Die Vegetation der Erde. Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler si O. Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord, Erler, der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin botan. Gartens in Dresden 3. # Fr: Be udzüge de Pflanzenverbreitung in den Kaukasusländern von der unteren Wolga über den Manytsch- Scheider. bis zur Scheitelfläche Hocharmeniens Dr. Gustav Radde Direktor des kaukasischen Museums und der öffentlichen Bibliothek i in Oz Ehrenmitglied (korr.) der kgl. Geologischen Gesellschaft in Lond Ehrenmitglied der Geographischen Gesellschaft von Berlin, Dresden, Budapest, Amsterdam etc, etc, espondierendes Mitglied d der kais. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg Mit 13 Textfiguren, 7 Heliogravüren und 3 Karten Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann f 1899. Mo. Bot. 1. Garden, Di RR Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. Handbuch der Blütenbiologie unter Zugrundelegung von Hermann Müller’s Werk: „Die Befruchtung der Blumen durch Insekten“ bearbeitet von . Professor an der Ober-Realschule zu Kiel, korrespondierendem Mitgliede der botanischen Gesellschaft Dodonaea zu Gent, I. Band: Einleitung und nn. Mit 81 ee im Text und 1 Porträttafel. gr. 8. 1898. Geh 0.—; as (in ee 12.40. II. Band: Die bisher in Europa und im arktischen Gebiet gemachten blütenbiologischen Beobachtungen. 1. Teil: Ranunculaceae bis Compositae Mit 210 Abbildungen im Text und dem Porträt ra Müller’s. gr. 8. 1898. Geh. .# 18.—; geb. (in Halbfranz) 4 21.—. In Vorbereitung befindet sich: II. Band, 2. Teil: Lobeliaceae bis Conifer IN. Band: Die aussereuropäischen biütenbiologischen Beobachtungen. Prof. Kirchner (Hohenheim) Eehreibt über das Werk in der Naturmwissensch. Deere XIII. Jahrg. No. 36 andbuch der Blütenbiologie ist von allen, die sich mit den Bestäubungseinrichtungen der Blenplanzen eingehender bekannt machen wollen "oder selbständig dieses Gebiet bearbeiten, mit nsucht erwartet worden, da’E. Loew's Kayser »Blütenbiologische Floristik« nur ittet er Nord-Europa berücksichtigt und im übrigen die weitschichtige, nach H. Müller’s Alpen- blumen erschienene Litteratur blütenbiologischen That ungemein zerstreut und teilweise nicht leicht zugängli ch ist Das in der bekannten vorzüglichen Ausstattung des Engelmann’schen Verlages hier vor- liegende Werk, welches anfänglich nur als eine Neubearbeitung des auf dem Titel angeführten Müller'schen Buches geplant war, kommt dem unlengbar vorhandenen Bedürfnis entgegen, da es ohne eigene hinzuzufügen, und wenn die jetzt abgeschlossenen beiden Bände, wie Verf. NN das Resultat einer en ag sind, so wird man dem aufgewendeten Fleisse seine rüc haltlose Anerkennung nie vers aa.ch sece kanischer Pflanzen-Familien u nd -Gattungen 2. A. g. er Veröffentlicht mit Unterstützung der Kal. Preuss. Akademie der Wissenschaften. I. Moraceae excl. Ficus) bearbeitet von A. Engler. Mit Tafel I-XVIH und 4 ae im Text. gr. 4. 188. # 12. I. Melastomataceae earbeite =. Gile. Mit Tafel I-X. gr. 4. 1898. u 10—. Die Vegetation der Erde. Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und OÖ. Drude ord. se Peg: Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Se: otan. Gartens in Berlin des bot an. Gartens in Dre Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den Kaukasusländern von der unteren Wolga über den Manytsch-Scheider bis zur Scheitelfläche Hocharmeniens von Gustav Radde Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1899. ‘0.30*. "arden, 1559. ingler und Drude Vegetation tadde, Kaukasus 7% RR Te, A 2 4 Verlag v. Wilhelm Engelmann Leipzig. Grundzüge Pflanzenverbreitung ın den Kaukasusländern von der unteren Wolga über den Manytsch-Scheider bis zur Scheitelfläche Hocharmeniens Dr. Gustav Radde Direktor des kaukasischen Museöms und der öffentlichen Bibliothek in Tiflis Ehrenmitglied (korr,) der Kgl. Geographischen Gesellschaft in London { ee dee der Geographischen Gesellschaften von Berlin, Dresden, Budapest, Amsterdam etc, etc. respondierendes Mitglied der Kais. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg Mit ı3 Textfiguren, 7 Heliogravüren und 3 Karten Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 18009. Mo.Bot. Garden, 1899. Vorwort. ® Jahre 1864 wurde ich von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Grolsfürsten Michail Nikolajewitsch, damaligem Statthalter des Kaukasus, mit biologisch- geographischen Untersuchungen dieses Gebietes beauftragt. Seit jener Zeit habe ich, falls über mich seitens der Regierung nicht anderweitig disponiert wurde (Kongresse, Ausstellungen, Vorträge), alljährlich Forschungsreisen in den Kaukasusländern gemacht. Alles, was ich an Sammlungen von diesen Expeditionen heimbrachte, wurde seit dem Jahre 1867 im damals gegründeten kaukasischen Museum in systematischer Ordnung aufgestellt, und über die Ergebnisse der Reisen publizierte ich eine Reihe von vorläufigen Berichten, zum Teil auch von durchgearbeiteten, abgeschlossenen Werken. Ihrer Natur nach zerfielen jene Sammlungen in fünf große Gruppen und wurden nach diesen in den entsprechenden Abteilungen des Museums untergebracht, näm- lich: 1. geologische, 2. zoologische, 3. :botanische, 4. ethnographische und 5. Altertums-Sammlungen. Jeden dieser Zweige habe ich mit gleicher Sorgfalt gepflegt und demnach der Botanik nicht meine ausschließliche Aufmerksamkeit zuwenden können. Das Herbarium des kaukasischen Museums zählt heute über 3300 bestimmte phanerogame kaukasische Arten (ohne Varietäten und Formen zu rechnen), die in 140 Konvoluten nach BoIssiEer’s »Flora orientalis« geordnet sind. An der systematischen Bearbeitung dieses stattlichen Materials beteiligten sich die Herren v. RUPRECHT, V. REGEL, V. TRAUTVETTER. Nach deren Tod hatte ich das Glück, in Herrn EUGENE AUTRAN, dem Nachfolger BoISSIERr’s in Chambe&sy, bereitwilligste Hilfe zu finden; durch seine Vermittelung beteiligten sich an der Bearbeitung der Gattungen Astragalus, Orobanche, Rosa die Herren FREYN in Prag, Ritter BECK VON MANAGETTA in Wien und CREPIN in Brüssel. Mit anderen Spezialisten, wie den Herren FOCKE (Rubus), SCHIFFNER (Helleborus), KLINGE (Orchideen), stand ich in direktem Verkehr. Die Ausbeute VI Vorwort. der letzten Jahre habe ich hier in Tiflis selbst bestimmt und in allen schwie- rigen Fällen von der Gegenwart ALBow’s (1895) profitiert. Eben zu dieser Zeit bearbeitete Herr LAMAKIN die Sammlungen, welche ich aus dem Gau Karabagh (1892) mitbrachte. Die Grundlage zu den Moossammlungen des Museums legte V. BROTHERUS; die von mir in den Jahren 1893—94 gemachte Ausbeute an Kryptogamen wurde ebenfalls durch Vermittelung des Herrn AUTRAN von bekannten Spezia- listen bestimmt, und zwar: die Flechten von Prof. J. MÜLLER in Genf, die Moose von Dr. F. CaMUS in Paris, die Lebermoose von F. STEPHANI in Leipzig und die Pilze und Schwämme von H. JACZEWSKI in Montreux und Prof. MAGNUS in Berlin. Dies mag genügen, um den Wert der systematischen Bestimmungen des mir vorliegenden Materials zu kennzeichnen. Was nun die Behandlung des Stoffes anbelangt, so habe ich mich bemüht, überall die physikalischen Grundzüge der Natur, wie sie durch Relief und Boden, durch geologische Unterlage und durch die atmosphärischen Agentien auf unserem so weiten Gebiete geboten werden, als Ausgangspunkte meiner Betrachtungen zu benutzen und auf dieser Grundlage die so stark differenzie- renden Erscheinungen der kaukasischen Pflanzenwelt zu erklären. Was die physiognomischen Schilderungen betrifft, so haben wir es in diesem Buche meistens mit Porträtmalerei zu thun, wenn man den Ausdruck gelten lassen will für Kopieen, die direkt nach der Natur an Ort und Stelle niedergeschrieben wurden. Aber keine dieser treuen Nachbildungen kann das Original — die Natur — auch nur annäherungsweise erreichen. Für die unerschöpflichen Nuancen von Farbe, Form und Lichteffekten reicht die Sprache nicht aus, und was der talentvolle, sachkundige Maler in feiner Füh- lung und geschickter Kombination mit Leichtigkeit von der Palette auf die Leinwand fesselnd für das Auge bringt, kann das Wort niemals geben; gleich- giltig, ob wir es mit den großen Dimensionen des Panoramas oder mit der zartesten Miniatur zu thun haben. Ich muss zufrieden sein, wenn: meine physiognomischen Schilderungen den Wert schlecht kolorierter Photographieen übersteigen, der Wirklichkeit in der Natur gegenüber sind sie wohl nur Schattenbilder. Schließlich spreche ich meinen ergebensten Dank außer den obengenannten Herren noch den hiesigen, so H. MEDWEDEW, STELLING, WINOGRADOW- NiIKITIN, und Herrn VITTORIO SELLA aus Biella aus. Herr Geheimrat MED- WEDEW hat als Chef der Landesdomänen und Wälder des Kaukasus, wie überhaupt dem Museum stets, so auch dieser Arbeit seine Unterstützung Vorwort. vuI reichlich zu teil werden lassen. Herrn STELLING, ehemals Direktor vom physi- kalischen Observatorium in Tiflis, verdanke ich ergänzendes meteorologisches Material. Herr WINOGRADOW-NIKITIN lieferte den Artikel über die Waldver- derber und einige forstwirtschaftliche Notizen. Er sowie Herr Konsul BURK- HARDT in Batum und Herr MARGULOW, sowie der berühmte italienische Alpinist V. SELLA fertigten die Originalphotographieen für die beigegebenen Tafeln an. Auch erfülle ich nur eine angenehme Pflicht, wenn ich den Herren Pro- fessoren ENGLER in Berlin und DRUDE in Dresden und dem Herrn Verleger meinen besonderen Dank für die sorgfältige Redaktion, für Berichtigungen und Ergänzungen hiermit sage. Namentlich hat Herr Prof. DrupE bei der Herstellung der Karten seine reichen Erfahrungen gerade auf diesem Gebiete wieder zur glänzenden Geltung gebracht, wodurch unsere drei Blätter trotz des kleinen Maßstabes an Klarheit kaum etwas zu wünschen übrig lassen. In der That war die Mühe der Herren um so größer, als sie vom Wohnsitze des Verfassers (Tiflis) weit entfernt leben. Das veranlasste oft eine umständliche Korrespondenz, die um so lästiger sein musste, als die Postverbindung jedes- mal, selbst bei ungestörtem Verkehr, 9—ı2 Tage für je eine Sendung bean- spruchte und der vom Autor durchgesehene Satz erst nach Monatsfrist wieder in die Redaktion gelangte. Schon vor dem Beginn der Drucklegung hat Herr Prof. ENGLER das zweckmäßige Arrangement des Textes und die Anordnung der Pflanzenverzeichnisse besorgt. Der zeitigere Abschluss des Werkes wurde durch die herrliche Reise in die asiatischen Tropen auf der Yacht »Tamara« mit Ihren Kaiserl. Hoheiten den Grofsfürsten Alexander und Sergei Michailowitsch und durch die spätere ins Mittelmeer auf dem »Polarstern« mit Sr. Kaiserl. Hoheit dem Grolsfürsten-Thronfolger verhindert. Erst der verflossene Sommer gab mir auf dem Villaschlösschen Sr. Kaiserl. Hoheit des Grofsfürsten Nikolai Michailowitsch »Likani ug o® B o 5 © un derselben und Misswirtschaft $. 216. Maßangaben über die wichtigsten Holz- arten S. 221. Die Wälder der Domäne Borshom in wirtschaftlicher Hinsicht S. 226. Schädliche Insekten der kaukasischen, speziell der Borshomer Wälder S. 230 230, Drei Durchquerungen der Hauptkette zur spezielleren Orientierung NE ee SR Von Tuapse zum Nordfuß S. 240. Von Psebai nach S’otschi (Urwälder) S. 240. Von Chassaf-jurt zum Südfuße der Hauptkette (Paliurus-Maquis, Wälder 7. = ıı i S. 256. ALBOW’s Untersuchungen über kolchische Kalk- und Granitpflanze S. 260. Birken- und Kiefernwäldchen auf Kalkboden S$. 264. Flora von Gunib S. 264. Torfartige Ablagerungen in der Ulaar-Ebene S. 267. Waldspuren bei Der Wald im Quellgebiet des Awarischen Koissu . . Der Wald an der Südseite der östlichen Hauptkette. » Die Wälder Karabaghs und des Gandshagebirges.. ... . - Waldwiesen in der Höhe von 780—1370 m (2600—4500r..F.) ....... Wiesen der Nordabhänge S. 273. Wiesen der Südgehänge S. 274. Ent- wicklung der Wald- und Wiesenflora im Mai S$. 275. Zusammensetzung der Waldwiesenflora im Sommer S$, 276. Wald und Wiese im Herbst und Winter S. 2 Verzeichnisse der in den einzelnen Formationen der Waldregion vor- kommenden Pflanzen $. 278. Fünftes Kapitel, | Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. Persischer Ursprung dieser Formation und Abnahme ihrer Artenzahl in der Richtung von Ost nach West S.285. Ökonomische Wertlos NER His pP pes und auf der Scheitelfläche von Hocharmenien S. 287. Die vorherrschenden Gattungen Astragalus, Acantholimon, Silene und Gypsophila aretioides $, 288. Specielle Schilderungen $. 293. Von der oberen Kura $, 299. Die Närband- Ulme $. 305. Sechstes Kapitel. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. L Vertikale Ausdehnung der alpinen Region zwischen Baumgrenze und en. ee ea We Zwei Höhenstufen: basal- oder subalpin und hochalpin; Unterschiede zwischen beiden S. 306. Tiefes Herabsteigen der subalpinen Pflanzen unter xl Seite 207 306 — Lu] > ke) Inhalts- Übersicht. die Baumgrenze S. 307. Die Schneelinie; Höhendifferenzen von W. nach O,, von N. nach S. in der Hauptkette $. 308. Schneelinie auf dem armenischen Hochlande $. 309. Die Baumgrenze an der N.- und S.-Seite des Großen een S. 310 bez. 311. Die Baumgrenze im pontischen Gebirge, im Anti- Kaukasus, im armenischen Hochland und in Karabagh S. 313. Die Baumgrenze in af S. 314. Schlussfolgerungen S. a . Meteorologische Verhältnisse in der alpinen Region. ...... Meteorologisches aus der subalpinen Zone S. 315. Sin ee in Hoch- armenien; Verhalten der hochalpinen Flora dagegen S. 316. Temperatur- abnahme mit zunehmender Höhe; Srerrıng’s Mitteilungen darüber S. 318. , Verzeichnis der Sammelplätze in der subalpinen und hochalpinen Zone Verzeichnis der kaukasischen Arten der subalpinen und hochalpinen Zone von 2000—3650 m (6600— 12000 r.F.) und darüber ..... ver Physiognomische Schilderungen der Formationen in der alpinen Region Äußerliche Einförmigkeit der alpinen Flora S. 371. Die Alpenwiesen im W. und O. des Gebietes $. 371. Alpine Flora der Ararate $. 373. Der Beginn der Vegetationsperiode im Een Blüten der Wiesenformation S. 380. es Subalpine Flora nahe an der Baumgren. 385. ododendron caucasicum S. 387. Das Reich der hochalpinen are S. 389. Herbst in der alpinen Region S. 399. Biebentes Kapitel. Einteilung des kaukasischen Florengebietes. Historisches S. 400. SMIRNOW’s Regionen $. 404. Eigene Einteilung S. 408. Achtes Kapitel, Phänologische Entwicklung der Flora. . Die Frühlingsflora im Kaukasus, geschildert an der Hand einer Durch- querung von Süd nach Nord, von Tiflis nach Wladikawkas Frühlingsflora am Südabhang des Kaukasus S. 4ır. Frühlingsflora Sberbalb 900 m (3000 r. F.) S.413. Frübjahrsvegetation der Inseln im oberen Terekthal S. 413. Die Frühlingsflora auf Schiefer und Kalk S. 415. Die Darialschlucht S. 415. Lichte Wälder S. 417. Alpine Frühlingsflora oberhalb Lars von 1000 bis 1200 m . 417. . Phänologische Tabelle ur a RE ER ET I. Phänologische Beobachtungen aus dem EERNTE Garten in Tiflis . II. Phänologische Beobachtungen von 1876 bis 1895 inkl. in Lagodechi . . - - - IH. Phänologische Beobachtungen um Kutais . . 2... v2 22 en non : FE EN a a ee De ee 315 de 1 a a oT A rR er Ti ee ak TE nen ARTEN Ale 4m » SE Binleitung. Litterarische Hilfsquellen. 1. Kurze Geschichte der botanischen Forschungen in den Kaukasus-Ländern. Es sind gerade ı80 Jahre dahingegangen, seitdem durch JOSEPHUS PITTON DE TOURNEFORT das Studium der kaukasischen Flora eröffnet wurde. Im 3. Bande der französischen Originalausgabe seines Werkes: Relation d’un voyage du Levant, fait par ordre du Roi, etc. finden wir in den Briefen XVI—XIX pag. 44—251ı die Beobachtungen, welche der Reisende, zunächst von Trapezunt ausgehend, über Erzerum und von da über den nördlichen Taurus und den Trialet wandernd, bis nach Tiflis machte. Im letzten der Briefe wird dann auch über das Akstafathal, Etschmiadsin und den Ararat berichtet. Die Weiterreise geschah den Araxes aufwärts über Hassan-Kale wieder nach Erzerum. Es ist also nur der südwestliche und centrale Teil von Trans- kaukasien besucht worden, und zwar vornehmlich Hocharmenien. Bei dem Aufstiege zum Ararat wurden keine bedeutenden Höhen erreicht, denn das geringe, unterste, isolierte Schneefeld, welchem man, vom Durst gequält, zu- strebte, mag Ende Juli wohl noch in kaum 2400 m gelegen haben. Alle Be- obachtungen TOURNEFORT’s zeugen von Vielseitigkeit und großem Scharfsinn, so auch die botanischen. Für die damalige Zeit sind seine Beschreibungen klassisch und die Abbildungen dürfen auch heute noch die Kritik nicht fürchten. Nach beiden lassen sich die Arten mit Sicherheit erkennen. TOURNEFORT weist unter anderem auf die klimatischen Excesse Hocharmeniens hin, er erwähnt der Nachtfröste zur Hochsommerzeit in Höhe von ca. 1800 m (6000 F.) bei dennoch ungestörter Entfaltung der Vegetation. Aus jener Zeit stammen seine für Hocharmenien so charakteristischen Genera: Gundelia und Morina. BR Reichlich ein halbes Jahrhundert verging, bevor sich der botanische Forschungsgeist wieder dem Kaukasus zuwendete. Diesmal drang er vom hohen Norden — wie jede andere Wissenschaft mit Liebe durch die erhabene Radde, Kaukasus. I 2 Einleitung. Kaiserin Katharina II. gepflegt — bis zum Fuße des Kaukasus und über E: seinen Schneekamm fort, in die blühenden Gefilde Transkaukasiens. R JOHANN ANTON GÜLDENSTÄDT, ein Rigenser von Geburt, der seine medi- zinischen Studien in Berlin gemacht hatte, war der Glückliche, die Befehle Ihrer Majestät auszuführen. Seine gesamte Reisezeit dauerte 7 Jahre, von 1768 bis 1775. Davon wendete er dem Kaukasus, und zwar soweit das damals möglich dem gesamten, drei Jahre 1770 bis 1773 zu. Im Winter des Jahres 1770 finden wir ihn in Kisljar (von Zarizin und Astrachan kommend) und er untersucht dann die ganze Ebene, entlang dem östlichen Nordfuße der Haupt- kette, das Tereksystem mit den ihm tributären Zuflüssen, die aus den Bergen 4 kommen, auch den Sulak und seine Quellzuflüsse, die Koissu's; mit einem Worte: den ganzen südöstlichen Teil an der Nordseite, vom Centrum desselben ausgehend, und das gesamte davor lagernde Steppentiefland. Im folgenden Jahre 1771 gilt seine Arbeit dem centralen Kaukasus. Wir treffen ihn bei den Ossen und Digoren an und er durchquert im September von Tschim nach Duschet das Hochgebirge, um nach Georgien zu kommen. In Trans- kaukasien bleibt er mit dem Hauptsitz in Tiflis bis zum Spätherbst von 1772, : kommt ostwärts bis nach Kachetien, westwärts in das gesamte Rion-Bassin, auch in sein gebirgiges Quellland, die Radscha. Wir finden dann den un ermüdlichen, schon damals kranken, Gelehrten im Winter 1772 wieder in Kisljar. In der ersten Hälfte von 1773 beendet er seine kaukasischen Reisen mit den Untersuchungen der Quellflüsse des Terek und der Beschtau-Gruppe und begiebt sich zum Don. Ein frühzeitiger Tod (er starb, nur 36 Jahre alt, am Typhus in Petersburg) setzte seiner Arbeit ein jähes Ende. 3 Des großen PETER Sımon PALLAS Verdienst war es, die Schriften GÜLDENSTÄDT’s auf Kosten der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu publizieren (1787— 1791). Beide Gelehrte waren sehr vielseitig. Botanik und Zoologie finden in ihren Werken gleiche Beachtung, aber der Hauptzweck ihrer Reisebeschreibungen wird in der allseitigen Schilderung der Länder, welche sie durchwanderten, erfüllt und diese Werke sind bis auf den heutigen Tag, abgesehen vom Veralteten, auch bisweilen Missverstandenen, dennoch die Grundpfeiler, an welche sich der weitere Ausbau unserer Kenntnisse von Land und Leuten stützt. GÜLDENSTÄDT giebt in seinen Werken oft gesondert gedruckte, lange Listen über die gesammelten Pflanzen, so z. B. von den Ufern des Terek, aus der Umgegend von Tiflis, vom Alasan und vom Beschtau; andere finden wir im fortlaufenden Text eingeschaltet. 5. Die Arbeiten von P. S. PaLLAs haben ihren Schwerpunkt in Sibirien, wohin ihn seine erste Reise von 1768—1772 führte. Während seiner zweiten Reise 1793 und 1794 durchzieht er dann, von Astrachan kommend, die Tief steppen der Kuma, tritt dem Gebirge von Georgiewsk her näher, weilt an der Beschtau-Gruppe und kommt bis zum Baksan. Es werden aus diesem Gebiete vielerorts von ihm Pflanzen aufgeführt, doch sind die Beiträge nur gering. 4 Des jüngeren GMELIN’s, SAMUEL GOTTLIEB, Reise durch Russland macht uns mit dem W.- und S.-Ufer des Kaspi bekannt. Er kommt von Astrachan EEE ERSTEN SE TOSTSHEEN GER ae aa 4 2 1 hr 2 Se DT ee a Ein VE 07° SB a ae a a NE. nt de 1 CR Kurze Geschichte der botanischen Forschungen in den Kaukasusländern. 3 nach Derbent, Baku, geht nach Schemacha, dann durch die Mugan nach Salian und weilt längere Zeit am Südufer des Binnenmeeres von Enseli bis Astrabad. Seine Angaben über die Pflanzen jener Gegenden haben gegen- wärtig kaum eine Bedeutung. Zwei Systematiker leiten im ersten Decennium unseres Jahrhunderts die botanischen Studien für Südrussland, die Krim und den Kaukasus ein. Es sind das FRIEDRICH MARSCHALL VON BIEBERSTEIN und CHRISTIAN VON STEVEN. Letzterer war damals ein junger Mann und ist ein halbes Jahrhundert als botanischer Schriftsteller thätig gewesen; seine erste Arbeit, eine Dekade neuer Pflanzen, erschien 1809 und i. J. 1857 schloss er mit dem » Verzeichnis der auf der taurischen Halbinsel wild wachsenden Pflanzen« ab. Als Schreiber dieses ihn 1862 auf seinem Landsitze bei Simferopol besuchte, war er frisch und interessierte sich trotz so hohen Alters immer noch für seine Freunde, die Pflanzen'). Beide Autoren haben streng systemafisch geschrieben. MAR- SCHALL VON BIEBERSTEIN führt in der Flora taurico-caucasica 2322 phanerogame Arten aus seinem Gebiete an; STEVEN schließt sein Verzeichnis der phanero- gamen Krim-Pflanzen mit Nr. 1654 ab. In dem Supplementbande zur Flora taurico-caucasica, welcher erst 1819 erschien, sind die kleineren Beiträge von LEPECHIN, ADAMS, RUDOLPH, HOFFMANN verwertet. Auch die Ergebnisse der Reise von ENGELHARDT und PARROT wurden darin aufgenommen, die bedeutendsten Erweiterungen aber lieferte wiederum CHR. Vv. STEVEN, welcher ı81ı im Kaukasus sammelte. Mit dem Jahre 1812 tritt zuerst C. v. LEDEBOUR auf. Auch seine Thätig- keit als botanischer Schriftsteller nimmt reichlich vierzig Jahre in Anspruch und umfasst die Gesamtflora des russischen Reiches. Durch seine Reise in den Altai gewinnt er zwar für Sibirien eine entschiedene Vorliebe, unterzieht die Arbeiten des älteren GMELIN seiner Kritik und edirt 500 Tafeln Abbildungen, aber in seinem großen Sammelwerke über die Flora des unermesslichen russi- schen Reiches, in der Flora rossica, welches alles bis dahin zusammengebrachte Material vereinigt, kritisch sondert und ordnet, ist LEDEBOUR dem Kau- kasus vollauf gerecht geworden. Die beiden bedeutenden Monographen, CARL TRINIUS für die Gramineen und WILLIBALD BESSER für das Genus Artemisia gehören der Periode LEDE- BOUR’s an. Das kaukasische Material dieser beiden Geschlechter ist mit dem sonstigen verschmolzen worden. Um die Mitte der vierziger Jahre schließen sie mit ihren Arbeiten ab; der erstere nach 27jähriger, der letztere nach 36 jähriger Thätigkeit. Kleinere Beiträge lieferten in dieser Zeit LupwiG TREVIRA durch die Bearbeitung der von BLUME bei Astrachan und im Kaukasus gesammelten Pflanzen und JuLius DUMONT D’URVILLE, dessen Forschungsfeld aber nur die Küste des Pontus von Odessa bis ERRENE in sich fasst. 1) Ich hatte 1852—53 in seinem gastlichen Hause Aufnahme gefunden und für ihn Pflanzen gezeichnet. ı* 4 Einleitung. Mit dem Beginne der dreißiger Jahre geht für Russland ein neuer Stern am botanischen Himmel auf. Das ist CARL ANTON MEYER. Für den Kaukasus arbeitete er allein, sonst im Vereine mit FRIEDRICH FISCHER und ALEXANDER BUnGE. : Die kaukasischen Arbeiten behandeln das Material, welches 1829 und ı830 während der auf Allerhöchsten Befehl ausgeführten kaukasischen Reise zusammengebracht wurde. Von besonderer Wichtigkeit sind die Pflanzen vom Elbrus und von Talysch an der S.-W.-Küste des Kaspi. Es werden in der akademischen Ausgabe (1831) 1965 phanerogame Pflanzen, darunter viele neue Arten, genannt und beschrieben. C. A. MEYER giebt als Erster überall a Höhenangaben, freilich nur in runden Zahlen und nach Toisen (Hexapoden) gemessen. Jene Expedition ist auch insofern denkwürdig, als es damals zum ä ersten Male gelang, aus dem Lager des Generals EMANUEL am Fuße des Elbrus, wo die Akademiker LENZ, KUPFER, MEYER und der Franzose MENETRIES lebten, den Gipfel des 5660 m hohen Vulkans zu ersteigen, zwar nicht durch 4 einen der Gelehrten, wohl aber durch den Kabardiner KILJAR. = An die Periode von C. A. MEYER schließen sich für die dreißiger Jahre in subordinierter Bedeutung zunächst EDUARD EICHWALD und RUDOLPH HOHEN- ACKER, dann A. v. NORDMANN und J. KALENICZENKO. Pastor HOHENACKER, welcher in Elisabethpol ansässig war, sammelte selbst sehr eifrig und hatte dabei auch Hilfe von einigen intelligenten württembergischen Kolonisten. Er ist bis jetzt, soweit mir bekannt, der Einzige, welcher kaukasische Pflanzen centurienweise in den Handel brachte, und stand mit den Spezialisten des In- und Auslandes der Bestimmungen wegen in regem Verkehr. Als er schon lange den Kaukasus verlassen hatte, kaufte ich bei Begründung des kaukasischen Museums sein Originalherbarium, dessen Wert weniger in i den aufgeklebten Exemplaren, als vielmehr in den Bestimmungen lag, denn diese stammten von FISCHER, C. A. MEYER, STEVEN, FENZL u. A. HOHEN ACKER veröffentlichte zwei Kataloge. Der eine betrifft die Pflanzen des. Gebietes von Elisabethpol und Karabagh (890 Phanerog., 10 Farne), der am dere diejenigen von Talysch (1347 Phanerog., 22 Farne) mit 37 neuen Arten. KALENICZENKO’s Verdienste um die Flora des Kaukasus beschränken sich auf die Beschreibung einiger weniger neuen Arten. Auch NORDMANN publiziert 13 neue, von LEDEBOUR creierte Phanerogamen aus dem westlichen Kaukasus, in einer anderen Arbeit 14 Farne und 45 Moose (2 neue Arten), welche BRUCH bestimmt hatte. A Bis zur Mitte des Jahrhunderts und darüber hinaus arbeiten die vorher genannten ersten Größen: LEDEBOUR, C. A. MEYER, TRINIUS, STEVEN emsig fort. Mit dem Jahre 1832 tritt RUDOLPH VON TRAUTVETTER auf, ich komme sehr bald auf ihn zurück. Ende der vierziger Jahre sehen wir KARL KocH und FRIEDRICH BUHSE für den Kaukasus wirken. KocH hat uns außer den speziell botanischen Arbeiten auch anziehende Schilderungen von seinen Reisegebieten geliefert. Die erste Reise, 1836—38 wurde in zwei Bänden, die zweite, 1844 und 45 in dreien beschrieben. Die botanischen Resultate dagegen veröffentlichte KOCH in SCHLECHTENDAL’s Linnaea xv—XXlIV, Kurze Geschichte der botanischen Forschungen in den Kaukasusländern. 5 1ı841—1851. KOCH war auch der erste, welcher den Versuch machte, die von ihm auf dem Isthmus und in Armenien proponierten zehn Vegetations- Regionen kartographisch zu verzeichnen. Das von BUHSE geförderte Material wurde von BOISSIER für die »Flora orientalis« verwertet und erschien auch 1860 in einem ausführlichen Verzeich- nisse in den Memoiren der Naturf. Gesell. von Moskau. In den Berichten über seine Reisen (1847—49) in Transkaukasien und Persien finden sich nur Notizen. Von kleineren Arbeiten aus dieser Zeit will ich noch den Beitrag GODET’s im 4. Bande von DU BoIs DE MONTEPEREUX’s berühmtem Werke: Voyage autour du Caucase, erwähnen. Es werden darin 426 Phanerog. und 4 Farne vom Beschtau und seiner Umgebung aufgeführt. In russischer Sprache wurden ferner von RADOSHIZKI Artikel über die Vegetation der Ostküste des Schwarzen Meeres und von JENSCH Pflanzen- und Sämereien-Verzeichnisse aus dem süd- westlichen Kaukasus veröffentlicht. SOKOLOW’S Notiz über die Strecke am Westufer des Kaspi von Petrowsk bis zum Samur hat nur geringen Wert. Dagegen sind ABICH’s Angaben über das Höhenvorkommen der Holzgewächse im Kleinen Kaukasus sehr erwünscht, weil sie aus jenen Gegenden die ersten waren und der Beobachter sich durch Genauigkeit auszeichnet. In gleicher Weise reihen sich auch im Verlaufe des nächsten Decenniums bis 1860 inkl. mancherlei kleinere Arbeiten an die bedeutenderen. Von den letzteren wäre A. BUNGE’s Verzeichnis der Pflanzen ABıcH’s, im ganzen 472 Sp., darunter auch die vom Ararat, 82 Phanerogamen mit 9 neuen Arten, zu erwähnen, ferner TSCHICHATSCHEFF’s Mitteilungen im 3. Bande seines »ÄAsie mineure«e. Spezielle Beiträge lieferte zu Beginn der sechziger Jahre EDUARD REGEL über Scilla, Thalictrum und Aconitum. “Trotz seiner vielseitigen praktischen Thätigkeit hat dieser ungewöhnlich energische Mann sehr viel geschrieben. Sein Lieblingsgebiet lag aber für die systematischen Arbeiten in Turkestan und Centralasien. Das kaukasische Material verwertete er nur gelegentlich, so auch in seiner Monographie des Genus Allium. Die Kaukasier überließ er R. v. TRAUTVETTER. Von der russisch-kaukasischen Flora in ihrer Aoweisaes auf Landwirt- schaft von OWERIN und SITOWSKY ist nur der erste Band — Ranunculaceen bis Mimoseen — erschienen, sie hat für den Spezialbotaniker keinen großen Wert. Dasselbe Schicksal, unvollendet zu bleiben, haben N. v. SEIDLITZ’ »bot., Ergebnisse einer Reise durch das östliche Transkaukasien und den Aderbeid- shan« gehabt; der Autor kam nur bis zu den Polygaleae. SCHTSCHEGLEJEW und BEKETOW gaben kleinere Artikel, der erstere beschrieb 7 neue Arten, der letztere schilderte die Flora von Tiflis. In mehrfacher Hinsicht ist der Zeitraum von 1860—1870 von ganz be- sonderer Wichtigkeit für die weitere Pflege der botanischen Kenntnisse unseres Landes geworden. Von den russischen Gelehrten nimmt in ihm FRANZ RUPRECHT den bedeutendsten Platz ein. Ihm schließt sich würdig R. v. TRAUT- VETTER an, der bis an sein Lebensende die kaukasischen Collectionen, welche von mir, CHRISTOPH, BECKER u. A. gestellt wurden, bearbeitete und doch 6 Einleitung. 3 noch für die hochnordischen Zeit fand. Auch vollendete H. BUNGE in diesem Zeitraum seine klassische Monographie der Astragalen (971 Arten, davon 286 russische) und endlich stellte EDMONnD BoissiER den ı. Band seines Riesen- werkes »Flora orientalis«e fertig. Wollen wir zunächst über F. RUPRECHTS kaukasische Publikationen eingehender sprechen. Die Kais. Akademie der Wissenschaften hatte dieses ihr Mitglied für die Jahre 1860 und 61 in den Kaukasus, und zwar in den Daghestan, der mit dem Falle Schamy!’s leidlich ruhig war, entsendet. Dieser große Gebirgsgau war vielerorts so gut wie e unbekannt. RUPRECHT wählte im Hochgebirge für seine Untersuchungen die Tebulos- und Bogosgruppen und östlicher namentlich die des Dulty-dagh. Mehrfach wurde das Gebirge durchquert und das Land der Tuschen, Chefsuren, : Pshawen betreten. Doch hat RUPRECHT auch beiderseits in den Vorbergen der Hauptkette, an der N.-Seite westlich in Ossetien, an der S.-Seite im Colchischen Gebiete (Radscha) und ferner bei Achalzich und Abastuman, so | ; | ; ee ET FI 5 gar im Trialet und auf der Kura-Rion Wasserscheide gearbeitet. RUPRECHT war ein ebenso guter Mathematiker als Botaniker und Lateiner. Mit peinlicher Sorgfalt berechnete er seine Höhenmessungen und unterzog sie nicht selten mehrfacher Revision. Nicht weniger als 468 barometrische Messungen wurden während seiner zweijährigen Reise ausgeführt. In der reichhaltigen Zusammen stellung des lateinischen Textes finden wir überall dieselbe Gründlichkeit. Quellen- und Autoren-Citate in chronologischer Anordnung, erschöpfende Fundorts- und Sammler-Namen, lange, fast monographisch gehaltene Abhand- | lungen füllen 300 Önitsckien und doch kam der fleißige Autor nur bis | Vitis in seiner Flora Caucasi. Ein frühzeitiger Tod setzte unerwartet seiner | breitangelegten Arbeit die Grenze. E R. v. TRAUTVETTER, welcher schon ı832 mit seiner Abhandlung über die Weiden als Bötanischer Schriftsteller aufgetreten war, lieferte bis 1866 eine i große Anzahl von Abhandlungen, von denen nur wenige den Kaukasus bei trafen (Faldermannia, Sameraria, Isatis, Goniolimon, Lagowskia). Mit dem : Beginne meiner Reisen im Kaukan hat er aber alles, was ich an Phanerogamen sammelte, bearbeitet, also von 1864 bis 1887 (er starb 1880). Ich teilte stets meine Pflanzenausbeute in drei Partien. Der Kaiserl. bot. Garten in St. Peters burg, dem ich die Ehre habe seit 1855 (sibirische Reise) zu dienen, erhielt: eine, V. TRAUTVETTER die zweite Serie, die dritte verblieb meinem Museum. Alle drei waren mit Parallelnummern, Sammeldaten, Fundorten und oft auch mit Höhenangaben etikettiert. Während ich in Tiflis meine ausführlichen Reiseberichte für die PETERMANN’schen geographischen Mitteilungen nieder schrieb, hatte TRAUTVETTER den größten Teil meiner Pflanzen schon be stimmt, woraus mir der Vorteil erwuchs, diese Bestimmungen in meinen Text; wo es nötig war, einzuschalten. RER aber wuchs mit der Zeit das Her barium des Museums zu einer stattlichen, systematisch geordneten Sammlung. heran in welcher das Originalherbarium HOHENACKER'’ s, vereint mit den Be- stimmungen TRAUTVETTER’s und anderen Beiträgen (RUPRECHT, OWERIN;, REGEL, MEDWEDEW, SMIRNOW), den Hauptstock bilden. e 2 Er 4 Kurze Geschichte der botanischen Forschungen in den Kaukasusländern. 7 Über die gigantische Arbeit EDMOND BoIssiEr’s habe ich nicht nötig viel zu sagen. Das weitumgrenzte Gebiet, welches seine Flora umfasst, schließt die Kaukasusländer mit ein. Wir finden darin alles, was über sie bis 1888 publiziert wurde, verwertet. Der reiche Schweizer verwendete 2ı Jahre auf seine bewunderungswürdige Arbeit, entsendete gelehrte Sammler in die ent- legenen, bis dahin botanisch noch nicht erschlossenen Gegenden und sorgte dafür, dass nach seinem Tode sein Institut »L’Herbier Boissier«e in Chambesy bei Genf weiter bestehe. In einem Supplementbande setzte zuerst BUSER die Arbeit fort und EUGENE AUTRAN förderte sie im Bulletin de l’herbier Boissier weiter. Wer mit der Flora orientalis arbeitet, hat meistens nicht nötig, die frühere Literatur zu durchstöbern, es sei denn, dass er Quellenstudien machen wolle. Für Alle, welche fern von den wenigen Orten leben, an denen man erschöpfende Spezialliteratur finden und benutzen kann, ist das Werk ein wahrer Schatz. In eben diesem Zeitraum werden von russischer Seite Nachrichten über die Vegetation von praktischem Werte veröffentlicht. Nach der endlichen Unterwerfung auch des westlichen Kaukasus mit seinen Adighe-Völkern ent- sendete die Regierung eine Commission, aus Landwirten und Forstleuten be- stehend, welche über die Küstenzone am Schwarzen Meere von Abchasien bis Nowo-Rossiisk berichten sollte. Diese Arbeiten der Herren CHATISOW und ROTINIANZ haben mehr einen wirtschaftlichen, als botanischen Charakter. Von dem letzteren der beiden Herren wurde auch eine statistische Beschrei- bung der Wälder Abastumans geliefert. Dagegen wendet J. MEDWEDEW seine Aufmerksamkeit bei der Beschreibung der Wälder des Scharopan’schen Kreises vom Gouvernement Kutais (also Colchis) den Vegetationszonen zu und unter- scheidet ihrer vier, nämlich die von Carpinus Betulus, 1500—3000 r. Fuß, von Fagus 3000—6000 r.F., von Picea orientalis 6000— 7000 r.F. und die basalalpine von 7000 bis 9000 r.F. Dr. TOROPOW, welcher die erste umfangreiche Arbeit über die sanitäre Geographie des Isthmus veröffentlicht und dabei vornehmlich die Fieberreviere vermerkt und charakterisiert, erwähnt bei dieser Gelegenheit auch der Pflanzen, namentlich derjenigen von Kutais. TSCHAPLIN macht Mit- teilungen über die Trüffel von Baku, Terfezia leonis. Eben dieselbe Lokalität behandelt GRUNER in seinen Plantae Bakuenses mit 218 Phanerog. -Spezies. Endlich bespricht REINHARDT ıı Farne Abchasiens und SPERK liefert eine Arbeit über die Algen des Schwarzen Meeres, 69 Arten, ı4 davon neu, 2 neue Genera. In dem Dezennium ı870—ı880 gebührt für die Systematik v. TRAUT- VETTER der Hauptplatz. FR. VON HERDER giebt nach älterem Material ein Verzeichnis der Lokalflora von Tiflis (196 Phaner.). A. BUNGE verdanken wir aus dieser Zeit eine Monographie der Gattung Acantholimon (84 Arten, von denen 11 russ.), eine umfangreichere des Genus Oxytropis, eine über die mediterranen-orientalischen Heliotropien (70 Arten, ı3 russ.) und der neuen Gattung Heliocarya. Als Monograph tritt ferner : REGEL mit seiner großen Arbeit über das Genus Allium auf (263 Arten, davon 106 russ... Auch der 8 Einleitung. Artikel des Baron UNGERN-STERNBERG über die Salicornien mit 26 Arten, ° von denen 7 russ., muss erwähnt werden. Der Arbeit REHMANN’s über die Vegetationsformationen der Krim liegen weitere. Gesichtspunkte zu Grunde, ; es handelt sich in ihr um summarische Erscheinungen der Flora, wie sie sich nach den physikalischen Unterlagen ausbilden. Das NW.-Ende des Kaukasus 1 schließt sich mit seiner Pflanzenwelt direkt an die taurische Flora an, deshalb 4 ist REHMANN’s Arbeit für uns wertvoll. Die Artikel MEDWEDEw’s und WA- e: SILJEW’s sind phytogeographischen Inhaltes und beziehen sich auf die Holz- 2 gewächse. 1 In dieser Zeit betreten das kaukasische Forschungsfeld neue, junge russische ” Arbeitskräfte. Von den älteren bringt OwERIN einen Beitrag über Paeonia tenui- EB folia und über die Flora von Achalzich, MARGGRAF giebt Details über Buxus, P. MuURoMZoWw’s kurzen Artikeln ist kein großer Wert beizulegen. Dagegen & berechtigt N. SREDINSKI zu großen Hoffnungen. Er behandelt vornehmlich das ” Rionbassin, fügt für die Vertikalverbreitung zu den von MEDWEDEW erwähnten 2 Zonen noch die der Weißbirke hinzu und entdeckt unter den immergrünen Holzarten das Genus Phillyrea, dessen Repräsentanten er zwar für neu hält, 3 (P. Medwedewi), der sich aber als P. Vilmoriniana Boiss. erweist. Dem Ge- F biete der Kryptogamen wenden sich J. PLUTENKO und L. SMEJEW zu. Der erstere giebt uns Auskunft über ı57 kaukasische Algen und go Moose, der letztere beschäftigt sich mit den Algen der Mineralquellen von Pjatigorsk. Die Namen der »alten Herrene BUNGE und TRAUTVETTER finden wir auch in dem Zeitraum von 1880—1890. Ein Kapitalwerk ist aus dieser Zeit zu erwähnen, es hat nicht nur einen wissenschaftlichen, sondern auch einen praktischen Wert. Ein Forstmann im Kaukasus kann ohne dasselbe kaum bestehen. Es ist das von J. MEDWEDEW in russischer Sprache verfasste Buch über die Bäume und Sträucher des Kaukasus. Darin sind 126 Genera mit 312 Arten beschrieben. Überall fügte der Verfasser die Lokalnamen hinzu deren Ermittelung bei der bunten, sprachlich so vielfach gespaltenen Bevölkerung“ des Kaukasus keine kleine Mühe gemacht haben mag. Die geographische Verbreitung der Arten, sowohl in der Horizontalen, als auch in der Verti- kalen ist nahezu erschöpfend behandelt, ihr schließen ‚sich forstwirtschaftliche, | ökonomische und medizinische Notizen an. TH. v. KöppEn lieferte ein Werk über die Verbreitung der Nadelhölzer im europäischen Russland und im Kau- kasus; später ein zweites über alle Holzgewächse desselben Gebietes. An dergleichen Arbeiten schließt sich eine spezielle, mustergültige, forstmännische Schrift, nämlich die von MEDWEDEW und GAMREKELOW verfasste statistische Beschreibung der Wälder der Domäne »Borshom«. Dieser Aufsatz erschöpft ® den Gegenstand allseitig, sowohl im botanischen, wie auch im forstwissenschaft- lichen und ökonomischen Sinne. Die beiden Lokalfloren, welche A. NORMANN. i über die Umgegend von Stawropol (353 Arten) und A. v. RıESENKAMPF über “ die Flora von Pjatigorsk publizierten, haben nur einen untergeordneten Wert. = In V. BROTHERUS »Etudes sur la distribution des mousses au Caucase« be 4 grüßen wir den Vorläufer zu seiner »Enumeratio muscorum Caucasi«, welche E: Kurze Geschichte der botanischen Forschungen in den Kaukasusländern. 9 8 Jahre später in Helsingfors erscheint. KUNTZE stellte in den »Plantae orien- tali-rossicae« Beiträge und MICHAEL SMIRNOW begann ein Werk in breitester Veranlagung, von welchem ein frühzeitiger Tod ihn gewaltsam riss. Der Titel dieses Werkes lautet: »Enumeration des especes de plantes vasculaires du Caucase«. Scharfer Blick, kritischer Geist und vielseitige Bildung charakteri- sierten meinen dahingegangenen Freund SMIRNOW. Er legte seiner syste- matischen Arbeit diejenigen Elemente der Wissenschaft zu Grunde, ohne welche die Systematik doch eigentlich nur toter Buchstabe für die weiteren Aufgaben der Botanik ist. In einer Einleitung von nicht weniger als 300 Druckseiten (oktav) erörtert er nicht etwa nur die geologischen, orographischen und meteorologischen Verhältnisse der Kaukasusländer, sondern schweift weit, leider schon damals von den Impulsen seines unheilbaren Übels affıziert, krankhaft aus und schadet dadurch in der Darstellung der Klarheit und wünschenswerten Kürze für sein Thema. Auf seine zwölf Vegetationsregionen im Kaukasus komme ich am Schlusse meines Werkes zurück. In letzter Zeit sind die »alten Herren« von der botanischen Bühne, soweit sie den Kaukasus anbelangt, zurückgetreten — sie ruhen unter Blumen aus. Junge Kraft, vorwaltend russische, hat das Panier ergriffen und setzt die Arbeit rüstig fort. Von ı890 an wird die Erforschung der kaukasischen Flora wesentlich durch jüngere russische Gelehrte gepflegt. An die Namen der Professoren A. KRASNOW in Charkow, N. KUSNEZOW in Jurjef (Dorpat) schließen sich die von N. ALBOWw, W. LiPskv, J. AKINFIEw, A. LOMAKIN und J. PAT- SCHOTSKI. Ihnen gesellen sich zwei in Italien lebende Gelehrte S. SOMMIER und E. LEVIER bei. Von N. ALBow, der Russland leider ganz verlassen und sein Glück in Buenos Aires gesucht und gefunden hat’), besitzen wir außer einer großen Zahl von Separatartikeln im Prodromus florae colchicae sein letztes summa- risches Werk. Es enthält fast alles, was er von 1891— 1895 publizierte, wenigstens soweit es die Systematik betraf. ALBOW hatte sich einem Gebiete zugewendet, welches vor ihm nur flüchtig und hauptsächlich in der Küsten- zone besucht worden war, nämlich Abchasien und die westlich angrenzenden Tscherkessenlande. Er ist keineswegs nur skrupulöser Systematiker, sondern fasst auch die Pflanzen in ihrer Abhängigkeit von Boden und Klima auf. Er scheidet z. B. die charakteristischen Arten auf kalkiger Unterlage von denen des Urgesteins und Schiefers. Eine bedeutende Anzahl neuer Arten werden eingehend beschrieben und abgebildet, bei allen Lokal- und Höhen- vorkommen notiert. Er führt aus dem gesamten colchischen Gebiete mit Benutzung meiner Materialien vom Jahre 1893, 1386 Arten Phanerogame mit ı60 Varietäten und Formen und 32 Farne auf. Gleichzeitig mit ihm wurde auch von LIPSKy Dioscorea caucasica entdeckt (1893) und in den Tiefländern des Rion das für das Gebiet neue Genus Rhamphicarpa (1893). ı) Leider ist ALbow, wie die letzten Nachrichten melden, in Buenos Aires gestorben. 10 Einleitung. Die Arbeiten Krasnow’s beginnen für unsere Zwecke an der unteren E Wolga und dehnen sich über die Steppen fort zum Fuße des Gebirges und in diesem bis nach Hochsuanien. Der Autor betrachtet die Erscheinunge der gegenwärtigen Pflanzenwelt in ihrer Abhängigkeit von Klima und Boden und in ihren Beziehungen zu den jüngsten geologischen Epochen. und der arten der Mittelmeerflora im westlichen Kaukasus. Andererseits hat er i dem umfangreichen Werke über das Subgenus Eugentiana die dahin gehörende Arten, einschließlich der kaukasischen, erschöpfend systematisch und geo graphisch erörtert. Von großem Nutzen ist ferner seine Übersicht der phyto- geographischen Arbeiten in Russland. In den Publikationen von W. LiPSK finden wir außer den streng systematischen Arbeiten auch wichtige Nachweise über Verbreitung und Wanderung einiger Arten, nicht über das Gebi sondern am östlichen Ende um dasselbe und zwar sowohl von N. nach » als auch von S. nach N. Die Verwandtschaft der Flora des N.W.-Endes vo Kaukasus mit der taurischen wird ebenfalls begründet. | . AKINFIEwW hat die Flora vom oberen Kalaus in ihrem Anschlusse anf die Steppenvegetation behandelt und seiner Schrift die geologische Bildung, sowie die Prozentsätze des Bodens an Humus zu Grunde gelegt und w ei nach, dass die Stawropolhöhen auch in vegetativer Hinsicht die Grenze die richtigen Schwarzerdesteppen gegen W. und die mehr oder weniger davon abweichenden und in die kaspischen zuletzt ausartenden Thon- und. Salz steppen bilden. In letzter Zeit hat J. AKINFIEW für den centralen Kaukas eine Arbeit über die nieder- und hochalpine Flora geliefert; er führt 301 Art auf, giebt für alle die Standorte und das Höhenvorkommen an. Ich publizie AKINFIEW’s und anderer den Gegenstand im nachfolgenden Buche weiter 2 fördert. J. PATSCHOTSKI giebt uns floristische und phytogeographische Unt: suchungen der Kalmykenländer und bereichert die Systematik mit einig neuen und seltenen Arten. G. DIECK schildert seine vornehmlich den Holz gewächsen geltenden Reisen in Lazistan und Colchis, manche der seltener hat er in Kultur genommen und weiter verbreitet. Mit einigen Beiträg beteiligte sich noch der ebenfalls jetzt schon verstorbene Professor J. SC IM. HAUSEN (Kiew), C. WINKLER mit einer Synopsis der Cousinien und die wähnten beiden Botaniker S. SOMMIER und E. LEVIER mit einer langen Re von Artikeln, mit Rücksicht auf die Ausbeute ihrer kaukasischen Reisen. Y den beiden letzteren Herren steht sehr bald ein großes botanisches W welches unserem Gebiete gewidmet ist, in Aussicht. Überdies gab E- LEV 1894 ein coulant geschriebenes Buch: »A travers le Caucase« heraus, des Text vielfach von botanischen Notizen durchflochten ist. Endlich hat V. BROTHERUS mit seiner »Enumeratio muscorum Caucasi« beschenkt, wiederW! mit einer hervorragenden Kapitalarbeit, 420 Moosarten in 88 Gattung‘ Litteratur. 11 6 Sphagnumarten und 94 Lebermoose in 34 Gattungen wurden darin auf- gezählt und, wo nötig, genau beschrieben. Die Fundorte bringt der Autor in Zonen; das meiste wurde in den drei Waldzonen, der oberen, mittleren und unteren, sowie in der alpinen gesammelt. Ich selbst reise seit 1852, zuerst bis ı855 in der Krim, dann 1855— 1860 in Östsibirien'), seit 1863 im Kaukasus. Alle meine Pflanzen wurden im Kais. botanischen Garten von St. Petersburg und in Tiflis bestimmt. Meine Schriften, soweit sie botanische Mitteilungen enthalten, verzeichne ich in den folgenden Listen. Dr. G. Radde. Tiflis, Juli 1897. Litteratur. e mit einem + bezeichneten Schriften enthalten nur Angaben über einzelne Pflanzen der Kaukasusländer oder sind nur von floristischem Interesse, die mit einem * bezeichneten enthalten Vegetationsschilderungen. *ABICH, H., Geognostische Wanderungen durch den Kaukasus und zum Ararat. Mahlmanns EN über die Verhandlungen der Gesellsch. f. Erdk. in Berlin. T. IV. 1847. B nz grenzen. ADAM (ADAMS), J., Decades quinque novarum en plantarum Caucasi et Iberiae ect. in Web. und Mohr. Beitr. zur Naturk. 1805. +— -———, Descriptio novi er generis, in Nova Acta Acd. sc. Ptrp. XIX. 1805. (Pusch- kini am.) a scilloides *AKINFIEW, J., Neun ne = centralen Kaukasus. ae 1893. (Russ.) Dr ‚ Neue und selten vorkommende Kauk. Pflanzenarten m Jahre 1891— 1892 gesammelt. Schriften der kauk. Abt. der Kaiserl. geogr. Gesicht. XV. 1893. (Russ.) * — ‚ Der nördliche Kaukasus. I. Botanische Untersuchun es Gouvernements Stamropcl hen. im ae 1889. Der obere Kalaus und die en Hö Abt. der Kaiserl. geogr. Gesellschaft. XVI. 1. 1893. Russ. en n_ befindet sich auch die Arbeit desselben Verfassers über seine Reise in Ossetien und Suanien, welche einige botanische Mitteilungen enthält. (Russ.) 7—— ——, Die Flora des centralen Kaukasus. Charkow, 1894. Bis an eg inkl. *— ——, Die Alpenpflanzen des centralen Kaukasus. Schriften der kauk. r Kaiserl. —— Gesellschaft. Tiflis. T. XIX. 1896. Es werden für die eg Boca supranivale Zone 301 Arten genannt. Überall Höhenangaben und Fundorte. Russ. ie N, Bingen neuer Pflanzenarten, die in Abchasien gefunden wurden (1889—90.. ,„ 1891. Russ. , ——, Die Wälder Abchasiens. Schriften der südruss. landw. Gesellsch. 1892. Russ. ——, Die Farnkräuter Abchasiens. Ebenda, 1892. Russ. *— ——, Resultate der bot. Forschungen in Ababaslani Schriften der Naturf. Gesellschaft von: SE Pike, T. XXII. 1893. Russ *_— — er Exkursionen in Lasistan. Schriften der kauk. Abt. der Kaiserl. geogr. Gesellsch. 3. Russ, — > Versälehe der im Vilajet Trapezunt 1891. gesammelten Pflanzen. Act. hort. bot. Russ, Petr. T. XIII. Nr. 8. 1893. ı) 1860 und 1862 als Begleiter der Akademiker v. BrRANDT und v. Baer in Südrussland. 12 Einleitung. *ALsow, N., Bericht über die bot. Forschungen in Abchasien (1890). Schriften der kauk. Abt der Kaiserl. geogr. Gesellsch. 1893. Russ. * — ——, Aus Abchasien (die Wälder). Journal für Waldangelegenheiten. Nr. ıı. 1893, *_—— ——, Die Gärten Abchasiens. Schriften der Kaiserl. südruss. landw. Gesellschaft Ode 1893. S *—— —-, Botanisch-geogr. Untersuchungen im westlichen Transkaukasien. Schriften der ks Abt. der Kaiserl. geogr. Gesellschaft. Vol. XVI. 1893. Russ. 7 — ——, Zwei neue kauk. Pflanzengenera: Rhamphicarpa und Dioscorea. Act. hort. | Petr. Vol. XI. Nr. 9. Russ, " ——, Contributions & la flore de la Transcaucasie. Bull. de l’'herbier Boissier. Vol * —— ——, Nouvelles contributions & la flore de la Transcaucasie. Ebenda. Vol. IV. Nr. 2. I *_— —, ——. Ebenda, Vol. I. Nr. 7 und Nr. 10. 1894. 7 — ——, Campanulae novae caucasicae. Ebenda. T. II. Nr. 2, 189 ® ——, Nourvelles contributions A la flore de la Transcaucasie. Ebenda. Vol. III. Nr. 5. 18 a ——, La flore alpine des calcaires de la Transcaucasie occidentale. Ebenda. Vol. Nr. 10, 1805 e * ——, Prodromus florae colchicae. Franz. und russ. Tiflis—Genf, 1895. Unentbehrlie Hauptwerk über die Flora von Colchis, mit einer geogr. Einleitung. Fast alles frü ‚vom Autor über dieses Gebiet publizierte ist darin enthalten, mit Fundorten Höhenangaben. *BECKER, A., Reise nach dem Caucasus. Bull. de la soc. d. nat. de Mose. 1868, I. *__— ‚ Reise nach Derbent. Ebenda 1860. I.. * ——, Reise nach Temir-Chan-Schura und Derbent. Ebenda. 1871. I. et I. BE ——, Reise nach Baku, Lenkoran, Derbent, Madshalis, Kasumkent, Achty. Ebenda. 1873 ie ———, Reise nach den Schneebergen des südlichen Daghestan. Ebenda. 1874. 5 ——, Reise nach dem Magidagh, es und Basardüsi. .. 1875. II —— -——, Reise nach Krasnowodsk und Da: aghestan. Ebenda. 1878. le Die Kultur des Theestrauches im Kaukasus. Tilis. Fe Russ. Neueste sammenstellung des über die Kultur des Theestrauches im Kaukasus bis dahin Ermittel *BEKETOW, AND., Skizze der Flora von Tiflis. St. en 1853. (Russ.) ? = 007, Filanzengeographie. Petersburg. 1896. Rus --BoISSIER, E., Flora Orientalis. 5 Bände bis 1884 RES ı Supplementband 1883, von BUS enf—Basel. 1867-1888. ""BOISSIER, E., und Bunse, Aufzählung der auf einer Reise durch Transkaukasien und re ER IE Pflanzen. Nouv. M&m. de la soc. d. nat. de Mose. XH. 18 *BRANKE, von, Exkursionen in den Wäldern der kaukasischen Küste des RE Mee Schriften des neuen Alexander-Instituts, Warschau. 1895. Rus ‘-BROTHERUS, % T., Etudes sur la distribution des mousses au Caucase, Hebingfon, 1884. Fr I —, REN muscorum Caucasi. Acta soc, scient. fenn, T. XIX. Nr. 12. Führt chi 6 Sphagnum, 94 Lebermoose, die während der Reise des Rn im Kaukas! ph. math. de Y’Acad. d. sc. de St. Petersbourg. VII. ag — De idole ligni quarundam arborum transcaucasicarum refert, in: Corresp-Bl. . naturf. Vereins zu Riga. IV. 1851. *_— — bie Reise durch Transkaukasien und Persien in den Jahren 1847— 1849. Ball. u ce. d. nat. de Mosc. 18 BUNGE, A, Plamtas Abichianas in beide: per Caucasım regionesque transcaucasicas cole BEN enumerayit. Me&m. de l’Acad. d. sc. de St. Petersbourg. VI. ser. ph. math. VIL- und 1859. 7 —— ——, Anabasearum revisio. Ebenda. VII. ser. T.W. 1862. Be #— ——, Über die Gattung Echinops. Bull. de l’Acad. d. se. de St. Petersbourg. VI. 186. Litteratur. 13 -+FBUNGE, rn ee Zusammenstellung der man der Gattung Cousinia Cass. Me&m. de 3 R e St. Petersbourg. VII. IX. 1865. I— —, aa Aerkierei species eaigene. ei sn XI. Nr. 16. 1868. XV. Nr. ı. 1869. 1 ——, Über die Heliotropien der mittelländisch-orientalischen Flora. Bull. de la soc. d. nat. d. Mosc. + —— ——, Heliocarya, eine neue Boragineengattung ect. Moskau. Bull. 1871. 4. i—— —, Die Gattung Acantholimon. M&m. de l’Acad. d. sc. de St. Petersbourg. VII. ser. T. XVIIE Nr. 2.1872. 7— — Species generis Oxytropis DC. Ebenda. VII ser. T. XXH. Nr. 1877. —— ——, Pflanzengeographische Betrachtungen über die Familie der ee, Ebenda. ser. T. XXVIL Nr. 8. 188o. *CHATISSOW, I., und A. ROTINJANZ, Bericht der Commission zur Untersuchung der nee des chwarzen Meeres zwischen den Flüssen a. und Bsyb. Tiflis, 1867. Rus * — ——, Überblick auf das NO-Gestade des Schwarzen Meeres von Zn bie zum Tua uapse. Schriften der Kaiserl. landw. Gesälleste 1867. Nr. 3—4. *DiEck, G., Ein dendrologischer Spaziergang nach dem Kaukasus und rg " Zeitschrik für arten- und Blumenkunde. 40. Jahrgang. 1891. —— ——, In der Heimath der kaukas. Märchen-Tanne. Ebenda, 1891. * + ——, Ein Ausflug ins armenische Hochland. Ebenda, = ” —— , In Hochsuanetien, dem kaukas. Engadin. Eben I. x ——, Im tertiären Buschwalde der Hochgebirge von RR Ebenda 1391. "Domoworssi, Demr., Beobachtungen — die Belaubung und das Blühen der Pflanzen von Schriften der kauk. landw. Gesellsch. Tiflis, 1865. Nr. 5 u. 6. (Russ. V Br uss DOKUTSCHAJEW, w. W., Die Schwarzerde.. Petersburg, 1883. Russ. RUDE, O., Die Fiosennsiche der Erde. A. Peterm. Mitteil. en 74- *Du BoIs DE MONTPEREUX, F., Voyage autour du Caucase. Vol. 1840. Godet: Essai d'une flore des montagnes du Beschtau. +Dumont DURVILLE, Jur., Enumeratio plantarum, quas in insulis Archipelagi aut littoribus Ponti E 1819 et 1820 collegit - detexit. Me&m. de la soc. Linn. Paris. I uchum-Kale.) 1822. (Sue tEICHWALD, Ep., Plantarum novarum vel minus cognitarum, quas in itinere caspio-caucasico ob- servavit. Wilna und 2. Lu. I. 1831 — ENGELHARDT, M., und J. PARROT, Reise in die Krym aaa den Kaukasus. Berlin, % (Ce- rastium Kasbek P ö se En., Diagnoses a orientalium et observationes botanicae. Paris, ı 1860. +FISCHER, Fr., Notice sur les Anoplanthus de l’ancien monde. Bull. de la soc. d. nat. de Mose. er a 2.7 ° *G—w. P—r., Bemerkungen zur Vegetation von Kutais. Schriften der kauk. landw. Gesellsch. 1857, U. (Russ.) -GAMREKELOW, A,, Ueber Buxus, genannt kaukasische Palme. Kutais. (Russ.) Say S. G., Reise durch Russland zur Untersuchung der drei Naturreiche. Ptrp. Akad. d. 5% Wiss, ur Liegt mir hier nur in russ. Uebersetzung 1785. T. III. vor Geisznach, As: Die Vegetation der Erde. Leipzig, 1884. RUNER, Bakue Bruhnsii. Bull. de la soc. d. nat. de Mosc. 1867. IV. *GÜLDENSTÄDT, Jor.,. Reisen durch Russland und im caucasischen Gebirge, herausgegeben von P. S. Pallas. Ptrp. + T.. 1787-91. Be ei. Inakssischen Länder. Aus seinen Papleeii gänzlich umgearbeitet n Jurius Berlin, 1834. AHERDER, F v; Aufähleng der ” der Umgegend von Tiflis wachsenden und von Herrn Pomor- 185257 gesammelten Pflanzen. Regensburger bot. Zeitung. 1870. iin, G., Pentas plantarım rariorum Iberiae in: Comment. soc. phys. med. Mosq. I. 1808, — Dessehionen plantarum Iberiae nondum cognitarum. da, 1808. * 14 Einleitung. +HOFFMANN, G., Plantarım —n genera earumque characteres naturales aucta etr. P. I. et II. Mosqua, I --HOHENACKER, RUD,, Emmmieritio Ken in territorio Elisabethopolensi et in provincia Kara= bach s Fonts nascentium. Bull. de la soc. d. nat. de Mosc. 1833. j + —— ——, Enumeratio Slantkiuin, quas in itinere per provinciam Talysch collegit. Ebenda- 1838. -JENSCH, PH., Tonelitioie von Pflanzen und Sämereien, die im südwestlichen Kaukasus gesamm wurden. Siüdruss. landwirtsch. Gesellschaft. 1843. 4. (Russ. *KALENICZENKO, J., Quelques mots sur le Cau Bull. de la soc. d. nat. de Mose, IX. 18 Nouvelles plantes pour la flore russe. Ebenda, 1845. asasa- Winterthur, R., Neue Standorte und Formen orientalischer Potentillen. Englers bot he ee 14. Band. 4.—5. Heft. 1892. +Koch, 2 air ogus plantarum, quas in itinere per Caucasum, Georgiam Armeniamque 1836—37 colle = Schlecht. Linnaea. XV. und XVII. 1841—43. ——; Wanderungen im ÖOriente. Bände, ae 1846—47. + —— ——, Beiträge zu einer Flora des Orients, .. endal. Linnaea XXL—XXIV. 1848 —— ——, Karte von dem kauk. Isthmus und y en . Bot. color. Ausgabe. Berlin, I —— ——, Beiträge zur Kenntnis der Flora . nsisiden Isthmus. Linnaea XXIV. 185 *KÖPPENn, ir v., Die geographische Verbreitung der Nadelhölzer im enropäischen Russland Kisakaiin, St. gen 1835. (Russ.) eu Fr., Versuch einer systematischen ER der in Grusien einheimischen Re .. de la soc. d, nat. Zen 1846. *KOTSscHY, A. Die Vegetation des westlichen Elbrus in Nordpersien. Separat-Abdruck. Wien, } 1 *KRASNOW hr N., Geobotanische Untersuchungen in den Kalmykensteppen. Nachrichten Kaiserl. ae Gesellsch. T. XXII. 1886. (Russ.) ; ——, Vorläufiger Bericht über die Reise nach Suanien, Sitzung der Naturf. Gesellse bei der Universität Charkow, 22. Dezbr. 1890, Verzeichnis der basalalpinen Wi pflanzen. Russ. t 7 — 7——, Neue Arten der er Suaniens. Schriften der Naturf. Gesellsch. bei der Unive! RERRER, T. XXVL 2 neue Arten und etliche Varietäten werden angeführt 1891. *—— ——, Die Gebirgsflora a ihre eigentümlichen Gruppierungen in ihrer Abhängi von den jetzigen physikalischen Verhältnissen und dem Einflusse der Eiszeit. N der Kaiserl. Geogr. Gesellsch. St. Petersburg. X 1891. Rus ie ein, Die ee der nördlichen Erdhälfte. ‚Nachrichten der rs der N EN Cor TANK, u 1894. Rus — ——, Die Flora 2 Bassins vom T: re Rera Charkow, 1895. Russ. +KUNTzE, 0, Plantae rn Acta hort. Petrp. 1887. *KUSNEZOW, N Kaukasische Reise im Sommer 1890. Mitteil. der Kaiserl. Geogr. Gese * *. St. Petersburg, XXVI. Russ. * — ——, Geo-botanische ne an der Nordseite des Kaukasus. Ebenda. R Baar ——, Elemente der Mittelmee im Segen — Schriften der B Bes Gesellsch. St. nn XXI — Über die rn der Donlacite des er Bot. Zeitschrift. II. 1892. R —— ——, Übersich . Arbeiten in Russland für 1892—93. Jahr geogr. a fu x —— ——, Das Subgenus Eugentiana Kusnez. des Genus Gentiana Tourr. In dieser umia! reihen Arbeit wurden auch erschöpfend die kauk, Tg behandelt. Schriften Gesellsch. der Naturf. von St. Petersburg. 1894. Rus #LEDEBOUR, . Er 5 sex plantarım novarım in imperio rossico an an Mem. de TAc e St. Petersbourg. V. 1812. I——, on generis Paridum. Dorpat, 1827. r “um ! —7, Icones plantarım novaruım vel imperfecte cognitarum, floram rossicam, impf! altsicke, illustrantes. Riga, London, Paris, 182 29—34. AR ‘ Litteratur. 15 LEDEBOUR, C., Arundo Wilhelmsii. Ebenda. V. ser. VI. ı8ı18. + i umeratio plantarum in totius imperii provinciis europaeis, asiaticis et americanis eg observatarım. Stuttgart, 1842—53. "LEPECHIN, J., Iris Güldenstaedtiana. Acta Acad. sc. Ptrp. IX. 1784. 7 ——, Symphyti asperi nova species descripta ; in:*Nova Acta sc. Petrop. XIV. 1805. *] EVIER, E, A travers le Caucase. Paris, Fischbacher, 1894. Ist ein anmu tig geschriebenes neh mit vielen botanischen Notizen, welche größtenteils das colchische Gebiet mit Einschluss Hoch-Suaniens . Abchasien, sowie den Elbrus betreffen. Von besonderem Werte sind die bot. Specialia über den letzteren. Überall Höhenangaben. Auch die ogamen a oft erwähnt. Im bot. Anhange werden aus dem bis dahin be- arbeiteten Material 69 neue Arten aufgeführt. *LipskyY, W., Einige Eigentümlichkeiten der Flora von Nowo-Rossiisk, Schriften der Gesellsch, ‘der Naturf. von St. Petersburg. -ı891. Russ. * — ——, Untersuchungen des nördlichen Kaukasus ( 1889—90). Schriften der Naturf. Gesellsch. 1891. Russ. in Kiew. T. XI. * —- ‚ Flora eiscaucasica. Ebenda. 1891. *—— ——-, Botanische IRRE in Transkaspien. Schriften der Naturf. Gesellsch. von Kiew. T. ner 1892 24 er Kuplr zum Bee Ebenda. T. XU. Nr. 2. 1892. Russ. 1— ehe caucasica. Ebenda. T. XII. 1893. Russ * ——, Bemerkungen zur Flora der Krim. Ebenda. T. XI. 1893. Russ. ” ———, Bemerkungen zur Flora der Krim. Ebenda. T. XII. 1894. Rus 7—— —, Die Valerianella-Arten. Bull. de l’Acad. d. sc. de St. Petersbourg. T. w. Nr. 4. 1896. 7— ——, Revisio_generis en (Umbellifr.). Ebenda. T. IV. N.IV. Nr. 4. 1896. #— ——, Florae caucasicae imprimis colchicae novitates. Acta Petrop. XIV. No. 10. 1897. LOMARIN, A. en der Pflanzen, as in Talysch im Sommer 1894 Rt wurden. Tilis, rat ss.) —— O., Der ei oder die kaukasische Palme im Gebiete von Tschernomorien arzes nn Schriften der kauk. landw. Gesellsch. 1874. Nr.4u.5. Russ. Ranger VON BIEBERSTEIN, FR., Tableau des provinces situges sur la cöte occidentale de la ienne entre les fleuves Terek et Kour. Ptrp. 1798. Dieselbe Arbeit erweitert rankfurt a 1800. in deutscher Sprache. F +— ——, Flora taurico-caucasica. Charkow. ber II. 1808. Supplement III. 1819. zn ‚ Centuria plantarım rariorum Rossiae meridionalis praesertim Tanriae et Caucasi iconibus user illustrata. Charkow. I. 1810. I. Petrp. 1832— 1 begin on d’un nouyeau er. de plantes de la famille des RE "Mem. de . d. nat. Bi u 1817. V. (Hablitzia tamnoides M. B. *MASALSKY, Shine des Batum-Gebietes. Nachrichten der Kaiserl. se Gesellsch. in St. Peters- 3 T. XXI. urg. I (Russ.) *MEDWEDEW, J; Die Wälder 56h südlichen ee Kreises vom Gouvernement Kutais. esellsch. ——, Ueber die Höhenverbreitung einiger Pe in einen Schriften der kauk. . Gesellsch. der Liebhaber der Naturw. und des Alpenclubs. I. 1879. Russ. 7—— ——, Bäume und Sträucher des Kaukasus. Tiflis, 1883. Russ. Für die Holzgewächse des si das beste Werk. —— und en Statistische Beschreibung der Wälder der Domäne »Borshom«., Tiflis. 1889. R MEYER, C. A, Verkeichale, der Pflanzen, welche während der auf Allerhöchsten Befehl in den _ 1829 und 1830 unternommenen Reise im Caucasus und in den Provinzen am estlichen Ufer des caspischen Meeres gefunden und eingesammelt worden sind. St. Petenbung 1831. #—— ——, Bemerkungen über einige Hymenobrychis - Acta Me&m. de l’Acad. d. se. de St. ne II. 37: * 16 Einleitung. -+-MEYER, C. A., Die Gattungen eh a Oligandra Lessg. und m. - näher h a ren Bull. phys. . de lAcad. d. sc. de St. Petersbourg. ze ‚ Das A m minutum ar e zunächst verwandten Arten, ect. Mn 2 Tach d sc. de St. Fee VI. ser. IV. 1845. 4— —-, Ein paar Worte über Centaurea phrygia. Bull. phys.-math. de l’Acad. d. sc. de$ Pechlonig, VL 1848. 4+— ——, Versuch einer — der Gattung Ephedra. M&m. de l’Acad. d. sc. de St, Pätersbourg. sc. na 1849. 4+— ——, De cirsüs oh Be commentatio botanica. Ebenda. VI. 1849. m ‚ Verzeichnis der von dem Herrn Dr. Kolenati in dem mittleren Teile des Kauk auf dem Kreuzberge, dem Kasbek ect. gesammelten Pflanzen. Beitr. z. Pflanzenku des russ, Reiches. Lief. VI. 1849. 4 —, Kleinere Beiträge zur näheren Kenntnis der Flora Russlands. M&m. de l’Acad. sc. de St. a ourg. VI. ser. sc. nat. VIL. 1855 eg ‚ Einige Bemerkungen über Epilobium Dodonaei und die verwandten Arten. Se; Er de = d. sc. de St. Petersbourg. 1855. XIH. *MLOKOSEWICZ, L., Bemerkungen über die periodischen Erscheinungen in der Natur in den rende von Lagodechi. Schriften der kauk. Gesellsch. der Liebh. der Naturw. uss. des Alpenclubs. I. 1879. s *MUROMZEW, P., Material zur botanischen Geographie des Kaukasus. Schriften der kauk. lan Gesellsch. 1871. 4—5. Russ. : #— — Versüch einer physikalischen Skizze der Ostseite des Kasbek ect. Ebenda. zZ sch #_— —, en e Exkursionen auf den Kasbek und im Norden des Kaukasus. a. k. k. Geogr. Gesellsch. Wien 1880 $S. 177 u. 410, 1881 $. 108. —— , Bemerkungen über die Flora von Pjatigorsk. Mitt. der Kauk. Abt. der K geogr. Gesellsch. Tiflis. 1891. Russ. +NÖSCHEL, A., Einiges über das kaukasische Insektenpulver. Corresp.-Bl. des naturf. Vereins 2 I iga. 55. ren A. v., Reisen des Professor Nordmann im Transkaukasischen Gebiete. 1836. R ‚.Vo orlänfige Diagnosen einiger während einer naturwissenschaftlichen Reise im v BR Teile der kauk. Provinzen entdeckten und als neu erkannten Pflanzenspe Bull. seient. de l’Acad. d. sc. de St. Petersbourg. 1837. N Ve olae ad floram eryptogamicam Trans-Cancasi. Act. soc. sc. fenn. II. I + Hansi, re RER en 1881. Der Autor führt 353 Arten aus der nächsten eikong von Stawropol *NosKa, M., Forstliches aus RSS, Österr. Forsteeltung, Aug. 1892. ei Ki und be Versuch einer russ.-kauk. Flora. Tiflis. 1858. T.I. Unvollendet blieben — ——, Die ee ir als nem gebende Pflanze. Schriften der i . % * —— ——, Bemerkungen über er a 5 Kreises von Achalzich ect. Ebenda. I Be RER Russ. = * —— ——, Botanische Exkursionen in den Umgegenden. von Tiflis. 1874. Mitth. der 3 Abt. I Kaiserl. Geogr. Gesellsch. Russ. ; $ e Flora von Pjatigorsk. nee de la soc. d. nat. Au Mosc. 1875. I. (Russ. +PALLAs, P. S., Flora rossica seu stirpium imperii rossici per Europam et Asiam Be. descriptiones et icones. Pt ae *— ——, Bemerkungen auf einer Reise in die südlichen Statthalterschaften des: us Reiches in den Jahren 1793—94. Leipzig, 1793—ı801. 2 Tl., auch in fran ösit und englischer Sprache, 1805 und 1802—3; liegt mir hier nur in der franz. Ausg# von 1811 vor. ‚ Species Astragalorum et iconibus coloratis illnstratae. A 1800. SPARROT, Fr Reise zum Ararat. Berlin, Litteratur. 17 TPATSCHOTSKY, J., Beitrag zur Flora der Krim. Schriften der neuruss. Naturf. Gesellsch. Odessa, 1890. (Russ.) *—— ———, Floristische und phytogeographische Untersuchungen der Kalmyken-Steppen. Schriften der Kiew'schen Naturf. Gesellsch. 1892. Russ. en J-, Vorläufiger Bericht über meine Reise in den Kaukasus. Schriften der Naturf. esellsch. in Kiew. Rus * — ——, Skizzen der kauk. EEE ER Algen. Ebenda. II. ı und 3. Russ *RADDE, G., Versuch einer a mponik Tauriens. Bull. de la soc. Imp, d. Naturf. de Moscou. 1854. *—— ——, Reisen und ee im Kaukasus im Jahre 1864; in Peterm. Mitt. 1865. Hoch- thäler von Colchis. Vertikalverbreitungen. Special-Schilderungen * — ——, Dieselben. Von Kartli nach Abastuman über den Sekar-Pass BEER Colchis. Nach Abchasien, im Kodorthale zum Nachar-Passe und Elbrus. ern: des Elbrus. Ent- n,a hochalpinen Arten von Elbrus und Nachar; in den Schriften der Ba; Abt. der Kaiserl. Geogr. Gesellsch. Auch Russ. VIII * —— ——, Berichte ner age biologisch-geographischen Untersuchungen in den Kaukasusländern se Tiflis, gr. Quart. 3 Karten, 9 Tafeln. Auch russ. in den Schriften der kauk. Abt. Kaiserl. Geogr. Gesellsch. VII. enthält dasselbe Materisl von 1864 und 1865 in extenso bearbeitet. Io neue Aare ——, Reisen und Forschungen im Kau im Jahre 1867, behandelt das Quellland der Kura. Auch russ. in den Schriften = Se Abt. der Kaiserl. Geographischen Gesell- schaft. VIIL und G. SIEVERS, Reisen im armenischen Hochlande (1871) östl. Hälfte: von Tiflis über Akstafa und die Goktschai-Wasserscheide nach Erivan. Dann Nachitschewan und in der Engschlucht des Araxes bis Dshulfi und nach Ordubad, dann zum Migritschai und über dessen Quellen nach Karabagh. Rückreise westwärts über den Kapudshich nach Nachitschewan. Von über Betschenach zum Arikli-Passe und in den Daralagös- dann nach Neu-Bajaset am Goktschai. Westl. Hälfte: Eriwan, Besteigung des Alagös. In der Araxes-Ebene aufwärts über Kulpi in das Kurden-Gebiet zum Aschich- Dade. Wasserscheide zwischen Araxes und Euphrat. Der Balykgöl-See. Zum Ararat. Besteigung beider Ararate. Diese Reise gab reiche Ausbeute an xerophil- rupestren Arten in den tieferen Lagen, an basal- und hochalpinen in den hohen Lagen. Viele het ee in der Vertikalen wurden bestimmt. rträge über den Kaukasus. |Peterm. Mitt. Ergänzungsheft. Nr. 36. 1873. B 3; Kap. wird die organ. Welt des Kaukasus behandelt, Vegetationsbilder * — —— und G. SIEVERs,; Reisen in age. ausgeführt im Sommer EB Peterm. Mitt. 1875. Diese Expedition verfolgte Abastuman die Strecke in Adsharien (damals noch ee er Ardagan, dann il Olti bis Erzerum, zum Bingöl-dagh. Rückreise über Chnis York Bericht über die im Jahre 1875 rg Reisen im Kau- kasus und auf dem armenischen Hochlande, ebenfalls in Peterm. Mitt. Von Borshom über Achalkalaki zum Alagös, im Araxesthal abwärts bis Eriwan. *—— ——, Der Bingöl-dagh (Tausendseen-Berg) das ne des Araxes; behandelt ein- gehend das Gebirge und seine hochalpine Flora. Peterm. Mitt. 1877. ——; Die Ebene des oberen Frat; behandelt den "Oeinut der Karas’u und die Ebene von Erzerum ausführlich, viele Angaben über Pflanzen des Gebietes. Beide Abhand- lungen auch in rass. Sprache in den Schriften der kauk. Abt. der Kaiserl. Geogr. V. Fasel. ı. 1877. *_— — äufiger Bericht über die im Sommer 1876 ausgeführten Reisen. 1877. Das eh z Chefs’uren. Mehrfache Passage des. Hauptkammes. Ausführlich wird derselbe Stoff im Werke: die Chefs’uren und ihr Land behandelt. Radde, Kaukasus, 2 ERBEN * 18 Einleitung. RADDE, G., Die Chefs'uren und ihr Land, untersucht im Sommer 1876. Cassel, 1878. Im botanischen Anhange werden alle Arten aufgeführt, welche der Reisende ein- sammelte. ——, Reise nach Talysch, Aderbeidshan und zum Sawalan 1879—80, in Peterm. Mitt. ” 1880. Enthält als vorläufigen Bericht alles Wesentliche, was im Verlaufe von 9 Mo- ‘naten ermittelt ne Derselbe Stoff wird in dem Werke »Talysch und seine Bewohner« ausführlich behan + ‚ Talysch, das Nordve stende des Alburs und sein Tiefland. Peterm. geogr. Mitth. ec Nr. 7. Ent EEE, der Dünen, feuchten Wiesen und Wal 3 s ——, Reisen an der ee Grenze. Talysch und seine Bewohner. Leipzig. Brockhaus. 1886. Enthält viele und eingehende Schilderungen der Pflanzenwelt va russ. Talysc = * — ——, Die SEE und Flora des südwestlichen Caspi-Gebietes. Leipzig. Brockhaus. E hält im bot. Abschn. Alles, was bis dahin über Talysch ermittelt wurde. ——, Aus > cn er vom Schah-dagh zum Dulty und Bogos. Peter Mitt. änzungsheft N 1886. 1887. Auch dieses Werk enthält außer Pa etliche rer und viele geogr. und bot. Schilderungen. *— ——, On the vertical range of alpine plants in the Caucasus. Linnean society Lond Vol. XXVII. 1890. 182 hochalpine kauk. Arten mit Angabe der Fundorte und Höh Pedicularis araratica Bg. und Draba araratica Rupr. bis 14.000. —— ——, Karabagh. A. Peterm. Mitt. Ergänzungsh. Nr. 100, 1890. und E. KoENIG, Das Ostufer des Pontus und seine kulturelle Entwickelung im Ve * laufe der letzten dreißig Jahre. Peterm. geogr. Mitt. Ergänzungsheft Nr. 112. 1 Die bezügliche Reise wurde im age dieses Werkes 1893 ausgeführt. Sie behand die ganze Küstenzone des Sch n Meeres vom Tschorochthale bis nach Anapa von der N.-Seite der Hauptkette a Psebai die Durchquerung des Gebirges bis Sc am Meeresufer. 3 * ‚ Der Nordfaß des Daghestan und das vorlagernde Tiefland bis zur Kuma. Pet Mitt. Ergitemngabeft Nr. 117. Die Reise wurde im Interesse des vorliegenden Wer- kes 1894 gemacht und enthält die Beschreibung derselben außer vielen Schilderung der Pflanzenwelt, der Steppen und des Gebirges bis in die hochalpine Zone, auch Karten und Gletscherbilder. *RADOSHIZKI, Blick auf die Flora der Ostküste des Schwarzen Meeres. Journal für Garten 1872. 5. Russ, ‘REGEL, EDUARD, Beiträge zur russ. Flora. Bull. de la cl. phys.-math. de l’Acad. d. sc. de Pitenhong XV. #—— ——, Übersicht der Arten der Gattung Thalietrum, welche im russ. Reiche und den an“ BEP Ländern wachsen. Bull. de la soc. d. nat. de Mosc. 1861. 7—— ——, Conspectus speeierum generis Aconiti, quae in flora rossica et en adjacentih kirönlintere Ann. d. sc. natur. IV. ser. Bot. XVL #— ——; Die Gattung Plenroplitis und Andropogon produ ine gon etus. Bull. de l’Acad. d. sc. Debug: X. 1866. +— ——, Allio adhuc cognitorum monographia. Act. hort. bot. Petr. II. 2. 1875: *REHMANN, 5% Ueber die V onen der taurischen Halbinsel und ihre klimati Bedingungen, Verhandl. der k. k.. zool.-bot. Gesellsch. in Wien. 1875. Eine schr empfehlende Schrift, die auf circa 40 Seiten engen Druckes die Vegetation der R in ihrer Abhängigkeit vom Klima und Boden schildert und für den NW.-Te Kaukasus große Bedeutung hat. Hnannr, L., Bemerkungen über die Farnkräuter Abchasiens. Schriften der Naturf. Gesellsch. bei Pr Universität Charkow. 1869. I +RIESENKAMPF, A. an Rus Flora von Pjatigorsk. Bulletin de la soc. d. nat. de Mose. 1882. Litteratur. 19 - *ROTINJANZ, A., Statistische Beschreibung der Wälder von Abastuman. Schriften der Kaiserl. landw. Gesellsc 1868. Nr. 1—2. Russ +RUDOLPH, a REISE en in genus Ztphöra dietum. — act. Acd. sc. Ptrp. 1806. de l’Acad. d. sc. de St. Ptrp. 1803—ı1806 et 1807— *RUPRECHT, F, Vorlänfiger Bericht über meine se nach dem er Bull. de l’Acad. d. sc. de St. P&tersbourg. V. 1862 (auch russ ‚Bem gen über die caucasischen Phsiela. Ebenda. VI 1863. ——— ——, Barometrische Höhenbestimmungen im Caucasus, ausgeführt in den Jahren 1860 und 1861 = pflanzengeographische Zwecke etc. M&m. de l’Acad. d. sc. de St. Petersbourg. VO. s T. VI. enthält 468 Messungen in Toisen berechnet. 4— —, Eve Campanularum Caucasi. Bull. de l’Acad. des sciences de St. Pe£tersbourg. 1867. 7—— ——, Flora Caucasi. Pars I. M&m. de l’Acad. des sciences de St. Petersbourg. VIL ser. T.XV. Sehr solide Arbeit bis incl. Acer, welche das Material bis 1869 in sich schließt, überall Fundorte und Höhenangaben —— ——, Geobotanische Unkiisuslängen der Schwarzerde. Nachrichten der age Akad. der wi ssensch. St. Petersburg. 1866.- Russ. Im Auszuge deutsch im Bulletin der Akademie. -+FSCHEUTZ, De rosis nonnullis Caucasieis. Oefversigt af Kong Vetensk. Ak. rt Stockholm. 1879. 3. ‘SCHMALHAUSEN, J., Neue Pflanzenarten aus dem Kaukasus. Berichte der deutsch. bot. Gesellsch. Berlin. Bd. X. 6. 7 —— ——; Die Flora Mittel- und Südrusslands, der Krim und des nördlichen Kaukasus. T.L Kiew, 1895. ee SERG., Description de quelques eg du Caucase nouvelles ou peu connues. a soc. d. nat. de Mosc. 1851. IV 1 —, Ro sur quelques nouvelles plantes du ae, Ebenda. 1853. II. SEIDLITZ, Be von, Botanische Ergebnisse einer Reise u das östliche Transkaukasien und den rer 1855—56. Dorpat, 1857. Heft *_— —, Kankasische sionen. Petermann’s nn 1863. IV. ‘FSMEJEW, £ e Facta zum Studium der niederen Algen der kaukasischen Mineralquellen. St. Petersburg, 1872. ‘SMIRNOW, MICH., Enumeration des esp£ces de plantes vasculaires du Caucase. Bull. de la soc. Der vorzeitige Tod setzte der Arbeit des talentvollen Autors ein E SOKOLOW, A., Die en des kaspischen Meeres von der Festung zu bis zum Flusse samur. Erman hiv. V 184 *Sostien, S,, siehe, Paraiss Regio onen, ital. Bull. della soc. bot. ital. 1891. * —— ——, Bull. della soc. ital. 1892, in deutscher r Sprache im bot. Centralblatt. Beiheft IH. (übersetzt von E. ee. Giebt auf 13 Seiten die - Quintessenz von der 1890 aus- geführten Reise im westlichen Kaukasus. Schließt sich an LEVIER's Arbeiten über das- selbe Thema an. n ataans ‚et E. Levier, Decas plant. noyv. Caucasi. Act. hort. bot. Petr. XII. 5. Zehn neue ; Pflanzenarten. ı gear ı Scabiosa, 1 Senecio, 3 Cirsium, ı Centaurea, ı Om- phalodes, 1 Vincetoxicum, ı Euphorbia. r— —— ———, 18 neue kauk. Pflanzenarten. Ebenda. XII. Nr. ı. 1893. E T-— — -— 0 ——, Plantarım Caucasi novarım vel minus © cognitarım. Ebenda. XII. Nr. 3. 4 —— ——, Plante nuove del Caucaso. Bull. della soc. bot. ital. 12. Novb. 1893. I —— ——, Dasselbe. Ebenda. ı0 Decb. 1893. 4 — — — , Rantncali caucasiei dichotomice dispositi. Nuovo Giorn. bot. Ital. Nuov. serie V. I. Nr. ESS ; Plant Can novarım. Act. hort. bot. Petr. XIH. 2. 1894. Ent- pe Kuesieiin, Salat Astragalus, Galium und Axyris. 2* 20 Einleitung. -+SOMMIER, S., et E.LEVIER, Species caucasicae novae. in: Nuovo Giorn. bot. ital. Enthält ı1on Um Barren, in einer 2. Dekade werden 8 neue Compositen und 2 Campanula-Arten 3 beschrieben. 3 I — ‚ Ebenda. Die Cirsium-Arten des Caucasus. 53 Spezies, von denen ich 9 als neu ankien, dazu II Varietäten #*_— — — ——, Unter der Presse in Act. "ort bot. Petrp. 1897 ein großes Werk über die Pflanzen en Kaukas N En Redut- Kale, ae Archiv. IV. 1850. 4SPERK, G., Skizzen von der Algenflora des Schwarzen Meeres. 1869. Charkow SSREDINSKI, N; kiss > Vegetation des Rionbassins. Schriften der naturf. Gesellschaft Ne russlands (bei der Universität Odessa). 1874. II. Russ. *_— ——, Resultate einer halbjährigen Untersuchung der Vegetation des Rionbassins. Eben er 4 4— ——, BERER: novam, Phillyream Medwedewi (Ph. Vilmorianam Boiss.) descripsit. Fo .E ournal. 1875. Russ. F +Stapr, O., Die batenlscken Ergebnisse der Polack’schen Expedition nach Persien. Wien. 18 +STEVEN, CHRIST., Decas plantarım nondum descriptarum Iberiae et Rossiae meridionalis. M& de la Soc. d. nat. de Moscou. II. 1809. e 4 ——, Catalogue des plantes rares ou nouvelles, observ&es pendant un voyage autour Cincase oriental. Ebenda. 1812. N , Observationes in Saxifragas taurico-caucasicas. Ebenda. 1812—13. du ——, Observationes in plantas rossicas et descriptiones specierum novarum. Eben 1817. (V.) 1829. (VIL) 1834. (IX.) und Bull. 1832. (IV.) 4+— ——, Monographia Pedicularis. Ebenda. VI. 1823. 4 ——, Description of nine new Species of plants from Caucasus, in the Transact. ‘of Linn soc. AL I 4— ——, De pinibus UEEICOTRROREITHR Bull. de la Fe d. nat. de Mose. 1838. I. — ——, Annotationes botan Ebenda. 18. 4 ——, Observationes in Aid taurico-caucasicas. Ebenda. 1351. I. 4— — , Xiphocoma et Gampsoceras, duo genera e familia Ranunculacearum. Ebenda. 185% ——, Verzeichnis der auf der Halbinsel Krim wildwachsenden Pflanzen. Bull. de ug}; russ. Sprache Auszug über die ewächse von Th. v. Köppen. *TOURNEFORT, JOS., PITTON DE, Relation d’un voyage du Levant, fait par ordre du roy, # 1717. Dasselbe Werk später in holländischer, englischer und deutscher Sprache. +TRAUTVETTER, RUD. v., Salic en sive salicum formae, quae bodie innotuere descriptae et 5) matice rsekteh. M&m. de l’Acad. d. sc. d. St. Petersbourg. II. 1337- 4 ——, Eine neue einhei ae Pine oozgge Bull. scient. de l’Acad. sc. de St. ne Vi. an und VII. 1840 4— ——, Über Alyssum min 4— ‚ Plantarum Er et deseriptiones floram rossicam illustrantes. Monachiü I— 46 Auch in russ. Sprac De Sameraria Me et Isatide nd commentatio. M&m. de YAcad. d. sc. de Päcad dtp. W. 1845. ——, Über einige Staticaceae Russlands. Bull. de la cl. ph. math. de l’Acad. d. se St. Petersbourg. XV 4— ——, Einige neue Piss Ebenda. XVI. }— ——, Plantarım novarım in Caucaso a Dr. G. Radde lectarım decadem proposuit. u l’Acad. d. sc. de St. Petersbourg. X. 66. 7—— ——, Plantarım species novae nonnullae. Bull. de la soc. d. nat. de Mose. 1868. IE +— ——, Symphyti spec. nova. Ebenda. 1870. I. +— ——, Observationes in plantas a Dr. G. Radde in Turkomania et Transcaucasia le nec non in alias quasdam. Act. hort. Petr. 2...3891 Litteratur. 21 +TRAUTVETTER, RUD. v., Stirpium novorum descriptiones. Act. hort. bot. Petr. II. 1. 1873. +— > Eme as plantarım a Dr. G. Radde in Armenia rossica et Turciae distrietu Kars lie taru: Act. hort. bot. Petr. II. 2. 73- Le Casalo ogus Viciearum rossicarum. Ebenda. III. ı. 1874. +—— ——, Aliquot species novas plt. descripsit. IH. 2. 1875 +—— ——, Plantarım messes anno 1874 in Armenia a Dr. G. Radde et in Daghestania ab A. Becker factas commentatus est. Ebenda. IV. ı. 1875 +—— ——, Plantas a Dr. G. Radde in isthmo caucasico anno 1875 lectas enumeravit. Ebenda. 5. 1876; +— ——, Plantas caspico-caucasicas a Dr. G. Radde et A. Becker anno 1876 lectas diluci- davit. V. 2. 1877. 4— —, Catalo Campanulacearum rossicarum. Ebenda. VI. ı. 1879. —— ——, Florae rossicae fontes. Ebenda. VII. ı. 1880. +—— ——, Elenchus stirpium anno 1880 in isthmo Caucasico lectarum. Ebenda. VII. II. 1880. 4+— —, E. Regel, C. Maximowicez, Decas plant. nov. Ange 1882. —— ——, Incrementa florae rossicae. Fasc. III. Act. hort. bot. Petr. T. IX. I. 1884. +— ——, Contributionem ad floram Daghestaniae ex herbario Raddeio anni 1885 emit. X. I. 408 Arten werden hr ->-TREVIRANUS, LuD., Observationes circa plantas orientis cum es grter novarım aliquot B ja I. 1816. ecierum. agaz. der naturf. Freunde zu Berlin. +—— ——, Ad Caricographiam rossicam ab Ledebourio Seen supplementum. Bull. de la soc. d. nat. de Mose. 1863. TRINIUS, = Plan varım vel minus cognitarım pentas prima. M&m. de l’Acad. d. sc. de ee 1818. + — ——, Graminum genera quaedam speciesque complures. Ebenda. VI. ser. 1831. —— ——, Andropoginearum genera speciesque complure 2. „2er. IL +—— ——, Panicearum genera retractavit speciebusque Shpliie illustravit. Ebenda. 1836. vi. 3: 38: 4 ——, Phalaridea. Ebenda. VI. ser. III. -— ——, Genera graminum V, Agrostiden ect. Ebenda. VI. ser. IV. 1845. +— ——, und RUPRECHT, Gramina Agrostidea.. Ebenda. VI. sc. net. V. 1849. ATSCHAPLEN. Just., Über die Trüffel von Baku. Schriften der Br Landwirt. Gesellsch. Tiflis. 1861. sec. II. Russ. ee P., Etudes sur la re = des hautes montagnes de l’Asie-Mineure et de Bull. de la soc. bot. de eV; Bee a Be ne: mineure. zme zart Bea Paris MW. Usoras-Srzavsene, Baron FRANZ, Salicorniearum synopsis. Atti del congr. intern. bot. ten 1874. *WASSILJEW, E Über die Verbreitung der vornehmlichsten Holzgewächse im Schwarzenmeer-Ge- biete, in den Schriften der kauk. Gesellsch., der Liebh. der Naturw. und des Alpen- klubs. I. 1879. (Russ.) -FWINKLER, C., Synopsis specierum generis Cousiniae Cass. Act. hort. bot. Petr. XII No. 7 nthält auch die wenigen kauk. Arten. Meine in den Jahren 1893 und 1894 gesammelten Kryptogamen wurden durch Vermittelung des Herrn EUGEN AUTRAN (Genf, Herbarium Boissier) von folgenden Specialisten bestimmt: Flechten von Prof. MÜLLER in Genf; Moose von Dr. Camus in Paris; Lebermoose von F. STEPHANI in Leipzig; Schwämme von H. JaczEwsky in Montreux und von Prof. MAacnus in Berlin. 22 Einleitung. Litteratur. Für folgende genera haben sich im Verlaufe der Zeit nachstehende Monographen intere: und von mir Material erhalten: ‚gen. Rosa Fr. . Cadent in Brüssel, gen. Rubus W. O. Focke in Bremen, en. Orobanche G. BECK Von MANNAGETTA in Wien, Gramineen E. Hacker in St. Pölten. Die Chara-Arten erledigte Herr Orro NORDSTEDT. Tiflis, ı1./13. Juni 1897. Dr. G. Radde. Schilderung der Vegetationsformationen und der gesamten Vegetation nach ihren Hauptabteilungen. Erstes Kapitel. Die Steppen der Kaukasusländer. 1, Überblick über das Steppengebiet in der Umgebung des Kaukasus. Je umfangreicher ein Gebiet ist, je vielseitiger und großartiger auf ihm die Terrainbildung und ihr geologischer Aufbau sich gestaltete und je schärfer die klimatischen Gegensätze in demselben zum Ausdrucke kommen, um so verschiedenartiger wird sich auch auf ihm die Flora herausbilden. Dies ist in den weiten Gauen der Kaukasusländer der Fall. Wir rechnen zu denselben bei nachfolgenden Schilderungen nicht nur den Isthmus im engeren Sinne des Wortes, sondern erweitern sie von N. nach S. mit der unteren Wolga und Manytschhöhe beginnend bis zur Scheitelfläche Hocharmeniens und auf das iranische Hochplateau bis zum 4166 m hohen Sawalan. In dieser Richtung liegt unser Gebiet also zwischen den Breiten- graden von 46 bis 38. In westöstlicher Ausdehnung bezeichnen die Enden der Erhebungsachse des Großen Kaukasus, am Schwarzen Meere vom Cap Anapa oder von Taman, bis zur Spitze Apscherons am Kaspi seine Grenzen, also den Raum zwischen den Meridianen von 54,3° bis 68° östl. von Ferro. Gelegentlich sollen etliche Seitenblicke außerhalb dieses Gebietes, dort nach aurien, hier in die Wüsten Transkaspiens gemacht, und auch das südliche Ufer des Binnenmeeres: Massenderan, Gilan und Talysch in Erwägung gezogen werden. Östlich und westlich sind die Grenzen dieser großen Länderflächen durch die Ufer des Kaspi, durch das Asowsche und Schwarze Meer auch für die Vegetation scharfe und natürliche. Aber gegen Norden setzen sich jenseits vom Manytsch und Don die Steppen unabsehbar fort. Gegen Süden ist eine natürliche Abgrenzung durch den fortlaufenden, breiten Scheiderücken auf der Scheitelfläche Hocharmeniens gezogen, welcher die Ponto-Kaspischen Wasser von denen des persischen Golfes trennt. Das Gesamtareal, soweit 24 Erstes Kapitel. es in der genannten Abgrenzung zu Russland gehört, deckt 472666 qkm?) Davon kommen auf die Nordseite des Kaukasus 253926 qkm; auf Trans- kaukasien mit Einschluss der neu erworbenen Gebiete von Kars und Batum 218 740 qkm. ; Allgemeine Orientierung. Vom Flugsande des westlichen Kaspistrandes, 26 m (86 r.F.) unter dem Spiegel des Oceans, der landeinwärts wandernd lang- sam, aber unfehlbar die Flachsteppe im Süden der Kuma erobert, müssen wir nach und nach bis zur Gipfelhöhe des vereisten Elbrus-Vulkans 5640 m (18500 r. F.) ansteigen, um den höchsten Punkt auf dem Scheider Europas und Asiens zu erreichen. Hier stehen wir in 3650 m (12000 r. F.) Meereshöhe‘) i an der Schneelinie und dem äußersten phanerogamen Pflanzenwuchse. Oder” es führt uns der Weg südlicher von dem jetzigen Ostrande der ariden Mugansteppe, wiederum 26 m (86 r. F.) unter das Niveau des Oceans, immer in westlicher Richtung, endlich zur engen Schlucht des Araxes und darüber hinaus, wo in seiner mittleren Thalstufe die hohe südliche Horizontlinie durch die regelmäßigen Zwillingskegel beider Ararate scharf gezeichnet wird, und 4 wir es auf dem Noahberge wieder mit der Höhe von 5ı5o m (16900 F. F)° zu thun haben. Auch hier befinden wir uns auf dem Firn der Gletscher kuppel. j Aber im weiteren Verfolge gegen Westen, wo wir mitten in vulkanischen Bildungen noch einmal das eingebettete salzige Tertiär bei Kulp mit seiner dürftigen Flora durchwandern, ersteigen wir bald das armenische Hochland und nahen uns seiner gewaltigen Scheitelfläche, welche im 3400m (r1000r. F.) hohen Bingöl-dagh°?) die Wasserscheide dem Euphrat nach Süden, dem Tschoroch nach Norden, dem Araxes-Kura-System nach Osten bildet. Das ist im ge logischen und botanischen Sinne eine eigenartige Welt, die sich im Anschlusse an das vulkanische Goktschai-Plateau und an die östlich daran stoßenden Hochebenen von Karabagh durch fast vollständige Abwesenheit von Wälder 3 durch hochiranische Pflanzenarten und ein Heer xerophiler rupestrer Formen auszeichnet, obwohl ihr manche Spezies der Tiefsteppen des Pontus ebenfalls’ zukommen. Auf jenem zuerst angedeuteten Wege finden wir im Norden des Kaukas bis zum Fuße des Hauptgebirges alle Varianten der Steppenbildungen: Sand-, Stein-, salzige, lehmige, schwarzerdige Ebenen. Dann bergan wandernd vom ‘ Tertiär in die Kreide und den Jura, zum Urschiefer (östlicher Teil) oder zu 1) M. SMIRNOw, Enumeration des especes de plantes vasculaires du Caucase. Moscou, 1887 Bull. de 1a 8. d. N. d. M. 1887. No. 4. Der frühzeitige Tod des Verfassers hat diese breit 2) Die Angaben des Herrn Verfassers sind in russischen Fuß gemacht und aus Gründen der Einheitlichkeit und leichteren Verständlichkeit in Meter mit geringen Abrundungen gerechnet. (Anmerk. d. Red. es: Bingöl-Kala (3179 m, 10430 r. F.) (Trigonot. 1877— 1879), Kara-Kala (3597 m, ı1 800 1. X und Demir-Kala (3683 m, 12087 r. F.) R. baromt. Wir können das abgerundete Mittel 11000 r. F. verwerten, besser rund 3400 m. Die Steppen der Kaukasusländer. 25 den beiden mächtigsten vulkanischen Zentren, Kasbek, Elbrus und den da- zwischen liegenden suanischen und ossischen Hochalpen (Zentralteil), zuerst durch das bewaldete Mittelgebirge zur Baumgrenze über die Rhododendron- zone fort in die basalalpinen und hochalpinen Regionen und zur Schneelinie. Oder wir bewegen uns endlich noch weiter westlich im Quaternär und jungem Tertiär bei fallenden Kammhöhen durch Eichen- und Buchenwälder zu be- quemen Passhöhen in Florengebieten, deren Verwandtschaft mit der taurischen Pflanzenwelt offen zu Tage tritt. In dem Gesagten ist keineswegs, wenn auch nur andeutungsweise in derben Linien das Thema über die Vegetation der Kaukasusländer erschöpft. Das gesamte colchische Bassin (Rion-Phasis) mit Einschluss der sich nordwärts daran schließenden abchasischen Gebiete bis über Sotschi hinaus im ehemaligen Tscherkessenlande und südwärts ein Teil des pontischen Ufers, fügen sich nicht in eine der erwähnten Kategorien. Ebensowenig ist das der Fall mit der Vegetation der steilen Nordabfälle des iranischen Randgebirges (Alburs), dessen nordwestliche Ausläufer das russische Talysch umfassen. Was hier wie dort im Riongebiete bei einem Überflusse an Niederschlägen und in den Tief- ländern bei den günstigsten Temperaturen sich im Pflanzenreiche freiwillig und durch Kultur entwickelte, hebt sich von allem anderen im Kaukasus so eigenartig und vorteilhaft ab, dass es gesondert betrachtet und geschildert sein will. Die Ursachen dafür haben wir in erster Reihe in den orographischen Verhältnissen auf den Grenzlinien dieser Gebiete zu suchen. Von ihnen hing s Quantum der Niederschläge ab. Bei ihrer eminenten Höhenentwicklung bilden sie die natürlichen Condensatoren für dieselben und sichern in der Hauptkette des Kaukasus durch starke Vergletscherungen und Firnmeere die beständigen Reservoirs zur Ernährung der betreffenden Gewässer. Ich habe mich früher schon bemüht, ebensowohl in meinen vier Vorträgen über den Kaukasus’) 1874, als auch in der ÖOrnis caucasica?) 1884 ein an- schauliches Bild vom Relief der Kaukasusländer zu entwerfen. Seit jener Zeit erweiterten sich noch meine Anschauungen und so will ich denn hier auf's neue versuchen, entsprechend den Zwecken dieser Abhandlung, dem Leser eine solche Schilderung in möglichster Kürze zu geben. Es handelt sich zu- nächst um das Steppengebiet. Erst nach Abschluss desselben gehe ich an die orographische und klimatologische Skizze des Hauptgebirges und der transkaukasischen Gaue. I. Überblick über die orographischen Verhältnisse des Steppengebietes. Versetzen wir uns im Geiste an der Nordseite des Großen Kaukasus auf eine Höhe von etwa 1800--2100 m (6—7000 r. F.), welche freie Aussicht gegen Norden gestattet. Es ist gleichgültig, ob wir mehr westlich zu Füßen des Elbrus auf einer Hochterrasse der Kabarda Platz nehmen, oder im Zentrum 1) A. PETERMANN. Geographische Mitteilungen, Ergänzungsheft No. 36. Justus Perthes. Gotha, 1874. 2) Ornis caucasica. Kassel, Theodor Fischer 1884, pag. 493—520. 26 Erstes Kapitel. des Gebirges, etwa auf dem »Tischberge« angesichts von Wladikawkas befinden, oder endlich östlicher auf der Höhe des Chanakoi-tau im Daghe Immer wird uns, auch bei klarstem Wetter, der äußerste Horizont gegen Norden in unklarer, oft sogar verschwommener Linie gezeichnet erschein Das Sehfeld ist zu weit, die ebene Steppe dem Auge zu unendlich, ihre fernsten Umrisse verschwinden undeutlich am Horizont, bezeichnend ist ihn die ungestörte gerade Linie. Denn die Entfernung in der Luftlinie bis z und dem Kaspi-Meere, bis zum Nordfuße des Großen Kaukasus, de eine Fläche von annähernd 200000 gkm. In ihm schwillt allmählich, ' der niedrigsten Wasserscheide zwischen Kaspi- und Schwarzem Meere der Manytschhöhe, 25 m (8ı r. F.), ausgehend, bis zum zentralen Kaukasus das Terrain bis reichlich 600 m (2000 r. F.) an. In langgezogenen We formen, die oft WO. gerichtet, fällt es von dieser verbreiterten Scheitelflä gegen O. und W. in die Tieflande des Kaspi und Asow’schen Meeres mählich ab. Auf den Höhen von Stawropol erreicht es mit 730 m (2400 r. seine Maximalerhebung. In seinem nördlichsten Teile durchschneidet die Gebiet das dürftig genährte Kalauswasser (zum östlichen Manytsch) von nach S. und der bedeutendere Jegorlik führt in gleicher Hauptrichtung hier sein Wasser dem westlichen Manytsch zu. Erst weiter südlich, da wo sich die Kumaquellen zwischen die befreit Oberläufe des Kuban und Terek drängen, wird das Steppengebiet plötzli von der isoliert dastehenden Beschtaugruppe durchbrochen, deren höch Gipfel bis zu 1310m (4300 r. F.) heransteigt. Gleich einer vulkanischen In taucht der fünfköpfige Beschtaukomplex aus dem Steppenmeer auf. Dur schnittlich hat die Grundfläche der Ebene hier schon im Mittel 500— 600 (1600—2000 r. F.) Meereshöhe erreicht und tritt bei Wladikawkas mit 720 (2368 r. F.) unmittelbar an den Nordfuß des Gebirges. ‚.. Nunmehr überschauen wir diesen Fuß näher. Von einem allmählic Übergange in die vorlagernde Ebene ist nirgends die Rede. Überall st sich das Gebirge scharf von ihr ab. Aber die Senkungen und Böschungel desselben sind gegen das NW.-Ende hin, im Kubangebiete, sanfter und waldet. Als fortlaufende Vorkette mit stumpfen Kuppelhöhen, nur durch von den nach N. ausmündenden Querthälern, ist der Nordfuß des Groß Kaukasus geformt. Gegen Osten, namentlich dem Ende zu, wird diese F kette kahler und schroffer, auch zerrissener. Vor der verbreiterten Basis Daghestan lagern weit vorgeschoben zwischen Sunsha und Terek jene bei parallel verlaufenden Sandsteinketten, die dem Untertertiär angehören und die Ränder eines Plateaus von goo m (3000 r. F.) mittlerer Höhe zu betrach sind, dessen zentrale Fläche einstürzte. II. Geologische Unterlage des Steppengebietes. Die geologische Unt lage des Steppengebietes und ebenfalls die des äußersten Fußes vom Große Kaukasus entstammt der miocänen Epoche, jener Zeit, in welcher von Die Steppen der Kaukasusländer. 97 Karpathen anfangend, ostwärts bis jenseits des Aralsees die Wogen des Meeres das gesamte Tiefland bedeckten. Kalke, Mergel und Sandsteine bilden diese Basis. Daran schließen sich im Norden von Stawropol bis zur Halbinsel Taman am Asowschen Meere Bildungen pliocänen Alters (Aralo-kaspisch). Auf diesen ruhen quaternäre Ablagerungen und Alluvionen. Im westlichen Teile unseres Gebietes lagert oft mächtig dick die fruchtbare Schwarzerde. Auch der größte Teil des Stawropol’schen Gebietes und ungefähr die west- liche Hälfte des Tereklandes befinden sich unter gleich günstigen Bedingungen. Ostwärts zum Kaspi gewinnen salzige Thone mit exklusiver Halophytenflora die Oberhand, und nahe dem Meere dehnen sich feste, schwere Dünen oder landeinwärts daideinder Flugsand. Wo das nicht der Fall ist, haben wir es mit ausgedehnten Sümpfen, mit nach und nach versiegenden Flüssen, mit Resten ehemaliger Wasserläufe und Labyrinthen kleiner Seenkomplexe, oder mit dem angeschwemmten Delta des Terek zu thun. III. Klima des Steppengebietes. Nach dieser geographisch-geologischen Orientierung müssen wir nun einen Blick auf die deckende Atmosphäre unseres Steppengebietes werfen. Das Klima ist zwar im allgemeinen für die Winterperiode milde, wodurch auch die Existenz der nomadisierenden Völker in der Osthälfte gewöhnlich gesichert erscheint; allein von Zeit zu Zeit treten sowohl im Sommer, wie namentlich im Winter förmliche Wetterparoxysmen ein, welche nicht allein Ackerbau und Viehzucht schädigen, sondern selbst den wilden Holzgewächsen nachteilig werden. Schneewehen, welche an Dauer und In- tensität der sibirischen Purga nichts nachgeben, fegen im Winter über das offene Steppenland. Ihnen fallen nicht selten zum großen Teil die Schafheerden der Nomaden zum Opfer aus Mangel an Futter und infolge von Erschöpfung. Im Sommer giebt es eben solche heftige und anhaltende Treiben feinsten Lehm- staubes, großartige Lösswehen neuester Zeit, welche bei gleichzeitiger hoher Temperatur und Trockenheit der Luft die Saaten, wenn nicht ganz vernichten, so doch schwächen. Diese, wie auch die winterlichen Unwetter, kommen ge- wöhnlich aus den Quadranten NO. und SO., sie sind so stark, man die Sonne nicht sieht und die Reise unterbricht, bis der Sturm ausgetobt hat. Zunächst möge nun die Tabelle über die mittleren Temperaturen folgen. Ich stelle die Ortslage der zwölf Beobachtungsstationen voran. da änge Breite RR Breite | östl. von östl. v. Ferro "erto Jekaterinodar...... A u 56°37’ 7” | Wladikawkas . . . 143° 1’ 11")62°21’ 16” Algier ee 43° 2’25” | 61°53’ 30” "| Georgiefsk 44° 8 9"i61° 8’ 9” Stawropol Te 2 ae ae kt Grosy 32,53% 43° 19’ 15”163° 21’ 15” Pjatigorsk ... 2 ne, 44° 3’ 60° 45’ Temirchan-schura . |42°49’ 64°47' Kislowodsk. ..... 43°53’ 9” | 60°22’ 8" |Petrowsk..... . 42° 59’ 25"i65° 9’ 57" Shelesnowodsk . . . . 4 8 0.1 6004’. 6” Jessentall u... rare y” 38 Erstes Kapitel. Monats- und Jahresmittel an der Nordseite des Grofsen Kaukasus. ') Meeres-\; Tan. | Febr. März | April| Mai Fesil Juli Aug.| Sept. Okt. INor, Dez. z höhe in | | | m in Celsius- Graden Jekaterinodar . . 90 2,1 0,41 5,1 | 10,7 18,5 21,2 25,2 25,3 18,9 | 13,8 5:7, 2,511 Alagir..:. |. 639 |—44 —4,5| 1,6 | 8,1 |14,4 17,5| 20,4 19,0] 14,6 | 8,8 3,0 12,0 Stawropol .....| 581 |—5,0—3,5| 1,6 | 7,6 |14,5| 18,1] 20,9 20,1] 14,8 93, 3,7 |—0,8 Pjatigorsk . . 505 5,1 —3,5| 21 | 8,7 | 15,4] 19,3] 22,4, 21,6 16,1 | 10,1 3,7 —13 Kislowodsk. . 792 |—5,6 —3,4| 2.7 | 8,3 | 14,3| 16,5) 19,0, 19,7 14,7 | 9,5, 2,2 24 Shelesnowodsk 642 1 —4 | —3,6| 2,1| 84 ‚N 18,0 21,1 21,5 16,5 11,3 3,7105 Jessentuki . . 603 |—3,6 —ı,4| 1,7 | 8,3 | 14,8| 17,8 20,8 21,2 15,9 10,4 2,3 2,0 Wladikawkas ..., 684 ||—5,2 —3,4| 2,6 | 8,9 | 15,1) 18,1 20,7, 20,0 15,1 10,1 3,7 —9,9 Georgiefsk . . .| 290 | —7,2 —ı,3| 1,9 | 10,1 | 16,8) 20,6 24,0 23,4| 19,4 En 6,1 —2,7 CR 128 | —ı,9 —3,6| 4,0 | 11,5 | 17,8| 20,7 24,3, 244 18,8 11,7 6,8| 0,4 Temirchan-schura| 475 ||—3,0 —ı,5| 3,5 | 9,5 | 17,2 20,6 23,2 22,71 17,2 11,8 5,3) 09° Petrowsk. .. .| —ıo |-15| 08| 4,1 | 9,2 |17,3| 22,2| 25,2 24,5) 19,9 |14,1) 7,6) 3,2 Aus dem Vorstehenden erhält man die Vorstellung, dass in unser Steppengebiete durchschnittlich die Winter milde und nur die beiden Ho sommermonate Juli und August, zumal in den tieferen Lagen, recht heiß s1 Das findet als Regel auch statt, allein es giebt, wie ich oben schon erwähn glücklicherweise rasch vorübergehende Ausnahmen, welche im vollsten die Extravaganzen des kontinentalen Klimas dieser Gebiete kennzeichn Schon die monatlichen Mittel der beobachteten Minima und Maxima, berechnet finden (siehe: SMIRNOW, 1. c. pag. 71), deuten auf die winte liche Rauheit des Klimas hin. Folgende Tabelle giebt darüber Auskunft. Mittel der monatlichen Minima für Stawropol. Dezbr. | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. Sept. Okt. | No in Celsius-Graden =ung| is mal | sa | Inline 5 | | r Mittel der monatlichen Aaastına für Stawropol. en 85 | 838, | 155 | 2x2 | 278 | 280 | 306 | 313 | 268 | Rn 17 Die abe Maxima und Minima lassen uns die äußersten Grenzen Kälte und Hitze erkennen. Ich verdanke die darauf bezüglichen Facta dem 1) Ich benutze die neuesten Tabellen, welche Herr WOoSsNESENSKY, ehedem Genie phys. Obs. von Tiflis, im Kauk. Kalender 1894 veröffentlichte. Die entsprechenden SMIRNOW’S weichen, was die Temperaturen anbelangt, nicht wesentlich ab, dagegen sind seine Angaben die Niederschläge nicht übereinstimmend mit den neuesten. Die Steppen der Kaukasusländer. 29 früheren Direktor des physikalischen Observatoriums in Tiflis, Herrn STELLING, der mir Folgendes mitteilte: Absolute Maxima und Minima der Temperatur Zahl der Beobachtungs- | Maximal | Minimal jahre für Stawropol 2... 32 36,2° —27.4 »Pjatiporsk 2... .:, 21 39,8 — 30,9 » Shelesnowodsk . 7 37,2 — 21,4? >» jessentuki...... . 7 36,9 —26,1 » Kislowodsk . . . . 7 35,6 — 25,0 » Wladikawkas. ... . 21 36,6 — 25,4 » Temirchan-schura. . 12 40,6 — 24.6 > PELIOWSRE N Ne, 10 —25,7 Jahre Celsius Für die drei Stationen mit nur siebenjähriger Beobachtungszeit dürften die ermittelten Werte keineswegs die überhaupt höchsten und niedrigsten sein. Jedenfalls aber genügt Vorstehendes, um die ausnahmsweise so excentrischen emperatürschwankungen zu beweisen. Diese sind von größter Wichtigkeit für die Existenz nicht allein vieler Kulturgewächse, sie bedrohen auch manche der wildwachsenden Holzpflanzen des Landes, wie ich das im Verlaufe der Spezialschilderungen nachweisen werde. Dass diese unheilvollen Temperaturextreme wesentlich in dem ununter- brochenen Zusammenhange unseres Gebietes gegen N. und O. mit dem europäisch asiatischen Kontinent begründet sind, ist klar, und dass unter demselben Einflusse auch die Gauen Transkaukasiens, selbst in den Tief- ländern der Westseite bisweilen leiden, ergiebt sich aus den dort ermittel- ten Temperatur- und Windrichtungewertik die ich weiter unten erwähnen werde. Über den relativen Feuchtigkeitsgehalt und die Klarheit der Luft, sowie über das Maß der Niederschläge in den Steppengebieten an der Nordseite des Gebirges kann ich nachstehende Tabellen geben. Relative Feuchtigkeit der Luft. Mittel Absolute im Jahr | Winter | Frühling | Sommer | Herbst Minima Stawropol. au WE are 75 82 76 68 76 12% Pjatigorsk :. na Sie 80 88 80 72 81. *) ..22.% Wladikawkas. »: no. 7% i 82 87 81 77 82 14% Geasay: :....0-=u0 wer Rn. 83 77 70 80 16% Petrowsk ..... .., sw e 77 80 78 67 73 18% Temirchan-schura . . .... 73 80 7ı 65 - 77 13% 30 Erstes Kapitel. im Jahre ganz klarer Himmel ganz bedeckter Himm für Stawropol . nach 14 Beobachtungsjahren 65 Tage, 82 Tage » Pjatigorsk . >» ıı > 63 Tage, ı13 Tage » Wladikawkas > 12 > 48 Tage, 134 Tage Mals der Niederschläge in mm. Mittel Jan. |Febr.| März | April| Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept.) Okt. | Nov. | Dez. | Je Jekaterinodar.. . fehlen Beobachtungen Bi Maikop . .:...|48,8| 33,8| 75,7 | 67,2| 70,01 71,6) 26,0 26,6! 46,3 | 95,5 | 75,4 | 38,067 23,3 | 29,1 | 36,9 | 82,1) 142,7| 147,7| 140,5 123,4| 98,8 | 60,5 | 34,2 | 29,4 |9 Stawropol . . . | 39,3 | 31,0| 40,3 | 70,1) 84,4] 102,5| 78,0 58,1] 68,9| 73,1 | 35,4 | 47,1 Pjatigorsk . . . | 17,8| 19,1 | 28,2| 56,9 | 84,31 80,8| 61,31 55,6] 53,7 | 40,7 | 24,5 | 24,4 | 54 Kislowodsk. . . | 10,4 | 12,1| 25.2| 46,4 |100,0 92,4| 74,5 48,4| 30,7 27,5 26,0 | 13,2 5 Shelesnowodsk . | 9,0| 14,9 | 32,8 | 69,4 | 69,9 70,9 40,6. 37,0| 47,7 | 59,0 | 19,5 | 7,5 4 Jessentuki . ...| 7,61 12,4 | 24.4 | 46,0 64,61 80,1 31,9, 36,8| 37,0 | 37,7 | 20,0 | 81,040 Wladikawkas . . | 25,4| 20,1 | 44,4 77:3 130,5) 158,8| 105,2) 70,9| 53,2 | 53,2 | 30,8 ; Georgiefsk . . . fehlen Beobachtungen 2% Gross. 22% 30,3 | 19,6 | 41,0| 71,6) 66,6 78,91 50,3] 31,9 39,8 | 38,4 | 19,2 | 25,7|5 Temirchan-schura | 15,2 | 16,0| 19,8| 30,9 | 51,2) 78,9] 49,3) 56,6| 44,1 | 36,2 | 20,9| 17,9 E Petrowsk. . . .| 47,0] 241| 23,3| 20,0| 28,6 42,8| 16,9) 33,3) 45,4) 50,6 | 46,9 | 44,114 Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres nach Tagen. Miköp + 72 50| 98] 834] 901 621 4,31 3,3] 281 94| 80| 58 Aug 25 79 91| 9,2| 123 17,0 17,0| 17,0] 14,4| ı1,1] 1050| 10,2| 91] Stawropol . . .| 115 8,8) 10,9| 11,7) 13,3] 12,01 105] 7,9| 82) 93| 84| 99 Pjatigorsk . . „| 103| 9,1) 9,2| ı13| 12,5 11,7) 99 7,61 82| 95| 851 79 Kislowodsk. ...| 7,0) 4,8| 9,6| 98 15,0 16,0) 108] 7,41 6,6] 9,0| 7,6 60| Shelesnowodsk .| 8,8] 80| 9,2| ı1,4| 13,8 13,4 122] 6,0 7,4) 88| 7,6) 48 j Jessentuki .....| 7,6) 7,4| ı10| 104 10,8 13,4] 9,6] 6,4] 7,0) 84| 80] 7,0 Wladikawkas . „| 9,8| 90| 11,2 13,3 17,4 17,5| 14,5| 11,8) 12,0| 1090| 9,0| 9411 Grosny N 6,2 90| 1065| 7,3] 95] 112) 85] 6,71 7,5) 90| 9,6| 10,2 4 ee 10,01 13,5) 9,8] 83] 7,61 54| 83| 7:3] # Petrowsk. . . .| 85| 72| Sol 56| 65) 82] 3,71 63] s,5| 65] 1093| 105 Aus den vorstehenden Angaben ergiebt sich das Klima für die in | stehenden Steppen als ein kontinentales mit heißen Sommern und m kalten Wintern, welchen beiden im äußersten Plus und Minus ausnahmsw. extreme Temperaturen zu teil werden. Reichlichere Niederschläge fallen € lang dem Gebirgsfuße, auf den Stawropol’schen Höhen und in geringe Grade auch um die isolierte Beschtaugruppe. Eine Abnahme derselben geg er ist bemerkbar, sie erreichen unmittelbar am Kaspiufer die gering® Werte. Die Steppen der Kaukasusländer. 31 IV. Verschiedenartigkeit des Bodens im Steppengebiet. Ursachen der Variation. Steppen und Wüsten bilden sich auf dem europäisch-asiatischen Kontinent zwischen dem 40.° bis 56.° n. Breite im festen Naturtypus auf un- absehbare Strecken von W. nach OÖ. schon mit dem Meridian von 44—45° Ferro beginnend, aus, und zwar mehr nach den wenig variablen Grund- bedingungen der sie deckenden Atmosphäre, als nach ihren terrestrischen Grundlagen. Aber der wechselnde Charakter ihrer Vegetation, die freiwilligen Kombinationen der Pflanzenarten, die sich alle der Luft accommodieren mussten, und die dadurch bedingten botanischen Physiognomien der betreffenden Landesstrecken stehen in direkter Abhängigkeit vom Boden. Ist er im Stande die geringen Niederschläge zu halten, so nimmt die Vegetation den Steppen- typus an. Das Minimum der Niederschläge auf durchlassendem Sande gebiert im schlimmsten Falle die vegetationslose Wüste. Die Gradationen von dieser zur elenden Hungersteppe auf steinigem Boden und die Übergänge dann zu den oft salzigen Lehmsteppen finden wir speziell in unserem Gebiete alle ver- treten. Ebenso sind es, namentlich westwärts, die Varianten der schwarz- erdigen Steppe in ihren verschiedenen oberflächlichen Bodendicken und den Prozentsätzen an Humus, so wie auch in den Übergängen zu den Lehm- strecken. Gerade diese östliche Hälfte der Steppenlande zwischen Kaspi und Pontus, welche durch die Stawropoler Höhen von der westlichen plastisch unmerklich geschieden wird, bietet reichlichere Gliederung der Vegetation, als das Kubangebiet. Der Grund dafür liegt in dem Einflusse, den schon in frühesten Zeiten das damals erweiterte Kaspibassin ausübte und welcher auch jetzt noch stattfindet. Es prävalieren, je mehr das Tiefland sich gegen Osten senkt, die salzigen Thone des einstigen Meeresbodens und schwerer, kalkiger Sand neuester Zeit. Es treten der ausgesüßte Lehm und Löss und auch die Schwarzerde') merklich zurück. Die Schwarzerde, ihre Verbreitung und die Verschiedenheit ihres Humusgehaltes. Die Schwarzerde anlangend will ich etwas umständ- lichere Mitteilungen machen. Ein Blick auf die Karte, welche dem verdienst- vollen Werke des Professors DOKUTSCHAJEW über die schwarze Erde (russisch. 1883. St. Ptb.) beigegeben ist, belehrt uns in Bezug auf das kaukasische Steppengebiet an der Nordseite der Hauptkette darüber, dass hier nirgend diese Erde die hohen Prozentsätze (bis 16%) von Humus besitzt, wie es in den bevorzugten Gegenden von SW. gegen NO. in Süd- und Mittelrussland über die Wolga hinaus der Fall ist. Die Schwarzerde in Ciskaukasien deckt vornehmlich die plateauartigen Höhen, welche von Stawropol ausgehend sich gegen SO. bis zum Fuße der Hauptkette und weiter östlich beiderseits dem Flusslaufe der Sunsha entlang hindehnen. Die ganze nordöstliche Hälfte von ı) Schwarzerde, Tschernosem der Russen schreibe ich da, wo die Entstehung derselben an Ort und Stelle auf trockenem Wege, ohne Beteiligung von Süß- und Salzwasser, nur unter Einflusse der atmosphärischen Agentien statthatte und wo diese Erde seit ihrer Entstehung auf dem Platze blieb. In allen anderen Fällen trenne ich die Worte und schreibe schwarze Erde. 32 Erstes Kapitel. der Terek-Kuban-Wasserscheide ist in ihrer geologischen Bildung jünger: (aralokaspisch) als die westliche (pontischer Horizont) und äußerst arm an Schwarzerde. Sie fehlt gänzlich am gesamten östlichen Manytsch, an der unteren Kuma und im Mündungslande des Terek. Dagegen tritt sie westlich” schon vom unteren Don an gegen S. und SO. in zunehmender Güte auf, erreicht das Höhenquantum an Humus westlich oberhalb von Maikop, etwa nördlich von Stawropol und dehnt sich in dieser Qualität südostwärts ü Pjatigorsk bis zum Fuße der Hauptkette bei Wladikawkas und über Gro hinaus. Diese zentrale Zone der Schwarzerde besitzt einen mittleren Hum gehalt von 7—10%. Sie wird von einem breiten Bande umzogen, we sich gegen N. stumpf keilförmig bis fast zum unteren Don erstreckt, wes bis zum unteren Kuban, ostwärts von Mosdok gegen S. gerichtet ist und ei mittleren Gehalt von 4—7% Humus aufweist. Diese Flächen umschließt € lich ein schmäleres Band in annähernd parallelen eg mit einem Hun und von da über Nowotscherkask gegen SO. gewendet über die niedri Manytsch- und Kalaushöhen, immer breiter werdend, über den unteren Läl der Kuma und des Terek bis zum Sulak sich FESTER Nordwärts abe dehnen sich diese humusarmen, sogar oft humuslosen Ebenen dem Kaspi und der unteren Wolga entlang bis fast Zarizin. Selbstverständlich sind die af“ die Analysen der Schwarzerde aus unserem Steppengebiete folgen, wie Professor DOKUTSCHAJEW S. 277 ff. seines Werkes giebt. ı. Im Kuban-Gebiete, von O. nach W. Ort | Boden -Charakter Dicke Kuna A Slawjanskaja . 2.2.0... Sandiger Lehm | Buriansteppe |176” | 5086| 4049 Kopumaksja } 2-5 2,004, » ebene Buriansteppe | 2’ı" | 5,707 ma64 Jekaterinodar ..... .. | s Tiefsteppe 28” | 4934| 4 Kodstksja:...0.0...., » hohe Buriansteppe | ı’ 11" | 4,912 2,322 Ladowskaja, 10 km westlich. » » 2’ 4,629 4391 ne - ; or | 5116| 3,284 Kawkaskaja, 6 km westlich . » » r’ 11" | 4,294 1,9: Die Steppen der Kaukasusländer. 33 2. Im Terek-Gebiet. Ort Boden Charakter Dicke | Humus Hygrosk. Wasser Newinnomi se sandiger Lehm | Buriansteppe ı’5” | 7,436| 4,546 Mineral-Wasser. . . . . Le > 'Weidelandm. Hügeln! ı’3” | 7,830] 4,727 Prochladnsja . sic mer » ‚ ebenes Weideland | ı1’ 5,586) 2,657 Wladikawkas., ’, zur y 4 > ‚2kmvomGebirgsfuße) 2’1” | 9,266 | 3,543 Slepzowskaja. .... . ... . jleichter Sandlchm| ebenes Weideland | r’ 4,777 2,348 Samaschkinskaja 8km gegen NO.| sandiger Lehm » .ı’8" | 4,768| 4,406 Ustargordoja 4—5 km gegen NO. > | » 179" | 7,061 | 2,168 f - m SEITE Maßstab 1: 7500000. q 200 = ze0. 309 Kilometer. Fig. 1. Dies Kärtchen über die Verbreitung der Schwarzerde an der Nordseite des Kaukasus bot zugleich Gelegenheit, die Südgrenze der spontanen Laubwaldungen am Don, Donez und dem Unterlauf der Wolga einzı wozu die Karte von TANFILJEW (Verteilung der Wälder in Südrussland, St. Petersburg 1894) als Unterlage diente. Die Nordgrenze der sich vom Kaukasus bis zur Kuma, Manytsch und zum Kuban erstreckenden Wälder ist auf der später folgenden Karte der Walddichtigkeit zu ersehen. Wenn ich die transkaukasischen Gebiete, soweit meine persönlichen An- schauungen reichen, in Bezug auf die Schwarzerde erörtern soll, so muss ich dabei an dem Prinzipe RUPRECHT's festhalten, nach welchem die Schwarzerde nur als das Produkt trockener Verwitterung und Zersetzung (ohne beständige Mitwirkung von süßem oder salzigem Wasser) der oberflächlichen Vegetation Radde, Kaukasus. 5 3 : 34 Erstes Kapitel. in langen Zeiträumen auf ungestörtem Boden betrachtet werden darf. Im Gebirge, zumal in einem mit einst so eminenten vulkanischen Zentren sind solche ungestörte Strecken natürlich nicht häufig, und so fand denn auch Professor DOKUTSCHAJEW bei seinen Exkursionen im Daghestan und im zen- tralen Kaukusus keine normal lagernde Schwarzerde (S. 281). Anders verhält es sich in dieser Hinsicht mit den Kesselthälern, mit den sanfteren, oft quellen- reichen Gehängen in der subalpinen Zone, mit den erweiterten Terrassen- stufen in verschiedenen Höhenlagen, die sich hier und da in den W aldgebieten befinden, und mit den flachen Quellländern einiger Flüsse auf dem armenischen Hochlande, z. B. der Kura auf der Hochebene von Ardagan und des Euphrat auf der Erserumebene. Da giebt es schwarze Erde, aber an ihrer Bildung beteiligte sich wesentlich, oft ausschließlich das süße Wasser und zwar das des Bodens. Wir haben es in solchen Fällen also nicht mit normal gebildeter Schwarzerde, die am Orte ihrer Entstehung blieb, zu thun, sondern mit den Übergängen von mehr oder weniger mächtiger Rasenerde bis zur verfehlten Torfbildung (Sphagnum fehlte). Auch auf den trockenen Rückenflächen der Daghestanischen Vorketten, in Höhen von 1500—1800 m (5—6000 r. F.) bild sich der Typus subalpiner Vegetation in abgeschwächter Form aus, und sehen dunkle Rasenerde von geringer Mächtigkeit unter der Vegetationsnarbe auf gelbem Lehm oder grauem Mergelthon lagern. ‘Endlich sei noch erwähnt, dass auf dem armenischen Hochland, wo d überall der Vulkanismus jüngerer Zeit so energisch durchgriff, auf we Strecken hin, z.B. entlang dem Südufer des Goktschaisees und im Daralag0s- gau, namentlich auch westwärts in der Randzone, wo eine Anzahl von Seen gelegen, so auch im Lande der Duchoboren, in den Höhen von 1800— 2750 (6—9000 r. F.) mächtige schwarze Erde lagert. Es scheint aber, dass 8 an der Grundlage dieser Bildungen, außer dem Wasser jener Bassins entfernter von ihnen, vielleicht verwitterte vulkanische Produkte, vor all Asche, beteiligt haben mögen, denn mehr oder weniger sind solche Gebi mit vulkanischem Trümmergestein (Obsidian, Laven) beworfen, sie entspreci demnach nicht den normalen Bildungen der Schwarzerde (Tschernosem). V. Formationen der Steppen, geschildert auf Grundlage einer Reis von Wladikawkas entlang der Kuma bei Wladimirowka und von da übe Kuma und dem Terek durchschnitten werden. Ich bereiste sie im Interes® dieses Werkes zum letztenmal im Sommer 1804. Die Zeit, in welcher i > diese Schilderungen niederschrieb, gehört der Mitte des Maimonats nach n- an. Die Lokalität, auf welche sie sich beziehen, umfasst zunächst den Nor fuß des Kaukasus, soweit ihm die Terekzuflüsse in der Ebene angehören, und den Lauf der Kuma mit Ausschluss ihrer Quellen. Ostwärts durchschnitt ic endlich direkt von N. nach S. die Nogaier Steppe, als ich am ı9. Mai die Die Steppen der Kaukasusländer. 35 Strecke von Wladimirowka bis Mosdok und von da nach Wladikawkas zu- rücklegte. Flora der Schwarzerdesteppe. Das erste Entwicklungsstadium der Steppenflora im Frühlinge traf ich am Nordfuße des Kaukasus bei Wladikawkas um diese Zeit nicht mehr an. Es beginnt, wie überall anderwärts, so auch hier mit den Zwiebelgewächsen. Muscari racemosum, M. botryoides, Ornitho- galum umbellatum, Gagea arvensis, G. lutea, G. pusilla und G. minima, Meren- dera caucasica erwachen am frühesten. Gleichzeitig mit ihnen sehen wir Iris pumila, I. reticulata und Crocus variegatus, dazu eine Anzahl zierlicher Cruci- feren, wie Alyssum minimum, A. calycinum, Meniocus linifolius, Erophila verna und hier auch Draba nemoralis, dann Veronica agrestis, V. arvensis, V. vern denen sich überall Androsace maxima und Erodium cicutarium zugesellen. Zwischen den kräftigen Wurzelblättern etlicher Salvia- und zweier Phlomis- Arten und dem frisch hervortreibenden Grün der zeitigen Gramineen (Poa bulbosa und annua und Bromus) bringen frühe Jahre schon Mitte März trotz der Meereshöhe von über 600 m (2000 r. F.) die ersten Blumen dieser Ge- wächse. Es folgen ihnen in Monatsfrist Tulipa Gesneriana und Muscari como- sum; einige der vorhergenannten Arten blühen bis Ende April und während dieser Zeit entwickeln sich sowohl die Gramineen als auch die Grundblätter der Staudengewächse. Schon in etwa 1okm Entfernung von Wladikawkas gegen Norden ver- schwindet mehr und mehr die jetzt saftig grüne Grassteppe, besser gesagt - Grasflur, welche sich, unmittelbar am Fuße des Gebirges beginnend und sich vor- nehmlich aus Gramineen aufbauend, nordwärts hin erstreckt. Man muss nicht vergessen, dass ehedem die Wälder vom Nordabhang des Kaukasus viel weiter in die Ebene traten, als’ das jetzt noch der Fall ist, dass zwischen Terek und Sunsha noch zu Anfang des Jahrhunderts geschlossener Laubholzwald stand, der während der langen Kriegszeit gegen die Bergvölker absichtlich mehr und mehr gelichtet und streckenweise ganz vernichtet wurde, von dem sich aber hier und da noch Spuren und krüppelnder Nachwuchs erhielten. Es haben sich aus jener Zeit manche Waldgewächse, welche der ursprünglichen Steppe anderweitig fehlen, in diesen Ebenen erhalten. Wo diese Grasfluren unberührt bleiben, zeichnen sie sich durch die merkliche Abnahme hoher Stauden aus, die anderweitig, sei es nun, dass sie ausdauern oder auch nur als Sommer- gewächse, so augenscheinlich die saftig grüne Fläche überragen. Wohl sieht man den Wegen und der Eisenbahn entlang die Grundblätter von Arctium, von Sambucus Ebulus und geschlossene Brennesselkolonieen, weiter seitwärts hin diejenigen hoher Inula-Arten, auch strebt hier und da, kerzengleich, der Blütentrieb von Verbascum phoeniceum oder der noch schlankere von Turrites glabra hervor, aber der Gesamteindruck ist der einer gleichmäßigen, üppigen Grasflur. Ab und zu machen sich darin dunkelblaue Flecken bemerkbar, sie sind tief lasurfarben, aber nicht fest zusammenhängend. Da blüht Vinca her- bacea, die wir, soweit Schwarzerde reicht, immer sporadisch wiederfinden. An anderen Stellen beginnt die hochwachsende Veronica melissifolia sich durch En 36 Erstes Kapitel. ihre türkisblauen Blumenstände in Ährenform bemerkbar zu machen, und die beiden kräftigen Euphorbiaarten (E. agraria und E. iberica) schauen aus” dem Grasgrün mit ihren kaum erschlossenen, hochgelben Blütenständen her- vor; auch sie bevorzugen die Schwarzerde, werden auf Lehmboden kümmerlich und fehlen dem leichten, sandigen Terrain ganz. Es ist bemerkenswert, dass Primula officinalis in der typischen Kelchgröße weit in die Steppe vortritt, aber doch nur immer an solchen Stellen, wo dürftiges Eichengebüsch um Schlehen (Prunus spinosa), die jetzt blühen, noch wachsen. Weiterhin ver schwindet sie vollständig, ist aber gleich wieder da, wo an Flussrändern ode auf Inseln noch kleine Wäldchen erhalten blieben. Ebenso verhält es sie mit Fragaria elatiorr. Schaut man genauer in das förmlich flutende Grasmee so bemerkt man darin manche an und für sich unscheinbare Pflänzchen, die aber alle mehr oder weniger an die Flora der Waldränder erinnern und hi physiognomisch gar nicht zur Geltung kommen. Da giebt es Stellen, auf dene Stellaria media wuchert, andere weisen das kräftige Cerastium nemorale at Anderweitig gruppierte sich Myosotis hispida und sogar M. palustris, zumal i der Nähe von Krüppelgesträuch. Selbst Alchemilla vulgaris ist, so lange W uns nicht gar zu weit vom Gebirgsfuße entfernen, nicht selten und als Gas von den Höhen eingewandert, findet sich sogar Ran. Villarsii. Zu jene zarteren Pflänzchen, welche sich im Schutze dichter Graspolster offenbar woh befinden, gehören auch Draba nemoralis und Dr. tridentata, sowie Veroni filiformis, deren langgestielte, milchblaue, große Blüten immer vereinzelt @ der grünen Unterlage hervortauchen, während sich V. chamaedrys durch lockeren Blumenähren viel bemerkbarer macht und Ajuga reptans, am Bod hinkriechend, die dichten, blauen Blütenstände hochhält. Blühende Barbar vulgaris malt hier und da intensiv gelbe Flecken ins Grüne, aber das leuc tende Rot einer Mohnblume (Pap. hybridum) ist hier nur vereinzelt und vo reizenden Tulpenflor sah man jetzt gar nichts mehr. o im vorigen Jahre Mais- oder Sonnenblumenfelder standen, haben si die toten Stengel dieser Kulturpflanzen erhalten. Die gelbgraue Maisstopf knickte obenher oft zusammen, dauerhafter blieben die hohen Strünke erträgt, hier nirgend gesehen wird, es scheint zu fehlen, sonst würde € Brachfeldern und an Wegrändern zu sehen sein, denn seine strupp Leichen erhalten sich lange, sind braungelb und tragen die behaktt ovalen Samen fest an dem Geäste. Auch Polygonum aviculare, welc auf weite Strecken hin anderweitig ausschließlich die breiten Wege bedec sah ich hier nicht. Dagegen wanderten Plantago major und Pl. lanceo namentlich letzteres, getreu den Wegen entlang und standen in voller B Auf dem guten Boden hatte Pl. lanceolata nicht selten 2 Fuß hohe Blüt rn an deren Spitze je die gedrängte Blumenwalze grauglänzend schi erte. Die Steppen der Kaukasusländer. 37 Schon in der Entfernung von reichlich 10km von Wladikawkas verliert die Steppe ihren üppigen Grastypus. Der Terek nimmt von links her eine große Anzahl gut gespeister Zuflüsse auf, alle haben den Charakter arbeitender Gebirgswasser. Man sieht unter kaum fußdicker und leichterer, oberflächlicher Erdschicht feines Gerölle und Sand. Zumal ist das an den beiden größten westlichen Zuflüssen, am Baksan und an der Malka der Fall. Reichlich sind die Niederungen der genannten Wasser mit Weiden bestanden, auch Schwarz- pappeln und Espen bemerkt man, sowie krüppeliges Eichengebüsch, dessen kaum etwas aufgerolltes Blattwerk jetzt (14. Mai) gelbkupferig erscheint. Aber die großen Bouquets von Conv. majalis, welche man auf den Stationen von Elchotowa bis Kotlarewskaja für ein Billiges zum Kauf anbot, waren nicht in der Steppe, sondern im Walde der beiden oben erwähnten Sunsha-Terek- Gebirge, die man hier durchschneidet, gepflückt worden. Fast alle wirklich charakteristischen Steppenarten sind scharf von der Waldflora abgeschnitten und ebenso übertreten die meisten der typischen Waldformen nicht gerne das ihnen von der Natur angewiesene Gebiet, wie wir das später bei dem Besuche der Wäldchen an dem Podkumok speziell nachweisen werden. Sehr bedeutend vorgeschritten war die Vegetation bei der Station Kotlarewskaja (2 ı9 m = 718 r.F.), die angepflanzten Heckenakazien (Caragana arborescens) standen in voller Blüte, die Weiden und Pyramidenpappeln trugen das volle Laub, die Fiederblätter von Robinia Pseudo-Acacia hatten halbe Größe. Die Ebene der linken höheren Terekseite ist meistenteils mit Krüppel- eichen bebuscht. Rechterseits ragt junges Rohr über die Sumpfflächen des ausgetretenen Flusses. Auf dem mageren Boden wogten stellenweise die lockeren Blütenstände von Poa-Kolonien (Poa bulbosa) und weiterhin färbte das leuchtende Rot von Papaver hybridum eine große Fläche, dessen einzelne Blumen sich durch die großen schwarzen Augenflecken an der Basis der Petala so charakteristisch kennzeichnen. Daneben das Dottergelb von Barbarea, das Türkisblau der genannten Veronica-Art und hoch über dem Grün die ersten erschlossenen Kronen von Linum austriacum. Die alte Brache trägt das der eigentlichen Steppe zukommende Buriangestrüpp des vorigen Jahres auch jetzt noch zum größten Teil wohlerhalten. Aus knäuligen, niedrigen Centaureen, aus Eryngium campestre und höheren Carduus-Arten bestehend, liegen mitten in der frühlingsgrünen, in scharfen Umrissen und intensiven Farben kolorierten Steppe diese großen, dunkelbraunen Totenfelder. Zu Füßen der starren Pflanzenleichen entdrängt neues Leben dem Boden, aber für die Physiognomie des Ganzen kommt es jetzt an solchen Stellen noch nicht zur Geltung. Weiterhin nach Prochladnaja wird der Boden ärmer, schon erscheint der Wermut (Artemisia maritima)‘) und nur niedrig blieben die Gewächse. Streckenweise sieht man nur die blaugrauen Grundblattköpfe des Wermuts. Mit dem Übergange der niedrigen Wasserscheide zwischen Terek und Kuma, auf der Strecke Weges von Solskaja bis Neslobnaja bleibt in Bezug auf die ı, und Art. fragrans, welche salziges Terrain bevorzugt. 38 Erstes Kapitel. Vegetation alles strenge im Steppentypus erhalten. Ab und zu taucht Paeonia tenuifolia mit ihren dunkelroten Blumen auf, aber nirgends sieht man eine Tulpe. Der Boden wird wieder schwer. Bei der Station Neslobnaja befindet man sich ungefähr 300 m (980 r. F.) über dem Meere und wendet nun nach Osten, um nach dem in 314 m (1032 r. F.) gelegenen Georgiewsk zu kommen. Hier betreten wir erst die wirkliche Steppe und zwar die schwarzerdige, zum teil noch gar nicht oder nur wenig bearbeitet. Wie überall so folgt auch hier dem Wege das Bilsenkraut, jetzt in einzelnen 2 Fuß hohen Stauden, die noch nicht blühen. Diese Steppe ist streckenweise ausschließlich mit Chorispora tenella bedeckt. Nirgends sieht man an solchen Stellen eine vegetative Narben- bildung, überall freier, schwarzer, noch nicht geplatzter Boden, in welchem noch vor kurzem, als es anhaltend regnete, die Räder der Fuhrwerke tief ein- schnitten. Seitwärts vom Wege liegen hart am Boden in den Chorispora- flecken die behaarten, großen Blattrosetten von Salvia aethiopis, oder es er- heben sich 1—2 Fuß hohe Stauden von Phlomis tuberosa, deren kräftige dunkle Belaubung die einzeln stehenden Exemplare recht auffallend macht und an denen schon die achselständigen Blumenknospen stark geschwollen sind. Da- zwischen überall Gruppen verschiedener niedriger Cruciferen mit reifen Samen- ständen. Namentlich sind es die weitverbreiteten Arten: Alyssum minimum und Meniocus linifolius. Sie sind samt den runden, fast platten Schötchen schon vergilbt. Dazwischen macht sich hier und da A. calycinum bemerkbar, und ab und zu sieht man niedrige Muscari-(M. racemosum-)Stengel mit den Samenkapseln. Hier auch überall in kleinen Gruppen Ran. oxyspermus, größere Plätze behauptet Capsella bursa pastoris und gerne die Ränder des Weges suchend hat Falcaria Rivini schon die Grundblätter ganz entwickelt. Größere Plätze bedeckt Lepidium Draba, an welchem vereinzelt die ersten weißen Blüten sich erschließen. Weithin verstreut über die flache Ebene leben beide Lithospermum-Arten, L. officinale und L. arvense. Anchusa arvensis und Melan- dryum pratense samt Euphorbia iberica sind überall mehr vereinzelt verteilt, aber Vinca herbacea und Fragaria elatior existierten auch hier und entsendeten ihre seitlichen Absenker über den Boden. Mit der Nähe des Flüsschens Podkumok wird .die Flora besser. Ajuga genevensis steht in voller Blüte, Barbarea vulgaris und Papaver hybridum werden immer nur einzeln oder in wenigen Exemplaren beisammen gesehen. Thalictrum elatum trieb das saftig grüne Blattwerk hervor und erreichte schon mehr als 2 Fuß Höhe, unweit von ihm erscheinen im Gegensatze des Kolorits die Marrubium-Gruppen im matten Graugrün und noch mehr ins Bläuliche ziehend machen sich die jungen, fein zerschlitzten Grundblätter von Artemisia mari- tima? (jetzt nicht zu erkennen) bemerkbar, welche letztere Art hier noch wenig vorkommt, weiter nach Osten aber große Gebiete fast ausschließlich ; besiedelt. Nicht anders verhält es sich mit Achillea pubescens, der wir bald viel häufiger und auch weiter vorgeschritten in der Entwicklung begegnen werden. Chorispora tenella verschwindet ganz, nur vereinzelt wird Lepidium . perfoliatum bemerkt. Immer isoliert, hat Verbascum phoeniceum den hohen Die Steppen der Kaukasusländer. 39 Blütenstand hervorgeschoben, an ihm prangen die großen, violetten Kronen, die rosa Varietät, wie sie der Norden Deutschlands kennt, sah ich nirgends. Vervollständigen kann ich diese Pflanzensuite noch durch Veronica austriaca, Thesium ramosum, ja sogar durch Thymus serpyllum mit breiter Blatt- form. -Von den Gräsern ist allenfalls Poa bulbosa var. vivipara zu erwähnen, welche in dieser Höhe erst zu blühen beginnt und, wo sie häufiger beisammen steht, leicht vor dem Luftzuge sich wiegt. Uferwäldchen in der Steppe. Von allen den genannten Pflanzen fanden wir in den so nahe gelegenen Wäldchen auf der anderen Uferseite des kaum 40 Schritte breiten Podkumok fast nichts. Möglich, dass Thalictrum und Ajuga, auch wohl Melandryum bis über seinen äußersten Rand vordringen, aber die echten Steppenformen sind dem Walde fremd, und ebenso über- schreiten die echten Waldformen hier nicht die Randzone der schattenden Gehölze. Diese interessanten Wäldchen will ich hier einschaltend ausführlicher besprechen. Es sind die letzten, welche wir bei unserem weiteren Wege gegen Osten antreffen, denn die dem Terekufer entlang laufenden Weiden- (S. fragilis) und Pappelgehölze (P. alba) und sonstige Anpflanzungen verdienen solche Bezeichnung nicht. Gleich am Rande des Waldes hatte sich unter hohen alten Weiden Rubus caesius in größeren Gruppen angesiedelt. Aber schon wenig weiter lernte ich die eigentlichen Bestände dieser Gehölze kennen. Es giebt darin gar keine alten Bäume. Man sagte mir, dass solche ehedem existiert hätten, aber noch vor der Russenherrschaft niedergehauen wurden. Höhere alte Wurzelstöcke sieht man nirgends, wohl aber oft mehrere junge Triebe, die einem kaum über dem Erdreich hervorragenden alten Träger angehören. Bäume von ı Fuß Durch- messer an der Stammbasis sind selten, das meiste ist hochstrebendes Stangen- gehölz, aber überall steht es dicht und hat da, wo es gereinigt wurde, ge- sundes Ansehen und 4—5 Zoll Stammdicke. Dieser Wald bedeckt ein Areal von 100 Desijt., er gehört seit 25 Jahren dem General SOFONOW und wird, zum Lobe sei es gesagt, geschont und durchaus rationell bewirtschaftet. Man schlägt nur schadhafte Stämme, säubert und reinigt überall. Eichen (Q. sessili- flora) und Rüstern, letztere oft mit korkiger Rinde, sowie Weiden walten der Zahl nach vor. Eschen und Linden, T. platyphylla Scp., Wildbirnen, Acer campestre und Carpinus Betulus bemerkt man weniger häufig. Das Unterholz wird wesentlich von Corylus avellana, Prunus cerasus, P. divaricata und Pr. spi- nosa, von Crataegus sp., von Evonymus europaeus und verrucosus, Rhamnus Pallasii, Cydonia vulgaris, hier und da auch von Viburnum opulus und Li- gustrum vulgare gebildet. Von Zapfenbäumen keine Spur. Schlinger sind drei vorhanden, nämlich der wilde Hopfen, Periploca graeca und auffallenderweise die Rebe. Sie überdauert hier noch in über 300 m (1000 r. F.) Meereshöhe die Minimaltemperatur von 2 5°C. und litt sogar im Jahre 1888 nicht, als der ausnahmsweise harte Winter dem Walde vielen Frostschaden brachte. Es ist das um so erwähnenswerter, als die kultivierte Rebe überall bis in die kaspische Niederung (Kisljar) hinein für den Winter gedeckt werden muss. Höchstens 40 Erstes Kapitel. fingerdick im Holz rankt die Rebe hoch, aber nur jahrweise reift an ihr die Wo man den Wald reinigt, beseitigt man sie. | junge Triebe abfrieren, wurde durch eine Anzahl toter Rebenstränge bestätigt,” aber sie bleibt wurzelhart und treibt aufs neue. Lonicera Caprifolium sah ich Traube. nur wenig und niedrig. Speziell die Kräuter des Bodens anlangend, so sammelte ich am 16. Mai folgende Arten): Chaerophyllum aureum L. *Galium Cruciata (L.) Scop., äußerst üppig. Galium Aparine L. *Valerianella olitoria (L.) Poll., über ı Fuß hoch. Scilla cernua Red. in Samen, sehr _ üppig. Lamium album L. Ranunculus sceleratus L. Ranunculus oxyspermus Willd. Dentaria bulbifera L. Corydalis Marschalliana Pall. Lithospermum purpureo-coeruleum L. Dass nicht selten Myosotis sparsiflora M.K. Cynoglossum officinale L. *Primula officinalis (L.) Jacq. *Hesperis matronalis L. Tussilago farfara L. Geranium pusillum L. Arum orientale M. B. (?). *Cerastium nemorale M. B. Viola Besseri Rupr. Carex Michelii Host. Carex riparia Curt. Carex divulsa Good. Melica nutans L. Phleum pratense L. Einige Steppenformen, wie z. B. Echinospermum Lappula, Marrubium pere- grinum und die Schuttpflanze Leonurus cardiaca folgten anfänglich dem breiten Wege, verschwanden aber im Schatten. Wie man aus dem Verzeichnis sieh Spezies schließen sich in scharfer Abgrenzung gegenseitig aus. verhält es sich damit in Bezug auf die Faunen. Laube lebte eine Anzahl von solchen Chondrus-, Bulimus- und Clausilia-Arte die man in den Steppen nicht findet. Die genannten Frühlingskräuter hatten fast alle abgeblüht, zu Boden geneigt lagen die reifenden Kapseln der Veilchen und Scillen, Corydalis gelbte an den Spitzen und starr ragten die schmalen Schoten seitwärts am Stengel von Dentaria hervor, ihre Würzelblätter waren stark zerfressen. Die Kätzchen an den Eichen trockneten schon ab, die Rüstern streuten den Samen, Acer campestre war verblüht und die Eschen nur schwach belaubt. Der ganze Wald warf in seiner jetzigen Entwicklung nur Halbschatten auf den lehmigen Sandboden. Drei Moose gediehen in diesen Wäldern ausgezeichnet, namentlich hatte Leskea polycarpa am Grunde der Bäume schöne, lebhaft grüne Polster geformt und von verrotteten Wurzel- 1) Die mit einem * bezeichneten gewöhnen sich in breiter Zone am Nordfuße des Kaukasus am ehesten an die Steppe. Ran. oxyspermus hat sich von der Steppe an den Wald gewöhnt. . Die Steppen der Kaukasusländer. 41 stöcken, wo Anomodon viticulosus und Amblystegium fallax beisammen wuchsen, wurden große Stücke mit Leichtigkeit gehoben. Dagegen fehlte Thuidium recognitum, welches mit seinem lichtgefügten Gewebe die Felsen in den schattigen Wäldern hellgrün überzieht, hier, wahrscheinlich weil es keine Felsen gab. Wir kehren nun wieder in die Steppe zurück. Auf der weiten Strecke, die man, immer dem Laufe der Kuma folgend, zuerst in der Hauptrichtung NO., später ganz O. bis nach Wladimirowka zurücklegt und auf der man sich dabei von 300m (1000 r. F.) Meereshöhe bis ca. 100m (350 r. F.) herablässt, ändert die Steppe mannigfach ab. Der Boden wird in dieser Richtung, je mehr nach Osten, um so leichter und bietet zuerst alle Übergänge von der Schwarzerde zum rotgelben, plastischen Ihon und zuletzt zum sandigen grauen Lehm. Wermutsteppe. Da dehnen sich vor uns unabsehbare Ebenen, vom weit- entfernten nördlichen Horizont geradlinig umgrenzt, hier und da kaum durch vereinzelte Tumuli schwach wellig angeschwollen. Die Wermutsteppe behauptet mit unbeugsamer Zähigkeit ihr weites Reich. Die graugrünlichen, jungen Wurzelblattgruppen, welche die ausdauernden, flachköpfigen Stöcke hervor- trieben, haben matten Silberglanz, ein weiches, kurzes Haarkleid hüllt die schmalzerschlitzten Blätter ein. Aus ihnen ragen bis 2 Fuß Höhe die spirrigen, vorjährigen Blütenstengel hervor. Schwärzlich grau sind sie, In ihrem Ge- äste ließen durchwandernde Schafe und Kamele Wollflocken hängen, hier und da spannte ihr dichtes Fangnetz eine Spinne daran aus. Tot, soweit das Auge reicht, gleichmäßig grauschwarz im Gesamtkolorit, erscheint auch jetzt im Mai die Wermutsteppe, denn das wenige aus dem Boden hervorsprießende Grün kommt für den Beobachter nur in unmittelbarer Nähe zur Geltung. Zwischen den einzelnen Wermutstöcken entsprossen dem kahlen, lehmigen Boden die winzigen Frühlingscruciferen, Alyssum minimum und Meniocus linifolius, welche bereits abstarben. Hier und da kümmerliche Lagoseris (Pterotheca) bifida, einige Echinospermum-Gruppen, Lepidium perfoliatum. Auch kleine Strecken mit Euclidium syriacum, doch sieht man den schwächlichen Individuen an, dass sie sich nicht wohlbefinden. Die Wermutsteppe ist gewöhnlich scharf um- grenzt, zwar treten an den Rändern derselben vereinzelt andere Pflanzen auf, aber sie kommen nicht zur Geltung. Sowohl das maßgebende Lepidium Draba, als auch beide Achilleen (Ach. micrantha und Ach. pubescens) wachsen in mehr oder weniger geschlossenen Kolonieen und vermeiden die zusammenhängende Wermutsteppe. Offenbar behaupten und erweitern sie das einmal eroberte Gebiet. Nur an wenigen Stellen und zwar an solchen, die nahe dem hohen, linken Kumaufer gelegen, hatte sich sogar hier in der Wermutsteppe Sam- bucus ebulus niedergelassen. Aber augenscheinlich konnte die lästige Staude sich mit ihren ausdauernden Wurzelstöcken kein größeres Terrain erobern. Abgerundete Flecken von etwa 7—8 m Durchmesser nahm sie ausschließlich ein. In den trockensten Wermutsteppen bewohnt bisweilen Cladonia endiviaefolia in großer Zahl den Boden. Die rein weiße Flechte malt dann zwischen dem 423 Erstes Kapitel. grauen Wermut unregelmäßige Flecken, die sehr in die Augen fallen. An ähnlichen Plätzen fand ich sie auch in den Ebenen von Transkaukasien, so bei Jewlach und am Bos-dagh-Fuße. In solchen äußerst trockenen Gegenden zerbricht sie unter der Hand. e Für die Folge treten, wenn wir immer diejenigen Arten im Auge be- halten, welche durch ihr massenhaftes, oft enge abgeschlossenes Vorkommen für den Vegetationscharakter der Steppe maßgebend werden, außer Lepidium Draba und Achillea pubescens auch noch Euclidium syriacum namentlich den Wegen entlang in fast ganz reinen Beständen auf. Von Polygonum aviculare, . die das anderweitig auch thut, sehe ich auf dieser Strecke gar nichts. Auch Xanthium spinosum wurde zum erstenmale erst östlicher (auf dem Wege nach 3 dem Dorfe Soldatsko-Alexandrowskoje) bemerkt, und zwar stand es auf einem schmalen Streifen alter Brache, welche die vor dem Herbststurm hinfliegenden, behakten Samen am ehesten an den aufgeworfenen Erdschollen festzuhalten im Stande war. Die struppigen, oft knäuelförmig in einander gewehten Leichen dieses wandernden Steppenunkrautes trugen noch alle ihre bewaffneten vor jährigen Samen und hatten jetzt eine fast schwarze Farbe. Jedenfalls wird mit der Einwanderung der Kamele —, welche neuerdings aus dem Orenburgischen ı hier eingeführt werden, weil das Rind zu oft der sibirischen Pestseuche verfiel, auch Xanthium spinosum bald allgemein verbreitet sein. Es ist ja nachweislich durch Kamele an die Südküste der Krim und über den Kamm des Großen Kaukasus in die transkaukasischen Gaue und nach Persien gebracht worden. = Auf dem Streifen Brachlandes, die es hier beherrschte, sah ich keine sonstigen Burianpflanzen. | 2 In den erwähnten Lepidium- und Achillea-Arten entwickeln sich, eben- 9 falls in gesellschaftlichem Abschlusse, einige Frühlingsgramineen. Von ihnen tragen durch Masse und Habitus Bromus tectorum und Poa bulbosa vivipafa streckenweise wesentlich zur Physiognomie der Gesamtflora bei. Vor dem scharfen Ostwinde wogen die über ı Fuß hohen lichten Ähren von der erwäl Ri; ten Bromus sp. im Silberschimmer, ihre spitzen, langen Grannen sitzen auf der erweiterten, glänzenden Basis. Ebenso wiegt es in den hinfälligen, geschmei FREE, digen Poa-Beständen, die jetzt schon, sobald wir uns in 210m (joorFl Meereshöhe befinden, absterben und deren oft überladene Ähren, wie bei fruchtreifer Hirse, abwärts geneigt sind. Die beiden Agropyrum-Arten (Ag orientale und Agr. prostratum) tragen wenig zur Veränderung des Gesa 1 bildes dieser armseligen Steppen bei. Sie blühen jetzt, sind steif und “z BE stehen dem scharfen Luftzuge. Gerne folgt Agropyrum prostratum dem we und besiedelt auch die Erddächer der niedrigen Häuser, während Agr. of tale der trockenen, höher gelegenen Steppe am linken Kumaufer angeh Ebenso wenig kommt Sclerochloa dura zur Geltung. Diese niedrige, Na Grasart, die den Boden kaum 4—6 Zoll überragt, nimmt mit steifem, trockenem Lehm vorlieb und scheut auch in ihm einen gewissen Salzgehalt nicht. Be wechseln also die Achilleen mit Lepidium Draba ab, sie halten sich gesom dert, in ihre Reviere tritt mancherorts Artemisia maiitiiie und sucht sie we Be Die Steppen der Kaukasusländer. 43 verdrängen. Zwischen ihnen liegt hart am Boden Erodium laciniatum, entsendet die fußlangen Triebe nach allen Seiten und reift schon die 4 Zoll langen Carpelle, in welchen in enger Spirale aufgewunden die Grannen oben am Samen sitzen. Auch sein Gattungsgenosse, E. cicutarium fehlt nicht, es ist eines der frühest blühenden Steppengewächse und überdauert die spätere Hitze, denn schon Ende März blüht es in den Tiefsteppen bis in den Sommer und zum zweitenmale oft wieder im November. Ebenso kauert hart am Boden Medicago minima. Neben dem häufigeren, aber immer licht verstreuten Ranun- culus oxyspermus macht sich auch Glaucium corniculatum vorteilhaft bemerkbar, und nicht weit davon steht eine lockere Gruppe von Lepidium perfoliatum, zu gering in der Ausdehnung, um das botanische Antlitz der Lokalität zu beeinflussen. Noch sei gesagt, dass ich auf dieser Strecke nirgends eine ab- geblühte Tulpe, ein Muscari, Ornithogalum oder Gagea fand. Dagegen nahm Stipa pennata in Inselform kleine Plätze ein, doch nirgends deckte sie, wie in den pontischen Gebieten und im NO. vom Asow’schen Meere fast ausschließ- lich den jungfräulichen Steppenboden. Stipa-Steppen in solcher Ausdehnung, wie sie dort üblich sind, findet man in den Terek-Kuma-Ebenen nirgends und ebensowenig im gesamten östlichen Transkaukasien. Erst oben auf der Arax- Euphrat-Wasserscheide, in reichlich 1980 m (6500 r. F.) Höhe giebt es auf dem ariden Gebiete der Kurden, westlich vom Balyk-göl-See wirkliche exklusive Stipa-Hochsteppen, welche von Stipa Szowitziana gebildet werden. So lange die Steppe entlang dem höheren linken Kumaufer hart und lehmig bleibt, kann man von einer wesentlichen Veränderung ihrer Flora nicht gut sprechen. Der in dieser Jahreszeit fast beständig scharf wehende Ost und Südost trocknet das Erdreich rasch aus. Die Pflanzen schmachteten jetzt, Mitte Mai bereits, selbst die Leinsaaten, die hier im großen Maßstabe fast ausschließlich gebaut werden, hatten in den 3—4 Zoll hohen Trieben einen bedenklich gelben Ton in Folge der Dürre angenommen. Vereinzelt traten bereits die für die weiter östlichen Gegenden so charakteristischen Pflanzen auf, es waren Sisymbrium Loeselii und Carduus uncinatus, aber ers jenseits vom Dorfe Archangelskoje, auf der Strecke Weges nach Praskowja, wo der Boden viel leichter und sandiger wird, konnte das Eingreifen von Peganum harmala in die Steppenflora konstatiert werden. Zwar wird diese Pflanze dann ostwärts mit der Wendung der Kuma in dieser Richtung häu- figer, aber nirgend ausschließlich oder in voller Herrschaft über alles andere. Nirgends überhaupt im Kaukasus sah ich so reine und unabsehbare Peganum- Bestände, wie vor 44 Jahren, als ich die Krim durchwanderte und im Norden von Karasubasar ostwärts zum Faulen Meere (Siwasch) schritt. Hier, in den Kuma-Steppen, sieht man nirgends die Ebene bis zum fernen Horizont von P. harmala bedeckt, es sind immer nur sporadische Flecken, die von ihr gefüllt wer- den. Den ausdauernden Wurzeln war jetzt das dunkle, zerschlissene Blattgrün in vielen jungen Trieben entsprossen, die schon ı Fuß Höhe erreicht hatten, an ihren Spitzen konnte man die Knoten der jungen Blütenknospen schon fühlen. Von allen Steppenpflanzen hat dieses nutzlose Kraut (es sei denn, 44 Erstes Kapitel. dass man vielleicht aus den Samen den schönen roten Farbstoff herstellen lernt, auf dessen Produktion vor einem halben Jahrhundert Akademiker Fritsche s in Petersburg viele Mühe verwendete) zu dieser Jahreszeit die intensivste, an- genehm dunkelgrüne Farbe. Aber wenn später die Samenkapseln reifen und die beständigen Ostwinde den feinsten Lehmstaub, d.h. die Lössgebilde der Gegenwart, beständig über die Steppe treiben, dann wird auch das Kolorit ” von Peganum matt, oft sogar grau. Kein Tier rührt diese Pflanze an. : Pappeln und Weidengehölze der Flussniederungen. Während — der Weiterreise lernten wir auch mehrfach die Niederungen der Kuma kenn E der Steppe nicht zu. Sie ernähren in großer Gleichmäßigkeit vornehmli Gräser und sind daher ergiebige Heuschläge. Auf ihnen wuchert an manchen : Stellen eine 3 Fuß hohe Cirsium-Art, — jetzt als Spezies unerkennbar, weil u jung, — was schon auf große Feuchtigkeit des Bodens schließen lässt. diese zunimmt, sehen wir saure Wiesen, hohes Rohr- und Weidengebüsch. An den Rändern der Kanäle blühen Cynoglossum und Hyoscyamus. Den landschaftlichen Gesamtbilde solcher Niederungen ist ein gewisser Reiz nicht abzusprechen, zumal die öde Steppe keinen Baum besitzt, der uns in den Niederungen überall entgegentritt. Freilich sind es nur die Gestalten mitt hoher Schwarz- und Silberpappeln, die wir hier samt Sturm- und Kopfwei antreffen, ab und zu auch wohl eine Rüster (Ulmus), aber selbst dieser ein tönige Wechsel in beständiger Wiederholung thut dem Auge wohl. Bei klarer Luft machen diese Baum- und Strauchkomplexe, zwischen denen überall Weingärten gelegen sind und die den Windungen des Flusses entlan laufen, einen- freundlichen und kulturellen Eindruck. Sie wiederholen si überall in gleichem Typus da in den Steppen, wo sie von fließendem Wass@ ob Fluss oder Kanal, durchschnitten und bewohnt werden. Jetzt (18. Mai) konnte man sie erst in nächster Nähe bemerken, denn der schon seit 5 Tag e anhaltende Sturm, der im Quadranten von O. nach S. beständig blies, # die Luft derart mit Staub gefüllt, dass jede Fernsicht unmöglich war. sahen am Tage die Sonne nicht und auch das Bild des Vollmondes Na wenn ‚es stiller in der Luft geworden, erschien nur als verschwomt en Scheibe. Deshalb kann ich meinen Steppenschilderungen auch nicht die © so malerischen Wolkendekorationen hinzufügen, auf welche in den Steppe per als auch der Schriftsteller angewiesen sind, wenn sie vol Ber on ar wollen. Unwillkürlich gedenkt man in diesem lästige Bee nn aubmerge jener lange entschwundenen Zeiten, in welchen; Formal ei Agentien, im Verlaufe der Jahrtausende die Lösslel Ä Bi SEN IRRE ‚Die ungeheure Masse schwebenden, feinstzerteil A en es senkt sich endlich in ruhiger Atmosphäre nieder und trägt z esmaligem anhaltendem Sturm sehr beträchtlich zum allmählichen we FREE und zum Wachsen der Oberfläche des Erdbodens > ir verlassen bei Wladimirowka (auch Rebrowa) den ostwärts in aspische Tiefland gerichteten Kumalauf. Der Fluss erreicht bekanntlich € Die Steppen der Kaukasusländer. 45 Meer nicht. In ausgedehnten Geröhren und sandigen Flächen verliert er sich zuletzt in einer Reihe von stehenden Lachen im Sumpfe und Sande. Gleiches Schicksal haben viele andere, kleinere Wasser, die zwischen dem Terek und S’ulak in der Richtung nach Osten gebettet sind. Wir wenden uns direkt nach Süden, um auf einer Strecke von reichlich 100 km durch das Land der Nogaier zu reisen und in Mosdok den Terek und seine Niederungen zu erreichen. Distel- und Sisymbrium-Steppen. Auf dem Wege zum einsam gelegenen Atschikulak-Platze kommen nun zum ersten Male ganz reine Distelsteppen (Carduus uncinatus) in unabsehbarer Ausdehnung, abwechselnd mit den weniger umfangreichen Gebieten von zwei Sisymbrium-Arten (S. Loeselii und S. pumilum) zur Geltung. Jene ersteren, an denen einzelne frühzeitige Blütenköpfe erschlossen sind, erscheinen obenher im reinsten in- tensiven Rosa, die letzteren in zwei klaren, gelben Farbentönen, Sisymb. Loeselii dunkler und voller in der Farbe, fast schon hoch chromgelb, Sisymb. pumilum mit kleineren Blüten im hellen Schwefelkolorit. Zu Füßen der 4 Fuß hohen Distel (C. uncinatus), deren stachlige Blätter und Stengel nur mit Vorsicht gefasst werden können, wallen vor dem Winde die bereits absterbenden Poa- und Bromus-Gräser im regelmäßigen Wellengange, sie sind mehr fahlgelb als grün. Lepidium Draba steht hier in reichlich go m (300 r. F.) Meereshöhe in voller Blüte, auf wenig elastischen Stengeln schaukeln sich ihre weißen Kronen, ohne der Windrichtung widerstandslos zu folgen. Für den Fernblick kommt in diesen Distelsteppen nichts, was niedriger blieb, zur Geltung. Wie mit einer einzigen rosafarbenen Decke belegt, im angenehmen Farbentone der Primeln (aus der Gruppe der P. farinosa) erscheint im weitesten Um- kreise ein solches Gebiet, welches seinen Abschluss erst da findet, wo der größere Salzgehalt des Bodens dieser gesellschaftlichen Charakterpflanze die Existenz erschwert und bald ganz verleidet. Nichts als weiches Rosa und helles Gelb sehen wir, soweit das Auge reicht, und darüber den milchblauen Himmel in ungetrübter Klarheit. Dazu der laute, schmetternde Gesang der Kalanderlerche. Im Vordergrunde dieses eigenartigen Panoramas malt Lep. Draba große, weiße, wenig zerrissene Flecken. In den weiteren Details findet kaum ein Wechsel statt, nur die hochwachsende, am Stengel klebrige Silene viscosa taucht hoch auf, aber sie hat, obgleich als Einzelpflanze recht auffallend, gar keine Bedeutung für die allgemeine botanische Physiognomie des Distelgebietes. Nachbarlich stehen die Gruppen von Salvia sylvestris mit denen von Melandryum pratense, unweit von ihnen sieht man Silene conica und: vielverästelte Trigonella orthoceras. Daran schließt sich eine Strecke mit dünn verteiltem Echinospermum Lappula und Valerianella olitoria, überall durchsetzt von verblühter Poa bulbosa.. An vielen Stellen hat der Boden mehr Sand als Lehm, an anderen wird er salzig. An den ersteren konnte man noch Erophila verna erkennen, dürr und gelb standen die Reste der zusammengebrochenen Stengel mit etlichen ausgestreuten Schötchen da. Aber kräftig wucherte in der Nähe dieser Zwerge Ephedra distachya und in 46 Erstes Kapitel. ihrer Nachbarschaft sah man Cerastium ruderale und Ornithogalum tenuifolium. Die Ränder der Salzlachen sind um diese Zeit noch ganz kahl, die Zeit für die Salsolen, Suaeden und Chenopodien ist noch nicht gekommen, nur einmal sah ich Frankenia pulverulenta und an mehreren, weniger salzigen Stellen Gruppen von Zygophyllum Fabaga, deren junge Triebe bei kaum ı Fuß Höhe saftig grün belaubt waren. ei An einem kleinen Bittersalzbache in offener Steppe liegt unser Reiseziel, Atschikulak. Einige wenige alte Weiden, vollbelaubt, sind die einzige Zierde’ des Ortes. Dem stark bittersalzigen Wasser eines größeren, angestauten Bassins wurden Ruppia spiralis und Zanichellia palustris 9. pedicellata ent“ nommen, und wo bei gehobenem Terrain der Boden wieder salzärmer, fester und lehmiger wurde, wucherte Asperugo procumbens, und das zählebige Go- nolimon tataricum hatte den Blütenschaft schon hoch hervorgetrieben. D standen denn auch kräftige Iris pumila mit fast reifen Früchten im Grunde der Sichelblätter, umgeben von blühenden Senecio vernalis, und ebenso vei hielt es sich mit Tulipa (hier Biebersteiniana), deren spitz gekrönte Kapseln schon platzten. An ähnlichen Standorten trug Colchicum laetum die reife Frucht in den zu je dreien vereint sitzenden Kapseln. An den trockensten Stellen hat sich Euphorbia Gerardiana angesiedelt, ihr schließt sich gewöhnlid F; eine größere Strecke Wermutsteppe (Art. maritima) an. In der Ansiedelung ” die höher steigende Sonne wird bei Windstille lästig. Dürftige Nogaier Kr bitken und elende Hütten, aus ungebrannten Lehmziegeln erbaut, stehen w nr hin verstreut in kleinen Gruppen in der unabsehbaren Fläche. Auf di a Strecke Weges von circa 100 Kilometer Weite stoßen wir auf die Kontakt linien des unaufhaltsam gegen Westen vorschreitenden Wüstenflugsandes m der Steppe. Vom Kaspiufer im Verlaufe der Jahrtausende wandernd, erobert sich die Wüste, wenn auch nur langsam, die Steppe. Nordwärts schreitet Sie bis über die Sümpfe der darin verschwundenen Kuma hinaus, und ihre we i lichsten Vorposten erreichen sogar schon den oberen Kalaus. = z ‚Bis auf 25 Kilometer Entfernung von Atschikulak bleibt alles mehr oder | weniger beim Alten, d. h. das Kolorit der Steppenoberfläche, welche vor waltend Lehmboden aufweist, wechselt je nach den herrschenden gesel halt lich lebenden Spezies. Zuerst wieder unabsehbare gelbe Sisymbrium-Bestände in sie mischt sich nach und nach Lagoseris (Pterotheca orientalis), zuerst verr einzelt, dann mit dem Aufhören der Crucifere dichter und ausschließlichef werdend, so dass ihre Blüten eine lichtgelbe Decke in nur ı Fuß Höhe ur dem Boden ausbreiten. Aber nur bei vollem Sonnenschein erschließen sich Die Steppen der Kaukasusländer. 47 die Blumen ganz und legen die Randblüten flach aus. Auch die kleine La- goseris bifida lebt mit ihr zusammen, und immer nur vereinzelt finden wir die winzige Veronica praecox an denselben Stellen. Sie will sorgfältig gesucht sein, weil sie so unscheinbar ist. Flachssteppe. Nun aber beginnt der Horizont sich licht hellblau zu färben, wir nähern uns einer weiten Fläche, auf welcher Linum austriacum dominiert. Schon sieht man die ersten Gruppen von diesem wilden Flachs. Seine großen hellblauen Blumen schwanken auf 2 Fuß hohen schlanken Blüten- stengeln vor dem leichten Morgenwinde. Geschlossener werden diese Gruppen, wenn auch die einzelnen Individuen nicht gar zu gedrängt stehen, und bald deckt das milde Smalteblau ihrer Kronen in 2 Fuß Höhe über dem Boden, so- weit das Auge reicht, die Ebene. Auch in solchen Leinfeldern giebt es einige hochstrebende Kräuter, die aber niemals massig vorkommen und des- halb nur dem aufmerksamen Auge auffallen, das sind z. B. hier Linaria macroura und Tragopogon pratense. Auffallender, weil höher und dunkel- rot, machen sich die Blumenköpfe von Jurinea mollis bemerkbar. Aber bald findet wieder Wechsel statt. Nach etlichen Kilometern Weges tritt abermals eine Distelart, Carduus hamulosus auf, nicht so dicht wie C. uncinatus und im Habitus dürftiger, nicht so gefüllt am bestachelten Stengel. Ihre Blumen- köpfe sind dunkler und eben deshalb nimmt die Steppe in 3 Fuß Höhe über dem Boden eine etwas düstere rote Farbe an, die bei ihrer dünnen Ver- teilung nur dürftig das verdeckt, was zu Füßen der Distel heranwuchs. Da ist es vornehmlich die dunkelblau blühende Salvia sylvestris, welche häufiger wird. Im Übrigen bleiben die bereits genannten Florenelemente strichweise in mehr oder weniger zusammenhängenden Komplexen erhalten. Namentlich gilt das von Achillea pubescens, an welcher einzelne der gelben Blütenstände sich erschließen. Anchusa arvensis kommt uns nicht aus den Augen, ungleich seltener ist Alkanna orientalis. Der Eindruck, welchen Erysimum versicolor macht, ist eigentümlich. Seine weißen und gelblichen Blütenstände an den Spitzen der spirrig auseinander gehenden Verästelungen heben sich wie große Punkte vom grünen Untergrunde in 2 Fuß Höhe ab. Wandernde Sandsteppe. Nun aber leuchten uns von Osten her die ersten gelben Dünenlehnen der nähertretenden Sandwüste entgegen. In langen Hauptwellen (Kettensand) wogt dieses erstarrte Meer von OÖ. und SO. nach W. und NW. Von diesen Hauptwellen, die 3—6 m (10—20 r. F.) Kammhöhe über der Ebene erreichen, entsendet die Wüste ihre vortreten- den Arme in langgezogenen Zipfel- und Lappenformen gegen W. in die Steppe. Vielbuchtig und tief eingeschnitten sind sie, aber die Hauptzungen wandern in schmalen Streifen, vom Sturm getrieben, ohne Aufenthalt rastlos vorwärts. Sie haben eine Höhe von °/,—ı Fuß und sie verschütten mit schwerem, kalkigem Sand alles, was ihnen entgegentritt. Aus diesen hellen und lastenden Hüllen schauen die noch frischen Stengel der dauerhaften Disteln hervor. Ebenso hatten sich die verschütteten Exemplare von Onosma finctoria noch frisch erhalten, ihr fast borstiger Haarpanzer mag sie geschützt nd 48 Erstes Kapitel. ‘haben. Aber an Salvia sylvestris vertrockneten bereits die endständigen ” Blumen. Diese Arbeit der Wüste wurde in den letzten fünf Tagen vol- bracht, in der Zeit nämlich jener heftigen Stürme, deren ich während der Reise oben schon erwähnte. In diesen abgetrockneten Salvia-Spitzen fand ich ein Mittel, um die Schnelligkeit der Wanderung des Sandes während der letzten fünf Tage zu bestimmen. Tiefer als 4—5 m (12—ı5 r. F.) vom Rande landeinwärts konnte ich sie nicht mehr finden, da war alles kahl, das war älterer und höherer Sand. Ich darf also sagen, dass während der letzten fünf Tage der Wüstenrand sich hier im Maximum um 12—ı5 Fuß vorwärts bewegte. Breitere Randstreifen kommen nicht so rasch vorwärts, sie bleiben hinter den eilenden Zungen zurück. Auch teilten alte Leute, die ich später auf halbem — Wege nach Mosdok befragte, mir mit, dass seit ihrer Jugend, also seit etwa 50 Jahren, diese Wüste westwärts circa 200 Faden vorgeschritten sei, also Iı Mittel gm (28 r. F.)im Jahre. Ich habe anderweitig (PETERMANN’S Mitteilungen Ergänzgsh. 117) über die erstarrten Sandwogen des Wüstenmeeres ausführlicher gesprochen, hier aber noch Einiges über die Vegetation auf ihnen zu sage Die alten, schon festen und etwas bewachsenen Dünen liegen vom Westrande tief landeinwärts. Man muss gegen Osten dem .Meere zu 30 km vordringen, um dort die mit Tamarix bestandenen und befestigten Sandwellen anz trefien. Die jüngsten sind absolut nackt, am ehesten siedelt sich auf ihnen Ajuga cha an, ich brachte solche Exemplare von da mit. Wo vertrocknetes Xanthium spinosum vor dem Sturm heranflog und sich mit dem verworrenen Geäste festhakte (was nur selten geschieht, weil der Sturm zu scharf fegt) und voll Sande angeschüttet wurde, da fanden seine Samen selbst hier einen nR- baren Boden. Dicht, in lebhaft grüner Farbe, bedeckten die jungen Pflänzch im Schutze der toten, durch den Wind versetzten Mutterpflanzen den um fruchtbaren Sandgrund. Schon trieb bei ihnen über den beiden Kotyledonel das spitz dreieckige erste Blatt mit dem tiefen, stumpfen Zahneinschnitt jeder seits am seitlichen Rande. Anderweitige erste Vegetationsversuche wurden. nur durch Bromus mollis und Br. sterilis, sowie durch einzelne Ranken Convolvulus arvensis angedeutet. Auch in den ausgewehten Halden, die, zwist je zwei hohen Sandrücken gelegen, die Wellenthäler repräsentieren und von festeren Thonklippen gefüllt sind, giebt es keine Vegetation, wohl u erschien ihre Oberfläche vielfach geschrammt, und zwar in parallelen, | erhöhten Rückenlinien; denn der Flugsand schleift und kratzt bei sei Rippchen stehen. — Die Sonne war höher gestiegen, der Himmel all klar, die Wärme flimmerte auf den hellen Sandwogen. Über sie hin hus eilig Phrynocephalus-Echsen (Phr. caudivolvus) und Ateuchus schwärmte die erhitzte Luft, um das zu finden, was er zur Bergung des Eies brai und hier im Reiche des Todes der jungen Wüste nicht findet, denn es WE kein Vieh und es giebt keinen Mist. Jene Echsen aber folgen der wandernder Wüste getreulich bis zum äußersten Rande, vermeiden aber auf das Sorgfältig® die Steppe. | J Die Steppen der Kaukasusländer. 49 Auf der ferneren Strecke bis Mosdock, etwa 70km, verändert sich das ursprüngliche Steppenbild vegetativ wenig. Nirgends erreicht es den wahren Ausdruck der südrussischen, schwarzerdigen Ebenen, nirgends wogt in weiterer Ausdehnung ein Stipafeld. Schon bei dem Platze Kurtschukui, wo der so- genannte grusinische Chutor‘) gelegen, zeigen sich Polygonum aviculare und Triticum repens als festgetretene Wegpflanzen und Lepidium ruderale wird zum gemeinen Unkraut. Das Erdreich verbessert sich. Wilde Esparsette und Luzerne sowie Rumex Acetosa wuchern an tiefern Plätzen, stellenweise durch- steppt Taraxacum officinale die Oberfläche, anderweitig gewinnt Malva rotun- difolia die Oberhand, oder es treten, meistens in Gruppen versprengt, gelbe und weißblütige Achilleen auf (Ach. millefolium, Ach. micrantha und Ach. pubescens). Sisymbrium Sophia ist da, aber nirgends so massig, dass es sich am Kolorit der Steppenoberfläche beteiligen könnte. Es wogen wieder vor dem Winde die Bromus-Bestände. Vereinzelt sieht man hier, wie auch früher schon, die hocherhobenen, großen Wurzelblattrosetten von Onopordon, welche Riesendistel gleich dem Bilsenkraut gerne den Wegen und Ansiedelungen der Menschen folgt, denen aber beiden die jungfräuliche Steppe nicht behagt. Von ®anz untergeordneter Bedeutung für das botanische Antlitz der Steppe in diesem Gebiete sind die beiden schon genannten Euphorbien. Auf weite Strecken hin wird die breitblättrige E. agraria fast zur Seltenheit und E. Gerardiana fanden wir überhaupt nur sporadisch in kleinen Gesellschaften. Auch Anthemis ruthenica malt seine weißen Blumenflecken nur wie kleine Pflaster auf den grünen Untergrund des Steppengesichtes. Mohnsteppe. Dagegen legt nunmehr, kaum ıo km südlich von Kurtschukui, die mehr hügelige Erde ein leuchtend rotes Prachtkleid an. Viele Millionen der Blumen von Papaver arenarium nähten es so dicht und doch leicht zusammen, dass sich sein leuchtendes Krapprot unabsehbar über die Steppe ergoss. Die durchaus geradlinig geschnittene äußere Umgrenzung . solcher geschlossenen Mohngebiete beweist auf das Klarste, dass hier ehemals geackert wurde und wir uns auf ziemlich alter Brache befinden. Eigensinnig behauptete die Art diesen, vielleicht nur vor zwei bis drei Jahren gelockerten Boden, überschritt weder den breiten Weg nach Westen, noch die alte Acker- furche nach Norden, was wir da weiter in der unberührten Steppe sahen, waren von dieser Art immer nur vereinzelte Exemplare und später im festen Thon fehlte sie ganz. Von ganz besonderer Schönheit des Steppenantlitzes darf man sprechen, wenn sich einem solchen Mohnplane ein etwa gleich großer von Linum austriacum anschließt und sich für den Fernblick im hellen Smalte- blau dieses Flachses die äußersten Mohnkronen als lichte Blutstropfen hervor- eben. Dem kommt von allem, was wir bis jetzt in der Kuma-Terek-Ebene sahen, nichts gleich, das ist das Hochzeitskleid ihrer Flora, sie trägt es nur wenige Tage, denn zart und hinfällig ist der Stoff, aus welchem die dünnen Kronenblätter beider Pflanzen gewebt wurden. FT in EL I) Chutor = Vorwerk, kleine, zeitweise bewohnte Ansiedelung. Radde, Kaukasus. 4 Mo.Bot.Garden, 1899. 50 Erstes Kapitel. 2 Das Tierleben anlangend, so ist zu bemerken, dass Nager reichlich, wenn auch nur streckenweise vorkommen. An den besseren L.okalitäten hört man beständig das Pfeifen von Spermophilus musicus Mntr., die Einfahrtslöcher von” Dipus sind nicht selten und Chthonoergus talpinus wirft Haufen wie der Maul- wurf auf. Schreiadler und auch Aq. imperialis stellen namentlich den Zieseln ‘nach. Wo Kulturen vorhanden, schwebt die Kornweihe, und Saatkrähen werden den Flussläufen entlang häufiger. Feld- und Kalanderlerchen schmettern ihre Lieder und der Staar fehlt den menschlichen Ansiedelungen nicht. = Die Niederungen des Sunsha und des Terek mit Baum- und Buschbeständen. Hiermit können wir die Schilderung dieser Steppen” einstweilen abschließen. Schon treten am südlichen Horizont die Sturmweiden des unbedeutenden Kurabaches (zum Terek) auf, es schwellen die lang aus gezogenen Wellengänge des Erdbodens mehr an und ihre Thalsenk ngen werden immer breiter. Die Steppe wird wieder karger, wir nähern uns Mosdok und gewinnen vom hohen Rande des alten Terekthales die Aussicht uf die Niederungen des Flusses, sie sind zum Teil noch gut mit Baum und Busch bestanden. ER Die Flora dieser Niederungen ist überall dieselbe und recht la zw IB Die Exkursion dorthin brachte uns gar nichts neues. Wohl aber konnte mal 'an einem Beispiele nachweisen, wie üppig ehedem hier der Baumwuchs ge wesen und wie er seit der Eroberung des Landes, während der langwier Kriege mit den Tschetschenzen fast vollständig vernichtet wurde. Von akt jenen herrlichen Eichen, die hier einst standen und die im Verlaufe der letzten 60 Jahre dem Beile und dem Feuer der erobernden Soldaten verfielen, B sich, sei es durch Zufall oder vielleicht aus einer Art religiöser Pietät, nuf € 2 in der Gegend von Mosdok erhalten. Diese Eiche steht östlich von det Stadt in circa 3 km Entfernung und trägt bei kaum mehr als ı8 m = eine volle, weitschattende Krone, an welcher sich ehemaliger Kopfhieb ww r erkennen lässt. Ihr Stamm ist hohl ausgebrannt, aber der Baum ist dur” lebensfrisch, gegen NNO. hat er eine etwa 2 qm haltende Öffnung, 50 bei: man in ihn eintreten kann. In ı“/,m Höhe über der Erde gemessen, | sich der Umfang des Baumes zu 5‘/, m. Die Flora der Niederungen " Inseln des Terek ist arm. Üppiges Weidengebüsch überall, dazwischen Pr divaricata, Evonymus europaeus, Cornus australis, der kaum von C. safl kei ee verschieden ist, ferner Viburnum Opulus, Ligustrum vulgare und C Avellana. Wilder Hopfen ist gewöhnliche Schlingpflanze, die Rebe #2 selten, doch hatte ihr Blatt jetzt (21. Mai) nur */,-der Normalgröße errei® Rubus caesius und Aristolochia Clematitis bilden Kolonieen, Rapistrum sum und Matricaria Chamomilla begnügen sich mit dem dürftigen PO“ : während Ulmaria Filipendula und Melandryum auf besserem Wiesengrüf Arabis perfoliata und Myosotis sparsiflora im Halbschatten des GebüseH” wuchsen und Carex riparia die Stillungen des Wassers einfasste. Gemischte Steppe. Auf der gokm weiten Strecke, welche Most von Wladikawkas trennt, hat man wieder die beiden O.-W.-Gebirgszüg® h% und Be ya Die Steppen der Kaukasusländer. 51 passieren, von denen ich S. 26 sprach. Ihre Gipfel steigen bis über 600 m (2000 r. F.), ihre Pässe zu 480 m (1600 r. F.) an. Bis zum Fuße des ersten dieser Gebirgszüge ist die Steppenflora fast aus allen bis jetzt gesehenen charakteristischen Gewächsen gemischt. Es blinken die Silberflecken von Stipa hier und da auf, die genannten Achilleen, Sisymbrien, Lepidium und Linum austriacum sind da, ebenso Verbascum phoeniceum, und an Stelle des Mohns zeichnet hier Glaucium corniculatum ihre leuchtenden roten, aber nie sich hoch erhebenden groben Punkte in den bunten Teppich. Merklich nehmen mit der Annäherung zum Gebirge die Gramineen zu, aber es wirkt an ihnen, auch wenn sie mehrjährig, die Sonne schon vernichtend; wo solche vor- walten, sieht man gelbliche Stellen im Grün. Von Holzgewächsen treten Rhamnus Pallasii = Rh. erythroxylon und Schlehen, Pr. spinosa als niedriges, stark bedorntes Strauchwerk am weitesten in die Ebene gegen N. vor, aber trotz eifrigen Suchens habe ich weder hier noch anderswo in den bis jetzt bereisten Gegenden Amygdalus nana, die so bezeichnend für die südrussischen Steppen ist, gefunden. Es scheint, dass die Stawropol’schen Höhen ihr die Ostgrenze ziehen, denn auch am Kalaus fehlt sie schon, während sie NORMANN in seiner Flora stavropolensis aufführt. Dürftiges Buschgehölz in diesen äußersten nördlichen Vor- bergen (Sunsha-Terek-Scheide) des Kaukasus. Erst wenn man sich nahe zur Kammhöhe des nördlicheren der beiden Gebirge erhoben hat, erfreut dürftiges Buschgehölz, aus welchem gegen Osten weiter hin noch einzelne alte Bäume hervorragen, das Auge. Auch hier sehen wir wieder die gewöhnlichsten Holzgewächse: Acer campestre, Quercus sessiliflora, Car- pinus Betulus, Wildbirnen, Evonymus latifolius und Prunus Mahaleb. In solchen Gehölzen wuchsen von Kräutern fast nur die Arten des Waldes, so: Euphorbia amygdaloides, Polygonatum latifolium, Veronica Chamaedrys, Asperula odorata, Geranium sanguineum. An freieren Stellen waren Ajuga genevensis, Thymus Serpyllum, Centaurea axillaris d. cana und Iris nudicaulis = I. furcata recht häufig. Hohe Nesseln und Sambucus Ebulus stehen überall am Wege. Wo die Abhänge entblößt, siedelte sich Tussilago Farfara an, welches nunmehr das ausgewachsene Blatt hart am Boden zeigt, während seine frühen Blütenstengel schon eingingen. Am Rande des Gebüsches machten sich die hohen, lockeren Polster ‘der feinzerschlitzten Grundblätter von Prangos oder Cachrys sp. durch ihre etwas lauchgrüne Färbung bemerk- bar. Auch Hesperis-Gruppen (H. matronalis) sah man und Inula Hele- nium entwickelte ihre großen Grundblätter, die jetzt noch halb zusammen- geklappt waren. Diese dürftigen Reste einer gewiss ehedem viel üppigeren Waldflora bilden auf der Strecke bis Wladikawkas den Glanzpunkt der botanischen Physiognomie. Von nun an kommt in den breiten Thalsenkungen vornehmlich Grassteppe, die in trockenen Jahren und so auch in diesem so kärglich ist, dass sie auf Heuschlag nicht verwertet werden kann. Es sei denn, dass einer der kräftigen Gewitterregen, welche sich meistens am Fuße des Gebirges im Frühsommer ergießen, auch die in Rede stehende breite 4* 52 Erstes Kapitel. unbewohnte Thalsenkung zwischen den beiden Gebirgen noch bei Zeiten er- & frischt. Auch die Passage über das zweite, südlichere Gebirge, welches durch aus waldlos ist und sehr stark beweidet wird, bot uns immer nur karge Gras- ey steppe. Dann aber trat uns, schon deutlich erkennbar in seinen bestimmten Konturen, das Panorama der Hauptkette entgegen. Sein östlicher Teil war 4 von dunkeln Gewitterwolken verschleiert und die Eiszone des Kasbek lag in u dichte Nebel gehüllt. ee Von Wladikawkas zum Terek-Delta. Der nun folgende Abschnitt A behandelt die Vegetation am Nordfuße des Kaukasus von Wladikawkas gegen Osten zunächst bis Chassaf-jurt und dann gegen NO. durch die Tiefsteppen. bis in das Delta des Terek. Auf der ersten dieser Strecken kommt der reine Steppentypus, wenn überhaupt, so doch immer nur in verhältnismäßig enger Umgrenzung vor. Dagegen finden wir oft ein interessantes Gemisch von typischen Steppenpflanzen mit Arten, die eigentlich dem Mittelgebirge und Walde angehören und deren Vordringen nach Norden entlang dem Fuße Gebirges auch hier überall da stattfindet, wo die Qualität des Bodens es € stattet, d.h. wo Salz in ihm fehlt und Humus wenn auch nur in geringe Prozentsatze vorhanden ist. | eftige und anhaltende Regengüsse, welche in der zweiten Hälfte 4 Mai-Monats fielen, hatten der Steppe wohlgethan. Als wir am 27. Mai von Wladikawkas aufbrachen, um ostwärts bis zum Kaspi zu wandern, prangte gegen N. auf der Strecke von circa 2okm die saftig grüne Ebene strichweise im herrlichsten Blumenflor. Wärme und Regen hatten manches gezeitigt Schon verlieh Echium rubrum, wo es dichter in kleinen Gruppen beisammel ‚stand, diesen die dunkle fleischrote Färbung durch seine erschlossenen Kronet und vereinzelt wuchs es ebenso wie Verbascum phoeniceum überall gleich Lichtern hoch aus dem Grün des Bodens hervor. Mächtiger und mit den vollen Blütenständen breit ausgelegt erscheinen die Gruppen von Hespe® matronalis im angenehmen Lilarosa 4 Fuß über dem Boden. In ihr lernen N eine der größeren wandernden Waldpflanzen kennen, welche auf dem Scheide Umrandung das schöne Lasurblau von blühender Ajuga genevensis entg“® "Was wir bei unserer ersten Exkursion nur vereinzelt sahen, ist jetzt in M@ vorhanden. So Barbarea, Ranunculus oxyspermus, Euphorbia iberica, We die gelben Farbentöne vertreten. Mohn und Flachs. in den oben genamf Spezies sieht man nur vereinzelt und die trivialen Formen von Lepidium Dr Sisymbrium Sophia und S. Loeselii sind, wenn auch nicht ganz, von di nobeln, blumenreichen Grasflur ausgeschlossen. Immer nur sehe ich 4 sylvestris, niemals hier die ihr nahestehende S. nutans, und die anderw so stark verbreitete S. verticillata bevorzugt als Standort den Fuß des @ birges, nicht die Ebene. Ebenso gehören auf dieser Strecke die hohen und ; behaarten Salbeispezies, S. Aethiopis und S. austriaca zu den Seltenhe = Die Steppen der Kaukasusländer. 53 Noch muss ich der Gesellschaften von Anchusa arvensis, von Polygala comosa, Centaurea axillaris (gewöhnlich, so auch von TRAUTVETTER, als C. montana ' nicht geschieden, BOIsSSIER III. 636 trennt, aber fügt ein ? hinzu), dazu die zarten Gewinde der großblumigen Vicia tenuifolia erwähnen, um die Zahl der typischen Gewächse auf diesen Gründen zu vervollständigen. Blühen- des Plantago lanceolata warf überall zierliche Sternchen auf das bunte reinfarbige Steppenkleid. Die seitwärts vom walzigen Blütenstande hervor- ragenden Antheren zeichnen diese feinen Figuren in ı Fuß Höhe im frischen Grün. Nun verändert die Straße die Richtung (bei Beslan), wir wenden ganz nach Osten. In den Niederungen des Kambylejew-Flüsschens bleibt vegetativ alles ebenso. Herrlich strahlt von Süden das Gesamtpanorama der Nordseite des Großen Kaukasus uns entgegen. Mehr und mehr gewinnt man die Über- sicht auf die Ostfront des Kasbek, der mit seinem stumpfen, schneeweißen Kegelhaupt aus 5042 m (16546 r. F.) Höhe um sich schaut. Vor ihm die dunkeln, zerrissenen vulkanischen und Urschiefergebirge, dann die kalkigen, gelbbraunen Mittelstöcke, endlich die durchweg mit Laubholz bewaldete erste Fußkette, nach Ost und West in milderen Höhenlinien fortlaufend. Ostwärts senken wir uns nach und nach in den breiten Thälern der Sunsha und des Terek auf einer Strecke von 230km von 435 m (1433 r. F.) (Nasran) bis an das Westufer des Kaspi 26 m (86 r. F.) unter dem Niveau des Schwarzen Meeres. Grosny in go km Entfernung liegt nur 127m (420 r. F.) über dem Meere. Unser nächstes Ziel Chassaf-jurt, in der Kumyk-Ebene am äußersten Gebirgsrande gelegen, nur noch 8ı m (270 r. F.). Auf dieser Strecke von Nasran bis Chassaf-jurt wechseln die Vegetations- typen der Steppe in größeren Entfernungen. Eine wirklich reine südrussische Steppe mit unbegrenzter Aussicht in die Ferne, mit unabsehbaren Stipa- oder Festuca-Flächen giebt es hier gar nicht. Ebenso fehlen auch die ausgedehnten Wermutgebiete. Alles das erklärt sich durch die Nähe des Gebirges, auf dessen ganz verflachtem Fuß man bei Chassaf-jurt tritt und der bei Grosny Aur in geringer Entfernung gegen Süden bei dem Austritt des Argunj in die Ebene steht. Offenbar wird diese schmale Zone auch im Sommer vom Himmel durch Taufall genetzt und außerdem variieren in ihr die Bodenqualitäten viel- mehr als in den auf weite Strecken hin gleichartigen Steppen. Im allgemeinen wird dieser Boden auf der höher gelegenen Steppe je weiter nach Osten um so leichter und damit die Flora dürftiger. Nur rechts von unserem Wege lachen die breiten Sunshaniederungen uns frisch entgegen. Ihr helles aber intensives Grün wird manchmal von dunkeln, wuchernden Rumex- und Cirsienstauden unterbrochen und dem vielbuchtigen Lauf des Flusses folgen auch hier ge- treulich Weiden und Pappeln. Auf magerer, hoher Steppe hat dagegen der Sonnenbrand schon viele Gewächse vernichtet, große hellgelbbraune Flecken kennzeichnen die Standorte der vertrockneten Frühlingsgramineen. Die Pracht der Blumen, welche wir zuletzt noch in der Niederung der Kambylejewka sahen, ist verschwunden. Schon bei Slepzowa ist Echium rubrum nicht mehr = 54 Erstes Kapitel. zu sehen, dagegen macht sich jetzt das verblühte Lepidium Draba durch de Trugdolden der vielen gelblichen Schötchen kenntlich; weithin herrscht Salvia sylvestris fast ausschließlich, aber ihr Kolorit ist matt, sie dürstet in diesem leichten Boden, ihre Blütenähren hängen schlaff abwärts, die Temperatur im Schatten steigt nicht selten bis auf 24°C. Schon macht sich wieder der grau” grünliche Farbenton des Wermut bemerkbar, aber er eroberte sich nicht größeres Terrain. Erst auf der Strecke zwischen den beiden Hauptzuflüssen der Sunsha, nämlich zwischen Assa und Argunj, verbessert sich zusehends die Flora. Ein weites Feld, wohl an ıo km breit, der rosa blühenden Distel (Card. uncinatus) unterbricht die einförmige Salvia-Steppe, die Artemisien verschwanden ganz. Später sehen wir wieder hellgelbe Sisymbrium -Felder mit Salvia sylvestris und Euphorbia agraria, gruppenweise weißblühende Achillea darin. Elend bleibt immer nur das trockene, linkerseits von der Sunsha gelegene Gebirge, auf seinen gegen Süden gekehrten Gehängen wogen strichweise Stipa und Bromus über den vertrockneten Frühlings — cruciferen. A Paliurus-Bestände. Schon bei Grosny giebt es auf den hügeligen Erhebungen zwischen Sunsha und Argunj Paliurus-Gesträuch. Östlich vom letzteren steht es überall dichter und hier tritt es an der Nordseite des Ge birges als Maquis bildend in seine Rechte. Aber diese Paliurus-Reviere sind . gegenwärtig winterkahl; grau und tot hebt sich das stachlige Gesträuch sFr wege hoch auf dem Boden hervor mitten im lachenden Frühling. Sieht man ge nauer hin, so ergiebt sich, dass die hier heimische Pflanze in ihren oberen Teilen 2—4 Fuß abwärts frosttot ist, nicht etwa nur in den letzten Trieben, sondern auch im alten Holz bis Fingerdicke. Neues Geäst bricht von unten vof und. an manchen Stellen hat das beschädigte Holz den steigenden Saft angezogen und | sich leidlich erholt. Da haben wir also eines der Beispiele von den WirkungeR kontinentalen Klimas mit Minimaltemperaturen von —25°C. Andere werden wir im Verlaufe unserer Mitteilungen noch kennen lernen. Je weiter wir oste wärts bis Chassaf-jurt wandern, um so größer werden die lästigen Paliurus Bestände. In ihrem Geäste ranken wilder Spargel, namentlich Asp. verticillatus‘ hoch heran. Bevor man, unmittelbar nach Überschreitung des Bellajaflüss- chens, in die Terek-Ebene tritt, zieht noch einmal am Argunj die hüg® Steppe, obenher von besserem Erdreich bedeckt, ein stattliches, stark m ziertes Frühlingskleid an. Hoch ragen überall an den sanften Gehängen doldigen Blütenstände von Valeriana officinalis hervor, 4—5 Fuß hoch überfa& sie die Bodenflora , Lathyrus rotundifolius rankt im-dürren Paliurus-PF°° 7 Ulmaria Filipendula hat Maximalhöhe erreicht, auch sie schoss im Bu schaft über 3 Fuß hoch empor, ebenso die Hesperis-Gruppen. Von eigen zZ Steppe ist hier kaum die Rede, alles ist durcheinander gemischt, Wald- un Steppenformen vertragen sich in den Paliurus-Maquis. Sogar Stipa pennatt flackert in vereinzelten Büscheln zwischen den Disteln und Euphorbied; zwischen den Valerianen und Aristolochien auf, ihre nächsten Nachbarn h Papaver hybridum und Tragopogon collinum. a wi; Dis e = x Die Steppen der Kaukasusländer. 55 Nunmehr tritt man bei Gudermess in die weite Terekebene, weit vor uns gegen N. und NO. dehnt sich das ebene Land, die Wärmestrahlung ist stark, die Horizontallinie undeutlich verschwommen. Der Boden, auf den wir treten, ist zum Teil sandig. Sofort treten Statice (S. Gmelini) auf und die blassen Blümchen vom spirrigen Echinospermum Lappula malen mit dünner Farbe über dem hellgrauen Boden nicht nur Kleckse und Flecken, sondern weithin ganze lichte bläuliche Schleier. An feuchteren Stellen steht dichtes, niedriges Rohr, oder es durchbrach den kahlen, gewiss etwas salzigen Boden eine Iris- Art mit schmalen, dunkeln Blättern, die schon Fußhöhe erreichten, aber noch keinen Blütenschaft getrieben hatten (Iris notha). Bald hebt sich das Terrain rechterseits vom Wege, man fährt über die letzten niedrigen Bodenwellen, mit denen das Gebirge gegen Norden in die grenzenlose Ebene tritt. Es ist nicht nötig, die Vegetation dieser niedrigen Hügelländer in ihrer physiognomischen Bedeutung ausführlich zu beschreiben, wir haben sie im Wesentlichen schon aus dem Vorstehenden und aus den Wäldern am Podkumok kennen gelernt. Es wird genügen, das Verzeichnis der gesammelten Arten zu geben und, wo nötig, einige kurze Bemerkungen dazu zu machen. Auch hier findet man unweit der Bachläufe größere Jung- bestände von Eichen (vorwaltend Qu. sessiliflora) untermischt mit einigen anderen Laubholzarten. Es ist fast alles wie am Podkumok, nur konnten wir einige der spezifischen Waldpflanzen wie Corydalis Marschalliana, Den- taria bulbifera und Con. majalis nicht entdecken, dagegen waren Viola Bes- seri und blühende Lonicera Caprifolium vorhanden, es gab Hopfen und Wein- ranken, dem Rande dieses Wäldchen entlang standen Weißdorngebüsche (Crt. monogyna). In den schattenden Eichenwäldern von Chassaf-jurt wurden von BaoR Mai bis Ende Juni 1894 gesammelt Cornus australis C. A. Mey. Piptatherum virescens (P. de B.) Crataegus monogyna Jacq. Trin. Evonymus verrucosus Scop. Viburnum Lantana L. Geum urbanum L. Viburnum Opulus L. Lithospermum purpureo-coeruleum L. | Viola canina L. Lonicera Caprifolium L. Viola Besseri Rupr. Melica nutans L. Vitis vinifera L. Daselbst an den”Waldrändern und in den Paliurus-Maquis Ajuga genevensis L. auch Steppe. Cephalaria transsylvanica (L.) Schrad. Allium rotundumL. Saatfelder, Wiesen. 5—6 Fuß hoch. Astragalus verticillaris L. Crepis rigida W.K. Carex muricata L. auch im Walde. Crupina vulgaris Cass Centaurea orientalis L. auch Steppe. Cuscuta Epithymum L. auch Steppe. Centaurea scabiosa L. Saat. Cynanchum acutum L. im Pal. Maquis. 56 Erstes Kapitel. Delphinium divaricatum Ledb. auch Steppe. Dictamnus fraxinella Pers. Echinops sphaerocephalus L. Erysimum aureum M. B. auch Steppe. Euphorbia Esula L. Fumaria Vaillantii Loisl. auch Steppe. Galium verum L. massenhaft. Galium cruciatum Sm. Galium Aparine L. Pal. Makis. Geranium columbinum Heleocharis palustris (L.) R.Br. feucht. Inula britannica L Inula germanica L. auch Steppe. Inula Oculus Christi L. Lathyrus sylvestris L. Lathyrus rotundifolius Willd. Lathyrus Aphaca L. bis 4 Fuß hoch. Lepidium propinquum F. et M. Lysimachia dubia Ait. Melampyrum arvense L. Nepeta nuda L Nigella arvensis L. Onopordon AcanthiumL. > DR Papaver hybridum L. Rain Picris hieracioides L. In der Gkepse Achillea setacea W. K. Acroptilon picris (Pall.) DC. Althaea hirsuta L. massig. Anchusa arvensis (L.) M. B. Bromus tectorum L. Carduus acanthoides L. Carduus nutans L. Carduus pycnocephalus Jacq. Carthamus lanatus L. massig. Centaurea maculosa Lam. Centaurea solstitialis L, Delphinium ajacis-L. wenig. Echinospermum barbatum (M. B.) ch Eremostachys laciniata (L.) Bge. | Hordeum murinum L. | Jurinea mollis (L.) Rchb. SS. | Malva sylvestris (L.) Fr. Plantago lanceolata L. massig. Polygala comosa Schk. Potentilla recta L. birge herunter gekommen, manch mal massig. Es Ranunculus polyanthemus L. Rubus caesius L. Rumex crispus L. Scabiosa ochroleuca L. | Scorzonera eriospermaMB. Schwe land. ; Senecio brachychaetus DC. 4 Fuß: Silene italica (L.) Boiss. auch St Stachys germanica L. auch Ste Thalictrum minus Jacq. Tordylium maximum L. Tragopogon collinum DC. auch Tragopogon pratense L. Trifolium resupinatum L. Trifolium pratense L. Valeriana officinalis L. Veronica spicata L. Vicia sativa L. Vicia tenuifolia Roth. Eryngium campestre L. geht hoch Gebirge. okörbis Gerardiana JacQ- Falcaria Rivini Host. Wegrändeg Festuca sp. L. hoch. Koeleria cristata (L.) Pers. = Leonurus Cardiaca L. Schuttpfl Lithospermum .. 6: © Lolium perenne L. we Malcolmia ee C- Boi Marrubium peregrinum L. Die Steppen der Kaukasusländer. 57 Onobrychis sativa Lam. Sisymbrium Loeselii L. Phlomis pungens Willd. Stachys iberica M. B. ?. pallidiflora Rapistrum rugosum (L.) All. Boiss. Salvia sylvestris L. Stipa pennata L. Scabiosa micrantha Desf. Wir begeben uns nun, es ist Ende Mai, zum zweiten Male in die Steppe und zwar von Chassaf-jurt in der Hauptrichtung nach NO. zum unteren Terek. Mit dem Aksaiflüsschen, welches im tiefgefurchten, vielfach gewundenen Bette dem Terek eine Zeitlang ziemlich parallel läuft, schließt die mit Paliu- rus-Maquis bestandene Hügelsteppe ab. Nur den hochaufgeschütteten, seit- lichen Wänden der Bewässerungskanäle folgen in dem lockeren und feuchten Boden immer noch die Stauden und einige Gebüsche des äußersten Gebirgs- fußes, so Schlehen und Wildrosen, Sambucus Ebulus, Rubus caesius und Rhamnus Pallasii, dann auch hohe Thalictren und Card. acanthoides, dann wieder Galium verum und Silene italica. Der Burian. Die Frühlingsperiode ist beendet, es beginnen sich jetzt die dauerhafteren Pflanzenarten des Sommers, die hochschießenden Stauden, welche zum Teil später abgetrocknet den »Burian« bilden, zu entwickeln. Vor allen macht sich Centaurea solstitialis, schon spirrig bis zu 2 Fuß Höhe ver- ästelt, durch ihre endständigen gelbglänzenden Stachelsterne sehr bemerkbar. Sie behauptet anmaßend ihre Standorte, oft in ganz reinen Beständen, und erreicht über Meterhöhe. Auf weite Strecken hin nimmt in engem Ver- bande, jetzt erst ®/, Fuß hoch, Acroptilon picris seine Reviere ein, es folgt gerne den Wegen und fällt durch das helle Graugrün der lanzettlichen Blätter auf. An den Spitzen erkennt man schon die dicken, ovalen und nach oben hin zugespitzten Blütenknospen. Ebenso gesellschaftlich verhält sich Xeran- themum annuum. Auch der gemeine Wermut und Beifuß (Art. Absynthium und Art. vulgaris) bisweilen sogar gemischt, begleiten uns beiderseits vom Wege, solange es noch ab und zu niedriges Gebüsch giebt, und dazwischen bedeckt Delphinium Ajacis kleinere Reviere, die durch seine Blumen intensiv violett gefärbt werden. Eryngium campestre formt seine niedrigen Kugel- gestalten aus, gelbgrau in der Farbe stehen sie steif da. Ab und zu heben sich, höher als die anderen Gewächse, die filzig behaarten, massiven, breit im Geäste ausgelegten, stumpf konisch gebauten Exemplare von Salvia Aethiopis, sie stehen in voller Blüte. Nirgends aber sehe ich hier Xanthium spinosum, dagegen bedroht der stachlige Carthamus lanatus die Wegränder und nimmt gegen Osten immer mehr an Häufigkeit zu. Man fährt oft auf rasenartiger Unterlage von Polygonum aviculare und es werden die in der Frühsonne erschlossenen Blumen von Convolvulus arvensis hart am Boden liegend gleich großen rosafarbenen Punkten gesehen. Auch die tiefgehende Quecke durchzieht das Erdreich mit ihren Ausläufern, während das niedrige Hordeum murinum der Hitze erlag. 58 Erstes Kapitel. Tamarix-Gebüsch und Iris-Steppe. Bald ändert sich diese Phıy siognomie. Die Steppe wird tennenglatt, ihr Erdreich leichter, oft mit san 3 digem Untergrund. Man sieht kahle, hellere Bodenstellen, ein leichter Sala" gehalt mag ihnen zukommen; wo er fehlt, sind vertiefte Löcher ausgeweht. Auf erhöhtem Boden begrüßen wir die ersten Tamarix-Gebüsche (T. Pallasii) jetzt in voller Blüte, vor uns dehnt sich ein weites Gebiet, in welchem fast” nur ausschließlich zwischen spärlichem Hordeum murinum die ı Fuß hohen Iris-Gruppen (I. notha) stehen, je nach dem Alter ihrer harten, lebenszähen’ Wurzelstöcke von ı—4 Fuß Durchmesser Sie zeichnen dunkelgrüne Flecken it die helle gelbe Grassteppe und haben nunmehr die ersten wässrig hellblauen Kronen erschlossen, an denen die Basis der Petala hellgelb gefärbt ist. / Alluvialflora des Terek. Wir nähern uns dem flachen und bre Terekthale, an welchem entlang unmittelbar am linken Ufer sich Baumwu und Gartenland hinziehen. Ein faschinierter Damm hält den Strom linker: im Zaume. Der Spiegel des trüben Lehmwassers, welches in flachen Strudein rasch dahinflutet, liegt an manchen Stellen kaum einen Fuß tiefer, als die künstliche Uferhöhe. Die Niederungen, zwischen Damm und Fluss sind die mit Weiden, Salix alba und Schwarzpappeln, auch mit Morus alba bestan dazwischen sieht man silbergraues Elaeagnus-Gebüsch, E. hortensis, am DC "überall Rubus caesius und Chelidonium majus. Von Kräutern auf Schwemt boden fand ich nur recht gemeine Arten, so z. B. Ran. repens, Euphorbi Esula, Vicia villosa, Potentilla supina, Potentilla reptans und Carex praecoX Dem gegenüber hat die Ebene rechts vom durchsickernden Flusswasset Sumpfcharakter angenommen. Überall ausgedehnte Rohrbestände, une verwetterte Typhakolben vom vorigen Jahr, überall dunkle BinsengrupP deren endständige Blütenhaufen solchen Plätzen eine kastanienbraune Dech =. wird. Bis auf die Üppigkeit des Wuchses sieht das alles ganz nordisch Seirpus maritimus, S. lacustris sowie Typha dominieren, die oft ganz a Rohrbestände, von Phragmites gebildet, erreichen bis 10 Fuß Höhe, ver und verblichene Blütenähren vom vorigen Jahre erhielten sich. Auch BU mus und Iris Pseudacorus fehlen nicht und beginnen zu blühen. Von Sauergräsern waren Carex muricata und C. distans am häufigsten. Aut = zusammengebrochenen Binsen haben sich Gruppen von Emys lutaria im N Sonnenschein niedergelassen. = Man bleibt am linken Terekufer, wenn außerhalb des Kulturlandes weder in der Irissteppe oder in der licht bebuschten, etwas hügeligen E} Hier giebt er viel Tamarix, Crataegus, Prunus spinosa, Rhamnus ; ; Cornus sanguinea, ab und zu auch Wildbirnen. Es flogen bereits die FAPk ; von Tragopogon, von Carduus pycnocephalus und C. uncinatus vor dem Winde: > se zu tritt Zygophyllum Fabago auf und überrascht wird man dA Dodartia orientalis; Glycyrrhiza glabra wird häufiger. Weder Alhagi nF Peganum werden bis jetzt gesehen und Xanthium spinosum bleibt auf - g® Die Steppen der Kaukasusländer. 59 Ansiedelungen als Schutt- und Mistpflanze und auf Aschenhaufen angewiesen. Dagegen nimmt an manchen Stellen auf offener, hügeliger und teilweise be- buschter Steppe Asparagus officinalis an Häufigkeit so zu, dass man fast von einer wilden Spargelsteppe sprechen könnte. Das helle Grün des feinen Spargellaubes wirft zarte Decken über den sandigen Boden, welchem ab- wechselnd auch Xeranthemum annuum nicht fehlt. An solchen Stellen wirft der Sandmoll seine Hügel auf, die bei fast ı m Durchmesser sich bis 2 Fuß Höhe erheben. Steppenflora im Terek-Delta. Bei dem weiteren Verfolge der Straße, immer gegen NO. bis in das geräumige Delta des Terek, wechselt die Phy- siognomie der Pflanzenwelt wiederum sehr wesentlich. Zunächst verschwindet Salvia sylvestris fast ganz, wogegen Glycyrrhiza an Masse zunimmt und oft von Dodartia durchsetzt wird. Diese ist dicht gruppiert, fußhoch mit gerade aufstrebendem Geäste, an welchem das reduzierte Blattwerk sich so wenig bemerkbar macht, dass die Dodartien gleich nackten Besen dastehen, die jetzt zu blühen beginnen. Wo das Terrain sich hebt, steht in großen Gesell- schaften Carthamus lanatus spirrig, steif, stachlig, unantastbar. Onopordon liebt die Nähe der Dörfer und besiedelt die Kerichthaufen, seine Köpfe sind noch geschlossen, die ganze Pflanze ist mehr hellgrau als grün koloriert. Auch kommt hier wieder Achillea pubescens vor, sie verdrängt nach und nach die weißblühende Achillea setacea. Diese wird seltener, jene häufiger. Unver- ändert bleibt die geringe Zahl der Gebüscharten. Elaeagnus wird häufiger, Eichen sind selten, Cornus sanguinea, Schlehen und Rhamnus Pallasii halten am längsten aus. Von Paliurus nirgends eine Spur. Als Wegpflanze tritt Atriplex laciniata mit Polygonum aviculare in den Kampf. Zygophyllum-Stauden überall und auch das Bilsenkraut folgt vereinzelt der großen Straße. In Sophora alopecuroides tritt uns ein neues Element, welches bis dahin nicht gesehen wurde, entgegen. Es beengt die Süßholzbestände, wird gegen Osten häufiger und beginnt jetzt zu blühen. Bescheidener verhalten sich Alhagi und Peganum, beide wurden zum erstenmale ı2km SW. von Kisljar im Sande gesehen. Je mehr man sich diesem Orte nähert, um so häufiger wird auf trockenem Boden Elaeagnus hortensis; an solchen Stellen steht es als 12— 15 Fuß hohes, dichtes Gebüsch ganz ausschließlich. Noch muss erwähnt werden, dass die verwilderte Rebe an manchen Bäumen, so auch an den ebenfalls verwilderten Maulbeeren hochrankt, aber nie kräftig wird, wohl in der Wurzel frostfest ist, aber leicht im schlecht verholzten Hochtriebe leidet. Sie erträgt Minimalkälten von —25°C., bei welchen die kultivierte, wenn ungedeckt, unter jeder Bedingung zu Grunde geht. Diese wird im Terek-Thale eifrigst angebaut, aber im Winter mit Erde bedeckt. Auch die Feige hält als Hochstrauch von 8—10 Fuß ohne eckung aus. = Abschweifung in das Flachland zwischen der Wolga und den Jergeni-Höhen. Hier im Delta des Terek unterbreche ich meine Schil- derungen, um gegen Norden einen Blick in das Mündungsland des größten Stromes Europas, der Wolga, zu werfen und ihn westwärts durch das Land 60 Erstes Kapitel. der Kalmyken bis zum Manytsch schweifen zu lassen, um die Floren dieses Gebietes kennen zu lernen. Professor KRASNOW (Charkow) hat im Jahre 1885 dorthin eine Reise gemacht und es in geo-botanischer Hinsicht untersucht Er berührte dabei besonders denjenigen Teil, welcher am rechten Ufer der unteren Wolga sich südwärts über den Manytsch zur Kuma erstreckt. Dabei wurde ebensowohl der Stromlauf abwärts von Sarepta, sein Delta und das: - Kaspiufer verfolgt, als auch landeinwärts die Steppe bis über die jergen Höhen hinaus mehrfach durchkreuzt. Diese Gegenden sah ich nie. Nur em mal, im Hochsommer 1862 (Expedition v. BAER), bin ich, vom Don kommend, a: im unteren Teile des westlichen Manytsch aufwärts gereist. Da sich ds Reisegebiet KRASNOW’s in seinem südlichen Teile direkt an die nördlichen | Steppen des östlichen Kaukasus schließt, so benutze ich seine Arbeit und verwerte daraus im Auszuge folgendes. Er Auch diese Ebenen zerfallen nach ihrer geologischen Formation in mi Teile, in das westliche, hügelige, von Einrissen vielfach durchschnittene Lös- südlicher Richtung und schwingen unter der 46. Breite nahe vor der Bifur- kation des Manytsch aus. In botanischer Hinsicht weist der östliche A mancherlei Varianten auf, so dass man mit Recht von den Unterabteilungen 5 einer Küstenflora, einer inneren Steppenflora und einer Vegetation zwischen Manytsch und Kuma sprechen darf. Ra Schwemmwiesen zwischen Wolga-Delta und Terek-Delta. De Küstenflora zieht sich als schmaler Streifen dem Wolgaufer entlang a Jenotajefskaja) und nimmt die ganze Strecke zwischen den Delten der Wolge und Kuma bis zum Terek ein. Durch Schwemmwiesen und durch die von: W. nach O. gestreckten, parallellaufenden, niedrigen Hügelketten (Bugri) WE diese Gegend gekennzeichnet. Gegen SW. von Astrachan entwickeln Sie ee die Bugri am stärksten und schließen zwischen sich Labyrinthe abgerundetef und langausgezogener Wasserbassins (meistens von geringem Umfange), m. = genannter Ilmen, ein. Durch sie drängt sich ein Teil des Wassers vom wert lichen Stromesarm von N. nach S. Gegen NW. und $. werden die Busft niedriger und die Ilmen flacher, bis beide in salziger Ebene verschwinden WO wo die Ilmenreste blieben, diese salziges Wasser enthalten. Die Flora der Schwemmwiesen, die also zeitweise unter Wasser steht, hat auch in der oberen Hälfte des Wolgadeltas noch den Charakter der Wiesen Mittel- und zum *° rn Nordrusslands. Dagegen besitzt die Flora der unteren Hälfte des Wolgade"" SRER anderen, mehr südlichen Charakter. Durch Trapa natans, Vallisnefi& spiralis, Nelumbium speciosum und Salvinia natans, die weiter oben dem Strome 5 fehlen, kommt diese Eigentümlichkeit zum Ausdruck, von ihnen ist Nelumbiunt 5 eine tropische Art. Auch die Landflora dieses südlichen Deltateiles weicht e von derjenigen der Deltawurzel wesentlich ab. Die letztere besitzt mehr Be Charakter des höheren Stromteiles z. B, bei Sarepta. Oft bedeckt sehr dichtes = Die Steppen der Kaukasusländer. 61 Weidengebüsch (S. alba), aus welchem höhere Bäume derselben Art und Rüstern hervorragen, große Strecken. Dagegen herrschen unabsehbare Rohr- bestände in der vorderen Hälfte des Deltas, jede Spur von Holzgewächsen fehlt. Durch das alljährliche Austreten der Wolga im Frühjahr werden Ufer- und Ilmenränder unter Wasser gesetzt und ihnen Sedimente zugeführt, die im Vereine mit den verfaulten Resten der Vegetation solchen Stellen Humus liefern. Die Ränder der Süßwasser-Ilmen zeichnen sich durch dunkle Boden- farbe und durch eine lebhaft grüne Vegetationsnarbe aus. Aus dem Ver- zeichnisse der Pflanzen, welche Professor KRASNOW in diesem Gebiete sam- melte (174 Sp.), will ich folgende hervorheben: Im Delta und an den Iimen. Nur im Delta. Nur an den Ilmen. Ranunculus repens L. > aquatilis L. Potentilla supina L. Lythrum Salicaria L > virgatum L. Inula britannica L. Senecio Jacobaea L. Tournefortia Arguzia (L. fi. R. et Sch. ES ne eg aria L. _ > wir Li: Rumex Ace age Hg Risch, ustris > = angustifolia Lockh. ER Plantago ittaria segittifolia L. Butomus umbellatus L. a angustifolia L. aragus officinalis L. ee Monti L. il. Heleocharis uniglumis Lk. i maritimus > Tabernaemontani Gmel. Panicum Crus Galli L Phragmites communis Trin. Nelumbium speciosum Willd. Nymphaea alba Hentze. Glycyrrhiza echinata L. Senecio paludosus Limosella aquatica L. Trapa natans L Lysimachia vulgari garis L. Limnanthemum Re (L.) Lk. Lindernia Pyxidaria All. Veronica ein aquatica L. Mentha arvensis L egium L. » aquatica L. Stachys palustris L. Cannabis sativa L. Salix alba Potamogeton perfoliatus L. lucens > pusillus L. euer‘ L Sparganium ramosum Huds. L Pe ar (L.) R.Br. eularis (L.)R.Br. ir triqueter L. Eragrostis poneoide Pal. Bromus inermis L Salvinia natans (L.) All. Marsilia quadrifolia L. Potentilla reptans L. Myosotis strieta Lk. Echinospermum patulum Lehm. L. Calystegia sepium (L.) R. Br. Rochelia stellulata Rchb. Lycopus europaeus L. Populus alba L. Asparagus trichophyllos Bge. Carex muricata L. » Schreberi Schrk. » riparia Cart. » paludosa Good. > i E » Michelii t. Fe Dre R. et Sch. Catabrosa aquati IP. Alopecurus zuchunicns "Weinm. > vaginatu 62 Erstes Kapitel. Halophytenflora. Von den Süßwasser-Ilmen, welche zeitweise mit dem austretenden Strom kommunizieren, bis zum salzausscheidenden abgeschlossenen See giebt es westwärts von der Wolga im Innern der Steppe alle möglichen Abstufungen in Boden und Flora. Die Schwemmpflanzen an den Rändern der Süßwasser-Ilmen verschwinden, an ihre Stelle treten Halophyten. Unter diesen sind folgende zu nennen, welche den höchsten Salzgehalt des Bodens (bis zum Auskrystallisieren) ertragen: Frankenia hispida DC. Atriplex crassifolia C. A. Mey. Halocnemum strobilaceum (Pall.) Moq. Salicornia herbacea L. Salsola mutica C. A. Mey. » spissa M. B. » 'crassa M.B. N. %, .atlale Pa: Schoberia acuminata C. A. Mey. Alle diese Arten entwickeln sich erst gegen Ende des Sommers in d ; Hauptfarben von grau, rotbraun und matt blaugrün, zur Blütezeit von . und Frankenia mit lila Farbentönen untermischt. Außer den oben gena Aleuropus littoralis (Willd.) Pan E Asperula humifusa M. B. Be Statice caspia Willd. Be » suffruticosa Halimocnemis crassifolia al) € c Mey. Be; > glauca (Pall.) Bge. Se p > mon C. A. Mey. Kochia scoparia (L.) Schrad. die das Maximum von Salz ertragen, nenne ich folgende, von denen d w meisten an den salzigen Jergenihügeln, also an der westlichen Ges Flachsteppen gesammelt wurden, diese bezeichne ich mit einem nt *Lepidium crassifolium W.K. > latifolium 1. coronopifolium Fisch. *Gypsophila trichotoma Wend. Althaea officinalis L. Nitraria caspica Willd. *Medicago lupulina L. *Melilotus sp. > ruthenicus Ser. a angustissimus L. ‚Glycyrrhiza glandulifera Willd. Lathyrus paluster L. Tamarix tetrandra Pall. Inula caspica Bl. Scorzonera parviflora Jacg. *Centaurea glastifolia L. ee pontica L. maritima L. * Acroptilon picris (Pall.) DC. *Mulgedium tataricum (L.) DC. * . *Scirpus Holoschoenus 3% Glaux maritima L. Tournefortia Arguzia (L: fil) Sch. *] eonurus tataricus Tchih. *Xanthium 'strumarium L. *Plantago maritima L. Statice Gmelini Willd. » Jlatifolia Sm. Salsola clavifolia Pall. Atriplex littoralis L. | » laciniata Koch. Rumex Marschallianus Rehb. Polygonum salsugineum M. Alisma Plantago L. *Triglochin maritimum L. u Asparagus trichophyllus Bge SR *Orchis sp. | *Cyperus fuscus L. » maritimus L Die Steppen der Kaukasusländer. 63 Scirpus lacustris L. *Triticum junceum L. ve Tabernaemontani Gmel. E08 rigidum Schrad. Heleocharis palustris (L.) R. Br. *Festuca gigantea (L.) Vill. Typha angustifolia L. Crypsis aculeata (L.) Ait. Butomus umbellatus L. Phragmites communis Trin. Typische Wermutsteppe. An diese Salzsteppen schließen sich die des Wermut. Ihr Typus findet sich auch in geringem Umfange auf den Höhen solcher Wolgainseln und Bugri, welche selbst der höchste Wasserstand nie erreicht, die deshalb nicht ausgesüßt sind. Gleich schwach gewölbten Glatzen heben sie sich von der umgebenden grünen Basis ab. Niedrig wachsende aralo-kaspische Pflanzenarten sind es, die wir da finden. Die Wermutsteppe ist hier wie überall im Grundton des allgemeinen Kolorits grau. Bis auf zwei Faden tiefgehende Wurzeln von Artemisia maritima und A. frigida sichern diesen dauerhaften Gewächsen die Existenz auch dann, wenn weit umher die sengenden Sonnenstrahlen fast alles andere töteten. Die Aufeinanderfolge in der Entwickelung der verschiedenen Pflanzenarten ist rasch, ihre Dauer kurz. Was einjährig ist, vollendet sehr bald den Kreislauf vom keimenden Samen: bis zur Frucht, stirbt ab, verdorrt, verschwindet spur- los, weil wie im Ofen gedörrt. Die Zwiebelgewächse ruhen nach kurzer, oberirdischer Frühlingsexistenz reichlich zehn Monate im Schoße der Erde. Nirgends bildet sich zusammenhängende Pflanzennarbe. Die Vegetation be- ginnt ganz so wie auf der Schwarzerdesteppe mit zarten Liliaceen, Cruciferen, Ranunkeln und Mohnarten, von den Gräsern ist Poa bulbosa vivipara die vor- herrschende, dann folgt die Zeit von Achillea Gerberi und von den harten Gräsern. Hitze und Trockenheit nehmen zu. Alhagi Camelorum, Xanthium spinosum, Ceratocarpus arenarius, Eryngium campestre entwickeln sich. Endlich, wenn der Sommer zu Ende geht, kommt die Zeit für die Artemisien und Halophyten. Das Gebiet solcher Steppen erstreckt sich vom Meeresufer bis in die Jergenihügel. In ihm spielt Camphorosma ruthenicum eine wichtige Rolle, insofern sie den Anschluss der Uferflora süßer und brakiger Bassins und auch der echten Halophyten zur Wermutsteppe vermittelt. Ein direkter Anschluss jener zu dieser findet nicht statt. Anknüpfend an diese Erscheinung erklärt Professor KRASNOW das im Verlaufe der Zeit stattfindende Auslaugen und Austrocknen der aralo-kaspischen Tiefländer aus der Aufeinanderfolge ge- wisser Pflanzenformen. Er schreibt (pag. 16): »Wie auch immer der Charakter der Uferflora eines Süßwasser-Ilmen, oder eines austrocknenden sein mag, fast nie konnte ich einen direkten Übergang von ihr in die Wermutsteppe er- kennen. Das verbindende Glied war dabei immer die Camphorosma-Formation. Diese, so auffallend durch ihr Kolorit gegen den grauen Steppenboden, stets die Vertiefungen umrandend, in denen Seen, Lachen oder Salzgründe ge- legen sind, regen die Idee an, dass die Vegetationstypen der Triti- cum-Arten, der Halophyten, Camphorosmen und Wermute den vier Epochen der beständigen Auslaugung und Austrocknung 64 Erstes Kapitel. des aralo-kaspischen Tieflandes entsprechen.« Nach und nach nimmt die Randflora der Süßwasserseen einen Charakter an, der auf wachsenden ” Salzgehalt deutet. Bei zeitweiser großer Dürre gehen die Süß wasserformen zu Grunde. Nach und nach besiedelt sich die salzige Öde mit Halophyten, ihre Ränder werden im Verlaufe der Jahrhunderte wieder mehr und mehr ausgelaugt, es erscheinen an ihnen die Camphorosmen und im noch weiteren Verlaufe jener Aktion endlich die Artemisien. In diesem Stadium befindet sich gegenwärtig das kaspische Tiefland. Schwarzerde befindet sich auf dn Sedimenten des Kaspi, wie BARBOT DE MORNY schon nachwies, nirgends. “4 Ich lasse nun die Namen aller in dem bezeichneten Gebiete von Prolcgge KRASNOW gesammelten Arten folgen und bezeichne die in der Nähe u Meeresufers gefundenen mit einem *, die nur im Hügellande Jergeni vorkom menden mit einem +. *Adonis aestivalis L. *Myosurus minimus L. Ceratocephalus falcatus Pers. » orthoceras DC. Ranunculus oxyspermus M. B. » polyrrhizus Steph. Delphinium divaricatum Ledeb. *Papaver arenarium M.B. *Hypecoum caucasicum Koch. tGlaucium corniculatum (L.) Curt. Lepidium Draba L > perfoliatum L. > micranthum Ledeb. Alyssum Fischerianum DC. > minimum Willd. » alpestre L. > calycinum L. *Teesdalia nudicaulis (L.) R. Br. Chorispora tenella Pall. Sisymbrium Sophia L. » eontortuplicatum DC. Malcolmia africana L. Erysimum versicolor (M. B.) Boiss. tCrambe aspera M.B. Erophila verna (L.) E. Mey. Capsella elliptica C. A. Mey. tDianthus rigidus M. B. Holosteum umbellatum L. Glycyrrhiza glandulifera Willd. tAstragalus vulpinus Willd. Astragalus physodes L. » rupifragus Pall. testiculatus Pall. >» contortuplicatus Fl. Gr. z asper Jacq. San: » diffusus Willd. Alhagi Camelorum Fisch. Potentilla bifurca L. +Herniaria odorata Andr. » hirsuta L. +Trinia Hoffmanni M. Fi = Eryngium campestre L-. a en achilleifolium MB +Linosyris divaricata DC. | +Valerianella olitoria (L-) Poll. Carduus uncinatus M. B. vr, erispus L. Centaurea wolgensis DC. +Achillea nobilis L. Sn » Gerberi M. B. > leptophylla M. B. Taraxacum serotinum (W- BR.) *Podospermum laciniatum (L- Artemisia frigida Willd. » maritima L. Xanthium spinosum L. Androsace maximum L. +Convolvulus lineatus L. Onosma tinctorium M. B. ee Echinospermum patulum Lehm. — Die Steppen der Kaukasusländer. 65 +Nonnea lutea (Lam.) Rchb. Atriplex laciniata Koch. +Rindera tetraspis L’Her. D tatarica L Rochelia stellulata Rchb. Linaria macroura M. B. Veronica verna L. Atraphaxis spinosa L. Iris aequiloba Led. Tulipa sylvestris L. ER, pinnatifida Lam. + » - Gesneriana L. > austriaca L.. *Gagea pusilla Lehm. Phlomis pungens Willd. * » minima (L.) Schult. Cachrys odontalgica Pall. +Allium moschatum L. +Ferula caspica M. B. + » sphaerocephalum L. Statice tatarica L. * » _ caspium Pall. » incana M.B. Festuca duriuscula L. sp. Salsola brachiata Pall. Bromus patulus M. et K. + » Jlaricina Pall. > tectorum L. *Suaeda altissima (L.) Mogq. erw. > mollis L. Ceratocarpus arenarius L. Agropyrum prostratum (L.) Eichw. Kochia hyssopifolia (Pall.) Boiss. > » prostrata (L.) Schrad. > pectinatum (M. B.) Boiss. orientale (L.) R. et Sch. » sedoides (Pall.) Boiss. r arenaria (W.K.) Roth. Anabasis aphylla L. Flora der Sandbarchanen. Stipa Lessingiana Trin. Koeleria cristata (L.) Pers. Poa bulbosa L. vivipara. Es folgen nun in den weiteren Er- örterungen die alten Sandhügel (Barchani) und der wandernde Sand. Sie nehmen ein großes Areal nahe vom rechten Wolgaufer gegen W. ein (Adryk) und beginnen schon nicht weit von Astrachan. Langsam erobert der wandernde Sand die Wermutsteppe, auf ihm wächst fürs erste nichts und was ihm in den Weg kommt verschüttet er, nicht allein die dürftige Flora, sondern auch die Vertiefungen und Ilmen füllt er im Verlaufe der Zeit aus. Auch die Ansiedelung des Menschen wird von ihm bedroht, über kurz oder lang muss die Bevölkerung vor ihm weichen. Auf den alten Sandbarchanen bildet sich nach und nach eine eigene, spärliche Flora aus. Zum größten Teil siedelten sich auf ihnen Arten vom Sande der westlichen Jergenihügel an, aber auch von Osten wanderten einige kaspische Spezies ein. Es werden 63 Arten genannt. Die ersteren bezeichne ich mit einem * die letzteren mit einem }. Syrenia sessiliflora (R. Br.) DC. Astragalus virgatus Pall. Sisymbrium Loeselü L. > longiflorus Pall. *Dianthus polymorphus M. B. *Potentilla recta L. *Gypsophila muralis L. Bu argentea L. $ paniculata L- m astrachanica Jacq. Silene Otites (L.) Sm. +Tamarix Pallasii Desv. >» _wolgensis Spr. + >» tetrandra Pall. Melilot Spergularia segetalis (L.) Boiss- 5 officinalis (L.) Desr. Radde, Kaukasus, SA Elze 66 Erstes Kapitel. +Herniaria glabra L., odorata (Andr.). +Myricaria davurica Ehrenb. Falcaria Rivini Host. *Scabiosa ucranica L. *Cephalaria tatarica (Gmel.) Schrad. *Petasites spurius (Retz.) Rchb. *Helichrysum arenarium (L.) DC. *Jurinea Eversmannii Bge. * » Jinearifolia DC. *Carlina vulgaris L. Tragopogon ruthenicus Bess. undulatus Jacq. > floccosus W.K. *Centaurea arenaria M. B. Chondrilla graminea M. B. Artemisia inodora M.B. EN campestris L. Tribulus terrestris L. *Linaria odora M. B. * » genistifolia (L.) Mill. Phelipaea lanuginosa C. A. Mey. ? *Thymus odoratissimus M. B. *Ajuga chia Poir. *Plantago arenaria W.K. *Amarantus Blitum L. z. T. *Corispermum hyssopifolium L. ? » Marschalli Stev. Salsola Kali L. » collina Pall. +Agriophyllum arenarium M. B. *Kochia arenaria (W. K.) Roth. *Polygonum arenarium W.K. *Thesium ramosum Hayne. *Euphorbia Gerardiana Jacq. Ephedra monostachya L. +Calligonum Pallasii L/Her. Carex Schreberi Schrk. + » stenophylla Wuhl. Calamagrostis Epigejos (L.) Roth, *Triticum rigidum Schrad. ig junceum L. Elymus sabulosus M. B. *Secale fragile M. B. Soviel über die Flachsteppen im westlichen Gebiete der unteren Wolga. = Ich habe nun noch über die Jergenihöhen zu berichten. | Die Flora der Jergenihöhen steppe ist geologisch sowohl, als auch in Hinsicht auf ihre jetzige DO beschaffenheit ganz anders gebildet, als die besprochene östliche Hälfte. Ei antiklinaler Faltung senken sich die Jergenihöhen gegen W. viel sanfter a® gegen O., dort nur wenige Abflüsse zum Don entsendend, hier viel schrofiet und steil einfallend in die aralo-kaspische Tiefsteppe. Hier erinnert ihr SCHÜ | Einfallen in die Wiesengründe des Systemes der Sarpaseen an die Verhält nisse des rechten Wolgaufers oberhalb von Sarepta. Unwillkürlich wird daran gemahnt, dass diese östliche Front der Jergenihöhen das einstige ! ee, Ufer des Riesenstromes war, um so mehr, als sie von der Kniebeugung R Wolga bei Sarepta (gegen SO.) sich im meridionalen Verlaufe zum Many hin nach und nach auflösen, also die Richtung des Hauptstromthales en In Die westliche Hälfte der Kalmykei Zu En. . RW Sareptas einhalten. Die Seensysteme entlang diesem östlichen Steileinstuf® der Jergeni-Höhen repräsentieren nur die mehr und mehr aus a Reste des ehemaligen Wolgalaufes. Die nach O. abfließenden Wasser enge Schluchtenthäler eingerissen, sie sind alle nach einem Typus iz und haben die geologischen Profile klar gelegt. Obenher lagert ._— Lösschicht, unter ihr Sandstein und Sand, die ihrerseits auf schwerem, SF haltigem Lehm ruhen. Auf den Contactflächen von Lehm und Sand RES RE of x h “% Die Steppen der Kaukasusländer. 67. springen vielfach Süßwasserquellen, deren Wasser der Tiefe in der Schlucht zur Hauptader zueilt. Im Frühjahr sind diese Bäche sehr wasserreich, im Sommer bleiben meistens nur Tümpel mit salzigem Wasser zurück. Diese Bäche bilden vor ihrer Mündung kleine Deltas mit alluvialem Sande, an welchen seitwärts sich zunächst die aralo-kaspischen Bildungen und höher an diese der erwähnte Löss in Terrassen anschließen. Von diesen drei Boden- arten hängt der Charakter ihrer Flora ab. Auf dem grauen Tertiärlehm er- scheint der Camphorosmatypus, auf dem kaspischen Boden der des Wermuts, auf dem alten groben Sand haben wir ein Gemisch von Pflanzen des jetzigen westlichen Kaspiufers und von solchen Arten, welche von W. einwanderten, die dem Kaspi nicht angehören, und diese letzteren gewinnen die Oberhand, so z. B. Thymus Serpyllum odoratissimus, Astragalus virgatus, verschiedene Jurineen und Potentillen. Auf den Alluvionen in der Thalsohle wechselt die Flora von oben nach unten, sie ist der Steppe gegenüber reich, hat oben den Charakter der mitteleuropäischen Vegetation ähnlicher Lokalitäten, unten den der Steppen. Auf den Lössflächen endlich tritt der Wermut zurück, da- gegen gewinnen Stipa Lessingiana und Festuca ovina var. duriuscula die Herr- schaft und bedingen die botanische Physiognomie solcher Plätze. Endlich ist noch der Schwarzerde und ihrer Pflanzen zu gedenken. Sie befindet sich an hren Bildungsstätten, nämlich nur auf den Lösshöhen der Jergenihügel, und von da übertragen auch auf den Thalhöhen der Wasserscheide zwischen Don und Kaspi, sie besitzt da einen Humusgehalt von 3 %. In den Vertiefungen des Bodens wächst dieser bis auf 53% und an solchen Stellen ist auch die Erde bedeutend dunkler gefärbt. Der Wermut verschwindet von ihr voll- ständig, Festuca ovina löst ihn ab und herrscht, an die Stelle von Stipa Les- singiana treten St. pennata und St. capillata. Diese Steppe nimmt im Hoch- sommer eine fahlgelbe Farbe an, die ausdauernden harten Gräser trocknen wohl ab, aber sie brechen nicht zusammen. Die Zahl der von Prof. KRASSNOW | für diese schwarzerdige Steppe aufgeführten Species beläuft sich auf 152, ich will von ihnen die wesentlichen nennen und beginne mit den Holzgewächsen,. welche sich auf den Höhen der Thäler finden. Acer tataricum L. Rhamnus cathartica L. Prunus spinosa L. Crataegus Oxyacantha L. > monogyna Jacq. Spiraea crenata L. Thalictrum majus Murr. > simplex L. Ranunculus illyricus L. Isymbrium pannonicum Jacq. Gypsophila paniculata L. Silene viscosa (L.) Boiss. Linum perenne L. Geranium collinum Steph. Medicago falcata L. > sativa L. Trifolium fragiferum L. ybridum L. » . repens L. Astragalus fruticosus Pall. > Onobrychis L. » austriacus L. Vicia Cracca L. s picta F. et M. > 68 Erstes Kapitel. Vicia angustifolia All. Lathyrus pratensis L. Potentilla reptans L. Ulmaria Filipendula (L.) A. Br. Rubus caesius L. Epilobium hirsutum L. » tetragonum L. Pastinaca sativa L. Anthriscus sylvestris (L.) Hoffm. Chaerophyllum bulbosum L. Heracleum Sphondylium L. Scabiosa ochroleuca L, Matricaria Chamomilla L. Chrysanthemum vulgare (L.) Bernh. (= Tanacetum v.L.). Achillea Millefolium L. Anthemis tinctoria L. Inula salicina L. » Oculus Christi L. Echinops Ritro L. Onopordon Acanthium L. Cirsium arvense (L.) Scop. Carduus nutans L. Tragopogon pratensis L. » major Jacq. Centaurea Scabiosa L. > adpressa Ledeb. Leontodon autumnalis L. psana communis L, Artemisia vulgaris L. » scoparia W.K. > austriaca Jacq. Lactuca Scariola L. Cichorium Intybus L. Picris hieracioides L. etc. etc. In der geschilderten Weise ist ® das Florengebiet westlich vom ” der ‚Wolga bis über die Jergeni-Wasserscheide hinaus und südlich bis östlichen Manytsch beschaffen. Wir haben da also: Süßwasserflora, Schwe® = wiesen, Wermutsteppen, Salz- und Sandsteppen und endlich die Schwarze” \ Se rer: hluss dieses Gebietes an das der Kuma südlich vom Manytsch durch die Wermutsteppe vermittelt. Der Manytsch selbst und auch untere Kalaus repräsentieren den typischen Salzboden und sind im = Campanula bononiensis L. Verbascum Thapsus L. > Blattaria L. » nigrum L. > phoeniceum L. Linaria vulgaris Mill. Veronica spicata L. > spuria L. Salvia sylvestris L. » AÄethiopis L. Nepeta nuda L. Stachys recta L. Teucrium Polium L. » Scordium L. Phlomis tuberosa L. Marrubium peregrinum L. Plantago media L. > maxima Jacgq. > lanceolata L. Asparagus officinalis L. Phalaris arundinacea L. Festuca ovina L. » elatior L. » gigantea (L.) Vill. Poa conferta Blytt. » annua L. Stipa pennata L. » capillata L. Setaria viridis (L.) P. B. » glauca (L.) P.B. » _ verticillata (L.) P. B- Panicum Crus galli L. Dactylis glomerata L. Agropyrum cristatum (Schreb.) 5 Calamagrostis epigejos (L.) Rt Die Steppen der Kaukasusländer. 69 gewöhnlich trocken. Gleich auf den Höhen des rechten Kalaus-Ufers beginnt die Wermutsteppe. In den Einrissen wiederholen sich die Formen gleicher Lokalitäten der Jergenihöhen. Weiter südlich entwickelt sich nach und nach eine schwache Schwarzerde, welche Stipasteppe ernährt. In der Nähe des linken Buiwola-Ufers ist diese stark angebaut (Blagodatnoje), so dass dort nur fleckenweise die unberührte Steppe erhalten blieb. Der vegetative Gesamt- eindruck dieser Gegend entspricht der gegebenen Schilderung, die Flora ist etwas ärmer als die der Jergenihöhen, etwas reicher als die der Steppe. Die dort durchbrechenden Mactrakalke ernähren nur wenige andere Arten, wie 2. B. Erysimum orientale, Dianthus capitatus, D. pseudarmeria, Gypsophila capitata.. Wenig weiter südlich erfreuen nach langer Zeit die Niederungen der Kuma durch das frische Grün ihrer Weingärten das ermüdete Auge. Steppe zwischen Kisljar und dem S’ulak. Nach dieser weitgehen- den Abschweifung kehren wir in das Delta des Terek zurück und brechen von ihm gegen Süden auf. Die Entfernung von Kisljar zum S’ulak mag mit 70 km geschätzt werden. Diese Ebene besitzt überall den Steppencharakter in den verschiedenen Kombinationen einzelner spezifischer Pflanzenarten, aber nicht den eigentlich einheitlichen der pontischen Steppen, nirgends sieht man un- begrenzte Stipa- und Festucaflächen, die Arten kommen, werden häufiger, verschwinden und werden durch andere ersetzt. Im allgemeinen aber ist bo- tanisch diese Gegend ärmer und individuell schwächlicher ausgestattet, als die bis dahin gesehenen westlicheren Ebenen. Bisweilen darf man hier von Hunger- steppen sprechen, namentlich auf den ärmsten Artemesien-Strecken. Das Terrain ist fast überall ganz eben, oft tennenglatt, nur die hoch- gehobenen Bewässerungskanäle verdecken manchmal den fernen Gesichtskreis, der, immer geradlinig, nur durch die Weidengebüsche bei den Ansiedelungen mit dunkeln Strichen unterbrochen wird. Es sind Flachsteppen, kaum 30 m (100 r. F.), meistens weniger über dem Kaspi gelegen, in deren ganz wenig geneigten und breiten Einsenkungen zwei daghestanische Gebirgsbäche in einer Reihe von seenartigen Lachen und Sümpfen ihre blinden Enden finden. Diese beiden Bäche heißen Aksai und Aktasch. Je nach den vorwaltenden Spezies können wir auf dieser Strecke Weges folgende botanisch-physiognomische Kombinationen aufzählen. Von Kisljar direkt südlich bis Katschalai, ı5 kn:, !icht verteiltes Zwergrohr, jetzt auf trockenem Boden, schwächlich, 2—3 Fuß hoch. Solche Strecken werden ge- legentlich überschwemmt, aber hier ist dies schon seit Jahren nicht geschehen. Deshälb blieben auch die Weiden, welche in diesem lichten Rohr wachsen, so niedrig, sie erreichen selten mehr als 2 Fuß Höhe. Ab und zu giebt es zwischen ihnen noch ein Elaeagnus- und Tamarix-Gebüsch. Die Grund- blätter von Statice Gmelini durchsteppen spärlich den graulehmigen Boden, man bemerkt einzelne Exemplare von Card. uncinatus, aber auch diese Distel bleibt klein. Glycyrrhiza wird um so häufiger, als das Rohr seltener und kümmerlicher wird. Triticum repens bedeckt die holperige Fahrstraße. Überall abgetrocknetes Lepidium perfoliatum und große gelbgraue Flecken verdorrter 70 Erstes Kapitel. Frühlingsgramineen, darunter auch Phleum asperum und sogar Festuca ovina. Strichweise wechseln Polygonum aviculare mit Atriplex laciniata auf dem Wege ab, letzterer ganz dicht gestellt, oft nur 3—4 Zoll hoch. Alhagi camelorum zeigt sich, bald durchsetzt es die Süßholzbestände, bald das immer lichter werdende Zwergrohr, stellenweise will es allein herrschen. Auch weiterhin von Katschalai zum versiegenden Aksai kombinieren sich die Elemente der Flora in ähnlicher, aber reichhaltigerer Weise. Wir sehen wieder weite Felder von Card. uncinatus, deren Köpfe jetzt alle weiß, weil abgeblüht und Pappus tragend sind. Dann kämpft Acroptilon picris um die Herrschaft und gewinnt sie sicherlich ‘nach und nach, denn es verschwindet um ihn her alles andere, seine Gruppen stehen mitten in den vertrockneten und schon vom Winde zusammengebrochenen Sisymbrium- und Gramineen- feldern. Jetzt folgt ein weites Gebiet von Wermut (immer Art. maritima, Im Centralteile ganz rein, Flachhöcker neben Flachhöcker, stets von einander getrennt, nichts zwischen ihnen. In die Ränder solcher Wermutsteppea — drängen sich Statice und Acroptilon, man sieht auch die hellen Triebe von Salsola Soda und S. spissa, sie sind jung, ein paar Zoll hoch, ihre Zeit ist noch nicht gekommen. Auch Phlomis pungens wird bemerkt, aber die Dürre lässt ihn nicht zur Blüte kommen, er trocknet vor der Zeit ab. Nun folgt wieder eine andere Kombination, Capparis spinosa tritt auf. Die langen Triebe liegen um das Centrum der Pflanze (Halbstrauch) herum am Boden und die großen weißen Blumen sind die schönsten der Steppe in jetziger Jahreszeit. Immer erscheint Capparis nur als Einzelpflanze, zwar nachbarlich, aber doch getrennt Dann aber erscheint ein Riese unter den Pflanzen dieser Steppen. Das De Crambe orientalis; gesichert durch den ausdauernden Wurzelstock, schießen schon im ersten Frühjahr an ihm die kräftigen, rauhen, oft fußlangen Blätter hervor, sie sind tief ausgeschnitten und spitzlappig. Dann kommt der üppige Blütenstand, welcher über 2'/, Fuß Höhe erreicht und auf starkem Astgestelle sich in mehr oder weniger, äußerlich regelmäßiger Kugelform auslegt, an die Fülle der endständigen weißen Blumen, oder nach deren kurzer Ä ® die blasigen, hochgelben Schoten. Auch Crambe darf nur als auffallende Einzelpflanze betrachtet werden. Ihr zu Füßen steht vertrocknete Althaea hirsuta, unweit davon die feinzerschlissenen, locker gebauten Wurzelblätt von Prangos sp.?, ohne zu blühen, schon im Absterben begriffen. S0 Vertreter der Umbelliferen werden durch Trinia Hoffimanni und Pastina@ Seen Dann wieder wird sie durch Goniolimon tataricum Pf. angustifolum are und Zygophylium Fabago in Anspruch genommen. Von rankender nen wurde, niedrig am Boden bleibend, bisweilen schmar nn uscuta bemerkt. Polygonum Fagopyrum klettert hier und da im toten Die Steppen der Kaukasusländer. 71 Cichoriumgestell und Cynanchum acutum umwindet die Tamarixstämmchen. In dieser Weise geht es weiter bis zum S’ulak. Es wiederholt sich das Geschilderte immer wieder. Auch Iris notha und Artemisia maritima be- freunden sich und sogar Peganum gesellt sich zu ihnen. Strichweise macht sich Rapistrum rugosum wichtig. Auch schaut vereinzelt der hohe Blüten- stand von Silene viscosa aus der verdurstenden Kräuterflora hervor. Originell sind die immer von einander getrennt stehenden Exemplare von Serratula xeranthoides. Sie sind keineswegs exklusiv, leben mit allen anderen Arten in Frieden, aber, obwohl ausdauernd, trocknen jetzt an ihnen die tiefzerlappten Grundblätter schon ab, während die stark verästelte Krone blüht. Auf den salzigsten Stellen hatte sich Salsola verrucosa am besten und weitesten ent- wickelt und war reichlich mit wolligen Gallen besetzt. Unweit von ihr an hervorragender Kalkklippe wurde Ephedra procera gesammelt, umstanden war sie von hohen Bromusgruppen (Br. patulus) und Agropyrum cristatum. Viel- fach beteiligte sich von den Gramineen auf dieser Strecke Aegilops squarrosa, ganz ausschließlich nahm sie große Plätze ein, und über das ganze Gebiet war Allium rubellum versprengt, es blühte jetzt. Wenige Worte habe ich über die Flora an den unsicheren Ufern und in den Lachenerweiterungen der beiden obengenannten Bäche zu sagen, die das Meer nicht erreichen und hier blind verschwinden. Die Elemente dieser Flora kennt der Leser aus dem Delta der Wolga und vom Terek. Da walten überall dunkelgrüne und braune Farbentöne im Gesamtkolorit vor und die Ränder der Steppe heben sich scharf von diesen Sumpfpartieen ab. Schlank erhebt sich der Blütenschaft von Butomus umbellatus, an welchem sich die ersten Blumen erschlossen, aus dem einförmigen Grün der Typha- und Scirpus- bestände. Typha angustifolia und T. stenophylla haben abgeblüht und tragen bereits die jungen, dunkeln Walzenkolben. Juncus, Scirpus und Carices erreichen nur die halbe Höhe, in diesem Dunkel von Braun und Grün machen sich die hellen Blütenrispen einer Miliumart (?) sehr bemerkbar. Auf dem ruhigen, leidlich klaren Wasserspiegel schwimmen die Blättergruppen von Hydrocharis Morsus ranae und Polygonum amphibium, einmal wurden auch wenige von Nuphar, vielleicht von Nymphaea gesehen. Mit dem langsam flutenden Wasser sind die Triebe von Potamogeton crispus gerichtet, stellen- weise floriert Ran. aquatilis an der Oberfläche und die Dragge brachte uns Ceratophylium, aus den Stillungen dagegen Callitriche vernalis. Festeren Uferboden besiedelten eine ausdauernde Rumexart nebst Nasturtium palustre. Wir müssen nun noch weiter ostwärts bis zum Meere wandern und die Vegetation betrachten. Heftige Regengüsse hatten bis weit in die Steppe hinein den lechzenden Boden am 6. oder 7. Juni erquickt. Die Höhen der Salatawikette, bis fast 2740 m (9000 r.F.) hoch im Daghestan, lagen im frischen Schnee. Am Fuße des Gebirges schossen eilig die eigentlichen Burianpflanzen hervor. Die Sommer- hitze förderte bei dem Überflusse an Feuchtigkeit erstaunlich rasch; die Steppen- flora hatte das Stadium des Hochsommers erreicht. Schon trockneten die 72 Erstes Kapitel. hohen Rumexstauden ab (R. crispus) und an den wilden Cichorien, die 3—4Fuß hoch getrieben, erschlossen sich die ersten blauen Blumen. Phlomis tuberosa und Leonurus stehen in voller Blüte, an Eremostachys sieht man auf kahlen, blattlosen Stengeln nur noch die kolbigen Fruchtstände. Verbascum nigrum schoss hoch auf, es beginnt zu blühen. Linum austriacum trägt überall die reifen Samenkapseln. Auf den Ackerfeldern beginnt die Gerste zu reifen, schon haben sie den gelblichen Farbenton im Halm angenommen. Die wilden Rosen blühen überall. 2 Weiter östlich gegen Tschir-jurt hin, wo der Boden immer magerer, zwar noch fest, aber sandig ist, trugen die Distelarten überall die dicken, weißen Samenköpfe. So lange das Gebüsch der Ebene verbleibt, machen sich in ihm noch Gruppen von Salvia sylvestris bemerkbar, und überall ragt hoch über dem Grase Galium verum mit seinen gelben Blütenständen hervor. Hier und da vereinzelte Anchusa italica, hier und da filzige, massive Salvia Aethiopis jetzt in Blüte, dazu buschige Malva sylvestris, Stauden von Alcea filicifolia, reich beknospet, dann wieder streckenweise Goebelia alopecuroides, die eben falls zu blühen beginnt. N Hungersteppe in der Niederung des S’ülak. Wir nahen uns dem S'ülak, der mit voller Kraft den fesselnden Gebirgsschlund verließ. In seiner Niederung steht fast ausschließlich hoher, reichblütiger Astragalus galegiformis und dazwischen Tamarixgesträuch (T. Pallasii und T. Hohenackeri). B wurden auch aus dem Gebirge einige Arten thalabwärts verpflanzt, SO Gyps phila capitata, Cladochaeta candidissima, Salvia canescens und Psephellus | dealbatus. Dann folgt tennenglatte Ebene, dürr, mager, arm, selbst die harten Festuca-Gräser- verbrannten an der Sonnenhitze. Rhamnus Pallasii liegt a ı Fuß hoher Krüppelstrauch am Boden, er wird immer seltener — nun fehlt er ganz. Wir befinden uns auf der Hungersteppe, in welcher selbst dee dauernden Wermutstöcke kaum die Bodenfläche da etwas anschwellen, wo sie weitläufig zerstreut seit undenklich langer Zeit ihr kümmerliches Dasein fristen. Kaum dass noch in größerem Umfange sich Echinospermum zur Geltung bringt, selbst die Xeranthemumbestände bleiben niedrig und sehr licht. BE Steppenflora am unteren Nordabhang des Gebirges bis zu zen (1000 r. F.). Unsere Hoffnungen sind auf das Gebirge gerichtet, aber hier 0 Nordfuße des östlichen Endes der Hauptkette, wo ein mürber Sandstein gegen N. sanfter einfällt und gegen S. stets scharf von der Kammhöhe ab J werden wir in Bezug auf die Flora schmerzlich enttäuscht. Bis zu den MeenzE Die Steppen der Kaukasusländer. 73 Die Tulpen sitzen tief im lehmigen, harten Boden, ihre Zwiebeln sind reichlich von braunen Hüllen umgeben. Fritillaria bevorzugt mehr sandigen Boden, man hebt die glatte, weiße Zwiebel leicht aus ihm. Dazwischen giebt es blühende Iris pumila, Helianthemum vulgare, Muscari sp. Von alle dem fanden wir nur die vergilbten Gerüste und zerplatzten Samenkapseln, zumal Helian- themum macht sich als 5—6 Zoll hohes hellbraunes Skelet an solchen sonnigen Stellen, die es bevorzugte, sehr bemerkbar. Auf den meisten der Tulpenhügel wogte jetzt Stipa (caucasica?), weniger häufig waren Bromus scoparius und der elegante Br. briziformis. Dazwischen standen steif halbvertrocknete Phlomis- stauden und die spirrige Centaurea maculata. Auch hier fehlte Malcolmia africana nicht und ebenso hatten sich Serratula xeranthoides und Leontodon asperrimum erhalten. Allium rubellum blühte. Noch ärmlicher sah es an den Felswänden selbst aus. Nicht einmal eine Capparisstaude, immer und immer wieder Zygophyllum und Peganum, die beide jetzt blühen, und graues Wermut- blattwerk. Dazu kommt noch Erysimum versicolor und schwächliches Sisym- brium panonicum, allenfalls noch eine Gruppe von ÖOnobrychis radiata, von Astragalus cruciatus und A, striatellus. An manchen Gehängen und auch zur Ebene hin glaube ich in den noch unentwickelten, aber gedrängt stehenden blaugrünen Pflanzenkomplexen Serratula glauca zu erkennen. Kleine Festuca- Plätzchen, Festuca ovina var, tenuifolia gab es überall. Lirsky macht in seiner Arbeit »vom Kaspi zum Pontus« darauf aufmerksam, dass schon bei Tschir-jurt, also noch 54km vom Meere landeinwärts, transkaukasische Pflanzen- arten, die bis dahin an der Nordseite des Gebirges nicht nachgewiesen wurden, vorkommen. Er nennt als solche außer den beiden oben genannten Astra- galus sp. und Onobrychis radiata Medicago Meyeri, Vicia cinerea, Ononis Columnae, Sedum caespitosum, S. tetramerum und Valerianella-Arten. Auch einige wenige Westsibirier, z. B. Acanthia igniaria wurden von ihm gefunden. Später komme ich auf diese Erscheinung noch zurück. Natürlich waren wir nach einer solchen Armut sehr begierig, den ent- fernter gelegenen »Wald« von Tschir-jurt zu sehen. Was man uns aber als solchen bezeichnet hatte und was wir weiterhin seitwärts vom S’ülak in den ersten beiden Thälern links und rechts vom Flusse kennen lernten, war nur karges Gebüsch. Ich habe nicht nötig das näher zu schildern. Aus allem sah man klar, dass, je weiter nach Osten, um so schwächer das Holz wird, wenn auch die Artenzahl leidlich reich bleibt. Mag sein, dass ehedem der Stamm hier besser gedieh und dass die übliche Raubwirtschaft ihn vernichtete, jedenfalls giebt es auf ı2—ı5 km Entfernung von Tschir-jurt gegenwärtig keinen Wald mit Hochstämmen. Die Holzarten, aus denen das 10—15 Fuß hohe Gebüsch sich zusammensetzt, sind folgende: Acer campestre, Fraxinus excelsior, Quercus sessiliflora, Ulmus campestris, Evonymus verrucosus, Cra- egus oxyacantha, Rhamnus Pallasii, Prunus spinosa, Cornus mas, Spiraea crenata, Pirus salicifolia selten, P. communis häufiger, Berberis vulgaris, Lonicera iberica, Ligustrum vulgare, Cotinus coggyria (Rhus Cotinus) selten, Cotoneaster vulgaris. Nur über Pinus sylvestris muss ich einiges mehr sagen. Hoch am 74 Erstes Kapitel. Gebirgskamme, der, nach S. gekehrt, senkrecht abbricht, stehen einzelne Kiefern. Alle sind gedrückt, wachsen krüppelig, langsam, erreichen kaum 15 Fuß Höhe und bieten hier dasselbe Bild, wie wir es aus der Darialschlucht später kennen lernen werden. Die Nadeln stehen dicht, sind kurz, nicht bläulichgrün, sondem fade gelblichgrün, die normal gebildeten Zapfen stehen meistens zu zweien gegenüber. Auch die Weinrebe kommt in dem Längenthale linkerseits vom S’ılak vereinzelt vor, man hat dieses Thal sogar nach ihr benannt, &s heißt die »Rebenschlucht«. Die Heuschläge werden durch Eryngium campestre arg verdorben, seine großen, steifen, lappig zerschnittenen Grundblätter sind bereits ausgewachsen. ; Hier sammelte ich folgende Arten: Erysimum aureum M. B. Bunias orientalis L. Stachys recta L. Galium aparine M. B. Polygonatum latifolium Desf. Satureja Clinopodium (Spenn.) Brig. Aristolochia Clematitis L. Verbascum nigrum L. Thalictrum minus L. Clematis recta L. Vincetoxicum nigrum (L.) Moench Symphytum caucasicum M. B. Echium rubrum Jacg. Hieracium praealtum Vill. Asparagus verticillatus L. Lapsana grandiflora M. B. Campanula sibirica L. Scabiosa micrantha Desf. Silene italica L. Dictamnus Fraxinella Pers. Hoch an kahlen, harten Kalkfelsen und im trockenen, kalkigen " wurden gesammelt: Chrysanthemum achilleifolium (M. B.) Muscari racemosumL. Samen gestreut. Thymus serpyllum L. 6. Marschallia- nus Boiss. Calamintha Acinos L. Juniperus communis L. Ephedra distachya L. Senecio Jacobaea L. | Briza media L Dianthus pseudarmeria L. Hypericum perforatum L_ ° Glycyrrhizaglabral.y- glanduliferaßg Coronilla varia L. E. Geranium sanguineum L. » lucidum L. Vinca herbacea W.K. Trifolium trichocephalum M. B- > arvense L. Potentilla argentea L. Berteroa incana (L.) DC. Lathyrus incurvus Roth. Valeriana officinalis L. = Ulmaria Filipendula (L.) A. Br. ; Platanthera chlorantha (Custer) r Orchis sp. 5 Poa nemoralis L. Phleum Boehmeri Wib. Reseda lutea L. B Astragalus sanguinolentus M. Bi; Jurinea mollis (L.) Rchb. Sedum acutifolium Ledeb. » tetramerum Traut. [ Asplenium Adianthum nigrum » Trichomanes L. Die Steppen der Kaukasusländer. 75 Man ersieht aus dem vorstehenden Verzeichnis, dass diese Flora nur wenige Steppenelemente in sich schließt und dass diese auch nur auf den äußersten Teil des Gebirgsfußes beschränkt bleiben. In der trockenen Um- gegend von Tschir-jurt war die Moosflora arm, die der Flechten wenigstens der Masse der wenigen Arten nach reicher vertreten. Dürftige Lager von Peltigera canina und der fast weißen Parmelia laevigata wurden gehoben. P: caperata zeichnete sich dagegen obenher durch lichtes Seegrün aus. Cladonia alcicornis trug die Podetien, ebenso Clad. pyxidata. Die Hypnum-Polster waren oft von Cladonia fimbriata var. subcornuta durchsetzt, wogegen Clad. pungens vergesellschaftet mit Peltigera canina wuchs. Das tief dunkelgrüne Lebermoos: Madotheca platyphylla, welches bei Chassaf-jurt nicht selten war, fehlte hier und ebenso die zarten, niederliegenden Gewebe von Leskea poly- a, die dort von Baumrinde gelöst wurde. Nur dürftig existierte in den sogenannten Wäldern an älteren Stämmen Hypnum cupressiforme, Barbula ruralis und Homalothecium sericeum und auch die grau schimmernde Grimmia pulvinata, ihre braunen Sporenbecherchen schauten überall nur ein wenig aus der winzigen Behaarung der rundlichen Polster hervor. Endlich sei noch Ge- aster hygrometricus erwähnt, der auf trockenen Gehängen vorkam. Kehren wir nach dieser Unterbrechung in die Ebene zurück. Recente Kaspireste als Unterlage für die Hungersteppe. Auf der weiteren Strecke von Tschir-jurt bis Petrowsk am Kaspi haben wir einen namhaften Wechsel im Vegetationsbilde da zu verzeichnen, wo ebensowohl nach der oberflächlichen Beschaffenheit des Steppenlandes, als auch nach der geologischen Bildung und Struktur seines Bodens, namentlich des hochliegen- den Untergrundes, eine entschiedene Veränderung zu konstatieren ist. Es handelt sich nämlich dabei um den Beginn recenten kaspischen Meerbodens. Wir finden diesen klar aufgedeckt in 30 km Entfernung westwärts vom jetzigen Dünenstrand bei Petrowsk. Denn hier, kaum ı Fuß tief unter leichtem Lehm- sand, erscheinen, entblößt durch das Ausheben des Terrains zum Eisenbahn- damme, jene hellbraunen mürben Muschelkalke, welche sehr oft noch wohl- erhalten die gegenwärtig im Kaspi vorkommenden Cardiaceen lose verkittet in sich schließen, so sammelten wir z. B. Didacna trigonoides, Cardium crassum und Dreissena polymorpha. Bis zum Salzsee Temirgoje, wo das Gesagte in die Augen fällt und welcher See wohl nur der Rest einer Kaspilagune ist, magert die Steppe nach und nach ab. Zwar giebt es noch leidliche Gras- flächen, welchen die letzten Regengüsse aufhalfen, mit eingesprengten Achilleen und Salvia sylvestris, mit niedrigen, jetzt überreifen Disteln, auch mit Ornitho- galum narbonense und mit etlichen Weiden, die einem Kanale entlang hier und da wachsen, aber die sogenannte Hungersteppe mit den unabsehbaren Wermutpocken (hervorragende Pusteln auf dem Boden) und den vertrockneten Festuca-Gräsern prävaliert. j Dünen- und Halophytenvegetation am Temirgoje-See. Die ersten 2—3 Fuß hohen Elymus-Gräser (E. sabulosus) immer in einzelnen, kräf- tigen Büscheln ziehen in der Nähe des Sees unsere Aufmerksamkeit auf sich, 76 Erstes Kapitel. eine echte Sand- und Strandpflanze. Der Boden wird salziger, wo er austrocknete ist er jetzt ohne Vegetation und weiß angehaucht, Zier Catabrosa humilis, kaum '/, Fuß hoch, von bräunlichem Farbenton, u die Ränder salziger Pfützen. Flugsand macht sich bemerkbar, er ist gelb, seine Oberfläche kahl, der Wind trieb von NO., die parallelen niedrigen Wellengänge sind alle SO.—NW. gerichtet. Wo sich das Terrain bau hebt, da stehen die Gebüsche von Tamarix tetragyna und T. Pallasii, ( ersteren schon verblüht. Dazu gesellen sich Nitraria-Gruppen (N. Schobe deren Äste mit einer dicken Borke von Physcia parietina bedeckt Näher zum See, namentlich an seinem Ostufer, werden sie häufiger und dot auch stehen struppige 4 Fuß hohe Gebüsche von Halostachys caspica dunkler, bräunlicher Färbung. Auch Kalidium caspicum ist vertreten, es be vorzugt die Dünen als Standort. Ganz wie in den transkaspischen \ halten diese niedrigen Gebüsche den angetriebenen Sand- und Lössstau An ihrer Basis häuft sich das herangewehte Material mehr und meht sie bauen nach und nach die Bugri (siehe oben Krassnow) auf. An 1 kriecht das ausdauernde, harte Cynodon dactylon heran und auf dem ei weißen Lehm wächst in lichten Haufen eine sonderbare Statice (unb estim ganz blattlos zu dieser Jahreszeit. Eben auf solchen Bugris straucht Arteml salsoloides und A. campestris 8 canescens, beide im Colorit sehr verschie die erste hell bräunlich grau, die letzte bläulich, mehr grau als grün, 4—5 Fuß hoch.. Unter ihrem Schutze besiedelten Moospolster von caespiticium, und zwar fruchtbare, den dürftigen Boden. Dann sieht wieder, entfernter vom Ufer, den Salzrändern des vertieften Lehm! folgend, Camphorosma ruthenicum in kompakten Bändern und weiter : die Kombinationen von Alhagi, vertrockneter Phlomis, toter Festuca U das von spirriger Crupina in lichtester Verteilung überragt. Die gem Salvia sylvestris wanderte vereinzelt bis an den Rand des Sees, da WO höhten, nicht gar zu salzigen Boden besitzt, und ihr schließen sich Teucrium Polium und Ajuga Chia an. Auch Lepidium crassifolium, 5 Samen, fand ich an solchen Plätzen, den Lehm suchend und über den? hin liefen die Ranken von Cynanchum acutum, eine der wenigen großb Pflanzen, sie klettert gerne in das Tamarix-Gebüsch. Auch Senecio \ fehlt hier nicht. Zur Vervollständigung dieser Schilderung muss Leser noch an die abgesonderten Salzpfützen führen. Frankenia intermedia malt an ihren Rändern niedrige dunkle Flecken mit ihre Blattquirlen, aus denen die violetten Blumen schon hervordrängeh; Flecken, welche durch 3—4 Zoll hohes, dichtgedrängtes lineares Blattv = bildet werden, auf Salsola Soda(?). Ich fand sie später, Ende Juli, eben! ı Fuß Höhe schon erkennbar. Dagegen machte Salsola verrucosa kenn und auch Salicornia herbacea, jetzt 4-6 Zoll hoch, wurde zweif 087 Die Steppen der Kaukasusländer. 7 beide lebten nachbarlich, aber einander ausschließend. Endlich dehnen sich, schon in größerer Entfernung vom See, Xeranthemumfelder vor unseren Augen. Jetzt (Juni) glitzern auf ihnen im Sonnenschein die stark angeschwollenen, silberweißen Endknospen der Blütenköpfe ı Fuß hoch über dem bleichen, mageren Boden, in Zeit von 8—ıo Tagen wird ein angenehmes Rosa an Stelle dieses Silberschimmers treten und sich lange erhalten. Xeranthemum gehört zu den sogenannten Immortellen, deren papierartige Hüllblätter wie bei Statice und Acantholimon nur den anhaltenden Regengüssen und Stürmen des Herbstes verfallen. Gar zu heftige Sonne versengt aber auch Xeranthemum. Die von ihm bestandenen Flächen haben einen ganz besonderen, feinen Schmuck an- gelegt. Ich meine damit die durchsichtig locker aufgebauten Kugelformen blühender Gypsophila paniculata. Äußerst zart in ihrem weiten Umfange und ebenso fein in dem Bau der kleinen, unzähligen Blüten, hat sich diese Pflanze seit Jahren schon ihren wohlverdienten Platz in der Kunstgärtnerei verdient. Hier in ihrem Vaterlande verleiht sie der Xeranthemum-Steppe viel Eleganz und Eigenart. Wo sich der Boden mehr senkt und feuchter Lehm, wenn auch schon etwas salzig, herrscht, sprießt weitläufiges Rohr aus den Gruppen von Galega officinalis hervor und diesen Stellen schließt sich auf höherem Terrain die Anthemis-Steppe (Anth. ruthenica) an, aus welcher einzeln Alcea ficifolia und Verbascum nigrum, beide mit ihren ersten Blumen geschmückt, hervorragen. Dünenflora am NO.-Fuß des Kaukasus am Kaspi. Nunmehr wurde das Meer erreicht. Der NO.-Fuß des Kaukasus tritt hier vom 730 m (2400 r. F.) hohen Tarku-tau in nicht sehr starker Neigung zu ihm heran. Aber vor ihm glänzt an dem nach N. verlaufenden Strand eine Reihe von hellgelben Dünen uns entgegen. Sie sind teilweise mit Silberpappelgesträuch bedeckt, aus welchem einzelne starke Bäume von Populus nigra hervorragen. Der Wind spielt mit den untenher weißen Blättern des erwähnten Gebüsches und das macht auf dem hellgelben Grund der Dünen einen angenehmen Effekt. Diese verhältnismäßig gut bewachsene Dünenzone, die sich weit nach N. hinzieht, setzt sich aus einer Reihe alter fester, leidlich benarbter Sandwellengänge zusammen, welche dem Meeresufer parallel laufen. Die Fronten der unmittel- bar am Meere gelegenen Dünen sind hart, fast ganz kahl. Es giebt auf ihnen zwei Sandarten. Die gröbere besteht wesentlich aus Muscheldetritus und ist rötlich gelb, die feinere grau. Hier beginnen zwei Pflanzenarten ihre müh- selige Arbeit, nämlich die Befestigung dieser Dünen. Die eine ist der kräftige, harte Elymus sabulosus, die andere Convolvulus persicus. Die letztere ist in dieser Hinsicht noch nützlicher als die erstere und arbeitet ihr gewissermaßen vor. Man kann ihre etwa federkieldicken, schnurgeraden, oberflächlich im Sande verlaufenden Wurzeln oft mehrere Faden weit verfolgen. Sie sind hell- braun, etwas durchscheinend und leicht brüchig, zart gebaut, leidlich saftig. Aus ihnen entwickeln sich, oft erst in 7—ı0 Fuß Entfernung voneinander, die beblätterten Stengel, meistens vereinzelt, sie kriechen auf dem Boden fort. Im Gegensatze zu den Stengeln, Knospen und Blättern, die allseitig gleich- 78 Erstes Kapitel. mäßig dicht befilzt sind, blieben die Wurzeln nackt. Die elliptische Blatt fläche ist diesem weichen, verwebten Wollkleide gegenüber verschwindend dünn. Solche weitläufigen Wurzelnetze kreuzen sich oft, durchlaufen den lockeren Sand weithin, werden, wenn es stark wehte, kahl gefegt und trocknen dann an der Sonne. Sie bilden großmaschiges Gitterwerk, in dessen Raute sich Elymus gerne ansiedelt, der dann die äußerst zähen seitlichen Wurze- triebe nach allen Seiten in den losen Boden treibt und überdies stoloni Wo die harten Spitzen der Blätter dieser Elymus-Gräser, zufällig geknickt, den Sand berühren, was oft stattfindet, und vom Winde regelmäßig hin ı her bewegt werden, graben sie Kreissegmente, sogar bis zum Halbk eise, den Sand. Anders kann man sich solche Bogenlinien zu Füßen derE stände nicht erklären. Bald auch gesellen sich Carex arenaria und C. Sc Er ralis, auf älterem Boden Convolvulus arvensis, namentlich Plantago M2 und Pl. arenaria, weniger Pl. lanceolata und Tribulus terrestris. . Tiefer la% einwärts sind die alten Dünenwellen, besonders in ihren flachen Thälern be bewachsen. Die jungen, dem Meere am nächsten, mögen wohl 40 Fuß i dem Spiegel des Kaspi sich erheben, die älteren 20—25 Fuß, und je Ebene nach W. hin auch noch weniger, 10—ı2 Fuß. Das gesamte feld mag hier die Breite von ı km besitzen. Eine für diese Gebiete ristische Pflanze ist die ausdauernde, lauchgrüne Artemisia salsoloides, voller Blüte fand, ist ein Astragalus, der im Habitus sehr an # erinnert, aber vom Monographen dieses schwierigen Geschlechtes, VOR REYN als neue Art erkannt und A. barbidens benannt wurde. Er MET zolldickes Holz und treibt aus ihm zimmetfarbene Stämmchen, 273 um an den Spitzen die vollbesetzte, intensiv rosa gefärbte Blume Silbergraue, gefiederte Blattwerk übergipfeln zu lassen. Die Dann zwischen je zwei Wellengängen sind oft recht gut bewachsen und allenfalls zum Heuschlag verwendet werden. Am bemerkbarsten ! da die 3—4 Fuß hohe Jurinea polyclonos, deren dunkelviolette schon erschlossen waren. Sie steht mitten in wilder Luzerne, auch hier ‚und da Sisymbrium pannonicum und schlank aufg ge phila paniculata sich erhoben. Kleine Bestände von Dodartia 0 je Galega sp. fehlen nicht. Centaurea alba — C. leucolepis tritt ae aus Die Steppen der Kaukasusländer. 79 auf, gleich der Jurinea fällt sie durch Höhe und die roten Blumen sehr ins Auge. An anderen Stellen wechseln gelb- und weißblühende Achilleen ab, gelbes Galium verum behauptet seine Reviere und den Boden bedeckt krie- chende, weißblühende Asperula humifusa. Xeranthemum annuum schiebt die zugespitzten Blütenknospen hervor und Cuscutagewebe, jetzt der Art nach nicht zu erkennen, von gelbrötlicher und brauner Farbe, überwucherte einzelne Plätze derart, dass man sie kaum betreten mag. An den trockeneren Gehängen breiteten sich immer um ein Centrum die ungezählten Triebe von Scorzonera eriosperma aus; sie bilden abgesonderte Gruppen, deren peripherische Blüten- stände einen Umfang von 4—6 Fuß bezeichnen. Dort auch steht vereinzelt, in allen Teilen dicht mit Stachelhaaren besetzt, Onosma echioides, dazu schmalblättrige Euphorbia Gerardiana und Erysimum leptostylum. Von den stattlichen Doldengewächsen ist Hippomarathrum (Cachrys) crispum zu nennen, aus ihren elegant feinzerschlitzten Grundblättern trieben die schlanken Blüten- schäfte mit den endständigen gelben Dolden hervor. Auf feuchteren Gründen entwickelte sich, dünn verteilt, Phragmites, dazwischen sah man Scirpus Holo- schoenus y. australis, welcher durch die seitwärts stehenden Kugelköpfchen der Blüte so auffallend wird und mit den perennen Wurzelstöcken sehr tief im Boden sitzt. An solchen Stellen fand sich auch Equisetum ramosissimum. Schauen wir uns nach Gramineen um, so wäre Calamagrostis littorea beson- ders zu erwähnen, weil sie in den Senkungen des Bodens oft massig auftritt. Dem Sande fügte sich Bromus squarrosus, mehrere Agropyrum-Arten, darunter Agr. elongatum, treten nur in geringer Menge auf. Aber häufig waren auf festem Boden Hordeum murinum, Lolium perenne und L. rigidum. Die nutzbarsten Reviere waren auch hier von Eryngium campestre verdorben. Noch muss bemerkt werden, dass außer dem Silberpappelgebüsch (nie Baum) sich auch Tamarix, seltener Crataegus monogyna, natürlich auch Rhamnus Pallasii ansiedelten. Auffallend war, dass Thymus Serpyllum d. Marschallianus vom nahen Gebirgsfuße sich auf den Sand begeben hatte, wobei die Blüten- schäfte zwar behaart, die Blätter aber ganz glatt blieben. Die Exemplare krochen weit am Boden um eine Mutterpflanze hin. Auf zwei Rückenflächen der alten, festen Dünen waren ehemalige Weingärten offenbar verlassen und verwildert. Ihre Reben von reichlich Zolldicke lagen hart auf dem sandigen Boden, hatten ohne Deckung im Winter trotz der exponierten Lage vom Frost nicht gelitten und blühten jetzt. Die untere Seite ihrer Blätter war überall wollig behaart, die obere glatt. ; ° Wanderungen transkaukasischer Arten in der Uferzone. Mit dem Besuche der Dünen von Petrowsk haben wir nun das Steppengebiet in seiner Osthälfte erledigt, aber bevor ich aus dem Geschilderten im Anschlusse an die Steppen der Westhälfte und mit Benutzung der auf sie bezüglichen Litteratur einige allgemeine Schlussfolgerungen ziehe, will ich noch den Gebirgsfuß bei Petrowsk betreten, und zwar an der Seite Lıpsky’s, welcher hier 1891 arbeitete. Wir befinden uns da auf Kalkboden (alte aralokaspische Bildung) und es treten mit der Erhebung des Terrains die echten Steppen- 80 Erstes Kapitel. formen zum größten Teile ganz zurück oder sie werden doch viel sel ne Dagegen kommen einige Species, die bis dahin nur in Transkaukasien (siehe oben Tschir-jurt) gefunden wurden, hier vor, was uns die Frage aufdrängt, welchen Weg solche Species einschlagen mussten, da weder das Hochge noch der Wald oder die Salzwüste sie passieren ließen. Durch Kü wanderung muss die Übersiedelung stattgefunden haben entlang dem O fuße des Gebirges, welches einst vom Meere bespült wurde. Diese 5 der Wanderungen liegt nicht allein für die Pflanzen, sondern viele Zugvögel der Küste entlang vom unteren breiten und- flachen thale über Baku und Derbent, für manche Arten direkt dem st entlang, für andere in den niedrigeren Gebirgsteilen der abfallend fronten. 2 Das südlich dominierende Gebirge von Petrowsk gipfelt in dem’T mit 720 m (2370 r. F.), seine Nord- und Westgehänge sind bes Rhamnus spathulifolia, krüppeliges Eichengestrüpp, Rhus Cotinus, latifolius kommen da vor, dazwischen siedeln sich manche Waldpflan sogar Allium paradoxum. Auch unter diesen giebt es mehrere, die nur aus Transkaukasien bekannt waren, z. B. die seltene Nonnea dee! Veronica ceratocarpa. Die dem Meere zugekehrte Seite des Gebirges kahl. Hier fand Lipskv die Mehrzahl der kaukasischen Valerianel alle nahe bei einander, und dazu Solenanthus petiolaris, welche bis jetzt MU in Persien und Mesopotamien gefunden wurde. Von der Uferklippe; welcher Petrowsk erbaut wurde, ist das Tik-tübe-Gebirge durch eine Einsenkung getrennt. Auf dieser vorderen Klippe herrschen charakte Kalkpflanzen vor. Haufenweise drängt sich Parietaria judaica aus den >| der kahlen Felsen. Unmittelbar dem Meere entlang fasst eine Bordür Tournefortia Arguzia den Strand ein. Wo sich ihm Lehmflächen anse vergesellschaftet sich Papaver arenarium mit Senecio vernalis, stehen Melilotus-Stauden, Cynanchum acutum wirft seine belaubten knäuel auf die Felsblöcke und die Mohnblumen frischen das Kolorit $ Partieen angenehm auf. In den Vertiefungen des Bodens zwischen ragenden Felsen siedelte sich Fumaria Vaillanti an, aber wo wir @ lehmige Ebene treten, herrscht Anthemis ruthenica und wechselt mE setacea und Acroptilon picris ab. So das Ende der Steppe auf Jchn Boden. In den trockenen Steilhalden, mit denen jene Klippe gegen N. 8 Meer senkt, wuchert das unantastbare Echium’italicum = E- altissımt verbreitet sich von da, nach und nach rarer werdend, bis weit in steppk hinein. So unten. Höher nehmen niedrige Kleearten, Tri cumbens, scabrum und striatum, sowie Medicago Gerardi fast auss“ ” Neigung und Rückenfläche des Kalkhügels ein. An trockenet 7 2 decken ım Frühling Sedum caespitosum und das zwergkleine 5. te “ einere Strecken des Gesteins; sie verschwinden im Sommer ganıı annuell sind. Stipa Lessingiana und der schöne Bromus. brizif0 Herniaria incana und Queria hispanica bewohnen diese trockenen Die Steppen der Kaukasusländer. s1 den feuchteren Vertiefungen des Bodens siedelten sich Trifolium subterraneum und Eufragia latifolia an. Schlussfolgerungen. Nach dieser kurzen Abschweifung und bevor ich dem Leser die Steppen Transkaukasiens zur Kenntnis bringe, überschaue ich nochmals das bis jetzt erörterte Gebiet und komme dabei zu folgendem Schluss- ergebnis: ı. Entlang dem äußersten Nordfuße des Kaukasus wird die specifische Steppenflora der Schwarzerde mannigfaltig durch das Eindringen mancher Waldpflanzen aus dem Gebirge beeinflusst. Auf dem Erhebungsrücken Stawropols, der zur Wasserscheide zwischen Terek und Kuban wird, macht sich dieser Einfluss am weitesten gegen Norden bemerkbar. 2. Westlich von dieser Wasserscheide prävaliert die schwarzerdige Steppe, je weiter vom Gebirgsfuße entfernt, um so reiner und typischer, sich der südrussischen, zunächst der donischen anschließend. 3. Östlich von dieser Wasserscheide greift der kaspische Wüstentypus mächtig in den der Steppe ein. Schon am Kalaus und östlichen Manytsch dominieren Salz- und Sandsteppen in Übergängen lokal bis in die Extreme. Je näher am Westufer des Kaspi, um so mehr gewinnen sie die Oberhand. In der gegenwärtigen Uferzone des Binnenmeeres und im Gebiete der che- maligen Ufer des Kaspi zur jüngsttertiären Zeit kommt der aralo-kaspische Wüstentypus streckenweise zur vollen Ausbildung. 4. Der Kamm des kaukasischen Hochgebirges setzt mit seiner hochalpinen Region und den Hochpässen in ihr allen Steppenpflanzen eine unübersteigbare Grenze. Dieselben konnten aber, indem sie um den östlichen Gebirgsfuß und seine nächstgelegenen niedrigen Höhen wanderten, in das Hauptthal Trans- kaukasiens (Kura) gelangen. Von Westen her war ihnen am Pontus eine solche Verbreitung der Küste entlang sehr erschwert und für manche Arten unmöglich, weil die große Nässe des kolchischen Gebietes auf der Strecke. von Sotschi bis jenseits Batums fast von keinem Steppengewächse auf die Länge der Zeit überdauert wird und solche Arten auch in der Gegenwart entweder gar nicht oder nur als vorübergehende seltene Ausnahmen zu finden sind. 5. Ebenso scharfe Grenzen zieht der hohe Nordfuß des Albursgebirges am Südufer des Kaspi westwärts den transkaukasischen Steppenpflanzen, ost- wärts den transkaspischen Wüstenpflanzen. Auch in diesem Falle liegt der Grund dafür in den starken Niederschlägen, die von der Gäsküste an bis in das russische Talysch den Tieflanden Massenderans und Gilans zu gute kommen. — VI. Verbreitung der Steppen in Transkaukasien. Wollen wir nun zunächst uns über die Steppengebiete Transkaukasiens, ihren Umfang und ihren vegetativen Charakter orientieren. Es kann das geschehen, ohne vorher die geographische Orientierung gegeben zu haben. Diese folgt nach Abschluss der Mitteilungen über jene Steppen. Betrachtet man die schmale Küsten- zone, welche sich von Petrowsk über Derbent nach Baku, dem Ostfuße des Radde, Kaukasus. 6 2 Erstes Kapitel. Kaukasus hinzieht, so bietet das Terrain selbst da noch, wo es, sich verbrer ternd, allmählich in das Gebirge schneidet und bis zu 600 m (2000 r. F,) Höhe ansteigt, sowohl für die Steppenflora als auch für die Halophyten die möglichst besten Bedingungen weiterer Verbreitung, denn auch das Klima entspricht dm = der Steppen, wie die folgenden Tabellen zur Genüge darthun. Ne Monats- und Jahresmittel der Temperaturen. Meeres- | 5 . cf = | E | I_ höhe m Jan. ee a Mai | Juni | Juli Be as Okt. Derbent . 2 11,0 2,6. | 5,1 | 10,2 | 17,5 22,1 25,1 25,4 20,6 16,5 | Bakn...:| —8 134136] 65.113 | 18,1 el las lung 16,8 Absolute Maxima und Minima der Temperatur. Zahl der Beobachtungs-Jahre Maxima Minima Dbenl ss wis: 6 34,4 — 16,2 Bakaı iu onen: 40 37,1 — 10,1 Relative Feuchtigkeit der Luft. Mittel rn w; 2 | ; Absol. BEE | ahr inter | Frühling | Sommer | Herbst Minimum © ME EEE nm. Derbent . fehlen Beobachtungen Bakn. “ni 6 19 Mafs der Niederschläge in Millimetern. Mittel im on } ! Jan. Febr. März April Mai | Juni Juli | Aug. Sept. Okt. | Nov. | Dez £ Derbent. . . | 9,7| 20,6| 15,7) 39,0| 23,6| 36,8| 19,8 | 33,4 | 48,0 | 54,9 | 382 a Baku.... . . | 31,9| 22,6] 21,2] 22,0| ı54| 7,5| 5,6] 621 21,2| 31,8 30, Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres nach Tagen. “ 6,3|° 7,0 84| 30 3 8,7 3 7,6 6,0 1,3 Derbent. .. Baku ..... »- 6,2 3,1 45| 52 2,3) 43 4,8 1,7 5,3 4,0 gen. ei 5,2 581 555 ER Hier lag also der Weg, auf welchem die Wanderungen von N. 28 und umgekehrt von S. nach N. stattfanden. Schon wenig westlicher Y die rasch und hoch heransteigende, Schnee und Eis führende Kammzon® er den Steppenpflanzen den Weg. Hier unten entlang dem e unter er Kaspimeeres gingen sie, vom Boden und Klima begünstigt, nicht wie am Ostgestade des Pontus. ee ee ER Ei Die Steppen der Kaukasusländer. 53 Folgen wir dieser Richtung über die Halbinsel Apscheron fort und sehen zu, wo und in welchem Umfange in Transkaukasien Steppen zu finden sind. Wir müssen dabei das Kura- und das Araxesthal aufwärts wandern bis zu den Quellen der beiden Schwesterflüsse. Wenn man mit dem Begriffe der Steppe zugleich den der räumlichen Weite verbindet, wie das doch nötig ist, so haben nur die weitgedehnten Ebenen, in denen die untere Kura, vereint mit dem Araxes, fließt, das Recht auf den Namen Steppe. Hier verschwinden auf dem Wege nach Salian, wenn man, von Adshikabul kommend, die Mugan- steppe in südlicher Richtung durchschneidet, am nördlichen Horizont die Um- risse der Hauptkette und es tauchen im Süden die Contouren der Talyscher Höhen, d. h. die Nordwestverflachungen des Alburssystems auf. Die Fuß- zonen beider Gebirge liegen reichlich 100 km von einander entfernt. Land- einwärts aber schneidet die Steppe, an Breite mehr und mehr einbüßend, oft unterbrochen, zuletzt nur strich- und fleckenweise, tief in das Kurathal, geht sogar in. eigentümlichen Kombinationen und stark bedrängt von xerophilen Formen bis zu den Quellen der Kura hinauf. So giebt es z. B. noch nahe von den Ostsenkungen der adsharischen Gebirge am Südgehänge der achal- zicho-imeretischen Wasserscheide auf linker Uferseite des Koblian-tschai weit- gedehntes Hügelland, auf welchem vielerorts fast ausschließlich Andropogon Ischaemum (oft ein Vertreter von Stipa) den dürftigen Rasen bildet und sich mit Xeranthemum annuum vereinigt; ebenda bedeckt Centaurea solstitialis weite Flächen und sogar Peganum drang bis hierher vor. Freilich sehen wir daneben manche xerophil-rupestre Formen und entfernter sogar geschlossenen Coniferenwald. Im Thale des Araxes setzt der Ostfuß vom Karabagh der Ebene "und damit der Steppe die Grenze. Die letzten Umwallungen dieses Gebirgsgaues gegen NO. und SO. ernähren eine Flora, die aus Steppen- und Xerophilen- formen zusammengesetzt ist. Einen breiten Riegel schiebt das westliche hohe Meridiangebirge, welches vom Araxes in enger Schlucht durchbrochen wird, der Steppe vor. Auf der mittleren Araxesstufe werden die Steppenformen schon sehr von den Xerophilen bekämpft und vielerorts von ihnen ganz ver- drängt. Wir haben es da mit einer Flora zu thun, in welcher die Stachel- Pflanzen Hoch persiens, von denen die Steppen an der Nordseite des Kaukasus keine Spur besitzen, die Oberhand gewinnen. Nichtsdestoweniger kommen aber auch manche charakteristische Pflanzen der Steppe daselbst vor und im Quelllande des Araxes giebt es über 1800 m (6000 r. F.) hoch gelegene Strecken, die ausschließlich von Stipa Szowitziana bestanden sind und durch ihre weite Ausdehnung mit vollem Rechte den Namen »Hochsteppen« verdienen, 2 Ich will hier zunächst die Tabellen einschalten, welche dem Leser die Möglichkeit geben, sich über die klimatischen Grundzüge des Kura- und Araxesthales die richtige Vorstellung machen zu können. Schroff stehen diese den pontischen und südkaspischen gegenüber, schließen sich dagegen für die tieferen Lagen vortrefflich‘ an die Daten, welche für manche Plätze an der Nordseite des Großen Kaukasus und für Derbent ermittelt wurden. 6* ae .* Erstes Kapitel. Im Kura-Thale aufwärts. Monats- und Jahresmittel der Temperaturen. Meeres- höhe in m | Ei Jan. |Febr.|März|April| Mai | Juni | Juli | Aug.|Sept.| Okt. |Nov.| Dez. Jelisabethpoll| 445 0,1] 2,0) 6,6 |ı2,2 18,5 | 22,6 | 24,9 24,8 | 19,6 EHRE: 02%; 409 0,2| 2,0) 6,7 |12,0 | 17,7 | 21,9 | 24,5 | 24,3 | 19,4 | 14,0 | Gori. ...| 594 1—2,4| 0,5| 5,7 | 10,7 16,5 ) 19,1 | 21,8 | 22,5 | 18,0 | 12,4 So Borshom. .| 794 1—3,2| 0,3) 4,7 |10,3 14,7 18,0 21,2 20,9 16,6 11,3 47 | | Achakzich . de Abastuman .| 1292 |—7,4—3,9| 1,2 | 5,7|11,8|14,6 16,9 17,1 12,8 2 0.0... Absolute Maxima und Minima. | & 000000 Zahl der Beobachtungs-Jahre Maximum Minimum Jelisabethpol .......13 37,2 — 165 al 7 Sea re a en Re EEE unge 38,5 — 22,2 ar ra ih 7 35,4 _ 226 Borshom. .... a ei 37:4 — 192 Absicht, | = ah. 2. 28 Die Steppen der Kaukasusländer, s5 Mafs der Niederschläge in Millimetern. | Jan. | Febr.) März | April| Mai Juli | Aug. | Sept. Juni | Okt. | Nov. | Dez. | Jahr Jelisabethpol | 10,4 | 12,0, 19,4 | 24,1| 36,9 31,6| 15,6| 17,7 29,8. 24,6 15,6) 19,6 | 256,9 Nucha . . . | 31,4 | 28,1 | 50,5 | 86,0) 74,2| 81,6 3%4| 73,0| 92,3 | 77,3 56,6 | 31,3 | 716,7 ZB... 28,6 u 28,9| 51,7) 74,6 70,5 | 53,9| 39,9 | 51,3 | 33,6 29,2) 21,0) 489,0 Gori ....... | 22,5] 31,5 48,9| 45,8| 88,1] 80,3 | 35,3| 16,5 31,7\ 63,7 37,1) 33,6 | 535,1 Borshom . . | 23,5 | 38,3 | 49,2 | 50,1 | 115,1 79,2| 41,9| 36,2 | 50,4 51,3 | 40,6 | 41,1 617,0 Achalzich . . | 12,8| 20,2 | 51,7) 57,2| 80,0 742 | 52,5 | 16,6| 30,2| 52,3 | 27,9 31,3 | 506,8 Abastuman . | 34,3 | 22,8| 37,9 | 63,9 | 104,3 87,2 | 52,7 | 35,6 40,7 599 45,4 37,1 | 621,9 Ardagen. . .133 128 |28 |99 128 jnı7 |95 |74 [65 |a26 |34 Isa | 7 Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres nach Tagen. Jelisabethpol | 5,0) 44| 59| 6,6] 99] 7,4] 45] 3,5] 5,8| 49 5,0) 5,4| 68,3 Nucha ...| 58) 46| 77) 84| 85| 72] 40] 62| 72| 701 63) 60| 798 Tiflis 63) 67) 83) 1097| 1320| 111] 82| 7,7| 92| 78) 7,31 63| 102,6 Bell. 2”, 8383| 6,6) 84 ı1,2| 12,4| 11,2 64| 4,01 7,2| 80| 90| 6,8| 100,0 Borshom . . | 9,5| 9,8| 11,6 | 11,0| 17,2) 14,6| 104| 9,0| 105| 7,8) 8,2| 10,6| 130,2 Achakzich ... | 5,8| 5,8) 83| go|ı147| 1092| 6,5| 3,0) 52| 8,8 75| 601 90,8 Abastuman . 10,8| 8,3 ı11,3| 13,7| 18,7 14,8| 10,8| 7,3| ı15| 8,7| 10,7 | 9,2 | 135,8 Ardagan ..| 8 9.°4:20..7-.86 4:8 13 |ı0 6 | ı0 6 5 | RK ©; | Im Araxes-Thale aufwärts. Monats- und Jahresmittel der Temperaturen. Meeres- Jan. |Feb.| März April Mai | Juni | Juli | Aug. |Sept.) Okt. | Nov.| Dez. | Jahr höhe in m 2 Bivan. 0994 | mol s,1lang| 18212201247 12441190 |13,0| 62 0; 11,3 Aralych. . 790 |— 6,4—1,3| 5,91 12,7 | 18,0 | 21,5 | 26,1 | 26,3 |20,7 13,0] 4,6 1—2,2| 11,6 Sin... a erandropol 1297 |—109l-92—1,9 50 11,7 152 er. 1421| 82| 17-60 54 Absolute Maxima und Minima. Zahl der Beobachtungs-Jahre Maximum Minimum a ar ea 7 36,7 — 24,5 a a Se re nee ARE » . . [fehlen genügende Beobachtungen Alexandropol .. 2... . ee 7 32,5 — 400. 86 Erstes Kapitel. E Relative Feuchtigkeit der Luft. Mittel | Absohtt. im Jahr | Winter | Frühling | Sommer | Herbst u 5 | ER | Ee. ee a a u Eu = Aralych . . ' = R a Kup ... fehlen Beobachtungen x Alexandropol® i 1 71% 84 | 72 | 62 | 66 % | Mafs der Niederschläge in Millimetern. Jan. | Febr. März | April Juni | Juli | Aug. | Sept.) Okt. | Nov. | D 22,6| 32,2 31,1 | 53,0| 48,4 | 2912| 18,0| 15,3 15,1] 10,1| 26,9] 318 ; 8,7 9,1 8,7| 25,2 | 30,2 | 23,4 | 6,7] 4,6 7,4 | 12,0 47 174 2) 5 91533 133 |10 6 |so Jar IB IE Alexandropol 18,7 185 | 22,0| 39,1 67,1 | 54,2 | 46,5 | 23,9 | 26,0| 21,0. 21,8 er; Kars e2.21 128 16,5 | 343 | 57,6 | 91,5 | 53,5 | 4491 36,7 | 33,7 | 143 | 467 8, 2 _ Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres Eriwan ....1 8060| 100] 68 13,0 1138| 8380| 45| 40) 34 er --.| 537 53] 35] 80 9,0 80| 3,5| 2,2 2 a a a a en 3 2 6 Alexandropol | 6,7| 7,2 7,9.) 10,7 | 14,2, 11,3) .90| 6,4| 49 Ras....| 97] 123 93| 15,5 | 21,5 18,3 10,0| 6,5| 93 Im Karabagh. Monats- und Jahresmittel der Temperaturen. Meeres se : —eE er: Febr.| März uli | Aug. |Sept. Okt. Nov. er in = 3“ Hasler 40 | I 13,7 | = 19,2 | 100] 15,0) a. au: za der Beoacunge jr | Maximum Minimum | ® . Re | 29,9 re a der Luft. Mittel Winter | Frühling | Sommer Herbst Tele Die Steppen der Kaukasusländer. 87 Mafs der Niederschläge in Millimetern. wu | Jan. |Febr.! März | April| Mai | Juni | Juli | | Aug. | Sept.| Okt. Nor | Dez. | - Jahr | | | I | I | N N Schuscha . . 20,4 29,0| 42,9, 89,7| 140,5 118,6] 46,9 | .29,1.| 57,0| 37,5 | 28,2 | 19,2 | 658,9 Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres nach Tagen. Schuscha . , | 80] 95 | 9,0, 16,4 | 17,2] 17,6| 7:6 | 5,0] 10,2 | 5,6 | 7,5 6,2| 119,8 Die Mugansteppen. Wir kehren nun zur breiten, öden Mugansteppe zurück. In ihr gesellt sich zum Wermut- und Halophytentypus nur an den ausgesüßten Rändern, entlang dem Gebirge, deren Boden zugleich durch Absatz nahrhafter Stoffe verbessert wurde, der Schwarzerdentypus. Zu diesen dreien kommt als vierte Formation ausgedehntes Rohr- und Schilfgebiet (auf erhöhtem Boden auch Arundo donax), wie es in solcher Kraft weder im Mündungslande des Terek noch in dem des Kuban zu finden ist, und das den Vergleich mit der entsprechenden Flora im unteren Wolgadelta nicht fürchten darf. Ich habe in meinem Werke: »Reisen an der persisch-russischen Grenze« (Leipzig, Brockhaus 1886) die Flora der Mugansteppe ausführlich besprochen; ich kann das damals Gesagte nicht anschaulicher schildern und lasse die bezüglichen Stellen deshalb hier folgen. Ende Mai wurden die Skizzen an Ort und Stelle niedergeschrieben. Auf der Strecke Weges von Prischib bis Astrachanka verändert sich die Vegetation der Ebene. Es verschwindet nämlich die feste, zusammenhängende Narbe, welche vornehmlich‘ durch Klee und Medicago erzielt wurde, und es beginnt schon ein eigenartiger Steppentypus, bei welchem, wie das nament- lich an. den Rändern der Mugan der Fall ist, die Flora niemals auf weitere Strecken hin das Erdreich ganz. verdeckt. Als Burianpflanzen dominieren noch immer die auch im lenkoranschen Küstengebiete vorwaltende Centaurea solstitialis und C. iberica; die Carduaceen dagegen treten massenhaft erst später auf. Die Bestände jener stachligen Centaureen waren dicht und hatten durch- schnittlich 2*/, Fuß Höhe erreicht. Hier und da stehen namentlich dem Gebirgs- fuße näher Gebüsche, besonders Wildrosen und Weißdorn, und an solchen Stellen ‘findet sich dann immer auch ein kleines Dickicht von Sambucus Ebulus, Aber dem letzteren will es hier gar nicht mehr gefallen, er bleibt . niedrig. Während wir ihn am Waldesrande jetzt schon 3—4 Fuß hoch und blühend ‚antreffen, hat er hier nur ı—1"/; Fuß Höhe. Das lässt sich erklären. Diese Plätze trugen einst lichten Wald, welcher den Sambucus gegen die Sonne schützte, jetzt dagegen brennt diese durch die letzten Überreste des- selben ‚gar zu arg auf ihn nieder und er gedeiht nicht mehr. Ohne Zweifel wäre er schon lange ganz eingegangen, wenn die starken, ausdauernden Grund- Stöcke nicht gar so zähe Lebenskraft besäßen und tief im Boden lägen, Es beginnen nun nach und nach einige für die Mugan charakteristische Pflanzen zu erscheinen (im Gegensatze zur Flora des, nassen Talyscher Tieflandes). :Es 88 Erstes Kapitel. sind namentlich Gramineen, so Avena sterilis, zuerst vereinzelt, dann in kleinen Gruppen. Auch Hordeum bulbosum wird bemerkt und endlich steht strecken- weise verbreitet, als sei es absichtlich gesät, Lolium perenne var. Marschall. An anderen recht umfangreichen Plätzen blüht schon Cichorium Intybus aus- schließlich und lässt sie in weiter Ferne hellbläulich erscheinen; dann giebt es wieder geräumige Gebiete, auf denen wir fast nur Eryngium campestre sehen, oder es wuchern auf besserem Boden ausdauernde Süßholzpflanzen in ge- drängten Beständen. Wo ehedem brackiges Wasser stand, sehen wir jetzt wieder auf dem hellgrauen Boden die gemeine Iris Güldenstädtiana immer in unterbrochener Gruppierung, oft gedrängt, wo die Grundstöcke sich lange erhielten, dann wieder vereinzelt, wo wir es mit Samenpflanzen zu thun haben. Auf solchem Boden ist von Trifolium keine Rede mehr und es macht sich auch hier das obwaltende Gesetz für die Gruppierung der Steppenpflanzen 1 sehr geltend, nämlich das sich gegenseitige Ausschließen der Arten und daher das Vorkommen derselben in oft insulärer Umgrenzung und Isolierung. “| habe wohl den größten Teil der im russischen Reiche liegenden Steppe gesehen und kenne deshalb aus eigener Anschauung die mannigfachen Modi- fikationen ihrer Boden- und Floraformen. Aber in Bezug auf jenes Steppe gesetz, nach welchem sich das Vorkommen der Arten reguliert, kenne ich = keine zweite Gegend, die es so klar zur Anschauung bringt, wie der südliche Rand der Mugan. So sah ich z.B. weite Strecken auf alter Brache und im Weizenfelde sehr dicht mit Gladiolus segetum besetzt. An anderen PAter bauten zwei noch nicht blühende, spirrig verästelte Malva-Arten (namentlich M. sylvestris) förmliche Miniaturwäldchen auf, auch sie duldeten wenig Anderes um und unter sich. Ich vermisste hier aber diejenigen Steppenpflanzen, welche im Frühjahr die Flora der schwarzerdigen Gebiete der ponto-kaspischen Tiek länder charakterisieren, so die bekannten Boragineen, Cruciferen und Salvien; | von letzteren sah ich nur selten S. sylvestris. Ebenso fehlten hier vollkommet { jene lästigen Wegpflanzen der südrussischen Steppe, wie Polygonum aviculare und Xanthium spinosum, dagegen bemerkt man oft noch die fest im BOT sitzende Senebiera coronopus, welche, wie es scheint, hier wie auch Me wärts im Talyscher Tieflande gerade die Wegränder aufsucht. Ebenso ke bemerkte ich Verbascum phoeniceum und Stipa-Arten. Auch weiter gegen 3 NW. in der Umgegend von Belasuwar machte ich wenige Tage pie Südrande der Mugan Exkursionen, welche mir die Flora im letzten Früh a rn zeigten. Da lag der Hügel Gölli-tapa, d.h. zZ ’ n Fuß sich Quellengrund befindet. Ich sammelte an = nassen Platze Catabrosa aquatica, Phalaris canariensis, Juncus bufonlus er se retgungen Auf dem Wege zu diesem Hügel konnte man SORTE a ee we en, dass hier die Mugan-Steppenflora sich in zwei "7". en 'uptiormationen herausbildet. Die erste von ihnen besteht ne = Gramineen, nämlich den schon erwähnten höher wachsenden, Avena wre a, Lolium perenne, zu denen sich auch Bromas conf ’ A 02 bulbosa var. vivipara gesellen. Der Boden wird va ——_ Die Steppen der Kaukasusländer. 89 nur dünn bestanden und weist auch noch niederliegende, harte Gräser auf, wie z. B. Sclerochloa dura und Aegilops squarrosa. Diese Grasgebiete, jetzt schon meistens samenreif, erscheinen wie erhöhte gelbe Flecken von ganz unregelmäßiger Form, bald mehr zusammenhängend und ausgedehnt, dann wieder sehr beschränkt, zerrissen in den Contouren und selten als große Massive. Zwischen ihnen sieht man überall schwarzerdigen Steppenboden, auf welchem vorwaltend nur niederliegende Pflanzenarten wachsen, welche niemals in die Gramineengebiete treten. Da sind es namentlich Momordica Elaterium, Capparis spinosa, Malva Scherardiana, Malva borealis, Althaea hir- suta, Hibiscus Trionum, Erodium ciconium, E. oxyrrhynchum, Glaucium corni- culatum, Euphorbia falcata, Torilis nodosa und auch Senecio vernalis, die alle den Boden nie ganz verdecken. Hier ist auch die hochwachsende Eremo- stachys laciniata und ein alter südrussischer Steppenbekannter, dem es aber gar zu heiß und trocken ist, nämlich Phlomis pungens; ihre Blätter fand ich welk, fast zusammengelegt, klein, ihre Blumen spärlich und ihren Wuchs elend, kaum ı Fuß hoch. An anderen Stellen wird die Steppenflora an- mutiger und vielgestalteter. Nach den vorwaltenden Arten lassen sich min- destens drei Typen oder Formationen feststellen. 1. Die Achillea-Gebiete, auf denen die gelbblühende Achillea pubescens neben A. setacea herrscht. Eine Anzahl kleiner Leguminosen, so Medicago orbicularis, M. minima, M. falcata, Trifolium spumosum, T. subterraneum und T. parviflorum, lagern am Boden. Zwischen ihnen bemerkt man Caucalis tenella und Hypecoum pendulum. Höher heben sich Calepina Corvini, ein jetzt erst treibender holziger Astragalus, Linaria micrantha, Thlaspi perfoliatum, Bupleurum Gerardi, Pterotheca bifida, das schön dunkelviolett blühende Del- Phinium hybridum var. hirtula, Haplophyllum villosum, Allium rubellum und Melandryum pratense. Niedriger bleibend, aber aufrecht stehend bemerkt man Lamium amplexicaule und etliche Alyssum-Arten. Keine der erwähnten hoch- wachsenden Arten, auch nicht Delphinium, erreichen hier mehr als 12—ı5 Zoll und werden nur um ein Geringes von den Schafgarben überragt. Einen solchen Typus der Steppenflora habe ich in so rein ausgesprochener Form sonst nirgends gesehen. Der an anderen Stellen vorwaltende Mohn fehlt hier fast ganz und es giebt in diesen Achillea-Steppen keine einzige hoch- wachsende Art. 2. Abwechselnd mit solchen Strecken finden wir die reizenden, oft lang hingezogenen Mohnsteppen. Auch auf ihnen bildet die Vegetation niemals eine Narbe, Drei Mohnarten, Pap. hybridum typ. und var. apulum, P. Rhoeas var. Strigosum und P. commutatum, walten vor, beherrschen größere Strecken vollkommen und erreichen ebenfalls höchstens ı—ı"/, Fuß Höhe. Die gelbe Achillea tritt oft in die Mohnbestände ein, in denen die weißfilzige Anthemis Candidissima var. longepapposa besonders auffällt und Sisymbrium Loeselii, ebenfalls klein bleibend, gewisse Reviere ausschließlich beherrscht. Hier finden Wir auch das spirrig hochgebaute, fast blätterlose Delphinium divaricatum und ab und zu eine Salvia viridis. Ich vermisse aber die Gypsophila-Arten, doch 90 Erstes Kapitel. treten vereinzelt sowohl Carduus cinereus als auch Onopordon in die Mohn- flächen; ab und zu sieht man auch die Grundblätter von Statice.Gmelini, Sehr macht sich in diesen Mohnfeldern der Mangel hoher Umbelliferen wie Prangos und Cachrys bemerkbar. a 3. Die eigentliche Wermutsteppe, welche die breite Zone zwischen den Halophytengebieten und den vorher geschilderten einnimmt... Diese ruhte noch. Die ausdauernden Artemisia-Arten, A. maritima, A. fragrans, A: scoparia, begannen erst zu treiben, darunter gab es auch eine stark duftene, dunkelgrüne. ‚Die Wermutsteppe lag noch tot da. Hier und da eine Peganum, eine Zygophylium-, eine Capparis-Staude, überall die verwetterten, spirrigen schwärzlichen, besenartigen Gestrüppe der vorjährigen Wermutpflanzen @ Auch der Ackerboden bietet hier außer den beiden gemeinsten Cruci- =: feren: Brassica Rapa var. campestris und Rapistrum rugosum var. laevis etliche andere Species, die sich auf den Feldern regelmäßig ablösen. An solchen äußersten Kulturstätten, die ca. 4 km östlich von Belasuwar gelegen, gediehen Weizen und Gerste ausgezeichnet, die schweren Ähren neigten sich. jetzt schol 4 (24. Mai) tief und harrten der Schnitter. Zwischen diesen Feldern gb 5 wahrscheinlich auf alter Brache, fast ebenso große, die ausschließlich w: Silybum Marianum, auch von Onopordon und Carduus cinereus bestand ee waren. Die schöne Marianendistel blühte nur noch hier und da, der schwere Samen war reif und ließ bei leisester Berührung den brüchigen Papp a Das waren 4—6 Fuß hohe Distelwälder; ihre Dichtigkeit erklärt sich leicht En durch die Schwere der Samen, welche direkt zur Erde fallen. Auch gab & = ganze Felder, auf denen fast ausschließlich Avena sterilis wuchs. Die Pflanze : gilt namentlich als gefährlich für die Pferde, da die scharf behaarten Grannel ei im Schlunde haften bleiben und Entzündungen hervorrufen sollen. = Be Schirwansteppe. Um dem Leser die Steppen weiter aufwärts im MT thale zur Kenntnis zu bringen, schalte ich hier das ein, was ich zu wiede® holten Malen im Frühling unweit der Eisenbahnstation Jewlach, also in. E Schirwansteppen zwischen Kura und Kaukasus, sah, und füge phänologise"“ Daten hinzu, welche über die Entwicklung der Vegetation in normalen Jahren a Auskunft geben. Hier wie an vielen anderen Orten im Kurathale beeinträchtigte da, wo Bewässerung möglich, die Kultur den reinen Steppencharakter meit | oder weniger. Die Landwirtschaft wird meistens in primitiver Weise DT .4 ‚Weideland und Ackerboden muss man vermeiden, wenn sich das Step En ın ursprünglicher Reinheit zeigen soll. Jewlach liegt 25 m (82 r. F.) über | Schwarzen Meere, die Breite der Ebene zwischen beiden Gebirgen Ma betragen, wir befinden uns östlich von der Station, ‘ca. 18 km entfernt Hügel Geok-tepe auf dem Gute des Herrn SCHELKOWNIKOW. Die WW neigen g Bos-dagh-Rückens tritt bis auf 4—5 km an a: 3 ee er . besteht aus einem gleichmäßigen, gelbgrau@ dann eine.. Er wird vom Wasser nur oberflächlich. erweicht un Ferse und klebend. Selbst nach der nassen Winterzeit und dem anbal x e j en Regen im Frühjahr war dieser Boden ‘an .der Oberfläche kaum Die Steppen der Kaukasusländer. 91 durchfeuchtet, tiefer ganz trocken und hart. Das konnte man deutlich an einem 4 m tiefen Loche sehen. Dieses hatte man ausgegraben, um während der heißen Sommerzeit verschiedene Getränke kühl zu stellen. In diesem Lehmboden findet man keine Landschneckenreste, aber gegenwärtig lebt oben auf der Steppe Helix derbentina Kryn., wir fanden sie tot auf dem Boden sowohl als auch lebend an den Holzgewächsen. Im weiteren Umkreise ver- leiht, namentlich auf der rechten Seite der Kura, lichtes Tamarixgebüsch, Alhagi und Glycyrrhiza der Ebene den vegetativen Charakter. In zerrissenen Flecken treten auch Maquis von Paliurus auf. Glycyrrhiza glabra') ist abwärts von Jewlach so gemein, dass es bei Laki (ca. 30 km von unserem Platze) sowohl auf Süßholz als auch auf Lakritzen en gros seit 1886 exploitiert wird. Die Produktion an drei Plätzen, Laki, Jelisabetpol und Udshari, wuchs in kurzer Zeit so rasch, dass es den Leser wohl interessieren wird, einige Details darüber zu erfahren. Zwei Griechen, GISI und CHRUSAKI, fingen das Geschäft 1886 an. Ihnen folgten ı886 .die Engländer MAC ANDREWS, FORBES und URHARDT. Im Jahre 1892 produzierten die ersteren 835000 Pud, die letzteren 1600000 Pud trockene und gepresste Wurzeln, im ganzen also 2435000 Pud im Werte von 519000 Rbl. Der Einkaufspreis stieg im Verlaufe von sechs Jahren von 10—ı3 Kop. auf 20—22 Kop. pro Pud. Der Markt befindet sich in Newyork, bis wohin das Pud bei einem Preise von ı Rbl, 45 Kop. bis auf ı Rbl. 80 Kop. zu stehen kommt. Seiner Güte nach reiht sich das kaukasische Süßholz an das syrische, das kleinasiatische ist besser, das spanische ist das beste. In Udshari und Jelisabetpol siedet man Lakritzen, der nach London exportiert wird’). Dergleichen findet nirgend sonst in den Kaukasusländern statt, obwohl die Pflanze vielerorts sehr verbreitet ist. Das durchgreifende Auftreten von Glycyrrhiza verleiht der Steppe hier einen eigentümlichen Charakter, in noch viel höherem Grade, aber beschränkter an Ausdehnung, thut das Asphodeline lutea, welche ganz reine Bestände bis hart zum Rande der erwähnten vor- deren Bos-dagh-Terrasse bildet. Dies ist der einzige Platz im Kaukasus, so- weit ich. aus eigener Anschauung urteilen darf, der an das massenhafte Auf- treten der Asphodelinen an den Ufern des Mittelmeeres erinnert. Durch diese beiden Elemente zeichnet sich die besagte Steppe aus. - Ich will nun die hier gesammelten Arten der Frühlingsflora nennen; aus dem Verzeichnisse geht hervor, dass die meisten Arten auch in den Steppen an der Nordseite des Gebirges vorkommen. In normalen Jahren (ich notiere für 1894) ist der Ent- wicklungsgang der Vegetation an dem Hügel von Geok-tepe folgender: Neuer Stil. Februar ı1. Merendera caucasica blüht. > 22. Viola odorata und V. sp. blühen noch nicht, aber stark in Knospen. 1) strichweise auch G. echinata. 2) J. SesarL, Die Süßholzwurzel und ihre Ausbeutung im Jelisabetopolschen Goüuvernement. Schriften der kaiserl. kauk. Landwirt.-Gesellsch. Tiflis, 1893, russ. und Timofejew, Bericht, ebenda. 93 Erstes Kapitel. Februar 24. Erstes Veilchen (odorata), die Steppenfläche wird stellenweise grün, an den Bäumen schwellen die Knospen. März 4. Starker Schneefall. > 9. Knospen an Weiden, Pappeln und Fraxinus geplatzt. > 14. Kornelkirschen und Rüstern (Ul. campestris) blühen. » 18. Morus alba hat die Knospen geplatzt. » 21. Mandeln und Pfirsiche beginnen zu blühen. 23. Beide stark in e > April 10. Albizzia Julibrissin und Ziziphus vulgaris noch wintertot, kaum Saft in den Astspitzen. » » An Granaten schwellen die Knospen, Cypressen blühen. er: > > Prunus divaricata beginnt zu blühen, Blatt '/, Größe. > > Birnenbäume blühen, Äpfel noch nicht. > » Syringa persica, Blatt ı Zoll lang. » » Ficus Carica, stark im Saft, Endknospen grün, groß. > > Ailanthus ebenfalls, Endknospen kupferrot. > > Mandeln und Pfirsiche abgeblüht. > > Rubus ulmifolius treibt aufs neue, ı Zoll lange Blätter. > > Ulmus campestris hat ausgewachsene Samen. ix > > _Marrubium peregrinum und Hyoscyamus niger I Fuß hoch. Be Die Einsenkungen der salzhaltigen Bodenstellen, welche feucht und v“ beträchtlichem Umfange sind, erscheinen um diese Zeit ganz kahl. Al & brach da während des Winters zusammen und wurde vom Sturm fortgefegt- An den Rändern solcher Plätze sieht man alte Grundblätter von Statice Gmelini in schmutzig graubraunen Rosetten am Boden, im Centrum derselben erhielten sich die zähen, abgetrockneten Blütenstiele, die oben seitwärts fein und spirfig geteilt sind. Neue Grundblätter treiben hervor. Auf etwas erhöhtem und weniger salzigem Boden stehen die vorjährigen Astgerüste von Zygophyllum und harten Salsolen 2—y’ hoch, sie sind von trüber grauer Farbe. . no am Boden tritt an ihnen die neue Belaubung hervor, welche bei Zygophyllum an den jochig gebauten fleischigen Blättern leuchtend grün ist, an den andeIeR. Ei grau, rötlich und braunviolett. a An eben diesem Tage, dem 10. April 1894, stellte sich die Frühlingsfloa bis zur Bos-dagh-Terrasse folgendermaßen dar: Auch hier bestanden KOT Liliaceen und Cruciferen die Ebene. Gagea reticulata, Ornithogalum umber latum und tenuifolium zwischen hellgelb blühender Chorispora iberi weniger eleganter Ch. tenella. Gedrängte Gruppen von Alyssum minimun = A. calycinum und Meniocus linifolius Capsella Bursa pastoris, Lepidium a 3 foliatum und Draba (vereinzelt schon in Blüte), eine Isatis-Art und hoc? geschossen Sisymbrium Leeselii vervollständigen die Gesellschaft der Cs Dazwischen sah man die roten Blümchen von Geranium molle und E#9 a cicutarium, die hochgelben von Calendula persica, Senecio vernalis ee Taraxacum officinale. Höher als diese machten sich die blauen von arvensis bemerkbar. Besonders auffallend durch ihre Größe waren die blätter von Silybum Marianum, lebhaft grün mit den breiten, zeichnungen; unweit davon eine Colonie von Ceratocephalus incurvus; ei zierliche Exemplare von Hypecoum pendulum und kräftiger RanunculE Tu spermus. Am Boden hinkriechend lebte Trigonella monantha und vo. Die Steppen der Kaukasusländer. 93 agrestis. Fügt man dazu noch etliche Euphorbia helioscopia, Lagoseris bifida, Lithospermum und sehr vereinzelt jetzt schon blühendes Phleum pratense, einige Triebe von Convolvulus arvensis und die Grundblätter von Plantago lanceolata, so wird damit der Charakter dieser Steppenflora gekennzeichnet sein. Sie schließt sich auf das innigste an diejenige gleicher Gebiete der Nordseite des Großen Kaukasus. Dieser anmutigen Frühlingssteppe blieben noch manche Spuren der bösen Winterszeit erhalten. Das zusammenge- brochene graue Astwerk von Centaurea solstitialis und iberica liegen auf der Erde, die Gerüste von Cichorium und das enger ineinandergreifende Geäste von Alhagi, welches förmliche graue Besen bildet, sowie Eryngium campestre und Disteln haften noch am Boden. Etwas abwechselnd davon war die Combination der Gewächse in der Nähe der Gebüsche, Es gab da Salix triandra, Rüstern, auch geringe Eichen (Q. sessiliflora), die jetzt blühte und das Laub bis zu '/, seiner Größe entwickelt hatte. An solchen Stellen blühten beide Veilchen, V. alba und V. odorata. Lamium amplexicaule, Litho- spermum purpureo-coeruleum waren die Nachbarn von Vinca herbacea und höher als sie hatte Melandryum pratense die Blütenstengel hervorgeschoben. Südabhang des Bos-dagh. Bei unserem weiteren Vordringen in der Ebene gegen Norden verliert sich diese Flora nach und nach in der reinen Artemisia-Steppe und wir nähern uns dann, in ihr verbleibend, den kahlen, zerrissenen Fronten des Bos-dagh, der hier in seiner vorderen Terrasse als Artschan-dagh, d. h. »das Wachholdergebirge«, genannt wird. Kahl, braun- grau, durch vereinzelte Juniperus-Gruppen für den Fernblick grob schwarz gefleckt, auf kurze Entfernungen hin oben gerade verlaufend, kleine Plateaus bildend, sonst überall zerrissen, von unzähligen steilen, kurzen Regen- und Schneewasserrinnen durchfurcht — so präsentiert sich uns dieses Gebirge in seiner äußersten Südfront. Wir bewegen uns zu ihm noch in der Ebene, sie ist bewässerbar. Die hochaufgeworfenen Ränder der Kanäle sind mit Brom- beer-Gestrüpp von Rubus ulmifolius und Phragmites dünn bestanden. Hier wirft dieser Rubus das Laub fast vollständig ab, jetzt trägt er ı—ı"/, Zoll große Blättchen. Eben auf diesen erhöhten Kanalseiten treiben jetzt ver- wilderter Krapp und Spargel hervor. Wir kommen über alte Reisfelder, sie sind der Bewässerung wegen in unzählige kleine vertiefte Parzellen geteilt. Mit der äußersten Grenze der künstlichen Bewässerung beginnt die Wermut- Steppe, »Bos« genannt, d. h. grau, in ihrem eintönigen bläulich grauen Farben- tone, fast wie ein Meer so weit. Alles genau so, wie an der Nordseite des Großen Kaukasus, auch Poa bulbosa vivipara fehlt nicht. Nun vermindert sich der Wermut. Einzelne Asphodeline lutea treten auf, sie werden immer häufiger, zuletzt dominieren sie vollständig. Dunkel- Srüne, aufrecht und dicht.stehende, dicke Blätter, schmal, flach, bandförmig drängen sich je aus einem Centrum hervor und legen sich um dasselbe herum °gig aus. In der Mitte steht schon der Blütenschaft mit den jetzt noch in Schmalem Cylinder zusammengedrängten Blumenknospen, weißgelblich. Die fleischigen, dicken Wurzeln liegen ziemlich flach im Boden, seitwärts von der 94 Erstes Kapitel. Hauptachse, sie enthalten den Klebstoff »Tscheresch«, dessen sich namentlich die eingeborenen Schuster und Sattler zum Kleben der Lederflächen bedienen. Die reine Asphodeline-Steppe ist ebenso gleichmäßig aufgebaut, wie die des Wermuts und hebt sich von ihr und dem nahen grauen Gebirge, durch ihr dunkles Grün sehr vorteilhaft ab. 0 Wir folgen nun einer Hauptschlucht aufwärts im Artschan-dagh. Selten ist das anstehende Gestein deutlich geschichtet, sehr weicher Sandstein, grob- körnig, fällt hier und da gegen NW. als schmale durchgehende Schicht ein Alles Andere ist ganz verwitterter Schiefer, an manchen Stellen lagert hoch- wandig diluviales Gerölle von nicht grobem Gefüge. Überall Regenfurchen, steile Böschungen, es fehlt nicht an salzigen Stellen. Das Ganze erinner sehr an den Kopet-dagh Transkaspiens, ist aber geologisch wohl viel jünger). Juniperus excelsa und J. foetidissima in Baumform und ]. Oxycedrus d& Strauch bestehen licht diese grauen, öden Höhen. Die Axt räumte mit den B hartholzigen Wachholdern vielerorts auf. Zerbrechliche Ephedra procera und krüppelnder Atraphaxis (A. spinosa und glauca), Gebüsch von Caragana grand flora besetzen, weitläufig zerstreut, die trocknen Gehänge. Jasminum fruticans treibt junges Laub, hier und da erhielten sich an den Ästen die schwarzen Beeren vom vorigen Jahre. Die Gebüsche und kleinen Bäumchen von Piros ei salicifolia stehen in voller Blüte, während der seltene Prunus microcarpa die Früchte ansetzte. Auf dem grauen Lehmboden breiten sich die Triebe von Astragalus cruciatus (= A. Asterias) aus. Er blüht schon, aber Onobryehis vaginalis schob bis jetzt nur wenige seiner dicht behaarten jungen Stengel hervor. Ab und zu erfreut uns Caccinia glauca in voller Blüte. # er hat mit der Steppe nichts zu thun, es wird von ihr durch die Asphodelint“ Bestände getrennt. Hochsommer in der Steppe. Während unseres Besuches der kaukasischen Steppen ist geraume Zeit verstrichen, der Juni ging ZUF ec Wir befinden uns wieder an der Nordseite des Gebirges in den Ebene® Grosny, auf denen fette Schwarzerde stellenweise mächtig ist. Die Flora de i das Stadium der höchsten sommerlichen Entwicklung erreicht, die 2 - Buriane ist gekommen, alles zartere Gewächs bereits abgestorben. Auch Himmel hat sich zur Sommerzeit die Decoration verändert. Wenn nach en träglich kühler Nacht das Tagesgestirn heraufsteigt und das Firmament © = eigentümlich verwaschenen, lichten Blau erscheint, kann man in den Stunden noch deutlich die einfachen Horizontlinien, auch die dunkeln, be | Striche, welche Weiden und Pappeln entlang den Flüssen und Kanälen AN verfolgen. Aber mit dem Fortschreiten des Tages und der Hitze verschwind" auch diese dürftigen Bilder. Es flimmert über dem Boden, phanta Scenerien erscheinen in der Ferne, sie sind leblos. Fatamorganet 7 uns, meistens sind es weitgedehnte Seeen, die wir erblicken, übel = ’ Wäldchen oder Viehheerden. Das sind optische Täuschungen, Luftspiee“ 1) Zum Miocän gehörend. Die Steppen der Kaukasusländer, 95 lungen. — Und jetzt, wenn die Sonne am höchsten steht und die Hitze un- erträglich wird, bäumen sich von Osten her mächtige Strato-Cumuli-Wolken, immer in isolierten Haufen, in der Fußfläche meistens geradlinig, oben bauchig begrenzt,. vielfach halbkugelig zusammengeballt, angeschwollen, hellblendend an den Rändern, dunkel, bleigrau im Innern, Sie wandern langsam heran, dem Gebirgsfuße entgegen. Auf dessen Höhe lagert schon lange Regenge- wölk, Nebel, aber es kann nicht in die Steppe gelangen. Jene Gewitterwolken treten. mit ihm in den Kampf. Kaum netzt zur Genüge alltäglich der Ge- birgsregen das vorliegende Hügelland, bis in die Steppe, deren Boden überall infolge der Dürre klaffıg.aufriss, kommt er sehr selten. Ihn bläst mit dem heranziehenden Gewölk der trockene, starke Ostwind an, Er fegt fort, was ihm entgegentritt, unten auf der Steppe die zerbrochenen Pflanzen, oben in der Luft das drohende. Gewitter, er. löst die Cumuli gewöhnlich auf und die Steppe dürstet weiter — sie verschmachtet. Der Grundfarbenton der ganzen Ebene ist ein mattes Graugelb, die Gräser des Frühlings sind nicht mehr zu erkennen, Lepidium Draba streute das feine Korn, die Schötchen sind leer und gelb wie die ganze Pflanze, Immer vereinzelt stehen die 4 Fuß hohen lichten Besengestalten mit ihrem borstig behaarten Gezweige von Anchusa italica, das schöne Blau ihrer Blüten ist verschwunden, grau und rauh erheben sich die spirrigen Gerüste, an denen unten das Blattwerk vertrocknete und abbrach. Stumpf pyramidal schoss bis 4—5 Fuß Höhe das dicht beästete Echium altissimum heran, Ein struppiger, grauweißer Pelz von stechender, straffer Behaarung hüllt die ganze Pflanze ein. Sie will mit Vorsicht angefasst sein, denn die Stachelborsten brechen wie Glas bei der Berührung ab und bleiben in der Haut haften. Anders ge- formt sind die 2—3 Fuß hohen Klumpen verblühter Salvia Aethiopis, auch sie werden jetzt auf kurzem Stengel getragen, an welchem die filzigen, großen Grundblätter verwelkten. Dicht gedrängt steht ihr Astwerk, mit den Spitzen sich zu abgerundeter, bisweilen zu regelmäßiger Kugelform ausbildend, staues, weiches Wollhaar hüllt es wie Filz ein. Steif halten sich diese ab- sterbenden Pflanzen vor dem Ostwinde, so lange der Saft im Hauptstengel nicht völlig austrocknete und sie zusammenbrechen. Die Grundblätter en Neuern sieh schon Ende August und überwintern am Boden ausgebreitet. Frisch und blühend blieben Anthemis altissima und A. cotula, beide einjährig, sie sind sehr gesellschaftlich und anderen Pflanzen gegenüber recht eXclusiv, oft bedecken sie große Strecken allein. Von den Gramineen er- hielten sich am besten Festuca ovina und elatior, Sclerochloa dura und Digi- taria (Panicum) glabra, sowie Polypogon monspeliensis, an salzigen Stellen Crypsis aculeata. Will män überhaupt von »Zierpflanzen« in den Steppen zur Hochsommerzeit sprechen, so wären Inula britannica, I. germanica und Del- Phinium divaricatum zu nennen. Das letztere ist äußerst dauerhaft, zwar sehr Spirrig verästelt und ‚spärlich belaubt, hat aber verhältnismäßig große und iefblaue Blumen und erhält sich bis zum November. Dann sehen wir wieder ganze Strecken mit totem Rapistrum rugosum bedeckt, hellbräunlich sind die h % En vn 96 Erstes Kapitel. kahlen, dünnen, aber harten Verzweigungen, oft unregelmäßig bogig ge- schwungen und mit den Reihen knopfförmiger kurzgestielter Schötchen immer abwechselnd gestellt, besetzt. Hinfälliger als diese sind die höheren Sisym- brien, welche wir zur Frühlingszeit weite Gebiete beherrschen sahen. Sie hat der trockene, heiße Ostwind schon lange getötet, zerbrochen und verweht. Vereinzelt auf diesen Totenfeldern ragt Alcea ficifolia hoch hervor, an ihr sind jetzt die großen schwefelgelben Blumen erschlossen. Auch Malva syl- vestris strotzt noch in voller Lebenskraft und hier und da sehen wir 4—5 Fuß hohe Melioltus-Stauden (M. officinalis. Dazu mag noch der Echinops Pflanzen (E. spherocephalus) erwähnt werden, die aber weniger die Ebene als den Gebirgsfuß bewohnen und deren bläuliche Kugelköpfe zwar schon groß, aber noch nicht in Blüte stehen. Intensiver blau schimmert Eryngium caeruleum. Eryngium campestre ist voll ausgewachsen, es formte sich mehr oder weniger iu gerundet und überdauert alle anderen Steppengewächse. Ich will mich nicht ® in Bezug auf Phlomis, Xeranthemum, auf Peganum, Zygophyllum und Xanthium, ; auch nicht über die Disteln und Centaureen wiederholen. Was von diesen Pflanzen früh kam, ist dahin; das Späte und Mehrjährige in voller Kıaft { R + h f allseitig bestachelten Burianwälder nicht eindringen kann. Ihnen gesell sich | gleich hoch, Artemisia scoparia zu, deren Individuen sich, obwohl einjähn bisweilen baumförmig entwickeln, ihre dichten, lineären Blätterbündel sind von bräunlich getrübter grüner Farbe. Die Steppe im Herbst. Unter den kleineren Centaureen, die sich mehr ; in die Breite als in die Höhe aufbauen, spielen C. ovina, C. diffuse RE C. virgata eine Hauptrolle. Ihr durchsichtiges Astgestell, hart und dauerhaf verteilt sich um das Hauptstämmchen in horizontaler Auslage gleichma! nach allen Seiten hin und so rundet sich an jedem Individuum der UmBR . zu einer mehr oder weniger regelmäßigen Kugelform ab. Sind die zZ peripherisch gestellten, rosafarbenen Blüten vertrocknet und die Pflanzen gestorben, so trotzen sie wohl noch bis Ende September den Stürmen. . wenn im Oktober die ersten anhaltenden Regen den verdorrten Stepper erquickten und die unabsehbaren Leichenfelder der Buriane durchnässten, = a werden die Stengel mürbe, sie trocknen wieder auf, aber der erste a : bricht sie um und nun kommen, dank der Kugelform der kleinen Ce e a die Toten in Bewegung. Die Flucht vor dem anhaltenden Winde wird I DE = eiliger, die Gerüste haken sich ineinander, sie packen auf ihrem 72 A alles Ähnliche an und schleppen es mit sich. Das rollt und ars sich fadenhohen Knäulen, das hüpft, wenn noch klein, in Absätzen und m ollem weit fort in großen Massen. Der Hexentanz ist in der Steppe iR W ee Gange. An einem Hügel fegte der Sturm den Burian hoch zusammen er verankerte in kleineren Partien zwischen den aufgeworfenen a : eines Ackerfeldes, wenn der Sturm sich legte, und wird da... Sep Mit lästiges Unkraut säen. So verpflanzt sich die Burianflora web Die Steppen der Kaukasusländer. 97 Vorliebe besteht sie Brachland und überwuchert dasselbe schon im kommen- den Sommer. Die Arbeit, welche Wind und Regen im Herst begannen, wird während des Winters fortgesetzt. Die Unwetter bereiten sich langsam vor. Allseitig steigt ent- lang der Horizontlinie gleichmäßiges Grau herauf, es zeigt keine gesonderten Wolkenformen, aber es lastet unbeweglich und wächst mit jedem Tage mehr und mehr in die Höhe. Das dauert längere Zeit, oft eine Woche, immer trüber wird es allseitig um uns, immer fester schließt sich das Grau des Himmels in sich ab, die Temperatur fällt. In der Luft ist es ganz ruhig. Langsam fallen Schneeflocken zu Boden, weiße Decke hüllt über Nacht die öde Steppe ein. Stoppeln und Burian schauen daraus hervor, Totenstille überall. — — Der Ost räumt wieder auf — er bläst. Mit wachsender Stärke wird er bald zum Sturm. Die Schneeflocken fliehen vor ihm, er zer- reißt das weiße Kleid der Steppe. Wie er im Sommer den Lössstaub und Dünensand vor sich trieb, so spielt er jetzt mit dem Schnee viele Stunden, sogar Tage lang. — Dann ist er müde und ruht aus. Klar ist der Himmel und die Sonne leckt begierig an den ausgewehten, zerfetzten Schneeflächen. Zweites Kapitel. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien (Batum — Nowo-Rossiisk). I. Geographische Lage und physikalische Verhältnisse des Gebietes. Für unsere weiteren Betrachtungen über die Vegetation der Kaukasus- länder ist es, nachdem die Steppen erledigt wurden, geboten, zuerst einen Blick auf das Relief dieser Gegenden zu werfen und vor allem den ununter- _ brochenen Stock der Hauptkette von NW. nach SO. zu verfolgen. Begrenzung des Gebietes durch die Hauptkette des Kaukasus. Der mächtige Lapidarstrich, mit welchem die Natur die Grenze zwischen Europa und Asien festsetzte und einstens gegen Süden das miocäne Meer annte, wurde zwischen den nördlichen Breiten von 40—45° (Apscheron- Temrjuk) aus NW. gegen SO. im Winkel von 28° gezogen. Die Erhebungs- axe des Großen Kaukasus mag in der Richtung. von Taman bis Apscheron gemessen reichlich 1000 km Länge haben; seine Kammlinie verläuft ohne Unterbrechung annähernd 1400 km. Als scharf ‚ausgeprägtes Kamm- und Kettengebirge steht der Koloss da. Seine gesamte Südseite schießt schroffer Radde, Kaukasus. 7 98 nn Zweites Kapitel. als: die Nordseite ein. An letzterer: tritt in der. östlichen Hälfte der Fuß des Daghestan am weitesten in die Ebene; in der westlichen Hälfte schwillt die Bäsis in: der. Kabarda ‘durch die Entwicklung des Kubansystems zu. größerer Breite an. Dort, im Daghestan, wird die größte Breite .der Basis von N. nach S. mit 150 km auf eine Länge von ca. 460 km, hier, im Kubangebiete, mit ıro km bei 600 km Länge annähernd gemessen. Zwischen beiden liegt im Oberlauf des Terek, da, wo er in die Ebene von Wladikawkas tritt, mit 65 km die schmalste Basalbreite im Centralteile des Gebirges. a . Geologische Grundlage. Der Kern der Hauptkette zwischen Elbrus und Adai-choch ist granitisch, westwärts treten auf den Kammhöhen granitische Gesteine noch an der. Kleinen Laba zu Tage. Ebenso besteht die meridionale Abzweigung, das Meskische Gebirge, welches den Großen Kaukasus mit dem Kleinen verbindet, in seiner Grundlage aus Granit, und zwar sind diese beiden ihrer Bildung nach älter. als die der westlichen Grenzkette von Karabagh, die ebenfalls granitische Basis besitzt. Auf dieser ruhen im Großen Kaukasus beiderseits alte Schiefer, wahrscheinlich dem unteren Jura (?) angehörend'). In den Kontaktzonen mit den granitischen Unterlagen sind sie oft derb, krystall- nisch, anderweitig geschichtet, bald derber, bald feiner, lamellarisch. Östlich, schon vom Adai-choch, bedecken solche Schiefer bis über den Basar-düsü hinaus den Kamm des Großen Kaukasus, weder krystallinisches Urgestein noch vulkanische Bildungen treten da zu Tage. Dagegen werden sie im centralen Kaukasus in den beiden vulkanischen Hauptcentren, dem Elbrus und Kasbek, durchbrochen, deren Aktivität sich bis in die Quaternärzeit ausdehnte. Diesel alten Schiefern folgt das Kalkgebirge des oberen Jura und der Kreide, an def gesamten Nordseite stark entwickelt in dem begleitenden Parallelzuge® der Hauptkette, welchen man gewöhnlich mit dem schlecht gewählten Namen der »Schwarzen Berge« bezeichnet, und namentlich im Daghestan. Oft St durch plutonische Aktionen. sehen wir die untere Kreide an der Südseite “ Hauptkette in den drei kolchischen Längenhochthälern. Die Etage de jüngeren Kreide sind ebendaselbst vertreten und erstrecken sich weiter ge NW. entlang dem NO.-Ufer des Pontus, sowie auch im Daghestan. Es folgt am Nordfuße des Großen Kaukasus auf die Kreide ein Band eocäner gener) Zeit, aus blättrigen Thonen und Mergeln bestehend. Am uße Hieran schließen sich die Sedimente des miocänen Meeres, welches a ae Kaukasus umflutete und sich weit gegen NO. — vielleicht Westsibirien bis zum Eismeer — erstreckte. Höhenverhältnisse. Verfolgen wir die Kammlinie von NW. nach und markieren auf ihr diejenigen Hauptabschnitte, welche für die. VegeMt ug besondere Bedeutung haben. 2 Die geologische Karte von 1892 führt diese breite Zone unter der Rubrik pal&ozoiquese an. Vet Al Südseite treten Nummulitenkalke mit Interruptionen auf; sie beginnen = ; W. nach O. in Imeretien und finden sich bis zum Alasan in Kachet® 2a , Das kolchische Gebiet und sein: Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 99 ; Als eine sarmatische Bildung. fällt wenig südlich von Anapa .der Große Kaukasus in niedriger Kapform in das Schwarze Meer. In unmittelbarer Nähe des Ufers läuft ohne Unterbrechung die Kette, ganz allmählich in der Höhe wachsend, gegen SO. fort.: Überall krönen stumpfe Kuppelformen die Höhen, zu beiden Seiten schneiden schmale Thäler, senkrecht zur Axe gerichtet, ein. Die.Passagen über das Gebirge sind bequem, die Pässe von Noworossiisk' nur 360—425 m (1200— 1400 r. F.) hoch. Die Böschungen an der Nordseite laufen sanfter in die Ebene aus, der Anstieg an der Südseite ist. durchweg kürzer und steiler. Auf der Strecke von reichlich‘ 170 km ändert sich im Typus dieser Reliefbildung des Gebirges wesentlich nichts, denn auch der Goitch- pass, den man von Tuapse aus übersteigen muss, um auf der Straße nach Maikop in das Kubangebiet zu gelangen, ist kaum 425 m {1400 r. F.) hoch. Dem Meere entlang verbreitert sich das pontische Uferland mehr und mehr, das Gebirge tritt sichtlich tiefer landeinwärts zurück. Von: dem Goitchhöhen ostwärts deuten einige gelbe, scharfe Zinken in der Kammhöhe auf Kalke, die stumpfen Kuppelformen :werden seltener. Bis dahin gehörten die Mergel und Schiefer, welche dem Jungtertiär folgten, dem Eocän an. Von nun an wächst das Gebirge in Breite und Höhe zusehends. In an- nähernd 50 km gegen SO. vom Goitchpasse blinken von den Gipfeln des Fischt, 2906 m (9538 r.F.), und Oschten, 2808 m (g2ı2 r. F.), auch im Hoch- sommer Schneeschrammen. Sie sind’ beständig, berühren die Linie des ewigen Schnees und liefern im Quellennetze der Bellaja dem Kuban reiche Nahrung. An der Südseite des Gebirges dokumentiert sich von hier weiter gegen SO. ein eminenter Klima- und Vegetationswechsel. Mit dem Wachsen der _ fortlaufenden Kammhöhen nehmen die Niederschläge rasch zu; die kalte Luft von der. Nordseite stürzt nicht mehr als vernichtende Bora. über den Kamm in die Tiefe. Schon bei Tuapse leidet der natürliche Rasen, infolge der größeren Feuchtigkeit der Luft, während des Hochsommers, selbst in den tiefsten Lagen, nur wenig. Allmählich nimmt die Vegetation die Üppigkeit der kolchischen Flora an, die charakteristischen Steppenformen schwinden mehr und mehr, je weiter wir dem Pontusufer nach SO. folgen. Die Aus- dauer immergrüner Gebüsche, der Cypressen und des Lorbeers ist gesichert. In voller Abhängigkeit befindet sich die Pflanzenwelt von. den wachsenden Kammhöhen des Hauptgebirges. ‘Je höher diese werden, um so beständiger und unerschöpflicher werden: auch die speisenden alpinen Reservoirs in Eis und Firn für die kolchischen Wasser. Was an Feuchtigkeit die vorherrschen- den SW.-Winde vom Pontus herantreiben, wird zum größten Teil. an deı hohen Südwand des Großen Kaukasus niedergeschlagen. Aber wir müssen ‚dieser Wand weiterhin folgen, um ihre diktatorische Macht für :den Ausdruck des kolchischen Naturtypus klar zu erkennen. Die Kammzone wird ‚immer mächtiger, wir befinden uns da überall im hochalpinen Gebiete. Die Pass- höhen sind schmal, liegen in 1830—-3050 m (6—i0000 r.F.), die Gipfelhöhen in 3050—4270 m (10-— 14000 r..F.). Im Meridian von 60° 6' 6” tritt in freier Entwicklung das riesige vulkanische Centrum des Elbrus 5660 m (18571 r.F.) y. 100 Zweites Kapitel. nach Norden aus der Hauptkette’ hervor. Stumpf doppelköpfig ist sein ver- gletscherter Gipfel. Er wird mit dem Hauptstocke durch einen schmalen, 3950 m (13000 r. F.) hohen Eisgrat verbunden. Seiner Westseite entspringen die üppigen Kubanquellen, die Ostfront ernährt den Terek.._ Jene. ersteren, die beiden Laba, der Selentschuk und Urup, stürzen in Querthälern zur Ebene; die letzteren, Tschegem, Baksan und Malka, eilen in der Hauptrichtung W.-O., bis sie sich mit dem vom Kasbek kommenden Hauptflusse (S.-N.) vereinigen. Auch auf dieser Strecke des Hauptgebirges bis zum Elbrus ist der Anstieg von Norden her viel weniger steil als von Süden. Granitische ‚Urgesteine treten oben auf den Rücken und schmalen Pässen zu Tage, die seitlichen Flanken werden von alten Thonschiefern belagert, dann folgen tiefer Jura- und Kreidekalke, welche nur hier und da an einzelnen Stellen von Gneißgängen durchsetzt sind. Be Östlich’ nun vom Elbrus behält in den Suanischen (swanetischen) und Osseschen (ossetinischen) Alpen die Kammzone bis zum Kasbek denselben hochalpinen Charakter. Auch dieser zweite 5042 m (16546 r. F.) hohe Vulkan tritt gegen Norden aus: der Hauptkette hervor. Nehmen wir die ‚Distanz zwischen den Gipfelhöhen beider Vulkane in der Luftlinie mit ahern ı80 km an und blicken vom überall schmalen Kamme nach N. und 5, ®% treten unmittelbar vor unseren Augen die obwaltenden großen Unterschied® im Relief beider. Hochgebirgsseiten klar hervor. Gegen Süden findet ım westlichen Teile die großartige Entwicklung der drei kolchischen Längen hochthäler statt: des höchstgelegenen Ingur (Chobus?), getrennt vom Hipp® . (Tskenis-tskali) durch den ebenfalls gletscherführenden Lailastock, an ve südlichem Fuße sich dann das obere Rionthal bettete. Gegen Norden da gegen, mit dem Songuti Choch der Beginn einer hohen lateralen Vorkett des Großen Kaukasus, mit Gipfelhöhen im Kaschtan-tau ( 5208m= 17ogirF und im Dych-tau (5158 m = 16925 r.F.), welche zwar niedriger als der Elbrus aber höher. als der Kasbek 'sind. Gerade diese bedeutendsten Höhen lies“! = nicht auf der Wasserscheide, sondern auf der lateralen Nebenkette. Nirgen® aber. besitzt diese den ununterbrochenen Zusammenhang wie der Kanm 69 Hauptgebirges, vielmehr wird sie vielfach von den Wasserläufen, die von fast Scheide kommen, durchschnitten. Der Verlauf dieser Nebenkette: in. ® paralleler Richtung zur Erhebungsaxe und von ihr bis auf 50 km Enter 9 getrennt lässt sich weit östlich. bis fast zum Ende des Gebirges vg Ihr gehören die vergletscherten Gruppen im südlichen Daghestan der Tusd = nischen Alpen (Tuschen), des Baschlam- und des Bogosstockes, Be ie und auch des Schah-dagh an, welch’ letzterer als eine riesige; ” i steilwandige Jurakalkbank mit 4240 m (13900 r. F.) gipfelndem Plateau © scheint. . Verbindende Joche bringen zwischen der Hauptkette und de zuge hochgelegene Kesselthäler zum Abschlusse. Zur Vervollständigung des Gesagten lasse ich hier eine Reihe aus. der Hauptkette ‚folgen mögen. . | von Höher werten: folgen, „welche dem Lateralgebirge angehören, und denen die a Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 101 Vom Elbrus bis zum Schah-dagh liegen zwischen den Meridiarien von 60° 6" bis 65° 40’ folgende Kulminationshöhen') auf der Lateralkette: Dshulti-dagh. ... 3790 m = 12435 r.F. Alakun-dagh... . 3857 m = 12655 r.F. Schah-dagh ... 4252m = 13951 r.F. Kleve 2.04, 5660 m = ı857ı r.F. Kaschtan-tau. ... 5205 m = 17080 r. = nahe der Dych-tau, .... 5159m = 16928 r.F.) Hauptkette. Adai-choch 4646 m = 15244 r. F. Gimerai-choch. . 4777 m = 15673 rF. A 5042 m = 16546 r. F. Tebulos-mta . . . 4505 m = 14781 r.F. In der Hauptkette sind zwischen den Meridianen von 61° 36’ bis 65° 39’ folgende Maximalhöhen von W. nach O. zu nennen: ee 3829 m = 12563 r.F. Ziltcha-choch 3855 m = 12645 r. F. TRUOR.n 2, ; 690 m = 12107 r. F. Barbalo (Großer). 3292 m = 10807 r. F. Schawi-Kilde . . 3448m = ıız14r.F. Dide-Gwerdi. ... 3334 m = 100939 r. F. DaWah u 0 3640 m = 11943 r.F. Basar-düsii... . . 4487m = ı14722r.F. Tfan-dagh ... . 4194, m = 13764 r. F. Baba-dagh .... . 3637 m = 11934 r. F. Ich unterbreche hier einstweilen die weiteren Betrachtungen über die Hauptkette. Für unsere Zwecke wird nämlich in den suanisch-ossischen Hochalpen die Strecke, welche die äußersten Quellen des Ingur, Tskenis- tskali und Rion umschließt, deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil hier der östlichste Winkel des kolchischen Bassins mit seinen gewaltigen Kondensatoren gelegen ist. Die Quellen der beiden zuerst genannten und die nördliche des is befinden sich so nahe bei einander, dass man ihr nährendes, stark ver- gletschertes Gebirge als einen hochalpinen Knotenpunkt bezeichnen darf, den die Eishöhen vom Nuamquam, Schkara über den Lapuri, Edemis- und Pass- mta bilden. Dagegen greift die südliche Rionquelle, direkt vom 3829 m (12563 r. F.) hohen S’ikari kommend, zugleich gegen Osten aus, und hier schließt sich der gegen SSW. gerichtete Meridianstock an die Hauptkette, welcher das kolchische Bassin gegen Osten zum Abschlusse bringt und die unmittelbare Verbindung mit dem Randgebirge Hocharmeniens herstellt. Seit nn ENER ; 1) Die Höhenangaben weichen auf den neueren Karten öfters von einander ab. (Anm..d. Red.) 102 I de ee ‚Zweites Kapitel. alten Zeiten wird €s als’Meskisches Gebirge "bezeichnet. .Es trennt die Kura- von den:Rion-Wassern, speist gegen W. die Dsirüla, Kwirila ‘und Tscheremela, gegen O. die Liachwa, senkt sich, schon nahe vom linken Cyrusufer, im S’urampasse bis zu gio'm (3036 r: F.) und findet da direkten Anschluss an die Achalzicho-imeretische (richtiger Adsharo-imeretische) Wasserscheide. Nur an dieser’einen Stelle findet: auf dem Isthmus ein unmittelbarer Zusammen- hang der Hauptkette mit dem armenischen- Randgebirge statt’). Der granitische Unterbau des Meskischen Stockes wird vom Kreidegebirge überlagert, tertiäre Schiefer bedecken’ das letztere. In dreifacher Hinsicht hat dieses Gebirge von jeher Orient und Occident an der Südseite des Großen Kaukasus getrennt. Erstens als -Wasserscheider die Kura vom Rion (Cyrus vom Phasis), also die kaspischen von den pontischen Wassern. Zweitens das kontinentale Klima im Osten von dem maritimen im Westen. Drittens die westlichen Zweige des Kartlivolkes, Imereten, Mingrelen und Gurier, vom lichen grusinischen (georgischen) Hauptstamme. ; ee Es stellt sich das cölchische Bassin mit seiner Erweiterung gegen NW. 8 bis oberhalb von S’otschi — ein zusammenhängendes, eigenartiges Vegetations- gebiet — als ein schiefes Dreieck dar, dessen abgestumpfte Spitze durch “ Westabhang des Meskischen Gebirges gebildet wird. Seinem nordwestlichen, | langen Flügel folgten wir bereits bei den Erörterungen über die Hauptkette über den viel kürzeren südlichen bis zum Meere, über Batum hinaus, mögt in Kürze folgendes gemeldet werden. Wir dürfen uns nicht auf die Hochländer Armeniens begeben, UM „ steil gegen Norden abfallendes Randgebirge in der Totalität zu überschauen Wir haben es hier nur mit einem kleinen Teile der pontischen Uferkette und dem Nordabhange der adsharo-imeretischen Wasserscheide zu thun. erstere verläuft dem Meeresufer parallel SW.—NO. und wird in scharfwat diger. Engschlucht vom Tschoroch S.—N. durchbrochen. Dieser fällt 9 er : südwestlich. ‚von Batum in das Schwarze Meer. Die adsharo -imeretiseht = Wasserscheide verfolgt die Richtung von W. nach O., ist gleich jenem. naeh % schen Ufergebirge sehr wassersüchtig, speist von links her durch eine De | Bäche den Rion und die Kwirila,. giebt ihm weiter westlich mit „der TE eine zweite Hauptader von S. her und schließt sich, wie ich oben schon BEN dem Meskigebirge, am Östrande der S’uramebene an. Mit 2130 m (gooo.E} : wird die mittlere Randhöhe dieses Gebirges bezeichnet. Im Kartschchalkomp der in der ‚östlichen Quellgabel des Tschoröch zwischen dem Hauplale ze dem Adshari-tskali, aber noch weit vor dem Ardaganschen Platea gelegen ist, ,_w urden 3200 m. (10500 rp) Höhe gemessen. j Porphyr® det ; Gesteine spielen in diesen Gebirgen eine große Rolle und treten Be Mündung ‚des Tschoroch ‚in schroffen Steilungen zu Tage : a m y BER Er | 5 1) Bei Tifi en | ee des ae Senne davon auf 25 km Distanz erreichen nur die äußerst un FE ne een aus aufer, während das Randgebirge von ref ne ii N al al GE A ir ai en harvihnan ; Wann le a Er N a. ” a Be Das kolchische Gebiet und sein ‘Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 103 Temperaturverhältnisse. Aus ‘den vorliegenden meteorologischen Beobachtungen stelle ich die nachstehenden Tabellen zusammen, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich über die Atmosphäre der kolchischen nde eine richtige Vorstellung zu machen. Monats- und Jahresmittel im kolchischen Gebiete. -} | go Jan. |Febr.| März| April! Mai | Juni | Juli | Aug. |Sept.| Okt. |Nov.| Dez, | Jahr 22 . | | = _ : — Batum:) i .) 8) 3| 5,9. 6,7] 8,7 |21,9| 17,1 |20,9| 24,0 |25,9 20,9 | 17,2) 13,6) 9,9) 15,0 5 2 © Pi ’ Poti. ...|88| 8| 49 6,3) 9,2 | 12,7 | 17,4 | 20,7 | 23,5 |23,6|20,9| 17,1|12,3|. 8,8 14,7 Redut-Kale , ER 2| 52] 7,0) 8,3 | 12,8 | 16,9 | 20,5 | 23,1 | 24,4 |20,5 | 17,0 12,4 | 6,9] 14,6 Suchum-Kale sg 9| 5,3| 5,8] 8,5 | 12,6| 17,6 21,2 |23,5 |23,8|20,0| 16,6| 11,9] 8,71 14,6 Sotschi . .) 3 5| 48 5,6) 8,2 | 12,0| 16,5 |19,9|23,0122,9] 19,71 15,8 | 11,5 | 8,1140 Kutais,Gebirgsfuß | 152 | 4,6| 5,9) 8,9 | 13,8| 18,7 | 20,8 | 22,8 | 24,4 | 20,0 | 16,7 | 12,7) 6,6 14,6 Poni, auf dem Be en eskipass . . |932 |—4,0—2,0| 2,8-| 6,6} 12,51 15,0] 17,6 | 19,0 | 14,4 | 10,7 | 3,7 /—0,1| 8,0 Absolute Maxima und Minima der Temperatur. M ” Mi ® na Beobachtungsjahre i ei Fa en 10 35,1 — 7,8 a RE a Re 22 37:3 u) Sachumh °:. .; .:.“% 11 36,5 —:8,7 Kulmlar 23, 70,38% 3 37.3 0 ORDER... 2: 2.93 20 33,1 — 15,6 Monats- und Jaliresmittel der Temperaturen von Orten in der Nähe, aber aufserhalb er Grenzen des kolchischen Gebietes. . |Febr.| März April/Mai Juni| Juli mER® 'Noy.| Dez. |Jahr Meeres- höhe in m = 5 Nowo-Rossiisk, weiter in j W.am Ufer des Pontus 30 ‘0,9 2,3 5,4 13 16,5 20,8 24,1 23,6 18,8 14.3 8,7 4,5 12,6 Achalzich]| | | | | Borsiöeg südlich von der ee schen Scheid .1794 |—3,2| 0,3] 4,7 | 10,3 |14,7|18,0l21,2| 20,9] 16,6 | 11,3] 4,7 | ©,2110,0 ei am Be des 10,1 14,5[18,1120,9| 20,1] 14,8] 9,3] 3,7 08] 8:5 Gar mittlerer Kuralauf 594 |—2,4| 0,5| 5,7 | 10,7 16,51 9,1 21,81 22,51 18,01 12,4 561 12h, ER 2) Nach den oben schon erwähnten neuesten Mitteilungen "WOoSsNESSENSKY’s. In Ne ‘Arbeit »Das Ostufer des Pontus« ete., Ergänzungsheft 112 zu Petermann’s geogr: i 1 um © 2° en ich nach Sjähr. Beobachtungen Bajo’s die Werte. Sie. weichen im ee , Artwin schließe ich aus, weil es nicht mehr das: nasse Klima-der Küstenzone besitzt, 104 Zweites Kapitel. Absolute Maxima und Minima der Temperatur. Zahl der } j Minim Beobachtungsjahre iger N a Nowo-Rossiisk. . . 18 38,9 — 26,1 ER ne ar 7 37:4 — 19,2 a Er 7 35,4 — 22,6 Für Nowo-Rossiisk und Suram wurden folgende Werte ermittelt: Man ersieht aus diesen Tabellen, dass in der kolchischen Küstenzone trotz der milden mittleren Wintertemperaturen Minima von weit unter 0° vor- kommen, dass diese in der Richtung gegen NW. immer größer werden und bei: Nowo-Rossiisk die Extreme des Steppenklimas an der Nordseite des Gebirges erreichen. Die Maxima stellen sich den von der Nordseite ermittelten fast gleich, dabei ist aber doch zu bemerken, dass die Höhenunterschiede der meisten Beobachtungsstationen zwischen N. und S. durchschnittlich 450-00M (1500—2000 r. F.) betragen. a Atmosphärische Niederschläge. Relative Feuchtigkeit der Luft im kolchischen Gebiete. Mittel i Absolutes im Jahr | Winter | Frühling | Sommer | Herbst | Minimum Batum ... . BR... 81 77 0 | .8 80 16% Suchum-Kale| 73 67 „| m» 72 ande S’otschi. . . 76 73 77 | 81 72 17% Kutais . . 70 68 6 | 7 71 ur Nowo-Rossiisk Suram. Die beiden nun fol 82 85 77 76 77 74 72 72 77 76 12% 13% $ genden Tabellen geben die Resultate der Beobachtung?! i über das Maß und die Verteilung der Niederschläge. N Mafs der Niederschläge in Millimetern im kolchischen Gebiete. \ 1 Jan, | Febr. März | April| Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. ae ga und 143,8| 166,3| 124,9 71,5 158,0 136,1| 221,3] 288,2 u en al ea me Suchum-Kale ae 34 130,4 51,4| 55,71 227,3] 192,0] 192,4! 184,8 S’otschi sei E7 109,8 98,91 82,4] 126,9| 114,7| 82,3| 129,7 Kai 2 101797) 135,51 122191 123,91 154,4| 152,91 19445 Poni . "1267| 1095| 830,5| 69,5} 72,2| 158,81 100,8] 100,2 = u 552 37,0) 28,3] 50,8} 55,0] 73,6| 47,3) 40,1 Okt. 253,9 143,9 93,8 104,3 171,0 111,6 101,7 Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 105 Mals der Niederschläge von Orten in der Nähe, aber aufserhalb der Grenzen des kolchischen Gebietes. | Jan. | Febr.) März |April| Mai | Juni | Juli | Aug. |Sept. | Okt. | Nov. | Den. Jahr Nowo-Rossiisk |11o,5 | 61,5 | 73,6 | 42,1) 46,3 | 55,4 | 50,6| 44,4 | 44,8 | 38,8 | 60,8 89,4 | 718,2 Artwin. 2...) 556) 28,4] 52,4 444| 7441 40,0| 15,2] 8,4| 31,7| 99,2| 70,7| 82,2 | 602,6 Achalzich . . | 12,8] 20,2| 51,7 | 57,2) 80,0| 74,2] 52,5] 16,6] 30,2| 52,3 | 27,9 | 31,3 506,8 Borshom . . . | 23,5 | 38,3 | 49,2| 50,1 |115,5 | 79,2] 41,9| 36,2| 50,4| 51,3 | 40,6 | 41,1 617,0 Suram .. . . .| 53,4] 53,6) 38,3) 40,9 | 49,3 | 43,2] 48,2] 30,3) 49,3 | 58,5.) 46,8 |109,2 | 620,7 Gofi, .. . . 22,5| 31,5 48,91 45,8] 88,1 | 80,3] 35,3] 16,5 | 31,7] 63,7 | 37,1 | 33,6 | 535,1 Ich will hier für Batum als die nasseste Lokalität in Kolchis auch noch die Regenmaxima, welche im Verlaufe von 24 Stunden nach den Monaten beobachtet wurden, anführen. | Jan. Batım ..... „| 92,5 | 73,0 | 500 | 48,0 | 40,0 | 141,0! 95,5 | 261,0 | 136,0| 105,5 | 78,0 | 80,0 Maximum im Verlaufe von 24 Stunden, Febr.| März | April | Mai Aug. Juni | Jali Sept. | Okt. | Nov. | Der. Das. absolute Regenmaximum, welches während 24 Stunden gemessen wurde, ist also für den August in Batum 261,0 mm. Ich schloss ferner Artwin am Tschoroch, nur ca. 5o km von der Küste entfernt, aus dem speciell kolchischen Gebiete aus. Die Ziffern erweisen zur Evi dass dieser Ort, obwohl geographisch noch zu unserem Gebiete gehörend, klimatisch und auch vegetativ nicht mehr hineinpasst. Übrigens hat Artwin bei seiner fast meilenlangen Ausdehnung am linken Steilgehänge des. oberen Tschoroch, in 180 m (600 r. F.) Meereshöhe beginnend und mit einzelnen seiner Ansiedelungen bis fast in die subalpine Zone reichend, sehr verschie- denes Klima. Unten in der schmalen und kahlen Schlucht des Flusses ist es bis 300 m (1000 r. F.) über dem Meere heiß, die Süßkirschen reifen da in guten Jahren schon Ende April; oben in reichlich 1520 m (5000 r. F.) pflückt man sie noch Anfang August. Die Beobachtungsstation liegt in 930 m (3050 Tr. F.). Nur der pontischen Küstenzone kommt die übergroße Nässe zu, welche gegen Osten gradatim sich vermindert, wie das die Angaben über Poni sehr deutlich beweisen, Ich habe diese Station, auf dem S’urampasse in 932 m Höhe gelegen, nur deshalb dem kolchischen Bassin hinzugefügt, weil sie den öst- Punkt in ihm bezeichnet. Jenseits desselben nach: Osten nehmen: die Niederschläge rasch ab, diesseits nach Westen rasch zu. 106 ER Zweites Kapitel. Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres nach Tageh ‚im kolchischen Gebiete: ‚März Jan. | Febr. April! Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. | Jahr Batum : ; T 114,6] 11,5 13,6| ı1,8| 9,9| 10,9| 10,6| 12,5 | 12,0) 9,9 13,3 | 11,8 | 142,4 Poti: 22.411471 121| 1238| 12,31 9,61: 9,6| 10,8] 11,4 | 11,3 | 9,9 10,3 12,7 113745 Redut-Kale. . | 118| 12,0| 138 | 16,01 8,21 128 | 105 | 90| 9,5| 72): 9,2 13,2 1292 Suchum-Kale . | 10,8) 9,7 12,9| 12,0| ı1,4 | 1081 9,9| 7,8| 10,0 8,7 11,0 11,9 126,9 Sotschi » : :l 1258| 108 | 11,8 961 95| 78] 6,71 65| 8,7) 89| 10,4 | 13,2 116,4 Kutais 0. .ılıı51 981 125| 98| 891 1209| 11,5 9,4) 9,2) 80| 8,5 | 12,2|1242 0 ER 14,2| 9,2) ı1,7| 13,6| ı15,7| 13,5 | 9,5) 9,8| ı1,6| 10,3 | 13,8| 11,01143,9 Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres nach Tagen von Orten in der Nähe, aber aufserhalb der Grenzen des kolchischen Gebietes. Jan. |Febr.| März|April| Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. Okt. | Nov. | Dez. Jahr - Nowo Rossiisk 10,1 8,4 93 7,7 7,3 7,8 6,5 5,2 6,5 75 8,6 11,6 96,5 Artwin.....| 52| 68| 92| 68| g2| 66| 47) 30| 72| 64| 90) 5:8] 799 Achalzich GER, 5,8 5,8 8,3 9,0 | 14,7 | 10,2 6,5 3;0 5,2 8,8 75 6,0 | 908 Borshom. . .| 9,5| 9,8| 1ı1,6| ı1o| 17,2| 14,6| 104 | 9,0| 105| 7,8] 8,2 10,6 | 130,2 Suram: ..:| 92) 1232| 92] 95| ı10o| ı1,2| 108| 43| 5353| 80 8,8| 11,5 | 1150 Go. ee, 83| 6,6| 3,4| in,2| 124| ı12| 64) 4,0| 72| 301 90 6,8 | 100,0 Windrichtungen, Was die Windrichtungen und ihre Stärke anbelangt, so liegen darüber folgende Beobachtungen für Batum vor. Die mittleren Geschwindigkeitswerte setze ich unter die Zahl der Windrichtungen. . atım im Verlaufe des Jahres 52 Mit der mittleren Ge- | schwindigkeit 1,4 1,2 1,2 1,5 1,4 2,6 1,8 a "Die SW.-Winde sind an Zahl und Intensität die vorherrschenden, oft setzen in dieser Richtung plötzlich Stürme mit einer Geschwindigkeit ae. 44m ein, sie bringen stets Regen. Am NW. wurde die Schnelligkeit De 4,5 m beobachtet. Be. Für Poti ermittelte man im Winter vorwaltend NO.-, O.- und SO.-Winde (77). Aus NW., W. und SW. blies es in derselben Zeit nur 22mal. Dag - wehen im Sommer dort vornehmlich NW., W. und SW., nämlich 72mal, und in derselben Zeit nur 25mal aus NO., ©. ünd SU: Trockene und dabei heiße Oststürme von oft mehrtägiger Dauer stiraee als Ausnahme im Sommer über das Meskigebirge in das Rionbassin und 2 sein Tiefland hinein und werden namentlich für die Kulturgewächse, as Das kolchische Gebiet und sein’ Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 4107 und. Rebe, verhängnisvoll. : Die Welschkornernte geht dadurch’ bisweilen‘ ganz verloren. Selbst die spontane Vegetation leidet unter dieser heißen Luftdürre ci ion E H Überblicken wir die vorstehenden Zahlenwerte, so konstruiert. sich das meteorologische Gesamtbild für die kolchischen Lande mit Leichtigkeit: in folgenden Grundzügen: De ne m stark .getränkten Tieflande-sind Batum und S’otschi die nassesten Orte. Der Südostwinkel des Schwarzen Meeres. steht klimatisch unter dem Einflusse des pontischen Küstengebirges und besitzt bei höchstem Jahresmittel der Luftwärme von 15°C. die größten Niederschläge, 2356,6 mm (2371). Nach Süden, zum Rande Hochärmeniens; verringert sich das Maß .des Niederschlags sehr rasch, schon in 30 km Entfernung. vomi-Meere ist es in Artwin auf fast ein: Viertel (602,6 mm)’ reduziert: _Dem Ufer entlang über Poti, Redut-Kale; Suchim-und auch.am Fuße des Großen Kaukasus verringert sich die.Regen+ menge .im' Vergleiche zur Maximalen 'von'Batum im Jahre um 700-1060 mm. In S’otschi erreicht sie. wieder ‘das Maximum vori 2041,8 mm. Diese ganze Zone "hat _ein. ausgesprochenes Küstenklima. In diesem Gebiete sind April und Mai die verhältnismäßig trockensten Monate.: Von August bis Ende Januar steigert Sich.der Regenfall zu einem monatlichen Mittel von 260 mm tum). Von S’otschi über .Golowinsk und .Tuapse gegen NW. hin nach Nowo-Rossiisk fällt die jährliche Wassermenge .bis auf reichlich ein Drittel der.Maximalhöhe: Das Klima_ schließt sich dort mehr und mehr dem der Steppen im Norden des Kaukasus an. Über die Bedeutung Ponis in klimatö- logischer Hinsicht sprach ich oben schon, ostwärts vom Meskistöcke steigert Sich successive der kontinentale ‚Charakter des Klimas. | 5 II Allgemeiner Charakter der kolehischen Landschaft, . Bevor ich die Specialschilderungen beginne, muss ich noch einige Worte über den Totaleindruck der Vegetation der kolchischen Lande sagen. Überall tritt uns an den beiderseitigen Gebirgswänden, die wir oben als die seitlichen Schenkel des stumpfspitzigen Dreiecks bezeichneten, üppiger, oft auf große Entfernungen geschlossener. Hochwald entgegen. Er bedeckt nach den offiziellen Ausweisen im: Kutaisschen Gouvernement in Abchasien und Adsharien einen Flächenraum von: ı 508000 Desjt."). .\ Si !) Derartige kompakte Waldbestände finden wir nirgends im übrigen Teile von Trans- kaukasien in gleicher Ausdehnung. : Erst am: Südufer des Käspi, von der Gäsküste über Massen- deran und Gilan zum russischen Talysch, treten wir überall. in geschlossenen Hochwald, dem ER zapfentragenden Coniferen vollständig fehlen. An’ der Nordseite des Ka nern ie W. nach O. der Wald stetig’ ab, das SO.-Ende der Hauptkette ist kahl. Ebenso verhält es Sich an den .breit von einander zurücktretenden Thalwänden der mittleren‘ und unteren -Kura; Die östliche Vorstufe von Hocharmenien, der Karabagh-Gau, blickt mit untenher 'kahler Front ın die öde Mugansteppe, und das südlich und westlich davon gelegene Aderbaidshansche und 108 { Zweites Kapitel. -- In der mittleren Höhe von 2136—2220 m (70007300 r. F.) wird die Baumgrenze bald durch die Rotbuche, Eiche, Birke und Acer Trautvetteri’), bald auch, aber viel seltener, von der Kiefer und kaukasischen Fichte, Picea orientalis, gebildet. Daran schließen sich ohne Vermittlung von Knieholz, aber meistens mit niederliegendem Rhododendron caucasicum die subalpine und die hochalpine Zone, letztere bis zu Höhen von reichlich 3050 m (16000 r. F.), und dann folgt das Firn- und Gletschergebiet. Infolge der starken Niederschläge an der hohen nördlichen Gebirgswand des kolchischen Beckens, namentlich vom Elbrusmeridian an in den suanischen Alpen bis zu den Quellen der drei Hauptgewässer: Ingur, Tskenis-tskali und Rion, werden Gletscher- und Firnbildungen trotz ihrer südlichen Lage so begünstigt, dass sie in ihrer Totalität eine sehr bedeutende lokale Erkältung bedingen und die Schneelinie im Durchschnitt um ganze 600 m {2000 r. F.) tiefer verlegen, als das an der Nordseite des Kaukasus der Fall ist. Wenn sie hier an der Südseite mit 3050 m (10000 F. F.) im Mittel verzeichnet werden darf, so steigt sie an der Nordseite schon westlich vom Elbrus und an ihm selbst bis zu 3650 m (12000 r.F.) an, welche mitt- lere Höhe der Schneelinie .auch für den gesamten östlichen Teil des Gebirgss, für Hocharmenien und Aderbaidshan (Sawalan) giltig ist. Auch auf die Kultur der Cerealien übt die starke Vergletscherung des kolchischen Hochgebirge offenbar eine Depression aus. Im Freien-Suanien werden der Gerste und der elenden Hirse, hier Panicum viride (Pötw der Suanen), mit 2200 m (7200 F F} die äußersten Grenzen in der Vertikalen gezogen, wobei die geringen Ernten keineswegs immer gesichert sind. a Im pontischen Ufergebirge und auf der adsharo- imertinischen Scheide kommen wir am oberen Rande nur in die subalpine Zone, aber der Schnee hält sich in einzelnen Schluchten bis in den Hochsommer. Das Mittelgebirge bietet gemischten Wald, in welchem die Eiche (Quercus sessiliflora) vorwaltet, beide Carpinusarten, Fagus oft in größeren, reinen ständen, Rüstern, Ostrya, Castanea, auch in geringerer Zahl verschieden“ Ahorne, ‚Linden, Zitterpappeln und Eschen gesellen sich dazu. Coniferen- massive, aus der Kiefer, der orientalischen Fichte und der Nordmannstann® bestehend, durchsetzen sporadisch die Laubwälder, gewinnen nach oben hit, bei stärker coupiertem Terrain, an Zusammenhang, bilden da weite Besti meiden aber, namentlich Fichte und Tanne, entschieden die tieferen ae und fehlen auf weiten Strecken ganz. _ Andere zapfentragende Contier” finden sich nur sporadisch auf kleine Plätze beschränkt, so Pinus Lars u reine Ametische Hochland mit seiner breitrückigen Wasserscheide zwischen Euphrat und Ars“ Kief BREENE Gebüsch. Erst im nördlichen Taurus giebt es bedentende, ” ernbestände. Später hierüber Ausführliches. „or. ee a Ber brachte ich aus Hochsuanien eine Acerspecies aus über 1800 m ee er 3 welche TRAUTVETTER als A. platanoides bestimmte; später erkannte Mine 5: € selbständige Art, die er TRAUTVETTER zu Ehren benannte, und. die ? elerorts an der Baumgrenze zu finden ist, Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 109 P. maritima, P. Pinea, P. montana. Ein artenreiches Unterholz wuchert oft so dicht, dass man darin nur mit Mühe vorwärts kommt. Außer den hoch- strebenden, dichtgedrängten Stangenhölzern der oben genannten Bäume wird es durch einige Mespilus und Crataegus, zwei wilde Pflaumenarten, mehrere Kirschen, Evonymus, Viburnum, Corylus und Staphylea, in den niedrigeren Formen durch Ligustrum und Philadelphus aufgebaut. Es gesellen sich ihm einige immergrüne Sträucher zu, so Kirschlorbeer und Rhododendron ponti- cum, Ilex, Phillyrea und Buxus. Wilde Reben und Smilax sind in den tieferen Lagen die Repräsentanten der Schlingpflanzen, kolchischer Epheu wird zum hochkletternden Schmarotzer, Rubus und Smilax verweben an den lichtvollen Waldrändern das Gebüsch zur undurchdringlichen Dschungel. Das niedrigste Tiefland zeigt uns im Riondelta ungangbare Sümpfe von weiter Ausdehnung. Darin vielerorts verrottete Bestände von Alnus glutinosa und Pterocarya; Weidengebüsch umsteht die Wasserflächen, in denen Rohr, Schilf, Typha, Acorus und saure Gräser sich ansiedelten. An trockneren Plätzen erreichen die Rotbuche, die beiden Carpinus, Linde, Esche, Eiche, drei Acerarten (A. laetum, A. campestre und A. platanoides) das Meeresufer und entwickeln sich an manchen Standorten zu kolossalen Dimensionen, Die Strandlinie ist meistens durch grobes Gerölle gezogen, die Tiefe des Meeres nimmt fast überall rasch zu. Nur das Delta des Rion weist beider- seits der Küste entlang niedrige Dünen von einiger Ausdehnung auf, An anderen Stellen, Suchum, Pizunda, sind sie winzige, schmale Uferstreifen. Die Flach- und Vorländer, welche sich dem Fuße des Hauptgebirges entlang hinziehen und, von Suchum gegen Osten an Breite zunehmend, das abchasische und mingrelische Tiefland bilden, dann in Imeretien bis zur unteren Kwirila in das Phasisdreieck einschneiden, stellen als Kulturland eine Art Gartenlandschaft dar. Sie liegen in der Meereshöhe von etwa 20—ı20om (60—400 r. F.). Vegetativ darf man ihnen nirgends den Charakter der Steppen beilegen; äußerst wenig erhielt sich aus jenen in diesen nassen Gebieten. Sie tragen, reichlich getränkt, wie wir wissen, von Natur aus einen gut geschlosse- nen Rasen, in welchem die charakteristischen' Steppenarten gar nicht zur Geltung kommen, wenn man auch nicht behaupten darf, dass alle absolut fehlen. Nur sind diese Vertreter der Steppe von der Nordseite her sowohl der Arten- als namentlich der Individuenzahl nach sehr gering. Die auf die- sem Gebiete meistens zerstreut verteilten Wohnstätten sind von lichtem Gehölz umgeben (Diospyros, Maulbeere, Eschen, Ellern), in.welchem die Rebe überall och ; dazwischen Wiesengründe, Maisfelder, gewöhnlich von nur geringem Umfange. Unterbrochen werden diese recht primitiven Kulturstätten von kleinen Wäldchen und größeren Farnkrautstrecken (Pteris = Pteridium aqui- linum), welche letzteren schwer zu bewältigen und daher nutzlos sind. Unsere botanischen Exkursionen in diesem Gebiete gelten nun: 1... der Uferzone von Batum,! dem Tschorochthale von N. nac | h “ bis oberhalb. von: Artwin: und östlich im: Oberlaufe des Adshari-tskali; ar 110 ER : Zweites Kapitel. 3, dem gesamten Ufer des Pontus von Batum. über Poti. nach Suchum und weiter über Golowinsk bis nach Anapa. Bei dieser Gelegenheit werden wir besondere Aufmerksamkeit auf diejenige Strecke verwenden, wo. der Über- gang in Klima und Flora von dem ostpontischen Typus in den taurischen und Steppentypus stattfindet. Zugleich auch wird uns die Frage beschäftigen, den’ Verwandtschaftsgrad der ostpontischen Flora mit der des Mediterraneums zu diskutieren; Be 3. dem Anstieg an der Südfront des Großen Kaukasus, also von S. nach N,., bei Nowo-Rossiisk, Tuapse, im Msymtathale, im Kodorthale, in den drei Hoch- thälern des Rion, Hippos und Ingur bis zur alpinen Zone. Diese Exkursionen werden in dem Abschnitte über die kaukasischen Wälder wesentlich ergänzt, Die subalpine und die hochalpine Zone behandle ich in besonderen Abschnitten für das gesamte Kaukasusgebiet. III, Das Tschorochthal und Batum. Charakter der Vegetation im Herbst. Die unvergleichlichen land- schaftlichen Reize, welche das Panorama im SO.-Winkel des Schwarzen Meeres bei klarem Himmel darbietet, gehen im November verloren. Nur selten kann um diese Zeit das Auge des Beschauers den hochgelegenen fernen Konturen von .N. nach ©. folgen. Schön Ende August deckt frischer Schnee die suanischen Hochalpen, sie leuchten dann weithin, ihr Glanz spottet der Ent- fernung, die sich in der Luftlinie für Batuam auf 160—200 km beläuft. Jetzt liegen sie meistens in schwere Nebel gehüllt. Aber auch viel näher, unmittel- bar südlich landeinwärts, verschwinden die Höhenlinien des Gebirges 128° ja wochenlang, Die geschlossenen Laubholzwälder, welche die Vorketten dieses pontischen Ufergebirges bedecken, prangen während des. lange anhal- tenden Herbstes im buntesten Farbenschmuck. jetzt wird. der Wald mit jedem Tage lichter, trüber Himmel dehntsich allseitig und die Regengüss® fallen anhaltender. Entblättert stehen die Riesen der Rotbuchen da, nur at den Eichen: haftet noch das gebräunte Laub und die hellgelben und roten Blätter der Ahornarten flattern zu Boden. Wo ihnen zu Füßen die Rubus- dschungel das Terrain sich nicht eroberte, wird der Wald auch im Busch- un Stangenholz mit jedem Tage klarer. Das immergrüne Gesträuch kommt ı immer mehr zur Geltung. Die Farbentöne seines Laubes dunkelten merk- lich. Kirschlorbeer und Rhod. ponticum stehen in scharf umrandeten hohen Gruppen; niedriger und isolierter blieb Ilex und die starren, kugligen Rus“ zwerge (R. aculeatus) überragen die braunen Laublager am Boden nur wenig: Bald entlaubt sich das engmaschige Smilaxgewebe, welches hoch bis in die Kronen alter Buchen und Eichen kletterte, und der kolchische Epheu verdeckt mit seinen großen, lederdicken Blättern die Stämme, in deren Rinde sich 5: Wurzeln tief versenkten. Unter der Wucht anhaltender Regengüsse knickten die 8—9 Fuß hohen Adlerfarne zusammen; noch sind sie grün, bald te Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 111 sie sich am Abhange übereinander ganz zu Boden und die darüber von oben her strömenden Wasser geben allen den zartgebauten Wedeln dieselbe Richtung, als ob ein Kamm sie geordnet hätte; zimmetbraun sind sie gewor- den, durchnässt und fester geschichtet bedecken sie auch im Winter aus- schließlich das von ihnen beherrschte Gebiet. Auch an den dauerhaften Fruchtständen von Clematis Vitalba übte der Regen seine zerstörende Macht. Wo noch vor kurzem die dicht geschlossenen Guirlanden dieser Waldrebe den Hochbusch bedeckten und überall die beschopften Samenbüschel aus dem Blattwerk silbernschimmernd hervorschauten, sieht man jetzt diese Karniese zerstört und die Fruchtköpfe unordentlich verwaschen. Vorbereitet für die nächste Florensaison ist am Boden schon manches. Überall die frischgrünen, ledrigen, fußförmig zerteilten Blätter vom kaukasischen Helleborus, in ihrer Mitte den jungen Blütenstand in Knospen. An Cyclamen coum sind die Blumenknospen noch eingerollt und .die Rosetten von Primula acaulis heben beim frischen Triebe die dünne, leichte Schicht des unlängst gefallenen Laubes empor. Auch Scilla cernua macht sich bemerkbar und auf der Unterseite der Phyllocladien von Ruscus aculeatus schwollen. die sitzenden Blütenknospen stark an. In unregelmäßigen Haufen streben entlang den Rändern der Sümpfe und im nassen Wiesengrunde die dunklen, schmalen Blätter von Leucoium aestivum dicht gedrängt hervor. In normalen Jahren kommen die genannten Pflanzen als erste Frühlingsboten schon im Dezember zur Blüte und außerhalb des Waldes gesellt sich ihnen mancherlei Anderes hinzu, so Veronica agrestis, V. arvensis, Erodium cicutarium. Charakter der Vegetation im Frühling und vergleichende phäno- logische Beobachtungen. So die Regel, allein es kommen abnorme Jahre vor, in denen der Frühling reichlich 4—6 Wochen verspätet, obwohl die mitt- lere Monatstemperatur im Januar fast + 6° C,, im Februar 7° C. beträgt, freilich aber auch ausnahmsweise fast 8° Frost als Minimum beobachtet wurde. Das Jahr 1893, auf welches sich die nachfolgenden Schilderungen beziehen, gehörte zu den sehr verspäteten. Ungeachtet der günstigen Lage Batums und dem Temperaturmittel von fast 12° für den Monat April bei Überfluss an Nässe sah es dort zu Anfang des Monats noch recht winterlich aus. Namentlich stand der Hochwald, dem die Coniferen in der Uferzone fehlen, noch winterkahl da. Dazu trägt wesentlich die Nähe des Meeres mit seinen Kalten Nebeln bei. Die Bedingungen zur Entwicklung der Frühlingsflora sind | “efer landeinwärts, selbst in bedeutenden Höhen über dem Meere, günstiger er hier unten in seinem Niveau. So fand ich auch 1893, als ich Anfangs pril Meine Arbeiten in Batum begann, hier die Flora kaum weiter vor- | tten als in dem 780 m (2600 r. F.) hoch gelegenen Borshom, welcher D; ig jenseits des Meskischen Gebirges an der oberen Kura gelegen ist. € tolgenden Notizen geben darüber Auskunft. 112 .. Zweites Kapitel. Borshom 780 m (2600 r. F.). Neuer St. April 4. Salix babylonica, schon licht grün, Thlaspi latifolium M.B., Grundblätter. mar bis /; Zoll Blattlänge. Auf den Waldwiesen sind die Grund- Euphorbia biglandulosa Desf.= \ = blätter ausdauernder Stauden im .E. rigida M stark in | a Triebe, so Salvia vertieillata, Ra- . Knospen, = nunculus polyanthemus, Geranium, Veronica. telephifolia Vahl., 8 eontodon, Rumex, ebenfalls, ei April 5. Anthriscus sylvestris noch ge- > 5. [Silene saxatilis Sims., Grund- | 2 bis schlossene Blattfläche. An Phila- bis : 3. blätter treiben. stark, S at: delphus, Hippopha&, Rosa, Evony- » 18, | Astragalus flaccidus M.B. desgl., ’ 2 mus, Carpinus, Ligustrum brechen Galanthus plicatus M. B. BE % vom 5. bis 18. April die Knospen Cyclamen coum Mill., = 5 auf und das Laub erreicht "/4 bis Primula acaulis Jacq., ae /, der Größe. In der Nacht .Corydalis angustifolia DC., | 2 2 zum 18. April fiel */» Fuß hoch Lathraea squamaria L. 2 ”r Schnee. * Die genauen phänologischen Beobachtungen, welche in eben dieser Zeit in Tiflis im botanischen Garten notiert wurden, lassen ebenfalls die Vorzüge der Florenentwicklung im Innern des Landes bei 460 m (1500 r. F.) Meeres höhe Batum gegenüber erkennen, wobei indessen erwähnt werden muss, dass die Lage dort die denkbar günstigste ist, nämlich vollständiger Schutz gegen Norden und offene Exposition gegen Süden. In eben diesem Jahre verspätete sich auch für Tiflis der Frühling, gewöhnlich blühen Mitte April (15./27.) die weißen Akazien und Syringa. an Einige Beispiele mögen das oben Gesagte bestätigen. Es blühten bei ifis: ° B April 14. Allium paradoxum M.B, | April 23. Chelidonium majus L. ee Zelkowa crenata (Desf.) Spach » ». Nepeta Mussini Henk. » 20. Vinca minor L. » 26. Paeonia corallina Ritz. >» 2ı. Ajuga orientalis L. » 28. Staphylea pinnata L. Auf dem Wege nach Batum wurde oberhalb des kolchischen Tieflandes, also entfernter vom Meere, am ı8. April beobachtet: Sambucus Ebulus durchbricht mit den starken Trieben den Lehmboden- An Carpinus Betulus „und Morus alba hat das Laub ‘/, seiner Norma” erreicht, ebenso an den Pyramidenpappeln; an den Trauerweiden Bu er Blätter fast ausgewachsen, Die Wintersaaten (Gerste) ”/, Fuß hoch, die BOT’ pflanzen vom vorigen Jahre schießen in Samen. Se r ; Batum 2 (die Beobachtungen und Sammlungen beginnen dort schon mit dem 5. Apfl April 5. Veronica filiformis Smith, erste ). lüten April 7. Ulex europaeus L, 3 k in Ajuga reptans L-, r$ T- Cardamine tenera Gml. blüht und Fragaria collina Ehrh., e " Prunus divaricata Ledeb, E Taraxacum officinale (With.) Wigg., Viola alba Bess., h erste Blüte, a N rail: > Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 113 April 7. Bellis perennis L., 3 April 19. Platanus orientalis, Blattknospen ge- Scerophularia chrysantha J.etSp., | @ sprengt, einzelne Blättchen 2 Zoll Glechoma hederaceum L., = lang. Euphorbia strieta L., B Eriobotrya japonica treibt stark die » 12. Veronica arvensis L., verna L., Blattknospen. agrestis L. blühen. Paulownia, Blütenknospen stark ge- Geranium molle L., disseetum L. f chwollen. desgl. » 20. Trifolium repensL. beginnt zu blühen. Leucoium aestivum L. desgl. Poa annua L. desgl. Ranunculus repens L._ >» Thlaspi arvense L., Samen und Cerastium viscosum L. >» blühend. Lathyrus vernus (L.) Bernh. desgl. Valerianella olitoria Mönch. Dentaria quinquefolia M. B. desgl. Ranunculus muricatus L. Tussilago Farfara L. Samen. Stellaria media L. Carpinus Betulus L., die größten Cyclamen coum Mill. noch blühend. Blätter sind nur ı Zoll lang. Lamium album L. >» 19. Feigen noch winterkahl, an Catalpa Ornithopus compressus L. bignonioides Walt. schwellen die Oxalis eorniculata L. Knospen. Veronica serpyllifolia L. Rhododendron ponticum und flavum Muscari racemosum L. erste Blumen in geschützten Thä- Luzula Forsteri DC. lern und Schluchten; bei offener Pirus communis. Alle diese blühen, Lage zum Meere noch nicht. die Äpfelbäume erst beginnend. Morus alba sehr zurück, Blattknospen >» 24. Ornithogalum umbellatum L. blüht. erst gesprengt. Galanthus nivalis L., ausgewachsene April 19. Pfirsiche und Kirschen blühen, ebenso Kapseln. Birnenbäume Sherardia arvensis L. Philadelphus, Crataegus, Wildrosen Lithospermum arvense L. und im Garten Spiraea Douglasi Valerianella turgida Stev. haben die Blätter zur Hälfte der Trifolium subterraneum L. blühen, natürlichen Größe entwickelt. Fagus sylvatica blüht, Blätter zolllang. Erst Ende April (29.) machte die Vegetation auch in der Uferzone sehr rasche Fortschritte. Die Temperaturen fielen nachts nicht unter 135 stiegen tags bis auf 20° im Schatten und 24° in der Sonne. Winterlich kahl blieben nur noch Albizzia, Zizyphus und alte, überstandene Akazien. 5 Ailanthus und Feigen hatten die Blattknospen gesprengt, an den Wallaussbäumen RER as junge Laub im Verlaufe von 48 Stunden "/, seiner normalen ee Birnen und Süßkirschen hatten abgeblüht, Pfirsiche und: Eau er trugen volles Laub und erbsengroße Fruchtansätze. Platanen und Pyramiden- pappeln haben 2—3 cm lange Blätter. In den Gärten blühen Deutzia, Iris sermanica und die Sauerkirschen. : Die schmale Ebene, welche sich zwischen dem Meere und Gebirge von Batum bis zum Tschoroch hinzicht, ist zum Teil sumpfig, zum Teil aufge- Schwemmter, schlickiger Lehmboden, mehr oder weniger sandig. ‚Dort an den Sumpfrändern baute sich das Rubus-Dickicht niedrig auf, hier auf den Schwemmboden verlieh blühende Euphorbia stricta den Flächen in Fußhöhe: ein intensives hochgelbes Kolorit, aus ihm ragten vielerorts er Ba es jährigen Maisstoppeln hervor, die anhaltenden Regen während des Winters Radde, Kaukasus, : 114 Zweites Kapitel. hatten sie mürbe gemacht und gebleicht, grau standen sie in Meterhöhe auf den Feldern. Mit dem Eintritt in das enge Tschorochthal wird man über- rascht. Die Vegetation hat sich hier unter dem Schutze der beiderseitigen hohen Thalwände viel zeitiger und üppiger entwickelt, als am offenen Meeres- ufer. Der Wald stand im brillanten Frühlingskleide. In sanft gerundeten Umrissen hoben sich die Kronen der Laubhölzer von einander ab. Die Ost- und Westgehänge waren durchaus gleichartig entwickelt, was leicht erklärlich, da das Thal ganz enge ist. Nirgends ein Zapfenbaum. Was man aus weiterer Ferne dafür halten könnte, weil es sich oft pyramidal und dunkelgrün hervor- hebt, ist ein von kolchischem Epheu dicht umsponnener Stamm, dessen Ge- äste im Verlaufe der Zeit zusammenbrach. Auch baut unter bestimmten Be- dingungen Smilax spitzkegelig zulaufende Pyramiden auf, die in der Fern- sicht einem Nadelholze täuschend ähnlich erscheinen. Das geschieht nämlich da, wo auf urbar gemachten Lichtungen Smilax-Dickichte durch Feuer im weiteren Umkreise vernichtet wurden und nur zu Füßen vereinzelt stehender Bäume sich erhielten. Hier wuchern sie ungestört mit breiterer Basis vom Boden, jeder seitlichen Stütze beraubt, alle nach oben und so bildet sich im Ganzen die spitze Zeltform heraus. Eben diese Smilax-Zelte schimmerten jetzt in Braungrün, ihr spärliches Blattwerk hatte etwa '/, der normalen Länge er- reicht. Das derbere Laub der vorherrschenden Hainbuche, fast ganz ausgewachsen, verlieh dem landschaftlichen Bilde durch sein lichtgrünes Kolorit Frische und Freudigkeit. An den Eichen, zumal den jungen, kräftigen, hingen die schmalen Blütenkätzchen abwärts und das Blatt hatte schon die Hälfte seiner Normalgröße erreicht. Aber wo der knorrige Stammgreis, altersschwach un kernfaul, sein Leben spärlich fristete und der Saft nur dürftig ins Geäste 8° stiegen war, da verbreiteten sich erst leichte kupferrote Farbentöne auf den geplatzten Knospen, deren zusammengefaltete Blättchen die Sonnenwärme auf- fingen. Selten nur machte sich eine Esche, eine Linde bemerkbar und noch viel seltener gab es einen Ahorn (Acer campestre, A. laetum.) Im Unterholz trug Corylus schon das volle Laub, der Weißdorn (Cratzgus) tritt in dieser tiefen Zone der Zahl nach zurück. Dagegen waren die immergrünen B= sträuche sehr verbreitet. Zwar wird man die jetzt prachtvoll blühende pon tische Alpenrose hier nicht in weithin zusammenhängenden Beständen, WI€ das in der unmittelbaren Uferzone der Fall ist, sehen, aber sie sowohl auch Rhododendron flavum (Azalea pontica) sind sporadisch überall einge hg, bald in großen Gruppen, seltner in vereinzelten Individuen. wo de been bestandene Abhang der Sonne ungestörte Einblicke gestattet und die ge den Boden nicht treffen, da prangt jetzt das BRe . Be mE a gelb, bedeckt mit süßlich duftenden, aber Dei ö ie schießt sberall ie Dun Rapigrupe Ve ine ; je ern r erfarn aus den alten, zählebigen Wurzelsträngen er Er er 12 Fuß Höhe erreicht, noch bewahren die. 08 die ngerollten Wedel eine gewisse Grazie und man sieht ihnen di Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 115 wuchernde Unverschämtheit ihres raschen Wuchses nicht an. In der Zeit von 2—3 Wochen werden sie übermannshoch sein und auf dem selbst- beschatteten Boden die Herrschaft despotisch üben. Nur das stark bewaffnete, hinkriechende Smilax-Gewebe, das Haupthindernis für den Wanderer, erzwingt sich auch auf solchen Plätzen unaufhaltsam die Wege, um bei erster Gelegen- heit da, wo der Rand der Lichtung Stammholz bietet, emsig zu klettern und zu krallen, seine Netze zu werfen, hoch bis in die Kronen, breit von Baum zu Baum, ohne zu schnüren, wohl aber mit mächtigem Druck die geduldigen Träger zu quälen und ihnen die Freude am Leben und die Kraft der Ent- wicklung nach und nach zu brechen. Anders die beiden Epheuarten. Hier kann man sie als solche durch. die Natur selbst strenge von einander gehaltene Formen gut beobachten. Was Hedera colchica vollbringt, ist dem gewöhn- lichen Epheu unmöglich. Jener legt sich auf’s Innigste mit den zahllosen Wurzeln an sein Opfer und klettert hoch hinauf bis in die Spitze; seine großen, lederdicken Blätter, gerundet, Handflächengröße erreichend, obenher trauergrünschwarz, verhüllen den oft schon abgestorbenen Träger total. Breiter legt sich seitwärts diese dichte Blattfülle aus, oft zu 8—ı2 Fuß im Durchmesser anschwellend, dann wieder schmäler werdend, eingeschnürt, sich abermals erweiternd und nach außen hin die mattgrüne Blütendolde, oder später die schwarzen Beeren hervortreibend. Das Ganze ist starr, massig, kalt und trist in der Färbung. Nicht tief kann die Hand von außen her in diese abgerundeten Epheuknäuel dringen, das Geäste baut sich im Innern so dicht auf und ist derart gegenseitig verwurzelt, dass da nur Messer und Beil Licht schaffen können. Die Lebensfähigkeit und das Vermögen, sich an die wider- Sprechendsten äußeren Bedingungen zu gewöhnen, sind bei dieser Epheuart ganz exceptionell. Wer sollte es glauben, dass dieselbe Art, welche im nassen Kolchis die Leiber der Riesenleichen verrotteter Bäume im Sumpfe des unteren Phasis total bekleidet, auch als Unterlage den trocknen Trachyt- felsen bei der brennenden Sommersonne in Tiflis nicht verschmäht und ihn im Verlaufe von wenigen Jahren derart hoch überpolstert, dass man gar nichts vom Stein sieht. Freilich wurde er dazu, weil angepflanzt, durch die Ver- hältnisse gezwungen. Wo unbeeinflusst, da sucht dieser Epheu mit Vorliebe den Hochstamm zum Klettern, sein Haupttrieb erreicht bis Schenkeldicke. Was ich hier vom gewöhnlichen Epheu, in seiner 3—5 spitzigen, weißgeaderten Blattform sah, war bescheidene Bodenpflanze und hatte mit seinen spärlich be- blätterten Trieben gerne Felsköpfe besponnen. ar ur langsam können die rasch ansteigenden Höhen an begünstigten Stellen erklettert werden. Jeder Schritt wird behindert, denn überall treten M die verworren durcheinander gewebten Smilax-Netze entgegen. Zähe, wenn auch nur federkieldick in den Fäden, parieren diese Maschen den kräftigsten Fußtritt und fassen begierig mit den scharfen, kantigen Stumpf- dornen das Kleid des Wandernden. Die Umschau in der nächsten Umgebung, so y Unterholz gestattet, führt dem Auge sofort die charakteristischen . weit sie das hochstrauchende en von / 116 Zweites Kapitel. Buxus und Ilex vor, beide blühen und bilden im immergrünen Busch kleinere kompakte Gruppen. ‚Kirschlorbeer und die hier erst 1874 entdeckte Phillyrea Vilmoriniana= Ph. Medwedewi streben höher und sind bisweilen baumartig. Letztere mit elegant breitlanzettlicher Blattform würde für die Gartenkultur sehr zu empfehlen sein, auch sie trägt jetzt die sitzenden weißen Blüten enge zusammengedrängt, quirlständig in den Blattachseln. u Hier und da hebt sich als besonderer Schmuck ein hoher Staphylea- Strauch (S. pinnata und auch $. colchica) aus dem Hellgün der ümstehenden jungen Hainbuchen hervor. Seine schweren, weißen Blütentrauben hängen abwärts und geben, jetzt gesammelt und mariniert, einen bei den Eingeborenen sehr beliebten Salat — Dshandsholi genannt. Wir haben es hier mit St. pinnata, nicht mit der zarten Art St. colchica zu thun, die aber an anderen Stellen ebenfalls vorkommt. Breitblättriger Evonymus bildet weiterhin Gruppen, ihm zu Füßen der pontische Seidelbast, Daphne pontica, in voller Blüte, An dem gewöhnlichen Hollunder (Sambucus nigra) haben sich die Blütenstände schon so weit entwickelt, dass sie in wenigen Tagen sich erschließen werden, und von der zweiten, namentlich den Wegen entlang alles überwuchernden Art, S. Ebulus, schossen die jungen Triebe bereits zu 2 Fuß Höhe heran. So lange wir um diese Zeit auf den mit Erde reichlich ‚bedeckten Ab- hängen bleiben, bieten die Details der Bodenflora nur wenige, aber liebliche Formen. Unter dem Schutze der Gebüsche leben violett blühende Lathyr! (L. vernus und L. hirsutus) und versteckter hat gegenwärtig Anchusa myosoti- flora die helltürkisblauen Blumen geöffnet, in Form und Farbe an Vergiss- meinnicht erinnernd, aber dreimal so groß. Ab und zu noch. eine verspätete Primula acaulis 8 rosea, ab und zu die saftreichen, behaarten Triebe von Cynoglossum pictum, oder enge gedrängt Helleborus-Gruppen, welche die sternförmigen Kapseln aus dem steifen gefingerten Blattwerk hervorheben. Selbständig wie diese und gleich ihr durch dicke, ausdauernde Wurzel stöcke gesichert, behauptet auch Iris lazica, eine neue Species*), ihre Stand- orte und durchbrach mit den großen, dunkelblauen Kronen das lichte Smilax- Netz, welches über sie fortkroch. Vereinzelt sieht man Senecio vernalis, h schoss Doronicum caucasicum hervor und zwei Euphorbien (E. amygdaloides Aue E. aspera) bevorzugen solche Plätze. Wo die Waldung in engere! Seitenschlucht bei höherer Lage Vollschatten. bildet, siedelten sich Sanicula europaea, Dentaria, jetzt verblüht, Thlaspi latifolium, samenreif, an. Calystes 2 sylvatica klettert im Jungholz und bei besserer Beleuchtung gedeihen Aristo- lochia pontica und Lamium Galeobdolon. : Erst wenn wir den Wald verlassen und uns den entblößten Felswänden zuwenden, welche die ganze Fülle der Sonnenstrahlen auffangen, gestalte we Frühlingsflora andersartig. Lockere, hellgrüne Polster von ee peduncularis bedecken die Stufen des dunkeln Doleritgesteines; in VO n auf dem Felsen, wenn sich auf Pracht ruhen diese zierlichen Kisse ihnen die -- / 2) Neuerdings von Lipsky als Iris cretensis Janka $ latifolia Lipsky bezeichnet. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 117 ungezählten großen, milchblauen Blumen erschlossen und gleichsam ein leichtes Gewebe über die gesamte Oberfläche warfen. Aus den Spalten in den Ecken drängen sich niedrige Sedumarten mit ihren dichtgestellten, steifen Grundrosetten hervor, eine Art von Rasen bildend, welcher jetzt rot- braun und hellgrün schimmert. Hier und da schlanke Stellaria Holostea, an feuchteren Stellen das behaarte Cerastium viscosum. Auch Änagallis arvensis ß phoenicea und Oxalis corniculata siedelten sich an. An anderen Stellen drängte sich aus den Spalten Galium aureum und Lotus angustifolius, sie legten ihr Geäste auf das Gestein. Von den Farnen fürchten Pteris cretica und Ceterach officinarum solche sonnige Plätze nicht, ja sogar Glechoma hederaceum, Myosotis sylvatica, Fragaria collina und die liebliche Omphalodes cappadocica fanden passende Standorte im Felsenreiche, obgleich ihnen der höher gelegene, benarbte Abhang besser behagt. Schon haben die stattliche Silene compacta und das weit verbreitete Melandryum pratense ihre Kronen erschlossen und auch Silene saxatilis schob aus den dunkelgrünen Grundblättern den Blüten- schaft hervor, dessen Spitze noch weich, nachlässig abwärts hängt. Vergebens suchte ich an den trockenen Felspartien nach den Frühlingscruciferen, den verschiedenen Alyssumarten, welche anderweitig auch für die rupestre Frühlingsflora so bezeichnend sind. Nur die grauen, rauhen Grundblätter von Farsetia clypeata ließen sich erkennen. An manchen Stellen trat knorriges Astwerk der Feige aus den tieferen Spalten und legte sich in bizarren Formen über die zerborstenen Felswände. Sie trugen ihr Blatt jetzt noch kurz gestielt, kaum 3 Zoll lang. Auch die beiden Hypericumarten (H. ramo- sissimum und H. Androsaemum), welche Zwerggebüsch bilden, wurden bemerkt. Im Gegensatz zu der eben geschilderten Flora befindet sich die der schattigsten Engschluchten, in denen auch im Sommer das Wasser nicht fehlt. Einer solchen wenden wir uns zu. Sie liegt nicht weit abwärts von der Mündung des östlichen Hauptzuflusses vom Tschoroch (Adshari-tskali). In ihr Stürzt aus 60 m Höhe ein stattlicher Wasserfall thalwärts. Er schlägt ER untere Felsenterrasse und verstäubt dabei allseitig. Der Platz ist malerisch. Das Gestein bietet hier die deutlich ausgebildeten Säulenformen des Basaltes, ist aber ein felsitischer Porphyrit. Links und rechts neigen sich alte Eichen- Stämme zur senkrechten Thalwand und obenher besteht guter Wald im Hinter- grunde das abschließende Felsenkarnies. Seitwärts bemerkt man an schattigen Bodenstellen die Grundblätter von Valeriana alliariifolia und es ‚entdrängen Sich den Spalten des Gesteins die subtilen Wedel von Cystopteris, oder die noch eingerollten jungen Triebe von Scolopendrium. Hier finden wir Gelegen- heit, uns mit den Farnen und Miniaturen der Cryptogamenlandschaft __ e Welche, wenn jung und unentwickelt, weiß und abbröckelnd sind, alt ur z estigkeit in den unregelmäßig gefalteten Lagern gewinnen. Sie drängen 118 Zweites Kapitel. in die fast verfilzten, ganz niedrigen Polster von Dicranoweisia cirrhata, deren zarte oberste Spitzchen gelbgrün gefärbt sind. Ebenda kann man mit dem Messer die festen und harten Kissen von Bryum argenteum vom Felsen heben, seitwärts davon gruppierte sich Ceterach officinarum. Je mehr man sich dem Staubregen naht, den das stürzende, krystallhelle Wasser der Tiefe zusendet und der, gefasst vom Windzuge, seitwärts getrieben, unscheinbar zerschleißt, um so frischer im Grün, um so reicher an Form und Schönheit wird die Moosflora. In ausgedehnten Plattlagern bestehen Hypnum euchlorum und Bryum capillare das schlickige Gestein. Licht verteilt treiben überall daraus die feinen, glänzenden Seten hervor, welche an der Spitze die Sporen- kapseln tragen, lebhaft kastanienbraun sind beide gefärbt. Andere Plätze nehmen die Kolonien von Pogonatum aloides und Brachythecium populneum ein, Leichter und höher aufgebaut sind die stark verästelten, schuppig, zart belaubten Neckera-Polster (N. crispa). Wo die fallenden Tropfen das Gestein beständig netzen, lagern buchtig geschnittene Reboulea-Lebermose (R. hemi- sphaerica) flach auf. Mannigfach sind die lieblichen Einzelheiten dieser Moos- landschaften, deren Grün eigentümlich, oft intensiver, frisch und freudig ist. Dazwischen wurzelt in den Spalten, beständig genetzt vom durchsickernden Nass, aromatische Wasserkresse, Nasturtium officinale, gegenwärtig blühend. In Bezug auf die Farnkräuter, an denen das pontische Gebiet sehr reich ist (36 Arten), so will ich an dieser Lokalität nur von einigen sprechen. Wie überall an den Felsen, so machen sich auch hier die straffen Wedel von Polypodium vulgare sehr bemerkbar. Oft heben sie sich aus den hell- grünen Neckera-Lagern hervor, laufen den vortretenden Karniesen entlang und nehmen auch mit trockeneren Standorten vorlieb. Ebenso verhalten sich Asplenium Trichomanes, Adianthum nigrum und Pteris cretica. Aus dei Felsenspalten dringen die zierlichen Wedel von Gymnogramme leptophylla hervor, aber den Schatten und Humus lieben Scolopendrium officinale und Osmunda regalis, sowie Aspidium aculeatum. .In seinen jungen Trieben st Osmunda mattbraun gefärbt, erst wenn die Wedel auswachsen und die Sporen schon stäuben, zeichnet ein angenehmes, helles Grün das Laub aus. Lange tragen die an den Spitzen spiralig eingerollten jungen Wedel - Scolopendrium ihre zottig zerrissene, bräunlich glänzende Bekleidung; die später an den Stengeln und Mittelrippen ganz verschwindet. Gleiche Sta orte wie die zuletzt genannten Farne wählt sich am liebsten auch Ruscus Hypophylium und im Sommer treibt Aruncus silvester reiche Blütenstände aus den hellgrünen Fiederblättern hervor. | } Wer bei dem weiteren Aufstiege im Hauptthale des Tschoroch dieselbe ENRURENEN wie in der Küstenzone erwartet, wird sehr enttäuse" ange ni Carpinus bestanden und ab und zu sieht man auch starke Buchen, und Eichesämme, aer im Ganzen it der Urwald au di Be un en zurückgewiesen und unten am Boden e hwächt ‚mehr, je höher wir kommen, während Pteris unges Zwar sind die Steilgehänge noch leidlich dicht mit Hochbuschh Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 119 das entblößte Gehänge in 15—30 cm Tiefe mit seinen fortlaufenden schwarzen, fingerdicken Rhizomen netzartig durchzieht und aus ihnen die geraden, auf- wärts gerichteten Schösslinge den Boden durchbrechen lässt, Strichweise wird Quercus sessiliflora von Q. armeniaca abgelöst, welche Art sich durch die dicken, sehr regelmäßig geformten, grob und stumpf bogig gezähnten Blätter auszeichnet. Vegetation am Mittellauf des Tschoroch. Sehr bald liegen die übermäßig nassen, in ihrer Vegetation so üppig und eigentümlich gestalteten Küstengebiete hinter uns. Der ganze Mittellauf des Tschoroch hat beiderseits an seinen steilen Thalwänden keinen Hochwald mehr und besitzt ein verhält- nismäßig trockenes Klima, welches sich auch in einer bedeutenden Anzahl xerophil-rupestrer Pflanzenarten dokumentiert. Je höher wir, immer auf . rechter Thalwand, ansteigen, um so mehr werden wir über die erwartete Üppigkeit der Flora enttäuscht. An Stelle der unbesiegbaren Kraft und Fülle der Tieflandsformen tritt Armut und Krüppelwuchs. In den engen Quer- thälern rauscht kein Wasserfall, seltener werden die Rhododendron- und Azalea-Gebüsche, und Smilax bleibt entweder nur dem Boden nahe, oder fehlt ganz. Die Alpentosen machen jetzt neue Blatttriebe, aus den halbge- schlossenen Endknospen legen sich die jungen Blätter seitlich flach aus. Wo die Gebüsche noch blühten, fielen vom hohen. Wegrande die Blumen auf die Straße und färbten sie, verwelkend, strichweise schön violett. Bisweilen streut auch Azalea die hinsterbende Pracht ihrer guttigelben Blumen auf den Weg, Auf den lehmigen Gehängen machen sich besonders die Gruppen von Coronilla cappadocica und unantastbaren Onosma rupestre bemerkbar. Zwischen ihnen schießen Reseda lutea und Urospermum picroides hervor, während dem Felsen Chamaemelum oreades und die adsharische Varietät von Centaurea bella (C. adzharica) angehören. Cistus salviifolius beherrscht eine breite Zone im Tschorochthale und zwar gerade unten dem Flusse näher, er verschwindet zusehends, je höher die Straße führt (so bei Zingot). Etwa 6 km oberhalb vom Adshari-tskali sieht man ihn thalabwärts zuerst, dann bedeckt der niedrige, unansehnlich graugrünlich belaubte Strauch große Flächen zwischen den verkrüppelten rpinusgebüschen (C. duinensis), meistens reichlich mit weißen, ‚bisweden auch mit rosafarbenen Blumen bedeckt. Dieses niedrige Cistusgebüsch baut Sich Spirrig, vielästig, dürftig auf, nur bei Sonnenschein verleiht ihm die flach aufgedeckte Blume einigen Schmuck. In der Tiefe des Thales tritt Cistus bei Artwin wieder häufig auf. Gleichzeitig mit ihm beginnt auch die Kiefer im Tschorochthale, es sind junge, niedrige Bäume von kaum ıo Fuß Höhe. Sehr bald wird P. sylvestris häufiger, kleine Gruppen durchsetzen das ver- fressene Carpinusgebüsch und oben, nahe der Höhe des Gebirges bemerkt Man die ersten Picea orientalis. si ' Nur mit dem Eintritt in die schmalen Querthäler, die gegen W. BR ”r geöffnet sind, findet man wieder die kräftige Waldformation. Dort schießen auf feuchtem Humusboden Saxifraga rotundifolia und wucherndes Geranium 120 Zweites Kapitel. Robertianum empor; Tamus communis rankt im Busch; an lichteren Stellen gedeckt Staphylea colchica, ihm zu Füßen im Rasen von Trifolium tumens wurde der. schöne Ranunculus vitifolius in der Varietät .. minor gesammelt. Nach weiterer Umschau im grandiosen Gebirgspanorama senken wir den Blick steil abwärts. Tief unter uns braust der lehmgelbe Tschoroch, oft eingezwängt im engen Felsenbette, dann wieder breiter verlaufend, sich teilend, umfassen seine Fluten Flachinseln, die von dichtem Gebüsch der Hippopha® graugrün schimmern. Dann sieht man kleine Untiefen des ‚Wassers in felswandigen Buchten, darin Sandablagerungen, auf denen Tamarixgebüsch licht verteilt steht. Das ist T. Hohenackeri, sie entwickelt das zarte Laubwerk erst nach dem Abblühen ihrer vielen weißen Blütenähren, die die Art schon aus der Ferne mit Sicherheit erkennen lassen. Obwohl in der Folge die Höhe zunimmt, so werden die lehmigen Ge- hänge doch noch trockener und der Landwirt muss zum Gedeihen seiner Felder zur künstlichen Bewässerung greifen. Schon treten beide Rhusarten und der bis dahin vermisste Paliurus auf. Überall stehen die Karrikaturen von misshandeltem Carpinus duinensis, dazwischen das steife, spitzige Astwerk von Cotoneaster nummularia, flach ausgelegt, mit grauer, kleiner Belaubung und einzelnen aufgedeckten Blüten. Dann wieder Mespilus pyracantha, dornig, starr; das glänzende, dunkelgrüne Blattwerk ist an ihm jetzt fast ganz von den gedrängt stehenden, weißen Blumendolden verdeckt. Schon wird Buxus seltener, kleiner, schwächer, das niedrige Cistusgebüsch krüppelig- Eichen und kleine Kiefern bleiben noch. Stachelige Astragalen, soweit erkennbar in zwei Arten, werden nur vereinzelt bemerkt und vergebens sucht man nach den niederkauernden Igelformen der unantastbaren Acantholimon-Arten. Boden zwischen dieser dürftigen Strauchvegetation entwickelten sich aus dauernde Läbiaten. Die. grauen, dichtgeschlossenen, abgerundeten Haufen von Teucrium Polium fallen besonders auf, neben ihnen schoss das steifhaarıg® Onosma stellulatum hervor, nachbarlich leben hier auf trockenem Lehmboden Teucrium Chamaedrys mit Centaurea bella und Scorzonera Jacquiniana 2 sammen. ; Dieser Dürftigkeit in der Natur entsprechen die ökonomischen Verhält- nisse der Gegend. Infolge der Trockenheit kommen Hungerjahre vor. - erntet höchstens das 7. Korn. Der Mais steigt im Preise bis zu ı Rbl. zo Kop- pro Pud (normal 40 Kop.), das Heu bis auf 60 Kop. (normal 10 Kop-) e —_ das findet in verhältnismäßig geringer Entfernung vom Meere statt, es ich TR 50 km, wo im pontischen Ufergebirge buchstäblich der : uss an Niederschlägen Fäulnis erzeugt und viele Existenzen zu Grunde richtet. Die Flora von Artwin, von 180— 1830 m (600— 6000 FT. F.) in er ee edenen Abstufungen. Wir bewegten uns bis jetzt, IM oem Tschorochthale aufwärts wandernd, vom Meeresufer beginnend, in Höhen b® zu 6oom (2000.r. F.) und blieben dabei immer auf rechter Uferseite. wenn man sich gegenüber von Artwin, dem Centrum der Verwaltung des Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 121 oberen adsharischen Gaues befindet, steigt man an der Westseite, um den Ort zu erreichen, auf 24 lang ausgezogenen Serpentinen zum hinstürzenden Flusse bis auf 180 m (6oo r. F.) herab und dann auf ebensovielen an der ‚Ost- wand hinauf, um mit 640 m (2100 r. F.) an der Moschee ‚mitten in der Stadt und höher in über ı830 m (6000 r. F.) auf der Salalet-Höhe in der subalpinen Zone zu stehen. Selten wird man eine Lokalität finden, die in Bezug auf die Flora so vielgestaltig und lehrreich ist. In der Luftlinie handelt es sich nur um eine Distanz von etwa 8 km, um aus der trockenen, heißen Zone mit vorwaltend xerophilen und rupestren Formen, mit Ölbaum, Weinkultur und Cypressen an die Baumgrenze und in die fetten, niederalpinen Wiesen zu gelangen. Dafür bietet die Ausbeute, welche ich vom 12.—15. Mai 1893 hier machte, den schlagendsten Beweis und ich will daher zunächst ein Ver- zeichnis der Arten nach ihren Standorten geben. An den trockenen Westgehängen wurden gesammelt: (* an Felsen | Adonis aestivalis L. Aegilops squarrosa L. *Alsine setacea Thail. » verna (L.) Boiss. Alyssum campestre L. y micranthum Boiss. Asperula orientalis Boiss. et Hoh. = glomerata M.B. *Astragalus sp., dornig, unentwickelt. » viciifolius DC. (affınis). » . collinus Boiss. » . Sintenisii Freyn. *Callipeltis cucullaria L *Campanula macrochlamys Boiss. et Huet. und C. rapunculoides L. Capparis spinosa L. Carduus pycnocephalus Jacg. £ al- bidus Boiss. „Gaucalis daucoides L. Centaurea Pecho Alb. n. sp. „Centranthus longiflorus Stev. Ceterach officinarum Willd. Ceratocephalus orthoceras DC. Cistus salviifolius L Clypeola Raddeana Alb. n. sp. lutea arborescens L. Convolvulus arvensis L. Convolvulus cantabrica L. Coronilla cappadocica Willd. *Cotoneaster Nummularia F. et M. Dactylis glomerata L. Echinospermum Lappula (L.) hm. Erophila verna (L.) E. Mey. *Erysimum versicolor M. B. Euphorbia virgata W. K. > helioscopia L. biglandulosa Dest. *Fumaria procumbens (Dun.) Boiss. _ arabica (L.) Boiss. forma glandulosa latifolia. *Galium coronatum Sib. et Sm. » aureum Vis. *Genista Iydia Boiss. *Helianthemum Chamaecistus Mill. *Herniaria hirsuta L. Jasminum fruticans L. Juniperus Oxycedrus L. mit Arceu- thobium Oxycedri DC. M. B. Juniperus foetidissima Willd. > communis Leontodon asperum W. K. Linum flavum L. Linaria micrantha (Cavan.) Spreng. + » > 122 Zweites Kapitel. *Marrubium astracanicum Jacqg. var. Raddeanum Alb. Marrubium vulgare L. Medicago sativa L. Micromeria elliptica C. Koch. Myosotis sylvatica Hoffm. Olea europaea L. Onobrychis sativa Lam. Paliurus aculeatus Lam. Papaver commutatum F. et M. *Parietaria judaica L. *Paronychia kurdica Boiss. Periploca graeca L. Physalis Alkekengi L. Potentilla hirta L. Prangos lophoptera Boiss. Punica granatum L. Rhus cotinus L. und Rh. coriaria L. Salvia viridis L. *Saxifraga cartilaginea Willd. Scabiosa micrantha Desf. *Sedum glaucum W.K. und S. palli- dum M.B. Senecio vernalis W.K. *Silene spergulifolia . Desf. Stachys iberica M. B. » sylvatica 1. Stipa barbata Desf. *Thymus serpyllum L. genuinum. Tragopogon reticulatum Boiss. et Huet. *Tunica Saxifraga (L.) Scop. *Veronica multifida L. > filiformis Smith. BR telephiifolia Vahl 8 pilosa Boiss. Vincetoxicum officinale Moench. An den Ostgehängen bis zu den Höhen des Salalet wurden gesammelt: Abies Nordmanniana Stev., oben. Acer campestre L. Adiantum Capillus veneris L. Ajuga orientalis L. Alliaria officinalis Adam., Wald. Alyssum calycinum L Anchusa italica Retz. » myosotidiflora Lehm, Anemone blanda Schott. Astragalus Barbeyanus Freyn. n. sp. Camelina sylvestris Wallr. Cardamine uliginosa M. B. Chamaemelum Tschihatschevii Boiss. Coronilla scorpioides Koch. Corydalis Marschalliana Pall. Cytisus hirsutus L. Daphne. pontica L. Draba tridentata DC, Equisetum palustre L. Fumaria Pikeriana Boiss. et Huet. Galium Cruciata (L.) Scop. # cherso- nense (Willd.) Boiss, Ilex Aquifolium L. Lathyrus Nissolia L. » Aphaca L. » hirsutus L., Wald. Lepidium campestre L. Linaria sp. praealtae Boiss. afl. Linum angustifolium Huds. Lithospermum purpureo-coerü Malva rotundifolia L. Muscari racemosum Mill. Myosotis silvatica alpestris | leum L. Schm.) Koch. Nonnea lutea (Lam.) Rchb. Onosma sericeum Willd. Ornithogalum narbonense L. » refractum Kit. Oxalis Acetosella L. » corniculata L. Papaver arenarium M. B. Petasites alba Gäfrt. 5 Physocaulos nodosus (L.) Taus@" Picea orientalis L. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 123 Pirus communis L. Scorpiurus subvillosa L., feuchte » Malus L. Wiesen. Poa bulbosa L. vivipara. Scorzonera Jacquiniana Boiss. Polygonatumpolyantl All.,Wald. | Scrophularia chrysantha Jaub. et Sp. Polypodium vulgare L. Solanum nigrum L. Poterium Sanguisorba L. Sorbus torminalis (L.) Crtz. Primula Pallasii Lehm. Telekia speciosa (Schreb.) Baumg., Quercus sessiliflora Sm. Baumgrenze. Blätter. > > 8 cedrorum DC, | Trifolium hybridum L., feucht. tiefer. » rocumbens L. minor Boiss. Ranunculus arvensis L. Valerianella coronata DC. Rhododendron ponticum L. blüht | Veronica officinalis L., Wald. selten. » gentianoides Vahl. Rhododendron Ungernii Traut. Viola canina L. Rosa canina L. v. dumetorum Thuill. » odorata L. «. suavis M. B. Salix alba L. Auf dem Salalet (Schneeschmelze): Gentiana verna L. var. alata Griseb. Ornithogalum Balansae Boiss. Viola altaica Pall. Potentilla micrantha Ram. Gagea Liotardi Schultz. Zunächst belehrt uns dieses Verzeichnis darüber, dass die Floren der W.- und O.-Seiten merklich von einander abweichen und dass ferner reichlich ein Dutzend bezeichnender Steppenarten sich mit Vorliebe an dem trockenen Westgehänge unter die rupestren Arten mischten. Auch in der allgemeinen botanischen Physiognomie beider Gehänge treten die Unterschiede prägnant ervor. Man überschaut aufwärts am linken Tschorochufer aus der Tiefe die saftig dunkelgrünen Partien alter Maulbeergärten abwechselnd mit den Kronen der Wallnussbäume, die jetzt noch nicht vollbelaubt einen bräunlichen Farben- ton besitzen. Fahles Graugrün unterbricht streckenweise solche Be, da stehen wohlgepflegte Ölbäume, auch ein paar hohe Cypressen präsentieren Sich. Dem folgen aufwärts die frischen Farbentöne geschonter Wiesen und Weingärten. Je höher der Blick schweift, um so reiner wird das Grün, um SO größer werden die Heuschläge. Aufwärts am rechten Ufer hat man es dagegen mit aridem, lehmigem Boden, Steilabhängen, Schuttland und Fäsen- gruppen zu thun, nur hier und da giebt es kleine, feuchte Flächen mit spär- licher Wiese oder ein geringes Gerstenfeld, hohen Buschwald, krüppelnde Eichen, starre Juniperusgruppen und niedrige Kiefern. Oberflächlich ver- Witternde Diabasporphyre, steilwandig, 25 m hoch und höher, bleiben von der Hand des Menschen unberührt. Da hat sich alles ungestört entwickeln können. Fest in den Spalten des Gesteins saßen die Rosetten der pergament- dicken Grundblätter von Saxifraga cartilaginea. Anderweitig treten aus den 124 - Zweites Kapitel. Felsenritzen die düunkelgrünen, zerbrechlichen Triebe von Parietaria judaica hervor und die robuste Campanula macrochlamys dringt mit der starken Pfahlwurzel fußtief in. das Gestein. Hier auch die reizendste aller Veronica- arten (V. telephiifolia), deren gedrängt stehende lasurblaue Blumen in langen Strähnen an der Felswand herabhängen, während das dicke, starkgezähnte immergrüne Blatt die Unterlage dazu hergiebt. Nachbarlich bei einander leben Tunica Saxifraga, Alsine saxatilis und Asperula glomerata. Spirrig glatt nach allen Seiten hin gerichtet erheben sich die Stengel der zuerst ge- nannten Art mit unscheinbaren Blümchen und Blättern. Fest anliegend, knäuel- förmig, mehr grau als grün und sehr zerbrechlich, schmiegen sich die Asperula- (Crucianella-)Gruppen (A. glomerata) an den Felsen. Unweit von ihnen glänzen ‚kleine, weiße Flecken von Paronychia kurdica; Herniaria hirsuta färbt in ihrer Nähe das Gestein matt gelbgrün und die beiden Fumariaarten drängen sich aus den niedrigen Polstern der beiden kleinen Sedumarten hervor. Die stattlichste unter .allen Felsenpflanzen ist die Dolde Prangos lophoptera und die schönste Centaurea ist C. Pecho, deren untere Blattseiten- schneewei bis hellgelb dicht befilzt sind. Die Exkursion, welche am 27. Mai 1893 am Ostgehänge der Salalet- Höhen gemacht wurde, ließ uns die großen Differenzen in der Florenkombi- nation gegenüber dem eben besprochenen Westgehänge erkennen. Im An- stiege wandert man durch Gebüsch von Acer laetum und A: campestre; auch Sorbus torminalis, blühende Wildäpfel und Birnen sind da. In 1400 I! (4600 r. F.) Höhe blühte die Steineiche, deren weiche Blätter erst Zoligröße erreicht hatten. Zwischen solchem Gebüsch liegen wiesenartige Flächen, kleineGerstenfelder undimmer noch Einzelgehöfte. In 1500—18001m ( 5—6ooor.F.) Höhe kam man in die kaum beginnende Frühlingsflora. Das Azaleengebüsch, noch unbelaubt, trug die dicken, aufgeschwollenen Blumenköpfe noch von den harzigen Hüllblättern umschlossen. Ihm zu Füßen standen buschige Daphnen in Blüte, das dunkelblau blühende Lithospermum purpureo-coeruleum un Draba nemoralis mit dottergelben Blumen zierten die Ränder des P fades. Mit 2070 m (6800 r. F.) tritt man in die tiefreichenden Gebiete der subalpinen Wiese, sie durchschneiden von oben her an manchen Stellen die Hochbuchen zone, welche die Baumgrenze bildet. In sie senken sich jetzt noch die 2" sammengewehten Schneeschründe, welche im Hochsommer verschwinden. Wintertotes Gebüsch umgürtet solche Flecke. Hier konnte man schon 4 reizenden Formen der Frühlingsflora sammeln. N . Hochwaldbestände von Buchen werden thalabwärts von den Massive! beider Zapfenbäume (Picea orientalis und Abies Nordmanniana) durch ie a ee unter ihnen und an Freiungen erstrecken sich die Komplexe x een, und zwar nicht allein Rh. Ungernii und Smirnowii ’), die, ) 1) ALBOW führt Rh. Smimowii nur von einem andern Standort in 700 m Höhe a ui wohl möglich, dass wir es hier oben nur mit Rh. Ungernii zu thun haben. enfarbe sind beide gut zu unterscheiden: Rh. Ungernii weiß oder hellrosa, Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 125 ohne Blüten, dem Blatte nach kaum zu unterscheiden sind, sondern auch, wenig tiefer, Rh. ponticum, welches letztere in den .adsharischen Gebirgen von ALBOW noch in 2200 m (7200 r. F.) gefunden wurde (forma humilior, floribus pallide roseis, pedunculis’ glandulosis! so ist auch mein blühendes Exemplar vom Salalet). Offenbar treten hier die fünf kaukasischen Rhododen- dron-Species (Rh. ponticum, Rh. caucasicum, Rh. flavum [= Azalea pontica], Rh. Ungernii und Rh. Smirnowii) am nächsten zu einander. Auf freien Standorten waren die Kolonien von Rh. Ungernii und Rh. ponticum unter der allwinterlichen: Schneelast niedergedrückt, das Gebüsch breit ausgelegt, bis mannshoch, mit 4 Zoll Stammdicke. Beide Arten trugen jetzt die Blüten- knospen kaum angeschwollen, aber die aufgeplatzten leeren Samenkapseln vom vorigen Jahre ragten zwischen den dunkelgrünen, obenher glatten Blatt- flächen hervor und auf der Unterseite dieser Blätter, die bei Rh. Ungemii einen gleichmäßigen gelblich-weißen Filz tragen, machte sich die derbe, kahle Mittelrippe schr bemerkbar. Gleich seinem nahen Verwandten in der subalpinen Zone, Rh. caucasicum, beherrscht auch Rh. Ungernii das eroberte Gebiet. Unter seinem Schutze gedeihen Moos- und Flechtenpolster im un- gangbaren Geäste. Außerhalb der Rhododendronbestände hatte sich, nieder- kauernd, weil schneegedrückt, Prunus Laurocerasus und 3—4 Fuß hoher Ilex angesiedelt, letzterer machte mit den vielen glänzenden, zinnoberroten Beeren im dunkeln Blattgrün einen auffallenden Eindruck. Auch sah man faden- hohen Sorbus (Pirus) Aucuparia, im Laube ganz jung und welk, ohne Blüten- knospen in solcher Höhe. Die beiden Zapfenbäume standen thalabwärts auf trockenem Boden zwischen den Rhododendron. Picea orientalis in mehr oder weniger zusammenhängenden, reinen Beständen mit Stämmen von nur ı Fuß Durchmesser, Abies Nordmanniana dagegen immer vereinzelt, schwäch- lich, bei 30 Fuß Höhe kaum ı Fuß Durchmesser und nur wenige Zapfen tragend. An den orientalischen Tannen wuchert nicht allein die Usneaflechte (Usnea barbata var. dasypoga), auch große Lager von Sticta pulmonacea var. hypomela hatten sich auf den Rinden angesiedelt. Die Schwäche der Coni- feren mag hier wohl abhängig von der großen Trockenheit des Bodens er wesen sein. Dieser war an den beschatteten Stellen nicht selten ausschließ- lich mit der Rentierflechte Cladonia rangiferina var. foliosa bestanden und eben da, wie auch an Felsen wurde eine zweite Art: Cladonia pyxidata und Peltigera polydactyla gesammelt. Polypodium vulgare trieb aus den kriechenden urzeln neue Wedel, in seiner Nähe blühte Veronica officinalis. Unter den Moosen machten sich die größeren Polster von Hypnum cupressiforme auf felsigem Untergrunde am meisten bemerkbar. Zwischen den Peltigeraflechten Stand Orthotrichum rupestre und sein minimaler Geschlechtsgenosse, O. ano- malum, mit den aufrecht stehenden Sporenbecherchen kaum " 3 Zoll Höhe erreichend, Noch zierlicher, aber fest und eng zusammengedrängt, die abgerundeten, obenher flach sphärischen Polster von Grimmia ri auf dem Felsen. Aus ihrer silberglänzenden, feinen Behaarung, welche den fast schwarzen Untergrund bedeckt, schauen die braunen Becherkapseln hervor. 126 Zweites Kapitel. Nur da, wo am Rande. des Buchenhochwaldes der Boden besser wird, nimmt auch die Flora, zumal an feuchten Plätzen, an Arten und Kraft zu. Mächtig treiben die Blätter von Telekia speciosa hervor, Cardamine uliginosa und Petasites alba stehen in Blüte und vereinzelt tauchen die hellgelben Blumenrispen der schönen Corydalis Marschalliana aus dem Grün des Bodens hervor. Ich will mich hier nicht mit der subalpinen Vegetationszone beschäftigen, sie wird in extenso am Schlusse dieser Arbeit behandelt werden. Es sei nur gesagt, dass man schon in circa 1920 m (6300 r. F.) in dieselbe an den tiefsten Stellen tritt, sie durchschneidet nämlich von oben nach unten die Hochbuchen- zone, welche hier die Baumgrenze bildet. Mit dem Eintritt in den Buchenwald, dessen Riesenstäimme wohl reich- lich 30 m Höhe bei über ı m Stammdicke hatten und die, wo sie ver- einzelt stehen, mit den vollen Kronen weit klaftern, wurden die Gruppen von Rhododendron Ungernii wieder beobachtet, auch hier niederliegend und bis zu 5 Zoll Astdicke erreichend.. Die Buchen blühten, ihr Laub war noch weich, aber ganz ausgewachsen. Es herrschte absolute Stille. Der Urwald schattete, unheimliche Dämmerung ruhte rings umher auf dem Boden. Seit- wärts davon, in der Nähe der Schneeschründe, drängte sich aus dem Boden einblütiges Ornithogalum Balansae. Muscari racemosum und Gagea Liotardi hatten ihre Kronen erschlossen und tiefer zierten Primula Pallasii und die großblumige blaue Anemone blanda im Vereine mit Veronica gentianoides und Mysotis sylvatica alpestris die Steilgehänge. Auch Viola altaica blühte schon und nahe vom sickernden Wasser und der weißen, hinschmelzenden Schneedecke leuchtete das herrliche Blau der Blumen des Frühlingsenzians Gentiana verna, auf. R Pinus Pinea und Arbutus Andrachne unterhalb Artwin als öst- Jichster Vorposten der typischen mediterranen Formation. Auf dem Basar von Artwin bietet man in einigen Buden Pinienzapfen der Nüsse wegen zum Kaufe an. Die Erkundigungen über ihre Herkunft deuten auf das Dorf Naswia, welches diesen Namen dem Baume verdankt, der gleichfalls Nasw! heißt. Es liegt circa 8 km abwärts von Artwin hoch oben auf linker Thal- wand. In dieser isolierten Pinienzone kommt auch der für die Mediterran flora gleich der Pinie charakteristische Arbutus Andrachne vor. Das Gebiet beider lernte ich erst während der Rückfahrt nach Batum kennen, welche IM! Kaijukboote am 28, Mai ausgeführt wurde. Die Conifere tritt abwärts bei pet Dorfe Naswia bis zum linken Ufer des Tschoroch heran und bildet einen lichten Waldbestand. Sie baut sich in den Kronen mehr abgerundet, als flach, oft stumpf konisch auf, erreicht 9—ı2 m Höhe und bleibt stets nur auf der linken Flussseite. Am rechten Ufer sah man dagegen beständig Juniperus excelsa. Wie weit Pinus Pinea im Gebirge heransteigt, , kann en nicht sagen, gewiss ist aber, dass die Höhen Picea orientalis, vielleicht auch o Nordmanniana vermischt mit Laubhölzern tragen. Die Zone von ng erstreckt sich abwärts im Tschorochthal bis unterhalb vom Dorfe Ursum? Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 127 Auf dieser Strecke gab es unten am Ufer hübsche Gruppen baumartiger Feigen im Andrachne-Gebüsch und höher standen dunkle, graugrüne Wach- holderbäume, umgeben von krüppelndem Carpinus, dazwischen fahlgelber Boden, kahl, tot, versengt. Hier nun war niedriger Cistus überall sehr ge- mein und hatte unter der brennenden,Sonne die zahlreichen rosa und weißen Blumen flach ausgebreitet. Das verlieh dem ärmlichen Vegetationsbilde doch einigen originellen Schmuck. Das Arbutus-Gebüsch') erreicht oft die Höhe von 12—ı5 Fuß und stand in voller Blüte. Arbutus wird vom Volke »Cheschischwila« d. h. der »kahle Baum« genannt, weil er die obere Rinde abwirft. Sein Holz ist geschätzt, es liefert die besten Kohlen. Noch unter- halb vom Dorfe Onago sah ich Arbutus und zwar in Gesellschaft mit ver- wilderten Feigen, hoher düsterer Juniperus excelsa und am Boden viel Cistus- gebüschh Nach den bis jetzt vorliegenden Beobachtungen darf man be- haupten, dass diese interessante Lokalität mit Pinus Pinea, Arb. Andrachne und Cistus salviifolius der äußerste Vorposten gegen Osten von einer der typischen mediterranen Florenformationen ist, der mit Überspringung der nördlichen pontischen Uferzone sich am mittleren Tschoroch insulär erhielt. Entwaldung. Dass übrigens ehedem die Ufergebirge am mittleren Tschoroch besser bewaldet waren, als sie es jetzt sind, wo man es nur mit den Resten jener Wälder zu thun hat, liegt auf der Hand. Überall, wo mit leichter Mühe das Holz von den Steilufern in den Fluss gestürzt und zur Mündung geschwemmt werden konnte, ist das geschehen. Guter Wald, in welchem die Coniferen vorwalten, erhielt sich nur da, wo man ihm auf den Gebirgshöhen in den engen Schluchtenthälern nicht beikommen konnte. Wir wissen, dass der Quelllauf des Tschoroch in der Türkei am Tortum-See und westlich von ihm das Gebirge auf den Höhen von guten Hochwäldern be- standen ist, wir wissen auch, dass das Gebirge des östlichen Zuflusses Adshari- tskali im Süden von Kuli bir zur Baumgrenze schwer gangbaren Urwald ägt. Als ich auf letzterer Tour nach Ardagan 1875 in dem damals noch fürkischen Gebiete den Aufstieg im Quelllande des Adshari-tskali vollführte, waren die Schwierigkeiten bis zur Baumgrenze sehr bedeutend. Auch hier kam ich in die vollschattigen Wälder, welche, je höher man stieg, um so mehr von riesigen Zapfenbäumen bestanden waren. Auch diese schweigsamen Wälder waren durchweg überständig und eine große Zahl der gesunden Stämme hatte das Beil zwar zu Falle gebracht, sie waren aber am Platze geblieben, wohl weil die Mühe des Herausschleppens zu groß gewesen. Außer ihnen verlegten Windfälle und Sturzholz uns auf Schritt und Tritt den kaum ange- deuteten Pfad, so dass wir im Verlaufe des Tages kaum 3 km in gerader chtung vorwärts kamen, während reichlich 20—25 Kilometer gemacht worden waren. Diesen Schwierigkeiten gegenüber war der Gang von der Fe !) Neuerdings hat Arzow 1. c. 162 das Vorkommen von Arb. Andrachne-Unedo, einer sg . Sr beiden er ei re Abchasiens bei Pizunda nachgewiesen. A. DRese Jetzt im K. nicht gefunden worden. 128 Sa Zweites Kapitel. Baumgrenze an bis zur Quellebene der Kura ganz leicht. Luft und Boden sind auch da trocken, Westwind herrscht vor. Repräsentanten der Steppen- flora fehlen nur den nassen Stellen und oben den ausgedehnten Gölü- Sümpfen, sie überspringen natürlich auch die tieferliegenden vollschattenden Urwälder. Frühlingsflora an der Küste von Batum.. Ich kehre nunmehr noch einmal in die Uferzone bei Batum zurück. Der Mai ging zur Neige und dennoch hatten manche Bäume ihre Belaubung nicht fertig gebracht. Nur weniger klarer und warmer Tage hatte sich die Meeresküste erfreut. Erst jetzt. trug die Erle im kalten Sumpfterrain ihr volles Laub und Pterocarya zeigte die schnurförmigen männlichen, aus frischem Blattgrün lang herabhängenden Kätzchen. An den angepflanzten vollblütigen Paulownien erblassten die violetten Kronen mehr und mehr. Catalpa bignonioides hatte ihr Blatt durchschnittlich erst bis zur Hälfte der Größe entfaltet und an Albizzia Julibrissin entwickelte sich im lichten Geäste das feine Fiederlaub nur winzig aus den Knospen. Dagegen prangten die süßen Kastanien im vollen Schmucke ihres saftig grünen Kleides, aber von Blüten sah man noch nichts. Besonders fielen überall die alten Apfelbäume auf, welche zum Teil wild, ehedem von den Türken gepflanzt, auch anderweitig auf den Lichtungen im Walde stehen. Sie hatten erst jetzt, Ende Mai, gar so spät, die Blüten entfaltet, wahrschein- lich waren sie durch vorjährige zu starke Frucht derart geschwächt und dürftig im Saft, dass sie offenbar kraftlos dastanden. Rhododendron und Kirschlorbeer zur Blütezeit. Die beiden dominierenden, immergrünen Hochgebüsche, nämlich Rhododendron ponticum und Prunus Laurocerasus, hatten abgeblüht, sie schossen nun stark in den neuen Trieb und machten junges Laub. Rhododendron treibt über dem Blumenstande — von welchem die Kronen herabfielen und nur die junget Samenkapseln, umgeben von Staubgefäßen und gekrönt vom Stempel stehen blieben — Trichter der jungen Blätter hervor und am Kirschlorbeer sehen wir die neuen, hellen weichen Triebe — schon 1ı—2 Fuß hoch hervorgescho- ben — das dunkle, ledersteife Blattwerk überragen, wo an den herabhängend Blütenachsen jetzt die Früchte rasch .auswachsen. Vor ı4 Tagen standen Mi € ET ne seiner Riesen tritt er bis hart an das Meeresufer, die sanft abgerundeten UM . risse seiner Kronendome heben sich leicht von einander ab. Ihnen zu Füßen — freien Stellen und auch im Halbschatten, stehen oft enge verschwistert DEU immergrüne Hochgebüsche. Zwanzig Fuß und darüber hoch bauen A auf, Schenkeldicke erreichen ihre Äste über dem Boden. Das dichte, dauer“ hafte Laub beider deckt sich in seiner Fülle vollständig. Im Innern so. = Busches dämmert es kaum, auch wenn die Sonne im Zenith stebl...ee. glaubt aus gewisser Entfernung auf dunkelgrüne, mattglänzende Wände RR Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. Auf ihnen malen sich die großen violettroten Flecken der enge zusammenhängenden, endständigen Alpenrosenblumen, und zwischen diesen schauen. JWWOYAOA ypezjala serjapuolyg SOp usjdwng usp uf USpog weIygyle jnw yonv oım soßugen sap ayng we [yomosusgse usysrapFıap »ım *snnyaq snurdıw,) UoA ydsnqjjoy Up Aa3uyep 'yOsngan-UoApuspopoyy »1amoLıaa Aızıs sup sun 32192 jaye], saasun -uagey JÖngpenus>q ussıydeiFojoy,f 49p NOysejy Dıp |y40oM Bew Soqne’] Uap12Is sap zuejg) AO] "UONELg Usaugyonuig auloy ua1ajol LANVHNENg Missy sap usäunynwag aid "us1ynmzioA daaqaojyasıry pun uoAf uspopoyA wopuaynjq U0A pngsäuyynıg ayoıyojBusaun SEP 19597] waop 'apurysun zy>ıu yaı wıq aapıa'] -gasngan)-uoıpuspopoyy 2 "dig eißen Blütenwalzen druck, den dieses en schneew ist der Ein or o Unvergleichlich die 3—5 Zoll lan ’ vor. leuchten, aufrecht erhoben des Kirschlorbeers her 9 ‚ Kaukasus, Radde 130 Zweites Kapitel. Pflanzenbild macht; zwar ernst, kalt und unbeweglich, aber edel und selten schön. Wenn oben in den Kronen der Buchen vor dem herannahenden Ge- witter der Sturm wühlt, bleiben die Massive von Rhododendron und Kirsch- lorbeer ruhig, so innig und steif sind sie gebaut. Nahe bei ihnen wuchert Rubus glandulosus und R. nemorosus zur Dschungel heran, die weniger be- waffnet und lichter geformt ist, als die von R. fruticosus und seinen Ver- wandten. Vor dieser, gedrängt, junger Adlerfarn, am nahen Gestein Pteris cretica und der Rasen davor besät mit den Blumen des Tausendschönchens (Bellis perennis) und hell goldgelben Köpfchen von blühendem Trifolium pro- cumbens. Auch jene uralten Süßkirschenbäume (Prunus avium), von denen einer 2 Fuß über der Wurzel einen Umfang von 280 cm besaß, zogen die Aufmerksamkeit durch den überreichen Fruchtansatz auf sich, nur wird man gewiss noch 3—4 Wochen warten müssen, also bis Ende Juni, bevor die Kirschen. essbar, was für die Breite von 41° 30’ im Niveau des Meeres in der That unerhört spät ist. Immer noch machten sich die Smilax-Knäuel in ihren peripherischen Partien durch die vorherrschende braungelbe (terra siena) Färbung bemerkbar, während ihr spärlich verteiltes Laub tiefer ab- wärts bereits ausgefärbt war und die achselständigen, kurz gestielten Blüten- bündel hier und da von Bienen umsummt wurden. Pteridium und Sambucus es noch keine Blüten, Cornus sanguinea (C. australis) trug schon die flachen Fruchtdolden, C. mas war hier unten nirgends zu finden. Ebenso gehört Philadelphus coronarius, wenn er nicht ganz fehlt, in der unmittelbaren Küstenzone zu den Seltenheiten, auch wurde Lilium monadelphum nicht be- merkt. Dagegen tritt auf schattigen Anhöhen das saubere Buschwerk vr. Vaccinium Arctostaphylos, jetzt blühend, vorteilhaft hervor. In seiner Nähe steht eine Schmuckpflanze des kolchischen Waldes, jetzt schon verblüht, Psilostemon orientale, in allen ihren Teilen, sogar auf der Außenseite der blauen Blumen, mit brüchigem Dornhaar bewaffnet. Die Farnkräuter, Moose, Flechten und Pilze. Bevor ich den Moosen und Flechten der Uferzone noch einen flüchtigen Blick zuwerfe, gebe ich zunächst ein Verzeichnis aller bis jetzt im kaukasischen Gebiete nachge wiesenen Farnkräuter. ALBOW brachte in seiner neuesten Arbeit »Prodromu® florae colchicae« für Kolchis die stattliche Zahl von 32 Arten und 4 Varietäten zusammen, wozu noch LipskY’s Asplenium Breynii (A. germanicum) ie Nach Osten hin nimmt diese Zahl rasch ab. Selbst unter ähnlichen Be- dingungen wie in Kolchis wurden in Talysch bis jetzt nur 20 Farne welche ich in meiner »Flora und Fauna des südwestlichen Kaspi- Gebie® 1886 aufführte.e Von ihnen fehlen 4 in Kolchis. Jedenfalls wird auf dem weiten Intervallboden zwischen beiden Gebieten, welcher sich durch Tr ocken- Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 131 heit auszeichnet, auch diese Zahl nicht erreicht werden, obwohl da noch Manches zu entdecken ist. Den auch in Talysch gefundenen Arten stelle ich ein * vor und füge meine Beobachtungen den ALBOW’schen bei. Botrychium Lunaria (L.) Sw., selten, Nordseite, Lashaquellen, Kalk, 700 m, Alb, *Ophioglossum vulgatum L., Südseite, Abch., selten, Alb. Osmunda regalis L., Uferzone, Batum, R. Gymnogramme leptophylla Desv., Uferfelsen am Meere, Batum, R. jCeterach officinarum R. Br., 0—ı830o m (6000 r. F.), Alb. R., in Talysch 1520—1830 m (5—6000 r. F.) von HOHENACKER und R. gefunden, *Woodsia ilvensis R. Br., Abch., bis 2900 m (9500 r. F.), Alb. » fragilis Moor., 0—2130 m (7000 r. F.), Abch., Alb. *Polypodium vulgare L., 0o—2020 m (6600 r. F.), überall, Alb. R. +Cheilanthus Szovitsii Fisch. et M., Talysch, R. FerkUnlene polypodioides Fee, Ri: m (6000 r. F.), en Alb. R. Dryopteris (L.) Fee,, subalpin, Abch., > Robertiana (Hoffm.) R. Br., 1900 m Bao; r. F.), Abch., Alb., die beiden letzteren von ALBOW entdeckt. Allosorus crispus (L.) Bernh.; 2200 m Inzo0 r. F.), Abch., Alb. *Pteris cretica (L.), Uferzone, Alb. R. *Pteridium (Pteris) aquilinum (L.) Kuhn, 0—ı500 m (5000 r. F.), Alb. R. Blechnum Spicant (L.) Roth., 0— 1830 m (6000 r. F.), Alb. R. *Scolopendrium officinale ER Uferzone, Alb. R. Adiantum Capillus veneris * o—ı500o m (5000 r. F), Salalet, R. Asplenium viride Huds., bis 2250 m (7400 r. F.), Ming., Alb. Sein Trichomanes (L. z. T.) Huds., 2020 m (6600 r.'F.), Ming., Alb. 3 » Ruta muraria L., 150—2020 m (500—6600 Fr. F.), Alb. R. Adiantum nigrum L., 0—1200 m (4000. r. F.), Alb. R. er septentrionale Sm., 300—2130 m (1000—7000 T. F.), Alb. R. > germanicum Weis. (— A. Breynii Retz.), wurde 1891 bei Gunib von LIPsky entdeckt. "Athyrium Filix femina (L.) Roth., bis 600 m ut F.), Alb. 2 alpestre (Hoppe) Ryl. subalpin, Abch. „Aspidium en ac, bie 1830 m (6000 r. F.), Abch., Adsh., Alb. R. ’ aculeatum (L.) Doll, o—1520 m (5000 r. F.), Alb. E & > ß Swarkeiemmn Koch, o—600 m (2000 r. F)), Alb. © x montanum (Vogl.) Aschers. Bea . Oreopteris Sw.), 1900 m (6200. ); Abch., Alb., beide letztere von ALBOW entdeckt. _ i i Thelypteris. (L.) Sw., Gilan, Tiefland. e Filix mas (L.) Sw., bis 1830 m (6000 r. F.), Alb. ? _ rigidum Sw., subalpin, Abch., Alb. : > ß aushale 1en, Abch,, Alb., ; spinulosum Sw. £ dilatatum Koch, 1200 M Fmp cristatum (L.) Sw., Talysch. beide von ALBOW entdeckt. (4000 r. F.), Abch., Alb. 9* 132 Zweites Kapitel. *Cystopteris fragilis (L.) Bernh., subalpin, Abch., Alb. » ß tenuisecta Boiss., bis 2130 m. (7000 r. F.), Abch., Alb. Onoclea Struthiopteris (L.) Hoffm., 780°—1520 m (2600—5000 F. F.), Abch,, Alb. R. Die vier nur aus Talysch erwiesenen bezeichne ich mit y. Im Kaukasus sind also bis jetzt 37 Farne gefunden worden. Was ich nun noch über die Moosflora von Batum unten in der Ufer- zone sage, das gilt für das ganze kolchische Küstengebiet, also vom Tschoroch bis Sotschi. Einige Arten gedeihen auf dem Kalk besonders üppig, aber sie bewohnen nichtsdestoweniger auch die Schiefer und porphyrischen Gesteine von Batum. Das ist namentlich der Fall bei der reizenden Neckera crispa. Bei Gagri bespann dies zierliche, hellgrüne Moos die nackten Kalkfronten überall da, wo ihm Feuchtigkeit dargeboten wurde. Am Ausgange des Tunnels, etliche km bevor man Batum erreicht, waren die Pflänzchen auf porphyrischen Felsen robuster, kürzer und noch saftiger grün, sie vermieden die gar zu nassen Stellen. An solchen sehen wir die ausgedehnten Lager des Lebermooses Reboulea hemisphaerica braunrot und grün gefleckt, an deren Rändern die dichten Kolonien von Philonotis rigida var. longipedun- culata durch die fast 3 Zoll hohen hellzimmtbraunen, glänzenden Stielchen auffielen, an deren Spitzen die krugförmigen Keimbüchsen, grün, noch unreif, standen. Eine der lieblichsten Miniaturen, die man sich denken kann, finden wir an solchen Steilfelsen, deren Fronten, gegen Norden gekehrt, beständig vom sickernden Wasser beträufelt werden. Hoch an den trockenen’Karniesen stehen in voller Blüte Anthemis partheniifolia, aber tiefer abwärts im feuchten Felsenboden bedecken große Kolonien von Saxifraga Cymbalaria (= S. orien- talis) die senkrechte Wand. Schon Anfang April sieht man unzählige gelbe Blümchen auf dem hellen Grün der tiefgezähnten, nierenförmigen Blättchen förmlich ‚haften, die ihrerseits ganz das Gestein verdecken, fortwährend be- stäubt oder betröpfelt, ein flaches, umfangreiches Lager bilden. Eingebettet ist dieses dem Rande entlang namentlich wieder von Philonotis rigida und etlichen Bryum-Arten, unter denen B. argenteum in jetzt sterilen Bestän er die winzigste ist. Uppiger entwickelte sich Atrichum angustatum, und die g@ meine Barbula muralis bedeckt größere Flächen, zahllos stehen auf den fein ' fädigen Stielchen ihre schmalen, zugespitzten Sporenträger. Vinca und Epheu drängen sich gerne in diese Welt der zierlichen Mooszwerge, Sie beranken die Blößen der Felsen und legen die Spitzen ihrer Triebe leicht über die Moospolster. Aber die hervorbrechenden Wedel von Aspidium aculea” tum und die tellergroßen Blätter von Petasites officinalis schützen = besser vor den auffallenden Sonnenstrahlen zur Mittagszeit. (Siehe bei stehende Figur 3.) Mancherlei Anderes siedelte sich weiter seitwärts, WO > Felsenwände trockener werden und sich schon mehr Erdboden in den Rissen darbietet, an. Der gemeinen Barbula muralis, die auch an solchen Stellen wächst, hatten sich Ceratodon purpureus und eine Barbula-Art . ar ebiet und sein n chlu s regen Nord westen an I aur Das kolchische G A Sy Ss B5*5 1 este € aurien. 133 euleatum und so das Farnkraut Aspidium & olche Gruppen und dringen na alliariifolia hervor. Rechts Das Original Unse , kn nee n giebt die kräftigeren Formen, abwärts bis ri Smilaxfäden durchsetzen S lassen sich die Eure Links wuchern die Blätter von Valerian nten Polster von Saxifraga Cymbalaria leidlich erkennen. wurde mir von Herrn Konsul BURKHARDT in Batum 1896 gesendet. 134. Zweites Kapitel. (B. unguiculata) beigesell. Im sandigen Lehmboden stand an den ent- blößten Steilgehängen Polytrichum commune, sowohl typisch als auch in der var. perigoniale, anderweit leuchteten gelblich-grün glänzende Dicra- nella-Polster auf, an ihren Rändern stand das braune Polytrichum aloides. Dazu kam noch Bryum und mit Vorliebe auf kalkigem Boden Funaria 'hygrometrica. Über die trockenen Felsen werfen Thamnium Alopecurus und Anomodon viticulosus ihre dichten, bräunlich-grünen Gewebe, bei dem ersteren hängen sie bartförmig abwärts. Ungleich seltener als diese war Anthoceros punctatus. Manche von den genannten Moosen lebten auch im Walde auf alterndem Stammholz, so namentlich die Hypnumarten, von denen H. popul- neum das häufigste. Im schattenden Hochwalde, höher am Abhange, wo jetzt Schneeballen und Liguster zu blühen beginnen, wuchsen mancherlei Flechten und Schwämme auf totem und lebendem Stamm. Sticta pulmonacea, oft in ausgedehnten Lagern, bewohnte mit Vorliebe die Rotbuche. Vielbuchtiger Parmelien- schorf (P. perforata var. ulophylla) streckt seine concentrischen Lager über die Rinde hundertjähriger Buchen, und auf dem trockenen Moder gefallener Stämme siedelten sich im kurzen Moospolster die Kolonien der glänzenden Cladonia coccifera var. humilis an, deren abgerundete, convex gewölbte Apo- thecien von kurzen, nach oben hin becherförmig erweiterten Stielen gestützt werden. Silberweiß liegen auf anderen Stellen die blattartig gezipfelten Thallen von Schizophyllum commune auf der Baumrinde. Polyporus versi- color, untenher schön chamoisgelb gefärbt, nimmt andere Reviere, namentlich an Alnus glutinosa ein und sein naher Verwandter, der bleiche, gelbe Poly- porus sulfureus, wuchs aus verengter und verdickter Basis hervor. Der häufigste Schwamm an der Eiche ist auch hier Daedalea quercina und auf lehmigem Boden findet sich in Gruppen ein Geaster, jetzt mit sternförmig tief eingeschnittener Hülle von fast schwarzer Farbe der Erde aufsitzend. In den kleinen aber tiefen Wasserlöchern, welche in nächster Nähe von Batum in großer Zahl vorhanden sind, baut sich Callitriche vernalis eigen tümlich, weil seitlich beengt, zu hohen, weichen Köpfen auf und überragt 3° die Ränder. Solche Köpfe fallen durch ihre Zartheit, ihre abgerundete, auf- geschwollene Form und den bläulichen Schimmer auf. Sie stürzen mit dem Abblühen bald zusammen, der feine Bau verfault. Andere, größere Wasser plätze sind ganz von Lemna minor bedeckt. Aus tieferem Grunde brachte die Dragge schon Anfang April Ceratophyllum demersum, Potamogetof Pectinatus, verkalktes Myriophyllum und Chara foetida. | Anderungen der ursprünglichen Vegetation der Küstenzon® durch die Kultur. Nicht lange mehr wird sich der ursprüngliche Vegetation®" typus in der Uferzone erhalten. Zur Zeit der türkischen Herrschaft wurde © kaum durch des Menschen Hand beeinflusst. Damals sah man nur vereinzelt auf den Lichtungen ein Maisfeld und im bescheidenen Obstgarten lag da kleine Haus des Besitzers. Seit 1878 ist das ganz anders geworden. Batum gedieh als Freihafen rasch. Als Welthafen für den Export der Naphthar Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. Rn produkte von Baku auch dann, als ihm die frühere Begünstigung wieder ge- nommen wurde. Mancherlei Unternehmungen fanden statt, Villabauten, Gartenanlagen und vor allem die Kultur des Theestrauches, der man gegen- wärtig seitens der Regierung sowohl, wie auch privatim große Mittel opfert. Alles dieses zusammen hat die Küstenphysiognomie schon sehr. verändert. Wo man mit dem Stammholz bereits aufräumte, starren uns die kahlen, braungelben Gebirgsgehänge entgegen. Nur wenn sie tief (?/, m) rigolt werden, besiegt man im Boden die Geflechte des Adlerfarns; ohne eine solche kost- spielige Arbeit sind Jahre nötig, um ihn’ durch wiederholtes Abmähen der jungen Triebe nach und nach abzuschwächen und endlich zu töten. An anderen Plätzen bekämpfte man mit Beil und Feuer den Wald. Da bietet sich dem Auge ein ungemein wildes, bizarres Bild dar. In allen möglichen Richtungen geneigt stehen die angekohlten, astlosen Stämme. Manche der Riesen fielen bereits zu Boden. Immer aufs Neue griff sie die fressende Flamme an. Aber im Laubwalde ist ihre Macht bemessen; selbst nach den Sommerhitzen lodert es nicht und kracht nicht im funkensprühenden Geäste. Es schwelt mehr, blauer Rauch hüllt den brennenden Wald dicht ein und selbst bei trockenem Wetter erlischt die Flamme im heißen, hervorquellenden Saft des Holzes, falls die verheerende Hand des Menschen ihr nicht nachhilft und immer auf's neue das Feuer schürt. Die Arbeit ist vollbracht. Noch raucht an einzelnen Stellen der gerodete Boden, auch er ist jetzt schwarz, auf ihm überall das verkohlte Gesträuch und da, wo es ganz verbrannte, graue Aschendecken. Die alten, hohen Smilax-Netze fielen vernichtet herab. Aber schon bald schimmert das Braungrün ihres spärlichen Laubes an den jungen Trieben auf düsterer Oberfläche und. die unverschämten Wedel des Adlerfarns schießen wieder aus ihr hervor. Schlussfolgerungen. Bevor ich den Leser in das Delta des Rion zu seinen ungangbaren Sümpfen und Zwergdünen führe, will ich einige Schlussfolgerungen über das bis jetzt besuchte Küstengebiet und das Tschoroch- thal machen: - 1. Der überreiche Niederschlag im SO.-Winkel des Pontus kommt nur der unmittelbaren Küstenzone zu gute. In Folge dessen entwickelt sich in ihr eine überaus üppige Vegetation, in welcher zapfentragende Coniferen fehlen und centraleuropäische Baumarten, namentlich die Rotbuche, kolossale Dimensionen erreichen. | 2. Das immergrüne Unterholz, vornehmlich durch Rhododendron ponti- cum, Prunus Laurocerasus und Ilex gebildet, dominiert ‚unten, geht aber, 2war.in der Zahl stark abnehmend, bis in die Höhen von 1830 m (6000 r. F.). Rhododendron ponticum ist mit dem spanischen Rh. baeticum als Art identisch und überspringt von W. nach O. in der Gegenwart das gesamte Mediterraneum. . 3. Durch das sporadische Auftreten von Arbut Cistus salviifolius und einigen Genista spec. am mit an die mediterrane Flora mehr erinnert, als in der Uferzone, us Andrachne, Pinus Pinea, tleren Tschoroch wird man wo durch die 136 Zweites Kapitel. kraftvollste Entwicklung der weithin zusammenhängenden Laubholzwälder der Eindruck typischer mediterraner Vegetation total verloren geht. 4. Eine bedeutende Anzahl von Steppenarten durchsetzt, die nasse Küsten- zone überspringend, die zum Teil xerophile Flora im mittleren Tschoroch- thale und erreicht auf dem armenischen Hochlande die Ebene von Ardagan überall da, wo sie trocken ist. IV, Das Ufer des Pontus von Batum über Poti nach Suchum und weiter über Golowinsk bis nach Anapa. Dünen und Sümpfe im Riondelta. Von den vier Hauptströmen des Kaukasus ist der Rion in Bezug auf seine Deltabildung der bevorzugteste, insofern er nämlich kein so umfangreiches. Labyrinth lagunenartiger Reste links und rechts vor der Mündung besitzt, welcher sich im Gegenteil beider- seits Zwergdünen anschließen, so dass man hier von einem festen, sandigen Strande sprechen darf. Freilich stauen sich seine Wasser bei dem zeitweisen Hochgange der Fluten vor diesen Dünen in der Tiefebene an und über- schwemmen sie zum großen Teile. In stumpfer Keilform erstrecken sich die Phasissümpfe beiderseits vom Hauptbette ostwärts bis nach Orpiri und Sam- tredi, und auch gegen Norden, dem Meeresufer folgend, nehmen sie in geringerer Breite das Flachland noch jenseits von Anaclea ein, dort genährt von zahllosen Bächen, die dem mingrelischen Gebirge entfallen. Diese Ge- biete sind ihrer Malaria halber berüchtigt. Sie erwärmen sich nur langsam, das bewies unter anderem z.B. die Erle, welche selbst Ende Mai das Laub nicht ganz ausgewachsen trug. Dagegen kühlen sie sich auch nur langsam ab und halten nach heißem Sommer bis spät in den Herbst die Temperatur; dann sind sie besonders ungesund. Das Sumpfgebiet präsentiert uns zwei vegetative Charakterbilder. Ent- weder ist es klar, d.h. busch- und baumlos, oder es trägt feste Dickichte, den »Dschungeln« vergleichbar, aus welchen verrottete Hochstämme hervor streben. Das Smilax-Dickicht im Ellernbusch steht immer auf etwas erhöhtem Boden und wird von mehr oder weniger klaren Sümpfen umgeben. Hier blühten Ende Mai an den Rändern von Typha- und Calamus-Schilf Au Pseudacorus; junge Rohrtriebe, ı'/, Fuß hoch, hellgrün, bezeichneten ihre Reviere, hohe Cärices stehen beisammen. Dann folgen dunklere Umrandungen von Juncus effusus. Ab und zu ragt Butomus hervor. Im größeren, stillen Wasser öffnet Nymphaea alba die ersten Blumen, Nuphar sah ich nicht, da- gegen trieben Alisma Plantago, auch Sparganium ramosum, und einzelne kleine Flächen waren ganz mit Lemna minor bedeckt, auf anderen blüht Ranunculus aquatilis, am Rande Sumpfvergissmeinnicht, giftiger Ranunch sceleratus und R. repens. Wo sich trockener Sandboden solchen Tümpeln anschließt, wuchert sofort Juncus acutus, immer in gesonderten Gruppen wandert er auch auf die Höhen der Dünen. Die Schachtelhalme sind durch an ei > 1 2 Da er Fit Ara er Da MEN a 2 2 ba Ri a HE Ta u TE Te Dt um 0 Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 137 Equisetum maximum und E. palustre vertreten. Hier sehen wir also den Sumpf nordischen Charakters unmittelbar neben der südlichen Dschungel. Die nahe Hinterwand dieses dürftigen Vordergrundes zeigt uns die volle Dekoration der ungangbaren Randdschungel. Von W. her wühlte sich der oft anhaltende Sturm in die dichten Smilax-Netze und drückte sie fester zu- sammen. Der geduldige Träger solcher Bürden, meistens ein krüppeliger Ellernbusch, neigt sich, obenher schwer belastet, vor. Immer mächtiger wird das Smilax-Dach auf ihm, immer tiefer bläst darunter der Wind auf die starre Netzwand. So entstehen die merkwürdigen Formen fortlaufender Karniese, breiter Überdachungen und förmlicher Höhlen unter ihnen; das sind Wind- löcher. Alles ist von Smilax verwebt, besponnen, jetzt gelbbraun und schon bei halbentwickeltem Laub undurchsichtig. Wenig weiter vom Rande entfernt arbeitet diese Kletterpflanze ungestört normal, der Wind hindert sie nicht. Hinauf (40°—50o Fuß) zum Stammgipfel geht das Gespinnst am lebenden Baum. Nur vereinzelt überragen diesen Wust die bizarren Astformen kahler, angekohlter Baumkolosse. Gespenstisch recken sie die nackten, knorrigen Astarme gen Himmel. Das sind gewöhnlich überstandene Eichen, Rot- und Weißbuchen, auch Pterocarya und Schwarzerlen, die auf wenig erhöhtem Boden das Tiefland bestanden. Zu Füßen solcher verrotteten Hochstämme verbreitet sich überall Erlengebüsch, 20—30 Fuß hoch, oft in ganz reinen Beständen. An trockeneren, höheren Stellen siedelten sich auch hier Rho- dodendron ponticum, Crataegus, llex (breit und kurzblättrig, sehr tief am Rande gezahnt) und Weiden an. Die Rubus-Dschungel wird durch Rubus fruticosus (discolor) gebildet, ist aber mehr lokalisiert, ihr behagt das stagnie- rende Wasser in der Nähe nicht. Periploca und Caprifolium beteiligen sich als schwächliche Schlinger in dem Busch und auch die Krautflora ist nur arm an Arten. Mitte Mai sammelte ich: Cardamine tenera, Nasturtium syl- vestre & rivulare, Myosotis palustris, M. sparsiflora, Veronica Beccabunga, V. Buxbaumii, Lathyrus Aphaca, Galium Aparine, 'ragaria VESCa, Stellaria media, Lamium purpureum, Euphorbia palustris höher als alle, mit großen, dottergelben Blumen. : Dem gegenüber ist die gelbgraue Düne noch ärmer, oft Be kahl, es giebt auf ihr fast gar keine Muscheln. Von den Weststürmen wird sie stellen- Weise ausgeweht, ist aber infolge des groben, schweren Sandes gewöhnlich fest, Dünen, und zwar nur in Zwergform, sind am südöstlichen und nordöst- lichen Pontusufer selten. Das tiefe Schwarze Meerbassin wirft dort und auch an der Südküste der Krim gewöhnlich grobes Geröll an die Steilufer. Der trand ab- und aufwärts an der Rionmündung macht davon eine Ausnahme. Als erste Ansiedler auf dem Sande, wenn auch nur in schwächlichen Individuen, erweisen sich Scleranthus annuus, Arenaria serpyllifolia, Lolium rigidum P rott- bollioides, Geranium dissectum und G. molle, Trifolium procumbens var. minus. Tiefer Wurzeln Plantago lanceolata. 7 eriophylla, mehr oder weniger behaart, und die Pfahlwurzel eines Verbascum (wahrscheinlich V. gnaphalioides), os Welcher nur die Grundblätter hervorgekommen waren, die fast ı Fuß Länge 138 Zweites Kapitel. hatten. Auch Convolvulus persicus, weniger häufig als am Kaspi, lässt sich an den ‚gerundeten, filzigen Blättern erkennen. An den geschützteren Böschungen siedelten sich Medicago minima und das zählebige Helianthemum vulgare an. Auch Centaurea iberica geht auf .den Sand, an den Spitzen ihrer jungen Triebe standen die gelben, harten Stachelchen, welche später die Endknospen um- fassen. Wichtig für solche Plätze wird Euphorbia Paralias, deren Wurzel im Sande fortkriecht; ihre Stengel sind so dicht mit den lanzettlichen Blättern bestanden, dass sie wie langbeschuppt erscheinen. Aber am tiefsten sitzen in dem da schon feuchten, kahlen Sandboden die Zwiebeln von Pancratium maritimum, dessen etwas gedrehte, blaugrüne Blätter fußhoch aus dem Sande hervorragen. Auch Eryngium maritimum, von welchem um diese Zeit (Ende Mai) die Grundblätter zu erkennen sind, befestigt solche Sandreviere. Auf älterem Dünenboden, namentlich in den feuchteren Vertiefungen, werden die genannten Arten alle kräftiger und es gesellen sich ihnen manche andere bei. In kleinen Fluren macht sich Eufragia latifolia durch die bräunlichroten Blüten vorteilhaft bemerkbar. Dazwischen kauert am Boden Erophila verna und Anagallis arvensis $ phoenicea, kräftiger verbreiteten sich Erodium cicuta- rium, Sherardia arvensis, Veronica serpyllifolia, Cerastium semidecandrum. An den begünstigten Plätzen gedeihen schon in normalem Wuchse Anthemis ruthenica, Senecio vulgaris, Vicia hirsuta und V. sativa (schwächlich), Poly- gala comosa; dazwischen kleine Exemplare von Stenophragma Thalianum und große von Arabis hirsuta, Silene pendula, Ajuga repens, selbst der Apfelbaum verschmäht als vereinzelter Wildbusch solche Stellen nicht. Das sind aber auch die bevorzugtesten in den Dünen. Von anderen Holzgewächsen kroch langsam bis zur Dünenhöhe und darüber hinweg bis zur äußerste Brandungslinie niedergedrücktes Gebüsch von Crataegus Piracantha. Höher gediehen auch Hippopha& mit dichtem grauem Blattwerk, die gelben Blüten“ trauben von Berberis vulgaris hingen am Gesträuch abwärts und die Mispe begann ihre Blumen zu öffnen. Sehr vereinzelt hatte sich hier Paliurus auf alter Düne niedergelassen, bis jetzt hatte ich den Dornstrauch im nassen Tief- lande nicht gesehen. ; Die mingrelische Gartenlandschaft. Mit dem mingrelischen Tie- lande, welches die vorher besprochenen Sumpfgebiete um go—120M (300 bi 400 r.F.) dominiert, kann ich mich kurz befassen. Im Osten mit dem er laufe der Kwirila beginnend, erweitert es sich in breitschenkliger Keilform gegen Westen. Der nördliche Flügel dieses Dreiecks läuft dem Fuße einstürzenden Jura- und Kreidefelsen entlang von Kutais über Sugdidi bis En Kodor, der südliche wird durch die Nordbasis der adsharo-imeretischen Scheide ii FRne Eine liebliche, aber sehr primitive Gartenlandschaft nimmt REHRE ein. Kleine, hainartige Wäldchen unterbrechen die vereinzelten # siedelungen der Bevölkerung, trennen Wiesen und Felder von einander, beide .- einen großen Umfang erreichen. An den Diospyrus- und ee bäumen der Gärten rankt die Rebe überall, auch ohne Zuthun des Mens< . sucht sie sich an ihnen die natürliche Stütze und klettert bis in die Gipf Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 139 hinan. Quitten, Kirschen, Wildpflaumen, ein paar.Äpfel- und Birnenbäume, Feigengebüsch, schattende Wallnussbäume findet man überall, die Granate dient als einheimischer Schmuckstrauch. Dem natürlichen Rasen, in welchem neben Trifolium pratense 8 major auch duftendes T. tumens eine Rolle spielt, kann der Sonnenstich auch im Hochsommer. der obwaltenden Feuchtigkeit wegen nichts anhaben, es sei denn, dass gelegentlich anhaltender, heißer Ost- wind die kolchische Ebene heimsucht. Wo größere, hügelige Ebenen sich dehnen, wuchert sofort Pteridium, und oft bedeckt sie weithin Rhododendron favum. Den Wegen entlang überall Sambucus Ebulus in aufdringlichen Massen und seltener die in den Spitzen rot gefärbte Phytolacca decandra, die jung als Gemüse verwendet wird, deren reife Beeren zum Färben des Weines gebraucht werden. Den Wasserläufen entlang folgt Pterocarya, oft als Hoch- stamm, noch öfter als schön geformter Hochbusch. Das saftige Grün dieser Bäume wird dekorativ von Salix alba unterbrochen. Die Kräuterflora ist nicht reich. Einige Ranunkelarten, R. muricatus, R. Philonotis und R. bulbosus, durchsteppen den Kleerasen, Gleiches vollbringt Potentilla sylvestris (= P. Tor- mentilla). Rumex acetoselloides behauptet fast ausschließlich kleinere Gebiete. Euphorbia aspera ragt aus dieser niedrigen Bodenflora hervor. Dem Azalea- gebüsch gesellen sich Viburnum Lantana und Berberis hinzu. Das Rubus- dickicht blüht schwach, am ihm beteiligen sich R. fruticosus und R. armeniacus; in ihrem Schatten sehen wir Dentaria bulbifera, Cardamine tenera, Symphytum tauricum und Scrophularia Scopolii gedeihen. Der Fuß des Großen Kaukasus. Mit dem Betreten der Kreidekalk- felsen, welche meistens mit steilem Einsturze hier den äußersten Südfuß des Großen Kaukasus bilden, hört diese Einförmigkeit der Bodenflora sofort auf, Von den Farnen findet man Polypodium vulgare, Pteris cretica, auch Asplenium Ruta muraria und A. Trichomanes. Viola alba, Lathyrus hirsutus, Veronica Peduncularis und Carex digitata lieben solche Standorte, auf denen krüppelige Carpinus duinensis und Mespilus germanica wachsen. Aber wo die breiteren Spalten im festen Kalkgestein von Acer laetum und Evonymus Sc Ser beschattet wurden, ‘stehen neben den Gruppen von Mercurialis perennis blühende Cephalanthera ensifolia, höher schießen Silene italica er re melissifolia aus dem frischen Grün hervor, Tamus rankt im Gebüsch und italicum rollt die weiße Blütenhülle an den schattigsten Stellen auf. Feste, niedrige Polster von Bryum capillare und Barbula unguiculata AB sge ‚kahlen Felsen in großen Kolonieen, die ersteren fruktifizierend dicht mi hellbraunen Sporenhütchen bestanden. Weniger fest bauen sich die Mooslager von Anomodon viticulosus auf. ; bel , Oberhalb der Mündung des reißenden Kodor, dessen breite Quellgabe 'n den abchasischen Hochalpen wurzelt, tritt der Südfuß der Hauptkette ganz Nahe an die Küste, Die Vorländer werden gegen NW. hin schmäler, gg Schneidende Buchten fehlen ganz, oft läuft der Strand ge ng die Felsenkaps direkt in das Meer. Auf dieser ee 400 km misst, haben wir für Klima, Boden und Flora zwei Ser 140 Zweites Kapitel. Gebiete zu unterscheiden. Das östliche schließt sich in allen seinen Er- scheinungen direkt an die bis dahin erörterten Verhältnisse, es behält den Charakter des südöstlichen Pontuslandes; das westliche fügt sich direkt der Südküste der Krim und den Steppen an der Nordseite an. Auf der Strecke von Golowinsk bis Tuapse, d. h. auf einer Distanz von 4okm, findet der Übergang allmählich statt. ; S’uchum, die beste Gartenkulturstätte im russischen Reich. Sub- tropische Arten. Doch bevor ich für diese Strecke Spezielleres mitteile, muss ich den Faden meiner Beschreibung unterbrechen und auf S’uchum das Interesse des Lesers lenken. Es handelt sich dabei um den günstigsten Platz für die edlere Gartenkultur, nicht allein im Kaukasus, sondern überhaupt im ganzen ungemessenen russischen Reiche, und es liegen hier gerade Versuche und Erfolge derselben vor, welche, überraschend, ja staunenerregend, die weitere Arbeit auf diesem Gebiete nur ermutigen können. Der Bequemlichkeit für den Leser wegen wiederhole ich für S’uchum die oben ‚gegebenen meteorologischen Faktoren und knüpfe daran die Mitteilungen über den Garten »Sinop«, welcher, im Jahre 1881 gegründet, gegenwärtig dem Großfürsten Alexander Michailowitsch gehört. S’uchum-Kale. Monats- und Jahresmittel der Temperaturen in Cels. Meereshöhe Jahr der Station | Ja" | Febr.| März |April| Mai .| Juni | Juli | Aug. | Sept. Okt. | Nov. | Dez. Si 2 151. 2 Do he: | 5,3 | 5,8 | 8,5 | 12,6 17,6) 21,2 23,5| 23,8. 20,0 16,6 11,9] s7| 146 Nach ı1jähriger Beobachtung absolutes Maximum 36,5, absolutes Minimum — 8,7 Mals der Niederschläge in mm. 92,1 70,7| 109,8] 98,9 82,4 | 126,9] 114,7] 82,3 | 129,7] 104,3] 116,9] 89,4 | 12181 Verteilung der Niederschläge nach Tagen. 10,8] 9,7] 12,9] 12,0| 11,4 | 10,8 9,9 | 7,8| 10,0 8,7| 11,0] 11,9, uiid Süd- und Südostwinde walten vor, vor den kalten Nordwest- und Nord: stürmen ist der östliche Winkel der Bucht geschützt. Der Boden ist vor tend ein etwas sandiger Lehm, an den Gehängen wird er fester und schlle viel grobes Konglomerat ein. a Auf guter Chaussee fährt man von S’uchum zum östlichen Buchtente'- Ihr zur Linken erstreckt sich das Flachland einige Tausend Schritte bis ®! den Anbergen, welche im frischesten Bodengrün überall mit vereinzelten holzstäimmen bestanden sind und zum Teil auch schon. bepflanzt van Freundlich schauen saubere Villen aus dem Dunkel der immergrünen Gebüsch und ernster Coniferen hervor. Die Ebene zeigt nur Kulturfelder, Ob 2 Baumschulen, edle Rosen, Zapfenbäume, ausdauernde Palmen und sogar ® Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien, 141 einem . Grundstücke Hyacinthenzwiebelzucht. Parkartig unterbrechen diese Anlagen die Gruppen hoher, pyramidal gewachsener Eucalypten (E. amygda- lina), die aber nur dann eigentümlich dekorativ wirken, wenn das gesättigte Blaugrau des jungen Laubes sie schmückt.. Die fortlaufenden Hecken, fest und undurchdringlich, bauten an manchen Grundstücken nur Bouquetrosen auf, die gerade jetzt in einer karminroten, reichblumigen, indischen Art in voller Blüte standen und den Weg buchstäblich mit den fallenden Kronen- blättern überschütteten. Ernst strecken aus diesen prunkenden Hecken pyra- midale Cypressen ihre fast schwarzen Säulen bis ı2z m Höhe gen Himmel, so glatt und scharfrandig, als hätten sorgsame Hände mit der Schere ihnen die Form gegeben. Wo aus solchem Gehege Einblicke in die Gärten möglich sind, treten uns fremdländische Baumformen in wuchernder Üppigkeit und Schönheit entgegen. Ein Gang durch den Garten von »Sinop« macht uns am besten mit den einzelnen Prachtstücken und Gruppen bekannt. Ich spreche natürlich nicht von den Sterculien, Catalpen, Paulownien, Liriodendron, auch nicht von den pyramidalen Eichen und Akazien. Ebenso wenig will ich die Weigeliagebüsche und den großblumigen Philadelphus spectabilis, die japanischen Ligustren, Evonymus und Hydrangea erwähnen. Von alledem und von gewöhnlicher Thuja ist der Garten leider gar zu voll und wird man damit bald aufräumen müssen. Nur dem Auffallenderen, Schönen und Seltenen will ich bei diesem Gange Rechnung tragen. er In drei Parallelalleen von Acer Negundo (bunt), Platanen und Gleditschia gelangt man zum Fuße der Hügelkette, auf welcher der Reihe nach das Herrenhaus, die Wohnung des Gärtners und die Wirtschaftsgebäude gelegen Sind, von letzteren vier geräumige Kalthäuser unweit einer großen Anzahl von Treibbeeten. Reichblühende Passifloren, Caprifolien, Glycine, Clerodendron, Clematis ranken an den Wänden der Gebäude empor, deren Hinterseiten nur durch schmalen Hofraum von. dem rasch ansteigenden Gebirge getrennt sind. An diesen sonnigen Gehängen verdecken ausdauernde Verbenen, überreich ’ot und blau blühend, den Boden total. Schon schießen höher aus dem Hell- grün des Geländes die jungen Triebe edler, verpflanzter Coniferen in großer hl hervor. Vereinzelt werfen vollkronige, alte Eichen Schatten auf den Abhang. Überall den Wegen entlang dichtes, hohes Gebüsch von nn japonica, an ihm reifen im Juli die vollbesetzten Fruchtstände ein köstlic es Obst, Die Deutziagebüsche (D. crenata candidissima) und .Spiraea nen erscheinen durch die erdrückende Blütenfülle weiß, wie schneebedeckt; 16 DS 20 Fuß hohe Camelien, vereinzelt auch jetzt noch blühend (Anfangs Juni), „mstehen die Rasenplätze ‚und unter der Schere gehaltene T EN weiterhin die Einfassung. Sortimente edler Smyrnaer Feigen (gelbe = Al en und Kernobst nehmen einen Teil der Gartenfelder ein. Doch . man, durch Erfahrung belehrt, den Anbau der europäischen EEE ee fördern, weil die Frucht zwar groß, aber wässerig wird. n en au tlang Stehen Prachtexemplare von Chamaerops excelsa, vollblühende, 142 Zweites Kapitel. hohe, mit Stammdicken bis zu. 8 Zoll; jährlich bringen sie reifen Samen, Dazwischen als Einfassung der Rasenplätze wuchernde Yucca recurvata pen- dula, deren beschuppte, violettgrüne Blütenschäfte aus der Mitte der mäch- tigen Blattschöpfe emporschießen. Einer stattlichen Reihe von Cryptomeria elegans folgt eine nicht minder schöne von Pinus Pinaster Hamiltoni; 30 bis 40 Fuß hoch stehen diese Bäume den dunklen Pyramiden der Cypressen gegenüber, die aus dem blühenden Rosengehege an der Chaussee hoch hervor- ragen. Dazwischen hier und da ein alter Stamm von Yucca gigantea mit steifer, spitzstachliger Krone. Auch außerhalb des Gartens pflanzte man von dem Überflusse der Schulen drei Coniferen in den Dünensand, es sind das P. Pinea, P. insignis und wenige P. halepensis. Wenden wir den Blick seit- wärts von den Wegen zu den natürlichen Gazons, welche die freigebige Natur vornehmlich mit süßen Gräsern, untermischt von Klee, Trigonella und Coronilla, schuf, so begegnen dem Auge manche originelle Einzelgestalten, manche durch Kolorit und Wachstumskraft imponierende Gruppen. Blütenschwer neigt sich das Geäste der immergrünen, hohen Gebüsche von Prunus lusitanica ab- wärts, eine schlanke Trauerweide senkt seitwärts von ihnen die hellen Strähnen zum Wiesengrunde. Weiterhin strebt ein Koloss von Pinus insignis zu 60 Fuß Höhe empor, sein Alter beläuft sich nur auf ı5 Jahre. Herrlich sind die von Biota und Frenela. Ferner zieht Cunninghamia sinensis in Exemplaren von 50 Fuß Höhe unsere Aufmerksamkeit an. Nur als Einzelbaum sollte Araucaria imbricata kultiviert werden, bei Verwendung zu Gruppen leiden Ir breit ausgelegten, horizontal gerichteten Äste stets, die Gesamtform Ve! an Regelmäßigkeit. Sehr effektvoll sind auch Hochstämme von Ger: glauca und der trauernden C., funebris, die bei einem Alter von 12 Jahren N schon 40 Fuß Höhe erreichten, sich breit von unten auf auslegten und intenst! bläulich und schwärzlich gefärbt sind, Auch die drei Cedrus-Arten (C- Linn C. atlantica und C. Deodara) sind reichlich vertreten, die erstere aber nuf, ge noch jung, in pyramidaler Form. Wie in ihrem Heimatlande, so hat a auch hier der Himalayaceder die Himalayatanne, Picea Morinda, ZU bis Ihr graziöses Geäste hängt, dicht bestanden mit den frischgrünen Nadeln, ü zum Boden herab und die ganze Gestalt entspricht dem Ideal eines Treu baumes. Ganz anders erscheint eine sonderbar geformte, seltene Varietät :ch gewöhnlichen Cypresse, die als C. sempervirens pendula bezeichnet war. = ni einem fast schwarzen Gespenst, lang und schmal ausgezogen, stand S!e den nur. teilweise herabhängenden Zweigen da. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien, 143 Wir biegen seitwärts ab und wandeln in schattiger, rotblütiger Ross- kastanienallee. Zwischen den Bäumen Gebüsch der bengalischen Rose, ganz überdeckt von den karminroten Blumen. Seitwärts überall Magnolien (M. gran- diflora), deren Knospen zum Aufbrechen bereit sind. Dann Gynerienstöcke von 4 m Durchmesser, aus denen die vorjährigen, vergilbten. Blütenstände hervorragen. An.anderen Stellen neuseeländischer Hanf, Phormium tenax in 2—3 m breiten Gruppen. Nicht weit davon Edellorbeer und Kampherbäume (Gnnamomum Camphora). Weiterhin fruchtschweres Gebüsch von Arbutus Unedo, Einzelpflanzen im Rasen von Mahonia, zarte buntblättrige Dracänen, hohe Theesträucher (beide Arten) und die bunten, dekorativen Varietäten von Elaeagnus pungens. Wir wandern an stattlichen Aralien (A. spinosa, A. Sie- boldii) vorbei, sehen Ceratonia, die Korkeiche und Q. llex, staunen bei dem Anblick von Thujopsis dolabrata und wundern uns darüber, dass Wellingtonia nicht wie anderwärts in trocknerer Luft rasch wuchs, um dann noch den Bam- busen einige Aufmerksamkeit zu schenken, deren jüngste Triebe in Zeit von einer Woche ı2 Fuß Höhe erreichten. Von einheimischen Arten sind die schönen Exemplare von Abies Nord- manniana, hier also im Niveau des Meeres, zu erwähnen; sie haben als 20 Fuß hohe Bäume das Umpflanzen mit Ballen im Spätherbst ohne Schaden ertragen. Noch interessanter ist das Gedeihen der Weißbirke, von der es Stämmchen bis 5 Zoll Dicke giebt. Selbst die Alpen und Sibirien stellten in Pinus Cembra ihr Kontingent. Auf dem Heimwege zum gastlichen Hause des Gärtners, H. BRENNER, wird dem chinesischen Kakibaum, Diospyrus Kaki var. Kosolaki, noch ein Besuch gemacht, dessen Früchte zu voller Reife gelangen. Sodann geht es an mächtigen Agaven am Abhange vorbei, deren gewundene untere Blätter Schenkeldicke erreichen und die schon öfter blühten. Endlich über- schauen wir noch den herrlichen Rosenflor. Als wahres Blütenmeer überflutet die leichtgebaute, hellschwefelgelb blühende, rankende Solfatararose das lauben- artige Spalier. Unter ihrem Halbschatten gedeihen die verpflanzten Setzlinge tropischer Pflanzen am besten. In ihrer Nachbarschaft liefern Jasmine und schlingendes Rhynchospermum jasminoides, beide‘ lichtgelb blühend, auf viele Quadratmeter hin einen ähnlichen Schutz und Rosa Banksii wurde für lange ubengänge verwendet. Wandert man von hier etliche hundert Schritte weiter zum Dseftabach, an dessen rechtem Ufer das Grundstück zum größeren Teile gelegen a kommt man auf einen Schattenplatz. Einige Liriodendron und viel Platanen erheben sich da bis zu so Fuß Höhe und im Hintergrunde, etwas ah Steht ein mächtiger Stamm von Cupressus torulosa, 2 Fuß dick. Auch seine ünteren Zweige liegen rund herum dem Boden an. Niemals durchschaut: die Sonne diesen Koloss und wenn die Temperatur am Tage im SERBIEN EB s auf 25 Grad stieg, atmete man unter dieser Cypresse erfrischende Küh z = erwähnte geschützte Lokalität unter den schattenden hohen Fe a vollen, seitlich einfallenden Lichtfülle dürfte sich am ehesten 0 . zucht der aumfarne im freien Lande eignen. Man hat bis dahin ihre Kultur 144 Zweites Kapitel. noch nicht in Angriff genommen. Die Tausende von Exemplaren zählenden Anzuchten der Camelien, gleich den Edelpalmen gesuchte Handelsartikel, befinden sich in der Nähe der Platanen. Aber erst wenn man auf schwan- kender Brücke über den genannten Bach auf das linke Ufer gelangte und etwas anstieg, befindet man sich in den eigentlichen Schulen für Palmen und andere Pflanzen, namentlich Zwiebeln und Knollengewächse, Hier stehen in langen Reihen die Amaryllis und Fritillarien, Lilien und Gladiolus-Arten, hier auch die. Wildlinge zum Okulieren der Rosen und manche der im freien Lande ausdauernden Palmen. Von diesen halten folgende ohne winterliche Deckung aus: Trachycarpus excelsa (Thunb.) Wendl. (Chamaerops e. Thunb.), 10—12 Fuß hoch, jährlich keimfähiger Samen; es wurden bis jetzt (1893) 6000 Exemplare gezogen. 3 Chamaerops humilis L., einschließlich var. argentea und der geringeren Varie- täten elegans und gracilis Lodd., coerulescens und tomentosa Ch. Morr. Rhapidophylium Hystrix (Fras.) Wendl. et Drd. (= Chamaerops H. Fras.). Pritchardia robusta (Wendl.), zjähr. Exempl. ı m hoch, 9 Wedel. Washingtonia filifera (Wendl.) Linden. Jubaea spectabilis H. et Bonpl. = (Cocos chilensis Mol.). Cocos australis Mart. Sabal umbraculifera Mart. » Adansoni Guerns. » Palmetto R. et S. a änen Auch Cycas revoluta, die Agave und Yuccaarten, sowie viele Drag halten aus; die letzteren sind die empfindlichsten. Mit Deckung überwintern: : Cocos Bonetti Hort. (wahrscheinlich — C. capitata Mart.). » _Romanzoffiana Cham, > Gärtneri (Gartenname für eine andere südbrasilianische Art). » Yatay Matt. » campestris Mart. Phoenix canariensis Hort. » _ dactylifera L. > _ tenuissima (?). Livistona australis Mart. Corypha Gebanga ? '). Erythea edulis Wats, > armata Wats. ’ h- a iese tropisC ı) Der Name wird als solcher angegeben; es ist aber unwahrscheinlich, dass “ae indische Palme hier, wenn auch mit Deckung, längere Jahre ausdauern kann. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 145 Ich habe mich vielleicht mit diesem Garten zu lange beschäftigt, allein in Hinsicht darauf, dass es im russischen Reiche nirgends’ einen ähnlichen Platz giebt und dass man von ihm in weiteren Kreisen, selbst unter den Fachmännern, wie überhaupt vom Kaukasus und vom Ostufer des Pontus herzlich wenig weiß, musste ich ausführlicher sein. Was die Krim in dieser Hinsicht darbietet, ist, wie ihre ganze Natur, dem Kaukasus gegenüber doch nur Miniatur, wenn auch oft sehr schön. Wenn man bedenkt, dass vor 30 Jahren Abchasien und seine Bewohner absolut wild waren und ohne besonderen Schutz der Reisende es kaum wagen durfte, in das Innere des Landes zu dringen, so muss man die Schnelligkeit der Entwicklung, Gesittung und Kultur, wenigstens entlang der Küste, bewun- dern und sich darüber freuen. Freilich geschah das nur an einzelnen Punkten, rund herum blieb alles wie ehedem, im besten Falle menschenleerer Urwald. Aber diese Punkte werden die Centren sein, von denen die Civilisation aus- geht. Ein zweites solches Centrum liegt gegen NW. 27 km von S’uchum. Hier arbeiten zur Ehre Gottes die Mönche vom Kloster Neu-Athos seit 1876 mit erstaunlicher Energie und großer Sachkenntnis. Sie besiegten vollständig den Urwald. Ich habe in meinem Bericht (Ergänzungsheft ı 12 zu Dr. A. Peter- manns Mitteilungen S. 54) ausführlich die Kulturarbeit der Mönche besprochen und es würde zu weit führen, sie hier, soweit sie Gartenbau, Ölbaum und Wein- berge anbelangt, nochmals zu wiederholen. Ich will nur erwähnen, dass viele der S’uchumer Schmuckpflanzen, so auch etliche Palmen, vortrefflich in den Klostergärten im freien Lande gedeihen, und dass die verschiedenen Citrus Sp., welche man entlang einer Terrasse pflanzte, im Winter nur mit Dielenverschlag geschützt werden und alle reichlich tragen. it dem Kodorthale haben wir denjenigen Teil Transkaukasiens betreten, in welchem weiter gegen NW. hin Buxus sempervirens am häufigsten und kräftigsten gedeiht. Zwar ist er nicht allein im kolchischen Gebiete bis reich- wenn auch ungleich seltener, in Georgien und am Kaspi in Talysch nach- gewiesen; allein die größeren Bestände mit Bäumen von 30—40 Fuß Höhe bis zu ı Fuß Durchmesser gehören der Küstenzone Abchasiens und weiter gegen NW. bis Sotschi an. Hier liebt die Pflanze entschieden Kalkboden. Buxus steht überall entweder frei gruppiert oder zerstreut im ‚Laubwalde. ielerorts, namentlich da, wo er seltener ist, schont ihn sowohl die mohame- danische als auch die christliche Bevölkerung. In Talysch z. B. giebt ag kleine Buxushaine, die unverletzt blieben und an deren Bäumchen allerlei Lappen und Bänder befestigt werden. Im centralen Kaukasus findet man ihn öfters in der Nähe alter Ruinen, also wohl ehedem angepflanzt, und das Volk benutzt ihn gelegentlich nur zu kirchlichen Zwecken, rührt ihn sonst nicht an, Seitens der Regierung werden die Buxusbestände geschont. Man erlaubt Segenwärtig nur Bruchholz und schadhafte Stämme auszuführen. Die Preise per Pud (40 Pfund) sind auf 40—60 Kop. festgesetzt. Privatleuten kann man die Ausfuhr nicht verbieten. Auch der echte Lorbeer, Laurus nobilis, den Radde, Kaukasus, 10 146 | Zweites Kapitel. ich am Gestade von Batum nicht sah, ist nicht selten, geht aber kaum über 3oom (1000 r.F.) hoch in’s Gebirge und bevorzugt ebenfalls kalkiges Terrain. Coniferen fehlen bis Pizunda unten gänzlich, die Gehänge tragen vorwaltend Eichen, meistens Q. sessiliflora, auch O. armeniaca; starke Rotbuchen, beide Carpinus, Esche, seltener Linden erreichen auf flacherer Senkung das Meeres- ufer. Im Unterholz behaupten sich die immergrünen Gebüsche samt ‚dem Lorbeer, niedriger Ruscus aculeatus wird gemein und auf den mageren Wie ist unter anderen Orchideen auch die schöne Serapias pseudocordigera häufig zu finden. Den Wasserläufen folgt überall Pterocarya, Phytolacca und Sam- bucus Ebulus werden lästiges Unkraut, und Adlerfarn (Pteridium) ist Jetzt (Mitte i) bis zu 2 m ausgewachsen. u Fer Ton seltenen Pflanzen brachten wir aus der Umgegend von Neu-Athos die vor wenigen Jahren (1891) durch LIPSKY an caucasica mit, welche zumal in den männlichen Exemplaren die größte A lichkeit mit Tamus communis besitzt. Beide, derselben Familie sind, falls man nicht Fruchtexemplare sieht, zum Verwechseln ähnlich. be rend Tamus eine rote Beere zeitigt, ist die Frucht von Dioscorea mit dr i großen Flügeln versehen. Auch Limodorum abortivum, die zarte nn oestrifera, sowie Platanthera montana wurden gesammelt. Der Wald Br leider schon verblüht, Arum albispathum und neben Anchusa myosotidi auch reizendes Omphalodes cappadocica. Wiesen- hanzen. Es ist nicht nötig, bei den a der Vegetation länger zu verweilen, es wiederholt sich weiter aufwärts . Küste entlang im großen wie im kleinen immer dasselbe. Es mag genugel) die vornehmlichsten Species nach ihren Standorten hier aufzuführen. In den Wiesen. Agrostis alba L, Allium rotundum L. Anthemis tinctoria L. y pallida DC. Briza media L. Bromus sterilis L. Campanula sibirica L. 8 major Boiss. Chrysanthemum Leucanthemum L. Coronilla varia L. Cynosurus cristatus L. > echinatus L. Cyperus longus L. Dactylis glomerata L. Doryenium latifolium Willd, Equisetum ramosissimum Desf. Festuca elatior L rc rubra L. Galega officinalis L. | Epimedium pinnatum Fisch., Juncus lamprocarpus Ehrh. » bufonius L. Lathyrus pratensis L. Linum angustifolium Huds. Medicago maculata Wall. Oenanthe pimpinelloides L. Poa pratensis L. Psoralea bituminosa L. Sedum pallidum M. B. Silene pendula L. Trifolium angustifolium L. Am Waldrande. Aristolochia pontica Lam. Arum albispathum Stev. Asperula taurina L. Colchicum speciosum Stev- (Frucht). Yald. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 147 Euphorbia aspera M.B. Polygala comosa Schk. Geum gracile Ledeb. Pterocarya, blüht Hypericum ramosissimum Ledeb. Rumex nemorosus Schrd. Impatiens noli tangere L. Sanicula europaea L. Lilium monadelphum M. B. Scutellaria altissima L. Paris incompleta M. B. Vicia sepium L. Philadelphus coronarius L. Vicia (Orobus) aurantiaca Stev. Pinus maritima bei Pizunda. Erst im Flachlande von Pizunda, wo das jetzt restaurierte Kloster aus Constantin des Großen Zeiten sich erhielt, wechselt mit einem Schlage die botanische Physiognomie. Das bewirkt Pinus maritima (P. Brutia nach LıpskY*), welche am NO.-Ufer des Schwarzen Meeres hier zuerst in größerem Bestande eine schmale Zone ausschließlich eirnimmt. Westwärts finden wir sie noch vereinzelt. in wenigen Exemplaren 14 km unterhalb von Nowo-Rossiisk, aber nirgends auf der ganzen Strecke bis dahin so massig wie hier bei Pizunda. Ostwärts, im Centrum von Transkaukasien, ist ihr Vorkommen auf der Eldarstufe am Fuße des Großen Kaukasus sehr auffallend und interessant. Der Standort dieser Art auf dem Eiljar-ouli- Gebirge (Eldarsteppe und zwar etwas südlich rechterseits von der unteren ora, im centralen Transkaukasien) befindet sich zwischen 425—600 m (1400 bis fast 2000 r. F.; 1974 Fuß ist die Höhe des genannten Gebirges). Hier existiert sie bei großer Dürre und sommerlicher Hitze. Die Bäume erreichen höchstens 35 Fuß und sind mehr oder weniger krüppelig und krank. Der sehr lichte Bestand dehnt sich über eine Strecke von circa 7 km Länge. An anderen Plätzen fehlt die Kiefer. Sie lebt in Gesellschaft von Juniperus excelsa und geht hier dem Aussterben entgegen, es findet freiwillige Besamung nicht statt, da nirgends junger Nachwuchs zu finden ist. Ehedem mögen die Be- Stände wohl dichter, besser und auch umfangreicher gewesen sein. Die u. Suche, sie in Lagodechi aus Samen vom Eldar zu ziehen, gelangen nicht. Vor ı5 Jahren wurde P. maritima durch Herrn MLOKOSEWITSCH (Förster des Signach’schen Kreises) hier entdeckt. Von Pizunda bis zu diesem, ihrem zweiten Standorte ist die Entfernung auf wenigstens 500 km zu schätzen. In dem Zwischenraume wurde sie bis jetzt nicht nachgewiesen und ebenso auch weiter gegen O. nicht. Hier bei Pizunda tritt diese Kiefer in Schwächlingen sogar bis auf den Dünensand. Die vor kurzem sehr hochgehenden Wogen hatten den Auswurf des Meeres samt Nadeln und Reisigholz bis tief n ern die niedrigste Strandlinie kaum um 2 m überragt. An letzterer überall gerundete ‚ .» Liesky. bestimmte diese Kiefer als Pinus Brutia Ten. Alle Pen nn, al un P. maritima Lamb. — P. halepensis Mill. Siehe die Schlussliste der Bäume un er diesem Kapitel. R i ı0* 148 Zweites Kapitel. Rollsteine, nirgends harter Sand. Trotz des starken Thaufalles — welcher alles Gebüsch benetzt hatte und die jungen, flockigen Fruchtstände des Perücken- strauches beperlte, sodass ihre intensiv rote Farbe wie leicht versilbert er- schien — war der sandige Boden im Walde doch sehr trocken. Man glaubte sich in einen nordischen Kiefernhain versetzt. Am Boden ausgedehnte bräunlich- grüne Mooslager von Hypnum purum oder kürzere und festere von Dicrano- weisia cirrhata. Üeberall eine Lage von toten Nadeln, zerstreut darin Zapfen, darauf und daneben bröckelnde Flechten. Von diesen fallen besonders die fast weißen Flecken von Evernia pinastri var. gracilis auf; sie bilden ein tausendfach verästeltes, bis 3 Zoll hohes Gewebe. Anderweitig überwucherte Cladonia endiviifolia die Nadellager und an den alten Stämmen siedelte sich Polyporus versicolor an. ‚Dazwischen stachliges Ruscusgebüsch, fußhoch, steif, dunkelgrün. Dann Cistus creticus, bei aufgehender Sonne die großen rosafarbenen Blumen erschließend. Niedriger über dem Boden sendet Veronica officinalis ihre Ausläufer allseitig umher uud vereinzelt stehen Silene italica und Trifolium ochroleucum im leichten Sandboden. Auch Helianthemum Chamae- cistus var. virescens gedeiht. Nirgends ein Farnkraut, auch Philadelphus und verwilderte Reben fehlen hier im Kiefernhain. In einer Breite von etlichen hundert Schritten ist er fast rein, erst tiefer landeinwärts beginnt dichtes Ge- büsch von Carpinus duinensis, aus welchem ältere Meereskiefern hervorragen. Dann erscheint auch sofort Clematis Vitalba als Schlinger und klettert hoch. Die 2—3 Zoll dicken, obenher abschülfernden Stricke sind äußerst zähe und werden zur Herstellung starker Koppeln verwendet. Smilax tritt merklich zurück. Ebenso Epheu, den ich nur einmal sehr dick an uralter Kiefer sah und der unten, in Schenkeldicke durchhauen, tot war, oben aber durch die eindringenden Adventivwurzeln zum Schmarotzer wurde und weiter lebte. Sehr vereinzelt stehen die ganz alten Stämme der Meereskiefer, welche nach der enormen Dicke von über ı m zu urteilen etwa 300—400 Jahre zählen mögen, dabei, kerngesund sind und, wo wir dergleichen abgesägt fanden, reichlich 120 Fuß in der Länge maßen. Während die jungen Bäume sich alle, wenn unbehindert, breit pyramidal, in der Art der gewöhnlichen Kiefer aufbauen, nehmen die alten einen ganz anderen Habitus an. In knorrigen, ganz unregelmäßig gewundenen und gedrehten Ästen, die bisweilen abwärts hängen, legen sie sich seitwärts aus, bilden dabei aber keinen Gipfelschirm- Die Nadeln erscheinen an solchen alten Exemplaren dichter, die Kronen da- durch voller und am jüngeren Geäste sitzen die Zapfen (gegenständig) oft 50 dicht, dass solche Stellen ganz schwarz sind. Schaut man dagegen in den mittelalten Wald, dem ich nicht mehr als 40—50 Jahre gebe, so sind die ge rade pyramidal aufschießenden Bäume nur dünn benadelt, erscheinen matt graugrün und durch die meistens gegenüberstehenden Zapfen gleichsam ia grob schwarz punktier. Der ganze Wald hatte im vergangenen Winter (1892—93) durch Schneebruch gelitten, man erzählte uns, dass diesmal a nahmsweise sehr viel Schnee gefallen se. Man sah überall die Bruchtrün® mer am Boden. Anderseits hatte der Orkan (im März) einige der..RiekeR 2: 2 ach iur ee PETER Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 149 umgeworfen, oder doch stark seitlich geneigt. Dergleichen hinfällige Stämme dürfen die Mönche zu ihren Bauten verwenden. Man sägt aber nur die dicken Mittelstücke des Hauptstammes aus und lässt das Übrige verrotten. Die Borke wird bis 3 Zoll dick und blättert sehr leicht. Wo wir sie hoben, gab es überall im Splint viel Fraß und hatten wir auch hier das Glück (wie in Batum) den schönen Alaus Parreysii zu erbeuten. Aus den Wäldern der Meereskiefer kommt man in die Dickichte von Carpinus. Es führt durch sie ein breiter Weg zu Wiesengründen, Acker- feldern und zum Kloster. Im Vollschatten der strauchenden Hainbuche blüht Platanthera chlorantha. An den Rändern dieser dichten Hochsträucher wuchert hier im vollen Licht Mespilus oxyacantha. Ab und zu ein Ligustrum-, ein Cornus-Busch und alles verdeckende Rubus-Dickichte. Manchem Anzeichen des Hochsommers begegneten wir mit dem Eintritt in die offenen Felder. Die üppige Gerste wurde gemäht (nicht geschnitten), das Heu war eingeerntet. Diz 4—5 Fuß hohen, stachelhaarigen Exemplare von Echium altissimum standen in Blüte, ebenso Malva_ silvestris. Vom Wiesengras fielen beim Kätschern unzählige junge Helices in’s Netz, und als die Sonne den Thau abgetrocknet hatte, wurden die Cistusblumen von glänzenden Buprestiden (Anthaxia) und Bockkäfern aufgesucht. Im Walde, namentlich in dem der Kiefern, war es sehr still. Ab und zu lockte zur zweiten Brut eine Kohlmeise, sehr vereinzelt schlug noch Philomela (nicht die Nachtigall), Turteltauben, immer gepart, hoben wir mehrmals, Schwarzdrosseln und Eichelhäher waren da, auch der Schlag des Edelfinken wurde gehört, aber weder eine Elster noch eine Nebelkrähe sah man. In den Wipfeln säuselte es leise, vom Meere schallte im Tempo das Rauschen der auflaufenden Brandung zu uns herüber, und wo es am Boden im Dickicht raschelte und knackte, da kroch sicherlich eine Landschildkröte. Ufer- und Dünenflora. Ich muss hier noch der Strandflora gedenken, die ich von S'uchum an bei meinen Erörterungen bis jetzt vernachlässigte. Pizunda hat trotz seines Geröllufers eine schmale Zwergdüne, von der ich schon oben sprach, und vor dem Garten »Sinop« zieht sich eine solche auf kurze Entfernung ebenfalls hin. Diese letztere ist älter und besser bewachsen, sogar Paliurus siedelte sich darauf an. Aus diesem Stachelbusch ragte Brassica Tournefortii hervor. Auch stattliche Gruppen von Glaucium luteum standen in voller Blüte. Unweit von ihnen wieder die Grundblätter von Eryngium maritimum. Silene gallica und Stachys pubescens verschmähen den Sandboden nicht, Trifolium micranthum und T.. angustifolium ebenfalls. Erigeron canadensis, gewöhnlich einjährig, wurde‘ ausdauernd, es hatte hohe, kahle, verholzte Stengel, an deren jungen, seitlichen Trieben zahlreiche Blüten dicht gedrängt standen. Die Standorte von Imperata cylindrica machten guten Eindruck, das Gras blühte jetzt. Ungern verlässt Calystegıa Soldanella das Geröll, in welchem es kriechend sich verbreitet und die großen, rosa 8” färbten Blumen hochhält. Dem Sande gehören wuchernder Convolvulus arvensis und im Notfalle auch noch C. cantabrica an. Zwergklein bleibt Cakile maritime 150 Zweites Kapitel. und ist überdies selten. Die zwei Verbascumarten, von denen die eine tief buchtig eingeschnittene, die andere ganz in Filz gehüllte, am Rande fein- gezähnte Grundblätter hat, konnten, weil unentwickelt, nicht erkannt werden. Ich glaube mich nicht zu irren, wenn ich sie als V. pinnatifidum und V. gnaphalioides bezeichne. Aber in dem seltenen Medicago marina trat uns eine eigenartige, dicht bepelzte Dünenschönheit entgegen. Zwei Gebüsche: Hippopha& rhamnoides und Vitex Agnus castus treten schon bei Gudaut bis hart zum Meeresufer und Euphorbia Paralias wurzelt auch hier tief im Sand. Auf der Strecke von Gudaut bis Gagri, die ich landeinwärts im Gefährte zurücklegte, bietet sich dem Auge kaum nennenswerter Wechsel in der Vege- tation. Alles ist waldbedeckt, an den Rändern, wo Ansiedlungen, sind die Hochstämme verhackt bis hoch oben in die Kronen, das geschieht, um Licht und Luft den Maisfeldern und den wilden Reben zu geben. Ich schrieb an Ort und Stelle über solche Gebiete Folgendes nieder: Süße Kastanien, welche nunmehr die Blütenähren treiben, vereinzelt Diospyros Lotus und Eichen, wenig Buchen und Carpinus, vorwaltend Schwarz- ellern, bilden die Bestände. Überall wucherndes Pteridium, den Wegen ent- lang die sie begleitende Phytolacca im Gebüsche von Buxus und Azalea, nicht gemischt mit Rhododendron. Ligustrum steht in voller Blüte, Paliurus hier und da und auch Cornelkirschen bemerkt man. Am Boden Ruscus aculeatus, ab und zu eine Salvia (S. verticillata), Smilax tritt merklich zurück, selten hoch. Clematis und Rubus samt Wildrosen arbeiten üppig im Gebüsch, erstere klettert hoch, Wilder Hopfen wird häufiger. Sehr fällt durch ihr großes, wenig gelapptes und untenher weichwolliges Blatt Vitis labrusca auf, welche, gleich der gewöhnlichen Rebe allerseits an Bäumen rankend, doch auch hoch an Stöcken gezogen, in kleinen Weinbergen zu finden ist. Diese Rebe liefert den etwas nach Isabell schmeckenden, .hellroten Landwein, welcher, wenig haltbar, uns in dieser Jahreszeit meist recht sauer kredenzt wurde. Sie stand in voller Blüte und duftete stark. Sie soll, wie ich durch den General Pilenko in Anapa erfuhr, durch den Fürsten Woronzow anfangs der fünfziger Jahre eingeführt worden sein und gedeiht in der Küstenzone Abchasiens gan2 vorzüglich. Sie hat vor der gewöhnlichen Rebe den Vorzug, dass die Phyll= vom xera sie nicht heimsucht. Auffallend ist nur, dass, wenn sie wirklich ; und Fürsten Woronzow eingeführt wurde, man diese Rebe für Mingrelien | Imeretien oder für S’uchum nicht erwähnt, da diese Gegenden doch viel f ö zu Tiflis gelegen und anfangs der fünfziger Jahre durchaus friedlich waren. Strichweise war in diesen Wäldern der Knoblauchsduft von Allium ursinuff lästig. Diese Zwiebel wächst im schattenden Eichenwald mit Lysimach? punctata und Anthriscus lamprocarpus zusammen, an solchen schattigen S ? blühten noch Dictamnus und Smilax, Am Dschungelrande, wo & nass ist, sieht man Iuzula multiflora; Juncus conglomerätus und J. effusus: Auf mageren Bergwiesen wird Chlora perfoliata häufiger und Sedum pallidum kleine Polster. tellen bildet a re Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 151 Gagri. Aus dem Tieflande unterhalb von Gagri habe ich zunächst einiger Beobachtungen zu gedenken, welche sich auf die Kraft des Urwaldes. beziehen. Bevor man zum Pszebache kommt, muss ein herrlicher Hochwald passiert werden, der wohl den Vergleich mit dem Besten, was der Kaukasus in dieser Hinsicht darbietet, aushält. Seit langer Zeit hatten wir dergleichen nicht gesehen. Rotbuche, Weißbuche, Eiche, süße Kastanien, Esche, seltener Rüster und Ahorn standen gleich Riesen von 4o m Höhe mit Stämmen von über Meterdicke da. Merkwürdig, die Eller war hier trotz aller Feuchtigkeit ganz verschwunden, während sie bis dahin überall dominierend als Baum und Busch angetroffen wurde. Auch Smilax fehlte fast ganz, dagegen erreichten pontische Alpen- rosen wieder wie bei Batum 20—25 Fuß Höhe, und je mehr wir in nordwest- licher Richtung uns dem Meere näherten, um so dichter wurde das Stangen- gehölz von Carpinus duinensis. Auch die Pyramidenpappeln von Gagri, welche entlang dem Meere auf dem etwas erhöhten Strand stehen, überraschen durch Dicke und Höhe. Ich sah nirgends solche, welche über der Wurzel unter ı m Durchmesser hatten. Die Reihe dieser Bäume, welche vor etwa 50 Jahren gepflanzt sein dürfte, war nicht ganz vollzählig, der Sturm hatte etliche gefällt und das um so leichter, als die höchste Brandung stark den sandigen Grund unterwusch. Insofern die Flora von Gagri zum größten Teil auf kalkigem Boden, ja selbst auf den hellen gelben Kreidefelsen steht, bietet sie besonderes Interesse dar. Ich will deshalb die darauf bezüglichen Be- obachtungen mitteilen, obschon große Differenzen mit dem bis jetzt Ge- sehenen nicht statthaben. Die erste Exkursion galt dem nahen Shuek- warabache, welcher mit tosendem Lärm über das weiße, grobe Kalkgeröll aus der Schlucht ins Meer stürzt. Beiderseits sind seine Thalwände sehr steil; sie sind mehr mit hohem Busch, als mit Wald bestanden. Aus dem freudigen Grün desselben heben sich am Fuße überall massig Feigenbaumgruppe? her- vor, die ebensowohl durch die Größe der Blätter, wie durch deren bläulichen Farbenton auffallen. Auch machen sich große Flecken bemerkbar, welche tot gefärbt und durch die jungen Fruchtstände des Perückenstrauches (Cotinus) gebildet werden. Höher hinauf haben die Eichen vom Fraß ge- litten, -solche Plätze sind fahl bräunlich coloriert. Pinus maritima steht, freilich sehr vereinzelt, an diesen Steilgehängen. Von dieser Conifere wachsen rechter- seits vom Bache und weiter aufwärts am Felsenufer des Meeres kleine Be- Stände. Nahe dem Bachgerinne fallen bläuliche Weidenbäume, Salix alba Ban Cinerea, auf und vereinzelt findet man da die Eller. Rubus wuchert und = wilden Rosenbusch, verflochten mit abgeblühtem Smilax, rankt und _. Sich Calystegia sylvatica, deren große, weiße Blumen sich erst gegen Aber schließen, Im weiteren Verfolge der Engschlucht sieht man viel blühendes Philadelphus-Gebüsch und niedrigen Buxus. Im dichten Buschwalde wurden etliche weibliche Exemplare von Dioscorea. caucasica gefunden, i OBER Charakteristische Samen die drei Flügel schon stark entwickelt GE weit von ihnen rankte auch Tamus. Exclusiv auf Kalkfelsen standen et iche Farne, so Aspidium aculeatum var. Schwartzianum, Asplenium age 152 Zweites Kapitel. nigrum, Adiantum Capillus Veneris, Ceterach officinarum und auch Scolo- pendrium. Umbilicus oppositifolius, Sedum glaucum und 5. stoloniferum hatten sich gleiche Standorte gewählt. Dasselbe thaten Genista elatior var. hirsuta, Coronilla montana und Alyssum rostratum, während Parietaria ofhici- nalis in langen Bündeln aus den Felsritzen herabhing. Im kalkigen Schutt- lande standen Silene noctiflora, knäuelartig spirriger Rhagadiolus stellatus P leiolaenus, Lamium maculatum, hohe Potentilla recta, großblumiges Helianthe- mum Chamaecistus und Jurinea arachnoidea.. An anderen, schon mehr ge- festigten Stellen sah man die Triebe von Inula thapsoides, Gebüsch von Argyrolobium calycinum, dazwischen hohe Anthemis tinctoria, Hypericum mon- tanım und Asperula valantioides. Schattige Nebenschluchten boten üppigere Formen dar. An Aruncus waren die graciösen Blütenstände hervorgetrieben, in ihrer Nähe blühte ‚Valeriana alliariifolia und Scutellaria albida, während Geum urbanum schon in Frucht stand. Auf höherem alten Thalboden sammelte ich Trifolium agrarium, Veronica melissifolia, Leontodon hastile gla- bratum, starke Exemplare von Salvia verticillata, die hier unten seltener war als auf den Bergwiesen, und beide Echium sp. (E. vulgare und E. italicum). Endlich muss ich zweier Rosen gedenken, R. gallica und R. indica, letztere wohl nur verwildert. Aus dem Gebirge eingeschleppt war Epilobium Dodonaei, das sich auf jüngstem Boden der Thalsohle angesiedelt hatte. Unweit des Meeresufers wuchsen Polygonum maritimum und Verbascum thapsoides. Von den Ölbäumen, welche ehedem an diesem Platze einen gewissen Ruf hatten, stand im Hintergrunde der schmalen Uferebene außerhalb der Umfassungs- mauer der alten Festung nur noch ein Bäumchen. Die Mönche von Neu- Athos führten die anderen aus und pfropften sie mit edlem Reis von Artwin. Weiterhin giebt es am Abhange des Gebirges noch ziemlich viele Olbäums, doch sollen bei allen die Früchte nur klein sein, wahrscheinlich sind es VEl- wilderte Nachkömmlinge ehemals guter Sorten. Die Unterschiede der Flora an den Ost- und Westgehängen des Baches sind kaum nennenswert. Wir ver missten hier, wie überhaupt von S’achum an, trotz der anstehenden Felsen manche der charakteristischen rupestren Formen, so namentlich verschiedene Dianthus, Silene und Symphyandra-Species und von holzigen Stachel-Astra- galeen war nirgends eine Spur vorhanden. Die Luft in diesem Küstenteile ist überall, aber namentlich bei Gagri, ungemein feucht. Uferzone bis S’otschi. Ich muss für die Strecke Gagri-S’otschi, 50 kan eine besonders bemerkbare Veränderung in der botanischen Physiognomie des Küstengebirges verneinen. Auf halbem Wege, wo bei Adler die wasserreiche Msymta in das Meer stürzt, giebt es breites Flachland, welches in stumpfer Keilform dem Unterlaufe des Flusses entlang in das Gebirge schneidet UN der Kultur erschlossen wurde. Sonst überall Steilufer, im besseren Falle mit welligen Terrassen ansteigend. Überall schweigender, oft tiefschattender Laubholzwald, in welchem hier Carpinus Betulus dominiert, ein und Eschen darin von kolossaler Höhe und Stärke, ı'/, m über der messend, 36—42 m (120— 140 r.F.) hoch. Häufiger als bis dahin wird Ostty& I | \ i 1 Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 153 carpinifolia. Die Rotbuche tritt merklich zurück. An den Steilgehängen zum Meere giebt es auch hier, gruppenweise eingesprengt, Pinus maritima, meistens jüngere Bestände, nur wenige alte, knorrig geästete Stämme machen sich be- merkbar. Die immergrünen Gebüsche, namentlich Ilex und Buxus bleiben noch, Rhododendron und Kirschlorbeer nehmen ab, Azalea und Rubus suchen stets die lichteren Plätze, an solchen wächst auch Achillea biserrata, die wir bis dahin nicht sahen. Die Rebe ist noch häufig, ihr Blatt untenher oft leicht behaart, jetzt erst blüht sie (20. Juni, Auf dem Grunde des schattigen Hochwaldes giebt es fast gar keine Blumen. Stinkendes Geranium Rober- tianum, ab und zu eine Valeriana alliariifolia, ein Ranunculus lanuginosus, Sanicula europaea gedeihen da mit Vorliebe. Der Adlerfarn meidet ebenfalls solche Halbnacht auf feuchtem Humus. Nur in den Thalsenkungen, entlang den Wasserläufen, arbeitet Smilax noch in ungeschwächter Kraft, anderweitig ist sie schon gebrochen. Von den Bäumen muss ich noch einer hybriden Form von Populus alba x tremula erwähnen. Die betreffenden Bäume reprä- sentierten im Wuchse und in der Blattform mehr P. tremula als P. alba und waren nur die jüngeren Triebe und Blattstengel leicht befilzt, die untere Blattfläche nicht. Eine Jungholzgruppe solcher Bäume, welche durch die rötliche Färbung der jungen Äste und Blattstiele recht auffällig wird, steht unten auf einer Insel des S’otschibaches. Waldwiesen bei S'otschi. In der Nähe von S’otschi werden die Wald- lichtungen häufiger und umfangreicher, solche Plätze bieten gute Heuschläge dar. Um ihre vegetative Kombination kennen zu lernen, führe ich die hier beobachteten Arten auf. Agrostis alba L. Astragalus giycyphylloides DC. Tomus sterilis L Chamaemelum inodorum (L.) Vis. Dactylis glomerata L. Dorycnium latifolium Willd. Galega officinalis L. Geranium columbinum L. Holcus lanatus L. Hypericum perforatum L. Lolium perenne L. Lathyrus hirsutus L. Lysimachia punctata Jacq. Poa ‚pratensis L. » trivialis L. Polygonum Persicaria = Trifolium arenarium L. » hybridum L. > pratense L. » procumbens L. » sp. Alexandrini affınis. Vicia angustifolia Roth. » hirsuta (L.) Koch. » tenuifolia Roth. Beeinträchtigt werden solche Heuschläge durch folgende Arten: Juncus conglomeratus L. » en. = t she Sp., hochwachsend. Umex crispus L, effusus L., beide an zu feuchten Rumex nemorosus Schrad. Scrophularia nodosa L. Scutellaria albida L. Stachys sylvatica L. 154 Zweites Kapitel. Vegetationswechsel in der Richtung nordwestlich von Sotschi. Erinnern wir uns daran, dass S’otschi von. allen Plätzen am NO.-Ufer des Pontus das größte Maß von Niederschlägen empfängt (2042 mm im Jahre), dass sich das Jahresmittel der Temperatur auf 14° C. beläuft, so müssen wir zugeben, dass dieser Ort sich klimatisch am ehesten an Batum anschließt. Nur das aus zojähriger Beobachtungszeit ermittelte absolute Minimum (—15,6°) bei einem Unterschiede von zwei Breitengraden dürfte die Existenz mancher Gewächse, zumal der exotischen Kulturpflanzen, eher gefährden als in Batum, wo das absolute Minimum noch nicht —8°C. erreichte. Im wesentlichen behielt denn auch die spontane Flora von S’otschi, namentlich in den Thal- senkungen, jene wuchernde Üppigkeit, welche wir bereits für die tiefstgelegenen Gebiete von Kolchis kennen lernten. Doch aber findet schon auf der Strecke von weiteren 35; km gegen NW. ein merklicher Vegetationswechsel statt, zwar allmählich und strichweise, nichtsdestoweniger aber deutlich. Vergessen wir nicht, dass der Kamm der Hauptkette hier dem Meere näher tritt und dass im Fischt und Oschten seine Kulminationshöhen kaum 3050 m (10000 re FE.) erreichen und die Schneelinie tangieren. Unter ihrem Schutze bedecken oben den Südabhang noch große Bestände der Nordmannstanne, treten wenig west- licher sporadisch und an einer Stelle sogar bis nahe zum Meere (bei Lasarewsk linkerseits am Psesuape, nach KUSNEZOW) und sind schließlich nur noch ein- mal an den Quellen der Schapsuga zu verzeichnen. Überall sonst gemischter Laubwald; der unmittelbaren Uferzone bleibt mit Unterbrechung, licht gruppiert oder vereinzelt, Pinus maritima getreu. Wir wollen nun diese Strecke von S’otschi bis Golowinsk am Schache- flüsschen näher kennen lernen und dabei nicht hart am Meeresufer bleiben, sondern auch seitwärts im schattenden Walde uns bewegen. Br. Man übersteigt jenseits des S’otschibaches auf langgezogenen Serpentinen das trennende Joch, um sich zum Psachathale herabzulassen. Im Laubwalde herrschen Eichen und Weißbuchen. In den Thalgründen wuchert nach berg: vor Smilax, auf den Höhen sind seine Netze lichter, schwächer, oft bleiben sie nur am Boden. Periploca, jetzt in voller Blüte, wirft üppige Guirlanden über das hohe Rhamnus-, Mespilus- Crataegus- und Haselgebüsch und Cle- matis sucht gleich ihr Licht und Sonne. Während sich oft ihr BR abschilfernder Haupttrieb mehrere Faden hoch tauartig gerade in die Höhe ausreckte, lagern ihre verworrenen Nebentriebe auf den Zweigen der er den Stützen, so Eschen und Ahorn (Acer laetum), die, schwer belastet, = neigen und das hoch aufgelockerte, saftiggrüne Blattpolster der Waldrebe au: müssen, aus welchem die angeschwollenen Blütenknospen jetzt silberweiß her vorschimmern. Wo die lehmigen Wegwände entblößt liegen und der Sonne ausgesetzt sind, siedelten sich mit Vorliebe Convolvulus cantabrica und BR ralea bituminosa an. Beide werden von nun an für den entblößten Lehmboden an den Gehängen sehr charakteristisch. Nachbarlich sehen wir sie da bei nn ander. Jetzt haben sich in den brennenden Sonnenstrahlen mit intensiv en roter Farbe die schönen Trichterblumen der Winde erschlossen und darü Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien, 155 auf spirrig auseinanderstehendem Geäste, welches nur schwach belaubt ist, leuchten die großen, dunkelblauen Blumenköpfe der genannten Papilionacee. Ihnen gesellen sich gern die weitverbreitete Salvia verticillata, Dorycnium und Coronilla varia hinzu, während wir am Waldrande, immer den Schatten suchend, dicht neben einander das hellgrüne, elegante Laubwerk von Salvia glutinosa bemerken, welche von allen ihren Geschlechtsgenossen dem Walde am treuesten bleibt und die Sonne flieht. Weiterhin wird dem Auge Anderes geboten. Aus dem Halbdunkel schattenden Stangenholzes, wo in eiligem Wuchse mit spiralig gewundenen Trieben der wilde Hopfen dicht das Unterholz umflicht, deckt seine freudig-grüne Blattfülle fast jede Stange. Zu dieser Zeit ist der Hopfen noch nicht durch den Halticafraß entstellt. Ihm leistet Tamus Gesell- schaft, seine Beeren erreichten bereits starke Erbsengröße und gern entsendet er die geilen, rankenden Endtriebe in die unbewegte Luft des Vollschattens. Ganz anders benimmt sich das aufdringliche Rubusgebüsch, R, armeniacus. Auf dem fetten Lehmboden, der es ernährt, weilt auch Dunkel, so enge stehen da die alten Triebe, die sich höher in weiten Bogen auslegen, und so dicht und dachartig bedecken obenher die steifen 3—5teiligen Blätter den Busch, dass kein Sonnenstrahl in seine Tiefe gelangt. Aber im peripherischen Um- fange kämpft alles um Licht und Wärme. Unbändig wuchern, aus alten Rubus- Stöcken hervorsteigend, die jungen hellgrünen Triebe hervor, sobald sie siegreich der Nacht erstanden. Blatt, Stengel, Bewaffnung, alles an ihnen ist zwei- bis dreimal stärker als am vorjährigen Holz. Das trug noch an der Spitze die unvollkommenen Blütenstände, hier und da eine geöffnete Blüte daran, aber meistens schon die saftarmen Beeren. Wo sich die scharf bewaffneten Rubus- Gerten an Stammholz klammern, klettern auch sie aufwärts 2025 Fuß hoch. In ungeschwächter Üppigkeit bestrickt Calystegia silvatica Busch und Staude, überall schauen ihre großen weißen Blumendüten aus den Blätterunterlagen hervor. Wo etliche ihrer Ranken zufällig am Dünnholz heranliefen, haften förmlich die breit pfeilförmigen, hellgrünen Blätter in regelmäßiger Aufein- anderfolge am Stämmchen und hängen dabei abwärts herab. Dagegen legen sich die Blätter vom jungen kletternden Epheu (nicht Hedera colchica), die Spitzen aufwärts gekehrt, an das Holz. ’ ‚Im Walde vermissen wir hier in der Uferzone Rhododendron ee und Buxus, etwas krausblättriger, stachliger Ilex und Azalea sind vorhanden; der lästige Adlerfarn bleibt zwar, ist aber niedriger, bildet nicht mehr volle ausschließliche Bestände und fehlt streckenweise ganz. In den verlassenen scherkessengärten (seit 1864), die auf gutem Wiesengrunde, gewöhnlich ei aiten Abhängen stehen, eroberte sich der Adlerfarn wieder nach und nach ag Gebiet, Der Nachwuchs des Kernobstes war nicht mehr edel, er war ya aus Sämlingen hervorgegangen. Die Wiesengründe ig eg da an den trockenen und etwas mergeligen Gehängen armer, a Dans ‚entschieden magerer, die Feuchtigkeit geringer.. Campanula sı Beh, n “um, Trifolium angustifolium, T. procumbens, Potentilla recta, Bien Oratum, wenig Gräser bauen den Rasen nur mangelhaft Buh, SREWILIER 156 Zweites Kapitel. vereinzelt die elegante Chlora perfoliata. Das Grün solcher sonnigen Abhänge ist nicht mehr intensiv saftig, es ist hell und matt, oft etwas graulich und fahl. Aus ihm schauen vielerorts die karminroten Köpfe blühender Ana- camptis pyramidalis hervor oder die grossen, rosafarbenen Blüten der niedrig bleibenden und schwach bewaffneten Rosa gallica pygmaea. Höheres Rosen- gebüsch baut R. micrantha auf. Die ersten erschlossenen Blüten von Cichorium Intybus melden, dass die Sommerhöhe in der Flora erreicht wurde. Was aber besonders an solchen Lokalitäten ins Auge fiel, waren die 2—.2’/, m hohen vorjährigen, jetzt verwetterten Blütenschäfte von Erianthus Ravennae, die dem Winter getrotzt und mitten aus den alten Wurzelstöcken, umgeben vom bläulichen, breitbogig ausgelegten Grasbusch, hoch hervorragten. Demgegenüber erhielt sich in den Thaltiefen der kolchische Vegetations- typus noch in voller Reinheit. Unser Aufenthalt im breiten Schachethale gab dafür die Beweise. Man fand an seinen steileinfallenden Wänden auf der Unter- lage eines festen, mergeligen Thonschiefers, der scharf geschichtet fast senk- recht einstürzt, die frühere kolchische Flora wieder; niemals war sie, auch bei höchstem Wasserstande des hinstürzenden Bergflusses nicht, von den Fluten berührt worden. In der Thalsohle selbst konnte man vegetativ drei Varianten feststellen. Die Flora auf altem, selten gestörtem Boden, auf welchem sich Alnus und Pterocarya als vereinzelte Hochstämme erhalten hatten, dann die Vegetation auf jüngerem Schwemmboden, namentlich auf den erhöhten Inseln mit dichtem Gebüsch von Weiden und Hippopha&, deren trübes Graugrün und silbrig schimmernde Aschenfarbe als festumrandete Flecken sich inmitten der dunkeln Vegetation an den Thalwänden sehr bemerkbar machen. Endlich bietet der junge, oft gestörte Schwemmboden mit einer dürftigen Kräuterflora, die zum großen Teil thalabwärts einwanderte und beim nächsten Hochwasser oft wieder vernichtet wird, die dritte Variante. Re Nur wo der Zufall dem Weidengebüsch, den Ellernkrüppeln. mehrjährige Existenz sicherte und sich das Terrain befestigte, sind die Versuche ea hängender Pflanzengruppen zu bemerken. Zwei Artemisien, A- Absynthium U A.scoparia, fußhohe Minzen, Mentha silvestris, weichwollig befilztes Verbascum gnaphalioides, Poterium Sanguisorba und die schwächlichen Anfänge ein® dürftigen Kleerasens (Trifolium agrarium) samt Medicago lupulina werden .- Verbena officinalis und Silene compacta durchsetzt. Anderweitig auf jüngst Boden meistens isolierte Existenzen. Auf dem oberflächlichen Sande n hingestreckt die Gruppen von Epilobium Dodonaei, dessen große r05% Blum sich jetzt flach aufschließen. Galium humifusum, hart am Boden niedergecn = deckt mit den dichten, kurzen, fast schwarzen Blattquirlen größere as % Dazwischen erhebt sich die schöne Lysimachia dubia und Lythrum hyssopt folium. Schon läuft die Quecke fadenweit geradeaus über den grauen _ hin und festigt ihn durch die wurzeltreibenden Stolonen, schon drängen 5 harten Pfahlwurzeln von Plantago lanceolata zwischen das Geröll tief — Sedum pallidum baute enge beieinander in abgerundeten Formen seine ae Polster, die fast nichts Grünes an sich haben, aber zur Blütezeit sehr zart von Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 157 weiß und rotbraun erscheinen. Dazwischen schoss Trifolium angustifolium schwächlich hervor und Bromusgräser (B. sterilis, B: patulus) sowie auch Vulpia Myurus reiften den Samen. Auch Tunica Saxifraga sieht man, dann wieder kleine Gruppen von Chenopodium Botrys und Anagallis in beiden Farbenvarietäten. Manchen von den zufälligen Einwanderern gefällt es offen- bar gar nicht auf dem sonnigen Sande und dem entblößten Geröll. Verküm- mert steht Hypericum perforatum da, licht gebaut und gelblich im Laube sind die Stauden von Pyrethrum partheniifolium und selbst Anthemis ruthenica und A. Cotula, das gemeinste Unkraut für diese Gegenden, wuchern nicht so arg wie am Wege und Wiesenrande. Das beste, was ich von dieser mageren Flora sammelte, waren einige Exemplare von Achillea setacea. Nicht deshalb, weil das überhaupt eine Seltenheit ist, sondern weil wir in der unmittelbaren Uferzone bis jetzt nirgends eine Achillea (mit Ausnahme von A. biserrata) sahen, auch nirgends einen wilden Mohn bemerkt hatten. Wie ganz anders sind die Detailbilder Floras auf altem Boden und am Gehänge in unmittelbarer Nachbarschaft dieser unfreiwilligen, elenden Einwan- derer auf jüngstem Alluvium. Wenige hundert Schritte seitwärts zum Gebirge und wir sind mitten in üppiger, saftig grüner, altkolchischer Vegetation, in welcher an diesem Platze weniger die Blumen, wohl aber die mannigfachsten Nüancen des Grüns und die ungezählten Varianten der Blattformen entschei- dend für die botanische Physiognomie werden. Auf altem Diluvialschuttland, zu dem das Wasser des Schache nur ausnahmsweise und ohne Flutung sich anstaut, siedelten sich zarte Circaeen (C. lutetiana) im Schatten hoher Pterc- caryen an und Impatiens Noli tangere schoss in geschlossenen Gruppen bis zu 2 Fuß Höhe empor. Hoch wuchert stinkendes Geranium Robertianum, ın Stengeln und Blättern stark rot gefärbt, seitwärts davon eine feste Mauer von Sambucus Ebulus, jetzt mannshoch und blühend. Am alternden Ellernstamme gruppierten sich üppige Brennnesseln, zwischen ihnen sehen wir Alliaria ofh- einalis und Scrophularia divaricata bis 5 Fuß hoch, niedriger auch SHachy® silvatica, Geum urbanum und Euphorbia aspera. Unweit davon an sumpfigen Stellen weich behaarte Lysimachiastauden, frischgrüne Gruppen Von Aego- Podium Podagraria, dann wieder niedrige Sanicula und Brunella und das - noch feuchte alte Nebengerinne ganz gefüllt mit lang ausgewachsenem, m nr liegendem Nasturtium palustre, dessen fadenlang hinlaufende Stengel sich ÜD* in den Astachseln bewurzelten, neu trieben, schoten dicht gedrängt und etwas gekrümmt trag Nasturtiumkolonieen haben eine braungrüne Farbe. daneben auf und als treue Begleiter sehen wir auch hie: Veronica (V. Anagallis und V. Beccabunga), jetzt mit reifen Samen. rs Sumpfstellen besiedelte exklusiv Apium graveolens und Polygonum a folium. Schon hier, aber noch mehr unmittelbar am Fuße des nn. fallen die großen Blätter von Petasites vulgaris auf, deren reg PR vor drei Monaten bei Beginn des Frühlings den festen, mergeligen = in = 4 boden siegreich durchbrachen. Vereinzelt und auch höher an der Thalwar 158 Zweites Kapitel. Telekiastauden (T. speciosa), welche isoliert gestellt sowohl durch Aufbau wie in der Belaubung in Form und Farbe zu den imponierenden und zugleich ästhetischen Erscheinungen dieser Flora gehören und jetzt bei 5—6 Fuß Höhe die dicken, abgeplatteten Blütenknospen an den Spitzen hervortreiben. Hier erreicht also diese Composite die Meereshöhe, wir finden sie aufwärts noch in der subalpinen Zone. Weiter oben an der Thalwand wieder Aruncus unweit vom Haselstrauch, welcher von Calystegia und Tamus durchwebt wird, dann etliche dicht gestellte und deshalb schlanke Pterocaryen und Weißbuchen, Eichen und Eschen, Gebüsch von Staphylea, auch Sambucus nigra; unten am Boden die hellgrünen, breit ausgelegten Wedeltrichter von Aspidium aculeatum und steifes Scolopendrium. Keineswegs fehlt es an solchen Plätzen an kletterndem Smilax, offenbar aber ist seine Macht schon gebrochen, sein Netzwerk wurde lichter und überhaupt viel seltener, der Wald gewinnt mehr und mehr an Klarheit und wird vielerorts schon gangbar. Nowo-Rossiisk mit taurischer Flora. Weiter, 5o km gegen NW, nämlich bis Tuapse, macht sich die Veränderung der Vegetation immer mehr und mehr bemerkbar. Noch näher und bedeutend niedriger tritt vom Fischt an die Kammlinie des Kaukasus der Küste. Sie hat ihre Bedeutung als hoher Condensator für die Feuchtigkeit der Luft wesentlich eingebüßt und ebenso dient sie nicht mehr als hohe Schutzmauer gegen Norden. In ihrem weiteren Verfolg gegen NW. stürzt die verderbliche Bora aus NO. über sie hinweg auf das Südgehänge des Gebirges. Stetig nehmen die Niederschläge ab, in Nowo-Rossiisk betragen sie 718,2 mm im Jahre, d. h. noch nicht ein Drittel von der Regenmenge Batums, das Jahresmittel der Temperatur fiel auf 12,6°, Minima von — 26° wurden ermittelt. Mehr und mehr nimmt unter solchen Bedingungen die Gesamtflora einen anderen Charakter an, mehr un mehr schließt sie sich an die taurische; viele Xerophilen, viele Steppenformen treten nach und nach auf, und indem ich nun Nowo-Rossiisk zum Ausgang® punkte der weiteren Erörterungen mache, will ich das Gesagte beweisen. In ihrer Gesamtheit besitzt die Kräuterflora in weitem Umkreise von Nowo- Rossiisk den Typus einer mageren Steppenvegetation auf mergeligem Boden, untermischt mit Südküstenarten der Krim. Sie entspricht fast der taurischen im östlichen Teile der Halbinsel und erscheint als eine direkte Fo derselben‘). Das ist wenigstens der Fall, so lange man am Fuße der Südse des Gebirges beobachtet. Himmelweit verschieden ist diese Flora VOR speciell kolchischen. Aber etliche Formen greifen vereinzelt weit gegen x 4 bis in die Strecke Golowinsk-S’otschi vor, andere verlieren hier an Üppigke! und ändern merklich den Habitus, wie z. B. Smilax: Boden Nirgends wird bei Nowo-Rossiisk der oft biendende, hellgraue e durch zusammenhängende Vegetationsnarbe ganz verdeckt, vielmehr liegt 3 ı) Wer über die Flora der Krim, über ihre Vegetationsformationen und ihre et Bedingungen unterrichtet sein will, dem ist die Abhandlung REHMANN’S (Verhandlunge® 5 zool.-bot. Gesellschaft in Wien 1875) angelegentlichst zu empfehlen. | | | | | Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 159 oft stellenweise entblößt zu Tage, weder Klee noch weiche Gramineen ver- hüllen ihn. Ausdauernde Stauden schießen in lichter Verteilung aus ihm hervor, sie sind meistens schmal gebaut, oft pyramidal, oder legen sich spirrig mit lichtem Gezweige und schmalen Blattformen mehr auseinander, Saftiges Grün ist an ihnen selten, die meisten tragen mehr oder weniger starkes Haarkleid, oft spitzstachelig, glasig abbrechend, oft weich, wollig, ig. Wo eine solche Tracht fehlt, sehen wir mehr oder weniger runzlige, rauhe Blätter, selten glatte, glänzende, leuchtend grüne. Das sind z B. die hohen Nepeta-Stauden (N. nuda), die Marrubien (M. peregrinum), beide Echien, dann Phlomis tuberosa, Clinopodium und Celsia, auch Verbascum Blattaria und V. spectabile, sowie Onopordon Acanthium, Carduus acan- thoides, Alcaea ficifolia und Crepis rigida, die sich besonders bemerkbar | machen. Eine große Anzahl niedriger, duftender Labiaten und Schmetterlings- blütler gruppieren sich zwischen solchen hohen Stauden. Gesellschaftlich lebende Teucrien, Thymus, Siderites, Ziziphora, Coronilla und Lotus fallen auf. Dazwischen überall Eryngium campestre und nahe dem Meere das schön blau- graue E. maritimum, hier und da ein Büschel Stipagras. Die Wiesenkleearten fehlen ganz, oder verkümmerten, dagegen decken locker die Bestände von Tri- folium procumbens manche Plätze, mehr und mehr verschwanden Dorycnium und auch Psoralea. Die zarteren Frühlings-Cruciferen vernichtete die Sonne bereits fast ganz, mit Mühe erkennt man noch die steifen, verbrochenen, nie- drigen Stoppeln etlicher Alyssum sp., während sich in Knäulformen geschlos- sene Gruppen von A. campestre hier und da zeigen und man die zusammen- hängenden Bestände von Lepidium Draba in Samenreife übersehen kann. Alles das steht meistens im lichten Buschgehölz, dem man nach Wachs- 'um und Kolorit die Mühseligkeit seiner Existenz sofort ansieht. An der Zusammensetzung beteiligen sich Quercus pubescens, Carpinus duinensis, Fraxinus und der unvermeidliche Paliurus, dazu ‚auch beide Rhus-Arten, da- zwischen Rüstern und Crataegus, selten Acer campestre, Cornus mas, Wild- Dirnen und ‚Äpfel, Prunus spinosa und P. divaricata. Es giebt unter den senannten Bäumen keine Hochstämme, überhaupt keine geraden Stämme. Hier Wenigstens, in naher Umgebung von Nowo-Rossiisk, stehen auf den trockenen Abhängen von den Genannten nur Krüppel. Quercus pubescens, meistens Aur in 12—20 Fuß Höhe baut sich von Hause knorrig, oft schief und krumm auf und trägt das dichtgestellte lederdicke Laub steif in kleiner Blattfläche, Welche entweder stumpfbuchtig gerandet, oder auch tief und schmal lamella- fisch, fast zerschlitzt, geschnitten ist und stets untenher mehr oder weniger wollig, sogar filzig behaart erscheint. : 'st mit zunehmender Höhe im Gebirge gewinnt Alles an Sauberkeit und Bei einer der Exkursionen, welche uns gegen Norden über den 365 m bach hohen Pass der Hauptkette zum oberen Thale des Neberdshai- es (zum Abyn) brachte, hatten wir Gelegenheit, die Veränderungen der rde auch u beobachten. Mit dem allmählichen Höhersteigen wu Bee scher. Alle bisher genannten Arten verblieben. ihr, es gese 160 Zweites Kapitel. sich mächtige Heracleen hinzu, welche, schutzlos der mittägigen Sonne aus- gesetzt, jetzt schon vertrockneten und die schweren, reifen Samendolden trugen. An vielen Stellen sah man Ornithogalum narbonense, ı"/, Fuß hoch, jetzt blühen, überall bespann Convolvulus arvensis den entblößten Mergelboden, auf welchem sich gerne Torilis nodosa ansiedelte. In den Einrissen und schmalen Schluchten, wo sich die Feuchtigkeit länger hielt, sah man lockere Haufen vergilbter Fumaria sp. und Aristolochia Clema- titis deckte ausschließlich manche Plätze. An solchen Stellen war der Busch- wald geschlossen und höher aus ihm hervor ragten vollkronige Eschen, Rüstern und Eichen. Clernatis Vitalba hatte an Kraft gewonnen und der wilde Wein samt dem Hopfen umstrickten kletternd die Unterlagen. Aber Smilax war bereits machtlos und er sowohl, wie auch Periploca behaupteten sich mit Vor- liebe an feuchten Plätzen der Uferzone. Dem Hollundergebüsch gesellten sich hier und da auch Viburnum und Corylus zu. An der Nordseite des Gebirges stehen noch gute Hochbestände der Rotbuche. Die schon gleich bei der Senkung der Passhöhe vorkommenden sind stattliche, aber in den Kronen stark verwetterte Bäume. Die oft heranstürmende Bora mag ihnen zu Leibe gehen. Ich kann demnach die Linie für die Westgrenze von Fagus, welche Professor KUSNEZOW in seiner Karte (Elemente der Mittelmeerflora etc.) mit der Ost- grenze für Juniperus excelsa zusammenfallen lässt, bis in den Meridian von Nowo-Rossiisk verlegen. Ebenso dürfte für Castanea vesca eine Korrektur west- wärts zu machen sein, da der Baum im Dshuba-Thale, also oberhalb von Tuapst, noch vorkommt. Bei einem Blicke in die nördliche Thalsenkung trifft das Auge überall auf die silbergrauen Farbentöne der Belaubung alter Weiden, die sich auf das Vorteilhafteste vom Dunkelgrün hoher Obstwildlinge , Äpfel und Birnen, ab- heben. Überhaupt ist hier an der Nordseite des Gebirges die Vegetation üppiger, als an der Südseite. Es giebt gute Wiesengründe, Weideländer und außer dem Gebüsch und Stangenholz auch Hochwald. Im Wiesengrün am Bachesrande heben sich wieder mächtige Petasites-Blätter hervor, an anderen Stellen hohe Inulagruppen, oder es verdrängten alles andere die breit aus gelegten Heracleumstauden. Überall im dichten Gebüsch rankt Solanum Dulca- mara und in den feuchten Gründen wuchert auch hier Sambucus Ebulus, aber Smilax kommt gar nicht, Clematis nur wenig zur Geltung. de Selbst die nicht sehr bedeutende Sammlung, welche ich Mitte Juli ın Umgegend von Nowo-Rossiisk zusammenbrachte und der ich einige Seiten heiten hinzufüge, welche Herr Lipsky dem Museum schenkte, wird evident die nahe Verwandtschaft mit der Krimschen, zum Teil sogar mit der Steppenflor? darthun.. Ich will das Verzeichnis jener Arten nach den Fundorten en und gehe dabei vom Meeresufer an der westlichen Buchtenspitze aus, ein abgeschlossenes Seenbassin gelegen ist, so dass wir auch je Flora “ sumpfigen Randes von diesem kennen lernen. Unsere Exkursionen BE ite sich bis über die zwei ersten Pässe (670 m [2200 r. F.]),. also .zu& Nordseitt doch wurde fast ausschließlich am Südgehänge gesammelt. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 161 ı. In der Nähe des Meeres. Agrostis vulgaris With. Anagallis arvensis L. typ. et phoc- nicea. Asperula humifusa M. B. Bromus tectorum L. > squarrosus L. Crambe juncea M. B. Delphinium Consolida L. Echinospermum Lappula Lehm. Erythraea pulchella (Sw.) Fr. Geranium molle L Glaucium luteum Scop. Heliotropium subcanescens Stev. Herniaria incana L Hordeum murinum L. Lagoseris bifida (Vis) Boiss. Lepidium Draba L. Linum tenuifolium L. Lithospermum officinale L. Lolium perenne L. Lotus angustissimus L. Malva silvestris L. Matricaria Chamomilla L. Ononis hircina Jacq. P. spinescens. Papaver arenarium M. B. Portulaca oleracea L. Salsola Kali L. Spergularia media (Wahl.) Boiss. Statice Gmelini Willd. Zostera marina L. 2. Sumpfpflanzen. Alisma Plantago L. Beckmannia eruciformis L. Carex vulpina L. Ceratophyllum demersum L. Circaea lutetiana L. Epilobium hirsutum L. > roseum Schreb. » tetragonum L. Galium palustre L. Glyceria spectabilis M. K. Heleocharis palustris (L.).R. Br. Linaria Elatine Mill. ’? __micrantha Cav. » vulgaris Mill. Leucoium aestivum L. Lysimachia nummularia En Lythrum Hyssopifolia L. > Salicaria L. glabriuscula. Ranunculus aquatilis L. var. penta- thrix Len. Ranunculus repens L. Rubus caesius L. Rumex palustris Smth. Scirpus Holoschoenus L, » maritimus L. Sonchus oleraceus L. Spergularia marginata DC. Veronica Anagallis L. Zanichellia palustris L. «a genuina Aschers. 3. Am Gebirgsfulse. Acer campestre L. et v. suberosa. » tataricum L. Adonis aestivalis. L. Achillea Millefolium L. « nobilis L. > _nobilis L. $ ochroleuca Boiss. Radde, Kaukasus, Agrimonia Eupatoria L. Agropyrum cristatum Schreb. Ajuga Chamaepitys L. Alcea ficifolia L. Allium ampeloprasum L. 10 162 Zweites Kapitel. Alyssum argenteum Wittm. » montanum L. Arabis Turrita L. Aristella bromoides (L.) Bertol. Artemisia Absynthium L. » caucasica Willd. Arum sp. (orientale M. B.?). Asparagus verticillatus L. Asperula cynanchica L. > taurica Paczoski. Bupleurum rotundifolium L. Carduus acanthoides L. Caucalis daucoides L. Celsia orientalis L. Centaurea diffusa Lam. » orientalis L. > solstitialis L. » sterilis Stev. Cerastium glutinosum Fr. Cerinthe minor L. Chrysanthemum corymbosum L. Colutea arborescens L. Convolvulus cantabrica L. Coronilla varia L » emeroides Boiss. et Sp. Crepis rigida M.K. Crucianella angustifolia L. Crupina vulgaris Cass. Cuscuta europaea L. Datura Stramonium L. Delphinium hybridum Willd. Deschampsia media R. et Sch. Dianthus Armeria L. » capitatus L. var. stenolepis. » pallens Sibth. . Echinospermum barbatum (M. B.) Lehm. Ephedra monostachya L. Erysimum callicarpum Lipsky. > cuspidatum (M. B.) DC. var. brachycarpa Boiss. a. Art. Euphorbia graeca Boiss. et Sprm. » petrophila C. A.M. » tenuifolia M. B. Falcaria Rivinii Host. Fibigia clypeata L. Fraxinus oxyphylla M. B. Fumana procumbens (Dun.) Boiss. Fumaria officinalis L. » Schleicheri Soy.-Willem. Galium verum L. Genista tinctoria L. Gypsophila glomerata Pall. Haplophyllum congestum Spach tauricum (Jaub. et Sp.) Boiss. Hedysarum tauricum Pall. Helianthemum Chamaecistus Mill. Heracleum villosum Fisch. Hieracium echioides Lam. f. latifolia. > praealtum Vill. Hyoscyamus niger L. Hypericum hyssopifolium vill. $ elon- atum. Inula Oculus Christi L. Juniperus Oxycedrus L. Jurinea arachnoidea Bg. Lathyrus Aphaca L. » pratensis L. Lepidium propinquum F. et M. Linaria genistifolia (L.) Mill. » minor (L.) Desv. Linum austriacum L. » flavuml. » nervosum W.K. Lonicera Caprifolium L. Marrubium peregrinum L. Matthiola odoratissima (M. B. Medicago cretacea M. B. > falcata L. > sativa L. Melampyrum arvense L. Melica ciliata L. Melilotus hirsuta Lipsky- » officinalis Desr. Mentha silvestris L. £ Nigella arvensis L. # glauca BoıSS. Onobrychis sativa L. Onopordon Acanthium L- ) R. Br. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 163 Origanum vulgare L. Paliurus aculeatus L. Parietaria lusitanica L. Phlomis pungens Willd. » tuberosa L. Picris pauciflora Willd. Pistacia mutica F. et M. Polygonum Convolvulus L. » aviculare L. Potentilla taurica Willd. Poterium Sanguisorba L. Prunus insititia L. Psephellus leucophyllus (M. B.) Boiss. Psoralea bituminosa L. Quercus pubescens Willd. Reseda lutea L. Rosa pimpinellifolia L. Salvia Aethiopis L. » ringens Sibth. et Lam. » silvestris L. Satureia Clinopodium (Spenn.) Briq. (= Melissa Clinopodium Rchb.). Scabiosa Columbaria L. > micrantha Desf. Scutellaria orientalis L. Sedum acre L. Senecio Jacobaea L. Sideritis montana L. >» taurica M.B. var. glandulosa Alb. Silene dichotoma Ehr. var. gracilis Alb, Silene Otitis (L.) Sm. Sinapis arvensis L. f. glabra. Smilax excelsa L. Solanum nigrum L. Specularia hybrida (L.) A. DC. Stachys germanica L. > recta L. $ sideritoides Koch. Stipa pennata L. Teucrium Polium L. Thalictrum minus L. Thymus Serpyllum L. d Marschallia- num Willd. Tragopogon major Jacq. » pusillum M. B. Trigonella gladiata Stev. Tulipa Biebersteiniana R. et Sch. Tunica prolifera (L.) Scop. Valerianella bessarabica Lipsky. Verbascum Blattaria L. » spectabile M. B. Veronica austriaca L. » Ailifolia Lipsky. » spicataL.var. orchidea Creutz. Vicia ciliata Lipsky. » narbonensis L. Vincetoxicum nigrum (L.) Moench var. volubile. Vincetoxicum officinale Moench. Viola tricolor L. Xeranthemum annuum Li. Ziziphora capitata L. 4. Von den beiden Pässen. Agrostemma Githago L. Ajuga genevensis L. ‚Asperula galioides M. B. Astragalus subulatus M. B. Betula pubescens Ehrh.! gegen NO. hoch! Bromus patulus M. B. Panula sibirica L. > glomerata L. Campanula rapunculoides L. Chaerophyllum bulbosum L. Cirsium arvense (L.) Scop. Conium maculatum L. Cornus sanguinea L. Euphorbia virgata W.K. Galium rubioides L. Gentiana cruciata L. Geranium sanguineum L. ı1* 164 | Zweites Kapitel. Hesperis matronalis L. Inula germanica L. - Lathyrus tuberosus L. Mulgedium macrophylium (Willd.) DC. Myosotis sparsiflora Mik. Nepeta nuda L: % albiflora Boiss. Oxytropis pilosa L. Phleum Boehmeri Willd. Prunella alba L Rhamnus cathartica L. Rosa canina dumetorum. Rosa collina Jacq. = R. gallica x Carina. 2%, Rubus rusticanus Focke. Vaccaria segetalis (Neck.) Gcke. Sambucus nigra L. Scutellaria altissima L. Sedum glaucum W.K. Solanum Duicamara L. Ulmaria Filipendula L. Staphylea colchica Stev. Symphytum caucasicum M. B. Teucrium Chamaedrys L. Thalictrum elatum Murr. Thlaspi arvense L. Turgenia latifolia (I..) Hoffm. Valeriana officinalis L. Veronica latifolia L. Vitis vinifera L. > tomentosus Willd. var. glabra- tus. Xanthium spinosum L.- Wir haben hier also 256 Arten von Nowo-Rossiisk, die Zahl hätte leicht vergrößert werden können. Ich ließ manches Langbekannte stehen. Von den aufgeführten Species sind mit Einschluss von sechs neuen, in letzter Zeit von Lipsky und FOCKE beschriebenen, nur 28 in der Krim nicht nachgewiesen und es ergiebt sich also, dass circa acht Neuntel der Pflanzen von Nowo-Rossiisk auch in der Krim vorkommen. Auf diese nahe Verwandtschaft beider Floren haben sowohl Prof. KUSNEZOW als auch LirskY in ihren Schriften bereits hingewiesen. Ersterer zieht die SO.-Grenze der von ihm als Krim-Nowo- Rossiisk-Gebiet bezeichneten Strecke mit dem Thale von Tuapse. Verhältnis“ mäßig trockenes Klima, namentlich sommerliche Dürre, und vorwaltend kalkigen, zum Teil steiniger Boden verleihen ihr bis Gelentschik eine typische xerophile Flora, welche in solcher Reinheit weder weiter gegen SO: bis Tuapse RI gegen NW. jenseits der Zemes-Wasserscheide sich wiederholt. Der erwähnte Autor schildert sodann die verschiedenen Vegetationsformationen en schmalen Küstenzone, so die Maquis von Paliurus und Carpinus duinensis, die Bestände von Juniperus excelsa und Pinus maritima. Diesen gegenüber = an den Abhängen der Thäler bei größerer Feuchtigkeit die hydrophile F en in verschiedenen Abstufungen, doch sowohl im Baumwuchs wie namentlich In den Schlingern nur schwach ausgebildet. Ich komme auf alles das noch e% “ sprechen, wenn ich den Anschluss der Vegetation von Nowo-Rossiisk = Tuapse an die kolchische Flora erörtern werde. Jetzt aber richten wir er nächst den Blick für kurze Zeit gegen NW. bis zur äußersten Spitze a Kaukasus, welche sich wenig südlich von Anapa als steiles thoniges Sand kap sarmatischer Zeit in das Meer stürzt. Die Höhe der Wasserscheide der der Zemesquelle "beträgt nur 2 som (8oor.F.), die dominierende des n Gebirgskammes 370 m (1200r.F.). Derselbe verläuft mit seinem Hape in der Richtung der ‚kaukasischen Hauptaxe; eine 'nördlichere Abzweiguns Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 165 senkt sich sehr allmählich in das Tiefland des unteren Kuban. Der erweiterte Blick von der Zemes-Wasserscheide im Quadranten von W, nach N. umfasst ein offenes, weitgedehntes, hügeliges Steppengebiet, anfänglieh noch mit auf- gedeckten kalkigen Mergelklippen, mit Euphorbia glareosa, E. Gerardiana und Anthemis tinctoria besetzt, später schon schwarzerdig, dem Meere näher sandig, Krüppelndes Eichengebüsch wanderte am weitesten vom Gebirgsfuße in die Ebene, fast überall findet man es weit gegen N. vortretend. An den Höhen sieht man viel Sumach (Cotinus); Acer campestre, Fraxinus oxyphylla und Wildkernobst verschwinden zur Ebene hin nach und nach. So gering auch unsere Pflanzenausbeute vom Kap Anapa ausfiel, so beweist sie doch wieder zur Evidenz, dass wir uns im botanischen Sinne auf “taurischem Boden befinden. Ich füge den von uns gesammelten Species jene vier von H. LipsKy erhaltenen bei. Alyssum alpestre L. y. obovatum Boiss. Matthiola odoratissima Mer. Asperula taurica Pacz. n. sp. Nepeta ucranica L. Cirsium arvense (L.) Scop. Rindera tetraspis Pall. Clematis Flammula L. #. maritima | Rosa gallica L. Boiss. Rubus caesius X armeniacus Focke. Ephedra distachya L. Teucrium Polium L Hedysarum tauricum Pall. Valerianella turgida Stev. Helichrysum graveolens M. B. Viburnum Lantana L. Jurinea stachidifolia DC. > Opulus L. Linaum flavum L. Xeranthemum annuum L. » _perenneL. genuinum Schmlh. | Zygophyllum Fabago L. Der Rubus-Bastard besteht vornehmlich Brachland, auch weithin auf alter Brache dem Rande der Steppe entlang. STEVEN und BOISSIER führen von den genannten Pflanzen nur Clematis Flammula und Rindera tetraspis für die Krim nicht auf. Mit dem raschen Abfall des Gebirges, dessen Pässe nicht einmal 300 m (1000 r. F.) erreichen, fanden die Steppenpflanzen bequem den Weg zur Süd- seite und an derselben für viele Arten günstige Verhältnisse in Klima und Boden. Aber während ihrer ‚weiteren Verbreitung gegen SO. der Küste des Pontus entlang setzte ihnen das immer zunehmende Maß der Niederschläge die Grenzen für ihr Gedeihen. Die Xerophilen wichen den Hydrophilen. Die meisten der ersteren gingen und gehen auch jetzt zu Grunde. Was sich davon erhielt, wird zum seltenen Gast, vereinzelt, rar, bald wieder verschwindend. Jene kubanischen Steppen aber, in welche sich der vornehmlich mit Richengebüsch bestandene Nordfuß des Kaukasus, sanft abfallend, senkt, ‚sind fast durchweg reich schwarzerdig. Sie schließen sich unmittelbar an die donischen und verflachen sich westwärts in das breite Lagunen- und Sumpf- labyrinth, welches der Strom namentlich seinem nördlichen Mündungsarme entlang im Delta in das Asowsche Meer hineinbaute, während der südliche Mehr und mehr verkümmernde Arm linkerseits von den letzten Auswallungen 166 Zweites Kapitel. des Gebirges in Schranken gehalten wird. Hier überall 8—ıo Fuß hoher Rohrwald, Typhaschilf (T. latifolia), Butomus, Alisma, dunkle Binsenbestände (Scirpus lacustris, Juncus lamprocarpus), saure Gräser. Auf kaum erhöhtem Ufer Lythrum Salicaria, Epilobium hirsutum, Scutellaria galericulata, hohe Festuca drymeia = F. montana und Lycopus standen dazwischen, ihnen zu Füßen Potentilla reptans. Auf der Oberfläche des langsam fließenden Wassers ruhen die Blätter von Hydrocharis Morsus ranae, in ihrer Nähe tragen die überall bebärteten, schleimigen Wurzeln von Salvinia natans die gegenüber- stehenden elliptischen, hellgrünen, kurzgestielten Blattflächen; das sieht so aus, als seien zarte Fiederblätter ins Wasser gefallen. Langsam, unweit von Potamogeton crispus, flutet auch Aldrovandia vesiculosa, die ich zum ersten Male für den Kaukasus und überhaupt für den Orient nachzuweisen das Glück hatte. Den Dünen, welche nur in geringer Macht entlang dem Flachufer oberhalb von Anapa sich hinziehen, blieben Elymus sabulosus und Plantago arenaria getreu, und wo vor uns auf hügeligem Boden sich tiefer landeinwärts unabsehbare Weizen- und Gerstenfelder der Kolonie Michelfeld hinstrecken, ragt hoch aus dem Gelb der reifenden Ähren Centaurea Scabiosa var. micro- cephala hervor, immer vereinzelt, 7—8 Fuß, auf dem Gerüste der wenigen breit spirrig ausgelegten Äste die roten Blütenköpfe tragend, oder wir schauen den Pfaden und Ackerfeldern entlang auf stachlige, gelbe Centaurea Salonitana ß macrantha'). Überall an den Wegen wuchert Xanthium spinosum, Centaurea solstitialis und niedriges Polygonum aviculare. Peganum Harmala fehlt. Nach Nowo-Rossiisk zurückgekehrt, habe ich nun auf der Strecke bis Tuapse und von da nach Golowinsk das allmähliche Verschwinden der tauri- schen und der Steppenformen und das allmähliche Auftreten der kolchischen Arten nachzuweisen. Der Küste entlang auf dem Wege nach Gelentschik bleibt zunächst in der Stauden- und Kräuterflora noch alles beim alten. Die Maquis von Paliurus und Carpinus duinensis stehen in brennender Sonne, da- zwischen Cotinus und Rhus. Etwa ı4 km abwärts von Nowo-Rossiisk sieht man vereinzelte alte Pinus maritima auf senkrecht einstürzender Kalkwand, sie konnten sich an einem solchen unzugänglichen Standorte erhalten. Es mögen diese Bäume wohl die äußersten westlichen Vorposten sein, welche die Art im Kaukasus einnimmt. Hier auch begrüßen wir einige taurische-Pflanzen, so samenreife Asphodeline lutea, Matthiola odoratissima, die dauerhafte Um-. bellifere Seseli gummifera und eine der schönsten Cirsium sp., Cirsium echino- cephalum. Hier auch Lipsky’s Melilotus hirsuta. So am steilen Meeresufer. Zone des Juniperus excelsa. Borawirkungen auf denselben. Links von der Straße hebt sich das Terrain ebenfalls rasch und wir kommen da in eine breite Zone von Juniperus excelsa, untermischt mit J. foetidissima und J. Oxycedrus, sowie auch mit der Meereskiefer. J. excelsa spielt in ihr 1) BoIssier giebt in Fl. orient. IM. 667 nicht Centaurea Salonitana Vis. var. ß Boiss., sondern als dieser sehr nahe verwandte Art C. reflexa Lam. im östlichen Kaukasus = Talysch vorkommend an. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 167 die Hauptrolle, er geht als mäßig hoher Baum hoch an die Südfronten des Gebirges heran. Wo die alten Exemplare sich voll und ungestört entwickeln konnten, bilden sie schwarzgrüne, scharf umgrenzte, ganz gefüllte, fast undurch- sichtige, 20—30 Fuß hohe Bäume von stumpfer Ovalform, die obenhin leicht zugespitzt ist. Unentwirrbar für das Auge ist im Innern solcher Wachholder- kronen das Geäste, welches schon tief unten am 30—45 cm dicken Stamme beginnt, knorrig und zäh sich durcheinanderwindet und selbst der wütenden Bora, da wo die Bestände dichter sind, den Eintritt und Durchgang verwehrt. Aber solche alten, ganz gesunden Exemplare gehören zu den Seltenheiten, gewöhnlich sind sie arg verwettert, oft tot. Schaut man sich nach den ver- heerenden Wirkungen der Borastürme in den Krüppelwäldern um, so m vielleicht ihre allgemein kümmerliche Gestaltung als Resultat der einfallenden Nordostorkane sich ergeben. Die eklatanten Beweise für anhaltenden seitlichen und starken Druck aus NO. weisen immer nur einzelne Individuen auf, und zwar die frei exponierten. Wo eins das andere, und sei es selbst auf weitere Entfernung hin, deckte, macht sich die Wirkung durch schwächere Astentwicklung und merklich gedrückte Seitenfläche nur wenig, oft gar nicht bemerkbar. Dies erklärt sich daraus, dass die Bora namentlich in der Periode der Vegetations- ruhe tobt und das junge Leben im Frühling verhältnismäßig seltener trifft. Immerhin aber sah ich einzelne Individuen vom steifen und fest gebauten J. excelsa, deren Windseite gegen NO. total kahl, förmlich rasiert war, wäh- rend unter Wind (d. h. die SW.-Seite) der alte Baum als halbentwickelter und dabei gesunder dastand. J. Oxycedrus wuchs hier ebenfalls bisweilen als Stamm, nicht in der gewöhnlichen Buschform, die roten Beeren ließen über die Art keinen Zweifel. Häufig schmarotzte auf ihm Arceuthobium Oxycedri DC, und anstatt dieses suchten trockene Flechten das Geäste der beiden baum- artigen Wachholder oft in wuchernder Fülle heim, Namentlich war es die düstere, graue, dicht ineinander verwebte Anaptychia intricata, welche außer einem festanliegenden Physcia-Schorf ganze Zweigteile einhüllt und auch den Hauptstamm mit ihren harten, reichlich zollhohen Polstern nicht verschont. Auch auf dem trockenen Boden herrschte nur mattgraues und bräunliches Kolorit. Größere Plätze waren von Cladonia rangiformis var. foliosa Waiss. bedeckt und zwischen ihnen hoben sich die fast weißen Thallen von Cladonia endiviifolia einigermaßen vorteilhaft hervor. Äußerst tot und düster sind solche größeren Wachholderreviere, sie kletterten fast bis zur kahlen, fiach- bogig gewölbten Gebirgskuppel hinauf, welche oft vom wütenden Borasturm gepeitscht kein strauchendes Wachstum aufkommen ließ und von deren Höhe der Orkan sich sausend in die schwarzen Juniperusmassen stürzt. Bisweilen unfermischt mit krüppelnder Eiche, Rüster und Acer campestre, wird die Grenze solcher Gebiete leidlich scharf gezogen. An ihr verfallt die Natur in ein anderes Extrem. Den hügeligen Boden, auf welchem die mergeligen Kalkklippen flach liegend hervorragen, erhitzt die Sonne unbarmherzig. Das behagt den Paliurus- und Carpinus-Maquis, in ihrer Nachbarschaft hielten sich wohl noch die Teucrien (T. Polium, T. Chamaedrys) und Siderites (S. taurica, 1 68 Zweites Kapitel. S. montana), auch Alyssum alpestre y obovatum ist durch seine tief in die Spalten des Gesteins dringenden Wurzeln gesichert und unweit vom stachel- haarigen Onosma stellulatum £ pallidum werden wir durch die schöne Salvia ringens erfreut, aus deren langgestielten, 3—3 fiederigen, runzeligen Grund- blättern der schlanke Blütenstiel mit den großen blauen Blumen hervortrieb. Astragalus arnacantha. Aber die Krone von allem war Astragalus arnacantha = A. criacantha. Damals, am ır. Juli 1893, als ich diesen lang- bestachelten, holzigen Astragalus gruppenweise dicht auf dem heißen Stein in der Nachbarschaft von Fumana procumbens niederkauernd fand, waren gerade 40 Jahre vergangen, seitdem ich ihn in der Krim im Auftrage meines hoch- verehrten Gönners CHRISTIAN STEVEN an der Südküste suchen sollte. Er sendete mich deshalb nach Aluschta, wo linkerseits vom Wege, wenn man die Kulminationshöhe auf der Tschatyrdaghstraße überstieg, die hellgelben Kalkwände senkrecht anstehen. An ihrem Fuße sollte ich suchen. Ich fand ihn nicht. In der Krim ist diese Art bei S’udak am häufigsten. Professor REHMANN, welcher Astragalus criacantha artlich von A. arnacantha trennt, erwähnt beide als im Gebirge häufig, die letztere findet sich sogar auf den niedrigeren Kämmen der Jaila, während die erstere mehr den unteren Regionen angehört. Für den nordwestlichen Kaukasus wurde sie durch KUSNEZOW nachgewiesen. Schon viel früher, 1874, hatte ich ihn im türkischen Armenien östlich vom Bingöl-dagh im Chniskalathale gefunden. Soviel ich urteilen darfı sind das bis dahin die drei ermittelten Standorte, denn auch Boıssier (Bd. I S. 341) führt nur den Krim’schen Fundort an. MEDWEDEW aber kennt die Art aus Kachetien und Talysch. Paliurusgehölze. Die Strecke von Gelentschik bis Tuapse, circa 90 km, bin ich nicht selbst durchwandert, weil ein schweres Fieber mich überfiel. An der Hand KUSNEzZuw’s (l. c. p. 53—67) ist darüber Folgendes zu sagen. Mit dem weiteren Zurücktreten des Gebirges und seiner großartigeren Entfaltung ändern sich für die Vegetation die Verhältnisse. Einer unmittelbaren Küsten- zone im früheren Charakter, wie wir sie bis dahin kennen lernten, schließt sich die höhere mit geschlossenem Laubholzwald mitteleuropäischer Arten bis zum Rücken des Hauptgebirges an. Die Grenze zwischen beiden zieht die Paliurus- Maquis. Diese letztere mit ihren mannigfachen mediterranen Kräutern dehnt sich wenig noch über Tuapse hinaus und hat eine durchschnittliche Breite von 5» höchstens 10 km. Sonst bleibt im wesentlichen alles wie vorher. In der um mittelbaren Uferzone treten Vitex Agnus castus und Hippopha® rhamnoides auf, dagegen verschwinden Pistacia mutica, Juniperus excelsa und J. foeti- dissima. In früheren Zeiten, ja sogar noch in der Erinnerung der Lebenden, reichte der Hochwald vielerorts auf dieser Strecke bis zum Meere. Man holzte unvernünftig ab und führte besonders nach Kertsch aus. In Folge dessen veränderte sich gleichzeitig mit größerer Trockenheit der Luft auch die Vege- tation, . die Maquisdshungel entwickelte sich auf den sonnigen Schlägen. Wo die Küste weniger zugänglich und keine praktikabeln Wege zu ihr führen, da hat sich der Hochwald auch bis jetzt noch erhalten (z. B. Nowo-Michailowsk). Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien, 169 Pinus Laricio. Die wertvollste Entdeckung KUSNEzOow’s betraf das Vor- kommen von Pinus Laricio — P. austriaca = P. taurica in diesem Gebiete. Zwar hatte STEVEN sie schon 1838 als in der Umgegend von Gelentschik vor- kommend erwähnt, aber nach ihm war sie von niemanden im Kaukasus wieder gefunden worden. Der Fundort des Prof. KUSNEZOW liegt circa 35 km 50, von Gelentschik bei dem Orte Wulanskaja. Es ist das ein kleiner lichter Be- stand im Charakter von P. maritima hiesiger Gegend. Die Bäume sind stark und gesund, ihr Stammumfang erreicht bei einigen fast 2 m. Ehemalige Beschaffenheit der Wälder. Dass ehedem auch die er- wähnten Laubholzwälder, welche sich vorwaltend aus hochstämmigen Eichen und Weißbuchen, seltener aus Fagus zusammensetzten, im Holz viel stärker gewesen sind, als jetzt, dass sie zur Zeit des Herzogs von RICHELIEU 1813 auf Schiffsbauholz ausgebeutet wurden, erwähnt der Autor. Die Bedingungen in den hochgelegenen, kleinen Längenthälern für das Gedeihen des Waldes sind sehr zuträglich und ist die Kraft des Wachstums bei genügender Feuchtigkeit erstaunlich. Dafür liegen mannigfache Beweise vor. Die ehemaligen Acker- felder und Gärten, welche 1866 von den auswandernden Tscherkessen verlassen wurden, sind, wo sie unberührt blieben, aufs neue bewaldet und nur Sambucus bulus deutet die Plätze fmiherer Ansiedelungen noch an. Oft sind diese Wälder stark gemischt. Die Eichen- und Carpinusbestände werden von Acer campestre und laetum, von Ulmus campestris und montana, von Fraxinus ex- celsior, Tilia platyphylla und T. caucasica, von Pirus torminalis und Prunus avium durchsetzt. Das Unterholz wird durch eine bedeutende Anzahl von Gesträuchen und Niederbäumen gebildet, da sind Wildbirnen, Haseln, Cornus mas und C. sanguinea, Crataegus SPp., Sambucus nigra, Evonymus europaeus, Viburnum Opulus, Mespilus germanica etc. Auf den Lichtungen sehen wir verschiedene Rosen, Schlehen, Christdorn; und sowohl die Reben, als auch Cle- matis Vitalba gewinnen an Kraft, ebenso Smilax und Periploca, welche schon klettern und nicht mehr am Boden bleiben. Hopfen und Epheu {H. Helix) sind namentlich in den Schluchten sehr gemein, aber nirgends gewinnen die Genannten die Urkraft wie weiterhin gegen SO. z. B. schon bei Sotschi. Endlich muss auch des Adlerfarns erwähnt werden, der hier freilich nicht häufig und auch nur höher im Gebirge gefunden wurde. Aber schon bei der Staniza Nebugskaja, oberhalb von Tuapse steigt dieses Farnkraut bis zum Meere herab ‘und zwar in Gesellschaft von Phragmites. Von nun an sehen wir es in wach- sender Stärke an passenden Lokalitäten überall, oft allein herrschend bis 10 Fuß und darüber hoch in enger Anordnung. | Westliche Grenze verschiedener Baumarten imKaukasus'). Wichtig für die obere Gebirgszone wird an den Quellen des Schapsuga das vereinzelte Auftreten von Abies Nordmanniana. Diese Tanne findet hier ihre westlichste Verbreitungsgrenze und ist zugleich an ihren tiefsten Standorten (som = 500 r. F.) im Buchenwalde nur einzeln versprengt. Erst in höheren Lagen Fan Ü) Vergleiche hierzu die Karte II, Vegetationslinien und Niederschläge. 170 Zweites Kapitel. bildet sie feste Bestände. Dasselbe gilt auch von der gemeinen Kiefer, welche an gleichen Plätzen, aber immer nur vereinzelt angetroffen wurde. Zwei andere Vorposten der kolchischen Baumarten finden wir im Gebirge zwischen den erwähnten Stanizen Nebugskaja und Olginskaja, nämlich Acer platanoides und Castanea sativa, letztere soll übrigens nach meinen Erkundigungen als Selten- heit auch im Dshubathale, also nordwestlicher zu finden sein. Prof. KUSNEZOW giebt auch Nachrichten über den Wallnussbaum. Ich habe während aller meiner Reisen an der Platane und dem Wallnussbaum Beobachtungen über ihr Vorkommen in unzweifelhaft wildem Zustande gemacht. Ich muss dabei bleiben, dass beide im Kaukasus nicht wild vorkommen. Ganz deutlich kann man das von der Platane nachweisen, sie ist namentlich den alten, großen Landstraßen, den Karawanenwegen und dem sesshaften Menschen (Mohameda- ner) gefolgt. Auch der Umstand, dass sie sich freiwillig, so viel mir bekannt, aus Samen nicht vermehrt, mag darauf hindeuten, dass wir ihr im Kaukasus nur als eingeführtem Baum begegnen, der mit Vorliebe in der heißen Zone, wo sich Wasser darbietet, gedeiht, und seit Menschengedenken vom Orientalen angepflanzt wurde. Wo ich die Spur des Wallnussbaumes verfolgte, da ver- schwand sie überall im geschlossenen Urwalde, aber entlang und seitwärts nahe von den Wegen, auch den schmalen Pfaden im Gebirgswalde, die jetzt noch oder einstens die Ansiedelungen, Klöster, Kirchen verbanden und verbinden, findet man Juglans. Seine keimfähige Nuss gelangte durch Zufall bei den Wan- derungen der Menschen in der Nähe seiner Wege auf die Erde. Infolge der großen Nachfrage auf Wallnussmaser (welche mit 3—5 Rubel das Pud bezahlt wird), bereisten vor etwa 12 Jahren Franzosen den Kaukasus und suchten nach wilder Juglans in den Wäldern. Sie erzählten mir, dass ihre Mühe vergebens gewesen und dass sie nur im persischen Gilan wirklich wilde Juglans gefunden hätten, deren Nuss kleiner und dickwandiger, als bei dem gewöhnlichen ge wesen sei’). Flora von Tuapse. Man darf nicht Botaniker sein, um bei der Ankunft in Tuapse auch im Hochsommer durch die Vegetation überrascht zu werden. Das frische Wiesengrün der breiten Mündungsebene des Flüsschens und des rechterseits terrassenartig ansteigenden Ufers berühren das Auge sehr ange nehm und legen Zeugnis von der beständigen größeren Feuchtigkeit der Luft ab. Sah man doch Ende Juli während der Fahrt von Nowo-Rossiisk nach Tuapse vom Meere aus sogar überall die Kuppeln der Hauptkette, welche meistens kahl waren, in graugelber Farbe, dieweil der Sonnenbrand selbst I Höhen bis goo m (3000 r. F.) die Kräuterflora versengt hatte. Wir n ” uns mehr und mehr den bedeutungsvollen Fischt und Oschten, die gegen !) Nach Rücksprache mit dem vielerfahrenen Herrn MEDWwEDEw wurde mir meine Ansicht bestätigt. Vereinzelte Vorkommnisse von Juglans weit abwärts von jedweder Kultur erklärt n sich durch das Verschleppen von keimfähigen Nüssen durch Vögel (Garrulus). Die Platane 5° sich hier und da im Buschwalde und in den Maquis im Kurathale des Sakatalschen i a von Nucha finden, wo der angepflanzte Baum häufig ist, muss also hier wohl frei eimen. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 171 NO. die ersten Vorposten des bleibenden Schnees in etwa 3000 m Höhe (nicht ganz 10000 r. F.) repräsentieren, und an die sich im weiteren Verlaufe gegen SO. das kaukasische Hochgebirge schließt, als ein mächtiger Schirm gegen Boreas Unbilden und als Condensator des atmosphärischen Wassers, welches aus W. und SW. herangeblasen wird. Aber wie jene Veränderungen in der Luft und jenes Wachsen der Kammzone des Kaukasus nicht plötzlich stattfindet, so kann auch von einer scharfen Abgrenzung in dem vegetativen Wechsel nicht die Rede sein. Wir haben es von Olginskaja bis Golowinsk mit einer vermittelnden Übergangsetappe zu thun, in welcher die Xerophilen und Mediterranen gegen SO. mehr und mehr verschwinden, dagegen die specifisch Kolchischen mehr und mehr auftreten. Gerade auf dieser Strecke verzeichnet auch KUSNEZOW für Buxus sempervirens, für Ficus Carica und Diospyrus Lotus, für Ilex Aquifolium, Prunus Laurocerasus, Vaccinium Arcto- staphylus, für Castanea sativa, Hedera colchica und Staphylea colchica”, end- lich für Acer Pseudoplatanus die Westgrenzen. Für Pterocarya caucasica und Laurus nobilis liegt sie noch weiter gegen SO., nämlich für die erstere wenig oberhalb von Golowinsk und für den letzteren am Mazestibache unterhalb von S’otschi. Demgemäß bestätigte sich denn auch bei meiner weiteren Unter- suchung der Flora von Tuapse bis zum Aschebache, dass die specifischen Colchica immer noch das Nass suchten und in den Schluchten und Tiefen sich am besten befanden, während das sonnige Gehänge vorwaltend den lichten Eichenwald trug. Summa summarum schloss sich alles vortrefflich an die Strecke Wardane-Golowinsk an, die wir bereits kennen lernten. Auch die in- dividuelle Entwickelung von Smilax excelsa spricht für die besseren Bedingungen seiner Existenz. Die bei Nowo-Rossiisk gesammelten Exemplare erhoben sich kaum vom Boden, ihr spitzes und breites Blatt war bedeutend kürzer, höch- stens 2 Zoll lang, die Pflanze kam dort physiognomisch gar nicht zur Geltung. Hier seitwärts vom Wege nach Asche füllten umfangreiche dichte Knäuel dieses Smilax die feuchten Einsenkungen des Bodens, trieben geil in die Höhe, ich messe an ihnen die durchschnittliche Blattlänge zu 3°/, Zoll, zahllose spiralige Geißeln tragen die jungen Triebe. Aber die Schafte an diesen und ihre Be- dornung sind wie bei jenen noch schwach, 2—3 mm dick. Von der maximalen Stärke der Smilaxstricke, wie wir sie in den Wäldern Batums sehen, ist hier noch keine Rede. Dort erreichen die stärksten Smilaxstränge 15 mm Dicke und die keilförmigen Dornen haben auf ı3 mm Länge eine Breitenbasis von 6—7 mm bei 2—2'/, mm Dicke. RR Das Rubusdickicht baute sich ebenda aus R. rusticanus auf, reichblütig, feichbeerig in breiter Ährenform, fadenhoch. Daran schließt sich Symphytum asperrimum, es steht im vollen, blauen Blütenschmuck, der die geschlossenen Unterlagen des dunkeln Laubes krönt. Damit wechseln Gruppen von EN phyllum aureum, Melissa officinalis und Eupatorium cannabinum ab, niedriger u 1) Ich brachte Staphylea colchica aus den Wäldern von der Nordseite bei Nowo- Rossfisk mit. nn 172 Zweites Kapitel. blieb Melampyrum arvense, aber 5—6 Fuß hoch schoss, am liebsten auf nicht zu feuchtem Boden, Dipsacus laciniatus heran. Überall Wald, auf ebeneren Strecken von Eichen gebildet, nicht hoch, lichtvoll, mit einzesprengten Espen, selten eine Buche, eine Esche. Ehemalige Tscherkessenansiedelungen sind durch verwilderte Gärten noch erkennbar. Im Busch und Halbschatten rankt überall die Waldwinde (Cal. silvaticaj, aber noch nicht der kolchische Epheu, dagegen H. Helix und die Rebe. Hopfen und Clematis wuchern in den Schluchten. Das sonnige Gehänge bestehen Knautia montana ß heterostricta, Genista elatior, beide robust, und Campanula alliarii- folia. Ebenda gedeihen Scabiosa ochroleuca und die schöne von mir entdeckte S. Olgae, die sammetweich behaarte Inula thapsoides und I. Helenium. Dazu gesellen sich hohe Lavatera thuringiaca und Alcea ficifolia, überall Anthemis rigescens und 2 Fuß hohes Ornithogalum narbonense (samentragend). In den wenigen Wiesengründen giebt es viel Sanguisorba officinalis und Betonica offici- nalis und in den Weingärten wird hier Sorghum halepense, weiter östlich Cirsium arvense zur schweren Plage. ber unten am Meere giebt es wieder die alten Bekannten, die wir, wenn auch nicht überall, aber doch mit Unterbrechung auf kiesigem Strande, oder auf den Zwergdünen fanden. Vor allen Euphorbia Paralias, die nun blüht, während ich die an der Südküste der Krim so häufige E. rigida =E. biglandu- losa merkwürdigerweise am NO.-Gestade des Pontus nicht fand und auch ALBOW dieselbe von da nicht anführt. Eryngium maritimum stand in Blüte, zwergklein blieben Euphorbia Peplis und Erythraea ramosissima, Salsola Kali sendete seine verfaserte Wurzel in den lockeren Geröllboden weithin. Eine Bemerkung mag noch der Mistel gelten, die im ganzen Kaukasus sehr gemein ist und mit Vorliebe die Wildbirnen bewohnt. Einen solchen Birnbaum fand ich unweit von Asche sehr stark mit Viscum besetzt. An den weiblichen Exemplaren hatten die Beeren halbe Größe erreicht. An diesen waren die Blätter auffallend kurz und schmal (1,1 Zoll lang bei 0,4 Breite). Auf dem- selben Baume standen die männlichen Exemplare sehr stark mit Blättern voR 3 Zoll Länge auf ı Zoll Breite und äußerst fleischig. £ Alter der kolchischen Flora. Ansichten KusnEzow's und a FIEW’s. Ich komme schließlich noch auf Kapitel XIII der Arbeit des Bir KUSNEZOW zu sprechen. Dasselbe behandelt die Beziehungen des pontischen Florengebietes zum GRISEBACH’schen Vegetationsreich des Mediterraneums De wohl in der Gegenwart, als auch zur jüngsten Tertiärzeit. Im wesentlichen ergiebt sich daraus folgendes: die in systematischer Hinsicht haben auch jetzt noch die kolchische und Ä Mediterranflora große Verwandtschaft. Nichtsdestoweniger bewahrt aber kolchische Gebiet im Überflusse seiner Niederschläge durch die Gruppierung hydrophiler Formationen seinen selbständigen Charakter und besitzt überdies auch etliche endemische Species, die man als Reste einer früheren, G#° ä über das ganze Mediterraneum verbreiteten Flora betrachten kann, und and” Endemca, welche als neuere Bildungen der jetzt obwaltenden Verhältnis 2 Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Tanrien. 173 betrachtet werden müssen. Diese Behauptung erläutert Prof. KuSNEZow an den pontischen Holzgewächsen. Er teilt sie nach ENGLER (Versuch einer Entwickelungsgeschichte der Pflanzenwelt pag. 48) in solche mit fallendem Laube, welche Repräsentanten der arktisch-tertiären Genera sind, und in solche mit gewöhnlich immergrünem, bisweilen auch fallendem Laube, welche Genera der paläotropischen Flora in sich schließen. Die erstere Kategorie ist von geringerem Interesse, weil weit über das gemäßigte Europa verbreitet und auch im Süden des Continents vorkommend. Dagegen finden sich die letzteren, die vorwaltend immergrünen, nur im Mittelmeergebiet, im Kaukasus, besonders im pontischen und im talyscher Gau. An der Nordseite des Gebirges und im centralen Transkaukasien kommen solche Arten entweder gar nicht, oder doch nur vereinzelt vor. Über manche dieser Arten lässt sich der Nachweis führen, dass sie in jungtertiärer Zeit auch überall das Mittelmeergebiet bestanden, später aber mit‘der Veränderung des Klimas nach und nach entweder ganz ausstarben, oder sich doch nur spurweise auf getrennten Standorten erhielten, as Auffinden von Rhododendron ponticum-Resten in Höttinger Breccien (Nord- alpen), dem sich bald andere entsprechende Funde anschlossen, rechtfertigt den Ausspruch v. WETTSTEIN’s (Bot. Centralbl. 1891, Nr. 1, pag. I 3), welchen K. eitiert und dessen Schlusssatz ich hier folgen lasse: »Es kann daher keinem Zweifel mehr unterliegen, dass in interglacialer Zeit die Flora der Gebirge des nördlichen Tirol und wahrscheinlich eines großen Theiles der Alpen überhaupt dieselbe Zusammensetzung besaß, wie gegenwärtig die Flora der östlichen Umgebung des Schwarzen Meeres (pontische Flora). Es ergeben sich daraus bestimmte Anhaltspunkte für die Beurteilung der klimatischen Verhältnisse jener Zeit«. Die speciell pontische und südkaspische Flora sieht K. als die ursprüng- lich mediterrane an, die bis jetzt noch bestehen konnte, weil eben die klima- tischen Bedingungen sich wenig änderten und ihr den ehemaligen hydrophilen Charakter erhielten, während am Mittelmeer mit der trockenen Atmosphäre gen, denen ich mich unbedingt anschließe, hat neuerdings Herr AKINFIEW in dem Vorwort zu seiner Flora des centralen Kaukasus seine Stimme erhoben. Er behauptet folgendes: N 1. Die Flora von Kolchis in ihrem ganzen Umfange ist die jüngste im kaukasischen Gebiet, was daraus hervorgeht, dass sie die an Arten im allgemeinen und an endemischen im speciellen ärmste ist. Nur ein kleiner eil der charakteristischen Formen der Mittelmeerflora ist ihr geblieben und sehr wenig von der sonstigen kaukasischen Flora. Der Hinweis darauf, dass im kolchischen Teile des Kaukasus das Klima sich seit der Tertiärzeit Nur wenig veränderte, während es doch in dieser Epoche überall auf der Erde Einem Wechsel ‚unterlegen war, ist wertlos, da diese Voraussetzung wenig über- zeugend ist. 2. Die Flora des Daghestan hat die Mehrzahl ihrer Steppen-, subalpinen und hochalpinen Arten und auch der Dornsträucher weit verbreitet über Gegen diese Anschauungen 174 Zweites Kapitel. den ganzen Kaukasus mit Ausnahme von Kolchis, was durch RUPRECHT', Lipskv’s und anderer Arbeiten bezeugt wird. Das Übertreten nach Osten von Prunus Laurocerasus, Rhododendron ponticum, Rhamnus grandifolia (soll heißen Rh. alpina var. colchica oder Rh. imeretina) beschränkt sich nur auf die unmittelbare östliche Nachbarschaft von Kolchis im kleinen Kaukasus (obere Kura, Borshom), dessen Flora östlich vom meskischen Gebirge einen anderen Ursprung haben muss, als den des großen Kaukasus. 3. Vier Fünftel des kaukasischen Gebietes sind genetisch mit Asien ver- bunden, ein Fünftel mit Europa. Die Scheidelinie wird nicht durch die Haupt- kette gebildet, sondern durch eine Linie, die von Stawropol (und nördlicher) über di: Kuban-Terekscheide, den Elbrus zum Kamme bis zum Adai-choch führt und von da zum meskischen Gebirge. Zu beiden Seiten dieser ge brochenen Linie war die Natur von jeher in Klima, Pflanzen- und Tierwelt, sogar in anthropologischer Hinsicht und wahrscheinlich auch in den geologisch- petrographischen Grundlagen verschieden, Punkt 2 und 3 will ich mit unterschreiben; bei Punkt ı wird es gestattet sein, mit Prof, KUSNEZOW nicht allein an Rhododendron ponticum, sondern auch an Planera und Dioscorea zu erinnern, welche schon zur Tertiärzeit vor- kamen, Nach dem über die Flora der östlichen Pontuslande von mir Mitgeteilten bin ich wohl berechtigt, folgende Behauptungen aufzustellen. ı. Der nordwestliche Teil des Kaukasus schließt sich in seinen Vegetations- verhältnissen direkt an die Krim, sowohl in den Steppen- als auch in den Gebirgs- und Südküstenformen an. 2. Der Übergang dieser taurischen Flora in die pontisch-kolchische findet auf der Strecke Tuapse-Golowinsk statt, gleichzeitig mit der Veränderung der klimatischen und Bodenverhältnisse. 3. Mergelige Kalke und trockenere Atmosphäre zugleich bei niedrigeren winterlichem Minimum bedingen auf der Strecke Tuapse-Nowo-Rossüsk Wechsel der Vegetation. , 4. Die äußersten Verbreitungsgrenzen charakteristischer ponto-kolchischer Species gegen Westen und andererseits taurischer gegen Osten gruppieren sich auf- und abwärts nahe um Tuapse. ; | 5. Die großartige Entwicklung der Hauptkette, deren supranivale Zoße vom Fischt und Oschten an gegen SO. zum Condensator für die Niederschläge wird, ist die Hauptursache für den Wechsel in der Vegetation. 6. Infolge dieser Eigentümlichkeit ist der Ausschluss des kolchi Gebietes aus dem mediterranen Florenreiche, wenn dasselbe im engeren ei GRISEBACH’s gefasst wird, wohl berechtigt und muss dasselbe gleich dem Gebiete am Südufer des Kaspi als exceptionelle Einschaltung unter excepti nellen lokalen Bedingungen betrachtet werden. 3 ; : i ch Verzeichnis der Holzgewächse in Kolchis und im Kaukasus > lasse nun zunächst ein Verzeichnis der pontischen Holzgewächse, INT: schen Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 175 und Bäume, folgen‘), bezeichne die immergrünen mit einem *, die bis jetzt nur in Kolchis nachgewiesenen mit einem + und füge kurze, erklärende Notizen über ihr sonstiges Vorkommen und ihre Verbreitung in der Vertikalen®) hinzu. + Clematis Viticella L., östliche Uferzone, Anaklia, (M.). » Flammula L., NW.-Anapa, (R.), W.-Seite des Meskischen Ge- birges, (M.). » Vitalba L., 0— 1200 m [4000 r. F.). Berberis vulgaris L., S’'uchum (Alb.), Kolchis seltener, geht durch das ganze ebiet; var. integerrima Traut. und var. crataegina Traut. führt Alb. nicht auf. +*’Cistus salviifolius L., bekannt von Artwin und Kutais, (M. Alb. R.). 7* >» creticus L., Küste von Pizunda bis Gagri, (M. Alb. R.). t Tamarix tetrandra Pall., (M. Alb. R.), wahrscheinlich auch weiter östlich außerhalb Kolchis. > Hohenackeri Bung. Tschoroch, (R.). Myricaria germanica (L.) Desv., Tschoroch, (R.). Hypericum ramosissimum Ledeb., 0—ı200 m (4000 r. F.), (R.), auch in Kachetien und im Eriwanschen. Tilia parvifolia Ehrh., auch im Centralkaukasus beiderseits im Gebirge von 1400—2000 m (4500—6500 r. F.) und ebenso im Eriwanschen. » intermedia DC. — T. caucasica Rupr., Formen: T. rubra DC., T. multi- flora Ledeb., T. dasystyla Stev. Ganzes Gebiet 0—ı1700 m (5500 r. F.). Acer campestre L., ganzes Gebiet o—ı800 m (6000 r. F.), (R.). » Jaetum C. A. M. typ. et var. intermedium Kurz, nur in Transkaukasien _ durch das ganze Gebiet, 0—ı700 m (5500 r. F.). » tataricum L., NW.-Teil (R.), Central (M. K.), fehlt dem Osten. » Pseudoplatanus L., o—ı200m (4000 r. F.), in Kolchis überall häufig, (M. Alb. R.) » platanoides L., nach A. campestre die häufigste Art, 600—1800 m (2000—6000 r. F.), (M. Alb. R.). > Trautvetteri Med., 1800— 2450 m (b0ooo— 8000 r.F.), Baumgrenze, ganzes Gebiet, in Talysch nicht nachgewiesen. Vitis vinifera L., bis zu 1050 m (3500 r. F.) wild, ganzes Gebiet, im Tief- lande bis ı°/, Fuß dick. T >» Labrusca L., Abchasien, (R.), verwildert, in den fünfziger Jahren durch den Fürsten WORONZOW eingeführt. 1) (K.) von Kusnezow, (Alb.) von Arsow, (M.) von MEDwepew, (R.) von mir für Kolchis nachgewiesen. ; 2) Die Umrechnung in Meter ist bei den Approximativangaben in rınd FURNERORO vr Fuß gleichfalls auf Hunderte von Meter abgerundet, wenige besonders wichtig erscheinende FON: ETenzen ausgenommen. (Die Redaktion.) 176 Zweites Kapitel. Staphylea pinnata L., Batum, (R.), c—ı2co m (40c0 r. F.), Nord- und Süd- seite. » colchica Stev. typ. et var. Kochiana M., o—1050 m (3500 r. F.), nur in Transkaukasien, für Kolchis charakteristisch, auch central. Beide für Talysch nicht nachgewiesen. Evonymus europaeus L. typ. et £ intermedius Gaud., ganzes Gebiet o bis ı500om (5000 r. F.). > verrucosus Scop., Tschoroch, Ming., (R.), 0—1500 m (5000 r. F.). » latifolius Scop., 0—ı500 m (5000 r. F.), überall. e » sempervirens Rupr., adsharo-imeretische Wasserscheide, (Rupr.). Paliurus aculeatus Lam., 0—1200 m (4000. F.), ganzes Gebiet am Fuße der : Gebirge. Rhamnus cathartica L. typ. und d caucasica Kusn., 0—1500m (5000 r. RI » imeretina Koehne — Rh. alpina L. var. colchica Kusnez. = Rh. colchica Som. et Levr., or m (3000—6000 r. F.), charakte- ristisch für Kolchis, (M. R. Alb. K.). > microcarpa Boiss. typ., 2130 m (7000 r.F.), Abch., (Alb.). » » var. microphylla Traut., etwa 2000 m (besäuet 6600 r.F.), Ming. (Alb.), Daghestan (R.). Frangula L., überall in tieferen Lagen häufig bis 1560 m (5000 F. F.). Pistacia mutica Fisch. et M., nur NW. Nows.nelk: (K. R.), central 0—750M (2500 r. F.), (M. R.) | Cotinus coggyria L., 0—ı500 m (sooo r. F.), ganzes Gebiet. Talysch nicht angegeben. x » coriaria L., 0—ı500 m (5000 r. F.), NW. ganzes Gebiet. Ulex europaeus L., Batum verwildert? (R.). a Argyrolobium er (M. B.) Boiss., Abch., Imeret., Ming., Adsh. (Alb.), . ganzes Gebiet bis 750 m (2500 r. F. ) (R.). , Spartium junceum L., Abch., (Alb.), verwildert ? Genista tinctoria L., NW. Nowo-Ross., (R.). » .elatior Koch, Asche, (R.). » =: + Var; Kira Gagri, (R.). a, a Alb., 1893 auf dem Kargishal von Alb. entdeckt. » slydia Boiss., Artwin, (R.). a » humifusa L Abch., 2280 m (7500 r. F.), (Alb.). a Cytisus biflorus YHer., 0—1500 m (5000 r. F.), ganzes Gebiet. Pizunda, (A nn » austriacus L., 0—ı200 m (4000 r.F.), (M.). ER >» hirsutus L., (M.). be » colchicus Alb, Zwischenform von G.hirs. und G. bifl., ne (3008-6780: F.), (Alb.). | monspessulanus L., 1895 von Lipsky bei S’otschi entdeckt. Colutea arborescens L., Artwin, (R.). » cruenta Ait., (M. i Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 177 Astragalus arnacantha M. B., Gelentschik, (R.), Central, Talysch, (M.). Amygdalus nana L., soll nach EICHWALD in Ming. vorkommen, was ich et Lev. = Rh. colchica Som. var. colchiea Kusnez, Rh, alpina L, Rhamnus imeretina Koehne 4: Fig. en nn, bezweifle, niemand hat die Zwergmandel dort nachgewiesen. : £e \ Westliche Nordseite, Steppen bis 450 m (1500 r. F.) Radde, Kaukasus. 3 178 Zweites Kapitel. Prunus Persica (L.) Sieb. et Zucc. (= Pers. vulgaris Mill.), verwildert!). » divaricata Ledeb., N.- u. S.-Seite, 0—1500 m (5000 r. F.), namentlich untere Waldzone, ganzes Gebiet. » spinosa typ. et var. puberula Med., 0— 1200 m (4000 r. F.). » avium L., 0—1500 m (5000 r. F.). » Cerasus L., 0—ı500 m (5000 r. F.). » PadusL., Msymtaquellen, subalpin, selten in Kolchis, (Alb.), central. 4* >» Laurocerasus L. typ., 0—ı200 m (4000 r. F.), charakteristisch für Kolchis, 1200—1800 m (4000—6500 r. F.), fehlt central u. östlich. +* >» Laurocerasus var. brachystachys Med., hoch im Gebirge, 1800 bis 2100 m (6—7000 r. F.), (Alb.). z Laurocerasus var. laurifolius Alb., im tieferen Gurien, (Alb.). Rosa gallica L.*), Gagri, (R.). » _pimpinellifolia L., Nowo-Ross., (R.), Imeret., 1500—1800 m (5000 bis 6000 r. F.), (Alb.). pimpinellifolia y micrantha DC., Imeret., 1800 m (6000 r. F.), (Alb.). canina L. typ. und var. dumetorum Koch, collina Boiss., leucantha Boiss. et scabra Rgl., ganzes Gebiet, 0o—ı800 m (6000 r. F.). glauca Vill., Ming. Hochgebirge 2700 m (8900 r. F.), (Alb.), und forma nana, hoch aus Abch. und Adsh., (Alb.). » coriifolia Fries., Abch. hoch, (Alb.). » _Boissieri Cr&pin, Abch. hoch, (Alb.). > leucantha M. B., Adsh., 630 m (2100 r. F.), (Alb.). » _micrantha Sm., Niveau des M. Golowinsk, (R.). >» glutinosa Sibth., Baumgrenze, Abch., Adsh., (Alb.). » mollis Sm., 2100 m (7000 r. F.), Ming., Abch., Gurien, Imeret., (Alb.) » villosa L. var. Abch., 2100 m (7000 r. F.), (Alb.). >» tomentosa Sm. var. Fischt, 1700 m (5600 r. F.), (Alb.), 02440 a (8000 r. F.), (M.). indica L., Gagri, (R.), verwildert. collina Jacq. (R. gallica X canina), Nowo-Ross., (R.). >» alba L., Imeret., Gurien, (M.). ; NB. Die Revision der Rosen sp. ist zum größten Teil von CREPIN Aus“ geführt. Spiraea crenifolia C. A. M., ganzes Gebiet bis 1800 m (6000 r. F.). Rubus Idaeus L., ganzes Gebiet 0— 1800 m (6000 r. F.). » caesius L., ganzes Gebiet, östl. seltener, bis über 750 m > hirtus W.K., Abch., (Alb.). » tomentosus Borkh. var. glabratus Godr., Nowo-Ross., (R.). >» collinus DC., Abch., (Alb.). E v S v Yv (2 500 T% F.). s a ischen ı) Eine Anzahl Rosa- und Rubus-Arten sind bis jetzt nur von ALBOW ım ponie Kee Gebiete gefunden worden, ich stelle aber kein 4 vor diese Namen, weil in Bezug auf die $ rigen Genera Rosa und Rubus die Kaukasusländer noch zu dürftig untersucht sind. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 179 Rubus rusticanus E. Merc., Asche, (R.), var. Abch., (Alb.). » armeniacus Focke, Nowo-Ross., (R.). » _ Vestii Focke, Imeret., (Alb.). » caucasicus Focke, Abch, 2100 m (7000 r.F.), (Alb.). » brachyandrus Grml., Abch., (Alb.). NB. Die Rubus sp. wurden von FOCKE bestimmt; außer den genannten sind noch zu erwähnen: Rubus glandulosus Bell. c. var., Abch., Imeret., (M.). » _ nemorosus Hayne, Abch., (M.). » fruticosus L. c. var. dürfte wohl in seinen zahlreichen Varietäten in den oben angeführten enthalten sein, z. B. in R. tomentosus. ALBOW führt ihn nicht an, KUSNEZOW erwähnt ihn als ge- wöhnlich. Crataegus melanocarpa M. B., ganzes Gebiet, 0—ı800 m (6000 r. F.), auch in Talysch. > monogyna Willd., ganzes Gebiet, 0— 1200 m (4000 r. F.), Talysch. > Oxyacantha L., ganzes Gebiet, 0—1200 m (4000 r. F.), Talysch. > Azarolus L., Gurien, 0—1200 m (4000 r. F.), (M.), selten, auch in Talysch. s lagenaria F. et M., von Lırsky für Kolchis nachgewiesen, auch in Talysch. *Cotoneaster Pyracantha L., 0—ı1200 m (4000 r. F.). » vulgaris Lindl., ganzes Gebiet, 0—2440 m (8000 r. F.). » Nummularia F. et M. = C. Fontanesii Spach, ganzes Gebiet, 0—2400 m (8000 r. F.). Amelanchier vulgaris Moench., N.- und S.-Seite bis 1800 m (6000 r. F.). Mespilus germanica L., Abch., ı800 m (6000 r.F.), (Alb.), ganzes Gebiet, N.- und $.-Seite o— 1200 m (4000 r. F.). Pirus domestica (L.) Ehrh., NW., (M.). >» Aucuparia (L.) Gärtn., Baumgrenze, 15002440 M (5—8000 r. F.). » Aria (L.) Ehrh. var. genuina Boiss. und graeca Boiss., von Alb. vereint, Ming. bis 2250 m (7400 r.F.), (Alb.). > » var. velutina Alb., Abch., um 2000 m (6300—7000 r. F.), (Alb.). subtomentosa Alb., Cirkassien, 2200 m (7200 r. F.), (Alb.). concolor Boiss., 1800—2100 m (6— 7000 r. F.), (Alb.). glabra Alb., Gurien, 2000 m (6600 r. F.), (Alb.). incisa Alb, — S. intermedia Ehrh. = S. scandica Fries., Ming., 1800 m (6000 r. F.), (Alb.). ° _torminalis (L.) Ehrh., 0o—ı800 m (6000 r. F.), (M. Alb.), ganzes Gebiet N.- und S.-Seite, Talysch. - T >» subfusca (Ledeb.) Regel, 2130—2440 m (7—8000 F. F.), (M.), nur ın Kolchis. ’ communis L., 0—2000 m (6500 r. F.), ganzes Gebiet, Talysch. ua v “ “ “ v “ v Y Y Sy v “ 180 Zweites Kapitel. Pirus Malus L. typ. et var. tomentosus Med. 0--1800 m (6000 r. F.), ganzes Gebiet, Talysch. Cydonia vulgaris Pers., 0—1200 m (4000 r. F.), ganzes Gebiet, Talysch. Punica granatum L., 0—g900 m (3000 r. F.), ganzes Gebiet, Talysch. Philadelphus coronarius L., 0— 1800 m (6000 r. F.), ganzes Gebiet, nament- . lich westlich. Für Talysch von Niemandem erwähnt, aber Garten- strauch, (R.). Ribes petraeum Wulf, Abch., Imeret., Gurien, 1800 m (6000 r. F.), (Alb.). >» alpinum L., 900—2130 m (3—7000 r. F.), (Alb.), ganzes Gebiet, Talysch. > Grossularia L., 0—1800 m (6000 r. F.), (R.), ganzes Gebiet. *Hedera Helix L., 0—2000 m (6500 r. F.), (Alb.), ganzes Gebiet. * >» colchica C. Koch, 0—-1200 m (4000 r. F.), ganzes Gebiet. Cornus sanguinea L. et var. australis C. A.M. 0—ı 50o m (5000 r.F.), ganzes Gebiet, Talysch. mas L., 0—1400 m (4500 r. F.), ganzes Gebiet, Talysch. Viburnum Opulus L., Untere Waldzone, ganzes Gebiet. » orientale Pall., 2350—2000 m (800—6500 r. F.), westliches Trans- kaukasien. | » Lantana L., 0—2000 m (6500 r. F.), ganzes Gebiet, Talysch. >» » var. glabratum Som. et Lev., 2200 m (7200 r. F.). Sambucus nigra L., 0—1200 m (4000 r. F.), ganzes Gebiet. Lonicera Caprifolium L., 0—1800 m (6000 r. F.), ganzes Gebiet. > iberica M. B., Ming. (Eichwald), ganzes Gebiet, Talysch. > caucasica Pall., 0—2000 m (6500 r. F.), N.- und S.-Seite. Vaccinium Arctostaphylos L., 0—2000 m (6500 r. F.), auch an der N.-Seite (R. K.), Talysch (R.). > uliginosum L,, Gurien, selten (1886 M.). » Myrtillus L.; 1800—2750 m (6—9000 r. F.), auch östl. Dagh- estan, (R.). ’ > Vitis idaea L., 1800— 2750 m (6—9000 r. F.), westlich. 1*Arbutus Andrachne L., Tschoroch- bei Naswia, (R.). » Unedo-Andrachne Boiss., Pizunda, (Alb.). *Arctostaphylos Uva ursi (L.) Spreng., Imeret., Ming., Abch., subalpin, (Alb.) t*Erica arborea L., Pizunda (M. Alb.). ; *Rhododendron ponticum L., 0—1500 m (5000 r. F.), auch an der Nordseite (Kleine Laba, R.), östlich vom Meskischen Gebirge selten bis circa 61° 30’ von Ferro. i » caucasicum Pall., 1800—3050 m (6—10000 r. F.), häufig m westlichen Kaukasus, verschwindet östlich an den Quellen des Awarischen Koissu, (R.). ; t* > Ungernii Traut., 1300-1800 m (4200—6000 r. F.), Adsh. a Artwin (R.). Smirnowii Traut., Adsh. 660 m (2200 r. F.). Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 181 Rhododendron flavum Don = Azalea pontica L., 0—2100 m (7000 r. F.), auch im Daghestan, 1050 m (3500 r.F.), (R.), in Talysch nicht nachgewiesen. Diospyros Lotus L., 0—1050 m (3500 r. F.), ganzes Gebiet, namentlich Kolchis, auch Talysch. *]lex Aquifolium L., 0—1800 m (6000 r. F.), ebenso (im centralen Kaukasus selten). *Olea europaea L., Gagri verwildert, (R.). +*Phillyrea Vilmoriniana Boiss, = Ph. Medwedewi Sred., Adsh., 0—360 m (1200 r. F.), (Alb. R.). Ligustrum vulgare L., 0—1500 m (5000 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. Fraxinus excelsior L., 0— 1800 m (6000 r. F.), N.- und S.-Seite, ganzes Gebiet, auch Talysch. » oxyphylia M. B. (= F. oxycarpa W.), NW.-Ufer und östlicher. » parvifolia Lam., von LIPSKy 1895 bei Tuapse gefunden. Jasminum officinale L., Abch., Imeret., (Alb.), auch Talysch. en fruticans L., 0—900 m (3000 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. Periploca graeca L., 0—1200 m (4000 r. F.), N.- und S.-Seite, ganzes Gebiet, auch Talysch. Solanım Dulcamara L. et var. ß indivisum Boiss. et var. persicum Willd. et var. canescens Traut., ganzes Gebiet, auch Talysch. Vitex Agnus castus L., Abch., Meeresufer, (Alb. R.), central, fehlt Talysch. Halocnemum strobilaceum (Pall.) Mogq., für Kolchis von (M.) nur unbestimmte Angabe. No&a spinosissima (L.) Moq.-Tand., ganzes Gebiet, auch Talysch. Polygonum buxifolium (M. B.) Jaub., Imeret., Ming., (M.). Daphne Mezereum L., 1500—2100 m (5—7000 r. F.), N.- und S.-Seite. * , sericea Vahl, 600-1800 m (2000—6000 r. F.), Abch., Ming., Adsh., (M. Alb.), auch N.-Seite (K.). * , glomerata Lam., 1400—2300 m (4500-7500 F- F. westlich. ER, pontica L., 0—2200 m (7200 Tr. F.), Arten unten und oben, (Alb.). » caucasica Pall., (M.), N.- und S.-Seite. Hippopha& rhamnoides L., o— 1800 m (6000 r. F.), Talysch. Elaeagnus hortensis M. B., 0— 1500 m (5000 F. R.), wenig, Talysch. t*Laurus nobilis L., o—300 m (1000 r. F.), S’otschi-Adler, (M.). i *Viscum album L., 0—ı500 m (5000 r. F.), ganzes Gebiet auf Apfel, Birnen, | Eiche, Pappel, Ahorn, Rüster, Erle, Carpinus, Kiefer, Weide (M.). *Arceuthobium oxycedri M. B., Gelentschik, (R.), central. T Andrachne colchica Fisch. et M., 0—300 m (1000 r. F.), ), (M. Alb. R.), ganzes Gebiet, vielleicht zwei ganzes Gebiet, auch ostwärts gemein, in Kolchis Abch., Imeret., Gurien, (M. Alb. R.), (M.). 182 Zweites Kapitel. *Buxus sempervirens L., 0—ı200 m (4000 r. F.), ganzes Gebiet, namentlich westlich; auch in Talysch. *Empetrum nigrum L., 2100— 3050 m (— 10000 r. F.), ganzes Gebiet, Talysch nicht nachgewiesen. Celtis australis L., Imeret., (M.), Abch., (Alb.), ganzes Gebiet, auch Talysch. » caucasica Willd., Imeret., (M.), » » Morus nigra L., verwildert, auch Talysch. » alba L., 0—g00 m (3000 r. F.), verwildert, auch Talysch. Ficus Carica L., 0—900 m (3000 r. F.), verwildert, Kaspiuferzone, auch Talysch. Zelkowa crenata (Desf.) Spach, o—300 m (1000 r. F.), Imeret., Talysch bis 1500 m (5000 r. F.), (M.). Ulmus campestris L., 0—2000 m (6500 r. F.), ganzes Gebiet, Talysch 2100m (7000 r. F.). » campestris var. suberosa Koch desgl. » » » umbraculifera Traut., o—ı200 m (4000 r. F.), kultiviert. » _ montana Sm., 0— 1800 m (6000 r. F.), ganzes Gebiet, auch in Talysch. > » var. laciniata Traut., 300 m (1000 r. F.), Abch., (Alb.). Pterocarya caucasica C. A.M., im Tieflande bis höchstens 360 m (1200 r. F.), central in Kachetien, auch Talysch. Juglans regia L., 0—1400 m (4500 r. F.), verwildert, Gilan wild. Quercus pedunculata Ehrh., 0— 1700 m (3500 r, F.), N.- und S.-Seite, Talysch selten. » sessiliflora Sm., 0—1800 m (6000 r. F.), ganzes Gebiet. Als Busch am weitesten in die Steppe tretend. » sessiliflora var. d mannifera Boiss., Tiefland, Abch., (R.). > » _& tschorokensis DC., Tiefland, Abch., (Alb.). > pubescens Willd., NW., (R.), Nowo-Rossiisk. t >» _ armeniaca Kotschy, 0--300 m (1000 r. F.), Adsh., (R.), Abch., (R.): + » pontica C. Koch, nur in Kolchis 1400 m (4600 r. F.), Abch., Adsh., ı800 m (6000 r.F.), Gurien bis 2100 m (7000 r. F.), (Alb.). Castanea sativa Mill, o—1800 m (6000 r. F.), S.-Seite, ganzes Gebiet, auch Talysch. “ Fagus silvatica L., 0—2100 m (7000r.F.), ganzes Gebiet mit geringer Unter brechung im Eriwan’schen. N.- und S.-Seite, oft Baumgrenze } Corylus Avellana L., 0—1700 m (5500 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. >» _ colchica Alb. n. sp., Ming., Kalk, 1900—2000 m (6200—6600 F- F.), (Alb.). 1) Unter dem Namen Fagus orientalis hat Lıpsky (Acta horti Petrop. vol. XIV. Nr. 10 pag- = die kaukasische Buche von der europäischen als F. orientalis n. sp. getrennt. Es ist das _. Form, die mehr zur japanischen F. Sieboldii Endl. neigt als zur typischen Rotbuche a z welche letztere noch der Krim angehört. — Diese Speeiesabtrennung verdient jedenfalls we! eingehende Berücksichtigung und Nachprüfung. T 7 T >» apoda Traut., 2200— 2440 m (7200—8000 F. F.), ( *Ruscus aculeatus L., o—go0 m (3000 r. F.), ganzes Gebiet, a *Taxus baccata L., o—1700 m (5500 r. F.) *Juniperus communis L., a) reflexa, b) oblonga, 0— 2300 m ER nana Willd. (bei Alb. var. y nana von Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 183 Carpinus Betulus L., 0—1700 m (5600 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. » duinensis Scop., o—ı200 m (4000 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. Ostrya carpinifolia Scop., 01200 m (4000 r. F.), nicht häufig, S’otschi, (R.). Alnus glutinosa Willd., a) vulgaris, b) denticulata C. A. M., ganzes Gebiet, auch Talysch, oft sehr stark von Polyporus versicolor Fr. besetzt. » incana Willd., 1200— 1800 m (4000—6000 r. F.), westlich und central, in Talysch nicht. Betula alba L., 1500—2100 m (5—7000 r.F.), ganzes Gebiet, fehlt Talysch. » pubescens Ehrh., dieselbe Verbreitung. » Medwedewi Rgl., 1200—2100 m (4000 —7000 F. F.), Ming., Gurien, (A.). Populus alba L., Tiefland, ganzes Gebiet, auch Talysch noch in 1800 m (6000 r. F.), (R.). > alba var. canescens Willd. P. alba X tremula, S’otschi, (R.). » tremula L., o0—2100 m (7000 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. > nigra L., 0—1ı500 m (5000 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. Salix alba L., Tiefland, N.- und S.-Seite, ganzes Gebiet. » caprea L., o— 2100 m (7000 F. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. » silesiaca Willd. 8 caucasica Anders., Gurien, Adsh., Ming., 2000 m (6500 r. F.), (Alb.). » hastata L., Adsh., 1800 m (6000 r. F.), (Alb.). » fragilis L., N.- und S.-Seite, ganzes Gebiet, auch Talysch. » angustifolia Willd., Tiefland. » _aurita L., 0o—2000 m (6500 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. » viminalis L., 0—2000 m (6500 F. F.), westlich. R. Alb.). uch Talysch. » hypophylium L., o—2000 m (6500 r. F.), west- und ostwärts, auch in Talysch. Smilax excelsa L., o0—ı200 m (4000 F. F.), Tiefland. aspera L., nur von GÜLDENSTÄDT für Imere ganzes Gebiet, namentlich tien angeführt, fraglich. *Ephedra vulgaris Rich., NW., Nowo-Rossiisk, (R.)- v* . procera Fisch. et M., Imeret., (Alb.). ‚ ganzes Gebiet, auch Talysch. (7500 r. F.), ganzes Gebiet, auch Talysch. . J. com.), ganzes Gebiet, auch Talysch. $ Oxycedrus L., 0—900 m (3000 r. F.), westlich bis central. a Sabina L., subalpin, Msymtaquellen, (R.), auch Talysch 3 excelsa M. B., 0—1800 m (6000 r. F.), NW. Nowo-Rossiisk, oSt- wärts sporadisch, fehlt Talysch. 184 Zweites Kapitel. *Juniperus foetidissima Willd., 0o—1800 m (6000 r. F.), gleiche Verbreitung wie J. excelsa. *Cupressus sempervirens L., verwildert. * Pinus silvestris L., Adsh. 150 m (500 r. F.) beginnend, (R.), bis 2130m (7000 r. F.), Karsgebiet bis 2740 m (9000 r. F.), (R.). f* >» _montana Duroi, Ming., 2300 m (7500 r. F.), (Alb.). 1* >» Laricio Poir., nahe vom Meere bei Bulanka, (K.). * » maritima Lamb. — P. halepensis Mill.‘), o—300 m (1000 r. F.), Nowo- Rossiisk, Pizunda und central: Eldar. » Pinea L., Tschoroch, Naswia, 150—600 m (500—2000 r. F.), (R.). *Picea orientalis Carr., 750—2130 m (2500—7000 r.F.), Meridian von Tiflis Ostgrenze im Kl. Kaukasus, fehlt östlich und im Talysch. *Abies Nordmanniana Spach, 900—2000 m (3000—6500 r. F.), selten tiefer, 62. Meridian Ostgrenze, fehlt östlich und in Talysch. ++ — Im ganzen 223 Arten ohne Varietäten. Ergänzendes Verzeichnis solcher Holzgewächse der Kaukasus- länder, die in Kolchis bis jetzt nicht nachgewiesen wurden. Die mit einem * bezeichneten sind immergrün, die mit einem vorgesetzten f kommen nur in Talysch vor. Clematis orientalis L., N.- und S.-Seite, Talysch, (M. R.). Tamarix brachystachys Bg., (M.). ’ tetragyna Ehrh., central, Kaspi, (M. R.). > laxa Willd., N.-Seite, Kaspiufer, (M.). » gracilis Willd,, Kaspiufer, Salzboden, (M.). > Pallasii Desv., Transkaukasien häufig, (M. R.). Reaumuria hypericoides Willd., a) latifolia M. B., b) angustifolia Traut, : östliche Steppen, (M. R.) Hibiscus syriacus L., Talysch verwildert ? (M.). . Tilia argentea Desf., ohne Fundort im Sakubanischen, (M.). i » platyphylla Scop., N.- und S.-Seite selten, 450—ı500 m (1500 bis All, ' 5000 r.F.), (M.). Acer monspessulanum L., östlich, central und Talysch, 900— 1500 M (3000 bis 5000 r. F.), (M. R.). | T >» opulifolium Vil,, Talysch, 1200—1800 m (4000—6000 r. F.), (M. 2 hyrcanum F. et M., nur Transkaukasien, central, Talysch, 1200 ei 1450 m (4000—4800 r. F.). insigne Boiss. et Buhse, Talysch, central im Alasanthale, o—600 M (2000 r. F.), (M. R.), S “ ı) Lirsky giebt als Resultat seiner Untersuchungen an (Acta horti Petrop. XIV No. 10, “rn dass die bis dahin von allen Floristen als Pinus halepensis Mill. bezeichnete Kiefer vom n0 östlichen Pontusufer nicht diese, sondern mit P. Brutia Ten. (aus Calabrien) identisch sei; sichtlich dieser Untersuchung gilt dasselbe wie über die Subspecies von Fagus silvatica. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 155 + Melia Azederach L., o—600 m (2000 r.F.), Gilan, (Buhse), Zygophyllum atriplicoides F. et M., Ordubad, (M. R.). Evonymus nanus M. B., central, Karabagh, (M.). Zizyphus vulgaris Lam., SO., 0—goo m (3000 r. F.), (M.). Rhamnus spathulifolia F. et M., von Medw. als östliche Varietät von Rh. ca- thartica betrachtet. » Pallasii F. et M., 0—1500 m (5000 r. F.). » grandifolia F. et M., östlich. Talysch, Samur. Nitraria Schoberi L., Kaspiufer, Kura- und Araxesthal bis 1200 m (4000 r. F.), ea Genista patula M. B., central, Karabagh, (M.). » albida Willd., N.- und S.-Seite, 0—1800 m (6000 r. F.), (M.). Cytisus supinus L., (M.). Halimodendron argenteum DC., central, Kura, Karabagh, (M.). Caragana frutescens L., N.-Seite, Steppen. » grandiflora M. B., central, 450—1200 m (1500—4000 F. F.), (M. R.). Calophaca wolgarica Fisch., N.- und S.-Seite, Steppen, (M.). » Hovenii Schrenk, desgl. Astragalus caucasicus Pall., N.- und S.-Seite, 9oo— 1200 m (3000—4000 r. F.), I) > aureus Willd., östlich, N.- und S.-Seite, auch Talysch, 2130 m (7000 r.F.), (M. R.). » persicus F. et M., Talysch, (R.). » caspius M. B., östlich, auch Talysch, (M. R.). » Karabaghensis Bg., östlich. Karabagh, {M.). > Marschallianus Fisch., N.-Seite, g0oo m (3000 r. F.), (M.). > denudatus Stev., central, obere Kura bis Talysch, (M.). » Meyeri Boiss., Armenien, Talysch, (R.). » pyenocephalus Fisch., Armenien, (R.). > lagurus, W., Armenien, (R.). > paradoxus Bge., Armenien, (R.). > strictifolius Boiss., Araxes, Nachitschewan, (M.). » uraniolimneus Boiss:, Talysch, (R.). > compactus Willd., Armenien, 1800 m (6000 r. F.). > coarctatus Traut., Küp-göl, 3450 m (11300 r. F.), (R.). » condensatus Ledeb., westl. Hocharmenien. » Karsianus Bg., Kars, (R.). > Hohenackeri Boiss., Talysch, (R.). > vimineus Pall., central, Tiflis, (M.).. » Szovitsii F. et M., Ordubad, (R.). » hyrcanus Pall., Kaspiufer, Baku, (R.). » barbidens Freyn, Petrowsk, (R.). t Gleditschia caspica Desf., nur im Tieflande von Talysch bis 150 m Se (M. R.). | 186 Zweites Kapitel. Lagonychium Stephanianum M. B., östl., Mugan, (M. R.). r Albizzia Julibrissin Willd., 0o—750 m (2500 r.F.), Talysch, (R.). Amygdalus communis L., SO., wild od. verwildert, o— 1200 m (4000 r.F.), (M.). Prunus armeniaca L., verwildert, (M.). » domestica L., desgl., bis 1200 m (4000 r..F.), (M.). » insititia L., bis 1800 m (6000 r. F.), (M.). » microcarpa C. A. M., selten, Bos-dagh, (R.). » prostrata Labil. var. incana Traut. und var. viridis, central, (M. R.). ‘» Chamaecerasus Jacq., N.- und S.-Seite, Steppen, (M.). > Mahaleb L., central, (M.). Rosa tuschetica Boiss., central, 1800—2450 m (6—8ooo.r. F.), (M. » “ haematodes Boiss., central, 1200—ı800 m (4—6000 r. F.), ( » didoensis Boiss., central, 1800 m (6000 r. F.), (M.). pomifera Erik: central, 1800 m (6000 r. F.), (M.). cinnamomea L. vB. var. glabrifolia Rgl. und oxydon Rgl., 0—1800 m (6000 r. F.), (M.). >» Centifolia L., östlich. » rubiginosa L. var. iberica Stev., Talysch, (R.). ferox M. B., N.- und S.-Seite, central, Talysch. oplisthes Boiss., central, 1500—ı800 m (5—6000 r. F.). Spiraca hypericifolia Tim? von BOISSIER mit Sp. crenata vereinigt. Potentilla fruticosa L., N.- und S.-Seite, central, 1800—2380 m (6000 bis 7800 r.F.). Rubus persicus Boiss., Talysch, 0—900 m (3000 r. F.), (R.). » Raddeanus Fin Lenkoran, 0—900 m (3000 r.F.), (R.). Crataegus orientalis L., obere Kura bis Talysch inklusive, 0— 1500 m (5000 r. F.). : » heterophylia Flg., selten, central. Cotoneaster nigra Wahl. » multiflora Bg., Grusien, Talysch. Mespilus Smithii DC., N.-Seite, 450 m (1500 r. F.). Pirus elaeagnifolia Pall., central. » salicifolia L., N.- und S.-Seite, central und östlich, Talysch, Kaspiufer. Ribes nigrum L., Sestichniter Fundort fehlt, (M.). » rubrum I. Hauptkette, 1200— 1800 m (4000—6000 r. F.), (M.). “ >» orientale Pob; ganzes Gebiet bis 1800 m (6000 r. F.), in Talysch nich nachgewiesen rt Parrotia persica (DC.) C. A. M., 0o—ı050 m (3500 r. F.), Talysch, (M. R.). Lonicera Xylosteum In; NS 900—1500 m (3000—5000 F. F.), (M.). » orientalis Tim, SO., Talpsch, (M.). > caerulea L., N.-Seite, 1800 m (6000 r. F.), (M.). » bracteolaris Boiss., selten, Karabagh, (M.). Artemisia salsoloides Willd,, N.-Seite. » arenaria DC., beide Meeresufer, (M.). — ) M.) z “ Ss x Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 187 Artemisia procera Willd., N.- und S.-Seite, Steppen, (M.). Convolvulus eremophilus Boiss., östliche Steppen, (M.). Lycium ruthenicum Murr., südöstl. Talysch, Kaspiufer, Salzboden, soll auch am Schwarzen Meer vorkommen, wo Salvia dracocephaloides Boiss., mittlerer Araxes, (R.). Atriplex Halimus L., nach LEDEBOUR in Grusien. Eurotia ceratoides (L.) C. A. M., Terek, Grusien, Talysch, 0—1500 m 000 r. F.). Kalidium caspicum (L.) Ung.-Sternb., östl. Steppen. Halostachys caspica (Pall.) Mey., östl. Steppen. Halocnemum strobilaceum (Pall.) Moq., östl. Steppen. Suaeda microphylia Pall., östl. Steppen. » dendroides (C. A. M.) Boiss., östl. Steppen. » physophora Pall. = Schoberia suffruticulosa Less., N.-Seite, Kaspi. » fruticosa (L.) Boiss., N.-Seite, Kaspi, Steppen. » vera Forsk., Terekmündung. Salsola verrucosa M. B., östl. Steppen. > gemmascens Pall., desgl. » ericoides M. B., desgl. » arbuscula Pall., desgl. » rigida Pall., desgl. Anabasis aphylla L., desgl. Calligonum polygonoides L., Araratfuß. Pterococcus aphylius Pall., N.-Seite, östl. Sandsteppen. Atraphaxis spinosa L. c. var., östl., auch Talysch. *Daphne oleoides Schreb., Araxes. * , acuminata Boiss., 1800—2450 m (6—8000 Fr. F.), Armenien. Celtis Tournefortii Lam., N.- und S.-Seite, central, Karabagh. Ulmus effusa Willd., (fraglich M.). + Platanus orientalis L., nach C. A. MEYER in Talysch in 550 m wild, (? R.). Quercus macranthera F. et M., central, östl., (4000—7500 r. F.), (R.). + >» castaneifolia C. A. M., o—ı800 m ( neuerdings auf dem Wege von Aksu na worden sein, (M.). Corylus colurna L., S.-Seite und Kl. Kaukasus, central, 1050— 1500 m (3500 bis 5000 r. F.), fehlt Talysch. + Alnus cordifolia Ten., a) genuina, b) subcordat nur Talysch. Betula Raddeana Traut., Daghestan, Gunib, 1500 m Populus euphratica Oliv., Hocharmenien als Busch, 1800 m (6000 r. F.), (R-), Araxesschlucht als Baum, 900 m (3000 r. F.), (R.). Salix pentandra L., 0—ı800 m (6000 r. F.), N- und S.-Seite. (1800 r. F.) auch Talysch, 12002300 M 6000 r. F.), nur in Talysch, soll ch Schemacha gefunden a C. A.M., 0—900 m (3000 r. F.), (5000 Fr. F.), (R.). 188 Zweites Kapitel. Salix babylonica L., östl., auch Talysch. » amygdalina L., N.- und S.-Seite. >» purpurea L., N.- und S.-Seite. » cinerea L., SO., auch Talysch, 0o—1500 m (5000 r. F.). arbuscula L., 1800—3050 m (6000— 10000 r. F.), Hauptkette. Smilax aspera L., fraglich, seit GÜLDENSTÄDT von niemand wiedergefunden. t*Dana& racemosa (L.) Moench, nur in Talysch. y Soweit unsere Kenntnisse bis jetzt reichen, besitzt also der Kaukasus nach den beiden Verzeichnissen 347 Arten von Holzgewächsen, als Bäume oder Sträucher. Davon kommen 20 nur dem kolchischen Gebiete und seinem nordwestlichen Anschlusse am Pontus zu und 9 wurden nur in Talysch ermittelt. Der Bequemlichkeit wegen will ich diese gesondert aufführen. ı. Nur in Kolchis und seinem NW.-Anschlusse nachgewiesen. Clematis Viticella L., auch in Griechenland und Nordpersien. Cistus salviifolius L., auch in Griechenland, Syrien, Anatolien, Aderbaidshan. >» ereticus L. = C. villosus L. # creticus Boiss., Griechenland, Anatolien, Syrien. Tamarix tetrandra Pall., auch Südküste der Krim, Anatolien, Griechenland. Vitis Labrusca L., in Abchasien vollständig verwildert. Evonymus sempervirens Rupr., endemisch, bis jetzt nur von der imeretischen Wasserscheide bekannt. Pirus subfusca Ledeb., endemisch, von NORDMANN in Adsharien entdeckt. Arbutus Andrachne L,, Griechenland, Syrien, Südküste der Krim. >» Unedo-Andrachne Boiss., selten auch in Attika nach HELDREICH. Rhododendron Ungernii Traut. und Smirnowii Traut., beide endemisch, von SMIRNOW im Tschorochthale entdeckt. i Phillyrea Vilmoriniana Boiss., auch am lasischen Pontus gefunden, endemisch für den SO. der Küste des Schwarzen Meeres. Laurus nobilis L., ganz Griechenland, Syrien. Quercus armeniaca Kotschy, auch bei Trabesunt; endemisch für den Ostpontus. > pontica C. Koch. Durch AıBow für den gesamten Ostpontus nachgewiesen, endemisch. Corylus colchica Alb,., endemisch, nur aus Mingrelien bekannt. Betula Medwedewii Rgl., endemisch, nur aus Mingrelien und Gurien bekannt. Pinus montana Duroi, Mingrelien, östlichster Standort, auch Griechenland. >» Laricio Poir., auch in Griechenland. > Pinea L., auch Anatolien und Syrien, ganzes Mediterraneum. 2. Nur in Talysch nachgewiesene Arten. Acer opulifolium Vill., auch Macedonien, Krim, Nordpersien. | Melia Azederach L., nur BUHSE verzeichnet die Pflanze als wild für Massenderan und Gilan. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien, 189 Gleditschia caspica Desf., endemisch für das Südufer des Kaspi. Albizzia Julibrissin Willd., desgl. Parrotia persica C. A. M., desgl. Platanus orientalis L., ich kenne, wie oben schon gesagt, die Platane als wilde Pflanze aus dem K. nicht. Quercus castaneifolia C. A. M., endemisch am Südufer des Kaspi; soll, wie Med. mir mitteilt, auch am Südfuße des Großen Kaukasus neuer- dings bei Schemacha gefunden worden sein. R. Alnus cordifolia Ten., auch Anatolien, Nordpersien, $ subcordata Reg. Italien. Dana@ racemosa (L.) Moench, auch Syrien, Nordpersien. V. Vegetationscharakter der Thäler an der pontischen Südfront des Grofsen Kaukasus. Nachdem wir nun die Waldbestände in ihren Holzarten kennen lernten, kann in Kürze der Aufstieg im Thale der Msymta und des Kodor, sowie in den drei kolchischen Längenhochthälern geschildert werden. Den ersteren darf ich hier kaum berühren, da wir dieses Gebiet bei der Durchquerung des Kaukasus von Psebai nach S’otschi genauer kennen lernen werden. Allgemeiner Charakter der kolchischen Thäler. Die kolchischen Thäler — gleichgültig, ob sie in der Hauptrichtung OW. als erweiterte Längenhochthäler, oder im Anschlusse daran in der Hauptrichtung NS. als enge, steilwandige Schluchtenthäler erscheinen und so in die vorlagernde mingrelische Gartenlandschaft treten — unterscheiden sich wesentlich von den oben besprochenen der pontischen Uferzone. In ihrem ganzen Verlaufe, bis zu ihren Wiegen, die meistens mit Gletscherbächen unmittelbar an der Süd- seite der Hauptkette gelegen, deckt sie nämlich überall eine feuchtigkeits- schwere Atmosphäre, deren Nässegrad mit zunehmender Höhe nicht ab-, sondern zunimmt. Gerade das Gegenteil findet, wie wir geschen, jenseits der pontischen Uferkette im Randgebirge an der Nordfront Hocharmeniens statt. Das betonte ich besonders bei den Erörterungen über das Tschorochthal. Wir finden deshalb in allen kolchischen Thälern die Üppigkeit der Vegetation gleichmäßiger verteilt und sogar überall da, wo der Mensch sie nicht wesent- lich beeinflusste, mit steigender Höhe in zunehmender Intensität. wo die Urkraft abgeschwächt erscheint, da liegen die Gründe dafür nicht in den modifizierten und weniger günstigen allgemeinen Naturverhältnissen, sondern in lokalen Umständen. So ist z. B. das höchst gelegene der kolchischen drei Längenhochthäler, das Quellland des Ingur oder das sogenannte Freie Suanien«, wie überhaupt, so auch im vegetativen Sinne, ein arme® Land. ‚Eng eingekeilt zwischen zwei Gebirgszügen, deren Gipfelhöhen überall in die Firn- und Gletscherregion hineinragen, und deren beiderseitige Flanken fast 190 Zweites Kapitel. immer steil einschießen, steht dieses Längenhochthal überall unter dem Einflusse lokaler Erkältung, welche die unteren Grenzen der Schneelinie, die Höhen der Baumgrenze und der geringen Cerealienkulturen sehr fühlbar herabdrücken. Dazu kommt, dass das Quellthal des Ingur im Vergleiche zu seiner dürftigen Natur verhältnismäßig stark bevölkert ist. Seit undenklichen Zeiten flüchteten sich aus den Tiefländern und Nachbarthälern alle solche Elemente hierher, deren Existenz dort durch eigene Schuld, oder durch den Druck Anderer gefährdet oder unmöglich geworden war, und da das Thal auch gegen SW. durch einen ı0 Meilen breiten Riegel (das vorlagernde Ge- birge, welches vom Ingur in schmaler Rinne mit jähem Gefälle durchbrochen wird) fast hermetisch verschlossen ist, so lag es in der Natur der Sache, dass die Existenz der allmählich heranwachsenden Bevölkerung der kargen Natur gegenüber eine nur dürftige sein konnte. Im »Freien Suanien« handelt es sich für den Wohlstand jeden Bewohners um das Maß alpinen Weidelandes, welches ihm zur Disposition steht. Alle Feindschaft und die meisten juridi- schen Fragen drehen sich da nicht, wie in den Tiefländern, um den Tropfen Wasser, welcher der Erde zu Teil werden muss, um sie ertragfähig zu machen, sondern um den Besitz alpiner Triften, ohne welche die Herden und ihr Herr darben. Wir haben es deshalb in diesem Gau vorwaltend mit den beiden Etagen der alpinen Zone von 1800—3050 m (6000—10000 F, F) zu thun. Von nur geringer Bedeutung ist die Waldzone im oberen Teile, sıe nimmt an Kraft gegen SW. zu und tritt in ungeschmälerter Üppigkeit auf dem gesamten Riegelgebirge in ihr Recht, dabei überall in den höheren Lagen die Tannen und Fichten, viel seltener die Kiefer, in den tieferen den gemischten Laubwald mit immergrünem Unterholze tragend. Im letzteren giebt es zusammenhängende Buchsbaumbestände, die mit Vorliebe den Trümmerboden der Kreidekalke unterhalb der Chuberbrücke zum Stand- orte wählten. Diese schweigsamen, jungfräulichen Wälder dehnen sich west wärts in überall gleicher Fülle weit fort über die abchasischen Vorberge, ®° namentlich auch den Kodor aufwärts, wo sie an den Südsteilungen des Nachar- Passes 2920 m (9600 r. F.) in der subalpinen Zone mit Abies Nordmannian? und häufiger mit Picea orientalis in einzelnen vorgeschobenen, alten Individuen die Baumgrenze in Gemeinschaft mit der Weißbirke in reichlich 2130 M (7000 r. F.) Höhe markieren. Dort sind das unbewohnte und fast auch ganz unbenutzte Gebiete. Hier, im Freien Suanien, beginnt die dürftige Kultur mit dem oberen Abschluss der Ingur-Schlucht. In 1000-1080 mM (3300 d 3600 r. F.) sehen wir die Weinrebe bei dem jüdischen Dorfe Lachamuli a bei dem suanischen Lia noch als Spalierpflanze (horizontal) und Mm 2200 M (7200 r. F.) liegen bei Jibiani, der äußersten Ansiedelung, auch die kleinen Felder der Gerste und Pötw-Hirse (P. viride), welche beide nicht einmal gering“ regelmäßige Ernten bringen, sondern oft vom Frost leiden. Das Rionthal oder der Radscha-Gau. Klimatisch und dabes 2 kulturell viel günstiger gestalten sich die Verhältnisse in dem es in dem geräumigsten der drei kolchischen Längenhochthäler, nämlich Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 191 Rion, welches man gewöhnlich als Radscha-Gau bezeichnet. Nur so lange man sich in dem unteren Radschateile bewegt, d. h. in der Zone der recht steil abfallenden Kreide- und Juragebirge, macht sich, wenigstens jahrweise, eine gewisse Trockenheit des dürftigen Bodens bemerkbar, dieser ist oft steinig, wenn nicht gar felsig. Höher im Bereiche der Prophyrite, Trachyte und alten Thonschiefer nimmt die Vegetation, gleichzeitig mit der Verengerung des Thales, durchweg einen kräftigeren Typus an. Die Wälder werden ge- schlossener, sie verdrängen das Unterholz von Carpinus duinensis, welches unten bezeichnend war, nach und nach ganz und in dem nordwestlichen Quellthale des Phasis von Glola über Gebi bis zum Hipposscheider umfangen uns wieder unberührte, zusammenhängende Waldbestände, denen oberhalb sich überall üppige alpine Triften anschließen. Bei Uzeri findet mit der Höhe von 1050 m (3500 r. F.) die Kultur der Rebe und des Mais ihre Grenzen. Aber auch das obere Rionthal ist in Hinsicht auf das geringe Areal von kulturfähigem Boden mit circa 60000 Menschen zu stark bevölkert, alljährlich wandert, namentlich zum Winter, ein Teil derselben aus, um anderweitig Verdienst zu suchen. Wir können daher auch den Radscha-Gau nicht als Grundlage für die Schilderung der kolchischen, primitiven Gebirgsvegetation benutzen. Das Hipposthal. Diese nun bietet sich in dem zwischen Hochsuanien und der Radscha gelegenen Längenhochthale des Hippos dar (Tskenis-tskali, Pferdefluss), also in dem mittleren der drei kolchischen Längenhochthäler, westwärts bei Lentechi mit 780 m (2600 r. F.) Meereshöhe beginnend und ostwärts am Fuße des Lapuri-Gletschers im Bereiche der Baumgrenze endi- gend. Dasselbe ist nur spärlich bewohnt und an den beiden Hauptquellläufen des Hippos menschenleer. Es wird gewöhnlich als Dadian’sches Suanien be- zeichnet und gehört dem mingrelischen Fürstenhause, Wie der Rion von Bugeuli bis Kutais das Kalkgebirge durchbricht, wie der Ingur dasselbe von Lachamuli bis Dshwari auf größerer Distanz thut, so wird auch der Hippos gegen SW. verriegelt und verlässt, im Knie von W. nach 5. scharf gebrochen, sein Hochthal, um in enger Schlucht bis Muri hinzustürzen und dann — immer noch streckenweise hoch eingezwängt — den hügeligen Letschchum- Gau zu durchströmen und unterhalb von Gordi das mingrelische Tiefland zu erreichen. In dieses Engthal treten wir bei Muri. Zu beiden Seiten streben senkrechte Felsenwände hoch an, sie sind fast überall glatt, von matt graugelblicher Farbe, sie gehören der unteren Kreide an. Da zieren hier und da die Ro- setten der Grundblätter, enggedrängt unter dem zerbrechlichen niederliegenden Geäste, der endemischen Schievereckia imeretica Rupr. den toten Felsen. ‚Sie Sind recht unscheinbar, grauweiß behaart, das Auge muss sie suchen, ihre nolzige Wurzel dringt tief in die Risse des harten Kalkfelsens. Schon An- fangs April blüht dieses seltene Pflänzchen, im Juni fand ich die Schötchen bereits ohne Samen. Das ist ein exklusiver Repräsentant solcher Kreidekalk- Pflanzen, der, soweit bis jetzt bekannt, einen nur ganz kleinen Verbreitungs- - 192 Zweites Kapitel. kreis einnimmt. . Wo das Gestein nicht gar so hart ist, die Spalten häufiger werden, die Wände sich nicht selten in Quadern sondern, da siedelten sich allerlei Farne, so auch die zarten Wedel von Cystopteris fragilis und von Woodsia fragilis an, Kleine Karniese werden, umgeben von den Polstern der Bryum- und Barbula-Moose, von Asplenium septentrionale bestanden. An andern Stellen machen sich zierliches Asplenium Ruta-muraria und die nieder- kauernden Gruppen von Ceterach officinarum, deren Wedel oft an den Rändern nach innen eingerollt sind, bemerkbar. Wiederum sind es auch mancherlei Fettpflanzen, welche den Kalk mit Vorliebe, wenn auch nicht ausschließlich suchen. Niedrige Polster von Sedum glaucum, S. pallidum, bisweilen von S. acre, besiedeln die Felsenränder. Weithin entsendet Sedum stoloniferum die Ausläufer mit den dicken, dunkeln, rhomboidalen Blättern über das Ge- stein und die Blütenstände von Umbilicus oppositifolius hängen abwärts an der kahlen Steilung. Auf den Halden des Trümmergesteines sehen wir harzige Seseli-Dolden, ihnen zu Füßen blüht Convolvulus cantabricus, niedrige Asperula cynanchica und robuste Campanula alliariifolia. Nahe vom dürftigen Ginster-Gesträuch (Genista tinctoria) erheben sich die Gruppen von Sedum maximum, von glauker Färbung, in allen ihren Teilen dick und fleischig. Hier und da zeichnet auch Silene compacta mit ihren gedrängten Blumen schöne rote Flecken auf den fahlen, gelbgrauen Steingrund. Aber die schönste von allen Kalkpflanzen dieses Gebietes wird durch die freilich nicht häufige Symphyandra ossetica repräsentiert‘). Das zarte Geäste dieser Campanulacet, an der Basis reich und dunkelgrün belaubt, an den Spitzen mit vielen großen, dunkelblauen Glockenblumen besetzt, hängt aus engster Spalte an der senk- rechten Felsenwand abwärts, zarte und duftende Valeriana saxicola sehen wIf in ihrer Nähe die schmale Kante des Gesteines bewohnen. Bis jetzt bewegten wir uns in Höhen von reichlich 600 m (2000 r. F.) über dem Meere. Bei dem Höhersteigen und mit dem Auftreten der Schiefer ändert sich Manches in der Flora. Je nach der Steilheit der Böschungen und der Feuchtigkeit des Bodens erscheint der Laubholzwald kräftiger oder schwächer. Es verschwindet im Unterholz nach und nach Carpinus orientalis, die Stein- eiche dominiert, ist aber keineswegs gut gebaut und gesund. Ihr schließen sich Weißbuche, Ahorne, Rüstern, Linden an, höher gewinnt die Rotbuche die Oberhand. Immergrünes Buschwerk, namentlich Kirschlorbeer und Buxus, Ilex und Rhododendron ponticum suchen sich den Halbschatten unter Weiß- und Rotbuchen. Die braunen reißenden Fluten des Hippos unterwaschen die lockeren Uferstrecken; da kracht dann Alles zusammen und wird vom Wasset thalwärts geschwemmt. Schenkeldicke Stämme vom Kirschlorbeer, voll und frisch belaubt, drehen sich im Wirbel um den Felsenkopf, an welchem das schmutzige Nass zerstäubt, bis der Zufall sie befreit und sie mit den EI weiter stürzen. Elend geschunden, zerzaust, entlaubt, zerbrochen, schwimmen sie dem Phasis, dem Meere zu. Das ist ein Lärmen und Tosen, ein ununter ı) Von mir bei Muri gesammelt. Das kolchische Gebiet und sein Anschluss gegen Nordwesten an Taurien. 1935 brochener Kampf, ein Vernichten und Sterben, mitten im vollen Frieden der grandiosen Gebirgsnatur, welche mit jedem Schritte, den wir vorwärts thun, - an Großartigkeit zunimmt. Hier, wo die Sonne das Gehänge im lichten Eichenwalde freier trifft und die Gebüsche von Staphylea colchica höher auf- schossen, blühen wieder kolchische Lilien und Philadelphus, Gymnadenia conopea und Orchis maculata, OÖ. sambucina und Anacamptis pyramidalis, Androsaemum officinale und Hypericum montanum, Ulmaria Filipendula, Lotus und Coronilla. Dort, im Schatten geschlossener Rotbuchen, behagt es nur wenigen, gewissermaßen lichtscheuen Arten; genügsam sind Sanicula europaea, Geranium Robertianum, Geum urbanum, Galium valantioides, Cir- caea lutetiana, Myosotis sparsiflora, hier und da Neottia Nidus avis. Mit dem Eintritt in das eigentliche Hochthal bei Lentechi, 800 m (2600 r. F.) hoch, wird gegen Osten an vielen Stellen die Aussicht freier. Von den beiderseits uns begleitenden Thalhöhen blinken Schneegründe und grüne Matten auf uns herab und die Vegetation nimmt an den Gehängen entweder den Typus ge- schlossener, unberührter Hochwälder an, oder, der Thalsohle näher, den der lachenden Waldwiese. Diese beiden Typen schildere ich eingehend in dem Kapitel über die Wälder. Gesagt sei nur, dass vielerorts auf den suanischen Waldwiesen auch in tieferen Lagen, 1200 m (4000 r. F.) hoch, Astrantia helle- borifolia, wenn nicht zur herrschenden, so doch zur vorwaltenden Bodenpflanze wird und dass auf weite Strecken hin Rhynchocorys Elephas und an feuchten Alectorolophus oder Fistularia Crista-galli (= Rhinanthus minor) zu den ge- meinsten Arten gehören. Wer dem südlichen Quellarm des Hippos bis zu seinem Beginne am Lapuri-Gletscher folgt, wird die Pracht dieser Wiesen, welche, ohne den Charakter der subalpinen Triften anzunehmen, sich auf weite Strecken hin dehnen, bis zu 1500 m (5000 r. F.) Meereshöhe bewundern können und dabei, schon nahe vom Lapuri, auf feuchten Gründen in jener riesig hohen, dichten Krautvegetation nur mit Mühe vorwärts kommen, welche durch Heracleum, Aconitum und Delphinium von 8—ıor. F. Höhe so gut charakterisiert ist und in welcher ‚vereinzelte Weißbirken mit fußdicken Stämmen hervorragen } Erst wenn man aus diesen herrlichen Einsamkeiten, die wohl kaum vor mir der Fuß eines Europäers betrat, rasch gegen Süden zum Nöschka-Passe an- steigt und dabei aus dem Gebiete der alpinen Triften in etwa 2600 m (8500 r. F.) zwischen niedrigen strauchenden Weiden (S. arbuscula, S. apoda) und blühenden ododendron-Massiven (R. caucasicum) auch Ende Juni noch an der Nordseite die Schneefelder betritt — umfasst der Blick das majestätische Panorama der suanischen Hochalpen mit den zerstückelten Umrissen des 3050 m (10000 r. F.) hohen Tschitcharo und den sanfter abgerundeten des Dadiasch von 2925 m (9600 r. F.) Höhe im Vordergrund. 1) 1886 gab ich in dem deutsch und russisch in Tiflis gedruckten Werke: »Berichte über die biologisch-geographischen Untersuchungen der Kaukasusländer« ausführliche Beschreibungen über die drei Längenhochthäler von Kolchis. Radde, Kaukasus; 13 194 Drittes Kapitel. Drittes Kapitel. Talysch‘). Geographische Orientierung. Wir sind durch die Verzeichnisse des vorangegangenen Abschnittes ganz von selbst in diejenigen Gebiete der Kaukasusländer gekommen, welche ihrer Vegetation nach den kolchischen am ähnlichsten sind, nämlich an die Südküste des Kaspi. Diese Ähnlichkeit hat ihren Grund in dem entsprechenden Relief und der dadurch bedingten Regulierung der Niederschläge. Wie dort im westlichen Kolchis gegen N. und NO. die hochgipfelnde Kaukasuskette den Schärfen des kontinentalen Klimas eine Grenze setzte und zugleich an ihrer Südfront den Überfluss von Feuchtigkeit, welcher aus SW. herangetrieben wurde, niederschlug, so schlürft hier im Osten 5—6 Breitengrade südlicher am Südufer des Kaspi das hohe iranische Randgebirge die Exhalationen des großen Binnenwassers auf und führt sie in mehr als hundert Bachsystemen wieder demselben zu, um von neuem den Kreislauf der Feuchtigkeit vom Dampf zum Wasser zu vermitteln. Das geschieht zwischen den Breiten 39—36 und zwischen den Meridianen 66—75 östl. von Ferro, welches Areal das System des Alburs einnimmt. Sein centraler Teil tritt vom Meere -weiter zurück, gewinnt an Breite (reichlich ı00 km), ihm ist auf einer dem Rande nahen Parallelkette der höchste aller vorderasiatischen Vulkane, der Demawend, dem Elbrus ebenbürtig, aufgesetzt (ca. 5700 m, trigonometrisch: Lemm 18846 r. F., Stebnitzky 18600 r. F.). Das vorliegende Uferland des Meeres — die Gässküste, Massenderan, Gilan, Talysch — befindet sich klimatisch in fast gleichen Verhältnissen, wie die be- vorzugtesten Lokalitäten von Kolchis. Aber der Abschluss gegen Westen Erklärung der Tafel. Hohe Vegetation nahe der Baumgrenze ‚an der Südseite des Großen Kaukasus im Hochthale der Nakra auf nassem Untergrunde und durch lange dauern ELLA auch großblättrige Heracleum-Arten im Verein mit Aconitum variegatum und A. orientale, mit Campanula lactiflora, C. latifolia, Delphinium speciosum, dazu auch Telekia speciosa und Cepha- borifolia hervor. Von den freien Wiesen dringen Cirsium obva ‚c m und er briatum samt Inula grandiflora und I. glandulosa, auch io nemoralis und aurantiacus in dI überstän ner Nordmannstannen, die oft walzenförmig schmal gebaut sind, durch vollkron ä Weißbirken und vereinzelt darin versprengten Acer Trautvetteri zusammengesetzt. [Aus DR « FRESHFIELD, The exploration of the Caucasus Vol. I p. 199.) 1) Wer über das russische Talysch ausführlichere Nachrichten wünscht, der findet s!e "= Kngler und Drade. Vegetation der Erde 8.194 Radde, Kaukasus BR : r fl} 11T A | BGE TA )N Al t IGRHN r 3 2000 m!650 f UmMIıDSU Talysch. 195 und namentlich der gegen Osten geschieht nicht so allmählich, wie wir dies am Pontus konstatieren konnten. Scharf zieht die Wüste Transkaspiens ihre Grenze schon nahe von Astrabad und es giebt da in unmittelbarer Nachbar- schaft zwischen der Gässküste mit den Wüsten am unteren Atrek in floristischer Hinsicht gar keine Vergleichspunkte. Tag und Nacht sind von einander nicht so scharf geschieden, wie diese beiden Naturtypen, die trockene, lehmige, sandige, oft salzige Wüste und das sumpfige (Süßwasser-) Tiefland am süd- lichen Kaspiufer. Auch westwärts auf russischem Gebiete zieht der südliche Rand der Mugan als ehemaliger Kaspiboden korrekte Linien dem verflachten Gebirgsfuße entlang, aber der Abfall desselben zur Steppe gegen Norden ist bei weitem nicht so schroff. Wo im Verlaufe der Jahrtausende durch die Arbeit der abströmenden Regenwasser der Rand ausgesüßt wurde, bildete sich die Steppe vorteilhaft aus, nach und nach verschwanden die ursprüng- lichen Halophyten und die späteren Artemisien, es folgten Gramineen und andere Steppenpflanzen. Wo dagegen von den Ostfronten des talyscher Ge- birges die zahlreichen Abflüsse zum Kaspi stürzten und die kleineren ihn nicht erreichten, weil ihr Andrang die vorlagernde Zwergdüne nicht bezwang, da staute das Süßwasser im Tieflande an und bildete ganz wie in Massen- deran ein weit ausgezogenes Sumpfland mit seeartigen, stagnierenden Wasser- bassins, die vom Meere oft nur durch schmale, feste Dünen und ausgeworfene Cardienwälle getrennt sind. Nur ein kleiner Teil vom Alburs kommt für uns hier in Betracht. Es ist sein NW.-Ende, soweit es Russland seit 1829 gehört. Er dehnt sich dem Meere entlang von oberhalb Lenkoran (Kumbaschinsk) bis zum Astara-Flüss- chen ca. 50 km aus, bei einer mittleren Breite von 20-70 km und mit Höhen im Randgebirge von 1500— 2500 m (5000 —8300 F. F.). Ihm schließt sich gegen SW. die Hochebene von Ardebil mit dem darauf gipfelnden 4813 m (15792 r. F.) hohen Sawalan an. Was die botanische Physiognomie unseres talyscher Gebietes anbelangt, so wird sie im Wesentlichen derjenigen Gilans und Massenderans gleichkommen, dort aber in den räumlichen Verhältnissen größer sein, jedoch dieselben Species und Formationen darbieten. lima. Bevor ich jene Uferstrecken botanisch näher schildere und dann einen Aufstieg im Grenzthale der Astara bis zur Höhe des Randgebirges mache, gebe ich für Lenkoran und die Insel Aschurade die meteorologischen Werte und füge ihnen die Gegensätze von den Plätzen am W.- und O.-Ufer des Kaspi hinzu. Ortslage. Breite Östl. Länge von Ferro Lenkoran 38° 46’ 38” 66° zı? 28” Aschurade 263 rs Baku 40° za’ 2" 67° 30' 9" Usunada 39° 35’ 71° 20’ s; Krasnowodsk 40° 00’ 63° 57’ 196 Drittes Kapitel. Monats- und Jahresmittel der Temperaturen in Celsius. Meeres- | höhe in! Jan. |Febr.| März a Mai | Juni | Juli | Aug. |Sept.| Okt. | Nov. | Dez. | Jahr Lenkoran . . | —22 | 2,8 | 4,6 | 7,7| 12,3 | 19.0 | 23,4 | 25,7 | 25,5 | 21,2 | 16,7Jı1,1 | 6,1 147 Aschurade. —24 6,9 | 7,7 |10,8| 15,3 | 20,8 | 24,8 | 27,3 | 28,0 | 24,9 | 20,0 | 14,8 | 10,2 | 17,6 Baku... —8/34|36| 6,5 | 11,3 | 18,1 | 23,0 | 26,0 |25,9| 21,9] 16,8 | ı1,5 | 6,4 14,5 Usunada. ..| —24|05 |53 | 941164 21,8 | 24,8 | 29,0 28,6| 25,7 | 18,1|10,7| 3,7] 16,2 Krasnowodsk. | — 21 | 1,5 | 3,4 | 9,2) 14,3 | 21,2 | 25,5 | 28,2 | 28,1] 23,3 | 17,9 | 10,4 | 5,2| 15,6 Absolute Maxima und Minima der Temperatur. ahl der ae i Minimal Beobachtungsjahre zen Lenkoran Ei 10 36,2 ETTE Aschurade . , . 10 36,2 — 8,6 Eher PRLERGERR 40 37,31 | —IO,I Usunada „us; 8 43,6 —15,8 Krasnowodsk . . . 12 42,1 —21,9 Mafs der Niederschläge in mm. Jan. | Febr.| März | April! Mai Juni | Juli | Aug. |Sept. | Okt. | Nov. Dez. | Jahr Lenkoran. . . 116,4| 79,1| 90,2| 62,7| 37,3| 27,5| 26,2| 46,1 206,1 |206,0|176,1|114,3 1187,4 Aschurade . 39 38 25 25 15 20 38 78 44 31 50 436 Baku .. 31,9| 22,6, 21,2 22,0) ı5,4| 7,5| 5,6) 6,2| 21,2| 31,8) 30,6| 31,3) 2470 Usunada . 9 5 12 9 8 4 o 6 | ) 2 8 LA Kramowodsk .| 14 [16 Jı5 |23 |14 | 13 4 | 10 | ıo |15 | 19 | 14 | 16 Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres nach Tagen. Jan. |Febr.| März| April| Mai | Juni | Juli | Aug. [Sept.| Okt. | Nov. | Dez. | Jahr Lenköoran . . ı1,5| 10,2| 9,6] 10,3) 8,2] 4,9| 3,2| 4,5| ı1,5| 10,6] ı1,5| 0,4 st Aschurade . 6,6|.6,4| 5,9] 6,0] 10,0| 3,2) 3,1] 2,61 5,4|. 5,71 44 6,87 . UNE > :.; 8,7| 7,6 5,8 5,5) 4,0| 3,1 1,7 2,3 4,3 6,01 753 8,5 64, Usunada . . . 3,5 2,0| 4,5 3,0 2,7 0,3 o 0,8 0,2 1,2 2,5 2,5| 23,2 Krasnowodsk .| 5,1] 41] 3,6| 5,1] 2,8| 1,7| 1,0| 1,3) 2,7] 2,9] 441 46 38,3 Die Windrichtungen anlangend, so ist die SW.-Ecke des Kaspi vor dem nördlichen Teile des Binnenmeeres bevorzugt. Während steifen, oft orkanartigen Nordwinde mit 45,2% im Jahre ermittelt wurden, er- giebt sich ihr Procentsatz für Lenkoran nur zu. 5,2. für Baku die meist “ Talysch. 197 Die Tabelle für Baku und Lenkoran stellt sich folgendermaßen zusammen: N. :.;. NW... WW. BWIN Im Jah f Baku 45,2 6,7.’ 1,0.,589,4 847... 206 1,6 4,8% m jahre: | Lenkoran 5,2 14,1. 6,9.23,5 66 201 6,6 17,28. Die bisweilen plötzlich aus W. und SW. einfallenden heißen Stürme haben in Lenkoran niemals eine lange Dauer. Wenn wir die meteorologischen Tabellen aus dem kolchischen Gebiete mit den eben zusammengestellten ver- gleichen, so schließt sich Lenkoran in seinen klimatischen Verhältnissen am besten an S’uchum. Bei fast gleicher mittlerer Jahrestemperatur ist der Hoch- sommer in S’uchum etwas kühler, der Winter dagegen durchschnittlich um reichlich 2° C. wärmer. Die jährliche Regenmenge erweist für S'uchum nur ein Plus vom 31 mm, aber die Verteilung der Niederschläge weicht ab. Len- koran hat trockene Sommer. Vom April an bis August incl. fallen in S'uchum 306 mm mehr als in derselben Zeit in Lenkoran, dagegen beläuft sich das Plus vom September bis Ende Dezember für Lenkoran im Gegensatze zu S’uchum auf 264 mm. In Folge so günstiger Bedingungen erneuert sich nach verhältnismäßig trockener und heißer Sommerzeit die Bodenflora im Herbst in vielen Arten und die Wälder werfen selbst in Höhen von gegen ı100 m (3600 r. F.) erst im November das Laub. Anfangs Dezember prangen in normalen Jahren die Eichen im Tieflande noch in vollem Laube und Parrotia, welche dasselbe am längsten trägt, verfärbt sich erst gegen das Jahresende vom saftigen Grün in Rot. Ich gebe die phänologischen Beobachtungen, welche ich 1879—80 in der Umgegend von Lenkoran machte, hier nur im Auszuge. Am 10. Dezember trieben die Passifloren im Garten. Ricinus steht in voller Kraft, hat 20 Fuß Höhe bei 4 Zoll Stengeldurchmesser erreicht, Feigen, Gleditschia und Albizzia sind entlaubt. Im Garten blühen noch alle Sommergewächse, auch zarte Maurandia. Dezbr. 27. Erster Frost (— 1,75). Cyclamen coum beginnt zu blühen. Febr. ı. Veronica agrestis blüht. Weidenkätzchen. » 6. Erlen und Haseln stäuben noch nicht. .» 10. Erste Schneeglöckchen im Walde. März 3. An den Eichen die Blattknospen zum Platzen, an Syringa eben- falls. Brennessel 4 Zoll hoch. Primula acaulis var. iberica, Cyclamen coum, Scilla Hohenackeri, Viola odorata blühen, etc. Dünen- und Tieflandsflora. Wer von Norden kommt, wird, in wel- cher Jahreszeit es auch sein möge, nachdem er die unabsehbare Mugan-Steppe mit ihrer Halophyten- und Artemisien-Decke und — dem Wasser näher — mit ihren Rohr- und Chenopodien-Beständen passierte und sich dem Meere näherte, am südlichen Horizont durch das Auftreten der talyscher Gebirgs- linien hoch erfreut. Die ermüdende Einförmigkeit der Ebenen hat ein Ende und mit den höchliegendef Horizontlinien wird auch ein Wechsel in der 198 Drittes Kapitel. Vegetation stattfinden. In der That beginnt ein solcher schon wenig unter- halb vom südlichen Kura-Arm, der Akuscha, wo der Salzgehalt der Mugan schwand und fruchtbare Alluvionen die Oberfläche bilden. Die großen und reichen Molokanen-Dörfer von Andrejewka bis Niko- lajewka, letzteres schon nahe am Südende des Kisilagatsch-Busens gelegen, bezeugen diesen günstigen Wechsel. Hier sind die Halophyten und der Wer- mut verschwunden, es grünen die natürlichen Wiesenpläne auch im Winter und nur ausnahmsweise wird das Land von den Unbilden des Wetters für kurze Zeit heimgesucht, wenn der andauernde Nordost Kälte und Schneewehen bringt. Mit dem Betreten der festeren Uferdünen, über welche unser Weg gegen Süden führt, gingen die letzten Spuren der Muganflora verloren, sofort tritt die Rubus-Dschungel in ihre Rechte, die sich hier vorwaltend aus einer besonderen Art, Rubus Raddeanus Focke, aufbaut. Die vielen geschmeidigen Zweige dieses Strauches, welche, wenn sie die Erde berühren, Absenker machen, legen sich breit aus und neigen sich im Bogen, zumal wenn sie reichlich Beeren tragen, zu Boden, wie das ja auch bei alten Brombeer- sträuchern stattfindet. In der reinen Dschungel, die nur von diesem stark be- krallten Gebüsche gebildet wird, will sich nicht leicht eine andere Pflanze ge- fallen. Zu Füßen dieser über 2 m (s—8 r. F.) hohen Dickichte herrscht Dämmerlicht und Trockenheit, denn das große, etwas steife Laubwerk oben am Lichte deckt vollkommen die unteren Partien. Anders ist es auf den Lichtungen der Dschungel: da stehen Granatengebüsche, krüppelige Rüstern, verwilderte Maulbeerbäume, ja sogar Weißdorn, Wildbirnen und Alutscha- Pflaumen (Prunus insititia, Pr. divaricata). An Vertiefungen, wo es Feuchtig- keit giebt, wird das alles üppiger, wächst höher und es gesellt sich auch noch die Esche hinzu. Der reinen Dschungel gehört auch Gleditschia caspica freilich hier im nördlichen Teile derselben nur als Seltenheit an. An den genannten Sträuchern und Bäumchen beginnen Smilax excelsa und Periploca graeca sofort ihre Arbeit. Die letztere ist die eigentliche Liane, sie schlingt in der That, würgt und tötet, Smilax klettert, umstrickt mit tausendmaschigem Netze, geht bis in die höchsten Kronen der Bäume und übt an ihnen sein Weberwerk aus, aber die Triebe legen sich nicht so fest an die stützende Unterlage an, und die Spirale, mit welcher Periploca typisch wächst, geht dem geradeaus kletternden Smilax ab. Die Dschungel ist dauerhaft dunkel- grün, verfärbt sich in rotbraun. Das Laub an Rubus Raddeanus wird hier unter dem 38° n. B. fast ausdauernd. Erst im Januar, wenn die neuen Blatt- knospen schon schwellen, fällt der größte Teil des alten Laubes, aber nie alles. Auch blüht die Pflanze bis spät in den Dezember hinein und es giebt immer Beeren, die aber niemals recht saftig werden. Die magere Frühlingsflora bringt uns mancherlei rasch vergehende Steppen- formen, schon Anfangs Mai sind sie dahin. Da sehen wir Alyssum minimum und Lepidium filifolium. Silene gallica, S. conica, dann hart am Boden nieder- liegendes Medicago minima, M. orbicularis, zwischen den lang ausgestreckten Asten von Erodium oxyrrhynchum blüht Veronica agrestis. Auf trockenef - Talysch. 199 Dünenhöhe vergesellschaftete sich Scleranthus annuus mit Sedum pallidum und Euphorbia Peplis. Dazwischen steht nacktes Gestrüpp von Ephedra und die schwächlichen Bromus- (B. tectorum) und Poa- (P. annua) Halme werden vom leichtesten Winde geschaukelt. Jede Vertiefung dieses Dünenbodens bringt uns eine bessere Vegetation, wenn auch noch nicht mit geschlossenem Rasen. Schon sehr zeitig bauen sich in halber Kugelform die großen Knäuel der Grundblätter von Prangos foeniculacea auf, aus deren Centren Ende Mai die mächtigen gelben Doldenstände hervorschießen. Das sind die stattlichsten Formen zwischen Meeresufer und Sumpf, ihnen gesellen sich bald Alcea fici- folia und Lavatera thuringiaca hinzu, die beiden letzteren überdauern die Sommerhitze und Dürre, an der Umbellifere dagegen bricht beim Reifen des Samens der vergilbte Unterbau der Grundblätter zusammen. Einige Klee- arten, so namentlich Trif. subterraneum, T. procumbens und agrarium beginnen festeren Rasen bescheidenen Umfanges zu bilden. An den sanften Böschungen solcher. Vertiefungen siedelten sich. Convolvulus cantabricus, Lotus angustissi- mus und Crucianella stylosa an, zwischen ihnen treten Disteln hervor (Card. seminudus) und in der feuchteren Tiefe der Einsenkung markiren sich dunkel- braunrote Flecken, welche durch Gesellschaften von Eufragia viscosa gebildet wurden. Hier auch werden wir durch zwei stattliche Scrophulariaceen erfreut, von denen die eine, Rhynchocorys Elephas, freilich nur als Seltenheit aus- nahmsweise die Höhe des Kaspispiegels (— 86 Fuß) erreicht, während sie eigent- lich der subalpinen Wiese angehört, ja sogar bis fast 3050 m (10000 r. F.) heransteigt, und die andere sich Trixago apula nennt. Die Morzi. Ganz anders sieht Alles landeinwärts von den Dünen aus. Bis nahe zu ihnen treten die Ränder der Morzi, jener Süßwasser, welche durch die vom Meere aufgeworfenen Dünen am freien Abflusse gehindert werden, die angestaut sind, stagnieren, oder nur einen kaum merkbaren Abfluss zum Kaspi haben. Je nachdem die Ufer derselben flacher oder steiler, nasser oder trockener sind, wechselt die Vegetation an ihnen. Oft beginnt dichter Rohr- wald unmittelbar am Ufer, öfter dehnt sich unwegsamer Sumpf hin, dicht bestellt mit Sparganium ramosum, aus welchem Berula angustifolia, Oenanthe fistulosa und O. silaifolia höher treiben. An anderen Stellen steht dichtes Schilf, Typha und Butomus, selten Acorus bauten es auf, es blüht da schon Ende April die nordische Iris Pseud-acorus. Wo der Uferrand zwar flach, aber nicht gar zu nass ist, wachsen die charakteristischen Ranunkeln des Talyscher Tieflandes: R. lomatocarpus, R. ophioglossifolius, und wo das Wasser in Pfützen steht, wuchert der giftige R. sceleratus. An noch anderen Stellen ‚schossen die Juneus- und Cyperus-, seltener Equisetum-Arten aus er schwarzen Boden hervor. Cyperus longus, Juncus bufonius, J. communis, J. acutus und Eleocharis palustris, auch Carex muricata kann man da finden, und wo das Wasser, wenn auch nur langsamen Abfluss besitzt, steht gewöhn- lich am Rande eine schmale Einfassung von Veronica Anagallis. Im Allge- nieinen verspätet sich an und in den Morzi die Frühlingsentwickelung der Vegetation sehr, das Wasser und der von ihm durchdrungene Boden bleiben 200 Drittes Kapitel. lange kalt, das Rohr z. B. beginnt sich erst zu rühren, wenn auf dem trockenen Festlande weit und breit voller Frühling jauchzt. Dafür vegetieren aber Rohr und Schilf bis tief in den Winter hinein und .erreicht namentlich das erstere enorme Höhe und Dichtigkeit, 10—ı2 Fuß hoher Phragmites bei Zolldicke an der Basis gehört an ungestörten Standorten nicht zu den Seltenheiten. Es werden denn auch hier Phragmites und Arundo Donax schon von der unteren Kura an, wo Mangel an Holz ist, vielfach zu Bauten verwendet. Hier, wo der Wald nahe ist, braucht man das Rohr zu Zäunen und Wandverkleidungen, namentlich bei den Sarais zur Zucht der Seidenraupen. Oft ist die Wasser- fläche der Morzi im Sommer total verwachsen, obwohl 2—3 m (7—9 r. FE.) Tiefe unter ihr liegen. Das bringt namentlich die Wassernuss, Trapa natans, zu Stande, die sich so dicht mit ihrem schönen Laubwerk über die ruhige Flut baut, dass es schwer hält den Kahn fortzubringen. Die Pflanze liegt an den hakigen Ankern ihrer Früchte, die gelegentlich gegessen werden, im Schlammboden fest. Hier ist sie typische T. natans. ALBOW beschrieb neuer- dings aus Kolchis eine neue Trapa Art, die er T. colchica nannte und welche die vermittelnde Form zwischen T. natans und T. bispinosa repräsentirt. Auf freieren Flächen fluten langsam mit dem Wasser Potamogeton pectinatus und Myriophyllum spicatum. Die Wiesengründe können wir nach ihrer Flora in zwei Kategorien unter- bringen. Die einen liegen etwas tiefer, werden im Winter oft überschwemmt und sind dann ungangbar. Auf ihnen kommen zwischen Galium palustre, Rumex pulcher und Sauergräsern etliche Ranunkeln zur Geltung. Außer den gemeinen mit weiter Verbreitung, als R. repens, R. sceleratus und R. murt- catus, auch mehrere die hier entdeckt wurden: R. cicutarius, R. dolosus, R. trachycarpus, R. lomatocarpus und R. ophioglossifolius, von denen die beiden ersteren endemische kaspische Arten sind und die drei letzteren nur einen kleinen Verbreitungskreis in Vorderasien haben. 3 Kleewiesen. Auf besserem Boden, der etwas höher gelegen, entwickelt sich streckenweise ein sehr schöner, reiner Kleerasen und zwar ohne Zuthun des Menschen. Trifolium arvense und überwiegend T. tumens bilden solche saftig grünen Plane, die da, wo sie oft betreten werden, wie auf den geräumigen Plätzen vor den Häusern der reichen Mohamedaner, z. B. des Chans von 38 lysch, ganz niedrig, aber doch üppig bleiben. Die schönen rosa Blütenköpfe von T. tumens schmücken nicht allein solche Fluren, sie duften auch sehr stark honigsüß. Man kann sich kaum lieblichere Plätze im natürlichen Floren- schmuck vorstellen. we Die Wälder des Tieflandes. Dem stattlichen Gebäude, einem Ziegel bau orientalischer Architektur, schließt sich im Rücken die imponierende De- koration des talyscher Urwaldes an. Da bauen die Fiederblätter von hohem Pterocarya-Gebüsch die zierlichen Umrisse im dichten Unterholz, welches Yes Dunkelgrün der herzblättrigen Eller (Alnus cordifolia) überragt wird, und ER hundertjährige Quercus castaneifolia oder der unvergleichliche Acer ei beschatten mit frei entwickelter Krone im weiten Umfang den schwarzen Wald- Talysch. 201 boden. Für Polygonum Persicaria, Geum urbanum, Geranium Robertianum und Impatiens Noli tangere empfängt er noch Licht. genug. Oder es steht weiterhin auf leicht gewellter Oberfläche eine Gruppe uralter Planerabäume, glatt graustämmig, gerade gerichtet, wie jene Eiche 36—42 m (120— 140 r. F.) hoch; in ihrem Schutze ein kleiner Hain von Buxus sempervirens, dessen Bäumchen 20—25 Fuß hoch sind und.die seit Menschengedenken für heilig gehalten, von frommen Scheiten geschont und mit allerlei Lappen und Band behangen werden. Dazu am sonnigen Waldrande die bizarren Formen hoch- strauchiger Parrotia und ein lieblicher Teppich von Geranium molle und G, lucidum, von Veronica crista galli und V. serpyllifolia, oft auch von Oxalis corniculata, alle auf leichtem, sandigem Boden im Halbschatten. So im Wesent- lichen der Hintergrund. Aber vor dem Hause der geräumige, duftende Klee- plan, so glatt, als sei er geschoren. Entlang der Umhegung, in welcher Caly- stegia die großen, weißen Trichterblumen öffnete, wuchert Sambucus Ebulus, davor blühendes Granatengebüsch oder Hibiscus syriacus, dann ein paar Cy- pressen, etliche alte Pyramidenpappeln, vereinzelt schirmende Wallnussbäume und ein Durchhau im Pterocaryen-Hochwald, der in weiter Perspektive den Blick ungehindert zum’ Meere schweifen lässt. Das Alles gewährt die Natur selbst, nur die Cypressen und Pappeln verdanken ihr Dasein der Menschen- hand. Anderweitig eroberten sich gemeinschaftlich zwei kleine Pflänzchen fast ausschließlich die höhergelegenen, trockeneren Wiesengründe. Die eine durch- steppt den Boden förmlich, das ist Senebiera Coronopus, die andere noch winzigere, Polycarpon tetraphyllum var. diphyllum, beide unansehnlich, er- heben sich nur wenig vom Boden. e mehr wir, in der Uferzone verbleibend, gegen S. wandern, um so kräftiger entwickelt sich der Wald, oft tritt er bis ans Meer, so dass da die hochgehende Brandung den Pterocaryen-Stamm unterwusch und zum Falle brachte. Der Häufigkeit nach herrschen namentlich an allen nasseren Plätzen Pterocarya und Alnus vor. Auch Acer insigne liebt feuchten Standort, aber schon geringe Bodenerhöhung sichert der Eiche, Rüster, Esche und Diospyrus Lotus die Existenz und auf leichtem Boden gedeihen mit Vorliebe Gleditschia und Albizzia, beide endemisch, wild nur dem Südlittoral des Kaspi angehörend. Sie bilden lichte Bestände. Gleditschia trägt gewöhnlich auf verhältnismäßig niedrigem, aber dickem Stamme eine durchsichtig breit ausgelegte Krone, ihr Fiederblatt lässt den Sonnenschein überall durch, zur Blütezeit ist der Gle- ditschienhain in honigsüßen Duft gehüllt und das Summen der sammelnden Bienen dann von früh bis spät hörbar. Zu dieser Zeit stellen sich Merops- Scharen ein, um sie einzufangen. Ebenso licht, aber noch viel zarter ım Laubwerk baut sich Albizzia auf, doch hoch und schlank im Geäste. All- abendlich und auch bei bedecktem Himmel schläft das Blattwerk ein, nicht so vollkommen, wie bei der Mimose, aber etwa wie bei den Tamarinden, nicht ganz zusammengeklappt. Zur Blütezeit bietet Albizzia eines der schönsten botanischen Charakterbilder dar. Die ungezählten rosafarbenen Filamente mit 202 Drittes Kapitel. ihren gelben Antheren hängen, zu dichten Bündeln vereinigt, in abgeplatteten Traubenformen abwärts. Auch diese beiden Bäume verschont das Beil der Bewohner nicht. Gleditschia köpft man, um stachlige Todhecken zu machen; denn die Diagnose LEDEBOUR’S mit dem Chärakter »inermis« ist nicht richtig, Der Hauptstamm trägt zwar keine Dornen, wohl aber das jüngere Geäste, Liegt für das Kappen der herrlichen Albizzia-Stämme kein besonderer Grund vor, so verursacht dasselbe jedenfalls einen sehr starken Trieb und diesem ist es zuzuschreiben, dass die entkronten alten Stämme dieser Mimose im ersten und zweiten Jahre nach der Unthat die täuschend ähnliche Form der tropischen Baumfarne annehmen. So dicht und fein gefiedert hängt dann das leuchtend hellgrüne Blattwerk der jungen Kopftriebe abwärts, dass dem Beschauer un- willkürlich das Bild ceylonischer oder javanischer Alsophila-Farne in die Er- innerung tritt. Diese vorderen Partien der talyscher Tieflandswälder sind gleich denen Gilans und Massenderans, obwohl am ehesten dem Beile ver- fallend, streckenweise noch außerordentlich dicht und sehr wild, aber über alle Maßen durch eine geradezu niederträchtige Wirtschaft verrottet und ver- kommen. Einesteils sind gewisse Gruppen, wo sich in der Randzone bei genügender Sonne jene Elemente der Brombeerdickichte noch erhalten haben und sich zu diesen nun gleich die kletternden, geradezu mörderisch bewaffneten Smilaxnetze gesellen, in sich abgeschlossen und dem Menschen unzugänglich. Da modert alles Tote und auf den Gräbern der frei faulenden Leichen baut sich neues Leben mit urwaldlicher Kraft üppig wieder auf. Aber andererseits hauste der Mensch in den freieren Waldgebieten auf eine ganz unveranwort- liche Weise. Riesen, mehrfach hundertjährige, werden gefällt, mannsdicke Aste and alles Kleingezweig bleiben liegen. Spaltet sich der Stamm schwer, so lässt man ihn ebenfalls am Platze ungenutzt verfaulen. Selten schafft man Balkenholz, meistens wird nur Brennholz für Baku geschlagen und zwar in der hier üblichen Form, nämlich in geraden 2—2!/, m langen, etwa 7—ı2 CM zu Durchmesser haltenden Stabhölzern. Eine alte Eiche, die, abgesehen von der Kernfäule, welche fast jede des Tieflandes hat, ı5—20o Kubikfaden, a 140—190 cbm guten Brennholzes liefern müsste, ergiebt, nach der hiesigen Manier bearbeitet, 2—3 Kubikfaden = 19—28 cbm; alles übrige von ihr ve modert an Ort und Stelle. Bedenkt man nun, dass außer den vielen Wind- fällen noch mehr morsches, auf dem Stamm schon durchfaultes Holz in diese, Urwäldern steht, dass an vielen Stellen Sumpf und Lachen existieren, dass ın jedem Jahre fast die Bäche aus ihren Ufern treten und weite Gebiete unge schwemmen, und vergisst man dabei nicht, dass die NO.- und NW.-Wind : diese Waldzone nicht ausfegen, vielmehr, wenn sie draußen toben, hier - Dickichte Alles ruhig bleibt, so wird man begreifen, wie diese Lokalitäten, im Sommer bis zu 20—25°R. erhitzt, die schädlichen Miasmen erzeugeN, deren Wirkung sich so deutlich auf den blassen Gesichtern der Gilaner und Talyscher bemerkbar macht. en In ihrer äußeren Gesamterscheinung aber besitzen diese Laubholzwälder des Tieflandes einen fremdartigen, eigentümlichen Typus. Zwar beteiligen Talysch. 203 sich an dem Aufbau derselben noch sehr wesentlich europäische Arten, in- dessen greifen doch mehrere dem Kaspi eigene Formen, die ich bereits nannte, so merklich in das Gesamtbild, dass dadurch das summarische Gepräge be- dingt wird. Zumal aber sind es die erdrückenden Netze von Smilax excelsa und die fast an jedem Stamme heraufkletternde Rebe, welche zwar an die kolchischen Wälder mahnen, hier aber noch wuchtiger, förmlich erobernd und bis in die höchsten Spitzen der Riesenbäume kletternd auftreten. Überdies fehlt es auch nicht an der schon erwähnten Liane, Periploca graeca, deren spiralig gewundene tauartige Triebe das Opfer, an dem sie hinaufklettern, zum Sterben fest umschlingen und selbst den zähen Smilax gebieterisch bewältigen. Hier wird dieser Schlinger über einen Zoll dick, klettert aber nie sehr hoch. Bisweilen sehen wir das Hochgebüsch am Waldrande von den Guirlanden der Clematis orientalis dekoriert. Im Halbdunkel zu Füßen solcher Partien wuchert Arum orientale. Besonders bemerkbar in der Randzone macht sich Parrotia persica, das Eisenholz, Temir-agatsch der Tataren, eine dem südlichen Ufer des Kaspi eigentümliche endemische Art. Der hartholzige Baum wächst trotz seiner feuchten Standorte äußerst langsam und bleibt wenigstens im Tieflande nur in der Höhe des Unterholzes. Sein Geäst verwächst mit einander, wenn es sich berührt. Dasselbe ist glattrindig und wird die Epidermalschicht stellen- weise oft abgestoßen; wo sich zwei frische Rindenstellen berühren, wachsen sie dann fest zusammen. Oft geschieht das auch mit den Hauptstämmen. Auf diese Weise bilden sich zwischen dem nicht selten schenkeldicken Geäste unregelmäßig geformte Maschen. Im lichtarmen Hochwalde, höher im Gebirge fand ich den Baum an manchen Stellen als dichten sehr reinen Bestand mit schlanker Stammform. Es lässt sich die Grenze zwischen dem tiefer landeinwärts stehenden und wenig von Menschenhand beeinflussten Wald und der vorderen Randpartie sehr deutlich erkennen. Jene Grenze hebt sich gleich einer hochstrebenden Kulisse mit ihren bizarren Baumformen von dieser hinteren Waldlandschaft ab. Da, im unberührten Walde stehen die Riesen von Quercus castaneifolia, Zel- kowa crenata, Pterocarya caucasica, Ulmus campestris, Carpinus Betulus, seltener der Rotbuche, Eiche, Linde und Acer insigne mit ihrem hier unge- Störten Astbau, mehr oder weniger eng geschlossen, oft noch mit den be- waffneten Smilax-Schleiern überworfen, oder vom üppigsten Epheu bis hoch in die Kronen umrankt, meistens aber als Stütze der verwilderten (oder wahr- scheinlich wilden) Weinrebe dienend. Dazwischen hier und da ein toter, morscher, bis an die Spitze verkohlter Stamm von 2430 M (80— 100 r. F.) Höhe. Ihm blieb nur das Hauptgerüst seines Skeletts, in welchem der kräftige Schwarzspecht bisweilen eifrig hämmert. Vorn in der Ebene wird man selten einen in seinem Geäste gut entwickelten Stamm sehen. Die leidige Manier, zu köpfen oder seitwärts am Baume die Äste zu schinden, lässt die meisten Bäume sehr schmal und entstellt erscheinen. Das Ganze macht einen ungemein wilden, verrotteten, aber unheimlich großartigen Ein- druck. Sind doch diese Gebiete gerade dem Königstiger genehm, der dem 204 Drittes Kapitel. Eber nachstellt und, ihm in das Hochrohr der Morzi folgend, zeitweise nur den dichten Urwald und seine Dschungeln in der Randzone verlässt, An feuchten Stellen und namentlich den Gewässern entlang macht sich überall das Unterholz der Pterocaryen geltend, welche, so lange sie als Hochstrauch auftreten, im Bau, Blatt und in der Rindenfarbe sehr an jungen Ailanthus erinnern und überall, in lichten Gruppen verteilt, das Terrain bestehen. Auf trockeneren Plätzen fehlt es nicht an dichtem Crataegus-Gebüsche (C, pen- tagyna, C. monogyna, C. Oxyacantha), und wenn auch seltener, so findet man doch sowohl Kern- als auch Steinobst in wilden Arten, namentlich Cy- donia, Mespilus und Wildbirnen, sowie Prunus divaricata. Kaum giebt es im Frühjahr in diesen Wäldern ein einigermaßen umfangreiches, trockenes Plätzchen. Fast jeder Stamm ist bis hoch oben in seinem Geäst mit Moos bewachsen. Vergebens aber suchte ich aus der Lage dieser zusammenhängenden Moos- polster auf die Windseiten derselben zu schließen. Es giebt viele Stämme, die ganz in Moos eingehüllt sind, andere, nahe bei einander stehende zeigten bald die NW. bald die SO. Seiten kahl, so dass. man hier von dem Einflusse des Windes nicht reden kann; denn die Windseiten der Bäume tragen, zu- mal wenn sie stark exponiert sind, kein Moos. Ebensowenig deutete etwa ein geringes Geneigtsein aller Stämme in einer bestimmten Richtung, oder die einerseits etwas gedrückte Kronenbildung auf vorherrschende Winde, obwohl uns die meteorologischen Beobachtungen für das offene Land darüber belehren, dass NO.- und SO.-, NW.- und SW.-Winde dominieren. Im Hochwalde wird ihre Macht eben bald total gebrochen. Außer den Moosen ist es nun namentlich ein Farnkraut, welches hier auf den Stämmen lebt und sich noch in 6—1o m (20—3o0 r. F.) Höhe auf denselben ansiedelte. Das ist Polypodium vulgare, dessen stumpf umrandete Blattlappen tief eingeschnitten sind und dessen zierliche Wedel abwärts hängend oft ganze Bahnen an den bemoosten und halb hingefallenen Bäumen bezeichnen. Auch Scolopendrium officinarum findet sich hier und da auf den Bäumen, siedelt sich aber lieber zwischen den Wurzeln der Stämme an. Gebirgswälder. _Bei dem Ersteigen des Gebirges bis zur Baumgrenze lernen wir die Höhengrenzen für etliche Baumarten kennen. Wählt man danı das Grenzthal der Astara als das russisch südlichst gelegene, so verbleiben die charakteristischen Bäume des Tieflandes noch einige Zeit, andere fehlen sehr bald. Zu diesen letzteren gehört Gleditschia und die Granate, beiden Erklärung der Tafel. Die Photographie wurde von WINOGRADOW-NIKITIN im Juli 1896 nahe bei der Baumgrenze gemacht. Einzelbaum nahe der Baumgrenze in üppiger subalpiner Kräuterwiese, bis jetzt nur aus Antikaukasus von seinem centralen Teile ostwärts über das Gandsha-Gebirge nach Karabagh in den subalpinen Randzonen der nördlichen Abhänge des Alburs-Systems (Talys Massenderan) bekannt. Oft als mächtiger, isoliert vorgeschobener Hochstamm bis über (7500 r. F.) ohne Vermittelung von Knieholz in die subalpine Zone tretend. ve getation der va Br En arh Riffarth u.Co, Dei feisenbach Riffart! F Hel.N v: Wilhelm F mgelmann, leipzig : zu LIT ) Teyara) an) 'HERA.1800 m (600 QUHRCUS MACRA Talysch. 205 ist. der Urwald zu schattig. Rüstern, Weißbuchen und Eichen bilden auf dem Gebirgsfuße fast ausschließlich die kompakten Bestände. Die individuelle Entwickelung derselben ist durchschnittlich sehr kräftig, die Stämme sind ge- rade, weit hinauf astlos, die Kronen seitlich beengt, weil der Wald zu dicht steht, An weniger beschatteten Stellen gedeiht auch im Gebirge Albizzia und zwar bis 750 m (2500 r. F.) Meereshöhe. Der Baum besamt sich freiwillig, viel kräftiger Nachwuchs, zum Teil nur einige Jahre alt, beweist das. Stämme von 60 Fuß Höhe bei Leibesdicke sind nicht häufig. Pterocarya folgt dem Wasser; hier sowohl, wie in Kolchis steigt sie ihm entlang wohl nur selten über 300 m (1000 r. F.) Meereshöhe hinauf. Dieser Höhe entspricht auch ihr Vorkommen an der Südseite des centralen Kaukasus, nämlich im unteren Alasanthale. Auf den Intervallen, also vom Alasan einerseits bis zum unteren Rion, andererseits bis zum Tieflande von Talysch, d. h. auf Strecken von ca, 500 und 600 km fehlt diese Juglandee. Auch sei bemerkt, dass einige der charakteristischen Bäume dem NW.-Fuße des Alburs, da wo er sich in die Mugan senkt, entweder ganz fehlen oder doch nur selten angetroffen werden. Zu solchen gehört auch Albizzia und Gleditschia, dort dominiert bis _ Zu 1200 m (4000 r. F.) namentlich an den Ostgehängen des Gebirges Quercus 330 88 42 gesund . > 360 88 34 r > 280 63 43 = x » 295 70 36 R " > 270 75 35 r ui » ? 105 ;> ? stehend gemessen “ > q 159 ? > Picea orientalis. . . ? 155 ? > x 2143 ? 146 ? > ' Pinus silvestris . . 220 9 39 gesund 4 » Her 225 78 39 | ? er > ER 182 60 34 ; Das Längenmaximum dürfte bei P. orientalis 60 m betragen. Nach Ver- Sicherung von Holzhauern soll anderwärts eine Fichte in 70m Länge gefunden worden sein. Die der Tanne beigemischte Buche dürfte als Maximum ‚einen ürchmesser von 85 cm aufweisen. Unter anscheinend gesunden, zur Fällung 222 Viertes Kapitel. ausgezeichneten Stämmen waren ca. 50% unten kernfaul, von den unten ge- sunden gewiss °/, wipfeldürr und es dürften unter dem stehenden, schlagbaren Holze kaum 3—5 % ganz gesunder Exemplare sich gefunden haben. Be- merkenswert ist ferner, dass ich Exemplare fand, die in der ersten Jugend ein so langsames Wachstum aufweisen, dass ein Stamm im 8o. Lebensjahre 6 cm, ein anderer im ı80. Jahre 20 cm stark war. — Alles dieses entnehme ich NoskA’s Arbeit. Aus demselben Gebiete, von der Laba, macht mir über den dunkelsten Tann Herr JÜTHNER, der Nachfolger NoskA’s als Jagdmeister des Großfürsten SERGEI MICHAILOWITSCH folgende Mitteilung: Dieser ungemischte Tannenforst (A. Nordmanniana) erstreckt sich in dicht- geschlossenem Bestande zu beiden Seiten der Laba. Der gleichmäßige Wuchs und die Vollholzigkeit der einzelnen Stämme weist auf äußerst günstige Ver- hältnisse hin. Das tiefgelegene, rings durch Hochgebirge geschützte Thalbecken ließ den Tannenbestand zu außergewöhnlicher Üppigkeit gedeihen. Es wurden folgende Maße ermittelt: Höhe des Stammes . . . . . . 64,05 m Umfang in Brusthöhe . . . . . 452m » bei 32m Höhe (Mitte). . 3,23 m < Kubischer Inhalt eines Stammes . 53 cbm. Auf einer Desjätine standen ı5 solcher Kolosse und repräsentierten einen Holzgehalt von fast 800 cbm. Von der großfürstlichen Domäne »Borshom«, auf welcher der Wald sehr energisch und auch leidlich rationell exploitiert wird, liegen viele Maßangaben über die stärksten Bäume, ihr Wachstum, die Größe ihrer äußeren Oberfläche, ihren Holzinhalt und ihren jährlichen Zuwachs vor. Die Domäne wird von der oberen Kura in einer Engschlucht von SW. nach NO. durchsetzt. Auf linker Flussseite steigt das Gebirge rasch zur imeretischen Wasserscheide an, auf rechter erhebt es sich als Randgebirge Hocharmeniens langsamer bis zu 2740 M (9000 r. F.). Von dem Gesamtareal (70000 Desijt. = 765 qkm) sind 50000 “ bestanden und zwar: Gemischter Wald 31665 Desjt., reiner Coniferenwal 14936 und reiner Laubwald 5629 Desjt. Von den drei Coniferen ist Ara orientalis die häufigste und hat auch in der Vertikalen die größte Verbreitung (700—2150 m = 2300—7000 r. F.). Sie besteht entweder allein, oder 40 vorwaltend im gemischten Walde etwa ı13500 Desjt. Tiefer Lehmbo feuchte Luft und Erde fördern ihr Gedeihen, daher die höheren Nordlaget die Wände der Engschluchten und Hochkessel vornehmlich von F. orientall® bestanden sind. Die kaukasischen Wälder. 223 Picea orientalis. Alter Dicke in Zollen Höhe in Fuß Masse in Jahre in Brusthöhe Kubikfuß 400 32,6 132 307 390 49 184 925 350 39 140 382 350 33 138 311 350 34 120 430 330 33,5 132 337 310 29 121 189 310 140 448 39 Der Häufigkeit nach folgt auf die Fichte die Kiefer s Pinus silvestris. Meereshöhe i i M n des Standorts ron Ei BON EN | ETTE vr 1050 m (3500 r. F.) 105 14 107 58 | 1370 m (4500 r. F.) 280 18 107 89 | 1520 m (5000 r. F.) 158 17,5 99 70 1520 m (5000 r. F.) 184 > 18 103 96 1670 m (5500 r. F.) 120 28,5 116 170 die stärkste von allen Kiefern 1800 m (5900 r. F.) 122 20 93 78 1900 m (6200 r. F.) 130 19 gI 87 2040 m (6700 r. F.) 120 20 98 94 Als dritte der Häufigkeit nach folgt Abies Nordmanniana 1050— 2000 m = (3500—6500 r. F.). Diese Edeltanne bevorzugt kalkhaltigen schwarzerdigen Boden, was weder bei der Fichte noch bei der Kiefer der Fall ist, daher ist Sie auf kalkigem Boden vorwaltend und zwar an den freien SSW.- und SO.- Seiten, aber bei genügend feuchter Luft ohne große Feuchtigkeit des Bodens. Meistens wächst sie mit der Fichte zusammen, ganz reine Stände sind selten. v Ganzen deckt sie 3600 Desjt. Auf allerbestem Boden wurden folgende aße am Schlagplatz genommen: Abies Nordmanniana. ei i i ährlicher Zuwachs Sr Er De er Höhe in Faß in Kann 300 36,6 156 1,767 260 32 149 1,316 ag 28,7 107 0,910 nr 24,25 120 0,933 140 24,75 117 1,244 110 17,75 108 0,869 95 11,8 101 4 - 0,447 em 15,7 90 0,690 224 Viertes Kapitel. In höheren Lagen gedeiht der Baum besser als in tieferen. Die eben gegebenen Maße beziehen sich auf Bäume aus der Zone von 1050—1500 m (3500—5000 r. F.). mittelte man auf bestem Boden: In denjenigen von 1600—1900 m (5300—6200 r. F.) er- Alter Dicke in Zoll Höhe in Fuß Jährlicher Zuwachs Jahre in Brusthöhe ee in Kubikfuß 370 39 170 1,36 280 34,5 108 1,045 260 24,8 138 0,7 200 16 128 0,5 Die Maße der allerstärksten Bäume sind: Alter Dicke in Zoll Kubischer Holzinhalt Jahre TE er i 370 39 170 502 300 36,6 156 469 300 39,3 156 530 300 37,3 157 337 Ich schließe hieran noch etliche Daten über die Rotbuche, Fagus silvatica. Zum Teil in reinen Beständen, aber auch in Gesellschaft von der Fichte und Weißbuche (Carpinus) wächst sie am liebsten in den Senkungen und Kesseln mit frischem Lehmboden. Fagus silvatica. Kubischer Holzinhalt in Fuß Alter Dicke i Jahre in ne Höhe in Fuß 9 27,6 123 360 23,5 105 2 25,7 112 280 19,6 & = 33 110 = 33 120 ae 23 99 2” 23,9 101 200 27 89 200 25 83 180 27 86 135 20 104 Aus dem Centralteile des Isthmus, südwestlich von Tiflis, im sogenannten Kleinen Kaukasus, wo bereits Fichte und Tanne ! liche Verbreitungsgrenze fanden, liegen mancherlei belehrende Maße vor also ebenfalls hre öst- Als Die kaukasischen Wälder. 225 nämlich vor zwei Jahren dort die Wälder der Güter des Fürsten S. I. MELIKOW’) im Bortschalin'schen Kreise (Chramfluss) taxiert wurden, ermittelte man auf 6 Besitzungen, die einen Flächenraum von 4440 Desjt. einnahmen, folgendes: a Durchmesser gr Hu Holzinhalt Art Be I Jahre a bis zur Verästelung in Werschok in Fuß Carpinus Betulus . . . 175 15,23 126,65 225 19 126,65 180 12 62,24 175 14 126,65 198 13 86,90 Carpinus duinensis . . 175 10 51,85 105 6 15,84 90 7 30,44 Fagus silvatica . . . . 175 12 48,63 200 13 90,27 250 18 204,05 310 16 182,87 290 19 204,03 325 20 224,18 ' Tilia parvifolia . . . . 120 11 51,85 190 13 86,90 123 11 76,05 ' Acer ? wahrscheinlich A. Trautvetteri . . . . 120 10 62,24 Crataegus p. ... . . 100 9 er. Cornus mascula. . ... 60 5 945 Fraxinus excelsior . . . 98 9 ac var 9 42,10 1x0 9 42,10 190 13 76,05 Celtis australis . . . . 115 7 945 Quercus sessiliflora . . 200 15 140,37 | 3 180 14 Be au 13 101,11 us 1 Sn 12 425 , zen u 55,02 260 15 ua 186 13 srust 210 - ve es söo < 161,70 Klein Uruty, Zopi und Arabatala. 15 i R a Güter heißen: Sadachlo, Choshorni, Welati, i ; : 2 adde s Kaukasus, 226 Viertes Kapitel. a Durchmesser en Inhalt des ganzen ; ” es Stammes Art Seine ” Brusthöhe bis zur Verästelung Stammes ohne in Werschok in Fuß Äste Quercus macranthera ') 210 10 55,02 . 220,08 230 11 68,61 480,27 300 13 101,11 303,33 345 14 120,45 72 380 16 161,70 — 425 17 185,69 371,38 Pirus communis. .. . 90 7 23,14 == 120 9 42,10 _ 145 Io 51,85 EB 98 8 37,31 a Die Wälder der Domäne Borshom in wirtschaftlicher Hinsicht. Die herrlichen Wälder der dem Großfürsten MICHAIL NIKOLAJEWITSCH ge hörigen Domäne sind ganz besonders geeignet, um daran Mitteilungen über die Art und Weise der Bewirtschaftung der kaukasischen Wälder und ihrer Rentabilität zu machen. Denn jedenfalls können uns die Wälder von Borshom in dieser Hinsicht als bestes Beispiel im Kaukasus dienen, da ihnen im Ver- gleich zu den Kronwäldern mit einem größeren Verwaltungspersonal eine rationellere Bewirtschaftung zu Teil wird und in Folge der großen Bedeutung für den Holzhandel die Kura abwärts ihre Erhaltung und Pflege für die Zu- kunft von ganz besonderer Wichtigkeit ist. Auch über die Feinde des Waldes, die Herde des Insektenfraßes, über die Ansiedelungen im Walde, deren Vieh- stand keinen Nachwuchs aufkommen lässt, endlich über die zeitweisen Brände soll Einiges gesagt werden. Ich folge hierbei teils den offiziellen Angaben, welche im Jahre 1889 bei einer statistischen Beschreibung und Taxation ef- mittelt wurden, teils den Angaben des Verwalters von Borshom, Herrn ARDASENOW. Der Abschnitt über die schädlichen Insekten wurde auf mein“ Bitte für dieses Werk von Herrn WInoGrADow-Nikıtin, dem Gehülfen des ersteren, einem Spezialisten für dieses Fach, verfasst. ; Über die Größe dieser Domäne und den Umfang ihrer Wälder gab ich schon oben p. 222 Auskunft. Das dort Angeführte ist zu ergänzen: su alpine Wiesen über der Baumgrenze 13 507 Desjt., Waldwiesen 2005 Desit., Ackerfelder 722 Desjt. Der Rest der Oberfläche mit Ausschluss der Wald- gebiete, welche rund 50000 Desjt. einnehmen (Summa der ganzen Domäne 69881 Desjt.), kommt auf die nicht benutzbaren Plätze, Steilfelsen, den Kura- lauf und ihr wechselndes Schwemmland, auf den Tabizchuri-See und die Wege 1) Wahrscheinlich haben wir es hier mit dieser Art zu thun, welche an manchen er des Kleinen Kaukasus an der Baumgrenze wächst und als Dickstamm vereinzelt in die subalpin Wiesen tritt. Die kaukasischen Wälder. 23927 In früheren Zeiten (bis 1859) war überhaupt von einer regelrechten Be- wirtschaftung gar nicht die Rede und die damals entworfene Schlageinteilung mit je hundertjähriger Erneuerung des Fällens kam nicht zur Ausführung. Man hieb nach Wahl die besten Stämme, natürlich je bequemer, um so besser, und kümmerte sich weder um die schwer zugänglichen Wälder, noch um das Trocken- und Sturzholz, ließ auch alles, was vom frischgefällten Stamm nicht wertvoll genug war, alles Geäste und die Spitze der Bäume im Walde liegen. Es bildeten sich im Verlaufe der Zeit immer mehr Fraßherde und Fraßnester der Waldverderber, denen man anfänglich gar keine Aufmerk- samkeit schenkte und deren Bekämpfung auch jetzt noch nur mangelhaft be- trieben wird. Das hat auch seine großen Schwierigkeiten und würde, wenn wirklich rationell durchgeführt, sehr große Unkosten bereiten. Ein zweiter Übelstand für das Gedeihen des Waldes und namentlich des Nachwuchses liegt darin, dass in den Wäldern der Domäne ı8 Dörfer gelegen sind, welche durchschnittlich je 20 Feuerstellen, also etwa 360 Familien im Ganzen sess- haft haben. Die Bevölkerung ist gemischt, es sind Grusiner, Ossen und Klein- tussen. Sie zahlen Grundpacht und arbeiten auf Lohn beim Schlag und mit dem Vieh bei der ‘Ausfuhr. Aber das Vieh, welches im Walde weidet, lässt den Nachwuchs nicht aufkommen. Anderweitigen Schaden verursachen die Waldbrände. Namentlich sind sie zur Zeit des trockenen Hochsommers in den mehr oder weniger geschlossenen Coniferen-Beständen gefährlich. Meistens werden sie durch Nachlässigkeit verursacht, da man die gelegentlichen Nacht- feuer bei dem Verlassen der Ruheplätze nicht ablöschte; doch auch aus Rache zünden unzufriedene Bauern den Wald an. Im Ganzen rechnet man auf der Domäne 11000 Desjt. verbrannten Wald. Das größte Feuer wütete im Herbst 1893, es zerstörte 6000 Desjt. Weithin lag Wald und Kurathal in Rauch ge- hüllt. Zum Löschen sind nicht allein die Insassen Borshoms und der Um- gegend verpflichtet, sondern es wird auch das Militär, Kosaken und Infanterie, dazu beordert. Endlich muss ich der Stürme gedenken, die manchen Stamm zu Falle bringen. Dem gesunden, geschlossenen Hochwalde im Gebirge können sie nicht so leicht beikommen. Aber auf freier Straße, entlang der Kura, rasen “€, wenn auch nur selten, mit voller Macht und zwar thalabwärts zur heißen Sommerzeit (auch im Juni 1896). Die gestürzten und gebrochenen Stamme “sen in der Richtung Achalzich-S’uram. Man nennt solche Stürme hier Cyelonen; ich glaube nicht, dass sie wirklich in die Kategorie der Wirbelwinde Sehören, sondern vielmehr Stürme SW.-NO. sind, welche unbehindert an _ eMenz in die enge Schlucht des Kura-Durchbruches stürzen. Schlimmer noch sind die höher im Gebirge bisweilen einsetzenden Stürme, welche ım Quadranten NO.-SO. rasen. Sie treffen das tiefe Hauptthal der Kura nicht, wohl se die hochliegenden Terrassen z. B. von Bakuriani und Zichis-dshwari, und "chten dann großen Schaden an; so wurden 1876 im Verlaufe von 48 Stunden am "und 11. Oktober auf den genannten Lokalitäten circa 50000 Stämme gestürzt. Man Wälder von Borshom hält Man schont aber nach 15* Auch bei der jetzigen Bewirtschaftung der die Einteilung nach Schlägen nicht ein. 228 Viertes Kapitel. Möglichkeit den gesunden Wald, bemüht sich die überstandenen, oft sehr aufge- trockneten Stämme und das Sturzholz fortzuschaffen und den Wald wenigstens streckenweise zu reinigen. Prinzipiell wird mit jedem folgenden Jahre weniger frisches Holz geschlagen. Der Schlagpreis pro Stamm beläuft sich durch- schnittlich auf 30—50 Kopk., d. h. man bezahlt für einen Balken, ohne Äste und Rinde bei vier Faden Länge am Platze im Walde diesen Preis als Arbeits- lohn. Der höchste Wert, den ein Prachtstamm auf dem Holze haben kann, beläuft sich auf 7—ıo Rbl., er hat einen dreifachen Wert als Balken, wenn er gefällt und an die Eisenbahn oder an das Kuraufer gebracht wurde. Solche Balken sind kerngesund und haben am oberen Ende einen Durchmesser von 14—16 Werschok. Doch das sind jetzt schon seltenere Ausnahmen. Den Mittelwert der Balken als Bauholz bei 4 Faden Länge muss man bei 8 Wer- schok oberem Dickende und ca. 40 Kubikfuß Inhalt, a 20 Kop. den Kubikfuß, mit 8—ı0 Rubeln am Platze des Exportes berechnen. An die Kura gebracht koppelt man daraus Doppelflöße von je 10 Balken, diese werden am Platze je nach der Dicke des Holzes im Mittel mit 200—300 Rbl., selten mit 400 und darüber bezahlt. Der Transport eines Floßes die Kura abwärts bis Tiflis, ca. 150 km, kostet 235—30 Rbl. und die Preise am Holzmarkt von Tiflis sind von 200—600 Rbl. pro 20 Balken. Dabei ist zu bemerken, dass schon wäh- rend des Transportes das Holz durch 3 und 4 Hände geht, da sich die Zwischenhändler mit geringem Profit begnügen. Dieser Handelsweg des Holzes von Borshom ist der bequemste und fre- quentierteste. Ein zweiter führt von den Schlägen über das Gebirge auf das waldlose Hocharmenien nach Achalkalaki. Der mühsame Transport dorthin wird auf zweirädrigen, plumpen Arben, je mit 6—8 Ochsen oder 4 Büffeln bespannt, über den fast 2740 m (9000 r. F.) hohen Zchra-Zcharo-Pass ausgeführt und findet nur im Sommer statt, weil im Winter (Nov. bis April) hoher Schnee die Passage verhindert. Man gestattet nur Sturzholz nach Wahl des Käufers ui zuführen, das Gut hat dabei gar keine Unkosten zu tragen. In neuerer Zeit wächst die Ausfuhr nach Achalkalaki (reichlich 40 km) sichtlich, Sie belief sich 1895 auf 16000 Rbl., obgleich den Käufern am Platze der Einkaufspreis höher gestellt wird, als den Lokalkonsumenten, so z. B. der Kubikfaden Brenn- holz im Walde für Achalkalaki 6 Rbl., für den Lokalkonsum nur 2—3 Rbl. Aus dem Walde aber zur Kura gebracht kostet ein solcher Kubikfaden schon 15 Rbl. In Tiflis zahlt man für dasselbe Maß bester Qualität Brennholz folgende Preise: Nadelholz 22—25 Rbl., Rotbuche und Eiche 2732 ur Weißbuche, als das beste, 34—42 Rbl., mit Hinstellung zur Wohnung 4 Konsumenten. Die gegenwärtige Gesamtproduktion der Domäne stellt sich in runden Zahlen annäherungsweise folgendermafßlen zusammen: ich die 30000 bis 40000 Balken & 4 Faden, für die man vornehmlich © durch Insekten geschädigten und schon abgetrockneten Stämme wendet, Die kaukasischen Wälder. 229 400000 Kubikfuß Holz, namentlich Kiefern und Tannen von über- ständigen Stämmen. 2—3000 Kubikfaden Brennholz verschiedener Qualität. Das Betriebsjahr 1895 brachte ein . 406924 Rbl. » » >. kosten ahrır2y > Gewinn 45797 Rbl. Man hat neuerdings ernsthaft an die Aufforstung der leeren Brandstellen gedacht. Pro 1897 sind dazu ı0000 Rbl. angewiesen und man wählte dazu ein Gebiet ohne Viehgang. Die Erfahrung wird lehren, ob Saaten oder An- pflanzungen sich bewähren. Mit beiden solchen Versuchen wurden in den Wäldern von Kedabeg (SIEMENS Kupferhütte) keine Erfolge erzielt. Aber man muss dabei bedenken, dass dieser Ort bereits bedeutend östlich vom Grenzmeridian der beiden kaukasischen Tannen gelegen ist. Die lukrative Zukunft dieser Domäne liegt kaum mehr im Walde, welcher unter den jetzigen Wirtschaftsverhältnissen mit jedem Jahre mehr und mehr geschwächt wird. Vielmehr liegt die Zukunft Borshoms in seiner Bedeutung als Bade- und Villenort und namentlich in seinen Mineralwässern. Letztere ersetzen, soweit sie bis jetzt benutzt werden, in der Hauptquelle das Vichywasser mit ge- finger chemischer Differenz und ist die Produktion desselben im Verlaufe von 4 Jahren bereits auf eine halbe Million Flaschen gestiegen. Wenn auch augen- blicklich sich diese Mineralwasserproduktion in Folge der hohen Preise der Flaschen, welche aus Finland via Gibraltar und Batum an ihren Bestimmungs- Ort Borshom kommen, nicht rentiert, so unterliegt es doch keinem Zweifel, dass durch die Errichtung einer großartigen Glashütte (Privatunternehmen) und bei dem dadurch bedingten Fallen des Preises für die Flasche um er ihres jetzigen Wertes, das Vichy Borshoms in baldiger Zeit den eigentlichen Reich- tum der Domäne repräsentieren wird. ; ‚, Diesen Mitteilungen über die wirtschaftlichen Verhältnisse Borshoms füge ar zunächst einige Daten von ökonomischem Interesse für alle kaukasischen Forstbezirke bei. . Nach dem ministeriellen Berichte für das Jahr 1895 "schen Verhältnisse aller Kronwälder durch folgen Sentiert: werden die ökono- de Tabelle reprä- 230 Viertes Kapitel. Gesamt- | Davon |Einnahme nur vom | Aus- : ; oberfläche] wald- alte gaben Reine Einnahme der Forst- bestan- :. Ya ee im i | bezirk den ganzen | Desit. ganzen | im ganzen | pro Desit. in Desjatinen Rbl. |Rbl.|Kop.| Rbl. Rbl. Rbl.| Kop. Gow. Bau 2... 394 305 | 220 194 | 35 872 16 147091 | — 6534 —ı Daghestan-Gebiet 47516| 40597 | 3575 8 | 19083 | —ı2633 —26 Gouv. Jelisabetpol . . 772 570| 428673 | 66 027 15 | 59028 27 536 3 Kars-Gebiet . . . .% 137 223 | 115 002 | 70001 60 | 34 152 38 262 27 Kuban-Gebiet . . . 626 835 | 319 382 | 35 684 11 | 39097 13 367 2 Gouv. Kutais ı 181 245 | 622 498.| 21 544 3 174555 | —31 533 2 Gouv. Stawropol. . . 8 886 7449 | 72855 | 9 | 78 | 23 158 51281 |5 77 Terek-Gebiet . . . . 349 631 | 282 380 | 30 620 10 | 63086 | —26 928 Mr Goa; Tier ns. % 598 752 | 540 066 | 67 551 12 | 99610 22 403 3 Schwarzes Meer-Gebiet | 446613 | 393 422 | 8738 2 | 10694 5911 1 Gouv. Eriwan . .. . 152996 | 67 761 | 19 685 29 |25848 | — 6778 ER Alle Forstbezirke haben außer den Einnahmen vom Walde, die ich in dieser Tabelle nur angebe, nöch Gouv. Tiflis 122013 Rubel, Gouv. 74439 Rubel u. s. w. Schädliche Insekten der kaukasischen, speziell der Borshomer Wälder (nach dem russischen Originaltexte von WINOGRADOW-NIKITIN) ") Insekten, welche den Wäldern des Kaukasus schaden, sind sehr zahlreich, andere Revenuen, so z. B. im ganzen: Kutais 43022 Rubel, Gouv. Stawropol weil die Holzarten und ihre Wachstumsbedingungen im Kaukasus äußerst ver- schieden sind. Die Raubwirtschaft in den Wäldern und ihre grenzenlose Ver- unreinigung durch alle restierenden Abfälle geben den schädlichen Insekten die Möglichkeit, sich in so hohem Grade zu vermehren, dass an manchen Orten ganze Waldbezirke verseucht werden und der Kampf mit den Feinden des Waldes absolut unmöglich wird. Besonders groß ist der Schaden von Käfern aus der Familie der Scolytidae, welche hauptsächlich dem Nadelholz, besonders der Picea orientalis, die bösesten Feinde sind. Dieses Übel ver- größerte sich in der letzten Zeit mancherorts noch ungemein durch große, streckenweise wandernde Brände der Nadelhölzer. Eine riesige Menge leicht versengter Bäume, welche auf den Brandstätten, dank dem Mangel von Wegen und Unternehmungsgeist, nicht entfernt wurden, gaben den Borkenkäfern die Möglichkeit sich in ungeheurer Anzahl zu vermehren. Stellenweise flogen dieselben förmlich in Wolken und überfielen die Bäume in solcher Menge, dass man schon in einiger Entfernung das Geräusch hören konnte, welches durch das Ausnagen der Gänge unter der Rinde hervorgebracht wurde. in Mangels an Platz an den Stämmen krochen zuweilen mehrere Käfer en ei (10 und mehr) in ein einziges Bohrloch und bemühten sich, gegenseitig m » ADOW“ 1) Die Verantwortung für diese Mitteilungen übernimmt natürlich der Autor, Herr WINOGR NiIKITIn. Die kaukasischen Wälder. 931 störend, nach verschiedenen Seiten auseinander zu gehen. Auf diese Weise wird der Splint in radialer Richtung von der Eingangsöffnung ausgenagt und bildet sogenannte fächerförmige Miniergänge, welche besonders oft bei Tomi- cus sexdentatus Börner, T. acuminatus Gyll. und T. bistridentatus Eich. angetroffen werden. Wenn sich der Käfer unter der Rinde bis zu einem freien Platze durchgenagt hat, wird der Miniergang beendet und es fängt der Muttergang an, an dessen Seiten die Eier abgelegt werden. Öfters kommt es vor, dass sich an dem Stamme solche freie Plätze nicht mehr befinden, dann nagen sich die Käfer entweder in das Holz bis 65 mm hinein, oder sie siedeln, nachdem sie ein Flugloch ausgenagt haben, auf andere Bäume über. In solcher Weise werden fächerförmige Miniergänge nur in dem Falle ausge- führt, wenn die Zahl der Insekten sehr groß ist. Es ist selbstverständlich, dass bei solchen Massenausflügen von einer besonderen Auswahl geschwächter oder kranker Bäume keine Rede sein kann. Ganze Waldbezirke, die gesund waren, kommen dabei vollständig um. Die ersten Flüge machen Versuchs- anfälle und kommen, falls die Bäume zu saftig sind, in dem ausfließen- den Harze um. Sie geben aber den folgenden Flügen der Borkenkäfer die Möglichkeit, unter die Rinde der nun schon geschwächten Bäume zu gelangen. Bei solchen Massenausflügen überfallen die Borkenkäfer Holzarten, die ihrer normalen Lebenweise gar nicht entsprechen. So wurde z. B. Tomicus sex- dentatus auf Taxus baccata und sogar auf Laubholz gefunden. Dabei drang er unter der Rinde nicht weiter als 2—3 cm vor und wurde ein Opfer seines Versuches. Wenn die Zahl der Käfer zur Flugzeit nicht besonders groß ist, so werden, wenigstens bei dem Genus Tomicus, keine Miniergänge angelegt, sondern es gehen die Insekten sofort an den Bau der Muttergänge. Die Ver- breitung der durch Borkenkäfer vertrocknenden Bestände geschieht besonders schnell nach der Richtung der herrschenden Winde zur Flugzeit der Käfer. Sehr oft kann man in den Wäldern Streifen vertrockneter Bäume in Ber Richtung beobachten, dabei fangen solche Streifen immer bei Holzschlägen, kleinen Brandstrecken u. s. w. an. Besonders empfindlich gegen Borkenkäfer- Schäden erweisen sich die Tannenbestände, da Picea orientalis, auf schattigem Boden mittlerer und geringerer Güte wachsend, sehr empfindlich gegen Ver- änderungen äußerer Wachstumsbedingungen ist. Die geringste Unregel- mäßigkeit im Holzschlagen, oder Windbrüche, welche den Boden entblößen, setzen diese Tanne dem Winde und der Sonne aus, wodurch sie kränkelt und so dem Anfalle der Feinde zugänglicher wird, bald ganz Ber yr Yon Sich aus das Übel tiefer in den Bestand verbreitet. Tomicus Bee der Hauptfeind der Nadelwälder, hat im Jahre zwei Generationen. ‚Es ist be- Merkenswert, dass diese Art jm Kaukasus besonders gerne P. orientalis ug greift, während die europäische Tanne, P. excelsa, soviel mir bekannt ist, von diesem Borkenkäfer nicht überfallen wird. Gewöhnlich geht unser Baum .. im Verlaufe von 2—3 Wochen ein. Besonders umfangreiche Verwüstungen = Tannenwälder befinden sich in den Kreisen: Gori, Achalzich un Bo Pan und die Zeit ist sicherlich nicht mehr fern, in der die Tanne in diesen 232 Viertes Kapitel. Kreisen zu den selteneren Bäumen gezählt werden wird. Der Schaden durch Tomicus sexdentatus wird noch durch den Umstand vergrößert, dass außer den Muttergängen noch Miniergänge angelegt werden, welche oft in das feste Holz bis 65 mm tief eindringen und dadurch die technische Qualität des Holzes beeinträchtigen. Diese Miniergänge werden nach den Frühjahrs- und Herbstflügen gewöhnlich gleichzeitig mit den Muttergängen angelegt. Be- sonders häufig geschieht dies bei gleichzeitigen Massenausflügen der Käfer nach einem kalten Frühjahr oder regnerischen Sommer, denen warme, günstige Tage folgen. Die Miniergänge gehen anfangs, wie schon gesagt, strahlenförmig vom Bohrloche aus, einige von ihnen können bei günstigen Bedingungen sich zu Muttergängen entwickeln, gewöhnlich aber werden sie weiter und weiter in verschiedenen Richtungen fortgesetzt, durchkreuzen sich, erreichen bis 5o cm Länge und an ihrem Ende bohren sich die Käfer ins feste Holz ein, wo sie größtenteils umkommen. Solche Miniergänge kommen aber niemals vor, wenn die Käfer sofort günstige Bedingungen zur Errichtung regelmäßiger Mutter- gänge finden. Bei diesen befindet sich das Bohrloch stets am unteren Ende, wahrscheinlich um bequemer das Bohrmehl hinauszustoßen. Man kann nach der Lage des Bohrloches bestimmen, ob die Käfer den stehenden Baum über- fielen, oder am bereits gefällten Stamme ihre Arbeit begannen. Beim Bohr- loch wird die Rammelkammer ausgenagt, von welcher 3—5 Muttergänge aus- gehen, dabei führt gewöhnlich am stehenden Holz blos ein Gang na oben, alle übrigen dagegen nach unten; dagegen auf liegenden Bäumen ohne Unterschied alle entweder nach oben oder nach unten. Dieses Merkmal ist sehr wichtig, um Missbräuche in denjenigen Wirtschaften aufzudecken, wo ausschließlich todtes Holz gefällt werden soll. In allen Fällen folgt der Mutter- gang der Richtung der Längsfasern und nur auf stark gewundenen Bäumen beobachtete man eine Abweichung von 45° von der vertikalen Richtung. Die Länge des Mutterganges erreicht bis ı7 cm, die Zahl der abgelegten Eier bis 108, gewöhnlich werden nur 60—80 abgelegt. Von einer Familie, bestehend aus einem Männchen und drei Weibchen kann sich im Verlaufe eines Jahres eine Nachkommenschaft von 10000 Käfern entwickeln, In den Muttergängen werden in einer Entfernung von 6—7 cm Luftlöcher ausgenagt, augenschein- lich dazu, um nicht das Bohrmehl aus dem Bohrloche hinauszuschaffen. Seltener als die Tanne überfällt Tomicus sexdentatus die Kiefer und Pinus halepensis und noch seltener Abies Nordmanniana. Das Vorkommen dieses Käfers auf Taxus baccata und auf Laubholz ist sicherlich nur zufällig, weil die in diesen Bäumen abgelegten Eier umkamen und keine Nachkommenscha lieferten. In den reinen Tannenbeständen wütet der Käfer entsetzlich, der Wald von Wardewani auf der Domäne Borshom wurde auf einer Fläche voR 600 Desjt. ganz vernichtet, es gab da keinen einzigen grünen Baum mehr. Und doch war in diesem Walde niemals Brand gewesen, noch wurde daselbst Holz geschlagen. Die Käfer wanderten zu ihm von den einige Kilomete! entfernten Wäldern des Fürsten ZIZIANOW, welche in den letzten Jahren durch Waldbrände stark gelitten hatten. In der Vertikalen steigt Tomicus sexden- Die kaukasischen Wälder. 233 tatus im Gebirge bis zur äußersten Grenze der Verbreitung des Nadelholzes. Die große Verbreitung dieses Borkenkäfers veranlasste einige Wirte, das Schlagen von frischem Holz vollständig einzustellen und nur totes Holz zu fällen. Als Mittel zur Bekämpfung dient schleuniges Aushauen der verseuchten Bäume und Abschälen der Rinde vor dem Ausschlüpfen der neuen Generation, die Äste werden in Haufen gelegt und verbrannt. In den Wäldern von Abas- tuman wurden die restierenden Stöcke mit Kalkwasser begossen. Solche Mittel werden aber nur in den besser bewirtschafteten Wäldern angewendet, gewöhn- lich überlässt man anderweitig die verseuchten Wälder ihrem Schicksale, es wirken dann in solchen die von der Natur geschaffenen Feinde der Borken- käfer, verschiedene Vögel und Raubinsekten (Ips, Colydidae, Ichneumonidae etc. Als Hauptvertilger erscheinen mittlere und kleine Spechte, Meisen u. a. Von Käfern vertilgt Nemosoma die Eier der Borkenkäfer. Auf der Domäne Borshom belief sich der Schaden von Tomicus sexdentatus 1893 auf 40000 Stämme‘). Myelophilus minor Hart. und piniperda L. verursachen auch sehr bedeutenden Schaden, weil sie oft die erste Ursache der Schwächung der Kiefern sind, indem sie die Kronen sowohl der alten, als auch der jungen Bäume vernichten. Es ist interessant, dass M. minor im Kaukasus sich auch unter der Rinde von Picea orientalis sehr stark vermehrt und dabei ganz regel- mäßige Muttergänge bildet. Besonders umfangreiche Verwüstungen wurden von diesem Borkenkäfer in dem Jungholze des Bezirkes Tetrobo-Tschebortschai der Kronforstei von Achalkalaki angerichtet. Verhältnismäßig unbedeutender Schaden wurde von ihm in fast allen Kieferwäldern unseres Landes bemerkt. Der Flug geschieht sehr früh, früher als bei allen übrigen Borkenkäfern, näm- lich schon Ende März und Anfang April, 1895 wurde der erste Massenflug am ı9./31. März beobachtet. Höher im Gebirge verspätet gewöhnlich der Flug, Auf lebenden Stämmen bildet Myelophilus minor stets senkrecht zu den Fasern stehende Muttergänge mit dem Bohrloch nach unten. Auf liegen- em Holze sind die Muttergänge verschieden angelegt und befindet sich das Bohrloch auf ganz entgegengesetzten Stellen. M. piniperda baut auf stehendem Holze den Muttergang stets senkrecht über das Bohrloch, auf liegendem ist = Richtung sehr verschieden. Die erstere der beiden Arten bevorzugt meistens denjenigen Teil des Kiefernstammes, welcher eine rötliche dünne Rinde besitzt, Während die letztere die stärkere schwarzbraune Rinde bewohnt. R Tomicus bistridentatus Eichh., T. bidentatus var. ß Eichh. und T. acuminatus Gyll. bewohnen hauptsächlich die Äste und Kronen der siefer, Tanne und Fichte, die letztere der drei Arten wurde auch an ———_ 1) Dieser Schaden wurde im folgenden Jahre durch eine unqualifizierbare m. “ igen Verwaltung fast verdreifacht. Man wollte, wie das in geregelter Wirtschaft gese Ei °ogenannte »Fangbäume« herrichten. Mit einem Aufwande von 10000 en wurden m S“sunde Bäume gefällt. Sie thaten ihren Dienst... Aber im Frühjahre löste man von h > ie Rinde nicht. Man hatte also die Borkenkäfer nur vermehrt, 10000 Rbl. ausgegeben un 40000 gesunde Bäume vernichtet! 234 Viertes Kapitel. Stämmen bis 70 cm Durchmesser angetroffen. Auf Picea orientalis kommen alle drei Arten vor. (Fraßstücke befinden sich im Museum zu Tiflis). Der erste Flug dieser Käfer findet Ende April und Anfang Mai statt, der zweite Ende August und Anfang September. Die Gänge haben alle einen stern- förmigen Typus, außerdem fertigt bei ungünstigen Verhältnissen T. acuminatus fächerförmige Miniergänge an, welche am Ende ins Holz bis zu einer Tiefe von 1,5 cm eindringen. Diese Tomicus-Arten sind dem Jungholz während der trockenen Jahreszeit besonders schädlich, wenn die Bäume keinen großen Saft- gehalt haben. Im Gebirge gehen sie bis 2280 m (7500 r. F.) hoch hinauf und T. acuminatus wurde sogar noch höher gefunden. Verhältnismäßig geringen Schaden verursacht Tomicus longicollis Gyli., welcher gewöhnlich kranke Kiefern anfällt. Sein Flug geschieht im Herbst, den Winter verbringen die Käfer unter der dicken Rinde abtrocknender Kiefern, wo sie zusammen mit T. laricisF. unregelmäßige Miniergänge ausnagen. Interessant sind auch die Miniergänge vom unlängst beschriebenen T. spinidens Reitt. auf Picea orientalis und P. silvestris; sie werden gewöhnlich fächerförmig angelegt und bestehen aus 6—1ı5 Strahlen von 6—8 cm Länge. Die Strahlen haben an den Seiten Aus- buchtungen, wie die Gänge von T. acuminatus Gyll., wahrscheinlich zu dem Zwecke, damit die Käfer sich ungehindert umdrehen können. Diese Art überfällt alle drei Coniferen an geschwächten Exemplaren. Der Flug findet im Mai statt. Die Muttergänge, 4—7 an der Zahl, gehen zuerst sternförmig von der Rammel- kammer aus, später stehen sie senkrecht zu den Fasern des Baumes, erreichen eine Länge von 7 cm und haben stellenweise seitliche Erweiterungen. Die Zahl der von einem Weibchen abgelegten Eier beträgt bis 130. Die Larven- gänge erreichen bis 3 cm Länge und endigen in der bis 3 mm ins Holz ein- dringenden Wiege. Diese Art wurde in den Wäldern von Borshom und Achalzich beobachtet. Pityophthorus micrographus L. und Cryphalus saltuarius Weisse infizieren dünne Teile der Bäume, hauptsächlich von Picea orien- talis, seltener trifft man sie auf Ab. Nordmanniana und noch seltener auf der Kiefer. Ersterer hat im Kaukasus nur eine Generation im Jahr und fliegt ım Juni. Auf frisch gefällten Bäumen überfällt P. micrographus auch dicke Balken. Diese Verschiedenheit in der Flugzeit der Borkenkäfer giebt die Möglichkeit, recht genau die Hauzeit zu bestimmen, was besonders wichtig ist zum Ent- decken von unerlaubtem Holzfällen. Wenn z. B. auf den gefällten Bäumen Myelophilus minor oder piniperda ihre Gänge gebaut haben, so kann man daraus richtig schließen, dass diese Bäume vor dem März gefällt wurden; wenn Tomicus sexdentatus beobachtet wird, so war der Baum vor dem Mai gehauen und endlich, wenn Pityophthorus micrographus angetroffen wird, so wurde der betreffende Baum bis zum Juni gefällt. Die Rammelkammer des letzteren wird in der Rinde angelegt, die Muttergänge, bis 7, werden sternförmig unter der Rinde genagt und greifen den Splint an, sie erreichen 5 cm Länge. nn Zahl der Eier ist in jedem Gange bis 60, die Larvengänge haben eine Läng® von 1,52 cm. Dieser Borkenkäfer wurde in allen Nadelwäldern des Gouverne- Die kaukasischen Wälder. 235 ments Tiflis und Kutais beobachtet. Cryphalus saltuarius überfällt ausschließ- lich dünne Teile von Tannen und Fichten, seltener findet er sich auf Kiefern und in Ausnahmefällen wurde er auf Juniperus communis var. reflexa gefunden, wo er ganz regelmäßige Gänge baute und sich vermehrte. Muttergänge exi- stieren bei dieser Art nicht. Es wird gewöhnlich eine unregelmäßige Fläche ausgenagt, an deren Ränder die Eier abgelegt werden. Die Larvengänge sind radial angelegt, sie kreuzen sich. zuweilen und sind bis 45 cm lang. Dieser Borkenkäfer überfällt kranke Zweige, Jungholz u. s. w. Die Gänge fangen gewöhnlich neben Wunden oder Rissen der Rinde an, er ist hauptsächlich in der Schlucht von Borshom zu finden. Auf absterbenden und beschädigten Ästen von P. silvestris trifft man auch Carphoborus minimus F. an, er fliegt Ende Mai und hat eine einjährige Generation, die Muttergänge sind von stern- förmigem Typus und erreichen eine Länge von 3 cm. Die Zahl der abge- legten Eier überschreitet gewöhnlich ı5 nicht in jedem Gange, die Larven- gänge stehen nicht dicht und sind nur 1,5 cm lang. Verbreitet ist diese Art hauptsächlich im Kreise Achalzich, wo sie bis 1830 m (6000 r. F.) Höhe vor- mmt. Hylastes ater Payk., H. attenuatus Er., H. angustatus Hbst. und Hylurgops palliatus Gyll. trifft man fast ausschließlich in den Stöcken der drei Coniferen an, der zuerst genannte geht auch auf Taxus baccata und verhindert den Wuchs von Schösslingen, was in Hinsicht auf die Abnahme dieser wertvollen Holzart durch Aushauen sehr wichtig ist. Noch müssen Xyleborus cryptographus Retz und Xyloterus lineatus Ol. erwähnt werden, welche im. Kaukasus vorkommen, und ob- gleich sie den lebenden Bäumen keinen Schaden zufügen, so verursachen sie doch einen sehr bemerkbaren technischen Nachteil am gefällten Nadelholz. Diese Käfer bohren sich nämlich bis ı5 cm tief in dasselbe und bauen dort Ihre Leitergänge. Es wurden Fälle beobachtet, in denen auf einem Quadrat- {uß Oberfläche des Balkens bis ıso Bohrlöcher vorhanden waren. In diese Löcher dringt schnell die Feuchtigkeit und damit Fäulnis in das Innere des Balkens ein und machen ihn zu vielen technischen Zwecken ganz un- brauchbar. Um die Balken vor dem Überfall dieser Käfer zu schützen, wird die Rinde sofort nach dem Fällen abgeschält, und findet dennoch ein Anfall der Käfer statt, so ist er nur geringfügig. In : > ea Borshoms sind die Genannten häufig, ihr Flug findet Ende April bis Anfang Mai statt. Auf Juniperus, Biota orientalis und Cupressus schadet bicolor Brll,, er hat jährlich zwei Generationen, die erste im Mai, ” er . m August. Die Muttergänge sind zweischenkelig nach der Länge der wi gerichtet, jeder Gang wird bis 2 cm lang, die Larvengänge bis 4 cm, er ” lich überschreitet ihre Zahl 15 nicht. Auf dem Gebirgskamme von Wachang nurde dieser Käfer auf Juniperus nana in einer Höhe von beinahe 2600 m 8500 r. F.) gefunden. In niedrigeren Lagen schadet er besonders den an- Sepflanzten Thuja und Cypressen, zumal in der trockenen Jahreszeit. 236 Viertes Kapitel. Laubholz wird von Borkenkäfern hauptsächlich aus der Gruppe der Scolytini beschädigt. In den meisten Fällen fangen die Verletzungen an ein- zelnen Teilen des Baumes, an verwundeten Ästen, Kronen u. s. w. an. Betula alba wird in den höheren Regionen (1520—2280 m = 5—7500 r. F.) von Scolytus Ratzenburgi Jans. angegriffen. An einigen Orten, z. B. auf dem Trialetkamme, ist dieser Käfer so verbreitet, dass nicht eine Birke zu finden ist, die durch ihn nicht geschädigt wurde. Der Umstand, dass die Birke dort stark durch Schneefall, durch Winde und bei dem Weiden vom Vieh verletzt wird, vergrößert das Übel. Die Art fliegt im Juni, ihre Generation ist einjährig. Die Ulmus-Arten werden durch eine recht große Anzahl von Scolytus sp. heimgesucht. Sc. Geoffroyi Goeze ist der Feind von Ulmus montana und U. campestris, jährlich fliegen von dieser Art zwei Genera- tionen, eine Anfang Mai, die andere im August. Dieser Käfer wurde häufig in der Schlucht von Borshom bis zu ı220 m (4000 r. F.) Höhe beobachtet. Er wählt gewöhnlich die dicken Stammteile von Ulmus montana und U. campestris. In den höheren Regionen von 1220—2130 m (4—7000 r. F.) wird diese Art durch Sc. laevis Chap. ersetzt. Letzterer hat eine einjährige Genera- tion und fliegt im Juni. Die Muttergänge haben am Anfange eine Erweiterung, sind stets nach oben über das Bohrloch gerichtet und erreichen eine Länge bis 8cm. Die Zahl der Larvengänge beträgt bis 160, sie haben bis 7 cm Länge und endigen mit einer Wiege, die im festen Holz mit einer Tiefe von ı cm gelegen ist. Bei ungünstigen Verhältnissen macht das Weibchen an mehreren Stellen verkürzte Muttergänge, welche dann weniger als ı cm lang werden und 3—3 Eier enthalten. Solche verkürzte Muttergänge haben in den meisten Fällen nicht die charakteristische Erweiterung am Anfange. Häufig gehen auch vom Bohrloche zwei Muttergänge, der eine nach oben, der andere nach unten, aus. Die Gänge werden gewöhnlich an schadhaften Stellen, Rissen, Wunden, angelegt. Die Arbeit der Larven nimmt bald einen immer größer werdenden Raum ein und verursacht ein teilweises Vertrocknen des Baumes. Dank diesem Umstande trifft man in den Wäldern von Borshom und Achal- zich eine sehr große Anzahl von beiden Ulmus-Arten mit vertrockneten Kronen. Eben auf diesen Bäumen, aber nur an den dünnen Ästen und Zweigen findet man Scolytus pygmaeus F., Sc. Kirschi Scal. und Hylesinus vitta- tus F. Diese Arten haben im Kaukasus jährlich zwei Generationen und sind überall verbreitet. Besonders hat Ulmus campestris an trockenen Standorten von ihnen zu leiden. Höher als in 1220 m (4000 r.F.) wurden sie nicht beobachtet. Carpinus Betulus wird von Scolytus carpini Retz. angegriffen, welcher gewöhn- lich die geschwächten Stämme und Äste überfällt. Die Muttergänge, senk- recht zu den Fasern des Holzes angelegt, sind 3—4 cm lang. Die Larven- gäange (bis zu 60), bis 9 cm lang, sind immer parallel den Fasern. Die Puppenwiegen befinden sich im Holze 5—6 mm tief. Jährlich entwickeln sich zwei Generationen, die erste im April und Anfang Mai, die zweite im August, Bis zu er (3500 r. F.) Höhe ist die Art in den Wäldern Borshoms ver- breitet. Verhältnismäßig selten wird Scolytus intricatus Retz. angetrofien, Die kaukasischen Wälder. 237 welcher die horizontalen Gänge unter der Rinde dicker Eichen anlegt. Die Fruchtbäume, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, werden von Scolytus rugu- losus Retz. und Sc. pruni Retz. angegriffen. An gesunden Bäumen verursachen beide Gummi- fluss, geschwächte Stämme und junge Anpflan- zungen können durch sie ganz vernichtet wer- den. Sc. rugulosus greift gewöhnlich die dünnen, Sc. pruni die dickeren Teile der Bäume an, der erstere geht bis zur Grenze der Obstwildlinge, bis 2280 m (7500 r. F.), der letztere nur bis 1220 m (4000 r. F.). Sc. rugulosus greift auch Sorbus aucuparia, Cotoneaster pyracantha und multiflora, sowie Crataegus melanocarpa an; er hat jährlich zwei Generationen, Sc. pruni nur eine. Als Schutzmittel wird in einigen Gegen- den das Bestreichen der Stämme mit Lehm und Mist und zuweilen mit Naphtharückständen an- gewendet. Alle Ahornarten werden von Scolytus aceris Knotek angegriffen. Flugzeit desselben im Juni; nur eine Generation. Die Muttergänge stehen senkrecht und erreichen bis 6cm Länge, oft sind sie abgekürzt. Die Larvengänge, bis ı20, sind sehr regelmäßig und durchkreuzen sich niemals, die verkürzten Muttergänge haben zuweilen nur 3—4 Larvengänge, die Wiegen liegen bis 5 mm tief im Holz, Der Käfer lebt auf allen Teilen der Ahorne bis in 1520 m (5000 r. F.). Meereshöhe. In den Borshomer Wäldern wurde er auf Acer campestre, A. laetum, A. platanoides und A.Traut- vetteri angetroffen und überfällt gewöhnlich unter- drückte, windbrüchige Bäume. Wir geben bei- stehend die Abbildungen von zwei Fraßstücken, welche von Acer campestre genommen wurden (Borshom). : Fraxinus excelsior hat seine Feinde in Hy- lesinus fraxini Panz., H. oleiperda F. und Phloeotribus caucasicus Reitt. H. fraxini nagt oft die Miniergänge in das Korkgewebe der Rinde und greift nach und nach das lebende Gewebe an; nachdem dieses getötet wurde, baut Fig. 6. Fraßgänge von Scolytus aceris auf Acer campestre. er im Holz horizontale Muttergänge. Seine Flugzeit ist Anfangs Mai und Mitte August, bis 1830 m (6000 r. F.). H. oleiperda fliegt während des Sanzen Sommers. Dieser Borkenkäfer wurde auf Ligustrum vulgare, Olea 238 Viertes Kapitel. europaea und Syringa beobachtet und zeichnet sich durch sehr lange Mutter- gänge aus. Phloeotribus caucasicus greift die dünnen Eschenzweige an und entwickelt meistens seine Gänge an der Basis der Endknospen, sie haben eine haken- förmige Form und werden bis 2 cm lang, bis 60 Eier, die Larvengänge, welche sich gewöhnlich nicht durchkreuzen, werden bis 3 cm lang, zwei Flüge im Früh- jahr und im Herbst. Die Art wurde nur bis 1050 m (3500 r. F.) Höhe beobachtet. Auch von dieser Art geben wir ein Fraßstück in Abbildung, es stammt von Azchur. Die Linde wird von Ernc- porus caucasicus Lindm. angegriffen, welcher horizon- tale Muttergänge von unregel- mäßiger Form macht. Die Larvengänge, 2—3 cm lang, werden gewöhnlich zwischen den Bastfasern angelegt; fliegt im August und hat nur eine Generation. NochmussTaphrorychus BulmerinquiKoln. erwähnt werden, der sowohl auf der Nordseite des Kaukasus, als auch in Transkaukasien sehr verbreitet ist. Gewöhnlich greift er Carpinus Betulus an. Die Muttergänge werden an- fangs sternförmig, später senk- recht zu den Holzfasern an- a gelegt. In diesem letzteren ; 8: 7. i Fig. 8. Fraßgänge von Phloeotribus cau- Teile des Mutterganges, der Taphrorychus Bul- easicus auf Fraxinus excelsior. eine Länge von 3cm erreicht, merinqui Koln. auf werden die Eier bis zu 35 Capinus Betulus. abgelegt, die Larvengänge bis 6 cm lang gehen zwischen den Fasern der Rinde. Der Käfer entwickelt jährlich zwei Generationen. Viele Sträucher besitzen ihre eigenartigen Borkenkäfer. So z. B. findet man auf Clematis Vitalba Xylocleptes bispinus Duft. mit jährlich nur einer Generation. Es ist interessant, dass die Käfer zum Winter sich in das Mark der jungen Triebe einnagen und im Frühjahr nach dem Fluge Muttergänge von unregelmäßig sternförmiger Form anfertigen, die Larvengänge haben die Richtung der Bastfasern und drücken sich wenig auf dem Splint ab. Die Wiege wird im Holz ı—2 mm tief angelegt. Ebenso verbringt einen Teil seines Lebens Hypoborus ficus Er, im Mark der Stengel von Ficus carica, er hat nur eine Generation und fertigt zuweilen außer den Muttergängen auch Die kaukasischen Wälder. 239 fächerförmige Miniergänge an. Er kommt gleich seiner Nährpflanze nicht höher als in 600 m (2000 r.F) vor und wurde in den. Gouvernements Kutais, Tiflis, Jelisa- betpol und Baku beobachtet. Kissophagus hederae Schmidt lebt auf Hedera helix und H. colchica und bildet horizontale Muttergänge. Zum Schluss noch die Nachricht, dass ein interessanter Borkenkäfer, Hylastinus Trifolii Müll., auf dem Strauche Cytisus biflorus lebt. Seine Gänge sind hakenförmig unter einem sehr spitzen Winkel zu einander gerichtet. Die Länge eines jeden Astes des Mutterganges beträgt bis 4 cm, die Zahl der Eier bis 35. Die Larvengänge sind nach verschiedenen Seiten gerichtet und messen bis 5 cm. Was die Schäden durch verschiedene andere Insekten anbelangt, so kommen sie für die forstwirtschaftliche Praxis hier zu Lande als nur gering nicht in Betrag. In der Kronforstei von Karajas wurde auf .Eichen Ocneria dispar beobachtet und standen dort die Bäume in der zweiten Hälfte des Sommers 1895 fast ganz ohne Laub. Psilura monacha L. wurde in einzelnen Exem- plaren bei Lagodechi auf Laubholz und im südlichen Daghestan auf Kiefern angetroffen. Lasiocampa pini L. kommt vereinzelt in fast allen Kiefern- wäldern des Kaukasus vor. Cossus cossus L. greift in beträchtlicher Zahl Populus tremula an. Übrigens hat dieser Baum in den meisten Wäldern noch keine technische Verwendung gefunden. Hylesinus vestitus kommt auf Pistacia mutica vor und Lytta vesicatoria vernichtet oft in bedeutendem Umfange das Laub von Fraxinus excelsior, so z. B. in dem Kronwalde von Schirach. Von den Aphidien müssen Chermes orientalis Dreyf. und Ch. funitectus Dreyf. erwähnt werden; sie verursachen das krankhafte An- schwellen der jungen Knospen von Picea orientalis. I, Drei Durchquerungen der Hauptkette zur specielleren Orientierung | über die Wälder. Wir haben nun zur Genüge die kaukasischen Wälder in Bezug auf ihre Verbreitung, Verteilung, Dichtigkeit und ihre dendrologischen Elemente in Baum und Busch kennen gelernt. Wir stiegen auch bereits in den adshari- schen Wäldern und in denen von Talysch bis zur Baumgrenze, bis zum Rande der subalpinen Wiese. Zur Vervollständigung der physiognomischen Charakteristik der Wälder anderer Plätze im Kaukasus will ich nun das Gebirge dreimal durchqueren. Einmal im Passe von Tuapse (Goitch), dann im Quellgebiete des Kuban (kleine Laba) nicht weit vom Fischt zwischen der Kosaken-Staniza Psebai im N. und dem Städtchen S’otschi im S. am Meere. Endlich zum dritten Male weit östlich davon entfernt, von Chassaf-jurt aus- gehend zur hohen Vorkette des Chanakoi-tau, dann seitwärts über Gunib und Chunsach durch das alpine Quellland des S’ulak zum S’amur und endlich westlich am Schah-dagh vorbei über den Kamm fort zur steil einstürzenden Südfront des Kaukasus und in enger Bumschlucht zum Kurathale. Bei dem zweiten Gange werden wir den Wald in vollster Urkraft, da wo er gegen- wärtig noch vom Wisent (Auerochsen) bewohnt ist, kennen lernen, bei dem 240 Viertes Kapitel. dritten dagegen seine Abschwächung gegen Osten, sein sporadisches Auftreten und sein allmähliches Verschwinden. Überdies wird bei diesem letzten Gange, auch ohne die alpine Kräuterflora in den Kreis unserer Betrachtungen zu ziehen, diejenige der daghestanischen Kreidekalke in tieferen Lagen erörtert werden müssen, da sie sich wesentlich von der auf anderem Bodengrunde entwickelten unterscheidet. ı. Von Tuapse zum Nordfuß. Es war zur Hochsommerzeit. Vom Meere im Thale von Tuapse kommend, bot mir die zweimalige Passage über das Gebirge (420 m = ıyoor.F.) in botanischer Hinsicht nichts Erwähnens- wertes. Die Paliurus-Maquis verloren sehr bald an Kraft, ebenso Clematis Vitalba, und im Busch und Niederwald herrschten beide Carpinus-Arten vor, die Rotbuche war selten. Erst an der Nordseite, im Thale des Pschisch, welches sich in seinem oberen Teile sehr allmählich gegen O. senkt, wird man durch eine außerordentlich üppige, gemischte Steppen- und Wiesenflora entlang den Waldrändern überrascht. Lauter robuste Formen, nicht exklusiv der ebenen Steppe angehörend, bedeckten in so enger Anordnung die Thal- senkungen, dass sie nach dem Absterben als wahre Burianwälder gelten können. Dipsacus laciniatus, Verbascum thapsiforme, Alcea ficifolia, Echinops Ritro (?), vor allem aber Inula Helenium und Cephalaria tatarica, 7—8 Fuß hoch, bauten förmliche Dickichte auf. Die niedrigen Papilionaten, wie Dorycnium, Psoralea, Coronilla, Medicago und Trifolium hatten schon abgeblüht. Umrandet wurden solche weitgedehnten Strecken von mehr oder weniger zusammenhängenden Paliurus-Maquis, an welchen die vielen runden, hellgelben Früchte besonders auffielen. Hier überall weithin Eichenwald, oft ganz rein und gesund, von dem ich oben schon sprach. Erst wenn man sich weiter östlich, im Gebiete der Bellaja ganz nach N. wendet und bei Maikop (1ı5 m — 38o r. F.) über dem Meere die letzten Auswallungen des Gebirges erreicht, sind die -Zauber jener klaren Eichenwälder geschwunden, Heiß, staubig, schattenlos dehnt sich die schwach- hügelige Fläche vor uns hin, gegen N. unbegrenzt, gegen O. von den stets hohen rechten Ufern der Kubanzuflüsse bis tief ins Flachland scharf einge- kantet. Verhältnismäßig hatte die Steppe, welche hier zur Kategorie der besseren schwarzerdigen zählt, sich gut erhalten. Sie erschien entlang dem äußersten Gebirgsfuße mehr grün als grau, nur an den Wegen war alles grau, verstaubt. Da standen Schuttpflanzen, Onopordon, Datura, Hyoscyamus, Leo- nurus, Marrubium, da folgten, wie gebannt an die Straßenränder, beide Xan- thien, und Polygonum aviculare wucherte rasenbildend, seitwärts davon F al- caria, Alcea, Scabiosa und überall blühendes Cichorium. 2. Von Psebai nach S’otschi (Urwälder). Mit dem Eintritt in das Labathal, dessen geräumige, linkerseits entlang dem Flusse gelegene Niede- rungen ergiebigsten Ackerbau und Heuschlag gewähren, verschwinden bei reichlichem Wasser und ausgedehnter Kultur die Steppencharaktere nach und nach. Sie treten aber da, wo die Kultur fehlt, und auch auf den Brachfeldern weitaufwärts im Thale wieder auf, überall da, wo genügendes Flachland vor- handen ist, und dann gemischt mit manchen anderen Formen. Schon bei Ks Die kaukasischen Wälder. 247 Psebai (720 m, 2400 r. F.) hatte ich Gelegenheit, mich davon im Nebenthale (kleine Laba) zu überzeugen. Hier erreichten die meisten Pflanzen, deren Standorte nicht gerade auf nacktem Geröll gelegen, erstaunliche Größe. Geschlossene Gruppen von Lappa tomentosa umstehen ein wahres Dickicht von Beifuß, seltener Wermut und Artemisia scoparia. Fadenhoch schoss Althaea cannabina hervor in spirriger, weitläufiger Verästelung mit den endständigen großen rosafarbenen Blumen, mit den wenigen, mattgrünen Blättern. Dazu gesellen sich gemeine Centaurea phrygia und C. maculosa, auch 1"/,—2 m hoch. Die Ränder der seit dem letzten Hochwasser zurückgebliebenen Lachen (jetzt abgeklärt) sind von Mentha silvestris, Epilobium tetragonum, von Scu- tellaria galericulata und Stachys palustris umstanden, ein wenig höher beherrscht Tanacetum vulgare (Boiss. unter Pyrethrum) größere Plätze, jetzt im vollen dottergelben Blütenschmuck. Wo zwischen dem gröberen Gerölle der ange- schwemmte Boden noch leidlich haftet, siedelte sich das stattliche Eryngium giganteum an. Zu ihm gesellte sich auch E. coeruleum und überall das lästige E. campestre. Dann sehen wir wieder Kolonieen vom gemeinen Seifen- kraut (Sap. officinalis) von Erigeron canadense, von 2 Fuß hoher Verbena offici- nalis und Verbascum nigrum und am meisten erfreut uns Oenothera biennis, die im Kaukasus gar nicht häufig ist und von BOISSIER nicht aufgeführt wird. Auf noch ärmerem Boden wurzelt Myricaria germanica und an den Rändern der Sümpfe bedeckt als Zwerg unter allen den genannten Riesen Cyperus fla- vescens den abgesetzten Sand. Manche der genannten Arten bleiben dem Flachufer der Laba auch weiterhin oberhalb so lange erhalten, bis Hochwasser sie fortschwemmt. Mit der Verengung des Thales, schon 12 km oberhalb Psebai, werden sie an der schmalen Furt nur noch selten gefunden. Nun treten wir in geschlossenen Hochwald, nur Laubhölzer bilden ihn. Der Fluss hat einen meridianen Lauf. Seine nach O. gekehrte Thalwand ist steiler, lichter beholzt, bisweilen fällt sie als kahle Kalk- oder Sandsteinwand ein. Rechterseits folgt Kuppel auf Kuppel in sanfter Senkung, nach Westen offen, ununterbrochen mit Laubholz und zwar fast ausschließlich mit Eichen bestanden. Im Unterholz spielt die Hasel die Hauptrolle. Die Einförmigkeit dieser Waldvegetation wird nur an den Felsen vorteilhaft unterbrochen. Seseli Petraeum sucht die nackten Fronten der dünn geschichteten Kalke, in deren Risse die ausdauernde Wurzel tief eindringt. Weniger wählerisch in Bezug auf den Standort ist Campanula latifolia, sie und C. alliariifolia schmücken jetzt in voller Blüte auch den Sandstein. In ihrer Nähe sehen wir die fleischigen Rundpolster von Sempervivum tectorum; es verbreitet sich, weithin kriechend, das reichblütige Sedum spurium über das Gestein. Wildobst, namentlich ' Stumpf pyramidal wachsende Birnen, machen sich durch dunkle Laubfarbe an 5, den Gehängen bemerkbar. Dem Flusse und den seitlichen Schluchten folgend, ' werden beide Erlen (A. glutinosa und A. incana) gleich häufig beobachtet. Acer campestre und A. tataricum sind im Haselbusch, der am häufigsten ist, | eingesprengt. Nirgends eine süße Kastanie, nirgends die Brombeerdschungel oder einer der Schlinger der Südseite. Nur Hopfen klettert im Busch und höher Er ; R adde, Kaukasus, 242 Viertes Kapitel. hinauf (in 900 m = 3000 r. F.) wird es Clematis, der es unten wohl zu heiß und zu trocken war, wohler, aber sie bleibt in den Grenzen mittelhoher Guirlanden- dekoration und zieht nicht die langen, grauen Seile ihrer alten Triebe bis hoch in die Bäume hinauf. Erst auf der Höhe von ı220 m (4000 r. F.) bemerkt man im Gebirge vom Thale aus die Nordmannstanne. Bevor wir diese Höhe als tiefste Grenze für Abies Nordmanniana in der Sohle des ganz ver- engten Labathales selbst ersteigen, muss ich noch einer seitwärts in das Ge- birge gemachten Exkursion gedenken. Es galt da ein kleines Wasserbassin aufzusuchen, in welchem Triton vittatus lebte, und wir hatten nicht nur das Glück, diese Art zu finden, sondern auch gute botanische Beute zu machen. Eben an dieser Lokalität (r000 m = 3300 r. F.), die durch Feuchtigkeit des Bodens sehr begünstigt wurde, zeichnete sich die Krautflora durch ungewöhn- liche Kraft aus, sie lieferte wiederum dafür den Beweis, dass das Maß des Wassers für den physiognomischen Ausdruck der Vegetation wesentlich be- stimmend ist. Zwischen dem 5—6 Fuß hohen Gebüsch der nordischen Ulmaria palustris (Spiraea Ulmaria) stand fast gleich hoch Mulgedium Bougaei mit fuß- langen, breit ausgelegten Blütenständen. Überragt wurden beide von Telekia speciosa, deren einzelne Blütenköpfe mit den langen schmalen Zungen der Rand- blüten reichlich 3 Zoll Durchmesser haben. Zwischen dem dunkeln, aber doch leuchtenden Grün ihrer großen Blätter strebten die Blütenstände der Valeriana ofhicinalis hervor und Cephalaria tatarica übertraf sie alle, in fast 3 m Höhe schaukelten sich auf den schlanken Stengeln, immer weit von einander ge- trennt, ihre schwefelgelben Köpfe. Dazu kamen noch vier hochstrebende Um- belliferen: die gut belaubte Angelica silvestris, Ligusticum elatum, Anthriscus nemorosus und eine großblütige Heracleum-Art. Nicht so hoch, aber ebenfalls in lichteren Massiven schlossen sich ihnen Senecio nemoralis, Centaurea steno- lepis, Veronica longifolia, 2 Fuß hohe Ulmaria Filipendula an, zwischen ihnen Seseli Libanotis und Fenchel. Der nahe trockene Wiesengrund wurde fast ganz von Rhinanthus crista-galli bedeckt, aber er lieferte uns als Neuheit Ra- nunculus Sommieri var. elata und R. acutilobus. Nahe am Waldrande prangte Salvia glutinosa im vollen Blütenschmuck. Auch das Wasser lieferte außer den Tritonen eine erwünschte Pflanze, es war Potamogeton pusillus. Dergleichen ausdauernde Stauden in engster Gruppierung sind im west- lichen Kaukasus bis zur Baumgrenze überall da zu finden, wo entweder Quellen- grund vorhanden ist oder wo in größeren Höhen sich der hosheingewehte Schnee sehr lange im Frühling erhält, während des Tauens die Wurzelstöcke im Humusboden beständig netzt und dann die zuerst zurückgehaltene Pflanze unter der Sommersonne freigelegt, kräftig und sehr rasch treibt. Ich werde auf solche Lokaltypen der Flora noch zurückkommen, hier in den tieferen Lagen sind sie von ganz besonderem malerischem Reiz, ebensowohl durch die kräftigen Farbentöne der üppigen Blattunterlagen, als auch durch das Colorit der meisten großen und reinfarbigen Kronen. Nach dieser seitlichen Abschweifung befinden wir uns wieder im engen Labathale, immer wilder wird es, immer steiler sind seine Wände. Hoch über Die kaukasischen Wälder. 243 uns an den Fronten verrotteter, oft toter Nordmannstannen-Wald, flechten- bebartet, schmal beästet, dazwischen Windbruchstellen. Je höher wir steigen, um so mehr nimmt die Eiche an Zahl ab und um so bunter wird der Misch- wald. Schirmende Rotbuchen stehen vereinzelt da, dann gesellschaftliche Car- pinusbestände, Weißbirke und Acer platanoides lassen sich sehen, aber A. Trautvetteri, die lange verkannte kaukasische Ahornart, welche die Zone der Baumgrenze an vielen Stellen charakterisiert, tritt nur selten 'in so geringe -Thalhöhen (1050— 1220 m = 3500—4000r. F.), Linden, Eschen und die beiden Erlenarten begleiten uns; dazu beide Viburnum, die Eberesche, Evonymus, auch seltener ein Xylosteum-Gebüsch und abgeblühter Philadelphus. Dagegen bemerke ich nirgends Ligustrum oder Taxus, sowohl Vaccinium Arctostaphylus wie auch Rhododendron ponticum wurden erst am nächsten Tage gesammelt. Im tiefen Schatten auf sandiger, kleiner Uferebene stehen schlank die Stämme beider Alnus-Arten, fast an jedem derselben Hopfen. Ihnen zu Füßen das empfindliche Impatienskraut, 2—3 Fuß hoch, dicht gestellt, den Sonnen- schein meidend. Der scharfe Geruch von Geranium Robertianum erfüllt die Luft seiner Standorte; wo die gesellschaftlich lebende Pflanze im Schatten wächst, legt sie sich flach auf den Boden und reckt die roten Blütenstengel hoch auf. An solchen Stellen im Vollschatten verpestet die Ausdünstung einer großen, weißen Julus-Art (J- foetidissimus) empfindlich die Luft durch ammoniakalische Dünste. Seitwärts am lichtvollen Rande, wo die beruhigten Wasser glatt hinfluten, gruppierten sich halb zusammengeklappte, große Blätter in Tellerformen von Petasites officinalis, aus deren schattigem Unter- grunde sich Tanacetum und Eupatorium cannabinum erheben. Man gelangt "bald auf eine ehemals bebaute, jetzt verwilderte Stelle, wo früher ein Militär- kommando stand. Jetzt sah man nur einen Trümmerhaufen, mannshoch über- wuchert von Brennesseln und Rumex, die beide so gerne dem Menschen in die Öde der wildesten Gebirgsnatur folgen, sobald er sich dort zeitweise auf- hält. Nunmehr steht die erste Picea orientalis vor uns unten im Thale. Die Art ist im Laba-Gebiete viel seltener, als die Nordmanns-Edeltanne, welche ihr bald in ca. 1080 m (3600 r. F.) im Thalbette folgt; erst später, d. h. höher, stießen wir auch auf Pinus silvestris. An den Steilgehängen hatten sich die Stauden von ÄAruncus geneigt, an ihren. Blütenständen reiften die Samen. Mannshohes Aconitum orientale, dieselben oben schon genannten Stauden, dazu Campanula lactiflora, auch Epilobium angustifolium füllen gedrängt die schmalen Halden am Steilgehänge, manche von ihnen streifen das Antlitz des Reiters, wenn er hoch zu Ross sitzt. Im Halblicht der Waldränder steht Lilium monadelphum, Valeriana alliariifolia, dort baute auch Onoclea Stru- thiopteris die regelmäßigen Trichter mit ihren meterlangen, zart gefiederten Wedeln auf ‚ aus deren Centrum bei alten Stöcken die fußlangen, dunklen, fertilen Blätter hervortreiben. Nirgends hier eine Spur von Adlerfarn, Pteridium. Im vollschattigen, schweigsamen Hochwalde, gemischt aus beiden ZanneN, die hier unten aber noch schwach bleiben, mit Rot- und Weißbuchen, BAER und Acer platanoides, ab und zu auch schon A. Trautvetteri, übersteigt man, 16* 244 Viertes Kapitel. immer auf linker Labaseite bleibend, die in schroffen Caps einstürzenden Ufer- höhen. Nur das Tosen der unten hinstürzenden Wasser lärmt zu uns hinauf, Erst auf dem freien Platze Umpir, hart an der linken Uferseite gelegen (1080 m = 3600 r. F.), nimmt mit der Lichtung die Wildnis ein wenig ab. Der sandige Schlemmboden trägt eine magere Flora. Epilobium angustifolium und E. Dodonaei blühen, am Boden kauern Feldkümmel, Coronilla, Lotus, da- zwischen bescheidene Gruppen von Geranium sanguineum und Melampyrum pratense. Lichter Kiefern-Hochwald besteht den Platz, er erhält sich auch noch eine geraume Zeit bei dem weiteren Anstiege im Nebenthale, bis er von Abies Nordmanniana in einem jener festgeschlossenen Komplexe abgelöst wird, die durch die kolossale Kraft dieser Edeltanne die höchste Bewunderung erregen. Bevor wir jedoch in diese treten, muss ich der hohen Berglehnen am rechten Ufer der Laba erwähnen, die gegen SW. gekehrt nichts von den dunkeln Farben- tönen der Zapfenbäume besitzen, vielmehr im freudigsten Hellgrün der unbe- weideten Bergmatten uns anlachen. Unten stehen darauf noch gute Eichen- wälder, nach oben hin werden sie lichter und verschwinden schließlich ganz; sodann sieht man Birkengruppen. Auf solchen Hochwiesen kommt wilder Roggen, Secale montanum so häufig vor, dass er früher von den Tscher- kessen als Brodpflanze benutzt wurde. Ich fand ihn auch später bei der weiteren Reise über die Wasserscheide zum Uruschten in Höhen von 1500 bis 1800 m (5—6000 r. F.), aber immer nur auf sonnigen Plätzen. Im schärfsten Gegensatze zu solchen offenen Abhängen steht der dunkelste Tann, total beherrscht von den Riesen der Abies Nordmanniana. Er besteht am liebsten die Südfronten. Der Wald wird immer stiller und dunkler, das Unterholz verschwindet fast ganz, hier und da behauptet vereinzelt Acer Traut- vetteri, schon durch die rotbraune, abschülfernde Borkenrinde erkennbar, als Hochstamm seinen Platz, ab und zu eine schwächliche Weißbuche oder eine Birke. Im Vollschatten der geschlossenen Tannenreviere kann nichts recht aufkommen, weder Regen noch Licht dringen zum Boden. Derselbe ist. trocken, eine dicke Lage von braunen platten Nadeln der Nordmannstannen bedeckt ihn unter den Bäumen. Der melancholische, einsilbige Pfiff etlicher Dompfaffen (Pyrrhula rubicilla) lässt sich in der unheimlichen Stille vernehmen. Die Tannen haben ı—ı!/, m, selten mehr, Stammdurchmesser, streben, nahe- stehend, bis 5o m auf, alle sind sehr regelmäßig, schmal walzenförmig, fast Stumpf cypressenartig gebaut. Die meisten dieser kolossalen Bäume sind über- standen, halb tot, viele schon Leichen; Windfälle sind selten, aber Sturzholz viel. Der Sturm kann an so geschützten Plätzen den Wald nicht packen, aber wo Fäulnis ein halbes Jahrhundert am wurmstichigen Riesen fraß, da stürzt er endlich, zum Teil vermodert, gelegentlich zusammen. Deshalb auch die ganz unregelmäßigen F alllagen, was bei vernichtendem Winde nicht stattfindet. In solchem nächtlichen Hochtann hat der Wisent (Auerochs) seine Ruheplätze. Er lebt an den Oberläufen der Bellaja, der beiden Laba und des Selentscheck noch in geringer Kopfzahl, geht einzeln und in kleinen Trupps von 4—7 In- dividuen und tritt ausnahmsweise auch auf die Südseite des Gebirges über. Die kaukasischen Wälder. 245 Ich will hier nicht eingehend die Hochwiesen erörtern, welche wir er- stiegen, um auf eine Freiung im oberen Uruschten-Thale zu gelangen. Diese Wiesen sind zwar in der Komposition ihrer Flora und im Kolorit entzückend schön, aber ihre hohe Lage bedingt das Eingreifen vieler subalpiner Formen, die wir gesondert betrachten werden. Nur das sei erwähnt, dass in diese hellgrünen Triften die Coniferen entlang den eingesenkten Quellengerinnen gleich breiten, schwarzen Streifen einschneiden und sich an den äußersten Grenzen des Baumwuchses in rund 2130—2200 m (7000—7200 r. F.) locker zerstreuen, immer als Hochstämme, ohne Knieholz und bei der hier südlichen Exposition auch ohne zusammenhängende Bestände von Rhododendron cau- casicum. Picea orientalis steigt höher hinan als Abies Nordmanniana. Von diesen Hochwiesen steigen wir abwärts zum erwähnten Uruschten. Er ist eines der wildesten, wasserreichsten Bergwasser, welches die Laba und somit den Kuban ernährt, sein Mittellauf und Unterlauf sind ungangbar. Himmelhohe Steilwände packen ihn beiderseits in enger Schlucht. Ein Ein- blick dorthin von unserer Freiung am linken Ufer bot das Bild wüstester Zerstörung im überstandenen, zum größten Teil schon toten Tannenwalde. Sturm und Feuer hatten hier gehaust und vernichtet. Die fast durchgängig toten, hoch aufgereckten Riesenstäimme der Nordmannstannen tragen das morsche Astwerk, wo es noch hält, ganz in zottigen, bleichen Flechtenpelz gehüllt. Nirgends junger Nachwuchs. Schwarz angekohlt stehen andere in ihrer Nähe; dann kommen wieder Plätze, auf denen hingestreckt in parallelen Lagen der Wind die Stämme bettete, oder wo sie noch wilder und durch- einander geworfen den wirbelnden Gebirgscyklonen verfielen und im krachenden Fall ein unentwirrbares Chaos aufbauten. So geschieht es auf den exponierten Zinnen der schartigen Höhen dieser Ufergebirge am oberen Uruschten. Da- gegen bot unsere nächste Umgebung in .der klaren Uferebene ein freundliches und friedliches Bild dar. Einzelne Kiefern standen da am Ufer, junge und alte, die letzteren in den Kronen schirmförmig ausgelegt und ihnen zu Füßen viel lichtes Birkengebüsch. Nur im Bache selbst, der jetzt kleines Wasser führte, sah man überall die Spuren seiner Macht bei Hochwasser, da spielt er mit den centnerschweren Felsblöcken wie mit Bällen, da hebt er die ge- stürzten Stämme oft kopfüber; sie versanken zu aufgetürmten Rosten, an denen die heranschießenden Wogen machtlos verspritzen. Ein Erdrutsch vom nahen Hochufer deckt gelegentlich das feste Holzgerüst zu und der Bach wird gezwungen, sein Bett zu verlegen und seitlich abwärts zu wandern. In pflanzengeographischer Hinsicht wird das obere Uruschtenthal für Rhodo- dendron caucasicum und Vaccinium Arctostaphylos wichtig. Beide Arten standen gemeinschaftlich als niedriges Unterholz in ca. 1670 m (5500 r. F.) über dem Meere im Tannenwalde, in ihrer Nähe auch geringer Taxus. Auch der weitere Aufstieg im Uruschten-Quellthale ist stellenweise schwierig, so lange man im Walde bleiben muss oder auf mürben Schrof- fungen zu wandern hat. Dort wucherte Hasel- und Erlengebüsch im Vereine mit beiden Ahornen (A. platanoides und A. Trautvetteri) zu undurchdring- 246 _ Viertes Kapitel. lichem Dickicht von 5—ı2 Fuß Höhe, welches im Winter von den Schnee- massen niedergedrückt wurde. Um dort zu passieren, mussten Durchhaue ge- macht werden. Auch die Windfälle der Tannen, welche uns oft den Weg verlegten, mussten mit dem Beil bezwungen werden, denn rechts von uns tobte der Wildbach, links hob sich die Steilung ungangbar für die Pferde im rutschenden Schieferschurf und wenig höher hafteten lange Schneezungen. Zwischen den gestürzten Stämmen kündete Ligularia sibirica die subalpine Zone an. WVicia truncatula und Silene fimbriata blühten und an den beiden Ribes-Arten solcher Orte (R. petraeum und R. alpinum) gab es reichlich Beeren. Versteckt unter modernden Sturzstämmen standen Gruppen von Equisetum palustre und auf kahlem Felsen lagerte Juniperus sabina. Die letzten Schwierigkeiten waren mit der ' Baumgrenze überwunden. Freien Fußes durchwandert man die offenen, untersten alpinen Wiesen, bunt, blumenreich, unentweiht. In ı2 km Entfernung liegt die leicht gewölbte Pass- höhe des granitischen Pseaschcha 2100 m (6900 r. F.), der wir zueilen. Beiderseits übergipfeln sie die zerklüfteten Riesenzähne des Kammes. Dunkle Urschiefer schießen tiefer oft senkrecht ein. Verhageltes Gebüsch von Rhododendron caucasicum besteht die schmalen Stufen und Schroffungen. Aber erst am SW.-Rande dieses Passes, der N. und S. trennt und zur Msymta führt, werden wir durch den plötzlichen Wechsel der Landschaft und Vegetation überrascht. Ich will hier nicht von der geographischen Orientierung und den Umrissen des Gesamtpanoramas sprechen, es geschah das an anderer Stelle (PETER- MANN’s Mitteilungen, Ergänzungsheft ı12). Nur die Farbentöne des fernen Hintergrundes seien erwähnt, weil sie als zarter Fond für das majestätische Vegetationsbild dienen, welches unmittelbar vor uns in der Tiefe liegt. Jene luftig bläulichen Töne am äußersten Horizont gegen SW. deuten den Spiegel des Pontus an, daran schließen sich ganz allmählich, hell und warm die grünen Farben der Uferwälder, zuerst noch verschwommen, unsicher in den Umrissen, dann im Mittelfelde der großartigen Waldlandschaft schon intensiv, deutlicher in der Zeichnung, immer hell, wo die Eiche herrscht, hier und da uns noch näher angedunkelt durch das häufigere Auftreten der Rotbuche. Nun noch näher in Gruppen unregelmäßiger Umrandung geschieden, mit jenen abge- rundeten Höhenumrissen einzeln absetzend, welche den Kronen alter Buchen- wälder so eigentümlich. Und nun! Direkt vor uns in gähnender Tiefe ein riesiges, fest umschlossenes Feld, mehr schwarz als grün in der Grundfarbe, bei vollem Sonnenschein obenher wie in ein funkelndes Silbermeer getaucht. Das ist ein gesunder, alter Wald von Abies Nordmanniana, dessen Stämme ein Alter von 200—350 Jahren haben. Er kommt nicht hinauf zur Passhöhe, diese erstreben seitwärts etliche Rotbuchen, aber unten im eingestürzten Trichter der einen Msymta-Quelle zieht die Nordmannstanne in ca. 1830 m (6000 r. F.) Meereshöhe mit scharfen Linien die Baumgrenze. Dicht gedrängt bauten sich die reinen Bestände dieser geschlossenen Coniferenwälder weiter thalwärts überall auf. Aufrecht steht Koloss neben Koloss, man hat einen offenen Riesentrichter vor sich, dessen gerundete Wände regelmäßig dicht Die kaukasischen Wälder 247 bespickt sind mit schwarzen, senkrecht gestellten Walzen, eine wie die andere gegen so m (160 r. F.) und darüber hoch. Ihre Stammachsen spannen ı—2 m, die Durchmesser ihrer äußeren Mäntel kaum das Drei- oder Vierfache. In größter Regelmäßigkeit bauten sie sich im Verlaufe von 3—4 Jahrhunderten auf, alle unter den gleichen Bedingungen mit derselben urwüchsigen Kraft und in derselben Form. Und merkwürdig! die blendende Lichtfülle des Tages- gestirnes, welche vom Zenith auf diesen schweigenden Komplex uralter Nord- mannstannen prallte, verlieh nur den äußersten Kronen einen spielenden Silberschein. Von unten aus ewiger Nacht hellte es sich nach oben hin wohl allmählich etwas auf, aber nirgends konnte die Sonne wirklich machtgebietend durchdringen. Dagegen wurden die Kronen, sehr eng im Geäste und stumpf- spitzig geformt, voll beleuchtet. Nun aber treiben so alte Bäume sehr lang- sam, die oberen jüngsten Äste der letzten 20—30 Jahre stehen ganz nahe in Quirlen über einander, sind an den Spitzen etwas eingebogen und tragen da die aufrechtstehenden, halb ausgewachsenen Zapfen. Durch diese eigentüm- lichen Krümmungen der oberen Triebe wird die untere Seite der flachen und breiten Nadeln dem Lichte zugekehrt, und da jede derselben zwei weiße Längs- linien besitzt, die den vollen Sonnenschein auffangen, so glitzert die gesamte Kronendecke als Ganzes im Silberglanze und dieser ruht, allmählich nach unten abgeschwächt, auf dem gleichmäßigen tiefen Dunkel des Waldes, dessen Farben- ton entschieden mehr schwarz als grün ist. Dies ist in botanisch-physiognomischer Hinsicht der Glanzpunkt auf unserer Reise, Nach steilem Abstiege bewegen wir uns während mehrerer Stun- den auf einer wenig geneigten Ebene, die ohne Unterbrechung nur von uralten Nordmannstannen bestanden ist. Mit dem Westrande derselben zieht sie wiederum ganz scharf in 1265 m (4150r. F.) Höhe hier die lokale Grenze ihres Vorkommens in der Vertikalen. Über die nun folgenden gemischten Laubwälder, in denen oben die Buchen, wenig tiefer und bis zum Meere Eichen und Carpinus vorherrschen, in denen Ahorn, Rüster, Eschen und Linden eingesprengt vorkommen, darf ich, Wieder- holungen vermeidend, schweigen, aber das Vorkommen von der durch LIPSKY 1892 entdeckten Dioscorea caucasica am mittleren Msymtalaufe bei der Esthen- Kolonie will ich doch konstatieren. Am g. August 1893 waren die großen dreiflügligen Samen an den Traubenständen fast reif. 3. Von Chassaf-jurt zum Südfuß der Hauptkette. (Paliurus- Maquis, Wälder auf Kalkboden.) Weit östlich von den Küubanquellen, schon nahe dem SO.-Ende des Kaukasus, machen wir, diesmal Ende Juni, unsere letzte Exkursion in die Wälder der N.- und S.-Seite quer über die Hauptkette bis zur Kura. Im Raume bei weitem beengter und in der Zusam- mensetzung artenärmer durch das absolute Fehlen der Coniferen, werden diese Wälder, obwohl die Entfernung vom N.- zum S.-Fuße des Kaukasus reichlich dreimal so groß ist, als die eben im Kubangebiete zurückgelegte , ne Schilderung viel rascher erledigt werden. Sie fehlen nämlich, wie wir schon wissen, auf weite Strecken hin ganz, bilden nur im Mittelgebirge bedeutende, 348 Viertes Kapitel. zusammenhängende Bestände, werden dann in Höhen von 1500-2150 m (5—7000 r. F.) auf sporadische Flecken reduziert, erreichen die Kammhöhe auch in den Pässen nicht, treten keineswegs an der S.-Seite in der west- kaukasischen Üppigkeit auf, um endlich am Rande des Kurathales in den Paliurus-Maquis ebenso zu verschwinden, wie sie in ihnen mit dem Hochbusch am N.-Fuße begannen. Eben diese Paliurus-Maquis, welche im weiten Umkreis Chassaf-jurt um- geben, dienen uns als Ausgangspunkt unserer Exkursion.” Schon bei Ge- legenheit der Schilderungen auf der Strecke von Tuapse-S’otschi und im ersten Kapitel habe ich dieses stachligen Strauches gedacht. Er hat im Kau- kasus die allerweiteste Verbreitung, ebensowohl entlang dem Fuße beiderseits des Hauptgebirges, als auch an der N.-Seite des armenischen Randgebirges im Kura- und Araxesthale bis zu 1370 m (4500 r. F.)').. Im fetten Lehm wächst der Stechdorn am besten, nimmt aber auch mit trockenen, steinigen Gehängen, ebensowohl auf Schiefer- als Kalkboden vorlieb, geht bis auf den. Dünensand und wird in nassen Gegenden seltener, ohne ganz zu verschwinden, weder im kolchischen noch im südkaspischen Gebiete. Am besten kann man die Reinheit und die Ausdehnung der Paliurus-Maquis im Frühjahr beurteilen, sie belauben sich nämlich sehr spät. Wenn schon alles Gebüsch im frischen Grün prangt und an den Gehängen bereits viele Frühlingspflanzen blühen, bleiben die Paliurus-Gebüsche grau und winterkahl und zwar zeichnet derartige Bestände ein Farbenton aus, der leicht ins Bräunliche zieht. Auf der ganzen Strecke von Tiflis bis Mleti 450—1490 m (1500—4900 r. F.) waren die Paliu- rus-Maquis am 7. Mai 1894 unten kaum im Saft, oben in voller Winterruhe. Am N.-Fuße des Daghestans, wo wir uns jetzt befinden, nimmt der für die Landwirtschaft so lästige Strauch von W. nach O. an Häufigkeit zu. Von Wladikawkas ausgehend beobachtet man ihn bis zum Argunj verhältnismäßig wenig, dann aber wird er sehr gemein und steht entlang dem Gebirge im offenen Kampfe mit strauchender Eiche, Crataegus und Cornelkirsche. Von Zeit zu Zeit erfrieren in exceptionell harten Wintern die letzten Triebe an Paliurus, auch das jüngere Holz leidet. So sah ich den Stechdorn auf weiten Strecken auf- und abwärts von Chassaf-jurt mitten im Sommer frosttot, grau, in Folge des strengen Winters von 1888—89. Die niedrigen jungen Exem- plare hatten seit jener Zeit kräftig aufs Neue aus der Wurzel getrieben, die älteren seitlich am alten Holz, obenher blieb oft bis zur Hälfte das Gebüsch tot. Aber es fiel mir auf, dass, wenn auch die meisten Gebüsche so gelitten hatten, so doch nicht alle, Einige Individuen waren widerstandsfähiger als andere gewesen, wahrscheinlich weil sie bei kräftigerem Wuchse die Ver- holzung früher zeitigten. Auch muss ich melden, dass im Gebirge kein solcher Schaden bemerkt wurde, was die geschütztere, wenn auch höhere Lage veranlasst haben mag. Chassaf-jurt und überhaupt der östliche !) Noch wenige Kilometer unterhalb von Mleti gieb in Fer F\) Ki Pike Glaippen; giebt es in reichlich 1370 m (4500 r. F.) Die kaukasischen Wälder. 249 Nordfuß des Gebirges liegt gegen N. und NO. ganz ungeschützt (siehe Steppenklima). Der häufige Regen, welcher fast täglich gegen Abend, aus SW. kommend, den äußersten Fuß des Gebirges genetzt hatte, förderte auch die Flora der Maquis. Im dichtgedrängten, ungangbaren Paliurus-Gebüsch, welches jetzt zu blühen begann, hatten sich manche Stauden und Kräuter mit Vorliebe ange- siedelt und alle, die sich unter seinen Schutz begaben, waren schmuck und wohl erhalten, weil der bestachelte Strauch selbst dem Maule der gefräßigen Ziege den Weg ins Innere verlegt. Es war das eine gemischte Flora, sie wies Steppen- und Waldformen, in der Nähe des Ortes sogar Schuttpflanzen auf. Phlomis tuberosa, Ph. pungens, Marrubium peregrinum, Leonurus, hier und da Gypsophila paniculata, dann leuchtend gelb blühendes Galium verum, hatten sich auf das vorteilhafteste entwickelt. Das haftende Galium Aparine suchte den Stechdorn mit Vorliebe auf und kletterte in seinem Geäst. In den Lichtungen stehen gewöhnlich etliche Exemplare von der dottergelbblühenden Bunias orientalis. ‘Schon erschlossen einzelne Köpfe von Centaurea orientalis ihre schönen Blüten, aber von den hohen Valeriana-Stauden (V. off.) hatte bereits der heftige Ostwind die beschopften Achaenen verweht. Wenig weiter war das Gemisch der Pflanzen etwas anders. Draußen auf den freien, trockenen Stellen, zwischen den Paliurus-Gebüschen, waren Xeranthemum und Nigella arvensis, auch weißfilzige Stachys germanica geblieben. Aber 4 Fuß hohe Scabiosen (S. ochroleuca) samt Chaerophyllum bulbosum, Pyrethrum corym- bosum, Tordylium maximum, dazu auch bisweilen robuste Crepis rigida standen gerne im Busch, in welchem Cynanchum acutum den kräftigeren Schlinger, Lathyrus silvestris den schwächeren repräsentierte. Den reinen Paliurus-Beständen schließen sich nicht weniger dichte, ge- mischte von Cornus mascula, Crataegus und Eichen, ab und zu auch Pirus elaeagnifolia an, welche zuerst den Stechdorn noch dulden, dann ihn verdrängen. Vielleicht aber findet auch das Gegenteil statt, vielleicht erkämpft Paliurus den Busch. Um das zu entscheiden, muss man längere Zeit an einem Platze bleiben. Die genannten Gebüsche, obwohl nicht bewaffnet, bilden bei 10 bis ı5 Fuß Höhe undurchdringliches Dickicht. Seitlich davon wogte gewöhnlich der Winterroggen, in welchem zwar Agrostemma Githago häufig, aber keine Kornblumen vorkamen. Zwei andere, sehr auffallende Pflanzen lieben den ge- lockerten Boden der Saatfelder.‘ Die hochragende Centaurea Scabiosa schaut immer vereinzelt mit ihren violettroten Köpfen aus dem Ährenmeer hervor. Ebenso erhoben sich die kugelrunden, festgebauten Blütenstände von Allium _ rotundum in gleichem Farbentone ein wenig aus der Saat. Mit dem Eintritt in das verengte Aktaschthal verändert sich das land- schaftliche und mit ihm das botanische Bild. Beiderseits steil einstürzendes alk- und Schiefergebirge, dessen Flanken und eingerissene Engthäler zum Teil mit Laubholz bestanden sind. Nirgends ein Zapfenbaum, auch Juniperus wird vermisst. Die Eiche in beiden Arten (Q. sessiliflora und Q. pedunculata) dominiert, die Rotbuche fehlt ünten noch, herrscht dagegen oben. Carpinus 250 Viertes Kapitel. Betulus, Acer campestre, Rüstern, Espen, Eschen und einzelne Wildkirschen sind vorhanden. Überall viel Wildbirnen, die man schont und sogar auf den Ackerfeldern einzeln stehen lässt. Sie kommen, soweit es Wald giebt, überall hier vor, erreichen Stammesdicken von über ı"/, Fuß, bauen sich meist stumpf pyramidal auf. Aber merkwürdig ist es, dass nirgends ein wilder Apfelbaum gesehen wird. Erst in ca. 1200 m (4000 r. F.) stehen einige Rotbuchen, die, wenn man ostwärts auf die hohen Thalwände der tiefgeschnittenen Wasser- läufe sieht, dort stattlichen Hochwald bilden. Man muss nämlich wissen, dass zur Kriegszeit mit Schamyl die Urwälder entlang dem Wege nach dem Stabs- quartier Burtunai, wo wir uns heute befinden, total ausgehauen wurden, um den Feinden den Hinterhalt unmöglich zu machen. Die Wälder, durch welche wir eben reisen, haben demnach höchstens ein Alter von vierzig Jahren und gab es deshalb in ihnen in der Nähe des Weges keine Hoch- stämme. Am besten gedieh die Eiche darin, zach ihr Carpinus Betulus. Das Gebüsch setzt sich wesentlich aus Eichen, Carpinus duinensis, Mespilus und Crataegus zusammen; Evonymus latifolius und verrucosus kommen ver- einzelt vor, ebenso Ligustrum vulgare, Viburnum Opulus und Lantana. Die Rubus-Arten sind durch R. nemorosus und R. glandulosus vertreten, beide bleiben schwach. Mit 600 m (2000 r. F.) Meereshöhe benarbt sich der Boden besser, man sieht beiderseits vom Wege gute Wiesen auf den geschonten Heuschlägen, Kleerasen und weiche Gräser treten auf, namentlich Phleum Böhmeri. Da- zwischen Gymnadenia conopea, zarte Valerianellen, Galium, Geranium, ab und zu Echium rubrum und an den Wegrändern häufig Salvia verticillata, welche ich in den östlichen Tiefsteppen nicht sah. Die meisten der oben schon für die Paliurus-Maquis genannten Arten wird man bis zu 900 m (3000 r. F.) Meereshöhe wiederfinden. Einige von ihnen, samt Cynoglossum pictum und Medicago falcata werden Wegpflanzen und meiden den Wald. Galium verum bestimmt zur Blütezeit strichweise die Wiesenfarbe, es zeichnet bis in 1520 m (5000 r. F.) große gelbe Flecken auf die Pläne. Dagegen siedelte sich am liebsten in den toten Dornhecken Galium Mollugo an, dessen lang ausgezogene, weiße Blütenrispen den trockenen Busch zieren. Aus ihm strebt auch Thalic- trum minus hervor, aber der zarte Lathyrus Nissolia kommt kaum zur Geltung. Im Allgemeinen sind diese Bergwiesen in der unteren Zone mager, namentlich da, wo auf kalkiger Unterlage nur geringes Erdreich haftet. An den besten Stellen, wenn sie etwas feucht sind, verleiht Trifolium tumens dem Heuschlag Wert, da gedeihen auch Arabis sagittata, Polygala major, Valerianella Morisonii und Pedicularis comosa. Das trockenere Gehänge ist im Rasen von Brunella alba, Echium rubrum, von Anthemis tigescens, Ulmaria Filipendula, Campanula glomerata durchsteppt. Leontodon hastilis ß hispidus trieb den einköpfigen Blütenschaft hervor und Hieracium Pilosella breitet die behaarten Ausläufer auf dem Boden aus. An den trockensten Stellen, die oft entblößt sind, sehen wir Scleranthus annuus, Alyssum calycinum, Campanula sibirica, Lepidium chalepense und Potentilla argentea. i Die kaukasischen Wälder. 351 Bei 1050 m (3500 r. F.) ist Rhododendron flavum, namentlich an den Ge- hängen häufig. Dasselbe befindet sich hier wohl schon nahe an der östlichen Grenze seines Vorkommens. Jetzt am 20. Mai schon verblüht, hängen die Bündel der aufgetrockneten Blumen schlaff abwärts, in 1400 m (4500 r. F.) blühen die Gebüsche noch in voller Pracht. Nirgends eine Spur vom echten Rhododendron. Bedeutend tiefer, schon in 1050 m (3500 r. F.), kommen die ersten Anfänge der subalpinen Vegetation ganz vereinzelt vor, so Linum hypericifolium, Centaurea montana, Myosotis silvatica und Betonica grandiflora; einzelne schwache Exem- plare von Lilium monadelphum werden ebenfalls bemerkt. Die Waldränder weisen nur eine geringe Flora auf. Niedrig ‘bleibt an ihnen Physalis Alkekengi, Vicia sepium rankt am Niederbusch, höher im Geäste verbreitet sich Solanum Dul- ‘camara, im Halbschatten stehen Gruppen von Hesperis matronalis, von Senecio campestris, Sonchus arvensis, und wo schon mehr Dunkel waltet, blüht Cam- panula latifolia. e höher man ansteigt, um so karger wird der Boden, Kalksteintrümmer, oft förmliches Schuttland, durchsetzen überall den magern Lehm, welcher nur miserable Ernten von Sommergetreide, namentlich Gerste, giebt, wo dagegen die Mais- und Bohnenkultur etwas günstiger ist. Schon mit dem Dorfe Dy- lym, dem wir annäherungsweise die Höhe von 750 m (2500 r. F.) geben dürfen, hören die gedeihlichen Kulturen von Winterroggen und Weizen auf, auch sah ich höher den Wallnussbaum nicht mehr. Zu diesen dürftigen Bodenverhältnissen, denen ein rauhes Klima mit oft schneereichen Wintern und starken O.- und NO.-Stürmen sich zugesellt, kommt noch ein Umstand, welcher der natürlichen Entwicklung der alpinen Flora äußerst schädlich ist, ich meine das schon öfters erwähnte Abweiden der Hochwiesen, welches im Daghestan ebenso betrieben wird wie in Karabagh. Auch die ge- schützten Heuschläge geben, selbst wenn sie bewässert wurden, nur wenig, aber sehr gutes Heu. Schon in 1520 m (5000 r. F.) Höhe treten in ihnen so viele untere alpine Arten auf, dass man sie trotz der niedrigen Lage zu dieser Zone rechnen darf und man dabei daran erinnert wird, dass im Daghestan trotz steigender Höhe der Schneelinie die Baumgrenze sowohl, wie der Gürtel der subalpinen Zone bedeutend heruntergedrückt werden. Im Chanakoi-tau liegt der Grund dafür nur in terrestrischen Verhältnissen, auf den kahlen, harten Kalkklippen kann überhaupt vom Baumwuchs keine Rede sein. Wo er sich an begünstigten Orten behauptet, wird durch häufige Kopfdürre auf die Un- zulänglichkeit des Bodens mit felsigem Untergrund hingedeutet. Um zum Hochwalde von Burtunai zu gelangen, folgt man aufwärts dem Kutur-Shar-Bache. An den entblößten, mergeligen Hochufern desselben, die, wo kahl, immer mit Tussilago- (Farfara) Blättern bedeckt waren, gab es hier und da mancherlei Gebüsch, vorwaltend auch hier noch Eichen, Azaleen, Weiden (S. einerea), Mespilus melanocarpus, Sambucus nigra begann zu blühen, Corylus Avellana fehlte. Dazwischen einzelne armblütige (3—6 Blumen) Lilium mona- delphum und Achillea biserrata in geschlossenen Gruppen. Auch Valeriana alliariifolia machte sich bemerkbar und Cephalaria tatarica in wuchernder Fülle. 252 Viertes Kapitel. Die Südseiten der entblößten Jähungen gaben als beste Beute die robuste, großblumige Campanula sarmatica. In allen solchen Einrissen, die gegen N. und NO. leidlich geschützt sind, wandert das Gebüsch weit aufwärts, der Hoch- stamm aber fehlt schon. Die Baumgrenze ist lokal deprimiert, ich kann sie im Mittel nur mit 1520 m (5000 r. F.) notieren. Vereinzelte Vorposten, nämlich alte, niedrige Wildbirnen stehen noch in 1800 m (5900 r. F.) Höhe. Wie das Gebüsch sich in die Schluchten rettete, so auch der Hochwald in die breiteren Thäler, und zwar entwickelt er sich am stärksten an den gegen W. gekehrten Thalwänden, also unter Wind. Am Rande der Buchenwälder, die in der That jungfräulichen Charakter haben, gab es eine recht üppige Stauden- und Gras- flora. Vom Boden erhoben sich die elastischen Ruten von Rubus glandulosus, der jetzt blüte, zusammenhängende Bestände von Epilobium angustifolium, zwar 4 Fuß hoch, aber noch nicht ganz entwickelt, E. montanum stand da- gegen in voller Blüte. Auch hier in den Lichtungen zwischen Weiden- und Ebereschen-Gebüsch Aruncus. Zart heben sich ihre Gruppen vom dunklen Hintergrunde ab; davor leuchtende Geraniumblüten (G. pratense, G. sangui- neum), seitwärts Gebüsch von Viburnum Lantana, an ihm rankend Calystegia silvatica.. Neben den grellgelben Blüten von Senecio brachychaetus die prunkenden blauen von Aquilegia olympica, oder die noch dunkleren von Galega orientalis. Das Alles sucht nach Sonne und geht nicht in den voll- schattenden Wald. Bevor wir ihn betreten, weilen wir einige Augenblicke im Stangenholze junger Espen, an denen das Laub zitternd spielt. Zwischen hohen Gräsern reift am Boden die Erdbeere ‚ hoch schwingen sich die ge- bogenen Triebe von Gentiana asclepiadea, und an Inula glandulosa erschloss sich die große endständige, orangegelbe Blume, daneben Ranunculus cau- casicus und fast versteckt im hohen Carexgrase (C. pallescens) die hellblauen Kronen von Iris graminea. Noch ist unser Fuß frei, mit dem Nähertreten zum Buchenhochwalde haben wir etliches Jungholz, Lindengebüsch (T. intermedia), Acer platanoides, Carpinus Betulus zu durchschreiten, auch blühender Azalea- busch, von Lonicera Caprifolium durchrankt, steht da, ihm zu Füßen reiften die ersten Frühlingspflanzen die Samen, es waren Viola alba und Primula officinalis. Dann sieht man wieder stattliche Farngruppen (Nephrodium filix mas), deren Wedel reichlich 3 Fuß Höhe haben. Sie beschatten dürftigen Sauerklee (Oxalis Acetosella.. Das Halbdunkel der alten Rotbuchenbestände empfängt uns nunmehr, die Bodenflora verarmt bei dem Mangel an Sonne. Schon lange verfaulten in der alten, braunen Laublage die Lathraea-Walzen. Salvia glutinosa, die dem Wald getreueste, erscheint sofort. An lichteren Stellen sieht man Polygonatum, Waldmeister und Pirola rotundifolia blühen, auch Sanicula europaea und Dentaria bulbifera lieben solche Plätze. An sumpfiger Einsenkung fühlt die Schwarzerle (Alnus glutinosa) sich heimisch, Heleocharis palustris und Carex hirta umranden die Pfütze. Der Wald ist dicht, überall mit Stangenholz gefüllt. Weiß- und Rotbuche bauten es auf, oft so enge, dass man nicht gehen kann. Vielfach liegt moderndes Dickholz am Boden. Im Moder wenig tierisches Leben, vergebens sucht man nach Die kaukasischen Wälder. 253 Carabus-Arten; welche in den Wäldern des westlichen Kaukasus so überreich in herrlichen, endemischen Arten vorhanden sind. Auch darin dokumentiert sich die Verarmung der Flora wie der Fauna gegen Osten. Die einzelnen Stämme der Rotbuche sind oft ungesund, nicht immer gerade gereckt, kaum über 2 Fuß im Durchmesser und ı2 m (go r. F.) Kronenhöhe, in dieser nicht selten abgetrocknet. Jene Riesen der Rotbuche, die an manchen Stellen des Großen Kaukasus sowohl im Meeresniveau, als auch bis hoch ins Gebirge, in Manneshöhe Stammesdicken von über ı m erreichen, unmittelbar über dem auseinander treibenden Wurzelkopf doppelt so starken Durchmesser haben, fehlen hier ganz. Offenbar ist der kalkige Boden und der felsige Untergrund, auf welchem die Bäume wachsen, ihnen nicht zuträglich. Die kryptogame Flora dieser Wälder anlangend, so lassen sich meine Beob- achtungen folgendermaßen zusammenfassen. In dem Vollschatten hatten sich Amblystegium serpens und Mnium cuspidatum an alten Stämmen angesiedelt, während am Boden Bryum pendulum große Kolonien baute und auf seinem hellgrünen, festen Rasen dicht gedrängt die glänzenden, zimmetbraunen Frucht- träger zollhoch standen und die unreifen, grünen Sporenbüchsen nickend trugen. Von Flechten hatte sich auf vermodertem Holz Peltigera polydactyla var. hymenina niedergelassen und an den Buchenstämmen wucherte Polyporus hirsutus. Auf den nackten Kalkfelsen außerhalb des Waldes in 1830 m (6000 r.F.) und darüber bildete fertiles Distichium capillaceum große Rasenflächen. An an- deren Stellen gab es ein Gemisch von diesem Moose mit Mnium orthorhynchum ‚und Plagiochila asplenioides. Aus reichlich 2500 m (8000 r. F.) brachten wir die Zwergpolster von Barbula tortuosa (unfruchtbar) mit. Cladonia pyxidata var. Pocillum besetzte in tieferen Lagen den nackten Kalkfelsen. Die soeben gegebene Schilderung von den Wäldern des Daghestans ent- spricht dem Besten, was dieser Gebirgsgau darbietet. Man wird selbst in den berüchtigten Wäldern von Itschkerien (Wedensk) keine großen Abänderungen in der Zusammensetzung und in der Kraft des Wachstums finden. Ebenso ver- hielt es sich überall östlicher, wo ich Wälder sah, so auf dem Wege nach Gunib in den Vorbergen südlich von Temirchan-schura, so auch bei dem Aufstiege in den beiden Argunjthälern. Was wir weiterhin gegen 5. an den Oberläufen der verschiedenen Koissu-Wasser, die sich zum S’ulak vereinigen, und im Quelllande des S’amur an Wald finden, ist, wie ich das schon früher bei dem allgemeinen Überblick erwähnte, gering, insulär, meistens nur aus Kiefern und Birken zusammengesetzt. Erst weiter gegen SW. im äußersten Quellnetz des Awarischen Koissu, nehmen die Wälder an Umfang, Inhalt und Artenzahl zu und erreichen zugleich an der Baumgrenze in der Vertikalen fast dieselbe Meereshöhe wie an der Südseite, nämlich fast 2440 m (8000 r. F.). III. Die Vegetation auf den waldlosen Kreidekalken Daghestans, Das öde Urmathal. Nachdem der Chanakoi-tau verlassen wurde, gilt es von Temirchan-schura aus in das Gebirge bis zum allseitig steil abfallenden 254 Viertes Kapitel. Hochplateau von Gunib zu gelangen. Weniger handelt es sich dabei um den Wald, als vielmehr um diejenigen Gebiete, denen derselbe vollständig fehlt, die aber in ihrer Krautflora deshalb ein ganz besonderes Interesse haben, weil sie alle auf hartem Kreidekalk wachsen müssen, dieweil die Schieferzone sich erst jenseits von Gunib daran schließt. Als Centrum für diese Exkursion wähle ich das öde Urmathal, an dessen südlichem Rande nach Übersteigung der Irkarkette wir in Lewaschi Halt machen. Mit dem Anstiege ins Gebirge verschwinden auch östlich, wenn wir z.B. bei Petrowsk am Kaspi beginnen, die meisten charakteristischen Steppen- pflanzen mehr und mehr. Einzelne fehlen bald ganz, andere folgen gleich dem Unkraut und den Schuttpflanzen nur den Wegen und Rainen der Felder. So lange wir uns in Höhen bis zu 600 m (2000 r. F.) bewegen und es mit mürben, groben Sandsteinen, abgelöst durch lamellarische, hinfällige Schiefer zu thun haben, begleiten uns noch manche Steppenpflanzen, auch vereinzelt die hohen Carduus und Salvia Aethiopis. In Convolvulus lineatus und Teucrium orien- tale wird auf dem Sandstein Neues geboten. Diese Labiate, welche an der N.-Seite des Kaukasus nur selten vorkommt, tritt in vereinzelten Exemplaren sogar bis in die Ebene von Tschir-jurt. Größere Wiesenflächen prangen jetzt (28. Juni), da häufig Regen fiel, in voller Entfaltung, wir kennen ihre Flora bereits von Chassaf-jurt und dem Wege nach Burtunai her. Das ändert sich, sobald man wenig tiefer im Ge- birge in ca. 35 km Entfernung südlich von Temirchan-schura die Irkarkette übersteigt und in das Kesselthal von Urma gelangt. Bis dahin boten die Nordseiten der steilen Berglehnen der beiden Gebirgszüge, welche man in 900 und 1200 m (3000 und 4000 r. F.) übersteigt, Busch- und Niederwald, vorwaltend von. der Eiche gebildet, durchsetzt von guten Bergwiesen. Auf der weiteren Wegstrecke zum ı830 m (6000 r. F.) hohen Irkarpasse verschwindet Busch und Wald ganz und zwar schon in ııro m (3700 r. F.). Und ebenso wie hier, also ganz lokal, die Baumgrenze schr stark deprimiert wird, senkt sich anderer- seits die alpine Wiese merklich tief abwärts, denn an dem Nordabhange des Gebirges bei der Station Kisiljar schen wir sie in ı520 m (5000 r. F.) Höhe direkt vor uns. Hier weicht der Lehmboden dem Kalk, der oft schon kahl in Klippen zu Tage tritt und sehr bald in ununterbrochenem Zusammenhange verbreitet ist. An den besten Stellen deckt ihn schwarze Erde fußhoch (nicht Schwarzerde), an den meisten nur wenige Zoll dick. Jene reizenden, buntfar- bigen Teppichwiesen mit den großen Blumen von Inula glandulosa, Pyrethrum roseum, Linum hypericifolium, Campanula collina, Trifolium canescens, Ulmaria Filipendula etc., alles das niedrig, kaum ı Fuß hoch und stark verwurzelt, decken die sanfteren Gebirgsflächen. Aber wo an den entblößten Gehängen ein Kalk- felsen ansteht, hat sich bereits Salvia canescens angesiedelt und diese schöne Pflanze verlässt uns nicht mehr, sie verdient in der That die Bezeichnung einer »Leitpflanze«, wenn man den Ausdruck gelten lassen will, für die weißen Kreidekalke des Daghestans. Gruppenweise besiedelt sie das nackte Gestein, ihr runzliges, wolliges, silberweißes Blattwerk schmiegt sich fest an den Felsen, Die kaukasischen Wälder. 255 der derbe Blütenschaft treibt niedrig, erreicht selten °/, Fuß Höhe und ist oben mit den großen dunkelblauen Blumen bestanden. Ausläufer kriechen von der Mutterpflanze allseitig über den harten Untergrund und wurzeln aufs Neue in den Spalten desselben. So wachsen kleine Kolonien heran, die, un- regelmäßig lappig umgrenzt, ihr Gebiet allein beherrschen und ihre zähe Lebenskraft dem Felsen entnehmen. Ihr vermodertes Blattwerk früherer Jahre lagerte ein spärliches Nest schwarzer Erde direkt um die neuen Triebe ab. Von der Höhe der Irkarkette überschauen wir zunächst das Panorama des Urmakessels. Es hat sich in ihm Alles, dem bis dahin Gesehenen gegenüber, total verändert. Grau in Grau malte die Natur dieses zwar weitgedehnte, aber elende, tote Bild. Kein Baum, kein Strauch, kein Wiesengrund, aber auch keine Steppe. Wir haben es mit einer xerophilen, meistens rupestren Flora zu thun. Überall ist der aride Kessel von gleichhohen, nackten Kalkketten umfangen, ihre Rückenlinien erscheinen wenig gestört, niedrige, kopfförmige Erhöhungen krönen sie ab und zu. Kaum sind sie fleckenweise in matt grau- grünem Farbentone angeflogen, das sind ihre vegetativen Glanzpunkte. Die Südfronten dieser Ketten und ihrer seitlichen Joche sind meistens steil abge- brochen und absolut nackt, die Halden schuttüberworfen, das Nordgehänge "sanfter und die Vegetation an ihm auch etwas besser. Von nennenswerten Kulturen kann natürlich nicht die Rede sein. Wo entlang einem hinsickern- den Bächlein ein nutzbares, schmales Uferstreifchen, oder am Fuße des Ge- birges eine geringe Mulde sich findet, säet der arme Bewohner sein Korn. Oft haben solche Ackerfelder kaum 50 qm Oberfläche. Bei allem darauf ver- wendeten Fleiß ernährt ihn und seine Familie die heimatliche Scholle nur höchstens 5 Monate im Jahr. Er wandert, anderweitig Erwerb suchend, zeit- weise aus, um sich durchzubringen. So entspricht seine ärmliche Existenz den dürftigen Naturverhältnissen, auf die er angewiesen ist. Das gilt auch von Floras Kindern. Es giebt unter ihnen wohl, wenn man sie näher betrachtet, originelle Schönheiten, aber keine imponierenden, stolzen Gestalten, die eine breite Existenz bekunden. Alle ausdauernden Arten haben ein äußerst zähes Leben und sind im höchsten Grade in Bezug auf den Standort eigensinnig. Viele von ihnen wollen von anderen Lebensbedingungen nichts wissen, sie schließen sich scharf ab und bleiben dem steinigen Boden getreu. Solche Arten haben alle tiefgehende, starke, oft spiralig gewundene Wurzeln, deren letztes Ende man trotz aller darauf verwendeten Mühe nicht verfolgen kann. So z. B. eine Staude, Onosma stellulatum, die über der Erde kaum ı Fuß Höhe hat, im Verlaufe vieler Jahre ihre gewundene, zähe Pfahlwurzel über 4 Fuß tief in den steinigen Boden treibt. Das auf den trockenen Kalken nur winzige Helianthemum oelandicum hat, wenn das betreffende Exemplar recht alt ist, einen Wurzelkopf von Zolldurchmesser und ist so hart, dass selbst ein scharfes Messer ihn kaum bezwingt. Die stachligen, halbkugelförmigen Igel- kissen von Onobrychis cornuta, welche jetzt leider noch nicht blühen und sich nur in hellgraugrüner Färbung vom gelblichen Kalkfelsen abhoben, treiben gleich den holzigen Astragalus-Arten fadenlange Wurzelstränge. Man erkennt 256 Viertes Kapitel. bei diesen Pflanzen leicht, dass ihre oberflächliche, dürftige Existenz durch das tiefgehende, sehr entwickelte Wurzelleben gesichert wird und ihre Ernährung keine oberflächliche sein kann. In Bezug auf den Gesamteindruck der bota- nischen Physiognomie dieser mageren Kalkflora wäre folgendes zu sagen. Nirgends giebt es zusammenhängende Vegetationsdecke, immer isolierte Speciesgruppierung, mehr freier Boden als Pflanzen, jener hellgelbgrau, diese selten grün, oft weichbehaart, grau. Keine hohen Stauden, Fußhöhe kann als gewöhnliche Maximalhöhe gelten. Die Gramineen treten ganz zurück, nur hier und da dürftige Pinselbüschel linealblättriger Festuca ovina var. tenuifolia. Die Südabhänge sind noch kahler als die entsprechenden Nord- seiten der Hügel, aber auch auf diesen schließt sich niemals ein förmlicher Rasen ab. Ökonomisch sind diese Gebiete ohne Wert. Besprechung einzelner tonangebender Arten. Bei der nun folgen- den Spezialschilderung will ich mit Thymus Serpyllum anfangen. Der Feld- thymian mit seinem breiten Verbreitungsgürtel von 0—2740 m (9000 r. F.) ist nicht besonders wählerisch in seinen Standorten. Nässe meidet er, doch sammelte ALBOW die var. nummularius auf alpinen Wiesen auch im kolchischen Bassin. Wir finden ihn gewöhnlich auf trockenen Waldwiesen, auf Trümmer- gestein als rupestre Art, bald glatt, niedrig, typisch: Th. Serp. genuina, bald höher, leichter oder stärker behaart: 7 nummularius und d Marschallianus, und sein höchster Fundort wurde von mir am Palantöken und auf dem Kleinen Ararat in reichlich 2740 m (9000 r. F.) ermittelt. Aber nirgends, so scheint es, gefällt es ihm so gut, wie hier auf den kahlen Kreidekalken. Als großes Flachkissen von gleichmäßiger Höhe bis zu 3 Zoll und oft Meter Durchmesser legt er sich, in den beiden zuletzt genannten Varietäten, auf den felsigen grau- gelben Untergrund und schmiegt sich ihm an. Jetzt zur Blütezeit erscheinen solche Stellen angenehm intensiv rosa, die spärliche Beblätterung wurde durch die zahllosen Blumen gänzlich verdeckt. Ganze Kalkklippen sind von ihm mit solchen prächtigen Kissen belegt. Dazwischen vereinzelte Exemplare von Astragalus sanguinolentus, der früh schon blühte und jetzt an verlängerten Stielen die braunroten Hülsenbündel auf das Gestein legte. Nun folgen jene Lager von Salvia canescens, deren ich schon oben erwähnte, sie sind am häufigsten und üppigsten von allen, die silbergrauen Grundblätter machen sich sehr bemerkbar. In Onosma stellulatum begrüßen wir eine zwar stachlig grau behaarte, aber schön blühende Art, abwärts hängen an ihr die goldgelben, langen Röhrenblumen und wohl an fünfzig Triebe, jetzt in Fußhöhe, entsprossen dem armdicken, alten Wurzelstock, so dass das Ganze von weiten gesehen einen kompakten grauen und rauhen Klumpen darstellt, an dem nur die gelben Blumen glatt sind, alles Andere beim Berühren sticht und durch die abbrechen- den Stachelhaare die Haut dauernd verletzt. Überall wuchert das unansehn- liche Teucrium Polium, unbedeutend in seiner individuellen Gestaltung, auch wieder grau und rauh, 3—4 Zoll hoch, mit endständigen kleinen Blütenköpfen. Daneben aber leuchten die gelben, großen Blumen von Linum flavum, welches den Kalk entschieden sucht, auf. Zart, wie alle Flachsarten, hat es nur kurze Die kaukasischen Wälder. 257 Blütendauer. Nun haben wir es mit einer Prachtpflanze zu thun, das ist Hedysarum sericeum, dessen mächtige Blütenköpfe, hellgelblich weiß, so schwer sind, dass sie sich auf den Felsen legten. Unweit davon der angenehm blau- blühende Astragalus viciifolius = A. hirtulus, beide in der Belaubung nicht frisch grün, die Farbe ihrer Fiederblätter zieht mehr ins Graue. Zwischen den Genannten ist überall Platz genug für die schmal aufgebauten Exemplare von Plantago saxatilis und P. media. Auch Reseda lutea schoss hervor, aber nur ı Fuß hoch. Dann lagert wieder ein Flecken von Medicago coronata blaublühend, dessen zusammengerollte Schötchen spitz bedornt sind. Nun haben wir es mit einer Kolonie von Convolvulus Ruprechtii zu thun, der blüht, so lange die Sonne darauf scheint, hell rosa voll auf, und auch C. arvensis wird in seiner Nachbarschaft geduldet. Mit Asperula cynanchica nenne ich wieder eine der typischen Kalkpflanzen. Sie ist zugleich auch eine der schönsten und zartest gebauten. Vielfach verästelt bleibt sie niedrig und schmückt sich jetzt mit vielen hellrosa Blümchen. Nicht weit von ihr liegt auf dem Boden das allseitig spirrig hingestreckte Geäst von Helianthemum oelandicum, die wenigen schmalen Blättchen an ihm haben für den Anblick keine Bedeutung, dagegen fallen die im Sonnenschein flach aufgedeckten gelben Blüten angenehm auf. Anthemis fruticulosa hat aus dem Centrum der doppelt gefiederten, grauen Grundblätter den stets einköpfigen Blütenschaft hervorgetrieben. Neben ihr sehen wir die Krüppel von Euphorbia petrophila, deren Früchte schon reifen, dann wieder Campanula | Stevenii nur 4—5 Zoll hoch und Sideritis montana von gleicher Höhe. Von den scharf geschnittenen Ono- brychis-Halbkugeln, die fest am Kalkfelsen haften, sprach ich oben schon, holzig stachlige Astragalus-Arten und Acantholimon habe ich hier nirgends bemerkt. Wenn hiermit im Wesentlichen die S.-Seiten der flachen Gehänge des Kalkgebirges genügsam charakterisiert sein mögen, so ergänze ich diese Schilderung noch durch einige Zusätze, welche den N.-Seiten derselben Kuppen gelten. Ihr Florenbestand ist etwas reicher, etwas kräftiger. Man erkennt noch die Reste von Androsace villosa # congesta und von samen- reifer Pulsatilla albana. Vereinzelt stehen, gleich kurzen Lichtern, die Exem- plare von Echium rubrum da und Lotus corniculatus ist solchen Plätzen nicht fremd. Auch Scutellaria orientalis, ein Gewächs von außergewöhnlicher ver- tikaler Verbreitung 0—3650 m (12000. F.) wird bemerkt. Galium brachy- phylium, Alchemilla vulgaris $ subsericea, einzelne Exemplare von Jurinea arachnoidea, von Psephellus dealbatus und Onobrychis vaginalis vervoll- ständigen das Bild. Selten ist Veronica petraea. Unweit der niedrigen Gruppen von Alsine verna blüht Tragopogon pusillus und die wenigen Exemplare, welche von Taraxacum officinale bemerkt wurden, waren zwerg- haft mit etwas behaarten Blütenstengeln. Beiden Seiten gehört Festuca ovina an, aber bei ihrer Exposition gegen N. ist sie dunkler, kräftiger und die fadenförmigen Wurzelblätter bilden stattliche Pinsel. Unten am Fuße des Nordabhanges wogte das Getreide auf einem jener schmalen Feldchen, die Radde, Kaukasus. 17 258 Viertes Kapitel. man der. kargen Natur abgewinnt. Die Saat war außerordentlich rein, man jätet hier sorgsamst.. Nur wenige Exemplare von Scrophularia variegata und Vicia sah man, am Rande blühte Rhynchocorys elephas, und wo der Pflug den Erdboden nicht berührt hatte, sammelte ich das schöne Dracocephalum austriacum, Ulmaria Filipendula und Gypsophila acutifolia. Bei einer zweiten Exkursion, die einem Schluchtenthale in den Kreide- kalken galt, wurden noch mancherlei andere Elemente dieser originellen Flora erbeutet. In der Hoffnung, an den breitgeschichteten, nach N. einfallenden jähen Steilwänden der S.-Seite Farne und Moose zu finden, wurde ich leider enttäuscht. Sie sind so nackt geblieben, wie sie einstens geschaffen wurden. Nur Flechtenschorf bedeckte sie stellenweise. Fest hafteten an den weißen, licht gräulichen Kalken die Lager von Physcia parietina typisch, wie auch in der Varietät aureola forma congranulata. Weniger häufig war die graue Physcia pulverulenta und noch seltener Solorina spongiosa, in deren dunkel- grauen Thallen die Podetien topfartig eingelagert waren. Cladonia endiviifolia war ebenfalls häufig. Drei Farne, nämlich Cystopteris fragilis, Asplenium Ruta muraria und A. Trichomanes dürften als Seltenheiten indessen doch zu finden sein, da sie südwestlicher von Lewaschi auf Kalkstein gesammelt wurden. Dagegen lieferte uns der Höhenrand jener Felsen drei Holzgewächse, nämlich Cotoneaster vulgaris, Colutea cruenta und Ephedra nebrodensis = E. procera, letztere von unzähligen, großen Gallen besetzt, deren Insekten bereits ausgekrochen waren. Am Fuße dieser Steilwände siedelten sich Mat- thiola odoratissima, Thalictrum foetidum, Silene italica, Veronica austriaca und Triticum rigidum getrennt in Gruppen an. Blitum virgatum trug die reifen roten Samenköpfchen. Hoch oben auf lockerer Schutthalde standen zwei kräftige, merkwürdige Pflanzen, eine durchweg weiß und weich behaarte Hera- cleum-Art, neben einer 2'/, Fuß hohen Jurinea-Art (J. Ruprechti proxima). Dort gedieh auch, freilich nur kümmerlich, Hesperis matronalis $ runcinata, aus den Spalten des Gesteines quollen die Zwergbüsche dunkelgrüner Parie- taria judaica hervor, dort auch wurzelte der zierliche Aster roseus, leider schon verblüht. An anderen solchen rissigen Stellen sah man Erysimum crassipes mit den großen, schwefelgelben Blumen, oder steife, buschartige Gruppen von Scerophularia variegata. Wenige Worte habe ich noch über den dürftigen Heuschlag von Lewaschi zu sagen; er wird in geringem Umfange in der Nähe der Dienstgebäude auf vertieftem Terrain reserviert. Die Vertreter der wirklichen Futterpflanzen waren da nicht zahlreich. Vicia Cracca, wilde Luzerne und wilde Esparsette, eın paar niedrige Kleearten, allenfalls noch Anthyllis Vulneraria waren überall durchsetzt von den gelben Flecken, welche blühendes Galium verum auch hier verursacht. Dazu kamen etliche ausdauernde Gräser, namentlich Festuca ovina tenuifolia, Poa alpina, Bromus variegatus — B. pubescens und sogar Stipa pennata. Den besten Schmuck lieferte Rhynchocorys orientalis, Silene viscosa, Sisymbrium Loeselii und das schöne Marrubium leonuroides überragten alle anderen Gewächse. Gesammelt wurden noch folgende Species: Achillea Mille- Die kaukasischen Wälder. 259 folium, Alchemilla vulgaris ö Biebersteinii, Arenaria gypsophiloides var. parvi- flora und Arenaria serpyllifolia, Melissa Acinos, Cerastium vulgatum, Caucalis daucoides, Echinospermum barbatum, Juncus compressus, Meniocus linifolius, Nonnea lutea, Plantago media, Polygala major, Potentilla hirta, P. bifurca, Poterium Sanguisorba, Primula officinalis, Salvia sylvestris und Ulmaria Fili- pendula. Man sieht aus dem Verzeichnis, dass diese Flora mehr den Steppen- charakter als den der Wiesen repräsentiert, und dass die meisten Arten den Kalkboden bevorzugen. Überdies muss bemerkt werden, dass auch die typi- schen Arten des Kalkbodens nicht immer ganz exklusiv für anderen Boden, z. B. für den Schiefer sind, besonders findet das auf den Berührungszonen . beider Gesteinsformationen statt. Ich habe z.B. Salvia canescens an der Nord- seite des Elbrus auf Schiefer gesammelt, ebenso die schöne Betonica nivea auf dem Wege nach Kasi-kumych, wo die für subalpine Gebiete charakteristische B. grandiflora, wenigstens in der Nähe der erwähnten zweiten Art, nicht gesehen wurde. Auch Asperula cynanchica, welche für unsere Lokalität im höchsten Grade bezeichnend als Kalkpflanze ist, sammelte ich selbst im Westen auf granitischer Unterlage (Pseaschcha-Pass), wo sie indessen viel sel- tener war. Ob es mit dem endemischen Hedysarum sericeum eine gleiche Bewandtnis hat, ist noch nicht festgestellt; wir wissen nur, dass ALBOW sie unter seinen kolchischen Pflanzen nicht anführt, aber BOISSIER giebt »in aridis montosis Iberiae« als einzigen Fundort an, also aus dem luftfeuchteren Ge- biete. Astragalus viciifolius, der für unsere 1.olbalität mit dem vorhergenannten bezeichnend für den Kalk ist, findet sich bei Tiflis auf Schiefer. Dagegen haben wir in Convolvulus Ruprechtii, soweit unsere Erfahrungen bis jetzt zu urteilen gestatten, einen endemisch daghestanischen Repräsentanten der Kalk- flora, denn auch RUPRECHT's Fundorte gehören der Kalkzone in Höhen von er m ee r.F.) an A kung. An dieser Stelle muss ich des Artikels von ALBOw gedenken »La flore alpine des eikehiris de la Transcaucasie occidentale« (1895, Geneve)'). Ihm gebührt das Ver- dienst, zuerst die Aufmerksamkeit auf die eigentümliche Flora der Jura- und Kreidekalke des kolchischen Bassins gerichtet zu haben. Er widmete ea reine in den alpinen Gebieten während der letzten Jahre seiner Reisen besondere Fürsorge kam zu nachstehenden Resultaten. Wir wollen ihm hier nicht in die Subd ae der sah und ihrer Floren eg ee und mingrelische) a sondern nur im allgemeinen über di Flo s Terrains berichten. Geum speciosum und Carex pontica sind die beiden nase ten ee und fehlen dem Schlefer- und Granitboden vollständig. Ebenso scharf Be rn an ihren a U verhalten mac on ALBOW Jurinea Beer, BOplente Selbst bei geringer et ag des Kalkterrains, etwa als es Klippe den Granit, treten die genannten und manche andere Arten nicht auf das ttelbare Nerkbergebe und vice versa die granitischen Species gehen nicht auf den Kalk. Folgende Verzeichnisse geben darüber Auskunft. 1) In russischer Sprache publizierte derselbe Autor schon 1893 seine »Beobachtungen über die Flora des Kalkgesteins im westlichen Kaukasus 177 260 Viertes Kapitel. Verzeichnis derjenigen Pflanzen, welche nach ALBOW im kolchi- schen Gebiete vom granitischen und Schieferboden nicht auf die Kalke gehen. AEANE ORDER pulcherrimus, var. coneinnus Boiss. Stev. nemone narcissiflora var. chrysantha Mey. Antennaria dioica (L.) Gaert. ? Arenaria lychnidea M. B.*) ?Asplenium septentrionale Sm. Caltha palustris L. olypetala Huth. Carex rigida Good. arım meifolium Boiss. Cerastinm dahuricum St trigynum She imbricata C. % ü > Epilobium ER Vvill. spica Pe am Gnäplalinit sn inum L. Gymnadenia conopsea R. Br. Heracleum apiifolium Boiss. Hypericum nummularioides Trautv. orien ee filiformis L. Jurinea depressa C. A.M. en Bun L. vatum L. Sl L. a albus (L.) Gaert. Phle i Platanthera ka Rchb. L.) Kuhn. Pe Preridiam aquilinum.. Rubus idaeus L. ?Sempervivum tectorum L. Senecio caucasicus DC. axacifolius DC. Si parviflora W. Sisymbrium Huetii Boiss. Taraxacum era Wigg. var. aa K. et Steveni Boiss. Vaceinium Sen L. > itis idaea L Valeriana alpestris Stev. Vieia cassubica L. 3 rigida Boiss, Viola altaica Pall. Verzeichnis der kolchischen unteren alpinen, in 2000—2300 m (6600— 7600 r. F.) Höhe vorkommenden Kalkpflanzen, von ALBOW nach seinen Sammlungen und Notizen alphabetisch zusammen- gestellt, mit Zusätzen nach eigenen Beobachtungen ( Aethionema (Eunomia) rotundifolia Boiss., Elbrus vulk. (R.), Abul vulk. (R.), Bogos Schiefer (Rupr.). *Allium Candolleanum Alb. °), >» _ globosum var. saxatile MIl. * ». . gracile Alb. * » - pseudostrictum Alb. *Alsine circassica Alb. > laricifolia Wahl. # Dontied Alb, ı) Ein Mens ? soll heißen, dass ich die Art auch auf Kalkboden fand. 2) Die mit einem * bezeichneten sind neue, bis 1894 N. ALsow entdeckte Arten und anderweitig bis Peg im Kaukasus noch nicht nachgewiesen. Ye Fragezeichen hinter, dem Nam soll heißen, dass ich nach dem Herbarium des kauk,. Museums nicht urteilen kann. Die kaukasischen Wälder. 261 *Alsine rhodocalyx Alb. » setacea M.K., auch Schiefer, (R.). * » subuniflora Alb. *Amphoricarpus elegans Alb. Arabis alpina var. albida Boiss. = A. albida Stev., von zwölf verschiedenen Standorten, sowohl auf Schiefer als auch auf vulkanischem Boden, (R.). Arctostaphylos Uva ursi (L.) Spreng. ? Asperula aspera (M. B.) Boiss. y latifolia Boiss., vielfach auf Schiefer, (R.). cynanchica L. var. alpicola Alb., Schiefer, drei Standorte, (R.). Asplenium Ruta muraria L. *Aster colchicus Alb. » roseus Stev., auch Schiefer, (R.). * » tuganus Alb. *Astrantia colchica Alb. » pontica Alb, Betonica nivea Stev., auch auf Schiefer, (R.). Botrychium Lunaria (L.) Sw. Brachypodium pinnatum P. de B., auch auf Schiefer, (R.). Briza elatior Sibth. *Bupleurum Rischawianum Alb. . Calamintha Clinopodium Bth., auch auf Schiefer, (R.). Campanula alliariifolia W,, Schiefer, Lehm, (R.). > Autraniana Alb. » ciliata Stev. $ pontica Alb. » collina M. B. # abchasica Alb, » Dzaaku Alb. » glomerata L. var. symphytifolia Alb. » mirabilis Alb. » sarmatica Ker £ calcarea Alb. » sibirica L. 8 major, auch Schiefer, Lehm, (R.). *Carex pontica Alb. (C. lazica Boiss.). Carlina vulgaris L., auch Schiefer, (R.). *Carum saxicolum Alb. » lomatocarum Boiss., auch Schiefer, (R.). Centaurea phrygia L., auch Schiefer, (R.). *Cerastium ponticum Alb. *Chaerophyllum Borodinianum Alb. » humile Stev. *Chymsydia agasylloides Alb. (= Agasyllis Chymsydia Drd.). Coronilla montana Scop. $ condensata Boiss., auch Schiefer, (R.). *Corydalis calcarea Alb. *Crocus Autranii Alb. Cyclamen europaeum L. er re Hr 8 262 Viertes Kapitel. Daphne sericea Vahl ? Delphinium speciosum M. B., auch Schiefer, (R.). Dentaria bulbifera L. ? Dianthus Seguieri Vill. $ montana Boiss., auch Schiefer, (R.). Draba brunaeifolia Stev. var. diversifolia Boiss., Großer und Kleiner Kaukasus, auch auf Schiefer und vulk. Boden, (R.). » scabra‘) C. A.M., Elbrus, Schiefer, (R.). Dryas octopetala L., auch Schiefer, (R.). Eleutherospermum daibinemn Boiss. ? Erigeron amphibolum Ledeb. =E. pulchellum Willd., auch auf Schiefer und vulk. Boden, (R.). Eryngium giganteum M. B. Erythronium dens canis L. Euphrasia officinalis L. y tatarica Boiss., die typische Form kommt auf Schiefer und vulk. Boden vor, (R.). *Galium erectum Huds. var. calcareum Alb. » Mollugo L., auch Schiefer, (R.). » vaillantioides M. B., nur einmal auf Schiefer, (R.). Genista humifusa L. ? Gentiana caucasica M. B., vielfach auf Schiefer, (R.). » verna L. var. lutea Alb. = var. Oschtenica Kusn. *Geum speciosum Alb. Helianthemum vulgare Gaert., sowohl auf vulkanischem Boden als auch auf Schiefer, (R.). *Heracleum calcareum Alb. » Chorodanum Hoffm., auch auf Schiefer, (R.). » scabrum Alb. Hypericum montanum L. * Jurinea Levieri Alb. » mollis Rchb., auch Schiefer, (R.). Linum catharticum L., auch Schiefer, (R.). >» hypericifolium Salisb. ? » nervosum W.K. var. Aucheri Boiss., auch auf Schiefer, (R.). *Malabaila chrysantha Alb. *Mulgedium Bourgei Boiss. var. colchicum Alb. Omphalodes cappadocica W., auch auf Schiefer, (R.). Onobrychis sativa Lam. $# montana Koch, auch Schiefer, (R.). Onosma stellulatum W.K., vielfach auf Schiefer, (R.). Origanum vulgare L., ebenkilts; (R.). *Oxytropis albana 8 Bolchiee Alb, die typische Form auch auf Schiefer, (R.): Polygala major Jacq., auch Schiefer; (R.). * 1) Draba imeretica Rupr. (Schivereckia) ist am unteren Rion schon bei Kutais und am Hippos (Muri) exklusiv an die Steilwände der Kalkfelsen gebannt. R. Die kaukasischen Wälder. 263 Polygala vulgaris L. oxyptera Rchb., auch Schiefer, (R.). Primula acaulis Jacq. typica, auch Bahibler, (R.). *Psephellus hypoleucus Boiss. var. $ abchasica Alb. Alain > macrophyllum W.K., auch Schiefer, (R.). » Marionii Alb. » roseum M. B., auch Schiefer, (R.). : Starkii Alb. ‚Ranuneulus Brutius Ten. elenae Alb. ee saxatilis L., auch vulkanischer Boden, (R.). Salvia verticillata E; auch Schiefer, (R.). ge caucasica M. B., auch Schiefer und vulkanisch, (R.). » ochroleuca var. ala Alb. eins lateriflora Traut., auch auf Schiefer, (R.). *Scutellaria pontica ß abchasica Alb. Sedum glaucum W.K. » pallidum M. B., auch auf Schiefer, (R.). » sexangulare L. ? *Senecio Correvonianus Alb. *Sorbus Aria Crantz var. incisa Alb. Spiraea crenifolia C. A. M., auch auf Schiefer, (R.) Stachys germanica L., Schiefer und vulkanisch, (R.). Teucrium UEREER L., auch auf Schiefer, (R.). Thalictrum foetidum L., von vielen Standorten auf Schiefer und vulkanischem triternatum Rupr. Trifolium pratense L., auch auf user (R.). » rytidosemium Boiss. Umbilicus oppositifolius Ledeb. mer calcarata » Chodatiana Alb. es melissifolia Desf. ? *Viola calcarata L. var. acaulis Gaud. 6 gracilior. Von den 120 ee Species müssen die 47 mit dem * bezeichneten bis auf weiteres als endemische kolchische flanzen der subalpinen Zone betrachtet werden. Wo ich die asus auch a Schiefer oder eurer Boden fand, setzte ich nach dem Verzeichnis der Museumssammlung meine Arten ege hinzu. Immerhin mögen solche Sp. äh den Sammelplätzen ALBow’s in Kolchis den Kalk als Fr bevorzugt haben, doch kaum ihm allein angehören, wie sich das ja m er den Daghestan ergiebt. wre nur dem angehörend sind von den schon früher bekannten Arten auch für die nicht kolchischen Gebiete: Allium eher var. saxatilis, Botrychium Lunaria, Briza elatior, Eryngium giganteum, Erythronium dens canis, Hypericum montanum, Thalictrum triternatum und Umbilicus oppositifolius. Gewiss werden noch viele Jahre hingehen und viele eifrige Sammler arbeiten müssen, bevor man für solche Fragen präcisere Antworten zu geben imstande sein wird. Es ist kaum denkbar, dass die 264 Viertes Kapitel. in Rede stehenden ALzow’schen neuen Arten wirklich nur endemisch für die subalpine Zone von Kolchis wären. Die Entwicklung der Er und Kreidekalke ist an der N.-Seite auch noch über das Mittelgebirge hinaus mächtig, zumal im Daghestan, und ununterbrochen, und gerade bei der nahen Verwandtschaft der subalpinen En hochalpinen Flora im ganzen kaukasischen Gebiete lässt sich wohl vermuten, dass der Endemismus für die bis jetzt kolchisch-subalpinen Kalkpflanzen sich durch spätere Forschungen vielfach einschränken wir Birken- und Kiefernwäldchen auf dem Kalkboden. Wir kehren nach dieser Abschweifung wieder zu den Wäldern des Daghestans zurück und verbleiben bis jenseits von Gunib immer auf Kalkboden. Dort schon haben wir es nicht mit einem wirklichen Walde zu thun. Die hohe, allseitig senkrecht abstürzende Kalkbank erstreckt sich, mit schmaler Basis beginnend, gegen NW. und verbreitert sich in dieser Richtung um das 4—5fache. Ihre Schichten fallen inklinal und bilden ein Muldenthal, in dessen Tiefe ein Bächlein spärlich ernährt wird. Vom Östfuße dieser Bank bei 870 m (2860 r.F.) steigt man ca. 600 m (2000 r. F.) hoch an ihrer fast senkrechten Südfront auf Serpentinen an, um in 1460 m (4780 r. F.) den russischen Ort Gunib (Schamyl’s Dorf liegt höher) und das Bächlein zu erreichen. Das in seiner Mittellinie eingesenkte Plateau steigt in der Richtung seiner Längenaxe allmählich an, sein Südrand erhebt sich in der westlichen Spitze bis zu 2365 m (7760 r. F.), seine Nordkante erreicht an der höchsten Stelle kaum 2130 m (7000 r. F.). Von ihr fallen die kahlen, gelbgrauen Schichten, oft ganz ohne Vegetation, flach thalwärts ein. Spärlich nur und besser in den Tiefen florieren an begünstigten Stellen wieder die oben genannten Xerophilen. Kein Baum, kein Busch gedeiht da. Dagegen bedecken lichte Haine das Nordgehänge, vom Südrande an auf schmaler Zone, die plötzlich zur rechten Bachseite scharf abbricht. Diese Wäldchen, nur aus Weißbirken und Kiefern bestehend, sind für das Kalkgebirge die letzten, welche wir gegen SO. in der Richtung zum oberen S’amur und Schah-dagh sehen. Die stärksten Birken hatten bei ıo m (35 r.F.) Höhe 23 cm Stammesdicke. Die Kiefern waren bei gedrun- genem Wuchse nur 6 m hoch. Es fiel sehr auf, dass in diesen Gehölzen gar keine anderen Gebüsche vorkamen, nur Juniperus Oxycedrus sagten die Kalkfelsen zu. Weder Ahorn noch Evonymus, noch Sambucus Ebulus, der unten wucherte, gelangten nach oben. Dagegen waren die Samen von Wei- den und Zitterpappeln wohl durch den Wind hinaufgebracht worden. Das Fehlen der schwersamigen Arten erklärt sich aus der Isolirung der hohen Kalkbank, deren Wände allseitig senkrecht sind. Nur am rechten Steilufer des Baches standen einige alte Eichen, kleinblättrige Linden, Eschen, und hier entdeckte ich (1885) die neue Betula-Art, welche von TRAUTYETTER nach mir benannt ist und die als Hochstrauch wächst. Flora von Gunib. Ich gebe nachstehend ein Verzeichnis der gesam- melten Pflanzen. Alle wurden dem Kalkboden entnommen, aber nur wenige dürften sich auch an dieser Lokalität als ihm exklusiv angehörend erweisen; am ehesten die drei Farne. Diese Flora ist, wie man sieht, eine gemischte. Unten am Fuße der Kalke giebt es noch mancherlei Steppenformen, wenig Die kaukasischen Wälder. 265 südlich vom Gunibfelsen fand ich an der Straße sogar noch Peganum Harmala; einige, z. B. Stipa barbata, stiegen bis 1830 m (6000 r. F.) heran, andere, der subalpinen Zone zukommend (Campanula collina), ebenso weit herab. Die Arten des schattigen Waldes sind fast gar nicht vertreten. Nach ihren Standorten teile ich die Sammlung in vier Kategorieen. 1. Unten und bei dem Anstiege an und auf Felsen. Anchusa arvensis L. Andropogon Ischaemum L. Anthemis fruticulosa M. B. Asparagus verticillatus L. Asperula molluginoides M. B. Brunella vulgaris L. Bryonia alba L. Campanula sarmatica Ker., Colutea cruenta Ait. Convolvulus arvensis L. Cotinus Coggyria Scop. (Rhus Coti- nus L.). Datura Stramonium L. Euphorbia virgata W. K. Hypericum perforatum L. Lonicera iberica M. B. Marrubium leonuroides Dek. Medicago falcata L. Onobrychis petraea M. B. Onosma stellulatum W.K. Paliurus aculeatus L. Polygonatum vulgare Desf. (= offi- cinale All.). Pyrethrum partheniifolium Willd. ? canescens Boiss. Reseda lutea L. Salvia canescens C. A.M. Solanum Dulcamara L. Teucrium Chamaedrys L. » orientale L. Tragus racemosus L. Verbascum nigrum L. » phoeniceum L. Vincetoxicum medium Decs. 2. Oben, Waldrand und Wiesen. Blitum virgatum L. Briza media L. Calamintha Acinos L. Campanula collina M. B. > sibirica EL. Cirsium obvalatum M. B. Coronilla varia L. Echium rubrum Jacq. Gladiolus imbricatus L. Glaucium corniculatum Curt. Hypericum galiifolium Rupr. Jurinea arachnoidea Bge. Koeleria cristata Pers. Lotus corniculatus L. Melampyrum barbatum W.K. Nepeta grandiflora M. B. var. puberula. Onobrychis vaginalis C. A. M. Parnassia palustris L. Pedicularis comosa L. PlantagolanceolataL. yeriophyllaDecs. Psephellus dealbatus Willd. Rhinanthus crista galli L. Rosa glutinosa Sibth. et Sm. Rubus nemorosus Haine. Scorzonera filifolia Boiss. Senecio erucifoliusL.var. mollis Trautv. Siderites montana L. Thalictrum foetidum L. 266 Viertes Kapitel. 3. Im Walde. Astrantia Biebersteinii Trautv. Rubus nemorosus Haine. Galium valantioides M. B. » saxatilis L. Geranium pratense L. Senecio lampsanoides DC. Hypopitys multiflora Scop. Vicia truncatula M. B. Juniperus Oxycedrus L. Vincetoxicum nigrum L. 4. Oben auf Kalkfelsen. Alyssum alpestre L. Linum catharticum L. Androsace villosa L. » tenuifolium L. Asplenium germanicum Weis. Parietaria judaica L. » Ruta muraria L. Rhamnus Pallasii F. et M. Carex alba Scop. Scabiosa gumbetica Boiss. Ephedra nebrodensis Tin. Sedum acutifolium Ledeb. Galium brachyphyllum Schult. » glaucum W.K. Gypsophila tenuifolia M. B. » spurium M. B. Helianthemum Chamaecistus Mill. var. | Silene saxatilis Sims. obscura Aschers. Stipa barbata Dest. Helianthemum oelandicum (L.) Whinb. | Thymus Serpyllum L. Hippomarathrum crispum Pers. Woodsia fragilis Trev. Iris nudicaulis Lam. —= 1. furcata M. B. Die Moosflora von Gunib war nicht reich. Am besten geschlossen und sehr fertil waren in den Wäldern die hellgrün gefärbten Polster von Dicranum Muehlenbeckii, weniger elegant die von Thuidium abietinum und Hylocomium triquetrum, unansehnlich hoben sich dagegen die niedrigen, fast schwarzen Gruppen von Orthotrichum anomalum, alle fertil, vom hellen Felsen ab. Ohne Zweifel würde man bei längerem Aufenthalte auf den Kreidekalken Gunibs noch manche anderen Moose und auch Flechten finden. Ich will hier ohne Bedenken das hinzufügen, was westlicher auf gleichem Terrain, aber freilich bedeutend tiefer, 450—600 m (1500— 2000 r. F.), im Thale des Argunj gesam- melt wurde. Wo dort die harten Kalkfelsen von Wasser beträufelt wurden, sah man die etwas aufgedunsenen Lager von Fegatella conica, und an anderen Stellen in der Nähe von Wasserfällen und am Argunj selbst gab es große und sehr dichte Kolonieen von Gymnostomum curvirostre var. cataractarum. An ihnen waren nur die Spitzen grün, alles andere bis zur Basis der alten Stränge mit Kalk inkrustiert und kompakt zu einem Bündel vereinigt. Etliche Hypnum-Arten, so H. molluscum und H. commutatum, zeichneten sich durch das frische Grün ihrer umfangreichen Polster aus, ihnen schloss sich im Walde auf faulendem Holze Brachythecium rutabulum an. An anderen Stellen. bedeckte Mnium rostratum und Plagiochila interrupta, beide fertil, das Kalk- gestein, und an noch anderen, schattigen hatten sich Hypnum incurvatum Die kaukasischen Wälder. 367 Amblystegium serpens und Rhynchostegium tenellum vergesellschaftet, wogegen Barbula rigida auch die sonnigsten Kalkkarniese nicht vermied. Von den Flechten war Cladonia fimbriata gemein, sie trug im Juli die hellgrauen Podetien auf kräftigen Stielen. Auch Cladonia alcicornis lebte auf den Kalkfelsen. Bei dem Weiterwandern gegen SO. zum hohen Schah-dagh bewegen wir uns bald im Schieferterrain und werden an drei Punkten im Interesse dieser Arbeit Halt machen müssen. Es wechseln meistens magere, blumenreiche Hochwiesen mit kahlen, dunkeln Schieferschroffen, welche eine spärliche, aber originelle xerophile Flora ernähren. Torfartige Ablagerungen in der Ulaar-Ebene. Nur oberhalb von Kasi-Kumyeh müssen wir zuerst Halt machen, weil dort im nassen Wiesen- grunde auf der erweiterten Ulaar-Ebene Torflager vorhanden sind, die man früher abbaute. Dies giebt mir Veranlassung, die Torflager im Kaukasus zu besprechen. Was mir bis jetzt aus unserem Lande als Torf zu Gesicht kam und sich auch in den Sammlungen des Museums befindet, ist kein wirklicher Torf, insofern das ihn aufbauende und immer wieder erneuernde Moos, Sphag- num palustre — S. cymbifolium fehlt. Vielmehr haben wir es mit einem verrotteten Wurzelnest, an welchem sich neben diversen Carices auch Meny- anthes trifoliata und Comarum palustre beteiligen, zu thun. Zwar weist der “ Kaukasus, wie wir durch V. F. BROTHERUS wissen, sechs Sphagnum-Arten auf und darunter auch den erwähnten nordischen Torfbildner, allein alle diese Species gehören den Höhen von 2200— 2440 m (7200—8000 r. F.) Seehöhe jm suani- schen und abchasischen Hochgebirge, also der subalpinen Zone an. Es ist sehr zweifelhaft, ob dort wirklicher Torf gebildet wird, aus dem einfachen Grunde, weil es da an Flachboden größerer Ausdehnung fehlt. Die mir vorliegenden sogenannten Torfgebilde sind schwer, weil mit Schlammerde durchsetzt und lassen diese natürlich im Übermaße beim Verbrennen zurück. Solche Torf- brüche sind nirgends tief, mit ı—2 Spatenstichen ist der Schatz gehoben und dann wird man Jahrhunderte warten müssen, bevor er sich sehr. langsam er- neuert, falls das überhaupt stattfinden sollte. Natürlich hätte in den ganz waldlosen Gebieten der Torf hohen Wert, aber da das bis jetzt gehobene Material nicht befriedigte, so ließ man es überall beim Versuchsbau bewenden und das um so mehr, als die eingeborene Bevölkerung sich in. waldlosen Gegenden durch Mistheizung (Kisik) zu helfen weiß. Waldspuren bei Pirkent um 2500 m (8200 r. F.). Der zweite Platz, an welchem wir halten müssen, liegt schon hoch auf rechter Seite des S’amur- flusses, nahe von jenen drei Riesen, deren Gipfel, durch Linien verbunden, .die Eckpunkte eines fast gleichschenkeligen Dreiecks bilden würden, welche im Basar-düsü die Höhe von 4570 m (15000 r. F.), im Schalbus 4168 m (13679 r. F.), im Schah-dagh 4251 m (13951 r. F.) erreichen. Der erwähnte Ort ist das Dorf Pirkent, deshalb für uns wichtig, weil bei ihm in 2440. m (8000 r. F.) sich noch eine letzte Waldspur, die höchste nicht nur im Daghestan, sondern über- haupt im großen Kaukasus findet. Ich darf die Zeilen, welche ich darüber ı885 an Ort und Stelle niederschrieb (Peterm. Mitt. Ergänzungshft. 85 pag. 27) 268 Viertes Kapitel. hier wohl wiederholen, es lässt sich das Gesehene kaum anders wiedergeben: Schon oberhalb von Pirkent betreten wir üppige Wiesen, zumal in den seit- lichen Böschungen des Terrains. Schwerer Lehm bildet den Boden. An dieser Stelle, etwa go m höher als das Dörfchen gelegen, ‚hatte ich einen Ve- getationswechsel zu verzeichnen, den schon das Auftreten von Holzgewächsen in die Augen fallen lässt, Hier giebt es 6-ı0r. F. hohe Gesträuche von Rosa und von Viburnum Lantana, nicht weit von diesen steht auch das erste Eichengebüsch. Zwar ist es hier in circa 2500 m (8200 r. F.) krüppelig, doch gedeiht es wenig weiter am Abhange schon besser und ihm gesellen sich Ulmus campestris, Carpinus Betulus und die Esche hinzu, während Obstwildlinge fehlen. Nirgends aber findet sich geschlossener Waldbestand, es giebt nur kleine und verhältnismäßig schwache Gruppen. Die Wiese ist stellenweise entzückend schön, den Bachläufen entlang steht überall Aconitum orientale und Delphinium speciosum, ganze Strecken sind dicht von Galega orientalis bedeckt, deren beiderseits weiße Blütenflügel gegen den dunkelblauen, großen Kiel scharf abstechen. Auch fehlt es längs des Wassers nicht an Caltha. Ich sammelte folgende Arten: Senecio campester var. aurantiacus, S. lampsanoides, Campanula sarmatica var. subtomentosa, Melampyrum caucasicum, Linum hirsutum, Achillea setacea, A. nobilis, Stachys sibirica, Inula glandulosa, Astragalus Owerini, Onosma setosum, Ptarmica grandiflora, Valeriana alpestris u.s. w. Schuttpflanzen sind ebenfalls vorhanden. Das gemeine Bilsenkraut, Leonurus und Ballota standen auf steinigem, entblößtem Boden. Dabei sei bemerkt, dass Hyoscyamus hier viel höher im Gebirge vorkommt, als z.B. im Centralteile des Großen Kaukasus. Unten im Thale bei Kurusch ist diese Giftpflanze gemein. Noch sei erwähnt, dass die leuchtenden großen Blumen von Anoplanthus Biebersteinii aus dem üppigen Wiesengrün, zumal an den Südseiten der Gehänge hervorleuchteten. Diese Orobanche schmarotzte hier auf einer der Centaurea dealbata nahestehenden Art, welche die Lesginer Lal& nennen. Ich habe mich nicht gescheut, ein Stückchen der subalpinen Wiese und etliche Schuttpflanzen hier mit in Betracht zu ziehen. Es ist näm- lich wichtig darauf hinzuweisen, wie gegen Osten nur ausnahmsweise (z. B. in der Salatawi-Kette) die Baum- und Kulturgrenzen trotz steigender Schneelinie lokal fallen. Die Regel ist, dass beide ziemlich gleichmäßig parallel steigen. Das sehen wir hier deutlich an den Waldresten höchster Lage und am Ue- treidebau und an den Schuttpflanzen noch deutlicher bei dem Dorfe Kurusch. Kurusch, der Ort des höchsten Getreidebaues, in ca. 2600 m (8500 r. F.). Ich will, obgleich man da vom Walde keine Spur mehr sieht, vielmehr die geringen Holzgewächse im weiten Umfange nur durch zwergigen, krüp- pelnden Rhamnus microcarpus (Blätter zum Thee verwendet) und Astragalus aureus vertreten werden, über diesen Ort, der tief zu Füßen der drei genann- ten Riesen in 2500 m (8200 r. F.) gelegen, Folgendes einschalten. Kurusch ist in unserem Gesamtgebiete der höchstgelegene Platz sesshafter Bewohner, und dass es diesen hier gut ergeht, beweist die Zahl der Feuerstellen, die sich auf 500 beläuft. Wenn man nun bedenkt, dass die dominierenden Dreieck- Die kaukasischen Wälder. 26 spitzen, von denen zwei stark vergletschert sind, die dritte die Schneelinie er- reicht, in der Fluglinie nur 12—ı8 km von einander getrennt sind, so muss man zugeben, dass Kurusch notwendigerweise lokal erkältet wird. Nichtsdesto- weniger liegen die höchsten Gersten- und Winterweizen-Felder bei einer Ex- position sowohl gegen 5. wie gegen N. noch in 2589 m (85oor. F.) und die prunkende niederalpine Wiese steigt bis fast 3050 m (10000 r. F.) hinan. Noch in einer anderen Hinsicht ist diese Lokalität besonders instruktiv. Es ruhen nämlich die kolossalen Kalkmassive des Schah-dagh und Schalbus, welche dem jüngeren Jura angehören, direkt auf den alten Juraschiefern. Da haben wir nun die direkten Berührungszonen beider Gesteine, von denen dem älteren Schiefer, als ebenfalls dem Jura angehörend, freilich ein gewisses Quantum Kalk zukommen mag. Betrachtet man nun die Standorte der verschiedenen Pflanzenarten, die teils der alpinen, teils der subalpinen Zone angehören, so stellt sich heraus, dass sie fast alle sich auf beiden Felsarten finden. Die letzten Spuren des hochalpinen, phanerogamen Kräuterwuchses gehören auf beiden Terrains wesentlich denselben Species an, es schließt sich ihnen ab- wärts, nach und nach an Kraft gewinnend, ein dürftiger aber sehr harter Rasen an, den vornehmlich Poa, Phleum und Festuca, an feuchten Stellen auch Carex und Elyna zusammensetzen. Vielerorts halten ihn die rutschenden Schiefer nicht fest, besser fixieren die Kalke. Man sieht an diesem Rasen, namentlich an den unteren Umgrenzungen scharf gekantete Flecken von hellgrauer und brauner Färbung, auch an den Seiten brach die schwache Vegetationskruste oft ab und rutschte tief thalwärts. Lange muss man im Hochgebirge wandern, um erst an seiner Südseite wieder Wald zu finden. An der W.- und S.-Front des Schah-dagh geht es vorbei, immer ansteigend, in hochalpiner Vegetation über das nackte Kurwa-Gebirge, wo Ende Juni die Schneeschmelze im vollen Gange ist, zur Passhöhe (3410 m = 11200 r. F.). Da starren uns die eisigen weißen Ostzinken des Basar-düsü an. Der Abstieg nach S. ist ungemein steil. Erst in 2200 m (7200 r. F.) beginnt mit Eichengestrüpp die Holzvegetation. In ihrem weiteren Verfolge abwärts treten Rot- und Weißbuche, sowie Eiche für den Wald als maßgebend auf, nirgends besitzt er den Habitus selbst der schwächsten kolchischen Wälder, wird am Fuße des Gebirges lichter und ver- schwindet im Buschholz, dem sich noch tiefer in der Ebene die Paliurus-Maquis anschließen, IV. Der Wald im Quellgebiet des Awarischen Koissu. Fast zwei Meridiane weiter westlich vom Schah-dagh und etwas nördlich vom 42. Breitengrade, nämlich im Quelllande des Awarischen Koissu (zum S’ulak) gestalten sich an der N.-Seite des Kaukasus die Waldverhältnisse. gün- stiger. Schon der Umstand, dass bei gelegentlichem Hochwasser des Awari- schen Koissu die Bevölkerung, Männer und Weiber, zum reißenden Flusse eilt, um Schwemmholz aufzufangen, spricht für die verhältnismäßig guten Wälder in seinem Quelllande. Überdies ist es größtenteils hergerichtetes 270 Viertes Kapitel. Schwemmholz, welches die Leute abfangen, Kiefernstammstücke von 8—12 Fuß Länge bei ca. °/, Fuß Dicke. Es muss also oben an den Quellen guten Wald geben. . Während in dem Hauptthale unten sich das Gesträuch aus dürftigem Gebüsche - von Berberis, Paliurus, Cotoneaster und Atraphaxis kombiniert, beginnt an den Nordseiten der Schluchten schon bei dem Dörf- chen Rutelda Buschwald und höher, bei S’umada, stehen Birken. Von ihnen und den Weiden sammelt man die Ruten, um sie als Notfutter im Winter zu brauchen. Von hier muss man den 3350 m (11000 r. F.) hohen Ketzpass über- steigen, um zunächst in das Lamasul-tsar-Thal und später bei Tlarata in das Hauptthal der östlichen Quellgabel des awarischen Koissu zu gelangen. Die linke Wand des erstgenannten Baches ist mit gutem Mischwalde bestanden, der tiefer abwärts immer besser wird. Dergleichen giebt es im südlichen Daghestan nahe der Hauptkette nirgends. Im Unterholz gab es da viel Prunus Padus, der im Kaukasus im allgemeinen nicht häufig ist. Lonicera Xylosteum, Vibur- num orientale und V. Lantana, sowie sehr schöne, bis 25 Fuß hohe Gebüsche der Eberesche gesellten sich dazu und der Hochwald bestand vornehmlich aus Weißbirken und Kiefern, die letzteren wieder dichtästig, knorrig, schirmförmig in den Kronen und über ı Fuß dick. Hier und da gab es auch Zitterpappel- gruppen und dem Bach entlang stand Alnus incana. Diese Quellgebirge des awarischen Koissu schließen, soweit bis jetzt bekannt, die östlichsten Stand- orte von Rhododendron caucasicum in sich ein. Ich fand die ersten zu- sammenhängenden Bestände dieser Alpenrosen auf dem Chalata-Kali-Passe, jenem hohen Joche, welches man übersteigen muss, um nach Tlarata zu ge langen. Diese Rhododendronbestände hatten jetzt in 2760 m (9050 r. F.) ein frisches Aussehen. Die Hagelspuren aus der Sommerzeit waren fast ganz ver- schwunden, da nach der Blüteperiode das junge Blattwerk sich schon ent- wickelt hatte. Mit der Breite von 42° ı5” und dem Meridiane von ungefähr 64° v. Ferro ist diese östlichste Lage von Rhododendron caucasicum leidlich sicher verzeichnet. In 3030 m (9840 r. F.) übersteigt man die Scheide und tritt in das erwähnte östliche Hauptquellthal des awarischen Koissu (Dshurmut). Zur Birke und Kiefer, welche die Hauptbestände bilden, gesellen sich tiefer Eichen, kleinblättrige Linden und Acer campestre. V, Der Wald an der Südseite der östlichen Hauptkette, Nach der Passage des Gebirges, welches den westlichen Zufluss des awa- rischen Koissu ernährt und ihn zugleich vom andischen trennt, überschreitet man im 3140 m (10300 r.F.) hohen Nikos-ziche-Passe den Kamm des Großen Kaukasus und erreicht in ca. 2500 m (8200 r. F.) die Baumgrenze an der 5.- Seite. Sie wird hier durch einzeln stehende, weit vorgeschobene, alte Acer Trautvetteri (60 cm dick) und Rotbuchen gebildet, zwischen denen sich frucht- tragendes Ebereschengebüsch findet. Zwar sind manche der einzeln stehenden Individuen jener beiden Bäume recht stark, aber von einer durchgreifenden Kraft oder von einer überall wuchernden Üppigkeit ist nicht die Rede. Die kaukasischen Wälder. 71 Besonders will das Unterholz nicht aufkommen. Große Plätze zwischen den einzelnen Stämmen sind ganz frei davon und erst tiefer am Gehänge haben sich hier und da Himbeeren und Brombeeren in geschlossenen Kolonieen angesiedelt. In kleinen Gruppen steht Lonicera caucasica und in den Senkungen des Bodens sieht man ab und zu Ribes alpinum und niedriges Viburnum Lantana. Es folgen dann abwärts jene Gebüsche, von denen wir wissen, dass sie in Bezug auf Boden und Feuchtigkeit sehr genügsam sind; so namentlich Crataegus Oxyacantha, die beiden Cotoneaster, Prunus insititia und P. divaricata, Wildrosen, Berberis, denen sich dann bald Carpinus duinensis als dominierendes Unterholz anschließt. Es wiederholt sich dann abwärts das- selbe Waldbild, welches wir weiter ostwärts schon kennen lernten. In den tieferen Lagen tritt die süße Kastanie gruppenweise auf, doch nirgends, auch nicht in Kolchis, gedieh dieser Baum so vorzüglich, als östlich von Nucha am Fuße des Gebirges, auf der Strecke von Gamasi bis Kutkaschin und der NW. davon benachbarten Bumschlucht, die ihres Obstes wegen berühmt ist. Die ältesten Kastanien haben über 2 m Stammesdicke und werden reichlich 30 m hoch. Infolge der Maserwucherungen unmittelbar am Stammesgrunde schwillt dort der Umfang unnatürlich auf. Bei den ältesten Bäumen wird die Belaubung oben lichter, der Stamm ist aber vollsaftig, denn an einzelnen der Maser- knospen entwickeln sich die Triebe, ihre Blätter haben normale Größe. Die süße Kastanie baut sich vollkronig gleich dem Wallnussbaum auf, ist noch breiter und vollschattiger. Auch Juglans erreicht in der Bumschlucht seine bestmögliche Entwickelung, trägt reich dünnschalige Nüsse bis zu 6 in einer Gruppe. Hier besät sich der Wallnussbaum freiwillig, wie in den Gärten ein reichlicher Nachwuchs beweist. Erwähnt muss werden, dass an manchen Stellen Corylus Colurna als stattlicher Hochstamm (14—20 m hoch bei 0,45 m Stammesdicke) in kleinen Gruppen auftritt. Wenn ich an die schattige Bum- schlucht denke und gegen SW. mich zur Sohle der Kura in der Richtung nach Jewlach wende, so liegen die Endpunkte dieser Strecke in Hinsicht auf ihre vegetative Physiognomie wie Tag und Nacht getrennt von einander und der Übergang von einer zur anderen ist brüsk. Das Quantum Wasser, welches der Erde, und zwar künstlich, zugeführt werden kann, bestimmt Floras Antlitz. Das freiwillig von der Natur, sei es in nur geringerem Quantum als Nieder- schlag oder in nicht kondensierten Dünsten der Atmosphäre gespendete, trägt wesentlich zum allgemeinen ärmlichen Habitus der Wälder im östlichen Teile der Kaukasusländer bei. Selbst in den bedeutenden Höhen, welche die Holz- gewächse da erreichen, nimmt der Wald östlich vom Kasbek-Meridian nur an wenigen Stellen und in beschränktem Umfange die Urkraft, wie wir sie in Kolchis und Talysch fast überall antreffen, an. An der Nordseite sind es die Wälder von Wedeno, an der Südseite die des mittleren und unteren Alasan deren Üppigkeit an die der beiden erwähnten westlichen und östlichen Gebiete erinnert. Hierher die Tafel von Betula und Picea, nebst Erklärung auf folgender Seite. 272 Viertes Kapitel. VI, Die Wälder Karabaghs und des Gandscha-Gebirges. Einige Zusätze in Bezug auf den Kleinen Kaukasus sind nötig, um meine Mitteilungen über diesen östlichen Teil der kaukasischen Wälder abzuschließen. Im großen und ganzen lehnen sie sich direkt an den Typus der Wälder der östlichen Hälfte des Großen Kaukasus. Es findet dieselbe Kombination der Holzgewächse statt. Die Wälder Karabaghs sind, durchschnittlich betrachtet, die schlechtesten im ganzen Kaukasus. Selbst an den entlegensten und un- zugänglichsten Stellen, z. B. dem 2713 m (8go0 r. F.) hohen Kirs und Siarat fand ich die unberührten Waldstrecken zwar geschlossen, aber über alle Maßen verrottet durch Überstand und Windfall. Die Bäume standen zwar dicht und verhältnismäßig hoch, waren aber schlecht bekront, oft gipfeldürr und nicht dick; die stärksten hatten ı“/,—2 Fuß Durchmesser über der Wurzel. Es ist auffallend, dass ich in Karabagh weder die Rotbuche noch die gewöhnliche Erle fand. Erstere bildet aber einen Breitengrad nördlicher, am oberen Schamchor, noch gute Bestände. Carpinus Betulus und die Eiche sind die häufigsten Bäume, dazu kommen beide Ulmus-Arten, Acer campestre und opulifolium, auch Corylus Colurna und selten Lindenkrüppel. An passenden Plätzen gedeihen Celtis-Bäume gut. In den tieferen Lagen bei ca. 900 m (3000 r. F.) herrscht Paliurus-Maquis, höher nimmt Carpinus duinensis überhand. Hochkletternder Smilax wurde nicht beobachtet, er und die Rubus-Dschungel bleiben niedrig. Die Baumgrenze wird auch hier durch einzelne vorgeschobene Dickstämme der Eiche, und zwar schon um 2000 m (6600 r. F.), gezogen. Nirgends eine Spur von Knieholz, von Rhododendron oder zapfentragenden ‘ Nadelbäumen. Die Wälder des Gandsha-Gebirges, welche direkten Anschluss ostwärts an Karabagh haben und die Nordfronten des armenischen Randgebirges ent- lang der rechten Kura-Seite bestehen, sind in demselben Typus, etwas üppiger und artenreicher gebildet. Bei dem Aufstiege im Thale der Akstafa kann man sich davon überzeugen. Auch hier tritt man von der Kura kommend durch Paliurus-Maquis in den Busch, wesentlich von Eichen und orientalischer Weißbuche zusammengesetzt. Mit der Verengung des Thales wird die gegen NW. gekehrte rechte Wand mit zunehmender Höhe immer besser vom Lau griff: relativen Armut der Wälder im östlichen Teile des Kaukasus die Kraft und Fülle derselben im westlichen Gebiete selbst an der Baumgrenze noch zur lebendigen Anschauung zu bringen, fügen wir hier das von SeLtLA bei Mushal aufgenommene Bild ein. Wir sehen da in der Meereshöhe von nahezu 2300 m (7500 r. F.), also nahe der in Kap. VI unter »Hochgebirgsflora« ausführlicher zu besprechenden Baumgrenze, geschlossene Bestände von Picea orientalis mit Betula alba auf- treten, die im Osten nirgends gefunden on V. Seit bei Mushal (Hoch-Suanien) im September 1896 in ca. 2300 m (7500 r. F.) der Baumgrenze aufgenommen. Diese wird hier durch Picea orientalis und Betula alb gebildet. Rechts oben stehen von letzterer noch einige kräftige Stämme, im Vordergrunde nur Jungholz davon. An den Tannen sind Zapfen zu erkennen. ‚S 6] + x K 8 S ‚SD I Fa 8 Ö So Ü S kasus Aal I eipzig. ir ‚Ca, u ach Riffarth + o e1.Meisen H o eriap V 00m | a ENZE.2 > N EEE Die kaukasischen Wälder. 273 walde bestanden. Linkerseits sind die Senkungen des Gebirges nicht so steil, der Baumwuchs ist geringer, streckenweise setzen lichte Bestände von Juniperus foetidissima in 750-900 m (2500—3000 r.F.) ein und in ı22o m (4000 r.F.) egegnet man der Kiefer in kleinen, enggeschlossenen Gruppen. Mit 2000 m (6500 r. F.) wird die Baumgrenze erreicht, verwetterte Buchen, wiederum in alten Stämmen am Nordgehänge vorgeschoben, bilden sie. Jenseits. des 2170 m (7124 r.F.) hohen Passes auf dem Plateau dehnt sich subalpine Wiese aus mit geringem Buschwald an den Quellen der Sanga, sonst überall kahl, auch entlang den Ufern des geräumigen Goktschai-Sees (1930 m = 6340 r.F.). Erst viel weiter westlich, da wo das Randgebirge den allgemeinen Namen Trialet trägt und in den oben schon erwähnten Meridianen von 62° bis fast 59° die Kiefer größere Bestände bildet und Picea .orientalis auftritt, wird der Wald besser, reicher in den kombinierenden Elementen, sowohl im Busch als auch im Stammholz, und stärker im Wuchs. Je inch er sich dem kolchischen Bassin nähert, um so mehr nimmt er an Kraft zu, und da, wo er von ihm nur getrennt wird durch die schmale adsharo-imeretische Wasserscheide, erreicht er die beste Entwicklung. Das ist der Fall auf der schon oben erwähnten Domäne des Großfürsten Michail Nikolajewitsch, Borshom. VIL Waldwiesen in der Höhe von 780—1370 m (2600-4500 r. F.), Die Kräuter- und Staudenflora, viel weniger wichtig als das Holz und auch vom Menschen und von der Natur weniger misshandelt, bietet dem Auge auf den Wiesenplänen und am Gehänge in ihrer reichen Artenkombination, Farben- und Formenschönheit einen immerhin tröstlichen Ersatz für den kranken und. verwirtschafteten Wald. Zwischen den Höhen von 780— 1370 m (2600—4500 r. F.) wollen wir diesen Wiesen und Gehängen einige Blicke zuwenden. Wiesen der Nordabhänge. Ende März (immer neuer Stil) regt sich gewöhnlich sichtbar der Frühling (in 780m = 2600 r.F) und es stellen sich dabei sofort die großen Gegensätze zwischen N.- und S.-Expositionen heraus. In den geschützten Engschluchten und an den Gehängen mit nördlicher Lage wird im noch winterlichen Walde mit Helleborus caucasicus’), Galanthus pli- catus, Scilla cernua, Cyclamen coum, Primula acaulis rosea, Viola odorata, V.silvatica, Corydalis angustifolia, weiß und rosa blühend, Anemone caucasica, A. ranunculoides, Thlaspi latifolium, Lathraea Squamaria und Luzula Forsteri die Flora eröffnet. Auf die offene Wiese tritt von diesen nur das Veilchen, alle anderen bevorzugen den Waldrand, Unter dem Haselstrauch, dessen Kätzchen jetzt stäuben und dessen Blattknospen platzen, durchbrachen die stumpfen Blütenkolben von Lathraea das angehäufte trockene Laubdach. Gleiche Standorte wählte sich Thlaspi latifolium, während Corydalis angusti- folia gern im. trockenen Steinschurf an schattigen Abstürzen mitten in Moos- gruppen ER Die freie, sonnige Wiese weist um dieselbe Zeit von den . SCHIFFNER in Prag hat alle Helleborus unseres Herbariums von den verschiedensten Ras au H. Kochii var. glaber signiert. Radde, Kaukasus, 18 274 Viertes Kapitel. genannten nichts auf. Man kann da nur Studien über die hervorquellenden Grundblattrosetten verschiedener Stauden und mehrjähriger Kräuter machen, Nur wenig legten sie sich z. B. bei Anthriscus silvestris aus, aber es tritt der Trieb mächtig und dunkel im Centrum solcher Rosetten hervor; die Sonne schafft rasch, falls ihr die Macht nicht durch andauernd bedeckten Himmel genommen wird. Überall im Wiesenplane erkennt man die Grundblätter von Ranunculus polyanthemos, die gewöhnlich, so lange sie jung sind, schwärzliche Fleckung haben. Die lästige, weil ungemein tief wurzelnde Salvia verticillata’), Marrubium peregrinum, Carduus (hamulosus?), ein Rumex, Leontodon und Geranium sp. machen sich durch starken Trieb im vorjährigen Rasen, der obenher noch fahl graugrün erscheint, bemerkbar. Wiesen der Südgehänge. Ganz anders sieht es am felsigen Südgehänge des linken Kuraufers aus. Hier hat die Sonne volle Macht und fördert im graubraunen Steinreich ebenso eigentümliche als prunkend schöne Frühlings- bildchen, immer nur von kleinem Umfange, aber fest umrahmt. Hatte die Flora an den N.-Gehängen und in den Schluchten den physiognomischen Charakter weithin zerstreuter Isolierung der Individuen, die bei reinen Blumen- farben im Wuchs und Habitus ich möchte sagen von einer schüchternen Bescheidenheit befangen sind, so machen die bezeichnenden rupestren Species er Südsteilungen den Eindruck fest abgeschlossener, robuster Formen von aufdringlicher Dreistigkeit und Zähigkeit. Ich sage absichtlich die »bezeich- nenden«, denn es giebt auch einige sehr zarte, obwohl mehrjährige. Gerade das erste botanische Frühlingsbild an solchen Plätzen vereinigt beide Formen. . Bisweilen kann man nämlich die schon aus der Wurzel vielästig treibende Euphorbia biglandulosa = E. rigida in nächster Nähe von Veronica telephii- folia sehen. In diesem Falle wurzelten sie beide in den Spalten und Rissen des Schieferfelsens, was bei der genannten Veronica stets stattfindet, bei der Wolfsmilchart aber nicht, da sie am besten im tiefen Steinschurf wächst. In er That ist das dargebotene Bild immer nur von geringem Umfange, aber von ganz eigentümlicher Schönheit. Die kaum fußhohen, dicken Stengel der Wolfsmilch, oft 30—40 dicht aus dem Wurzelkopfe hervortreibend, sind rund 1) Ich habe ein starkes Exemplar ausgraben lassen, es hatte zehn oberirdische, reich blühende Triebe (Juli, deren höchster 80 cm erreichte. In 23 cm Tiefe beginnt der einst beim Reinigen der Wiese a Kopf der Hauptwurzel. Diese alte Wurzel ging bei der Ver- letzung nicht zu Grunde, sie entsendete vielmehr seitwärts aus der Abschnittsfläche Triebe, zuerst in horizontaler, aber dann sehr bald in vertikaler ee die zur Oberfläche des Bodens drangen, sich nach oben hin verdickten und aus deren Kopf öhnlich nur ein kräftiger Stengel a orschoss. Diese ee, erg Alters sind een late und überall reichlich mit Nebenwurzeln besetzt. liche Wurzeltrieb (vom verletzten Kopf der alten Hau ptwurzel) senkt eine Anzahl er fedniiicer Wurzeln in die Erde. Die alte Hauptwurzel aber besteht aus einem Bündel von 10—12 mehr oder weniger zusammengewachsenen, leicht spiralig gewundenen Strängen, die ke unten hin immer inniger verbunden sind und tiefer nur das ver“ wachsene Gefüge, im letzten Viertel auch dieses nicht mehr erkennen lassen. Die Länge der . enen Hauptwurzel messe ich zu reichlich ı m, von der alten Schnittwunde bis zur Spitze 75 cm. Die kaukasischen Wälder. 275 herum mit den fleischigen, breitoval-lanzettlichen Blättern von fahlem Grau- grün umstanden und ein flach ausgelegter Doldenkopf mit dottergelben, großen Blumen krönt jede Spitze. So werden die schreiend gelben Flecken auf dem Braungrau der Felsen gemalt. Ganz nahe von ihnen entsendete aus schmalem Felsenriss und holziger Wurzel die genannte Veronica-Art ihr dicht belaubtes Geäste mit den kleinen rundlichen, lederdicken Blättern, die immergrün sind, und baute kleine Polster mit herabhängenden kurzen Strähnen auf die glatte Schieferwand. Jetzt, wenn gleichzeitig die Euphorbia blüht, sind sie tief lasurblau, die vielen und großen Blümchen verdecken das Dunkelgrün der Blätter fast ganz. Bevor wir wieder zum Waldrande und auf die Wiese treten, will ich bemerken, dass vielerorts im Kaukasus und namentlich in seinem östlichen Teile sich zwischen Steppen und Wald eine ausdrucksvolle Vegetationsforma- tion, von Ost nach West in abnehmender Intensität und Ausdehnung, drängt, die ich nicht anders als die xerophil-rupestre Flora nennen kann, und welche, von Persien ausgehend, erst im feuchten Kolchis fast ganz verschwindet. Von ihr werde ich, bevor wir in die subalpine und hochalpine Zone steigen, im nächsten Abschnitt sprechen. Die eben charakterisierten Euphorbia biglandu- losa und Veronica telephiifolia gehören dieser Formation an. Entwickelung der Wald- und Wiesenflora im Mai. Es ist Mitte Mai. Der Wald steht im jungen Laubschmuck; an den Rotbuchen ist er noch welk, nicht ausgewachsen. Galanthus und Scilla senkten die reifenden Kapseln zu Boden, an Cyclamen coum rollten sich in 3—4facher Spirale die Blüten- stengel ein, an Helleborus sprangen die Carpellenwände auf. Im Halbschatten vom Carpinusgebüsch am Waldesrande blüht Orobus hirsutus, Paeonia corallina hat die kugligen Blütenköpfe erschlossen und die jetzt grüne Wiese ist weit- hin obenher licht türkisblau beschleiert, Myosotis silvatica beginnt da zu blühen. Dazwischen machen sich gelbe Flecken bemerkbar, die mit jedem Tage größer. werden, und wenn das zarte, hellblaue, luftige Kleid der Vergissmeinnichte im Verlaufe von ı10—ı4 Tagen immer zerrissener wird und zuletzt nur noch in einzelnen Fetzen an der Wiese hängt, dann zieht sie das neue, gelbe, von den Blumen des Ranunculus polyanthemos genähte für kurze Zeit an. In eben dieser Zeit hat Rhododendron flavum (Azalea pontica) an den Waldrän- dern und auf felsigen Caps hier unten, bei einer Exposition gegen N. seine Kronen erschlossen. Da sehen wir umfangreiche Stellen, mitten im dürftigen Busch, die hoch gelb gefärbt sind. Nach acht warmen und hellen Tagen ver- schwinden sie, dann treibt das Azaleen-Gebüsch neues Laub hervor. In nächster Nachbarschaft erscheinen zu gleicher Zeit die Gehänge fast weiß, in zerrissenen Flecken. Anthemis partheniifolia, die reich- und langblühende, verursachte mit ihren Blumen auf den vielverzweigten Stengeln wiederum im lichten Busch solche Färbung und Zeichnung. Selbst der Vollschatten an senkrechter Felsenwand, die direkt nach N. blickt, setzt ihr keine Grenzen. Nichts weiß eine solche Wand von dem Blumenschmuck der gegenüberliegen- den Wiese zu erzählen, obwohl sie von ihr kaum mehr als 60-90 m 18* 276 Viertes Kapitel, (2—300 r. F.) entfernt steht. Auch neben ihr, links und rechts auf modern- der Walderde und im Schatten der Bäume behagt es nur wenigen Pflanzen. Da bedeckt nur mangelhaft die zierliche Saxifraga rotundifolia den Boden. Wo die Sonne, wenn auch nur um die Mittagszeit Blicke dem Boden zuwerfen kann, gedeihen Valeriana officinalis und V. alliariifolia, niedrig blieb Geranium Babertianmın, ab und zu das einblütige Doronicum caucasicum, ab und zu Salvia glutinosa, oder auf feuchteren Stellen eine Kolonie von Cardamine im- atiens. Unscheinbar legt Selaginella helvetica ihre zarten Triebe über die schwarze Erde und nahe von ihr im langsam sickernden Quellwasser hat sich, gesellig lebend, Saxifraga orientalis niedergelassen. Auch der Wald bestätigt den großen Unterschied zwischen N.- und S.- Exposition im Allgemeinen, wie namentlich hier in so unmittelbarer Nachbar- schaft. Wenn auch etliche der Gebüsche, so z. B. die Cornus- und Crataegus- Arten, Acer campestre und A. laetum und der Haselstrauch die N.-Seiten nicht ganz meiden, so behagt ihnen und vielen anderen die S.-Seite doch besser, obwohl ihr Wachstum dort langsamer vor sich geht. Die von den trockenen S.-Seiten genommenen Querschnitte verschiedener Hölzer sind im Wuchse alle den gleichaltrigen von der N.-Seite gegenüber bedeutend zurückgeblieben, dafür aber im Holz fester. Soviel ich bis jetzt urteilen kann, hat sogar bei den meisten Exemplaren, die der S.-Seite entnommen wurden, diejenige Stamm- fläche, welche die Sonnenstrahlen empfängt, an dieser Seite engere Jahresringe, als an der entgegengesetzten, gegen N. gekehrten. Doch kann ich darauf hier nicht näher eingehen, da mein Material noch nicht umfangreich genug ist, um endgiltig zu urteilen. Zusammensetzung der Waldwiesenflora im Eaatinea Nun kam die Wiesenflora in vollen Schuss, Das mag Ende Mai sein und in Bezug auf Temperatur und Regen wollen wir ein normales Jahr wählen. Da liegt ‚denn bis Ende Juni der Wiesenplan gleich einem Blumenteppich vor uns, man kann kaum sagen, welche Farbe die Natur bei diesem Webewerke be- vorzugte. Zwischen den roten Blumenflecken von Geranium sanguineum zeichnen sich die lichtblauen von Veronica austriaca. Lotus corniculatus, Coronilla coronata, Potentilla recta, Tragopogon pusillus, Lathyrus pratensis und das elegante Rhymehotorps Elephas malen gelb. Blaß im verschossenen Lilaweiß treten die gedrängten Blumenköpfe von Coronilla varia hervor, oder es überragen ein wenig die rosa gefärbten Blütenähren von Polygala major das allgemeine Niveau dieser Flora. Überall die rasch abblühenden Kolben von Pedicularis comosa und die schmarotzenden Orobanchen- oder Phelipaea- Gruppen, überall die lichter gebauten von Ulmaria Filipendula und gleich leuchtenden, abgerundeten Pyramiden die intensiv roten, ganz dicht gebauten Blumenstände von Anacamptis pyramidalis, der schönsten Orchidee des Landes. Weniger effektvoll sind die schmalen Walzen der Blütenstände von Gymna- denia conopea in getrübter Lilafärbung. Massig zur Geltung kommen die für die hochgelegenen Wiesen so charäfteristischen Kleearten, wie Trifolium pra- tense, T. medium, T.arvense, sie werden in den tieferen Lagen durch Dorycnium Die kaukasischen Wälder. >77 latifolium und wilde Luzerne und Esparsette ersetzt. Dagegen ist die Zahl der süßen Gräser auf solchen Waldwiesen eine sehr bedeutende, Sie rangieren daher auch in Bezug auf den Heuschlag zu den besseren und stehen an Güte desselben: zwischen den besten Steppen und subalpinen Wiesen. Die ersteren übertreffen sie bei weitem, die letzteren erreichen sie niemals. Die Gattungen Phleum, Alopecurus, Agrostis, Calamagrostis, Dactylis, Glyceria gehören den feuchteren Wiesen, Festuca, Bromus, Poa den trockeneren an. In nassen Jahren, z. B. in diesem, 1896, schießen sie wahrhaft gigantisch auf und die ersteren erreichen reichlich Meterhöhe. Zur Zeit, wenn der Klee blüht, haben sich am Waldesrande schöne Oro- bus- und Lathyrus-Arten entwickelt, Orobus roseus, O. aurantiacus, Lathyrus rotundifolius, und im wilden Rosenbusch rankt Vicia tenuifolia so hoch und üppig, dass sie ihn in lichter Knäuelform fast verhüllt und aus ihren unge- zählten blauen Blütentrauben die hellen Rosen hervorschauen. Die höchste Entfaltung ihrer Flora erreicht die Waldwiese Ende Juni, wenn im Halbschatten der Waldränder Philadelphus coronarius und Lilium monadelphum blühen; wenn in schwüler Sommernacht beiden der fast betäubende Duft entströmt und im dunkeln Erlenbusch, entlang dem Bache, Tausende von Leucht- käfern (Luciola mingrelica) die auffunkelnden Feuerlinien ihrer Flugbahnen ziehen. Lächelt uns das Glück, so können wir um diese Zeit durch zwei Pflanzen, beide nur von geringem- Verbreitungsgebiet, erfreut werden, Die eine ist die seltene Platanthera (Orchis) satyroides, die andere der Schmarotzer Anoplanthus coccinea = A. Biebersteinii. Gleich Cephalanthera rubra und Epipactis helle- borine wählt sich die erstere den Standort auf trockenem Boden im lichten Kiefernwalde. Diese Art ist nur von der Krim, aus dem Kaukasus bis jetzt von 3 Plätzen (Borshom, Jelisabethpol und von mir in Talysch) gefunden, auch aus N.-Persien bekannt. Die andere mit größerem Verbreitungsgebiete soll nur auf Centaurea (hier C. dealbata) schmarotzen, doch fand ich sie in Karabagh auch, und zwar in orangegelber Blumenfarbe, unter Hasel, wo es keine Cen- taurea dealbata gab. Am prächtigsten und häufigsten war sie in den Hoch- wiesen südlich vom Goktschai 2000 m (6500 r. F.) bei den erloschenen Vulkan- kegeln Utsch-tapaljar. Es ist unglaublich, wie intensiv das flammende Rot der immer nur einzeln stehenden, großen Blumen wirkt. Selbst auf dem frischen, grünen Grund, aus welchem sie überall in großen Punkten (bis ı"/, Zoll) hervorleuchten, wurden sie bei längerem Anschauen dem Auge fast blendend. Wald und Wiese im Herbst und Winter. Da, wo die Heumahd ‚dem Wiesenflor nicht plötzlich ein Ende machte, was unten schon Ende Juni, oben Mitte Juli geschieht, sehen wir bald die herbstlichen Anzeichen erscheinen. Der Regen setzt dann oft lange aus, klare heiße Tage folgen ununterbrochen auf einander, die Nächte sind kühl. Auch in 780 m (2600 r. F.) leidet die Wiese; wo die Sonne sie nicht vernichtete, verschwindet nach und nach die Blumenpracht. Mitte August blühen Origanum, Clinopodium, die Köpfe von 278 Viertes Kapitel. Echinops persicus schimmern blau, ab und zu schon Cichorium Intybus. Cen- taurea phrygia und Cephalaria tatarica streckten die spirrigen Äste ihrer hohen Triebe weit seitwärts aus. Das anhaltend schöne Herbstwetter kommt der ge- samten Vegetation in tieferen Lagen zu Gute. Oben im Hochgebirge bringt die Mitte August schon frischen Schnee. Nachtfrost tötet Vieles in der sub- alpinen Wiese, das wird schwarz, auch bei heiteren, warmen Tagen. — Der Laubwald verfärbt sich, wir sind im Oktober, immer bunter, prächtiger in allen Nuancen von Gelb und Rot prangt er. Auch die Wiese unten bekam allnächtlich Frost, das Rankennetz der zarten Wicken brach zusammen, ver- spätetes Echium blüht, den sandigen Wiesengrund zieren unten die Blumen von Colchicum umbrosum, oben die großen, dunkel lilafarbenen von Colchicum speciosum. Nun kommt der düstere Winterhimmel, es ist Ende November, lang dauernde Regen fallen. Das Laubholz ist kahl. Ernst schauen von den Ge- birgsgehängen die eingekeilten Coniferenbestände aus klarem Walde herab. Auf der Wiese blüht zum 2. Male im Jahr Leontodon Taraxacum, es durch- steppt den Plan mit gelben Köpfen um die Mittagzeit, wenn die Sonne ihn erwärmte. Winter: Oben Alles schneeweiß. Aus dunklem Tann wandern die Dom- pfaffen zu Thal und unter dem Haselbusch in enger Schlucht sind die Blumen- knospen an Cyclamen coum schon fertig, sie harren der baldigen Erlösung und die wird ihnen trotz der 780 m (2600 r. F.) Seehöhe in frühen Jahren schon Ende Februar, in späten Mitte März zu Teil. Verzeichnisse der in den einzelnen Formationen der Wald- region vorkommenden Pflanzen. Aus den nachfolgenden Verzeichnissen kann sich der geneigte Leser das Bild über die Waldwiesen in dem Gürtel von 780—1370 m (2600—4500 r. F.) noch vervollständigen. Diese Kataloge belehren uns zugleich darüber, dass manche Steppenpflanzen auch hierber wanderten und zwar entlang dem linken Ufer der engen Schlucht, in welcher die Kura das Gebirge durchbrach. Anderseitig ersehen wir aus dem Ver- zeichnis, dass die xerophil-rupestren Arten, über welche ich nun ausführlich berichten will, ebenfalls diesem linken Ufer folgen. Dasselbe ist entblößter, trockener, oft ganz schattenlos und hat an vielen Stellen offene Lage gegen Süden, dadurch wurde den Steppenpflanzen und den Xerophilen die Existenz leicht. Das gegenüberliegende Steilufer, bei dem höchsten Wasserstande etwa 25 Faden, bei dem kleinsten an manchen Stellen nur ebensoviele Fuß breit; von jenem getrennt, weiß von den meisten Pflanzen der S.-Seite nichts. Das findet wenigstens in allen den Fällen statt, wo die Exposition ganz normal, d.h. N. und S. ist. Die kaukasischen Wälder. 279 ı. Wiesen und Waldränder '). Thalictrum minus L. Dorycnium latifolium Willd. Ranunculus polyanthemos L. Lotus corniculatus L. Paeonia corallina Retz. Coronilla varia L. Arabis hirsuta Scop. coronata L. » Turrita L. Ataklie galegiformis L. Erysimum aureum M. B. Oxytropis pilosa (L.) DC. Thlaspi latifolium L. Onobrychis Michauxii DC. > orbiculatum Stev. > sativa Lam. Neslia paniculata (L.) Desv. Vicia tenuifolia Roth. Bunias orientalis L. » grandiflora Scop. Helianthemum vulgare Gärt. » sepium L. Viola odorata L. » truncatula M. B. >» canina I. pannonica Jacq. » silvestris Koch. Eivdin Ervilia L. Polygala anatolica Boiss. Lathyrus rotundifolius Willd. 2. » jor Jacq. > pratensis L. Dianthus Seguierii Vill. oben. » Nissolia L. > carthusianorum L. Orobus roseus Ledeb. Saponaria officinalis L. » aurantiacus Stev. Silene dichotoma Ehrh. Filipendula pentapetala L. » italica (L.) Boiss. » palustris L. » nemoralis Grsb. 2. Rubus caesius L. Stellaria Holostea L. 2. Fragaria vesca L. Moehringia trinervia L. » elatior Ehrh. Hypericum montanum L. Potentilla recta L. » bupleuroides Grisb. » elatior Schlech. > perforatum L. Epilobium spicatum L. Althaea cannabina L. » montanum L. Geranium sanguineum L. Astrantia He Traut. > rotundifolium L. er rotundifolium L. Dictamnus Fraxinella Pers. Gerardi Jacg. Medicago falcata L. Pimpinella magna L. > sativa L. > rotundifolia M. B. Melilotus officinalis Desr. Anthriscus Cerefolium Hoffm. Trifolium pratense L. > trichosperma Schult. > medium L. Silaus peucedanoides M. B, » squarrosum M. B. Heracleum Sphondylium L. » canescens Willd. oben. Pastinaca intermedia F. A. M. » arvense L. Galium verum L. 1) Die Reihenfolge der Namen ist des bequemen Vergleiches halber dieselbe wie in BoIssIEr’s »Flora orientalis«. Wenn hinter den Artennamen die Zahlen 2, 3, 4 stehen, so kommen solche Species auch auf dem unter diesen Nummern bezeichneten Terrain vor. 280 Viertes Kapitel. Valeriana officinalis L. 2. Valerianella Morissonii DC. » carinata Lois, Cephalaria tatarica Gml. . Achillea pubescens L. » nobilis L. » odorata Koch. » biserrata M. B. Anthemis tinctoria L. Chamaemelum oreades Boiss. Pyrethrum roseum M. B. Carduus hamulosus Ehrh. » nutans L. 3. » crispus L. 3. Cirsium serratulum M. B. fimbriatum M. B. >» ° macrobotrys C. Koch. oben. > lanceolatum L. > scleranthum M. B. 3. » arvense (L.) Scop. Centaurea phrygia L. » depressa M. B. Cichorium Intybus L. 3. Leontodon hastile L. > asperum W.K. Tragopogon pusillus M. B. > coloratum C. A.M. Taraxacum officinale Wigg. » serotinum W.K. Mulgedium albanum DC. » tataricum L. _.— pilosella L. praealtum Vill. » echioides Lam. > vulgatum Koch. umbellatum L. BE bifida Vis. Campanula rapunculoides L. » © glomerata L. Stevenii M. B. oben. ER campanuloides M. B. Lysimachia punctata Jacq. Apocynum venetum L. Vinca herbacea W.K. Vincetoxicum nigrum L. » medium DC. Gentiana cruciata L. Cerinthe minor L.var. maculata C. A.M, Anchusa italica Retz. Echium rubrum Jacq. » vulgare L. Myosotis silvatica Hoffm. Cynoglossum pictum Ait. Solanum persicum Willd. 2. Linaria genistifolia (L.) Mill. » armeniaca Chav. Veronica Anagallis L. » Teucrium L.var. anisophylla. » austriaca L. » officinalis L. Rhynchocorys Elephas Grisb. Melampyrum barbatum W.K. Pedicularis comosa L. Anoplanthus Biebersteinii C. A. M. Orobanche cruenta Bert. > alba Steph. Mentha silvestris L. Origanum vulgare L. Calamintha Clinopodium Bth. Salvia sclarea L. 3. » pratensis L. » 'silvestris L. » verticillata L. Brunella vulgaris L. » alba Pall. Stachys germanica L. Ajuga genevensis L. » orientalis L. Plantago major L. » lanceolata L. | Blitum virgatum L. 3. Rumex Acetosella L. Thesium ramosum Hayne. Anacamptis pyramidalis (L.) Rich. Orchis Morio L, » Simia Lam. » fusca Jacg. » mascula L. Die kaukasischen Wälder. 281 Gymnadenia conopea (L.) R. Br. Platanthera satyroides Stev., Gladiolus imbricatus L. Colchicum umbrosum Stev, Lilium monadelphum M.B. 2. Ornithogalum tenuifolium Guss, Allium paniculatum L. » rotundum L. Asparagus officinalis L. » verticillatus L. Carex muricata L. » divulsa Good, » remotaL. » echinata Desf, Michelii Host. an glabrum (R. et Sch.) Gaud. » sanguinale L. Setaria viridis (L.) Boiss. Andropogon Ischaemon L. Phleum Boehmeri Wib. » alpinum L. Alopecurus arundinaceus Poir. » ponticus C. Koch, Stipa pennata L. 3. Piptatherum virescens Trin. » holciforme M. B. Milium effusum L. Agrostis alba L. » trichoclada Grisb. » interrupta L en en (L.) Roth. ilvatica Schrd. Trisetum en M.B Arrhenatherum elatius (L.) Mert. et Koch. Diplachne serotina (L.) Link. Koeleria cristata (L.) Pers. Eragrostis pilosa L. Melica picta C. Koch. Briza media L. Dactylis glomerata L. Poa trivialis L. 3. pratensis L. compressa L. » alpina » nemoralis L. Glyceria plicata Fr. Festuca ovina L. 3. x xy » atior L. » on L. » montana M. B. = F. dryo- meia M.K. Bromus asper Murr. _ » scoparius L. 3. » squarrosus L. 3. » patulus M.K. ei silvaticum Huds, pinnatum L. Aare elongatum Host. Elymus europaeus L. 3. 2. Im schattenden Walde und an feuchten Nordabhängen. Anemone ranunculoides L. » caucasica Willd. Fumaria parviflora Lam. Corydalis angustifolia M. B. » tenella Ledeb. » caucasica DC. Dentaria quinquefolia M, B. Cardamine impatiens L, Nasturtium palustre Leys. Thlaspi macrophyllum Hoffm. > ‚orbiculatum Stev, Oxalis acetosella L. Impatiens noli tangere L. Geranium Robertianum L. > Jlucidum L. Rhamnus imeretina Koehne. Orobus hirsutus L. » vernus L. Aruncus silvester Kostel. Circaea lutetiana L. Datisca cannabina L. Sedum stoloniferum Gml. 282 Saxifraga rotundifolia L. > Cymbalaria L. Philadelphus coronarius L. Sanicula europaea L. Scaligeria rotundifolia M. B. Chaerophyllum bulbosum L. » temuloides Boiss. Physocaulos nodosus (L.) Tausch. Siler trilobum (L.) Scop. Valeriana alliariifolia Vahl. > officinalis L. Pulicaria vulgaris Gärtn. Pyrethrum partheniifolium Willd. 3 u. 4. Doronicum caucasicum M. B. Senecio nemorensis L. Lapsana intermedia M. B. » grandiflora M. B. Pyrola secunda L. » media L. Monotropa Hypopitys L. Cyclamen coum Mill. Primula acaulis Jacq. » veris L » macrocalyx Bg. Gentiana asclepiadea L. Calystegia silvatica (W. K.) Chois. Symphytum tauricum Willd. Viertes Kapitel. Symphytum grandiflorum DC. Lithospermum purpureo-coeruleumL. Atropa Belladonna L. Scrophularia lucida L. laterifolia Traut. Digitalis ferruginea L. Calamintha grandiflora L. Salvia glutinosa L. Scutellaria altissima L. Stachys silvatica L. Lamium amplexicaule L. Hablitzia tamnoides M. B. Euphorbia aspera M.-B. > amygdaloides L. Platanthera bifolia (L.) Rchb. P » viridis (L.) Rchb. Cephalanthera rubra (L.) Rich. R > pallens Rich. Epipactis latifolia (L.) All. Neottia Nidus avis (L.) Rich. Tamus communis L. Scilla cernua Red. Paris incompleta M. B. Polygonatum latifolium Desf. Luzula pilosa (L. ex p.) Willd. Selaginella helvetica (L.) Spring. 3. Gegen Süden gelegene trockene Gehänge. Papaver caucasicum M. B. Alyssum campestre L. 4. » argenteum Witt. Cleome ornithopodioides L, (virgata tev. 4). Reseda lutea L. Helianthemum oelandicum (L.)Whlb.4 Fumana procumbens Dun. Rhus cotinus L. Medicago falcata L. > minima Lmk. Genista tinctoria L. Anthyllis vulneraria L. Onobrychis petraea DC. 4. Coronilla iberica Stev. Goebelia alopecuroides (L.) Bge. Cytisus ratisbonensis Scheff. Pirus salicifolia L. 4. Daucus pulcherrimus Koch. 4. Crucianella glomerata M. B. 4. Callipeltis cucullaria L. Scabiosa Columbaria L. 4. Knautia montana (M. B.) Boiss. Achillea pubescens Will. Pyrethrum partheniifolium Willd. 2. 4- | Centaurea leucolepis DC. = C. alba L. A > bella Trautv. 4. Psephellus dealbatus Willd. 4. Die kaukasischen Wälder. 283 Crupina vulgaris Cass. 4. Rhaponticum pulchrum F. et M. Echenais carlinoides Cass. Lagoseris (Pterotheca) bifida (Vis.) oiss. Leontodon biscutellifolium DC. Lapsana intermedia M. B. Lactuca muralis (L.) Less. Picridium dichotomum (M. B.)F. etM. Campanula sibirica L. 4. Onosma sericeum Willd. 4. Ziziphora clinopodioides Lam. 4. Ziziphora capitata L. 4. Salvia grandiflora Ettl. » silvestris L. Marrubium catariifolium Desr. 4. Siderites montana L. 4. Stachys pubescens Ten. 4. Leonurus Cardiaca L. 4. Teucrium orientale L. 4. » Chamaedrys L. 4. » Polium L. Thesium ramosum Hayne. Juniperus communis L. 4. Xerophil-rupestre Pflanzen von Borshom. Erysimum leptophyllum M. B. » leptostylum DC. Fibigia clypeata (L.) Boiss. Alyssum argenteum Wittm. 3. Berteroa incana (L.) DC. 3. Coluteocarpus reticulatus Lam. Aethionema Buxbaumii Fisch. Dianthus recticaulis Ledeb. Tunica Saxifraga L. Saponaria prostrata Willd. Silene compacta Horn. 3. » spergulifolia Desf. » saxatilis Sims. » chlorifolia Smith. Queria hispanica Loef. 3. Alsine setacea Thul. Cerastium grandiflorum W.K. Herniaria hirsuta L. 3. Paronychia kurdica Boiss. Scleranthus annuus L. 3. Linum tenuifolium L, Rhamnus Pallasii F. et M. » spathulifolia F. et M. > microcarpa Boiss. Cytisus biflorus L’H£rit. Trigonella Fischeriana Ser. Coronilla cappadocica Willd. Astragalus flaccidus M. B. = Raddeanus Trautv, Astr. Astragalus mucronatus DC. » denudatus Stev. Sedum maximum Sut. » album L. $, SereL. » pallidum M.B. pilosum M. B. Sodkrsin cartilaginea ee Eryngium coeruleum M. B. » campestre L. 2. N Scandix pecten veneris L. 3. Heracleum villosum Fisch. 3. Torilis Anthriscus (L.) Gmel. 3. Caucalis daucoides L. 3. Daucus pulcherrimus Koch. 3. Asperula glomerata M. B. 3. » humifusa M. B. 3. orientalis Boiss. Galium Mollugo L >» aureum Vis. seltener. Valeriana saxicola C. A. M. Centranthus longiflorus Stev. 3 Dipsacus silvestris L. 3. Xanthium Strumarium L. Steppen 3. Anthemis rigescens Willd. 3. Artemisia campestris L. > fasciculata M. B. Echinops persicus Str. Xeranthemum annuum L. Steppen 3. 2834 Viertes Kapitel. Die kaukasischen Wälder. Carlina vulgaris L. 3. Cirsium scleranthum M, B. 3. Lactuca muralis (L,) Less, » .aculeata Boiss, =: Scariola L-. % era W;K, > tuberosa L. Picridium dichotomum (M. B.) F, etM. Crupina vulgaris Cass. 3. Centaurea alba L. 3. » sterilis Stev. 3. » bella Trautv. 3. » iberica Trev. Steppen 3. > solsticialis L. Steppen 3. Crepis foetida L. 3. >» Marschalliana C, A. M. 3. > pulchraL. 3. » nicaeensis Balb. 3. Campanula sibirica L. 3. » Raddeana Trautv, » alliariifolia M. B. 3. Convolvulus cantabrica L. F » lineatus L. 3. Heliotropium suaveolens M. B, Onosma sericeum Willd. 3. > rupestre M.B. » microspermum Stev. Echium italicum L. 3. Physalis Alkekengi L. 3. Verbascum Blattaria L. 3. » glomeratum Boiss, 3. » salviifolium Boiss. 3. Scrophularia variegata M.B. . >, rupestris M. B. Veronica telephiifolia Vahl. Thymus Serpyllum L. 3. Satureja hortensis L. 3. Calamintha Acinos L. 3. Hyssopus officinalis L. Ziziphora clinopodioides M.B. 3. » capitata L. 3. Salvia Aethiopis L. Steppen 3. » sahendica Boiss. et Buhse. Scutellaria orientalis L. Die anderen sub 3 genannten Labjaten. Acantholimon Kotschyi Jaub. et Sp. Atriplex laciniata L. 3. | Atraphaxis buxifolia (M. B.) Jaub.etSp. Euphorbia glareosa M. B. » biglandulosa Desf. 3. » Marschalliana Boiss. » iberica Boiss. » macroceras F. etM. Parietaria judaica L. » lusitanica L. Man sieht, dass viele der Pflanzen von den trockenen Südabhängen sich zu den charakteristischen Xerophil-Rupestren gesellen, nämlich überall da, wo es entblößte Schurfhalden im Felsenreiche giebt. Farne von Borshom. Ceterach officinarum W. Polypodium vulgare L. Notochlaena Marantae L. Pteridium aquilinum (L.) Kunth. Scolopendrium officinale Sm. Asplenum Trichomanes L. » Adiantum nigrum L. Aspidium aculeatum (L.) Döll. »' filix mas (L.) Sw. Cystopteris fragilis (L.) Bernh. Fünftes Kapitel. Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 285 Fünftes Kapitel. Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. Persischer Ursprung dieser Formation und Abnahme ihrer Artenzahl in der Richtung von Ost nach West. Anknüpfend an das letzte der vorstehenden Verzeichnisse (4) will ich nun über diese Vegetations- formation der Kaukasusländer eingehender berichten. Sie ist südöstlichen Ursprungs, sie kommt aus Persien und verliert an Intensität, je mehr wir uns in der Hauptrichtung der Erhebungsaxe des Großen Kaukasus von SO. nach NW. bewegen. Einen ihrer letzten Vertreter in dieser Richtung finden wir im stachligen Astragalus Arnacantha im östlichen Teile der taurischen Süd- küste. Diese Flora, welche in den maßgebenden Elementen die Tiefsteppe und den Wald vollkommen meidet, sich aber in mehr oder weniger breiten, unzu- sammenhängenden Streifen und Flecken zwischen beide legt, schwindet im nassen Kolchis dermaßen, dass wir sie dort auch im kahlen Gebirge nur an- - gedeutet finden. Sie entwickelt sich um so mächtiger, je mehr der Wald ostwärts schwindet und je höher in Folge der Lufttrockenheit die untere Grenze der alpinen Wiese gezogen wird. Es kommt dabei auf die Meeres- höhe nicht besonders an. Dort im Osten liegt auch der direkte räumliche Zusammenhang des Terrains mit ihrem Mutterlande Persien, denn ich spreche von den Gegenden Aderbaidshans und des russischen Armeniens, angefangen von der Scheitelfläche Kleinasiens (Bingöl-dagh) bis zum Sawalan. Die be- stimmenden physikalischen Faktoren für die Entwickelung dieses Florentypus sind Trockenheit in Luft und Erde, steiniger Boden, entweder zerstückelter oder auch anstehender Felsen. Als eine dritte im centralen und östlichen Kaukasus weit verbreitete Pflanzenformation schiebt sie sich, wie schon be- merkt, zwischen Steppe und Wald, an ihren Grenzen mit beiden kämpfend und in manchen Species nachgebend, sich vermischend; in anderen und zwar gerade in den bezeichnendsten sehr eigensinnig, zähe, standhaft. Einzelne ihrer Vertreter gehen bis zum Meeresspiegel, andere wenige finden wir noch in 3050—3650 m (T0000— 12000 r. F.) Höhe (Astragalus coarctatus). Sie sind die genügsamsten aller Pflanzen in Bezug auf den Boden und gedeihen da, wo nichts anderes wachsen will, sogar im toten, harten Lehm. Geringen Salz- gehalt fürchten viele nicht und ein Minimum von atmosphärischem Wasser genügt ihnen. An ihren Standorten ist von Humus oft keine Rede, der Pflege des Menschen spotten sie. Es gelingt in den botanischen Gärten nur schwer, die stachligen Arten von Astragalus, Onobrychis und Acantholimon zu ziehen; meine eigenen Versuche, es zu thun, misslangen stets und doch giebt es unter diesen Pflanzen manche von blendender, origineller Schönheit, wegen derer man sie gern kultivieren möchte. Ihre Widerstandsfähigkeit liegt in der 286 Fünftes Kapitel. Wurzel, welche bis in die kleinsten Risse der nackten Felsen dringt und wesentlich dazu beiträgt, das mürbe Gestein zu zertrümmern. Wenn man solchen langsamen, aber beständigen Wirkungen von Generation auf Generation Epochen von Jahrhunderten, ja von Jahrtausenden beilegt, so kann man begreifen, das z. B. geschichtete, hinfällige Schiefer dadurch ganz zertrimmert und der Ver witterung preisgegeben wurden. Ein anderer Charakterzug, wenigstens für de Astragaleen und Plumbagineen, ist die selten vorkommende Samenreife. E ist mir nicht gelungen, an den Acantholimon-Arten reife Samen zu finden, und bei den holzigen Astragalen sind sie jedenfalls selten. | Okonomische Wertlosigkeit der xerophil-rupestren Pflanzen | Für die Ökonomie des Menschen haben diese Pflanzen so gut wie keine Be deutung, für die Wissenschaft eine um so größere. Einen Notbehelf zur Feuerung bietet dem nomadisierenden Kurden bis zu 3450 m (113001. FE) Astragalus coarctatus. In gleicher Höhe liegt in Kolchis Eis und Firn. . = Verbreitung der xerophil-rupestren Flora. Wir wollen nun, der Karte folgend, zusehen, wo und annähernd in welchem Umfange die xerophik rupestre Flora vorkommt. Sie gehört vorwiegend der heißen Zone an, steigt ostwärts aber auch viel höher. Im ganzen westlichen Kaukasus kommt sie an der N.-Seite im Kubangebiete nur sporadisch in kleinen Flecken, in dem des Rion noch reducierter vor, nirgends dort zur durchgreifenden Geltung. ALBOW- i führt für Kolchis keine holzig-stachligen Astragalen, auch kein Acantholimon an. Dagegen beginnen die xerophil-rupestren Gebiete an der N.-Seite schon in Össetien, in der Darialschlucht an der Grusinischen Heerstraße, die nacı Tiflis führt, und östlicher an den Zuflüssen der Sunsha. Der ganze Tschanti- | Kessel (Itumkale, Jewdokimowka) am Argunj besitzt deutlich den Charakter der 5 erwähnten Vegetationsformation. Seine mittlere Meereshöhe beläuft sich hier auf 720 m (2400r.F.). Das Gestein ist vorwaltend ein mürber, brauner Schieler. en Kessel die Waldzone von Schatoi (Kalk), anderweitig 2 h anwachsenden Quellgebirgen des Argunj umzingelt, Wen entblößt sind, nur hier und da spärlichen Wald, höher subalpine Wiesen tragen. Von unten her traten Paliurus aculeatus, Rhamnus Pallasii und spathulifolia, sowie Berberis und Hippopha& in zerstreuter Ver- er teilung in den Kessel. Die Flora desselben müssen wir folgerichtig der xet0 Phil-rupestren zurechnen. Zwei strauchige Astragalus (A. denudatus und s A, caucasicus) sind hier noch häufig, ihre äußersten Vorposten stehen weit . höher auf linker Argunjseite bei dem Tschetschendorfe Dshareso. An manche lei Steppenformen fehlt es nicht, so wanderten beide Xanthium dem Wwee entlang ein. Weiter östlich lernten wir die Xerophilen der Kalkfelsen im bereits kennen. Alle Quellzuflüsse des S’ulak — und sein Mittellauf bis zum Austritt in Re die Xerophil-rupestren überall da auf, wo Rasen S r ; Mancherlei Steppenarten folgen ihnen auch hier, a® \ ri itesten hinauf Xanthium und sogar Stipa. Nicht anders verhält es sich aM = S’amur, in seinem Thale unterhalb von Achty halten sich die Elemente der n = Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 287 Steppe und der Xerophilen leidlich das Gleichgewicht. Wie wir bereits aus den früheren Mitteilungen wissen, kommen in diesem Teile des Kaukasus sowohl holzige Astragalen als auch Onobrychis cornuta, der Urtyp der Xero- phil-rupestren bis fast 2740 m (9000 r. F.) hoch vor. In Transkaukasien, dessen Steppengebiete dem Leser schon bekannt sind, giebt es viele Plätze, wo die Xerophilen mit den Steppenpflanzen gemischt wachsen, wie das auch auf der Halbinsel Apscheron der Fall ist. Das ge- schieht namentlich entlang den beiden Gebirgsfüßen, an der S.-Seite des Großen Kaukasus mehr, als an der N.-Seite des Gandsha- und Trialet-Ge- birges. Zum vollsten Ausdrucke kommen die Xerophil-rupestren auf jener niedrigsten Terrasse, mit welcher der Große Kaukasus schon von der unteren Jora an bis jenseits des Goktschai-Baches in die Kura-Ebene abfällt. In den zahllosen Engschluchten und Fronteinrissen dieser niedrigen Terrasse, die im Sommer trocken sind, im Frühling spärlich meist salziges Wasser führen, ist die Vegetation äußerst arm, aber typisch xerophil. Die Lage von Tiflis be- dingt ein Gemisch aller drei großen Vegetationsformationen. In den nahen Engschluchten unterhalb der Stadt walten mancherlei Waldpflanzen im Ge- büsch vor. Die kahlen, scharf abgebrochenen Schieferfronten des Davidberges bieten vorwaltend xerophile Arten. Auf dem linken, hügeligen Gehänge und den oberhalb daran stoßenden Ebenen herrscht die Steppe vor, und zwar Arte- misia unterbrochen von Achillea Alhagi und sogar von Stipa, und wenig tiefer im Lande haben wir in der Nähe eines Salzsees Halophyten und Chenopodia- ceen. Erst mit dem Eintritt in die S’uram-Ebene oberhalb von Gari findet ein allmählicher Wechsel statt. Da nahen wir uns dem Meskischen Gebirge, d. h. der östlichen Grenze von Kolchis, und sobald man in die enge Kura- schlucht tritt, verschwinden an den N.-Seiten die Steppen und die xerophilen Formen fast ganz und folgen nur in schmalem Bande den Schroffungen ent- lang dem linken Ufer, wie ich schon erwähnte. Unterhalb von Azchur, wo die Wälder weiter vom Fluss zurücktreten, gewinnen dann die Xerophil-ru- pestren auf dem porphyrischen Gebirge die Oberhand, folgen vereinzelt noch jenseits von Achalzich dem felsigen Ufer bis in die Quellzuflüsse des Pozchow- und Koblian-tschai und verschwinden dort am Westrande der Ebene von Ar- dagan in den Urwäldern Adshariens. Zunahme der xerophil-rupestren Pflanzen gegen SO. im mitt- leren Araxesthale und auf der Scheitelfläche von Hocharmenien. Anders verhält es sich damit aufwärts im Thale des Araxes. Die Grenze zwischen Steppen- und xerophiler Flora tritt da entlang der Südfront des Karabagh-Gebirges auf, und zwar mischen sich schon am Dary-dagh die Arten beider Formationen, ebenso auch in geringerem Grade auf der rechten Seite des Araxes im finsteren Kara-dagh-Gebirge. Bis zum erwähnten Dary-dagh dominiert an den flacheren Gehängen von O. nach W. die Steppenflora mit zerstreut ‚stehenden Stachelhölzern und Carpinus duinensis, dazu kommen Goebelia alopecuroides, Scabiosa ucrainica und Xeranthemum. Auf den Niederungen des Araxes giebt es Schwemmboden mit üppiger Wiesenflora. 288 Fünftes Kapitel. Dergleichen kommt auch noch mit Unterbrechung und mehr oder weniger deutlich flussaufwärts ca. 5so km weiter vor und erst da, wo das Bett des Araxes von Ost scharf im Knie gegen NO. bricht, verschwinden die Steppen- arten fast ganz und wir haben es dann bis zur Westfront des mächtigen gra- nitischen Meridianstockes von Karabagh, also bis zum Ostrande der mittleren Araxesstufe, nur mit Xerophil-rupestren zu thun, so unter den Bäumen mit Pistacia mutica, unter den Sträuchern außer mit Paliurus auch noch mit Zygophyllium atriplicoides und Lycium ruthenicum. Weit ausgedehnte Strecken der in Rede stehenden Flora füllen die erwähnte mittlere Araxesstufe seitwärts an den Thalgehängen. Von Ordubad über Nachitschewan und Eriwan zum S.-Fuße des Alagös, also immer auf linker Araxesseite unterbrachen nur mini- male Quellengründe die xerophile Vegetation. Sie steigt im Mittel bis über 1520 m (5000 r. F.) an und tritt überall da, wo mittelst künstlicher Bewässerung keine Oasenkultur statthat, bis an das Flussufer. Ebenso verhält es sich da- mit auf rechter Seite des Araxes. Die Basis beider Ararate ist bei einer See- höhe von 832 m (2733 r. F.), was die Flora anbelangt, rein xerophil und zwar treten einzelne Arten bis hoch in die dürftige subalpine Vegetationszone. Gleiches sehen wir an den Quellläufen ebensowohl des Araxes, als auc Euphrat (Murad-tschai), die auf der Scheitelfläche Hocharmeniens am toten 3200 m (10500 r. F.) hohen Vulkan Bingöl-dagh ihren Anfang nehmen, nur muss man die geräumige obere Euphratebene von Erzerum und die von Hassankala am Araxes ausschließen und einige geringe subalpine Wiesen. Soweit ich diese Gegenden kenne, kann ich nicht anders urteilen. Das waldreiche russische Talysch bietet uns nur im Suantgau, speciell in dem Kesselthale von Diabar einen beschränkten, aber sehr ausdrucksvollen Typus der persischen xerophil-rupestren Flora dar. Die vorherrschenden Gattungen Astragalus, Acantholimon, Silene und Gypsophila aretioides. Die Hauptrepräsentanten dieser Flora rekrutieren sich aus den Genera Astragalus, Acantholimon und Silene. BOISSIER beschreibt in seiner klassischen Flora orientalis 757 Astragalusarten, welche Zahl sich mit Hinzufügung der in dem Gebiete in den letzten 20 Jahren neu entdeckten Arten sicherlich auf 800 steigern wird. Dem Kaukasus kommen von jenen 757 Astragalusarten 120 zu und das Plus der neuerdings entdeckten Species beläuft sich für den Kaukasus auf höchstens 10 Arten ’) x Aus der Subserie V, Tragacantha, welche uns wie auch die folgende hier besonders interessiert, weil ihre Species meistens stark bewaffnet sind, Kaukasusländern, und zwar vorwiegend im östlichen Transkaukasien und russ. Armenien mit Einschluss des Bingöl-dagh, soweit bis jetzt bekannt wurde, nur 17 Arten vor. Dieses sind folgende: 1) Ich habe Boısster’s »Flora orientalis« inkl. Supplement und das Herbarium des kaukasi schen Museums benutzt. Die neuesten “= Bereicherungen wurden von BROTHERUS, TRAUTVERTEN ALBOW und FREYN beschrieben. i ; Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 289 A. gummifer Labill., Bingöl-dagh, subalpin. » caucasicus Pall., endemisch, Tiflis, Helenendorf, N.-Seite, g00—1200 m (3,4000 r » aureus Willd., Alagös, Betschenach, Istisu, Ochti, Suant, Tängschlucht. Eirabaphehkie Bge., von SZOWITSCH gesammelt, ändeniisch nur in Karabagh. » caspius M. B., SW.-Kaspi, Baku, Suant. » Marschallianus Fisch., Lars, Daghestan, nur an der N.-Seite des Kaukasus. ‚> denudatus Stev. = microcephalus Willd., Tiflis, Borshom, Abastuman S.-Seite, Achty, Schatil N.-Seite. » coarctatus Trautv., Küp-göl, (R.), 3450 m (11300 r. F.). » Arnacantha M. B., SO.-Krim, NW. des Kaukasus, Gelentschik, Kachetien, Talysch. » Meyeri Boiss., Ararat, Diabar, Mistan. >» pycnocephalus Fisch., Kasikoparan. » strictifolius Boiss., von SZOWITSCH bei Nachitschewan. » compactus Willd., im Daralagösgau 1830 m (6000 r. F.). » Lamarckii Boiss., Suant. » Muschianus Ky. et Boiss., Bingöl-dagh. » condensatus Ledeb., türkische Grenze, NORDMANN. » aeluropus Bg., Karabagh. EZ "Aus der Subserie VI. Calycophysa mit 124 Species in der Fl. orient. sind für den Kaukasus folgende Arten zu nennen: A. uraniolimneus Boiss., Alagös, Goktschai. lagopoides Lam., Ochti. persicus F. et M., Suant. karsianus Bg., Kars. lagurus Willd., Aschich-dade, Betschenach. Hohenackeri Boiss., Suant. micracme Boiss., Eriwan-Kars. Szovitsii F. et M., endemisch, Ordubad. halicacabus Lam., Ararat, WAGNER mesites Boiss. et Buhse, Karabagh. ponticus Pall., Aschich-dade. maximus Willd., Kobi, N.-Seite. trichocalyx Trautv., Azchur. crinitus Boiss., Abastuman. alopecias Pall. ? vulpinus Willd., Iberien, HOHENACKER. turbinatus Bg., ‚Ocdukae, CHRISTOPH. megalotropis C. A. M., Suant. macrocephalus Willd.,. Belaw, Karabagh, Ararat. finitimus Bg., An Radde, Eukkaien, 19 v v 7 Y x v 2 Y EZ v ‘ v y x x “ Y “ v 290 Fünftes Kapitel. A. Schahrudensis Bg. ? » sphaerocalyx Ledeb., Ararat, Bingöl-dagh. » Regelii Trautv., Belaw, Dulty N.-Seite. Zu diesen kommen noch als hochwachsende holzige Species aus der Subserie VII. drei Arten, die aber nicht dornig sind, nämlich: A. viminius Pall., Tiflis, R. | » hyrcanus Pall., nur für die Dünen des westlichen Kaspi-Ufers nachgewiesen, » barbidens Freyn, Petrowsk, Dünenpflanze, von mir 1894 entdeckt, Wir besitzen also im Kaukasus aus den beiden Subdivisionen der für die xerophil-rupestre Formation so charakteristischen stachligen Astragalus (im ganzen 280 Sp. der Flora orientalis) nur 40, d.h. 14% von allen der Orient- flora zukommenden. Von diesen go sind bis jetzt von der Nordseite des Großen Kaukasus nur drei nachgewiesen und westwärts tritt als einziger Repräsentant bis zur Südküste der Krim und auf den taurischen Gebirgen A. Arnacantha auf. Zu diesen holzigen und stachligen Astragalen müssen wir als einen der ausdrucksvollsten Repräsentanten der xerophil-rupestren Flora noch die in Vorderasien weitverbreitete Onobrychis cornuta L. rechnen. Von Anatolien bis Beludschistan und hinauf nach Hochpersien bewohnt diese x originelle, unantastbare Papilionacee auch den östlichen Kaukasus an vielen ariden Stellen, und zwar in den Höhen von 900— 3050 m (3000—10000 F. F.). Neuerdings brachte ich den Beweis für ihr Vorkommen auch an der Nord- seite des Hauptgebirges in der alpinen Zone, zu Füßen des Schah-dagh bei. In Bezug auf die Vertikalverbreitung unserer kaukasischen Arten ist zu bemerken, dass A. coarctatus Trautv. am höchsten steigt. Der Fundort an der Nordseite des Großen Ararat, am Küp-göl in 3450 m (11300 F. F.) Meereshöhe schließt sich direkt an die Standorte von A. stenotegius, A. car duchorum und A. adscendens, an A. eriocalyx und A. hirticalyx, welche in Höhen von 3050—3350 m (10—ı1000r.F.) in Kurdistan und am Schahu gesammelt wurden. Wenn wir in gleicher Weise die Acantholimon-Arten mustern, sO ergiebt sich, dass von den 74 in der Fl. orient. bis jetzt für den Kaukasus nur 10 nachgewiesen wurden, also 13%. Diese sind: A. bracteatum Gird., Karabagh, Basar-tschai. » tenuiflorum Boiss., Gandsha-Gebirge, Tiflis. araxanum Bg., Szowicz, Araxes. Hohenackeri Jaub., Suant, Araxes. glumaceum Jaub., Gok-tschai. acerosum Willd. ? armenum Boiss., Kasikoporan, lepturoides J. et Sp., Tiflis, Kachetien. Karelinii Scz., Araxes. Kotschyi J. et Sp., obere Kura. 52 S S y x “ “ v ergiebt sich als Resultat folgendes. kommen nachstehende im Kaukasus vor’): * x * x * a: SE Se Zu; * Y x v v Yv B7 Y x Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 291 Von der N.-Seite des Hauptgebirges ist meines Wissens bis jetzt kein Acantholimon bekannt geworden, ebenso wenig aus Kolchis. Durchmustern wir in gleicher Weise die Arten des Genus Silene, so - viscosa L compacta Horn. von ALBOW in Ab- armeria L., “ chasien. dichotoma Ehrh. racemosa Otth. y iberica Boiss. et Ö rubriflora Boiss. pendula L. gallica L. leyseroides Boiss., Araxes, Nachi- tschewan. Ötites L, parviflora Ehrh. wolgensis Spreng. olympica Boiss, y nein, Sawalan dashöldes Pers., alpin, Ararat., argentea Ledeb., türkische Grenze, NORDMANN, spergulifolia Desf., Küsjurdi, supina M. B,, repens Patr., Betschenach, suffrutescens M. B. var. Hohen- ackeri Boiss., Suant. sisianica Boiss., Armenien. arguta Fenzl, Araxes. caucasica Boiss., wer Küp-göl. depressa M. B., Suant. Meyeri Fenzl. Wir haben also 53 Arten, d. h. 26% , * KR RKRr KH * * * “ %* 52 Y gezählten Species, im Kankucns vertreten, 1) Die mit einem * bezeichneten sind xero Von den 204 Silene-Arten der Fl. orient. conmelinifolia Boiss., Betschenach, ungens Boiss., Palantöken. odontopetala FenzI—= S. Raddeana Trautv. spathulata M. B., N.-Seite. araxina Trautv., oberer Araxes. inflata Sm. commutata Guss, lacera Stev., Gr. Kaukasus, Mo- ränen. italica L. = S. nemoralis Griseb. saxatilis Sim., ganzes Gebiet. Marschallii C. A. M., Tiflis, longipetala Vent. laxa Boiss., Bingöl-dagh. chlorifolia Smith, Suant, Tiflis. peduncularis Boiss, Armena Boiss., Palantöken. angustifolia M. B., N.-Seite, Daghestan. lychnidea C. A.M. tenella C. A. M., Suant. cespitosa Stev. Hoeftianum Fisch. Schafta G. Gml., Suant. humilis C. M., Daghestan, alpin, R.?). aller der orientalischen Flora zu- und davon sind 35, d.h. 17%, phil. 2) In seiner abschließenden Arbeit »Prodromus florae colchicae« hat ALBOw S. Montbretiana Boiss. und S. subulata Boiss. nicht mehr aufgeführt. 19* Zweimal 292 Fünftes Kapitel. xerophil-rupester. Es ergiebt sich endlich, dass die Werte der Procent- sätze der Xerophilen aus den drei Gattungen nahezu gleich sind, 14, 12 und 17%. Von den nahe verwandten Gypsophilen ist eine höchst eigentümliche, zwerekleine Art zu erwähnen, die ihresgleichen im Aufbau ganz fester, großer Kolonien, vornehmlich auf Kalkfelsen, in Europa kaum haben dürfte. Das ist Gypsophila aretioides typ. und var. caucasica. Sie wurde für den Kau- kasus schon durch RUPRECHT, später durch die Brüder BROTHERUS vom Ardon (N.-Seite) nachgewiesen. Wer sie aber in ihrer stärksten Entwickelung kennen lernen will, der muss sich nach Transkaspien in die Öden des Kopet-dagh begeben. Tote, uralte Kolonien dieser Pflanze hält man für obenher abge- ver- größert. Fig. 9. Gypsophila aretioides Boiss. (große, alte Kolonie aus dem Kopet-dagh). waschene, gelbliche Felsenkuppen, sie sind an der Basis oft nierenförmig abgerundet, mehrere Fuß hoch bogig aufgeschwollen, 4—6 Fuß im Durchmesser besiedeln sie in ganz unregelmäßigen Gruppen den absolut kahlen Felsen auf größere Strecken hin und haften an ihm so fest, dass man bedeutende Kraft und scharfe Instrumente anwenden muss, um sie loszubrechen. Im Verlaufe langer Zeit bilden sie selbst, immer von unten nach oben absterbend, eine kalkige, fast steinharte Masse für die obenher lebende Kolonie, Die Individuen- zahl größerer Kolonien dieser Art beträgt viele Tausende an der Oberfläche lebende, diejenige, welche den Gesamtbau zu Stande brachte, wohl Millionen. Zur Blütezeit deckt ein verwaschenes Lila einzelne Stellen auf der abgerundeten Oberfläche solcher festgefügten Kolonien. / Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 293 In ihrer physiognomisch-botanischen Bedeutung sind namentlich die Astragalus-- und Acantholimon-Arten ebenso wichtig, als auffallend und originell. Massiges Auftreten des niedrigen Astragalus-Holzes verleiht den kahlen Schroffen des Gebirges fleckenweise ein graugelbliches oder graubläu- liches Aussehen. Auf verhältnismäßig dicken und ganz niedrigen Stämmchen verbreitet sich das festgeschlossene, meistens allseitig lang bestachelte Geäste in unregelmäßiger Kopfform, oft am Rande zackig vorspringend, obenher leicht abgerundet und peripherisch wohl den felsigen Untergrund berührend. Oben tragen die gelben Mittelrippen, welche ebenfalls elastische, spitzige Dornen sind, die feingefiederten Blätter, 8—12Jochig, schmal, graublau und kurz oder auch lang zugespitzt. Unten sind sie mit den Stützblättern ver- wachsen. Aus schneeweißem wolligem Flaumpolster, welches die schmalen Kelchblättchen ganz verdeckt, schauen hellgelbe Blüten kaum hervor (Astragalus denudatus). Steif und unantastbar sind solche Astragalus-Pflanzen, sie wachsen langsam. Ein Stämmchen von 38 mm Durchmesser zeigt auf dem Querschnitt 30 Jahresringe, allseitig gleichmäßig gefügt. Die aufprallende Sommersonne bringt ihm monatelang alltäglich 40—60° C. Hitze, es fällt dann kein Tropfen vom Himmel, das behagt ihm, auch wenn im Herbst anhaltender Regen kommt, profitiert er davon wenig, das Wasser rinnt rasch vom glatten Felsen ab. Kein Sturm bricht solchen Astragalus-Busch zusammen, die bizarre Gestalt schwankt nicht einmal unter seiner Wucht, sie rührt ihn nicht. Allenfalls fegt der Orkan im Winter die gedörrten Fiederblätter weit fort und macht den Zwergbusch noch kahler, als er im Sommer schon war. Specielle Schilderungen. Auf russischem Gebiete erreicht die xero- phil-rupestre Pflanzenformation an zwei Plätzen ihre vorteilhafteste Entwicke- lung und nähert sich dadurch sehr der entsprechenden Vegetation Hochpersiens. Der eine dieser Plätze liegt nordöstlich von Nachitschewan in der Höhe von 900—ı520 m (3000—5000 r. F.) namentlich in der Umgebung der Ansiede- lung Betschenach und erstreckt sich ostwärts bis in die Umgegend von Ordu- bad. Den anderen, noch charakteristischeren und fast schon ganz der hoch- persischen Variante entsprechenden finden wir hart an der persischen Grenze unmittelbar unter dem Randgebirge des sich gegen NW. verflachenden Alburs- stockes in dem Diabar-Kesselthale. Von beiden Lokalitäten will ich in Kürze die Flora in ihrem Hochsommerstadium zu schildern versuchen. Entlang den zahlreichen Bächen, welche von den Höhen der kahlen Daralagös-Gebirge (südlich vom Goktschai-See) den Araxes von links her er- nähren und von denen die geringeren im Sommer austrocknen, zieht sich an den Thalwänden und Gehängen in den Höhen von g0o0—ı1830 m (3000 bis höchstens 6000 r. F.) die xerophil-rupestre Flora ohne feste Rasenbildung hin. Höher schließt sich ihr fast überall die subalpine Wiese an, welche je nach dem Grade der ausdauernden Feuchtigkeit des Bodens in Eleganz und Üppig- keit schwankt. Wenn auch in den unteren Lagen dieser Gebiete die flacheren Thalwände, oft nur aus lockeren Konglomeraten gebildet, sehr nackt erscheinen, so weisen 294 Fünftes Kapitel. sie doch ganz eigentümliche Pflanzen auf. Die steinigen und lehmigen Lücken zwischen Papaver caucasicum und Glaucium corniculatum sind von starren, kleinen Alyssum-Gruppen (A. Mülleri und A. Szovitsianum) bestanden. Zwischen ihnen ragen die Besenformen von Crambe juncea hoch hervor, dann vereinzelte, niedrige, vieltriebige Resedastauden (R. microcarpa), großblütiges Sisymbrium leptophyllum, wenig bemerkbare Tunica Saxifraga und vereinzelte Wildnelken- Gruppen, auch Dianthus fimbriatus, endlich verschiedene Onosma- und Eu- phorbia-Arten: O. rupestre, OÖ. sericeum, OÖ. gracile, E. Gerardiana und E. Szowitzii, sodann noch Campanula sibirica und das spirrige, wenig schöne Acantholimon Karelinii. Überall machen sich zwischen den Genannten ver- einzelte Büschel von Stipa capillata und Andropogon bemerkbar und Stachys fruticulosa bildet 3 Fuß hohes Gebüsch mit verholztem Geäste. An anderen Stellen decken lockere Bestände von Cirsium Acarna den Boden, sie wechseln mit Scolymus hispanicus, auch wohl mit Carthamus oxyacanthus ab. Dazu gesellen sich etliche unansehnliche Astragalus-Arten, so auch der weit ver- breitete A. denudatus, hier und da Daucus pulcherrimus (— Astrodaucus) und eine Cachrys-Gruppe. Im ersten Frühjahr bieten diese ariden Schroffungen einige schöne Liliaceen, da wächst Ixiolirion Pallasii, ein Typus der trans- kaspischen Wüsten, und Tulipa Julia (= T. montana £# Julia) malt feurig rote, große Punkte auf den blassgrauen Lehm. Je höher man in solchem Terrain ansteigt, um so reicher und eigenartiger wird die Flora. Alles ist himmelweit von dem verschieden, was wir aberm ein paar tausend Fuß höher auf den prunkenden Weidematten des Daralagös- Gaues antreffen, Alles auch ebenso verschieden von dem, was die trockenen Steppen und feuchten Tiefländer im Ost und West und im Norden des Großen Kaukasus darbieten. Schon hat sich auf sanftem Gehänge obenher in reich- lich ı—2 Fuß Höhe eine geschlossene Vegetationsfläche gebildet, aber unten am Boden giebt es deshalb doch keine Rasennarbe. Es sind die gedrungenen, großblumigen Gestalten von Phlomis armeniaca (gelb) und P. pungens (rot), welche sie im Vereine vornehmlich mit schönen Astragalus-Arten aufbauen. Von letzteren sind die höherwachsenden, unbewaffneten, dickköpfigen (Blüten- stände): Astragalus macrostachys, A. Regelii, A. macrocephalus, A. cephalotes und A. turbinatus in erster Reihe zu nennen. Dann die stachligen, die un- antastbaren: A. Meyeri, A. microcephalus — A. denudatus und A. aureus mit sitzenden Blüten. Endlich A. lagurus mit mächtigen, ovalen Blütenköpfen, die so dicht behaart sind, dass man die Kronen kaum wahrnehmen kann, A. Szowitzii mit blasig aufgetriebenen Kelchen und A. persicus, rosa reich- blütig; diese letzteren treiben die Blütenstände auf Stengeln hoch aus der dornigen Unterlage hervor. Zwischen diesen, die, wie gesagt, ein leidlich zu- sammenhängendes Kleid über den Boden werfen, bauen immer massig, aber doch leicht Prangos ferulacea und Cachrys crispa ihre abgerundeten Grund- blattmassen auf und treiben aus dem Centrum den kräftigen, oben stark vef- ästelten Blütenschaft. Kleinere Doldenpflanzen kommen für die Physiognomie solcher Plätze kaum in Betracht. Es sind das die niedrigen Caucalis-Arten, Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 295 Scandix Pecten veneris, sowie Turgenia latifolia und Pimpinella Tragium. Sie alle überragt auch hier Daucus pulcherrimus (Astrodaucus). Dazwischen zeichnet dann streckenweise, zumal in den niedrigen Lagen, Alhagi camelorum kräftige Züge auf das Antlitz der dürftigen Erde; nur gering und hell belaubt, wird an ihm das zahlreiche Geäst in starrer Besenform nur wenig bekleidet, dagegen decken die bräunlich roten, gedrängten Blütenstände die Spitzen des spirrigen Zwergbusches viel vollständiger. Von den Centaureen wäre die massige C. squarrosa zu nennen, während C. axillaris erst höher mit dem Beginne der subalpinen Zone gefunden wird. Kräftige Disteln und auch ge- meine Cirsium-Arten recken sich hier und da aus den Astragalen und Marru- bium-Beständen (Carduus onopordoides, Cirsium arvense, Marrubium radiatum) hervor. Überall sieht man die bläulich schimmernden Köpfe von Echinops per- sicus, und auch das in grauen Filz eingehüllte Verbascum saccatum strebt in schlanker Kerzenform mit den Blütentrieben hervor. Vicia tenuifolia durch- rankt diese Flora und drängt mit ihren vielen Blüten zum Licht. Dazu kommen noch Nepeta-Stauden, deren lockere Blütenstände hier und da für den Fernblick einen dünnen Schleier über die darunter stehenden Astragalen und ihre gleichhohen Genossen werfen; von ihnen sind Nepeta nuda und N. leptoclada seltener. Endlich treibt auch Linaria genistifolia die schmächtigen Blütenrispen hoch hervor und oft durchwuchert vom Grunde her das Ganze Cuscuta planiflora so dicht, dass die betreffenden Stellen ungangbar werden. Aus solchem Wuste schauen die roten Blüten von Jurinea spectabilis und die blauen von gemeinen Campanula-Arten hervor, es sind das: C. bononiensis, C. rapunculoides und C. glomerata. Die reizenden kleinen C. propinqua und C. Bayerniana fand ich nur in tieferen Lagen. Bevor wir weiter gegen SO. und damit immer näher zur persischen Grenze wandern, will ich noch diejenigen charakteristischen Pflanzen erwähnen, welche man auf salzigem Boden, also in der Nähe der Steinsalzbrüche von Nachit- schewan und Kulp findet. Diese Vegetation ist äußerst spärlich, alles steht vereinzelt und setzt sich im Hochsommer wesentlich aus folgenden Arten zu- sammen: Acanthophyllum versicolor, A. Bungi, Onobrychis heterophylila, Aphanopleura trachysperma, Scabiosa rotata var. ochrochaeta, S. Olivieri, ; Psephellus xanthocephalus, Amberboa odorata, Caccinia glauca, Salvia limbata und Euphorbia Marschalliana. Wo an den felsigen Steilungen die Florabestände sich auflösen und wir immer nur isolierte Gruppen, oft sogar nur Individuen bemerken, da sind die Standorte für verschiedene Silene: die weitverbreitete S. saxatilis fehlt nicht, wir sehen S. repens, S. arguta, S. commelinifolia, S. spergulifolia. Dazu bauen Crucianellen ihre fahlgrauen Knäuel und der schöne Lotus Gebelia legt seine rosa Blütenfülle über die Felsenschroffungen. Xeranthemum annuum ist auch hier zu Hause, weit seltener und immer nur vereinzelt leben Helichrysum glandulosum und H. armenium, sie und Linum flavum liefern zur Blütezeit die hellen, gelben Farbentöne auf dem durchweg bräunlich grauen Boden. Eben solche Standorte bevorzugen verschiedene Wildnelken, Dianthus crinitus und 296 Fünftes Kapitel. Dianthus brevilimbus, auch Arenaria gypsophiloides und Gypsophila Szowitsii und die steifen Gruppen von Lallemantia peltata, sowie die niederkauernde Scutellaria orientalis vervollständigen diese Felsenflora. Wir haben uns in Kap. III eingehend mit der Flora vom NW.-Ende des persischen Albursgebirges beschäftigt und namentlich die Wälder und die Tieflandsvegetation von dem russischen Talyschgebiete kennen gelernt. Auch in ihm finden wir die xerophil-rupestre Formation vertreten und zwar wiederum in Höhen von 1500—2130 m (5—7000 r. F.) unmittelbar unter dem Grenz- gebirge in ganz schmaler Zone, nämlich im oberen Drych- und Suantgau. Am frappantesten treten die Gegensätze zwischen der üppigen Waldzone und den Xerophilen auf russischer Seite im Diabar-Kesselthale, welches vom Mistan- bache durchschnitten wird, hervor. Denn sobald man von Osten kommend den 2083 m (6838 r. F.) hohen Barnasarpass überschritten hat, liegt dieser Kessel scharf umrandet vor uns, in allen seinen Verhältnissen, namentlich auch in denen der Kultur, an Hochpersien mahnend, und im Hintergrunde umgürtet von der Alburs-Grenzkette zwischen Küsjurdi und Marajurt mit Gipfelhöhen von reichlich 2440 m (8000 r. F.). Nur das künstlich zugeführte Wasser ef- möglicht die Existenz des sesshaften Menschen. Oasenwirtschaft, grüne, sorg- sam gepflegte Luzerneflächen, Weizen- und Gerstenfelder, auch kleine Gärten (namentlich Aprikosen), schließen sich unmittelbar an die natürlichen oder künstlichen Wasserfurchen und in langen Reihen, dreifach und vierfach dicht gepflanzt, bestehen Pyramidenpappeln die etwas erhöhten Kanalränder. Alles das entspricht vollkommen den Kulturoasen auf der mittleren Araxesstufe. Gleich wenn man vom Suantgau aus zur Westseite des Alburs kommt und mit dem Ambaranibache in das Quellland der Karasu (zum Araxes) gelangt, treten wieder solche Kulturstätten auf. Wo das Wasser fehlt, setzt sich die Flora wesentlich aus xerophil-rupestren Arten zusammen, denen sich auf er- weiterter Thalfläche und in den Ebenen manche Steppenarten und, falls sie salzig sind, auch Halophyten hinzugesellen. Ich lasse zunächst das Verzeichnis der im Diabarkessel und im oberen Ambaranithale gesammelten Arten folgen "und bezeichne diejenigen, welche auch den Steppen zukommen, mit einem he D. hinter dem Namen heißt: aus dem Diabarkessel, Am. aus dem Ambarani- thal. Die von den höher gelegenen subalpinen Wiesen heimgebrachten schließe ich natürlich aus. Sammelzeit Anfang Juli nach n. St. Delphinium .hybridum Steph. var. Fumaria Vaillantii Lois., D. Am. genuina Boiss., D. *Meniocus linifolius DC., D. Delphinium hybridum Steph. var. | *Psilonema calycinum C. A. M., D- hirtula Trautv., Am. » dasycarpum C. A. M., D.. 2 Roemeria hybrida DC., D. Alyssum Szovitsianum F. etM, Di Papaver caucasicum M. B., D. Am. > alpestre L. typ. et Val *Glaucium corniculatum Curt., Am. microphylla Trautv., Am. se n Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 297 Alyssum montanum L. var. tricho- [stachya Trautv., D. > campestre L., D. m minimum L., D. Cliypeola Jonthlaspi L., D. Malcolmia Meyeri Boiss., D. Camelina laxa C. A.M., D. Am. Sisymbrium pachypus Trautv., D. » leptophyllum Trautv., D. Am. » tetragonum Trautv., Am. Erysimum crassipes L., D. *Lepidium vesicarium L., D. Aethionema Buxbaumii DC., D. Am. Isatis canescens DC., Am. » nummularia Trautv., D. Reseda lutea L., Helianthemum ifolistimn L. var. lasio- [carpa Boiss., D. salicifolium L., D. Dierkig petraeus M. B. var. brevi- [et strictifolia Rupr., D. » crinitus Sm., Am. Tunica Saxifraga L., D. Saponaria orientalis L., D. > viscosa C. A.M., D. Alsine recurva C. A.M., D. Silene spergulifolia M. B. var. clavata [(Trautv., D. » chlorifolia Sm., D. Am. » Aucheriana Boiss. var. Hohen- [ackeriana Boiss., D. Am. » tenelaL, D. » conoidea = » Marschallii c rs m, Am. Queria hispanica Loefl., D. Arenaria dianthoides >e D. » serpyllifolia L., D. » . graminea C. A. M., Am. Herniaria incana Lam., D. Telephium Imperati L., D. Hypericum scabrum L., D. » hyssopifolium Vill. var. elongata Ledeb. et var. abbreviata Ledeb., D. *Erodium oxyrrhynchum M.B., Am. Haplophylium villosum M. B., D. Rhamnus spathulifolius F. et M., Am. Medicago arcuata Trautv., D. lupulina L., D. minima Lam., D. Lotus Gebelia Vent. var. Boiss., Am Autiagalus talyschensis Be = A, [nummularius C. A.M., D. » podocarpus C. A.M., D. » persicus F. et M., D. Am. >» aureus W., D. Am. >» caspius M. B. var. ma- crantha Trautv., D. Am. » Meyeri Boiss., D. Am. > rostratus C. A.M., D. » monspessulanus L., D. » odoratus Lam., D. » onobrychioides M. B., D. » Caraganae F.etM.,D.Am. » campylorhynchusF.etM., (Am. genuina » Hohenackeri Boiss., Am. > denudatus Stev., Am. » Stevenianus DC., Am. aduncus M. B., Am. ncbrschis cornuta Desv., D. » heterophylla c. AM, [D. Am. * > sativa Lam., D. Vicia peregrina L., D. Ervum paucijugum Trautv., D. *Potentilla bifurca L., D. » Meyeri Boiss., D. Rosa canina L. var. collina Koch, Am. » rubiginosa L. var., Cotoneaster nummularia F. et M., D. Fontanesii en Am: Burarit Gerardii Jacq., D » rotundifolium L., Am. Daucus pulcherrimus C. Koch, Am. Caucalis daucoides L., D. Turgenia latifolia Hoffm., D. 298 Fünftes Kapitel. Scandix pinnatifida Vent., D. Prangos ferulacea Lind., D. Cachrys crispa Pers., Am. Cymbocarpum anethoidesDC., Am.D. Pimpinella tragium Vill., Asperula glomerata Griseb., D. > arvensis L., D. Am. » trichodes J. Gay, Am. » humifusa Bess. var. hirtula rautv. Crucianella exasperata F. et M., Am. > glauca A. Rich., Am. > ghilanica Trin., D. Galium tenuissimum M. B, Am. D. >» hyrcanicum C. A. M., D. » verum Var; tönienkosa %,A, M. articulatum R. et Sch. Callipeltis cucullaria Stev., Am. Valerianella uncinata Daft; D. sclerocarpa C. A. M.D. rotata M. B., Am nn vermicularis , D. » pubescens L., D. I micrantha M. 'B. Am. santolina L., Ai Be candidissins W., Am Pyrethrum myriophylilum c. A M., Am. > partheniifolium W, var. [pulverulenta Hoh., D. Carduus onopordioides Fisch., D. Helichrysum arenarium DC. . Am., var. roseum Trautv., D. Filago germanica L,, D. Centaurea integrifolia C. A. M., D. » depressa M. B., D. Am. » _. pulchella Ledeb., D. Am. ovina Pall., Te, pusillus = D. » coloratus c. A:.M.,D. Podospermum canum C. A. M:): Pterotheca bifida F, et M. var. ee (culosa Trautv., D. * Faldermannia parviflora Trautv, Am. Hieracium pilosella L., D. Leontodon asperrimum W., D. 5 Phyteuma pulchellum F. et M., Am. *Androsace maxima L., D. Vincetoxicum medium Desc. var. latifolia Trautv., D. Convolvulus lineatus L., D. Nonnea picta F. et M., D. » pulla DC., D. *Lycopsis arvensis L. var. micrantha [Trautv., D. 2 8 Onosma microspermum Stev., D. Am. *Anchusa italica Retz., Am. *Echium italicum L., Am. *Echinospermum barbatum Lehm. D. Am. » Vahlianum M.B,D. *] ithospermum arvense L., D. $ Caccinia glauca Savi, D. Hyoscyamus pusillus L., D. > reticulatus L Am. Celsia Suwarowiana C. Koch, Am. Linaria dalmatica Mill., D. » lineolata Boiss., D. Scrophularia variegata M. B., D. Bungea trifida C. A.M., Am.D. Salvia verbascifolia M. B., » ceratophylla L., D. Am. >» limbata C. A.M., D. Am. » xanthocheila Boiss., Am. = Nepeta ucranica L., Am. a » micrantha Bg., Am. >» Mussinii Spr., D Lallemantia iberica F. et M., Am. » peltata F. et M., D. Scutellaria orientalis L. var. a fida Rchb., Am., et var. chamae dryfolia Rchb., er Siderites montana L., D. Am. | Stachys lavandulifolia Vahl, DD Marrubium parviflorum F. et M., Be » persicum C. A.M., Am. » propinquum F.etM., Am. Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 299 Phlomis armeniaca W,., Am. Teucrium orientale L., Am. Eremostachys laciniata Bg., D. Thymus serpyllum L. var. vulgaris Ledeb. et var. latifolia Benth., D. Acantholimon Hohenackeri Boiss., [Am. Rumex scutatus L., D. Am. Polygonum cognatum Meis., D. Thesium intermedium Schrad. » ramosum Hayne. Blitum virgatum L., Am. Ceratocarpus arenaria L., Am. Kochia prostrata Schrad. var. cane- scens Mogq., Am. *Euphorbia Gerardiana Jacq., D. Am. > Marschalliana Boiss., D. > Szovitsii F. et M., D. Parietaria judaica L., Am. Juniperus oxycedrus L., D. Allium rubellum M. B., Am. » Akaka S.G. Gm., D. *Ornithogalum umbellatum L. var. (latifolium Trautv., D. *Muscari comosum Mill. var. tubiflorum [Trautv., D. Iris acutiloba C. A.M. var. lineolata (Trautv., » paradoxa Stev., D. » caucasica Hoffm., D. Elymus caput-Medusae L., D. Triticum orientale M. B. var. lanu- [ginosum Grisb., D. » rigidum Schrad., Am. Melica Hohenackeri Boiss., Am. Stipa Szovitsiana Trin. *Bromus tectorum L. Asplenium septentrionale Sw. Durch diese Verzeichnisse habe ich die Elemente der xerophil-rupestren Formation wesentlich ergänzt, keineswegs aber erschöpft. Von der oberen Kura. Man könnte derartige Schilderungen, wie ich sie oben gab, noch sehr erweitern und eine Reihe von kleineren botanischen Physiognomien folgen lassen. Alle werden sich mehr oder weniger ähneln. Ich will aber nur ein größeres Bild zum Schlusse dieses Abschnittes hervor- heben und nach der Natur zeichnen. Ich bin wieder, um es zu thun, in der schmalen xerophilen Zone am linken Kuraufer 800 m (2700 r. F.) über dem Meere. Es ist Ende Juni. Die Vegetation steht auf dem Höhepunkte ihrer Entwickelung. Was der Frühling Schönes an den Südschroffungen schuf, ist verdorrt, verschwunden. Selbst Euphorbia biglandulosa, die so ausdauernde, ruht oberirdisch volle g Monate, ihre Früchte fielen, ihre Doldenstände röteten sich und zerbrachen, das dicke Blatt bleichte aus, es erhält sich nur durch den reichlichen, milchenden Gummisaft, erst im Oktober gewinnt es an Frische. Hoch oben im zertrümmerten Schiefergestein ragen aus dem Chaos der scharf- kantigen Klippen mächtige Heracleumgruppen hervor. Es ist Heracleum villo- sum. Tellergroße, weiße Dolden, flach ausgelegt krönen in 7—8 Fuß Höhe die robusten Stengel, deren lichtgrüne, stumpfgelappte Grundblätter bei 2 Fuß Länge fast ebenso breit sind und allseitig das nackte Gestein verhüllen. Das sind die mächtigsten auf den trockenen Schurfhalden und auch die einzigen mit so großen Blättern. Dieser letztere Umstand bedingt ihr rasches Ver- gehen. Kaum hat die Pflanze abgeblüht, so sterben von unten nach oben die Blätter rasch ab und mit der Samenreife vertrocknen auch die dicken Stengel, die Sonne brennt darauf, bald brechen sie zusammen und es bleiben vom 300 Fünftes Kapitel. Koloss am Boden zwischen den hervorragenden Klippen nur die Trümmer; ein Wust von zerrissenen Blattlappen und vertrockneten Stengeln, alles gelb, ” bald grau. Ihm zu Füßen, oder auch nachbarlich seitwärts und höher ist die Schu halde von blühendem Centranthus longiflorus schön rot gefärbt. Manchmal steht er so dicht, dass die ganze Steilsenkung einfarbig rot erscheint, meistens aber sind es nur größere Flecken, welche er in ı—2 Fuß Höhe über den braunen schorfigen Steinboden malt. Auf den Rändern der Felskarniese bauten vorwiegend Sedum die Polster, gelbblühende (S. acre), lichtrosa, niedrige (S. album), höhere locker aufrechtstehende weiße (S. pallidum), dazwisch spirrige Tunica Saxifraga und tief im Geklüfte Sedum maximum. Die Nach- barn jener sind wieder Sonderlinge. Saponaria prostrata legt aus einer W die tief in den Felsenriss drang, ihre vielen Ästchen über das nackte Gest aus den zahllosen aufgeblähten, drüsenhaarigen . Kelchen schauen die as ist samt den Stengeln matt blutrot, Paronychia Kurdica (= Illecebrum cephalotes), deren Bracteen breit, W durchsichtig, seidenglänzend sind. Unansehnlicher Scleranthus und Quer hispanica kauern auf dem erhitzten, zerstückelten Felsenboden, aber, wo di einigermaßen Lehm verbindet, stehen die eleganten, lichten Gruppen Asperula orientalis (= A. azurea), und zwar je dürftiger der Boden, um 50° reizender. Dann bleiben die Exemplare niedrig, kaum ı Fuß hoch, Stengel “und quirlständige Blätter werden rot und die kopf- und endständigen Blüten, lang geröhrt, intensiv blau. Anderweitig präsentiert sich uns auf dem Felsen das blütenreiche Gezweige von Crucianella glomerata und Silene spergulifo dazwischen noch verspätete S. compacta, ab und zu auch die dotterge gedrängt stehenden Blumen von Alyssum argenteum. Ein weißblütiges Gali (G. Mollugo) und die glauke Artemisia campestris reservieren sich für Standorte stets den festen Felsen. Wenn ich nun noch sage, dass von steinigen Boden angehört, — dass man unweit von ihnen durch das intensive Blau von vielen Hunderten der Blumen von Campanula sibirica überrascht — dass endlich die Kronen von Convolvulus cantabrica angenehm rosa "7 Felsenboden, sobald die Sonne ihn bescheint, grob punktieren, oder gar dunkelroten Blütenköpfe von Psephellus dealbatus und Rhaponticum pulchr unseren Blicken begegnen — so wird damit das Bild der Xerophil-ru (Zu Fig. 10). Das Bild charakterisiert das Terrain. Deutlich sind die hohen, b Bee ars eine Distelgruppe. Die zarten Formen von Sedum, Saponaria > men bei diesem Maßstabe nicht zum deutlichen Ausdruck. 01 3 Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. bi x = ee Eee 302 Fünftes Kapitel. in dieser Jahreszeit leidlich vervollständigt sein. Natürlich fehlt in-ihm auch nicht vereinzelt Paliurus, ebenso wie Juniperus communis reflexa oder Atra- phaxis buxifolia, Cotinus, Pirus salicifolia und Carpinus duinensis, Er: War dies der engere Rahmen unseres Bildes von der xerophil-rupestren Vegetation an der oberen Kura, so gewinnt dasselbe durch den weiteren, darum sich legenden ungemein an landschaftlichem Reiz. — Wir dürfen vom vor- tretenden Felsenkap, an dem wir bis jetzt in brennender Sonne standen, nur” wenige Schritte zum Kuraufer machen, um uns im Vollschatten majestätischer Schwarzpappeln zu befinden und in ihrer Nähe, immer dem Wasser getreu »da schimmern die alten Weiden so graue. — Aber jenseits der Cyrus-Fut strebt das Gebirge rasch an und zeigt uns, gegen N. mit seinen Flanken gekehrt, unten den geschlossenen Laubwald, oben die darin eingekeilten dunkeln Massive der kaukasischen Tanne. An Varianten in der Komposition solcher xerophil-rupestren Flora fehlt es natürlich nicht. Wenige Kilometer aufwärts von unserem Standpunkte bei Borshom in der Kuraschlucht bestimmen die 2—4 Fuß hohen spirrigen Besen von Cytisus biflorus und Astrodaucus orientalis (= Daucus pulcherrimus) im Wesentlichen die botanische Physiognomie der sterilen Südgehänge des Ufer gebirges. Zur Artemisia campestris $ canescens (= A. inodora) gesellt sich die stinkende A. fasciculata, hier und da eine Gruppe vom stachligen Cirsium — Arcana. Von den früher genannten blieben die meisten Arten auch diesem Gebiete, aber sie wurden seltener, verschwanden nach und nach ganz U 5 machten anderen Platz. So treten namentlich Andropogon Ischaemum, welches nicht selten die Stipa-Gräser ablöst und streckenweise vollständig ersetzt, und Xeranthemum (auch hier annuum) in ihre Rechte und die ebeneren Flächen besteht an manchen Stellen das stark duftende Heliotropium suaveolens. Wenn lange schon die Augustsonne Alles auf dem trockenen Gehänge versengfe, den Cytisusbusch seines Laubes fast gänzlich entkleidete und an ihm die schwarzen” Hülsenklappen sich in der Dürre spiralig wanden; wenn die krausgewellten, breiten Riefenränder an Daucus pulcherrimus auftrockneten und die Blätter | am S’umach sich röteten; dann floriert das duftende Heliotropium. Schnee weiß färben hart am Boden die unzähligen, verhältnismäßig großen, weißen Blüten an den gekrümmten Blütenständen den Boden. Rund herum starben die hohen Disteln, sogar Onopordon, in der Hitze ab und nur die letzten, hellschwefelgelben Spitzenblumen erhielten sich an Alcea ficifolia. Lokalisiert giebt es auch größere Strecken, auf denen einzelne Stept charaktere sich mit etlichen Xerophilen verbinden. Ich gedenke dabei jen größeren Hügelflächen, welche sich oberhalb von Achalzich gegen Süden % der adsharo-imeretischen Wasserscheide zum Kobliantschai (Quellzu Kura) in circa 1080—1130 m (3600—3800 r. F.) Meereshöhe absenken. 4° erhöhten Hintergrund dieses weitgedehnten Panoramas bilden gegen Norden ne ernsten Coniferen-Wälder des genannten Gebirges. Dogon 5 hen eg Hügellande bestimmt unter den Gramineen ‚Anden a schließlich die Physiognomie. Sie ist hier an die Stelle = Die Formation der xerophil-rupestren Pflanzen. 303 y € IS! 2 a 2, een ee » östlich . ne re an 2240 mie 7400 RB Chidotani (zum Azunta). Exposition gegen NW. Betula alba in Strauchform an den äußersten Punkten, (R.). ce we * . 2539m — 8381 r.F. ee Diese meine Bestimmung fällt genau mit der RUPRECHT’schen zusamiefi = Guro, westlichste Argunj-Quelle, (R.). Betula alba als | lichtes Gesträuch bis zu. . es, Tebulos-Fuß zum Tschanti-Argunj, (R.). Betula alba- Busch, Exposition gegen Rute 2242m — 7400 r.F. : .... 2500om = 8250r.F. ® £} [2 i of, 1) Leider liegt mir von AkınFıw’s »Flora des centralen Kaukasus« nur der erste Teil vOh welcher mit den Caprifoliaceen abschließ t, ich finde daher nur für wenige Baumarten Höh & angaben, a Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. Scharo-Argunj, Quellland, (R.). Rotbuche: Reine Hochbestände: . vs ae Gemischt mit Ahorn, Linde und Populus tre- mula, lokal gedrückt bei S.-Exposition Kerket-Pass, Abstieg nach Wedensk, (R.). Birken- und Weidengebüsch RE DER ER Salatawi-Kette bei Burtunai, (R.). Kaya und Pirus communis, lokal gedrückt durch Bodenverhält- nisse. -kahle Kalke;-......:522 . 1500—ı800om = Pirkent, Dorf im N. von Schalbus, (R.). Gebüsch von Eichen und Viburnum Lantana, etwas tiefer Eiche, Ulme und Esche als Stammholz . . Mikra, Dorf, (R.). Große Rüstern und Carpinus S’amur, Quellgebiet, wo die hochgelegenen, spora- disch verteilten Waldflecken vornehmlich von Kiefern, Birken und wenig Acer campestre gebildet werden, erreichen diese nur geringe Seehöhe. In Rutul dehnt sich das Wäldchen nur BE IBA ee eeiie.n.: In Ichreck liegt der geschonte heilige Wald hoch oben auf rechter S’amur-Seite. Kiefer und Birke bilden ihn, beide in starken Hoch- stämmen, die obere Grenze mag die Höhe von 2065 1m erreichen, Dh... 2, Gunib, SW.-Ende des Plateaus. Betula alba und Pinus silvestrss, IR.) u Sa an S’ulak, Quellgebiet (Kara-Koissu zum Awarischen Koissu). Pinus silvestris und Betula alba. Hochstämme. Hier östliche Grenze. von Rhodo- dendron caucasicum (vielleicht bis S’umada), (R.) Bogos, NO.-Front. Pinus silvestris, schwache, reine Bestände, IR]. an ere 1700m = 5600 r.F. . 1400m = 4600r.F. 2200m — 7200r.F. . 2420m = 8000 r.F. ı8oom = 6ooor.F. 1500m = 5o000r.F. 2000m = 6600 r.F, 2352m = 7700r.F. 2743 m = gooor.F. 2000om = 6600 r.F. Baumgrenze an der Südseite des Großen Kaukasus. Msymta-Quellhöhe am Pseaschcha-Pass. Buche und Abies Nordmanniana als Hochstamm bis (R.) als Busch Weißbirke und Sorbus aucuparia Ins st zum Pause, [Bau .Lo sn In Abchasien. Fagus silvatica nach ALBOW . Er ‚und am Arbika Betula alba nach PTR, en, ANIan DEREN an. Bazar Sn” Be he Si, mh, ee es Eee Drdr June. ALBO Tee Acer Trautvetteri nach ALBOW 2000m = 6600 r.F. 2096 m —= 6800 r.F. 2120 m = 7000 1850 m —= 6000 r.F. 2150m — 7090 r.F. 311 5000—600o r.F. 312 Sechstes Kapitel. Nachar-Pass. Betula alba, Busch, R.. .... £ Dshikisch-Joch in Mingrelien. Pinus montana Duroi, ae Due al. 2 OL Me SENSE SZEr zuhie Sr ayaee Heer Vase WEL Dane, WET SEP nz ° Dadiasch (Suanien). Betula alba, Exposition RR ET Be EN IE ee a ara Tschitcharo (Suanien). Betula alba, Exposit. gegen Dora u ni engere Lastigal (Suanien), Betula alba, Exposition gegen u Se ee N Laschchrasch (Suanien). Pinus silvestris nach R. Goribolo (Suanien). Betula alba, Exposit. gegen O. des Großen Kaukasus giebt ABICH.. . . . . Professor KRASNOW führt ohne Angabe des Ortes für die S.-Seite in Hochsuanien die Baumgrenze mit 2600 m (8500 r.F.) an. Als Mittelwert aller Beobachtungen ist diese Zahl entschieden zu groß. Mamisson-Pass, S.-Seite. Betula alba, die äußerst vorgerückten, R Tschontio, Alasanquellen in Tuschetien. Pinus sil- vestris, Exposit. gegen W,.R........ Blo, Dorf in Chewsurien in 2000 m (6600 r. F.) über dem Meere gelegen, und zwar unmittelbar am Südfuße des Archotis-mta (Hauptkette), weist die Baumgrenze in seinem geschonten heiligen Walde fast in gleicher Höhe auf. Rund herum liegt dieselbe bedeutend tiefer. Eichen, Ahorn, Birke, R. wre ge Re Pe . vetteri hier in lokaler Depression bei Exposit. BREMER 20-6... l. c. pag. 213) soll die Eiche auf den Flanken des Gebirges steigen bis RE NE ee Ne 2135m = 7048r.F. . 2300m — 7590r.F. 2250m = 7425rF. 250oom — 8200 r.F. 2300m = 7607 r.F. 244om = 8087 r.F. 2210m — 7297. 2287 m — 7547 1.F. 2330om = 7683 FE. 22490 m — 7402 r.F. 2240m — 7390r.F. 2360m — 7800r.F. 2210m — 7298 r.F. . 2210m = 7300r.F. 2270m = 7500r.F. 1970m = 6500 r.F. 1535 m = 5072 r.F. 2500 m.— 8200r.F. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 313 Schildi-Pass nach Kachetien. Acer Trautvetteri und Fagus, einzelne starke Hochstämme mit Sorbus BUCHBAR Ru a a 2500m = 8200r.F. Diese bedeutende Höhe erklärt sich durch die Nähe des Alasan-Thales, vergl. Schneelinie. Chan-Jailach, nördlich von Nucha. Rotbuche, Hoch- Stamm, ExDo8, gegen'S,: R.....28:3 50% 1800 m = 5940 rr.F. Tschälängos, weiter östlich. Verwetterte Hochbuchen ne a he Re Be ee ee 2ıoom = 6930 r.F. Tschälängos, weiter östlich. Einzelne Weißbirken, Widbirsen, Eichen -R........ 5 222 a 2200om = 7260r.F. Kisilbari, weiter östlich. Eichen, Rotbuchen, ver- einzeie Manmsırcke BR... 4%. 2200m —= 7260r.F. Kisilbari, weiter östlich. Juniperus excelsa (ob Dean 9) DS, u ra en 2300m = 7590 r.F. Kysch-Quellen. Acer Trautvetteri, Hochstämme, R. 2300m = 7590r.F. Schin-Thal, östlicher von den vorigen. Fagus und CGnereus; ExpoBit, gegen 5, RR... 20... 2400m = 79201r.F. Schin-Thal, östlicher von den vorigen. Corylus CORraE ER Ren en. 2250m — 7420r.F. Kutkaschin zum Schah-dagh, am Dana-Platz. Eiche, Scans rn. 2148m = 7090 r.F. GEBR FI 2423m = 8ooor.F. Die Baumgrenze im pontischen Gebirge, im Anti-Kaukasus, im armenischen Hochland und in Karabagh. Salalet (Tschoroch). Rotbuche, Hochstamm, R. . 2100om = 6900r.F. Am Bakmaro (Gurien). Betula alba, ALBOW . 1850m = 61o0r.F. Schambobel__Betula alba, R. , ...% 3. 255 2120m = 7000r.F. Auf der Domäne Borshom schwankt die Baumgrenze zwischen 2180—2300 m (7200—7500 r. F.) und wird durch Weißbirke und Acer Trautvetteri EIOREIEOHE TE u a a es 2180—2300m = 7200—7500r.F. Am Kani-tschai (Kuraquelle vom ae Pinus silvestris als Krüppelstrauch, R. . . ... . 2210m = 7300r.F. Akstafa-Thal, nördliches dcktechal-Gebirge. Fagus, einzelne Hochstämme, BR. .#2..:.......:...% 1970m = 6500 r.F. Alagös, Südseite. Eiche als Hochbusch. . . . . 2180m = 7200r.F. Höchste Krüppelbüsche von Juniperus com- TORBS Be ep ae 2480 m = 8200r.F, Daratschitschach. Eiche, Hochbusch, SO.-Exposit. Ararat-Sattel (2787 m = gı56r.F.). Betula alba, Begruckter Hochbusch, R.. ......,. 2210m — 7300 r.F. 2263m = 78o0r.F. 314 Sechstes Kapitel. Bingöl-dagh, NO.-Seite. Eiche, Populus tremula und a a ee a re 2420m — 8ooo r.F. Karabagh, westliches, Lischk. Eiche, R. . ... . 2242m = 7400r.F. » östliches, Lysogorsk. Eiche, Hochstamm, EEE . 2.1950m = 6400. Karabagh, am Kirs-Gebirge, beiderseits. Eiche, R. 2030m = 6700 r.F. Gandsha-Gebirge auf dem Wege nach Kalakent. Rüster und auffallenderweise Acer campestre (nicht A. Trautvetteri), denen sich bald Rot- buche und Carpinus Betulus anschließen, R.. 2250m = 74001.F. u Koschkar-dagh. Rotbuche und Eiche, R.. . . . 2ı8om = 7200r.F. | Die Baumgrenze in Russisch-Talysch. Schindan-kala, N.- und O.-Fuß. Ulmus campestris, Fagus, Quercus macranthera, Acer campestre, Carpinus Betulus und Pirus communis, R.. . 1820m — 6000 r.F. Küsjurdi, Ostfuß. Quercus macranthera, vereinzelte ae Dosis u. 5... . 2120m = 7000r.F. Schlussfolgerungen. Aus den mitgeteilten Ziffern ergiebt sich: ı. Für die Nordseite der Hauptkette schwankt die Höhe der Baumgrenze zwischen 1830—2440 m (6—8000 r. F.), ist im Mittel also mit 2125 m (7000 F. F} anzugeben, ihre Seehöhe wächst von W. nach O., falls nicht lokale terrestrische Ursachen das verhindern. 2. Für die Südseite der Hauptkette entsprechen die Höhen der Baumgrenze fast überall denen der Nordseite, auch an ihr beginnt sie westlich im kolchi- schen Gebiete mit reichlich 1830 m (6000 r. F.), wächst dann in Hochsuanieh je nach der lokalen Exposition bis auf 2340 m (7700 r. F.) nach KRASNOW sogat bis 2590 m (8500 r. F.), erhält sich in den Osseschen- und Chewsuren-Hoch- & alpen im Mittel wieder auf reichlich 2130 m (7000 r. F.), steigt dann aber en: Quellgebiete des Alasan (gleich der Schneelinie) zum Maximum von 250m | (8200 r. F.) an und verläuft weiter östlich bis zum Dana-Platze nur um 200 Fuß | niedriger. Diese Baumgrenzenhöhen schließen sich am besten an die von Hoch- x armenien, nicht aber an die der gegen N. gekehrten Randkette, sondern a, die des Ararat, wie denn auch durch diesen die Vertikalverbreitungshöhet ° mancher Phanerogamen ostwärts über den Sawalan und Demawend Ans nn an die Afghanischen Alpen erhalten, wo die Standorte solcher Arten höher gelegen sind. a 1 5 s 3- In den verschiedenen Gliederungen des Randgebirges vom S.-Ufer ds ontus bis zu dem des Kaspi schwankt die Höhe der Baumgrenze zwischen = 1830— 2280 m (6000-7500 r. F.) = ” Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 315 II. Meteorologische Verhältnisse in der alpinen Region. Meteorologisches aus der subalpinen Zone. Um eine meteoro- logische Basis für die subalpine Zone zu gewinnen, bin ich leider nur auf zwei Punkte angewiesen, von denen der eine an der Südseite der Hauptkette, der andere an der Nordseite — beide an der grusinischen Heerstraße — gelegen sind. Es sind die Poststationen Gudaur 2215 m und Kobi 1972 m über dem Meere gelegen, an denen zuverlässige Beobachtungen seit Jahren gemacht werden. Monats- und Jahresmittel für Gudaur und Kobi. Meeres- | ],n. |Febr.|März April Mai | Juni | Juli | Aug. Sept Okt. |Nov.| Dez. | Jahr höhe in m | | | Gudaur (Süd- | seite) . .| 2215 6,6 —6,2—0,8| 2,4 | 7,8 |10,3 |13,2 | 14,1 110,0) 5,9 | 2,11—4,0| 4,1 Kobi (Nord- | seite) . .| 1972 |9,5—54—1,1] 0,5 | 8,5 |11,7 [13,9 | 14,1 |10,2| 6,4 —0,71—6,4| 3,5 Absolute Maxima und Minima der Temperatur. Zahl der Beobachtungs- Maximal Minimal jahre EN: RE | 7 | 257 | — 20,7 Bobi--. . un. su | 5 | 25,1 23,9 Mals der Niederschläge in Millimetern. Mittel. Jan. |Febr.| März |April| Mai | Juni | Juli | Aug. |Sept. | Okt. | Nov. Dez. | Jahr Gudaur . . . | 92,6 | 80,8 |122,9 169,3 176,5|185,8| 115,4| 101,7 111,0) 148,5 93,5 70,2 |1427,5 Koi, > 21,3 | 96,1 205,3) 97,6 130,0|106,0 84,2| 93,0 80,3| 115,1 140,0 34,5 |1203,3 Verteilung der Niederschläge im Verlaufe des Jahres nach Tagen. 16,8 9,3 9,5 Gudaur . 9,8 | 13,0] 14,5 | 18,3] 19, 12,5 | 11,8] 12,2 | 11,2 10,8 | 159,2 Kobi . 4,3 | 10,0| 12,0| 11,7 | 16,0 | 13,5 | ı1,8| 8,5 | 10,2. 8,2 6,2 | 121,9 In Bezug auf die Temperaturen dürften die erwähnten Zahlen in gleicher Seehöhe für unser ganzes Gebiet annähernd entsprechen, aber mit dem Maße der Niederschläge verhält sich das entschieden anders. Das Jahresmaß der- selben in Gudaur und Kobi ist sehr reichlich, es schließt sich direkt an das kolchische mit Ausschluss von S’otschi und Batum und an das von Talysch 316 Sechstes Kapitel. (Lenkoran). Westwärts von Kobi fällt an der Nordseite, entlang dem Gebirge das Maß der Niederschläge über Alagir (948,6 mm) bis Maikop (674 mm) schon auf fast die Hälfte. Ostwärts ermittelte man bei Wedensk 740 m Höhe 845,5 mm, nur wenig mehr als bei Wladikawkas (826,3 mm) unmittelbar vor Kobi am Fuße des Gebirges gelegen. Alle die Basis des östlichen Kaukasus beider- seits umzingelnden meteorologischen Stationen weisen viel geringere Jahres- regenmengen auf, als sie für die beiden hochgelegenen Plätze ermittelt wurden, so Achty am S’amur 355,4 mm, Chunsach 547 mm, Temirchan-schura 436,8 mm, Grosny 513,1 mm, Petrowsk 423,1 mm, Kusari 388,1 mm, Derbent 408 mm, Baku 247 mm, Schemacha 485 mm, Nucha 716,7 mm, Sakatali 855,1 mm, S’ignak 675,8 mm, Telaw 700,8 mm, Tiflis 489 mm, Gori 535,1 mm. Nicht anders verhält sich das am Fuße des Randgebirges. In Artwin fallen 602,1 mm; in Abastuman, unmittelbar am Südfuße der adsharo-imeretischen Scheide ge- legen, 621,9 mm, in Achalzich 506,8 mm, in Borshom 617 mm, endlich in Jelisabethpol nur 256,9 mm Regen im Jahre. Noch krasser stellt sich die Ab- nahme der Niederschläge südwärts vom Randgebirge auf dem armenischen Hochlande heraus. In Aralych (790 m Seehöhe) unmittelbar am N.-Fuße des Großen Ararat erreicht der Regen im Verlaufe des Jahres nur 158,1 mm, das Minimum, welches überhaupt auf dem weiten Gebiete unserer Untersuchungen fällt und welches nur noch am Ostufer des Kaspi in Usun-ada mit 7ı mM (Minimal) und in Fort Alexandrowsk mit ı23 mm Jahresniederschlag über- troffen wird, während Krasnowodsk mit 166 mm ein kleines Plus aufweist. Stellen wir zu dem Extrem von Aralych noch von einigen anderen Orten Hocharmeniens die jährlichen Regenmengen zusammen, so bestätigen diese das vorher Gesagte. So hat Kars bei 1742 m Höhe nur 455,9 mm Nieder“ schlag, Kagisman 290,5; mm, Alexandropol 380,7, Eriwan 344,4 mm. #4 Südrande des großen Goktschai-Sees in Nowo-Bajaset steigt der Niederschlag auf 474,5 mm und vermehrt sich am Ostrande von Karabagh in Schuscha (1368 m) bis auf 658,9 mm, um dann rapide gegen Osten in der Senkung der Mugan zu fallen und erst südlich unter dem Einflusse des hohen Albus Systems in der Maximalhöhe 1188 mm zu erreichen. “ Sommerfröste in Hocharmenien; Verhalten der hochalpined Flora dagegen. Ich darf von den meteorologischen Erörterungen über de beiden alpinen Vegetationszonen noch nicht scheiden und mit den Special 3 schilderungen der Flora beginnen, bevor ich nicht Folgendes erledige. A Das armenische Hochland, mehr als irgend ein anderer Teil unseres Ge . bietes, weist die extremsten meteorologischen Verhältnisse auf, denen sich die = Flora anpassen muss. Diese breiten Temperatur-Amplituden von 60-724 3 im Vereine mit der Trockenheit der Luft, konnten nur einer äußerst wider BASSHENEN, ausdauernden Flora passen, welcher dadurch ein ganz bes0 ee realen ee Formen verliehen wurde. Ist das Ye era . er Fall, wo Wald und Steppen verschwinden une r von Xerophil-rupestren mit durchweg fremdartigem Habitus; mit originellem Bau, starrer Bewaffnung etc. treten, so findet Gleiches auch DE "Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 317 in den beiden alpinen Zonen statt. Selbst für die subalpinen Gebiete liegen Facta vor, die man sich ohne eingehendes Studium an Ort und Stelle, zu welchem der Reisende weder Zeit noch Mittel hat, nicht erklären kann. Schon der Chevalier TOURNEFORT beklagt sich am ı9. und 22. Juni des Jahres 1701 über Schnee und Kälte, es fror damals über Nacht zwei Linien dickes Eis. MALAMA erwähnt für 1855 in der Nacht vom 23. bis 24. Juni die Kälte von 5°R.! Entweder sammelte jener Gelehrte zu Anfang des ı8. Jahrhunderts in der Ebene von Erzerum (reichlich 1830 m [6000 r.F.]), oder in ihrer subalpinen Umrandung. Wie blieb denn die Flora dieser Ebene in den Nächten des ı9. und 22. Juni vom Frost verschont, welcher mit einer Eisdecke das Wasser im Kübel überzog, in dem die gesammelten Pflanzen standen? Am Bingöl- dagh, welchem Euphrat und Araxes entspringen, erlebte ich Folgendes: Wir nächtigten in ca. 2740 m (gooor. F.) auf geschlossenem alpinem Carex- und Festuca-Rasen, er war zwar weich, aber sehr kalt, wir froren ohne Feuer Nachts, die Temperatur mochte wohl bis auf o° gefallen sein. Höher am Rande des Kraters, ganz nahe am ewigen Schnee blühten trotzdem viele schöne Pflanzen, so Taraxacum crepidiforme, Helichrysum aurantium, Astra- galus talyschensis, Nepeta Mussinii, Scrophularia pyrrholopha, Oxyria reni- formis, Cerastium .araraticum, Potentilla argaea, Centaurea cana, C. concinna, Viola dichroa etc. und zwei saftige Umbelliferen: Anthriscus nemorosus und Heracleum incanum standen in den Vertiefungen des dunkeln Andesit- und Trachyt-Chaos, welches sich seitwärts vom Krater hindehnte. Wie überdauern die saftigen Arten, so auch die beiden Umbelliferen, die häufigen Nachtfröste? Vom Großen Ararat kann ich ein noch auffallenderes Factum erwähnen. Bei seiner Besteigung von N. her am 2ı. August 1871 (mit Dr. G. SIEVERS) in derselben Richtung, welche PARROT 1829 einschlug, fanden wir am kleinen Trichtersee Küp-göl, der etwas östlich vom Gletscherfuß der N.-Seite gelegen ist (3433 m [11267 r.F.]) noch schönen Festuca-Rasen und ı Fuß hohes Hedy- sarum obscurum in voller Blüte. Festuca und Carex decken auch höher noch als feste Narbe das Steilgehänge, dann folgten die ge- trennten Hochalpinen und in 4176 m (13703 r. F.) die Schneelinie. Man sollte meinen, nur bis zu dieser gebe es Phanerogamen. Dem ist aber nicht so. Die letzten Zwerg- exemplare von Pedicularis araratica und Draba araratica wurden mitten im Firn auf ‚entblößter Felszinne in a © ER? Fig. 12. Fig. 13. 4420 m (14500 r.F.) Höhe mit reifen Düse Are Pedicnlaris araratica Samen gefunden. Das waren also in 4420m (14500r. F.), natürl. Größe. zwei supranivale Arten in so großer Höhe. Als wir aber bei unserer weiteren Wanderung, immer am Nordgehänge 318 Sechstes Kapitel. des Großen Ararat am 22. August in ca. 3050 m (10000 r. F.) nächtigten, fror & & über Nacht so stark, dass am Morgen überall die Schmelzwasser des Tages gefroren waren und wir das Eis zum Theekochen im Kessel auftauen mussten. Sowohl am Bingöl-dagh als auch hier an der Nordfront des Großen Ararat wäre unser alpines Notlager wärmer gewesen, wenn wir es nicht auf dem die Wärme schlecht leitenden Carex- und Festucarasen, sondern auf nacktem Felsen ge- nommen hätten. PARROT hat diese Erfahrung gemacht. Am 26. und 27. Sep- tember ı829 schlief er in Höhe von 13036 Pariser Fuß im Freien auf ödem Felsenlager ohne Pelz und zwar, wie er schreibt, ganz behaglich (PARROTS Reise zum Ararat I pag. 187). Welche Minima von Temperatur mussten die beiden erwähnten zierlichen Pflänzchen in 4420 m (14500r. F.) Meereshöhe wohl ertragen können, um etwa im Verlaufe von 6 bis höchstens 8 Wochen zu treiben, zu blühen und Samenschötchen zu reifen? Temperaturabnahme mit zunehmender Höhe; STELLING's Mit teilungen darüber. Ich wendete mich mit dieser Frage an einen Specialisten, M Herrn STELLING, damals Direktor des physikalischen Observatoriums in Tiflis, um zu erfahren, ob man wohl aus den Temperaturen etwa von Eriwan oder Aralych die Mittel und Extreme für 4420 m (14500 r. F.) mit einiger Sicher- heit ableiten könne. Leider ist das nicht möglich. Ich lasse hier die darauf bezüglichen Mitteilungen des Herrn STELLING folgen. Tabelle über die Abnahme der Temperatur in der Vertikalen vom Spiegel des Meeres bis zu 2100 m im Verlaufe der Monate und des Jahres. Abnahme der Temperatur mit der Höhe. Meeres- höhe in, Jan. | Febr.| März | April) Mai | Juni Juli | Aug. a E Sept. | Okt. EHRE | BR 1 0 100 | 04 | 04 | 05 M 06 1 06| 06 | 06 | 05 | 05 - 1 2) [e'+) - [e-} ui [e-} - a\ - > 2100 ı 75 | 90 | 99 |ı1,7 | 120 |12,6 [12,6 [12,6 |ı1,ı | 9,6 | 42 | 54 ” > Über diese letztere Höhe hinaus wird die Reduktion schon recht unsichef; sie hier zum Teil auf Extrapolation beruhen würde. Fe . . Beispiel führe ich einen Vergleich zwischen den . Gudaur direkt peobachteten Temperaturen und den nach den Tifliser Beobachtungen es Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 319 polierten entsprechenden Werten aus. Nach den Beobachtungen von 1888 bis 1892 betrug die mittlere Temperatur in Tiflis: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. rn „2,3, DE RR 1m. 23 267 Bu 700: 1a 10 0 D& Für die zwischen Tiflis und Gudaur bestehende Höhendifferenz von ı800 m giebt die Tabelle folgende Reduktionsgrößen: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 6,3..780> 875.99: 105 10,8: 30,8. --08- 96.184. 36.48 Für eine Seehöhe von ca.’ 2200 m können wir daher in der Breite von Tiflis folgende Temperaturen erwarten: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 6,7 Fe 2,3 6,7 11,5 13,9 13,8 10,3 6,1 3,6 —2,0 Fügen wir zu diesen Werten noch die (etwas unsichere) Temperatur- änderung mit der Breite hinzu: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 1,8 10 —04 —0,4 —0,4 0,4 0,4 —0,4 —0,6 —10 —2,0 —2,0 so erhalten wir für Gudaur nachstehende interpolierte Temperaturen: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. a Bi 9 0 TE a 9 Be dagegen haben die in Gudaur angestellten genauen Beobachtungen in den Jahren 1888—92 die folgenden mittleren Temperaturen ergeben: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. ii; 5,6 0,7 2,1 6,7 11,6 14,0 13,9 9,7 6,3 | 05 3 Die Differenzen zwischen den beobachteten und den nach Tiflis berechneten mittleren Temperaturen betragen somit: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. +98 +0,9 +07 + 0,2 + 0,4 +0,5 +0,5 +0,35 0,0 TI ei Mit Ausnahme der beiden letzten Monate sind die Differenzen positiv (d. h. die berechneten Temperaturen sind meist um '/,° zu niedrig, doch kann mit Rücksicht auf die große Entfernung und die verschiedene Lage der beiden Orte die Übereinstimmung als befriedigend gelten. Die Daten der Reduktionstabelle gelten aber im Allgemeinen nur für mittlere Zustände und können daher bei exceptionellen und außerordentlichen Umständen, unter denen die absoluten Extreme der Temperatur einzutreten Pflegen, nur mit der größten Vorsicht benutzt werden. Bei Anticyclonen tritt namentlich im Winter häufig sogar eine vollständige Umkehrung der 320 Sechstes Kapitel. Temperaturverteilung in der Vertikalen ein, so dass dann bis zu recht bedeu- tenden Höhen die Temperatur mit zunehmender Höhe sogar recht bedeutend wächst; unter solchen Verhältnissen ist an eine Reduktion der in der Tiefe beobachteten Temperaturen natürlich nicht zu denken. Die Folge davon ist, dass die reducierten Minimaltemperaturen im Winter jedenfalls zu niedrig aus fallen müssen. Ferner ist auch von vorn herein zu erwarten, dass die Maximal und Minimaltemperaturen namentlich auf Berggipfeln näher bei einander liegen als in der Ebene: die Amplituden der Temperaturschwankung nehmen mit der Erhebung ab; hierbei spielen zudem die topographischen und anderen Lokalverhältnisse eine wesentliche Rolle, so dass jedenfalls Thalboden mit Thalboden und Anhöhe mit Anhöhe zu vergleichen sind. Aus diesen Gründen giebt es keine allgemeinen Regeln für die Reduktion der Extremtemperaturen auf ein höheres Niveau. Wir wollen indessen im Nachstehenden den Versuch machen, die in Tifis beobachteten höchsten und niedrigsten Temperaturen nach den mittleren Daten auf Gudaur zu reducieren und das Resultat mit den dort direkt beobachteten Extremtemperaturen zu vergleichen; natürlich sind für beide Stationen die gleichen Jahrgänge zu benutzen. In Tiflis betrugen die absoluten Maxima für die Jahre 1888 —1892: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov, Dez 12,3 16,7 351 243 208 35,9 36,5 372° 34,17 28,3 20,0 Benutzen wir zur Reduktion auf Gudaur wie oben Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug: Sept. Okt. Nov. Dez. Br ar ae na nu so hätten wir in Gudaur folgende Maximaltemperaturen zu erwarten: Jan.. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez 42 69 160 140 182 247 253 260 239 189 150 Az | In den Jahren 1888—1892 wurden aber in Gudaur nachstehende höchste Temperaturen beobachtet: Jan. Febr. März April Mai Jani Juli Aug. Sept. Okt... Now Des > HG m ae a rg a Die Differenzen zwischen den nach Tiflis berechneten und den Seeien Mi obachteten Maximaltemperaturen betragen somit: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Det +23 +22 38 06 —01 —10 —056 —03 00 +24 +hi Ta ie größeren Differenzen in der kälteren Jahreszeit entsprechen den ei wa en Erwartungen; dagegen ist die Übereinstimmung zwischen echnung und Beobachtung vom ‚April bis September eine auffallend es Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 321 Für die Minimaltemperaturen erhalten wir folgendes Resultat: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Minima in u: PR —16,5 —8,6 —3,9 —1,7 43:11:65 IB 9,2 —54 —6,7 —ı8,9 Reduktions- größe... —8,1 —88 —9,1 —10,3 —I0,9 —I1,2 —I1,2 —I1,2 —10,2 —9,4 —5,6 —6,5 Für Gudaur interpoliert. —24,6 —17,4 —13,0 —ı2,0 —6,6 +0,3 +1,1 +2,1 —1,0 —14,8 —12,3 —25,4 In Gudaur beobachtet. —20,7 —ı8,7 —ı6,8 —ı2,4 —6,4 —0,4 1,5 3,9 —1,6 —14,7 —I15,0 —19,3 Differenz ... +39 —13 —3,8 —04 +02 —0,7 +0,4 +18 —0,6 +0,1 —2,7 +6,1 Die großen positiven Differenzen im Dezember und Januar waren voraus- zusehen, nicht aber die großen negativen Werte im März und November; die Differenzen in der Zeit vom April bis September sind ganz unerwartet klein. In der wärmeren Jahreszeit haben sich also sowohl für die Maxima als auch für die Minima der Temperatur sehr gute reducierte Werte ergeben; es bleibt aber immerhin sehr fraglich, ob an anderen Orten und unter anderen Verhältnissen das Resultat ein ebenso günstiges sein wird. Bei Punkten, deren Seehöhe viel über 2000 m beträgt, dürfte schon die Ableitung der mittleren Temperaturen ein unsicheres Resultat liefern, auf welches sich keine weiter- gehenden Schlüsse aufbauen lassen; von einer Extrapolation der Extrem- temperaturen in solchen Höhen glaube ich aber entschieden abraten zu müssen. III, Verzeichnis der vom Verfasser besuchten Sammelplätze in der subalpinen und hochalpinen Zone. Nach Abschluss dieser meteorologischen Angaben führe ich den Leser zu den hauptsächlichsten hochalpinen Plätzen, welche ich seit 1864 besuchte und von denen mein botanisches Material beschafft wurde. 1864 bereiste ich die drei Längenhochthäler von Kolchis. Es wurden dabei folgende Höhen erreicht: Dadiasch, liegt auf dem Scheider zwischen en und Ingur. Schneelinie . . - 2862m = 9402 r.F. Gipfelhöhe nach ABICH. . . 2928m = 9618 r.F. Görgi-Pass, die. beiden EiinposQuellen rennen 258om — 846or.F. Görgi-Pass (auf der Strecke vom Tomiari zum 3028 m (9938 r.F.) hohen Tschitcharo) . . . 2782m = 9128 r.F, Naksagar-Pass (zur Quirischi) . . 2691m = 8831 r.F. Karet-Pass auf dem zum Dorf Adisch . 2952m — g6g6r.F. Goribolo-Höhe . . . - . 2922m — 9598 r.F. Miummonfa as ae. 2868m — 9421 r.F, Radde, Kaukasus, 21 322 Sechstes Kapitel. 1865 bereiste ich das achalzicho-imeretische Scheide- gebirge und dann Abchasien und über den Nachar- Pass zum Elbrus. Von dieser Tour sind folgende uns interessierende Höhen zu nennen‘): 1 Nachar-Pass . . . 2928m = obıyas Nordseite des Elbrus; inBerste Grenze der Phanerogamen. . . na .. 3703m Sign Höchster Punkt, den ich erräickite : . 4257 m = 1420508 1866. Erste Reise nach Talysch, berührte ie Glen: gebirge nicht. 1867. Armenisches Hochland, subalpine Zone. 1868. Kasbek. Winterreise. Jagd. 1870. Zweite Reise nach Talysch bis subalpin. 1871. Vom armenischen Hochlande und aus Karabagh: Dibägli-Wasserscheide im westl. Fre ... 2740m —= gooohle Ostfuß des Kapudshich . . . 2» 2740m = 9000rE Mittlerer Kapudshich-Pas. .. .. . . ..... 3500m = 11500 ro Kitschil-dagh-Pass . . 2929m = 9g620r.F. Pass zwischen dem Shen. ind Diktscha- Pelikan-Gebirge (südl. Randkette des Gok- TOR ARTE JE tschai-Sees) . . > . 3175 m =10410r.F, Südseite des Alabös, sobalpiie Flora. < 2. 28gom = g5oor.F Charagöl-tenam an der Südseite des Alagös . . 3500m = 11500 r.F Alagös-Höhe, Südspitze. . . 4094 m = 13436f F Alagös-Höhe, an der Südseite ich EEE 3660 m zZ | EN j — 1 Aschich-dade 222.2. 28goom — g500LF. Aschich-dade, er 2. Shsilgnfines, “22... 3108m = 10190 er Aschich-dade, nördliche Spitze... ..... .. 3658m — 12000r.F Küp-göl-See, Großer Ararat. . . . 3433 m =11267 Een Großer Ararat, Lagerplatz am 20. Fe u . 3383 m —11100 ins Großer Ararat, äußerste Rasengrenze. . . ... 3767 m = 123571. Großer Ararat, feste Grenze des aberen i Gletscherrandes ee en ..2...4239 m =142335% F. 5 Großer Ararat, Lagerplatz am 21. Aus. .. . 2746m = golll. B Großer Arasat, Lagerplatz am 22. Aug. Estangar. 3005 m = 9853! 2 | Passhöhe zwischen beiden Araraten . . 2790 m = 9l sörF. nn Kleiner Ararat, Gipfel (meine barometr. Messang u ergab 4005 m (13142r.F.) .. . (trigonom.) 3917 m — 12850 r.F. 1885, 1893 und 94 benutzte ich ein HoTtiNGe® die Berechnungen für 1885 führte Herr Assarrey im Tifliser Obsen® sches Aneroidbarometer, torium aus. Wo anderweiti g bestimmte korrespondieren füge ich ie den meinigen bei P de Bestimmungen vorliegen, füg « Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 1874. Palan-töken-Pass (südlich von Erzerum) . . 3097 m Palan-töken-Höhe nach der Triangulation von 1877—1ı879 f . 3165 m Palan-töken- Höhe mia STRECKER - .-3195 m Palan-töken, Südseite, Sonnenbrand 3050m Bingöl-dagh-Bingöl-Kala nach der Fiionlaiicn 3179 m Bingöl-dagh-Demyr-Kala nach TSCHICHATSCHEFF 3750 m Bingöl-dagh-Demyr-Kala nach meiner Messung 3685 m Ebene von Erzerum .bei der Stadt... . .. . . 1830 m 1875. Kara-kaja ; . 2890 m Schiri be . 2682 m Abul bis 3050 m (10000 r. F) Höhe a . 3298 m Am S’amsar, Kara-Kisi und Dali-dagh bie über 2740 m Nordseite des Alagös, Gerste noch in . 2530m Nordseite des Alagös, subalpin in . 3050 m Nordwestfuß der Alagös-Spitze . 3660 m 1876. Zwischen Kasbek und are Archotis-tawi-Pass . 3125 m Anatoris-gele-Pass . 3077 m Azunta-Pass . . .-3744 m Tebulos-ma-Gipfel . 4505 m Kerigo . . 3356 m Tee am Erseieig: . 3172 m Katschu-Gipfel . . 4275 m Bonos-mta . 4185 m Kanswinsn Pas ; 3296 m Derselbe wird auf de Kae Sazchenos- Fre genannt 4, ee es ae OO Kleiner Borbalo . . 3518 m Pass am Sakoris-tawi . Se II Pass am Massara-Stocke . . 3186 m Derselbe nach der 5 Werst-Karte- er . 3086 m 1879—1880. Dritte Reise nach Talysch (neun Monate) und zum Sawalan. Küs-jurdi in der Talyscher Randkette . 2448 m Marajurt in der Talyscher Randkette . . . . 2506 Hi — S’awalan-Gipfel . .. . . Sr RBLE S'awalan, bis hochalpin gehtiegen. a . 3660 m 1885 besuchte u die Daghestan’ schen Hochalpen vom . Schah-dagh westlich bis zum Bogos. S’awalat (nordwestlicher) ... . . » - 323 = 10155 r.F. = 10386 r.F. = 10486 r.F. = 10000 r.F. =10430r.F. == 12303 1.F; = 10247 r.F. = 10089 r.F. ==T2283r.F, =14781ır.R. =TI011r.F. = 10400r.F. ==14027r.F. ==13736r.F. = 10809 r.F. =10430r.F. Se rIskstP, s=T822E EP. = 10447 r.F. == 10129 1.F. —=.80331.F. 8226 r.F. ==15792r.F. = 12000r.F. . 3640 m[12090 r.F.]'). Wenn RaAppe’'s Originalangaben in Meter lauten, ist eine Umrechnung in russ. Fuß d.) unter Abrundung der Zahlen [in Parenthese] beigefügt. 2ı* Sechstes Kapitel. S’awalat (südöstlicher), = Lazal Pass am nordwestlichen S’alawat . Gipfelhöhe nordwestlich davon Tfan-Gipfel . . . Passage am Dolama- und oe iuts } Passhöhe im N. vom Kurwa-Platz Lagerplatz am Pirli-dagh Schah-dagh Ostende . Schah-dagh nach ABIcH Schah-dagh, meine Exkursion bis Kurusch, Dorf am Schalbus-Fuß . Kurusch, Gerstenkultur . . . Basar-düsü Schalbus-dagh, Gipfel. boden an der S.-Seite . . Zabachan-Pas. .. ... Johe-Pass zum Duty-dagh ng er Nussa-Pass . . Tscharalu, Dur: Nordfuß des Dulty am n Paksuftiepe ee Ketz-Pass, Scheide zwischen Kara-Koissu ind . 3486 m — 11434 hF. Awasischn Koissu Nikos-ziche-Pass rn za nee ne Sr re a . 359om[1ı8oor.R] (eh Mi; x ET 2829 m [9300 r.F.l . 3041 m [roooor.F.], . 4195 m [13770r.F.] . 3293 m [10800 r.F.) . 3408 m [1ı 200r.F.], . 3013 m [9900 r.F.) . .4255 m [13960r.F.) . 4225 und 4231 m ..3700m = 12135. . 2492 m [8200r.F.] . 2600m [8530r.F.]. . 4600 m [15090 r.F.). A ee >, A Eee VA, Schalbus-dagh, mein Lagerplatz auf dem Schutt- 4169 und 4300 m . 3258 m [10660 r.F.]. . 2764 m [go8or.F.} . 3225 m =10560r.F. ; 3790 m [12420r.F.). . 3694 m —= 12100r.F. ....2543m [8350r.F.} . 2957 m [9670 r.F.] ..3125 m [10250 r.F.] 1886. Transkaspische Expedition. 1887. Leider fällt die Reise in die Osse’'schen Hochalpen krankheitshalber aus. 1888. Dadian’sches Hochsuanien. 1890. Karabagh. Lysogorsk, Baumgrenze, Eiche . ı9g50om [6400T. Fl S’iarat, Baumgrenze, Eiche . 2030 m [6660 r.F-} Siäest, BB in, 22 22500 m [82005 F} Karigel nach meiner Messung 2610m . . . . 2722m [89301.F.. ae IE . . 3564 m [11 7001. | a ee 2600m [8530r.Fh Basarkent, Dött; zn ÄABICH 1988 m, meine = Messung Bericht . 2zııgm [6960T. Fb Hochplateau in NW. ee ; RE 2300— 2700 M Dych-Palekjan, Gipfelhöhe OEL ENG Kanns 3470 m [11400T. F.} Mi . . 2600 m [8530 r-F-} Großer ee i . 2760 m [9070 BE Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 325 Pass im Gandsha-Gebirge, westliche Schamchor- Ve RE STERN .. 2. 2700m .[8870r.F.). K.ouchkär-gueh 5 ui RT N 3379 m [11090 r F.). 1893. Ostufer des Pontus vom Tschoroch bis Anapa, Durchquerung der Hauptkette von Psebai nach S’otschi. Salalet,- Baumgrenze 4 4. eu .. . 2100m = 6000 r.F. Pseaschcha-Pass (Laba-Msymta) .. . . . . . 2097m [6900 r.F.). 1894. Nordseite des Daghestan. Chanakortas: 2 2 2 a N 2670m [8770r.F.)]. Tebulos-mta, N.-Seite. Birke, Baumgrenze . . 250om [8200r.F.). Tebulos-mta, Rhododendron-Grenze an der W.- Seite, fehlt der-O.-Seite . +, » 00 2600m [8530 r.F.). Tebulos-mta, der Rasen fehlt ......:.. 2730m = 8g54r.F. Tebulös-mta, hockalpın = 7.5 sr #3 325om = ı0660or.F. Nordseite des Baschlam-Stockes, gute subalpine a Le ee a ee aa Be der Se 2300m [7500r.F.)]. Nordseite des Baschlam-Stockes, der Rasen löst a Be a ea DI 2600— 2900 m Nordseite des Baschlam-Stockes, hochalpin . . . 3000—3300 m Kuloi-lam, üppige subalpine Wiese .... .- 2200om [7 200r.F.]. Kerket-Pass, üppige subalpine Wiese. . . . » 2220m [7270r.F.]. Nachdem wir nun die alpinen Plätze kennen gelernt haben, an denen ich sammelte, will ich zunächst die Arten in möglichster Vollständigkeit aufführen, welche diese Plätze bewohnen. Das in der Linnean Society in London 1890 von mir gedruckte Verzeichnis der kaukasischen Hochalpinen enthielt außer den von mir ermittelten Species auch die von PARROT, C. A. MEYER, RUPRECHT und in der Flora orientalis erwähnten. Seit jener Zeit aber hat sich das be- treffende Material ungemein vermehrt. Die jüngeren russischen Botaniker wendeten sich mit Vorliebe dem kaukasischen Hochgebirge zu. ALBOW arbeitete mehrere Jahre ausschließlich in den Gebirgen am SO.-Pontus, die Professoren KUSNEZOW und KRASNOW vorübergehend im suanischen un pontischen Hochgebirge, Herr AKINFIEW im centralen Kaukasus, zwischen Elbrus und Kasbek, also in den suanischen und osseschen Hochalpen. Die Herren SOMMIER ‘und LEVIER wählten ebenfalls den westlichen Kaukasus zu ihren Specialuntersuchungen. Alle diese Herren publicierten, wenn auch, bis auf ALBOW, noch nicht erschöpfend, und ich will nun mit Benutzung dieser Litteratur jenes Verzeichnis vom Jahre 1890 bestmöglich vervollständigen, um nach Abschluss desselben wieder in die lebensfrische Natur zurückzukehren, um vom physiognomischen Standpunkte aus etliche Bilder der unteren alpinen und der hochalpinen Zone zu schildern. In dieses Verzeichnis nehme ich alle diejenigen Pflanzen auf, welche bis jetzt in den Kaukasusländern in den Höhen zwischen 2000 bis 3800 m = 326 Sechstes Kapitel. 6500 r. F. (basal = subalpin) bis 12500 r. F. (höchstalpin) und darüber su worden sind. Pflanzen, welche von 3050 — 3660 m (10— 12000 r.F.) vorkommen, 2 bezeichne ich mit einem *, diejenigen, welche sich noch jenseits der Schneelinie, als supfanivale finden, mit zwei **. Einzelne der unteren alpinen Arten gehen viel tiefer abwärts, ja sogar einige wenige bis zum Meere, kommen aber erst jenseits der Baumgrenze zur vollen Geltung, das erwähne ich jedesmal im Text und setze die Namen der Finder in Abkürzung hinzu. OWERIN = Own, KINFIEW — Akf., ALBOW — Alb. u. s. w. Ebenso kürze ich auch die Orts- namen ab: Abch. = Abchasien, Adsh. — Adsharien u. s. w. Bevor das lange Register in systematischer Anordnung der kaukasischen. Alpenpflanzen folgt, wollen wir den Leser in würdiger Weise durch ein gelungenes Vegetationsbild in diese breite Vegetationszone führen, und fügen 4 die dazu nötige Erklärung hier sogleich bei. In 2450 m (8000 r. F.) Meereshöhe nahm V. SELLA diesen Typus der. : subalpinen Flora, und zwar oberhalb von Kolata, im Juli 1896 auf. Aucher gehört dem feuchten Boden an, wie solcher sich entlang den schon verbrei- : terten Quellläufen in den Bo btidlen am Fuße der seitlichen Gehänge häufig ndet. Hier haben wir es im Vordergrunde vornehmlich mit zwei Sumpf- : pflanzen, Caltha palustris var. polypetala [Hull] (verblüht) und Cardamine uliginosa, sowie mit den Grundblättern von Petasites zu thun. Die gedrängten weißen und auch rosa Blumen der letzteren heben sich vorteilhaft vom dunklen Bodengrün ab. Es schließt sich hieran eine kompakte Kolonie des feinen Grases Deschampsia caespitosa, aus deren Centrum sich eine robuste Heracleum-Staude isoliert hervorhebt. Das umgebende Schiefergebirge = trägt an den steil einstürzenden Nordfronten noch vielfach Schneeschründe. IR RN NER w. in Su ET IV, Verzeichnis der kaukasischen Arten der subalpinen und hochalpinen Zune von 2000—3650 m (6600--12000 r. F.)*) und darüber‘). Woodsia ilvensis L., Abch., g5oo r. F., Alb. » fragilis Moor., Circassien, 7000 r. F., Alb. Polypodium vulgare L., o (Batum), 7000 r. F., R. Phegopteris polypodioides Fee, Ming., subalpin, Alb. » dryopteris Fee, Abch., subalpin, Alb. Robertiana Bofe, Abch., subalpin, Alb. Allosurus crispus Bernh,, RER = 1.2. 1) Nachdem die Sammelplätze voranstehend in Meter und russ. Fuß angegeben sind, 8 hier die vom Herrn Verf. im letzteren Maße beigefügte Höhenverbreitung der einze a (Anm. d. Red) 2) Die äußersten Höhen für das Vorkommen der Alpenpflanzen aus dem centralen Kauft entnehme ich der letzten Arbeit des Herm AxkınrıEw (1896). TRAUTVETTER'S und Arbeiten über meine Ausbeute aus dem Daghestan und aus Kolchis sind nicht benutzt W Leider liegt von der Flora des centralen Kaukasus (1894) nur Bd. I bis Linnaea vo. Engler und Drude, Vegetation der Erde. Radde, Kaukasus. Pr 5% Tai s ger Pe x ”. Ei SE Sr Hel . Meisenbach Riffarth u.Co, Leipzig Verlag v. Wilhelm Engelmann, Leipzig. SUBALPINE FLORA MIT DESCHAMPSIA RASEN 2450m. b: Ar ig 32009 m Dr ld a nun cn nu Zr ENDEN Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 337 Pteridium aquilinum L., Kuhn, o bis selten subalpin, R. Blechnum Spicant Roth., bis subalpin, Alb. Asplenium viride Huds., Ming., 7400 r. F., Alb. > Trichomanes L., Ming., 7400 r. F., Alb. » Ruta muraria L., Abch., 6500 r. F., Alb. > septentrionale Sm., Circassien, 7200 r. F., Alb. » alpestre Nyt., Abch., subalpin, Alb. ee lonchitis Sw., Kerigo, R. Adsh., 6600 r. F., Alb. aculeatum Döll., Abch., eubalping Alb. Nephrodium Oreopteris Abch., subalpin, Alb. Filix mas L., Abch,, subskgen, Alb. spinulosum W., ß dilatatum Koch. Abch., subalpin, Alb. Eetopteris fragilis Bernh., "Küpzgöl 113001.F., R: Nachar subalpin und alpin, Alb. Botrychium Lunaria L., Chanakoi-tau, 7500 r. F., R. Circassien, 7000 r.F., Alb. re Selago, Circassien, 7200 r. F., a 9oo0 r.F., Alb. clavatum L., Abch., 8000 r. B, alpinum L,, Ming = RE Alb, Scheiis helvetica Soriap, Ming., bis 7400 r. F., Alb. Anthoxanthum odoratumLL., u Circassien, 9400r.F., Alb. Phleum Boehmeri Wib., Daghestan, 3600—8000 r. F., Rupr. » pratense L., subalpin und alpin, R. Rupr. » alpinum L. Ganzes Gebiet, kommt bis ııo00r. F, vor in den Gebirgen Afghanistans, Boiss. V pag. 484, bis 12000 r. F. Exemplare vom Archotis-mta aus 10000 r.F. haben noch ı Fuß Höhe. 4—ıooo0r. F. *Alopecurus vaginatus Willd. Ganzes Gebiet, Am Sawalan in ıro00r.F. 20. Juni 1880 gesammelt, 3—5 Zoll hoch in den Blütenstengeln. Gr. Kauk. und Daghestan 8—10000 r. F., Rupr., ebenso Akf. Der von TRAUTVETTER als eigene Art beschriebene A. da- syanthus, welchen BoissIER V pag. 489 unter A. vaginatus 9 unipaleaceus vereinigt, ist hochalpin. Am Küp-göl in 11 o00r.F. waren die Exemplare noch sehr kräftig, höher konnte ich dieses Gras soweit verfolgen, als zusammenhängender Rasen vorkam, d. h. etwas über ı2000r. F. In dieser Höhe besaßen die Individuen am Kl. Ararat 24. Aug. nur 2 Zoll Höhe der Blütenstengel. > glacialis C. Koch, ist von Rupr. für die östl. Alpen des Gr. Kauk. in 11 000r. F. nachgewiesen, 8—ı0000 r. F., Akf., 8 gracilis Trautv., Tuschetien, 8—9000 r. F., » sericeus Alb, et var., Circassien, Kolchis er a F., Alb. textilis Boiss., Circassien, Abch., 7—9300 r. F., Alb. Aörcalis vulgaris With., Daghestan bis 10000 r. F., Rupr. * 328 Sechstes Kapitel. Agrostis lazica Bal., Daghestan, 810000 r. F., Rupr. » canina L., Abch., subalpin, Alb., Daghestan, 6600 r. Rupr. > trichoclada Grisb., Nordseite, M. B. » Ruprechtii Boiss., Azunta, 9—9500 r. F., Rupr. Calamagrostis agrostoides Boiss., Mamisson, 8000 r. F., R. 3 Balansae Boiss., Abch,, subalpin, Alb. » olympica Bean: Daghestan, 6600—9000 r. F., Ru gooo r. F., Akf. » littorea Schrad., gooo r. F., Akf. montana Gaud,, Diaökäkten: 6—oooor.F., Rupr., C. A. Deschampsia caespitosa L,, Abkh; subalpin, Alb. flexuosa L., im we Kauk. in 3600 r. F. beginnend, A. M. Circassien 7500—8000 r. F., Alb., Daghestan, 8300 r Rupr. bis 9200 r.F., A Trisetum flavescens L,, Abch., Sübelnin, Alb., 6—9000 r. F., R 9000 r. F., Akt. > rigidum MB. Ganzes Gebiet 1500—8500 r.F., R. Rupr. Avena pubescens L., Abch., subalpin, Alb. Ken All, 7200—9000 r.F., C. A.M. Daghestan, 85 oo r.F., Rupr. bis 9500 r. F, Akf. > Grakeksis L., Ming,, subalpin, Alb. adzharica Alb. Adsh., subalpin, Alb. Sedlerin, argentea San. ‚ Abch., subalpin, Alb. *Koeletria cristata L. Cie Gebiet 1500— 10000 r.F., R. Gurien, $ alpin, Alb. Sawalan, 10000 r. F.,R. Daghestan, 6—9500 r. Fu Rupr. bis 11000 r.F., Akf. er aquatica L., o—gooor.F., R. gooor.F., Akf. pontica Bal,, Circassien, BE r.F., Alb. > ‚variegata Holen, Sawalan, 9000 r. F, Ei » Balansae Boiss., brachte RUPRECHT aus dem Daghestan v 10500 r. F, mit, Nachar 9617 r. F., Alb. .* > fibrosa Trautv. Am Küp-göl 11300 r. F. von mir 20. Aug. 1871 gefunden. Fe » versicolor Stev. Ganzes Gebiet. Circassien, 9400 r. F., : hestan, 9509-216.800 tr. F., Rupr., C. A.M. häufig, 10500 r.F., » altaica un C. caucasica Alb., Abch., gooo r. F., Alb. » . . eolchica Alb., nahe der vorhergehenden. RER 75 8000 r. F., Alb. Melle nutans L., Abch,; subalpin, Alb, - Briza. ie a Ganzes Gebiet 1500 r. F., Tiflis. Bis 8000 r. F., R. en 9500 r. F. bis 9600 r. F,, Akf. » en Sibth, et Sm., O,, kenkoran, R., subalpin, Alb. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 329 Dactylis glomerata L., Circassien bis 7000 r.F., Alb., # hispanica Boiss., Abch., subalpin, Alb. Poa longifolia Trin. Daghestan 6600—9000 r.F., Rupr., Abch., sub- alpin, Alb. * » annua L. Von o—ıoooor.F., wurde am Sawalan in nahe ı1000r.F. in 4—5 Zoll hohen Exempl. gesammelt. Abch., subalpin, Alb., 9500— 11000 r. F., Akf. * » pratensis L., steigt in der Var. angustifolia Trautv. bis über den Küp-göl am Gr. Ararat und treibt dort noch ı0 Zoll bis ı Fuß hohe Blütenstengel. Typisch schon im Niveau des Meeres, Poti. R. » caucasica Trin. Westkauk. bis 8400 r. F., C. A.M. » alpina L., vom Kasbek in 10000 r. F., 2—3 Zoll hohe Exempl., RUPr. fand sie in gleicher Höhe. Abch., subalpin, Alb., var. brevi- folia, Circassien, 9400 r. F., Alb., 9500—10000 r. F., Akf. » araratica Traut., Küp-göl, ıı 300 r.F., R. » bulbosa L., o0—7000 r.F., Küsjurdi, R. » nemoralis L., Abch., subalpin, Alb. * » attenuata Trin., mit welcher BoIsSIER V pag. 609 Poa araratica Trautv. artlich vereinigt, am Küp-göl in ı Fuß hohen Exempl. » persica Trin., Sikar, 7000 r. » capillipes an et L, Suänlen, Abch, 8600—9000 r. F., Som. et L. Festuca ovina L., y supina. Dachisien, 9—9500 r.F., Rupr » >» * >» » » Bromus Pr. ö duriuscula Koch. Küp-göl, 11300 r. F., Abch,, 6200 r.F., Alb. var. longearistata Hackel. Circassien, 9400 r. F., Alb. subsp. sulcata Hacke. Am Sawalan ı1000r.F., in den Formen brunescens Hack. und violacea Gaud. Die sehr stark be- wurzelten Exempl. besitzen 3—5 Zoll Höhe der Blütenstengel. Die var. Ruprechtii Boiss. (pag. 619) wurde am Azunta und Borbalo von RUPR. in 10000 r. F. nachgewiesen. Die var. remota Hack. erreicht in Afghanistan die Höhe von 14500r.F., F. ovina alpina Gren. von Akf. bis 10000 r. F. genannt. rubra_L., in den 5 Var. (vergl. ALBOW pag. 263) bis 9400 r.F., Alb. varia Hack., Circassien, 9400r.F., Alb., Daghestan, 8500—9500r.F., Rupr., 9000—9200 r. F., Akf. gigantea Vill., Abch., subalpin, Alb. montana M. B., Abch., 8000 r. F., Alb. 'erectus Huds., liegt vom Bingöl-dagh und vom Sawalan aus 10000 r.F. vor. R. ‚variegatus M. B. var. pubescens Trautv. fand ich am Küp-göl 21. August 1871 in über ı Fuß Höhe, Abch., 6200 r. F., Alb., Daghestan, 7000 r. F., Rupr., 8500—9200 r. F, Akf. adjaricus Som. et L., GuneR 8200 r. F., scoparius L., gooorr. E, Akf. 330 Sechstes Kapitel. Brachypodium pinnatum P. de B., Abch., subalpin, Alb. Elymus europaeus L., Abch., subalpin, Scirpus silvaticus L., Circassien, subalpin, Alb. Eriophorum angustifolium Roth, Abch., subalpiner Torf, Alb, *Elyna schoenoides C. A. M. und eine von TRAUTVETTER als El humilis C. A.M. bestimmte Art gehen beide hoch in Gebiet der alpinen Carices, die letztere Pflanze wurd Zwergexemplaren am Schah-dagh 27. Juni 1885 bis 12000 r.} blühend gefunden. Die Blütenstengel sind 1"/,—2 Zoll‘ » spicata Schrad., Gr. Kauk. und Daghestan, 7—gooo r.F, R. *Carex stenophylla Wahl. Die Art ist in Südpersien bis 12000 nachgewiesen (Boiss. V pag. 400). Ich besitze sie aus Daghestaner Alpen. » oreophila C. A.M. Im westlichen Gr. Kauk. nach C. A.M. bis 9000 r.F., im östlichen bis über 10000 r. F., Rupr., 9 » pyrenaica Wahl., Circassien, 7500 r. F., Alb., Dag 9600 r. F., Rupr. » paniculata L., Gurien, subalpin, Alb. » stellulata Good., Abch., subalpin, Alb. » pontica Alb., Abch., 7500—7900 r. F., Alb. » digitata L., Ming., 7300 r. F., Alb » leporina L., Dadiasch, 8000 r. F., R. » canescens L., Daghestan, 8500 r. F., Rupr., 9000 r. F., Akt. >» . praecox Jacq., 4500—8400 r. F., Gr. Kauk., C. A.M. >» humilis Leys., Cauc. alpinus, M. B. » pallescens L., Nachar, Alb. » capillaris L,, as, C. A. M., 6500-7500 r.F., Rupr., Suanie 9500 1. F. Akf. » atrata L. Geiles Gebiet. Am Kerigo in ırooor.F., 47 hohe Exempl. 2o. Juli 1876. In der subalpinen Zon ı Fuß hoch. Daghestan, 8—9600 r. F., Rupr., copios Gurien, 8200 r. F., Alb., 8—9000 r. F., Akf. > supina Wahl., Azunta, 9500 r. F., Rupr. » eaucasica Stev., Daghestan, 4800—7000 r. F., Rupr., 9000 © 10000 r. F., Ak » rigida Good. Diebe 7—9500r.F., Rüpr., Sawalan 10000 r.F >» caespitosa Er Nordseite alpin, C. A.M i >» tristis M.B. Genuss Gebiet. Die Eremgl. vom Gr. Ararat dem Wege zum Küp-göl ır000 r.F. sind ı Fuß hoch sehr stark. 5500—9000 r. F., C. A. M., Daghestan, 960 Run, Rupr., Pr E » latifolia ‚Alb., Ming., subalpin, Alb, > ampullacea Good. Caue. occidt., 6600 1.F., C.A.M., alp. Torf, Alb. Carex >» Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 331 nutans Host., 1500 r. F., subalpin, R. frigida Abb., Abch., subalpin, Alb. *Luzula spicata L. In Höhen von über 10000 r. F. sammelte ich am Juncus » » Borbalo floch 6—9 Zoll hohe Exempl. 27. Juli 1876, ebenso am Kerigo 20. Juli 1876. Westwärts im Gr. Kaukasus fallen natür- lich, wie überhaupt die Schneelinien und die Kulturlinien, so auch die Verbreitungshöhen der alpinen Phanerogamen. Am Dadiasch standen in 9000 r. F. kräftige Exemplare. Am Elbrus hatten in 10000 r. F. am 23. Aug. 1865 die Individuen nur 3 bis 4 Zoll und ebenso am Küp-göl in ı1000 r. F. Circassien, 9400 r. F., Alb., Daghestan, 6500—9100 r. F., Rupr., 9500 bis 10000 r.F., Akf. silvestris Gaud., Abch., subalpin, Alb. campestris L., var. alpina C. A. M., 9800—ı1000r. F., Akf. multiflora Ehrh. # congesta Boiss.. Nur in dieser Forei brachte ich die Art vom Elbrus aus 10— 11000 r.F. 23. Aug. 1865 mit. Alle anderen Fundorte liegen in der subalpinen Zone 7 bis 8000 r. F., im Mittelgebirge und in den Vorbergen desselben. Die typische Form kommt von 0o—8900 r.F. in Abch. und Ming. vor, R., Alb. Daghestan, 9—ı0000 r.F., Rupr., 9000 r. F., Akf. effusus L., o—subalpin, R., Alb. filiformis L., Abch., alpin, Alb. triglumis L., 9500—10000 r. F., Akf. C. orient., 9000 r. F., Cr AM alpinus Vill., Daghestan, 7800 r. F., Rupr., 8&—9800 r. F., Akf. lamprocarpus Ehrh., Circassien, subalpin, Alb. alpigenus C. Koch, Nachar, Alb. Colchicum speciosum Stev., bis 7000 r. F. *Merendera Raddeana Rgl. Die von REGEL als selbständige Art be- schriebene Pflanze steht der M. caucasica M. B. nahe. Diese letztere nimmt eine breite Zone ein, da sie nach Boıss. V pag. 168 in Südpersien sogar bis zum Alpenschnee vorkommt und im Niveau des Caspi ebenfalls gesammelt wurde. Meine Exempl. von M. Raddeana wurden auf dem Sawalan im Ge- biete der Schneeschmelze am 20. Juni 1880 in 11000 r. F. ge- sammelt. Veratrum album L. Ganzes Gebiet sporadisch, subalpin bis gooo r.F.,R- Lilium monadelphum M. B., 2—7500 r. F., Fritillaria latifolia W., Kolchis bis 8200 r. F., Alb. Tschitcharo, Kasbek, > 8000 r. F., R, 9200 r. F., Akf. lutea M. B, Kasbek, 8500 BER, Erythronium dens canis L., Abch., subalpin, Alb. 332 Sechstes Kapitel. Lloydia serotina Rchb. Am Kerigo und Archotis-mta in über 10000 1,1 Exempl. von 3—4 Zoll Höhe. Daghestan, 6600—9700 r. E Rupr. Ming. 8500—9400 r.F., Alb. bis ırooo r.F., Akf, Gagea Liottardi Sterb. Auf dem Eschchrasin in Suanien in 1I0000r.F. am 23. Juli gesammelt. Adsh. in 6000 r.F. beginnend, | » pusilla Schm. Fuß des Kapudshich auf Quellenboden in Gemei schaft mit Puschkinia 27. Juni 1871 in reichlich gooor.F. 9500 bis 10000 r.F., Akf. » .arvensis Sch., Abch;, subalpin, Alb. » minima L., am Sawalan in über 10000 r. F., die Exempl. sind’ 6 Zoll hoch. » reticulata Pall. Aus dem erweichten mergeligen Kalkboden im reiche der Schneeschmelze am 27. Juni 1885 an der S.-Seite d „ Schah-dagh in ı1000r.F., 4 Zoll hoch. 8500—10500r. F., Akf. Ornithogalum refractum W. etK., o im Talysch-Tiefland, von dee Bas des Kapudshich gooo r. F, Sawalan 20. Juni 1880 in 10000f. die Blütenstiele der letzteren Pflanze sind meistens nur I ı"/, Zoll hoch. R. » - umbellatum L. Am Dadiasch in gooo r. F., R. Bapea Balansae Boiss., Abch., 7500—8000 r. F., Ming., 8500 r.F., Alb, 4 Scilla cernua Red., Abch., 7000 r.F., Alb. » bifolia L. $ nivalis Boiss., Abch., 8300 r. F., Alb. Allium pseudostrictum Alb., Ming., subajpin, Alb. » gracile Alb., Ming.,subalpin, Alb. > globosum M. B., Abch., 6900 r. F., Alb. » schoenoprasum L., Adsh., 8500 r. F., Alb. » strietum Schrad. bis 9000 r. F., Akf. > albidum Fisch. bis 7000 r. F., R. > armenum Boiss., Bingöl-dagh, 8000 r. F., R. » paniculatum i- Circassien, subalpin, Alb. » oreophilum C. A. M., Dariestan: 7800—9000 r. F., Rupr. » Candolleanum Alb. Abch, subalpin, Alb. Muscari racemosum Mill., Ming; 7500 r.F., Alb. »' botryoides L., Sikar, 7000 r.F., Alb. » pallens M. B., Abch., an der Schneeschmelze, Alb. > acutifolium Boiss., Gurien, 8200 r. F., Alb pyenanthum C. Koch Zra-Zcharo, Soc FR. Puschkinia scilloides Ad., vom Sawalan noch in Todotsr: F. am 20. Juli gesammelt. Daghestan, 8000 r. F., Rupr. Fehlt bei # Paris incompleta M. B., Abch. bis 7000 r.F., Alb. Convallaria majalis L., Circassien bis 7000 r.F., Alb. | Polygonatum vulgare Dat: Abch., subalpin, Alb. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 333 Polygonatum multiflorum All. forma macrophylla Alb., Abch., sub- alpin, Alb. » polyanthemum M. B., Gurien, 6600 r. F., Alb. » verticillatum L. Ganzes Gebiet, subalpin, R. Daghestan, 7800 r.F., Rupr. Ruscus hypophyllum L., Ming., 6600 r. F., Alb. Galanthus nivalis L. # Redoutei, Rgl., 0—9000 r. F., Tschitcharo, R. » latifolius Rupr., Gudaur, 7000 r. F., Suanien, 6—8000 r.F., R. Crocus Scharojani Rupr., Circassien, 9500 r. F., Abch., subalpin, Alb. » vallicola Herb. # Suworowianus C. Koch, Mamisson, 6—8500 a » Autrani Alb., Abch., subalpin, Alb. E speciosus M. B., 1500— 7000 r. F., R. Gladiolus imbricatus L. (G. Raddeanus Trautv.) von BOISSIER vereinigt. . Bingöl-dagh, 9000 r. F., armblütige 10—ı2 Zoll hohe Exempl., R. Iris graminea L., Abch., o—subalpin, Alb. Chanakoi-tau, R. Orchis viridi-fusca Alb., Abch., Ming., subalpin, Alb. > globosa L., 2000 r.F. bis subalpin, R. » sphaerica M. B., Daghestan, 8000 r. F., R. Abch., Ming., sub- alpin, Alb. > mascula L., o—subalpin, R. Ming., 7500 r. F., Alb. » pallens L., Karabagh, subalpin, Hohenk. » incarnata L., Daghestan, 6—8800 r. F., Rupr., Owr. > latifolia L., Kolchis subalpin. Dadiasch, Sikar, 7—8000 r. F., R. > pseudosambucina Ten., Ming., 7600 r. F., Alb. » maculata L., Abch., subalpin, Alb. Gymnadenia cdnopsea R. Br. Ganzes Gebiet 2—8000 r. F., R. Herminium monorchis L., Daghestan, 6—6800 r. F., Owr. rer montana Rchb,, Adsh., Abch., EEE R. Alb. > viridis Rchb,, Kolabin, een Alb., 8500—9ooor.F., Akf. Listera cordata L., 7000 r.F., Kasbek, R Salix arbuscula L., PER FB AXkS » apoda Trautr-, gooor.F., R. Suanien, Ming., 8200 r.F., Alb. » silesiaca Willd. ß lie And., Ming., 6900 r. F., Alb, Urtica dioica L. Mit Rumex und Capsella auf den Lageroliten der No- maden im subalpinen Gebiete, R., bis 9200 r. F., Akf. Thesium alpinum L., > ramosum Hayne, subalpin bis 8500 r.F., Alb. » procumbens C. A. M Aristolochia iberica Fisch. et Mey., Abch., 0—6500 r. F., Alb. *Oxyria digyna, L.=O.reniformis Hook. warde vom Bingöl-dagh aus reich- Jieh 10000 r. F. und vom Gr. Ararat in 11000 r.F. mitgebracht, 6—ı0000 r.F., Akf. Rumex alpinus L., subalpin, R. Rupr. 334 Sechstes Kapitel. Rumex obtusifolius L., subalpin, an den Sommerplätzen der Heerden, > acetosa L., subalpin, R. Alb. » acetosella L., Johe, 8000 r. F., R. Polygonum viviparum L. Ganzes Gebiet 6—9000—9200 r. F., R. 48 x » Bistorta L. Ganzes Gebiet. Steigt soweit feuchter Carex- und Gramineen-Rasen reicht, was auf dem armenischen Hoch- lande bis über ırooor.F. statthat. Ming., 8200 r.F., Abs bis ııooor.F., Akf. N 2 Da PO, A a > alpinum All., subalpin bis gooo r.F., R. Alb., Akf. alpestre C. A. M. Daghestan. Kirch: 8000 r.F., Rz Eienikns Liboschitzianus Ser. = D. petraeus M. B., vor die . var. y multicaulis Boiss. Im ganzen Gebiete 0— 120006, R. Nach PARROT (RUPR. 1. c. pag. 170) am Gr. Ararat sogar in 12700 r.F. Meine höchststehenden Exempl. stammen VoraE Bingöl-dagh in über 10000 r. F., sie sind 10—ı1 cm ho Selten im Tieflande, bei T eüköfan von mir an Felsen Ge r melt. Abch., Gurien, 6500—7500 r.F., Alb., Akf. bis gooor.F. » fragrans M. B. 8 humilis, bis 7000 r. F, Ak £ R » Seguieri Vill. # montanus Boiss., Kae, subalpin, Abch. ebenfalls, Alb., bis 8000 r. F., Akf. i Tunica saxifraga L., 0— 7000 r. F., Hoya, R. : Gypsophila denuitoha M. B,, Bacher mta, 8—9000 r.F., R., Abch., 8—9500 r. F., Alb,, 9000 r. F., Akf. > elegans M. B. ee % F, im ganzen Grebie silenoides Boiss. in Abch., Alb. ner olympica Boiss. y ET Küsjurdi, Sawalan, 8000 Fr. F., R. dianthoides Pers., Ararat, Alagös, Kapudshich, 6—11000 F. F., R. » spergulifolia Dat, 2—-8ooo r.F., namentlich in Transkaukasen >». .supina M.B, Aschich-dede, 8000 r.F., R. » repens Patr., Aschich-dade, 8000 r. F., R. » Aucherliun Boiss., beide Ararate, 8 i1600 a » caucasica Boiss. sndalich Küp-göl, 7—11000 r.F., R. » arguta Fenzl, Atanat, bis 8000 r. F., R. » _pungens Boiss., Palkntöken, 8000 r. F; R. >» . odontopetala Fenzl £ cerastiifolia Boiss. — S. Raddeana TrautV., Aschich-dade, 8000 r. F » spathulata M.B., Kasbek, 7—8000 r. F., 2500—8000 r. F., Ark. - » inflata Sm., 000 r. F., überall, Akf., 'gooor. P., Moränenpflanze- >» „fimbriata M. B., ERRRERER Msymta, R. » italica Pers., Abk. ‚ alpin, Alb, » lacera Een, Moränenpflerke, Schieferschurf, Suanien, Chefsuric Dughestan, 7—1000 r.F., R., 9500 r. F., Alb. >» nemoralis W.K., Circassien, Far Alb. t, und vaf- Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. x 335 Silene saxatilis Sims, im ganzen Gebiet, 1500—9000 r. F., R., Abch., 7500 r.F., Alb., Akf. 4000—9400 r. F angustifolia M. B., Gr. Kaukasus, subalpin, 7000 r. F. lychnidea C. A. M., westl. Kaukasus, 8000 r. F., C. A.M. humilis C. A. M., Johe, Dulty-dagh, 10400 r. F., R., Rupr. Maximal- höhe ı1 180 r.F. subuniflora Som. et L., Elbrus, 9900 r. F., Som. et L. Melandryum pratense Roehl, 0—7000 r. F., überall, R., bis a: F., Akf. Be procumbens L., o bei Batum, R., Zi 10000 r. F., * » apetala L. nid 8800 r. F., Akf. Linnaei Prisl, Elbrus, Schah- ERR R., Ming., 9400 r. F., Alb., 9—11000 r.F., - *Alsine pinifolia Fenzl var. robusta et var. pumila Fenzl = A. caucasica (RUPR. 1. c. pag. 203). Mein höchster Fundort der ersten Var. liegt 10200 r. F. auf dem Archotis-mta. An der Lazalbasis wurde in reichlich 9000 r. F. die zweite Var. von mir gesam- melt. RUPR. kennt die Species vom Azunta in 1780 hexp. (10400 r. F.) Höhe. Ming. gg400 r. F., Alb., 9— 11000 r.F., Akf. circassica Alb., Oschten, 8ooo r.F., Alb. ciliata Schmal., 7—11000 r. F., Kf aizoides Bois. Am Sawalan in der Schneeschmelze 2. Juli 1880 in reichlich 11000 r. F., Küp-göl 11 300 r. F., kommt im ganzen Gebiete von EERERED r.F. vor. Akf. führt sie nicht an. laricifolia Wahlb. var. pontica Alb., Oschten, 8000 r. imbricata M. B., bewohnt die breite Zone von 3500—12000 r. F., in dem alpinen Gebiet als var. vestita Fenzl vorkommend und dann kräftige Wurzeln und Ausläufer machend, die zehn- und mehr mal so lang sind als die oberirdischen Pflanzenteile. Meine höchsten Fundorte: Azunta 12000 r.F. RUPR. (l.c. pag. 209) brachte diese Art vom Gipfel des Artschi-Kala aus ı1500r.F. mit. Von allen höheren Pässen des Gr. Kaukasus liegen Exempl. vor. Ming. ıı000 r.F., Alb., 7—10000 r. F., rhodocalyx Alb., Fischt, alpin, Alb. recurva All. Dies ist wieder eine Art, welche die Schneelinie überschreitet. Ich brachte vom Gipfel des Kl. Ararat Exempl. mit. Schon PARROT (RUPR. 1. c. pag. 213) kannte dies hohe Vor- kommen, seine Angabe sagt: 2000—2166 hexp. (13840 r. F.) wird sich wohl auf den Gr. Ararat beziehen, wo also die Höhe von 13840 r. F. erreicht wird. Diese Form gehört zur var. hirsuta Fenzl. Von fast allen hochalpinen Gebieten sowohl des Großen als auch des Anti-Kaukasus brachte ich die Art mit. RUPR. l. c. pag. 2ı2 giebt ihr niedrigstes Vorkommen vom S’ulak mit 300 hexp. an. Ming. 8200 r.F., Alb., var. nivalis 6—9500 r. F., Akf. 336 Sechstes Kapitel. Alsine juniperina Fenzl var. villosula C. Koch. Ich folge dem Beisf v. TRAUTVETTER’s und vereinige unter diesem Namen A.V larsii Fenzl und A. Biebersteinii Rupr. Mit ca. 3000 r. beginnt diese Species. Mein Fundort am Küp-göl, ı1300r.F, ist der höchste bis jetzt ermittelte. Akf. 4—10500 r. Fi * , wverna L. var. rubella Wahl. (Boıss. 1. c. pag. 113), Tufan-dagh, 10700 r.F., Akf., 4—9000 r. F. : » subuniflora Alb., Abch., 8500 r. F., Alb. » setacea Thuil., 1500—9020 r. F., R. Suania, 9000 r. F., Akt. » Brotheriana Boiss., 6—9000 r.F., Akf. *Arenaria (Eremogone) lychnidea M.B. Die größte Höhe giebt RU vom Azunta mit 1750 hexp. (11200 r. F.) an. Ich brac aus 9—10000 r.F. viele Exempl. aus dem Gr. Kaukasus fi Abch., 10800 r.F., Alb., 8—10000 r. F., Akf. » Brotherana Trautv., 8—10000 r. F., Akf. » rotundifolia var. colchica, Ming., 6600 r.F., Alb., 8500. F,2 Stellaria graminea L., bis 8000 r. F., Akf. > uliginosa Murr., 8500—9000 r. F., Akf. > holostea L., bis 7000 r. F., Akf. Moehringia trinervia L., Ming., alp., Alb. *Cerastium trigynum Vill. Meine höchsten Fundorte liegen am Küp-g 11300 r. F. RUPR. giebt als Maximalhöhe 11000 r. Is minimale mit 5ooor.F. Am Sawalan steigt dies falls bis über 11000 r.F. Abch., 8000 r. F., Alb., 6000 bs 10000 r. F., Akf. 3 er » Kasbek Parrot. Wurde von dem ersten Besteiger des Ararat, PARROT, am 29. Sept. 1829 in 2160 hexp. = 13800 T. Fr. ge melt. Ich brachte diese Art von vielen Hochpässen des Daghestan mit, so vom Nussa 12 100 r. F., vom Ketz 11 400T. Meine minimalen Fundortshöhen liegen am Kerigo und Kwaw mta in über 10000r.F. An dieser Pflanze ruhte auf dem F Passe am ı8. August 1885 der seltene Parnassius Nordm: aus. General CHODSKO (RUPR. 1. c. pag. 226) brachte sie Alachun-dagh aus 1979 hexp. = 12645 r. F. mit. RUPR. gi die Minimalhöhe am Bogos mit 7900 r. F. an, dort ist 8 selten. >» .ponticum Alb., Abch., 7000 r.F., Alb. » arvense L. var. angustifolium Trautv., bis 9000 F. PB, Akf. > dahuricum Fisch., Kasbek, Gudaur, 7000 r. F.; R er 10000 r.F., Akf. > multiflorum C. A. M., häufige Hochalpenpflanze, die 5000 r.F. abwärts steigt. RUPR. Angabe stimmt mit m Be in. 3 höchsten Fundorte, Borbalo, 10000 r. F., gut überel bis 9600 r. F., Akf. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 337 Cerastium microspermum C. A. M., Küsjurdi, 8000 r. F., R. > viscosum L., 0o—8000 r. F. Küsjurdi, 8000 r. F., R., bis 8400 r. F., Akf. > vulgatum L., bis 9000 r. F., Akf. » purpureum Adams. var. tenuicaule Trautv. wurde von mir am 24. August auf der N.-Seite des Gr. Ararat in über 12000 r. F. gesammelt, dieselbe Form brachte ich vom Murad-tapa (Dara- lagös) aus 10400 r. F. mit. Endlich wurde sie in typischer Form vom Elbrus aus 11300 r. F. nachgewiesen, und eben diese Art ist es, welche ich in nicht blühenden Zwergexempl. an der N.-Seite des Elbrus in über 12000 r. F. beobachtete. Diese reichblütige Cerastium-Art ist vielerorts im Kaukasus ein zarter Schmuck für die basalalpinen Wiesen, sie beherrscht an manchen Stellen dermaßen die Gehänge, dass sie zur Blütezeit der Pflanze fast rein weiß erscheinen. RUPR. pag. 235 giebt die Minimalhöhe mit 53700 r.F. an. 6000— 10500r.F., Akf. nemorale M. B. $ glabrescens Ledeb., 4500—8000 r. F., Akf. » anomalum W. K., Zra-Zcharo, 9000 r. F., f, ovatum Hopp., Kobe R., Abch., 11000 r. F., Alb., 5500 bis 10500 r. F., Akf. > latifolium L. = C. polymorphum Rupr. Höchster Fundort an der N.-Seite des Elbrus ıı200 r. F., beginnt nach RUPR. (l. c. pag. 239) schon mit 6000 r. F., nach Akf. schon in 2000 r.F. ? » araraticum Rupr. Meine Suite stammt vom: Küp-göl in ı130o r.F., Kl. Ararat, nahe dem Gipfel 12800 r. F., Kapud- shich (großblumig) 11000 r. F., Bingöl-dagh über 10000 r. F., Aschich-dade 9500 r. F. > undulatifolium Som. et Lev., W.-Elbrus, ı1500 r. F., Som. et Lev. Herniaria caucasica Rupr. kenne ich nicht, nach Rupr. von 9500 r. F. is 11500 r.F. am Artschi-kala. Scleranthus uncinatus Sch. ist nur Var. von S. annuus L., 9000 bis 10000 r. F., Akf. » verticillatus Tausch, Zra-Zcharo, 8800 r. F., Akf. Clematis integrifolia L., 1—7000 r. F., A Thalictrum alpinum L., Kanßeke 9200 r.F., R Be 9600 r. F., Rupr. Osset- und Suanis-Hochgebirge ic ro r. F., Akt. Chaiakoi- tau 8450 r.F, Owr. R. Die Individuen bieten nur in Bezug auf Entwicklungsstadien Unterschiede, sind aber im Habitus durchaus gleichgestaltet. 6—9500 r. F., Akf. » foetidum L., bis 7000 r. F., Akf. » triternatum Rupr., Abch., 6800 r. F., Alb. » majus Murr., alpin, Alb. Radde, Kaukasus, = 338 *Anemone albana Stev. var. armena Rupr., von BOISSIER artlich getre Ranunculus aquatilis L. « trichophyllus Chaix, bis 7000 r. F«, Ak » Sechstes Kapitel. Bingöl-dagh, 10000 r. F., R. Abch., 8300 r. F., Alb. Emlek 10000 r. F., Owr. Gr. Ararat, 10—12000 r. F., Parrot, Meine 16—ı8 cm hohen Samenexempl. wurden 16. Aug. 1874 ge sammelt, Grundblätter schwach und kurz. albana var. flavescens Rgl., Südseite des Schalbus übı ausgezogene Blattform aus. Die aus 5—6000 r. F. Höhe stan menden Exemplare meiner Suiten von zwölf Fundorten ) durchweg stärker. Diese Varietät steigt bis zu 2500 thalwärts. Akf., 3000—10000 r. F. albana var. andica Rupr. besitze ich nur aus Höhen von5 6000 r. F., Rupr. 3 albana var. violacea Rupr. Am Bogos bis 10000 r. F., Ruf Akf., 7—9500 r.F. | alpina L., Dadiasch R. var. sulphurea, 8—10000 r. F., Akf. montana, Kasbek, Rupr. narcissiflora L. typ. weiß oder rosa, reiche Blütenstände; d Art bedeckt die meisten subalpinen Wiesen bis 9000 r. F. | steigt abwärts sogar bis auf 4000 r. F., Akf. 3000 r. F. var. chrysantha F. et C. A. M. Diese von den meisten Botanikern nur als Varietät anerkannte Form ist viel subtiler BR: artlich als A. speciosa. Kirego 10000 r. F., 20. Juli 187 Kasbek, Elbrus über g000 r. F., R. Chefsur. Alpen und Azut ı10500r.F., Rupr. Akf. 8000—ı0500 r.F. $ subuniflora Boiss: 7—ı1000r.F., Akf. we blanda Schott., Adsharien, 6400 r. F., R. 2 caucasica Rupr. (A. blanda $ parvula Boiss.), 1300—6000 R., 6600 r. F., Alb. 2 polyanthemosL. ß nemorosus DC., Zra-Zcharo, 7500 r. arachnoideus C. A.M., seltene hochalpine Art, vornehm: im östlichen Teile des Gr. Kaukasus. Vom Kasbek an i östlich in den Höhen von 10— 11000 r. F. bis zum Schal gefunden worden. Dshulti-dagh 11600 r. F., Rupr., K Pass 11200 r. F., R., Johe-Pass 10600 r. F., R., Nussa 12185 r. F., Ketz-Pass ıı430 r.F., R. Aus dem westli Kaukasus ist bis jetzt nur mein Fundort von der W.- des Elbrus, gooor.F., bekannt. Akr. führt sie für sein Ge nicht an. Die Pflanze wächst eigentümlich. Sie verme Ranunculus » > Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 339 festen Boden und wurzelt 6—8 Zoll tief in den lockeren Schiefertrümmern. Blattform und spinnwebenartige Behaarung an den Exempl. der genannten Standorte sehr konstant. gingkolobus Som. et Lev., Adslrarien, subalpin, Som. et Lev. Lojkae Som. et Lev., Mamisson, Som. et Lev. abchasicus Freyn, Abchasien, 9900 r. F., Alb. gymnadenus Som. et Lev., Abch., Suan., 6600—9900 r. F., Som. et Lev. vitifolius Boiss. et Bal., Adsh., R., Abch., Ming., 5000 bis 6600 r.F., Alb. subtilis Trautv., Abch., R. Alb., 5—6500 r. F. Helenae Alb., Fischt, 7500—8000 r. F., Alb, Villarsii DC. = R. oreophilus M.B. Von 2500—10000 r. F., R. Akf., Ming. Abch. 6600 r.F., Alb. Die von mir gesam- melten hochalpinen Exempl. stammen vom Borbalo, 10000 r. F., Kapudshich und Sawalan, 10000 r. F. Diese Exempl. sind nur 7—g cm hoch, in den tieferen Lagen 30—35 cm. Rupr. im Daghestan, Dindi-dagh ı0500 r. F., Beschtau 2500 r. F., Akf. bis 11000 r. F. caucasicus M. B. Auch dieser Art kommt ein fast gleich breites Gebiet in der Vertikalen zu, nämlich 3500—ı10600 r. F. R., 2500—ı1000 r.F. Akf. Die hochalpinen Exemplare hat v. TRAUTVETTER als var. alpicola erwähnt. suaneticus Rupr. —R. Villarsii y brachylobus Boiss., Suanien, 6—ı1ooor.F., Akf., Abch., Gurien, Alb. acutilobus Ledeb. = R.Villarsii ö major Boiss., Pseaschcha R., Abch. Alb., 6600—8000 r. F., Akf. Huetii Boiss., Adsh., 6300 r. F., R. Raddeanus Reg. c. var. nahe zu R. caucasicus M. B., Abch., Ming., 6000 r. F., Alb., bis 8000 r. F., Akf. astrantiifolius Boiss. et Bal., Abch., Ming., 6600 r.F., Alb. constantinopolitanus de Urw., bis 8000 r. F., Akf. Brutius Ten., Abch., 6000 r. F., Alb., bis 8400 r. F., Akf. grandiflorus L., Sikar, 8000 r. F., Smirnow. Kotschyi Boiss., Schambobel, 7000 r. F., R. anemonifolius DC., Sawalan, Kapudshich, 8—10000r.F.,R. obesus Trautv., Adsh., 6500 r. F., R. montanus Willd. Die höchststehenden Exempl. wurden von mir bei der Passage des Kapudshich am 27. Juni 1871 in Zwergform und am Sawalan am 2. Juli 1880 gesammelt. In beiden Fällen 10500r.F. Tiefste Standorte 5000 r. F. elegans C. Koch, Schah-dagh, 9—-ı1000 r. F., R., in der subalpinen Zone schlank, ı'/, Fuß, dicht behaart. Caltha palustris L. et var. polypetala, überall bis 9200 r. F., Akf. 22* 340 Sechstes Kapitel. Trollius patulus Salisb. var. caucasicus Stev., im Rhododendron-Gebi gooo r. F., Pseaschcha, R., Dadiasch, Schambobel, 8ooo r. R., Mine, 7600 r.F., Alb. Aquilegia simpicn Bosss., mit 4dob r. F. beginnend, subalpin, R. ‚ Gurien, 6600 r. F., Alb., bis 8000 r. F., Akf. Delphinium ajacis L & Arienvalie, seiten als Saatpflanze, noch 6500 r. F., Akf. > flexuosum M. B., nach Akf. bis 8000 r. F. » caucasicum C. A.M. Durch das Auffinden dieser sch des S’amur. Neuerdinss von Akf. in den Höhen von 7 bis 11000 r. F. im Quellgebiete des Kuban und Terek gewiesen. Also vom Elbrus bis östlich Daghestan. » elatum L. 8 palmatifidum Ledeb., Abch., 8000 r. F., » speciosum M. B., Abch. 6500 r. F., Oschten 6600 r. F,# bis 8000 r. F., Akf. » bracteatum Som. et Lev. var. albidum, Suanien, 7200 F. Som. et Lev. » Schmalhauseni Alb., Msymta, subalpin, Alb. AconitumcammarumL.var. eyrabalatum Schmal., 8000—10000rF. FR, ; » orientale Mill., im ganzen Gebiet von 450080008. F.,R. au » nasutum Fisch., Sikar, 7000 r. F., Alb. » anthoraLL., Cheisurfei 9000 r. F., R., Kasbek 8000 r. RK Kislo- wodsk ER r. F., Bayern. 3—7000 r. F., Akf. = Actaea spicata L., Abch,., 66 nF, Alb. Paeonia raltiss und Wiftnaiaians, welche letztere ALBOW nur als Varietät von corallina aufführt, fand er in seinem Gebiete bis. 6500 r. Berberis vulgaris se bis 8000 r. F., Akf. Papaver lateritium c Koch = pP. monanthum Trautv., Moränen- ' Felsenschurfpflanze, 6—10000 r. F., Akf., in beiden Varieti «@ oreophilum Rupr. und $ subacaule Höiss. > orientale L., subalpin, Schambobel, 7000 r. F., R. Akf. » bracteatum er ae bis 7000 r. F.; Tufan-dagh bis 1500 hexp. an. Weder ALBOW noch AKINF führen diese Mohnart an. Gegen Osten wird sie häufig, viel tiefer, 2600 r. F., Borshom (R.). Über die Art Pap- © philum Rupr; von Ei inigen als Varietät von P. late betrachtet, habe ich kein Urteil, sie ist in 9000 T- F. amisson-Passe gefunden worden. 3— 7000 r. F., Akt. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 341 Corydalis angustifolia Mill, beginnt mit 1500 r. F., ALBOW weist sie > ” noch in 8300 r. F. für Samursakan nach. pauciflora Steph. et var. parviflora Rgl. et var. nivalis Boiss., Elbrus, Suanien, Osset., Akf., Chefsurien, Daghestan, R. Rupr., von 8-11000 r.F., Akf. swanetica Krasn., nach Akf. = C. pauciflora Steph., Suanien, 13— 14000 r. F., Krasnow ! conorrhiza Ledeb., 7000— 11000 r. F., im ganzen Gebiet. Suanien, 9200 r. F., Som. et Lev., 6—11000 r.F., A ochroleuca Rupr., Dido, 8000 r. F., Rupr. calcarea Alb., Abch., 7200 r. F., Kalk, Alb. glareosa Som et Lev., Elbrus, 9— 10000 r. F., Som. et Lev. maria Schleicheri Soy., bis 6500 r. F., Akf. Cardamine impatiens L., 0—9000 r. F,, entlang den Wasserläufen im ganzen Bebiet a leiocarpa DC., 9000 r. F., Akf. pectinata Pall., Abch., 8500 r. F., Alb. uliginosa M. B., 4—10000 r. F., im ganzen Gebiet. lazica Boiss., Abch., subalpin, Alb. Dentdriä bipinnata C.A.M., 5—9200 r.F., Akf., und sogar 10000 r.F., Akf. » bulbifera L., Abch., alpin, Alb. Kine kfle) willd., 6—10000 r. F., Akf. **Arabis albida Stev. = A, alpina var. albida Boiss. Diese schöne Cruci- fere bewohnt die breite Zone vom Meeresspiegel bis zu 12000 r. F., RUPR. vom Gr. Ararat 10800 r. F. Ich brachte sie mit reifen Früchten aus 11 200— 11400 r. F. vom Kl. Ararat und sah sie noch nahe vom Gipfel, in 12840 r. F.; diese Exempl. sind außerordentlich stark behaart, ebenso die vom Alagös gesammelten (11000 r. F.), sie erreichen 9—ıo cm Höhe. Das Herbarium besitzt vom Kapudshich Exempl. aus 12000 r. F. Höhe, sie sind ganz niedrig, unmittelbar über der Wurzel stehen die stark behaarten Blätter in eng gedrängten Rosetten, nur ein Exempl. trägt drei reife Schoten, die anderen kamen nicht zur Blüte. Die Art gehört zu denen, welche an bevorzugten Lokalitäten über die untere Schneelinie hinaus- treten. Fischt, Alb., 8-ı1000 r. F., Barbarea vulgaris R. Br., Be ee Ceitrake did Ostkaukasus, sub- » » alpin. arcuata Rchb. £ pinnatisecta Boiss., we subalpin, Alb. minor C. Koch, Alagös, 8—9000 r. Erysimum ibericum Adams. teste BoIss. I BT 192. Chefsurische Alpen, 3—8000 r.F., Akf. gelidum Ehange brachte ich aus 10000 r. F. sowohl vom Alagös als auch vom Bingöl-dagh mit. 10600 r. F., Rupr. pulchellum Willd. y Calverti Boiss., Tabizchüri-Seg, R. 342 Sechstes Kapitel. Erysimum cuspidatum M. B., bis 7000 r. F., Akf. » altaicum C. A.M., 8ooo r. F., Akf. en Loeselii, bis Bine EP, Akf. uetii Kraut, = Arabie Huetii Boiss. = Arabidopsis f natifida var. caucasica Rupr. Wiederum eine derjenigen For men, die ins Schnee- und Gletschergebiet treten. Auch nodl in Höhen von über 10000 r. F. entwickelt sie sich vornehm auf nassem Schiefertrümmergestein und an den Rändern Moränen zu ı Fuß hohen Individuen (form, elatior Alb. habe die Art sowohl aus dem Gr. Kaukasus als auch v armen. Hochlande vielfach mitgebracht, sie ist häufig. Azunta in 12000 r. F,, vom Archotis-mta und Alagös 10200 r. F., Abch. 9600—10000 r. F., Alb., mit der pumila, a 500 r. F., Hesperis matronalis L., 0—8000 r. F., im ganzen Gebiet, R. » runcinata Boiss., 6—8000 r. F., Akf. | Sobolewskia lithophila M. B., 5—7000 r. F, an Bächen im Schutt Chefsurien, R., Beschtau, Rupr. B Cochlearia sempervivum Boiss., Aschich-tsde, 8000 r. F., R. ” Anchonium elychrysifolium ER Scheitelläche von Hocharmenie Bingöl-dagh 16. Aug. BR in 10000 r. F., Fruchtexem 16—20o cm hoch, R. *Pseudovesicaria digitata c. A. M., wiederum eine der höchstalpii Formen, die in das Reich der äußersten Schneeschmelze | N RUPR. 1. c. pag. 97 sagt: in monte Djulti-dagh ad mi glaciales altd. 1690 hexp. 20. VII. fruct. et floris roseo-palli lilacinis, ibidem altd. 1840 hexp. = 11700’ specimen po care albiflorum legi. Ich brachte diese Art mit: vom Kurwa-Pass, Nordabhang, 11200 r. F., 8. ‘ reichblütige Exempl., 2—4 Zoll hoch, erstes Stadium der E > wicklung der Schötchen. Kwawlos-mta, Südabhang, 10400 r. F., 22. Juli 1876. Fri hr und Blütenexemplare. Die Individuen Sind 12—ı7 cm und haben eine ebenso lange, einfache Wurzel, die mit zarten seitlichen Verästelungen tief im Schieferschurf Kerigo, 11000 r. F., 20. Juli 1876. Alle Exempl. r tieren das Frühlingsstadium der Entwicklung, 2—4 Zoll, Bogos, von Rupr. erhalten, Dshulti-dagh, reife exemplare, 10806 r. F., 31. Juli 1860. Tindal aus der gruppe, junge Fruchtexempl. 9960. F., 22. Juli 1891. #7 Hochalpen, 16. Aug. 1861, 3 Zoll habe Blüten- und Fru ‚ exemplare. Aus gleichen Höhen auch für die Nordsei Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 343 Tebulos und des Baschlamstockes von mir nachgewiesen. Im Gebiete AKINFIEW’s zwischen Elbrus und Kasbek in der Breite von 8500—ı1500 r.F. vorkommend. Von ALBOwW für Abch., Ming. nicht erwähnt. Alyssum alpestre L. typicum Trautv. et y obovatum Boiss,, 0—0000 r. F., *Draba » namentlich in Transkaukasien, am Schah-dagh in 11000 r. F. in der typischen Form am 9. Juli 1885 gesammelt, R. montanum L., Daghestan, Johe, 8500 r. F., R., 7000 r. F., Akf. peltarioides Boiss., Aschich-dade, 8000 r. F., R. rostratum Stev., 0—9300 r. F., Alb., Pseaschcha, R. argenteum Wittm., 3—8000 r. F., Akf. mollissima Stev. typ. brachte ich vom Schah-dagh aus 11600 r. F. am 9. Juli 1885 mit, R., y compacta Rupr. 4000 bis 10000 r. F., Akf. incompta Stev. Von dieser seltenen Art besitze ich üppige, 8 cm hohe Exemplare in Blüte. Vom Bogos, 10000 r. F., BAYERN, vom Bonos-mta, 11000 r. F., R. RUPR. giebt die Maximalhöhe mit 9700 r.F. subsecunda Som, et Lev., Tebulos ı1000 r, F., R., Ming., 6200 r. F., Alb. ossetica Rupr. y racemosa Som. et Lev., Ming., 7300 r. F., Alb., et var. columnaris Som. et Lev., Balkarien, 10000 r. F., Akf. Montbretiana Som. et Lev., ohne Höhenangabe, aber alpin. supranivalis Rupr. Maximalhöhe bei Rupr. 1750 hexp. = 11200 r. F. inter mt. S’adischi et Pizzaro in rupibus fere perpendicularibus pariter supra regionem nivalem. Balkarien, 10000 r. F., Akf. araratica Rupr. (l. c. pag. ı14). Von allen Arten am höchsten steigend und in Gesellschaft von Pedicularis araratica Bunge. RUPR. giebt nach PARROT's Araratexempl. vom 29. Sept. 1829 die Maximalhöhe mit 2166 hexp. (13862 r. F.) an. Am 21. Aug. 1871 fand ich diese Art in 14200 r. F. unweit vom hier fest- liegenden Gletscherrande in einzelnen Zwerggruppen, von denen die meisten wenigstens in diesem Jahre nicht zur Blüte gekommen waren. Blüten- und Fruchtstiele erreichen kaum ıo mm Höhe, die Behaarung der Blätter ist nicht bedeutend, dieselben bilden Polster von kaum ı Zoll Höhe, einzelne Wurzeln sind 6—8 Zoll lang. Dieselbe Art brachte ich vom Alagös aus über 11000 r. F. mit. Im August 1875 entdeckte ich sie in bedeutend tieferen Gebieten, nämlich auf dem Zra- Zcharo-Pass, 8800 r. F. tridentata DC. =D. hispida Willd. Am Archotis-mta 10200 r. F., viel tiefer z. B. bei Abastuman in 4500 r. F. wuchernd, Ming. 9000 r. F., Alb., bis 12000 r. F., Akf. 344 Sechstes Kapitel. Draba repens M. B., nach RUPR. von 2900-—9600 r. F. Kwawlos-t 10000 r. F., R. » siliquosa M. B. RUpr. I. c. pag. 119 giebt die Maximalhöhe 1940 hexp. (12400 r. F.. Meine höchsten Fundorte lie auf dem Sawalan in nahe ı2000 r.F., 2. Juli 1885, subalpinen Zone erreicht die Art 15—ı7 cm Höhe. 11000 12000 r. F., überall, Akf. » incanaLl. « confusa Ehrh., nach Rupkr. bis 8400. F., 80oor.F.,. » olympica Sibth. $ bruniifolia Stev. Das Pflänzchen liegt mir ı8 hochalpinen Fundorten aus dem Kaukasus vor. Meine höt gesammelten Exempl. stammen vom Sawalan in 12300 r. sie sind etwas über zollhoch, am 2. Juli in voller Blüte, k = Blätter sind 3—4mal länger und fast ganz glatt. RUPR. die Maximalhöhe mit 1800 hexp. (11200 r. F.) an. ALB. fi aus Abchasien bei 8000 r. F. die var. ö diversifolia Boiss. : Akf., 810000 r, F. RS » . scabra C. A.M. stammt aus über 10000 r. F. vom Elbrus 22 1865, R. RUPR. Maximalhöhe 1666 hexp. vom Fischt bei Akf., 9—11500 r. F. » natolica Boiss., Goktschai-See in 6400 r. F., R. * ». rigida Willd. Diese Art wächst schon in 3500 r. F., hat & infolge der starken Blattentwicklung einen ganz verände Typus angenommen, es ist die var. Tournefortiana R (Pag. 109), in dieser besitze ich sie aus der Schlucht vo (Chefsurien). An schattigen Standorten (engen Schlu kommt sowohl die typische als auch die alpine Form, bryoides DC., in 4000 r. F. vor, z. B. bei Lars 3700 r. der Darial-Schlucht. Letztere fand ich bis zu 10500 r.' " Onos, bis 11000 r. F. am Kerigo, Kwawlos und Bord Die Maximalhöhe, welche Rurr. (pag. ıı2) für die var. MET cata angiebt, ist 1880 hexp. (12080 r. F.), es muss dabei 2 bemerkt werden, dass dieser gelehrte Botaniker die deren und so auch schließlich von Boissier (l. c. res artlich getrennte Draba imbricata C. A. M. nur als Va rigida behandelt. Ich folge Boissier. Alb. 9400 r. Fa 8500—10000 r. F. i ja) Re imbricata C. A.M. Interessant sind die Exempl., welche BAY! vom Bogos aus 10000 r. F. Höhe brachte; an ihnen erreie die Schotenstielchen nur 4 mm Länge, so dass Blüten Früchte fast sitzend auf den festen Polstern der Grundb! Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 345 rosetten erscheinen. Tebulos, Bonos 10—11000 r. F., Ming., Abch., 9620 r. F., Alb., Akf. 9—ı12000 r. F., überall. ;DrAnm polytrichia Ledeb,, Garen; 8200 r. F., Alb. » nemorosa L. nimast die breite Zone; von 1200—11000 r.F. ein, oben seltener, Moränenpflanze, erreicht bis 9000 r. F., Meeres: höhe. Die höchsten Standorte liegen am Sawalan zwischen 10—11000 r.F. RUPR. giebt gooo r. F. als Maximalhöhe an. Akf. 7500— 10000 r. F, *Didymophysa Aucheri Boiss., Kl. Ararat, 24. Aug., R. Camelina laxa C. A. M., Sardarbulach, 7730 r. F., R. ‚Heldreichia rotundifolia Boiss. brachte ich von demselben Standorte mit, den BoIs$. p. I pag. 320 erwähnt, nämlich vom Krater- rande des Bingöl-dagh, also aus 10000 r. F. Meereshöhe; hier stand sie dem ewigen Schnee am nächsten, 16, Aug. 1871. Ben .d arvense L., 0—8000 r.F., R. Akf. latifolium M. B., re 6600 r. F., Alb. Huetii Boiss., Gokdachal. Kapadahich, 7800 r. F., R. > perfoliatum T- 0o—8000 r. F., Küsjurdi, R. ch pumilum Stev., Schah-dagh, Stev., 7500—11000 r.F., Akf. nen puberula Rupr‘ N Er, Alt, > bursa pastoris L. steigt weit über die subalpine Zone hinaus, wurde in Zwergform noch in 11000 r. F. sowohl auf des Alagös als auch auf dem Sawalan von mir gesammelt. Trautv. Bestimmung. *Aethionema rotundifolia C. A. M. (Eunonia) geht bis in das Gebiet der spätesten Schneeschmelze und steht in verkümmerten Exemp!. an der N.-Seite des Elbrus noch in 12000 r. F., blühend am 22. Aug. 1865 in ııooor.F. gesammelt. Kräftige Exemplare vom Abul-Stocke südlich vom Tabizchuri-See in 9000 r. F Ich besitze Exempl., an denen die Wurzel 8—ıomal so lang ist als der oberirdische Teil der Pflanze. Azunta, Baschlam, 11000 tr. F., R., Akf., 9—10000 r. F., Elbrus. > pulchellum Boiss., Palantöken, En EIER Bunias orientalis L,, 0—6500 r. F., Goktschai, Seharabobel, R., bis 7000 1. F., Umbilicus oppositifelins L., 0—7200r. F., Abch., Alb. Sedum oppositifolium Sims., 6—9000 r. F, Akf. » stoloniferum Gml., Küsjurdi, 7000 r. F., R., Fischt, Lasha, ? zooor,F., Alb. > involucratum M. B., 7—10000 r.F., Akf. » spurium M. B., 2—10000 r. F., Akf., Abch., 7000 r. F., Alb. ne tenellum M. B. besitze ich aus allen Fochälpen der Kaukasus- länder von 9- bis über ırooo r. F. In ca. 10000 r.F. haben die Pflänzchen 3—4 Zoll Höhe, auch am Küp-göl fand ich sie 346 Sechstes Kapitel. noch in solcher Kraft. Der höchste Standort war auf Gr. Ararat in 13500 r. F. acaul, die Blüten vereinzelt : ?/, Zoll hohen Stengeln, Blätter fast imbrikat und etwas b als an den normalen, tiefer wachsenden Pflanzen. 6—-9000 r. Alb., 6—ı2000 r.F., Akf. Sedum gracile c. A. M., 6— RR r. F., Akf., Ming., 7500 r. F., Alb. acutifolium Ledeb;; Binssbilägh, ER R; R. » BERE.E,, Suölibalpin; R., : > REN L., Abch., subalpin, Alb. & » pilosum M. B., Küsjurdi, 7000 r. F., R., 7—8000 r. F., Akfı » glaucum W.K. = S. hispanicum L., 0— 7000 r. F., Sawalan, bis 8000 r. F., Akf. » annuum L., Kapudshich, Küsjurdi, 7—8000 r. F., R. > pallidum M. B., bis 8500 r. F., Akf. > nanum Boiss., Bingöl.dagh, 9— 10000 r.F., R., die kleinste Arten, bedeckte die Stellen der aüngetröcknetdh Schnee plütken im Krater des toten Vulkans. Sempervivum tectorum L., Circassien, bis 8000 r. F., Alb. > caucasicum Rupr., Diklos-mta, 6600 r. F., Rupr. » pumilum M. B., 6—-8000 r. F., C. A. M. » globuliferum gi Rushich-dade: 7ooo r.F., Alb. *Saxifraga cartilaginca Willd., ganzes Gebiet, 1500—10000 F. Fa 5—11000 r.F., Akf. > laevis M. B., am Schah-dagh bis 11500 r. F., R., 2 Zoll h ı Exempl. am 27. Juni in Blüte. Moränenpflanze, 6000 10000 r.F., Ak » juniperina Ach höchster Fundort am Kapudshich, 12000 ‚kaum ı Zoll hohe Exempl. am 27. Juni 1871 bl REES KR. YAkt, » scleropoda Som. et Lev., Abch., 6200 r. F., Circassien, 90 Alb., var. nivalis bis 10000 r. F., Som. et Lev » eoichich Alb., Ming., 7300 r. F., Alb. > exarata Vill., ganzes Gebiet. "Maximalhöbe am Kapudsh in fast 34066 r. F. und am Gr. Ararat in über 11000 * » caucasica Som. et IN Abch., ae 9200— 10000 Som. et Lev, >»... columnaris Schmalh., 4—10000 r. F., Akf. » Dinnikii Schmalh., EEE BR, Ak kf. muscoides Wulf = S. moschata Wulf, ganzes Gebiet. Höch en Fundort auf dem Gipfel des Kl. Ararat in 12800 r. Fu Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 347 einblütigen Stengel sind kaum °/, Zoll lang. Circassien, 9300 r.F., Alb., bis 12000 r. F., Akf, a. - pontica Alb., Abch., 9300—10000 r. F., Alb. » » » sibirica L., aus Höhen von über ırooor. F. vom Kapudshich und Gr. Atkrat vorliegend, hier noch 2—3 Zoll hoch und einblütig. Geht bis in die subalpine Wiese hinunter, erreicht 6—7 Zoll Höhe und wird vielblütig. Von 22 kaukasischen Fundorten liegt mir diese Art vor. RUPR. in Boıss. II pag. 807 giebt ıı800 r. F. als Maximalhöhe an. Abch. bis 11000 r. F., Alb., 5—12000 r. F., Akf. controversa Sternb., Fischt, subalpin, Alb., 6—9000 r.F., Akf. hirculus L,, vom Gr. Ararat aus über ııooor.F., bis 4 Zoll hohe Exempl. am 21. Aug. noch zum größten Teil blühend, 6—09000 r. F., Akf. flagellaris Willd., Elbrus gooo r.F., Kasbek reichlich 10000 r.F,, vom Borbalo, Tochauch, Kerpo und Nussa aus Höhen von 10—11000 r.F., R., 6—12000 r. F., rotundifolia R beginnt mit 2000 r. E, Tschitcharo 8000 r.F., R., Ming. 6600 r.F., Alb., bis gooo r. F., Akf. cymbalaria L., am Sawalan bis 10000 r.F. 8500—9000 r.F., Akf. Huetii Boiss., Lashaquellen, 7200 r. F., Alb. Parnassia palustris L., 2500-9500 r. F., Akf., Gr. Kaukasus überall sub- alpin, R Ribes petraeum Wulf, 3000—7600 r. F., Akf. » » > alpinum L., Lashaquellen, 7200 r. F,, Alb. orientale Poir., 5000—7000 r. Prunus Laurocerasus var. brachystachius Med, et Alb., Abch., Ming., subalpin, Alb., bis 6500—7000 r. F. Laurocerasus typ., in ALBOW’s Gebiet, o bis subalpin. Pirus AucupariaL., bis in die Rhododendron-Stände, 9000 r. F., meistens » » » unkeiichtbäf, bis 8000 r. F., Akf. R. Aria Crantz, Ming., 7400 r. F., Alb., bis 6500—7000 r. F., Akf. » - var. subtomentosa, Abch., 7200 r.F., Alb. » var. concolor Boiss., Samursakan, 6—7000 r. F., Alb. » var. incisa Alb., Mi, 6600 r. F., Alb. Osiönsier vulgaris T.indl., Circassien, Ming,, 8500 r. F., 7800 r. F. Alb,, 8ooor.F. A Rosa pimpinellifolia L., bis 8000 r. F., Daghestan nach Rupr. » » » tuschetica Rupr., Daghestan, 6.8050 r. F., Rupr. tomentosa Sm. ß Ruprechti Boiss., Diklos-nita, 7—8ooo r. F., Rupr. glauca Vill., Circassien, 7100 r. F., "Alb,, Abch., Adsh., sabalgin, Alb. coriifolia Free, Abch., subalpin, Alb. N Ei Poor. P., Akt Boissieri Grepih; Circassien, subalpin, Alb. mollis Sm., Abch., 7000 r. F., E 348 Sechstes Kapitel. Rosa glutinosa Sibth., Abch., subalpin, Alb. » villosa L., Abch., 6900 r. F., Alb » oxydon Boiss., bis 7000 r. F.,, Akf., et var. Brotheri Scheurh 5— 7000 1. F., Akf. » . canina L., bis 7000 r. F., Akf. » iberica Shan 5—8000 r. Ei, Akf. Aruncus silvester Kost., 2000—7000 r. F., Akf. Ulmaria palustris L., 2000—8000 r. F., Akf. » Filipendula L., 1000—7000 r.F., R., bis 8000 r. F., Akf. Geum Sredinskianum Krasn., Suanien, alpin, Krasnow. (?) » . Waldsteinioides Alb., Msymta-Quellen, subalpin, Alb. » . speciosum. Alb., Abch., Ming., subalpin, Alb. » rivale L., Sawalan, 8ooorr. F., R., 9—9500 r. F., Akf. Fragaria vesca Ei o bis subalpin, in Kolchis, R. u. Alb, Nabos saxatilis iu Passhöhe zwischen beiden Araraten, 8000 r. F. Abch., 2600 r. F., Alb., 2—8000 r. F., Akf. » idaeus L., o bis RER R. » ° caucasicus Focke, Abch., 7000 r. F., Alb. » suberectus Änders., 2—7000 r. F., Akf. Dryas octopetalaL. beginnt mit 6000 r. F., von OWERIN auf dem C tau in 8450 r. F., von mir in gleicher Höhe am Kasbek ge melt. _Abch., 8000 r. F., Alb., 9—10000 r. F., Akf. Potentilla fruticosa L., 6000 r. F., R., 6—7800 r. F., Össetien, R! 5—78oo r.F., Akf. | » brachypetala Fisch. et Mey., Ming., 7400 r. F., Alb., 7800 r. F., Akf. > speciosa Willd,, Fischt, subalpin, Alb. > Oweriniiiia Ri Abch., 8-10000r.F., Alb., bis gooor. FA > micrantha Ram,, Abch, 1000— 7000 r. F., Alb. > pimpinelloides E. 4500— 8000 r. F., Akf. » rupestris L. var. Sehe Kell. ct Siegf,, Abch, subalpin, bis 7000 r. F., > geoides M. B., 3—7000 r. F., Akf. » bifurca L., 0—8000 r, F., Küsjurdi, R. 2» sericea L. var. dasyphylla Trautv. et var. subpalmata Gr. Ararat in über ıı000 r.F., 21. Aug. 1871. Dag er r. F., Rupr.; $ agrimonioides Boiss., bis 8000 argaea Boiss. et Bal. liegt von mir gesammelt vom \ ' und vom Kapudshich aus Höhen von g bis über ı 1000 vor. Die tiefer wachsenden Exempl. erreichen 8 Zoll stengelhöhe. Vom Bingöl-dagh und Sawalan liegen aus bis 11000 r. F. Höhe kräftige Zwergexemplare vor. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 349 *Potentilla multifida L. Die am Schah-dagh am 27. Juni 1885 gesammelten xempl. blühen nur spärlich. Am Sawalan in 12000 r. F. gesammelt. subpalmata Ledeb., Gr. Ararat, 10000 r. F., R. hirta L., Küsjurdi, 8000 r. F., R. recta L., Kapudshich, 7000 r. F., R. Meyeri Boiss., Küsjurdi, 7000 r. F., R. heptaphylla Mill., Daghestan, 8000 r. F., Rupr. Ruprechtii Boiss., Pseaschcha, R., 8—9500 r. F., Akf. » var. aurea Som. et Lev., Circassia, 9300r.F., Alb. thuringiaca Bernh., Ming., subalpin, Alb. tormentilla Sibth., bis 10000 r. F., Akf., Abch., subalpin, Alb. verna L., vom Kerigo und Borbalo am 20. Juli und 27. Juli 1876 in reichlich 10000 r. F. gesammelt. In der subalpinen Zone und tiefer bis 5000 r. F. sehr üppig, über ı Fuß hoch. Gurien, 8200 r.F., Alb., Daghestan, gooo r. F., Rupr., bis 10000 r.F., Akf. opaca L., 1500—8000 r. F., Alagös, Dadiasch, Salawat, R. adenophylla Boiss., ebenso. alpestris Hall fil., Tabizchuri-See, 6500 r. F., Daghestan, 7500 bis ııo000'r. F., Rupr. elatior Schlech., Pseaschcha, R., Imeret., 1000—6000 r. F., Alb,, Daghestan, 3—7000 r. F., Rupr., bis 8000 r. F., Akf. gelida C. A. M., Zwergexemplare liegen vom Salawat aus 5oor.F. vor. Am Schalbus aus 10000 r.F. 29. Juni 1885, bis 5 Zoll hoch. Andere Exempl. liegen vom Elbrus, Kasbek und Kerigo aus gleichen Höhen vor. Abch., 9617 r. F., Alb., 8—1ı16oo r.F., Akf. nivea L., Dach 7—10000 r. F., Rupr., Elbrus, 11000 r. F., Som. et Lev. chrysocraspeda Lehm. # minor Boiss. = P. ternata C. Koch, lbrus, 11000 r. F., Som. et Lev. Levieri Siegf. et Keller, Suanien, 8500 r. F., Som. et Lev. strictissima Zim., Ming., subalpin, Alb. Goldbachii Kain Circassien, 7200 r.F., Alb. Svanetica Siegf. et Kell., Abch., Bu subalpin, Alb. umbrosiformis Siegf., Abch,, Ming. subalpin, Alb. "Sibbaldia parviflora Willd. TRAUTVETTER trennt S. procumbens artlich nicht von parviflora. In den Höhen von 8—ı1000r.F. überall . gemein. Die am Küp-göl in 11300 r. F. gesammelten Exempl. sind kräftig, 4 Zoll hoch, reichblütig u. rasenbildend, am 21. Aug. verblüht. Abch., 89000 r. F., Alb., bis 11000 r. F., Akf. ggfs vulgaris L. } besitze ich beide vom Küp-göl aus reichlich > sericea Willd. ) 11300 r. F., erstere bei 6 Zoll Höhe sehr 350 Sechstes Kapitel. stark behaart. Akf. giebt für sein Gebiet für A. seric 6— 10500 r.F. an. Sanguisorba officinalis L., o— 7000 r. F., R. Poterium sanguisorba L., 0—80o0 r. F., R., Küsjurdi. 2 Medicago cretacea M.B., Zra-Zcharo, 88oor.F., Akf., wohl eingeschlep große Straße nach Achalkalaki. r > glutinosa M. B., bis 7500 r. F., Rupr. Genista mingrelica Alb., Ming., alpin, Alb. » humifusa L., Abch., alpin, Alb. Trifolium alpestre L., im ganzen Gebiet, 4—8000 r.F. » medium L., bis 9000 r. F., Akf. > squarrosum M. B., Schambobel, 7000 r. F., R. » ochroleucum L., bis 7000 r. F., Akf. » canescens Willd., 2—9000 r.F., überall, Ming., 7500. F, 8—09000 r. F., Akf. » pratense L., Abch., subalpin, Alb. » trichocephalum M. B., 3—gooo r.F., R., Adsh., 8200 rPaR 8—9000 r. F., Akf. > arvense L., bis 8000 r. F., Akf. » phleoides Pour., Sawalan, 9000 r. F., R. » tumens Stev., 0—8000 r. F., Talysch, R. » ambiguum M. B., 1—8000 r. F., R., bis 9500 r. F., Akf. > montanum L., subalpin, 7000 r. F., R. » polyphyllum C. A.M., Nachar, R., Abch., 8—9000 F. F., Alby 6—10000 r. F., Akf. » var, pentaphyllum Krasn., Suanien, Krasn. » procumbens L., bis 7000 r. F., Akf. » rytidosemium Boiss., Abch., 8500 r. F., Alb. » badium Schreb., Fischt, alpin, Alb. » . spadiceum L,, 7ooor.F., R., 8—9500 r. F., Akf. Anthyllis vulneraria L., 1200—7000 r. F., überall, Abch., 9300 F- F., Elbrus, 9000—9500 r. F., Akf. Dorycnium latifolium Willd., bis 7000 r. F., Akf. Lotus corniculatus L., 0—8000 r. F., R. Akf. Coronilla cappadocica Willd., Pseaschcha, Dadiasch, 7—8000 F- F. bis 9500 r. F., Akf. » montana Scop., Abch., Ming., 6600 r. F., Alb. > varia L., 0—7500 r. F., R., Abch., 8200 r. F., Alb. ‚Psoralea acaulis Stev., o--alpin, Ming., Alb. | ' Galega orientalis Lam., Zra-Zcharo, 7500 r. F., Smirn., Daghe eh 8ooo r. F., R. *Astragalus supinus C. A. M., Kasbek, 9000 r. F., R., 9— 10500. Fu: ’ oroboides Horner, 5—9000 r. F., Akf. » Freynii Alb,, Oschten, alpin, Alb. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer, 351 a ee oreades C. A. M., 7—ıooo00r.F., Akf. Oxytropis * » » brachytropis Bien. Dr A, oroböldes Horn., 7—9500 r. F., Akf. hypoglottis L., Adsh., alpin, Alb. glyciphyllos = Abch., o—subalpin, Alb. alpinus L., Quellen der Liachwa, Brotherus. subcaulescens Ledeb., 5—9000 r. F., Akf. fragrans Willd., 8—-10000 r. F., Akf. Frickii Bge., RER r.Pi, saganlugensis Trautv. Karahägh, Kasikoporan, 7—8ooor.F.,R. coarctatus Trautv., Küp-göl, 11300 r.F., R. declinatus Willd., am Schah-dagh, bis 11400 r. F., R. aureus Willd., 7—9000 r. F., östl. Transkaukasien, R. uraniolimneus Boiss., Alagös, R. lagurus Willd., Aschich-dade, 7000 r. F., R. ponticus Pall., Aschich-dade, 7000 r. F., R. sphaerocalix Ledeb., Kl. Ararat, Bingöl-dagh, 10000 r. F., R. xerophilus Ledeb., Gr. Ararat, 11300 r. F., R. incertus Ledeb,, Gr. Ararat, Küp-göl, 11300 r. F., R. hyalolepis Bge., Goktschai, Aschich-dade, 6300—8ooo r. F., R Owerini Bge., Chanakoi-tau, 8800 r. F., globosus Vahl, Bingöl-dagh, 9000 r. F., R. sanguinolentus M. B., ganzes Gebiet, 6—10000 r. F., Ming. 8200—9400 r. F., Alb. AK&F. führt diese Art nicht an. salatavicus Bge., Chanakoi-tau, 8800 r. F., Owr. Meyeri Bge., BoIss. II 504, 7—8000 r. F., C. A. MEYER. albana Stev., Johe, Kapudshich, 8—g000 r. F., Kl. Ararat, Küp-göl ıı 300 r, F., Abch. 7500 r.F., Alb. samurensis Bge., Chünakortns 7 Bath r. F., var. Solchica Alb., Abch., ERS r.F,, cyanea M. B., am Schab- duch bis ııooor.F., R., 5000 bis 10000 r. F., Akf. caucasica Rgl., Hyppos-Quellen, 7000 r. F., R., O. uralensis W., Moränenpflanze, bei AKF. pag. 144, bis 7500 r. F. Kasbecki Bge., Kasbek ohne Höhenangabe, Owr. *Hedysarum obscurum L., ganzes Gebiet, am Ararat über 11300 r. F., R., Ming., 7400 r. F., Alb., 6—10000 r. F., Akf. *Onobrychis er Lam. var. montana Boiss., Sawalan, 11000 r. F., R,, » » ‚ 8200 r.F., Alb., 8500— 10500 r. F., Akf. eisel GAR. M, bis zooor.F., Akf. cornutaL., östliches Gebiet, 4500— 11000 r.F., Schah-dagh, R. ‚Vicia sepium L., 0—7000 r. F., R., Abch., Ming., alpin, Alb s » variegata Willd., Nadhar, 8000 r. F, R., Abch., subalpin, Alb., 7—10000 r. F., kf. » persica Boiss., Aschichsisde, 8Sooo r.F., R. 352 Sechstes Kapitel. Vicia ecirrhosa Rupr., Kl. Ararat, gooo r.F., R., Chanakoi-tau, 7—8400 Rupr. » alpestris Stev., 6—gooo r.F., Kasbek. Salawat, Zra-Zcharo, 80 bis gooo r.F., Akf. » Balansae Boiss., Abch., Gurien, 6600 r. F., Alb., 5500—9000 r.F., » cassubicaL. ER Bösen Abch. Sukenkein: Alb., bis 7000 r. F., » sativa L., bis 8000 r. F., 37. CHRCCH E Abch., Bader. Pi, Alb, 6—7oo00 r. F., Akf. > TERN Willd., Abch., alpin; Alb. » tenuifolia Roth, LER r. F., Kapudshich, R. Lathyrus roseus Stev., Goktschai-Gebirge, 6500 r. F., R., Abch., alpin, Alb. = > rotundifolius Willd., desgl., var. pubescens Akf., 8000 r. F. » pratensis L., Gudaur, 7000 r. F., R., Abch., o—subalpin bis 9000 r. F., Aktf. Orobus cyaneus Stev., Kapudshich, 8500 r. F., R., östl. Kauk. 6—84 Rupr., bis 9000 r. F., » aureus Stev., Adsh. RE F., Alte; Abch. 6500-7000 r.F., Linum catharticum z bis 9000 r. RB Moränienpflarize, Akf. » hypericiföliuin Salisb. = L, Airline var. latifolium M. >= alpine Charakterpflange, 6—8000 r. F., R., fehlt Talysch. » alpinum Jacq., Aschich-dade, 8000 r. F., R. » nervosum W.K. #8 Aucheri Boiss., Ach, alpin, Alb. Oxalis acetosella L., o bis in die Basdodetdron- Zone, 9000 r. F., Re Geranium collinum Soah, subalpin, R. » palustre L., bis 9500 r. F,, Akf. » ibericum Cr et £ polypetalım Boiss., im ganzen \ subalpin, 6—8000 r. F., R., 5—9000, sogar bis 10000 F. F., s sanguineum L,, für Ming. von ALBoW als alpin mit ? @ geführt. » gracile Ledeb., subalpin. >». silvaticum L., ganzes Gebiet, subalpin, 3500—9000 F. » Renardi Trautv., subalpin, 8—9500 r. F., Akf. » pratense L. ie uch A he » SYıakasaaion DC. = 6. lee Ledeb., Er 10500 r. F., Akf. ° armenum Boiss., Schambobel, 7000 r. F., R. >» albanum M.B,, ER Gebiet, o—8000 r. Be R., Lenk > divaricatum Ehrh., 7000 r. F., Akf. > Robertianum L. var. tenuisectum, nach ALpow von 65 ee 2.00.7000. r.F., Ming. Abch. j Polygala ı major Fuer, bis 8500 r. F., Akf. 5 vulgaris L. typ., 4—7000r.F. , Ming., Alb., var, caucasica F ER ae r. 'F., Alb. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 353 Polygala alpestris Rchb., Gurien, alpin, Alb. UPROEDIR BE M. B., subalpin, Goktschai, R. agraria M.B., Abch., subalpin, Alb, > iteophylla Rz subalpin, R., Alb. » macroceras F. et M., Abch., Haög r. F., Alb. > rumicifolia Boiss., Abch., 8500 r. F., Alb. > scripta (L.) Som. et Lev., Circassien, Abch., subalpin, Alb. palustris L., REES, in Ming. und Abch., R. Alb. Eisen: nigrum L., Bo F., R., 9—10000 r. F., Alb. Akf. Callitriche stagnalis Sn bis Boop r.F., Akf. Hypericum nummularioides Trautv., Konken R., var. pumila Alb., Abch., 8—0300 r. F., Alb., bis gooo r. F., Akf. » orientale L., Abch., 8000 r.F., Ming., 7600 r. F., Alb., 8000 bis’ 9000 r. F., Akf. hirsutum L., bis 7000 r. F., Akf. ‘ repens L., Gudaur, Schambobel, 7000 r. F., R., Adsh., 8200 r.F., Alb. hyssopifolium Vill., 4—8000 r. F., Akf. armenum Jaub. et Sp., Bingöl-dagh, 8800 r. F., R. > montanum L., Abch., alpin, A » tetrapterum Fries., Dadiasch, 8000 r. F., R. perforatum L., bis 8ooor.F., Akf. Ardasenowi Kell. et Alb., Gurien, 8000 r. F., Alb. bithynicum Boiss., 7—8000 r. F., Akf. » ciliatum Lam., Gurien, alpin, Alb. » Montbretii ER Abch., Ming., alpin, Alb. Helianthemum vulgare Gärt., 0—7200 r. F., Karabagh, Kapudshich, R., Ming., Abch., 6500 r.F., Alb,, bis 8000 r. F., Akf. » oelandicum L., Kapudshich, R., Elbrus, 9400 r. F., Akf. canum L., Kapudshich; 8000 r. F., R., 7ooor. F., Akt. Viola ne Stev., Lars, 3700—10000 r. F., Ardotis-mta, Schafkus, BR; fehlt bei Akf. Chanakoi-tau 9000 r. F., Owr., beginnt schon mit 2500 r. F. » odorata L. in beiden Formen: genuina und suavis bis 7000 und 8ooo r.F., Akf. » biflora L., 6—10000 r. F., Bogos, Chanakoi-tau, Schalbus, R., im ganzen Gebiete von Akf., Ming., 7300 r. F., Alb. » hirta L., Abch., alpin, Alb. | » arenaria DC. = V. rupestris Schmidt, soll nach RUPR. am Gr. Ararat in 10800 r. F. vorkommen. » canina L., bis 7000 r.F., Akf. Alb. » minutaM.B. Ich besitze die Art nur aus dem Gr. Kaukasus. Azunta 17. Aug. 1876 blühend in 12000 r. F. Rupr., Alachun-dagh, Radde, Kaukasus, a 354 Sechstes Kapitel. ı188o r. F., auch auf Moränen, 8—ı1500 r. F., Akf. In se Flora pag. 80 halte ich 15000 für einen Druckfehler. *Viola altaica Pall. = V. oreades M. B. Mein höchster Standort di reizenden Art liegt an der Nordseite des Nussa-Passes i 10500 r.F., R. RUPR. giebt (pag. 159) von den Malka-Quelle die gleiche Höhe, 1666 hexpd. (10660 r. F.), ebenso AKF 8—10000 r. F., Ming., Gurien, 8—9000 r. F., Alb. .calcarats Li; var scale Goud., Abch., 8000 r. FE, Alb., Ads 7000 r.F., R. * , dichroa Boiss. et Huet brachte ich vom Bingöl-dagh aus üb: 10000 r.F. mit. 7—ıoooor.F., Akf. | » orthoceras Ledeb., Ming., 7500 r.F., Alb. Ber MezereumL., bis subalpin, 6300 r. F., R., Abch., 6500 r. F., oleoides Sähreb; bis subalpin, R. Alb. » sericea Vahl, bis subalpin, Alb. > glomerata Lam., ganzes Gebiet, subalpin, bis 9000 F. FE: Alb. Akf. > pontica L., 5000—7200 r. F., vergl. ALB. pag. 211 artlich viell verschieden. Epilobium Dodonaei Vill. wird von den Bächen abwärts bis zum Mes geführt, gedeiht auf dem Geröll an den Mündungen der Bäc (Schake) vortrefflich. Ganzes Gebiet 4—9000 r. F., Morä pflanze, so auch bei Akf. ALBOW führt die Art ebenfalls Schake und von Okum in 1000 r. F. an, bis 9000 r. F., R.A » crassifolium Lehm., Circassien, Centralkauk., Alb. Rehmann. » angustifolium L., 2—9000 r. F., R. Akf. : » hirsutum L., bis 8ooo r. F., Akf. > colchicum Alb., Abch., subalpin, Alb. » montanum L., Abch., 6500 r.F., Alb. E palustre L., Abch., subalpine Torfwiesen, Alb. > tetraechum E;; ER 7000 r. F., » trigonum ERS Sikar-Pass, 68600 r. F., Akf. > alpinum L., 6—10000 r. F., Akt, Abch., 9000 r. F., Alb. > &ripakifolium Lam., Didissch, Nachar, 8000 T. F., 9000 r.F., Akf. Circaea alpina L., 3—7000 r. F., Akf. Astrantia Biebersteinii Trautv. oh AKINFIEW bis in 10000 r. F. gefund > helleborifolia Salisb., Daghestan, 6—8400 r. F., Rupe 9000 r. F., 9.7 DOntica Alb,, x : s ; öblchice Alb,, } beide subalpin, Alb. in seinem Gebiete. Sanicula europaea EL BR r. F., Akf. Bupleurum polymorphum Alb., Abch. , Ming., subalpin, Alb. » Rischawianum Alb. ; dengl, # Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 355 Bupleurum falcatum L., 2—10000 r. F., Akf. *Chamaesciadium acaule M. B., im ganzen Gebiet, von 4000 bis über ı2000 r.F. Die höchststehenden Exemplare stammen vom Gr. Ararat; der mächtigen Wurzel entwuchsen wenig über ı Zoll hohe Blütenstände. Am Küp-göl waren diese schon 3—4 Zoll hoch. Aus Höhen von 7—8000 r. F. (Schambobel) besitze ich Exempl von ?/, Fuß Höhe. 4—ı1900r.F., Akf. *Carum caucasicum M. B. = Cnidium carvifolium M. B., geht am Borbalo bis über 10000 r.F., Abch. 9620 r. F., Alb., 8—ı1000 r. F., Akf. » lomatocarum Boiss., Schambobel 7000 r. F., R., Circassien zooor.F., Alb., Daghestan 5—8400 r. F., Rupr. > carvi L., Daghestan, 6—8000 r. F., Rupr. > meifolium M.B., Tschitcharo, Kerigo 8000 r. F., R., Ming. 8goo r. F., Alb., Ossetien 8400—9000 r. F., Rupr., 7—9500 r. F., Akf. saricote Alb., Ming., subalpin, Alb. Cnidium pauciradium Som, et Lev., Abch., 7500 r. F., Som. et Lev. er: saxifraga L., Bingöl-dagh, Küp-göl, 10— 11300 r. F., R. rhodantha Bois; Schalbus gooo r. F., R., Daghestan 7000 r. F., Rupr., 3—8000 r. F, > magna L., bis ER Sikar, R Falcaria Rivini Host., 0—7000 r. F., R. *Chaerophyllum kamile Stev., vom Bochalo und Schalbus in über 10000r.F., R., Abch., Bock, Alb., 9-11000 r. F., > roseum M. B., subalpin, R. » aureum L., subalpin, R. Alb. » millefolium DC., bis 9800 r. F., Akf. > rubellum Alb., Circassien, 9200 r. F., Alb. Borodini Alb., Abch., 8800 r. F., Alb. Kiliisrss nemorosa M. B. var. labra Boisk: In den Vertiefungen zwischen Felsen am Kraterrande des Bingöl-dagh in 10000 r. F. am 16. Aug. in 3—5 Fuß hohen Exempl. gesammelt. Abch., subalpin, Alb., var. mollis im Daghestan, 7—8000 r. F., Rupr. Scandix iberica M.B., von Akf. in 7000 r.F. auf dem Wege van Zra- Zcharo seine. Eleutherospermum cicutarium M. B., subalpin, R., Daghestan, 7000 r. F,, Rupr. » chrysanthum Som. et Lev., Suanien, 7200 r. F., Som. et Lev. Prangos ferulacea L., östl. Kaukasus bis 8ooo-r. F., R. Seseli petraeum M. B., 2500—7000 r. F., Akf. » libanotis L., 3060-7500 :1: ; Ligusticum Krafos Alb., Abch., BER Alb. > alatum M. B., 2500—8000 r. F., Akf. > physospermifolium Alb., subelpin, Alb. 23? 356 Sechstes Kapitel. Ligusticum caucasicum Som. et Lev., Abch., 7200—gooor.F., Som. et Silaus peucedanoides M. B., bis 7500 r. F., Akt. Tommasina purpurascens Lall., 5—7000 r. F., Akf. | Agasyllis latifolia Boiss., Daralagös, 8000 r. F., R., Abch., subalpin, Al Chymsydia agasylloides Alb., Ming., subalpin, Alb. Peucedanum calcareum Alb., Abch., 7200—7500 r. F., Alb. » Chabraei Jacq., 3—7000 r.F., Akf. Zosimia absinthifolia Vent., 0—7000 r. F., Akf. 5: Heracleum incanum Boiss. et Huet, Be dagh mit Ant nem rosa, 10000 r. F., R. s » mselckin C. Koch, unweit vom Küp-göl in 11000f. am 21. Aug. 1871 RR > Mantegazzianum Som. et Lev. B » Freynianum Som. et Lev., Suanien, 8000 r. F., Som. et it > chorodanum Hoff., Ming., subalpin, Alb. > pachyrhizum Som. et Lev., Nachar, 8200 r. F., Som. et ” pubescens M. B., 2—8000 r. F., Akf. > sphondylium L. var. elegans DC, 8—9000 r. F., Akfı » villosum Fisch., 2000—7500 r. F., Akf. » ligustifolium M. B., 9500 r. F., Akf. > calcareum Alb., Abch., 7500 r.F., Alb. » umbonatum Bons, Tuschetien, 1800-8006 PB, Ru » intermedium Tab, Abch., R., Alb., subalpin. » scabrum Alb,, Öschten, hubelpin, Alb. > palmatum Baum., 2500—6500 r. F., Akf. Malabaila aurantiaca Alb., Abch., subalpin, Alb. chrysantha Alb., Abch., 85oo r.F., Alb. Baenhe armena Fisch. & M., Dughesten, bis 8000 r. F., Rupt. 7 yphreloma graveolens C., A. M., östl. Kaukasus, Johe, 10500. En Daghestan, 9—10000 r. F, Rupr., von AKF. nicht angelu Laserpitium dauciforme Schml,, En hesn r. F., Akf. . Daucus pulcherrimus Willd., bis 8000 r. F., Akt. Pirola secunda L., Abch., subalpin, Alb. > media Sw., Abch., 7200 r.F., Alb., 9300 r. F., Akf. FE rotundifolia L., Abch., a Alb. "Arctostaphylos uva-ursi L., BEER 2: F., Akt. Rhododendron caucasicum "Pall. Ostwärts nur bis zu den Quelle Kara-Koissu im Daghestan; tiefstes Vorkommen 56003 bis 9300 r. F., meidet stets die Südgehänge, Abch., 700% 9000 r. F., Alb. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 357 Vaccinium Myrtillus L., ganzes Gebiet bis 9000 r.F., R., 6—9500 r.F., Akf. > Vitis-idaea L., 6—9500 r. F., R. Akf. Cyclamen coum Mill., o—subalpin, Gurien, Abch., Alb. R. *Androsace villosa L., Maximalhöhe am Sawalan über 11000 r. F. (in Afghanistan bis 15000 r. F. (Boıss. IV pag. 14), Ming., Abch., 8500—9300 r. F., Alb., 3—10000 r. F., Akf. » chamaejasme Host., Daghestan, 8—ı0000 r. F., Rupr., ebenso Akf. > albana Stev., am Kerigo fast 10000 r. F., R., Ming. 9000 r. F., Alb., 8—10000 r. F., 2 Es armeniaca Duby, Adsh., 8200 r.F., Alb. ET.E, septentrionalis L. var. exscapa Akf., 6—ı1000 r.F., Akf. r Raddeana Som. et Lev., Elbrus, ıı500 r.F., Som. et Lev. Primula acaulis Jacq., in Abch., o—subalpin, Alb. > suaveolens Bert., Ming., subalpin, Alb. elatior Jacq., bis 9000 r. F., Akf. : Pallasii Lehm., Gurien, 7000 r. F., Alb. = > amoena M. B. Meine Suiten umfassen die Zone von 4500 r. F. bis über 10000 r.F. Die Maximalhöhen lagen am Azunta in typischer Form und im Quelllande des Ingur in der var. Meyeri Rupr. AKF. hat noch die var. glabrescens, 10000r.F. 7—1ı1ooor.F., Akf. > grandis Trautv., Suanien, 6—9000 r. F., R u, nivalis Pall. wurde in kräftigen Exempl. mit 6—7 Zoll hohen Blütenstengeln am Archotis-mta in 10200 r. F. am 28. Juni 1876 gesammelt. ? farinosa Schrenk, 6—10000 r. F., Rupr., 7000 bis ııooo r.F., he auriculata Lam., am Sawalan fast in ııo00r.F., im westlichen Kaukasus fand ich die Art in 8000 r.F. Die var. glacialis steigt viel höher, nach BOIsS. pag. 28 bis ırooor.F. in den afghanischen Alpen. Gurien 7200 r. F., Alb., 8500—ı0000 r.F., kf. » luteola Rupr., Centralkaukasus, 6—9000 r. F., Rupr. ee algida Adams erreicht auf dem Alagös in 1ı—2 Zoll hohen Exempl. 12000 r. F., beginnt in 5000 r. F., Abch., 10000 r.F. Alb., 3500—11000 r.F. Akf. » farinifolia Rupr., Chefsurien, Daghestan, 3600—6600 r. F., Rupr. Acantholimon glumaceum Jaub. et Spach, 6300 r. F., Goktschai, R. Gentiana obtusifolia Willd., Fischt, Oschten, subalpin, Alb. » caucasica M. B. Meine höchsten Fundorte liegen 10000 r. F. am Kl. Ararat; am 24. Aug. 1871 2—3 Zoll hohe blühende Exempl. Abwärts beginnt die Art mit 3000. F. und erreicht 9—ı0 Zoll Höhe. 5500—9000 r. F., Akf. ? aurea L., Centralkaukasien, 6—-7500 r. F., Rupr. 358 Sechstes Kapitel. *Gentiana pyrenaica L., am Kasbek bis reichlich 10000 r.F., am 5 Pulmonaria mollis Wulf, 3—9000 r. F., R., 8—9200 r. F., Akf. ‚ Onosma microspermum Stev., Küsjurdi, 7000 r. F., R. ‚Echium rubrum Jacq., 1000 r. F. bis subalpin, R. dagh bis nahe an ı1000 r. F., Abch., 7500—10000 r. F 6—10000 r.F., Akf. > humilis Stev., ganzes Gebiet, 3500—8000 r.F., R., Rupr. führt sie nicht an. » ciliata L., Abch., subalpin, Alb. z verna L. typ. et var. alata Grsb., am Kl. Ararat bis fast Gipfel, jedenfalls über 12000 r. F. 24. Aug. 1871 verb fast acaul, die Grundblattrosetten kräftig, die Blattoberf stark runzlig. Von allen hochalpinen Lokalitäten m Reisegebietes, 5—10000 r. F., Rupr., bis 11000 r. F., AK > septemfida Pal. Am Scharo-Argunj wurde in 28007. r tiefstwachsende Exempl. als Seltenheit gefunden, komme im ganzen Gebiete von 4800—9000 r.F. vor, R. Auch ALBOW die Art aus Abchasien aus 4200 r. F. und in der var. dit folia sogar schon aus 1980 r. F., var. procumbens Boiss. I 10000 r.F., Akf. ; » gelida M.B. Ich besitze diese Art nur aus dem Antikauk wo sie mit 4000 r. F. beginnt und bis 8000 r. F. gefun wurde. > asclepiadea L., Ming., subalpin, Alb. Rupr. » Aucheri Boiss., Kasikoporan, 7000 r. F., R. Pleurogyne carinthiaca Wulf, 6—9000 r. F., Akf. Cuscuta europaea L., 0o—7000 r.F., R. » lupuliformis Krocker, 7000 r. F., R. > Polemonium coeruleum L., Kobi, Kasbek, Abch., 6—7000 r. Fi a Cerinthe minor L., ganzes Gebiet, subalpin, Daghestan, 7200 F- F., } ; =, alpina Kit., Abch., subalpin, Alb. Anchusa myosotidiflora Lehm., Samursakan, subalpin, Alb. Nonnea alpestris Stev., Daghestan, 69000 r. F., Rupr. » intermedia Ledeb., Suanien, 8000 r. F., R. Symphytum caucasicum M. B., 0—7000 r. F., R. » tauricum Willd., 0—7000 r. F., R. es asperrimum Sims., ganzes Gebiet, 0—8000r.F. Psilostemon orientale L., 07000 r.F., R., nur im kolchischen \ > stellulatum W.K., ganzes Gebiet, 1—7000 r. F., R. Macrotomia echioides L., ganzes Gebiet, subalpin, R., Abch., 83007 Alb., Daghestan, 6500—8500 r. F., Rupr., bis 9000 T- F. £ Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 359 Bei der Abschätzung der Vertikalverbreitung von Myosotis silvatica Hoffm. und M. alpestris Schm. kommt es darauf an, welchen Standpunkt man bei der Beurteilung der »Art« einnimmt. Trennt man M. silvatica artlich von M. alpestris, so wäre für die erstere o bis subalpin (Daghestan 7200 r. F., Rupr.) zu notieren und für M. alpestris 7—14000 r.F. In der subalpinen Zone leben beide zusammen. ALBOW (l. c. pag. 182) hat in M. alpestris Schm. var. grandi- flora Boiss. die Übergangsform von M. silvatica und M. alpestris in 8200. F. nachgewiesen. Er schreibt: »planta speciosa, foliis latis, floribus magnis et rhizomate perenni — Myosotis alpestris — sed pedunculi inferiores elongati et pili calycini patuli M. silvaticae.< Auch dieser äußerst genaue Beobachter wirft schließlich die Frage auf, ob man beide, da sie so schwer in allen Fällen von einander zu unterscheiden sind, nicht lieber vereinigen sollte. **Myosotis silvatica Hoffm., ganzes Gebiet. Mit TRAUTVETTER, C. KOCH und KRASNOW vereinige ich beide als eine Art, welche in Bezug auf Vertikalverbreitung ein ungewöhnlich breites Terrain einnimmt. ı893 sammelte ich in Batum Exemplare im Niveau des Meeres. Am Gr. Ararat erreicht sie in der hochalpinen Form die Maximalhöhe von 14.000 r. F., wie dies zwei Exempl. vom 21. Aug. 1871 beweisen. Dass M. silvatica nur zwei- jährig sei, wie BOISSIER 1. c. pag. 237 behauptet, muss ich bestreiten, beide Formen sind perenn. Aber in den tieferen Lagen sind die Wurzeln nie so stark entwickelt, als an höheren Standorten. Äußerst kräftige Exemplare, die in den Blüten- stengeln 8—10 Zoll Höhe erreichten, sammelte ich am 20. Aug. 1871 am Küp-göl. In der Behaarung aller Individuen von den verschiedensten Standorten finde ich keine wesentlichen Unter- schiede. Die erwähnten höchststehenden Exemplare waren 3 Zoll hoch, befanden sich in voller Blüte, die Grundblätter sind langgestielt, breit oval, die unteren Stengelblätter fast keulenförmig, die Behaarung ist etwas weicher und spärlicher!! als bei den tiefer wachsenden Exemplaren. Daghestan 7000 bis 11000 r. F., Rupr., 811000 r. F., Akf. Myosotis intermedia Link, Pseaschcha, subalpin, R. > amoena Boiss., Abch., subalpin., Alb. *Eritrichium nanum Vill., vom Elbrus und Kasbek, 3 Zoll hoch am ersteren 10. Aug. 1865 in über 10000 r. F., R., 7—10000 r. F., Akf. » villosum Bge. var. caucasicum Alb., Abch., 10000 r. F., Alb. Paracaryum laxiflorum Trautv., Palan-töken, 8000 r. F., R. _ Omphalodes cappadocica Willd., o—subalpin, R. Alb., Kolchis. » Loikae Som. et Lev., Abch., 8000 r. F., Alb. Origanum vulgare L., 0—7000 r. F., R, Thymus Serpyllum L., ganzes Gebiet. ß latifolius und 7 nummularius Boiss., 6—9500 r. F., R., Daghestan, 69000 r. F., Rupr. £ Kotschyanus Boiss., Bingöl-dagh, 9000 r. F., R. 360° Sechstes Kapitel. Calamintha Clinopodium Bth., o—subalpin, R. Re *Ziziphora clinopodioides M. B. ö dasyantha Boiss., höchste Küp-göl, 11300 r. F., Daghestan, 7000 r. F., Rupr., 90 10500 r.F., Akf. Salvia caespitosa Month., Aschich-dade, 8000 r. F., R. » . verticillata L., o—subalpin, R., Alb. *Nepeta supina Stev. Die Exempl. vom Küp-göl sind fast ı Fuß h Enden der Hauptwurzel in Fußlänge noch nicht erreicht den. 10—ı1500r.F., Akf. Rupr. > Mussini Henk., 1500—8000 r. F., R., Bingöl-dagh, R. *Scutellaria orientalis L. y alpina Boiss. pag. 682. Palantöken fast 10000 r. F., Kl. Ararat 11000 r. F. Die starke, kriec Blumen (Palantöken ı4. Aug. 1874). Das Exempl. Kl. Ararat hat abgeblüht. Auch diese Art beherrscht der Vertikalen die Zone von 0—ı1000r. F., es liegen Ex aus dem Tieflande von Lenkoran (an Felsen) vor. - > pontica C. Koch, Adsh., Abch., subalpin, Alb., 6—90007 och. Brunella vulgaris L,, o—subalpin, R. Stachys germanica L,, ı000r. F. bis subalpin, R. > lavandulifolia Vahl, Küsjurdi, 7000 r. F., R. Betonica nivea Stev., Daghestan, 6—7000 r. F., R. Rupr. » grandiflora Willd., ganzes Gebiet, fehlt Talysch, 4—9000 R., von ALBOwW in Abchasien einmal schon in 2000 gefunden, 9—9500 r. F., Akf. " REN album L., o—subalpin, bis 9000 r. F., Akf. > tomentosum Willd., ganzes Gebiet. Am 22. Aug. 1865 samM ich die äußersten Exemplare an der N.-Seite des Elbrus nahezu 12000 r. F., diese ragten über dem Boden nur Ka und blühten. Am Küp-göl wucherte die Art und er | fast. ı Fuß Höhe, lag aber meistens am Boden, ebenso all ich sie am Johe in 10 50o0or.F. Vom Schalbus in 110 Interessant sind die Exempl. vom Kerigo in 10500 F. F, Oberirdischen Teile sind schwächlich, nur 2—4 Zoll hoch verbreiteten sich rasenartig, gruppenweise, jede dieser entstammte einer gemeinsamen Hauptwurzel, die sich ne ‚verteilte und deren Gesamtlänge an 2 Fuß erreichte. Das Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 361 mir am Aschich-dade am 29. Juli 1871 gesammelte alpine Lamium hat TRAUTVETTER als eigene Art, Lamium alpestre, beschrieben. BOISSIER 1. c. pag. 764 vereinigt es mit L. tomen- tosum. Daghestan, 10500 r.F., Rupr., 6—10500 r.F., Akf. Lamium Galeobdolon L., Samursakan, subalpin, Alb. Ajuga orientalis L., ganzes Gebiet, bis gooor. F., R., Circassien, 9400 r. F., Alb., gooo r. F., Akf. Teucrium Chamaedrys L., ganzes Gebiet, o—subalpin, R. Verbascum pyramidatum M. B., 4200—8000 r. F., Akf. > Sceptrum Schmal., Zra-Zcharo, 7500 r. F. Linaria dalmatica L., Küsjurdi, 7000 r. F., R. Serophularia chrysantha Jaub., 0—7000 r. F., R. * >» » minima M. B. Gehört nur dem hochalpinen Gebiete an, und zwar namentlich vom Kasbek östlich. Maximalhöhe auf dem Azunta in 11000 r. F. (17. Juli 1876), am Kurwa (Tfan- Pass) sammelte ich schön blühende Exempl, in 10700 r. F. Am Kwawlos in 10000 r. F. am 22. Juli 1876 teilweise ver- blüht. Die starke Wurzel geht tief in den lockeren, feuchten Schieferschurf, der oberirdische Teil der Pflanze erhebt sich selten über 3—4 Zoll. Daghestan, 8500—10500 r. F., Rupr., 8— 11000 r.F., Akf. ilvensis C. Koch, Kapudshich, 8000 r. F., R. Scopolii Hoppe, ganzes Gebiet, o—8000 r.F., R., Circassien, 7500 r.F., Alb. olympica Boiss., ganzes Gebiet, 6—9500 r. F., R., Bingöl- dagh, Nachar, R., Daghestan, 8—9000 r. F., Rupr., 9000 bis 10000 r. F., Akf. Ruprechtii Boiss., Tuschetien, 6—10000 r. F., Rupr., 9000 bis 10000 r. F., Akf. | variegata M. B., o—7000 r. F., R. Digitalis ferruginea L., 0—7500 r.F., R >» ciliata Trautv., Suanien, Abch., Ming., 4500—8000 r. F., R. Alb. Veronica peduncularis M. B., ganzes Gebiet, 400—8000 r. r, » caucasica M. B., Daghestan, 6—7500 r. F., Rupr. petraea Stev., am Johe 22. Juli 1885 in 10000 r. F., Daghestan, 3—9500 r. F., Rupr., 9300—10000 r. F., Akf. denudata Alb., Gurien, 8200 r. F., Alb. melissifolia Desf., Ming., 6600 r. F., Alb. Teucrium L., ganzes Gebiet, var. integerrima Trautv. fand ich am Sawalan und am Bingöl-dagh bis zu 10000 r.F. Am Alagös in gleicher Höhe die var. anisophylla. minuta C. A.M., im Gr. Kaukasus überall hochalpin, 8000 bis 11000 r. F., Nordwestseite des Elbrus und am Schah-dagh 12000r.F., Gr. Ararat über 13000 r. F., R., 8-1 1000. F., Akf. 362 Sechstes Kapitel. Veronica officinalis L., Abch., 0—8000 r. F., R. Alb. » gentianoides Vahl, ganzes Gebiet. Die am Küp-göl in 11300 gesammelten Exemplare haben noch eine Höhe von 5 Daghestan 7500— 9600 r. F., Rupr., 2—11000r.F., Akl, Kutais 400 r. F. » monticola Trautv., Nachar 7500 r. F., R., Abch. 5—80oor. > filiformis Smith, o (Batum) bis 6500 r. F., Rupr. » biloba L., vom Kapudshich in 10000 r. F., R., Dez bis 9000 r. F., Stev., 7—10000 r. F., Akt. E Euphrasia officinalis L. Brärgkleine; nur ”y, Zoll hohe, pläh n xempl. wurden am 22. Juli 1876 in 10400 r. F. am \ mta gesammelt, sie standen im Moosrasen. Gr i 3 Zoll hohe, stammen vom Aschich-dade aus nahezu 100 Bis 10500 r. F., Akf. minima Schl., Abch. , Ming., subalpin, Alb. _Rhıynchocorys Elephas d: pe, R., bis 9200 r. F., Akf. stricta C. Koch, Abch. ; Ming. subalpin, Alb. orientalis L., Dügheiten, bis 7000 r. F., Rupr. Rhinanthus minor Ehrh. luchestan; 6—8000 r. F., Rupr. » major Ehrh., ganzes Gebiet, subalpin, R. » alpinus Bak, Circassien, subalpin, Alb. ee caucasicum Bge., bis subalpin, R., Abch., desgl, arvense L., Abch., subalpin, Alb. *Pedicularis caucasica M.B. var. albiflora Boiss., ganzes Gebiet, 8000 | ı0000r.F., R. Am Pirli-dagh standen am 27. Juni 188 üppigen, “ Zoll hohen Exempl. in 9500 r. F. in voller I Maximalhöhe am Sawalan ı1000 r. F. Circassien, 9 Alb., 8—10000 r. F., Akf. : > RB Nasa; bis 8500 r. F., R. » Wilhelmsiana Fisch., subalpin, 8000 r. F., R. > _ _condensata M. B., subalpin, bis 8500 r. F., Rupr. 9400 r. F., Alb., forma pumila. ö eransirontris Be wird von Boıss. 1. c. pag. 488 an araratica Bge. vereinigt. TRAUTVETTER hält sie beide : getrennt. Über P. crassirostris kann ich folgendes sagen: Nussa-Passe sammelte ich in ıno00 r.F. noch 5 Z08 Blütenexempl. 25. Juli 1885. Südseite des Alagös 20. . in 12000 r.F. nur 3 Zoll hoch. Vom Elbrus in 800 mit 10 Zoll langem Blütenstengel. Abch., 9—9500 F $ Daghestan, 8—10000 r. F. ‚ Rupr., 8-11000 r. F., Akt. Se alarıa araratica Bunge. Bei > Aufstiege vom Küp-8° 21. Aug. 1871 wurde diese Pflanze bis reichlich 143 vereinzelt gesehen. Es waren Fruchtexemplare, die Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 363 Kapseln saßen auf ı—ı"/, Zoll hohen Stengeln. Höchste Exemplare ganz vereinzelt bis fast in 14500 r. F. Pedicularis Nordmanniana Bunge besitze ich vom Borbalo aus über 10000 r.F. Tuschetien 8&—9500 r. F., Rupr., Adsh. 8500 r. F., Alb., 8—10000 r. F., Akf. » comosaL., ganzes Gebiet, 1500 r. F. (Tiflis, R.) bis 10000 r. F., R. Ming., 9000 r. F., Alb., Daghestan, 8—9000 r. F., Rupr., 8500 bis 10000 r. F., Akf. Lathraea squamaria L., Gurien, Adsh., bis 6600 r. F., Alb. Orobanche gamosepala Reut., Daghestan, 7—8000 r. F., Rupr. » alba Steph., 8500—9000 r. F., Akf. Globularia trichosantha Fisch., Aschich-dade, 8000 r. F., R. Plantago major L., o—subalpin, R. Alb. » saxatilis M. B., ganzes Gebiet, 0—10000 r. F., R. Schalbus und Schah-dagh in 10000 r.F. 3—4 Zoll hohe Exemplare. HAUSSKNECHT giebt ihr Vorkommen in Nordpersien (BOISS. pag. 881) sogar bis 13000 r.F. an. Ming., 9000 r.F., Alb., 8300—9g600 r.F., Akf. > lanceolata L. y eriophylla Decs. £ Kopeimyensis Alb., Cir- cassien und Abch., beide subalpin, Alb. Asperula aspera M. B., 0—10000 r. F., Kl. Ararat, Bingöl-dagh, R., y latifolia Boiss., Daghestan, 8000 r. F., Rupr., Fischt, Alb., bis gooo r. F., Akf. > glomerata M. B., Palantöken, bis 8000 r. F., R. » arvensis L., Küsjurdi, 7000 r.F., R. cynanchicaL. var. alpina M. B. et var. supina Trautv., Schalbus, 7—10000 r.F., R., Elbrus, 9500 r. F., Ziti, 10000 r. F., Akf. » odorata L., Abch., subalpin, Alb. gracilis C. A.M., Adsh., 8000 r. F., R., bis 10000 r. F., Erserum nach Bolss. Galium valantioides M. B., Daghestan, 7—8400 r. F., R., Abch., 7900r. F., Alb., 7—9000 r. F., Akf. » hyrcanicum C. A.M., Küsjurdi, 7000 r. PR: erectum Huds., subalpin, Rupr., Circassien, 7000 r. F., Alb. cruciata L. typ. et # chersonense Boiss. et var. humifusa Trautv., subalpin bis 10000 r.F., R. kf. » Mollugo L., Abch., subalpin, Alb. fistulosum Som. et Lev., Kuban-Quellen, 9200 r. F., Som. et Lev. Kan coronatum Sibth. et Sm., subalpin, R., Daghestan, 6— 10500 r. F., Rupr. anfractum Som. et Lev., Suanien, 8200 r. F., Som. et Lev. » pseudo-polycarpon Som. et Lev., Elbrus, ggoo r. F., Som. et Lev. Viburnum Opulus L., bis 7000 r. F., Akf. » Lantana L., bis 7000 r. F., Akf. 364 Sechstes Kapitel. Linnaea borealis L., 6—0000 r. F., Akf. Valeriana alliariifolia Vahl, 0—9000 r. F., R., Fischt, 9300 r.F., Alb. » montana L., Palantöken, 8000 r. F., R. | ».. . alpestris Stev., subalpin, R., Circassien, 9400 r. F., Alb., bis 9000 r. F., Akf. > saxicola C. A.M., 8—ıo5o0 r. F., Akf. > calcarea Alb., Abch., alpin, Alb. sisymbriifolia Desf., Küsjurdi, 7500 r. F., R., Bingö) gooo r.F., Daghestan, 2500—7500 r. F., Rupr. » Chodatiana Alb., Fischt, subalpin, Alb. > Phu L., Westkaukasus, 5—7000 r. F., C. A.M. > sambucifolia Mik., Abch., subalpin, Alb. Betckea caucasica Boiss., Johe, 10000 r. F., R., 9600 r. F., Rupr. Cephalaria tatarica Gml., im ganzen Gebiet, 2—8000 r. Fr, | > > var. brevipalea Som. et Lev., Suanien, subalpin. > calcarea Alb., Ming., subalpin, Alb. Knautia montana DC., subalpin, mit Cephalaria, Goribolo, 7500 F » involucrata Som. et Lev., Suanien, 7600 r. F., Som. et Lev. Scabiosa ochroleuca L., o0—8000 r. F., R. ; > Owerinii Boiss., Daghestan, 7200 r. F., Rupr. | > caucasica M. B., ganzes Gebiet, 6—8000 r. F., Daghestan, bis 7800 r. F., Rupr., bis 9300 r. F., Akf. ’ Correvoniana Som. et Lev., Suanien, Abch., 8200 F. F, et Ley. 3 > sulfurea Boiss., Palantöken, 8—9000 r. F., R. Campanulasibirica L. 8 major Boiss., o—subalpin, Alb. » alliariifolia Willd., 2—7000 r. F.,R., Circassien, 7000 r.F » sarmatica Ker., Daghestan, 6000 r.F., Rupr., Abch., bis alpin, Alb. en » collina M. B., ganzes Gebiet, 5——-10000 r. F., Rı, 8400 r. F., Alb., Daghestan, 4800— 10000 r. F., Ru 10000 r. F., Akf., var. abchasica Alb., Abch., 6400 T. Fu: ciliata Stev., am Schah-dagh in über 10000 r. F. 27- Juni I blühend, Exempl. 3—5 Zoll hoch. Oschten, 9000 F- F, 4—11000 r.F., A » Dzaaku Alb., Ming., 7200 r.F., Alb. : » 'tridentata L. var. rupestris Trautv. sammelte ich an er 30 Lokalitäten der hochalpinen Zone. Maximalhöhe 1100 a8 Daghestan, 6500— 10000 r. F., Rupr., Abch., 108001. #4" 0» „‚saxifraga M. B,, 4500-9000 r. F., R., Circassien, 7200 # u. Alb. 4—11000 r. F., Akf., mit Übergangsformen zuf Ledebourii Trautv., Küp-göl, 11300 r. F., 20. Au blühend. * Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 365 *Campanula Aucheri DC., ganzes Gebiet, 8—ı 1000 r. F., von ebenso vielen Fundorten als C. tridentata. Die am Küp-göl (11300 r. F.) gesammelten Exempl. bilden starke Polster, deren Blütenstiele 5—6 Zoll erreichten. Abch., 9500 r. F., Alb., 8—10000r.F., Akf. bellidifolia Ad., Nachar, 9000 r. F., R., Ming., 7400 bis 9000 r. F., : petrophila Rupr. c. var., nur aus dem Gr. Kaukasus bekannt, und zwar nur aus dem östl. Teile. Maximalhöhe 10000 r. F., beginnt mit 5000 r.F. 6—9500 r. F., Rupr. - Kolenatiana C. A.M., Salawat, Schalbus, 7—8000 r. F., R. caucasica M. B., östl. Kaukasus, 8500 r.F., C. A.M. Bayerniana Rupr., Sawalan, 8000 r. F., R. Autraniana Alb., Fischt, 6200 r. F., Alb. mirabilis Alb., Abch., 6600 r. F., Alb. hypopolia Trautv., Gudaur, 7000 r. F., R. latifolia L., ganzes Gebiet, bis 7000 r. F., R. rapunculoides L., ganzes Gebiet, 0—7000 r. F., R. glomerata L., ganzes Gebiet, 2—10500 r. F., Rupr. lactiflora M. B., ganzes Gebiet, bis subalpin, R., Abch., 7000 r.F., Alb. Hemschinica C. Koch, Gurien, 7000 r.F., Alb. Stevenii M. B., Maximalhöhe bis reichlich 10000 r. F., beginnt mit 4500 r. F., Abastuman, Daghestan, 8—9000 r. F., Rupr., 4500—-9000 r. F., Akf. Podanthum campanuloides M. B., ganzes Gebiet, o bei Rescht bis 7500 r. F., R., Daghestan, 2400—7000 r. F., Rupr. Solidago Virga’aurea L., 1ı—8000 r. F., R., bis 9500 r. F., Akf. Aster alpinus L., ganzes Gebiet, 5—10000 r. F., Akf. >» > *Eriger roseus Stev., Lazal, 7ooor. F., R., Daghestan, 1800—7500 Fr. F., Rupr., Abch., 7000 r.F., Alb. caucasicus Willd., Gudaur, 7000 r. F., Circassien, 7500 r. F., Ming., 600 r. F., Alb. colchicus Alb., Abch., Ming., 2—7200 r. F., Alb. on uniflorum L., Daghestan, 7600—10000 r. F., Rupr., Abch., 10800 r. F., Alb., 8—11000 r. F., Akf. alpinum L., die var. eriocalyx Ledeb. wächst am Kwawlos-mta als 3—5 Zoll hohes einköpfiges Pflänzchen in 10000 r. F., tiefer bis ı Fuß hoch. Daghestan 6—9000 r. F., Rupr., 6000 bis 10000 r. F., Akf. pulchellum Willd. wurde am 16. Aug. 1874 auf dem Bingöl- dagh in 10000 r. F. gesammelt; am Küp-göl, 11300 r. F., fand ich fast ı Fuß hohe blühende Exempl. am 20. Aug. 1871. Circassien, 9300 r. F., Ming., gooorr.F., Alb., 811000 r.F., Akf. amphibolum Ledeb., Abch., 10800 r. F., Alb. 366 Sechstes Kapitel. Telekia speciosa Baumg., o bis subalpin, 6600 r. FR - Inula Helenium L., Kasikoporan, 7000 r. F., » grandiflora Willd., ganzes Gebiet, 6000 r. F., R., Daghes 7200 r.F., Ropr; gooor.F., Ak » glandulosa Wwilld,, ganzes Gebiet, oe r. F., R., Dagh 7—9000 r. F., Rupr., 9500 r. F., Akf. » cordata Boiss,, Bingöl-dagh, 7000 r.F. » acaulis Schokt et Ky., Aschich-dade, 8000 r. F., *Antennaria dioica L., beginnt mit 2500 r.F. Am Kasbek und A mta bis Re 10000 r.F., R., Abch., 9000 r. F., 4500 11000 r. F., Gnaphalium nakkiicam Gunn., Gudaur, 7000 r. F.,R., Ming., 77001.F b., 4—9000 r. F., Ak kf. » , supinum L., Alagts, 9oo0 r. F., R., ß subacaule Wahl, cassien, 9400 r. F., Alb., RE r. F-, kf.?). Helichrysum Pallasii Spren., Pesuloken; 7000 r. F, R. » plicatum DC., Zra-Zcharo, 8800 r. F., R. > Aucheri ER Kasikoporan, 7000 r. F., R. # » aurantiacum Boiss. et Huet = H. lavandulifolium W Bingöl-dagh, 10000 r. F., Küp-göl, über 11000 T. FR, blühend, 4—3 Zoll hohe Exeimpl; R. Filago arvensis L. 8 lagopus DC., Küsjurdi, 8000 r. F., R. Achillea latiloba Ledeb., Adsh., Sikar, 7000 r. F., R. Alb. > griseo-virens Alb., Circaieien, subalpin, "Alb. > biserrata M.B., o—subalpin, R i E > grandiflora M. B. „„ subalpin, R., Daghestan, 6—7200 f: F, ie Anthemis tinctoria L., 0—7500 r. F., Kapudshich, Küsjurdi, R- : : > iberica M. B,, wurde in de Var. Bungeana TraufV. am göl 4—5 ZöN hoch: und filzig behaart am 21. Aug. gesammelt, in typischer Form liegen Exempl. aus reic 10000 r. F. vom. Borbalo und Kasbek vor; var. minof bis 10000 r. F., Akf., Daghestan, 10500 r. F., Rupf. * » Biebätstäinlang Adımı var. Rudolfiana Trautv., iM Gebiet, an der Südseite des Schalbus in 10700 I. F. in 2 3 Zoll hohen, einblütigen Exempl. am 29. Juni 1885 ges melt. 4500—11500 r. Be macroglossa Som, et Ei Scanien, 7200 1. F., S » saportana Alb., Abch., ce r.F., Alb. om. et ns ee dium alpinum Cass.,, das Edelw eiß, fehlt im Kaukasus. Leoen. II p9 sagt: hab. in omni Sibiria, altaica, baikalensi et RT Im ge zur Fl. 0 : ig Frasmn En Leontop. alpinum Cass. Affghania 10°—14000 r. F. Aitch. a ee 5 ee Mitteilung berichtigen. Ich hatte damals, als ich ihm schrift Die Hochgebirgsflora«der Kaukasusländer. 367 *Chamaemelum caucasicum Willd., ganzes Gebiet. Maximalhöhe am Küp-göl ı1300 r.F., 22. Aug. 1871 in Blüte, hier 2—4 Zoll hoch, in der subalpinen Zone bis über ı Fuß hoch, Abch., 9000 r. F., Alb., 8—9000 r. F., Akf. inodorum L., 0—6600 r. F., R., Tabizchuri-See, R Szovitsii Boiss., } adsh.-imeretische Scheide, 7000 Tcehihatchewii Boiss., bis 8000 r. F., Alb. oreades Boiss., wie c. caucasicum. Prien roseum M.B. und P. carneum M. B., subalpin, bis 8000 r.F., R. Artemisia 2 leptophyllum Stev., Daghestan, 670627000 r.F.,R. Marioni Alb., Abch., 8500 r.F., Alb. Starkianum Alb., Abch., 7500 r. F., Alb. partheniifolium Willd., ganzes Gebiet, o—7000r.F., Sawalan, R. macrophyllum W.K., Ming., Adsh., subalpin, Alb. balsamita L., bis 7000 r. F., R. vulgare Boiss. — Tanacetum vulgare L., o—subalpin, Alb. millefoliatum L., subalpin, R. myriophyllum C. A. M., subalpin, R. polyphyllum Boiss., Goktschai, R chamaemelifolia Vill., türk.-adsh. Grenze, 7000 r. F. 5500 bis 7500 r.F., C.A.M. splendens Willd., Maximalhöhe ı1000 r. F., am Küp-göl, Zwergexempl. Auf dem Bingöl-dagh in 10000 r.F. 8 Zoll hoch. 8—9000 r. F., Akf. Petasites albus L., Abch., bis 3000 r. F., Alb. Doronicum mäcrbpäyikim Fisch. ‚Sübelpii; R., Daghestan, 6—9000 r. F., Rupr., Gurien, 6600 r. F; Alb. oblongifolium DC., REN gooo r.F., R., Daghestan, 8—9600 r. F., Rupr, 8—10000 r. F., Akf. Ligularia sibirica DC., subalpin, R. Senecio viscosus L., Palantöken, 7000 r.F., R » vernalis W. etK., ganzes Gebiet, vom Meeresspiegel an, wo die Pflanze bis 3 Fuß Höhe erreicht, durch alle Zonen bis über 10000 r. F., den Bachläufen entlang steigend und zuletzt als kaum 2 Zoll hohes Pflänzchen, stets gesellschaftlich gruppiert im feuchten Schieferschurf wachsend, Moränenpflanze; y nanus 9— 10500 r. F., Rupr., 6—11000 r. F., Akf. eriospermum DC, Chnis-bach, RER R. renifolius C. A. M., Daghestan, 4800—9600 r. F., Rupr., 4000 10500 r. F., Akt. caucasicusM. B,, Daghestan, 6—9800 r. F., Rupr., Ming., 8500 r. F., Alb., ER 5 an phibeiäk Ü. Koch, Mamisson, Daghestan, Zra-Zcharo, bis 8800 r.F., R. 368 Sechstes Kapitel. Te k Senecio orientalis Willd., subalpin, R., Abch., 7000 r.F., Alb. > correvonianus Alb., 6—8000 r. F., Alb. > nemorensis L., Daghestan, 6—7200 r. F., Rupr. » lampsanoides DC., Chefsurien, 5—7200 r. F., Rupr. » platyphylius DC., Daghestan, 6600 r. F., Rupr., Cirea zooor.F., Alb. » _stenocephalus Boiss., Abch., o—subalpin, Alb. » Othonae M. B., Daghestan, 6600 r. F., Rupr. » cladobotrys Alb., Abch., subalpin, Alb. 2; » brachychaetus DC., Kasbek, Schambobel, 7000 r.F.,R. » aurantiacus Hoppe, ganzes Gebiet, Elbrus 9000 r. FB bis ırooor.F., Akf. ” 2 aurantiacus Hoppe y dentatus, Ming., 7600 r. F., Alb. » taraxacifoliusM.B., ganzes Gebiet. Daghestan, 72001050 Rupr., Circassien, 9400 r. F., Alb., Akf. ebenso. » primulifolius Som. et Lev., Abch., 9500 r. F., Elbrus, 10 | Som. et Lev. Gundelia Tournefortii L., Palantöken, 7000 r. F., R. Amphoricarpus elegans Alb., Adsh., 7500 r. F., Alb. Carlina vulgaris L., Ming., subalpin, Alb. Carduus nutans L., Goktschai, 6300 r. F., R. > erispus L., Ming., subalpin, Alb. = acanthocephalus C. A.M., 8—-8500 r. F., C. A.M. > colchicus Alb., Ming., subalpin, Alb. » adpressus C. A. M., subalpin, Daghestan, bis 7800 F. F., Cirsium erythrolepis C. Koch, Ossetien, subalpin, C. Koch. » munitum M. B. var. eriocephalum Boiss., 8—9000 F- F., » ee var. tomentosum Boiss., 8—9000 r. F., Daghe: 8000 r. F., Akf. >» agregatum Ledeb., Abch., subalpin, Alb., Centralt 7200 r. F., Rupr. > _ scleranthum M. B., Daghestan, 65300 r. F., Rupr. > obvallatum M. B., ganzes Gebiet, 4—9500 r. F., Akf. > thizocephalum C. A. M., Zra-Zcharo, 8800 r. F., BR, 008 9000 r.F., Akf. & > :.. .simplex C. A.M., 7500—9000 r. F., Akf. Ä » Kusnezowianum Som, et Lev., Abch., 8200 r. F., Son = ‚var. polycephalum, Circassien, 6900 F- . Albowianum Som. et Lev., Suanien, 6600 r. F., Som. ER ° _ Chlorocomos Som. et Lev., Abch., 8200 r. F., Som. et * au elbrusense Som. et Lev., Elbrus, subalpin, Som, et Le » leucopsis DC. var. caucasicum Som. et Lev., Suanien, Se Som. et Lev. Jurinea arachnoidea Bunge, 0—-7000 r. F., R., Goktschai. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 369 Jurinea mollis Rchb., Abch., subalpin, Alb. » depressa Stev., ganzes Gebiet, 6—10500 r. F., Akf. » > var. pinnatisecta Boiss., Abch., 9620 r. F., Alb., 8000 bis 10000 r. F., Akf. > pumila Alb., Abch., 8260 r.F., Alb., Nachar, ggoor.F., Som. et Lev. » » var. major, Abch., 8900 r. F., Ming., 7400 r. F., Alb. > Levieri Alb., Abch., 7600 r. F., Alb. » filicifolia Boiss., 6—10000 r. F., Akf. > coronopifolia Som. et Lev., Kuban-Quellen, 8200 r. F., Som, et_Lev. Aethiopappus pulcherrimus Willd., ganzes Gebiet, 6—10000 r. F., R., 6—8500 r. F., Akf. > pulcherrimus £ concinnus Boiss., fast acaule Exemplare wurden am Aschich-dade in 10000 r. F. gesammelt. Die am Kraterrande des Bingöl-dagh erbeuteten Exempl. sind g bis ı0 Zoll hoch. Abch., 9620 r. F., Alb., 5—9500 r. F., Akf, Psephellus dealbatus Willd., ganzes Gebiet, 1500—7000 r. F., R., Sawalan, 8000 r.F., Ming., 7600 r.F., 8 humilior M. B., Abch., 8000 r. F., Alb ’, » leucophyllus M. B., 0—8000 r. F., R. Alb. » salviifolius Boiss., 6600 r. F., Rupr. > paucilobus Trautv., Daghestan, 7000 r. F., R. » hypoleucus Boiss. « adsharica Alb., 8200 r.F., £ abchasica Alb., subalpin, y circassica Alb., 7100 r. F., Alb. Centaurea phrygia L., ganzes Gebiet, 0—7000 r. F., Gudaur, R. » ossica C. Koch, Centralkaukasus, 7200 r. F., Rupr. * > axillaris Willd. c. var., ganzes Gebiet, subalpin, R., 4000 bis 10000 r. F., R., d cana Boiss., Bingöl-dagh, 10000 r.F., 3 bis 5 Zoll hoch, 8 ochroleuca Boiss., Küp-göl, 11000 r. F., 6 Zoll hoch, 7—gooo r. F., Akf. > scabiosa L., subalpin, R., Daghestan, 6600 r. F., Rupr. Tuba Som. et Lev., Suanien, 6900 r. F., Som. et Lev. > sessilis Willd., subalpin, Transkaukasien, 6300—8000 r. FR; Lapsana grandiflora M. B., subalpin, Leontodon hastile L. « glabratum C. Koch et $ hispidum C. Koch, anzes Gebiet. Sawalan, 10000 r. F., R., gooor.F., Akf. Tragopogon orientale L., Daghestan, 4800—7200 r. F., Rupr., 8500 bis 9 » graminifolium DC. et $ Kotschyi Boiss., subalpin, Alb. reticulatum Boiss., subalpin, Alb. pusillum M. B., ganzes Gebiet, 1—9000 r. F., R., Sawalan. > colchicum Alb., Ming., subalpin, Alb. Scorzonera Jacquiniana Boiss., ganzes Gebiet, 0—7000 r. F., R., Küs- jurdi, 8 alpina Boiss., Elbrus 23. Aug. 1865, 10000 r. F., R., Daghestan, 6—9000 r. F., Rupr. “ “ Yv Radde, Kaukasus. 24 370 Sechstes Kapitel. Taraxacum officinale Wigg. var. Steveni Boiss., ganzes Gebiet, 6000 10000 r. F., R., Abch., 9620 r. F., Alb., Ming., 10000 r, Alb., ebenso Akf. « » crepidiforme DC. var. breviinvolucratum Trautv. liegt mir allen höchsten Punkten vor. Maximalhöhen am Gr. # über 11000 r. F., Abch., 9500 r. F., Alb., 8—11000 r. F,, > N Boiss., 8500—ı1000 r.F., Akf. REH am Kasbek 11000 r.F., Pagkeitan 8500.06 FR RE BFOTEEN albanum DC., ganzes Gebiet, '2500—9000 1. F., R., Ci 9300 r. F., Alb., gooo r.F., Akf. | > salifohum Bien. ß Dontleum Boiss., Abch., 8000r.F., > Bourgaei Boiss. var. colchicum Alb,, Abch., subalpin, A RR abietinum Boiss., Abch., Ming., subalpin, Alb. Prenanthes purpurea L., Abch., subalpin, Alb. Lactuca sagittata W.K., Ossetien, subalpin, Smirnow. » muralis L,, bis in die subalpine Zone, Alb. ar Djimilensis C. Koch, Gurien, subalpin, Alb. sonchifolia M. B., Darhestan, 6—8000 r. F., Rupr. » Huetii Boiss. , Bingöl-dagh, 9500 r. F., Boiss. » pinnatifida Willd., Palantöken, 7—8000 r. F., Boiss. » rumicifolia Hol, Circassien, 9500 r. F., Alb. » Ruprechtii Boiss., Daghestan, 6600 r. F., Rupr. Hieracium Pilosella L., Adsh., bis 8200 r. F., Alb. » _ Ruprechtii Bi sr RE Rupr. wi. sphaerocephalum Fröl., Kasbek, 7500 r. F., Rehm. > pratense Tausch, Kasbek; 7500 r. F., Rehm. » procerum Fries, Bingöl-dagh, 6500 r. F., Boiss 3: > murorum L., Daghestan, 6— 8000 r. F., Rupr., B pilosiss Fries, Chexielen, 8000 r. F., £ vulgatum Koch, Backessin, ER r.F., Rupt, = 2 macrolepis Boiss., Daghestan, 7000 r. F,, Rupr., Circa 7500—8000 r. F.,. Alb. | .n umbellatum L., 0—85o0 r.F., Alb. » laete-virens RR et Lev., Abch,, 8400—8700 T. PS 5 et Lev. e > ceydoniifolium Vill,, Daghestan, 7500 r. F., Rupf- > subsimplex Som. et Lev., Abch., 6600 r. F, Som. et LE . svaneticum Som. et Lev. cum var., Suanien, subalpin, Re Le, Lagoseris orientalis Boiss., Küsjurdi, 7000 r. F., R. Br ee Boiss., RI. Ararat, 10000 r. F., R. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 371 V, Physiognomische Schilderungen der Formationen in der alpinen Region, Aus dem Wuste der Namen und Zahlen retten wir uns, ermüdet, zum Schlusse unserer Abhandlung in die freie Natur, um in den stillen Triften, auf den unteren alpinen Halden des Hochgebirges, wo die Vegetation nicht durch Heerde und Sense gestört wurde, das wenig variierende, aber immer kräftige und schöne Antlitz dieser subalpinen Pflanzenformation kennen zu lernen. Die Züge dieses Gesichtes sind überall scharf und nach einem Typus geschnitten, die geringen Varianten der alpinen Flora verraten immer nahe Familienverwandtschaft. Ihr aufwärts bis in die Region des ewigen Schnees zu folgen, wo sie sich nach und nach aus anfänglich festen Rasenbildungen auflöst und wir in den Zwergen der Nivalen und Supranivalen die äußerste Grenze der Phanerogamen in der Vertikalen finden, wird eine zweite Aufgabe für uns sein. Äußerliche Einförmigkeit der alpinen Flora. Aber ich muss ge- stehen, dass trotz der großen Ausdehnung, welche in meinem Gebiete die subalpine und hochalpine Zone bedecken, ihr vegetativer Charakter, insofern er den äußeren, allgemeinen Eindruck bedingt, überall da, wo die terrestrische Unterlage einigermaßen dieselbe ist, wenig wechselt. Es wiederholen sich immer dieselben Arten und man kann mit Recht von einer gewissen Lang- weiligkeit dieser schönen Flora sprechen. Diese Bodenunterlage zeichnet sich für die subalpine Wiese stets durch reichen Humusgehalt aus, die Mächtigkeit der Schicht humusreicher Rasenerde ist sehr verschieden, in den Senkungen des Terrains am größten. An solchen Stellen entwickelt sich die Flora am kräftigsten und erreicht da an Gehängen mit sickernden Quellen, oder, wo in den Schluchten und Böschungen der im Winter hoch zusammengewehte Schnee sich erst spät im Sommer ganz löst, eine überraschende, man darf sagen, ver- blüffende Üppigkeit. Solche Plätze werden immer von wenigen ausdauernden Species in dichtester Anordnung bewohnt. Wo die Möglichkeit fehlte, eine selbst im Verlaufe langer Zeitperioden geringe Rasenerde zu bilden, da giebt es auch keine subalpine Wiese. Das kann man an vielen Orten des Daghestan erkennen, zumal da, wo die Steilungen schroff und das Gestein lamellarischer und deshalb gelegentlich rutschender Schiefer ist. Die Alpenwiesen im Westen und Osten des Gebietes. Bei Er- örterung der kaukasischen Wälder erkannten wir den großen Einfluss, welchen die Beschaffenheit der Atmosphäre auf das Gedeihen der Bäume ausübt. Ganz dasselbe gilt auch für die Kräuterflora der alpinen Wiesen. Wenn ich mir alle jene Gegenden ins Gedächtnis zurückrufe, die ich seit 1864 in den Kau- kasusländern oberhalb der Wälder durchwanderte, so wird mir klar, dass von W. nach O. mit der ständigen Abnahme der Feuchtigkeit der Luft auch die Alpenwiese dürftiger und räumlich beschränkter wird. Das entlegene, äußerste 24* 372 Sechstes Kapitel. Quellland des Hippos im Dadian’schen Suanien, welches unbewohnt und nicht von wandernden Nomaden besucht wird, bot mir den besten, in kein Weise beeinflussten Typus subalpiner Flora dar. Im höher gelegenen Parallel- thale des Ingur, welches verhältnismäßig stark bevölkert ist und wo bescheiden Kulturen noch in reichlich 2130 m (7000 r.F.) Höhe anzutreffen sind, ist Breite der alpinen Zone durch die tiefe Senkung der Schneelinie sehr beein trächtigt, in den meisten Fällen erreicht sie sogar nicht einmal 900 m (30001 vertikalen Unterschiedes Noch weniger kann das tiefer gefurchte Para hochthal des Rion, gleichfalls stark bevölkert, in seinen alpinen Wiesen m dem des Hippos konkurrieren. Im pontischen Küstengebirge und auf de adsharo-imeretischen Wasserscheide kommt die subalpine Wiese in den sprechenden Höhen zu ebenbürtiger Entwickelung. Im Trialet (Randkette Hocharmenien) sowohl, wie auch im östlichen Teile des Großen Kaukasus die Üppigkeit meistens sehr von der Bodenfeuchtigkeit ab; wo diese fehl bleiben zwar die Arten, aber die Individuen werden schwächer und dü gestellt. Im Karabagh-Gau kenne ich nur eine Lokalität mit reichster s alpiner Vegetation, sie liegt unmittelbar an der Ostseite des graniti Meridianstockes im Quellgebiete des Ochtschi-tschai, wo nicht geweidet Gewiss ist, dass in allen seit Menschengedenken zur Sommerzeit stark weideten alpinen Gebieten die Vegetation sehr litt, ja sogar teilweise nichtet wurde, und das ist auch in Karabagh der Fall. Andererseits aber zugegeben werden, dass nicht nur in diesem Gau, sondern überhaupt im südöstlichen Teil der Kaukasusländer, in Folge der Trockenheit der Luft, In Kaukasus, in welchem letzteren sie zum größten Teil ganz fehlen. Im lichen Randgebirge des Goktschai-Sees, welcher in den oberen Lagen. Daralagös-Gaues nur wenig bevölkert ist, kommt die subalpine Flora 22802740 m (7500—9000 r. F.) zu guter Entwickelung. Schon der dort öfte gebrauchte Name der Eingeborenen: Gösöl-dara, d. h. Blumenthal, den hier wie auch an der N.-Seite des Alagös und an anderen Weideplätzen armeniens finden, deutet die Vorzüglichkeit solcher Weideplätze an. wenig über 2440 m (8000 r.F.). Westwärts schließen sich ihnen unmit steil in den di n im persischen Florentypus an. Die östliche Seite, Verhältnisse, zen Suant-Gau ab, welcher ebenfalls die persischen ® - Feprasentiert. Die Exhalationen des Kaspi werden schon IM Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 373 lagernden Gebirge (Höhen bis über 2280 m = 7500 r. F.) niedergeschlagen und kommen nur dem östlichen Gehänge zu Gute. Bis fast zu solcher Höhe steigt dort aber auch die Baumgrenze (2130 m = 7o00r.F.) und lässt also nur geringe Breite für die subalpine Wiese. Andererseits participieren die noch reichlich 150—200 m (500—700 r.F.) höher, aber westlicher gelegenen Grenzhöhen vom Küsjurdi und Marajurt nur wenig am feuchten Küstenklima Lenkorans und wird auf ihnen überdies die magere alpine Wiese alljährlich zu stark abgeweidet. Alpine Flora der Ararate. Auf den beiden Zwillingsvulkanen (Ararate) finden wir die denkbar schlechtesten Bedingungen für das Gedeihen der sub- alpinen Flora. In ihrer großartigen Isolation erreichen sie auf der mittleren Araxesstufe von 830 m (2730 r.F.) hoher Basis (Aralych) in regelmäßiger Kegel- form ansteigend, als Kulminationsgipfel auf der Euphrat-Aras-Wasserscheide die eminenten Höhen von 5156 m (ı6g916r. F.) und 3914 m (12840 r. F.). Lockere Tuffe, Bimsstein, poröse Laven, Schlackenreste, Andesite und Trachyte decken ihre Fronten, in den Barankas lagert vulkanische Asche, nirgends in größerem Umfange nahrhafte Erde. Die Jahrestemperatur an ihrem Fuße umfasst die Amplitude von reichlich 60° (Eriwan + 36,7, — 24,5), der Niederschlag ist auf ı58 mm (Aralych) reduziert, Nur in der geräumigen Einsattelung zwischen beiden Riesen, wo die ergiebige Sardarbulach-Quelle in 2310 m (7600 r.F.) zu Tage tritt, können wir von einer guten unteren alpinen Flora sprechen, zugleich auch höher in 2380 m (7800 r. F.) von den letzten Spuren des Baum- und Strauchwuchses (Betula alba und Berberis vulgaris). Solche Verhältnisse sind nicht geeignet, fette Hochwiesen und vorteilhafte Weideländer zu erzeugen. Während unseres Aufenthaltes (mit Dr. G. SIEVERS) im Jahre 1871 vom ı8. bis 25. August an der N.-Seite des Großen Ararat bis über 4400 m (14500 r.F.) und an der Westseite des Kleinen Ararat bis zum Gipfel 3914 m (12840 r. F.) repräsen- tierte sich die Flora freilich schon in ihrem Herbststadium, es wären jedoch in so bedeutenden Höhen zu dieser Zeit Spuren der alpinen Sommerflora so- weit erhalten geblieben, dass man sie hätte erkennen können. Wo waren die verschiedenen Kleearten und Wicken, welche die subalpinen Wiesen im Kau- kasus überall bestehen? (Trifolium alpestre, canescens, spadiceum und Vicia variegata, V. tenuifolia etc.). Schon der Aufstieg zur W.-Seite des Großen Ararat, wo auf dem Göduk-Passe 1700 m (5600 r. F.) um diese Zeit Kurden ihr Lager noch hielten, belehrte uns über den ausschließlich xerophilen Vege- tationscharakter dieser Gegend. Vom Rande der ausgedehnten Aralych-Lachen, die im tertiären Sandstein gebettet das durchsickernde Wasser des Großen Ararat aufnehmen, kommt man bald in die Felsenmeere dunkler trachytischer Gesteine. Chaotisch türmten sich die Blöcke auf. Sie sind hart und scharf- kantig, die seit Jahrtausenden darauf prallende Sonne und der wenige Regen haben ihre Oberfläche kaum angegriffen. Ihre Verwitterungsprodukte waren so gering, dass sie keine Erde bildeten. Ärmliches Gesträuch von Rhamnus spathulifolius drängt sich hier und da aus den Vertiefungen hervor, In toter . »gentianoides. Überr 374 Sechstes Kapitel. Felsenwüste bewegt man sich und steigt zum Göduk-Rücken heran. Da pfängt uns vergelbte Stipa-Steppe, diesmal durch Stipa Szovitziana gebil hier und da fleckenweise von Festuca-Rasen unterbrochen, von Kochia- ‚strata und Chondrilla juncea durchsetzt. Ganz dünn ist der Schleier, hell | rötlich, welchen die Blüten von Scabiosa ucrainica über die Stipa-Hoch werfen, so licht ist er, weil das schwache Geäste der Pflanze spirrig brei ‚atum in Betracht. Wir sehen also, dass entsprechend dem trockenen I ‚vorwaltend Steppenformen in diesen Höhen wachsen, und in Bezug auf ‚Stipa-Steppe (St. Szovitziana) muss ich bemerken, dass sie auch w vom Ararat auf der Strecke bis zum Balyk-göl-See (2250 m = 7400 r-E.) ‚Strecken fast ausschließlich bedeckt, während ich unten im Araxe St. capillata überall, aber nirgends in Masse fand. ne. uch bei dem weiteren Aufstiege von W. nach O. an der N.-Sei 2 Großen Ararat fehlten die charakteristischen subalpinen Species fast ganz Rasenbildung war mangelhaft, sie wurde meistens durch hartes Festuc und in den höheren Lagen durch Carex tristis und Luzula spicata ge Bis zum kleinen Trichtersee Küp-göl, der vom breiten Gletscherfuße N.-Seite des Großen Ararat nur durch einen nicht hohen Wall getrennt Vegetation im kräftigen kaukasischen Charakter angetroffen. Nur an ai verlassenen Kurdenlager hatte sich die Brennnessel (Urtica dioica) in große Kolonie noch in 2740 m (9000 r. F.) niedergelassen. Auf der ganzen 10! ‚war sie die einzige dunkelgrüne, großblättrige Pflanze, denn Rumex ob ‚folius war ihr nicht gefolgt, wie das sonst in der subalpinen Zone des -kasus überall der Fall ist. Der Platz am Küp-göl ist in botanischer Hinsicht sehr interessant. notdürftiger Gramineen-Rasen — an welchem sich außer Festuca ovina d x cula, F. rubra, F, polychroa, Bromus variegatus, Poa araratica, Alope „vaginatus, Sesleria phleoides, auch Carex tristis und Luzula spicata bete ‚während dem Wasser näher Colpodium fibrosum und C, Steveni standen ‚verdeckte das fein zertrümmerte vulkanische Gestein einigermaßen. | saxatilis, Taraxacum crepidiforme und Chamaesciadium flavescens durchste „diesen harten Boden. Zwischen ihnen tauchten überall, niedrig bleibend; ‚zierlichen Blütenköpfchen von Erigeron pulchellus, von Anthemis iberica ‚Pyr m caucasicum auf. Dazwischen "schon die gesonderten Grupf ‚Campanula Ledebourii, vereinzelte Pedicularis araratica, wenige Zoll hohe Verof © a agt wurde diese alpine Flora von Pimpinella Saxif dem reichblühenden Hedysarum obscurum. Seitwärts, wo die entblößten | ‚Anstanden, wucherten Nepeta supina und Lamium tomentosum und den _. ich Cystopteris fragilis, welcher Farn in dieser bedeutenden wohl das Maximum seiner Vertikalverbreitung gefunden haben mag. Bes0 Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 375 erwähnt muss noch werden, dass sowohl stachlige Arten von Astragalus (A. co- arctatus) als auch A. xerophilus und A. incertus in der Nähe des Küp-göl gesammelt wurden. Der Carexrasen steigt als geschlossene Vegetationsnarbe fleckenweise noch bedeutend höher am Steilgehänge des Großen Ararat. Erst in reichlich 3660 m (12000 r. F.) löst sich die Flora in ihre Elemente auf und der Charakter der hochalpinen Zone tritt mit jedem weiteren Schritte immer deutlicher hervor, bis wir, zuletzt schon auf dem Firn wandernd, an den daraus hervorragenden porösen Lavafelsen noch in 4358 m (14300 r. F.) Draba araratica und Pedicularis araratica in samenreifen Exemplaren finden (vergleiche oben, S. 317). Der Vollständigkeit halber möge hier das Verzeichnis der von mir an beiden Araraten gesammelten Arten folgen (20. Aug. 1871). Grofser Ararat. Draba bruniifolia Stev. . » araratica Rupr., beide Ararate. Didymophysa Aucheri Boiss, Lepidium vesicarium L., Göduk. Silene Aucheriana Boiss. var. Hohenackeri Boiss. » caucasica Boiss. » saxatilis Sims., Küp-göl. dianthoides Pers., a beide Ararate. son paniculata in, Alsine Villarsii Mert. et Koch, "Küpseel, beide Ararate. » aizoides Boiss., Küp-göl. Cerastium trigynum Vill., Küp-göl. » purpurascens Adam var. subacaulis Trautv..et var. tenuicaulis Trautv. » araraticum Rupr. var. glabrata Trautv., h ER DNTEE > » lanuginosa Trans, Asse zerschiidn Ledeb., Küp-göl, beide Ayaraie: > coarctatus Trautv., Küp-göl. » incertus Ledeb. var. bicolor Trautv., Küp-göl. Hedysarum obscurum L., Küp-göl. Potentilla sericea L. var. Aasyphylla Trautv. » subpalmata Ledeb. Sibbaldia procumbens L. = parviflora W., Küp-göl. Sedum tenellum M. B., beide Ararate. Saxifraga Hirculus L. » muscoides Wulf, Küp-göl, beide Ararate. > exarata Vill., Küp-göl, beide Ararate. Chamaesciadium flavesctns C. A. M., Küp-göl. Pimpinella saxifraga L., Küp-göl. Heracleum pastinacifolium C. Koch, Küp-göl. Erigeron pulchellus DC., Küp-göl. 376 Sechstes Kapitel. Anthemis iberica M. B., Küp-göl. Pyrethrum caucasicum W., Küp-göl. Artemisia splendens W. Helichrysum undulatum Ledeb., Göduk. » aurantiacum Boiss. et Huet, Küp-göl. Centaurea montana L. var. albida DC., Küp-göl. Chondrilla juncea L. var. spinulosa C. Koch, Göduk. Taraxacum crepidiforme DC., Küp-göl. Campanula tridentata L. var. pubiflora Trautv., beide Ararate. > Ledebourii Trautv., Küp-göl. Androsace villosa L. typ. Trautv., beide Ararate. Veronica telephiifolia Vahl. “> gentianoides Vahl, Küp-göl. Pedicularis araratica Bg., Küp-göl. Ziziphora clinopodioides Lam. var. dasyantha Ledeb., Küp-göl. Nepeta supina Stev., Küp-göl. Lamium tomentosum Willd., Küp-göl. Kochia prostrata Schrd., Göduk. Oxyria reniformis Hook., Küp-göl. Luzula spicata DC. var. compacta E. Mey. Carex tristis M. B., Küp-göl. Festuca ovina L. var. duriuscula Koch, Küp-göl. » polychroa Trautv. Bromus variegatus M. B. var. pubescens Trautv., Küp-göl. Poa araratica Trautv., Küp-göl. Colpodium fibrosum Trautv., Küp-göl. > Stevenii Trin. Sesleria phleoides Stev., Küp-göl. Stipa Szowitziana Trin., Göduk. Alopecurus vaginatus Pall., Küp-göl. Cystopteris fragilis Bernh., Küp-göl. Vom Kleinen Ararat wird diese Sammlung durch folgende Arten © we Berberis vulgaris L. var. integerrima Trautv., Sardar-bulach. Arabis albida Stev, Dianthus Liboschitzianus Ser. — petraeus M. B. = Alsine recurva Wahl. var. nivalis Boiss. >» juniperina Fenzl. tr Eypeam m. Vvill. 2... Astragalus vn Ledeb. ns Br ne Rupr. Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 377 Alchemilla sericea Willd. Rubus saxatilis L. Crucianella aspera M. B. Intybellia glareosa Schott. et Kotschy, in den Barankas. Gentiana caucasica M » verna L. Myosotis silvatica Hoffm. Ziziphora clinopodioides Lam. var. canescens Benth., Sardar-bulach. Lallemantia canescens F. et M. Scutellaria orientalis L., fast Gipfelhöhe. Polygonum Birönychioides C.A.M. Betula alba L. typica, Sardar-bulach. Juniperus communis L. Der Vollständigkeit wegen gebe ich hier noch das Verzeichnis der Pflanzen, welche ABıcH und PARROT am Noahberge sammelten. Ararat-Pflanzen von ABICH gesammelt und von A. BUNGE be- stimmt. (Leider fehlen genaue Orts- und namentlich Höhenangaben. ? frag- lich in der Bestimmung, lassen sich nach Boıssıer’s Flora orientalis nicht placieren.) ı. Grofser Ararat. Draba globifera Ledeb. = D. olympica Sibth. $ bruniifolia Boiss. Dianthus campestris M. B. » crinitus Sm. Cerastium latifolium L. rer armenum Jaub. et Spach. hyssopifolium Vill., unten. Tribulus terrestris L., unten. Rhamnus Pallasii F. et M., unten. Trifolium montanum L. Oxytropis albana Stev. Astragalus macrocephalus W., unten. » lagurus W., unten. Onobrychis gracilis Bess. Sempervivum montanum L. (?) Saxifraga sibirica L. » muscoides Wulf. Scabiosa ucranica L. Aster amellus L. y ® Erigeron uniflorum L. pulchellum W. > acre L. £ podolicum = # confertum Boiss. 378 Sechstes Kapitel. Anthemis iberica M. B. Achillea micrantha M. B., unten. Xeranthemum radiatum Lam. = X. annuum L,., unten. Podospermum canum, C. A. M, = Scorzonera Jacquiniana Koch. Campanula Aucheri DC. » Stevenii M. B. Phyteuma campanuloides M. B. Gentiana verna L. £ alata Grisb. » ° septemfida Pall. Myosotis caespitosa Schultz. » silvatica Hoff. 8 alpestris Koch. Veronica gentianoides Vahl, Pedicularis araratica Bge. Scutellaria orientalis L. x ‚Atriplex laciniatum L. (?), unten. SR Polygonum polymorphum Ledeb. $ undulatum Ledeb. = P. alpinum Allium Schoenoprasum L. 2. Kleiner Ararat und Sattel zwischen beiden, Sardar-bulach-Q (Die vom Schuttlande bei Achuri und noch tiefer für das Araxes-II geführten Arten schließe ich in diesem Verzeichnisse aus.) Berberis vulgaris L. Turritis glabra L. Gypsophila paniculata L. Silene inflata Sm. >» viscosa L. >» vallesia L. 8 caucasica — S. caucasica Boiss. Dianthus atrorubens All, > iboschitzianus Ser. Trifolium trichocephalum M. B. Lotus corniculatus L. y hirsutissimus Ledeb. .. Epilobium angustifolium L. — E. spicatum Lam. 2 Sedum Telephium L, var., wahrscheinlich S. maximum Sut. Bupleurum foliatum L. (? Asperula humifusa M. B. Galium verum L. _ Cephalaria procera F. et M. Solidago virga aurea L. rum myriophyllum C, A.M. austriaca Jacq. Ö orientalis, m orientale Tourn. (?) Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 379 Senecio rapistroides DC, = S. vernalis W.K., Centaurea pulcherrima W. = Aetheopappus pulch. W. Hieracium umbellatum L. Campanula glomerata L. Gentiana caucasica M. B. Heliotropium europaeum L. Onosma hebebullum DC. (?) Rindera eriantha Ledeb. (?) Euphrasia officinalis L. Örobanche pruinosa Lapeyr. — 0. speciosa DC. Thymus nummularius M. B. = T. serpyllum L. y nummularius Boiss. Salvia silvestris L. Ziziphora clinopodioides L. Nepeta racemosa Lam. Acantholimon glumaceum Jaub. et Sp. Blitum virgatum Rumex crispus L. Allium caucasicum M. B. (?) Hordeum murinum L. Triticum prostratum L. Brachypodium distachyum L. (Bromus). Alle die aufgeführten sind in der Zone von 2130 bis höchstens 3050 m (7—10000 r. F.) gesammelt worden. In dem Werke FR. PARROT's, Reise zum Ararat, finden wir im ersten Teil pag. 183—ı84 nur wenige Pflanzenarten vom Grolsen Ararat erwähnt. Sie wurden von LEDEBOUR bestimmt. - Es sind folgende: In 3650—3960 m (12—ı13000 r. F.) Höhe: Cerastium Kasbek Parr. Saxifraga muscoides Wulf. » Hirculus L. Aster alpinus L. » pulchellus W. = Erigeron pulchellum W. Draba incompta Stev. Arenaria recurva All. Campanula saxifraga M. B. > rupestris M.B. = C., tridentata Schreb. » caespitosa (?). Pyrethrum caucasicum W. Tragopogon pusillum M. B. 380 Sechstes Kapitel. In 3050 m (r0000 r. F.) Höhe mit den obengenannten noch: Anthemis rigescens W. Ziziphora media (?). Scorzonera coronopifolia (?). Veronica telephiifolia Vahl. Dianthus petraeus M. B. = D. Liboschitzianus Ser. Statice echinus M. B. (?) Hedysarum caucasicum M. B. Trifolium trichocephalum M. B. Pulsatilla albana Stev. 2. Centaurea pulcherrima W. » ochroleuca W. = C. axillaris W. P. Juniperus Oxycedrus L., tiefer unten. Cotoneaster uniflora (?), desgl. Der Beginn der Vegetationsperiode im Hochgebirge; der Wiesenformation. Lange schon zog in die kaukasischen der Frühling ein, aber hoch oben im Gebirge herrscht noch der tiefs Von den Steppen verschwand der letzte Schnee schon Anfangs März. Liliaceen und winzige Cruciferen erwachten und schmückten die ihren Blumen. Im kolchischen Tieflande verblühte das pontische dron, der Kirschlorbeer, Staphylea und Leucoium aestivum. In den Sün des Phasis finden zu dieser Zeit allabendlich betäubende Konzerte der Fri statt. In dieses frische Frühlingsleben mit seinem vielfarbigen Blument@ seinem Vogelsang, starrt allseitig oben vom Gebirge der kalte, weiße Wohlthätig trennt die breite tiefere Waldzone, kaum im Saft treibei Reich des Todes der kaukasischen Hochalpen von dem jauchzenden der Tiefländer. Zeit und Sonne siegen. Es beginnt oben die Schne unten reiften schon die Schötchen an den zierlichen Kreuzblütlern, wald legt nach und nach sein brillantes, dichtes Sommerkleid an, ® geht nur langsam vor sich, zwischen der Rotbuche unten am Pontusu ihrer Schwester oben in Adsharien liegen gute 2130 m (7000 T. F.) unterschied. Diese, unten, trägt ihr Kleid etwas dunkler volle 8 Monat oben an der Baumgrenze kaum fünf. Diese, unten, lebt behäbig im g« Hochwalde, den selbst der Sturm nicht schädigt; jene, oben, wird | Existenz bedrängt vom heulenden Orkan, der über sie fortraste und köpfig machte. Diese, unten, kennt den dauernden Schnee nur vom sagen; jene, oben, wird alljährlich von ihm für 4—5 Monate fade gebettet. Nun aber leckte die Sonne die letzte Spur davon fort. et gekommen.« Der hohe Horizont, zu dem wir aufschauen, 2130-3050 m (7—10000 r. F.) Höhen nur noch breite, weiße Flanke und tief eingreifende Schneeschründe, während des Winters eingewehte und Böschungen auf. Nach unten hin erscheint das Gebirge bis zuf Die Hochgebirgsflora der Kaukasusländer. 381 grenze, aus der Ferne betrachtet, dunkel, einfarbig, fast schwarz, nach oben setzt sich, mehrfach schon unterbrochen, die oft wellenförmig angeschwollene Horizontcontour mit breitem, weißen Strich gegen das reine Blau des Himmels ab. So überall im Antikaukasus, dessen Randhöhen selten 2740 m (9000 r. F.) übersteigen. Anders in der Hauptkette. Da beherrscht das Reich des winter- lichen Schlafes auf den Gipfelhöhen von 4300—5600 m (14— 18000 r. F.) und den Pässen von 3050—3650 m (10°—12000 r.F.) ein weites in der Kammzone zusammenhängendes Gebiet, dem sein kurzer Frühling erst im Hochsommer ommt, wenn in der staubigen Steppe kein frisches Grün mehr zu sehen ist und sie in Sonnenglut verschmachtete. Kurz ist die Lust am Leben in jenen Gletscher- und Firnregionen, aber sie ist intensiv. Nur 6—8 Wochen Zeit hat an den höchsten Standorten eine hochalpine Alsine, ein Cerastium, eine Pedicularis- oder Draba-Art, um die Sonne zu schauen und in bewunderungswürdiger Hast mit dem Cyclus ihres oberirdischen Lebens fertig zu werden. Denn erst im Hochsommer, Anfangs Juli, wird sie an ihren höchsten Standorten vom dauern- den Schnee befreit und oft deckt der neue sie schon nach reichlich Monats- frit. Gewöhnlich nämlich fällt der erste Schnee im kaukasischen Hochgebirge in der zweiten Hälfte des August, bisweilen schon zwischen dem 10.—15. dieses Monats. Wie in den Tiefländern so eröffnen auch in der subalpinen Zone etliche Muscari- und Gagea-Arten die Frühlingsflora. Jene erheben ihre in gedrängten Walzen- oder Kolbenformen stehenden Glockenblümchen vom schwarzen Boden, über welchem das Schneewasser am Tage langsam abfließt. Auf diesem durch- nässten, fetten Boden sieht es, nachdem die Schneedecke verschwand, recht unordentlich aus. Unter ihrem Drucke brachen bei offenen Lagen die vor- jährigen, rasenbildenden Kräuter zusammen. Da liegen die Reste von üppiger Alchemilla, Pedicularis, Betonica, zusammengeknickte Silenen und Melandryum erkennt man, auch die vergilbten Leichen von Gymnadenia conopea, von Campanula collina und Polygonum Bistorta. Dazwischen streckt sich hier und da ein abgerundeter Flecken von ausdauerndem Carex in graubrauner Färbung und Luzulapolster, deren Grün sich gut erhielt. Alltäglich wäscht das überall rieselnde Schneewasser solche Gehänge da ab, wo es sich keine festen Lauf- bahnen schaffen konnte. Da die Richtung, in der das Wasser abfließt, immer dieselbe ist, so fügt sich ihr die überwinternde, tote Bodenflora. Man sieht das deutlich an den Gramineen- und Carex-Gruppen, ihre abgestorbenen Halme lagern samt den Blättern alle in der Richtung des forteilenden Wassers, und falls die betreffenden Bergkuppen sich steil senkten, so erscheinen sie wie ab- gekämmt. Erst wenn die Schneeschmelze aufhört und der Rasen neu treibt, wird dieser Eindruck nach und nach beseitigt. In der Nacht ist es noch kalt, es friert sogar. Am Tage stellt sich die Thätigkeit des Wassers wieder ein, was lose dalag, wird, wenn nicht zu schwer, fortgeschwemmt und häuft sich unten am Thalrande an. Dort packt es am Abend der hoch angeschwollene Bach, wenn ihm allseitig die Schneewasser zuflossen und ihn bis um Mitternacht rasch anwachsen, dann, aussetzend, bis zum nächsten Mittag sein Niveau ebenso 382 Sechstes Kapitel. rasch fallen lassen. An anderen Stellen, so in sanften Böschungen mit licher Lage, hatte der Schnee keine solche Macht geübt, es zehrt an seiner De die Sonne mit größerer Kraft und vermindert auch während des Winters Dicke und ihr Gewicht. Da erhielten sich die robusteren Formen, nament die Cirsien, Cephalarien und, soweit sie im Gebirge heransteigen, die kau Lilie (L. monadelphum) und Veratrum album vortrefflich. Auch die cha teristische Scabiosa caucasica trägt noch die toten, großen, in bläulicher Fi abgeblassten Blumen, welche von den Nachtfrösten Ende August im v Jahre überrascht wurden. Jenen erwähnten Muscari-Arten, — von denen M. racemosum die v Verbreitung in der Vertikalen hat ((—2280 m= 7500 r.F.), das großglockige, schwarzblütige M. pycnanthum aber am seltensten und nur im Antikauk bis jetzt gefunden wurde (außer ihnen noch M. pallens und M. botryoid gesellen sich bald etliche Frühlings-Draben zu. Das sind Draba nemorosa, dactyla und siliquosa. Zarte Gagea Sp. stehen in ihrer Nähe: Gagea Liotte reticulata, pusilla. Zeitgenossen derselben sind an manchen Stellen Fritillarien (F. latifolia und F. lutea), an anderen sammelte ich Schneeglöckt (Galanthus Redoutei und G. latifolius). Dem Westen gehört auch das schmi Erythronium dens canis, dem Osten, soweit bis jetzt bekannt, Pust scilloides an. Je nach der Höhe ihres Standortes wird für diese Pflanz Blütezeit bestimmt. Die Zwiebelgewächse kann man an ihren höchsten } orten bis Ende Juni blühend antreffen, die genannten Draben bis Ende A Nun treten die Ranunkeln in Aktion. An den Rändern der Bäche K0 man schon bei Beginn der Frühlingsflora Caltha palustris beobachten. 2 Kuhblume, typisch und in der Var. polypetala, folgt ihren Läufen abwärt Re zum Fuße des Gebirges, aufwärts bis 2800 m (9200 r. F.), oben hat sie treuen Gefährten Cardamine uliginosa und C. Impatiens, Petasites alba P. vulgaris. Wenn sie hart am Rande des krystallhellen Quellenwassers, W murmelnd der Tiefe zueilt, breite dottergelbe Bänder mit ihren vielen Blumen über das dunkle, aber leuchtende Grün ihrer Blattflächen legt, ginnt die Entwickelung des neuen Rasens. Damit geht es sehr schnell, ist dazu vorbereitet, das Erdreich durchfeuchtet, die darin gebetteten va saftstrotzend, ihr Trieb mächtig, die Sonne wirkt mit täglich wachsender Alles keimt und treibt, die Klee- und Lotus-Arten, die Alchemillen und mineen bauen ihre Polster rasch. Ajuga orientalis, fast wollig weiß . durchbricht mit den stumpfkolbigen Blütenstauden den Boden, etlie der Rotbuchen, Einteilung des kaukasischen Florengebietes. 401 3. die rg der Kernobstgehölze. 4 der Eichen und Wachholder. ER » des Christusdorns und des Granatstrauches. 6. » » der Salzpflanzen. ee » : der Steppen. 8. >» » der Matten oder des Hochgebirges. Ü% 8 » des Spinates. 109 » des Schilfes. Was zunächst die Karte anbelangt, so hat sie gegenwärtig kaum einen Werth. Namentlich ist es zu bedauern, dass die grünen und blauen Farben- töne, mit welchen die verschiedenen Regionen bezeichnet wurden, im Verlaufe der Zeit, wenigstens auf meinem Exemplare, verblichen, so dass man den Ton nicht mehr genau erkennen kann. Eingedenk der Thatsache, dass Koch zu der Zeit seiner Reisen keineswegs im größten Teile des kaukasischen Ge- birges, wenn auch nur flüchtige Einblicke, geschweige denn solide Unter- suchungen machen konnte, sind die Fehler sehr verzeihlich. Ich will nur einige namhaft machen‘). Die Zone z. B. seiner Schwarzwälder im Großen Kaukasus ist nicht richtig umgrenzt, die helle Zone am Oberlauf des Rion kennzeichnet den Ratschagau gut, welcher infolge verhältnismäßig starker Kultur (Mais, Getreide, Weinbau) seiner Wälder an vielen Stellen verlustig ging, aber diese Zone darf man nicht westlich über Hochmingrelien und Abchasien fast bis S'uchum verlängern, das giebt auch für Kocm’s Zeiten ein ganz falsches Bild. Ebenso verhält es sich mit den Wäldern an der oberen Kura, welche beiderseits die hohen Thalwände bestehen und sich namentlich westwärts auf der achalzicho-imeretischen Scheide über Abastuman fort an die Urwälder des oberen Adshariens anschließen. Deutlich und lehrreich ist die Waldverteilung im Gandsha-Gebirge, indem sie gegen Süden die scharfe Abgrenzung des Waldes am Rande von Hocharmenien und das Verschwinden des Mittel- und Buschwaldes gegen Norden am Fuße des Gebirges veran- schaulicht. Aber schon der nahegelegene Alagös, den wir im weiten Umfange lebhaft grün koloriert sehen, giebt ein ganz falsches Bild von seiner Vegetation, das elende Eichengestrüpp, welches seinen Südabhang in den Höhen von 1520—2130 m (5000— 7000 r. F.) besteht und dem sich höher Juniperus, in Buschform licht verteilt, anschließt, wird Niemand als Mittel- oder gar Hoch- wald betrachten können. Vielmehr bietet uns dieser Vulkan von seiner Basis im Araxesthale an zuerst eine breite, kahle Zone mit xerophil-rupestren Arten, die in höheren Lagen schwinden, worauf dürftiges Eichengestrüpp folgt, dem sich subalpine Wiesen an der Nordseite von üppigstem Typus anschließen, die sich nach und nach in die hochalpine Flora auflösen. Soviel sei über die EN 1) Die botanische Karte zu Koch’s Werk ist eine Seltenheit ersten Ranges. Vergeblich bemühte ich mich, sie antiquarisch zu erstehen; ‘der kais. bot. Garten in St. Petersburg vertraute sie mir leihweise an Radde, Kaukasus, 26 402 Siebentes Kapitel. seltene Vegetationskarte KoCH’s gesagt, in welcher übrigens über Talysch nichts vermerkt wurde. Den Text anlangend, so wurde die Region sub No. ı der immergrünen Sträucher durch KOCH gut gekennzeichnet, Phillyrea ist später, wie wir gesehen, entdeckt worden. Auffallenderweise spricht der Autor nicht von Smilax excelsa und Hedera colchica, die jedoch gerade für diese Region in den tieferen Lagen so charakteristisch sind. Ein Irrtum ist es, wenn die geschätzten Funduknüsse nach KocH’s Meinung von der wilden Corylus Colurna in den Handel kommen, diese ist nur die Stammpflanze des ver- edelten, kultivierten Strauches oder Bäumchens. Die Nüsse der wilden Colurna sind klein, dick- und hartschalig. Neuerdings wird der Anbau der Funduknüsse an einzelnen Stellen des NO.-Ufers vom Schwarzen Meere in großem Mal- stabe betrieben. KocH’s zweite Region der Rotbuche kann ich in seiner Charakteristik nicht anerkennen, vielmehr sind die Ansichten MEDWEDEWS, SEREDINSKY’s und ALBow’s auch die meinigen. Es sind nämlich die beiden Carpinus-Arten, welche die tieferen Gebirgslagen im Kaukasus bis in die Höhen von 900—1200 m (3000—4000 r. F.) bestehen, maßgebend für den Charakter der Wälder. Das verhindert aber nicht, dass die Rotbuche, deren eigentliches Gebiet mit fast reinen Hochbeständen erst höher beginnt, ver- 2 einzelt bis an das Meeresufer tritt, so wie manche andere Baumarten es auch thun und den gemischten Laubholzwald aufbauen. Andererseits steigt CR Pinus Betulus vereinzelt sogar bis 1830 m (6000 r. F.) heran, während C. orien- talis kaum über 1220 m (4000 r. F.) vorkommt. Es handelt sich bei der Um grenzung einer Region in der Vertikalen doch immer nur um das dominierende Auftreten der charakteristischen Species und diese sind eben in den erwähnten Höhen die beiden Carpinus-Arten. Die Rotbuche in oft ganz reinen Hoch beständen nimmt die Zone von 1050—1830 m (3500—6000 r. F.) ein und duldet als geschlossener, schattender Wald nicht nur das strauchende Unterholz nicht, sondern lässt überhaupt am Boden nur eine schr geringe Kräuterflora auf 2 kommen. Dagegen schen wir da, wo sie vereinzelt in den gemischten Wäldern der tieferen Lagen eingesprengt steht, das Buschholz, auch das immergrüng ihr zu Füßen ganz gut gedeihen. SE Von einer Region des Kernobstes, Birnen und Äpfel, welche KOCH sb No, 3 kurz schildert, kann ich nicht sprechen. Von W. nach O., dm we Batum bis Lenkoran, und von N. nach S., d.h. vom Nordfuße der Hauptkette 5 bis fast zur Baumgrenze, und ebenso am Nordrande Hocharmeniens fine nn man wilde Birnbäume und weniger häufig auch wilde Äpfelbäume überall 0 lichten Standorten, und zwar geht die Wildbirne bis zu 1980 m (6500 f der Apfel nur bis zu circa 1520 m (sooor. F.). Der letztere ist für manche Lokalitäten ganz ausgeschlossen, während die Birne das ganze Gebiet beset# hält, meistens zerstreut, vereinzelt, licht gruppiert, aber nie in größeren, reinen | Beständen. Von einer bestimmten Region des Kernobstes kann man ee en i wohl aber verleihen diese Pomaceen im Vereine mit ae wg RE U, Cerasus, divaricata, insititia) den kaukasischen an = ern einen besonderen Charakter, der zur frühen Blütezeit 2 = : = Einteilung des kaukasischen Florengebietes. 403 frischen Grün wunderschön ist und welchen ich nur noch in der Krim in gleicher Weise sah. Eine Region der Eichen, wie sie KoCH sub No. 4 erwähnt, ist ebenfalls für den Kaukasus im allgemeinen nicht haltbar. Abgesehen von Quercus macranthera, welche besonders im östlichen Dritteil Transkaukasiens und in Talysch vorkommt und zwar in den höheren Gebirgslagen von 1220— 2280 m (4000—7500 r. F.), finden sich Stein- und Stieleichen und ihre Varietäten im ganzen Gebiete schon vom Meeresufer beginnend, an der Nordseite des Großen Kaukasus auch in recht reinen, ausgedehnten Beständen (Kuban- Gebiet), überall sonst im gemischten Mittelwald eingesprengt und vielerorts als Krüppelgesträuch über die Baumgrenze in den Rand der subalpinen Wiesen tretend. Koch’s Notizen beziehen sich auf das Tschoroch-Thal und er bringt die Eiche auch in Verbindung mit dem baumartigen Wachholder (Juniperus excelsa und J. foetidissima). Die letzteren sind, wie wir oben schon er- wähnten, im Kaukasus nur sporadische Erscheinungen, ohne an bestimmte Meereshöhen gebunden zu sein. Die von ihnen bewohnten Plätze nehmen freilich bei dichteren Beständen eine scharf prononcierte Physiognomie an, sie finden sich im Busch- und Niederwalde gerne mit Carpinus orientalis und Krüppeleichen vergesellschaftet. Ihr eigentliches Gebiet, wo sie als alte, dicke Bäume herrschen, liegt jenseits des Kaspi auf den Höhen der Gebirge Trans- kaspiens. Die sub 5 gekennzeichnete Region des Christdornes und der Granatsträucher repräsentiert bei KocH das, was wir die Maquis nennen. Dabei wäre zu be- merken, dass die Granate in über 600 m (2000 r. F.), wenigstens im centralen Transkaukasien, vom Frost leidet und Paliurus bis reichlich in 1220 m (4000 r. F.) Höhe vorkommt. Verfehlt scheint mir die Anschauung, die Spinatpflanzen von den Salz- pflanzen als »Regionen« zu trennen. Vielmehr sind die Salsola und Cheno- podien, die Atriplex-, Suaeda- und Kochia-Arten, alle einer Familie ange- hörend, die besten Nachbarn, was natürlich nicht ausschließt, dass je nach Boden und Salzgehalt die eine oder die andere Art streckenweise prävaliert und sich die verschiedenen Elemente dieser Flora bisweilen scharf sondern, aber auch anderweitig sich innig miteinander vermischen. Überdies sind die Chenopodien- und Atriplex- Arten Schuttpflanzen und folgen nicht nur den Wegen und Ansiedelungen, sondern auch dem wandernden Nomaden an ‚seine sommerlichen Sitze in der alpinen Zone. Der Ausdruck »Region« ist in diesem Falle nicht richtig gewählt, es müsste heißen »Formation«, was auch für No. 10, »Region des Schilfes« gilt. Ohne Bedenken können wir No. 7, Region der Steppen, mit No. 6, Region der Salzpflanzen, und No. 9, Region des Spinates zusammenziehen, und den Begriff Steppe im weitesten Sinne dabei fassen. Diese Steppen im weitesten Sinne des Wortes sind dann zu- nächst in Tief- und Hochsteppen nach ihren Meereshöhen und darauf je nach der Beschaffenheit des Bodens und den davon abhängenden Formationen zu klassifizieren. Dabei sind dann von Ost nach West und Nord, im Anschlusse 26* 404 Siebentes Kapitel. an die kaspische Sandwüste und an die Rohrwälder in den Niederungen der großen Ströme, die Varianten der Salz-, Löß-, Lehm- und Schwarzerd-Steppen zu definieren und ihre reinsten Typen, sowie die mannigfachen Übergangs- formen zu schildern. Gar zu kurz hat KOCH seine 8. Region, die der »Matten« behandelt. Er trennt weder subalpin von hochalpin, noch erwähnt er glacialer oder suprani- valer Arten, sogar Rhododendron caucasicum, welches doch für den westlichen und centralen Teil der Kaukasusländer so überaus charakteristisch und dabei auf feste Höhengrenzen angewiesen ist, wird nicht erwähnt. Auf seiner Florenkarte von Europa (BERGHAUS’ Physik. Atlas No. 47. 1886. 1:15000000) bringt Professor DRUDE die Vegetationsverhältnisse der Kau- kasusländer trotz des kleinen Maßstabes doch in den Grundzügen sehr über- sichtlich zur Anschauung. Das Herübergreifen der kaspischen Steppenflora gegen Westen, nördlich vom Isthmus und bis zum östlichen Fuße der Haupt- kette, kommt klar zum Ausdrucke. Im schmalen Streifen sehen wir die me- diterranen Gehölze und Maquis bildenden Bestände das Ostufer des Pontus einfassen und ostwärts, am Südwestufer des Kaspi mit Unterbrechungen im Tieflande wieder auftreten. Die Südgrenze der Rotbuche ist in scharfer, richtiger Linie, entlang dem Rande des armenischen und iranischen Hoch- landes gezogen. Bei den Wäldern, deren Zusammensetzung man aus dem Texte der Zonen- und Regionen-Erklärungen ersieht, konnte natürlich infolge _ des durch den kleinen Maßstab bedingten schmalen Streifens, den sie auf der Karte einnehmen, die obere Coniferenzone von der unteren des gemischten Laubholzwaldes nicht markiert werden. Sehr klar heben sich in der Miniatur dieser Vegetationskarte des Kaukasus die alpinen und die glacialen Gebiete voneinander ab. Die einzige Korrektur, welche man machen könnte, betri das kleine, spitz gegen Osten auslaufende Dreieck im Rionthale, welches das Kolorit der Steppen des Orientes zeigt. Das betreffende Kapitel meiner Arbeit über dieses Gebiet schildert die Flora desselben eingehend, charakteristische Elemente der Steppen überhaupt werden nur als Seltenheiten in demselben bemerkt, 3. Endlich hat im Jahre 1897 M. N. SMIRNOwW seine Ansichten über die Gruppierung der Floren des Kaukasus nach Regionen und Subdivisionen er Arbeit: enumeration des especes de plantes vasculaires du Caucase u de Moscou 1884. No. 4) ausgesprochen. Er scheidet zwölf Gruppen; =: | namlıch: BE PN a N Fe ER a. Ciskaukasien, 1. Region der Ebenen und Hügel bis 700o m Höhe. Dieses Gebiet habe ich unter dem Gesamtbegriff »Steppen an der Nordseite des Großen Kaukasus« in extenso behandelt. : . ä : ._n+ die | 2. Gebirgsregion Ciskaukasiens von 700—2500 m, schließt di Waldzone in sich, N Einteilung des kaukasischen Florengebietes. 405 3. Region der alpinen Flora des Großen Kaukasus, beginnt bei SMIRNOW mit 2500 m. Ich behandle sie als sub—hochalpin und glacial oder supranival für das ganze kaukasische Gebiet, b. Transkaukasien. 4. Alpine Florenregion von 2500—3600 m (Ararat wie ich nachweise bis 4300 m, an den äußersten Punkten phänogamen Lebens). Diese beiden Regionen, No. 3 und No. 4, darf man wohl für das ganze Gebiet vereinigen. Im wesentlichen ist die Artenkombination der subalpinen Zone überall fast dieselbe und hängt vornehmlich von der Feuchtigkeit der Luft und des Bodens ab. Mit der Abänderung dieser grundlegenden Faktoren nimmt die Üppig- keit der Vegetation ostwärts und südwärts überhaupt merklich ab und cs treten mancherlei Arten auf, welche der Hauptkette fehlen. 5. Hohe Region von Karabagh. Mag sein, dass das mächtige Ein- greifen der persisch xerophil-rupestren Formen für denjenigen, welcher sie nur in diesem Gau sah, die Veranlassung zur Trennung in eine besondere Zone gab. Keineswegs aber steht Karabagh vegetativ so deutlich isoliert in seiner Umgebung, dass eine Scheidung nötig wäre. Der Basalteil schließt sich scharf prononciert an das xerophil-rupestre Gebiet der mittleren Araxes- stufe. Die höher gelegenen Waldbestände, denen die Coniferen schon fehlen, weisen vorwaltend europäische Holzarten auf. Das Eingreifen der specifischen Arten von Talysch fehlt. Die subalpine Wiese entspricht unter günstigen Verhältnissen ganz der typischen. Wo Trockenheit herrscht, steigen die Xerophilen schr hoch, somit findet, wie räumlich, so auch in der Flora, der Anschluss an Hochpersien statt. 6. Region von Hoch-Talysch (russischer Teil. Damit verhält es sich ganz ebenso, wie man aus meinen Mitteilungen über den Diabar-Kessel erschen kann. Wir haben es da vorwiegend mit persisch xerophilen Elementen zu thun. Das zeigt auch Drupe's Karte durch den buchtigen Einschnitt, mit welchem die »Steppen des Orients« sehr nahe zum Kaspi treten. Hier müsste an dieser Stelle die Linie für Fagus unterbrochen werden und der einschnei- denden Kurve folgen. 3 7. Gebirgsregion Transkaukasiens von 1000— 2500 m Höhe. Wenn wir diese umfangreiche Region wirklich gelten lassen wollen und, wie es SMIRNOW thut, das Südgehänge der Hauptkette floristisch mit dem Nord- gchänge des Antikaukasus vereinigen, so ist vor allen Dingen davon der westliche Teil, d. h. das Rion-Gebiet auszuschließen. Sodann muss die große Veränderung der Florenelemente von W. nach O. im Auge behalten werden. An Stelle des allmählich in dieser Richtung verschwindenden Waldes treten die xerophil-rupestren Formen. Ebat 8. Region von Kachetien. Zur scheidenden Charakteristik dieser dem mittleren Alasan zukommenden Flora erwähnt SMIRNOW einige aus Osten hierher gekommene Arten, so auch z. B. Acer ao: WU man IEnNERgES 406 Siebentes Kapitel. kann das allenfalls nur auf den Grad der Üppiekeit des Wachstums den Nach- nn bargebieten gegenüber geschehen, der sich als Folge der größeren Feuchtig- keit und Wärme im besagten Thale ergiebt. 9. Region des Gebietes von Lenkoran (russ. Talysch) mit Ausschluss der Gebirgsteile, die höher als die Baumgrenze gelegen (hochpersische Xero- philen). Diese Region ist klimatisch und floristisch gut begründet, sie ist scharf umgrenzt, deckt den ganzen Nordabhang des Alburs-Gebirges vom SO- bis SW.-Winkel des Kaspi. Ihr NW.-Fuß wurzelt in den Sümpfen von Talysch und in der Mugansteppe, ihr Höhenrand berührt in scharfer Linie die xerophir rupestre Formation Hochpersiens. Die Rotbuche und Quercus macranthera & bilden die Baumgrenze. ae 10. Region der Ebenen und Hügel des centralen Teilesvon Transkaukasien und der Vorstufen von Hocharmenien. Wirdvon SMIRNOW mit 1000 m Höhe begrenzt. Das sind mehr oder weniger reine orientalische Tiefsteppen, namentlich in den Varianten der humusarmen und salzigen Thone, oder xerophil-rupestre Gebiete mit mehr oder weniger us gesprochenem Charakter der »Steppen des Orients«, beide gehen oft im einander über. ı1. Die pontische Region ist ebenso berechtigt und scharf umgrenzt; wie diejenige von Talysch und ihr in mancher Hinsicht ähnlich. Ihre äußerste” Grenze gegen NW. liegt auf der Linie Golowinsk-Tuapse. Der Kamm ds Großen Kaukasus, der Meskische Meridianstock, die adsharo -imeretische = Scheide und das pontische Küstengebirge zichen mit mathematischer Schärfe die Grenzen dieses Gebietes, ı2. Region des Daghestan von 1000—2500 m Höhe. In den tieferen = Lagen dieser Subdivision finden wir ein Gemisch von Steppen- mit xerophilen — Arten, in den höheren verschwindet der nur sporadisch vorkommende Wald nach und nach ganz, die Üppigkeit der Stauden- und Kräuterflora hängt gan £ lokal vom Wassergehalt des Bodens ab. Sub- und hochalpin schließen sich = direkt an den centralen Teil des Großen Kaukasus an. Einzelne xerophil- h; £ grenze im Bereiche der alpinen Zone gleichen sich die Gegensätze mehr un -. aus. Von 0—1220 m (gooor. F.) sind sie am auffälligsten. Die # scheinung der ungewöhnlichen Üppigkeit im Alasanthale ist räumlich beschränkt und kaum auffällig genug, um sie zur Grundlage einer eigenen Vegetations Region (No. 8) zu benutzen. Die weiten Flächen, welche sub No. ı und No von SMIRNOW vom Niveau des Kaspi bis 700 m in Ciskaukasien und bis 1000 M ® Transkaukasien getrennt werden, lassen sich, wie ich meine, aus einem ge meinschaftlichen Gesichtspunkte betrachten 2 bedürfen keiner Trennung 2 Einteilung des kaukasischen Florengebietes. 407 Es sind Steppen in allen möglichen Varianten. In den tiefsten Lagen ihrer östlichen Teile sind sie, wie in den Bodenmischungen, so auch in der Flora, stark beeinflusst durch die kaspischen Naturverhältnisse. Im centralen Teile an der Nordseite und westlich, wie namentlich gegen NW., schließen sie sich mehr und mehr mit humusreicherer Schwarzerde an den besseren Typus der südrussischen Steppen. ranskaukasien schneiden die Löss- und Lehmsteppen mit ihren Arte- misien und Chenopodiaceen hoch in die Thäler der Kura und des Araxes hinein, werden lokal immer mehr und mehr beengt und nach und nach stark von xerophil-rupestren Formen durchsetzt. Sie erscheinen sogar, aber nur strichweise als Hochsteppen, im reinen Stipatypus auf der westlichen Wasserscheide zwischen Euphrat und Araxes noch in reichlich 1830 m (6ooorr. F.). In gleicher Meereshöhe giebt es weite Strecken, z. B. am S.- und SW.- Ufer des Goktschai-Sees, wo viele der für die Schwarzerde bezeichnenden Arten des Tieflandes schon in Gesellschaft von Subalpinen wachsen. Das Erdreich ist auch schwarz, aber mit vulkanischem Trümmergestein beworfen. Solche Gebiete kann man nicht anders als schwarzerdige Hochsteppen nennen, sie schließen sich im Daralagös-Gau direkt an die subalpine Zone. Wenn wir von den Höhen zwischen 700 resp. 1000 bis 2500 m sprechen, aus denen SMIRNOW seine Subdivisionen No. 2, No. 5, No. 7 und No. ı2 konstruiert, so möchte ich sie von meinem Standpunkte aus ebenfalls vereinigen. Man kommt aber in Verlegenheit, dieser Region einen wirklich bezeichnenden Namen zu geben. Die Bezeichnung »Waldzone« passt nur für einen Teil dieser Höhen, für den westlichen und centralen an der N.- und S.-Seite des Großen Kau- kasus mit dann allmählicher . Abschwächung und zuletzt gänzlichem Ver- schwinden der Wälder gegen Osten. Ganz so verhält es sich mit dem Anti- kaukasus, Entlang seiner Nordfront, vom Trialet-Gebirge begonnen bis zum östlichen Ende des Gandsha-Gebirges, giebt es Wälder, ebenso, wenn auch schon weniger kräftig, in Karabagh; aber oben, auf dem armenischen Hoch- lande fehlen sie entweder ganz, oder sind doch nur sporadisch in kleinen Beständen und meistens als Buschholz wild zu finden. Wir müssen also unter- scheiden. Entweder haben wir Waldgebiete, je östlicher und südlicher, um so geringer und schwächlicher, oder wir haben kahlen Boden, wenn er feucht ist, mit Bergwiesen, ist er trocken, mit xerophilen Arten. Letztere nehmen wiederum gegen Osten und namentlich gegen Süden an Arten- und Indi- viduenzahl auffallend zu und verschwinden westwärts mehr und mehr; in den charakteristischen Formen sogar fast ganz. Die alpine Region, bei SMIRNOW sub No. 3 mit 2500 m im Großen Kau- kasus beginnend und in Transkaukasien sub No. 4 bis 3600 m (4300 m am Ararat, R.) erreichend, kann man als subalpine oder »basalalpine« mit dem Mittelwerte der Höhe von 2000 m über die hochalpine (im Mittel etwa 3000 m) inweg, bis zur glacialen und supranivalen (Mittel 3700 m) mit gutem Ge- wissen für das gesamte kaukasische Gebiet vereinigen. Gerade die charakte- ristischen Formen wird man fast überall in diesen Höhen finden, ostwärts a 408 Siebentes Kapitel. wieder gradatim abgeschwächt und erst auf der Euphrat-Araxes-Scheide mit anderen, entweder endemischen (bis jetzt) oder asiatischen Formen durchsetzt, Nach den in diesem Werke niedergelegten Anschauungen über die Vege- tation der Kaukasusländer würde ich dieselbe folgendermaßen einteilen: I. Steppen. 1. Tiefsteppen. a. Sandsteppen. Die unter dem Niveau des Oceans am Kaspi begin- nenden und sich ganz allmählich bis o m hebenden, in der NW.-Uferzone des Binnenmeeres gelegenen Gebiete weisen vielerorts die Vegetation der trans- kaspischen Tiefländer, also der Sandsteppen und Wüsten auf. Es kommen sogar Flugsand und Kettensand darin vor mit Halocnemum, Halostachy, Anabasis, Pterococcus, Halimodendron, vielleicht auch Calligonum polygo- 3 noides'). ee b. Halophyten-, Chenopodien- und Wermutsteppen (Westasiatisc Salzsteppen DRUDE’s) auf salzigen Thonen und trockenem Löß. Dulden an 4 ihren Rändern etliche Schwarzerdformen, welche verkümmern und bald ver i schwinden. Schneiden, je nach dem Boden, tief in die Flussthäler, namentlich der Kura und des Araxes, finden sich sporadisch, aber immer nur von geringer Ri Ausdehnung, bis zu 1220 m (4000 r. F.), vermischen sich an solchen Lokalitäten in Transkaukasien mit xerophil-rupestren Formen. | c. Schwarzerd- und Lößsteppen mit Stipa und der charakteristischen Kraut- und Staudenflora, mehr oder weniger rein und gemischt. Je nach dem Humusprocent des Bodens üppiger oder ärmer. Entlang dem Gebirgsfuße bis = reichlich 600 m (2000 r. F.) ansteigend und hier von etlichen gegen N. ar er dringenden Gebirgspflanzen durchsetzt, Nehmen gegen NW. im ponto-kaspr schen Tieflande an Reinheit und Fülle zu, gehen gegen O. und NO. oft schrof, oft allmählich in die Wermutsteppen über. I Im Gebiete der Tiefsteppen ist die Formation der ausgedehnten Rohr- dickichte und Schilfbestände, vornehmlich mit Typha, zu verzeichnen, welche die Mündungen der großen Flüsse bestehen und sich, so weit das Süßwasser bei Hochwasser sich erstreckte, ausbreiten, aber am kräftigsten dem Tiefwasse L stande entlang gedeihen. Gleiche Bestände, aber ohne Arundo, in ihren Ele- menten ebenfalls nur aus nordischen Arten zusammengesetzt, finden sich auch auf dem armenischen Hochlande (Euphrat-Ebene, Kura-Quellen an der 0 seite des nördlichen Taurus). 2; Hochsteppen. a. Zur Gruppe c der Tiefste 5 menischen Ppen gehörend, gehen auf dem ar ER Hochlande bis auf reichlich 1830 m (6000 r. F) schließen sich auf fetten ie r) Ist BR ; Be; Bere sogar am Fuße des Großen Ararat auf bedeutend großem Flugsandterrain = Einteilung des kaukasischen Florengebietes. 409 Boden direkt an die subalpine Zone, besitzen die Frühlings-Liliaceen, Cruci- feren, Boragineen und eine Anzahl Stauden der Tiefsteppen c und nur wenige Elemente der eigentlichen Orientsteppe. b. Stipa-Steppen. Im Quellgebiete des Araxes und der Kura giebt es in 1220 m (4000 r. F.) bis reichlich 1830 m (6000 r. F.) auf trockenem, steinigem oder lehmigem Boden Strecken von bedeutender Ausdehnung, welche fast nur von Stipa Szovitsiana bestanden sind, diese wird an anderen Plätzen von Andro- pogon Ischaemum ersetzt. c. Orientsteppen, vom iranischen Hochlande ausgehend und westwärts über die Scheitelläche Hocharmeniens schreitend. Gut durch eine große Anzahl von Leguminosen und Labiaten charakterisiert, von denen die ersteren oft mehr oder weniger stark bewaffnet sind. In tieferen Lagen bei gebirgigem, trockenem Terrain geht diese Steppenform nach und nach in den xerophil- rupestren Typus über. II. Wälder. ı. Das kolchische (pontische) Küstengebiet mit Einschluss des gesamten Rion-Systems vom Tschoroch bis Golowinsk, o-2200 m *), Klimatisch und vegetativ scharf umgrenzt, durch mediterrane, immergrüne Gebüsche, Rhododendron ponticum, Prunus Laurocerasus, lex, Phillyrea, Lorbeer, Buxus charakterisiert. Basis und Mittelgebirge mit Ausnahme der Kulturstätten überall mit gemischtem Laubwald bestanden. Beide Carpinus, Ostrya, Rot- buche, Kastanien, Eschen, Linden, verschiedene Ahorne, artenreiches Unter- holz; in tieferen Lagen Pterocarya, Planera, Schwarzerlen. An wenigen Stellen Pinus Pinea, P. Laricio sowie Juniperus excelsa und J. foetidissima eingesprengt. Pinus maritima in der Uferzone, die beiden kaukasischen Tannen auf die Höhen und Schluchtenthäler angewiesen. Wo unberührt, weil unzugänglich, kräftigster Urwald. Im Tieflande wuchern Smilax excelsa und Hedera colchica. Von Tuapse gegen W. Anschluss an die Flora der Krim. 2. Talysch. Ebenfalls klimatisch und vegetativ scharf umgrenztes Gebiet. Nimmt die ganze Zone am S.-Ufer des Kaspi von Asterabad über Massenderan, Gilan und Talysch ein, stellt den N.-Abhang des Alburs-Gebirges dar. Wälder von — 26m (— 86 r.F.) bis 2000 m (6600 r. F.)*). Geschlossene Laubwälder mit einigen endemischen Baumarten: Acacia Juli Parrotia persica, Alnus cordifolia, A. orientalis, dazu Quercus castaneifolia, Zelcowa (hier bis ıs2om = 5000 r. F.) und Pterocarya. Zapfentragende Coniferen fehlen. Paliurus-Maquis und Rubus-Dschungel schwach entwickelt, weil zu nass. Nur am nördlichen Rande stärker. Smilax und Epheu wie ın Kolchis, 3. Sonstige Wälder im Großen und Kleinen Kaukasus, von W. nach O. an Dichtigkeit und individueller Stärke der Bäume abnehmend, zuletzt 1} Vergl, mittlere Baumgrenze im Text p. 108, 2) Vergl, Text p. 205, mittlere Baumgrenze. 410 Siebentes Kapitel. Einteilung des kaukasischen Florengebietes. im Daghestan nur noch in kleinen isolierten Gruppen; als Krüppelgesträuch und, wo geschont, als Busch und Niederwald bis zum Kaspi an der N,-Seite des Gebirges mit Kiefer und Eiche in lichter Verteilung reichend. Fehlt im östlichen Tieflande ganz, westwärts bis Anapa (Eichen, Ahorn). Breiter Maquis- gürtel, in welchem Paliurus vorwaltet, umgürtet fast überall die unteren Wald- ränder am Fuße des Gebirges; je trockener der Boden, um so üppiger wird die reine Paliurus-Maquis, untermischt mit Crataegus, Prunus und Eichen. In den niedrigen Lagen und im Mittelgebirge gemischter Laubwald europäischer Baumarten, westlich an der N.-Seite des Großen Kaukasus oft in reinen Eichenbeständen (Kuban), höher Rotbuche und alle drei Coniferen, von denen die Tannen die Engthäler am liebsten bestehen. Letztere Reviere oft im ver- rotteten, überstandenen Urwaldtypus. Baumgrenze, lokal gedrückt, hier und da schon in 1830 m (6000 r.F.) beginnend, im Mittel an der N.-Seite | Großen Kaukasus 2125 m (7000 r.F.), an der $.-Seite 1830— 2500 m (6000 bis 8200 r.F.), im Anti-Kaukasus , von W. nach OÖ. mit der Trockenheit a des Klimas steigend. Im Daghestan in den äußersten Vorposten bis reich- = lich 2440 m (8000 r. F.), ebenso im Sattel beider Ararate. Im nördlichen Taurus auf dem Saganlu-Gebirge durch die Kiefer sogar in 2740 m(gooor.E) bezeichnet. Rotbuche, Acer Trautvetteri, Quercus macranthera, die Weißbirke i . und die drei Coniferen bilden selten in geschlossener Linie, meistens mit ihren — zerstreut verteilten äußersten Vorposten in alten Hochstämmen die Baum grenze. Kein Knieholz im gesamten Kaukasus, 2 III. Subalpine Zone. Et Lokal schon in reichlich ı830 m (6000 r. F.) beginnend, im Mittel von > 2130—3050 m (7000—10000 r. F.), mit den Einlagen von Rhododendron mr casicum in dichtesten, geschlossenen Kolonieen von 1830— 3050 m (6000 je 3 10000 r. F.), darin unfruchtbare Ebereschen als Strauch. Rhododendron use i | sicum fehlt überall dem östlichen Gebirgsteile, so auch dem Alburs-System IV. Hochalpine Zone. | s & Tal An der N.-Seite des Großen Kaukasus von 3050-3660 m (10000--12000 eF 2a An der S.-Seite im westlichen Teile gedrückt bis auf 2740 m (9000 F. R}) M östlichen wieder steigend, ebenso im Antikaukasus und auf dem armenischen ochlande. aan V. Glaciale und supranivale Zone. El Oberhalb der Schneelinie im Mittel mit 3660 m (12000 r. F.) begir a an den äußersten Punkten (Ararat) noch in reichlich 4270 m. (140008 Phänogame Zwergflora in wenigen Arten. nn nn 1) Vergl. im Kap. VI, Hochgebirgsflora. ı Achtes Kapitel. Phänologische Entwicklung der Flora. 411 Achtes Kapitel. Phänologische Entwicklung der Flora. A, Die Frühlingsflora im Kaukasus, geschildert an der Hand einer Durch- querung von Süd nach Nord, von Tiflis nach Wladikawkas. Schon oben wurde eingehend der Frühlingsflora in den Steppen und im kolchischen Gebiet gedacht (vergl. bes. S. 91—94 und S: ı11 u. ff.). Als Ein- leitung zu den nun folgenden phänologischen Tabellen und um den Anschluss an die früheren Schilderungen wieder zu gewinnen, will ich hier Nachrichten über eine besonders interessante Lokalität, gleich südlich von Wladikawkas, geben und der ersten Frühlingszeit an der Nord- und Südseite des Großen Kaukasus gedenken. Ich meine diejenige Strecke der grusinischen Heerstraße, welche zwischen den Poststationen Lars (1125 m = 3700 r. F.) und Balta (8340 m = 2770 r.F.) gelegen ist. Geologisch wird diese Gegend dadurch interessant, dass in geringer Entfernung oberhalb von Lars die Kontaktzone zwischen paläozoischen Urschiefern und quarzreichen Diabasen gelegen ist, thal- abwärts aber werden die Schiefer in 6 km Entfernung von Lars durch außer- ordentlich derbe, fast krystallinische Kalke der Kreideformation abgelöst. Rli- matisch steht der obere Teil dieser Wegstrecke und die sich aufwärts daran schließende Darialschlucht direkt unter dem Einflusse des erkältenden Kasbek, dessen NO.-Fuß ja die linke Thalwand des Terek bildet. Berücksichtigt man nun noch in den einzelnen Fällen die Exposition der betreffenden Pflanzen- arten und überzeugt sich davon, dass diese meistens gegen N. und NO,, oft auch direkt gegen ©. gerichtet ist, so wird das anfängliche Erstaunen über das Vorkommen einer Anzahl hochalpiner Formen im typischen Habitus schwinden. Es wird wohl für den Leser nicht ohne Interesse sein, zunächst aus weiterem Umfange, bevor wir in das obere Terekthal kommen, von einigen botanisch-phänologischen und physiognomischen Mitteilungen Notiz zu nehmen. Sie haben den Zweck, die Frühlingsflora während ‘der Passage des Großen Kaukasus von S. nach N. zu veranschaulichen. Wir legen dabei eine Strecke von 200 km zurück, erheben uns von 410 m (1350 r. F., Tiflis-Brücke) bis über den 2440 m (8ooor.F.) hohen Pass in der Hauptkette und steigen an der N.-Seite bis zu 712 m (2338 r. F., Wladikawkas) abwärts. Frühlingsflora am Südabhang des Kaukasus. Der Winter von 1893—94 hielt lange an, das Frühjahr verspätete sich. Erst am 31. März blühten bei Tiflis am Davidberge (540 m = 1800 r. F.) Merendera caucasica, Crocus biflorus und Iris reticulata, ihnen folgte am 4. April Gagea bohemica, Nonnea lutea und am 6. Alyssum calycinum. Fast ein Monat verging, bis 412 Achtes Kapitel. bei Tiflis die Frühlingsflora, das ist die Zeit der ersten Syringa-Blüten, gut entwickelt war; sie trat in diesem Jahre (1894) sehr verspätet ein (am 2. Mai); die Linden trugen das Blatt nur in halber Größe und Ulmus campestris warf jetzt erst die reifen Samen. Unter solchen Umständen kamen wir bei dem Anstiege der Straße in immer mehr winterliche Gegenden. Als wir am 7. Mai Tiflis verließen, blühten an den Steilgehängen des rechten Kura-Ufers gleich oberhalb der Stadt Cotoneaster nummularia und Colutea cruenta, seltener sah man Amelanchier vulgaris, aber Cerasus prostrata machte sich bemerkbar und Spiraea crenata trug die vollen, enggedrängten Blütenstände an manchen Sträuchern. Nur Paliurus war noch ganz zurück, kaum platzten die Blattknospen an diesem stachligen Gebüsch, welches auch jetzt noch, nacı überstandenem Winter, die rundgeflügelten, graugelblichen Samen des vorigen Jahres trug. Auch die weißen Robinien, hier und da angepflanzt, waren in der Verspätung, sie zeigten die Blattknospen kaum gesprengt. In den Gärten hatten Kirsch-, Mandel- und Pfirsichbäume bereits abgeblüht und reichlich angesetzt, die Birnbäume prangten im vollen Blumenschmuck, die Äpfelbäume noch nicht. Zu Füßen der oben genannten Gebüsche und durch sie (nament lich Paliurus) vor dem Fraße hungriger Haustiere geschützt bühten mancherlki Kräuter. Die nächsten Nachfolger der ersten Frühlingszwiebelgewächse (Mus ‚ cari, Merendera, Ornithogalum, Gagea) waren Cerastium viscosum, Stellara Holostea und media, Veronica Chamaedrys und Myosotis silvatica. Die 4 Stellarien im Verein mit Vinca herbacea dominieren an solchen durch den 3 Busch geschützten Plätzen, grob dunkelblau punktiert sind sie durch die Blumen der letzteren. Dann gab cs abwechselnd, entlang der Straße, auf : weite Strecken hin Adonis vernalis und üppigen Senecio vernalis, oder gesel 4 hier und da vereinzelt das intensive Dunkelrot großer Mohnblumen (Papa commutatum) auf, aber niemals massig. Aus den Spalten des harten \ k drängte das ausdauernde Erysimum leptophyllum hervor und prangte hochschwefelgelben Blumenschmuck, während seitabwärts auf trockenef blößter Lehmhalde aus dem Centrum der regelmäßig zerlappten Grund von Eremostachys laciniata die weißwollig bedeckten, dicken Blütenst“" en. Alles das kann man in zeitigen Jahren 3—4 Wochen 2 en. ; Phänologische Entwicklung der Flora. 413 Frühlingsflora oberhalb 900 m (3000 r. F.). Aber dies vergnügte Frühlingsgesicht der Natur verbarg sich ganz, selbst Anfangs Mai, als wir die windigen Höhen von Duschet in fast goo m (3000 r. F.) erreichten. Da lagerten noch zerrissene Schneetücher, an deren Rändern die durch den Pflug im vorigen Herbst hochgeworfenen schwarzen Erdschollen höckerig hervor- traten. Aus dem tiefgefurchten, engen Aragwathale, welches man bei Ananur in 7ı5 m (2350 r. F.) wieder erreicht, schaute man, den Blick nach oben gerichtet, überall in den starren Winter, dessen reines, weißes Kleid in langen Fetzen an manchen Stellen bis zum Flussbette reichte. So auch bei Mleti in 1500 m (4950 r. F.), wo man sich unmittelbar am N.-Fuße des Großen Kaukasus befindet. Hier machte der Frühling seine ersten diesjährigen schüchternen Versuche. Die Kätzchen am niedrigen Haselnussstrauch stäubten noch nicht. Nur hier und da waren die in dichten weißen Haarpelz gehüllten Blütentriebe von Ajuga orientalis 2 Zoll hoch aus dem Boden getreten und man hatte Mühe, die ersten wenigen Veilchen und Erdbeerb!umen (Viola odorata, Fragaria vesca) zu finden. Soll man bei dem weiteren sehr steilen Anstiege von der Südseite über Gudaur (2235 m = 7340 r. F.) bis zum Kreuzbergpasse (2440 m = 8ooo r. F.) von einer auch mitten im Schnee vorhandenen bota- nischen Erscheinung sprechen, so müsste das den aus der gleichmäßig weißen Decke hervorragenden, vorjährigen Samenständen von Azalea pontica gelten. . Zwar fielen an ihnen die Kapseln dem Winter zum Opfer, aber die gedrun- genen, kurzen Blütenstengel mit den dicken fünfteiligen Kelchzähnen erhielten . sich und an ihnen blieb auch die drüsige Behaarung erhalten. Erst an der N.-Seite des Gebirges in reichlich 2130 m (7000 r. F.) überraschten mich, mitten im tiefen Schnee an hervorragenden Felsen, die leuchtenden, hellgelben Blumen von Saxifraga laevis. Die harten Polster derselben waren verhältnismäßig hoch aufgebaut und trugen bis 5 Zoll Höhe die vorjährigen Samenstände; tröpfelndes _ Schneewasser durchfeuchtete die Gruppen und netzte neben ihnen die herab- hängenden Strähne von Alsine imbricata, an denen sich nicht nur die Samen- kapseln erhalten hatten, sondern auch einzelne Blumen, vom Frost überrascht und dann in Schnee eingehüllt. Aber alles das war so mürbe, dass es bei der Berührung zerbrach. Nun sind wir über Kobi am Kasbek vorbei in die Darialschlucht bis nach Lars und Balta gekommen und knüpfen an die oben gegebenen geologischen Angaben die botanischen Spezialbeobachtungen an. Frühjahrsvegetation der Inseln im oberen Terekthal. Auf der erwähnten Strecke bietet das verbreiterte Thal des Terek nirgends nahrhaftes Erdreich, vielmehr lagert auf den bevorzugten Stellen eingeschwemmter Sand, leichtes Lehmgerölle. Wo der Fluss hintobt und bald hoch angeschwollen, zeitweise in breitem Laufe auch altlagerndes Gestein mit seinen hinschießenden Fluten abwäscht, kann von einer Flora nicht die Rede sein. Auf gesichertem Terrain bildet sie sich sehr verschiedenartig aus, entweder haben wir es mit den Pflanzen auf den Inseln und an den Wasserstillungen alter Nebenarme resp. an Quellengrund zu thun oder wir beschäftigen uns mit den Arten auf 414 Achtes Kapitel. geschonter Wiese mit magerem Lehmboden. Von beiden ganz verschieden : ist die Flora der Kalk- und Schieferfelsen, welche seitwärts, oft senkrecht ein- fallend die Thalwände bilden, zum Teil alpine Arten ernähren und eine reiche Moos- und Flechtenvegetation aufweisen. Zunächst also die Inseln und ruhigen Wasserstellen. Ich schreibe am ı1. Mai 1894. Das Weidengebüsch, Salix fragilis, blüht, seine Blätter sind kaum halb ausgewachsen. Wo am stachligen Hippopha@-Strauch das junge, gedrängte Laub sich an den Knospen hervordrängte, glänzt es silbergrau. Wo der Inselboden, der überall mit mächtigen Rollsteinen beworfen ist, seit etlichen Decennien nicht überschwemmt wurde, da gedeihen die Gebüsche gut. Es haben sich Crataegus, Sambucus nigra, Berberis, Wildrosen, Prunus divaricata (blüht) und Viburnum Opulus angesiedelt und den festeren Boden deckt eine 3 leidliche Vegetationsnarbe. Je näher solche Strecken dem Kalkgebirge treten um so besser wird auf ihnen die Flora, denn aus jenem sickern unten Quellen hervor und kommen den Rändern des trockenen Terekbettes sehr zu gute Unter dem Gebüsch ranken weithin die Triebe von Glechoma hederaceum, dazwischen siedelten sich Veronica arvensis, agrestis und Draba nemoralis an auch Galium Cruciata und Erodium cicutarium blühen schon. Überall gabes Plantago major und lanceolata. Auffallend waren jetzt schon die kräftigen Triebe von Inula Helenium, deren untere Blätter Fußlänge erreicht hatten, & standen an manchen dieser Stauden noch die vorjährigen Blütenstengel, 4 Fuß hoch, jetzt schwarz. Anderweitig rankte wilder Hopfen im Gebüsch und große Kolonieen von Brennnesseln behaupteten ihr Terrain. Wenige Schritte . davon entfernt am Wasserrande stehen Petasites officinalis, Caltha palustris, 3 Cardamine uliginosa in voller Blüte, gie erstere hat das Blatt schon handgrod — entfaltet. Equisetum Telmateia trieb fußhoch, das schöne, dunkle Grün der unfruchtbaren Exemplare markiert große F lecken, hier und da schauen daraus die zugespitzten Walzen der bräunlichen Sporenträger hervor. An anderen Stellen wird es von Equisetum arvense abgelöst und wo das langsam flutende Wasser einer Quelle sich in den toten Terekarm ergießt, siedelten sich strecke weise ausschließlich Veronica Beccabunga an, die kaltes Wasser liebt, Ram culus aquatilis, der schon blüht, und Myriophyllum, dessen junge Triebe u erkennen sind. Hier auch wucherte, fast ganz vom Wasser bedeckt, Ambly- stegium fallax. An der senkrecht einstürzenden Kalkfront zieren die Blume en Chrysosplenium alternifolium das feuchte, fahlgraue Gestein, und weiterhin am Wasser massenhaft Minze, jetzt noch niedrig, hervortrieb, DE ragen solche Flächen die kleinen, hellblauen Blümchen von Myosotis hispid vos den Moosen siedelten sich auch in der Sohle des Terek zwei Art Die en, Barbula rigidula, macht schöne, dunkelgrüne Polster auf den Rollsteinen, die andere, Bryum badium, nimmt mit lockerem Sandboden n = je Rinde alter Weiden wuchert die Flechte ‚Physas Bea RT Kt u diese Flora arm an Arten ist und nichts Eigenartige® ee “ ae esser verhält es sich in dieser Hinsicht mit den wenigen M _ en, welche wir auf dem Wege nach Lars antreffen. Trotz der Schonu % Phänologische Entwicklung der Flora. 415 die man ihnen zu teil werden lässt, trocknen sie, falls nicht von Quellengrund genetzt, Ende Juni ab. Einige winzige Veronica-Arten, darunter auch V. fili- formis, gewöhnliche Stiefmütterchen, Androsace maximum und auch A. vil- losum, das gewöhnliche Taraxacum officinale samt Erodium cicutarium stehen im niedrigen Wiesengrunde, über dessen Gramineen man zu dieser Jahreszeit nicht urteilen kann. Das Beste, was wir hier finden, wird durch Muscari pallens, meistens weiß, doch auch hellblau :blühend, geboten, es lebt mit M. neglectum in guter Nachbarschaft. Die Frühlingsflora auf Schiefer und Kalk. Bald wird die Flora reichlicher. Schon auf den lockeren Steinhalden, welche die stürzenden Schiefersplitter füllten, und die licht von Paliurus, Carpinus duinensis und Ribes Grossularia bestanden sind, haben wir eine der schönsten Veilchenarten in Masse vor uns, das ist V. purpurea, deren große Blumen in der That violettpurpurn sind und angenehm duften. Sie besitzt alle Eigenschaften einer eleganten Frühlingspflanze für den Garten, da sie auch reichblütig ist. In Veronica petraca begrüßen wir eine zweite Schönheit, die vom Hochgebirge bis zu dieser Tiefe herabsteigt. Gleich ihr wählen sich Rumex scutatus und Serophularia lucida den glatten Schieferschurf zum Standorte, während Veronica Chamaedrys und Galium Cruciata samt Draba nemoralis den Halbschatten des Gebüsches suchen. Ganz anders gestalten sich Floras Kinder unmittelbar auf dem senkrecht einstürzenden Kalkgebirge. Seine Front wird nur sehr mangelhaft von der spärlichen Vegetation verdeckt, immer nur in kleinen Flecken. Das Gestein ist außerordentlich hart, grau, bei frischem Anschlag fast krystallinisch, vielfach zerborsten und höhlenreich. Die Kryptogamen, namentlich die Flechten, herrschen vor. Hier und da entdrängen sich die jungen Wedel von Cystopteris fragilis der engen Spalte und breiten die zarten, hellgrünen Wedel aus, oder es trieben auf’s neue die Blätter am alternden, tiefsitzenden Grundstock von Parietaria lusitanica und verhüllen das tote Geäste vom vorigen Jahre. Erst tiefer im Gebirge, wo die Luft viel feuchter ist, nehmen die Arten sichtlich zu, hier auf seinem vordersten Kap müssen wir mit wenigem vorlieb nehmen. Um die jungen Triebe von Polypodium vulgare legt sich ein dichtes, niedriges Polster von Bryum caespiticium, dem sich oft Barbula rigidula hinzugesellt. An anderen Stellen haftet Anomodon viticulosum, nur an den äußersten Spitzen bräunlich grün, sonst schwärzlich braun. Zerbrechliche Cladonia fim- briata im Verein mit Physcia parietina sind die Nachbarn jener Moose und Cladonia pyxidata forma lophyra bedeckt in flacher Kissenform den Kalkfelsen. Das sind die Miniaturen auf den harten Kalkfelsen am Ausgange des Gebirges. Vorteilhafter entwickelt sich die Flora tiefer landeinwärts. ie Darialschlucht. Wir befinden uns nunmehr ı4 km südlich von Wladikawkas in dem hier schon enger geschnürten Terekthal. Tief drang in die Spalte des Kalkfelsens die ausdauernde Wurzel von Scrophularia variegata / rupestris, deren geschlitzte Grundblätter lederdick, braungrünlich auf hartem Steine liegen und den knospentragenden, centralen Blütenstand bereits hervor- 416 Achtes Kapitel. trieben. Seitwärts davon sieht man die Gruppen von leierförmigen Grund blättern der Valeriana saxicola, sie leiden jetzt schon im Frühling von der Dürre des Felsens und sind etwas welk, aber auch ihnen entrang sich der Stengel, welcher in Zeit von ı4 Tagen die duftenden, hell rosaweiß gefärbten Blumendolden tragen wird. Ganz nahe von diesen entspringt dem fesselnden Gestein eine Sedum-Art, S. spurium, mit breiten, fleischigen Blättern nur spärlich besetzt; ihre Stengel hängen abwärts und im Juni werden sie an ihren Spitzen durch die aufblühenden, hell weißrötlichen Blüten geziert wer- den. Ganz nahe davon baute auch Sedum acre seine festen und fetten Kissen auf. Dicht gedrängt reihen sich mitten im straffen, niedrigen Moospolster an jedem seiner Triebe die rundlich dreieckigen, ungestielten Blätter dicht über- einander, bis auf der Höhe der Entwicklung im Juni die gelben Sternblümchen die kurzen, unbeweglichen Stämmchen krönen. Auch Sempervivum ist ob seiner großen, dicken, abgerundeten Blattrosetten zu erkennen. Aber die Krone aller dieser Felsengestalten ist und bleibt Symphyandra ossetica, jene Campanulacee, die aus dem umfangreichen, frischgrünen, gestielten Wurze- laube von eiförmig zugespitzter Form Ende Juni die Blütenrispen trieb, an denen die hellen Glockenblumen graciös seitwärts herabhängen. Noch sind für diese Felsen wie überhaupt auch für die thalaufwärts dann folgenden schiefrigen Gesteine die vereinzelt stehenden Grundblattgruppen von Anthemis partheniifolia zu erwähnen, und fügt man zu diesen die schon erwähnte Parietaria und Dianthus Saxifraga, so haben wir für den ersten Frühling die wesentlichen Phanerogamen für das Kalkgebirge dieser Meereshöhen erschöpft. Oben umspielen die Zinken des Gebirges schwere Nebel, unten 208 scharfer Wind, kalt vom Kasbek herab sich werfend, sausend durch das Ihar Ein paar Alpenkrähen {Fregilus), die sich ausnahmsweise so tief abwärts begeben hatten, sammelten dürftige Nahrung in der Ebene des Terek. bb haft waren die Vögel, sie schwatzten beständig und kündeten damit schlechtes‘ ; Wetter an. ee Langsam steigen wir im Terekthale heran. Immer mächtiger stürmt © vom Kasbek herunter. Schafherden, nach Tausenden von Köpfen zählend, wandern, die enge Straße aufwärts getrieben, um nach und nach zu den alpinen Sommerweiden zu gelangen. Wir sehen die erste strauchende Ki Sie giebt mir zu folgender Betrachtung Veranlassung. Vor etwa 2 5 zo jahre suchte man auf Anregung der schwedischen Regierung im Kaukasus 2 Pinus montana = P. Pumilio. Es hieß, obwohl bekannt war, dass nis“ gebliebene Pinus silvestris, aber wenn man diese genau ansieht, SO fehlt 9° 2 es: sie früher gekappt wurde, der Hauptstamm und sie entwickelte a halb seitlich und blieb krüppelig. Solcher Art sahen wir sie auch diesmal © den Steilgehängen von Lars. Pinus montana ist erst neuerdings von 7° Phänologische Entwicklung der Flora. 417 in den mingrelischen Alpen (2230 m) mit Sicherheit nachgewiesen worden, MEDWEDEW führt keinen bestimmten Fundort an. # Lichte älder, it dem weiteren Vordringen in der immer mehr sich verengenden Darialschlucht kann man ferner die Beobachtung machen, dass die Kiefer (P. silvestris) stets die trockneren Südgehänge der Joche sucht, überall auf. ihnen in lichter Verteilung. bis zu den scharfen Kämmen vorkommt und den Nordgehängen fehlt. Diese sind besser benarbt und ernähren vor- waltend Laubholz, namentlich krüppelige Eichen. Die Grenze zwischen beiden ist meistens sehr scharf gezogen. Nur auf den alten Schutthalden, welche mehr oder weniger zwei getrennte Joche füllen, siedelte sich Nadel- und Laubholz gesellschaftlich an. Die Birke tritt, der Häufigkeit nach zu urteilen, zurück, 6 Zoll dicke Stämme sind sehr selten und ein Belegstück von 20 mm Dicke hat nach den Jahresringen ein Alter von sieben Jahren. Es giebt nirgends alte Bäume, auch nicht nachgebliebene Wurzelstümpfe davon. Meistens steht Stangenholz von Birke, Eiche, Weißbuche, dazwischen hier und da Salix caprea, die jetzt blüht, niedriges Gebüsch von Ribes petraeum und Juniperus communis. Der größte Durchmesser .der Kiefernstämme misst selten ı Fuß, das Wachstum findet nur langsam statt, die Stämme sind oft an der Basis gebogen; das verursachte der Schneedruck, die Schneemassen, welche längere Zeit auf den jungen Trieben lasteten, drückten sie nieder, In diesen ‚lichten Wäldchen gab es mancherlei. schöne Frühlingspflanzen. Zwischen den hell- gelben Blüten von Primula elatior und den dunkleren von P, officinalis sah man überall die Blumen von Scilla cernua und seltener die Glocken von Fritillaria Meleagris, violett und gelb, netzförmig gezeichnet, und mit diesen wechselten Anemone ranunculoides und Corydalis caucasica ab, n den höchsten Stellen (1520 m = 5000 r. F.) begannen Veronica gentianoides, Potentilla opaca und Draba siliquosa zu blühen. So sieht es im Frühling oben in diesen wilden Gebirgen bei 1220—1520 m (4—5000 r. F.) Höhe. aus. Unten auf dem lockeren Schieferschurf in den verbreiterten Halden siedelten sich Prunus . divaricata (verblüht), Wildbirnen, Crataegus und Berberis, auch RUPRECHT Ende der fünfziger Jahre entdeckte Primula darialica. In ‚der Art GE nee And algida blühend, aber aus einer Rosette langgestielter, zierlicher, ovaler Grundblätter, deren Ränder fein und scharf gezälint,. obenher he farinös sind, entsendet das Pflänzchen die einzelnen, 3—5 : oll Radde, Kaukasus. x 418 Achtes Kapitel. hohen Blütenstengel, deren jeder in zarter Doldenform die hellrosa aufgedeckten Blumen trägt. An trockenen Karniesen haften die meistens abgerundeten, niedrigen Polster der reizenden Draba rigida typica. Vom Kopfe ihrer tief im Felsenriss versteckten Wurzel verzweigt sie sich, oft dichotom verästelt, oberirdisch in fester, abgeschlossener Rasenform. Aus den Zwergrosetten der tundlichen Grundblätter entspringt je ein fadendünner, kaum zolllanger Blüten- trieb, der oben die dottergelben Blumen trägt. Sie sind so nahe aneinander gerückt, dass das Ganze als lebhaft gelber Flecken erscheint. Eine dritte Pflanze, welche man in ıı25 m (3700 r. F.) Höhe nicht erwartet hätte, ist Saxifraga juniperina.. Sie baut unantastbare Kissen, die allmählich höher werden, weil nach dem Abblühen sich die harten, stachelspitzigen, schmalen Blätter abwärts neigen und sich nach und nach um die ausdauernde Axe fest anlegen, so dass beschuppte, dicke Säulchen entstehen, an denen die Spitzen der Schuppen nach unten gerichtet sind. Saxifraga juniperina blühte jetzt. Auch Alopecurus vaginatus, eines der Gräser der kaukasischen Hochalpen, ist häufig, und an den feuchteren Stellen, meistens in Gesellschaft der schönen Primel, wachsen Carex praecox und C. obesa. Auch hier sitzen mit ihren ausdauernden, holzigen Wurzeln fest in den Ritzen der Felsen mancherlä Kräuter, deren Arten man schon aus den dicht gedrängten, frischen Grund- blättern erkennen kann. Überall ragen z. B. aus solchen die vorjährigen Fruchtstände von Campanula alliariifolia hervor. Blaugrün machen sich die Rosetten von Saxifraga cartilaginea mit ihren lederdicken Blättern bemerkbar. Asplenum septentrionale entsendet bereits die jungen, spiralig aufgewickelten Triebe, im Centrum von ihnen sieht man die vorjährigen, fast schwarzen, @l den Spitzen je die braunen Sporenlager auf verbreiterter Fläche tragend. En zweites Farnkraut, ebenfalls in trockenen Felsenspalten, ist Asplenum Tricho- manes. Alles das muss man sich nun als eingebettet oder zerstreut umst von einer üppigen Moos- und Flechtenflora vorstellen. Da sind es zum großen, dunkelgrünen Lager eines Lebermooses, Fegatella conica, welche ge = nasse Gestein (hier nicht Kalk, sondern Schiefer) vollständig bedecken, und ; die weniger umfangreichen von Grimaldia barbifrons (fragrans). Oft durchsetzt an trockenen Stellen Peltigera canina mit lederdicken, vielbuchtiged, 2 obenher etwas glänzenden, hellbraunen Thallen die lockeren Polster = ; Thuidium abietinum. Die unmittelbaren Nachbarn jener erhöhten, leuchten! gelben Draba-Kissen bildet der niederkauernde, bräunlich-grüne Rasen vol Barbula gracilis und von B. (Tortula) ruralis, auch von dem kräftiger gebaute, dunkelgrünen Orthotrichum anomalum. Endlich fällt unser Blick auf © dunklen Flecken, welche die Kolonieen von Coscinodon cribrosus und ge ‚hellgrünen, glanzlosen von Bryum argenteum aufbauten. Von den Fe die dem Gestein anhaften, waren folgende zu erwähnen. Die ersten 2° % S auf dunklen Schiefern machen gewöhnlich Cetraria islandica und 5 ni = PaREEA, An den ersteren von hellgrauer Farbe sieht man schon .in ae : Jugend die geweihförmige Auslage der Endlappen des Thallus, die Ku anden al die 5 Phänologische Entwicklung der Flora. 419 dunkelockergelb bis orange, verzweigen sich in abgestumpften Astformen. Von den Parmelien baut P. perlata die größten Lager, und die Farbenabtönung der Oberfläche von weiß in grau, in grünliche und bräunliche Übergänge ist an frischen Exemplaren äußerst fein, die kann nur der Pinsel, nicht die Sprache schildern. Nächst dieser Art sind Parmelia subconspersa und die zerbrechliche Cladonia furcata zu nennen. Wir sind nach Wladikawkas zurückgekehrt. Das landschaftliche Gesamtbild gegen Süden ist eines der denkbar groß- artigsten. Bei klarem Wetter ruht im Hintergrunde desselben das Auge auf dem stumpfen Schneekegel des 5042 m (16546 r. F.) hohen Kasbek, vor welchem sich die stark zerrissenen Kämme des Schiefergebirges und in mil- deren Contouren die bis zur Ebene vortretenden der Kalksteinketten zu beiden Seiten des Terekthales hinziehen. Diese vorderen messen in den Kammhöhen 2130—2440 m (7—8000 r. F.) über dem Meere, jene hinteren wachsen, würdig des hohen vulkanischen Centrums, dem sie sich anreihen, bis zum ewigen Schnee heran; ihnen gehört die hochalpine Vegetationszone. Vor den erwähnten, jäh zum Terek einstürzenden Kalkgebirgen treten beiderseits vom Flusse niedrige Ketten am Nordfuße des Gebirges vor, deren letzte Verflachungen in mehr oder weniger lang ausgezogenen Rippen nach und nach in der Ebene ver- schwinden. Sie sind zum größten Teil noch gut mit Laubwald bestanden, in welchem die Eiche dominiert. Eben diese bewaldeten Hügel verleihen der Landschaft im Mittelgrunde greifbarer die Lieblichkeit, hinter welcher sich in immer ernsteren Formen, zuerst licht grau gemalt, dann in totem Dunkelbraun das starre Kalk- und Schiefergebirge aufbaut, um endlich vom alles ver- deckenden Firn der Hochalpen übergipfelt zu werden. Den unmittelbaren Vordergrund dieses herrlichen Bildes malte die Natur überall in freudigem Grün. Am Fuße des Gebirges beginnt sofort die fruchtbare, leimige Schwarz- erde, welche, wenigstens in dieser Jahreszeit, kaum die Spuren der hohen Staudengewächse der eigentlichen Steppe zeigt und wohl mit mehr Recht im botanischen Sinne den Namen einer üppig-reichen Wiese verdient als den der typischen Steppe; es sei denn, dass näher an den auslaufenden Gehängen des Gebirges hier und da eine abgetrocknete Staude von Dipsacus silvester, von Inula Helenium oder die zerknickten Stengel von Brennnesseln und Sambucus Ebulus und, noch hart am Boden lagernd, die Grundblätter von Salvia verti- cillata bemerkt werden. 42 - itel. 420 , Achtes Kapite B, Phän Ang 2 I. Phänologische Beobachtungen aus Die Lage des Gartens ist gegen Norden durch dominierendes Gebirge Thälchens, dessen beide Wände den Garten bilden, fast gar BER Blüht auf (nach altem Stil) . ; Namen der Arten : FR = 1890 | 1891 | 1892 | 1893 | Ba 9% Januar Cyclamen coum Mill... 2.2.2... 20. 10° 1,38 'Galanthus plicatus M. B. Galanthus Redoutei Rgl. . Iris retienlata M. B. . Bas Merendera caucasica Spreng) M Bet 10 27 Februar ; Amygdalus communis L. IE es 23 14 25 mg Bellis perennis L. ER 26 Be en N 20 Dee... Corn Ayellana D.. 2.2.2... 00... | 20 Crocus biflorus Mill, N 20 Galanthus nivalis L. | 15 10 16 Helleborus caucasica C. Bau... "2 5 Leontice Smirnowii Trautv. APRTERR 10 20 ei Muscari botryoides (L) DC. . . . . .. 18 II 20 Primnla acaulis Hill., Jacg. 23 I - E Scilla cernua Red. a 10 er Viola ‚odorata 1 FEB WE I RER er 23 8 18 » 4 : f März - Acer opulfolium BE es EN 23 Bumus semperrirens L. ........ 5; I 27 er Celtis caucasica Willd. BE 20 IV ı0 2» |W2 % Cereis Sihoussfren Lo, 31 IV. £ 18 Vi Corydalis Marschalliana De r ; I 5 ° Gagen pusilla (Schmidt) R. et Sehnlt.. 12 31 Hyoseyamas orientalis L...... .... 25 29 Iris caueasica a RE 14 ee Bas, 17 I7.:3 ıo we Juglans regia L. . este 2, | War Werber Agıifllem Puch re: II 28 v3 ” Die Beobachtungen wurden von Herrn Obergärtner HINZENBERG gemacht. Phänologische Entwicklung der Flora. 421 Tabellen. dem botanischen Garten in Tiflis’). geschützt, so dass der oft sehr starke N. und NW. die Tiefe des schmalen treffen. Nur ein Teil des Terrains ist bewässerbar, ein anderer felsig. Verblüht (nach altem Stil) he benennen ee Auf- | Ver- Auf- | Ver- 1896 ii | übe 5 ee blühens | blühens | blühens | blühens =: Bremsen un: Alter Stil | Nener Stil | Januar ; | II 5 msi m7 | m: Ig4 | Mı | 126 | 1123 III 10 II 26 | III ıo 118 I 30 Februar Ka TEE DE A Te Te U REF = V 26 I ı8 II 2 Mız; | Ti 27 Mes | me | 0 | Ma |-Uny | IV IT ı5 2 III ı5 I 20:|- Mıs | Hr 4 | mer 28 ‚2 II 5 II 5 I 8 III: 2 II 20 III ı4 II 2 II 22 mi '3 Icı4 :| UI:9 II 26 Il 2ı II 5 II 10 mis | -u 3: M.6.]. -Bası) DS II ss 14 25 III 16 I 8 II 14 II 20 III 28 II 26 IV ı7 IV 20 IL 3 IV6.| MHlıs IV ı8 IV ıo 20 v4 | w-g| 04: Mar. na 0 M ne, Itı2 | Oizı ITıo |. M ıo II.22 | DUIae II 28 14:03 IV ıo Iv:ı5 IV. ı5 IE 28 IV 2 II ı2 IV ı4 März wa | IH 23 IV ıı | IV 4 IV 23 2 Wir v7 ma | IV» N A.) IV 2 23 wız |w24 | M26|W3 | V7| Wa valyeiwshveor VYojuniI 31m 9] Es 20 18 18 W823 insg mis | Vo IV 2 IV ı4 20 II ı8 IV ı | DI 30 | IV 13 IV 16 vwoelw4uj| ms | W133 u IV ıo IV ıo IVı4a II ı5 IV ıt ut 27 |. IV 23 Walıolwı ) wed va Em n® IV 7 | IV 24 AN.15 IV ı5 va vıarmoı maı me. BB. IV 20 IV 25 v2; | zo W:2 ı IV ı wu 422 Achtes Kapitel. Blüht auf (nach altem Stil) Namen der Arten Fe 1890 1891 1892 1893 1894 Muscari racemosum (L.) Med. .... . 5 10 10 12 Orchis pseudosambueina Ten... . - - 28 VE} 30 Persica vulgaris Mill. . 2... 2.2... 13 20 30 27 Primula macrocalyx Rgl. ..... +.» 17 12 6 17 5 Pronus Armeniaca L.L. I. . 13 18 26 25 Prünns domesück E72 22.2 2027 17 22 24 Ries GromlslaL. .. .". 2... 0.00% 17 28 31 18 IDEE merum acc. ee ee 5 zI 24 Syringa persia L. u 2.0. 0a 30 IV ı5 28 IV 20 23 Wistaria chinensis DC. Sims... .... 31 IV 14 20 IV 16 27 Zelcowa erenata Spach ........ 11 v2 7 nn April Acer Psendoplatanus L....... =. 5 III 26 23 Aesculus Hippocastanum L. . . . . » - 8 21 2 Ajaga orientalis L.. . 20...» ga 9 3 Allium paradoxaum M.B. ....... 5 2 III 25 Asa. =. sun. 16 15 u Aguilega ges Lu. 40 14 15 u ep Berberis vulgaris L.L . 2... ns 10 III 23 = Betonica grandiflora Wild... . 2... vsiue | v7 Campanula Steveni M.B........ v4 18 v4 26 Chelidonium majus L.. . . . . ıo 9 III 28 15 x Lolstencrdeme Al. ie a. 20 8 Vi 3 Convallaria majalis L.. . . .. . 3 s | ms 15 Br Crataegus Oxyacantha L. ... .... 14 8 21 Cydonia vulgaris Pers. ........ 7 18 III 28 20 Cytisus Labumum L. . . . . re 4 22 en Eremostachys laciniata (L.) Gar RR 23 Evonymus Europaeus 22, , 0,0, 10 14 26 Fraxinus excelsior L...... .. . 10 Gleditschia triacanthos L.. ... . ... 24 Vı8 16 v1 re 12 21 Iris germanica L. . - < 3 16 III 28 ei; en 23 v9 Jasminum nn 9 20 Lilium Szovitsianım F. et Mey. 20 ” 18 v8 Dein... ...,.... 10 25 Moltkia coerulea (Willd.) v. 21 29 Phänologische Entwicklung der Flora. 493 Verblüht (nach altem Stil) een nel Mittel des Auf- Ver- Auf- er- blühens | blühens | blühens | blühens 1890 1891 1892 1893 1894 me ae IV. 3 IV 14 IV ı2 IV ı5 Hi. % IV ıı III ıg IV 23 IV 26 IV 20 IV 20 II 30 1V:28 IV ıı A | IV 2 IV ı0 IV 20 II 22 IV ıı IV 3 IV 23 V5 IV 14 26 IV 23 IV 27 II ı2 31V: III 24 IV ı7 26 27 IV 8 IV 6 III 20 IN.ST Iviz IV ı3 Va IV ıo vg IH 2ı IV ı8 IV: 8 IV 30 28 IV 8 1V.-37 IV 20 II 23 IV.7 IV 4 IV ıg 26 IV 16 IV.23 III 20 IV 8 IV ı IV 20 IV 20 Vı4 IV ı8 v3 v8 II 29 IV 30 IV ıo Vı2 IV 20 v2 7.892 vs lws|W%e|W» vo 25 IV ı8 IV 24 III 20 IV ı0 IV IV 22 | April Vvı5 Vıo IV ı5 N IV 27 Vıa V.T2 V:3H Vıo IV 16 Vi IV 28 V23 Vıı Ver? NIS v9 IV ıg V2ı 18 V27 25 IV ı V6 IV ı3 Vı8 eng V27 | IV ı5 Vı3 IV 27 V25 V 12 IV 20 v3 V 26 IV ı8 V 26 IV 30 | 25 8 v8 IV 6 IV 24 IV ı8 V6 YVES IV5 VI ıı IV 22 Vı5 v4 Va7 V 22 v4 V24 vı5 IV 26 Vı6 v8 V28 25 v1 IV 13 er; IV 25 Vvıg weB viR Vı6 | Vize | W 26 V27 v8 vi 8 20 V..% 4 vis vs IV 2 V24 IV ı4 VI 5 vr 28 vıı vı4 IV ı8 v3. 0% Vıs 28 vr 11 2 ; v3 IV ı5 v3 IV 27 Vı5 23 Vıo V25 vn IV ı8 N:% IV 30 Vı7 vog | vi28 | V35.| Vu v7 VI 26 Va 30 v8 IV ı7 V-3 IV 29 Vı5 22 EB IV ıı 2 ER IV 23 Vı3 V 20 V28 Gig va | Mmı IV 30 V24 ve’ vis Va el 26 x 14 Vıo IV ıo IV 28 IV 22 'vıoo V 22 v3 IV 30 v2 Vı2 vi 8 vis via vorne men vs V ıo Vı8 v.:3 V 20 Vaı IV 29 Vı4 Vıı V 26 a. IV 16 E- IV 28 Vvı7 Vı3 V 20 IV 25 Vı16 vy V28 121 „u. ‚Achtes Kapitel. E- —— = —— ee: 2 Be ET Blüht auf (nach altem Stil) r Namen der Arten Ye > nn 1890 1891 1892 1893 Mean Wen eu ei un Fi 20 16 23 Museari comosum (L.) Mil. ...... v8 I 26 Nepeta :Mussinii Sionk. 4 2.00, 0.30% 20 11 Orchis mascula L.. Besen Tr : „37. Ornithogalum arcuatum Ste. f “ ARERE "25 24 25 27 Paeonia ae Be 0 a, 10 2‘ 14 Pen: ten... 2 20, 6 € Paeonia. Wittmanniana Hartwiss. . . . . w 20; 21 Paul, ulownia imperialis $. RETTEN 10 20. 8 282 ErER Philadelphus coronarius LL, er 26 v8 18 ME Dar, Photinia 7 20 20 14 24 Prunus Latrocerasus L. ET 5 1 zı Pterocarya caucasica C.A.Mey. . . . 10 rs? 21 Rhamnus cathartica L. .. . He HER 21 > 12 29 ee er ERRE 3.200 Er „20 WR 15 N# "Rosa canina L. ee 1, ri 10 Staphylea Friehe rel. 14 5 16 Syragg wlgals l.. 4. 2 ur, 3 - 16: 15 Viburngm Lantana L.. ..2 2... 25 >16: 7: Viburnum Opulus LE. . 22. 222%. 13 20 12 21 Venen Bjor L. 7... ch are | 28 Er ” : u 2 Mai Ailanthns glandulosa Desf, rs Pr, 20° 24 Campanula glomerata L. et 16 IV 20 Delphinium ME Ei a 15 | ' 23 Hyperieum ramosissimum Tadey: ER 18 % ” „23 Jasminum offieinale L. Be si PR”; 31 Ligustrum vulgare L. . Be ae IV 28 26° 24 Ulemsenddm L . 4.2... 18 via Vi, ;. Magnolia grandiflora L.. a a 15° 25 Pr 26 ern ee Tier 27. ; a” sv 3 IV 26 22° RI DL IV 29 N >4 22 22 een Rn 12 Er RE i4 3 -10 26 £ a 14 20 ET RE RE } 26° 26 Phänologische Entwicklung der Flora. 495 Verblüht (nach altem’ Stil) ara Mittel des -Auf- |-- Ver- Auf- >b; Ve on. blühens | blühens | blühens blühens en es =. Ei ii Alter Stil Neuer Stil 18 W:$ 18 30 eo! IV. 12.1 187 IV 25 N: V 22 24 VI 20 IV 24 LER Va "V128 NE V26 | VRıo |?IV ı8 V.23*| .IV 30 VI V 30 IV. 41 vu IV 23 Vı7 v5 V 20 v2 v2; W232 v3 v7 Vas 20 19 21 29 IV 11 11V 22 Ivan, Ve 14 vs| MW 1.]|. W.20.|dVa6..- Von 29 28 30 IV 20 IV Vrı vu “13 22 V.26 vV26 | Wı8 V.ı2 .) IV 30 Va2a vi8 | Vz vor Var 1 Nah Wa Mae v. Vıo 28 v8 a re Vs 26 29 i v3 v3|Iwu4|W2|1IW = | Yı 22 “1 27 TE IV. 18 V.ı.| Igor Wi 7A 24 Vıı v2 IV 22 v3 v4 | Vı5 ws V 26 vs V 22 Vı2o | WV.25 NVıs vq7 v2 V.ıo 23 zı IV 20 V2 Va | Via 20 v8 31 30 v5 Do Ns wma‘ 77 23 v0 v13 v3 | MW.12.|. W.26.| IV 30 | v8 2 v4 Vıo v3 IV. 15 V.3 | [W272 } "Vias v2 V6 v7 Vı6 vValWi velwywası Ya V 20 a vs lums|we | v5 |vs]| vi6 ; *) blüht bis in den Dezember. R Mai <> AR ns VIıo | VLıo v3, |u,|mas| via NIS 1.8 RR VI6 Y13 VI ı8 ? NR | ı VI 20 V.19 vLig Vv3I VI 26 VI ıo : | vis | N.20 ..\' NDı20]). Verl II vLı2 vr 8 Ivo } vor) Vi ma NM 25 v4 VI 6 vi :3 V 22 VI 2 vIi3 VIı4 > | | VI22 | VIss V:30..1. BE ABLE vm 8 | vivz6 || vıra8 XI 16 va 23 N.20..1. 118.30 |. Visa: Välkız 25 VI 8 | vIi8 WS vI4 ur! VI ı6 VI 2 ıo 15 V124 Vf van vi | VI 6 7 2 Va V 20 Vı6 VI ı a, ml: | vB mm Velvit 2% 25 15 v7 V23 vıig vI4 v6 v3 25 v6 a | V28 vIı3 v8 VIi22 | vIı4 Yıy | v230 wa vi ı vIı; V26 | VO 22 vi 7 v3 426 Achtes Kapitel. Blüht auf (nach altem Stil) Namen der Arten 1890 1891 1892 1893 | 189 Tilia grandifolia Ehrh., ........ 20 VIıo Vincetoxicum nigrum (L.) Moench 5 | 17 7 N a a II | ” j Juni Albizzia Julibrissin (Willd.) Durazz. .. . | Va; 19 8 Stereulia platanifolia L.... 2.2... I 14 » Teuerkim Chamaedrys L. 2.22... 15 ” Zizyphus vulgaris L. .. 2... 2... 7 3 5* Zygophyllum Fabago L.. ....... a 2% | Juli Hibiscus syriacus L. m 1 a | # . Lilium speciosum Thunb, . . . = 5 Vitex Agmus ass L.. . .. ..... 2 | ge August Colchieum laetum Stv... . . .... . Bu: 0... | | | = 5 September Colchieum speciosum Stev.. .. . ... 3 " Croeus speciosus ..B. . ....... | 13 | ei Oktober Osmanthus fragrans (Thunb.) Lowr.. . . E Sternbergia Iutea (L.) Ker-Gawl. . . . . | | | * November & Chimonanthus fragrans Lind]. Dar Se Ruscus aculeatus L,.. : ee UT ER Se ee: | 30 1890 NE% Phänologische Entwicklung der Flora. 427 Mittel d Mit l & Et Verblüht (nach altem Stil) a ale ein Auf- Ver- Auf- | Ver g 8 R f blühens | blühens | blühens | blühens I 1892 I I er, 2 ” id Alter Stil Neuer Stil VI 23 V 30 VIı4 VI ıı VI 26 VII ıo V 10 VII ıo V 22 VII 22 VI ı2 30 Vvız VI 6 v»7 VI ı8 Juni vH 7 VI 14 VIE vu 8 vIiı3 | VII =o vI25 |VII ı4 VIıo |VII 4 VI a2 | VIII ı6 VO 31 vI.8 VI | VI VI26 | VII zı VII ıo VI 25 “3 VI ı7 VI ısz VII 29 VII ı5 VII 26 WI. VI 13 VI ı3 VII 25 Juli RX ı IX IX ıo | VI 5 IX 5.1 VL IX ı7 VIEL 5 !VIN ı6 vIıg |VIMıo | VI 3r |VII 22 VII ı8 IXı5 VII ı2 X 20 = 24 xi2& August | a ? ? | | | X 5 IE 10 1 WIN IX 7 'vUIng IX 19 September 20 en. RK 2 xı4 | IX ıa IX 26 | | IX 16 ? IX 28 ? Oktober | | XI ı2 ? ? | ? ? November ' 9 z | | | x 7 ? ? 428 an + Achtes Kapitel. . Phänologische Beobachtungen von 1876 bis Bo inkl., gemacht von Herrn Mlokosewitsch, Förster des S’ rn Kreises, in Lagodechi, 475 m (1565 r, F.), 41° 50’. 63° 57’ ?), : (Hinter j jedem Pflanzennamen folgt zuerst die Zahl der ee (in Klammern), darauf in der ersten Spalte das ERRUR Datum des ersten Aufblühens nach altem Stil, in der zweiten dasselbe nach neuem Stil zus, : Termin Namen der Arten alter Stil | neuer Stil Merendera caucasica (Spreng.) naar... (fo) I 6 L 18 Erodinm ‚eieutarium (L) LH... ...... N 18 ee ee « (12) 1 IS Primula acanlis HüL.; Jagd. : 2. 2.0.0... (6) 18, gi ee (7) Iı5 | 127 ie a a '6) I 20 | It a A ee (3) T24 | 23 Cormusmas L...45, .;. >-, MEN ee, (4) 1:26 | | 1 Corylus ses ERROR (3) I: 75h 8 2 a Re 8) Iı4 ee mewiun.....),..,.- Bit. (4) I ı8 | ne; Leontice Smirnowii De +18) I. 20 | ER, Anemone caucasica und Anemone Hasen 154 (7) 114} 7 ee Muscari sp. (racemosum ?) ee a ..»(4) II ıo | Be Fragaria vesaL.. ..,, ,. Vi RE er WW | 11 17 | ne ee (5) II 16 | 2 Prünus er (5) nn ı18} is a a N Bit. (5) IT 18 m a ee Er 2 Sambucus nigra L, , . SEE N Bit . R “ ie: Seilla cernua Red, . . De . (6) II ı3 vr Primula acanlis REN (4) I 8 2 Alnus glutinosa ea ee ee 7) II ı8 m: Fi Be (8) II 26 - _ Amygdalus er (4) II 10 | HE Gagen sp, a. > re RE (6) HI 7 | na mt. , © Bit. (12) II 6 u 18°) Corylus re Bit. {6 II ei Staphylea pinnata L i ..» III 26 Ps FR I a elt, (7) II 14 a3 ug. (8) IT 11 ich tr Geheimrat MEDWEDEw übergab mir die betreffenden Manuskripte, aus denen I die Es end ng, K ci en Auszüge machte. rf. heißt: reif, Bit. bedentet: Beginn der Blattentwicklung 2) Frühester. Termin (1879) II 20 — II 4 Phänologische Entwicklung der Flora. 429 Termin neuer Stil Namen der Arten alter Stil Prunus: spinosa L. und Prunüs avium L. ... ... .... (11) II 16. PHuR comamanıs I = un ce ee (7) II ı7 Ribes Grossularia L. HE II 20 Kerens sessihllora. Ehrh.r 5, ee Bit. (4) II 16 Juglans regia L. TE Blt. (4) II ı7 Syringa vulgaris L. N a Blt.. (4) II 2ı Be (5) IN ıı Persica vulgaris Mill. NER 2) II ı2 Bu akektieh Es. je a a BIETE) II ı5 Ban alhosa. [L.) Gaeitn; .... 4.2 5, 2 Bit. (4) II ı2 BR Ei u a ae (4) II 16 Myosotis silvatica (Ehrh.) Hoffm. . . . ..2...... (6) II ı0 Bet. ee (5) II 10 Glechoma hederacea L........ ER (4) ‚IH ‚8 Fhilsdelphus: coronarios L. 1. 3.5. 2 ee Iv24 Fragaria vesca L.. . ... (4) IV 23 Crataegus sp. . Er ie N (8) IV 19 OR Kapıktolim Lei. 20 we (8) nn ee (4) IV aı Bene l,.. u. .000, oe ee (4) a a ee rer Bit. (3) IV ı4 Albizzia Julibrissin (Willd.) Durazz. ... .....Bi. (4 IV 22 Pirus communis L.’und Malus L.. 222 22 00» (5) er Fe ati L.... . 2,0. Sara (3) | Mespilns germanica L. ii. zunuard oem (8) IV 19 SPAN Vlaaie 1. 2. ee (7) "IV. 206 FRUEER nalen MIN, 20... 0.2 ee Bit. (3) Rn Sambucus FE ne (3) Wı7 One Diansla L. 0... ee (6) I ri ee Bit. (3 no: Prunus Cerasus RENNER rt. (4) vn ee rt. (8) nr Fl aan Dr ee (3) Tilia parvifolia Ehrh. en (6) = an. 020.000 (10) vw BR. rf. (2) vn Paliurus ln ER a ei en (5) v8 en... (8 vn ee, 00.0.0000 (6) ER Philadelphus POEOBANHE LA. u... sn (4) I ”r III 28 III 29 430 Achtes Kapitel. | Termin Namen der Arten = | alter Stil neuer Stil Pruann VRRcH Lo ra nen > +E.°:17) V V2I Bratatte Batlor Uhr. 4.00 nie. ref. (5) v8 V 20 Nr E Nina. I BR A (9) Vı8 V 30 Even petontuem u. ren. (4) V25 v1 6 Gasshia triacanthas IL; a0. 2 2, es (5) Vı2 V24 ED LS a re ey (3) V24 15 Melia Azedarach L.. . . . eh .;.. (s) v4 V26 Rain Sumensss base nn ıf, (4) VIı4 VI 26 Bee un sen sa... (6) VI VI 29 a U (4) VI.@ vi19 Be een une ıf. (2) VI 25 v2 Albizzia Julibrissin (Willd.) Durazz. .. . >» 2. ... (5) VI ı2 VI24 an nn a RE ET Was PR ıf. (3) vI 2 VI 14 N PR RO (3) vu 4 VI 16 Gr wa en. rf. (2) VII 17 vs Ba BE ER EI UNE rf. (1: 1880) vi ı VII 13 N a a u rf. (1: 1880) VII 25 X 6 a a rf. (2) IX 16 IX 28 Ce ML cn... rf. (4) | IX 20 X3 Anhang. Einzelne Beobachtungen aus demselben Zeitraum. Oktober 11/23"). 1880. Tilia parvifolia Laubfall. November 26/Xl 7. 1892. Corylus Avellana reif. 14/26. 1880. Populus italica Laubfall. 17/29. 1880. Diospyrus Lotus reif. 17/29. 1880. Mespilus germanica reif. 29/Xl 10. 1881. Schwacher Frost. 17/29. 1887. — 3,5° 7 Uhr früh, 2/14. 1880. Erster Frost. 10/22. 1881. Erster Schnee, taut fort. 23/Xll 5. 1882. Corylus Avellana Kätzchen. 28/XII ı0. 1891. Merendera caucasica, ein Exemplar. 17/29. 1892. Erster Schnee, taut fort. ——____ 1 Die Bruchzahl zeigt zugleich alten und neuen Kalenderstil an. Phänologische Entwicklung der Flora. 431 21ı/XII 3. 1893. An Alnus glutinosa, Acer campestre, Morus alba, Maclura aurantiaca hält sich das Laub noch teilweise; die anderen Bäume haben es schon seit dem ı2. geworfen. 28/XII ı0. 1895. Viola odorata blüht. Dezember ı3/25. 1880. Es blühen: Erodium cicutariüim, Veronica agrestis, Lepidium sativum und Taraxacum vulgare, die drei letzteren auch noch am 26. ı3/25. 1881. Corylus Avellana Kätzchen, Veronica agrestis blüht. 6/18. 1882. Primula acaulis und Viola odorata i ; ; R blühen 7/19. 1882. Erodium cicutarıum i er vereinzelt. 19/31. 1882. Galanthus nivalis 22/l 3. 1882. Merendera caucasica 27/l 7. 1883. Viola odorata | ı/13. 1889. Stellaria media blühen vereinzelt. 10/23. 1889. Merendera caucasica 25/1 6. 1890. Galanthus nivalis ı/13. 1891. An Carpinus Betulus und einzelnen Eichen schwellen die Knospen bis zum Brechen. ‘13/25. ı891. Veronica agrestis blüht unter dem Schnee. 20/l ı. 1891. Viel Galanthus nivalis 25/1 6. 1891. Erodium cicutarium 28/1 9. 1891. Lamium album 3ı/l ı2. 1891. Alle Genannten ı/13. 1893. Merendera caucasica 9/21. 1893. Viola odorata o/21. 1893. Erster Schnee. 2/14. ı895. Viola odorata und Muscari racemosum vereinzelt. 4/16. 1895. An Salix alba, Alnus glutinosa, Melia, Maclura und Cornus sanguinea noch etwas Laub. 17/29. 1895. Merendera, Veronica agrestis, Primula acaulis, Viola odorata und Galanthus nivalis blühen. | häufig blühend. N einzeln blühend. In 2440 m (8000 r. F.) über dem Meere blühten am 9/21. Mai en Betula alba, Fagus silvatica, Acer Trautvetteri, Quercus (ob macranthera ?) und Sorbus aucuparia. II. Phänologische Beobachtungen bei Kutais. Über die Vegetationsentwicklung von Kutais kann ich nach zwei Quellen noch einige Mitteilungen machen. Die eine derselben datiert vom Jahre 1856 und ist von einem unbekannten Autor verfasst. Die andere wurde mir von Herrn MEDWEDEW als Manuskript zur Verfügung gestellt’). RE 1) Diese Beobachtungen sind nach altem Stil, also mit zwölftägiger Verspätung TNSTET Zeitrechnung gegenüber notiert. (R.) 432 ar . Achtes' Kapitel, A Januar 1856. Re g Regentage, 2 bezogen, 9 Sonnige, ıımal schneit es, 5mal Frost, am 8. — Lam 24. -—- 3°, am 26, — 3°, am. 28. — 2°, am ı8. der wärmste Tag mit ı8° im Schatten. Es blühen wild: Helleborus caucasicus. Viola odorata, Primula acaulis. - Cyelamen coum. Galanthus nivalis. Scilla bifolia. Vinca herbacea. im Garten: Calycanthus floridus. Daphne odorata, Februar 1856, -ı8 Regentage, 4 bedeckt, 5 mit Schnee, Frost 5mal, Minimum am 2}. 2% 5. Es blühen zu Anfang des Monats: wild: Leucoium aestirum und Myosotis sp., im Garten: Narcissus Pseudonarcissus und Mahonia. Mitte Februar schwellen an den Trauerweiden die Blattknospen, Ende des Monats erschließen sie sich, die Hyacinthen blühen im freien Lande, an Syring? schwellen die Knospen stark an. März 1856. ‘5 Regentage, 8 mit Schnee, 9 bedeckter Himmel, 9 sonnig, am 10. - 21. fiel die Temperatur bis auf’o°, am 22. + 2°, am 23. + 1°, große Tagex differenzen der Temperatur (0— 19°), am 20. im Schatten + 20°, nichtsdesto" weniger schreitet die Vegetation gut fort. Wild: ı—ı1. Philadelphus coron. entrollt die Blätter. Galanthus verblüht. 11.—ı6. Prunus divaricata und Pr. insititia, Muscari racemosum und Fragaria vesca blühen. 17.—24. Schlechtes Wetter hält alles - zurück. 24.—ı. April. Pirus communis, Cy- donia vulgaris, Pappeln, Eschen belauben sich, Wildkirschen, Myo- sotis silvatica sowie Scilla bifolia verblüht. Kultiviert: 1.6. Syringa schlägt die Blätter auf Narzissen und Forsythia blühen. 6.—ı1. Berberis und Juglans entrollen die Blätter. :11.—16. Rote Johannisbeeren, Be und Cydonia japonica entfalten ©” Blätter. ebenso Cytisus, Cercis Siliquastrum und die Centifolien; es blühen Re füllte Pfirsiche, Fritillaria, Mahot' und Stachelbeeren. a Phänologische Entwicklung der Flora. 433 April 1856. 7 Regentage, 8 bezogener Himmel, ı5 sonnige Tage, noch am ıı. fällt das Thermometer bis auf + ı°, die höchste Temperatur steigt bis auf 28”, Wild: 1.—6. Es blühen: Cytisus biflorus, Paeonia corallina, Wildbirnen, Wild- äpfel. 6.—ı1. Es belauben sich: Diospyros Kultiviert: 1.—6. Es belauben sich: Ross- kastanien, Platanen, Juglans, Melia Azedarach, Gleditschia und Robi- nien. Es blühen: Duchesnea indica, Cercis, Cydonia japonica und rosa Magnolien. Photinia blüht. 6.—11. Lotus, Jasminum officinale und die Weinstöcke. Es blühen: Prunus Laurocerasus, Berberis vulgaris, Laurus nobilis, Örchis Morio, Rhododendron ponti- cum in voller Blüte, einzelne Blumen schon im Spätherbst. Verblüht: Primula und Leucoium. 11,.—16. Es belauben sich: Morus, Linden, Granaten, Feigen. Es blühen: Polygonatum offici- nale. 36, 21. Es verblühen: Paeonia und Kirschen. 21.—26. Es blühen: Achillea biserrata, Geranium sanguineum, Rhododen- dron ponticum, Viburnum Opulus. Verblüht: Muscari, Prunus Lauro- Cerasus, = : Laurus nobilis, Con- arıa und Pirus Malus. Erdbeeren reifen. Radde, Kaukasus. ı1.—ı6. Es belauben sich: Catalpa bignonioides, Campsis radicans, Lagerstroemia indica. Es blühen: Paeonia arborea, Rosa indica, Cydonia vulgaris, Iris ger- manica, Calendula. 16.21. Es belauben sich: Hibiscus syriacus, Albizzia Julibrissin, Pau- lownia. Es blüht: Wistaria sinensis. >1.— 26. Es belauben sich: Sterculia und Vitex Agnus castus. Es blühen: Cytisus und Aquilegia. Verblüht: Cydonia japonica. 36.—ı. Mai. Es blüht: Weigelia rosea. Verblüht: Magnolia, Photinia. Achtes Mai Wild: 1.—6. Es blühen: Dictamnus alba, Mespilus germanica, Crataegus Pyr- acantha, Philadelphus coronarius, Hypericum ramosissimum, Campa- nula sibirica. Verblüht: Berberis, Syringa, Cer- cis und Cydonia japonica. 6.—ı1. Es blühen: Bryonia alba, Coro- nilla iberica, Cornus sanguinea, Jas- minum fruticans. 11.—16. Esblühen: Rubus fruticosus ?, Vitis vinifera, Digitalis sp. Verblüht: Rhododendron. 16.—21. Es blühen: Ligustrum vul- gare, Diospyros Lotus. Verblüht: Philadelphus corona- rius. 21.—26. Es blühen: Lilium mona- delphum, Castanea sativa, Jasminum officinale. Kapitel. 1856. Kultiviert: 1.—b. Rosskastanien und Paeonia | arborea blühen. ı 6.—ı1. Rosa macrophylla, Centifolien, | Granaten, Melia blühen. 11.16. Verblüht: Cytisus, Paulownia und Robinien, sowie Iris sp. 16.—2ı1. Oleander blüht. Reife Früchte von: Stachelbeeren, Kirschen, Maulbeeren. 21.26. Es blühen: Hemerocallis | fulva, Olea europaea, reife Früchte ı von Fragaria.collina, Gurken aus ' dem Freiländ. 26.—i. Juni. Verblüht: -Lonicera | 21.—1. Juni. Es blühen: Lilium can- Caprifolium. didum, Catalpa bignonioides. | | Verblüht: Weigelia, Melia, Rosa | gallica und Centifolien. Juni 1856, Wild: Kultiviert: 1.—6. Es blühen: Alcea ficifolia, | 1.—6. Es blühen: Parthenociss Lavatera thuringiaca, Psoralea, Ly- simachia vulgaris, Calystegia silva- tica, Datura Stramonium, Epilobium hirsutum. Verblüht: Diospyros Lotus. 6.— 11. Verblüht: Jasminum officinale, Aquilegia und Ligustrum vulgare. 11.16. Es blüht: Clematis Vitalba. Verblüht: Castanea sativa, Achil- lea biserrata, quinquefolia und Koelreuteria. Verblüht: Olea. 6.—ıı1. Hortensien blühen. ı1.— 16. Acacia Julibrissin Ben blühen. Catalpa bignonioides V blüht. Phänologische Entwicklung der Flora. 435 Wild: Kultiviert: 16.—2ı. Verblüht: Digitalis. Hasel- nüsse reifen. 21.— 26. Die ersten reifen Aprikosen. 21.—26. Zizyphus, Vitex Agnus castus ” ” z ; Hibiscus syriacus blühen. 26.—ı. Juli. Frühe Pflaumen reif. ' 26.—ı. Juli» Georginen beginnen zu blühen. Juli 1856. Wild: | Kultiviert: 1.6. Es blühen: Lythrum Salicaria, | 1.--6.. Es blühen: Campsis radicans Hibiscus Trionum, Silene dichotoma und Ligustrum lucidum. und Campanula Trachelium (?). | Äpfel, Birnen, Pflaumen reifen. 6.—ı6. Es blüht: Phytolacca decandra.. 6.—11. Reife Feigen. Verblüht: Clematis Witalba.. | ı1r.—ı6. Die ersten Melonen. Granaten abgeblüht. 16.21. Es blüht: Xanthium spino- | 16.—21. Parthenocissus verblüht. | Die ersten reifen Pfirsiche und | Weintrauben von Pinot blanc. 21.26. Passiflora coerulea blüht. 36.—ı. August. Hosta japonica blüht. sum. August 1856. Der Autor erwähnt der starken, heißen Ostwinde, die bei 30—32° wäh- rend dieses Monats dreimal wehten und einmal 60 Stunden anhielten. Dabei war die Luft mit feinstem Staube erfüllt. Er schildert die Qual für die Menschen und den Schaden an den Saaten, namentlich vertrocknete Mais und die Bäume der Boulevards in Kutais wurden kahl. Zuerst litten die Platanen, dann die Robinien und Wallnussbäume, später auch alle anderen, nur die immergrünen erhielten sich. Kultiviert: Reife Feigen. An den Quitten beginnt die Reife, ebenso an Granaten und Wild: | | | | wilden Trauben. Isabell- und Bor- | Es blühten: Colchicum speciosum, Abutilon Avicennae. deaux-Trauben sind reif. September 1856, Die Temperaturen fallen rasch, nach Regen am 5. nur 12°, nachts sogar nur 8%. Im Hochgebirge erster, frischer Schnee. Vom 9. bis 26. wird " wieder heiß (20—25°). Auch in diesem Monat zweimal Ostwind mit drei- fägiger Dauer, der aber weniger scharf ist. Einige Bäume haben sich erholt 28* WE a ß en 436 Achtes Kapitel. und blühen zum zweiten Male, so Cercis Siliquastrum, Prunus divaricata, Syringa, ebenso Rhododendron und Kirschlorbeer mit vereinzelten Blüten. Monatsrosen und Georginen erholen sich. Colchicum umbrosum blüht, Das Laub der Reben beginnt sich zu verfärben. Oktober 1856. Exceptionell in diesem Jahre in der Nacht vom ı7. bis ı8. ı° Frost. Die Bewohner erinnern sich nicht, dergleichen jemals erlebt zu haben. Die Laub- hölzer verfärben sich nach und nach. Quitte, Diospyros und Olea werden reif. Überreife Granaten platzen. Wallnüsse fallen. Im Garten blühen am 3. Oktober Crocus sativus, Chrysanthemum. Monatserdbeeren tragen. An Helleborus, Leucoium und Galanthus treiben das frische Blattwerk und Blüten- knospen. Der Frost vom ı8. hatte den Tuberosen, Georginen, Datura arborea geschadet, ebenso den Blättern der Feigen, Sterkulien, Asclepias curassavica. Starker Laubfall findet statt. Nur an geschützten Stellen in der Stadt erhält sich die Vegetation gut. November 1856. Dieser brachte vorteilhaftere Bedingungen. Regen und Wärme bis zu 19°. Schon am 5. November blühten wieder im Garten Eriobotrya japonica und Calycanthus. Wild: Veilchen, Vinca und Crocus speciosus. Am 18. wieder schwacher Frost. Es fällt das letzte Laub. Es blühen noch etliche Bellis, Lamium album, Veronica amoena. Am 29. das erste Schneeglöckchen. Dezember 1856, Der ganze Monat frostlos, fast immer klar, nur viermal Regen und am 10. etwas Schnee, der sogleich forttaut. Temperatur 15— 16°. Es blühen wild: | im Garten: Cyclamen coum, Primula acaulis, Leu- | Rosa indica, Pelargonien, Asclepias com, Polygala sp. | curassavica und, wo geschützt, Die zweiten Früchte der Alytscha- Nicotiana Tabacum. Pflaume (P. insititia) sind so groß ı 5. Arbutus Unedo. geworden, dass man sie unreif pflückt ı 21. Daphne odorata, Ulex, Narcisseh. De ie, | Monatserdbeeren reif. Auch dieser unbekannte Autor führt Beispiele für das Verspäten der Aatwicklung je nach den Jahren für Kutais an. So war 1856 ein späte 1857 ein frühes Jahr, wie aus Nachstehendem hervorgeht. Es entfalten sich die Blätter an e 1857 1856 a ee .©....26, März ı4. April Wallnuss en Bra RR a a Be Phänologische Entwicklung der Flora. Es blühen: Berberis 7 rar 7 17. en Pfirsich '...: 2, SEA a Tr 24. stächelbeeren 5:2 Sa gar 2a Gere ARE Fe Se April De Also Unterschiede von ı—2 ‚Wochen, 437 Endlich liegen mir noch handschriftliche Beobachtungen vom Frühjahre 1886 für Kutais vor, die sich auf die Entwicklung der spontanen Flora beziehen. Dieses Jahr gehörte nicht zu den günstigen, es war im Januar kalt, regnerisch mit Östwinden. Schon im Dezember 1885 blühten: Oxalis corniculata L. | Viola odorata L. Veronica agrestis L. ' Rhododendron ponticum L. Buxus sempervirens L. ı Vinca major L. Primula acaulis Hill., Jac.. , Ruscus aculeatus L. Cyclamen coum Mill. ' Stellaria media (L.) Cir. Bis zur zweiten Hälfte des Januar 1886 hielt das kalte Wetter an, so dass die Vegetation kaum sichtlich vorwärts kam. Es blühten: Erythronium dens canis L. | Erodium cicutarium (L.) L/Her. Poa annua L. ' Erophila verna (L.) E. Mey. Erst in der ersten Hälfte des Februar trat begünstigendes Frühlingswetter ein, es blühten Sornus ‚mas L. : Capsella er pastoris (L.) Mönch Senecio vernalis L. Stenophragma Thalianum (L.) Cel. Veronica persica Poir. Ranunculus Ficaria L. Euphorbia helioscopia L. Scilla cernua Red. Lamium purpureum L. Cerastium viscosum L. In der zweiten Hälfte des Februar blühten: Cardamine hirsuta L. Luzula Forsteri Sm. Prunus divaricata Ledeb. Glechoma hederacea L. Fragaria vesca L. Pulmonaria mollis Wolf Orobus vernus L. Viola silvatica Koch Psilostemum orientale (L.) DC. Taraxacum vulgare (Lam.) Schrk. Ranunculus anemonifolius DC. Lamium album L. Ornithogalum oligophyllum Clarke Symphytum tauricum W. | In der ersten Hälfte des März blühten: Muscari neglectum Guss. | Geranium dissectum L. | columbinum L. Geranium molle L. | a 438 Achtes Kapitel. Phänologische Entwicklung der Flora. Erodium malachoides (L.) W. Doronicum caucasicum M. B. Orchis mascula L. Fragaria elatior Ehrh. Lonicera Caprifolium L. Prunus avium L. Symphytum officinale L. Cytisus biflorus L’Herit. Pirus Malus L. (früh, R.). Cynoglossum officinale L. In der zweiten Hälfte des März blühten: Potentilla silvestris Neck. ' Alyssum calycinum L. Lithospermum purpureo-coeruleum L. ' Arenaria serpyllifolia L. Alopecurus agrestis L. ' Convallaria majalis L. Pirus communis L. (spät, R.)'). Polygonatum officinale All. Medicago minima (L.) Lam. ' Duchesnea indica (Andrz.) Focke Anthoxanthum odoratum L. | In der ersten Hälfte des April blühten: Hyoscyamus niger L. Hypericum Androsaemum L. Vaccinium Arctostaphylos L. » orientale L. Orobus hirsutus L. > ramosissimum Ledeb. Silene nemoralis Grsb. Cerinthe minor L. » gallica L. Veronica officinalis L. Crataegus Pyracantha L. Tunica Saxifraga (L.) Scop: Dictamnus alba L. Scleropoa rigida (L.) Griseb. Smilax excelsa L. Poterium Sanguisorba L. Cornus sanguinea L. Orchis latifolia L. Aira capillaris Host ' Vincetoxicum nigrum (L.) Mönch Triodia decumbens L. (R. Br.) | Lapsana grandiflora M. B. Dorycnium latifolium W. ' Platanthera bifolia (L.) Rchb. Dactylis glomerata L. ı Ophrys oestrifera M. B. Iris germanica L. | Ligustrum vulgare L. | Rapistrum rugosum (L.) All, Rosa gallica L. In der zweiten Hälfte des April blühten: Quercus pedunculata Ehrh. Veronica gentianoides Vahl Polygala anatolica Boiss. et Held. Plantago lanceolata L. Crataegus Oxyacantha L. Lepidium Draba L. Anagallis arvensis L, Arum orientale M. B. Euphorbja aspera M. B. Ilex Aquifolium L. !) Gewöhnlich blühen die Birnbäume früher als die Äpfelbäume. Zusätze und Verbesserungen, große Entfernung zwischen dem Druckort und dem Wohnort des Herrn Verfassers; diese verhinderte in vielen Fällen das rechtzeitige Eintreffen derjenigen Veränderungsnotizen, welche dem Verf., welcher die Korrektur nach dem Manuskript nicht selbst gelesen hatte, als wünschenswert erschienen sind, nachdem der zuerst auch von ihm durchgesehene Fahnenabzug korrigiert und bereits in Bogenseiten umgebrochen war, zumal der Verf. während seines Sommeraufenthaltes in Borshom von den bibliographischen Hilfsmitteln in Tiflis getrennt blieb. (Anm. d. Red.) Seite 9. Die Priorität für die Entdeckung von Dioscorea caucasica gebührt Herrn Lirsky und nicht ALBow. L. hat sie zuerst 1891 Ende Juni bei Neu-Athos an der Küste von Abchasien gefunden. Durch das Citat Arsow’s im Prodromus florae colchicae pag. 245; welches für beide Autoren auf das Jahr 1893 lautet, und durch ALBOW’s persönliche Mitteilungen bin ich irregeführt worden. Von dem seitens Lipskv’s am 4. Februar 1893 in den Schriften der Naturforschergesellschaft in Kiew gedruckten Artikel (Tom. XIH. ı) hatte ich bei Abfassung meiner Arbeit keine Kenntnis. Seite 26 Zeile 19— 20 von oben: N. nach S., lies: S. nach N. # Seite 34. Einem glücklichen Zufall habe ich es zu verdanken, jetzt schon über das Vorkommen von Schwarzerde auf dem Hochlande von Armenien und an anderen Orten von Transkaukasien gesicherte Nachrichten zu geben. Professor DOKUTSCHAJEW hat nämlich die erwähnten j während der Druckzeit dieses Buches bereist und auf ihre Erdarten und deren Eigenschaften untersucht. Zwar werden die Endresultate dieser Studien wohl er nach Jahr und Tag publiziert sein, indessen kann ich jetzt schon 2 einem Vortrage, den der Professor am 21. Sept./3- Okt. in Tiflis hielt, folgen " hier zur Ergänzung des S. 34 Gesagten mitteilen. Auf dem armenischen Hochlande giebt es in der Höhe von 1500-2000 Gt er Strecken, die von Schwarzerde bedeckt sind. Diese ist grobkörnig a ält bis 10% Humus, sie erreicht bisweilen eine Dicke von 23 Fuß. en wir solche Gebiete mit denen der Schwarzerde-Tiefsteppen en so fällt zuerst das Vorhandensein von Steinen auf. ährend man ın den - steppen solche vermisst, sind sie oben auf dem vulkanischen Plateau vie = Orts sehr häufig, nicht nur trachytische und basaltische Gebilde, sondern auc 440 Zusätze und Verbesserungen. Laven, Tuffe und sogar Obsidiane. Auch lagerte diese Schwarzerde da, wo man sie in die Tiefe verfolgte, auf vulkanischem Untergrunde. Wir finden sie nur auf waldlosem Gebiete, westwärts bei Kars und Ardagan, dann bei Alexandropol, in Duchoborien, am Alagös und am südlichen Goktschai-Rande, doch nur in den erwähnten Höhen. Ebenso erwähnte der Professor, dass er bei seiner Reise in Kachetien strichweise Schwarzerde gefunden habe, und von Herrn SCHELKOWNIKOW erhalte ich eine bestätigende Nachricht, dass sie östlich von Nucha in der fortlaufenden Einsattelung zwischen der Südfront des Bos-dagh und dem Hochrande des steilen, alten, linken Kura-Ufers eine Strecke von ı2 km zusammenhängend decke. An dieser Lokalität giebt es jetzt nirgends Bodenwasser, die Weizenernten sind besonders gut auf diesem: oden. Radde, Seite 55 Zeile 3 von oben: Horizontallinie, lies: Horizontlinie, EN RE ER >» : hren, lies: ihren. Seite69 » 23 » >» : Artemesien, lies: Artemisien. » .72, 73, 74: S’ülak, lies: S’uläk. Seite 81. Steppen am Kalaus. Über die Steppen am oberen Kalaus hat AKINFIEw berichtet, und ich bringe daher hier noch einen Nachtrag, anknüpfend an die Orientierung oben S. 81. — In ı8o m (600 r. F.) Meeres- höhe, unweit vom Flusse, enthielt der Mergelboden bei '/, Arschin Tiefe nur 1,793% Humus. Weiter in der Richtung gegen SSW. in 300 m (1000 r.F.) Höhe fand man bei schwerem Lehmboden in gleicher Tiefe 5,915% Humus und endlich bei 550 m (1800 r. F.), gegen Stawropol hin, ergab die Analyse == gleicher Bodentiefe 6,773% Humus, doch nahm derselbe mit zunehmender Tiefe rasch ab. In °/, Arschin Tiefe hatte er nur noch 1,179% davon. Über die Flora der sub ı und > markierten Bodensorten schreibt der Autor: = = Danach gestaltet sich auch die Flora reicher. schon Stipa treten auf, ihnen gesellen sich Kräuter mit lebhaften Blütenfarben, als: ve * |; ” * : rum, Salvia silvestris, Veronica spicata, Phlomis tuberosa, Potentilla recta, P. argentea, _ PyFum pratense, Silene bicolor, Grade vor, rasch dunkel 4 * » fast schwarz wird, so verliert das damit gemischte Heu an Wert. en ne Stepbe, welche bedeutende Anklänge an die südrusse Ba a die wir jenseits der Wasserscheide schon auf 20—25 der en et aden, ist nichtsdestoweniger von jener verschieden; = „ana (Bobownik) noch Prunus Chamaecerasus kommen in ihr voF Zusätze und Verbesserungen, 441 Sie ist ein Mittelding zwischen der typischen Schwarzerd-Stipa-Steppe und der Wermut-Steppe, welche letztere namentlich in den tieferen Lagen der Thäler vorwaltet. Seite 84 u. 85: Jelisabethpol, nach der russischen Schreibweise ohne h, oder deutsch: Elisabethpol. Seite 85: Kars liegt 1776 m, Kulp 1090 m über dem Meere. gı Zeile 25 von oben: nirgend, lies: nirgends. aa » ': liegen, lies: liegt. a ee » : Herst, lies: Verbst. E38 5% : imertinischen, lies: imeretinischen. rs 3. 12,0% » ı zarten, lies: zweiten. Io. 2 ‚ : gedeckt, lies: gedeiht. Rosen » : ihm, lies: ihr. B036 73.720 ° > : am, lies: an. » 159 26 : um, lies: tum. » 166. Nach brieflichen Mitteilungen des Herrn Lirsky kommt Pinus maritima vereinzelt bis Anapa, also bis zum äußersten NW. -Ende des Großen Kaukasus vor. Seite 172 letzte Zeile: Endemca, lies: Endemica » 184 Zeile ı2 von oben: im Talysch, lies: in in Talysch. » 190 u. ffl.: Radscha, richtiger: Ratscha. » 191 Zeile 4 von unten: nolzig, lies: holzig. a 0 » : Süden, lies: Norden. » 193 Fußnote: 1886, lies: 1868. » 194 Tafelerklärung: Das abgebildete Heracleum entspricht H. Mante- gazzianum Somm. et Lev. (1895) aus der Verwandtschaft von H. pubescens M.Bieb. Seite 202 Zeile 23 von oben: unveranwortlich, lies: ee > 216 .» ı8 » unten: pag. 212, lies: pag. 7 » 216. Herr KONDRATENKO giebt im er Kalender für das Jahr 1898 folgende Ziffern über die Oberfläche und Bevölkerungszahl der Kaukasusländer: ———— = —— ee — 5 gar | ! TI > Sen Eee | | | er |, Auf = | ı Q.-Werst = © - drat- | kommen Quadrat | Desjati [Ouadr.-) "Qua ra | Männer | | Weiber En on | ter | wohner eat I | Werst | nen ka Kilometer | | Be 2 | Nö ” | & | ; | 16,8 Ördlicher Kaukasus 203 671,2 21 21447814208,4 |231786,6 |1 818244 173273013 N Trans : ıme824 5382014 25.1 x kaukasien Be 214337,07) 2232793 4428,15 243 924,45 2906 19024758 ta dar Der I u go 2ı gesamten Ge t 8 8,27 74 3542 409 8636 55 47571 1,05 472443414208 55489329 7 Meine a ierung ist richtig, bei K. weicht sie in der Hauptsumme ab, Wir sehen d 442 Zusätze und Verb esserungen. ee. | | | | | | Beide | Auf | RT | | 2 I 2- erst Quadrat- | Desjati- |Quadr.- Quadrat- | Männer | Weiber Ge | ken | Wer nen |Meilen, Kilometer schlech- zn. | | | | ter | wohner ee NE Re Bi A DRG ER} | | | Bon 43 163 87618024,52] 468 366,2 | stimmt |4218554| stimmt stimmt Zunächst bedarf der große Unterschied in der Bevölkerungszahl des Landes einer Erklärung. Die von Herrn K. genannten Ziffern ergaben sich nach der Zählung von 1896, welche wohl zum ersten Male in unserem Gebiete mit größtmöglicher Genauigkeit durchgeführt wurde, also für die Gegenwart giltig sein muss. Das Original unserer Karte wurde Anfangs der achtziger Jahre hergestellt. Aber auch die Oberfläche des Landes in Desjatinen ausgedrückt weist ein Plus von reichlich 600000 Desjatinen für die Gegenwart auf. Ebenso stimmen die für die Kreise und Distrikte jetzt giltigen Oberflächenmaße mit den von mir gegebenen meistens nicht überein, weil vielerorts administrative Veränderungen stattfanden. Alles das wird aber für den Zweck unserer Tabelle und Karte, nämlich für die Prozentsätze der verschiedenen Wald- gebiete im Verhältnis zur Oberfläche und Bevölkerung, kaum von wesent- lichem Einflusse sein können. Für beide bleibt der Ausdruck »nach den neuesten offiziellen Angaben« giltig, während dem Statistiker die von Herm .» gegebenen Werte als Grundlage dienen müssen. Radde. Seite 229. Bei Abschluss dieses Werkes ist pro 1898 die Produktion des Wassers von Borshom bereits Ende Oktober auf 800000 Flaschen gestiegen. Seite 231 Zeile 20 von oben: Lebenweise, lies: Lebensweise. ° 231 und 232 müsste es anstatt Tannen besser Fichten (Picea orien- talis) heißen, um die Verwechslung mit Abies Nordmanniana (Tanne) zu ver- meiden, Seite 235—237. Anstatt Retz. ist überall Ratz., d. h. Ratzeburg, zu setzen. * 236 Zeile 5 von oben: Ratzenburgi, lies: Ratzeburgi. RER SIE Sorten: Selentscheck, lies: Selentschuk. m BE ? 1892, lies: 1891. Be » » genügsam, lies: genugsam. 1 a » : Kiefernwald, lies: Kiefern- oder Eichenwald. 2 Da > : hinter Centaurea dealbata ist einzuschalten: aber Verwandte ihres Geschlechts. ei € 286 Zeile 6 von unten: Lawaschi, lies: Lewaschi. Seite 287 Zeile 21 von oben: Achillea Alhagi, lies: Achillea, Alhagi. x a » : Gari, lies: Gori. Re ’ : Beludschistan, lies: Beludshistan. aa. 18 > » : hinter Nepeta nuda einschalten: häufig. ee: 0: > (1. Spalte) ist hinzuzufügen: Am. 4 > RR cr ” 2 98 * 2: > > 208. 3 18 > » > a Am. Bu » » Zusätze und Verbesserungen. Seite 299 Zeile ıı von oben (1. Spalte) ist hinzuzufügen: Am. mr 302073 13 » » : Tanne, lies: Fichte, » 308 » 19 » unten: vergletschert er, lies: vergletschert sie. 2.310: ». 15.» oben: [A bes R, er: -I0:.>» » : von Schalbus, lies: vom Schalbus. » 321369: Chefsurien, richtiger: Chewsurien. » 382 Zeile 15 von oben: tridactyla, lies: tridentata. » 382 » 7 von unten: Blütenstauden, lies: Blütenständen. » 384 » 11 » oben: cracca, nicht: Cracca. 443 ‘ Erklärung des Titelbildes. Der berühmte italienische Alpensteiger Sg. VITTORIO SELLA lieferte dieses ki Bild. R. in Es wurde im August 1896 hinter der rechtsseitigen Moräne des Zen Gletschese a 2600 m (8500 r. F.) Meereshöhe aufgenommen. Diese Ansicht führt uns in das stille Reie d £ y PRRE P” it der seinen Jähungen und den Schutthalden an. An vielen Stellen ist da schon die Ben subalpinen Wiese geschwunden. Oft badet sich tagelang das Ganze im ruhenden Nebel. Erklärung zu Karte I. Dieses Blatt soll zunächst die Plastik der Kaukasusländer zur Anschauung Ne Ir zwar in fünf Abstufungen der grauen Farbe. Was am Westufer des Kaspi vor weiß blie e im Niveau dieses Binnenmeeres, d. h. von o bis 26 m (86 r. F.) unter dem Spiegel des ea Wir sehen diese Zone südlich tief in das untere Kura- und Araxesthal in schmaler Zipie einschneiden. r.F.) ein. Der erste ganz helle graue Farbenton schließt das Terrain bis zu ca. 150m Un ? a Der zweite dunklere gilt den Gebieten bis zu 600 m (2000 r. F.). Ihm schließen sich zwe herr dunklere Zonen an, nämlich von 600 m (2000 r. F.) bis 1800 m (6000 r. F.) und von nn 2 bis zu 3000 m (10000 r. F.). Der dunkelste Farbenton gehört den Höhen über 10.000 ei = wird durch die weißen Flecken unterbrochen, welche den ewigen Schnee bezeichäee solle dem kleinen Maßstabe der Karte war eine größere Klarheit der Terrainzeichnung zu erzielen. en Die breiten, rot schraffierten Linien im N. und S. gelten den Grenzen des br Kaukasusgebietes, die südliche ist zugleich die Reichsgrenze zwischen Russland, der Tür Persien. Die € anderen roten Linien verzeichnen die Reiserouten RADDE's von Be ahreszahlen seiner Expeditionen wurden den Linien in Rot beigesetzt. ET n kurzes Verzeichnis derselben folgen und fügen auch die Titel der Werke hinzu, U * * i | ai = Jenigen unserer Leser, welche sich spezieller für den Kaukasus interessieren, das Auffin Litteratur zu erleichtern. “ a. Reisen. onsk; die 185255, Taurien, überall auf der Halbinsel und zum Asowschen Meere bis Berdjansk; Reisen in der Krim wurden meistens zu Fuß ht i bi gemacht. bis 1855. Im März nach St. Petersb un ürg mit den Sammlungen, im Mai nach Irkutsk, vom J September Rundreise auf dem Baikalsee und nach Selenginsk. Tafelerklärung. 445 1856. Elf Monate in Daurien. Hohe Gobi, westlich: Quellgebirge des Onon, östlich: bis zum n Chingan. 1857—58. Zu Ihre am mittleren Amur im Bureja-Gebirge in Begleitung von drei Kosaken 1859. 1865. 1866. 1867. 1868, 1869. 1870, 1871, 1874. 1875. 1376. 1877. m Tungusen. 1858 Gründung der Staniza »Raddowka«. en FR Quellgebirge des Irkut, Besteigung des Munku-Sardyk, östliche ‚Quellen des Jenisei. Begleiter des Akad. v. BRAnDT nach Südrussland zur Hebung eines Mastodon am Ingul. Begleiter des Akad. v. BÄrR nach een zur Aufklärung die Ursachen der Verflachung des Asowschen Meeres zum westlichen Manytsch, Die drei kolchischen Hochthäler, Quellen = Rion, Hippos und er Abchasien, über den 2925 m (9600 r. F.) hohen Nachar-Pass zum Elbrus, auf ihm 4360 m (14360 r. F | Ä Erste Reise nach Talysch, zool. Sammlungen für das neugegründete kauk. Museum. Armenisches Hochland, Kuraquellen. Im November zum Kasbek, um Steinböcke und Megaloperdix zu holen, Im November zum Ararat, um Wildschafe und Bezoarziegen zu holen. Zweite 2 nach Talysch und ins Lager von Krasnowodsk (mit Dr. Sırvers), dort durch Sr. Kaiserl. Hoheit den Großfürsten Konstantin irn feine beordert, ihn a seiner kaspischen Reise zu begleiten Mittlere Araxes-Stufe, westlicher Teil von Karabagh. Kapudshich. Alagös-Besteigung, westwärts zu den Kurden. Anfang August (alt. Stils) Großer und Kleiner Ararat, auf ersterem 4420 m (14500 r. F.), auf letzterem Gipfelhöhe (mit Dr. SIEvERS), Hocharmenien bis Erzerum (mit Dr. Sırvers) und zum Bingöl-dagh. Mit DDr. Sıevers, O. SCHNEIDER, F. MORAWITZ, Fixen und Konsul BrÜNING nach Hoch- armenien. A Zu den Chewsuren, Tuschen und Pschawen. Herbstreise Kurathal abwärts. 1879—80, Dritte Talysch-Reise vom November 1879 bis August 1880 Ornithologische Samm- 1881, 1885. 1886, 1888, 1890, 1803. 1894, 1897, lung, nach Ardebil, zum Sawalan, nach Rescht Y Archäologenkongress, Präsident des disponierenden Komitees. Reise mit dem Kongress nach Kutai In die Hochalpen des Daghestan, von Nucha zum Schah-dagh. Quellen des S’amır und Koissu. Dulty-dagh und Bogos. Auf allerhöchsten Befehl als Chef einer gelehrten Expedition nach Transkaspien und ord-Chorassan. Januar bis Ende August. Als Begleiter Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Nikolai Michailowitsch und des en Nikolai von Ran nach Kolchis, dem Dadiauschen Suanien bis zur Höhe des Latpar-Passe Mit Dr. VALEnTIn nach a und darauf im September mit Ihr den Großfürsten Alexander und Sergei Michailowitsch au in die asiatischen Tropen bis Amboina inkl. Zum Ostufer des Schwarzen Meeres. Von Batum bis Nowo-Rossisk und Amape, og unteren Kuban. Nach Psebai. Durchquerung des RER von Psebai bis S’otschi. Diese Reise machte R. im Interesse dieses Werkes. Zum Nordfuß des Daghestan. Im Steppengebiete bis in das Delta des Terek. zum Salatan, westwärts bis in die Hochalpen des Baschlam - Stockes. wurde ebenfalls im Interesse dieses Werkes gemacht. Auf der Kaiserl, Jacht »Polarstern« begleitet R. Sr. Kaiser. Hoheit den Großfürsten- Thronfolger in das Mittelmeer. Aufenthalt in Algier. Biskra. Zweite Mittelmeerfahrt auf der Jacht »Sarniza« nach Tunis und Algier. en Kaiserl. Hoheiten f der Jacht »Tamara« Im Gebirge Diese Reise 446 = D > zuan La} ” I 4 5- Tafelerklärung. b. Gedruckte Werke und Broschüren. Kaukasische. Berichte über die biologisch-geographischen Untersuchungen in den Kaukasusländern (die drei kolchischen Längenhochthäler, Tiflis 1866) in russischer und deutscher Sprache, Allerhöchster Dank, gold. Med. der K.G. G. in St. Petersburg. Vier Vorträge über den Kaukasus. Be Ergänzungsheft Nr. 36 zu Dr. A. PETERMANNs eogr. Mitteilungen. Die Chewsuren und ihr Land. Ein monographischer Versuch, Th. FiscHEr, Kassel, in russischer und deutscher Sprache. Alljährliche vorläufige Berichte über die Reisen im Kaukasus von 1864—1890 mit Ausnahme der ne re 1869, 1872, 73, 77, 78, 82, 83, 87 und 89 in Dr. A. PETERMANN’S Geogr. ungen Kleine en und Mitteilungen in der Zeitschrift für Ethnologie (VIRCHOW). Über die Chewsuren, für den kauk. Kalender 1878. Die organische Welt im Kaukasus, desgl. 1877. Malerisches rare »Der Kaukasus«, St. Petersburg 1884. Das Buch ist ohne meine Schuld echt illustriert und hat nie die Prätension auf haarfeine Wissenschaftlichkeit u lag auch gar nicht, wie der Titel schon andentet, in der Absicht der Red Ormis caucasica, in RER er russischer Sprache. Kassel 1884. Von der Akademie durch die Te Prämie gekrönt. In Berlin gr. silb. Med., von den russischen Spezialisten un; tig beurteilt (weil ich die vielen Arten (?) u Reisen an der persisch-russischen Grenze (Talysch und seine Bewohner). Leipzig, BROCK- HAUS, 1885. Die Fauna und Flora des südwestlichen Kaspi-Gebietes. Desgl. Aus den Hochalpen des en. vom Schah-dagh zum Dulty und Bogos 1886, Nr. 5 Ergänzungsheft zu A. PETERMANN’s Geogr. Mitteilungen Vorläufiger Bericht über die heise befohlene Expedition en Transkaspien Chorassan, russisch in Tiflis, deutsch in PETERMANN’s Mittlg. 1887. Allerhöc Me ge Ergebnisse der im Jahre 1886 Allerhöchst befohlenen Expedition nA Transkaspien. Band I, Zoologie, mit ı Karte und 8 T Karabagh. ae Nr. 100 zu A. PETERMANN’s Geogr. Vreikege Die hochalpinen und die höchstalpinen Phanerogamen im Kaukasus. Tionäoh: Linnaean ciety 1891. und Nord- hster Dank. ch so Esepagghepn gegen Meilen auf der Jacht »Tamara«. Reise Ihrer Kaiserl. Hoheiten der sten Alexander und Sergei Michailowitsch auf der Jacht » Tamara“ Russisch. nach Ceylon, die Sundainseln und Vorderindien. St. Petersburg 1892. Ein Prachtwerk ersten Ranges. In dem deutschen Originaltexte teilweise in = schiedenen geogr. Zeitschriften (Globus, Umschau, nn Gesellsch. in Dresden) schienen. e 1886 NZ 6 zu PETER ver- Transksspien und Nord-Chorassan. Wissenschaftliche Ergebnisse der im Jahr a en Expedition. Allgemeiner Teil. Ergänzungsheft 12 Geogr. a Die Vegeien 4 der Erde. IM. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in den ändern, etc. Kaukasıs“ msemslschs ‚I. de Nat. 1854 erige zur Ormithologie Südrusslands. Dası; 1854. ben F 855. Krimsche Tataren Brief vom Amur. ‚ Fuss. Schriften der K.G.G. in St. Petersburg 1856. St. Petersburg. Zeit. 1859. Tafelerklärung. 447 6. Zwei Briefe an den Akad. v. KÖrpen, russ. Anzeiger der K. G. G. in St. Petersburg 1858, 7. Der Baikal-See, russ. Schriften der K. G. G. in St. Petersburg 1857. 8. Die Dauro-mongolische Grenze Transbaikaliens, russ. Schriften der K. G. G. in St. Peters- burg 1858. 9. Neue Er aus Ostsibirien. Bullet. de Acad. Imp. 1861. 10. Berichte r Reisen im Süden von Ostsibirien mit Atlas in Beiträgen zur Kenntnis des s. Reiches, Bd. 23. 1861. ıt. Reisen im en von ÖOstsibirien, 2 Bde.: I. Die Säugetierfauna, II. Die ee Mit vielen Karten und Tafeln. Deriisue Prämie seitens der K. d. Wissen- schaften. ı2. Drei Vorträge über den Amur in PETERMANN’s Mitt. 61. Erklärung zu Karte 1. Linie a. umgrenzt das Gebiet der pontischen Immergrünen: Rhododendron ponticum, Prunns Laurocerasus, Ilex Aquifolium, Vaceinium Arctostaphylos, Laurus nobilis, Hedera colchica und Buxus sempervirens (baumförmig). Linie b, SR enze gegen Norden am Rande des armenischen und iranischen Hochlandes: ea orientalis, Fagus silvatica, Betula alba, Acer Trautvette eri [von W. nach O.). b*). inne silvestris bis 2740 m [9000 r. F.) im Saganlug-Gebirge. b?). Quercus macranthera, Fagus silvatica und Pirus communis an der Grenze von Talysch gegen Westen. b?). Endemisch südkaspische Holzgewächse : Quercus eastaneifolia, Gleditschia caspica _ Acacia ee Alnus cordifolia, Alnus orientalis, Acer insigne (anch am Alasan) und Parrotia persica > anne Baumgrenze, weil kein Wald vorhanden is Linie c. Baumgrenze an der Nordseite des Großen Kaukasus: Ai Nordmanniana, Picea orientalis, Fagus silvatica, Acer Trautvetteri, Betula alba. e'). Pinus silvestris, e?). Pinus silvestris, Acer Trautvetteri, Fagus silvatioe- e®). Fagus silvatica, Acer Trautvetteri, Pirus com c*). Ulmus campestris vereinzelt, Quereus sessilifl _ die beiden letzteren schwächlich. ee mehr oder weniger unterbrochen. Linie a. Baumgrenze an der Südseite des Großen Kaukasus: manniana in geschlossenen Beständen (schraffiert), Trautvetteri. ). Abies Nordmanniana, Picea orientalis, Pinus silvestris, Betula alba. )- Betula alba, Abies Nordmanniana. d?). Acer Trautvetteri, Pinus silvestris ). Acer Trautvetteri (Dickstamm), Oi sessililora (Strauch). N, Betula alba, Pinus silvestris, Fagus silvatica und Abies Nord- wenig Picea orientalis und Acer Erklärung zu Karte II. benen summarischen Folgerungen zur Das Blatt soll di kes gege ie am Schlusse des Werkes geg aus, da sie teils in der Be bringen. Ich schließe die Einzelheiten über die Wälder s a über die Dichtigkeit der Wälder, teils auf der Karte II gegeben wurden. für das pontisch-kolchische Florengebiet in ca. 1500 Mm (5000 r. F.), d Ri en Pontieum, B men von den charakteristischen vier immergrünen Gesträuchen: 0 UXUS sempervirens, Prunus Laurocerasus und Hex Aquifolium. 448 Tafelerklärung. Der nordwestliche Anschluss an die taurische Vegetation wird gegen Tuapse durch Punktierung in derselben grünen Farbe angedeutet Das Flörengebiet von Talysch schließt sich ansteigend westwärts direkt an die Hochsteppen des Orients. ie in zwei Hauptnuancen verwendete gelbe Farbe gilt den Tiefsteppen von — 26 m (86r.F,) bis reichlich 600 m (2oo0 r. F.). Die dunklere Guttifarbe wurde nördlich vom Großen Kaukasus für EERENEN und in Transkaukasien für an Boden am Gebirgsfuße ver- wendet. . Die Sehens soll die Abnahme des Procentsatzes an Humus und damit ostwärts den Übergang in die Löß- und onsteppe a ichen; letztere mit geringerem oder größerem Salzgehalt, also die Gebiete mit dominierenden Artemisien und Halophyten. Die auf- rechtstehenden Kreuze auf der Schwarzerdsteppe ne das weite Vordringen gegen N. einiger charakteristischer Waldpflanzen in Erinnerung, wie solches im Text (S. 60) geschildert wurde. Die karminroten, senkrecht stehenden Linien grenzen die Gebiete der armenischen Hoch- steppen in Höhen von 1800—3650 m (6000—12000 r. F., Ararat) ab. Diese haben einen zwei- fachen Charakter. Entweder nehmen sie suba alpine Elemente schon in den tieferen Lagen auf und gehen nach und nach in die subalpine Flora über, oder es drängen sich in sie die xerophil- rupestren Formen der Hochsteppen des Orients hinein. Im letzteren Falle setze ich Sterne zu den Vertikallinien. o Sterne im hellen Gelb und in den grauen Grundtönen der Gebirgszeichnung vermerkt wurden, haben wir es mit der xerophil-rupestren Formation zu thun, die sporadisch weit thal- aufwärts sowohl im Kura- als namentlich im Araxesthale stei Die volle rote Zone entlang der Hauptkette und an einigen Stellen von Hocharmenien giebt uns ein Bild von der sub- und hocha pinen Pflanzenwelt. Beide zu trennen gestattet der kleine Maßstab der Karte nicht. Die darin auftauchenden weißen Flecken schließen die Gebiete über der Schneelinie (4270m = 14000. F., Ararat) mit einzelnen supran nivalen Zwergformen in sich. ie massiven, schwarzen, unregelmäßig itbräsiicnen Kettenlinien Ferse einzelne derartige Flecken gelten Rhododendron eaucasicum, 2100—3050 m (7000—- 10000 r TREE * EN A TE Regıster. Äbies Nordmanniana Stev. 138, 20% 125, 126, 143, 169, 184, 190, 212, #17, 221, 222, 223, 232, 234,.242, 244, 245, 246, ZI1, 441 —— Pinsapo Boiss. 142. Abutilon T 435. Acacia Tulibrissin Wild. 409, 433, 434 Acantholimon Biss. 77, 120, 257, 285, 288, 290, 291. 293. — Albizzia ]. —— armenum Boiss. ue- —— bracteatum Boiss. 29 —— glumaceum (Willd.) Teöb, et Spach. a 357, 379- Br oohenäckeri Boiss. (nicht Jaub.) = 299. ——— Karelinii Bge. 290, 294. ——— Kotschyi Jaub. et Sp. nn 290. ——— lepturoides Jaub. et nr 5 —— tenuiflorum Boiss. Canthophylium ne Tran 295- — versicolor F. et M. 295. Acer L, nn atopestre L. ‚39; 40,51, 73: a 114, 122, 124, 159, 161, 165, ; 1. 169,175, 237, 241, 250, 270, 12, 276, 311, 314, 431. Campestre L. var. suberosa. 161. — hyrcanım F. et M insigne Boiss. et Buhse 184, 200 201, eo 205. a m C. A. M. 109, 114, 124, 0,356 169, 175, 237, 2 276. K C.A.M. var. se Urz 175, _ 7 monspessulanum L. 184. Radde, Kaukasus, Acer Negundo L. 14 — opulifolium Vill, 184, 188, 272, 420 — platanoides L. > be 170, 175, 237. 243, 245» Pseudoplatanus L. er 175, 422. —— tatarıcum L. 67, 161, 175, 241. Trautvetteri Medw. 108, 175, 194, 209, 225, 237, 243, 244, 245, 279, 307, 310, 311, 312, 313, 410, 431. Achillea Vaill. 41, 42, 49, 51, 54, 79 75, 79, 89, 157- —— Alhagi — 237. —— biserrata M. B. 153, 157, 251; 280, 366, 380, 433, 434- erberi M B. De 64- _——- leptophylla Hohen. 64. ___ micrantha M. B. 41, 49, 298, 378- — Millefolium L. 49, 68, 258. _—— Millefolium L a. nobiis L. 161. nobilis L. 64, 268, — Bar 1x: B. Be Boiss. re Koch 2 „— pubescens ide 28, 41, 42, 47; an 59, 89, 2 u Be RR santolina L. _—— setacea W. K. er 59, 80, 89; 157, 268. ___ vermicularis Trin. 298. Aconitum Tourn. 193. __- Anthora L. 340. L. var. cymbalatum —— Cammarım Schmal. 349. 29 450 Aconitum nasutum Fisch. (s. auch varie- gatum) 340, 400, orientale Mill. 194, 243, 268, 340, variegatum L., Boiss. = A. nasu- pieris (Pall.) DC. 56, 57, 62, 70, Actaca spicata L. Adiantum Capillus Venen L. 131, 152, en 110, 114, 130, 135, 146, 169, 2 Adonis a = 5 121, 161. vernalis L. Aegilops er = 71, 89, 121. Aegopodium Podagraria L. ı Er: Aeluropus littoralis Yu. ) Fl, a 78. Aesculus Hippocastan Aethionema Buxbaumii Fisch. nn 297. pulchellum Boiss. 345. rotundifolium Boiss. (nec. C. A. M.) (s. auch Eunomia r.) 260, 345, 122, 39 Aethiopappus pulcherrimus (Willd.) Cass. = Centaurea p. Willd. 369, 379 pulcherrimus (Willd.) Boiss, var. concinnus Boiss. 260, 369. Agasyllis Chymsidia Drd. 261. latifolia Boiss. 3 56. Agave 143, 144. Agriophyllum Zen M. B. 66. Agropyrum Gaertn. 42, 7 ES cristatum (Schreb,) 161. 9- Bess. 68, 71, elongatum Host. 79, 281. m orientale (L.) R. et Sch. 42, 65. alba L. a 18, 281. Cha 1: een Boiss. are 327- s FEN 1IE, a 154, ı8ı 1092, 237, 2 2 ’ 312, ie 2 45, 247, 264, 313, Aconitum. —— Allium. Ailanthus Desf. 92, 113, 204. —— glandulosa Desf. 424. Aira capillaris Host 438. Ajuga Chamaepitys L. ı6r. = Ulla For. 38, ee: 48, 51, 52, 55, 66, 76, 163, 280 genevensis L. orientalis L. 382, 413, 422. reptans L. 36, ıı2, 138. Akazie 112, 113, 141, 435. ——, weiße 112, 433, 434- Albizzia Dur. 113, 197, 201, 202, 205. Julibrissin (Willd.) Durazz. 92, 128, 186, 189, 426, 429, 430. Alcea Tourn. 240. ficifolia L. 72, 77, 96, 159, 161, 172, 199, 240, 302, 434. Alchemilla L. 377, 381, 382, 385, 390. er 112, 122, 280, 361, , 390. Ren“ eeszioh Boiss. 259. vulgaris ß. subsericea Gr. et Godr. 269, Aldrovandia vesiculosa L. 166. Alectorolophus Haller 193. Alhagi Desy. 58, 59, 70, 76, 91, 93: Camelorum Fisch. 63, 64, 7% 295. an Rivin. f Plantago aguatica L. 61, 62, 139; 61. Alkanna orientalis (L.) Boiss. 47- Alliaria officinalis Andr. 122, 157- Allium Akaka $S. G. Gmel. 299. albidum Fisch. 332. —— Ampeloprasum L. 161. ——— angulosum Trev. —— armenum Boiss. Candolleanum Aub- Br 332: —— caspium Pall. 65. —— caucasicum Mn: B. —— globosum M.- B. 332 —— globosum M. & var. saxatile M.B 379- 60, 263. u Alb. 260, 3 paniculatum L. 281, 332- 2 paradoxum (M. B.) Don 80, 422. - pseudostrictum Alb. 260, 382. | Allium —— Alyssum. 451 Allium rotundum L. 55, 146, 249, 281. —— rubellum M. B. 71, 73, 89, 299. —— Schoenoprasum L. 332, 378. Allosurus crispus (L.) Bernh. 131, 260, 6 326. Alnus Tourn. 156, 201, 2 — De (L.) Gaertn. ‚ 252, 310, 428, 429, — len (L.) Gaertn. > Kr la er: ta C. M. 183. —— glutinosa (L.) Gaertn. a. vulgaris 18 —— cordifolia Ten. 189, 200, 409. —— cordifolia Ten. a. genuina 187. —— cordifolia Ten. b. subcordata C. A.M.R ‚189. —— incana (L.) DC...183,. 241,5. 279. —— orientalis Decn. 409. —— arundinaceus Poir. 281. —— dasyanthus Trautv. 327- —— glacialis C. Koch 327. en C.Koch ß. gracilis Trautv. ars in C. Koch 281. —— ruthenicus Weinm. 61. =-— sericeus Alb. 327. —— textilis Boiss. —— vaginatus (Willd.) = 61, 260. 327, 374, 3 “ 391, —— vaginatus willd.) Sal ß. unipa- leaceus Boiss. 327. Alpenrose 114, 119, 129, 151, 270, ———, Pontische 114, ı51. Alsine Wahlenb. 381, 38, 395- —Ä,. JUDE — Brother a 33 36. Caucasica r. = A. pinifolia Fenzl var. in Fenzl 335. = ciliata (L.) Crantz 335. — eircassica Alb. 260, 335- —— imbricata M. B. 260, 335, 413. — imbricata M.B. var. vestita Fenzl 335, 39 er ER Fenzl 376. Alsine juniperina Fenzl var. villosula C. Koch (s. auch A. Bibersteinii u. A. Villarsii) 336. — rg (L.) Crantz ß. pontica Alb. 260, 335. inifolia Fenzl var. pumila Fenzl (s. auch A. caucasica) 335- pinifolia Fenzl var. robusta Fenzl 35. recurva ei is — Arenaria rec. All. —— recurva (An) ) Wahlenb, var, hirsuta Fenzl 335. recurva (All.) Wahlenb. var. niva- lis Boiss. 376, 395- —— rhodocalyx Alb. 261, 335- —— saxatilis Crantz 124. setacea (Thuill.) M. K. ı21, 261, 233, 336. —— subuniflora Alb. 261, 336. —— verna (L.) Boiss. 121, 257. __—- verna (L.) Boiss. var. rubella Wahlenb. 336. Villarsü Fenzl (nicht Mert. etKoch) — A, juniperina Fenzl var. villosula C. Koch 336, 375 Alsophila R. Br. 202. Althaea ger L. 241. —— hirsuta In 59 > 89. officin ee er er Alyssum L. EL 117, 159, 294 ——— alpestre L. 64, 266, 296. — se L. var. ehyla Trautv. na alpestre L. Y- obovatum Boiss. 165, wo 343 —— alpestre L. typica Trautv. 243- _— en Vittm. 162, 282, 283, 300, 343- _—— calycinum L. 35 38, 64, 92: 438. _ campestre L. 159, 282, 297. nen Ganges L. x. micranthum Boiss. 12 ee ischerinum DC. wild. © "5, a1, 64 Se, Er = ee E tanıum L. 162, 343- —- non L. var. trichostachya Trautv. 297. __—— Mülleri Boiss. et Buhse 294. _— peltarioides Boiss. 343- 29* 452 Alyssum —— Anthoxanthum. Alyssum rostratum Stev. 152, 343. —— Szovitsianum F. A.M. 294, 296. Alytschapflaume 198, 436. Amarantus Blitum L, z. T. 66. Amaryllis L. 144. Amberboa odorata D. C. R = Syn fallax Brid. re aL. 51, 177- FRBER: L. =: aphylla L. 65, 187. Anacamptis Branydai m .) Rich. 156 193, 276, 28 en Torte: 157. —— arvensis L. 161, 438 —— arvensisL. ß. phoenicea Lam, 117, 138, 161. Anaptychia intricata Müller 167. Anchonium helichrysifolium Boiss. 342. Anchusa arvensis (L.) M. B. 38, 474:53, 56, 92, 265. —— italica Retz. 72, 95, 122 8. ? ‚ 280, 29 — u Lehm. 116, 122, 359. Andrei “> Fisch. et M. 181. Andropogon L. „350, —— Sr ne 83, 265, 281, 302, cn Tourn. 389 9, 395. albana Stey. 260, 387. 1 armeniaca Duby 357. res Chamaejasme Host 357, 396. ——— maximum L. 35, 64, 298, 415. tL. 357. m septentrionalis L. var. excapa Akf. 357- Sue a = 266, 357, 4 —— yil L. 8. congesta nn 257, 395, 59% — —- Vvillosa L. var. typica Trauty. 6. Androsaemum officinale All. 193. ie Anemone L. 78 3. —— albana Stev, 383. = alba ss. na Stey. var. andica Rpr. 338. —— albana Ser. . var. 383, 338. 338. ee a Stev. var. fl 338, 383; avescens Rgl. Anemone albana Stey. Rupr. 338, 383, 395. alpina L. 338. alpina L. var. sulfurea 383. —— blanda Schott ı22, 126, 358 var. violacea —— caucasica Willd., Rupr. (s. auch A. blanda ß. parvula) 273, 281, 338, 383, 42 —— montana Hoppe 338. - narcissiflora L. = 372, 389 narcissiflora L. var. chrysantha nA M: 260, 338, 383, 384, 91. narcissiflora L. 3. subuniflora Bois. 338, 383, 384 ranunculoides L. 417, 428. —— speciosa Rupr. 2 = Angelica silvestris L erg viticulosus Hook. et T. 41, 273, 281, 383, 134, 139, 415. Anoplanthus Biebersteinii Meyr = ren a. 268, 277, 280. us Walp. 277- rennt dioica (L.) Gaert. 260, 366, 392. Anthemis L. 77. altissima ß; —— Biebersteiniana C. Koch 3 eg C. Koch var. SRudol- fiana Adam 36 92. ann "rd. —— candidissima Willd. Ar Te posa Trautv. 89. —— Coatula L. 95, 15% fruticulosa M. B. 257, 265: —— iberica M.B. 366, 374, 378: —— iberica. M.B. var. Bungeana Trautv. 66. 3 —— macroglossa Som. et L. 366. partheniifolia 132, 275, 4 ——- rigescens Willd. 172, 380, 399. S —— ruthenica M. B. 49, 77, 99% I 416. 250, 283, 138, T- saportana Alb. tinctoria L. 68, 6. 366. 152, 165, 280, —— tinctoria L. y. pallida DC. 146. ee punctatus L. 134- g Anthoxanthum odoratum L. 327; 43° Anthriscus —— Arum, 453 Anthriscus Cerefolium (L.) Hoffm. 279. —— lamprocarpus Boiss. 150 —— nemorosa M. B. var. glabra Boiss. 359 —— nemorosa M.B. var. mollis 355. —- nemorosus M. B. 242, 317, 356. ——- silvestris (L.) Hoffm. 68. ı12. 274. —— trichosperma Schult. 279. Anthyllis Vulneraria L. 258, 282, 350. Apfel 92, 124, 128, 138, 139, 159, 160, 181, 220, 237, 250, 412, 433; 438. epieene trachysperma Boiss. 295. Apium graveolens L. 88, 157. Apocynum venetum L. 280. Aprikose 296, 435. Aquilegia Tourn. 433, 4 Be olympica Boiss. I 340, 382, —— yulgari 42 Arabidopsis pinnatindh Rupr. var. cau- casica Rupr. — Sisymbrium Huetii Trautv. 342. Arabis albida Stev. (s. auch A. alpinaL. var. albida Boiss.) 261, 309, 341, 376, 394. —— alpina L. var. albida Boiss. =A. al- —— hirsuta (L.) Scop. 138, 279. —— Huetii Bois. = Sisymbrium H. Trautv. 342 gen perfoliata Lam. 50. — Sieboldii Hort. — Fatsia japonica unb. wi ——— spinos Araucaria en x Rich. 142. —— imbricata Pav. 142. Arbutus L, 12 ee „ Andrachne L. 126, 127, 135, 180, eng Andrchne-Uneo Boiss. 127, 180, — a, L. 35 eithbim Gere. D ka N MH. B. 121, y ’ Tctium L, a Arctostaphylos. ar ursi (L.) I 9, 261, 356. Aren Spreng. aria Rupp. 395. Arenaria Brotherana Trautv. 336, 395. dianthoides Sm, 297. —- graminea C. A. M. 297, 378. —— gypsophiloides L. 296. —— gypsophiloides L. var. parviflora 259. —— Iychnidea M. B. (s. auch Eremo- et = .. 336, 395: Fe —= Alsine recurva Wahlenb. 379. — inte B. var. colchica 336. serpyllifolia L. 137, 259, 297, 438. Argyrolobium calycinum (M. B.) Boiss. 152, 170. Aristella bromoides (L.) Bertol. 162. Aristolochia L. 54- Clematitis L. 50, 74, 160. — ae Fisch. et Mey. 333- ca Lam. 116, 146. Arnebia fe A. DC. = Macrotomia e. Boiss. 384: Arnica L. 394. Arrhenatherum elatius (L.) Mert. et Koch 281. Artemisia L. 54, 63, 64, 69, 70, 99, 93, 195, 1975 287, er u — Absynthium z ne —— arenaria DC. —— austriaca Ta z _—- austriaca Jacq. var. orientalis 378. — ee L. 66, 233, 300, 302. —_—— campestri s L. ß. canescens Bois. (s. auch A. ode) 76. _—— caucasica Willd. 162. — chamaemelifolia Vill. 367. B. 283, 302. ora M. > A} campestris B. canescens Boiss. 66, 302. itima L. 375 38, 42, 46, 62, 63, 64, 79 a "a ——— pon ntica 2. procera Wild. — salsoloides rn = 78, 186. _— ER W.K. 68, 90, 96, 156, 24 BR plendens Willd. a 376. BEE ka . 51. ru SR abipaiin B 140. __— italicum Mill. 139. 454 Arum —— Astragalus. Arum orientale M. B. 40, 162, 203, 438. Aruncus L. 152, 158, 243, 252. silvester Kostel. 118, 281, 348. Arundo L e onax 87, 2 Asclepias curassavica “ 36. Asparagus officinalis L. 59 br, 68, 281. —— trichophylius Bge. 61, 62. verticillatus L. 54, 74, 162, 281° ÄAspe 220. Asperugo procumbens L. 46. Asperula L. 124. arvensis L. BF —— aspera (M. B. Bon aspera (M. B.) Eee = atifolia Boiss. 261, 363. -—— azurea Jaub. = orientalis Boiss. et Hoh. 300. cynanchica L. 162, 192, 257, 259. eynanchicaL. var. alpicola Alb. 261. eynanchica L. var. alpina M.B. 363. cynanchica L. var. supina Trautv. glomerata Grisb. 121, 124, 283, 298, 363. gracilis C. A. humifusa M. B. er ei 161, 283, 79. humifusa Bess. var. hirtula Trautv. 2 molluginoides M.B. er ni odorata L. 51, 205, Gina, Boiss. et Eh (s. auch A. azurea) 121, 283, 300 rn ROTER Pacioa 162, 168. = taurina :L; ——— trichodes ]J. & 298. ——— valantioides M. B. ı Asphodeline Rchb. 91, —— Iutea (L.) Rchb. 2 93, 94, 166. Aspidium aculeatum (L.) Döll 118, 132, Aspidium spinulosum (L.).Sw. ß. dilata- tum Koch 131. Thelypteris (L.) Sw. 131. Asplenium Adiantum nigrum L. 74, Fa, tar, 151.58 alpestre Nyl. 327. Breynii Retz. — germanicum Weis 130; 131. —— Filix femina (L.) Bernh. 388. germanicum Weis (s. auch A. Breynii 130, 131, 2 muraria L. 131, 139, 192, 268, 261,266, 3257; septentrionale (L.) es. 131, 192, 260, 299, 327, 4 Trichomanes L. z. E* Huds. 74, 118, 131, 139, 258, 284, 418. —— yiride Huds. 131, 327- Aster alpinus L. 365, . yg€; —— Amellus L. y. caucasicus Wuld 6 5. colchicus Alb. 261, 365. —— pulchellus Willd. . a Erigeron 379. roseus Stev. 258, 261, 365. tuganus Alb. 261. Astragaleae Adans. ı52, 286, 304. Astragalus L.: .73,:.78;:39,202 82 255, 257, 285, 287, 288, 293, 294 295, 5. aeluropus Bge. adscendens a a Haußk. 29°. aduncus M. B. 297- affinis = A. viciifolius DC. 121. —— Alopecias Pall. 289. alpinus L. 351. arnacanthus-M. B. 168,275 28 289, 290. asper Jac sagen ee Se — A. cruciatus 94 aureus Willd. (s. auch A. criacantht6 Stev.) 185, 268, > 294, 297, 35 oroboides 351. re NDBRT. "Culyenphya 289. campylorhynchus F. et ap 297- —— Caraganae F.etM. Carduchorum Bois 290. ——- caspius M. B. ı85, 289. 29 S. = “ Haußkn- R Near N iz 2 N, MEERE E N Ne 2 ee EEE BE ri Ara Astragalus. Astragalus caspius M. B. var. macrantha Trautv. 297- —— caucasicus Pall. 185, 286, 239, 304. —— cephalotes Pall. 294. —— coarctatus Trautv. 185, 285, 289, 290, 351, —- contortuplicatus L.; Sibth. Fl. Gr. 4: —— ceriacanthus Stev. —=A. arnacanthus M.B. 168 3 —— denudatus Stev.—A. microcephalus Willd. 185, 233, re a 294, 297- —— diffusus Willd. 3 ug En ejrnyloides 1 DC, = 35% — hiticays Boiss. 290. —— hirtulus Ledb. —= A. viciifolius 867, —— Hohenackeri Boiss. 185, 289, 297- —— hyalolepis Bge. 351. —— hypoglottis L. 351. > hyrcanus Pall. 78, 185, 290. —— incertus Ledb. 351, 375- —— incertus Ledb. var. bicolor Trautv. — —— karabaghensis Bge. 185, 289. . 289. — Lagurus Willd. 185, :36, 294, 351, 377: —— Lamarckii Boiss. 289. ——— longiflorus Pall. 65. ana Willd. 289, 294, 7 macrostachys Willd. ——— Marschallianus Fisch. er 289. 455 Astragalus maximus Willd. 289. e 1 8 — Meyeri Boiss. 185, 289, 294, 297. -—— micracme Boiss. 289. microcephalus Willd. = A. denu- datus Stev. 289, 294. Muschianus Ky. et Boiss. 283. —— nummularius C.A.M. =A. taly- schensis Bge. 297- —— odoratus Lam. 2 351. oroboides Hornem. = A. brachy- tropis Stev. 350. Owerini Bge. 268, 351. — paradoxus Bge. 185. —— persicus F. et M. 185, 289, 294; 297. —— physodes L. 64. —— podocarpus C. A. M. 297- ponticus Pall. 289, 351. —— pyenocephalus Fisch. 185, 2 — eg Trautv. = A. Pas fhs M.B. 233. —— Regelii Trautv. 290, 294. . A. M. 297. —— Sintenisii Freyn I — sphaerocalyx Pe 2 351, 376- ___ stenostegius Boiss. et Hausskn. 2 En Stevenianus DC. 297- __—_ striatellus Pall. 73- _____ strictifolius Boiss. 185, ___ subcaulescens Ledb. 351- > subulatus M. B. 163. —— supinus C. A. M. 350. Szovitsii F. et M. a 289, 294- __— talyschensis Bge. (s. auch A. num- mularius) 297, 317- 289. ___ turbinatus Bge. 289, ? — ucranjolimneusBoiss. 1 las 351. a6. Astragalus —— Brachypodium. Astragalus verticillatus L. 35. —— yiciifolius DC. (s. auch A. affınis u. A, hirtulus) 121, 257, 259. imi 8 °. ——— yulpinus Willd. 64, 289.” xerophilus Ledb. 351, 375. Astrantia L. 386, 399. Biebersteinii Trautv. > ‚279, 354- —— colchica Alb. 261, —— helleborifolia Salis ri 194,354. —— pontica Alb. 261, 354. Astrodaucus Drude 294, 295. Athyrium alpestre (Hoppe) Ryl. 131. —— Filix femina ir Roth 131. Atraphaxis L. 94, autor (M. B) Jaub. et Sp. 284, ragen, Alain Boiss. 94. ——— spinosa L. 65: 9 187. spinosa L; Ari nlBri 1d Br etSch 132. Atriplex Tourn. 4 —— crassifolia C, A. Mey. 62. —— Halimus L. 187. —— laciniata Koch 59, 62, 65, 70, 284, 378. itorahs L. 62. tatarica L. 65. Atropa Belladonna L. 282. Avena adzharica Alb, 328. 119, = 139, 150, 153 155), 251, 252, 436 ponticaL. — Rhododendron ponti- cum 114, 125, 181, 275, 356, 413. Baldrian 38 Ballota Tourn. 268 Bambusa 143, Barbarea R. Br. 37, 52. arcuata Rchb, 3. Pinnatisecta Boiss. —— minor C, Koch 341 aris R. Br. — B, lyrata (Gil.) Barbula rigida Schultz 267, 414, rigidula (Dicks.) Br. et Sch, 415, ruralis (L.) Hedw. 75, 418, tortuosa (L.) W. etM, 253. —— unguiculata Hedw. 134, 139. Baumfarne 14 2. Beckmannia eruciformis (L.) Host 161. —— perennis 'L! 113,730. #25. Berberis L. 139, 270, 271, 286, 414, 417, 432, 434, 437- Aquifolium Pursh 420. vulgaris I = 138, 175, 349, 373, 378, 42 vulgaris L. ah Ce Trautv. 175- i vulgaris L. var. integerrima Trauty. 175, 370. Berteroa incana (L.) DC. 74, 383. Berula angustifolia (L.) Koch 199. Betckea caucasica Boiss. 364, 398. Betonica Tourn. 381, 385. grandiflora willd. 259, 3° 360, 372, 383, 384 4 nivea Stev. 259, we "360, officinalis Leyss. 172. Betula alba L. 183, 212, 236, 272, 307, 310, 311, 313, 373, 431- Bilsenkrant 38, 49, s9, 268, a2. inse 58, 166. Biota Endl. 142 (= Thuja L.). orientalis (L.) Endl. 235 Birke 108, 143, 190, 193, 194 u 210, 236, 243, 244, 245, 259 ee > 311, 312, 313; 325; 385 #9 417. Birne 39, 51, 92, 113, 124, 139,150 159, 169, 172, 181, 198, 204 I 220, 237,.241,' 250, Be 313,49) 412, 417, 433, 435, 4 = Blechnum Spicant (L.) a 8 2 Blitum virgatum L. 258, 265, 299 379. Bohne 251. 88, 409 Borragineae (Juss.) Desv. 61 Botrychium Lunaria (L.) SW. 131, u 26 3, 327- Brachypoditum distachyum (L.)P. B. 379 Brachypodium —— Caltha. 457 Brachypodium pinnatum (L.) P. B. 261, 281, 330 —— silvaticum Huds. 231. en populeum (Hedw.) Br. et h. —— ruta abule um (L.) Br. et Sch. 266. Brassica Rapa L. var. campestrisKoch 90. —— Tournefortii Gouan 149. Brennnessel 157, 197, 243, 374, 414,419. Briza elatior Sibth. u. Sm. 261, 263, 328. media L. 74, 146, 265, 281, 328. Brombeere 93, 198, 202, 241, 271. Bromus L. 35, 45, 49, 54, 71, 157, 199, 379. =-— adjaricus Som. et L. 329. —— asper Murr. 281. —— briziformis F. et M. 73, 8o. —— confertus M. B. 88. 05 ——— patulus Mm. u. K. 65, 71, 157, 163, 281. —— pubescens C. Koch — B. varie- 1. —— tectorum L. 42, 56, 65, 161, 199, 299. VariegatusM.B. (s. auch B. pubes- Cens) 258, 329, 374, 391. — variegatus M. B. var. pubescens — — Vulgari sL. 205, 26 2: 60. Bryonia alba. 1, I: e 8 Oo La} [#57 N, ei [457 "m Lan] 7 eaespiticium Fr 6, 41 —— capillare L. = < 7 inclinatum (sw) Br. et Sch. 393- “= pendulum Horn. 2 253. en Schw.var. latifolium 393. 25; 100, 110, 114, 116, 118, = 2 P=38, 130, 134, 135, 1375 100° 169» 150, 151, 153, 154, 158) 205, Be 182, 192, 193, 203, 2ar 2er 308, 209, 217, 218, 220, 24 2) 224, 228, 240, 243;:244, 246, 47, 249, 250, 252, 253, 269, 270, Buche 272, 273, 275, ZII, 312, 313, 380, 387, 400, 402, 404, 406, 409, 410, 417. Buchsbaum 190. Bungea trifida C. A. M. 298. Bunias orientalis L. 74, 249, 279, 345- Bupleurum falcatum L. 355. foliatum L. 378. ——— Gerardi Jacgq. 89, 279, 297- —— polymorphum Alb. 354. —— Rischavianum Alb. 259, 261, 354. rotundifolum L. 162, 279, 297- Burianpflanzen 37, 42, 57, 71, 87, 94 ;97, 249% Butomus Tourn. 58, 136, 166, 199. —— umbellatus L. 61, 63, 71. Buxus Tourn. 109, 116, 120, 145, 150, 151,153, 155, 192, 409. sempervirens L. 145, 171, 182, 201, 420, 437. Caccinia glauca Sav. > 295, 298. Cachrys L. 51, 90, 2 rn A De c. 19, 294, ar Pall. 65. Cakile maritima Scop. I ur oiss. 328. — arm (L.) Rth. 66, 68, =z __— Jittorea (Schrad.) DC. 79, euer ee Gaud. 328. _— pica Boiss. 328 —- silratich (Schrd.) °Dc. 206, 281. en Acinos (L.) Clairv. 74, 265, — eneiie Spenn. 261, 280, 360. _—— grandiflora (L-) Moench 2832. des L. 187, 4 08. GE elygonei 2.) sten. En 388, 298. Callitriche stagnalis Scop. 353- _—_ yernalis Kütz. 71, 134 Calophaca Hovenii nz 185. wolgarica Fisc h. 185. Caltha "palustris L. 260, 339, 382, 414- 458 Caltha — Caltha palustris L. var. polypetala Huth 326, 339, 382. -—— polypetala Huth = vor. 260. Calycanthus L. 436 rid Calystegia R. Br. 158, 2o1. sepium (L.) R. Br. 61. —— silvatica (W. K.) Chois. 116, 151, Camellia L. 141, 144. Campanula L. 295, 389, 390, 393, 94- alliariifolia 172, 192, 241, 261, 284, 364, 4 Aucheri DC. 1os Se 394- Autraniana Alb. Bayeriana Rupr. es 365. —— bellidifolia Adam 365, 394. —— bononiensis L. 68, 295. — caespitosa Scop. 379. —— caucasica M.B. 365. ciliata Stev. 364, 394. —— ciliata Stev. ß. pontica Alb. 261. ae M.B. 254, 265, 364, 381, collina M. B. ß. abchasica Alb. 261, 364. Dzaaku Alb. 261, 364. —— glomeraäta L. 163 250, 280, 295 365, ZEUEIB u —— glomerata L. var. . 261 symphytifolia . 305. lactiflora M. B. 194, 243, 365,400. —— latifolia L. 194, 241, 251, 365: —— Ledebourii Trautv. 364, 374, 376. — ig Boiss. et Huet 121, en ab, Alb. 261, 365. 7 petrophila Rupr. 365, 394. 7 propinqua F. et M. 295. ——— Raddeana Trauty. 284. « 121, 163, 280, . (8. auch €. tri- 77 sarmatica Ker. 252, 265, 3 tica Ker. B. calcarea Ab Ber, Carduus,. Campanula sarmatica Ker. var. subto- mentosa Trautv. Saxifraga M. B. 364, 379, 394. sibirica L. 74, 155, 163, 250, 265, Fe 284, 294, 300, 434. sibirica L. ß. major Boiss. 146, 261, = a M.B. 257, 280, 365, 378, 386, — Trachelium L. 5 5 —— tridentata L. tridentata L. = ol Trautv. 76. tridentata L. var. rupestris Trautv. 304. —— tridentata Schreb. = C. rupestns .D. 379 Campanulaceae de; 192, 416. Fe 67. 63, 70. Campsis radicans A Seem. 433, 435: Cannabis sativa L. Capnites pauciflora —. = Corydalis p- h. ; nn. Medik. 333- ursa pastoris (L.) Mnch. 38, 9% 45, 437- ß 5,8. C. A.M. 64. puberula Rupr. 345- Caragana arborescens Lmk. 37- frutescens (L.) DC. 185. 437- 276, 281, 342; 3% lazica Hoiık. 341. pectinata Pall. 341- -——— tenera Gml. u ann -—— uliginosa M. B. 122, 39- 126, 326, 1. 368 ei —— acanthoides L. s6, a 159 3 —— cinereus M. B. 90. rengmuz Zen Alb. 3 68 —— crispus L. 64, 290, r —— hamulosus Ehrh. 47» 21h E —— nutans L. 56, 68, 280, 3 Carduus —— Celsia. 459 Carduus onopordoides Fisch. > 5, 298. —— pycnocephalus Jacq. 56, —— pyenocephalus Jacq 6. Boiss. 121 —— seminudus M.B. 199. —— uncinatus M.B. 43, 45, 47, 54, 58, 64, 69, 70 Carex Mich. 71, 136, 252, er 269, 317, 318, en ur 381, 391 ® albidus — allecen ea 330. arenaria L. 78. caespitosa L. 330. —— divulsa Good. 40, 281. —— echinata Desf. 281. Frage frigida Alb. 331. —— leporina L. 330. Michelii Host 40, 61, 281. muricata L. 55, 58, 61, 199, 281. nitida Host — C. obesa All. 391. oreophila C. A. M. 330. pallescens L. 252, 330. — paludosa Good. 61. 7 panniculata L. 330. pontica Alb. (s. auch C. lazica) 59 261, 330. praecox Jacq. .58. 330, 418. “m pyrenaica Wahlenb. 330. "7 femota L. 281. Baron. rigida Good. 260 ER 330, 391. =: riparia Curt. 40, 66; Re = Schreberi Schrk. = 66, 78. = stellulata Good. Er stenophylla Wahn, 66, 330. Supina Wahlenb. = tristis M. B, 6. ng — vulgaris Fr. > ’ ne 37 a Lx 161. L. 66, 261, 284, 368. inus Ran. 108, Top: 112, 118, 119, 127, 146, 149, 150, 167, 169, 181, 224, 240, 243, 247, 275, 402, 499. Carpinus Betulus L. 39, 51, 112, 113, 129, 152, 183, 203, 225, 236, 238, 249, 250, 252, 268, 272, 311, 314, 402, 428, 431 duinensis Scop. 119, 120, 125, 139, 148, 151, 159, 164, 166, 183, 191, 218, 225, 250, 271, 272, 287, 302, 415. —— orientalis Mill. 192, 402, 403. Carthamus lanatus L. 56, 57, 59. oxyacanthus M. B. 294. 84 carum Boiss. 261, 355. meifolium Boiss. 260, 355, 384, 399. —— saxicolum Alb. 261, 355- Carvum 383 Castanea Tourn. 108. sativa Mill. (s. auch C. vesca) 170, 171, 182, ie ah esca G 434- Een —(C. sativa Mill. Catabrosa altaica Trin. (s. auch C. cau- casica) 328. —— aquatica (L.) P. B. 61, 88, 328. —— Balansae Boiss. 328. __—__ caucasica Alb. = C. altaica Trin. 328. _—— colchica Alb. 328. Catalpa Scop. I — ini Walt. 113, 128, 433» Caocalis L. 294. — Fu L. ı21, 162, 259, 283, — ER Del. 89. Ceder 142. Cedrus ne Manetti 142. ____ Deodara Loud. 142. ___ Libani Barellier 142. Celsia L. 159- ___ orientalis L. 162. _— Suwarowiana C. Koch 298. 460 Celtis —— Celtis Tourn. 272. —— australis L. 182, 225. —— caucasica Willd. 182, 420. —— Tournefortii Lam. 187. Bm ing b::37, 87, 96, 124, 277, — adpressa Ledeb. 68. adzharica Alb. = C. bella Trauty. var, adzharica (Alb.) ı19. alb = leucolepis DC. 78, 282, 284. arenaria M.B, 66. — ‚axillaris Wild. 53, 295, 369, 383. —— axillariısWilld. ö. cana (Sm. Fl. Gr.) Boiss. 51, 369. —— axillaris Willd. ß. ochroleuca Boiss. =. ochroleuca Willd. 369, 380. —— bella Trautv. ar auch C NEER 119, 120, 282, 2 ..96, 162. ee L. 62. neh, v. 87, 93, 138, 284. 298. EN C. A.M leucolepis DC, — c. alba L. 78 282. ’ —7 maculosa Lam. 56, 13r:241, montana L. 53, 251, 383. 0 ochroleuca Willd. 380 orientalis L, 55, 102, 249. —— ‚O98CH (6 ch 369. 7 ovina Pall. 96, 298. ——— Pecho Alb. ı21, 124. Saas ws L. 241, 261, 278, 280, Frag al Ledb. 298. pulcherrima A (s.auch Aetheo- ag P-) 379, 380. — am. I ne — alonitana Vis. ß. macrantha Boiss. —— Scabiosa L, 55, 68, 249. nn L. var. microcephala Sm. L ——— sessilis Willd. —— solstitialis L. #6 162, 166, 284. er 57, 93, 87, ia — — squarr sa Willd. 295. Eye: stenolepis Kern. 242. Cerastium. Som. et virgata Lam. 96. wolgensis DC. 64. Centifolie 432, 434 ae longiflorus Stev, 121, 283, Centaurea sterilis Stey. 162, 284. L L. 369. RR Rich. 206. ——- ensifolia Rich. 139, pallens Rich. = (Scop.) Bab. 206, 282. —— rubra L.) Rich. 277, 282. Cephalaria Schrad. 282, 283, 364, 399. ir ; 378. tatarica (Guneh)‘ Schrad. 66, 194, 240, 242, 251, 278, 280, 364, 385; 8 7- : tatarica (Gmel). Schrad. var. brevi- palea Som. et L. 364. transsilvanica (L.) Schrad. 55. Cerastium Dill. 381, 396. anomalum W. K. 337- ——— araraticum Rupr. 317, 337- —— araraticum Rupr. var. glabrata Trautv. 37 araraticum Rupr. var. lanuginosa Trautv. 375. een var. angustifolium Trautv. = Ba hniienin Fisch. 260, 336. 162. —— Kasbek Parrot 309, 336, 379 397: —— latifolium L. (s. auch C. polymor phum) 337, 377: —— microspermum C. A.M. 3 u —— multiflorum C. A. M. reg 303- nemorale M.B. 30, nemorale M. B. 8, * glabrescens Ledb. 337. ovatum Hoppe 337- polymorphumRupr. —latifolium L. 337- 2 —— ponticum Alb. 261, A ——— purpurascens 383, 390, 3 —— purpurascens Adam var. " subacaulis Trautv. 375. | purpurascens Adam var, ten Trautv. 337, 375- ruderale M. B. is semidecandrum 138. —— trigynum Vill. ee 336, 375- wicaulis _ 1 5 EEE a 3 { € i : ; 4 i Dr 2 Se Cerastium —— Cirsium. 461 Cerastium undulatifolium Som. etL. 337. com; 113, 117, 337, 412, 437- 259 337: Cerasus prostrata Ser. 41 Ceratocarpus arenarius L. "63 ‚65, 299. Ceratocephalus falcatus Pers. 64. —— incurvus Stev. 92. —— orthoceras DC. 64, 121. Ceratodon purpureus L. 132. Ceratonia L. 143. Ceratophyllum L. 71. —— demersum L. 134, 161. en 433; 3 437- 420, 432, 436. Cerealien 108. ae Cerinthe alpina Kit. 358. irre major L. maculata All. 386. —— minor L. 162, 358, 438. = minor L. var. maculata C. A.M. Ceterach officinarum R. Br. 117, 118, —— bulbosum L. 68, 163, 240, 282. —— humile Stev. 261, 355, 392. ' > Millefolium DC. 355. LER, — temuloides hs A elum caucasicum Willd. 367. —— inodorum (L.) Vis. 153, 367. 7 oreades Boiss. . 280, 367. Kse Szovitsii Boiss 2 Bumilis L. | yumilis L. var. argentea Lodd. 144. Ye L. var. coerulescens Ch. ö 144. 7 ee i humilis L. var. elegans Lodd. 144. ls L. var. gracilis Lodd. 144. SL. var. tomentosa Ch. Morr. ae „Pi - ya Fras ar N Werd, er et Drd. . sr ea C. A. M. 374, 375 Cheilanthus Szovitsii Fisch. et M. ı31. Chelidonium majus L. 58, a 422. Chenopodiaceae Vent. 287, ee Tourn. 46, en ir 408. Bo 157- Cnchoniriee fragrans Lindl. 426. Chlora perfoliata Willd. ı 50, er Chondrilla graminea M. B. juncea L. 374. juncea L. var. spinulosa C. Koch 370. ep iberica (M. B.) DC. 92. —— tenella (Pall.) DC. 38, 64, 92. Chrisidann 169, 401, 403. Chrysanthemum L. —— achilleifolium M. Br. 64, 74- —— corymbosum L. 162. —— Leucanthemum L. 146. vulgare (L.) Bernh. (s. auch Ta- nacetum v.) 68. Chrysosplenium alternifolium L. 414. Chymsidia agasylloides Alb. wo e er Cichorium Tourn. 71, 72, Intybus L. 68, 88, 66, Be 280. Cinnamomum Camphora (L.) T. Nees et Eberm. 143. 34 we L.i#673,. 261,293 205 2 Cirsium Tourn. 44, 53, 166, 295, 382, 383, 385- —— Acarna (L.) Moench 294, 302. 8. 172, 295. —— Chlorocomus Som. et L. 368. echinocephalum Willd. 166. elbrusense Som. et L. 308 ri cephalum 368 ; jenen (L.) Scop. en 385. lappaceum (M. B.) Boi 96. latifolium Rupr. 396. — er DC. var. caucasıcum Som. et L. here Koch 280, 384, 305- —— munitum M. B. 194, 385. 462 Cirsium —— Cornus. Cirsium munitum M. B. var. eriocephalum Boiss. 368 munitum M. B. var. tomentosum Boiss. 368. obvallatum M.B. 194, 265, 368, £: rhizocephalum C. A. M. 368. scleranthum M. B. 284, 368. serratulum M. B. 280. simplex’C. A. M. 368, 395. Cistus Tourn. 119, 120, 127, ereticus L. (s. auch C. llosie B. creticus) 148, 175, 188. u sv I. %10,.281,.129,. 135, 175, 18 _—— Sn L. B. creticus (L.) Boiss. — C. creticus L. 188. Citrus L. 145. ra candidissima (M. B.) DC. Cladonia aleicornis Ligh. 75, 267. coccifera Willd. var. humilis Müll. 134. ——— endivüfolia Deck. 41, 148, 167, 8. 25 —— fimbriata L. 267, 4 —— fimbriata L. var. ne Nyt. 75- —— furcata Sommerf. 419. —— pungens Nyl. —— pyxidata L. Fr. 15, 125. —— pysidata L. £. lophyra 415. ——— pyxidata L. var. Pocillum Ach. 2 rangiferina Hoff. var. foliosa Waes. —— Flamngula -——— Flammula L. 165. — integrifolia I 333; —— orientalis L. 184, 203, 20 = Tecta L. Tele - Vitalba L; 2, 143, 160, 169, 115, 207, 238, 240, 434, 435. 175, 188. Clematis Dill. 141, 150, 154,160,172, 242. L. 175. ß. maritima Boiss. Vitice Cleome ornithopodioides L. (s. auch C. ata 2 — =” ia Stev. = C. omithopodioi- Glerodendron 3 rat. uleatum Grsch, 130, ER era L. 159, a ee ae L. oh E Cnidium en -—— carvifolium M. B. = Carım cau- casicum M. B. —— pauciradium Som. et L. 355. Cochlearia ee ne 342. Cocos australis Mart. | { onetti Hort. = c Pr Mart.? 144. campestris Mart. 144. En specta- chilensis Mol. bilis H. et Bonpl. ı — — Gärtveri Hort. be —— Romanzoffiana Cham. 144. —— Yatai Mart. 144: | Colchicum laetum Stev. 46, 426. | —— speciosum Stev. 146, 275 3 3 | 426, 435. -—— umbrosum Stev. 278, 281. Colpodium fibrosum Trautv. 374, 376. Stevenii Trin. 374, 37 Columnares, Gruppe Vv. Draba 396. k Colutea arborescens L. 121, 162, 170. i cruenta Ait. 176, 258, 265, 412, ä 2. Coluteocarpus reticulatus Lam. 283. Comarum palustre L. 267. Compositae Adans. 158, 386. Coniferae Juss. 83, 107; Co 111, Er 126, 127, 135, 140, 141, 142 er 151, 207, 208, 210, 212, 217 = 234, 246, 247, 278, 302, 40% 4 5) 409, 410, 41 Conium RR L. = Convallaria majalis L. = n- 332, 4°° | orsireies arvensis L. . 57, 78) 9 | 17-2 160, 2 5- i n Be # Br 149, 154 16 192, I 28 00. 2 ea Boiss. 187- A ——- lineatus L. 64, 3 284, 29° persicus L. 77; = Ruprechtii Boiss. "an gr n Corispermum hyssopifo jum 5 Marschalli Stev. che 92, 150, 248. Cornus Tourn. en Taf australis L. 50, 55; = mas_L. 73, 130 249, 420, 428, 437- ne ge 159, 109, 180% Cornus —— 50, 58, 59, 130, 180, 431, 434, Cornus sanguinea L. 225, 163, 169, 43°. — sanguinea L. var. australis (C. A. M.) (s. auch C. australis) 180. Coronilla L. 142, 159, 193, 240, 244. —— cappadocica Willd. 283, 350, 384 —— coronata L. 276, 279. L19,: 12% —— montana Scop. 152, —— montana Scop. ß. dena Boiss. 261. — Barpisee Koch 122. Br L. 74, 146, 155, 162, 265, 176, © 279, 350, 384. ; Corydalis Vent. 40. —— angustifolia DC. 112, 273, 281, 341. —— alcarea Alb. 261, 341. —— eaucasica DC. 281, 417. m conorrhiza Ledb. 341, 397, 398. — glareosa Som. et L. 341, 398. —— Marschalliana Pers. 40, 55, 122, 126, 420. 7 ochroleuca Rupr. pauciflora Steph. (s. a Capnites P) 341, 397. nn A: var. nivalis Boiss. un Steph. var. parviflora 341 = Swanetica Sg I 8. le Leah, Say 39 len 130,60, 183, 3281, ws 428, 430, 431. colchica Alb. 182, 188. Colurna L .187,.271, 272, 402. 144. tinus) 73, 176, 265. aDuham =C., coggyria 122, en Med. 170, 271 ‚> se, Spach — = C. Nummula- 179, ‘ — multiflora Bge. 186. 237- Crucianella, 463 Cotoneaster nigra Wahl. ummularia F. et 72 ” auch C., Fontanesii) ız0, 121, 179, 297, 18, —— Pyracantha L. = Crataegus Pyr. (L.) Medic. 179, 237. uniflora Bge. 380. vulgaris Lindl. 2732 179, 258, 347- M. B. 64. Crataegus L. 58, 109, 113, 114, 137, 154, 159, 169, 204, 225, 248, 249, 250, 276,.410, 414, 417, 429. Azarolus L. 179. heterophylla Flügg. 186. lagenaria F. et M. 179. —— melanocarpa M. B. 179, 237: —— monogyna Jacq. 55, 67, 79, 179- 04. orientalis L. 186. Oxyacantha L. 67, 73, 179, 204, 271,422, 438. penta, . K. 204. Pyracantha (L.) Medic. (s. auch Cotoneaster nz L.) 138, 434, 438. spinosus Crepis Dimicensis, = Koch 370. id: —— Hueti Bei. Ss Mars aC. A. M. 284. nicaeensis "Bald, 284. _— runıleifoka Boiss. 379. Ruprechti Boiss. 370. sonchifolia M. B. 370. Crocus Autrani Alb. 261, 333- —— biflorus a? 411, 420. sativus L. Scharojani Kup 333- —— speciosus M. B. 333, 426, 436. —— yallicola N 3. Suworowianus C. Koch 333: variegatus Hppe. Crucianella L. = Be 124, 295. —— angustifolia L. 162. 464 Crucianella —— Delphinium. Crucianella stylosa Trin. 199. Cruciferae Juss. 38, 41, 46, 54, 63, 88, 90, = Fi 159, 380, 409. Crupina Cass V dien 55, - 283, 284. Crypsis aculeata 1) Ait. 63, 95. Cryptomeria R. Don. 142. elegans Hort. 142. einen sinensis R. Br. 142. Cupressus Tourn. 23 —— funebris End. 142. 184. — ae ® pendula Hort. I Pen D. Don 1343. Cuscuta Tourn. 70, 79. —— Epithymum L. 55. europaea L. 162, 358. ——— lupuliformis Biken 358. planiflora Ten. 295. We revoluta Thunb. 144. Cyclamen coum Mill. zır, 1212; -213, 197, 273, 275, 278, 282, 357, 420, 432, 436, 437. I L. 261. Cydonia Tourn. 204. Cydonia Iponic (Thunb.) Pers. 432, 433, 4 _ Aalzaris Ders 39, 180, 422, 432. 433- Cylindrothecium concinnum nn 298 Cymbocarpum anethoides DC. Cynanchum acutum L,. 55,:72, 2, 80, 24 en Dactylon' Pers, 76. Cynoglossum Tourn. 4- officinale L. 40. 438. pictum Ait. 116, a 280, 412. Cynosurus cristatus L. 99. flavescens = 241. ER TUSCHE en ee L. 61. == Monti LH; 67. R —— patulus Kit. 61. Ypresse 99 121 Cystopteris Be de En URS IE Be in, L.) Bernh, 132, 192, 258, 209, 3275 374, 376, 415. £ Cystopteris fragilis (L.) Bernh. ß. te- uisecta Boiss. 132. Cytisus L. ‚302, 432, 433) 434. 176. iflorus za 176, 302, 433, 438. —— Golchiene- Alb. 176. . 122720 239, 283, ——— monspessulanus L. 176. ratisbonensis Scheff. 282. supinus L. 185 Dactylis L. 279. —— glomerata L. 68, ı21, 146, 155, 281, 329, 438. | re L. ß. hispanica Boiss. 32 Bnlalen quercina (L.) Pers. 134- Dana@ racemosa (L.) Mönch. 188, 189. Daphne L. 124. acuminata Boiss. 187. —— caucasica Pall. 181. —— glomerata Lam. 181, 354; 3%. —— Mezereum L. 181, 354. ne odorata Lam. 432, 436: oleoides Schreb. 187, 354- ee 436. —— Stramonium L. 162, 265, 4 : Daher Sülcherigget Koch 282, , RN) 294, 295, 297, 302, 356. Delphinium Tourn. 193- Ajacis L. 56, 57- | Ajacis L. a. "orientalis (car) 2 bracteatum Som. et L. V j dum 340 caucasicum C. A. M. M. B. 349 59. Consolida L. de divaricatum ae 56, 64, 99 elatum L. 400, 424- Be elatum L. ß palmatiidum 1 ee. 40. flexuosum M. hybridum ee ld. 162: hybridum See Willd. v. .nuina Boiss. 296. ar. ge Delphinium —— Draba. Delphinium hybridum Steph. var. hirtula Trautv. 89, 296. —— Schmalhauseni > 340, 400. —— speciosum M. 194, 262, 268, 340 Dentaria Tourn. such 116. —— bipinnata C. A. M. 341. —— bulbifera L. n 55:0 262, 341 a microphylla Willd. 341. —— quinquefolia M. B. 113, Deutzia Thunb. 113, 141. —— crenata Sieb. x Zucc. var. candi- dissima Hort. 14 ee nn (.)E:B,.356, 281. erg ehe (L.) Trin. 328. eng media R. et Sch. 162. Dianthus L. 152 —— Armeria L. 162 —— atrorubens All 378. — brevilimbus Boiss. 296. —— capitatus DC. var. - stenolepi 162. —— Carthusianorum L. 279. >— cerinitus Sims. 95 von 377: ——— fimbriatus M. B. Sam a B. nl 334- Ze Liboschitzianus Ser. =D. petraeus :B. 334, 376, 378, 380. — Liboschitzianus Ser. var. caulis Boiss, 334. = pallens Sibth. 162. = PetraeusM.B. _n Liboschitzianus er. 334, 376, ae usM. n var. brevifolia Rupr. multi- ws M.B. var. strictifolia Rupr. __ Polymorphus M. B. 65. Pseud-armeria L, an 74. 83. - RE eüfraga E; = eguieri Vill. ” BR 9. “= en Vill. 8. montana Boiss. ’ > Pa aM. B. 34: . a eirrhata (Hedw.) Lindb. Di ; en Muehlenbeckii Br. 266. : edw. 393. 465 Dietamnus L. 150. —mR 1: 436, —— Fraxinella Pers. ; 279. Didymophysa Aucheri Be 346, 375; Digtike: AR 434, 43 5 ; 361; Digitaria glabra R. et Sch. (s. auch Pa- nicum glabrum.) 95. Dioscorea Tourn. 174. caucasica Lipsky 146, a 247- Diospyros = 109, 138, 205, 4 ——- Lotus L. 150, 171, ir 201, 429, 130 433) 454- -—— Kaki L. var. Kosolaki 143. Diplachne serotina (L.) Link 281. Dipsacus laciniatus L. 172, 240. silvestris L. 283, 419. Distel 45, 47, 49, 54, 69, 72, 75, 90, 93, 96, 199, 295, 300, 302. Distichium capillaceum Hedw. 253. Dodartia Tourn 250. Be se caucasicum M. B. 116, 276, 439. — N Fisch. 367. 386, oblongifolium DC. ie 394. Dorycenium L. 155, 159, ——- latifo ar en 6 >29 276, 279, 359 Draba L. aa sb. 390, 393, 394, 395» 396. —— araratica Rp. 307, 317, 343, 375» 97- brunifolia Stev. 3 -——— bruniifolia Stev. Boiss. 262. ——, Gruppe Columnares 396. u " globifera Ledeb. 377- -— hispida Willd. = D. tridentata DC. 343- — — imbricata C. A. M. 260, 344, 397: 75, var. diversifoha ca cite Stev. ee 379: — — mollissima Stev. —— mollissima Stev. Pi RE Rupr. ae Stey. typica 343- __-__ Montbretiana Som. et L. 343- natolica Boiss. 344- 30 466 Draba Draba nemoralis L. 35, 36, 124, 393, 414, 415 —— nemorosa L. 34 —— olympica Sibth. Fi Beifoin Boiss. Stev. =D. globifera Ledeb. 344, 377. —— olympica Sibth. 6. diversifolia Boiss. —— ossetica Rupr. var. columnaris Som. etL. —— ossetica Rupr. y. racemosa Som. et L. 343: —-- polytrichia Ledb. 345. = Tepens M.-B. 344: —— rigida Willd. 260, 344, 390. —-- rigida Willd. f. bryoides DC. 344, 390. -——— rigida Willd. var. Tournefortiana Rast 344 — rigida typica Willd. 397, 418. scabra C. A. M. er 34 397- —— Schivereckia Janka 2 -——- Siliquosa M. B. 344, se = —— supranivalis Rupr. 343, 397. — eier ke et. .343,.397: —— tridactyla —— tridentata De % auch D. hispida) 36, 122, 343, 393. Dracaena Vand. 143, 144. Dracocephalum austriacum L. 258. Dryas octopetala L. 262, 348. Duchesnea indica(Andız. JE ocke 433,438. Eberesche 2 43, 252, er 2 0,4Io. Echenais carlinoides Cas 28 nn S Echinops Tourn. 96 —— persicus Stev. Fu 283, 2 == Rıtıo L. 68, nn aan eeephehe 1. 50 96. Echinospermum Sw. t; barbatum (M. B.) Res 56, 162, 259, 298. eg ringe A 121,161. a patulum italicum cum L,. auch E. altissimum) 298. acq 52, 53; 74, 250, 58. Epilobium. Edellorbeer 143. Edelpalme 144. Edeltanne 223, Be 244. Edelweiß 366, 39 Eiche 35, 36, Be 39; 49, 50, 55, 59, 80, 93, 108, 109, 110, I14, 117, 118, 120, 123; 124, 134, 137, 141; 143, 146, 150, 151, 152, 154, 158, 160, 165, 167, 169, I7isags ur 193, 197, 20I, 202, 203, 205, 208, 200,.:210, 216, 2175218, 220 208 237, 240, 241, 243, 244, 246, 247, 248, 249, 250, 251, 254, 264, 268, 269, 270, 272, 308, 311, 312, 313, 324, 40I, 403, 410, 417, 419, 431, 441. Eisenholz 203. Elaeagnus Ka 58, 69, 131. -——— hortensis M. B. 58, 59, 181. ng ingens Th (L.) R. Br. = He- leocharis p. 199. Eleutherospermum chrysanthum Som. ei Levier 355. —— cjieutarium Boiss. 262, 355- Eller ı09, 136, 137,139, 150, 15h 156, 157, 181, 197, 200, 241, 245; 245, 252, eh 277- Caput ne L: 299: —— europaeus (L.) Willd. 281, es — = gabulosus M. B. 66, 75; 77, 16 spicata (L.) Schrad. 330, 39! Empetrum nigrum L. 182, 353- Enzian 126. Ephedra Tourn. 199. distachya L. cs an 14 —— monostachya L. ee Ten. g% ig E. pro 165. procera F. A. E60. 71, 04, 183, FR vulgaris Rich. 133. ih Epheu 109, ı10, 114, 115, 132 155, 169, 172, 203, 409. Kolchischer, 109, 110, 114) e um L. N Ba ie L. a auch E- SP" catum) 243, 244, 252, 278, 35% —— colchicum Alb. 354 178. En a = EEE An BE a ie, Epilobium —— Eunomia. Epilobium crassifolium Lehm. 354. — Dodonaei Vill. 152, 156, 244, 260, 354, 393- hirsutum L. 68, 161, 166, 354, 434. montanum L. 252, 279, 354. origanifolium Lam. 354, 394. palustre L. 354. roseum Schreb. 161. —— spicatum Lam. = E. angustifolium - 260, 19, 378. um L. 68, 161, 241, 354. — tigonum krank 354 ö Epimedium pinnatum Fisch. "146. * tis helleborina Crtz. 277. —- ktifolia (L.) All. 282. Equisetum L. 194. a —— arvense Lam. 414. = L. 122, 137,236; _ 7 ramosissimum Desf. 146. _ 7 Iamosum Schl. 79. .. en Ehrh. - Eros pilosa (L.) P.deB. 281. i —— poaeoides E. de B. 61. re 206, 252, 413, 433, 436. : er Iychnidea Rupr. = Arenaria — E. maximum (L.) P. de B. 156. 80 = acer E ß. reg Boiss. = muß ich acer L = Podolien (s. Confertum) 3 auch 3. = alpinum - E 3 alpinum L. er iskaliı Ledb. 365. ER 7 amphibolum Ledb. (s. auch E. pul- _ellum) 262, 365. | = 6 Canadense L, 149, 24 Chellum Willd. — Aster p. Willd — amphibolum Ledb. 262, 365, 5 377, 379 orum L W angustifolium Roth 330. = Yillos Nanum Vill. 359. im Bge. var. caucasicum Alb. 20, 409. 467 Erodium ciconium Willd. -—— cicutarium (L.) L’Her 35, 43, 92, 111, 138, 412, we 431,437- — isch jatum Cav ——— malacoides L. 4 = — hynchum M. B. 89, 198, 297. Erophila verna (L.) E.Mey 35, 45,'64, 138, 437- paucjugum Trautv. 297. Eryngium campestre L. 37, 56, 57, 63, = 74 79, 88, 93, 96, 159, 241, 283. —— coeruleum M.B. 96, 241. —— giganteum M. B. 241, 262, -—— maritimum L. 138, 149, 263. 1509, 172. Erysimum altaicum C. A. M. 342. aureum M.B. 56, 74, 279. callicarpum Lipsky 162. crassipes C. A. M. 258, 297. cuspidatum (M. B.) DC. 342. —— cuspidatum (M.B.)DC. var. brachy- carpa (+) Boiss. 182. gelidum Bge. 341. —— jibericum Adams 341. leptophyllum M. B. 233, 412. —— —— leptostylum DC. 79, 283. -—— orientale Jacq. ci -—— pulchellum Willd. —— pulchellum Willd. 7. Calverti Boiss: — 341. _——- versicolor (M. B.) Boiss. 47, 64, 73,197. Erythea armata Wats. 144. edulis Wats. 144- Erythraea eure (Sw.) Fr. 161. amosissima (Vill.) Pers. = pul- chella E. Erythronium Dens canis L. 262, 263, 1, 382, 437- Esche 2 46, 108, 109, 114, 146, I5T, 152, 154, 158, 60; 172, 198, 201, 220, 238, re 247, 250, 264, 268, 311, 409 Esparsette pie er ER & 172, 250, ae L’Her. 1 Labill. 141. amygdalina Labill. 141. achaien syriacum (L.) R. Br. 41, 42. Eufragia Jatifolia L. Grsb. 81, 138. viscosa (L.) Benth. 199. Eunomia rotundifolia C. A. Mey. 30* 468 Eupatorium —— Festuca. rg r. Boiss. C. A. Mey. 260, 345, 3 ae "cannabinum LI WA3: Euphorbia L. 36, 49, 54, 116, 294. agrarıa M. B. 36, 49, 54, 353: an: Ertl 15:68..310, 282. —— angustifolia Lockh. 61. pa MB, 116, 130, 147, 157, 282. —— biglandulosa Desf., Boiss.. —= E. rigida M. 112, 121, 172, 274, 284,299. condylocarpa M. B. 353. -—— Esula L. 56, 58. —— falcata L. 89. -—— Gerardiana Ne 46, 49, 56, 66 9 165, 294, 2 —— glareo I ——— graeca Boiss. et Sprm. 162. nn helioscopia L. 93, en 437- —— iberica Boiss. 36, 58, 52, 289. —— iteophylla Boiss. 35 3: —— latifolia Hoh. 61. 7 macroceras F.etM. 284, 353. — halliana Boiss. 284, 295,299. —— palustris L. 61, 137, 353. —— Paralias L. 138, 150, 172. — Tas D 172, 199. -—— petrophila C. A. M. 162, 257. —— rigida M. B. (s. auch E. biglan- dulosa) ıı2, 172, 294. — rumicifolia Boiss. 3 53, ——— scripta L. 353. ER EEE 4 Szovitsii F. et M. 2 2 —— tenuifolia M. B. we =” ——— virgata Ritschl. W.K. Hi. 108, 163, 265. uphrasia minima Schl. 362. ——— officinalis L. 362, 379. ——— officinalis L. y. tatarica Boiss. 262. Eurotia ceratoides C. A. M. 187. vernia Pinastri var. gracilis Ach. 148. Evonymus ee 109, 112, 116, 141 243, 264. —. re ai L. 39, 5o, 139, 169 176, 4 — europaeı L. P. intermedia Gaud. — Eee BT gm 80, 176, 250, — en Ka 176, 188. er verrucosus Scop. 39, 55, 73, 176, Fagus Tourn. 108, 160, 169, 205, 206, 307, 310, 313, 405. orientalis Lipsky 182. —— Sieboldi Endl. 182. silvatica L. 113, 182, 184, 224, ‚ 311, Be 431. Falcarıa Riv. 2 Rivini Host, = F. sioides (Willd.) Aschs. 38, 56, 66, 162, 355. Eeikermannia parviflora Trautv. 298. Farne 109, 110, 117, 118, 130, 133, 135, 139, 143, 146, 148, 151, 153, 155, 169, 192, 202, 204, 243, 252, 58, 264, 374. Farsetia Br (L.) R.Br. (s. auch Fibigia c. Fegatella conica (L.) Corda 266, 418. Feige 59, 113, 117, 127, 139, 141, 151, 197, 205; 435) 435, 430. Smyrnaer 141. Feldkürmel. u Feldthymian 256. Fenchel 242. Ferula caspica M.B. 65. Festuca L. 53, 56, 69, 13, 75, 76 269, 277, 304, 317, 310, 374 nei M.K. (s. auch F. mon tana) 166, 281. erg duriuscula L. Er elatior L. 68, , en. iR —— gigantea (L. Yill 3 2 Ei | B. F. drymeis . 166, 281, 329. ovina L. 67, 68, 70, 95, 257; RO U apina Gren. 32 ovina L. ö. duriuscula Koch 67, 329, 374 56. —— ovina L. var. longearistata Hackel 281. 29. ovina L. var. remota Hack. 329- ——— ovinaL. var. Ruprechtii Boiss. 329- eg Hack. 329 & ovina L. sulcata violacea Gaud. 32: ovina L. y. I Boiss. —— ovina L. var. tenuifoli ia ckel 8. varia Hackel 329. Fibigia clypeata (L.) Boiss. = Farsetia c. 162, 283. Fichte 108, 190, 210, 221, 223, 224, 235, 385, 442 Ficus Carica L 171 u arvensis L. h agopı Dc. 366. ica L _ —— palustris L. a Filipendula kepetala (Gil.) Radde = Ulmaria p. (L.) Maxim . auch Rhinan- Hr 122.71 ö ) 7, 434- 2 ior Ehrh. 36, 38, 279, 430, keh, 429 2 137, 279, 348, 413, Er ’ 30, 432 R T = ‚432, 437- —- hirsuta L. ß. en 76. 2 ee ispida DC. Yımaa Be eelenee 3. 46. us Tourn. 92, 159. “40, 73, 169, 181, . = F. oxyphylla un Ru 432. Will, 1, 382. Mei Boiss. et Huet 122. ei Soy.-Willem. 162, Fibigia —— Galium. 469 Fumaria Vaillantii Loisl. 56, 80, 296. Funduknuss 402 Gagea Salisb. 43, 381, 382, 428. arvensis (Pers.) Schult. 35, 332. -—— Liotardi Schultz-Sternb. 123, 126, 332, 382. —— Jutea (L.) Schult. 35, 28. —— minima (L.) Schult. 35, 65, 332. -—— pusilla(Schm.) R.etSchult. 35, 65, 332, 382, 420 —— reticulata Pall. 92, 332. Galanthus L. 275, 436. —— Jatifolius Rupr. 333, 382. —— nivalisL. i13, 420, 428, 431, 432. —— nivalis L. 8. Redoutiü Rat) 3 8%: ——— plicatus M.B. ı12, 273, 4 —- Senne Regl. = nivalis R. ee Galagi Tourn. —— officinalis n 77, 146, 15% orientalis Lam. 252, 268, 350. Galium L. 250. Aparine Er 40, 56, 74, 137, 249. -—— articulatum R. et Sch. 205, 298. —— anfractum Som. et L. 363. —— aureum Vis. 117, 121, 283. -—— brachyphyllum Schult. 257, 266. —— coronatum Sibth. et SE 121, 363. —— Cruciata (L.) Scop. 40, 56, 205. —— Cruciata (L.) Scop. Pi chesonene (Willd.) Boiss. 122, 363, 3 —— Cruciata (L.) Scop. En 66, 414, 415. ——— Cruciata (L.) Scop. var. humifusa Trautv. 393, 396. erectum Huds. 363. erectum Huds. var. a Alb. 362. —— fistulosum Som. et L. 363. ——- humifusum M. B. 156. —— hyrcanicum C. A. M. 298, 363. —— Mollugo L. 250, 262, 283, 300, palustre L. 161, 200. ——- parisiense L. 205. —— pseudo-polycarpon Som. etL. 363. —— rubioides L. 163. tenuissimum M. B. 298. _—__ yalantioides M. B. 193, 262, 266, 363. 470 Galium verum L. 56, 57, 72, 79, 162, enge nn 258, 279, 378. L. var. Vonientosäßic., A.M. E82 Geaster hygrometricus Pers. 75. Genista L. 135. albida Willd. 185. —— elatior Koch 172, elatior Koch var. En Alb. ı 52, 6. 17 humifusa L. 176, 262, 350. —— Iydia Boiss. 121, 176. ——- mingrelica r a 350. — patula M. B. ERCONE 13: ı 16 192, 282. Gentiana L. 389, 3 —— asclepiadea Tedb, ER 282, 358. aurea.L. 357. ——— catcasica M.B 262, 357, 3775 379, 3 390, 391, 399. ciliata L. 358. EIER obtusifolia Willd. 387 —— paradoxa 390. —— pumilis Stev. 358, He —— pyrenaica L. 358, 390, 391. —— septemfida Pall. hör. 358, 378, gI. septemfida Pall. var. diversifolia 359. —— septemfida Pall, var. procumbens Boiss. ———- vernaL. 126, 377, 390, 391. verna L. var. alata Griseb. 123, 358, 378. verna L. var. lutea Alb. 262. FR VORBR E, VAR, Air ran = G.v.L. yar. lutea Alb: = Wera 358. ann 399. ne. 435) 436. eran 112, 250, 262, 2 3, er 59 252, 274, 383, ——— albanum M.B. 7 amethystinum Ledb, - - nocaulon DC. 352, 384. ze armenum Boiss. 352. en collinum Steph. 67, 3 352, 384 7 columbinum 1, 56, 153, 437 Bene dissectum 2 173, 137, 437. | Galium —— Glycine. Geranium gymnocaulon DC. (s. G. amethystinum) 352, 384. -——— ibericum Cay. 352, 384. ibericum Cav. ß ae Boiss. auch 352 -— lucidum L.. 74, 208,288 molle L. 92, Bi De 161, 201, 1: —— palusfre L.. 382: pratense L. 5% 2066, 352. pusillum Renardi Tin: 352, 384. Robertianum L. 119, 153, 157, 193, 201, 243, 270, 283 Robertianum L. var. tenuisetum 352. -— — rotundifolium L. 279. 9 sanguineum L. 51, 74, 163, 244, 252, 276, 279, 352, 433- silvaticum L. 352, 384. Gerste 72, 90, 108, 112, 123, 124. 149, 166, 190, 251, 269, 296, 324, Getreide 251, 257, 268, 401. Geum gracile Ledb. 14 47, -—.- rivale L. 348. speciosum Alb. 259, 262, 348. Sredniskianum Krasn. 34 urbanum L. 55, 152, 157, 195 °1. waldsteinioides Alb. 348. Ginster 192 Gladiolus Tourn. 144: nn L. 38, auch G. Radde- anus) 265 33- Bi: Trautv. — G.imbricatus . 333- segetum Ker-Gawl. 88. Glaucium corniculatum 1 Curt. 43, 5" 64, 89, 265, 294, 29 — — Juteum (L.) Scop- ee Glaux maritima L. 62. Glechoma hederaceum L. 113, 117,414 437- Gleditschia Clayton 141,191, 20h 202, 204, 433. —— caspica Desf. en SE -—— triacanthos L. ; Globularia er eh 3 3: Glockenblumen 192, 394- 198, 409: —— spectabilis M. K. 161. Glycine 141. | hiza 59, 69, 91. en. 6 91 — Sen L..:58, —- glabra L. 7. glanduliiera Rgl. 74. — glandulifera Willd. 62 Gnaphalium norwegicum " 366. —- supinum L. 260, 366, 39 — supinum L. ß. ee "Wahl. Ä 82. ion tataricum (L.) Boiss 46. tataricum (L.) Boiss. $. angusti- 04, 394, 395: k ch G. 418 | - fragrans Nees—G. barbifrons 418. Grimmia pulvinata (L.) Son. Ke Ba Tournefortü L. 3 „193 x 266, 276, 281, 333, 381, meleptophylla (L.) Desv. 118. lomum curvirostre Hedw. var. 26 e.L — - acutifolia Fisch. 2 258. aretioides Boiss. 288, 292. = gakides Boiss. var. caucasica Glycyrrhiza —— Helianthemum. 471 Hablitzia tamnoides M. B. 282. Hainbuche 114, 116, 149. Halimocnemis crassifolia (Pall.) C. A 62 ey. 62. -—— glauca (Pall.) Bge. 62. ——- monandra C. A. Mey. 62. Halimodendron Fisch. 408. argenteum DC. 185. ‘Halocnemum M. B. 408. ale (Pall.) Mor. 62, 181, 7: Hiskäpkiyheg 62, 63, 64, 75; a 27; 90, 195, 197, 198, 287, 296, 4 Halostachys C. A. Mey. 408. caspica (Pall.) C. A. Mey. 76, 187. Hanf, Neuseeländischer 143. Haplophylium congestum _ 3. taurica (Jaub. et Sp.) Boiss. 162. —— villosum M. B. 89, 297. Hartgräser 63, 67, 89. Haselnuss 154, 158, 169, 197, 241, 245, 273, 276, 277, 278, 413, 435- Heckenakazie 3 Hedera colchica C. Koch 115, 155, 171, 180, 239, 402, 409. L. 169, 172, Hedwigia ciliata Ehrb. 393 Hedysarum caucasicum M. B. 380. ‚obscurum L. 317, 359 37% 375 180, 239. ie —— sericeum M. B. a 259. —— tauricum Pall. 162, 165. Heldreichia oraisctfolie Boiss. 345- Heleocharis acicularis (L.) R. Br. 61. — pälustris (L.) R. Br. 56, 61, 63, 161, 252. — — uniglumis R. et Sch. 61. Helianthemum Tourn. 73- —— canum L. 353- ____ Chamaecistus Mill. 121, 138, 152. 162. ____ Chamaecistus Mill. var. obscura Aochess. 266. ww var. virescens Boiss. — * igusifelium M.B. 356. ____ niloticum L. var. lasiocarpa Boiss. ’B ak oelandicum (L.) Whlnb.'255, 2575 266, 282, 353- geheim L. —— vulgare Gaert. ir 262, 279, 353» 472 Helichrysum arenarium (L.) DC. 66. i (L.) DC... var. rosea Trautv. 298. —— armenum DC. 295. —— Aucheri Boiss. 366. aurantiacum Boiss. et Huet (s. auch H. lavandulifolium) 317, 366, 370. —— glandulosum Led. 5 5 -— graveolens M. B. 165. lavandulifoliumWilld. — = H.auran- tiacum Boiss. et Huet 366. undulatum Ledb. 374, 376. Heliotropium europaeum L. 379. 7 suaveolens M. B. 284, 302. —— subcanescens Stev. 161. Helleborus Tourn. ırr, 116, 207,275, 436. —— ceaucasicus C. Koch 111 274, 429, 32. Kochii Schiffn. var. glaber 273. Hemerocallis fulva L. 434. Heracleum L. 160, 193, 194, 242, 258 299, 326. apüfolium Boiss. 260. —-— cealcareum Alb. 262 —— Chorodanım Hoffm. I , 356. 262, 356, 99. Freynianum Som. et Ley. 56. ——— Mantegazzianum Som. et Ley. 356. 7 pachyrhizum Som. et Lev. 194, 356. “7 palmatum Baum. 356. 7 pastinacifolium C, Koch a 375- = pubescens M.B. 3 56, 3 — scabrum Alb. 262, 356 ——— Sphondylium L. 68, Se Sphondylium L. var. nn I, 7 umbonatum Boiss. > 356. —— villosum Fisch. . 356. 162, 283, 299, 5 ' Herminitum Monor Herniaria caucasi ER En A 2 a ea aan L. odorata (Andrz.) 66. = Bursute [,; 4, 121, 124, 283. ——— incana Lam. > 2 297. 7 odorata Andrz. | | Helichrysum —— Hyacinthus, Hesperis L. 51, 34. ——— matronalis L. 251, 342, 384. matronalis L. ß. runcinata Boiss. 40, 51, 52, 164, 258, 342. Hibiscus syriacus L. 439, 433. Trionum L. 89, 435. Hieracium cydoniifolium Vill. 370. ——— echioides Lam. 280, echioides Lam. f. latifolia 162. laete-virens Som. et L. 370. —— macrolepis Boiss. 370. —— murorum 379. —_- murorum L. 3 pilosissimum Fries 184, 201, 426, 379: —— Pilosella L. 250, 280, 298, 370. —— praealtum Vill. 74, 162, 280. spaerocephalum Fröl. 370. subsimplex Som. et L. 370. svaneticum Som. et L. 37°. ——— umbellatum L. 280, 370, 379- vulgatum Koch 280, 379. Hierochloa borealis R. et Sch. 61. Himalaya-Ceder 142. Himalayatanne 142. Himbeere 271. Hippomarathrum crispum_ (Pers.) Koch (s. auch Cachrys cr.) 79, 266. Hippophaes L. ıı2, 120, 138, 286, 414 (= Hippopha& Ant.) —— rhamnoides L. 150, 168, 181. Hippuris vulgaris L. 61. Hirse 108, 190. Hochbuche 124, 126. 156, Holosteum ümbeisrum 13.54; Homalothecium sericeum (L.) 7 : Hopfen 39, 50, 55, 150, 155 zn 169, 172, 241, 243. —— wilder 150, 155, 414. Hordeum bulbosum L. 88. 65 murinum L. 56, 57, 5% 79) 9° 379. Hortensie 434. Hosta alba 426. we a Aschs. 435: Huflattich Hyacinthus I ourn. 141, 432. Hydrangea Gronov. 141. s Morsus ranae L. 71, 16 m splendens (Hedw.) Schimp. 3% _— friquetrum (L.) Schimp. 266. _Hyoscyamus Tourn. 44, 240, 268. —— niger L. 92, eg 438. 2% 2117, 432 Ardasenowi Kell. et Alb. 353. armenum Jaub. et Sp. 353, 377- 53: et 152, 193, 262, 263, 353. Montbreiii Spack 353. ummularioides Trautv. 260, 353. u L. 260, 353, 438. oratum L. 74, 153, 155, 157, 53, 430. Tamosissinitum Ledb: 117, :147, Hydrangea —— Isatis. 473 Jasminum officinale L. 433, 434 llex L. 109, 110, 116, 125, 135, 137, 153, 165, 192, 409. Aquifolium L. 122, ı71, ı8ı, 181, 424, 43c, 422, 439. Illecebrum cephalotesM. B.= Paronychia kurdica Boiss. 300 Immortellen 77. Impatiens Rivin. 243. Noli tangere L. 147, 157, 201, 281. Imperata cylindrica (L.) P. de B. 149. Intybellia glareosa Schott et Kotschy 377: I 1.38; 160, 386. acaulis Schott et Ky. 366. —— Britannica L. 55, 61, 95. caspica Ledeb. 62. cordata Boiss. 366. —— germanica L. 56, 95, 164. glandulosa eier 194, 252, 254, 268, 366, 386, grandiflora wild. 194, 366, 386. a 51, 172,230, 3686, 414, 4 Oculus Christi L. 56, 68, 162. thapsoides DC. 152, 772. Johannisbeere, rote 432. Iris L. 3 = 79, 434: ee, C.A.M. var. lineolata ae 29 aTachR Led. % 5. caucasica Hoff wen Janka . atkfolia az Serra M. B. =]. nudicaulis Lam. 51, 266. germanica L. 113, 422, 433, 438. gramine 3 —— GildenstaedtianaLep. var.livescens erregen . lazica Alb. 116. —— notha M.B. 55, 58, 79. 71. nudicaulis Lam. (s. auch J. fur- cata) 51, 266. - paradoxa Stev. 299. Pseudacorus L. 58, 136, 199, 422. ——— pumila L. 352 46, 73, 420. —— reticulata M. B. 35, 411, 420. Isatis Tourn. 92. —___ canescens DC. 297. 474 Isatis nummularia Trautv. 297. Jubaea spectabilis H. et Bonpl. (s. auch Cocos chilensis) 144. Juglandeae (DC.) 205. Juglans L. 170, 271, 422, 433. regia L. 182, 420, 429, 430. Juncus L. 71, 199. —— acutus L. 136, 199. alpigenus C. Koch 331. —— alpinus Vill. 331. --—— bufonius L. en 146, 199. —— communis L. 199. —— compressus Jacq. 259. —— - conglomeratus L. 150, 153. Fee CRUS0B L. 236, 150, 23% ER —— filiformis L. 260, — eo Ehr. nu, 166, 331. ——— triglumis L are = 93, 167, 206, 235, 249, 401. communis L. 74, 121, 207,.283, 313, 377; 3 417: communis L. y. nana = ]J. nana Willd. 183. communis L. b. oblonga 183. communis L. a. reflexa 183, 302. excelsa M. B. 94, 126, 127, 147, 160, 164, N 267, 168, 183, 184, 313, 403, 409. fostidissima Willd. 94, 121, 166, Er u. 273, 313, 403, 409. Willd. (s. auch J. commu- nis Yy. = 1935236, cedrus L. 94, 121, 162, 167, 183, 264, 266, 299, 380. Sabina L. 183, a 246. Jurinea Cass. 67, 79, 258. a Bge. ı 265, 368. EN Som. et L. 369. depressa C. A. M. Stev. 260, 369. depressa Stey. var. Pinnatisecta Boiss. 369 ——— Eversmannii Bge. 66. —— filicifolia Boiss. 369. Levieri Alb. . a 369. —— linearifolia DC. En (L )Rebb. = 56, 74,. 262, 152, 162, 267; = polyclonos DC. 78. 7 pumila Alb. 369. - pumila Alb. var. major 369. Ruprechti Boiss. = 258. Isatis —— Kreuzblütler. Jurinea spectabilis Fisch. et Mey. 295. stachidifolia DC, 165. Ixiolirion Pallasii F. et M. 294. Kakibaum 14 Kalidium caspieum (L.) Ung.-Sternb. 76, 187. Kampferbaum 143. Kastanie 123, 143, 150, 151, 409, 433, 34- süße 128, 150, 151, 241, 27l. Katzenpfötchen 392. Kernobst 141, 155, 105, 204, 401, 402. Kiefer 74, 108, 120, 123, 147, 148, 149, 170, 181, 190, 209, 212, 220, 223, 224, 232, 233, 234, 235: 239, 244, 245, 253, 264, 27% 275) 277, 310, 311, 384, 410, 416, 417, 441. Kirsche 109, 113, 130, 139, 141, 150, 220, 237, 250, 412, 432, 435 434 Ge rschiniuee 109, 110, Re 128, 129, 130, 153, 192, 380, 4 Klee 80, 87, 139, 142; nr 159, 199, 200, 201, 250, 252, 258, 276, 27T: 373, 382. Knautia L. 399. involucrata Som. et L. 304. —— montana (M. B.) DC. FR 364 85. : : aa (M.B.)DC. ß. heterostricta Boiss. 172. : Knieholz 108, a 384, 385, 419; 4 Knoblauch ı Er Naipenäcdeh 144. Kochia Sue 304, 403: “ —— aren a (W. K) Roth 65; 6 et Byseopikelie (Pall.) Boiss. 65- — prostrata (L.) Schrad. 65, 313] prostrata (L. Schrad. var. canesc og. 299. scoparia (L.) Schrad. = -—— sedoides (Pall.) Boiss 6 Koeleria cristata (L.) Pers. = 65) A 281, 328 Koelreuteria Laxm. 434- Kohl 112. Kopfweide 44. Korkeiche 143. Kornblume 249. Krapp 93. Kreuzblütler 380. Labiatae Juss. 120, 159 399 409. Lactuca aculeata Boiss — muralis (L.) Less. ne 284, 370. 379. (Vis. ) . (s. auch itheca b) 41, 47, 93, 161, 28o, frigida Boiss. 370. pei Boiss. 46, 370. nantia canescens F. et M. 377. iberica F. et M. 298. peltata F, et M. 296, 298. aum album L. 40, 113, 360, 431, Alpestre Trautv. 361, 399. Er nenie E: 80,03, 282. Galeobdolon (1, I Ceantr 116, 361. maculatum L. os. A et. 206, 252. Rn Be Sk 273, 363. se, 122, 137, 162. LeJ116, 122, 139,153,275. oth = BY. 352. lius Willd. 54, 50, 277, e 5 lius Willd. var. pubescens Kuhblume —— Ligusticum. 475 Lathyrus vernus (L.) Bernh. 113, 116. LaurusnobilisL. 145, 171, 181, 188, 433. Lavatera thuringiaca L. Lecanora chrysoleuca Ach. 393. Leguminosae Endl. 89, 409. Lein 43, 47. Lemna minor L. 134, 136. Leontice Smirnowii Trautv. 420, 428. Leontodon L. 112, 274. —— .asperum W.K. ı21, 280. —— asperrimum ne ‚73, 298. —— autumnale a Be 233. —— hastile L. 280. hastile a. glabratum Koch 152,369. - hastile L. 3. hispidum (L.) 250, 369, 399. -—— Taraxacum L. = Taraxacum vul- gare (Lam.) Schrk. 278. Leontopodium alpinum Cass. 366. Leonurus L. 72, 240, 249, 268. chalepense L. 250 coronopifolium Fisch. 62. —— crassifolium W.K. 62, 76. —— Draba L. 38, 41, 42, 45, 52, 54) 64, 92, 95, 159, 161, 412, 438. _ _— filifolium DC. 198. —— latifolium L. 62. -—— micranthum Ledeb. 64. —— perfoliatum L. 38, 41, 69, 92. —— propinquum F. et M. 56, 162. -—— ruderale L. 46, 49. ——— sativum L. 431: vesicarıum L. 297, 374, 375- Leptotrichum Berne Scheage H 43, 64; 393- Leskea polycarpa Ehr. 40, 75- a L. 433, 430. aes er 111, 113,161,380,432- Lianen =, 20 Ligularia iirien (L.) DC. 246, 367- —— Arafoe Alb. 355- ee ser we = Lev. 356. —— elatum RER en 7 Alb. 355: 476 Ligustrum Ligustrum Tourn. 109, 112, 141, 149, I 50, 243. lucidum Mill. 435. vulgare L. 39, 50, 73, 181, 237; 250, 424, 434, 439- Liliaceae DC. 63, 92, 294, 380, 409. Lilie 387. kaukasische 332. Lilium Tourn. 144, 193. —— candidum L. 424, 429, 434- Fr Hort. = L. monadel- phum 3 Beeihtn ME. B. 130, 147, 194, 243, 251, 277, 281, 331, 382, 387, 4 34: —— speciosum Thunb. 426. Szowitsianum F. et Mey. 387, 422. Limnanthemum nymphoides (L.) Lk. 61. Limodorum abortivum Schwartz 146. Limosella aquatica L. 61. Linaria Juss. 122 —- armeniaca Chav. 280. dalmatica (L.) Mill. 298, 361. -———- Elati ill. ı 262. genistifolia (L.) Mill. 66, 162, 280, — 295: ee Boiss. 298. — — macr M. B.). Chav. 47, 65. sure (Cavan.) Spreng. 89, 121,:161. ——- minor {L.) Desv. 162. —— odora M. B. 66. Linde 39, 108, 109, 114, 146, 192, 203, 205, 220, 238, 243, 247, 252, 264, 270, #19 RL BR 412, 433. Lindernia pyxidaria All. 61. Linnaea borealis L. ne Linosyris divaricata DC. 64. Linum alpinum Jacq. 3 352. -—— angustifolium Huds. 122, 146. os austriacum L. 37, 47, 49, 51, 72, ——— catharticum L. 262, 266, 352. flavum L. 121, 162, 165, 256, 295. - hirsutum L. 268. —— hirsutum L. var. latifolium M. B. =L. boperickoliemn. Salisb. 352, 386. —— hypericifolium Salisb. (s. auch L. hirsutum var. latifoium) 251, 254, 262, 352, 386. nervosum W.K. 162 —— Lycium. Linum nervosumW.K. var. Aucheri Boiss, 262, 3 perenne I —— perenne L. Be Schmih. 165. tenuifolium L. 161, 266, 283. Lithospermum Tourn. 38, 93. —— arvense L. 38, 113, 298. officinalis L. 38, 56, 161. — en L. 40, 55, 93, 124, 282, 45 Livistona nttas Mart. 144: Lloydia serotina Rchb. 332, 391. Lolium perenne L. 56, 79, 88, 153, 161. perennel..var. Marschalli Trautv. 88. rigidum Gaud. 79. en Gaud. 3. Held ı an Erscteäiae Boiss. 186. — - Caprifolium L. 40, 55, 162, 180, 207, 252, 429, 434, 438- caucasica Pall. a 271, 385- ———- caerulea L. 180. iberica M. B. 73, 180, 265. ———- orientalis Lam. 186. Xylosteum L. 186, 279. Lorbeer 99, 143, oo 146, 409. Lotus L. 159, 193, 244, 382, 334- pe angustifolius Güldenst. 117- — -— 'angustissimus L. 62, 161, 199. __ cormiculatus L. 265, 276, 27% Re irsutissimus corniculatus L. y. hirsutiss Ledb. Goebelia Vent. 295- $ Goebelia Vent. var. genuina Bois$. en 49, 78, 258, 2775 296, 304 Luzula Desv. 381. campestris (L.) A.M. I. —— Forsteri DC. 113; Zu 431: — -— multiflora Lej. 150, 4 —— arrngsse Lej. $- ongesia DC. var. alpina C- Boiss: 33 —— Hilo (L. ex a . 282. silvestris Gaud. spicata 1) DC. 331, ey. Lycium RER L. 422 -—— ruthenicum Murr. 187, 288. rottboellioides _ DC. var. N napcl E Bat i ; ium alpinum L. 260, 327. — Selago E. 260,.327, 392. ycopsis arvensisL. var. micrantha Trautv. ie 157: dubia Willd. 56, 156. - nummularia L. 161. - punctata Jacq. en 153, 280. a . 61, rum Be 5 56 161. . 3 ot ia echioides L. (s. auch Ar- ‚Mebia ech.) 358, 384. . Br. 044:73: (Steph.) Boiss. 56. : . 38, 112, 159, 240, i . Es I Jacg. var. Radde- wel 279. Lycopodium —— Meniocus. 477 Marsilea quadrifolia L. 61. Matricaria Chamomilla L. 50, 68, ı61r. Matthiola odoratissima (M. B.) R. Br. Mer. 162, 165, 166, 258. Maulbeere 59, 109, 123, 198, 212, 305, 434- Maurandia Orteg. 197. Medicago L. 87, 240. arcuata 'Trautv. 297. coronata Lam. 257. cretacea M. B. 162, 350. es L. 67, 89, 162, 250, 265, 27 9 Gerardi Willd. 80. —— glutinosa M. B. 350. lupulina L. 62, 150 297. —— maculata Wall. 146. —— marina L. 150. —— Meyeri Grun. 73. minima (L.) ag 43, 89, 138, 198, 282, 297, a Al 89, 198. a L. 67, 122, 162, 279,378: Melaieier 147, 148, 149, 166. elampyrum arvense L. 56, 162, 172, 362. —— barbatum W.K. 265, 280. —— caucasicum Bge. 268, 362. bez 38, 39, 45, 39, 93, 117, 335» Melia £ 431, 434- SE L. 185, 188, 424, 429; 439, ı 459 Melica eate L. 162. ———- Hohenackeri Boiss. 299. nutans L. 40, 55, 328. picta C. Koch 281. Melilotus Tourn. 62, 80, 96. hirsuta Lipsky 162, 166. officinalis (L.) Desv. 65, 96, 162, 9. ruthenica Ser. 62. Melissa Acinos L. 259. Clinopodium (Spenn. nn.) Rchb. = Satureia Clinopodium (Spenn.) Brig. 163. —— officinalis L. 171- Melone 435: Meniocus linifolius DC. 35, 38) 41, 92) 259, 296. 478 Mentha —— Naswvi. Mentha enge L. 61. s L. 61. u Peg L. 61. ——— silvestris L. 156, 162, 241, 280. FERER ER trifoliata L. 267. Mercurialis perennis L. 139. Merendera caucasica (Spreng.) M. B. 35, 93, 331,411, 412, al 428,430, 431. Raddeana Rgl. 3 Mespilus L. 109, ih Gas, 250. —— germanica L. 139, 169, 179, 429, 439, 434- -——— melanocarpus M.B. 251. —— ÖOxyacantha (L.) Gaertn. 149. Micromeria elliptica C. Koch 122. Mielichoferia nitida Hedw. 393. Milium L. 71, 206 effusum L. 206, 281. Mimosa L. 201, 282. Minze ı . 414. Mispel ı Mistel o er; er Hedw. 253. id )Br etSchimp ’ —— rostratum Schrd. 266. Moehringia trinervia (L.) Clairv. 279, 336. Mohn = > 51, 52, 63, 80, 89, 90, 157; Moltkia Soanıla (Willd.) Lehm. 422. Momordica Elaterium L. 8 Monatserdbeere 436. Monatsrose 436. Monotropa Hypopitys L. 282. Moos, Isländisches 393. Moose 49, 75, 76, 118, 125, 130, 132, 134, 139, 148, 204, 253, 258, 266, 267, 273, 388, 391, 393, 395, 414, 416, 417, 418. Morus Tourn. 433. alba L. 58, 92, 112, 113, 182, 424, 431. nigra L. 182, Mugan 195; 197, 198. Mulgedium albanum De. 280, 370. —— abietinum Boiss. 370. = Bourgaei Boiss. 242. =— Bourgaei Boiss. var. colchicu Alb. 262, 370. = —— cacaliifolium Boiss. 3. ponticum Boiss. 370. er macrophylium(Willd.)DC. 164. ricum (L.) DC. 62, 194, 28o. ee oe 383, 43,73, 388, 388, 412, 428. —— acutifolium Boiss. 33 - nr (L.) DC. Er 332, 382, comosum Mill. 35, comosum Mill. var. bien 299. —— neglectum Guss. 415, 437- — pallens M. B. 332, 382, 415. —— pyenanthum C. Koch 332, 382. ——— racemosum (L.) Med. 35, 38, 74 122, 126, 332, 382, 422, alpestris Schmidt 359. —— alpestris Schmidt var. grandiflora Boiss. 9. —— amoena Boiss. 359. caespitosa Schultz 378. — — hispida Schl. 36, 414. k 359. ——— palustris (L.) With. 36, 137- -—— sylvatica (Ehrh.) Hofim. 117, 122 251, ei 280, 359, 377, 393, 399 412 ar sylvatica (Ehrh.) Hoffm. alpestris (Lehm.) Koch 122, 126,378; 39% 395 sparsiflora Mik. 40, 50, 137, 104 193. stricta Lk. 61. Myosurus minimus L. 64. Myricaria davurica Ehrenb. 66 germanica (L.) Desv. 175, 24 Myriophyllum Sun 134, 414: spicatum L Myrthe 141. x Os Nadelholz ı14, 206, 209; aı1d, 229 221, 228, 236, 233, 272- Najas minor All. 61. Narcissus L. 432, Den donarcisens L. 432 Närewan, Näreven, Närewend, Er 2 Nar ai Närband, Nälwand, ee 305. Nasturtium officinale R. Br. -——— palustre Leys. 71, 157) RE sis IB. rivulare Be: 137. Naswi 126. 2360. lora M. B. var. puberula ada Trautv. 295. ha Bge. 298. E Spt, 112, .208, 317, 56, 68, 159. r B in Boiss. 164. ur - 379. ‚Stey. 466, 374 376, 397; | Willd. B. dilatatum Koch (L.) Desv. 279. 249. En fanca Boiss. 162. Neckera ——- Orchis. 479 Oenanthe L. 153. fistulosa L. 199. —— pimpinelloides L. 146. —— silaifolia M. B. 199. Oenothera biennis L. 241. Olea Tourn. 436 ee L. 122, 181, 238, 434. Oleander 434. REES cappadocica Willd. 117, 146, 262, 359. Loikae Som. et L. 359. in Tourn. 257, 285. je: L. Desv. 255, 287, 290, 7,3 tacsl Bess. 377: ——— heterophylla C. et M. 295, 297. —— Michauxii DC. 279. petraea M. B. 65: 282. radiata M. B. sativa Lam. 57, a2; 162, 279, 291: sativa Lam. ß. montana Koch Boiss. 262, 351. —— vaginalis C. A. M. 94, 257, 265, 354: viciifolia Scop. 376. = Struthiopteris (L.) Hoffm. 132, Oaaih Columnae All. 73. hircina Jacq. ß. spinescens 161. er Vaill. 49, 59, 90, 96, 240, 30 BEN: ae L. 56, 68, 159, ı ent re Stev. 284, 298, 300, 358. rupestre M. B. 119, 234, 294, 00, a Willd. 122, 283, 284, 29H — ka Ledb. 268. stellulatum W.K. 120, 255, 256, 262, 265, 358. stellulatum W.K. ß. pallidum Boiss. 168. —— tinctorium M. B. 47, 64. Ophioglossum vulgatum L. 131. Ophrys oestrifera M. B. 146, 438. Orchidaceae Juss. 146, 276. Orchis L. 62, 74. 450 Orchis Orchis fusca Jacq. 280. —— globosa L. 333; 399- incarnata L. 333: ——— latifolia L. 333, 438. - maculata L. 193. __—_ mascula L. 280, 333, 424, 433. —— pallens L. 333- pseudosambucina Ten. 333, 422- —— pyramidalis L. = Anacamptis p. (L.) Rich. 399. —— sambucina L. 193. satyroides 1, — Platanthera s. (L.) —— sphaerica M. B. 333- —— yviridi-fusca Alb. 333. Origanum Tourn. 277- —— vulgare L. 262, 280, 359. «. T. 43, 412, 433. -——— Balansae Boiss. 123, 126, 332. —— narbonense L. 75, 122, 160, 172. eg A re Cl. 437- -—— refractum W.etK. 122, 332. tenuifolium Guss. 46, 92, 281. umbellatum L. 35, 92, 113, 332. —— umbellatum L. var. latifolia Trautv. 299. Ornithopus a Pisa 16 123. Orobanche L. 276. —— alba Steph. 230, 363. -—— cruenta Bert. 230 gamosepala Reut. 363. —— pruinosa Lapeyr. 379. speciosa DE. —=0O. laser. — 379 Gesbanchese Rich. 268. obus Tourn. 277. —— aurantiaca Stev. = Vicia a. Stev. —— cyaneus Stev. 352. ——— hirsutüs L. 205, 75: Be 438: -—— roseus Ledb. 277, -- vermus EL. 281, 5 TE anomalum 266, en A Schl. ı2 Osmanthus fragrans (Thunb.) Lour. 426. unda regalis L. > 131. ÖOstrya Mich. 108, ——- carpinifolia ne 152, 183. Hedw. ı25, Papaver. Oxalis Ha 1: 352) 122 ,:252, 285, Sonia L. 1132 179, 22 20 I, Oxyria Aa L. (s. auch O. reniformis) 333,.39° .— reniformis Sn 3175 333, 376, 39 Oxytropis albana Shen. 351, 376, 377- _——_- albana Stev. ß. colchica Alb. 262. —— caucasica Rgl. 331. -—— cyanea M. B. zı8, 351, 391. —— Kasbecki Bge. 351. = 0. digyna —— pilosa (L.) samurensis Bge. 351. samurensis Bge. var. colchica Alb. hei Willd. 351. Paeonia Tourn. 433. orea Donn 433; gran Retz. 112, 2 e 279,3 349, 4, a L.: 38, Wittmanniana en 340, 424 Paliurus Tourn. 54, 57, 59 91, 129 25 149, 150, 159, 164, 166, 267, 160 216, 218, 240, 248, 249: 250, 270, 272, 288, 302, 405 409 410, 412, 415. aculeatus Lam. 265, 286, 424, 429: Palmen 140, 144, 145, 207: Pancratium maritimum L. 5 Panicum Crus Galli L. 61, 8. Die glabrum (R. Sch.) ie = Dig 122, 163, 176, tarıa g. 95, 2 sanguinale q 281. viride L. 108, 190. A arenarıum M. B. caucasicum M. B. 282, 294 29 340, 424. — — commutatum 412. A 2 ylnidum L. 96: Me 5 = hybridum L. var. apula Trau 9: lateritium or Koch 349 357 u a Lindl. 349 387. u F. et M. 39 2 lateritium C. Koch a. oreophilum 40. E itium C. Koch ß. subacaule Boiss. 340, 387. j monanthum Trautv. = P. lateri- C. Koch 340, 387. — oreophilum Rupr. 340. — orientale L. 206, 340, 387 - Rhoeas L. var. Be Boiss. L. 155, 240, 290, 391. Bor, 201, 208, 212, 264, 6, 302, 432. laxiflorum Trautv. 359. idaica L. 80, 122, 124, 258, = = 263 284, 415, 416. 3 5 347- Kurdica Boiss. (s. auch I- 022; ai 283, ER "ah 197, 201, 205. i a C. A. M.. 186, » 113, 128, 141, 433. - 381, 382, 394. 2 "307, 317, 343, 362, 250, 265, 276, 280, 53, 92, 94, 108, 112, 113, Papaver —— Philadelphus. 481 Pedicularis condensata M. B. 362. —— condensata M. B. £. he 362. crassirostris Bunge 362, 395. —— Nordmanniana Bunge 363. Wilhelmsii Fisch. 362, 385. Peganum = 3 59, 71, 73, 3 a ee —-— Harmala L. 43, 166, 265, Bee Se 436. Peltigera Willd. ı2 5. canina L. 75, polydactyla Hakan: 125. —— polydactyla Neck. var. hymenina Ach. 253. —— rufescens Hoffm. var. spuria Korb. 117. oo Tourn. 137, 154, 160, 169, gra 66a Li. 182, Persica vulgaris Mill. — Prunus Persica (L.) Sieb. et Zucc. 178, 422, 429: Perückenstrauch 148, 151. Petasites Tourn. 160, 194, 326. —-— albus (L.) Gaert. 122, 126, 260, 367 382; officinalis Moench (s. auch P. vul- aris) 132, 133, 243, war spurius (Retz.) Rchb. vulgaris Desf. =P. a 257; 392 Peucedanum calcareum En 356. Chabraei Jacg. 356 Peziza Geaster Rabenh. = Pustularia coronaria (Jacq.) Rehm. 134. Pfirsich 92, 113, 305,412,432,435, 437- Pflaume a erh 198, 237, 4 Fhalaris ae 1.88; canariensis L. 88. Phanerogamae 314, 322, 371, 397, 416. N Dryopteris (L.) Fee 131, polypodioides Fee 131, 326. ana ner (Hoffm.) R. Br. 131, 326 Phelipaea Tourn. 78, 276. lanuginosa C. A. Mey. 66. Philadelphus L. 109, 112, 113; 148, 397 coronarius L. 130, 147,. 180, 207, 277, 282, 387, 424, 429, 432, n 434- 7 Te spectabilis — 141. 31 482 Phillyrea —— Pirus, Phillyrea L. 109, 409. —— Medwedewi ar = Ph. Vilmori- niana Boiss. 116, Vilmoriniana Böiss, (s. auch Ph. Medwedewi) 116, 181, 188. Philonotis rigida Br : rigi rd. var. C. Müller 132. Phleum L. 269, 277, 399. —— alpinum L. 260, 281, 327. —— asperum Vill. 70. Boehmeri Wib. 74, 281, 327. pratense L. 40, 93, 3°1 Phlomis L. 35: 73, 70,-090. armeniaca Willd. 294, 2 püngens win. 57, 65; .o 89, 163, 249, 132. longipedunculata 164, 250, 249. | Phoenix canariensis Hort. 144. dactylifera L. 144. —— tenuissima Hort. 144. Phormium tenax Forst. 143. Photinia L. 433. serrulata Ldl. Pirdprelen L. 58, ee ” a 200. ——— communis Fo Physcia Koerb. ——— parietina ah Koerb. 76, 414, 415, 418. parietina L. var. aureola Ach. form. congranulata Cronb. 258. pulverulenta Schreb. 258. Physalis Alkekengi L. 122. 251, 28 a nodosus (L.) Tausch D 258, Phyteuma ge: M. B. 378. ——— pulchellum F. et M. 298. Phytolacca Tourn. 146, ı decandra Tourn. 10, I Picea excelsa (Lam.) Lk. 31 > = orientalis Carr. 108; 119, „122, 124, 125, 126, 184, 190, 217, 221, 222, 223, 230, 231, 233, 234, 239, rs a 212, 273, 307,310, 312, REN een een (M. B.) F. etM. 28 283, 284. Pens. hieracioides I. 56, >= see Willd. Pilze 294- tuberosa L. 38, 68, 72, 163, 159, Pimpinella magna L. 279. —— rhodantha Boiss. 355. rotundifolia M. B. 279. —— Saxifraga L. 355, 374, 375- —— Tragium Vill. 295, 298. Pinie 126. Pinus austriaca Endl. —-P. Laricio Por. 169. —— Brutia a Cembra L. 143. halepensis Mill.—P.maritimaLamb. 142, 147) 184, 212, E insignis Dougl. ı Laricio Poir. (s. Hi P. austrica u. P. taurica) 108, 169, 184, 188, 68 184. 09. Plain Lam. (s. auch P. hale- pensis) 109, 151, 153, 154 164, 166, 169, 184, 212, 409. montana Duroi 109, 184, 188, 510, 312% Eraser Sol. Hamiltoni Ten. 142. Pinea L. 109, 126, 127, 135 142, 184, 188, 409. Pumilio Haenke — P. montana 416. sylvestris L. 73, 119; 184, 212, 221, 223, 234, 235) Me 307, 319 311, 312, 313, 416, 4 - taurica Lodd. = p. a Poir. 169. Asuheren virescens (P. de B.) Trin. 55) Pirola NE Sw. 282, 356. He 1.352; 356. 6. ecunda L. (8. ER 282, 35 Pirus Avis .) Ehrh. 347 : —— Aria ) Ehrh. var. concolor Boiss. 179, 347; a —— Ara (L.) Ehrh. var. genuna Bois. 179. —— Aria (L.) Ehrh. var: glabra u —— Aria (L.) Ehrh. var...grae@a 179. Aria (L.) Ehrh. var. incisa (s. auch Erg intermedia dica) 179, 34 Aria ( Alb. ci 347- BE hen NE L.) Ehrh. var. velutina Alb nr ıch Aucuparia (L.) Gaertn. . Sorbus Aucuparia) 125, 179% u. gt = I) Ehrh. var. subtomentost &- Pirus communis en 73, 223; 283,270, 205, 226, 311, 314, 429, 432, 438. — domestica \L) Ehrh. 179. —— elaeagnifolia Pall. 186, 249. — MalusL. 123, 180, 429, 433, 438. — - MalusL. var. tomentosus Med. 180. —— salicifolia L. 73, 94, 186, 282, 302, 303. —— subfusca (Ledb.) Regel 179, 188. —— torminalis (L.) Ehrh. (Sorb. t.) 169, 179. Pistacia ao Fisch. et M. 176, 239, 288. e., is iehoides (L.) M. et N. 253; — Ei; Nees 266. | tago arenaria W. K. 66, is. 166. zZ Janceolata L. 36, 53, 6, 68, 74, 18, 93, 156, 280, 414, 4398. ner Be > x. eriophylla Decs. 137, 265, 3 2 e.: 1. £. Kopeimyensis Alb. 3 163, 168, —— maritima —— maxima Jacq. 68. media: L.. 68, 257; er= —— saxatilis M.B. 257; 3 Platane 514,341, 145; ni En 189, 305, 433, 435. Platanus orientalis L. 113, 187, 189. Platanthera bifolia (L.) Rchb. 282, 438. —— chlorantha (Custer) Rchb. (s. auch E P. montana) 194. ee reg Rchb. fil. = chlorantha 14, 146, 333. ze Stev. (s. auch Orchis s.) 277, 281. FE viridis (L.) Bere 260, 282, 333- e tysma nivale L. 39 E as ogyne carinthiaca "wait 358. 2 Be enneese Juss. 28 EFZERT. 37, 42345 ee 269, 2775 3. — major L. 36, 280, 363, 414. 62, 78. 2:89: Zoralpina L. 258, 281, 329, 391- e ER annual. 35,68, 113,199, 329; 437- E- araratica Trautv. 329, 374, 370- _ 7 attenuata Trin. 329. _ Tor bulbosa L. 35, 37, 45, 329 = bosa L. var. vivipara Koch 38, 39 42, 63, 65, 88, 93, 123. E: capillipes Som. et L. 327, 329. 77 @aucasica Trin. 329- Pirus-—— Polygonum. 483 Poa compressa L. 281. —— conferta Blytt 68. —— longifolia Trin. 329. ——— nemoralis L. 74, 281, 329. —— persica Trin. 329. pratensis L. 146, 153, 281, 329 pratensisL. var. angustifolia Trautv. 329 —— trivialis L. 153, 28 Podanthum campanuloides M. B. 280, 365. Podospermum canum C. A. M. (s. auch een En 298, 378- laciniatum (L.) DC. 64. Porta eh ee 118. Pötw-Hirse ı Polemonium coeruleu um L. 358. ee ER L. var. diphyllum Fen ng 2 Polygala est Rchb. 353. ____ anatolica Boiss. et Held. 279, 438. ‚138, 147- er Jacq. a0; 250, 262, 276, 279, 352- —— yulgaris L. var. caucasica Rupr. ae 394- - vulgaris. var. oxyptera Rchb. 263. — — vulgaris L. typica ne Polygonatum Tourn. 25 —— latifolium Desf. iin RR na (L.) All. £. Br Desf.) Alb. offic ER Al. (s. auch P. vulgare) 265, 433; 438- polyanthemum All. a _ ger (L.) All — yulgare Desf. = feine 265, 332- ee er C.A.M. alpı Ber, nanepn Ledb. n ndalikim Ledb. 260, 378- amphibium 1.60% 43% arenarium W.K. 66. aviculare L. 36, = = 57, 59% 61, 70, 88, 163, 166, —— Bistorta L. 334, BB "386, 391, 399: _ 7 puxifolium (M. B.) Jaub. 181. —— cognatum Meis. 299- —-—— Convolvulus L. Be —— Fagopyrum L. Japathifolium ”% 1 sr - maritimum L. 152. — ____ paronychioides C. A. M. 377- ar 484 Polygonum Eisireer eg a Bi ni —— Persicaria L. polmorphum en Ledb. (s. auch 'P. ee 378: —— seen M.B. 62 iviparum L. 334, 391. Po odhem re E.7128,,123,--125, Polyporus hirsutus Fr. 253. sFr. 134. ea ans! lan Er.134, Er 183. rege aloides Hedw. —— commune:L.' 134: ——— commune L. var. perigoniale ı 34 Pomaceae (Lindl.) 402 Populus alba L. 39, 61; 153, 183, 429. ER RI ER NAT canescens Willd. 183. — A >< tremula 153 133. ——— euphratica Oliv. 187. italica Be a — nigra, L. 77, —— tremulaL. in : EE;ZT Portulaca oleracea L. ea a Potamogeton ee Br 166. natans L. es pectinatus L. 134, 200. perfoliatus L. 61. —— pusillus L. 6r, nr Potentilla L. 67, 38 A =—— alpestris Hall. fil. 349, 395. ——— argaea Boiss. et Bal. 317, 348. 59) 297, 348. ae Fisch. a Mey. 348. gelida C. A. M. 349, 3 geoides M. B. 348. . 2, 259, 349. ——— Levieri Siegf. et Keller 349. = Meyeri Bois. 297, 349: = — micrantha Er 123, 348. 7 multifida L. 349. nivea L. 349, 395. a para 1: 349, 417. —— Oweriana Rupr. 348. Primula. le pimpinelloides L. 348. a L. 56, 65, 152,155, 296, 279) 2° 9. -—— .reptans L. 58, 61, 68, 166. ——— rupestris .L.: var. "orientalis Kell. et Siegf. 348. Ruprechtüi Boiss. 349. ae Boiss. var. aurea Som. et L. 349 sericea er var. dasyphylla Trauty. 348, 375- sericea L. var. subpalmataAlb. 348. silvestris Neck. (s. auch P. Tormen- 139, 438. —— strictissima Zim. ‚349. subpalmata isch. 349, 375: supina L.. 538,61. svanetica siegt, r Kell. 349- taurica Willd. ternata C. a — P. chryso- craspeda Lehm. ß. minor Boiss. 349. thuringiaca Bere, ZN a Tormentilla Sibth. = P. silvestris 139, 349, 395- — —— umbrosiformis Siegf. 349- rna L. 349, 395- : Poterium Sanguisorba L. 123, 156, 103, ferulacea Lindl. 294, 298, 355 lophoptera Boiss. 122, 124. Preißelbeere 390. Prenanthes purpurea L. 379- : Primel 45, 389, 390, 39 418, 430. Primula acaulis Jacq. .111, 282, 357, 420, 428, 431, 432 4 —— Saale var. iberica Hoff. 197- —— acaulis ß. rosea Hort. 116, Bere —— algida Adam 260, 357, 399% 39° 417- —— amoena M. B. 357: ——— amoenaM.B. var. glabrescens 357: amoena M.B, ß. Meyeri Rup!- 375: —— auriculata Lam. 260,357: 3 390,39" - auriculata Lam. var. glacialis #, —— darialica Rupr. 417- reS elatior Jacq. 357, 417- farinifolia Rupr. 357: —— farinosa L. 45, 39% 417° —— grandis Trautv. 357; 391: 4331 a, & (Adam) E | Primula | Primula luteola Rupr. 357, 39r. —— nivalis Pall. 357, ‚39 —— nivalis Pall. 3. PrcANen Schrenk 357- — oe (L.) Jacg. 36, 40, 252, E a9, 417. = — Pallasii Lehm. 123, 126, 357. -—— suaveolens ak 260, 357 = ris L. 20 888; E Pritchardia robusta (Wendt, 144. Prunus L. 402, 410. = —— Armeniaca :L: 186, 422, 428. Em L... 130, 169, 178, 402, 429, 438. - — Cerasus L. 39, 178, 402, 429. _ —— Chamaecerasus Jacgq. 186. = divaricata Ledb. 39, 50, 92, ıı2, = 150, Br Se 204, 271, 402, - . 136, 186, 198, 271, 402, 428, 430, 432, 436. ir noserasus Di 12,12, 435, I, 174, 178, 347, 409, 424, 433. een arocerasıs L. var. brachysta- E: _chius Med. et Alb. 178, 347. use ss L. var. laurifolius e 178. ER Labil. var. viridis 186. 7 spinosa L,. 36, > 514.58, --07, ‚ 159, 178, 216, 429. SPinosa var. puberu a Med. 178. ellus dealbatus (Will) Boiss. 56, 55.282, 300, 369. ypoleucus Boiss. var. B. Ka Äeogg 263, 369. ‚Aypoleucus Boiss. a. adsharica Alb. hypoleucus . 369. a SS Boiss. y. circassica eteophylu (M. B.) Boiss. 163, | FOUR Trautv. 369. Aalviifolius Boiss. 369. . Pyrethrum. 485 Psephellus xanthocephalus F. et M. 295. Pseudoleskea atrovirens Dicks. 393: Pseudovesicaria digitata C. A. M. 342, 397, 398. Psilonema calycinum C. A. M. 296. ——— dasycarpım C. A. M. 296. Psilostemon orientale L. 130, 358, 437; Psoralea L. 159, 240, 434. acaulis Stev. 350, bituminosa L. 146, 5 163. Ptarmica grandiflora DC. 26 Pteridium Gled. 130, 139, AR 150, 243 —— aquilinum (L. } Kuhn (s. auch Pteris reg 109, 131, 260, 284, 327. Pteris L. 118. atikin L. — Pteridium a. 109, Se caL. 117, 118, 130, 131, 139. BE Kunth 109, 138, 137, 139, 146, 147, u 157, 158, 200, 201, 204, 205, ee € A: M: 171, 182, 203, 424. Pterococcus Pall. 408. -—— aphyllus Pall. 187. Pterotheca bifida F. etM. Boiss. = 89, '2 inde F. et M. var. Trautv. 298. is —— orientalis Boiss. = Lagoseris o.- 46. Pulicaria vulgaris Gaertn. 282. Pulmonaria mollis Wulf. 358, 437. Pulsatilla Tourn. 333 = Lagoseris Oo Er? un #: calyculosa Puschkinia scilloides Ad. 332, 382. Eee a3, 282,7 BES Hs Pyreihtum Balsamita =: Willd. 367. carneum M.B. 285, 367. — lieder Willd. ee 376. — corymbosum (L.) Willd. 299. —— leptophyllum Stev. 367. meh - macrophyllum W. K. rn A —— Marionii Alb. 263, 367. —— millefoliatum (L.) Ledeb. 367. ——- myriophyllum C. A. M. 298, 367, m parthenifolium Willd. 157,.282,367. nn rg Willd. ß. canescens Boiss. 265- 486 Pyrethrum —— Rapistrum. Pyrethrum parthenifoliium Willd.. var. pul- verulenta ; ä polyphyllum Boiss. 367. roseum M.B. 254, 280, 363, 367, 385, 399. —— Starkianum Alb. 263, 367. vulgare (L.)Boiss. = eur. 241, 367. Quecke 574.456, Quercus Tourn. 313, 4 —— armeniaca Kotschy 119, 146, 182, —— castaneifolia C. A. M. 187, 189, 200, 203, 205, 409. macranthera F. et M. 187, 204, 205, 226, 307, 314, 403, 406, 410, RER ‚pedtmculata Ehrh. 182, 219, 249, 438. pontica C. Koch 182, 188. —— pubescens Willd. 159, 163, 182. —— sessiliflora Sm. 39, 51, 55, 73, ‚93, 108, ne 123, 146, 181, 219, 225, 249, 429. —— sessiliflora Sm. ß. cedrorum DC, 12 | ine Sm. var. 6. mannifera Boiss. 182, e sessiliflora Sm. var. tschorokensis 182. Queria hispanica Lffl. 20 233, 297, 300. Quitte 139, 435, 436 Ranunkel 139, 382, 383. Ranunculus L. 63, 200, 218, 383. abchasicus Freyn 39. acutilobus Ledb. (s. auch R. Vil- arsii 6. major) 242, 339 338. = arachnoideus C. A. M. 308, 338, 397; ——— arvensis L. — ekrantiifohine et Bal. . —— brutius Ten. I.203; 339. zu —— bulbosus L Ranuneulus caucasicus M. B. 252, 339, 8 393- —— caucasicus M. B. var. alpicola 9. —— cicutarius Schlch. Rene constantiopolianns + Urv. 339. —— dolosus F. etM. —— elegans C. Koch ab: —— Ficaria L. 437. —— gingkolobus Som. et L. 339. —— grandiflorus L. 339, 383- —— gymnadenus Som. etL. 339. —— "Helenae Alb: 263, 33% —— Huetii Boiss. 339. —-— ılljyricüs L.: 67. ——— Kotschyi Boiss. 339, 383. ——— lanuginosus L. 153. —— Lojkae Som. etL. —— lomatocarpus F. et ML 199, 0 ; —— montanus Willd. 339. ——— muricatus L. 113, 139, 200. —— obesus Trautv. 339. —— ophioglossifolius Vill. 199, 200. —— oreophilus M. B. — Villarsüi DC. 3 be 3 — regte M. B. 38, 40, 43, FE = 4, — Philonotis Retz. 13 ee L. sE 112, = Goleakhetee L. ß. nemorosusI a: g. x 33 —— polyrrhizus Steph. 64. | —— Raddeanus Reg. 339- 3 repens L. 58, 61, 113, 136, 161, 200 sösleratns L. 40, 136, 199, 2 200. —— Eu Lev. var. elata Alb, 242- uaneticus Rupr. (s. auch R. er larsii 7. Bench 339- »4 subtilis Trautv. 339- trachycarpus F. et M. 200. —— Villarsii DC. (s. auch R. ore R. acutilobus Led. vitifolius Boiss. er Bal. 339. vitifolius Boiss. et Bal. 120. Rapistrum rugosum (L.) All. 50; 57: 7 95, 438. Rapistrtum —— Rosa. 487 Rapistrum rugosum (L.) All. var. laevis rautv. 90. Reaumuria Peer Willd. b. angusti- folia Trautv. hypericoides wild, a. latifolia M.B. 8 184. Rebe 39, 40, 50, 59, 74, 107, 109, III, 130, 138, 148, 150, 153, 169, 172, IQI, 203, 207, 304, 430. —— Wilde 109, 150. Reboulea Karnth. 118. hemisphaerica Raddi 118, 132. Reis 93. Rennibierechte 125. Reseda 294: erg u 74, 119, 163, 257, 265, 282, HA BAER. a J. Müller 294. Rhagadiolus. steilen Dec. 8. eiokleras Boiss ee Tea 154. alpina L. var. colchica Kusn. — Rh. alle Koehne 174, 176, 177. cathartica L. 67, 164, 176, 185, 24. cathartica L. d. caucasica Kusn. 176. colchica Som. et Lev. =Rh.imere- tina Koehne 176, 177- erythroxylon M. B. et Pall. =R. Pallasii F. et M. 51, 216. Frangula L. 176. grandifolia F. et M. 174, 185. —— imeretina Koehne (s. auch R. alpina, colchica) 174, 176, 177, 231. microcarpa Boiss. 176, 268, 283. microcarpa Boiss. var. microphylla Trautv. 176, —— Pallasii F. et M. 39, 51, 575 58, 59, 72, 73, 79, 185, 216, 266, 283, 2 ‚ 317. spathulifolia F. etM. 80, 185, 283, 286, 297, 373- Rhapidophyiium Hystrix (Fras.) Wendl. et Dde. (s. auch Chamaerops H.) 144: ann“ pülchreni F. et M. 283, nee alpinus Baum. 362. —- Crista galli L. 242, 265. — major Ehrh. 362, 385: —— minor : ir — Fistularia Crista galli ı 953; Ric dass Sen TL 25, 114, 119, 124, 125, 129, 130, 150, 153, 207, 251, 272, 307, 325, 382, 390, 391, 434. Rhododendron baeticum Boiss. et Huet I 35. caucasicum Pall. 108, 125, 180, 193, 245, 246, 270, 308, 311, 356, 385, 387, 388, 389, 403, 410 ——— flavum Don (= Azalea pontica) s 11,214, 199, 139; 180, 251, 275, 356. —— ponticum L. 109, 110, 113, 123, 125, 128, 135, 137, 155, 173, 174) 180, 292, 380, 409, 433, 437- — -— Smirnowii Trautv. 124, 125, 180, 188. Ungerniüi Trautv. 123, 124, 125, 126, 180, Rhus Tourn. 120, 159, 166. --— Coriaria L. 430. Cotinus L. = Cotinus coggygria eG u K. Koch 73, 8o, 122 Rhynchocorys ga Griseb. m 3, 199, 258, 276, 280, 362, 383, 385. —— orientalis L. 2 .. 3835. —— stricta C. Rhynchospermum Lindl. aknciie 143. Rhynchostegium tenellum Dicks. 267. Ribes L. 246. alpinum L. 180, 246, 271, 345- Grossularia L. 180, 415, 422, 429. ——— nigrum L. 186, 422. ——— orientale Poir. 186, 347- — — petraeum Wulf. 186, 246, 347; 417: rubrum L. a Ricinus Tourn. 197- | Rindera eriantha Ledeb. 379. en, Pall. 65, 165. Robinia L. Te Aacie 1..39,.4 Rochelia stellulata Rchb. 61, > Roemeria hybrida 6. Roggen 244, 249, 2 Rohr 37, 44 55 ss, 61, 69, 70, 77; 87, 109, 136, 166, 197, 199, 200, 204, 404, 408. Rosa Tourn. 42, 178, 268. BEN L. 178. Banksiae R. Br. 143. __-_ Boissieri Crepin 178, 347- ___. canina L. 178, 398, 424- 488 Rosa —— Rumex. Rosa canına L. var. collina Boiss. 178, canina L. var, dumetorum Thuill. 123, 164, ı canina L. var. leucantha Boiss. 178 canina L. var. scabra Rgl. 178. —— Centifolia L. 186. cinnamomea L. 186. cinnamomea L, var. glabrifolia Rgl. 186. cinnamomea L. var. oxydon Rgl. 186. —— collina Jacg. (s. auch R. gallica) 164, 178. corüifolia Fries Br, 341. —— didoensis Boiss. 18 —— ferox M. B. 186. mes Ne L. 478. a 165, 178, 434, gallica x canina=R. collina Jacq. 164, ı 78. 178. glutinosa Sibth. Er Bar 178, 265, 348. ——— haematodes Boiss. 186. iberica Stey. 8. indica Linds. 152, se 178, 433, leucantha M. B. = ern Boiss, — Ai Boiss. var, Brotheri Scheurt. 448. — pimpinellifolia L. 163, 178, 347- RE y. micrantha DC, 17 ——— pomifera Herrm. 186. ——— rubiginosa L. 2 ——— rubiginosa L, var. 136. ‚m tomentosa Sm. var. 178, — tomentosa Sm. 3. Ruprechti Boiss. 347- ——— yıllosa na villosa 2 yar,. 178. oe 51372, 87, 113, 140, 141, 142, Frag ae et Rupr. 186, 347. 348 iberica Stey.. 143, 144, 150, 151, 152, 156, 169, 171, 305, 414, 417, 436. Rose Bengalische 143. wilde 277 Rosskastanie 143, 433; 434. Rotbuche 108, 109, I1O, 134, 135, 137, 146, 151, 153, 160, 183, 192, 193, 203, 205, 206, 209, 217, 224, 228, 240, 243, 246, 249, 250, 252, 253, 269, 270, 272, 275, ZI, 312, 313, 0, 400, 402, 404, 406, 409, 410, Rubiaceae DC. 203. Rubus L. 93, 109, 110, 113, 137, 139, 149, 150, 154, 153, 155, 178, 179, 198, 272, 409 armeniacus Focke 139, 155, 179. ee brachyandrus Gml. 179. caesius L. ie 50, 56, 57, 58, 68, 161, 178,27 caesius X el Focke 165. caucasicus Focke 179, 349. —— collinus DC. ı -—— discolor Wh. et Nees — fruticosus Wh. et Nees 137. £ —- fruticosus.L. (s. auch R. discolor] 79: —— glandulosus Bell. 130, 179, 25° 252. —— glandulosus Bell. var. 179. —— hirtus W. —— Idaeus L. ı „8, 2 348. nemorosus Hayne 1 179, 259 265, 266. persicus Boiss. 186. Raddeanus Focke 186, I rusticanus E. Merc. 164, 171, 179. ——— saxatilis L. 263, 266, 348; 377 suberectus Anders. 348: tomentosus Borkh. 179. ee Borkh. var. Be Godr. 178. he Schott. 92, 93: Vestii Focke 179: Rumex L. 53, 71, 72, 12, 157, 249 274, 333- —— Acetosa L. 49, 61, 334 —— Acetosella L. 280, 334- — eur Ba ee alpinus ; —— crispus L. 72, Lad ar —— Marschallianus Rchb. —— nemorosus Schrd. 5 153 : - I Rumex —— Sauerkirsche, 489 Rumex obtusifolius L. 334, 374, 384, 383. —— palustris Smth. 161. — pulcher I ; = scutatus L. 299, 415: —— ucrainicus Fisch. 61. Ruppia spiralis Dum. 46. . II0,-III, 146, 150, en, — BE sophyliurn L.-. .1185..783,..833 üster 39, 40, 44, 61, 92, 93, 108, g52, 159, 160, .167,.181,.192, 198% Bar, 205, 212,.218, 243, 247,250, we tl, Z14. bal Adansoni Guerns. 144. - Palmetto R. et S. 144. umbraculifera Mart. 144. agina apetala L. 335: 2 Linnaei Presl 335. procumbens L. 33 ittaria sagittifolia L. 5 I. 1 52. :ormia herbacea L. 62, cn 1.:188, 193,333 30 aurita L. 1833. babylonica L. 112, 188, 428. collina Pall. 66. M.B. 62. 7: ins Pall, 187. | Sanergräser Be pt Zr. 200. Sanerkirsche Salsola Kali L. 66, Kal 172. —— rigida Pall. 187. —— Soda L. 70, 76. spissa M. B. 62, 70. —— verrucosa M. = 114:465:487. Salvıa L. 35, 54,.88, 150. Aethiopis L. Fr Bayer, 72, 95, 163, 254, 2 ——— austriaca L. a —— caespitosa Month. 360. canescens C. A. M.’72, 254, 256, 25 205: ceratophylla L. 298. _—— er Bois 187. —— glutinosa L. 155, 242, 252, 275, 282. —— grandiflora Ettl. 283. —— Jimbata C. A. M.' 295,298. nutans L. 52. pratensis L. 280. ringens Sibth. et Lam. 163, 168. sahendica Boiss. et Buhse 284. Sclarea L. 280. silvestris L. 45, 47, 45, 52, 54 57, 59, 68, 15, 76, 88, 163, 259, 280, 283, verbascifolia M. B. 298. : verticillata L. 52, II2, 150, 152, 155, 250, 263, 274, 280, 360, 419. —— yiridis L. 89, 122. ____ yanthocheila Bois. 298. Salvinia natans (L.) All. 60, 61, ee Sambucus Ebulus L. 35, 41, 5, 57; $7, 112, 116, 130, 139, 146, 157, 160,.169, 201, 264, 412, 419, 43°. ——— nigra L. 116, 158, 164, 169, 180, 251, 414, 424, 428, 429, 439. | Sanguisorba officinalis L. 172. | Sanicula Tourn. 167. .europaea L. 116, - u 193) u 252, 282, 35% 3 ponaria 0: u 2 vice C. A..M: 197. | & Satureja Clinopodium a) Brig. (8. ‚auch Melissa C.) 74, 163- ____ hortensis L. 284. 490 Sauerklee —— Scorzonera. Sauerklee 252, 388. Saxifraga L. 389, 390, 391, 395; 396. cartilaginea Willd. 122, 123, 283, 346, 393, 418. cartilagineavar. Kolenatiana Trautv. 94: colchica Alb. 346. Cymbalarıa L. (s. auch $. orien- talis) 132, 133, 282, 347. innikii Schmal. 346 exarata Vill. 346, 375, 395. juniperina Adams 346, 390, 395, 18. laevis M. B. 346, 395, 413. ——— moschata Wulf. = $. muscoides Wulf muscoides Wulf. (s. auch $. mo- schata) 346, 375; 377 379, 395. orientalis Jacq. —= S. Cymbalaria L. 132, 276. pontica Alb. rotundifolia L. 119, 276, 282, 347, 387. scleropoda Som. et L. 346. scleropoda Som. etL. var. nivalis 46. — en e X: de 1 a 377, 39 cau M En 4 263, 364, 382, 386, ar ——— Columbaria L. 163, 28.2. —— Correvoniana Som. et L. 364. ——— gumbetica Boiss. 266. ——— micrantha Desf. 57, 74; 122, 163. ochroleuca L. 56, 68, 172, 249, . Gehuolenca L. var. calcarea All. 2 —— Olgae Alb. —— Olivieri Coukt s —— Owerinii Boiss. 364. wo Totata M: B: 298. rotata M. B. var. Trautv. 295. —— sulfurea an 2 ica L. 287 Scaligenis re M. 2 nn 2 ochrochaeta RER iberica M. B. 355. cten Veneris L. 283, 295. inne Vent. 298. Schachtelhalm 136. Schafgarbe 89. Schievereckia imeretica Rupr. 191. Schilf 87, 109, 136, 199, 200, 401, 403, 409. Schizophyllum commune Fries 134. Schlehe 36, 51, 57, 59, 169, 216. Schlingpflanzen 39, 50, 109, 137, 148, 164, 203, 241, 249. Schmarotzer 109, 148. Schmetterlingsblütler 159. Schneeball ı Schneeglöckchen 197, 382, 436. Schoberia acuminata C. A. Mey. 62. suffruticulosa Less. — Suaeda phy- sophora Pall. 187 Schwämme 134 Schwarzerle 137, 150, 252, 409. Schwarzpappel en a 58, 242, 301. Scılla L. zu 2» -—— bifolia 4 —— bifolia L. 5 ira Boiss. 332- cernua Red. 40, ıı1, 207, 273; 282 2, 417, 420, se 437- Fohennekerl F. M. 197 07- Gros 14:71 — — Holoschoenus L. 62, I : —— Holoschoenus L. y- a Koc 9- lacustris L. 58, 63, 166. —— maritimus L. 58, 61, 62, I silvaticus L. 330. enge Denen Gmel. 61, 63: —— triqueter L. ee L. Se us L. 137, 199, 25% annuus L. var. uncinafus 161. sch ie —— verticillatus Tausch 337- er Sclerochloa dura (L.) P. B. 42, 99 9 rigida. (L.) P. B. 439: g. ee Sm. 117, 152, 1 —- officinarum $w. 118, 284. Scolymus hispanicus L. go Scorpiurus subvillosa L- : Scorzonera Besen Dest. ae —— eriosperma M. B. 56, 79 —— filifolia er 265. 131; 204 { Tr —n . Scorzonera. Scorzonera Jacquiniana Koch — Po- dospermum canum C. A. M. 120, 123, 369, 378, 386. ——- Jacquiniana Boiss. ß. alpina Boiss. 369. —— parviflora Jacq hnlarin ehrysantha ad et Spach 3 223,:3 — divaricata Ledb: —— laterifolia Trautv. Sr 282. —— lucida L. 282, ; minima M. B. 4 397, 398. nodosa L.. 153. olympica Boiss. 361. pyrroholopha Boiss. 317. rupestris M. B. 284. ——- Ruprechtii Boiss. 361. Mine Scopoli Hoppe 139, 36 Br variegata M. B. 258, En 298, =—— — —_. —___ m. In orientalis L. y. alpina Boiss, 360. orientalis L. var. chamaedryfolia ‚ Rchb. 284, Fo 298, 377, 378. ne . var. Diemakläde Rchb. nn. = pontica C. Koch 3 Ser ee C. Koch ei ee Alb. re fragile M. B. 66. an Guss. 244. Sedum « 117, 124, 300 m acrelL. 163, 192, 283, 300, 346, 416. —— acutifolium Ledb. 74, 266, 346. ”—— album L. a 300. —— annuum L. 7 caespitosum FE 73, 30. —— glaucum W. K. (s. auch S. his- Panicum) 122, ı52, 164, 192, 263, 266, 346. ra gracile CA. Mi 34 r. hispanicum Fr ==, glaucum W. 6. =—— involucratum M. B. 345. ——— maximum (L.) Sutt, 192, 283, 300, 378. I Senecio, 491 Sedum nanum Boiss. 346, 398. oppositifolium Sims. 345. 122, 146, 156, —— sexangulare L. 263, 346. spurium M. B. 241, 266, 345, I stoloniferum Gml. 152, 192, 181, 305. -—— Telephium L. var. 348. ee M. B. 345, 375, 3. merum "Trautv. 73, 74; Seidelbast, Pontischer 116. Seifenkraut E: Selaginella helvetica (L.) Spring. 282, 32 Sempervivum L. 416 caucasicum Rupr. 346. globuliferum L. 346. 276, —— tectorum L. 241, iR 346. Senebiera Coronopus Poir. 88. Senecio L. 386. —— amphibolus C. Koch 367. aurantiacus Hoppe (s. auch S. py- roglossus) 194, 368, 386. aurantiacus Hoppe y. dentatus 368. .—— brachychaetus DC. 56, 252, 368. —— campestris Retz. 251. rauen ea DC. var. aurantiacus Trautv. 26 cladobotrys Alb. 368. ——— caucasicus DC. M. B. 386, 260, 367, ranlahek Alb. 263, 368. eriospermum go ee L. var. mollis Trautv. GE echens 1. 61,:38..167- lampsanoides DC. 266, 368. —— Öthonae M. B. 368. —— paludosus L. 61. platyphyllus DC. 368. —— primulifolius Som. . L. 368. pyroglossus . "et. Kir.;== S. aurantiacus Ho 386. rapistroides DC. A auch S. ver- nalis) 379. 492 Senecio age een C.. A: M..367, 386. —— cephalus Boiss. 368. — Gaeli DC. 260, 368, 391: vernals W. K. y. nanus 367, 3: vernalis W. K.—=S. rapistroides viscosus L. 367. —— vulgaris Serapias pseudocordigera Mor. 146. Serratula glauca Ledb. 73. xeranthoides M. B. 70, 71, 73. Seseli L. 192. -— gummiferum Pall. 166. En ns Koch 242, 355. m M. B. 2415355: phleoides Stev. er 33, Setaria glauca (L.) P. B. verticillata (L.) P. 5 Be viridis (L.) P. B. 68, 281. Sherardia arvensis L. ıı 34.138 Sibbaldia L. 395. En on Willd. 260, 349, 375, Bu ocumbens L. 349, 375, 390. Sideritis Tourn. ı 59, 167. montana L. 163, 168, 257, 265, 283, 298. ee M. Ber De taurica M. B. var. glandulosa Alb. I Silaus peucedanoides M. B. 279, 356. Silberpappel 44, 77, 79, 212. Silene L. 152, 288 , 291, ae 381. angustifolia M. B. 291,:335. 7 araxina Trauty. äg m argentea Ledb. 2gı. arguta Fenzl a 295 334. 29 ———- armena Boiss. ——— Armeria:L. 291. ee Aucheriana Boiss. 334. var. Hohen- x Brkcabica Boise. —— S. vallesia L, Cauc, 291, 334, 37 8 chlorantha Ehrh 2 . ——— chlorifolia Smith 283, 291, 2 m commelinifolia Boiss. 29 _ = 295: Silene. Silene commutata Guss. 291. a Horn. 117, 156, 192, 283, 29I, 300. ——— conica L. 45, 198, 291. conoidea L. 291, 297. 291, 334, 375: —— dichotoma Ehrh. 279, 291, 435. —— dichotoma Ehrh. var. gracilis Alb. 103. _—— rs Sims 246, 291, 334. gallica L. 149, 198, 291, 438. -—— Hoeftianum Fisch, 291. humilis C. A..M. 291, 335. inflata Sm. 291, 334, 378: italica (L.) Boiss. (s. auch $. ne- moralis) 56, 57, 74, 139, 148, 258, 279, 291, 334 lacera Stev. 291, 334. —— laxa Boiss. 291. —— leyseroides Boiss. 291. longiflora Ehrh. 2gr. ——— longipetala Vent. 2gr. —— Iychnidea C.- A. M. 291, 335- —— Marschallii C. A. M. 291, 297- —— Meyeri. Fenzl: 291. —— Montbretiana Boiss. 291. nemoralis W. K.=S. 279, 291, 334, 428 noctiflora L. 152, 2 odontopetala Fenzl 29 : —— odontopetala Fenzl ß Be 1a Boiss. (s. auch $. Raddeana) 334- olympica Boiss. 7. stenophylla 291) italica L. 4. —— Ötites (L.) Sm. 65, 163,291 parviflora Ehrh. 291. peduncularis Boiss. 291. pendula L. 138, 146, 29. ungens Boiss. 291, 334: ee Otth. y. iberica Boiss. 1% racemosa Otth. ö. rubriflora Boiss. Se ddeana Trautv. = S. 0 DdoaBE tala Fenzl ß. cerastiifolia Boiss. 29% ö pP 295, 334: repens Fatr. 291, ’ | saxatilis Sims ıı1, 117, K 283, 291, 295,.335.3 en pi 394 Schafta.G. Gm sisianica Boiss. Er Sisymbrium L.4 m I nigrum L. Silene —— Stachys. 493 Silene spathulata M. B. 291, 334. —— spergulifolia M.B. 122, 283, 291, 295, 300, 334. spergulifolia M. B. var. clavata Trautv 297: subulata Boiss. 291. subuniflora Som. et L. 335. suffrutescens M: Bag; y£ vallesia L. B. cautasic (s. auch 5. caucasica) 378. viscosa (L.) Boiss. 45, 67, 71, 358, a9, 378. gensis Spreng. 65, 2 Silybum Marianum (L.) Adehee se 92. Sinapis arvensis L. f. glabra 163. Siler trilobum (L.) Scop. 282. 46, 51, = 70, 96. Er eplckä RE erucastrifolium Rupr. eo asperum ips. 342. Huetii Boiss. (s. auch Arabis H.) 260, 342, 393. —— Huetii Trautv. f. elatior Alb. 342. -— Huetii Trautv. f. pumila 342. —— leptophyllum Trautv. 294, 297. — Loeselii L. 43, 45, 57, 65, 89, 258, 342. = pachypus Trautv. 297. pannonicum . 675735278 ——— pumilum Steph. 45. 7 Sophia L. 49, 52, 64. 7 tetragonum Trautyv. 297. 3 Smilax Tourn. 109, 110, 114, 115, 116, 118, 119, 130, .133, 135, 136, 137, 148, 150, 151, 153, 154, 158, 160, 169, 170, 198, 202, 203, 272. „ 203) 402, 409, 438. Sobolewskia lithophila M, B. 342. Olanum Dulcamar. 160, 264 181, 205. Targa Dulcamara L. var. canescens Trautv. Erst: ee Dikängure, L. var. ß. indivisum. 181. Boiss. Dulcamara L. var. BER Willd. = .187. 123,708 — persicum Willd. 280. En petiolaris DC. so. Solfatararose 143. Solidago Virga aurea L. 365: 378. Solorina spongiosa Sm. Sonchus arvensis L. 2 Ei oleraceus L. 161. Sonnenblume 36. Sophora L. 432. alopecuroides L. 59. Sorbus Aria (L.) Crantz var. incisa Alb. = Pirus A. 263. Aucuparia L. (= 237, 311, 313, 431. intermedia Ehrh. = ie Aria (L.) Ehrh. var. incisa Alb. scandica Fries — Pirus Aria (L.) Pirus:A;) 125, Ehrh. var. incisa Alb. = Pirus sue- eica (L.) Gcke. 179. torminalis {L.) Crtz. = Pirus t. 123, 128. Sorghum halepense L. 172. Sparganium ramosum Huds. 61, 136, 199. Spargel 54, 59, 93- Spartium junceum L. 176, 424. Specularia hybrida (L.) A. DC. 163. —— sibifolfihe Ehrb, = A Sph: palustre [£ palustre — (s. dich S. cymbifolium) 6 267. Spinat 401, 403. Spiraea L. 141. crenata L. 67, 8, 186, se 417: —— crenifolia C. A. M. 178,3 263. —— Douglasi Hook. 113, 141. — Alaska Lam. 186. a Lie= en D.-242: ne 4327 434, 4 L. er ‚163, 249, er N B. ß. palidilora Boiss. ; ” avandulifolia Vahl ‚298, 360. ee m a lu '61, 24 ee 494 Stachys — er sylvaticaL. 122, 153, 157, 205, Stankriah L. 109, 116, 158, 38o. er ca Stev. 116, 120, 176, Belkin Stev. var. Kochiana M.B. 6. ITE, 27 — u 4 .112,,21655176,-424, 429. Sie Tourn. 55, Dei 7°, 16577: caspia Willd. —— echinus M. B Gmelini Willd. En 62, 69, 90, 63, 161. incana M. B. 65. ——— latifolia Sm. Ga, — rn L. 63. ca L. 65. een v3 249. Steineiche > 191, 403. Steinobst 2 Stellaria ee L. 336. Holostea L. 117, 279, 336, 412. media (L.) Cir. 36, 113, 137, 205, 412, 437. uliginosa Murr. 336. 5 Stenophragma Thalianum (L.) Cel. 138, 437- Sterculia L. 141, 433, 436. platanifolia L. 426. Stereocaulon paschale 393. ee lutea (L.) Ker-Gawl. 426. Sticta pulmonacea Ach. ı Tree pulmonacea Ach. var. „hypenmels Scefsilktäriien 415: Stieleiche 403. StipaL. 49, 51, 53, 54, 69, 73, 83, 88, 159, 286, 287, 302, 303, 374, 408. barbata ta Desf. 122, 265, 266. capillata L. 67,68, 294, 374. ——— eaucasica Schml. .x® Lessingiana Trin. 65, 6 Das ar. L. 43, 54, E 68 163, — 299, h © A; M.) „Bois 187. —— fruticosa (L.) Boiss. mıcrophylla Pall. BR Taraxacum. Suaeda physophora Pall. (s. auch Schobe- ria suffruticulosa) 187. vera a 99, Sumach 165, 30 Sumpfvergssmeinnich 136. Süßholz 59, 70, Süßkirschen 105, a Ei Swertia Aucheri Boiss. 358 punctata Baum. A. DC. 358, 399. Symphyandra A. DC. 152. ossetica A. DC. 192, 416. Symphyoloma graveolens C. A. M. 356. Symphytum asperrimum Sims. 171, 358, 86. caucasicum M. B. 74, 164, 358. —— grandiflorum DC. 282. officinale L. 438. —— tauricum Willd. 139, 282, 358, 437- Syrenia sessiliflora (R. Br.) DC. 65. Syringa L. 112, 197, 238, 412, 432) persica L. 92, 422. —— vulgaris L. 424, 429. Tamarindus Tourn. 201 cher 48, 58, 69, 71; 72, 76, 79 184: " brachystachys Bge. —— gracilis Willd. 184. —— Hohenackeri Bge. 72; laxa Willd. 184. Pallasii Desv. 58, 120, 175- 65, 72, 76 4- | tetragyna Ehrh. 76, 184. of tetrandra Pall. 62, 65, . as ‚155, 158. Tanacetum vulgare L. = Chrysanthemun v. (L.) Bernh. = Pyrethrum V. Boiss. 154, 223; 243) 441. 409. 244, 245° = 302, ——, orientalische 125- Taraxacum Hall. 399. crepidiforme DC. 317, 374 376) 99. ne crepidiforme DC. var. breviinv‘ lucrata 'Trautv. 370- TIL IE TLITAT DERTEE 3 ——— latifolium (L.) M. B. - Taraxacum —— Taraxacum officinale Web. = T. vul- gare (kam.) Schrk. 49, 92, 112, 257, 280, 415. officinale Wigg. var. alpinum Koch 260 3: 399- officinale Web. var. Steveni Boiss. 260, 370. palustre DC. 61. ee Boiss. 370 serotinum (W. K.) Sadl. we 280. vulgare (Lam.) Schrk. (s. auch T. offhicinale) 431, 437: Tausendschönchen 130. Taxus Tourn. 207, 231, 232, 235) 243) ccata L. 133. Teesdalea ae (L.) R. Br. 64. Telekia Bau 8. en '(Schreb.) Baumg. 123, 126, 158, 194, 242, 366, 386, 388. Telephium Imperati L. 297. Temir-agatsch 203. Teucrium L. 159, 167. Chamaedrys L. 10 164, 167, "263, 265, 283, 361, 426. orientale L. 254, 283, 299, 424 lien L.:68, 76, 120, 167, 256, 283. Scordium L. 68. Thalictrum Tourn. 37. == alpınum L..:337- elatum Murr. 38, 39, foetidum L. 258, 263, EB 334; 82. 392 N majus Murr. 67, 263, 337, 332. minus L. 56, 74, 163, 250, 279. rag simplex 40T. ——— triternatum Rupr.' 263, 337- Thamnium Alopecurum L. 134. Thamnolia vermicularis Sw. 393. Thee ı _ Thesium ‘alpinum L. 333- _ _ —— intermedium Schrad. 299: procumbens C. 1. 333- .——— ramosum Hayne 38, 39, 66, 280, 283, 299. ; Thlaspi arvense L. 113, 164, 345- sr Huetii Boiss. 345- 112,..216, 213,:279, 345» ——— macrophyllum Hoffm. 281. ® —— orbiculatum Stev. 279, 281. Trachycarpus. 495 m Stev 141. a Nutt. 142. Trchum Are (L.) Br. et Sch. 266, 41 Thlaspi perfoliatum L. 89, 345. —— pumilu 45, Thuja ser —— a Lieb. Thujopsis dolabrata Sich. Ss Zucc. 143. Thyja Tourn. = Thuja 235. Thymian 256. Thymus L. 159. nummularius M. B. (s. auch Th. Serpyllum 7. Ber 3719. odoratissimus M. B Serpyllum L. 38, = 51, 256, 266, 284, 359. Serpylium L. a. genuinum 122, 2 Serpylium L. e. Kotschyanus ° Boiss. 359. Serpyllum L. var. latifolia Benth. Boiss. 299, 359. Serpyllum L. 6. Marschallianum Willd. Boiss. 74, 79, 163, 25 Serpyllum L. y. nummularius Boiss. Fern et M. B. Boiss. 256, 359, 3 Serayllan fi odoratissimus 67. Serpyllum L. var. vulgaris Ledb. 299. Tilia argentea Desf. 134. caucasica Rupr. — T. intermedia DC. 169,145 dasystyla Stev. 175. —— grandifoliaEhrh. Eee intermedia DC. (s. auch u- —— parvifolia Ehrh. 175, rg 439. platyphylla Scop. (s. auch grandi- en 39 169, 184. DC. 175. Tollkirsche: 206. Tommasinia purpurascens Lall. 356. Tordylium maximum L. 56, 249. Torilis Anthriscus (L.) Gmel. 283. —— nodosa Gaertn. 89, 160. Tortula ruralis (L.) Schwaegr. —= Barbula r. 418. einer Arguzia (L.fil.) R. et Sch. I, (s. auch Chamaerops e.) zu ‚80. dcegus excelsa (Thunb.) Wend. 496 Tragopogon —- Tragopogon L. 58. —— colchicum Alb. 369. collinus DC. 54, 56 coloratum C. A. M. 280, 298. —— graminifolium DC. 6. graminifolium DC. ß. Kotschyi Boiss. 3 major. Jacg. 68, 163. 69. orientale L. pratensis L. 47, 56, 68. pusillum M. 1035.4.259,:276; 280, 298, 36 9, 379- reticulatum Boiss. et Huet 122, rüchen/ens Bess. 66. un Tragus racemosus (L.) Hall. 265. Trapa L. 200. bispinosa Roxb. 200. colchica Alb. 20 natans L. 60, st. 200. Trauerweide ı12, 142, 432. Tribulus terrestris L. in = 377. Trifolium L. 88, 153, 290. . agrarium L. 152, 18, 199. —— älpestre L. 350, 373, 384. en L. 153 exandrinum ambi angustifolium D: 350. 146, 149, 155, 157 arenarium L 3 —— arvense L. 74, 200,: 276, 279, 339 badium Schreb. erg Willd. "ala ”19) 350, 373, 3 | polyphyllum C. A. M. 350. polyphyllum C. A. M. var. penta- phyllum Krasn. 350. pratense L. 56, 153, 263, 276, 350. ——— pratense L. < major Boiss. 130. - procumbens 80. 521304:-287, 155, 159, 199, = Tussilago. Trifolium procumbens L. Boiss. 123, 137. repens L. 67, resupinatum L. 56. rytidosemium Boiss. scabrum L. 80 spadiceum L. 350, 373: spumosum L. 89. squarrosum M. B. striatum L. 80. subterraneum L. Sr, var. ‘minus “ 173; —— 263, 350, 279, 359- 89, 113, 9 trichocephalum M. B. 74, 350, 378, 380,. 384. tumens Stev. Por 120, 139, 200, 250, 359. Triglochin maritimum L. 62. Trigonella L. 142 Fischeriana Ser. 233. gladiata Stev. monantha C. A. M. 92. orthoceras Kar. et Kir. 45: Trinia Hoffmanni M. B. 64, 7°. Triodia decumbens (L.) R. Br. : Tri gr flavescens (L.) P. Beauv. 328. idum M. B. 281, 328. Triticum Tourn. 63. junceum L. 63, 66 M orientale M. B. var. lanuginosa Grisb. 299 | er. = repens L. rigidum ae: 63; 66, 258, 299. Trixago apula Stev. 199. Trollius patulus Salisb. 383. patulus Salisb. var. caucasicus Stev. 349 Tuberose \ Tulipa. Biebersteiniana R. et Sch. 46, 163 Gesneriana L. 35, 65, 72- tana) 294. ——— montana Lindl. ß. Julia (C. Koch) Tulpe 43, 72, 73- Tunica prolifera (L.) Scop. I Saxifraga (L.) Scop. 157: j Turgenia latifolia (L.) 164 (= Caucalis l.). Turritis glabra L. 35. Tussilago Farfara L. 40, 51, 113, 251- Julia C. Koch (s. auch T. mon Typha —— + pn Tourn. 58, 7I, 109, 136, 166, 199. angustifolia L. 61, latifolia 61, 166. stenophylla F. A. M. 71. 63, 71. Ulex 1.436: europaeus L. 112, 170. ER Filipendula (L.) A. Br. = Fili- pendula hexapetala 50, 54, 68, 74, 164, 193, 25% 242, 250, 254, 259, 276, 348, 384 palustris Le ee Ulmaria 242, 348. Ulme 220, 305, 306, 311. Tourn. 44, 272, 336. L. 73; = 169, 182, 203, an 268, 314, erg estris L. var. Koch Ta campestris L. var. umbraculifera 87: —— montana Sm. ı82, 169, 236. —— ee Sm. var. laciniata Trautv. heitferae ee 70, = 166, 199, 242, 317, 1.9923 Umbilicus opposikttalits Tedb. 2.2163, 192, 203, 345- Urospermum picroides L. 119. Urtica dioica er 333; 374- U var gaA h.Fr.125 Vaccaria segetalis (Neck.) Gcke. 164. Vaccinium ; Arctostaphylos L. 130, 207], 243; ee, 350, 43 —— Mprtillus L. 180, 260, 467-388; De ER L. 180, 356. Vitis idaea L. 180, 260, 357, 171, 180, 390. Valeriana L. 54, 249. alliariifolia Vahl ı17, 133, 152, 153, 243, 251, 276, 282, 304, 384, alpestris Stev. 260, 268, 364, 390. 364 ——— calcarata Me —— Chodatiana Alb. 263, 364. —— montana L. 364. officinalis L. 54, 56 74, 164, 242, 249, 276, 280, 282. Radde, Kaukasus, 497 Veronica, Valeriana Phu L. 364. sambucifolia Mik. 64. Er sro C.A. M. 192, 283, 364, I —— sisymbriifolia Desf. 364. Valerianaceae DC. 398. Valerianella Tourn. 73, 80, —— bessarabica Lipsky 163. carinata Lois. 280. 250. —— Morisonü Spr. 250, olitoria (1..) Poll. De 45, 64, 113. sclerocarpa C. A. M. 298. —— turgida Stev. 113, 165. uncinata Desf. 298. Vallisneria spiralis L. 60, 61. —— glomeratum Boiss. 284- —— gnaphalioides M. B. 137, 150, 156. nigrum L. 68, 72, 74, 77, 241; 265. pinnatifidum Vahl 150. —— phlomoides L. 147- ae he L. 35,..385..5%4 525 68, 88, 265. —— ee midatum M. B. 361. saccatum C. Koch 295. _ 2 salviitoliumn Boiss. 284. Sceptrum Schmal. . spectabile M. B. 159, I thapsiforme L. 240. Varkanı Tourn. Veilchen 40, 6 tar: 92, 93, 273, 4135 415, 439. Vergissmeinnicht 116, 136, 275. Veronica Tourn. 37, 415- agrestis L. 35, 92, III, 113, 197; 198, 414, 431, 437. — — amoena M. B. 436. mn ars 1.63 ,7%57, 161, 99° —— arvensis ” 35, IIı, 113, 414. austriaca e 38, 39, 65, 163, 258, 276, 2 a RR bung ” a 157, 414- —— biloba L. 32 498 Veronica Buxbaumii Fenzl 137. caucasica M. B. 361. ceratocarpa C. A. M. 8o. Chamaedıys L. 36, 51, 415. Crista galli Stev. 201. —— denudata Alb. 361 —— filifolia Lipsky 163. —— filiformis Smith 36, 362, 415. gentianoides Vahl 123, 126, 362, a 376, 378, 382, 383, 390, 417, 412, 43 latifolia L. 114. enge L. 242. ma Stev. 52. melissifolia Destit:35;. 139,153, 263, 361. ———— minuta C. A. M. 361, 397. —— - monticola Trautv. 362. = multhda:L, > officinalis L. 123, 125, 148, 156, 241, an 362, 438. une M.-.B...836,..179, persica Poir. 437. petraea Stev. zen 361, 415. 65. serpyllifolia L. spicata L. 56, spicata L. var. 63. 8135.138). 207, 8 orchidea Crantz spuria L.. 68. ep Vahl ı12, 124, 274, 275, 284, 376, 380. ep Vahl ß. pilosa Boiss. een L. I. — Teucrium L. var. anisophylia 280, 61. 3 ————- Teucrium L.var.integerrima Trauty. 61. 35, 65, 113. Viburnum r” 109, 160, 243. antana L. 55, 139, 165, 180, 250, 252, 268, 270, 271, 311, 363, 424. Lantana L. var. glabratum Som. et Lev. 180. —— Opulus L. 39, 59%, 55, 165, 169, en, 1.255: 363, 414, 424, 433. entale Pall. 180, 270 Veronica —— Viola. Vicia L. 258. alpestris Stev. 352, 384. angustifolia All. 68, 153 aurantiaca Stev. (s. auch Orobus a.) Balansae Boiss. 352. cassubica L. 8. rigida Boiss. 260, 7 52. ciliata Lipsky 163. —— tmefeaM. B. 77: + Crucer Li 69,7358, 3 a9 ecirrhosa Rupr. 352, 376. 19: —— hirsuta (L.) Koch 138, 153. —— narbonnensis L. 163. —— pannonica Jacq. 279. peregrina L. 297. persica Boiss. 351. 352. sepium L. 147, RL 279, 351 4. tenuifolia Roth 53, 56, 79: 2056 35%, 373, 384. truncatula M. B. 246, 266, 279. variegata Mi 35% 352, 373- 153, 2775 437- herbacea W. K. 35, 38, 714, 93) 280, 412, 432. Vincetoxicum medium Decaisne 265, 280 —— medium Den. var. latifolia Trautv. (L.) Moench 74, 266, 280, (L.) Moench var. volubile officinale Moench ı22, 163. Viola Tourn 5 -—- alba Bess. 93, I12, 139, 252. altaica Pall. (s. en: V. oreades) 123, are 260, 354, 3 arenaria DC. (s. Ba Y. rupestris) 353- ——— Besseri Rupr. 40, 55. FErR un ir 353; 397, 398. calcar L. var. acaulis Gaud. 54. calcarata L. acaulis Gaud. d. gracilior 263. var. Viola —— Yucca. 499 Viola canina L. 55, 123, 279, 353; 29. canina L. var. sylvestris Regel —— dichroa Boiss. et Huet 317, 3354. hirta 353,395 odorata L. gı, 92, 93, 197, 273, 279, 353, 413, 420, 428, 431, 432, 7. odorata = a. suavis M. B. 123. B. = V. altaica Pall. 354) me ee Ledb. 354. —— purpurea Stev. 353, 415. —— rupestris Schmidt = V. arenaria C. 353- silvatica Koch 273, 279, 437- tricolor L. 163. tricolor L. ß. arvensis (Murr.) 112. Viscum L. 172. album L. 181, 429. Vitex Tourn. 147. Agnus 1. 1805. 168, 181; 426, 433, 435. Vitis Labrusca L. 180, 176, 188 vinifera L. 55, 164, 175, 426, Vulpia Myurus (L.) Gmel. 157. W achholder 93, 94, 127, 167, 385; 01, 403. Waldmeister 205, 252. Wallnuss 113, 123, 139, 170, 201, 251, 271, 435, 430. 3 Washingtonia filifera (Wendl.) Linden 144. Wasserkresse 118. Weide 37, 39, 44, 46, 50, 53, 585 61, 69,75, 92, 94, 109, 112, 137, 142, 151, 156, 160, 181, 193, 197, 207; 208, > 252, 264, 270, 302, 311, 399, er Weigel" Thunb. 141, 434 (= Diervilla). rosea Lindl. 433. Wein 44, 55, 69, 74, 79 121, 123) 145, 150, 172, 190, 203, 401, 433; 435- —— wilder ı60. er 143, 190, 193, :I94, 209, 3, 264, 270, 311, 313, 385, 410. Weißbuche, 137, 151, 154, 158, ı6c, 192, 205, 224, 228, 243, 244, 252, 2 9, 417- orientalische 272. Weißdorn 55, 87, 113, 198. eizen 88, 90, 166, 251, 269, 296 0. Wellingtonia Lindl. 143 (= Sequoia). Welschkorn 107 Wermut 37, 41, 42, 46, 53, 54, 57; 63, 65, 67, 68, 69, 70, 72, 73, 75» 73, 87, 90, 93, 94, 198, 231, 408. Wicke 278, 313: 384 Wiesenklee 159. Wildapfel ER 433: Wildbirne 39, 51, 58, 159, 169, 172, 198, 204, 205, 250, 252, 313, 333, 402, 417. Wildkernobst 165. Wildkirsche 250, 432. Wildnelke 294, 295. Wildobst 241. Wildpflaume 139. Wildrosen 57, 72, 87, 113, 150, 151, 271, 414, 4 Winde 154, 172. Winterweizen 269. Wistaria ke DG.:422, 433: Wolfsmilch 274. Woodsia fragilis Mor., Trev. 131, 192, 266, 326. ilvensis (L.) R. Br. 131, 326. Xanthium Tourn. 96, 240, 286. 2° Xeranthemum Tourn. 72, 4 96, 249, 287, 304. annuum L. 57, 59, 79, 83, 163, 16 nn 295, 302. u i re X. radiatum Lam. Pr ve — Fadiatuin Lam. (s. auch X. an- nuum) 378. Xylosteum Tourn. 243- R Yucca Dill. 144- gigantea Lem. 142. e recurvata Hort. 142. 500 Zanichellia —— Zanichellia palustrisL. a. genuina Aschers. 61. palustris L. ß. pedicellata (Wah- lenb.) 46. Zapfenbäume 39, 114, ER 126,047; 140, 244, wi Zelcowa Spach 4 — er (Desk) Spach ı12, 182, ae 2 2% 270. Ziziphora L canes- Zygophyllum. Ziziphora clinopodioides M. B. 8, dasy tha Boiss. 360, 376 m. 92, 133 3 Zostera marina L. 161. Zwiebelgewächse 63, 144, 382. pn 1. 59,75) 9 96. atriplicoides F. M. Fabago L. 46, 58, 79, a 26. : en En Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig, Radde, Kaukasus. 34 40 Östliche Länge von Paris 42 Höhenschichtenk arte er KAUKASUSLÄNDER ten De 6. Raddes. Malerei 1:4500000, Höhen stufen: Russ. Fuss, 2000 - Nord-und EN east Grenze des Kaukasus-Gebietes. DV 6.Raddes ng und Sammelplätze mit 07 von (18)64 - (18) 95. = | RE En von Greenwich 4% Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. EA.Brockhaus’ Geofr-artist. Anstalt, Leipzig, in Radde, Kaukasus. Karte 48 46 34 = Ä 38 40 Östliche Länge von Paris 42 N T ! = = T 3 - 25 q | N : n | 46 : : N \ | D : | - | 3 | and | | ? | & I! - L \ But 4. ‘ „ # v % | I | 4 ien ie E BEER NIEDERSCHLAGSVERHÄLTNIS SE VERBREITUNG DER allneeren HOLZGEWÄCHSE inden Kaukasusländern von D’G.Radde. Maßstab und Höhenstufen wie auf Karte I. — mit Angabe der mittleren Jührlichen ren in Centimetern nach Wosnesenskij. Grenzen, der Verbreitı irke wichtiger een (nähere. Erklärung im im Text) e. nach Kusnezow. =Westgrenze nach Radde. Enlnche Bestände von n ” " 33 E A.Brockhaus’ Geogr- artist.Anstalt, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. % ÜBERSICHTSKARTE FÜR DIE er VEGETATIONSVERHÄLTNISSE IN DEN KAUKASUSLÄNDERN VON D® G.RADDE. Maßstab und Höhenstufen wie auf Karte L, UI Reteppen. ind. Sand-Lös-Thonboden (salaig) UI zieseeppen auf Schwarzerde (bis 600m -2000' reichlich, nl FF Vvergangssonen, aumänziche Abschwächung. ++ + Gemischt mit Waldpflanzen. ° 00 Wermuth und Halopkyten. I] Stipa-Hochsteppen. WERE Zonziscichstchisches Floren-Gebiet und Gebiet von Talysch. Rohrbestände und Schwenmwiesen. Subalpine und hochalpine Zone (2440-3660 m -8-12000). EEE zecrsteppen mie subalpinen Elementen (1500-2130m - ENTER zocrsteppen mit zerophiten Flementen (1500-3880 m - *#* + Xerophil -rupestre Formation. "eo Bhododendron.- caucasieum 12130 - 3050 m - 7- 10000), 38 40 Karte II Egg Radde, Kaukasus. r = 38 s0 Östliche Länge von Paris 42 u h 3 > r "ag $ 46 A so se h = x 46 es ee» ? 2,0 Kerts in .. | % fi ub ekaterin TE er TS 44 ii Zuge ” kr; Se a 4 Z ® a‘ NY FA.Brockhaus' Geogr-artist. Anstalt ‚Leipzig, T 2 = =) In % - = ® | \ | Vatnch | 50 Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipziß. "Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. ... Synopsis der mitteleuropäischen Flora von Paul Ascherson, Dr. med. et phil. Professor der Botanik an der Universität zu Berlin und Paul Graebner, Dr. phil. Bis Anfang 1899 sind erschienen: H et I. Band, Bogen 1—5: ee Bee Aspi- und Asplenoideae. gr: re Fa 2 Lieferung, l. en Bogen 6—10: Polypöäiänbes (Pteridoideae ad Polype: eae) nHäneeae. een Et ige EEE ee . 8 Mi : 3. und 4. Lieferung, 1. "Band, Hosen 11-20: Relapfehtiinden: Tosunbge: ymnospermae. 'T'yphaceae. ee Bee (Zostereae, Posidonieae, Pofamogstonene a “ m EL a 5. .. _— Bogen 21—25: Ren RE ie Alismataceae. Butomaceae. Hydrocharitaceae. gr. 8. 4 2.— 6. Lieterung, R Band, Bogen 26 und Einleitung: anieoee, Register. — 1. „ Bogen 1-4: Gramineae. gr: 8, MM 2—. 7. Lieferung, 11 Band, Bogen 5—9: Gramina. Bandes (Schluss) Chlorideae, upeae. Nardeae. Agrosteae: Miborinae Phleinae gr. 8. HM 2.—. Vollständig liegt vor: Erster Band - Embryophyta zoidiogama. Embryophyta siphonogama (Gyimnospermae. Angiospermae. el her nn. Helobiae.)] ‚gr. en A 10.—; geb. #4 12.5 Das Werk erscheint in Bänden und Lieferungen. e Die Zahl der Lieferungen im Umfange von je 5 Bogen wird etwa 36—40 etragen Der Umfang der Bände (etwa 3—4) wird —_n von einander abweichen. Der Preis pro Bogen wird auf 40 Pf. festgesetz Um ein schnelles Erscheinen zu ermöglichen), = die Ausgabe von Doppel- lieferungen (ä 10 Bogen) vorgesehen Jährlich sollen 6 einfache oder-3 3 Doppellieferungen. rg Es ist daher anzunehmen, dass das Werk in 6 Jahren abgeschlossen sein dürfte Einzelne Lieferungen und Bände werden nicht Se Aus Oesterreich. on ange 1596, Heft 7: »Mit der vorliegenden Liefe 0 er m. es Werkes, dem man seit Jahren mit berechtigter Spannung und Fren Re Entgegensict eh s Synopsis (1836, resp. 44) erschien kein Werk, welches eine Vollständige ei auf die £ Klon, ag? Aehn rah rege enthielt. Und wie haben either diese Kenntnisse v Erforschung vo n, die botanisch n 1536 nahezu it waren, die Vert iefung rs Fre überhaupt, Eu Dessen der U eugung, das nicht so sehr eine Befriedii; der unseres n Vernäl Bedürfnisses .. re und Klarheit als eine unbefangene Darstellung der erg hältnisse Aufgabe der Systematik ist, dies alles hat den Umfang unseres = . a rmehrt, da ” s heute ride Berg chi eg! auf dem Gebiete der Systematik sich zurech Dieser U een hat a isciplin selbst rue zugute dg die AN der rg Ihr lusie Botaniker en geringer wirds. in Werk, welches heute jen e Könnt ntnisse wirkli rs mmelt, muss . schon “r Ay für sich Be grösstem Nutzen Fe 2 Biss so mi m r Freude begrüsst werden, wenn einen Mann Ascherson zum Verfasser hat. Die Snliegenie: Lieferung rechtfertigt vollauf die Erwartungen, die an das Werk gesetzt wurden; man kann den Gesamteindruc en es Hervorraft, n anders kenn- zei s durch die Behauptung, es ist noch niemals ar Floren wach ” A solcher eeklehes >. Verlässlichkeit in jeder Hinsicht/von sole ker Vollständigkeit en. . 8 ® & & Id = & > » 2 ann keinem Zweifel unterliegen, dass das Werk für die systematische Forschung eine wohenlliche Ban und en en a dass es auf ra Zeit hinaus das grundlegende Werk , für die mitteleuropäische Flora sein wird, so dass im Interesse der Wissenschaft nur der eine Wunsch aan er werden kann, dass es re Verfasser gegönnt sein möge, die grosse, von ihm ü nommene Aufgabe zu Ende zu führen.« R. v. Wettstein. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig. | Untersuchungen zur Physiologie der pflanzlichen Berthold '% Organisation. Erster Teil. Mit einer lithographischen Tafel. gr. 8. 1898. 4 6.— Lehrbuch der Botanik. Nach dem gegenwärtigen Frank, A. B,, Be 5 gegenwärtige Stand der Wissenschaft bearbeitet. -Zwei Bände. „lit 664 Abbildungen in Holzschnitt. gr. 8. 1892/93. geh. # 26.—, geb. .# 30.—. Erster Band: Zellenlehre, Anatomie und Physiologie Mit 227 Ab- bildungen in Holzschnitt. 1892. geh: 15.—; geb. # 11.—. Zweiter Band: Allgemeine und specielle en Mit 417. Ab- bildungen in Holzschnitt en einem Sach- und EN En zum I. u. II. Band. 189: geh. #_11.—; geb: #. 13.— »Das vorliegende Lehrbuch der Botanik ist eine selbständige en jenes berühmten und seiner Zeit in jeder Beziehung mustergültigen Sachsschen Lehrbuches der Bot nik, welches zuletzt fl rschi in 4, Auflage im Jens 1874 erschienen war. Das neue Werk bringt in seiner jetkigen 'Form unter Bei- behaltung aller Vorzüge des alten Sachsschen die veränderten Anschauungen und alle neuen Fragen, die En je eg verschiedenen Gebieten der Botanik in der langen Zeit von fast zwanzig Jahren gebildet uss aus diesem Grunde als ein durchaus auf der Höhe der heutigen Forschung stehendes re bezeichnet werden Es ist, glaubt Ref, nicht zu viel gesagt, wenn man heiter dass der von dem Verf. mit der ae des alten Sachsschen Werkes gemachte Versuch (wi m sich Verf. selbst bescheiden in der orrede ausdrückt) in deier Weise als gelungen bezeichnet werden muss und in keiner Weise dem mus ster- ee n Vorbilde nachsteht. Boikulsthen Centralblatt. 1892. Nr. 47. Haberlandt e& Physiologische Pflanzenanatomie. Zweite neu- 7 2, bearbeitete und vermehrte Auflage. gr. 8. 1896, geh. # 16.—; geb. # 18.—. »Der Verfasser versteht in vorzüglicher Weise > rg Pflanzenanatomie‘, wie die Anfänger meistens sagen, so lebhaft und klar darzustellen, dass e Arbeit sicher für die Verbreitung der pflanzen- eine Kenntnisse im allgemeinen und für die en der physiologisch-anatomischen Richtung m besonderen vo u re Bedeutung sein wir Botani fuhken Sentralblatt. 189 Haharlanıt e Eine botanische Tropenreise. Indo-malayische ’ "F Vegetationsbilder und Reiseskizzen. Mit 51 Ab- bildungen. gr. 8. 1893. geh. # 8.—; geb. # 9.25. »Eine Schilderung der Tropen-Vegetation bildet, wie der Verfasser in der Vorrede näher ausführt, . ph ei Buches, Mit Hilfe einer Subvention des k. österr, Kultusministeriums unternahm n der Zeit vom Oktober 1891 bis Frühj 1892 eine Reise nach Vorderindien (Bombay) u h - “ ne nach Singapore und nach er hauptsächlich im zu Buitenzorg seine Studien machte, In dieser grossartigen bot en Tropenstation hat ten der Eindrücke i sich aufgenommen, welche in dem Bu verarbeitet sind. In dem Vegetationsbilde fehlen aber auch ene Tier- und Menschengestalten n Buch ist höchst anziehend geschrieben und die nac n Ort und Stelle gemachten Zeichnungen autotypiert wurden, en dem Buche. "noch einen besonder eg « Deutsche Geographische Blätter. Bd. XVIT, Heft I. Warburg, ci. Die Muskatnuss, ihre Geschichte, Botanik, Kultur, Handel und Verwerthung, sowie ihre Verfälschungen und $Surro- gate. Zugleich ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Banda-Inseln. Mit 3 Helio- gravüren, 4 lithographischen Tafeln, 1 Karte ne 12 Abbildungen im Text. gr. 8. 1897. geh. M 20.—; geb. # 21. ‚0. Eine vollständigere Ze nn Geschiehte über ein einzelnes, auf beschränktem Ge biet einheimischen ı und in Anbau nes Nutzgewächs giebt es wohl nicht, als sie ‘Warburg hier den im ze del verkehrenden Muska atnussarten . ei wobei = Be ner Weise den „botanischen wie. ) "Das. vorliegende ‚Werk u i r r Seren un für die. zahlreichen. an heute, welche aus Fersen Gesichtspunkten die Herkunft und die Handels a der Muskatnüsse sowii ee erk wird von grösstem ann we rg we ; e Feige gründlich kennen lernen wollen; die das Bede ae des B l Verf, auf seinen ht eisen hier verwörtete Material en oder die Pre Sen he anf Sich einwi . lassen konnte Prof. Drude in Peiszmannt: are. ae 1898. Heft 9. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.