Schichten charakteristische Hils- versteinerungen enthalten. Da nun der subhereynische nterquader auf Hilsthon ruht, und mithin zwischen ihm und oberen Gault liegt, so muss derselbe dem Gault, und, wie aus anderen Umständen wahrscheinlich ist, dem unteren Gault angehören. Der subhercynische Unterquader ist daher im Alter ebenso verschieden vom sächsischen Quader (= Cenomanien), als vom Quader des Teutoburger Waldes (= Neocomien). — v. Glocker aus Breslau hält folgenden Vortrag über die Lauka- steine: Die mineralogischen Kugelformen, über deren Entstehung die Ansichten noch getheilt sind, nennt er ach dem Fundorte die Laukasteine und finden sich in schönen Exemplaren bei Blansko in Mähren. Sie sind kugelrund, häufiger sphäroidisch, zuweilen mit Einbuch- tungen, wodurch verschiedene Gestalten entstehen, ferner diekeylindrisch, öfters mit concentrischen Streifen, sel- tener knoll krystallinisch, klein- und feinblätterig, _ aber n hart als Kalkspath, haben im Durchschnitt ein spec. Ge- wicht von 2,6, rn Halle poti theils grau, omi Waehen Ih aus mit Thon ı saurem Kalke. Sie liegen in einem ı horizontalgeschich- teten, ziemlich mächtigen Mergellager, welches auf Grau- ackekalk unmittelbar aufliegt. Die Laukasteine sind durch eine Zusammenziehung des kohlensauren Kalkes m einen centralen Punkt entstanden. von Thalheim in Siebenbürgen, der sog. Mor- pholithe aus Egypten. Quenstedt bemerkt hierauf, dass man derlei äusserlichen Formen zu viel Aufmerk- m samkeit schenke, und dass manche kugelähnliche Formen d Schwefelkies und dergleichen entstehen. — Neufchatel über jodführende Steine von Saxon. Auf dem linken Ufer der Rhone im Wallis wurde voriges Jahr eine sehr jodhaltige Quelle entdeckt, selbst der Fels sollte Jod enthalten. Es wurde bis vor wenigen Hm darüber gestritten, indem die Einen Jod fanden, e Andern nicht. Res ulta tat des Streites war die Jura von Schwaben. Vor 14 Jahren hatte schon Quen- oe die Moni der schicken Dapmecheerenp ind mr ist durch neuere Ausgiebpngen = en glänzend bestätigt worden, indem dort ganz dieselben Petrefacten aufgefunden wurden wie dort. Eine Art ie Meerengel, verschjedene Eckschupper und Krebse, Am- moniten mit Aptychus dienen als Beleg. Hieran knüpft sich eine weitere Besprechung, an der sich v. Bühler und Quenstedt betheiligen. Quenstedt hat schon im Jahre 1835 unter den von Meyen nach Berlin gebrach- ten Fossilen aus Chile Planulaten auf schwarzem Schiefer untersucht und für jurassisch erklärt. Mit Rücksicht darauf und Beyle’s (in Paris) Beobachtungen dürfte L. uch’s Ansicht, dass in Amerika der Jura fehle, mehr als zweifelhaft sein. d’Orbigny’s Angaben be- weisen Nichts, indem bei ihm Verwechselung der juras- sischen und Kreidefosssile in Menge vorkommen. Desor bemerkt hiezu, dass Tschudi ächtes Neocomien aus Südamerika gebracht habe. Der Vorstand, Merian, lenkt die Aufmerksamkeit von Amerika wieder nach Schwaben und spricht über den Parallelismus der Glieder des obern weissen Jura in Schwaben mit den gleichzeitigen Glie- Unrecht Giebel in Halle die Aptichus vom Ammoniten trenne tind die Ammoniten-Sipho’s gar nicht kenne. V. Section für Botanik, Land- und Forst- wissenschaft. — Gümbel spricht über die Entwick- lung der Mistel (Viscum). Er bestreitet die herrschenden Ansichten über die Verbreitungsart der Samen durch Vogelexcremente, u demonstrirt durch zahlreiche Exemplare aufbewahrter Entwicklungszustände folgende Bedingungen für die Entwicklung der Mistel: 1) junge Rinde, 2) einen Vogel, der die Samen beim Fressen durch den Schnabel verschnappt, 3) Feuchtigkeit und hi ärme, Er beschreibt die Keimung und Basie auf ganz Exemplare dieser und verwandte in Rom gesammelte Samen von Allium is all — Veesenmeyer redet iiber die auf sei be- obachtete Vegetation an der Westseite cca hall gelegte Exemplare und Zeic Bemerkungen über ie Blüthenkreise bei Iris sambucina und Orchideen, nebst der Aufforderung zu sorgfältiger Fescerens und Abbildung der Monstro- de Bary theilt Beobachtungen über ung bei Caema mit, nebst betreffenden Embryobildung eht in zarten Verzweigungen, ae des Pollen- schlauchs vor, welche z als Keimbläschen in der Spitze des Embryosacks zu finden , dennoch aber Behauptungen von Hofmeister für einige Fälle zu erklären und die Schleiden’sche | Befruchtungslehre zu bestätigen. — FE sprach u LP en 210 PD —————————— rn über die Gattung Pyrethrum. Fuchs theilte sie in zwei Untergattungen, Eupyrethrum und Anacyclus. Anacyclus formosus, Fenzl., welchen Boissier zu einer eigenen Gattung area enge we er sammt Santolina, Linn., mit ille n. Zu- gleich zeigt und bespricht er ee an (C. lan- kt und sein neu — Vorgelegt wurden während der Sitzung: Von Gümbel eine Samm- ied pfälzischer Laubmoose, als Geschenk für das hie- sige Universitätsherbarium bestimmt, von C. F. Schim- per in Schwetzingen eine Sendung lebender Exemplare von Ammophila arenaria, Eragrostis megastachya und ben, von Steudel den ersten Bogen seiner Synopsis Glumacearum, nebst einer Anzahl Abbildungen und Be- schreibungen der Gattung Paspalum, von Hochstetter Blüthen und Blätter der Victoria regia und Euryale ferox. Sec tion für Zoologie, Anatomie und Physiolog Luschka spricht über die Secretions- zellen. Die Bedenken = Thierzelle als Secretions- gebilde ist viel allgemeiner, als man dies anzunehmen gewohnt ist. Nicht allein: entstehen durch Vermittelung von Zellen die eigenthümlichen Producte der gemeinhin als Absonderungswerkzeuge bezeichneten Organe, — die Galle, der Harn, der Same, die Milch ete dern auch norm en SOR den Zweck des Schiitzens unterstellte. "Auf der Schleim- haut des Magens und Darmkanales sind es die Cylinder- zellen, durch deren Vermittelung Schleim entsteht; während andererseits die eg RR die Feuchtigkei r grossen serösen Säc r Humor pa im panre en das Ergebniss der’ Sch An u homogen en weine Zellen ‚metam morphosirter Ephekiäiplauchen; darstelle ow erinnert daran, dass die von Vereinte vorgeragnen Ansichten die schönste Bestätigung der Theorie von Söllinger sein würden, der das Secret als das SE des secernirenden Organs betrachtete. auch diese Theorie für manche ee iB: sis nai werden miisse, zu ac- ceptiren. — Hering aus Stuttgart theilte das Res von un über den Einfluss des Lungen-, M und n sympathischen Nerven auf die Sehleiligkeit gee aoe mit, welchen hervorgeht, dass die tere durch das Abschneiden der res beiden Nerven sehr wenig grace ordt bemerkt, dass mo; möglicherweise diese uber e einen Fehler ein- ; wegen Vichberücksichigung der Diffusion, aus Giessen sprach über Punkte der Blutanalyse und der Blut- krankheiten. Ausgehend von der Thatsache, dass die bisher geübten Bedü issen der praktischen Medic s ühsam und zeitraubend nicht entsprechen, theilte er einige andere Methoden ‚ die h i mit fast augenblicklich ein Resultat auf erhobenen Discussion betheiligen sich Professor "Salmonen: Coregonus lavaretus, Cuv. et Val. Vierordt und Professor Georg Rapp von Tübingen. Nach 10 Uhr trennte sich die Section für Zoologie und W. Rapp spricht Bodensees bietet besonders die Diagnose der verschie- denen Salmonen Schwierigkeiten dar. In der Zahl = Bodenseefische, die sich auf 26 beläuft, sind folge ( i a fera, Jur. (Sandfelchen), Thymallus gymnothorax, Val. Fario trutta (Lachsforelie); Fario eam (Silber- lachs), Salmo umbla a oe s fehlt aber die in einigen Neben ote Bachforelle (Salar Ausonii, Val.), EL aaa pas Lachs (Salmo salmo, Val.). Hierauf wird Will aus Erlangen zum Prä- sidenten für die nächste Sectionssitzung gewählt und die er beschliesst, das zoologische Cabinet zu besuche we öffentliche ae 24. September. u Sinstehiihengisellsctenft für nächstes Jahr wird mit grosser Pe Göttingen ı und Listin s Amt der Ge- schäftsführer übertragen. Eine Einladung von der Stadt Dürkheim, aaa durch Dr. Schultz geschieht, dank emd sbyelėli — Dove spricht über den gegen- ärtigen Zustand rl Meteorologie, Vierordt über die it Darstellung des menschlichen Pul- ses, von Carnall über die bergmännischen Verhält- nisse des Goldes, Salzes und der Kohle und Fraas über die älteste Bevölkerung der —— oe re 2. I. Section für Chemie ine nn e mn macht eine Mittheilung von einem Brief von Dum ttle: Chemiker erboten, Beiträge für die Wittwe anzunehmen rich Rose we Br bang nn des Cyanka- liums in der an . D die reducirende Wirkung derselben werden sch viele Metalle aus ihren oxydirten und geschwefelten Verbindungen ausgeschie- den, aber nur aus den Verbindungen des Arseniks, des Antimons, des Wismuths, des Bleis und des Zinks mit Sauerstoff und Schwefel können dieselben so ausge- schieden werden, dass man diese Ausscheidung bei qua- litativen und selbst bisweilen bei quantitativen Unter- suchungen benutzen kann. Il. Section für Mineralogie, Geognosie und Geographie. — r aus Gmünd legt eine Anzahl ausgezeichneter liasischer Petrefakten seiner Gegend vor nebst einem Profil der betreffenden Schichten. — Desor aus Neufchatel hatte sich mehrere Jahre in der Nähe des Niagarafalls aufgehalten und zeigt einen a aufgenommenen Plan des Falls nebst einem Profil d Schichten zwischen dem Erix und Ontario. Hieran nn er die Bemerkung, dass die Amerikaner von rücktreten des Falles reden, das nach Sack shall gu lich 3’, nach Lyele 1’ im Jahre betrage, wornach y dem Gangfisch), Coreg. hiemalis, Jur. (Ki wird s eines jährlichen Zurücktretens des Falles zugibt. Von dem Alter desselben oder dem einer gewissen Schichte rr a ee {~~ am . © tes E Et N u reden, wird allgemein als eine der schwierigsten — Gerlach aus Sierre spricht über *Anniviers, ein südliches Neben- thal d 5 Rhonethals im Wallis. Nachdem der Redner die ge vee ostischen Verhältnisse vorausgeschickt hatte, führt er an, dass ein Nickel- und Kobalterzgang in den rsenikni 30 $ Nickel und Kobalt enthalten, als derbe M Braunspat liegen. Mit ihnen finden sich Schwefel-, Ma - und Arsenik-Kiese, welche die Nester von ie uud Kobalterzen umgeben. cker aus Hasmersheim legt eine geognostische hee ti des untern Neckarkreises von Heilbronn bis beein vor, ühler aus Stuttgart zeigt a m weissen Jura eine ungewöhnlich grosse a von Nieder- stotzingen und Gryphaea polymorpha, Miinst., von Blaubeuren in ausgezeichneten Exemplaren vor. — von Glocker aus Breslau spricht über Augitgesteine. U. Section für Botanik, Land- und Forst- wissenschaft. — Gümbel spricht über die Moosfrucht, und wird die Untersuchungen und Resultate darüber in den Leopoldinischen Acten bekannt machen. Artikel ist bereits erschienen.) — über die Gattung Blando testen und interessantesten Pflanzen, die aber dennoch in Endlicher’s Genera plantarum fehle, und so ver- loren zu gehen drohe. Nach der jetzigen Kenntniss dürfte sie in Europa vermuthet werden. Wen wirk- lich der Fall wäre, dass die von Corda untersuchte, durch Preiss in Oberitalien gesammelte Pflanze hierher uro ertreten gende fordert daher zur ee und Unter- suchen ae auf. — Berthold Seemann macht Mittheilun- gen über das von ihm beobachtete Vorkommen der Po- iosemmeen, in Beung ae den ‚Vortrag Behninlein: er und Kalmückensteppen. wz ay sone des Anzahl Exemplare der Zeitschrift »Bonplandia* zur Ver- theilung von Seemann, und ein zweites Schreiben von Schimper. Oechsner vertheilt Exemplare der Vicia orbus und da regalis aus dem Spessart, — Für die folgende Sitzung wird Berthold Seemann zum Präsidenten erwählt. IV. Section für Medicin, Chirurgie und Ge- burtshülfe. — Roser theilte eine neue Theorie über dan Heilungsprocess beim Einschneiden der Harn- Zugleich zeigte Roser die Erkennung und Erweiterung der Stricturen anzuwenden pflegt. Roser sprach ferner über chirurgische Anato- mie des Schenkelrings und Schenkelbruchs. Alle Schriftsteller hätten bisher den Schenkelkanal so dar- i gestellt, wie er fälschlich erscheine, wenn man ihn durch | Hinausdrängen des Fingers von innen neben at Schen- kelvene hin nachzuahmen oder zu erzeugen suche. Die Schenkelbrüche treten aber nie oder fast nie nase diesen Kanal hinaus, sondern vielmehr durch die erweiterte Lymphgefüssöffnung, welche man am besten dadurch von aussen den Finger unter der In- sertion der Plica hineindränge. Diese Sache habe di praktische Wichtigkeit, dass bei solchem Verhalten der äussere Bruchschnitt, ohne Eröffnung des Sacks, viel leichter erscheine, als nach der bisherigen Anschauun bei welcher man sich den Anfang der Schenkelbrüche als innerhalb der Curalscheide liegend vorstelle. Sofort wurde von Roser daran erinnert, wie nöthig es sei, die Nekrose am Schaft des Oberschenkels früh- zeitig genug zu operiren, indem sich sonst das nekro- tische Stück mehr und mehr in eine grosse und dicke Todtenlade pre und dann immer schwerer her- auszunehme Versuche n Fall von ausserordentlicher Erweiterung der 4 Sei 2) Ein Fall von richtig diagnosticirter und durch den Schnitt glücklich geheilter Entzündung ug Nervencentren, und selbst beobachteten Fälle darauf aufmerksam, wie sich hier um Zustände handle, bei denen von Kg: ge erde aanere Charakter nicht die Red s Präsidenten für die nächste rc fällt > en aus Göttingen. V. Section für Mathematik, Physik und Astronomie, — Dove zeigt ein Reisebarometer vor, das seinem Zwecke vollkommen entspricht, vonGreiner — Reusch erläutert durch vier Tableaux die Sectionssitzungen, 23. Sep I. ER für Mathematik, Physik und Astron — Dove zeigt einen Apparat zur Her- lee der subjectiven Farbenerse sieben verschiedene Gase untersucht: Wasser- stoff, Stickstoff, Stickstoffoxydul, Kohlenoxydgas, Kohlen- gas. Yon diesen säure, doppelt kohlensaures Wasserstoff zeigen nach der El Wasserstoff und doppelt kohlensaurer Wa dient: einen aromatischen Geruch. Kohlensäure ist vollkommen geruchlos, die übrigen von hem Geruch. — Holtzmann spricht über se des Leitungswide rstandes in einem dener O das sehr befriedigende td dass die Barometer ver- schiedener Werkstätten als vollkommen identisch zu be- I - nenn r Ee c 212 trachten sind. Nur darf bei der Vergleichung keine d n einander hängen lassen, bis sie gleiche Temperatur haben. Dieses Resultat ist interessant wegen des Rück- schlusses auf die Identität der Maassstäbe und die Güte der Reiseinstrumente. — Reusch trägt die Grundzüge einer elementaren Entwickelung der sechs Grundgleichungen des Gleichgewichts vor. — Dove gibt eine neue Methode an, einachsige Glimmer von zweiachsigen zu unter- scheiden. — Gugler trägt einige nette Sätze über Ana- logie zwischen Ellipse und Parabel vor. — Der Vor- sitzende, Dove, schliesst die Sitzungen der Section. Il. Section für Chemie und Pharmacie. — Fresenius theilt Versuche mit, welche in der Absicht angestellt wurden, um den Streit darüber zu entscheiden, ob sich bei der Blutlaugensalzfabrikation das Blutlaugen- salz schon in der Schmelze findet oder nicht, wobei sich ergeben hat, dass die Schmelze nur Cyankalium und einige andere Salze, aber kein Blutlaugensalz ent- PEREN silberoxyds, das gelbe bei kalter. Beide Niederschläge unterscheiden sich ausser der Farbe hauptsächlich da- durch, dass die Reactionen des gelben viel rascher sind als die des rothen; beide enthalten durchaus kein Was- ser. Rose bemerkt hiezu, dass er die Niederschläge unter dem _Mikroscop untersucht und gefunden habe, dass beide aus Krystallen bestehen, aber der gelbe Nie- derschlag aus viel kleineren als der rothe, und dass davon die Unterschiede herrühren. Derselbe bestätigt die Bildung von rothem Bleioxyd (2 Blei auf 3 Sauer- stoff) durch Behandlung einer Auflösung von gelbem Bleioxydul in Natronlauge mit verdünnter Lösung von unterchlorichtsaurem Natron, aber nicht im Überschuss. Derselbe zeigt, dass, wenn man auf gewöhnliche con- und Schnelligkeit Blei in der Schwefelsäure nachzuweisen. — Schlossberger spricht über den vorwiegenden Natron- gehalt der Knorpel (im Gegensatz zum Kali); die Knorpel schliessen sich in der Beziehung an das Blut an, bilden einen Gegensatz zur Muskelsubstanz, Derselbe weist ferner bedeutende Verschiedenheiten in der Reaction der Milch nach, wenn sie ganz frisch gemolken unter- sucht wird. Die des Menschen ist normal alkalisch; die der Kräuterfresser bald _ oder neutral, bald sauer; die der Fleischfresser i saue dlich spricht er über seine Resultate bei die Analyse der sog. Hexenmilch (aus der Brustdrüse eines Knaben). Dieselbe enthielt ächte Milchkügelchen und Zucker. Section für Botanik, Land- und Forst- wissenschaft. — Eine Beschreibung des Bades — im Sigmaringischen ez rtheilung in mehrere Exemplaren von Heyfelder, eine schriftliche Bearbei- in Kaiserslautern wurden eingeschickt; und die letz- beiden zu einem Referat Anton de Bary über- e geben. Ein Schreiben Wirtgen’s wurde vorgelesen, we u) a ee worin er seine Stelle als Präsident des Vereins zur Erforschung der Flora des Rheingebiets — indem das Unternehmen jetzt durch die Gründung der „Rhenania“ überflüssig geworden sei. — Schnizlein referirt über das zweite Schreiben Schimper’s und macht auf die stete ae dieses Forschers aufmerk- sam. Die von Schimpe nn Nachrichten be- ziehen sich era auf sogenan abweichungen an Blättern und Blathonsinden auf ungewöhnliche Zustände von Organen oder der ich- tungen zu Licht und Schatten, auf den Bau der Wurzel und auf die sogenannte Winterflora von Schwetzingen, in welcher Hinsicht Einsender gegen 400 Arten im vergangenen Winter beobachtet hatte. Sodann spricht chnizlein über die Zukunft der systematischen No- menclatur in der Botanik, und kommt hiebei zu dem betrachten sei, und dass es bei dem stets sich häufenden Material der Wissenschaft für die Übersichtlichkeit eine Nothwendigkeit erscheine, eine neue Mitte zu suchen Diese könne vielleicht darin gefunden werden, dass man, wie natürliche Familien, so auch Reihen von natürlichen Artenformen aufstelle, unter welche dann mehrere der etzt sogenannten Arten versammelt werden. Eine Aue je natürliche Form oder Reihe erhalte zwei Namen, wie bei L. die Species, aber den Beisatz des jetzt üblichen Namens, z. B. Calamintha ch menge Bag Nepeta, Cal. vulg. adscendens etc. Uber e Frage sprachen noch Kurr und i die poe ‘Tae ee des Vorredners beistimmen, nur die Bezeichnung der Arten, d. h. die gewöhnlichen Artennamen, dann aber die Ver- einigung dieser in möglichst scharf begrenzte Subgenera, diese wiederum in grosse Genera, nach der Methode von Fries und Koch für die beste Form halten. — Schultz nt die nese aus den Gruppen von H. murorum L. und H. praecox Sch. Er legt ferner eine Centurie oie von der Geselleckath Pollichia heraus- gegebenen Flora Rhenana exsiccata vor, und fordert zur sterben der Blatter vor, und macht auf die constante Gesetzmässigkeit derselben aufmerksam, mit Anführung von Beispielen einiger Bäume. — B.Seemann redet über den Unterschied der Passifloreen und Turneraceen. Der- selbe ist nach seinen Beobachtungen unbegründet; weder Allgemeinen rer sprach er die Cotyledonarnatur des Blattes im Allgemeinen an, und verglich den Blü- thenstand von Clematis Viticella mit einer jungen Pflanze von Euphorbia Helioscopia, verglich damit den Blüthen- stand der Rose, der Paeonia, und ging dann über zur Verästelung und den Blüthenstand der Bryonia im Pa- rallelismus mit der Weinrebe. — v. Rapp, als interi- ma Sa “Cn Suse) TI ry foe Pe urn — 213 * a | En ae mistischer Vorstand des Universitätsherbariums rieth der Section von dem projectirten Besuch desselben ab, da s noch nicht geordnet und ein sachkundiger Führer nicht vorhanden sei. — Zum Präsidenten der folgenden Sitzungen wird auf B. Seemann’s Vorschlag Gümbel einstimmig erwählt, I ection für Zoologie, Anatomie und Physiologie. — Luschka spricht über den von ihm entdeckten Nervus spinosus. Derselbe ist ein selbstän- dritten Astes vom vaeweilen d im Felsen- das foramen spinosum in die mittlere Schädelgrube und folgt dann dem e der arteria spinosa. — Ecker macht einige Mittheilun- gen über Untersuchungen, welche Bilharz in Cairo über den Zitterwels angestellt hat und welche wol demnächst veröffentlicht werden. Die en That- sache, welche Ecker bestätigen konnte, wie bereits in einer Mittheilung an die Göttinger Societät a ist, ist die, dass der, ungefähr 1” dichi electrische Nerv nur eine einzige Primitivfaser von 35 — z ent- halt. — Prof. E. beschreibt die dreifachen Hüllen der Nervenfaser, die mancherlei Ähnlichkeit mit den Hüllen Pacinischer Korperchen haben, ferner die Anordnung der Zellen des electrischen Organs, in welche einen ck zu en Dr. Bilharz mit Hülfe der Chromsäure gelungen ist, und macht endlich auf die physiologische Wichtigkeit dieser Entdeckung PER durch welche die Existenz von ih gh ee mehr penis wol A siesta ya eine Nerve , so wird eine ba y en x = das centrale Ende der Primitiv- ase schluss zu erhalte vite ist bis ine nicht gelungen, doch aweifel Prof. E. keinen Augenblick, dass sie von einer eben so kolossalen De nesaaiis ‘pi dass tralorgan vor- ei e Polyphemus Irinotii n. sp., an welchem sich die Nerven bis zu einem Durchmesser von weniger als 49% am Ende des Darmkanals verfolgen lassen, auch durchaus iegung der Nervenfasern, noch gu Ver- eitung an ein weiteres Organ wahrnehmen Hierauf wurde die Sitzung der nern A geschlossen Ns Bein für Medicin, Chirurgie und Ge- burtshülfe. — G. Rapp spricht über Entstehung des . An der darauf folgenden Discussion n, zeigt eine vom a urg gefertigte künstliche Hand vor, welche durch einfache Construction wahre egu nun welche zwei künstliche untere Extremitäten darstellt, "aie Hausmann einer erwachsenen Frau, deren beide Unterschenkel völlig verkümmert und nach rück- nn = wärts standen, anfertigte, so dass dieselbe nur mittelst dieser künstlichen Füsse bequem ohne Krücken gehe kann. — Cless erzählt zwei Fälle von plötzlichem Tod in Folge von spontaner Gasentwicklung im Blut und gibt eine Übersicht über ähnliche in der Litteratur vor- handene Fälle. — Vog Bemerkungen daran an. — Für die nächste Sitzung wird Roser als Präsident gewählt. — Die Geburtshelfer bil- deten zwei Mal besondere Sectionen. — In der ersten Versammlung (am 20. September) zeigt Breit eine von ihm angegebene Modification der Kopfzange und eine gleichfalls von ihm angegebene Modification des Brau schen Decapitationshakens; er theilt einen Fall mit, wo er die Decapitation mit dem Haken vorzunehmen genöthigt war. — Ferner regte Breit eine: kn über die Behandlung der Placenta pr chneemann aus Hannover vertheidigt die Pre A Erweiterung des Muttermunds bei Blutungen in Folge von Placenta praevia, und zwar soll die Erweiterung sogleich beim Auftreten der ersten Blutungen vorge- nommen werden, sobald der Zeigefinger in den Mutter- mund geführt werden kann. Derselbe hebt hervor, dass er schon im Jahre 1834 in seiner Übersetzung von Rob n`- gänge mitzutheilen hatte, er verlor nämlich unter 17 auf diese Weise behandelten Fällen nicht eine Mutter, während er in zwei Fällen, wo er dem Tampon ver- Breit theilt einen im Wiener teten Fall mit, wo in Folge der Tamponirung der Va- angerschaft tödtlich i amm gefolgt. — Breit Sr ein von ihm benes, mit free Scheide bedeck! u Sectio caesarea vaginalis. Derselbe ur nn einen Fall mit, wo er in Folge von Injection einer Lösung von Murias ferri zur Sistirung einer ne nach der Geburt den Tod eintreten sah. — Mappes theilt seine Erfahrungen über die Wirkung der ae bei Blutungen nach der Geburt mit; er empfiehlt dieses Mittel als ein vorzügliches Haemostaticum. Auch Breit sah in sehr vielen Fällen von Ipecacuanha bei Blu- tungen nach der Geburt paias Erfolge. l cake er 24. September. I. Section für Botanik, Land- und Forstwis- senschaft. — Durch Sigwart wurde eine ung Pflanzen aufgelegt, welche in Ohio gesammelt. — v. Mar- tens spricht über den Ursprung der Krautsee. Er weist an vorgelegten Exemplaren festsitzender Algen des per- sischen Meerbusens das Vorkommen von Escharina tu- ne ye ce el und Virchow knüpfen einige — —( DA Cr ED ru. bit å nc Mae a on bulosa, eines Zuophyten, nach, welcher bis jetzt nur auf dem frei schwimmenden Sargassum bacciferum des atlantischen Oceans gefunden wurde; hieraus folgt, dass diese Alge, deren Herkunft bis jetzt unbekannt war, aus fläche sich anhäuft, wo sie wie in blossem Wasser ge- zogene Pflanzen fortwächst, ohne zur Fruchtbildung zu gelangen. Hiefür spricht auch das Vorkommen anderer indischer Thiere auf diesem Tang, z.B. Scyllaea pela- gica et Lupa pelagica. Das Wort Sargasso ist wol das von den Portugiesen sich mundgerecht gemachte deut- sche »Seegras.“ Ferner zeigt derselbe einige im Ver- kehr des östlichen Asiens vorkommende essbare Algen vor, das Agar-Agar der Malaien (Eucheuma spinosum . Ag.), das auch in Europa bekannte Ceylon -Moos Bao atoaga lichenoides Ag.) und den Tosako der Ja- panesen (Gelidium Amansii Lx.), welcher zu Gallerte auf- gelöst als Tunosi in der japanesischen Weberei verwen- det, und als künstliche Sehwalbennester unter dem Namen Tsantjan in Menge nach China ausgeführt wird. Im Han- del kommen alle diese Algen ausgebleicht vor, wie bei uns das Carragheen. — Anton ary berichtet über die beiden eingeschickten Abhandlungen der Kartoffel- krankheit. Gümbel sucht in der eingesandten Druck- schrift die Ursache der Krankheit in atmosphärischen Ver- hältnissen, besonders elektrischen Spannungen; Schnei- der dagegen in einem Insect, Psylla Solani tuberosi ; er sucht in der Schrift die Verbreitung, Ansteckung der nd Vermehrung des urch seinen Stich ei weise der Flecken, behauptet vielmehr ihre Verursachung durch bekannte Peronospora, und führt ähnliche Beispiele anderer Schimmelpilze an. Es erhebt sich eine ussion, an der besonders Fleischer aus Hohen- belies Giimbel, Seemann, Bee theilnehmen, als deren Resultat ausgesprochen , dass die Krankheit st höchst arabeethesalich den Pilz habe, dessen Entwick- eben durch jene bedingt wäre. Insecten seien nur zufällige Gäste. — Schnitzlein verliest ein drittes Schreiben Schimper’s und die Section drückt de lebhaftesten Wunsch aus, die in diesem Brief eröffnete ussicht auf Veröfenlichung seiner Arbeiten verwirk- licht zu sehen, die Wichtigkeit der durch Schimper cadechian Free Ver- ofort _— über die Keimung k der Section ab für die freundlichen Bemühungen Fe, s und Hochstetter’s. Er spricht seine gar Anerkennung in des botanischen Garten: u” Il. Section für Zoologie, Anatomie und Phy- siologie. — z aus St. Petersburg über den Mechanismus der Schädelnähte. Er demonstrirt als neue Arten derselben 1) die Knopfnaht. Eine Reihe von Fort- sätzen eines flachen Knochens steckt in Löchern eines andern flachen Knochens, wie Knöpfe im — zwischen os sphen. und frontale. Ein K ee ae in einer Spalte eines andern federnden Knochens; so das Thränenbein im 3) Die Einhäkelung, wie beim Muschelbein ie dachziegelförmige Naht, wie zwischen Ohenkiebst) uschel. 5) Die Zellnaht, indem n dem Gesetz der Assimilation NE r Kno- chen die an das Siebbein anstossenden Knochen auch zellig werden. 6) Die Stiftnaht. = bewegliche Knochen vermitteln die Verbindung zweier grossen Knochen; diese Verbindung findet man bei vorsichtigem Sprengen zwischen Stirnbein und Oberkiefer; die Worms- schen und Cortesischen Knochen wirken auf dieselbe Art. Die Umrollung. Ein Knochenblatt biegt sich um und bildet zuletzt eine Naht (sutura mendosa der Ein- dem processus condyloideus un jas des Hinterhauptbeins, welcher im Mannesalter fast immer sich findet. Hiebei zeigt der Redner seine Methode, durch Nägel und Hammer den Schädel zu sprengen, wobei alle zarten Knochen unv ee bleiben Derselbe zeigt 56 Tafeln aus dem anatomischen Atlas von Pirogoff, Tnilähehnie an Kor en Leichen dar- stellend, vor, wie sie in Petersburg vermittelst einer grossen mechanischen Säge und nur bei heftiger Kälte gewonnen werden, und fordert im Namen Pirogoff’s zu Mittheilung von Fragen auf, welche durch diese Methode gelöst werden können. Ferner theilt derselbe Pirogoff’s — einer osteoplastischen re des Unter- chenkels mit. Die Operation beginnt wie die Exarti- pe von Syme, aber das Fersenbein wie; statt es auszuschälen, in seiner Mitte senkrecht durchsägt, die vordere Hälfte mit den übrigen Fussknochen entfernt, die Malleoli wie bei Syme abgesägt, der sitzen bleibende processus calcaneus an die untere Fläche der Tibia hin- aufgeschlagen und angeheilt. Diese Methode hat den Vortheil, dass einerseits die Achilles-Sehne nicht durch- schnitten wird und der hintere Lappen nicht kappen- formig ausfällt, was zu Eiteransammlung Veranlassung gibt, anderseits die Tibia um 1—1} Zoll verlängert wird, und der Operirte beim Gehen keiner künstlichen Unter- ‘eal bedarf. — Wutzer bemerkt hiezu, Methode nur anwendbar sei, wenn der W dass diese senhaut gebildeten Kappe bei der Syme’schen Operation sehr leicht durch einen kleinen Einschnitt in dieselbe gehoben habe. — Schultz verweist auf glückliche Fälle bei Erkrankung des Gelenkknorpels der Tibia und auf Pirogoff’s gegenwärtig in Leipzig erscheinende klinische Chirurgie. Derselbe zeigt noch den Hornzapfen eines Bos primigenius aus Sibirien, dessen Länge 71 Centi- mete dessen Umfang an der Basis 37 Centimeter beivagen; während bei einem grossen Schädel des ge- wöhnlichen zahmen Ochsen die erstere nur 17, der zweite 23 Centimeter beträgt; und endlich von 2 in Paris ee we, a e a or ein künstliches Normal-Becken und Präparate der Hand- nd Fusswurzelknochen, an Darmsaiten aufgereiht, so dass sie beliebig für sich allein von allen Seiten und in ihren Verbindungen betrachtet werden können. Ill. Section für Medicin, Chirurgie und Ge- burtshülfe. — Frisoni kichi über die von ihm be- folgte Art, Zähne zu plombiren, und über die hohe Bedeu- tung des Plombirens, ferner über den künstlichen Ersatz der Zähne. — Wutzer aus Bonn spricht von einer Form von Hypertropbie der Zunge, die bisher für einfache Massen-Zunahme derselben gehalten wurde, die aber nach einem von ihm behandelten Fall auf einer Neubildung von elastischen und von Muskelfasern beruht. In dem von ihm erzählten Fall war die erste Abtragung der wuchern- den Masse der Zunge von einem Recidiv gefolgt, und vollständige Heilung wurde erst erzielt, als bei der zweiten Operation die Schnitte rein in den gesunden Theil der Zunge geführt wurden IV. Section für Mineralogie, Geognosie und Geographie. — Quenstedt zeigt ein vortrefflich und bis ins grösste Detail ausgearbeitetes Profil des schwäbi- schen Jura’s, welches Pfitzenmaier nach Quenstedt’s ee a papi hatte. Er stellt zuerst die Gren- en Formation auf und geht dann auf die peapa Schiele über, indem er die in seinem Flöz- gebirge aufgestellten Hauptabtheilungen zu Grunde legt, in diesen aber die einzelnen Muschellager aufs Genaueste feststellt, welche in den entferntesten Gegenden immer in, den analogen Schichten wieder auftreten. — vo Strombeck spricht den Wunsch aus, das Tableau, so wie den ganzen Vortrag recht bald gedruckt zu be- kommen. — v. Carnall theilt den Inhalt eines Briefes mit, in welchem Tantscher die Bildung einer braun- perpen ifs Substanz in einem Dampfkessel von vier nosphären angibt. ye Mie s ar wird, hatte Moorgrund viele vege Stoffe — mmen Die Kohle fand sich in einer 1— arken Schicht auf dem Boden des Kessels und Be seat erdige Masse brannte, am Licht angeziindet, mit heller Flamme. Derselbe legt den Entwurf der geologischen Karte von preussisch Rheinlanden und Westphalen vor, welche im — der Generalstabskarten (;5355) ausgeführt erden soll in 30 Sektionen. Jährlich werden laut bersinki mit der lithographischen Anstalt 3 Blätter dem Publikum übergeben werden. — von Bühler legt zu ersehen sind, hinter we Stürmen zurückzogen. namentlich der Kirchberger Formation, am besten er- Die ausgezeichneten Profile finden allgemeine Anerkennung. — wer legt einzelne der topogra- phischen Blätter von Würtemberg, geognostisch illu- strirt, vor. Es erhebt hierüber Fraas die Frage, ob eine geognostische Karte die Geschiebe, welche so oft die Schichten bedecken, darstellen solle, oder ob eine ideelle Grenze der Schichten eingezeichnet werden hält womit auch Quenstedt einverstanden ist. Derselbe fügt bei, man solle sich mit der Publication der Blätter nicht zu iR ET ran ee ee ee und der Rense ae ee „Pollichia“ per vera beeilen, indem die Zeit doch noch nicht gekommen sei, o man ganz mit Sicherheit die Schichten könnte dar- stellen. An einer weiteren Besprechung betheiligen sich Kurr, Bühler und v. ll. — Glocker legt eine pseudomorphe Schwefelkiesbildung von Walchow in Mähren vor, bestehend aus gedrängt an- einanderliegenden geraden, zart vertical gestreiften, mit einander parallelen, hohlen eylindrischen Röhren, deren Natur problematisch Wegen ihrer Gedringtheit scheinen sie ihm eher von animalischer als vegetabili- scher Entstehung zu sein. Sie kommen bis za Fuss- länge vor. (Man könnte an Röhrenwürmer denken, wo- gegen aber ihre vertikale Streifung spricht.) Ferner sprach Glocker über ein neues Vorkommen der soge- nannten Bernerde aus den tertiären Braunkohlenlagern von Czeitsch in Mähren. geben ist und in diese allmählig übergeht. Darauf legte Glocker noch Abbildungen von Pflanzenabdrücken aus der Quadersandsteinformation von Alt-Moletein in Mähren vor, worunter sich eine neue Art von Cupressites, von ihm C. acrophyllus genannt, und ein sehr seltenes grosses citrusihnliches Blatt mit Einbuchtungen an der Basis befindet. Noch erwähnte derselbe eines neuen Exemplar eines ausgezeichneten | und klein- blättrigen Antimonglanzes vor, welches als ein mit einer Quarzkruste umgebenes Geschiebe von 9 par. Zoll im Durchmesser und 32 Pfund schwer unter den Urge- En unweit Breslau gefunden boa ist. Dritte 6 Bahr Sitzung, M. Septem besonderer Beziehung a diums für die Botanik REAS und für mannic Nomad Hierüber ist der „Bonplandia“ « ein me Kallistskindempeocliunh — Mappes aus s a. M. beantragt, dass der Stadt Dürkheim selbst ank der Versammlung für ihre in der zweiten öffent- chen 5 Siang ; geschehene Bing, Dürkheim als Ort er wählen, durch Feen Bip ausgesprochen werde. Die tritt einstimmig dem Antrag bei. — Hierauf richtete der Gese — hrer folgende Schlussworte an die Ver- sammlung Ve rehiteste Anwesende! Die schönen Tage unseres Beisammenseins sind rasch dahin geeilt! Es naht der Augenblick der Trennung! Möge der Saamen, welcher während dieser Zeit unter uns ausgestreuet wurde, über- all ungehindert keimen, gedeihen und die vor tung und Freundschaft, welche sich um so Viele u unter net a - oT lot i ' { rs ee, Det © na CAT EA uns in diesen Tagen theils neu geschlungen, theils fester geknüpft haben, jetzt antreiben zu erneuetem wetteifernden Streben, möge so durch Vereinigung so vieler Kräfte zu dem gleichen Zwecke der grosse aber schwierige und mühevolle Bau unserer erhabensten und ältesten Wissenschaft, der Naturkunde, rasch und sicht- erden. Sicherlich w Reise, noch haben, um sich mit uns zu verbinden und zu befreunden! Wir werden nie vergessen, welche Belehrung, Anregun und Ermunterung zum fortgesetzten wissenschaftlichen Streben durch Ihr Entgegenkommen, Ihren persönlichen Umgang und Verkehr uns zu Theil geworden ist. besondere sei hiebei auch noch gr als or Geschäfts- führer der Versammlung, gestattet, n herzlichsten Dank einzuflechten für die Nachsicht vr Fr reundlichkeit, cher Sie meine Bemühungen in Ihrem Dienste n. Mögen auch Sie Ihrerseits nicht ersten Aufblühen begriffenen Anstalten und Sammlungen den Erwartungen und Anforderungen entsprochen haben, die Ihnen die E Te Ihres ne zu erregen suchten. uch Sie aus voller Über- zeugung jetzt einstimmen in ee u an den allver- ehrten König, den erhabenen Gründer des neuen Tübin- gens und den freigebigen Förderer unserer Versamm- lung. Erreichen Sie nun, verehrteste Freunde, mit un- verkümmertem Wohl Ihre heimathlichen Gauen wieder, kehren Sie mit neugestählten Kräften zu Ihrer, dem Dienste der Natur und der leidenden Menschheit ge- weiheten Thätigkeit zurück und bewahren Sie unserem Tübingen ein freundliches Andenken immerdar. Leben Sie wohl! (Anhaltender lebhafter Beifall.) offmann, als d.z. Rector der Universität Tübin- gen, dankt der Versammlung für die in ihrem Schooss vielfach ausgesprochene Anerkennung, welche der Uni- versität zu Theil geworden ist. — Fresenius aus Wies- baden, als einer der Geschäftsführer der vorjährigen Versammlung, spricht im Namen der Versammlung sei- nen Dan in aus gegen Seine Majestät den König, für e der mmlung in so reichem Maasse hukdreichst ne: ainai der Universität für die libe- rale pome ihrer Anstalten und Sammlungen; schäftsführer für seine umsichtige und mit bestem Erfolg gekrönte Amtsführung; den Städten Tü- bi Rottenburg und Reutlingen für die gast- freundschaftliche Aufnahme, welche die Gesellschaft bei ihnen gefunden hat. — Der Geschäftsführer schliesst die 30. Versammlung deutscher Naturforscher und: Ärzte München, 2. Octbr. Man sagt, dass Professor Hugo v. Mohl einen Ruf an hiesige Universität erhalten habe. Hamburg, 1. October. Herr Staatsrath Dr. v. Fischer besuchte am 16. August den hie- sigen bot. Garten. a ga a a a u E nn — Herr Herm. Wagener ist nach einer fünfjährigen Abwesenheit, während welcher Zeit derselbe fast ganz Venezuela bereist und von dort unsere Gärten mit neuen Orchideen und Baumfarrn bereichert hat, am 2. Septbr. hier zurückgekehrt. Körperliche Leiden nöthigen Herrn Wagener, leider auf einige Zeit nach Europa zurückzureisen, jedoch gedenkt der- selbe sich im Frühjahre wieder nach Venezuela zu begeben. (Hamb. Gartenz.) Frankreich. * Paris, 5. October. Herrn Soyer-Wille- met hatten wir vor einigen Tagen das Ver- gnügen hier zu sehen. Er beschäftigt sich mit den Saxifragen. — Dr. Godron ist von dem Rectorat der Académie de l'Hérault zu dem des Doubs be- rufen. Da er nun, wie Grenier, in Besangon wohnen wird, so lässt sich ein rascheres Vor- schreiten und baldige Beendigung der Flore de France voraussehen. — Mit H. Moquin-Tandon’s Sammlungen besitzen wir nun wieder das Poiret’sche Her- barium in Paris. — Frangois Arago ist am 2. October gestor- ben und heute beerdigt. Mindestens 20,000 Men- schen gaben dem grossen Todten das Geleite. Obwohl im strengeren Sinne nur den physikali- schen und mathematischen Wissenschaften erge- ben, war Arago jedoch im ganzen Bereiche der Natur nirgends fremd, und sein Verlust wird jeden wissenschaftlich gebildeten Mann schmerz- lich berühren — In den heutigen Blättern wird auch Au- guste St. Hilaire’s Tod gemeldet; ein neuer Verlust für das Institut und eine zweite Erle- digung in der botanischen Section. St. Hilaire lebte in letzter Zeit in Orleans und erreichte ein Alter von 74 Jahren Italien. + Florenz, 16. August. Sie werden ohne Zweifel aus den Zeitungen den Fortschritt und stande nicht aufhalten, sondern sogleich auf einige literarische Erscheinungen übergehen, die ein streng botanisches Interesse in Anspruch nehmen. Ich erwähne zuerst das Werk des Pro- fessors Massalongo zu Verona; dasselbe führt den Titel: „Ricerche sull’ autonomia dei licheni erostosi, e materiali pella loco naturale ordina- zione“ und enthält eine kurze Naturgeschichte nenn Ege ES A UN WN a ee ns aller der Lichenes crustaceae et pustulosae, welche der Verfasser im lebenden Zustande studirt hat, um ihre Entwickelungsstufen und ihren specifischen Charakter kennen zu lernen. Die erwähnten Flechten sind in 71 Gattungen, von denen 21 neu aufgestellt, eingetheilt. Werk bildet einen Octavband von 224 Seiten, ist durch 400 mikroskopische Figuren, welche die Thecae und Spores der beschriebenen Ar- ten vorstellen, erläutert und kostet 20 Francs. Gleichsam als Nachtrag dazu ist das in Bälde erscheinende Werk: „Memorie lichenografiche“ anzusehen, welches Beschreibungen und Abbil- dungen der übrigen Flechten enthalten soll. Dr. Bergamaschi hat einen Bericht über seine botanische Excursion in die Thäler der Um- gend von Bergamo, dem eine Aufzählung der von ihm bei jener Gelegenheit gesammelten Pflanzen beigegeben, veröffentlicht. Herr Gen- nari hat in den Memoiren der Turiner Aka- demie einen interessanten Catalog von 100 Pflan- zen, welche De Notaris’ Repertorium florae ligusticae einverleibt werden werden, niederge- legt. Prof. Joseph Bertoloni war auf seiner Reise von Sargana nach Bologna einige Tage hier in Florenz und benachrichtigte uns, dass sein Vater noch dieses Jahr seine Flora italica zu vollenden gedenkt. Verantwortlicher Radamant: Wilhelm E. 6. Seemann. PAE a e Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie der Naturforscher. Am 15. August wurden zu Mitgliedern der Akademie ernannt: Carl Lucian Bonaparte, Prinz von Canino, Mitglied der Linn&'schen Gesellschaft, der ame- rikanischen Akademie der Wissenschaften und des Instituts von Frankreich, berühmter Orni- thologe in Paris. Cogn. Edwards Das | Akademie in Paris. ‘Universität Tübingen. _ sauischer Hofrath, PAIRE 0. I? EREI En a Herr Dr. Gustav Adolph Robert Armin Brehmer, prakt. Arzt und Mitvorsteher der Wasserheil-Anstalt zu Görbersdorf bei Friedland in Schlesien. Cogn. Priessnitz. Herr Dr. Johann Civiale, Mitglied des In- stituts von Frankreich und wt medicinischen Cogn. Rei Herr Dr. Julius Guerin, aad der Aka- demie der Medicin in Paris. Cogn. Severin. Herr Dr. Reinhold Friedrich Hensel, Docent der Naturgeschichte am St. Elisabeth-Gymnasium und der Realschule in Breslau. Cogn. Hehl. Herr Dr. Hippolyth Larrey, Kaiserl. Hof- rath und Leibchirurg, Professor an der chirur- gisch-clinischen Schule Val de Grace in. Paris. Cogn. Anthyllus. err Dr. Peter Carl Alexander Louis, Arzt am Invalidenhospital und Mitglied der medicini- schen Akademie in Paris. Cogn. Formey. Herr Hubert Luschka, ausserordentlicher Professor der Medicin und Chirurgie an der Cogn. Wrisberg. Herr Dr. Heinrich Ludwig Meding, prakt. Arzt und Präsident der Gesellschaft deutscher Ärzte in Paris. Cogn. Lachaise. Herr Johann Miers, Mitglied der Königl. und der Linné’schen Gesellschaft in London. Cogn. Kunth. Herr Dr. Peter Olivier Rayer, Kaiserl. Leib- arzt, Mitglied des Instituts von Frankreich und der medicinischen Akademie in Paris. Cogn. Hufeland. Herr Dr. Philibert Joseph Roux, Professor der Chirargie an der Universität zu Paris, Vice- Präsident der Akademie der Wissenschaften und Mitglied der medicinischen Akademie und des Instituts von Frankreich. Cogn. Paul Aegineta. Herr Dr. Benjamin Adolph Moritz Sadebeck, Professor der Naturgeschichte am St. Maria- | Magdalena-Gymnasium zu Breslau. Cogn. Gauss. Herr Dr. Dieudonné Sauveur, beständiger Sekretair der Königl. Akademie der Mediein in Brüssel. Cogn. Tabernaemontanus. ` Herr Wilhelm Eduard Gottfried Seemann, Botaniker und Geologe, Redacteur der „Bon- plandia“ in Hannover. Cogn. Lou Herr Johann Smith, Mitglied der Linné 'schen Gesellschaft und Curator des Königl. botanischen Gartens in Kew bei London. Cogn. Kunze. Herr Dr. Ludwig Spengler, Herzogl. Nas- a ——(~wQy Cs 2.7 See Mitglied des Herzogl. Nas- N 218 EN TEE ne pence ee + Se) + sauischen Medicinal-Collegiums, Curator und Badearzt zu Ems. Cogn. Thilenius Herr Dr, Thomas Thomson, Assistenz-Chi- rurg der Bengalischen Armee und Mitglied der Linné'schen Gesellschaft in London. Cogn. Hamilton. ; Herr Dr. Johann Franz Vleminckx, Präsi- dent der Königl. Akademie der Medicin in Brüssel. Cogn. de Haen Zum Demidoffs - Preis. Der Fürst Demidoff hat von dem Pro- gramme für das Jahr 1854, die Preis-Aufgabe aus der Botanik betreffend, eine Übersetzung ins Französische: „Concours de l’Académie Léopoldo- Caroline des Naturalistes 4 Breslau, Proposé par le Prince Anatale de Démidoff, Membre de l’Aca- démie, sous le surnom de Franklin, a l’occasion de la Féte Auguste de Sa Majesté l’Impératrice Alexandra de Russie le 17 Juin (n. st.) 1854. Publié le 15 Aoüt 1853,“ besorgt und der Aka- demie die ganze Auflage von 1000 Exemplaren zum Geschenk gemacht. Fiir die Preisertheilung des Jahrs 1855 wird der Fiirst die Aufgabe aus dem Gebiete der Geolo Geognosie oder Mineralogie Selbst stellen und die Akademie in den Stand setzen, das Programm darüber frühzeitig zu: veröffent- lichen, worauf wir die künftigen Bewerber hie- durch im Voraus aufmerksam machen. Wir theilen hier die Vertrags- Urkunde der K. L.-C. Akademie der Naturforscher mit dem Verein deutscher Ärzte in Paris mit. Breslau, den 26. August 1853. Die Akademie der Naturforscher. §. 1. Der Verein deutscher Ärzte steht unter — dem Protectorat der K. L.-C. Akademie der Na- turforscher und seine Statuten sind von derselben anerkannt $. 2. Er sendet jährlich der Akademie einen Bericht über seine Thätigkeit ein, welcher Be- richt nebst der Liste der im EUR erworbenen | Bücher den Novis Actis Acad. L.-C. N. C. ein- verleibt wird. MaNi akt X3 T E aT thum des Vereins wird für den Fall seines Ere léschens für Eigenthum der äkademischen Biblio- in einem spateren Zeitpunkt eine geniigende An- zahl deutscher Ärzte in Paris, sobald sie sich nach den alten Statuten für constituirt erklärt, wieder als Verein anerkannt und in ihrem alten Recht und Besitz beibehalten werden soll. $. 4. Die Akademie gibt einen Band der Nova Acta an den Verein und nimmt eine Ab- handlung von zwei bis drei Bogen nebst zwei bis drei Steindrucktafeln in einer der beiden Abtheilungen des Bandes, nach Redaction der Akademie, auf. Der Ferdi deutscher Ärzte in Paris gibt der Akademie seine Schriften. $.5. Der Vertrag wird doppelt ausgefertigt, von beiden Theilen unterschrieben und in der Vorrede der Nova Acta abgedruckt. (L. S.) Der Ausschuss des Vereins deutscher Ärzte in Paris. Paris, im Vereinslocal, 24, rue de l’Ecole de Médecine, am 28. Juni 1853 (gez.) Dr. H. L. Meding. Für den Präsidenten . Oscar Heyfelder. . Stein nn aus Darmstadt. ür den Cassirer Dr. W. Erhardt. Breslau, den 26. Juli 1853. gez.) Dr. Nees v. Esenbeck, Präsident der K. L.-C. Akademie. Statuten des Vereins deutscher Arzte in Paris. (Gegründet am 11. Mai 1844.) I. Zweck des Vereins. $. 1. Der Zweck des Vereins deutscher Ärzte in Paris ist: a. Durch wissenschaftliche Verbindung in Pa- ris lebender deutscher Ärzte einen Mittelpunkt für vater- ländische Wissenschaft zu bilden; 6. Zum vergleichenden Studium der deutschen und französischen Leistungen auf dem Gebiete der Medicin und Naturwissenschaften an- zuregen Den nur für kurze Zeit in Paris sich auf- haltenden deutschen Ärzten in ihren Studien und wissen- schaftlichen Bestrebungen mit Rath und Auskunft zu dienen; d. Eine deutsche medicinische Bibliothek in | Paris bleibend zu gründen und dieselbe fortwährend mit thek erklärt, wogegen die Akademie für ewige | Zeiten eineh Revers ausstellt, vermöge dessen | den neuesten Erzeugnissen des wissenschaftlichen Fort- schrittes in Deutschland zu vermehren Il. Mitgliedschaft. 2, Der Verein besteht aus ordentlichen, corre- | spondirenden und Ehrenmitgliedern. | $ . 3. Aufnahmsfähig als ordentliches Mitglied ist jeder in Paris anwesende deutsche Arzt, der die Zwecke des Vereins fördern und die Statuten desselben aner- kennen will. Durch diese Karen. sollen jedoch fremde Ärzte nicht ausgeschlossen s EN r a A O E 219 Fa ©) Der Candidat muss durch ein Mitglied des Vereins cing ete a = eases wii dem Anschlag- werden. b. Diese Beka anntmachung erfolgt in oe eines vom Candidaten unterzeichneten schriftlichen Ansuchens um Aufnahme den Verein. Das einführende Mitglied unterzeichnet ebenfalls das Gesuch. c. Die Aufnahme geschieht in der nächstfolgenden Sitzung entweder durch einfache Ge- nehmigung des Ansuchens, falls keine Abstimmung ver- langt wird, oder durch Abstimmung, wenn diese von einem Mitgliede verlangt wird, wobei dann eine Mehr- heit von drei Viertheilen der Stimmen nöthig ist. d. Sta- tutenverletzung oder unehrenhaftes Benehmen begründen den Antrag auf Ausschluss, zu dessen Annahme eine Mehrheit von ‚drei Viertbeilön der Stimmen erforderlich ist. $. Zahl der zu ernennenden correspondi- renden Mitglieder darf in der Regel nicht mehr als sechs, und die Ehrenmitglieder nicht mehr als drei im Vereins- Jahr betragen. E EE i Zum correspondirenden Mitgliede kanù jeder nicht in Paris ansässige Arzt ernannt werden, der durch Einsendung einer wissenschaftlichen Arbeit, oder durch Übersendung eines von ihm in Druck erschienenen medicinischen Werkes die Zwecke des Vereins fördern hi Die Ernennung geschieht durch geheime Ab- stimmung und eine Mehrheit von zwei Dritteln der Stim- men. c. Von correspondirenden Mitgliedern, welche während 5 Jahre zur en der Zwecke des Ver- eins (nach $. 1, a, d; oder §. 6, a; oder $. 22, b, c, d), in keiner Weise beigetragen haben, wird ern dass sie dem Vereine nicht mehr angehören wollen. . 7. Jedes eh ordentliche Mitglied, wel- ches im Verein durch selbständige Vorträge oder Berichte SER thätig war, kann, auf sein Ansuchen, er $. 6, b. angegebenen Weise, zum corres en Mitglied ernannt werden. Die Beschränkung des §. 5 are hierbei keine Anwendung. n Paris ansässige Ärzte können erst, nachdem sie ein “a Jahr als wirkliche Mitglieder dem Verein angehört, zu ee Mitgliedern ernannt werden. : Zu Ehrenmitgliedern können nur Männer te erster wisonschalichr Bedeutung ernannt werden. b. Die Ernennung geschieht auf ein von drei ordent- ihe Mitgliedern ie schriftliches Ansuchen urch geheime port ung und eine Mehrheit von drei Veen der Stim 0. a. Nach ee der im $. 5 bestimmten Zahl von Ernennungen, können vom Ausschusse, -nach den in $. 6 und $. 9 gegebenen Bedingungen, noch an- dere Männer, die sich um den Verein besonders verdient gemacht, zu correspondirenden und Ehrenmitgliedern vorgeschlagen werden. 5. Der Ausschuss muss den betreffenden Antrag einstimmig beschlossen haben und denselben in der Vereinssitzung durch die geleisteten Dienste der Vorgeschlagenen begründen. c. Die Bestim- mungen dieses $. finden auch auf in Paris ansässige Ärzte ihre Anwendung. d. In keinem Falle darf aber hierdurch die im $.5 bestimmte Zahl mehr als verdoppelt werden. HI. Ausschuss des Verei Verein wird durch einen aus fünf Mit- gliedern bestehenden Ausschuss verwaltet. Es sind dies: . tigkeit des Ei und h ‘lung von Zeitschriften; der Präsident, der Vicepräsident, der General- sekretir, der Bibliothekar und der Kassirer. ie Ausschussmitglieder werden in jeder er- sten Sitzung des ee auf ‘drei Ba erwählt und sind wie ee len leitet im Allgemeinen die Thä- ält die Statuten in Kraft. Er führt die Verwaltung und vertritt den Verein nach aussen eröffnet und schliesst die Sitzungen und leitet die age . 15. Der Vicepräsident vertritt den Präsidenten bei dessen Verhinderung. Im Besondern liegt ihm die Berichterstattung über die eingesandten wissenschaft- lichen Arbeiten ob. Generalsekretär überwacht die Ver- waltungsangelegenheiten, führt die Protokolle über Ver- einssachen, beantwortet, in Übereinstimmung mit den anderen SEESE die an den Verein gerich- teten Schreiben und Sendungen. Er legt ger den jähr- lichen Rechenschaftsbericht des Vereins vo Der Bibliothekar führt die Aufsicht über die Bibliothek und das Lesezimmer, so wie überhaupt über das ganze Vereinslokal. Er hält die eingeführte Ordnung aufrecht ne sorgt fir die Vermehrung der Bibliothek im Sinne des §. 1, d. dieser Statuten. [hm stehen auch ent die Vorschläge zur Anschaffung von neuen Büc Der Kasaindr besorgt, in Übereinstimmung mit dem Generalsekretär, das Rechnungswesen de: eins, nimmt die monatlichen Geldbeiträge in Empfang, und macht die beschlossenen Ausgaben. IV. Ehrenvorstand des Vereins. $. 19. Der Verein deutscher Ärzte in Paris steht ig dem Schutze der Kaiserl. Leopold.-Carol. Akademie er Naturforscher und der Präsident der en ist satengenas o erster Ehrenpräsident des Ver §. 20 r dem statutengemässen Kinie ten Üben‘ unter hp Männern von anerkanntem wissen- schaftlichen ae die sich um den Verein besondre Ver- dienste erworben haben, noch zwei Ehrenpräsidenten erwählt werden. 21. Die zu ernennenden Ehrenpräsidenten wer- den vom Verein vorgeschlagen und von der Akademie bestätigt. V. Thätigkeit des Vereins 22. Um seinen Zweck im Sinne ths §. 1 dieser Statuten zu bethätigen, hält der Verein: a. ein eigenes Lokal; 5. wissenschaftliche Sitzungen; c. eine Samm- i d. eine Bibliothek. Vereinslokal besteht aus einem Lese- und Sitzungssaal, einem Bibliotheks- und Sprechzimmer, und ist den Mitgliedern zur Benützung von Morgens bis Abends geöffnet. $. 24. a. Der Verein versammelt sich im Winter- halbjahr jeden Montag, im Sommerhalbjahr jeden erste: und dritten Montag im Monat, acht Uhr Abends, zu einer öffentlichen wissenschaftlichen Sitzung In diesen Sitzungen werden wissenschaftliche Vorträge ge- nsilo; UNRRERANgeN aus s PP ie oder d der ltd a ununu wis aa Seg K ARTE KR nr oe ee ER. ett ny po N x 220 senschaftliche un erstattet. c. Uber diese Thätigkeit des Vereins soll zeitweise in un medicinischen Zeitschriften re erstattet werden +28: a. Der fernen Sitzung geht in der Regel eine Ausschusssitzung zur Besprechung von ee voraus. b. In der Ausschuss- e Gegenstände vorbereitet, die dem Verein beim Be sat der Sitzung zur Berathung und oe vorzulegen sind. $. 26. Alle ausser dem Zweck der .- lie- gende Verhandlungen, a Besprechung von Gegen- ständen, die medic ee Inter- esse ewe, sind u und es soll der Präsident hierzu keinem Mitgliede das Wort n $. 27. Tag und Stunde der hen können vom Präsidenten, unter Zustimmung des Vereins, abgeändert werden $. 28. a. Der Verein hält eine Sammlung sowol von deutschen, als von französischen medicinischen Zeit- schriften. b. Politische Zeitschriften bleiben aus dem Ver- einslokale ausgeschlossen. c. Eine alleinige Ausnahme kann bei der Augsburger es Zeitung, wegen ihrer wissenschaftlichen Beilage d . 29. Für die Vossinahibliothek: a nur Werke EEE on oder erten nr Inhalts, im Sinne des , d. anges §. 30. Die Bibliothek, lance: für die Mitglieder bestimmt, kann, zur Benützung deutscher Werke, auch von trenstalachen Arzten besucht werden. Die la niss hierzu wird, auf schriftliches Ansuchen, vom Aus- schusse ertheilt. 31. a. Bücher und Zeitschriften dürfen, sowol von Mitgliedern als von Fremden, nur im Vereinslokale selbst benützt werden Die Ausnahmsfälle, welche durch die, seit 1849 biai Vereinsordnung fest- gesetzt sind, dürfen, so lange diese Statuten in Kraft sind, nicht weiter ausgedehnt E VI. Rechnungswesen. Zur Bestreitung der Vereinsausgaben wird von jedem ordentlichen un ein monatlicher Geld- iho een. den der Kassirer.in Empfang nimmt. b. o Geldbeitrage nb yon jedem =. bis zu Pi schriftlicher Austrittserklärung e Aller Überschuss, der sic eu Beten der ER und der beschlossenen laufende Ausgaben ergibt, wird zur Vermehrung der Bibliothek im Sinne des $. 1, lit. d. verwendet §. 34. e auf au aerarii Ausgaben müssen von dem Antragsteller zuerst dem Ausschuss zur gel übergeben werden. 35. Jeder Antrag auf Ausgaben, die nicht im an- > gegibinen Zweck des Vereins begründet sind, ist sta- tutenwidrig. §. 36. Anlehen dürfen von Vereinswegen nicht ge- macht werden. Einzelne eg können der Vereins- kasse Vorschüsse ohne jedoch irgend ein Recht auf pit Vareikiai aikan hierdurch zu erwerben. Vil. Vereinseigenthum . 37. Die Bibliothek und das geakinnite Eigenthum des Vereins i ist unv eräusserlich und wird für den Fall Druck von August Grimpe in Hannover. | | I seines Erlöschens für Eigenthum der empe Leopold.- Carol. Akademie der Naturforscher erklär . 38. Sollte der Verein durch. innere wei äussere mmen, sich auflösen zu müssen, der für ein Be aufhören: so sind die we drei Vereine gehalten, das gesammie Vereinseigenthum einer vom Präsidenten der Kaiserlich eop.-Carol. Akademie kein Person oder Behörde zu übergeben. . §. 39. Die genannten Mitglieder haben die Verpflich- ung, dem Präsidenten der Akademie Jie ihnen zur Aus- ea dieser Maassregel geeignet erscheinenden Vor- schläge zu machen. $. 40. Sobald aber in einem spätern Zeitpunkte eine genügende Zahl deutscher Ärzte in Paris wieder als Verein nach den alten Statuten zusammentritt, so wird dieser neu constituirte Verein von der K. L.-C. demie (laut Vertragsurkunde) wieder anerkannt und in sein altes Recht und Besitzthum eingesetzt. VII. Statute Ursachen in die Dun: $. . Jeder Berathung über Veränderung dieser Statuten muss ein von fünf Mitgliedern unterzeichneter schriftlicher ae vorhergehen, der dem Ausschusse en ist. Nach Ubergabe des Antrages wird tases am A im Sitzungssaale bekannt gemacht und bleibt daselbst bis über die nächstfolgende pirea a et. . In der zweitfolgenden Sitzung wird der An- trag en und über dessen Dringlichkeit berathen. Wird die Dringlichkeit nicht anerkannt, so darf der gleiche Antrag in demselben Vereinsjahr nicht wieder vorgebracht werden. Wird aber die Dringlichkeit des Antrags an- erkannt, so bestimmt der Präsident die Sitzung, die aber nicht die nächstfolgende sein darf, in welcher über den Antrag gp ee dend abgestimmt werden wol zur Berathung über die Dringlichkeit als zur rer ist die Anwesenheit der Mehr- zahl der wirklichen Wieder erforderlich und die An- nahme wird ausgesprochen sich bei der Abstim- mung eine Mehrheit von En drei Viertheilen der An- wesenden für den Antrag ergibt. $. 45. Schliesslich muss der Antrag, um ponia zu erlangen, noch von der Kaiserl. Leopold.-Car ka- demie der Naturforscher und dem betreffenden Bons sischen Ministerium genehmigt worden sein Bei Carl Rümpler in Hannover ist erschienen: Essai sur lVinégalité d RACES HUMAINES Fre Gobi inean premier Secrétaire de - itn ation de France en l Suisse; Membre de la ele asiatique de Par Tome I. I. gr. 8. ech, u of. —HN | „Nunquam otiosus.“ er: _ m. rin — =i Erschein | | Agents: ETE u > pen tins | in London Williams and a! reis | | Norgate, 15, BedfordStreet, 7 Covent Garden | 1 N hrgangs ls of à bf valde wre en a Paris Fr. Kli i aris Fr. Klincksieck, 7 | 2 Ng Ya, Eu gr. für die Petitzeile. 11, rue de Lille. | | | | | I | Redacteur: Verleger: Br Seemann Carl Rümpler | | | on. © . “0 lee . p .n | Beitfchriff für die gefammfe Botanik, in Hannover. Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. | i. Jahrgang. nione 1. Movember 1853. No: W; Inhalt: Geschichte der Kaiserl. epa - Carol. Akademie der Naturforscher. — Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada (Fortsetzung von Seite 202). — Schenkia, novum genus Gentianearum. — Vermischtes (Zur Weinkrankheit; Der Naturdruck). — Pflanzensammlungen (Fungi Caroliniani exsiccati). — Zeitung (Deutsch- land; Italien; Grossbritannien). — Briefkasten. — Amtlicher Theil (Einfluss des Lichtes auf die Bewegung der ite caine epi Geschichte déi Kaiser. pepin: ir '| lung des Instituts nen; bis endlich am De Akademie der Naturforscher. 7. August 1687 durch ein neues Decret Leo- — pold’s I. die Akademie eine der höchsten und Im Jahre 1645 war der Grund zur Philo- — bedeutsamsten Stellungen erhielt, welche je ein sophical. Society in London und Oxford durch | ähnliches Institut gehabt hat. Sie hiess jetzt: Haak, einen Deutschen, gelegt worden, welche | Sacri Romani Imperii Academia Caesareo-Leo- unter Cromwell „occutta“ oder „invisibilis“ | poldina. Auch wurde ihr ein Wappen verliehen. genannt, siebenzehn Jahre später von Carl H. | Ihr Präsident und der für die Herausgabe der zur königl. grossbrit. Akademie der Wissen- | Epl id gestellte Director erhielten denTit schaften erhoben wurde. Das Jahr 1666 schloss als Archiater und kaiserliche Leibärzte und zwar in sich den Keim der Pariser Akademie der | sowol für das deutsche Reich, als auch für die Wissenschaften. Vierzehn Jahre früher (am 1.Ja- | Erbstaaten, ausserdem den Adel und die Würde nuar 1652) entstand durch das Zusammenwirken | und die Privilegien eines Pfalzgrafen, sowol des von vier Ärzten der freien Reichsstadt Schwein- | heiligen Palastes vom Lateran, als des kaiserlichen furt (Bausch, Fehr, Metzger und Wohlfarth) | Hofes. Diese Privilegien wurden im weitesten die Academia naturae curiosorum. Ihr Zweck | Sinne ausgedehnt: auch die Vollmacht, unehe- war Förderung der Heilkunde durch das liche Kinder zu legitimiren, Adoptionen zu be- Zusammenwirken der edelsten Kräfte des ge- stäligen, Wappen zu ertheilen, Licentiaten und sammten Deutschlands. An ihre Spitze wurde Doctoren der Philosophie, der Medicin und ein Präsident gestellt; zu seiner Unterstützung | des Rechtes, Magister, Baccelauren und wurden ihm zwei Adjanicte beigesellt, von denen Po&tas laureatos zu creiren, welche in allen einer das Präsidium übernahm, wenn der Prä- _ Stücken den von den Universitäten creir- sident mit Tode abging. Schon nach zwanzig | ten völlig gleichgestellt sein sollten. End- Jahren veröffentlichte die Akademie regelmäs- lich erhielt die Akademie für ihre Schriften un- sige Gesellschaftsschriften (Ephemerides). Am bedingte Pressfreiheit und ein Privile- 3. August 1677 erhielten die erweiterten Geselze | gium für den Verlag derselben und gegen der Akademie unter Leopold I. die kaiserliche den Nachdruck, welches letztere in dem nächst- Bestätigung und die Akademie den vollständigen | folgenden Jahre wiederholt weiter ausgeführt und Titel: Sancti Romani Imperii Academia Naturae | bekräftigt wurde. Curiosorum. Ihr Privilegium umfasste nicht allein | Durch ein weiteres Decret vom 12. Juni 1742 das heilige römische Reich, sondern auch alle erhielt die Akademie von Kaiser Carl VII. mit kaiserlichen Erbstaaten. Die einfache kaiserliche der Bestätigung ihrer alten Privilegien den wei- ) Bestätigung wurde durch Gnadenbezeugungen er- teren Beinamen der Leopoldino-Carolina. Von r weitert und weitere Privilegien der hohen Stel- | den ihr eriheilten Vorrechten hat die Akademie A i ee rn RR Sn D al BE en j Hi ce REK Te DA E DS 4 PP - einen ungeslirten, aber gemiissigten Gebrauch gemacht und ihre Stellung bis zum Ende dieser Form des deutschen Staatslebens behauptet. Die bis zu diesem Zeitpunkte eingetretenen Veränderungen der Statuten der Akademie än- derten nichts Wesentliches und betreffen blos die regelmässige Ernennung eines dem Präsi- denten zunächststehenden und von ihm zu er- nennenden Director ephemeridum, eine Ver- — mehrung der Adjuncten, die sich, ohne beson- dere Vorschrift, auf 12—16 erstreckt, wobei kein anderer Zweck vorlag, als die Wirksamkeit der Akademie über ganz Deutschland entschie- dener auszudehnen. Es gehört ferner dahin die Ernennung der Adjuncten durch den Präsidenten, die Wahl des neuen Präsidenten nach dem Tode seines Vorgängers durch die Adjuncten aus deren Mitte, unter Leitung des Directors der Epheme- riden, endlich die Verwaltung des Vermögens der Akademie durch den Präsidenten aus- schliesslich. Das Vermögen der Akademie bestand ur- sprünglich aus freiwilligen Geschenken der Mit- glieder der Akademie, welche besonders beim Empfange ihres Diploms 1—2 Ducaten zu erlegen hatten. Dazu kam später ein Legat von 6000 f. durch Dr. Genssel zu Oedenburg, welches noch jetzt als Capital bei der Stadt Oedenburg steht, durch den Magistratsrath Prosvimmer verwaltet wird und gegenwärtig 96 fl. C.-M. Interessen trägt; dann aus einem Capital von 1000 Thalern, gestiftet durch den königl. Leibarzt Dr. Cothenius zu Berlin, welches Capital der gegenwärtige Präsident, um dem herabgesetzten Zinsfusse nachzuhelfen, auf 1200 Thaler erhöht hat; endlich ein Capital von 800 fl., welches, aus früheren Zinsen des Gensell’schen Legates ge- bildet und in eine Wiener Stadtbank-Obligation verwandelt, lange Zeit den niedern Stand der Wiener Währung halte, bis vor 10 Jahren ein günstiges Loos dessen Rückzahlung in Gonv.- Münze entschied. Durch Geschenke der Mitglieder, besonders von ihren eignen Werken, durch einige kleine Büchersammlungen und maine Ankäufe ver- mehrt, erwuchs eine ausgesuchte Bibliothek. Eine im Geiste der früheren Epochen gebildete Naturalien- und Kunstsammlung vertrug sich nicht mit dem wandelnden Charakter der Aka- ' demie, die mit ihrem Präsidenten ihren Wohn- > sitz veränderte. À Die Schriften der Akademie bis zum Jahre jee ae PERL Sakae ——— 0 al 'Feter, RE de Ele 1819, wo für sie eine neue Ära beginnt, waren, ausser den einzelnen, nach Vorschrift der Sta- tuten bearbeiteten Werkchen von Bausch, Graba, Fehr, Petri, Hertodt, die nachstehenden, in fortlaufender Reihe folgenden: Ephemerides acad. nat. cur. Decuria prima, Annus T Bände in 4. (von 1670 —1680). Decuria secunda, Annus I—X, 10 Bände in 4. (von 1683—1692). Decuria tertia, Annus sive Tomus I—X, 7 Bände in 4. (von 1694 bis 1706). — Centuriae, 5 Bände in 4., jeder mit 2 Cen- turien (von 1712—1722). — Acta eves -medica acad. nat. curios, 10 Bände in 4. (von 1727 — 1754). — Nova acta physico-medica acad. nat. wa 4 Tom. I—VIII (von 1656 — 1791). — Indices: J. P. rfbain, Index generalis et absolutissimus rerum Se et nota- bilium, Decuriae I et II Ephemeridum Acad. Nat. Curios. Norimb. 1695. 4. — J. C. Michaelis, Index etc. Decu- riae III Ephemeridum, Francof. ad Moen G. A. Kellner, Index universalis et absolutissimus rerum memorabilium et notabilium medico-physicarum, quae in Decuriis III ac Centuriis Ephemeridum Acad. Nat. Curios. exstant. Norimb. ap. Endtner. 1733. 4. (Eine verbes- serte Bearbeitung der beiden älteren Indices.) — Andere, die Akademie betreffende Schriften sind: S. R. I. Acad. Nat. Curios. Ortus, Leges, Catalogus. Norimb. 1683. 4. — A. E. Büchner, Acad. C. L. €. Nat. Curios. bibliotheca physica, ra miscella partim So- ciorum munificentia partim ipsiu s sumptibus comparata. 1755. — Ejusd. Acad. Saeri Romani Imperii Leopold.- Carol. Nat. Curios. Historia. Hal.-Magdeb. Literis et im- pensis J. J. Gebaueri. — Phylira, qua Acad. Imp. Nat. Cur. h. t. Praeses D. H. F. Delius perillustri A. C. N. C Directori cunctisque adjunctis et collegis S. P. D. atque de nupero et praesenti dictae ee = breviter agit. Erlangae. Literis F. L. Ellro Diese Thätigkeit der cae erlilt durch die politischen Stürme, welche die Auflösung des deutschen Reiches herbeiführten, eine 26 jäh- rige (1791 — 1817) Unterbrechung; doch war ihr Eigenthumsrecht, wie es ihr, als einer reichs- unmittelbaren Corporation, zustand, unangefoch- ten geblieben. Im Jahre 1818 veröffentlichte der Adjunct Nees von Esenbeck, im Auftrage des damaligen Präsidenten von Wendt, einen neuen der Nova Acta, woran sich Döllinger, Goldfuss, Kieser, Gravenhorst mit bethei- ligten. In demselben Jahre noch übernahm Nees von Esenbeck an des verstorbenen von Wendt Stelle das Präsidium der Akademie, bald darauf einem Rufe an die neu errichtete Universität Bonn folgend. Hiermit beginnt eine neue Lebensepoche der Akademie, die nach dem statutenmässigen Rechte da ihren Sitz hat, wo der Präsident seinen Aufenthalt nimmt, on mit ihrem Präsidenten und mit Allem, was sie ER een ee ——~_Q for) en m CART TAER, a D, als Eigenthum besass, ungeschmälert aus Baiern nach Preussen übersiedelte. Der Aufenthalt der Akademie in dem preussi- schen Staat wurde nie und nirgends als ein nothwendiger, sondern als ein durch ihr Verhältniss zu ihrem Präsidenten be- dingter angesehen, was schon aus der von preussischer Seite abgegebenen Erklärung her- vorgeht: „dass die hiermit in den Schuiz des preussischen Staates aufgenommene Akademie nach ihren alten Gesetzen in ihm fortbestehen, ihre Angelegenhei- ten selbst verwalten, und in Hinsicht ihrer Wirksamkeit als Corporation, kei- nen andern Beschränkungen, als denen der allgemeinen Gesetzgebung unterwor- fen sein solle,“ womit die Autonomie der Akademie, als einer freien deutschen Cor- poration, vollständig anerkannt ist. Seit dem Jahre 1819 hat die Akademie ihren Silz in Preussen, von 1819 — 1829 in Bonn, seit jener Zeit in Breslau; ihre Bibliothek, die besonders durch den Tausch ihrer Werke mit denen anderer Akademien *) und durch frei- ) Die Akademie steht jetzt mit 44 Akademien und getetirien Gesellschaften in einem regelmässigen gegen- seitigen Tauschverhältniss ihrer Werke und bildet ace e literarischen Umtausches und Versche von dem Smithsonian Institution zu Washington ausgeht. ir wolle r das Verzeichniss der Akademien und Gesellschaften,. mit denen die Akademie der Natur- forscher im Tauschverkehr steht, mittheilen: 1) Königl. e der Wissenschaften. Berlin. 2) Königl. enbau-Verein. Berlin. 3) Schlesische Gesellschaft für Fe ndische Cultur. ang 4) K. K. es Reichs-Anstalt. Wien. K. Akademie der Wis schaften. Wien. 6) Königl. ne der ee ten. München. 7) Königl. Akademie der Wissenschaften. Stockhol 8) Naturforschende Gesellschaft. Marburg. 9) Naturforschende Gesellschaft. rime 10) Naturfor- schende Gesellschaft. Görlitz. 11) Oberhessische Ge- sellschaft für Natur- und Heilkunde. Giessen. 12) Königl. botanische Gesellschaft. Regensburg. 13) Allgemeiner deutscher Apotheker-Verein. Landau. 14) Schweizerische Gesellschaft für die gesammte Naturkunde, Bern. 15) So- 17) Linnean gore oological Society. . London. 21) Royal Society. ar 22) Pilosopieal Society. Cambridge. 23) Smith- sonian Institution. Washington. 24) Lyceum of Natural History. 25) Academy of Natural Sciences. Philadelphia. 26) American Academy of arts and scien- . Boston. 27) Académie Royale des sciences. Paris. Académie Royale de médecine. Paris. 29) So- Paris. 30) Société de 28) ciété geologique de France. ot oes a ee 223 mc Sy. willige Geschenke ihrer Mitglieder alljährlich ) um ein Bedeutendes sich vergrössert, ist in Bonn und ein Theil davon befindet sich: am Sitz des Präsidiums. lit Hülfe einer jährlichen Unterstützung von 1200 Thalern durch die Königl. Preuss. Regie- rung wurde es möglich, 42 grosse Quartbände zu veröffentlichen, in welchen sich Abhandlungen von grösserem oder geringerem Umfange über die verschiedensten Zweige der Mediein und der Naturwissenschaft aus der Feder Göthe’s, A. v. Chamisso’s, des Prinzen Max v. Nadia des Bräsiiihen Nees v. Esenbeck, eines Ehrenberg, C. Sprengel, Bojanus, Olto, Gruithuisen, Carus Goldfuss, Klug, d’Alton, G. Bischof, Joh. Müller, Breschet, Rapp, v. Baer, Unger, G. v. Jäger, S. Th. v. Sömmering, Meyen, v. Glocker, v. Siebold, Ph. v. Walther, Graf v. Münster, H. v. Meyer, Göppert, Zuccarini, H. v. Mohl, v. Mar- tius, Brandt, Ratzeburg, Erichson, Eschricht, Va- lentin, Hering, Alex. Braun, Pubkinjié — Wiii in araa Lareboiilel, Koch, Barkov H r und Oscar Heyfelder, Créplin v. Miinchow, Bere; Rathke, Heim, Greville, Lehmann, Kieser, Schrank, Kuhl, Agussizz, Gaede, Hornschuch, Schelver, Detharding, Wieg- mann, Lindenberg, Harless, Richard, Schultz, a: van der Hoeven, Tilesius, M. J. ‘Weber, ite Nöggerath, Rosenthal, Rein- waldt, Risso, C. Mayer, jens E. Meyer, Brechland; Thoniinen, Ritgen, Ocskay v. Ocskö, Schlegel in Leyden, Werneburg, Berthold, Ber- Ihelot, Zinken gen. Sommer, G. Bronn, Germar, Kaulfuss, Reich, Schummel, Dumortier, Mikan, Corda, Phoebus, Eichwald, Courtoi, Jaquemin, Thienemann, Henry, Pfeiffer, Michaelis, Krohn, Kützing, Frankenheim, Oschatz, Gottsche, Char- pentier, v. Flotow, ee. Seubert, Karsten, C. Stahl, v. Bibra, v. Siemuszowa- Pietruski, Reisseck, Neigebaur, Th. Poleck, J. W. v. Müller, chirurgie. Paris. 31) Société des médecins allemands. Paris. 32) Muséum d'histoire naturelle. Paris. 33) A nales des sciences naturelles. Paris. 34) Société d’agri- culture et de botanique. n ) Académie Royale des sciences. Madrid. 36) Bataviaasch Genootschap van Batavia. 37) Académie Briissel. 38) Académie Royal de 39) Institut Royal des pays bas. Amsterdam. 40) Société Hollandaise des sciences. Har- lem. 41) Société d’agrieulture et de botanique. Gand. 42) Académie Royale des sciences. Turin. 43) Acade- mie Imperiale des sciences. St. Petersbourg. 44) Société Impériale des naturalistes. Moskau. ~ Médecine. LEI Vee aoe ANS Krauss, Stenzel, Graf v. Trevisan, Batka, Lantzius- Beninga, Pringsheim, Cohn, Milde, v. Gorup- Besanez u. s. w. finden. sind Bürgen, Schon diese Namen | dass von Seiten der Akademie | Grosses und Gediegenes für die Wissenschaft | und fiirs Leben geleistet worden ist, und wir sind von der Überzeugung erfüllt, dass die fol- genden Bande der Nova Acta Gleich-Gediegenes bringen werden. Aber eben dieserhalb sollte die Akademie über mehr Mittel gebieten können, als es bisher der Fall war. Ihre Wirksamkeit sollte sich weiter erstrecken können, als auf die | Veröffentlichung ihrer Acta. Sie sollte alljährlich p cf: wictall aa l AFA E + tiit nach Art der Monthyon’schen Preise wissen- schaftliche Unternehmungen fördern können. Die von Sr. Maj. dem Könige von Würtemberg und vom Fürsten Anatol Demidoff an die Akademie für solche Zwecke gespendeten Summen und die daraus hervorgehenden Resultate werden viel- leicht zur Nachahmung anregen. Als einen wichtigen Fortschritt und Gewinn für die Geschäftsführung der Akademie betrachten wir den Anschluss der „Bonplandia“ zu monat- lich zweimaligen unentgeltlichen Mittheilungen über die laufenden Angelegenheiten der Aka- demie und zur Veröffentlichung kleinerer Artikel oder Besprechungen aus der Hand ihrer Mit- glieder, wodurch sie sich mit ihren Mitgliedern und der übrigen Welt in ein regeres Verhält- niss bringen und darin erhalten wird, wenn dieser Weg erst näher bekannt und mehr an- gebahnt sein wird. Zusatz der Akademie: Wir müssen eilen, bei dieser Gelegenheit einem Missverständnisse zu begegnen, das, wie wir vernehmen, bei eini- gen Herren Mitgliedern des Adjuncten-Collegii eingetreten ist und darauf hinausläuft, dass der Akademie durch diese erfreuliche Erweiterung ihres Wirkungskreises bedeutende Kosten er- wachsen werden. S. 125 dieses Jahrgangs und auf unsere hierüber | erlassene Bekanntmachung vom 1. Juli | ‘Bonplan- abwärts und fanden die Temperatur auf der West- dia N. 16 vom 1. August) muss hierdurch aus- drücklich erklärt werden: aus reinem Interesse der Herausgeber, welche zugleich selbst ehrenwerthe Mitglieder der Akademie sind, ihre Spalten ganz unentgeltlich allen geeigneten Mittheilungen Akademie geöffnet hat und keinen aves Gewinn fiir ss RE | seltsamen: Baccharis thyoides, Pers., Mit Verweisung auf NM. 14 | ihre Opfer ziehen will, als den, welchen sie selbst aus dem Fortschritt in der Wissenschaft mit uns allen gemeinschaftlich zu erwarten hat. Dieses bezeugt, in schuldiger Anerken- nung des Verdienstes und empfiehlt nochmals die Subseription auf die „Bonplandia“ Breslau, den 16. October 1853. der Präsident der Akademie Dr. Nees von Esenbeck. Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada. (Fortsetzung von Seite 202.) Am 18. September sagten wir Cuenca, wo wir eine so warme Aufnahme erfahren hatten, Lebewohl. Die Strasse ging über Berge, die meist wohlbewaldet waren; nachdem wir aber den letzten derselben überschritten, wurde die Gegend offen und grasreich. Ein Ritt von vier Stunden brachte uns zum Tambo von Quinoas, wo wir die Nacht blieben. Die Herberge war in baufälligem Zustande, was uns einem frischen Zuge aussetzte. Früh am Morgen wurde es ausserordentlich kalt; auf der Erde lag dicker Rauhfrost und wir mussten uns in Lauf setzen, um warm zu werden. Je weiter wir kamen, desto interessanter wurde die Gegend; sie war überall mit Rasen bedeckt und ziemlich frei von Bäumen. Felsen, die sich zu furchtbarer Höhe thiirmten und vieler- wärts überhingen, gaben derselben einen gross- artigen Charakter. Nach Mittag erreichten wir Punta de Caja, welches ungefähr 14,000 Fuss über dem Meeresspiegel angegeben wird. Zu unserer Rechten war ein Gebirge mit Eis be- deckt; von dem Gipfelpunkte hatten wir eine Aussicht auf wol funfzig Lagunen. Wir fan- den hier in der Nähe des Berggipfels einige schöne strauchige Compositeen, darunter den der auf den ersten Anblick dem Lebensbaume ähnlich sieht. Nachdem wir Punta de Caja passirt, stiegen wir seite des Gebirges bedeutend höher als auf der | Ostseite. Die Strasse war eine Strecke lang mit Dass die „Bonplandia“ der Akademie, | Schädeln und anderen Knochen von Menschen, Pferden und Maulthieren bedeckt: hier war eine Truppenabtheilung, welche von der Küste kam, um Cuenca anzugreifen, von einem Schneege- stöber überfallen und alle waren umgekommen, da ein Entrinnen —— war. Nachmittags a i / IT 225 kamen wir in einen dichten Wald, der vorzugs- weise aus Podocarpus-Bäumen bestand, und bei Sonnenuntergang erreichten wir zu unserer Freude den Tambo von Guaicuase, wo wir unsere Kleider trocknen konnten, die mehrere Regen- schauer ganz durchnässt hatten. Am nächsten Morgen passirten wir Molla- tura, ein Dörfchen, das nur 14 Einwohner hat, AR: eine nette de Kapelle besitzt. Am fol- genden Tage erreichten wir den Tambo von Yerba Buena, welches etwa 5000 Fuss über dem Meere liegt und seinen Namen von einer Pflanze (Mentha sp.) erhalten hat, welche in der Um- | gegend in Masse wächst. In Yerba Buena mussten wir einen ganzen Tag liegen bleiben, denn zwei Maulthiere hatten sich während der Nacht verloren und waren wahrscheinlich nach Cuenca zurückgekehrt; um das Übel zu vergrössern, bekam auch noch einer von unseren Indianern das Fieber. Es herrschte ein dicker Nebel, allein obgleich wir nur we- nige Schritte vor uns sehen konnten, entdeck- ten Pim und ich manche Pflanze, darunter die Fuchsia spectabilis, Hook., eine der schönsten bekannten Arten ihrer Gattung. Am Nachmittage klärte sich der Himmel auf, der Nebel zog wie ein Vorhang in die Höhe und wir genossen eine wundervolle Aussicht auf den stillen Ocean, den Fluss Guayaquil, zahllose Lagunen und den Chimborasso. Am 23. gegen Mittag kehrten die Maulthier- treiber zurück. Sie hatten die Thiere glücklich gefunden. Als wir aufbrachen, traf eine Ge- sellschaft ein, welche zwei Maulthiere durch Sturz in den Abiria verloren hatte. Die Strasse war so kothig, dass die Maulthiere schier ver- sanken. Weiterhin, als wir hinabzusteigen be- gannen, mussten die armen Thiere den Berg- abhang von wenigstens hundert Ellen in einer Zickzacklinie hinuntergleiten; es war schrecklich. Die Maulthiere wurden ihrem Instinkt überlassen, und es war erstaunlich anzusehen, wie sie an Stellen, die dicht am Abgrunde hinliefen, vor- überglitten und mit der grössten Zierlichkeit das Gleichgewicht behaupteten. Es fiel ein entsetzlicher Regen, die Erde wurde ein vollkommener Morast und es war un- möglich, vor Nacht einen Haltpunkt zu erreichen. Indessen wie schwierig es war, die Führer an- zuspornen, weil es ihnen gleichgültig ist, ob sie nass oder trocken sind, so waren wir fest entschlossen, die Höhle von Chacayaque zu ge- Hr winnen. Wir mussten nach Eintritt der Dunkel- heit mehrere Flüsse passiren, von denen zwar keiner tiefer als bis zum Sattelgurt der Maul- thiere war, allein die so reissenden Strom hatten, dass wir fast einen unserer Koffer verloren hätten. Der stärkste von den Leuten musste ins Wasser gehen, um das am meisten erschöpfte Maulthier hindurchzuziehen. Gegen 10 Uhr Nachts er- reichten wir die Höhle; sie war wenig besser als die Erde draussen, weil der Regen hinein- geschlagen war und sie ganz feucht gemacht hatte. Es war nicht möglich, Feuer anzuzünden, und da wir sehr durchnässt waren und von Fledermäusen, Moskitos und Sandfliegen beun- ruhigt wurden, so konnten wir nicht zu Schlafe kommen. Den Fluss Chacayaque fanden wir von be- trächtlicher Grösse; seine Ufer und der Fuss- weg waren dick mit Glimmersand bedeckt, so dass unsere Stiefel und Beinkleider davon be- stäubt wurden. Mit dem ersten Schimmer des Tages verliessen wir die Höhle, die sehr ma- lerisch mit Aroideen bervenchasnk war; unser Weg führte durch einen Wald, worin viele Pal- men und Farnbäume standen; wir kamen durch mehrere Moräste, die zum Theil durch Verwe- sung von Pflanzenstoffen verursacht waren; die Ausdünstung derselben war ekelhaft. Nach zwei- stündigem Ritt durch diese ungesunden Gegen- den wurde der Boden trockener. Wir bemerk- ien eine grosse Menge Salamander, die einen hübschen Anblick abgaben, wie sie zwischen den Steinen und Baumwurzeln hinschlüpften. Zu Mittag kamen wir nach Naranjal, einer kleinen Stadt von ungefähr 400 Einwohnern, meist lauter | Negern. Die Häuser derselben sind gleich denen der Bucht von Choco auf Pfählen erbaut. In der Nachbarschaft gibt es ausgedehnte Pflanzun- gen von Cacao, dem das feuchte Klima sehr gün- stig ist. Apfelsinenbäume (Naranjos) sind nicht stark angebaut, obgleich der Name des Orts Wälder davon erwarten liess. Am Nachmittage kamen wir zu dem Hafen von Naranjal, welcher zwei Stunden weiter liegt. Hier standen nur zwei Häuser, die am Rande eines Grabens lagen, worin sich einige Canoes befanden; weiter unten, wo der Fluss sich er- weitert, waren Schiffe von grösserem Umfange ' gu sehen i Am nächsten Morgen schifflen wir uns auf einem Chaté ein, einem kleinen Fahrzeuge, das mit Cacao beladen war. Der Fluss erweiterte RY ston y a Paan a e eE — — 226 sich tiefer hin beträchtlich, bis er an seiner Mün- dung wol nicht unter drei Viertelmeilen Breite haben mochte. Die Ufer trugen Manglebäume; Alligator waren in Menge vorhanden. Obgleich wir wiederholt danach schossen, gelang es uns nicht, einen zu erlegen. An der Mündung des Naranjal erhob sich eine lebhafte Brise, die uns mit Hülfe der Ebbe rasch in den Guayaquil brachte. Am nächsten Morgen gelangten wir beim Kai von Guayaquil an. (Fortsetzung folgt.) Berthold Seemann. bate An Schenkia, novum genus Gentianearum. ar. gen. Calyx 5fidus, segmentis dorso alatis Corolla infundibuliformis, marcescens, tubo cylindrico, limbo 5partito. Stamina 5 corollae fauci inserta, filamentis rg Antherae immutatae, incumbentes, connectivo in varium valvis introflexis semiquadriloculare, oni indefinitis margini interiori insertis. Stylus di- stinctus, deciduus, stigmate rt Capsula bivalvis, septicida, semiquadrilocularis. Semina minuta, placentis parietalibus immersa. Her it annua, cymis spiciformibus, floribus roseis. Gents Sebaeae proximum et habitu con- forme, capsulae et antherae structura ai inflo- rescentia Erythraeae spicatae acceden S n pratis ins. Sandwichense diii (Seemann coll. nr. 2272). Caulis aes us, strictus, superne ramosus, ramis erecto-patentibus iis 6—9” longis teretiusculis tenuissime Santa Folia ovali-orbiculata, obtusissima, basi arcte contigua, ae fa nervis tenuibus, medio subtus prominulo, 6— 10” longa, 4—6% lata, laevia, bracteantia sensim angustiora. Cyma spiciformis, subunilateralis, axillis ramorum flores subsessiles bibracteolatos foventibus, al- tera plerumque sterili, accedentibusque quandoque flori- bus alaribus ad ramorum basin. Flores facie Erythraeae, 6—6” longi, limbo corollae calycem parum excedente. Calyx alis 5 lineari-lanceolatis e nervis medianis cari- natus, lobis lanceolatis acuminatis subinaequalibus. Co- rollae tubus limbum quadruplo excedens. Stamina limbo corollae paullo superata, stylum subaequantia, fllamentis tenuibus anthera duplo longioribus, antheris supra basin filamento insertis oblongis, quandoque gyro dimidio flexuosis. Stigma crassiusculum. Capsula oblonga, valvis intus contiguis solutis. A. Grisebach. 2AF = Vermischtes. Zur inkrankheit. Die Société d’encou- ragement hat folgende Preise für das Studium der Wein- krankheit ausgesetzt: I. einen Preis von 3000 Frs. dem Verfasser der besten Arbeit über die Natur, der oe heit, die die Weintrauben befallen hat; II. einen Preis vo 3000 Frs. dem Erfinder des wirksamsten Mittels, is Weinkrankheit vorzubeugen oder ihre schädlichen Wir- | oe ge kungen zu hemmen; III. Aufmunterungen, nämlich drei Aufmunterungen von je 1000 Frs. jede und sechs von 500 Frs. für die besten Abhandlungen über folgende Fragen: 1) Ursprung der Krankheit, ihre Fortschritte ; jähr- enaue historische und von authentischen Beweisen begleitete Übersicht der, durch Anwendung verschiedener und pe a un Dü 6) genaue historische und von authen- tischen Belegen begleitete Übersicht der durch ver- schiedene, bis jetzt vorgeschlagene und versuchte Mittel Rerronecbrn shins sowol negativen als positiven Wir- ungen; 7) Untersuchung der durch die benachbarten, besonders ölhaltigen oder starkriechenden Pflanzen und me auf die gain: vorzüglich in Hinsicht der EHe der Krankheit, hervorgebrachten Wir- Fg 8) Entdeckung einer geeigneten Vorrichtung, m den siinon Wasch-, Tropf-, Dampf- und Sta re zu geben; 9) Nachweisnse von Anstalten, welche die Behörden treffen könnten, um die Gewächshäuser u schützen und selbst in den Weinbergen den Ver- heerungen der Krankheit ein Ziel zu setzen. L. Kralik. Sa’ Naturdruck. Mit diesem Namen ist eine neue, in Wien gemachte Erfindung belegt worden, welch für Kunst und Wissenschaft von gleich hohem Arn ist und gleich der Daguerreotypie und Photographie der Malerkunst abermals einen empfindlichen Schlag bei- bringen wird. Es handelt sich dabei um nichts Kleineres wiede rzugeben, sondern in all ihrer re im n die Wie Das Verfahren, durch welches man zu ondern gleichzeitig auch für die das Auge vertretenden fein fühlenden Finger- spitzen des Blinden ist, ist einfach folgendes: Der Gegen- stand, welcher durch nn ne werden soll, wird zwischen zwei ganz dünne Bleiplatten gelegt, welche auf einem elastischen Kaas liegen, und zwischen um Drucke eign Garaik auf eine en ac ni: und von ihr eine Gegentype genommen, die nun wie eine gewöhnliche Type behandelt, nur mit ee Unterschiede, dass man sofort bunt drucken kann, und zwar hat man dabei nicht nöthig, auf die Schattirungen Rücksicht rien un i { DW pe BR 227 Tr» ry ~o-— SO nehmen, da z. B. die dunkleren Blattnerven im Drucke dadurch schon von selbst dunkler erscheinen, dass die Farbe in Folge der grösseren Vertiefung in der Gegen- type dicker auf dem Papiere abgelagert wird. Die einzige Schattenseite dieses Verfahrens ist die, dass man saftige Beeren, —- Blätter u. s. w. nicht nachdrucken en n dem zwischen den Bleiplatten ck und er ihre Form verlieren würden, und man sie erst ichern können, we anders die durch das Trocknen entstandenen Ruwais sich nicht durch irgend einen Lack verkleben lassen. Fast möchten wir überzeugt sein, dass sich auch dieser Übelstand durch fortgesetzte Versuche wird überwinden lassen. Vielleicht wären, sobald es sich nur um ein- zelne fleischige Theile, als Früchte u. s. w. handelt, dieselben wol gar vorher, ehe man das Exemplar dem rucke aussetzt, durch künstliche zu ersetzen oder gänz- lich zu entfernen und es auf der Bleiplatte nachzugra- viren. Immerhin glauben wir, dass die = vor- zugsweise für Botanik, aber auch für a e Wissen- schaften (Osteologie, Heraldik, bee vielleicht sogar für Entomologie) sich als eine Erfindu höchster Wichtigkeit bewähren werde! Jedenfalls wird Herr Buchdrucker Niess in Leipzig, welcher jetzt die grund für diese Hoffnung diene Beispiels halber die Notiz, dass derselbe bereits mit nichts Geringerem geht, als die colossale Victoria regia in Blatt und Blüthe auf diese Weise zu drucken, und schon ist es ihm gelungen, die Blüthe unter ‘Beihiilfe eines Leipziger Botanikers aA schön zu trocknen. Wie empfindlich das Blei gegen die feinsten Erhabenheiten ist, geht unter Anderm daraus hervor, dass es sogar gelungen ist, eine zartfädige Süsswasseralge (eine Clado- phora) durch Naturdruck wiederzugeben. ; Pflanzensammlungen. Fungi Caroliniani exsiccati. Fungi of Carolina, illustrated A Natural specimens of the species. B venell, Cor. Memb. of Acad. Nat. of som lo for the Advan- . Charleston: John Russell. 1853. ih: Taipilio Herr Ravenell hat sich der mühsamen Ar- beit unterzogen, die Pilze des Staates Carolina zu sammeln und zu veröffentlichen. Jede Lie- ferung seiner Sammlung, einen Quartband aus- machend, wird 100 Species enthalten, wovon etwa die Hälfte ausschliesslich Amerikanische sein werden. Die erste Lieferung besteht fast ausschliésslich aus Carolinischen Arten, vorzugs- weise aus dem Süden des Staates, der Nachbar- schaft von Black Oak. Doch gedenkt der Her- ausgeber sich nicht streng an die Gränzen Carolina’s zu binden, sondern auch fernerhin interessante Arten aus den übrigen Theilen der grossen Amerikanischen Republik aufzunehmen. . Um einen Begriff von der Sammlung zu geben, lassen wir eine vollständige Liste der in Fase. I. enthaltenen Arten folgen: Schweini nitz; A. - albus. w.); P. brumalis. “ eupulwetociely . (Cyphella pendula. k Schw.; Sphaeria Schw.); P. Floridanus. Berckeley; P. abietinus. Persoon; P. pargamenus. Fr.; (P. abietinus. Schw.; P. stereoides. Schw.; P. laceratus. Berk.); P. versicolor. Fr.; P. rigidus. Werl: P. contiguus. Fr.; P. fusco-carneus. Pers.; P. vaporarius. Fr.; P. niger. Berk.; Daedalea sepium. Berk.; Glaeoporus conchoides. Mont.; Merulius confluens. Schw. (M. corium. Fr.); M. fugax. Fr.; Hydrum zonatum. Bauch; ; Irpex pallescens. Fr.; I. fuscescens (I. cinnamomeus. Fr.; Hydnum vaceum. Schw.); Stereum lobatum. Fr. ; Fr. (Telephora albo-badia. Schw.); Berk. et Curt.; St. striatum. Fr. (The Schw.); St. EB a a Fr. (Telephora candida. Schw.); Hypochnus rubrocinctus. ie (Telephora coccinea. Schw.); idia Aurieula,. Fr.; landulosa. Morchella esculenta. Schw.; Urnula Craterium. Fr., , Syn. Car.); Hysterium Pinastri. oa m m. Fr. (R. Aceris eriocarpae. Schw.); Stictis Sesleriae. Libert.; S. radiata. Fr.; Sphaeria een: Linn.; Sph. Cornu-Damae. Schw.; S sca. Per Sph. annulata. Fr. (S. marginat Schw.); pin disciformis. Hoffm. Schw. Fr. (S. virescens Schw.); Sph. gyrosa. Schw.; Sph. nidulans. Schw. Sph. stellulata. Fr.; Sph. verrucosa. Bahnen h. Sas- safras. Schw.; Sph. Lactifluorum. : Sph. aculeans Schw. (S. rufescens. Sph. pulchella. Pers. ; Schw.); ie Sph. Sarraceniae. Schw.; Dothidea geographica. Fr.; D. Rosae; Erysiphe Phlogis. Schw.; Meliola amphitricha. Fr.; Cytispora Pericae. Schw.; Lichénopsis —rn Schw. (Sphaerobolus erustaceus. Schw iplodia Buxi. Fr. (Sph. Buxi. Fr.); D. Zeae. Löveille (Sphaeria Zeae. Schw.; Sph. “Meyidis. Berk): Rhizopogon rubescens. Tulasne (R. luteolus. Vitt.; Ralbus. Schw.); Mitremices lutescens. Schw. ; TERSA saccatus. Fr.; an Li ver- nicosus. Link (Diderma vernicost Pers eangium vernicosum. Schw.); Didymium cinereum. Fes Diachea Schw.); Scorias spongiosa. um. Mont.; Spo eali- cioides. Fr.; Daerymyces moriformis. Fr.; Podisoma ma- cropus. Schw.; Spilocaea fructigena. Fr. Schw.; Glenos- EN a E pora ramorum. Berk. et Curt. (G. Curtisii. Berk. et Desm.; Dematium ramorum. Schw.); rigen Suhl R | Ravenelii. Curt.; Macrosporium Cheiranthi. Fr.; Spo À a) ia a Zu a desmium coneinnum. Berk. (Vermicularia clavuligera. Schw.); Aecidium luminatum. Schw. Syn. Am. Bor.; (Ae. nitens. Schw. Syn. Car.); Ae. crassum. De Cand.; Ae. Pini. Pers. (Peridermeum pineum. Schw.); Ae. Cimicifugatum. Schw.; Puccinia Xanthii. Schw.; Puccinia aculeata. Schw. Syn. Am. Bor. (P. Podophylli. Schw. Syn. Car.); P. Amorphae. Curt.; P. Verbesinae. Schw.; P. graminis. Pers.; Uredo Babiga: De Can Die Exemplare sind sehr gut ee auf dickem weissen Papier befestigt und mit gedruck- ten Etiquetten versehen, auf denen der Standort und botanische Namen der verschiedenen Pflanzen angegeben. Da Herr Ravenell bei der Be- stimmung der Arten sich der Beihülfe der Herren M. A. Curtis in Carolina und M. J. Berkeley in England zu erfreuen hatte und selbst ein tüch- _ tiger Mycologe ist, so ist es kaum nöthig hinzu- zufügen, dass für die Richtigkeit der Namen hinreichende Bürgschaft geliefert ist. Wir wollen nur wünschen, dass der kaufmännische Absatz dieser Sammlungen einigermassen mit ihrem in- nern Werihe im Verhältnisse steht. vum = Zeitung. Deutschland. X Berlin, 12. Octbr. Professor Blume aus Leyden, der die Ehre hatte, bei seinem Hiersein - dem Könige vorgestellt zu werden, überreichte bei _ jener Gelegenheit das Faserproduct der aus Ost- indien stammenden Boehmeria tenacissima, Blume, (Urtica tenacissima, Roxbg.), das sich durch seine grosse Dauer auszeichnen soll und namentlich für die Marine von Bedeutung werden dürfte, in den verschiedensten Formen der Bearbeitung. Zwei lebende Exemplare der oben erwähnten Pflanze, die Prof. Blume ebenfalls zum Geschenk mitgebracht hatte, wurden dem hiesigen botani- schen Garten zur weiteren Pflege überwiesen. Prof. Blume ist mit einer monographischen Be- arbeitung sämmtlicher Urticeen beschäftigt und hat sich für diesen Zweck das Material, welches sich im königlichen Herbarium vorfindet, erbeten. — In dem Jahresberichte der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur von 1852 befinden sich folgende botanische Aufsätze: Vom Herrn Oberlehrer Rendschmidt: „Die Resultate seiner Untersuchungen über die Bildung der Steinkohle“ und eine Abhandlung „Über die Tertiärflora der Gegend von Breslau“; von Hrn. Prof. Göppert: „Über einige Kartoffelsurrogate“, wo a a a a a 228 ens Ci „Über eine kryptogamische Pflanze in der Wei- stritz bei Schweidnitz und über die Verbreitung der Kryptogamen überhaupt“, „Über die soge- nannte Rose von Jericho“; vom Hrn. Professor Wimmer: „Über zwei neue Formen von Carex* (aus der Gruppe caespitosa), „Über seltnere und neuere Formen von Salix“; von Hrn. Dr. Milde: „Über die EN der Umgegend von Breslau“ ; von Hrn. Stadtrichter Wichura: „Mor- phologische Bemerkungen über einige einhei- mische Phanerogamen“; von zus Dr. Cohn: „Über Keimung der Zygnemeen — In den Abhandlungen des Berliner Aka- demie der Wissenschaften für 1852 befindet sich eine Monographie der Gattung Pistia L. mit drei Tafeln Abbildungen. Italien. + Florenz, 11. October. Dr. Planchon be- findet sich seit drei Wochen hier und wird auch wol noch längere Zeit hier verweilen, da er ge- kommen ist, um die Pflanzen, die im Garten des Fürsten Demidoff gezogen werden, zu be- stimmen. Mr. B. Ker (Dodman), Sohn des bekannten Botanikers und selbst Pflanzenkenner, ist ebenfalls hier anwesend. Prof. Parlatore befindet sich noch immer unter ärztlicher Be- handlung und kann daher zu seinem Leidwesen nicht so viel studiren, wie er es sonst zu thun gewohnt war. Grossbritannien. London, 18. October. Dr. Wallich hat in Hooker’s „Journal of Botany“ einen kurzen Ab- riss der „Bemerkungen über die wissenschaftliche Bestimmung und die Leistungen unserer Gewächs- häuser, von Hofrath von Martius“, gegeben. Diese „Bemerkungen“ wurden. bekanntlich an manche Gelehrte geschickt und mit der Bitte be- gleitet, ein Urtheil darüber zu schreiben. Das- jenige Sir William Hooker's, als Note zur Wallich’schen Übersetzung, ist in folgenden Worten enthalten: „Wenn der talentvolle Ver- fasser, Dr. von Martius, irgend welche der englischen Gärten besuchen könnte, in denen die besten tropischen Gewächshäuser von den tüch- tigsten Gärtnern behandelt werden, so würde er, wie wir glauben, Ursache haben, seine An- sichten über die verschiedenen, von ihm bespro- chenen Punkte wesentlich zu ändern.* — Die diesjährige Versammlung der „British Association for the Advancement of Science“ ist nicht so zahlreich besucht gewesen, wie es sonst nN oe ge a Br TÜREN oO > C T S 229 derFall zu sein pflegte. Ausser Walker-Arnott, Charles Babington und Balfour waren in der botanischen Section keine Gelehrte, die einen ausser- englischen Ruf geniessen. — 27. October. Es verbreitet sich hier die Nachricht, dass Dr. Torrey, der amerika- nische Botaniker, todt sei, doch findet diese Nach- richt keinen Glauben, da Asa Gray in Briefen, die hier mit der letzten Post von den Vereinigten Staaten angekommen, dieselbe nicht erwähnt. Vielleicht ist es ein Verwandter des grossen Torrey, der gestorben. | — Herr von Warszewicz ist hier ange- kommen. — Die hiesigen Blätter wollen wissen, dass Prof. Edward Forbes London verlassen wird, um einem Rufe nach Edinburgh zu folgen. riefkasten. An unsere er Herr Berthold Seemann ist am 17. October wieder in Kew eingetroffen, daher wir poh Eng endungen, welche mgd direct zukommen sollen, dorthin zu richten * Paris. Beide Exemplare der Melastomeen sind jetzt in London angelangt. Steetz, Hamburg. geworden: die Ex erfolgt nächstens. tto, Hamburg, wird gebeten, die im »ersten« Bande der »Reise« anbalie ene Anzeige aufzunehmen, seine Anzeige dagegen uns zu schick cen. punji ee Ihr Brief vom 7 Octbr. ist in London an— pa n belehrenden Inhalt. kin Ihr Brief T Beilage ist uns 2. Octbr. xemplare sind befördert; die Correctur PR A Dürkheim erhalten. Vorsiitsontlicbes Redacteur: Wilhelm E. G. Seemann. Amtlieher Theil. Belanntoachangen der K. L.-C. Akademie Naturforscher. Akademische Miscellen. Einfluss des Lichtes auf die Bewegung der Iris. Von Prof. pag in Bonn. Die mir im Herbste 1852 v inem Col- legen, Professor Budge, apait Saa dass das Licht auf die Iris des Frosches noch nach d = +f 5 Tode einwirke, und längere Zeit darnach noch Bewe- gung der Iris, Verengung der Pupille bei auffallendem Lichte und Erweiterung im Dunkeln eintrete, und zwar selbst an dem abgehauenen Kopfe, nach Durchschneidung des cre ti und am ganz pregas ig i erre meine ganze Aufmerksa Es eser matige aa ss seine Me wre in ee aps Tagesbericht und in dem Co e rendu der Aka- demie zu Paris we gemacht. Um aber die Schluss- fulgerung aus diesem Experimente, dass das Licht nicht wie Fontana wollte, zuerst auf die Netzhaut und von da aus erst auf die Iris, sondern direct auf diese ein- Nici ganz zu rechtfortigen, miisste, da auch an dem — ıenen Auge die Retina noch eine gewisse Ent keit fir das Licht besitzen möchte, diese urre r Retina gänzlich entfernt werden. Um nun ee Rin wrt zu beseitigen, schlug ich vor, den nerven des herausgenommenen Auges an seiner Eintrittsstelle in den Augapfel mit einem Drath zu zer- stören. Ein deshalb gemeinschaftlich mit College Budge unternommener Versuch schien auch dafür zu sprechen dass selbst nach solcher Zerstörung des ee die § Erweiterung der Pupille im Dunkeln und ihre Veren- gung im Lichten noch etwas wahrnehmbar sei. Meter gelang das Experiment hier nicht so distinct, als man es wiinschen konnte und musste! E mir später aber bei, diese oder eine ähnliche Beobachtung, als schon früher angestellt, gelesen zu haben, ohne zu wissen wo? bis ich zufällig in der so 0 roi deren ae im Are Isis von Geiste des genialen Mannes so zu wü en ge- wesen wäre, die Körbe Zei in a ganzen Detail wieder nd. is giebt nämlich einen Auszug aus einer Ab- hang ‘ted Etatsrathes Reinhardt in Kopenhagen (in den Schriften der Königl. dänischen Gesellschaft der Wildeasthalvl 1841), worin die Beobachtungen der Be- der Iris nach dem Tode Einfluss des ichtes beim Aal (Anguilla acutirostris) mit grossem Safe beschrieben sind Die von Prof. ee gewonnenen Resultate sind kurz u Die Iris erweitert sich beim lebenden Aal, wenn ans Tageslicht gebracht, pied stark in 2 Minuten, so we die Pupille } kleiner das Dunkel zuriickgebracht, wird die Pupille so wie früher, weiter durch Zusammenziehung der Iris. Wird der Kopf des Aales auf die Seite TR A so ist am obern Auge die u kleiner als an dem tern Auge. 2) Im kapra zur Lichtstärke tritt grössere Er- weiterung der Iris e Selbst am igeschitenen Kopfe findet 3—4 Tage nag noch fortdaue ung der Iris statt. 4) Wenn das deliri seiner: herausgenommen wird, ebenfalls. 5) Sie dauert im ganz herausgenommenen und frei a. Augapfel fort, auch wenn die äussere Haut des Auges fortgenommen wird. 6) Nach und nach wird die Pupille nicht mehr so weit, so dass ie Pupille zuletzt nur ein kleiner schwar- zer Punkt in der Irisscheibe ist = ee — on LIND __ ro OE E n Es war also durch die schöne Beobachtung Rein- hardt’s ein Object gefunden, an welchem das fragliche ichnet Grade und andauernd Reinhardt NER sechs Momente des Phänomens vollkommen ry Ich war ganz erstaunt über die Stärke, nelligkeit und Andauer der Veränderungen der Pupille bei diesen Beobachtun- gen an dem Auge des Aales. Die Dauer der Verenge- rung und Erweiterung der Pupille hält, selbst an dem herausgenommenen Auge t 10—12 Tage lang ” allmählig an Ausdehnung abnehmend. Die Abwec lung der Verengerung und Re trat meistens sehr schnell, in einigen Secunden oft, und zusehend ein. Jedoch verhalten sich en alle Aale gleich reiz- bar und selbst beide Augen sind es nicht immer, so das die Iris des einen Auges träger als die des Paiste sich wiess. Da aber auch diese Beobachtung den obigen Ein- rf des Antheils der Retina an dem Phänomen, nicht völlig aufzuheben im Stande war, indem man der noc Netzhaut immer noch eine gewisse Em- rue für das Licht zuschreiben konnte, welche i paige etwa auf die Nerven der Iris über- tra u. ectirten Wirkung sei, so habe ich ck pen en dieses apinan hin- zugefügt S4 “Tech schnitt den Nervus opticus an seiner Ein- ee in die Netzhaut und zugleich einen kleinen heil der Sclerotica, Chorioidea und Retina in seinem mfange mit heraus. Das dien zeigte sich an der Iris ganz in der- selben Stärke, ja es schien sogar die Iris an Reizbarkei zuzunehmen. Wechsel der Verengung und Erweiterung der Pupille stellte sich wenigstens in 1—2 Min oder selbst in einigen Secunden bei Einfluss - nenlichtes, wie pas bag und hielten ches Stunden an. Nur war die Pupille, wenn ein grösseres ein hinten am Au gapfel zn worden war, öfters wegen ungleichem Druck des Glaskörpers etwas verzerrt. 9 oa 8) Endlich schnitt ich blos das vordere Segment des sapenricls gleich hinter dem Rande der Cornea ab, so ich blos diese sammt der Iris vor mir übrig rg ‘Ks wurde dieser Abschnitt auf Wasser in einem Uhrglase gelegt. ie Erscheinung blieb nun auch hier noch dieselbe, eben so schnell eintretend und wechselnd, als mehre Stunden andauernd. Die hemor tritt auch in diesem Falle, wie in den Fällen 1—7, sowohl bei bedecktem Himmel, jedoch etwas träger nd ig jiamai m Grade ein, — eichnet dagegen beim Auffallen des Sonnenlichtes auf das Auge. Wenn in dem Falle Nr. 8 die Pupille bei one Himmel sich nur bis auf ein kleines Segment zusammen- zog, so rde sie beim Auffallen vom Sonnenlicht zu einer fast tree: Spalte zusammengezogen. s verändert sich natürlich die rundliche Form der Pupille durch die Operationen 7 und 8 und sie erhält eine unregelmässige eckige Gestalt, ohne jedoch ihre et zu verlieren allen diesen Rigeiladaida nimmt, wie erwiihnt, die ene hkeit der Iris allmählig an Ausdehnung ab und es bleibt zuletzt nur der innerste Ring der Iris be- weglich, oder die Ausdehnung und Zusammenziehung der Iris beschränkt sich zuletzt fast blos auf den Pupillar- rand derselben s ist also PER oe Versuche überhaupt, nament- lich aber durch d on mir angestellte Experiment 7 und 8 völlig =. erwiesen anzusehen, s das Licht auf die Iris selbst und dessen Nerven einwirkt und durch diese unmittelbare Einwirkung di die Bew Iris und zwar die Contra ben und damit die eg der Pu Wie ist aber damit das Experiment von Müller- tana, nach we nA hem der auf die Iris auffallende Lichtstrahl die Iris nicht in Bewegung versetzt, un e erst dann entsteht, wenn der in das Innere und somit auf die Retina auffällt, zu verein- baren? Davon in den nächsten Blättern. dersel- pille hervorrufe. Augeiger. Anzeige für Freunde der Botanik in Betreff der Anstalt zur Ausgabe von auslän- dischen Pflanzen von R. Fr. Hohenacker in Esslingen. Nachdem ich eine Reihe von Jahren in den Cau- casus-Gegenden für botanische Zwecke thätig er und seit etwa eilf Jahren eine Anstalt zur Ausgabe exotischen Pflanzen gegründet habe und dabei a und V Anzeige schuldig zu sein, dass meine Anstalt von Anfang an eine vollkommen selbstständige und in ze Hinsicht unab- ängige gewesen ist und auch ferner bleibe : Semen ergibt sich von selbst, dass Käufe unskiischer Pflanzen von Reisenden oder Verträge wegen der Über- nahme solcher Pflanzen zu com missionsweiser Ausgabe auch Aufträge ben so von mir aus- geführt werden, und ich bitte daher, sich in allen die- sen Beziehungen wenden zu wollen. Ich werde es mir jeder Zeit angelegen sein lassen, das bis jetzt in mich gesetzte Vertrauen auch ferner zu rechtfertigen Zu PER Anzeige veranlasst mich der — dass man sich früher schon von Zeit zu Zeit und na- mentlich im Laufe dieses Jahres entweder in eh zur direct an mich ah OO tt LU i In en... an einen der gen des ee genen Reisevereins gewendet, oder m t dem un- u 2 Titel eines rites’ en wi Missstände entstehen. Es scheint, dass man im Publicum noch wenig damit bekannt ist, dass der Reiseverein seine während einer Reihe von funfzehn Jahren für die För- derung der Interessen der Botanik durch die Ermög- lichung der Erwerbung exotischer Pflanzen in einer Zeit, wo solche fast gar nicht oder nur zu unverhältniss- mässig hohen Preisen zu bekommen waren, durch die botanische anise mehrerer in dieser Hinsicht noch fast unerforschte nder, sowie durch Anregung zu weiteren befakilgehien Untersuchungsreisen so nützliche Thätigkeit schon seit ungefähr zehn Jahren eingestellt hat. reh diese meine Erklärung wird auch dem leicht möglichen Irrthume vorgebeugt, der durch Missverstehen einer Stelle in der zweiten Beilage zu der gedruckten Festrede bei der Jubelfeier der Kaiserl. Leopoldinisch- Carolinischen Akademie der Naturforscher hervorgerufen den könnte, dass der Reiseverein noch bestehe und pi ich als ee desselben angestellt, oder ihm sonstwie untergeor Esslingen, im nites 1853. R Fr Fr. Mohenacker. Verkäufliche Pflanze Pflanzensammlungen. e meine Schuld und trotz meiner eifrigen Be- mühungen haben leider sowohl die angezeigte V. Liefe- rung ostindischer Pflanzen (li. von den Nilgherries), als auch die Pflanzen aus Chile und den Falklands- Inseln von Herrn Lechler jetzt noch nicht ausgegeben werden können, weil die Bestimmungen eines Theils derselben so spät eingegangen sind. Es sind indess diese Sammlungen so weit gefördert, dass ihre Versen- dung ehestens geschehen kann. Es können Aufträge auf dieselben noch wu genommen werden und ich er- laube ber sie einiges Nähere mitzutheilen. tz plantae Indiae ac Sect. V. (Pl. nilagi- ricae Set il), bestehen 300 noch nicht aus- der Umgegend von Mangalor. besonders interessante Arten, die Exemplare sind meist gut beschaffen und die Herren Bentham, Fenzl, Hoch- Lindley, Mettenius, Miquel, von Schlechtendal, . H. Schultz Bie: Steudel und Andere haben die Gite cikai sie zu bestimmen. Der Umstand, dass aus schon früher auseinandergesetzten Gründen Reisen nur von wenigstens sieben Personen unternommen werden konn- ten, macht es mir zu meinem Bedauern nicht möglich, den Preis der — niedriger als zu 18 Fl. rhein., 38 Fres. 60 C. anzusetze W. PETE RORA ehilehie. Diese Pflanzen, von denen noch Sammlungen von gegen 200 Arten abgegeben werden können, sind grösstentheils in der Provinz Val- divia gesammelt. Die Exemplare sind meist von gros- sem Format und gut beschaffen. Ausser den obenge- nannten Botanikern fe Herr Professor Grisebach einen Montagne, W. denen Zellenpflanzen zu untersuchen die Güte gehabt. 231 ý Pe a Der Preis der Centurie ist zu 15 Fl. rh., 32 Fres. 15 C. angesetzt, V. Lechler plantae insularum Maclovianarum, 40 bis 50 Gefäss- und Zellenpflanzen. Sie werden zu 20 Fl. rhein., 43 Fres. die Centurie berechnet. Exemplare von Gefiisspflanzen, die ohne Blithe oder Frucht gesammelt worden sind, werden gratis beigelegt. on Herrn Lechler Chile und eine Sendung von der Magellanstrasse in Aus- sicht gestellt. ine Sendung von Herrn Dr. R. A. Philippi (aus Cassel) gesammelter Gefässpflanzen Chiles ist vor zem angekommen und wird zur Ausgabe vorbereitet. ilerr Prof. Grisebach hat die Mehrzahl der Arten be- stimmt. Einzelne Familien bearbeiten die Herren Fenzl, Die Exemplare sind zum Theil von etwas kleinem Format, aber gut gewählt und sehr sorgfältig zubereitet. Esslingen, im August 1853. R. Fr. Hohenacker. ahr R. Fr. Hohenacker MR) bei Stuttgart. nannter Sammlung fehlen. Flora graeca exsiccata. Von dieser vor einiger Zeit (Berl. Bot. Z. 1851, 13) angekündigten eg sind jetzt die drei ersten Centurien zur Abgabe bereit. Da Herr R. Fr. Hohenacker in Esslingen die Ausgabe dieser Pflanzen übernommen hat, so werden die Directionen öffentlicher Sammlungen und die Botaniker, die sie rwerben wünschen, ersucht, sich zu diesem Zwecke ausschliess- lich an Herrn Ho pene Gee wenden zu wollen Athen, den $. Mai 1853. todor Orphanides, Professor der Botanik an der Otto—Universitat. & E sig in Erlangen ist so eben erschienen rit in eH Buchhandlungen vorräthig: Berger, e Bestimmung der Garte pflanzen he en Wege, eine Ab) leitung, leicht und sicher die Umerbohciaeh- rkmale d Anlagen vor- kommenden Gewäch finden Bo- taniker, Gärt und Gartenfreunde. Mit e von Esenbeck. 1. Abtheilung. 24 Ngr. oder 1 fl ir. = Die zweite, aus etwa 3—4 ee bestehende Abtheilung ist Mireiis unter der Presse Bei E. Kidi in Leipzig ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Synonymenregister zu Deutschlands Kryptoga- menflora von Dr. L. Rabenhorst. 25 Ngr 5 ist eine zweite Lieferung aus at, © wi — a a i Carl Bümpler in Hannover ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Reise um die Welt und drei Fahrten . der Königlich Britischen Fregatte „Herald* nad) dem nördlichen Polarmeere Aufsuchung Sir John Franklin's in den Jahren 1845 — 1851. Von Berthold Seemann. 2 Bände. gr. 8. geh. 3 Thir. 15 Ngr. Es bietet dieses Werk unseres berühmten Lands- manns dem ser ein reiches Feld der Unterhaltung und Belehrung. Asa neben dem Fesselnden der Er- solcher Tour unausbleiblich vorkom- Verfasser auch die Er Erzeugnisse etc., ja und so dem Buche einen = n den nachfolgenden eng überall gestellt habe, ae mein einziges Ver- dienst mag darin bestehen, dass ich mich nur hieran mit arten Strenge gehalten“, dürften wohl auch keine geringe Empfehlung einer Reisebeschreibung sein, die selbst unser Nestor der Naturforscher, der grosse Alex. v. Humboldt, mit warmer Anerkennung empfiehlt. Bücher zu herabgesetzten Preisen, bis Ende des Jahres 1853 von F. A. Brockhaus in Leipzig zu beziehen. (Botanik.) Acharius ae baien a eo Suecicae prodromus. Mit Kupfern. 8 (2 Thir.) 16 Ngr. thodus qua omnes coterie Lichenes seminum va na carpomo gen species et varietates egit atque pia serene, cig Masrerit 2 sectiones. Mit Kupfern. 8. 1803. (4 Thir.) 4 Thir. Corda (A. J. C.). Prachtflora europäischer Schimmel- bildungen. Mit 25 colorirten Tafeln. Folio. 1839. (15 Thir.) 4 Thlr. — Flore illustrée des mucédinées d'Europe. Avec 25 planches coloriés. Folio. (15 Thir.) 4 Thlr. Dietrich (F G.). Handbuch ae botanischen Lust- gärtnerei. fs Theile. 8. 1826—27. (3 Thlr.) 20 Ngr. Lehmann J. C.). Monographia generis poten- tillarum. Kan Tafeln. 4. 1820. (3 Thlr .). i Thlr. — hi Historiae rei herbariae. 1807— (6 Thir.) 4 Thir. 15 Ausführliche Verzeichnisse von gesetzten Preisen aus Buchhandlungen zu erhalten, GE Bei einer Bestellung von 40 Thirn. 102 Rabatt. 2 tomi. 8. 15 Ngr. Büchern zu herab- ben Verlage sind in allen Erschienen ist bei F. A. Brockhaus in Leipzig und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Beiträge einer Aefthetik der Pflanzenwelt von F. Th. Bratranek. 8. Geh. 2 Thir. 8 Ngr. By authority of Her Britannic Majesty’s government. n November 1853 will be ag. in Imperial Folio, "Price 30 s. fully coloured, in Maps and Sue: with eh a letter press, ustrating the p EXPEDITION to CENTRAL AFRICA, by order of Her Bra) “Majesty s government, Messrs. Richardfon, Darth, Overweg and Vogel in the years 1849 to 1853, 5 from official and private materials compiled and drawn by Augustus Petermann, F. R. 6.8. "9 Honorary and Corresponding Member of the O same Societies of Berlin and Frankfort, Physical Geographer to the Queen of Great Britain Contents. I. GENERAL MAP DR PART OF AFRICA. a from 3° to 34° North latitude, i. e. from the of Benin to the Mediterranean, and from 4° to 24° East Nowe e, i. e. from the River Kowara t For; showing the various routes of the ang es i 2) View uh man Ruins at Ghareeah (between Tripoli and Mur- uk); 3) View of Ghat with rs of the Tua- rick country and Inhabitants; 4) View of Mursuk, with rer of the Tibbu oa and Inhabitants 5) View of Lake Tsad: 6) Portraits of Mr. ee 7) Dr Overweg, 8) Dr. Barth and 9) Dr. Vogel. ing from 4° to 16° North 2 and 8° East longitude. Scale 547455 Drees bina: pi to I inch.) This map a> ows the routes of the l lers in their journeys important countries mi del Bas in this map, are: rien maua, Bawts Bagirmi and Waday. The t river Be enué, kn larger ı than the Kowara Niger) and — h is to be ascend «hg a steamer next r, is laid down in this map. ? Ill. LETTER PRESS, giving a resume pŠ > progress of the Expedition up ember 1853. e Maps and ag sold separately, at the follow u Prices: 1) Gen ate Map. with Views, 15 s. m larke d paper, soll coloured; i Pi ain. 2) Map Central Africa, 10 s. 6 . 6 d. plain. London: award rd Stanford, tat Saunders and Stanford,) 6, Charing Cross Justus Perthes. o sited Gotha: Druck von August Grimpe in Hannover. oe a nip na nn j of / k \ 2 Ng r die Petitzeile. „Nunquam otiosus.“ Erscheint am t. u. 15. jedes Monats. Preis des Jahrgangs 3!|5 £$. Insertionsgebühren Redacteur: Berthold Seemann in fondon BONPLANDIA, Beiffehrift für die gefammfe I il, rue de Lille leger: Carl Rümpler in Gannover. Hofanik, Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. 1. Jahrgang. Damen 15. Wovember 1853. “NOB, / Ra nn r DEREN “Inhalt: Dbeilifärsciung Cohricnt — Tho von Seite 226 Grossbritannien). — Bri ). -— Neue Bü Durchforschung Costaricas. Dr. Alexander v. Frantzius und Dr. Carl Hoffmann haben am 24. Octbr. Europa verlassen, um sich im Staate Costarica in Centralamerika eine neue Stellung zu gründen und vornehm- lich, um dies für jeden Zweig der Naturwissen- schaft interessante Land nach allen Seiten hin gründlich zu erforschen. Dr. von Frantzius war bisher Privatdocent und Assistent am phy- siologischen Institut zu Breslau und hat durch viele literarische Arbeiten, unter denen wir als seine letzte die mit kritischen Anmerkungen ver- sehene Übersetzung des Aristoteles (De partibus animalium) nennen, gezeigt, wie bedeutende all- gemeine, wie speciell naturhistorische Kenntnisse er besitzt. Dr. Hoffmann, der sich ebenfalls vielfach mit Patrila beschäftigte und u. A. manche werthvolle Beiträge zu Dietrich’s Flora Preussens lieferte, hat sich besonders durch seine praktischen und literarischen Arbeiten über die Cholera-Epidemien der letzteren Jahre — er war 1548 und 49 Arzt an Berliner Spitälern — in seinen Kreisen bekannt gemacht. Das Unter- nehmen erfreut sich der besten und vielseitigsten Unterstützung. Nees von Esenbeck, als Prä- sident der deutschen Akademie, und Alexander von Humboldt gaben den Herren Empfehlungen an die Regierung des Staates Costaricas, und der leiztere bewog die Berliner Akademie, die- selben mit physikalischen, sowie meteorologischen Instrumenten auszurüsten, und veranlasste die kaiserliche Akademie zu St. Petersburg, der Ex- pedition ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden und vorläufig bedeutende Bestellungen auf Natura- omas RB, -— et in En Ecuador und cher (Aunishten kritischer Bemerkungen). efkasten. — Amtlicher Theil. — Zeitung Mesiihlend: Frankreich; Italien; lien zu machen. Viele Institute und Privalper- sonen Deutschlands, Englands und Frankreichs haben ebenfalls nicht unbedeutende Bestellungen gemacht und die ersten wissenschafilichen Nota- bilitäten, unter denen wir nur Johannes Müller, Lichtenstein, Klotzsch, Ratzeburg, von Siebold in Deutschland, Gould und Cuming in England, von Baer und Brandt in Russland nennen wollen, werden die Herren bei Bestim- mung und Veröffentlichung der von ihnen aufge- fundenen Novitäten unterstützen. Das sich von ihnen gesteckte Endziel ist: eine auf Ortbestimmungen und Höhenmessungen gesliitzte geographische, durch lange fortgesetzte Beobachtungen und Untersuchungen ermöglichte, genau meteorologische, geognostische und hy- gienische Kenntniss Costaricas zu erlangen, Auch den merkantilischen, statistischen und historischen Verhältnissen des Landes, wie den noch lebenden und historischen Überresten der ausgestorbenen Indianerstimme, ihren Sitten und Sprachen werden dieselben möglichst viel Aufmerksamkeit schenken. Wir glauben dies Unternehmen als ein für die gesammte Wissenschaft fruchtbringendes be- grüssen zu können, und freuen uns schon jetzt zu bemerken, dass es Anerkennung findet. Die von der Berliner Akademie zur Begutachtung des Unternehmens ernannte Commission sagte in ihrem Bericht: „wir glauben, dass noch niemals eine ähnliche Expedition von Männern unter- nommen wurde, die mit solchen vielseitigen und gründlichen Kentnissen ausgestaltet waren, als es die Herren von Frantzius und Hoffmann gemeinschaftlich sind; ein Urtheil, dem wir uns Neu- REN, (Schlu 188 - Ger 234 vollständig anschliessen können und aus wel- chem Grunde wir alle Institute und Privatper- sonen, die sich für dasselbe interessiren, ersu- | chen, durch Bestellungen auf Sammlungen aus irgend einem Zweige der Naturwissenschaft, dasselbe zu unterstülzen. in Berlin, Dorotheenstr. 31, und Mr. Samuel Stevens in London, 24, Bloombury Street, neh- men als Agenten der Herren Bestellungen in Empfang und werden die Sendungen pünktlichst den Bestellern übermitteln. Thomas Moore. ‘Bei Erwähnung des Dahinscheidens von Thomas Moore, des hochgepriesenen Dichters der Lalla Rookh und der irländischen Melodien, suchten die Gelehrten der „Botanischen Zeitung“ nachzuweisen, wie es zugehe, dass der poetische — Moore auch zugleich der Verfasser einer prosai- — . schen Abhandlung über die Cultur der Gurken sei. Wir glauben, dass der Dichter Moore nichts geschrieben, was irgend in Botanik oder Garten- wesen schlägt, wenn man nicht etwa seine „Letzte Rose“, die unser Flotow ja nur zu Opern gebraucht, dahin rechnen will. Die „Botanische Zeitung“ verwechselie bei dieser Gelegenheit den Namen des verstorbenen Dich- ters Irlands mit dem eines lebensfrischen, höchst thäligen gärtnerischen und botanischen Schrift- stellers Englands, Inspector des Apotheker-Gar- tens zu Chelsea und würdigen Nachfolger Phi- lipp Millers; und obgleich sie in einer späteren Nummer ihren Irrihum eingestand und ver- sprach, durch baldige Verbreitung zuverlässiger Nachrichten über den Engländer Thomas oore ihren Fehler gut zu machen, so hat sie doch bis jetzt ihr Wort nicht halten können. Durch unsere vielseitigen Verbindungen ward es uns leicht, folgende authentische Daten zu erlangen, die wir unseren Lesern nicht vor- enthalten wollen, da wir kaum annehmen dür- fen, dass die „Botanische Zeitung“ in diesem Falle jemals besser unterrichtet sein wird, als wir es gegenwärtig sind. Herr Thomas Moore ward am 29. Mai 1821 zu Guildford in Surrey geboren. Sein Va- ter stammte aus Kent und war 30 Jahre Gärtner bei dem verstorbenen Parliaments-Mitgliede J. ' würdig fortlebt. Dr. August Müller un GS Mangles, dessen Name in der Gattung Manglesia Die Neigung des Vaters ver- erbte sich auch auf den Sohn. Herr Th. Moore erlernte die Gärtnerei, und nachdem er in ver- schiedenen Handelsgärten Guildfords und Lea- bridge, so wie im Garten des Herrn W. Leaf in Streatham als Gehülfe sich ausgebildet, erhielt er im Jahre 1540 eine Stelle als Buchführer in dem Royal Botanic Sociely’s Garden in Regents Park zu London. Die letztere Stelle behielt er mehrere Jahre, und unterstützte während dieser Zeit Herrn Marnock in der Herausgabe der Flori- cultural Magazine’s. Im Jahre 1845, bei der Gründung des „Gardeners und Farmers Jour- nal“ (unter dem Titel: The United Gardeners and Land Stewards Journal), ward Herr Moore als Unter-Redacteur der gärtnerischen Abthei- lung jener Zeitung angestellt, einen Posten, den er bis 1848 behielt, wo er auf Dr. J. Lind- ley’s Empfehlung zum Inspector (Curator) des botanischen oder Apotheker-Gartens zu Chelsea ernannt wurde. Im Jahre 1542 betheiligte er sich bei der Gründung der Regents Park Gar- dener’s Society, deren Secretair er einige Zeit war. In 1847 ward er Mitglied der Botanical Society of London und bald darauf Bibliothekar der Gesellschaft; in 1849 Mitglied der botani- schen Gesellschaft zu Edinburgh und in 1851 Mit- glied der Linné’schen Gesellschaft zu London. „Ich war stets schreibselig,“ sagt Hr. Moore in einem Briefe an einen seiner Freunde, „und messe meinen glücklichen Erfolg im Leben, — denn als solchen muss ich es ansehen, dass ich, ein so junger Mann, bereits eine so ehrenhafte Stellung einnehme —, grösstentheils der Hinge- bung meiner Neigung bei, einer Neigung, die mich zuerst bewog, verschiedene kleine anonyme Aufsätze im Floricultural Magazine zu veröffent- lichen und mich darauf anwiess, mich selbst aus- zubilden.“ Seine Hauptschrifien sind folgende: Theory and Practice applied to the cultivation of the Cueumber in the Winter season. London 1844 Handbook of British Ferns. London 1848. (Von diesem Werke ist die zweite Auflage erschienen Popular mth of the British Ferns and lie Plants. (Reeve’s Illustrated Series.) London ee of en plants. London ihe. (Theil- vollend The poses and a of cultivated Ferns. (Dieses ist der Titel einer längern Reihe von Aufsätzen, die Herr Moore im Verein mit Herrn Houlston fir das „Gardener's Magazine of Botany“ schrieb und die jetzt mit Zusätzen als besonderes Werk erscheinen werden.) a er: or GSD eee -— [7 235 On the Genus Hewardia and on Venation as a generic character in the Ferns. (Ein Aufsatz, in der Linné- schen Gesellschaft im Februar 1853 gelesen, und in den Verhandlungen der Gesellschaft erwähnt.) Notes in some Natal ferns etc. in Hooker’s „Journal of Botany“, August 1853. Herr Moore war ausserdem im Verein mit W. P. Ayres Redacteur des „Gardener's Maga- zine of Botany“ (drei Bände, London 1850—51) und des „Garden Companion“ (London 1852). Wie aus oben angeführten Schriften hervorgeht, hat er sich ganz besonders auf das Studium der Farrnkräuter geworfen, und wir werden nicht verfehlen, auf das in Bälde erscheinende Werk über die in Europa kultivirten Farrne, welches er mit Herrn Houliston herausgeben wird, auf- merksam zu machen. Reisen in Peru, Ecuador und Neu-Granada. (Schluss von Seite 226.) In der Nähe Guayaquils befindet sich viel gutes Land, das wegen seiner flachen Ausdeh- nung und des zahlreichen darauf weidenden Viehes viele Ähnlichkeit mit den Marschgegen- den von Cambridgeshire und Huntingdonshire hat. Indess gibt es auch einige Hügel, und mehrere der höchsten Berge der Erde sind in der Nähe dieses halb in Wasser liegenden Landstrichs. Nördlich von Guayaquil befinden sich drei Hügel, welche die „Kreuzberge“ genannt werden, weil auf der Spitze eines jeden ein Kreuz steht. Der östliche derselben ist 247‘ über dem Meere, der mittlere 326, der westliche 284. Die Sage verlegt die Lage der Stadt in den Zeiten der ` Inka’s hierher. Ein klarer Nachmittag gestaltete uns eine deutliche Ansicht des Chimborasso — El lindo Chimborazo, wie ihn die Bewohner von Guayaquil nennen. Obgleich das Gebirge hundert Meilen entfernt ist, so gewährte es doch einen grossartigen Anblick und machte auf mich einen mächtigern Eindruck, als der Ätna und er Pik von Teneriffa. Der Chimborasso ist eine ungeheure unregelmässige Masse mit zwei Koppen, die sich über 21000‘ erheben; da die Grenze des ewigen Schnees unter dem Äquator 15000’ Fuss ist, so bleibt der ganze übrige Rest des Berges immerdar mit Eis bedeckt. Die Ufer des Salado wie die des Flusses L Guayaquil sind mit undurchdringlichen Mangle- | X S nF —sL¢e sümpfen eingefasst; es gibt schwerlich eine Stelle, an der die Landung möglich wäre. Punta Piedra, etwa 15 Meilen von Puna, gestattet allenfalls den Versuch, festen Grund zu ge- winnen; auf diesem Punkte stand früher ein Fort, dessen Trümmer noch vorhanden sind. Der Name Stein oder Fels ist bildlich genommen. Yeasa, die Besitzung einer Dona Josefina, ist eine andere Stelle, die man freudig begriisst, wenn man Tage lang nichts gesehen hat als endlose Manglewälder. Prescott gibt in seiner Geschichte der Eroberung Peru’s freilich ein reizendes Gemälde von dem Einzuge der Nach- folger Pizarros und Almagros in den „wunder- vollen Golf von Guayaquil“; allein mit Ausnahme der Wüste wird selten ein unerquicklicherer An- blick angetroffen, als die sumpfigen Ufer dieses Golfs. Wilder Unterwald, lange Manglewurzeln und dichtes Laubwerk ist alles, was das Auge erblickt; man kann sich leicht. vorstellen, was das in einer flachen Gegend sagen will. Alli- gator schwärmen auf den Morästen des Ufers, wo das Wasser niedrig steht, und es ist schwer, sie zu verscheuchen. Sie haben einen abscheu- lichen Geruch. Die Einwohner bilden sich ein, dass sie, gleich den brasilianischen Geiern und den wilden Hunden Constantinopels, die Stelle von Gassenkehrern vertreten und die Ansamm- lung zu grosser Massen von Fäulniss verhiilen. Als Pim und ich Guayaquil erreichten, war der Herald schon abgesegelt und wir mussten in der Stadt bleiben, bis Lieutenant Wood ankam und uns benachrichtigte, dass die Pandora bei Punta Espanol, auf der Insel Puna, halte, und uns nach unserem Schiffe bringen wolle. Wir brachen ohne Verzug auf und erreichten den Herald bei Punta Santa Elena. Am 6. October, während der Nacht, setzten der Herald und die Pandora ihren Lauf längs der Küste fort und ankerten am 7. bei der Insel Salango, die ein äusserst feuchtes Klima hat und eine sehr üppige Vegetation besitzt. Wir fanden sie nur von einer schwachen Einwohnerzahl be- völkert, welche sich mit dem Flechten von Pana- mahüten beschäftigt. Die Hüte nämlich, welche unter diesem Namen bekannt sind, werden nicht alle auf der Landenge von Panama verferligt, sondern bei weitem die Mehrzahl und noch dazu die besten Sorten werden in Manta, Monte Christi und anderen Orten Ecuadors gemacht. Diese Hüte werden fast auf dem ganzen Festlande von Amerika und in Westindien getragen und würden II — LEN | gewiss eben so gängig in Europa sein, wenn der hohe Preis nicht der Einführung entgegenstrebte. Sie zeichnen sich vor anderen Strohhiiten da- durch aus, dass sie nur aus einem Stiicke be- stehen, ungemein leicht und sehr biegsam sind. Man kann einen solchen Hut aufrollen und in die Tasche stecken, ohne dass es ihm Nachtheil bringt. In der Regenzeit werden sie leicht schmutzig; dann wäscht man sie mit Seife und Wasser, hierauf mit Citronensaft oder einer an- dern Säure und setzt sie der Sonne aus; so wird ihre Weisse leicht hergestellt. Diese Hüte sind im Allgemeinen so wenig bekannt, dass wol ein Wort über ihre Verfertigung eingeschaltet werden darf. Die Pflanze, deren Blätter dazu genommen werden, heisst im gemeinen Leben „Jipijape* oder „Portorico“ (Carludovica palmata, Ruiz et Pav.). Sie hat das Ansehen einer Palme und findet sich längs der Westküste von Neu- Granada und Ecuador auf einer Ausdehnung von 12 Breitegraden. Das „Stroh“ (paja) unterliegt vor dem Flechten verschiedenen Zubereitungen. Die Blätter werden eingesammelt, ehe sie sich ent- falten, alle Rippen und gröberen Fasern entfernt und der Rest, ohne von dem oberen Ende des Blattstiels getrennt zu werden, in feine Schnitte zerlegt. Nachdem es einen Tag der Sonne aus- gesetzt worden, wird das Stroh in einen Knoten geschlungen und in kochendes Wasser getaucht, bis es weiss wird. Dann hängt man es aufin einem schattigen Orte und lässt es später einige Tage in der Sonne bleichen. Nun ist das Stroh für die Ver- arbeitung fertig und wird in diesem Zustande nach verschiedenen Plätzen versendet, besonders nach Peru, wo die Indianer es viel zu Cigarrentaschen verarbeiten, von denen dasStück bisweilen 6 Pfund Sterling einbringt. Die Hüte werden über einem Blocke gemacht, den man zwischen den Knieen hält, wobei die Brust fortwährend zum Andriicken dienen muss. Das Flechten ist sehr mühsam und erfordert je nach der Güte eine mehr oder minder lange Zeit. Gröbere Hüte werden wol in zwei bis drei Tagen vollendet, allein feinere erfordern bis zu mehreren Monaten. Die beste Zeit für das Flechten ist bei feuchter Witterung, in der Regenzeit und in den Frühstunden; bei trockenem Wetter und in den mittleren Tages- zeiten bricht das Stroh leicht ab, was sich bei | reichten. den fertigen Hüten durch Knötchen verräth, die | den Werth vermindern. Der bemerkenswertheste Zug der Küste von | Ecuador ist der plötzliche Wechsel des Ansehens | Bonpl. I. p. 4). , rn 236 ge re —uTN und des Klimas der Gegend. Orte, die nur we- nige Meilen von einander getrennt sind, unter- scheiden sich weit von einander. Zu Guayaquil giebt es Manglesümpfe und undurchdringliche Dickichte; zu Santa Elena Dürre und eine karge Vegetation; zu Salango eine feuchte Atmosphäre, Überfluss an Regen und einen dicht mit Pflanzen bedeckten Erdboden; zu Manta eine Wüste und in der Bucht von Atacamas wiederum dichte Wälder und reichlichen Regen. Es liesse sich eine malerische Karte von der Westküste Ame- rikas entwerfen; dem Darsteller wären alle Ge- gensätze zu Gebote gestellt, die er nur wün- schen könnte: die unbarmherzige Witterung der Polarmeere und Gegenden, welche in der Sonne verdorren; Wälder des prächtigsten Nutzholzes und unfruchtbare Wüsten; das trübe Klima von Choco und die glänzenden Sonnentage von Un- tercalifornien; die Palme und die Fichte, der Alligator und das Wallross, freie Männer und Sklaven, Schwarze und Weisse. Am 10. October ankerten wir zu Manta und am 13. wurde ein Ausflug nach Monte Christi gemacht, dessen Seehafen Manta ist. Wir ka- men durch das Dorf Colorado, das nur aus einer Anzahl Hütten bestand und ein trauriges Ansehen hatte. Monte Christi, von dem ein Theil an dem Tage unserer Ankunft im Hafen abgebrannt war, ist von Bambus gebauet und wurde auf 3000 Ein- wohner angegeben, eine Zahl, die ich für über- schätzt halte. Die Umgebung ist reine Wüste und mit Ausnahme von etwas Mais und Cassava durchaus nicht bebauet. Die Regenzeit währt von December bis Mitte März; ausser dieser Zeit ist die Weide so spärlich, dass das Vieh die Rinde eines Baumes (Pachira, sp.) und etwas küm- merliche Bromeliaceen fressen muss. Auch die Jipijapa, aus deren Blättern die Einwohner Hüte flechten, kommt nicht fort. Alle Vegetation, die wir bemerkten, bestand in strauchigen Baum- wollpflanzen, einigen Cacteen, der Zapote de perro (Colicodendron scabridum, Seem.) und eini- gen Crotonarten. Am 16. verliessen wir Manta und nachdem wir Punta Galena besucht, richteten wir unsern Lauf nach dem Flusse Sua, den wir am 18. er- Die Meisten von uns, unter denselben Herr J. G. Whiffin, der bei dem Unfalle zu- gegen gewesen war, durch welchen Thomas Edmonston das Leben verloren hatte, statteten dem Grabe Edmonston’s einen Besuch ab (vgl. Die üppige Vegetation hatte den * ona itu — ee `. Wasser waten mussten. Grabhügel mit einem grünenden Mantel bekleidet und mit schimmernden Blumen bedeckt Bei dem Dorfe Sua, etwa eine Meile land- einwärts, sind ausgedehnte Zuckerrohrpflanzun- gen zur Bereitung von „Aguardiente.“ Taback, der hier stark gebauet wird, geht auf Schmug- gelwegen nach Neu-Granada, wo derselbe Mo- nopol der Regierung ist, und wird sehr hoch bezahlt. Apfelsinen sind in Fülle vorhanden und von ausgezeichnetem Geschmack. Ananas mit Blättern ohne Stacheln werden reichlich am Gestade gezogen . October erreichten wir die Mündung des Esmeraldas. Dieser Fluss entspringt in den Anden und obschon von beträchtlicher Breite, taugt er doch nicht für Seeschiffe, weil er voll seichter Stellen ist. Ungefähr sechs Meilen über der Mündung liegt die Stadt Esmaraldas, ein Ort von etwa 4000 Einwohnern, meist Neger und Zambos. In der Nähe sind Sawrsikigeuböß; die früher von den Jesuiten ausgebeutet wurden. Seit der Vertreibung des Ordens sind dieselben vernachlässigt; ein Aberglaube behauptet, dass der Ort, wo sich die kostbaren Steine finden, von bösen Geistern bewohnt werde; diese wer- den daselbst wol so lange hausen, bis die Je- suiten ihre Macht wieder über die Gegend aus- gebreitet haben. Am 25. gingen wir unter Segel und warfen am folgenden Tage bei der Insel Tumaco Anker, wo wir den Fluss und die Bai desselben Namens untersuchten. Unsere Operationen wurden sehr durch Regen behindert und Ausflüge ans Land waren sehr schwierig, da der Boden an man- chen Stellen ein völliger Sumpf und an anderen ganz überschwemmt war, so dass wir durchs Bei der Insel Morro erhielten wir vortreffliche Austern für unsere Tafel und fügten unserer conchologischen Samm- lung schöne Exemplare von Pholas bei. Die Stadt Tumaco ist nichts als ein Dorf mit unge- pflasterten Strassen und Häusern aus Bambus. Sie ist reich an Früchten und führt Bauholz, vorzugsweise Mangle- und Cedernholz aus. 3. November besuchten wir die Insel Gorgona und ankerten zwei Tage später bei Buenaventura in der Bai von Choco, um unsere Untersuchungen zu beendigen. Diese Bai ist wol der regenreichste Ort der Erde und die Vegeta- tion daselbst die.üppigste, die sich denken lässt. Als unsere Aufgabe vollendet war, fuhren wir am 10. weiter und erreichten unter dem Bei- Ss ee ram pa — si eer p ee i stande eines heftigen Westwindes am 14. die Insel Flaminco in der Bai von Panama, wo wir Depeschen, Briefe und Zeitungen aus England vorfanden. Berthold Seemann. a a Neue Bücher. Analecten kritischer Bemerkungen, weitere Er- läuterungen und Nachträge zu und über einige bis dahin theils wenig, theils gar nicht gekannte eres der deutschen und anderer Floren von '.F. Wenderoth, Geh. Medicinalrath u. s. w. oie L, Cassel 1852, in 4° maj. 16 Seiten ohne Paginas, Der Verfasser bezeichnet in der Vorrede dieses Heft als ein Fragment,. „jedoch mit der innern Befähigung, ein Ganzes werden zu kön- nen, oder in gewisser Hinsicht es auch schon zu seins zugleich als einen ins Deutsche über- tragenen Auszug einer Schrift: ,,Disquisitio cri- tica de nonnullis plantis dubiis, imprimis hy- bridis et de hybridatione plantarum in genere“, deren Herausgabe einstweilen verschoben wer- den musste, und nennt zugleich eine Reihe von Pflanzen, welche für ein anderes Werk unter dem hinlänglich bezeichnenden Titel: „Icones et descriptiones plantarum cum novarum, tum minus eee horti botanici et agri Marbur- gensis etc.“ bestimmt sind, zu dessen Heraus- gabe ihm aber bislang die nöthige Unterstützung fehlte. In dem vorliegenden Hefte werden zwölf Pflanzen besprochen, von welchen Trollius me- dius, Wendr., zugleich abgebildet ist. Mehrere derselben, so wie die meisten der für die Icones plant. bestimmten Gewächse, dürften unsern Le- sern nicht unbekannt geblieben sein, da sie schon durch eine lange Reihe von Jahren die Runde durch die meisten Gärten gemacht haben. Die Mehrzahl aber der stimmberechligten Botaniker hat diese Pflanzen nur für Varietäten bekannter Arten gehalten, oder zu anderweitig schon be- schriebenen gebracht, und wir sind der Ansicht, dass es dabei sein Bewenden behalten wird, trotz dieser neuen Anstrengung des Verfassers, ihnen das Bürgerrecht als Arten zu verschaffen. Wir wollen uns deshalb mit ihnen auch hier nicht weiter befassen. Nur bei einer einzigen Arl N. 8, Epilobium denticulatum, Wendr. erlauben wir uns specielle Bemerkung weil es sich dabei um Principienfragen von allgemeiner Wich- à zu dees terns Veron _— ae ne le Slee S, nm > De i —— tigkeit handelt. Auf diese eingehend muss zu- vörderst erwähnt werden, dass schon in No. 28 der Flora oder Regensburg. bot. Zeitung eine Berichtigung vom Herrn Prof. Lehmann in Be- zug auf Epilobium denticulatum erschienen ist, aus welcher sich ergiebt, dass nicht erst 1825 in der Samenliste des hamburgischen botanischen Gartens, wie der Herr G eroth hier ausdrücklich behauptet, sondern 1824 dieser Pflanze l. c. als E. crassifolium Erwähnung ge- schehen ist, auch in jenem Verzeichnisse zugleich eine Diagnose dieser Art gegeben wird, während in demselben Jahre (1824) das Samenverzeichniss des Marburger Gartens nur den Namen E. denti- culatum angeführt, ohne das E. denticulatum Ruiz et Pav. irgendwie zu erwähnen *). Unser Verf. bemerkt, auf seine oben erwähnte Angabe der Jahreszahlen gestützt: „über das Prioritäts- recht der Benennung kann also kein Zweifel mehr sein“, schliesst auch seine Vorrede mit den Worten suum cuique, und ist der Meinung, da- durch dass Sprengel E. denticulatum R. et Pav. 1825 zu E. junceum Forst zog, sei 1824 der Name denticulatum „vakant“ geworden **). Hr. Prof. Lehmann erwähnt aber zugleich in der Fl. l. c., dass er aus Sprengel’s Herbar ein Exemplar des Forsterschen E. junceum besitzt, welches er für eine von E. denticulatum R. et Pav. sehr verschiedene Art erachtet. Daraus ergiebt sich schon, wie misslich es sich mit dem „vakant werden“ des Namens in diesem speciel- len Falle verhält, und können wir uns auch im allgemeinen nur ganz entschieden gegen die Procedur erklären, einen Namen als vakant ge- worden zu betrachten und sodann denselben Namen einer anderen neuen Pflanze beizulegen, wenn jener einer anderen als Synonym ist zu- gezählt worden, gleichviel ob mit Recht oder mit Unrecht. In dem vorliegenden Falle kömmi aber noch ein anderer Umstand von Wichtigkeit in Betracht. Es ist uns wenigstens nicht bekannt, dass Forster jemals auch nur den Namen E, junceum publicirt hat, es wird also dieser nur ein Herbarium-Name sein, vielleicht ein nur vor- läufig beigeschriebener. Unser Verf. beruhigt ) Beide Verzeichnisse wurden aus näher angege- piis Gründen bei der Flora zu Jedermanns Einsicht niedergelegt, wie die Redaction bescheinigt. **) Der Verf. schreibt wiederholt Juneifolium, was irrig ist, und weder bei Sprengel noch De Candolle sich findet. sAn 238 sich damit, dass „Sprengel, der der Benen- nung junceum ihr Recht vindicirte, sich auch von seinem Rechte dazu überzeugt haben werde.“ Soll nun nach des Herrn G. M. R. Wenderoth’s Ansicht der Name einer vollständig beschriebe- nen und zugleich gut abgebildeten Pflanze (wie dies bei E. denticulatum R. et Pav. z. B. der Fall ist), nachdem er sich durch eine Reihe von Jah- ren allgemeine Gültigkeit erworben halte, ge- strichen und verändert werden, sofern es sich alsdann herausstellt, dass dieselbe Pflanze schon in irgend einer älteren Sammlung, früher mit einem anderen Namen bezeichnet, sich vorfindet? Unser Verf. möge doch erwägen, wohin dies füh- ren würde, und ob es nicht der Willkühr und der Anarchie (wogegen er bei dieser Pflanze noch besonders warnt) Thor und Thür öffnen hiesse, wenn das Princip, wozu er sich hier be- kennt, allgemeine Gültigkeit erhielte. Wir müssen deshalb in diesem Punkte dem Verfasser eben so entschieden enigegentreten, als in Bezug auf „vakant gewordene“ Namen. Deshalb sind wir auch der Ansicht, dass De Candolle (Prodr. Vol. Ill.) selbstverständlich vollkommen im Rechte war, indem er den von Ruiz et Pavon gege- benen Namen beibehielt und den Forster’schen nur als zweifelhafies Synonym beifügte. Unser Verf. dagegen meint: „Der Grund dieses Ver- fahrens sei nicht abzusehen.“ Endlich müssen wir uns bei dieser Veran- lassung abermals auf’s Entschiedenste dagegen erklären, wie wir dies auch schon bei anderen Gelegenheiten öffentlich gethan haben, dass auf einem blossen Namen in einem Verzeichnisse, ohne hinzugefiigte Diagnose, ein Priori- tätsrecht sollte begründet werden können. Man enke nur an die Verzeichnisse vieler Handels- gärtner, die nur zu oft jede Pflanze, welche sie nicht schon cultivirten oder haben cultiviren sehen, für neu halten, und mit einem neuen Namen versehen abgeben; wobei wir nur aus unserer eigenen Erfahrung darauf hinweisen wollen, dass uns selbst, und zwar nicht selten, aus derselben Quelle, aus welcher wir früher eine für neu ausgegebene, aber schon längst bekannte Pflanze bezogen halten, später eine für jene Zeit des ersten Ankaufs wirklich neue, aber in der Zwischenzeit anderweitig beschrie- bene, mit der Bemerkung zugegangen ist, nur dieser letzteren sei jener frühere Name bei- gelegt worden. Solchem Unwesen ist nur da- durch zu begegnen, dass auch jedem neuen Namen < OWEN 7 ee ew FD - CU DOE "5 —— ————— a 239 eine Diagnose beigegeben werden muss, wenn das Prioritätsrecht später in Anspruch soll ge- nommen werden dürfen. Zeitung. Deutschland. i X Berlin, 2. Novbr. Ganz vor Kurzem er- hielt das Königl.-Preussische Handelsministerium, angeregt durch den Dr. Klotzsch und auf Antrag des Geheimen Ober-Finanzraths von Viebahn, von der Londoner Ausstellungs-Com- mission 9 Kisten mit 687 verschiedenen Roh- producten aus dem Pflanzen- und Mineral-Reiche. Es ist Aussicht vorhanden, dass erstere dem Königlichen Herbarium in Schöneberg, letztere em mineralogischen Cabinette der hiesigen Universität überwiesen werden dürften. Breslau, 30. October. Die Wimmer’sche Weidenpflanzung hat sich im Laufe dieses Jahrs vermehrt. Hätten nur nicht die Raupen zu grossen Schaden gethan! Stadtrichter Wi- chura hat seine Befruchtungsversuche auf künstlichem Wege bei den Weiden mit Glück fortgesetzt. Von den im vorigen Jahre gezo- genen Sämlingen werden vielleicht einige schon im kommenden Jahre zur Blüthe gelangen, so dass nun Hoffnung vorhanden ist, den hybriden Ursprung mancher als ächt beschriebenen Arten genügend darthun zu können. Die künstlich er- zeugte Salix acuminata, aus Salix capraea und viminalis, gibt sich als solche bei den jungen Pflanzen schon durch die Blätter zu erkennen, und so verschiedene andre Species. Göttingen, 9. November. Die philosophische Facultät der hiesigen Universität hat Herrn Ber- thold Seemann, in Erwägung seiner Ver- dienste um die Wissenschaft als Schriftsteller, Reisender und Naturforscher, die Würde eines Dr. phil. zu verleihen geruht. Leipzig, 26. Oct. Nach längerem Schweigen bringe ich Ihnen heute ein botanisches Bild von Leipzig! Wer Leipzig und seine Leistungen auf dem Gebiete der Botanik, so wie seine Hülfsmittel zum Studium der Botanik vor wenigen Jahren kannte und besucht es heute wieder, der wird es kaum wiedererkennen. Examinator für Bo- tanik war der Prof. Schwägrichen, ein Mann, welcher seiner Zeit ein Stern der Wissenschaft re genannt zu werden verdiente, zu einer Zeit, wo man unter botanischen Kenntnissen nichts anderes verstand, als die Kenntniss von még- lichst vielen Pflanzengattungen, und unter den botanischen Leistungen das Verdienst, recht viel neue Arten beschrieben zu haben. Derselbe war aber bei seinem vorrückenden Alter nicht gleichen Schrittes mit der Wissenschaft gegangen, welche jetzt eine ganz andere ist, als damals, wo Schwägrichen als Stern an ihrem Himmel glänzte, ein Umstand, der um so erklärbarer ist, als Schwägrichen nicht Professor der Bo- tanik, sondern Professor der Naturwissenschaften im Allgemeinen war, und in allen Zweigen der- selben auf gleiche Weise Schritt zu halten, noch dazu von einem hochbejahrten Manne kaum er- wartet werden durfte, da jeder einzelne Zweig gegenwärtig geeignet ist, sämmtliche Zeit eines tüchtigen, fleissigen Forschers allein für sich in nspruch zu nehmen. Kurz, Schwägrichen war Examinator für Botanik, aber als solcher leicht zufrieden zu stellen: wusste ein Exami- nand nicht zu antworten, so docirte der Exa- minator, und fragte von Zeit zu Zeit „ist es nicht so?“ oder „nicht wahr, so ist es?“ und einige einfache „Ja“ waren hinreichend, noch dazu wenn der Examinand eine ihm vor- gelegte Pflanze nach der Gestalt seiner Blätter u. s. w. nothdiirftig zu beschreiben im Stande war, um ihm eine Censur in der Botanik zu verschaffen. Dass bei so bescheidenen Ansprü- chen an einen baccalaureus medicinae die Herren Studenten der Medicin nicht geneigt waren, viel mehr in der Botanik zu lernen, als sie eben nothwendigerweise wissen mussten, lag auf der Hand, doch dieses Wenige war den Tag vor dem Examen recht gut zu acquiriren, die Folge davon war, dass die Vorlesungen über Botanik am wenigsten besucht wurden. Die Mehrzahl der Medicin Studirenden hörte bei Schwäg- richen, als bei dem Examinator, d. h. sie schrieben ihre Namen bei ihm auf, bezahlten das Honorar, und besuchten seine Vorlesungen oder besuchten sie nicht. Ein kleinerer Theil Studirender hörte bei Prof. Kunze, es waren das meistens diejenigen, welche wenigstens anfänglich den guten Willen hatten, die Vor- lesungen regelmässig zu besuchen; dahinge- stellt, ob dieser Wille allemal zur That wurde oder nicht, denn wenn auch der verstorbene Prof. Kunze der gediegenste Docent gewesen | wäre, so wäre dadurch noch immer nicht er- 7 ENA A a denn Kunze, welcher selbst eine Zeit lang auf ihr das Amt eines Bibliothekars zu vertreten hatte, hatte nie zum Ankaufe eines botanischen Buches gerathen, welches er selbst in seiner schönen Bibliothek besass, jedenfalls weil er schon längst den Entschluss gefasst hatte, nach seinem Tode seine schätzbare Bibliothek der Universitäts-Bibliothek zu überlassen, was auch bei seinem Tode in der That geschah; immer- hin aber war eben bis dahin auf letzterer nur äusserst wenig zu finden. Dies als Schilderung der botanischen Zustände in Leipzig ungefähr bis zum Jahre 1851. Ganz anders sieht es jetzt aus! Zunächst hat, wie schon erwähnt, die Universitätsbibliothek | die gesammte Bibliothek des seit der Zeit ver- storbenen Professors Kunze erhalten, und durch $ klärt gewesen, ob es ihm allemal würde gelun- ) gen sein, die Studirenden ein Semester lang zu fesseln, da es für sie eben nicht unbedingte | Nothwendigkeit war, die Botanik vollständig ge- | hört zu haben , um in ihr beim Examen eine Censur zu erhalten. Der kleinste noch übrige Theil der Botanik mehr oder weniger hörenden | Studirenden belegte dieselben bei dem dama- ligen Docenten, jetzigen Professor extraordina- rius Petermann; es war dies der Docent, wel- | cher wöchentlich mit seinen Zuhörern eine bo- ' tanische Excursion machte, wodurch er vorzüg- lich diejenigen an sich zog, welche die Botanik (die das Kennen verschiedener Pflanzenarten) vorher lieb gewonnen hatten, und unter seiner Anleitung nun ihre Pflanzensammlungen zu ver- vollständigen, resp. zu vermehren gedachten; 4 Zu ae, die Mehrzahl derselben waren die studirenden Pharmaceuten. Was nun die öffentlichen Hülfs- mittel der Botanik, den botanischen Garten und die Universitäts-Bibliothek betrifft, so beschäf- tigte sich Prof. Kunze fast ausschliesslich mit den Farrenkräutern, und es war ihm gelungen die Sammlung dieser interessanten Gebilde zu einer Höhe zu bringen, die mit jeder andern derartigen Sammlung Deutschlands, wo nicht Eu- ropa’s, zu rivalisiren im Stande ist, den ganzen übrigen Garten überliess er aber seinem sehr tüchtigen Gärtner Plaschnik; derselbe liebte seine nzen (die ER wie seine Kinder und nannte sie auch so, und ging in seiner sorgsamen Pflege so weit, dass wir nicht | ein einziges Mal beim Besuche des Gärtens ge- hört haben, Plaschnik sei heute einmal ausge- gangen: er leble unter „seinen Kindern“ und für dieselben! Der übrige Theil des Gartens ` hatte sich nur der nothdürftigsten Pflege zu er- | freuen, und auf den für perennirende Pflanzen bestimmten Revieren waren fast durchgängig die ursprünglich daselbst vorhandenen Pflanzen durch de er Zeit verschwunden, und andere hatten sich an ihrer Stelle ausgesäet, waren aber noch mit den früher daselbst angebrachten Eti- quetten geziert, oder die Stellen waren ganz leer geblieben, ‚und zeigten uns nur durch die ver- ette, was daselbst eigentlich wachsen Die Uniyersitäts- Bibliothek endlich war in allen Fächern besser besetzt, als in der Bo- tanik; die verschiedenen Ausgaben des Horaz, des Livius u. s. w. waren mit grösster Sorgfalt sollte. den Verkauf der dadurch erhaltenen etwaigen Dubletten wiederum die Möglichkeit, für den daraus gelösten Ertrag sich andere, ihr bisher noch fehlende botanische Werke zu erwerben. Jedenfalls betritt ein Botaniker jetzt das Local der Universitätsbibliothek nicht mehr so oft ver- geblich als ehedem. Der botanische Garten hat durch die unermüdliche Thätigkeit des jetzi- gen Professor ordinarius für Botanik, Herrn Mettenius, ein ganz anderes Ansehen, eine andere Bedeutung erlangt: abgesehen davon, dass derselbe den Bau eines neuen grossen Ge- wächshauses bewirkte, in welchem unsere werth- volle Farrensammlung sich ungehinderter aus- breiten kann (zeither mussten die grössten Wedel durch Bindfäden in eine andere Richtung gebracht werden, um nicht anzustossen), hat derselbe auch mit rastloser Thätigkeit das Chaos der perenni- renden Gewächse zu lichten gesucht, die falsch bestimmten berichtigt und die durch freiwillige Aussaat so zahlreich überhand genommenen Dou- bletten entfernt, endlich sämmtliche Arten um- gepflanzt und gleichmässiger oder zweckmässiger vertheilt, ausserdem aber auch noch hauptsäch- lich zum Nutzen der Studirenden eine offieinelle Collection angelegt, welche allerdings jetzt noch manche Lücken zeigt, da sie eben erst entstan- den ist und viele der hierher gehörigen Pflanzen erst angezogen werden müssen. Auf ihr sollen die einzelnen Arten stets so zahlreich vertreten sein, dass jedem Studirenden auf seinen Wunsch Exemplare geschnitien werden können. Wie sich aber die Hülfsmittel der Botanik geändert haben, so hat sich auch der wissenschaftliche Stand der Botanik selbst geändert. Gegenwärtig ist Herr ar -—— —- ee a a acetate > 9 zusammengelragen, aber für Botanik war daselbst £ wenig zu suchen und noch weniger zu finden; g i - HN LIND —— 241 Professor Mettenius Examinator für Botanik und verlangt zum grossen Schrecken der durch Schwägrichen verwöhnten Studirenden, dass jeder Examinand die Botanik nach allen ihren Rich- tungen hin wenigstens kennen gelernt, d. h. einen vollständigen Cursus der Botanik mit Fleiss und Aufmerksamkeit besucht habe, und der Umstand, dass anfangs mehrere vom Examen zurückge- wiesen wurden, welche mit den zeither üblichen Kenntnissen ausgerüstet zur Prüfung erschienen waren, war geeignet, auf einmal die Botanik zu denselben, oder wenigstens nicht mehr so schroff abstechenden Ehren zu bringen, deren sich die Chemie und Physik schon längst zu erfreuen hatten. Derselbe Umstand war jedenfalls auch die Ursache, weshalb sämmtliche Botanik hörende Studenten dieses Jahr in den Auditorien des Herrn Prof. Mettenius zusammengekommen waren, während es für die übrigen Docenten der Botanik (Prof. Petermann, Dr. Willkomm und Dr. Reichenbach), wenn wir überhaupt richtig unterrichtet sind, unmöglich wurde, ein Audi- torium für „allgemeine Botanik* zu füllen, oder gar nicht erst versucht wurde. Gleichwol sind wir weit entfernt, dadurch zugleich behaupten zu wollen, als wären dieselben deshalb für die Wissenschaft unthätig, im Gegentheil bleibt ihnen jetzt hinlängliche Musse, um nun um so fleissiger auf dem literarischen Gebiete zu arbeiten. So sehen wir denn heute an der Stelle von Schwäg- richen, Kunze und Petermann (1850), die Do- centen Mettenius, Petermann, Willkomm und Reichenbach; an der Stelle des ehemaligen bota- nischen Gartens und der Universitätsbibliothek dieselben Institute in ihrer jetzigen gänzlich ver- barium (vom Prof. Kunze testamentarisch ge- schenkt), und an der Stelle der ehemaligen botani- schen Unkenntniss von Seiten der Studirenden we- — nigstens das Streben nach botanischer Kenntniss, und in wenigen Jahren, dies hoffen wir gewiss, werden sich diese Verhältnisse noch viel vor- theilhafter gestaltet haben. Hamburg, 30. October. Herr Dr. Joachim Steetz hat eine vortreffliche, sieben Bogen starke Arbeit über die Familie der Tremandreen Dürkheim, 29. October. Die Weinlese ist am Haardtgebirge eben in vollem Gange, gibt einen guten Ertrag und ein sehr brauchbares Getränk. Am unteren Haardtgebirge von Neu- stadt über Musbach, Gimmeldingen, Königsbach, Ruppertsberg, Deidesheim, Forst, Wachenheim, Dürkheim, Ungstein, Kallstadt, Herxheim, Freies- heim findet man kaum Spuren der Trauben- krankheit, welche am obern Gebirge von Neu- stadt über Hambach, Edenkoben u. s. w. grosse Verheerungen gemacht hat. Die Kartoffeln sind dieses Jahr so vortrefflich, wie kaum in frühern Jahren. Die Mandeln, welche schon grossen- theils im Januar, ja Ende December geblüht haben, fehlen beinahe ganz. Die Kastanien sind ziemlich gerathen. Frankreich. Hagenau, 16. October. Herr Soyer-Wil- lemet beschäftigt sich mit einer Bearbeitung der Gattung Hieracium, über welche schwierigste Gattung die grosse Arbeit von Alexis Jordan auch bald erscheinen wird. Trotz der Arbeiten von Tausch, Monnier, Koch, Froelich, El. Fries und Grisebach über diese fruchtbare Gattung ist man noch lange nicht im Reinen, namentlich noch nicht über die Bastarde der- selben. €. H. Schultz Bipont. in Deidesheim ist ebenfalls mit einer Arbeit über Hieracium beschäftigt, zu welcher ihm ein kolossales Ma- terial und zahlreiche Beobachtungen in der freien Natur und im Garten zu Gebote stehen. Italien. + Florenz, 18. October. Uns sind so eben die beiden ersten diesjährigen Lieferungen von „Re- diconto della società reale“ von Neapel zuge- kommen, welche beide botanische Abhandlungen enthalten. In der ersten Lieferung giebt Herr Semmola einen Bericht über seine chemischen Untersuchungen der Magnolia grandiflora, Unter- suchungen, die ihn zur Entdeckung eines neuen Grundstoffes, Magnolin genannt, leiteten. Magno- lin ist bitter, kann krystallisirt werden und findet sich in der Rinde, besonders in der der Wurzel. | Diese Theile des Baumes enthalten ferner etwas und ihre Verwandtschaft zu der Familie der La- | siopetaleen bei J. A. Meissner in Hamburg erscheinen lassen. Sie ist hervorgerufen durch einen Artikel des Herrn Payer in den Annales | des Sciences natur. von 1851, welche in der- | selben beleuchtet und widerlegt ist. gallotannische Säure und Harz, so wie zwei ex- tractive Substanzen. Es ist besonders Magnolin, sagt Hr. Semmola, dem Magnolia grandiflora ihre fieberheilende Kraft verdankt. Die zweite Liefe- rung enthält die Beschreibung einer Monstrosität der Frucht von Opuntia vulgaris, worin ein Beweis —TnN men fra + 242 geliefert wird, dass das unterständige Ovarium der Pflanze nicht durch die Blätter oder Carpelle, sondern durch einen Theil des Stammes gebildet wird. In demselben Journale hat Prof. Tenore eine mit Anmerkungen und einer Abbildung ver- sehene Übersetzung von Sodoffsky’s Aufsatz über Ullucus tuberosus, veröffentlicht im „Bulletin de la société des naturalistes de Moscou“, ge- geben. Am 7. August ward in der Sitzung der Accademia dei Georgofili ein Bericht Prof. Amici’s über die Krankheit des Maulbeerlaubes (vergl. Bonpl. I. p. 167) und den Pilz, der mit der Seuche erscheint, verlesen. Dieser Pilz ward zuerst 1838 von Turpin in den Verhandlungen der Pariser Gartenbau-Gesellschaft unter dem Namen Fusa- rium lateritium beschrieben, und einige Jahre später von Dr. Sandri. Nach Amici’s Beobach- tungen entwickelt sich der Pilz nur auf der Ober- fläche der Blätter und entspringt nicht, wie zu- weilen angenommen, unter der Epidermis; ob der Pilz die Ursache oder Folge der Krankheit sei, lässt er unentschieden, scheint sich aber lieber zu der letzteren, als ersteren Meinung zu be- kennen geneigt zu sein; er glaubt ferner, dass die Krankheit nicht ansteckend sei. Mailand, 28. October. Die Mailänder Zeitung von gestern veröffentlicht ein Dekret Radetzky’s, das dieWiedereröffnungen der Universitäten Padua und Pavia verkündet. Grossbritannien. London, 10. Novbr. Das botanische Museum im Garten zu Kew ist jetzt nach dem natürlichen Systeme geordnet. Alle nützlichen und merk- würdigen Erzeugnisse einer jeden Familie, so weit sie bis jetzt haben gesammelt werden kön- nen, sind in besonderen Glasschränken und Kästen zusammengestellt, so dass man auf einen Blick ein Bild von den hervorragendsten Eigenschaften einer jeden Gruppe erhält. Die ganze Einrich- tung wird durch einen besondern Catalog erläu- tert, den Sir W. Hooker kürzlich verfasst hat, und der am Eingange des Gartens nebst dem bekannten Guide-book zu haben ist. Das Museum, bestehend seit etwa 6 Jahren, ist ein einstéckiges ‘Gebäude und enthält im Ganzen zehn Zimmer; | t Räumlichkeiten, die bereits zu klein sind, um alle Gegenstände zu fassen, die fast täglich ein- laufen. Neubauten stehen in Aussicht. — Dr. Eduard Vogel ist am 15. August d.J. in Murzuk angelangt, hat also den schwierigsten 9. Theil der Reise durch die Wüste Sahara glück- lich zurückgelegt. Herr A. Wallace hat sich ent- schlossen, nicht nach dem östlichen Afrika zu gehen, dafür aber den ostindischen Archipel, vielleicht Borneo, zu durchforschen. Ein Herr Browne ist dagegen bereit, Wallace’s Plan aufzunehmen, um den Versuch zu machen, die Schneeberge Kilimanjaro (Kilimantscharo) und Kenia zu besteigen. — Mit Anfang Novembers haben die mei- sten unserer gelehrien Gesellschaften die Reihe ihrer Sitzungen wieder eröffnet. Am 1. November hielt die Linné’sche Societät ihre erste Versammlung, bei welcher Gelegenheit ein Vorfall stattfand, der allgemein bekannt zu werden verdient, da er einen Beweis liefert, in welchem Ansehn die K. L.-C. Akademie im Auslande steht und wie hoch man ihre Hand- lungen anschlägt. Nachdem die gewöhnlichen Geschäftssachen der Sitzung abgemacht, bat Dr. N. Wallich, Vice-Präsident der Gesellschaft, ums Wort. „Meine Herren!“ sagte der berühmte dänische Gelehrte, „die Linné’sche Societät hat mit freudigster Theilnahme die Ernennung un- seres verehrten Präsidenten, Prof. Bell, zum Mit- gliede der K. L.-C. Akademie der Naturforscher vernommen. Es ist ein durch die Zeit gehei- ligter Gebrauch jener altdeutschen Anstalt, neue Mitglieder unter dem Namen irgend eines be- rühmten verstorbenen Gelehrten aufzunehmen. Im gegenwärtigen Falle ward ein zweifaches Zeichen der Aufmerksamkeit mit der Ernennung verknüpft: die Akademie machte auf eine sehr schmeichelhafte Weise unserem vielgeschätzten Vorsitzenden ein wohlverdientes persönliches Compliment, und bewiess zugleich, in welchem Lichte sie Prof. Bell’s Ernennung zum Präsi- dentenstuhle dieser Gesellschaft ansah, indem sie dem Nachfolger ihres John Ray, unseres Robert Brown den Beinamen des Schutzpatrons dieser Societät, Linné, der durch den Tod des älteren De Candolle vacant war, verlieh. (Gros- ser Beifall!) Lassen sie uns zeigen, meine Her- ren, dass wir mit den erhabenen Gesinnungen, welche die Akademie leiteten, vollkommen ein- verstanden, indem wir durch Aufstehen von un- seren Sitzen und durch Beifallklatschen unsere Freude über dies harmonische Begegnen zu er- kennen geben.“ Hierauf erhob sich die ganze Versammlung und leistete der Aufforderung Genüge. Der Präsident war sehr gerührt und richtete folgende Worte an die Anwe- —cu ty \ — MNL \ =< \ oil | | as —-Cre IN senden: „Meine Herren! Ich hatte nicht er- wartet, dass der freudige Vorfall; auf den Dr. Wallich so giitig war, Ihre Aufmerksam- keit zu lenken, mir nochmals die angenehme Pflicht auferlegen würde, eine Anrede an Sie zu halten; ich kann jedoch diese Gelegenheit nicht vorbeigehen lassen, ohne meinen innigsten Dank für die herzliche Weise auszudrücken, in der Sie mir zu meiner Ernennung als Mitglied der Leopoldino-Carolina gratulirt haben. Die Ernennung ward durch die Umstände, die sie begleiteten, ganz besonders befriedigend. Sie geschah an demselben Tage (24. Mai), an wel- chem Sie mich zu ihrem Präsidenten machten. Den akademischen Namen, der mir beigelegt, „iss ich vorzugsweise zu schätzen, da ich darin nicht allein eine persönliche Ehre, sondern auch ein Compliment, der Societät gemacht, erkenne. Es wird diese Demonstration mir stets ein Sporn sein, so lange ich die Präsidenten- würde bekleide, die hohe Stellung der Linné- schen Gesellschaft nach Kräften sowol in unserem Vaterlande, wie im Auslande zu wahren, und ihre Verbindungen mit fremden wissenschaftlichen Anstalten zu befestigen. (Beifall). Diese Ge- sinnungen habe ich bereits Dr. Nees von Esenbeck, dem hochverdienten Präsidenten der Akademie, den wir ja auch die Ehre haben, unter die Zahl unserer auswärtigen Mitglieder zu zählen, mitzutheilen mich beeilt, und so ge- wiss auch Ihren Ansichten Worte geliehen.“ (Beifall!) längeren Artikel über die Tübinger Naturforscher- Versammlung, dem wir Nachstehendes entnehmen: Jie Versammlung in Tübingen war nicht so zahlreich, wie die in Wiesbaden. Obgleich Tübingen durch seine Lage in einem der schönsten Theile Schwabens, durch seine wissenschaftlichen Anstalten und durch seinen Ruf als Universität viel Anziehendes darbietet, so ist es noch nicht mit dem grossen europäischen Eisenbahnnetze ver- bunden, und man reist jetzt nicht mehr gern in langsamen Postwagen, wenn auch nur für einen Tag. Eine andere Ursache war FR dass Professor Hugo von Mohl, wel- n Jahre zum Präsidenten erwählt, seine Schuldigkeit nich that. Aus Gründen, ihm selbst besten bekannt, würdigte er nicht die Ehre, welche die Wahl von fast 1000 Gelehrten aus allen Theilen der Welt ihm verliehen hatte. Anstatt sich zu bestreben, den Zw eck am lung überhaupt gehalten werde, und als er fand, dass der Patriotismus seiner Mitbürger ihnen nicht erlaubte, den- elben Weg mit ihm zu gehen, reiste er nach Italien ab, sail er die Anordnung der ganzen Angelegenheit dem et) — Die Londoner Literary Gazette bringt einen | et Vicepräsidenten, Herrn Bruns, Professor der Medicin in Tübingen, überliess. Professor Bruns nahm sich mit warmen Eifer der Sache an und verstand es so voll- kommen, das Interesse ar Universität und der benach- barten Städte zu wecken, dass die Aufnahme der gelehr- ten Gäste von der en Natur war. pnd a selbst hatte ein sehr festliches Ansehen. V Stadt waren Ehrenpforten mit Flaggen a Fahnen er- richtet und fast jedes Haus war mit Kränzen von Bichen: laub und Blumen geschmückt; Tannenbiiume waren tem- porär vor einige der Gebäude gepflanzt, und selbst in den Wohnungen der ärmeren Einwohner waren einige glück- liche Versuche t, zu zeigen, dass die Fremden herzlich willkommen seien. Es ist unnöthig, die Wirkung zu beschreiben, welche eine solche Aufnahme bei der Ver- sammlung Nerto rbrachte; ein Jeder schien glücklich zu allgemeinen Mittagsessen war ein sol- fluss an geistreichen Reden und Toasten, als selten bei ähnliche k Golafiaktien gehört worden sind. Einige der Redner, indem sie die wissenschaft bewahrten und sich nur in den Gre licher Kap REO erzählten ein lustigende Sachen weckten dadurch ve Gelächter. sae und Ve e Heiterkeit pat Messer auf einen hohen zu steigern. — Am 21. September wurde ein eu nach Rottenburg, einer alten römischen Stadt, und von da nach Niedernau, einem neueren Badeorte, gemacht. Es waren da nicht weniger als 400 Wagen, Droschken, Omnibus und a ne Fe Die Naturforscher wurden in Rottenburg festlich empfangen. Die Hauptstrasse war sinnreich ausgeschmückt, zen mit zierlichen Hopfen- ranken umwunden, waren in angemessenen Entfernungen von oe errichtet Eden und bildeten so eine Allee Die Erscheinung, welche sie darboten, gab einen reizen- emach die glänzende Sonne, der süsse Geruch des Hopfens, die Fahnen und Kränze, die Musik, die freundlichen Gesich- = der a hner, die zahlreichen Hurrahs und das er- Tasc re ichen die Wagen, ankamen, wartete ein gutes der — war sich wohl köm mling. des teutonischen Stammes eine Festlichkeit, ohne etwas Materielles zu gonion; für zoll er- achtet. dhei wurde beim eser beiden Dichter, welche sich durch ihren Patriotismus bei ihren Landsleuten so beliebt machten und so viel gethan, um die deutsche Literatur zu ihrer jetzigen Grösse zu er- heben, ief den grössten Enthusia smus hervor, welcher um so reicher auf einem durch ihre Sch ies klassisch d hentücher, ae dieses brachte einen Eindr uck he Volkererssmmleng gehalten, welche ruhen in n gab. An diesem Tage hatte es ein sehr einigen Fe Als die Naturforscher die Grenzen er Stadt passirten, wurden sie von zweiHerolden zu Pferde a Cre en zen der ` Rn / . Cor ` ausgezeichnet. 244 in mittelalterlichem Kostiime, beide Banner in der Hand, empfangen. Der eine war in den Farben Reutlingens gekleidet, dit andere in denen Deutschlands, schwarz, roth und gold. Ausserhalb der Stadtthore war eine Ehrenpforte; die Cathedrale und alle Thürme waren mit Fahnen und Flaggen geschmückt. Das Wetter war n einem der öffentlichen Gärten war der Mittagstisch im Freien gedeckt. Während des Es- sens spielte ein gutes Musikchor. Ein Cho s Bauern wohl Männern, als Frauen des Wetan aS bestehend, brachte eine schöne Wirkung hervor; = ware ihrer eigenthiimlichen Tracht und, angefii von einem aed aussehenden kräftigen jungen Mann, w ae cher ihr Banner trug, ee sie um den welchem die Naturforscher sasse besuchte der grisste Theil der en die Aahalm, die Ruine eines Schlosses, in einem von Uhlands Ge- dichten erwähnt. Die Ansicht von dort aus war reizend. Die Weinberge, die Stadt Reutlingen, die Bäche, die ent- fernte Bergkette mit den alten Ritterburgen bildeten ein ausgezeichnetes Panorama, und bezahlte reichlich die An- strengungen derjenigen, welche nach einem guten Mitta essen, wo der Wein froh kreiste, den Gipfel erklimmt hat- ten. Bei der Rückkehr nach Tübingen, ungefähr acht Uhr Abends, war ein Feuerwerk auf dem Gipfel des Berges, auf nr das er Schloss gebaut ist. Es brachte einen magische: hervor, dies alte Gebäude, be- a durch die ni gefärbten Feuer und die zahlreichen Racketen mit ihren blauen, rothen und sen Sternen, welche gen Himmel es zu sehen. es gab genug Lustbarkeiten währe der Versammlung; Bälle, Mes Essen wechselte en mit. einander ab; es wurde gs- weis- Kurz, in 33 = "= eine „Kneipe“ Seite werfend, die Rollen von ae und Füchsen AR ; wurden nur populär gehaltene Abhandlungen zugelassen, und alle Vorlesungen, welche nur im Gerin es ein Damenohr konnten, waren verboten, — eine lobenswerthe Beschränkung, hauptsächlich maka ai in Folge der Klagen, welche die Presse machte, dass in früheren Jahren medicinische Gegenstände, welche nur für Ärzte bestimmt, vorgeträgen seien. Briefkasten. poldino-Carolina. Bonpland and Loudon haben das Circular erhalten. j. Jaeger, Stuttgart. Ihr Aufsatz erscheint in der nächsten Nr. 2 $ Cassini’s Brief yom 29, October ist Bonpland rechtzeitig geworden. $ 5 i Koch’s und Gümbel’s Abhandlungen erscheinen in Bälde, Auerswald, Leipzig, erhält umgehend durch die Post Antwort. Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. G. Seemann. Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie der Naturforscher. Wir können den Mitgliedern der Akademie und überhaupt dem theilnehmenden Publikum anzeigen, dass unser verdienter College, der Herr Geheime Rath Dr. Neigebaur (Marco Polo), sich mit einer „Geschichte der Akademie der Naturforscher im zweiten Jahrhundert nach ihrer Gründung“ beschäftigt, welche, in zeitgemässer Form und mit einem Rückblick auf die Geschichte des ersten Jahrhunderts, in deutscher Sprache geschrieben, sich durch den Geist des Verfassers besonders empfehlen, dabei aber an Fülle des positiven und urkundlichen Inhalts nicht weniger für alle praktischen Be- dürfnisse geeignet sein wird, als Büchneri Historia Academiae N. C., und diesen ersten Band der Geschichte der Akademie aus den Quellen weiter führen soll. Unser College Marco Polo hat sich nämlich nicht damit begnügt, blos Einzelnes im Archive des Instituts aufzusuchen, was für seinen Zweck tauglich schien, sondern er hat sich zugleich das Verdienst erworben, die ganze Registratur der Akademie zu revidiren, nach den Grundsätzen solcher In- stitute zu ordnen und ein Repertorium darüber anzufertigen, welches einerseits für ihn, als Geschichtsschreiber, die grösste Vollständigkeit des Materials sicherte, andererseits aber der Akademie für die Zukunft den grössten Vortheil gewährt und von ihr stets mit dankbarer Ver- pflichtung anerkannt werden wird. reslau, den 4. November 1853. Der Präsident der Akademie. Dr. Nees von Esenbeck. Berichtigung. S.190, 2.4 v.u. st. „wissenschaftlich“ setze wissentlich. §.191, Z.11 v. u. statt »eitel“ setze vital Druck von August Grimpe in Hannover. ae / t „Nunquam otiosus.“ = r -C E Erscheint am S | $ | Aps A gr t. a; 48. jedes s Monats. | | in Londo Wi illiam an Preis i | Norgate, im „Bedterästre‘ ‚\ des Jahrg | Covent Gar he Insertions A | | à Paris Pr Klincksieck, | 2 für die Peilksaiie, | | 11, rue de Lille. . Berthold Seems Carl Rümpler | in London. in Hannover. Beitlhrift für die gefammfe <2 Mofanik. Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. 1. ER Hannover, 1. December 1853. No. U. ‘ = SE =f | aha lt: ‘Die Eredar gelehrten Gesellschaften. — Nadeutienstottess aus ‘adele Piateiurciche; TORE von wag Ost-Romanen (Walachen und Moldauern) genossen werden. — Vermischtes (Neues Mittel gegen die Kartoffel- krankheit; Portland Arrow-root). — Neue Biicher (Die Victoria SHR Die königliche Wasserlilie Victoria regia). — Zeitung Dentschland; Italien; Grossbritannien). - - 7 ee | Í Die Londoner gelehrten Gesellschaften. = nicht ohne bedeutende Nachtheile. Je mehr die —— Gesellschaften sich sonderten, je deutlicher er- gab es sich, dass viele der besten Kräfte bei in 1645 gelegt und deren Ansehn und Einfluss | dem Mechanismus der Geschäftssachen vergeu- einige Jahre später durch Carl den Zweiten zu | det, dass der Einfluss der Gesellschaften auf das einer so bedeutenden Höhe gelangte, war lange | Gesammtpublikum verringert und dass die Er- Zeit die einzige gelehrte Gesellschaft der Haupt- | haltungskosten so vieler Gesellschaften zu be- stadt Englands. Sie schien den Ansprüchen zu | deutend für die geringe Zahl der Gelehrten, die genügen, die man an sie stellte, bis endlich theils | sich den einzelnen Vereinen anschliessen konnten. die Erweiterung der Wissenschaft selbst, theils | Ein entschiedener Rückschlag war die natürliche | der Mangel an zeitgemässen Umgestaltungen in Folge dieses Zustandes, und es sind jetzt etwa der Constitution der Societät, hauptsächlich aber | 25Jahre, seit der Wunsch laut zu werden begann, ein Drang auf Absonderung eine Anzahl die gelehrien Gesellschaften Londons in einem lehrter bestimmte, eine besondere Gesellschaft | Gebäude, oder wo möglich in eine Gesellschaft ausschliesslich zur Verfolgung naturhistorischer | vereinigt zu sehen, eine Akademie nach dem Zwecke zu gründen. So entstand im Jahre 1802 Vorbilde des Gissseiäken Instituts, doch frei die „Linnean Society“. Da jedoch die Tochter | von Regierungseinmischungen, zu gründen. Die- mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen hatte | jenigen, welche dem Wunsche zuerst Worte wie die Mutter, und manche Sünden derselben | liehen, deuteten hinreichend an, wie grosse Vor- Die „Royal Society“ Londons, deren Grund beiführte, während gleichzeitig neue Abthei- lungen von Gelehrten, Astronomen, Geographen, er zugäng i Ethnographen u. a. m. Vereine bildeten, um Punkte vereinigt, dem Forscher zu seinen Ver- die Zwecke ihrer Lieblingswissenschaften nach gleichungen und Untersuchungen zu Gebote | Kräften fördern zu können. Diese Absonderung | stehen; eine Halle würde zu verschiedenen Zei- | ist bis auf die neueste Zeit vor sich gegangen | ten als Versammlungsort der verschiedenen Sec- und London, anstatt wie früher eine grosse ge- | tionen dienen können; die Zuerkennung der lehrte Körperschaft zu haben, kann jetzt einige | Mitgliedschaft würde auf Leute von wirklicher Dutzend kleiner wissenschaftlicher Vereine auf- | wissenschaftlicher Bedeutung oder auf wahre -~ weisen. Dieser Zustand, so fruchtbringend er | Förderer der Wissenschaft beschränkt werden, ~ auch in mancher Beziehung sein mochte, war | und nicht, wie es bisher zu oft der Fall, als 3 Theilen der ausgedehnten Weltstadt zerstreut und mitgeerbt hatte, so sonderten sich die Natur- | theile aus der Verwirklichung desselben ent- | historiker abermals in specielle Klassen, deren | springen würden: Die Bibliotheken und Natura- Folgen die Gründung der geologischen, zoolo- | liensammlungen, die wissenschafilichen Instru- | gischen, botaħischen u. a. Gesellschaften her- | mente und Apparate würden nicht mehr in allen | | ae ji — eee se E > RE 246 Mittel betrachtet werden, dem drückenden Geld- mangel der einzelnen Vereine abzuhelfen. Der Wunsch, so vernünftig er auch war, blieb lange Zeit der eines Kreises sogenannter Enthusiasten, bis er sich endlich allgemeine Bahn brach und als einstimmiger Antrag in den verschiedenen Gesellschaften auftauchte. Anfang dieses Jahrs schickte man eine Deputation, aus Abgeordneten von den einzelnen Vereinen bestehend, an das englische Minsiecinm, um demselben die re vorzustellen g „Die Regierung möge den gelehrten Gesellschaf- ten in einem Mittelpunkte der Hauptstadt ein Gebäude einräumen oder errichten, gross genug, um alle wissenschaftlichen Vereine Londons auf- zunehmen.“ Das zeitige Ministerium erkannte die Wichtigkeit des Antrags an, und versprach die Sache nach Kräften zu fördern, so dass wir in der nächsten Parlamentssaison der öffentlichen Bespre- chung der Angelegenheit entgegen sehen dürfen. Mit der endlichen Vereinigung dieser Gesellschaf- ten schliesst sich ein Abschnilt in der Geschichte der Wissenschaft in England. Anstatt eines Dran- ges nach Absonderung haben wir ein Streben nach Einigung, an die Stelle vieler vereinzelter Gesellschaften ist eine Gesellschaft von Gesell- schaften getreten. Nahrungsstoffe aus dem Pflanzenreiche, welche von den Ost-Romanen (Walachen und Moldauern) ) genossen werden. Ein Blick nur in die kurze Übersicht der Pflanzen, welche den Romanen zur Nahrung dienen, liefert den Beweis, dass dieses Volk noch sehr naturgemäss lebt und auf eine leichte Weise dem Boden seine Nahrung abzugewinnen weiss. Es werden hier Pflanzen aufgezählt, die zwar in Deutschland vorkommen, allein als Ge- müse gar nicht angewendet werden, um deren Benutzung auch bei uns, wo wir trotz der grossen Cultur doch keinen Überfluss an guten Gemüsen haben, in Anregung zu bringen. Gewiss inter- essant für den Arzt und Chemiker ist es, unter diesen Na flanzen auch einige zu finden, die theils zu den narkotischen, theils zu den giftigen Pflanzen gerechnet werden; allein die Anwendung derselben als Nahrungsmittel wird zu einer Zeit gewählt, in welcher die schäd- lichen Stoffe sich wahrscheinlieh noch nicht in der jungen Pflanze entwickelt haben. Da das rn —— nn ` BE S a Donau-Becken zwischen Karpathen und Balkan die Scheide der südlichen Flora bildet, so bin ich in meiner Aufzählung der Nahrungspflanzen ToT Flora Transilvaniae gefolgt. itum virgatum L. (romanisch fraga Kinului i. e. ae D: i. noma L. (Morocarpus Pat Von beiden Arten Wrs en die Beeren roh genos Aru mL. Die zermahlene Wurzel wid von den en ge Karpathen zum Brodmehl ee Veronica Beccabunga L. Schrad. (rom. bobow Salat ie als Gemüse mit Borsch niak a Borsch ist ein gesäuertes Wasser, welches in der Haus- haltung der Romanen eine grosse Rolle spielt und be- sonders im Sommer, da derselbe ee este angenehm und erfrischend ist, und auch Als orher gekocht, die Scheibchen ad Fugas Mauss heisses Wasser darauf und lässt es i warmen Orte SR bis die Alsdann nimmt man von diesem ae pa u ebenso kann man säuerliche üse damit bere Salvia ne T (rom. Schalvia). Die Blätter werden zu eingesäuerten Speisen gemischt. Fedia olitoria Vahl. Schrad. (rom. Salata mielulus, Lammsalat — auch Fedika). F. dentata Schrad. ide Arten werden als Salat, auch als Gemüse mit Borsch gekocht, genossen. rocus vernus All. (rom. Nuschzile). Die Zwiebel- chen werden roh gegessen, auch wie Kartoffeln gekocht zubereitet. Plantago major L. (rom. Patlaschine). P. media L. P. lanceolata L. Alle 3 Sorten werden wie Kohl als Gemüse zubereitet oder mit Fleisch oder zur Fastenzeit allein mit Borsch. Den frisch ausgepressten Saft wen- det man auch auf eee an. mascula L. (rom. Korne). Die Beeren wer- den rete genossen, sad getrocknet wieder frisch auf- gekocht gegen Diarr Die frischen Beeren werden auch von den Varaia mit Z Urtica dioica L. | Die jungen Triebe werden als Spinat benutzt und auch mit Borsch gekocht. Viscum album L. Die Beeren roh genossen oder auch mit Branntwein angesetzt. (rom: Wesku). Frübjahre Maismehl gekochter Kuchen, wie die Polenta ced Bere a L. (rom. Agude). M rubra L n ig a Die Friichte werden roh genossen, Bere en Vor nehmern in Zucker eingekocht oder mit Zucker zerrie- ben zu einer weichen Pasta zum Sorbet Borago officinalis L. (rom. Otrozel). aucht. Vitis vinifera L. (rom.Vie). Istin der Moldau, Walachei ben W w h Salat gebr —_ Tl. PATEE SE E S wer of Ds CR a e a ——C ro oy — 247 und Siebenbürgen in vielen Arten sehr verbreitet und wie Kohl bereitet, auch füllt man m. mit Fleisch und Reiss an ete is Labrusca. Ribes rubrum L. (rom. Poameschora). R. Bien Wulf. er R. nigrum L. R. ria L. reclinatum L. Von diesen Arten denen die Dais theils roh gegessen, theils oss. mit Zucker eingekocht, theils n den Damen der hohen Stände mit grosser Umständlichkeit mit Zucker eingekocht, so zwar, dass vorher mit einer Stecknadel alle Samen- körnchen aus jeder Beere entfernt werden. Chenopodium rubrum L. (rom. Labagischte). Ch. ur- bicum L. Ch. chrysomelano -spermum Balbi. Ch. poly- spermum L. Werden mit Borsch oder auch mit Fleisch grossu- ht. . (rom. Swekle). Das Kraut wird in Borsch gekocht, öfters die Wurzel auch gebraten. ea L. W. = Atriplex albicens Bes. (rom atula L. Atriplex latifolia la L. (hiess sonst A. angustifolia). ' ensis L. (Euatriplex C. A. Me A. hostaila L. (Schizotheca C. A. Mey.) A. tatarica iScliisothoća). Alle diese Arten werden als Gemüse mit Fleisch oder mit Borsch, in den Fasten ohne Fleich, gekocht, auch als Salat genossen Humulus lupulus L. (rom. Hemei). Die jungen Sprossen werden wie iti oder junge Bohnen zube- reitet, auch als Salat mee Pastinaca sativa L ri Die Blätter und Wurzeln werden Bee mit Fleisch, auch mit Te a ica we stris 2 ca nn ngelika). zum Branntwein benutzt, Geschmack beizumischen. L. (rom. Angelike). A. Archan- Beide Arten werden als Zusatz um ihm einen aromatischen Die Stengel werden auc u (rom. Meraru). Wird i Suppen, als Beisatz zu Gemüsen mit Fleisch bereitet und auch vorzüglich zu Essig- und Salzgurken beim Einmachen benutzt. pium graveolens L. (rom. Zelline). A. petroseli L. (rom. Petrinsehel). rden wie in Deutschland ‘Mis nutzt, nur wird der Celleri haufiger als Salat angewendet. Ligusticum ticum L. Angelica paludapifo olia La- mark. (rom. Leuschtan). Die Blätter werden mit Borsch gekocht, auch setzt man selbe zu eingemachten Gurken. maculatum L. (rom. Kukute). Die jungen Sprossen werden = die Hopfensprossen genossen, auch in Borsch ra um ee All. Meum Foeniculum Spren- gel — anne foeniculum L. (rom. Secare dulze). Den Samen setzt man zum Branntwein, auch braucht man öfter stig im Aufguss als Thee, auch benutzt man den Sa zu ungesäuerten Frü carvi L. (rom. SR odor Kimeon). Der Samen wird zum Branntwein gesetzt, ins Brod ge- backen, auch Speisen zugesetzt. Carum Bulbocastan bocastanum L. (rom. Alunele). onium C. Koch. Bunium bul- Die zweijährigen Knol- VRR WERE, I len werden im Frühjahre gesammelt und wie Kartoffeln geröstet, gekocht oder in Salat, sie schmecken kastanien- artig, also viel besser als Kartoffeln und haben viele Mehlbestandtheile. Roh werden sie auch genossen. Scandix cerefolium L. (rom. Chasmazuki). Wird in Borsch, zum Fleisch und als Salat genossen. Daucus carot (rom. Morkowe). Wird ange- wendet wie in Deutschland. Solanum tuberosum L. neuerer Zeit tg gt lentum Dun. S. insan t. (rom. Patlazele wenale, die blaue omar nze). Die unzeitige Bros ht wird i Essig mit Knoblauch und Zucker geli in Salzwasser; auch mit Fleisch gekocht; (rom. Kartofe). Werden in S. Melongena L. (S. escu- Doch werden sie zuerst mit heissem Wasser dBürgossel um das Narkotische zu entfernen. S. Ovigerum Dun (S. Melongena Murr.) ird wie shige Art ‚bonutsl. baccatum L. Wird ebenfalls benutzt. S. Lye Lycopersicum esculentum Dun. (rom. Bali sila rother Patlazele.) Die Frucht wird unreif in Essig oder Salzwasser eingemacht. Reif werden sie zu Saugen benutzt, auch zu dicken Pulpen eingekocht, die Frucht auch gefüllt und als Gemüse gekostet. Chorophyllum bulbosum L. Jacq. Myrrbis bulbosa Sprengel. (rom. Baraboi). Die Wurzeln werden theils als Salat, theils gekocht und gebraten wie die Kartoffeln S. benutzt. Ein schmackhaftes Gemüse. pulus ees De C. Tourn. (rom. Keline.) iburnum lantana L. Jacq. (rom. Dermos). Von beiden Arten werden die reifen Beeren genossen. nigra L. (rom. Sok). Die Beeren werden roh EEE und auch > getrockneten Blüthen als Thee benutzt. S. ebulus L. (rom. Boss.) Die zeitigen Beeren werden roh genossen. S. Suk de munte, Berg- =Hollunder). werden ebenfalls genossen. Amaranthus blitum L. (rom. Schter.) A, viridis, eine Varietät mit grünen Blumenähren. Die Blätter von beiden Arten werden in Borsch gekocht und auch mit Lammfleisch als schmackhaftes Gemüse zubereitet. erberis is L. (rom. Drazine.) Die Blätter werden als Gemüse benutzt; die reifen Früchte koc man mit Zucker ein zu Sorbet u. s. w. Ebenfalls setzt man die Früchte dem Essig zu. Loranthus europaeus L. (rom. Wisk.) Die Beeren werden roh genossen. Leucojum vern L. (rom. Alunele, Haselniisschen). Die Wurzelknollen werden roh gegessen und auch bereitet wie Kartoffeln, schmecken ganz nach Kastanien ein sehr ee Gericht. m. Brasch. auch Pori). A. vieto- A. sativum L. rac L. (rom. Die rothen Beeren zu- ze porrum riale L. (rom. er Zou Mäuselauch). (rom. Usturoi). Zwiebelchen). A. vin ra L. > eu . Cepa L. (rom. Tzape.) A. wo L. A. Schoenoprasum L. Alle: esi Arten werden im Frühjahre roh gegessen und in verschiedenen Se als Zuthat benutzt. Von be- Zn a a . einigen Arten werden auch eh Blätter und Schafte A ium cepa und A. vum werden von den N Be en ne a RY E 248 Moldauern und Walachen das ara Jahr hindurch häufig u a in der Fas ria ma L. (rom. a Thränen- | i an Die Blumen werden dem Brannt- wein in TORE aragus officinalis L. -~ Tourn. (rom. Sparange). Wächst häufig in der Moldau wild und giebt wirklich ein delikates Gemüse, welches die in Deutschland gezo- genen Spargel an Schmackhaftigkeit, Aroma und Zart- heit weit übertrifft. jalis erispus L. (rom. Stege). R. acutus L. (rom. Stege). "Die Blätter werden im F e wie Spinat benutzt und geben ein treffliches Gemüse; auch kocht man selbe mit —_— m - (rom. Makrisch). R. alpinus L. (rom. Makrisch). a acetosa R. acetosella L. Die Blätter werden zu Pooma Speisen benutzt, beson- ders mit Lammfleisch gekocht u. accinium myrtillus L. En Atene) V. uliginosum L. (rom. Pomuschoare). vitis idaea L. (rom. Meri- schoare). Die Beeren werden roh und eine ge- nossen. Aesculus Hippocastanum L. (rom. Fegan Kalukui, TREE an isst die Früchte Poly opyrum L. Meisn. pec Chrischke). Das Mehl. ree wie ee gekocht, den Gries zu Suppen und dickem Brei. Kasch Butomus umbellatus bist Tourn. (rom. Papure). Die Wurzeln werden von den Landleuten in einigen Gegen- den der Moldau gebraten genossen eum Anpealiplores purpurea Haw. (rom. Jerwe gresse, fettes Gras). S. telephium L. Di Blätter beider Arten werden theils als Salat, theils als Gemüse, theils mit Borsch . benutzt. Ser eto m. Makrischoare). O. stricta 0. Diese 3 ae werden frisch genossen, auch zu spores bereitet. a Oleracea L. (rom. Jerbaschoare grasse, Wird als Salat gegessen Portu fettes ER Am rom. Migdale). Die Kerne n Persica vulgaris Mill. Amygdalus persica, L, (rom. Kiersitsch. Wachsen häufig in der Moldau und Walachei in ansehnlicher Grösse. Prunus Armenica und pegs ca L. Tourn. (rom. Sarsare). Wochen en häufig und werden frisch wie ge- ge und in Zucker singe eh benutzt. P. domestica L. (rom. Persche). Die unreifen Früchte werden in er n, die reifen getrocknet und auch zu Zwetschenmuss benutzt, ebenso zu Branntwein. P. in- sititia L. (rom. Guldugutzi). Werden wie Zwetschen a P. spinosa L. Die Früchte werden roh gegessen, aber auch getrocknet für den Winter aufbewahrt. Padus avium Wild. (Cerasus n De C. rom. Melin.) Die Beeren werden roh genosse Cerasus dulcis Borkh. (Cerasus avium yes Pru- nus avium L. rom. Tscheresche). C. acida Borkh. (Ce- rasus vulgaris Mill. C. caproniana D. C. rom. Wischne). Kommen in der Moldau häufig vor. €. pumila Lois. (C. glauca Moench. Pr. pumila Mill. rom. Wischne mitsche, ee ae) I | | | kleine Weichseln). Diese 3 Arten werden sowohl roh als getrocknet, als in Zucker eingesotten (Sorbet) ge- nossen, ebenso auch zur Branntweinbereitung benutzt. ratae. ha L. (Mespilus oxyacantha. C. monogyna es scheint G & = werden die Beeren im reifen Zustande genossen. Mespilus germanica L. (rom. Burkutze). mespilus Lindl. (Sorbus fruticosa Crantz). L. (Cotoneaster vulgaris Lin maea. Die Früchte von diesen 4 Arten werden frisch und getrocknet ge- ossen. orbus aucuparia L. (Pyrus aucuparia Smith. er Die rothen Becroa werden roh und getrocknet genossen. yrus domestica L. (rom. Pere). (Aronia rotundifolia ‚Pers. rotundi P. Amelanchier W. Amelansier vulgaris. Mespil Halus estica (rom. ) Pi sylvestris = malus L. Stammvater aller veredelten Sorten; rom dureze). as Alle diese Arten euren theils frisch; theils getrocknet genossen und zur Essig- bereitung jon tzt. Cydonia vulgaris Pers. (rom. Gutei.) Die reifen Früchte werden genossen, auch mit Zucker eingekocht, auch verschiedene sehr schmackhafte Confecturen daraus bereitet. Rosa damascena Mill. (Rosa page Brokhaus. R. centifol. bifera Poir. Rosa bifera Pers. R. semper- orens Desf. rom. Trantafir. im here R. cen- tifolia L. R. ‘vollina Jacq. R. canina L. Die reifen Friichte von beiden Arten werden zu einer angenehm schmeckönden sage gebraucht. R. Pumila Wild. Jacq. arvensis Huds. R. spinosissima Jacq. Sm. Lindl. (R. pimpin L. De R. lutea Mill. R. oe sa L. i mea L ähnelt sehr der R. canina. R. alpina R. co L. R. alba L. Die Blätter der Rosen werden verschieden benutzt, theils zur .. des Rosenwassers, theils getrocknet z Thee und auch zu Riechkisschen. — Die frischen nie zu ER TEEE mit Zucker eingekocht, oder mit Zucker zerrieben zu einer Pasta und dann zu Sorbet gekocht. Rubus Idaeus L. (rom. Smeur.) Die Früchte werden reif gegessen, getrocknet und als schweisstreibenden Thee angewendet, mit Zucker eingekocht, in ganzem Zustande und auch als Sorbet; dann zum Essig. R. t osus sus L. (Rubus pene WwW eihe. rom. Mure). Sölwaien Brommbeere; darf nicht mit der Rub. fruticosus Smith. flor. brit. verwechseh un R. caesius L. R. nemorosus. R. hirtus. R. glandulosus. R. agrestis R. coryllifolius. R. saxatilis L. Die Früchte aller dieser Sorten werden genossen und auch mit Zucker einge- kocht als Dulzatz (Süssigkeiten). Fragaria vesca L. (rom. Fragu.) F. collina Ehrh. (rom. Kupschune). Die Früchte werden genossen, auch mit Zucker eingekocht u. s. w | | | an nk, u N, 249 Papaver somniferum L. (rom. Maku). Der Samen wird zu u > Speisen benutzt. unculoides Roth. (Ranunculus ficaria L. rom. Gr Wird als Salat und in Borsch ge- kocht benutzt. s Robur. L. Willd. (rom. Steschar). Q. pe- dunculata Willd. Die Eicheln werden in einigen Gegen- den roh vom Landvolke genossen. Juglans Regia L. Die halbreifen Nüsse werden in Zucker oder Honig eingekocht; aus selben wird auch ein süsser Branntwein bereitet. Die zeitigen Nüsse wer- den roh häufig genossen und das daraus bereitete Öl besonders in den Fasten zur Nahrung angewende Castanea vesca L. (rom. Kastale). C. vulga Die Früchte werden gebraten und gekocht, Zusatz zu Fleischspeisen ra gus m. Fag.) Die Blatter werden in manchen Gegenden als Gemüse genossen, ebenso Früchte roh, auch das daraus geschlagene Öl zu ver- schiedenen Speisen ee Corylus avellana L. (rom. Alune). C. tobulosa W. Die Früchte werden häpfig “triach genossen, auch das daraus bereitete Öl zu verschiedenen Speisen angewendet. (Fortsetzung folgt.) Dr. v. Czihak.*) ris Lam. auch als atica L. (ro Vermischtes. Neues Mittel gegen die Kartoffelkrank- heit. In den Comptes rendus T. XXXVIL Nr. 7 (16. Aug.) p. 287 findet sich eine neue Ansicht über die schon viel yr Nia Frage der Kartoffelkrankheit. M. Nozahic Ey nämlich, in diesem wie bereits in früheren Jahren e Bemerkung gemacht zu haben, dass die Kartoffeln vor Eintritt der Tag- und Nachtgleiche (le solstice d’ete) von der Krankheit noch nicht befallen’ worden seien, sondern dass die Krankheit erst kurz nach dieser Zeit Hieraus schliesst derselbe, dass die rzielen hätten, die Kar- dieselben zeitiger legte (und au moyen de certains pro- cedes de cultures, die er aber vorzuschlagen unterlässt). w-r06t. Dr. Pereira erwähnte in 1850 — 51 im Laufe le Vorlesungen über Materia medica Einiges über Portland Arrow-root, woraus her- vorzugehen schien, dass er glaubte, die Zubereitung des- selben würde noch oa in Portland auf grésserem Fusse etrieben ich in der Nähe jener Insel wohne, so hatte ich tern aan über den Gegen- stand zu machen. Pereira erhielt wahrscheinlich seine Kenntniss p3 Stärkemehis von einem Aufsatze in den *) Herr Obriststabsarzt Dr. v. Czihak lebte lange Jahre in Jassy, wo er den naturwissenschaftlichen Ver- ein ne aa erie sbi Mataryvissenschaft | ate preis Ke Er lebt gegenwärtig in seinem Geburts- orte Aschaffenburg ganz den Naturwissenschaften. (Red. der Bonplandia.) Nak ere of the Society of Arts,“ Vol. XV. (1797), es heisst: „Im Jahre 1797 ward die Gold-Medaille aia er Gosellschan der Frau Jane Gibbs in Portland für eine be Stärkemehl, aus ungeniessbaren Substanzen berei- tet fant zu haushälterischen Zwecken ao Pia zuer- kannt.“ Das Stärkemehl oder Arrow-root, wie es ge- wöhnlich genannt, bereitete sie auf folgende Weise zu: Der fleischige Wurzelstock des Arum maculatum Linn. ward in einem Mörser zerstossen, die Masse mit Wasser vermengt und, nachdem sich die Stärke gesetzt hatte, ward die Flüssigkeit abgegossen. Der Bodensatz ward nochmals gewaschen und dann getrocknet. Die Frau sagte — und ihre Aussage ward durch den damaligen Rector der Insel bestätigt — sie besitze 2 Centner des Stärkemehls und sei bereit, so viel, wie verlangt würde, für 11 Pence das Pfund zu liefern. Obgleich es keinem Zweifel unterliegt, dass die Masse der auf Portland zu- bereiteten Stärke früher bedeutender war, als jetzt, so war sie doch niemals sehr gross; gegenwärtig ist sie ganz unbedeutend, und das t wird niemals ausser in den Händen von ee gese- hen. — Durch Nachfragen habe ich erfahren, dass es früher Gebrauch war, die Felder nur ein um das andere Jahr zu bebauen und sie während der Zwischen- zeit brach liegen zu lassen. Den Einwohnern war es damals erlaubt, die Wurzelsticke des Arum maculatum auf den brach liegenden Ländereien auszugraben. Dieser des Feldbaues eingeführt is falls während der neries Jahre durch öffentliche Be- dass grosse Schwierigkeit hatte, ein halbes zur Erläuterung einer Vorlesung zu erhalten. habe ich ermittelt, dass eine alte Frau die einzigste Per- son ist, die gegenwärtig sich mit der Zubereitung der Stärke abgiebt, und sie führt als Grund dafür an: „Poor folks, now-a-day, are glad to turn an honest penny any how.“ Gegenwärtig ist das Arum nicht sehr häufig auf der Insel, obgleich dort noch viel Land vorhanden, das so steinig, dass es niemals bebaut werden kann und das wahrscheinlich die geringe Qosntitst Starke liefert, die heu ertheilt, ma er oe in F oe and — en auszu- an oder goes root“ genannt, doch sind die in dern Theilen Englands ee Volksnamen ona selben: »Lords and Ladies“ und »Cows and Calves“ be- kannt, obgleich nicht so Oe ufig angewandt. Zeit, die Wurzelstécke zu sammeln, ist, wenn die Pflanze ausgewachsen, gewöhnlich im Mai oder Juni; die, welche im Mai eingesammelt, liefern viel weniger Stärke, als die, welche im Juni ausgegraben werden. Die frischen Wur- zelstücke sind sehr ätzend, as wenn gekäuet, erzeugen sie im Munde ORTEN Stechen. Diese ätzende Eigenschaft wird durch Rösten leicht vertrieben. Lind- ley sagt, dass die Wurzelstöcke, wenn durch Kochen der Ätze beraubt, essbar, aber ich habe niemals sie so an- gewendet gefunden. Die ätzende macht es nothwendig, die Wurzelstücke in einem steinernen Mör- a “Cu — - 250 un ser zu p norstosapn und verbietet, sie eher anzufassen, als e gewaschen sind. — Die jetzige Art und Weise der Sera der Stärke ist dieselbe, wie die, welche die Frau Gibbs anwandte. Die Wurzelstöcke en nach Frau Gibbs, 4 Pfund Stärkemehl per Peck. Die Frau, der ich meine Nachrichten verdanke, sagt mir, sie atole etwa 3 Pfund per Peck, mehr im Juni, weniger im Mai. Während des ganzen p hres betrachte sie 36 Pfund für eine durchschnittlich gute Quantität, und hier- für fordere sie 1 Shilling und 4 Pence. Das Stärkemehl wird von den Portländern sehr geschätzt und von ihnen für äusserst dienlich für Kranke gehalten. Es sieht, wenn zubereitet, sehr verschieden von dem Arrow-root der Kaufläden aus. Ich hahe es mit Bermuda Arrow-root verglichen S gefunden, dass es weder eine so blä- hende, noch so feste Gallerte erzeugt; aber es ist gänz- lich geruch-, geschmack- und farblos. Die Körnchen, wenn unter dem Mikroskope betrachtet, scheinen von unregelmässig kugelrunder Gestalt und von verschiede- ner Grösse, aber sie sind im Allgemeinen kleiner, als die gewöhnlichen Stärkemehle, mit Ausnahme der Reisstärke. FT genauer in den grössern Körnern zu sehen. — Das Port- land Arrow-root wird, wie ich glaube, lediglich auf der Insel Portland gemacht, und obgleich das Arum sehr häufig in der Nähe Weymouths ist, so schienen doch die Bewohner jenes Landstriches den Nutzen der Pflanze nicht zu kennen. Dieses wird ohne Zweifel Denenigsn; welche mit Portland ras sonderbar vorkommen allein, wenn man erwägt, dass bis vor gar nicht langer Zeit die Portländer a von den übrigen Theilen der Welt abgesondert gehalten haben, über diejenigen ihrer Landsleute den Bann gesprochen, die es wagten, sich ausserhalb der Insel zu verheirathen, und Fremden nicht erlaubten, sich in ihren Kreisen niederzulassen, so ist e kein Wal dass sie ihre Kenntnisse für sich ie haben. Die Portländer sind wahrscheinlich ein von den Bewohnern des nahen Festlandes (England) verschiedener e Mair, welche die übrigen Engländer nicht verstehen. ieses Arrow-root haben sie wahrsche inlich seit un- Bach Zeiten ee und es mag auf einer unfruchtbaren Insel wohnten mc eek auf Fische EL... waren, dass sie die Noth gezwun- gen, Nahrung in dem Wurzelstocke des Arum macula- tum zu suchen. (T.B. Groves in Phytologist. Aug. 1853. aus _ | f : Ri } Neue Biicher. Die Victoria regia, ihre Geschichte, Natur, Benennung ultur, bearbeitet von Wilhelm Hochstetter. Mit einem Vorworte von Dr. Hugo von Mohi. Mit einer colorirten Abbildung. Tübingen 1842. 64 8. Die königliche Wasserlilie Victoria regia, ihre ei ihr Wesen und ihre Cultur, nebst einem asserpflanzen der wärmeren Zonen. Bearbeitet von Eduard Loescher. Mit 2 color. | Abbild. und 1 Steindruck. Hamburg 1852. 97 S. N „Das letztere Werkchen“ (das Loescher’s), sagt Herr Hochstetter im der Einleitung zu a) — Cre seiner Flugschrift, „ist mir erst nach Vollendung meines Manuscripts zugekommen.“ Der Leser wird gerade im Begriff sein zu rufen: „Schade, das Werkchen Loescher’s hätte dir deine Ar- beit wesentlich erleichtern können!“ — wenn Herr Hochstätier fortfährt: „Doch habe ich noch manches werthvolle daraus benutzen kön- nen; jedenfalls hat es mich gefreut, einen sehr ähnlichen (ja wirklich sehr ähnlichen!!) Entwurf mit dem meinigen in demselben aufgeführt zu finden, während ich dagegen gerne auf über- flüssige, poetische Epitheta und Wiederholungen verzichten will, sonst aber ist es (nämlich Loe- scher’s Werkchen) eine sehr dankenswerthe Arbeit.“ Gewiss ist es eine sehr dankenswerthe Arbeit! eine Arbeit, die um so mehr Anerken- nung verdient, als sie die erste deutsche Zu- sammenstellung aller Actenstiicke ist, die in ver- schiedenen Ländern über’ die Geschichte, das Wesen und die Anzucht der Victoria regia er- schienen. Nachdem einmal eine solche Zusam- menstellung vorhanden, war es ein Leichtes, dieselbe nachzuahmen, und hätte Herr Hoch- stetter sich ehrlich darauf beschränkt, in der angedeuteten Weise den Schritten Loescher's zu folgen, so. würde ihm gewiss Niemand den Dank geschmälert haben, der ihm unter solchen Umständen zukommt. Dach wenn Herr Hoch- stetter ganze Seiten von seinem erfolgreichen Vorgänger abschreibt und dann doch v „Werkchen“ Loescher’s spricht, als habe es auf seine Flugschrift keinen wesentlichen Einfluss ausgeübt, so kann er es gewiss erklarlich finden, wenn das kritisirende Publikum sich gegen solche Spiegelfechtereien auflehnt. Loescher’s Schrift ward im März 1852 vollendet, Hochstetter’s im August desselben Jahres; der Weg von Hamburg nach Tübingen ist jetzt nicht länger als drei Tagereisen, und bekannt war Loescher’s Werk- chen bereits durch E. Otto’s Gartenzeitung, deren Seiten Herr Hochstetter ja auch fleissig be- nutzt hat. Betrachten wir Herrn Hochstetter’s Flug- schrift etwas näher. Das Vorwort von Hugo von Mohl, womit auf dem Titel paradirt wird, würde gewiss in Manchem die Hoffnung er- wecken, darin die Victoria vom physiologischen Standpunkte aus betrachtet zu finden, allein sol- ches ist nicht der Fall. Das Vorwort ist, um volksthümlich zu sprechen, weder Fisch noch Fleisch, und sein ganzer Inhalt beschränkt sich darauf, dass gesagt wird, zur Cultur der Vic- C= Cw RY Du x- WI 251 toria regia seien nicht so grossarlige Mittel erforderlich, als gewöhnlich angenommen, eine Offenbarung, die allerdings überflüssig er- scheinen muss, nachdem der Hamburger bota- nische Garten die darin enthaltene Ansicht bereits als Thatsache hingestellt. In den ersten drei Ab- schnitten, worin über die Geschichte, Natur und Cultur der Victoria gesprochen wird, findet sich nichts, was nicht schon allgemein bekannt, im vierten und fünften Abschnitte dagegen manche werthvolle Beobachtungen über die Zucht und das Wesen der Victoria, die Herr Hochstetter grösstentheils im botanischen Garten zu Tübin- gen anstellte und die in irgend einer gärtne- rischen Zeitschrift eine würdige Stelle gefunden haben würden. Herrn Loescher’s Werkchen ist bereits zu vortheilhaft bekannt, als dass es noch unserer Empfehlung bediirfle. Was Herr Hochstetter über die darin vorkommenden „poetischen Epi- theta, worauf er gerne verzichten will“, sagt, ist vielleicht in so weit gegründet, alsHerrLoescher seiner Schrift eine unpassende royalistische Fär- bung giebt, z. B. kleine Victorien-Pflanzen als „junge Hoheiten“ personificirt und im Garten zu Kew wirthschaften lässt. Man sollte nie ver- gessen, dass es vom Erhabenen bis zum Lächer- lichen nur ein Schritt ist, was Herr Loescher um so weniger aus den Augen verlieren sollte, da er als gärtnerischer Schritisteller bereits eine hervorragende Stelle einnimmt, un Ver- stüsse gegen den guten Geschmack die Freude beeinträchtigen könnte, die man beim Lesen sei- ner Arlikel zu empfinden pflegt. er Zeitung. Deutschland. Hannover, December. Die Zeitung für Nord- deutschland sagt: Preussische Blätter berichteten vor Kurzem, dass Nees v. Esenbeck sein Herbarium nicht so glücklich verkauft habe, um sich aus dessen Erlös eine kleine Rente für seine Zukunft zu sichern. Deshalb vereinigten sich die Professoren der philosophischen Facultät in Breslau, welche die preussische Regierung den berühmten M versetzte, tritt um so schroffer hervor, wenn man mit der- selben den Glanz der Wirksamkeit und der Bedeutung des Instituts vergleicht, dessen Präsident Nees v. Esenbe ck seit einer Reihe von 35 Jahren ist. Dieser Bemerkung a ee UWE. ER konnten wir uns nicht enthalten, indem wir im Begriffe sind, die Geschichte jenes Instituts der „Bonplandia“ zu entlehnen. Das traurige und unwürdige Geschick ihres jetzigen Präsidenten wird einst ja auch der Geschichte der Akademie angehören, welche als das jetzt einzige dem ganzen deutschen Volke gemeinsam angehörige, at page ee die vollste Theilnahme des Vaterlandes ve $ Üble; 21. Novbr. Dr. Wirtgen hie- selbst hat von seinem Herbarium der rheinischen Menthen, von welchem die erste Lieferung sehr schnell vergriffen war, mit der so eben fertig gewordenen zweiten Lieferung, No. 31—60, auch eine zweite Auflage der ersten Lieferung her- ausgegeben. In beiden Lieferungen ist eine grosse Anzahl von Varietäten, Formen und Hy- briden zusammengestellt, die ein klares Bild über diese höchst merkwürdige, formenreiche und so vielfach verkannte Gattung geben. Es ist übri- gens doch noch eine dritte Lieferung nöthig geworden, die aber erst im nächsten Jahre er- scheinen und auch noch die in den Rheinlanden nicht vorkommenden deutschen Arten und For- men enthalten wird. Der Preis jeder Lieferung ist höchst billig, zu einem Thaler berechnet, — Derselbe hat auch die rhein. Verbasken und Rubi auf ähnliche Weise zusammengestellt: die erste Lieferung des Herbariums der Verbasken ent- hält 12, die der Rubi rhenania 20 Nummern. Die übrigen seltenen, kritischen und hybriden rheinischen Pflanzen sollen noch in einigen Lie- ferungen folgen, von welchen die erste und zweite Lieferung (N. 1—30 u. 31—60) eben- falls zur Versendung fertig shad. Das zuletzt erwähnte Herbarium enthält folgende Nummern: 1) Batrachium Bachi Wirtg. 2) Fumaria Meer Lois. 3) Fumaria Wirtgeni Koch. 4) Barbaraca praeco: 5) Arabis sagittata DC. 6) Sinapis Cheiranthus K. 7 Ibe- ris intermedia Guers. 8) Calepina Corvini Desy anthus caesius Sm. 10) Silene gallica L. 11) S. Armeria L. 12) Cerastium brachypetalum Desp. 13) Viola mira- bilis L. 14) Polygala calcarea Fr. Schultz. 15) Acer mon- spessulanum L. 16) Oxytropis pilosa DC. 17) Ervum mon- anthos R. 18) Lathyrus Aphaca L. 19) Potentilla recta L. 20) P. Güntheri Pohl. 21) P. micrantha Ram. 22) Agri- monia odorata Ait. 23) Rosa trachiphylla Rau. 24) Rosa pomifera Herm. 25) Epilobium lanceolatum Seb. u. Maur. 26) Sedum boloniense Lois. 27) S. aureum Wirtg. 28) Saxifraga Aizoon L. 29) Seseli Hippomarathrum L. 30) Galium glaucum L. 31) G. glłauco -Mollugo Wirtg. 32) G. Mollugine verum Fl. bor. 33) Valerianella carinata Lois. 34) V. eriocarpa Desv. 35) Doronicum Pardalian- ches L. 36) Filago gallica L. 37) Hieracium Peleteria- num Mer. 38) H. acutifolium Gris. 3 . setigerum Tausch Erica cinerea ulmonaria azurea tianum Schr. nigro-floccosum). 44) V. Schiedeanum K. — a ` OA 7 | i f t i neo 252 D a (V. Lychnitide-nigrum). 45) Scrophularia Neesii Wirtg. 46) Se. Balbisii Horn. 47) S. Ehrharti Stey. 49) Oro- banche minor Sull. 49) O. amethystea Thuill. 50) Stachys palustre - sylvestris (St. ambigua Sm.) ) Euphorbia stricta Sm. 52) Himantoglossum hircimum Rich. 53) Jun- cus nigritellus Don. 54) Luzula Forsteri DC. 55) Avena tenuis Much. 56) Glyceria plicata Fr. 57) Festuca Pseudo- Myuros Soy.-Will. 58) F. sciuroides R. 59) F. hetero- phylla Lam. 60 Bromus commutatus Schr. Jede Lieferung der angegebenen Herbarien kostet 1 Thaler. *, Dürkheim, 7. Oct. Sie kennen meine Nei- gungen, auf meinen Kreuz- und Querzügen nichts unberücksichtigt zu lassen, was sich auf Kunst und Wissenschaft bezieht, um so mehr, wenn es die reellen, exacten Zweige des Wissens betrifft, die gerade nicht überall ihre Cultur finden. So begab ich mich denn, durch eine Einladung der Pollichia an alle Freunde der Naturwissenschaften in einem hiesigen Wochenblatte dazu veranlasst, um die 9. Stunde des Morgens in den Saal des Stadihauses von Dürkheim, wo ich eine zahl- reiche Versammlung mir iheils bekannter, theils unbekannter Leute vorfand. Ich erblickte hier keine Kränze oder sonstige Ausschmückungen, das Auge zu bestechen und zum Voraus einzu- nehmen; die Wissenschaft allein muss hier ihren Tempel aufgeschlagen haben, war darum mein Gedanke; Sie sollen hören, ob ich mich geirrt habe oder nicht. Herr Gümbel, Rector der Gewerbeschule in Landau, Vorstand des Vereins, eröffnete die Versammlung mit einigen bedeu- tungsvollen Worten über das Sehen; es war aber keine physikalische Abhandlung über den Organismus des Gesichtssinnes, was wir ver- nahmen, ich hörte nichts von RT Strahlung-Brechung, Umgekehrt- und Aufrecht- sehen etc.; Herr Gümbel behandelte den Gegen- stand in tieferer, geistiger Muse: er nannte Sehen das Aufnehmen einer Welt in unsre Seele wie diese schon ist; er sprach von den Mitteln, zu einem solchen Sehen zu gelangen und stellte die objective Durchforschung der einzelnen Natur- wesen und Naturkräfte in den Vordergrund; er ging von der Betrachtung des Minerals zu dem Gebirge über, stieg in die Erdtiefen nieder bis dahin, wo unser leibliches Auge noch ein con- cretes Object findet. In eine weitere Tiefe der Erdrinde niederzusteigen wird uns nur auf dem Wege der Vergleichung möglich, indem wir uns auf das Feld einer geschichtlichen Entwicklung der Erdrinde begeben und uns dabei einer gei- stigen Anschauung bedienen; wir nehmen Wesen der Pflanzenwelt vor und erforschen zuerst deren habituelle Charaktere; dann zerlegen wir diesel- ben und untersuchen ihren innern Bau; hiemit treten wir in's Gebiet der Physiologie ein und kommen wieder auf den Boden einer historischen und damit ursächlich begründeten Erscheinung. Ebenso ergeht es uns bei der Betrachtung des Thierlebens. Das Sehen wird dadurch ein wis- senschaftliches, dass es auf dem historischen Bo- den steht, auf dem der organischen Entwicklung. Wie die Petrefacten die Lust der Paläontologen sind, so ist das Wissen und Erkennen der Wesen der Vorzeit eine Lust für den Seher. — Er wies dann auf die Verpflichtungen hin, denen wir uns unterziehen müssen, wenn wir Anspruch machen wollen, dass auch unser Sehen ein anerkanntes werde. Wir müssen wahr sehen, wahr in Be- ziehung auf das Object und wahr in Beziehung auf den ursächlichen und organisch-gesetzmässi- gen Zusammenhang der einzelnen Glieder der grossen Kette, dass auch unsre Wahrheit ein Gold sei, das nicht rostet in dem Schlamme eines wüsten Lebens, dass dieselbe sich erhalte durch alle Zeiten hin und ein Schatz werde für spä- iere Geschlechter, die einst in den altgewordenea Büchern noch sehen, was ihre Vorfahren für wahr erkannt haben mögten. Die Resultate der Naturforschung gehören dem Leben an und sind den Nationalreichthum der Völker aufge- nommen worden; um so wacker ist daher un- sere Aufgabe, wahr zu sehen und uns frei zu halten von Überschätzung. Unser Sehen wird die engen Grenzen eines beschränkten Ehrgeizes weit überreichen, es muss die Offenbarung eines Sehergeistes sein, das vertrauungsvoll eine Welt- ordnung anerkennt, die Leistungen andrer wür- digt und sich frei hält von Schmähung. Unser Sehen sieht den Irrungen des Lebens zu, und indem es sich dieselben zu erklären weiss, hält es sich von denselben frei und baut das Fun- dament der gesetzlichen Autorität. Im Dienste der historischen Wahrheit geniesst unser Sehen den Hochgenuss der Freiheit unter dem Gesetze, und ist bereit, selbst dem Leben sich als Opfer hinzugeben. Hierauf sprach Herr Dr. Koch aus Wachenheim über die Traubenkrankheit. Nach- dem derselbe die culturhistorische Bedeutung dieser Krankheit, mit Hinweisung auf die frühern und jetzigen Menschenseuchen, so wie die Kar- toffelkrankheit, dargethan, gab er eine genaue Darstellung der Entwicklungsstadien des Schma- rotzerpilzes, dabei Hugo ‘von Mohl’s genaue Cah nt a -~N EN {OS — en ely iy mentee ER, a EA E E NEE ro 253 und vortreffliche mikroskopische Beobachtungen über diesen Gegenstand benutzend; er zeigte, wie die keimende Spore zu einem, die jungen Zweige, Blätter und Trauben überziehenden Faden wird; wie tausende solcher Fäden sich wie ein Filz zusammenlegen und so den graulichen Überzug des Weinstocks bilden ; wie ferner die einzelnen Fäden sich mit einem sog. Heftorgane in die Oberhaut des Pflanzentheiles einsenken, die Oberhautzellen dadurch und damit die ganze Oberhaut zur Entartung bringen; wie das ge- sunde und regelmässig fortwachsende Fleisch der Traubenbeere die nicht gleichmässig sich entwickelnde Oberhaut sprengen müsse, wodurch der Saft auslaufe und die Beere zu Grunde geht. — Eine wichtige hieher gehörige Frage: ob nämlich der Traubenpilz die Folge, einer speci- fischen Krankheit des Weinstocks sei oder von aussen her auf die Weinreben käme, wurde von dem Vortragenden dahin beantwortet, dass die Krankheit von aussen her auf den Weinstock käme; er führte als Gründe hiefür an: vorher erwähnte Entwicklung des Pilzes selbst; 2) den Umstand, dass man, ehe der Pilz sich zeigt, an den betreffenden Weinreben nicht die geringste Entartung beobachtet; 3) dass im Jahre 1852 vom Pilze sehr befallene Weinstöcke in diesem Jahre vollkommen gesund sind. — Hier- aus zog er den für die Weinbauer tröstlichen Schluss, dass die Krankheit, wie sie gekommen, auch wieder verschwinden werde; es werde ergehen wie mit der Cholera; diese kam, for- derte hie und da oft schwere Opfer, ist im Rückgehen begriffen und wird bald dorthin zurückgegangen sein, woher sie gekommen. — Was die sog. Heilmittel der Krankheit betrifft, 1) die, Parforge-Cultur gegen zwei Naturgesetze sich versündige: 1) gegen das der Aufeinanderfolge von Arbeit und Ruhe und 2) gegen das, dass die zu leistende Arbeit im Verhältnisse stehen müsse zu der sie vollbringenden Kraft; solche Versündigung räche sich in allmählig immer un- genügender werdenden Tragkraft der Felder, so wie in geringerer Qualität der produeirten Früchte. — Hierauf entspann sich eine lebhafte Debatte über die Traubenkrankheit; ich hebe daraus nur das hervor, was Herr Dr. Bohlig aus Mutienstedt darüber vorbrachte. Derselbe habe zur Zeit, wo man die Weinstöcke auszu- brechen pflege, auf den jungen Trieben und dem Samen eine Feuchtigkeit bemerkt, welche mit dem später erschienenen Pilze fast ganz gleiches chemisches Verhalten gezeigt; er glaube, dass diese Feuchtigkeit von dem Rebstocke ausge- schwitzt worden und eine Folge von Saftiiber- füllung desselben sei. Diese Feuchtigkeit halte er für den Boden, in welchem die Pilzsporen keimten, und sie zu enifernen, halte er darum für durchaus nothwendig, wolle man die Krank- heit selbst entfernt halten. Zu diesem Zwecke möge wohl nichts besser sein, als die Wein- berge mehre Jahre sich ganz selbst zu über- lassen. — Ich muss frei gestehen, dass ich da- mit nicht übereinstimme; die Idee der sog. Saftüberfüllung der Weinreben, welche schon früher auftauchte und in deren Folge man fast abenteuerlich die Aderlässe anrieth, hat gar keine Beweise für sich. Herr Bohlig hätte die erwähnte Feuchtigkeit mit dem Mikroskope unter- suchen sollen, er würde vielleicht gefunden haben, dass dieselbe nichts sei, als die noch ' nicht zur Keimung gelangten mechanisch aufge- meinte der Vortragende, sei es wie mit der | Cholera; denn wer könne sagen, er habe diese geheilt? Vieles habe man angerathen, Vieles versucht, hie das, dort jenes; was habe es ge- | holfen? Das sei aber gewiss, dass die Krank- heit allemal nach kürzerer oder längerer Zeit wieder verschwunden sei. So werde es auch mit der Seuche (Traubenkrankheit) ergehen; man dürfe darum nicht verzagen und müsse ge- | ' zug auf die Luftströmungen berührend, macht duldig das momentane Leiden ertragen; hätte uns ja auch die Cholera nicht zum Beben ge- bracht! und was seien ein paar Fuder Wein gegen eben so viele Menschenleben?! wurden einige sehr beherzigenswerthe Bemer- kungen über unsre heutige Bodencultur geknüpft; es wurde bemerkt, dass man bei unsrer jetzigen streuten Pilzsporen. Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, Herrn Bohlig’s Beobachtung weiter zu verfolgen und vor allem mikroskopisch zu unter- suchen. — Herr Dr. Höfle, Privatdocent in Heidelberg, bemerkte, dass ihn seine mikros- kopischen Beobachtungen zum selben Resultate geführt hätten, wie die Hugo von Mohl’s. — Herr Rector Gümbel, die Vorträge des Herrn Professor Dove aus-Berlin in Tübingen in Be- aufmerksam auf die Linien und Züge, in denen ' die Traubenkrankheit auftritt, ganz unabhängig Hieran | von Boden, Traubensorten und Behandlung, welche aufs Strengste zu beweisen scheinen, _ dass die Krankheit nicht in einer Entartung der | Pflanze ihren Grund habe, sondern sich von Be ee a ie oe 254 EUER Aussen auf die Rebe niedersenkt. — Herr Dr. Höfle aus Heidelberg, nachdem er eine geo- gnostische Übersicht der Gegend um den Boden- see gegeben, sprach über die Flora dieses Be- zirkes; er führte die interessanten Pflanzen des- selben an und erging sich in vergleichenden Betrachtungen mit den angrenzenden Boden- strecken; auch die wichtigen Culturgewächse, wie namentlich der Weinstock, wurden erwähnt. — Hierauf hielt Herr Revierförster Gayer einen Vortrag über die Tertiärbildungen der Umge- gend von Dürkheim. Nachdem er in kurzge- fasster Einleitung die geologischen Bildungs- stadien der Gegend in den verschiedenen Pe- rioden der Secundärzeit besprochen, auf Län- der- und Wasservertheilung hingewiesen und am Ende der Kreidezeit in charakteristischen Zügen die Entwicklung der Flora und Fauna betrachtet hatte, verbreitete er sich specieller über die Tertiärschöpfungen von Dürkheim, und zwar 1) über die zum Mainzer Becken gehö- rigen Tertiärkalke von Kallstedt, die er in die unterste Abtheilung des Litorinellenkalkes einreiht und in ihrem nördlichen Verlaufe in die mittlere Abtheilung, gegen Süden in den Cräthienkalk übergehen lässt; 2) über den Battenberg bei Neutriningen, dessen auflal- lende Construction er beschreibt und auf die unverkennbaren Merkmale und Gründe hinweisst, welche für Annahme einer hier stattgehabten vulkanischen Reaction sprechen. Der den Rücken des Beltenberges überdeckende Litorinellenkalk erweise die Hebung des Battenberges als eine Tertiärbildung, und diese Hebung habe gleich- zeitig das Hervortreten der Kalkhügel veran- lasst, wofür er eine lange Reihe Überzeugungs- gründe anführt. nun im ursprünglichen Zusammenhange 3) mit dem Basaltdurchbruche am Pechsteinkopfe bei Wachenheim, welchen er als einen der auch dem Nichtgeognosten verständlich zu wer- fliessenden Wassers, so wie auf das animalische Leben zu erkennen gibt. Endlich macht er durch Vergegenwartigung der Pechsteinkopfer Basalt- eruption und ihrer Folgen die Umwälzungen anschaulich, welche die Tertiärzeit für die Dürk- heimer Gegend als die bedeutungsvollsie er- scheinen lassen und ihr den Stempel der heu- tigen Gestalt unter solch gewaltigen Vorgängen aufgedrückt haben. — Flüchtig betrachtet er zum Schlusse das Schicksal der Gegend während des Diluviums und schliesst mit aufmunternden Worten über die Bedeutung der Naturwissen- schaft, in specie der Geologie auf Geist und Gemüth. — Herr Gümbel legt dann ein Prä- parat der Mistel (Viscum album) vor, zur Con- statirung, dass diese Pflanze nicht aus den Ex- crementen der Misteldrossel erst erwachse resp. aufkeime, sondern aus Samen entistehe, welche verschiedene Vögel dadurch verpflanzen, dass sie ihren Schnabel an dünnen Zweigen von dem Schleime zu befreien suchen, welcher daran beim ‚Fressen der reifen Beeren hängen bleibt. — Herr Dr. C. H. Schultz von Deidesheim sprach, veranlasst durch einige während der Versamm- lung ihm von einem Studiosen übergebene Cir- siumbastarde, über die Nomenclatur der Ba- starde, namentlich über die von Grenier in Ann. sc. nat. XIX. vorgeschlagene, welche er als zu complicirt verwirft. Er ist der Ansicht, nach Schiede’s Vorgang, wenn die Eltern be- kannt sind, den Bastard nach denselben zu nennen, z. B. Cirsium eriophoro -lanceolatum, gleichviel, ob der Bastard der einen oder der andern der erzeugenden Pflanze näher steht und den Ausdruck Corsium lanceolato-eriphorum als gleichbedeutend mit eriophoro-lanceolatum Beide Schöpfungen ständen — zu betrachten. Die Ausdrücke recedens von Naegeli verwirft er, mehr aber noch Grenier’s Nomenclatur, welcher z. B. vorschlägt: 1) Cir- ` sium superpalustri-rivulare; 2) C. palustri-rivu- letzten Vorposten des Vogelsberger Basaltge- | birges betrachtet und bis wohin die ferruginöse | Zone des Battenberges sich erstrecke. — Um | den, entwirft er nun Bilder der Tertiärzeit; er — zeigt die orographischen Verhältnisse der Dürk- heimer Gegend, die Uferlinien des rheinischen Tertiärufers, die Pflanzenwelt, die Thierwelt, die klimatischen Zustände u. s. w., und weist hin auf die beherzigenswerthe Bedeutung der Wälder bildenden Flora, wie sie sich zum ersten- male in der Tertiärzeit auf die Eresionen des Ir) lare; 3) C. subpalustri-rivulare; 4) C. superi- vulari-palustre; 5) C. rivulari-palustre; 6) C. subrivulari-palustre. Diese complieirte Nomen- clatur, welche die Wissenschaft störte, sei doch nicht erschöpfend, da man ja noch viele Dutzend Grade aufstellen könne. Ein Bastard sei einfach eine durch Kreuzung entstandene Neubildung, deren Formenkreis zwischen den Eltern schwebt, ohne sie zu erreichen. Kennt man die Eltern, würden die Bastarde von selbst klar, wie dies namentlich bei Cirsium der Fall ist. — Ich ver- sichere Sie, Herr Redacteur, dass ich Herrn Er gii ag Sn = as FE T ~~ 2D - ee ia en 255 Schultz hierin ganz beistimme; ich habe im Leben viele Bastarde gesehen und gefunden, war ich über die Eltern im Reinen, dass das Bastardkind mir nicht den geringsten Scrupel machte, wo es auch zwischen den Erzeu- gern stehen möchte; das Naegel’sche Re- cedens was soll es in der beschreibenden Bo- tanik nützen? wenn Cirsium lanceolato-erio- phorum näher bei C. lanceolatum als bei C. eriophorum steht, muss diess denn als ein Zurück- gehen eines schon vorhandenen Bastardes zu einem der Eltern angesehen werden? kann es nicht auch so sein und wird es in der freien Natur wol nicht so sein, dass der Bastard schon | bei seinem Entstehen den betreffenden Stand ' klä zwischen den Eltern hatte, indem nämlich bei — seiner Erzeugung C. lanceolatum an Einfluss überwog? Wenn die Bastarde unfruchtbar wären, wie wäre dann ein Zurückgehen zu den Eltern überhaupt denkbar? so könnte es doch nicht sein, Ablauf seines Lebens allmälig immer mehr die Bastardnatur verlöre und die einer der Eltern annähme; so etwas ist doch wol unmöglich. Es könnte also nur so geschehen, dass der erste Bastard einem zweiten das Dasein gäbe, wel- ass der vorhandene Stock beim | cher weniger Bastard wäre und dieser einem | ` zugehen, muss man ein in allen Beziehungen Dritten, welcher es noch weniger wäre u. s. w Wenn die Bastarde aber unfruchtbar sind, wie dann diese secundäre, tertiäre etc. Erzeugung? Das Naegel’sche Recedens soll daher wol nichts anders sagen, als dass der Bastard nicht gerade in der Mitte zwischen den Eltern stehe, sondern mehr nach dem einen oder dem andern der Erzeuger hingehe; dann ist aber das Zeitwort recedere nicht gut angewendet; und wenn der typische Bastard, d. h. das an beiden Eltern in gleichem Grade participirende Liebeskind, rich- tig erkannt und beschrieben ist, wozu denn noc henden Abweichung hieran? Diese gibt sich sicher gar leicht von selbst. Woher mag es wol kommen, dass man bei einem Geschlechte so leicht Bastardbildungen findet und bei andern nicht? man sagt, dieses Genus bastardirt gern; es mag das sein, ich kann es wenigstens nicht widerlegen; mir will aber bediinken, als käme dieses Gernebastardiren namentlich da vor, wo über die einzelnen Species des Genus wenig Scrupel herrscht, wie z. B. bei Cirsium; es ist auch natürlich, da wo es schwer ist, die Spe- cies einer Gattung von einander zu erkennen, | bat: man wird da leicht eine Bastardform zwischen denselben erkennen; hier liegt vielleicht der Grund zu der so oft gehörten Rede: eine son- derbare, eine auffallende Form von dieser oder jener Art. — Zum Schlusse legte Herr Schultz, als Director der Pollichia, den Rechenschafts-— bericht über die Leistungen und Erwerbungen des Vereins im vergangenen Jahre ab. Er er- ärte, dass ihm noch in keinem Jahre die Er- füllung dieser Pflicht mehr Freude gemacht habe, als am heutigen Tage. Ausser sehr zahlreichen Erwerbungen an Naturalien und Büchern habe der Verein sich eines sehr bedeutenden Zu- wachses an Mitgliedern, namentlich an ordeni- lichen, zu erfreuen gehabt; dann sei die Pollichia durch die Stiftung der Rhenania in einen wei- tern Kreis ihrer Thätigkeit getreten. Dann theilte er mit, dass die Einladung der Pollichia an die Gesellschaft deutscher Ärzte und Naturforscher in Tübingen gut aufgenommen sei und Dürkheim wahrscheinlich im Jahre 1855 die Ehre haben werde, die hohe Versammlung in ihren Mauern zu bewirthen. Er fuhr fort: „Es kostet Mühe und Opfer, in den Weltstrom zu kommen, von demselben getragen zu werden und in dem- selben zu wirken; um von und in demselben aber nicht misshandelt zu werden und nicht unter- passendes Fahrzeug mitbringen, welches mit guter Waare befrachtet ist.“ — So endete diese Versammlung, welche mir viel Freude gemacht Sie werden sich darüber nicht wundern, wenn ich Ihnen sage, dass Dürkheim ein Land- städtchen ist ohne andere wissenschaftliche An- | stalten, als eine lateinische Schule; aber der _ Stadtvorstand war von jeher und ist heute noch, _ wie ich vernommen, ein eifriger Förderer der wissenschaftlichen Bestrebungen der Pollichia, was er vorzüglich durch seine reichen Unter- eine diagnostische Erklärung der in Rede ste- stülzungen dieses Vereins zu erkennen gab. Ehre | sei ihm dafür, dreifach Ehre, da er, aus ein- fachen Bürgern bestehend, vielen andern, welche ihre Bildung von Universitäten geholt, in dieser Hinsicht ein ermunterndesBeispiel abgeben kann! Soll ich Ihnen noch sagen, dass wir nach alter deutscher es reay der EN con schaftlich im G am H er getafelt haben? dass es da an “Toasten nicht ehlte? Doch das wissen Sie schon; denn das versteht sich ja in poe von selbst. +Florenz, 18. ar ee hat wieder eine Fi a a a pi J / } \ Ww) aa Nm E Lieferung seiner Flora, Compositeen enthaltend, veröffentlicht. Ich werde, wie ich es bisher gethan, den Inhalt derselben kurz angeben. Die Galtung Gnaphalium umfasst nach ihm: Elichrysum, Oma- lotheca, Antennaria und Leontopodium neuerer Schriftsteller; Gnaphalium citrinum Lam. ist als Name für die Pflanze angenommen, die gewöhn- lich unter G. Stoechas geht, dagegen ist die Be- nennung G. Stoechas auf G. angustifolium Auct. übertragen. Verschiedene interessante Arten des südlichen Italiens sind erwähnt. Filago spathu- lata und F. eriocephala sind mit F. germanica vereinigt; F. Lagopus Parl. mit F. arenaria. Die Gattung Elichrysum ist bis auf E. frigidum reducirt. Xeranthemum und Carpesium sind abgehandelt. Conyza enthält C. squarrosa, C. limonifolia und die Gattung Phagnalon; Phagn. Tenorei wird als Synonym von C. rupestrisL. angesehen. Erigeron umschliesst Conyza ambigua (E. linifolium W.), wozu E. droebachense als Synonym gezogen ist, E. uniflorum Mittel Europas ist mit E. alpinum ver- einigt, und wird als verschieden von der Linne- schen Pflanze gehalten; E. glabratum fehlt in der Italienischen Flora. Jasonia ist erwähnt, die neue Gattung Cupularia Gren. et God. angenommen. Homogyne, Tussilago und Petasites, die letztere Nardosmia umschliessend, sind abgehandelt. Se- necio leucanthemifolius Poir., S. vernus Riv., humilus Dess., S. incrassatus Guss. und S. pigmaeus Guss. sind, wie es bereits Morettiund Moris ge- than, unter S. crassifolius W. vereinigt; S. chry- santemifolius DC. wird als Synonym von S. squa- lidus L. angesehen, und S. gallicus Vill. als Spiel- art zu derselben gezogen; S. nebrodensis DCand. Prodr. ist Synonym des S. laciniatus Bert. (der Ver- fasser glaubt nämlich, dass der echte S. nebro- densis L. identisch mit S. Duriaei Gay in Boiss. Voy. en Esp. ist); S. incanus ß italicus Pers. ist S. Persooni De Notaris, und wird für eine gute Art angesehen; S. erucifolius Auct. ist unter S. tenuifolius Jacq. aufgeführt; S. erucifolius Linn. ist nach dem Verfasser nur eine Form des 8. sylvatieus; S. erraticus Bert. wird als verschie- den von S. aquaticus, welche noch nicht in Italien gefunden, angesehen; S. calvescens ist eine seltene Art von der Insel Capraja; S. Jacqui- nianus ist mit S. nemorensis vereinigt. Aster ist die letzte Gattung, die aufgeführt, doch wird dieselbe erst in der nächsten Lieferung zu Ende gebracht werden. Druck von August sr Ie age a Grossbritannien. London, 20. November. Unter den neuesten Erscheinungen der Literatur bemerken wir die letzte Lieferung von Pereira’s Elements of Ma- teria Medica and Therapeutics, und das dritte Heft von B. Seemann’s Botany of H. M. S. He- rald mit zehn Tafeln; ferner Wallace’s Palm Trees of the Amazon mit 48 Abbildungen, und dessen Travels on the Amazon and Rio Negro; ausserdem eine Flugschrift: Can Physical Science obtain a Home in an English University? von C. Daubeny, Professor der Chemie und Botanik in Oxford. In dieser Flugschrift sucht der ge- lehrte Verfasser die physikalischen Wissenschaf- ten von London, wohin sie gezogen, wieder nach den alten Universitäten zu locken, was ihm jedoch nicht, selbst nicht einmal auf Papier, ge- lingt. — Dr. Harvey war am 10. October in Peradenia (Ceylon). Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. ANZEIE ER, r Arnol dischen Bu Buchhandlung; in Leipzig ist so n volls By: Bonny nen und durch alle Buch- handlungen zu bezie TATA, Gestalt, Pflanzendecke und innere Bauart von Franz Junghuhn, Nach der zweiten verbesserten Auflage des Te Originals > Dene übertr n J. K. Hasskarl. Drei Abtheilunge Mit 12 Landschaftsansichten in Buntdruck, vielen NP Plänen und Holzschnitten gr. 8. broch. à 20 Thir. New Works just ready. Circumnavigation of the Globe; being the Narrative of the Voyage of H. M.S. Herald, under the peor of Captain =. Kellett, R.T 26 B. By Berthold Seemann, vols. Bro, wae Tinted Litho- graphs ee a N Map by P Ms I 4to, with Plain F, The Botany orte Voyage of H. re $. Herald. Part I. By Be rane „Fi ae 7 to, v a te Plate The séétont rot ‘the Voyage of H.M.S. Herald. Part IL., a Mammals. BySir John Richardson, M. D., F. ; Reeve and Co., Henrietta Street, Covent Garden, London. Grimpe in Hannover. CHEN, as ts Ers am i ra ty oo I, a. 15. "jede Monats } | es Jahrg 32 ay “dre ape teed bre 2 Ngr. für die Free edacteur: Bertold Seemann ondon. BONPLANDIA Deilldrift für die gefammfe Dofanik. otiosus.“ r Ger “ FR: % | in London Willems and | Norg ate, Ab, pe cay el, Co ) ‚rue de Lille Verleger: Carl Rümpler in Hannover. Officielles Organ der K. Leopold.-Carol. Akademie der Naturforscher. | ry I. Er-A0REERNG.. Gannover, 15. Demir d 1858. Inhalt: Der erste Ares der sr badai, — Zur Entwicklung wir Blätisubstänz. — Nahrungsstoffe aus | dem Planze genossen werden (Fortsetzung und | Schluss von Seite zeitu — Zeitung (Deutschland; Italien; nreiche, welche von den Ost-Romanen (Walachen und Moldauern) 249). — Neue Bücher (Palm-Trees of the Amazon and their Uses; Hamburger Garten- und Blumen- Grossbritannien). — Briefkasten. — Amtlicher Theil. Der erste Jahrgang der „Bonplandia«. Mit der heutigen Nummer beschliesst die »Bonplandia“ ihren ersten Jahrgang. Es sei uns erlaubt, bei dieser Gelegenheit einige Worte über die Zeitschrift selbst an die Spitze unseres Blattes zu stellen. Wir treten vor unsere Leser wie Männer, die da fühlen, dass sie ihre Pflicht gethan; durchdrungen von der Überzeugung, dass wir unserem Programme redlich nachge- kommen, und erfreut, dass wir im Stande waren, noch sic zu geben, als wir versprochen. Der sich täglich erweiternde Leserkreis unseres Blat- ies, die stets wachsende Zahl unserer Mitarbeiter und das grosse Ansehn, das sich die „Bonplan- dia“ in so kurzer Zeit im In- und Auslande er- worben, sind im hohen Grade geeignet, uns Muth einzuflössen, und liefern zugleich den besten Be- weis, dass wir eine Richtung verfolgen, der Viele huldigen. | Indem wir einerseits uns bereit erklären, die | | allgemeinen Grundsätze, die wir befolgten, auch ferner aufrecht zu erhalten, müssen wir anderseits unumwunden eingestehen, dass wir keineswegs blind gegen die Missgriffe, die hie und da bei der Redaction dieses Blattes vorgekommen, und dass niemand die verschiedenen Schreib- und Druck- fehler, die sich in diesen ersten Jahrgang ein- geschlichen, mehr bedauert, als wir selbst. Wir werden Alles, was in unseren Kräften steht, aufbieten, um ähnliche Vorfälle zu verhüten; doch bitten wir zugleich unsere Leser, falls den- noch Schnitzer bemerkbar werden sollten, uns so zu beurtheilen, wie es das Wesen unseres NND —— E einge Unternehmens erfordert. Von einer Zeitung kann man mit Recht sagen, sie lebe von der Hand in den Mund; selten sind alle Artikel, die zu einer Nummer erforderlich, vorhanden, bald fehlt dieser, bald jener; zu langem Nachdenken oder Nach- schlagen bleibt der Redaction wenig Zeit; die Correctur der, meisten Aufsätze kann nur in aller Eile gelesen werden; denn das Verfehlen einer | einzigen Post kann das pünktliche Erscheinen des Blattes verhindern und den ganzen Betriebs- Mechanismus ins Stocken bringen. Im letzteren Punkte haben wir niemals gefehlt, denn wir halten das regelmässigeErscheinen einerZeitschrift für eine conditio sine qua non. Durch die Post bezogen, ist daher die „Bonplandia“ schon am zweiten Tage nach ihrem Erscheinen in London und Paris! Eine raschere Verbreitung der Blätter auf buchhändlerischem Wege zu erreichen, steht nicht in unserer Macht und ist eher durch Re- monstration einzelner Abonnenten, als durch eine Gesammt-Maassregel unserer Expedition zu erlangen. Manche andere wissenschaflliche Blät- ter suchen den langsamen buchhändlerischen Be- trieb dadurch zu verdecken, dass sie die ein- zelnen Nummern schon einige Wochen vorher drucken und mehrere Tage vor ihrem, auf dem | Titel angegebenen Datum verschicken. Da die | „Bonplandia“ stets die letzten Neuigkeiten bringt, so kann sie natürlich nicht eher erscheinen, als bis diese Neuigkeiten vorgelallen; was aller-- dings nicht ohne Nachtheile ist. Bei der Gründung der „Bonplandia“ hatten wir manche Schwierigkeiten zu überwinden, - viele Hindernisse zu beseitigen, und es waren À -ESA = ay s Pa a, für uns sehr herbe Schläge, so kurz auf ein- ander zwei unserer besten Mitarbeiter zu ver- lieren, Eduard Vogel und Gerhard Walpers. Der Erstere, der nun in dem Innern Afrika’s der Wissenschaft die schwersten Opfer bringt, war durch seine vielseitigen Kenntnisse, seine | jede weitere Beschränkung oder Bedingung auf- ' zunehmen. Für alle im „Amtlichen Theile“ der elegante Schreibart und seinen Aufenthalt in ondon besonders geeignet, der Redaction die Hülfe angedeihen zu lassen, deren sie bedarf, um zu wahren. Der Letztere war durch seine wahrhaft grossartigen Talente eine der besten Stützen unseres Blattes. Es stände schlecht um die „Bonplandia“, wären ihr nicht neue Kräfte zu Hülfe geeilt. warb sie sich das Vertrauen der lehrten, und es ist nicht ohne Stolz, ie Würde und den Einfluss der Zeitschrift „Bonplandia“ erscheinenden Mittheilungen ist daher auch das Präsidium allein verantwortlich, während wir für den übrigen, nichtamtlichen Theil einstehen, und darin von der Akademie durchaus unabhängig sind. Dieser Unterschied muss streng aufrecht erhalten werden, da wir sonst die Akademie compromittiren könnten, in- dem wirMeinungen und Ansichten geltend machen, die vielleicht von der Leopoldino-Carolina, als ' Körperschaft, nicht getheilt werden möchten. Doch glücklicher Weise er- ersten Ge- dass wir auf die klangvollen Namen hinweisen, die sich | an unserm Unternehmen betheiligt. Welche Zeit- | schrift kann untergehen, die so viele grosse — Naturforscher in der Liste ihrer Mitarbeiter auf- führen kann? Wir glauben daher auch die Hoff- nung aussprechen zu können, im nächsten Jahr- gange imStande zu sein, nur Gediegenes zu liefern, und werden uns befleissigen, durch Extrabogen, Holzschnitte und Lithographien den Inhalt zu heben, um die „Bonplandia“ in jeder Hinsicht als die Zeitschrift hinzustellen. Was die Ausdehnung der „Bonplandia“ auf andere Zweige der Wissenschaft betrifft, so müssen wir dieselbe einstweilen dahingestellt sein lassen, da sich passende Redacteure für die mineralogischen, zoologischen und medici- nischen Fächer bis jetzt noch nicht gefunden haben. Sollte irgend ein Gelehrter sich stark genug fühlen, diesen oder jenen Posten zu be- kleiden, so möge er es nicht verschmähen, sich mit uns in persönliche Verbindung zu setzen. Die Erweiterung des Blattes wäre ganz besonders im Interesse der K. L.-C. Akademie zu wün- schen, derem Dienste wir uns ja geweiht haben, und in der wir den alten deutschen Geist der issenschaft erkennen und verehren. Unsere Stellung zur K. L.-C. Akademie ist noch ganz so, wie sie in unserm Leitartikel vom 15. Januar 1853 angedeutet. Wir haben der Akademie in unseren Spalten hinreichend Raum grösste jetzt erscheinende botanische — rad a Zur Entwicklung der Blattsubstanz. In Nr. 17 der „Bonplandia“ vom 15. August 1853 ist Pag. 165 einer Varietät der Veronica maritima nach von Herrn Bouche der Gesell- schaft botanischer Freunde vorgelegten Exem- plaren erwähnt, von welcher die meisten ver- kümmert waren, so dass viele (soll hier wol eingeschaltet werden Blätter) nur Fäden dar- | stellten, andere noch auf einer Seite mehr oder weniger ausgebildet waren. Ist dieses wirklich von den Blättern verstanden, so möchte ich an die normale Verschiedenheit der Blätter des Meerrettigs (Cochlearia Armoracea) erinnern, von welchen die am untersten Theile des Stammes efindlichen nur gleichsam die Skizze eines Blat- tes darstellen, indem von der Mittelrippe blos feine seitliche Rippen abgehen, an welchen die Blattsubstanz nur einen sehr schmalen Saum bildet. Dieser wird an den weiter nach oben am Stamm stehenden Blättern immer breiter, und weiter nach oben sind keine abgesonderte laciniae mehr vorhanden, sondern das schmale ' lanceitförmige Blatt zeigt nur noch mehr oder ‚ - zu amtlichen Bekanntmachungen angewiesen und | uns bereit erklärt, alle Artikel, die irgend eines i hy / ihrer Mitglieder zu veröffentlichen wünscht, wenn sie uns durch das Präsidium zukommen, ohne | | t weniger sägförmige Einschnitte oder Zähne und somit allmählich die Annäherung zu der Form der Wurzelblätter, welche bei dieser Pflanze eine vollständigere Entwicklung des sonst durch das Parenchym verhüllten Rippennetzes zeigen. Mit dem Verwelken dieser Blätter oder in Folge des Angriffs von Raupen oder Schnecken wird das Rippennetz wieder mehr entblésst und am Ende die Analogie des Involutionsprocesses mit dem Evolutionsprocesse der Blätter anschaulich gemacht. Eine ähnliche Zunahme der Blatisub- stanz beobachtete G. Vrolick*) an den Blättern *) Waarneeming van eenen zonderlinge vermisseling van bladrorm bij de Aristolochia Sipho door G. Vrolick. a Ta east a ct FSB m (I à ee tt — IE nn nt t der Aristolochia Sipho, welcher ich bei Gele- genheit der von mir beschriebenen Verkümme- rung der einen Seite des Blattes von Digitalis purpurea erwähnte *). Diesen Beobachtungen reiht sich die ebendaselbst angeführte Verküm- merung der Blattsubstanz bei Pflanzen von Cactus Phyllanthus an, bei welchen im Winter in Folge der erhöhten Temperatur und des verminderten Lichtgenusses im Hintergrunde eines geheizten Zimmers blos der in der Mitte des sogenannten Blattes befindliche Nerve foriwuchs, ohne mit Blattsubstanz umgeben zu sein, also eine ein- seitige Entwicklung des Stammes stattfand, an welchem sich erst später bei vermehrtem Licht- genusse 3 oder 4 Kanten von Blattsubstanz ent- wickelten, von welchen bald die eine oder andere zurückblieb, so dass sich die normale Blattform des Stengels wieder herstellte. Ganz dasselbe beobachtete ich an Sämlingen von Cactus Phyi- lanthus, bei welchen die anfänglich 3 oder 4kantige Form des Stengels erst allmählich durch überwiegendes Wachsthum von 2 Kanten wieder die normale Form das Cactus Phyllanthus ge- wann. Die nicht ganz selten vorkommende abnorme Zahl von Kanten bei Cactus, z. B. bei C. speciosus, 4 stat 3 entspricht übrigens der ebenfalls nicht seltenen Vermehrung der quirl- förmigen Blätter oder der Entstehung von 3 Blättern an jedem Absatze, statt der normalen von 2, z. B. am Hauptstengel von Clematis inte- grifolia, indess meist an den Ästen die normale Zahl von nur zwei sich gegenüberstehenden Blättern wiederkehrt. Das Streben zur Wieder- kehr zu dem normalen Typus, das sich in diesen Beispielen von Pflanzen gleichsam unter unsern Augen thitig zeigt, findet übrigens gleicher Weise bei den abnormen thierischen Bildungen der Form und wenigstens der Function nach Statt. G. v. Jaeger. Sa ee eee » Nahrungsstoffe aus dem Pflanzenreiche, welche von den Ost-Romanen (Walachen und Moldauern) genossen werden. (Fortsetzung und Schluss von Seite 249.) tureja hortensis L. (romanisch Zimbru). Wird zu verschiedenen er ine Hyssopus officinalis L. (rom. Isop). säuerten "Fiabe en als Siad benutzt. Mentha crispa L. (rom. Minte) und M. aquatica L. Wird zu einge- *) Bericht über die 26. Versammlung der deutschen { / Naturforscher und Ärzte zu Regensburg pag. 88 (rom. Minte de apa). Werden zum Thee und als Zusatz zum Branntwein gebraucht. Die Armenier bereiten eine ihnen beliebte Speise aus Mehl mit Zusatz von Minzen als Brei. i Stachys recta L. (rom. Ursika moarte, d. i. todte Brennessel). Thymus serpyllum L. (rom. Zimbrischoar), Mit beiden Pflanzen reiben die Romaninnen die gerei- nigten Milchtöpfe aus. elissa officinalis L. (rom. Jerba stupului, Bienen- stockkraut). Wird zum Thee, dann als Zusatz zu Brannt- wein benutzt, auch auf brandige Wunden gelegt und die neuen Bienenstöcke werden damit ausgerieben, ocephalum moldavica L. (rom. Melis). Wird wie Drac vorige Species angewendet. Origanum majorana L. (rom. Megeran). Wird als Zusatz zu an te benutzt. Crambe Tatarica Jacq. (rom. Tartan). Die jun ud werden mit den Stengeln wie e Blumen kohl benutzt und geben ein sehr feines Ge racea rusticana De C. (Cochlearia armoracea L. Raphanus rom. Chran). Die Wurzel wird häufig zu Speisen benutzt wie in Deutschland, aber die Blätter braucht man noch als Umhüllung zu Fleischklöschen. — A. macrocarpa L. wird eben so benutzt. Lepidium sativum L. ae sativum Lamark. rom. Reschuke). Als Salat und Gemüs Thlaspi arvense L. (rom. Punga Poh ee T. campestre L, (Lepidium per Br). erben pastoris L. (Capsella bursa pastoris Vent., bursa pastoris Willden.) Diese i -als Salat und Gemüse, auch mit Borsch besonders im PE genossen. brium Nasturtium L. (Cardamine fontana La- pare rom. Redike de ren arten Die Blätter werden roh und auch als Sal inapis arvensis L. (ro en S. orientalis Bgten. S. alba L. (Brussica Eruca L.). S. nigra L. Die Samen werden auch als Hautreizmittel, dann zum Senf =, = m © der Weingährung, um de erhalten. Die geschälten Stengel werden roh genossen, die Blätter als Gemüse bereitet u. s. w. Brassica Rapa L. (Brassica asperifolia ei rom. Naki). Wird selten kopen, B. oleracea L. (rom. Kureki). Wird sehr und von iascia häufig u Grösse und Schönheit, wie Zartheit nie ee und ist ein Hauptnahrungsmittel der Romanen. rispa Wird auch häufig geplanzt, (rom. Konopide). gepflanzt und kommt in grossen schönen Rosen B. pa s L. (rom. Kerelabi). Wird auch häufig gepflan Raphanus sativus L. (rom. abe he Wird häufig gepflanzt und genossen. R. sea L. (rom kize). i . Bamia, p Pee i die kantigen pyrami- als Gemiise pti nc theils “¢ Werden häufig gepflanzt dalen Kapseln theils frisch in Salzwasser abgebrühet, auf Fäden gereihet und ge- trocknet für den Winter aufbewahrt. Sie geben ei nahrhaftes schleimiges Gemüse, welches selbst bei ent- zündlichen Krankheiten genossen werden kann. Bu 358 Cucurbita Pepo L.(rom. Bostan). Die hg er ge- backen, in Milch gesotten oder auch mit Wasser zuge- richtet und zu verschiedenen beliebten Spall ie Ro- manen benutzt. C. Citrulus L. (rom. Harbusu). Wird in der Moldau und Walachei, wie in Ungarn und Sieben- bürgen, im Freien sehr häufig gepflanzt und erreicht oft eine enorme Grösse. Eine Sorte hat rothes, die andere weisses Fleisch und geben für die dortigen Landesbe- wohner eine gute, saftige, süsse Speise, die bei Weitem weniger Fieber erzeugt, als die folgende Art. Die a unreifen Früchte werden mit Gurken ein- gesalze ei Melo L. (rom. Zamos). Werden ebenfalls in einer Menge Arten im Freien gepflanzt und dienen ebenfalls als Volksnahrung. C. sativus L. (rom. Pepin, auch Krastawete). Werden sehr viel ea und häu- fig roh mit Salz gegessen, aber auch in Wasser mit Salz, eben so mit Essig eingesäuert. Besonders die Salz- gurken werden in den Fasten genossen, da sie sich gut aufbewahren lassen. Als Salat werden sie auch häufig alba L. (rom. Brinke ursului). B. dioica L. Von beiden Arten ur die jungen Sprossen wie grüne Bohnen zuber Altha oi Te fr er m. Altei, auch Nalwe mare). Wird zum Thee gebraucht und ebenfalls zur Bereitung einer Art Sorbet. erus communis L. (rom. Juniperi). Die Beeren werden zum Rauchern gebraucht, dann auch zum Brannt- Fumaria cava L. (Co . F. solida L. (Corydalis solida Sm., rom. Alunele). Von rn Sorten werden die Wurzeln wie Kartoffeln geben eine dailies Spe P . (rom. Masere). Die RR geben besonders einen Theil der Nahrung in der Fastenzeit. aba fulgaris (Vinia faba L., Bobe). Di grünen unreifen Schoten werden häufig genossen, eben- falls die unreifen Kerne und die besonders getrockneten Bohnen. Lens esculenta L. (Ervum Lens L., rom. Lines: Eine beliebte Fastenspeise, die meist mit Borsch bereitet wird. Robinia pser eudo-acacia L. (rom . Salkin). Blüthen wird ein a werden ebenfalls mit ar zu einem angenehm schmeckenden Sorbet bere L etragonolobus i ge Nochot). Werden häufig grün und A TERS ebenfalls leicht geréstet im ganzen Orient gen sativus or (rom. Linte mare, grosse Lin- Werden wie die Linsen bereitet. Tragopogon pratensis L. (rom. Barba Capre. T. por- rifolium L. T. lendulatu T. major L. Jacq. Die Blätter aller dieser Arten Werden vom Landvolke als Gemüse genossen, ebenfalls die Wurz Scorzonera | (rom. en S. la- ciniata L. S werden, in Bor die Wurzeln we auch als G sen). nossen, emiise er Taraxacum officinale Roth (rom. Popode). Die jun- gen Blatter werden im F als Salat benutzt, auch im Borsch als Gemüse gekocht. Leontodon serotinus Poir. Wird wie obige Pflanze a nchus Fa L. (rom. Susai). S. arvensis L. S. m L. S. laevis L. S. rigidus L. S. alpinus. Von diesen Arten weh die Blätter als Gemüse, die Stengel abgeschält roh genossen, auch mit Essig und Öl als Salat benutzt Lactuca quercina wit (rom. Salata). L. sylvestris Lam. (Lactuca scariola Hof). L. augustana. L. ee W.: irosa L. L. saligna L. tiv e Arten werden wie die ey re vorzüg- lich die Blätter als Sala rilla juncea E “reveal Salata). ee muralis L. zt, L. ( i "Die HERR Sprossen werden im Frühjahr als Salat geno Carduus personuta Jacq. (rom. Bructure Fin Stengel werden geschält und roh gegessen Cynara collina Vaill. (rom. Anginar). Wird häufig in Gärten gezogen, besonders aber im ee wo selbe, mit Öl bereitet, eine gute Speise abgeb arthamus tinctorius L. (rom nes de gredine). Die Staubfiden werden wie der Safran zu Speisen und zum Färben benutzt Artemisia diboan num L. ; Dracunculus L. (rom. Tarchon). Beide Pflanzen a zu eingesäuerten Früchten gemischt, um ihnen einen guten Geschmack zu geben, auch öfter mit Fleisch ge- kocht und auch zum Essig als Beisatz gegeben Absinthium vulgare Tourn. (rom. Pelin). Das frische Kraut wird mit dem Weine eine angenehme leichte Bittere beizubringen, was die Romanen sehr lieben. silago farfara L. (rom. Potbal). Die Blätter RR man, um Fleisch- und Reisklöschen — Sermale genannt — drein einzuwickeln und dann zu dünsten. Petasites hybridus we, Gärtn. P. officinalis Gärtn. Werden statt Kohl benut Helianthus annuus E jroik Floare soarului), Aus dem reifen Samen pressen die Romanen ein yl, das häufig genossen wird. H. iu s L. Die kartoffel- artigen Wurzelknollen weite theils roh, theils gekocht und in Asche ame genossen. nicum miliaceu rom. Melai mermt). Die Samen werden Hola und zu Brei gekocht, auch, in Mehl umgewandt, zu Brot und Kuchen gebacken. Auc bereitet man ein in süsse Gährung übergeführtes Getränk, Braha genannt, daraus, was ein Lieblingsgetränk der oman®n ist Pennisetum viride, P. italicum, P. germanicum und P. glaucum werden ebenfalls so benutzt. ays L. (rom. Popuschai Porumb). Die (rom. Lemnu domnului. Die klei- wasser eingeweicht. die Polenta Mamalika, die Hauptnahrung der Romanen abgiebt und die Stelle des Brotes vertritt; eben so backt man auch Kuchen davon, Aus der Klasse der Cryptogamen, vorzüglich der Familie der Fungi, Schwämme, werden von Sen ee S: $A aaa "> a E A m —— den Romanen eine Menge Arten genossen, und es ist merkwürdig, dass diese Völker beinahe instinktartig die essbaren Schwämme kennen und mir seit beinahe 29 Jahren, welche ich unter diesem Volke verlebte, nie eine Vergiftung durch Schwämme vorgekommen ist. — Die vorzüglich- sten Arten, welche genossen werden, deren Zahl ich hier bei weitem nicht erschöpfte, sind fol- gende: Tremella Nostoc, T. purpurea (rom. Dreche). Aga- ricus deliciosus (rom. Burez dulce). A. lactifluus (rom. Burez Rischkowe). A. piperatus (rom. Burez luze). A. poppers (rom. ei act A. Georgii sem Chrigi). nna om. Penischoare). (ro hear) + esculentus (rom. Pestritee. A, clavus (rom. Burez venetzi). A. niveus (rom. Burez luzi ziga- neschte). A. fagetinus (rom. Burez de fagu). A. betulinus (rom. Burez de Mestaken). A. en (rom. Burez de Arinu). Thalus esculentus (rom. Buz Th. impudicus (rom. Buzozu de P Clavaria lien (rom. Bu- rezi de Weweritss), Die Schwämme werden theils in Asche gebraten, theils in Borsch gekocht, oder als Ge- miise bereitet, auch mit Butter gebraten, getrocknet auf- bewahrt fiir den Winter, ebenfalls eingesalzen oder mit Essig eingemacht. Aschaffenburg, den 5. Juli 1853. Dr. von Czihak. Neue Bücher. Palm-Trees of the Amazon and their Uses. ei Russel Wallace. With 48 Plates. n 1853. p- me Wallace bereiste von 1848—1852 das Flussgebiet des Amazonenstromes, um die Thier- welt jener Gegend kennen zu lernen. Doch war er keineswegs gleichgültig gegen die grossarti- gen Eindrücke, welche die Pflanzen in den Tropen hervorbringen, besonders halten die Palmen für ihn viel Reiz, der sich fortwährend steigerte, je mehr er sich von dem grossen Nutzen derselben überzeugte. Man höre ihn selbst: »Um kennen zu lernen, wie sehr die Eingebornen jener Gegenden, wo die Palmen in Überfluss wachsen, diese edle Familie benutzen und wie sie bald in dieser, bald in jener Weise mit fast jeder Handlung des Lebens eines Indianers verbunden, müssen wir in seine Hütte treten und nach der Herkunft und der Verfertigung der verschiedenen Gegenstände, welche wir sehen, fragen. Besuchen wir eine indianische Hütte an den Ufern des Rio Negro. Die ne des Gebäudes bestehen i Waldbäume von festem und starkem Holze, während die geraden, cylindrischen und gleich- förmigen Stämme der Jaraä-Palme (Leopoldinia pulchra) die leichten Dachsparren bilden. Das Dach selbst ist mit grossen dreieckigen Blättern, welche ziemlich in abwechselnden Reihen geordnet uns mit Sipos oder By Lon- teo bg Fe sind, gedeckt: es sind die Blät er Caranä-Palme (Mauritia Carana). Die Thü des ee ist Rahmenwerk von dünnen, harten Holz- streifen, welche genau über einander befestigt sind: es sind die gespaltenen Stämme der Pochuéba-Palme (Jri- artea exorrhiza), von welcher sie gemacht ist. In einer e der Hütte steht eine schwere Harpune, mit der der Kuhfisch gelangen: sie ist von dem schweren Bc der Pashiüba barriguda panty ventricosa). Daneb e- wahrt man ein 10 oder 12 Fuss langes Sisibeohe bei welchem ein Köcher, gefüllt mit kleinen vergifteten mit diesem verschafft sich der Indianer wegen, ja er tödtet selbst damit das wilde Schwein oder den Tapir. Die Pfeile sind von den Stämmen und Stacheln zweier Palmarten verfertigt. Seine grossen, fagot- (fliten-) artigen, musikalischen Instrumente sind aus Palmstämmen gearbeitet; sein Tuch, in welches er seine höchst werth- vollen Federn einwickelt, ist eine faserige Blüthenscheide einer Palme, und die rohe Kiste, in welcher er seine Schätze bewahrt, ist aus Palmblättern geflochten. Seine Hangematte, seine Bogensehne und seine Fischruthe sind von den Blattfasern gemacht, welche er von verschiedenen Palmen erhält; die Hangematte von der Miruté Mauritia flexuosa), Bogensehne und Fischruthe von Tucuma (As- trocarium tucuma). Der Kamm, welchen er auf seinem Kopfe trägt, ist aus der harten Rinde einer Palme ver- fertigt, und er macht Angelhaken von den Stacheln der- selben Paln Seine Kinder essen die angenehmen rothen und gelben ag der Re oder Pfirsichpalme (Guilielma speciosa), u r Assai-Palme yee oleracea) bereitet er ein aay welches e euch freundschaftlich anbietet. Jene rare a. hängte ne enthält Öl, welches aus der Frucht einer andern Art gepresst hat. pe Inge geflochtene Cylinder, welcher gebraucht wird, um den Mandiocca- s der Rinde einer der Bäume gibt einen südamerikanischen Indianer sein müsse nung, Nahrung und Waffen geben.“ n, dem sie Woh- Herr Wallace, nachdem er einmal an dem Studium der Palmen Geschmack gefunden, machte von jeder Palme, die ihm vorkam, eine Zeich- nung. Auch schrieb er Alles nieder, was er über den Standort, das Wachsthum, den Nutzen und die Volksnamen der einzelnen Arten erfahren konnte, und legte sich ein Herbarium von Pal- men, sowie eine Sammlung von den Früchten derselben an. Unglücklicher Weise verlor er auf seiner Rückreise den grössten Theil dieser werthvollen Gegenstände und rettete nur noch einen Theil seines Tagebuches und die Zeichnun- gen. Die letzteren wurden Herrn W. Fitch übergeben, der sie auf Stein übertrug, während Me ee ig, Reg | | } i i t ; nenne ee ee y Ay m die Notizen von Herrn Wallace in populärer Form in dieser Schrift niedergelegt wurden. Er beschreibt im Ganzen 48 Arten unter 17 Gattungen vertheilt, darunter verschiedene neue Species. Wir wollen, um unseren Lesern einen besseren Begriff von dem Buche zu geben, noch einen Auszug liefern; er betrifft Euterpe oleracea, Mart. Nachdem der Verfasser diese Palme be- schrieben, fährt er folgendermassen fort: »Euterpe oleracea (Assaf, Lingua Geral.) kommt häufig in der Nachbarschaft von Para und sogar in der Stadt selbst vor. Sie findet sich in Märschen, welche von der hohen Fluth unter Wasser gesetzt werden, niemals auf trockenem Lande. Ihre schlanken Stämme werden häufig zu Pfählen und zu Sparrwerk gebraucht, im All- gemeinen wird jedoch der Baum zu sehr geschätzt, um zu diesem Zwecke en) zu werden. Ein sehr beliebtes Getränk, r reifen Frucht bereitet, wird täglich in den Sivas vidi feilgeboten. Zu jeder Tages- zeit kann man Indianerinnen und Negerinnen antreffen, welche kleine irdene Gefässe auf ene Kopfe cae und dann und wann Assaí — í ausrufen. Redet m eins dieser dunklen Madchen an, so ge sie ihr Ge- fäss niedersetzen, welches mit einer dicken weinartigen Flüssigkeit von schöner violetter Bee angefillt. Für einen Penny von diesem Getränke erhält man genug, um ein Trinkglas zu füllen; man sits nach Belieben ein wenig Zucker hinzufügen und wird dann ein nach Nuss schmeckendes Getränke finden, welches man zum ale gekostet, so wird man ohne Z dahin gelangen, Assaí als einen der grössten Luxusartikel dieser Stadt zu betrachten. Gewöhnlich wird es mit Farina, einem Ersatzmittel des Brodes, von der Wurzel der Mandiocca bereitet, vermischt, mit oder ohne Zucker je nach Belieben des Consumenten.“ »Bei unsern Spaziergiingen in den Vorstädten Paras hatten wir häufig Gelegenheit, die Bereitung dieses ser hinzu, welches gerade warm genug ist, um die Hand hineinhalten zu können. Dieses wird bald purpurfarben und in ungefähr einer Stunde ist die Hülle der Früchte so weich orden, dass man dieselbe abreiben kann. Der grösste Theil des Wassers wird dann abgegossen, ein wenig kaltes een, pr und ein junges Mädchen knetet und reibt rüchte, hin und wieder Wasser inzugiessend, on ie güälie: purpurfarbene Hülle der- selben abgerieben i ist und nur die nackten grünen Steine zurückbleiben. Die Flüssigkeit wird dann durch ein Sieb gegossen und als fertig betrachtet. Die Wirthin wird dann eine Schale Be und gleichzeitig ihren Gästen eine andere mit Farina anbieten , und nie ehti wird sie mehr erfreuen, als wenn dieselben das Gefäss leeren und bitten, dasselbe wieder anzufüllen Ds: ee Paras lieben dies Getränk sehr und viele lassen keinen k Ta res Lebens hil nn Menke: dasselbe xn koston Besonders begünstigt sind sie aber auch se aes dieses Getrank in allen re bekommen kön- IAD ren ail «Callies nen, denn obgleich die pers an den meisten Orten nur einige Monate im ragen, so findet man in der Nachbarschaft Para’s i eine Verschiedenheit des Bodens und der Lage, dass man bei einer oder i Tagereisen immer so viele Assai findet, zu versehen. Die Knaben erklettern die Bäume, um die Früchte vermittels eines Seiles, welches um ihre Enkel befestigt ist, zu sammeln. Von der Insel Marajo, von den Flüssen Guamä und Mojü, von den Inseln des Flusses und den ausgedehnten Palmenmärschen im Innern des Waldes werden jeden Morgen Körbe voll dieser Frucht zur Stadt gebracht, wo die halbe Bevöl- kerung Assai als ein tägliches Mahl ansieht und Hunderte sollen das Getränk, mit Farina gemischt, zu ihrer Haupt- nahrung machen. Die Bäume dieser Gattung liefern auch noch einen andern Nahrungsartikel. Die unentwickel- ten Blätter in der Mitte der Säule bilden eine weisse, süssliche Masse, welche kocht, unsern Arti- utes u gemischt. wird; da jedoch der Baum zerstört werden muss, um dieses zu bereiten, so ist es nicht sehr ge- bräuchlich in Para, ausgenommen von Reisenden im Walde, welche kein aie pe Interesse fiir die Er- haltung der Bäume haben Manche Stellen des Buches sind nachlässig geschrieben, aber trotzdem wird das Werkchen darin manche interessante Aufschliisse erhalten, und können wir ihnen den Ankauf des Buches — der Preis desselben ist 10 Shilling engl. — als etwas Wiinschenswerthes RR Hamburger Garten- undBlumenzeitung. Eine Zeit- schrift für Garten- und Blumenfreunde, für Kunst- und Handelsgärtner, herausgegeben und redigirt von Eduard Otto, Inspeetor des botanischen Gartens zu Hamburg. In monatlichen Heften a — 4 Bogen gr. 8. Preis 5 Thir. Verlag von Robert Kittler in Hamburg. Dieses Blatt zeichnet sich durch seinen rei- chen Inhalt und seine würdige Haltung vortheil- haft aus und kann als die beste gärtnerische Monatsschrift empfohlen werden. Man findet in | jedem Hefte derselben gediegene Original-Ab- mm m a es handlungen über die verschiedensten Gegen- stände und Angelegenheiten des Gartenwesens und nicht selten Aufsätze "über die höheren Zweige der Pflanzenkunde aus der Feder der ersten Botaniker unseres Vaterlandes. Die vor- züglichsten im Auslande erscheinenden Artikel theilt sie in der Übersetzung mit und erzielt so jene allgemeine Übersicht der Fortschritte der Gartenkunst, die für die zweckmässige Ausübung derselben so nothwendig. Bei der Besprechung Ce eae 29 DER, LEE eig er or - neuer Schriften verfährt sie mit anerkennens- werthem Freimuthe; Lob und Tadel werden von ihr nicht nach persönlichen Erwägungen vertheilt, sondern nach moralischer Überzeugung nieder- geschrieben. Herr Eduard Otto selbst liefert als Hauptredacteur der Zeitung die beste Bürg- schaft für ihren inneren Werth: als Sohn eines der grössten Meister der G kunst, die Deutsch- land die Ehre hat aufzuweisen, hatte er präch- tige Gelegenheit, in die Geheimnisse seiner Kunst einzudringen, als Reisender, bald auf den Gebir- gen der Antillen, bald in den Urwäldern des süd- amerikanischen Festlandes, war er im Stande, manche werthvolle Erfahrungen zu sammeln, als Inspector endlich des berühmten botanischen Gar- tens zu Hamburg hatte er den erwünschten Spiel- raum zu praktischen Versuchen und Material zu interessanten Beobachtungen. So lange ein solcher Mann an der Spitze dieser Zeitschrift steht, kann man nur den schönsten Hoffnungen für deren fröhliches Gedeihen Raum geben, während die Thatsache, dass das Blatt am 1. Januar 1854 seinen 10. Jahrgang beginnt, ein Empfehlungs- brief ist, der ihm überall Eingang verschaffen wird, wo Sinn für Kenniniss und Pflege der Pflanzen gehegt werden. Zeitung. & Deutschland. Hannover, 15. December. Die Redaction der „Bonplandia“ hat Nachrichten von Dr. Eduard Vogel vom 8. October d. J. von Murzuk er- halten; auch eine 10 Seiten lange botanische Abhandlung, die in der nächsten Nummer die- ses Blattes mitgetheilt werden soll. X Berlin, 5. December. In der Sitzung der Gesellschaft naturforschender Freunde am 15. November zeigte Herr Professor Braun Exem- plare von Equisetum limosum mit spiralig ver- laufenden Scheiden und knüpfte daran Bemer- kungen über das im Pilanzenreich allenthalben vorkommende Wechselverhältniss quirlartiger und spiraliger Blattstellungen. Derselbe machte ferner auf die neuen Untersuchungen Tulasne’s über das Mutterkorn aufmerksam. Herr Dr. Klotzsch sprach über die Unterscheidungs- merkmale der Gattungen Myrospermum Jacq. und Myroxylon L. fil., gab eine Ubersicht der ihm aus diesen Gattungen bekannten Arten und theilte die Berichte des verstorbenen Pereira | 261 Ä a mH — s a EN -—— über die Gewinnung des sogenannten schwarzen und weissen Perubalsams aus Sonsonorle (San Salvador, Central- Amerika) mit. Derselbe zeigte den Zweig einer Fuchsia (Admiration) vor, an welchem eine Verwachsung des Stengelblattes mit dem Kelche stattgefunden hatte, mitgetheilt von dem Kunst- und Handelsgärtner Herrn Ad. | Haage jun. in Erfurt. spaltenes Blatt ist mit der Oberfläche seines mittleren Lappens so verwachsen, dass dasselbe die eine Hälfte der Kelchröhre und einen Saum- “ lappen derselben bedeckt, während die beiden seitlichen Lappen als Flügel der Kelchröhre und der beiden gegenüberstehenden Zipfel des Kelch- saumes erscheinen. — Herr Dr. Schacht sprach über Monotröpa. Der Fichtenspargel besitzt eine tief in die Erde kriechende, vielfach verzweigte, sehr spröde Wurzel, welche mehrjährig ist und an welcher die Blüthenschafte als Nebenknospen entstehen. Ein organischer Zusammenhang der Wurzeln des Fichtenspargels mit den Wurzeln der Kiefer und Fichte war durchaus nicht nach- weisbar. Die Blüthenschafte sterben ab; nur selten überwintert ihr Grundtheil, um im folgen- den Jahre neue Blüthenschafte aus Achselknospen zu treiben. Am 3. Dechr. habilitirte sich der Herr Dr. Schacht in der philosophischen Facultät der hie- sigen Universität als Privatdocent durch Vorle- sung seiner Abhandlung: De coniferarum pollinis structura. Herr Dr. Bolle ist von Paris zurückgekehrt ‚und hofft im Verlaufe des -Winters das Ver- zeichniss der von ihm auf den Cap Verdischen Inseln gesammelten Pflanzen zu publieiren. Gasparini, der in Folge der Contre-Revo- lution in Neapel seiner Ämter entsetzt wurde, sieht sich dadurch in die traurige Nothwen- digkeit versetzt, sein Herbarium verkaufen zu müssen. Es enthält 8—9000 Species hauptsäch- lich südeuropäischer Pflanzen, und es ist darin die Flora Siciliens, welche er selbst bearbeiten wollte, sehr gut vertreten. Der Preis ist 4000 Fres. Italien. + Florenz, 16. Nov. Professor Amici be- vollmächtigt mich, in der „Bonplandia“ eine in- Ein in drei Lappen ge- teressante Beobachtung, die er kürzlich gemacht, — zu veröffentlichen. Bekanntlich hat sich der Pro- fessor ernstlich mit dem Studium der Trauben- krankheit befasst; um nun besser das Oidium, die muthmassliche Ursache der Krankheit beob- cu age: Se — ni a if $ ; ” a è PAR, a P > + ae. oe fs real A S achten zu können, erzeugte er den Pilz auf | K aik Glasplatten. Es ergab sich, dass gleich- zeitig mit dem Oidium verschiedene andere kleine Pilze aufwuchsen; unter denen eine ganz beson- dere Art; dieselbe bestand aus dünnen Fäden, von welchen rundliche Sporangia, von keinen Stielen getragen, ausliefen, die eine grosse An- zahl kleiner ovaler oder länglicher Sporen ent- ‚hielten; Sporen, die eine Bewegung zeigten, wie die Zoosporen der Tange. Die Sporangia theilen sich nach einiger Zeit wie Seifenblasen und entledigen sich der Sporen in einem Haufen, _ die, sobald sie ausgeschüttet, ihre Bewegung sogleich verloren. Die Sporen sind vollkommen platt und ohne jede +g (vibrating) Wim- pern; ihre Länge ist 0", ' ihre Breite 0=, "0014. Die Breite des betestes Sporangiums ist es die Breite der Fäden 0”, "0014. +-Guasdee wird in Bälde seine Flora ay vat Ischia dem Drucke übergeben. Dr. Planchon wird uns in einigen Tagen verlassen und sich durch die Lombardei nach Paris be- geben. Herr Ball war hier und ist jetzt auf dem Wege nach Palermo, wo er sich einige Zeit aufzuhalten gedenkt. wie ich höre, nach Italien. in Tyrol gewesen und kommt Grossbritannien. London, 10. December. Am 29. November feierte die Botanical Society of London, die jetzt aus 312 Mitgliedern besteht, das Fest ihres 17jäh- rigen Bestehens, bei welcher Gelegenheit Dr. J. E. Gray wiederum zum Präsidenten, und die Herren J. Miers und A. Henfrey zu Vice-Prä- sidenten der Gesellschaft ernannt wurden. Am folgenden Tage (30. Nov.) war das Jahresfest der Royal Society, wo dem Brauche gemäss die beiden Ehrenmedaillen der Gesellschaft vertheilt wurden. Die Copley-Medaille, die im vorigen Jahre A. v. Humboldt zugefallen, ward Prof. Dove in Berlin für sein Werk über die Ver- breitung der Erdwärme zu Theil; die Royal- Medaille erhielt Herr Charles Darwin, der berühmte Geführte Capt. Fitzroy’s, für seine a = Werke. ovbr. kam Dr. J. E. Stocks aus Seinde hier an. “Haba sich in Kew längere Zeit aufzuhalten, um ore Reni Herbar, das jetzt auf dem Wege n cl nach Europa ist, mit Hülfe des Hooker'schen zu ordnen. Prof. H. v. Mohl ist, — ipai Cre Briefkasten. Beiträge für die »Bonpl ran werden auf Ver- langen siete ig honorirt und kénnen in allen euro- päischen ee abgefasst werden n, \epehedal jedoch nur deutsch, und peg entweder dem npt-Redacteur (Berthold Seemann in u, near Lon oder Verleger hans Rü ümpler in Hannover) cingestn wer- den. Unbrauchbare Aufsätze werden nicht zurück e stattet; Mittheilungen, welche nicht mit dem obi and der Adresse des Verfassers versehen sind, eich dieselben zur Veröffentlichung nicht nöthig, er oe alle Verantwortlichkeit auf uns nehmen, — bleiben unbe- a NO, wir diesel- ben keiner Kritik unterwerfen, nicht zurückgeschickt. Göppert, Breslau. Ihre Schriften über die Bernsteinflora und den Drachenbaum haben wir erhalten. Re -, Leipzig. Ihre Orchideen—Abhandlung erscheint am 1.Ja- nuar 1854, K., Wachenheim. pie ie ea Abdrücke werden Ihnen zu— gekommen if ein Bericht über A.Jordan’s Werk würde uns willkom— men sein d könnte zugleich als Bet. Ad zu Unterhandlungen mit dem Verleger beat werden rhart, coblem. Dem Verzeichnisse Ihrer M. werden wir gern einen Platz einräume Bild des Bades B. kommt uns gelegen; di wir dankbar an. Berichtigungen. Seite 251 lies statt „nicht polizeiliche“ „nicht politische“. — Seite 254 lies für Corsium“ „Cirsium.“ Verantwortlicher Redacteur: Wilhelm E. 6. Seemann. Amtlicher Theil. Bekanntmachungen der K. L.-C. Akademie der Naturforscher. Verzeichniss der am 15. October 1853 in die Akademie aufgenommenen Mitgli Herr Dr. Johann August Burchard, Königl. Preuss. Hofrath, Director des Königl. Schlesischen Provinzial-Hebammen-Instituts und Privat-Docent der Medicin und Geburtshülfe an der Universität Breslau. Cogn. Stein Herr August Le Jolis, Botaniker und be- ständiger Sekretair der naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Cherbourg. Cogn. Geoffroy. Herr Dr. Rudolph Leuckart, Professor der Zoologie an der Universität Giekeen. Cogn. Nitsch. Druck von August Grimpe in Hannover.