Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von’ A. Engler Er O.Drude ord, men der Botanik und en ord. er der Botanik und eu otan. Gartens in Ber botan. Gartens in Dresd IX: : ee Die Pflanzenwelt Afrikas insbesondere seiner erenen Gebiete Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas von A. Engler a 0 Band. a 2. Hälfte (Heft 2 und 35) “Mit ı Karte, 27 Vollbildern und 303 Textfiguren Herausgegeben mit Unterstützung des Reichskolonialamts Leipzig. Verlag von Wilhelm Engelmann de & : VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG :: Handbuch der Blütenbiologie unter Zugrundelegung von Hermann Müller’s Werk: „Die Befruchtung der Blumen durch Insekten“ bearbeitet von Dr. Paul Knuth and Professor an der Ober-Realschule zu Kiel und RER Heincren Mitgliede der botanischen Gesellschaft Dodonaea zu Gent. I. Band Einleitung und Literatur Mit 81 Abbildungen im Text und 1 Porträttafel. gr. 8 98. .# 10.—; in Halbfranz geb. .% 12.40. 1I. Band Die bisher in Europa und im arktischen Gebiet gemachten blütenbiologischen Beobachtungen 1. Teil - r2 Teil Ranunculaceae bis Composite oo „„‚obeliacene b bis Gnetaceae H ; ö i i n im Mit 210 Abbildungen an Teak und. dem ee Verzeichnis Porträt Hermann Müllers. der blumenbesuchenden Tierarten und 8. 1898. #4 18.—; dem Register des II. Bandes. in Halbfranz geb. M ER gr. 8. 1899. a 18.—; ın Halbfranz geb. #4 21.—. III. Band Die bisher in außereuropäischen Gebieten ge- machten blütenbiologischen Beobachtungen Unter Mitwirkung von Dr. Otto Appel Regierungsrat, Mitglied der biologischen Abteilung am kaiserlichen Gesundheitsamt zu Berlin bearbeitet und herausgegeben von Dr. Ernst Loew Professor am Königlichen Kaiser-Wilhelms-Realgymnasium zu Berlin. 1. Teil | Cyeadaceae bis Cornaceae Clethranene bib,Compositae dd nebst Nachträgen und einem Rückblick erieng en im Text und dem .. 56 Abbildungen im Text, einem sy- BEER FS. DOREEN: matisch-, er ch era gr. 8. sk “4 17.—; in Halbfranz | Eisen benne enden Tierarten und geb. #4 20.—. Register des III. Bandes. | gr. 8. 1905. .# 18.— ; in Halbfranz ar A 20.40. Preis des vollständigen Werkes geh. .4 81.—; in Halbfranz geb. .4 94.80. Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und 3: Drude ord. Professor der Toik und Direktor nun z ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin, des botan, Gartens in Dresden, IX. Die Pflanzenwelt Atrıkas insbesondere seiner tropischen Gebiete. Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas A. Engler 1. Band 2. Hälfte. Mu. BOT. GARDEN 1911 Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1910 er Die Pflanzenwelt Afrıkas insbesondere seiner tropischen Gebiete Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas von A. Engler I. Band Allgemeiner Überblick über die Pflanzenwelt Afrikas und ihre Existenzbedingungen. >. Heft. Einleitung: Allgemeiner Überblick über die Vegetations- verhältnisse von Afrika. Schilderung der Vegetation einzelner Bezirke zum Zwecke der Einführung in die Vegetation Afrikas. Drittes Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet von Afrika. Viertes Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. Fünftes Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. Mit 27 Vollbildern und 304 Textfiguren Herausgegeben mit Unterstützung des Deutschen Reichskolonialamts Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1910 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 1. Kapitel: 2. Kapitel: Inhalt des ganzen Bandes, Einleitung. Schilderung der Vegetation einzelner Bezirke zum Zweck der Einführung in die Vegetation Afrikas. Seite Das mediterrane Afrika mit der angrenzenden Sahara, weiche den Übergang ERUE: TImpISchen ABER Die a ea de, 8: rn ad MUDEko 3 2 0 er; Ge De re De ERIDTER ya ee see rare 3: Die en der ee So sualich won Fügen una. 0.04; TS ae Dane RT N ER RO ee a a a N N RE a a a 7: Marmanka voran N & 8. en N ee a 2 E a ne ee a) Medi BE Benstenzoe ae er, ) Die ke ee, a Be TE BIRD Eee a len 0 at En a NR = Annas Ostafrika bis zum östlichen kennen er 9. te We EEE ARENA SE Ne, ie Wasern, ns b) Nubisches Küstenland mit den Gebirgen . ... . 30. BEDaal sent a) Etbaisches Binnenland . . ee ee | b) Die etbaische Küste und ihre Gebirge ee ee, ı1. Einiges zur Charakteristik der afrikanischen Steppen und der Bee gen 12. Gelände am Weißen und Blauen Nil südlich von 15° n. Br. bis etwa 5° 13. Nord- und erikiegee na nn a ne a) Mittelabyssmien . . .. . rn er ee a) Quolla BI Role. vo een re ee 3) Woina er We a a a es 14. Abfall Abyssiniens zum Roten Dame DI aa a ee ine. b) Naeh FE (Eritrea) » mit Ausschluß des Abfalles zum Roten Mir BE JE Be ee ee Ze ee a ER SUREDEBRERER-SERE 2 de a 16. Südostabyssinien und Harar ..... - a en a ER SEE 2 a a ee a) Küstenlan ee abe Be b) Untere ae ee eu ran, c) Unteres S nd von etwa 150 bis etwa 50oo m ü. M. malila d) ers Vorgebirgsland oberhalb 500 m an die Grenze des Hochgebirge e) Oberes Boran und Land der Arussi- und Ennia-Galla . : 6 Se Inhalt, Seite f} Ogad BA a ee en TOR g) Das Be Sonklihechlend. GE ER Bi ae we ia 1GO 19. Socotr. EEE ISEON A 0. 208 20. Ostafrika Swischel Abbaja-See nie Ke ee Le >20 21. Massaihochland. Leikipiaplateau, Kerle Be 5 214 D D . Steppenland zwischen Kenia, Kilimandscharo und dem Hügelland » w N von ombassa u 23. Das Hügelland im Wesen von ; Mossbieie aa ne Küstenland. desilbet: a BA 24. Einblick in die Pflanzenformationen Deutsch-Ostafrikas von der Küste bis zum Kilimandscharo und ostafrikanischen Graben . . . . 2... rn ZZ a) Küstenformationen Deutsch-Ostafrikas . . z 27 b) en und Steppenformationen de inneren Dia: Ostafrika um Kılmmandscharo =... ©; 248 ec) RE run an den Abhängen a4 oslakfiuankehen Gebirgsländer gegen. die Steppe . .. .., a se ee be 0 d) Deutsch-Ostafrikas Regenwäld Da en te re e) Buschgehölze und Hochweigeiah Örkaliiins, we Tee ee a f) Höhenwälder oder Nebelwälder Ostafrikas. . . 2 cc oo.) er ) Subalpine und alpine Formationen Ostafrikas Es ee Ay ARREBENO HER UINERFO ONE DOBSER en ca. 345 a) Die Vorhügel von Uluguru. ........ a a ee b) Region des tropischen Röydans ldes . een 356 c) Region des Höhenwaldes oder HochgeBirgemidds Be ee d) Die Region und Formation der Hochweide . . . : CC 2 2 2 2 2) 367 26. Plateaulandschaften von Uhehe .. . . . . 2.2.2... ee 37. Hochland von Ubenk, 2. ne ren a 28. Das Kingagebirgsland dh der Kinlrwe) in N. 33 NyassmStes... 2... ... A78 29. Küstenland von Usaramo bis Kilwa mit dem Matumbihochland. . . .... 389 30. Dondeland und Ungoni bis zum Nyassa-See. . . . 2... eu. | 31. Lindi, Muera- und Rondoplateau, Makondeplaten, Ufer des one ua 0 | 32. Portugiesisch-Ostafrika zwischen Rovum ,‚ Sambesi und Nyassa na 40T | 33. Gebirgsland im Süden des Nyassa-Sees Hipmen ilfrranss re ven A0D 34. Küstenland von Quelimane bis zur Delagoabay ee. { 35. Küstenland von Natal und Pondoland ... .... Re 5, | 36. Küstenland vom Kei River bis Mossel-Bay . . Ei. 37. Östliches Hochland und Gebirge im Süden des sanken. von Raodeie Trans- be ng a ee 23 3 38. Hochland (Biöözveraf de > Orange-River-Stae Se die östliche Kalänat. 2 05T 39. Karroidplateau und Karr RL a es EN 464 3. Kapitel: Das südwestliche Winters von Mika ee as südwestliche Kaplan eier i 4. Kapitel: Das extratropische und ee EEE von Westahika 3 | 41. Das westliche re und Hereroland (Der größte Teil von Deutsch-Süd- : WACH re 42. a. llticte a nördliche Kalahari mit a Nass 50 N 79 E 43. u s Amboland in den Caprivizipfel und das Gebiet des oberen Chitsnde 4 Res De une ö 589 s 44. Abfall des Shellagebirges zum Küstenland® von Mossamedes . ; 45. Das Küstenland von Benguela. ....... 46. Das Hochland von Huilla. . . i a) Kioekeiwälder , . 2..,....:, N ak : b) Niedrigere Gehölze des sandigen Bodens Re ı Re De ran HR Be ERS, EEE ET z Inhalt. vu Seite ec) Be 0 a ee I d) Alluvialland 616 , a a ER EN PR ha Ze N 618 | f) Bergwiesen und Haven N A 622 | ee N ER N 623 47. Br Bemerkungen über ds Küstenland von Angola, das innere Angola id a a U ee 623 48. ee untere Kongoland “os ie ae le LE 627 ; 49. Das Bergland im N. und NO. des Kongo Vrggeae mit dem Ubangi und den ; Ghasalquellen bis zum Lendu-Plateau im W. des Albert-Nyansa . .... 658 j 50. Das Zwischenseenland mit Uganda und Unyoro . » - 2:2: 2:2 2 2 2 2 0a 61 ; 51. Die Vegetationsregionen und Formationen an den Kiwu- und Kirings Valkaseh 4 chen nenn ke Rn re ee 671 ‚ Die Zusammensetzung der Waldflora von Kamerun im allgemeinen 681 i - BABHBBEE ea une 758 i 54. Ost-Kamer ee N 767 55. Das Hochland von DEREN N en le 768 50: E08 TAN KuraUeren Deu cn ee Een. 769 ee ee a 770 58. Das nördliche oder untere aling ee N 773 59: EINE SEHE DAIDECHER en 773 09: Von Menue ZH BIN ee ee 776 =» 61. Das Becken des Tsadsee . . a m ae 776 ee ee 777 63. Südliches Öber-Ghkhen (Elfenbeinküste, Liberia ern Sierra Leone); .. . 8ı1 64. Nördliches Nee einschließlich des Küstenlandes von Casamance . . 8ız 6 en ee ee a 813 5. Kapitel: Das ne Benachbarte MERRTORBEIRN u a se 816 600. Cap Verden, , ou ee nn 816 67. ae Be ee län. 822 a) Die Purpurarieh . . 2.0.0 „we a ; 823° b) Grau Canaria . , . una Em 828 ©) ‚Tenerife nn een 836 E 3 alte 0. ee as 861 Gomera... Re 865 # RN a m, 866 h 68. Madeira er SEBERBIENEER ao er F Ä Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. | 1. Kapitel: Lage und Aufbau des Kontinents und der benachbarten Inseln... ...... . . 8ı 2. Kapitel: A Warme = Wisisrsehläge.. 2.0... 2, Be! 876 ee Nu Da ae ee ns 877 Katrktropisches Nortaika. 4 in En es. BE ee ee Impkches Alk 2. an a en es. . 882 B. Niederschläge . .. . . A en ee a N A 900 ee INROBIRB SG De erennren ... 901 Extratropise Seren insbesondere das südwestliche ee 904 ropisches hi en N ee ee 905 ee ee 914 VII Inhalt. Zweiter Teil, Regionen (= Höhenstufen). Seite Aa. Tropische Regenwaldregion. . » een een 928 Ab. Tropische Steppenregion . . » ...... N 931 Ba. Subtropische Busch- und Grasregion . . .. . - ee 931 Bb. Subtropische Höhenwaldregion . ... ur en 932 C. Die subalpine und alpine Region ... ver eneno. 935 Dritter Teil, Kurze Übersicht der Formationen. A. Halophile Formationen . 937 B. Hydrophile Formationen. .... 2... 0er een. 942 . Hygrophile megatherme Formationen . . . » . a 950 2 Hygrophile mesotherme Formationen ...».. vr. 952 E. Subxeropbile Formationen vn. nn ne nn ne en : 953 F, Xerophile Formationen . . .-. ec...» re. Vierter Teil. Florenbestandteile und allgemeine Grundzüge der Gliederung sowie Entwicklung der Flora. 1. Kapitel: Die Elemente der Flora Afrikas .... 2.2.2.0. 974 a) Das pantropische oder allgemeine ER Klement oe Ren SEAER 974 bj Das .paläotropische Element „+. wu un enwereen 978 ce) Das afrikanisch-asiatische Tropenelement. . ». 2.2»... 2er... 0. 980 d) Das afrikanisch-madagassische enter. ee ee 981 e) Das afrikanisch-makaronesische Element . ... ven ne. en. 983 f) Das amerikanisch-afrikanische eh in ee ae 985 g) Das mediterran-afrikanische Element. ..- -. .« urn nern. en. 986 h) Das boreale und Be’ Klemeat; im Wopiichen "Afrika a 989 i) Das kapländisch-afrikanische und das reg Element im tropischen Afrika 990 k) Das endemisch-afrikanische Mropenelembit un sen. ee 991 2. Kapitel: Allgemeine Fer “er afrikanischen Fiofk. . . . » .. .... 1000 A: Das Meatenmgenel a su u me na en 1003 B. Das EEE RE WERSERBDENIER ! u ne 1004 u) Sudmarokkanissche Frl, .....,. 2 25. a nenne . 1004 Di: Proemz der proben Sehark . van wi ee 1004 co) Ihebaschmahlsehe Pvae ar es ei N ra . 1005 d) er rovinz mit viel Grassteppe und laubwerfenden Gehölzen unter m Einfluß schwacher, aber selten ausbleibender Sommerregen ur 2 LOOE C. Das Are Wald“ und Steppengebit... .ı . ss v1. 1005 a) Sudanische Parksteppenpfovme, 3 1 4,02 0 are 1005 b) Nordostafrikanische Hochland- und ee een 1005 €) u westa er oder guineensische Pro re 1005 d) anische süda Sg Stepenproni. a ee ni 1005 D. Das bie des Keizerisen BEDMDEES ‚es ne ee 1006 3. Kapitel: Kurzer Abriss der Entwicklung der Ara In Meike. 3. s 1007 der in Vor: HF; Taf. VII. Im Text. >» >» Taf. VII. Im Text. Im Text. Tai xx, Verzeichnis diesem Band enthaltenen Karten und Vegetationsansichten. Übersicht über die botanisch wichtigen Forschungsreisen und Forschungs- ationen in Afrika. Vegetationskarte von Deutsch-Östafrika. Vegetationskarte von Deutsch-Südwestafrika. Vegetationskarte von Kamerun, Vegetationskarte von Togo. ı. Algier. Tell. Bestand von Cedrus Libani var. atlantica (Manetti). 2. Algerische Wüste. Steinwüste, = 5. Verbreitung ar Korkeiche im westlichen Mittelmeergebiet. 6. Halfa-Steppe in ae algerischen Provinz Oran. 1. und 2. Algerische Wüs Sandwüste. Fig. 22. Aristida pungens a in der Sandwüste. » = Genista raetam Forsk. in der Sandwüste. Salsola tetragona or in der Salzwüste. 1: na Wüste. Salzw 2. Algerische Wüste. ee a 25. Acacia tortilis Hayne auf dem Plateau der zentralen Sahara. 26. Tamarix articulata Vahl in der zentralen Sahara » 27. Anabasis articulata (Forsk.) Mogq. in der südlichen rue Sahara. 28. Cornulaca monacantha Del. in der zentralen Sahar » 29. Calligonum comosum l’H£r. in der zentralen Sa » 30. Ephedra in der Sandwüste von Issaouan. >» 118. Urwald am Gara Mulata bei » 121. Oberlauf des Wabbi zwischen Chir und Addis-Abeba. en mit Mangrove am Rufiji. Bäume der Mangrovenformation im Bee ade des Ruhfji. Fig. 232. Grasreiche Obstgartensteppe us Aeschynomene elaphroxylon (Guill, et Per Taubert im Victoria Ber Stereulia appendiculata K. Schum. im Uferwald der Khutu-Steppe anni icomorpha parviflora Urban in Lichtungen bei Amani. Fig. 273. Immergrüner BE bei Amani. Lichtung im immergrünen Regenwald bei era Podocarpus usambarensis ler in West-Usambara. Juniperus procera Hochst. im Schumme-Wald von West-Usambara. Senecio Johnstonii ng am Kilimandscharo. Allanblackia Stuhlmannii Engl. in Uluguru. Fig. 311. Bambuswald. Trachylobium verrucosum (Lam,) Oliv., (Kopalbaum), bei Lindi. Y Im Text. >» > Taf. XXI. Im Text. > > Taf. XXL. > Taf. XXVL Im Text. XXVI2. Im Text, Taf. XXVII. Verzeichnis der Karten und Vegetationsansichten. Fig. 337. Ufer des Nyassa-Sees bei Wiedhafen. >» 338. Manihot-Schamba. Mangrove mit anschließendem Küstenwald südlich von ade Fig. 353. Strand an der Küste von Natal, südlich von Durb » 359. Ufer des en bei Port Elisabeth im SO, Kaplan, » 361. Wald bei Millw n der Knysn 362 ER im Re bei nt REN in den Matoppos unweit Bulawayo. Uferwald der unteren Region von Natal. Uferwald unterhalb Pietermaritzburg in Natal. Uferwald bei Pietermaritzburg in Natal. Fig. a neisflächen im Süden von Lüderitzbucht. Gneisfläc tzbucht, mit zwei Sträuchern von Lebeckia multiflora usw. en im Süden von Lüderi >» 445. Sanddünen bei Lüderitzbucht usw. »‘ 446. Sanddünen bei Lüderitzbucht, mit der Composite Eremothamnus Marlothianus O. Hoffm. und Zygophyllum. » 447. Steinwüste bei Lüderitzbucht mit Euphorbia brachiata Pax (?). Wahrscheinlicher E. gregaria Marloth. 454. Felsige Steppe bei Aus (etwa 1400 m ü. M.). Trockenes Flußbett bei Aus in Groß-Namaland. Fig. 455. Felsige Steppe bei Aus (etwa 1400 m ü. M.). Im Vordergrund niedriges Halbgesträuch von Mesembrianthemum, dahinter Ge- büsch der Sapindacee Pappea capensis Eckl. et Zeyh. und der Ebenacee Royena pallens Thunb. >» 456. Steppe von Aristida, mit Termitenhügeln in D.-Südwestafrika. » 463. Steinige Steppe bei Bethanien, mit ganz vereinzelten Bäumen. Talkessel bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland. 1. ee a. m Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland. uibis (Kuibis) im Groß-Namaland. 2. Schwarzkalkvegetation bet Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland. Fig. 485. en zum Ben (Kubub)-Berg, vorn Gebüsch von Me- iant I. id Dregei Beil. et 2) auf Acacia horrida Willd, 2. Sesamothamnus Seineri Engler an der Mungunkywepfa Commiphora betschuanica Engler an der Ksboke age 1. Derris violacea (Klotzsch) Harms. Waldgalerie am Botletle. 2. Berchemia discolor (Klotzsch) Hemsley. Ufergehölz am Ngamibett. ı. Peltophorum africanum Sond. in Buschsteppe an der Makoranapfanne. 2. Catophractes Alexandri G. Don in ER sDRe zwischen Chanse Kehantsa. Lichtung im Regenwald am Semliki, Von diehtem Urwald bedeckte Insel im Victoria Njansa. Insel im Victoria Njansa, mit großen Phoenix reclinata Jacq. Ufer des Victoria Njansa auf der Insel Sesse. Fieus Schimperi Hochst, bei Entebbe in Uganda, Pachylobus edulis G. Don var. saphu bei aaa in an Bestand von Senecio adnivalis Stapf am Ruwenzori. 1, EIREIOGHER mit Rotangpalmen und Ba in Kamerun. 2. Küstenwald mit Ölpalmen bei Victoria in Vernonia conferta Benth. in Kamerun. al Ba -© en I Be Fe a ie a ee. Taf. 2,208 > XLI » XEEL > XLoOL > Kun >» XIV, * X LV] » 2.9 >» Iu Im Text. Far Lt, XLVI. » XLVIU. Verzeichnis der Karten und Vegetationsansicht XI 1. Schlucht im Regenwald bei Buea am Kamerunberg. Alsophila kamerunensis Diels am Kamerunberg. 1. Grassteppe oberhalb der Waldgrenze am Kamerunberg. D chlucht im nn, oberhal ae africana Smith, in der Eee des südlichen T Eeranen leiocarpus Si et Perr. in der Parksteppe des a Togo. . Sumpfdickicht bei Grand-Bassa in Liberia. . Seestrand bei Grand-Bassa in Liberia. ana Creek bei Grand-Bassa in Liberia. Schnellen des Sinoe-Flusses in Liberia. Ceiba pentandra (L.) Gärtn., Baumwollenbaum bei Grand-Bassa in Liberia. Pentadesma butyraceum Don, Butterbaum bei Grand-Bassa in Liberia. Elaeis guineensis L. (Ölpalme), besetzt mit einem Fieus, Würgerfeige, bei Grand-Bassa in Liberia Tenerife. Lorbeerwald bei til Mercedes. Fig. 707. Partie aus den Cahadas mit Spartocytisus supranubius (L. fil.) Christ. Meteorologische Karten von Afrika. Druckfehlerverzeichnis und Verbesserungen. 2 Zeile 5 von unten lies Unyoro anstatt Ungoro. 259 in der Erklärung zu Fig. 226 muß es heißen re a Uluguru. 232 in der Erklärung zu Fig. 250 muß es heißen im Buru 285 in der Erklärung zu Fig. 253 muß es heißen ee 393 im Abschnitt 30 Zeile 10 von unten lies Mampyuirücken, 975 muß es heißen: Myrica; ferner füge bei Orchidaceae hinzu: Eulophia. 978 streiche das , hinter Kontinentes und setze es hinter: afrikanischen. 979 Zeile ıı streiche Mimos 979 Zeile 14 von unten füge han ee 15: 985 Zeile 13 von oben heißt Trichoptery&, Zeile 21 von oben Barbacenia 0, Zeile 26 von oben bei Pilostyles ist W zu streichen, Zeile ı von unten heißt es: Carpodißtera, Christiania (1 Art auch auf Madagaskar). S. 986 Zeile 6 von oben heißt es: Conocarpus. - 988 Zeile 17 von oben heißt es: Corydalis anstatt — Corydalis —, da neuerdings eine Art oberhalb des Kiwu-Sees gefunden wurde, 989 Zeile 4 von unten streiche NO, Zeile 17 von unten füge hinzu Astragalus NO. 990 Zeile 14 von unten heißt es: X niphofa 991 Zeile 12 von unten lies: Natal und bis zu. 993 ergänze Aframomum (M), streiche bei Orchidaceae: Eulophia und füge ein bei der Rubrik O—W unter Ulmaceae: Chaetacme (M), hinter Balanophoraceae: Hydnoraceae: Hydnora (M). S. 994 ergänze bei Myristicaceae: Brochoneura (M S. 997 ergänze bei Thymelaeaceae: Dais Os (M), bei Loganiaceae unter O Nuxia s, M). 5. 999 bei Acanthaceae ergänze unter O—W: Brillantaisia ( (M), Mimulopsis (M), Acan- thopale (M), Isoglossa (S, M); beiRubiaceae ergänze unter O—W: Pentas (S, M), unter : Otomeria (C,M); bei Cucurbitaceae: Trochomeria (S,M); bei mpositae vor Tarchonanthus: Nidorella (S,M), bei Stoebe Os (Ws,S,M). S.1009 Zeile 12, 13 heißt es: morphologisch vorgeschritten Seh verbreiteten gegenüber- stehen, die morphologisch ursprünglicher sind. S.1011 Zeile 4, 5 ist zu streichen: afrikanisch-madagassischen; Zeile 9 ist einzufügen: In der Zahl 895 sind auch die nach Madagaskar übergreifenden Gattungen eingeschlossen. Werden diese ausgeschieden, so bleiben 806 Endemismen (O —W 12 ‚0267, W444) für das tropisch-afrikanische Element, eine Zahl, welche sich aber später noch mehr z als ändern wird BP DDOEMAND num u . S.1019 Zeile 5 heißt es: besonders aber gegen die wnrichtige. Drittes Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet von Afrika. 40. Das südwestliche Kapland')). Den Charakter der Vegetation des südwestlichen Kaplandes können wir schon durch einige Exkursionen auf der Kaphalbinsel, insbesondere durch solche > den Tafelberg bei Kapstadt, kennen lernen. Da im südwestlichen Kapland Br anderes Florenelement herrscht, als in der bisher besprochenen ost- un aa ge Steppenprovinz, so wird in. der Vegetation der Erde dieses imall u für sich behandelt werden; wir wollen hier dasselbe nur ganz ar a. Charakterisieren und ich glaube, daß der Leser eine solche all- ns Orientierung am besten durch die Schilderung der von mir selbst in ee von Kapstadt unternommenen Exkursionen enthält. = gt En a. 1002 morgens traf ich zum ersten Male in der Tafelbai 2 = an August 1905 zum zweiten Male in der Gesellschaft der British- unter ‘PeR ; ich gebe die Eindrücke meines ersten Besuches wieder, wo ich Bas, a der Herren Dr. Borus und Dr. MARLOTH, insbesondere des Zain ‚ die unvergleichlich schöne Frühlingsflora des Tafelberges kennen a ee Sonnenschein erglänzte die weite blaue Bucht, vor deren Schi Be ee Westufer drei Wracks einige Tage vorher untergegangener au erh a ‚daß man mitunter hier auch auf einen anderen Empfang Birne abe. Zwischen der Bucht und dem scheinbar dicht über ihr empor- ER n, hur hier und da spärliche, in einigen Schluchten etwas waldartige vor I zeigenden, heute in den blauen Himmel hineinragenden und nicht winkli wolkigen Tafeltuch bedeckten Tafelberg zieht sich die von recht- igen Straßen durchzogene, einförmig erscheinende Stadt hin, welche nach on = den in den steilen Löwenkopf auslaufenden Signalberg herumbiegt Aus RER Osten in gartenreiche Villenquartiere übergeht, die eine gewaltige Ba Su besitzen. Schon vom Schiff aus erkennen wir eine von der Stadt re = Tafelberg sich hinziehende Allee alter europäischer Eichenbäume, rk ttlosigkeit oder spärliche Blattentwicklung uns daran erinnert, daß wir kapländischen Winter oder zeitigen Frühjahr befinden. Auch die em: A. ReHMAanN: Geobotaniczne stogunhi po- math. naturhist.-Abt., Bd. V, he regional distribution of ger Literatur: Wie bei 39. Außerd ii, wi Hedge Denkschr. d. Akad. d. Wissensch. in Krakau, et mit Auer. chromolith. Karte. — Scorr Erzior: Notes on t ape Flora, in Transact. of the Edinbourgh Bot. Soc., XVII (1889). Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 1. 31 480 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. teilweise von Schnee bedeckten Gipfel der im fernen Westen der Bucht sich hinziehenden, heute besonders klaren Drakensteinberge mahnen uns daran; aber die grauschimmernden Bestände des kapländischen Silberbaumes am Abhang ” des Löwenkopfes und die prachtvollen gewaltigen Pinien, welche wir aus den Villenquartieren hervorragen sehen, sowie das ı6° C anzeigende Thermometer geben davon Zeugnis, daß der jetzt seinem Ende nahende Winter überhaupt ein sehr milder ist. Obwohl wir uns unter dem 34.° s. Br. befinden, sind die 4 hiesigen ne doch nicht sehr verschieden von denen Neapels unter 4ı°n. Br. Im Sommer, von November bis März, herrscht nach 30 jähri- : ger Beobachtung eine Temperatur von 18—20,8° C, im sogenannten Winter, der besser als unser Frühling, von Mai bis September eine Temperatur \ 12,6—14,6° C; durchschnittlich am kältesten ist der Juli mit 12,6°. Die höch Temperatur, welche in den Jahren 1842— 1855 in Kapstadt konstatiert vol i ist nach HANN 36,3°, die niedrigste in demselben Zeitraum 3,2°, Im Mittel beträgt ferner die tägliche Wärmeschwankung zu Kapstadt im Sommer 6 im Herbst 6,3°, im Winter 5°, im Frühling 5,7°C. Wir sehen also, daß um Kapstadt klimatische Exzesse kaum stattfinden; es erklärt sich dies aus der Kon- figuration der verhältnismäßig kleinen und nur mit etwa einem Sechstel ihr feuchte und heftige in Re Tafelbai häufig Unglück anrichtende Nordwestwi Mai bis August bewegt sich die monatliche Mo enenge bei RE zwisc) 83,6 und ı12,5 mm, letztere im Wintermonat Juni, bei Wynberg zwischen und 196 mm. Dagegen fallen in den Sommermonaten Dezember bis März D! Kapstadt monatlich nicht mehr als 24, bei Wynberg nicht mehr als 25 emporsteigt und sich über dem Berge zu einer oben flachen und daher einem Tafeltuch verglichenen Wolkenschicht kondensiert, welche nach NO! erabhängt R 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 481 Die eben geschilderten klimatischen Verhältnisse gelten hauptsächlich für die Kaphalbinsel; je mehr man sich von derselben nach Norden und Osten entfernt, desto mehr ändern sich Klima und mit demselben die Vegetation, wie aus den vorangegangenen Schilderungen hervorgeht. In weniger als einer halben Stunde fährt man westwärts an der Tafelbai entlang, mit der Aussicht auf den Tafelberg, dann auf den Devils Peak zur linken, an dem berühmten astronomischen Observatorium vorbei, biegt dann nach Süden um, berührt Rondebosch, den bekannten Landsitz von CECIL RHODES und kommt nach Kenilworth, wo der vortreffliche Kenner der Kapflora, Dr. HarrY BOLUS, dem wir einige vorzügliche Werke über die Kapflora ver- danken, seinen Wohnsitz hat. Schon auf der kurzen Fahrt nach Kenilworth hatte ich Gelegenheit, die ungemein kräftige Entwicklung, welche Quercus pedunculata, die Pinie (Pinus pinea) und die Seestrandskiefer (Pinus pinaster), australische Eucalyptus, Acacia und die Proteacee Hakea suaveolens zeigen, zu bewundern; aber ich sehnte mich vielmehr danach, die einheimische Flora kennen zu lernen und hatte die Freude, auch nach dieser Richtung hin Befriedigung zu finden. In den Gebüschen wächst neben der ungemein verbreiteten und verwilderten groß- blütigen Vinca major die heimische Oxalis cernua, welche ich früher auf meinen Reisen in Portugal und den kanarischen Inseln reichlich verwildert angetroffen habe, und die feuchten Niederungen zwischen den Villenquartieren, den Eichen- und Pinien-Alleen sind, weithin von Zantedeschia aethiopica bedeckt, die jetzt gerade mit ihren reinweißen Spathen einen unvergleichlich schönen Anblick gewährte. Bei der bekannten Liebe der Holländer und Engländer für Blumen ist es erklärlich, daß man im kapländischen Frühjahr kaum eine Wohnung, kaum einen Speisesaal findet, in dem nicht große Sträuße der sogenannten Calla oder des Arum Lily Tische und Kamine schmücken; aber die Pflanze ist auf den Wiesen so häufig, daß sie durch Abpflücken ebensowenig ausge- rottet werden kann, wie bei uns Ranunculus acer oder Lychnis flos cuculi. Flache Teiche gegen den Strand hin sind erfüllt von Aponogeton distachyus, dessen stärkereiche Knollen ärmere Leute als Nahrungsmittel verwenden, während die jungen Blütenstände als Gemüse genossen werden; in späterer Jahreszeit tritt in diesen Teichen reichlich die meist blau, seltener weiß blühende Nymphaca capensis auf. Die sandigen und jetzt noch etwas feuchten Ebenen aber prangen im Schmuck vieler herdenweise auftretender Pflanzen mit leuch- tenden Blüten; ganz besonders und dem Pflanzenkundigen schon vom Eisen- bahnwagen aus erkennbar fallen auf mehrere Iridaceen, die lila- und rotblühende niedrige Moraea papilionacea, die langblättrige M. viscaria mit lockerer Rispe gelber Blüten, die hohe gelbblühende M. edulis, die lila-, blau- und rötlich- blühende bis zwei Fuß hohe M. tripetala, die ebenfalls hohe, leuchtend rot- oder gelbblühende 7, pavonia, prachtvolle und blaublühende Badiana plicata, sodann die weißen und gelben Sterne der Aypoxis stellata und die prachtvollen orangefarbenen Sträuße der Haemodoracee Wachendorfia thyrsiflora. Nicht minder farbenprächtig sind einige Oralis, so die meist mit großen karminroten zı* 482 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. oder weißen Blüten ver- sehenen Oralis variabılis, O. purpurea, luteola und obtusa. Sehr auffällig sind auch die herdenweise auf tretenden Compositen Cotula turbinata und Die morphotheca annua,welche im Sonnenschein ihre weißenStrahlenblütenaus- breitet. Als wir nachher die »Flats« selbst betraten Flora genauer beka machen und bekar bald eine Vorstellung auftretendenRestionaceell welche durch ihre zahı reichen ährenförmigen Rispen vereinigten Bl stände etwas an die Gräs® f erinnern, aber keinesweß® Fig. 405. Restio ceuspidatus Thunb, (Restionaceae) S.-W.-Kap- denselben verwandtsch land, unterhalb des Tafelberges. lich besondersnahestel 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 483 auch durch die oft sehr große Verschiedenheit der männlichen und weib- lichen Stöcke interessant sind; auf den Flats finden sich einige Arten von Restio (Fig. 405), Elegia und Thamnochortus fruticosus, eine recht statt- liche Art. Außer den Liliifloren, welche bereits vom Eisenbahnwagen aus wahrge- nommen werden konnten, sahen wir noch andere, Anthericum, die sehr formen- reiche und variable Dipidax ciliata mit weißen Blüten, und die Iridaceen Romulea bulbocodioides mit gelben, R. rosea mit rötlichen, X. arenarıa mit lilafarbenen Blüten. Diese im Kapland so reichlich vertretene Gattung Romulea ist ebenso wie Erica zugleich auch im Mittelmeergebiet anzutreffen, daselbst aber in viel geringerer Zahl als ihre Schwestergattung Crocus. Später finden sich in den sandigen Flats noch besonders häufig die Liliacee Zachenalta tricolor und folgende Iridaceen: Watsonia humilis mit leuchtenden roten Blüten, die prachtvoll blaublühende Arzstea cyanea und Babiana ringens mit scharlachroten Blüten. Auch von der schönen Orchideenflora der Flats durfte ich jetzt schon einige Vorboten sehen, Disperis capensis und Satyrium corifolium mit prachtvoll orangefarbenem Blütenstand; ihnen folgen später Zulophia lamellata, Holothrix ‚sguamulosa, Satyrium candidum, bracteatum, Disa multiflora, flexuosa, bıfida, venusta und barbata, Corycium ‚erobanchöiiles, Pterygodium catholicum. Auch war es mir nicht vergönnt, den prächtigen Anblick zu gewinnen, welchen die Flats im Februar und März darbieten, wenn Amaryllis belladonna, die Bella- donna-Lily ihre zahlreichen rosenroten und weißen Blüten entfaltet, die lang- gestielten Scheindolden der herrlichen Drunsvigia gigantea mit mehr als 20 aufwärts gekrümmten karminroten Blüten die sandigen Ebenen schmücken und die blutroten Blütenstände van Aaemanthus coccineus und pubescens über die Erde emporgehoben werden. Statt dieser fand ich jetzt mehrere andere interessante Kräuter. Bekanntlich ist eine der artenreichsten Gattungen des Kaplandes Mesembdrianthemum; hiervon kommen auch viele auf den sandigen Flats vor, die meisten von September bis November blühend (7. znflezum, longispinulum, nodiflorum, pyropaeum, tripolium, pomeridianum), während jetzt M. acinaciforme, edule, coccineum, criniflorum und crystallinum ihre gelben, roten oder weißen Blüten um die Mittagszeit entfalteten; für einen großen Teil der in unseren Gärten kultivierten Arten fehlt jede genauere Angabe über ihr Vorkommen im Kapland. Von der für das Kapland charakteristischen Cruciferen- Gattung Heliophila sammelte ich H. pumila und von der nahezu 200 kapländi- schen Arten zählenden Gattung Pelargonium die beiden in großer Mannig- faltigkeit auftretenden Arten ?. myrrhifolium und P. triste. Auch die prachtvolle, stattliche Drosera cistiflora hatte schon ihre weißen oder rosafarbenen Blüten entfaltet. Sehr auffällig ist die niedrige Zuphorbia tuberosa mit unterirdischer olle und dem Boden anliegenden länglichen Blättern. Höchst eigenartig _ erscheinen auch die dem Boden angedrückten Rosetten breit gestielter verkehrt- _ eiförmiger, leicht gespaltener und dornig gezähnter, außerdem mit langen gelb- lichen Wimpern versehener und oberseits bestachelter Blätter des tief im Boden wurzelnden Arctopus echinatus, einer diöcischen Umbellifere mit kurzgestielten » eigenartigen Pflanze bedeckt, welche gegen tierische Angriffe wohl geschützt 484 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. männlichen und sitzenden weiblichen Dolden mit dornigen Involucralblättern (Fig. 406); nicht selten findet man ı—2 Quadratmeter des Bodens mit dieser ’ Fig. 406. Arctopus echinatus L. A & Pflanze; 3 Döldchen derselben; C Blüte; 2 Blum blatt; Z Q Pflanze; # Döldchen; G Involueralblatt; 7 Q@ Blüte; J Fruchtstand; A—M Fruch von verschiedenen Seiten; N Querschnitt. — Original. Dornbildungen zu sehen. Eine andere interessante Umbellifere ist die halb strauchige Centella (Hydrocotyle) virgata mit lineal fadenförmigen Blättern, die ich deshalb erwähne, weil sie auch wie die vorhin genannten Pelargonium und. so viele kapländische Arten einen polymorphen Typus mit einigen Unterarten 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 485 repräsentiert und zugleich einer Gattung angehört, die im Kapland mehrere habituell voneinander stark abweichende Arten besitzt. Von anderen jetzt blühenden Kräutern nenne ich noch die Scrophulariacee Nemesia pinnata, die Campanulaceen KRoella ciliata (Fig. 407) und Lobelia coronopifolia, erstere auch sehr veränderlich, endlich die Compositen Gymnodiscus capillarıs, Dimorphotheca nudtcaulis, Othonna linifolia und tuberosa mit knolliger Wurzel, Senecio Bur- chellii mit gelben und 5. furpureus mit purpurfarbenen Blüten, Arciotis candida und die ungemein veränderliche Gasania finnata als Repräsentanten der im Kapland so zahlreichen Arctotideae (Fig. 408). Fast alle diese Kräuter fallen dem aus Europa kommenden Botaniker auf durch saftreiche fleischige Blätter; man nimmt bei ihnen wenigstens einen Anlauf zur Succulenz wahr, die bei den Mesemdrianthemum-Arten schon weit vorgeschritten ist. Sodann aber finden wir in den Flats recht zahlreiche kleine Sträucher und Halb- sträucher von der Tracht der Eriken, die Proteacee Mimetes purpurea, das dickblättrige Diosma succulentum, einen Vertreter der im Kapland so ungemein reich entwickelten Gruppe der Rutaceae-Diosmeae, die Rosa- cee Cliffortia juniperina, welche nach der Entwicklung ihrer Blättchen oder Früchte in mehrere Unterarten zerlegt werden kann, die in Größe, Blattform und Be- haarung vielfach wechselnde Bruniacee Berzelia abro- Zanotdes (Fig. 409), durch zahlreiche‘ kugelige Blüten- stände fast an eine Cupressinee erinnernd, die Legu- minose Amphitalia ericifolia mit dichten weißen Ähren, die Thymelaeaceen (Fig. 410) Crypfadenia uniflora, Gnidia pinifolia und juniperifolia, Passerina filiformis, Siruthiola erecta, Lachnaea capıtata, die Polygalacee Muraltia filiformis, Erica corifolia, muscosa, pelviformis, ramentacea, alles Formen mit weniger ansehnlichen 5. 407. Roella eiliata. Blüten (eine der schönsten auf den Flats vorkommenden (Campanulaceae), bei Kap- Arten, die strauchige Zrzica mammosa mit großen stadt. röhrigen wachsartigen, karmin- oder hochrot oder fleischfarbigen Blüten, begegnete mir leider nicht), die Verbenacee Szzlde erzicoides. An trockeneren Plätzen findet sich auch Zlyfropappus rhinocerotis, der »Rhinoster- bosch« (Fig. 392), den wir im Grenzgebiet der Karroo formationsbildend antrafen. Eine andere weitverbreitete und zugleich sehr formenreiche Composite von erico- idem Habitus ist Meialasia muricata. Schon diese wenigen Beispiele genügen, um zu zeigen, in wie vielen Familien die auf einen kurzen regenreichen Winter be- schränkte, in einem langen en SonmBer gehinderte Entwicklung der Vege- tationsorgane zu einem ei geführt hat, den wir nirgends in solcher Massenhaftigkeit auftreten len, wie auf der kleinen Kaphalbinsel. Für einen wissenschaftlich systematisch ausgebildeten Botaniker, der sich nicht mit dem oberflächlichen physiognomischen Eindruck dieser Vegetation begnügt, 486 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. N hat es einen besonderen Reiz, auch die Blüten dieser Gewächse zu untersuchen und den verwandtschaftlichen Beziehungen derselben nachzugehen. Aber noch andere dauerblättrige Gewächse fallen uns bei Durchstreifung der Flats auf, so namentlich die Proteacee Serruria Burmannii, ein kleiner Strauch mit fieder- | | i a a a a ni EEE RE AEG Fig. 408. Arctotideae des Kaplandes, A Gazania ringens (L.) R.-Br.; 3 ee zz derselben. C Dimorphotheca pluvialis (L.) Much.; D geschlossenes Köpfchen derselben Nach OÖ. HOFFMANN in. ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 487 spaltigen Blättern mit sehr schmalen Abschnitten und mit kleinen, dicht zu- sammengedrängten Blüten, der Typus einer im Kapland mehr als 50 Arten zählenden Gattung. Die Proteaceen spielen, wie wir später noch sehen werden, überhaupt eine ganz hervorragende Rolle in der Zusammensetzung der Kapflora. X a = Er Fig. 409. Bruniaceae des südwestlichen Kaplandes. A—G Brunia nodiflora L. 4X Berzelia lanuginosa (L.) Brongn.. Z—N Lonchostoma monostyle Sond. © Audouinia capitata (Thunb.) Brongn. 7, 0 Diberara laevis (E. Mey.) Baill. So sehen wir denn auch in den Flats in kleineren Senkungen Gebüsche der ı—2 m hohen Protea scolymus mit lineal-lanzettlichen Blättern und kugelig- verkehrteiförmigen Köpfen sowie des »Sugarbosch« Protea mellifera (Fig. 411) 488 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mit schmal-lanzettlichen Blättern und großen kreiselförmigen Blütenköpfen, ge- bildet aus purpurroten Bracteen und rosafarbenen oder weißen Blüten, deren Honig ehemals medizinisch verwendet wurde. Auch die niedrige P, cynarordes, m to WW)» 6 Fig. 410. Thymelaeaceae aus Süd- und Ostafrika. A, B Goidia carinata Thunb. C, D G. ano- mala Meisn, Z G. spieata (L. f.) Gilg. 7, G G. Stuhlmannü Gilg. (Ostafrika). — Nach Gitc. Fig. 411, Protea mellifera Thunb, »Sugarbosch«, 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 489 welche ich erst später am Tafelberg sah, ausgezeichnet durch verkehrt-eiförmige Blätter und riesige verkehrt-eiförmige Köpfe mit weißfilzigen Blüten, soll auf den Flats vorkommen. Ferner beobachteten wir hier den spatelblättrigen Strauch Zeucadendron Lewisianum, dessen männliche und weibliche Exemplare im Blütenstand ziemlich verschieden sind, wie auch bei anderen Arten der- selben Gattung. In diesen Gebüschen treten ferner häufig auf Myrica querci- Jolla mit buchtig gezähnten Blättern, Zrzca pelviformis, Gnidia pinifolia, das Fig. 412. Polygalaceae des Kaplandes. A—C Muraltia mixta DC. A blühender Zweig; 2 Blüte von hinten; C dieselbe von der Seite, a/ Kelchblatt, Aa vorderes Blumenblatt, // seitliches Blumen- blatt, #r oberes Blumenblatt. D—M Mundia spinosa DC. D blühender Zweig; E Blüte; 7 Blumen- krone von der Seite; G Androeceum; #4 Stempel. — Nach CHopAT in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. halbstrauchige, seit mehr als ı00 Jahren in Kultur befindliche Pelargonium capitatum, Senecio Burchellii, die unserer Cuscuta so ähnliche oft ganze Büsche überspinnende parasitische Lauracee Cassytha filiformis. Erwähnen will ich noch, daß auf den Flats wie auch an anderen Stellen des südwestlichen Kap- landes die parasitischen Scrophulariaceen Harveya capensis und Hyobanche Ssan- guinea (Fig. 356) vorkommen. Flache Tümpel in den Flats boten mir Ge- legenheit, auch noch Aponogeton angustifolius zu sammeln, der in allen Teilen kleiner ist, als der vorher erwähnte Apon. distachyus. An kleinen Bächen, 490 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. welche die Flats durchschneiden, wachsen die mannshohe rotblühende Arzca concinna, von anderen Sträuchern Cliffortia strobilifera, die bis 3 m hoch wird, und Psoralea pinnata. Am folgenden Tage machten wir einen Ausflug nach den Abhängen des Tafelberges im Norden von Kapstadt. Wir befinden uns sehr bald in den ziemlich ausgedehnten Beständen der Pinus pinaster, welche auf dem etwas rötlichen und grusreichen, durch Verwitterung des Granit entstandenen Boden recht gut gedeihen und für die Bewohner der ursprünglich mit hohen Bäumen nur spärlich bedachten Kaphalbinsel von hohem Wert sind. Am Rande dieser Bestände, und zwischen denselben, in Lichtungen oder Wasserrinnen finden wir neben einigen Arten, welche auf den Flats beobachtet wurden, auch zahl- reiche andere Pflanzenformen, welche unser Bild von der Kapflora vervoll- ständigen. Da sind namentlich häufig bis ı,5; m hohe Büsche der Cliffortia ruscifolia, diöcisch, wie die etwa 40 übrigen kapländischen Arten dieser Gattung, hier auf große Strecken hin nur weiblich, auffallend durch kurz lanzettliche starre und stechende Blätter und mit kleinen grünlichen Blüten, bei deren flüch- tiger Betrachtung wohl nicht jeder Botaniker sofort die Zugehörigkeit dieser Pflan- zen zu den Rosaceen erkennen wird. Sodann fallen bald in die Augen Büsche von Rhus lucida, kleine Sträucher der Polygalaceen Muraltia satureoides (Fig. 412) | : und Zhymifolia, ı m hohe locker verzweigte Büsche der Composite Euryops abrotanıfolius, fast 2 m hohe Sträucher der ebenfalls gelbblühenden und durch steinfruchtartige Achänien ausgezeichneten Composite Osteospermum moniliferum und dichte Gruppen von Metalasia muricata mit weißen oder rosafarbenen Blütenköpfchen. Auch 2m hohe Büsche von 2 Aspalathus-Arten, welche noch nicht in Blüte standen, finden sich hier vor. Niedriger, meist nur ’/, Meter erreichend sind die ziemlich stark verzweigten, graugrünen, mit hellkarminroten Blüten geschmückten Büsche eines Lobostemon, einer mit Echium verwandten Gattung. Wie ein großer Teil der bei der Besprechung der Flats erwähnten Gattungen sind auch die hier genannten im Kapland ungemein artenreich. Da- gegen ist der Santalaceen-Strauch Co/poon compressum, welcher in den Kiefer- wäldern nicht selten ist, ein Vertreter einer artenärmeren Gattung. Von anderen weniger auffallenden Pflanzen aus der unteren, durch die Kiefernkultur charakteri- sierten Region des Tafelberges möchte ich noch nennen Hermannia althaeifolia, Zygophyllum fulvum, die Rutacee Adenandra unflora (Fig. 413), die Campa- nulaceen Roella cilhiata (Fig. 407), Cyphia bulbosa mit knollig angeschwollener Wurzel und die windende Cyphia volubilis, endlich die unter der Erde reich ver- zweigte graufilzige und keilblättrige Centella (Aydrocotyle) solandra, Euphorbia tuberosa und eine andere, schmalblättrige Art mit knollig angeschwollener Wurzel, alles Arten formenreicher Gattungen des Kaplandes, von denen ein- zelne allerdings auch noch in anderen Teilen Afrikas vorkommen. Ferner möchte ich nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, daß sich auch bei einigen dieser Arten die schon früher erwähnte Erscheinung von knolliger Wurzelverdickung findet, das heißt die Bildung eines unterirdischen Wasser- reservoirs, wie es bei Pflanzen des regenarmen Karroogebietes, Deutsch-Süd- 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 491 westafrikas und Benguelas noch viel häufiger der Fall ist. Als Vertreter der im Kapland hoch entwickelten Familie der Asclepiadaceen begegnete uns in den Kieferbeständen das schön rot blühende und windende Microloma tenui- Folium. Auch mehrere Crassula-Arten finden sich am unteren Teil des Tafel- berges, doch waren diese jetzt nicht in Blüte. Als wir über die Kieferwälder hinauskamen, also bei 150—200 m Höhe, da befanden wir uns in einem wahren Paradies der kapländischen Flora, in der ursprünglichen Buschvegetation, welche sich vor der Fälschung der Flora durch Anforstung von mediterranen Kiefern noch tiefer erstreckte. Das Terrain selbst DD‘ GE» a A F Fig. 413. Rutaceae-Diosmeae des südwestlichen Kaplandes. A—B Adenandra fragrans Roem. et F—H A. uniflora (L.) Willd. ist ziemlich gegliedert; steile Abhänge, schmale und breite Terrassen, Senkungen mit kleinen Bachläufen, hier und da zutage tretender Fels und zerstreute Fels- blöcke inmitten der immergrünen blütenreichen Strauchvegetation geben be- zaubernde Bilder. Vor allem fallen auf die Proteaceen, die gerade hier eine anz hervorragende Rolle spielen. 2—3 m hohe und breitverzweigte Büsche mit zahlreichen großen ansehnlichen Blütenköpfen von der Größe einer Arti- schocke sind reichlich vorhanden. Da ist zunächst die schon auf den Flats beobachtete schmalblättrige Profea mellifera zu erwähnen, sodann P. Zepido- carpon mit braunen, behaarten Köpfen, dann das prachtvolle, durch graubehaarte breit keilförmige, vorn etwas gezähnte Blätter und gelbe Blütenköpfe ausge- zeichnete Lewcospermum conocarpum, von den Kapländern Kreupelboom ge- nannt. Weniger kräftig, nur etwa "/, m hoch und mit kleinen lanzettlichen 492 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Blättern versehen ist der gelbgrünliche Leucadendron ascendens, bei welchem ebenso wie bei anderen Arten dieser Gattung männliche und weibliche Exem- plare in der Gestalt und Größe der Blütenköpfe sehr verschieden sind. Unter den Eriken ist vor allen andern die prächtige Zrica Plukenetii mit roten ge- | krümmten Blumenkronen häufig, nächst dieser die schöne E£. baccans mit kurzer karminroter Röhre, niedriger als die erstgenannte bisweilen '/;, m hohe Art. Ganz wundervoll, aber wenig häufig sind Zrzca cerinthiflora und E. coccınea; en TE u nl a ni nn N a überhaupt sieht man hier die einzelnen Arten nicht in solcher Massenhaftigkeit große Strecken bedecken, wie bei uns Calluna, in den Alpen Zrica herbacea, bei San Sebastian am Golf von Biscaya E. vagans, bei Florenz FE. scoparia, K f \ Fig. 414. Montinia acris L. fi. A Zweig der 5 Pflanze; 3 Knospe der & Blüte; C & Blüte, geöffnet; D Zweig der © Pflanze; Z Q Blüte, zwei Staminodien zeigend; 7 Querschnitt durch das Gynöceum; G Frucht; 7 dieselbe nach Entfernung einer Klappe; J Scheidewand nach Ent- ; fernung der Samen; A Same, mit Längsschnitt durch den Keimling. — Original, erst an anderen Stellen des Tafelberges sah ich einzelne Arten für sich kleine Unterformationen bilden. Wenn dies hier nicht der Fall ist, so liegt es daran, ; Lobelia pinifolia mit himmelblauen Blüten, sodann die ebenfalls schmalblättrige und 30 cm hohe Thymelaeacee Siruthiola stricta mit weißen Blüten, die halb- strauchige Penaeacee Sarcocolla sguamosa mit leuchtend EEE Blüten; hier und da sieht man eingestreut die 1—1,5 m hohen gelbblühenden Sträucher von Podalyria argentea mit silbergrauen Blättern. Hierzu möchte ich bemerken 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 493 daß auch diese Arten Pflanzengruppen angehören, welche im Kapland reichlich entwickelt sind. Dagegen steht die hier ebenfalls vorkommende strauchige Saxifragacee Montinia acrıs (Fig. 414), ausgezeichnet durch entfernt beblätterte Zweige, dicke lederartige Blätter, getrenntgeschlechtliche weiße Blüten und zweiklappige Kapseln, welche an die von Escallonia erinnern, nicht bloß im Kapland, sondern auch in ganz Afrika isoliert da. Hier und da fand sich außer den zwischen den Kiefern schon beobachteten Sträuchern, namentlich neben Lobostemon, Euryops, Osteospermum, Metalasia und Codoon auch Phylica stipularis mit lineal-lanzettlichen Blättern und kleinen Nebenblättern, nur selten Ph. obtusifolia, 3 m hoch und jetzt fruchtend. Während die letztere Art noch etwas vom Habitus anderer Rhamnaceen besitzt, haben die ersteren und zahl- g. 415. Rutaceae-Diosmeae des südwestlichen Kaplandes. Agathosma. A—D A. imbricatum 2 Willd..e Z—G A. lanceolatum (L.) Engl. 7—L A. erectum Wendl. C, F, X Staminodium; S ‚ G, L Gynöceum. — Nach ENGLER in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. reiche andere Zweige mit dichtgedrängten schmalen Blättern und gedrängten Blütenständen; etwa 60 Arten dieser Gattung finden sich im Kapland und nur einzelne im Nyassaland, auf Madagaskar und den Maskarenen, sowie auf den Inseln Tristan d’Acunha und Neu-Amsterdam. Recht auffällig sind die überall eingestreuten Exemplare der Haemodoracee Wachendorfia paniculata, deren Blätter bis 80 cm lang werden, während die jetzt nicht entwickelten Blüten- stände ı,5; m Höhe erreichen. Restionaceen sind überall reichlich vorhanden, während Gramineen fast gänzlich fehlen. Ferner finden sich auch hier häufig die Orchidee Disperis capensis, eine karminrote /ndigofera, Oxalis varıabilıs, Babania und Galaxia ovata. An einem nach der Stadt hinabfließenden Bach trifft man. noch mehrere Exemplare der ursprünglich dort reichlicher vorhanden gewesenen Bäume an: die Flacourtiacee Kiggelaria africana, die Rubiacee Plectronia ventosa, Olea capensis, Celastrus buxifolius, letztere sowohl baumartig 494 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ET ET WESTEN wie strauchig und Khus viminalis, dessen schmal-lanzettliche Blättchen den ' Strauch aus der Ferne weidenartig erscheinen lassen. Überall wächst an dem Bach auch Zantedeschia aethiopica. Am 21. August wurde schon frühzeitig aufgebrochen, da es galt, das Plateau ” des Tafelberges zu besuchen. Auf breiter von Villen eingefaßter Straße stiegen ” wir auf zum Sattel zwischen dem Löwenkopf und Tafelberg und machten erst SCRFFDES u Bu Na) "SZID,,:u8 2 RK Ace SH RS ee FG | ri; Fig. 416. Rutaceae-Diosmeae des südwestlichen Kaplandes. A—X Coleonema album (Thunb. Bartl. et.Wendl.; Z—P Acmadenia juniperina Bartl. et Wendl. einen kleinen Abstecher nach dem letzteren, um die Bestände von ı0o m hohen schön entwickelten Exemplaren des herrlichen Silberbaumes oder Witte. booms, Leucadendron argenteum zu besichtigen. Dann bogen wir nach def Westseite des Tafelberges ab und hatten anfangs auf gutem langsam & | steigenden Wege wandernd fortdauernd zur Rechten herrliche Ausblicke au ie felsige, an kleinen Buchten reiche, von brandenden Wogen umtoste Küste; man wurde hierbei unwillkürlich an die schöne Bergstraße oberhalb Monaco erinnert. Die dichte, an immergrünen Sträuchern reiche Vegetation der £ 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 495 hänge kann mit nichts anderem als mit einer üppigen mediterranen Macchia verglichen werden, wie man sie noch in Corsica oder Algier antrifft, doch über- ragt diese kapländische Macchia, über welche jetzt die Morgennebel dahin- huschten, die mediterrane bei weitem durch Mannigfaltigkeit der dauerblättrigen Sträucher und einen größeren Blumenreichtum. Derselbe tritt besonders an den Ufern der zahlreichen kleinen Wasserläufe hervor, welche hier herabkommen und auch hier und da von dem stattlichen Farn Todea barbara eingefaßt sind; aber auch zwischen den Bächen auf den steinigen von herabgestürzten Sand- steinblöcken bedeckten Abhängen bilden die am Tage vorher beobachteten Proteaceen mit anderen Sträuchern in schönem Blütenschmuck prangende Be- stände. An den Bächen fallen vor allen auf die großen Sträucher der mit lila- farbenen Blüten bedeckten Podalyria calyptrata und des Polygala myrtifolium; neben diesen finden sich namentlich Rhus tomentosa mit unterseits gelblich graufilzigen Blättern, Rh. rosmarinifolia mit sehr schmalen Blättchen, A. vzllosa, Phylica obtusifolia, Berzelia intermedia und nodiflora (Fig. 409), die Euphor- biacee C/uytia pulchella (Fig. 350), die Leguminosen Priestleya villosa und Podalyria aphylla, welche jedoch weiter oben häufiger auftritt. Auf den Rücken zwischen den Wasserläufen wachsen außer den bereits genannten Arten die große Umbellifere Pewcedanum (Bubon) galbanum, Salvia aurea, mit schönen braungelben Blüten, ein strauchiges, fast bis 1,5 m hohes 7heszum. Montinia acris, die Rutaceen Agathosma cihiatum, villosum u. a. als Bei- spiele einer im Kaplande ı00 Arten zählenden Gattung (Fig. 415), Adenandra (Fig. 413), Coleonema album (Fig. 416 A-X), die im Habitus an Artemisia er- innernde Composite Arhanasia crithmifolia, das klebrige und dornige gelb- blühende Osteospermum spinosum, der etwas an eine Achillea erinnernde Eriocephalus umbellulatus mit wolligen Köpfchen, die mit den Astern nahe verwandte Felicia reflexa, das strauchige über ı m hoch werdende Pelargonzum cucullatum, das niedrige P. myrrhifolium, der sehr stark variierende Rubiaceen- strauch Anzhospermum aethiopicum, sowie auch A. ciliare und die Myoporacee Spielmannia africana (= Oftia jasminum). Sehr auffallend ist in diesen Ge- büschen die überall zerstreute ı m hohe Iridacee Antholyza aethiopica mit langen dunkelorangeroten Blütenständen. Unter verschiedenen Halbsträuchern fiel auch ein blühender Selago auf und von einjährigen Kräutern sah ich namentlich Nemesia, sowie einige Compositen. Sodann waren hier auch schon einige Mesembrianthema anzutreffen. In kleinen Schluchten, in denen sich die Feuchtig- keit mehr hält, wachsen Crassula centauroides mit herzeiförmigen verwachsenen Blättern, Cr. perfossa und Cr. septa, eine kleine Art mit rundlichen, am Grunde keilförmigen Blättern und knolliger Wurzel, ferner Cotyledon tuberculosa mit cylindrischen Blättern und wenig-blütiger Scheintraube, Pellaca auriculata, und einige Moose. Oberhalb 250 m trafen wir an steileren, geschichteten Sandsteinwänden in Felsritzen sitzend, die eigenartige Euphorbia caput medusae mit sehr schön entwickelten Suesiälnsen Sprossen und reichlich blühend, sodann Cofyledon orbiculata mit silbergrauen, verkehrt-eiförmigen Blättern, Zuryops pectinatus mit Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 1. 32 ‚= 496 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. graubehaarten Blättern, Zriocephalus umbellulatus mit silberhaarigen stielrunden Blättern und seidig behaarten Involucren, sowie die succulente kaum /, m hohe Othonna arborescens mit länglich verkehrt-eiförmigen Blättern, also eine ganze Gesellschaft verschiedenartiger Succulenten, welche zeigen, wie sehr lokale Bodenverhältnisse innerhalb einer vorherrschend von den klimatischen Verhält nissen abhängigen Vegetationsformation besondere Pflanzengemeinschaften be dingen, die unter anderen klimatischen Verhältnissen (Karroo) herrschend werden. Leicht hätte man in diesem botanischen Eldorado einen Tag sammelnd, zeichnend, notierend und photographierend zubringen können; aber die Zeit und Dr. MARLOTH drängten. Wir stiegen nun über große Sandsteinblöcke, zwischen denen viel rot- und gelbblühende Mesembrianthema, mehrere der bisher be- vielRestionaceen wuch- sen, aufwärts. Endlich kamen wir bei zirka 660m aufdas Plateau des Tafelberge südlich von dem 300 M höher aufsteigenden langgezogenen Gipfel Fig. 417. Watsonia Meriana. Auf Sandsteinfelsen des Tafelberges Vor uns liegt va bei Kapstadt um 600 m i.M. — Photogr. Dr. R. MARLOTH. Hochebene, von “| fachen Erhebungenun® Senkungen durchsetzt, welche letzteren in große Reservoirs umgewandelt sind, um das in vielen kleinen Bächen von oben kommende Wasser anzusammelt und Kapstadt und Wynberg mit Wasser zu versorgen. Das Plateau zeigt vielfach Sandflächen, die stellenweise ganz nackt sind anderwärts reichlich mit Mesembrianthemum-Arten, Watsonia Meriana (Fig. 471 und der Crassulacee Rochea coccinea DC. (Fig. 418) bedeckt sind, zwei Arteh welche auch gern zwischen Felsen wachsen. | | Sehr eigentümlich sind die Bergsümpfe, in denen namentlich die bis IM hohe reichverzweigte, von linealischen Blättern dicht besetzte und mit tale großen weißen Blütenköpfen geschmückte Osmitopsis asteriscoides auffällt, ferne das gelbblühende ebenso hohe Osteospe ET IRTEER rmum ilicifolium, sodann aber ga esonders die Kestionacee Dovea mucronata mit kriechender Grundachse und a hohen, fingerdicken, zimtbraunen Stengeln, welche große Streckel der Sümpfe so dicht ausfüllen, wie bei uns bisweilen Seirpus- Iacusiti auch viele kleinere Restionaceen, Euryops und die Gentianacee Villarsia wall wachsen am Rande der Sümpfe. In anderen Sümpfen tritt die ı m hob@ 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 497 durch locker stehende dunkelkarminrote Blüten ausgezeichnete Erica tubiflora auf und zwar scharenweise. An dem sanften Abfall des Tafelberges gegen unser Plateau treten vielfach Sandsteinschichten zutage; hier wachsen Zrica coccinea, Agathosma, die niedrig strauchige Composite Cullumia setosa, in den feuchteren Senkungen vor derartigen kleinen Abstürzen entwickeln sich dichtere Gebüsche von Lewcadendron grandiflorum, Cunonia capensis (Fig. 419) und Grubbia rosmarinifolia (Fig. 420 A—C). Von diesen beanspruchen die beiden letztgenannten Arten ein besonderes Interesse. Czumonia capensıs hier nur strauchig, an tieferen Stellen ein hoher Baum, ist eine monotypische Pflanze der fast nur auf der südlichen Hemisphäre entwickelten, nur an einer Stelle den Äquator überschreitenden Familie der Cunoniaceen, von welcher zunächst einige Vertreter auf Mada- gaskar, den Maskarenen und den Comoren vor- kommen. Grubbia dagegen ist Vertreter einer auf das Kapland beschränkten Fa- milie, von welcher nur vier Arten existieren (Fig. 420). | den Felsen wachsen auch zwei Arten der eigen- tümlichen Umbelliferen- Gattung /Zermas, A. villosa und capztata, während auf dem Gipfel des Tafelberges FH. quinquedentata vor- kommt. Diese durch un- Fig. 418. Rochea coccinea DC. auf Sandsteinfelsen des Tafel- berges um 600 m ü. M. — Photogr. Dr. R. MARLOTH. geteilte unterseits stark wol- lige Blätter ausgezeichneten und stattlichen, jetzt noch nicht blühenden Umbelliferen gehören nach BENTHAM und HOOKER, denen sich auch DRUDE angeschlossen hat, zu der Gruppe der sonst nur im antarktischen und andinen Südamerika entwickelten Gruppe der Mnulineae; es ist dies eine der zahlreichen verwandtschaftlichen Beziehungen, welche trotz der Sonderung der südhemisphärischen Länder durch weite Meere und trotz der dadurch bedingten eigenartigen Entwicklung der Pflanzen in ihnen zwischen ihnen bestehen. An den Felsen finden sich auch Repräsentanten der vom Kapland durch die afrikanischen Gebirgsländer hindurch bis zum Mittelmeergebiet mit nahezu 200 Arten entwickelten Gattung Helichrysum und der weniger artenreichen nahestehenden Gattung ZHelipterum, darunter das prachtvolle breitblättrige und durch 5 cm große Blütenköpfe ausgezeichnete H. speciosissimum DC. In diesen felsigen Partien findet sich auch die in unseren Gärten vollständig eingebürgerte Liliacee Agapanthus umbellatus. Die Felsblöcke an den Lehnen und am Bach werden vielfach von den niedergebogenen und locker stehenden 32* 498 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Zweigen der eigenartigen Clzfortia odorata überwuchert, deren Blätter an die einer Erle erinnern. Zwischen den Felsblöcken und im Bach stehen mächtige” Stöcke der auch in Australien und Neuseeland vorkommenden Todea barbara mit ı—ı,; m langen Blättern; am Bach, den wir in östlicher Richtung ver- folgen, finden sich ferner häufig: Erica tubiflora, Osmitopsis, Grubbia, Olea” capensis als 3—4 m hoher Strauch, die 2 m hohe Podalyria aphylla und die” Fig. 419. Cunonia capensis L. (Cunoniaceae). bis 3 m hohe ?. zinnata, letztere im unteren Teil wenig beblättert, mit ruten- förmigen, am Ende dicht beblätterten Ästen und in größerer Entfernung bis- weilen jungen Kiefern ähnlich; ferner treffen wir hier Brumia nodiflora (Fig. 409, und Zrica lutea, letztere mit kleinen glockigen, gelben Blüten. An schattigen Felsabhängen erfreuen uns auch Hymenophyllum rarum, Asplenium Furcatum und ein kriechendes Polypodium. Zu dem jetzt ganz im Nebel liegenden Gipfel des Tafelberges vorzudringen reichte die Zeit nicht; auch geht aus der Ansicht der Abhänge und den Am gaben der Sammler hervor, daß der Charakter der Vegetation sich wenig EEE ee ee ee ee 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 499 ändert und daß ein großer Teil der zwischen 600 und 700 m vorkommenden Arten auch noch bei ıooo m angetroffen wird. Doch möchte ich nicht uner- wähnt lassen, daß nach ScoTT ELLIOT auf dem Gipfel des Tafelberges und anderer hoher Berge Schaftpflanzen mit grundständigen Blattrosetten besonders häufig auftreten, so mehrere Senecio und Helichrysum, die Umbellifere Alepidea, viele Orchidaceen und Iridaceen. Auch ist der Gipfel ganz besonders reich an Zwiebelgewächsen, von denen in jedem Monat der Blütezeit immer wieder andere Arten namentlich der Gattungen Moraea und Geissorrhiza zum Vor- schein kommen. A TEN ie NP RETTEN N. Bet >> 7 > Kr \sl £ G , — 4 BISE N / EU Neal N) In en a un } AN; GV a L) A SI u — NA) NIS /NYZ N N N \ N h/ NG ZEN, DE-—IDAE x Sn N # , ' 17 N IR rubbia strieta A. DC. (Grubbiaceae). Nach Prof. Dr. Hieronymus in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Fig. 420. A—C Grubbia rosmarinifolia Berg. DH G Wir wanderten nun, im dichten Nebel am Rande einer Bachschlucht, in welcher wir die fast *), m Höhe erreichende großblütige Orchidee Disa unzflora Bergius (welche mehr unter dem Namen D. grandiflora L. fil. bekannt ist), nur in jungen noch nicht blühenden Exemplaren sahen, langsam aufsteigend weiter gegen Osten und kamen in dichte Bergheide, in welcher Erica lutea, E. ves- pertina mit kleinen weißen Blüten und die reizende Z. physodes mit weißen eiförmigen und hängenden Blüten häufig waren. Seltener treten in der Heide zwei Arten der Bruniaceen-Gattung Stavia auf, selten auch die prächtige Anemone capensis, ferner die Penaeacee Brachy- siphon fucatus (Fig. 421) mit leuchtend karminroten Blüten, ‚die Composite ullumia spinosa und die nur °/,—ı m hohe Protea cynaroides mit 15 cm gen und ebenso dicken Blütenköpfen, leider jetzt verblüht. Ferner begegneten 500 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. wir der mehr als ı m hohen Cyperacee Schoenoxiphion capense, mit breit linealischen Blättern, sodann auch hier und da Priestleya Thunbergüi mit starren lanzettlichen Blättern und gelben in Köpfchen stehenden Blüten. Beim Abstieg” A KÜ | Penaeaceae des südwestlichen Kaplandes. A—G Endonema retzioides Sond, Y—X Glis rocolla Lessertiana (A. Juss.) A. DC —N Brachysiphon fucatus (Lam.) Gilg. O Penaea e folia (A. Juss.) Gilg.. Z—R Sarcocolla squamosa (L.) Endl. S—Y Penaea mucronata L. — N Prof. Dr. GıLG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Fig. 42 nach Osten gingen wir zuerst über Abhänge, welche ganz mit dem vorhe genannten Schoenoxiphion bedeckt waren, das den Heidebränden Widerst: 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 501 geleistet hatte; dann gelangten wir an sehr steilem, zumeist mit Pflanzen der Bergheide bewachsenem Abhang hinunter in die Region der großen Proteaceen, in welcher namentlich Profea zncompta und P. mellifera sowie Lewcospermum © D Au Fig. 422. Arten der in Südafrika verbreiteten Rhamnaceen-Gattung Phylica.. A, 3 Ph. capitata Thunb. in der mittleren Region des Tafelberges an schattigen Stellen. C, D Ph. virgata (Eckl. et Zeyh.) Sond. Z, F Ph. oleoides DC. — Nach Prof. Dr. WEBERBAUER in ENGLER - PRANTL, Nat. Pflanzenfam. conocarpum häufig waren; auch Rhus tomentosa kam hier wieder reichlich vor. Bei etwa 250 m Höhe trafen wir auf Bestände von 3—4 m hoher strauchiger u 502 A Igemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ° Callitris cupressoides. Außerdem waren hier auch große Sträucher der australi- schen Hakea suaveolens angepflanzt, welche bei ihrem guten Gedeihen den natürlichen Charakter der Flora störten. Hier wachsen ferner C/uytia alater- notdes, halbstrauchig und mit dicken linealischen Blättern, Zaluzianskia dentata, Fig. 423. Gruppe von Leucadendron argenteum R. Br. (Silver-tree Silberbaum),. Am Wynberg ll am Fuß des Tafelberges unweit Kapstadt. a 2 eine weißblühende Cullumia und Cyelopia genistoides mit gelben Blüten. Bei unserem Abstieg überblickten wir das jeiche Weingelände von W mberg und Constantia und hatten unter uns ziemlich große Bestände von Be argenteum, in denen wir noch eine andere Zierde der Kapflora, die Rhamnacee a en ne EN 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland., 503 Phylica capitata (Fig. 422) mit schmalen linealischen Blättern und seidig grau behaarten Blütenköpfen bewundern konnten. Nicht weniger interessant war der fast 2m hohe 7hamnochortus giganteus, die größte Restionacee, welche mir begegnete. Ganz am Fuß des Tafelberges hatte ich noch die Freude, mehrere 6—7 m hohe Bäume der Proteacee Bradejum stellatum zu sehen, welche quirlig gestellte, lanzettliche, entfernt gesägte Blätter und kleine in traubig angeordneten Büscheln stehende Blüten besitzt, deren Bau vielmehr mit dem der australischen Persoonia, als mit dem der kapländischen Proteaceen übereinstimmt; die Samen der etwa 2 cm großen Steinfrüchte, welche einer Mandel etwas ähnlich sind, werden als »wilde Castanjes« bezeichnet und geröstet genossen, auch als Kaffeesurrogat benutzt. Fig. 424. Leucadendron argenteum R. Br. Silberbaum, Silver-tree, Zweig der männlichen Pflanze, Obgleich ich nun schon einen recht hübschen Überblick über die Flora des Tafelberges gewonnen und von den meisten charakteristischen Pflanzen- typen des südwestlichen Kaplandes etwas gesehen hatte, so war mein Freund, Herr Dr. MARLOTH, doch darauf bedacht, mir noch weitere floristische Genüsse auf der Südseite des Tafelberges zugänglich zu machen. Hier zeigen die Ab- hänge viel Buschgehölz, besonders an den eingeschnittenen Bachläufen; es sind Leucadendron argenteum (Fig. 423 und 424), Protea mellifera und grandıflora, Psoralea calyptrata und andere schon früher erwähnte Sträucher reichlich vor- 504 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. handen. Gegen Westen sind die Bestände des Südabhanges besonders dicht, etwas weiter oben, in einer Höhe von 250—300 m gehen die Gebüsche in kleine, die Schluchten ausfüllende Waldparzellen über und der Bach, welcher die kleinen Bäche aufnimmt, fließt weiter unten in eine Niederung, welche von Palmiettschilf, der ı—2 m hohen stammbildenden Juncacee Prionium serratum, erfüllt ist. An den Abhängen des Tafelberges zwischen den kleinen Wald- parzellen und oberhalb derselben sieht man Erica coccinea so massenhaft auf- treten, daß von fern die Abhänge rot erscheinen. Die Flora ist bis zu den Wald- parzellen hin sehr reich und wir bemerkten beim Aufstieg zu denselben wieder eine große Zahl von Arten, welche wir an den Tagen vorher nicht angetroffen hatten, neben schon gesehenen: leuchtend orangefarbene Arctotideen, blaue Babiana sambucina, gelbe und orangefarbene Moraea, weißblühende Hesperantha, viel Disperis capensis, schön aufgeblühte Drosera cistoides auf etwas feuchtem sandigen Boden, großblättrigen Haemanthus, Eriospermum, viel Arctopus, Lobo- stemon, Hermannia, Gnidia, die blaublühende, bis ı m hohe und reich ver- zweigte Salvia africana, Scabiosa columbaria var. In Gebüschen an Bächen wachsen von baumartigen Cunonia überragt reichlich Cluytia pulchella, Rubus pinnatus, Pteridium, ein hoher Senecio, der entfernt an unsern 5. nemorenszs erinnert, der schöne, bis 1,5 m hohe Restio subverticillatus, außerdem auch viel Zodea barbara. An anderen trockeneren Stellen begegnen wir Scabiosa africana, einer ı m hohen blaublühenden Zeliophila, der eigenartigen /ndigo- fera aphylla und Cysticapnos africana, einer einjährigen windenden mit Corydalis nahe verwandten Papaveracee. An etwas feuchten Abhängen findet sich zwischen Restionaceen und höheren Stauden versteckt das zierliche Farnkraut Mohria caffrorum. Endlich kamen wir zu einem der kleinen Schluchtenwäld- chen und fanden da mehrere immergrüne Gehölze, welche aber in Ermangelung von Blüten nur teilweise festgestellt werden konnten. Außer einigen Celastraceen fallen besonders auf Podocarpus latifolius mit breit linealischen Blättern und die Cornacee Curtisia faginea mit großen Blättern, welche an die der Buche erinnern, die einige Meter hohe Scrophulariacee Halleria lucida, Cluytia, eine Apocynaceen-Liane und eine schlingende Asclepiadacee. Es ist wohl kaum ein Baum mehr als 8 m hoch, aber die Kronen schließen dicht zusammen und der völlig beschattete Boden zeigt nur wenig Pflanzen. Am Bach wächst die hohe Carex clavata, an trockenen Stellen der zierliche Asparagus sarmentosus mit linealischen, sichelförmigen Phyllocladien und an etwas dem Licht zugänglichen Stellen Anemone oder Knowitonia vesicatoria mit gelbgrünen Blüten und fleischigen Früchten. Am interessantesten waren mir aber mehrere tiefer am Bach bei- sammen stehende Baumfarne, /Zemitelia capensis, bis 2m hoch und mit schönen Aphlebien oder Adventivfiedern am Grunde der Blätter. In der Nähe der Farnbäume wuchs auch an ganz schattigen Plätzen Carda- mine africana und auf Felsblöcken zwischen Moos Peperomia reflexa. Aus diesen Angaben geht schon hervor, daß in den kleinen Waldbeständen ein anderes Florenelement hervortritt, als an den übrigen Teilen des Tafel- berges; es ist das tropisch-afrikanische, ‘welches in Natal noch so reichlich ds 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Atrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 505 entwickelt ist und auch an der Südspitze Afrikas noch auftritt (vergl. S. 418—422). Bei der großen Gleichmäßigkeit des Klimas und den geringen Verschieden- heiten des Bodens auf der Kaphalbinsel sind es vorzugsweise die Exposition SSIÄN 1/14; NER, KHiL \ NEN MT / G NSIIN A y N 7 \0% A 4 / A N / \\y f ‘ St AN > Al EN < N KISS NEIN IE N = #/ TV kapländischer E Dryand. ÄE. bruniades L. riea-Arten. A, 2 Erica Plukeneti L. C—EE. sebana rk L—N E. conspicua Soland. O—R E. corifoliaL. Y E. campanulata Andr. — Nach Prof. Dr. DRUDE F—JE. sexfaria $ E. Shannoniana Andr. 7’ E. baccans L. U, in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. welche auf die Zusammensetzung der und der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens, 2 formen mit schmalen, immergrunen Vegetation einen Einfluß haben. Busch 506 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. im.Winter sich entwickelnden Blättern sind überall vorherrschend, außer in den geschützten Schluchten und auf den Sumpfwiesen. Eine scharfe Sonderung in vertikal übereinander liegende Regionen tritt kaum hervor; zwar habe ich viele Arten nur unter 250 m angetroffen; aber am Tafelberg reichen auch manche Arten vom Fuß bis zum Gipfel, und sehr viele sind nach BOLUS von 330 bis 830 m verbreitet. Größere Verschiedenheiten treten hervor zwischen der Flora felsiger Abstürze, sanft geneigter, ihr Wasser leicht abgebender Hänge, der Mulden und Sümpfe, sowie der Bachufer, sandiger und kiesiger Ebenen. . Nachdem ich über das, was ich unter vortrefflicher Führung selbst sehen durfte, berichtet habe, möchte ich auch noch einige Angaben von Dr. BoLUS über die Blütezeit der südwestlichen Kappflanzen anführen. Dieselbe beginnt Ende Mai unmittelbar nach den ersten Winterregen. Zuerst blühen zahlreiche Oxalis, dann die Iridaceen, Amaryllidaceen, Liliaceen und andere Knollen- gewächse, sowie die Mesembrianthema und verschiedene Compositen. Auf den Bergen beginnt das Blühen später und dauert länger. Gänzlich fehlen Blüten in keinem Monat, auch nicht im März und April, wo die größte Trockenheit \ herrscht. Eine große Anzahl von Kappflanzen, welche wegen ihrer Schönheit in den Gärten mehr oder weniger Einführung gefunden haben, habe ich be- reits angeführt, doch möchte ich noch einige andere besonders dekorative Arten hervorheben. Unter den Proteaceen verdienen noch besondere Beachtung Protea speciosa und coccinea, unter den Ericaceen noch Erica mammosa, spumosa und hirta am Tafelberg. Auch ist zu erwähnen, daß von den 350 Erica-Arten (Fig. 425) des Kaplandes die schönsten und durch besonders große Blüten ausgezeichnete Arten um Caledon und Genadenthal zwischen dem Hottentots Holland Range und der Stadt Swellendam vorkommen. Unter den Compositen sind besonders Melichrysum vestitum und Phaenocoma proliferum die Stammpflanzen geschätzter und in den Handel gebrachter »Immortellen«. Von den Leguminosen verdienen noch besonders Virgilia capensis, Hypocalyptus cordifohius und Sutherlandia /rutescens Beachtung. Sodann ist auf die zahl- reichen Pelargonia, insbesondere auf P. cucullatum und P. betulinum hinzu- weisen, auf die außerordentlich zahlreichen schönblühenden Rutacene-Diosmeae s aus den Gattungen Agatkosma, Adenandra (Fig. 413), Barosma (Fig. 426), 4 Coleonema (Fig. 416). Mehr"im Norden, bei Tulbagh, kommen der Scrophu- lariaceenstrauch Ixianthes retzioides und die ebenfalls strauchige Droseracee (?) Roridula dentata vor. Von Labiaten sind besonders schönblühend Salvia Pansculata und S. zivea. Unter den Monokotyledonen verdienen außer den bereits genannten noch Erwähnung die 3—4 hohe A/oö plicatilis, welche auch am Tulbagh-Wasserfall vorkommt, und Kniphofia aloides, welche von Kapstadt bis Natal verbreitet ist, endlich von Orchideen noch außer mehreren Satyrıum- und Disa-Arten Pierygodium acutifolium mit goldgelben Blüten, Ceratandra und Bartholina mit lang gefranstem Labellum. An ron en ann Rn einige allgemeine Bemerkungen zur Flora Re nr ander zu machen. Schon vorher habe ich auf das Vor- grünen kleinblättrigen, ericoiden Sträucher hingewiesen. 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 507 Es ist wohl jedem leicht verständlich, daß die Dauerblättrigkeit sich erklärt durch die geringen Temperaturunterschiede in den verschiedenen Jahreszeiten, die Kleinheit der Blätter dadurch, daß ihre Entwicklung in die Wintermonate fällt, in denen es allein regnet, die sehr häufige Kleinheit der Blüten durch dieselbe Ursache. Interessant ist ferner, daß die Entwicklung von Sprossen mit kleinen Blättern im südwestlichen Kapland bei den Vertretern vieler Familien, welche sonst ganz anderen Habitus aufweisen, eingetreten ist, so bei den a „. Ci " B / N A - a ar Z F N g r N > \ ÄR Fa R N h PP, E r G > D% Fi 7 27. Q i ni N MN N = &/) j R :.® aUN Fig. 426. Rutaceae-Diosmeae des südwestlichen Kaplandes. A Barosma serratifolium (Curt.) Willd. —D B. crenulatum (L.) Hook. Z—H B. betulinum (Thunb.) Bart. J B. venustum Eckl. et Zeyh. AÄ—PB. lanceolatum (Thunb.) Sond. vom Kapland bis Natal. — Original. Proteaceen-Gattungen Serruria und Mimetes, bei der Santalacee 7 hesium, bei der Caryophyllacee Polycarpum, bei der Cruciferen-Gattung Heliophila, bei der Rosaceen-Gattung Clifortia, bei den Leguminosen Amphitalia, Borbonia, Rafnia, Listia, Lebeckia, Aspalathus, bei mehreren Gattungen der Autaceae- Diosmeae, bei Pelargonium, den Polygalaceen Muraltia und Polygala, den Thymelaeaceen Gnidia und Passerina, der Euphorbiacee Cluytia, der Rham- naceen-Gattung Phylica, der Umbellifere Rhyticarpus (Fig. 427), der Verbenaceen- 508 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ‚niaceae, Gramineae, Cypera- Gattung Sizlde, den Scrophularia- ceen Lyperia, Chaenostoma, Selago (Fig. 428), den Rubiaceen Antho- ' spermum und Spermacoce, den Cam- panulaceen Zodelia und Lightfootia, den Compositen Preronia, Stoebe (Fig. 429), Zlytropappus, Metalasia, Osmites u. a. Bei den Bruniaceae, Blätter allgemein. Nach Dr. BoLus sind die ı3 artenreichsten Familien im südwestlichen Kapland der Reihe nach folgende: Compositae, Leguminosae, Ericaceae,# Proteaceae, Iridaceae, Gera- ceae,Restionaceae,Liliaceae, Orchidaceae, Rutaceae, Scro- phulariaceae. i Auffallend ist hierbei die hohe ‘ Stellung, welche die Ericaceae, ni; Proteaceae, Iridaceae, Geraniaceae, Restionaceae und Rutaceae ein- Vegetation vorzugsweise durch die Massenhaftigkeit des Auftretens folgender Gattungen und Familien bestimmtwird: Myricaceae: Myrica; Proteaceae: Protea, Leucospermum, Leucadendron, Serruria; Aizoaceae: Mesembrianthemum, Tetragonia; Rosaceae: Clifortia,; Bruniaceae Fig. 427. Rhyticarpus. A, C Rh. difformis (L.) Benth. et Hook. f., etwa meterhoher Strauch von Worcester bis Kaffrarien im D, E Rh. swellendamensis (Eckl. et Zeyh.) Briqu., Halbstrauch bei Swellen- Karroo; 3, D Frucht; C, Z Querschnit derselben. — Original. 3. Kapitel. Das südwestliche Winterregengebiet Afrikas. 40. Das südwestliche Kapland. 509 Berzelia, Brunia, Staavia, Leguminosae: Cyclopia, Borbonia, Aspalathus; Poly- galaceae: Miraliiä und Mundia; Geraniaceae: Pelargonium; Oxalidaceae: Oxalıs; Rutaceae: Agathosma, Alnandra: Anacardiaceae: Rhus; Celastraceae: nee, Cassine, Thymelaeaceae: RER Gnidia; TE Penaea; Ericaceae: Zrica, Simochilus, Myrsinaceae: Myrsine; Ebenaceae: Zuclea; Borraginaceae: ZLodostemon; a Salvia; Solanaceae: Zyeium; Compositae: Senecio, Athanasia, Phoebe, Metalasia; Liliaceae; Amaryllidaceae; Iridaceae; Orchidaceae; Raskkoähcnie: Goperabeser EEE letztere aber bei weitem nicht so in die Augen Elend, wie die Restionaceae. Auffallend ist ferner das Zurücktreten der Rubiaceae und Labiatae, das Fehlen der Acanthaceae. Fig. 428. Ericoide ren A—C Selago corymbosa L. D—ZH Hebenstreitia dentata L. — Nach Prof. Dr. v. WETTSTEIN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam Eine andere auffallende Erscheinung ist die, daß einzelne Gattungen in einer großen Anzahl von Arten und diese wieder in einer großen Zahl nahe- stehender Unterarten, Varietäten und Formen auftreten, wie in den Alpen, den Sudeten und in Skandinavien die Gattung Hieracium. Solcher Gattungen habe ich schon viele erwähnt; es ist aber ferner interessant, daß einzelne dieser Gattungen, wie Pelargonium, Senecio und Helichrysum auch in den klimatisch sehr verschiedenen Nachbargebieten in Arten auftreten, welche deren Klima angepaßt sind. Es ist ganz richtig, wenn SCOTT ELLIOT das südwestliche Kap- land als eine physiologische Insel bezeichnet und ich habe dieser Meinung auch früher Ausdruck gegeben, indem ich diese Südwestspitze Afrikas immer Scharf dem übrigen Afrika gegenüber stellte, sie sogar aus florenentwicklungs- 510 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. geschichtlichen Gründen mit dem extratropischen Australien und dem antarkti- schen Amerika in ein Florenreich vereinte. Die Vegetationsbedingungen des südwestlichen Kaplandes sind so eigenartig, daß aus den Nachbargebieten ein- dringende Samen nur zum geringen Teil keimen und sich entwickeln konnten. So blieb für die einheimischen Pflanzen das Terrain reserviert; in demselben sind aber bei ziemlich gleichartigen klimatischen Verhältnissen und nur geringer chemischer Verschiedenheit des Bodens doch mannigfache Standortsverhältnisse vorhanden; es ist aber auch, was schon ScoTT ELLIOT betreffs der Zwiebel- gewächse hervorgehoben hat, die Möglichkeit gegeben, daß nahestehende und Fig.429. Ericoide Compositen des Kaplandes. 4, B Stoebe fusca Thunb. C Bryomorphe Zeyheri Harv. | E Relhania sessililora Thunb. #—H R. quinquenervis Thunb. — Nach Prof. Dr. O. HOFFMANN ö in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam, ” | nur kurze Zeit blühende Arten, welche nacheinander in einem engen Bezirk 1 auftreten, sich nicht miteinander vermischen. Es ist dies ebenfalls physiologische Isolierung, welche dazu beiträgt, heterogenetisch entstandene Bildungen zu er- ten. So sind also im südlichen Kapland, wo der Mensch nicht mit rauher Hand allzusehr eingegriffen hat, für die einheimischen Typen sehr günstige, für die fremden Typen sehr ungünstige Bedingungen gegeben und daraus die Formenfülle einiger Familien und Gattungen recht wohl zu verstehen — es bleibt jedoch als ein viel größeres Rätsel die Herkunft der systematisch in Afrika isoliert stehenden, auf Südwestafrika beschränkten, zum Teil aber in anderen Ländern der südlichen Hemisphäre vorkommenden Typen. Viertes Kapitel. Das extratropische und tropische Sommerregengebiet von Westafrika. 41. Das westliche Namaqua- und Hereroland’). (Der größte Teil von Deutsch-Südwest-Afrika.) Das südwestliche kapländische Florengebiet erstreckt sich nordwärts über Clanwilliam hinaus bis zum Olifants River und unter dem ı9. Längengrade bis nahe zum 31.° s.Br. Einzelne Inseln kapländischer Flora stellen noch die 1300— 1500 m hohen Ka- miesberge etwas südlich !) Wichtigere Literatur: ‚Wie bei Abschnitt 40, außer- dem noch folgende: F. GALToN: Tropical South Africa, 1853; Ze Deutsch, Bericht eines Forschers im tropischen Südafrika, Leipzig 1854. — Baımes, Explorations in South West Africa, 1864. — PECHUEL-LOESCHE: Beiträge zur Kenntnis des Hererolandes (Aus- land 1886). — R. yore Pflanzenbilder sch- Afrika Dermahir ee f. Südafrika 1888). — A.ENGLER:! PlantaeMarlotl EinBeitrag Fig. 430. Salsola aphylla L. fil. und S. Zeyheri (Mogq.) Schlecht. zur KenntnisderFloraSüdafrikas, in der Namib bei Angra - Pequena. — Photogr. von Prof. Dr. in ENGLERs Bot. Jahrb. X (1888) L. SCHULZE 50, 242— 285, Taf. I—X, Plantae Gürichianae. Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora von Deutsch-Südwest-Afrika, in EnGLers Bot. Jahrb. XIX (1894) 128— 152. — ScHEncK: Über die Vegetation von Angra Pequena in Verhandl, der Gesellsch. f. Erdkunde, Berlin eg — BÜTTNER: Erinnerungen an meine Reise in Südwest-Afrika von Bersaba bis a in Verh. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin ni — Graf PFEIL: Skizze von Südwest-Afrika in PETERMANNS Pre iB91/04. — H. ScHinz: Die deutsche Interessensphäre in Südwest-Afrika el IV/ı890); derselbe: Deich Stones, Olden- bu 891. — GürıcH: Pflanzenleben Südwest-Afrikas in Deutsch - Südwest- ; teil. der Geogr. Ges. in Hamburg 1891, 92. — K. Dove: Deutsch-Südwest-Afrika, Ergebnisse einer wissen- schaftlichen Reise im südlichen Dammaralan nde, in PETERMANNs Mitt., Ergänzungsheft No. 120 ah mit reine en der Bean — Derselbe, SICHINER: Sü ‚aw est- guckt Fo 2903. _ 1909. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 33 512 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. von 30° und die Berge von Springfontein nördlich von 30° dar; auf den ersteren finden sich nach MARLOTH 4 KRestio und 4 andere Restionaceen aus den Gat- tungen Leptocarpus, Hypodiscus, Elegia, 3 Erica, Struthiola virgata, Passerina rigida und 2 Gnidia, ı Diosma, 2 Phylica, einige Proteaceen, wie Leucadendron cartilagineum, 4 Or- chidaceen und ı2 Farne aus Gat- tungen, welche auch sonst weiter nördlich vorkommen. | An der Küste aber beginnt schon bei 32° s. Br. eine Änderung meist nur 40—70 km breiten Strei fen Landes, der sich durch große Regenarmut und nicht sehr hohe Temperatur auszeichnet. : In Ebenezer (30 m ü. M.), nahe am Olifants River, fallen nach zehn jährigem Durchschnitt 117 mm Regen (in den Wintermonaten 97, in den Sommermonaten 20), in dem nahebei, aber höher gelegenen Van Rhyn’s Dorp (123 m ü. M.) 158 mm (in den Wintermonaten 129, in den Sommermonaten 28) Bei Port Nollot fallen gar im Ganzen jährlich nur 62 mm, im sechsmonatliche® Wi Fig. 431. Pelargonium ceratophylium I’Her. Pr en sic BES A ne us ns an Fe anne Beer > ae 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 41. Namaqua- und Hereroland. 513 Winter 48 und im ebenso langen Sommer nur ı3 mm; aber zahlreiche infolge der Nordwestwinde über dem Meer sich bildende Nebel geben in windstillen Nächten reichen Tau, während sie am Tage meist schon in einiger Entfernung von der Küste aufgelöst werden. Infolge des herrschenden Wassermangels zeigt das Küstenland fast nur Felsen und Sanddünen, auf denen nur an Stellen, welche gegen den Wind besonders geschützt sind, einzelne Pflanzen gedeihen, Fig. 432. Sarcocaulon rigidum Schinz. A kleine Pflanze, 1/, nat. Gr.; B Stück _ längeren Sprosses mit den Stielen der vorjährigen Blätter und Achselknospen; C ein Blatt; D Blüte, /; nat. Gr.; E Frucht. — Nach Dr. KnUTH in ENGLERS Pflanzenreich. deren Organisation ganz besonders stetem Wassermangel angepaßt ist. Es sind dies Typen, welche meist zu Pflanzen der Karroo in naher verwandtschaft- licher Beziehung stehen oder aber weitverbreiteten Litoralgattungen angehören. So wachsen unmittelbar am Strande an der Grenze von Ebbe und Flut Sporo- bolus Pungens (L.) Kunth und die Chenopodiaceen Chenolea diffusa, Salicornia herbacea, Salsola aphylla und S. Zeyheri; letztere beiden dringen auch. in großen lockeren Beständen weiter landeinwärts vor (Fig. 430). Bei Lüderitz- bucht (Angra Pequena) fallen das sparrig verästelte Pelargonum er 33 514 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. (Fig. 431) mit 3—4 cm dickem, wasserspeicherndem Stamm, kurzen Ästen und wenigen Blättern sowie Sarcocaulon rigidum mit ausgespreizten, von einer ı—2 mm dicken Harzschicht bedeckten Ästen besonders auf. Diese eigen- artige Pflanze (Figg. 432, 433), schon unmittelbar an der Küste recht häufig, bestimmt jenseits der Flugsandzone den Vegetationscharakter, tritt aber vor Guos mit dem Auftreten buschförmiger Euphorbien mehr und mehr zurück. n E E Fig. 433. Sarcocaulon rigidum Schinz. Teil eines älteren Halbstrauches, ?/, nat. Gr. — Original. | !Heritieri DC. var. drevimucronatum' (Schinz). Außerdem kommen an Strand“ felsen vor: Statice scabra, das niedrige Mesembdrianthemum Paxianum Schlechte® et Diels, M. eöracteatum, M. brachyphylium, M. scabrifohium, M. Marlothil, M. Hermanni, Zygophyllum paradoxum, Cynanchum Meyeri, die Scrophi lariacee Peliostomum oppositifolium, die Compositen Pferonia glabrata L. f | | | 70km von der Küste entfernt, im Tschirubgebirge, erscheint dann Sarcocauloll | und swcculenta, Pegolettia acuminata, Tripteris amplectans und T. Fruticosa | 1 EEE 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 515 Muschl. (0,5 m hoch), Gazanıa varians DC. mit weißen Blüten, G. violacea Muschl. und G. suffruticosa Muschl. (Fig. 434), Pegolettia acuminata, Osteospermum Rangeti Muschl. (Fig. 435), endlich auch in Felsspalten versteckt eine eigentüm- liche, bis ı2 cm hohe, bis 6 cm dicke kaktusähnliche graue Asclepiadacee mit mehreren kleinen sternförmigen, blauen Blüten am Scheitel der Stämme, ein Zrichocaulon, wahr- scheinlich 7. pedicella- Zum. In etwas geschütz- ten Schluchten und auch sonst zerstreut tritt die kleinblättrige strauchige Leguminose ebeckia multıflora var. parviflora (Fig. 436) auf. Dem Boden platt anliegend wachsen die auch in den ostafrikanischen Step- pen verbreitete Gzesekia (Fig. 438), die filzige Ro- sacee Grielum sinuatum und das kleine Zygo- Phyllum simplex. Außer- dem finden sich auf der Namib zerstreut: einige Mesembrianthemum, wie M. junceum, M. gymno- cladum Schlecht. et Diels und die übrigen hier (Figg. 441, 442) abgebil- deten, Eragrostis enodis, E. cyperoides, Ornitho- 3 glossum Lichtenste init, Fig. 434. Gazania suffruticosa Muschler. A Habitus; 3 Zwitter- Crotalaria mollis var. blüte mit Achänium; C Blumenkrone der Strahlenblüte. — Nach erecta (im Miobkänd), Dr. re i C. Schultzei Harms, Hermannia affınis, Augea capensis, Zygophyllum cordh- Folium und Z. densiflorum, Monsonia Drudeana, Euphorbia Dregeana, Pithu- ranthus (Deverra) apkyllus (Cham. et Schlecht.) Benth. et Hook. f. (Fig. 440), Lycium glandulosissimum, Lyperia litoralis, Gazania Schenckt, Didelta tomen- fosum (Fig. 443), Dipcadi longibracteatum und D. Clarkeanum, Limeum viS- cosum, L. linifolium und L. capense, Frankenia pulverulenta, Boerhavia da “a var. conjungens, Cleome diandra und Pedicellaria pentaphylla. Etwas nördlich 516 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 435. Osteospermum Rangei Muschler. A Habitus; 3 Q Blüte; C & Blüte. — Nach Dr. MuSCHLER. Fig. 436. Gneisfiächen im S. von Lüderitzbucht. Im ganzen Gesichtsfeld sieht man nur zwei Sträucher von Lebeckia multiflora, welche wie abgestorben aussehen, aber zur Zeit der Aufnahme silberig behaarte Blätter und gelbe Blüten trugen, — Photogr. von Dr. R. MARLOTH. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 517 von Lüderitzbucht wachsen in Felsspalten Aristida Dregeana und Danthonia pumila sowie Chaenostoma sessilifolium Diels, bei Anichab im Sande die bis ı m hohe Aristida sabulicola Pilger, Eragrostis cyperoides und die später zu besprechende Acanthosicyos horrida. Südlich von Lüderitzbucht werden ge- funden Aristida obtusa (Fig. 445), Tetragonia Rangeana und die prächtige dichtbuschige Composite Didelta tomentosum. Diese Aufzählung zeigt, daß Fig.497. AH Galenia papulosa Eckl. et Zeyh.; A Habitus, stark verkleinert; 3 unterer Laub- zweig; C Teil des Blütenzweiges, nat. Gr.; D Blüte; Z Längsschnitt derselben; # Frucht; G Quer- schnitt derselben; 7 Same. — J—L C. fallax Pax; J blühendes Zweigstück; Ä Blüte; Z Frucht. — Original. auch an der Küste von Deutsch-Südwestafrika eine nicht ganz geringe Zahl von Blütenpflanzen gefunden wird, allerdings teilweise in geringer Zahl von Exemplaren. Bei vielen ist das Chlorophyll vor den intensiven Strahlen der Onne mehr oder weniger verborgen, entweder unter rotem oder gelbem Zellsaft oder unter dichtem Haarfılz. Die langsame Arbeit dieser Pflanzen wird durch fast unausgesetzte Vegetationsfähigkeit und Blütenbildung in einem fast das ganze Jahr gleichmäßigen Klima ersetzt (Schinz). In Felsritzen wie auch auf Sandebenen wächst das kleine Gras Aristida subacaulis. Auf den Sand- 518 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. dünen sind zerstreut niedrige und höhere Büsche der Composite Eremo- thamnus Marlothii (Figg.439, 446), hin und wieder auch ein halbstrauchiges Zygophyllum. In der Steinwüste hinter Lüderitzbucht sieht man vereinzelte, aber ziemlich große Büsche der blatt- Fig. 438. Pharnaceum obtusifolium Pax. AZweig- stück; 3 Blüte; C Pistill; D Frucht, regt E Same; :F derselbe im Längsschni Original. Fig. 9 Eee 4 von Eremothamnus Mar- Fig.440. erg ap (Cham. etSchlecht) lothii O. Hoffm., nen aus der Gruppe Benth. et Hook. f. eig; B blühende DO der ee — Nach . O. HOFFMANN vergr.; °C Alte, ei : D Frucht; Z ieselb® in ENGLER-PRANTL, Nat. ag Längsschnitt. — Original. = 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 519 losen Euphorbia brachiata (Fig. 447). Auf steilen Felsrücken wurzelt in engen Spalten der 1,5 m hohe flaumig bekleidete Apocynaceen-Strauch Zetadium N a, Gun I yIN- i WapeJgt KLLLTN i j \{ ah RR N ar RN ) UN) Fig. 441. A—E Mesembrianthemum Lüderitzü Engl. #—A M. Hermannii Pax, Z—? M. Paxüi Alle von Lüderitzbucht. — Original. Fig. 442. Mesembrianthemum Rangei Engl. von Lüderitzbucht. — Original. virgatum (Fig. 444) mit rutenförmigen Zweigen un d dicken gelbgrünen Blättern, den stärksten Winden Widerstand leistend. 520 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von der mittleren Namib kennen wir einigermaßen die Strecke von Sand- fischhafen bis Swakopmund, am besten von der Walfischbai und Swakopmund. Bei Sandfischhafen wachsen am sandigen Strande Sporodolus virginicus und Eragrostis cyperoides. An der Walfischbai treten nordwärts einige succulente Salzpflanzen auf, wie Suaeda maritima, Atriplex capense, Arthrocnemum glau- cum und Mesembrianthemum salicornioides, außerdem fın- det sich, wo etwas Grundwasser vorhanden, ganz vereinzelt ein kleines unscheinbares stache- liges Gras, Diplachne pauci- nervis, im Süden der Wal- fischbai an ähnlichen Stellen 77 7 Fig. 443. Didelta tomentosum Less. A blühender Zweig; B Randblüte; C Scheibenblüte. — Original. Fig. 444. Ectadium virgatum E. Mey var. latifolium Schinz. — Nach K. SCHUMANN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Cyperus laevigatus. Auf den sandigen Flächen sind zerstreut: Aristida Mar- lothii, Eragrostis spinosa, Zygophyllum stmplex, Psoralea obtusifolia, Asclepias “ uchenaviana, weiter einwärts Capparis hereroensis, Heliotropium Oliverianum, Limeum glaberrimum. In etwa 5 km Entfernung von der sterilen Küste wächst n: zwischen den Dünen die bläulichgrüne Nicotiana glauca, ein 2—4 m hoher, in Mexiko heimischer Strauch, der uns auch schon in der Karroo begegnet war und mit 10—20 m langen Wurzeln aus dem an der Oberfläche trockensten . 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 41. Namaqua- und Hereroland.. 521 Boden Wasser aufsaugt; er hat sich in gleicher Weise in den verschiedensten trockenen subtropischen Gebieten, namentlich auch auf den Kanarischen Inseln und im Mittelmeergebiet vollkommen eingebürgert. Um Walfischbai, im Mün- dungsgebiet des Kuiseb, am Oranje und auch im Inneren am Rande großer NN } } N i | 1 N) \B% \N y El N AU E% Fig. 445. „A, 2 Aristida obtusa Del. A Habitus ; B Ährchen; C Ährchen von A. uniplurmis Lichtenst.; D dasselbe von A, namaquensis Hack.; Z von A. stipiformis Lam.; F von A. ciliata Desf. — h Dr. PILGER. Flußbetten erscheint Zamarix usneoides als Busch oder niedriger Baum (Fig.448). Ferner findet sich auf den 6—10 m hohen, dem Grundwasser des Kuiseb auf- Sitzenden Dünen ziemlich landeinwärts bei Sandfontein die Nara, Acanthosicyos horrida (Fig. 449), eine blattlose dornige Cucurbitacee, welche an der Walfischbai und am Sandfischhafen als 1—ı,5 m hohes kugeliges Strauchkonglomerat die Dünenrücken bekleidet und mit ihren armdicken, viele Meter langen Wurzeln bis 522 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. zum Spiegel des Grundwassers hinabreicht. Hierbei ist zu beachten, daß in ganz gleicher Weise, wie bei uns Triticum Tunceum oder in den afrikanischen Wüsten Fig. 446. Sanddünen bei Lüderitzbucht, links und in der Mitte die Composite Eremothamnus Marlothianus O. Hoffm., rechts unten ein Zygophyllum. — Photogr. von Dr. R. MARLOTH. Fig. 447. Steinwüste bei Lüderitzbucht mit Euphorbia brachiata Pax. — Photogr. von Dr. # 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 523 Limoniastrum u. a. Pflanzen, welche für den herangewehten Sand ein Hindernis bildend diesen auffangen und mit ihrem Gezweig den angewehten Sand durch- wachsen, so auch Acanthosicyos unter der Oberfläche des Sandes immer wieder neue Triebe bildet, bis sie schließlich mit der Düne eine Höhe von 10— 20 m er- reicht. An den weiblichen Exemplaren entwickeln sich pumpelmusgroße Früchte, welche die Hauptnahrung der an genannten Orten wohnenden Topnaars aus- machen. Mit ihr erscheint das bis 6 dm hohe, nur verkümmerte Blätter tragende Gras Eragrostis spinosa. In den flachen, die sandige Namib nördlich vom Kuiseb durchziehenden Furchen finden sich 20—30 cm hohe Büsche der Amarantacee en rn usneoides E. Mey. im Tal des Kuiseb bei Zwartbank. — Photogr. von Prof. SCHINZ. Fig. 448. Tamarix Arthraerua Leubnitziae (Figg.450, 452) und an etwas steinigeren Stellen das durch große, kreisrunde, dicke Blätter ausgezeichnete Zygophyllum Stapfü (Fig. 453), welches den Reisenden oft als einziges Brennmaterial dient, sowie auch Mesembri- anthemum salicornioides. So ist es auch nördlich von Swakopmund. Die knorrigen Büsche der ‚Salsola aphylla, welche auch kleine Dünen bilden, sieht man noch bei Station Nonidas. Im Sande bei Swakopmund bemerkt man außer den ereits genannten bei Walfischbai vorkommenden Strandpflanzen auch File? gmia arbuscula (Fig. 451) und Heliotropium wvalifolium. Hier sei gleich He hingewiesen, daß wir am sandigen Strande bei Mossamedes eine ähnlic i dürftige Vegetation antreffen: Zygophyllum orbiculatum (dem Z. Stapfü ähnlic 524 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und mit seinen Wurzeln Hydnora africana var. longicollis ernährend), Z. sım- R plex und Seswvium portulacoides, sowie Vogelia africana und die Pedaliacee i Pterodiscus aurantiacus. Acanthosicyos findet sich auch noch auf den Dünen ; 17—25 km landeinwärts von Cabo Frio, zusammen mit der Polygonacee Oxy- ! gonum acetosella. ; a ie Er EEE ur RRzz vr ? 2 ER Be a ee Si dent a he DER En Fig. 449. Acanthosieyos horrida Weber. in ee. rn 2. . e“ 4 ne 5 5 An die sandige Namib schließt sich landeinwärts die kiesige Namib 20 auf iger im Sommer nach reichlich gefallenem Regen hier und da Gras wäc st, die aber für gewöhnlich vegetationslos ist. Wo die Wasserrinnen tiefer einschneiden, stellen sich auch einzelne Pflanzen des inneren Vegetationsgürtel ein, bis etwa 5o km landeinwärts, im Norden in geringerer Entfernung von” 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 595 Küste Grasfluren auftreten mit getrennt stehenden Büscheln von Zragrostis- Arten, Arzstida lutescens, Pennisetum cenchroides, Panicum glomeratum. Die weiten Hochflächen zwischen dem mittleren Swakop und Kuiseb sind fast nur Grasfelder, südlich vom Kuiseb sind es auch die Hochflächen bis weit nach dem Inneren. Am Swakop selbst findet sich im Grasfeld auch niederes Buschwerk von kaum Fußhöhe, unscheinbare graue, fahle dornige Gewächse, wie die Plumbaginacee Vogelza afrıcana, Justicia arenicola. An den Regen- rinnen werden die Büsche etwas größer. Am Rande der Namib (am mittleren VER TER % Q e f\ > IN \ > N NN 2 NL Zi NN Fig. 451. A—D Tetragonia arbuscula Engl. A Zweig, "Js n. Gr; 2 Kleines Zweigstück n. Gr.; C Blüte; D Fracht. — Z, FT. Ran- geana Engl; Z Blatt und Frucht; 7 Quer- Fig, 450. Arthraerua Leubnitziae (0. Ktze.) Schinz. schnitt der Frucht. — Original. Kuiseb in der Gegend von Hope Mine, bei der Station Welwitsch, ‚bei Hai- kamkab und an anderen Punkten am unteren Swakop, dann wieder am Brand- berge und besonders im Kaokofeld südlich von Chorichas) wächst teils auf Geröllen und Schotterboden, teils unmittelbar auf dem Fels selbst die höchst eigenartige Gnetacee Tumboa Bainesüi (= Welwitschia mirabilıs, Bd. II, S. 93, ig. 85). Viel mehr als dieses Holzgewächs mit zweilappigem scheibenförmigen 2. ss gs ee et 526 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Stamm und zwei breiten, ı—ı,5; m langen, dicken zerschlissenen Blättern fallen auf die auf den Felsbänken und Abhängen niedriger Höhen im Grasgürtel - __ stehenden, 3—4 m hohen Alo? RN dichotoma mit fußdickem und I: E reichlich verzweigtem Stamm, sowie die kakteenähnlichen Büsche der Zuphorbia Dinteri (Fig. 454. . Die aus dem Inneren bis zur Küste sich erstreckenden Flußbetten sind meistens jahre- lang ohne oberirdisches Was- ser; aber nur wenige Meter unter ihrer Oberfläche trifft man aufGrundwasser, welches mehreren, sonst im Binnenland vorkommenden Bäumen auch Namib nördlich vom Kuiseb, hotogr. von Prof. hier die Existenz ermöglicht, | Dr. 4; Sehviree so noch am Unterlauf des Kuiseb der Acacia albida und der Tamarix usneoides, nördlich vom Swakop dem kräftigen bis in die nord- westliche Kalahari verbreiteten Comdretum primigenium, südlich vom Kuiseb Acacıa giraffae und Euclea pseudebenum. Kehren wir wieder nach dem südlichen Teil unserer südwestafrikanischen Kolonie zurück, 50 Fig. 452. Arthraerua Leubnitziae (OD. Ktze.) Schinz in der — P busches« als |Über- gang zurBinnenland vegetation. »Gleich Heuschobern auf einer immensen Wiese stehen dies dunkelgrauen 1,5 bB 2,5 m hohen Büsche NE ie) bia ’) au 5 RER en Be on Euphor EN ophyllum Stapfii Schinz.— Phot. von Prof. Dr. L. SchuLTze. n 2 I Fig. 453. Zyg der weißen sandigen Fläche zerstreut« (Schinz). Ein nie fehlender Begleiter eines solchen Bestandes & der eigenartige Wurzelparasit Zydnora africana. In der östlichen Hälfte dies Formation verschwinden die Nebelpflanzen des Küstenlandes. Auf den Fels kuppen ermöglicht der in den Nächten niedergeschlagene Tau in Ritzen mehrere® ) Ob Zuphorbia brachiata? Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XXVl], zu S. 526. m Trockenes Flußbett bei Aus in Groß-Namaland (Südliches D.S.W.A.) mit Acacia giraffae Willd. und anderen Dornbäumen, Photogr. von Prof. Dr. Schinz. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 597 krautigen Gewächsen die Existenz, so der eigentümlichen Hydrophyllacee Codon Royenit, der Resedacee Oligomeris subulata, der Chenopodiacee Lopliocarpus tenuissimus, Oxalis-Arten usw. In der Ebeneherrscht niedriges Buschwerk von kleinen halbstrauchigen, oft dornigen Acanthaceen, Compositen, Scrophula- riaceen, Sterculiaceen. An derGrenze zwischen Milch- buschzone und der Binnen- landvegetation tritt als erster Baum die baum- artige Liliacee Alos dicho- toma auf und weiter ost- wärts, z.B.bei Aus(1400m) ER ai Eh Kr Fig. 454: AUTOR Buben A. Berger bei Ussis. — Photogr. . von Dr. GüricH. Dies ist dieselbe Pflanze, welche auf Taf. XV Boscia, Maerua, Pappea des Bandes II als Euphorbia virosa (?) bezeichnet ist. capensis, Royena pallens (Fig. 455) und andere Bäume und Sträucher. Auch hier kommen mehrere Mesembrianthema vor. Östlich von Gubub (Kubub) sind auch schon ausgedehnte ü.M.). Im Vordergrund niedriges Halbgesträuch l. et Zeyh. und Fig. 455. Felsige Steppe bei Aus (etwa 1400 m von Mesembrianthem mum, dahinter Gebüsch der ee Pappea capensis Eck der Ebenepte Royena pallens Thunb. — Photogr. von Dr. R. MARLOTH. 63 Engler, Pflanzenwelt Afrikas, L “ 528 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 456. Steppe von Aristida, westlich von Kubub, mit Ter- mitenhügeln. — Photogr. von Prof. Dr. L. Schutze, M L J Fig. 457. i . : yes 3 Ya ea trichotomum Burch.; Zweig. J, X Rh. obtusifolium Burch.; J * L—N Catophractes Alexandri Don; Z junge Blüte, 7 Zweig mit Frucht; N Same“ Grassteppen mit Arsstdı i anzutreffen (Fig.456). Aul i den Tafelhochebenen lassen die ungestört ge’ lagerten, nur oberflächlid * angewitterten Kalk- un vor allem Sandsteinplattei oft nureine grasarmeHalb-" strauchsteppe (»dünne? Zwergbusch-Savanneı) > aufkommen _ (verstreut kniehohes Buschwerk mit spärlichem Graswuchs= L. SCHULZE). Die einzige stattlichen Gewächse sind über mannshohe Wolf HA, M, N Oriei » #5 N Original, J—Z nach K, Schumann in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam- pläle: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 529 milchbüsche oder stattliche Aloö-Stöcke. Meist finden sich zwischen dem Halb- strauchgebüsch große Flecken nackter staubiger Erde oder nacktes Gestein. In den die Tafelberge durchfurchenden breiten Erosionstälern ist Grasflur entwickelt, in den tiefsten Stellen der letzteren aber etwas Baumwuchs (SCHINZ). Die Grasfluren sind meist von Aristida gebildete Steppen, welche im Frühjahr von scharenweise auf- tretenden Aaemanthus, Brunswigia, _ Buphane, Anemocharis und anderen Zwiebelgewächsen, sonst auch von zahlreichen krau- tigen Acanthaceen und Scrophulariaceen ge- schmückt ist. Der Busch wird ge- bildet von zahlreichen niedrigen Sträuchern mit kleinen Blättern und leb- haft gefärbten, mitunter ansehnlichen Blüten, wie namentlich die Bignonia- ceen Rhigozum trichoto- mum (Fig. 457), Cato- Phractes Alexandri, die Capparidacee Cadaba jun- cea (Fig. 458), die Ster- culiacee Zermannia fruti- culosa, die Zygophyllacee Sisyndite spartea(Fig.459). Einige dieser Arten fin- den sich auch viel weiter östlich im Betschuana- land. Im Hereroland ist Fi der Übergang von der a; A % Küstenvegetation zu der Fig. 459. Cadaba juneen DC. A blühender Zweig; 3 Blüte; desBinnenlandes einmehr - Andröceum und Diskusschuppe; D Blumenblatt; Z Frucht. — allmählicher, als im Sü- Original. den, was sich namentlich i darin äußert, daß Alos dichotoma (Bd. U, Taf. XV), strauchige Zygophyllaceen und Acanthaceen näher an die Küste herantreten, welche durch das aus dem Inneren kommende unter der Namib verlaufende Grundwasser begünstigt er Auch ist die Milchbuschzone nicht so ausgeprägt, wie im Süden. Jene der Milchbuschzone beginnt die Buschregion des Herero-Landes. Hier wachsen auftrockenen felsigen Höhen noch viele ausgesprochen SEyERr Gewächse, 34 530 . Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Dornbäume und Dornsträucher, häufig mit papierartiger sich ablösender Rinde wie verschiedene Arten der Burseraceen-Gattung Commiphora (C. virgata, cinerea, spathulifoliata, crenato-serrata, Gürichiana u.a.) und Sierculia Gürichh, anderseits Bäume mit dickem fleischigem Stamm, so die höchst eigentümliche Vitacee Cissus Cramerianus mit 2—4 m hohem, bis 30 cm dickem, wenig verzweigtem Stamm und kurzen knolligen Ästen, welche Büschel fleischiger Blätter tragen (Fig. 460) und das über 2:m hohe dick stämmige, wenig verzweigte Pachypodiumgiganteum, Apocynacee. Bei andeı schwillt der Stamm Grunde knollig an und sendet eine größere 2 kurzer Äste, so bei manch Commiphora, bei der Pı iacee Sesamothamnus, auffallendster Weise al bei der Passifloracee Ad: (Eehinothamnus) Pecht einem Gewächs mit flei gem kugeligem Stamm, welchem nach allen kurze, von unten stark VW zweigte, starre Äste wie ( Borsten eines Igels absteh (Fig. 461). Auch sind weilen die Felsen von ei kriechenden, reich verz ten : Feigenstrauch, £ Gürichiana, bekleidet. E Fig. 459. Sisyndite spartea E. Mey. 4 blühender Zweig; 3 Androeceum; C Frucht; D dieselbe im Längsschnitt. — Original. Re tumstypen fehlen auch “ niedrige, oft stark verzweigte kleinblättrige Halbsträucher, Stauden B en oder rübenförmiger, als Wasserreservoir dienender Wurzel, era repanda (Burch.) Engl. (Fig. 462), und Succulenten, doch nehmen lef2 landeinwärts sehr stark ab. Im südlichen Teil unserer Kolonie, in Groß-Namaland, herrscht auch? den Niederungen meistens weithin steinige Steppe, in der Ki hin und w Sr Halbstrauch oder ganz vereinzelt ein Baum zu sehen ist, sO 2. B. ethanien (Fig. 463). Die Ufergehölze werden erst von Rehoboth an nordw EUER TER 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 531 etwas nördlich des Wendekreises dichter, sie bestehen aus Acacia detinens (Fig. 465) und A. hedeclada (Fig. 464), hier und da auch aus Terminalia pru- notdes und sind durchwoben von Clematis brachiata. ni‘ a} Dz i E E = a ae D vr. von Prof. Fig, 460. Cissus Cramerianus Schinz. Zwischen Felsblöcken bei Soris-Soris. Photogr. \ Ir. GÜ 532 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Im Hereroland tritt auf weiten Flächen in der Regel ne a alleinherrschend auf, in den Flußbetten namentlich der Ei R Acacia albida, so auch in den die . on. Ye gi as . gtraffae (Fig. 466). Wo aber Rinnsale o € ; ra en a der meist dornigen Buschgehölze ne ve da finden sich Acacia caffra, hereroensis, tenax, hebeclada er er i ne Albizzia anthelmintica (Fig. 468). Bemerkenswerte, häufiger au = Be des Hererolandes sind ferner Zizyphus Micronatus (Fig. 2342, F = a Da (Fig. 460), Comdretum primigenium. Im nördlichen = nö Etjo-Gebirge und am Waterberg kommt der riesige Ficus a a dem nordwestlich gelegenen Kaokofeld treten die Akazien etwas “ x Sn N GG, I u 4 7 2 = 2 2 . den Felsri! ae Fig. 461. Adenia (Echinothamnus) Pechudlii (Engl.) Harms, links Stamm . re a eindringenden Pfahlwurzel, rechts von vorn gesehen, ?/. nat. Gr. Nach einer gl 2 von Prof. Dr. PECHUEL-LOESCHE. Ä . & Maerus Hintergrund, an ihrer Stelle finden sich weniger dornige Büsche En a angolensis, Boscia Pechuelii, namentlich aber die Leguminose Copazfer 5 ne IR Hyphat Sträucher verdeckend. Bei 18° s, Br. stößt man an die Südgrenze der WW ventricosa, Wir wollen nun n i ; stliche® f ach dieser allgemeinen Orientierung in dem we ; Teil unserer Kolonie ( nie o) einige a 5 ä i über den östlichen wissen wir noch sehr wenig) 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 533 Streifzüge von der Namib aus nach dem Inneren unternehmen und den all- mählichen Wechsel der Vegetation etwas genauer kennen lernen. ı. Von Lüderitz- bucht über Aus nach Gubub(Kubub),Betha- nien, Inachab, Keet- mannshoop. Etwa ı0o km von der Küste treffen wir auf die 200—6oom über dasMeer aufsteigendenKoviesberge, deren Sand an einzelnen Stellen Grundwasser birgt, dass von den Wurzeln einiger Pflanzen erreicht wird. An einer Wasser- stelle sieht man sogar ı m hohes Phragmites communis, und auf Sand mit Grundwasser kommen vor die ı m hohe Arzstida sabulicola, die ebenfalls ı mhohe A. namaquensis, die große Bulte bildende Eragrostis spinosa und die viel niedrigere Danthonia glauca. Ferner finden sich hier Acanthosicyos horrida (s. oben S. 321), Ledeckia, die weidenartige Cappari- dacee Tylachium spec., der 2m hohe Raus Stein- &roevert, Mesembrianthe- Re ns. i® ir ee 7° Sc 1a x * und Zebeckia spec. aff. ; ; ? E ©“... isch). se i i . Adenia repanda (Burch.) Engl. (diöc Kovie a Be z a ei ; 2 Hälfte eines axillären Blütenstandes, von ae ur Fa le "Biöten bis auf eine abfielen; C & Blüte geöffnet; : m er sockensten Kies- D etwas verkümmerte Zwitterblüte E Frucht; F Blatt, nat. flächen Euphorbia nami- CH, Sr — Original bensis (Fig. 47 1), Berkheya Corymbosa, Dicoma tomentosa, Gazania aculeala. Etwa 25 km von der Küste entfernt erheben sich die Tsau-kaib-Berge. In Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 464. Acacia hebeclada DC. bei Windhuk. — Photogr. von K. DINTER. N ER & SEUS A % ,, - 3 NII 0% S > , “= Fig. 465. Acacia detinens Burch. — Nach Prof. Dr. WARBURG im Tropenpflanzer 1902. TE Sr all Bir aa aa ll I aaa ie 0 a, Ar va u a Dia a 1) ae A a ds a 1 h KT Y ; 3 Fig. 466, Acacia giraffae Willd. (Acacia erioloba E. Mey.), zn — Nach Prof. Dr, WAR- BURG i : im Tropenpflanzer 159 ” 536 den kiesigen Gründen gesammelt: Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. derselben wurden von 'dem Schafzüchter Hermann Vogelia africana, Trichodesma africanum, die strauchige Justcia Anabaum im Lande der Hereros. — Photogr. von Prof. Dr. ScHinz. Acacia albida Del. Fig. 467. arenicola, Aptosimum ta. gacanthoides, die ı m hohe strauchige Menispermacee Antisoma Miersiana und die ebenfalls niedrige Ana cardiacee Heeria erassie nervia, von Compositen 2 yipteris crassifolia. Jber eine steinige” Hochebene, auf welcher entwickelt, nach den Tsimbobergen und findet hier die Portula cacee Anacampseros qui naria, Zygophyllum longi capsulare, Hermannia gu = riepensis, Vogelia africant, Hoodia Bainii, Senecio Eng lerianus, Nemesta Maxi, Zaluzianskia Ascher somit Der 1426 m hoch ge legene Ort Aus ist von mehreren Botanikern be sucht worden, am meistel haben hier STEINGRÖVER und Dr. Range entdeckt Schon bei 1200 m kommt man in sandige Grasstepped mit viel Aristida obs Triraphis ramosissimh - Pappophorum cenchroid (Fig. 472), der strauchig®! Bauhinia gariepensis, tinia acris, Boscia Pe, der großen Staude Royeni, Kissemia capeı und Aogeria Range (1,5 m), sowie Vogelia af ; D 2 cordi Jolia. erscheinen auf den San 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 537 SE cr quingueseta (Bd. II, S. 180, Fig. 127), Zragrostis denudata us terrester subvar. Zeyheri und die Composite Pentsia virgata, Kuba B Blüte; C Kelch; D, £ Anthere; Tropenpflanzer. Fig, 46 | 2 8. 468, Albizeis anthelmintica Brongn. A blühender Zweig; F Griffelende; G Pistill. — Nach Prof. Dr. WARBURG im 538 dem Lessertia benguelensis. Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Um 1400 m finden sich von Sträuchern die Meliacee Astomia capensis (Fig. 473) und der Tintenbosch Medbanthus comosus | h j = u Fig. 469. Boscia Pechuelü O. Ktze. bei Omutentereti bei Windhuk. — Photogr. von K. Din Fig (Fig. 474), beide bis ı600 m, Sutherlandia frutescens, Maerua arenicola, Pappea ta- pensis var. Schuman- niana, Acacia deti- nens (? ) und Rhrgozum trichotomum, Lycium glandulosissimum, endlich das halb- strauchige ı m im Durchmesser haltende Pelargonium _Xef0- phytum (Fig. 475) und Sarcocaulon Heritieri DC. var. drevimucre- natum Schinz. In die- ser Höhe mehren sich die Felsenpflanzen, von denen viele inter- essante Dornbildun- -470. Maerua Schinzii Pax (Capp aridacee) bei Klein-Windhuk. — Photogr. von K. DINTER- * K: i | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 539 gen zeigen. Auf Sa 7 . ratum ans Zum —.. angetroffen: Triraphis purpurea, Panicum glome- ) elum cliare (Fig. 47 MoPr - ER . . » (Fig. 476), Fingerhuthia africana, Fphigenia ramc- u m nn Lulu 2 2 DU z EEE Fig. 471. Euphorbia namibensis Marloth. undulatum Baker, Sissima E i Bulbi; ngl. et Krause, Ornithoglossum viride Salisb. var. ie Aa e . n = rs ; ö sphodeloides, Anthericum Rangeı Engl. et Krause, Grielum obtusifolium, se 540 . Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Schinzi. Mehr Felsenpflanzen sind folgende: Notholaena Rawsonüi, Cat rel cordata var. namaquensis, Triraphis Fleckii (Fig. 477), Asparagus juniperoides Us IM 9 277 Fig. 472. Pappophorum. A P. scabrum (Lehm.) Kunth. Z—Z P. cenchroides Licht.; C Deckspitze; Z Ährchenfortsatz. — Nach PILGER # Aizoon canariense, Mesembrianthemum Lindequistii, M. Gürichianum, + “ colum (Fig. 480), M. spinescens (Fig. 482), M. Steingröveri (Fig. 481), Les”. ncana, Pelargonium spinosum (Fig. 483), Zygophyllum rigidum, Her: | Paucifolia, H. leucophylla, H. strieta, Microloma incanum, Bouchea gar vepe odon Schenckü, Solanum rigescens, Selago albida, Aptosimum Steingro® A. traganthoides, Blepharis Jurcata, Barleria Schenckii, Acanthopsis car dun bu 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. "41. Namaqua- und Hereroland. 541 Wahlenbergia Steingroeveri, Berkheyopsis echinus, B. Schinzü, Ursinia_matri- carüfolia, Tripteris leptophylla (0,5 m hoch), Pteronia luzilioides (0,5 m hoher Strauch), . Senecio . cartei- formis, Euryops Schencka, E. multifidus, Chrysocoma peduncularis, Othonna to- rulosa. Um 1800 m wur- den beobachtet Cleome N al a Dar Di Me Lt ch m 11 Km a na mm u Dal +2 R Spears d Fig. 473. Aitonia capensis Thunb. N blühender Zweig; O Blüte; P Andröceum; Q@ Kapsel; R Same; S derselbe im Längsschnitt. — N Original, O—S nach HarMs in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Längs- t Blatt und Blütenstand; 3 Blüte im chnitt. — Original. !8. 474. Melianthus comosus Vahl. A Zweig mi schnitt; C Frucht; D Same; Z derselbe im Längss 542 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, Dinteri und Pedicellaria pentaphylla, um 1600 m Solanum Rangei, Chaeno- stoma cartifolium und Pteronia scariosa und Pt. Rangei, um 1700 m Senecio longiflorus, Ursinia Engleriana (Fig. 479). Auf der Schakalskuppe bei Aus wachsen Triraphis ramosissima, Helichrysum roseo-niveum und Conysa ivaefola, Geigeria africana und auf dem Roten Kamm im S. von Aus Antizoma capense (Fig. 484) var. Pulverulentum. Zwischen Aus und dem unter gleicher Entfernung vom Meer im N. ge legenen Tiras wurden außer Zygophyllum suffruticosum, Indigofera acutifola, Crotalaria Leubnitziana, Nemesia barbata und Salvia namaensis zahlreiche LI ir Fig. 475. Pelargonium xerophytum R. Knuth. A Stück des ı m breiten Halbstrauches; 2 Blüte, vergr. — Original. Compositen aufgefunden: Nolletia arenosa, Garuleum Schinzii, Othonna 2% veolens, Osteospermum odoratum, O. psammophilum, Pentatrichia petros@ (045 bis 0,9 m hoch); hingegen zwischen Aus und dem südlich davon gelegene! Kukhoos: Felicia Schenckit, Berkheya Schinziü, bei Kukhoos selbst: eılalr thes capensis und die succulente Asclepiadacee Hoodia Lugardit. | m Gubub (Kubub, 1429 m ü. M., Fig. 485) finden wir eine reichefe Sandflora, wenig Felsenpflanzen. Von größeren Gehölzen sah ich von dort nur Rhus celastroides (6 m hoher Baum) und RA. lancea, von Sträuchef® Seutia indica, Sutherlandia frutescens und Aselepias Fruticosa (Fig. 480) ki Schlingpflanzen Microloma calycinum. Sonst wurden noch nachgewiesen: Notholaena Rawsonii Pappe, Doryoßteris concolor Kuhn var. Kirkü Hook., Cheilanthes gsi viloba Sw., Ceterach cordatum (Thunb.) Desv. var. namaquense, — Panicum glomeratum Be Danthonia Rangei Pilger, D. tenella Nees, Aristida obtusa Del., A. ciliata Desf, Ehrharta ER 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 543 BEREDER KAR| FE ; Irephi ü Hackel. Fig. 476. Pennisetum_ eiliare (L.) Link. 4 Ganze Fig. 477: Triraphis So ge x _ Pflanze; 3 Ährchen mit Borsten; C Ährchen, ze- A Habitus; 3 Zweig a nn gliedert. — Original. spelze. -— Uriginar. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 35 544 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Eu Nees, Schmidtia guingueseta Benth., Eragrostis denudata Hack., Triraphis purpurea Hack, Schismm 2 calyeinus (L.) Coss., Pappophorum cenchroides Lichtenst. — Aloö spec., Androcymbium melanthioids Willd. (Bd. IL, S. 182, Fig. 129), Bulbine asphodeloides (L.) Spr., Ornithoglossum glaucum Salısb, 2: FB 2 ta} 9. aNYV2 57 7 x u 70) a a Sn — a. Fig. 478. Hyperstelis verrucosa (Eckl. et Zeyh.) Fig. 479. Ursinia Engleriana Fr enzl. A e Pflanze; 2 Blüte; C dieselbe A Habitus; 3 Pappus von oben im Längsschnitt; D Kelch mit Kapsel; Z Same. C Achänium mit Pappus, von der \ Original, gesehen. — Original /Phigenia ramosissima Engl. et Krause. — Forskahlea candida L. f. — Galenia africane 9 (Fig. 487), Mollugo cerviana (L..), Limeum capense Thunb., Z. viscosum Fenzl,. Mesembriant® rem Schltr. et Diels, M. subcompressum Harv. (!/a m großer Busch), Trianthema : Mey., Portulaca foliosa Ker. — Zygoßhyllum simplex L., Hermannia candidissima Spt. Be / 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 545 Harv., 77. modesta (Ehrb.) Planch., Microloma calycinum E. Mey., Diascia runcinata E. Mey., Zyperia spec,, Zaluzianskia pedunculata Welw. var. minor. — Justicia cuneata Vahl. — Citrullus vulgaris y & NR ta ki { y i ur 4“ (4 a An \v y) om 7, AH / el N Ze ei er ce %“ "ig. 480. Mesembrianthemum rupi- Fig. 481. Mesembrianthemum Steingröveri Pax. A es “olum Engl. ı m hoher Strauch bei 2 Blatt von unten; C dasselbe voß WBeR, D Querschni et Zweig; B—D Blatt; Z Blüte; desselben. — Original. F Frucht, — Original. „— Hortia cneorifolia (DC.), Pteronia unguiculata 5. Moore, ein 0,5—ı m hoher Strauch, Tripteris sinuata Harv. n muscoides Fr Cucumis dissectifolius Naud Polygalifolia O. Hoffm., Pr. cylindracea DC. um 1630m ü. M.), Osteospermum muricatum E. Mey., Senecio oreophilus Muschler, Laosiopogo x 546 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. DC., /floga paronychioides (DC.) Fenzl, Helichrysum Dinteri S. Moore, Didelta tomentosum Less, Dicoma capensis Less. (?), Zuryops multifidus DC. ; Bei Kamus (1400 m ü. M.) im N. von Gubub wachsen auf kiesigem oder felsigem Boden: a RS RX he g z N X St Ah - N A er EIN N, j ‘ y % A 2 r : latt; Fig. 482. Mesembrianthemum spinescens Pax; A Habitus, verkl.; 3 Zweig, nat. Gr.; CD, BR üte im Längsschnitt; G Frucht; 77 Blütenzweig, vergr. — Original. Die Gräser Aristida obtusa Del., die dreimal höhere A. ciliata Desf., A. nam AR = Fappophorum scabrum (Lehm.) Kunth, Danthonia Rangei Pilger, Andropogon nardus L- Fa ginatus (Steud.) Hack. — Cleome bicolor (Pax) Gilg (t m hoch). — Microloma ne Corallr Sarcostemma viminale L. — Pentarrhinum abyssinicum Decne. — Selago albida Choisy. —” carpus Schinzii Cogn. — Notholaena Eckloniana Kze. zmgien., wnunsesameie Afiräicum Fo war. DEIN AR, u 8. Bar- Talkessel bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Südliches D.S.W.A.) mit Acacia horrida Willd. Photogr. von Prof. Dr. Schinz. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XXVUI A. RT 1. Quarzitschlucht bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Südl. D.-S.-W.-A.) um 1350 m mit der Anacardiacee Heeria namaensis Dinter et Engl. Photogr. von Dr. Range. a nerfeii bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Südl. D.-S.-W.-A.) um 1300 m mit BERGE NS Burch, (in der Mitte), Rhigozum trichotomum Burch. (rechts) und der blattlosen Euphorbia gregaria Marloth (Milchbusch). Photogr. von Dr. Range. * . ‚Diese erst beim Sind im Text (S Abschluß des Bandes gelieferten Vegetationsansichten 547-549), wo von Guibis die Rede ist, nicht zitiert, Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XXVII B. ) 1350 m ü.M. I. Acacia hebeclada DC. bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Südl. D.-S.-W.- A.) Photogr. von Dr. Range. N ü -S.-W.-A.), 1400 m ü.M. y Schwarzkalkvegetation bei Guibis (Kuibis) im Groß-Namaland (Süd. D.-S.-W. A Are An m Rhigozum trichotomum Burch. (vergl. S. 528, Fig. 457), im Hintergrund Acacia Photogr. von Dr. Range. m Abschluß des Bandes gelieferten Veg . 547—54 “rn: Diese erst bei tati . 549), wo von Guibis die Rede ist, nicht zitiert. Sind im Text (S 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. - 41. Namaqua- und Hereroland.. 547 Bei Garub (80oo mü. M.) im S. von Gubub wachsen an einem Wasserbecken: Opbhioglossum ca- pense Schlecht., Panz- marensis Engl., Oro- petium capense Stapf und£husSteingroeveri B: er Arctotis Maxi- miliani Schlecht. Östlich vonGu- bubfolgtDoorns (1500 m ü. M.). Hier wurden ge- sammelt: Die Amarantacee Leucosphaera Bainesii (Hook.)Gilg (Fig.488), Limeum diffusum (J. Gay) Schinz, Zerman- nia spinosa (Burch.) E. ey.‚Aptosimum albo- marginatum Marl. et Engl. Gegen Guibis Gelände, und auf dem steinigen odersandigen Bo- den sind immer Nur vereinzelte Sträucher anzu- treffen, dieinSüd- afrika weit ver- breitete Montinia Außer diesen kommen hiervor: RT 2 Fig. 483. Pelargonium spinosum wil mit den Staubfäden. — Nach Dr. ld. A Habitus; 2 Staubblattröhre KNUTH in ENGLERS Pflanzenreich. 548 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 484. Antizoma capensis (Thunb.) Diels. A Zweig mit ö Blüten; 2 Inflorescenz; c 5 Blüte, D ein Kelchblatt derselben; Z Blumenkrone derselben; 7 Blumenkrone und Synandrium; a, mit © Blüten; 4 Q Blüte; J Kelchblatt der Q Blüte; X Blumenblatt derselben; L Cap i M Fruchtzweig; N Endocarp. — O A. Miersiana Harv., Zweig der & Pflanze. — Nach Pro Dr. DIELS in EnGLERs Pflanzenreich. Fig. 485. Aufstieg zum ee (Kubub)-Berg, vorn Gebüsch von Mesembrianthemunt Photogr. von G. KLINGHARDT in Gubub. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 549 Fingerhuthia africana Lam. — Eriospermum majanthemifolium Krause et Dinter. — Fors- kahlea candida L. f. — Tetragonia macroptera Pax. — Zygophyllum longistipulatum. — Grielum sinuatum Lichtenst. — Euphorbia glaucella Pax. — Polygala leptophyllum Burch. — Hibiscus Elliot- tiae Harv., H. Fleckii Gürke, Adenia repanda (Burch.) Engl. — Vogelia africana Lam. — Chae- nostoma tomentosum (Thunb.). — Barleria alata S. Moore, Justieia distichotricha Lindau. — Olden- AZ F IWF 7 Fig. 486. Asclepias fruticosa L. (Gomphocarpus fr. R. Br.); A Blühender Zweig; 3 Gynostegium; C Kapsel. — Original. Jandia papillosa K. Schum. — Geigeria pectidea Harv., Pegolettia oxyodonta DC., Matricaria acutiloba DC.) Harv., Ursinia annua Less. und Tripteris microcarpa Harv. häufig auf Sandflächen, T. con- “ordiae Schlecht., im Klippdachsrevier. Um Bethanien (935 m ü. M.) ist die Vegetation ebenfalls noch sehr dürftig. Zerstreut finden sich ı,; m hohe Sträucher von Aitoma capensis, dann sieht Man vereinzelte Exemplare von Teiragonia Schenckü, Trichodesma lanceolatum. 550 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Aus der Gegend von Chamis wurden mehrere Arten durch Dr. L. SCHULTZE und v. TROTHA bekannt: 7amarix usneoides, Maerua arenicola, Acacia giraffas, A.hebeclada, A. hor- rida, Zizyphus mucro- natus, Rhus lancea, Gymnosporia lanteo- lata, Catophrass Alexandri, Senecio longiflorus, Euclea pseudebenus. Stauden, Gräser | 74 " Br nn Mesembrianthemum odomte- c = ah ae africana Presl. A kleines Zweigstück; B Längs- M. Gürichianum Pax. — schnitt der Blüte; C Längsschnitt durch das Pistill; 2 Querschnitt Zefidium ruderale L3 8 durch die Frucht; Z Same. — Original. symbrium capense Thunb.— — Zygophyllum simplex L., Z. Trothai Diels, Z. leo. cladum Diels, Z. Dregeanum Sond., Gridia polyesphals folium Schinz, P. leucorrhizum E. Mey.; emisit Himtaris Vent. var. denticulata O. Kize., Va anagallis L., Lyperia racemosa Benth., Z. canesen Benth. et Hook. f., Limosella capensis Thunb., pharis serrulata Fic. et Hiem, Fusticia aren Engl., f. Gürkeana Schinz, $. namaensis Sehinz. — Trichodesma africanum (L.) R. Br. — Blumta cofr? (DC.) Benth. et Hook. £., Garuleum Schinzii OH Gnaphalium luteo-album L., Pegolettia oxyodonta DC Senecio apiifolius (DC.) Benth. et Hook. f., £ acuta Muschler, Pt. lucilioides DC., 7° ripteris “- Harv. Von Gräsern treten hier auf: Aris#ida ARE quensis (Nees) Trin., Zragrostis echinochloidea ie E. ramosa Hack., Pappophorum cenchroides Lichtens" Das Auffallendste in dieser Liste von Arten, welche meist in der heißen MET rung des Koankiep Rivier im gesammelt wurden, sind die salzliebend“" N Chenopodiaceen, welche wir zuerst an Fig. 488. Leucosphaera Bainesii (Hook. £.) Küste angetroffen haben. ; wur Gilg. Nach ScHinz in ENGLER-PRANTL, Nat. Im N. von Bethanien bei Aus!® flanzenfam, den beobachtet: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 551 Die giftige, strauchige und kleinblättrige, bis 2m hohe Asclepiadacee Curroria decidua Planch. (Fig. 489), Aristida uniplumis Lichtenst. — Giesekia pharnaceoides L., Tetragonia Schenkii Schinz, Zimeum viscosum Fenzl, Grielum sinuatum Lichtenst. — Rhynchosia longiflora Schinz, — Justicia namaensis Schinz, F. incana (Nees) T. And. Reiche Samm- lungen wurden von DINTER um Inachab (nahe am 27. ° s. Br.) zusammengebracht, teils auf den Sand- steintafelbergen, teils im Dünensand. Von eigentümlichen Sträu- chern sind nur Az/onia capensis (Fig. 473), Montinia acris, Sisyn- dite spartea (Fig. 459), Cadaba juncea (Fig. 458), Maerua areni- cola, Grewia flava zu erwähnen. Im übrigen finden sich folgende Arten: F les: Ophio- glossum fibrosum Schum. Gramineae: Pappo- Phorum cenchroides Lich- £iata Hack., A. ciliata Desf. (Fig. 445 F), A. obtusa Del. (Fig. 445 A, B), Eragrostis brizantha Nees, E. crassi- nervis Hack., E, auriculata ack. Liliaceae: Asza- ragus racemosus Willd. arantaceae: Sericocoma avolans Fenzi, S, ee Schinz. Nyctaginaceae: Boerhavia = fusa L. var. 489. Curroria decidua Planch. Giftiger Asclepiadaceenstrauch, = ehfühendes ee B Blüte; € Gynostegium; chten or Zweig; E Same mit Haarschopf; F derselbe ohne Haarschopf; ame im Querschnitt. — Original. izoaceae: Giesekia pharnaceoides 1., Mesembrianthemum inachabense Engl., Fe stelis ver- ”ucosa Fenzl (Fig. 478), Zimeum linifolium Fenzl, L. viscosum Fenzl, Z. capense Capparidaceae: Zedicellaria pentaphylla (L.) Schrank, Cleome diandra Durch. 552 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 4 EN DZ 9, Fig. 490. Berkheya horrida Muschler, A Habitus; 3 Randblüte mit Palea; C Röhrenblüte mit Achänium. — Nach Dr. MUSCHLER. Leguminosae: valkı & obtusifolia DC., Tephrosia sphame- sperma Bak., 7. damarensis Engl, Sylitra biflora E. Mey. ; Sterceuliaceae: Herman- nia spinosa (Burch.) E. Mey., 4. PulchellaL. (Dünen), A, fruticulosa K. Schum. (im Busch), #. (Ehrb.) Planch. (Dünen). | Frankeniaceae: Fran nia pulverulenta L. Re ocynaceae: Pat rhinum insipidum E.My. Schinz, Zoodia spec. a Borraginaceae: Tri desma angustifolium Ha Verbenaceae: Bowim gariepensis (E. Mey.) Schauer. Labiatae: Ocimum camim Schinz. Fr x Scerophulariaceae: Ant charis longifolia Marl. et Engl. ss ) (am Grunde ö. | tomentosum (Thunb. RR“ von Felsen), Selago albida Cho®). narius S. Moore, Ondelia Benth., Matricaria acutiloba . Harv., Zeyssera zenella Berkheya chamaepeuce (S- we (Less.) | spinescens Burch., Dinteri Muschl. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 553 Die Flora von Keetmanshoop ist noch sehr wenig erforscht; wir ver- danken nur folgende Arten Exzellenz VON TROTHA: Boscia foetida Schinz, Forskahlea candida L. f., Mesembrianthemum erystallinum L., Bouchea gariepensis (E. Mey.) Schauer, Helichrysum herniarioides DC., Kissenia capensis Endl., Dicoma ramosissima Klatt, Berkheya horrida Muschler (Fig. 490). 2.Von Swakopmund am Swakop entlang bis Salem und von hier nach Otyimbingue. Dies ist der Weg, wel- cher vor der Eröffnung der Eisenbahn Swakopmund- Windhuk vorzugsweise be- umfangreichen Sammlungen Dr. MARLOTHs herstammen, welche für die Kenntnis der südwestafrikanischen Flora eineder wesentlichstenGrund- lagen abgegeben haben. Folgen wir dem Swakop von seinerMündung aufwärts, so bemerken wir zunächst in seinem Bett außer Tamarir usneoides und Acacia albida entzia hereroensis, Di- Plachne paucinervis, Poly- Pogon monspeliensis, Galenia Se ir Fig. 491. Parkinsonia africana Sond. A |. en er B Blattbasis mit dem reduzierten Endblättchen und zwei sehen wir außer der bereits seitlichen Fiedern erster Ordnung; C Blüte; D Frucht; Z Same. erwähnten 7urndboa Bainesiüi — Origi und Parkinsonia africana (Fig. 491) meist auf steinigem Boden folgende Gräser und Stauden: Siipa parvula Nees, Sporobolus nebulosus Hack., Panicum giomeratum Hack. b; ae saxicola Engl., Tephrosia damarensis Engl., Sarcocaulon Marlothii Engl., (Fig. 492), = u rester var. cistoides subvar. Zeyheri (Sond.) Engl., den großblütigen 73 ribulus erectus re a 3 bia hereroensis Pax, Hermannia amabilis Marl., die Scrophulariacee Chaenostoma Pe 137 . Benth., Preudobarleria lanata Engl., Leontonyx glomeratus DC., Helichrysum roseo-niveum Saft. 16) + Hoffm. und Arctotis stoechadifolia Berg. ER Bei Husab am Rande der Namib tritt Pechuel-Loeschea ee der Stinkstrauch, eine Composite mit rutenförmigen Zweigen, deren Blätter 554 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, gerieben einen unangenehmen Geruch (nach Eingeborenen) entwickeln, ferner Commiphora dulcis Engl. (Zuckerkandbusch), ein kleines Bäumchen mit dick- knolligem Stämmchen und horizontal abstehenden, rutenförmigen Asten, 2 weißes, bitter schmeckendes Gummiharz ausscheidend, Justicia desertorum Eng) und Citrullus ecirrhosus Cogn. Weiterhin gegen Modderfontein erscheint Bauhinia gariepensis E. Mey. und die schon früher (S. 532, Fig. 461) erwähnte Adenia (china Pechuelii. 0 Um Gobabis kommen nach den Sammlungen von KUPPER auf sandigent e Boden meist nur weiter verbreitete Arten vor: Fig. 493. Mesembrianthemum 2 cladum Schlecht. et Diels. A Zweigstüt % - 3 Blatt unterhalb der Inflorescenz; Br “ Fig. 492. Sarcocaulon Marlothii Engl. A älterer schnitt desselben; 2 Lingssche N | blühender Stengel mit verdornten Blattstielen; E Kapsel geöffnet; Kapsel von B junger, beblätterter Lrieb. Original. ..: Original. ees Gramineae: F = Futtergras. — Aristida uniplumis Licht. (F.), Anthephora zus EEE Br (Flußbett), Cynodon dactylon (L.) Pers. var, Pascuus Nees (auf feuchtem Grund), GE f (F), 2 Sw., Dactyloctenium aegyptiacum (L.) Willd. (im Nossobrivier), Zragrostis echinochloidea f ee E. superba Peyr. (1 m hoch, F.), Z. Zorosa Nees (Flußbett), Fingerhuthia africana a (Fb = Pogonarthria Joliata (Hack.) Rendle, Pappophorum africanum Hochst., Schmidtia bulbosa en Tragus racemosus (L.) Desf. (sandiger Lehmboden) sßdus pPeraceae: Cyperus margaritaceus Vahl, C. conjectus Vahl, C. semitrifi äi (auf sandigem Lehmboden während der Regenzeit), C, esculentus L. (ontges, auf san ‚ Ayllinga alba Nees (auf feuchtem sandigem Lehmboden). I. Amarantaceae: Cyphocarpa Zeyheri (Mogq.) Lopr., Sericocomopsis quadrangulare (Eng). i avia plumbaginea Cav. (mit 2—4 m langen Zweigen). Aizoaceae: Mollugo cerviana L., Gieseckia pharnaceoidts L.. : Capparidaceae: Come rubella Burch., Pedieellaria Dentaphylla (L.) Schinz. Leguminosae: Elephantorrhiza Burchellii Benth. em und 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrika, 41. Namaqua- und Hereroland. 555 N \\ > =”. . N Dr = Sn & een ’ a c h Di PR rn N _ TE — 2 Y Ss 4 % d A o E EN Ir ar gs n en ; > > ® # z c — 4 m e / E er - ut 4 u nt = u FE S: IE EN _— ” 2 — — ne SR F ee IA u Fe N ) en ee en es er r ITS BR LILZZÜR Di ZIANZH A 2 \ (RR |) IN LANE f , Da N 6 Aullehe FA NUE | Nox BE \ EN t — Kai X Fig. 494. Eragrostis-Arten SW.-Afıikas, welche als Futterpflanzen Bedeutung haben. — A E. superba Peyr.; 2 E. namaquensis Nees; C E. porosa Nees. — Nac r. PıLGer in Notizblatt des bot. Gartens Dahlem. 556 . Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, Sapindaceae: Cardiospermum corindum L. Malvaceae: Zibiscus aethiopicus L Asclepiadaceae: Daemia angolensis Decne. Serophulariaceae: Peliostemon linearifolium Sehinz, Apto- simum arenarium Engl. Rubiaceae: Oldenlandia filifolia K. Krause (sandiger Lehm), Cucurbitaceae: Coccinia Rehmannii Cogn. Eine ziemlich reiche Flora finden wir schon bei Salem (500 m ü.M.). Hier wachsen von Sträuchern Maerua parvifolia, M. arenicola, Bauhnia Pechuelii, Gymnosporia senegalensis var. spinosa und folgende Gräser, Halbsträucher und Stauden nebst einigen An- nuellen. Die bei dem nahen Modderfontein vorkom- menden Arten sind durch (M.) gekennzeichnet. ramineae: en nebulosus Hack., Sp. robustus Kunth, Dactyloctenium aegyptiacum (L.) Willd., Zragrostis porosa Nees (Fig. 494), Z. ec ie Stapf, Z. ramosa Hack., E. hereroensi Hack., Triraphis Fleckii Hack. (Fig. 477), Aristida ramosa Hack, Paspiseden cenchroides A. Rich. Amarantaceae: Amarantus Dinteri Schinz, Marcellia splendens Schinz. Aizoaceae: Mollugo cerviana L., Orygia decumbens F orsk. Capparidaceae: Polanisia dianthera DC. Rosaceae: Grielum Marlothii Engl. Leguminosae: Zleßhantorrhiza Burchellii Benth. Zygophyllaceae: Tribulus erectus L : ia Rutaceae: 7Thamnosma africanum Engl. (Fig. 495), Fageme minutistipula Engl. Be Euphorbiaceae: Euphorbia glandulifera Pax, E. Gürichiand Pax (M.). ;; Hoch“ | Malvaceae: Hibiscus Engleri K. Schum., #. Jer er DRS SEE reutin., Cienfugosia anomala (Wawra et Peyr.) Gürke. Ei Loasaceae: Aissenia capensis Endl. Lythraceae: Nesasa straminea re Plumbaginaceae; Vogelia africana L Orik- Asclepiadaceae: Curroria decidua a (Fig. 489), eg albida Schinz. Verbenaceae: Bouchea ae Schauer. Scerophulariaceae: Chaenostoma hereroense Engl., az bosum Marl. et Engl., ne = a Diels, Selago Dinker! 5 M Pedaliaceae: Ss hinz pr. geutins Fig. 495. Thamnosma afri- Acanthaceae: ben canescens Engl, 2% Ruellia. canum Engl. M Zweig mit Engl., 5. Zanata (Engl.) Schinz, Justicia arenicola a Gi Ps Blütenund Früchten. Nach Marlothii Engl, R. diversifolia Moore, Blepharis edulis (N NGLERINENGLER-PRANTL, Campanulaceae: Lobelia thermalis Thunb H. Zyhei Er at, Pflanzenfamilien. Compositae: Helichrysum argyrosphaerum DC. Less., Senecio arenarius Thunb., 5. alliariifolius Oliv. et Hiern = Um Otyimbingue (900— 1000 mi ü. M.) treten zahlreiche Acacia-BE#T außer der weiter verbreiteten A. hebeclada DC., A. dulcis Marloth, ar ke lothit Engl., A. tenax Marloth, A. Lüderitzii Engl.: - aber auch andere \ chö Es 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland.. 557 Albizzia anthelmintica DC., Parkinsonia africana Sond., Mundulea suberosa (DC.) Benth., Rhus Marlothii Engl., Azima spinosissima Engl., Cienfugosia triphylla Harv., Dombeya rotundifolia Harv. Von Halbsträuchern, Stauden und einjährigen Pflanzen wurden konstatiert: Gramineae: Tricholaena grandiflora Hochst., Aristida uniplumis Lichtenst., A. coerulescens Desf., Schmidtia guingueseta Benth. (Bd. I, $. 180, Fig. 127), Panicum madagascariense Spreng. Cyp yperus esculentus L. (Bd. I, S. 198, Fig. 138). Urticaceae: Zorskahlea candida L. f. Polygonaceae: Oxygonum alatum Burch., auf Sandboden (Fig. 496 D—G). Chenopodiaceae: Zophiocarpus Burchellii Hochst. Nyctaginaceae: Boerhavia hereroensis Heimerl und B. Marlothii Heimerl. Aizoaceae: Mollugo cerviana L., Hyperstelis verrucosa (Eckl. et Zeyh.) Fenzl, Galenia Papulosa (Eckl. et Zeyh.) Sond., Semonvillea fenestrata Fenzl Caryophyllaceae: Pollichia campestris Ait. Capparidaceae: Dianthera Burchelliana Klotzsch. Leguminosae: Cassia arachoides Burch., Indigofera alternans DC., Tephrosia oxygona Welw. Geraniaceae: Monsonia umbellata Harv. Zygophyllaceae: 7ribulus inermis Engl., 7‘. erectus Engl., T. terrester L. subvar. Zeyheri, Fagonia minutistipula Engl. taceae: Thamnosma africanum Engl. Sapindaceae: Cardiospermum corindum L. var. Pechuelii (O. Ktze.) Radlk. St liaceae: Hermannia flißes Harv. Malvaceae: Pavonia Kraussiana Hochst., Hibiscus atromarginatus Eckl. et Zeyh., 7. Engleri K. Schum. Plumbaginaceae: Vogelia africana Lam. Asclepiadaceae: Ascdepias (Gomphocarpus) fruticosa L. Labiatae: Ocimum canum Sims, Leucas altissima Engl. Serophulariaceae: Aptosimum arenarium Engl., Lyperia glutinosa Benth. Pedaliaceae: Rogeria bigibbosa Engl., Sesamum Schinzianum Aschers. Acanthaceae: Barleria latiloba Engl., B. Marlothii Engl. Rubiaceae: Oldenlandia divaricata Engl. j Compositae: Tripteris crassifolia O. Hoffm., Geigeria acaulis (Sch. Bip.) Benth., Senecio glutinosus Thunb., S. Marlothianus ©. Hoffm Östlich von Otyimbingue liegt an der Wasserscheide, welche von Omburo über Omapju, Groß-Barmen, Windhuk nach Rehoboth verläuft, auch Klein- Barmen (t200 m ü. M.). Hier wurden von DINTER und MARLOTH mehrere interessante Arten gesammelt: B Fenzl, Zfomoca coptica (L.) Pers., 7. otjikongensis Pilger et Dinter, Carallu erger — an feuchten Plätzen: Blumea cafra (DC.) O. Hoffm villea fenestrata Fenzl, Sporobolus tenuissimus Pilger, Zimeum viscosum Fenzl und b ischen Khigosum. — auf Glimmerschiefer: die schöne liacee Andr ocymbium roseum Engl., Sesbania punctata DC., Heliotropium aldiflorum Engl., die Strauchige Labiate Tinnea Dinteri Gürke, Orimum canum Sims, die Compositen Prgolettia ozyodonta en als 1 m hohes Bäumchen, Senecio tortuosus DC., Pseudobarleria Welwi söre | 1: Orobanche minor, Ps. variabilis Engl., Cyamopsis senegalensis Guill. et Perr., Geigeria Zeyheri arv. (bei den warmen Quellen), G. Engleriana O. Hoffm. et Muschl. Von Quaiputs bei Barmen konnten wir feststellen: Comdretum apiculatum Sond., Iente Apocynacee Adenium Boehmianum Schinz, Lagumaca Schinsii Gürke, Euphorbia argyptiaca 558 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Boiss., Fockea sessiliflora Schlechtr., Zvolvulus alsinoides (L.), Chaenostoma lyperioides Engl., Zippis asperifolia Rich., Barleria hereroensis Engl., Coccinia sessilifolia Cogn. 3. An der Bahn von Swakopmund über Rössing, Gam Koichas, i rdofan; ER Oxygonum (Polygonaceae). A, 3 O. cordofanum (Meisn.) U. Damm., vo® Re os fruticosum U. Damm., 1,40 m hoher Strauch im Quellgebiet des Chitanda in ge „Afrikes Kuelleis auf weißem Sand unter Houtboschbäumen (1400 m); D—G O. alatum Burch. voR SWR Be Blüte; A, G Frucht. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 559 Dorstrivier (80o m), Ababis, Karibib (1000 m), Waldau (1480 m) nord- östlich nach Okahandja (1200 m), von da südwärts nach Windhuk (1450 m). Unter Benutzung der Angaben von DINTER und seiner in dem Botanischen Museum zu Dahlem bestimmten Sammlungen bekommen wir eine gute Vor- stellung von dem Wechsel der Flora beim Aufstieg von der Namib zum höheren Hereroland. Die erste kurze Strecke von Swakopmund bis Nonidas können wir hier über- gehen, da über denVegetati 1 der sandigen Küste schon genug gesagt ist. Im wasserlosen Bett des Swakop erscheint bald Tamarix usneoides und am Rande desselben dorniges Lycium. Weiterhin den Swakop aufwärts bei Station Richthofen bemerkt man größere Bestände von Tamarir und kleine, nur 6 m hohe Exemplare von Acacia albida, dem Anabaum, welcher weiter aufwärts 20 m hoch wird, 2 m dicke, weichholzige Stämme bildet und, oft in Beständen vorkommend, durch die Produktion einer großen Menge nährstoff- reicher Hülsen von Bedeutung für die Viehfütterung ist. Unweit der Station Richthofen findet sich auch Acanthosicyos und weiterhin an der Bahn gegen Rössing Citrullus ecirrhosus, eine sehr bitter schmeckende Wassermelone mit 2 m langen Stengeln ohne Ranken. Die Station Rössing liegt auf steinigem wüsten Gelände, wo man 1,5 m hohe Büsche der Acacia heteracantha und 3—4 dm hohe, einige Quadratmeter große Polster von Acacia giraffae findet. Auf Hügelrücken wächst Aloe asperi- Jolia mit langen rauhen braungezähnten Blättern und 5—6 dm langen Blüten- Ständen, ferner Asclepias Buchenaviana. An zerklüfteten Diabasfelsen kann man eine succulente Asclepiadacee, eine Hoodia, bewundern. Dann tritt hier die Scrophulariacee Chaenostoma Maxi auf. Auf den nahe gelegenen, über ihre Umgebung sich 150 m hoch erhebenden Hanvasbergen, welche aus Glimmerschiefer bestehen, steht in Felsritzen die eigentümliche succulente Asclepiadacee Trichocaulon Dinteri. Am Rande flacher lehmiger Mulden tritt in Trupps Ophioglossum vulgatum auf. Wo die Bahn in einer Nebenschlucht zum Khan hinabsteigt, erscheinen Parkinsonia africana als 6 m hoher Busch (Fig. agı ‚ weiterhin vereinzelt bei Karibib) und der schon früher erwähnte Zuckerkandbosch, Commiphora dulcis. Auf der sandigen Sohle der Schlucht vor der Station Khan bemerkt man Salvadora persica, einzelne Acacia giraffae, viel 7: amarix, während vor der Station Alo& dichotoma angepflanzt ist (Bd. I, Taf. XV). ı00 m oberhalb der Station sind die Ablagerungen des Khan in der Regenzeit mit hektargroßen tänden von großblütigem Tridwlus erectus bewachsen; unter überhängenden Felsen ist das schöne Helichrysum roseo-niveum anzutreffen. Durch eine steile 4 km lange Schlucht gelangt man mit der Bahn zu der Station Welwitsch, Wo Tumboa Bainesii in Granitspalten vorkommt, ferner Commiphora oblanceo- data Schinz (= C. Pophallium Dinter) und Euphorbia hereroensis. Hat es gut geregnet, so kann man in der vorerwähnten Schlucht eine ziemlich große Zahl von Arten vereinzelt antreffen, welche im Inneren des Landes häufiger sind. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 36 560 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Bei Kil. 62 finden sich Bäume von Comdretum imberbe war. Pelersi, welches weit nach Osten verbreitet ist, Teiragonia dimorphantha (Fig. 497), Bauhinia Pechuelüi, Hermannia amabilis und A. solanıflora, Asclepias Buchen- aviana, Helichrysum roseo-niveum und Engleria africana (Fig. 498). Dann folgt Pforte, bei welcher ein ı m hoher Strauch von Sarcocanlon Marlothii steht, det zur Regenzeit kleine ovale Blätter undrosa- farbeneBlüten besitzt; er wächst weiterhit Ferner finden wir das oben erwähnte 7riche caulon wnd D Schacht desaltenPro- spektorsBehrendsden sonderbaren Zehn tYhamnus Pechueli Ü tenmal gegen Ost Acanthosicyos, 4ab® auch. Berk 100 km vo der Küste, goo M I i ie Station Fig. T liegt die 5 B en. ae res Pax; A ganze Pflanze, ?/s n. Gr.; kalswater, B ea a end Längsschnitt durch eine Zwitterblüte, daneben welcher i Fa ie D Längsschnitt durch eine ö Blüte; Z Frucht; urch eine solche; G Same; 4 Längsschnitt durch den- } P selben. — Original. dringen, n Wen ” . . schod Ei 80—100o mm R ferner jährlich en m. Regen fallen. Hier beginnt die Region des Milchbusches; © — TR . Binde aufgeklärten blattlosen Zuphorbia. Von ® ährige 0. wen erscheinen der strauchige Croton gratissimus, der ein) ER ge un großblütige Codon Royeni, der für gewöhnlich Rem ge wird, aber eine Sonderstellung einnimmt, die Pe ora } : Fr ulariacee ‚ Indigofera alternans, Cleome Dinteri, die Scope — nur noch selten OF 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 561 Chaenostoma corymbosum (unter Felsen), die Acanthaceen Pseudobarleria gluti- nosa, Ruellia Marlothii und Justicia desertorum. Am Fuß der glatten Granithügel von Gam-Koichas ist ein Dickicht nr ä ee Fig. 498. Engleria africana O. Hoffm. ı Stück des Blütenstandes; 2 Blumenkrone; 3 en 4 Griffel; 5 Achänium. — Nach Prof. O. HOFFMANN in ENGLERS Botan. Jahrb. Boscia foetida, Cordia owvalis, mit chen und schöne Acacia albıda sich hier auf sandigem Boden ıata, Hermannia 36* von Sträuchern, in denen Grewvia - Arten, Loranthus Meyeri besetzte Acacia giraffae herrs ihre breiten Kronen entfalten. Ferner finden Cassia obovata, Tribulus erectus, Abutilon pycnodon, Melhanıa ov 562 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. solaniflora, Fusticia arenicola, Bouchea gariepiana. Am Rande einiger Wasser becken steht Marsilia crenata. Weiterhin erblickt man zwischen Quarzkieseln Mesemdrianthemum Pseude Zruncatellum mit schönen goldgelben Blüten (Fig. 499). 2 km weiter bei km ı14 wachsen Commiphora saxicola, C. Dinteri mit dichter, schattender Krone, und das strauchige Sarcocaulon Marlothii, so m weiter an der rechten Seite der Bahn große Klumpen von Adenia (Echinothamnus) Pechuelii. Es folgt bei km ı2ı die Station Sphinx, wo zwischen Büschen et Commiphora der eigentümliche Cissus Bainesii angetroffen wird, mit mächtiger bis '), cbm großer oberirdischer Knolle und 3—5 kurzen belaubten Ästen. Fig. 499. Mesembrianthemum pseudotruncatellum A. BERGER. Der Station gegenüber kommen auf steiniger Fläche noch andere Wüstenpfan?” vor: Geigeria rigida, Sarcocaulon Patersonii, nur 3 dm hoch, dickästig und Wi mit weißen Blüten (Fig. 398, S. 473), Aloe dichotoma und Adenıa Pechue m Bei Dorstrivier (800 m) finden sich wieder zwei neue en ne dünner papierartiger Rinde: Euphorbia commiphoroides und Commiphora 8" cescens, ferner Salvadora Persica, die strauchigen Celastraceen Gy Stauden w crenulata und G. eremoecusa. Von kleineren Sträuchern, Halbetrin = zmmospor > ei iEEEERIEEREEEEREERERHESERETEREETE TE Va achsen hier auf Glimmerschiefer noch: 7, etragonia a I Orygia decumbens, Cleome dianthera, Fagonia minutistipula, Euphor dia av Co ana, Abutilon Fruticosum, Pavonia clathrata, Hermannıa arenicola, die z vulacee Seddera schizantha, die Asclepiadacee Cussonia decidua und die posite Eriocephalus Pinnatus. : Hinter der Station Dorstrivier beginnt Buschsteppe, in der Auer größere Rolle spielen. Zunächst erscheint gegen Kubas die bis 00 Strauchige Acacia dulcis, welche süßes bernsteingelbes Gu on Kubas an sieht ' mm man häufig Aloe rubro-lutea mit kurzem StaBalg Com = | mmi ausschw 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 563 vielästigen Blütenständen: ferner erscheinen die kleinere Aloö hereroensis (Bd. II, S. 326, Fig. 224) und Sarcostemma viminale. In kleinen, flache Granitbecken ausfüllenden Tümpeln kommt Aponogeton Dinteri (Bd. II, S. 100, Fig. 90) mit Fig. 500. Harpagophytum procumbens DC. Blühender Zweig. dottergelben Blütenständen vor. Von Holzgewächsen sind besonders auffallend die Olacacee Ximenia caffra, die Ebenacee Euclea pseudebenus, Grewia flava und die baumartige Moringa ovalifolia. Mit letzterer wächst am Fuße des Gobasberges der hier abgebildete bis 5m hohe Cissus Cramerianus (Fig. 460), dessen Stamm oft ı m Dicke erreicht. Moringa findet sich auch noch ı00 km hinter Kubas, Cissus Cramerianus an den Bergen von Habis. Die Strecke von Kubas nach Ababis bietet zur Regenzeit viel Interessantes. Zunächst Bestände von Acacia dulcis mit der etwa 2 m hohen Acacia trispinosa (okalian- gawa) und A.detinens(omueaona), A welche sehr gutes Gummi liefert. J Hinter der Pforte von Kubas wechselt Fig. sor. H auf rotem Sand dichtere Akazien- en Steppe mit Aristida-Steppe, auf welcher vereinzelte Büsche zerstreut sind: ‚Bosca foetida mit übelriechenden Blüten, B. Pechuelii (omutendereti, en bis zm hoher Baum mit silbergrauer Rinde und nach Wein duftenden Blüten, witgat der Buren), Maerua parvifolia. Von krautigen Pflanzen finden sich hier: Pola- "sia dianthera, Cassia obovata, die Pedaliaceen Harpagophytum proc umbens \ arpagophytum procumbens DC. Frucht. 564 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. (Fig. 500, 501) und Sesamum Schinzianum, welches oft hektarengroße Fläc deckt, sowie Cucumis Dinteri, Citrullus ecirrhosus, Monsonia umbellata, die Com positen Ondetia linearis und Berkheyopsis Pechuelii. Auf lehmigem Sand wacl Cleome foliosa, Aptosimum arenarium, Senecio Marlothianus am Bahndamm. Bei Ababis stehen am Wasserlauf zahlreiche Acacıa giraffae und bis ı2 m hohe A. naras (Bastard-Kamelbaum mit schneckenförmig gewun Hülsen). Von Stauden sind zu nennen: die Amarantaceen Marcellia D und Celosia argentiformis, Boerhavia squarrosa, Moraea viscosa. W gegen Habis stellen sich ein: A. hebeclada (otjimbuku), Dichrostachys (omutjete) und Zlephantorrhisa suffruticosa, Albizzia anthelmintica (0m als 6 m hoher Baum, die Bignoniacee Catophractes Alexandri und die fragacee Montinia acris, an felsigen Rinnsalen Zisyphus mucronatus. weise treten auch 60—90 cm hohe und 8—ı5 cm dicke Stämme der Marlothii auf, mit einem Kopf 30 cm langer krautiger Äste mit spitze lischen Blättern. Recht viel Stauden und Halbsträucher finden sich bei Karibib | 1000 m ü. M.), wo Dr. MARLOTH schon vor mehr als 20 Jahren eine Zahl damals neuer Arten entdeckt hat: = Tetragonia macroptera Pax, Polanisia Petersiana (Klotzsch) Pax, Sylitra biflor@ Lessertia benguelensis Bak., Indigofera alternans DC., Crotalaria damarensis Engl., Ser verbreitete Tribulus terrester subvar. Zeyheri (Sond.) und 7‘ securidocarpus Engl., die oben € amplectens Harv., Helichrysum damarense O. Ho Calostephane Marlothiana O. Hoffm., Ondetia linearis resedifolia DC., Geigeria Lüderitziana O. Hoffm., Catophractes Alexandri G. Don. R wurden durch Dr. HARTMANN folgende Gramineen in der Gegend von Karibib gesammet- asserläufen: Zragrostis porosa Nees, Pappophorum abyssinicum Hochst., Tragus race! var., Berteroni, tt ; Bei Wilhelmstal (1300 m ü. M.) bemerkt man auf rotem Lat rosia oxygona, Heliotropium tuberculosum, Ocimum canum, Blephark Geigeria passerinoides. E, Immer wechseln mit den Akazienbeständen rotsandige Aristida-ME Kurz hinter Okasise bemerkt man zwischen den Akazien als 67 ! Baum Terminalia sericea, welche nach E. und N. weit verbreitet ist. weist auf die ostafrikanische Flora hin das strauchige Combretum © Von Walden (1450 m) ab treten größere Bestände der Aue Re 22) auf, ausgezeichnet durch schwarze Rinde, einen oft ı m dicken 1 il aufsteigenden Ästen, welche eine dichte Krone bilden und sie ülsen (Fig. 354, S. 416). Der- Baum zeigt immer unterirdisches w 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 565 An Rinnsalen tritt jetzt mehrfach Rhus lancea auf. Von Gehölzen sind ferner zu nennen: Grewia disticha, Combretum apiculatum (bis 7 m hoch), Vangueria Fig. 503. Anthephora pubescens. Futtergras. — Original. | Fig. 502. Andropogon contortus L. Futter- gras. — Original. 566 Allgemeiner ‚Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. infausta, Grewia und Commiphora pyracanthoides (4 m hoch). Dann bemerkt man hier als Schlingpflanze Kedrostis cinerea. Der Niederwuchs wird gebildet von Andropogon contortus (Fig. 502) und A. Schinzti, Anthephora pubescem (Fig. 503), Commelina Bainesi, der Liliacee Ornithoglossum calcicolum, Indigo fera viscosa, Acalypha indica, Hibiscus cuneatus, Hermannıa bicolor var. Col- color, H. modesta, H. Ellisiana und anderen Arten dieser in Deutsch-Südwest afrika so reich entwickelten Gattung, Melhania ovata, der Lythracee Nesass Schinzii var. Fleckü, Ceropegia (Engleriana Dinter), Heliotropium sirıgosuh Lippia asperifolia, der Campanulacee Lightfootia spinulosa und der Compositel Eriocephalus Enniü, Ursinia scariosa, U. Schinzii und Berkheyopsis Pechueli B: Endlich findet sich auch die Asclepiadacee Brachystelma stapehiflora. Bü km 300 sieht man auf felsigem trockenen Boden die etwa 2 m hohe A hereroensis (orun) zusammen mit Mundulea suberosa. RN Von Okakanjo bis Okahandja herrscht dichter Akazienwald, bestehend : aus A. giraffae, A. hebeclada und A. horrida. Sehr viel sieht man an Bahn sowie auch in Ostafrika an ähnlichen Stellen und auf trockenen Flub- “ betten bis 1,5 m hohe Sträucher von Asclepias (Gomphocarpus) ‚Fruticosa und dann auch die halbstrauchige Composite Pechuel-Loeschea Leubnitziae. a Um Okahandja (1200 m ü. M.) hat der Botaniker DINTER in ee Ku & Jahren eifrig gesammelt und auf meinen Wunsch genauere Angaben a 2 Standortsverhältnisse der einzelnen dort vorkommenden Arten gemacht. FF nach verteilen sich dieselben folgendermaßen. | Es wachsen auf etwas feuchtem Alluvialboden: = Acacia maras Engl. (bis 15 m hoch) und A. giraffae Willd., Terminalia sericea Burch,, B er Pechuclii O. Ktze. (bis 6 m hoch, mit Viscum rotundifolium 'Thunb.), Zisyphus mucronatis : : cu (bis 10 m hoch, mit Piscum tricostatum E. Mey.), Abutilon fruticosum Guill. et Pet, 2 er - Loeschea Leubnitziae (O. Ktze.) ©. Hoffim. — Daxtyloctenium argypliacum (L.) a ya | aristalus Rottb. — Trianthema crystallina Wahl, Sesuvium portulacastrum BP Burch. — Crotalaria Pechueliana Schinz, C. Belckii Schinz — Tribulus terrester L- we (Sond.) Engl. — Hermannia brachypetala Harv., H. geminiflora Dinter et Engl. — Zweigen angustifolia (Jacq.) Hallier f. und M. falmata Hallier f., beide mit langen kriechenden ee Pomoea demissa Hallier f., Convolvulus ulosepalus Hallier f. — Diclis petiolaris ar 5 garie bago zeylanica L. — Citrullus Naudinianus Hook. fil., Momordica Schinzii Cogn. — Epaltt : Diana (DC.) Steetz, Nidorella auriculata. Auf tiefgründigem lehmigem Sand kommt auch die schöne, Narzisse erinnernde Amaryllidacee Chapmanolirion Futtae, welche nuf # und ihre weißen Blüten entfaltet, ferner /phigenia Dinteri, Albuca ‚praecoX Geigeria Dinteri vor. Auf sumpfigem Boden gedeiht: Er incaris g. Met Cynodon dactylon Pers., dazwischen findet sich Vehlia capensis Thbg. var- R und Ammannia Wormskioldii Fisch. et Mey. 1 3 : en vol Am Rande des Rivier oder im Sande desselben kommen folgende Arte! r Dinter- e Anthephora undulatifolia Hack. — Dipcadi-Arten, Albuca Engleriana Krause N Aerua leucura Moq., Celosia argenteiformis Schinz. — Mollugo cerviana L. — Corrig vola HE icon Cassia absus L., Tephrosia sphaerocarpa Bak., Psoralea obtusifolia DC. — Wa eig gi = m #@vonia Kraussiana Hochst., Sida cordifolia L., Hibiscus cannabinus L. — Gomp re 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 567 parioides Turez. — Heliotropium tuberculosum Cham. — Selago alopecuroides Rolfe, Peliostomum leu- corrhizum E. Mey. var. linearifolium (Schinz) Weber, Mimulus gracilis R. Br., Megalochlamys Marlothii (Engl.) Lindau, Barleria acanthoides Vahl. — Citrullus vulgaris L., €. Naudinianus Hook. f, var. — Lobelia thermalis Thunb. — Geigeria Lüderitsiana Oliv. et Hiern in halbkugeligen Büschen, Arctotis stoechadifolia Berg, Cotula anthemoides L., Gasania Schinsii O. Hofim., Gnapha- lium undulatum L., G. luteo-album L., Helichrysum herniarioides DC. und H. argyrosphaerum DC. (bei Okandu), Geigeria plumosa Muschler (Fig. 504), Senecio arenarius Thunb., S. sisymbrü- Folius DC. N NY Fig. 504. Geigeria plumosa Muschler. A Habitus, 1/; nat, Gr; B ein blühender Zweig; € Borsten des Blütenbodens und Achänium mit Pappus. — Nach Dr. MUSCHLER. Auf lehmigen Flächen treten auf: Glinus lotoides L. — Coronopus ERReN ee; Gnidia folycephala (C. A. Mey.) Gilg. — Nemesia affınis Benth. — Rhigosum trichotomum Burch. — Coccinia sessilifolia Cogn. An Bahndämmen haben sich angesiedelt: Amarantus paniculatus L., Cyamopsis senegalensis Guill. et Perr., Indigofi er scaberrima Azima spinosissima Engl., Hibiscus trionum L., Sida Hoepfneri Gürke, Dacmia BNgWeREe Decne., Chaenostoma canescens (Benth.) Wettst., Oldenlandia sordida K. Krause, Blumea gariepina DC. 568 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Auf Gartenland wachsen neben einigen der vorgenannten Arten au Veronica anagallis, Senecio glutinosus und Bidens bipinnatus. =” Sehr reich an interessanteren Arten sind die Glimmerschieferberge um Okahandja. Schon die Zahl der Gehölze ist eine ziemlich große, wenn aucl dieselben nur zerstreut auftreten. Acacia detinens erscheint bald als kreisel- förmiger Strauch, bald als 7 m hoher Baum; ebenso hoch wird A. duleis, di kommt sie auch als 2 m hoher Strauch vor. Auch A. maras, A. hererot und A. horrida fehlen nicht. Albizzia anthelmintica ist nicht selten und m mit Loranthus curvifleorus besetzt. Von Gehölzen der Leguminosen sind nur noch Mundulea suberosa, Dichrostachys nutans und die bis 3 m Elephantorrhisa suffruticosa zu nennen. Eine Ficus-Art (ob F. dama Engl.?) wird 10 m hoch, während F. Gürichi an Felswänden dicke, bf | Polster bildet. Von Capparidaceen kommen vor Boscia Pechuelii und Ma Gürichii. Besonders bemerkenswert sind dann noch Moringa ovalifolia m 5 m hohem und 3 dm dickem Stamm sowie das ebenso hohe Schopfbä Peucedanum araliaceum. Auch Sterculia Gürichii kommt hier vor, desgie Dombeya damarana und Hibiscus Dinteri, welcher sich zu einem 2 m Bäumchen entwickelt. Von Sträuchern sind zu nennen: NXimenia amı Montinia acris, Heeria crassinervia, Cienfugosia triphylla, Ehretia hot Lycium-Arten, Combdretum apiculatum, Catophractes Alexandri, brevispinosum. Von Schlingpflanzen sind zu nennen: Kedrostis minutiflora Cogn., Corallocarpus glaucicaulis Dinter et Gilg, C. scaber ie Gilg, Cissus Marlothit Dinter et Gilg, Asparagus racemosus Willd. = Halbsträucher und Stauden sowie auch einige Annuelle sind \ zwischen Felsblöcken zerstreut oder wurzeln in Felsspalten. Es sind f Polypodiaceae: Ceterach cordatum (Thunb.) Desv. var. mamaquense P. et R., Che Parviloba Sw., Notholaena Marlothii Hieron., alle am Ende des Winters völlig trocken 1 gerollt, ui Pulver zerreibbar, nach dem ersten Regen aufgerollt. | Grämineae: Pennisetum ciliare L. Liliaceae: Ornithoglossum calcicolum Dinter. Urticaceae: Forskahlea candida L. f. im Halbschatten. Nyctaginaceae: Boerhavia Schinzii Heimerl forma villosa. | ; Amarantaceae: Dicoma tomentosum Cass., Sericocomopsis quadrangula (Engl) chyranthes aspera L. Aizoaceae: Semonvilla spec., Limzum viscosum Fenzl, L. difusum (J- Gay) Caryophyllaceae: Pollichia campestris Ait. var. Marlothii Engl. : Capparidaceae: Cleome bicolor (Pax) Gilg. Rh eguminosae: Cassia obovata Collad., Crotalaria Dinteri Schinz, Dolichos pseudof een Monsonia tuberosa Dinter, M. senegalensis Guill. et Bate olyg ERBEN: Polygala hottentottum Presl var. Fleckianum Schinz. Euphorbiaceae: Euphorbia glaucella Pax. Tiliaceae: Triumfetta annua L. = .. Engleri K. Schum., Abutilon pyenodes Hochreut. ag en Hermannia Lindeguistii Engl. (bei 1400 m ü. M.). - n ° adaceae: Asclepias Burchellii Schlecht. (= Gomphocarpus se onvolvulaceae: Zfomoea Holubii Bak. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 569 Labiatae: Acrotome Belckü Gürke. Scrophulariaceae: Chaenostoma Iyperioides Engl., Ch. hereroensis Engl. (unter dem Schutz von Felsen), Anticharis longifolia Marl., Aptosimum spec., Selago alopecuroides Rolfe. Pedaliaceae: Harpagophytum procumbens DC. Acanthaceae: Blepharis capensis Perz, Peristrophe bicalyculata (Vahl) Nees. Rubiaceae: Oldenlandia Heynei Oliv., O. decumbens Hiern (im Schatten). Campanulaceae: Wahlenbergia spinulosa Engl. mpositae: Melanthera Marlothiana O. Hoffm. (in Gebüschen), Senecio arenarius Thunb,, Platycarpha carlinoides Oliv. et Hiern, Arctotis stoechadifolia Berg, Geigeria Engleriana O. Hoffm. et Muschl. Auf dem Kaiser-Wilhelmsberg östlich von Okahandja wurden folgende zum großen Teil in Felsspalten wachsende Arten konstatiert: Pellaea viridis (Forsk.) Prantl, Pupalia lappacea (L.) Moq., Polycarpaeca corymbosa Lam., Cleome monophylla L., Tragia Schinzii Pax, Croton gratissimus Burch., Helinus ovatus (E. Mey.) Fig. 505. Phaeoptilon spinosum Radlk. A Dorniger Zweig mit Blättern und Knospen; 3 Blüten- büschel; C Längsschnitt durch die Blüte; D Anthocarp; E Längsschnitt durch dasselbe und die Frucht. — Original. Engl., Grewia retinervis Burret, /domoea cardiosepala Hochst., Abutilon intermedium Hochst., Hibiscus Engleri K. Schum,, 4. Dinteri Hochreut., Seddera suffruticosa (Schinz) Hallier f., Plectranthus hereroensis Engl., Zippia asperifolia A. Rich., Sesamum Schenckii Aschers., Barleria hereroensis Engl., Ardrostis eminens und Blastania Luederitsiana Cogn. (im Akaziengebüsch rankend), Vargueria edulis Vahl (auf dem Gipfel). Von Okahandja wendet sich die Bahn südlich, zunächst durch den 30 ha großen Acacia horrida-Bestand von Otjihua, der zur Blütezeit im Dezember und Januar von dem veilchenartigen Duft der mit goldgelben Blüten bedeckten Bäume erfüllt ist. Bemerkenswert ist das Vorkommen von Tarchon ‚camphoratus auf Granit- und Glimmerschieferfelsen, der hier noch 4 m Höhe erreicht, mit Grewia flava und G. bicolor var. canescens zusammen, Hier ranken Paragus racemosus, Clematis brachiata und Raphanocarpus Welwitschii und auf dem sandigen Boden werden angetroffen: Asparagus africanus Lam. — Vahlia capensis Thunb. — Crotalaria spec., Cyamopsis sene- galensis Guill. et Perr. — Hermannia Marlothii Dinter et Engl., #7. modesta (Ehrb.) Planch. — Hybanthus (Fonidium) enneaspermus Fisch. et Mey. — Evolvulus alsinoides L. — Rogeria bigibbosa 570 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Engl., Pierodiscus aurantiacus Welw. (unter niedrigen Büschen versteckt). — Justieia hetero “ And. — Oldenlandia flifolia K. Krause. — Scabiosa columbaria L. — Chrysanthellum procun- ens Pers. Fig. 506. Plinthus sericeus Pax. Stück es Halbstrauchs; 2 Längsschnitt durch die Blüte; C Kapsel; D dieselbe im Querschnitt: Same. — Original. und Pogonarthria Zuberc (Hook.) L „» Vernonia a acaulis (Schz, Bip.) Benth. Thunb,, x“ P culata Pilger (am Rivier), Achyranthes aspera L-, ericocoma un de rhavia hereroensis Heimerl, Neurada austro-africana Schinz, Euphorbia & » Aptosimum lineare Marl. et Engl. var. ciliatum Jastigiata Oliv. et Hiern, 7ripteris amplectens et Hook. f,, Sonecio Aschersonianus Muschler. Bei Osona, das in einem alten Be stande von Acacia giraffae liegt, findet sich auch die Salvadoracee Asima spe sissima. Ferner sind folgende Arten zı beachten: Ei, Schmidtia quinqueseta Benth. — Portulucı 3 quadrifida.L. — Tetragonia macroptera Pas. — Orthanthera Browniana Schinz (im Bestande der Acacia girafae). — Ocimum canum Sims, Saia dallida Dinter. — Blepharis saturejifolia I Sesamum Schinzianum Aschers. — Lobelia “ ne unb,. (auf feuchtem Sand). — Ophioglossum ra Schum. auf rotem lehmigen Sand, oft in grob Trupps. ” Hinter Osina ist die große Teufels bacher Fläche in der Regenzeit Yo ı m hoher Crotalaria Belcki mit IT gelben Blütentrauben bedeckt. Dazwse" sieht man mannshohes Sesamum grandi- orum, den bis 2 m hohen Dornstrauch uL Re Phaeoptilon spinosum(Fig. 505) ( mit masse haften 2cm großen rosafarbenen trockenet Früchten) aus der Familie der Nydas ceen, übersponnen von der Cucurbitatet Raphanocarpus Welwitschii mit zahlr E orangegelben Blüten und von Coce sessilifolia mit feuerroten hän ii kleinen Gurken. Als Schlingpflanz auch noch Daemia angolensis ZU nen Am Boden liegen 5 m lange und nn re an Car wills ereignet of ge] mit > > ge 0 ten, während C. vulgarıs ım ganzen ‚ währen vulg‘ reitet Ferner kommen hier noch vor: u ca Maerua parvifolia Pax, Euelea = Harv., ® 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 571 Bei dem etwas nördlich von Windhuk gelegenen Brackwater ist eine ziem- lich reiche Flora anzutreffen. An den Wasserläufen stehen Acacia giraffae und A. hebeclada, zwischen ihnen die Compositen Pentzia virgata und Elephan- torrhisa Burchellii, im Sande des Rivier wachsen die Aizoaceen Plinthus seri- ceus (Fig. 506), Semonvillea, Hermannia brachypetala, die Asclepiadacee Flana- gania orangeana und die Composite Calostephane Schinzii. Auf den Kieshügeln findet man: Acacia dulcis, Albizzia anthelmintica, Maerua arenicola, Boscia Pechuelii, Grewia flava (Fig. 507 G—J), Eriospermum Rautaneniü, Asparagus spec., Hermannia geminiflora, Adenia repanda, Gnidia polycephala, Trichodesma angustifolium, Harpagophytum procumbens, die Cucurbitacee Trochomeria macro- carpa, Blumea gariepiana. Die Glimmerschieferberge sind besetzt mit: Acacia detinens, Erythrina spec., Maerua Gürichiü, Osyris spec., Lycium spec., Aspa- ragus asiaticus, der Umbellifere Heteromorpha stenophylla, Coccinia sessilifolia, Oxalis purpurata, der Asclepiadacee Brachystelma edulis Herter (msc.). Von Okahandja bis Windhuk sieht man an dem Glimmerschiefergebirge dieselben Akazien wie bei Kubas, stellenweise zwischen Teufelsbach und Otjihavara Hunderte von Moringa ovalifolia. Diese Strecke ist zur Regenzeit auch von zahlreichen Zwiebelgewächsen besetzt, Chapmanolirion Juttae, Cri- num, Nerine lucida, mehrere Dipcadi, eine Drimiopsis mit braunen Blättern, Brunsvigia. Vor der Regenzeit blühen einige Alduca, von Mitte Oktober an die meist in großen Scharen auftretende Pseudogaltonia Pechuelii mit hängenden, grün- lichweißen Blüten in kopfig gedrängter Traube. Da in Windhuk (1680 m ü. M.) immer einzelne Europäer sein werden, welche an den sie umgebenden Pflanzen Interesse finden, so will ich auch noch die von dort bekannt gewordenen Arten hier aufführen. In folgendem Ver- zeichnis bedeutet (O): auf Quellenkalk wachsend, (V) in den Vorbergen der Auosberge, ( E) bei Eros. Bäume: Maerua Schinzii Pax (bis 8 m), M. arenicola Gilg, Acacia cafra W. (4 m, Vorberge des Ausgeb.), A. heteracantha Burch., Dichrostachys nutans Benth. (3 m), Comdretum apiculatum Sond. (2—3 m). Sträucher: Zlephantorrhiza Burchellii Benth., Gymnosporia sentgalensis (Lam.) Loes., BE tinia acris L. fil., Gomphocarpus fruticosus (L.) R. Br., Osteospermum muricatum E. Mey., Senecio longiflorus (DC.) Benth. et Hook. f. (Felsen). Stammparasiten: Zorantkus curviflorus Benth. und Z. Meyeri Presl auf Leguminosen. Wurzelparasiten: Hydnora africana Thunb. (ob var. longicollis Welw.?). 0 Schlingpflanzen: Ciematis brachiata Thunb., Rhynchosia disperma (Q.), Cissus Dinteri Gilg, Sarcostemma viminale R. Br., Pentarrhinum abyssinicum Decne., Fockea sessiliflora Schlecht., Corallocarpus Schinzii Cogn., Coeeinia sessilifolia Cogn. (V.), Citrullus vulgaris Schrad. 1 Farne: Notholaena Marlotkii Hieron., Fellaca hastata (Thunb.) Prantl, Cheilanthes parvi- loba Sw. (E). Gräser: Cynodon dactylon (L.) Pers., Tricholaena rosea Nees, Anthephora undulatifolia Hack., Aristida uniplumis Lichtenst., A. adscensionis L., A. ciliata Desf., Eragyostis prorosa Nees, E. "wperba Peyr., Monelytrum Lüderitsianum Hack., Schmidtia quinqueseta Benth., Chloris virgata W.; alle in den Bachläufen. Monokotyle Knollen- und Zwiebelgewächse: Iphigenia Dinteri Dammer, Andro- Ymbium melanthoides Welw. (auf Felsklippen), Zissochilus Mechowii Rchb. f. 572 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. > \ ; Zinsi oJ fa = = a A—C G. perennans K. Schum.; D—F GC. olukondae Se au gynopbor: — > A—M G. rubescens Burret — 2, E, H, L Blumenblatt; €, #, J, MM re Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 573 Halbsträucher und Stauden: Barbacenia hereroensis Schi A antaceae: Celosia argenteiformis Schinz (E.), RE Zeyheri (Mogq.) Lopr., Alter- nanthera ek (L.) O. Ktze. Nyctag.: Boerhkavia pentandra Burch. Aizoac.: Galenia papulosa (Eckl. et an Sond. (Q), Giesekia pharnaceoides L. Portulac.: Portulaca guadrifida L., P. foliosa Ker, Talinum cafrum (Thbg.) Eckl, et Zeyh. Capparid.: Pedicellaria EERER (L.) ee Cleome foliosa Hook. f. Cruciferae: Erucastrum leptopetalum (DC.) Engl. Resedac.: Oligomeris Iycopodioides Schinz et Dinter (Q). Legumin.: Cassia mimosoides L., Lessertia benguelensis Bak., Lotononis leptoloba Bolus (Q), Crotalaria Dinteri Schinz. Zygophyllac.: Zygophyllum spec. (Q), Tribulus terrester L. subvar. Zeyheri. Euphorbiac.: Acalypha indica L., Seidelia triandra (Mey.) Pax, Euphorbia Pfeilii Pax, E. sanguinea Hochst. alvac.: Sida Hoepfneri Gürke, Hibiscus aristaevalvis Gürke, 7. Engleri K. Schum. (E), H. physaloides Guill. et Perr., H. micranthus L., H. Dinteri Hochreut., Malva parviflora L. Tacıe Hirinaniiä era (Ehrb.) Planch., 7. windhukiana Engl., Melhania gari- epensis Bolus. Tiliae.: Corchorus tridens G. Passiflor.: Adenia repanda (Burch.) Engl. (Glimmerschiefer). Thymelaeac.: Gnidia polycephala (C. A. Mey.) Umbellif.: Pituranthus aphyllus DC. Bipvasirkh Kae Welw. (Br.). Asclepiad.: Ascleßias undulata L., pi Burcheiii ge Labiat.: Ocimum stenoglossum Briq., O. canum Serophul.: Craterostigma plantagineum Hochst. (Gebirge), Aptosimum albomarginatum Marl. et Engl., A. Steingroeveri Engl. (Q), Peliostomum leucorrhizum E. Mey Acanthac.: Crabbea angustifolia Nees, Dyschorista radicans (T. And.) ©. Ktze. Pedaliac.: Pierodiscus aurantiacus Welw., Rogeria bigibbosa Engl., Sesamum Pentaphyllum E. Mey., Harpagophytum uni Be DC, Barleria irritans Nees, Blepharis saturejifolia (L.) Pers., 3. barbinervis (Nees) T. A ee Oldenlandia a, (Sond.) O. Ktze., O. Trothae K. Krause, Galium spurium L. (ruderal). sr Wahlenbergia Dinteri Engl. sitae: Dicoma macrocephala DC., D. Dinteri S. Moore, Garuleum pinnatum Less., 6. Bipkendiu (Thunb.) Less., Geigeria Luederitziana ©. Hoffm., G. genistoides O. Hoffm. et Muschl,, G. Förmeri Tina inpreiterre polygaloides L., Pentzia integrifolia ia Muschl., Pegolettia pinnati- lobata (Klatt) O „, Eriocephalus Dinteri S. Moore, Nidorella resedifolia DC., Pteronia scariosa f, eier montanum Klatt, Berkheyopsis Pechuelii (O. Ktze.) ©. Hoffm., Arctotis leptor- il var. longiscapa DC. ucculenten: 7avaresia Barklyi (Dyer) N. E. Pr. Auf den ı800 m ü. M. hohen Auasbergen finden sich: Olea chrysophylla, Osyris abyssinica, Anthospermum_ ericoideum (Fig. 508), Thesium longtrostre, Crassula muscosa, Hermannia comosa, Heteromorpha stenophylla, Trichodesma angustifolium, Trochomeria macrocarpa, Prismatocarpus Junceus, Lightfootia Dinteri, Vernonia Kraussii (Fig. 377, S. 444), Pentsia integrifolia Muschler. 4. Tau Windhuk über Rehoboth, Kub, Gibeon nach Keetmans- hop. Diese Strecke im Inneren des Hererolandes ist wenig erforscht. Es wurde da nur gelegentlich gesammelt. Die Stichproben, welche angeführt werden können, zeigen, daß sich der Vegetationscharakter wenig ändert; nur verschwinden die Baumformen von Rehoboth ab immer mehr. 574 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von Windhuk bis Rehoboth (1450 m) scheint der Charakter der ! tation sich ziemlich gleich zu bleiben. Wenigstens sind nicht viel eigenti Arten von da bekannt geworden. Die wenigen sicher gestellten Funde folgende: \sis! E Boerhavia Burchellii Choisy (= pentandra Burch.), Hibiscus acthiopicus L., Vernonia fast Ol. et Hiern, Rehoboth: IE Bäume und ihre Epiphyten: Zicus Gürichiana Engl., Acacia hebeclada DC., Pi capense Thunb. 3: Schlingpflanzen: Melianthus comosus Vahl, Momordica Schinzii Cogn. Halbsträucher, Stauden usw.: Cheilanthes multihida Sw., Notholaena Rawsomi bracteata Pax. — Gürke, 7. chabdotospermus OU Sr 34 BF Y ua “ Wr ” we SE RN; v7 N f rt A ei - > N ER: AR N se er A 2 Eh a % Ne . ar # $ * Br. Fr gina # #8 Y 5 Aalen 51 Fig. 508. Anthospermum ericoideum K. Krause. AHa- hpoth wird auf rotem Lehm .: 3 Zweigstück vergr.; C Blattquirl, mit den sekun- boden um 1440 m Aretolis‘ dären Sprossen in den Blattachseln. — Original. Jolia Berg angetroffen. & Etwa 60 km westlich von Rehoboth erhebt sich über Hornkranz «2 berg zu einer Höhe von etwas über 2000 m. Einige von da et wordene Arten lassen auf einen größeren Reichtum ihm eigentümlicher schließen: die Euphorbiacee Cluytia crassifolia, die Asclepiadacee ropsis Fleck, die Compositen Psiadia vernicosa, Osteospermum ® Cineraria semianda. Awasab: Pr Acacia caffra Willd., Cieome rubella Burch., Acrotome inflata Benth., Kedrostis SF Tsumis: : & rege nice Nees, 73 richolaena rosea Nees, Aristida Hochs EEE i Steingroeveri Engl, ar use insin gquingueseta Benth., Aptosimum @r St, Derkheyopsis Pechuelii (O. Ktze.) ©. Hoffm. Fu Südöstlich von Tsumis liegt am Südrande der Kudoebene und es östlichen Fuß des Gebirges Sendlingsgrav; von hier kennen w Arten durch v. TROTHA und Dr. HARTMANN: = 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 575 Aristida namaquensis Trin. — Tribulus terrester L. subvar. Zeyheri (Sond.) Schinz. — Gom- Phostigma scoparioides Turcz. (Logan.). — Kalaharia spinescens Oliv. — Sesamum capense Burm. — Barleria acanthoides Vahl. Kub an einem westlichen Zulauf des Fischflusses (11001200 m): Aristida namaquensis Trin., Andropogon contortus L. — Hypertelis verrucosa (L.) Fenzl. — Cleome ee Hook. f. — Hibiscus Fleckü Gürke. — Gomphostigma scoparioides Turcz. — Sarcostemma minale. — Kalaharia spinescens Oliv., Bouchea ne (E. vn Bakıh — Pseudobarleria — Engl. — Verwildert: Ar. rgemone mexicana L. In der Nähe von Kub und des Packrien- Rivier findet sich auch in kleinen Tümpeln der gelbblühende Aponogeton Dinteri Engl. et Krause. Gibeon am Fischfluß, z. T. am Leberriver (Le.): Bäume und Sträucher: Acacia horrida Willd., A. the Willd., Tamarix usneoides E. Mey., Aitonia capensis Thunb,., en Alexandri G. D räser, Stauden und Halbs träucher: Zragrostis ee (L.) Roem. et Schult. — Cyperus aristatus Rottb. — Sericocomopsis guadrangula (Engl.) Lopr. (Le. ), Pupalia ae (L.) > vi — Hibiscus Elliottiae Harv. (Le.), Vogelia africana Lam. — Trichodesma angustifolium Harv., Heliotropium ovalifolium Forsk. — Codön Royeni L.— Veronica anagallis L., Striga orobanchoides Benth. — Prerodiseus aurantiacus Welw. — Fusticia namaensis Schinz (Le), F. Steingroeveri hinz. — Pegolettia oxyodonta DC Südlich von Gibeon in der Richtung gegen Keetmanshop: Triraphis Fleckii Hack., Aristida namaquensis Trin. — Celosia argentea L. — Hibiscus urens L.f. — Fusticia orchioides L. f. Alles dies sind weit verbreitete Arten Südwestafrikas; aber auch ein en- demischer Strauch kommt am Großen Fischfluß vor, er 4 m hohe Zygo- Phyllacee Neoluederitzia sericeocarpa (Fig. 509). INTER entdeckte sie einige 10o m vom Farm- haus Seeheim und auf dem Wege von Seeheim nach Slangkop. 5. Von Windhuk ostwärts über Orum- bo nach Gobabis. Bei Orumbo (1585 m ü. M.), über 60 km östlich von Windhuk, zeigen sich auf dem roten and- und Kisshoden. neben den schon früher be- obachteten Arten einige neue: die Combretacee erminalia sericea, Commiphora pyracanthoides, Heeria Paniculosa, sodann von Halbsträuchern, Knollengewächsen und anderen Stauden: Eriospermum Bakerianum Schinz — Sericocoma re- Fig. 509. Neoluederitzia seri- moliflora (Hook. f.) Lopr. — Portulaca Dinteri Schinz — ceocarpa Schinz. Neur, er austroafricana Schi — Pavonia hirsuta Mazrie — Anchusa capensis Thunb. — Bou a Marl, et Eu A. pubescens (Diels) Web, E albida Choisy. — _. Harpagophytum zen fumbens (Burch.) DC. — Preudobarleria latifolia Schinz — Trochomeria debilis Hook. f., Äedrostis ricana Cogn., Citrullus Naudinianus Hook. f. — Welteehrgia Dinteri Engl. — Nolletia cihiaris DC), 2 elichrysum Zeyheri Less., Pentzia Bas Harv. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 37 576 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Der östlichste Punkt, von dem wir etwas reichlichere Sammlungen haben, ist die Polizeistation Oas. Es konnten bis jetzt festgestellt werden: Pers., Aristida uniplumis — Gramineae: Polypogon monspeliensis Desf., Cynodon dactylon (L. Lichtenst. (bis 60 cm hoc — Portulacaceae: 7alinum caffrorum (Thunb.) Eckl. et Zeyh. Menispermaceae: die halbstrauchige Antizoma calcarifera (Burch.) Miers. Rosaceae: Neurada austro-africana Schinz. Ei e Leguminosae: Zlephantorrhiza Burchellii Benth., Cassia obovata Collad., Tephrosia sphar rosperma Bak., Psoralea obtusifolia DC., Indigofera Pechuelii O. Ktze. ae Zygophyllaceae: Tribubus terrester L. subvar. Zeyheri (Sond.) Schinz, Malvaceae: Sida Hoepfneri Gürke. Asclepiadaceae: Daemia cordifolia K. Schum. em Convolvulaceae: /fomoea Bolusiana Schinz, Convolvulus ulosepalus Hallier Verbenaceae: Bouchea finnatifida Schauer, Kalaharia spinescens (Oliv.) Gürke Scrophulariaceae: Hebenstreitia integrifolia L., Aptosimum albomarginatum Marl, et Ei Pedaliaceae: Harpagophytum procumbens (Burch.) DC. = Campanulaceae: Wahlenbergia nudicaulis Engl. Compositae: Zrlangea Schinzii O. Hoffm., Geigeria Luederitziana O. Hoffm. Nördlich von Gobabis zwischen Nosob und Eiseb dehnt sich die" de heke aus, ein großes Sandfeld, an dessen Flußufern Acacia giraffae, | nens, A. horrida und A. hebeclada häufig auftreten, letztere am weitesten N@ N. gehend, ferner Albiszia anthelmintica, Boscia Pechuelii, Grewia ze Combretum rosaceum, Gymnosporia acanthophora, Ehretia caffra. In & a Ä pfannen der Omaheke kommen Rhus lancea und Gymnosporia Dun er crenata vor. Interessante Knollengewächse der Omaheke sind: Ornithog = glaucum, Eriospermum Bakerianum und E. omahekense. ssakos 6. Am Khan aufwärts über Tscharridib (750 m) nach Uses (800°—goo m ü. M.), dann zu den Erongo-Bergen und deren gebieten, hierauf nach Omaruru und Omburo. } Auf der angegebenen Strecke im oberen Gebiet des Khan haben na” lich Dr. MARLOTH und Prof. Dr. GÜRICH mehrere recht interessante Ben westlichen Abhang des Hererolandes gefunden. Ich gebe daher zunar Verzeichnis der von Tscharridib (Tsch.) und Ussakos bekannt S° rten, einschließlich der aus der Nachbarschaft stammenden von und Soris-Soris (S.). Bäume: Aloö dichotoma L. f., Fi ; . uellen bis 15 M h , Gürt albida Delile (Ub.), Tamarix usneoides = er Katar willd., Store er Engl. (Ub., Fig. 510), Combretum primigenium Marl. (bis 20 m hoch), Terminalia P hinz, Euclea pseudebenus E. Mey. _ Nachbar 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 41. Namaqua- und Hereroland. 577 Halbsträucher, Stauden und Annuelle: Filicales: NMothochlaena Rawsonii Pappe (Ub.) Liliaceae: Aloö hereroensis Engl. Amarantaceae: Sericocoma quadrangula Engl., Hermbstaedtia argenteiformis Schinz (Ub.), Alternanthera achyrantha R. Br. Aizoaceae: Giesekia Pharnaceoides L. ©, Tetragonia dimorphantha Pax. Capparidacea:s: Polanisia hirta (Klotzsch) Pax, ?. /utea (Klotzsch) Sond, Leguminosac: Zlephantorrhiza Burchellii Benth., Indigafera heterotricha DC., (Tsch.), Lotononis leobordea Benth., Sylitra biflora E. Mey. Geraniaceae: Sarcocaulon Patersonii DC. (Fig. 398), S. Marlothii Engl. @ : Fig. 492). Convolvulaceae: /Pomoea Marlothü Engl., 7. finnatipartita Engl. Borraginaceae: Trichodesma afri- canum (L.) R. Br., Heliotropium tubulosum Mey = hl . A414} Ir: Marl. et Engl., Anticharis inflata Marl. et Engl., A. longifolia Marl. et Engl., Zyperia amplexicaulis Benth. Pedaliaceae: Prodiscus aurantiacus Welw. canthaceae: Ruellia Marlothii Engl., Pseudobarleria variabilis Engl., Ps. glutinosa Engl., Blepharis dichotoma Engl., B. fruinosa Engl. (Ub.), SFusticia hereroensis Engl., $. are- nicola Engl. Cucurbitaceae: Cucumis africanus L.f. Compositae: Senecio . Englerianus ©. Hoffm. [Tsch.), Zuryofs Schenkii ©. Hoffm., Vernonia obionifolia ©. Hoffm. (Ub.), Geigeria affınis (Less.) Nees, Helichrysum Marlothianum 0. Hoffm., Engleria africana O. Hoffm., Erio- Fig. 510. Stereulia Gürichii K. Schum. Zwischen €tfhalus finnatus ©. Hoffm. (Ub.), Osteosper- Felsblöcken bei Soris-Soris. "um muricatum E. Mey., O. Dinteri Muschler. Succulenten: C otyledon orbiculata L., Hoodia Currori Decne. Ziemlich reich an Gehölzen sind die Erongo-Berge (über 1300 m hoch) im N. von Ussakos. Hier wurden namentlich am Bocksberg gefunden: Freus Gürichiana, Maerua Gürichii, Acacia caffra, Croton gr atissimus, Dombeya Yolundifolia, Cissus Cramerianus, Combretum apiculatum, Peucedanum aralia- eum var. fraxinifolium, Strophanthus amboensis, Vangueria infausta, Von Stauden: Actinopteris australis, Hibiscus Elliottiae, Cardiospermum corindum var. Pechuelii, Epaltes gariepiana, Sesamum Schinzü. Östlich von den Erongo-Bergen wurden an einigen Lokalitäten einzelne Pflanzen gesammelt, welche andeuten, daß auch hier noch viele Pflanzen der westlichen Abhänge vorkommen und Kalaharipflanzen noch spärlich auftreten. 37* 578 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Etiro: | Barleria kaloxytona Lindau, Pseudobarleria lanata (Engl.) Schinz, Ps. variabilis Engl, Side Hoepfneri Gürke, Kedrostis minutiflora Cogn. — Fast alle noch Felsenpflanzen des Westens. Giftkoppjes: Tephrosia sphaerosperma Bak., Semonvillea fenestrata Fenzl, Cucumis Dinteri Schinz, Kedrostis ceinerea Cogn. Okarumatara: Selago alliodora und Phyllanthus Dinteri Pax. Okanatjikuma: Vangueria infausta Burch., V. edulis Wahl, Oligomeris subulata Boiss. ; Omaruru: Sida cordifolia L., Pavonia clathrata Mast., Tetragonia dimorphantha Pax. Weiter nordöstlich bei Omburo kommen an den felsigen Rändern & Rivieren vor: as Euphorbia Gürichiana Pax (hier bis 8 m hoch), Cienfugosia anomala (Wawra et Peyr. ä Geigeria acaulis (Sch. Bip.) Benth. et Hook. f. und die Succulenten Heurnia Spe%, grandiflora (K. Schum.) Berger. Be Als höchster Berg von Deutsch-Südwestafrika erhebt sich der 2680 M : hohe pyramidenförmige Omatako aus weiter Grassteppe, bis nahe u 3 Gipfel mit dichtem Dornbusch bekleidet, auf dem Gipfel teils mit gr en - Pelstrümmern, teils mit 0,5—ı hohem, von Zwiebelgewächsen, Copea se anderen Stauden durchsetztem Gras besetzt. Leider wurden aber bis ie 2 wenig Arten und auch ohne Höhenangaben gesammelt. Bis jetzt S7 gestellt: Terminalia prunoides, Commiphora Dinteri, C. glaucescens, 7 comosus besetzt mit Usnea barbata var. densirostra, Flueggea zuten- Viscum rotundifolium, Euphorbia Gürichiana als 2 m hoher Strauch mit Be förmigen Zweigen und eingeschlechtlichen Cyathien (auch bei Choriebe) u a cedanum araliaceum var. Jraxinifolium, Clematis brachiata, Cheilanthes erbei Einige interessante Pflanzen hat auch schon der ıgoo m hohe WFT ie geliefert, dessen Flora jedenfalls ebenso wie die des Omatako eine BT Durchforschung verdient. Es sind folgende Arten bis jetzt nur dort 8 vol worden: Combdretum Leutweinii, C. Dinteri, Eriocaulon topieldüfolium, spectabilis, Oxygonum calcaratum var. acetoselloides, Rotala Dinterh Dinteri, die kleine, Rasen bildende Scrophulariacee Dintera pler ocean Im N. des Waterberg kommt Aponogeton hereroensis in kleinen peln vor. Das Kaokofeld ist noch sehr wenig erforscht. ne interessanter Funde im südlichen Teil desselben verdanken wir = op; ni ihm wurden nachgewiesen bei Anichab am Uchab: Paigal arkinsonia africana, Polanisia suffruticosa, das strauchige I M hohe 2°. Gürichianum; bei Chorichas: die Nyctaginacee Phaeoptilon spinosunh j 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 579 phora spathulifoliata, die strauchige Ipomoea adenioides, welche der 7. cwatrı- cosa des Somalilandes entspricht, die 3—4 m hohe strauchige Pedaliacee Sig- matosiphon Gürichi, die 2 m hohe Euphorbia Gürichiana aus der Sektion Tirucalli und Pseudobarleria ovata. Bei Franzfontein wachsen Commiphora crenata und Crotalaria Belckii, bei Otjitombi: Zizyphus mucronatus, Commi- phora cinerea, die beiden mächtigen Succulenten Cissus Cramerianus (Fig. 460) und Pachypodium giganteum, Sesamum Schinzianum und Lapeyrousia coerulea. Ferner werden vom Kaoko die Apocynacee Adenium Boehmianum und Erio- spermum Bakerianum angegeben, aus dem nördlich von Omuramba und Oma- rura gelegenen Gebiet die Gräser: Monelytrum Luederitzianum und Aristida Hochstetteriana. Die große Mehrzahl der genannten Arten weist schon durch ihr Äußeres auf die trockene Steinsteppe hin, in welcher sie nur an wenigen Stellen etwas Humus und Feuchtigkeit finden. 42. Südliche, mittlere und nördliche Kalahari mit dem Ngami-See'). Nun noch einiges zur Orientierung über die berüchtigte Kalahari, deren Ostrand und südöstlichen Teil wir schon kennen gelernt haben (S. 457—464). Zur Kenntnis der Vegetation der südlichen Kalahari hat uns neuerdings Prof. Dr. L. SCHULTZE einige Beiträge geliefert, während über die der nördlichen Kalahari schon vor längerer Zeit SCHINZ, in neuerer SEINER Aufklärung ge- geben haben. Letzterer hat auch einen Teil der mittleren Kalahari erforscht. Der Boden der südlichen Kalahari ist ein hellsepiafarbener, weiter im Inneren rötlich-gelber feiner Quarzsand. Baum- und Buschsteppe von großer Artenarmut bedeckt den größten Teil derselben und wird unterbrochen von den noch artenärmeren Pfannen, die unter sich mancherlei Verschiedenheiten darbieten. Herrschend ist vor allen Acacia giraffae , selten A. horrida, ver- einzelt Commiphora Dinteri und Bauhinia macrantha. Hier und da findet sich auch Boscia Pechuelii oder eine andere Art dieser Gattung. Sodann finden sich Akazien, welche der A. detinens und A. hebeclada nahestehen, Dichro- Stachys nutans, die Rhamnaceen Zisyphus mucronatus und Marlothia spartioides, die Ebenacee Royena pallens und die Tiliaceen Grewia flava und G. perennans. Die Gräser der Baumsteppen und der dieselben durchsetzenden Grassteppen sind ziemlich mannigfach. Wie wir überhaupt noch von einer befriedigenden Kenntnis der Zusammensetzung der Grassteppen Afrikas weit entfernt sind, so sind wir auch bezüglich der südlichen Kalahari nur auf einige Aufnahmen yon Prof. L. SCHULTZE angewiesen. Bei Maschoneng (22° L. 4°B.) wurden konstatiert Eragrostis- und Aristida-Arten, Andropogon contortus und Crossotropis grandi- $lumis. Weiter ostwärts, zwischen Kooa und Sekgoma, wurden gesammelt: Andropogon plurinodis und Tricholaena rosea, ersterer bis zu Brusthöhe feichend, Eragrostis superba, E. denudata, E. pallens und E. leptocalyımna, nn ') Wichtigere Literatur: H. Schinz: Deutsch -Südwestafrika, Leipzig 1891... — PASSARGE: Skizzen aus. der Kalahari und vom Okawango, Frankfurt 1901. — L. Scuurtze: Aus Namaland "nd Kalahari, Jena 1907. — F. SEINER (s. Nr. 43, $. 589). 580 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. E. chaurantha, Aristida uniplumis, A. stipiformis und A. mollissima, Pamcm nigropedatum, Pogonarthria falcata, Tragus major, Urelytrum Ssqwarvosum, Digitaria eriantha, Elionurus argentatus und Schmidtia bulbosa, außerdem die Cyperacee Cyperus capensis. Eine große Zahl dieser Gräser ist im südlichen Afrika weit verbreitet. Zwischen den Gräsern wachsen mehrere Zwiebeln und kleinblättrige Halbsträucher, welche teilweise auch auf den Grasfluren von Griqualand und Orange-Staat vorkommen, sodann auch mehrere mit Wurzel knollen versehene Pflanzen, wie in ganz Südafrika. Hier finden sich auch mehrere Kräuter mit dem Boden anliegenden Zweigen, wie Portulaca, Tribulis 4 terrester, die Pedaliaceen Pretrea zsanguebarica und Harpagophytum procum ne mehrere Cucurbitaceen: Cwcumis heptadactylus, C. Schultzet, Coccinia ‚ses Flora, C. Rehmanni, Citrullus vulgaris, Trochomeria debilis, ferner Sericocmt remotiflora, Mesembrianthemum uncinellum, Cassia obovata, Elephantorrlist Burchellü, Polygala houtboschianum, Eriocephalus umbellulatus, Worms RO Schinzii, Nolletia ciliaris. Succulenten sind selten. Um die sogen annen, in welchen sich von den zeitweise auftretenden Gewitterregen met etwas länger anhaltende Feuchtigkeit. ansammelt, findet sich in der Regel elf Zone niedrigen Gesträuches und in den Pfannen sehen wir bald del” Gehölz oder einzelne Exemplare einer Acacia oder einer Royena, bald streute Halbsträucher und Zwiebelgewächse, bald eine einzige Liliiflore (94° 0 Brunswigia, Crinum) zu Hunderten beisammen, bald mit einer Salzkruste deckt und völlig vegetationslos. ofyopin Von Dikotyledonen finden sich in Pfannen mit Kalkboden: Heliotrof" En Kuntzei, Osteospermum murticatum, Boerhavia plumbaginea, Mesembri zu uncinellum. = Br, SCHINZ war von Grootfontein aus, anfangs etwas nördlich vom 2° ne dann südlich desselben zum Ngamisee gereist, durch ein Gebiet, ın . -— schon Adansonia auftreten und auf sandigen Grasfluren neben dichte E ‚Ständen von Acacia girafae auch Haine von Hyphaene ventricosa eo werden. Das trockene Flußbett des dem Okavango zulaufenden 33098 | na Matoko ist in den regenlosen Wintermonaten von etwas Gras je und von dichtem Gebüsch der Acacia detinens eingefaßt. Breite = Sandrücken tragen meist niedriges Buschwerk, bei Karakobis auf riesige Copaifera coleosperma und Pterocarpus erinaceus, beide Vor Azuhit weiter nördlich vorkommenden Trockenwälder. Dazu kommen Urbaniana, Terminalia Sericea, eine Maba, ein Strychnos, Entadl ! und Zlephantorrhisa Burchellii. Am Ngamisee finden wir Schilfdi ig pi neben den Beständen von Hyphaene ventricosa auch solche voN Riet nata. SCHINZ reiste dann vom Westufer des Ngamisees südwestlic ai x x u. ne von gewaltigen Combdretum Prim dann folgten wieder Acacia ee ad har a Akazien, abwechselnd mit Aristida-Steppen, auf welchen auch Zlep Burchellii bisweilen gesellig auftritt. g und Rietfontein wurden Hai imigenium PT : 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 581 Bei Olifantskloof beginnt schon der Aufstieg zum Hereroland; die sand- liebenden Sträucher verschwinden, über Mannshöhe erreichende Aloö treten in Gruppen von mehr als 200 Stöcken auf und neben ihnen Halbsträucher und Stauden des Hererolandes (vgl. das Verzeichnis der Pflanzen von Oas, S. 576). In neuerer Zeit sind nun aus dem von SCHINZ bereisten Gebiet erheblich größere Pflanzensammlungen von DINTER und SEINER eingetroffen, deren Be- arbeitung ein etwas vollständigeres Bild ergeben wird; nur darf man nicht er- warten, daß dasselbe jetzt schon erschöpfend sein wird. F. SEINER hat zu günstigerer Zeit in der mittleren Kalahari sammeln können und zwar auf der Strecke von Rietfontein bis zum Ngami und von diesem am Botletle entlang ostwärts bis zum Makarrikarrisumpf, welcher die spärlichen von den Matoppos kommenden Gewässer aufnimmt. SEINER hat seinen, allerdings nicht sehr umfangreichen, in Berlin bearbeiteten Sammlungen recht ausführliche Notizen über Vorkommen und Entwicklung der einzelnen Arten beigegeben, so daß aus diesen ziemlich viel herausgelesen werden kann; eine ausführlichere Darstellung, von welcher ich mehreres entnommen habe, erscheint jetzt im 46. Bd. der Bot. Jahrb. Hoffentlich werden bis zum Druck des fünften Bandes dieses Werkes vollständigere Sammlungen vorliegen. Was zunächst die Gegend von Rietfontein (1200 m ü. M.) betrifft, so hat SEINER hier in dem dichten Buschgehölz am 5—8 km breiten Omurambabett folgende Arten konstatiert: Bäume: Acacia giraffae Willd., A. eriadenia Benth., Terminalia serieca Burch. Sträucher: Acacia hebeclada DC., A. sfinosa Marl. et Engl., Dichrostachys nutans Benth., Boscia Pestalossiana Gilg, Cephalocroton mollis Klotzsch, Commiphora pilosa Engl. var., C. Pyr- acanthoides Engl., C. Dinteri ., €. Rehmannii Engl. var. kalaharica Engl., Zizyphus mucro- natus, Grewia perennans K.Schum., Bauhinia Burkeana Benth., Solanum Seineri U. Damm. Schlingpflanzen: Cissampelos pareira L. subsp. mucronatus (A. Rich.), Cissus Marlothii Dinter et Gilg, Viyna triloba Walp., Cardiospermum corindum L., Trochomeria debilis Hook. f., IPomoea Seineri Pilger, Merremia angustifolia (Jacg.) Hallier f. Gräser und Stauden: Phragmites vulgaris (Lam.) Cr&p. (1 m hoch), Schmidtia bulbosa Stapf, Zragrostis denudata Hack., Tricholaena Dregeana Nees, Commelina Bainesii C. B. Clarke, €. Forskahlii Vahl, Celosia argenteiformis Schinz, Aerua leucura Mog., Zeucosphaera Bainesii Schinz, Catophractes, Pedicellaria pentaphylla (L.) Schrank, Cleome diandra Burch., Pavonia Aranssiana Hochst., Cassia obovata Collad., Crotalaria Beickii Schinz, Ocimum canum Sims, Solanum Seineri « Damm onchus asper A Auf dem Sande des Flußbettes wachsen Giesekia pharnaceoides und Com- melina Bainesii, sowie einzelne andere der vorher genannten Stauden; in Wassertümpeln findet sich Cyperus laevigatus, 1,5 m Höhe erreichend. Die Umgebung des Ngami-Sees oder vielleicht jetzt richtiger Ngami- Sumpfes kann man streng genommen nicht zur Kalahari rechnen, da eben die Feuchtigkeitsverhältnisse einen etwas anderen Vegetationscharakter be- ingen; immerhin sind diesem Gelände und dem bis jetzt allein etwas er- forschten Randgebiet der Kalahari viele Arten gemeinsam. Alles Folgende stützt sich auf die Angaben SEINERs zu den größtenteils von Prof. GILG be- stimmten Pflanzen seiner Sammlung. 582 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. An den Flüssen in der Umgebung des Ngamisees, am Ngami, Mawen und Botletle finden sich folgende, großenteils weit verbreitete Gehölze: Acacia horrida, A.eriadenia (5 m hoch), A. hebeclada, A. spirocarpoides, Derris violacen (—ı4 m hoch, Taf. XXX, Fig. ı), Ficus damarensis (8 m hoch), F. PIEIMARE (nur ı m hoch), Z. Ppraeruptorum (Busch), Capparis tomentosa, ‚Boscia Pesta- lozziana (12 m hoch), Flüggea obovata, Gymnosporia senegalensis Var. spamosa (2 m hoch), Hippocratea Seineri (5,5 m), Rhrus commiphoroides (4 m), Berchiät discolor (Taf. XXX, Fig. 2), Comdretum apiculatum var. pilosiusculum Engl. & Diels (?), Fasminum mauritianum, Carissa edulis, Solanum sparsiflorum, = Be Im Überschwemmungsgebiet dieser Flüsse wurden folgende, großenteils weit verbreitete Pflanzen beobachtet: H Cynodon dactylon (L..) Pers., /mperata cylindrica (L.) P. Beauv., Cyperus cor mb Aerua leucura Moq., Celosia argenteiformis Schinz, Giesekia pharnaceoides L., Talinum (Thunb.) Eckl. et Zeyh., Maerua maschonica Gilg (nur 3—4 dm hoch), Pedieellaria ine. Schrank, - Vahlia capensis Thunb., /ndigofera diphylla Vent., Pavonia hirsuta Guill. et Pert, stemma l#orale Bl., Plumbago zeylanica L., Heliotropium ovalifolium Forsk., Citrullus Na n “ Hook. f., Spharranthus ovatifolius Muschl Be. In den Flüssen selbst kommen vor: Hyarilla verticillata (L. f.) P: 3 Nymphaea calliantha Conard. Bi: In den Vleys, zeitweise trocken liegenden Becken der Flußläufe, rad sich auf dem grauen Sandboden Buschwerk an, so bei Orapu (1 Boscia Pechuelii, dazwischen trifft man die Gräser Eragrostis Lehe Anthephora pubescens. Von Pflanzen, welche sich an den auste Ei Rändern des Ngamisees einstellen, sind zu nennen: Aristida we Schmidtia quinqueseta und Schm. bulbosa, Chloris virgata, Gie schiä PM sphaln, ides, Pollichia campestris var. Marlothii, Cleome rubella, Gnidia polye es Schizoglossum aviculare, Orthanthera jasminiflora, Withania sr sSimum decumbens, Sesamum capense, Pseudobarleria latifoha, Momort ie charantia, Pegolettia senegalensis. und längs > In den häufig auftretenden Buschsteppen zwischen den Pfannen a der Flüsse im N, des Ngami um Matschabing und Massaringa auch nur wenig Arten von Sträuchern gesammelt: Maerua angolensis, 2 Aa, suberosa (0,5—1,5 m), C/aoxylon Menyhartii, Helinus mystacinus, ee = G. olukondae, Ipomoea adenioides. Auch scheint Zoranthus Meyer! ® Troche R ER meria debilis und Ipomoea demissa. Won Gräsern und Stauden der m Pennisetum ciliare (L.) Lk., Gloriosa wirescens a : » Zeweosphaera Bainesii (Hook. f.) Gilg, Giesekia pharnaceoides L., Molluge € u Ser., Cissus hirta (Kl) Pax, Zlephantorrhisa Burchellii Benth., Melhania ovata (Cav.) Spf« ; Seddera suffruticosa (Schinz) Hallier f., Sesamum capens? Beap: Ö pf, Pseudobarleria latifolia Schinz, Justicia leucodermis ernie- Berkheyoßsis Pechuelii O. Hoffm., Eriocephalus tenuifolius DC. In Pfannen dieses Bezirkes wurden gesammelt: Panicum maximum Jacq., Seineri K. Krause, aM a Pollichia campestris Sol. var. Marlothii Engl., 2 ortulae Be: Tat. XXX, zu S. 582. Engler, Pilanzenwelt Afrikas I, N En... Ba 1. Derris violacea Issue Harms. Woaldgalerie am Botletle bei Makala- 2. Berchemia discolor (Klotzsch) Hemsley. ‚bier gehölz ‚auf pe: Sand- ibele; 925 m u M. schichte über Kalksandstein am ae ett, OÖ 0 70 m ü. M. Nach einer Psiosiebie von Franz Seiner, 26. Dezember 1906. Nach einer Photographie von Franz ech 2. a 1007 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 583 Mollugo cerviana (L.) Ser., Giesekia pharnaceoides L., Pavonia Kraussiana Hochst., Daemia ango- lensis Decne., Solanum tenuiramosum U. Damm, Zycium glossophyllum U. Damm. Im SW. vom Ngami-See dehnt sich zwischen 20° und 21°50’ das Chanse- feld aus, von NE. (1070—ı090 m) nach SW. (etwa ı190 m) aufsteigend. Im nördlichen Teil herrscht auf grauem bis braunem, 1—2 m tiefem Verwitterungs- boden und Decksand Baumbuschsteppe, in welcher die Bäume bis 8m hoch werden. Herrschend sind, wie in allen Teilen des Kalaharirandes, Leguminosen, namentlich Acacıa detinens, A. spinosa und Dichrostachys nutans; ferner sind besonders häufig Terminalia prunioides, Combretum primigenium und Grewia Rava. Weniger häufig sind Acacia giraffae, A. hebeclada, A. horrida (selten), Bauhinia macrantha und B. Burkei, Combretum I roinss und C. apiculatum sowie Zerminalia sericea, Grewia rubescens, ÄXimenia caffra, Rhus commi- Phoroides, Commiphora pyracanthoides, Boscia Pestalosziana, Gymnosporia sene- galensis var. spinosa, Croton gratissimus var. microbotryus, Cephalocroton mollis, Zisyphus mucronatus. Kleinere Sträucher sind Mundulea suberosa und die Bignoniacee Catophractes Alexandri. Von Gräsern und Stauden konnten fest- gestellt werden: Schmzdtia bulbosa, ein Panicum (Sect. Digitaria), Cassia obo- vata, Heliotropium zeylanicum, Solanum Frangoisü, Leucosphaera Bainesii, Se- samum capense var. grandifiorum und die am Boden liegende Cucumis hepta- dactylus. Von Schlingpflanzen kommen vor Daemia angolensis und Cissus Marlothii, und nicht selten sind die Bäume und Sträucher mit einem Zoranthus besetzt (nach SEINER Z. Dregei, von mir nicht gesehen!). Auf kalkreichem braunem oder lehmigem Sand, sandiger Roterde und braunem bis grauem kalkreichem Decksand tritt strichweise im nördlichen Chansefeld, zwischen diesem und den Mabäle-a-pedi-Hügeln, vorherrschend im südlichen Chansefeld lichte oder dichtere Strauch- oder Buschsteppe auf. Es herrschen eine bis 2 m hohe Acacia mit langen Dornen, die schon oft erwähnte Bignoniacee Catophractes Alexandri (Taf. XXXI, Fig. 2), Zeucosphaera Bainesiü als ausgeprägte Xerophyten. Ferner sind sehr häufig Acacia detinens, Ele- PDhantorrhiza Burchellü, Grewia flava und Combretum primigenium. Außer diesen fanden sich aber auch noch: Acacia giraffae, A. hebeclada, A. spinosa, Dichrostachys, Albizzia hypoleuca, Mundulea suberosa, Grewia perennans und G. rubescens, Combretum hereroense, Terminalia sericea, Boscia Pestalozziana und 2. Sees, Rhus ERENTO Gymnosporia age var. spinosa, Cephalocroton mollis, Ximenia caffra, Marlothia spartioides, Tarchonanthus camphoratus und Solanum Frangoisii mit schönen blauen Blüten. Es ist also kein großer Unterschied in der Zusammensetzung gegenüber der anderen For- mation und mehr die strauchartige Entwicklung der Arten das Unterscheidende. Als Schlingpflanze erscheint Trochomeria debilis. Zur Regenzeit ist der Boden ziemlich dicht bedeckt von Schmidtia bulbosa, Oxygonum alatum, Pedicellaria Pentaphylla, Cleome Dinteri, Citrullus vulgaris, seltener sind DBeris fulgens, Celosia argenteiformis, Abutilon intermedium, Tribulus terrester var. cistoides forma /irsutissimus, Sesamum capense und Cie heptadactylus. Im tiefen lockeren braunen Sand ist die Buschsteppe ähnlich zusammen- 584 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. gesetzt, aber ärmer an Arten und auch dadurch verschieden, daß andere Arten tonangebend sind, nämlich Derris violacea, Dichrostachys, Bauhinia macrantha, Terminalia sericea und Grewia flava. Oft sind weite Flächen von lockerer Gras- und Krautvegetation eingenommen, besonders häufig sind: Pierodisas luridus, Sesamum capense, die bis 3 m hohe Vernonia fastigiata, Bouchen pinnatifida, Citrullus vulgaris, Cucumis heptadactylus und Sarcostemma vim- nale. Stellenweise erheben sich aus der Grassteppe einzelne Sträucher von Dolichos Seineri, Mundulea suberosa und Cephalocroton mollıs. Auf den etwas höheren Mabäle-a pedi-Hügeln wurden noch einige andere Arten gefunden, nämlich: Markhamia puberula, Hibiscus aciphyllus, Dolichos Seineri (1,5 m hoch), Cardiospermum corindum, Vernonia fastigtata, Bouchea Pinnatıifida. Auf dem kalkreichen, schwergrauen, sandigen, 20—30 cm tiefen Humus der Pfannen entwickelt sich in der Regenzeit üppige Staudenvegetation, hauptsächlich gebildet aus Cynodon dactylon, anderen hohen Gräsern und ım hohem Cyperus fulgens. Nächst den Gräsern sind besonders häufig Sesamuf capense (2 m hoch), Lessertia Seineri, Melhania griquensis, Heliotropum 37 lanicum, an sandigen Stellen Giesekia pharnaceoides, Tribulus terresier val, Citrullus vulgaris und Cucumis spec. Außer diesen finden sich noch in Pfannen folgende: Kräuter und Halbsträucher: Schmidtia bulbosa Stapf; Commelina Forskahlii Eriocaulon Seineri Engl. et Krause, Zuxolus polygamus Moq., Pupalia lappacea (L.) Moq, aus capense 'Thunb., Z. viscosum Fenzl, Giesekia pharnaceoides L., Cleome Dinteri Gilg, Zu Aue Burchellii Benth., Lessertia Seineri Harms, Melhania griquensis Bolus. Be Ciem fugesi Sträucher: Acacia spec., Gymnosporia senegalensis var. spinosa Engl. digitata Pers. ; = jt von Die nächste Umgebung der Pfannen ist mehrere hundert Meter breit Y" Pfanne zu in 2—3 m hohes dornenreiches Dickicht (Catophracte i Acacia detinens, A. horrida, Terminalia prunioides, Combretum P einzelne Grewia rubescens und G. flava) übergeht, aus dem sich hin und wo wald- bis 10m hohe Bäume erheben. Auf dem tiefgründigen Boden des u Sr artigen Gehölzes finden sich vereinzelt oder in Gruppen Combretum #% suberost Commiphora betschuanica (Taf. XXIX) und C. pyracanthoides, Mundulea Gym Nicht tief in das Gehölz dringen von der Steppe her Acacia hebeclada, % sporia senegalensis, Boscia Pechuelii und Solanum Francoisü und am Schling” Rand gegen die Steppe steht Croton gratissimus. Hier beobachteff oranthws Pflanzen sind Daemia angolensis und Trochomeria debilis. Auch S (nach SEINER Dregei, mir fraglich) kommt hier vor. feld tat Das nördlich an das Chansefeld sich anschließende Ka aan auf lockerem, tiefem, braunem Sand meist dichten, niedrigen, Aral Trockenbusch von Derris violacea, Dichrostachys, Ter minalia mini hebeclada und Commiphora-Arten, oder Trockenbusch gemischt au® wald 7 Sericea und Burkea africana, oder endlich unterholzlosen Trocken “2 Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, Taf. XXVII, zu S. 5 . Loranthus Dregei Eckl. et Zeyh. auf en eye Willd., rechts im Hintergrunde Sträucher de be Koacie: en Burch, Strauchsteppe auf d andschichte n Kalksandstein an den Kuma N) Salzsümpfen, karten ken; 920 m ü. S, 556. Nach einer Photographie von Franz Seine er, > Dezember 1906. ad Ds nn N 1 b- r Ei Rt: hy : - der fanne 2. Sesamothamnus Seineri Hi in Strauchsteppe anf nn an der MungunkweP ebene, Mahurafeld I14o m Nach einer Photographie von Franz Se iner, 6. Dezember 1906. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, Taf. XXX, a Commiphora betschuanica Engler. ce Gehölz auf feinem Decksand an der Ntschokutsa-Salzpfanne, Makarrikarribeckef) 20 ü. M. Nach einer Photographie von Franz Seiner, 14. Dezember zn 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 585 hoher Burkea. Bei mäßig tiefem Sand kommt auch Acacıa giraffae vor. Nicht tiefer, grauer, humoser Sand über Kalksandstein ist von Grassteppen bedeckt, in denen auch Bauhinia Burkeana massenhaft auftritt. Von dem östlich vom Chansefeld gelegenen Hainafeld, das PASSARGE durchforschte, sind keine anderen Gehölze bekannt geworden, als von ersterem. Breite öde Grasflächen auf meist grauem, stellenweise Kalkbrocken enthaltenden Sand tragen vereinzelte Büsche von Derris violacea, Terminalia sericea und Acacia hebeclada. Bis 20 m hohe flache Rücken sind mit rotem Sand und hohem Buschgehölz bedeckt, während in den Senkungen grauer Sand Gras und lichten Busch trägt. Die große teichartige Pfanne Duagora ist im Februar mit sehr hohem Gras besetzt. Zwischen dieser Pfanne und der Pfanne Chalu Chalu bedeckt hohes Buschgehölz von Acacıa horrida, A. ferox, A. detinens, A. haematoxylon, Dichrostachys, Terminalia prunioides und Zisyphus mucro- natus das wellige Land. Eine schwach gewellte Fläche von der Westgrenze des Grauwackenlandes bis zu den Kuebebergen trägt auf hellem und leicht rötlichem Sand Buschgehölz, in dem Terminalia sericea und Derris violacea vorherrschen. Graswuchs war auch zur Regenzeit spärlich vorhanden; dagegen bedeckten Zwiebelgewächse und viele blühende Sträucher, wie Bauhinia Burkei den Boden. Auf ebenem grausandigen Boden ist der Graswuchs üppiger, der Busch lichter. Das Makarrikarribecken ist ein großes Salzpfannengebiet, dessen süd- westlicher Teil zwischen dem Rande des Mahurafeldes (Kalahariplateaus) und dem Botletle näher erforscht ist. Durchschnittlich ist der graue Decksand über dem Kalksandstein 2 m tief und mit dichtem Gehölz von meist laubwerfenden Bäumen, welche bis 8 m erreichen, bestanden. Vorherrschend ist hier die Mopane, Copaifera mopane, hauptsächlich begleitet von Acacia horrida. Häufig sind Acacia Passargei (eine fragliche Art), A. detinens und A. Marlothiü, Termi- nalia prunioides, Combretum primigenium und C. imberbe var. Petersiü. Auch Commiphora betschuanica (Taf. XXIX) bildet stellenweise geschlossene Bestände. Weniger häufig sind Zizyphus mucronatus, Boscia Seineri und das halbstrauchige Abutilon fruticosum. In Lichtungen tritt Catophractes auf (Taf. XXXI, Fig. 2). Ziemlich häufig erscheint auch Zoranthus Dregei var. ngamensis auf Bäumen und Büschen (Taf. XXVIH, Fig. ı). Das Gehölz zieht sich an den steinigen Böschungen der Pfannen bis zu deren Boden hinab; Copaifera mopane wird dabei immer kleiner und zuletzt strauchförmig. Am Rande der Pfannen steht graugrüne halbstrauchige und mit stechenden Blättern versehene Gras Diplachne paucinervis. Am weitesten nach Osten reicht das Mahurafeld zwischen Makarrikarri- becken und dem von Trockenwäldern bedeckten 9goo—ı100 m hohen Baman- gwato-Hügelland, welches man mit der von Mafeking über Palapye-Road nach Bulawayo führenden Bahn (S. 4309) streift. Der ı350 m hohe Osthang des Pupuplateaus steigt aus dem Bamangwatoland steil auf und trägt im allgemeinen auf den Rücken und felsigen Hängen Gehölz, welches zwischen dem Trocken- wald des Bamangwatolandes und der Buschsteppe des Kalahariplateaus die 586 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, Mitte hält, während die breiten Täler mit Grassteppe bedeckt sind. Nördlich vom Pupuplateau liegt die Makweebene, in welcher Wälder von Copasfera mopane mit Grassteppen und Buschsteppen abwechseln. Der Abfall der Makwe- hochebene zum Makarrikarribecken ist ein zerklüftetes, buschreiches Hügelland, in welchem bei Bergfontein einige Hyphaene ventricosa stehen. SEINER bereiste ‘im Dezember die Ebene von Mohissa bis zur Mahibitschanipfanne und stellte folgendes fest. Trockenwald mit 8—ı2 m hohen Copaifera mopane ist. die herrschende Formation; in derselben finden sich in der Bucht von Mohissa namentlich auch Bolusanthus speciosus (6 m hoch), westlich derselben Acaın Passargei (10 m hoch, zweifelhafte Art). Ferner sind häufig Combretum afl- culatum, 6 m hohe Bäume von Commiphora betschuanica und 7 m hohe Selero- carya caffra. Weniger häufig oder mehr an besondere Standortsverhältnisse - gebunden sind folgende Arten von Gehölzen: Peltophorum afrıcanum I > im lockeren Sand, Taf. XXXI), Acacia spinosa (1 m) und A. horrida in ONEEEE Baumsteppe, A. hacmatoxylon (an feuchten Stellen), Comdretum herero Terminalia prunioides (5 m), Heeria paniculosa (2 m), Rhus commipnoh ei R (4 m), Zizyphus mucronatus, Grewia flava, G. perennans, G. rubescens Bi Boscia Pestalosziana, B. Seineri (6 m) und Ehretia hottentotlica. In der Bat pfanne erscheint auch wieder massenhaft Catophractes, während er in der >£P] vereinzelt auftritt. Noch seltener sind S/rychnos Schumanniana und Garda thunbergia. Se Nur an der Mungungwepfanne bei ı140 m ü. M. wächst in der Strauch“ steppe auf Kalksandstein der eigentümliche 1,5 —2 m hohe Pedaliaceenstt auch Sesamothamnus Seineri (Taf. XXVII, Fig. 2), in jeder Beziehung für ee Trockenperioden angepaßt. Er besitzt, wie Pyrenacantha malvifolia a Se“ Fig. 225) und wie Adenia globosa (S. 252, Fig. 219), eine mächtige zu we und zartem Wassergewebe versehene Stammknolle (bei dem von SEINER er suchten Exemplar mit einem Umfang von 1,5 m und o,5 m über we | braunen Sand hervorragend); die zahlreichen kurzen aufsteigenden Aste x Sarır winzigen, grauwolligen Blättern versehen. Als Schlingpflanze erscheint er stemma viminale. Von Kräutern und Halbsträuchern konnten Muf ‚Per oBerEe luridus, Cassia obovata und Dichapetalum venenatum festgestellt werden. Die um 1200 m ü. M. gelegene Mugennepfanne, in welcher zoleh auf Gestein lagert, beherbergt von Gehölzen: Commiphora betschuanica \4 hoch, Taf. XXIX), Terminalia prunioides (3 m hoch, mit dickem “Fi Ehretia hottentottica (2 m hoch), Catophractes Alexandri (Taf. ’ und die Stauden Prerodiscus luridus und Sarcostemma viminale. ee, F. SEINER hat dann auch einen Teil der nördlichen Mahurastef BE forscht, indem er von der Makelopfanne nach NW. zum Makokobett U fa flache Stufe des Kalahariplateaus an der Makoranapfanne über die Kalkf Tsepe und einige kleine Sandpfannen zum Abfall am Hügel Toho © inige sowie von dort über die Kalkpfanne Litauani, die Tschorönjanipits WM hreibt: Sandpfannen zur Konkonganipfanne im Makokobett vordrang- Er 75 der tiefe von der Buschformation des tiefen Sandes bestandene braune Tat: xx? XI, zu S. 586. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I . Peltophorum africanum -Sond in naar 2 auf Den an der Makoranapfanne, Mahurafeld; 1140 m ü. M. Nach einer Photographie von Franz Seiner, 7. Dezember 1906. diı:% a Te PB. u RT atophractes nn. 11:6. N Don in Strauchsteppe auf Decks Fr über Grauw: Kr wischen Chanse und Kehautsa, Chansefeld; 1170 Nach einer Photographie von Fi ranz ‚ Seiner, 19. Januar 1907. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 42. Kalahari mit dem Ngami-See. 587 umflutet nicht nur die Kalkpfannen an PAssAarGEs Weg südöstlich des Toho- randes, sondern springt auch zungenförmig zum Makoranarand vor und geht nach E. in das Pupasandfeld über; auch auf PAssARGEs Route vom Tohorande zum Makokobett bei Kokonjani tritt stellenweise tiefer brauner Sand mit solchem Kalaharibusch auf. Die Kalkpfannen von Bechahona bis Malatschuai tragen eine Formation, welche in der Hauptsache dem Gehölz an den Kalkpfannen von PASSARGEs Route entspricht. Auf den weiten, nur wenig verwitterten und mit einer dünnen lehmigen Sandschicht überdeckten trockenen Kalksandstein- flächen von Tsepe bis Tschorönjanipits, sowie bei Orapu kommt nur eine kümmerliche Strauch- und Krautsteppe mit spärlichem Graswuchs auf, die wie jene des südwestlichen Chansefeldes zu den ödesten Landschaften der ganzen Kalahari gehört. Der Charakterbaum des sandigen Verwitterungsbodens der nördlichen Mahurasteppe ist im E. und W. Copaifera mopane, im mittleren Teil, welcher vorzugsweise von Strauch- und Krautsteppe eingenommen ist, erscheint er so wie die ihn in der Regel begleitende Acacia Passargei (zweifel- hafte Art) nur vereinzelt an einigen Pfannen. »Mit der Terrainstufe nächst der Makoranapfanne beginnt die eigentliche Kalahari und mit ihr tiefer brauner Sand von lockerer Konsistenz, der mit festem grauen oder braunen lehmigen Decksande abwechselt.« Hier finden wir gemischte Buschsteppe, die vom Makoranarande bis einige Kilometer westlich von Tsepe reicht, mit busch- förmiger Mopane, Acacia Passargei, A. horrida, Burkea, Dichrostachys, Pelto- phorum, Combretum hereroense, C. apiculatum, C. primigenium, C. imberbe var. Petersü, Grewia flava und G. perennans, Boscia Seiner! und Gardenia thunbergia. Auf den schwach angewitterten und mit einer dünnen lehmigen und steinigen Sandschicht überzogenen Kalksandsteinflächen von Tsepe bis Tschorongani und bei Orapu entwickelt sich nur dürftige Kraut- und Stauden- vegetation, in großen oft meterweiten Abständen voneinander kurze, harte Büschelgräser, Zwiebelgewächse, niedrige Stauden mit kurzem Grundstock und Halbsträucher, die vielfach zu Gattungen gehören, welche in anderen Gegenden als Büsche oder Bäume auftreten. Nur ab und zu sieht man ein 4—5 m hohes Bäumchen oder einen Busch und an einigen Stellen dieses Bezirkes finden sich auch Bestände von Zyphaene ventricosa. Von Stauden usw. wurden folgende Arten konstatiert: : Anthephora pubescens, Eragrostis Lehmanniana, Bauhinia FIRERBBIE EB, Imingvfera Parviflora, Mundulea suberosa (bier nur 0,5 m hoch), Euphantorrkiua Durchelbk, Celosia argentei- Jormis, Harpagophytum, Sesamum capense Var. grandiflorum, Merremia Pe Citrullus vulgaris. Auf grobem Decksand aus Kalkbrocken und Chalcedongeröll am steilen Abfall des Mahurafeldes beim Makarrikarribecken nächst den Kiriahügeln ommen massenhaft Aloö mit 2—5 M hohem Stamm und zwei kleine Arten vor, mit ihnen Acacia horrida und Boscia Seiner. a Von den Pfannen unterscheidet SEINER zwei Typen, nämlich: a) solche mit nur wenige Dezimeter tiefer Sandschicht auf Steppenkalkplatten, wie bei Litauani; sie enthalten dichtes Gestrüpp von Dichrostachys, Acacia detinens, Commiphora pyracanthoides und einzelnen 8 m hohen Acacia Passargei); 588 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. b) solche mit stärker oder gänzlich versandetem Gestein, wie die Orapup! sie enthalten bis 10 m hohen Trockenwald mit Mopane und Acacia Pas: Kleinere Bäume und Sträucher sind Peltophorum afrıcanum (Taf. XX Fig. ı), Acacia horrida mit Loranthus Dregei (Taf. XXVII, Fig. ı), Dichro stachys, Terminalia prunioides, Combretum primigenium, hereroense und Imberb: var. Petersii, sonst Büsche von Zisyphus mucronatus, Grewia perennans, G. bescens und Croton gratissimus var. microbotryus. | Am Rande der Pfannen wurden beobachtet: Pennisetum ciliare (L.) Link, Aristida uniplumis Lichtenst., Cyderus aristatus Burch, Seineri Engl. et Krause, Portulaca Joliosa Ker, Triaspis hypericoides Burch. (Malpigh.), 4 Burkeana Benth., Tribulus terrester L. var. eistoides (L.) forma Aörsutissimus Schinz, Wi americana L., Melhania Rehmannii Szysz., Hibiseus micranthus L., Abutilon intermedium Ho Fasminum Seiner; Gilg (nur 2 m hoch), Ocimum_ tereticaule Poir., Zippia asperifolia A. lanum Frangoisii M. Damm, Citrullus vulgaris Schrad. SS 4 Schließlich will ich noch kurz erwähnen, was SEINER an den Randg: der Kalahari, am Ostabhang des bis zu 1350 m aufsteigenden Pupupl festgestellt hat, Ausführlicheres findet man in seiner Abhandlung (Botan. Ja . XLV]). Manmnigfaltiger sind die Gehölze auf den Höhenrücken, welche sich 100 m über die Kalahari erheben, so am Seruebecken, im N. des 5o; N. des Massaringanibeckens. Auf diesen kommen vor: Aimenia cafır: r. eriadenia, Burkea africana, Baukinia macrantha, Bolusanthus specwosus hoch), Commiphora Pyracanthoides, Securidaca longipedunculata, Rıcın we Combretum hereroense, C. apiculatum, Terminalia sericea, Diospyros 5 Formis, Ipomoea adenioides, Solanum Frangoisii (1 m). Schlingpt Br hier: Cissampelos Pareira subspec. mucronatus, Pseudotragia SCheeE Marlothii, Ipomoea demissa, Trochomeria debilis, Cucumis heptadac albsträuchern wurden gefunden: Zlephantorrhiza Burchellü, Seddera cosa, Clerodendron lanceolatum (3 dm hoch), Vangueria stenop Aylla V. infausta (5 dm), Gardenia !hunbergia. Ä , Stauden der Buschsteppen sind: Cleome maculata, Leucosphaera Cassia obovata, Indigofera arrecta, Convolvulus alsinoides, Pretrea BON samum capense, Fusticia leucodermis, Pseudobarleria latifi olia; Kraussiü, Berkheyopsis Pechuelü, e _. Auf.den Rücken, Kämmen und felsigen Hängen hat sich meist: busch entwickelt, in - errschen: Derris violacea, Peltophorum africanum, Dichrostach er ‚ Acacia Passargei, A. haematoxylon, A. E R hehe Fk ana CM), Bolusanthus Speciosus, Ximenia caffra, Grewia Aava, 27 nd G. rubescens, Commiphora pyracanthoide 5, Rhus commiphorotd® a 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 589 nalia sericea (meist an Ufern), Diospyros mespiliformis, Strychnos Schumanniana, Vangueria infausta und V. stenophylla, Fasminum Seineri und Pseudotragia Schinzii. — Auf weniger tiefem Sande finden sich: Comdretum apiculatum und C. hereroense, Securidaca longipedunculata var. parvifolia, Croton gratissimus var. microbotrys, Gardenia thunbergia, Cissampelos pareira subsp. mucronatus, Ipomoea simplex var. obtusipetala. — An steinigen Plätzen werden vorzugs- weise beobachtet: Heeria paniculosa, Sclerocarya caffra, Zisyphus mucronatus, Elephantorrhiza Burchellii, — Auf Kies treten auf: Schizoglossum aviculare, Comvolvulus alsinoides, Vernonia Kraussii. Diese Vegetation schließt sich ziemlich eng an die des Bamangwato-Hügellandes an, welches man mit der von Mafeking über Palapye-Road nach Bulawayo führenden Bahn (S. 439) streift. 43. Durch das Amboland in den Caprivizipfel und das Gebiet des oberen Chitanda und Kubango’). Die Erforschung des nördlichen Deutsch-Südwestafrika befindet sich noch in den ersten Stadien; aber so viel ist jetzt schon zu übersehen, daß hier viele weiter verbreitete Pflanzen des tropischen Afrika auftreten und daher die Bestimmung der aus diesem Gebiet stammenden Sammlungen unter großer Vorsicht mit Berücksichtigung der Flora von Transvaal, Rhodesia und Angola betrieben werden muß. | Schon südlich von Outjo, wo SCHINZ die Südgrenze der Copaifera mopane angibt, wurde dieselbe in der Richtung gegen Otavi beobachtet. Ebenso treten zwischen den beiden genannten Orten Berchemia discolor, Peltophorum africanum, Combretum hereroense und C. primigenium auf. Auch ist hier, so wie zwischen Omarura und Outjo Andropogon schoenanthus verbreitet, an letzterer Stelle auch Aristida stipoides. Ferner wurden hier außer der weit- verbreiteten Boscia Pechuelii auch B. Seineri und Tarchonanthus konstatiert. Folgende um Otavi von DINTER aufgefundenen Arten zeigen an, daß hier die Flora sich ändert. Es wachsen unter anderen auf tiefgründigem Lehm des Otavitales: Peltophorum africanum (10—12 m hoch), Securidaca, Anthericum otavense Engl. et Krause, Euphorbia sarmentosa Welw. et Pax, die knollige ZJomoea pachypus Pilger, Trichodesma angustifolium Harv., Buechnera longispicata Nees, Dicoma macrocephala DC., Clematis Schinziana Engl. et Gilg; auf steinigen Flächen: die Rubiacee Anthospermum rigidum Eckl. et Zeyh.; im Gebüsch des Bergwaldes: Combretum primigenium, Croton gratissimus mit Zoranthus otavensis Engl. et Krause, Tragia angustifolia Benth., Actinopteris australis (L. f.) Link, Pellaca quadripinnata (Forsk.) Prantl (unter überhängenden Kalkfelsen), Ophioglossum fibrosum Schum., Asparagus medeoloides Thunb. ; auf den nicht bewaldeten Rücken: Pelargonium spinosum Willd. ?) Wichtigere Literatur: H. SCHINZ: Deutsch-Südwestafrika, Leipzig 1891. — H. Baum und O. WarsuRrG: Kunene-Sambesi-Expedition, Berlin 1903. — F. SEINER, Ergebnisse einer Bereisung des Gebietes zwischen Okawango und Sambesi (Caprivi-Zipfel) in den Jahren 1905 und 1906 in Mitteil. aus den Deutschen Schutzgebieten. XXIL Bd. ı. Heft, 1909. 590 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Um Otjituo wurden auf tiefgründigem gelben Sand der Omaheke folgende Arten gesammelt: | Microchloa setacea R. Br., Anthephora fubescens Nees, Eragrostis denudata Hack., Panicum nigropedatum Munro, Pseudotragia scandens Pax (Euphorb.), Melhania prostrata DC., Heliotropium, — Senecio Dinteri Muschler (an feuchten Stellen) FE Fe Mal Auf tiefem weißen Sand finden sich: Eriospermum Bakerianum Schinz (knollige Liliee.), Anthericum arvense Schinz, Phyllanthus me N hekensis Pax, Acalypha ciliata Forsk., Tragia okamiga Pax, 2 Tryphostemma (Passifl.). Auf weißem Sand der Wasserläufe wachsen: ni Diplachne paucinervis (Nees) Stapf und Nesaea mucronata Koehne und an überschwemmten : Stellen Aponogeton hereroensis K. Krause. en An sandigen grasigen Plätzen treten auf: Anthericum hereroense Schinz und Melhania acuminata Mart. ns Bei Grootfontein sind unter anderem auch schon mehrere Gehölze ge- | funden worden, welche auf eine nähere Verwandtschaft mit dem tropischen Afrika hinweisen. Ich habe von dort gesehen: Osyris abyssimica, Aue horrida und A. caffra, Peltophorum africanum, Croton gratissimus, ZA Pamculosa, Rhus Marlothii und Rh. lancea, Combretum hereroense, C. imberbt : var. Petersü, Olea chrysophylla. Auf tiefgründigen Wiesenflächen wachsen hiet: Anthericum Secundum, Crinum spec., Striga Thunbergii, Dicoma macrocepi ” thonna Dinteri und Pentzia Dinteri. An quelligen Stellen zwischen Kalk- felsen kommen vor: Tulbaghia calcarca, T. tenuior, Albuca spec., Urginea we Briosp ermum Schinzü, Tragus pedunculatus. Auf rotlehmigem Sand ist er niedrige Zannea (Anacard.) häufig, an Kalkpfannen wachsen Zlephantorr und /fomoea adenioides, auf schwarzerdigem Boden Carissa spec. und CHE dendron ternatum. Bei Neitsas, ebenfalls im NE. von Grootfontein, wurden in der Omah us, formation mehrere Gehölze beobachtet: Comöretum-Arten, Ochna, dicke, Spiralis, Talinum spec _ Rerianum. Dag Sowie Selerocarya Schhveinfurthii. . ich und nördlich der Etosapfanne bildet der Combretaceen Mmalia Rautanenii dichte Bestände (ohama der Eingeborenen). nz (reten sowohl in der Steppe, wie in den Buschgehölzen Inseln a des auf, welche als Oshiheke bezeichnet werden. In dieser © baum 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 591 fehlt der Graswuchs und die Büsche schließen sich zu dichten kleinen Kom- plexen zusammen. SCHINZ, der zuerst die Aufmerksamkeit auf diese Forma- tionen gelenkt hat, sagt, daß sie sich stets von West nach Ost ausdehnen wie die weiter nördlich vorkommenden Salzpfannen. Nur wenige Acacia finden sich hier, so A. cinerea, Ximenia americana, eine strauchige Bauhinia, Heeria arenophila, Grewia-Arten, Melhania-Arten, Dipcadi Bakerianum, Gloriosa virescens, die Passifloracee Tryphostemma heterophyllum, Hibiscus Schinzü, Ipomoea Magnusiana und TI. convolvuloides, der aufrechte Phaseolus amboensis, Crotalaria sphaerocarpa var. lanceolata, Orthanthera Browniana , Lyperia elegantissima, Melothria Schinzii und Citrullus Naudinianus. Im Amboland treten von etwa ıS°s. Br. an neben Hyphaene ventricosa, welche geschlossenen Wald meidet und meist lokale Bestände an Wasserläufen bildet, vereinzelt Adansonia (südlichstes Vorkommen bei Naukluft unter 24° 14’ r., 16° 17’ ö. L.) und die breitkronige Anacardiacee Sclerocarya Schwein- Jurthiana auf. Auch setzt auf tief sandigem Boden hochstämmige Copaifera mopane (omutati) mit Berchemia discolor, auf deren Wurzeln die Scrophu- lariacee Melasma parvifolium schmarotzt, und Terminalia dichte Trocken- wälder zusammen, in denen zur Regenzeit ein zusammenhängendes grünes Laubdach Schatten spendet. In der Gegend von Olukonda, in welcher Prof. SCHINZ einige Tage sammeln konnte, wurde auch Ricinodendron Rautanenii (Fig. 511) konstatiert, in Palmen- beständen Fasminum Schroeterianum, ferner von Halbsträuchern, Stauden, Gräsern, Zwiebeln usw.: Bootia Schinziana Aschers. et Gürke mit Ks stellata Willd. im Wasser des seichten Omuramba, Marsilia, Commelina, en Limnanthemum am Rande von Tümpeln. — Panicu xantholeucum Hack., P, brachynoum Hack., P. Schinzii Hack, Anthephora Schinzii Hack., Ariseide alopecuroides Hack., Eragrostis be ca Hack., Triraphis Schinzii FARIEN illkommia annua Hack. und W. sarmentosa Hack. — Cyperus Schinzii Beklr., C. pseudoniveus Bceklr., C. purpureus pureu, klr., Scirpus granulato-hirtellus Beklr., Lipocarpha Rautanenii Beklr. — Dipcadi Bakerianum inz, Ornithogalum amboense Schinz, See Bakerianum Schinz, Anthericum arvense Schinz. — Lapeyrousia caudata Schinz. — Hermbstaedtia scabra Schinz. — Indigofera dimorpho- Phylla Schinz, $. Charlieriana Schinz, Sesbania a Owaniana Schinz, Elise emarginata Schinz Rhynchosia hirsuta Schinz, Neorautanenia amboensis Schinz. — Polygala albidum Schink, — Hi- biseus Fleckii Gürke. — Hermannia glanduligera K. Schum., H. filipes Harv. var. elatior K. Schum. — Nesaea mucronata Koehne. — Stenostelma capense Schlecht, Brachystelma tuberosum R. Br., Raphionacme lanceolata Schinz mit kopfgroßen Knollen, Ceropegia pygmaea Schinz. — Aniseia Hackeliana Schinz, /fomoea Bolusiana Schinz. — Clerodendron ternatum Schinz. — Aptosimum decumbens Schinz. — Pierodiscus aurantiacus Welw. — Nomaphila gracillima Schinz (Acanth., > mh, Halbstr.). — Cucumis dissectifolius Naud. — Erlangea Schinzii O. Hoffm., Senecio Schinzii O. Hoffm., Geigeria Schinzii O. Hoffm., Berkheyopsis Schinzii O.Hoffm., Othonna rosea Klatt. Aus alledem ist zu ersehen, daß diese Vegetation wenig reizvoll ist und auch nicht wie die absonderlichen Formen des Küstenlandes durch eigen- tümliche Anpassungserscheinungen das Interesse des Botanikers erweckt. Die Flora des Landes ist, wie es scheint, auch arm an endemischen Arten, wenn auch solche nicht ganz fehlen und bei der noch in den Anfängen MRRERERT: Erforschung des Landes ein abschließendes Urteil nicht gegeben werden kann. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. "I. 38 FR: Y 2 592 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Die Gehölze gehören, soweit sie jetzt gesammelt wurden, nur „wenigen Familien an und viele sind in den nördlich und östlich des Beckens gelegenen Hochländern auch anzutreffen oder sie sind mit solchen nahe verwandt. Da- und D Samen- Blattstiel mit a A4—D Rieinodendron Rautanenii Schinz.‘ A Zweig; 3 & Blüte; C > Heudelotü (Baill.) Pierre von Zentralafrika (Fort Beni am Ruwenzori), lättern. — Nach Prof. Pax in EnGLers Pflanzenreich. gegen scheinen die Ephemeren und die xerophytischen Stauden der sa ’ Steppen in näherer Beziehung zur Flora der südlicheren Bezirke m ode Wahrscheinlich repräsentieren sie die ältere Flora, welche vor der Plu „pläufen herrschte, bevor die Gehölze an den während derselben entstandene Fun: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 593 vordringen konnten. Jetzt scheint, wenigstens in der Umgebung des Ngami- Sees mit dem Wasser die hydrophile Flora mehr zu schwinden. PASSARGE bezeichnet in seinem Buch über Südafrika (S. 137) das Owambo- land und das westlich vom Okawango gelegene Oschimpolofeld als Übergangs- region zwischen Nord- und Mittel-Kalahari. Die Flußbetten des Owambolandes empfangen ihr Wasser zur Zeit der Hochflut im Kunene infolge von Durch- brüchen desselben durch seinen südlichen Uferrand. Je näher wir dem Kunene kommen, desto artenreicher und kräftiger wird die Waldvegetation. An seinen Ufern und denen seiner Nebenflüsse finden sich zunächst häufig Phoenix reclinata und die 6—8 m hohe Myrtacee Sysygzum guineense, auch das strauchige Syzygium benguellense, mit wel- chem ebenfalls als Strauch //er mitis zusammen vorkommt. So- dann wird hier auch Faurea saligna beobachtet, welche in Transvaal Ferbieher ist. In den Alluvialwäldern der Nebenflüsse des Kunene und Sambesi wachsen auf stark bindigem Boden die nur 4—6 m hohe Acacia Kırkıi, der große Diospyros mespiliformis, Euclea pseudebenus, die weitver- breitete Gardenia thunbergia, die Caesalpiniee Peltophorum afrıca- num, Ximenia, Bauhinia reticulata, Rhus huillensis, Gymnosporta sene- galensis und Mystroxylon aethio- N n Loes. Picum (Fig. 52), der hohe Ficus (Ckunracee) 4 Mühender Zwg: Be; CLängs- .hereroensis, einige Grewia und schnitt durch das Pistill und den Diseus; D Frucht; die Klettersträucher Jasmınum an- E Same. — Original. gulare, Strophanthus Petersianus :var. amboensis, Fockea und Cryptolepis aa Das Buschdickicht ist oft, durchsetzt von den dolchspitzen Blättern der Sansevieria cylindrica. Recht gründlich wurden, so weit es die Bäume betrifft, die Vegetations- formationen in dem sogenannten Caprivizipfel, dem nordöstlichsten Teil von Deutsch-Südwestafrika von F. SEINER studiert. Die Niederungs- und Galerie- wälder entwickeln sich auf grauhumosem, lehmigem Flußsand oder lockerem Sand mit reichlicher Bodenfeuchtigkeit oder mit Grundwasser; sie sind dichter als alle anderen Gehölzformationen, in den nur zeitweise bewässerten Betten . 38* 594 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und Niederungen, so wie es auch in Ostafrika der Fall ist, auf schmale Streifen oder isolierte Gruppen ohne Grundwasserpflanzen beschränkt; im Sumpflande und den Überschwemmungsgebieten sieht man meist nur Busch- und Wald- inseln. Die wichtigsten Arten sind nach der Häufigkeit ihres Vorkommens geordnet: Terminalia sericea, Acacia giraffae, Copaifera mopane, Combretum primigenium, Acacia arabica (?), Peltophorum africanum, Acacia spec. al mellifera, Derris violacea, Syzygium guineense, Garcinia Livingstonei, Phoemz reclinata, Sclerocarya caffra, Ficus blepharophylla (?), Bolusanthus speciosus, Mimosa asperata, Sesbania pubescens, Phyllanthus reticulatus, Rhus glaucescens “; Fig. 513. Kigelia africana (Lam.) Benth. ä a , :, jgitala, var. natalensis, Kigelia africana (Fig. 513), Diospyros spec., Adanson& dig zum großen Teil Arten, welche uns schon in Rhodesia, namentlich am = besi, begegnet sind. che für Zu den einzelnen Arten macht SEINER folgende Bemerkungen, wel nal chen die weitere Feststellung der Verbreitung von Holzgewächsen IM ” Teil unserer Kolonie von Wert sind. der Te muressett f) zwar Herero, ‚guthont der Buren in Angola), bis 10m hoher Baum, in der Mittelkalabaft und Tr k = Okavango-Sambesi-Bezirk aber vorzugsweise am Rande der Niederung® ieh x, an den Ufern der Flußbetten, auf Flußinseln und an den ee fland D' . in den Steppen schmale Galerien am Rande des Trockenwaldes. Im Be Beständen: Pr i ap or frockengelegte oder noch periodisch überschwemmte Flächen in dem pförmig: Bicht tiefem Sande auf Gesteinsflächen und Decksand verkümmert diese Art und wird 5 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 595 Acacia giraffae Willd. (mohoto der Marutse, mahoto der Betschuanen). Wie wir bereits gesehen haben, Charakterbaum des Namalandes und der Baumsteppe in der südlichen Kalahari, verkümmert in der age Kalahari, bildet aber wieder weite Parklandschaften in der südöst- lichen Omaheke von Eiseb bis Nosob. Im Damaraland endet die Verbreitung nördlich von Omaruru. e Art zeigt die üppigste awieklihg in den ständigen und ee Fluß- und Sumpf- SETRE des Okawango-Sambesi-Bezirkes, sowie am Kunene, bild m Überschwemmungsgebiet Waldinseln und kommt im Steppenland mit 7erminalia an den Ufer ii Flußbetten und Rändern der Pfannen vor. Wird ebenfalls in nicht tiefem Sandboden mit steiniger Unterlage busch- und strauchförmig. Combretum primigenium Marl. et Engl. (mosiri der Marutse, motschiri der Betschuanen, omumborombongo der Herero, hardekol, loodhout der Buren). Im ganzen Niederungswal des Okawango-Sambesi-Bezirkes bis zu den Viktoriafällen, im Hereroland von Omaruru und vom oberen Swakop an bis Zerfontein im Kaokofeld. Auch noch in der mittleren Kalahari auf Ge- steinsfeldern, dort aber als kümmerlicher Busch. cacia arabica Willd. (monso der Marutse, sitsi der Betschuanen), 2—6 m hoher Busch, auf Fluß- und Sumpfinseln, am innersten Rande der periodisch bewässerten flachen Betten und Pfannen. Im Uferwald des Sambesi ostwärts bis zu den Viktoriafällen, südwärts bis in das Oka- wangobecken. Auch im Schellagebirge. Peltophorum africanum Sond. (mungere der Marutse). Vom Vorland des Schella, vom Kerr und Hereroland durch "die nördliche und mittlere Kalahari bis zu den Viktoriafällen und dem Bamanguetoland, ferner bis in die Matoppos. In der nördlichen Kalahari Ch arakterbaum des Nie ter in der mittleren auf trockengelegtem Sumpfland und im Überschwemmungs- gebiet des ae Kate Copai} opane (Kirk) Benth. rk der Marutse, Betschuanen und nn omutati der Sr Ale 372). Wir haben den Baum schon im O. von Palapye-Road ü Bulawayo bis zu den Viktoriafällen kennen a Im nördlichen Hereroland beginnt er | von Waterberg mit Brei kümmerlichen Exemplaren aufzutreten und läßt sich dann durch d verfolgen. An Flüssen erreicht er eine Höhe von 15 m, auf Decksand der Vorhügel und Hänge wird er strauchig. Das zweite Areal beginnt an der Namasseremündung i m Sumpfland des Oka- wangoärmels und an dessen Ostrand bis zum Okawangobecken. Außerhalb ie Sumpfgebietes =. der Baum etwa bis 19° s. Br., vom Sumpfrand 30—40 km w n Häufig uf Sumpf- und Überschwemmungsland und an den Pfannen des Bifurcationsgebietes, im Mefefeld sie des Steppenwaldes und Niederungswaldes. Im N. des Sambesi scheint der Mopane nach Horus noch 170 km nördlich der Fälle bis zum Sinabambahügel vorzukommen. Die Süd- grenze des zweiten Areals verläuft von Mohissa über Manganavley und den Kiriahügel am Südrand der Kumadanfläche mit den Botletle-Salzsümpfen. Die Grenze umgeht dann das Botletleknie bei Menonkwena und in ziemlich gerader Linie durch das Okawangobecken bis zur westlichen Mündung des Okawangoärmels bei Maschabe. Innerhalb der Grenzen ist der Baum massenhaft anzutreffen, in den Ebenen des Okawango-Sambesigebietes nur auf zeitweise unter Wasser Stehendem Lehm oder auf reichlich bewässertem, lockerem Flußsand innerhalb des Überschwem- mungsgebietes, nie auf lockerem, trockenem Sand, ebenso von der Westmündung des Okawango- ärmels bis zur Kraalpfann > Digg findet er sich in gemischtem Wald mit Burkea und Baikica auf sandigen Hängen des Uerlichie Mafefeldrandes, auch auf festerem weißgrauem Sand im Sambesi- tal, auf den dasselbe im N. begrenzenden Hochflächen mit u auf festem ockerfarbenen, nicht tiefem Sande, desgleichen im SE. Gebiet in der Makweebene, Acacia spec. aff. mellifera Benth. (= A. EEE Passarge, kolokoto der Marutse, moga der Betschuanen, Swart getravel der Buren). Ist von Damaraland durch die mittlere Kalahari bis Betschuanaland zu verfolgen, im ganzen Okawango-Sambesigebiet ostwärts bis an die Viktoriafälle, sehr häufig an den Grundwasserstellen und dort 15—20 m Höhe erreichend. Derris violacea (Klotzsch) Harms (mopanda der Marutse, mobosoro der Betschuanen), überall im Okawango-Sambesibezirk, aber vereinzelt. Das stidlichste Vorkommen ist in der Gwai- ebene Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, 1916 or Syevotsm 0 Pin i-) [>7 W.) DC. (motoja der Marutse.) Dieser im gan- zen tropischen Afrika aulserhalb der Steppen verbreitete Baum kommt im Sambesigebiet nur an dauernd fließendem Was- ser vor; er ist selten am Okawango. Garcinia Living stonei T. And., am Maschi- Linjanti und am »am- besi bei den Viktoriafällen nicht weiter südlich. Phoenix rechnata Jacq. (tsaroo der Ma- rutse und Betschuanen). Fig. 514. Terminalia sericea B Zerstreut anf InselNE ; ne surch. Auf Sandboden am linken Kı ubango- Okaw ango und am Rande Ufer, oberhalb a - Ay u... Aus Baum-Warburg, des Okawango- Sumpf- % en ee landes. Größere reine Bestände in der Sumpf- gemarkung Nanna und Tsara. Scheint aber nl im Sumpfland des Oka- w angobeckens vorzu® kommen. Sclerocarya eafre mofura der Mas NE. - Abfall. des ärts Vom Kalahariplateaus. ostW bis Maschonaland, nord- mb Im Pe besibezirk Grundwassel baum. Ficus blepharophylla Fig. 515. Baiki : - 515. Baikiea ph = 2 | piurı,uga Harms. — Aus Baum-W arburg, Kunene- anen). N ber m Sambesi-Expedition. a Okawango} a ir Ärmelland ei Ma und nach Durch das Sumpfland des Okawansobeel RR oh die Viktoriafälle. gobeckens südwärts bis an den Bo 4 ichte Rhus glauces i .e) bildet d reine Beständ eescens A. Rich. var. natalensis Bi es air de Marutse b >€ tände au ie ü : | o uf den N der von Phrasmites besetzten Sandwellen. oO .. h u. nei 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 597 Kigelia africana (Lam.) Benth. (mporoto der Marutse und Betschuanen). Dieser im west- lichen tropischen Afrika verbreitete Baum (Fig. 513) findet sich in sämtlichen Flußgebieten des Okawango-Sambesibezirkes, auch auf Waldinseln des Sumpflandes, vereinzelt im Niederungswald des Hukwefeldes. Er reicht bis in die Nähe der Viktoriafälle; er erreicht nicht den Südrand des Okawangobeckens. Adansonia digitata L. (mowsyu der Marutse, moana der Betschuanen), sehr selten im Okawango -Sambesigebiet. Die ‚Südgrenze führt vom nördlichen Owamboland über Nausche und die Kai-Kaiberge nach Tschoin (70 km südlich der Ngamifläche), dann nach Pas- gruppen ne zur Ta ae ündung, Weiter- hin wurde er beobachtet an der Ntwetwepfanne, an der Tsitsanipfanne, bei Palapye- Road, bei Palapye, in der mittleren Kalahari auf den Tschorilobergen, bei Gura, Palmfontein, am Ngami und bei Kwebe. haene ventricosa Kirk lich der Lujonamündung, selten im Bifurcationsgebiet, häufig im periodisch überschwemmten Linjantibecken, am ee Sambesi zwischen atongo und Sescheke, im nördlichen Sambesital bis zu den Viktoria- | | | | feld am 20. Breitengrad bogen- Fig. 516. Burkea africana Hook. Am Ufer des Okachitanda örmig um die Etosa durch (Itzom ü. M.). — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition, das Owamboland und Groot- fontein nach Garu im Kaukaufeld; verkümmerte Büsche finden sich am Ngami und östlich von Rakops im Überschwemmungsgebiet des Botletle. Das östlichste Vorkommen ist in Gwaiebene. Die Trockenwälder des lockeren trockenen, tiefen und ausgelaugten Steppensandes bestehen aus hochstämmigen läußwerfenden Bäumen, welche infolge der in ihren Wurzeln und Stämmen gespeicherten Feuchtigkeit Während des größten Teiles der Trockenzeit noch grünes Laub tragen und teilweise sogar während derselben blühen und fruchten. Unterholz fehlt jedoch. Die wichtigsten Arten, welche SEINER im Okawango-Sambesibezirk beobachtete, sind: Burkea africana, Baikiea plurijuga, Copaifera coleosperma, Parinarium 598 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. o° mobola. Über das Vorkommen einzelner Arten entnehmen wir SEINERs An- gaben folgendes: Baikica plurijuga Harms (Fig. 515) (mokussi der Marutse und Mambukuschu, mogoa der Betschuanen), ist der häufigste Begleiter der folgenden, wird bis zom hoch. Der Baum liebt trockenen lockeren Sand, kommt aber auf den Rücken am nördlichen Sambesital auch auf Decksand (Sand mit Gesteinsbrocken) vor, g ) Das nördlichste Vorkommen = "| ist bei Paripas in der Gwai- ebene. Burkea africana Hook. x 4 kuschu, moroka der Be- | tschuanen d n + Brıre: o° in Angola), verbreitet vom Mafeking bis zu den Ma- galisbergen, kommt nach PASSARGE in der Mittelkala- hari vom Loaleplateau bis zur Okwalaagte vor un i sehr häufig im Kaukaufeld und Kungfeld, in der süd- lichen Kalahari westlich von Kanga. Copaifera eraie mit hellgelber Rinde, der Krone, bis 20 m hoch, häufig ® südlichen Angola, I ie lichen Kaukaufeld ın ; TE Nähe des Omuramba, Si . ee toko bei Otjituo, auf = ig. 517. Copaifera coleosperma Benth. am Kubango. — Sandrücken von Kurahlnt Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition. aufderOstseite der’Tschoile fi ie berge, im nördlichen FÜ ga im gröchen Barutsesandfeld, südlich der Linjantimündung, von Mafeking bis zu den Ba ällen und nördlich derselben, auch im Uferwald unter den Grundwasserbäumen an der Mün des 'Tam kane. . - la). Ya Anteediern mobola Oliv. (mobula der Marutse, Grasappelboom der Buren er u Veit verbreit . r en ' be; nn schonaland, tet durch die Nordkalahari über Bulawayo und Salisbury bis indes Bb d Strychnos = = { Hukwefeld. Pungens Solered. (mohoacha der Marutse), fehlt dem sädlichen g E ich gliharg bi > ibezi ockenwal ziemlich S En ist im ganzen Okawango-Sambesibezirk der Zr an“ mlic gleichartig bis Tu auf das südöstliche Kungfeld, wo nach 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 599 Ganilaagte die Südgrenze für Copaifera coleosperma, die Strychnos u. a. bildet. Burkea bildet bis zum Namasseve und bis tief in die Mittelkalahari Trocken- wald. Da westlich des Ärmellandes im mittleren Kaukaufeld der Burkea-Wald den 19.0 überschreitet und an dem um 500 m höher liegenden Omuramba- Omatoko bis zum 20.” herabgeht, so ist als Grenze zwischen Mittelkalahari und der niederschlagreicheren Nordkalahari am besten der 19.” zu betrachten. Der Buschwald oder besser Buschgehölz des nicht tiefen Sandes auf steinigem Untergrund besteht aus verkümmerten Bäumen der Mukona- Fig. 518. Berlinia Baumii Harms; Houtbosch, 10—ı5 m er Baum, unterhalb Massaca am Ku- bango. — Aus Baum-Warburg, ee -Expedition. akazie, Acacia Passargei, Acacia giraffae, Terminalia sericea (Fig. 514) und Combretum primigenium. Die Aldi sa Passargei, mokoba der Betschu- anen, Knoppidorn der Buren, welche jedenfalls der A. migrescens nahe steht und vielleicht mit derselben zu vereinigen ist, geht ostwärts auf den Gesteinsricken des Albertslandes am nördlichen Sambesital bis zu den Vik- toriafällen; sie fehlt dem Haignoma-Schinda; sie ist auch häufig im südlichen Matabeleland und beginnt nach PASSARGE im Betschuanaland am Makolapse, wurde von SEINER beobachtet am NE.-Abfall des Kalahariplateaus, in der südlichen Makweebene, im nördlichen Mahurafeld bis an das Mahokobett. Nach Horuß geht der Baum von der Makweebene bis weit über den Sambesi hinaus. In dem Hochland, dem der Chianda, der Zufluß des Kunene, und die Zu- flüsse des Kubango entspringen, sind Trockenwälder die charakteristische For- 600 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mation. Bis zum unteren Chianda dringt die auch im Amboland häufige Copaifera mopane waldbildend vor; in diesen einförmigen Trockenwäldern finden sich auch noch Acacıa hebeclada und A. Kirkü nebst Terminalia Baumu und 7. sericea, als Liane Fockea multiflora. In den Tälern des der Küste näher liegenden Shellagebirges kommen mit dem Mopanebaum Cussonia, A- menta und Terminalia prunioides vor. Wo die Mopane im Hochland aufhört, tritt der 10—ı5 m hohe Houtbosch, Berlinia Baumii (Fig. 518), auf; er = bildet auf sandigen und steinigen Hü- geln, sowie auf sandigenFlächen aus- wälder (Houtbosch- wälder) und ent spricht der weiter östlich vorkommen- den Baikiea Emm, mit ihm zusammen kommen vor die cana, die uns schon vom Sambesi her bekannte Copaifera coleosperma(Fig-517h die zwischen Salis- bury und Umtali verbreitete Brachy- stegia spiciform® (Fig. 519), allesCaes- alpinioideen, an Terminalia en Gat“ utbo en der wen spieiformis Benth., unweit des Kubango bei ’ s eine Acacia. — Photogr. von Garteninspektor Baum. ; einige und Comdretum und viele andere Bäume und Sträucher aus mehrer tungen, die südwärts nicht weiter vordringen. Südlich vom Ho kommen auch Parklandschaften mit Parinarium mobola und Beständ Sansevieria cylindrica vor. Während im Westen dieses Gebietes auch Bam srassteppen und reine Hochgrassteppen nicht selten sind, ei weiter östlich im Stromgebiet des Kubaneo und Kuito auf den 2 häufig freie Sandflächen, sogenannte Seichhs auf, in denen die Wu * kautschukpflanzen, Carpodinus chylorrhizus (Fig. 20) und Zandolphia HR Trestana, vorkommen. Zwischen ihnen Wachsen die Gräser Andropogn Fi crolepis, Sporobolus Baumianus und Elythrophorus interruptus und der Kriec . t Strauc . ten oft auch Dichapetalum venenatum, welcher ähnlich wie D. cymosum 1M Os 4- Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 43. Durch das Amboland usw. 601 große Strecken bedeckt. Sehr charakteristisch sind aber auch auf solchen sandigen Grasfluren mehrere Protea-Arten. Ungewöhnlich reich sind die san- digen Flächen neben den Flüssen an Aloö-Arten und Vertretern zahlreicher anderer Liliifloren-Gattungen, sowie interessanter, vielfach bis jetzt nur hier gefundener, andererseits auch in dem benachbarten Benguela vorkommender Halbsträucher und Stauden. Auch die hier und da hervortretenden Sandstein- felsen beherbergen eine beachtenswerte Flora. Ferner treten hier Sumpf- und Moorformationen mehr hervor und zeichnen sich durch große Mannigfaltigkeit in ihrer Zusammensetzung aus. Schon im Hereroland trifft man auf so- genannte Maramben (Omirumba, Omi- ramba), flache perio- aus Moorboden be- läufe, in denen sich das Wasser länger er- hält. Außerdem aber finden sich längs der größeren Flüsse Wie- senmooreundaufdem lehmigen Hochland Moorflächen ohne Fig. 520. Carpodinus chylorrhizus K. Schum. am Quiriri oberhalb Sak- Graswuchs, welche kemecho, 1300 m ü. M., auf Sandboden der Hügel; liefert in den mit der Acanthacee kriechenden Rhizomen sogenannten Wurzelkautschuk. Hygrophilaaffinis be- standen sind und in der Trockenzeit rissig werden. Überall ist in den Sümpfen Dryopteris (Nephrodium) sqguamulosa verbreitet, hier und da Zycopodium caro- linianum. Die die Sümpfe bewohnenden Cyperaceen-Gattungen sind dieselben, welche auch in Rhodesia formationsbildend auftreten: Ascolepis, Cyperus, Mariscus, Kyllinga, Fuirena, Rhynchospora; hieran schließen sich Ayris und die Eriocaulacee Mesanthemum radicans, ferner einige Commelinaceen und die Alismatacee Limmophytum obtusifolium. Lilüfloren sind hier weniger reichlich als auf denSandfeldern,doch ist charakteristisch das mit Alo@ und Äniphofia verwandte Notosceptrum benguelense, auch finden wir die Amaryllidacee Aypoxis subspicata und viele Iridaceen, namentlich G/adiolus. Dazu kommen zwei Burmannia und viele Erdorchideen. Unter den Dikotyledonen fallen besonders auf Protea Baumii (Fig. 522), zwei Drosera, die Rosacee Cliffortia linearifolia, die Ochna- cee Vausagesia bellidifolia, Hypericum Lalandii und H. Baumsi, zahlreiche über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, 602 Allgemeiner Überblick Be nr . Er ee a Fig. 521. Protea melliodora Engl. et Gilg. Am Longa, bei Minnesera (1250 m ü. M.) auf frei Grasfläche. — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expedition. af, 7 ne nn © | | Be halb der Kueio-Müß :_Expeditioß- „Sambesi-ExpediHt ngo- Ufer ober Kunene : ie, 622 Prote u es iR 8. )*2. rotea Baun i a ne dung (11 : Baumii Engl. et Gilg. — Am rechten Kuba ung (IIoo m ü. M.) am Rand, . er y i am Kande von Sümpfen. — Aus Baum-W arburg, 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 603 Melastomataceen aus der Gattung Dissotis, Anagallis pulchella und A. filifolia (Fig. 523), eine sehr große Zahl Gentianaceen, darunter Faroa salutaris (Fig. 524), viel Asclepiadaceen, Verbenaceen, Labiaten, Scrophulariaceen und Compositen. Es ist auffallend, daß wir hier auch eine so große Anzahl interessanter Wasserpflanzen finden, wie kaum in einem anderen Teile Afrikas: Azolla ng Eh Fig. 523. Anagalli. A—C A. Meyeri Johannis Engl. am Kilimandscharo, an der Grenze des ewigen Schnees. A Habitus; 3 ein Blatt vergr.; € Blüte; D—F A. pulchella Welw. in Süd- angola und Huilla, am Longa auf Sumpfwiesen; D Habitus; Z Blüte; 7 dieselbe im Längsschnitt; G, H A. filifolia Engl. et Gilg, am Kubango (1350 m ü. M.). 604 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Pinnata var. africana, von Hydrocharitaceen Zlyxa radicans, zwei Ottelia, drei ‚Bootia, ferner Mayaca Baumii, deren Verwandte nur in Amerika vorkommen, ‚blaue, gelbe und weiße Nymphaeen, die zu derselben Familie gehörige Brasenia Purpurea, mehrere Utricularia, die untergetaucht wachsende Lythracee Rotala myriophylloides und die sich ähnlich oder mehr wie unsere Hottonia verhalten- den Scrophulariaceen Ambulia Baumii und A. dasyantha (Fig. 525). Auf den Felsblöcken des Kubango wachsen unter Wasser die Podostemonacee Sphaero- tylax Warmingiana und die sehr eigenartige //ydrostachys triaxialis. An den Ufern und im Wasser fin- den sich am Sambesi und anderen Flüssen des tro- pischen Afrika zwischen Phragmites die Legumino- sen Aeschynomene_ cristala und Sesdbania pubescens. Wie Tumboa (Wer witschia) und viele andere Pflanzen aus dem Küsten- gebiet des Hererolandes sich im Küstenland von Mossamedes wieder finden so ist auch ein sehr großer Teil der Hochlandpflanzen des Kunene- und Kubango- Gebietes in dem südlich da- 5 von gelegenen, seit ünge rer Zeit von WELWIISCH m IN AN | a, \ d | 4 durchforschten Hochland Fig. 524. Faroa salutaris Welw. A Habitus; 3 Blüte; C die- anzutreffen. dein . selbe geöffnet; D Querschnitt des F ruchtknotens; Z Staubblatt. Steigt man von 2 nn — Nach Prof. Dr. Gits in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Hochland herab in ss 28 Täler, so gelangt es Niederungs- oder Uferwälder, in denen Acacia, namentlich A. ## 5 und A. catechu, dichte, bis 4 m hohe Bestände bilden, aus denen und zwische 2 denen einzelne riesige Baobabs hervorragen. Auch Diospyros mespilif‘ (menianti) tritt am Kunene, Chitanda und Kubango auf; selten fehlt auch die im ganzen tropischen Afrika verbreitete Rubiacee Gardenia thunbergia iz dorn) als 4—5 m hoher Baum. Wie im »Regenwald« bei den Victoria- ri des Sambesi finden wir auch hier häufig die Myrtacee Syzygium guineense 8 m hohen Baum und nahe am Wasser, bisweilen auch zwischen Fels ” die in demselben Syzygium benguelense. Pete treten an die Flußufer en Proteacee Faurea salıgna, mehrere Ficus, darunter auch F. herer ie Caesalp inioidee Peltophorum africanum, en imberbe var. Peters! (F 2 die weit verbreiteten Mystroxylum aethiopicum und Gymnosporia SEE 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 605 (Celastrac.), sowie noch einige andere Dikotyledonen, dann aber auch wieder Phoenix reclinata. Holzige Lianen sind in diesen Uferwäldern, wie am Ku- nene noch spärlich, Besonders charakteristisch ist die Asclepiadacee Fockea BR - zn u u Zr - Fig. 525. A-E Ambulia dasyantha Engl. et Gilg. A blühender Zweig; 3 Blüte vergr.; C un- terer Teil derselben im Längsschnitt; D Staubblatt; £ Pistill; #, G A. Baumii Engl. et Gilg; 7 blühender Zweig; G steriler untergetauchter Zweig. — Nach Prof. Dr. WARBURG. 606 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. multiflera (Fig. 527), deren aus dem succulenten schlingenden Stamm heraus- fließender, fest und körnig werdender Milchsaft von den Eingeborenen gesam- melt und an die Faktoreien verkauft wird, wahrscheinlich um zur Verfälschung von Kautschuk verwendet zu werden; noch eine andere Asclepiadacee, Crypto- lepıs scandens, entwickelt sich lianenartig, sodann die Menispermacee Desmonema pallido-aurantiacum und zwei Fasminum. Die übrigen wenigen holzigen Schlingpflanzen erreichen nur geringe Höhe oder haben nur dünne Stengel. Fig. 526. Combretum imberbe Wawra var. Petersii (Klotzsch) Engl. et Diels, bei Kalolo an der Grenze von Deutsch-Südwestafrika, — Aus Baum-Warburg, Kunene-Sambesi-Expeditio. Außer der im tropischen Afrika weitverbreiteten Ansellia africana kommen epiphytische Orchideen nur sehr vereinzelt vor. ch Die vom Kakuloras, einem Nebenfluß des Kunene, durchflossen® nn ebene im O. des Shellagebirges mit einem Aufstieg von 1130 m (oberh b . Landschaft Humbe) bis zu 1450 m ist sehr arm an Baumformen. Copalf z | mopang ist auch hier vorherrschend und bildet größere Bestände. Auen Eitenartigem, fruchtbarem Boden aber, namentlich zwischen Ediva und Humb“ n entwickeln sich niedrige Gebüsche der strauchigen, vortreffliches liefernden Acacia verrucifera. An Flußufern wächst Salir huillens®. aland Sandboden kommen Combretaceen vor, namentlich die schon im = br und der Kalahari auftretenden Terminalia prunioides als 6—7 M Strauch und zwei niedrigere Combretum (monticola und C. aureoniel 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 43. Durch das Amboland usw. 607 Laterit wächst das in Südafrika verbreitete C. apiculatum und auf Letteboden C. laeteviride. Wie im südlichen Transvaal entlang der Magalisberge das giftige halbstrauchige Dichapertalum cymosum im Weideländ oft große Strecken bedeckend dem Vieh gefährlich wird, so gilt dies auch von dem zwischen Humbe und Ediva auf Sandboden auftretenden ebenfalls halbstrauchigen Dicha- Petalum venenatum (machau). Dagegen ist ein gutes Viehfutter die hier sowie amKunenehäufige, 2mhohestrauchige Leguminose Ba- phua PORIBFENG, de- renweiß im September einen ANEEREBRER Duft Strophanthus am- boensis. (Graslose moorige Flächen sind mit der Acan- thacee Zygrophila affinıs bewachsen. Wie im Herero- lande und im oberen Transvaal hochstämmige un- verzweigte Aloe auftreten, so finden sich auch hier sol- che zwischen Ka- hama und Gambos, Aloe palmiformis, ohne Blütenstand 3 m hoch, mit die- sem 4). m. Herr- Fig. 527. Fockea multiflora K. Schum. im Busch von Copaifera mopane schendes Gras ist bei Humbe. — Photogr. von Garteninspektor Baum. eine Aristida. Zwi- schen 1400 und 1450 m tritt auf sandigem Boden auch der Houtbosch, Berlinia Baumii, auf, begleitet von Durkea africana. In dieser Höhe beobachtete BAUM im Juni während einiger kalten Nächte ein Minimum von — 3—4° C, welches das Erfrieren der Blätter mehrerer Kulturpflanzen zur Folge hatte, bei iekreren Strauchigen Combretaceen ein Absterben der Äste bis zum Grunde bewirkte. Engler, Pflanzenwek Afrikas. 1. 39 608 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 44, Abfall des Shellagebirges zum Küstenland von Mossamedes)). Steigt man vom Shellagebirge herab, dann trifft man in den Hochtälern eine viel mannigfaltigere Vegetation von Holzgewächsen, außer denen der Hochebene auch Baobabs, Cussonia, die weitverbreitete Olacacee Aamenia americana, sowie ein Chrysophyllum von ı5—20o m Höhe. Übrigens zeigen die Abhänge des Shellagebirges südlich vom 16. ° von Palmfontein (1045 m) - gegen den Coroca mancherlei Ver- schiedenheiten gegenüber den Ab- hängen oberhalb Mossamedes. Süd- lich von 16° finden sich nur extreme Xerophyten, in der oberen Basaltregion eine Aloö, der aromatische, uns schon von Transvaal und Rhodesia bekannte niedrige Strauch Myrothamnus flabell- folius, eine Sansevieria, in Spalten des Granits die eigenartige Asclepiadacee Hoodia parviflora. Sowohl hier Wie oberhalb Mossamedes (bei Bumbo ” soo m ü. M.) wächst die merkwürdige succulente Apocynacee Pachypodium Lealii (Fig. 528, 529), deren keulen- förmiger, unten bis 50 cm er Stamm mit seinem Geäst 5 M Höhe erreicht. Wie in den Tälern der ‚die nördliche Namib durchschneidenden | Flüsse findet sich auch hier strauchig® Copaifera mopane und in der GER | und Schieferformation der Gehänge bis zu 322 m abwärts (Umpupe) treffen wir ı—2 m hohe Acacia wer deren schirmartige Kronen beBei & mit Zoranthus Meyert. tümliche Pflanze der unteren © Ge 5 ist auch die wachsausscheidende wi “ Fig. 528. Pachypodium Leali Welw. — Nach Taniacee Sarcocaulon we . WELWITSCH; offenbar schematisiert, Im Tal des Baches Jan Be, noch beobachtet Salıx Auallenst " Sp erus spec. An Felswänden kommt häufig die strauchige | ee Carissa edulis vor. Tiefer, nach dem Austritt aus dem Shellagebirg®, ei u gesellt sich zu Pachypodium eine 7—-8 m hohe succulente Euphor - & eigen . hin in 400—300 m Höhe findet sich neben krüppeliger Mopane 7 7 H 1 . r .,* Berlin 1905 i ; *) Wichtigere Literatur: H. Baum und O. WARBURG: Kunene-Sambesi-Expeditl0o® I 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 44. Abfall des Shellagebirgs. 609 tümliche Pedaliaceenstrauch Sesamothamnus benguelensis. Nachdem man noch am Monino eine üppige Plantage als Oase in der steinigen Wüste angetroffen, sieht man die wenigen Sträucher immer zwergiger werden und schließlich ganz verschwinden. In dem felsigen Vorland des Shellagebirges in der Nähe der Wüstenflüsse finden sich vereinzelt eine ziemlich große Zahl von Sträuchern und Kräutern, aber auch einige größere Bäume, so Acacia albida und Pelto- phorum africanum bis zu 6 m Höhe. Auch einige Ficus werden ansehnlich. Tamarıx und Baukinia garipensis werden bis \* 2,5 m hoch. Sodann fin- den sich Balanites, einige Commiphora (Burserac.), die vom Orangefluß nord- wärts weitverbreitete Ebe- nacee EFuclea pseudebe- num, alles Sträucher wie auch die Capparidaceen Maerua und Boscia, zwei Cordia-Arten (Borr.) und die Malvacee Cienfugosia. Noch größer ist die Zahl der Stauden und ein- jährigen Pflanzen; es wäre aber verkehrt, dieselben als Charakterpflanzen des herrschenden Wüsten- landes anzusehen; sie sind es ebenso wenig, wie die Mehrzahl der Pflanzen des Niltals, welche auch nicht als typischeBewohner der a nubischen und libyschen ER Wüste angesehen werden Fig. 529. Pachypodium Lealii Welw. bei Kitibe im nördlichen dürfen. Anden Ufern des Shella- Gebirge, 550 m ü. M. — Aus Baum-Warburg, Kunene- Sambesi-Expedition. Bero etwas nördlich von Mossamedes gedeihen auch wiederum allerlei Fruchtbäume, wie Guajaven, Jambosen, Apfelsinen, Pfirsiche und Äpfel, auch Wein. In der Nähe des Coroca, wo schon bei ı'), m Grundwasser vorhanden ist, gedeiht auch Ayphaene ventri- cosa (Fig. 530), während sich Zlaeis angepflanzt findet. Wildwachsend wird außer einem Gras (Aristida prodigiosa Welw.) nur noch eine 2 m hohe, vom Boden an verzweigte Kandelaber-Euphorbia angetroffen. Südlich von Mossa- medes wächst auf 30— 100 m hohen, steil abfallenden Tafelbergen im gelben | 39* 610 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, scharfen Sand, stellenweise auch an mit Gras bewachsenen Streifen Tumboa (Welwitschia), ebenso entsprechen hier die eigentümlichen Cissus macropus und C. Bainesii dem Cissus Cramerianus des Damaralandes. Fig. 530. Bestand von Hyphaene ventricosa Kirk bei Carvalhao am Correa. — Photogr. von Inspektor Baum. 45. Das Küstenland von Benguela’). In der Küstenregion nördlich von Mossamedes herrscht nicht mehr die große Pflanzenarmut, welche wir weiter südlich außerhalb der Wasserläufe antrafen. Unmittelbar am Strande finden sich die strauchige Suaeda frulit0s%, die weitverbreitete I, pomoea pes caprae, Cucumis a Yfricanus, die halbstrauchigen Rubiaceen Diodia littoralis und D. Jfoliosa, Cyperus compressus, Crotalarıa siriata, Indigofera daleoides, die Gentianacee Zmicostemma verticillakun, Cucumis prophetarum, Cressa cretica, das schöne bis ı,; m hohe Sesamum Pentaphyllum, als kleines Bäumchen Terminalia benguelensis, Combretun ke: catum, die Ebenacee Euclea lanceolata. Ferner wachsen im Sande Berg Polyantha, Giesekia pentadecandra, Cleome foliosa, C. hirta, Sesuvium mese" brianth emotdes, Mollugo fi ragilis, Cucumis sagittatus, Acanthodium capens; E Rubiacee Kohautia stricta. In dem Gehölz, welches eine Benguela im es N umkreisende Mulde ausfüllt, finden wir Gesträuch, in welchem Grewa rn n vorherrscht, weiterhin die bis 3m hohe Cienfugosia anomala, welche urn £ e lich für ein Gossypium gehalten wurde, gegen N. stattliche Bäume von Aulosa . dretum smbe rbe, die kleine Strauchige Acanthacee Pseudobarlerta glan — mit dem viel größeren auf ihr wachsenden Zoranthus Buchnert. . %) Wichtigere Litera d. Wiss. Wien XXXVIH (s. S. 608), fur: WAWRA und PEYRITSCH, Sertum benguelense in Sitzungsbe" ition (1859). — H. Baum und O. WARBURG, Kunene- Sambesi Ex} 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla. 611 Auf freien Plätzen zwischen dem Gesträuch herrscht Eragrostis poaeoides und auf sonst kahlem sandigen Boden treten die: halbstrauchige Triumfetta benguelensis und das strauchige Solanum benguelense auf. Auch finden sich hier Boerhavia dichotoma, Seswium, Oldenlandia rıgida, Indigofera pauci- folia, Leucas ebracteata und Sesamum rigidum. Weiter nach Osten erscheint der halbstrauchige Tridwlus excrucians. Gegen N. findet sich in der Ebene viel Acacia reficiens, Maerua angolensis, Hibiscus loandensis, Rhus tenuinervis, Rh. pyroides, auch Polanisia Maximilian in Lichtungen und Momordica cha- rantia in dichtem Gebüsch. Ferner wachsen hier im Sande Asparagus scopa- rius, Limeum viscosum, die Amarantacee Hermbstaedtia elegans, die große Eragrostis benguelensis, Hermannia arabica (?). In lichten Gehölzen am Strande beobachtet man Phyllanthus reticulatus und auf einer Cordia kommt Loranthus glaucescens vor. Bei Catombela ist an der Mündung des Flusses häufig Mimosa polyacantha, dann finden sich hier die eigentümliche Passifloracee 7) ryphostemma littoralis, Solanum catombeliense und die Goodeniacee Scaevola Jrutescens (= S. Thun- bergiüi). Im E. an der Grenze des Gehölzes werden noch die Steppengräser Chloris Pubescens und Eragrostis superba wahrgenommen und dann folgt hinter steilem Abfall des Geländes Sandwüste, in der an Wasserläufen Acacia etbaica (?)*) und die strauchige Acanthacee Barleria macrolemma gefunden wurden. An vielen Stellen findet sich Zygophyllum simplex, besetzt mit Loranthus Meyeri var. Zigustrifolius, und dann folgt die erste Hügelreihe. 46. Das Hochland von Huilla’). Aus dem großen Gebiete des portugiesischen Westafrika sind uns mit Ausnahme des oben besprochenen Kunenebezirkes nur wenige Teile des Inneren botanisch erschlossen worden, in denen WELWITSCH seine gründlichen Forschungen betrieben hat, südöstlich von Benguela bis Huilla und nordöstlich in dem ausgesprochen tropischen Pungo Andongo und Golungo Alto. Diese Stichproben genügen, um uns eine Vorstellung von dem allgemeinen Vege- tationscharakter des südwestlichen und des nördlichen Angola zu geben. Während im nördlichen Angola die inneren Gebirge nur bis etwas über 1300 m aufsteigen, erreichen sie im südwestlichen Angola oder in Benguela über 1900 m; sie sind in Benguela 140-175 km von der Küste entfernt und . zeigen im allgemeinen gegen W. steil abfallende Stufen, über welche die Flüsse in Katarakten herabstürzen, welche in der Ebene während der Trockenzeit kein Wasser führen oder auf einzelne Sümpfe eingeschränkt werden. Am Fuß ”) Diese und einige andere Bestimmungen des Sertum benguelense von WAwRA und PEYRITSCH Erscheinen mir zweifelhaft. ?) Wichtigere Literatur: WELWITSCH, Lettre ä M. Alph. de Candolle sur la vegetation du Plateau de Huilla in Archives des Se. physiques et naturelles, Genf 1861; derselbe: Sertum an- golense in Transact. Linn. Soc. XXVI 612 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und unteren Teil der Gebirge dehnen sich Wälder mit Lianen und Epiphyten aus, über deren Zusammensetzung wir nur wenig Genaues wissen, während die ungemein reiche Vegetation der über 1300 m gelegenen Plateaulandschaften und Gebirge durch WELWITSCH recht gründlich erforscht ist. Bis zu ıg00m Höhe sind oft die Berge an den Abhängen mit Gehölzen bedeckt, während auf dem ebenen oder welligen Gelände teils offenes, teils buschreiches Weide- land herrscht. Der Wasserreichtum, namentlich zur Regenzeit, bedingt auch die Entwickelung mehrerer hygrophiler Formationen. Wenn auch einzelne der hier vorkommenden Arten weiter nördlich gefunden werden, so ist doch der Gesamtcharakter dieser Vegetation für den aus dem nördlichen Angola kommenden ein auffallend verschiedener. a) Trockenwälder. Die Trockenwälder (Panda) sind hier schon ziemlich artenreich. Namentlich herrschen in ihnen Berlinia paniculata und Brachystegia spieiforms, beide die eigentümliche winzige Rafflesiacee Pilostyles aethiopica ernähren Br. tamarindoides, * Pterocarpus') erinaceus (Fig. 531), Peltophorum africamım, Entada abyssinica, Albizzia latifolia, Combretum lepidotum nebst var. melano- stictum, C. psidioides, C. holosericeum, Dombeya huillensis und D. Burgesst£ var. crenulata, die Euphorbiaceen Uapaca benguelensis (ubula) und Paivaeusa dactylophylia, dann aber namentlich Parinarium mobola und der bis 8 m hoch werdende Compositenbaum Tarchonanthus camphoratus, welche beide oft für sich allein Bestände bilden. Weniger häufig sind die Araliacee Cussonia ang” lensis, die Rubiacee Plectronia Zutescens, welche auch noch bis 6 m Höhe er reichen. An den Rändern dieser Wälder finden sich als ı—2 m hohe Sträuchet Rhus angolensis, Rh. pyroides, Syzygium huillense, Euclea multifiora (Ebenac | Strophanthus Wehwitschi, Harveya hwillensis (Scroph.), Randia terniflor&, IR ; fronia umbrosa, Ficus brevicula, die Proteaceen Faurea speciosa und F. discolon, . die Labiatensträucher Acrocephalus praealtus, Aeolanthus Engleri und ; ee eriocalyx, die mehr halbstrauchigen Hibiscus Mastersianus un Gnidia ee a witschii, Anthospermum Welwitschii (Rub.), Geigeria angolensis (Comp.). je wuchs ist in diesen Trockenwäldern, welche überhaupt denen von u e sehr ähnlich sein müssen, wenig vorhanden und auch vorzugsweise am . ca : u. anzutreffen. Ein charakteristisches Gras ist hier TrichopteryX & (bis 6 dm hoch), dann finden sich hier die Cyperacee Bulbostylis megastach! as die Liliacee Bulbine asphodeloides, die niederliegende Commelina @"5° u Habenaria Dregeana var. calva, die Caryophyllacee Polycarpaea € al Rubiaceen Oldenlandia macrophylla, Borreria aprica und Grumslea ke auch Scabiosa columbaria, Zygophyllum citriodorum, die Crassulacee AMT platysepala, einige Crotalaria und Indigofera, Eriosema speciosum, Desm es ya, egalanthum, mehrere Acanthaceen (Blepharis, Barleria, Fusticia, ps Ä ı meisten om hinaus, It : Nur die mit einem * gekennzeichneten Arten gehen erheblich über I anderen bleiben darunter und bewegen sich in einer Höhe von se 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla. 613 Asystasia, besonders in den Beständen des Parinarium mobola), die großen Compositen Wedelia huillensis, Berkheya Antunesii, Inula glomerata, einige Vernonia, Lactuca imbricata, die Vitaceen Ampelocissus dissecta und Cissus stenoloba. Pi. & iR 4, U . + £- LSA #7, A E Fig. 531. Pterocarpus erinaceus Poir. — A blühender Zweig; 3 Blättchen eines ausgewachsenen ‚ Blattes; C Pistill im Längsschnitt; D Frucht; Z Querschnitt des mittleren Teils derselben; #Same im Längsschnitt. — Original. 614 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Während Epiphyten in den Trockenwäldern fehlen, sind parasitische Lo- ranthus zahlreich vorhanden und tragen durch die oft lebhafte Färbung ihrer zahlreichen Blüten viel zum Schmuck der Baumkronen bei. b) Niedrigere Gehölze des sandigen Bodens. Den Trockenwäldern mit größeren Bäumen schließen sich andere auf sandigem Boden vorkommende Gehölze an, in welchen die Bäume durch- schnittlich 6 m Höhe haben und nur selten einzelne darüber hinausragen. Auch hier spielen Leguminosen und Combretaceen eine vorherrschende Rolle; es sind zu nennen: Acacia macrostachya und A. robusta, A. pennata, Dichrostachys nutans, Burkea africana, Tounatea madagascariensis (= Swartzia madagasta- riensis Desv.), Bauhinia reticulata, Cassia goratensis, Combretum. holosericeum und C. Zeyheri. Dann sind namentlich Protea-Arten in größerer Zahl von Indi- viduen vertreten: ?. Welwitschii, P. petiolaris und P. leucoblephara. . Ein sehr charakteristischer kleiner Baum ist Monotes africanus (Fig. 532), der Vertreter | eines besonderen Zweiges der Dipterocarpaceen, von welchem man jetzt süd- lich vom Äquator mehrere Arten kennt, aber auch eine in Togo. Nicht selten ist die durch schirmförmige Krone ausgezeichnete Umbellifere Peucedanum Fraxinifolium var. haemanthum. Von kleineren Sträuchern und Halbsträuchern finden sich hier Gmdia involucrata und G. Hoepfneriana, Gymnosporia SENtgO- 2 lensis var. pumila, Euclea lanceolata ebenfalls in Zwergform, Eugenia coroniU var. salıcifolia, die Labiate Alveria rosmarinifolia, Plectronia huillensis, Stoebe | einerea, Selago Welwitschii und das niedrige Parinarium capense. en Zwiebelgewächse und Stauden sind hier reichlicher als in den Trockenwäldern. Wir finden hier das fast ı m hohe Gras 7; ristachya Welwitschii, Avena unaflor@, n, die rasige Crossotropis glandiglumis, Eragrostis major, Panicum (Dig! I nitens, Pogonarthria falcata. | Nicht bloß auf Sandboden, sondern überhaupt auf trockenem Boden | kommen zwischen Gehölzen auch noch folgende Gräser vor: Rottboellia Auil- > Vensis, Panicum Jaleiferum, Perotis latifolia, Eragrostis guineensis Var. = oe Von Zwiebelgewächsen sind zu nennen: Ornithogalum benguelense, DET —_ comosum, die Amaryllidacee Cryptostephanus densiflorus, die Iridaceen Me Spithamea, Lapeyrousia odoratissima, Gladiolus Welwitschii und G. benguelens® 2 von Orchideen: Habenaria hircina und Lissochilus Paivacanus. Einige Su lenten treten auch auf ; wie Crassula vaginata, Kalanchoe laciniata wer brächyloba, Ceropegia tentaculata var. puberula, Dorstenia bengue VenSie: Be. Leguminosen sind durch einzelne Arten von Eriosema, Crotalaria, „L nasg‘ y% n Dolichos vertreten, die Compositen durch die rasige Vernonia Petersth - Phantopus scaber und E. angolensis, Erythrocephalum dianthifolium, Dz en: gans und Gerbera abyssinica. Dazu kommen einige windende Asclepiada a; Cryptolepis angolensis, Tacozzea Webwitschii, Schizoglossum fust je Imnema geminatum, die Rubiaceen Fadogia fuchsioides und es de die ı m hohe Cissus nymphaeifolia und die kaum 0,5 m hohe C. steno: u wo ampanulacee Zig%zfootia tenuifolia, die Convolvulacee Merremia ans? — = 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla. 615 die niedrige Passifloracee Tryphostemma nummularium, die Scrophulariacee Striga Welwitschü, Thesium Welwitschii, Acalypha bingwslensie, die Amaran- tacee Centema DE amen mit Samenschale, Nährgewebe und Em- bryo; J Embryo im Längsschnitt; A" Embryo mit eg Kotyledonen. — Nach Prof. Dr. GıtG und L. PIERR In sekundären Gehölzen finden sich besonders die Asclepiadaceen Raphio- nacme globosa und Marsdenia angolensis, die Verbenacee Stachytarpheta muta- dilis und die Labiate Orthosiphon villosus. 616 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. c) Uferwälder. Anders zusammengesetzt sind die Uferwälder an den zahlreichen Bächen, welche meist nach S. und SE. in Kaskaden herabstürzen. Hier sind die höchsten Bäume Ficus verruculosa (—26 m), F. sycomorus var. prodigiosa, F. trachyphylla (12 m) und Peltophorum africanum. Höchstens 6 m Höhe erreichen die eigentümliche immergrüne Ficalhoa laurifolia, welche zwar den Ericaceen zugerechnet wird, aber besser davon abzutrennen ist, Chrysophyllum argyrophyllum (bisweilen besetzt mit Zoranthus mollissimus), Copaifera mopane (besetzt mit Loranthus Kirkii), Strychnos cocculoides und Str. pungens, die Proteacee Faurea saligna und die Melastomatacee Dissotis longicaudata. Da- gegen sind kleinere Bäume oder Sträucher Sesdania punctata, Erythrina huillensis, Salix subserrata (1000—1300 m), Royena pallens, Protea angolensis. Nur ı—2 m erreichen: Myrsine africana, Rubus huillensis, Cliffortia lineari- Jolta, Dissotis crenulata, Syzygium huillense, die Rubiacee Trzcalysia cacondensis, Lantana salviifolia, L. asperifolia und L. viburnoides. Besonders an Gebirgs- bächen klettert sehr hoch Mussaenda rivularis, dann findet man an denselben Maerua angolensis, die Ericacee Phzlippia PEESRTRT (bis 2 m) und die halb- strauchige bis ı m hohe Oldenlandia spermacocina. Zwischen dem Gesträuch > mehrfach hohe Gräser und Stauden: Panicum flicatum Lam., P. angolense Rendle (an sumpfigen Stellen), Calamagrostis Wıl- witschii si, Aristida BE Thunb., Cyperus dichrostachyus Hochst., Commelina spe ectabilis C.B. Clarke, Gloriosa virescens Lindl. (= Se), die Urticacee Girardinia adoensis Weddell, Poly- gonum lanigerum R. Br. var. africanum Meisn., P. tomentosum Willd., Rumex abyssinicus Jacq. (bis 1,5 m), Zpilobium hirsutum L. und EZ. Belfast Welw., Nesaea "passtrinoides Koehne, die Leguminosen Pseudarthria crenata Welw., Desmodium re DC., 7ephrosia Welw, einige Crotalaria, Dolichos densiflorus Welw. und Rhynchosia huillensis (Hiern), der 2 M & Hibiscus lunariifolius Willd., die ebenso hohe Sn ee Roth und Corchorus it Melhania ferru, ginea A. Rich. und Waltheria america #6 Oxalis semiloba Sond., Be Labiate Acrocephalus cylindraceus Oliv., die Blephiterianse n Striga canescens Engl. und # streitia denlata L. var. integrifolia (L.) Choisy, die Acanthacee 7hunbergia la ee een die Rubiacee Pentanisia coerulea Hiern vom Habitus eines 7) tms, Au R & pP RE Newtoni O. Hoffm., Gynura cernua (L.) Benth. und Zlep er a = bächen wachsen Pieris cretica L. und Pr. longifolia L., Osmunda regalis L., Panicum Bea u flicacee Pouzolsia huillensis Hiern, Desmodium scale DC., die Rubiacee Otomeria dilatala n Be In feuchten Gehölzen finden sich auch Cyperus eurystachys, Achprantl#! Welwitschii, Coleus aconiti ;florus, Acolanthus Engleri und Cynanchum Ba glossum. Feuchte moorige Abhänge: Insbesondere am Rande der Gebirg® 2 bäche findet man auch feuchte moorige Abhänge und an solchen Be Arten: Scleria calophylla, Liparis Guingangae und Eulophia monilis. d) Alluvialland. Auf trockenen Flußbänken stellen sich ein Panicum repenS, Achpr r Hochstetteri und Helichrysum Mundti. = 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla.. 617 = grasigen Alluvialland wachsen hauptsächlich : a green Rendle und A. rufus Kunth, Panicum humidicolum Rendle mit DR ere Rbhi über I m hohen Stengeln, 7richolaena rosea Nees, Tristachya huillensis Rendle, Kräpreii rs Hendie und id ı m hohe Z. huillensis Rendle, ferner die Cyperac Acriulus Senke Rendle, Sceieria Woodii C. B. Clarke, Eleocharis Aka R.Br., Ayllinga ee drica Nee K. pauciflora Ridley, Triglochin bulbosum L., ee hastata (Hook. f.) Engl., Aneilema sinicum Lindl., die Liliaceen /Phigenia guineensis Bak., a angolensis Welw. (bis 1,5 m), Urginea cep Yolin Welw., die u Moraea rad Bak. Fall M. Welwitschii Bak. in Menge, Arieiie angolens . us laxiflorus Bak G. Quartinianus Rich. Ara Habe- naria und Satyrium sowie Lis ler angolensis. Haie di die vorher erwäh se und Ranunculus finnatus Poir. Auch hier finden sich mehrere Leguminosen, Sg rotalaria und che —. ame. Agren noides Welw., Vigna procera Welw., wie die vorigen über ı m eB,0d n Abyssinien ve enden Kiiiitin Trifolium polystachyum Fresen. und 7‘. ee er et Hochst., Cassia aa L., das große Polygala Gomesianum Welw. (bis 1000 m), Ba her rhomboidalis Jacq., Hypericum Lalandii Choisy (I m hoch), Zugenia coronata Vahl, schön b ende BEREEENR er aus der Gattung Dissotis, das u. un- scheinbare Antherotoma Naudini Hook. f., die Umbelliferen Zydrocotyle asiatica L., Carum bricatum Schinz und Sium ER Welw., ni Asclepiadacee Xysmalobium angolense Elliot, die Labiate Coleus betonicoides Bak., die ro Striga lutea Lour. und die Acanthacee Aygro- Phila linearis Burkill (im Sumpf), Sad Candolleanum, Lobelia Welwitschii Engl. et Diels und Z. »uda Hemsley (auf feuchtem Sand), die kleinen Rubiae een ÖOldenlandia pellueida Hiern und Fadogia Welwitschii Hiern, die auch im iermeiere heimische Cephalaria centauroides R. et Sch. und zahlreiche ı m hohe und noch größere Compositen, von denen mehrere auch in Abyssinien vorkommen: Zihulia conyzoides L. fil., Erlangea Schimperi Oliv. et Hiern, Conyza argyp- tiaca (L.) Ait., Bosch ja a Hiern, /nula huillensis Hiern, ophyllum candelabrum O. Hoffm., Coreopsis steppia Steetz, Bidens eroceus Welw., Jaumea angolensis Welw., Welwitschi- ella n ifolia olia O. Hoffm., Zmilia el et DC., Senecio Iygodes Hiern, S. strictifolius Hiern, Sonchus Schweinfurthii Oliv. et Hiern, S. Fisc, vi 0. Hoffm. An das Alluvialland schließen sich folgende Formationen an. a) Stehende und fließende Gewässer. In den Flüssen flutend und schwimmend wurden beobachtet: Potamogeton fluitans und P. javanicus, Ottelia vesiculata und O. crassifolia, massenhaft wie bei uns Zlodea hier Lagarosiphon rubellus, die Lythracee Rotala myriophylloides, Myriophyllum spec., die phulariaceen Ambulia sessiliflora und A. ceratophylloides. ß) Sümpfe. Sümpfe beherbergen oft mehrere interessante Arten: Neben hohem Saccharum pallidum Munro (S. Munroanum Hack.) und Cyperus ma- cranthus sehen wir Lieschkolben (7ypha capensis), dazwischen die Commelinacee Floscopa glomerata, die Orchidaceen Habdenaria calcarata und H. occultans, Satyrium trinerve var. leucocomon, S. paludosum, 5. Welwitschü, das große Eriocaulon lacteum und das kleine E. hkuillense, einige Äyrıs und die stattliche Liliacee Notosceptrum benguelense, Polygonum scabrum, Polygala spicatum, Drosera affınis und D. ramentacea, Isnardia palustris, die Lythracee Rotala nummularia, die Labiate Goniosporum paniculatum, Utricularia linarioides, Senecio versicolor und S. urens; in ausgetrockneten Sümpfen Cyperus udatus und C. callistus , Oldenlandia capensis var. stagnina. In flachen Sümpfen wachsen Panicum myosuroides und Urtricularia tortilis. y) Feuchte Weiden. Feuchte Weiden an Fluß- und Bachufern, welche auch hier und da von etwas Gehölz durchsetzt sind, sind besonders reich an Arten. 618 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. n Gräsern finden sich einige Andropogon (lopollensis Rendle, zutans L., dracteatus Willd, Ba Hacken, einige Panicum (moninense Rendle, bulbodes Schweinf., erus pavonis Nees, huillense Rendle, sclerioides Rendle, subrefandum Rendle). Kleinere Cyperaceen sind auch reich- lich vorhanden: Ayllinga erecta Schum., Ascolepis pusilla Ridley, Zifocarpha a Ridley, und Z. = Ridley, Fimbristylis rege Hassk., Cyperus aethiops Welw., C. amabilis NVahl (häufig), durus Kunth, C. coloratus Nees, rmecias Ridley (häufig auf Ameisen Seleria pas wg Fimbristylis vba 13. Bulbostylis macra C. B. Clarke, B. capillarıs rchellii C. B. Clarke, Rhynchospora candida Boeckl., Fuirena pygmaca Welw., auch sa Eee E Mey., die Eriocaulacee Paepalanthus Wahlbergü Koern., Commelina huillensis Welw., die schöne, oft rankende Liliacee Gloriosa simplex L. (= G. virescens Lindl.), von anderen Tülasseh Chlorophytum campanulatum (Bak.) Engl., Zriospermum-Arten und Urginea comosa Welw., die Amaryllidacee Crinum angolense Benth., Burmannia bicolor Mast., die Orchidacee Brachycorythis Welhwitschii Rehb. f. — auch zahlr eielie Dikotyledonen, darunter viel einjährige, von Papilionaten Rothia hirsuta Bak., Crotalaria-Arten, darunter die ı m hohe C. glauca Willd., Trifolium subrotundum Steud. var. reden Welw., Indigofera oxalidea Welw., Tephrosia radicans Welw. mit niederliegenden Zweigen, Aeschynomene debilis Welw., Stylosanthes mucronata Willd., Vigna radicans Welw. mit niederliegenden Stengeln, Y. glabra Savi, das kleine Polygala Wehwil- schii caodst, Anagallis pulchella Welw., mehrere kleine Gentianaceen aus den Gattungen Sebata, Belmontia, Chironia erythracoides files, Faroa salutaris Welw. (Fig. 553), Swertia stellarioides (Welw.) Ficalho, ebenso viele einjährige Scrophulariaceen, die Gratioleen Craferostigma Welwitschit Engl., C. erassifolium Engl., C, Kehle Engl. (Abbild. in Encı. Bot. Jahrb. XXI, Taf. VII), rm inaequalifolia Engl., Lindernia urens Hiern, Ilysanthes Welwitschii Engl. und /. nana Engl., e Gerardieen Melasma sessiliflorum (Vahl) Hiern, M. pictum Hiern auf Papilionaten, Gerardina mern Engl, Sopubia flliformis Hiern, Buchnera ciliolata Engl. und 2. hu mpatensis Hier, . e Lentibulariaceen Genlisaca africana Oliv. ., Utricularia veticulata Smith, D. Welwitschü oliv. hen U. sanguinea Oliv., die Labiaten Geniosporum angolense Briq., G. strictum Hiern und | siphon menthifolius Brig, die Rubiaceen See cusßidata K. Schum., sehr häufig und mit : Schönen rötlichen Blüten wie bei Zry/hraea, und O. rosulata K. Schum., Scabiosa columbaria ampanulaceen Zobelia benguelensis lei L. gracillima Welw., Z. angolensis Engl. et Diele, Cyphia lobelioides Welw. (zwischen Gehölz) und einige kleine Arten von LeMEE 0 mehrere Compositen: Vernonia filipendula Hiern und Senecio penteostus Hiern hoch -_ a darüber, die anderen niedriger, Pseudotrichia tenella Hien, Conyza Gouani (L) wind, (häufig) ® Laggera aurita Sch. Bip., Mollera angolensis O. Hoffm., Aspilia Welwitschii O. Hoffm., Sen a erubescens Ait., S. lasiorhizus DC., Osteospermum Brei E. Mey., Creßis eichorioides Hiern. e) Gebirgsbusch. Eine der verbreitetsten Formationen des Plateaus von Huilla ist der Ge birgsbusch, in welchem 2—4 m hohe, auch niedrigere Gehölze, teils blättrige, teils laubwerfende, vereinigt sind; dieses Buschgehölz ist besonders in der Höhe von 1500—1800 m reichlich ER sowohl auf sandigem ” auf steinigem Boden. Eine große Zahl von Familien sind vertreten: ProteaC.: Protea Welwitschii, Santalac.: Osyris abyssinica, Legum.: Br achystegia = rindoides, Malpighiac.: Sphedamnocarpus angolensis, Anonac.: Anona 79 lensis in Zwergformen, Xylopia odoratissima, Pittosp. : Pittosporum on Polygalac.: Securidaca longepedunculata, Euphorb.: Bridelia scandens, ginea, Croton Welwitschianus, Aquifoliac.: Wer capensis (erst oberhalb 1 2B0R Anacardiac.: Rıus Welwitschi, Sapindac.: Dodonaca viscosa, ke | avellana, G. megalocarpa, G. ER G. pilosa, Sterculiac.: Periana, Guttiferae: Hypericum Schimperi, Psorospermum albi huillensis, Dipterocarpac.: Monotes hypoleucus, Combretac.: Term 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla.. 619 Combretum celastroides, Umbellif.: Zeteromorpha arborescens var. stenophylla, Ebenac.: Royena pallens, Dleac.: Nathusia alata und tomentella, FJasminum microphyllum, Apocyn.: Carıssa edulis, Diplorrhynchus psilopus, Verbenac.: Premna colorata, Duranta erecta, Vitex angolensis, V. huillensis, Clerodendron dumalis, Cl. wir ioudeh, Scroph.: Chaenostoma huillanum (1 m hoher Strauch), ubiac.: Pavetta radicans, P. Schumanniana, Chasalia moninensis, Compos.: Psiadia arabıca, Gong FEDER angolensts, kei afra, Helichrysum Steetzii, Vernonia sculptifolia u. a., alle nur etwa ı m hohe Sträucher oder Halbsträucher. Ein kräftiger Strauch jedoch ist Tarchonanthus camphoratus, welcher häufig mit Viscum tuberculatum besetzt ist. Von Kletter- und Schlingpflanzen sind nur zu nennen: Smelax Kraussiana, Dioscorea Quartiniana, Clematis Thunbergii var. glabrescens, Mikania scandens. Zwischen dem Gesträuch sind Gräser, Zwiebelgewächse und Stauden reich- lich vorhanden: «) Gräser und SUaeeh: mperata arundinacea Cyr., ER a nn und A. rg L., Festuca abyssinica Hochst., Zragrostis ie d E. curvula Nees, E. procerior Rendle und E. elongata Jacq., Microchloa obtusiflora Er var. minor Rendie, Page monodactylum Nees und ?. semialatum R. Br. — Cyperus compactus Lam., C. me Ri Knollen- und Zwiebelgewächse: Scilla rigidifolia Kunth, Se. platyphylla Bak., Dipcadi Welwitschii Bak., Buphane toxicaria Herb. (2. disticha Herb.), Crinum latifolium L., Gladiolus angolensis Welw. und mehrere Habenaria y) Stauden sind sehr zahlreich: . Anthericum benguelense Bak., Chlorophytum stenopetalum Bak., Asparagus benguelensis Bak. _ Hyposir polystachya Welw. — Vellosia capillaris Welw. — Eulophia Welwitschii Rolfe — Thesium rectangulum Welw. — Centema biflora Schinz, Cyathula distorta (Hiern), Pupalia huil- lensis Hiern — Clematis chrysocarpa Welw. und €. villosa DC. — Indigofera rhynchocarpa Welw I: endecaphylla Jacg. (auch auf feuchten Wiesen), /, Ahyllanthoides Bak. (erst um 1800 m), Aasle nomene dimidiata Welw. (an etwas feuchten Plätzen), Desmodium huillense Welw., Glycine ea L. — Pelargonium flabellifolium Harv. var. benguelense Welw. — Polygala rari ;folium rhombifolia L. und S. cordifolia L., Hibiscus huillensis Hien — Triumfetta ee Welw. und 7‘ setulosa Mast. — Pimpinella RT Welw. — Plumbago zeylanica L. — Secamone erythra- denia K. Schum. und einige Xysmalobium — Trichodesma medusa Bak. — Plectranthus herbaceus Brig. und Siachys huillensis Hiern — Selago alopecuroides Rolfe — Asystasia Welwitschii S. Moore und Justicia flava Vahl — Diodia erempeireg Hiern, Fadogia lactiflora Welw., Ancylanthus ful- gidus Welw. und Oldenlandia benguelensis Hiern — Vernonia-Arten, Laggera urslrane »s Sch. Bip., Senecio un ifolius DC., Trißteris hr Less., Helichrysum kilimanjari Oliv., H. nudi- Folium In feuchteren Teilen des Gebirgsbusches kommt die Icacinacee Apodytes dimidiata vor und ebenso findet sich daselbst auf feuchtsandigem Boden Ana- gallis acuminata. In der Region des Gebirgsbusches von Huilla sind noch einige Formationen besonders zu beachten: @) Felsige Plätze im Gebirgsbusch. Die Gattung Aloö, welche weiter südlich und in Nordostafrika eine so große Rolle spielt, ist hier durch die 1—ı,; m hohe A. falmiformis vertreten. Dann finden sich folgende Sträucher: Osyris abyssinica, Smithia strigosa, Sm. Welwitschii (häufig), 620 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Ormosia angolensis, Commiphora Welwitschü, Ptaeroxylon obliguum, Cluytia benguelensis, Claoxylon strictum, Mystroxylon aethiopicum, Cassine aethiopica, Gymnosporia senegalensis, G. huillensıs, Rhus Anchietae, Zizyphus mucronatus, Combretum anisopterum, Syzygium cordatum (häufig), Olinia cymosa (zerstreut), Fasminum mauritianum (F. tettense), Tricalysia benguelensis, Vernonia Kreis- mannü, Psiadia incana, Tarchonanthus camphoratus, meistens Sträucher bis zu höchstens 3 m Höhe. Über dieselben ragen hinweg Faurea speciosa, Zi zyphus jujuba, Dalbergia macrosperma, Gleditschia africana, mit breiter Krone, Acacia Sieberiana, A. tristis, Terminalia brachystemon, Gardenia Fovis tonantis, Vernonia auriculifera (bis 6 m hoch). Auch einige Lianen und Schling- pflanzen, wie Hippocratea parvifolia, Cissus chloroleuca, Merremia convol- vulacca, Landolphia parvifolia, Ceropegia pumila, Senecio subscandens finden sich im Gebüsch, während Melothria racemosa meistens niederliegend wächst. Groß ist auch die Zahl der Halbsträucher und kleinen Sträucher auf steinigem Boden: insbesondere fällt in Felsritzen auf Myrothamnus flabellifolis, — der uns schon mehrfach begegnete. Sodann sind zu nennen Eriosema ellipti- cum, Phyllanthus Welwitschianus, Acalypha dumetorum, Combretum argyrd trichum, Ipomoea verbascoidea, Conysa pyrrhopappa, Gongrothamnus conyzoides, Othonna huillensis. Von Succulenten sind hier nur Kalanchoe glandulosa Euphorbia polyacantha und Sarcostemma Welwitschii zu nennen. An Er . trockenen Felsen findet man Caralluma huillensis. Von Gräsern treten hier =: auf: Anthephora elegans var. acuminata, Trichopteryx gigantea und T. viridhs. | Zwiebelgewächse sind nicht besonders zahlreich; sie gehören den auch m Ostafrika in dieser Formation vertretenen Gattungen an: Albuca, Dipcadi, Moraea, Lapeyrousia, Antholyza. Auch noch eine Aloinee von krautiger M7 schaffenheit, Haworthia angolensis, treffen wir hier an. Dagegen sind meh. jährige Stauden recht zahlreich: Leguminosen aus den Gattungen Crotalarit, Indigofera, Tephrosia, Dolichos, namentlich die schöne Indigofera sutherlar dioides und die prächtige Aeschynomene fulgida sowie auch Dolichos splendens fallen in die Augen, dann sind zu erwähnen Acalypha polymorpha, PAIR muriculatum, Ipomoea pyramidalis, Asclepias Frederici, die Labiaten Ortie- sıphon violaceus und O. petrensis, Plectranthus cylindraceus und Ph i n : die Acanthaceen Thunbergia cycnium, Th. lamellata, Barlerıa ‚polyneura, BR racanthus decorus, Justicia brevicaulis, Hypoestes verticillaris, Oldenlı ns nesaeoides, endlich die Compositen Athanasia schistostephioides, einige A chrysum, wie FM. fulgidum var. monocephalum, Senecio Welwitschii, Der Br gracılis, Dicoma tomentosa, Gerbera piloselloides, Lactuca petr ensis. 2 ß) Felsige Abhänge und Felsen. An felsigen Abhängen ne sich der 5—6 m hohe Ficus Praeruptorum. Hier wachsen auch Strept ne monophyllus und Arten der Labiaten-Gattung Aeolanthus, wie A. eis Re man und A. Welwitschii, auch der einjährige A. elongatus. In Felsspalten an 5 Tricholaena grandifiora var. glabrescens, Aristida huillensis und Pollinia ©* A auch Chlorophytum falcatum. An feuchteren Felsen: /schaem#P culatum und Isachne angolensis, die Commelinacee Cyanotis nodiflera k 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 46. Das Hochland von Huilla. 691 madagascariensis, Tillaca subulata, die Scrophulariacee Craterostigma lineari- Foltum und Oldenlandia gregaria, oft in großer Menge. An trockenen Abhängen wachsen: Zragrostis chalcantha, Euphorbia prostrata, Crotalaria nutans, Oldenlandia globosa, die schöne Vernonia macrocyanus mit kurzem chaft. y) Halbstrauchsteppen sind hier in der Region des Gebirgsbusches, wie auch in Rhodesia reichlich vorhanden. Halbsträucher, meist von 3—6 dm Höhe, treten oft gesellig auf, so Ficus pygmaea, die Leguminosen Tephrosia longipes, Aeschynomene bracteosa, Cluytia benguelensis, Ochna pygmaea, Com- Öretum platysepalum (C. Oatesit), Gnidia Rendlei und G. Hoepfneriana, Thesium Welwitschii und Th. lopollense, die Lythracee Nesaca linifolia, Thunbergia angolensis, Heinsia benguelensis, Geigeria linosyroides. Zwischen den Halb- sträuchern trifft man folgende Arten: Die Gräser Zragrostis cylindrispica Rendle, Setaria glauca (L.) P. Beauv., ee aeeh Forsk., sehr häufig auch Aypoxis angolensis Welw., ferner Moraea glutinosa Bak., von Leguminose Cassia Kirkii Oliv., einige Crotalaria, EIER dimorphum Welw., Vize huillensis Wehr, Dolichos axillaris E. Mey., D. stipulosus Welw., Rhynchosia venulosa (Hiern), die Euphorbiaceen Tragia angolensis Muell. Arg. und Acalypha Gehe Muell. Arg., die Rubiaceen Pentas carnea . Benth. und ?. Zurpurea Oliv., sowie die Compositen Are een: Less. und V. mumpullensis Hiern, Zrigeron artı Ders Hiern, Helichrysum subglomeratum Less. und H. en DC, Inula_ Welwitschii O. Hoffm., Geigeria acicularis O. Hoffm., Nele latifolius 5. lasiorrhizus DC., Othonna brachyanthera "Hiern: Einige dieser Stauden dürften auch mit Knollen oder mit rübenförmigen Wurzeln versehen sein, wie dies bei der Passifloracee Machadoa huillensis, bei der kenne Ipomoea crassipes und bei der Labiate Orthosiphon tuberosus der Fall i ö) Langer Triften oder Hochgrassteppen. Zwischen den Ge- hölzen dehnen sich teils langgrasige, teils kurzgrasige Triften aus. In den langgrasigen Triften oder Hochgrassteppen finden wir Andropogon schoe- nanthus, A. ceresiaeformis, Pollinia huillensis, einige Scleria-Arten, Rhyncho- spora erinacea, Crotalaria uncinata, Ipomoea Welwitschii und Vernonia ben- guelensis. €) Kurzgrasige Triften. Solche tragen hauptsächlich folgende Arten: Sporobolus Welwitschii Rendle, Panicum catumbense Rendle, Cyperus ochrocephalus C. B. Clarke, C. margaritaceus Vahl, an etwas er Stellen Ascolepis protea Welw., Moraea gracilis Baker, Gladiolus brevicaulis Baker, Habenaria Protearum Rehb. f., Drosera indica L. (etwas feucht), einige Crotalaria und Indigofera, de niedrig strauchige Smithia strobilantha Welw., end Welwitschii (Baill.) Schlecht., /fomoea asperifolia Hallier f., Craterostigma plantagineum Hochst., nriquesii Engl., die eigentümliche Pedaliacee ae Are Welw., Blepharis Welwitschii S. Moore, Scabiosa columbaria L., Vernonia natalensis £) Sandige Triften, auf denen hier und da auch etwas Gebüsch steht, sind reich an perennierenden Stauden und beherbergen auch einige einjährige Kräuter, namentlich Liliaceen, Leguminosen, Convolvulaceen, Labiaten, Scrophu- lariaceen und Compositen. Gräser sind hier wenig vorhanden; dagegen finden sich einige Lilüfloren: Scilla benguellensis Bak., gesellig und ziemlich häufig, Anthericum filiforme Thunb. an feuchten Stellen — Aypoxis eis Sn 622 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. canaliculata Bak. und 7. angustifolia Lam. — Polycarpaea corymbosa Lam. var. efusa, Psammotropha myriantha Sond., Cleome ciliata Schum. et Thonn. — Crotalaria spartea R. Br. und C. eistoides Welw., 7ephrosia melanocalyx Welw., Rhynchosia procurrens (Hiern) — Oxalis punctata L. fl. var. glabrata Sond. — Monsonia biflora DC. — Polygala huillensis Welw., einige kleine Arten von Euphorbia und Phyllanthus prostratus Welw., Hibiscus cannabinus L. — einige Asclepiadaceen, wie Stathmostelma incarnatum K. Schum., Odontostelma Welwitschii Rendle, Schizoglossum angolenst Schlechter et Rendle, Asclepias foliosa (K. Schum.) Hiern — Convolvulus sagittatus Thunb. var. grandifiorus Hallier f. und Zvolvulus nummularius L. — die Labiaten Orthosiphon tubulascens Büig. und O0. Welwitschii Rolfe var. angolensis Brig. — die weitverbreitete Withania somnifera (L.) Paug. — die Scrophulariaceen Manulea angolensis Diels, Buchnera Henriquesii Engl, B. Wi. witschii Engl. — die Acanthacee Thunbergia lancifolia T. And. var. auriculata S. Moore — die Rubiaceen Oldenlandia staelioides K. Schum. und Borreria thymoidea (Hiern) — die Cucurbitacee Sicyos australis Endl., die Campanulaceen Cephalostigma Schimperi Hochst. und Lightfootia mar- A . — endlich zahlreiche Compositen: Gutenbergia polycephala, Vernonia vaginala OÖ. Hoffm., Nidorella solidaginea DC. (beide mehr in sandigem Gehölz), Gnaphalium luteo-album L., Sphacophyllum pumilum Hiern, Othonna Plantaginea Hiern, O. gracilis Hiern, Gazanıa longifolia Less., Berkheyoßsis aizoides ©. Hoffm. und 2. angolensis O. Hoffm., Berkheya Welwitschii O. Hoftm. (rasig), Dicoma anomala Sond. var, karaguensis Oliv. et Hiern mit dickem schwammigen Rhizom, D. nana Welw. — n) Trockene steinige Triften. Die trockenen steinigen Triften von 1300—1800 m sind besonders reich an Crotalaria-Arten; auch finden sich hier . Eriosema tenuiflorum mit langen Knollen und Z. Zeucanthum mit rübenförmigen 5 Wurzeln, welche als wasserspeichernde Organe dienen. Hier kommt auch die zwergstrauchige Anacardiacee Lannea rubra vor, sodann Solanum delagoense und Cissus pruriens. Ferner mögen noch erwähnt sein die niederliegende halbstrauchige Zuphorbia cyparissioides, die Menispermacee Cocculus vıllosus, die Borraginacee Trichodesma zeylanicum, die Labiate Ocımum modestu, die Campanulacee Zightfootia annua, die Composite Athriria ‚felicioides, die En Liliaceen Chorophytum coluörinum und Walleria Mackenzüi. En f} Bergwiesen und Hochweiden. a An das untere Weideland schließen sich meist oberhalb ı800 m gelegene Wiesen an, welche Im Sominer von den Bächen überflutet wergen Auf solchen kommen auch einige Arten vor, welche mit solchen der ost" kanischen Hochgebirge identisch oder verwandt sind, vorzugsweise a ; demische: Cyperaceen, Xyridaceen, Eriocaulaceen, einzelne Orchidaceen, #° Lythraceen und Gentianaceen treten neben den in unteren Regionen =" falls reichlich vorhandenen Leguminosen, Scrophulariaceen und Cop hier in größerer Anzahl auf. Es sind folgende Arten anzuführen: a, on Kunth — Scirpus isolepis Boeck., Bleocharis chactaria oe | 50 alba Nees, die schöne Ascolepis speciosa Welw. — Xyris huillensis Rendle u unge ng —_ Anthericum calyptrocarfum Bak. und A. ustulatum Bak., BiertneHrn. < | 2% a eg ee z. er pe Oxyg a hun u urkeana Klanch., D. Alexicaulis Welw. — .adhy sn bee eyanea Bak., Smithia en Welw. (gesellig), eu er “ - radıcans Welw., Zornia bracteata Gml., Alysicarpus Zeyheri Harv. — Bose res : Welw., und X fliformis Hi . “ . a ll iern (rasig), Serßicula repens L. var. brachypoda sibthorpioides Lem. — die Gentianaceen Aaroa salutaris Welw. und Zxochaentum £ 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 47. Angola und Katanga. 623 — die Eee Diclis serratifolia Diels und Aptosimum ze Schinz — die a Oldenlandia ee kl. et Zeyh. und O. corymdosa L. — die einjährige Campanulacee Wahlenbergia huillana A. DC. Be nur wenige Compositen: Gnaphalium as L., Geigeria aid Hiern, che Pinnatifidum O. Hofim., Cotula anthemoides L., Oligothrix ayridopsis O. ffm. Interessante Arten beherbergen diejenigen Hochweiden, welche in den ee auch mehr oder Feuchtigkeit bewahren: um Frederici Rendle, bis hoch, rasig, mit Zriocaulon-Arten zusammenwachsend, Pen Bi Ridley, Opirie ee Ridley (häufig), Zimdristylis exilis Roem. et Schult., Bulbostylis cardiocarpa C.B. ae Scleria ey Ridley, Ayris affinis Welw. und X. when Rendle, Anthericum tenellum Welw., von Orchideen Zabenaria-Arten und Disa aurantiaca Rchb. f., die Labiate Acrocephalus ter fäe Bak Fi Scrophulariaceen Sopubia Wehslch Engl. End Buchnera tagen Engl., die TER Thunbergia huillensis S. Moore und 7%. armipatens . Moore, die schöne Campanulacee Zightfootia collomioides A. DC., Senecio lopollensis Hiern, Helichrysum se Harv. var. huillense Hiern, 7. auronitens Sch. Bip. g) Moore. Wie im Bezirk des oberen Kubango, Kuito und Kuando haben sich auch auf den höchsten Plateaus von Huilla in Senkungen Sumpfdickichte entwickelt, in denen zwischen Sphagnum niedrige Sträucher und mehrere eigentümliche Arten gedeihen. Solche Sträucher sind Prorea paludosa Welw., Blaeria setu- losa Welw. und 2. Bugoni Engl. Dazwischen wachsen Andropogon hirtiflorus Kunth, Cyperus leueocephalus Retz, Ascolepis capensis Ridley, Scleria calophylla C. B. Clarke, Eriocaulon longipetalum Rendle und E. Zacteum Rendle, Ayris- Arten, die Iridacee Lapeyrousia cyanescens Bak., Disa Welwitschii Rchb. f., D. equestris Rchb. f., D. versicolor Rchb. f., die Scrophulariacee Craterostigma crassifolium Engl., Utricularia subulata L. und U. prehensilis E. Mey., Ascle- pias firma Schlecht., Helichrysum helodes Hiern. 47. Einige Bemerkungen über das Küstenland von Angola, das innere Angola und Katanga'). Zwischen Huilla und Pungo Andongo (1170 m ü. M.), dessen Gebiet WEL- WITSCH ebenfalls erforschte, liegen zehn Breitengrade; es ist daher begreiflich, daß daselbst die Vegetation in den oberen Regionen der nur bis zu 1300 m aufsteigenden Gebirge einen anderen Charakter zeigt. Über das dazwischen liegende Gebiet wissen wir nur sehr wenig. Das Küstenland von ganz Angola bis zum Kongo ist bis zu den 7—8 deutsche Meilen von der Küste entfernten Hügeln Steppe, aus welcher nur einzelne Adansonien und kakteenähnliche Euphorbien, große Alo@ neben wenigen Sträuchern oder Krüppelbäume hervorragen. Sierculia tomentosa (Fig. 533), welche wir nun bis Togo und von da ostwärts bis zum Ghasalland 2) Wichtigere Literatur: WELWITSCH: Apontamentos er sobre a Flora da provincia de Angola (Annaes do Conselho ultramarino 1858 n. 55). — J. MONTEIRO: Angola and the River Congo, 1875. — E. DE WILDEMAN, Etudes sur la F we du Katanga 1902. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 40 624 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, verfolgen können, tritt häufig auf, und in den Distrikten der Dornbüsche wächst auch Sansevieria cylindrica in großer Menge. Dieser Vegetationscharakter ändert sich sofort mit dem Aufsteigen der Hügel, welche mit größeren, zum Teil breitblättrigen, nicht laubwerfenden Gehölzen dicht besetzt sind. Auf diese schwach ansteigende Region der Re. >; > \ - « ww ( Fig. 533. Sterculia tomentosa Guill. et Perr. A Zweig mit männlichen Blüten; 3 ö Ber rn es € Andröceum von oben; D reifendes Gynöceum; EZ Einzelfrucht geöffnet mit einem schnittenen Samen; 7 Same. Buschgehölze folgt in einem Abstande von etwa ı5 Meilen von der Küste = . neuer Wechsel. Es beginnt der Gebirgsregenwald um etwa 330 Mh ce. SE hohen Bäumen und zahlreichen Lianen, welche alle mehr oder weniger in solchen der Kamerun- und Gabun-Zone verwandt sind, auf welche dah Fe dieser vorläufigen Übersicht nicht näher eingegangen werden soll. : 3 en, Schluchten sieht man besonders große dicht gedrängte Bäume, Me 2 MEBER Myristicaceen, Rubiaceen, viel Zlacis und Rapııia, auch die er 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 47. Angola und Katanga. 625 palme Ancistrophyllum_ secundiflorum. Oberhalb 800—900 m beginnt schon Gebirgsbusch und Hochweideland, in welchen vielfach dieselben Gattungen wiederkehren, welche wir in den gleichen Formationen Ostafrikas vertreten finden. Die jährliche Regenmenge, welche an der Küste bei Ambriz und S. Fig. 534. Brunnichia africana Welw. A Zweigstück mit Ranken; 3 Knospe; C Blüte mit ver- breitertem nee. D Staubblatt von vorn und hinten; Z Zweig mit Früchten; 7 junge Frucht m Längsschnitt, mit einem Teil der Blütenhülle. — Original. Paulo de Loanda weniger als 200 mm beträgt, steigt mit der Entfernung von der Küste und dem Aufstieg in die oberen Regionen bis zu 1600 mm und darüber. In dem dem Äquator etwas näher gelegenen Golungo Alto stellte WEr- WITSCH auch eine reiche hygrophile Flora fest. Hier finden sich auch schon 40* 626 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, westafrikanische Arten von Gattungen, welche gleichzeitig im tropischen Afrika, aber nicht im tropischen Asien vertreten sind, wie die Moracee Trymatococeus africanus und der Schlingstrauch Brunnichia africana (Fig. 534). Weiter östlich von Pungo Andongo treffen wir auf Malansche (1150 m ü. M.), das mit Pungo Andongo etwa gleich hoch über dem Meer in einer Hochebene gelegen infolge seiner größeren Entfernung von der Küste wieder Fig. 535. Chaetacme aristata Planch. (Ulmaceae). A blühender Zweig; 3 Diag bblattess; i läuterung der Sproßverhältnisse, /S/. der verdornte Primärsproß in der Achsel = |. JIb. verdornter en von 7, I/aInfl. blühender Seitensproß von 7; e. Te welches dem Diagramm B ents pricht; D oberer Teil eines Blattes mit langer Granne; “ ne; F Blütenhüllblatt und Staubblatt; G Blüte vergr.; 4 Pistill; J Frucht mit Längsschnitt = riginal. einen etwas anderen Vegetationscharakter aufweist als dieses. ähnlich wie in Muata Jamvos ehemaligem Reich zwischen 8 und 3 er Überall wechseln Busch- und Baumsteppe mit immergrünen, V ER jchlich Bäumen erfüllten Waldschluchten, in welchen Lianen und Epiphyten = anzutreffen sind. Die Sammlungen, welche auf den im Auftrag® kanischen Gesellschaft unternommenen Expeditionen von POGGE, der afri- 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 697 VON MECHOW und TEUSCZ sowie von BÜTTNER von diesem Bezirk nach Berlin gebracht wurden, geben zusammen eine annähernde Vorstellung von der Zu- sammensetzung der Flora; doch muß man bei derartigen Sammlungen immer festhalten, daß vorzugsweise die leichter erreichbaren Steppenpflanzen und niedrigeren Waldpflanzen gesammelt werden; die Bäume sind in denselben spärlicher vertreten, als es der Wirklichkeit entspricht. Ähnlich dürfte auch die Vegetation im Quellenland des Cuanza, Kuango und Kassai sowie an der Nordseite des Plateaus von Bihe beschaffen sein. Das untere Katanga oder der obere Kongo-Bezirk, welcher von Nyangwe südwärts mit Elaeis sich bis in die Nähe des Merusees erstreckt, enthält auch noch mehrere rein westliche Arten, wie z.B. Piper guineense, Rinorea Welwitschii, Chaetacme aristata (Fig. 535), Morinda longiflora, Motandra guineensis, As- paragus drepanophyllus, Monotes sanguineoartillata. agegen besitzt Ober-Katanga fast gar keine Arten, welche auf die westafrikanische Waldflora hinweisen. Bei dem verbreiteten Interesse für das Kongogebiet wird es den Lesern erwünscht sein, schon in dieser Einführung über dessen Vegetation etwas ein- gehender unterrichtet zu werden. 48. Das untere Kongoland und das Kongobecken'). Die Vegetation des unteren Kongogebietes zeigt nur an den Ufern des Flusses und auf den Inseln unterhalb Boma guineensische Üppigkeit. Hier 2) Wichtigere Literatur: NAUMANN: Über die Vegetation am unteren Congo, in Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde in Berlin 1876, S. 74—78. — A. ENGLER: Übersicht über die botan. Ergebnisse m a RE S.M. S. »Gazelle« IV. (1839) S. VI, VII. — P. PoGce: Itinerar in = Zeitschr. . f. Erdkunde, Berlin XII (1877) S. 199—209; Tagebuch der im Auftrage d. deutsch. Ges. zur pe Äquatorial-Afrikas in die Lunda-Staaten unternommenen Reise, Berlin 1Bto, mit Karte; die Pogge-Wissmannsche Expedition, in Mitteil. d. afrikan. Frey IH (1880—8ı) S. 3, 121, 134, 251; II (1881—83) S. 68, 84, 146, 216, 248; IV (1883—85) S. 29, 147, 179, 228. — Die BUCHNeER sche nn Mitt. d. afrik. Ges., Berlin I (sr S; 212, 883, 135, 88: (1880—81) S. 44, 129, 157; IH (1881—83) S. ı, 82, s 224, mit Karte; M. Bucmena: Über seine Reise in das Lunda-Reich 1879—82, Verh. d. Ges. f. Erdkunde, Bei IX (1882) S. 77—103; Über den Naturcharakter des südwestafrikanischen rer zwischen Ze und 10° s. Br., Aus- land 1883, S. 847-850. — R. BÜTTNER: Über die Reise von S. Salvador zum Quango und zum Stanleypool, in Verh. d. Ges. f. Erdkunde, Berlin XIII (1886); et Biyeheime der Rei West-Afrika in den Jahren 1884—86, insbesondere des Landmarsches von San Salvador Be ii Quango nach dem Stanleypool, in Mitt. d. afrik. Ges., Berlin V (1889) ne — JoHNsToN: The River Congo 1884. — PECHUEL-LOESCHE: en eu und Kongo-Frage, in Verh, d. Ges. f. Erdkunde, Berlin 1884. — RATZEL: Versuch einer Zusammenfassung der wissenschaftl. Ergebnisse der Stanleyschen Durchquerung in Petermanns "Mtkeil. 1890. (Unbedeutend in botan, Beziehung.) — Th. Durano et H. Scumz: Etudes sur la flore de l’Etat independant du Congo — Memoires de l’Acad. royale de Belgique, 1856. — THONNER, Im afrikanischen Urwald, Reise nach dem Kongo und der Mongulla 1898. — Th. DURAND et DE WILDEMAN: Materiaux pour la flore du Congo, Bull. de la Soc. roy. de botanique de Belgique, tome XXXVI (1897) — XXXIX (1900). — E. DE WiLDeman et Th. Duranp: Illustrations de la flore du Congo, Tome I, in Ann. du Musee du Congo, Ser. I, 1898— 1901; Contribution & la flore du Congo, in Ann. du Mus, du Congo, Ser. II, 1899— 1901; Reliquiae Dewewreanae, in Ann. du Mus. du Congo, Ser, II, 1901; Plantae Gilletianae 628 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. sieht man neben der Mangrove Bestände von Phoenix spinosa und Gruppen der 2 m hohen Orchidee Zissochilus giganteus, vielfach auch Pandanus, Elaaıs, Mussaenda usw. Bei Boma aber trifft man auf ärmliche Steppe, aus der nur hier und da ein großer Ficus oder eine Adansonia emporragen; auch sieht man wohl in den Tälern hier und da einige Krüppelbäume. Nördlich von Boma bei Luki ändert sich schon die Vegetation; da beginnt dichter Wald, welcher sich bald bis auf die Gipfel der Hügel erstreckt und im N. des Lukula en 4 € EN ver ne a WERE I I A itene = Fig. 536. Camoensia maxima Welw., mit ornithophilen Blüten, in Niederguinea; Blü c 3 Blüte nach teilweiser Entfernung der Kelchblätter und Blumenblätter im Längsschnitt; ie 2 D Same. — Nach BENTHAM. — E Baikiaea insignis Benth. von Fernando Po, Blüte ss Original. kommt man in ausgedehntes Waldland, welches sich nach N:3 fortsetzt. Am Kongo selbst aber und zu beiden Seiten desselben lan a sind bis zum Stanley-Pool die Anhöhen und Abhänge von Hochgrass(? | bedeckt, welche nur in der Nähe der Ortschaften von reicherem Baum immer weite! congolenses, Bull. de 1’Herb, Boissier 2. ser. I (1900). — E. DE WILDEMAN: u on Be Genie en (1903—1904) 2 voll. 1905—1907. Enthält ‚Angaben über die Physiognomik der a vo u is und über eine Anzahl Charakterpflanzen; Etudes sur la flore du Bas-et du Moyen“ 1903-1906, Vol. I, 1907—1908. — Aufzählungen der gefundenen Arten. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 629 unterbrochen wird, da hier die Steppenbrände ferngehalten werden. In den Tälern aller Nebenflüsse des Kongo aber hat sich eine reichere Gehölzvege- tation erhalten, zu der auch die schöne Leguminose Camoensia mazxima (Fig. 536) gehört. Im Anschluß an die Steppen findet sich auch häufig Adlerfarnformation mit sehr hohem Pieridium. In den Steppen um den Stanley-Pool sowie am Kuango und am Kongo bis zur Mündung des Kassai finden sich auch häufig # IB 2 % 7 HR U LSETE DIRER, 4 2 e: IR, f; IEBSEHWEHER HÜRDE Al Fig. 537. Landolphia Thollonii Dewewre. A Habitus des unterirdischen Rhizomes mit den emporwachsenden Büschen; 3 Stück des blühenden Zweiges; üte; 2 Rhizom mit frucht- tragenden Zweigen, "/z3 nat. Gr. — Nach Prof. Dr. DE WILDEMANn. Apocynaceen, deren Rhizome und Wurzeln 1,5—3 m tief in den Boden hinab- reichen und sich unter der Erde reich verzweigend über derselben oft 15—30 m lange Stengel entwickeln. Solche » Wurzelkautschuk« liefernde Arten sind Lan- dolphia Thollonii (Fig. 537), L. humilis, Carpodinus lanceolata und C. gracilis. Eine Steppenpflanze des unteren Kongo ist auch die Asclepiadacee Tylophora Congoensis Schlechter (Fig. 538). Das Kongobecken ist bekanntlich ein großes Waldgebiet, dessen flo- ristischer Charakter entschieden guineensisch ist. Erschöpfend soll hier der Gegenstand nicht behandelt werden, sondern ich will nur Bezug nehmen auf 630 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. eine Anzahl den Vegetationscharakter bestimmende Holzgewächse, Lianen und Schattenpflanzen, welche der seinem Forschungstrieb zum Opfer gefallene belgische Botaniker DEWEVRE während zweier Jahre am Kongo von Stanley- Pool bis Nyangwe am Oberlauf gesammelt hat und welche von DE WILDEMAN und TH. DURAND bearbeitet worden sind. Die verhältnismäßig wenigen, nur aus der Kongozone bekannten Arten habe ich durch einen * gekennzeichnet, so daß man gleich ersieht, wie viele der hier aufgeführten Pflanzen weiter im westafrikanischen Wald verbreitet sind. Fig. 538. Tylophora congoensis Schlechter. A Habitus; 3 Blüte; C Blumenblatt; D Coront mit Gynostegium; Z Anthere mit Coronazipfel von außen und der Seite; 7 Anthere von za 7 G Pollinien; 4 Ovarium mit Griffelkopf; .J Griffelkopf von oben. — Nach Dr. . Im Wald am Stanley-Pool finden sich unter anderen: er Bäume und Sträucher: Malpigh.: Acridocarpus Smeathmannii mc) ) Guill. Och Heteropteryx africana A. Juss. — Euphorb.: _. u. (Müll. Arg.) Pax — Ouratea affinis (Hook. f£. ) Engl., O. reticulata P. Bea £\B | Stauden: Obyra brev evifolia Schum. et Er | — Gynura cermua 2 ). Comp.), *Amphiblemma Wildemanianum Cogn. (Melastom.). 4 Bei Brazzaville am Stanley-Pool treten im Wald unter En fo 2. Bäume, Sträuc cher, Lianenund Schlin L gpflanzen auf: Legum Sp. Moore (Fig. 539), Millettia Thonningii Bak., Mucuna et Vogel, or 3 Pr — Combretum Eee Engl. et Diels. — Connar.: Monotes a ee a somalla Gilg, C. ferruginea Gilg (Fig. 540), Rourea tennis Gilg, R. viridis 18. = m itac. issus grossedentatus (Büttn.) Gil 5 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 631 Stauden: /ndigofera ee Schum. et Thonn., Eu) capitata Kotschy, Tephrosia En Hook. f., Desmodium triflorun — PVernonia glaberrima Welw., V. fotamophila Klatt, V, undulata Oliv. et Hiern, Be er Klett, Sach Elliottii Hiern. — Melastom.: Br segregala Hook. f., D. 7hollonii Cogn., Phaeoneuron dicellandroides Gilg. — Zingib.: *Costus ara- neosus Gagnepain. Bei Baloto (etwa 3° s. Br.) wurden gefunden: äume und Sträucher: Chlorophora excelsa (Welw.) Benth. et Hook. f. (Morae.), Baphia Pubescens Hook. f. (Legum.), Zymenocardia ulmoides Oliv. (Euph.). In dieser Gegend sowie auch Fig. 539. Dalhousiea africana Sp. Moore. A Blühender Zweig; 3 Blüte; SCH Blumenblätter für sich; 7 Blüte nach Entfernung der Blumenblätter. — Original. am Ubangi sind längs der Ufer viel Base von Coßaifera Demeusii Harms zu sehen, welche als Stammpflanzen des Kameruner Kopals von Bedeutung sind. ianen und a *Ophiocaulon Dewewrei de Wild. et Th. Dur. (Passifl.), Gymnema subvolubile (Schum. et Thonn.) Decne. (Asclep.). Von Mobangu bis Lukolela er s. Br.) finden sich in den dichten hohen Wäldern, in denen manche Bäume 40—50 m hoch werden: . Bäume und Sträucher: Morae.: Chlorophora excelsa (Welw.) Benth. et Hook. a Ficus Preussii Warb. — Ulmac.: Trema agerel er et Thonn.) Engl. (Fig. 541). — Rosae.: *Arioa Dewewrei de Wild. et Th. Dur. — Legum.: Baphia angolensis Welw., Dialium guineense Willd. (Fig. 542). — Eaph.t rariyloh africanum Ball) Müll. Arg., Berkea membranaceum Müll. Arg., Microdesmus Puberula Hook. f. — *Cola diversifolia de Wild. et Th. Dur. (Stercul.) — Terminalia 632 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. superba Engl. et Diels (Combret.). — Dieranolepis convallariodora Gilg (Thymel.) (Fig. 543). — Petersia (Fig. 544) africana Welw. (Lecythidac.). — Sapotac.: Pachystela cuneata Radik. — Logan.: %* Anthocleista Liebrechtiana de Wild. et Th. Dur., *Szrychnos Dewewrei Gilg, * Coinochlamys congo- lana Gilg. — Apocyn.: Rauwolfia senegambica A. DC., Tabernaemontana nitida Stapf, 7. Bartri Hook. f. — Spathodea campanulata P. Beauv. (Fig. 546) (Bignon.). — Rubiac.: /xora Soyauz = Tricalysia Crepiniana de Wild. et Th. Dur., *Zeptactinia Leopoldii 1]. Büttn., Oxyanthus s DC., *Randia Liebrechtiana ee Wild. et Th. Dur., R. cladantha K. Schum., UrePPE an Hiern. = EN TERRA TI SER ig. 540. A—D. Cnestis ferruginea DC. A Blüte nach Entfernung der Kelchblätter; + = Früchten */; n. Gr.; C' Same mit Arillargebilde in nat. Gr.; D Same im UA nk E Kapseln von C. urens Gilg (Kamerun); 7 Blüte von C. grisea Bak. (Kamerun) — nes: Dr. GmLG in ENGLER-PRANTL, Sar Pflanzenfam. Lianen und Schlingpflanzen: *Dioscorea Pterocaulon de Wild. et Th. Dur. _. erafea cymosa de Wild. et Th. Dur. — Zandolphia florida Benth. Schattenpflanzen: *Dracaena congensis Engl., *Renealmia Dewewrei de (Zingib. ), Acanthus montanus T. And., Bee Dewewrei Damm. — Acant Beauv. var. *Dewewrei de Wild. et Th. Dur., *Brillantaisia Dewewrei de Wild. Epiphyten: Flash Althoffii Kränzl. Nördlich von Lukolela am Ubangi ist der Wald weniger a ig wenigen hohen Bäumen versehen, das Unterholz ist dünn, Piphyten sind sparsam (E. LAURENT), doch sieht man häufig Florida, bei Imese viel Z. ‚Klainei, seltener L. owariensis (Fig: sa) | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 633 und Borassus sind häufig, ferner finden sich am Ubangi auch die Guttifere Symphonia globulifera (Fig. 545), *Ficus xiphophora und die Liane *Urera Laurentii sowie *Dracaena capitulifera. Am Ubangi, namentlich bei Imese, wurden auch wilde Bestände der übrigens auch am Kongo selbst und am unteren Kassai verbreiteten Köckria (Funtumia) elastica (Fig. 548) angetroffen. Auf der Strecke von Irebu bis Coquilhatville fehlen die Borassus, dafür sieht man viel Zlaeis, * Raphia Gentiliana und Eremospatha cuspidata, letztere auch bei Coquilhatville. Fig. 541. Trema guineensis (Schum. et Thonn.) Engl. em. A Stück des ä& Blütenstandes; B Zweig mit Blatt, Achselsproß und den demselben entspringenden Q Blütenständen; C Zwitterblüte; D & Blüte; Z Frucht. — Original. In der Gegend von Equatorville und Coquilhatville, nahe am Äquator, wurden folgende Arten konstatiert: Bäume und Sträucher: Morac.: Bosqgueia Welwitschii Engl., Ficus vallis Choudae Delile, * 5, Wildemaniana Warb., *F. corylifolia Warb. — Heisteria parvifolia Smith (Olac.). — Anon.: Anonidium Mannii ir) Engl. et Diels, Monodora angolensis Welw. — Rosac.: Parinarium Wehr, * Dalbergia laxiflora M. Mich., D. montana L. f., Derr ecke achyptera Baill. — Ochthocosmus africanus ya f. (Linac., Fig. 549) — /rvingia ee ra rer Baill., /. Barteri Hook, f., (Simarub., Fig. 550). — Euphorb.: Manniophyton fulvum Müll. Arg., *Macrobotrya hirtella Pax, eg eiie Hook. f., Hymenocardia ulmoides Oliv., Jcacina Manni Oliv. (Icacin.), — 634 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 542. Dialium guineense Willd. A blühender Zweig; 2 Blüte, welche nur ein Blumenblatt und zwei Staubblätter besitzt; C Frucht; D dieselbe im Längsschnitt. — Original. F ei E 4A Fig. 543. Dieranolepis convallariodora Gilg. A Habitus; 2 oberer Teil der Blüte im Längsschnilt; z Anthere von der Seite; D unterer Teil des Receptaculums und des Fruchtknotens iM ei 1 schnitt. — Z D, cerasifera Gilg (Ghasalquellengebiet), Frucht im Längsschnitt. — / D- grndiäe Engl., Blüte. — Nach rof. Dr. GiLG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. 4. Kapitel, Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 635 Fig. 544. Petersia minor Ndz, von Gabun. A Habitus; 3 Blüte; C Staubblatt, 2 von oben, & von unten; D Pollen, a vom Pol, 5 vom Äquator gesehen; Z Querschnitt des Fruchtknotens; F Frucht; @ dieselbe angeschnitten; 4 Same im Längsschnitt; J Embryo. — P. africana Welw. Fi Eu a: BE a BE | 207 N DI er, ig. 545. Symphonia globulifera L. f. A blühender Zweig; 2 junge Blüte nach Entfernung der Blumenblätter, zeigt den becherförmigen Diskus und die vereinten Staubblätter; C älteres Stadium, in welchem die Staubblattbündel am Grunde weiter auseinander getreten sind und die je drei Antheren tragenden Lappen sich zurückgebogen haben; dadurch werden die Griffelschenkel sichtbar D Querschnitt durch den Fruchtknoten. . ’ 636 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Cola acuminata (P. Beauv.) R. Br. (Stercul.). — Bombax aquaticum (Aubl.) K. Schum. (Bombae.). — *Grewiopsis globosa de Wild. et Th. Dur. (Tiliac.). — *Ouratea Dewewrei de Wild. et Th. Dur. Ochnae.). — Allanblackia floribunda oliv. (Guttif.). — Weihea africana Benth. zophor.)., — *Tabernaemontana albiflora Stapf (Apo- eyn.). — Rubiac.: * Zricalysia a de Wild. et Th. Dur., Mussaenda elegans Schum. et Thonn., M. stenocarpa Hiem, * Plectronid lucida de Wild. et Th. Dur, "r, conmala de Wild. et Th. Dur. ‚ Klimm- und Schling- ahadı en: gen africanum Welw. (Bd. II, S.gı, Fig. 84), die Rotangpalme Ancistrophyllum secundiforum Wendl. — Pier guineense Schum. et Thonn. —*Ürera arborea de Wild. et Th. Dur. — Brunnichia africana Welw. (Polygonac.). — Cercopela- Fig. 546. Z Blüte von Spathodea campanulata P. Zum dasyanthum Gilg (Cappar.). — Cu lacia Beauv. (verbreitet in Westafrika). üte von Fer- ferruginea DC. (Connar.). — *Salacia un nandia Fernandi (Welw.) K. Schum. (im tropischen guiculata de Wild. et Th.Dur. (Hippoerat). Angola). Beide !/; n. Gr. (Bignoniaceen.) — Cissus aralioides (Welw.) Planch. — 3: 3 f B = 547. Landolphia owariensis Pal. Beauv. 4 Stück eines Blütenzweiges, "/3 n. Gr se ei ze on Knospen; C Blüte im Längsschnitt; D Längsschnitt des Fruchtknotens; Z Zweig - Nach E. DE WILDEMAN 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 637 Fig. 548. Kickxia elastica Preuss. A blühender Zweig; 3 Kelchblatt von innen; C Längsschnitt durch die Blüte; D Anthere; Z Fruchtknoten mit Griffel; 7 Frucht; G dieselbe im Querschnitt; H dieselbe aufgesprungen; J Samen; X” Querschnitt desselben. 638 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 549. Ochthocosmus africanus Hook. f.— Nach Hooker, Niger Flora, Fig: 550. Irvingia gabonensis (Aubry-Lecomte) Baill. A blühender Zweig; 3 Knospei Barteria fistulosa Mast. (Flacourt.). — *Ophiocaulon yei- eulatum de Wild. et Th. Dur. — Apocyn.: Carpodinus lop- tanthus Stapf, Periploca nigrescens Afzel., Alafıa major Stapf. Schattenpflanzen: Dracaena thalioides C.Morten, Palisota ambigua (P. Beauv.) C. B. Clarke (Commelin.). — Heckeria (Piper) subpeltata (Willd.), Mleurya podocarpa edd. (Urticac.), — Acalypha brachystachya Homem. (Euph.). — *7Thomandersia Hensii de Wild. et Th. Dur. Parasiten: *Loranthus Thonneri Engl. Waldsumpfpflanzen: Cyriosperma senegalenst (Schott) Engl. (Arac.). — Zingib.: Costus Phyllocephalus K. Schum., *C. udangiensis Gagnepain, *Renealmia congo- lana de Wild. et Th. Dur., Aframomum melegueta (Rose) K. Schum. (Bd. II, S. 388, Fig. 273 M—P). — Marant.: Clinogyne arillata K. Schum., Sarcophrynium baccakum K. Schum., Thalia coerulea Ridl Außerdem ist in dieser Gegend Cyperus papyrus L häufi Bei Bokakata nördlich vom Äquator um etwa ı° 30’ finden sich: den Disküs; D Staubblatt; Z Pistill und Diskus; 7 Längsschnitt durch den Fruchtknoten ar en Fach md G Querschnitt des Fruchtknotens; 4 Frucht im Längsschnitt mit einem verkümm einem Kölyieaei im fertilen Fach. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 639 Bäume und Sträucher: *Ficus Dewewrei Warb., F. pachypleura Warb. — *Maerua e valiana de Wild. et Th. Dur. (Cappar.). — Rourea ie Gilg (Connar.). — Milletia Mannii Bak., Dioclea mer Hook. f. — Quassia africana Baill. (Simarub.). — Par chylobus edulis G. Don (Burserac.). — Macaranga rer Pax (Euph.) (Fig. 555). — Raphiostyles beninensis (Hook. f.) Planch. (Icac.). — Cohiäreidh hispidum 5. — *Grewiopsis Dewewrei de Wild. et Th. Dur. (Tiliac.). — *Rhaptopetalum Eetveldeanum a: wi. et Th. Dur. (Scytopetal.). — Guttif.: MESSER Roribunda Oliv., Garcinia ovalifolia Oliv. — Oncoba dentata Oliv. (Flacourt.). — Apocyn auwolfia Mannii Stapf. — Verben.: *Pitex congolensis de Wild. et Th. Dur. — Rubiac.: Cofea Sosrliehe K. Schum., Oxyanthus unilocularis Hiern, Mussaenda tenuiflora Benth., Grumilea venosa Hiern etter- und Schlingpflanzen: Sirophanthus bracteatus Franch. — Hugonia platy- sepala Welw. Schattenpflanzen: *Haemanthus Eetveldeanus de Wild. et Th. Dur. — *Brillantaisia subcordata de Wild. et Th. Dur., Dyschoriste Perrottetii (Nees) O. Ktze. Bei Bolombo.tritt wieder viel Arckria (Funtumia) elastica auf und ebenso ist Piper guineense häufig. Von dem unter 2° n. Br. gelegenen Bangala liegen vor: Bäume und Sträucher: Zexalobus crispiflorus A. Rich. (Anon.). — Parinarium glabrum Oliv. (Rosac.). — Schotia latifolia Jacq. (Legum.). — Maprounia africana Müll. Arg. (Euph.). — Psorospermum tenuifolium Hook. f. (Guttif.).. — *Yomalium Dewewrei de Wild. et Th. Er (Fla- court.)., — Combretum longipilosum Engl. et Diels. — Syzygium nn .{W.) DC. — Apoeyn.: Kickxia (Funtumia) latifolia Stapf. — Strophanthus hispidus DC . 551). ianen: *Barteria Dewewrei de Wild. et Th. Dur. Ehe — *Thunbergia en de Wild. et Th. Dur. (Acanth.). — *Guerkea Schumanniana de Wild. et Th. Dur. (Apo Zingib.: Amomum sanguineum K. Schum iphyten und Parasiten: Pilyeriien stemmaria (P.B.) Desv. — *loranthus Durandii Engl., *Z. folygonifolius Engl. Auf der ganzen Strecke von Mobeka bis Lie, auf der sich der Kongo unter 2° n. Br. hält, sind Zlaeis, Raphia, Eremospatha häufig, ebenso *Copaifera Demeusit, auch die schon am unteren Kongo vorkommende Dracaena arborea. Hier wächst ferner * Ficus bubu. Von Wangata bei Equatorville an bis zu den Stanleyfällen verbreitet und auch am Ubangi findet sich *Cofea congensis. Im Schatten der Wälder ist *Dracaena Poggei sehr häufig anzutreffen. Der Wald ist auch reich an Epiphyten, von denen Platycerium stemmaria, Dry- naria Laurentü, Ansellia africana und Rhipsalis cassytha besonders häufig sind. Etwas weiter im NW., fast unter 3° liegt Bumba, wohin der Kongo von SE. gelangt. Hier wurden gesammelt: Bäume und Sträucher: Chlorophora excelsa (Welw.) Benth. et Hook. f. — Cana meet Fre — Phyllanthus polyanthus Pax (Euph.). — *Grewiopsis Dewewrei de Wild. era fragrans de Wild. (Dillen.), — a Pie G. Don (Rub.). er ie BA Su. Urera oblongifolia Benth. — : Landolphia florida Benth., Z. Mannii Dyer. — *Guerkea Schumanniana de ei et Th. In dieser Gegend trifft man auch auf feuchtes Grasland mit viel hohem Pennisetum Benthamii, das auch sonst am Kongo und Sankuru Bestände bildet, sowie /mperata arundinacea. In feuchten Dickichten ist Gleichenia Kichbioma entwickelt und auch Zygodium scandens anzutreffen, desgleichen Zycopodium cernuum. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 1. gi 640 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ‚00 Fig. 551. Strophanthus hispidus P. DC. A blühender Z ere, i weig; 3 Blüte im Längssehnil! „ere, @ von innen, 5 von außen, c von der Seite; D Pistill; Z Fruchtknoten im Läng? # derselbe im Querschnitt; G Frucht; #7 Same mit Haarschopf, verkl.; J Same ohne ' Ä derselbe im Längsschnitt; Z Querschnitt des Samens. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 641 Zwischen Bumba und den Stanleyfällen sind die Ufer vielfach flach und meist überschwemmt; man sieht aber immer wieder große Ceida pentandra, Copaifera, Symphonia, Raphia, Eremospatha, dann auch die Moracee Musanga Smithii und Ficus punctifera, die Bäume besetzt mit epiphytischen Farnen und Loranthaceen, an den Ufern auch viel Gleichenia. Fig. 552. Aptandra Zenkeri Engl. A Blütenstände; 3 Knospe; C Andröceum; D Blüte geöffnet; E Pollen von oben; 7 derselbe von der Seite; G junge Fruchtstände; # junge Frucht mit dem sich vergrößernden Kelch im Längsschnitt; JZweig mit einer Frucht und dem roten vergrößerten Kelch in nat. Größe; A’ Frucht mit Diskus. — Original, Von Isangi, den Stanleyfällen (1° n. Br.) und Wabundu (1° s. Br.) sind an- zuführen: Bäume und Sträucher: *Ficus furcata Warb., F. vallis Choudae Delile. — Aptandra Zenkeri Engl. (Olacac., Fig. 552). — Legum.: Berlinia acuminata Sol., *Lonchocarpus comosus M. Micheli, *Dewerwrea bilabiata M. Micheli. — *Ouratea fellucida de Wild. (Ochnac.). — 7z- bernaemontana Smithii Stapf (Apoc.). — Rubiac.: *Bertiera Dewewrei de Wild. et Th. Dur., *Uro- hyllum Dewewrei de Wild. et Th. Dur Lianen und Schlingpflanzen: Smilax Kraussiana Meisn. — *Dioscorea smilacifolia de Wild. et Th. Dur., *D. acarophyta de Wild. — *Eremospatha Haullevilleana de Wild. — Bar- 41* Ze En Er. 642 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. teria fistulosa Mast. (Flacourt., Fig. 553 3). — Cissus Dewewrei de Wild. et Th. Dur. — Zandoiphia owariensis P. Beauv. Waldschattenpflanzen: *Sansevieria Laurentii de Wild. — *Pouzolzia denudata de Wild. et Th. Dur. (Urtic.). — Acanth.: Whitfieldia Arnoldiana de Wild. et Th. Dur. — Zankastria Barteri Hook. f. Einen Blick in einen südlichen Teil des Kongo-Beckens gewährt uns LAURENTs Bericht über seine Reise von Kwamouth zum Lac Leopold II. Am unteren Kassai herrscht zunächst Cyperus papyrus, dann sieht man auf den hohen Ufern Buschsteppen mit Anona senegalensis, Gardema thunbergia, Landolphia humalis, auch Costus. Ebenso herrscht auf dem niedrigen Ufergelände des Fini Gras land mit einzelnen Baumgruppeh, x namentlich Borassus, Ceiba, Elaeis, k Ficus niamniamensis. Hier sehen wir auch Selaginella scandens (Bd. US S. 79, Fig. 78) und bisweilen dichte Büsche einer kletternden Urera mit u tief zum Wasser herabhängenden = | Zweigen. Auch am Fini weiter auf 5 wärts ist der Wald nicht dicht; a Unterholz und Epiphyten sind spa lich, wie am Ubangi. Bei Kutu ist | der Charakter der Landschaft auch | noch steppenartig; doch an den Ufern Ss finden sich die Moraceen 7 = Fig. 553. A Barteria Braunii Engl. (Flacourtiacee). en z = a ei Ameisengalle des Stengels im Längsschnitt, z sr witschti, und im N. es gang zur Höhlung. — 3 B. fistulosa Mast, hohler Pold II., namentlich bi Stengel mit Blütenknospen, 5/ schiefe Ansatzstelle dichterer Uferwald mit vielen KU des Blattes, — Nach Prof. WARBURG in ENGLER- Bäumen, mit Raphıa und ii " PRANTL, Nat. Pflanzenfam. spatha ceus ‚pida ta sowie mit vielen | Epiphyten anzutreffen. nn. Geht man am Kassai oberhalb der Einmiinduhg des Fini aufwärts, ©° kommt man meist durch mehr oder weniger dichten Uferwald, in dem an tritt des Sankuru viel Elaeis auftreten, Ficus, Symphonia und Landolphva . de riensis sowie L. Dubreucguiana vertreten sind. Sehr häufig sind auch ge 2 Bäume mit Platycerium stemmaria besetzt. Auf den Sandbänken un a Ufer herrschen Bestände von Phragmites, höhere Ufer sind Je m 210 ee deckt mit Gleichenia dichotoma und vielfach sind auch die Abhänge Ber, 274.29 Hainen eingenommen. Oberhalb Basongo tritt der Sul u Kassai ein; hier sind die Ufer sumpfig, Borassus ist seltener, dages_! ee Rh 4. Kapitel. Das\Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 643 Elaeis und stellenweise ist * Raphia sese mit 10—ı5 m hohen Stämmen häufig. Auch bemerken wir hier wieder Rotangpalmen: * Calamus Laurentii und * Eremo- B’ 3 f Tut! Fig. 554. Sarcocephalus sambucinus (Winterb.) K. Schum. (= S. esculentus Afzel.), im ganzen west- lichen Teil des tropischen Afrika verbreitet. A Habitus; 3 Teil des Blütenstandes; 3’ Blüte im Längsschnitt; C' Fruchtstand verkleinert; D derselbe im Längsschnitt; # Frucht; 7 dieselbe im Längsschnitt. — A Original, B—F nach Prof. Dr. SCHUMANN in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. % “ u I ee ER nn ne wet | a #. ig. 5 Mama Eee Pax. 4 EI mit Blatt, Ne eu a inc aa nn er Zweig mit großen sackförmige Biutenstandes einer ıg en lütenstandes; D kleines Stück rn ren Peg we von 5 Blüten; E Blütenhülle mit ee t geöffneten Antheren.-— Ori ginal. sambucinus (Fig. zerstreut sind. Erster: ebenso tritt bis da * C]itandra + Arnoldi jan mit stachligen Blättern und auch die klettern! Aracee Rhektophy 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken, 645 (Bd. II, Taf. II) und ?. siemmaria (Bd. II, S. 59, Fig. 58) auffallen. Fast nie fehlt Rhipsalis cassytha. An den sandigen aufsteigenden Ufern ist immer wieder Gleschenia dichotoma zu bemerken. Die verbreitete Ficus miamnia- Tg ren > - 7 Pl : Fig. 556. Carapa procera DC. A Blatt; 3 Inflorescenz; C Blüte; D Teil des Andröceums; E Diskus und Pistill; 7 dieselben im Längsschnitt; G Querschnitt des Fruchtknotens. — Original, 646 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mensis ist ebenso wie Ceida pentandra auch hier zu konstatieren und bei Bolongula kommt *Omphalocarpum sankurense vor. Von Dibele bis Ibaka ist vielfach schöner dichter Wald entwickelt, an dessen Rande Argelia afrı- cana, Symphonia, Pentaclethra, Musanga Smithü, Ficus lingua, die an ihren Blättern mit Ameisen zur Wohnung dienenden Taschen versehenen Sterculiaceen *Scaphopetalum Thonneri und *Cola Laurentii, sodann auch wieder Zremospatha Haullevilleana zu beobachten sind. Bei Dibele tritt auch mer „ 2 { a Te ee geöfnet: D i Fig. 557. Carapa procera DC. A Frucht aufspringend, 2/, n. Gr.; 3 Same; € derselbe y Hypokotyl des Keimlings; D Same durchschnitten; bei #/ die Plumula. or die noch *Omphalocarpum Laurentii (Sapotac.) auf. Sodann wachsen hief & ! Marantaceen Sarcophrynium oxycarpum, Phrynium confertum und blühender Zweig; 3 Blüte; C dieselbe nach Entfernung der Blumenblätter und Gl ’ G reif, D reife Kapsel; Z Same; 7 Längsschnitt durch den Samen. — G—J A. paradoxa eite Kapsel; 7 Same mit Arillargebilde; JJ Embryo. — Nach Prof. Dr. GiLG in ENGLER- PRANTL, Nat. Pflanzenfam. 652 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ler. Fig. 56. Porn Poggei Engl. A Zweig der Ri ee, a B wer ee dd noc chen Blättern u — „ior senzen; nd Bine pö hnitten; Z Tragblatt und $ B EEE Tr ragblatt von vomn;.G X es Blatt a den schon Bea ausgebildeten Hydathoden. ap Origin 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas., 48. Kongoland und Kongobecken. 653 ‚SträucherundLianen: Piperaceae: Piper guineense Schum. et Thonn, (Fig. 560), 2: ip Willd. oraceae!: Myrianthus arboreus P. Beauv., Musanga Smithii R. Br. nn Chaetacme aristata Planch. var. Zamerunensis Engl. Olacaceae: Olax Poggei Engl., Ongokea .Klaincana Pierre (Fig. 561). Opiliaceae: Rhopalopilia Poggei Engl. (Fig. 5 Anonacezae: Anona senegalensis Pers., ER Faller Benth., Uvaria Poggei Engl. et Diels, Aylopia Poggeana Engl. et Diels, — Lianen: a 7 FR Oliv., Uvaria latifolia (Seott Elliot) Engl. et es ‚Monanthotasis Poggei Engl. et Die Capparidaceae: Capparis Poggei Pax, kletternd. Rosaceae: Parinarium Poggei Engl. Fig. 565. Leea guineensis Don. A Habitus; 3 Knospe; C geöffnete Blüte; 2 Blütenlängsschnitt; F Staminaltubus; F Staubblatt von vorn und von der Seite; G Querschnitt durch den Frucht- Knoten; 27 Beere; J ee durch den Samen; Ä Querschnitt durch denselben. — Nach rof. Dr. GILG in EUOEEESPRANEN, Nat, Pflanzenfam. TER Agelaca obligua (P. B.) Baill. (Fig. 563), 4. en Gilg, Rourea erg % R. chiliantha Gilg, R. coccinea (Schum. et Thonn.) Hook., R. fascieulata Gilg, R. obligui- fr Gilg, e splendida Gilg, R. Poggeana Gilg, R. ae Gilg, Monotes brevistila Gilg, M. ee ‚ M. sanguineoarillata Gilg, einzelne von diesen vielleicht auch Lianen; sicher iind s Olche: er Englerianus Gilg, C. luluensis Gilg, Cnestis ferruginea DC., C. iomalla Gilg. eguminosae, Mimosoideae: Acacia pennata Willd., Entada sudanica Schwfth., Albizsia fasti- — Caesalpinioideae: Berlinia auriculata Benth., Dialium guineense Willd., Macrolobium 1; rythrina ebyerlahe Tah Maceae: Liane, Yugonia yihichilate Engl. 654 Allgemeiner Überblick über. die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Rutaceae: Liane, Zagara Poggei ne Meliaceae: Carapa procera DC. (Fi Burseraceae: Cana 2 556 re Turraea Vogelii Hook. rium ra E Polygalaceae: Securidaca ns a Dichapetalaceae: Lianen, eg PoggeiEng A. ‚D.rufipile(Turez.) Engl., D.munduense Engl. Euphorbiaceae: Crotonogyne Poggei Pax, Manniphyton africanum Müll. Arg., Uapaca mole Pax, U. Marquesii Pax, Macaranga a Pax, M. saccifera Pax, M. Fre Pax, Chaetocarpus africanus Pax, Arber macrophylla Pax, Maprounea africana P. Beauv., Hymenocardia acida Tul., 4. Poggei Pax, Sapium cornutum Pax var. africanum Pax, S. ae Pax, Dridelia mi- ae Hochst. var. ferruginea Benth., Croton Poggei Pax, Crotonogyne Poggei Pax, Alchornea Fig. 566. Haronga panieulata (Pers.) Lodd. S blühender Zweig; 7 junge Frucht; Besser Längsschnitt mit durchschnittenem Samen; Y Querschnitt durch die Frucht. — Origin „os eordifolia Müll. Er: ‚„ Poggeophyton aculeatum Pax, Claoxylon columnare Müll. Arg-, is candelabrum Trem Aöncatäineige: Thyrsodium africanum Engl., Sorindeia Poggei Icacinaceae: Alsodeiopsis Poggei Engl., Liane: Polycephalium P: er "Engl. (Fig. h afri- ee Lychnodiscus cerospermus Radlk., Zriocoelum paniculatum Bak., pi " canus P. Beauv. — Liane: Paullinia pinnata Lam. ed: Liane Zippocratsa Poggei Loes. ä Gilg ‚ Vitaceae: Leea ereng Don (Fig. 565). — Kletterpflanzen: Cissus Guer keana (Büttn.) 9° C. rubiginosa (Welw.) P Sterculiaceae: ae quingueloba (Garcke) K. Schum. lleniaceae: Teiracera Poggei a T. alnifolia Willd. Ochnaceae: Ouratea Poggei (En .) Gilg. Guttiferae: Haronga paniculata = Lodd. (Fig. 566). REN BR RE 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken, 655 Violaceae: Rinorea Poggei Engl. - Flacourtiaceae: Oncoba spinosa Forsk. var. angolensis Oliv., O. glauca Hook., Caloncoba Wel- witschii (Oliv.) Gilg, Zindackeria dentata (Oliv.) Gilg, Z. Poggei Gilg, Buchnerodendron speciosum Gürke (Fig. 567), Poggea alata Gürke (Fig. 568), Zomalium molle Stapf, Paropsia Brasseana Baill. Passifloraceae: Schlingpflanze, Ophzecaulon cissambeloides (Planch.) Hook. f. YO if ‘) An Ve hi c REKTOR % FEN er > SEN ERFEINSEN Zhn 3 and Pr FW f [3 Ai a Buchnerodendron speciosum Gürke. F blühender Zweig mit jungen Blättern; @ Blüten- aglein; 7 Andröceum; J Querschnitt durch den Fruchtknoten; X Same; Z Haar; M Frucht \ . im Längsschnitt. G—Ä nach WArBURG, 7, M Original. "gler, Pflanzenwelt Afrikas. L. 42 656 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Thymelaeaceae: Dieranolepis convallariodora Gilg. Combretaceae: Combretum Poggei Engl. — Lianen: C.racemosum P.Beauv., C. paniculatum Vent, Melastomataceae: Memecylon polyanthemos ee. f., M. Vogelii Naud. Myrtaceae: Sysygium guineense (W.) DC Oleaceae: Mayepea luluensis Gilg. Loganiaceae: Sirychnos kipapa Gilg, Mostuea pendulifiora Gilg, Coinochlamys Poggeana Gilg, €. hirsuta T. And. Apocynaceae: Voacanga Thouarsii Roem. et Schult., Alstonia viscosa K. Schum. — Liane: Carpodinus lanceolata K. Schum. Convolvulaceae: Prevostea Poggei Damme Verbenaceae: Aalaharia spinescens (Oliv.) Arne Vitex Buchneri Gürke, V. camporum Büttn., V. lundensis Gürke, Clerodendron capitatum Schum. et Thonn., C/. myricoides R. Br., Cl. Poggei Cl. scandens P. Beauv., CI. volubile P. Beauv. oniaceae: Strpermun Kunthianum Cham., Spathodea nilotica Seem., Markhamia to- mentosa (Benth.) K. Sch C Fig. 568. Poggea alata Gürke. A Knospe; 2 Blüte; C Staubblatt; D Fruchtknoten und Griffel; E derselbe im Querschnitt; 7 Frucht; G Same. — Nach Prof. O. WArBURG in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Rubiaceae: Mitracarpus verticillatus Vatke, Randia micrantha K. Schum. var. u K. Schum., R. oetomera Benth. et Hook. f., Morelia rhelin A. Be Vangueria rubigimo‘@ K. Sr Amaralia Senf Welw. Pepe eyanocarpa K. um., Ps. potamep are ‚ Ps. stigmatophylla K. Schum., Ps. Big K. Schum., Ps. ae Benth., Gaertnera E A Mit Benth., he TE Benth., Mus. a elegans Schum. et Thonn., er REES tortistilus K. Schum., Wir Be a Leptactinia formosa R Sem. es Kotschyana Fıl., Wörner microcarpa K. Schum., Pleetronia Lualabae K. Schum-, .fammea K. Schum., Drniyi ceratoloba K. Schum n be- Zweifellos macht sich ein Zurücktreten der stark hygrophilen a hern c merkbar, während anderseits die große Mannigfaltigkeit von Baumsträu etwas an die Vegetation in Malansche und Angola erinnert. itet. Als Kletterpflanzen sind Culcasia scandens und C. er verbreitet, chsen: BE EEREIRSS und Aframomum EN das bis 8 m hohe A. cola Renealmia congolana. Schließlich sei noch erwähnt, daß hier auch die Rs westafrikanische Provinz charakteristische Balanophoracee Thonningta sang! x 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 48. Kongoland und Kongobecken. 657 (Fig. 569) vorkommt. Besondere Erwähnung verdient ferner das Vorkommen des 10 m Höhe erreichenden Zncephalartos Lemarinellianus im Süden von Luluaburg. H Fig, 569. Thonnin 4 . n u « “ ’ R gia sanguinea Vahl. A ganze Pflanze einer Wurzel aufsitzend, mit Knolle und . _omen, denen die Sprosse entspringen; Bein & Sproß; C, D & Blüte; Z Querschnitt des Sy- Be ; # Pollen; G, 7 Q Blüte; / Q Inflorescenz; A reife Q Blüte mit Frucht; Z dieselbe im Längsschnitt; M7 Embryo. — Original. 42* 658 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 49. Das Bergland im N. und NE. des Kongobeckens mit dem Ubangi und den Ghasalquellen’) bis zum Lendu-Plateau im W. des Albert-Nyansa. Im N, und NE. wird das Kongobecken von einem Bergland umrandet, welches vom Kongobecken allmählich aufsteigt und demzufolge der Tieflands- formen, welche oft mit solchen des guineensischen Küstenlandes identisch sind, entbehrt. CHWEINFURTHS wichtige Reisen haben zuerst diese Zone erschlossen, und es ist auffallend, wie wenig die Flora des vom Ubangi und seinen Zuflüssen durchströmten Landes zwischen 6° und 4°, von welcher wir neuerdings Kennt- nis bekommen haben, von der des Ghasal-Quellenbezirkes verschieden ist. Auf der Strecke von Ungurras über Fort Sibut, Fort de Possel bis Bangi sam- melte A. CHEVALIER. Es genügt, um den Charakter des Gebietes zu erkennen, von einigen wichtigen Familien die Arten anzugeben, welche den Vegetations- charakter dieses Bezirkes mitbedingen. e und Sträucher: Leguminosae: Acacia ataxacantha DC., Entada sudanica Schwfth., Berlinia angolensis Welw., Pterocarpus lucens Guill. et Perr., Cassia Kirkiü Oliv. (nur ı m hoher Strauch), €. Petitiana Bolle (5—6 m hoher Strauch), Ormocarpum sennoides DC., Sesbania aegyp- taca L Stauden: Crotalaria ononoides Benth., Indigofera procera Schum. et Thonn., 7. viscosa Lam., I. macrocarpa Lepr., 2 ephrosia elongata ea f., T.nana Kotschy, 7. linearis Pers., Zornia di- Phylla Pers., Desmodium en DE. ER Guill. et Perr., Psoßhocarpus palustris Desv. lynehoiie viscosa es; Rh. caribaea dc. Rh. debilis Hook. f., Eriosema cajanoides Hook. f., Canamai .. DC., Figna Bakle £ mpositae: Zlephantopus scaber L., E Be (Klatt) Oliv. et Hiern, Vernonia amyg- dalina L, p.; undulata Oliv. et Hiern, V. schariensis O. Hoffm., Aspilia Kotschyi (Sch. Bip.) Benth. et Hook. t, Spianthes acmella L. re L., Gynura see Benth., Notonia abyssinica A, Rich., ER pterodonta DC) S : „seophularecne Sopubia ramosa a: Buechnera Bütineri Engl., Striga senegalensis en Moraceae: Ficus ei Chouda: Delile, 7. cincta Warb., F. longispina Warb., F. krebedjensis Warb., F. aureoseta Warb., F. coronifera Warb., F. mamillifera N Warb. Ha Tiliacene: RER de Willd., ER mollis Jaeq., G. tetragastris R.Br., G. Poissoni GS- Seytopetalaceae: Brazzeia Thollonii H. Baill. ; Connaraceae: Agelaca obliguifolia (P. B.) Baill. (&—ı2 m hohe Liane), Cnestis iomalla Gilg, C. ferruginea DC. (bis 7 m hohe L Liane), Connarus Smeathmannii DC., C. macrolhyrsus Gilg, Rourea adiantoides Gilg, R. Pseudobaccata Gilg, R. gudjuana Gilg (bis 8 m hohe Liane). ’) Wichtigere Literatur: P. ASCHERsoN, Vegetationscharakter und Nutzpflanzen der Niam- Niam- und Mombuttuländer, mitgeteilt nach einem größeren Bericht Dr. G. SCHWEINFURTES, I) - Zeitschr. d. Ges. £. Erdkunde, Berlin VI (1871) 234—248; Über SCHWEINFURTHS a ei ie un der Niam-Niam- und Mombuttuländer, besonders über ein neues Platyceriu in Sitzungsber. d. Ges. naturf. Freunde 1871, p- 17, 18. — G. SCHWEINFURTH, Bere en einer Reise zu den Niam-Niam es Monbuttu 1870, in Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde, Betlin, VI a 25497 mit Karte; Im Herzen von Afrika, Reisen und Entdeckungen im —s Äquatoriala während der Jahre 1868—71, 2 Bände, Leipzig 1875, 2. Ausgabe I en aise. 1878, —— A. CHEVALIER: Mission Chari-Lac Tschad 1902—1904, er centrale fang? Paris 1907. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 49. Bergland im N. u. NE. des Kongobeckens. 659 Vitaceae: Cissus crinita Planch., C. producta Afzel., C. caesia Afzel., C. Barteri Planch., C. bignonioides Schwfth., C.’adenocaulis Steud., C. togoensis Gilg, C. bombycina (Bak.) Planch., C. quadrangularis L., Ampelocissus multistriata (Bak) Planch., Leea guineensis Don. - Simarubaceae: Volle Smithii Hook. f. Meliaceae: Turraea Vogelii Hook. f., 7. Lamyi Ed. Bonn. © ; RB 2 ni m Treculia africana Decne. A Blattzweig; 3 $ Blütenstand n. Gr.; C Stück des Q Blüten- ; D Bractee aus demselben; Z Hälfte eines kleinen Fruchtstandes, */s n. Gr. — Original. 660 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Anacardiaceae: Pseudospondias microcarpa A. Rich. Ochnaceae: Ouratea reticulata (P. Beauv.) Baill. Melastomataceae: Dissofis segregata Hook. f., D. rotundifolia (Sm.) Triana, D. scabra Gilg, D. Chevalieri Gilg, D. Schweinfurthii Gilg, Antherothoma Naudini Hook. f., Tristemma Schumacheri Guill. et Perr., Phaeoneuron dicellandroides Gilg. 1? a 3 =. = = — AN) Mh M 7 == mi —— Fig, 571. Musanga Smithii R. Br. 4 Spitze eines Sprosses mit einem jungen Blatt und den Ben petiolarstipeln; 3 Teil eines Blattes, ?/.n. Gr.; C & Blütenstand; D Knäuel desselben; Eö Blüte und Bracteen; 7 Schnitt durch eine & Blüte; G Zweig mit zwei Q Blütenständen; H 2 Blüten; itt durch eine Frucht. — Original. Combretaceae: Anogeissus leiocarpus (DC.) Guill. et Perr., Combretum Lawsonianum Engl. et Diels. | Rubiaceae ! Sarcocephalus esculentus Hook. f., Mussaenda arcuata Poir., M. erythrophylla Schum. et Thonn., Canthium Barteri Hiern, Cofea Arnoldiana de Wild., C. congensis Froehner. In diesem Verzeichnis herrschen die weiter verbreiteten Arten erheblich vor- Engler Pflanzenwelt Afrikas I, Taf. XXXL, zu S, 661. Lichtung im Regenwald am Semliki, westlich vom Ruwenzori, rechts Musanga Smithüi Photogr. von Geheimrat Dr. Stuhlmann Taf. XXXII, zu S. 66r. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. y zu 661 Nähe von Sesse, Von dichtem Korg bedeckte Insel im Victoria Njansa, in der otogr. Exzellenz Prof. Dr. Robert Koch. Engler Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XXXIV, zu S. 66i. Insel im Victoria Njansa, mit großen Phoenix Bee Jacg. Photogr. Excellenz Prof. Dr. Robert Koc Engler, Pflanzenwelt Afrikas 1. Taf. xXXXV, zu S. 661. Ufer des Victoria Njansa auf - Insel . Schilfdickicht am Ufer, teilweise, entfernt, ı einen vor Tsetse freien Landungsplatz zu haben Phslon. Kocklieh Prof. Dr. Robert Koch. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 50. Das Zwischenseenland. 661 Östlich vom Ubangi kommen wir in das obere Ghasalquellenland, mit der Wasserscheide zwischen den Zuflüssen des Ghasal und denen des Uelle, das Land der Mittu, der Niam-Niam und Monbuttu, in welchem SCHWEINFURTH zuerst die Kenntnis von der Vegetation Innerafrikas erheblich erweiterte. Die ‚genauere und vollständige Durcharbeitung seiner Sammlungen ist aber leider erst nach dem Erscheinen seiner Reisewerke erfolgt. Es wird auf dieses Gebiet im V. Bande des Werkes näher eingegangen werden. Hier finden sich Elaeis, Raphia Monbuttorum und der Rotang Ancistrophyllum secundiflorum, Treculia afrıcana (Fig. 570), Myrianthus arboreus, Musanga Smithii (Fig. 5371 und Taf. XXX), Ackria (Funtumia) latifolia nd viele andere in Guinea oder im Kongobecken vorkommende Arten; der Reichtum der Lianen, Schling- und Kletterpflanzen, der Epiphyten und Färne ist größer als in den Parksteppen des mittleren und unteren Ghasallandes. Auch die sumpfliebenden Scitamineen sind in diesem Bezirk zahlreich; so begegnen wir hier: Trachyphrynium Braunii, Climogyne azurea und Schweinfurthiana, Thalia geniculata, Costus Lucanusianus (Bd. II, S. 391, Fig. 275), Aframomum sanguineum und A. polyantkum. Auch kommt hier eine eigentümliche Cycadee vor, Zncephalartos niamniamensis. 50. Das Zwischenseenland mit Uganda und Unyoro'). Wir wissen, daß, wenn wir von dem Ghasal-Quellengebiet aus nach Osten und nach Norden vordringen, steppenartige Formationen immer mehr hervor- treten; aber wir dürfen gegen Süden, wo unter dem Äquator und in der Nähe Beiben gewaltige Seen sich ausdehnen, auch noch eine reiche Regenwald- flora erwarten und eine solche findet sich auch noch in dem Zwischenseen- land östlich des zusammenhängenden Uellewaldlandes im SW. und S. des Albert-Nyansa bis zum Albert-Edward-Nyansa, noch wenig im S. des letzteren bis zu den Virungo-Vulkanen, reichlich im westlichen Ankole, in Unyoro bis zum Viktoria-Nil und in Uganda ungefähr bis zum Somerset-Nil, südlich vom Katongo in Buddu und dann in einem nach $. immer schmaler werdenden Streifen längs des Viktoria-Njansa bis Busumba, schließlich auch noch auf Inseln im NW. und W. des Viktoria-Njansa. Schon die botanische Ausbeute Dr. STUHLMANNs von der Emin-Pascha- Expedition hatte gezeigt, daß das Waldgebiet im W. des Viktoria-Njansa, in t Gegend der Sesse-Inseln (Taf. XXXII-—XXXV) und der von Bukoba reich _ St an Arten, welche früher nur aus dem tropischen Westafrika bekannt waren, Bi,» *) Wichtigere Literatur: F. STUHLMANN, Mit Emin Pascha ins Herz von Afrika. Reisebericht, er. Reimer, Berlin 1894. — A. ENGLER, Die Pflanzenwelt Ostafrikas und der Nachbargebiete, A » Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Deutsch-Ostafrika und den Nachbargebieten, Dietr. aoner, Berlin 1895. — H. H. Jounston, British Central Africa, London 1898; The Uganda a Pa (1902) —E. G. BAKER, S. Mookk and A. B. RENDLE, The botany of the anglo-german en dary-Commission, in Journ. Linn. Soc. XXXVII (1905) 116— 274. — M. T. DAwe, on a botanical mission through the forest distriets of Buddu and the Western and Nile a Ces of the Uganda Protectorate, London Stationary office 1906. — O. Starr, Plantae novae ‚eanae in Uganda lectae, in Journ. Linn. Soc. XXXVI (1906) 495—544- 662 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ferner reich ist an solchen, welche mit westafrikanischen Typen verwandt sind, Diese Arten wurden großenteils auch von DAwE, welcher als Forstbeamter eine mehrmonatige Reise durch die Waldgebiete von Britisch-Buddu im W. des Viktoria-Njansa sowie in den westlichen und Nilprovinzen des Uganda- Protektorates unternommen hatte, wiedergefunden; aber außerdem auch noch mehrere andere, welche der Emin-Pascha-Expedition entgangen waren. So finden wir neben anderen in dem Bericht und in der Abhandlung von STAPF aufgeführt: Monodora myristica Don, Symphonia globulifera var. afrıcana Vesque, Hugonia platysepala Welw., Balsamocitrus Dawei Stapf (ein mit Aegle verwandter Rutaceenbaum), Balanites Wilsoniana Dawe et Sprague, eine hygrophile Art der sonst xerophytischen Gattung, Odyendea longipes Sprague (Simarub.), Carapa grandiflora Sprague (die erste im Binnenland gefundene Art ihrer Gattung), einige Arten von Lovoa, zwei neue Arten der Meliaceen- gattung Pseudocedrela, Irvingia spec., Warburgia ugandensis Sprague, Dactylo- petalum ugandense Stapf, einige Terminalia, Chrysophyllum albidum Don, Kickxia (Funtumia), elastica Preuß und X. latifolia Stapf, Gabunia odoratissima Stapf (Apocyn.), Thonningia sanguinea Vahl, Celtis Soyauxii Engl., Calamus spec. cf. eudelotii Becc.,Elaeis guineensis Jacq., die merkwürdige kletternde Aracee Rhektophyllum mirabile N. E. Brown, Musa foccunda Stapf (verwandt mit M. ensete), Pandanus chiliocarpus Stapf. Auch eine Treculia und eine Antiaris wurden gefunden. Ferner ist verbreitet die zuerst bei Bukoba auf- gefundene Rhamnacee Maesopsis Eminii (Fig. 572), welche 30 m Höhe erreicht und zusammen mit Piptadenia africana (Fig. 573) etwa 80 Prozent des Waldes von Buddu ausmacht. DAwE hat sein Augenmerk vorzugsweise auf das Vorkommen von Kaut- schukpflanzen gerichtet und dabei konstatiert, daß im Budduwald selbst ver- wertbare Kautschukpflanzen nicht vorkommen, während in dem benachbarten Bunjako die wertvolle Kautschukliane Clitandra orientalis wächst, welche auch zuerst von Dr. STUHLMANN um Bukoba aufgefunden wurde. In dem südlich ehe Buddu gelegenen Dumu-Wald, der von der Nordgrenze Deutsch-Ostafrikas nur wenige Meilen entfernt ist, ist eine Kautschukliane, Carpodinus Landolphio- a Stapf (= Landolphia Dawei Stapf), die wertvollste 2 se 3 ee Dieselbe Art wurde ebenso, allerdings nur we BE 3 Er öher gelegenen Wald von Ankole am Ostufer des A sücwestich u en a e; rec here Sor- = a = tellen- ie NE bert-Njansa, bildet die Olpalme Zlaeıs 5 nn: hinda) ein Er un häufigsten aber ist daselbst Cynometra AUCH ri Ber rag Se stattlicher und wertvoller Baum, der zur Blütezeit A er en 2 erscheint. DAWE bemerkt, daß er bei seinen - auftritt der Boden ee habe, daß da, wo dieser Baum vor a ink Er wor Ye ist und Kautschuklianen fehlen. Die . ae östlich vom Abe der Bugoma-Wald und der Budonga-Wald ix uklianen Carpodinus landol ß Kg Im Bugoma-Wald wachsen die Kauf Kickzt olphioides und C. orientalis, außerdem aber auch 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 50. Das Zwischenseenland. 663 elastica. Letztere ist ferner ganz besonders häufig in dem 350 engl. Quadrat- meilen großen Budonga-Wald, überall da, wo nicht Cynometra herrscht; dieser Wald ist auch reich an wertvollen Mahagonihölzern aus der Familie der Melia- ceae: Pseudocedrela utılis und Khaya anthothera, welche letztere auch im Semliki-Wald vorkommt. Zu den bemerkenswerten Bäumen der Wälder am ge sm. Maesopsis Eminii Engl. A Zweig mit einem Blütenstand und einem jungen Sproß; 3 hs Ospe; C Blüte geöffnet; D Blumenblatt; Z dasselbe von der Seite; 7 Stanbblatt; G Sn 2 von der Seite; 4 dasselbe von hinten; J Pistill; X Längsschnitt durch einen Teil der Blüte Es mit dem Stempel. 664 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Viktoria-Njansa gehören auch einige große Ficus Schömper: Hochst. (Taf. XXXV]), deren Rinde zur Herstellung von Gewändern abgeschält wird, und die in West- afrika von Kamerun bis Angola verbreitete Burseracee Pachylodus edulis mit eßbaren Früchten (Taf. XXVII). wischen diesen Waldgebieten erstreckt sich Hochland und ebenso geht dieser Bezirk südöstlich in das von Ruanda über. Das Hochland, welches ER ON EA ET re 00 Yw N IN IN = EN EREILSIEDECDDEE DEN Fl ZEN k& > N LE >97: 7 IT N NN ’ Fig. 573. Piptadenia africana Hook.f. A Habitus; 3 Knospe; C Blüte; D junges Staubblatt mit Drüse; Z Längsschnitt durch den Fruchtknoten; 7 zwei Hülsen; G Same. — Original. En g ler, Pflanzenwelt Afrikas I I . 7 FXT ag af, KAX I S ET ’ zu 9, 664. Ficus ; i | : Schimperi Hochst. (= F. chlamydodora Warb.), Gewändern abgeschält ist, bei Entebbe in Uganda Photogr. Excellenz Prof. Dr. Robert Koc dessen Rinde zur Herstellung von in Uganda. Taf. XXXVI, zu S. 664. Pflanzenwelt Afrikas I. Engler ö # Hi) 107 Es Wer ü ri ee Tr %C xcellenz Prof. Dr. Robert Koch. 1 ‘ u Pachylobus edulis G. Don var. saphu bei Entebbe in Uganda. Photogr. H 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 50. Das Zwischenseenland. 665 sich über den oft sumpfigen Wäldern oder über der Steppe erhebt, ist kurz- grasiges Weideland, in welchem zwischen den Gräsern zahlreiche Stauden und Halbsträucher, namentlich viel weitverbreitete Leguminosen und Compositen auftreten. Im niedrigen Gebirgsbusch wurde neben vielen weitverbreiteten Sträuchern und Klimmsträuchern von MILDBRAED auch die bisher aus Angola bekannte Menispermacee Epinetrum undulatum (Fig. 574) aufgefunden. Bäche und Flüsse sind von Cyperus papyrus umsäumt, der in den größeren Tälern or ER s $ a 574. Epinetrum undulatum Hiern. A blühender Zweig; B & Blüte; C, 2, Z Kelchblätter; Blumenblatt; G Synandrium der & Blüte mit den Blumenblättern; 7/7 Anthere. — Nach Prof. DIELS im Pflanzenreich. ausgedehnte Bestände bildet, so namentlich am Westende des Mohasisees zu- sammen mit Cladium mariscus, durchwuchert von Galium aparine und Mikanıa Scandens. Beide Cyperaceen bilden auch zahlreiche fast schwimmende Inseln, auf denen Myrica Kandtiana (Fig. 575) und ı—2 m hohe halbkugelige Büsche von Ficus Praeruptorum var. ruandensis angetroffen werden. Aeschynomene ela- Phr 02ylon ist hier oben selten. Häufig sind in den Sümpfen die Farne Dryo- Bleris sıy icta, Hypolepis punctata var. und Pteris aff. guadriaurita. Dazu gesellen Sich Carex cognata, Leersia hexandra, Commelina nudiflora, Fussieua- Arten, Dissotis incana, Alchimilla cryptantha, Ranunculus pubescens, Mentha 666 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 575. A—C Myriea Kandtiana Engl. A Zweigstück mit androgynem Blüte und $ Blüte; C Bractee und Q Blüte. D—F M. conifera; D Zweig; E’Zwitterblüte; 7 6—J M. pilulifera; G Zweig mit Blütenstand; Z/, J Bractee mit & Blüte. A—M M. kilim scharica Engl.; A Zweig der & Pflanze; L Bractee mit $ Blüte; 7 Zweig der ige N, O0 M. Mildbraedii Engl.; N Zweig der & Pflanze; O Bractee mit & Blüte. NND 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 30. Das Zwischenseenland. 667 und die langflutende Composite Enhydra fluctuans (Fig. 576). Im Wasser selbst wachsen Pofamogeton pectinatus, Najas marina forma angustifolia, Cerato- Phyllum, die kleinblütige Nymphaea Mildbraedii und N. magnifica mit großen rosenroten bis blauen Blüten. Die Randberge des zentral- afrikanischen Grabens im E. des N \ j, nördlichstenTanganyikaund des N N südlichen Kiwu-Sees sind zum — NM, 5 größten Teil mit geschlossenem \ A N. Höhenwald, dem Rugege-Wald, a, UV nn während im S. der III nga-Vulkane der Bugoier IP Wald ähnlichen Charakter zeigt. Unterhalb des Höhenwaldes (um 1800—ı900 m beginnend) finden wir ausgedehnte Adler- farnformation mit vielen weit- verbreiteten Hochgebirgspflan- zen, in welcher ganz besonders auffallen 5—6 m hohe ZLobdelia güberroa, 1,5—3 m hohe Pycno- Stachys, die strauchige ‚Smithia Uguenensis und eine zweite Art, die 1,5 m hohe Rubiacee An- !hospermum usambarense von Zypressenähnlichem Wuchs, Clerodendron Johnstonii, Poly- gala Gomezianum, T. ephrosia Vogelüi ‚ 7. Mildbraedii und Dissotis Mildbraedii, Bartschia abyssinica, Cynoglossum coeru- leum, viele Compositen wie Guigotia Schultzü, Anisopappus @fricanus, Erlangea ugandensis, un tgrensis, Helichrysum ; = I ee) en Lan, A Habiia: ig. . Enhydra (En . ’ feld ya mirepihen, 7m a dem Si ne Sense pad vereinzelt Zu 3; ET, % Astes; C, D Deckblatt mit ee] E ee ze en annı un [74 F Deckblatt mit Zwitterblüte. rıgıinal, Vamagrostis epigeios. Häufigere | Kletterpflanzen dieser Formation sind hier wie am Kilimandscharo Audus re detyophyllus und /pomoea involucrata var. operosa. An Hängen mit beginnen- der Preri dium-Formation bildet Cyperus (Mariscus) magnus große breite Büsche. “n feuchteren Stellen wachsen Trifolium usambarense und die am Kilimand- Scharo auch vorkommenden Arten: Thalictrum rhynchocarpum, Sweertia calycina, 668 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Desmodium scalpe, Impatiens Eminü, Plantago palmata, an Bachufern Dry- opteris obtusiloba, Siegesbeckia abyssinica. Um ı800 m findet sich auch ein kleines Waldmoor, in dem zwischen Cyperaceen-Bulten Spragnum, Polytrichum, FPohlia und. mehrere Lebermoose (Anthoceros myriandroeceus, Arachniopsis coachlis, Fossombronia pulvinata, Isotachis renistipula, I. aspera, Symphyogyne rigida, Lepidozia trifida und reducta) wachsen, er Rugegewald erinnert nach MILDBRAED durch mehrere hohe Bäume an den oberen Regenwald von Usambara, durch nicht wenige Arten an den Höhenwald des Kilimandscharo. Auffallend sind die ziemlich dicht stehenden Stämme, deren Hauptäste und stärkeren Zweige vollkommen laublos sind, während erst die letzten Verzweigungen dichtes Blattwerk tragen. Dies gilt besonders von Olea Hochstetteri und Olinia Volkensü. Erstere Art und Macaranga kilimandscharica bilden die Hauptmasse. Dann sind auch häufig die Rosacee Pygeum africanum, Olinia Volkensiü, Syzygium parvifolium und Carapa grandiflora. Mehr vereinzelt sind eine Bersama, Cornus Volkensü (Fig. 577), FPolyscias polybotrya (Fig: 271, S. 305), die 40—50o m hohe Ochna densicoma, die ebenfalls hohe Guttifere Symphonia globulifera var. africana (Fig. 545), welche im unteren Teil des Waldes vorkommt. Einen schlanken Stamm mit sehr hartem Holz besitzt die Myrsinacee Rapanea pulchra, ein kleiner Baum mit hartem Holz und dichter dunkler Krone ist Psychotria ficoidea. An lichteren Stellen sieht man häufig die Euphorbiacee Neoboutonia macrocalyx mit großen breit eiförmigen Blättern. Für das spärliche Gesträuch sind be- sonders charakteristisch Alchornea spec., Galiniera coffeoides und die kleine Dracaena afromontana; andere Arten sind die Monimiacee X "ymalos usamba- rensis, Rourea monticola, Allophylus spectabilis, Claoxylon Volkensü, Peddiea Fischeri, Chasalia umbraticola, Pavetta sombana und P. Mildbraediü. Oft werden die Sträucher von den gewaltigen, bisweilen 6 m erreichenden Hoch- stauden überragt: Pychnostachys, Discopodium penninervium (Solanac.), Senecio multicorymbosus und S. maranguensis, Vernonia spec., Brillantaisia patula und Mimulopsis excellens (Acanthac.), letztere besetzt mit Cuscuta Kilimanjari. Den Boden bedecken Asplenium rukararense, A. dierescens, A. chaenopteron, Lon- chitis pubescens, Dryopteris filix mas, Pteris aff. quadriaurita, Pilea ceratomers, P. Mildbraedii, Impatiens Emmi, I. purpureo-violacea und I]. gesnerioidea, mehrere Colezs und Aeolanthus, die Acanthaceen Hypoestes triflora und Iso- glossa lactea, Lobelia Kummı iana; kleinere Gewächse, welche den kahlen Boden an Waldwegen und Elefantenpfaden bevorzugen, sind Polygonum nepalense, Drymaria cordata, Alchimilla Adolfi Friderici, Parochetus communts, Sanicula europaea. Lianen sind wie in allen Höhenwäldern nur wenig vorhanden; die kräftigste ist Schefflera Mildbraedii, mit Stämmen von ı5 cm Durchmesser. ın den Waldrändern steigen hoch hinauf die Asclepiadaceen Tacazea Fort Öunda und Periploca linearifolia. Das Unterholz durchschlingen in dichten Massen eine Cyathula (Amarant.), Senecio sarmentosus und S. syringift olius. Wurzelkletterer sind Begonia Meyeri Fohannis und die Polypodiacee Drynarta Volkensii. Andere Epiphyten sind: Legicystis lanceolata, Vittaria isoetifolta, 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 350. Das Zwischenseenland. 669 Polypodium loxogramme, Polystachya gracilenta und Bolbophyllum cupuligerum. ehr groß ist die Zahl der halbparasitischen Loranthaceen: Loranthus Adolfi Friderieı, L. Krauset, L. myrsinifolius, L. regularis und L. rugegensis. Ebenso sind die Bäume reichlich mit Flechten bekleidet. In Schluchten treten auch 3 m hohe Cyathea auf, die aber hier seltener sind, als in Usambara. Be Fig sm. Comus Volken m 7 Querschnitt sii Harms. A blühender Zweig; 2 Inflorescenz mit geschlossenem In- Knospe; Z Blüte geöffnet; # Kelch mit dem Pistill; G Staubblätter; Z7 Fruchtstand; durch die Frucht; A Längsschnitt durch die Frucht. — Nach Dr. WANGERIN im Pflanzenreich. Se Gegen W. nach Überschreitung der Wasserscheide wird Carapa grandiflora Set und Macaranga kilimandscharica ist auch reichlich vorhanden ; es ver- za det Olca Hochstetteri, das hochstämmige Parinarium Mildbraedu, Podo- he usambarensis und eine wahrscheinlich neue Art treten auf. An lichten Stellen des Westabhanges um 1900 m finden sich Neodoutonia ”ocalyx durchwuchert von Microglossa densiflera, Clematis simensis und Momordica runssorica, Nuxia usambarensis, Ericinella Manni (—2z m hoch) 670 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und Pavonia kilimandscharica, um ı800 m die Proteacee Faurea usambarensis und die bisher aus Angola bekannte Frcalhoa laurifolia (Fig. 578) als schlanke Bäume, Nuxia platyphylla und Myrica salicifolia von knorrigem Wuchs, Pfe- ridium und Selaginella Kraussiana, Pentas sansibarica und Sweertia calycina sind auch nicht selten. An Bächen wachsen Cyaihea Engleri, Marattia fraxınea, A Ende eines jungen Zweiges; B Stück der Inflorescenz ; € Blüte; D, Z, F Staubblatt von vorn, von der Seite, von hinten; G Längsschnitt durch die Blüte; 4 Zweigstück von einem älteren Baum; J Frucht; X Same; Z Längsschnitt durch den- lben. — Original. Urera crenulata, Clerodendron fuscum, Plectronia hispida, Myrianthus Holstü var. quinquesectus, Piper capense, Geranium aculeatum, die schöne Melasto- matacee Tristemma fruticulosum und Viola abyssinica. In den kleineren oberen Tälern reicht der Wald nicht überall bis zur Sohle hinab und die zuweilen steilen Abhänge sind mit HochgebirgsstepP“ bedeckt, in welcher zwischen Andropogoneen die gelbblühende Amaryllidace® Anoiganthus gracilis, Wahlenbergia arguta, Blaeria breviflora, Lycop OA 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori. 671 cernuum, Conyza subscaposa und Helichrysum Mildbraedii wachsen. In einem auf die Steppe folgenden Gürtel von P/eridium finden wir Viola abyssinica var. wlugurensis, Sweertia Mildbraedi, 75 cm hoch mit gelblichen Blüten, Bartschia abyssinica, die kleine re Oldenlandia thamnoidea mit rosa- farbenen Blüten, Zchznops Höhnelui, Heliöhrysum foetidum var. molle, H. setosum und A. helvolum. Zwischen Pferidium und dem Gesträuch des Waldrandes klimmen: Fasminum abyssinicum und Helichrysum galbanum. Auf freien Flächen oder am Waldrande, aber nicht im Inneren des eigentlichen Waldes, finden sich auch Aagenia abyssinica (besonders am Waldrand), Nex mitis var. kilimandscharica, Gymnosporia Rehmannii und Agauria salicifolia. In den Talkesseln entwickeln sich auch Heidemoore und quellige Wald- brüche. Die Heidemoore entstehen an Stellen, an welchen auf ebenem Grund eines Talkessels der Boden nur während der Regenzeit dauernd naß ist. Aus einer Grasnarbe erheben sich vereinzelt oder in Gruppen Sträucher von besenartigem Wuchs mit aufstrebenden Rutenzweigen, insbesondere Myrica Nhldbraedii (Fig. 575 N, O) und Erica rugegensis; seltener sind Adenocarpus Manni und das sehr auffällige Helichrysum brunioides, dazu kommen die Stauden oder Halbsträucher Helichrysum ellipticifohum und H. leptolhamnus, die kleine kriechende Lodelia kiwuensis. Am Rande wächst auch das stattliche Blechnum tabulare. Quellige Waldbrüche füllen oft den Grund eines Talkessels aus. Dicht am Wasser wachsen Stämme von Hagenia abyssinica, und Hypericum lanceo- latım säumt die aus den Brüchen hervortretenden Bäche ein. Daneben ragen wie riesige Kerzen die Schäfte der Lodelia Adolfi Friderici hervor. Im Schutz der Hypericum-Büsche kriechen Hypericum peplidifolium und Anagallis ruan- densis. Ferner wachsen am Wasser Carduus leptacanthus, Rumex Steudeli, Senecio Gilgii und Alchimilla Mildbraedii, letztere massenhaft. Zwicheg Bulten von Gräsern und Riedgräsern ist Zriocaulon Ruhlandii häufig. Auf kahlem schwarzen, nassen Moorboden sehen wir zwei Xyris-Arten, Uedelinia abyssinica, Debsern madagascariensis, Ranunculus Ulbricht, Lythrum rotundi- en die Halorrhagacee Laurembergia rugegensis und die winzige kriechende elia kiwuensis. Ziemlich selten ist Osmunda regalis L. var. drevifolia. ich finden sich auf diesen Mooren, wenn auch nicht gerade häufig: SPhagnum rugegense Warnst. mit var. gracilescens Warnst., SpA. recurvatum Warnst. und Sph. Pappeanum C. Müll. ; : 3. "Die Vegetationsregionen und Formationen an den Kiwu- und : Kirunga-Vulkanen sowie am Ruwenzori'). _ Südlich der Kirunga-Vulkane (im weitesten Sinne) liegt das vom Bugoier ald eingenommene Gebirge. Hier herrscht der riesige bis 30 m hohe Bambus De EEE a go Literatur: Wie bei 50. Außerdem: Grar VON GOETZEN, Durch Afrika von Ost "a West A. B, RenpLe, E. G. BaKER, S. MOORE, An account of the plants collected on en by Dr. A. G. F. Wollaston, in Journ. Linn. Soc. XXXVII (1908) 228— 279. — Engler, Pflanzenwelt Afrikas, I. 43 672 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Arundinaria alpina, den wir auch auf den Gebirgen des Galla-Hochlandes, Ulugurus und des Kondelandes Bestand bildend fanden. Südlich der Vulkane im Sebega-Tal, südöstlich von Kissenye hat offenbar einstmals auch bambus- freier Wald von der Art des Rugegewaldes bestanden; aber er ist der Kultur der Neger gewichen. Einzelne große Exemplare von Syrnphonia globulfera var. africana und Pseudocedrela excelsa (?) deuten darauf hin; an anderen Stellen scheint auch noch solcher Wald vorhanden zu sein. Der an die Kultur- region bei etwa 2200 m ü.M. sich anschließende Bambusmischwald ist von einzelnen Bäumen oder lichten Gruppen derselben durchsetzt. Die Riesen des aldes, der bei etwa 2200 m beginnt, sind Podocarpus usambarensis (umufa oder mufi) und die Sapotacee Sideroxylon Adolfi Friderici (mutoie), ersterer mit geraden Säulenstämmen und knorrigem Geäst auf den Hügelrücken, letztere mit Riesenstäimmen bis zu 5 m Umfang an den Talhängen, an ihren sich ausbreitenden Ästen reichlich mit Epiphyten besetzt. Sehr groß ist auch eine Ekebergia (Meliac.), sehr häufig Polyscias polybotrya (umunga), eine Bersama, die Apocynacee Conopharyngia bambuseti (mbar&-mbare) mit glänzenden Blättern und großen weißen Röhrenblüten, die Sapindacee Allophylus abyssini- cus. Die Euphorbiaceen Macaranga kilimandscharica (mlala) und Neoboutonia macrocalyx fehlen auch hier nicht. Cornus Volkensii hält sich als knorriger, tief herab belaubter Baum an die Bachtäler. Aagenia abyssinica wächst ver- einzelt auf bambusfreien Lichtungen, westlich des kleinen Kaloga-Sees aber in reinen Beständen mit Hypericum lanceolatum als Unterholz. Unweit des Kaloga-Sees ist auch die hier im W. nur seltene Domdeya leucoderma häufiger. ‚Kleinere Bäume des Bambusmischwaldes sind Trichilia Volkensiü und Hex auch hier Farne (Pieris Fabellata, Lepieystis lanceolata, Asplenium bugoienst), is kilı- ma nn ee so DI SAvOIA, Duca degli Abruzzi: Il Ruwenzori, Viaggio di ae J. Mırv & rn e. Filippi 1909 und Parte scientifica Vol. I, Zoologia € Be Z ER re egetationsverhältnisse der zentralafrikanischen Seenzone vom Victor! anen, in Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wiss., Berlin 1909. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori, 673 Reine Bambusbestände von Arundinaria alpina beherrschen große Strecken des Bugoier Berglandes, den gewaltigen Sockel, aus dem sich die Vulkane der Mittelgruppe Mikeno, Karisimbi und Vissoke erheben, und den Fuß der Ostgruppe mit Sabyino, Mgahinga und dem westlichen Muhavura, am Karisimbi von 2200— 3000 m, vorzugsweise in den sanft aufsteigenden unteren Flanken der Vulkane. Die Talrinnen dagegen sind mit Laubbäumen besetzt und ebenso findet sich auch hier wie in Uluguru und im Kondelande oberhalb der Bambusregion ein schmaler Gürtel von Höhenwald. Im reinen Bambusbestand gedeiht auch hier nur dürftiger schattenliebender Niederwuchs von Fleurya podocarpa, Pilea bambuseti, P. ceratomera, Impatiens Emini, einigen Farnen und einer teppichbildenden Selaginella. Auch die kleine schlingende Menispermacee Stephania abyssinica ist hier häufig. Von Holzgewächsen sind nur eingesprengt Zypericum lanceolatum, Tlex mitis var. kilimandscharica und bisweilen Pirtosporum fulvotomentosum. In den oft barrancoartigen Schluchten der Bambusregion finden sich kleinere knorrige von Flechten behangene Bäume: Pittosporum fragrantissimum und P. Mildbraedii, die schon vorher erwähnte Zer, Rhamnus prinoides, Cornus Volkensii, Agauria salicifolia, Maesa Mildbraedi, Rapanea pulchra, Nuxia usambarensis und Psychotria ficoidea. Höhenbuschwald tritt im Südosten am Niragongo in einer Höhe von 2300—2800 m auf, in der sonst an den Vulkanen Bambus herrscht; er besteht Bis 2500 m hauptsächlich aus einem regelmäßigen bis 6 m hohen Acanthaceen- Strauch, Mellera lobulata, mit Stelzwurzeln, welche 50—75 cm über den Boden teichen. Dazwischen stehen als Bäume Neodoutonia macrocalyx, Dombeya Fünssorensis, Allophylus abyssinicus, Maesa rufescens, seltener Pittosporum Fragrantissimum, Trichilia Volkensiti, Galiniera coffeoides und Cornus Volkensii, welcher an der oberen Grenze des Höhenbusches fast reine Bestände bildet. 15 2500 m tritt an die Stelle des Acanthaceenstrauches die kleine Dracaena “romontana, während die Bäume ziemlich dieselben bleiben. Der Boden ist wieder vorzugsweise von Farnen, Urticaceen und Acanthaceen bedeckt: Asple- ig Kuhnianum, Athyrium zanzibaricum, Pteris flabellata, Fleurya Volkensii, Pilea bambuseti, P. Mildbraedii ‚ Pouzolzia parasitica, Isoglossa laxıflora, Ruellia Sudanica, Mimulopsis kilimandscharica und Thalictrum rhynchocarpum. E in niedriger Strauch mit rosafarbenen Blüten ist hier Pavonia kilimandscha- ”“a. In dem Cornus-Gürtel finden sich auch spärlich Podocarpus milanjianus, Rapanca neurophylla, Olea Hochstetteri, Clematis kissangensis, Polystichum sens, die Urticacee Droguetia iners, sodann Euphorbia Stuhlmannii, als Epiphyten Trichomanes pyxidiferum, Asplenium concinnum und Sandersonit, 1uPhogtossum Deckeniü, Polystachya kermesina, Sedum kiwuense und Coty- umbilicus. Gruppen von Myrica salicifolia treten auch schon als Vor- Posten gegen die Ericaceenformation auf. Am Südkamm des Karisimbi erscheint oberhalb des Bambusbestandes ischen 3000 und 3300 m auf fettem schwarzen Humus ZHagenia- ein reiner Bestand von Hagenia abyssinica mit kurzen Stämmen 43* 2 zwische "Ormation, 674 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. von 6,45 m Umfang und weit ausladenden, riesigen Ästen, welche dicke Moos- polster tragen, mit Unterholz von AHypericum lanceolatum, einer baumartigen schönen Vernonia und von schönem großblütigem Audus runssorensis. Da- zwischen breiten sich feuchte grüne Matten mit großen weichkrautigen Stauden aus: Anthriscus silvestris, Peucedanum Kerstenii, Rumex Steudelüi, Mimulopsis excellens und den kleineren: Cerastium africanum, Cardamine obliqua, Ranun- | culus Volkensü, Galium spurium. Die subalpine Ericaceen-Formation, welche am Ruwenzori eine so mächtige Entwicklung zeigt, ist auf den Kiwu-Vulkanen ungleich stark vertreten. An der SE.-Seite des Niragongo sehen wir auf ziemlich junger Lava knieholzartiges Gebüsch von Sträuchern und Halbsträuchern mit rutenartigen Zweigen kaum Manneshöhe erreichen. An der unteren Grenze sind besonders häufig: Myrıca salicifolia var. subalpina, Erica arborea und Helichrysum nandense mit kleinen silberigrosafarbenen Köpfen, dann die zypressenwüchsige Rubiacee Anthosper- mum usambarense, als windende Pflanze Dumasia villosa, an der oberen Grenze Philippia Johnstonii, gemischt mit ‚Senecio Fohnstonü. In dieser For- mation treten mehrere graugrüne Conyza und Senecio auf: C. gigantea, C. montigena, C. Newii, Senecio Hochstetteri, S. maranguensis, S. denticulata. Prächtig sind Aelichrysum formosissimum und H. Adolfi Frideriet. Wo das Gesträuch weniger dicht ist, wachsen die Farne Asplenium Goetzei, A. lox0 scaphoides, A. furcatum, A. protensum, A. monanthes, Polystichum pungenS, Chellanthes farinosa, von Monokotylen Carex spiwato-paniculata, Luzula abys- sinica, Aristea paniculata, Cynosorchis anacamptoides, Satyrium crassicaule und Disa Stairsü. Von Dikotylen sind noch zu nennen der kleine Rubus kirungensis, Trifolium subrotundum, Viola abyssinica, Sanicula europaea, Mala- baila Kirungae, Peucedanum runssoricum, Ardisiandra sibthorpioides, Sebaca brachyphylla, Sweertia calycina, Bartschia longiflora, Galium aparine, ahlen- bergia arguta, Carduus leptacanthus und Helichrysum Mildbraediü. Auf der Südseite des Karisimbi wächst zwar Prilippia Johnston DU stattlichen baumartigen Exemplaren mit breiten, dichten Kronen heran, be- schränkt sich aber auf den Rand des Hans Meyer-Kraters und bildet nur einen Streifen in der bereits weiter unterhalb beginnenden Senecio-Formation. Hier wachsen auch Festuwca abyssinica, Agrostis spec., Lusula abyssinica, L, John- stonü, Subularia monticola, Bartschia longiflora, Ardisiandra, Helichrysum Fruticosum und H. formosissimum. An der Ostseite des Sabyino bildet Phälippia Johnstonii einen dichten Bestand. Außerdem sieht man hier: Myrica salicifolia var. subalpina, er arborea, Vaccinium Stanleyi, Rubus runssorensis, Deschampsia flexu054, SOME? Km, arsch knpfras Cyce Neu © it, Se ee, S. Mariettae, Helichrysum Mildbraedii, H. nandense, I ° Sie re gen eaateor Formation ist die des Seneczo u? i om rer ee i unterhalb des Südkammes bei etwa aa ae Ä EEE a g verzweigten Bäumen und steigt mit imme plaren 1000 m an dem Gipfelkegel hinauf, weite Si niedriger Abhänge 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori. 675 allein beherrschend. In der unteren Region finden wir dazwischen bis 5,50 m hohe Zodelia Wollastoni! mit 5o cm Stengelumfang in Menge, ‚dagegen selten L. Stuhlmanniti. In den Senecio-Beständen überzieht halbstrauchige Alchimilla cinerea (Fig. 579) fast den ganzen Bergkegel. Im übrigen kommen hier nur noch vor: Deschampsia flexuosa, Sisymbrium falcatum auf den Senecio-Stämmen Fig. 579. Alchimilla einerea Engl, A Zweigstück aus einer feuchten Schlucht oberhalb des Ki- boshowaldes am Kilimandscharo, um 3100 m ü. M. (VoLKENS); 3 vom Höhenwald um 2900 m Encrer); C von der Südseite des Meru um 3000 m (Untıc); D ein Blatt von C aufgekocht; eigstück vom Karisimbi im NE. des Kiwu-Sees, zwischen 3100—3500 m ü. M. (MILDBRAED), Original. EZ und Helichrysum Newii. Am Fuße des Hauptkegels östlich vom Hans Meyer- ter hat sich in 3500 m Höhe auf fast ebener Fläche ein alpines Moor _ wickelt, in dem vorherrschend Carexr runssorensis graugrüne Polster bildet, rang welchen Sphagnum Mildbraedii, Lycopodium saururus und die kleine Beh nde Stweertia macrocalyx wachsen. 676 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. : Wie am Karisimbi überzieht an dem 4100 m hohen Muhavura Alchimilla cinerea den Boden als großer Teppich, aus dem sich Senecio und Lobelia Wollastonii erheben. Ersterer bildet an einer Zone einen wahren Urwald. Auch am Niragongo ist typische Senecio-Formation ausgebildet. Doch finden sich hier noch in ihr Pflanzen der Ericaceen-Formation, Phelippia Fohn- stonüi, Peucedanum runssoricum, Helichrysum Newii, Disa Stairsti, aber keine obelia. Auf dem Sabyino ist Lodelia Stuhlmannii häufiger als Senecio Fohnstomi, und ebenso findet sich dort Sweertia macrocalyx. Eine alpine Region finden wir auf dem Gipfel des Karisimbi. Alchimilla cinerea kommt noch auf der äußersten Spitze, bis 4500 m, in zwergigen Exem- plaren zwischen Schneeflecken und Gesteinstrümmern vor; sonst treten auf den Lavablöcken meist Andreaea, Rhacomitrium-Arten, Lebermoose und Umbili- caria pustulata auf. Am Niragongo kommen am Kraterrand zwischen nackter Lava bei 3200 m Aristea paniculata, Vicia hirsuta und Monopsis Schimperiana, Helichrysum declinatum und Festuca abyssinica vor. Hier mag auch eine Liste der von Graf Von GÖTZEN am Kirunga-Vulkan gesammelten Pflanzen folgen, da sie trotz der geringen Artenzahl den Charakter der Höhenwald- und Höhenbuschvegetation erkennen läßt. Als Graf von GÖTZEN den Kirunga tsha Gongo bestieg, mußte er sich mit seinen Begleitern 3°, Tage lang durch dichten Wald und Gestrüpp durch- arbeiten. Auf der etwa 2000 m hohen, von Lava bedeckten Ebene am Kirunga fanden sich noch Hochsteppenpflanzen: Melinis minutiflora, Bromus FUNSSOTENSIS, Erythrina abyssinica als =—5 m hoher Baum, Hibiscus fuscus, Micromeria ovata, Aeolanthus Prittwitzianus, Celsia spec., Orobanche minor, Acanthus arboreus, Pentas sansibarica und P. longiflora, Cineraria Prittwitsü. Um 2500 m aber, am oberen Rande des Waldes tritt häufig auf Dombeya Götzenit, ein höherer Baum mit glattem Stamm, und die immergrüne, kletternde Araliacee Schefflera Götzenüi. Epiphytisch sind ferner Drynaria Volkensü, Polypodium loxogramme und Peperomia reflexa. Im übrigen finden sich Preridium agw- linum, Aspidium totta, A. coadunatum, A. lobatum, A. oligodonton, Asplenium _ abyssinicum, A. praemorsum, A. Sandersonii, A. caudatum, Pteris quadriaur sta, Arthropteris pectinata, Nephrolepis tuberosa, Polypodium scolopendrinum, also eine ganze Anzahl Farne, die im Waldschatten gedeihen; ferner Cyperw Manni, bis 1,5 m hoch, Piper capense, Sparmannia abyssinica, Pavonia kalı- mandscharica ‚ Kubus kirungensis und R. Goetzenü, Cerastium afrıcanum, 7 halictrum rhynchocarpum, Geranium aculeolatum, Impatiens bicolor Var. breur- Folia, ]. Eminii var. lanceolata, Pycnostachya Goetzeniüi, Vernonia Goetsen Senecio Goetzenii (bis 4 m hoch), Cineraria Goetzenüi, Viola abyssinica, ‚Plantag? palmata, Thunbergia alata, Galium dasycarpum und G. aparıne. erhalb ee Hypericum lanceolatum, Malabaila Kirungae, Ban Di ‚ Dotanum aculeatissimum var. hispidissimum, Andropogo" ae atanthera Volkensiana. Der Urwald am Fuß des Ruwenzori ist durchaus von westafrikanischem 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u. Kirunga-Vulkane, Ruwenzori, 677 Charakter; denn in ihm findet sich noch eine Rotangpalme und die blutrote, auf Wurzeln wachsende Balanophoracee 7; honningia sanguinea, dann ist hier die Connaracee Chestis urens anzutreffen, die Euphorbiacee Manniophytum, die Flacourtiacee Zindackeria Schweinfurtmi: Palısota, Brillantaisia, Dracaena, Mussaenda, Gattungen, welche allerdings auch nicht in den Wäldern Ost- Usambaras fehlen, treten auf und groß ist der Reichtum an Farnen. Wir folgen im wesentlichen dem im Jahre 1891 unternommenen Aufstieg STUHLMANNS durch das Tal des Butagu, des größten Baches auf der West- seite des Gebirges, der die Gletscherwässer des Hauptmassives zum Semliki führt. Wir folgen diesem Wege um so lieber, als auf ihm die schon ziemlich reichen Sammlungen STUHLMANNs durch diejenigen MILDBRAEDSs ergänzt wurden. Die höchste Erhebung an der Grenze des Zwischenseenlandes mit Gipfeln von mehr als 5100 m ist die Kette des Ruwenzori (Runssoro, Runssori), von dessen Firngipfel mehrere mächtige Gletscherzungen niederziehen, während bei 44504500 m die Grenze des ewigen Schnees sich befindet und von 4500— 4300 m ein beständiger Wechsel zwischen Regen, Schnee und schönem Wetter eintritt. An ihm finden wir daher auch alle Regionen von der des unteren Regenwaldes bis zur alpinen und nivalen. Noch bis 1800 m reichen Rapkia- Palmen, Würgerfeigenbäume und andere Bewohner des unteren Bergwaldes, wie Macaranga kilimandscharica, Ehretia silvatica, Albigzia Jastıgiata, Platy- cerium angolense, Selaginella molliceps, Pilea tetraphylla, Piper capense, die Labiate Pycnostachys Volkensii, Brillantaisia cicatricosa, FPolygala persitarii- folium, Desmodium scalpe. Über 1800 m findet man die Euphorbiacee Ery- Ihrococca hirta sowie die Composite Microglossa densiflora, und Dombeya leucoderma erstreckt sich sogar bis zu 2200 m; ferner sind häufig Achyrocline Hochstetteri, Cynoglossum amplifolium, Helichrysum maranguense und die flicacee Droguetia iners, beide klimmend. Bei 1940 m beginnt auch Adler- farnvegetation, welche nur wenig andere Kräuter aufkommen läßt, aus der aber hier und da noch eine Raphia-Palme hervorragt. Sambucus adnata erscheint als einzige vom Flimalaja her in das tropische Afrika vorgedrungene Caprifoliacee. Sodann sind auch in der Adlerfarnformation als erste Vorboten der um 2200 m beginnenden Nebelwaldregion zu erkennen: Cerastium africanum, Thalictrum Fhynchocarpum, Sanicula europaeca. An Bächen wachsen stattliche Baumfarne, Impatiens Eminü, Plantago palmata, Torilis gracilis, Lysimachia africana, "maria cordata sowie Helichrysum foetidum var. microcephalum. Podocarpus "ilanjianus herrscht als 20—30 m hoher Baum bis zu 2600 m und weiter Oben ist er noch bis 3200 m strauchartig entwickelt; die Bäume sind mit einigen -aubgehölzen untermischt, welche von Orchideen (Polystachya) überwuchert und durch dicht verschlungene Lianen verbunden sind. Um 2200 m wachsen es den mit Farnen bestandenen Wäldern an den von Gebüsch eingefaßten Bächen Adiantum capıllus Veneris, Polypodium-Arten, Cynoglossum amplı- Folium, Helichrysum Stuhlmanniü, Ipomoea involucrata. Im Wald herrschen Zunächst noch immergrüne Bäume mit lederartigen Blättern, Olea Hochstetteri und 9, chrysophylla, Ehretia silvatica, Maesa lanceolata, Dalbergia lactea, 678 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Olinia macrophylla, Sapium spec., Mystroxylum aethiopicum mit Varietäten, Pittosporum fragrantissimum, Teclea nobilis, Clerodendron Fohnstonii, Rubus apetalus (bis 2500 m), dazwischen einige Dracaena, hier und da einige epi- phytische Orchideen und Farne (Polypodium lepidotum), sowie Lycopodium guidioides und Loranthus syringifolius. Schlingpflanzen sind Czssus, Rubıa cordifolia, die Leguminose Shuteria africana, eine Melothria (Cucurbitacee). Auf dem Boden wachsen Zactuca abyssinica, Helichrysum foetidum und H. Formosissimum, Sibthorpia europaca var. africana, Peperomia Stuhlmannü (bis über 3000 m), Chenopodium foetidum, Conyza Newii, die Acanthaceen /soglossa runssorica und Dyschoriste radıcans, an Bächen: Valeriana Volkensii, Strepto- carpus glandulosissimus, Impatiens Mildbraedii. Bei 2500 m beginnen schon Bestände von Zria arborea und Philippia Stuhlmannii, deren Stämme mit Usnea articulata und Anaptychia leucomelaena dicht behangen sind. Die Olea- Arten und Olnia sind noch nicht verschwunden und auch Werhea ruwenzo- rensis, sowie Fasminum abyssinicum, Rhamnus prunioides und Maesa Mild- braedii treten auf. Auch Lycopodium clavatum, Disa, Peltigera conica und P. polydactyla finden sich schon in der Übergangsregion. twa um 2700 m wächst die schöne spreizklimmende Campanulacee Canarina Eminii, welche wie mehrere andere der Hochgebirgsformen des Ruwenzori auch in Abyssinien vorkommt und sich von der auf die Kanarischen Inseln beschränkten Canarina campanula nur wenig unterscheidet. Von 2600—3000 m herrscht neben den Zrica-Beständen vielfach Bambus- bestand von Arundinaria alpına, dessen Boden von Moosen reichlich bedeckt ist, wie Breutelia Stuhlmannii, Dicranum Stuhlmannii und der Flechte Lepto- gtum phyllocarpum var. macrocarpum. Die weitverbreiteten Hochgebirgspflanzen Parochetus communis und Crotalaria laburnifolia finden sich hier ebenfalls. Sehr eigenartig ist die um 3000 m beginnende Heideformation, von baum- artiger, 3—8 m hoher Phzlippia Fohnstonii gebildet, welche so wie die unter- halb vorkommende Erica arborea mit Usnea, Sticta ambavillaria und Anap- tychia leucomelaena behangen ist; abgestorbene Stämme sind im Ericaceenurwald massenhaft vorhanden und dicht von Moosen bedeckt. Der Boden ist hier aut 1—1,5 m dicker Schicht von Sphagnum Pappeanum überzogen, €S finden sich aber auch Polytrichum Stuhlmanni, Peltigera polydactyla und Sphaero- Dhorus compressus. Außer Ericaceen wachsen hier noch Gymnosporia lepidota, Cornus Volkensü, Olinia macrophylla, Rapanea pellucido-striata, der bis 3 m hohe Rubus runssorensis mit prachtvollen rosenroten Blüten, Ranunculus 0780 Phytus, Peucedanum runssoricum, welches mit keiner der aus dem tropischen Afrika ‚bekannten Arten, wohl aber mit einer Art von Madagaskar verw andt ist, Eine rotblühende Orchidee (Disa Stairsi), kleine Farne, Impatiens runs- EBEN mit hochroten Blüten zieren den. Moosteppich. ; Zwischen 3100 und 3400 m tritt dann 1— 1,5 m hohes Vaccinium Stanley! A: Wenn auch die Auffindung dieser Pflanze im tropischen Afrika nicht Be en rn ist, nachdem auf den Milanjibergen ebenfalls ein da ‚ SO ist doch jedenfalls das Vorkommen eines Hochmoof€® 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 51. Kiwu- u, Kirunga-Vulkane, Ruwenzori. 579 tropischen Afrika von großer Bedeutung. In derselben Zone wurden teils zwischen der Plalippia, teils außerhalb ihrer Bestände der schon erwähnte Podocarpus, Hagenia abyssinica, Gymnosporia acuminata var. lepidota, Myrsine neurophylla und M.runssorica gefunden, auch Phalippia trimera, Rubus runs- sorensis, die Solanacee Discopodium penninervium, die Araceen Sauromatum abyssinicum und Arısaema ruwensoricum, ferner Hypericum keniense, Cyno- glossum micranthum, Stachys aculeolata, die beiden Acanthaceen /soglossa rubescens, I. runssorica und Mimulopsis runssorica, Helichrysum fruticosum, H, elegantissimum, die auf dem Plateau oft weithin einen Teppich bildende Alchimilla Stuhlmannii, Viola abyssinica, Ranunculus pinnatus, Thalictrum rhynchocarpum, Peucedanum Eminii und P. Kersten, Carex runssorensis (bis 4000 m), Cynoglossum micranthum, Lycopodium saururus, die Flechten Cladonia squamosa und Cl. rangiferina, das durch die ganze Region verbreitete Laub- moos Breutelia Stuhlmannii, die Lebermoose Diplasiolejeunea runssorensis, Cephalosiella vaginans, Schisma Stuhlmanni, Plagiochila ruwenzorensis, Pleuro- schisma convexa, Mastigobryum buxifolium, Lophocolea armatistipula, Lepidozia irregularis und lacerata, Chandonanthus giganteus und andere Lebermoose. Zwischen den Moosen bildet Carpha Eminii dichte Polster, welche auch noch bis 4500 m vorkommt. An den Ericaceenstämmen wachsen Elaphoglossum conforme var. glandulosum, Hymenophylla und Polypodium rigescens epiphytisch, auch die Lebermoose Plagiochila ruwenzorensis, P. ericicola, P. colorans, Acro- ljeunia convexa, Anastrophyllum grossitextum, Metzgeria recurva, M. latıfrons, Microlejeunia oristipula, Frullania longirostris und die Flechten Ramalına com- Planata, Stictina umbilicarüformis. Oberhalb 3178 m fallen neben dem baum- Örmigen Senecio adnivalis (verwandt mit S. Johnstoniti), auch Lobelia Stuhlmannti (3100-3800 m) und die 3—6 m hohe ZI. Wollastonii (bis zu 4500 m) auf. Au Felsblöcken wächst die Polypodiacee Elaphoglossum Deckenit, zwischen Moos auf Baumstämmen Z/. conforme var. glandulosum, erst bei 3822 m hört der dichte Bestand von Philippia auf; es finden sich aber weiter oben noch immer abge- Storbene Stämme und zwischen diesen die baumartigen Lodelia Adolfi Friderici und Senecio, welche selbst Bestände bilden. Zwischen ihnen ist der Boden bedeckt von Deschampsia fleruosa, Alchimilla Stuhlmannii und A. subnwalis. ka Alchimillen finden sich bis zu 4500 m an etwas feuchten Plätzen; inwieweit die vielen neuerdings noch aufgestellten Arten als solche oder als Wachstums- formen anzusehen sind, muß noch entschieden werden. Häufig ist auch noch Helichrysum Stuhlmannii, welches ı—ı,; m hoch wird. Dazu kommen 7. "oöustum (1 m hoch), H. rigidum, H. formosissimum und das von VOLKENS “uerst am Kilimandscharo entdeckte Antkoxantum nivale. Bis zu 4500 m reicht a weh das weitverbreitete strauchige Hypericum lanceolatum; ferner wachsen hier Poa oligantha, P. Schimperiana, P. glacialis, Festuca gelida. Die Felsblöcke um 3900 m sind mit Stereocaulon ramulosum und Khizo- erpon geographicum besetzt. SCOTT ErLLior unternahm ı895 auch einige Exkursionen auf der Ostseite, Unter anderen in das Mubekatal. Dies wurde auch von Dr. WOLLASTON und 680 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. vom Herzog der Abruzzen besucht, den Dr. RoccATI als Sammler begleitete. Wir wollen, da jedenfalls noch eine kritische Sichtung der in neuerer Zeit aufgestellten neuen Arten vom Ruwenzori erfolgen muß, hier nur einige der wichtigeren Ergebnisse von der Expedition WOLLASTONs anführen, so weit sie die oberen Regionen betreffen. Um 1900 m beginnt Gebüsch, in welchem namentlich der schöne Acanthus arboreus (Fig. 126) mit seinen blauen Blütenähren hervorleuchtet. An offenen sonnigen Abhängen bemerkt man die ersten Lodelia giberroa, während an schattigen Plätzen wilde Musa bis zu 2300 m aufsteigen und an den Bächen ı0 m hohe baumartige Dracaena auftritt. Von den übrigen um 2300 m wach- senden Arten nennen wir hier einige, die vom Westabhang nicht angeführt wurden: Ranunculus membranaceus, Kosteletzskya adoensis, Cassia didymobotrya, Micromeria biflora, Polygala persicarüfolium, Coreopsis abyssinica, Lysimachia africana, Plectranthus Schimperi, Rumex abyssinicus, Orobanche minor, fast alle auch in Abyssinien; Cynoglossum geometricum, Solanum aculeatum, Lisso- chllus Krebsü und L. ruwensoriensis, Satyrium crassicaule, Vernonia ruwenzo- riensis und V. Wollastonii, Begonia Wollastonii, Pentas pubiflora var. longistila, Pavetta ruwenzoriensis (bis 2600 m), Grumilea megistosticta, Conyza scariosa, „Senecio Wollastoniüi, Plectranthus Wollastonü, Peperomia ruwenzoriensis, Poly- stachya bicarinata. on 2300—2600 m herrscht dichter Wald mit einer großen Dombeya und einem sparsam auftretenden Podocarpus; epiphytisch ist hier Polystachya bi carinata. Um 2600 m sind häufig Stachys aculeolata, Begonia Meyeri Johannis, Habenaria Rendlei, Hibiscus diversifolius var. granatensis. n den steilen Abhängen von 2600—3000 m ist erst ein kleiner Gürtel von Podocarpus und niedriger Erica arborea wahrzunehmen, bis um 2800 m Arundinaria alpina (bis 3300 m) beginnt, welche auf der Westseite schon um 2300 m beobachtet wird. Bei 3150 m erscheinen kräftigere, mit Flechten besetzte Ericaceenbäume (es wird nur Erica arborca genannt). Hier wachsen die Erdorchideen Zpipachs africana, Cynorchis anacamptoides, Satyrium crassicaule, Polystachya gracilenta, auf Felsen Polystachya Doggettii und P. Woosnami; auf Bäumen Angraecum Scotellii. Die große rotblühende buschige /mpatiens runssorensis tritt auf, Alchimilla ruwenzorienses bildet große silbergraue Polster und an feuchten stellen erscheint das schöne Helichrysum argyrocotyle. Von. neuen ee wurden außerdem gefunden: bei 3000 m Senecio jugicola, Coleus latidens; Pycnostachys Elliotii und die Amaryllidacee Choananthus Wollastonii, verwan s mit dem von DAWE auch am Ruwenzori gefundenen Ch. cystanthiflorus; bei 3300 m: Rudus Doggettii, Solanum runsoriense, Mimulopsis Elliotii und Coleus elivicola, E Von 3300—3600 m sind die Bäume (»meist Zrica arborea«) mit runden Kissen von Moosen bedeckt und am Grunde von 60 cm hohen Moosmasse" umgeben; Zodelia Deckenii und L. Stuhlmannii vereinigen sich hier mit ag Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XXXVLI, zu S, 681. Bestand von Senecio adnivalis Stapf in der Nähe des Kingana am Ruwenzori, um etwa 4000 ü ; mü.M. Nach einer Photographie von Vittorio Sella in: Der Ruwenzori, Erforschung und erste Ersteigung seiner höchsten Gipfel, F. A. Brockhaus, Leipzig 1909- 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 532. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 681 großblütigen Aypericum. Um 3600 m wurden Conyza montigena und Cala- mintha parvula gefunden. Von 3600—4000 m herrschen zwischen den baumartigen Ericaceen und Senecio, sowie den ZLodelia Arten von Helichrysum, darunter das neue H. Wollastonii, auch der schöne Rubus runssorensis. Auf Felsen wächst Sedum ruwenzoriense. Ferner kommen vor Alchimilla geranioides und A. argyro- Phylloides, Senecio sycephyllus und 5. adnivalis, Ranunculus oreophytus, Subularia monticola, Cardamine obliqua, Peucedanum Kerstenii. der Region von 4000—3000 m hören die baumartigen Ericaceen bald auf, die baumartigen ‚Seneczo reichen fast bis 4600 m, nicht selten einige hundert Meter hoch herrschend (Taf. XXXVIM), und Zodelia Wollastonii ist von 4100 m an den steilsten Abhängen fast bis zur Schneegrenze zu sehen, während L. Deckenii auf flachen Sümpfen bei 4300 m verschwindet. Die Helichrysa bilden oft Büsche von 1—ı,; m Höhe und H. Stuhlmannii var. latifohum reicht fast bis zu 5000 m. Bis zur Schneegrenze reichen auch Arabis albida, Luzula Fohnstonii, Poa glacialis. In dieser Region kommen noch vor: Galium Serraiohamatum, Senecio gymnoides, Carpha Eminii und Carex runssorensis bis 4100 m, Alchimilla subnivalis bis 4600 m. 52. Die Zusammensetzung der Waldflora von Kamerun im allgemeinen’). Nun wollen wir Zentralafrika verlassen und nach Westafrika zurückkehren, um noch einen Einblick in das Gebiet nördlich vom Kongostaat zu gewinnen. Das große französische Kongogebiet bedarf noch einer gründlichen botanischen Erforschung, dagegen kennen wir einen Teil der Urwaldflora von Spanisch- Neu-Guinea, recht viel von der Gabuns und nicht wenig aus Kamerun. Jede botanische Forschungsreise in diese Gebiete bringt neue Entdeckungen und hier ist noch für Jahrzehnte viel zu tun. So viel ist sicher, daß auf der Strecke von der Kongomündung bis zu der des Niger in Gabun und Süd-Kamerun der Regenwald am reichsten an baumartigen Vertretern verschiedener Pflanzen- familien, an Lianen und Epiphyten ist und daß hier auch ein großer Endemismus herrscht, während anderseits nicht wenig Arten auftreten, welche mit solchen nn %) Wichtigere Literatur: A. BucnnoLz: Reisebriefe an Herrn Prof. Dr. Zaddach, Zeitschr. d. Ges, f, Erdkunde, Berlin IX (1874) 161— 222. — A. ENGLER: Beiträge zur Flora von Kamerun, in Englers Bot. Jahrb. VII (1886) 332—342. — J. Braun: Botanisches aus dem Groß-Batangagebiet, u F. v. Danckermanns Mitteil. von Forschungsreisenden usw. aus den D. Schutzgebieten I (1888) 46—50; Botanischer Bericht über die Flora von Kamerun, ebenda II (1889) 141—176. — PREUSS: ericht über botanische und entomolog. Beobacht. auf der Barombi-Station, in F. v. DANCKELMANNS Mitteil, U (1889) 44—61; Bericht über eine Reise von Kamerun, den Mungo stromaufwärts nach Cane, ebenda IV (1891) 28—34. — A. ENGLER: Über floristische Verwandtschaft zwischen dem tropischen Afrika und Amerika, sowie über die Annahme eines versunkenen brasilianisch- üthiopischen Kontinents, Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wiss. 1905, S. 180—231. — ges ‚ind Büscen, Forstwirtschaftliche und forstbotanische Expedition nach Kamerun und Togo, in Beihefte zum Tropenpflanzer X (1909). 185—310. 682 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. des tropischen Amerikas identisch oder verwandt sind. Wir wollen versuchen, uns auch hier über den Charakter der Vegetation im allgemeinen zu orientieren, ö6. ya Ficus ‚triangularis Warb. A Zweig; B Zweigspitze; C & Blüte; D, Sub ggriffelige Q Blüte; G deren Pistill; 4, J kurzgriffelige Q Blüte; X fruchtendes Recep eulum; Z Längsschnitt durch die Frucht; M Embryo. — Original. Te 1% R . 2 m Fieus Vogelii Miqu. A Zweigstück; 3 Zweigspitze; C Knospe einer 5 Blüte; 2, Z 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 683 doch muß ich bemerken, daß in den einzelnen Teilen des Waldgebietes von Kamerun von S. nach N. Urwald sowohl wie Sekundärwald (Buschwald) keines- F Teil des @ Blütenstandes; G kurzgriffelige @ Blüte; 47 langgriffelige Blüte; *J reifes Receptaculum; X Frucht. — Original. 684 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. wegs immer gleich zusammengesetzt sind. Jede der etwas genauer erforschten Stationen Batanga, Edea, Jaunde, Barombi, Victoria hat eigentümliche Arten geliefert. Wie weit dieselben aber verbreitet sind, könnte nur festgestellt werden, wenn ähnlich, wie es auf den Philippinen von seiten der amerikanischen Regierung geschieht, fortdauernd botanische Expeditionen von wirklichen Kennern der Flora veranlaßt würden. Fig. 582. Strombosiopsis tetrandra Engl. A blühender Zweig; B Blütenstand; € Knospe®; D Kelch, Blumenblätter und Staubblätter; Z Griffel mit Discus; 7 Querschnitt durch den Frucht- knoten; G Längsschnitt durch denselben; 4 Frucht; J Querschnitt derselben. — Original In den buchtenreichen Küstenstrichen ist die Mangrovenformation in gr ober Ausdehnung vorhanden und besonders von Kribi bis zum Cross-River ist sie in den Mündungsgebieten der Flüsse weit ins Land hinein zu verfolgen. Die Mangrove der afrikanischen Westküste stimmt mehr mit derjenigen u tropischen Amerikas, als mit der von Ostafrika überein. Dem Meere ZW _ t finden wir Rhizophora mangle, welche viel höher wird, als die indische (bis 20 m) und darum auch eine waldartige Formation bildet; dann folgt Aur = 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kame run im allgemeinen. $85 j oh ec > eli)z 4» A u Date yo 3 Coula edulis Baill. A blühender Zweig; 3 Knospe; C Blüte; D Blumenblatt; Z Staub- eg und von der Seite; 7 Blüte nach Entfernung einiger Blumenblätter; G Pistill im ZT Querschnitt ae den Fruchtknoten; J Längsschnitt durch die Frucht. — Original. 686 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. cennia nıtida, weiter im Innern finden sich Bestände der niedrigeren Combre- taceen Zaguncularia racemosa und Conocarpus erectus. Zwischen den Mangrove- bäumen wächst, wie in der gleichen Formation aller tropischen Länder, das große Farnkraut Acrostichum aureum. | Unmittelbar an die Mangrove schließt sich der Alluvialwald an, der in dem regenreichen Westafrika in den tropischen immergrünen Regen- ME . ne S. w 12 2 u REETIETR x In Er Ir >, Were: es v TEN R Ru S/7 RL ’ ea RN N 7 IZ au EIS r r Dr =‘ EN IE rn EN Sa a En IF ERS? A Fig. 584. Newtonia Zenkeri Harms. A blühender D, E Anthere von vom und hinten, Zweig; B Knospe; C Andröceum und Pistill; mit Drüse; 7 Längsschnitt durch das Pistill. — Orl wald übergeht, welcher ursprünglich einen großen Teil der Kolonie bedeckt hat und jetzt durch die Au ; sdehnung der Plantagenwirtschaft vielfach gelichtet wird, Zunächst findet man im Alluvialwald an der Mangrovengrenze Pandanus candelabrum und dann gesellen sich zu ihnen die Rotangpalmen aus den er tungen Ancistrophylium, Oncocalamus, Calamus und Eremospatha, seltener RR kleine Palme Podococcus Barteri (Bd. II, S. 230, 231, Fig. 154, IE reis Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XXXIX, zu S. 686, ES Fer A Hi I : I. Urwalddickicht mit Rotangpalmen und Lianen in Kamerun. Photogr. Herr Oberleutnant Arn. Schultze, 2. Küstenwald mit Ölpalmen, Elacis guineensis Ups: = Vietoria in Kamerun. ’hotogr. Herr Obergärtner De 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 687 Phoenix spinosa und die Weinpalme Raphia vinifera, dann folgt Habiscus tliaceus. In der Nähe der Mangroven oder an sandiger Küste bemerkt man a N — N Se a j £5 [LAS aber, = e— ZEN 1 JE 70 DD DIE En A wi 2 aM N I W 1% 8.585. Pentaclethra macrophylla Benth. A blühender Zweig, '/; nat. Gr.; 3 Teil eines Blattes nat. Gr.; C Blüte; D Frucht, '/; nat. Gr.; Z Same. — Original. BR “uch noch andere Dikotyledonenbäume, Dalbergia monetaria, D. ecastophyllum, a arpus lunatus, Andira jamaicensis, alles Leguminosen, die Tiliacee IPhaca gr ewioides, Ficus triangularis (Fig. 580), die Meliacee Carapa procera Engler » Pflanzenwelt Afrikas. I. 44 688 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. (Fig. 556, 557), die Lianen Zntada scandens mit riesigen Gliederfrüchten und Dioclea reflexa, nur sehr wenige von diesen, wie Entada, auch in Ostafrika wachsend, die meisten aber auch im tropischen Amerika, und noch einige andere westafrikanische Arten. Fig, 586. Distemonanthus Benthamianus Baill. 4 blühender Zweig, '/a nat. Gr.; 3 ein Blätt chen; C Frucht; D Blüte mit Pistill; Z einzelne Teile der Blüte, vergr.; die 3 Blumenblätter, 2 fertile und 2 sterile Staubblätter. — Original. Ferner finden sich mehr in der Nähe der Küste die Leguminosenbäume Pterocarpus esculentus, Bapkhiopsis pauciflora, Oxystiema Mannii und Berlinia auriculata, die letzteren beiden 25—40 m hohe Bäume. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 689 Fig. 587. Stemonocoleus micranthus Harms. A Habitus‘; 3 Stück des Blütenstandes; C Tragblatt von innen; D von der Seite; EZ Vorblatt von der Seite; 7 von innen; G Kelchblatt; 47 Discus entwickelt sich kein Unterholz und Epiphyten sind sparsam oder nur in den E Kronen; an den Flußufern, Bachufern, Hängen und in Lichtungen treten Lianen _ And Epiphyten aller Art in größerer Zahl auf. #2 Im folgenden nenne ich nur die Gattungen, von denen wir Bäume kennen, Welche über 6 m Höhe hinausgehen. 44* 6% Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von Monokotyledonen ist außer den Palmen noch die Gattung Dracaena als Baumgattung zu nennen, obwohl die Mehrzahl ihrer Arten niedrig bleibt oder strauchig ist. Ulmaceae: Celtis; Moraceae: Chlorophora excelsa (riesiger Baum, auch in Deutsch-Ostafrika), Treculia africana (afrikanischer Brotfrucht- baum mit riesigen Fruchtständen) (Fig. 570) u. a. Arten, Acanthotreculia, Ficus Fig. 588. Scorodophloeus Zenkeri Harms. A blühender Zweig; B Knospe mit Vorblättern,; € Blüte, geöffnet; D Anthere; Z Insertion der Staubblätter und des Pistills; 7 Pistill mit Griffel. — riginal. Vogelüi (Fig. 581) und sehr zahlreiche andere Arten, darunter viele Baumwürgef, Myrianthus arboreus, und andere Arten, Musanga Smithii (Regenschirmbaum, erster Besiedler von Lichtungen und Holzschlägen, von sehr schnellem Wachs- isweilen 30 m Höhe erreichend, stets mit Stelzwurzeln und mit seiner tum, lichten schirmförmigen Krone schattenliebenden jungen Holzgewächsen Schutz 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 691 gewährend (Fig. 571). — Olacaceae: Piychopetalum, Ongokea (Fig. 561), Strom- bosia-Arten mit sehr hartem Holz, S/rombosiopsis (Fig. 582), Coula edulis mit \ > Ex K.3X kant 2 Sea > 2 a SER NEHN 7, SU DIENEN, ‘fi RR vr N r 74 Fl rd E* Fig, 589. Stachyothyrsus Staudtii Harms. A blühender Zweig; 3 Blüte; C dieselbe im Längs- a schnitt; D, Z Staubblatt; 7 Frucht. — Original, SS baren Früchten (Fig. 583). — Anonaceae: in großer Mannigfaltigkeit, oft mit _ Prächtigen Blüten, besonders auffallend Monodora myristica mit schönen orange- farbenen hängenden Blüten und großen kugeligen F rüchten, /solona, Hexalobus, 692 I Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Y Sa ZURIE RR an NE Rx RER SEI LAK, ER RER aa N>8 N) Ba‘ N & IN r. u > AN Fig. 590. TRETEN) | carp UF. 29 a R tarium macrocarpum Harms. 4A Frucht, an einer Seite mit aufgerissenem = | 2 Frucht im Längschnitt mit dem Samen; C Frucht im Querschnitt; D Blatt. — Nac Prof. hnitt Dr. Harms, | 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 693 Dvaria, Pachypodanthium, Arten von Xylopia mit aromatischen Samen. — Myristicaceae: Scyphocephaltum, Pycnanthus kombo, ein bis 60 m hoher Riesen- baum mit quirlig gestellten Ästen in der Krone, Staudtia, Coelocaryon. — Lauraceae: Aypodaphnis, Tylostemon mit mehreren, meist niedrigen Arten, Fig. sgr. Copaifera Demeusii Harms. A blühender Zweig; 3 Knospe und Bracteen; C Pistill in der Knospe; D Blüte; Z Pistill im Längsschnitt; # Frucht. — Nach Prof. Dr. Harms. ‚deren tispige Blütenstände zahlreiche kleine unansehnliche Blüten tragen. — a Nosaceae-Chrysobalanoideae: einige Arten von Parinarium und Acıoa, zum ee eil stattliche Bäume mit ansehnlichen Blütenständen. — Connaraceae: Folly- Sera, Spiropetalum. -—— Leguminosen sind reicher als alle anderen Familien Vertreten. Acacien fehlen im Wald, dafür aber sehen wir andere Gattungen der Mimosoideen: Calpocalyx Dinklagei, Albizsia Brownei, Tetrapleura Thon- 694 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ningüi, Newtonia Zenkeri (Fig. 584) (mehr im Bergwald), Pipfadenia africana (Fig. 573), Fillaeopsis discophora, Cylicodiscus gabunensis, mit riesigem Stamm und rotem Holz, Pentaclethra macrophylla (Fig. 585), mit festem, rötlichem Holz und eßbaren Samen (siehe weiter unten bei /rvingia), Parkia Zenkeri. Noch zahlreicher sind die Gattungen der Caesalpinioideen: Diszemonanthus Bentha- mianus (Fig. 586), Dialium guineense (Fig. 542) u. a., Macrolobium, Berlinia acuminata und bracteosa, Stemonocoleus (Fig. 587), Scorodophloeus Zenkeri (nach Fig. 592. Schotia humboldtioides Oliv. A blühender Zweig; 2 Be © und Pistill; Fruchtknoten, DE derselbe im Längsschnitt. — Origin Knoblauch schmeckende Rinde, Handelsartikel) (Fig. 588), Zenkerella, Hymeno- stegia, Stachyothyrsus Staudti (Fig. 589), Zrythrophloeum guineense (auch in Deutsch-Ostafrika, Fig. 210, S. 243), Gynometra, Copaifera, insbesondere C. De- meusei, die Stammpflanze des Kamerun-Kopals (Fig. 591), Detarium maero- carpum (Fig. 590, dessen große ölreiche Samen geröstet und zerstampft ‚genossen werden), Aphanocalyx, Schotia humboldtioides (Fig. 592), Baikiaca insignis, Afzelia africana, nicht sehr groß, mit eßbarem Arillus der Samen, Brachystegia cynometroides (Bergwald), Baphiopsis. Dagegen sind eigentliche 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 695 Papilionatae weniger vertreten: Ormosia, Baphia, einige Arten, Dalbergia (meist niedrig), Pterocarpus Soyauxii (rotes Farbholz, Fig. 59 3), Derris leptorhachis Millettia macrophylla (Fig. 594), (nur in Lichtungen), Erythrina excelsa (Berg- wald). Unter den genannten befinden sich bis 50 m bisweilen sogar 70 m EN AR A SIG VL SIE a ; 58 593. Pterocarpus Soyauxii Taub. A Blatt, verkleinert; 2 Blütenstand, verkleinert; C Fahne; Flügel; E Blatt des Kähnchens; 7 Blüte nach Entfernung der Blumenblätter; G Pistill im Längsschnitt; 7 Früchte, an der einen der Same freigelegt; J Längsschnitt durch den Samen. — Original. 696 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. hohe Bäume. — Linaceae: ZLepzdobotrys, Phyllocosmus. — Humiriaceae: Sacco- glottis. — Rutaceae: Fagara, Limonia, Teclea u. a. — Simarubaceae: Pierreo- dendron, Klainedoxa (Fig. 595), Desbordesia (Fig. 596) und /rvingia Barteri Fig. 594. Millettia macrophylla Hook. f. A blühender Zweig; B Kähnchen; C Andröceum; Pistill; Z Frucht, nat. Gr. — Original. (älschlich »wilder Mango« genannt), mit graugelbem hartem Holz und eßbaren Früchten und Samen ‚ aus denen, vermischt mit den Samen von Pentaclethra macrophylla, das Dika-Brot bereitet wird (Fig. 550), riesige Bäume. — Bursera- br nn 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 697 ceae: Canarium-Arten und Pachylobus edulis (mit eßbarem Samen) (Fig. 597). — Meliaceae: Ahaya Klainei (afrikanischer Mahagonibaum, riesig ), Entandophragma Rederi (besitzt ebenfalls mahagoniähnliches Holz und steht ee der RETT, BARS # e0 AUFR “ er FI‘ AN Vag ja, \ Be IR FEN he a N Ol en Male x; a0 > 5:5 RO wi - ie (3 e a P SEITEN DB ? Gr EL, s l IX Ki “ be, DD Ü Kr ; In a Sir 4: Su ze FED EXT SR “>; a0 EuS . ——— Bun Es s SOHN a: Fig. 595. Klainedoxa grandifolia Engl. A Sproßende mit den großen Nebenblättern; 3 blühender Zweig nach Abfall der Nebenblätter; C Knospe; D Blüte, geöffnet; Z Längsschnitt durch den us und den Fruchtknoten; 7 Querschnitt durch denselben; G Frucht; 7 dieselbe im Längs- schnitt; J dieselbe im Querschnitt. — Original. Gattung Smwietenia nahe), Trichilia, Guarea. — Polygalaceae: Carpolobia. — Euphorbiaceae: Alchornea, Megaborea, Claoxylon, Sapium, Cyclostemon, Antı- & a Baccaurea, Cleistanthus, Actepila, Thecacorys, Maprounea, Uapaca, Aysora, Hymenocardia, Bridelia, Macaranga, Dichostema, Grossera, Croto- 698 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. nogyne, Ricinodendron Heudeloti (= R. africanum (Fig. 599), außerdem noch viele Gattungen mit nur strauchigen Arten. — Anacardiaceae: Pseudospondias microcarpa, viele Trichoscypha (Fig. 598), einige Sorindeia, meist kleinere Fig. 596. Desbordesia glaucescens (Engl.) Pierre. A blühender Zweig; 3 Blüte; C' Längsschnitt durch -dieselbe;- D Discus und Pistill; Z Frueht mit-Längsschnitt eines Samens; 7 Querschnitt der Frucht; G Querschnitt des Samens. — Teils Original, teils nach L. PIERRE. Bäume. — Sapindaceae: Deinbollia, Blighia sapida (atia-tjo) mit eßbarem Samenmantel, Zriocoelum, Lychnodiscus, Phialodiscus. — Tiliaceae: Grewia, Diplanthemum. — Rhamnaceae: Lasiodiscus. — Bombacaceae: Ceiba pentandra (der bisweilen 70 m hohe Wollbaum ‚ Kapok-Baum) Bombaxr buonopozens® 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 699 [44 32 597. Fachylobus edulis G. Don var. saphu. A Frucht; 3 Längsschnitt durch dieselbe, in dem “ en Fach den einen Kotyledon mit dem Stämmchen und das zusammengedrückte sterile Fach zeigend; C Querschnitt durch die Frucht; D Keimling von hinten; Z Keimling von vorn, die dicken Lappen der Keimblätter zeigend. — Original. Big. 600). — Sterculiaceae: Sierculia tragacantha, Octolobus, Cola acuminata, die Stammpflanze der kleinen Cola und viele andere Arten, teils mit ein- fachen, teils mit gefinger- ten Blättern, Tröplochiton Scleroxylon, ein prachtvoller iesenbaum mit großen Brettwurzeln,, gelappten Blättern und großen roten lüten. — Scytopetalaceae: Rhaptopetalum, Scytopeta- Zum ig. 601), Pierrina (Fig. 602), Oubanguia, — Ochnaceae: Ouratea, be- sonders beachtenswert ZLo- Plüra alata, ein bis 60 m hoher Riesenbaum mit hellgraubraunem Stamm, Schwerem, dunkelkarmin- Totem Holz, schöner Krone mut aufwärts gerichteten = cheln nach oben ge- a Alchteter Spatelförmiger, in Fig. 598. A Trichoscypha Braunii Engl. 3—D T. ferruginea Engl. 2 Scheitel der Frucht, die für diese Art charakteristi- schen 3 Wülste zeigend; C Längsschnitt der Frucht, mit einem Keimblatt und dem kurzen Stämmchen; D Keimling von hinten. — Original. der Jugend rot gefärbter Blätter. — Guttiferae: . er der im tropischen Afrika weit verbreiteten Haronga paniculata (Fig. 566) 5 nd der bis zum Kiwu-See reichenden Symphonia globulifera (Fig. 545) finden 700 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 599. Rieinodendron Heudelotii (Baill.) Pierre (=R. africanum Müll. Arg.).. 4 Zweig des $ Baumes; 3 Blüte; C Andröceum; D Frucht; Z Same. — Nach Prof. Dr. Pax in ENGLERS Pflanzenreich. : 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 701 wir kleine Bäume, besonders Garcinia (Fig. 603, 604) und Zndodesmia calo- phylloides, als größere Bäume die großfrüchtigen Allanblackia Koribunda, Mammea ebboro (Fig. 605), Pentadesma Öutyraceum u.a. mit ölreichem Samen. — Flacourtiaceae: Scortellia, Camptostylus, Oncoba, Caloncoba mit mehreren Arten, Soyauzia, Paropsia, Smeathmannia, Paropsiopsis, Barteria Braunii und B. fistu- B > N, Fig, 600. Bombax buonopozense P. Beauv. A Blatt; 3 Zweig mit Blüten; C Längsschnitt durch ie Blüte; D verzweigtes Staubblatt; Z, 7 Anthere; G Querschnitt durch den Fruchtknoten; , FH Frucht; J Zweig mit Stacheln. — Original. mit längli d schwer zu erkennen. — Melastomataceae: Memecylon, Sakersia. — +5 nospe -B K den üchten; mit a Früe * els und — RER Griff cht ind jung des Gri Fru üten un de die it Blüten En 3 urch here 2, 5 von a teils O laineanum ei hinte ,’ £ E Frue L PIERRE, aha kl 7 en mag: 1“ Sey Stau Fru = ie. 601. itt: C ch den bryo. Fig. schnitt; itt dur m Em Pi . Längs erschn mit de Narben; 2 Y n a 2 T Y Dr = blättern, Pierrina. A—P P. Zenkeri Engl. A junger Zweig mit Laubblättern und kleinen Nieder- sproß, Re denen « eines am Grunde Ani TB Laubblatt gegenübersteht, eines den Fortsetzun; ngs- schnitt- oe 2 ein Teil von A v weigstück mit an = Knospe im Längs- ’ es R=-Up Prien M Same ohne diesen; ‘N derselbe im Querschnitt; O derselbe im Eineechuit = at einem zei uatg olia Engl. Q Z weigstück mit Blatt und Niederblatt des älteren Sprosses, se I iederblatt des enden: 2 Frucht; S rg Ierteen 7 Same mit Pseu 5 lus; U Same ohne diesen. — Origina i nn Pflanzenwelt Afrikas. I 2 704 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Rhizophoraceae: Dactylopetalum (Fig. 608). — Combretaceae: Von dieser in den Steppengebieten reich vertretenen Familie kommen in Kamerun vor: ein größerer Baum Terminalia superba, bis 60 m hoch, mit geradem Stamm und verhältnismäßig kleiner, in Etagen entwickelter Krone, außerdem aber Lianen u Fig. 603. A—F Gareinia densivenia Engl. A Blatt; 2 Blütenzweig; C & Blüte; 2 eine Staub- blattphalange; Z Querschnitt einer ganzen Frucht; # Narbe. G—M G. mimfiensis Engl. G blühender Aue: ig ö Blüte; J, X Staubblattphalange; Z Querschnitt der Frucht. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 705 >> CR N BIN III III er 604. A—.D Gareinia Staudtii Engl. A Blatt; 3 Blütenzweig; C & Blüte; D Bündel der taubblätte. Zr GC. Dinklagei Engl. Z Zweig mit Blüte; 7 @ Blüte; G Pistill im Längs- Schnitt; 27 dasselbe im Querschnitt. J, X G. edeensis Engl. J blühender Zweig; X & Blüte. — Original. 45* 706 Allgemeiner Überblick über die 'Vegetationsverhältnisse von Afrika. aus der Gattung Comdretum und ein nicht sehr hoher Baum der Gattung Sirephonema (Fig. 609). — Myrtaceae: Als Baum entwickelt ist nur das weit- Fig. 605. Mammea ebboro Pierre. A blühender Zweig (von einem Exemplar des Bot. Gartens in Viktoria, daselbst als Garcinia kola kultiviert); 23 Seablie; C Pistill; D dasselbe im Längs- ‚schnitt; Z Fock a mat. Gr.; Z dieselbe im Querschnitt, 2/; nat. Gr.; G Steinkern mit einem am nach einem von KLAIME in Libreville Gessinmelteh Exemplar. — Origin 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen, 707 Fig. 606. Ophiobotrys Zenkeri Gilg. A blühender Zweig; 3 Blüte; C Fruchtknoten; D Frucht; iR E Fruchtknotenquerschnitt. — Nach Prof. Dr. GILc. F ET 2.8 DB AA ON \ DOBAD AN Fig. 607. Centroplacus glaucinus Pierre. A blühender Zweig; B Knospe; C & Blüte von © ee gesehen, D Staubblätter von vorn un ite; 2 Q Blüte; 7 Fruchtknoten; @ ee bildung am Grunde des Fruchtknotens; 7 Frucht; .J Fruchtknotenquerschnitt, a ganz von ie 5 von der Mitte, c von unten, Ä eine der Klappen der aufgesprungenen Frucht; Z Same m Arillus; 7 Same im Längsschnitt. — Nach Prof. Dr. GILG. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 709 verbreitete SYEygium guineense. — Sapotaceae: Omphalocarpum procerum und oferi mit riesigen, am Hauptstamm sitzenden Früchten (Fig. 610) Tridesmostemon (Fig. 613), Pachystela, Chrysophyllum, Bakerisideroxylon Mine: sops, insbesondere der Riesenbaum M. djave mit feinfaserigem, blaßrötlichem : B Weihea Warnecki Engl.; @ Ende eines Zweiges mit jungen Sprossen; 5 Blütenzweig nach Abfall der Laubblätter, Blumenblätter un Staubblätter; € Blumenblatt aus der Knospe; d Stempel; e Querschnitt durch das Ovarium; / Längsschnitt durch das Ovarium; g Kelch mit Frucht; % Same mit Arillus; 2 Längsschnitt durch denselben. — Original. Holz und sehr großen ölreichen Samen, auffallend durch starke horizontal ab- a stehende Hauptäste und kandelaberartige Krone mit Blattbüscheln. — Ebenaceae: & Viele Diospyros (Ebenhölzer) (Fig. 612). — Styracaceae: Afrostyrax (Fig.614). — leaceae: Zinociera. — Loganiaceae: Anthocleista, Strychnos. — Apocynaceae: Conopharyngia, die bis 70 m hohe Alstonia congensis mit quirlig gestellten 710 - Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Blättern, Pleioceras, Rauwolfia und zahlreiche Gattungen kleinerer Bäume und Sträucher, besonders wichtig die mehr im Innern vorkommende Aückrıa elastica (Fig. 548) als Stammpflanze vortrefflichen Kautschuks, während die im Küstenland verbreitete Ärckria africana keinen liefert. — Hoplestigmataceae: Hoplestigma (Fig. 615). — Borraginaceae: Cordia, Ehretia. — Verbenaceae: ig. 609. Strephonema sericeum Hook. f. (St. Klaineanum Pierre). A Blütenzweig; 2 Blüte mit Stiel und Deckblatt; € Blüte im Längsschnitt; D Frucht; Z dieselbe nach Entfernung des halben ericarps und der halben Samenschale. — Nach L. PIERRE. Vitex. — Bignoniaceae: Newbouldia (Fig. 616), Spathodea campannlata mit prachtvollen großen, leuchtend roten Blüten (Fig. 546), Stereospermum. — Rubiaceae:. Urophyllum, Dictyandra, Chomelia, Corynanthe, Randia (Fig. 618), Tricalysia, Belonophora, Adina, Sarcocephalus (Fig. 554). =. Mit diesen schon sehr zahlreichen Gehölzgattungen ist aber keineswegs die Zahl der in West-Kamerun vorhandenen erschöpft und die Zahl der Gattungen mit nur strauchigen Arten ist ebenfalls bedeutend; namentlich finden sich solche 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen, 711 aus den Familien der Moraceae, Olacaceae (Olax (Fig. 617, 619], Zeisteria, auch Bäume in Uferwäldern (Fig. 620, 621], Apiandra [Fig. 552]), Anonaceae (Unona, Uvaria), Lauraceae (Tylostemon), Rutaceae (Limonia, Eriander [Fig.622)), Simarubaceae (Ouassia), Meliaceae, Malpighiaceae, Dichapetalaceae, Euphor- biaceae, Anacardiaceae, Icacinaceae (Lasianthera [Fig. 623], Asodeiopsis), Tiliaceae (Honckenya |Fig.61 1), mehr in offenen Sümpfen, als im Wald), Sterculia- ceae, Ochnaceae, Guttiferae (Vismia ' Fig. 624), Fig. 611. Honckenya fieifolia Willd. 712 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 612. Diospyros. A—J D. rubicunda Gürke. selbe ä i A Zweig mit & Blüten; 3 & Blüte; C = inzelnes Staubblatt; 7 reife Frucht; G Sam 2 er Gürke. gr m im Tänpischaite, — Nach Prof. Dr. GÜRKE. Blumen vo € im Querschnitt; 7 dasselbe Bündel von hinten; G eine nten; 7 ei Iche an dem Filamentbünde n vorn; .J Pistill; X Längsschnitt ä ne so l vo durch den Fruchtknoten; Z Querschnitt durch denselben. — Original. a I Fig 614. Afros ; i B Zweige; C Knospe; D Blüte; Z dieselbe ae rax kamerunensis Perk. et Gilg. A, weige; Pe; A im A esschnitt F Staubblatt von der Seite und von vorn; @ Querschnitt des Haar men, nf Längsschnitt der Frucht; J Querschnitt derselben. — Nach Prof. Dr. GırG und Dr. J. PERKINS. 714 “ Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 615. Hoplestigma Pierreanum Gilg. A Blatt; 3 Euren ee D Blüte im Längs- schnitt; Z Narbe; 7 Staubblatt von vorn und von der Seite; G Querschnitt der Anthere; ’ ». M Querschnitt durch die Frucht; M Längsschnitt durch den Samen. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 715 Flacourtiaceae, Violaceae (Rinorea), Thymelaeaceae (Octolepis, Dicranolepis, Fig. 543), Lecythidaceae (Napoleona, Fig. 625), Myrtaceae (kleine Eugenia), Melastomataceae, Loganiaceae (Mostuea), Apocynaceae, Borraginaceae, Verbe- naceae, Solanaceae, insbesondere der Rubiaceae, sehr wenige aus der Familie der Compositae. Fig. 616, Newbouldia laevis (P. Beauv.) Benth. A blühender Zweig; 3 Knospe; € durchschnittene Mlite; D Staubblatt; Z Kelch und Griffel; 7 Fruchtknoten; G derselbe im Querschnitt; 27 auf- Re gesprungene Frucht; J Same; A Embryo. — Nach Prof. Dr. VOLKENS. _, Ganz besonders fallen in den Regenwäldern die zahlreichen Kletterpflanzen, ‚ Lianen und Schlingpflanzen auf. Zwar haben wir solche auch in den Wald- ‚mationen Ostafrikas und im Kongostaat kennen gelernt; aber in Gabun und 2 ‚dem Südlichen Kamerun sind diese aus dem Waldesdunkel dem Licht zu- 716 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. strebenden Pflanzen zahlreicher als in Ostafrika, wohl auch zahlreicher als im Kongogebiet. Wenn wir hier nur die Kletter- und Schlingpflanzen berück- sichtigen, welche einen holzigen oder wenigstens ausdauernden Stamm besitzen, so haben wir schon eine große Zahl anzuführen: NASE ET an rau 2 RA Kr Fig. 617. Olax. A—C O. longiflora ‚Engl. (Liberia). D O. macrocalyx Engl. (Kamerun). E-J O. Stuhlmannüi Engl. (Sansibarküste). A—L O. Poggei Engl. (oberer Kongo). — Ofi Gnetaceae: Gnetum africanum und G. Buchholzianum (Bd. D, S. 91; Fig. 84), _ Palmae: die oben erwähnten Rotangpalmen des Alluvialwaldes. — Araceae: Cercestis (Fig. 626), Culcasia, Rhektophyllum mirabile (Bd. U, S. 238, 239 249 EEE ne Ar ir tee nn - Fig. 6ı E ag „4 3 O. Tessmannüi Engl. (Spanisch-Guinea). C. D O. longifolia Engl. (Kamerun). - „urandüi Engl. (unterer Kongo). #—ZL O. Laurentii (De Wildem.) Engl. (Kongo, Togo). — Original. 718 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 158, 159). — Liliaceae: Smilax. — Marantaceae: Trachyphrynium (spreiz- klimmend, Bd. II, S. 396, Fig. 279). — Orchidaceae: Vanilla. — Piperaceae: Piper guineense (Fig. 560). — Urticaceae: Urera (Fig. 272). — Aristolochiaceae: Sn A DFETTDEN Re’ FI Fig. 620. Heisteria Zimmereri Engl. A blühender Zweig; 3 Blatt mit Fruchtkelch. — Original, Aristolochia (Fig. 627). — Polygonaceae: Brunnichia (Fig. 534). — Menisperma- ceae: Tinospora, Fatrorrhisa u. a. — Anonaceae: Popowia, Cleistopholis, Arta- dotrys u. a. — Hernandiaceae: Jlligera. — Capparidaceae: Ritchiea. — Con- a von G Frucht Fig. 621. Heisteria parvifolia Smith. A Zweig mit Fruchtknoten; 2 Blüte; C Staubblatt, vorn, 5 von hinten; D Pollen; Z Fruchtkelch; # Längsschnitt durch den Fruchtknoten; im Längsschnitt; # dieselbe im Querschnitt; J Embryo. — Original. 5 rn . a naraceae: Chestis (Fig. 540), Manotes, Rourea, Connarus, Paxta, ABER (Fig. 563). — Leguminosae: Griffonia physocarpa, Derris, Lonchocarf#" re, Mezoneuron, Dalbergia, Acacia pennata. — Linaceae: Hugoni# 4. Kapitel, Das Sommerregengebiet Westafrikas, 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 719 Rutaceae: Toddalia. — Malpighiaceae: Tristellateia, Acridocarpus, Flabellaria. — Polygalaceae: Carpolodia. — Dichapetalaceae: Dichapetalum (Fig. 628, 629). — Sapindaceae: Paullinia. — Hippocrateaceae: Hippocratea, Salacia, Campylo- 7 stemon. — Icacinaceae: /cacina (Fig. 559) Chlam; ya (Fig. 630), Polycepha- Fig. 622. Eriander Engleri H. Winkl. 4 blühender Zweig, */; nat. Gr.; A’ ein Stückchen des Blütenstandes; B Knospe mit 2 Vorblättern; C Blüte; 2 Kelchblatt; Z Blumenblätter; 7 Staub- blätter; G Pistill; 27 Längsschnitt durch dasselbe und den Diseus; J Diagramm einer Blüte mit 3 Blumenblättern. — Nach Dr. HUBERT WINKLER. fe (Fig. 564), Pyrenacantha, Rhaphiostyles (Fig. 631), Fodes. — Rhamnaceae: Ouanıa, Ventilago. — Vitaceae: Cissus und nahe verwandte Gattungen. ey s Tiliaceae : Glyphaca. — Dilleniaceae: Tetracera. — Passifloraceae: Adenia, “Phiocaulon. — Melastomataceae: Myrianthemum. — Combretaceae: Com- 5) s bretum. — Araliaceae: Schefflera. — Loganiaceae: Strychnos. — Apocynaceae: Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 2 720 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Landolphia, Baissea, Alafıa, Pycnobotrya, Oncinotis, Clitandra, Strophanthus hispidus (Fig. 551) und gratus. — Convolvulaceae: Prevostea. — Verbenaceae: Clerodendron, Premna. — Acanthaceae: Afromendoncia. — Rubiaceae: Afracto- Fig. 623. Lasianthera africana P. Beauv. A Zweig mit Blüten; 3 Zweig mit Frucht; C Knospe; D Längsschnitt durch die Blüte; Z Staubblatt; 7 Ende des Staubfadens; G Pistill; 7 dasselbe nach Wegnahme eines Teils der Wandung; J Pistill von der Seite; Ä die dem fertilen Fach des Fruchtknotens gegenüberliegende Seite mit der Anschwellung. — Original. Fig. 624. Vismia affınis Oliv. A Zweig mit Blütenstand; 3 Blüte; C Blumenblatt; D Andröceum und die mit den Bündeln der Staubblätter abwechselnden Schüppchen. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 721 gyne, Plectronia, Morinda, Mussaenda (Fig. 632), Amaralia, Rutidea, Uragoga, Chomelia, Sabicea. — Compositae: Mikania. Bei vielen der hier angeführten Holzgewächse entstehen Blüten und folglich auch Früchte am alten Holz. Außer diesen gibt es noch zahlreiche Schlingpflanzen, bei welchen dünne krautige Stengel aus knolligem unterirdischen Stamm aufsteigen, wie die vielen ARZT ad TE = L cz Fig. 625. 4—J Napoleona cuspidata Miers. A Habitus; 3 Diagramm; e mer mit Bufge- Sprungenem Kelchblatt; D geschlossene Knospe, im Längsschnitt; Z ze im PAUESSChnIle, F das Innere der Blüte im Längsschnitt; G Staubblatt von der Vorderseite; 77 Staminodium des innersten Kreises; 7 Discus und oberes Griffelende. Ä, Z N. Vogelii Hook. et Planch., Frucht im Längsschnitt. — A—.J nach Prof. Dr. Niepexnzu; Ä, Z nach HOORER. Dioscorea (Bd. II, S. 357, Fig. 253) und manche Ipomoea-Arten & involucrata mit violetten Blüten überspinnt oft mehrere Meter hoch junge Bäume der Lichtungen) oder solche, bei denen ein einfaches Rhizom vorhanden ist, wie bei der rankenden Liliacee Gloriosa, der Asclepiadacee 7’ylophora. Von Cucur- bitaceen und vielen anderen Schlingpflanzen sind die unterirdischen Organe noch nicht festgestellt. Wissenschaftlich höchst beachtenswert pri die Meni- S 46 722 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. spermaceen, von denen hier die auf Westafrika beschränkten Gattungen ge- nannt sein mögen: Platylinospora (Fig. 633), Kolobopetalum (Fig. 634), Syntrian- drium (Fig. 635), Syneclisia (Fig. 636), Syrrheonema (Fig. 637). ä c Fig. 626. Cereestis Dinklagei Engl. (Edea, Kamerun). A Laubzweig mit rankenden Wurzeln; B ein Baumzweig von den rankenden Wurzeln umklammert, in nat. Gr.; C ein Zweig mit Frueht- - ständen; D Same im Längsschnitt, — Ori gi El ie, > VE EEE Fig, x : : | zen c Schlan 1 selechis Zenkeri Engl. A Zweig mit Blättern; 2 holziger Zweig mit Blüten; ein und - der Blütenhülle; 2 Längsschnitt durch den Fruchtknoten, Griffel, An- essel; Z Gynostegium; 7 Fruchtknoten, gedreht; @ Querschnitt desselben. — Original. 724 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. In der Staudenvegetation des Waldes fallen auch bald einige Familien besonders auf. Vor allem sind auch am Boden die Farne sehr formenreich; auch einige Selaginella sind häufig. on .Gräsern kommen zahlreiche Paniceae vor, von Cyperaceen einige Cyperus, Mapania (Bd. II, S. 2ı2, Fig. 142) und Aypolytrum, von Araceen A mit Blatt; 3 Zweig des @ 3B Fig. 628. Dichapetalum toxicarium (G. Don) Engl. A Zweigstück standes; C' Knospe; D Blüte im Längsschnitt; Z Pistill; 7 Querschnitt desselben; G JH Längsschnitt durch dieselbe. — Original. Blüten- 'rucht; 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 795 Fig. 629. A—-G Dichapetalum gabonense Engl. A Zweig, dessen Blütenstände mit den Blatt- stielen verwachsen; 3 Knospe mit dem abgegliederten Stiel; C Blüte; D Blumenblatt; Z Frucht- knoten mit den Discusschuppen; 7 Fruchtknoten im Längsschnitt; G derselbe im Querschnitt. H—M D. Schweinfurthii Engl. 7 Blüte; J Blumenblatt mit einer Discuseffiguration am Grunde; X Querschnitt durch den Fruchtknoten; Z Blüte in der Fruchtentwicklung; M Längsschnitt durch “ah Fig. 630, Chlamydocarya Thomsoniana H. Baill. A Fruchtstand, an welchem die Schnäbel der Blütenhülle bisweilen noch mehr verlängert sind; 3 unterer Teil der inneren Blütenhülle mit der von ihr eingeschlossenen Frucht; C Längsschnitt durch Frucht und Same; D Endocarp nach Ent- fernung des Exocarps. — Original. 726 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 631. RER ferruginea Engl. (von Kamerun), A em Zweig; B Knospe; C die- zu geöffnet; D Fruchtknoten, seitlich geöffnet; Z Querschnitt durch denselben; 7 Frucht, on der Rückenseite; G dieselbe: von unten; 77 Längsschnitt durch die Frucht. — Ori riginal. Fig. 632. Mussaenda erythrophylia Schum. et Thonn. A Habitus; 3 Blüte im Längsschnitt. — Nach K, Schumann. . re di STERN N 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 727 DE 3 | NS ne 18. Si Platytinospora Buchholzii (Engl.) Diels. A Habitus; 3 Teil der Inflorescenz; C, D Kelch- £ Blumenblatt; 7 Staubblatt; G—J Endo ocarp, G von vorn, 7 vom Rücken, J im Längs- schnitt. — Nach Prof. Dr. DieLs. 728 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ee fe Fig. 634. ae auriculatum Engl. « älterer Zweig mit jüngeren beblätterten; b Zweig t 5 Inflorescenz; c Zweig mit @ Inflorescenz. — Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 729 Sr = AN 77 7, Rz AN > hf NR ER FE NE ENT FE Vi & rt h SE TE \ I N NE: \ RES f 2 L Rn EN i fi SER f B ' RCWS hs ; ) o2 of, = $ ST/ ee RE . fr kr A2oo. Ik. < Be © vn A/ a x X X ’ l ı iR Sa u r Sn j DB s N \ Fig. 635. Syntriandrium Preussii Engl. a Zweig mit Blütens tänden; 5 Trugdöldchen; c Blüte im Längsschnitt; d Synandrium. — Original. 730 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. namentlich Nephthytis (Bd. II, S. 250, Fig. 167) mit pfeilförmigen Blättern, Siylochiton (Bd. II, S. 254) und Anudias (Bd. U, S. 251, Fig. 168) an Bächen, Hydrosme und verwandte Gattungen mehr in Waldlichtungen, von Comme- linaceen mehrere Gattungen, besonders stattlich die Palisota, von Liliaceen Chlorophytum, Scilla, Dracaena, von Amaryllidaceen Haemanthus und Crinum, Cyanastrum cordifolium (Cyanastraceae, Bd. II, S. 278, Fig. 188), von Zingi- beraceen Renealmia und Costus (Bd. II, S. 390—393, Fig. 275—277), Costus Englerianus (mit kriechenden Zweigen bisweilen den Boden auf größere Flächen Fig. 636. Synelisia scabrida Miers (von Batanga). A Teil des Blütenstandes; 3 & Blüte; C, D äußere Kelchblätter; Z innere Kelchblätter, verwachsen; # Blumenblatt; G Andröceum; #7 Staubblatt; J Fruchtzweig; X Steinfrucht im Längsschnitt. — Nach Prof. DIELS. bedeckend), seltener die früher nur von Madagascar bekannte Gattung Awlo- tandra (Fig. 638), von Orchidaceen nur wenige: Hetaeria, Manniella, Corymbis, Calanthe, Eulophia. Dikotyledone Stauden sind etwas zahlreicher, von Pipe- raceen einige Peperomia, Heckeria und Piper, von Moraceen namentlich Dorstenia in großer Mannigfaltigkeit (Fig. 6 39, 640), mehrere Urticaceen, namentlich Zlatostemma (Fig. 641), Fleurya, Pilea und Boehmeria platyphylla, die Phytolaccacee Hilleria oder Mohlana (Fig. 642), von Cruciferen nur Car- damine africana, von Leguminosen nur Desmodium und Ormocarpum, im egensatz zu dem großen Staudenreichtum dieser Familie in der Steppe. Die Oxalidaceen sind durch Biophytum vertreten, die Euphorbiaceen durch Aca- 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 731 Iypha, die Balsaminaceen durch /mpatiens, die Vitaceen durch Leea guineensis (Fig. 565), Degonta sind neben /mpatiens und Acanthaceen diejenigen dikoty- ledonen Stauden, deren Blüten aus dem Waldesdunkel etwas mehr hervor- leuchten. Von Melastomataceen kommen im Schatten vor Dicellandra Barteri und Dinophora spennerioides, während zahlreichere mit ihren schönen blauen und karminfarbenen Blüten sich mehr in Lichtungen finden, ebenso auch E | Fig. 637. Syrrheonema fasciculatum Miers. (Liane im Unterholz in Batanga.) A Teil der 5 BRORE B & Inflorescenz; CZ Kelchblätter der & Blüte; 7 Synandrium; G Staubblatt von innen; H Fruchtstand; J Steinfrucht; A dieselbe im Längsschnitt. — Nach Prof. DiELs. Einzelne Convolvulaceen. Sparsam sind im Urwald auch die Labiaten, von denen Platystoma africanım za nennen ist. ehr in Bergwäldern finden sich hohe verzweigte Sireptocarpus als Ver- treter der Gesneriaceen und überall treten viele Acanthaceen auf : Asystasta, T) homandersia, Rungia, Duvernoia, Justicia, Elytraria, Lancastarıa, Hypoestes, Graptophyllum, Tubiflora, Pseuderanthemum, Brillantaisia, Crossandra, Rhina- Canthus, Chlamydocardia, teils mit weißen, teils mit gelben, teils mit violetten Blüten. 132 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. i onnectivfi ende mit Narbe, von ; H dasselbe von de schnitt durch den Frachikuoten —- Na ch Dr. LoEsENER Rubiaceen-Stauden sind neben den zahlreichen strauchigen Vertretern dieser Familie im Kamerun-Wald nicht sehr viel vorhanden; es sind namentlich die Arten von Geophila und Bertiera laxa. Sehr sparsam sind Compositen, die ebenso wie einzelne Lodelia und Cucur- bitaceen erst in Lichtungen mehr hervortreten, eine der häufigsten an solchen Stand- orten ist Melanthera Brownü. Oft leuchten am dunklen humusreichen Waldboden Trupps von blaßgelben Sa- prophyten aus der Familie der Burmanniaceen (Gymno- siphon, Oxygyne [Bd. I, S. 400— 403, Fig. 283— 285], Thismia) und Gentianaceen (Leiphaimos, Fig.643). Auch ein Vertreter der bisher nur aus dem tropischen Asien undAmerika bekannten Triu- ridaceen (Sciaphila, Fig. 644) wurde neuerdings nachge- wiesen, und häufig findet sich als blutroter Wurzelparasit die schon früher abgebildete Balanophoracee 7; honningia sanguinea (Fig. 569), welche als eine bis nach Zentral- afrika reichende Charakter- pflanze der westafrikanischen Flora bezeichnet wurde. ' Charakteristisch sind auch die Waldsümpfe, in welchen besonders vielZingi- beraceen (Bd. I, S. 386—393: Fig. 272—277) und Maran- taceen (Bd. II, S. 394—39% Fig. 278— 281) gedeihen, von 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 733 Si Le: EIN > (7 2 I 7 hi ‚ G y ar 639. Einige Arten von Dorstenia. 4 D. foetida (Forsk.) Schweinf. et Engl. (Yemen), er 2. Poinsettifolia Engl. erun); E; FD. frutescens Engl. (Kamerun); G, HD. prorepens "gl. (Kamerun); FD. mungensis Engl. (Kamerun); XD. subtriangularis 2. ZL,MD. rıginal, 734 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. denen einige schon erwähnte auch als Spreizklimmer bis in die Kronen der Bäume hineingelangen. T /2 / bar a, 5 NOIR Nee, 7% NIH DE ANTRSEN DM ! Ah u SS ER £ El 7'7 STICHT V | ARNTN SS Er 640. Einige Arien von Dorstenia. A D. caulescens Schweinf. et Engl. (Ghasalquellenge ee BD. variegata Engl. (Kamerun, Jaunde); C D. Poggei (am Kuango bis 07a re 2 Sig: a ken (Kamerun, Bipinde); Z D. bicornis Schweinf. (Ghasalquellengebie', am); #, G@ D. palmata (Schweinf.) Engl. (Djurland); #7 D. erispa Engl. (Gallahochland; Daua; xerophyt.) — Original. a4 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 32. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 735. Unter den Epiphyten nehmen Farne (vgl. Bd. II, S. 8—64) und Orchi- daceen (vgl. Bd. II, S. 404—424) die hervorragendste Stellung ein; aber nur wenige der letzteren (z. B. Angraecum Eichlerianum) zeigen auffallend schöne Blüten; bei vielen sind dieselbeh nur klein und unscheinbar. _ Hier findet sich auch die große pfeilblättrige Aracee Cyriosperma sene- galense (Taf. XLIV, Fig. ı). Halbparasitische Loranthaceen sind in den unteren Regenwäldern massen- haft vertreten; wie ich schon an anderer Stelle (Nat. Pflanzenfam. III, S. 137) erwähnt habe, sind bei den tropischen Formen dieser Familie die Laubblätter Fig. 641. Elatostema Henriquezii Engl. (San Thome). A Zweigstück mit Inflorescenzen; 2 ein Receptaculum; C—7FE. orientale Engl. (Kilimandscharo). C Zweigstück; D Receptaculum, von unten; Z dasselbe, von oben; 7 Bractee und @ Blüte. — Original. in der Regel breit; dies trifft auch zu für die meisten westafrikanischen Zo- ranthus (Fig. 645, 646, 647) und Viscum. Auch die Blüten einzelner west- afrikanischer Arten erreichen eine bedeutende Größe, während die Büsche selbst nicht selten einen Durchmesser von fast 2 m haben. Anderseits ist aber auch eine der kleinblütigsten Arten, Loranthus roseus, in Kamerun anzutreffen. Bis jetzt sind aus der Gegend von Victoria noch keine Podostemonaceen bekannt geworden, welche die von den Flüssen überspülten Felsen an so- genannten Schnellen bewohnen und zurzeit des niederen Wasserstandes ihre Früchte entwickeln. Wohl aber sind solche in größerer Zahl aus dem südlichen merun in der Gegend von Batanga, Campo und Edea in geringer Höhe über dem Meere angetroffen worden. Die hier gegebenen Abbildungen von Dieraca (Fig. 648), Ledermanniella (Fig. 649), Winklerella (Fig. 650), Dierae- anthus (Fig. 651) sollen dazu beitragen, noch mehr die Aufmerksamkeit auf iese interessanten Pflanzen hinzulenken. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 1. 47 736 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Ziemlich stark ändert sich in den Augen des Botanikers der Charakter des Regenwaldes beim Aufstieg in die Gebirge, so schon etwa 200 m unter- halb Buea, doch ist der Wald eben immer noch Regenwald; aber es mehren sich die Farne und an den Wasserläufen finden sich zahlreiche andere Arten 2 RE ROSE F) 33 = ec Fig. 642. Hilleria latifolia (Lam.) H. Walt. A Habitus; 3 Teil der Inflorescenz; € Blüte; D Frucht; Z Same; F Embryo; G Längsschnitt durch den Fruchtknoten und die Samenanlage H Staubblatt von hinten und von vorn. — Nach WALTER in EnGLERs Pflanzenreich. von Balsaminen, Begonien, Acanthaceen, Gesneriaceen. Der Wald ist auch mehrfach von Beständen des Elefantengrases, Pennisetum purpureum Schum. (= PP. Benthamii Steud.), durchsetzt. Während die vorangehende trockene Aufzählung eine Vorstellung FR dem außerordentlichen Reichtum der westafrikanischen Waldflora gibt, WI ich jetzt an der Hand der von Professor PREUSS und Gouvernementsgärtnef DEISTEL gegebenen Schilderungen einiger Reisen durch Kamerun (vielfach mit 5; & ei. nen ee 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen, 737 Änderung der in den Berichten selbst gegebenen Bestimmungen) versuchen, ein Bild von der Vegetation einzelner Teile unserer Kolonie zu geben, nach- dem ich selbst an der von mehreren Berliner und einigen auswärtigen Botanikern durchgeführten wissenschaftlichen Bearbeitung der auf diesen Reisen gesam- melten Pflanzen teilgenommen habe. Das Tiefland und Hügel- land bei Barombi oder Johann-Albrechtshöhe. Wenn man vom Kamerun- fluß bei eintretender Flut durch den Mungo-Kriek in den Mungo hinüberfährt, befindet man sich noch ganz in der .Brackwasser- zone und sieht nur Mangroven- formation, in welcher besonders zur Ebbezeit das aus gebogenen Stützwurzeln und seilartigherab- hängenden oder in denSchlamm eingedrungenen Luftwurzeln be- stehende Wurzelwerk, nebst den von den Bäumen hängen- aber bei lange andauernder Wiederholung ermüdet. Mono- ton erscheinen auch die grau- grünen an Weidengehölze erin- nernden Bestände der Avzcennia nn Po nitida. Weiter aufwärts wird 643: 1 chain primuloides era Gig die Monotonie unterbrochen ° ne 7 Kelch von innen, am Grun e Discus- ; ir effiiguration zeigend; U Tängischnite ae ie Blüte; ge Grupp en der mit Blüten V Anthere, er nicht aufgesprungen; W Anthere, u und kleinen (1—1,5 cm langen) gesprungen; 2 Narbe; Y Imre durch den Frucht- Früchten überladenen Phoenir ten. — Nach Prof. Dr. Gt. spinosa, welche selten über 6 m hinausgehen. Dann treten, teilweise in buntem Blütenschmuck prangende Laub- hölzer hinzu, besonders Leguminosen (s. o. S. 687), welche halb strauchartig, halb baumartig, meist an die Rhizophoren sich anlehnend, an diesen aufsteigen und sie bis an die Gipfel mit ihren reichblütigen weißen oder schwach violetten Blütentrauben bedecken. Dann zeigen sich große Büsche des Farnkrautes Aecrostichum aureum und dichte Horste der Bambupalme, Raphia vinifera, welche von nun an einen Hauptbestandteil des Uferwaldes bildet, sowie statt- liche, reich mit Früchten beladene Zandanus candelabrum. Hier und da sieht man die Rotangpalme Fremospatha mit ihren zierlich erscheinenden Fieder- 47* Ser IN LLL? EP \\N DIL rn Ce 7 ge = Se SUN Zn AU en SHOSNISL H—IN SONG, BDMEI SZ \ ji €: =) F Nas EN ® rg) &, ? FR S Du \ ( NAWADANZ LS x N ZU “ Mal Vera raen = ” IM Y = NZ Sea KICK M = AN hnitt durch den Leitbündels üte; 7 Staubblatt, aufspringend; i inodi itt des O Querschnitt h ein Karpell un 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 739 blättern, welche am Ende mit kräftigen zurückgebogenen Hakendornen (um- gewandelte Blattfiedern) besetzt sind. Auffallend sind auch kleine, bis 5 m 1% | 3 x \ Fig. 645. Loranthus Zenkeri Engl. (Kamerun). A Blatt und Inflorescenz; 3 Cupula, Calyculus und unterer Teil der Blüte; C unterer Teil der Blüte im Längsschnitt; D Segment der Blüte und Staubblatt, zusammengerollt; Z Griffel. — Original, Fig. 646. Loranthus capitatus (Spreng.) Engl. A Zweigstück mit Inflor culus und unterster Teil der eg. e; C Segment der ie und there; 7 Griffelkopf; G Haar. — Original. escenz; 3 Cupula, Caly- ein Staubblatt; D, EAn- ei er Loranthus rosaceus innen A blühender EG B Stück der Inflorescenz; C Cu re und Blüte; D Knospe; Z ein Blumenblatt mit ernst Staubblatt; 7 Staubblatt V hinten; G Pistill. — Orteian Fig. 648. Dicraea.. A—DD. desselben, vergr.; C Frucht; D Plac us mi 7142 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. hohe Bäumchen der Ouratca elongata mit einem Schopf großer lanzettlicher Blätter und goldgelben Blütenrispen, habituell von den übrigen Arten der Gattung stark abweichend. Fig. 649. Ledermanniella linearifolia Engl. (in Schnellen des Campo bei Dipika), A, 3 unver- zweigte Sprosse; C, D verzweigter Sproß; Z das Blatt 5 dieses Sprosses vergr.; Z Spathella ge- schlossen; G sehr junge Blüte; Z7 stehen bleibende 5-nervige Klappe der Frucht. Fig. 650. Winklerella dichotoma Engl. A Spitze eines fertilen Zweiges mit Knospen und einer geöffneten Blüte an der Spitze; 3 geöffnete Knospe (s5 Spathella); C dieselbe nach Entfernung der Spathella (5 Tepalum); D Pollenkorn; Z reife Frucht; F Querschnitt durch dieselbe; G Same. Öriginel, Weiterhin zeigen sich auch Lianen, epiphytische Orchideen (Bolbophyllum, & aecum) und Farne (Viitaria elongata, Platycerium stemmaria, das klettern Polypodium phymatodes) und parasitische Loranthus. Allmählich verschwindet 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 32. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 743 Va M G WW, NEN Yan N $ N RN N N # 4 ä G Y - EG HFE GI GEF: SH; GPE lb ur HH 1% n TI V: F-| VW EIS EN Gr z VER IHEFEFFUE u; (f WR AL RZ P MM - Ser R a Fi Fa = ‚Fig. 651. ‚Ast mit Knos ‚Anöspe nach Entfernung der Spathella, den Fruchtknoten und die beiden Antheren zeigend, = Tepalum (Rudiment der Blütenhüllblätter ?); Z Knospe, sich eben öffnend, ?eö Tepalum, s/ Spa- SEN; F Pollenkorn; G zwei reife Früchte auf langen Stielen, 725 Tepalum, dr Bractee, sö Spathella; Querschnitt durch eine noch geschlossene Frucht; J reifer Samen im Längsschnitt. — Original. 744 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. die Mangrove, Raphia wird häufiger, und ausgedehnte Scitamineen-Sümpfe mit Zingiberaceen (Aframomum, Costus), Marantaceen (Trachyphrynium) und der Aracee Cyrtosperma senegalense treten auf. Die Ufer werden höher und nun ist entweder primärer Alluvialwald (Galeriewald, Urwald) vorhanden oder sekundärer Buschwald, der sich an Stelle des durch Kulturen gelichteten Primär- waldes entwickelt. Am Mungo treffen wir noch typischen Galeriewald, in dem der bis zom hohe, im Mai von zahllosen großen, länglichen Kapseln bedeckte Wollbaum Ceiba pentandra (?) besonders häufig ist. Neben ihm fällt durch Häufigkeit und die am Ende der Zweige zusammengedrängten großen lanzettlichen Blätter der große Loganiaceenbaum Anthocleista Zenkeri auf, neben ihm der Bignonia- ceenbaum Spathodea campanulata, welcher von August bis Januar mit Tausen- den großer feuerroter Blüten bedeckt ist, die sich von dem schönen dunkel- grünen Laub leuchtend abheben. Unmittelbar an den Uferwänden wachsen hohe Gräser und Cyperaceen (Cyperus, Hypolytrum) und die Scitamineen Costus Lucanusianus, Clinogyne Schweinfurthiana, Cl. leucantha, Phrynium villosum bilden mächtige, 3—4 m hohe Dickichte, aus denen die Trachy- Phrynium-Arten noch viel höher emporklimmen. Auch sieht man viel Droscorea- Arten auftreten. Weiter aufwärts (gegen Mulanga) erscheint eine zweite Art Eremospatha, und dann der große westafrikanische ‘'Leberwurstbaum, die Big- noniacee Kigelia africana, von deren Ästen meterlange Stiele großblütiger Trauben oder 50 cm langer leberwurstähnlicher Früchte herabhängen. Oberhalb Bunyu sind in dem dichten Urwald die Baumriesen durch zahl- reiche Lianen verbunden und von epiphytischen Farnen (Polypodium punctatum, P. Iycopodioides, Asplenium sinuatum, Platycerium stemmaria) und Orchideen (Polystachya, Aeranthus, Angraecum) bedeckt, während an den Stämmen Poly- podium phymatodes, Oleandra articulata und die Araceen Culcasia scandens und C. angolensis, sowie das durch seine durchlöcherten Blätter auffallende Rhektophyllum mirabile hinaufklettern. ie stachelige Mimosee Acacia pennata überzieht die Büsche oft weit- hin und an einer Stelle des Ufers bemerkt man eine Gruppe der 4—5 m hohen Dracaena Preussü. Durch große schöne Blüten fällt eine baumstrauchartige Caloncoba (Flacourtiacee) auf. Häufig ist auch Vernonia conferta, ein Schopf- aum mit 1,5 m langen lanzettlichen Blättern und bis 2 m langen rispigen Blütenständen. Weiterhin wird Aügelia noch häufiger und die Cucurbitacee Cucumeropsis racemosa überzieht das Gebüsch. Dann bemerkt man auch die auffällige Marantacee Sarcophrynium adenocarpum, deren riesige, mit. 5. langen Stielen versehene Blätter zum Dachdecken dienen. An den steiler auf- steigenden felsigen Ufern ist das Unterholz unter den von Lianen durch- schlungenen Bäumen besonders dicht und artenreich; man sieht hier Jxora rosea (Rubiac.), Zasianthera africana, Desmostachys Preussii und Alsodetiopst glaberrima (Icacinac.), Olar Mannii und die schöne Zingiberacee Costus Lucar nustanus. Diese wird dann später gegen Malende an lichteren Stellen häufiger und zwischen hohen Gräsern windet sich die violettblütige /domoea involucrata. Taf. XXXIX A, zu S. 744 Engler, Pflanzenwelt Afrikas I vr od PRIZE a RR y SE Ye $ —— bopolopolo“ auf brachliegendem Farmland zwischen Sanago und Njong (bei Makon ma madeng) im Vernonia conferta Benth Munogebiet ven Kamerun Photogr. Prof. Dr. Büsgen. erst beim Abschluß des Bandes gelieferte * Diese ers Vegetationsansicht ist im Text (S. 744) nicht zitier! 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 745 Dann sieht man auch an einer Stelle das dichotomisch verzweigte Farnkraut Gleichenia dichotoma felsige Ufer dicht überziehen, an anderen Stellen hoch in die Bäume aufsteigen. In Lichtungen und im Buschwald taucht hier und da die Piperacee Aeckeria subumbellata und die für dieselben besonders cha- rakteristische Moracee Musanga Smithii auf, für jedermann leicht erkennbar an den großen allseitig abstehenden gefingerten Blättern (Fig. 571). Der Buschwald ist lichter und besteht zumeist aus jüngeren Stämmen, zwischen denen einzelne größere, namentlich auch Ölpalmen eingestreut sind. Auch finden sich abgestorbene Stämme, deren Äste aus dichtem 'Gewirr von Schling- und Kletterpflanzen hervorragen. Das Unterholz ist fest und undurch- dringlich, von Schlingpflanzen und auch von Rotangs durchsetzt. Im Buschwald sieht man wie im primären Regenwald Ceida und Antho- cleista zerstreut, im dichten Unterholz vorzugsweise die strauchige Euphorbiacee Alchornea cordata. Unter den im Ufergebüsch vielfach beobachteten Lianen und Schlingpflanzen sieht man: die Rubiacee Mussaenda arcuata, Dioscorea Preussü, D. bulbifera, Smilax Kraussiana, die Menispermacee Jatrorrhisa strigosa (Fig. 65.2), die strauchige hochaufsteigende Leguminose Millettia macro- Phylla mit schön violetten Trauben und die eigentümliche Phaseolee Mucuna fagellipes, deren über ı m lange Blütenstiele aus dem Geäst der Uferbäume über dem Wasser eine dicke blaßgrüne Blütentraube schweben lassen. In ihrer Gesellschaft findet sich auch die Bignoniacee Stereospermum acutissimumn. m Barombi selbst sind Urwald und Buschwald ungemein reich, Im Urwald finden wir von großen Bäumen: die bisweilen eine Höhe von 40—60 m erreichenden und mit ihren mächtigen aber lichten Kronen über die übrigen hinausragenden Riesenbäume: Chlorophora excelsa, die Myristicacee Pycnanthus kombo, die Leguminosen Pipfadenia afrıcana, und Albiszia Wel- witschii, die Euphorbiacee Bridelia macrocarpa, die Simarubacee /rvingia Barteri, die Ochnacee Lophira alata, die Combretacee Terminalia superba, die durch quirlständige Blätter ausgezeichnete Apocynacee Alstonia congensis; ferner folgende weniger riesige, aber immer noch 20—40 m hohen rten: die Anonaceen Aylopia parviflora und X. africana, die Myristicacee Staudta Säiitata (30—35 m hoch), die Leguminosen Dialium Staudtii (2 530 m hoch), Baphia nitida, die Burseraceen Pachylobus edulis var. saphu, Canarium Schwein- Jurthii, die Anacardiacee Pseudospondias microcarpa, die Olacacee Coula edulis, die sehr auffallende Caricacee Cylicomorpha Solmsi, einen 20 m hoher Baum, die Ebenacee Diospyros Preussü,. ; Von kleineren Bäumen können wir eine größere Anzahl nennen, weil von diesen leichter Material zu sammeln ist. Durch ihre gefingerten Blätter fallen auf die Moraceen Myrianthus Preussii und M. gracilis, durch ihre hängenden stoßen gelben Blüten die Anonacee Monodora Preussii, die Rutacee Te eclea Srandifolia, die Anacardiaceen Trichoscypha Preussüi und T. ferrugınea, die Euphorbiacee Cyclostemon Preussii, die Sterculiaceen Cola lepidota, C.pachycarpa. on Sträuchern, welche im dichtern Schatten das Unterholz bilden, ehe. ar *wähnt sein: Dracaena camerooniana, die Moraceen Trymatococeus afrıcanus 746 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und 7. Staudtii, Dorstenia frutescens, die Olacaceen Olax latifolia, die Opi- liacee Opilia minutiflora, die Monimiacee Glossocalyx longicuspis (Fig. 653) mit wohlriechenden weißen Blüten, die Euphorbiaceen Terracarpidium Staudti, Mallotus oppositifolius, die Icacinacee Desmostachys Preussüi, die Sapindaceen Allophylus hirtellus, Aphania senegalensis, Pancovia pedicellaris, die Flacour- tiaceen Caloncoba glauca, Casearia bula, die Violacee Rinorea Welwitschi, >» Sl2G _ aa SM wen IE IND : \ 9 Z| wBlz‘ ro 2 ©, Sb Ee, S0N Fig. 652. Jatrorrhiza strigosa Miers. A Teil der & Inflorescenz; B Bractee; C, D Kelchblätter der & Blüte; Z, 7 Blumenblatt der ö Blüte; G, #7 Synandrium; .J Staubblatt von der Seite; X Teil der Q Inflorescenz; Z Blumenblatt und Staminodium; 7 Carpell; N Steinfrucht; 0, 2 Endo carp im Längsschnitt; Q Same. — Nach Prof. Dr. DIELS. die Thymelaeacee Dicranoiepis grandiflora, die Apocynaceen Voacanga diplo- chlamys, Pleiocarpa bicarpellata, die Rubiaceen Oxyanthus speciosuS, Uro- Phyllum micranthum, Bertiera laxa, Psychotria sciadophora, Pavetta brachycarfa. ie meisten dieser Sträucher haben kleine unansehnliche Blüten oder solche mit matten Farben; leuchtender und ansehnlicher sind sie bei Caloncoba und Monodora. EEE 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 747 An den Stämmen der größeren Bäume klettern die Araceen Culcasia an- golensis und Khektophyllum mirabile, die Farne Stenochlaena guineensis, Ole- andra articulata, Drynaria Laurentii,; und von Lianen sind hauptsächlich zu nennen: die Leguminose Cylista Preussii, die Icacinaceen Lavigeria salutaris, die Apocynaceen Carpodinus subrepanda, Landolphia comorensis, die Bignoniacee Afromendoncia Gilgiana, die Rubiacee Sadicea filosa. Ganz besonders aber fallen auf die Rotangpalmen Ancistrophyllum secundiflorum und Eremospatha Hookeri. Fig. 653. Glossocalyx longieuspis Benth. (10 m hoher Baum, Monimiac),. A Zweig; 3 5 Blüte; C dieselbe im Längsschnitt; D Staubblatt; Z Q@ Blüte; 7 dieselbe im Längsschnitt; G Frucht; H reifes Carpell. — Nach Dr. J. PERKINS, Von den zahlreichen epiphytischen Farnen erwähne ich: Davallia nitidula, Aspidium protensum, Asplenium Barteri, A. longicauda, A. resectum, Anthro- Phyum Mannianum, Cyclophorus spissus, Polypodium loxogramme, Platycerium stemmaria, die Liliacee Chlorophytum petiolatum, die Orchidaceen Polystachya alboviolacea, Angraecum gracillimum. Am Boden wachsen noch folgende Farne: Pferis atrovirens, Pt. Manniana (feuchte Plätze), Aspidium subquinguefidum, A. megaphyllum, Leptochilus auri- culatus (= Gymnopteris auriculata), die große Marattia fraxinea, ferner Sela- £inella versicolor. Massenhaft tritt stellenweise Costus Englerianus auf und an etwas sumpfigen Stellen wachsen Sarcophrynium prionogonium und S. adenocarpum, sowie rachyphrynium Preussianum, dann auch Cyperus diffusus und C. umbellatus. 748 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Von schattenliebenden Commelinaceen nenne ich Polyspatha paniculata, Pali- sota hirsuta und P. ambigua. In reicherem Blütenschmucke prangt Haemanthus cinnabarinus. Auch das eigentümliche Cyanastrum cordifolium mit herzförmigen Blättern und blaßblauen Blüten wächst im Waldesdunkel. Ferner fehlen nie Urticaceen und Moraceen, wie Fleurya, Pilea, Elatostema und Dorstenia. Am Bach im Urwald, wo etwas mehr Licht hindringt, finden sich mehrere Arten, welche an anderen Stellen nicht vorzukommen scheinen: die Bäume Ficeus triangularis, Baphia barombensis, Heisteria parvifolia, die Lianen Stro- phanthus Preussüi; die Sträucher Randia sulphurea (Rubiac.), Trunbergia ka- merunensis, Vernonia amygdalina; die Farne Pieris cretica, Pt. atrovirens, Pt. Manniana, Asplenium proliferum, A. silvaticum, A. repandum und A. ginkgo, Aspidium nigrescens, Leptochilus Heudelotii (—= Gymnopteris gabonensis) die Araceen Anubias Barteri und Nephthytis Gravenreuthii, die 3—4 m hohe Marantacee Clinogyne leucantha, die Commelinacee Buforrestia Manni, die Urticacee Zlatostema angusticuneatum (auch Felsen überkleidend), die Moracee Dorstenia Kayseri und andere Arten, dann Begonia laporteifolia, an steilen Hängen der Bachufer, weiter B. Zacunosa und B. güadrialata. Ein bevorzugter Standort bei Barombi ist der Elefantensee mit seinen hohen und steilen von grandioser Urwaldvegetation bedeckten Ufern und der romantischen Barombi-Schlucht mit etwa 70 m hohen senkrechten Felswänden, in deren Grunde der aus dem Elefantensee entspringende Barombibach in starkem Gefälle sein steiniges Bett durchrauscht. An den Ufern des Sees sieht man neben anderen hohen Bäumen mehrere Ficus, F. barombensis, F. Preussit, F. Iyrata, F. friangularis, F. stellulata, die Malpighiacee Acridocarpus ‚Smeath- manniü var. Staudtii, die Leguminosen Afselia africana und Macrolobium Preussii, die Stämme der Bäume besetzt mit Davallia nitidula, Asplenium barterı, Vittaria elongata, Polypodium phıymatodes; die strauchige Chrysobalanee Acioa Manni, die strauchige Sapindacee ZLecamiodisceus cupanioides, die Maran- tacee Clinogyne leucantha in Menge und die Orchidacee Lissochilus barombensts sowie Begonia Preussii. n der Barombi-Schlucht sind auch wieder Scitamineen (Aframomum mele- gueta und A. macrolepis), der prächtige ZLzissochilus giganteus und Farne anzutreffen, teils am Boden, teils an den Felsen wachsend: Pteris biaurila, Dryopteris mollis, Asplemium coriaceum, A. sinuatum, A. lunulatum, A. long! cauda, A. emarginatum. Ferner finden wir hier Begonia quadrialata und Fasminum Preussii. In dem Urwald der Barombi-Höhe (um 330 m) wurden beobachtet die Sapindacee Pancovia turbinata, Olax Mannii ‚ die strauchige Menispermace® Penianthus Zenkeri (Fig. 654), Raphiostyles Poggei, Salacia Preussiil Loes., das windende Zygodium Smithianum, Dryopteris orientalis, Asplenium Barter! und das epiphytische Polypodium punctatum, ferner Buforrestia imperforata. Hier und da kommen mitten im Urwald, aber erst in etwas größerer Höhe, Gruppen von Baumfarnen vor, so Cyathea camerooniana (Bd. U, 5. 6, 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 749 Fig. 3 £) und in einer kleinen Schlucht in den Bofurami-Bergen am Wege nach Nyansosso Cyathea Manniana mit 4—5 m hohen Stämmen. Fig. 654. A—X Penianthus Zenkeri (Engl.) Diels. A beblätterter Zweig; 3 & Inflorescenz; € & Blüte; D—F Kelchblätter; G Blumenblatt; #7 Staubblatt; J Staminodium der @ Blüte; X Carpell. Z—? P. longifolius Miers. (Gabun, Fernando Po); Z Fruchtstand; M Same; N Quer- schnitt der Frucht; O0, ? Embryo. — Nach Prof. Dr. DieELs. Die im Buschwald bemerkten größeren Bäume sind Berlinia bracteosa, Millettia macrophylla (= Lonchocarpus Barteri), Pachylobus edulis, die Myristi- Cacee Pycnanthus kombo, Kigelia africana. In dem Buschwald wurden ferner 750 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. konstatiert von kleineren Bäumen und Sträuchern: Dracaena Preussii, Heisteria parvifolia (Olac.), Limonia Preussii, Allophylus Schweinfurthii, Dichapetalum tomentosum, Acalypha ornata var. glandulosa, Trichoscypha kamerunensis (Anacard.), Desmostachys Preussii (Icacin.), Leptonychia pallida (Sterc.), die Apocynaceen Calocrater Preussü, Callichihia inaequalıs, Rauwolfia Preussü, die Bignoniaceen Newbouldia laevis (Fig. 615), Coffea brevipes, Bertiera retro- fracta. Auch hier sind die Baumstämme mit Epiphyten besetzt, namentlich mit Platycerium stemmaria und Polypodium punctatum. Fig. 655. Physostigma venenosum Balf. A blühender Zweig; B einzelne Blüte; C Kelch mit Fruchtknoten; D Griffel und Narbe, vergr.; EZ Hülse; # Same. — Nach BENTLEY & TRIMEN. Ein häufigerer Parasit ist Loranthus Preussü. Kletterpflanzen und Schlingpflanzen sind von großer Mannigfaltigkeit; hier sieht man auch eine Rotangpalme, Ancistrophyllum opacum, die Aracee Cercestis kamerunensis, Dioscorea Preussii, die großblütigen Aristolochia promissa und A. Preussii, und auch die höchst auffallende A. Goldieana mit 6-7 = Junge Frucht mit unreifem Samen; Ä’ ältere Frucht; Z Embryo; 7 noch älterer Embryo; N Längsschnitt durch denselben. — Original. 48* 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen, 753 54 Pierre (20 m). — Apocynac.: Picralima Klaineana Pierre (8 m), Conopharyngia contorta Stapf (6—8 m). — Verbenaec.: Vitex bipindensis Gürke (8 m). — Big- non.: Spathodea campanulata P. Beauv. (15—ı8 m), Markhamia lutea (Seem.) K. Schum. (4—6 m), Äigelia afrıcana (Lam.) Benth. — Rubiac.: Chomelia nigricans (Hook. f.) K. Schum., Cuviera plagiophylla K. Schum. Lianen, Kletterpflanzen und Schlingpflanzen des ursprüng- lichen Regenwaldes. Marantac.: Zrachyphrynium Zenke- rıanum K. Schum. — Arac.: Culcasia parviflora N. E. Br. — Liliac.: Gloriosa superba L. var. platypetala Engl. — Dioscoreac.: Dioscorea minutiflora Engl. D. Preussü Harms. — Piperac.: Piper guineense Schum. et Thonn. — Urficac.: Urera obovata Benth. — Menispermac.: Jatrorrhizsa Miersii Oliv., $. strigosa Miers, Kolobopetalum auriculatum Engl. und Aol. erauriculatum Hub. Winkl., Cissampelos pareira L. subpec. owari- ensis (P. B.)Oliv. — Legumin.: Griffonia tenuiflora Benth., Lonchocarpus Barteri Benth., Physostigma venenosum Balf. — Meliac.: Turraea Vogelii Hook. f. — Malpighiac.: Triaspis macroptera Welw. — Dichapetalac.: Dichapetalum Conrauanum Engl. u. a. — Euphorbiac.: Tragia. Winkleri Pax. — Sapindac.: Paullinia pinnata L. — Hippocrateac.: Salacia volubilis Loes. et Hub. Winkl., Hippocratea WelwitschiiOliv.,H.Preussii 088. — Vitac.: Cissus Hauptiana Gilg, €. suberosa (Welw.) Planch., C. Dusenzi Gilg, Ampelocissus myriantha Gilg. — Combretac.: Combretum bipindenseEngl., €. ramosissinum Engl. et Diels, C. ‚bracteatum Laws. — Passiflor.: Ademia Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika Lianen, Kletterpflanzen und Schlingpflanzen des Buschwaldes. Polypodiac. : ‚Stenochlaena guineensis (Kuhn) Underwood. — Palmae: An- cistrophyllum opacum (Wendl. et Mann). — Dioscoreac.: Dioscorea Preussü Pax. — Urticac.: Urera kamerunensis Wedd. — Aristolochiac.: Aristolochia promıssa Mast., A. friactina Hook. f. = Meni- spermac.: Kolobopetalum auriculatum Engl., Syntriandrium Preussil Engl. — — Connarac.: Agelaea Preussü Gig, A. obliqua (P. Beauv.) Baill., Spiropeia- Zum erythrocephalum Gilg. — we Hugonia platysepala Welw. — Meliac.: Turraea Vogelii Hook. f. — Dichapetal.: Dichapetalum ferrugineum Engl., = ‘ acutifolium Engl. — Sapind.: Paullinta pinnata L. — Hippocrat.: Salacıa Zen- keri Loes. — Vitac.: Cissus longteus” pidata Gilg, C. debilis Bak. — Com- bretac.: Combretum latialatum Engl., Onisqualis indica L. — Passiflor.: Ade- nia lobata (Jacq.) Engl. — Be Begonia sessilanthera Warb. — - “> piad.: Cynanchum acuminatumK. erben.: Clerodendron spiendens Don und CZ. scandens P. Beauv. Solan.: Solanum Preussii Dammer- A Rubiac.: Pavetta brachycarpaK- Sabicea calycina Benth. — Cucurbitac. ' 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. lobata (Jacq.) Engl. — Apocyn.: Hola- lafia multiflora Stapf, Strophanthus cau- datus Kurz f. undulata Franch., Str. Preussii Pax. — Loganiac.: Strychnos Hankei Hub. Winkl. — Asclep.: Cy- nanchum acuminatum K. Schum., Mars- denia latifolia (Benth.) Schlecht., Tylo- phora silvatica Decne. — Convolvulac.: Calonyction speciosum Choisy, Merremia hederacea (Burm.) Hallier f. — Acanth.: Thunbergia kamerunensis Lindau, 7%. geranüfolia Benth.—Rubiac.: Gardenia ramentacea K. Schum., Sabdicea calycina Benth., S. speciosa K. Schum., Mus- saenda arcuata Poir. Kleinere Bäume und Sträucher des unteren ursprünglichen Regen- waldes, meist unter 5m. Liliac.: Dracaena kamerunensis Bak. — Olacac.: Zeisteria parvifoliaSmith. — Connar.: Follydora Duparquetiana(Baill.) ierre — Anonac.: Uvaria Winkleri Diels — Leguminos.: Angylocalyx ramiflorus Taub. — Rutac.: Zriander Engleri Hub. Winkl. — Simarubac.: Brucea paniculata\ Lam. — Dichapetalac.: Tapura africana Dliv. — Meliac.: Guarea Staudtii Harms — Euphorbiac.: Alchornea cordifolia Müll. Arg., Antidesma laciniosum Müll. Arg., Schubea heterophylla Pax, Ery- thrococca aculeata Benth., Pycnocorna brachystachys Pax, Mallotus subulatus üll. Arg., Microdesmis puberula Hook. f. — Anacardiac.: Trichoscypha Preussii Engl. — Icacinac.: Lasianthera africana P. Beauv. — Sapindac.: Allophylus afri- canus (P. Beauv.) Radlk. — Tiliaceae: Grewia oligoneura K. Schum. — Ster- Culiac.: Zepzonychia pallida K. Schum., Cola Preussii K. Schum. — Ochnae.: Ouratea Buchholzii Gilg, O. congesta Hook. £.) Engl. — Flacourtiac.: Lin- 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 755 Momordica "charantia L., M. foetida Schum. et Thonn., M. Gabonii Cogn. — Comp.: Mikania scandens (L.) Willd. Kleine Bäume und Sträucher des \ Buschwaldes. Laurac.: Beilschmiedia Preussii Engl. — Legum.: Millettia Thonningii Bak., Ormocarpum megalophyllum Harms — Dichapetal.: Zapura africana Oliv. —- Euphorbiac.: Crotonogyne Preussii Pax, Neoboutonia afri Müll. Arg., Mareya micrantha (Benth.) Müll. Arg., Antidesma laciniatum Müll. Arg. — Anacardiac.: Trichoscypha Victoriae Engl. — Icacinac.: Desmostachys Preussii Engl.,Lasianthera africana P. Beauv. — Ochnac.: Ouratea calophylla (Hook. f.) Engl., O. congesta (Hook. f.) Engl. — Violae.: Rinorea Welwitschii Oliv. — Oleac.: Mayepea macruria Gilg. — Borraginac.: Cordia Dusenii Gürke. — Rubiac.: Gardenia abbeokuta Hiern, Randıa exscrta K. Schum., /xora riparia Hiern, /. nema- topoda K. Schum., Belonophora leptacti- nioides K. Schum., Tricalysia biafrana Hiern, Urophyllum rubens Benth., Heki- stocarpa minutiflora Hook. f., Ouruparia africana (G. Don) K. Schum., Uragoga hexamera K. Schum., D. calathea K. 156 dackeria dentata (Oliv.) Gilg, Oncoba cri- stata Oliv., Homalium africanum Benth., Barteria fistulosa Mart. — Violac.: Rinorea dentata (P. Beauv.) Engl., R. Preusstii Engl. — Thymelaeac.: Dicrano- lepis Buchholzii Engl. et Gilg. — Apo- cynac.: Voacanga africana Stapf, Rau- wolfia macrophylla Stapf, R. vomitoria Af 2, . cuneata Stapf. — Borra- : Cordia Zenkeri Gürke. — Acan- « yet longituba Lindau. — Rubiac.: Mussaenda elegans Schum. et Thonn., 7. tenuiflora Benth., Urophyllum 5 micranthum Hiern, Randia macrantha| DC., Psychotria ionantha K. Schum., P. ceratalabastra K. Schum., P. latistipula Benth., P. neurodictyon K. Schum., P. crispa Hiern. — Compos.: Vernonia amygdalina Del. | Pteridophyten, Gräser und Stau- den des unteren ursprünglichen Regenwaldes. Hymenophyllac.: Trichomanes gui- neense Sm. — Polypodiac.: Asplenium sinuatum L., Pteris atrovirens Willd., Dryopteris variabilis (Hook.) Hieron., Aspidium kamerunianum Metten., Di- plazium decussatum J. Smith. — Gra- min.: Guaduella densiflora Pilger, Oplis- Beauv., Cento- ..— RS Fimbristilis polymorpha Boecklr., Cy- perus distans L. — Arac.: Cyrtosperma senegalense (Schott) Engl. (im Sumpf), Anchomanes difformis (Bl.) Engl., Anubias en Engl. (feucht). — Comme- : Pollia condensata C. B. Clarke, | Palisota Barteri C. B. Clarke, Bufor- restia Mannii C.B. Clarke, Commelina congesta C. B. Clarke, C. nudiflora L., ForrestiaGrewenii Hub, Winkl. WETER - beninense Kunth. — ira: Cya- Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Schum. et Krause, Heinsia pulchella (G. Don) K. Schum., Psychotria coeruleo- violacca K. Schum., Ps. Preussü K. Schum., Ps. pferopetala K. Schum., Ps. bimbiana K. Schum., Ps. ceratalabastra K. Schum. Pteridophyten, Gräser und Stau- den des Buschwaldes. Selaginellac.: Selaginella Spring, S. molliceps Spring. —. Gra- mineae: Panicum filiforme L., Paspa- lum conjugatum Nahl, Oplismenus afrı- canus P. Beauv. — Cyperac.: Cyperus lingularis L., C. diffusus Vahl. — Arac.: Anubias Barteri Schott (an Bächen), 4. lanceolata N. E. Br., Culcasia striolata Engl. — Commelin.: Buforrestia imper- forata C. B. Clarke, Forestia africana K. Schum., Palisota hirsuta (Thunb.) K. Schum., P. Staudtii K. Schum., ?. ambigua E B. Clarke, Polyspatha pani- culata Benth., Commelina nudiflora L- Cyanastr.: EIERN cordifolium Oliv- — Marantac.: Clinogyne leucantha ! Schum. — Orchidac.: Corymbis Wel- witschii Rchb. f. — Morac.: Dorstenia intermedia Engl., D. subtriangular is Engl. — Urticac.: Fleurya aestuans Vogelit 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. nastrum cordifolium Oliv. — Liliac.: Dracaena monostachya Bak., Chloro- phytum petiolatum Bak. — Amaryllidac.: Crinum podophyllum Radlk., Cr. gigan- teum And. — Zingib.: Renealmia_ cin- cinnalta K. Schum., Costus Schlechteri _ Maraatae: Thaumato- COCCHS Dowieiiil Benth., Sarcophrynium oxycarpum K.Schum., S. macrostachyum (Benth.) K. Schum., Aalopegia azurea K.Schum., Zydrophrynium Braunianum "K. Schum. (alle an feuchten Stellen). — Piperac.: Zeckeria subpeltata (L.) Kunth. orac.: Dorstenia subtriangularis Engl., D. zntermedia Engl. — Urticac.: Fleurya podocarpa Wedd. — Polygonac.: Polygonum nodosum Pers. (feucht). Phytolaccac.: Alleria latifolia (Lam.) H. Walt. — Leguminos.: Desmodium incanum DC. — Vitac.: Leea guineensis Don. — Melastomatac.: Triplostemma incompletum R. Br. — Scroph.: Arta- nema longiflorum (L.) Wettst. — Acan-| thac.: Asystasia Vogeliana Benth., Nel- sonia brunelloides (Lam.) O. Kuntze, Crossandra guineensis Nees, Elytraria- squamosa (Jacq.) Lindau, Drillantaisia Preussii Lindau, Rhinacanthus parvi- Jorus T. And., Thomandersia lauri- Folla (T. And.) Bak., Dwvernoia pani- culata (Benth.) Lindau, Chlamydocardia subrhomboidea Lindau — Rubiaceae: Mitragyne stipulosa (DC.) K. Schum., Bertiera Figen, — ERBEN Gynu ira — |/asia gangetica ( 52. Waldflora von Kamerun im allgemeinen. 757 Endl., Boehmeria platyphylla Don. — Phytolace.: Alleria latifolia (Lam.) H. Walt. — Legum.: Desmodium incanıum DC., Vigna oblonga Benth., Phaseolus adenanthus Mey. — Euphorb.: Cyatho- gyne Preussi Pax, Acalypha ornata Rich. — Malvac.: Hhbiscus Zenkeri Gürke, Ayptis pectinata (L.) Poit., H. drevipes Poit. — Labiat.: Solenostemon ocimoides Schum. et Thonn., Platystoma africanum P. Beauv. — Scrophul.: Zin- dernia difusa (L.) Wettst. — Acanth.: Pseuderanthemum nigritanum (T. And.) Radlk., Micranthus longifolius (Sims.) O. Ktze., Rhinacanthus parviflorus T. And., Monothecium aristatum T. And., Asys- L.) T. And., A. macro- phylla T. And., Hypoestes triticea Lin- ıdau, 7udrflora sguamosa (Jacq.) O. Ktze., Nelsonia brunellioides (Lam.) O.Ktze. — Rubiac.: Bertiera retrofracta K.Schum., B. breviflora Hiern — Compos.: Eihulia conyzoides L., Melanthera Brownii (DC.) Sch. Bip., Zlephantopus scaber L., Emilia sagtttata (Vahl; DC., Sparganophorus Vaillantii Gärtn. In Lichtungen und Rodungen kom- men vorzugsweise folgende Arten vor: PennisetumpurpureumSchum.et Thonn., Panicum sulcatum Aubl., Kottboellia exaltataL.f., Olyra latıfolia L., Cleome ciliata Schum. et Thonn., Acalypha pani- culata Miq., Triumfetta semitriloba L., Sida acuta Burm., Didens ptlosa L., Ageratum conyzoides L., dreh e/ ) , TR L 4 Epiphyten der unteren ursprüng-| lichen Regenwälder. Hymenophyllac.: Trichomanes Hoo- keri Presl, 7. subsessile Mett. — Poly- Podiac.: Polypodium Iycopodieides L., Vittaria guineensis Desv., Antrophyum nodifiora Gärtn., a emiliastrum Muschler (Zimilia sagittata DC.) Epiphyten im Buschwald. A Polypodium lycopodioides L. — Arac.: Culcasia parviflora N. E. rown. — Grchldac. Angrascum ery- B thropollinum (Rchb. f.), A. productum Fr 1: Fi 4 3 3 #3 I 758 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Mannianum Hook., Asplenium dimidia-| (Krzl.), Polystachya tessellata Lindl., P. zum Sw. — Orchidac.: Angraecum su-\laxiflora Lindl., Calyptrochilus Preussi dulatum Lindl., A. Schumannii Krzl., Krzl., Dulbophyllum calamaria Lindl,, A. imbricatum Lindl., A. filipes Schltr., | B. stenorhachis Krzl., B. filiforme Kral., A. oxyphyllum Sehltr., A. distichum | B.porphyroglossum Kızl., B.calyptratum Lindl., A. Chailluanum Hook., A. Eich- | Krzl., B. stenopetalum Krzl. lerianum Kızl., A. clavatum Schltr., A. bidens (Rolfe); Polystachya puberula Lindl., P. laxiflora Lindl., Zzparis trı- dens Kränzl., L. Winkleri Schlecht. — Cactac.: Rhipsalis cassytha Gärtn. — Melastom.: Medinilla Manni Hook. f. — Begoniac.: Begonia rhopalocarpa Warb., B. ramicola Gilg. Parasiten des unteren ursprüng- | lichen Regenwaldes. Loranth.: Zoranthus verrucosus Engl. var. Winkleri, Viscum grandifolium Engl. 53. Kamerunberg. Wenden wir uns nun von Victoria dem Kamerunberge zu. Aus der Ur- waldregion der Ebene, in welcher Ansiedlungen und Pflanzungen die ursprüng- liche Vegetation stark verdrängt haben, gelangt man zunächst in Buschwald, welcher hier und da, z. B. unterhalb Ekoma, von ausgedehnten saftig grünen Waldwiesen mit klaren Bächen unterbrochen ist. Am Rande der Bäche stehen prachtvolle Crinum mit schneeweißen Blüten und Polygonum serrulatum. Hier und da sieht man kleine Inselchen, welche von langwedeligen Farnen dicht _ besetzt sind, zwischen denen einzelne rotblühende /mpatiens hervorleuchten. Im Buschwald ist der Boden noch reichlich von verschiedenen Farnen eiN- genommen und ebenso sind die Scitamineen noch stark vertreten. Auch sieht man Haemanthus cinnabarinus, sowie die Acanthaceen Lankasteria elegans und Salviacanthus Preussii. Bei Moliko wird der Buschwald immer lichten, die vorher noch häufigen Ölpalmen werden sparsam und es treten immer ni: gedehntere von Elefantengras bestandene Flächen auf, bis dieses allein aus gedehnte Savannen bildet, aus denen nur hier und da noch eine Ölpalme, mn Kigelia oder Spathodea hervorragen. Das für die Rindviehzucht sehr wertvO . Elefantengras, Pennisetum purpureum (P. Benthamii) hat im allgemeinen o- Höhe von 3 m, doch finden sich auch Halme von 10 m Länge und 5 cm Di er Oberhalb dieser Region beginnt nun wieder Buschwald, zunächst noch ” Elaeis, an welcher Utmicularia orbiculata epiphytisch wächst, und Raphıa : weiter aufwärts ohne diese und mit einzelnen Ficus, sowie einzelnen Treculia REEL Di TE 5 ER RE PER 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 33. Kamerunberg. 759 africana und namentlich vielen im Dezember unbelaubten, aber von zahlreichen hellroten Blüten bedeckten Zryihrina excelsa, die über die niedrigeren Bäume hinwegragen. Auch sieht man vielfach Musanga Smithii und von anderen Bäumen und größeren Sträuchern: Zonchocarpus Zenkeri, Bridelia speciosa, Macaranga Preussti, Saptum Mannianum, Pseudospondias microcarpa, Ouratea reticulata, die mit dickem gelben Saft versehene Guttifere Haronga paniculata, die Flacourtiaceen Camplostylus caudatus, Rinorea Welwitschii, Dicranolepis vestita, die Apocynacee Conopharyngia gr ssima, die Rubiacech Randia mal- leifera, Psychotria crıspa und die oft 6 m hohe baumartige Vernonia amygda- lina. Das epiphytische Platycerium stemmaria findet sich hier auch noch wie in den unteren Wäldern. Von Schlingpflanzen werden hier beobachtet die großblütige Dioscorea, Clematis simensis, Paullinia pinnata, Cardiospermum grandiflorum forma RER (in Kiekiungen); Cissus amoena, Ipomoea cairica, die Cucurbitaceen Momordica foetida, Raplidiocystis Mannit. Habe Schatten: pflanzen sind schon bei 700 m ZZypoestes Preussii und Impatiens Mannii. um Buea ist nur zum geringen Teil dichter schattiger Hoch- wald, in welchem die oben erwähnten Bäume nebst Turraeanthus Zenkeri und Viter Lehmbachii, sowie stellenweise Baumfarne, besetzt mit Asplenium hypomelas auftreten. Ferner finden sich in demselben auch noch die Sträucher Claoxylon hispidum (Euphorbiacee), Alangium begonufolium, Cordia Zenkeri, Solanum guineense, die Rubiaceen Tricalysia gabunica, Gaertnera paniculata, Grumilea Lehmbachiü, Aulacocalyx jasminflorus, Pavetta lamprophylla, Oxy- anthus formosus, Plectronia macrophylla, Psychotria setacea, Piper capense var. magnifolium, Pilea ceratomera und Elatostemma Preussii, auch die Zingiberacee Renealmia africana und die Orchidee Calanthe delphinoides; die Acanthaceen Acanthus montanus, Brillantaisia owariensis, Hypoestes sanguinea, Dicliptera alternans und Pseuderanthemum Ludovicianum, die auch höher aufsteigende Impatiens bicolor, als Kletterpflanzen und Schlingpflanzen: Urera Graven- reuthii, die Menispermacee Tiliacora Lehmbachii, Stephania laetificata, Cissus longicuspidata und die Rubiacee Amaralia calycina; als Epiphyten Bulbophyllum aurantiacum, oft in großen Klumpen, Angraecum Ellisii var. occidentale und vesicatum. Im Buschwald zwischen 800 und 1000 m ü. M. sehen wir von kleineren Bäumen und Sträuchern: die Capparidacee Ritchiea macrocarpa (bis 1600 m), die Rutacee Clausena anisata, die Flacourtiacee Oncoba spinosa, die Oleacee Linociera Deistelü, Reiwolfe Deistelii, Solanum duplosinuatum, Macaranga Preussii, die Acanthaceen Mimulopsis bicalcarata und Salviacanthus Preussii, die Rubiaceen Chasalia Afzelii, Vangueria evonymoides, Mussaenda erythro- Phylla, von Kletterpflanzen und Lianen: Phytolacca abyssinica, die Connaraceen. gelaca obliqua, Sericostachys scandens, Rhynchosia Mannii, Dalbergia Preussit, Turraea Vogelii, Dichapetalum floribundum, Salacia fimbrisepala und 5. Zehm- achii, Combretum cinereopetalum, Begonia macrostila, Clerodendron Preussti, Thunbergia fasciculata, Plectronia macrophylla, Pavonia Schimperiana und die Cueurbitacee Melothria minutiflora und Momordica charantia. Der Boden ist 760 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. häufig bedeckt mit Selaginella nitens und Asplenium macrophlebium; hier und da erscheint die Aracee Anchomanes differmis, an feuchten Stellen die 2,5 m hohe Orchidacee Lissochilus giganteus, ferner die Malvacee Aosteletzkya adoensis und die oft 2 m hohe Vernonia pauciflora forma amplifolia. Ein besonderer Gegensatz zu der unteren Waldregion macht sich jetzt in dem Auftreten von Coleus- und Plectranthus-Arten bemerkbar. Wir bemerken um 900 m Coleus Preussii und C. dissitiflorus, um 950 m C. decurrens, um 1000 m C. repens, auf Steinen um ı250 m Plectranthus ramosissimus und P. kamerunensis. Die Gattung Impatiens ist hier durch /. Burtoni vertreten. Von Urticaceen ist die 3 m hohe Boehmeria platyphylla häufig, ferner finden sich Pilea Preussii und Fleurya podocarpa, die Euphorbiacee Acalypha ornata var. glandulosa, die Composite Vernonia Biafrae, die Melastomataceen Dissotis Deistelüi, Tetra- phyllaster rosaceus und Tristemma oreophilum, die Vitaceen Leea guineensis, Begonia oxyloba. Acanthaceen sind hier viel weniger zahlreich als in der Ebene; man sieht jetzt nur die 2 m hohe Brillantaisia Preussii, dann aber auch die ı m hohe Gesneracee Streptocarpus elongatus. Won Scitamineen ist das stattliche 3 m hohe, mit weißen Blüten versehene Aframomum Kayserianum bemerkens- wert. Epiphyten dieser Region sind Polystachya farinosa und P. calluniflora. Um Buea wurden auch folgende Moose gesammelt: Mnium rostratum (Schrad.) Schwägr., Orthodon borbonicus Bory und O. thomeanus Broth. (Splachnae.), Campylopus viridatulus C. Müll. am Boden; Zepidopilum Dusenii C. Müll. an Zweigen; Bryum I / stegium rivuletorum Broth. auf Steinen in Bächen; 7’huidium perbyssaceum C. Müll. und TR. pyenan- giellum C. Müll. am Boden; Microthamnium afro-elegantulum Broth. an Baumstämmen. Von besonderem Reiz ist eine 30—5o m tiefe Schlucht in der Nähe von Buea, durchströmt von einem über Felsblöcke herabstürzenden Bach und großenteils eingefaßt von fast senkrecht aufsteigenden Felswänden oder von steilen Abhängen. Die in diesen Schluchten stets vorhandene Feuchtigkeit und das vielfach herrschende Dunkel bedingen, daß auf ihrer Sohle und an den nicht felsigen Abhängen eine besonders reiche und üppige Farnvegetation anzutreffen ist. Massenhaft und in riesigen Exemplaren tritt Marattia frazxinea auf. Sodann finden wir im Grunde Dryopteris cruciata, Aspidium coadunalum, Coniogramme fraxinea, während an den Abhängen Pieris Manniana, Dryopter” Manniana, Asplenium macrophlebium, A. brachypteron und A. Preussii sich zusammendrängen. Hier wächst auch die Erdorchidee Manniella Gustavi. An manchen Stellen wuchert die bis zu 10 m aufsteigende Marantacee Trachy- phrynium Zenkerianum. Die vom Wasser fortdauernd bespritzten Felsblöcke sind bekleidet mit den Lebermoosen Dumortiera hirsuta, Plagiochila rupicola, sowie den Laubmoosen 7hamnium leptopteris und Hypnum tenuivagum; auch halten sich auf ihnen Asplenium resectum und Dryopteris Manniana. Außer- dem finden sich zum Teil auf, zum Teil zwischen den Steinen Dorstenia poinsettifolia, Streptocarpus elongatus, Cyperus distans und C. Renschü, Impa tiens kamerunensis. Am Grunde der Felswände findet man auch Plagiochila rupicola und RAR. 4 Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 53. Kamerunberg. 761 Marchantia planıloba, die Laubmoose Ze/ropothecium afromolle und Thammnium fluwnaticum, Selaginella nitens und S. Deistelü. An den Felsen selbst kommt dann auch noch S. Vogeliüi vor; ferner sind an diesen noch häufig Marchantia plantloba und Pogonatum flexibilifolium. Mehrfach wächst an den Felsen eine kleine Begonia und die einem einblättrigen Sirepfocarpus ähnliche Gesneracee Carolofritschia diandra. Im übrigen finden sich in den Schluchten an den Abhängen die im Bergwald von Buea vorkommenden ombrophilen Arten, wie Peperomia Preussü. Wir wollen nun zum Gipfel des großen Kamerunberges vordringen und treffen zunächst 50—80 m oberhalb Buea auf die an Stelle gerodeten Waldes nunmehr zwischen Feldern von Gerste, Hafer, Luzerne, rotem Kopfklee, Mais und zwischen künstlich hergestellten Elefantengras-Weiden gelegene Sennerei, die mit Erfolg betrieben wird. Dann geht es durch Gebirgsregenwald auf- wärts. Der ungemein poröse, lockere Waldboden ist gebildet von beständig faulendem Laube und verrottenden Zweigen, welche die Tornados abbrechen. Das dichte abgefallene Laub hält den Boden auch während der heißesten Trockenzeit feucht, zumal der in der Nacht fallende Tau und der oft stunden- lang das ganze Gebirge umhüllende Nebel immer wieder Feuchtigkeit bringen. Demzufolge finden wir auch hier, wie in den unteren Regenwäldern, den Boden reichlich mit Farnen und Scitamineen bedeckt; aber es treten vielfach andere Arten auf, da die Temperatur eine bedeutend niedrigere ist. So sind denn auch namentlich oberhalb Buea größere Gruppen von 6 bis ı0o m hohen Baumfarnen Alsophila kamerunensis anzutreffen (Taf. XL Fig. 2), an ihren Stämmen besetzt mit Aplenium hypomelas und Blechnum attenuatum. In der Nähe der Farnbäume finden sich auch gewöhnlich mächtige Exem- plare von Marattia fraxinea. Bisweilen bildet aber auch Cyazkea Manniana Bestände von etwa 100 Stämmen, zwischen denen der von abgefallenen Blatt- testen bedeckte Boden keine andere Pflanze beherbergt. In dem dichten Wald sind gewaltige Baumriesen vorhanden, an den Stämmen oft dicht bewachsen mit Farnen und Moosen, an den Ästen besetzt mit den epiphytischen Orchidaceen Angraecum vesicatum und Saccolabium occi- dentale. Besonders zahlreich sind die 10—ı5 m hohen Stämme der Euphor- biacee Macaranga Preussiü, welche auch schon unterhalb Buea - vorkamen und hier meist kleine Bestände bilden. Sodann bemerkt man Sirombosta Scheffleri mit unansehnlichen Blüten, einen Rubiaceen-Baum mit lederartigen, dunkelgrünen glänzenden Laubblättern und die über andere Bäume mächtig hinwegragende Treculia africana. Besonders auffallend sind die . hohen schwankenden, am Stamm von Moos dicht bedeckten Araliaceen, die fieder- blättrige, breitkronige, mit Stützwurzeln versehene und bis 50 m ohe „Polyscias Preussiüi, welche bis 2200 m beobachtet wird, und von 1200 m an schefflera Barteri, ı5—6o m hoch, mit handförmigen Blättern, während die niedrigere Schefflera Mannii erst bei 1500 m beginnt und noch bis 2500 m vereinzelt angetroffen wird. Ferner findet sich auch hier noch der Anonaceen- Baum Aylopia africana. 762 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. An der morschen Rinde alter Bäume und Lianenstämme sitzen die Farne Hymenophyllum ciliatum, Cyclophorus Mechowii und Asplenium brachypteron, letzteres ganz besonders häufig, die Urticacee Procris laevigata, die Orchidaceen Angraecum vesicatum und Saccolabium occidentale, Polystachya polychaete und P. caloglossa und von den Ästen hängen herab Usmea articulata und Hypo- pterygium laricinum. Als Parasit tritt besonders Zoranthus capitatus auf, welcher auch schon in geringerer Höhe häufig ist. Als Klimmsträucher erscheinen bis 1200 m die Thymelaeacee (Craterosiphon scandens, welche bis 2000 m reicht, und die großblütige Clematis simensis, welche noch bis 2500 m im subalpinen Gebüsch wuchert. Einer der letzten Cissus ist Cissus Mannü. Won anderen Sträuchern sind zu nennen die Acanthacee Fusticia Paxiana (1,5 m hoch bis 1250 m), Psychotria erythropus (3>—4 m), Rubus pinnatus und Microglossa densi- fora (7 m hohe Composite), letztere bis 2800 m verbreitet. Von den Farnen des Gebirgsregenwaldes sind außer den bereits erwähnten zu nennen die eigentümlichen Zypolepis sparsisora, Dryopteris venulosa, Polypodium punctatum, Aspidium coadunatum, Asplenium Preussü. Sodann ist der Boden häufig überzogen von Selaginella Kraussiana und S. Vogelü. Erstere tritt auch an Felsblöcken auf, welche außerdem folgende Moose be- herbergen: Zeiropothecium afromolluscum, Thammnium fluviaticum, Fissidens flu- minalis, Bryum chalarrhodon, Campylopus viridatulus und C. saprophilus, s0- wie das Lebermoos Piychanthus strictus. Dichte Büsche bildet Costus Deistelit, welcher 2 m Höhe erreicht, an anderen Stellen Hybophrynium Brownianum. Im Waldesschatten finden wir ferner die beiden Araceen Hydrosme Preussti und Anchomanes difformis, die Commelinacee Palisota Mannii, die schöne Orchidacee Disperis kamerunensis, die Urticacee Girardina marginata, die Moracee Dor- stenia poinsettifolia, die Caryophyllaceen Stellaria Mannii (an Bächen auch tiefer) und Drymaria cordata, sowie die bekannte Sanicula europaeca, welche uns noch lange aufwärts begleitet, endlich auch Begonia poculifera (bis 1800 m aufsteigend) und /mpatiens affınıs. Bei der Staudenflora der Gebirgsregenwälder macht sich der Wechsel der Jahreszeiten bemerkbar. In der Trockenzeit ver- mißt man viele Zwiebel- und Knollengewächse (Amnorphophallus, Haemanthus), Impatiens und Begonia, auch viele Schlingpflanzen, welche gegen Ende der Regenzeit reichlich blühen. Vielfach sind Lichtungen vorhanden mit Elefantengras oder mit meter- hohen Scitamineen wie 7; rachyphrynium Poggeanum und Renealmia africana. In Lichtungen wachsen auch die große Piperacee Heckeria umbellata, die Acanthaceen Ruellia prostrata, Dichistocalyx laxiflorus, Brillantaisia nitenS. Großen Eindruck machen die oft scharenweis auftretenden, teils an offenen, teils an halbschattigen Plätzen wachsenden Impatiens Sakeriana mit ziegel- roten, /. kians mit dunkelroten, /. kamerunensis mit hellrosafarbenen Blüten. . Eine auffallende Erscheinung ist Senecio multicorymbosus mit großen lanzett- lichen, einen Schopf bildenden Blättern. Häufig sind Vernonia pauciflora mit kornblumenblauen Blüten und die viel größere V. myriantha, auch Melanthera Brownei, sodann die Amarantaceen Cyathula prostrata und Celosia laxa, Phyl- * Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Tat. XL, zu S. 763, 1. Schlucht im Regenwald bei Buea am Kamerunberg (um 1250 M.) In der Farngruppe unten Aspidium angelicifolium (Schum.) Chr., oben und Dachte änräber enge Marattia axinea Sm fi Photogr. Obergärtner D eistel. u amerun- - Gruppe der Baumfarn Alsophila kamerunensis Diels bei der Sennerei von Buea am Ka berg (um 1000 m iü. M.). Photogr. Obergärtner Deistel. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 53. Kamerunberg. . 763 lanthus odontodenius. Mehr im Halbschatten wachsen noch Boehmeria platy- phylla und Acalypha ornata. Zwischen dem Gesträuch wuchern die Schling- pflanzen Momordica foetida und /pomoea cairica, Daemia cordifolia, Stephania hernanditifolia var. abyssinica. Vorzugsweise in Lichtungen kommen auch fol- gende Sträucher vor: die Capparidacee Euadenia trifoliata, Rubus pinnatus, Pavonia Schimperiana, Leea guineensis, Rauwolfia Deistelii, auch als 6 m hoher Baum mit weitausladender Schirmkrone. Eine um 1250 m gelegene, 12—ı5 m tiefe, von einem Bach durchflossene Schlucht mit steilen Felswänden (Taf. XL, Fig. ı) birgt an denselben wieder zahlreiche Farne, wie A/ymenophyllum ciliatum, Trichomanes radicans var. gi- ganteum, Diämrdelbein lunulata, Aspidium prolixum, A. angelicifolium, As- Plenium resectum, Coniogramme fraxinea, Marattia fraxinea, Peperomia Preussii, Girardinia marginata und Elatostemma Welwitschü, Impatiens Preussiü und I. ae vn Moosen wachsen hier: um africanum Mitt., a nn EN megapelma C. Müll. auf faulem Holz; Mana Derpinnata Broth. In Schluchten von. 1400 m Se wir ferner große Trupps von Alsophila kamerunensis (Taf. XLI, Fig. 2). Um 1500 m erscheint in ganzen Beständen die 2—ıo m hohe Dracaena Deisteliana. Auch bedeckt stellenweise Dorstenia prorepens den Boden, und an ganz schattigen humusreichen Plätzen findet man Peperomia fernandopoana var. acutifolia. Auch tritt die Acanthacee /soglossa glandulifera auf und bei ı600 m bildet die 4 m hohe Pseudoblepharis Preussii das Unterholz. on 1500—1800 m ist häufig als 5—6 m hohes Bäumchen Cofea drevipes zu sehen, welche jedoch anderwärts, z. B. bei Barombi, auch in tieferen Regionen vorkommt. Ferner findet man in dieser Höhe auch Aaemanthus longipes. Außerdem wachsen zwischen 1600 und 1700 m Asfplenium gemmiferum (auf Baumfarnen), A. Zongicauda, Liparis Deistelii und Bulbophyllum Hookeri- anum (epiphytisch), Peperomia vacciniifolia, Claoxylon hispidum und C. mem- dranaceum (2,5; —4 m hohe Sträucher). Von 1400—1700 m werden folgende Moose angetroffen: een dissitus C. Müll., Acanthocladium trichocoleoides C. Müll., Zepidopilum callochlorum üll, 7Thamnium. Molleri (C. A) Broth., Calyptothecium Dusenii Broth., Hookeria Preussü Base meist auf Zuge wachsen Bei 1770.m sah PREUSS die letzten Baumfarne und nun treten neben den Sträuchern Pittosporum Mannii,. Caloncoba leptocarpa, Pavetta monticola und Uragoga peduncularis zahlreiche Stauden auf, welche den Beginn des Höhen- waldes anzeigen und zum Teil auch über die Gebirge Zentralafrikas bis nach Abyssinien und Ostafrika zu verfolgen sind. Von Farnen finden sich hier mehrere Asplenium, A. hypomelas, A. Manni, A. usambarense, A. concinnum, A. praemorsum, ferner Pennisetum monostigma, Peperomia buena, Begonia oxy- anthera, die Acanthaceen Brachystephanus longiflorus und Brillantaisia nitens. In Menge erscheint Viola abyssinica zusammen mit der kleinen Rubiacee Diodia stipulosa, mit Thalictrum rhynchocarpum (bei 2400 m), Gynura vitellina 764 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. und der durch große weiße Blüten ausgezeichneten Commelima congesta. Häufig findet sich auch im Gebüsch die merkwürdige Primulacee Ardisiandra sib- thorpioides, ebenso wie Mikania scandens. Weiterhin überzieht unser Galum aparine die Büsche, in denen Rubdus pinnatus, Microglossa densiflora von der schönen rotblühenden, nach Hyazinthen duftenden, oft 9 m Höhe erreichenden Jxora foliosa überragt werden. Im Gebüsch fällt besonders auf die bis 3 m hohe /mpatiens Sakeriana. Wir bemerken ferner Desmodium scalpe in Gesell- schaft von Dichrocephala latifolia, Pentas occidentalis, Cryptotaenia africana und die interessante, auch im Himalaya vorkommende Urticacee Lecanthus peduncularis. Eine epiphytische Orchidee dieser Region ist Angraecum stella um 1800 m. Plötzlich hört um ı960 m der hochstämmige Höhenwald auf und man befindet sich vor der ausgedehnten Grasflur, in der aber doch bis zu 2500 m und darüber hinaus Bestände von Hochgebirgsbusch, hier und da noch mit ıo m hohen Bäumen, eingestreut sind An der Grenze des Höhenwaldes treten teils strauch- teils baumartig auf: Ouratea monticola, Solanum suberosum, Pittosporum Mannii, Gnidia glauca, Ericinella Mannii, Hypericum angustifolium, die Ericacee Agauria salicıfola, die Myrsinaceen Myrsine melanophloeos und Rapanca neurophylla, Adenocarpus Mannii. Mit Ausnahme der ersteren steigen alle noch bis zu 2500 m ü. M. (Taf. XLI, Fig. ı) auf, Adenocarpus und Hypericum bis zu 3200 m und Ericinella sogar bis zu 3300 m. Ericinella bildet bis zu 2600 m 6 m hohe Bäumchen und wird dann strauchartig, während Hypericum und Agauria bis 2500 m ihre kräftigste Entwicklung bis zu ı5 m Höhe haben. Erst gegen 2500 m erscheint die bis 10 m hohe Myrsinacee Rapanea neuroph ıylla. Das Gebüsch ist durch- rankt von Clematis simensis und an den Ästen der Baumsträucher finden sich Lycopodium phlegmaria, L. gnidioides var., L. dacrydioides (bis ı m lang), Elaphoglossum Preussii, Asplenium praemorsum, A. elongatum und Polystachya Preussii, Peperomia monticola und Loranthus orcophilus, sowie die ı m lange Usnea articulata und andere Flechten. Diese üppige Epiphytenvegetation findet sich besonders in der um 2500 m gelegenen 5—ı0 m tiefen und 9 m breiten Schlucht, in welcher auch von Leber- moosen bekleidete Höhlen und die Mannsquelle sich befinden. Auf dem Wege zu dieser Schlucht werden schon bei 2100 m im Busch bemerkt Platanthera Preussii, auf Felsen und feuchten Stellen Radiola linoides var. kamerunensis und Gymnogramme leptophylla (bis 2300 m). Auch kommt hier Utriculria Bryo- phila vor. Bei 2200 m sieht man die Labiate Pycnostachys Volkensii und die bis zu 3600 m aufsteigende Ericacee Blaeria spicata var. Mannii, bei 2400 m Adıantum crenatum an schattigen Felswänden, desgl. Crassula abyssinica var. Mannü ‚und Hypericum peplidifolium var. Da Dann aber erscheinen Aspi- dium aculeatum, Asplenium contiguum, an Felsen Asplenium protensum und A. cieutarium, ARE radiatus, Peperomia abyssinica, Droguetia pauciflor is, Fleurya urticoides, Rumex abyssinicus var. Schimperi, R. Steudelii, Cerastium Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, Taf. XLI, zu $. 764. Grassteppe mit vereinzelten Sträuchern oberhalb der Waldgrenze am Kamerunberg (um oo m ü. M.) Photogr. Obergärtner Deistel. 5 8 z zu S. 763. 2. Schlucht im Regenwald ae Hange fin 1400 mü. ia mit Alsophila kamerunensis Diels. . Obergärtner Deis 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 33. Kamerunberg. 765 afrıcanum, Ranunculus pubescens, Alchimilla eryptantha, Peucedanum Petitianum, Myosotis abyssinica, Cynoglossum amplifolium, Stachys aculeolata, Plectranthus hylophilus, P. decumbens, Coleus glandulosus (bis 2700 m), Veronica abyssinica, V. Manni (bis 3500 m), Celsia densifolia, Bartschia abyssinica (bis 2800 m), Sibthorpia europaea var. africana, Mimulopsis violacea, eine 2 m hohe Acan- thacee, Plantago palmata, Galium Biafrae, Dichrocephala_ chrysanthemifolia, Helichrysum foetidum (bis 2600 m), Senecio Clarenceanus (bis 3800 m). Um 2600 m erscheinen Carer Preussüi und Crepis Hookeriana. Wenn wir aber nicht im Gebüsch, sondern in der Grasflur aufwärts steigen, so begegnen wir anderen Pflanzen. Schon von 1960 m an treten auf und kehren bis etwa 2600 m oder darüber wieder: Pennisetum monostigma (bis zum Pik), 7 richopteryx simplex, Luzula campestris var. Manni, Trifolium Goetzenü, Geranium simense, Euphorbia Preussüi, die mit schräg aufsteigenden, bisweilen 2 m langen Stengeln versehene Torilis gracilis (bis 2800 m), Sebaca brachyphylla, die Labiaten Leucas oligo- cephala, Nepeta robusta, Hypoestes ciliata, Succisa kamerunensis (bis 3000 m), Anisopappus africanus, Stengelia insignis, Laggera alata, Sonchus angustissi- mus (bis 2800 m). Bei 2000 m kommen folgende Arten hinzu: Ornithopus coriandrinus, Cro- talaria lathyroides, Tephrosia Preussii, der später so häufige Adenocarpus Manni, Geranium ocellatum, Swertia dissimilis, Satureja biflora, Swertia dissimilis (bis 3000 m), Sw. Manmii (bis 2500 m), Satureja biflora, Coleus glandulosus (bis 2500 m), Melasma senegalense, Lactuca capensis var. inte- grifolia (bis 3500 m). Um 2100 m bemerken wir die Campanulacee Wahlenbergia Mannii und einige Compositen, an abgebrannten Stellen Conyza. Clarenceana mit Heli- chrysum globosum (bis 3000 m), ferner 4. Joetidum, Achyrocline Hochstetteri und Coreopsis monticola, außerdem Hesperantha alpina (Iridacee) und die Umbellifere Zefeduria angustisecta. Darauf folgen bei 2200 m: das Chlorideengras Tripogon major, die Liliacee Wurmbea tenuis, die Orchideen Holothrix Platydactyla und Disa Preussii (bis 2500 m), die Caryophyllacee Uebdelinia hispida, Plectranthus minimus, an Fels- wänden Parietaria debilis und Botrychium chamaeciconium. Um 2300 m erscheint Thesium tenuissimum, um 2400 m Sopubia trifida var. ramosa und KRoeperocharis occidentalis, um 2500 m sehen wir Scirpus capillarıs, Kyllinga appendiculata, Cyanotis Manni, Cotyledon umbilicus, Bartschia ahyssinica (bis 3000 m) und Helichrysum cymosum (bis 3200 m), Senecio Burtoni (bis 3600 m). Von 2000-2 700 m wurden folgende Moose beobachtet: Hypopterygium torulosum Schimp. var. kamerunianum Broth. (auf Steinen); um 2100 m 7im- miella Cameruniae Broth., Bryum lonchophyllum Broth. auf nassen Felsen, 2. (Rhodobryum) Fung- ner) Broth., Campylopus atrosordidus C. Müll. (bis 3000 m aufsteigend); um 2250 m Bryum revo- /atum Broth. auf Bäumen; um 2400 m Campylopus flavicoma C. Müll., Macromitrium rugifolium . Müll., Grimmia dura C. Müll. auf Ästen, Bryum Preussii Broth. am Boden; um 2500 m Funaria calvescens Schwägr. in Höhlen, Dieranodontium leptodrepanium C. Müll. und Pseudoleskea dispersa 766 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, C. Müll. auf Ästen; um 2600 m Bartramia aristifolia Broth. an der Mannsquelle, wo auch die Flechte Sfietina ambavillaria Nyl. wächst. Um 2700 m befindet sich noch ein Gehölz, in welchem Gwidia glauca, HAypericum lanceolatum und Ericinella baumartig auftreten. Hier wachsen außerdem Lobelia columnaris, entsprechend den im abyssinischen Hochlan und den ostafrikanischen Gebirgen vorkommenden hochstämmigen Arten, Pteridium, Coleus glandulosus, Veronica Mannit, die kleine Crassula pharna- ceotdes. Nun bildet Adenocarpus holzartige Dickichte, aus denen auch 5 m hohe Bäumchen herausragen, im Januar mit gelben Blüten völlig bedeckt. In der Grasflur, in welcher auch Andropogon amethystinus auftritt, rücken die Gräser stellenweise noch bis zu den Hüften. m 2700 m erscheint auch Pimpinella orcophila, welche auf der Lava bis 3600 m hinauf geht, ferner Wahlenbergia arguta. is 2900 m wird auch noch das schon bei Buea wachsende Ophioglossum reticulatum angetroffen. An weniger fruchtbaren Stellen wächst Azra caryo- phyllea in Menge. Einzelne Lavafelsen beginnen schon um 2500 m; auf ihnen bemerkt man Hypoxis camerooniana. Um 2700 m, wenn der Fako und der kleine Kamerun- berg Etinde sichtbar werden, tritt die Lava immer mehr zu Tage, das Gras erscheint fahlgelb, die Adenocarpus-Bäumchen, wenn sie nicht blühen, schwarz- grün, und die ganze Landschaft macht den Eindruck großartiger Öde. Die Flechte Anaptychia leucomelaena var. multifda Wain. bekleidet Felsen und auch Stämme von Aypericum. In den Felsspalten wuchern Farne, namentlich Cheilanthes farinosa Var. megalospora, Asplenium praemorsum, und an einer Stelle findet sich auch Solanum villosum als Beispiel einer leicht an offenen Plätzen sich ansiedelnden flanze. Es folgen nun die ausgedehnten Lavafelder, welche sich vom Fako bis auf den Kamm hinabziehen; sie bestehen aus lose übereinander geschichteten Lavastücken von Faustgröße bis zu großen Blöcken und sind von einer grau- grünen Flechte überzogen. Hier und da ragt noch ein mit Gras bewachsener Hügel empor. . Auf den Lavafeldern sind schon um 3000 m folgende Arten zu konstatieren: Calamintha simensis, Senecio Clarenceanus, Veronica Mannii, alle drei niedriger, gedrungener und mit größeren Blüten, als in den unteren Regionen, Silene Biafrae. Charakteristisch vor allen ist jedoch Lycopodium saururus, das dicke Büsche von 30—40 cm Höhe bildet und mit Helichrysum foetidum an Kraft und Gedrungenheit wetteifert, sowie eine Anzahl von Farnen, mit dicken Grund- stöcken, spröden Blattstielen und derben harten Spreiten, Aspidium acnleatum var. vulcanicum, Asplenium Adiantum nigrum, A. praemorsum. An den von Festuca abyssinica, Andropogon amethystinus, Pennisetum monostigma und Deschampsia caespitosa bewachsenen Stellen zwischen der Lava wuchern ven lich Biaeria spicata, Senecio Burtoni, S. Clarenceanus, Cyanotis abyssintCd, Hypericum angustifolium (strauchig), Adenocarpus {noch Bäumchen von 3 ” 4 m Höhe). Seltener sieht man Wallenbergia arguta, Pimpinella oreophila, 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 54. Ost-Kamerun. 767 Alchimilla ceryptantha var. tenuicaulis, Conyza Clarenceana var. und Helichrysum globosum. Um 3000 m ist Polytrichum Preussii Broth. häufig. Die SE.-Seite des Abhanges ist wieder noch mit ziemlich hohem Gras bewachsen, Z/ypericum und Ericinella verschwinden bei 3400 m, Adenocarpus bei 3500 m. Bis 3500 m reicht auch Agauria salicifolia, besetzt mit Poly- podium rigescens. In einigen Felsenlöchern gedeihen noch die vorher genannten Farne und Dryoßteris elongata, sowie Solanum villosum (3300 m). Zwischen dem Grase sind häufig Sagina abyssinica und Cerastium caespitosum. ei 3200 m stellen sich 7Aeszum doloense und Senecio Hochstetteri ein, welche mit Celsia densiflora*, Helichrysum foetidum*, H. globosum*, Senecio Burtoni*, S. Clarenceanus*, Pimpinella*, Wahlenbergia* und Blaeria bis zu etwa 3500 m aufsteigen, wo die mit einem * bezeichneten Arten vorherrschen. Dann geht es über Aschenfelder, in denen Senecio Clarenceanus noch bis um 3900 m, Cerastium noch bis 4000 m gedeihen. Endlich trift man, den Krater von der Westseite umgehend, am eigentlichen Pik noch auf Äoeleria eristata und einige Flechten. Bis jetzt sind von Moosen und Flechten ober- halb 3000 m nur sehr wenige gesammelt und bestimmt worden: Microthamninm saproadelphum Broth., Brachythecium Preussii Broth. (von 3200 m bis zur Spitze), Philonotis Jungneri Broth. (um 3200 m), die Flechte Diploschistes scruposus Norm. var. arenarius Müll. Arg. Am Nordhang des 4200 m hohen Pik sind die steilen Felswände auch noch mit Moosen bedeckt und die Täler zwischen den Kuppen sind mit grau- grünen Flechten überzogen. An den Wänden sämtlicher Kuppen ragen ein- zelne mit Gras und Flechten bezogene Lavastücke aus der Asche hervor. Schließlich möge hier noch kurz einer höchst interessanten Pflanze gedacht werden, welche auf einer Gneiskuppe in der Nähe von Jaunde um 780—820 m ü.M, gefunden wurde und wahrscheinlich noch anderweit beobachtet werden dürfte. Es ist dies die 6 dm hohe baumartige Cyperacee Schoenodendron Bücheri Engl., deren verzweigter von Blattresten bedeckter Stamm sehr an diejenigen von Barbacenia (Velloziacee) erinnert; er trägt reichverzweigte Rispen mit ein- geschlechtlichen, wahrscheinlich diöcischen Blüten. Diese Pflanze sei weiterer Beobachtung empfohlen. 54. Ost-Kamerun ’). In dem gebirgigen Teil Kameruns östlich von Jaunde, nordwärts bis Ngaundere tritt das guineensische Element stark zurück. Eine auch nur annähernd gründliche Erforschung von Ost-Kamerun stand noch aus, als ich den ersten Band der Pflanzenwelt Afrikas abfaßte. Eine kleine Sammlung von 58 Nummern, welche Professor PASSARGE gelegentlich um Ngaundere bei etwa 1200 m ü. M. zusammengebracht hat, gibt einige Auf- ——. Engie r, Pflanzenwelt Afrikas, I, = 768 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. schlüsse. Da außer den Beschreibungen einiger neuer Arten hierüber noch nichts veröffentlicht ist, so will ich, unter Übergehung tropisch-afrikanischer Übiquisten, hier die wichtigeren Arten nennen: i Bäume und Sträucher: Aldizsia adiantophylla Taub., Erythrina lanata Taub., Hein Duicherrima (Schwfth.) O. Ktze., Ouratea reticulata (P. B.) Baill., Psorospermum febrifugum Spach, Sysygium guineense (W.) DC., Terminalia flava Engl., Cussonia spec., Bakerisideroxylon Passarga Engl. (zwischen Ngaundere und Songo und Kasua), S/rychnos Büttneri Gilg. — Schlingpflanzen Cissus Passargei Gilg, Ifomoea involucrata P. Beauv. — Stauden: Moraca spec., Clematis Kırki Oliv. var. glabrescens Engl., Kalancho& crenata Haw.(?), Crotalaria senegalensis Bacle, €. cleomifolia Welw., C. fallax Taub., C. graminicola Taub., Indigofera Passargei Taub., Desmodium adsc e he w) or N In N & 2 S N “x I S 4 g E } 123 8. I N [54 N N S ® ug NS 5 b} . > x N x m N 8 ES fe =) S = area Passargei K. Schum., Sopubia Dregeana Benth., Zygrophila uliginosa S. Moore, Fusticia rostellara (Nees) Lindau, Dieliptera nilotica C. B. Clarke, Drillantaisia owariensis P. Beauv., Fadogia Cien- kowskyi Schwfth., Pentas tubiflora K. Schum., Vernonia Smithiana Less., V. gerberiformis Olis. et Hiern, V. guineensis Benth. ' Es ergibt sich hieraus zweifellos, daß bei Ngaundere um 1200 m Höhe ü. M. das guineensische Element nur schwach vertreten ist, und daß das sudanische Element vorherrscht; aber es ist anderseits das letztere hier doch schwächer als in Adamaua, und es ist wohl zu erwarten, daß in geringe A Höhe und in Schluchten das guineensische Element mehr zur Geltung kommt. 55. Das Hochland von Adamaua ). Über die Vegetation von Adamaua wissen wir nur einiges durch die kleine Sammlung PASSARGEs und seine Reiseberichte, die aber auf diesen Gege nur wenig eingehen. Er bezeichnet die Ve Solanum duplosinuatum, adamanensis, von 400—1000 harakter dieses Berglandes ist 2 ermum tinctorium, Gardenia T humber, ga eigen. Das Hochland von Ngaundere, in "° tion ebenfalls eine kleine Sammlung N Sign Literatur: Passarge: Bericht über die Expedition des Deutschen : .2 Erg E Re > n Verh, d. Ges. £. Erdkunde in Berlin 1894, In denJü - rie er die Expedition Kamerun-Komitees MIT 1893/94- Mit 2 Karten. D. Reimer, Berlin 1895 EIERN ä 4. Kapıtel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 56. Das Land am oberen Benue, 769 brachte, enthält zwar mehrere Pflanzen, welche in der nordafrikanisch-sudani- schen Provinz verbreitet sind, auch einige wenige, welche man bisher nur von Kordofan, Sennaar und Abyssinien kannte; aber viele Arten sind mit solchen des westafrikanischen Waldgebietes (allerdings großenteils mehr xerophytischen) identisch oder verwandt Die westlich von Adamaua im Jahre 1909 durch LEDERMANN zusammen- gebrachten sehr umfangreichen Pflanzensammlungen werden erst jetzt bearbeitet und werden jedenfalls sehr lehrreich sein für die Feststellung, in welchem Umfange das sudanische Element im mittleren Kamerun vordringt. Eine der wichtigsten Entdeckungen LEDERMANNs ist das Auffinden der Salir ann in einem steinigen Bachbett bei Mao Jim, um 1250 m ü. M., er hat in dem von ihm bereisten Teil Adamauas mehrfach beobachtet, sogar ei im nördlichen Tiefland bei Mao Meng bei Tibati. Ebenso entdeckte er auf den Bambuttabergen bei Singwa im lichten Gebirgsbusch um 1900 m ü. M. Salir kamerunensis und S. Ledermannii. Da im Jahre 1899 A. CHEVALIER im französischen Sudan S. senegalensis und S. Chevalieri aufgefunden hatte, hat sich in kurzer Zeit das Bild von der Verbreitung der Gattung Salör wesentlich geändert. 56. Das Land am oberen Benuä£'). Je weiter wir vom Benu@ nach Norden vordringen, desto ausgesprochener wird der Steppencharakter. Die kleine Pflanzensammlung, welche Professor PASSARGE aus der Gegend zwischen Jola und Garua mitbrachte, enthält großenteils nur Steppenpflanzen, von denen einige, wie Borreria TEE Ceratotheca sesamoides, Indigofera stenophylla, Aspilia Kotschyi in Seneranbich und Kordofan vorkommen, andere, wie Achyranthes involucrata und Sesamum radiatum, auch in Senegambien und Togo, wieder andere nur noch im Osten sich fanden, so Fusticia rostel- laria in Kordofan, Stylosanthes Bojeri in Sansibar. Im ganzen ist aber bei der noch sehr unvollständigen Kenntnis der Gesamtverbreitung afrikanischer Pflanzen, insbesondere der weniger auffallenden Kräuter, nicht zu viel Wert auf das Fehlen einer Art in dem einen oder anderen Gebiet zu legen, und wichtig bleibt immerhin, daß in der zentral-sudanischen Zone Pflanzen des östlichen und westlichen Sudan wiederkehren oder sich begegnen. Auch einige anderswo noch nicht aufgefundene Arten haben wir von Jola erhalten: Crotalaria Passargei, Desmodium campicola, Aeschynomene lateritia. Um Garua kommt auch wieder Acacia seyal vor und als eigentümliche Art Comdrerum Passargei. Aus den sehr umfangreichen, noch nicht bearbeiteten Sammlungen, welche LEDERMANN kürzlich von Garua mitgebracht hat, ergab sich schon bei der ersten Durchsicht, daß sie zum großen Teil Arten enthalten, welche uns aus dem Sudan längst bekannt sind. ?) Wichtigere Literatur: PAssarGe (vergl. Nr. 55). 770 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 57. Das Land des mittleren Schari'). Wenden wir uns vom oberen Benu& ostwärts dem mittleren Schari zu, so kommen wir damit in ein Gebiet, dessen Flora durch den französischen Reisenden A. CHEVALIER teilweise erforscht ist. Die ganze Flora des Schari-Bezirkes stimmt sehr mit der von SCHWEIN- FURTH so gründlich erforschten des Ghasallandes überein; und so ist es leicht, die Beziehungen der Schari-Flora zu der westsudanischen und der der oberen Nilländer herauszufinden. Während ein großer Teil von Bagirmi sich in seinem Vegetationscharakter noch an den nördlichen und östlichen Tsadsee - Bezirk anschließt, zeigt das südliche vom mittleren Schari durchströmte Bagirmi mehr Übereinstimmung mit dem mittleren Schari-Bezirk, ebenso das Land, welches HEVALIER im Süden von Dar Runga und im Westen von Dar Fertit von NdeleE (8° 25’ n. Br.) aus nach SW. durchreiste, indem er die Zuflüsse des Schari Banjoran, Bamingui und Koddo auf dem Wege nach Fort Crampel durchquerte. Südlich vom Fort Crampel tritt unzweifelhaft die westafrikanische Waldflora schon sehr in den Vordergrund, wenn auch der zusammenhängende Äquatorialwald erst etwas südlich von 5° beginnt. In dem Schari-Bezirk sind Butyrospermum und Tamarindus überall häufig. Im südlichen Bagirmi beginnt die Baumvegetation mannigfaltiger zu werden. Zu den im nördlichen Teil herrschenden Akazien kommen von anderen Leguminosen hinzu’): "Entada sudanica Schweinf., ©,Dichrostachys nutans Benth., die strauchige Albiezia ee Harms, °Dalbergia a. Guill. et Perr., °Cassia tora L., °C. nigricans Vahl, aria podocarpa DC., C. intermedia gg en viscosa Lam., 07. polysphaera Bak., °7. Biere Lam., Tephrosia ae Guill., nana Kotschy, 7. linearis Pers., °°Zornia diphylla Pers», WER vaginalis DC., St crassicaulis Harms, mit kriechenden EEE A. indicaL. Im nördlichen Bagirmi wächst auch die xerophile Anacardiacee Zannea sessilifoliolata. Von Tiliaceen treten zuerst in Bagirmi auf: °Grewia villosa Willd., G. filosa Lam., °Triumfetta rhomboidea Jacgq. Von den weiter südlich so massenhaft auftretenden Combretaceen sehen wir in Bagirmi nur wenige: Combretum aculeatum, °C. brunneum Engl. et Diels, °C. sokodense Engl. et Diels, ?Anogeissus leiocarpus, Terminalia Brownii Fresen. (als 8—ı2 m hoher Baum). Von Compositen kommen hier vor: Ethulia conyzoides L. (in Sümpfen), FErWNIe ee Less., V. Grantii Oliv., die Helian- theen Aspilia Schimperi Oliv. et Hiern, A. helianthoides (Schum. et Thonn.) Oliv. et Hie °A. bh (Sch. Bip.) Benth. et Hook. £, neh procumbens Pers., Blainvillea Gayana Cass., die Inulee Zpaltes gariepiana (DC.) Steetz, die Cynaree Dicoma tomentosa Cass. = Scrophulariaceen beginnen in Bagirmi aufzutreten: hydrophilen Arten: °7orenia farviflora Ham., Ilysanthes parviflera Benth., ferner nn Buetineri Engl., °Striga hirsuta Benth, 2) Wichtigere erh A. CHEVALIER, Mission Chari-Lac Tchad; L’Afrique centrale frangaise, Paris 1907. — A. EnGLer, Pflanzen ngeographische Gliederung von Afrika a. a. O., S. 803—807- 2) Mit ° sind ie Arten gekennzeichnet, welche auch im östlichen oder mittleren Teil des Schari-Bezirkes oder in beiden vorkommen, mit ® solche, welche auch in Oubangui wachseA. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 57. Das Land des mittleren Schari. 771 Von den weiter südlich so reichlich vorkommenden Vitaceen sehen wir in Bagirmi auch schon einige: °Cissus quadrangularis L., °C. debilis (Bak.) Planch., °C. Bakeriana Planch., °Ampelocissus Chantinii Planch. Wir wenden uns nun dem re Teil des Schari-Bezirkes zu, welchen CHEVALIER von Ndele aus erforscht uf dem großen Plateau Snussi en in der lichten Parksteppe Adan- sonia und Borassus zu fehlen; aber Dutyrospermum ist häufig, ebenso Lophira, Parkia filicoidea, Detarium SR Erythrophloeum guinecense (an Fluß- ufern bis 30 m hoch), Daniella thurifera, Cassia Steberiana (als Strauch und bis ı5 m hoher Baum), die meist strauchigen Dalbergieen Lonchocarpus laxiflorus und Ormosia laxiflora, der bis 8 m hohe baumförmige Prerocarpus lucens, die bis 10 m hohe, auch im tropischen Amerika vorkommende Andira inermis, an feuchten Stellen Sesdania punctata, die Combretaceen Anogeissus leiocarpus und Guiera senegalensis, also eine Anzahl Arten, welche wir im Westen kennen gelernt haben. Interessant ist hier ferner das Vorkommen von Gleditschia africana als 8—25 m hoher Baum. Auch Akazien werden hier mehrfach an- getroffen: Acacia suma (verbreitet) und A. seyal, von anderen Mimosoideen: Dichrostachys, eine bis 30 m hohe Pentaclethra, der ebenso hohe Amödlygono- carpus Schweinfurthii, Entada sudanica. Won Stauden aus der Familie der Leguminosen wachsen hier: Eriosema sparsiflorum Bak. f., E. cajanoides Hook, f., Rhynchosia minima DC., Rh. caribaea DC., Ah. glutinosa Harms, Vigna ambacensis Welw., RER diphylla Pers., Stylosanthes erecta P; TR Uvaria picta (Jacq.) Desv., Desmodium gangeticum DC., Indigofera dendroides Jacq., J. endecaphylla Jacg., /. fulchra Vahl (auf zeitweise übers een Land), 2. rhynchocarpa Welw., Tephrosia purpurea Pers., die interessante halbstrauchige Adenodolichos macrothyrsus Harms und die ebenfalls zu den Phaseoleen gehörigen Sphenostilis Schweinfurthi Harms za Psophocarpus Balustris Desv. Zahlreich sind die Compositen vertreten; wir finden hier außer der all- . verbreiteten Mrkania scandens: ernonia amygdalina L., V. procera O. Hoffm., V. Schweinfurthii Oliv. et Hiern, P. glaber- rima Da und V. gerberiformis Oliv. et Hiern, V. schariensis O. Hoffm.; die Heliantheen Scero- Bappus es Jacq., Sfpilanthes acmella L., Aspilia ec (Sch. Bip.) Benth. et Hook. f., die Heleniee Jaumea Chevalieri O. Hoffm. (auf steinigem de); die Inuleen /nula auriculata Wall. und Anisopappus chinensis (L.) Hook. et Arn., die ee Dicoma sessiliflora Harv. und Echinops amplexicaulis Oliv., die Cichoriee te rarifolius Oliv. et Hiern (auf abgebrannten Steppen), ynura cernua (L. f) Benth., G. miniata Welw. Dazu ... von Serophularinceen Cyenium camporum Engl., Sopubia simplex Hochst., S. trifida Buch. Hamilt., Buechnera Bütineri Engl., 2. a ne Siriga Barteri Engl. und Si. Passargei Engl., größtenteils Arten, welche uns schon aus Togo bekannt waren. Außerordentlich groß ist die Zahl der Comödretum und Terminalia, von denen konstatiert wurden: C. lecananthum, C. Elliottü, C. glutinosum, C. Chevalieri, C. persicifolium, C. hypopilinum, das kleine buschige C. Harmsianum und das nur 10—30 cm hohe C. kerbaceum, Terminalia Lecardii, T. Chevalieri, T, laxiflora, T. avicennioides, T. torulosa, T. togoensis. Unter diesen sind 72 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. einige bisher nur aus dem Westen bekannte Arten, wie auch solche des Ghasal- gebietes. Auch der strauchige Fcus vallis Choudae, der zuerst aus Abyssinien bekannt geworden, in Kordofan und Sennaar vorkommt, findet sich um Ndele ‚ebenso wie in Togo; ferner kommen hier F. sericeo-gemma und F. calva vor. Die ostwärts und südwärts so reich entwickelte Gattung Commiphora besitzt hier ihren Vertreter in C. Chevalieri. Charakteristisch sind auch mehrere buschige Arten der Tiliaceengattung Grewia: G. mollis, G. villosa und G. Chevalier. Anacardiaceen sind hier ziemlich zahlreich; wir begegnen Zannea velutina, L. Barteri, L. Chevalieri und Rhus glaucescens. — Von Connaraceen kommen um Ndele die strauchige Rourea chiliantha und die lianenartige AR. gudjuona vor. Endlich mögen auch noch zur Charakteristik des Gebietes die Vitaceen angeführt werden. Zwischen Felsen wächst Cssus corylifolia und sehr hoch klettern C. fopulnea und C. bignonioides. Von Melastomataceen sind nur einige Arten aus dem westafrikanischen Waldgebiet bis Ndele vorgedrungen: Triszemma Schumacheri, T. hirtum und Phaeoneuron dicellandroides. Dieselben Arten finden sich großenteils auch im zentralen Teil des Schari-Bezirkes; außerdem sind dort aber von den hier in Betracht gezogenen Familien auch folgende konstatiert worden: die Mimosee Prosopis oblonga als ı—25 m hoher Baum, Acacia arabica, die strauchige Altizzia Chevalieri, die Caesalpiniee Berlinia angolensis, die Dalbergieen Dal- bergia melanoxylon und Pterocarpus erinaceus, von krautigen und strauchigen Leguminosen: Cassia nigricans Vahl, Crotalaria astragalina Hochst., C. macrocalyx Benth., C. calycina Schrank, C. folygaloides Welw., die schöne C. cleomifolia Wehr, Indigofera dendroides Jacq., I. stenophylla Guill. et Perr., 7. Welwitschii Bak., 7. tetrasperma Schum. et Thonn., die bs 3m. h ohe 7. capitata Kots schy, 1. congesta Welw., Li arabicus L., die kleine wegen. en Cyelocarpa stellaris Afzel., Dolichos biflorus L., D. Baumannii Harm s,D. ee 1) HE Rhynchosia resinosa Hochs. und Ah. ss Bak., Zriosema EEREEN Bak. f., Z. pauciflorum Klotzsch, Mucuna pruriens DC. und M. Poggei Taub., Abrus pulchellus Wall., Clitoria ternatea L., Canavalia ensiformis DC., der allgemein in den Tropen verbreitete 5—6 m hohe Strauch Teramnus Jabialis Spreng., Vigna vexillata Benth., V. /uteola Benth., V. reticulata Hook. Ebenso sind auch hier die Compositen sehr zahlreich: Eufatorium africanım Oliv. et Hiern, Vernonia Perrottetii Sch. Bip., V. senegalensis Less. (4—5 m hoch, an feuchten Plätzen), V, ambdigua Kotschy et Peyr., F. undulata Oliv. et Hier, V. inulifolia Steud., V. gas A. Rich. (bis 2 m hoch, an Bachufern), V. scoparia O. Hoffm. (auf steinigen Pintenus V. Chevalieri O. Hoffm., Microtrichia Perrottetii DC. (Ufer, Sümpfe), Grangea made: ee L .) Poir. (wie vorige), Z/ephantopus senegalensis (Klatt) Oliv. et Hiern, Microglossa angolensis Oliv. et Hiern, Herderia stellulifera th., Aedesia Baumannii O. Hoiim., die Helenieen Coreopsis linearifolia Oliv. et Hiern, Ambrosia maritima L., Chrysanthellum Pro cumbens Pers., die Cynaree Echinops amplexicaulis Oliv., die Inuleen Zaggera ig (Roxb.) Sch. h. Bip-, Blumea lacera DC., Pulicaria crispa (Cass.) Benth. et Hook. f., die Senecionee Gynura crepidioides Benth. —_ Die auch sonst häufigen hydrophilen Scrophulariaceen sind im mittleren een ebenfalls nicht selten, so: ndernia debilis Skan, Torenia Parviflora Ham., Rhamphicarpa ae Benth., Bacopa Li calycina (Benth.) Engl., 2, Foribunda (R. Br.) Wettst., Striga Forbesii Ben ee er ul Zr RE 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 58. Nördl. Ghasalland. 59. Oberes Nilbecken. 773 Dagegen wachsen an trocknen Standorten: Cycnium Chevalieri Diels, Sopubia ramosa Hochst., Buechnera hispida Buch. Ham. Wir konnten oben aus dem Gebiet von Ndel& eine Anzahl Anacardiaceen anführen; im zentralen Scharigebiet wurden noch Sc/erocarya birrea und Lannea humilis nachgewiesen. Auch die Burseracee Canarium Schweinfurtkii, welche südwärts weiter verbreitet ist, findet sich am mittleren Schari. Die Combreta- ceen sind hier wieder neben Leguminosen die herrschenden Holzgewächse; es kommen noch folgende vorher nicht erwähnte Arten vor: Combdretum sokodense, C. Schweinfurtmii, C. ghasalense, C. hispidum (auf Sumpfboden), C. Harmsianum (nur 50 cm hoher Strauch), Terminalia Chevalieri. Ein bemerkenswerter Ficus in den Galerien des Gebirges bei 7° n. Br. ist der 10—ı5 m hohe F. pycno- carpa. Von Grewia wurden außer den früher genannten Arten im mittleren Schari-Bezirk G. Forbesii und G. guazumifolia konstatiert; sodann findet man von Tiliaceen außer den gewöhnlichen Trzumfetta auf dem Plateau auch Corchorus fascicularis. Ferner kommen am Schari und seinen Nebenflüssen noch einige Connaraceen vor, die mehr von Süden als von Westen her vor- gedrungen sind, nämlich die Lianen Crestis ferruginea, Connarus macrothyrsus, & Seirihndih Von Vitaceen sind zu nennen: Czssus Chevalieri, C. ibuensis, die hochkletternde C. caesia. 58. Das nördliche oder untere Ghasalland. Wie schon oben angedeutet wurde, hat das Ghasalland ähnlichen Charakter, wie das eben besprochene. Es ist dies das von SCHWEINFURTH erforschte und geschilderte Djurland mit dem der Bongo nördlich von 7°. Das obere Ghasalquellenland mit der Wasser- scheide zwischen den Zuflüssen des Ghasal und denen des Uelle (Land der Mittu, der Niam-Niam und Monbuttu) besitzt eine Vegetation, in welcher das Florenelement des westafrikanischen Waldgebietes noch stark vertreten ist. Zwar ist auch dieser Bezirk reich an Arten, welche bis Senegambien verbreitet sind; aber es sind doch vorzugsweise die Arten der Parksteppe, wie Butyro- spermum Parkii (Fig. 657) und der Unterschied gegenüber der Flora des west- afrikanischen Waldgebietes zeigt sich namentlich auch in der Armut an boden- _ wüchsigen und epiphytischen Farnen. Die eingehende Schilderung dieses Landes erfolgt im fünften Band. 59. Das obere Nilbecken. An das Ghasalland schließt sich das obere Nilbecken an, ein ausgesprochener Steppenbezirk, in welchem Borassus, Hyphaene thebaica, Tamarındus, Adan- sonia, Acacia nilotica und Dichrostachys die verbreitetsten Formen sind; zerstreut ist Kigelia aethiopica. Von dem abyssinischen Hochland dringen in den öst- lichen Teil dieses Bezirkes Comdretum Hartmannianum und Sterculia cinerea vor, während im südlichen Teil bis zu 9° n. Br. Zuphorbia candelabrum(?) zu 774 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. beobachten ist. Gramineen, Convolvulaceen, Malvaceen, Cucurbitaceen sind reichlich vorhanden; aber Leguminosen und Compositen scheinen gegenüber den westlicher gelegenen Bezirken mehr zurückzutreten. Fig. 657. Butyrospermum Parkii (G. Don) var. niloticum (Kotschy) Pierre. A Zweig mit jungen Blättern und Blüten; 2 Blüte, vergr.; C Blumenkrone; D dieselbe aufgerollt; Z Stempel; F Narbe; G Querschnitt des Fruchtknotens; 77 Längsschnitt desselben; J Frucht und Same nach Entfernung des die sterilen Fächer enthaltenden Pericarps. — B—H Original, das übrige nach Korscay. . 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 59. Oberes Nilbecken. 775 Ein interessanter Halbstrauch dieses Bezirkes ist Cochlospermum niloticum (Fig. 658). Die Gleichförmigkeit der Baumsteppe oder Parksteppe wird aber, wie schon SCHWEINFURTH ausgeführt hat, in diesem Bezirk unterbrochen durch die zahlreichen nur 200—300 m hohen Inselberge, welche am Grunde von dichtem dornreichen Gebüsch umgeben, oben mit reicherer Gehölzvegetation besetzt sind, die mit der der nächsten Gebirge verwandt ist (z. B. Comödretum Fig. 658. Cochlospermum niloticum Oliv. 4A blatttragender Zweig; 3 Wurzelstock mit Blüten- "zweig (oben ist die ner ee C Staubblatt, z von vorn, 5 von der Seite D Fruchtknoten und Ü ruchtknoten ängsschnitt; 7 Fru each im ea G Feucht von außen; 7 3 im Fern J derselbe nach ee der Haare. — Nach Prof. Dr. SCHWEINFURTH und Prof. Dr. WARBURG Hartmannianum, Grewia ferruginea, Ficus populifolia), ferner durch die dichten Uferwaldungen, welche am Blauen Nil oberhalb der Dender-Mündung und am eißen Nil: unter 7° und ı4° n. Br. auftreten (Acacia albida, A. seyal, A. nilotica, Mimosa asperata, Zizyphus spina Christi, Hyphaene thebaica, Salıx safsaf, Fa antithetophylla = globosa, Kigelia aethiopica, Grewia populifolia, aerua oblongifolia, Capparis tomentosa), ganz besonders aber durch die Sumpf- und Wasservegetation, welche in dem äquatorialen Nilsystem einen sehr großen 776 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Raum einnimmt und einen wohl einzig dastehenden Reichtum tropischer Hydro- phyten aufweist. Die äquatorialen Zuflüsse des Nils gelangen aus einem ver- hältnismäßig kurzen Berggebiet in ein langes Talgebiet, wo ihre bisweilen nicht scharf ausgesprochenen Betten nicht von Hochufern begrenzt sind und so ein ausgedehntes Inundationsgebiet zwischen 5° und 16° n. Br. erlangt haben. Meilenweit herrschen Saccharum spontaneum und Vossia cuspidata, letztere oft mit ihren flutenden Grundstöcken schwimmende Inseln oder Grasbarren bildend, welche der Schiffahrt hinderlich werden. Anderseits sehen wir am Ufer dichte Bestände von Phragmites communis oder von Cyperus papyrus, zwischen denen mannigfaltige Sumpf- und Wasserpflanzen vegetieren, welche hier nicht an- geführt werden sollen. Nur auf die bis 6 m Höhe erreichende, oft auch in den schwimmenden Inseln vegetierende Aeschynomene elaphroxylon, dem uns schon vom Victoria Njansa und vom Tsad her bekannten Ambatsch, welcher etwa bis 13° n. Br. anzutreffen ist, sei noch hingewiesen. 60. Vom Benu£ zum Niger. Wir waren vom oberen Benu& östlich und dann nordöstlich vorgedrungen. Folgen wir nun dem Benu& nach Westen, so kommen wir in ein botanisch sehr ungenügend erforschtes Land. 5 Aus den Berichten über die verschiedenen Niger-Expeditionen von der Mündung aufwärts weiß man, daß schon südlich der Einmündung des Benu& in den Niger die reiche südnigerische Waldflora ihre Grenze findet. Zwar sind die Ufer des Niger im Gebiet von Nupe und ebenso die des Benu& bis unter- halb Jola noch mit üppigem Galeriewald eingefaßt, in welchem Pflanzen, wie Culcasia scandens, Xylopia acutiflora, Strophanthus hispidus, Clathrospermum Vogelii (Anonac.), Trichsia subcordata (Menisperm.) vorkommen; wenn man aber von der Flußniederung auf die Anhöhen der Ufergelände aufsteigt, dann findet man nicht mehr hohe Bäume, sondern meist nur Buschwerk und zerstreut stehende kleine Bäumchen mit kleinem Stammdurchmesser. In den Parksteppen . östlich und westlich vom mittleren Niger sind Butyrospermum Parki, Parkia biglobosa, Burkea africana, Borassus usw. verbreitet. 61. Das Becken des Tsad-See. Folgen wir dem Schari von Kussi, unweit dessen’noch Borassus, große Ficus und Ceiba pentandra zu bemerken waren, abwärts, so sehen wir ie Baumvegetation immer mehr zurücktreten und einförmiger werden. Hier und da kommt noch ein Tamarindus vor; aber neben Hyphaene thebaica herrschen Dornbäume und zwar vorzugsweise Akazien: Acacia ataxracantha, A. senegal, > A. glaucophylla, A. arabica, A. seyal, A. tortilis, A. verugera, welche letzte® — auch längs des Bahr-el-Ghasals auf den östlichen Inseln des Tsad, im Zentral Ferner sind hier auch anzutreffen: Scharibezirk bis Fort Archambault und im östlichen Scharibezirk vorkommt. . 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. Tr Crotalaria striata DC., Indigofera paucifolia Delile, 7. pilosa Vahl, I. Knoblecheri Kotschy, J. bongensis Kotschy, 7. diphylla Vent., Tephrosia obcordata Bak., 7. lupinifolia DC., Sesbania Pubescens DC., Rhynchosia memnonia DC., Vigna sinensis Endl. Dazu kommen von Compositen: angea maderaspatana (L.) Poir. (häufig am Seeufer und an Flußufern), Conyza aegyptiaca (L.) Ait., Centaurea calcitrapa L., die Heliantheen Scleropappus africanus Jacq., die Inulee P/uchea lanceolata (DC.) Ol. et Hiern (auch auf den Inseln), ?. Dioscoridis (L.) DC. (wie vorige), Pulicaria crispa (Cass.) Benth. et Hook. f. (mehr im S. des Tsad). Auch kommt hier die Scrophulariacee Anticharis linearis (Benth.) Hochst. vor. Auf kultiviertem Terrain beobachtet man die Tiliacee Corchorus tridens vamat Im Scharidelta aber sind fast undurchdringliche Wälder von verschiedenen Akazien, gemischt mit Balanites. Das flache, wenig geneigte, und mit un- durchlässigem Boden ausgestattete, an Lagunen und Sümpfen reiche Bagirmi im E. des Schari zeigt große Strecken von baumloser Hochgrassteppe bedeckt, von Baumformen neben Zyphaene größtenteils nur Akazien. In Kanem, nördlich vom Bahr-el-Ghasal, herrscht fast 40 Kilometer weit Hyphaene thebaica mit etwas Balanites. Im Westen des von hohem Schilfdickicht umrandeten Tsad herrschen ebenfalls Dornbäume; aber der Komadugu ist von mächtigen Tama- rinden und hohen Ficws eingefaßt. Nördlich desselben herrscht lichte Akazien- steppe mit 5—6 m hohen Bäumen bis zu den Granitmassiven von Mungo und Kutu und im N. des Tsad fehlt Baumwuchs fast gänzlich; nur vereinzelte Dornsträucher und Zepfadenia treten auf und Pennisetum dichotomum nebst Cenchrus catharticus. 62. Mittel-Guinea; Togo‘). Auf unserer Wanderung durch Afrika hatten wir einmal von Norden her nach Abyssinien reisend eine Steigerung in der Mannigfaltigkeit der Vegetations- formen wahrnehmen können, dann wieder traten uns beim Vordringen nach den klimatisch begünstigten Teilen Ostafrikas immer mehr neue tropische Formen entgegen, während vom Nyassa-See an südwärts mit den allmählich sich ein- schränkenden tropischen Pflanzentypen immer mehr Typen des südwestafrika- nischen Florengebietes sich mischten. ?) Wichtigere Literatur: E. King, Bericht über dessen Reisen im Togogebiete in Mitt. a. d. Deutsch. Schutzgeb., Berlin II (1889), III (1890); Über seine Reise in das Hinterland von Togo, Verh. d. Ges. f. Er de, Berlin, XVII (1890) 348. —R. BÜTTNER, Notizen über seine Expedition im Togoland in Mitt. a. d. Deutsch. Schutzgeb. Berlin III (1890) 104, 137; Reisen im Togolande, in Verh. d. Gesellsch. f. Erdkunde 1892, Heft 5; Bilder aus dem Togohinterlande, in Mitt. a. d Deutsch. Schutzgeb., Berlin VI (1893); Verzeichnis der von Dr. R. BÜTTNER in den Jahren 1890 u. 1891 im Togohinterlande, zumeist in der Nähe der F orschungsstation Bismarckburg gesammelten anzen. — W. Busse, Reisebericht II der pflanzenpathologischen Expedition des kolonialwirt- schaft. Komitees nach Westafrika in Tropenpflanzer 1905, S. 109—184 (betrifft im wesentlichen nur die Baumwollkultur); Bericht über die pflanzenpathologische Expedition nach Kamerun und Togo 1904/5, Beihefte zum Tropenpflanzer VII (1906) Nr. 4/5, Abschnitt X, Über einige Aufgaben der Landeskultur in Togo, S. 242—261; Das südliche Togo, Vegetationsbilder von KARSTEN und SCHENCK, 4. Reihe, Heft 2 (1906). — A. ENGLER, Pflanzengeographische Gliederung von Afrika in Sitzungsber. d. kgl. preuß. Akad. d. Wiss, 1908, S. 800, 801, 816, 817. — VoLkENs, Die Nutz- Pflanzen Togos in Notizblatt d. kgl. bot. Gartens und Museums zu Dahlem 1909. 178 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Diese sahen wir in reicherem Maße in Westafrika gegen den südlichen Wendekreis hin vordringen; im Namaqua- und Hereroland wurden wir durch mehrere bizarre Vegetationsformen, welche erst bei eingehenderer Untersuchung sich teilweise als stark modifizierte Formen von im tropischen Afrika vorkom- menden Familien erwiesen, überrascht, und erst vom Ngami-See und dem Owamboland an entwickelte sich eine mannigfaltigere Vegetation von tropischen Hygrophyten. Nun steigert sich von Angola bis Gabun und Süd-Kamerun die Zahl der vorherrschend tropischen Pflanzenfamilien und der Westafrika eigen- tümlichen Gattungen ganz bedeutend; wir begegnen auch nicht wenigen Arten aus Gattungen oder Familien, welche Afrika nur mit Amerika gemeinsam hat. Dringen wir von diesen westafrikanischen Gebieten nach Osten vor, so wird die Zahl der Familien geringer, und im zentralen Afrika begegnen uns auch schon mehr ostafrikanische Typen. ‘Ein Aufstieg zum höchsten Berge Kameruns zeigte uns Abstufungen im Charakter der Vegetation, wie wir sie auf den Hochgebirgen Ostafrikas und Zentralafrikas kennen gelernt hatten, und neben mehreren schon in Abyssinien . auftretenden Hochgebirgspflanzen auch boreale Arten. Im südlichen Nigerien ist der Charakter der Vegetation und die Zusammensetzung der Flora ähnlich wie im nördlichen Kamerun und ebenso ist es von Liberia bis Sierra Leone. Viel ärmlicher und einförmiger aber wird die Flora im mittleren Guinea, von Lagos bis zur Goldküste und den dazu gehörigen Hinterländern und nörd- lich von Sierra Leone. Wir sehen die hygrophilen Arten immer mehr ver- schwinden und dafür mehr xerophytische auftreten, die uns jedoch wenigstens der Gattung nach schon von den oberen Nilländern her bekannt sind. hat dies seinen Grund in der Waldvernichtung infolge langdauernder Kultur einer starken Bevölkerung des Landes und in der geringen Niederschlags- menge, welche in der Nähe der Küste durch die starke atlantische Seebrise und die infolge Auftriebes kalter Meeresströmungen entstehende Abkühlung bewirkt wird. Von Mittelguinea wollen wir hier nur die deutsche Kolonie Togo als Stichprobe etwas näher betrachten. Selbst im Küstengebiet von Togo fehlt dichter zusammenhängender Regen- wald; aber an den feuchten Standorten, in der Nähe der Lagunen und an den Wasserläufen finden sich immer einzelne Arten des westafrikanischen Floren- elementes, während in einiger Entfernung auf trockenem sandigem Boden Steppen- pflanzen wachsen und streckenweise wüstenartige Sterilität herrscht. In der Strandregion finden wir neben mehreren weiter an der Guinea küste verbreiteten Arten wie Albissia angolensis, Baphia mitida, Diospyr0° tricolor (Fig. 659), Thespesia populnea, die strauchigen Ehretia cymosa, hasartd Afzelii, Sophora tomentosa, Chrysobalanus icaco, die Schlinger Paullinia pin nata und Cassytha filiformis var. guineensis, auch endemische: Euclea BR ® neckei Gürke (Ebenacee), die Rutacee Limonia Warneckei Engl., die Rubiace® Pavetta baconia Hook. f., die Sapotaceen Mimusops lacera Bak. und Mala- cantha Warneckei Engl., Diospyros ibo Gürke als stattliche Bäume, als kleinere: F ö - ; 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 779 Sorindeia Warneckei Engl. und Zlaeodendron Warneckei Loes., Plectronia tephroclada K. Schum., als Liane Chtandra togolana Stapf. Die Ölpalmen, weiche erst in größerer Entfernung von der Küste mehr- fach ausgedehnte Bestände bilden, sind an dieser selbst zerstreut. Die Öl- Fig. 659. Diospyros trieolor (Schum. et Thon.) Hiern. A blühender Zweig; 2 ‚Blüte; c ö Blüte aufgeschnitten; D, E Staubblätter; # Zweig mit Früchten; G ee Frucht; #, J, K Same. — Nach Prof. Dr. GÜR palmen herrschen vereint mit großen Laubbäumen, wie Ficus, Ceiba, Bombax, Khaya, Mitragyne, Spathodea, Sterculia, Millettia, Albizzia, in Uferwäldern des niederen Landes, ihre Stämme sind häufig mit epiphytischen Farnen be- setzt, insbesondere/mit Nephrolepis biserrata. Nur noch Dracaena arborea re- Präsentiert neben ihr die stattliche Baumform der Monokotyledonen. Von Lianen sehen wir Sirychnos, die Rubiacee Mussaenda erythrophylla mit fast ı dm 780 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. langen leuchtend roten Kelchblättern und Combretum racemosum. Den dichten Unterwuchs bilden die Rubiaceen Ouruparia africana mit kugeligen gelben Inflorescenzen und Randia maculata mit großen weißen trichterförmigen Blüten, Hoslundia verticillata, die in der Küstenregion weitverbreitete Napoleona im- perialis, bis 5 m hohe Palisota hirsuta (Commelinac.) und andere Stauden (so in der Landschaft Vaapo nach W. Busse), Strophanthus hıspidus und häufiger Str. sarmentosus mit langgeschwänzten gelben Blüten. An der Küste finden sich auch Ficus sagittifolia wnd F. triangularıs und im Schatten dieser Bäume wachsen die Phytolaccacee Hilleria latifolia (Fig. 642), die Commelinacee Aneilema beniniense, die Acanthacee Elytraria squamosa. Außerdem wurden in der Strandregion noch folgende Arten fest- gestellt: m sandigen Strand: Remirea maritima Aubl., Cyperus maritimus Vahl var, crassäßes C.B.&E Oldenlandia virgata (Willd.) DC., Wissadula hernandiifolia Garcke. Am Rande der Lagunen bemerken wir unter andern als westliche Typen die Euphorbiaceen Macaranga Barteri (8 m hoch), Sterculia tragacantha mit schwarzen glänzenden Samen in den aufgesprungenen scharlachroten Balg- frichten, Celtis Warneckei, Deinbollia pinnata, Cordia Warneckei, Pavelia Warneckei, Mimusops Warneckei, Olax viridis und auch die verbreitete Ficus asperifolia, sodann finden sich folgende Lianen oder Kletterpflanzen: Cissus populnea, die Hippocrateaceen Campylostomum Warneckeanum und Hippocratea cymosa var. togoensis, Strychnos Warneckei, Alafıa lucida (Apocyn.), Melothria maderaspatana und M. tridactyla, Cissampelos pareira subsp. mucronata, Die- clea reflexa, Culcasia scandens, im Sumpf die Marantacee Clinogyne Baumann. Epiphytisch wächst hier Angraecum bilobum. An Wasserrinnen wachsen die Dilleniacee 7etracera potatoria, die Icacinacee Raphiostyles beninensis und Strophanthus sarmentosus. An den Lagunen finden sich noch folgende Stau- den, teils im Lagunengebüsche, teils am Rande derselben auf sandigem Schlick- boden: Sporobolus robustus Kunth, Setaria aurea Hochst. — Cyperus ligulatus L., C. umbellatus C.B. CL, Fuirena glomerata Lam., F. umbellata Rottb., Fimbristilis tristachya (N ahl), Ayllinga erecta Schum. — Tacca pinnatifida Forst. — Chlorophytum debile Bak. var. angustifolium Dammer — Crinum scabrum‘Herb. — Eulophia Warneckeana Krıl. — Acalypha ciliata Forsk. — Rotala decussata Hiern, Bacopa calycina (Benth.) Engl., Pseuderanthemum hypoerateriforme (Nahl) Radik, Conyza aegyptiaca (L.) Ait., Pluchea Dioscoridis DC., Sparganophorus Vaillantii Gaertn. — Olden- landia decumbens Hiern, Pentodon pentander Vatke, Borreria verticillata G. F. W. Meyer, B. Ruelliae P. DC., Sizephegyne inermis (Willd.) K. Schum. In den Lagunen selbst kommen vor: Limnophyton obtusifolium (L.) Miq., Ambulia gratioloides (Br.) Baill. Auch in der Parksteppe von Lome beobachten wir mehrere dem Westen eigentümliche Typen, wie die riesige Moracee Antiaris africana (Fig- 660) welche der Ceida pentandra an Größe gleichkommt, die Sapotaceen PaobEz stela cinerea und Mimusops Warneckei, Terminalia Warneckei, die Sterculiacee Cola caricifolia, die Bignoniacee Spathodea campanulata (bis 20 m hoch und | Fig. 660. Antiaris. A A. Kerstingii Engl.; a junger Zweig mit $ und Q Inflorescenzen; 5 5 In- rescenz; c, d & Blüte; e Staubblatt; /Q Receptaculum; g dasselbe im Längsschnitt; A dasselbe reifend (von Sokode-Basari ü. M.). B A. africana (Engl.; @ Zweig mit jungen und reifen Receptaculen; 5 ein Q Receptaculum im Längsschnitt; c reifes Receptaculum im Längsschnitt; d Embryo. C A. usambarensis Engl.; a Zweig der & Pflanze; 5 @ Receptaculum. D A. Wel- witschii Engl. — Original. 782 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mit prachtvollen, faustgroßen scharlachroten Blüten (Fig. 546), die Meliacee Trichilia Prieureana, die Rubiacee Mussaenda elegans, die Apocynacee Hunteria ferruginea, die Melastomatacee Dissotis Irvingiana als 2 m hohen Strauch, an schattigen Stellen die Urticacee Fleurya podocarpa, die Cucurbitacee Cucumeropsis Mannii, die alles überspinnende Apocynacee Oncinotis nitida, die Anonacee Artabotrys aurantiacus, in Gebüschen die Balanophoracee 7, horn sanguinea (Fig. 569). Ein überall wachsender, am üppigsten aber auf Lateritboden ent- wickelter, 3—5 m hoher Strauch ist Zonchocarpus cyanescens (Fig. 661), welcher auch in Lagos und im Sudan verbreitet ist; seine Blätter, Blüten und Hülsen liefern einen blauen Farbstoff. Außer den genannten wurden noch in der Parksteppe von Lome bis Tove folgende Arten beobachtet, welche sich nach sandigem Boden und Laterit- boden, nach offenen und von Gebüschen bedeckten Standorten verteilen: Bäume und Sträucher: Morac.: Ficus rokko Warb. et Schwfth., F. Zaurifolioides Warb. — Olacac.: Ximenia americana L. — Opiliac.: Opilio celtidifolia (Guill. et Perr.) Endl. — Anonac.: Uvaria globosa Hook. f. var. Warneckii N . chamae P. Beauv., Anona senegalensis Pert Capparid.: a tomentosa L., C. a Gilg, C. Thonningii RE Ritchiea grandi ‚ora Pax) Gilg — Connarac.: Connarus dee Schum. et Thonn. — Legum.: Acacia arabica egum Willd., Albizzia a (E. Mey.) Oliv., A. Warneckei Harms, Dichrostachys nulans pe: Ormocarpum sennoides DC., Milletia atite Harms, M. Warneckei Harms, Erythrina senegalensis DC. — Rutac.: Clausena anisata (Willd.) Oliv., Fagara xanthoxyloides Lam — Meliac.: 71 gi heterophylla Sm. — Malpighiac.: T7riaspis re A. Juss., Acridocarpus Syeraikaneete (DC.) G! et Perr. — Polygala Ga alba Don. — Dichapetal.: Dichapetalum pallidum (Oliv.) Be D. Warneckei horb.: Mallotus oppositifolius Müll. Arg., ee chamatlea Mill. Arg., Bridelia De un. ee: ., Dryßetes ovata Hutchins. — Celas : Gymnosporia fascı is Willd eulata (Tul.) Loes. — Sapind Aphania senegalensis a adlk., a guineensis W Dodonaza viscosa %. Alapkyln. Warneckei Gilg — Tiliac.: Grewia N Juss., 6. a P. Beauv. — Sedliee; Cola togoensis Engl. et Kine — Ochna chna Afselii R. Br. var Warneckei Engl. — Flacourtiac.: Oncoba spinosa Forsk., Caloncoba lirigne Sprague. — Rhizo- phorac.: Weihea Warneckei Engl. — Myırtac.: Burns litorea Engl. (sehr kleiner Strauch). — Ebenac.: Maba Warneckeana Gürke — Oleac.: Fasminum re Gilg, 7. Warneckti Gilg — He : Rauwolfia vomitoria Afzel., Voacanga glabra K. Schum., rn zZ — Borragin Be gharaf (Forsk.) Ehren = Ehretia cymosa nal n. — Verben : camara L., Fan Warneckeana Gürke — Solanac.: Solanum Warneckeanum D Plectronia lucida K. Sch. et Krause, Gardenia thunbergia L. f., Cofea divaricata K. Er P: hychoßria umbellata 'Thonn., Crossopteryx africana (Winterb.) K. Sch., er tubiflorus DC., Randia maculata P. DC. — Compositae: Microglossa Afzelii O. Hoffm al rre e oder kräftigere Lianen, sowie Kletterpflanzen in den Ge- büschen der Parksteppe: Polypodium phymatodes L. — Flagellaria indica L. var. guineensh- — Tiliacora Warneckei Engl., Cissampelos pareira L. subspec. mucronata (A. Rich.) Engl. — Cnestis ferruginea DC. — Mezoneuron Benthamianum Baill. — Hi ee apocynoides Welw., HA. indica Willd., Salacia lomensis Loes. — Cissus gracilis Guill. et Perr grisee- MIT Planch. ilg, €. suberosa (Welw.) Planch., C. Se Guill. et Perr., Auischeiteins Bakeri Adenia > (Jaeq.) Engl. — Zamiste er. „et Sch., I. ochracea Don, Jacguemontia enpiieh. Don nem a subvolu Zubilt £ DC.) Radik., Z. scandens F. Diedrichs. — Gymn — andolphia Ban griigeie Omphalogonus calophyllus H. Baill. — Momordica cissoides Planch. — Microglossa volubilis D Parasiten: Zoranthus capitatus (Spreng.) Engl., Z. togoensis Engl. et Krause, neckei Engl. 2m x \ 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 62, Mittel-Guinea; Togo. 783 NE NT2D: AAN Fig. 661. Lonchocarpus cyanescens Benth. A Zweig mit Blatt und Basis des axillären Blüten- standes; 3 Hülse; C Fahne; D Flügel; Z Blatt des Kähnchens; 7 Kelch mit jungem Pistill; G Andröceum; 77 Pistill im Längsschnitt. — Original. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. so 784 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Einjährige, Stauden und Zwiebelgewächse: en Andropogon contortus L., A. rufus Kunth, A. spectabilis K. Schum., A. bipennatus Hack., A. diptandrus Hack., bisw eili 2,5—3 m hoch und einzelne Arten oft herrschend, Aristida leiocalycina Trin. et Rupr., A. ad- scensionis L. var. coerulescens (Desv.) Dur. et Schinz, Eragrostis ciliaris (L.) Lk., E. tremula Hochst., Panicum horizontale E. Mey., P. ee Trin., P. bar bob Lam., Pennisetum pedicellatum Trin., Tricholaena rosea Nees — Cyperac.: Cyderus margaritaceus Vahl, 2 ee Ur, pn indica (Roxb.) Kunth, Anthericum Warneckei Engl. — Amaryllidae.: Haemanthus mul artyn., Pancratium trianthum Herb. ee Eulophia sordida Krzl., Eulophidium like Pfitzer, Lissochilus Heudelotii Rehb. f. — Amarantac.: Celosia trigyna L., Achyranthes Heudelotii Moq., Amarantus viridis L., Altern a: repens (L.) O. Ktze., Cyathula prostrata (L.) Blume, Aerua lanata (L.) Juss., Kbsarder ie Moq. — Nyctaginac.: Boerhavia Pani- culata Rich. — Aizoae.: Mollugo nudicaulis L., Trianthema monogyna L., Glinus spergula (L.) Pax, Giesekia pharnaceoides L. — Portulacaceae.: Talinum — Willd. — Caryophyllaec.: „‚Fobeanpaca lintarifolia DC., P. corymbosa Dein — Capparidac.: Cleome ciliata Schum, et Br * Pedicellaria BURIRERRRR (L “ u — Saxifragac.: Vahlia a enioder R oxb. — Le Cassia mimosoides L., C. o alis L., Crotalaria goreensis Guill. et Perr., Alan Br DC., Zornia a Pers., ie denoiden > I. pulchra Nahl, J. hirsuta L., 2. diphylla Vent., /. macrophylla Schum. et Thonn., 7. secundiflora Poir., 7. ie a Tephrosia purpurea Pers., 7. Ansellii Hook. f., 7. ur Guill. et Perr., Desmodium gangeticum DC., D. lasiocarfum DC., Uraria picta Desv. — ae Tribulus terrester L. — Polygalae.: Polygala arenarium Willd., P. aciculare Oliv. — Euphor : Euphorbia prostrata Ait., E. Piluli- Fera L., Phyllanthus en rus wer et Thonn., a serrata Presl, Micrococca merciriaE (L.) Benth., ea ssyßiifolia L. — Tiliae.: Che acutangulus L. — Malvae.: Hibiseus cannabinus L. var. verrucosus Guill. et Perr., 7. calyphy . Cav., H. micranthus L., Sida spinosa ES bee L., Hibiscus vitifolius L. — Stereuliac.: Waltheria americana L. — Convol- ac.: Merremia angustifolia Hallier f. var., M. sentaphylia Hallier f., ambigua Hallier f., Evol- vulus alsinoides L., /omoea dissecta Willd.. — Borraginac.: org strigosum willd. — Labiatae: Horvcahnlar Büttneri we Leonotis FE (Schum.) Benth. — Solanac.: Solanum mm., Datura stramonium L. — Scrophulariac.: a duleis L., Striga War- neckei Engl., St. gesnerioides ( ori, Falke _ Fr Barleria ruellioides T. And., Justicia flava Wahl — Rubiac.: Oldenlandia trinervia Retz — Compositae: Vernonia senegalensis Less., V. cinerea Less., Laggera aurita D Die Baumsteppe von Togo, welche nur hier und da von baumfreien Arealen unterbrochen wird und sehr häufig parkartigen Charakter annimmt, hat W. Busse, der durch seine Reisen in der Lage war, sie mit den ost- afrikanischen Steppen zu vergleichen, vortrefflich geschildert. Sie wird von Ölpalmenhainen und anderem Kulturland, Uferwäldern und Buschbeständen mit einzelnen großen Bäumen, auch von lichten Hainen, aber nicht von Steppel- wäldern unterbrochen und zieht sich auch an den entwaldeten Abhängen der Gebirge hinauf. Alljährlich wird auch hier das 2,5—3,5 m hohe Gras vor Schluß der Trockenzeit in Brand gesteckt, und es sind auch hier nur a Gehölze, welche trotz der durch den Brand verursachten Schädigungen € = halten bleiben. Sie zeigen meist bei geringer Höhe knorrige krummgewa sch Stämme, während einige von ihnen, welche auch im Wald vorkommeh, d and | gerade Stämme entwickeln, wie ja auch unsere gewöhnliche Kiefer freisteh ge einen anderen Wuchs zeigt als in Beständen. Wie in Ostafrika, Angola WE Südwestafrika herrschen auch hier in den Baumsteppen Combretum-Arten;, 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 155 hier fast nur in feuchtgründigen Senkungen vorkommenden Acacia treten mehr zurück und die ebenfalls zu den Combretaceen gehörigen Terminalia, meist hochstämmige Bäume, werden erst im Togohinterland häufiger. Die Combretum herrschen auf der trockengründigen Steppe, so C. Zechii Diels im Bezirke von Atakpame, C. sokodense Engl. und C. Kerstingü Engl. et Diels im Bezirke von Sokode; viele Combretum werden erst bestimmt werden können, wenn von ihnen außer den Früchten auch Blüten vorliegen. Wie BussE fest- gestellt hat, besitzen mehrere der brandbeständigen Steppengehölze Togos eine sehr dicke Korkbekleidung, welche als schlechter Wärmeleiter die Stämme gegen die Grasbrände schützt; dies ist der Fall bei Zuntada abyssinica, Ery- thrina senegalensis, Fagara EIETTE Lophira alata, Butyrospermum Fach: PERWIERSSÄFIENR ng der Bignoniacee Markhamia Hedwigia und einer Auch Parinarium curatellifolium, ae oft nur in geringer Höhe über dem Erdboden einen dickeren Stamm und dann kurzen Stockausschlag von rutenförmigen Zweigen bildet, besitzt dicke Korkbekleidung an den Stümpfen. Während Zntada abyssinica, Bauhinia reticulata, Erythrina senegalensis, der gelbblühende P/erocarpus erinaceus und die hohe Mimosee Parkia africana mit langgestielten, hängenden, dunkelroten, kugeligen Infloreszenzen sich fast überall in der Steppe vereinzelt finden, sehen wir Afzelia africana (Taf. XLII) stellenweise herrschen, ebenso der Schibutterbaum Butyrospermum Parkii und die Combretacee Anogeissus leiocarpus (Taf. XLII). BUSSE hat im südlichen Togo außer den bereits genannten Arten noch beobachtet Gardenia thunbergia und Crossopteryz africana, die Apocynacee Carissa edulis, Viter cuneata, Sterculia tomentosa, Oncoba spinosa, in der Gegend zwischen Atakpame und Nuatschä auch 7amarindus und die ihm ähnliche Prosopis oblonga, sudanische Typen, welche noch nicht bis zur atlantischen Küste vorgedrungen sind, daselbst auch in Niederungen Acacia verugera. Ferner wurden hier Si/rychnos laxa und S. Zechiana konstatiert. Als eine besonders interessante Tatsache zu bezeichnen ist das von BussE in der Steppe des südlichen Togo beobachtete, oft DASAET BReknnmen. von Me Afgeesontsene Bauriculatith. In herrschen besonders Cerda pentandra, Chlorophora, Spathodea und die Rubiacee Mitragyne macrophylla als Reste des ehemaligen Regenwaldes, ebenso finden sich hier Zlaeis, seltener Phoenix reclinata var. spinosa und eine Raphia. Im südlichen Togo finden wir ebenso wie in Kamerun auf feuchtem Grunde die durch das massenhafte Vorkommen des 5 m hohen Elefantengrases Penni- setum Benthamii Steud. charakterisierte Elefantengrasformation, welche am meisten der ursprünglichen Bedeutung des Begriffes Savanne entspricht und daher auch von Busse sehr richtig als Elefantengrassavanne bezeichnet wird. Die vielfach übliche Vermengung der Begriffe Steppe (trockengründig) und Savanne (feuchtgründig) habe ich in meinen pflanzengeographischen Arbeiten über Afrika immer vermieden. BusSE stellte fest, daß die Elefantengras-Savanne sich sowohl auf fruchtbarer Schwarzerde und Roche (Verwitterungsprodukt 50* 786 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. eisenhaltigen Gneises), wie auf bindigem, undurchlässigem Ton und aut vul- kanischem Boden entwickelt, wenn sie nur feucht sind. Häufig finden sich in dieser Formation einzelne, feuchten Grund liebende Bäume, so namentlich Anogeissus leiocarpus (Taf. XLIM) in der Landschaft Leglebi, Borassus flabelh- formis, buschige Phoenix, Mitragyne macrophylla, Chlorophora, Ceiba pentan- dra; sie sind aber nicht als Leitpflanzen der Baumsavanne anzusehen; die Savannenbäume werden in ihren Kronen häufig von den Schlingpflanzen Periploca nigrescens und Sphaerosicyos sphaericus durchwuchert. Eine andere hydrophile Formation ist die auch in Ostafrika vorkommende Suma-Forma- tion BUSSEs, deren Charakter durch das häufige Vorkommen der Acacıa suma bestimmt wird, welche entweder als Baumstrauch oder 6—8 m hoher Baum mit lichtem Astwerk auftritt, fast immer vergesellschaftet mit Bauhinia reticulata. Auch die Formation der Borassus-Haine, welche in Ost- und Zentralafrika häufig auftritt, ist in Togo nicht selten. Busse fand sehr ausgedehnte Bestände in der Landschaft Agoteme und in der Gegend von Station Ho im Bezirk Misahöhe. Wir haben gesehen, daß in der Gegend von Lome Arten vertreten sind, welche auch in Sierra Leone und Kamerun vorkommen, obwohl dichte aus- gedehnte Regenwälder fehlen. Daß aber auch in den Regenwäldern der niedrigen Gebirgsländer von Togo die guineensische Flora den Ton angibt, geht aus folgendem Verzeichnis der bei Sokode (9° n. Br., etwa 400 m ü. M.) in solchen wachsenden Arten hervor: Bäume und Sträucher: Morac.: Ficus grandicarpa Warb. (20 m hoch), F. brachypus Warb., F. umbrosa Warb. — Ulmac.: Celtis Durandıi Engl. sapida Koen. (Fig. 664). — Bombacac.: Criba pentandra (L.) Gaertn., Bomd@# buonopozense P. Beauv. (Fig. 600, bis 50 m hoher Baum, in Etagen seine horb ©; zontal stehenden Äste aussendend, welche zur Trockenzeit von gro Den kat x minroten Blüten bedeckt sind). — Sterculia tomentosa Guill. et Perr. (Fig: 55 Cola cordifolia (Cav.) R. Br. (Fig. 665). — Ochnac.: Ochna membranacea Oli. BE B: 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 787 Ouratea congesta (Oliv.) Engl., Zophira alata Banks (Fig. 679), welche in den Regenwäldern von Unterguinea als Riesenbaum auftritt und auch in der Park- steppe Togos nicht selten ist. — Guttif.: AZaronga paniculata (Pers.) Lodd., Garcinia Kerstingü Engl., G. Baikieana Vesque var. Zogoensis Engl., Penta- desma Kerstingii Engl. (Fig. 666). — Combretac.: Combretum basarense Engl. A WB TREE TER ANTEEN f wu ; T B sk A Fig. 662. Detarium senegalense Gmel. A blühender Zweig; 3 Blüte; C Frucht, längs durch- schnitten. — Nach Prof. Dr. VOLKENS. — Myrtac.: Syzygium guineense (W.) DC. — Vitac.: Leea guineensis Don — Oleac.: Mayepea nilotica (Oliv.). — Sapotac.: Chrysophyllum obovatum Don, Mimusops Kerstingüi Engl. — Ebenac.: Diospyros mespiliformis Hochst. (bis 25 m hoch, Fig. 63, S. 78). — Verbenac.: Viter Cienkowskil Kotschy (Fig. 261, S. 295). — Apocyn.: Pleiocarpa flavescens Stapf, Holarrhena Wulfenbergii Stapf, 788 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. he 1° 2 h N Se By Re Ye = e r de, RE 6 N Sr Ki N REN N ar 663. Eriocoelum Kerstingi Gilg. A blühender Zweig; 3 Zwitterblüte; € & Blüte; D 61° cum und Andröceum der © Blüte; Z Früchte; Z Same; G derselbe im Längssehnit. Original. 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 789 Fig. 664. Blighia sapida Koen. A Zweig mit 5 Inflorescenz; B & Blüte; C Blumenblatt; D Teil er © Inflorescenz; Z Q Blüte; 7 Längsschnitt durch das Pistill der @ Blüte; G Frucht im Längs- schnitt, die Samen mit dem großen Arillus zeigend. — Original. 70. Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Pouchetia africana P. DC., Psychotria Doniana Benth., Polysphaeria longifolia K. Schum., Morelia senegalensis Rich., alles kleine Sträucher. /ymenodictyon kurria Hochst. (kleiner Baum), Adina microcephala Hiern (30 m hoher Baum), Voacanga africana Stapf, I/sonema Buchholziüi Engl., Conopharyngia pachy- siphon Stapf — Logan.: Anthocleista Kerstingii Gilg — Bignon.: Kigelia africana (Lam.) Benth. — Rubiac.: Randia maculata DC., Tricalysia coriacea (Benth.) Hiern, 7. reticulata Hiern, Cremaspora triflora (Schum. et Thonn.) K. Schum., Usteria guineensis Willd., Kerstingia lepidopoda K. Schum., Gru- milea psychotrioides DC., Gärtnera paniculata Benth., Ixora radiata Hiern. Fig. 665. Cola cordifolia (Cav.) R. Br. A Balgfrucht; 3 Same; C Keimling. — Nach Professor Dr. SCHUMANN. Lianen und Schlingpflanzen: Arac.: Culcasia scandens (Willd.) P. Beauv. — Dioscorea abyssinica Hochst., D. dumetorum (Kunth) Pax, D i Preussii Pax — Opiliac.: Opilio celtidifolia (Guill. et Perr.) Endl. — Clematis Wightiana Wall. — Legum.: Entada sudanica Schwfth., Adrus pulchellus Wall., Mezoneurum Benthamianum Wall., Psophocarpus palustris Desv., Mucuna pru riens DC. — Sapind.: Paullinia Pinnata L. — Hippocrateac.: Hippocratea ey mosa de Wild. et Th. Dur. var. zogoensis Loes. — Vitac.: Ampelocissus Bakert Planch., Cissus oliviformis Planch., C. togoensis Gilg, C. gracilis Guill. et Perr. — Dillen.: Teiracera alnifolia W. — Combret.: Combretum panniculatum Vent, C. racemosum P. Beauv. mit zahlreichen, anfangs weißen, später purpurroten leuchtenden Hochblättern in den Inflorescenzen — Oleac.: Fasminum garden \ 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 731 dorum Gilg — Logan.: Strychnos Kerstingii Gilg — Solan.: Solanum nodi- forum Jacqg. — Apocyn.: Landolphia florida Benth., L. scandens F. Didrichs, A Laubzweig; 3 Blütenstand; C Andröceum; D Pistill ; E Längsschnitt desselben; Z Querschnitt desselben; G Frucht, 1/, nat. Gr., daneben das gefelderte Pericarp; # Same; J/ derselbe im Längsschnitt. — Original. i Clitandra laxiflora Hallier f., Alafia landolphioides (DC.) Benth. et Hook. f. — Asclepiad.: Tacaszea apiculata Oliv., Dregea rubicunda K. Schum., Leptadenia laurifolia Dene. — Compos.: Mikania scandens (L.) Willd. 792 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Stauden usw.: Olyra latifolia L., Scleria racemosa Poir., Floscopa afri- cana C. B. Clarke, Anchomanes difformis (Blume) Engl., Chlorophytum macro- phyllum (Rich.) Aschers., Aframomum colosseum K. Schum., Zabenaria ecaudata Krzl., Desmodium Aerkuee Guill. et Perr., Cassıia fora E Alchornea_ cordi- folia Müll. Arg., Dissotis pulcherrima Gilg, Hoslundia Ders Uct Vahl, Dyscho- riste Perrottetii (Nees) O. Ktze., Brillantaisia patula T. And., Phaulopsis Bar- teri T. And., Thunbergia Ybympheitfolia Lindau. Weiter südlich, z. B. bei Atakpame, finden sich in den Uferwäldern des Hügellandes wieder noch zahlreiche andere Arten, welche dem westafrikanischen Waldelement ausschließlich angehören, wie Masern Smithii, Pycnanthus kombo (Myristicac.), Piptadenia africana, Distemonanthus Benthamianus, Hymenocardia ulmoides (40 —50 m, Euphorbiac.), Spathodea campanulata, Mitragyne macro- phylla (Rubiac., Riesenbaum mit breiter kuppelförmiger Krone), Morinda spec., Pseudospondias microcarpa (Anacardiac.). Auch Khaya senegalensis (Fig. 257) und Kh. Klainei treten in Galerie- wäldern auf, letzterer in der Landschaft Kpine, ferner Firmiana Barteri (ein bis so m hoher Waldbaum mit Bretterwurzeln und kleiner Krone, Fig. 667); Kickxia africana wurde bei Kete Kratschi gefunden. Unter den in Togo, namentlich im südlichen Togo kultivierten Pflanzen nimmt eine hervorragende Stellung Cola vera (Fig. 668) ein; ihr spontanes Vor- kommen in Togo ist aber bis jetzt nicht festgestellt; sie findet sich wild in Sierra Leone. Auch die an der Niger-Mündung, in Kamerun und in Gabun in den Regenwäldern wild vorkommende C. acuminata (Fig. 669) wird stellen- weise in Togo kultiviert. An den Flußufern des Sokode-Basari-Bezirkes findet man auch Bestände von Phragmites communis. Auf feuchten Wiesen wurden bei einer Höhe von etwa 300 mü.M. folgende Arten beobachtet, unter denen die Cyperaceen rn i Panicum typhurum Stapf, P. zisanioides Kunth, die Cyperaceen Diplacrum africa et Schinz, Geeslefü capensis (Kunth) Ridley, Eder. sphacelatus Rottb., C. & ech Sie Bulbostilis capillaris Kunth, B. flamentosa C. B. Cl., Fimbristilis gr .B.C africana Dur. et Schinz, 7. diphylla Vahl, Rhynchospora Sheet K. Sch aelise eatophylla C c.B. Ch, Sel. ee Kth. und die beiden Gentianaceen: Zxacum euer vium Griseb., Canscora diffusa R. Br. Auf zeitweise überschwemmten Wiesen in einer Höhe von 200 m ü. M. herrschen dagegen die Gräser bedeutend gegenüber den Cyperaceen vor; auch treten andere Dikotyledonen auf, wie folgende Liste ergibt: er semiberbis Kth., A. ceresiiformis Nees, Trichopteryx simplex (Nees) Benth., 7: am biens K. Sch icum interruptum Willd., P. collare Schum. et Thonn., P. rigens Mez, grostis aykernilichys K. Schum. — ee Prieuriana Steud., Find Br vn Fuirena umbellata Rottb., Scleria glandiformis Boeck. — Co umelina Gambia = lachra radiata L. — Borrike ‚Rlifolia (Schum. et rear K. Schum In Schluchten des Agomegebirges unweit Misahöhe fand BUSSE außer — mehreren der bereits genannten Arten noch Pycnanthus togoensis (Myristic.) = Conopharyngia crassa (Apocyn.), die strauchige Thymelaeacee Dicranolepis Bus . mit quirlig stehenden Zweigen, die ebenfalls strauchige Rubiacee Cuviera @C t 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 793 Fig. 667. Firmiana Barteri (Mast.) K. Schum. A Zweigspitze mit Blättern; 2 Zweigspitze mit Blütenstand; C Andröceum auf dem Androphor; D Gynöceum; Z Frucht; 7 Stück eines Kar- Pells mit dem Samen; G Same im Längsschnitt mit dem Embryo. — B—E nach Prof. Scnv- MANN, das übrige Original. Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 194 folia mit hohlen angeschwollenen, von Ameisen bewohnten Internodien, die Lianen Sirychnos Gruneri und Carpodinus pauciflora, an lichten sumpfigen Era, a er Fig. 668. A—F a vera K. Schum. A blühender Zweig; 3 Asaenp 5 Gyn ; E Keimling; 7 Keimblatt. G—J C. acuminata (P. B wir IR. H Keimling; J Keimpflanze. — Nach Prof. Dr. SCHUMAN Carpid, ee. rare um; D ein Re 'G or 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 795 Plätzen Aframomum Baumannii und A. sceptrum, sowie die Marantaceen Clino- gyne Baumanmii, C. Schweinfurthiana, C. leucantha und Thaumatococcus Danielli in undurchdringlichem Dickicht, in welchem an den Stengeln der Marantaceen eine Selaginella emporklettert. Hierzu kommt auch die spreizklimmende Zydo- phrynium Braunianumm. Fig. 669. Cola acuminata (P. Beauv.) R. Br. A Zweig mit Blüten; 3 © Blüte nach Entfernung von 2 Kelchzipfeln; C Androgynophor der 5 Blüte; D dasselbe von oben; Z dasselbe im Längs- schnitt; # Pollenkorn; G Längsschnitt durch die © Blüte; #7 Querschnitt durch den Frucht- knoten; J Längsschnitt durch das Fruchtblatt. — Nach Karsten Fl. Columb, 796 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Das zwischen die Gebirge hinein sich erstreckende Land hat einen wesent- lich anderen Charakter. Es sind vorzugsweise Parksteppen, in denen neben vielen eigentümlichen Arten doch auch eine hohe Zahl weitverbreiteter vor- Namentlich hat sich eine sehr große Anzahl von Steppenpflanzen ergeben, welche sowohl aus dem mittleren Senegambien, wie aus Kordofan und den Ghasalländern bekannt sind; nicht wenige sind auch in Ostafrika und in Angola verbreitet. Der Baum, den wir als wichtigsten Charakterbaum der Parksteppen- provinz ansehen, Butyrospermum Parkü (Fig. 651), ist in den offenen Baum- steppen weit verbreitet, und er kommt sehr weit südlich bis Tsewie unter 6° 30’, also noch unweit der Küste, vor. Noch bis in die Gegend von Lome sehen wir auch Aldissia fastigiata, Acacia arabica, Dichrostachys nutans, Bau- hinia reticulata, Anona senegalensis, Landolphia senegalensis, Cassia mimosoides u.a. vordringen. Dort finden wir auch als riesengroßen Steppenbaum Antiaris africana (Fig. 660 B), welcher von der bei Sokod& vorkommenden A. Kerstingü (Fig. 660 A) verschieden ist. Von besonders wichtigen Parksteppenbäumen der durch Regierungsrat Dr. KERSTING gut erforschten Gegend von Sokode-Basari mögen hier erwähnt werden: s Ulmac.: Ce/tis integrifolia Lam. (40—50o m hoch und stellenweise kleine Haine bildend, Fig. 670 A, B). — Morac.: Chlorophora excelsa Welw., in feuchtgründiger Steppe als Relikt, Antiaris Kerstingii Engl. (Fig. 660 A), Fieus umbrosa Warb., F. djurensis Warb., F. basarensis Warb., F. lutca Vahl, F. ovata Vahl, F. bembicicarpa Warb., F. exasperata Wahl — Proteac.: Faurea speciosa Welw. (10 m hoch, selten). — Rosac.: Parinarium curatellifolium Planch. (in der Parksteppe krüppelig, auf besserem Boden als hoher Baum, Fig. 671), Acacia suma Kurz, Albizzia Brownei Oliv. (aus dem Wald in die Steppe übergehend), Acacia arabica, Prosopis oblonga Benth. (30 m hoher, häufiger Baum der Parksteppe, Fig. 672), Entada abyssinica Steud. (krüppeliger Baum im südlichen Togo), Parkia africana R. Br. (bis 20 m hoher Baum If größeren, reinen Beständen in Niederungen), Burkea africana Hook. (nur bis ı2 m hoch, Fig. 516), Tamarindus indica L., Afselia africana Smith (bis 15 m hoch mit breiter Krone, Fig. 673, Taf. XLII), Damiella thurifera Benth. (20 bis 30 m hoch, einer der gemeinsten Bäume, Fig. 674), Berlinia Kerstingüi Harms (20.—30 m hoch), Bauhinia reticulata DC. (mittelgroßer Baum), Detarıum microcarpum Guill. et Perr. (stellenweise herrschend, mit kleineren Früchten als der im Wald wachsende D. senegalense, sonst diesem gleichend, Cassta Sieberiana DC. {mittelgroßer Baum), Swartsia madagascariensis Desv. (kleiner Baum, auch an Bachufern), Ormosia laxiflora Benth. (Fig. 675), M: öllehta - Harms (mittelgroßer Baum), Mundulea suberosa Benth., Pterocarpus erinaceus oir. (bis 20 m hoch, zerstreute kleine Bestände bildend, Fig. 531), Depe ” | Stuhlmannii (Taub.) Harms, Erythrina senegalensis DC., Lonchocarpus Ser! = | (mittelgroßer Baum), Daldergia melanoxylon (Fig. 70, S. 89). — Zygophyllac-: Balanites aegyptiaca Delile (Fig. 43, S. 56). — Rutac.: Fagara zanthoxyloides Taf. XLIJ, zu S, 796. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. y Afzelia africana Smith, in der Parksteppe des südlichen Togo, vorn links Elefantengras, Pennisetum purpureum Schum et Thonn. (= = P. Benthami Steud.) Photogr. Regierungsrat Dr. Busse. (Reproduziert aus Tropenpflanzer 1906.) 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 797 Lam. (mittelgroßer Baum vom Habitus eines Steppenbaums). — Simarubac.: Hannoa undulata (Guill. et Perr.) Planch. (digbere, bisweilen großer Baum, ar 670. ‚Celtis. A, B C. integrifolia Lam. (Togo). A junger Zweig; 2 älterer Zweig. CC, tuhlmannii Engl, (Usambara); D C. Durandii Engl. (Usambara usw.); Z C. Holtzü Engl. (Muansa am Victoria-Njansa). — Original. 798 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Fig. 676, die Blüten schön duftend, die Fruchtasche, mit Fett vermischt, tötet Ungeziefer). — Meliac.: Trichilia emetica Vahl, Pseudocedrela Kotschyi (Schwfth,) Harms (bis 20 m hoch, Fig. 677). — Polygalac.: Securidaca longipedunculata Fres. (Fig. 72, S. 91). — Euphorb.: Aymenocardia acıda Tul. (bis 10 m hoher Baum, oft strauchig), Uapaca togoensis (Baum mittlerer Größe), U. Heudeloti >; ru "DR Ra: 7 Fig. 671. Parinarium curatellifolium Planch. A blühender Zweig; 3 Teil des Blütens geschnittene Blüte; D Frucht; Z dieselbe, durchschnitten. — Original tandes; C auf- Baill. — Anacard.: Spondias lutea L. (hoch und schlank), Zannea acıda A. Bien (kleiner Baum mit Gummi ausscheidender Rinde, Fig. 678), Z- Bartert (0 5 Engl. (mittelgroßer Baum), Aeeria insignis (Delile) O. Ktze. — Rhamnas 5 Zizyphus jujuba Lam. — Ochnac.: Lophira alata Banks (Fig. 679 6 er i breitet, in der Steppe von verschiedener Größenentwicklung, auch == je - änderlich in der Blattgestalt, hier oft mit lineal-länglichen Blättern. — Dipter } 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 799 carpac.: Monotes Kerstingti Gilg (bis 15 m hoher Baum, oft kleine Bestände bildend, Fig. 681 C—J). — Combretac.: Comdretum sokodense Engl. (bis 10 m hoher Baum), Terminalia Baumannii Engl. et Diels, 7. dictyoneura Diels und 7. macroptera Guill. et Perr., 7. sokodensis Engl., T. Kerstingü Engl., Pteleopsis eh A a Fr WW eg 672. Prosopis oblonga Benth, A Zweig mit Blütenständen; 3 Teil des Blattes mit Drüsen am Grunde der Fiederblättchen; C Blüte; D Staubblätter; Z Fruchtknoten; 7 Frucht, oben längs- durchschnitten; G Frucht, quer durchschnitten. — Nach Prof. Dr. VoLkens. Engler, Pflanzenwelt Afrikas, I. ; - 51 ” NR N) Ne Mas N NV, Fig. 673. Afzelia africana Smith. A blühender Zweig; 3 Knospe; Flügel; Z Pistill mit Griffel; 7 Fruchthälfte mit den Samen, der Länge n Original. LEN AL C Blüte; D Fahne und ein ach durchschnitten. ae Engler, Pflanzenwelt Afrikas L Taf. XLIH, zu S. 8or. Photogr. Regierungsrat Dr. Busse, (Reproduziert aus Tropenpflanzer 1906.) 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 801 suberosa Engl. et Diels, Anogeissus leiocarpus (DC.) Guill. et Perr. (echeche, in feuchteren Savannen des südlichen Togo, bis 30 m hoch) durch die geneigten ar Daniella thurifera Bent A blühender Zweig; 3 Andröceum und das große Blumen- ; € Anthere; D Pistill im L: ıgsschnitt; Z Frucht, geöffnet, mit einem Samen. — Nach HOoOoKkER. Äste und kleinblätteriges Laub bisweilen an Birken erinnernd (Taf. XLII), häufig ea Acacia suma vermischt oder allein Bestände bildend, welche sich an die | “Ierwälder oder Ölpalmenhaine als charakteristische Übergangsformation zur 5ı* N lei PEIENN- 802 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. eigentlichen Steppe anschließen, in welcher der Baum auch vorkommt. — Bixac.: Cochlospermum tinctorium A. Rich. (niedriger Strauch mit rutenförmigen Zweigen, gelben Blüten und großen Früchten, aus denen die gelbhaarigen Samen hervortreten, daher »wilde Baumwolle« genannt, Fig. 682). — Umbellif.: A / Fig. 675. Ormosia laxiflora Benth. A blühender Zweig, '/s natürl. Gr.; 3 Blüte; € Kabneheft Blumenblätter; D Fahne; Z Pistill; 7 Frucht, den durchscheinenden Samen zeigend. — rigindl. | = | | . 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 803 Prucedanum araliaceum (Hochst.) Benth. et Hook. f. var. fraxinifolıum Hiern (niederer bis mittlerer Baum des Graslandes, oft in kleinen Beständen). — Sapotac.: Butyrospermum Parkii (G. Don) Kotschy (Fig. 651). — Ebenac.: Diospyros mespiliformis Hochst. (häufig in der Parksteppe; aber kleiner, als an Flußufern). — Loganiac.: Strychnos (meist Baumsträucher), — Sapotac.: c.: Adenium Fig. 676. Hannoa undulata Planch. A blühender Zweig, verkl.; 3 Stück des Blütenstandes in natürl. Gr; C Knospe; D Blüte; Z geöffnete Blüte im Längsschnitt; 7 Pistill und Discus; G Frucht; 4 dieselbe mit dem Samen im Längsschnitt; JJ/ Same mit der Ansatzfläche. — Original. houghel A. DC. — Verbenac.: Viter Cienkowskyi Kotschy (sowohl in der Steppe wie in Galeriewäldern). — Bignoniac.: Newöouldia laevis (P. Beauv.) Benth. (mittelgroßer Baum, Fig. 615), Stereospermum Kuntlianum Cham. (kleiner, höchstens 10 m hoher Baum, Fig. 230). — Rubiac.: Crossopteryx africana (Wint.) K. Schum. (10 m hoher Baum, Fig. 260). Die sorgfältig angelegten Sammlungen von Regierungsrat Dr. KERSTING, welche wir am botanischen Museum in Dahlem bearbeiten konnten, geben 804 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ON “ D- > — I er \ % Q PTR Na; > 27 SALE m Sa: Fig. 677. Pseudocedrela Kotschyi (Schwfth.) Harms. A blühender Zweig; 3 Teil des Blüte” E standes; € Blüte; D Blüte, längs durchschnitten; Z Fruchtknoten im Querschnitt; / aufgeprungen® Frucht; @ Frucht, durehschnitten; Z7 Samen; J ein solcher im Längsschnitt. — Nach Professot VOLKENS 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 805 auch eine gute Vorstellung von der Staudenvegetation der Steppe in der Um- gebung von Sokode-Basari (ungefähr 400 m ü. M.), namentlich konnten auch Fi % . * . "ig. 678. Lannea acida A. Rich. A Zweig des Q Baumes; 3 Stück der & Inflorescenz; C & Blüte; D junge Frucht. — Original. n Gräser festgestellt werden, von denen in folgender Übersicht die in größeren eständen auftretenden durch (soc.) bezeichnet sind: 806 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Gramineae: en ag Gayanus Kunth und var. cordofanus (Hochst.) Hack., A. Barteri Hack,, A. schoenanthus L. (soc.), A. en Sen 4. sage Trin. var. ee Hack., A. vu Kunth, A. road Hack. ar. glabrescens Pilger, A. semiberbis Kunth, A. fastigiatus Sw., A. brevifolius Sw., A. contortus = Thelepogon ame Koi, (soe.); Kottboellia X. erstingiana Pilger; Paspalum tt L., Piniieiien barbatum ‚„?. Kerstingii Mez, P. afrum Mez, P. stig- malisatum rietissimum Afz., Pennisetum "etosum (Sw.) A. Rich, Setaria glauca (L.) . Beauv.; Fe Pi erstingii Pilger (in geringerer ü.d. M., bis 250 m), Zrichoßteryx Ker- stingüi Pilger, T. togoensis Pilger, 7. hordeiformis Stapf T. ambiens K. Schum. und r elegans > S Ir Er N S II > S %: SS N N ST III > NIS I $ % Mr 17 N R N N S Fern 6 (7 I S 8 Y DR NS RN ER CNN TIEF DNLOSIIIIIT Bora SITES 227977700 KIEFER III 77770,7090 III & —I>IIF DIS RIESEN DRATTER FE III 1297727795 II INTER 1570770, RS N IS @ eN Fig. Es, Lophira alata Banks. Bes Ta cht; 2, C Kno ; E Blumenblatt; 7 Staub- blatt; G Gynöceum; 77 Längsschnitt durch dusdbe J dat er ehr tief unten und von unten aus gesehen, 5 weiter oben und von oben gesehen; Ä Blattspitze, mit charakte- tistischer Nervatur. — Nach Prof. Dr, Gr in ENGLER- -PRANTL, Pflanzenf: (Hochst.) Benth. (beide an feuchteren Plätzen), Zleusine indica Gaertn., Zragrostis ciliaris “ Lk, ; E. aspera (Jacq.) Nees — Cyperae.: Cyperus distans L. f., duncus Boeckl., €, uneinatus Poir., C. Schw 0 a stilis africana Dur. inz, Ayllinga cylindrica Nees, Lipocarpha filiformis Kunth, alle feuchteren Plätzen; Scleria melanomphala Kunth, Bulbostilis abortiva C. B. Clarke. — AreeEE Amorphophallus een (Engl.) N. E. Bei Commelinae.: Bee umbellata Thon, C. Vogelii C. B. iliac,: Gloriosa virescens Lindl. — Zin ingiberac,.: X‘ aempferia aethiopiea Benth, — ET Drachycorythis pubescens Harv., Habenaria myriantha Kral. Amaran 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 807 ’ Amarantus paniculatus L., Alternanthera achyrantha R. a Celosia BEN er ae 5 Polycarpaca corymbosa Lam. var. efusa Oliv. — Legnmmosas- Cassia mimosoides L., a4 x Dilloniana Bak., C. Kerstingii Harms; Indigofera pulchra Willd., I. procera Schum. et Thonn., en.; & a togense Taub., E. cajanoides Hook. f.; Rhynchosia calycina Guill. et Perr. ir Eu horbiac.: Phyllanthus floribundus Müll. Arg. — Malvac.: Hibiseus calophyllus Cav., H. cannabinus L., Sida acula Burm. — Stereuliac.: Melochia melissifolia Rendle var., M. brachyphylla K. Schum. — Ochnae.! Sauvagesia erecta L. — Violac.: Hybanthus enneaspermus (L. f.) F. v. Muell. — ymelaeac.: Gnidia Kerstingii ilg — Melastomatac.: Dissotis Kerstingii Gilg — Combretac.: Comdretum herbaceum G. Don — Verbenac.: Stachytarpheta indica (L.) Vahl; Zippia I osem ee zu ZZ Zn —— > —————— TI ee adoensis Hochst. — Labiatae: Acrocephalus Klingü } ji | Il Gürke — Solanac.: Solanum guineense Lam. — N | AN Serophulariac.: Torenia spicata Engl. — Pedaliac.: N | N N Sesamum radiatum Schum, et Thonn. — Acanthac | IN N Phaulopsis Barteri T. And., Brillantaisia Palisoti \ | N Lindau (im Busch). — Rubiac. tis ) u —— — a a m Fe r. I —n ee 2 —— Cephalostigma Perottetii A. DC. — Compositae: Vernonia senegalensis Less.; V. ambigua Kotschy et Peyr.; Dicoma sessiliflora Harv.; Gutenbergia macrocephala Oliv. et Hiern; Centaurta praecox Oliv. et Hiern, Echinops longi- /olius A. Rich. ee | | \ —— — > = \ ns Se —a— a Gag —- >—— nn m I In der Steppe bei Sokod& kommen zerstreut oder stellenweise zu Gebüschen vereinigt noch folgende kleine Sträucher vor: a SS Te Asparagus racemosus Willd., Trema gui- neensis (Schum. et Thonn.) Engl. var. Parvifolia (Schumach.), Protea Bismarckiana Engl. var. sericei- fora Engl., Parinarium curatellifolium Planch,, Anona senegalensis Pers., Er ini 2 inia retieulata DC., Trichilia emetica Vahl, Ekebergia Fig. 680. Lophira alata Banks. A Frucht; DB Same; C Embryo, — Nach Prof. Dr. Gir.c in mit - ENGLER-PRANTL, Nat, Pflanzenfam. n, Allophylus africanus P. Beauv., Zizyphus mucronatus Willd., Grewia pubescens P. Beau Spach, Cochlospermum tinctorium A. Rich., €. Schroeder: Gilg, Dissotis Irvingiana H rübenähnlichen Knolle v., Psorospermum senegalense Combretum Kerstingii Engl. et Diels, ook. f., Cussonia Barteri Seem., Fasminum Kerstingii Gilg, Vangueria erythro- £hloea K. Schum. et Krause, Pouchetia triflora K. Schum., Gardenia thunbergia L. f., Psychotria Vogelii Benth. (im Gebüsch), Pavetta erassipes K. Schum., Plectronia venosa Oliv. var. ubescens Oliv. Von Schlingpflanzen sind nur zu nennen: Clematis Wightiana Wall., Sphenochilis Kerstingii Harms, 7acaszea apiculata Deene., Zepta- denia laurifolia Deene., Ifomoea eriocarpa R, Br., 7. argentaurata Hallier f., Ampelocissus Bakeri üch., Microglossa volubilis DC, re ne rien, DEINER on Sokode % a yika, ä Fig. 681. Monotes. Er, B M. Wangenheimianus Gilg. (Bismarckburg am Südende des Tangan ; auf Schwemmland, 1600 CI K in Togo). C H Same ef M. era Gilg (in offener Se : Blatt; "D Inflorescenz; E Blüte; F .. ht mit Kelch; G Frucht a i nach Entfernung der Samensch d ale; J Embry M. Engleri lg mia li im Masc . land, um 1150 m, im Trockenwald). — Nach Prof. GIL 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 62. Mittel-Guinea; Togo. 809 i 00 Wesentlich anders ist die Buschsteppe des Hochlandes bei ee: i bis 800 m ü. M.) zusammengesetzt. Hier finden sich namentlich mehr Knollen- und Zwiebelgewächse als in den tiefer gelegenen Parksteppen: Bäume und Sträucher: Ficus Kerstingii Warb., Cassia Sieberiana DC, erg ig neum Engl. et Diels, Markhamia tomentosa K. Schum., M. /utea (Benth.) K. Schum., Zlectronia (74 Cochlospermum tinctorium A. Rich. (Bixaceae), Steppe; die gelben Blüten sind in der Nacht geöffnet. stand mit Knospe und Blüte; C Anthere; D Zweig mit a schnitt der Frucht. — Original, Fig. 682, 0,5—1,2 m hoher Strauch der Gras- A Zweigstück mit 2 Blättern; 3 Blüten- ufgesprungener Frucht; Z Same; Z Quer- 810 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. venosa Oliv. var. fubescens Hiern, Conopharyngia pachysiphon Stapf, Calotropis procera R. Br. (bei Samatıisi). Schlingpflanzen und Kletterpflanzen: Ampelocissus ne = Cissus Zechiana Gilg, €. eersifelis (Bak.) Planch., C. togoensis Gilg, Sadicea Vogelii Benth. (Ru ac.). tauden und Zwiebelgewächse: Scleria bulbifera A. E Bahn Pilosa Benth,, Amorphophallus leonensis Lem., A Anchomanes difformis (Bl.) Engl., Stylochiton hostiifolius Engl, — Cyanotis longiflora Benth., Urginea micrantha (Rich.) Solms, ra spec., Zriospermum abys- sinicum Bak. — Gla ve spec. — Lissochilus arenarius Lindl., Z. Surpuratus Lindl., Zulophia lutea Lindl., E. fenduliflora Krzl. — Kaempferia aethiopica (Solms) Benth. — Poly Fer lineari- folia DC. — Cleome eiliata Schum. et Thonn. — ZHeliotropium strigosum Willd. — Ceratotheca sesamoides Endl. — ticia palustris (Hochst.) T. And. — Baumannia hedyoloidea R. Schum, — Jus Aspilia helianthoides (Schum. et Thonn.) Ol. et Hiern var. papposa O. Hoffim. — Vernonia ambigua Kotschy et Peyr., P. Zurpurca Sch. Bip. In den Farmen stellen sich folgende meist der Steppe angehörige Arten ein: Imperata ih wa Cyr. var. Koenigii (Retz) Benth., Panicum afrum Mez, Manisuris spinosus L., Portulaca foliosa Her., a. mexicana L., Uraria picta Desv., Triumfetta rhom- boidea Ka Sida cordifolia L., Urena lobata L., Dissotis phaeotricha Triana, /pomoca replans Fee Heliotropium strigosum Willd,, Coleus nie Gürke, /hysalis angulata L., Scoparia duleis L., Ageratum conyzoides L., ara cernua (L. f.) Benth., Conysa aegyptiaca (L.) Ait, Chieenibeliun procumbens Pers. | In den Dörfern und in den Farmen des Sokode-Bezirkes kommen die Elemente des Waldes und der Steppe gemischt vor. So findet sich nahe bei Sokode ein Bestand von Zncephalartos, man läßt große Feigenbäume stehen und pflanzt sie wohl auch an, wie Ficus rokko Warb. et Schweinf., F. rubicunda Miq., F. umbrosa Warb.; ebenso sieht man häufig Zimonia Warneikei Engl. als 10—ı5 m hohen Seen. ‚desgl. Diospyros mespiliformis Hochst.; auch Strophantus sarmentosus P. DC. und Str. hispidus P. DC. werden nicht gerodet, sondern geschont. Außer diesen wurden noch in den Dörferg be- obachtet: Xylopia aethiopica (Dun.) A. Rich., 7amarindus indica L., Fagara xanthoxyloides Lam, m inalia je Morinda citrifo ha L. — Crataeva ar Forsk. (Cappar.), Zhyllan klin Arg., Zawsonia inermis L. (wohl angepflanzt), Holarrhena WA Sup, Indigofera an L., Hibiscus sabdariffa L. und H, cannabinus L., Asterac antha mit olia yi Nees. — Zu Hecken ver häufig verwendet: Fatropha curcas L. RR Carissa edulis Vahl in diesen wuchert auch Cissus quadrangularis L An Wegen in Dörfern und Farmen wurden beobachtet: Perotis indica (L.) K se Eragrostis tremula (Lam.) Hochst., Paspalum scrobieulahun L., Chloris pilosa Schum., 7: igefe ra Kerstingii Harms, Dolichos stenophylius Harms, Biophylut sensitivum (L.) DC., Balienia arenarium Willd., Cryptolpis nigritana (Benth.) N. E. Br Als Beispiele der Parksteppenvegetation im mittleren Togo nenne ich x : nur noch von Atakpame (7° 30') Burkea africana, Antidesma vEenoSsuUm. Nö z lich von Sokode nimmt natürlich der Artenreichtum immer mehr ab, wie das : auch in den senegambischen Bezirken der Fall ist, und ausgesprochene Stepper = formen werden reichlicher. So finden wir am Westabhang des Tam : Gebirges mit Balanites zusammen Acacia verrugera, A. senegal, A. suma. Taf. XLIV, zu $, 8tı, Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. . Sumpfdickicht bei Grand-Bassa in Liberi mit der pfeilbisttzigen Aracee Cyrtosperma senegalense (Schott En otogr. Consul M. Dinklage. cee Jpomo 08 monet etaria L. fi er ei bei Grand-Bassa in Liberia mit der weithinkriechenden Convolvula prae L., dahinter Gebüsch von Berner eo .. Smeathm. und Dalbergia Phoenix reclinata Jacq. Phsiogn Consul M. Eee ni Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. RER; zu S. 8ır. [ 42 : Ze -. \ Pe ce ne j" Ausgetrockneter Creek bei erg in Liberia, vorn Rhizophora mangle L. und Avicennia nz im Hintergrunde Ceiba pentandra L. nitida Jacgq., 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 63. Südliches Ober-Guinen. sil Hier sollten nur die wesentlichsten Charakterzüge der Vegetation von Togo angedeutet werden; ich bin daher auf einen Küstenstrich von Lome und den weiter im Inneren gelegenen Bezirk von Sokode-Basari eingegangen. Bezüglich der Vegetation der zwischen beiden Bezirken gelegenen Forschungs- stationen Atakpame, Misahöhe und anderer will ich hier mich auf die oben gegebenen ns beschränken und später an anderer Stelle Ausführ- licheres geben. 63. Südliches Ober-Guinea’) (Elfenbeinküste, Liberia und Sierra Leone). Während das Gebiet der Goldküste in seinem Klima und Vegetations- charakter mit dem des südlichen Togo sehr übereinstimmt, finden wir an der Elfenbeinküste, im Küstenland von Liberia und Sierra Leone infolge einer Regenmenge, wie alljährlich 4000 mm übersteigt und landeinwärts erst sehr allmählich auf 1300 mm sinkt, einen großen Reichtum an hydrophilen und hygrophilen Megistothermen, wie im südlichen Nigerien, Kamerun und Gabun. Dieselben Formationen und vielfach auch dieselben Arten oder nahe verwandte treten auf, jedenfalls herrschen in den Regenwaldformationen dieselben Fami- lien vor und es würde zu in dieser Einleitung nicht angebrachten Wieder- holungen führen, wollte ich auch dieses Gebiet ausführlicher behandeln. Zwar kennen wir aus Liberia und Sierra Leone nicht nur zahlreiche endemische Arten, sondern auch endemische Gattungen, wie die Rapateacee Maschalo- cephalus (Bd. II, S. 267, Fig. 180) in Liberia, die Leguminosen Didelotia, Mono- petalanthus, Loesenera, Polystemonanthus, Duparguetia, aber einmal ändern diese sehr wenig an der Übereinstimmung der Formationen mit denen Kameruns und dann ist es nicht ausgeschlossen, daß sie auch noch weiter südlich an- getroffen werden. Auch fehlt es in der Literatur noch an Schilderungen der Vegetation von Liberia und Sierra Leone unter Berücksichtigung der For- mationen. Über einen Teil des ersteren dürfen wir eine solche von Herrn Konsul DINKLAGE erwarten, weleher durch seine schönen Sammlungen viel zur Kenntnis der Flora von Liberia beigetragen hat und welchem ich auch die Originalaufnahmen zu den Tafeln verdanke, welche eine gute Vorstellung der Formationen des Küstenlandes geben und auch gleichen Formationen in Kamerun entsprechen. Auf Taf. XLIV in Fig. 2 sehen wir eine charakteristische Strandlandschaft mit /pomoea pes caprae und dahinter Gebüsch von Chryso- balanus ellipticus Smeathm. und Dalbergia monetaria L. fil., welche am Rande des Ozeans immer vorherrschen. In Fig. ı derselben Tafel sehen wir ein Sumpfdickicht, in welchem Phoenix reclinata Jacq. auch zu erkennen ist, ganz besonders aber die Aracee Cyrtosperma senegalense hervortritt, bei genauerem Zusehen wird man auch 3 Blütenstände bemerken. Taf. XLV stellt eine Creck- landschaft dar, zur Zeit der Ebbe, umrandet von Rhizophora mangle und Avr- cennia nitida, hinter welchen größere Bäume sich erheben; in der Mitte stehen !) Literatur gebe ich hier, wie bei den anderen nur flüchtig besprochenen Bezirken nicht an, 819 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. im Hintergrund Riesen von Ceiba pentandra. Taf. XLVI stellt eine der in den westafrikanischen Flüssen so häufigen Flußschnellen dar. Taf. XLVI gibt eine Vorstellung von der riesigen Entwicklung der Ceida pentandra; auch sieht man die teilweise verdeckten Brettwurzeln. Das ganz niedrige Ge- sträuch ist Zantana camara L., welche an der Küste Liberias oft große Strecken gerodeten Landes bedeckt. Auf Taf. XLVIII sehen wir ein staft- liches Exemplar der Guttifere Pentaderma butyraceum, deren faustgroße Früchte einen dicken gelben butterähnlichen Saft mit etwas terpentinartigem Geschmack enthalten, welchen die Eingeborenen ihren Speisen zusetzen. Dieser im Regenwald vorkommende »Butterbaum« ist nicht mit dem zu Sapo- taceen gehörigen Butterbaum (Buzyrospermum) zu verwechseln. Auf Taf. XLIX sehen wir eine hohe Ölpalme von einem icus besetzt, dessen Wurzeln den Stamm umklammern. 6%&. Nördliches Ober-Guinea, einschließlich des Küstenlandes von Casamance. Das nördliche Ober-Guinea von 10° n. Br. an, französischen und portugiesi- schen Anteils, sowie das Küstenland von Casamance im südlichen Senegambien zeigen auch noch denselben Charakter, wie die zuletzt besprochenen Bezirke. Wie weit sich das westafrikanische Element mit stärkerer Entwicklung landeinwärts erstreckt, bleibt zu ermitteln. In Casamance ist nach CHEVALIER schon bei Samandini das spezifisch westafrikanische Element verschwunden. In den Niederungsgebieten der Flüsse herrscht dichte Mangrove. Dahinter liegen Sümpfe, welche oft in Reisfelder umgewandelt sind, und zahlreiche Bestände von EZlaeis, sowie Gruppen von Raphia vinifera sind häufig, und auch die Rotangpalme Ancistrophyllum secundiflorum tritt hier noch auf. Ebenso bemerkt man Pandanus Heudelotianus. Aber es scheint, daß hier nicht mehr Aframomum vorkommen; dagegen findet sich in den Sümpfen die Aracee Cyrtosperma senegalense. Hier und da finden sich um die Dörfer kleine Affen- brotbäume, große Ceida pentandra, die Sapindaceen Aphania senegalensis und Blıgma sapida, die Leguminosen Diahium nitidum und Parkia africana, bald kultiviert, bald wildwachsend auch Acacia albida. Ferner treten in den Wäldern die stattlichen Bäume anderer Leguminosen auf: Die Mimoseen ‚Prosopis oblonga (auch im Bezirk Bammako), Pentaclethra macrophylla und T‘ etrapleura tetraptera, die Caesalpinieen Daniella thurifera und D. oblonga, Afzelia africana, Cordyla africana, Dialium guineense, Erythrophloeum guineense, die Dalbergiee Andira jamaicensis, die sehr stattliche Apocynacee Alstonia scholarts und eine große Dracaena (wahrscheinlich arborea), meistens Bäume, die teils in Sierra Leone, teils in Kamerun oder in beiden Bezirken vorkommen. Ich nenne weiter die hochstrauchige Daldergia ecastophyllum und Drepanocarpus lunafus. In den Waldbeständen finden sich zahlreiche Lianen, meistens Combretaceen und Apocynaceen, bis 20 m hoch aufsteigend, von ersteren Combretum pam“ culatum und C. mucronatum, von letzteren Alafıa landolphioides, Landolphia Heudelotii, Carpodinus hirsutus, Taf. XLVI us, 812, Engler, Pflanzenwelt Afrikas Il. J Schnellen des Sinoe-Flusses in Liberia. otogr. Consul M. Dinklage. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Tat. 2 XLVI, zu S, 812. Ve BR Er a FT Fer RERER we N eiba pentandra (L .) Gärtn. (= ee ee unse DE) h engeren, Silk- cott on- ne bei Grand-Bassa in Liberia. Rec ger belaubter am Grunde mit tief faltigen Stamm, dahinter ein kleinerer unbelanbe, uber "ruchtrgender Tas: ee eier Gesträuch der Verbenacee Lantana camara L. A Herr M. Dinklige Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Taf. XLVII, zu S. 812. tadesma butyraceum Don, Butterbaum, tallow- ger mit butterähnlichem Saft in den gr irn Dee bei Grand-Bassa in Liberia; rechts von dem Baum junge Elaeis, links ein verwilderte Mangifeii: Photogr. Consul M. Dinklage. %- ; Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Tat. XLIX, zu S. 812, Elaeis guineensis L. ee en mit einem Ficus ‚ bei Grand-Bassa in Liber Fein Consul M. Dinklage. 5 ie Frege deren Wurzeln den Stamm 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas. 65. Senegambien. 813 65. Senegambien'). Senegambien ausschließlich Casamance besitzt eine ungleich ärmere Vege- tation, als dieses. Wohl finden wir in den Küstenregionen und auch in den Uferwäldern noch mehrfach Vertreter des guineensischen Elementes; aber im größten Teil des Landes treten sie gegenüber den sudanischen, xerophytischen zurück und im Norden findet ein Übergang zur Sahara statt. Das Bergland von M’Boing, Sindu, Süd-Ouassoulou, welches von Mitte April bis Mitte November Regen empfängt, ist sehr waldreich in den Tälern, auf den Höhen mit Grasland bedeckt. Butyrospermum dringt stellenweise noch ein, ist aber selten. Längs der Sümpfe herrschen Ölpalmen und Carapa procera, sonst die Indigo-Liane Lonchocarpus cyanescens, mehrere nicht Kautschuk liefernde Zandolphia und auch Pandanus candelabrum. Auch noch weiter nördlich im südlichen Cayor, in der Gegend von Niayes, haben an den Ufern der unweit des Meeres gelegenen zahlreichen kleinen Seen eine Anzahl Arten der westafrikanischen oder guineensischen Flora sich erhalten, so namentlich Zlaers guineensis, Tetracera alnifolia, unter ihrem a Lygodium, Pteris, im Wasser selbst Cyriosperma senegalense. Auf n die Seen umrandenden und dem Wind ausgesetzten Dünen sieht man ee > Exemplare von Detarium Heudelotianum, Fagara senegalensis, BS- aethiopica, Dialium nitidum, Landolphia Heudelotiana. An der Küste des nördlichen Cayor und überhaupt an der Küste bis zur Mündung des Senegal finden wir noch Avzcennia nitida und Rhizophora mangle, dann Phoenix reclinata var. spinosa, strauchigen Chrysobalanus icaco und die Amarantacee /resine vermicularis, wie in Kamerun; dann aber sehen wir auch krüppelige Exemplare der im Innern als Bäume auftretenden Acacia albida und des Parinarium macrophyllum, sowie auch Tamarix senegalensis als Vor- boten der sudanischen Flora. Die beiden ersteren werden in den Parksteppen des inneren Cayor sehr häufig, wie auch Sierculia tomentosa, auch Acacia seyal und A. arabıca, Tamarindus und Adansonia fehlen nicht, und nicht selten herrschen ganze Haine von Borassus. Sodann sind Ficus sycomorus und der riesige afrikanische Mahagonibaum Ahaya senegalensis im inneren Cayor häufig anzutreffen. Überraschend wirken im Süden, allerdings nur stellenweise, die Bambusee Oryihenanthera abyssinica und die riesige Mimosee Parkia africana. Von Stauden sieht man häufig Vernonia senegalensis und Croton lobatus. Auf !) Wichtigere Literatur: ADANSON, Mira au Senegal, l’Isle Gore et le Gambia, Paris 1757. — GUILLEMIN, PERROTTET et RıcHARD: Florae Senegambiae tentamen, 1831—1833. — . ise nach Senegambien u Be den Inseln des grünen Vorgebirges im Jahre 1838, Bern 1840; Botanische Ergebnisse einer Reise nach Senegambien und den Inseln des grünen Vor- gebirges. — A. CHEVALIER, Une mission au Senegal, Paris 1900; Mon exploration botanique du Soudan frangais, in Bulletin du Museum d’histoire naturelle 1900, No. 5; Un voyage scientifique & travers ]’ Afrique occidentale in Annales de l’Institut colonial de Bianieille, 1902. — F. N. WILLIAMS, Florula gambica, une contribution A la flore de la colonie britannique de la Gambie, in Bull. Herb. Boissier, 2. s&r. VII (1907) n. 2—3. un en) 7 = Z Z a Pas] e 814 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. den Plateaus herrschen Guiera senegalensis, Landolphia senegalensis und Stro- phanthus sarmentosus. Dringen wir mit CHEVALIER ostwärts von Casamance nach Kita, Bamako und Segu, also nach dem oberen Niger vor, dann kommen wir in Hochgras- steppen, in denen wieder der Butterbaum oder karite, Butyrospermum Parkı, sowie der nete, Parkia africana, besonders häufig sind, ferner der banyan- artige Ficus rokko und andere Arten, Tamarindus und Acacia pennata. Den Grundstock der Gehölzvegetation zwischen Bamako und Quiquaba bildet Pero- carpus esculentus, ebenso ist er häufig an den Ufern des Bani zwischen Sen und Djenne. Zwischen den Bäumen zerstreut findet sich auch die von hier an weit, nach S. verbreitete Aöimenia americana. Auf den Plateaus wachsen häufig das strauchige Comdretum micranthum und andere Arten sowie die niedrige Landolphia senegalensis. An Sümpfen sind die schon oben erwähnte Ozxythenanthera und Raphia vinifera häufig. An Bachufern kommen die Ster- culiacee Cola cordifolia, Salix safsaf, Nauclea inermis und Abrus precatorius vor. In dem südlicher gelegenen Bezirk von Bobo, Nord-Kenedugu und Nord-Ouassulu sind wiederum Butyrospermum und Parkia africana in den Baumsteppen anzutreffen; aber an Stelle des ersteren wird die Ochnacee Zoplira alata häufiger. Nicht selten, namentlich in der Gegend von Buguni, begegnet man auch der baumartigen Combretacee Terminalia macroptera. Ferner sind in den Buschgehölzen nicht selten Citharexylon sp., Cola cordifolia, die Caesal- piniee Daniella thurifera und sehr häufig die Simarubacee //annoa undulata sowie die Caesalpiniee Dialium nitidum. Ein nicht seltener Strauch ist Cassi@ Sieberiana. In der Gegend von Kankan an der Südgrenze dieses Bezirkes ist ausgedehnte Buschsteppe ohne größere Bäume mit Dickichten einer Kandelaber- Euphorbie entwickelt. In diesem noch baumreichen Gebiet wird man auf Ackern durch das Vorkommen von Calotropis an die Wüste erinnert; auf solchen wächst auch das kleine Croion Zobatum. Als Lianen bemerkt man vielfach Zandolphia senegalensis und L. Heudelotii zusammen mit Hannoa auf den Plateaus. Bei Marene ist Zandolphia amoena sehr häufig. Gehen wir aber von Cayor nordwärts gegen den Senegal vor, SO sehen wir die Parksteppe immer lichter werden; die großen Charakterbäume derselben verschwinden allmählich, die dornigen Akazien und Balanites treten in den Vordergrund und schon auf der linken Uferseite des Senegal wachsen Euphorbia balsamifera, Adenium houghel, Calotropis, Combretum aculeatum. Am Seneg selbst ist die Vegetation noch sehr dürftig und nur an den Ufern etwas reicher an Sträuchern, Salir coluteoides, Crataeva religiosa, Mimosa asperala, Aeschy- nomene elaphroxylon; dieselben stehen zur Zeit des hohen Wasserstandes fast vollständig unter Wasser und verlieren dabei ihre Blätter, ohne sonst in ihrer weiteren Entwicklung beeinträchtigt zu werden yo er 15° n. Br. durchschneidet die Länder Fouta, Kausta un zwischen Senegal und Niger, Auch hier herrschen Dornbäume, insbeso d Massino ndere *) CHEVALIER in Bulletin du Musee d’Histoire naturelle VI (1900), 307- 4. Kapitel. Das Sommerregengebiet Westafrikas, 65. Senegambien, 815 Balanites aegyptiaca und Acacia Adansomi vor; aber auch Gwera senegalensis, eine strauchige Combretacee, bedeckt oft weite Strecken. Desgleichen tritt Commiphora africana formationsbildend auf. Zwischen den Bäumen wird der Boden im Winter von Gräsern und zahlreichen Leguminosen nebst andern Grassteppenbegleitern bedeckt, welche eine gute Weide abgeben. Endlich werfen wir noch einen Blick auf den Bezirk von EI Hodh, Tombuktu und Gando. Neben den Wüstenformationen treten Sumpf- und Gebirgsformationen auf. Fast regelmäßig fallen an etwa ı4 Tagen im Jahr Regen, am reichlichsten Mitte August. An den Ufern der Seen erntet man im Jahre zweimal das Getreide. In den Sümpfen wachsen weiße und blaue sind. Aber ich möchte noch einige andere Pfanzen nennen, welche zeigen, daß um Tombuktu doch auch noch viele Arten wachsen, welche der Wüste Bauhinia rufescens Lem., Cassia obovata Coll., Crotalaria arenaria Benth., Indigofera sessili- fora DC., I. faucifolia Del., 7. diphylla Vent., Tephrosia obcordata Bak., Sesbania Pubescens DC. (an Sümpfen), Centaurea senegalensis DC., Eclipta alba (L.) Hassk., Pulicaria crispa (Cass.) Benth. et Hook., Scoparia dulcis L., Corchorus tridens L. Die meisten der genannten Arten wachsen auf ünen. Im N., NW. und NE. von Tombuktu, in den Gebieten von Rio de Oro, Mauretanien, Iguidi und Sahel herrscht die Wüste; aber außer den allgemein verbreiteten Wüstensträuchern Zigyphus lotus, Balanites, Salvadora persica, Leptadenia pyrotechnica, Calotropis procera finden sich hier auch noch Boseia Senegalensis und Acacia Adansonii. Engle r, Pflanzenwelt Afrikas, I. 52 Fünftes Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 66. Cap Verden’). Wir verlassen nun den afrikanischen Kontinent, nachdem wir wieder in | die Nähe Marokkos gelangt sind, von dem wir ausgingen, und wir wenden uns nun den Inselgruppen zu, welche im Atlantischen Ozean in größerem A stand von der afrikanischen Küste zerstreut sind, um uns auch über i Vegetationscharakter zu orientieren, und namentlich zu sehen, inwieweit auf ihnen noch afrikanische Typen vorfinden. Nächst Senegambien, mit wel wir uns zuletzt beschäftigten, treffen wir auf die Cap Verden, und zwar zun& auf die 2260 m hohe Insel San Thiago, dann folgen in leichtem Bogen N. die kleinen niedrigen Inseln Majo, Boavista, Sal. Weiter westlich Brava Fogo (2975 m) und am meisten nordwestlich Saö Nicolaö, Saö Vin (750 m) und Saö Antaö (2200 m). Die Inseln liegen teils etwas südlicher, etwas nördlicher als St. Louis, in einer Breite, unter welcher in Senega die Vegetation schon ärmlich ist. Da an der Küste von San Thiago in Jahren von August bis Oktober eine mittlere Regenmenge von 262 mm, S. Vincent eine solche von 244 mm konstatiert wurde, im übrigen vollständ Trockenheit herrscht, und da auf den östlicheren Inseln sich auch noch Wüstenwinde (der Harmattan) bemerkbar machen, in manchen Jahren gar & Regen fällt, so ist es nicht zu verwundern, daß die Vegetation der unte Regionen steppen- und stellenweise wüstenartig ist. Dagegen ist es auffallend, daß in den oberen Regionen, in welchen es häufiger und stärker regnet, auch nur eine dürftige Strauchvegetation existiert. Bevor ich auf die absolut sicher festgestellten Pflanzen der Cap Verde eingehe, will ich die von anderen Beobachtern nicht gesammelten Arten erwähnen; welche BOCANDE, der auf San Thiago ansässig war, nach Paris gesendet hat es sind dies: Loranthus pentagonia DC., Crataeva Adansonii A. Rich., Parinarium e*ce arabica Willd. var. fomentosa Benth., 7Tamarindus indica L., Cassia tora L., Dialium GMT Webb, Aeschynomene macropoda DC., Desmodium axillare A. Rich., Rhynchosia Bocandeana wo Zonchocarpus formosianus DC., ein kleiner Baum, Zrythrina senegalensis DE, Desmanthus virgah# (177) 4 Reise nad Isum Sabine, ; 2) Wichtigere Literatur: G. FoRSTER, in Commentat. reg. SOC. Götting. vol. IX bis 74). — Chr. SmitH in Tuckeys Exped. to Zaire or Congo, 1818 BR, und in HOOKERS Journ. of botany, Oct. bis Dec. 1850. — J. A. SCHMIDT, Beiträge ZW. Cap Verdisch . incent iD p Verdischen Inseln, Heidelberg 1852. — E. H. L. Krause, Flora der Insel St. % Capverdengruppe, in ENGLERs Bot. Jahrb. XIV (1892) 394—425- 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 66. Cap Verden. 81T Willd., Trichilia Prieuriana A. Juss., Spondias lutea L., Sclerocarya birrea Hochst., Aphania sene- lensis (Juss.) Radlk., Paullinia pinnata L., Cardisermum microcarfum H.B. Kunth, Zisyphus orthacantha DC., Cissus rufescens Guillem, et ee multistriata Se. Planch., A. leo- nensis (Hook. f.) Planch., Guiera senegalensis dam; 7 um micranthum ‚ Canthium tria- canthum Webb, C. anonaefolium Webb, Cremaspora rer Webb, Faser Rees Webb. Ich muß gestehen, daß ich dieser ganzen Liste bezüglich ihrer Herkunft von den Cap Verdischen Inseln sehr skeptisch gegenüberstehe, da den Pflanzen nicht genaue Standortsangaben beigegeben worden sind. Es würden diese tropischen Arten, unter welchen sich mehrere westafrikanische Holzgewächse befinden, die TR San Thiago ganz erheblich vor den anderen auszeichnen. Übrigens sind die Inseln, welche ja schon in ihrer Erhebung über das Meer voneinander sehr abweichen, klimatisch etwas verschieden. Die östlicheren Inseln haben ihre Regenzeit von Juli bis September, die südlichen von August bis Oktober, während die drei nordwestlichen Inseln von Juli bis September 25—5o Regentage, von Januar bis März 10—25 Regentage haben und auc bisweilen noch im November einzelne Regentage eintreten. Die ärmsten Inseln sind Majo, Boavista und Sal, welche wegen ihrer Salzproduktion als Salzinseln zusammengefaßt werden. Insbesondere herrscht auf Sal und Boavista bis in das Innere weißer Dünensand, der oft weithin keine andere Pflanze aufweist, als Suaeda vermiculata Forsk. und das über ı m hohe Gras Sporobolus robustus Kunth. Dann sind weite Flächen von Polycarpaea microphylla Cav. (o) be- deckt, weiß wie frischer Schnee, während an anderen Stellen *Statice Brun- neri Webb*) und die Composite Francoeuria crispa Cass. (0)”) herrschen. Dann sieht man Gruppen von *Cyperus rotundus L., von *Cressa cretica var. salina, der kleinen Gräser *Sporobolus confertus A. Schmidt und *Sp. minutiflorus Lk. Außer den anderen angeführten Arten sieht man hier und auf Boavista auch Büsche von Zygophyllum Fontanesii Webb (0), *Salicornia fruticosa L., Cenchrus echinatus (0), Pennisetum cenchroides (0), Dactyloctenium (0), Sporobolus spicatus (0), die Borraginaceen Trichodesma africanum (0), Argemone mexicana, die Compositen Zactuca nudicaulis Murr. (0) und Launaea spinosa (Forsk.) Sch. Bip. (o), letztere bisweilen undurchdringliche Dickichte bildend. Weiter treten auf Eragrostis ciliaris (L.) Lk. (0), Cynodon dactylon (L.) Pers. (0), Andropogon foveolatus Delile (0), Aristida concinna Sond., Lotus Brunneri Webb, welche sich auch auf Boavista finden, außer diesen noch: Asparagus scoparius, Aerua javanica (o) mit Cistanche lutea (o), Lotus jacobaeus L., Rhynchosia minima DC. (0), Tribulus terrester (0) und T. cistoides (0), Fagonia cretica (0), Abutilon muticum (0), Frankenia ericifolia Chr. Sm., Linaria Brunneri Benth. Tamarıx gallica var. senegalensis DC. findet sich oft in größeren Gruppen. Im Innern von Boavista erheben sich Basaltkegel, welche mit lichten Beständen von Fatropha curcas (o) und mit Paronychia illecebroides Webb besetzt sind. Am Fuß der Kegel dehnt sich oft reichere Grassteppe aus, in welcher außer den schon genannten Dünengräsern auch noch Andropogon annulatus (o), Elionurus !) Die mit * bezeichneten Arten finden sich nicht auf den andern mac der Cap Verden. 2) Die mit (0) bezeichneten Arten kommen auf dem kontinentalen Afrika v a. 818 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, 2 Grisebachii Schldl. und die endemische Antoschmidtia pappophoroides Steud, und Chloris nigra Hack. vorkommen. Dazwischen finden sich auch Andrachne telephioides (0), Ricinus, Caylusea canescens (0), Sida stipulata Cav., Corchorus“ trilocularis (0), Euxolus caudatus Mogq. (0), Launaea nudicaulis (L.) Hook. 6 Francoeuria crispa (o), zum Teil weit verbreitete, tropische Pflanzen. Auf weiten Sandsteppen im Innern erscheinen häufig Zygophyllum simplex L. (0), ebenso Zaunaea spinosa und Calotropis procera (o), ferner Aerua javanica (0), Cassia obovata (0), Crotalaria senegalensis Baile, Solanum fuscatum Jacq. (tropisches Amerika), Citrullus colocynthis (o) und mancherlei aus den Plantagen stammende tropische Unkräuter. Einige Anhöhen im Innern der Insel beherbergen eine größere Zahl interessanter Arten: Boerhavia repens L. (0), Lotus jacobaeus, Indigofera tinctoria (0) und viscosa (0), Dolichos lablab (0), Cassia obovata (0), C. bicapsularis L., Phyllanthus Thonningii Schum. (WA.), Cocculus leaeba (o), Sinapidendron glaucum Webb, Melhania Leprieurii Webb et Berth. (S.), die” endemische Sida affınis J. A. Schmidt und andere weiter verbreitete Malvaceen, Malvastrum americanum (L.) Torr. und Maiva parviflora L., sodann Polygala eriopterum DC. (o), Rivea tiliifolia (Desr.) Choisy, Heliotropium undulatum Pers. (0), Salvia aegyptiaca L. (0), die Acanthaceen Dorathanthera linearis Benth. (0) und Peristrophe bicalyculata Nees (0). SR Aus diesen Listen ergibt sich, daß ‘das xerophytische, tropisch-afrikanische Florenelement auf dieser Insel sehr dominiert, und daß die kanarischen und mediterranen Pflanzen noch verhältnismäßig schwach auftreten. = Auf der Insel Majo, deren Boden größtenteils aus alter Lava besteht, fehlen die charakteristischen Salzpflanzen der beiden besprochenen Inseln; man sieht aber am Strande in Menge Zinaria Brunneri Benth., Jresine, Aizoon du nariense, Zygophyllum simplex und Heliotropium undulatum Pers., stellenweise in Menge Jfomoea pes caprae. Landeinwärts herrschen oft weithin neben einigen s der auch auf den anderen Inseln vorkommenden Steppengräser Malvastrum spicatum (L.) A. Gray (tropisches Amerika), Corchorus oliforius und Leueas martinicensis. oder verkrüppelte Melhania Leprieurü. Auf den Hügeln aber sind ausgedehnte, 3 m hohe Bestände von Gossypium arboreum, mehrere der auf den Hügeln von Boavista wachsenden Arten, außerdem: Tephrosia anthyF loides Hochst. (0), Dalechampia senegalensis A. Juss. (S), Sclerocephalus Auch Boiss. (0), Corchorus antichorus Räuschel (0), Szda rhombifolia L. (0), Pegoleiliß senegalensis Cass. (S. Auf der Insel San Thiago treffen wir eine größere Anzahl von verbreiteten tropischen westafrikanischen und nordafrikanischen Arten an; aber auch mehrere endemische (end), von Gräsern: Paspalum scrobiculatum L. (0), Digitarıe setigera Roth (0), D. aegyptiaca Willd. (0), Panicum Daltoni Parl. (end.), . E I ) lanuginosum Hochst. (0), P. myurus Parl. (end.), Eragrostis pulchella Parl. (end. E Monachyrum villosum Parl. (end.), Cyperus alopecuroides Rottb. (0), die A = rantaceen Alternanthera sessilis R. Br. (0), Achyranthes argentea Willd. (0) A. aspera Willd. (0), Celosia trigyna L. (0); Mollugo bellidifolia Ser.; a us All dropsis triphylla (L.) DC.; Caylusea canescens St. Hil. (0); Lotus glaue vis 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 66. Cap Verden. 819 Indigofera linearis Gwuill. et Perr. (S’), Tephrosia bracteolata Guill. et Perr. (S.), Zornia diphylla Burm. (0) und die meisten der auf den anderen Inseln vor- kommenden Leguminosen; Oxalis corniculata L., Phyllanthus scabrellus Webb (0), Zuphorbia Forskahlii Gay (0); Cardiospermum halicacabum L. (0) und C. microcarpum Kunth; Corchorus trilocularis L. (S.); Triumfetta lappula L. (West- indien), 7. fentandra Rich. (S.); Waltheria indica L. (S.); Wissadula rostrata Benth. (Westindien, Westafrika), Anagallis arvensis L., Erythraea ramosissima Pers., /fomoea pes caprae L., I. asarifolia R. et Sch. (S), /. coptica (L.) Roth (0), /. cairica (L.) Forsk. (o), usage linifolius L.,; Ocimum suave Willd. (0), O. basilicum L., Hyptis spicigera Lam. EEE S.), Prunella vulgaris L.; Whitania si (L.) Paug. (o), Solanum fuscatum Jacg.; Celsia ERERTEN Desf. (Algier); Zinaria spuria (L.) Mill.; Mitracarpum senegalense DC. (0), Spermacoce verticillata L. (Westafrika), ERBRER corymbosa L. (Westafrika), O. aspera (Roth) DC., die halbstrauchige, auch auf den nordwestlichen Inseln vorkommende Campanula jacobaea Chr. Smith, von Compositen den hoch- stämmigen Sonchus Daltoni Webb (end.), Sclerocarpus africanus Jacq. (0), Blainvillea Gayana Cass. (0), Launaea nudicaulis (L.) Hook. f. Außer der schon von Boavista angeführten 7amarix wachsen auf San Thiago noch einige andere Bäume und Sträucher, so namentlich Adansonia (0), Ceiba pentandra, Anona senegalensis (o), Grewia corylifolia Guill. et Perr. (o), Sesbania punctata DC. (0), Aimenia americana (o), Ficus sycomorus (0). Auf den Bergen ist, wie auch auf den nordwestlichen Inseln, von 300 m an Gesträuch von Gossypium arboreum L. anzutreffen, ferner Euphorbia Tuckeyana (Steud.) Webb. Von den nordwestlichen Inseln weist auch St. Vincent eine reiche Strand- flora auf, in welcher unmittelbar am Meer Zygophyllum Fontanesiül oder Tamarix den Ton angeben, während auf den Dünen Calofropis dichte Bestände bildet. Andere bemerkenswerte Strandpflanzen sind: Panicum laetum Kunth, Zlionurus Grisebachii J. A. Schmidt, Aristida funiculata Trin. et Rupr., Pappophorum Vincentianum J. A. Schmidt (end.), Cyperus capitatus Vand. und C. Cadomosti Bolle, Boerhavia erecta Vahl, die am Boden lang niederliegende Beta procumbens Chr. Sm. (kanar.”), Amarantus polygonoides L., Euphorbia chamaesyce L. var. canescens L., Tephrosia lathyroides Guill. et Perr. (0), Astragalus prolixus Sieb. (end.), Zagenaria vulgaris L. (0). Nach H. L. KRAUSE steigen auch in engen Schluchten, wo der Dünensand mehrere hundert Meter hinaufgeweht ist, die Strandpflanzen hinauf und ganze Täler sind mit Tamarisken bewachsen. Dann steigen auch Adutilon muticum Delile und Fagonia cretica, Paronychia ılle- cebroides Webb (end.) bis an die Grenze der um 400 m beginnenden Busch- region, welche früher wahrscheinlich tiefer hinabgereicht hat, und hauptsäch- lich durch das häufige Vorkommen der strauchigen bis 2,5 m hohen Zuphorbia Tuckeyana (Steud.) Webb charakterisiert ist. Dieselbe reicht bis zu den höchsten Punkten (etwa 750 m) hinauf. Dazwischen wächst Zeheum stenosiphon Webb, ein 1,5 m hoher sparriger Strauch, sowie die genannte Zuphorbia und der auf ?) Die mit (S) bezeichneten Arten finden sich noch in Senegambien. 2) kanar. bedeutet, daß die Pflanze auch auf den Kanaren vorkommt. 8320 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ‚dem Gipfel vorkommende Sonchus Daltonii Webb, mit keiner kontinental af kanischen Art, sondern mit kanarischen verwandt. Mit diesen Sträuchern z sammen finden sich Szderoxylon marmulana Chr. Sm. (auch auf Madeira) UI .. .S. marginatum (Decaisne) (end.), ferner Sarcostemma Daltoni Webb, eine Asc piadacee von afrikanischem Typus mit an den Felsen herabhängenden, rute förmigen, blattlosen Zweigen. Niedrigere Sträucher sind Sinapidendron Vogeli Webb, Asparagus scoparius Lour. (kanar.), A. sguarrosus J. A. Schmidt, I vandula dentata L. (kanar.) und Z. rotundifolia Webb (end.), Forskahlea f cridifolia Webb. An Felswänden finden sich Koniga spathulata J. A. Schmi Paronychia illecebroides, Sempervivum Webbii Bolle, Campanula jacobaea Sm., die Scrophulariaceen Campylanthus Benthamii Webb (kanar.), Zricho Teneriffae (L.f.) Parl. (kanar., o). 5 An feuchteren Wänden finden sich ein: Adiantum capıllus Veneris capillus gorgonis Webb, Dryopteris mollis (Sw.) Hieron., Asplenium prae sum Sw., Cystopteris odorata Presl, Samolus valerandi L., Pennisetum cılı Parl., Chloris radiata Sw. : Außer den genannten Arten kommen in der Region der Zuphorbia no folgende wichtigeren Arten vor: Arthraxon ciliaris P. Beauv. (end.), SP0 bolus insularis Parl. (end.), Lotus glaucus Ait. (auch am Strand), die belliferen Tornabenea insularis Benth., Statice jovibarba Webb (end.), moeca paniculata (L.), Celsia betonicifolia Desf., Linaria Brunneri Benth dichondrifolia Benth. (end.), Wahlenbergia lobelioides Webb (kanar.), die Co positen Nidorella varia Webb (end.), N. Steetzii J. A. Schmidt (end.), Com Zurida J. A. Schmidt (end.), C. fpannosa Webb (end.), Phagnalon melano Webb (end.) und PA. Zuridum Webb (end.), Odontospermum Vogel Webb und O. Daltonii Webb (end.), Gnaphalium luteo-fuscum Webb (end.), Tot JFarinulosa Webb (end.), Zaunaea ficridioides (Webb) (end.). Im Gegensatz zu der Strandregion macht sich in dieser Buschregion | stärkerer Endemismus bemerkbar, ein Zurücktreten der tropisch-afrikanisei Steppenformen, ein größerer Reichtum an kanarischen Arten oder an Gattung‘ welche auf den Kanarischen Inseln vertreten sind. Zu diesen gehört Odontospermum, von welcher Gattung auf Saö Nicolaö noch eine endem Art, ©. Smith Webb vorkommt. m Die gründlich erforschte große und hohe Insel Saö Antaö besitzt zwar M so viel Strandpflanzen, wie die übrigen Inseln, aber im allgemeinen " ähnliche Flora wie Saö Vincente nebst einigen Eigentümlichkeiten. Die Fe 3 fallen oft schroff zum Meer ab, so daß für Strandvegetation wenig Plai3 In den engen Tälern sehen wir nur an den Rändern der schmalen reichere grüne Vegetation, mit mehreren Gräsern, darunter Panıcum & Pennisetum myurus, Andropogon arundinaceus var. halepensis, Perotis l Cyperaceen (Cyperus articulatus, C. esculentus, C. laevigatus, C: polyst e Fimöristylis ferruginea Wahl), Juncus acutus, Equisetum pallidum Bory St. Vinc., Adiantum capillus Veneris, Polygonum serrulatum Lag., major, Nasturtium officinale, Samolus, Epilobium parviflorum und zahlt N 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 66. Cap Verden. 821 tropische Unkräuter, welche mit den Kulturpflanzen aller Art hierher gelangt sind. Interessantere Arten wachsen zerstreut auf dem harten Basaltboden, in dessen Ritzen vielfach auch von den Höhen herabgekommene Samen gekeimt sind. Besondere Beachtung verdienen die Sträucher der Fatropha curcas, die häufig auftretenden /fomoea pentaphylla, I. palmata, I. sessiliflora, Tricho- desma africanum, Crotalaria retusa, Cassia obovata und occidentalis, Desmodium tortuosum, Scrophularia arguta, Wahlenbergia lobelioides, Andropogon contortus, ayanus, Conysa ambigua, Oldenlandia corymbosa und viele eingeschleppte Arten, ferner Artemisia gorgonum Webb (end.), Galium filiforme Roem. et Schalt. (kanar.), Zolium gracile Webb und Linaria Webbiana J. A. Schmidt. An den Abhängen außerhalb der Täler bis zu 50o m ü.M. ist die Vegetation ähnlich wie auf Saö Vincente. An schattigen Felswänden wachsen zum Teil dieselben Pflanzen wie dort; aber auch Sempervivum gorgoneum (Webb) an Stelle des dort vorkommenden S. Webbü, Phagnalon melanoleucum, Lavandula rotundi- folia Benth., Plumbago ceylanica, Pennisetum myurus Webb, Chloris humilis Kunth. Feuchte Felswände beherbergen die oben (S. 820) erwähnten Farne, sowie auch Pteris ensifolia L., Micromeria Forbesii Benth. (auch auf Saö Nicolaö), Plantago major L., Parietaria appendiculata Webb et Berth. (kanar.), Cyperus Sonderi J. A. Schmidt. Kahle steile Wände tragen einzelne kümmerliche Exemplare von Launaea picridioides, Lavandula rotundifolia und Polycarpaea Gayı Webb. Dagegen entwickelt auf Abhängen sich dichtes bis 3 m hohes Gebüsch von Gossypium arboreum L. (G. punctatum in J. A. Schmidts Beiträge), das auch in Togo nach den Angaben von Dr. KERSTING entschieden wild vorkommt, von Euphorbia Tuckeyana, Fatropha curcas, Ficus sycomorus(?), den verwilderten Psidium pomiferum und Anona cherimolia. In demselben sieht man häufig die Compositen Pluchea ovalis DC. (S), Aloe vulgaris C. Bauh. und Caesalpinia bonduc (L.) Roxb. Einzelne zu 150 m sich erhebende Kegel tragen häufig dichtes Gestrüpp von Zantana camara, Periploca laevigata (kanar.) und den beiden schon genannten Nidorella, oder Grassteppe mit zahlreichen auf mehreren Inseln verbreiteten und wiederholt genannten Arten. Diese Steppen- und Busch- vegetation, welche der von Saö Vincente sehr ähnlich, setzt sich noch lange auf- wärts fort. Besonders hervorheben möchte ich noch Ctenium rupestre J. A. Schmidt (von 300—600 m, verwandt mit C7. e/egans in Senegambien), Panicum rachi- trichum Hochst., Aristida paradoxa Steud. Etwa um 600 m werden die Compositen besindene reichlich, wir sehen Vernonia cinerea Less., den am weitesten nach N. vorgeschobenen Vertreter dieser in Afrika sehr reich ent- wickelten Gattung, Conyza lurida J. A. Schmidt (end.), Blumea Perrottetiana DC. (S.), B. aurita DC. (0), Inula leptoclada Webb (end.), Odontospermum Daltonii Webb, Launaea picridioides (Webb). Zu diesen gesellen sich Zozus urpureus Webb (end.), Tephrosia anthylloides, Rhynchosia memnonia, Sida cordifolia, Forskahlea viridis, Pennisetum ciliatum Parl. Oberhalb 850 bis 1000 m erscheinen reichlich die Labiaten: Rosmarinus officinalis L., Ocimum basilicum L., Lavandula dentata var. balearica Gilg, L. rotundifolia Benth., Micromeria Forbesii Benth. Hierzu kommen Tornabenea Bischoffü J. A. Schmidt, 822 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Foeniculum vulgare, Teline stenopetala Webb et Berth. (end.), Trifolm glomeratum L., Fumaria montana J. A. Schmidt, Ruta macrophylla Sol., Sonchi Daltonii, Artemisia gorgonum Webb, Galium filiforme Roem. et Schult., rotundifolium L. var. villosum Webb, Cotyledon umbilicus L., Lohum gra Parl. (kanar.), Perotis latifolia Ait., Antisthiria glauca Desf., Dryopteris moli erheblich zu. Bis jetzt wurde nicht erwähnt Dracaena draco, den Angaben von J. A. SCHMIDT auf Saö Antaö in wenigen kultivie Exemplaren vorkommt, früher aber, wie auch auf der Insel Madeira und Por von ihm im Gebirge von Saö Nicolaö und ebenso auf Saö Antaö sehr reich vollkommen wild gefunden wurde. Schließlich sei noch erwähnt, d genauere Daten über das Vorkommen des Lytanthus amygdalifolius (Webb) v. Wettst. auf den Cap Verden fehlen. Dieser Globulariaceenstrauch ist nächs verwandt mit dem auf den kanarischen Inseln verbreiteten Z. salicifolius (N v. Wettst. | 67. Kanarische Inseln '). Wie schon die umfangreiche Literatur zeigt, hat die Inselgruppe der Kanart ebenso wie Madeira zahlreiche Forscher zu geologischen und botanischen Studi 2) Wichtigere Literatur: BoRY DE ST, VINCENT, Essais sur les Isles Fortundes et lan Atlantide, Paris, An XI (1803); Übersetzung von EHRMANN in Bibliothek der Reisebeschreibu B ‚ Weimar 1804. — A. v. Humsorpr, Relation historique du voyage dans les regions equl noxiales du nouveau continent, Bd. I. 1. Kap. Abreise von Spanien; Aufenthalt auf den Canarisch Inseln, 5. 54—76, 2. Kap. $. 77—ı178, 1814; deutsche Übersetzung von H. HAUFF, Stuttgart 1861. L. von Buch, Physikalische Beschreibung der Canarischen Inseln, Berlin 1824. Abdruck in 128 Buchs gesamm. Schriften, Bd. II. Berlin 1875 (enthält in Kap. IV Übersicht der Flora der naren). — P. BARKER-WERB et S. BERTHELOT, Histoire naturelle des Isles Canaries, Tome in Ann. sc. nat. ser. V, Bot. T. VI (1866), 267—299; Lecture on Insular Floras in JomepS | tany V (1867), 2331. — K. von Fritsch, Meteorologische und klimatologische ee | Kenntnis der Canarischen Inseln, in Petermanns Mitteil. 1866; Reisebilder von d Vegetation der Erde, Bd. II (1870) 510ff. — Fr. SAUER, Catalogus plantarım in can 2: sulis sponte et subsponte erescentium ; Dissert. inaug. Halis Saxonum 1880. — A. ENGLER, einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt, Bd. I (1879) 71ff.; Bd. II (1882) 340ff. — e 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 823 angeregt. Zwar tritt die einheimische Vegetation sehr hinter der fremden, vielfach eingebürgerten zurück; aber jeder Botaniker, dem es vergönnt ist, diesen Teil Makaronesiens für längere Zeit zu besuchen, wird einen hohen Genuß darin finden, die zahlreichen endemischen Formen aufzusuchen und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Pflanzen der Nachbargebiete, denen des mediterranen Afrika und zu denen seiner südlichen Wüsten- und Steppen- gebiete zu ermitteln. Aus diesem Grunde wollte ich es nicht unterlassen, das Wesentlichste über die Vegetation dieser Inselgruppe in dem über die Vegetation Afrikas allgemein orientierenden Bande mitzuteilen, weit davon entfernt, eine erschöpfende Darstellung zu liefern. Gewissermaßen als Fortsetzung des marokkanischen Atlas bilden die von- einander durch bedeutende Meerestiefen geschiedenen Inseln Lanzarote (höchster Gipfel 670 m ü. M.) mit Alegransa (285 m ü. M.) und Graciosa (190 m), Fuertaventura (855 m) mit Isleta de Lobos (122 m), Gran Canaria (Pico de las Nieves ı95ı m), Tenerife (Pico de Teyde 3730 m), Gomera (1380 m), Palma (2420 m), einen halbmondförmigen Bogen, dem südwestlich Hierro (Allo del Malpaso 1415 m) anliegt. Nur go Kilometer ist die Ostküste Fuertaventuras vom Kap en entfernt. e Wolken des Nordostpassats erst in größerer Höhe über dem ae PR werden, so kommen Nebel, Regen und Schnee nur den westlichen 5 größeren Inseln, welche als Hesperiden oder Fortunaten im engeren Sinne zusammengefaßt werden, zu gut. Auf ihnen konnten sich namentlich an der Nordseite über der an afrikanischen Florenelementen reichen Strandregion und der montanen Region immergrüne Wälder entwickeln, welche allerdings auf Tenerife im Verhältnis zu der vierten Region, der baumlosen Hochgebirgsregion, nur schmale Streifen einnehmen. Dagegen sind die öst- lichen niedrigen Inseln, die Purpurarien, arm an Niederschlägen; es fehlt daher auch die den Barrancos der westlichen Inseln wenigstens zeitweise zuströmende Bewässerung, welche von der Nebelregion gespendet wird und stellenweise bis in die Nähe des Meeres hinabzieht; es sind demzufolge diese Inseln ein fast baumloses dürres Steppen- und Wüistenland. Vegetation und Flora der Canarischen Inseln, in Englers Bot. Jahrb. VI (1885) 458 ff.; Spicilegium canariense, ebenda, IX (1887) 86, Euphorbia Berthelotii C. Bolle, ebenda XIH (1891) 10; Eine rühlingsfahrt nach den canarischen Inseln, Basel 1889. — O. Sımoxy, Über eine ee schaftliche Reise nach der westlichen Gruppe der Canarischen =% Mitteil. d. k. k. Geogr. Gesellsch. Wien, Bd. XXXII (1890) 145. I. Tenerife. — H. MEYER, Die Insel Tenerife, Wande- rungen im canarischen Hoch- und Tiefland, Leipzig 1896. — ]J. BORNMÜLLER, oebiiisi zweier botanischer Reisen nach Madeira und Be Canarischen Inseln, in Englers Bot. jahzb: XXXIH (1904) 3587—492; Senecio Murrayi B unbeschriebene Art von Ferro, sowie einige floristische Notizen über diese Insel, in ES Er Jahrb. XXXII, Beiblatt 72 (1904) ıffl. — ]J. STEINER, Flechten auf Madeira and den Kanaren gesammelt von J. BornMÜLLer in den Jahren 1900 und 1901 in Oest. Bot. Zeitschr. 1904, S. 333, 351, 399, 447. — H. SCHENCK, Be ee zur rennen der Vegetation der Canarischen eh in Deutsche Tiefsee-Expedition 1898 99, Bd. H mit Taf. I—XII, 2 Kärtchen und 69 Abbildungen im Text, 1907. — J. P D et L. ProusT, Les les Canaries. Flore de Pärchip el, P. ee Paris 1908, — C. ste, Nach den cana- rischen Inseln, mit 20 Tafeln, a u. Co., Zürich 1909. 824 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. a) Die Purpurarien. Schon die Strandflora der Purpurarien weist erhebliche Unterschiede gegen- über der der Cap Verden auf. Es fehlen zunächst die reichlich mit Gräsern bestandenen Dünen der Cap Verden; die afrikanische Gattung Sporobolus 5 hier überhaupt nicht vertreten. Sandige Dünen in großer Ausdehnung finden sich aber nach BOLLE auf dem als el Hable die Halbinsel Handia von Lanzarote abschließenden Isthmus. Auf dem sandigen Strand am Fuß der hohenschwarzen Felsmassen des Vorgebirges von Handia ist die allerhäufigste Pflanze (die auch auf der Sandbrücke zwischen Isleta und Gran Canaria häufige) Zuphorbia Suaeda fruticosa (L.) Del. (0) und Traganum nudatum Del. (o), weniger Suaeda maritima (L.) Dum. (0), S. vermiculata Forsk. (0) und Chenolea canariensis Moq,, an wiederum anderen Zygophyllum Fontanesii mit seinem Parasiten Cistanche Zlutea, sodann auch Cakile maritima. Zerstreut finden sich die kriechende Linaria heterophylla (Schousb.) Bolle (Kanar.*), Lotus trigonelloides Webb | Berth. (end.), Z. Zancerottensis Webb und Z. erythrorrhisus Bolle (end.), ‚natrix L. var. kispanica, OÖ. serrata Forsk. var. prostrata, O. hebecarpa We et Berth., 7rigonella anguina Del., Polycarpaea gnaphalodes Lk. (0), 4 Gayana Bolle und A. platyphylla 1. Gay, Heliotropium plebejum Mass. Statice papillata Webb (end.), /floga ovata Bolle (end.), Senecio crassifoh Willd., S. faccidus Bolle (end.), Calendula arvensis var. parviflora (Rafın Battand. et Trab. und Matthiola Bolleana Webb, stellenweise auch die sonst mehr auf der Höhe vorkommende Artemisia reptans Chr. Smith und Asphodelus tenutfolius Cav. (0), nur wenig afrikanisch-saharische Pflanzen, mehr endemische und kanarische, welche mit mediterranen verwandt sind. An den Felsen dich Oo ticus Del. var. handiensis Bolle und A. tribuloides Del. (Sah.), Reseda erystallina Webb und R. sudulata Del. (Sah.), Lobularia marginata Webb (end.). Hier sieht man auch in der Nähe der Küste auf felsigem Grund Euphorbia cana“ riensis, die ich selbst auch westlich von Puerto de la Orotava an der Küst in Büschen von einigen Metern Durchmesser beobachtete. Mit dieser, dem felsigem Abhang und Meer im Bestande des Cardon auch Lycium afrum L.( und Campanula dichotoma L., während an den Felsen selbst die Caryophyllace® Gymnocarpus salsoloides Webb und Mesembrianthemum crassifolium L. ebenfalls Afrika in Erinnerung bringen. Am Puerto de Lajas von Fu ventura findet sich auch das in der Sahara verbreitete Odontospermum PM: maeum (Coss. et D.R.) O. Hofim. BOLLE schildert uns auch noch Assoziationen von Strandpflanzen auf den Purpurarien. Auf den kleinen Inse 2 2) gene bedeutet auf den Kanaren verbreitet, (end.) auf der besprochenen Insel ende j (0) im kontinentalen Afrika, (Sah.) in der Sahara, 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 825 Alegranza und Graciosa südlich von Lanzarote dominieren auf dem salzhaltigen Boden Suaeda fruticosa (L.) Del., 5. vermiculata Forsk., Salticornia fruticosa L., Traganum Moquini Webb, Atriplex pedunculatum L. und kümmerlich Zuphordia obtusifolia Poir., Reste einst höherer und dichterer Bestände. Hier wachsen auch die endemischen Ononis ochreata Berth. und Statice puberula Webb, sowie die an den Küsten von Canaria und Tenerife ebenfalls verbreitete Frankenia ericifolia Chr. Smith und Plantago argentea Desf. Selten ist die mediterrane Composite Diotis candidissima Dest. Reicher an typisch kanarischen Pflanzen ist die Land- und Strandvegetation auf Isleta de Lobos zwischen Lanzarote und Fuertaventura. Hier herrschen die Zwergbäume der Zuphorbia balsamifera Ait. und zwischen ihnen sind niedrige Büsche der mit zahlreichen rosenroten Blüten bedeckten Statice Zuberculata Boiss. (auch am Cabo blanco im nördlichsten Senegambien und an der Südküste von Canaria) angetroffen, daneben auch die niedrigen 57. papzıllata Webb (end.) mit lilafarbenen Blüten und dichten Rasen von 57. ovalifolia Poir. mit prachtvollen lavendelblauen Blüten eingesprengt und kleine Polster von Frankenia corymbosa Desf. und F. pulverulenta L., ferner die silbergrauen Rosetten des Planzago argentea. Zerstreut sind Lycium afrum und Carrichtera Vellae DC. Endlich finden sich am Strande der Purpurarien auch Bera maritima L., B. procumbens Chr. Smith oft häufig, 3. fumila Link, Atriplex glaucum L., Plantago coronopus L., Launaea nudicaulis (L.) Hook. f., Sonchus Bourgeauxii Webb, Rhagadiolus stellatus Willd., Senecio coronopifolius Desf., Aizoon canariense L., Mesembrianthemum crystallinum L. und M. nodiflorum L., Citrullus colocynthis Schrad. (o, fehlt auf den andern Inseln), 7rigonella stellata Forsk. (0, im Gebiet nur noch auf Canaria), Spergularia salsuginea Fenzl, Sp. rubra Pers., Sp. marginata (DC.) Kittel, Sp. Dillensi Lebel, Alsine procumbens Fenzl, Lodularia lybica Webb (0), Matthiola tristis R. Br. Auf der Insel Lanzarote selbst wächst am felsigen Hintergrunde des Teiches von Famara die prächtige Statice Bourgaei Webb, wie mehrere andere Arten der Gattung aus der Section Noözles lokalisiert. Sowohl auf Lanzarote und Fuertaventura ist außer den Dünen und Sandebenen (Playa), außer den Felsentriften und den alten Lavaströmen (Malpais) fast alles anbaufähige Land auch bebaut worden, vorzugsweise mit Weizen, der, wenn die von November bis März fälligen reichlichen Niederschläge nicht ausnahmsweise ausbleiben oder von der Sahara herkommende samumartige Winde, welche noch bei Las Palmas auf Gran Canaria gewaltige Sanddünen aufgehäuft haben, die jungen Keime versengen, reichen Ertrag gibt. Die auf Lanzarote infolge jüngerer Eruptionen reichlich vorhandenen, noch nicht von Blütenpflanzen be- setzten Laven sind oft dicht von der Flechte Zecanora granulosa Laur. be- deckt. Nicht selten findet sich auf Lava die Urticacee Forskahlea fruticosa Willd., Polycarpaea Teneriffae und besonders häufig die Cichorioidee Zaunaca spinosa (Forsk.) Sch. Bip. (0) in kugelrunden, dornigen, fast blattlosen Büschen, besonders auf Tufflagern. Auf Lava des Rio Palmas (Fuertaventura) kommt auch die endemische Centaurea Bolleana (Sch. Bip.) vor. Fuertaventura neben Zuphorbia (tabayba dulce) auch die ebenfalls baum- förmige E. regis Fubae Webb (tabayba morosea) häufig ist. Stellen, wo in größerer Tiefe Bodenfeuchtigkeit vorhanden ist, auf beiden Inseln Tamarix anglica Webb var. Berthelotiüi Bolle, auf Fuertaventura, und allen anderen Inseln 7. gallica L. var. canariensis Webb. An den Rändern von Cisternen findet man auf Lanzarote mehrfach den Ginsterbaum Refama R. recutita Webb kennt man nur einen alten Baum au dem !Hof der Pfarrkirche von Teguise (Lanzarote). Sehr vereinzelte Bäume sind auch Pistacia atlantica Desf. und SS Rhus albida Schousb. in Rio Palmas von Fuertaventura. Weitverbreitete Dorngewächse sind die schon oben = wähnten Zaunaea spinosa und Lycium afrum, letzteres - sonders auf der Halbinsel Handia. Kleine Bestände bilden die etwa 1,5—2 m hohen Zwergbäumchen von 4 kleinia Sch. Bip., den man auch auf Canaria und Tene e antrifft und welcher mit Senecio pteroneurus Sch. Bip. on Mogador verwandt ist. Eines der häufigsten und ch durch silbergraues Laub ausgezeichneten Bäumchen Br Odontospermum_ sericeum (L. fil.) C. H. Schultz Bip-, 2 R : besonders häufig und Dickichte bildend auf dem Vorgebitg Ion Handia von Fuertaventura, während das weniger ansehnlic#“ pulverulentum Vent. 5 : ’ R rote findet, Blatt mitangewachse- O. zntermedium C.H. Schultz sich auf Lanza Höher nem Blütenstand, O. Schultzii Bolle aber bei Oliva auf Fuertaventura. m ur “ * ä ® .y* D Rich.; die meisten sind verbreitete mediterrane Gräser, wie Szpa eh . ernten Andropogon hirtus L., Lamarckia, Gastrodium usw. Lolium gracile Pal. 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 827 wir schon auf den Cap Verden kennen. Endemisch ist das zwergige auf trockenen Triften wachsende Pappophorum Faminianum Coss. et Dur. Ziemlich häufig ist in den Tälern der Halbinsel Handia Avena hirsuta Roth, und als Sumpfgräser sind Oryzopsis multiflora (L.) Aschers. et Schweinf., Agrostis verticillata Vill., Polypogon elongatus Humb. Bonpl. zu nennen. Liliifloren sind außerhalb des Kulturlandes bis jetzt nur wenige und zerstreut gefunden worden, am häufigsten Asphodelus ramosus L. und Pancratium canariense Ker; auf Lanzarote, ober- halb Teguize: Sczlla haemorrhoidalis Webb und Dipcadi fulvum Webb et Berth., an anderen Orten Romwlea Hartungii Parl. Von Dikotyledonen seien erwähnt: Zuphorbia terracina L., Plantago arborescens Poir., Ajuga iva L., Salvia aegyptiaca L., Scrophularia arguta Ait., Lithospermum apulum Sibth., Echium plantagineum L., Wahlenbergia lobelioides A. DC., Crepis Lowei Sch. Bip. var. canariensis, Tolpis crinita Lour., Thrincia hispida Roth, Hedypnosis cretica Willd. var. rhagadioloides Willd., Scolymus hispanicus L. und S. macu- latus L., Psoralea bituminosa L., Ber der verbreitetsten Pflanzen auf allen Kanitischei Inseln, Ruta bracteosa DC., Erodium botrys Berth., hoch auf- steigend, Linum strietum L., Herniaria ER L., Szlene longicaulis Pourr., Helianthemum_ confertum Nur auf Lanzarote und nicht auf Fuertaventura sind nachgewiesen: 7hymus origanoides Webb, Zavandula dentata L. und ZL. finnata L. f., Chrysanthemum ochroleucum Webb (end.), Helianthemum canariense Pers. (end.), Sisymbrium erysimoides Desf., Hirschfeldia incana L. (0), Notoceras canariense R. Br. (0). Dagegen kennen wir von Fuertaventura Sala canariensis L., S. ver- benaca Desf., Micromeria thymoides Webb, Celsia betonicifolia Desf., Cichorium divaricatum Schousb., Carduus bacocephalus Webb var. Bourgaeanus (Sch. Bip.), €. cdavulatus Link, Cynara cardunculus L. und andere mediterrane Cynareen, Carlına salicifolia Cav., Senecio rhombifolius Bolle (end.), S. flavus (Decaisne) Sch. Bip., Authea herbanica Bolle (end.), Herniaria Hartungii Parl. An trockenen Felsen, besonders des Vorgebirges Handia beobachtet man namentlich: Nothochlaena vellea Desv., Plantago Aschersonii Bolle (end.), Asteroli- num stellatum (L.) Lk., Pieridium ligulatum N ent. nebst var. zlicifolium Rosetten bildend, Andryala cheiranthifolia \’Her., auch auf vulkanischer Asche, Sernper- vivum Bethencourtianum (Webb), Ononis sicula Guss., Herniaria fruticosa L. (0). An ähnlichen Standorten kommen bei Puerto Cabras einige andere Arten vor: Convolvulus hystrix Vahl (0), Phagnalon saxatile (L.) Cass. und var. znier- medium DC., Ph. purpurascens Sch. Bip., Aelianthemum miloticum Pers. Eine schöne Fessupllause ist auch die im Rio Palmas vorkommende Alsine platyphylla J. Gay, welche große herunterhängende Polster bildet. Auf Lanzarote findet sich an steilen Felsen bei Famara Gnraphalium Webbii Sch. Bip. (end.), an Felsen zwischen Haria und Arceife Sempervivum arboreum (L.) Webb, bei Haria S. fygmaeum (Webb et Berth.). Verbreiteter sind an Felsen: Phagnalon rupestre DC., Ononis laxiflora Desf. var. feripes Webb et Berth., Lodularia intermedia Webb et Berth. in mehreren Formen. Als Reste des alten immergrünen Waldes wurden außer 828 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. den von BERTHELOT für Lanzarote angegebenen Zawrus-Stumpfen noch andere Baumformen auf dem Gebirge von Handia beobachtet: Gymmosporia cassinoides (’Herit.) Loes., Olea europaea und Erica arborea L., ferner von Sträuchern Rhamnus crenulata Ait. (end.), Hypericum grandiflerum Choisy, Chrysanthemum pinnatifidum Brouss., Bupleurum canescens Schousb. var. handiense Bolle, Echium thyrsiflerum Mass., Sempervivum pachycaulon (Bolle), sodann die gare L., Asplenium Adiantum nigrum L. und Hemionitis palmata L. b) Gran Canaria. = Nachdem ich die Vegetation der seltener besuchten Purpurarien mit Aus- nahme der mediterranen und anderweitigen Eindringlingen des Kulturlandes in ihrer Gesamtheit besprochen habe, will ich jetzt auf die übrigen Kanarischen Inseln eingehen, deren Vegetation ich selbst gründlich kennen gelernt habe ch will dies im Anschluß an mehrere Exkursionen tun, welche ich während eines sechswöchentlichen Aufenthalts unternommen habe und welche | von anderen wiederholt werden können. Wir landen Mitte März in La Palmas auf Gran Canaria, welche auf alter Grünstein- und Tonschiefer-Unterlage durch vulkanische Tätigkeit aufgebaut wurde. Vor der Landung überblicken wir die weit vorspringende, gew umbrandete, mit drei vulkanischen Gipfeln nicht sehr hoch emporrage aber doch nicht selten eine 30—60o m hohe Nordpassat-Wolke aufhalte Halbinsel Isleta. Während die 5’), Kilom. vom Hafen de la Luz entferntg schmucke, im Sonnenschein leuchtende Stadt von Palmen- und Banan Dur hier und da von vereinzelten Zwergbäumchen oder Cardon-Büschen | steinige Küstenland gern durchstreifen, um sich mit der Strandvegetation und be der steinigen Triften vertraut zu machen. Außer den schon von den Purp ; FE kleinblättrige Zweige, weißliche Blüten und wachsglänzende weiße Beeren gezeichneten, zu den Rubiaceen gehörigen Rutenstrauch Plocama pendula (Fig. 684), welcher hier auf Tenerife und Gomera nie über 100 Mm aufsteigt; während die hier ebenfalls vorkommende Rubia ruticosa (Spreizklimmel; Be Strauch) auf den westlichen Inseln bis zu 900 m Höhe gefunden wird. Auch nn begegnen wir noch dem westwärts nicht mehr vorkommenden Zyeium w— paeum L. var. intricatum (Boiss.) O. Ktze. und finden die am Strande fast a Kanaren verbreiteten drei Frankenia, F. laevis L., F. ericifolia Chr. Sa F. Zulverulenta L., letztere auch im Sand, endlich auch die seltener® F DR siert Reut., Mesembdrianthemum erystallinum L. und das kleinere Mn 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 829 forum L. Vielfach zerstreut sehen wir auch die bis 3 m hohen, wenig ver- zweigten Sträucher der chilenischen Nicotzana glauca, welche sich auf den Kanaren und auch in Südafrika in einer den ursprünglichen Vegetationscharakter sehr störenden Weise eingebürgert hat. Wir werden aber auch mit der Gran Canaria eigentümlichen, stark riechenden Composite Odontospermum odorum Schultz Bip., mit Schizogyne sericea (L.) Schultz Bip. (T, P, H)*) bekannt und finden den schon von Fuertaventura erwähnten Senecio flavus wieder. Häufig sind Büsche von Zeriploca laevigata. Nächst diesen fallen auf die mediterranen Pulicaria viscosa, Odontospermum aquaticum, Scolymus Fig. 684. Plocama pendula Ait. im Barranco de Bufadero (Tenerife). — Nach PıTArD und Prousr. Rechts ein Zweig nach K. SCHUMANN in ENGLER und PRANTL, Nat, Pflanzenfam. maculatus L., Launaea spinosa und L. nudicaulis, Plantago decumbens Forsk., das niedrige Heliotropium erosum, Reseda scoparta Brouss. (T), die auf Fuertaventura sehr häufige, hier seltene Olzgomeris subulata (Delile) Boiss. (0), Trigonella stellata Forsk. (0), Lotus arabicus L. (G, „ 0) Fagonia cretica, Aizoon canariense, Ifloga spicata Sch. Bip. (0), Suioia aegyptiaca, Asphodelus tenuifolius Cav. Auf der Lava bei Las Palmas und von Isleta findet man zahlreiche Flechten: Gonohymenia algerica Stur, Ramalina en Le Trev., $. Bourgatana Mont., Theloschistes scorigenus Wain., Äanthoria parietina Th. ae ran (Lk.) Th. Fr., Rinodina sub- trachytica Steiner, Parmelia conspersa u ‚P. prolixa Nyl., Acarospora lavicola Steiner mit Pharcidia lichenum Wainio, Lecanora Fer nn Ait. var. campestris Schärer, 2) Von den nicht auf allen Inseln vorkommenden Arten ist die Verbreitung auf den übrigen Kanaren durch den in Klammern gesetzten Anfangsbuchstaben der Insel angedeutet, das Vor- kommen im nördlichen Afrika durch (o), das Vorkommen auf Madeira dure ) 830 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. L. (Eulecanora) atra Körb., L. (Eulec.) sulphurata Nyl., Z. (Zwlec.) Iuteola Steiner, Z. (Aspieilio) calcarea Sommerf., L. (Ochrolechia) pallescens Nyl., Lecidea latipea Ach., Duellia maritima Mass Pertusaria subeicatricosa Steiner, P. /actea Nyl. : ? Am sandigen westlichen Strand von Isleta treffen wir Cyperus mucronatus (L.) Engl. (=C. aegyptiacus Gloxin, Gahnia mucronata Parl.), Lepturus cylindrieus (Willd.) Trin., Senecio coronopifolius Desf., Bestände von Zygophylium Fontanesü (auch noch T), desgleichen solche der meist blattlosen Zuphordra obtusifolia Poir. (= E. Broussonetii Willd.) mit.dicken cylindrischen Gliedern (auf allen Kan.), Beta maritima und Polycarpaea candida Webb et Berth. (P. gnaphalodes Link), sowie P. divaricata (Ait.) Poir., zwei auf den Kanaren weit verbreitete, sehr In der Nähe des schmalen Isthmus zwischen dem Puerto und Las Palmas finden wir Tamarisken und die uns schon bekannten Halophyten. Dann gibt indica, welche oft genug auch außerhalb des Kulturlandes versprengt auftreten m Fuß der steilen Felsen sehen wir Campanula erinus L., Statice pec Ait. und Phagnalon rupestre, ferner massenhaft Chrysanthemum frute L. var. Canariae. Christ wachsen, eine der in Größe der Blüten und Tei der Blätter sehr mannigfachen Mutationen der genannten Art, ferner fall Di sehr bald auf Pallenis spinosa, Odontospermum aquaticum, O. maritm — an fast senkrechten Felsen sitzend, mit Picridium fingitanum (L.) Desf. Ei der auffallendsten Erscheinungen ist jedoch neben diesen mediterranen Typen die endemische Umbellifere Astydamia latıifolia (L. f.). Noch lohnender ist ein Ausflug in den Las Palmas durchschneidend j Barranco de Guinigada, der in südwestlicher Richtung aufsteigt und unten = von Bananenplantagen erfüllt ist, zwischen denen wir auch Orangen, Datt ; x palmen, Melonenbäume und auch einzelne Kaffeebäume, einzelne hochstämmig® x Ficus elastica, sowie zahlreiche Zierbiume und Zierpflanzen, vor allem Rosen > und Pelargonien, aber auch prachtvoll blühende Campsis (Bignon.) und Bouga villea (Nyctagin.) beobachten, während an Bachläufen Arundo donax mäc alme entwickelt. Von kanarischen Typen sind besonders reichlich die Zwergbäume Zuphorbia regis Fubae und E. balsamifera, die kletternde = Rubia fruticosa, der bis 2 m hohe mit kräftigen Blattdornen versehene Asparagl" 5 albus L, das dickblättrige Helianthemum canariense Pers. (T, L, Fl) a canariensis L. (F, T, G), Micromeria thymoides (Brown) Webb (Kanar.); ar Scoparia Brouss. (T, G) und mehrere der früher erwähnten am Ä kommenden Arten; von mediterranen: Rudus ulmifolius Schott, subsp. "US Morc., Pistacia lentiscus L., Artemisia reptans Chr. Smith und A. ar& M., Lavandula multifida L., Lamarckia aurea. Im oberen Teil des P 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 831 treffen wir auch eine der so interessanten Senecio-Arten aus der Section Peri- calls, nähmlich den bis 2 m hohen S. Weddii DC., welcher dieser Insel eigen- tümlich ist, und auf ihr bis zu 800 m Höhe aufsteig. Am linken Ufer er- scheint sehr häufig oft eine 10—20 Quadratmeter große Association bildend Euphorbia aphylla Brouss. (Fig. 685). Im Tal von Guinigada wachsen auch einige interessante Moose: Bryum u Jae Hmpe., , stegium ermpoitte- num (Bland.) Br eur., Madotheca thuja (Dicks.) D Auf guter, aussichtsreicher, mit Eucalypten, Schinus molle und anderen subtro- chs durch sterile, hier und da mit Ta- bayben besetzte Steintrift, dann an Getreidefeldern vorbei nach dem 300 m hohen Ta- fira, wo die reiche Feuchtigkeit ver- langendenKultur- pflanzen häufiger werden und die Fig. 685. Euphorbia aphylla Brouss. A Habitus; . Ende eines Sprosses ; Häuser oft von C Cyathium geöffnet. — Nach W durchleuchtet von prächtigen farbigen Blüten, umgeben sind. Unter den heimischen Pflanzen interessiert uns die nicht selten an Palmenstämmen hinauf kletternde Davallia canariensis Sm. An einzelnen grasigen Stellen findet sich das stattliche Pancratium canariense Ker (F, L) und Serapias occulta 1. Gay (o). Allmählich kommen wir nach dem 400 m hoch gelegenen, als Stand- quartier für botanische Exkursionen vortrefflich geeigneten Monte. Hier zeigen uns schon mehrere Sträucher und Bäumchen die montane Region an. Sehr häufig ist der bis 3m hohe gelbe Ginster Cy#sus congestus (L) Ball Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 53 832 .. . Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, (end., bis 1700 m), in Gesellschaft von 3—4 m hohen Spartium Junceum und der ebenso hohen ARetama rhodorrhizoidess Webb et Berth. Ferner ist häufig Rumer lunaria L. (T, P, G, H), welcher auch bis hoch wird, Rubus ulmifolius, durchschlungen von Dryonia verrucosa zwischen diesen Gebüschen wuchert Pieridium, ferner sehen wir oft häufig Arisarum vulgare Targ. Tozz., Fumaria montana Schmidt (T, Pre Cap. Verd.) und andere Arten, Dracunculus canariensis Kunth (T, P, H,M Senecio Webbii, die sehr verbreitete und sehr variierende Andryala pinnati (T, P,G, H), Thelygonum cynocrambe (0), sehr häufig Achyranthes argemen Willd. (Kanar.) und Geranium molle L., an lichten Stellen Asphodelus ramosıus Desf. (T, P, H, L, O). An grasigen Plätzen im Halbschatten von Lavama finden wir häufig Zugula purpurea Link (T, P, G, H, M), weiter ab Zamar aurea, Briza minor und B. maxima, Bromus maximus Dest., ndropogo hirtus (o), Trifolium tomentosum L. (0), Helianthemum guttatum Mill. (0 Auf den Lavamauern selbst wachsen Chezlanthes fragrans Hook. (T,P, H,M,O Gymnogramme leptophylla Desv., auch Davallia canariensıs, Vaillantia- pida L., Sempervivum annuum Chr. Sm. (= S. dichotomum Webb et be das kleine Monanthes brachycaulon (Webb et Berth.), Sonchus congestus Will (T, P), während einige andere endemische Arten von Sonchus sich an de Nordseite der Insel im Barranco San Felipe bei Guia und an der Cuesta ( ilva finden. % Will man etwas mehr von den endemischen Formen sehen, so muß: sich nach dem nicht weit von Monte entfernten, mit Phoenix Fubae bes denen Barranco oberhalb Angostura und der sogenannten kleinen Caldera üb demselben begeben. In ersteren finden wir Salix canariensis Chr. Sm. \ den eigentümlichen, systematisch sehr isolierten Amarantaceen-Strauch Bos Jervamora, unter Beständen von Populus alba die auch im kontinentalen Afrika verbreitete Solanacee Withania somnifera (L.) Dun., massenhaft Dr cunculus canariensis, zur Blütezeit nach Äpfeln duftend, Achyranthes, 4 gonum, Oxalıs corniculata u. a.; dagegen an den Felsen häufiger die at Lavamauern wachsenden Arten, außer diesen auch große Rasen des Adian reniforme L. (T, P, G, H, M), die eigentümliche Umbellifere Drus@ oppo folia (Buch.) DC. (T, P, H), das strauchige Hypericum canariense Ly *" nalon saxatile Cass. (o), Echium strictum L. f. (T) und die prächtige ca a campanula L. (T, P, H) (Fig. 686), deren Schwester-Arten wir in Süd-A sinien und auf dem Ruwenzori begegnen. Im Barranco de la Angosturs MN ne Lon 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 833 appendiculatus (L.f.) (T, P, G), die endemischen Arten Sempervivum percar- neum (Murray), Preauxia jacobaeifolia (Webb) Sch. Bip. und die mediterrane Avena barbata Brot. (0) mit anderen verbreiteteren Gräsern, endlich auch Wahlenbergia lobelioides A. DC. (Kanar., M., West-Eur.). Die Felsen sind oft dicht bedeckt mit Davallia, welche wir ebenso wie Adiantum reniforme und Cheilanthes fragrans wegen ihres häufigen Vorkommens nicht mehr sehr be- achten, dann erscheinen der stattliche Sonchus congestus und Semper- vivum aureumChr.Smith (T, P,G, H) an schwer erreichbaren Stellen. An kleinen Höhlen treffen wir die uns an ähn- lichen Lokalitäten oft begegnende Parietaria debilis Forst. (T, P, G, H, L, M, Cap. Verd.) und Drusa. Zwischen Wein- bergen auf sandigen Wegen, welche wenig Bemerkenswertes bieten, gelangt man nach der großen Caldera de Bendama, welche zwei englische Meilen im Durchmesser hat und an ihren steilen Abhängen neben verbreiteteren Ar- ten, welche wir schon vorher kennen gelernt haben, auch mehrere en- demische enthält: ganze Fig. 686. Canarina campanula Lam. — Nach Prof. Dr. ScHorx- Bestände von Sempervi- AND in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. vum percarneum, Echium Decatsnei, Ferula Linkii und dem Rutenbäumchen Comwolvulus floridus L. mit prachtvollen Sträußen weißer Blüten (T, P, G). Ferner finden sich hier Asparagus umbellatus Link, Oryzopsis miliacea (L.) Batt. et Trab. und O, coerulescens (Desf.) Batt. et Trab. (0). Von der schwarzen koksartigen Lava, auf welcher auch Forskahlea angustifolia Retz (Kanar.) und Wahlenbergia lobelioides zerstreut sind, heben sich ab die silberweißen Rasen der Poly- carpaea candida; ferner ist häufig Micromeria thymoides. Folgt man aber einem in halber Höhe der Caldera zu einer Höhle führenden Weg, dann findet 53 334 . Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. man an den Felsen herunterhängend eine der pflanzengeographisch inter- essantesten Pflanzen, von welcher später noch die Rede sein soll, die Scroph = riacee Lyperia canariensis Webb et Berth. An anderen Stellen der Ab wachsen zerstreut: Tricholaena Teneriffae (L.f.) Parl., Lodwlaria intermed Crassula muscosa (L.) Schousb. (Archip., o), Cobieden gaditanus Boiss. Reut., Phagnalon saxatile, Ph. rupestre (L.) DC. und PA. purpurascens Schultz Bip., Sonchus leptocephalus Cass. (T), Lavandula multifida L. Isoplexis Isa guada und auch auf Teneriffa könnenden I. canariensis wurde bisher n auf der Sohle der Caldera herrliche Exemplare von Phoenix Fubae un reiche mediterrane Arten, namentlich Gräser, z. B. Festuca tuberculosa C et Dur., auch Tdrfolium . glomeratum L. und T. suffocatum L., sowie = kanarische Urtica stachyoides Webb. In der Umgebung von Tafıra und Monte, welche der Küstenregion : gehören, findet man in einer Höhe von ungefähr 40o m ü. M. zum gt Teil nur xerophytische Moose auf Felsen und Mauern: Trichostomum flavovirens Bruch, 7. limbatum Schiffn., 7. mutabile Br. eur., Bryum Hmpe., D. canariense Schwgr., B. argenteum L., Barbula EUER? Brid., 2. Hornschuchiana Schalt, Grimmia leucophaea Grev., Glyphomitrium nigricans (Br. eur.) Mitt. — Cossinia marchantio Raddi, Clevea Rousseliana (Mont.) Leitgeb, Feen Pustulosa Mitt. In derselben Gegend wurden auch von BORNMÜLLER eine größere Flechten gesammelt, welche von Dr. STEINER in Wien bestimmt wuf Dazu kommen einige von mir gesammelte und von Prof. LINDAU bestimm 1. auf Lava: u Polymorpha Achar., Caloplaca pyracca Th. Fr., C. variabilis Th. Fr, €. arenaria Stur, C. ferruginea Th. Fr., Ri ai lavicola Steiner, a cetrata Ach., ‚as carpia plumbea ni. Lecanora (Eulecanora) chlorodes Nyl., L. (Eulecanora) schistina 2 = zwade Ach., Z. platycarpa Ach., Diploschistes violarius Bee Pertusaria concreta Nyl., ’ carpa Turn., Roccella Per Ach. (steril), $. Montagnei ven 2. auf Erde: Physcia (Euphyscia) endochrysoides Nyl., re denudatum Flörk., Parmelia Derforata Ach., Cladonia pyxidata Fr., Cl. foliacea Schär 3. auf Rinden: Zefzogium chloromelum Nyl., Lokale et (2 Hoffm., Ramalint (Bitectae) canariensis Steiner (auf Pelargonium), R. pusilla Le Prev., R. nn. Hoffm., $- er m Nyl., Caloplaca (Eucaloplaca) cerina Th. Fr., Parmelia Anetofna Des dubia z P. caperata Ach., Anaptychia ciliaris (L.) Mass. BR parasema Arld. (auf Pen - (Arthrosporum) acclinis Steiner (auf Pla tosisn), Arthopyrenia punctiformis Arld. (auf Zei arg ge \ Eine Exkursion nach dem ır Kilometer entfernten und fast 900 m ho | gelegenen San Mateo ergiebt nicht mehr viel Neues. Man kommt an Kulturland vorbei, sieht zahlreiche Mediterranpflanzen, welche teils als Un- kräuter, teils auch schon vor der Kultur hier Eingang gefunden haben. fällig ist die geringe Zahl von Monokotyledonen außer den größtenteils R terranen Gräsern. Wir sehen Scilla haemorrhoidalis Webb et Bert steinigen Stellen (T, L, Marokko), Dipcadi serotinum Medic., Mauscari ei | Mill., Romulea grandiscapa Webb et Berth. (Kan., M, O), Ophrys bomby Link, eine der wenigen auf den Kanaren vorkofnimenidel Orchideen. 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 835 sind noch bemerkenswert aus der Umgebung von S. Brigida (etwa 500 m ü. M.): an Felsen Nothochlaena vellea Desv., Cotyledon umbilicus L., Sedum rubens L. (T, P,G, H,M, O), 7olpis crinita Lowe (T, P, G, H, O); an etwas grasigen Plätzen: Hemionitis palmata L., Selaginella denticulata Link; auf Ruderal- land: Carduus pycnocephalus L. [T, O), Senecio Teneriffae Bolle, verwandt mit S. vulgaris; in Gebüschen: Tamus edulis Lowe (T, P, H, M), die strauchigen Hypericum reflexum L.f.(T, G) und 7. grandiflorum Choisy (T, P, G,H, M), Ranunculus muricatus L., R. cortusifolius Webb et Berth. (T, P,G, H, L). Zwischen San Brigida und San Mateo passiert man eine mächtige, nicht sehr hohe Castanea sativa mit einem Stammumfang von 8 m; sie ist aber ebenso wenig einheimisch, wie die uns hier und da begegnenden Exemplare von Fig. 687. Heberdenia excelsa (Ait.) Banks. A Zweig; 3 Kelch und Pistill; C Teil der Blumen- krone; D Staubblatt; Z Placenta. — Nach Mez in EnGLErs Pflanzenreich. Quercus suber L. Dann treffen wir Gebüsche mit Adenocarpus foliosus Ait. (T, P, G), welcher an der Cumbre von San Mateo häufiger ist und der als Pferdefutter beliebten tagasate, Cyzisus proliferus L.f., Hypericum glandu- losum Ait. (T, P, G, M), ferner Asphodelus ramosus Da, Orobanche minor Sutt., O. Schaltzii Mut. An Felsen wachsen Sempervivum Zen Chr. Sm. und S. annuum, Monanthes brachycaulon (Webb et Berth.), Annogramme leptophylla. An ehemals bewaldeten Plätzen wuchert das stattliche Cezerach aureum Link (L, T, P, G, H, M). Oberhalb San Mateo kommt Hypericum coadunatum Chr. Sm. vor; sodann begegnet uns wieder Canarina und Urtica morifolia Poir. Auch einzelne Pinus canariensis sind bei San Mateo zu sehen; aber größere Bestände finden sich nur an der West- und Südseite der Insel. Dagegen sind oberhalb San Mateo bis 1200 m noch Reste eines im wesent- lichen aus Zaurus canariensis und Persea indica bestehenden Lorbeerwaldes 836 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. zu sehen, in welchem auch der Myrsinaceenbaum Heberdenia excelsa (Fig. 68 vorkommt, Ier canariensis, Erica arborea und Myrica faya fehlen eben nicht An Felsen der Cumbre wachsen auch die beiden der Insel eigentümlic) Tenerife zu studieren. der Cumbre von Gran Canaria wurden von 1600— 1750 m folgend Moose und Flechten konstatiert: K: Boden: Barbula Mülleri Br. eur., B. inermis C. Müll., Cetraria aculeata Fr. , Physei (Zuphyscia) farrea Ach., Peltigera canina Hoffm., Cladonia rangiformis Hoffm., Cl. pyxidata F 2. an Felsen und auf Lava: Anaptychia ciliaris Mass., Parmelia scortea Ach. mi h parmeliarum Nyl., P. saxatilis Ach., Lecanora (Ochrolechia) parella Ach., Lecidea latypea Ach. 3. an Stämmen von Zrica u. a.: Orthotrichum Sturmii Hornsch., Leucodon seiwroides \ Schwgr., Antitrichia curtipendula (Hedw.) Brid. — Alectoria jubata Ach., Nephromium Zusitan cum Nyl. ö c) Tenerife. In einigen Stunden bringt uns ein Lokaldampfer von Las Palmas n Sta. Cruz vor Tenerife und wir genießen schon lange vor der Landung Blick auf die langgestreckte von SW nach NO verlaufende, über 1000 hohe, braun und violett gefärbte Kette des Anagagebirges, sowie auf: de breiten 3°/, m höheren, jetzt schneebedeckten Teyde, an welchen sehr oft da dichte, auf der Nordseite von Tenerife selten zurückweichende Wolkend heranreicht. Nur in den von der Anagakette zum Meere herabreic “ Barrancos bemerken wir reichlichere Vegetation von kleinen Gehölzen, welch sich an die des Rückens anschließen und nach unten Terrassenkulturen Pl machen; an den steilen Hängen sehen wir aber nur hier und | dunkelbraunen Fels fahlgrüne Tupfen von Vegetation, welche sich kommen meist als Sträucher der Zuphorbia canariensis (Fig: 688) Die von Sta. Cruz nordöstlich nach S. Andres führende Stra darüber hinausgehende Fußweg nach Igueste geben Gelegenheit, mit vegetation und der Felsflora der untersten Region bekannt zu werden. #@ man schon die Isleta von Gran Canaria abgesucht, so hat man hier nicht mehr viel Überraschungen an kanarischen Endemismen zu erwarten, da nach An Inst der Straße vom ursprünglichen steinigen Strand nur wenig übrig geblieben ist und auf dem Kulturland, sowie in der Nähe desselben sich besonders mediterrane Arten angesiedelt haben. In Sta. Cruz selbst kann man = legenen Straßen zwischen den Pflastersteinen Coronopus didymus L. Smi Euphorbia Forskahlii ]. Gay (P, ©) finden. Vor den Toren sieht ‚mau eine Menge Ruderalpflanzen. Es mag aber doch auf eine Anzahl Arte merksam gemacht werden, welche auf der Strecke von Sta. Cruz beobachtet werden können. Die zahlreichen zerstreuten Gräser sind 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien, 67. Kanarische Inseln. 837 terran oder Varietäten solcher, wie Trzsetum neglectum Roem. et Schultz var. canariense Webb et Berth. An feuchten Stellen in dem Barranco von Bufadera haben sich Sceırpus holoschoenus L., Fimbristilis dichotoma \Nahl, Cyperus rotundus L., C. laevigatus L. var. EEE All. und Juncus acutus L. ein- gestellt. Mehr oder weniger ruderal oder auf Geröll treten auf: Thesium humile Vahl (o), Forskahlea angustifolia Retz, Rumex bucephalophorus L. (o), R. vesicarius L. (0), Beta patellaris Moq., Emex spinosus Campd. (M, O), Aigoon canariense, Silent nocturna L. (0), Sztlene apetala Willd., G Tancum corniculatum Curt., Fumaria Vaillantü Lois, Matthiola parviflora R. Br., Erucastrum canariense Webb et Berth. {F, L), Notoceras canariense R. Br. ° Fig. 688. Büsche von Euphorbia canariensis L. auf den Bandas del Sur bei Adeje auf der Süd- westseite von Tenerife, um etwa 380 m ü. M. — Photogr. von Geheimrat Prof. Dr. Hans MEYER. Kan., o), viele Leguminosen, namentlich Arten’ von Trifolium, Medicago, Melilotus indica L., Lotus glaucus Ait. (C, H, M), Ononis mitissima L. (0), mehrere Zrodium, Euphorbia sulcata De Lens (aber keine £. paralias), Frankenia laevis L., Lythrum Graefferi Ten. (0), der endemische Daucus parviflorus Desf. (P, H, O), mehrere Plantago (lagopus L., amplexicaulis Desf., psyllium L.), bei San Andres ?. decumbens Forsk., Campanula dichotoma L. und zahlreiche mediterrane Compositen. Will man mehr kanarische Pflanzen sehen, dann achte man mehr auf die Felsen an der linken Seite der Straße und gehe in die Barrancos hinein, wo auch etwas Gesträuch von Tabayba, Plocama (Fig. 684), Asparagus albus L., Tamus edulis Lowe usw. anzutreffen sind. Die Felsenpflanzen sind sehr zerstreut: Chezlanthes pulchella Bory (M), Parietaria judaica L. und P. debilis Forsk., Dianthus prolifer L. (o), Poly- carpaea divaricata (Ait.) Poir., Koniga maritima R. Br. und Ä. intermedia © 838 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, Webb, X. lidyca R. Br., Reseda scoparia Brouss. (C), Sempervivum tortuos Ait. und S. wröicum Chr. Smith, die Umbelliferen Todaroa aurea (Sol.) Parl und Aszydamia canariensis, Lavandula multifida L. mit den Subspezies canar Mill. und finnata L. f., Micromeria terebinthinacea Webb et Berth. (G), interessante Scrophulariacee Campylanthus salsol Roth (C, G) (Fig. 689), 2% Fig. 689. Campylanthus salsoloides Roth. A blühender Zweig; B Blüte vergr.; C Diagramm der Blüte; D Längs- schnitt durch Zweig. — Tu GER: zwei Staubblättern; Z Längsschnitt durch den STEIN in ENGLER - PRANTL — Nach WesB und BERTHELOT. Pflanzenfam. fag0 cynops L. (0), Vaillantia hispida L. (0), Centranthus caleitraß“ L) Desf,, Aglaopappus dichotomus Cass., Phagnalon rupestre (L.) DC» Atrach) i cancellata L. (0). Bei San Andres findet sich noch Linaria scoparia Be e und Teuerium heterophyllum Y Her. (P, C, M), die strauchige Globulaf ST ee Bl a FED 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 839 Lytanthus salicinus (Lam.) v. Wettst. (Fig. 690), Solanum vespertilio L.; im Barranco: Asparagus albus L., Hyperium reflexum L. f.,, Echium_ strictum L. f. (C) und die auf keiner anderen Insel wachsende Polycarpaea carnosa Chr. Sm. Recht lohnend ist der Aufstieg entlang der Wasserleitung (atarjea) oberhalb Pino de Oro. Hier finden wir Forskahlea angustifolia Retz, sehr häufig Cyperus rubicundus Vahl, nur 10—ı35 cm hoch in dichten Rasen (auch in Abyssinien), Centaurea melitensis L. und C. calcitrapa L., zahlreiche große Büsche von Periploca laevigata und Euphorbia EEE Senecio kleinia, Convolvulus fruticulosus Lk. mit rutenförmigen Zweigen, Cuscuta pleniflora Ten. auf Micromeria thymoides, Gonospermum fruticosum Less., Schizogyne sericea Sch. Bip. sehr häufig und in stattlichen Exemplaren, Sonchus abbreviatus Link und 5. gummifer Link, an steilen Felsen große Polster von Polycarpaea carnosa, an feuchten Stellen C, Zaevigatus L. (C. micronatus Rob.). Im Barranco Bufadero findet man von 50—200 m ü.M. auch einige der wenigen in der Küstenregion vorkommenden Moose: Barbula stellata (Schreb.) Corb., 3. muralis (L.) Timm und var. incana nr eur., Dryum caespititium L. var. atlanticum Card., B. canariense Schwgr., Grimmia leucophaca verbreitet) — Riccia erinacea Schiffn., R. Crozalzii Levier, R. macrocarpa yatz Tessellina pyra- midata (Raddi) Dum., Plagiochasma rupestre (Forst.) Steph. (an feuchten Plätzen). Auch wenn wir von Sta. Cruz uns nach La Questa auf dem halben Weg nach Laguna begeben, so finden wir in etwa 300 m Höhe ü. M. an den steilen Felswänden des Barranco Molinos einige interessante Felsenpflanzen: Zuphorbia pterococca Brot. (H, O), Tewcrium spinosum L. (C, O), Comolvulus scoparius L. var. virgatus (DC.) (C), Sempervivum holochrysum (Webb et Berth.), Ferula Linkii (C, G, H), Chrysanthemnm foeniculaceum Willd., daselbst auch PAalaris brachystachys Link und eine der wenigen endemischen Orchideen, Habenaria /ridactylites Lindl. (C, P, H). Ein Ort, der von den meisten Reisenden weniger besucht wird, Botanikern aber als Standquartier zu empfehlen ist, ist das 32 Kilometer von Santa Cruz entfernte Guimar. Man fährt erst nach La Questa und von da südwestlich in einer Höhe zwischen 300—400 m zwischen trockenen Felstriften unterhalb der Cumbre, mit spärlichen Waldresten von Pinus canariensis oben zur Rechten und mit dem Blick auf das Meer zur Linken nach Arafound über zwei Lava- ströome nach dem im weiten Tal liegenden Guimar und dem dahinter liegen- den steilen Felswall der Ladera de Guimar. Die trockenen felsigen Abhänge unter und über der Straße beherbergen eine große Zahl von kanarisch-ende- mischen Felsenpflanzen, ja auch manche nur hier vorkommende, und viele Seltenheiten haben sich in dem Barranco Aüavingo oberhalb Arafo, namentlich aber in den südlich von Guimar gelegenen Barranco Rio und Barranco Badajoz erhalten, welche um 900—ı500 m ü. M. noch Lorbeerwaldungen beherbergen, unter deren Schutz sich die Bäche ansammeln, welche in die Barrancos tiefe Spalten eingegraben haben. Am Strand oder nahe demselben finden sich unter anderem: Lepturus cylindricus Trin. (C, P, O), Alternanthera achyrantha R. Br. (P, G, H, Amerika), 840 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika, Rumex vesicarius, Astydamia, Foeniculum tortuosum (Webb et Berth.) Benth. Picridium crystallinum Sch. Bip. (nur hier); weiter oberhalb bis zu etwa 300 Sonchus leptocephalus Cass. (C). Sehr lokalisiert, aber häufig ist auf kleinen Vulkan zwischen dem Meer und Guimar das kleine Zehium Bo Choisy. In einer Höhe von 300—400 m südlich wachsen in den verschied Barrancos Nothochlaena marantae und N. vellea, Cheilanthes pulchella Ch. fragrans, Davallia canariensis, Anogramme leptophylla (L) Link, Fest filiformts Smith (end.), Cynosurus elegans Desf. (M, O), Anthoxanthum Lec. Lmt. (C,P,G, H,M, O), Scilla haemorrhoidalis, Asparagus @ A. umbellatus Link., Ophrys bombyliflora Link. (0), Urtica stachyoides \ (C, G, H), Parietaria judaica und P. debilis, P. filamentosa Webb, von d Felsen herabhängend, Gymnocarpus decandrus Forsk. (F), zwischen Gi und Arico auf Lava: Szsymörium millefolium Jacq. (C), Erucastrum canarıense, ” Sedum rubens L., Sempervivum aureum Chr. Smith, S. guadrantale We | (nur hier), Monanthes brachycaulon, Poterium verrucosum Ehrenb. (P, G, M,( Euphorbia Bourgeauana Gray (an der Ladera), E. atropurpurea Brouss. (end.),. pterococca Brot. (0), E. segetalis L., E. terracina L., Helianthemum guttatl Cistus monspeliensis mit Cytinus hypocistis, die Umbelliferen Bupleurum cifolium Sol. (P), Tinguarra cervariifolia (DC.) Parl. (P, G), Todaroa monta Webb (C, P, H), Pimpinella dendroselinum Webb et Berth. (Barr. Afavi 400 m), Convolvolus siculus L., Echium strietum L. f. (C) und das sc hö strauchige E. candicans L.F. (H), Micromeria hyssopifolia Webb et B (©, H), M. ericifolia (Roth.) Bornm. (Kanar.), Salvia aegyptiaca L., Side candicans Ait., Linaria scoparia, Scrophularia arguta, Bryonia verruesh 7 Centranthus calcıtrapa, der schöne bis 6 dm hohe Strauch Pierocephalus 0 forum Coult., welcher auch auf den Cumbres von Canaria vorkommt, (an Ladera), Artemisia canariensis, Chrysanthemum frutescens, Carduus clavula Lk., Sonchus gummifer Link (L.), Fasminum odoratissimum L. und Jervamora. Höher finden sich in den Barrancos Juniperus phoemice! Anogramme leptophylla, Asplenium trichomanes, A. adiantum nigrum, Berthelotiana Webb (H) (im Barr. Afiavigo), die Labiate Bystropogen (Fig. Plumosus VHer. und B. canariensis (L.) I’Her. nebst var. Smithiana Bornf Lotus campylocladus Webb et Berth. (P), Phagnalon rupestre DC. (Ch santhemum foeniculaceum (Webb et Berth.) (im Bco. Anavigo um : Conyza ambigua DC. (M, O), Erigeron Gouani L., Tolpis coronopifolia gi (Bco. Hondo). Endlich kommen in den aus Zaurus canariensis und Phae indica (Spreng.) Pax gebildeten Lorbeerwäldern oberhalb 800 m noch folg: 4 hartlaubigen Bäume vor: die Celastracee Gymmosporia cassinoides rB Loes. (F), Rhamnus glandulosa Ait. (P, G, M), die Theacee Visnea mod" L. fil., der prächtige Ardutus canariensis Veill. (A), excelsa (Ait.) Webb et Berth. (Fig. 691), ferner die Sträucher Aden uns ‚Daplme gnidium und Senecio Heritieri DC. Von krautigen Far ‚Sich in dieser Formation des Laurel vor allem mehrere Fans Pe Enge, Pteris arguta Mit, Dryopteris elongata (Sw.), Hemionitis palma | 5 = ? 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 841 A. furcatum Thunb. subsp. canariense Willd. (P, H, M, Cap Verd.), Zuzula purpurea und L. decolor Webb et Berth. (P, O), Orchis patens und Tinea intacta Boiss. (O), Vicia cirrhosa Chr. Sm. (P, G, H), hochkletternd, Trzfolium ligusticum Balb., Galium ellipticum Willd. (P, H), PAyllis nobla L., Senecio Tussilaginis (!Her.) DC Der Barranco Rio bei Guimar beherbergt in seinen Schluchten auch mehrere Moose, von welchen folgende bekannt geworden sind: 1. auf feuchtem Boden: Weisia viridula (L.) Hedw., Füssidens algarvicus Solms-L ran Anacolia Webbii Schimp. — Calypogeia ericetorum Raddi, Fossombronia caespitiformis de Not T' argionia Aypophylla L. en Tricho- stomum mutabile Br.eur., 7. bar- bula Schwgr., Berka stricta Brid. 3. anFelsen: Anoectangium compactum Schwgr., Barbula cuneifolia (Dicks.) Brid., Bryum canariense Schwgr., B.capillare L., Funaria Fontanesii Schwgr. Wir wollen nun die Strandregion und die un- tere Region derNordwest- seite Tenerifess kennen lernen. Von S. Andres, ' im E. von Sta. Cruz, oder von Igueste kann man über die 1ooo m hohe Cumbre von Anaga durch Lorbeerwald hinab nach Taganana (220 mü.M.) gelangen, einem der herr- lichsten Punkte auf Tene- rife, welchen von tausend Besuchern der Insel viel- leicht kaum einer kennen lernt. Bei Taganana haben wir einen herrlichen Blick auf das Meer im N,, auf die mit einzelnen spitzen schroff abfallenden Felsen versehene Kette im E, deren unterer Teil von Weinpflanzungen besetzt ist. Im Tal verlaufen drei niedrigere Rücken, oben mit sauberen Häusern und einer freundlichen Kirche mit romanischem Campanile, an den Abhängen mit Höhlenwohnungen. Einige Dattelpalmen, Bananen und Drachenbäume zwischen den Wohnhäusern erhöhen den Reiz der Landschaft, wie auch der Bach im mittleren Barranco, dessen Wasserlauf hier und da von haushohen Felsblöcken verdeckt ist. An der West- seite des Tales sind vorzugsweise Pflanzungen von Opuntia, Mais, Kartoffeln usw. Beim Abstieg zur Küste nach den äußerst malerischen aus dem Meer heraus- Fig. 691. Notelaea excelsa (Ait.) Webb et Berth. A blühender weig; 3 Knospe; C Blüte geöffnet; D Frucht; Z dieselbe im Längsschnitt mit dem Samen. — Original. 842 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. ragenden Riesenfelsen sieht man mehrfach Drachenbäume (Dracaena drac welche an so unzugänglichen Plätzen stehen, daß man sie für wild halten Letzteres ist ganz besonders der Fall bei den Exemplaren, welche an de 30o m hohen, dem Meer zugewandten Felsen der Roque de las animas vor kommen. Auf dem Weg dorthin sehen wir Zavandula multifida mit ihre beiden Unterarten canariensis und finnata, sowie Zwischenformen derselben Gonospermum revolutum (Chr. Sm.) Sch. Bip. (= Zugoa revoluta DC.), Sch gyne sericea (L.) Sch. Bip., Sonchus radicatus Ait., Linum strictum L., a völlig verwildertes Solanum lycopersicum L. Unmittelbar am sandigen Str bemerken wir Beta procumbens Chr. Smith, Zotus glaucus Ait. var. will (Bourg.) Brand, Frankenia ericifolia Chr. Smith, Statice pectinata Ait. vat. incompta Webb et Berth. und var. corculum Webb et Berth. Zwischen Ta nana und dem Vueltas de Taganana, den Lorbeerwäldern, welche uns beschäftigen sollen, finden sich auch noch einige interessante Pflanzen felsigen Plätzen, auf welchen nicht Felder angelegt werden konnten: Persploc laevigata, Convolvulus floridus, Sideritis Massoniana Benth. var. pumila Cl Phagnalon rupestre (L.) DC., Hypericum reflexum L. var. myrtillifolium Bom Torilis neglecta Roem. et Schult., Zorus glaucus Ait. subspec. dumetorum We Paronychia canariensis (L.) Juss. Bequem und lohnend ist ferner teils zu Wagen, teils zu Fuß eine Ex- kursion von Puerto de la Orotava entlang der Küste über Realejo bajo, . de la Rambla nach Icod de los Vinos, Garachico und Silos, zurück von über la Guancha und Realejo alto. Einen Überblick über das weite, zwi der Ladera de Sta. Ursala und Ladera de Tigayga sich ausbreitende, von der bis 1800 m hohen Cumbre, im SE. von dem gewaltigen Pic ragte Tal von Orotava hat man von Sta. Ursala, das man auf dem Weg vo Sta. Cruz—Laguna—Orotava berührt. Hier wird man überrascht durch zahlreichen Palmengruppen, feils von Phoenix Fubae, teils von Ph. dactylifera sowie durch zahlreich angepflanzte subtropische Bäume, doch sind im größten. Teil des Tales die zu A. v. HUMBOLDTs Zeiten (vor mehr als 100 Jahr üppigen Rebenpflanzungen verschwunden und vielfach das steinige Gel = kahl oder von Opuntien bedeckt, während allerwärts kleine von dem Lavı geröll mühsam entblößte Felder der Kultur von Cerealien, Zwiebeln und Leguminosen dienen. Auf dem zwischen den Feldern angehäuften Lavage! kaum eine Art zu finden, Über Orotava hinaus wandernd treffen wir in der Nähe des Strandes 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 843 Lavafelsen Cardon-Büsche von ı5 m Umfang, Schisogyne sericea, Convolvulus althaeöides, Heliotropium erosum, Polycarpaea divaricata, Frankenia ericifolia etc. In den von den gelben Blüten der Poinciana und den violetten Blütenständen der Bougainvillea geschmückten Hecken zwischen Villa de Orotava und Realejo bajo (25o m ü. M.) wächst Dracunculus canariensis, an Felsen finden wir den schönen Senecio echinatus (L. f. 4 Chrysanthemum Broussonetii DC., Davallia, Gonospermum fruticosum. Bei Realejo sehen wir wieder einige Drachenbäume (eines der größten Exemplare, 25 m hoch, steht in Realejo de arriba, in der Nähe der Kirche). An berieselten Lavawänden wuchert Adiantum capillus Veneris. Wir fahren nun nach Umgehung der Tigaiga-Ladera in einer Höhe von 300 m ü. M. am Rande der bisweilen scheinbar senkrecht zum brandenden Meer abfallenden Felsenmauern und passieren auf kühnen steinernen Brücken einige tiefeingeschnittene Barrancos, in deren Tiefe die Bäche in Kaskaden zum Meere hinabstürzen. Hier haben wir Gelegenheit, den Gegen- satz zwischen der Felsenflora der unteren Region und den dichten Beständen lorbeerartiger Bäume in der oberen nebelreichen Region mit einem Blick wahr- zunehmen. Es lohnt sich, am Bco. de la Torre und am Bco. Ruiz auszusteigen und die Felsenflora zu untersuchen. Vor allem fallen an den steilen Felsen die zahlreichen Riesenrosetten des Sempervivum canariense auf, ferner Sonchus Facquini und Senecio appendiculatus (L. f.) Sch. Bip. (P, G, C). An halb- schattigen Stellen bemerken wir bis 2 m lange schwankende Stengel des Aspa- ragus umbellatus, das seltene Asplenium marinum und an schmalen Terrassen Pflanzungen von Colocasia antiquorum, überragt von dem als Hecken dienen- den Arundo donax, stellenweise auch Bananen. Weiterhin, wenn die Straße abfällt, treten an steilen feuchten Einschnitten in den Felsen Juncus acutus, Pulicaria viscosa, Andryala pinnatifida und auch massenhaft Critkmum mari- timum auf. Bei San Juan de la Rambla, wo an steilen Felsen aygedrückt die prächtigen Rosetten des Sempervivum tabulaeforme Haw. einen eigenartigen Anblick gewähren und auch 7olpzs coronopifolia Biv. vorkommt, sind wir nahe am Meer; zwischen der Straße und diesem dehnen sich Bananenpflanzungen aus, Oleander und Feigenbäume sind schön entwickelt. Am Strand selbst finden wir aber viel Asphodelus ramosus und Urginea maritima (L.) Bak., ferner Gladiolus segetum, Helianthemum guttatum und an Felsen den stattlichen Czstus Berthelotianus Spach mit roten Blüten. Weiterhin erscheinen ganze Bestände des letzteren mit einzelnen krüppeligen Pinus canariensis, mit Rhamnus crenu- lata, Cytisus filipes Masf. (P, G, H), Carlına salicifolia Cav. Es erscheint Pistacia atlantica Desf., und ehe wir nach Icod kommen, treffen wir auch noch ganze Trupps der Zwergbäumchen von Cneorum pulverulentum Vent. an, ferner Fusticia hyssopifolia L. (auch Südafrika). Eine seltene bei Icod (200 m ü. M.) vorkommende Pflanze ist Anagyris latifolia Presl. Von Icod, wo man auch ein sehr altes, oft abgebildetes, über zo m hohes Exemplar des Drachen- baumes mit fast ı2z m Stammumfang bewundern kann, geht es abwärts nach Garachico, das 1706 durch einen von dem Chahorra-Krater aus ı800 m Höhe bis weit in das Meer hinein sich herabwälzenden breiten Lavastrom zum 844 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. größten Teil vernichtet wurde. Auf einer kleinen alten Felseninsel, dem R entdeckt, welche außerdem nur noch an einer Stelle nordwestlich von Bi Vista und auf der Hondura östlich von Tacoronte gefunden wurde. malerisch zerklüfteten und umbrandeten Lavafelsen lassen nur hier u eine Pflanze aufkommen; aber im Gras am Rande des Meeres finden mancherlei, so Siatice pectinata und die schon vorher beobachtete hyssoptfolia. Zwischen Icod und Garachico finden sich prächtige Exemj il Nr un En u he 3 ze SE H Br a, SI UN ee: 3 = 177 Na : ‚ £ N \ N h) II = —Äı Fig. 692. A Bystropogon origanifolius ’Her.; 3 B. piperitus Lowe (auf Madeira); Be Kunth (Columbien). — Nach Dr. BriqueT in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam von Asplenium palmatum und in kleinen Höhlen eines steilen felsigen Abh Adiantum reniforme var. Pusillum Bolle. Ferner kommen auf dieser > vor an Felsen: 7o/pis lacimiata Webb et Berth., Preris longifolia La vwum canariense, S. ciliatum Willd. (C, P), S. bardatum (Webb et I Christ, Echium g iganteum L., Lavatera phoenicea Vent.; am Wege “mmutata Bernh., die strauchige Labiate Bystropogon origanifolius (Fig. 692.4). Weiter westlich gegen Los Silos führt die Straße über 5. ENT ‚de Doute, wo neuerdings auf dem steilen Fels Gateadero die vor 110 entdeckte und lange Zeit vermißte größte Statice, St. arborescens Brouss. V 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien, 67. Kanarische Inseln. 845 aufgefunden wurde (Fig. 693). Ferner liegt zwischen Garachico und Silos der Bco. de Agua blanca, an dessen steilen Felsen (100 m ü. M.) allein die kleine strauchige, sehr holzige Rubiacee Phyllis viscosa (Webb) Christ angetroffen wird. uch wurde einst am Monte del Aqua Pittosporum coriaceum Ait. gefunden, das jedenfalls von pflanzenhistorischer Bedeutung ist. Die Gegend um Los Silos und Buenavista ist größtenteils von steinigen Triften und Felsen eingenommen. Nahe am Strande findet sich Beta macro- carpa Guss., Atriplex parviflorum Lowe (C, F, L, O), Salsola longifolia Forsk. (L, G, O), Zuphorbia aphylla Brouss., > an Strandfelsen Chrysanthemum coro- nopifolium (Sch. Bip.) (C, G, H), im eröll Zchium aculeatum Poir. (G), „ Asparagus albus L., A.scoparius Lowe * und A. ardorescens Willd., Cardun- cellus coeruleus (L.) DC., Culäeinike menthifolia Hort. var. willosissima Benth., Szderitis argocephala (Webb et Berth.). Erst etwas höher über dem Meer finden sich Melica Teneriffae Hack., Sempervivum Haworthüi (Webb) Christ, Szderitis nervosa (Christ), Teu- erium heterophyllum V'Herit. (C, P), St arboreus DC. Oberhalb Buenavista bei Palmar begegnet man noch Sideritis canariensis, Dactylis Smithii Link (P), Cheiranthes virescens Webb (C,P,H), Monanthes polyphyllum (Webb). End- lich sei noch auf einige Arten hin- gewiesen, welche an dem westlichsten Punkt der Nordküste, bei Teno vor- kommen: Chenolea lanata (Mass.) Mogq. 15.6 Bene Slate num culata L. (F, L, O) und die endemi- re Eisaplere sche, sehr eigenartige Caryophyllacee Dicheranthus plocamoides Webb et Berth. (G) (Fig. 694). Auch Cmeorum pul- verulentum findet sich hier wieder. Um 5oo m ü.M. kommt bei Teno das seltene Zchium candıcaus L. f. vor. Wir kehren nun nach Icod zurück und steigen von hier aufwärts nach la Guancha (650 m). So kommen wir in schöne Bestände von Pinus cana- riensis, welche früher, wie alle Waldbestände, viel ausgedehnter waren. Größere Bestände finden sich auf Tenerife außerdem noch bei Agua Manza und auf der Südseite der Insel um Guia, Vilaflor und Granadilla. Die Kieferwälder entwickeln sich auf trockenem grasigen Boden, auf welchem sich allmählich E } Fig. 694. Dicheranthus plocamoides Webb. D blühender Zweig; Z Blüten- stand; # einzelnes Involucralblatt. D Original. aus den abgefallenen Nadelblättern schwache Humusschicht bildet. In der: finden sich zahlreiche verbreitete medite und boreale Xerophyten, so Pleridium, 2 pogon hirtus, Aira caryophyllea, Brach distachyum, Bromus mollis, B. mad Festuca sciuroides, Briza minor, Rum tosella und R. bucephalophorus, Psoralea bituminosa, Trifolium angustf stellatum, Cherleri, subterraneum, gl Zum, arvense, agrarium, Vieia lutea, Jfolia, hirsuta, disperma, Lathyrus anguk Ornithopus compressus, Helianthemum guli tum, Cistus monspeliensis, die Prim Asterolinum stellatum, Convolvulus $ chium plantagineum, Stachys Antirrhinum orontium, Vaillantia mi Sherardia arvensis, Campanula erinus, I% germanica und gallica, Senecio vulg e Pallenis spinosa, Carduus tenuiflorus, Cal dula arvensis, Hypochaeris glabra, Heü rhagadioloides, Andryala pinnatifida, hispida, Teolpis laciniata. Dagegen ! wir nur wenige endemische kanarische # zen an, diese allerdings in größerer so Lusula purpurea, Micromeria er und vor allen den prächtigen (istus B: 3 lotianus in Menge, sowie die Tagas weißblütigen Cytisus proliferus. la Guancha bis zu goo m stellen sich ei ein: Agrostis canariensis Parl., . ebracteatum DC., Lotus campylocladus Y et Berth., L. angustissimus L. (G Ph * thopus exstipularis Thore (M, O), 4 m hoch kletternde Vicia scandens Origanum vulgare L., Scrophularıa La Bolle, /soplexis canariensis var O. Ktze., Echium_ ellipticum will angustifolia L., Senecio ecruentl an feuchten Stellen, 7048 Sch. Bip. ; ee) = 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 847 In der Richtung nach Realejo alto kommt man in den Barranco de Castro, der sich nach unten in den Barranco Ruiz fortsetzt und finden hier schönen Laurel-Bestand, einen Lorbeerwald, hauptsächlich aus Ocotea foetens (N. et Es.) Benth. et Hook. f. (Fig. 695) gebildet, mit dicken knorrigen Stämmen und horizontal ausgebreiteten Ästen. An den steilen Abhängen wächst auch en Fig. 695. Ocotea foetens (Spreng.) Baill. A älteres Blatt von der Unterseite mit Dematien (von Insekten hervorgerufen); 3 Zweig mit Blütenständen; C Knospe; D Blütenhülle mit Andröceum aufgerollt; £ Zweigehen mit Frucht; 7 Frucht. — Original. häufiger als in anderen Laurels der marmolan, die Myrsinacee Plewomeris canariensis (Willd.) A. DC. (Fig. 696). Auch stattliche Exemplare der Erica arborea sind vorhanden. Von den Wänden des Barranco hängen die großen Blätter der Woodwardia radicans herab, auch finden wir schöne Büsche von Athyrium umbrosum (Ait.) Parl. und Asplenium palmatum L., ferner an Felsen viel Senecio appendiculatus mit silberpappelähnlichen Blättern, schr häufig Monanthes Engler, Pflanzenwelt Afrikas. 1. 54 848 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. polyphyllum, am Boden: Luzula Forsteri DC. var. decolor Buchenau, laria Smithii Wydl. (G, H) und Myosotis macrocalycina Coss. (P, G ier), sehr vereinzelt und schwer erreichbar an Felsen Cheiranthus Ladera de Tigayga beim Abstieg nach Realejo, von wo wir uns wieder Orotava begeben. er Wir haben zwar etwas von der Laurel-Formation in den oberen der Barrancos bei Guimar und des Bco. Castro kennen gelernt; aber Formation tritt in größerer Vollkommenheit in den mehr Nebel empfange Fig. 696. Pleiomeris canariensis (Willd.) A.DC. A Zweig; 3 Blüte; C Teil der Krone; D att; Z Stempel; 7 Placenta, — Nach Prof. Mrz in ENGLERS Pflanzenreich. i Höhen des nordöstlichen Teils der Insel auf. Besondere Beachtung Ve! Agua Garcia, Mercedes und die Vueltas de Taganana, für man am besten Laguna als Standquartier wählt. Hier findet man au Dächer und Mauern mit dem schönen stattlichen Sempervivum urbieum \'o besetzt, auf den Mauern auch Sonchus congestus u.a. Auf dem | Laguna nach dem in einer Schlucht von etwa 800—ı000 m sich Ef#° den Lorbeerwald von Agua Garcia findet man auch schon in Hecken # charakteristische Pflanzen dieser Formation, das bis 2 m hohe HP ® PN WR 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln, 8349 vulgare Targ. Tozz. In der vom Bach durchströmten Schlucht überrascht uns vor allem die außerordentlich kräftige Entwickelung einzelner Bäume, wie wir sie bei denselben oder verwandten Arten kaum in den Tropen finden. Von Myrica faya, welche mit Erica mehr am Rande der Schlucht vorkommt, haben einzelne bis 20 m hohe Stämme fast ı m Durchmesser. Auch bis 20 m hoch werden Zer platyphylla Webb et Berth., lex canariensisPoir., Erica arborea bei einer Stamm- dicke von 3—4 dm. Auch aurus canariensis hat (Fig. 698) infolge wieder- holten Stockausschlages oft eine Dicke von 3—4 m. Selten ist Pleiomeris cana- riensis. Bemerkenswert ist auch ARudus ulmifolius Schott mit 2 cm dicken, bis 10 m hoch kletternden Stämmchen, die auch recht hoch kletternde Rubia pere- grinavar.angustifoliaGodr. et Gren. und die teils am Boden kriechende, teils kletternde Hedera helix var. canariensis (Willd.) Eger Stranch im Vülermuns. JE, Scorer tem Or Se. 4 Hab; 2 em rugosum Pers., selten Sam- ceum; Z Längsschnitt durch ein Carpell; 7 Querschnitt durch bucus palmensis Lk., Hype- das Gynöceum. — Nach WEB und BERTHELOT. ricum canariense L. und MH. grandiflorum Choisy. Am Wasserlaut findet sich Lippia nodiflora Rich. (0). Von Farnen kommen vor: Preris arguta Ait., Athyrium umbrosum und A. axıllare Willd., Hemionitis palmata, Polystichum aculeatum var. angulare, von 54* 850 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Stauden Luzula Forsteri var. decolor, Lotus angustissimus L., Trifohum ligusticum Balb., Ixanthus viscosus Griseb. (P), Vrola odorata L., Ranunculus cortusifolius Webb et Berth., Romulea grandiscapa Webb et Berth. An Fels wänden finden wir vor allen wieder Woodwardia, Adiantum capillus Veneris Polypodium vulgare L. in großblättriger Form, Sideritis canariensis, Seneco appendiculatus, Sonchus Facquini und S. congestus. Endlich wachsen an ganz dunklen und feuchten Stellen Aymenophyllum tunbridgense Sm. und das schon recht selten gewordene Trichomanes radıcans Sw., an den kleinen Rinnsalen B Blütenstand; Fig. 698. Phoebe indica (Spreng.) Pax. A Habitus eines fruchtenden Zweiges; PA, F Frucht; C Knospe; D Blütenhülle mit Andröceum aufgerollt; Z Längsschnitt durch das Pistill; G Längsschnitt durch dieselbe. — Original. und in der Nähe derselben zahlreiche Moose; zumeist solche, welche auch bei Mercedes vorkommen. ef Bei Las Mercedes, das von Laguna ı’), Stunden entfernt ist, me : wir die Formen des Laurel-Waldes in größerer Vollständigkeit erhalten, als un Agua Garcia und was hier noch fehlt, findet man am Nordabhang des Ang? gebirges in den Vueltas de Taganana. Bevor man die Quellen von Mercedes besucht, lohnt es sich, die felsigen Abhänge unterhalb des Waldes gg Mesa hin zu untersuchen. Hier findet man in Menge Artemisia can : hai) Carlina salicifolia, Sempervivum urbicum bis ı m hoch, Sideritis (Zeusoß Br canariensis L., Lytanthus salicinus (Lam.) v. Wettst., Plantago arboresie® 1 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 851 Poir. (C, P, G) in stattlichen Exemplaren und ganzen Gruppen. In Gebüschen am Wege sind Daphne gnidium, Senecio tussilaginis, Lusula purpurea und Ranunculus cortusifolius häufig, welche auch bis in den Lorbeerwald und den sich daran anschließenden Frica-Bestand (Brezol) hineinreichen. Unmittelbar unter dem Lorbeerwald stoßen wir zunächst auf Bestände von 2—3 m hoher Erica scoparia L., durchsetzt mit Viburnum rugosum, Hypericum grandiflorum und Z. glandulosum, Myrica faya und Laurus canariensis. In der Schlucht Fig. 699. Apollonias barbusana (Cav.) Webb et Berth. [A. canariensis (Willd.) Nees). A Zweig mit Blütenstand; 3 Blütenknospe; C Blütenhülle mit Andröceum aufgerollt; D Pistill im Längs- schnitt; Z Fruchtzweig mit einer durchschnittenen Frucht. — Original. selbst aber finden wir einen herrlichen Bestand von Phoebe indica (Spreng.) Pax (viniatico) und Zaurus canariensis, aus dessen hellgrau berindeten Stämmen große Massen von Zxrodasidium lauri hervorbrechen, seltener sind Apollonias barbusana (Cav.) Webb et Berth. (barbusano) (Fig. 699) und ODecotea foetens (til), Hex platyphylla, sehr selten Heberdenia excelsa; dagegen ist recht häufig Prunus lusitanica. Mehr als Baumstrauch erscheint Rhamnus glandulosa Ait. Von Schlingpflanzen sehen wir hier viel Smilax mauritanica Poir. und Hedera helix var. canariensis und epiphytisch tritt Davallia auf. Die in den Vueltas von Taganana häufigere, interessante Semele androgyna 852 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. (L) Kunth findet man hier nicht leicht. Der Boden ist oft weithin bedeckt REN et ra von dem herrlichen Geranium anemonifolium \' Her. und G. Robertianum var Z sprungene Kapsel; N Same. — Nach Prof. Dr. Gits in ENGLER-PRANTL, Nat. Pflanzenfam. Durpureum (Vill.) Pers. Häufig sind auch Phyllis nobla, die statt- liche durch fast weiße Blüten aus gezeichnete /uswla canariensis, die Gentianacee /ranthus viscosus, Myosotis versicolor Pers., seltener /soplexis canariensis (L.) Lindl, Scrophularia Smithli Wydl, Urtica morifolia Poir., Viola Dehnhardtii Ten., Sempervivum annuum, S. Punch Galium ellipticum. Auch finden sich hier die borealen Carzces vulpina I, muricata L., divulsa Good. Seht auffallend jet die Orchidacee Platanthera diphylla (Lk.). A schattigen Stellen wachsen die Farne Pteris arguta Ait., Ai Dr. elongata (Sw.), Ceteradi aureum Lk. Über dem kleinen Wasserfall und zu beiden Seiten desselben bemerken wir die inter- essante strauchige Urticacee Ges- nouinia arborea Gaudich., W Woodwardia Taf. XL, Asple nium adiantum nigrum, Pteris arguta und Senecio er Von dem Laurel gelangen wir in kurzer Zeit i 2 der ältesten Lava der Insel ent“ wickelten Brezol, die Formation der Nebelregion, in welcl Erica arborea, Myrica er Dex canariensis vorhe me behangen von Flechten und) mit % Moosen besetzt. Der Un 9 ER, wird gebildet von Varna = gosum, Pteridium, R ; Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, Taf. L, zu S. N ne, RE a 8: PT Tenerife. Lorbeerwald bei Las Mercedes, mit viel Woodwardia radicans 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 853 cortusifolius, Lotus angustissimus L., Andryala pinnatifida, Viola silvestris. In den Lichtungen herrschen oft Pferidium-Bestände, welche von Andryala durchsetzt sind und stellenweise Cedronella canariensis Webb, die bis ı m hoch wird. Seltener ist Sideritis (Leucophae) canariensis L. Außerdem be- merken wir große Büsche von gelbblühenden Cyzisus canariensis (L.) Steud., von weißblühenden Cyzisus prolifer, von Adenocarpus foliosus nebst var. glabrescens Webb und Hyperium grandiflorum, an sonnigen Abhängen der Cumbre, auch Convolvnlus canariensis (C, P) und Carduus clavulatus. Nament- lich der schöne Cyzisus proliferus, durch sein graugrünes Laub auffallend, be- deckt oft in dichten Büschen die wenigen Abhänge vollständig. Der Einfluß der Nebel macht sich besonders an dem Nordabhang der Cumbre geltend; Fig. 701. Monanthes agriostaphis (Webb) Christ. A Habitus; B Blüte von der Rückseite, vergr.; C dieselbe von unten; D Blüte im Längsschnitt. — Nach WEBB. hier trifft man am Wege Woodwardia in Massen von den Abstichen herunter- hängend, viel Blechnum, Polystichum aculeatum, Dryopteris canariensis, Ano- $gramme leptophylla, Selaginella denticulata, Moyosotis macrocalycina, Iranthus viscosus (Fig. 700). Anderseits sind reich an interessanteren und mehr lokali- sierten Arten die großen Felsen, welche um das Cruz d’ Afur und dahinter Sich erheben. Einer der größten, den man auch von der Küste aus leicht er- kennt, ist die Roque del Agüa. Hier finden wir riesige Sempervivum canariense, S. cuneatum Webb, Monanthes agriostaphys (Webb) Christ (Fig. 701), M. brachy- caulon, die interessante strauchige und diözische Rosacee Bencomia caudata (Fig. 702) neben einem ihrer entfernteren europäischen Verwandten, Agrimonia eupatorium, Sonchus Facquini DC. (Fig. 703), Zertum strietum L. f., dann die 854 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. schöne ‚Szlene Zagunensis Chr. Smith. An anderen Felsen in der Nähe des Cruz de Afur (95o m) finden sich Polycarpaea divarıcata und var. latifolia (Poir.), Fumaria muralis Sond., F. montana Schmidt, Crambe strigosa, Koniga maritima, Sempervivum cuneatum (Webb) Christ, Zotsws glaucus Ait. sub- spec. dumetorum Webb, Sideritis (Lewcophae) Massoniana var. pumila Christ, Chrysanthemum Broussonetii DC. Weiterhin in der Nähe des Cruz de Taganana (goo m) kommt auf Felsen Festuca filiformis Smith vor, an einzelnen auch der kleine Theaceen-Baum Visnea mocanera L. f. (Fig. 704). Endlich gelangen wir an das tiefer gelegene Cruz de San Andres, hinter welchem der Weg in die Vueltas de Taganana hinüberführt, einen zwischen 700 und 400 m ü.M. Fig. 702. Bencomia caudata (Ait.) Webb et Berth. A Habitus; 3 Blütenstand; € & Blüte; D Rudimentäres Pistill derselben; ZQ Blüte, — Nach Photogr. eines kultivierten Exemplares. sich erstreckenden Lorbeerwald, welcher alle anderen infolge der ihn fort- dauernd befeuchtenden Nebel des NO. Passates an Artenreichtum und Üppig- keit übertrifft, welche an die eines ostafrikanischen Bergwaldes erinnert. Zu den oben bei Besprechung des Waldes von Mercedes angeführten Bäumen kommen hinzu Ocotea foetens, Pleiomeris, Arbutus canariensis, die Oleaceen Notelaea excelsa Webb et Berth., Gymnosporia cassinoides L. (bei 450 m) Sodann finden wir im dichten Waldesschatten stattliche Exemplare der wia@® Imifolins den Semele androgyna (Fig. 705), Smilax pendulina Lowe, Rubus u Schott subspec. Bollei Focke, Asparagus umbellatus Link, die große az ns Perraudieriana J. Gay und C. canariensis Kükenthal, Iris foetidissima L., ( A ni Umbellifere Cryptotaenia elegans Webb, verwandt mit C. africana ( ke | rude in Kamerun, Myosotis macrocalycina Coss.,. Cynoglossum ‚pietum ei! SE Serohularia Langeana Bolle, Bystropogon serrulatus Webb (Waldrand) MEERE EEE DE 2.02 2 0m 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. s55 dann (namentlich zwischen 400 und 600 m) die uns schon bekannten Farne in solcher Üppigkeit, daß sie bis an die Brust reichen. Das nur an einer ee #3 = Fig. 703. Sonchus Jacquini DC. — Nach der Photogr. eines kultivierten Exemplares. Stelle wachsende, neuerdings aber von WıLLY RETZDORF wiedergefundene und im Dahlemer Botan. Garten kultivierte Balantium culcita (V’Her.) Kaulf. (Fig. 706) werden wohl aber nur die wenigsten erlangen. etwas geringerem Grade auch die von Agua Garcia zeichnen sich durch be- sonders großen Reichtum an Lebermoosen, Laubmoosen und Flechten aus, Fig. 704. Visnea mocanera L. fi. A blühender Zweig; 3 Blüte geöffnet; C Querschnitt des Fruchtknotens; D älteres Blatt und Frucht; Z Frucht im Längsschnitt; 7 Querschnitt der F Original, a urn munae I | IN. INN NN) \ RN KUNHNNG INLAL NN * Fig. 705. Semele androgyna (L.) Kunth. Phylio- eladium mit Blüten, — Original. 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 857 Zahlreiche Arten wurden sowohl bei Mercedes wie oberhalb. Taganana kon- statiert, andere bis jetzt nur bei Mercedes (M), viele nur in den ausgedehnteren Wäldern von Taganana (T). ı. An lichteren en des Waldes finden sich folgende: Ceratodon purpureus (L.) vr Pogonatum aloides (Hed . Beauv., Polytrichum formosum Hedw. (T), ?. juniperinum Hedw P. pilhferum Schreb. m besonden zwischen Zrica-Gebüsch), EEREIE Bolytrichoides de Not, Funaria hygrometrica (I) Sibt ‚Bertrand ia stricla Brid. (M), Zypnum purum L. (T) — Caly- Dogeia ericetorum Raddi (M) — mr rangiformis Hoffm., Cl. fimbriata Fries, Cl. dyxidata Fries, €. Br Flke., Anaptychia EEE Wain,, Felligera canina Hoffm., Sphaerophorus com- dressus Ait. 2. An feuchten, schattigeren Plätzen Ex > EEE secoparium (L.) Hedw., Leuco- bryum en (L.) Hpe., Zissidens serrulatus axifolius Hedw. var. Halkidicaulis (Mitt.) Courb., De barbula Schwgr., 7. it eis) Paris (T), Mnium affine Schwgr. (M), Atrichum undulatum P. Beau ae cupressiforme L., ah ae üllecebrum (Schwgr.) en ee RE (u) Br . eur. (M), 2. EFTEER see r. (M), Dr. rutabulum (L.) Br. eur. (T), Zurhynchium myosu s (L.) Schimp., Z. Stokes g feih a Br. eur. — Scapania ee: > h) Dum., Plagiochila ae (Hook.) Dum., ee hirticalyx Corb. et Steph., Eulejeunea Pitardi Steph. (M), ee bicuspidata (L.) Dum. (M), Fossombronia caespitiformis de Not. (M), Scapania dentata Dum. (M), Sc. curta (Mart.) Dum. (M), Radula Lindbergiana Gottsche (M), Marswbilla emarginata er Dum. (T), Mesophylla ea (Schrad.) Dum. (T), Plagiochila ar (Hook.) Dum. (T), Cheilolejeunea Boaventurae Steph. (T), Anthoceros Husnotii Steph. x a Raddi (T} — Peltigera polydactyla Hoffm., en crassum (Huds.) Th. Frie An ganz re bewässerten Stellen: Campylopus fragilis (Dicks.) Br. eur., Bi um- ). Pe (L.) Hedw. — Scapania gracilis (Lindl.) Kaal, Fimbriaria africana Mont. (T 4. Auf ie Aare Bryum atropurpureum Web. et Mohr, B. canariense Schwgr., B. ca- pillare L. — Philonotis rigida Brid. (T), re alopecurum (L) Br. eur. (T) — Saccogyna viticulosa {L.) Dum., Meopirt hyalina (Lyell) C 5. In tiefen, von Walderde erfüllten re Reboulia hemisphaerica (L.) Raddi. 6. An den Stämmen der Fr uraceen und von Heberdenia: Astrodontium canariense Schwgr. — Madotheca canariensis Nees, Eulejeunea Pitardii Steph., w.) Spruce. 7. An den Stämmen von Fisnea: BEER platyphylia L) Dum. (T). 8. An den Stämmen und Zweigen von Myrica faya und et arborea in der oberen Nebel- region: Dicranum Scottianum Turm. var. canariense (Hpe.) Corb., Zeptodon longisetus Mont. (T), ee sericeum (L.) Br. eur. (auch auf Pinus se Nee kera en ag ur., N. inter- 1a — Frullania re Lindenb,, en albicans (L.) Dum. — Pormielle Physodes (L.) u > vitlata RN ‚„ Usnea Korida m., U, das n r Ach.,:6), Pie Ach., U, FERNE Ach., Zob serie a Hoffm a crocata (L.) Nyl., St. PR Ach., Si. damae- cornis (Sw.) Ach., et ria canariensis er Aue, Pannaria Mate (Thbg.) Delile, Nephroma Zaevigatum Ach. var. faßyraceum (Hoffm.) N Bis jetzt erstreckten sich unsere Exkursionen bis zu einer Höhe von 1000 m. Wir lernten die Strandregion und die montane Region (bis zu etwa 600 und 700 mü.M.) kennen, welche unter der Wolkenschicht nur wenig Regen empfängt und besonders in den Barrancos das von oben herabrinnende Wasser empfängt. Außer der herrschenden Steinsteppe oder Felsentrift, haben wir hier und da Tabaybagebüsch und Kiefernwald als Formationen kennen gelernt. Dann ge- langten wir mehrmals in die Wolkenregion, der der Laurel, der Lorbeerwald und der Brezol, der Erica-Wald als Formationen angehören. Wir sehen aber sehr oft, daß noch Höhen von 1600 m in den Wolken liegen, welche vom Pico de Teyde und dem ihn umgebenden Wall hoch überragt werden. Wir 858 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. wollen nun auch diese Regionen näher kennen lernen, in denen wir kaum 2 Dutzend Pflanzen finden, welche den unteren fehlen und machen zu diesem Zwecke eine Exkursion nach den Canadas. In kurzer Zeit reitet man von Orotava nach Cruz Santa (410 m) und von hier nach Monte de la Cruz Santa (1105 m). Bald oberhalb 500 m zeigen sich Sträucher der Erica arborea, an deren Stelle um goo m große kräftige Bäume treten. Die Vegetation ist auf der ganzen Strecke ungemein einförmig; denn außer Zrica und Pieridium, welchen sich unten Myrica faya, weiter oben Cytisus proliferus zugesellen, ist nicht viel zu sehen, bis um 1450 m einzelne denocarpus viscosus erscheinen. Mehrere alte Castanea bei Monte de la Cruz Santa (1105 m) gehören nicht zur einheimischen Flora. Fig. 707. Partie aus den Cafadas mit Spartocytisus supranubius (L. fil.). Christ in der Nähe eines durch Schneeschmelze entstandenen Wassertümpels. — Photogr. von A. ENGLER. : Auf dem Wege zum Teyde unterhalb der Canadas finden sich in der Erica-Region und bis zu 1800 m auch einige xerophile Moose: Grimmia apocarpa Hedw., G. decipiens (Schultz) Lindb., G. commutata Hübn., G. trichophylia Grey, Hedwigia albicans (Webb) Lindb,, Pterogonium gracile (L.) Sw., Polytrichum juniperinum Hedw., P. piliferum Schreb. Adenocarpus viscosus var. frankenioides in graugrünen von gelben Blüten beladenen, kugeligen 0,5—ı m hohen Büschen herrscht nun bis zu etwa 1840 M Höhe. Früher waren auch hier noch Bäume von Zrica anzutreffen und ebenso solche von Funiperus cedrus Webb et Berth., welcher jetzt nur noch auf der Südseite oberhalb Chasüa angetroffen wird und von welcher im Jahr 1862 noch ein gewaltiges Exemplar an der Einschartung Degollada del Cedro (2200 m) des den Teyde umgebenden Riegwalles von von FRITSCH konstatiert wurde. Neben ihm treten aus dem dunklen, von grauen Flechten bedeckten Lavaboden nur kleine Halbsträucher von Micromeria julianoides Webb et Berth. heraus: Dann erscheint Sportocytisus supranubius(L.f.)Christ (retama blanca) (Fig: zorh welcher sowohl bis zum Engpaß Portillo (2015 m) wie auch in dem ungeheuer 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 859 oßen für seine Durchquerung fast eine Tagesreise beanspruchenden, von hellgelblichem Bimsstein erfüllten Circus der Cahadas bis 3 m hohe Bestände bildet, in denen einzelne Exemplare sich zu Büschen von 5 m Durchmesser entwickeln. Der Strauch ist im Mai von weißen oder blaßrosafarbenen Blüten bedeckt, welche reichlich Honig enthalten, zu dessen Gewinnung man in der Blütezeit Bienenstöcke nach den Caüadas trägt. Der Strauch, welcher übrigens auch von Rev. P. MURRAY am Roque de los Muchachos auf Palma entdeckt wurde. erstreckt sich bis zu 2800 m ü. M. und nimmt nach oben immer mehr den Wuchs des Knieholzes an. Auch am Pedro Gil zwischen Orotava und Guimar findet sich Spartocytisus, am Lomo del Pedro Gil abwärts bis zu etwa 1600 m ü. M. und ebenso finden wir ihn auf der ganzen Nordseite der Cumbre zwischen Pedro Gil und den Caüadas zusammen mit Adenocarpus viscosus var. frankenioides. In dem ausgedehnten Gebiet der Canadas ist im übrigen die Vegetation eine außerordentlich dürftige, nur hier und da trifft man eine der folgenden Stauden oder halbstrauchigen Arten: Cheiranthus scoparius Brouss. var. Lind- leyi Webb, Arabis albida Stev., Sisyrinchium Bourgaeanum Webb, Scrophu- laria glabrata Ait., Micromeria tragothymus Webb et Berth., M7. lachnophylla Webb et Berth., M7. Zasiophylla Webb et Berth., M7. teydensis Bolle, Nepeta teydea Webb et Berth., Szderitis stricta (Webb), S. eriocephala (Webb), Chrysan- themum anethifolium (Willd.), Carlina xeranthemoides L.f., Centaurea arguta Nees., 7olpis lagopoda Chr. Smith, 7. Webdöii Sch. Bip., alle wie auch die Senden endemischen Arten, weiche sich großenteils aus verwandten der unteren Regionen entwickelt haben müssen. Auf der Südseite der Canadas findet sich auch noch ein kleiner Strauch, Rhamnus integrifolia DC., welcher oberhalb Chasüa, hoch über Guimar mit Funiperus cedrus zusammen vorkommt. Wir haben nur noch wenige Arten zu erwähnen, welche außer Sparzocytisus und Viola cheiranthifolia oberhalb 2000 m anzutreffen sind. Es sind dies Polycarpaea tennis Webb (2000— 2500 m), Stlene nocteolens Webb et Berth. (2300—2600 m), Plantago Webbii Bern. (2400 bis 2800 m). In den Caüadas können sich infolge der kühlen Nächte und des winter- lichen Schnees in den Felsspalten noch einige Moose erhalten: Barbula montana (Nees) Corb., B. ruraliformis Besch., Anacolia Webbii Schimp., Grimmia crinilta Brid., G. decipiens ea ee G. leucophaea Giev., Ceratodon purpurcus Brid., Ampho- ridium curvipes (C. Müll.) Jaeq Mit wenig Worten möge noch der südlichen und südwestlichen Abhänge Tenerifes, der Bandas del Sur, gedacht werden. Für diesen großen pflanzen- armen Teil der Insel genügt es, auf die Angaben von Hans MEYER hinzu- weisen, der einen großen Teil derselben bereist und wie auch für andere Be- zirke der Insel wertvolle Angaben über die Höhengrenzen der Kulturpflanzen und der wenigen, aber für den Vegetationscharakter wichtigen gesellig wachsenden Arten gemacht hat. Schon, wenn man von den Cafiadas zum 2473 m hohen Guojarapaß gelangt ist, bemerkt man wenige Meter unter der Paßhöhe, bei 860 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. 2430 m einzelne bis 20 m hohe und ı,5 m Stammesdicke aufweisende Exem- plare von Pinus canariensis, die obersten des bis in die Höhe von Vilaflor (1476 m) sich erstreckenden lichten Kiefernwaldes (Pinal). Auch nordwestlich von Vilaflor unter dem Sombrerito-Gipfel (Fig. 708) stehen bei 2407 m, wo auch die Hauptgrenze für Spartocytisus und Adenocarpus liegt, riesige Pinus von 35—4o m Höhe und 2m Stammdicke auf nacktem Lavafels, befeuchtet von den südlichen Steigungsnebeln. HAns MEYER hat die interessante Be- obachtung gemacht, daß in dieser Höhe die jungen Finus erst in breiten, runden, polsterföormigen Büschen wachsen, so daß ihnen Sturm und Schnee- druck nichts anhaben können und daß erst, wenn der Halt der jungen Pflanze gesichert ist, sich aus der Mitte ein kräftiges Stämmchen hervorschiebt; anfangs steht es kerzengrade, aber je älter der Baum wird, desto mehr neigt sich sein Fig. 708. Die obersten Pinus canariensis Ch. Smith am Sombrerito bei 2400 mü.M. — Photogr- von Geheimrat Prof. Dr. Hans MEYER. Stamm unter dem Druck des täglich vom Unterland heraufwehenden starken Steigungswindes und alle Kiefern dieser Region sind infolgedessen nach Norden übergeneigt. Diese lichten Kieferwälder können wir rings um die Cafiadas bis Guancha verfolgen, wo wir sie besonders tief hinabsteigen sahen und ebenso auf der Südseite ostwärts bis Esperanza, während sie dem regenreicheren Anagagebirge fehlen. Unterhalb des Sombrerito fand Hans MEYER schon bei 1900 m kleine Roggenfelder und oberhalb Vilaflor absteigend traf er schon bei 1862 m ein Wicken- und Gerstenfeld und bei 1790 m die ersten Sträucher von Cytisus proliferus, in welche sich einzelne Sträucher von Zrica mischeh die hier nicht mehr recht gedeiht. Bis zu 1662 m reichen von den mediterranel Kulturgewächsen Kastanien und Mandeln, Das ganze immense Gelände zwischen er Ladera de Guimar und Santiago unterhalb des Pinals ist ungemein af an ursprünglicher Vegetation. Die jungen harten Laven, welche der befruchten 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln. 861 den Regen der Nordseite entbehren und nur der wenige Wasserdampf, welcher durch die Steigungswinde vom Meer hinaufgeführt wird, sowie einzelne außer- gewöhnliche Niederschläge erhalten einzelne genügsame Pflanzen außerhalb des kultivierten künstlich bewässerten Geländes. Es findet sich daher hier nur ein Teil der zwischen Sta Cruz und St. Andres beobachteten Arten. Neben den verwilderten Opuntien sehen wir namentlich an Abhängen sehr häufig Zuphorbia canariensis und in den Schluchten 4—3 m hohe baumartig entwickelte Tabayben, E. regis Fubae und den balo, Plocama pendula. d) Palma. Einen wesentlich andern Eindruck als von Canaria und Tenerife empfängt man bei der Annäherung an die Insel Palma durch die mehr oder weniger dichte Bewaldung der oberhalb Sta Cruz aufsteigenden Gräte der Cumbre, zwischen denen tiefe Barrancos eingegraben sind. Schon in Sta Cruz selbst sehen wir auf Dächern und auf Felsen das stattliche Sempervivum ciliatum Willd., an Felsen 5. aureum Chr. Sm. und Cotyledon gaditanus Boiss. et Reut. An Strandfelsen beobachtet man auch die Zwergbäumchen des Senecio kleinia, Chrysanthemum frutescens L. forma intermedium und an anderen Stellen des Strandes Waltheria elliptica Cav., Torilis heterophylla Guss., Schizogyne sericea, Paronychia divaricata. Die nächsten Barrancos sind der Bco. Carmen und Bco. Madera. In ersterem finden wir am Eingang auf Geröll Pennisetum ciliare, Emex spinosa (L.) Campd., Poterium verrucosum Ehrh., Echium aculeatum Poir., Lavandula multifida subspec. canariensis, Balo und Tabayba, Rumex lunaria, Rubia fruticosa, Retama rhodorhizoides Webb et Berth., an Felsen oben Zuphorbia canariensis, unten Sempervivum palmense (Webb) Christ, S. Goochiae (Webb) Christ und S. annuum Chr. Sm., Cheilanthes fragrans, Adiantum reniforme, Nothochlaena marantae, Anogramme leptophylla, Reichardia picroides (L.) Bth. var. Jigulata Vent., mehr im Innern die strauchigen Con- volvulus floridus, Micromeria ericifolia, Vicia parviflora und bei 300 m ü.M. Spartocytisus filipes (Masf.) Webb, Bosia yervamora, aber auch Formen des Lorbeerwaldes, Zaurus canariensis, Apollonias barbusana und Notelaea excelsa, von Stauden den endemischen Senecio papyraceus DC. und Scrophularia arguta "Sol. Besonders häufig ist hier an Felsen Monanthes polyphyllum (Webb). Im hintern Teil des Barranco herrscht Pinus canariensis, mit ihr Cistus monspeliensis und Senecio papyraceus. Am Ende des Barranco stehen in einem Zirkus, dessen Wände von Pinus bekleidet sind, stattliche Exemplare der Phoenix Fubae. Am Rande des Zirkus bilden Erica arborea, Rubus ulmifolius, Hype- ricum grandiflorum dichtes Gebüsch, welches Smilax mauritanica, Tamus edulis und Drusa durchschlingen. Die Felsen sind besetzt von Paronychia divaricata, Echium aculeatum und bifrons DC., Adiantum capillus Veneris und A. peltatum, Cheilanthes fragrans. Mehr der Insel eigentümliche Arten treffen wir an, wenn wir durch den Bco. Madera nach dem Bco. Rio aufsteigen. In dem ersteren finden wir schon in geringer Entfernung von Sta. Cruz an feuchten sandigen Stellen Scırpus Savıi 862 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Seb. et Maur. (o). Steile Felswände zur Linken sind besetzt mit den großen Rosetten des Sempervivum palmense (Webb) Christ und der sukkulenten As- clepiadacee Ceropegia dichotoma, welche mit ihren 30—50 cm hohen fleischigen, mit aufrechten Ästen versehenen blattlosen Stengeln ein Seitenstück zu Zuphor- bia aphylla darstellt, ferner finden wir hier 7olpis laciniata Webb et Berth,, Ceterach aureum, Echium aculeatum, Convolvulus floridus und Sisymbrium erysimoides Desf. Um 200 m ü. M. treten wir in den engen Barranco Rio ein, in welchem wir unten viel Artemisia canariensis, Lytanthus salicinus, Carlina salicifolia, Euphorbia obtusifolia, Hypericum canariense var. floribundum, Dracunculus canariensis, Rumex maderensis Lowe beobachten. An Felsen wachsen Aoniga maritima, Sempervivum Goochiae (Webb) Christ, Sisymörium millefolium (Jacq.) Ait., Polypodium vulgare var. Teneriffae Fee und andere gewöhnliche Farne. Um etwa 400 m treten auf die 2—3 m hohe Composite Gonospermum canariense Less., Jasıminum odoratissimum L., die endemische PolycarpaeaSmithii (Chois.) Link, Paronychia canariensis, Tolpis laciniata Webb et Berth., Sonchus pinnatus Ait. var. palmensis Sch. Bip., Arabis albida, Senecio appendiculatus var. longifolius Bornm., Woodwordia, Asplenium furcatum Thunb. subspec. canäriense Willd. an überhängenden schwer zugänglichen Stellen der Felswände: Echium bifrons, Ben- comia caudata, Pimpinella dendroselinum Webb et Berth., Tinguarra cervarü- Folia Parl., also eine ganze Anzahl seltener und sonst in bedeutenderer Höhe ü. M. vorkommender Arten. Auch die Formen des hier sehr schwach er- haltenen Lorbeerwaldes finden sich schon unter 500 m, so Apollonias, Ilex platyphylla, Erica arborea, Viburnum rugosum, Semele androgyna, Hedera canariensis, Canarina, Phyllis nobla, Senecio papyraceus, Pteris arguta, Ceterach aureum, Dryopteris canariensis. Recht lohnend ist auch der Besuch des 2], Stnnde von der Stadt entfernten Bco. de los Dolores, in dessen oberen Teil schöne Bestände von Castanea seit alten Zeiten die urspüngliche Waldvegetation verdrängt haben. Als Reste derselben finden sich hier neben Phoebe indica bis 10 m hohe Visnea mocanera, Myrica faya, Erica arborea, Ile canariensis, weiter oben Pinus canariensis und Cistus Bertholetianus. Obwohl die genannten Barrancos uns schon mit mehreren eigentümlichen Arten der Insel vertraut machen, so ist doch ein Ausflug nach der groben Caldera sehr zu empfehlen, weil man bei dieser Gelegenheit einen großen Teil der Insel durchquert und die Waldformationen in reicherer Entwicklung sieht. Der Weg führt über Buena Vista und den Bco. de los Mimbres lange Zeit durch prächtigen, dichten Lorbeerwald, der gewöhnlich in Nebel gehüllt ist. Von etwa 50o0—1000 m ist besonders Phoebe indica häufig, neben ihr, aber weniger zahlreich Zaurus canariensis, Apollonias und Ücotea bleiben unten zurück. Notelaea excelsa tritt selten auf; Myrica und Erica werden ober häufiger. Rubia angustifolia ist ziemlich häufig, Tamus edulis selten. Eine auffallende, auf den anderen Inseln fehlende Pflanze ist Rosa tomentella Bak- Ir Häufig sind auch Pteridium, Bystropogon canariensis mit der Varietät mer jhtan 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln 863 Bolle, Urtica morifolia Poir., Senecio papyraceus und Myosotis macrocalycina, Galium ellipticum Willd., selten /ris foetidissima. Außer den gewöhnlichen Farnen des Laurels (Alhyrıum umbrosum und axillare, Dryopteris canariensis) finden wir an Felsen Asplenium trichomanes mit der Subspec. anceps Sol. und A. monanthemum L. Die dichten Lauraceenwälder (Los Tiles) von Palma sind ganz außer- ordentlich reich an Moosen; sie übertreffen in dieser Beziehung beinahe die die Wälder von Mercedes und Taganana; schon um 400 m ü. M. wurden nach den Angaben von PITARD und PROUST folgende Arten konstatiert: 1. auf er sehr een Boden: Mnium affine Schwgr., -M. undulatum (L.) Hedw Bryum ee ı Web. et Mohr, Zylocomium Berthelotianum (Mont.) Geh., Hypnum cupressi- orme le Ho, Bu nchium fontium (Bri ze R. et C., E. meridionale (Schimp.) e Not. var. canariense, Homalia Webbiana Mont., ZH. lusitanica Schimp., Brachythecium ruta- dulum \L.) Br. =B Plumosum (Sw.) Br. eur., en BINBCHDFEN. Age 5 Schimp. — Lunularia cruciata u. Dum hirsula (Sw.) Reinw., Aneura sinuata Dum., Metzgeria Jurcata (L.) Lindb,, PER ngulosa ( arg Raddi, Re ericetorum Raddi, Plagio- chila spinulosa Dum., Cephaloziella ne (Sw. Heeg) Warnst., Scapania compacta (Roth) Dum, 2. auf feuchten Felsen: Philonotis rigida Brid. — ass hyalina (Lyell) Corb., Saecogyna viticulosa (L.) Dum, 3. in Rinnsalen und an den Rhizomen der darin wachsenden Farne, wie Trichomanes radicans Pteris arguta: Rhynchoste, et ar nel (Neck.) Br. eur., Zepidopilum fontanum Mitt., Philo- ad rigida Brid., Echinodium we n ara q., ein makaronesisches Laubmoos, mit welchem und an welchem FERERR orkommen: Zulejeunea Pitardii Steph,, E. ca- nariensis Steph., EZ, ulicina eg Se ee denticulatus Mitt., Lophocolta bidentata (L.) Dum., Cilolejensede calcarea (Lib.) Spruce, C. Kosseltiana Massal., Beyslejernis ovata (Tayl.) Spruce, Fimöriaria africana Mont.; auch Marchantia polymorpha L, 4. An Stämmen der Lauraceen, von Myrica, Erica, Ilex: Neckera complanata (L.) Hübn., N. cephalonica Jur., N, pumila Hedw., Frullania Teneriffjae Nees, F. fragilifolia Tayl., Madotheca canariensis Nees Oberhalb des Lorbeerwaldes herrscht dann Arxa arborea bis zu etwa 1500 m; mit ihr finden wir Arabıs albıda, Sempervivum cruentum (Webb) Christ, Ranunculus parviflorus L.. var. acutilobus DC,, Asterolinum, Myosotis versicolor. Auch die Cumbre Nueva zeigt in einer Höhe von 600—1300 m einen großen Reichtum an Moosen, von denen folgende festgestellt wurden: auf trockenen Plätzen: Barbula tortuosa (L.) Web. et Mohr, Zurhynchium crassinervium eig Br. eur., £. fraelongum (L.) E eur. var. afrovirens (Sw.) Br. eur., Anomobryum juliforme Solms-Laubach — Cetraria aculeata see een m Nyl., Lobarina scrobiculata DC., Pelti- gera canina Hoffın., kei EEE annaria rubiginosa (Thbg.) Del., Cladonia furcata a Schrad., C/. verticillata Hoffn., cı Br Fr. n feuchten Ma nn Baum en Kr Ceratodon purpureus (L.) Brid., Can er (Dicks.) Br. eur., Placodium crassu : Ulota es Wils. — pe ah a Ach. a rica arten Orthotrichum Lyellii Hook. et Tayl. var. erispatum Schiffn., Antitrichia RSS (Hedw.) B ypnum canariense (Mitt) Dix. et Jam. — ZLophocolea heterophylla pas hrad.) Dum., ale T eneriffae Nees, F. polysticta a re lamacerina Steph. — Parmelia vittata (Ach.) Nyl., Usnea dasyfoga Nyl., U. articu „„ Alectoria sarmentosa Ach., Theloschistes Havicans Norm., Stictina crocata Nyl., St. ee Er mit Adrothallus parmeliarum yl., Nephromium Bunllanioum Nyl., N. Zawigatum Nyl., Sphaerophorus globiferus DC. Engler, Pflanzenwelt Afrikas. I. 55 864 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Auf der Cumbre vieja wurden. gefunden: 1. auf Lavafelsen und Geröll: Trichostomum barbula Schwgr., Rhacomitrium lanuginosum (Hedw.) Brid., Antitrichia curtipendula (Hedw.) Brid. — Cefraria aculeata Fr., Stereocaulon denu- datum Floerk. var. vesuvium. 3. auf Zrica arborea: Dicranoweisia Bruntoni (Sm.) Schpr. Nach Überschreiten der Cumbre gelangen wir bald in den schönen Wald von Pinus canariensis, in welchem auch andere Begleitpflanzen auftreten, oben Crtisus stenopetalus Webb et Berth. var. palmensis Pitard, Polycarpaea divarıcata . var. linearifolia und var. aristata, die Orchidacee Tinnea intacta (Link) Bivona, Lotus camyloclados Webb et Berth. var. Hilledrandü Christ, Trifolium pro- cumbens, von 1100—700 m 7rif. glomeratum L., um 900 m Cytisus proliferus var. angustifolius und Adcnocarpus foliosus var. villosus, Cistus monspellensis mit Cytinus hypocistis L. und Cistus vaginatus in Menge. Vielfach ist der Lavaboden aber auch ganz kahl oder nur mit Andropogon hirtus oder Stpa tortilis besetzt. Auch kommen hier und da Drachypodium distachyum und Anthoxanthum Puelii Lec. vor, desgleichen mehrere boreale und mediterrane Xerophyten, wie Geranium dissectum L., Trifolium stellatum L., Biserrula pelecinus L., Alchemilla arvensis L., Rumex bucephalophorus L. etc. Ehe man 4 nach El Paso gelangt, kommt man bei dem großen Pino de la Virgen vorbei, welcher einen Stammumfang von 8 m besitzt. Im übrigen bietet jetzt der Ritt durch das gartenreiche Kulturland bis nach Llanos von einheimischer Flora wenig Bemerkenswertes; aber an den Mauern von EI Paso ist massen- haft Monanthes muralis (Webb) var. subcrassicaulis O. Ktze. anzutreffen und ” bei Los Llanos finden wir an Mauern Zreris longifolia, in Hecken Vz glandulosa, auf steinigen Triften Crepis foetida L.und Forskahlea angustifi ba Retz. Unterhalb Los Llanos liegt am Ausgang des Bco. Angustias der Küsten- ort Taracoste, in dessen Umgebung einzelne stark xerophytische Pflanzen vor kommen, wie Aristida Adscensionis und A. ciliata Desf. Von Los Llanos” dringt man zu der Caldera, deren Wände gewöhnlich von Wolken bedeckt sind durch den Bco. Angustias vor. Hier finden wir auf der rechten Seite vor dem Eingang in die Caldera außer den gewöhnlichen Triftpflanzen SESyM- drium millefolium, Plantago arborescens, Lotus campylocladus var. spartioides, Cytisus stenopetalus var. palmensis und var. sericeus, Spartocytisus ‚Rlipes und | Retama rhodorhizoides W.B., Gonospermum canariense Less., Convolvulus ‚Noridus, Helianthemum guttatum, im Grunde des Barranco Equisetum ramosisstmun | esf. Auf der linken Seite vor dem Eingang in die Caldera kommen a. zunächst durch ausgedehnte Gebüsche von Cyzisus proliferus und auch an einzelnen 5 m hohen Bäumen von Juniperus cedrus vorbei, welche hier auch 3 auffallend tief heruntergehen; dann sehen wir häufig um 800—900 m große ES Trupps von Chrysanthemum Webbii (Sch. Bip.). Ferner findet man hier = r beiden Arten der Umbelliferen-Gattung 7odaroa, von 700—900 M T. nn " (Sol.) Parl., von g00—1000 m 7! montana Webb. An den hohen Felswänden im Westen wachsen auch bis 2 m hohes Erisum bifrons, Bencomia caudala, Tinguarra cervariaefolia (DC.) Parl., 704pis laciniata forma bipinnatifida, Phag“ nalon saxatile und Erigeron Evuari, 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 67. Kanarische Inseln, 865 Auf dem trockenen von Nadeln bedeckten Boden des Pinal in der Caldera ist wenig bemerkenswertes zu finden. Andropogon hirtus und Ornithopus com- Ppressus haben sich auf dem, anderen Pflanzen wenig zusagenden sterilen Boden ausgebreitet; dann finden wir noch eine Anzahl anderer mediterraner Pflanzen, wie Zinum strictum, Cynoglossum pictum, Convolvulus siculus, Thrincia hispida Roth, Hedypnois eretica L., Arenaria serpyllifolia L. Erst in größerer Höhe, um 1200 m, wächst an Felsen der Caldera Sempervivum aureum Chr. Sm. Die subalpine Region von Palma, deren höchste Gipfel oberhalb der Caldera sich bis etwa 2500 m erheben, ist noch viel ärmer als die von Tenerife, aller- dings auch weniger erforscht. So wurde am Roque de los Muchachos erst 1892 Spartocytisus nubigenus von Rev. MURRAY entdeckt. Schon seit längerer Zeit sind von diesem Gipfel von einer Höhe von etwa 2000 m Plantago Webbii Barn., Cotyledon Heylandianus (Webb et Berth.), Viola palmensis Webb et Berth. bekannt. Letztere ist nicht mit der auf Tenerife vorkommenden V. chei- ranthifolia verwandt. e) Gomera, Gomera und Hierro wollen wir nur ganz kurz behandeln, da sich auf diesen Inseln die Grundzüge der westkanarischen Flora, welche wir jetzt zur Genüge kennen gelernt haben, wiederholen. Man landet auf Gomera bei San Sebastian, wo Kolumbus 1492 auf seiner Reise nach Westindien Wasser ein- nahm. Ringsum steil abfallende Felsen erschweren die Landung. Das ziem- lich weite Tal ist gut kultiviert. Bei San Sebastian selbst sehen wir viel Dattelpalmen, Bananen, Orangen usw., an den Abhängen viel Getreidebau auf Terrassen, auch Wein und Feigen. Wo keine Kultur, ist die Tabaybaformation entwickelt; an den Steilabhängen wächst die endemische, von BOLLE entdeckte Euphorbia Berthelotii C. Bolle. Weiter oben treten grasige Abhänge mit ge- wöhnlichen xerophytischen Gräsern und Steilabhänge mit Cardon, Sempervivum aureum und viscatum (Webb) Christ sowie Andryala Pinnatıfida auf. In Fels- ritzen wächst die endemische Monanthes pallens (Webb). Über Madonna de las Nieves fand BOLLE in Felsspalten der Roque de Agando im Barranco de la Laja Pieris ensifolia und Dryopteris mollis, das kleinstrauchige Sempervivum Saundersü (Bolle), Dicheranthus plocamoides Webb und Micromeria densiflora Benth. Im benachbarten Bco. del Aqua wurden gefunden Sempervivum de- corum (Webb), Monanthes icterica (Webb) und Sideritis Gomerae De Noe&. Inwieweit die hier genannten endemischen Arten als solche berechtigt sind, muß noch dahingestellt bleiben. Jedenfalls ist im südlichen und mittleren Gomera die Felsenflora, ähnlich der des nordwestlichen Tenerife, reich an interessanten Arten. Im nördlichen Teil der Insel ist bei Agulo der Fels Risco de las Sulas zu beachten, auf welchem Siatice drassicifolia Webb vorkommt. Auf anderen Riscos hier wachsen Zehium lineatum Jacg. var. Gomerae Pitard, Stlene Bourgaei Webb, Gonospermum gomeraeum Bolle. Nicht weit davon bei Hermigua fand BOLLE- sein Sempervivum Castella-Paivae, welches auch im Tal Hermoso zusammen mit Senecio Hermosae Pitard und Sonchus regis Jubae Pitard vorkommt. Im Hermigua-Tal hat sich auch noch Visnea 55* 866 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. mocanera erhalten und der Monte bueco ist mit besonders reichem und üppigem Lorbeerwaldbestande versehen, in welchem alle charakteristischen Bäume und Schlingpflanzen dieser Formation angetroffen werden. f) Hierro, Auf Hierro sind ebenfalls nur im Norden der Insel einige Lorbeerwälder anzutreffen, welche sich in Schluchten erhalten haben, die Riscos de Jinama von 500—ı200 m, der Wald von Miradero (500—900 m), Malpasso (600 bis 1300 m) und Riscos de Sabinosa (500—800 m). In den erstgenannten kommt namentlich noch Ardutus canariensis in alten Exemplaren vor. Von ende mischen Arten mögen Sülene Sabinosae Pitard, wie S. /agunensis eine Ver- a wandte der S. zutans in den Riscos de Sabinosa (400 m), Tolpis Proustii Pitard und Siatice macroptera Webb et Berth. ebenda, Echium hierrense Coss. in den Riscos de Jinama (900 m) erwähnt sein. 68. Madeira und Nachbarinseln '). Betreffs der Vegetation von Madeira verweise ich auf die nach modernen pflanzengeographischen Grundsätzen durchgeführte, leider in der Nomenklatur der Arten etwas mangelhafte Darstellung VAHLs in den Bot. Jahrb. XXX\ (1905). Auch auf Madeira ist der ursprüngliche Vegetationscharakter in der unteren Region durch die Kultur erheblich verändert. Wenn man von Funchal nach Monte (600 m ü. M.) hinauffährt, sieht man fast nur terrassenförmig an- gelegtes, wohl bewässertes immergrünes Kulturland, in welchem Bananen, Zuckerrohr, Mais, Wein, Obstbäume, Kastanien, Pinus pinaster aufeinander folgen. Wer endemische madeirensische Pflanzen hier anzutreffen erwartet, ur ?) Wichtigere Literatur: BowpicH: Exeursions in Madeira and Porto Santo, London 1825. — VoGEL: Journ. of Voyage in Hookers Niger Flora, London 1842. — HoorEr: Notes on Madeira $ Plants, Journ. of botany VI (1847). — Bunsurv: Remarks on the botany of Madeira and Tenerife, Journ. of the Linn. 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II (1888). — MENEZES: Catalogo das phanerogamicas da Madeira e Porto Santo, Funchal 1894; Notice sur les phandro- games de Madere et Porto Santo, Funchal 1899; Diagnoses d’algunas plantas novas ON poco coM hecidas da ilha da Madeira, Ann. sc. nat. Porto 1901; As zonas botanicas da Madeira © BR anto, Ann. sc. nat. Porto 1901. — MuRRAY: Notes on species of Lotus and Pedrosia, JoUmM- S of Bot. 1897. — BRAND: Monographie der Gattung Lotus, Engl. bot. Jahrb. XxXV (1898). = SCHIFFNER: Ein Beitrag zur Flora von Madeira, Österr, Bot. ‚Zeitschr. 1901. — BOR . gr - Bot. Jahrb. XXX (1903). — Comcv: Les Echiums de la section Pachylepis, 1903. — VAHL: Über die Vegetation Madeiras, Engl. Bot. Jahrb. XXXVI (1905) 253349 n 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 68. Madeira und Nachbarinseln. 867 wird enttäuscht sein; Szöthorpia peregrina an den Wasserleitungen und einzelne kultivierte Drachenbäume zwischen vielen subtropischen Pflanzen aller Erdteile befriedigen nicht. Das unbewässerte von Getreidebau eingenommene Kultur- land der Südseite ist zwar auf den ersten Blick weniger bestechend, macht im Sommer sogar einen wüsten Eindruck; aber hier finden wir (auf der Südseite) bis zu etwa 20o m zwischen den kultivierten Terrassen noch die ursprüngliche Steintrift oder Steinsteppe oder Andropogon-Trift, während auf der Nordseite schon von der Küste an zwischen Bananen-, Mais- und Weinpflanzungen ein- zelne Arten des Hochlandes beobachtet werden, welche auf der Südseite erst von 300—400 m sehr vereinzelt an günstigen Lokalitäten zwischen der Andro- pogon-Trift auftreten, von 400-600 m an allmählich über die Arten der letz- teren die Übermacht gewinnen und von 600 m an bisweilen geschlossene Be- stände bilden. Neben den zahlreichen mediterranen und allgemein europäischen Arten treten in der Steintrift nur wenige allgemein verbreitete makaronesische Arten auf und folgende endemische: Crepis lacimiata Lowe, Plantago lagopus L. var. caulescens Hillebr., Echium nervosum Dryand., Plantago maderensis Decne., Euphorbia piscatoria Ait. Speziell afrikanische Arten treten hier ganz zurück, doch muß Asclepias fruticosa genannt werden. Wie auf den Kanaren ist der Endemismus am stärksten an Felsen und in Felsklüften, wo die Konkurrenz der gewöhnlichen Arten erschwert ist. Hier finden sich: Paronychia echinata (Desf.) Lam., Matthiola maderensis Lowe, Sonchus pinnatus Ait. und S. ustulatus Lowe, Sinapidendron angustifolium L., Crambe fruticosa L. f., Sempervivum glutinosum Ait., Sedum nudum Ait., Chrysanthemum Pinnatifidum L. f. var. succulentum (Lowe), Helichrysum obconicum DC., H. Monizii Lowe, Tolpis pectinata DC., T. succulenta (Ait.), die prachtvolle eigenartige Campanulacee Muschia aurea Dun., Genista Paivae Lowe, Catha Dryandri Lowe. An der Nordseite der Insel wachsen in dieser Region Sisymdrium rupestre Lowe var. gymnocalyx Lowe, Ononis dentata Sol. Dazu kommen noch einige auf Porto Santo, Desertas, Ih. Cevada endemische Arten: Phalaris altissima Menec., Cheiranthus arbuscula Lowe, Crepis divaricata Lowe, Beta patula Ait., Lotus Loweanus Webb et Berth., Chrysanthemum haematomma L., Chamaemeles coriacea Lindl., ein immergrüner kleiner Strauch der Rosaceae-Pomoideae von der Tracht einer Punzca. Auch ursprünglich dürften in der Tiefland- oder Küstenregion nur in den Klüften von ı0o mü.M. an, von 200—400 m an auch an Abhängen, Busch- gehölze oder Macchien existiert haben, zwischen ihnen zerstreut Dracaena draco. Um 400 m waren an den Abhängen schon Gebüsche, in den Schluchten Wälder von Hochlandsgehölzen entwickelt. Jetzt treten auf der Südseite die ersten Gehölze von Hochlandsarten um 600 m auf und erstrecken sich bis zu 1200 m, während sie auf der Nordseite von 300— 1300 m entwickelt sind. Auf der Südseite ist aber auch noch in der Region der ursprünglichen Gehölze das Land bis zu 800 m Höhe bebaut und auch darüber hinaus teils für die Viehfütterung, teils für Forstkultur in Anspruch genommen, so daß nur an ganz wenigen Stellen noch etwas dichte Macchia angetroffen wird, so auf dem 868 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Gebirgsrücken, welcher das Macchico-Tal von St. Antonio da Serra trennt, Im zentralen Hochland dagegen in den tief eingeschnittenen Tälern, desgleichen in vielen Tälern der Nordseite, z. B. Ribeira de Saö Jorge und besonders in denen des Westens, unter anderen in dem von der Küste zugänglichen Ribeiro de Inferno finden sich immergrüne Buschgehölze (Macchien) auf den Rücken und Wälder in den quellenreichen Schluchten und Tälern. Die Buschgehölze bestehen fast ausschließlich aus Zaurus canariensis und Erica scoparia, aus der Myrsinacee Heberdenia excelsa Banks an mehreren Stellen auf dem Kamme von Fanal, aus /lex canariensis im Osten. Über ıo00o m bildet häufig Zrua arborea Gehölze. Unter den Bäumen herrscht Schatten und nur wenige Pflanzen ringen sich zwischen dem den Boden bedeckenden Laub durch, so Pteridium, Dryopteris aemula (Ait.) O. Ktze., Selaginella denticulata, Poten tılla procumbens Sibth., Siöthorpia peregrina L. . In den Talfurchen findet man Phoebe indica, Ocotea foetens, die auf den Kanaren nur selten vorkam und Clethra arborea, in den Flußbetten häufig Euphorbia mellifera Ait. Interessant ist das Vorkommen des mediterranen Ruscus hypophyllum L. Wo die Buschgehölze sich auf mehr treppenförmigen Abhängen entwickeln und mehr Licht zutritt, da finden sich auch mehr Stauden und Zwergbäumchen, so /soplexis sceptrum (L.) Lindl., Sonchus fruti- cosus L. f., im Halbschatten die 2 m hohe Festuca donax Lowe, Lobelia urens 1 und Orchis foliosa Sol., an Wasserfällen häufig Chrysanthemum pünmatifidum Imperatoria Lowei Cosson, Carex pendula Huds. var. myosuroides Lowe. u An lichten Stellen der Gebüsche finden wir Bystropogon punctatus Lowe und B. maderensis Webb, Hypericum baeticum Boiss., Rubus grandifoliüs Lowe und K. concolor Lowe (Nordseite). Er Als den Kanaren fehlende, entweder nur auf Madeira oder auf dieser Insel und den Azoren vorkommende Gebüschpflanzen sind noch zu nennen je. schirmbäumchenartige Umbellifere Melanoselinum decipiens Schr. et Wendl, x Ranunculus cortusifolius Willd. subspec. megaphyllus Steud., Scrophularıa nn Smithii Hornem., S. racemosa Lowe, S. hirta Lowe, Hypericum baeticum Boiss., die Farne Elaphoglossum (Acrostichum) squamosum (Sw.) Sm., P olystichum drepanum (5Sw.) Presl, Dryopteris africana (Desv.) C. Chr. (= Phegopteris tolle (Willd.), Polystichum Webbianum (A. Br.) C. Chr. (= Aspidium frondosum Lowe), Es Muschia Wollastonii Lowe, Cytisus maderensis (Webb) Masf., Vaccinium Ma derense Link, /lex pereda Ait., Sambuwus maderensis Lowe. Auf der Nordseite der Insel bildet die den Kanaren fehlende Myrtus e00° munis mit Myrica faya und Ilex canariensis kleine Gestrüppe schon unmittelbar über der Küste, durchschlungen von Rubus ulmifolius und Smilax Zatifolie. : Sol. Bei etwa 100 m kommen Laurus canariensis und Erica scopard arborea hinzu, an anderen Stellen Sideroxrylon marmulano Banks und Gymme Be: sporia Dryandri Masf. ae Die Felsenvegetation von Madeira in der unteren Gehölzre der Kanaren sehr ähnlich; doch gehören ihr auch zahlreiche end a Formen an. Allgemein sieht man die Rosetten von Sempervivum giandulos in KR E Eu Es < = Mi ‘sche 5. Kapitel. Das Afrika benachbarte Makaronesien. 68. Madeira und Nachbarinseln, 869 Ait. und die schöne Sarifraga maderensis Don ist nicht selten in der Höhe von 900—-1000 m, etwas höher findet man Drada muralis L. Von Felsen hängen herab Woodwardia (an feuchten Stellen), Cheiranthus mutabilis l’Her., Rumex maderensis, Bupleurum salicifolium, Silene inflata Sm. subsp. zn/ricata (Lowe). Dagegen wachsen aufrecht an denselben: Senecio maderensis DC., Cersium latifolium Lowe, Teucrium betonicum l’Her., Zchium candicans L. £, Genista tenera (Jacq.) O. Ktze. An triefenden Felswänden findet sich die schöne Carer elata Lowe. In Felsspalten sitzen Sempervivum villosum Ait. und S. divaricatum Ait. uch die an den Küstenklippen der Nordseite vorkommenden Asplenium marinum L., Sempervivum glandulosum Ait., Helichrysum melanophthalmum Lowe steigen bis gegen 1000 m auf und andere Arten der Klippen treten zu- nächst in höherer Lage zurück, erscheinen aber nochmals in bedeutenderer ‚Höhe über der Wolkenregion, wo die Feuchtigkeit geringer wird, so: Genista Zenera, Sinapidendron rupestre Lowe und S. Jrutescens (Ait.) Lowe, Helichrysum melanophthalmum, Muschia aurea, Sempervivum glutinosum, Plantago maderensis. Wo es die Neigungsverhältnisse der Abhänge gestatteten, ist im Bergland iegen weiden, verschwindet Holcus und wird Agrostis castellana Boiss. et Kräuter auftreten. as nebel- und regenreiche Hochland ist reich an hydrophilen Forma- tionen, von denen die quelligen farnreichen Schluchten die schönsten sind; sie enthalten aber wenig Arten, welche nicht auch auf den Kanaren vorkom- men, wie Polystichum Webbianum, Dryopteris africana und das seltene Poly- stichum drepanum (Sw.) Presl. An quelligen Stellen finden wir auch ‚Siözhorpia Peregrina, Oenanthe pteridüifolia Lowe, Selaginella denticulata, Lythrum flexu- osum Lag., Epilobium maderense Hausskn. und E, adnatum Griseb. Häufiger als auf den Kanaren ist an nassen Stellen Sadir canariensis Chr. Sm. anzu- treffen. An allen feuchten Stellen, von den Sümpfen bis inmitten der kleinen Wasserfälle selbst, ist Deschampsia argentea Lowe überaus häufig. Um die Wasserfälle auf den Küstenklippen der Nordseite finden sich außer dieser und mediterranen Hydrophyten Asplenium marinum und Oenanthe Ppteridiifolia Lowe. Viele Pflanzen des Lorbeerwaldes gehen mit diesem erheblich höher als auf den Kanaren. Sieht man doch noch bis zu 1400 m Apollonias barbusana und Ocotea foetens. In dieser oberen Waldregion findet man Myosotis repens Don, Galium ellipticum, Odontites Holliana (Lowe) Benth., Zycopodium selago var. suberectum (Lowe) Bak. Die über dem Wolkengürtel gelegene Region von Madeira ist fast ebenso arm, wie die supranubische Region der Kanaren, jedoch von anderem Charakter. 870 Allgemeiner Überblick über die Vegetationsverhältnisse von Afrika. Zwischen 1200 und 1300 m auf der Nordseite, zwischen denen sich die trockene Oberfläche der Passatwolkenschicht bewegt, befindet sich der Übergang von der unteren Gebüsch- oder Waldregion zur oberen Gebüschregion, in welcher an trockeneren Stellen Gebüsche von Erica arborea (bis zu 1800 m ü. M.), an feuchteren, quellenreichen solche von Vaccinium maderense Link (bis zu 1600 m) auftreten. BORNMÜLLER bemerkt, daß der Strauch auf der ‚Südseite nicht unter 1100-1200 m hinabsteigt, auf der waldreichen Nordseite aber bis fast zur Küste hinuntergeht. Auch führt derselbe als charakteristische Epiphyten dieses Strauches Madotheca canariensis N. ab Es., Frullania Teneriffae N. ab Es., Usnea' plicata (L.) Hoffm. und Ulota calvescens Wils. auf. Die manns- hohen Gebüsche des letzteren sind oft ganz rein oder sie enthalten einzelne Exemplare von Jlex canariensis, Berberis maderensis Lowe oder Pirus aucu- : aria L. Von Farnen findet sich in diesen oberen Gebüschen Dryopteris E A 5 aemula (Ait.) O. Ktze., von anderen Stauden Hypericum linearifolium Nahl, Viola Riviniana Rcehb. Wenn feuchte Tuffwände in diese Gebüsche hinein- ragen, so sind dieselben mit Deschampsia foliosa Hackel, Helosciadinm nodi- forum (L.) Koch, Selaginella denticulata reich bewachsen, während an trocke- Er neren Stellen Viola Riviniana und Cotyledon intermedius (Boiss.) Bornm, welcher übrigens auf der Südseite in viel geringerer Höhe (100—600 m) vor- = kommt, erscheinen. oe Von anderen Felsenpflanzen, welche um 1400 m oder darüber auftreten, sind noch zu nennen: Aumex bucephalophorus L. subsp. fruticescens Bornm., = Galium productum Lowe, Sedum farinosum Lowe, Andryala cheiranthifolia l’Her. subsp. varia (Lowe) und Erica maderensis DC., welche am Pico 08° 2 Arreiros sogar noch bei 2000 m wächst. Das trockene Zrica arborea-Gebüsch, E welches auch auf der Zentralkette herrscht, ist äußerst arm an Begleitpflanzen. 2 ä i Häufig finden sich Preridium, Cedronella canariensis, Micromeria ericifolia, KRomulea Columnae Seb. et Maur., Aira caryophyllea, A. praccox, bisweilen : e auch noch Agrostis castellana, Thrincia hispida Roth, Teesdalea nudicaulis, mehrere einjährige mediterrane und boreale Leguminosen und Composite, Racomitrium hypnoides. Auf flachen Rücken verschwindet das Gesträuch undes bleibt Arra caryophyllea mit den kleineren der genannten Pflanzen oder einem Teil derselben als Arra-Trift übrig. Von den wenigen in dieser Formation vor kommenden Arten nenne ich nur noch Crassula muscosa (L.) Schoenl., Radiola millegrana Sm., Festuca sciuroides Roth, Alchimilla arvensis L., Thymus hört illd., die endemischen Agrostis obtusissima Hackel und Festuca albida Lowe. Auch kommt es auf dem ı800 m hohen Gipfel des Pico Arriedro . = Entwicklung einer endemischen Varietät, Deschampsia foltosa Hackel var. derensis Hack. et Bornm. Oft finden sich Mulden, in welchen Wasser ee des größten Teiles des Jahres stagniert und im Sommer ein rissiger vegetationS” es loser Boden zurückbleibt, auf welchem allmählich Polytrichum piliferum nz = lopus polytrichoides und Rhacomitrium hypnoides sowie Flechten sich ansiede . Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler und O. Drude ord, Professor der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Be des botan. Gartens in Berlin. des botan. Gartens in Dres IX. Die Pflanzenwelt Afrikas insbesondere seiner tropischen Gebiete. | Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas A. Engler I. Band 2. Hälfte Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1910 Die Pflanzenwelt Afrikas insbesondere seiner tropischen Gebiete Grundzüge der Pflanzenverbreitung in Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas von A. Engler I. Band Allgemeiner Überblick über die Pflanzenwelt Afrikas und ihre Existenzbedingungen. 3. Heft: Erster bis vierter Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse; Regionen; Kurze Übersicht der Formationen; Florenbestandteile und allgemeine Grundzüge der Gliederung sowie Entwicklung der Flora. Mit ı Karte und ı Textfigur llerausgegeben mit Unterstützung des Deutschen Reichskolonialamts Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1910 Übersetzung v insbesondere das der Alle Rechte, je a a a 5 wir Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse, Erstes Kapitel. Lage und Aufbau des Kontinents und der benachbarten Inseln. Während an Stelle des mittleren und südlichen Europa von der Trias bis in die ältere Tertiärzeit zahlreiche Inseln aus dem nach Osten und Westen sich weit ausdehnenden Mittelmeer erhoben, erstreckte sich im Süden des heutigen Europa 35°—37° nördlich und südlich vom Äquator ein mächtiger Kontinent, der in der Keuperperiode nach der Ansicht des Geologen LAPPARENT im Westen auch Südamerika, im Osten Arabien, Vorderindien und Australien in sich schloß. Nach der Ansicht von LAPPARENT und NEUMAYR soll die Verbindung mit Südamerika weiterhin in der Juraperiode und nach KOKEN auch noch in der jüngeren Kreidezeit bestanden haben. Erst in der älteren Tertiärzeit scheint nach den genannten Geologen und anderen die Afrika und Südamerika verbindende Atlantis geschwunden zu sein. In der jüngeren Tertiärzeit aber war der afrikanische Kontinent im Nordosten in erheblicher Ausdehnung mit Vorderasien und Vorderindien, sowie auch mit dem südlichen und südöstlichen Europa verbunden, bis in der pliocänen Zeit der Einbruch des Roten Meeres Afrika von Arabien sonderte und in der Diluvialzeit Süd- spanien, Malta, Sizilien vom afrikanischen Kontinent ‚losgelöst wurden. In allen diesen Perioden befand sich der größte Teil des heutigen Afrika über dem Meer, in der jüngeren Tertiärzeit ein Teil von Unterägypten und Tripolis, in der älteren Tertiärzeit auch das nordwestliche Afrika unter demselben und in der Kreideperiode war ein noch größerer Teil Nordafrikas (das heutige Marokko, Algier, Tunis und etwa die Hälfte der nördlichen und mittleren Sa- hara) versunken. Immer aber erhob sich über das Meer der größte Teil des westlichen Afrika, das zentrale und die gewaltige, südlich vom Äquator sich ausdehnende Landmasse. Ein wesentlicher Charakter Afrikas gegenüber anderen Erdteilen ist seine geringe Gliederung, ein anderer seine große Gleichförmig- keit in den Küstengebieten. Man hat Afrika mit einem umgestürzten Teller verglichen und in der Tat sehen wir mit Ausnahme weniger Stellen im Süden und Norden, sowie der Küsten des Roten Meeres das Land aus der Küsten- ebene allmählich aufsteigen, oft auf große Entfernungen ein annähernd gleiches Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. 56 372 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse, Niveau behalten. In Südafrika, das, wie vorhin schon betont wurde, seit dr Karbonzeit nicht vom Meer bedeckt war, das aber sich weiter nach Osten ausdehnend in der permischen Periode eine Eiszeit (Ecca-Eiszeit) durchmachte und dann lange Zeit große Binnenseen umschloß, welche die mächtigen Karroo-Sandsteine ablagerten, entstanden die von Transvaal aus nach Süden und in der Kapkolonie von Osten nach Westen streichenden Gebirge durch Faltungen. Von diesen Gebirgen sind jetzt die zu 3400 m aufsteigenden Drakensberge die höchsten; aber es ist sicher, daß sie seit der Perm-Periode erheblich durch Abtragung verloren haben. Auch die Gebirge des Nama- und Damaralandes im Osten Südafrikas, welche bis über 2000 m Höhe erreichen, sind jedenfalls nicht in jüngerer Zeit entstanden. Zwischen Limpopo und Sambesi finden wir noch das Matabelehochland in größerem Abstand von der Küste des Indischen Ozeans als die südlich vom Limpopo gelegenen Ge- birgsländer; auch in diesem uralten, zumeist aus Granit bestehenden und die mannigfachsten Verwitterungserscheinungen zeigenden Hochland erheben sich noch einzelne Berge zu 2000 m und etwas darüber. / Es ist für die pflanzengeographischen Verhältnisse Afrikas von großer Bedeutung, daß die erwähnten Gebirgsländer Südafrikas sich an die gewaltige halbmondförmige Hochlandsmasse, welche sich von Angola bis nach Abyssinien und der Eritrea erstreckt und auch die großen, zentralafrikanischen Seen ein- schließt, mehr oder weniger anschließen. Im Westen ist das Damaraland durch mehr als 1000 m hohes Land mit Benguela verbunden und im Osten sinkt zwischen dem Matabeleland und dem vom oberen Sambesi und seinen Zuflüssen durchströmten Hochland das Land nur wenig unter 1000 M. Das breite Gasa-Küstenland aber, welches dem Matabelehochland vorgelagert ist, verbreitert sich noch nach dem unteren Sambesiland und dann bleibt niedrige Küstenland mit Ausnahme des vom Rufiji durchströmten Teiles von Ostafrika ziemlich schmal; erst nördlich von Mombasa findet eine erhebliche Verbreiterung des flachen Küstenlandes und des niederen Hügellandes statt. In dem mächtigen afrikanischen Hochlandsbogen haben sich mehrere d höhere besonders längs des Nyassa und Tanganyika. Nicht wenig ist die ursprüng- liche Gleichförmigkeit durch zahlreiche, mehr oder weniger au Teil in große Landseen umgewandelte Grabenbrüche und dur Erhebungen gestört worden, so im Norden des Nyassa-Sees, voM E3 Kilimandscharo nordwärts bis an den Rudolf-See und durch ganz Abyssinien bis Massaua, ferner vom Kiwu-See bis zum Albert Edward-See. Der RungW ist 3100 m, der Meru 4460 m, der Kilimandscharo 6010 m, der Kenia 5600 # der Kirunga 3475 m, der Runsoro über 5000 m hoch, das abyssinische Hochlan durchschnittlich 3000—4000 m mit einzelnen viel höheren Gipfeln (2. 2 Daschen in Simen 4600 m, Buahit 4529 m). Dies sind nur einige der nO ohl heblich zahlreicheren vulkanischen Erhebungen, welche zum größten Teil Sc erst seit der Tertiärperiode datieren. Daß in dem an und für sich sehr pr x: afrikanischen Hochland weniger hohe Kettengebirge und vorzugsweise 1. Kapitel. Lage und Aufbau des Kontinents und der benachbarten Inseln. 873 vom Äquator die höchsten Berggipfel auftreten, daß nur auf wenigen derselben (Kilimandscharo, Kenia, Runsoro) »ewiger Schnee« die nächst unteren Regionen bewässert oder sich Gletscher (Kilimandscharo, Kenia) entwickelt haben, ist für die Entwicklung der Gebirgspflanzenwelt von großer Bedeutung, ebenso der Umstand, daß die Gebirgsmassen Afrikas vorzugsweise von Norden nach Süden und Südwesten sich erstrecken und ein Zusammenhang mit den ge- waltigen, von Westen nach Osten sich erstreckenden eurasiatischen Gebirgs- ketten nicht besteht. Immerhin hat das abyssinische Hochland durch seine Lage zwischen den eurasiatischen und den afrikanischen Gebirgen vermittelt. Das äquatoriale westliche Afrika, welches den Meerbusen von Guinea um- schließt, zeigt im allgemeinen, abgesehen von der nordsüdlichen Küste der Biafra-Bucht, ein breiteres ebenes und hügeliges Küstenland und größtenteils geringere Erhebungen als der Osten. Nur zwischen Kongo und Benu& kommt es zu kleinen Erhebungen und zu der bedeutenden vulkanischen des Kamerun- gebirges (4075 m). Größere Ausdehnung besitzt nur das Hochland von Ada- maua, welches bis zu 2700 m aufsteigt und dem Benu& den Ursprung gibt. Da anderseits an das Hochland des zentralafrikanischen Seengebietes sich westlich das nur hier und da über 1000 m hinausragende Hochland anschließt, welchem die Zuflüsse des Uelle entspringen, dieses aber in nordwestlicher Richtung über Darfur, Borku, Tibesti nach dem Tarili- und Ahaggar-Plateau gegen den Atlas hin sich fortsetzt, so entstehen im zentralen Afrika drei große Tiefländer, das äquatoriale Kongobecken, das obere Nilbecken, welches in die libysche Wüste übergeht, und das Tsad-Becken, welches im Westen vom Hochland von Agades und dem Asben-Gebirge begrenzt wird. Der Senegal und der Niger, welche dem alten archaischen westafrikanischen Hoch- land des französischen Sudan entspringen, schneiden mit ihren Bogen im Norden in die große Wüstentafel ein und der Niger strömt, nachdem er den Benue aufgenommen, dem niederschlagsreichen Busen von Guinea zu. Diese beiden Flüsse und noch mehr der Nil durchströmen klimatisch sehr ver- schiedene Provinzen. So konnte leicht entlang der Ufer dieser Flüsse eine Verbreitung von Samen verschiedener Gebiete erfolgen. Die große Wüsten- tafel der Sahara ist, wie schon erwähnt, in der Richtung SE.—NW. von alten Hochländern paläozoischen Alters durchsetzt, bis zu welchen in der Kreide- periode das Meer heranreichte, welches das heutige Tripolis und die libysche Wüste bedeckte, ja darüber hinaus bis in die Nähe von Chartum und östlich über die untere Atbara hinaus reichte. Im Tertiär zog sich dieses Meer bis zu 28° nördl. Br. zurück. Sicher war dieser Umstand im Verein damit, daß das abyssinische Hochland über das heutige Rote Meer hinweg mit Jemen und überhaupt mit Arabien in Verbindung stand, von großer Bedeutung für die damalige Gestaltung der Pflanzenwelt. In dieser Zeit dürften auch die Eruptivmassen in Darfur, Tibesti, Asben, im südlichen Tripolis und westlich von Taudeni hervorgetreten sein. In dieser westlichen Sahara sind auch einige besonders starke Depressionen in der Richtung von SW. nach NE. wahrzu- nehmen. Während die östliche Sahara zum Mittelmeer sich hinabsenkt, fällt 56* 874 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. die westliche zum Atlantischen Ozean ab. Von den übrigen afrikanischen Hochgebirgen ziemlich isoliert erhebt sich der Atlas an einer Stelle, welche in der Trias, teilweise auch noch in der Kreidezeit und älteren Tertiärzeit vom Meer bedeckt war. Erst in der jüngeren Tertiärzeit entstand der Atlas als Faltengebirge, wenigstens gilt dies von dem algerischen und tunesischen Teil, während der marokkanische Atlas zum Teil älteren Ursprungs ist. Es scheint sogar nach TH. FISCHERs Forschungen ein devonisches Grundgebirge vorhanden gewesen zu sein, das allerdings in der Kreidezeit vom Meer bedeckt war. Der Dschebel Ajaschi erreicht etwa 4500 m ü. M. und noch im Juni reichen Schnee- streifen stellenweise bis zu etwa 2500 m hinunter. Der durch eine Ebene vom nördlichen Atlas getrennte und devonische, plateauartige Antiatlas er- reicht etwa 3000—4000 m. Der algerische Atlas bleibt erheblich hinter dem marokkanischen Atlas zurück, da seine höchsten Gipfel wenig über 2300 m hinausgehen; im Winter sind aber auch sie von Schnee bedeckt. Des tune- sischen Atlas höchsten Berge sind nur 1600 m hoch. Während es sicher ist, daß der Zusammenhang Marokkos mit dem südlichen Spanien erst in geo- logisch neuerer Zeit durch den Einbruch von Gibraltar gelöst wurde, bestehen noch Zweifel über den ehemaligen Zusammenhang der Kanarischen Inseln mit dem Gebiet des Atlas, als dessen Fortsetzung sie erscheinen. Bekanntlich zeigen sie ausgesprochen vulkanischen Charakter, und der 3730 m hohe Pico de Teyde hat ebenso wie die 2358 m hohe Insel Palma, die nur 684 m hohe Insel Lanzarote noch in den letzten Jahrhunderten sich tätig erwiesen; aber diese Inseln erheben sich auf unterseeischer, nicht vulkanischer Grundlage. Auch die mit ihrem höchsten Gipfel nur 1846 m Höhe erreichende Madeira- Gruppe ruht auf tertiären Schollen. Auch für die Inselgruppe der Kapverden ist eine ältere Unterlage nachgewiesen, über deren ehemaligen Zusammenhang mit dem afrikanischen Kontinent jedoch nichts feststeht. Auch in dem nord- afrikanischen Küstenland und vor demselben sind von Tunis bis Oran zahl- reiche Spuren vulkanischer Tätigkeit in Form von eruptiven Küstenvorsprüngen und Inseln anzutreffen. Vulkanischen Ursprungs sind auch die mit dem Kamerunberg auf derselben Bogenlinie liegenden Guinea-Inseln Fernando J do Principe, S. Thome und Annobom. Ein ehemaliger Zusammenhang dieser Inseln ist ausgeschlossen. : enden wir uns nun zu den Inseln im Osten Afrikas, so haben wir viel- fach andere Verhältnisse als im Westen. Socotra mit dem 1419 M ne Dschebel Hagier ist ebenso wie die beiden kleinen zwischen ihr und dem Kap Guardafui liegenden Inseln Abd el Kuri und Samha von hohem Alter un hat wahrscheinlich vor der Tertiärperiode. mit dem Festland zusammeng“" hangen. Die Insel ist nicht vulkanisch. Seit der Juraperiode hat das Küsten“ land von Ostafrika sich verbreitert und Spuren junger Hebung des Lande: finden sich von Port Elizabeth bis Mombas; anderseits scheint aber in neueref Zeit das Meer wieder zu steigen. Abgesehen von Lamu, Manda und en den dem Festland sehr nahe liegenden Witu-Inseln, liegen drei größere en Pemba (höchster Punkt gr m ü. M.), Sansibar (höchster Punkt 135 m), Ma 1. Kapitel. Lage und Aufbau des Kontinents und der benachbarten Inseln. 875 (höchster Punkt im S. gı m), in größerer Entfernung von der Küste Östafrikas. Nach den Untersuchungen von VOELTZKOW ') ist der Grundstock aller dieser Inseln und der kleineren Inselchen ein älterer Sockel, der verschiedene Niveau- verschiebungen des Meeres erkennen läßt; auf ihm sind die rezenten Korallen- massen aufgebaut. Ebenso alt wie das südliche Afrika ist Madagaskar, welches bis in die Tertiärperiode mit Südafrika in Verbindung stand, bis in die Kreide- periode höchstwahrscheinlich mit Vorderindien zusammenhing. Für seine Vegetation und auch die des benachbarten Teiles von Afrika ist von Be- ‘ deutung, daß im nördlichen und mittleren Teil der Insel das Hochland im Osten steil, im Westen sanfter in Terrassen abfällt. Im Ankaratvagebirge ragt über mehrere 1600—1700 m hohe Gipfel der vulkanische 2680 m hohe Tsiafa- javona erheblich empor; in dem niedrigen Süden gibt es einige Höhen bis zu etwa 8oo m. Im NW. von Madagaskar liegen die vier zum Teil botanisch schon recht gut erforschten Comoren-Inseln, in der Richtung von E. nach W. Mayotte, Johanna, Mohilla und Groß-Comoro oder Angarija mit 2250 m hohem Vulkan. Wenn ein Zusammenhang des Comorenlandes sowie der öst- lich von ihnen gelegenen Gloriosa-Inseln mit Nord-Madagaskar und dem Kon- tinent bestand, so ist derselbe im mittleren Tertiär unterbrochen worden. Viel früher sind die Aldabra-Inseln und die Seychellen, sowie die ihnen benach- barten Amiranten, die Galega-Insel, die Garayos als Reste des Südafrika, Madagaskar und Indien verbindenden Festlandes zurückgeblieben. Während für diesen Zusammenhang die Gesteinsbeschaffenheit neben zoologischen Tat- sachen ins Gewicht fällt, kann eine Verbindung der Maskarenen mit dem ehe- maligen Festland nur durch das Vorkommen einiger Reptilien und Vögel wahrscheinlich gemacht werden. Während auf der Aldabra-Insel nur die jüngeren Korallenkalke über das Meer emporragen, treten auf den Seychellen die granitischen Urgesteine über das Meer; auf Mah& erreicht der höchste Gipfel 988 m, auf Silhouette 752 m. Viel bedeutender sind die Erhebungen der Maskarenen. Auf R&union (Bourbon), welches mehrere 900—ı600 m hohe Berge besitzt, ragt der vulkanische Piton de la Fournaise im SE. 2625 m, der Piton des Neiges in der Mitte der Insel 3069 m über das Meer. Mauritius, von welchem unter dem vulkanischen Gestein eine nicht vulkanische Unter- lage nachgewiesen ist, ist viel niedriger; die 300—500 m hohe Plateaumasse der Mitte wird von 600—800 m hohen Bergen im SW. und NW. überragt. Auf der kleinsten Insel der Maskarenen, Rodriguez, steigt das vulkanische Gebirge nur bis zu 395 m auf. Alle diese Inselgebiete sind pflanzengeographisch und pflanzengeschichtlich hoch interessant. Die Seychellen, Maskarenen und Madagaskar gehören dem durch starken Endemismus ausgezeichneten madagassischen Gebiet an und bieten unter sich wieder große Verschiedenheiten dar, welche die einzelnen Inselgebiete zu pflanzengeographischen Provinzen erheben. Die Comoren schließe ich an Madagaskar an, muß aber betonen, daß ihre Flora derjenigen 1) A. VoELTzkow, Forschungen über Korallenriffe. Geogr. Anzeiger 1907. 376 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. des afrikanischen Wald- und Steppengebietes am nächsten kommt. Während die der Küste näher gelegenen Inseln des Indischen Ozeans, Sansibar, Pemba usw wenig Eigentümlichkeiten besitzen, zeigt Socotra starke, eigenartige Entwick- lung. Die Inseln des Guinea-Busens schließen sich in ihrem Vegetations- charakter eng an den Kontinent an. Dagegen nehmen die makaronesischen Inseln als makaronesisches Übergangsgebiet eine Sonderstellung ein, wie auch " der Atlas und der ganze Nordrand von Afrika, welche dem Mittelmeergebiet zufallen. Ebensolche Sonderstellung kommt dem nordafrikanischen Wüsten- gebiet und dem südwestlichen Kapland zu. BR Zweites Kapitel. Klima: Wärme. — Niederschläge. | _ (Vergl. hierzu Taf. LL) Er Wenn auch die klimatischen Verhältnisse Afrikas im einzelnen noch sehr ungenügend erforscht sind, so sind doch ihre Grundzüge im wesentlichen so weit bekannt, daß man die Vegetationsverhältnisse der einzelnen Gebiete aus ihnen verstehen kann. Würde man, wie in manchen Teilen Europas, eine ER vollständige Kenntnis von der Zusammensetzung und Verbreitung der For mationen besitzen, so würde es nicht schwer sein, daraus Schlüsse auch auf =: die klimatischen Verhältnisse solcher Gebiete zu ziehen, in welchen bis jetz noch keinerlei meteorologische Beobachtungen gemacht worden sind. Bis zu einem gewissen Grade ist dies auch der Fall. Doch darf man nicht zuviel Gewicht auf das Vorkommen einzelner Arten legen, wie dies bisweilen von seiten der Nichtbotaniker geschieht; denn so sehr auch manche Arten ganz bestimmte klimatische Verhältnisse und eigenartige Bodenbeschaffenheit bean- spruchen, so sind anderseits recht viele in ihren Ansprüchen an Wärme keines- wegs sehr wählerisch (eurytherm). Daß folgende Angaben über die Tempe raturverhältnisse Afrikas und über die Niederschläge den zusammenfassenden Darstellungen ') von Meteorologen entnommen sind und daß ich nicht auf die Quellen zurückgegangen bin, wird man begreiflich finden. Kap as Werk ist im wesentlichen dem tropischen Afrika gewidmet; aber ein Verständnis der Vegetationsverhältnisse im tropischen Afrika kann man AUF gewinnen, wenn man auch die Vegetation der angrenzenden Gebiete, ins- besondere die des subtropischen Afrika, mit in Betracht zieht. Daher will ich auch die klimatischen Verhältnisse von ganz Afrika und der benachbarten Inseln hier kurz besprechen, soweit dieselben für die Vegetationsverhältniss@ | von Bedeutung sind. a N h J- Hass, Handbuch der Klimatologie, 3. Auflage 1910, daselbst auch ausführliche Rz ; der Literatur. — G. FRAUNBERGER, Studien über die jährlichen Niederschlagsmengen des & Kontinents. — PETERMANN’s Mitteilungen 52 (1906) ENGLER, Pflanzenwelt Afrikas. 1. Taf, Ll. Zu S, 876, METEOROLOGISCHE KARTEN von AFRIKA. nach Berghaus Physik. Allas u. Supan. MD z Er . JAHRES-ISOBAREN _ — 2 El 1 EI) Bi Fe] ats Tähen, sh Br. £3 4 Ancen ET _ Banaıa, u FE ge 8 2 Ss, u, sh 2 n _ (Rollers | \ £ Wendekr d iv \ Ar euär \ „ Veran Zw Tzrrstiig Ütor Peer ac, gem über 200 zur. ZÄHRLICHE BE GE te unter 25 zur. DZZA GIB DER € | Wehdekr. esKrebses| Alursuk a hl a « St = FE San n [} . Aquator : Bi 7L atal wyn de ZEITLICHE VERTEILUNG - ch ann. HLÄGE de BE 9 \ Pe ee: - te N ; ! 2 Al der De \ N 3 \ \ N BE EA N Feradecn de Heer... „ Mürsek. ANNL = \ - a0 Si U. N Bet 200 \ “ zn Y De \ lem RE 4 ; 2 7 [) is . E Sansibar Bana. “; = ansibar ® | a „se FR Bir v2 3 unter108 S l BER 3 (ae ae A. 4 $ bergangegeb! mit 528 10 - 208 a IL Pu Minder " E 8 ennai atal T >Ep 20 - 308 / Hei & 308 \ Ptadt / a Wilhelm Engelmann Leipzig. Bibliographisches Institut in Leipzig: 2. Kapitel. Klima: A. Wärme, 877 Ich beginne mit der Besprechung der Temperaturverhältnisse und lasse dann die der Niederschläge folgen; ich behandle ferner zuerst das extra- tropische Nordafrika, dann das extratropische Südafrika und hiernach das tro- pische Afrika. A. Wärme. Extratropisches Nordafrika. (Hierzu Tabelle I.) Im allgemeinen sind in den tropischen Gebieten die Temperaturunterschiede der Jahreszeiten viel geringer als in den subtropischen, in denen zwischen der warmen und kalten Jahreszeit längere Übergangsperioden eingeschaltet sind; aber innerhalb der subtropischen Gebiete selbst machen sich oft sehr auf- fallende Unterschiede hinsichtlich des Ganges der Temperatur von Monat zu Monat bemerkbar. Das ist namentlich auch im nördlichen Afrika der Fall, von welchem ein großer Teil in seinen Temperaturverhältnissen von der massigen kontinentalen Entwicklung abhängig ist, während ein kleinerer den Einflüssen des Atlantischen Ozeans unterworfen ist. Ein Vergleich der An- gaben in Tabelle I läßt die Unterschiede des Klimas in-den einzelnen Teilen Nordafrikas gut hervortreten. Das letztere ist in vollstem Maße der Fall bei den makaronesischen Inseln, in geringerem bei dem nordwestlichen mediterranen Afrika. Beginnen wir mit den ersteren. Auf Madeira (Funchal 32° 38’ N., 25 m) beträgt die mittlere Jahrestemperatur 18,6%; der wärmste Monat ist der August mit 22,6°, der kälteste der Februar mit 15,4°. Die mittleren Jahresextreme sind auf 29,3° und 9,3° berechnet worden; die mittlere Monatsschwankung beträgt nur 10—ı1° im Winter und 9,5° im Sommer, die tägliche Wärmeschwankung ziemlich gleichmäßig im ganzen Jahre 5,7° (Hann). Eine Gleichmäßigkeit der Temperatur, welche in Verbindung mit den später zu besprechenden Feuchtigkeitsverhältnissen die eigenartige Entwicklung vieler endemischer Pflanzenformen zur Folge gehabt hat. uf den Kanaren herrschen ähnliche Verhältnisse, wenn auch die Regen- menge geringer ist. Das Jahresmittel (vergl. die Tabelle) beträgt etwa 19° und die Mittel der einzelnen Monate verhalten sich dazu wie folgt: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. —2,5 —2,6 —2,2 —ı,6 —0,6 1,0 2,4 3 2,6 427 00.047 Die Jahresschwankung beträgt in Las Palmas auf Gran Canaria (27° 28’ — ıom) nur 5,6, in Santa Cruz auf Tenerifa (28° 29’ — 4o m) 8,5 und in Orotava 8,7. Die mittleren Extreme sind bei Las Palmas etwas höher als auf Madeira, nämlich 38° und 10,8°. In größerer Höhe, so in Laguna (570 m) sinkt das Jahresmittel auf 16,7° und die mittleren Extreme werden bedeutender. Die tägliche Wärmeschwankung ist 7—9° im Jahresmittel, im Winter 7—8°, im Sommer 9—ı1°. In Marokko ist die mittlere Jahrestemperatur an der ganzen Küste ziem- lich gleich und niedrig; so in Mogador (31° 30’) 19,3°, die des Januar 16,4°, 878 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Tabelle I. Temperaturverhältnisse und Niederschläge im extratropischen Nordafrika. ER RT BE BE a a PEN Dr A mal, LT Höhe Monatsmittel Jährl. = Jahres- R egen- N. Br. |ü.d.M. : m Han. |Febr.| Aprit| Juli | Aug. | Okt. | Mittel | menge ‘Funchal (Madeira) . .| 32° 38 25 |ı15.9| — | ı7.1 | 22.7 | — |20.7 | 18.6 | 683 S. Cruz (Tenerifa). . . | 28° 29’ 40 — |1483| — | — 1233| — | 138 | 307 Laguna > 30, er — 128, | —.]22 — | 16.7 | 554 Orotava > ET 28708, 100 1146| — | — | — |! 33| — 19 335 Las Palmas (Canaria) . | 27° 28° eye I la28| - Ti Tr Kap Juby (Marokko). . | 27° 58 _ — |159| — | — |208| — | 182 | 182 Mogador. REN 31° 30’ 17 116.4 | — | 19.7 | 22.4 | 215 | 20.9 | 19.3 = DENBBE TE? 4-0 0236 3548 ae 22 78 | 315 Gibraltar. .... ...]36 6 ı5 |12.2| — |15.9|23.5| — |ı182| 17.3 | 822 rg 35° 44 so | 99 — |ı152|246| — |ı18.1[| 16.9 | 554 36° 48’ 26 I ı21ı| — |16.3 | 25 wu TOT ER 745 La Calle 36° 54’ 30 lı0o.9! — | 15.4 |25.2| — !197| 17.7 809 is. el — Ienzl — 18. |273 | — | 21.7] 196 1 497 Tlemcen 30537 | 8390 | 83| — |14 |253| — |ız | 16 | 662 36° ıı | 1090 | 42 | — |10.9|249| — |13.6| 13.5 | 442 atna 35° 32’ | 1050 | 3.8| — |ı10.3 |23.3 | — |13.8| 127 | 21 Biskra 34° 5ı' 130 lıo0.5 | — | 19.2 | 31.4 | — | 20.3 | 20.3 | 199 33° 30’ 40 | 9:6| — |19.6| 33.3 | — | 21.9 | 209 | 124 Tuggurt 33° 13’ 8o Jır.2| — | 23.5 |35.8| — |246| 234 | = Ghardaia “ 32 37 520 931 — |195|346| — |2ıı] 21 114 El Golea 30°. 33° 380 907! — |20.5|349| — |242| 222 47. Gabes 375% 5 110 — |182|279| — |223| 195 187 Tripoli 320 53’ 30 lı22| — |ı85|26 | — |239| 20.1 | 354 E ER ı0 |ı123| — |18.3|26.1| — |24 0.1 | 355 5: Alexandria 31° 12 19 |14.9| — |19.2 126.4 | — | 23-9 20.8 | 210 i Port Said 31° 16’ 6 l135| — |ı183 |27.8| — | 224 20.5 89 4 29° 59 37 1121| = |aı 2 _ |22.8| 21.3 ei ® Ismailia 30° 36’ 9 12.6 re 19.1 28.1 we 22.2 | 20.5 = Suez 29° 59’ 3 lıaı | — |197 |292| — |237 | 25 | ? DRRE SE ee a - 5 — 18.3| — |244|294| — 26.2 | 24.6 = a EN u — 224| — 1271131241 — 28.6 | 27.3 Er 2 des Juli 22,4°, des August 21,5°. Am Kap Spartel beträgt die ee: | € temperatur 17,7° und in Tanger 17,8°, an letzterem Ort ist das Mit Januar 13,9°, das des August 24,2°. Innerhalb Algeriens macht sich ein 2X licher Unterschied zwischen West und Ost bemerkbar, denn das Jahresm! von Oran beträgt 16,9°, das von Algier 18,1°. In den hohen Plateau das Jahresmittel bedeutend, so in Setif (1090 m) auf 13,5, in Batna > auf 12,7°, und am Nordrand der Wüste haben wir wieder hohe Jahre u so in Laghuat (780 m) 16,9°, in Biskra (130 m) 20,3°. Im W. ist es Be im E., denn Oran hat im Januar 9,9° Mittel, dagegen Algier 207 = in Se nach E. wird das Mittel des Januar wieder niedriger, in La Calle 10,9 “ a Tunis 11,3°; dann steigt es in Tripolis auf ı2,2°, in Bengasi auf 12,3 0 n 2. Kapitel. Klima: A. Wärme, 879 Alexandria auf 14,4°. Die mittleren Jahresextreme betragen in Algier 37,1° und 3,6°, in Biskra 45° und 4,4°, doch sinkt in Algier die Temperatur bisweilen auf —5°, noch viel niedriger auf den Hochplateaus. Auch in Tunis, wo die Jahresschwankungen 35° und 4,3° ausmachen, sind Schneefälle und anhaltende Kälte in der Küstenregion seltener, aber im Gebirge bei Louk el Djeman mit einem Mittel von nur 13,9° beträgt das Mittel für Januar 3,9° und bisweilen sinkt die Temperatur in diesem Monat auf —7°. Ganz außerordentlich hoch sind die mittleren und absoluten Jahresextreme in der algerischen Sahara, so zu Ayata 49,2 und —2,3 (die absoluten 5o und —4,4), zu Ghardaia, wo auch Schneefälle beobachtet wurden, 47,7° und —o,2° (absolute 50° und —7°), in Golea 48° und —3°. Aber auch im Sommer sinkt die Temperatur stark auf den Hochplateaus und in der Sahara, denn die tägliche Schwankung steigt auf ersteren bis 20° und in der algerischen Sahara auf 17,4°. Im übrigen sind die Temperaturen der algerischen Sahara aus der Tabelle I ersichtlich, Über südlichere Teile der Sahara haben die Beobachtungen von ROHLFS und NACHTIGAL einigen Aufschluß gegeben. ROHLFS konstatierte in Murzuk (25° 54’, 503 m) recht niedrige Monatsmittel im November bis März, während NACHTIGAL höhere für dieselben Monate (im folgenden mit N. bezeichnet) beobachtete, nämlich November (R. 16,7 — N. ı7), Dezember {R. 10,6 — N. 14), Januar (R. 9,6 —N. ı2), Februar (R. 13,8 — N. 14,8), März (R. 22,7 — N. 19,9). NACHTIGAL stellte ferner fest für April 22,2, für Mai 28,8, für Ok- tober 20,9. In den dem Wendekreise nahe gelegenen Gebirge von Ahaggar und in dem Plateau von Tarrili (1500 m) fällt im Winter Schnee, in Ahaggar nach DUVEYRIER öfters innerhalb drei Monaten, und in Tassili fand ERWIN voN BARY schneebedeckte Bergspitzen. In der algerischen Sahara und auch in Tripolis herrschen im Winter die N.- und NW.-Winde, im Sommer SE. und E.; im östlichen Teil von Nord- afrika aber herrschen im Sommer N. und NNW., welche die Temperatur herabsetzen und die Luftfeuchtigkeit erhöhen, im Winter S.- und W.-Winde, von denen die ersteren die Temperatur erhöhen. Von Tunis bis Port Said bleibt das Jahresmittel an der Küste zwischen 19,5° und 20,8°, ist also höher als an der algerischen und marokkanischen Küste; von Tripolis an ist auch das Januarmittel etwas höher; ferner ist das „Julimittel höher und besonders charakteristisch die hohe Temperatur im Herbst (s. Spalte Oktober in der Tabelle). Als mittlere Jahresextreme werden an- gegeben für Gabes 45,1° und —ı,9°, für Alexandria 37,4° und 7,3°, für Kairo 42,9° und 2,5°, doch kommen außerhalb der Stadt Kairo in der Wüste Ex- treme vor, wie sie in der algerischen Sahara häufig sind, 47,3° und —2°. Im März bis Mai, in der Regel nach dem Frühlingsäquinoctium, seltener schon im Februar und noch im Juni, weht in Ägypten der heiße austrocknende Südwind Chamsin innerhalb einer Periode von 5o Tagen in sehr ungleicher Zahl von Tagen 4, ı1, 16—20 Tage. An solchen Tagen steigt die Tempe- ratur in Kairo bis zu 43° und die mittlere Monatsschwankung, welche im Winter kaum 20° beträgt, steigt auf 28°. 830 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. In der libyschen Wüste haben wir ähnliche Verhältnisse wie in’ der al- gerischen, zu allen Jahreszeiten hohe, tägliche Wärmeschwankungen und im Winter nicht selten Sinken der Temperatur unter den Gefrierpunkt. Extratropisches Südafrika. (Hierzu Tabelle II.) Beifolgende Tabelle II, welche nach Hann (a. a. OÖ.) und K. DovE’) zusammengestellt ist, gibt einen Überblick über den Gang der Temperatur in | Tabelle Temperaturverhältnisse und Nieder- u on 5 H E E Mittlere Jahres- r Monatsmittel d. Temperatur et an der Küste 5 else extreme . gelegene Orte Se So 83 E A J Sommer | Herbst a Che Sommer) Winter | 2 Januar Februar März Fort MOlok > &: - 120° 14/ 116%? | 10] 7 lı3r) — _ 148) — ee Klein-Namaland, . |29° 517° 5’| 5sool — | — _ — .|I:-ı20| — — [re Springbok. . . . |29°40’|ı7° 53’| 975| 4 |158| — — — 1208] —. (ler Concordia. . . . | 29° 35’ | 18° 1000| 2 J18.9| 35.8 21T I Trzr Clanwilliam . . . 132° 10/|18°53/ | zoo] g |ı7 1] — _ 23012311 — mt er Worcester ee or 1166| ta — Tanz — Il ee KKapstadt . . . |33° 56'|18°29’| 10] ı5 Jı6.3 32.9 4.31.-6401206| — jr er Tafelberg . ; _ en ee ee Du — 1650] — ee ishops Court _ _ er a 2 1420| — — joloraan Rn 34 18° 289° 751 15 |164) o— = Imzof24]| — I Simonstown -— || —1- 1.38 6 el -— | — I = Somerset W. TS STB - 208 4 _ — Gokar.il.— mi er Südwesten Br _ _ BES UNO BE BeR Ps s50| —| 23%|—| 31 | — 3:7% BMomelbi , . . 34° 11’ |22° |. z0l ı5 ı7 | 301 691 410laı.ıl — | m Südküste , , . RN PA ara Be Se De N 460 ng 5.3 pas 8.7 o has 12.2°/ en . e. g* 52’ | 23° 1250| ı5 |152)| — _ 250 | 22.3 = raat Reinet . . | 32° 16° | 249° 34’ | 760] ı5 Jıy. ; — 0. i —_ al FI a a a rt abi 39:5 - ” an 15.10) —| 126% |— 22.4°% Amalienstein . 33° 27’ |21°24/| a75| 6 |ı74 42.8 — 10] zz0lagı| ee = : Sutherland "= = 132° 28’ | 20° 40’ | 1430| ı5 [11.5 347 |) 1100| — |184| — 4. = I ar a „|. — Az a ar er 2370| — | 8.106 — 133% ||" e 6 32° 44 |25°35°| 730| 15 [16.3 | 36 LIT ssotara a Tee 33° 20° |26° 33° | 550| 6 |16.6| 39.2 1217301208) .+jF 77 ; 32° 51’ | 27° 22°| go5| 15 |ı63 | — u &ölarıı: ie FT al e es 90T en Fl _ 410| — | 10.2%|— 13.5 | = 2 33 210086]. ol 16 ja78| _ —-— 1 Iaool. = ee 7 tr 29° 50’ | 310 453 8 1264| — — 11090|234| — |] a 129° 30 | 30° 20° | 640] 10 |ı7.5| 35.2 04] 770farg| = 17 2 4,2. » 128° 56’ | 26° 19° 1390| — |15.9| 34.5 3 — 12261 177 7 = * K. Dovz, Klima des außertropischen Südafrika, Göttingen 1888. 2. Kapitel. Klima: A. Wärme, 881 den einzelnen Jahreszeiten nicht bloß des südwestlichen Kaplandes, sondern auch anderer Teile des extratropischen Südafrika, um den Gegensatz zu diesen hervortreten zu lassen. Wir sehen, wie niedrig zu allen Jahreszeiten die Mittel- $ | temperatur an dem an der Westküste und dem Äquator am meisten genäherten ; Port Nolloth ist, wie hoch anderseits und in den Jahreszeiten wenig differierend e | die Mitteltemperaturen in Port Natal sind. Ferner ist ersichtlich, wie unter = \ gleichen Breitegraden die Orte des Inlands, wenn sie sich nicht bedeutend über Hr das Meer erheben, höhere Sommertemperatur und niedrigere Wintertemperatur haben, als die der Küste mehr genäherten. schläge im extratropischen Südafrika. iu EN "satz von der Gesamtsumme der jährlichen Niederschläge für die einzelnen Monate (zweite Spalte bei jedem Monat) Herbst Winter Frühling | Sommer g April Mai Juni Juli August | September Oktober November | Dezember | 1321| — - | —- |-| — iii —- |l-| —_ )-| — 129| — _ 1 16.8 — vn Pe Se en 9.8 Be en _ a 15.6 _ u m. ;- - 1 ats... ee | en - | at et Ei u Et rn I1.I u a = — N ag ee... 12. 23 — |I-| —- IJ-| — 1359| — |— ee | a 12.4 _- || —- |I-| — ı61]| — |— ‚ net u — Se Be Rat Rt FE an Fa RR PR a un el 1.408, 12 a RL a U Kam [63% )—|15.1%%0)—116.9%) — 156% |— 124%|— 94% | — | 800% |— 18 rn ei en u Ra 13.5 a En run 16.4 | — Fr [82%|—| 96 %I—| 65% — | 79 %I—| 88% | — gıyk) — | 99% | — Zu ey ee Ft ge a Be a a ee ga ur I—| 89% — | 48 ho — | 35%|- | 32 bI—| 55%| — | 42% |— 2 u 10.6 ee a ae a ng u ee - Be Fa 4-3 _ II - J-| — 211 —. |” 92 |—| 87%|—| 51%] — | 52%|—| 54%|—| 36% | — | 86% | — =. 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Für das Pflanzenleben des Küstenlandes gegenüber dem des Innenlandes ist sehr wichtig der große Unterschied in den Wärmeverhältnissen der Jahres- zeiten. Während an der Küste die Wintertemperatur von der des Sommers nur um etwa 7—8° differiert, beträgt der Unterschied im Innern 12—16°. (Man beachte insbesondere in der Tabelle die Angaben über Brakfontein.) Im Innern Südafrikas sinkt im Winter die Temperatur bedeutend, wovon die mittleren Jahresextreme der Temperatur in Südafrika Zeugnis ablegen (zweite Spalte für jeden Monat). Aber auch die tägliche Wärmeschwankung ist eine hohe im Innern und besonders in den trockenen hohen Plateaulandschaften; sie überschreitet häufig 20° und erreicht sogar 30°. Ferner ist die Tempe- raturschwankung im Westen größer als im Osten; so betrug zu Clanwilliam die tägliche Temperaturschwankung im Mittel während des Sommers 19,8%, während des Winters 16,8°. Tropisches Afrika. (Hierzu Tabelle III a—.c.) a) Inseln des Indischen Ozeans. Wir behandeln die Temperaturverhältnisse des tropischen Afrika am besten in der Richtung von Osten nach Westen, indem wir zuerst mit den Inseln des Indischen Ozeans beginnen. Eine vergleichende Übersicht enthält Tabelle IlIa. Von den ostafrikanischen Inseln zeigt Madagaskar bei seiner Ausdehnung von 12—25°S. ein Nachlassen der mittleren Jahrestemperaturen von N. nach ? und auch eine höhere Temperatur in dem viel trockneren Westen, als ım regenreicheren Osten, selbstverständlich niedere im Hochland, wie sich aus folgender nach Hanns Angaben zusammengesetzter Tabelle ergibt. Im Hochland ist nicht nur die Differenz zwischen dem wärmsten kältesten Monat eine ziemlich hohe, sondern auch in der Trockenzeit = Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperatur. So sinkt in Tananarivo iM der Trockenzeit die Temperatur auf 5°, stellenweise, wie auf der Ebene d’ Jazolava (1400 m), auf —4°. Auf den Maskarenen sind die Temperaturverhältnisse an der Küst gleichmäßig, sie ändern sich aber erheblich mit der Höhe. Auf hat Port Louis (20° 10’ 5, gm ü.M.) ein Jahresmittel von 25,1°; Observatorium (20° 6’ S., 55 m) nur noch 23° und e ziemlich — Mauritius : Tabelle IIla. K Temperaturverhältnisse und Niederschläge im tropischen Afrika. Inseln des Indischen Ozeans. ul 53 Beobachtungsorte. b E & P Jährl. Monatsmittel der Temperatur in den wärmsten w) und ‚den kältesten (k) Monaten 8 Br. ( en 0% E & Regen- und Monatsmittel der Niederschläge 1 ) ü. d.M. Pre) » [?} | gelegen, = & E- & | menge Feb M « . . . am Jan. ebr. | März | April | Mai | Juni | Juli |August| Sept. | Okt. | Nov. | Dez. ! 4° 45' | Seych. Mahe . . 2 23 25.9° | 2407 | 387 | 340 | 310 | 206 145 123 ro 65 114 157 38 | 252 12° Comoren. . . . —_ _ — _ —_ _ BR en er er BR EN m er seh 13° 21° ; O.Vohemar. . .| — 4 — | 1489 | 146 | 120 | 167 | 234 go | 131 97 98 | 117 55 55 | 179 13° 25’ | W. Nosi Be . . 20 8 25.4° | 2671 | 624 | 513 | 257 124 66 54 49 55 55 | 130 | 277 | 467 w 27.2° k 23.3° 15°43’° | W. Majunga. . . 40 16—8 | 26.1° | 1568 | 428 | 435 | 223 7” 4 o o 3 4 3: | 32 130 w 27.6° k 23.8° 16°50’ | O. St. Marie . . — u — 2944 | 410 | 360 | 340 | 384 | 253 | 286 | 229 200, 75 86 118 | 203 18° 10’ 9. Tamatave . . 5 10 | 23.6°| 2934 | 285 | 340 | 472 | 346 224 | 247 | 253 | 166 | 142 | 124 | 107 | 228 w 27° 18° 55° | > Tananariva. . | 1400 16 16.7° | 1371 | 321 | 267 | 197 59 12 7 6 10 14 74 | ıı5 | 289 w 19.5° k 12.6° 19° — Arivonimano . | 1410 5%Ja) 18.2°| 1393 | 267 | 269 176 | 101 37 9 16 8 6 88 100 | 336 w 21.3° k 147° 21°27’ | — Fianarantsoa . | 1446 17-8 17.7° | 1141 | 197 | 224 151 46 25 7 7 9 17 38 1.108. 179323 w 21,3° k 13.8° 23° 39° | W. Nossi Ve . . _ 4 25.0°| 352 80 66 41 34 17 5 11 B 6 17 18 56 wa8.g® kar° 19° 41’ | Rodriguez . . . 3 23 se. 1144 | 163 | 144 | 199 | 124 96 | 104 70 87 Au 34 ‚ss 75 20° 6’ Mauritius. . . . 55 21 23° | 1885 | 293 | 208 | 288 | 232 145 | ıi8 | 108 98 69 | 67 82 | 177 20° so’ | Bourbon, St. Denis (Reunion). . . 16 17 — 1674 | 346 | 236 | 242 | 282 85 58 33 44 34 40 zo | 204 Die römischen Ziffern bezeichnen den Monat. 884 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Madagaskar. M ® er S Monatsmittel ahres- onatsmittel Ostküste In Westküste J ü mittel $ k mittel = k 12° 14’ Diego Suarez | 26.7° | I.29.3° | VI. 24,7° |13° 25’ Nossi BE (5). | 25.4° | IV. 27.2° | VIE 232° 13° 21’ Vohemar . 25.4° | 1.27.7° | VII. 23° |15°43 Majunga (6) . | 26.1° | IV. 27.6° |VIL 23.8° Inneres Hochland 18° 117 Tamatave (6). | 23.6° | I.27° | VI. 20.1° |18°55’ Tananariva (9) | 16.7° | II. 19.5° |VIL. 12.6° (1400 m) 22°49' Ambahy . 23.2° | I. 26.1° | VII. 20.2° |21°27’ Fianarantsoa. | 17.7° | 1.21.3° |VO. - (1440 m se Westküste Re E 25°2’ Fort Dauphin | 23.3° | I. 26.8° | VII. 20° |23°39’ Nossi VE. 25.6° | II. 28.9° | VIL2 3 Auf den Seychellen ist die mittlere Jahrestemperatur, entsprechend der niederen Breite (Mah& 4° 45'), etwas höher, 25,9°; aber die Temperaturdifferenz zwischen dem wärmsten Monat (April 26,8°%) und dem kühlsten (Juli 25) be- trägt nur 1,8°, während sie auf den Maskarenen 4,8—5,4° ausmacht. b) Kontinentales Ostafrika mit den der Küste genäherten Inseln. Im kontinentalen Ostafrika (einschließlich der der Küste genäherten Inseln) herrschen nicht am Äquator, sondern an der N.- und S.-Grenze der Tropen zone die höchsten Temperaturen und zwar nicht bloß zeitweise, sondern sogaf im Jahresmittel (man vergleiche hierzu und zu den weiteren Ausführungen Tabelle IIIb). In diesen Grenzgebieten wurden 28—30° Jahresmittel konsta- tiert, zwischen o und 4° aber kaum über 26,5°; ferner ist im allgemeinen eine Zunahme der Temperatur von E. nach W, wahrzunehmen. An der Ostküste beträgt im allgemeinen zwischen 10° N. und Jahresmittel 26°, etwas nördlich davon ist es wahrscheinlich niedriger, Somaliküste von kaltem Küstenwasser beeinflußt wird. Südlich von 3 macht sich ein besonders großer Unterschied zwischen E. und So hat Loanda unter 8°8’ S, ein Jahresmittel von 23°, dagegen 25°; mit zunehmender Breite wird dieser Unterschied zwi und West immer größer. Im ganzen Ostafrika ist schon von 5° N. an der Gang der Tem In dem äquatorialen Gebiet fallen die hö turen im allgemeinen in April und Mai, später südhemisphärisch. doch bewirken die Regenzeiten hier und da Abweichungen. fachsten Temperaturverhältnisse herrschen über die heißen Gebiete Nordafrikas und über die heißen Küsten d Meeres sich das abyssinische Hochland bis 4620 m erhebt und anderse die warmen Niederungen des Sudan abfällt. Während für die Küste im nordöstlichen Afrika, 3” S, das da die = W. bemerkbar. in den Oktober und Novem Lindi unter 10° 5 schen Ost peratur chsten Tempera“ ber, Die mannig- indem es Roten its in ne des. ' Tabelle HIb. Temperaturverhältnisse und Niederschläge im tropischen Afrika. Tropisches Ostafrika einschließlich der der Küste genäherten Inseln. 836 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Beobachtungsort. = | © B Monatsmittel der T tı ; (> Im Innern gelegen.) | Höhe Br 3 2 3 Regen- für jeden Monat). Breite | Die Ziffern hinter nen ü.d.M. E 8 Ö & |menge T Namen en ie | ci 5 Januar Februar 266 | >Äsum. . .....| To 25.8 o|kısı| — Be 210 53° | >Wadi Halfa 31°20° .| 130 | (5) ı1 | 26.3 6,8163) = 7 a 5 |(to0) ı7| 27.5 | 217 | k 22.2 | 26 _ 18° 1’ | Berber 34° 4’ > 350 | (4 u — |k206| — _ 160 Wadi Medemi —_ 2 ker 397 u Mana Se 15° 47' | Keren 38°29° . . 1450 5 9 641 = = DE; 3 150 36° | Massaua 300277 .. . 9 |(16) ı5| 30.2 | 183 | k259| 50 — | 1471| 15° 36’ | >Khartum 32°33° . 383 |(6/.) 9| 288 | 131 | k21ı9| o = o 15° 30° | > Kassala 36°23'. . 5ı5 | () 8 | 27.1 | 308 == zer er 150 26° | >Ghinda 396° . . .| 962 | (a) | 244 | 50 lkı83| 5 | — || 2 Gedarif. = Be ._ er re Se u 13° ı1? | —>Obeid 30° 14’ Ben ih — | er 12° 58’ | —>Gallabat 36° ı2’. . .| 900 | 4! — 827 ee ° BR: - — | Nord-Abyssin. (Takazze).| — _ _ _ ee San TE A 12° 59’ | Assab 42° 44’ ee EEE FIR] Ten 12° 55’ | > Kuka Born) 130 23 | 20 | — 2332| — |k225| — TR 12° 45’ | Aden 45° 2 R 26 27 27.8 58 11 nr‘ 7 u _ _ — ee ae 12° 36’ | -> Gondar 37° 29° . 1900 |(2) 53 | 19 | 104 | — | o = — | Asmara es 2370| — 15.8 -— 1-]| zz 1° 327 | Zeilaygadaır, .. — (1) 2235| — u ar re _ ord-Somaliküste . a ee a - iRI +78 _ omaligebirge . — _ _ — _ I - A 11° 23’ | >Magdala 39°25'. . . | 2760 ı (2) 1354| — — Ir — — ober... 2790| — 13 — nt. Marl 7 9° 53’ | —>Kodok 32° 2 38 1 Meer 699 _ o ir . 9° 42’ | >Harar 42° 30 » 1 1856 \(22/2)21/2 18.1 | 895 u us x 9’ 2’ | —Addis Abeba 380 a «| 2440 5.3 | 1259 ke) — IM _ —Süd-Somaliland. .- _ ne PR iin _ I a G — ObererNil ee _ 28.6 | 314 _ I— nr SERE Mongalla 31° 439 |(4) 2/4 | 26.6 _ 2 ee 52" 1 >Ladö 31° Sr 46 n/a | 27 949 _ o ge 4° 54’ | > Gondokoro en 440 | Ta — | 1083 4 - 2° 45’ | —> Wadelai 31° u, 700 | (5) 9 25.7 | 1100 ne 24 |W 27.9 o0®8’ | Mengo 320337 , . 1175 (4) ii > u Te S, 0° 3° | —Entebbe 32° 30 1160 | 91), il: ugg PR 0° 20° | >Rubaga 32° 357. 1300 |(2,) 7| 214 | zo | — 0° 22’ | Kismaju 43133’ 20 (5) 12/2] 26.3 | 38| — 0° 45’ Baringo-See . . E= I die 879 _ 0° 52’ | > Fort Hall 37° . 1220 6 _ 1208 va 1277: 1 > Shirsti 3300 1165 | 53% Sr 705 _ 1° 14’ | —Ft. Smith (Kikuju) 360 44 ’| 2050 | (6) 13 | 16 1144 Ba 1° 317° | > Ft. Machakos 37° 18, 1750 | (5) 13 | 17.2 | 950 se * Die in Klammern eingeschlossenen Zahlen beziehen sich auf die | 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. 887 | wärmsten (w) und kältesten (k) Monaten. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte . licher Regen, r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. April Mai Juni Juli August | September | Oktober | November | Dezember \- Io - ol" s3/|-3|-| — |-| - I-| - |-| = I-| - | = ed ee et) ee w3411—-| — I|—-| — I-| — I—-| — 1-1 — a 2 1 — ke 0 — 3|w34.83| 0o| — 0 — 3»7| — 383| — 5ıI _ —| — | -|w343| —| — I|—-| — |—-| — I -| — |-| — | -| — — - 9 — |25| — |1o7 1077| — 3000| — | 91 — 2) — ıı — o | = 2! — /|ı)| — olw35.2| 4| — „| — si — Ivni — || — 55 | 0|w33.4| 3| — 7 44 BE 2 ER = ne Kg ° } _ ılw32| 6| — |20| — [ 79|k27.4l12ı]| — | 60|w295| 20| — ol — o _ 23/|w25,6| ııl| — I — 134 s3| — | 11])-— | 30|w2t3| 621 — 66 = gr | -— Per I)» —IGR]I —"IGR GR = —_— | nn Es — o|w30| 5| — |43| — J107|k26.3 |113]| — | 75|w27.8| 20| — ser fe) = 31... heuer 23) — |uıl — | 31 — 417: o — — Re — IRI — IR| — |— re NE e- = Je ee a Tale ee er ee en RI— IR RI — RI See] 1 - Fe er war) 3), = 8 2 en ee $ En OR DE 3 3 w227| ol — |67| — Iı22]| — Isgolkı5.8/3972| — J1og| — Ia6w8cial — | o — RI — _—ı— — IRI - IRj — | — _— iu _ | — — i1—-| — 1|-|w336|-| — | -| —-— I | — | )k2358| — — R —_ I|-| — |-| — I — — r Zn Tr a R _ RI —- |IR| — r — r — r — r — /RL = lJ2). — FR _ r |w 19 |” R - R — R _ r — r Iikı28| — | — — 18) — 63,5 In) — lıı6| — lıa2| — 94 nen re o — 102 ad 82 — Jı31lkı74 38] — Jg) BI) — | yi — im — 85 |wı7.9| 78 146 — 1305/1k 17.4129 | — J1641|wı73| 4 | — | 13) — 3 — /R = || —- I] - | 1 - 421 — _ — IR —- |r| —- I|Rk| — |r| - Ir | —- — IR|l - IR| —- |-1 - | —_ 8 — |96| — lıı7) — [102 /k24 838g) — || — 1136| — |) — 4 - 15] .— 1839| — Isı]l = J818/K2521829] 2234 0 1 57 2 — | — I7o| — 1107| — I14 — |ı — I137l| — || — |3| — 11 Sa 9797| — Immo] — |89]| — | 93|k244 ı5 | — J107)| — 1666| — (114) — 32 ER —|i - I-| — i—| — 1|-1k20.6| —| — 1—[|w229| —i — u — a It 1152) — 76 are a ae — I — I135| — 761 — 8118203 1.993) 8 1 091: 331... 799 1, w281)44| — l136| — 92|k24.7| 49 201 — 19! — 4 — | — 7 Fa ea I ul er ea Th = 136 | —. 17). — 70 — 1940| — [1416| — LE een II — T sen 207: IT a 5ı yes; 72 — 1243| — I183| — | 68|kı47| 2656| — | 1909| — |37|w166| 461 — |133| — 94 Fr u - il -TBikens' si Im — siwıßz3l55l — 12081 — lı18 % Temperatur, die andern auf die für die Regenmenge. ; Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. 57 2 888 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. z x . = Beobachtungsort. 4 2 & 3 Monatsmittel der T: r (> Im Innern Aue Höhe | E 3 © |Regen- u Ri Breite | Die Ziffern hinter dem e8l2 für jeden Monat). \ ü.d.M. 3 |& 5 |menge = Namen bezeichnen die aelse ie; Längengra ar UN Januar Februar N S. = ı° 20’ | >Bukoba 31° 52’ . 1143 (3—4) 9 — |1700 — 107 — [126 - 1° 45’ | — Nairobi. 22], — | 886 _— |— — ET 2° > Neuwied (erewe3 24 01 ie za | — —_ _ |— == w2 20 — Machako 81/2 — 941 — * 2° 16 Lamu 40° ga’ i N Rn 69 — | 775 _ 1 _ 4| E- 2° 25’ | > Kibwesi 37° ss. 9020| (2) 3 | 22.3 | 774 — |10 — |35 |w2 2 32’ | —>Muansa 32° 50’ . 1140 |(4) 7/a| 22.1 | 1070 = 59 — |%4|1 = BASEL WER. un eis — (1) m/,| 25.6 | 1230 u Arien — | 3° 14’ | Malindi go’ 10°. . — |) ı5 | 25.7 | 1052 ie 8 be 613 ea 3° 15’ | > Usum . —_ 21/3 = 01.1 _ | — 1 3 3° ı7' | Mamba 37° 2 ıs6o| 6) Iıms| — — | — |w 202 I 3° 17’ | —Marangu . e 1350 | 21) 3 1 2498 en — 1356| 7 3° 19’ | -> Moschi 5 = ; 1176 | (8) ı7 | 20.6 |ı225 | w 23.9 | 27 |w 25.1 8 3 Ar akanaga . _ di — [1027 u Be. 3° 55’ | >Ribe 39° 40. 152 | 12% | 25.5 |1596 29) —| iz ws BE RBORIEN. 29 030. 810 I 24.8 | 1270 _ r —. e 4 | Mombassa 39° 42’ . .— 20 | 26 |ı2ı7 —. |28|. — Tara #39 > Shimoni (Wange) 39 sen 14 1435 — .|354 WEB 245 |>W 3 187. wı188|79| _ —>Mombo. . . » = — Kwamkoro 38° ı7'. 4°45'’ | —Bambara . . er — Udschidschi . 5°4’ | Tanga 39° 6’. >| Ostusumbars. -.... 400% 5 15’ | Banani (Pemba) 39°43’ . 5° 15° | > Tabora 32053’ . . 5° 40’ | Kakoma 32° 35’ 6° 12’ sibar 39° 19’ 6° 25’ | Bagamoyo 38° an 2 z —>Ulugun . . 6° 48" | —>Kilossa 36° 59’ 6° 49° s Salam 39° w. 53 > Tonamegunge 35° = - go rs 11/2 -— 10319), | — n zus > — 2% sl '—- |-—| = 8° 26° | Kilwar 390 1% 16 |) 14 | 2838| 0 | — u | — 9. i Neu-Langenburg 23/4 — | 1930 ni ee = 9° 17’ | Manow 33° 42’ . 1580 |(31/) 7| 17.4 | 2262 — 1268 pe 9° 17’ | > Kond o. Rey 2300| 5 — [1678 a in ie 2 ir Wengemannshöhe 4? r’| 880 |(17/,)23/,| 21.6 | 1074 _ Ia32 10° 30° n id 44 63 |(8) 10%/2| 25.4 | 830 = ia 12 SAHERUIR Ar mr -ıet : Die in Klammern eingeschlossenen Zahlen beziehen sich auf die Jahre der £ 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. 884 wärmsten (w) und kältesten (k) Monaten. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte licher Regen, r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. April Mai Juni Juli August | September | Oktober | November | Dezember w20.81369| — 1247| — 42|k19.4| ı7 | — 52| — 69 |w 20.11103| — |212| k 20 | 156 _ —| — | —|k217| —| — | — |—| — |—-|w2283| —| — |—| — _ — 1123] — 1292| — 9 Sn 31... 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E 3 Ö S menge — yes ea en "2 |58 Januar Februar Mär : “ en | 10 Ten _ _ — | (1170) ER er. he: R # 37 |>NK 520 |(3) 6—7| 23.1 | 1682 — |27| — |316| — 136° 14° 27' | Fort Johnson 3 ES uf 470 |\(5) 5—6| 24-3 789 — 1204 ie mo a Mossambik 4 ; 4| (44 | 26.2 | 1001 | w 27.8} 201 — [222|w 28.2 en 15023’ | —>Zomba 35’ u : 954 |(15) 15| 20.3 | 1381 — |288 — |20| — 216 15° 47’ | —Blantyre 35° 4’ 050 (2) 18.7 | 1450 _ R — IR nn 16° > Sambesi, Boroma 33° 137 187 | (5) 7 | 25.9 | 556 — 144 — |148| — 15 16° ı’ | —Landerdale 6 TR: (89: 26; = — 1465 _ 498 .. 16° 10°’ | >Tete 33° 26’ . 160 | (r) 26.4 |. 353 — |R — IE . — Liambya _ _ E= _ _ |— — IR Te 17° 48’ | —>Salisbury 31° 5’ 1487 |(1!/) 6| 18.6 | 868 = 1191 — (213 Fe 17° 58’ | Mopeia 35° 44’ 25 |(Io) 10| 25.5 | 1072 — 1188 — j101) Se 19° Umtali 32° 41’ 1130 Io = 958 — [243 — |225 alt 19° 35’ | Inyati 20°. 1300 ._ _ Feet = GR — 'IGR iR 19° 5o’ | Beira 34° 50’ — | (2)6 | 24.3 | 1461 — |249|w26.8|309| 13 20° 9’ Bulawayo 28°40’ . 60 |(10) 10| 18.7 | 561 —_ a] - 17a Br 20° 20’ | —Hopefontein 28° 45’ 1430 | (3) 16 | 181 771 zer Par =. 799 . BR DT 272... 850 |(2%/)22/2| 18.7 | 347 248 = (Ben Be 21° 52’ | Ft. Tuli 29° 530 | (2) 6 | 21.7 | 400 123|w258| 34| — | 25° 45’ | —>Pretoria 28° ıı’. 1345 | (n) ı8 | 16,7 660 | w 21.4 | 141 — || m 25° 50’ | > Baberton 31% 4’ 835 | 1217, en 840 173 — [1087 Te 25° 50’ | > Mafeking 25° 3 1280 | 16 _ 625 - || - Je 25° 54’ | —Pilgrims Rest 5 a 1250 | 121), 1097| — |as| — [201 IE 26° L. Marques 32° 35. . — |(10) ı7| 22.2 | 693 |w258Jıs4| — [132] Zızz 26° ı1? | — Johannesburg 28° 3’ 1750 | (9) 17 | 14.6 776 |w 18.5 |159 ZH er Le 26° 55’ | — Vrybur ie 1185| 15 — |. 516 - ya -|% Er 27° 38’ | >Kroonstadt 27° 13’. 1370 | 22 — | 639 — :I100] See 28° ı5’ | —Harrismith 29°% , 1585 11 FR 702 u TEE — 1 5 . 5 29° 53’ | Durban 30° 53’ — |(10) 35 | 21.2 | 1041 — |117 | w 245 1 Ha * Die in Klammern eingeschlossenen Zahlen beziehen sich auf die Jahre der Beobachtung % Roten Meeres (von Massaua bis bei 2780 m 13,8°. Zeila) ein Jahresmittel von 29,9 wurde, beträgt es in Ginda bei 960 m 24,8°, in Keren bei 1460 Gondar bei 1900 m 19°, in Asmara bei 2330 m 15,8°, in Ankober un Nordwestlich von Abyssinien herrschen, wie am Roten Meer, ho mittel, zu Assuan 24 6’ N.) 26,7° mit einer mittleren Tage Piiberätie von 15,1°, zu Wadi Halfa (21° 53’ N., mittleren Tagesschwankung von 15,8°, in Chartum (1 ; °.36. N) rs - e Die mittlere Jahrestemperatur am oberen Nil zwischen 9°), u u: von PRUYSSENAERE auf 28,6° berechnet und für Lad6 (5° N. ı30 m) 26,3 sschwankung o mit einer un pen sich 27° ) ha südlich ergeben, als höchstes Tagesmittel im März 30°, im August 25,2". 0 berechnet 5 m 20,9° ’ dMagdaa he Jahres era in der 2. Kapitel. Klima: A. Wärme, 891 wärmsten (w) und kältesten (k) Monaten. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte licher Regen, r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. April Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember Fe An a En u a ET ETST | R| — R ea 5 — T6rIEI9FT 5 I 7 — 9 |w 27.1 | 23| — |260 _ _ 3 — hm u 2) — 7\ — |49|w278|49| — |156 — |ı2| — 9. — 251k232| 22) — |33| — 13| — 3 — w 28.5| 125 Eis 97 IBir 11 K159| 3 — 3 — 8 — 43 rss — 1272 — |RI| — |R| — | —ikı6.s ar Be a a ee —_— I] — oik20.2| 0) — 0 — 2| — | ı5/|w314|9| — 130 — 3222| — Iygo| — 97/kı6.7| 7331| — 50 — 85| — 102 |w24.2 1835| — | 385 —_ Ta a a I an ee u a a — I|R| — | — lee Tee ee a Be — 1291| — 5/kı27| ı Ol... 21 — J13| — [| 19/jw203j108| — Jı35 _ 851 — |2 25/k2ııjl 2ı]| — |2ı — — |283!w29|76| — 275 =. 149 1 BIT 61. — — /z1]) — |3]) — /8&]| — |ı0 : _ 1 The Her ze ck alart IGR E - ee 16|k2osızl — 12 — Il — I] — || — 236 . | — 2ı| — 4 — 2|kı33)| ı| — 2 — 4 |w22.5| 23 19417, ==. 1423 ; — arbeit 5/kı24| 4| — 44 — [2383] .— |46|w216| 95| — 107 : — 3 — 0o/kı26| o| — ol. — oo — 2 — 16|w 23.7| 77| — 68 ; eh Mama 9, mn are eu ET > | 59 i zZ 5| = | 5ijkun) 4) = I - || — | — || — Joy FE A 7| —|33|— [53] — Jj122| — |120 = 14) ERBE le ee Ina m ey Bi 31 — 27 ı|l — 7 | Il — 36| — = 0] | 140 1,38] 231888 | -— 8 - | 7] — Ja) — || — | - — 51 — 18 51k86| 5| — 6 — 24 — 52 | — [104 | 120 — |43| — 5| — 2| — | 8 — ı — 24, _ 3221| — | 9 — [|48| — 24| — | — 71 — 14 — 22! — 2 — 383 — 72 — /4| — 5 — 1) — | 6 — | 26 — |2| — | 62| — 108) — 90 1971 — Is3l — |alkı7 3) 83| <- Il — II — | = Il — 11a Temperatur, die andern auf die für die Regenmenge. von Ladö in der großen Waldregion von 2° N. bis 4° S. wird die mittlere Temperatur erheblich geringer; um Rubaja in Uganda (0° 20’ N.), das aller- | dings 1380 m ü. M. gelegen ist, haben EMIN PASCHA und Rev. WILSoN ein | Jahresmittel von 21,4° bei ziemlich gleichmäßiger Temperatur im ganzen Jahr (März 21,9°, August 20,3°, November 21,6°, Januar 21,3°) ermittelt. Südlich | vom Victoriasee konnten ein Jahr Kö in Kakoma, südlich von Tabora (5° 40’ S., 32° 35’ E., 1120 m ü. M.) meteorologische Beobachtungen gemacht werden, die ein Jahresmittel von 22,3° ergaben bei erheblicherer Differenz \ der Jahreszeiten (Oktober 26,8°, Juni 18°). Am Tanganyikasee unter 4° S., 29° E. bei 810 m ergaben etwa ein- | jährige Beobachtungen für das Jahr 24,8°, für Oktober 27,6°, für Dezember 892 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. 23,4°. Etwas längere Aufzeichnungen liegen über Wangemannshöhe im N, des Nyassa-Sees (9° 19’ S., 34° ı" E., 880 m) vor; hier ist das Jahresmittel schon erheblich niedriger, 21,6%; am wärmsten ist der November mit 24,99, am kühlsten der Juli mit 18,3°, und die tägliche Wärmeschwankung beträgt in den Regenmonaten 7— 10°, in den trockenen 13—ı5°. In Zomba im $. des Nyassa-Sees (15° 23’ S., 35° 20’ E., 954 m) wurde durch 8% Morgens an- gestellte Ablesungen ein Jahresmittel von nur 19,7° festgestellt, für November 21,9°, für Juli 15,6°. | Erheblich höher ist das Jahresmittel von Tete (16° ı0', etwa ı60 m ü. M.), nämlich 26,4°; im November stieg die Temperatur auf 37,8° und im Winter sank sie auf 18,3°. In Boroma, ı6 km im NW. von Tete, stieg das Thermometer im November sogar auf 43,3° und sank nicht unter 23°, während es im Juli, dem kältesten Monat, sich zwischen 30,6° und 13,3° bewegte. Salisbury im Maschonaland unter 17° 50’ S. hat infolge seiner hohen Lage (1540 m) nur 18,6° Jahresmittel, 21,1° im November, 13,9° im Juli, und zeigt Extreme von 32,8° und 1,9°. Um Bulawayo im Matabeleland steigt die Temperatur im Schatten auf 40—44° und im Winter friert es bisweilen in der Nacht. Dagegen steigt in dem südlicher gelegenen Zoatpansberg in > Transvaal (22° S., 30° 50’ E.) bei nur 330 m Seehöhe die Temperatur ım November und Dezember mittags gewöhnlich auf 30—31°, bisweilen auch auf 38°. Die weiter südlich gelegenen Orte Transvaals und des portugiesischen Ostafrika, von denen Temperaturbeobachtungen vorliegen, befinden sich wieder in bedeutenderer Höhe ü. d. M.; sie haben daher etwas geringere Extreme. So hat Molepole (24° 40’ S., 25° 30’ EL., 1140 m) 20,1” Jahresmittel, 24,7° Mitteltemperatur im Januar und ı2,8° im Juli; Pretoria i (25° 45’ S., 28° 50’ EL., 1360 m) 19,4° Jahresmittel, 23,1° im Januar, 149° z im Juli. ; Komatipoort und Rikatla, welche der Küste näher und nur wenig über dem Meer liegen, zeigen höhere Temperaturen und geringere Differenzen, 7 Ee > nämlich Komatipoort (25° 24’ S., 31° 59’ EL., 200 m) Jahresmittel 20,83, ss Mittel im Januar 24,7°, im Juli 16, und Rikatla (BEE 320 42' EL., z : Jahresmittel 22,8°, Mittel im Januar 25,7°, im Juli 19,2°. Dabei sind noc auffallend starken Extreme zu beachten, in Komatipoort 41,3° und 2,8°, Rikatla nahe der Delagoa-Bay 42,3° und 9°. ziemlich In Bloemfontein (28° 56’, 1390 m), das wir am besten mit dem = ttel GE 7 in gleicher Höhe gelegenen Pretoria vergleichen, beträgt das Jahresmi noch 15,9°, das Mittel im Januar 22,6° und im Juli 7,6% Hingegen wi 2 : = ) be& . Durban erheblich wärmer in Natal, denn Pietermaritzburg (29° 30’ 9.0409 Jahresmittel von 17,1°, im Januar 21,4° und im Juli 11,8°, endlich Port an der Küste (29° 50 S.) Jahresmittel von ı8,8°, im Januar 23,4 Juli 16,9°, Tabelle IIIc. Temperaturverhältnisse und Niederschläge im tropischen Afrika. Tropisches Westafrika einschließlich der der Küste genäherten Inseln. WE r + 894 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. 7 ul. 8 ; E 4 8 e RE Monatsmittel der Temp rafı s Beobachtungsort Höhe | © 5 |’& 3 [Regen- für jeden Monat), R Breite | . -E BEE IS De (> im Innern gelegen) |ü.d.M. 42 H > ge m a a a Januar Februar Mäz | ae] D 16° 54’ | S. Vincente 25% 4’ 11 |(to) 10| 236 | 191 ı — 4 k213] 2| — en 14° 54’ | Praia 23° 31’ . 34 |(12) 13] 243 | 277 k224| 3/k22| 2| — | 0) = 16° 43° | > Timbukta 2050 W.| — |a7 al 20) - 0 —|o | 2. 16° 39° | > Podor 4 — | @W5| 281) 324 |k227| 1) — s3| re 10° 30/1 Dagatin .. 2.00 a (2) Ber ka —-) = ee Be 16° 2’ | St. Louis 16317. 5 a5) 26) 234 | 423 | — | 5| — | 5/kı95]| 05 14° 40° | Goree 1726. . . — to) 12| 238 | sa] — | o|jkıg| s)ı — (um 14° 25’ | >Kayes 11° # w. 60 | (9 | 294 | 7356 |kzı]l 0 — | = Pe 14° 20’ | — Medine a (2) 28.7 =. | — | 7 Se 13° 52.’| > Bafoulabe 10° SW 160 | (2) 8 Ge - | 71..7 | Se 13° 48’ | > Zinder 8°47'"E 495 |(12/)) 2| 27.7 | 697 |k209| 0) — 0 — 072 13° 3 | >Niamey 2ıyE. .| sol(@)2| 2790| | — | 9 — | 01 —- |8 13° 24’ | Bathurst Gambia 16° 36’ 2 |(Io) 20| 25.2 — — 0jk23.2] 0) — ea 2 : 12° 55’ | >Kita 9 2W. . .| 3350| &@) 27.6 |1000-| — | —| — 1. re 1200 “Eng 12° 42° ea 15°35’W 5182 | 267 | 1532| — 6: Pe Bi 12° 15’ aghadoughou 129 760| (5 | 269| 814 |k2327| o| — a 2% 12° 7! Ber 2 48’ W = 1 27.2 | 730 |kaıs| 0o| — | 0) Tas 12° 7’ | Fort Laney 15° »E. 2707| 2 28.1 | 453 |k23.7| 0o| — o| An 11° 49° | >Ditinr 120 7 W . 1735 | (4 | 23.8 | 1925 2| — | 24| IB 11° 48° | Bissao 15° 47’ W 5 (1) 39) — Iik2383| —ı — JA zz 11° 17’ | >Labe 12° 1 W . 1300 | (2) 2"/2| 21.7 | 1558 | — en Ber; en ” 9°’9’ | —Fort Archambault 18° = 6; 3707| — 26.6 | 1059 |k25.2| 0| — 9° 18’ | —Bes er 7: 908 —_ —_ — Ems: Pers 914’ > Kissidougon 106" W | 475 er) 4| 25.5 | 2218 |k242| 24| — 9° 4’ | Conakry 13° 42’ 16 a 2:1 26.1.1 4802.1k24.7| 0). — 9° — Sokode 410 — |123 | — 2 Ara 8° 33’ | >Salaga 0° 20° W 170 | (4) ri 26.1 | 1667 | — | ul — 8° 30’ | Sierra Leon 68 | (3) 19 | 259 | 4431 | — ie An 812 > Bisnierektiing 0° gar E zıo|ı (N7| 238 | 1399| — 35 |w 26.3 7° 48’ | >Kete Kratschi. ıo |10—ı2| — [1276| — | 17|w28.6 6° 57’ en 19 %297E 440 \(2"/2)2"/2| 26.1 | 1213 |k249| 2| — 6° 54’ | > Misahöhe ..tapoinı-ı4| — Jı5ı) — | 22 |w27.8 6° 54’ | > Tatiö am A 270 | 8-9 | — |1246| — | 9| — 6° 48' | >Amedschowe . . „| 770 el — | mn — 6° 28’ | Porto Novo Dahomey . | — ıo — I1n268| — | 10) — 6° 26’ | Lagos 30 24 — Iir/a) 20| 266 | 766 | — | 2383| — | 32] = 6° 13’ | Kpeme Togo 10 32'’E 4 (5) 264 | — —_ | e 6° 11’ | Sebe kl. Popo. = I 37 2 | | — ja) - un 6° 6° men, — 19-11 6975| — 150%. 2 5 53’ > Baliburg 10°2’E 13400 | 2)z2 | 181 | 2745| — I En 2. 47 buri. 430 9 — I|1394 | — 6353| .— | BIe 5 36 Christiansburg PER 12 En ı - 27 — 55, 5° 31° | Warri Benin Ssr’E 3 | (2').) 3164|. — | 28Iw265| 397 5° 24’ | Grand Bassa Z2as’W, 3 (2) 26.1 | 2077| — ee wa) STR: ||; - | 8 — Is - Isa 2. Kapitel. Klima: A. Wärme. 895 wärmsten (w) und kältesten (k) Monaten. Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte Ei Jicher Regen, r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. 5, Mai Juni Juli August September Oktober November | Dezember M. ne en en ee 51 |w264| | — ee 1 14 | 22 ER eg a En 13.10 9” |w26.7| 9 | — „I — 2| — 2 ı— I Ban A u | — ah Fe 27| — 0o| — o| — o| 33 o)| — Du 4 — || — _ zıl — o| — o|— = _ I — — —_ — [w28,5 _ _ _ -—ıi —- I|—- |l— — 3| — 6565| — 189 | w283 | ıu| — al — 3| — 1] 34 oo) — 24| — 91 — 251 | w28 | 133 31 — 3l| — DB: re 9| — | 210 |k27.6| 2ıı | — | 141 |w27.9| 48 | — 7\k2s.ı 4\— | = N Er re 4 7.1. jk3) == Fer Sur: et en m Een euer a a —- 1 Es |< I ee | — |235| — |320| — 80 |w 29.8 41 — o| — ol — 8 — 8 _ 1447| — 176 | — 8o|i — 4| — ol — o|57 „| — 8ı I|w26.6) 318 | — |59| — | 264 | w27Jız3)| — | — o|48 _ _— R — — IR RER _- I 1 - | — |- 17) TI Ta Te — | 387 |w274| 120 | — ı1ı — 13 |104.5 | —- IE Te Fr TE OT 1 iwayg| 38 a o|79 202) — I2| — |290| — |Jı8]) — 5 — 24| — 2ı1| — o| 62 3/| — |zı]| — || — Iı4| — 42 3 — ol — ol— 2090| — )257| — |315 |k226|) 3533| — | 352|w23|223| — 55 |1k223]| 2383| — BE 1 191 — 394 | k 2ı | 415 — 2799| — 101 u 2 a Hy 31 = 122717 "731 1534501037: 739] = 7 |w26.3| 31 o| 76 269 — 2566| — 214 | — 331 — Il|aui — 302 | — 141 ı5 157 zı1ı | — |sı| — Ius| — Iue | — |76| — |0| — | 136 Iw 26.4) 10 J176 175 = 160 —_— 170 _ 249 — 249 — 145 — 15 u, = 357 11610 Ih u re Be Be 376 542 | — 1936 |k245 11006 | — | 8235 | — | 3856| — 135 334: a BE —..} 1552)k 21,21 173 1 —. 2924 2 6 at. ebene 32.477, 1653| — | 180 |k24.8| ı61 | 248 | ı0 | — |2u| — | 66 33.1: ch: age 102 | — 7olk247|2ı| — I285| — |ı7 | — I136 |w262| 3| — ı5 j118.3 160 |: — 13254 1k243| 200| 2431 126, — | 1955 | — 1196| — | — 456 | — 1 8 — jJı4) — I 6 | — 31 | — 1 = Imı| — |as9| — |22I — Iıa| — Ja2| — || — | 9| — I 9|— = 1212| — |26| — oo | — 2383| — Il — |14| — 351 — 24|— = 1257| — | 487 |k249|] 2588| — 6 — ee — 64 — Eee = t- Il 1-1. .1- Ik283]| — | — —- 1-1 - —- I|w7\—- | — re et Be ae ee 2 Sage m I1ı6| — || — 31 — 3Il — EN Sg eb 6060| — 27|ı — 6\— > a Be 261 2631kı7l123| — |40| — |48| — 124 | — |\- 1998| — |1ı9| — 4| — 67 | — 3I —- Iıs5| — 2|l — sı | — 1431. — EB Weser 1047. & 17, = 4] :— 1 —_ 171. — LS Be 4331| — |aıg |k246| 37 _ N nn Ir Be ee Wi Erin a Oikare 433 = 709 un „7.1k23.7| 21 — 46 — 130 — 184 | w27 | 109 | — 1591 — 13: — 2 _ 31 — az — «4 — — 231ı— 896 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse, lo 5 . | 4 F g E Jahresmittel der Tempe Side Beobachtungsort Höhe . 3 E 3 |Regen- für jeden M N (> im Innern gelegen) |ü.d.M.) 32 5 5 |menge 5 EN a Januar Februar März N. 5°6’ | Cape Coast Castle = 214 W. ..:| — (8) ee | — 141. ar 60) ua je am Ubangi 3 A 226 E. . . . .| 400 | (ma) | 259 | 141 | — | 4) — | 44|W28.2| 100) a Alt-Kalabar ee a 0 233°| >Barombi. . . - - | 320 | (1) 3 | 23.8 2200| Akasa . . 2 ...| — [@Y) 4| 255 49 | Bueag’ıs E. ...| 085 | (W)5 | 195 Debunda . .... 5|() ın | 249 Bivandi =. 28.4 5| 8% Ar: ii =. longe . äh 5 6 _— a ee 2| 16 | 22 3° 49°.| >Jainde 11938. . .| 750| (3) 5 | 22.2 3° 46’ | Fernando Po 8’36’E . 20 \(4"/2)4*/a| 25.6 3° 7 RE _ _ 1° 36’ | Nouv. Anvers 19’ E.| 375 | (2) 2 | 25.6 10 Basis 2 . 2. Ps AR 0° 25’ | Libreville 35 ’E . .| — |) 18 | 246 0° 3’ | SanThomeStadt 64 E| ı7 | (m) 9| 25.2 oo San Thom& M. Cat ee ir 1305 0” 2’ Equatowille . . . .| 320 (1) 24.9 8 | Dijole 10 3YE .. .| 120| (g)5 | 254 0° 40’ —Liranga 1ı7°33’E. . | 320 (1) 24-9 1° 33’ | S, Croix des Eschiras 10935’ E. . ...1.195| (58 | 251 2° 10° | > Bolobo 16° 1’ E. .| 20| 44 | 255 4° 17° | >Brazaville 15°217. . | 318 \(3) 19% | 257 4° 19’ | Leopoldville 15° 19. . | 340 | (2) 2 25.3 4° 29° | Kimuenza 15°23'. . .| 478 |(3) 3Y/a| 245 5° 1’ | Tschintschocho — (2) 21/2| 245 5° 40° | > Vivi, Unt. Kongo 15° 49/ 110 | (2) 2 5° 56° —>Luluaburg 22°50° . | 620 |(2) 21/s| 24.7 5° 57’ | >PontadaLenha 12°46/ 5 |(1) 2—3| 25 Se © : FE «1: GH) FI 29.5 6° 17’ | San Babrndor 140 E - | 579 I(3r/a)3r/a| 22.7 8° 49’ | Loanda 13° 13’ . 59 |(16) 20| 23.5 — 66 | (1) ı | 20 13° 44 | >Caconda 15°2’ . .| 1680 ur/sJır/)| 20.5 14° 49° | > Villa Bandeira 13° 30’ | 1780 | (2) 2 | 22.8 17° 57° | >Olukonda 16° 18. . | 1070 | 9-10 | 22.5 18° 35’ | >Zesfontein 13°30° .| 100 | 51% | — ne 32’ | > Grootfontein 17° 58. | 1530 | 8, | — a a 5 ee BE | 4'a Pen 2. Kapitel. Klima; A. Wärme, 897 wärmsten (w) und kältesten (k) Monaten. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte & licher Regen, r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. € 89 Mai Juni Juli August September Oktober November | Dezember 17 — |ı82| — |206| — 56 |k243| 2 | — 22 | — 60 |w273| 90 | — 20 | — = 129 | — |243 | — 1200| k2a4|22) — |) — |212] "I 1235| — 22 | — — 355 = 5I0 _- 422 n— 402 -- 341 ii sı| — 212 — 67 | — — 7432) — 1421 = 1266 16243 1 25 | = I] eo] ei iz eh — /1ı9| — |236| — || — |52| — |40| — |238| — | — 22 | 174 — 1/1650 | — J1517 | — 11637 |k23.5 11466 | — [1656 | — l1ı1ı99) — | 676] — | 384 | 262 — 7617 | — 7113971 — 1179| — 1990| — [19807 — Is] — | 58 | = 167 — 1358| — Jı6ı | — |1767 | — 1300| — I1365 | — |828| — |g06| — | 2890| — — 30) — |551 — |733 ik2261 72] — | 1 = 77231 = 7er e 73.1212 —:.1207} — 11237k32/1 97 = 5| — IJ1ı9I — /2a3| —- I s6| — 435| — — |23|) — |20]| — |ı62| — |282 |k236|420| — |392| — |I22| — 28 | 167 == 57262 |2 — 2 931 — I|298| — Be RO ea, — 64 | 152 — |157) — ]|156| — | 160 |k246| 10 | — |ı9| — |ı8| — 65 | — | 237 | ıı2 — 3838| — 1837| — 1601| — 113 — 171 = 5| —- | a| — 11 — TRAIL 31 © Eee: Bi a eu — Ibn — De 16 |k 23.6 or — 7 Ben BET SEN TOT ER EEE 108 — l2g3| — 231: 23| — EN Bi 5 IE SE 2 SE Er e.. = — — — Brza — |k242| — en ze EIN — Fe — — —ı — | — 21 ik224 I _ ol — 2371 217290, 27| — 165 | — = RR ee = Per 2 PER _— k 24 — nn Een — — — PT E Er 1:18 I — 3I — 01 — 0 — 21.1. 1.785 3131| - || — —— 143 u Io _ 1 _ 6| — 101 = 166 |k 24.9 | 243 260 | — SEE 5 |1k 22.4 o| — 2:27 Tıw2s1113) — I mr) u, — o |k22.4 ol — ol — 73:1#26.21 1301: 2339| — |ı2| — — 136 | — 0 ık214 01 — er ee Inne RE N a a 1 ag‘ 36: = o/lk21ı9] 0| — 51 ı— 83 — 23|ı — I222| — 53 gs so| — o|ka2ı.s5 o| — o| — o| — 31 —- || —||271|755 er 3 — 4 — 3|l — 63 |k244| 14 | — |ı697 | — | 2330| — | 168 |ı25 _ 231 — o|lk2L.6| 0| — one 3 ik 4 a ee 77 | 62 rt. ılk25 | ı)| — 2| — Be oe el | 119} 38 Er | — 8 |kı99| 0| — en ee 2 re Be — 77 | 111 FE 10 | — |. — 0k199| 04 | — ne I Seren I ape a Fe BE 2 fe) PR {6} er eu Re ei ww A un FE ea A uk en 134 7 o0| — SE ame o| — 4353| — lıs)| — || — |agı| — Bi 41. o|kı8.2 0). — o| — 3 — | — 1635| — || — 19.2 ı| 167 o|kı6.ı o| 204 o| 24.6 3|\ 255 | 14|w266| 46 | 25.5 | 73 | 90 und = ben 01 — 01 — o| — ee o0|.— 15 | 24 > = Fe u ae 2| — I! si — || — |ı06|o 898 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. S EI ug ® E Monatsmittel der Tempera u ei S BR ne ern ee 282% gen für jeden Monat). Breite 4 ii = 5 Ö 8 menre ee (> im Innern gelegen) ü.d.M.| 2|s 8 g — ic: & Januar Februar März 715 = SE " Be S. 21° 35’ | > Omaruru 16° 13’ . .| 1160 |(13/)) 10] 19.5 | 286 | 23.6 | 95| 23.9 | 65| 21.8 220 Otyimbinme ... .| — — 1714| — u —ı 22° 20° | >Otyiseva 16° 58" . . | 1550 (2) 18.8 | — 2333| —| 211 1% 22° 24’ | >Gobabis 19°? . .| 1420 10 = ı19| — In23]I — 9 — 22° 34’ | >Windhuk 17°12’. . | 1663 | (6) 16 | 19.5 | 375 | 23.6 | 99| 22.2 | 69| 21.7 22° 42’ | Swakopmund 14° 32’ (7) 8"/2| 15.2 39 | 17 11 193 2|w 17.4 20° 56’ | Walfischbai 14° 26. .| — (9) 16.9 18.9 | —| m.1ı) —|wı94 | 23° 19’ | > Rehoboth 17° 3’ 1460 | (11).) | 19.5 | 263 | 25.3 | 7ı| 24.6 | 57| 2385 23° 57’ | > Honchanas 17°58° . | 1260 (1!/) 9| 20.6 196 | 26 45| 25.6 | 56] 24 a 36 >Gben ve, so. 41a _ i2| — Pr te 26° 30’ | —Bethanien 16° 50/. . | 1000 | g1z 136 | — 21) — 24] = 26° 35’ | >Hasuur 19°40°. . „| 800 53/4 —_ 265 | — 49 — 47| — 260 ir id Lüderitzbucht 15° 14’ 3 5 (1) 512 17.4 23 19.5 o 30 3 20.4 ; 26° 42’ | >Kubub (Gubub) 16°10’ | 1530 \(17/)4%/2| 14.6 | 116 w20.9| ı6| 20.5 | ı5| 189 29° ı4’ | Port Nolloth . . { 12 == 1338| — _- —| — re Wenn schon in dem mehr zugänglichen Inneren des Ostens von TIkBE es an langjährigen, regulär durchgeführten meteorologischen Beobachtun; en mangelt, so gilt dies noch mehr für das innerste Afrika zwischen 20 be; 30° BL, 2 Tropisches Westafrika. Be: Auch für das westlich von 20° EL. gelegene Afrika haben wir größtenteils ud nur Material aus den Küstengebieten, so daß es zweckmäßig ist, das was cher das westlich von 30° gelegene Afrika an Beobachtungen über die Tempera Be verhältnisse bekannt ist, gleich im Zusammenhang von N. nach S. ohne de sonderung des Küstenlandes und der Inseln vorzuführen. Auch hierfür K leichtert eine Tabelle die Übersicht (Tabelle IIIc). : Gründliche seit längerer Zeit durchgeführte meteorologische Beobach- tungen liegen vor von den Cap Verden und Senegambien. Die Angaben Be: Tabelle zeigen, daß auf den Cap Verden (16° 54’—ı14° 54’) und im K ch gebiet von Senegambien (16° 2’—ı 3° 24’) die mittlere Jahrestemperatur SI" zwischen 23,5° und 24,5 bewegt, daß die wärmsten Monate September ie Oktober, die kältesten Januar bis März sind, daß dagegen im inneren Zs = gambien (16° 490’—ı2° 35’) die mittlere Jahrestemperatur 27, Re macht, als die wärmsten Monate April und Mai, als die kältesten D\ SE und Januar hervortreten. = Folgende dem Handbuch der Klimatologie von Hann (I. 5. 8) ” nommene Übersicht zeigt, wie viel die Mittel der einzelnen Monate - = Jahresmitteln differieren ve Klima: A. Wärme. Hierbei ist auffallend, daß auf den Kapverdischen Inseln das Jahresmittel erst im Juni erreicht wird und auch an der Küste es bis zum Juni verhältnis- mäßig kühl bleibt, während im Inneren Senegambiens schon im April und Mai das Mesiim der Temperatur beobachtet wird. Das erstere Verhalten wird von HANN auf den Einfluß des kühlen Meeres zurückgeführt. Das Sinken der Temperatur im August im inneren Senegambien wird durch die in dieser Zeit stattfindenden Regen verursacht, vor deren Eintreten die Temperatur sehr hoch ist. Um Timbuktu (17° 48’ N.) steigt in der heißen Zeit die Tempe- ratur auf 40° und darüber, in der kühlen des Mittags auch noch bis 30°, während sie dann in den Nächten auf 6° herabsinkt. In Ober- und Nieder- Guinea ist sowohl an der Küste wie auch im Innern der Gang der Temperatur südhemisphärisch. Von Lagos und der Goldküste bis zur Mündung des Kongo beträgt das Jahresmittel etwa 25° bis etwas über 26°, die wärmsten Monate sind auf Fernando Po und bei Victoria in Kamerun Januar und Februar mit 26—27°, nördlich davon März und April mit 26—28° (Lagos im April 28,ı =, 2. Kapitel. 899 wärmsten (w) und kältesten (k) Monaten. Ferner Regenmenge der einzelnen Monate (zweite Spalte & licher Regen, r = wenig Regen, GR = starke Gewitterregen, gr = einzelne Gewitterregen. - i > En Mai | Juni | Juli August September Oktober November | Dezember B7 15.6 3:1733:6 1:6 12:3 o|l 13.ı]| —| 195 2] 214 8 | 23.9 8 /w247| 32 | 54 1383| — 109 | — |kı09| — 13.7 | — | 1897 | — 222| — |w252| — | 24,3| — — 5 — — I — ıl — 2 — II — 2355| — 64| — 16.9 5 |kı32.4| — | 13.8 2:36 3| 189 3 24 9:1-29.1 21| 23.2| 45 | 85 15.9 21:14:49 2.123836 o |k1ı2.7 2:1 13,4 1|.145 2| 148 o| 16.4 5j 51 3691... 159 | el I Isar 1483| — | 1359| — | 166 771—- 1 — 15.6 5 |kı1o.4 1.1 ..20.7 o| 13.8 31970 o| 21.3 71 24.4 13] w26| 24 | 40 4| 116 1 /k 10.6 0:41.12 0) 187) o0| 224 I | 274 5/w264| 13 | 40 _ ıl — 4 — 0 — Il — ıl — si — 21 — 12 | 27 er 9 a I Rn 1 Se Eee Een 5 21 | 33 17.3 6:71 41.148 21,233 2| 14.8 2| 16 I o| 18.9 31,26 10.7) 1ı2|)k82| 14 8.4 o 8.8 2| 104 3: 182 2| 18.6 0/ 19.8 | ı2| 28 — —_ _ — |kır4]| — - _ — — -- — = — |w15.6| — | — Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez Kapverdische Inseln. —h9 —20 —19 —16 —0,7 00 08 2,1 2,5 2,2 10 —0,5 Senegambische Küste. IE 2. TR oh en Be Senegambisches Innere. ie 2,2 45 46 23,1 —0,7 —1,7 —0,9 —0O,I —1,7 7 900 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. die kühlsten Juli und August mit 24,9° in Lagos und von da südwärts ab- nehmend bis zur Kongomündung (21,6°%). Auch noch in Loanda (8° 49’ S.) 2 haben wir ein Jahresmittel von 23,6° und als wärmsten Monat den Februar = mit 26,2°, als kühlsten den August mit 19,9”. Die meisten Stationen des Inneren, von denen Beobachtungen vorliegen, sind noch nicht sehr weit von der Küste entfernt; sie zeigen daher auch nur geringe Jahresschwankungen. Auffallend hoch ist die Temperatur von Salaga e in Togo (8° 32’ N., 170 m); hier beträgt das Jahresmittel 26,1 °, das Mittel im März 28,1°, im August 24,4°. An den höher gelegenen Orten Bismarckburg (8° ı2’, 710 m) und Misahöhe (6° 56’, 470 m) ist das Jahresmittel 23,7°, der wärmste Monat Februar, die kühlsten Juli und August. Dieselben Monate bringen auch die Temperaturgrenzen in Barombi (320 m) und Bu&a am Kame- runberg (900 m); nur ist an letzterem Ort der Seehöhe entsprechend das Monatsmittel 3—4° niedriger. Baliburg (6° 40’, 1340 m) ist wieder um 2° kühler als Bu&a und ist am wärmsten erst im April. Das südlicher gelegene E Yaunde (3° 49’ N., 770m) hat ziemlich 2° höhere Mitteltemperaturen als @ uea. Die nur 2’ nördlich vom Äquator gelegene Ortschaft Equatorville, das etwas nördlichere Bangala (1° 32 N.) und das südlicher gelegene Bolobo (2° 10) im Kongostaat, alle mehr als 300 m ü. M. gelegen, erreichen noch nicht 2° Jahresschwankung bei einem Jahresmittel von 24,3—25,3°; ihre wärm sten Monate sind wieder Februar und März, ihre kühlsten Juli und August. Das letztere gilt auch für Vivi (5° 40’ S.) und San Salvador (6° ı7' S.); aber die Jahresschwankung beträgt an diesen Orten schon 4,5—5°, da in Vivi der August nur 21,4° Mitteltemperatur, in S. Salvador das Jahr nur eine solche von 19,9° besitzt. E Recht hoch ist auch noch die Mitteltemperatur im Innern von Angola. Malandsche (9° 33’ S.) hat trotz einer Seehöhe von 1166 m dasselbe Jahre 7 mittel wie Bu&a (20°) und eine wenig höhere Jahresschwankung als dieses; der wärmste Monat ist aber hier entsprechend der südlichen Lage der Januar — mit 21° und der kühlste der Juni mit 18°. In dieselben Monate fallen die Temperaturgrenzen in Caconda (13° 44’ S., 1642 m). An der Welsh (22° 56’ S.) ist aber nach siebenjährigen Beobachtungen der wärmste Monat 4 der März (19,2°) und der kälteste der August (13,9°). IR B. Niederschläge. Wir haben gesehen, wie die große kontinentale Masse Afrikas zur Be: ; höhung der schon durch die geographische Breite gegebenen Wärmever @ = nisse beiträgt, wie ferner Meeresströmungen auf dieselben wirken. D# - | tigste Faktor für die Vegetationsverhältnisse eines Landes aber sind e Niederschläge. Je nachdem ein höheres oder geringeres Maß an Niederschläg"” 3 mit einem höheren oder geringeren Maß von Wärme kombiniert ist; wer a die Bedingungen für die einzelnen Vegetationsformationen geschaffen, Be ee ist besonders in den großen Gebieten Afrikas mit sehr geringer Variation an 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge, 901 chemischen Beschaffenheit des Bodens der Fall. Die Verteilung der Nieder- schläge wird aber bekanntlich hauptsächlich durch die Luftdruckverhältnisse benachbarter Gebiete, durch die Seewinde und größeren Erhebungen des Landes bestimmt. Für die Pflanzenwelt ist aber nicht nur die Menge der Niederschläge von Bedeutung, sondern auch die Jahreszeit, in welcher die Niederschläge fallen. Es sind daher in den vorangegangenen Tabellen mög- lichst viel Beobachtungen für die einzelnen Monate aufgenommen. Extratropisches Nordafrika. (Vergl. hierzu Tabelle 1.) Fast der ganze Kontinent und die meisten zu Afrika gehörigen Inseln werden bis zu 30° N. und S. beherrscht durch die Passate und Monsune, Ausgenommen ist zunächst die nördliche mediterrane Küste. Das Barometer- maximum über dem Atlantischen Ozean zwischen 30° und 40° hat im Winter eine südlichere und östlichere Lage als im Sommer und ebenso über dem Kontinent im Osten des Mittelmeergebietes ein intensiveres Maximum des Luftdruckes. Dasselbe steigt auch im N. und S. des Mittelmeergebietes, und . so befindet sich das letztere während des Winters unter niederem Luftdruck und ist zugleich wärmer als die dasselbe einschließenden Küstenländer. »Das über dem westlichen Mittelmeerbecken und über der Adria bestehende aus- geprägte Barometermaximum im Oktober und November entspricht der um diese Zeit sehr gleichmäßig verteilten Regenzeit daselbst.e In die Sahara können die Winterregen nicht weit eingreifen, weil über derselben im Winter ein Gebiet hohen Luftdruckes sich befindet. Die im Sommer herrschenden nördlichen Luftströmungen, welche nach S. beständiger werden, bedingen die sommerliche Trockenheit des Mittelmeergebietes, und so bleibt die Sahara auch im Sommer trocken. Sowohl die Nachbarschaft des Atlantischen Ozeans wie die starke Erhebung des Gebirgslandes von Marokko, Algier und Tunis bedingen, daß an den mediterranen Küsten des östlichen Nordafrika die Regenmenge erheblich ab- nimmt. Auch Madeira und die Kanarischen Inseln haben eine geringere Regen- menge als Tanger, was darin seinen Grund hat, daß diese Inseln im sub- tropischen Barometermaximum des Atlantischen Ozeans liegen. Die nach den Angaben HAnNs zusammengestellte Tabelle I gibt auch eine vergleichende Übersicht über die jährlichen Regenmengen der Kanarischen Inseln und einiger wichtigen Plätze des subtropischen Nordafrika. An dieser Stelle möge auch schon des Harmattan gedacht werden, eines heißen, zwischen Oktober und Februar oft ı—3 Tage lang wehenden Wüsten- windes, welcher den Sand der Wüste aufwühlt und mit demselben auch Massen von Vögeln und Insekten bis zu den Kanarischen Inseln hinübertreibt, jeden- falls auch leichte Früchte und Samen mediterraner Pflanzen dorthin ge- tragen hat. Das nördliche Marokko empfängt nicht bloß reichliche Regen im Winter, sondern das Küstenland ist auch unter dem Einfluß des kühlen Auftriebwassers 902 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. häufigen Nebeln und reichlichen Taufällen ausgesetzt. Solche kommen auch dem trockenen mittleren und südlichen Marokko zu, welches nur geringe Regenmengen empfängt. Aus unserer Tabelle ist ersichtlich, daß im marok- kanischen Küstenland die Niederschlagsverhältnisse günstiger sind als in anderen Teilen des mediterranen Küstenlandes und daß sich dieselben fast denjenigen von Madeira nähern; ganz anders im südlichen Marokko. Im Anti-Atlas sinkt der jährliche Regenfall von 600 auf 400o mm und am Südfuß bald von 400 auf 2oo mm. Südlich am Kap Dschuby (27° nördl. Br.) sehen wir die Wüste bis an den Ozean herantreten und an demselben fast bis zur Mündung des Senegal herrschen. Der das ganze Jahr hindurch wehende Nordost-Passat bewirkt das Aufquellen des von höheren Breiten stammenden Wassers und treibt zugleich die sich bildenden Nebel gegen den Äquator zu, so daß die- selben, in wärmere Regionen gelangend, wieder aufgelöst werden und nicht der Küste zu gute kommen, wie das weiter nördlich der Fall ist. In Algier haben wir zu beachten, daß zwei Gebirgsketten von Westen nach Osten streichen. Der vielfach bis 1500 m, mit einzelnen Gipfeln bis zu 1800, 2000, 2300 m aufsteigende Tell ist klimatisch außerordentlich begünstigt. Die im September oder Oktober, spätestens im November beginnenden Regen halten an bis Mai oder Juni, allerdings mit Unterbrechungen von zwei Wochen bis einem Monat. Dazu kommt, daß in der Küstenregion des Tell während der Trockenzeit in den Nächten starke oft bis in den Morgen anhaltende Nebel herrschen. Doch werden im September diese nächtlichen Niederschläge oft 3—14 Tage lang unterbrochen, wenn der heiße Sirocco weht und die Temperatur im Schatten bis auf 40° steigt. In den einzelnen Teilen Algeriens ist die jährliche Regenmenge sehr verschieden, so beträgt sie an der Küste von Oran nur etwa 40o mm, um Blida 600 mm, aber um Algier 750—850 mm, zwischen Bougie und La Calle stellenweise 1000 mm. Ferner hat Hann durchschnittlich nach den Beobachtungen von zehn Stationen für die Küste das Jahresmittel auf 700, für den Tell (gleichfalls zehn Stationen) auf 570 und für die südliche Hochebene (fünf Stationen) auf 310 mm berechnet. Auf letzterer fällt viel Schnee, der wochenlang liegen bleibt, und auch in der nördlichen Sahara gibt es bisweilen Schnee. In Algier macht sich in den Hochebenen eine Abnahme der Winterregen und eine Steigerung der Frühlingsregen bemerkbar. Während nämlich ım Winter an der Küste 41 °/,, im Tell 36 °\, der gesamten jährlichen Regenmeng“ fallen, kommen auf die Hochebene 2 5°/,; im Frühjahr dagegen empfängt die Küste nur 27°) ihrer gesamten Regenmenge, der Tell 32 und die Hoch- ebene 46°/,. Ähnliches findet im südlichen Spanien statt. Auch ist der Sommer an der Hochebene wegen der häufiger auftretenden Gewitter etwas ia hier fallen ı17°,, im Tell dagegen nur 7 und an der Küste ga nur 4°)... . „Am Nordrande der algerischen Sahara fallen noch fast 200 mm im Jahr; in Laghuat 198, in Biskra 199; aber etwas weiter im Innern wird der ig? fall bald erheblich geringer, zu Ayata (33° 30’ nördl. Br.) 124 mm (I 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge, 903 März), zu Ghardaia (33° 35’) ı14 mm, zu El Golea (30° 33’) nur 47 mm. Ge- witter und Gewitterregen treten nicht bloß im Frühjahr, sondern auch im Sommer auf und bisweilen sind sie von Hagelfällen begleitet. Wie schon oben erwähnt, treten in Ahaggar und auf dem Plateau von Tassili im Winter Schneefälle auf. Vom Frühjahr bis zum Sommer sinkt in der Sahara die relative Luftfeuchtigkeit bedeutend. Da die Regen spendenden Winde, welche das gebirgige Küstenland Marokkos und Algeriens fruchtbar machen, aus Nord- westen kommen, so nehmen eben diese Küstenstriche den größten Teil der Nord- afrika zuströmenden Feuchtigkeit hinweg. Das östliche Nordafrika steht viel mehr unter dem Einfluß des im Winter wehenden trockenen Nordostpassats und der heißen und trockenen Südwinde, welche in der Zeit vom Februar bis August vereinzelt auftretend sich nach dem östlichen Mittelmeerbecken hinbewegen und als Samum oder Chamsim gelbgraue Staubmassen vor sich hertreibend bei einer bedeutenden Steigerung der Temperatur (bis zu 50°C. und darüber) in kurzer Zeit einen großen Teil der spärlich vorhandenen Vegetation vernichten. Demzufolge ist von Tripolis nur ein schmaler Streifen im Westen der großen Syrte und im Osten derselben das Küstenland der Cyrenaika durch einen über 400 mm hinausgehenden jährlichen Regenfall begünstigt, der noch einige Charakterpflanzen der Macchienformation hier zur Entwicklung kommen läßt; aber ein großer Teil von Tripolis und Bengasi ist Steppenland mit einer Regenmenge von 200—400 mm. Im nördlichen Ägypten aber profitiert nur ein schmaler Küstenstreifen ein wenig von den Winterregen des Mittelmeer- gebietes und erfreut sich nur einer Regenmenge von etwa 210 mm (28-jähriges Mittel für Alexandria), die geringer ist als diejenige der Steppen Algeriens. Von dieser geringen Regenmenge entfallen nahezu 70°, auf den Winter (Ok- tober bis März), der Rest auf Herbst und Frühjahr, während der Sommer gänzlich regenlos ist. Wie stark aber die Regenmenge von Alexandria ost- wärts abnimmt, geht daraus hervor, daß Port Said nur 76 mm Regenfall be- sitzt, und am Suezkanal entlang sinkt die Regenmenge sehr rasch, je weiter wir südlich kommen; für Ismailia wurden nur 49, für Suez nur 2ı mm Regen- menge im 7-jährigen Mittel beobachtet. In der libyschen Wüste wurde von JORDAN auf der ROHLFSschen Expe- dition im Winter etwas Regen beobachtet; auf ız2 Beobachtungstage kamen sechs mit etwas Regen, davon fünf im Februar. Auch hier nimmt die Luft- feuchtigkeit gegen den Sommer zu bedeutend ab. In Kairo fallen nach 13-jähriger Feststellung nicht mehr als 32 mm Regen, und ähnliche spärliche Winterregen werden noch bis Dongola in Nubien unter 19° nördl. Br. notiert; in Wadi Halfa unter 22° hat es innerhalb zehn Jahren keinen meßbaren Niederschlag gegeben und nur an 22 Tagen dieses ganzen Zeitraums (1891—ı9go1) wurden etwas Regentropfen konstatiert. In Assuan sowie in Siut soll es nicht viel besser sein, An den Küsten des Roten Meeres bleibt die Regenmenge eine äußerst ge- "nge bis zum Wendekreis und erst südlich desselben erhebt sie sich wieder zu Mehr als 200 mm, So sind in Suakin in einem Jahr 364,7 mm konstatiert worden. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, 58 904 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Extratropisches Südafrika, insbesondere das südwestliche Winter- regengebiet. Auch das südwestliche Kapland liegt außer dem Bereich der Passate und Monsune. Im Sommer (Okt. bis März), wenn das Barometermaximum des Indischen Ozeans einen feuchten SE.-Wind erzeugt hat, kondensiert dieser beim Aufsteigen über SE.-Afrika seinen Wasserdampf und weht dann oft 8—14 Tage lang fort; die feuchte Luft kondensiert ihren Wassergehalt auch an dem steil aufragenden, bis 1100 m hohen Tafelberg zu einer dichten Wolken- hülle. Im Winter dagegen hat sich das südliche Barometermaximum des At- lantischen Ozeans nach N. verschoben; gleichzeitig herrscht hoher Luftdruck in Südafrika westlich der Drakensberge und das westliche Südafrika als Gebiet niederen Luftdruckes wird jetzt von NW.- und W.-Winden beherrscht, welche in tiefliegenden Wolken feuchte Luft und reichlichen Regen bringen. In der Umgebung des Tafelberges beträgt die jährliche Regenmenge auf dem Süd- hange bei etwa 850 m Höhe ü. d. M. 1650 mm, im Osten und Südosten 1290, auf der Nordseite 610 mm. Die größere Regenmenge auf der Südseite er- klärt sich nach DoVE dadurch, daß das Meer im S. wärmer ist als im W. und NW. Aus der Tabelle ist ersichtlich, wie gering im allgemeinen die Nieder- schläge in Südafrika sind und wie nur an sehr beschränkten Teilen des Süd- westens und in Port Durban mehr als 1000 mm Regen fallen.. Die "NW.- Stürme des Winters sind auch auf den Hochebenen des Inneren Südafrikas zu bemerken und sind der Entwicklung vieler im südwestlichen Küstenland gedeihenden Arten hinderlich. Die von den SE.-Winden verursachten Set regen von 2—3-tägiger Dauer sind besonders für das Küstenland von Natal von Bedeutung, in dem hohen Gebirgsland der Drakensberge bewirken SI nur an den höheren Bergen Nebelbildung und noch weiter im Innern 5 schwindet ihr wohltätiger Einfluß ganz, die SE.-Winde im Inneren ® schneidend kalt und nachteilig für die Vegetation. Im Sommer re treten im Osten infolge der Erwärmung des Landes auch Gewitterreget 2% die aber auch im Inneren seltener werden, und im Winter fehlen die Nie 2 schläge fast ganz, sind selbst an der Ostküste selten. Die W.- un | a Winde herrschen während des Winters auch in dem Betschuanaland er wehen und die Luft mit dichtem, rotem Staub erfüllen, aber auch Verbreitung von Früchten und Samen der Steppen- und Wüs tragen, Diesen Winden folgen auch bisweilen heftige Gewitter, Tagen Niederschläge von mehr als 250 mm ergeben. Aber nuf # "ver Stellen Sickert die Feuchtigkeit ein, von dem vielfach vorherrsch* Ufer härteten Boden fließt das Wasser rasch ab und kommt nur wenigen von geländen oder Senkungen zu gute. So wirken denn im inneren Hoc d große üdafrika hohe Sommertemperaturen, niedrige Wintertemperaturen ” 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 905 tägliche Wärmeschwankungen zusammen mit kümmerlichen Regen ausschließend auf zahlreiche Pflanzenformen, welche im südwestlichen Küstenland bei höherer Wintertemperatur, geringerer täglicher Wärmeschwankung und reichlicheren winterlichen Niederschlägen gedeihen, ebenso ausschließend auf die reiche Pflanzenwelt der östlichen Küstenländer Südafrikas, welche an ziemlich gleich- mäßige Temperaturverhältnisse und reichliche sommerliche Niederschläge ge- wöhnt ist. Die ungünstigen Verhältnisse des südafrikanischen Hochlandes setzen sich aber auch in nordwestlicher Richtung in das Küstenland und Ge- birgsland fort. Klein-Namaland erhält noch im Winter bei W.-Winden See- regen; dagegen erhält Groß-Namaland etwas Feuchtigkeit nur durch die im Dezember und Januar fallenden Gewitterregen. Die Sommerregen, welche wir als Hauptquelle der Niederschläge für das südöstliche Afrika kennen lernten, herrschen nun auch im übrigen Afrika. Die Regen wandern mit den Zenithständen der Sonne von N. nach S. und wieder zurück. Während da, wo die Passate am kräftigsten und konstantesten wehen, nämlich diesseits des ı0. Breitengrades, große Trockenheit herrscht, finden wir großen Regenreichtum zwischen 10° N. und 10° S. Von großer Bedeutung ist die starke Verschmälerung der afrikanischen Landmasse vom Golf von Guinea südwärts. Der SE.-Passat aus dem Golf von Guinea wird als SW.-Monsun in die nördliche Hemisphäre hinübergezogen und aus dem durch kalte Meeresströmung abgekühlten südlichen Atlantischen Ozean wehen beständig Seewinde landeinwärts. Tropisches Afrika. Im Jahresmittel nimmt der Luftdruck vom s. Wendekreis bis in die Breite von Aden ab, im äquatorialen Gebiet auch von der Küste gegen den Indischen Ozean, im Hochdruckgebiet des s. Wendekreises nimmt der Luft- druck vom Ozean gegen die Küste hin ab. Im Nord-Winter herrscht im tropischen Ostafrika bis gegen 15° S. (Mossambik) der NE.-Monsun, südlich davon und an der Küste von Mada- gaskar der SE.- und E.-Wind. Im Nord-Sommer dagegen weht bis zum Aquator der SW.-Monsun, südlich davon dagegen SE.-Passat. Beobachtungen im Inneren bei Lado (5° N.) ergaben von Oktober bis März N.- und NE.- Winde, im April bis September solche von S., SE. und SW. Bei Kakoma (10° 5.) wurden im Nordwinter E., SE. sowie N. und NE. konstatiert, da- gegen im Nordsommer E., SE., SW., weniger N. und NE.; die E. und SE.- Winde herrschen also das ganze Jahr. Auch in Boruma (16° S.) wurden im sanzen Jahr Winde aus E., SE., S. beobachtet. Inseln im südlichen Ozean. Madagaskar ist feuchten Winden fast das ganze Jahr mit Ausnahme des Oktober und November ausgesetzt; aber die hohen Gebirge bedingen eine Soße Verschiedenheit der Niederschläge im Osten und Westen. Im Osten errschen von 13—23° bedeutende Niederschläge und zwar nehmen dieselben 58* 906 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. von 1490 bis 3140 mm nach Süden zu; an der Westküste nimmt umgekehrt die Regenmenge von N. nach S. ab und ist vom ı5.° ab viel geringer als im E.; in Nossi-BE unter ı3° 25’ beträgt sie noch 2570 mm, in Mojanga unter 15° 43’ ı630 und in Nossi-V€ unter 23° 39’ nur 350 mm. Im Inneren beträgt die Regenmenge um 1400 m bei 18—ı9° südl. Br. etwa 1330 mm, bei 21° 27’ nur 1040 mm. Im Gebirge herrschen reichlich Nebel; aber Ende Juli, wenn es kalt ist, ist die Luft sehr trocken. uch auf der 3000 m hohen Insel Bourbon sind die Niederschläge recht verschieden. An der N.-Küste im W. bei St. Denis fallen 1670 mm und weiter östlich steigt die Regenmenge bis auf 3300 mm, an der NE.-Küste aber auf 3890 mm, an der SE.-Küste auf 3960 mm. Die S.-Küste empfängt nur 2140—1300o mm und an der NW.-Küste fallen nur 950 mm. Im N. regnet es am meisten im Januar und April, im NE. von Dezember bis April, im SW. im April. Auf Mauritius fallen nur etwa 1885 mm im Mittel, am wenigsten im Oktober und November, am meisten von Januar bis April; doch herrscht das ganze Jahr ziemlich gleichmäßig eine mittlere Feuchtigkeit von 74°). Rodriguez, nur wenig nördlicher als Mauritius, empfängt nur ı104 mm Regen im Jahr und auch den meisten von Januar bis April. Auf der Seychellen-Insel Mah& unter 4° 45’ kommt es zu reichlichen Niederschlägen von insgesamt 2450 mm; der Regen ist reichlich in fast allen Monaten mit Ausnahme des Juli und August. Tropisches kontinentales Afrika mit den zunächst gelegenen Inseln. Etwa die Hälfte des afrikanischen Kontinents, welche zwischen der Sahara und dem südwestlichen Afrika sich ausdehnt, empfängt mehr als 200 mm Regen im Jahre. Die Nordgrenze dieses Gebietes verläuft etwas nördlich von der Mündung des Senegal zum Nordrand des Nigerbogens (18° nördl. Br.), dann in ziemlich gleicher Breite bis zum 10° östl. L., senkt sich hierauf gegen das Nordufer des Tsad-Sees und zieht sich sodann nach Bildung eines Fortsatzes gegen Borku in ziemlich gleicher Breite wie vorher nach Chartum; sie verläuft dann noch weiter bis zum eritreisch-abyssinischen Hochland, wo etwa unter 38° östl. L. die die Somalihalbinsel abtrennende Ostgrenze ansetzt, welche sich mit leichtem Bogen gegen Westen südwärts bis Lamu fortsetzt, um nachher bis East London im Kapland der Ostküste Afrikas zu folgen. Südwestlich wird dieses regenreiche Gebiet begrenzt durch eine Linie, welche bereits zwischen Loango und Banana einsetzt, nach Südosten biegend bald den 14. östl. L. erreicht, unter diesem bis in die Breite von Mossamedes verläuft, unter 17° nördl. Br. nach Osten verläuft, den westlichen Bogen des Sambesi durch- schneidet, dann nach SE. biegt und von 20° südl. Br. in ziemlich gleichem etwas östlich von Pretoria der Küste entlang parallel nach Süden geht, um vom Vaalfluß ab sich immer mehr der Küste zu nähern. Innerhalb 2. Kapitel. Klima: B, Niederschläge. 907 dieses Gebietes sind aber erhebliche Differenzen zu notieren und dann fallen die Regenmengen zu verschiedenen Jahreszeiten. Zunächst scheidet ein Gebiet mit mehr als 1000 mm Regenfall aus, dessen Nordgrenze von der Mündung des Senegal erst etwas nordwestlich, dann von 12° östl. L. südwestlich bis zu 12° nördl. Br. und bald zu 13° aufsteigend südlich vom Tsad-See bis in das südliche Darfur und Kordofan, das Ghasalquellengebiet umfassend, verläuft, um an der Westgrenze der oberen Nilebene bis zu 6° nördl. Br. zu sinken und am Westrand des abyssinischen Hochlandes wieder stark nach Norden bis zu 14° aufzusteigen und im östlichen abyssinischen Hochland längs des 38.° östl. L. gegen Mombassa hin zu laufen. Zwischen dem ı. und 2.° südl. Br. geht diese Linie parallel dem Äquator zum Victoria Nyansa, schneidet den südwestlichen Teil desselben ab und geht dann in südwestlicher Richtung über den südlichen Teil des Tanganyika nach dem Westufer des Banguelo- Sees, von hier südwärts bis zu etwa 15° südl. Br. und, in dieser Breite nach Westen bis zu etwa ı 5° östl. L. und nun der Westküste ziemlich parallel nach Norden aufsteigend, über den unteren Kongo in NW.-Richtung nach Loango. Kleinere Regengebiete mit mehr als 1000 mm sind Ostafrika von Sansibar bis Mombassa bis in die östlichen Teile der dem Innern vorgelagerten Gebirgsländer: ferner der obere Kilimandscharo, das ganze Gebirgsland um den Nyassa-See herum, das südostafrikanische Küstenland von der Delagoa- Bay bis südlich über Durban hinaus. Über 2000 mm steigt der Regenfall in Ost-Usambara und im westafrikanischen Küstengebiet vom südlichen Sene- gambien (13° nördl. Br.) bis zum Äquator, besonders weit in das Innere vor- dringend im unteren Nigergebiet und Kamerun, wo die Niederschläge bis zu 8000 und 9000 mm steigen, bei Debundja sogar bis zu 9374 mm. Tropisches Ostafrika. An den Küsten des Roten Meeres bleibt die Regenmenge eine äußerst geringe bis zum Wendekreis; südlich desselben erhebt sie sich aber wieder bis zu mehr als 200 mm; so sind in Suakim in einem Jahre 346,7 mm und in Massaua im gjährigen Mittel 222 mm konstatiert worden. Bekanntlich stehen aber diese Küstenländer zugleich auch unter dem Einfluß einer sehr hohen Temperatur, welche in Massaua bisweilen auf 54—56° steigt, im Mittel 31,6°, im Januar 25,5°, im Juni 36,9° beträgt, so daß die Niederschläge sehr Tasch verdunsten. Wir haben dann günstigere Regenverhältnisse (über 500 mm) m nördlichen Somaliland, aber die ganze Ostküste desselben bis zur Mün- - dung des Dschuba bei Kismayu erhält viel weniger Regen, so bei Kismayu 38 3 mm (gjähriges Mittel), 2° südlicher, bei Lamu, beträgt die Regenmenge _ „on 749 mm, in dem nahegelegenen Witu (nur ı°/, Jahr Beobachtung) #230 mm und in Mombassa (nach ı4jähriger Beobachtung) 1174 mm. Wir haben ferner mehr als 1000 mm Regenfall bis Kilwa; von hier ab sinken die Niederschläge an der Ostküste Afrikas bis Lorengo Marquez, wo in zehn Jahren -&% Mittel von 717 mm konstatiert wurde. In den Gebirgsländern, welche mit wenigen Unterbrechungen parallel zur Küste von Ostafrika in geringerem oder 908 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. größerem Abstande von derselben verlaufen, steigt die Regenmenge oft er- heblich höher. Schon im nördlichen Abyssinien steigt die Regenmenge bedeutend mit der Höhe. Die östlichen Ränder des Hochlandes haben noch die dürftigen Winterregen der Küste des Roten Meeres; in Asmara fallen nur 372 mm, in Ginda aber 692, in Keren schon 749. Letzteres hat Frühlingsregen und eine zweite Regenzeit von Juni bis Ende August; in Adua wurden im Jahre 1842 allein während der Regenzeit 850 mm beobachtet. Über den durch seine oberhalb der Steppe entwickelte Waldvegetation auf größere Regenmengen hinweisenden NW.- und W.-Abhang besitzen wir keine zahlenmäßigen An- gaben. Es regnet im Tal des Takazze von April bis Juni, dann besonders stark von Juli bis September. Auch in Fazokl regnet es von Ende April bis September. In der den größten Teil des abyssinischen Hochlandes ein- nehmenden Woina Dega (1800—2800 m) mit ziemlich gleichmäßigen Tempe- raturverhältnissen fällt die Hauptregenzeit in die Monate Juli bis September; aber auch in dieser Zeit ist wie in der unteren Region an den Vormittagen der Himmel heiter; in den übrigen Monaten bleibt Regen niemals ganz aus, selbst nicht November bis April, während welcher in den unteren Regionen das Laub der Bäume welkt und abfällt. Der Regenfall' in Gondar (2270 m) wird nach zweijährigen Beobachtungen auf 1125 mm geschätzt. In der oberen Dega ist der Regen anhaltender, Gewitter und Hagelfall sind häufig. Auch Schneefälle treten ein, nach denen der Schnee bisweilen liegen bleibt, in der Trockenzeit bis zu 4400 m, in der Regenzeit bis zu 3500 m. In Südabyssinien dauert die längere Regenzeit von Juli bis September, die kürzere von Februar bis März; doch findet in der trockenen Jahreszeit auch starker nördlicher Taufall statt. Der Regenfall in Addis-Abeba wird auf 1196 mm berechnet. Eine größere Beachtung verdient die Umgebung des Victoria-Nyansa. Am Südufer desselben bei Muansa wurden in fast vier Jahren 1621,6 mm als Mittel festgestellt, am Westufer bei Bukoba (1*,° S.) z2ı8ı und im Norden des Sees etwas nördlich vom Äquator in Entebbe ı 376, an den Ripon-Fällen 1363 und zu Mumyas in Kavirondo sogar 1753 mm; aber im Osten wird es weniger, so in Port Victoria 1154, in Port Florence 1086. Noch weiter östlich am Baringo-See wurden 879 mm konstatiert. Dagegen verzeichnet Fort Smith im Kikuju-Gebirgsland 1123 mm und Kitui im Süden des Kenia ıı23. Das weniger hoch gelegene Nairobi hat noch 886, Machakos (1°),°) 941, Kibwes! (2"),°) 704, Ndi in Taita (3”/,°) 634 mm. ; Erheblich höhere Niederschläge finden wir nun wieder am Kilimandscharo, in Marangu auf der Ostseite 1526 mm, in dem tiefer gelegenen Moschi auf der Südseite 1083 mm und in Aruscha am Meruberg ııgı. Von Usambara liegen zahlreiche Beobachtungen vor, welche zeigen, daß die einzelnen Teile dieses Gebirgslandes sehr ungleiche Regenmengen empfangen, je nachdem sie zuerst oder später von den Seewinden getroffen werden. In Ostusambara 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge, 909 sind 1780—2342 mm die Grenzen für die Regenfälle der meisten Stationen; in dem höheren West-Usambara empfangen die südlicher gelegenen Orte be- deutende Regenmengen, Sakarre 1895, Balangai 2647, Herkules fast 2900; aber nach Norden nimmt der Regen bald gewaltig ab; so hat Gare 920, Kwai 820, Mtai oder Neu-Bethel gar nur 618 mm. Aus diesem Grunde treffen wir auch in den einzelnen Teilen Usambaras eine große Verschieden- heit der Vegetationsverhältnisse an. Am regenreichsten scheint von den ost- afrikanischen Gebirgen Uluguru zu sein. Während der größte Teil des inneren Deutsch-Ostafrika mit annähernd 650—800 mm Regen, welcher meist im Februar bis April und mehrfach auch noch im November und Dezember fällt, sich begnügen muß, finden wir wieder günstigere Verhältnisse in den hohen Gebirgsländern im N. und S. des Nyassa-Sees. Für Neu-Langenburg im N. des letzteren ist bis jetzt das Jahresmittel 1930 mm und für das höher (1580 m) gelegene Manow 2448 mm. Wie sehr aber auch in diesem Bezirk nahe beieinander gelegene Orte in ihrer Regenmenge voneinander abweichen, geht daraus hervor, daß in dem unweit Manow 700 m tiefer gelegenen Wangemannshöhe nur 1192,5 mm fallen. Juni bis Oktober sind auch hier die trockene Jahreszeit, Dezember bis Mai sehr regenreich, doch regnet es auch schon im November. Ziemlich dieselbe Regenzeit haben wir auch in Zomba (15° 23’ S., 954m) im S. des Nyassa und in Blantyre (15° 47’ S., 1050 m); für ersteren Ort hat man nach sieben Jahren ein Mittel von 1428 mm berechnet, für letzteren nach kürzerer Zeit 1246. Auffallend groß sind die Niederschlagsmengen in Lauderdale (16° 2’ S., 35° 36° E., 713 m); hier haben neunjährige Beobachtungen ein Mittel von 2754 mm ergeben. Auch noch an einigen anderen Orten des südlichen Nyassa-Gebirgslandes hat man fast ebenso starke Regenmengen beobachtet. Am Sambesi ist es erheblich anders. Wohl hat man bei Tete in einem Jahre 1200 mm konstatiert, in einem anderen aber nur 852 mm, meist in der Zeit von November bis April; in dem nur 16km am Sambesi aufwärts gelegenen Boroma fielen in einem Jahre in der Regenzeit nur 551, in einem anderen 752 mm, die Hauptmasse im Dezember bis Februar. In dem südlichen und höher (1540 m) gelegenen Salisbury hat man in sechs Jahren durchschnittlich 874 mm beobachtet, in dem etwas niedrigeren New Hartley 1133, in dem der Küste näher gelegenen Umtali 1018. Viel niedriger als im Maschonaland wird der Regenfall in Bulawayo, nämlich nach fünfjährigen Beobachtungen im Mittel nur 600 mm. Nicht höher ist die Regenmenge in Pretoria, wo es hauptsächlich von Oktober bis März regnet, während der Winter ganz regenlos ist. Gegen die Küste fällt mehr Regen, So bei Komatiport (25° 25’ S., 31° 59° E.L.) 756 mm, während das Flachland 2wischen der Sofala-Bay und der Delagoa-Bay fast ganz regenlos ist. Nicht : viel geringer als bei Pretoria ist die Regenmenge im Betschuanaland bei Vig- burg, hier fallen 585 mm; aber nicht bloß vom Oktober bis Mai; es regnet auch in den anderen Monaten ein wenig und etwas mehr im August. 910 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse, Tropisches Westafrika und westliches Südafrika mit Sommerregen. Im allgemeinen gelten für das Klima des tropischen Westafrika folgende, dem Hannschen Handbuch der Klimatologie entnommenen Angaben. Über dem Atlantischen Ozean fällt der äquatoriale Regengürtel mit dem Kalmen- gürtel zusammen und liegt dementsprechend im März zwischen 4° N. und 4° S., im Juli zwischen 6° und ı2° N. Der meteorologische Äquator be- findet sich auf dem Atlantischen Ozean unter 4° oder 5° nördl. Br., so daß am geographischen Äquator bereits völlig die südhemisphärische Periode herrscht. In dem ganzen Gebiet zwischen 5° S. und ı5° N. sind auf dem Ozean die Regen einer ausgesprochenen Periodizität unterworfen. Nach den Rändern des Gebietes nimmt die Dauer der Regenzeit und der gesamte Regen- reichtum des Jahres ab. Wie über dieser Zone des Atlantischen Ozeans, so sind auch die Regen über den angrenzenden Kontinenten verteilt, in der nördlichen Hälfte des äquatorialen Gebietes fallen die Regen zur Zeit des nördlichen Solstitiums und der Südwärtsbewegung der Sonne, in der südlichen älfte in die entgegengesetzten Jahreszeiten. Sodann ist in der Nähe des meteorologischen Äquators sowie in vielen Küstengegenden auch in weiterer Entfernung von diesem die lange Regenzeit in zwei Maxima gespalten, von denen das eine in den Frühsommer, das andere in den Herbst fällt. Die Dauer und Intensität der Regenzeit nimmt mit der Entfernung vom Äquator ab. In der Mitte der Zone bedecken die Regenwälder die Ebene, nach den Rändern hin dagegen sehen wir sie an den von den Seewinden getroffenen Hängen der Gebirge und in den Flußniederungen. Während die tropische Regenzone auf dem Atlantischen Ozean 20 Breitengrade umfaßt, erstreckt sie sich auf den angrenzenden Kontinenten über etwa 40 Breitengrade, namentlich südwärts um 20 Breitengrade weiter als auf dem Ozean. Im einzelnen sei unter Hinweis auf die die Temperaturverteilung und Regenmengen angebenden Tabellen noch folgendes hervorgehoben. Die von einem kühlen Meer umgebenen Capverdischen Inseln unter 15— 17° nördl. Br., welche auch noch unter dem Einflusse der Wüstenwinde stehen, empfangen an ihren Küsten nur wenig Regen, Santiago (8°), Jahr) 262 mm, St. Vincent (5 Jahr) 244 mm, am meisten im September. Auf der Insel St. Vincent soll es aber an der Küste bisweilen drei Jahre lang nicht regnen. Reichlichere Niederschläge fallen auf den 2000—3000 m hohen Inseln. Südlich vom Cap Verde bei Ste. Marie Bathurst (13,4° N.) beginnen die Regen Mitte Juni; sie werden aber erst ergiebiger von Mitte Juli bis September, und die Regenmenge schwankte in elf Jahren zwischen 810 und 1980 mm. | In Senegambien nimmt von St. Louis die mittlere Jahrestemperatur nach Süden zu und ebenso von der ganzen Westküste des Landes nach dem Innern. Während im N. nur ein Maximum im September oder Oktober be- obachtet wird, treten weiter südlich und im Innern zwei Maxima im April und i i sowie im Oktober und November auf. Die niedrigste Temperatur fallt bis 11° N. in den nordischen Winter, von 10° an südwärts aber folgt der 2. Kapitel. Klima: B. Niederschläge. 911 Gang der Temperatur dem der südlichen Hemisphäre. An den Ufern des Senegal herrscht der NE.-Passat, weiter südlich aber kommt der SW.-Monsun mehr zur Geltung, so daß er an der Südgrenze von Senegambien schon acht Monate lang herrscht, in den anderen vier Monaten mit den Land- und See- winden wechselt. Da der SW.-Monsun Regen bringt, so nehmen diese auch südwärts zu, die jährliche Regenmenge steigt von 500 im N. bis über 3000 mm im 5. Während die Regenzeit zu Gor&e zwischen dem 27. Juni und 13. Juli beginnt, tritt sie nach S. hin immer früher ein und endlich in Sierra Leone schon Anfang April. Bei Beginn und am Ende der Regenzeit sind- auch Ge- witterstürme (Tornados) häufig, welche von Osten her gegen die Westküste ziehen. In der trockenen Jahreszeit herrscht der immer trockene NE-Passat, welcher hauptsächlich den Unterschied zwischen Innerem und Küstenland be- merkbar macht; denn während an der Küste die Temperatur nur langsam steigt, wird sie im Inneren von Januar oder Februar an bald sehr hoch bis zum Maximum im April oder Mai. Drei Monate lang wehen die am Morgen kühlen, am Tage glühend heißen Winde im Inneren, dagegen an der Küste nur wenige Stunden während einiger Tage. Am oberen Senegal (Kita 12° 55’ N., 9° 20’ W., 250 m) dauert die Regenzeit nur von Juni bis Ok- tober; es fallen jährlich etwa 1000—ı200o mm. Dann folgt die Trockenzeit; bis Dezember trocknen die vorher überschwemmten Ebenen langsam aus und von Dezember bis Juni ist alle Vegetation außer an den Flüssen und in Sümpfen verbrannt. Aın oberen Niger (Bammaku 12° 27’ N., 7° 52’ W., 290 m) beginnt die Regenzeit schon im Mai und dauert auch noch etwas länger in den Oktober hinein, als in Senegambien. Um Timbuktu am Nigerbogen (17° 48’) ist die Regenzeit nicht viel kürzer als bei Kita; in der Trockenzeit sind wie auch bei Kita während der Monate Dezember bis März die Nächte kühl, bei Kita sinkt die Temperatur auf 10—12°, bei Timbuktu auf 6°. In Sierra Leone macht sich schon der Temperaturgang der südlichen Hemisphäre bemerkbar; das Minimum fällt in den August und die wärmsten Monate sind Februar bis Mai. Kein Monat ist ohne Regen und die Regen- menge schwankt zwischen 2540 und 5230 mm. In Ober- und Nieder-Guinea ist der Gang der Temperatur durchaus süd- hemisphärisch und längs der Küsten sind die den Zenithständen folgenden Regenzeiten um die Zeit des niedrigsten nördlichen Sonnenstandes (meist August, September) durch die kleine Trockenzeit unterbrochen; die große Trockenzeit fällt in die Monate Dezember bis März. An der Elfenbeinküste Sind dichte Morgennebel sehr häufig und auch in Dahomey bedecken während der Trockenzeit (Februar, März) dichte Nebel am Morgen das Land. Auf- fallend ist im Gegensatz zu den übrigen Küstengebieten und auch zu dem nn Hinterland der geringe Regenfall an der Goldküste. So wurden gleichzeitig Konstatiert in Akkra 700, in dem von der Küste 4o km entfernten Aburi | 1430 M) 1550 mm, in Abutifi (670 m) noch weiter landeinwärts im 2—3-jäh- figen Mittel 1460 mm. In Togo fallen bei Misahöhe (6,9° N., 470 m) 1640 mm, 912 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. in Amedjour (6,8° N., 770 m) 2600 mm, zu Bismarckburg (82° N., 7ıo m) 1460 mm, in Salaga (8,5° N., ı70o m) 1660 mm. Da an der Goldküste das Meerwasser infolge Auftriebes kalter Strömungen von Juli bis September um etwa 6,5° kälter ist als in größerer Entfernung von der Küste, so ist nach KörPPEN und VON DANCKELMANN die geringere Regenmenge an der Gold- küste hierauf zurückzuführen; die niedere Temperatur und die heftige atlan- tische Seebrise sind der Waldbildung in der Nähe der Goldküste hinderlich, namentlich da, wo einmal der ursprüngliche Wald durch die Kultur zerstört wurde. An der Goldküste weht der Landwind morgens bis ıı Uhr aus NNW,, dann aber herrscht bis abends 9 Uhr der SSW. Ferner tritt im Hinterland der Goldküste und Togo in der Zeit vom November bis März, besonders häufig aber im Januar, an einzelnen Tagen der trockene Ostwind, der schon oben erwähnte Harmattan, auf; auch bis zur Küste macht er sich bemerkbar und bewirkt dort wie im Inneren am Tage eine Erhöhung der Temperatur, außerdem aber abends und morgens Herabsetzung derselben, wahrscheinlich infolge der Abnahme der Bewölkung. Der austrocknende Einfluß des Har- mattan auf die Pflanzenwelt ist ein ganz gewaltiger. Im ganzen westlichen Kamerun ist wie in Süd-Nigerien die Temperatur eine sehr gleichmäßige (etwas über 25°) und das ganze Jahr hindurch fällt Regen, besonders stark in den Nächten, mit einem Maximum im Juli und in geringerer Menge von Dezember bis Februar; in Batanga regnet es etwa 20°/, mehr als in Kamerun. Im Inneren, so um Jaunde, gibt es zwei Regen- zeiten und weiter südwärts werden Juli und August etwas trockener, die Mo- nate Dezember bis Februar regenreicher; von 3° nördl. Br. an hören die Winterregen der Kameruner Küste auf und in der Mitte des Jahres ist es verhältnismäßig trocken. Selbstverständlich herrschen andere Verhältnisse am Kamerunberge; an der 920 m hoch gelegenen Station Buea ist die mittlere Jahrestemperatur um 5—6° niedriger als am Fuße des Gebirges ; oberhalb der Station lagert am Tage fast das ganze Jahr ein Wolkengürtel und während der von Ende Juni bis Ende September währenden Hauptregenzeit, welcher Gewitter vorangehen und folgen, liegt Buea selbst im Nebel. Aber ganz bleiben die Regen fast in keinem Monat aus, wenn auch die Monate November bis Mai im allgemeinen trocken sind. Nach starken Gewittern bleibt auf dem 4200 m hohen Gipfel des Kamerunpiks Schnee oft einige Stunden liegen. Die große Regenmenge der Küstenstationen finden wir nicht im Innern; so wurden in Johann-Albrechtshöhe 1888/89 auf der NE.-Seite des Kamerunberges nur 70°, der an der Küste gefallenen Regenmenge konstatiert und in der eigent- lichen Regenzeit fielen sogar nur 50°,. Um Lolodorf (etwa 500 m) herrschen schon während der von Juni bis Oktober währenden Trockenzeit starke westliche Abend- und Nachtwinde, wie in Gabun, im Kongotal, am Ogowe und in Angola. In Gabun und auf San Thome ist zwar auch kein Monat regenlos, aber J uni bis Mitte September sind verhältnismäßig trocken bei bedecktem Himmel. Die Luft ist fast konstant mit Wasserdampf gesättigt und die Taufälle sind so stark, daß sie meßbare Niederschläge liefern. 2. Kapitel. Klima: B. ‚Niederschläge. 913 Bei 2°),° S. wird an der Küste schon die jährliche Regenmenge geringer als 1660 mm, während landeinwärts nicht bloß das Kongo-Becken, sondern auch das vom Kassai und seinen Zuflüssen durchströmte Land bis zu etwa 8° S. mehr als 1600 mm Regen empfängt. Von Loango an südwärts muß man zwei Perioden unterscheiden, die ge- witterfreie kühle Trockenzeit von Ende Mai an und die gewitterreiche heiße Regenzeit. In Loango beträgt die Regenmenge noch mehr als 1000 mm; aber von Cabinda bis Ambrigete (5",—7'J,° S.) sinkt sie rasch auf 400 mm und bei Benguela (12'/,° S.) auf 200 mm und darunter. Bis südlich vom Olifants-River, bis 32° S., haben wir nicht nur Regenarmut, sondern vom Kunene (17° 5.) bis zum Oranje (29° S.) nahezu Regenlosigkeit, die sich hier auch ziemlich weit landeinwärts erstreckt. In diesem wüsten Küsten- gebiet herrschen von September bis Januar frische SW.-Winde und durch- nässender Nebel bis ıro km landeinwärts, bisweilen sogar bis 240 km (Neu- Barmen). Von Februar bis Mai sind die Winde veränderlich und im Juni und Juli treten starke Ostwinde auf. Die Trockenheit währt in Loango bis Mitte Oktober, weiter südlich bis Ende August. Während derselben ist die Sonne von weißlichen Dunstmassen verschleiert und am Morgen lagern über dem Lande dichte Nebel. Die heiße, regenreiche Jahreszeit wird in den inneren Plateaulandschaften nicht unterbrochen, dagegen ist an der Küste zwischen der kleinen und großen Regenzeit eine kurze Trockenzeit eingeschaltet. Im Gebiet des Kongo ist namentlich von Wichtigkeit, daß die Temperatur land- einwärts steigt, gegen den Äquator hin aber wegen der längeren Regen und stärkeren Bewölkung abnimmt. Die beiden Regenzeiten sind durch die von Juni bis September währende Trockenzeit geschieden, doch nimmt dieselbe ab in Bolobo und schwindet ganz in Bangala und Equatorville. Stets herrscht in der Trockenzeit starke Bewölkung, morgens und abends reiche Nebel- bildung, und die Nächte sind in derselben oft sehr kühl. Das Maximum der einen Regenzeit fällt in den April, das der anderen in den November. In Angola herrscht in der Nähe der Küste stets Seebrise von 9— 10 Uhr vormittags an und die Nächte sind kühl, während in der heißen und regen- reichen, von Westwinden beherrschten Jahreszeit (Ende Oktober bis Anfang Mai) die Tagestemperatur 27—30°, in der kühlen trockenen, unter dem Einfluß der Ostwinde stehenden Jahreszeit 22—24° beträgt. Während in der kühlen Jahreszeit die Luft konstant mit F euchtigkeit gesättigt ist, eine lichte Wolken- decke und des Nachts Nebel über dem Küstenlande liegen, ist in der Regen- zeit der Himmel meist klar und blau; im Januar und einem Teil des Februar werden die sonst fast täglich eintretenden Gewitter unterbrochen. Nach dem ‚Inneren bis gegen das Gebirge nimmt die Temperatur zu und die Regenzeit dauert in Malandsche (9° 33' S., 1170 m) von September bis Anfang Mai. _ Dichte Nebel bilden sich auch hier in der Trockenzeit, nehmen dann aber weiter landeinwärts ab. Dieselbe Regenzeit wie in Malandsche se auch in Caconda (13° 44’ S., 1640 m). Im Gebiet des Cuango 113—7 S.) im Innern folgt auf eine von Februar bis April währende Regenzeit eine durch 914 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse, heiße Tage und kalte Nächte charakterisierte Trockenzeit bis September mit S.- und SE.-Winden, darauf eine zweite Regenzeit mit starken Gewittern bei NW.- und N.-Winden. Das innere Land von Benguela südwärts hat eine Regenzeit von Mitte November bis Mai, mit heftigen Gewitterregen. Da der Westwind die Regen- wolken vertreibt und auflöst, so nimmt die Regenmenge gegen Westen ab. Etwa 5so—70 m breites Küstenland steht unter dem Einfluß der kühlen SW.- Winde. Das Meerwasser hat bei Walfischbay eine Temperatur von 12—15°, bei Angra Pequena von 10—ı2° und die Jahresmittel am Lande betragen an diesen beiden Orten 16,6 und ı17,2°. In den inneren 1200—ı600 m hohen Plateaulandschaften wurden Jahresmittel von 14,4—19,2° und Monats- mittel von 20,9—26,6° für den wärmsten Monat (Juli oder August) und 10,5 —15,2° für den kältesten Monat (November oder Dezember oder Januar) konstatiert; aber die Extreme sind ganz außerordentlich hoch und niedrig. So wurden nach SCHINZ in Olukonda im Amboland +40° und —ı°, zu Omaruru +41° und —4°, zu Rehoboth +38° und —7°, zu Hoachanas —+38° und —2,5° notiert. Während des Winters ist der Himmel ganz wolken- los und im Sommer ist die Bewölkung gering, zu allen Jahreszeiten die Luft trocken. Von November bis April fallen Gewitterregen und diese nehmen landeinwärts und nach N. zu, nach S. ab, während an der Südgrenze von DSWA. schon Winterregen auftreten. Einige interessante Daten über Regen- fälle verdanken wir K. Dove: Olukonda (17° 59’, 1400 m, 6*J, Jahr) 59 Regentage mit 524 mm. Omaruru (21° 35’, 1160 m, 2°, Jahr), 31 Regentage mit 318 mm. Windhoek (22° 35’, 1630 m, 5”/, Jahr), 58 Regentage mit 399 mm. Kubabub im E. von Windhoek 410 mm. Rehoboth (23° 19’, 1400 m, 9 Jahr) 40 Regentage mit 282 mm. Kubub (26° 42’, 1530 m) 44 Regentage mit 218 mm. Angra Pequena (26° 36’, 4 m) 8 Regentage mit 44 mm. Drittes Kapitel. Bodenverhältnisse. Die Bodenverhältnisse des tropischen und subtropischen Afrika werden so wie diejenigen aller anderen Länder von Wärme und Feuchtigkeit beein- flußt. Während aber in der gemäßigten Zone eine größere Mannigfaltigkeit von chemisch verschiedenen sedimentären Gesteinen die Verteilung der Ge- wächse beeinflußt, treten diese in den tropischen und subtropischen Gebieten mehr zurück; hier sind die Böden ursprünglich gleichartiger und ihre Ver- schiedenheiten beruhen vorzugsweise auf den verschiedenen Graden von Wärme und Feuchtigkeit, welche chemische und physikalische Veränderungen hervor- 3. Kapitel. Bodenverhältnisse, 915 gerufen haben. Die Bodenverhältnisse des litoral mediterranen Afrika über- gehe ich und bespreche nur diejenigen des übrigen Kontinents. Wie in allen Ländern zeigt die Vegetation die größten Unterschiede auf salzhaltigen Böden gegenüber den nichtsalzigen. Mangroveboden. Die erste Stelle nehmen die flachgründigen Ufer und. Buchten ein, welche zur Zeit der Ebbe vom Wasser entblößt feinen, salz- haltigen Schlamm zeigen, in welchem die eigenartigen Bäume und Bäumchen der Mangroveformation sich eine exklusive Existenz begründet haben. Das reiche Wurzelwerk der Mangroven begünstigt eine allmählich zunehmende Anhäufung von Schlamm und schließlich eintretende Verlandung. Sobald der Boden soweit erhöht ist, daß er nicht mehr überflutet wird, schwindet all- mählich der Salzgehalt infolge von Auslaugung und es stellen sich andere Bäume als die Mangrove ein, teils solche, welche noch etwas Salzgehalt des Bodens vertragen, teils solche, welche nicht mehr als halophil anzusehen sind. Salzhaltiger sandiger Boden. An vielen Küsten finden sich flache, _ höchstens bis 1o m ü. M. aufsteigende Küstenstriche, welche aus reinem lockerem Meeressand bestehen, in dessen Tiefe brackiges Wasser enthalten ist. Während in unmittelbarer Nähe des Meeres echte Halophyten gedeihen, welche noch viel Salz aufnehmen können, finden sich in weiterem Abstand mehr Sandpflanzen, für welche die lockere, tief gehende Wurzelentwicklung begünstigende Beschaffenheit des Sandbodens die Hauptsache ist. Salzige Tonbecken an der Küste. In Senkungen des Strandes sammelt sich oft Ton an, welchem salzhaltiger Schlamm aufliegt, der Halo- phytenvegetation begünstigt. In den Wüstengebieten Nordafrikas finden sich mehr oder weniger große Becken, welche durch negative Strandverschiebung zu Wüstenland geworden sind und Meeresschlamm mit Gips und Salz getränkt enthalten. Der Gips kristallisiert aus, das Salz wird infolge seiner Hygroskopizität in den tieferen Schichten selten ganz trocken, bildet aber an der Oberfläche oft eine dünne Kruste, Häufig findet man auch an der Oberfläche gesprungene Tonschollen, unten aber glitschigen, feuchten Boden. Nur die Ränder solcher Becken lassen noch Halophytenvegetation aufkommen. Salzige Becken oder Pfannen im Binnenland finden sich mehrfach im tropischen und subtropischen Afrika, so namentlich in Nord-, Ost- und Süd- afrika. Es sind abflußlose Niederungen, in welchen sich die gelösten Salze ansammeln, die bei der Verwitterung der umgebenden Gesteine durch die mit den Niederschlägen in den Boden geführte Kohlensäure gelöst worden sind. Je nach dem Salzgehalt dieser Becken ist die Vegetation derselben ziemlich verschieden und bei den weniger salzhaltigen oft sehr verschieden, aber immer _ Aur von wenigen Arten gebildet, deren Samen gerade an solchen Stellen auf- 2. gehen konnten. Nicht salzhaltige Böden. Unter dem Einfluß andauernder Trockenheit, großer täglicher Temperaturdifferenzen und der Winde stehende Böden — Wüstenböden. 916 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. In den großen nordafrikanischen Wüstengebieten und auch in Südafrika gibt es nur Strichregen und es erhalten weite Gebiete oft jahrzehntelang keine anderen Niederschläge als etwas Tau, der namentlich dann reichlicher ist, wenn Seewinde das Wüstengebiet erreichen. Die hin und wieder ein- tretenden Regengüsse erzeugen aber oft für wenige Stunden kräftige Ströme, welche bei dem Mangel einer zusammenhängenden Vegetationsdecke in der Wüste oft starke Denudationen bewirken, bisweilen viel Bodenschlamm mit sich führen und an anderen Stellen ablagern. Da dieser Boden aber meist von vegetationslosen felsigen Gebirgen stammt, so enthält er wenig Nährstoffe und ist höchstens wegen seiner lockeren Beschaffenheit zur Besiedelung durch einzelne Arten, deren Samen sich leicht verbreiten, geeignet. Von größter Wirkung auf die nackten Felsmassen der Wüste ist die Temperatur. Der Einfluß der Insolation ist in den tropischen und subtro- pischen Gebieten ein ganz gewaltiger; sehr oft nimmt der Boden eine Tempe- ratur von 60—70° C. an, ja in den Wüsten kann die Temperatur im Sand so hoch steigen, daß Eiweiß koaguliert. An denselben Stellen kann der Boden in der Nacht auf 15° C. und darunter abgekühlt werden, so daß eine Temperaturdifferenz von 45—55° und darüber im Jahre vielfach täglich ein- tritt. Solche sich wiederholende Temperaturerniedrigung wirkt zersetzend auf die Felsen, da deren Mineralien sich in ungleicher Weise ausdehnen; es entstehen Risse und Sprünge, welche sehr häufig ein plötzliches Zerspringen der Gesteinsoberflächen veranlassen, welches man als Abschuppung bezeichnen kann. Ferner findet besonders im Schatten eine langsame Verwitterung statt und der kräftige Anprall des von Stürmen fortgetriebenen, an Felsen auf- liegenden Wüstensandes wirkt scheuernd und ebenfalls zerstörend auf das Gestein; vor allem aber wirken die Winde abtragend, indem sie alles, was durch die vorher angedeuteten Prozesse gelockert ist, wegblasen. J. WALTHER bezeichnet diese Erscheinung als Deflation. So können sich nur an wenigen Stellen Verwitterungsprodukte anhäufen und somit können auch nur an äußerst wenigen Stellen der Felswüste Pflanzen Wurzel fassen. Solche Felswüsten sind die Dschebels oder Djebels Ägyptens und Nubiens, das Tasili der West- Sahara, die Charachaf der libyschen Wüste. Hieran schließen sich die Ha- mäden, weite Plateaus, oft unabsehbare Ebenen mit scharfkantigen Steinen, die bisweilen in rötlichem Lehm liegen. Diese Hamäda ist entstanden durch allmählichen Zerfall von Felsmassen, von denen mehrfach einzelne Reste als sogenannte »Zeugen« stehen geblieben sind.. Wenn die Denudation weiter geht und die Kieselstücke abgeschliffen sind, dann entsteht die Serir: Die Deflation hat von dem früher vorhandenen Gestein alles zerstört und entführt, was außer den Kieselstücken vorhanden war. Sowohl die Hamäda, noch mehr aber die Serir sind Bodenformationen, in denen für gewöhnlich keine Vege- tation aufkommen kann. Nur an den Abflußwegen der zeitweise auftretenden Regen kann sich solche mitunter entwickeln. Die Sandwüste nimmt in keinem Teil der Sahara einen so großen Raum ein wie die Hamäda; die größte Ausdehnung besitzt sie westlich der ägyP“ 3. Kapitel. Bodenverhältnisse, 017 tischen Oasen. Die Sanddünen erreichen bisweilen bis 100 m Höhe und ver- laufen entweder einander parallel oder bogenförmig gekrimmt. Während bei den früher erwähnten Bodenformationen der Wüste das zeitweise fallende Wasser abläuft und rasch verdunstet, sickert es im lockeren Sand ein und erhält sich in der Tiefe. Es sind daher die Sandwüsten mehr als die Hamäda und der Serir geeignet, etwas Vegetation aufkommen zu lassen, so arm auch der meist helle und häufig mit Ton gemengte Sand an Nährstoffen sein mag. Charakteristisch für die Sandwüste sind die sogenannten Neulinge, Büsche, um welche sich herangewehter Sand anhäuft, während die Pflanze im oberen Teil des neugebildeten Sandhügels wieder neue Triebe erzeugt. Von Wich- tigkeit für die Entwicklung von Vegetation in der Sandwüste ist die Tiefe, in welcher unterhalb derselben Fels lagert. Die Sandwüsten der Sahara führen im Osten die Bezeichnung Igidi und Areg, im Westen werden sie Erg genannt. Die Lehmwüste ist identisch mit den schon oben besprochenen salzigen Becken, welche aus früherem Meeresgrund hervorgegangen sind. Es sind dies die Schotts von Tunis und Algier, die Sebcha der westlichen Sahara, Ähnliche Erscheinungen wie in der Sahara finden wir in SW.-Afrika und S.-Afrika. Die zerstörenden Wirkungen der schroffen Temperaturwechsel und des von heftigen Südwinden verursachten Sandgebläses auf die Felsen wurden von L. SCHULZE ebenso in der Namib beobachtet, wie von WALTHER in der Sahara. Vielfach sieht man flache Kuppen inselartig aus Schutthalden her- vorragen, Felshügel in flache Trümmerfelder übergehen und auch Kieselfelder mit vielfach abgeschliffenen Stücken. Auch hier ist Vegetationslosigkeit die Regel oder äußerst zerstreuter Pflanzenwuchs, und nur die Abflußwege des Regens lassen etwas reicheren Pfanzenwuchs zur Entwicklung kommen, wenn nicht das Regenwasser sich auf seinem Wege mit Salzen beladen hat (L. SCHULZE). Weiter landeinwärts sind auch die Felsspalten der Hänge und Kuppen reichlicher mit Pflanzen besetzt, da sich in ihnen das Regen- Wasser fängt, die zufällig vorhandenen Samen zur Entwicklung bringt und Später auch von den Resten der abgestorbenen Pflanzen zurückgehalten wird. Sanddünen treten südlich vom Swakop in etwa rookm Länge und in der Umgebung von Angra Pequena in 100—ı20 km Länge auf und beherbergen ‚ur wenige Pflanzenarten, deren tiefgehende Wurzeln die unter dem Sand verborgene Feuchtigkeit herausholen. ‚die Art und Weise, wie sie sich exceptionellen Verhältnissen angepaßt haben. Die Zahl der Arten aus verschiedenen Pflanzenfamilien wird erheblich größer 918 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse, auf den Böden, welche längere Zeit Niederschlägen und zugleich auch der in der Ebene und der montanen Region herrschenden Wärme ausgesetzt sind. Der Temperaturwechsel ist zwar in der Ebene und der montanen Region der von Vegetation bedeckten Landstriche nicht so gewaltig, wie in der Wüste; aber die steinigen und felsigen Böden zeigen doch auch, wenigstens in den 500—ı000 m ü. M. gelegenen Steppen und den niedrigeren Gebirgen, bei der hohen Insolation und der in der Nacht stattfindenden Ausstrahlung hohe Temperaturunterschiede. Solche treten auch ein infolge der oft sehr kräftigen Regengüsse. Es ist ferner in den regenreicheren Ländern ebenso wie in den regenarmen die Atmosphäre‘) reicher an Ozon, an salpetriger Säure, Salpetersäure, Ammoniak und anderen Wasserstoffverbindungen, welche zersetzend auf die Gesteine und den Boden wirken; dasselbe tun die Nieder- schläge, welche diese Stoffe aufnehmen. Die stärkste Zersetzung erfolgt aber, wenn dichtere Vegetation, welche auch Mikroorganismen beherbergt, den Boden bedeckt. Die organischen Substanzen sind nebst ihren Zer- setzungsprodukten und Kohlenwasserstoffen das einzige Reduktionsmittel mine- ralischer Stoffe. Von den Sickerwässern aufgenommen entziehen sie bei der Bildung von Kohlensäure den Eisenoxydverbindungen Sauerstoff und redu- zieren dieselben zu Eisenoxydulverbindungen. So wirken bei genügender Feuchtigkeit die Atmosphärilien und die zum größeren Teil aus ihnen her- zuleitenden chemischen Prozesse in der Erde in ganz intensiver Weise an der Zersetzung der Erdrinde. Dem hohen Gehalt der Gewässer an Kohlensäure, anderen Säuren und schließlich auch Ammoniak ist es auch neben der tiefen Erwärmung vor- nehmlich mit zuzuschreiben, daß die Zersetzung der Erdrinde in den Tropen oft in ganz besonders auffälliger Tiefe vor sich gegangen. Archaische Ge- steine zeigen oft bis zu 100 m Tiefe Verwitterungserscheinungen. Weit verbreitet sind im tropischen Afrika Verwitterungsfelsen des Gneises und Granites an den isolierten Kuppen und Kegeln, welche während älterer Perioden aus der zentralafrikanischen Plateaumasse durch Regen und Wind herausgeschnitten wurden, jetzt aber fortdauernd unter dem Einfluß mehr- monatlicher Trockenheit bei starker Erhitzung während des Tages und starker Abkühlung in der Nacht sich immer mehr spalten und an den Spalten ver- wittern. So weit die Verwitterungsprodukte nicht durch die in der Regenzeit fallenden Güsse hinwegespült werden, bietet der zwischen den Trümmern an- gesammelte Verwitterungsboden gute Standorte für Bäume und Sträucher dar, welche zwischen den großen nackten Felsblöcken mit ihren Kronen hervor- ragen. Kalkboden spielt eine unbedeutende Rolle im eigentlichen tropischen Afrika und namentlich scheint er, soweit jetzt die Untersuchungen reichen, bezüglich der Vegetation nicht in zu großem Gegensatz gegenüber anderen *.Ausführlicheres hierüber siehe in Wonttmann, Handbuch der Tropischen Agrikultur, 1. Bd., S. 125— 127. 3. Kapitel. Bodenverhältnisse. 919 Gesteinen zu treten, wie dies noch im Atlas und auch im Gebirge des nörd- lichen Somalilandes der Fall ist. Tertiärer Kalk erstreckt sich auch von der Cyrenaika bis in die libysche Wüste und lagert auf der Insel Socoträ älterem Gestein auf. Die Kalkfelsen des trockenen nordöstlichen Afrikas sind vorzugs+ weise der Entwicklung ausgesprochen xerophytischer Vegetation günstig; aber in auch nur schwach bewässerten Schluchten entwickelt sich dichtere Strauch- vegetation und etwas Humus. Kalk tritt in größerer Ausdehnung in 'den ostafrikanischen Inseln Mafia, Sansibar, Pemba, welche ganz aus Korallenkalk bestehen, und in dem Küstenland von Englisch- und Deutsch-Ostafrika auf: Unmittelbar über dem Meer aufsteigende niedrige Korallenkalkfelsen sind meist sehr wenig geeignet, das Wasser der Niederschläge festzuhalten, und können daher nur Xerophyten ernähren. Der an flachen Küsten auftretende Korallensand ist immer salzhaltig und begünstigt daher zunächst der Küste das Vorkommen von Salzpflanzen, in einigem Abstand vom Meer ist der Salzgehalt geringer, begünstigt aber das Festhalten der Feuchtigkeit und da- mit das Fortkommen einer Anzahl Kräuter und weniger Sträucher, welche noch schwach salzigen Boden vertragen können. Ähnlich ist es mit dem Creekland, welches zur Regenzeit überschwemmt ist und alle Jahre von neuem mit Salz geschwängert wird. Die bis 40 m hohen Korallenkalkmassen, welche sich längs der Küste hinziehen, sind teils an ihrer Oberfläche verwittert und lassen eine xerophytische Strauchvegetation aufkommen, teils sind sie, wie namentlich im östlichen Sansibar, verkarstet, mit Einsturztrichtern und Höhlen versehen; dann ist die Vegetation nicht lokalisiert. Am Fuß der zum Ko- rallensand abfallenden Felsen wird der Boden nicht selten etwas fruchtbarer, so daß auf ihm sich ein Streifen dichteren Gebüsches entwickeln kann. Wo reichlichere Niederschläge fallen, wie im westlichen Sansibar und in dem auf- ‚steigenden Küstenland Östafrikas, ist der Kalkboden stärker verwittert und ‚Infolge längerer Bedeckung mit Gesträuch und Gras auch etwas mit Humus angereichert, so daß auf ihm eine mannigfache subxerophytische Gehölz- formation gedeihen kann. Wo fließende Bäche in den Kalkboden einschneiden, Wird ebenso wie auch auf Sandboden oder Lateritboden die Gehölzvegetation üppiger; aber die starke Vermehrung einzelner sich besonders wohl fühlender Arten bedingt allemal ein sehr starkes Zurücktreten anderer und so ist stets | bewässerter, stark humöser Alluvialboden zwar für die Anlage von Pflanzen- kulturen gut vorbereitet, aber weniger nährstoffreicher Kalksand ist geeigneter für Konservierung zahlreicher Arten. Binnenländische Kalkablagerungen finden Sich mehrfach im tropischen Afrika und noch mehr in Südafrika, so im west- lichen Sudan auf dem alten Grundgebirge zwischen Niger und Tsad sowie im " S. des. Nigerbogens, ferner im S. des Kongo auf Gneis und Glimmerschiefer, M Gebiet des Kuila, im E. südlich vom Nyassa-See, an den BIER Br . Limpopo am Witte Watersrand. Ein ziemlich ausgedehntes, IRRRRIIECR: 2 höhlenreiches Kalkgebiet ist das östliche Kaokofeld, und endlich finden. sich - Mitische Kalksteine in der Kapformation. Nach PASSARGE’s Angabe @ertschen im NW. von SW.-Afrika Gneise mit Zonen von kristallinischen : Engler, Pflanzenwelt Afrikas I, 59 920 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. Schiefern und Kalksteinen und alle kalkhaltigen Gesteine bedecken sich mit kohlensaurem Kalk, welcher durch die Verwitterung in der Tiefe entstanden ist und durch die aufsteigenden Lösungen an die Oberfläche gelangt. In der Kalahari bilden die Kalksteine teils den Boden von Pfannen, teils ist der Kalk auf den Erhöhungen des Grundgesteins in Form von Krusten entwickelt, teils finden sich ausgedehnte Ablagerungen von Kalksandsteinen in den Niederungen. Wir wissen aber noch äußerst wenig darüber, inwieweit ge- wisse Arten diese Kalkformationen meiden oder bevorzugen, da von den Sammlern meist sehr wenig auf die Unterlage beim Sammeln geachtet wird. Sandsteine treten meistens in denselben Gebieten auf, in denen die binnenländischen Kalke vorkommen und vielfach sind sie über große Gebiete verbreitet, so namentlich im Kapland, wo sie in den regenreicheren Teilen auch von einer sehr mannigfachen Vegetation besiedelt sind, während in den regenarmen Teilen die wenigen Familien angehörigen Succulenten, welche das temporär aufgenommene Wasser lange Zeit festhalten, oft sehr formen- reich auftreten. Übrigens haben wir auch eine ausgedehnte Sandsteinzone im südlichen Teil Deutsch-Ostafrikas im Makondeplateau. Feinkörniger Sand ist im tropischen Afrika sehr verbreitet, abgesehen von den sehr regenarmen Wüstengebieten auch in den Steppengebieten, be- sonders in der Nähe von Granit und Sandsteingebirgen, welche einem fort- dauernden Verwitterungsprozeß unterliegen. Man kann unterscheiden a) tiefen, lockeren, trockenen Steppensand, welcher ausgelaugt ist und nur wenig Nährstoffe enthält. Derselbe trägt häufig hochstämmigen, meist unterholzlosen, lichten Trockenwald von laubwerfenden Bäumen, welche infolge der in ihren Wurzeln und Stämmen gespeicherten Feuch- tigkeit während des größten Teiles der Trockenzeit noch grünes Laub besitzen und sogar während derselben Blüten und Früchte treiben; b) humösen, lehmigen Flußsand oder lockeren Sand mit reichlicher Grundfeuchtigkeit oder mit Grundwasser, in welchem sich dichterer Niederungswald oder Uferwald (Galeriewald) entwickelt; c) nicht tiefen Sand über steinigem Boden, besetzt mit artenarmem Buschgehölz, welches sich stellenweise zu undurchdringlichem Gestrüpp verdichtet. Diese Sandböden konnte SEINER im Caprivi-Zipfel unterscheiden, und sie finden sich ebenso im südlichen Angola, in Transvaal und Rhodesia. Laterit. Die Lateritböden sind die am häufigsten in Afrika auftretenden. Sie sind verschieden nach den Ursprungsgesteinen und auch verschieden nach der Lage des Gesteins. Man unterscheidet Plateaulaterit, Terrassenlaterit, Tallaterit, Seelaterit, Dünenlaterit, Delta-Laterit. Die Entwicklung der Laterite wird vor allem dadurch bedingt, daß infolge zeitweiser auftretender reichlicher Regen kohlensäurehaltige Regenwässer in den Boden dringen, durch welche ein Teil der Mineralsalze (Silikate von Kalk, Kali, Natron, Magnesia) gelö& in Karbonate umgewandelt und teilweise aus dem Boden entfernt wird. wirken die Lösungen aufeinander durch Austausch von Basen und Säuren; € 3. Kapitel. Bodenverhältnisse. 921 entstehen schwer lösliche Salze, welche sich lokal ausscheiden und Kon- kretionen bilden oder eine Bodenschicht weithin verkitten, so daß diese die Festigkeit von Luftziegeln erhält, besonders an der Oberfläche, wo während längerer Trockenzeiten infolge der intensiven Bodenerwärmung die löslichen wasserhaltigen Doppelsilikate wiederum teilweise in unlösliche wasserfreie Silikate verwandelt werden, anderseits während der Regenzeit auch durch Silikataustausch verbunden mit Wasseraufnahme eine Art Cementbildung ein- treten kann (nach FESCA). Alle Bedingungen zu diesen Vorgängen sind am meisten auf ungenügend bewachsenem Boden und namentlich auch auf abgebranntem Steppenboden vorhanden. Je nachdem eine stärkere oder geringere Extraktion stattgefunden hat, sind Nährstoffe wenig oder reichlich in dem Laterit enthalten; meist sind es nur wenig. Primärer Laterit zeigt eine porösere Struktur, sekundärer da- gegen eine dichtere, weil der Verkittungsprozeß mehr vorgeschritten ist. Es mögen nun noch folgende Ausführungen über den Laterit den trefflichen Darstellungen WOHLTMANNs!) entnommen werden. Der Laterit ist ein mit mehr oder weniger Eisenhydroxyd verunreinigtes Tonerdehydrat. Die in’demselben enthaltenen Konkretionen und festen Ge- steins-Neubildungen sind das wesentlichste Charakteristikum des Laterit. Wo diese fehlen, soll man von Gelberde und Roterde sprechen, welche eine niedere Stufe des Umwandlungsprozesses darstellen. Das Alter der Laterite ist ein sehr verschiedenes; ihre Bildung begann, als die ersten eisen- und tonhaltigen Gesteine in den Tropen der Verwitterung anheimfielen und noch soviel lose Krume bildeten, daß die Auswaschung der Alkalien und Kalkerden beginnen konnte, nach deren Entfernung der Verwitterungsboden relativ reicher an Eisen und Tonerde hervorging. Der Rückstand ist kieselsaure Tonerde und Wasser, Kieselsäure und kohlensaures Eisenoxydul, Spateisenstein in reiner Form und Sphärosiderit in durch Ton verunreinigter. Fester Laterit konnte sich nur dort bilden, wo Jahrtausende lange Verwitterungsprozesse und Auslaugungsprozesse vorliegen, wo immer nach Perioden mit hoher Tempe- Tatursteigerung wieder Niederschläge eintreten. Wo Waldvegetation oder Steppengehölze eisenschüssigen lockeren Ver- witterungsboden bedecken, dort finden durch Sauerstoff- Ausscheidung der oberirdischen Pflanzenorgane, durch Kohlensäure-Ausscheidung der Wurzeln und Verwesungsprodukte gemeiniglich ein besonders energischer Angriff auf die Zersetzung der Stoffe im Boden statt, welcher auch der Lateritbildung zu gute kommt. Absterbende und in Verwesung begriffene organische Stoffe, wie sie in einer Vegetationsdecke vorliegen, bilden außerdem das einzige Re- duktionsmittel mineralischer Stoffe. Die aus ihnen zunächst hervorgehenden Ohlenwasserstoffe werden durch Sickerwässer in die Tiefe geführt und m. Ziehen durch Bildung von Kohlensäure namentlich den Eisenoxydverbindungen en zu diesem Prozeß nötigen Bedarf an Sauerstoff. Eisenoxyd wird zu ER * WoHLTMann, Handbuch der Tropischen Agrikultur, Leipzig 1892, S. 148, 149. x 9923 Erster Teil. . Allgemeine geographische Verhältnisse. Eisenoxydul reduziert und die freie Kohlensäure verbindet sich mit dem Eisenoxydul zu kohlensaurem Eisenoxydul. Lateritlehm und Lateritton, aus eruptivem Muttergestein hervorgegangen, können in jüngeren Stadien der Bil- dung bei günstigen klimatischen und Feuchtigkeitsverhältnissen noch einen recht brauchbaren Kulturboden liefern, auch wenn derselbe bereits feste Kon- kretionen enthält, die ein Ausdruck für einen großen Eisenreichtum des Mutter- gesteins sein können. Lateritböden, welche aus Sandsteinverwitterung hervor- gegangen sind, und auch solche, deren Bildung sekundär vornehmlich durch fließendes Wasser und sintflutartige Niederschläge entstanden ist, stellen einen ungünstigen Kulturboden dar. Auch haben alle Lateritböden, welche mit schlackigen oder sandsteinartigen Gebilden reich durchsetzt sind, den ge- ringsten agrikulturellen Wert und diejenigen, welche den Charakter der Rot- oder Gelberden tragen, sind landwirtschaftlich wertvoller. Diesen Ausführungen WOHLTMANNs können wir gleich hinzufügen, daß auf erhärtetem Lateritboden zwar reicher Baumwuchs zurücktritt, daß aber auf demselben eine sehr mannig- fache Strauch- und Staudenformation auftreten kann, wenn der Boden nur etwas Feuchtigkeit im Untergrund enthält. Risse und Sprünge in dem Gestein ermöglichen das Eindringen der Wurzeln; die einzelnen Sträucher und Stauden sind oft voneinander isoliert, aber sie sind nicht selten von größerer Mannig- faltigkeit, wie überhaupt Artenreichtum durchaus nicht von nährstoffreichem Boden oder gutem Kulturboden bedingt ist. Roterde und Gelberde sind Verwitterungsprodukte älterer Gesteine, welche mehr oder weniger suba@rischen Umbildungsprozessen unterworfen waren. Die eisenärmeren Granit- und Syenit- stöcke geben Gelberde, während Roterden aus eisenschüssigen Gesteinen her- vorgehen. Fruchtbare Rot- und Gelberden finden sich namentlich viel in den höheren Gebirgsländern Ostafrikas, ferner in Süd-Kamerun vom Wuri bis in die Nähe der Küste. Vulkanische Böden. Böden, welche aus der Verwitterung von Basalt und Basaltlava hervorgegangen sind, sowie basaltische Lavaasche, sind sehr fruchtbar, wenn sie, wie dies auf San Thom& und am Kamerunberge der Fall ist, unter dem Einfluß reichlicher Niederschläge stehen. 'Humusböden. Humus kann sich besonders da entwickeln, wo der Boden durch dichten Urwald geschützt ist, wo Baumstämme und die Pflanzen des Niederwuchses vermodern, wo Pilze und Insekten sich an der Zerstörung der abgestorbenen Pflanzen beteiligen. Aber nur da kann sich der Humus halten, wo ihn nicht die heftigen Niederschläge fortschwemmen. Das ist in Mulden, an sanft geneigten Abhängen und vor allem da der Fall, wo sich erst ein reichlicherer Niederwuchs entwickeln konnte, zwischen welchem sich abgefallenes Laub und Geäst staut. Die heiße und mit Wasserdampf ge schwängerte Luft.der Tropen bewirkt eine schnelle Zersetzung ‚organischer Substanzen und baldige vollständige Auflösung. So wird im Urwald eine nährstoffreiche und feuchte Schicht geschaffen, welche die Wurzelentwicklung aller Gewächse sehr begünstigt. Die kräftige Wurzelentwicklung trägt zur Zersetzung und Lockerung des unteren Bodens bei und die obere Schicht 3. Kapitel. Bodenverhältnisse, 923 wird durch die aus größerer Tiefe stammenden Nährstoffe bereichert. Infolge der Zersetzung entstehen massenhaft Doppelsilikate und Humusverbindungen, welche letzteren Kali in absorbiertem Zustande enthalten und auf die Auf- schließung der Phosphorsäure wirken (FESCA)). Die Abschwemmung des in den Gebirgswäldern erzeugten Humus trägt auch zur Verbesserung des Bodens in den unteren Regionen und am Fuß der Gebirge bei, auf welchem die Vorgebirgsgehölze gedeihen. Auch werden zer- setzte Pflanzenstoffe mit Staub in großen Massen über die Steppen hinweg- getrieben, so daß wir stellenweise in der Nähe von bewaldeten Gebieten auch in Steppen humöse Bestandteile angehäuft finden, welche sich nicht an dieser Stelle gebildet haben. Sehr viel Humus wird aber in den regenreichen Ge- bieten durch die Flüsse fortbewegt und schließlich in den Deltabildungen der- selben abgelagert. Schädigung der Böden durch Abbrennen. Lateritböden und Sand- böden, welche oft während eines großen Teils des Jahres steril erscheinen oder mit verdorrten Gräsern und Stauden, auch mit vertrocknetem Strauch- werk bedeckt sind, ergrünen in der kurzen Regenzeit und geben gutes Futter. Um nun ein möglichst rasches Aussprossen der Grasrasen zu bewirken und das alte vertrocknete, manchmal verfilzte Halm- und Blattwerk zu beseitigen, hat sich in Afrika, wie in manchen anderen Ländern, bei den Eingeborenen, in Südafrika auch bei den Weißen das Abbrennen des Weidelandes einge- bürgert, wie auch vielfach dasselbe Verfahren das ursprüngliche Waldland in hohem Grade eingeschränkt hat. Der Einfluß des Abbrennens auf die Ver- schlechterung der Bodenverhältnisse ist einleuchtend; es werden durch dieses Verfahren dem Boden die an und für sich nur sparsam vorkommenden orga- nischen Substanzen entzogen und die Aschenbestandteile werden durch den Wind fortgetragen. Es mag im ersten Jahre des Abbrennens ein rascheres und kräftigeres Austreiben der Gräser und der Stauden bewirkt werden, aber im folgenden Jahre ist der Boden ärmer an Nährstoffen als zuvor. In den höheren Gebirgen des tropischen Afrika oberhalb ı100 m, noch mehr oberhalb 1700—1900 m ü. M., ändern sich die klimatischen Verhältnisse von Stufe zu Stufe. Bei einem großen Teil der afrikanischen Gebirge können wir wahrnehmen, daß wenige Stunden nach Sonnenaufgang sich Nebel um ihre Gipfel lagern und dieselben bald ganz umhüllen. In dieser Nebelregion aben wir nachts und am frühen Morgen niedere Temperatur, in wenigen ‚orgenstunden hohe Insolation, dann bei Nebelbildung allmählichen Nieder- sang der Temperatur und in der Nacht nach Niederschlag der Nebel be- - deutende Abkühlung, oberhalb der Waldgrenze nicht selten unter den Gefrier- - Punkt. Bedeutende Temperaturunterschiede, Feuchtigkeit und in den Nieder- Schlägen enthaltene Kohlensäure wirken auch hier zersetzend auf die Gesteine; aber die anhaltende Feuchtigkeit begünstigt auf den Felsen die Ansiedlung a N RER A * FescA, Über tropische Böden und ihre Bearbeitung. (Tropenpflanzer II, S. 109.) 924 Erster Teil. Allgemeine geographische Verhältnisse. von Flechten und Moosen, in den Felsritzen und zwischen den Felsblöcken auch die Ansiedlung von höheren Pflanzen, welche die niedere Temperatur oberhalb der Baumgrenze vertragen können. Dazu kommt, daß in dieser Region die Niederschläge zwar regelmäßig und häufig, aber nicht zu heftig sind, so daß die gebildeten humösen Substanzen sich ansammeln können. Mögen auch in diesen oberen Regionen wegen der niederen Temperatur die Vegetationsprozesse der einzelnen Arten langsamer verlaufen, als in der unteren Waldregion, die zersetzten Pflanzensubstanzen bleiben längere Zeit an der Stätte ihrer Entstehung erhalten, der Boden wird tiefgründiger und für humus- liebende Pflanzen geeignet. Ganz besonders ist dies auf den schwach ge- neigten Abhängen und in Senkungen von Plateaulandschaften der Fall. Auch wo der Oberfläche mehr genähertes Gestein Baumwuchs verhindert, entwickelt sich infolge der Vegetation von rasenbildenden Stauden und Gräsern eine zu- sammenhängende Vegetationsdecke von richtigen Bergwiesen, während in trockneren Gebieten in derselben Höhe Steppenformationen auf Lateritboden auftreten. Zweiter Teil. Regionen (= Höhenstufen). Die vertikale Gliederung in Höhenregionen stößt im tropischen und sub- tropischen Afrika auf mancherlei Schwierigkeiten wie auch in anderen wärmeren Ländern, in denen regenreiche und regenarme Gebiete aneinander grenzen. Es ist von vornherein darauf aufmerksam zu machen, daß in den Teilen der Erde, in welchen ein reiches Maß von Wärme geboten wird, die vertikal- regionale Ausbreitung vieler Arten eine sehr ausgedehnte ist und daß für die Verbreitung der Arten die mit der Höhe ü. d. M. bis zu 1400 m stattfindende Herabminderung der mittleren Tagestemperatur viel weniger maßgebend ist, als die Exposition gegen Regen bringende oder trockene Winde und eine ein- geschlossene oder freie Lage, welche eine größere Abkühlung in der Nacht bedingt. Ganz besonders bei den Steppenpflanzen ist die Verbreitung über mehrere Höhenstufen zu konstatieren. In dem größten Teil des tropischen Westafrika bis in die Nähe der großen Seen, nur unter dem Äquator bis zu deren westlichem Rand, kann unter dem vorherrschenden Einfluß der feuchten Südwestwinde teils an den Abhängen und in den Schluchten der Gebirge, teils an den Ufern zahlreicher Flüsse üppiger immergrüner Regenwald oft in bedeutender Breite sich entwickeln. In Ostafrika dagegen schlagen die feuchten Südostwinde die Hauptmasse ihrer Feuchtigkeit nieder, wenn sie nach ihrer Bewegung über das Küstenland in der Höhe in kältere Luftschichten geraten und auf die bedeutenden Gebirgs- Massen des östlichen Plateaurandes treffen, in geringerem Maße bei den mehr im Innern liegenden Gebirgen. Anderseits nimmt der das Innere Ostafrikas beherrschende und austrocknende Südostwind auf seinem Wege über die mächtige Wasserfläche des fast 1200 m über dem Meere gelegenen Viktoria- Nyansa Feuchtigkeit auf und schlägt sie an den westlichen Hochländern nieder. Auch bei den nördlicher davon gelegenen Seen hat die Verdunstung ihrer Wasserfläche einen Einfluß auf die Befeuchtung der angrenzenden höheren 2 äquatorialen Gebirge zwischen den Seen und im Westen derselben. Diese Profitieren also einmal durch den Einfluß der Südostwinde, sodann von der B F €uchtigkeit der in den höheren Luftschichten sich bewegenden Seewinde. ei dem schmalen Tanganyika-See scheint die Verdunstung der Wasserfläche den oberen Regionen der angrenzenden Gebirge nur wenig Feuchtigkeit zuzu- führen, und die vom Nyassa-See aufsteigende Feuchtigkeit kommt vorzugsweise 926 Zweiter Teil. Regionen. den im N. desselben gelegenen Gebirgen zugute. So konnte in den Gebirgs- systemen, welche durch reichlichere Niederschläge begünstigt waren, ein kräfti- gerer Baumwuchs und dichtere Bewaldung zur Entwicklung kommen. Wie in allen tropischen Gebirgsländern, ist auch in Afrika in den höheren Regionen, wo die Luft kälter ist, die Zahl der Baumformen eine beschränktere, das Unterholz weniger reichlich und die Zahl der Typen, welche auch in höheren Breiten angetroffen werden, größer; auch ist der Wald häufiger von natürlichen Lichtungen mit wiesenartiger Vegetation durchsetzt — dies ist die Region des Höhenwaldes oder obersten Bergwaldes. In den unteren Regionen dagegen wird der eine üppigere Vegetation be- dingende Faktor der Wärme erheblich erhöht; am günstigsten sind die Be- dingungen für eine üppige tropische Vegetation mit hohen und gewaltigen Bäumen, mit Lianen und reichem Unterholz sowie zahlreichen Epiphyten in den Schluchten, welche den Winden wenig ausgesetzt sind, in denen sich reichlicher Humus angesammelt hat, in denen die durch Verdunstung erzeugten aufsteigenden Wasserdämpfe der Vegetation desselben Gebietes wieder zugute kommen und als lokale Regen wirken. Diese lokalen Regen bewirken auch in regenreichen Gebieten, wie in West- afrika, einen Unterschied der Regenmenge und vor allem der Regenverteilung im Verlauf eines Tages zwischen Bergland und Ebene und damit auch kleine Unterschiede in der Zusammensetzung der Vegetation der Regenwälder der Ebene, in denen wieder die Uferwälder etwas abweichen, und der Vegetation der Gebirgsregenwälder. Von den Gebirgsregenwäldern, welche nicht selten Schluchtenwälder sind, steigt an den Bachufern entlang ebenfalls eine reichere Waldvegetation oft in ziemlich bedeutende Höhen hinauf, je nachdem die oberen Bachschluchten sich in mehr oder weniger gegen trockene Winde geschützter Lage befinden. Solcher Bachuferwald mit tropischer Waldvegetation geht nach oben häufig in Quellenwald über. An den oberen Abhängen der geschützten Gebirgstäler entsteht natur- gemäß unter dem Einfluß einer etwas stärkeren Luftbewegung eine etwas niedere Temperatur; auch ist weniger Wasserdampf vorhanden, als in den tieferen Schluchten, und so ist hier die Waldvegetation etwas anders zusammen- gesetzt, als in den tieferen Lagen — es ist dies der obere Regenwald. Alle diese Waldformationen haben ehedem vor der Besiedelung durch die Neger- ‚bevölkerung eine viel größere Ausdehnung besessen und sie werden jetzt durch den von Europäern eingeführten Plantagenbetrieb noch mehr vernichtet. S0- ‚wohl den Neger wie den Europäer hat das Vorhandensein von reichlichem Humus, von Wärme und Feuchtigkeit, welche eine ertragreiche Entwicklung ‚der Nährpflanzen und von Genußmittel liefernden Pflanzen garantieren, ZUf An- siedlung in diese Waldgebiete verlockt, und dieselben sind denn auch, nament- lich in den leichter zugänglichen Teilen, immer mehr der Rodung verfallen. Berücksichtigen wir noch die Verhältnisse, welche in älteren geologischen ‚Epochen geherrscht haben, so finden wir, daß einstmals das vorsilurische ost- Zweiter Teil. "Regionen. 927 afrikanische Tafelland, bevor es von eruptiven Gesteinen durchbrochen und überlagert wurde, an mehr Stellen als später und als gegenwärtig, die See- winde aufhielt und einen üppigen immergrünen Regenwald aufkommen lassen konnte. Jeder Durchbruch der Gebirgsmassen und jede ausgedehntere Rodung an den Gehängen mußte vielfach den das Innenplateau beherrschenden Steppenwinden einen größeren Einfluß auf die Austrocknung des Bodens gestatten. Wir werden also in der tropischen Region zu unterscheiden haben a) eine solche mit Regenwäldern und b) eine tropische Steppenregion. Die tropische Regenwaldregion gliedern wir aber in « untere und ß obere. Oberhalb des tropischen Gebirgsregenwaldes, oberhalb der Steppenforma- tionen, welche stellenweise noch bis zu 1400 und 1500 m Höhe hinaufreichen, — und unterhalb der Höhenwälder, welche in Usambara und am Kilimandscharo in der Regel erst um ı900 m, der unteren Grenze der täglichen Cumulusbänke, beginnen, finden sich einerseits mehr oder weniger dichte Buschbestände mit einzelnen größeren Bäumen, durch einzelne ihrer Bestandteile an den oberen immergrünen Regenwald erinnernd, durch die Mehrzahl ihrer Gehölze von subtropischem Typus und ihre Krautflora aber von demselben verschieden und unterbrochen von der sekundären Formation des Adlerfarns, — anderer- seits feuchtes oder trockeneres Wiesenland, hier und da auch fast nackter Fels mit nur wenigen Siphonogamen. Reichliche Nebelbildung und kühle Luft lassen eine Vegetation aufkommen, die erheblich von derjenigen der unteren Region verschieden ist. Wenn auch vielfach die Gattungen der unteren Buschforma- tionen hier oben wiederkehren, so sind doch die Arten meistens andere. In hohem Grade tritt in dieser Region der ost-, zentral- und westafrikanischen Gebirge die Übereinstimmung mit der Flora Abyssiniens, und zwar mit der- jenigen der Woöna Dega, ferner auch einige Verwandtschaft mit jener Natals und des östlichen Kaplandes hervor. In Hoch-Usambara und auch in anderen ostafrikanischen Gebirgsländern, sowie in solchen Angolas, deren Plateaus und einzelne Berggipfel unterhalb 1900 m fallen, treffen wir im Anschluß an die Buschgehölze häufiger ausgedehntes Grasland und vegetationsarme Bergkuppen, während am Kilimandscharo und in anderen Hochgebirgen, welche oberhalb 1900 m eine mächtige, Wasser und Humus spendende Gebirgsmasse besitzen, der Gebirgsbuschwald, von Formen des oberen Regenwaldes durchsetzt, reich- licher entwickelt ist. Entsprechend dem allgemeinen pflanzengeographischen etz, daß unter sonst gleichen Verhältnissen die baum- und strauchreichen Regionen in den niederen Gebirgssystemen in geringerer Höhe ihre Grenze _ finden, als in den höheren, sehen wir auch in dem niederen Usambara aus- gedehntes Weideland in einer Höhe auftreten, in welcher am Kilimandscharo und anderen hohen Gebirgen noch Buschwald vorherrscht. Die meist oberhalb 1900 m auftretenden und bisweilen über 2400 m hinaus- - Sehenden Höhenwälder rechnen wir auch noch der subtropischen Region hinzu. Dieselbe hat manches mit den subtropischen Gebieten Afrikas, mehr mit denen des Südlichen als des nördlichen gemein; aber sie weicht von denselben dadurch 928 Zweiter Teil. Regionen. ab, daß nicht eine lange mehrmonatliche Trockenzeit die Regenzeit unterbricht, daß vielmehr auch in der regenarmen Periode fast täglich reichliche Nebel diesem Bergland Feuchtigkeit spenden, welche eben an vielen Stellen Wiesen- bildung ermöglicht. Auch die Lichtverhältnisse dieser Region sind andere, als diejenigen der in subtropischen Breiten liegenden Länder; sie sind das ganze Jahr hindurch einförmiger, als im Mittelmeergebiet oder im Kapland oder in Australien. Somit wollen wir diese Region nicht einfach als subtropi- sche, sondern als subtropische Busch-, Höhenwald- und Grasregion bezeichnen. Auf den hohen Gebirgen beginnt oberhalb der Baumgrenze die subalpine und alpine Region, in deren unterem Teil, nicht selten von Bergwiesen unterbrochen, aus wenigen gesellig auftretenden Arten gebildetes Gesträuch herrscht. Auch finden sich hier schon reichlich Moose und Flechten. Die Sträucher ermöglichen bisweilen noch eine Abstufung in Unterregionen, indem einzelne über einige Hundert Meter Höhe dominieren. Allmählich verschwinden die Sträucher, es folgen nur noch Schopfbäume, wie die baumartigen Senecio und Zodelia, Halbsträucher und Stauden, die Schopfbäume und Halbsträucher besonders auf vulkanischen Gipfeln mit viel Lavageröll, die Stauden auch an anstehendem Fels. Auf den äquatorialen Bergen ist von 4500 m an, auf den Gebirgen höherer Breiten natürlich schon viel tiefer, jede Vegetation von Blütenpflanzen erstorben; nur Flechten, weiße, braune, schwarze, vor allem rote, überkleiden jetzt die freistehenden Blöcke und bringen in die sonst so unendlich triste und unwirtliche Umgebung den Glanz der Farben. Wir wollen nun die einzelnen Regionen etwas näher betrachten und zu- sehen, inwieweit sich deren Grenzen feststellen lassen. Wir unterscheiden also: A. Tropische Region. a) Tropische Regenwaldregion. «@) untere, 8 obere. b) Tropische Steppenregion. B. Subtropische Busch-, Höhenwald- und Grasregion. a) Subtropische Busch- und Grasregion. b) Höhenwaldregion (einschließlich der Bergbestände). C. Subalpine und alpine Region. A. a) Tropische Regenwaldregion. @) untere. Wie schon oben angedeutet, sind innerhalb dieser Regionen verschiedene Abstufungen zu unterscheiden, welche wir besser bei Besprechung der Formationen behandeln. Vor allem sind außer den Strandformationen auch die Formationen des ebenen Alluviallandes mehr oder weniger von denen des Gebirgsregenwaldes verschieden. In dieser Region finden ihre obere Grenze viele Pteridophyten, schon ziemlich tief die Platycerium, höher die Marattia, die kletternden Drynaria nebst vielen stattlichen bodenständigen und epiphy- tischen Polypodiaceen, Psilotum, die bisweilen auch an Gebirgsbächen auf- Tropische Regenwaldregion. 929 tretenden Pandanus, die Gräser Olyra, Oreobambos, Ozxytenanthera u. a., die meisten Araceen, die Raphia-Palmen und Zlaeis, die meisten Commelinaceen, die Zingiberaceen, Piper, die Moraceen, Olacaceen, Aristolochia, die Balano- phoracee Thonningia, die meisten Menispermaceen mit Ausnahme von Stephania, die Anonaceen, Myristicaceen, Lauraceen (Ocotea, Cryptocarya, Beilschmiedia), die Rosacee-Chrysobalanee Acioa, die Leguminosen Erythrophloeum, Afselia, Pterocarpus, Baphia, Cynometra u. a., die Rutacee Fagara, die Burseraceen Canarium und Pachylobus, alle Dichapetalaceen, die Euphorbiaceen Acalypha, Antidesma, Sapium, Macaranga, Croton, die lianenartigen Hippocrateaceen, die Icacinaceen, die Anacardiaceen Spondias, Lannea, Sorindeia, Trichoscypha, die Sapindaceen Pappea, Phialodiscus, Paullinia, die Rhamnaceen Maesopsis, Gonania, Ventilago, die zu den Tiliaceen gehörigen Bäume und Sträucher außer Sparmannia, die Bombacaceen, die Sterculiaceen Sterculia und Cola, die Ochna- ceen Ouratea und Ochna, die Guttifere Allanblackia, die Violacee Rinorea, die Flacourtiaceen Barteria, Scolopta, Homalium, Flacourtia, Casearia, die Caricacee Cylicomorpha, die Thymelaeacee Dicranolepis, die Combretaceen Terminalia, Combretum, QOuisqualis, die Rhizophoracee Anisophyllea, die Melastomataceen Calvoa und Memecylon, die wenigen in Afrika vorkommenden Myrtaceen exkl. .Sy- zygium, die Araliacee Polyscias, die Sapotaceen Omphalocarpum, Pachystela, Ser- salısia, Chrysophyllum, die Ebenacee Diospyros, die Loganiacee Anthocleista, sehr viele Apocynaceen, wie Zandolphia, Clitandra, Funtumia (Kickxia), Diplorhyn- chus, Voacanga, Holarrhena, Strophanthus u. a., die Asclepiadaceen Tacassea, Schizostephanus, Fockea, Diegea u. a., die Convolvulacee Porana, die Bignonia- ceen Spathodea, Stereospermum, Kigelia, die Acanthaceen Whitfieldia, Ruellia, Pseuderanthemum, Dischistocalyx, viele Rubiaceen, wie Virecta, Hymenodictyon, Sarcocephalus, Urophyllum, Sabicea, Leptactinia, Randia, Oxyanthus, Trica- bysia, Cremaspora, Craterispermum, Ixora, Coffea, Rutidea, Chasalia, Uragoga, die Cucurbitaceen Raphanistrocarpus, Telfairia, Kedrostis, Oreosyce. Es hätten noch viel mehr Gattungen genannt werden können, doch habe ich mich vorzugsweise auf die im äquatorialen Afrika verbreiteteren beschränkt. Auch liegt die obere Grenze der einzelnen Gattungen innerhalb der Regenwald- region sehr verschieden je nach der Höhe der Gebirge, und auch dieselbe Art verhält sich unter verschiedenen Breitengraden anders. Es fehlt innerhalb der tropischen Regenwaldregion bei der großen Fülle von Arten an solchen, welche allgemein als grenzbestimmend angesehen werden könnten, wie dies in der gemäßigten Zone der Fall ist, wo einzelne Arten für sich vorherrschend formationsbildend auftreten. Im allgemeinen wird man die Grenze für die . Witere Regenwaldregion da zu ziehen haben, wo dickholzige Lianen und Kletter- _ Pilanzen mehr zurücktreten. ß) obere. In höheren, mehr freien und auch regenärmeren ar wird ; der Regenwald weniger dicht, die Zahl der hohen Baumarten tritt zurück; aber _ inzelne Arten finden sich bisweilen in größerer Menge, so in Usambara - bis zom hohen Albizsia fastigiata und Ocotea usambarensıs. Häufig und zer- Streut sieht man in Westusambara in dieser Region die Borraginacee Cordia 930 Zweiter Teil. Regionen. Holstii als zo m hohen Baum; auch einzelne stattliche Zicus bis zu 30 m Höhe und darüber kommen hier zur Entwicklung, ferner trifft man häufig in dieser Region Erythrina tomentosa, bisweilen als 30 m hohen Baum mit sehr korkiger, dicker Rinde und mit prächtigen korallenroten Blüten vor der Entwicklung der Blätter. In Ostafrika treffen wir in dieser Region auch meistens Cussomia spicata an. Von kleineren Bäumen und Baumsträuchern sind in dieser Region besonders häufig die Guttifere Haronga paniculata und die Myrsinacee Maesa lanceolata, Arten von Rauwolfia (Apocynac.), Turraca (Meliac.), Clerodendron (Verbenac.), Mostuea (Loganiac.), Gymnosporia (Celastrac.), Solanum, Pavetta und P’sychotria. Einzelne dieser Gattungen gehen auch noch in die folgende Region über und finden sich namentlich im Höhenwald. Lianen sind in dieser Region nur noch sparsam, dagegen findet sich als Spreizklimmer häufig die Rubiaceen-Gattung Plectronia (z. B. ?. hispida), sodann treten auch Arten von Rhozeissus auf, auch finden sich, wo der Wald noch etwas dichter ist, Spzlar und Dioscorea, Urera, an den Baumstämmen, ferner der kletternde Farn Oleandra, einige epiphytische Farne, hängende Zyco- Podium, einzelne Angraecum und Polystachya. Am Boden wuchern mehrfach Polypodiaceen, Selaginella, die auch in den unteren Regionen verbreiteten Commelinaceen Aneilema sinicum und A. aequinoctiale, Stellaria, Begonia, Coleus, Streptocarpus, die Acanthaceen Mellera lobulata, die auch in unteren Regionen verbreiteten Acanthaceen /Iyfoestes verticillaris und Asystasia gan- getica. In den Lichtungen treten neben einzelnen Sträuchern, wie Rudus, Stauden, darunter recht hohe, häufiger auf als in den unteren Regionen, die Leguminosen Fadricia und Pseudarthria, von Euphorbiaceen Acalypha-Arten, stattliche Aibiscus, die eigentümliche Verbenacee Priva leptostachya, von La- biaten die weit verbreitete Yoslundia verticillata, Plectranthus und Pycnostachys, von Acanthaceen Brillantaisia, Dichptera, Fusticia, von Rubiaceen Pentas un von Compositen die an Senecio erinnernde Gattung Gynura. Letztere kommt mit Carer, Cyperus-Arten und einigen Polypodiaceen besonders an Bächen vor. In den Lichtungen dieser oberen tropischen Regenwaldregion sind auch Loranthus- und Viscum-Arten zahlreicher, als in der unteren, während die Epiphyten infolge der geringeren Luftfeuchtigkeit fast ganz schwinden. Der oberen Region gehören auch die Quellenwälder an, in denen oft ursprünglich eine reiche Waldvegetation herrschte, die aber wegen des reich- lichen vorhandenen Wassers meistens sehr durch Kulturland dezimiert wurde. In solchen Wäldern finden sich häufig noch schöne Baumfarngruppen von Cyathea, während Gleichenia linearis bisweilen ganze Flächen bedeckt oder Schluchten erfüllt, ferner Proenix reclinata, Musa, Ocotea (Laurac.), Parinarium (Rosac.), Bersama (Melianthac.), Mimusops (Sapotac.), Nuzxia (Loganiac.), Mus- saenda (Rubiac.), Neumannia theiformis (Flacourtiac., im Osten), viele Farne, Schatten und Feuchtigkeit liebende Urticaceen aus den Gattungen /leurya, Elatostema, Pilea, immer Arten von Impatiens, auch Dissotis (Melastomatac.) und Begonia, Sireptocarpus aus der Sektion mit beblätterten Stengeln, die Composite Adenostemma viscosum, einige Vernonia und Gynura. Tropische Steppenregion. _Subtropische Busch- und Grasregion. 931 Unter Berücksichtigung des Vorkommens dieser Gattungen und des durch sie bedingten Charakters der Gesamtvegetation im äquatorialen Afrika können wir auch die obere Grenze der tropischen Waldregion in höheren Breiten be- stimmen, nördlich vom Äquator bis See, südlich vom Äquator bis zum Kunene und im Osten etwa bis 33° 50’. Selbstverständlich sinkt die Höhe der Grenze bedeutend, je mehr wir uns vom Äquator entfernen, und im südöstlichen Afrika erhebt sie sich nur noch wenig über das Meer; auch nimmt die Zahl der charakteristischen tropisch-afrikanischen hydromegathermen Pflanzentypen ganz erheblich gegen Süden hin ab. Es wird zu den Aufgaben des fünften Bandes gehören, näher auf die Einzelheiten einzugehen; zum Teil ist aber auch schon in der vorangegangenen allgemeinen Übersicht einiges über die regionalen Grenzen in den verschiedenen Gebirgssystemen Afrikas gesagt worden. A. b) Tropische Steppenregion. Die tropische Steppenregion reicht oft hoch in die Gebirge hinauf und schließt sich dort unmittelbar an die Gebirgssteppen an. Ihre Formationen sind von großer Mannigfaltigkeit; denn wir rechnen dazu nicht nur die Gras- steppen und Steinsteppen, sondern auch die mit Buschgehölzen und vereinzelten Bäumen besetzten xerophytischen Formationen, schließlich auch einen Teil der in höheren Breiten oft sehr ausgedehnten Trockenwälder, welche nur während weniger Monate sich in voller Vegetationstätigkeit befinden. Im allgemeinen ist über die Steppenvegetation schon mehreres auf S. 79—81 mitgeteilt worden; das Speziellere besprechen wir besser in dem folgenden Teil und im fünften Band. Der xerophytische Charakter der Steppenvegetation ist auch so in die Augen springend, daß man über die Begrenzung derselben wenig im Zweifel sein kann. B. a) Subtropische Busch- und Grasregion. Diese Region nimmt in allen höheren Gebirgen Afrikas einen großen Raum ein und enthält einen ganz außerordentlichen Pflanzenreichtum in sehr verschiedenen Formationen, die zwar jede für sich eigentümliche Arten ent- halten, aber auch allmähliche Übergänge aufweisen und sich gegenseitig durch- setzen. Als besonders bemerkenswerte Gattungen von Holzgewächsen möchte ich die folgenden anführen. a) In dichteren Beständen vorkommende: Myrica, Rubus, Toddalia aculeata, Cluytia, Rhus villosa, Bersama, Catha edulis, Spar- mannia, Dodonaea viscosa, Grewia, Hypericum, Olinia, Syzygium guineense, Struthiola, die Ericaceen Me salicifolia, Ericinella, Philippia, Olea chryso- Phylla, Nuxia, Acocanthera, Halleria, die Rubiaceen Plectronia, Vangueria, ‚Grumilea. b) mehr vereinzelt in der Gebirgsbusch- und Baumsteppe auftretend: i otea, Faurea, Osyris, Albizzia, Pterolobium lacerans, Cassia didymobotrya, 2 Millettia, Seile, Dalbergia, Erythrina, Fagara, Turraea, Ekebergia, Acalypha, sick, TEE REN aus der Sektion Diacanthae, Bridelia, Rhus glaucescens, Apodytes, Allophylus, Scutia, Cussonia, Heteromorpha arborescens, Buddleia, Lantana salviifolia, Solanum, Vernonia, Psiadıa. 932 Zweiter Teil. Regionen. Auf den kahleren steinigen Bergkuppen und Abhängen finden sich nament- lich xerophytische Farne wie Nothochlaena, Pteridella, auch xerophytische Selaginella, Andropogon und Eragrostis, Scleria, die Commelinacee Cyanoktıs, die Iridacee Aristea, Crassula und Kalanchoe mit einzelnen Alo& und succu- lenten Zuphorbia, einige Leguminosen aus den Gattungen Cassia, Tephrosia und Adenocarpus, von Labiaten Coleus, Aeolanthus und Micromeria, Selago (Scroph.), Oldenlandia (Rub.), Wahlenbergia, die Compositen Conysa, Helichrysum, Coreopsis, Senecio, Psiadia, nördlich vom Äquator auch Zchinops. Viel mannig- facher ist die Flora des trockeneren und des feuchteren Weidelandes. Die Gräser selbst gehören mehr Gattungen an als die der tropischen Steppenregion; zu den Andropogoneen gesellen sich Panicum, Setaria, Pennisetum, Paspalum, Cynodon, Aristida, Agrostis, Brachypodium, Eragrostis; auf feuchtem Weideland finden sich auch verschiedene Cyperaceen und Juncus; die Iridaceen Aristea, Trıtonia, Gladiolus erinnern an die Kapflora, ebenso die Orchidaceen-Gattungen Disa und Satyrium, welche neben Habdenaria und anderen auftreten, ferner Gnidia (Thymel.); Silene, Linum gallicum, Orobanche minor, Scabiosa colum- barıa, Cephalaria erwecken Erinnerungen an die Mediterranflora. Von Legu- minosen sind meistens die in den Steppen vertretenen Gattungen auch hier zu finden, außerdem aber G/ycine und 7; rıfolium, einzelne Polygonum, Ranunculus, Torilis, Lysimachia, Swertia, von Scrophulariaceen Sopubia, Cycnium und Melasma, von Labiaten ZLeucas und Micromeria, von Compositen außer den auch im Busch auftretenden Vernonia, Conysa und Helichrysum, Gnaphalium, Achyrocline, Gynura, Spilanthes, Adenostemma viscosum. | Die Region des subtropischen Gebirgsbusches nimmt in den stark be- wohnten Gebirgssystemen eine größere Ausdehnung an, als in den weniger bewohnten, da bei fortdauernder Vernichtung der Wälder der tropischen Wald- region die Buschgehölze, welche im Waldesschatten nicht gedeihen, mehr ab- wärts wandern können. B. b) Subtropische Höhenwaldregion. Dies ist die Region, in welcher sich der Europäer am wohlsten fühlt und gern Monate verbringen würde. Als Höhenwälder bezeichne ich die Wälder, welche oberhalb des Ge- birgsbusches und oberhalb des Weidelandes in demselben sich erheben, in manchen Fällen, wie am Kilimandscharo, sich auch unmittelbar an den immer- grünen Regenwald anschließen. Sie beginnen in Usambara und anderen Teilen Deutsch-Ostafrikas manchmal bei 1700 m, meist aber erst bei ı900 m ü. M., in einer Höhe, in welcher die Temperatur besonders des Nachts bedeutend sinkt, in welcher während der kühleren Jahreszeit Fröste nicht selten auftreten. In West-Usambara und in anderen ostafrikanischen Gebirgen, so namentlic auch am Rande des großen Grabens in Britisch-Ostafrika, wo über dem Hoch- gebirgsbusch oder über dem Weideland sich Wald unter dem Einfluß der Nebel entwickelt, ist die Formation des Höhenwaldes leicht zu bestimmen. Wenn aber wie am Kilimandscharo der tropische Regenwald unmittelbar in den Höhen- _ Subtropische Höhenwaldregion. 933 wald übergeht, ist es schon schwieriger, dessen untere Grenze festzulegen. Man achte aber auf folgendes. In vielen Teilen Ostafrikas, von Abyssinien bis zum Nyassa-See finden wir in der obersten Waldregion die baumartige Wacholderart Funiperus pro- cera, deren Stämme, bei 30—50o m Höhe, unten nicht selten über ı m Durch- messer besitzen, zusammenhängende Bestände bildend oder wenigstens in den Waldbeständen herrschend; ferner finden wir in dieser oberen Region einzelne Podocarpus-Arten, wie P. milanjianus und P. usambarensis, in größeren Be- ständen, während sie weiter unten nur vereinzelt auftreten, in größerer Menge auch ?. Mannii auf der Insel San Thome, P. gracilior um 2300—2600 m in Abyssinien und dem Gallahochland, sowie im Massaihochland, andere Arten unter den obersten Waldbäumen in Natal. Anderwärts finden wir in dieser Region den mächtigen er mitis, die baumförmige Rosacee Aagenia abyssinica und Erica arborea. Andere dikotyle Gattungen, von denen Bäume im Höhen- wald vorkommen, sind die Rosaceen Parinarium und Pygeum, die Monimiacee Xymalos, die Euphorbiaceen Neodoutonia und Macaranga, die Meliacee Eke- bergia, die Melianthacee Bersama, die Araliacee Polyscias, die Myrsinacee Rapanea, die Apocynacee Conopharyngia, nördlich vom Äquator Cornus. In mehreren Gebirgssystemen des Ostens finden wir die Bambusee Arundinaria alpina. Strauchgattungen dieser Region sind: Rourea (Connar.), Allophylus (Sapind.), die Euphorbiaceen C/uytia und Claoxylon, die Myrsinacee Zmbelia, Peddiea (Thymel.), die Scrophulariacee Halleria, die Rubiaceen Chasalia, Galiniera, Pavetta, Grumilea, Lasianthus. In diesen Baum- und Strauchformen sowohl, wie auch in mehreren mit denselben auftretenden Stauden, z. B. Viola adys- sinica, Sanicula europaea, Thalictrum rhynchocarpum, haben wir gewissermaßen Leitpflanzen für die Bestimmung der unteren Höhenwaldgrenze. Aber es kann nicht verschwiegen werden, daß trotzdem da, wo wir zusammenhängenden dichten Wald finden, wie von der Adlerfarnformation oberhalb Moschi bis zum Muebachlager, also von etwa 1000—2800 m, es kaum möglich ist, zu sagen, wo der Höhenwald anfängt und das, was dem oberen Regenwald anderer ost- afrikanischer Gebirge entspricht, aufhört, zumal hier der am Nordabhang wachsende Juniperus procera nicht vorkommt und merkwürdigerweise mitten im Regenwald bei 1900—2000 m eine Bergwiese mit vielen Pflanzen der bei 2900 m beginnenden Hochweide und dicht dabei ein Bestand von Arica arborea angetroffen wird, auf welchen dann wieder noch viele Pflanzen folgen, die schon bei 1600 m zu sehen waren. Es sei ferner daran erinnert, daß Maesa lanceolata, Xymalos usambarensis und Ardisiandra sibthorpioides, ebenso Cyathea-Arten, welche am Kilimandscharo oberhalb 2000 m vorkommen, bei Amani um 850 m ü. M. zusammen mit Allanblackia Stuhlmannii gedeihen, daß Symphonia globulifera, ein im westafrikanischen Küstenland nicht seltener Guttiferenbaum, auch im Rugege-Hochwald östlich vom Kiwu-See vorkommt. Alles dies zeigt, daß für sehr viele Pflanzen Feuchtigkeit und Schatten maßgebendere Faktoren sind, als die Wärme. Wo der Höhenwald an Gebirgsbusch anschließt, wie im 934 Zweiter Teil. Regionen. Mbalu-Bezirk und am Magamba in Usambara, finden wir häufig an seiner unteren Grenze Olea chrysophylla oder Tarchonanthus camphoratus und Aco- canthera venenata. Übrigens scheint nach meinen Erfahrungen Faunzperus pro- cera unter allen beblätterten Baumformen der Höhenwaldregion die geringste Feuchtigkeit zu beanspruchen; findet er sich doch unterhalb Mbalu noch zu- sammen mit succulenten Euphorbien und Tarchonanthus. Wenn wir die Bäume und Sträucher ausscheiden, welche anderwärts im unteren und oberen Regen- wald vorkommen, so können als Gehölze des Höhenwaldes noch genannt werden die Ericacee Agauria salicifolia, welche sich im Höhenwald zu Bäumen von der Stärke unserer kräftigsten Eichen entwickelt, als Krüppelstrauch bis an die Grenze der Holzvegetation, bis zu 3000 m ü. M. hinaufreicht und anderer- seits im Gebirgsbusch hier und da schon bei 1300 m ü. M. vorkommt. In den Funiperus-Wäldern finden sich als Unterholz Arten der Gattungen: Berberis, Rhamnus, Mostuea (Logan.), Teclea (Rutac.) und Myrsine afrıcana. Die Höhenwälder sind ungemein reich an kräftigen Stauden, namentlich La- biaten, Umbelliferen, Compositen, während die Baumstämme von dichten üppigen Moospolstern mit kleinen epiphytischen Farnen, Peperomia reflexa, Cotyledon umbilicus und bisweilen einblättrigem Sireptocarpus bedeckt sind. Sodann kommen in den Höhenwäldern, namentlich in deren Lichtungen oder an ihren Rändern die eigenartigen baumförmigen Lobelien und Senecionen vor, vom denen erstere einen einfachen, letztere einen einfachen oder einen nur wenig verzweigten Stamm mit einem Schopf. von Blättern und einem Blütenstand am Ende des Stammes oder der Äste besitzen, ein Wachstumstypus, der auch in anderen tropischen Gebirgsländern und namentlich auch auf den Kanarischen Inseln (daselbst besonders durch Sempervivum- und Echium-Arten) vertreten ist, übrigens in Ostafrika auch in Lichtungen des unteren und oberen Regen- waldes, sowie in der subalpinen Strauchregion nicht fehlt. Der Höhenwald setzt sich nach oben häufig in niedrigere Waldzungen und Ericaceenbestände fort, in denen beiden häufig charakteristische Arten auf- treten, in Ostafrika mehr als in Westafrika, große schön blühende Auöus, Dipsacus, Kniphofia, Antholyza, Gladiolus, stattliche Senecio und Helichrysum, Swertia, Mimulopsis, Hebenstreitia, Bartschia. Zwischen die Waldzungen er- strecken sich Grasfluren hinein, welche so wie unsere Vorgebirgswiesen auch schon etwas mit den alpinen Wiesen gemein haben, aber durch die lockere Stellung der Grasbüschel wieder an die Steppe, noch mehr aber an das trockene Weideland der Gebirgsbuschregion erinnern. Einem Teil der herrschenden Gräser, wie Eragrostis, Setaria aurea, Andro- pogon exothecus, Koeleria cristata, sind wir schon in tieferen Regionen begegnet, dagegen sehen wir hier zum ersten Mal Trisetaria, Danthonia, Festuca abys- sinica und die auch in Europa vorkommende Deschampsia caespitosa. Außer“ dem stellen sich einige eigentümliche Cyperaceen aus den Gattungen Ficima, Fimbristylis und Cyperus ein. Zwiebelgewächse sind während der Regenzeit in größerer Zahl zwischen den Grasbüscheln vorhanden, von Iridaceen Arıste@ und Dierama, von Amaryllidaceen Hypoxis, ferner die eigentümliche Orchidacee ZEN Ar r N Die subalpine und alpine Region, 935 Holothrix. Vereinzelt findet man Polygonum, Ranunculus, Anemone, Cardamine, Eprlobium, Sebaea, Lathyrus, Cerastium caespitosum, Wahlenbergia, Lightfootia, häufig dagegen. mehrere Helichrysa. Hier und da sieht man vereinzelte Baum- krüppel von Agauria, Erica arborea, Ericinella oder Philippia, welche ander- wärts zu Hochgebirgsbusch zusammentreten. C. Die subalpine und alpine Region schließt sich meist eng an den Höhenwald mit seinen eingestreuten Grasfluren an. Sie wird nur auf dem Kamerungebirge, in den zentralafrikanischen Ge- birgen und den Hochgebirgen von Abyssinien bis zu den Drakensbergen an- getroffen. Einzelne der schon erwähnten Sträucher, namentlich Zricinella, manchmal auch PAzlppia, Myrica, Protea, Struthiola (Thymel.), Adenocarpus, Hypericum lanceolatum, Myrsine africana, Rubus, Euryops mit knieholzartigem uchs, häufig durchsetzt von Pieridium und Blaeria-Arten, bilden bald Ge- büsche auf flachen felsigen Kuppen in dem Grasland der oberen Höhenwald- region, bald einen zusammenhängenden Gürtel von subalpiner Strauchvegetation. Auf einzelnen Gebirgen hat sich auch reiches Vaccinium-Gebüsch entwickelt. Einige Gräser (Danthonia, Festuca, Deschampsia), Orchideen (Habenaria, Sa- ' Yyrium, Disa u. a.), Trifolium, Umbelliferen (Malabaila, Peucedanum), Wahlen- bergia, Gentianaceen (Sedaea, Swertia), die Primulacee Ardisiandra, mehrere Compositen (Carduus, Helichrysum, Conyza, Senecio) finden sich zwischen dem Gesträuch zerstreut. In den Hochgebirgen zwischen den zentralafrikanischen Seen bilden noch kandelaberartig verzweigte Bäume oder einfache Schopfbäume von Senecio Johnston oder S. adniwvalis eine subalpine Region, in welcher auch noch Schopfbäumchen von Lobelien und eine Alchimilla massenhaft vorkommen. Anderwärts finden sich aber auch Arten der vorher erwähnten Gattungen krautiger Pflanzen zwischen den Senecionen, die bei etwa 3300 m beginnend nach oben immer weniger verzweigt und kurzstämmiger auftreten. Oberhalb der subalpinen Sträucher finden wir zwischen der Lava oder Gesteinsblöcken nur noch halbstrauchige und polsterförmige Zelichrysum, Varietäten der Koeleria eristata und niedrige Arten von Danthonia, niedrige Senecio und südwärts bis zum Kilimandscharo auch Aradis albida und Formen von Cerastium caes- Pitosum. An Schneequellen und den von ihnen gespeisten Bächlein treten verschiedene Arten anderer Gattungen auf, welche hydrophile mikrotherme Wiesen bilden, Cyperus, Eriocaulon, Anthoxanthum, Crassula, Sedum, Anagallis, Ranunculus, Trachydium (Umbellif.), Arctotis, von denen einzelne auch bis in die Region des Höhenwaldes gelegentlich hinuntergehen. So wie die subtropische Buschregion und die des Höhenwaldes nicht den gleichen klimatischen Bedingungen unterworfen sind, wie die Gehölzformationen _ der subtropischen Gebiete, ‘weil die Lichtverhältnisse wesentlich andere sind, ebenso ist auch das Klima der subalpinen und alpinen Region im tropischen Afrika nicht identisch mit dem der mittel- und südeuropäischen oder zentral- _ siatischen alpinen Region. Die Temperatur der alpinen Region des Kilimand- Engle r, Pflanzenwelt Afrikas I. 60 936 Zweiter Teil. Regionen. scharo oder Ruwenzori mag der unserer Hochalpen während des Sommers ähnlich sein; aber in der Schneeregion Afrikas ist der Boden mehrere Monate länger schneefrei, als in den Alpen und während der Trockenzeit bewirkt die starke Insolation, selbst wenn sie auch nur einige Stunden des Tages dauert, eine viel stärkere Austrocknung des Bodens. Im Oktober fand ich die Gras- Auren des Kilimandscharo früh morgens um 6 Uhr stark bereift; schon um 9 Uhr war alles trocken und die Pflanzen knirschten und zerbrachen leicht unter unseren Tritten. Nur in Spalten und an kleinen Wasserläufen existieren günstigere Bedingungen für die Entwicklung rasenbildender hygrophiler Pflanzen, welche auf unseren Alpenmatten so reichlich vorhanden sind. Die Mannig- faltigkeit solcher Pflanzen ist in der Gegenwart (und war auch so während der vergangenen geologischen Pluvialperiode) viel geringer als in den Hochgebirgen ° der gemäßigten Zone, wo weite kontinentale Gebiete eine reiche Entwicklung der oligothermen oder hekistothermen Pflanzen begünstigten und wo wiederholt eintretende Änderungen des Klimas weitreichende Wanderungen von Hoch- gebirgspflanzen, welche in verschiedenen Entwicklungszentren entstanden waren, zur Folge hatten. Auch nur wenige der Gattungen, welche in der obersten Region der mediterranen Hochgebirge gedeihen, finden sich in der alpinen Region Afrikas. Wir finden keineswegs so viele wollig und filzig bekleidete oder dornige Stauden, wie in den Hochgebirgen Kleinasiens und Zentralasiens, Griechenlands oder der Sierra Nevada, auch nicht so viele blattarme Besen- sträucher. Dies erklärt sich daraus, daß im mediterranen Sommer die Trocken- heit der Luft und des Bodens noch größer ist, als auf den offenen Fluren der afrikanischen alpinen Region. Daher steigen auch nur wenig Steppenpflanzen in die alpine Region Afrikas hinauf, obwohl die Samen durch Wind und Tiere leicht dahin getragen werden könnten. Wie ganz anders in den Gebirgen Kleinasiens, wo Steppentypen (Astragalus, Cousinia, Artemisia, Statice, Labiaten, Borraginaceen, Cruciferen, Umbelliferen, Zwiebelgewächse) in außerordentlich breiten Zonen herrschen. Im tropischen Afrika sehen wir nur einige Steppen- gräser höher hinaufsteigen. Die Ericaceen und andere kleinblättrige Sträucher von ähnlichem Habitus gehören mehr oder weniger zu südafrikanischen Typen- Im allgemeinen ist die Hochgebirgsflora des tropischen Afrika nicht sehr reich an eigentümlichen Arten, welche von Typen der unteren Regionen ab- stammen. Darum haben einige wenige Arten in den oberen Regionen eine sehr bedeutende Verbreitung gewinnen können und darum ist auch noch SO viel offenes Gelände hier vorhanden. Solches stand immer den von Wind oder Vögeln herbeigebrachten Samen zur Verfügung. Dritter Teil. Kurze Übersicht der Formationen. Eine eingehendere Besprechung der Vegetationsformationen unter Berück- sichtigung der Organisation der Vegetationsformen ist für den fünften Band in Aussicht genommen. Hier soll zunächst nur eine knappe Übersicht über dieselben gegeben werden. Die Einteilung‘) der Formationen geschieht zweckmäßig in halophile, hydrophile, hygrophile, megatherme und mesotherme, subxerophile und xero- hile. In folgender Übersicht gebe ich auch an, wie ich auf Vegetationskarten, insbesondere auf den hier beigegebenen Taf. IV der deutschen afrikanischen Kolonien die einzelnen Formationen hervortreten lasse und ihre Physiognomik zum Ausdruck zu bringen suche. A. Halophile Formationen. A Litorale. Solche sind die Formationen, welche mehr oder weniger unter dem Ein- fluß des Meerwassers stehen. Dies gilt auch für die Strandpartien, welche nur zeitweise vom Meerwasser bespritzt werden und damit Salz zugeführt erhalten, welches die Entwicklung einer größeren Zahl von Pflanzen ausschließt. Ihre Vegetation hat oft xerophilen Charakter und zeichnet sich namentlich durch Baumarmut aus. Deshalb vereinige ich bei der Darstellung dieser Formation braun, welches den vom Meerwasser herrührenden Salzgehalt der Substrate anzeigen soll, mit gelb, welches ich durchweg als Zeichen für länger andauernde Trockenheit des Bodens anwende, für Strandgehölz, Krautformation des sandigen Strandes, Strandfelsen und das zur Regenzeit oft überschwemmte Küstenland. Von weiterer Spezialisierung nehme ich Abstand; im Bedarfsfalle ist sie auf dieser Grundlage leicht durchzuführen. Das durch eigenartige Baumformen aus- gezeichnete Mangrovendickicht bezeichne ich nur mit braun. So bei sehr großem Maßstab für lokale Aufnahmen; bei kleinerem Maßstab genügt die Signatur für Überschwemmungsland. | ?) Die erste Übersicht über die Vegetationsformationen des tropischen Afrika findet sich in: Report of the 75th Meeting of the British Association for the advancement of science, South Africa, Aug., Sept. 1905, S. 586-589. 60* 938 Dritter Teil. Formationen. a) Mangroveformation. Auf sanft geneigtem oder ebenem Strand- land, welches unter dem Einfluß von Ebbe und Flut steht, meist in Meeres- buchten und in flachen Mündungsgebieten der Flüsse, von der Küste strom- aufwärts in verschiedenen Abstufungen. Es wird zwar häufig von Mangrovenwald gesprochen, doch sind in der Mangrove Ostafrikas die Bäume nicht hoch genug, um die Bezeichnung Wald zu rechtfertigen. Die wichtigsten Arten folgen in Ostafrika vom Meer her wie hier angegeben: ı) Rhizophora mucronata (dominierend) = mkoko, 2) Ceriops Candolleana (dominierend) = mkoko mkandala, 3) Bruguiera gymnorrhiza (spärlich) = mkoko msimsi, 4) Sonneratia caseolarıs (spärlich) = mkoko mpia, 5) Zumnitzera racemosa (dominierend) = mtwuim twui, Avicennia officinalis (dominierend) = mshu, Carapa moluccensis (sparsam), Heritiera litoralis = mogonjo-ongo. Mit 2—5 kommt zerstreut vor auch Sideroxylon. Schon mit ı zusammen findet sich das bisweilen über r m hohe Farnkraut Acrostichum aureum. Nicht mehr zur eigentlichen Mangrove gehören die da- hinter wachsenden, namentlich auch an Flußufern des Küstenlandes häufigen Bäume Calophyllum inophyllum, Thespesia populnea, Hibiscus tiliaceus. Auf den Bäumen der Mangrove wächst auch die Flechte Roccella Montagnei var. peruensis. Die meisten der hier genannten Arten können wir an der ost- afrikanischen Küste von Witu bis südlich von Durban antreffen; aber einige gehen noch über diese Grenze hinaus und ferner finden sich die meisten Arten auch an den asiatischen Küsten des Indischen Ozeans und des Monsungebietes überhaupt. Auf dem salzhaltigen schlammigen Boden in der Nachbarschaft der Man- grovenbestände Ostafrikas bilden stellenweise die bis zu 2m hohen Sträucher der Chenopodiacee Suaeda monoica die einzige Vegetation. Ebenso bedeckt oft große Flächen Arthrocnemum indicum. (Vgl. auch S. 230— 236.) Die Mangrovenformatinn Westafrikas, welche zum Teil korrespondierende Arten der ostafrikanisch-asiatischen enthält, zeigt eine große Übereinstimmung mit derjenigen des tropischen Amerika. Dem Meere zunächst finden wir auch eine Rhizophora, aber eine andere Art am Indischen Ozean, nämlich Rhızo- phora mangle, welche viel höher wird als die indische (bis 20 m) und darum auch eine waldartige Formation bildet; dann folgt Avicennia nitida, weiter im Innern finden sich Bestände der niedrigeren Combretaceen Laguncularia race- mosa und Conocarpus erectus. Zwischen den Mangrovebäumen wächst wie in der gleichen Formation aller tropischen Länder Acrostichum aureum. b) Strandgehölzformation. An der Flutgrenze, deren Boden vor dem des Inlandes doch noch durch etwas höheren Salzgehalt verschieden ist, finden sich häufig einzelne Sträucher gesellig, so an der Küste von Ostafrika die auch an den Küsten Indiens und Madagaskars vorkommenden Pemphis acidula (Lythrac.), Colubrina asiatica (Rhamnac.), Ehretia litoralis, ein 2—2,5 M oher Strauch mit weichhaarigen Blättern aus der Familie der Borraginaceen. Häufig tritt auch Dodonaea viscosa auf, welche allerdings auch im Binnenland oft hoch im Gebirge angetroffen wird. Dann sind auch nicht selten Scaevola lobelta, A. Halophile Formationen. 939 . Caesalpinia bonducella, der Kletterstrauch Flagellaria indica var. guineensis, und die unseren Flachsseiden ähnliche orangefarbene Lauracee Cassytha fil- formis, welche auch auf die Stranddünen übergehen. Letztere vier kommen auch in den westafrikanischen Strandgehölzen vor, welche in übrigen wesentlich anders zusammengesetzt sind, als die ostafrikanischen. Hier sind besonders häufig: Chrysobalanus icaco Bee Ch. ellipticus (Rosac.), Acridocarpus Smeath- mannii (Malpigh.), Drepanocarpus lunatus, Dalbergia monetaria, Dioclea re- flexa, Lonchocarpus sericeus, Mucuna urens, Combrelum racemosum, Mussaenda erythrophylla, Rourea viridis (Connarac.), Sale scabrida (Menisperm.) u. a. c) Krautformation des sandigen Strandes. Dem Boden wird immer noch durch das Spritzen der Wellen Salz zugeführt. Teils gedeihen auf solchem Boden einjährige halophile Pflanzen, mit ausstrahlenden, dem Boden anliegenden Zweigen (mit einem * bezeichnet), teils auch mehrjährige mit unterirdischen, kriechenden Rhizomen-Arten. Von Gräsern sind es in Ostafrika: Panzicum aus den Sektionen Digzlaria und Brachiaria, * Paspalum distichum, große Flächen überziehend und oft noch im Bereiche der Flut, Sporobolus virginicus, ein weit verbreitetes, auch in Westafrika ERBE starres Dünengras, mit reichlicher, unterirdischer Sprossung, *Cynodon dactylon, oft große Flächen bedeckend, Chloris myrto- stachya, Eragrostis-Arten, am Roten Meer und auch in Westafrika weithin kriechende Arten von Aeluropus. Nicht auf die Dünen der Küste beschränkt, sondern auch ins Binnenland vordringend sind in Südwestafrika Arzstida sabu- bicola, Eragrostis spinosa, E. cyperoides, letztere bis in das südliche Kapland reichend. In Ost- und Westafrika sieht man an den sandigen Küsten besonders häufig die weithin kriechende, ihre dicken, lederartigen Blätter über die Erde erhebende Convolvulacee /pomoea pes caprae. Sodann mögen noch von den häufigeren ostafrikanischen Strandpflanzen genannt sein: Cyperus rotundus, *Boerhavia repens und *diffusa, * Achyranthes aspera, Mollugo cerviana, sehr häufig, *Sesuvium portulacastrum (auch in Westafrika) mit dicken, fleischigen Blättern, oft massenhaft, + Polanzsia strigosa und andere einjährige Capparidaceen, Cassia mimosoides, * Tribulus cistoides, +Sida capensis, *Pretrea zanguebarica, Cürullus vulgaris. Nur wenige der hier aufgezählten Kräuter Bons land- einwärts, sie sind durch ein vorgesetztes +} bezeichnet. An dem westafrikanischen Strand finden sich neben einzelnen auch in Öst- afrika vorkommenden Arten mehrere andere. So wurden z. B. bei Cap Palmas von DINKLAGE gesammelt: Sporobolus virginicus, *Dactyloctenium aegyptiacum, Kyllinga triceps, Commelina nudiflora, Stylosanthes erecta (auch bei Victoria und < a), Cassia mimosoides, Phyllanthus reticulatus und Ph. niruri, Euphorbia thymifolia, E. glawcophylla, *E. pilulifera, die Melastomatacee Dissotis rotundi- Jolia, die Tiliacee Honckenya ficifolia, die Gentianacee Neurotheca loeselioides (auch bei Batanga), /fomoea incurva, die große Polster bildende graubehaarte Rubiacee Diodia maritima, D. breviseta, D. vaginalis (alle auch bei Batanga), Seoparia dulcis (Scroph.). 940 Dritter Teil. Formationen. Am Strande bei Victoria wurden durch Dr. H. WINKLER konstatiert: das kriechende Gras Stenotaphrum dimidiatum (auch an den Küsten Amerikas und bei Batanga), Cyperus Havescens, * Alternanthera maritima, Iresine vermicularis (Amarant.), Argemone mexicana (von Amerika eingeschleppt). Von Batanga sind außer den schon vorher als dort ebenfalls vorkommend bezeichneten noch zu erwähnen: Sporobolus robustus, die auch an den Küsten Südamerikas ver- breitete Cyperacee Remirea maritima, wie Diodia maritima bis an das Meer Bestände bildend, Cyperus ligularis, Celosia laxa, *Euphorbia indica, * Cana- valia obtusifolia, mit fleischigen Blättern, größere Flächen bedeckend, *.Dissotis decumbens, *Ipomoea litoralis, * Oldenlandia decumbens. d) Formation litoraler Kalkfelsen. Diese ist nur in Ostafrika vertreten und nach der geographischen Breite ziemlich verschieden. Auf Korallenkalk der Inseln und der Küste von Deutschostafrika erhalten sich mehrere xerophytische Gewächse, da die dem Boden zukommende Feuchtigkeit hier gewöhnlich bald verschwindet. Es sind meist Arten, welche auch im Binnenland auf Felsen vorkommen, Dornsträucher, Sträucher mit dicken lederartigen Blättern, succu- lente Gewächse, bisweilen schwer zu durchdringende Dickichte bildend, da auc Schlingpflanzen und Kletterpflanzen darin ziemlich zahlreich sind. Auch Affen- brotbäume ragen aus diesen Dickichten, welche man gewöhnlich sich selbst überläßt, hervor (vgl. S. 228, 229). e) Formation des Creeklandes. Nur wenig über den Meeresspiegel hinwegragendes Land, welches in der Regenzeit unter Wasser steht, das mi dem Meer in Verbindung tritt und demzufolge auch Salz aufnimmt, mit Aus- nahme inselartiger Erhöhungen ohne Baumwuchs. In dieser Formation finden sich zunächst die Arten des sandigen Strandes, doch ist ein großer Reichtum von Gräsern vorhanden. In Ostafrika zeigt es von Tanga bis Beira ziemliche Einförmigkeit. Die Aufnahme dieser Formation in der Gegend von Tanga ergibt folgendes: Sporobolus virginicus, bedeckt oft große Strecken, im übrigen setzt sich die Grasvegetation zusammen aus: /schaemum chrysartherus, Andro- pogon semiberbis, Dactyloctenium, Agrostis kentrophyllum, welche Rasen mit kurzen, stechenden Blättern bildet, Perotis indica, Panicum (Digitaria) commir tatum, P. (Digitaria) sanguinale, P. (Digitaria) argyrotrichum, P. (Brachiaria) . leersioides, P. (Ptychophyllum) maximum var. lasiocoleum, Eriochloa punctata (=E. polystachya), die letzten beiden ı—ı,5 m Höhe erreichend. Wenn auch einige dieser Gräser starre und meist stechende Blätter besitzen, so sind doch auch andere, namentlich die zuletzt genannten, gute Futtergräser. An besonders feuchten Stellen wachsen die Cyperaceen Fimbristilis polytrichoides und F. trıfiora, kleine Komplexe bildend, ferner Kyllinga leucocephala und an nassen Plätzen das kleine Zriocaulon elegantulum. Ipomoea pes trigridis, mit nieder- liegenden oder niedrigen Zweigen findet sich häufig neben J. pes capraeı in großen Massen zusammenstehend kommt auch häufig die Gentianacee Enio- stemma verticillatum vor, deren zahlreiche Zweige vom Grund aus radial aus- strahlen. Auch Oldenlandia Bojeri und Pentodon pentander, beides Rubiaceen, sind reich verzweigte Kräuter, deren Hauptäste niederliegen; namentlich die A. Halophile Formationen. 941 letztere Art fällt durch ihre blauen, an das heimische Vergißmeinnicht erinnern- den Blüten auf. An feuchten Plätzen wachsen auch Aeschynomene Schimperi und A. minutiflora, Vertreter einer Leguminosengattung, der wir auch im In- land an feuchten und sumpfigen Plätzen noch mehrfach begegnen. Von anderen krautartigen Pflanzen, die auf Creekwiesen an der Küste beobachtet werden, seien noch Cleome usambarica, Desmodium Dregeanum, Rhynchosia tomentosa, Dolichos biflorus, Fatropha prunıfola, Striga sansibarensis, Senecio sagittatus genannt. Über dem Grasland der Creeks erheben sich auf den oben erwähnten inselartigen Erhebungen Baum- und Strauchformen, welche meistens auch im Inland angetroffen werden. Stellenweise treten auch Palmengruppen auf, so- wohl Phoenix reclinata im westafrikanischen Küstenland, wie im ganzen ost- afrikanischen bis an die Südgrenze des Gebietes; ferner buschige und einzelne hohe verzweigte Exemplare von /yphaene, H. coriacea im Osten von Mossambik bis Beira, andere Hyphaene-Arten im Westen von Loango bis südlich vom Kunene. Auf den niedrigen Anhöhen des Küstenlandes oberhalb des Überschwem- mungsgebietes, manchmal im unmittelbaren Anschluß an die Mangroven, ist häufig ein Strauchgürtel entwickelt, aus welchem auch hier und da einzelne Bäume sich erheben. In Ostafrika und in Westafrika, südwärts von Loango, besteht derselbe meist aus Steppengehölzen, welche auch weiter im Inland vorkommen; aber vom südlichen Senegambien bis zum Kongo sehen wir am Rande der Flutgrenze häufig hohe Küstenvorlandswälder, welche einzelne dem Alluvialwald und Niederungswald des Innern fehlende Arten enthalten. Namentlich Leguminosenbäume sind in solchen Wäldern des Küstenlandes reichlich vertreten. Diese Strandwälder sind schon so artenreich, daß hier auf ihre Zusammensetzung nicht eingegangen werden kann, zudem sind sie nicht mehr halophil. Auch in Ostafrika haben wir solche Wälder an der Grenze des Creeklandes, aber seltener und ärmer; so gehören hierher die oft aus- schließlich aus dem bis 40 m hohen Kopalbaum Trachylobium Hornemannianum zusammengesetzten Bestände, welche auch in dem parkartigen Gehölz des Küsten- landes auftreten. A” Halophile Formationen im Binnenland. Salzwüste und Salzsteppe. Solche finden sich in der Sahara (s.S. 25, 26) und in der Kalahari. In der letzteren sind es die Salzpfannen, in denen die Flächen, welche zur Zeit des Samenfluges noch unter Wasser stehen, kahl bleiben, während an den frühzeitiger austrocknenden Stellen sich einzelne Steppengräser und andere Steppenpflanzen, namentlich auch manche Zwiebel- gewächse, ansiedeln und oft in großer Zahl von Individuen einer Art ausschließ- _ lich herrschen. In anderen Pfannen haben sich dornige Steppensträucher, wie _ Acacia horrida und hebeclada, Rhigozum, in anderen Salsola aphylla, in anderen Succulenten von Mesembrianthemum und Stapelia angesiedelt. Im tropischen Ostafrika sind die halophilen Formationen des Binnenlandes alle Salzsteppen, 942 Dritter Teil: Formationen. welche wenigstens einmal im Jahre Regen empfangen; sie nähern sich in ihrem Vegetationscharakter den Pfannen Südwestafrikas. Solche Salzsteppen von beträchtlicher Ausdehnung sind im Wembere-Graben die große Nyarasa- Steppe, welche sich an den Ufern des Egassi-Sees fortsetzt, im ostafrikanischen Graben die Steppen an den Ufern des Balangda-Sees im Lande der Mangati, an dem sodahaltigen Mangara-See, die Nguruman-Ebene am Natron-See und die nördlich davon gelegenen Steppen, das Sukataland, südlich vom Rudolf- See. Weißes glänzendes Salz bedeckt den vegetationslosen Boden, und am Rande der Salzlager wachsen über mannshohe Fettsträucher, Szaeda monoica, mit kurzen, fleischigen, stielrundlichen Blättern, bisweilen in dichten Beständen, so auch am Ndschiri-See. In der salzhaltigen Wembara-Steppe kommt auch Tamarix gallica var. nilotica vor. Auch am Rukwa-See finden sich Salz- steppen. Salzsteppen von geringerer Ausdehnung begegnete ich selbst zwischen dem Nordabhang des Usambara-Gebirges und Kihuiro, sodann in der Nähe des Ugueno-Gebirges. In denselben herrschen bis 2 m hohe und 3—4 m im Durchmesser haltende Büsche der Suaeda monoica. Außerdem findet man in denselben reichlich die bläuliche Acanthacee Neuracanthus scaber, sowie die ı m hohe Amarantacee Kentrosphaera prostrata. B. Hydrophile Formationen. Für die Entwicklung der hydrophilen Formationen ist das den Wurzeln zuströmende Wasser des Substrates der maßgebendste Faktor. Da sie viel- fach auch von trockeneren Stellen durchsetzt sind, nehme ich auch bei ihrer Darstellung auf den Vegetationskarten einen gelben Grundton an, den ich mit grün kombiniere. Ein dunkles Grün dient zur Bezeichnung der hydrophilen Formationen in immergrünen regenreichen und megathermen oder nur mega- thermen Gebieten, ein helleres Grün dagegen für gleiche Formationen in regen- armen oder auch mesothermen Gebieten. Wo es sich um dichten Wald handelt, kommt nur die grüne Farbe zur Anwendung, wenn dagegen der Wald nicht dicht ist, so wird er durch grüne Kreise auf gelbem Grunde gekennzeichnet. Der letztere tritt meistens auf in subxerophilen Gebieten, in denen an den Wasserläufen ein durch das Grundwasser bedingter Baumwuchs zur Entwicklung kommt, der von dem des abseits liegenden Landes verschieden ist. Analog den vorigen Unterscheidungen ist die des baumlosen Alluviallandes und ver- schiedenartiger Sümpfe in regenreichen und regenarmen Gebieten. a) Alluvialwald (Galeriewald, Uferwald, Niederungswald). Als Alluvialwälder bezeichnen wir alle Wälder, deren Komponenten immer Boden- wasser zugeführt erhalten. Dasselbe ist in regenreichen Gebieten und in der Nähe von Gebirgen immer reichlich vorhanden, in den regenärmeren Gebieten mehr eingeschränkt. In den regenreichen Gebieten ist aber auch immer die Luft mit Wasserdampf erfüllt und daher nicht nur den das Grundwasser er- reichenden hydrophilen Pflanzen (Bäumen und Lianen) die Existenz ermöglicht, sondern auch den Epiphyten. Die Bodenzersetzung und Humusbildung ist in B. Hydrophile Formationen. 943 solchen Wäldern begünstigt und damit die Ansiedlung von Schattenpflanzen und Saprophyten. Nicht nur zwischen Alluvialwäldern regenreicher und regenarmer Gebiete bestehen Unterschiede, sondern solche sind auch durch die größere oder ge- ringere Entfernung vom Äquator, durch die größere oder geringere Entfernung von der West- und Ostküste, sowie auch von den Gebirgen bedingt. Dem- nach sind mindestens 4 Typen von Alluvialwald zu unterscheiden. a) Alluvialwald regenreicher und sehr warmer Gebiete in der äquatorialen Zone, mit Pandanus, Elaeis, Rotang-Palmen (Ancıstrophyllum, Calamus) usw., riesigen dikotylen Bäumen, viel Lianen und Epiphyten, sowie mit vielen humus- liebenden Schattenpflanzen. 8) -Alluvialwald regenreicher und mäßig warmer Gebiete außerhalb der äquatorialen Zone. Die monokotylen Baumformen und Lianen treten zurück; die dikotylen Bäume sind andere Arten als die von @ und gehören wenigen Familien an. Lianen und Epiphyten sind auch noch vorhanden, aber in geringerer Mannigfaltigkeit. Niederwuchs vorhanden, aber nicht sehr mannigfaltig. y) Alluvialwald und Galeriewald regenarmer und sehr warmer Gebiete (in der Steppenregion). Nur wenige Arten dikotyledoner Bäume, meistens Acacia, Albizzia, Terminalia, Ficus sind vorhanden, Lianen sehr sparsam, Epiphyten meist fehlend. Niederwuchs ist dürftig. Der »Wald« ist häufig nur auf schmale Streifen beschränkt. Hieran schließen sich auch die aus Borassus-Palmen zu- sammengesetzten Uferwälder, die von Ayphaene gebildeten, und auch die Niederungen der Steppe, welche mit Ayphaene, Tamarindus und Borassus bestanden sind und als »Steppenwälder« bezeichnet werden. 6) Alluvialwald und Uferwald, Ufergehölz regenarmer und mäßig warmer Gebiete (in der Steppenregion). Die Zahl der den Galeriewald oder Uferwald bildenden Arten ist noch mehr beschränkt; zumeist sind es nur Leguminosen, insbesondere Acacia und Tamarindus, welche mit ihren tiefgehenden Wurzeln immer Grundwasser erreichen. Lianen, Epiphyten und oft auch Niederwuchs fehlen. Oft ist der Baumbestand ein so lockerer, daß man kaum noch von Wald sprechen kann. Es ist nur ein lichtes Ufergehölz vorhanden, aus dem man vielfach in die Steppe hineinblickt. ‘ Die Formationen y und d gehören mehr zu den subxerophilen und finden sich ganz umgeben von xerophilen. b) Baumloses Alluvialland, d. i. häufig überschwemmtes Land, in welchem der Baumwuchs unterbleibt. Solches findet sich an größeren Flüssen und weist dieselben Typen oder Unterabteilungen auf, welche wir bei a unter- schieden haben. «@) Baumloses Alluvialland regenreicher und sehr warmer Ge- biete. Einigermaßen vollständige Angaben kann ich über das Alluvialland des äquatorialen Ostafrika machen. Auf den sandigen Uferplätzen finden wir häufig Glinus spergula, Asclepias (Gomphocarpus) Fruticosa, die Gräser Perotis indica und Sporobolus indicus. m übrigen besteht das Überschwemmungsland aus üppigen feuchten Wiesen. 944 Dritter Teil. Formationen. Die Gräser, aus denen sich die Wiesen zusammensetzen, sind hauptsächlich folgende: Zriochloa punctata (= E. polystachya), Leptochloa uniflora, Panicum curvatum (= P. coriophorum), bis ı m hoch, P. crus galli, bis 2 m hoch, P. maximum, das Hauptgras der Niederungen, ebenfalls 2 m hoch, Pennzsetum purpureum Schum. (= P. Benthamii Steud., Elefantengras), bis 6 m hoch werdend, in Westafrika (Togo und Kamerun) besonders große Strecken für sich allein bedeckend, oder auch von hydrophilen Bäumen durchsetzte Bestände bildend, welche als echte Savannen oder Baumsavannen zu bezeichnen sind. Zwischen den Gräsern finden sich noch zahlreiche, zum Teil recht hoch wer- dende Stauden, so in Deutsch-Ostafrika die Capparidacee Polanisia hirta, die Euphorbiaceen Acalypha crenata var. glandulosa und Phyllanthus capıllarıs, ‚Hibiscus cannabinus, Melochia corchorifolia, Cycnium-Arten, die Rubiacee Olden- landia corymbosa, einige Compositen wie Gynura crepidioides, Ethulia conyzoides, Pluchea sordida und P. Dioscoridis, namentlich aber mehrere Leguminosen, Fabricia-Arten, insbesondere die bis 1,5 m hohe F, rugosa, Desmodium gan- geticum und D. latifolium, Pseudarthria Hookeri, ein 2—2,; m hoher Halb- strauch mit unterseits graubehaarten Blättern und dunkelroter Ähre und 3 bis 6 m hohe Sesdania-Arten. Zwischen den Gräsern ranken und schlingen häufig Cucurbitaceen, wie Melothria maderaspatana, einzelne Convolvulaceen und Glycine javanıca. In größerer Entfernung von den Wasserflächen herrschen auch noch Gra- mineen vor und bilden feuchte Wiesen, namentlich Paspalum scrobiculatum, Panicum crus galli, P. curvatum, Triodia vulpiastrum, denen sich bisweilen auch auf trockenen Standorten vorkommende Gräser, wie Dactyloctenium, Setaria viridis, Andropogon contortus, Imperata arundinacea var. Thunbergüt, Eragrostis eiliaris zugesellen. Auch das Farnkraut Aspidium pallidinervium und die Cy- peraceen Cyperus articulatus, C. dubius, C. polystachyus, Fimbristilis und Kyllingia nehmen an der Zusammensetzung der Wiesen teil. Den Blütenschmuck gewähren diesen Wiesen in Ostafrika die mit ihren Blättern ähnlich wie Flagellaria rankende, aber durch große, orangefarbene, bisweilen ins grünliche gehende Blüten ausgezeichnete Liliacee Gloriosa virescenS, von Leguminosen: die hohe Crotalaria, Aeschynomene cristata und Sesbania speciosa mit großen gelben Blüten, von Malvaceen Melochia corchorifolia und Fibiscus cannabinus, die Scrophulariacee Torenia parviflora und die Campa- nulaceen Lodelia fervens, Sphenoclea ceylanica, sowie die Compositen Sphae- ranthus microcephalus und Eclipta alba besitzen dagegen unscheinbare Blüten. Hier und da kommt auch einiges Gesträuch auf, so im Sansibarküstenbezirk Dombeya Kirkii, deren 3 m hohe Büsche Blätter von der Form unserer Alnus Zubescens und weiße Blüten tragen, die ligusterähnliche, 2—2,5 m hohe Rubiacee Psychotria albidocalyx mit duftenden weißen Blüten, Chasalia umbraticola und Pluchea Dioscoridis, ein 3 m hoher Compositenstrauch mit lanzettlichen, ge sägten Blättern, oft für sich ganze zusammenhängende Komplexe bildend. In solchen Wiesengebüschen kommt auch die eigenartige, durch ihre stärkereichen Rhizome ausgezeichnete 7acca Pinnatifida vor, in der vielfachen Zerteilung B. Hydrophile Formationen. 945 ihrer Blattspreiten mit Amorphophallus übereinstimmend und durch ihre höchst eigenartigen, mit lang geschwänzten Bracteen versehenen, grünlich-violetten Blütenstäinde in hohem Grade auffallend; ferner wachsen auch an solchen Stellen die etwa 1,5; m hohen Mimosa asperata, eine der wenigen in Afrika vorkommenden Mimosen, /ndigofera hirsuta und die nesselähnliche Labiate Moschosma polystachyum. Im allgemeinen zeigt das baumiose Alluvialland nicht so große Unter- schiede in den einzelnen Teilen des tropischen Afrika, wie der Alluvialwald, da für die stark hydrophilen Pflanzen an den Flußufern zwischen den Wende- kreisen die Existenzbedingungen sich ziemlich gleich stellen. Unterschiede machen sich ingofern geltend, als in den regenreichen Gebieten in einiger Entfernung von den Flußufern das baumlose Alluvialland mehr wiesenartig, in den regenarmen Gebieten mehr steppenartig erscheint. Hierfür werden noch genauere Aufnahmen zu machen sein. ß) Baumloses Alluvialland regenreicher und mäßig warmer Gebiete. Solches existiert im tropischen Afrika nur in mäßiger Ausdehnung in Plateaulandschaften am Rande der Bäche und kleinen Flüsse und zeigt im allgemeinen keinen großen Artenreichtum. Den Hauptbestand bilden meist Cyperus-Arten, z. B. C. dichrostachyus, dann findet man auch Scirpus corymbosus, Andropogon lepidus und an sandigen Stellen Funcus-Arten. Häufig sind einige Sumpffarne (Dryopteris thelypteris, D. inaequalis, D. unita, D. Gueinsiana), Polygonum-Arten, Ranunculus pubescens, Fussieua acuminata, Adenostemma vis- cosum, Sphaeranthus, Denekia capensis und Epaltes gariepiana (im Süden). Ge- wöhnlich geht dieses Alluvialland in Wiesen über, welche in der heißen Zeit trocken sind und mannigfaltiger zusammengesetzt (vgl. die subxerophilen For- mationen) sind oder in Sümpfe, über welche weiterhin Angaben folgen. Außerhalb der äquatorialen Zone. Vom mediterranen Afrika sche ich hier ab. Dagegen sei einiges über das südwestliche Kapland gesagt. Hier sind außer den Sümpfen an den Flußläufen die im Sommer trockenen, hier und da von Vleys oder Tümpeln unterbrochenen sandigen Ebenen, die Flats oder Sandvelder zu erwähnen, welche während des Winters infolge des undurchlässigen tonigen oder eisenhaltigen Untergrundes überschwemmt sind. y) Baumloses Alluvialland regenarmer und sehr warmer Gebiete findet sich nur am Nil und seinen Zuflüssen, am Nigerbogen und am Senegal, sowie an einigen größeren Flüssen Südafrikas. Es ist nur selten in seiner Ursprünglichkeit erhalten, die dadurch charakteristisch ist, daß eine zusammen- hängende, den Boden vollständig bedeckende Vegetation nicht mehr zustande kommt, sondern nur einzelne, vorherrschend einjährige Pflanzen, Aizoaceen, Boerhavia, einige Gräser, Leguminosen und Compositen für ein paar Monate auftreten. Es ist dies schon nicht mehr eine hydrophile Formation, sondern eine subxerophile bis xerophile. Zudem ist derartiges Alluvialland oft in Kultur- land umgewandelt worden. d) Baumloses Alluvialland regenarmer und mäßig warmer Gebiete. Hiervon gilt dasselbe, wie von y. 946 Dritter Teil. Formationen. c) Formation der Bach- und Stromfelsen, welche über das Wasser hinwegragen. Dieselben behalten in horizontalen Vertiefungen Detritus und Wasser längere Zeit und lassen Stauden mit nicht sehr tief- gehenden faserigen Wurzeln zur Entwicklung kommen. Die afrikanischen Flüsse sind reich an breiten Stromschnellen, über welche derartige Felsen her- vorragen. In dem kiesigen Detritus ihrer Vertiefungen finden sich namentlich einzelne kleinere Cyperus, Eriocaulon, Xyris, Rotala (Lythrac.), Utricularia, Lindernia. d) Formation der vom Wasser überströmten Stromschnell- felsen. Die vorher erwähnten Felsen sind an den vom Wasser überspülten Stellen oft mit Podostemonaceen und Hydrostachys besetzt. Die Zahl der ersteren, welche von Abyssinien bis Angola vorkommen, nimmt immer mehr zu, da man jetzt mehr auf das Vorkommen dieser interessanten Pflanzen achtet. Die Hydrostachys sind, wie es scheint, nur in den Gewässern südlich vom Aquator anzutreffen. e) Formation der Seen und Flüsse. In den afrikanischen Seen und in den Flußstrecken mit geringem Gefälle ist die Vegetation der auf dem Wasser schwimmenden oder auf dem Grund der Seen wurzelnden höheren Pflanzen trotz vieler zwischen den Wendekreisen weit verbreiteter Arten nicht ganz gleichartig; so weit jetzt unsere Kenntnisse reichen, scheint es, daß im südlichen Nilland und in Angola eigentümliche Formen auftreten. In Afrika weiter verbreitete Arten oder Gattungen von Wasserpflanzen sind: die Pterido- phyten Ceratopteris thalictroides und Azolla nilotica, Potamogeton jJavanicus und P. pusillus, die Gattung Najas, die Hydrocharitaceen Hydrilla, Lagarosiphon, Vallisneria spiralis, Ottelia, Boottia, die Aracee Pistia stratiotes, Lemma und Wolffia, die Pontederiacee Heteranthera Kotschyana, Nymphaea lotus und stellata mit einigen ihr nahestehenden Arten, Ceratophyllum demersum, die Mimoseae Neptunia oleracea, die Gentianacee Limnanthemum indicum mit rundlich nierenförmigen Schwimmblättern und Büscheln zahlreicher, gelber Blüten, die Scrophulariacee Ambdulia und einzelne Utricularia (U. Thonningü, U. reflexa, U. stellaris, U. foliosa) mit fein zerteilten Wasserblättern und Tiere fangenden Schläuchen. Viele der genannten Gattungen zeigen starke Vermehrung durch seitliche Sprossung und bilden schwimmende Rasen oder sie entwickeln Stolonen, vermöge deren sie bald größere Wasserflächen be- herrschen. Mehr auf einzelne Teile Afrikas beschränkt sind folgende: Asolla pinnala, von Östafrika bis zum Kapland, Blyxa (Hydrocharitacee), nur in Angola und Benguela, die Alismatacee Limnophyton fluitans in Kamerun, Sfirodela, nur in den Nilländern, Mayaca im Kunene-Gebiet, die Pontederiaceen Monochoria und Zichhornia nördlich vom Äquator, die Lythracee Rotala myriophylloides _ in Angola und dem oberen Kunene-Gebiet, Trapa bispinosa vom Ghasalquellen- Gebiet bis Mossambik. In den Seen des Kaplandes findet man auch noch Nymphaea stellata, Limnanthemum T, hunbergianum und Potomogeton pusillus. B. Hydrophile Formationen. 947 f) Formation der flachen Tümpel. In den flachen,- periodischen Tümpeln finden sich auch mehrere der vorher genannten Arten, welche nicht in größerer Tiefe des Wassers wurzeln; aber außer diesen kommen auch noch andere vor, die in den tieferen Seen und Flüssen nicht wachsen, so namentlich Arten von Aponogeton und Scirpus fluitans. Im Kapland wachsen in solchen periodischen Tümpeln Dipidax triquetra, Hypoxis aguatica, Scirpus Ludwigii (schwimmend) und Oxalis natans. g) Sümpfe. Dieselben sind von großer Mannigfaltigkeit. Außer der im folgenden aufgestellten werden sich noch mehr unterscheiden lassen. «) Formationen der gemischten Sumpfpflanzen in niederen. Breiten. Am Rande der Flüsse, Seen und Tümpel ist in der Regel ein Gemisch von Sumpfpflanzen entwickelt, in welchem aber auch hin und wieder einzelne Arten allein herrschend auftreten. Am Rande der Gewässer wurzeln oft noch tief unter Wasser Panicum curvatum und die Cyperaceen Scirpus maritimus, Sc. articulatus, Fimbristilis miliacea und Fuirena glomerata. Am Rande der Teiche kommen bisweilen Marsilia in Masse vor; von Senegambien bis Usaramo und den Comoren ist M. diffusa verbreitet. Die Hauptmasse der Sumpfpflanzen in nächster Umgebung der Gewässer bilden aber Cyperaceen, zahlreiche Cyperus-Arten (s. Bd. II. S. 197, 200), Fembristilis, Fuirena, Rhyn- chospora und Scleria, von welcher einzelne Arten oft in großer Menge auf- treten und allein herrschen. Stellenweise treten auch in den Sümpfen Arten von Xyris auf, durch endständige Ähren meist gelb gefärbter Blüten auffallend, so namentlich X. anceps und X. capensis. Dazu kommen Commelinaceen der Gattungen Commelina, Aneilema, Floscopa und Alismataceen, von Senegambien bis zum Nilland Echinodorus humilis und Lophotocarpus guianensis, im Nilland noch Alisma plantago, Caldesia parnassifolia und Wiesneria Schweinfurthü, von Kordofan bis über den Sambesi hinaus südwärts Burnatia enneandra, weiter verbreitet aber Limnophyton obtusifolium. Die Butomacee Tenagocharis latifolia findet sich auch wieder nur nördlich vom Äquator, von Senegambien bis zum Nil. Von Westafrika über das Kongogebiet bis zum Ghasalquellen- Gebiet verbreitet finden wir an Flußufern und an Sümpfen die Zingiberacee Thalia dealbata. Ein in Simpfen häufig vorkommendes Farnkraut ist Dryopteris squamulosa. Won Dikotylen finden sich am Rand der Sümpfe Hıbiscus, Lythra- ceen aus den Gattungen Ammannia, Rotala, Nesaea, Melastomataceen aus den Gattungen Dissotis und Antherotoma, sodann die Onagraceen Fussieua, darunter die 3 m hoch werdende $. acuminata, die niederliegende Zudwigia prostrata ‚und die bis 2 m hohe, oft in großen Massen auftretende, durch zahlreiche gelbe Blüten auffallende Ludiwigia jussieuoides, bisweilen auch Gentianaceen aus den Gattungen Chironia, im Süden aus den Gattungen Belmontia, Sebaea und Faroa, Labiaten aus den Gattungen Hyptis, Coleus, bisweilen auch Mentha aquatica, Serophulariaceen, wie Melasma indieum, Cycnium, Striga Forbesiüi, Sopubia, Artanema longifolium, Bacopa, Lindernia, Ilysanthes, Torenia parviflora. ß) Formation der gemischten Sumpfpflanzen in höheren Regionen oder außerhalb der äquatorialen Zone. In höheren Regionen 048 Dritter Teil. Formationen. oder in größerer Entfernung vom Äquator ist die Zusammensetzung der Sumpf- vegetation eine wesentlich andere, als in den heißen niederen Regionen, und auch ziemlich verschieden in den einzelnen Teilen Afrikas. Die Sumpf- formationen .des Nillandes schließen sich noch ziemlich eng an die des unteren Zentral- und Ostafrika an. Die Sümpfe in den oberen Regionen von Zentral- und Ostafrika zeigen einen ziemlich gleichartigen Charakter. Es herrschen Cyperaceen, namentlich mehrere Cyperus, wie C. latifolius, C. rotundus, C. longus, C. distans, C. umbellatus, C. dichrostachyus, C. atronitens u. a., Scirpus corymbosus, Sc. capillarıs, Sc. fluitans. Von Gräsern finden sich namentlich häufig Leersia abyssinica, auch Setaria aurea, Chloris myriostachya und Era- grostis superba werden noch in Sümpfen bis ı50o m Höhe ü. M. angetroffen. Fast nie fehlen Dryopteris thelyfteris, Ranunculus pubescens und, Polygonum senegalense;, aber auch andere Polygona, wie P. barbatum und P. serrulatum treten auf. Nicht selten finden sich zwischen den vielen unscheinbar blühen- den Pflanzen einzelne ansehnliche Orchideen, Habenaria und Satyrium, oft auch herdenweise eine Äniphofa. Selbst Aeschynomene-Arten werden noch um 1500 m angetroffen. Häufig ist Gynura vitellina und zwischen den großen Stauden kriechen im Sumpf Aydrocotyle asiatica und H. sibthorpioides. In der subalpinen und alpinen Region finden sich Sümpfe mit Carex- Arten, die Eriocaulaceen Mesanthemum und Eriocaulon, Anagallis, Crassula Vail- lantii. | Sehr artenreich sind die Sümpfe im Hochland von Benguela und im Quellgebiet des Kunene und Kubango. Hier erfüllen sie oft flache nur zur Regenzeit Wasser führende Flußbetten und beckenartige Vertiefungen der Fluß- läufe; auch kommen sie längs der größeren Flüsse vor. Gramineen sind nicht zahlreich; Andropogon rufus wächst hier. Sehr zahlreich sind wieder die Cyperaceen aus den Gattungen Cyperus, Kyllinga, Ascolepis, Fuirena, Rhyn- chospora. Nie fehlt auch hier Dryopteris sguamulosa. Dann finden ‚wir Mesanthe- mum und Eriocaulon, Xyris, Commelina, Aneilema und Floscopa, Notosceptrum an Stelle der im Osten vorkommenden Kniphofia, Hypoxis, Moraea und Gladiolus, Burmannia, viele Orchideen, Habenaria, Platanthera, Brachycorythis, Satyrium, Disa, Lissochilus, Eulophia. Dann kommen auch kleine Protea- Arten vor, Drosera, Chiffortia, von Leguminosen Sesbania, einzelne Indigo- Jera, Eriosema, Vigna, Polygala, die Ochnacee Vausagesia bellidifolia, Hy- pericum, Nesaea (Lythrac.), Dissotis (Melastomat.), Jussieua, Ludwig ’a, Pimpinella, Anagallis, von Gentianaceen Sebaea, Belmontia, Faroa, Neurotheca, Schinziella, Chironia, Swertia, einzelne Asclepias, die Verbenacee Lippia nodi- fora, auch Labiaten, Hyptis, Aeolanthus, Coleus, Orthosiphon und Mentha aquatica, von Scrophulariaceen Cycnium, Gerardiina, Sopubia, Melasma, die Pedaliacee Linariopsis, einige Utricularia, die Acanthaceen Hygrophila affınis, Dyschoriste, einzelne Rubiaceen, Oldenlandia, Pentanisia und Fadogia, einige Lobelia, von Compositen Nidorella, Blumea, Helichrysum, Inula und einzelne enecio. B. Hydrophile Formationen. 949 y) Formation‘) der Burgu-Sümpfe. Im westlichen Sudan am mittleren Niger und wohl auch noch anderwärts bildet das bei 2 m Halmlänge während des hohen Wasserstandes 50—80 cm über das Wasser hinwegragende Panzicum burgu, wohl nur eine Form des P. szagninum, meilenweite, ununterbrochene Dickichte (vgl. Bd. II, S. 150). 6) Formation der Saccharum-Sümpfe. Das bis 4 m hohe Saccharum spontaneum, welches auch im tropischen Asien viel verbreitet ist, bildet in regenärmeren Teilen Afrikas von Ägypten bis zum Massai-Hochland in Zentral- afrika und dem nördlichen Westafrika ausgedehnte Sümpfe an den großen Flüssen (vgl. Bd. H, S. 150). e) Formation der Vossia-Sümpfe. Diese wird von Vossia cuspidata gebildet, deren im Wasser untergetauchte oder flutende Halme bis zu ım. über das fließende Wasser hervorragen; sie ist besonders stark entwickelt am weißen Nil und bildet große, der Schiffahrt hinderliche Barren; sie ist von Kordofan bis Unjoro und Usinga, westlich bis zum Senegal und von da bis gegen den Kongo verbreitet. en £) Formation der Schilfdickichte. Phragmites communis, das Schilf- rohr, das selbst noch in’ der Sandwüste Algiers zu existieren vermag, bildet im ganzen tropischen Afrika ausgedehnte Dickichte an flachen Ufern von Seen und Flüssen (vgl. Bd. II, S. 149 und Taf. VII). In diesen Dikichten ist im äquatorialen Afrika nicht selten auch der Ambatsch, die Leguminose Aeschy- nomene elaphroxylon, ein bis 7 m hohes Gewächs mit ı5 cm dickem Stamm anzutreffen. Auch kann dieselbe für sich allein Bestände bilden. Vom Ghasal- quellengebiet bis Angola und zum Sambesi finden wir auch Aesch. eristata in Schilfdickichten. Ferner treten in solchen Sesdania- und Fussieua-Arten nicht selten auf. n) Formation der Papyrus-Sümpfe. Cyperus papyrus bildet im tropischen Afrika vielfach ausgedehnte Bestände, im Bahr el Ghasal auch schwimmende Inseln. Zwischen den Papyrus vegetieren oft Pistia und andere der unter e erwähnten schwimmenden Wasserpflanzen. Mit Cyperus papyrus kommt auch das Gras Latipes senegalensis vergesellschaftet vor. 3) Formation der Typkonodorum-Sümpfe. Dies sind die auf Sansibar, den Comoren, Maskarenen und Madagaskar vorkommenden tiefen Sümpfe, in denen die interessante Aracee 7yphonodorum Lindleyanum vorkommt (vgl. Bd. II S. 252 Fig. 169). 4) Formation der Scitamineen-Sümpfe. Ganz besonders charakte- ristisch für die feuchten Niederungswälder und die Wälder der unteren Regen- waldregion sind die Waldsümpfe, welche von Scitamineen, teils von den Zingi- beraceen Aframomum und Costus, teils und zwar besonders im Westen des Kontinents, von Marantaceen erfüllt sind. Vor allen wachsen die Clinogyne- Arten, von denen die 4 m hohe C. Schweinfurthiana weit verbreitet ist, gesellig, 2) Diese und die folgenden Pflanzenvereine unter g kann man auch wegen ihrer Beschrän- kung auf einzelne Arten als Assoziationen bezeichnen. 950 Dritter Teil. Formationen. desgleichen die Sarcophrynium-Arten. Auch die spreizklimmende Aybophrynium und Zrachyphrynium, welche einige Meter hoch klettern, treten oft in den Wäldern alleinherrschend auf. ») Formation der Palmiet-Sümpfe. Höchst charakteristisch für die Flußläufe des westlichen Kaplandes sind die fast ausschließlich aus der Juncacee Prionium palmita bestehenden Sümpfe. Die Pflanze trägt auf ı m hohem, armdickem Stamm einen Schopf schmaler, scharfgesägter Blätter und im Frühjahr eine 1,5 m lange Blütenrispe, )) Formation der Rohr-Sümpfe. Im Kapland finden sich häufig Seen, deren Ufer von 7Typha australis (Subspezis von angustifolia) und 7. capensis (Subspezis von latifolia) eingefaßt sind. Stellenweise gesellt sich dazu Cladium mariscus, in anderen ein breiter Saum von Juncus maritimus. Es gibt aber auch Rohrsümpfe im tropischen Afrika, so in Ost- und Westafrika auch solche mit der 7. capensis, in Abyssinien solche mit der 4 m hohen 7. elephantına var. Schimperi und andere mit 7. angustata var. abyssinica. u) Formation der Zantedeschia-Sümpfe. Von Benguela über das Kunene-Kubango-Gebiet bis Transvaal und von hier über Natal nach Kapland finden sich mehrfach Arten der Araceen-Gattung Zantedeschia in Sümpfen; aber in Südwest-Kapland tritt dieselbe stellenweise so massenhaft auf, daß sie eine eigene Formation bildet. Dies ist besonders auf im Winter überschwemmten Ebenen der Fall, in denen sich die Silberpappel angesiedelt hat. Mit ihr zu- sammen wachsen häufig Carex clavata, Wachendorfia thyrsiflora und Antholyza aethiopica. Eine andere Facies entsteht, wenn mit ihr Cyperus fastigiatus oder C. textilis oder Gunnera perpensa oder Cliffortia odorata vorkommen. (Vgl. MARLOTH, Das Kapland usw. S. 83.) C. Hygrophile megatherme Formationen. In dem feuchten Winden ausgesetzten tropischen und subtropischen Ge- birge entwickeln sich die von Luftfeuchtigkeit und atmosphärischen Nieder- schlägen abhängigen hygrophilen Formationen, welche an Bächen zugleich auch noch hydrophil sind. Sie erstrecken sich oft vom Fuß der Gebirge bis zu ihren Gipfeln, sind aber bei bedeutenderer Höhe der Gebirge je nach den Regionen sehr verschieden, mehr als dies bei den hydrophilen Formationen der Fall ist, weil hier immer die Temperatur der feuchten Luft als das Wachs- tum fördernder Faktor in Betracht kommt. So müssen wir hygrophile mega- therme und hygrophile mesotherme Formationen unterscheiden. Die Höhe, bis zu welcher die ersteren reichen, ist nicht nur verschieden nach den Breiten- graden, in denen sich die Gebirge erheben, sondern auch nach der Höhe der Gebirge; denn es ist ein allgemeines Gesetz, daß unter sonst gleichen Bedin- gungen an den höheren Gebirgen die gleichen Regionen höher hinaufrücken, als an den niederen. Hygrophil megatherm ist der immergrüne Gebirgsregenwald oder kurz- Nee Regenwald, den man in einen untersten, mittleren und oberen sondern ann C. Hygrophile megatherme Formationen, 951 Diese Regenwälder sind so reich an Baumformen, Lianen, Epiphyten, Strauchwerk und Niederwuchs und so verschieden im Westen und Osten, daß die Aufführung der Gattungen hier zu weit führen würde. Vielmehr soll nur eine allgemeine Übersicht über die verschiedenen Typen oder Facies dieser Wälder gegeben werden. Nur an wenigen Stellen des tropischen Afrika ist die Aufnahme der Vegetation nach dem angegebenen Schema durchgeführt. Es ist aber wünschenswert, daß dies künftig in ausgedehnterem Maße geschieht. a) Unterster immergrüner Regenwald. ce) im Westen. ı. Primärer. Diese Formation schließt sich an den Alluvialwald Ba « an, besitzt aber größere Mannigfaltigkeit von Gehölzen und auch schon reicheren Niederwuchs, mit viel Farnen, oft mit Saprophyten. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. Reichere Strauch- und Staudenvegetation.. Mehr Lianen. Einzelne eigentümliche Baumformen. 3. Sekundärer. Anstelle ehemaliger Pflanzungen erneuert sich der Wald. Besonders häufig ist die Moracee Musanga Smithü. 8) im Osten, d. h. östlich vom Albert Edward-See, Kiwu-See, eayika- See, Nyassa-See. ı. Primärer. Artenreich. Mehrfach Arten, welche auch im Westen vorkommen oder mit solchen verwandt sind. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. Reichere Strauch- und Staudenvegetation. Mehr Lianen. Auch einzelne Baumformen bevorzugen diese. 3. Sekundärer. Arten der natürlichen Lichtungen in geringerer Mannigfaltigkeit. b) Mittlerer immergrüner Regenwald. a) im Westen. ı. Hängewald. Wald der Abhänge. Bäume mannigfach, zahlreich, gedrängt. Lianen, Gesträuch, Niederwuchs; Epiphyten nicht sehr zahlreich, ; Primärer. Viel Farne und oft Saprophyten im Niederwuchs. **) Sekundärer. Gesträuch und Niederwuchs reichlicher; aber aus weniger und weiter verbreiteten Arten bestehend. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. Reichere anche und Staudenvegetation. Mehr Lianen und Schlingpflanzen. Eigentümliche Baum- formen, auch Farnbäume. Loranthaceen werden reichlicher. Schluchten. Besonders hohe Bäume mit viel Epiphyten. Nicht = ‚selten Farnbäume. Großer Reichtum an Erdfarnen und anderen Schatten- _ Pflanzen, auch Saprophyten. ß) im Osten. ı. Hängewald. Wie b.« ı; aber großenteils andere Arten. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. Wie b.« 2; aber großen- teils andere Arten. 3. Schluchten. Wie ba 3; aber großenteils andere Arten. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. \ 61 0952 Dritter Teil. Formationen. c) oberer immergrüner Regenwald. e) im Westen. ı. Hängewald. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. 3. Schluchten. Die Zahl der megathermen Arten wird geringer, Lianen, epiphytische Angiospermen und Saprophyten werden sparsamer; epiphytische Farne und Moose sind reichlich. Hier und da, namentlich an Bächen, treten schon mehrfach mesotherme Arten auf. 4. Mit Exposition gegen trocknere Winde. Nur wenige Baumarten treten auf, diese aber oft in großer Zahl Bestände bildend. Lianen und Epi- phyten verschwinden. ß) im Osten. ı. Hängewald. 2. Natürliche Lichtungen und Bachufer. 3. Schluchten. Wie bei ce. 4. Mit Exposition gegen trockene Winde. Arten der subxero- phytischen Formationen stellen sich ein. D. Hygrophile mesotherme Formationen. In den oberen Regionen der tropischen Gebirge oder an den Abhängen subtropischer Gebirge sind die hygrophilen Formationen nur mesotherm; sie beginnen in den äquatorialen Gebieten Afrikas in der Regel oberhalb 1900 M und zwar haben wir hier häufig eine 100—200 m breite Zone von Bambus- beständen. Sodann finden sich Höhenwälder oder Nebelwälder, in denen ganz andere Baumarten herrschen, als in den unteren Regionen, auch Hochgebirgs- busch und feuchtes Weideland zwischen den Waldparzellen. In den kartographischen Darstellungen dient helles Grün auf gelbem Grund zur Bezeichnung dieser Formationen; das feuchte Weideland wird aber noch durch rote Linien gekennzeichnet, welche sich mit den grünen kreuzen. In den meisten Fällen ist der von diesen Formationen eingenommene Raum auf den Karten zu klein, und so muß man dieselben zusammenfassen; ich wende dann nur helles Grün an. | a) Bambuswald. In Mulden und an sanft geneigten Abhängen jinge südlichen Ghasalhochland und vom Ruwenzori bis zum Kondeland finden sich in 2000 m überragenden Gebirgen oberhalb 1900 m, manchmal auch schon etwas tiefer beginnend, Bestände der bis 10 m hohen Arundinaria alpina. b) Höhenwald oder Nebelwald. Auf diese Formation ist schon oben bei Besprechung der Regionen Rücksicht genommen worden. «) im Westen. Der Höhenwald schließt sich hier eng an den oberen Regenwald an und ist nicht sehr reich an eigentümlichen Arten. Auf San Thome gehört dieser Formation Podocarpus Mannii an. Am Kamerunberg können wir als Bäume des Höhenwaldes die hohen Araliaceen Polyscias Preussth, Schefflera Mannii und Erica arborea ansehen; aber es dürften wohl, abgesehen D. Hygrophile mesotherme Formationen. E. Subxerophile Formationen. 953 von den S. 764 angeführten größeren Sträuchern, auch noch mehr Bäume vorhanden sein, deren Feststellung den zum Gipfel eilenden Besteigern des Kamerunberges entgangen ist. ß) in Zentralafrika und im Osten, von Abyssinien bis zum südlichen Nyassaland, sind die Höhenwälder viel reicher an charakteristischen. Baum- formen. Hier können wir Podocarpus, Hagenia, Ilex mitis, Cussonia, Erica arborea, Phalippia usw., im südlichen Nyassaland Callztris Wightii als besonders hervorragende Gattungen und Arten des Höhenwaldes bezeichnen. c) Hochgebirgsbusch zwischen und über den Höhenwäldern. Erica arborea, Philippia-Arten, Agauria salicifolia, Hypericum lanceolatum, Gnidia glauca und andere Sträucher bilden hier und da zwischen den Höhen- wäldern an Stellen, welche der Entwicklung von Wald weniger günstig sind, und am oberen Rande des Waldes eine mehr oder weniger ausgedehnte Busch- formation. Einzelne der genannten Arten, namentlich die Ericaceen und Hype- ricum werden oft alleinherrschend und bilden dann besondere Assoziationen. d) Das feuchte Hochweideland. In Mulden von Plateaulandschaften und an sanften Hängen mit felsigem Untergrund hat sich feuchtes Bergwiesen- land, das auch zur Weide dient, entwickelt. Es ist dies eine Formation, die in den Hochgebirgen Ostafrikas, in Angola und Benguela großen Raum ein- nimmt, und da, wo noch nicht, wie in Ruanda, hochentwickelte Viehzucht die ursprüngliche Zusammensetzung der Vegetation gestört hat, einen großen Reichtum an Stauden aufweist. Die Arten der einzelnen bee sind verschieden; aber außer den Gräsern und Cyperaceen sind vorherrschend einige Gattungen von Liliaceen, zahlreiche von Iridaceen und Orchidaceen, Ranunculus und nicht kletternde Clematis, Alchimilla, Trifolium, Crotalaria, Tephrosia, Linum, Gentianaceen, Hebenstreitia, mehrere Scabiosa, Gattungen von Compo- siten, insbesondere Helichrysum, Conyza, Dicoma, Gerbera, Berkheya und Coreopsis. E. Subxerophile Formationen. Diese Formationen entwickeln sich in Gebieten mit kurzer Regenzeit von drei bis vier Monaten oder in solchen mit beschränkter Nebelbildung. Sie sind von großer Mannigfaltigkeit und gehen, obwohl äußerlich oft recht ver- schieden, doch sehr ineinander über. Für die Darstellung dieser Formationen auf Karten muß man daher die Signaturen so wählen, daß etwaige Fehler nicht zu sehr hervortreten. Für die meisten dieser Formationen verwende ich gelben Untergrund mit hellgrünen Zeichen, wenn sie der Ebene und dem unteren Gebirgsland angehören. Die subxerophilen Formationen des oberen Gebirgslandes jedoch bezeichne ich mit roten Zeichen auf gelbem Grund; die Felsenformationen, Geröllvegetation und ' die höchsten mit Moosen und Flechten besetzten Gipfel nur mit rot und kleinen schwarzen Zeichen, Gletscher und Schneefelder endlich mit weiß, wenn ein Gebirgsland in großem Maßstab dargestellt wird. Auf meiner Karte von Deutsch- ‚Ostafrika, in welcher die meisten xerophilen Formationen vertreten sind, ist 61* 954 Dritter Teil. Formationen. eine solche Sonderung unmöglich, ich habe daher Hochgebirgssteppe, einschließlich des unter D erwähnten Hochweidelandes, Felsen- und Ge- röllvegetation der obersten Regionen (s. Karte auf Taf. II, Rubrik ır), durch horizontale rote Striche auf gelbem Grund bezeichnet, weil dadurch auf der Karte die Gebirgsländer aus dem Flachlande scharf herausgehoben werden. Bergheide, Gebirgsbaumsteppe und Gebirgsbuschsteppe kann man außerdem noch durch hellgrüne Zeichen auf den roten Streifen charakterisieren. Die obersten dichten Buschgehölze und Zwergbüsche, sewie die obersten, trockenen Bergwiesen kann man durch verschiedenartig gekreuzte rote Linien hervortreten lassen. In den unteren Regionen und besonders im Küstenland haben wir häufig parkartige Gehölze (s. Taf. II, Rubrik 7), welche teils immergrüne, teils laub- werfende Bäume und Sträucher in auffallend großer Mannigfaltigkeit enthalten. Diagonal gekreuzte grüne Striche bezeichnen diese Formation. Grüne kreis- förmige Flecke auf gelbem Grund dienen zur Bezeichnung der Trockenwälder (s. Taf. I, Rubrik 10), in welchen neben laubwerfenden Gehölzen doch auch solche mit immergrünem Laub vorkommen. Bei weitem der größte Raum wird in den subxerophilen Gebieten von trockenen Buschgehölzen (s. Taf. I], Rubrik 8) eingenommen, in denen laubwerfende Arten zahlreich, immergrüne aber häufig beigemengt sind. Auch muß bemerkt werden, daß vielfach diese Buschgehölze in Buschgrassteppen und Baumgrassteppen übergehen. Hier und da ragen aus der Steppe buschreiche Einzelberge (s. Taf. I, Rubrik 9) heraus, welche bisweilen ein artenreiches Gemisch von Sträuchern aufweisen, so z. B. zwischen Voi und dem Kilimandscharo. a) Parkartige Gehölze in den unteren Regionen und besonders im Küstenland. Parklandschaften treten im Innern Afrikas, in die Busch- gehölze übergebend, mehrfach auf; aber die des Küstenlandes sind durch mehrere dem Innern fehlende Arten charakteristisch. Man wird auch bei Spezialdarstellung dieser Formation darauf Rücksicht nehmen müssen, ob sie primär oder sekundär ist, da die Kultur von dieser Formation gern Besitz ergreift. «) im Westen. Parkartige Formation findet sich z. B. in Togo hinter der Mangrove. In diesem Küstenland ist so wie in dem der Goldküste und Dahomeys der Regen- fall erheblich geringer, als westlich und östlich davon. Es sind daher von den ungemein zahlreichen Baumformen, von den Lianen und Epiphyten, welche in Sierra Leone, Liberia, Nigeria und Kamerun auftreten, nur verhältnismäßig wenige im Küstenland von Togo zu finden. Fast alles ist Kulturland, in welchem von der ursprünglichen Wald- und Buschvegetation Reste zurückgeblieben sind, von welchen einzelne Arten, z.B. die riesige Moracee Antiaris africana UN der große Wollbaum Ceida pentandra mit seinen Brettstützen und stattliche Ficus besonders auffallen. Ein häufiger großer Baum ist auch die Sapotacee Mimusops lacera. In der Nähe der Lagunen finden sich noch als westliche Typen die Euphorbiacee Macaranga Barteri ‚ Sterculia tragacantha, Celtis E. Subxerophile Formationen. 955 Warneckei und einige Lianen und Kletterpflanzen, im Sumpf auch die Marantacee Clinogyne Baumannü. Diese ganze Landschaft, in welcher die Ölpalmen nur sparsam und kümmerlich auftreten, hat einen parkartigen Charakter. ß) im Osten. Ein ganz vortreffliches Beispiel für parkartiges Gehölz im Osten ist der botanisch außerordentlich interessante Sachsenwald bei Dar-es-saläm. Diese Gehölze haben sicher im östlichen Küstenland einstmals einen größeren Raum eingenommen und sind allmählich durch die Kulturen der Neger vernichtet worden. Es finden sich in diesen Gehölzen viele eigentümliche Arten, unter anderem der auf Madagaskar und den Maskarenen vorkommende Saxifragaceen- baum Brexia madagascariensis, der Kopalbaum Trachylobium verrucosum, die breitkronige Caesalpiniee Afzelia cuanzensis, die mit weißen Blütentrauben behangene Papilionate Baprza Kirkü, die Myrtacee Syzygium cordatum, der Verbenaceenbaum Viter cuneatus, die Euphorbiaceenbäume Upaca nitida und U. sansibarica, Strychnos-Arten, schöne Strophanthus, das Kautschuk liefernde Bäumchen Mascarenhasia elastica, Kautschuklianen (Zandolphra) und viele andere interessante Arten. b) Macchie. Meist kleinblättriges immergrünes hartlaubiges Gehölz, wie es sich im südwestlichen Kapland, im Gebiet der Winterregen und eines trockenen Sommers entwickelt, und noch im südlichen Klein-Namaqualand auf einigen Höhen angetroffen wird. Vgl. Karte von Südwestafrika (Taf. IV). c) Trockenwälder. Dies sind lichte Wälder, in welchen neben laub- werfenden Gehölzen doch auch solche mit immergrünem Laub vorkommen. Diese Trockenwälder (Steppenwald und Myombowald) herrschen vielfach im Inneren, wo der Einfluß der östlichen Seewinde aufhört oder sehr ab- geschwächt ist, auch auf niedrigen Erhebungen bis zu 1600 m und darüber. Die geringere Menge der Niederschläge schließt eine große Anzahl von Holz- gewächsen aus; aber vorzugsweise Leguminosen mit sehr tiefgehenden Wurzeln gedeihen auf dem oft sandigen Boden. Es sind meist Arten der Caesalpinioideen Brachystegia, Berlinia, Baikiea, welche als myombo bezeichnet werden, mit einfach gefiederten, auch oft während der Trockenzeit grünen Blättern, ferner Burkea africana mit laubwerfenden, doppelt gefiederten Blättern und einzelne Acacia, sodann laubwerfende Comödretum und Terminalia, auch Parinarium mobola u. a. Oft herrschen einzelne Arten auf größeren Strecken, und immer ist wenig Unterholz entwickelt, so daß man bequem zwischen den Bäumen hin- durchgehen kann. Solche Trockenwälder sind reichlich vorhanden in Ostafrika bis Transvaal. d) Trockenes Buschgehölz. Teilweise mit immergrünem Laub, zu- . meist aber lockere Buschgehölze, deren Sträucher und Baumsträucher ihr Laub _ abwerfen und nicht reich an Dorngewächsen sind. In allen Teilen des tropischen _ und subtropischen Afrika, sehr mannigfach zusammengesetzt; aber gewisse Gattungen wie Zisyphus, Salvadora, Ximenia haben eine sehr weite Verbreitung. 'e) Formation der Borassus-Haine. Haine von Borassus flabellifer an Ufern und in Niederungen, welche zur Regenzeit stark bewässert sind. Vgl.Bay. 956 Dritter Teil. Formationen. f} Formation der Dumpalmen-Steppe. Wie die vorige, aber mit Hyphaene bestanden, denen sich auch Zamarindus zugesellt. Vgl. auch Bay. eg) Offene subxerophile Grassteppe. Dieselbe nimmt einen großen Raum im tropischen Afrika ein und geht in einzelne der vorangehenden und folgenden Formationen über. Es lassen sich unterscheiden: a) Niedergrassteppe. Niedrige Gräser (z. B. Panscum Petwert, Era- grostis nudiglumis, Heleochloa, Cynodon, Dactyloctenium, eines derselben oft ausschließlich) bedecken meist in Abständen den sandigen oder steinigen Boden. ) Hochgrassteppe. Gräser von ı—2 m Höhe, meist Büschel bildende Andropogoneen, aber auch andere (vgl. Bd. I, S. 151 —ı57). Wenn auch stellen- weise in diesen Grassteppen einzelne Arten ausschließlich herrschen, so findet sich doch auch zwischen ihnen eine große Anzahl Kräuter, die sich aber auf nur wenige Familien und innerhalb dieser meist nur auf wenige Gattungen verteilen. Es sind dies Familien, welche auch in Südafrika, zum Teil auch in den trockenen Teilen des Mittelmeergebietes und sogar auch in anderen Erd- teilen dem Steppenklima angepaßte Arten geliefert haben, weil eben nicht in allen Pflanzenfamilien eine gleiche Fähigkeit zur Anpassung an eine sehr kurze Regenzeit und eine lange Trockenheit vorhanden ist. Teils sind es einjährige Pflanzen, teils Zwiebelgewächse oder Rhizompflanzen mit einzelnen blühenden Sprossen, teils Stauden, welche aus kurzem niedrigen Grundstock ein Büschel von blühenden Sprossen emporsenden. Die Zahl der monokotylen Pflanzen ist keine sehr große. Mehrfach beobachtet werden in Deutsch-Ostafrika Aneilema Fohnsonii mit gelblichen Blüten und die blau blühende Commelina bracteosa, die oft in großer Menge erscheint. In einem großen Teil von Ost- afrika scheinen verbreitet zu sein: Chlorophytum macrophyllum, eine stattliche, 5—6 m hohe Liliacee mit zahlreichen weißen Blüten, und Chl. zuberosum mit großen weißen Blüten, sowie die auch in anderen Steppenformationen vor- kommende Gloriosa virescens. Nicht selten finden sich auch ‚Sczl/a-Arten mit lanzettlichen, oft dunkel violett getupften Blättern, ferner einige Asparagi. Von maryllidaceen tritt öfter auf: der schön blühende Haemanthus multiflorus und Aypoxis villosa, von Iridaceen Acidanthera; von Orchidaceen sind namentlich einige hohe Zissochilus mit gelben Blüten und einzelne Habenaria bemerkens- wert. Unter den Dikotylen nehmen zunächst als Steppenkräuter eine hervor- ragende Stellung die Amarantaceen ein, welche ganz besonders gern in den baumlosen Grassteppen vorkommen. Während die ebenfalls ziemlich zahlreichen in den Gebüschen der Küstenländer und der Bergländer vorkommenden Ama- rantaceen sich durch ihr sattes Grün auszeichnen, sind die Amarantaceen der: | Grassteppen meist grau-grünliche, bisweilen sehr dicht behaarte Kräuter, die nicht selten bei reicher Verzweigung ı—2 m Höhe erreichen, und meist ähren- artige oder aus Ähren zusammengesetzte rispige Blütenstände mit zahlreichen kleinen graugrünen Blüten besitzen. Als Beispiele solcher Steppenamarantaceeh, die noch lange nicht vollständig bearbeitet sind, nenne ich Celosia lara (DIS jetzt in Ostafrika nur aus dem Seengebiet bekannt), C. antkelmintica, C. trigyn4; E, Subxerophile Formationen. 957 die, wie so viele Pflanzen, von den Steppen auf die Äcker als Unkraut über- gegangen ist, Digera alternifolia, welche bei einjähriger Entwicklung bisweilen m Höhe erreicht, Serzcocomopsis, Pupalia lappacea, die ebenfalls als lästiges Unkraut auftritt, Aus javanıca und Aerua lanata (auch Unkraut), Achyranthes aspera (verbreitet und auch Unkraut), A. /Zanuginosa und Nothosaerua brachiata beide bis jetzt aus Ugogo bekannt. Von Polygonaceen ist nur die Gattung Oxygonum, insbesondere O. sinuatum, als Steppenkraut zu nennen. Auch die als Unkraut und in Gebüschen verbreitete Nyctaginacee Boerhavia diffusa mit ihren zahlreichen, aufsteigenden und abstehend ästigen Stengeln findet sich in den Grassteppen. Die Aizoaceen sind in Ostafrika noch nicht so reichlich an der Steppenflora beteiligt, wie in Südafrika, auch wachsen sie lieber für sich, als zwischen Gras; eine besonders charakteristische und vorzugsweise in der Grassteppe vorkommende Art ist Trianthema pentandra, mit zahlreichen succulenten niederliegenden Zweigen, hierzu kommen noch Glinus lotoides, Limeum viscosum und Giesekia pharnaceoides, einjährige Kräuter mit zahlreichen niederliegenden ausstrahlenden Zweigen, alle mit blaugrünen und sehr fleischigen Blättern. Sehr verbreitet ist die Portulacacee Talinum patens, mit zahlreichen, aufsteigenden, bis 8 dm langen Ästen, dicken, spatelförmigen Blättern und Trauben rötlich blauer Blüten; nicht bloß in der Grassteppe, sondern auch in _ Buschlichtungen und auch als Unkraut auf Kulturland. Die Cruciferen, welche in dem Steppen und Wüsten des Mittelmeergebietes eine so hervorragende Stellung einnehmen, treten in Ostafrika ganz zurück, nur Farsetia-Arten mit purpurroten Blüten werden hier und da beobachtet, im Nordosten und Teita, Usambara und Ugogo. Ziemlich weit verbreitet sind in den Steppen zwei Arten der Saxifragaceen-Gattung Vahlia. Wie im Mittelmeergebiet und in den Steppengebieten aller Erdteile sind die teils auf stickstoffarmem, teils auf stick- stofflosem Boden vortrefflich gedeihenden Leguminosen in den Grassteppen reichlich anzutreffen, zumal da, wo etwas sandiger Boden ihnen eine kräftige Wurzelentwicklung gestattet. Der überall, auch als Unkraut verbreitete Halb- strauch Cassia mimosoides findet sich auch hin und wieder in den Grassteppen, ebenso C. Grantü. Die sonst in Ostafrika so reich entwickelte Gattung Crotalaria ist mehr auf Wiesen und im Buschland, als in den eigentlichen offenen Steppen anzutreffen, als Grassteppenpflanzen können jedoch angesehen werden die halbstrauchige, sparrige Crozalaria laburnifolia, die ı m hohe und durch fuchsrote Behaarung ausgezeichnete blaublühende €. polysperma und die von unten aus reich verzweigte, mit aufstrebenden Ästen und kopfförmigen Blütenständen versehene C. cephalotes. Am artenreichsten sind /ndigofera und Tephrosia. Zu ersterer Gattung gehören teils Kräuter mit niederliegenden Zweigen, wie J. strobilifera, I. endecaphylla, teils niedrige Halbsträucher, wie I. viscosa, I. parviflora, I. Baukeana, I. dendroides, I. Garckeana, welche den Habitus einer Süßholzpflanze (G/yeyrrhiza) besitzt, die silbergraue 7. semitrojuga und die dicht wollig behaarte /. Volkensii, welche nur am Kilimandscharo häufig ist. Von den Tephrosien seien hier erwähnt 7ephrosia anthylloides, ein reich verzweigter schön silbergrau behaarter Halbstrauch, die ebenfalls dicht seidig 958 Dritter Teil. Formationen. behaarte 7. imcana, T. noctiflora, T. densiflora, bis ı,; m hoch werdend, 7. linearis, T. bracteata und T. purpurea, die letzte niederliegend und in fast allen Tropenländern verbreitet. Neben diesen Galegeen sind auch aus der ihnen nahestehenden Gruppe der Hedysareen einige zu nennen, so die allgemein in den Tropen verbreiteten Zornia diphylla und Z. tetraphylla, ferner Stylosanthes Bojeri und das nicht bloß auf die Steppe beschränkte Desmodium barbatum, endlich auch noch Pseudarthria Hookeri, eine etwa ı m hohe Staude mit an- sehnlichen roten Blüten. Von Phaseoleen kommen in den Grassteppen die niederliegende Rhynchosia memnonia und das aufrechte Zriosema glomeratum vor. In Unyamwesi und im Westen ist in den Grassteppen auch Adrus canescens beobachtet worden; ferner scheint die interessante Zrminia antennulifera, welche in Usiha, im Nyassaland und im Sambesigebiet gesammelt wurde, den östlichen Steppen zu fehlen. Ziemlich stark vertreten ist ferner die Gattung Polygala, von welcher teils schmalblättrige und lange Arten (P. Volkensü, P. aciculare), teils niedrigere mit etwas breiteren, linearischen Blättern (?. eriopterum) zwischen dem Gras wachsen. Krautige Euphorbiaceen sind in den Grassteppen spärlich anzutreffen, so Euphorbia Fischeri mit niederliegenden Zweigen. Ziemlich häufig ist die behaarte Acalypha villicaulis und mitunter kommt auch Dalechampia scandens als Schlingpflanze im Gras vor. Dagegen finden sich mehrfach Malvaceen und Sterculiaceen, von ersteren die gelbblühende Sida ovata, die auch vielfach als Unkräuter auftretenden S. rhombifolia und S. cordifolia, der durch prachtvoll dunkelrote Blüten ausgezeichnete Hibiscus crassinervis und das gelbblühende Abutilon indicum, von letzteren weit verbreitet und auch außerhalb der Steppen Waltheria americana, Melhania ferruginea, M. ovata mit braungelben Blüten, und niedrig-strauchige HZermannia, welche gegen Südafrika immer zahlreicher werden. Wohl zu beachten ist das Fehlen von Umbelliferen, welche erst in dem höher gelegenen Gebirgsgrasland vorkommen. Sympetale dikotyle Kräuter sind in der Grassteppe ziemlich zahlreich, doch rekrutieren sie sich nur aus wenigen Familien. Von Gentianaceen ist nur das auch im Küstenland nicht seltene Zmicostemma verticillatum zu nennen. Dagegen sind die Asclepiadaceen ganz besonders befähigt, in der Steppe zu existieren, und zwar finden sie sich nicht bloß in der Grassteppe, wo das umgebende Gras immer noch einigen Schutz gewährt, sondern sie kommen auch auf entblößtem, felsigem Boden vor; gewöhnlich entspringen bei ihnen aus einer kurzen unterirdischen oder etwas über den Boden tretenden Grundachse mehrere aufrechte Stengel; inden meisten Fällen zeigen die Steppenformen schmale Blätter, wie Aselepzas (Gompho- carpus), Stathmostelma und Schizoglossum, jedoch besitzt die schöne, el- grüne Asclepias lineolata auch große, bis 6 cm breite Blätter. Diese Asclepia- daceen tragen nicht wenig zum Schmuck der Steppen bei, denn am Ende ihrer meist zahlreichen Stengel entwickeln sie Sträuße von ı—2 cm großen, weißen, grünlich-weißen, gelben, braunen, braun-roten und selbst blutroten Blüten. Ferner kommen in der Steppe zur Geltung die Convolvulaceen, einer seits, wie es bei den meisten Steppenpflanzen die Regel ist, durch die Massen E. Subxerophile Formationen. 959 haftigkeit des Auftretens, andererseits durch ihre lebhaft gefärbten Blüten; da ist zunächst der kleine, nur ı—2 dm hohe, bräunlich behaarte und sehr ver- breitete, auch massenhaft auftretende Convolvulus alsinoides, kriechend ist Ipomoea oblongata;, ganz besonders wirken aber die Arten von Astrochlaena, welche zahlreicher auftreten, mitunter sogar ı,5; m hohe, oft grau behaarte Stengel mit ziemlich breiten Blättern und große rotviolette, blaue oder auch weiße Blüten besitzen, so Aszrochlaena malvacea, welche auch außerhalb der Grassteppen für sich oft meilenweit den Boden bedeckt; A. physaloides, A. hyoscyamoides, A. floccosa (im Massaihochland). Von den Borraginaceen ist die Gattung Heliotropium im mittleren und südlichen tropischen Afrika zwar bei weitem nicht so formenreich, wie im nordöstlichen; aber sie ist doch be- merklich durch die zum Teil grau behaarten Arten, 7. supinum, H. zeylanicum, H. longiflorum, FH. Steudneri, H. ovalifolium, welche alle auch außerhalb der Grassteppe und nicht selten als Unkraut vorkommen. Dies gilt auch von den Trichodesma, welche mitunter durch zahlreiche stattliche Blüten auffallen. Von krautigen Verbenaceen ist in der Grassteppe nur Zeptostachya häufig. Hervor- ragenden Anteil an der Krautsteppenflora nehmen die Labiaten; aber nur die beiden Gruppen der Stachydeae und Ocimeae, unter der ersteren namentlich die Gattung ZLeucas, von welcher Z. Neuflizeana, L. glabrata und die auch auf Kulturland übergehende /. martinicensis weit verbreitet sind, Z. massaiensis im Massaihochland vorkommt, Z. grandis, L. microphylla und die hohe, fast strauchige, stark filzige, an Marrubium erinnernde Z. fomentosa auf die Steppen des Massaihochlandes, Usambaras und des Kilimandscharo beschränkt sind. Von den Ocimeen ist zunächst die eigentümliche monotypische Capitanya otostegiordes zu nennen, ein Halbstrauch mit kriechendem, niederliegendem Stengel und aufrechten, dichten, traubenähnlichen Blütenständen, ausgezeichnet durch die nach der Blütezeit sich stark vergrößernden, einen Flugapparat dar- stellenden Kelche, bis jetzt nur von Abyssinien und dem Kilimandscharo be- kannt; sodann der graubehaarte, auch im Steppengebiet vorkommende, klein- blütige Coleus camporum und das nur einige dm hohe, mit länglichen, stark- nervigen Blättern versehene Ocimum camporum und O. Fischeri, ferner Ortho- siphon-Arten, besonders zahlreich im Nordosten und Südwesten. Auch einzelne Solanum-Arten, bis ı m hohe Stauden, teils mit graugelbfilzigen Blättern, teils mit reichlich bestachelten Stengeln, kommen in der Steppe vor. Von Scrophu- lariaceen sind für die Grassteppen besonders Arten von Striga, Cycnium und Buechnera charakteristisch; mehr im Westen hält sich Scoparia dulcis. Nächst den Gräsern ist wohl kaum eine andere Familie so durch Kräuter in der Steppe vertreten, wie die der Acanthaceen. Für diese in Afrika so ungemein reich entwickelte Familie ist die Wärme entschieden die erste Existenzbedingung, im übrigen aber sind ihre Typen sehr accommodationsfähig, denn wir finden ebenso zahlreiche Arten in den feuchten Tropenwäldern, wie in den Busch- gehölzen des Küstenlandes und der Steppe, wie auf den baumlosen und strauch- losen Steppen und endlich sind sie auch noch zahlreich in den sterileren Teilen Südwestafrikas. In den Grassteppen Ostafrikas finden sich hauptsächlich folgende 960 Dritter Teil. Formationen. Arten: Blepharis capensis mit armleuchterartig abstehenden und bogig auf- steigenden, in zapfenähnliche Blütenstände endenden Ästen, Fusticia leptocarpa und $ debilis, niedrige Arten, . longecalcarata, eine Art mit ı m hohem Stengel, $. ukambensis im. Massaihochland, die weit verbreitete F. palustris, Neuracanthus scaber mit dunkelbraunen, unten behaarten Blättern und in dichten axillaren Ähren stehenden Blüten, Barleria-Arten. Von Rubiaceen ist nur die Gattung Oldenlandia in der Grassteppe mit einigen Arten vertreten, welche auch sonst weiter verbreitet sind, es sind dies namentlich eine niedrige, nur 2——-3 dm hohe Art, O. capensis, und die ebenfalls sehr weit verbreitete, an Asperula tinctoria erinnernde O. senegalensis, welche etwa 5 dm erreicht. Von im Steppengras wachsenden Campanulaceen ist die Gattung Lightfootia zu nennen. Während in den Steppengebieten Amerikas die Compositen so außer- ordentlich häufig sind, treffen wir in den ostafrikanischen nur wenige, zum Teil weit verbreitete Arten an; es sind dies fast ausschließlich Vernonzeae und /nuleae. Von den ersteren erreichen einzelne zwischen dem Grase wachsende Arten eine bedeutende Entwicklung, so Zrlangea alternifolia eine Höhe von 1,5 M; weniger kräftig sind Vernonia Lastii, V. cinerea, V. glabra und V. pauciflora, die meisten von ihnen mit mehr oder weniger bläulichen Blüten. Zu den Inuleae gehören Pluchea-Arten, die nur 3 dm hohe Amphidoxa villosa, welche habituell einem Filago ähnlich ist, und die auch nicht sehr hohe Achyrocline glumacea mit schmalen, unten graufilzigen Blättern und sehr kleinen grauen Köpfchen, weit verbreitet in den Steppen. Ziemlich unansehnlich, wenn auch hoch, ist . Polycline psylloides. Auch der zwischen Gras wachsende Senecio mesogran moides, der ı m erreicht, ist unansehnlich und erinnert etwas an eine hohe Crepis biennis. Die Calendulee Tripteris Vazllantii, welche bis Abyssinien vol- kommt, fällt auf durch ihre fiederspaltigen, klebrigen Blätter. Berkheyopsß diffusa, mit abstehenden Ästen und unterseits grauhaarigen Blättern, ist ein Vertreter der Mutisieen, während die an eine Centaurea erinnernde Dioma tomentosa und die mit grundständigen Blättern und einem purpurroten Blüten kopf versehene Gerbera abyssinica zu den in Südafrika so reichlich entwickelten Arctotideen gehören. Cucurbitaceen sind in der Grassteppe nicht sehr reich; es sind dies Corallocarpus gijef mit tief fünflappigen und buchtig 8 zähnten Blättern und Cucumis aculeatus, ausgezeichnet durch stacheligen St und stachelige Blätter, beide mit kleinen Blüten; bisweilen finden sich in den - Grassteppen auch windende Passifloraceen, zu den Gattungen Tryphostemma und Adenia gehörig. Während aber bei der ersteren Gattung fast immer nuf dünne, durch die Ranken aufrecht gehaltene Stengel entwickelt werden, entspringen bei einzelnen Adenia-Arten der Steppen aufrechte, sich selbst tragende Stengel und bilden einen Übergang zu der in steinigen Steppen vorkommenden, eben- falls aufrechten Adenia Kirkiü. Eigentliche Grassteppen, in denen keine oder nur sehr vereinzelte Bäum® und Sträucher auftreten, finden sich besonders in Ostafrika und zwar vorzugs" kei nr Hügelrücken, auf Hochplateaus mit leichter Wellung des Bodens an sanften, nicht zerrissenen Lehnen. Wenn auch mit Büschen oder Bäumen E. Subxerophile Formationen. 961 besetzte Steppen in Ostafrika häufiger sind, als baumlose und strauchlose, so bedecken die letzteren doch recht ausgedehnte Gebiete. Die hier besprochenen Grassteppen befinden sich in Deutsch-Ostafrika meist unter 1200 m. In den über diese Höhe hinausgehenden Gebieten kommt aber auch vielfach noch steppenartiges Grasland vor, wenn das Land nach Norden oder Westen exponiert ist und nicht von den vom Victoria-Nyansa herkommen- den feuchten Luftströmen getroffen wird. Auch das Grasland im Süden und Osten des Victoria-Nyansa hat wohl noch etwas steppenartigen Charakter, steht aber doch im ganzen dem Gebirgsweideland näher. y) Hochgrassteppe des höheren Gebirgslandes. Die bisher besprochenen Grassteppen finden sich in Deutsch-OÖstafrika meist unter 1200 m. In den über diese Höhe hinausgehenden Gebieten sehen wir vielfach auf den isolierten, Niederschläge empfangenden Gebirgsmassen feuchtes, wiesenartiges Weideland auftreten, dagegen finden sich an den den Seewinden nicht zugänglichen, noch von Steppenwinden beeinflußten und nicht vom Berg- wasser befeuchteten ADBADBEN, bisweilen bis 2000 m Höhe ü. M., Gebirgs- grassteppen. In solchen Gebirgssteppen treten einzelne Hochgräser in großen Mengen gesellig, aber doch den Boden nicht vollständig bedeckend, auf, so an den Ostab- _ hängen des Kilimandscharo Andropogon rufus, A. lepidus, A. Schimperi, Themeda Forskahlii, Melinis minutiflora, meist 1,5; —2 m Höhe erreichend; auch Melinis Tricholaena) Teneriffae bildet oft auf große Strecken eine rötliche, wogende Grasfläche. Zwischen diesen hohen Gräsern oder in deren Nachbarschaft wachsen das ı m hohe Ornzthogalum caudatum mit schmalen Blättern, Zabenaria, Crotalaria striata u. a., Pseudarthria Hookeri. Dazu kommen stellenweise Pelargonium EUER RER Linum aus der Verwandtschaft des Z. gallicum, Polygala, Plumbago zeylanica und die Composite Tripteris Vaillantii. Auch ie durch weiße Blüten mit dunkelkirschrotem Tubus ausgezeichnete TRundergia alata findet sich auf solchen meist sandigen Grassteppen des Massaihochlandes. Wird der Boden mehr steinig, so sieht man auch Aloe, Crassula und Kalanchoe. | h) Formation der winterfeuchten und der südwestkapländischen Ebenen (Zwergstrauch- und Restionaceen-Heiden, Flats). Dies sind die weiten Ebenen im Norden und Osten von Kapstadt, welche von tiefem, beweglichem Sande bedeckt, im Winter und Frühjahr überschwemmt, im Herbst fast gänzlich ausgedörrt sind. Diese Sandfelder sind durch das reichliche Vorkommen von Restionaceen charakterisiert, denen sich halbstrauchige Pro- teaceen, Ericaceen, Bruniaceen, Thymelaeaceen, Penaeaceen, Verbenacen hin- zugesellen. Ferner sind für diese Formation, in der sehr mannigfache Asso- ziationen auftreten, charakteristisch zahlreiche Zwiebel- und Knollengewächse, insbesondere viel Liliaceen, Amaryllidaceen, Iridaceen, Orchidaceen; aber auch Oxalidaceen und manche andere Pflanzen (Crassula, Othonna) mit wasser- 'speichernden Knollen. Endlich kommen hier auch zahlreiche blattsucculente Dikotyledonen, insbesondere Mesembrianthema vor. Vgl. S. 482, 483 und MAR- LOTH, Das Kapland, S. 88—97. 962 Dritter Teil. Formationen. i) Formationen des roterdigen fruchtbaren Vorlandes von Gebirgen. In der Nähe der Gebirge, welche von Niederschlägen betroffen werden, sind die Buschgehölze auf Lateritboden dichter, artenreicher, mehr von Schlinggewächsen und Spreizklimmern durchzogen, auch etwas reicher an Nie- derwuchs. k) Formationen des schwarzerdigen fruchtbaren Vorlandes von Gebirgen. In größerer Nähe der Gebirge, unmittelbar am Fuß der- selben bringen die Regen mehr Humus herunter, der wiederum eine etwas reichere Vegetation begünstigt. l) Gebirgsbuschwald oder trockener Höhenwald. Am Fuß von Gebirgen und auch an denselben etwas aufsteigend kommt an den den Steppen- winden ausgesetzten Hängen ein Mischwald zustande, in welchem zahlreiche laubwerfende Bäume mit immergrünen gemischt sind. Hier finden wir besonders häufig Arten der Sterculiaceen-Gattung Dombeya und der Bignoniaceen-Gattung Markhasmia. m) Gebirgsbusch. Eine der häufigsten Formationen oberhalb der Regenwaldregion, anderer- seits auch an Steppe sich anschließend, in den verschiedenen Teilen Afrikas von Abyssinien bis zum Kapland in verschiedener Weise zusammengesetzt; doch kehren gewisse Gattungen und auch Arten immer wieder. Vgl. oben unter Regionen S. 931, 932. Es sind immer verschiedene Unterformationen und Facies zu unter- scheiden: @) Dichter primärer Gebirgsbusch, meist gemischt. Zwischen dem Sträuchern und Baumsträuchern treten auch hier und da in Senkungen und geschützten Lagen einzelne Bäume auf. ß) Lichtungen im primären Gebirgsbusch, häufig mit Pteridium. y) Sekundärer Gebirgsbusch, häufig aus einer Art bestehend. n) Primäre Pieridium-Formation. Stimmt im wesentlichen mit den von Pferidium besetzten Lichtungen im primären Gebirgsbusche überein. Zwischen dem Pieridium einige Stauden, namentlich Helichrysum und andere Compositen. 0) Sekundäre Preridium-Formation. Entwickelt sich namentlich a® Stelle abgebrannten oder gerodeten Waldes und Gebirgsbusches, daher bemerkt man auch einzelne wieder ausschlagende oder aus Samen aufgehende Sträucher; ferner finden sich viele hohe Stauden, namentlich Compositen (Vernonia U. a.) Malvaceen (Hibiseus u. a.), Triumfetta (Tiliac.), Leguminosen (Tephrosia, Crota- laria u.a.), Amarantaceen, Cucurbitaceen u. a. p) Bergheide. — Abgesehen von der subalpinen Heideformation, welche oberhalb der Höhenwälder in den Hochgebirgen zur Entwicklung gelangt, finden wir au ‚Heideformation im Anschluß an das Weideland und an den Gebirgsbuschwald auf ‚sandigem Boden. In Usambara wird die Bergheide von der verbreiteten Ericinella Mannii und von Philippia Holstii gebildet. Dazu kommen auc E. Subxerophile Formationen. 963 einige Halbsträucher aus der Familie der Thymelaeaceen, Gnidia Holstii, ver- wandt mit G. nodiflora Meissn. vom Kapland, G. stenophy lla, © 0,4 m hoch, mit sehr schmalen, lederartigen Blättern und blaßgelben Blüten; Strurkiola ericina, 2 m hoher Strauch, mit ı cm langen, lineal-lanzettlichen Blättern und weißlichen Blüten, Sir. RESET mit ı cm langen schmalen Blättern (am Mgambo- kegel. Zwischen dem Heidekraut wächst häufig die Cyperacee Tefraria usambarensis. Vielfach treten auch Se/ago-Arten (Scrophul.) auf. Auch auf dem Hochland im Westen von Mpororo kommen Ericeten in einer Höhe von 1500— 1600 m vor, gebildet von baumförmiger Phelippia Stuhlmannit, mit der auch eine Protea zusammen wächst. Aelichrysum-Arten finden sich auch nicht selten in der Bergheide. Im südwestlichen Kapland, das im Winter reichliche, in sechs Sommermonaten keine oder nur dürftige Niederschläge empfängt, steht die Bergheide auf der höchsten Entwicklung und zeichnet sich auch durch großen Artenreichtum aus. Restionaceen, welche im tropischen Afrika fehlen, und zahlreiche Arica-Arten bilden die Hauptmasse der dichten kapländischen Bergheide. Dazu kommen auch Gnidia (Thymelaeac.), Brachysiphon (Penaeac.), Selago (Scrophul.), Bruniaceen, Clzfortia, niedrige Protea, Leucadendron, Mimetes (Proteac.), einige strauchige Papilionaten, wie Cyclopia, Aspalathus, Priestleya, Psoralea, halbstrauchige Compositen und Stauden aus den Familien der Com- positen und Umbelliferen, insbesondere Helichrysum, endlich auch einige Pr- largonium und die herrliche Anemone capensis. Won Monokotylen finden sich hier außer den Restionaceen die Cyperaceen (Teiraria, Chrysithrix, Scirpus), Gramineen (Danthonia, Achneria, Ehrharta, Pentameris, Pentaschistis), einige Disa (Orchid.) und mehrere Iridaceen (Arzszea, Watsonia, Bobartia, Gladiolus). Ausführliches bei MARLOTH, Kapland, S. 147— 155. q) Gebirgsbaumsteppe. Auf steppenartigem, trockenem Grasland treten zerstreute Bäume, darunter auch manchmal riesige Kandelabereuphorbien, auf. Diese Formation bildet in Ostafrika bisweilen den Übergang zum Höhenwald. r) Gebirgsbuschsteppe. Wie vorige, aber die Grassteppe ist nur von Gebüschen durchsetzt. Bisweilen sind es Protea-Arten. s) Kahle, steinige Bergkuppen und Abhänge. Hier finden wir zerstreut einzelne Gräser, Andropogon und Eragrostis, Farnkräuter der Gattungen Cheilanthes und Pellaea, die Cyperacee Scleria hirtella, bisweilen die Iridacee Aristea alata, von Leguminosen Cassia, Tephrosia und Adenocarpus Manni, Arten von Selago (Scrophul.), Oldenlandia (Rubiac.), Wahlenbergia, in Ostafrika Lobelia Holstii, oft dichte Polster bildend und mit ihren roten, traubig an- geordneten Blüten weithin bemerkbar, ferner häufig Arten von Conyza, Heli- chrysum, Osteospermum, Coreopsis, Senecio, Psiadia, Micromeria u. a. t) Steinige Abhänge, zwischen denen sich etwas Humus angesammelt hat, bieten mancherlei interessante Stauden und Halbsträucher dar, die aber nach Höhe und Exposition des Standortes recht verschieden sind. Alos, Dorstenia, Crassula, Kalanchoö finden sich an solchen Stellen. Auch Szlene- Arten kommen an solchen Abhängen vor. u) Trümmerfelder von großen und kleinen Felsblöcken, mit 964 Dritter Teil. Formationen. sandigem, humusarmem Boden zwischen denselben, in nebelreicheren Gebieten, wie z.B. bei Mlalo, lassen einzelne Arten der Heide- und Adlerfarnformation aufkommen; auf den Felsen selbst finden sich aber außer zahlreichen Flechten Selaginella rupestris var. incurva in dichten Rasen und die Farnkräuter Arthro- pteris albopunctata, Pteris Doniana var. pilosa und Pellaea hastata. In dieser Formation sowie in den folgenden v und w sind übrigens Moose und Flechten noch mehr zu beachten, als die wenigen hier wachsenden Blütenpflanzen. v) Sonnige flache oder leicht gewölbte, rissige Felsen in der Gebirgsbusch- und Baumsteppe, lassen in den etwas Humus und Feuchtigkeit enthaltenden Rissen einzelne eigentümliche Arten aufkommen. Bisweilen treten an solchen Felsen Barbacenia-Arten in größerer Zahl von Stöcken für sich allein eine Gemeinschaft bildend auf. Sodann erscheint im südlichen Deutsch- Ostafrika, in Rhodesia und Benguela auf solchen Felsen häufig der eigentüm- liche Strauch Myrothamnus flabellifolzus. w) Sonnige felsige Abhänge und Felswände. Da an diesen das Wasser schnell abläuft und nur an einzelnen Vorsprüngen oder in Vertiefungen sich ein wenig Humus ansammeln kann, so kommen hier nur einzelne xerophile Arten auf, wie die Commelinacee Cyanotis lanuginosa, succulente Coleus und . Aeolanthus, Crassula, Aloe. x) Trockenes Gebirgsweideland oder Hochgebirgssteppe. Solches findet sich in der Region des Gebirgsbusches an den den Steppenwinden zu- gänglichen Plateaulandschaften. Ich lernte es namentlich in West-Usambara ennen; es ist aber auch auf anderen Gebirgen Ostafrikas bis Natal und nord- wärts bis Abyssinien anzutreffen. Im allgemeinen schließt sich die Formation vielfach an die Grassteppen an; aber mit den auch in diesen vertretenen Arten mischen sich viele, welche in den unteren Regionen fehlen und im Massai- Hochland, sowie in Abyssinien ebenfalls vorkommen. Andropogon exothecus ist häufig das Hauptgras, dazu kommen A. rufus, A. Schimperi, alle durch- schnittlich 0,755—ı m hoch, A. schoenanthus, Elionurus argenteus, Panicum serratum (Tricholaena abbreviata K. Sch. in ENGLER, Gliederung der Vegetation von Usambara), kleine Komplexe bildend, Pennisetum nubicum, Aristida adoensis; bis ı m hoch; Eragrostis-Arten, Setaria aurea, S. viridis; Bleusine indica, auf rotem Lehmboden oft allein herrschend. Hypoxis, Aristea alata, Gladiolus Quartinianus, Tritonia aurea, südwärts bis Natal verbreitet sind die das Gras- land schmückenden Liliifloren; Szlene Burchellii, auf fruchtbarem Boden, und Linum gallicum var. Holstii, Orobanche minor und Scabiosa columbaria, bis ı m hoch, erwecken Erinnerungen an die Mediterranflora. Crotalaria striata, Desmodium lasiocarpum, halbstrauchig, mit einfachen, rundlichen Blättern und kornblumenblauen Blüten, G/ycine javanica, Indigofera, Tephrosia, ‚Stylosanthes mucronata repräsentieren die Leguminosen. Aus anderen Familien kommen hinzu: Euphorbia-Arten, Hibiscus, Gnidia, Torilis gracilis, Margaretta (Asclep-), Ipomoea, Leucas, Micromeria, Cycnium, Melasma, Oldenlandia. Zahlreicher als in den unteren Grassteppen sind die Compositen durch folgende Arten vertreten: Achyrocline Hochstetteri, Anisopappus africanus, 0,5 m hohe Stauden, a E. Subxerophile Formationen. 965 mit gekerbten, eiförmigen Blättern und orangegelben Blütenköpfchen; Artemisia afra, halbstrauchig, 0,75 m hoch mit doppelt fiederteiligen Blättern, oft massen- haft auftretend, Spkacophyllum africanum, Conyza stricta, Coreopsis Kirkii, Gerbera piloselloides, Helichrysum gerberifolium, Osteospermum moniliferum, Senecio discifolius u. a., Vernonia pauciflora u.a. ‘y) Oberste Buschgehölze steinigen Bodens. In den Hochgebirgen Zentralafrikas und am Kilimandscharo sind noch oberhalb des Höhenwaldes und des daran schließenden Hochgebirgsbusches auf flachen felsigen oder in Geröll zerfallenen Kuppen dichte bis ı m hohe Gebüsche anzutreffen. Solche, am Kilimandscharo um 3000 m und darüber gelegen, bestehen aus Myrica Meyeri Fohannis, Protea kilimandscharia, Myrsine africana, Psoralea foliosa, Smithia recurvifolia, der mannshohen Artemisia afra, einigen Blaeria-Arten, welche auch in der Grasregion zerstreut sind; dazwischen wachsen Arabis albida, Scabiosa columbaria, Micromeria punctata, Lusula abyssinica var. kili- mandscharica. Mehrere der genannten Arten und Gattungen finden wir auch an ähnlichen Stellen auf den zentrafrikanischen Vulkanen. z) Oberste Schopfbaumformation. Kandelaberartig verzweigte Bäume oder einfache Schopfbäume des Senecio Fohnstonii bilden ebenfalls auf den Gebirgen vom Ruwenzori bis zum Kilimandscharo eine subxerophytische For- mation, in welcher Befeuchtung durch Nebel mit starker Insolation abwechselt. In derselben Formation kommen auch Schopfbäumchen von Lobelien vor. (S. unter Regionen, S. 934.) z') Subalpine Zwergbüsche. Einige der unter w genannten Sträucher, namentlich die Blaeria, ferner Ericinella Mannii und weiter oben Zuryops- Arten und halbstrauchige Helichrysum bilden oberhalb 3600 m bis zu etwa 4000 m eine unten dichte, weiter oben lockere Zwergstrauchformation. 2°) Oberste alpine Bergwiesen. Die obersten Bergwiesen der höchsten afrikanischen Gebirge werden in der Nacht stark abgekühlt, so daß man sie am frühen Morgen häufig bereift findet, am Tage steigt die Lufttemperatur auf 15—20°, die Insolation ist eine starke. Wo nicht Gletscherbächlein eine hydrophile Wiesenvegetation erzeugen, ist die subxerophile vorhanden, welche von der der Gebirgssteppen dadurch abweicht, daß die größere Wärme liebenden Arten fehlen. Noch dringen einzelne Andropogon, wie A. amethystinus und A. exothecus nach oben vor; besonders häufig ist Eragrostis olivacea;, so- dann finden sich Vertreter von Trisetaria, Brachypodium, Koeleria, Festuca, Deschampsia, Agrostis, Danthonia. Den Gräsern gesellen sich in der Zusammen- . setzung der Wiesen Fumödristilis bei und einzelne Cyperus bilden größere Tuffe. Wurmbea, Kniphofia, Antholyza, Dierama vertreten die Lilifloren, einzelne Disa noch die Orchidaceen, von denen außerdem die eigentümlichen mit zwei Grund- ‚blättern versehenen und durch gefranstes Labellum ausgezeichneten Holothrix zu sehen sind. Thesium, Uebelinia, Silene, Cerastium caespitosum, Anemone Thomsonii, Ranunculus, Stenophragma Thalianum, Alchimilla, Argyrolobium, Geranium, Pimpinella, Peucedanum, Malabaila, Torilis, Swertia, Vernonia, Scabiosa, Tolpis, Crepis, Carduus, Echinops gemahnen an die mediterrane und \ 966 Dritter Teil. Formationen. boreale Flora. Nur wenige Arten sind mehr in Afrika zu Haus und auch in tieferen Regionen dieses Erdteils vertreten: Crassula, Sebaea, Wahlenbergia, Lightfootia, Conysa, Helichrysum, Arctotıs, Dianthoseris. Man vergleiche auch, was in dem Abschnitt Regionen, S. 935, über die alpine Region gesagt ist. z’) Alpines Geröll mit Siphonogamen und Pteridophyten. Am Kilimandscharo hört von 4200 m an die zusammenhängende Wiesenvegetation auf, an anderen Bergen auch schon eher, die einzelnen Polster und Büschel der wenigen noch vorhandenen Gefäßpflanzen sind voneinander durch steinige oder sandige Flächen getrennt. Nur sehr wenige Arten kommen zu denen hinzu, welche in Formation x wachsen. | z*) Formation der höchsten Gipfel mit Moosen und Flechten. F. Xerophile Formationen. Bei den xerophilen Formationen macht sich der Einfluß der während des größten Teiles des Jahres herrschenden Regenlosigkeit noch mehr geltend, als bei den subxerophilen Pflanzen. Die bekannten Anpassungserscheinungen an eine lange Zeit währende Trockenheit, Dornbildung, Stachelbildung, Reduktion und kurze Lebensdauer der Blattspreiten, Succulenz, starke Haarbekleidung und anderweitiger Schutz gegen Transpiration treten bei den Pflanzen dieser Formationen besonders stark hervor. Da diese Formationen in der mannigfachsten Weise in die subxerophilen übergehen, so ist es bei der kartographischen Darstellung geboten, auch hier wieder denselben Untergrund in gelb zu geben, wie bei den Formationen der Gruppe E. Die Formationen, in denen Graswuchs vorherrscht, haben zusammen- hängenden gelben Untergrund, dagegen sind die grasarmen, mehr oder weniger wüstenartigen Formationen durch schräge gelbe Striche gekennzeichnet. Ua in den xerophytischen Formationen das Blattlaub bei den meisten Pflanzen längere Zeit. nicht zu sehen ist, bei vielen auch in hohem Grade reduziert oder völlig unterdrückt wird, so gebe ich hier alle Signaturen in Schwarz; nur die temporären Wasserläufe, an denen sich oft etwas dichterer Baumwuchs entwickelt, deute ich durch einen schmalen, grünen Streifen an. Die Anfertigung der Vegetationskarte von Deutsch-Südwestafrika in etwas größerem Maßstabe gab mir Gelegenheit, die Darstellung der xerophilen Formationen ziemlich weit- gehend zu spezialisieren, und ich glaube, daß man mit den dort verwendeten Signaturen auch bei den meisten anderen tropischen und subtropischen Xero- phytengebieten auskommen wird. In den meisten Fällen wird man aber mehr Formationen zusammenfassen müssen; dann mache man, abgesehen von der Salzsteppe oder Salzwüste, die grasarmen Formationen durch diagonal verlaufende gelbe Striche kenntlich, die Grassteppen mit wenig Gehölz, vielfach auch als Savanne (unrichtig) oder Campo, Campine bezeichnet, die Busch- und Baumgrassteppen mit nur wenig breitlaubigen Gehölzen und die Steppen mit laubwerfenden nicht dornigen Gehölzen durch diagonale gelbe Striche mit schwarzen Zeichen für Dorn- und Buschgehölze. F. Xerophile Formationen, 967 a) Sandwüste (Sandwüstensteppe) mit ganz vereinzelten Pflanzen. Solche finden sich einmal in der Sahara und dann in der Kalahari, sonst in Deutsch-Südwestafrika. Man vergleiche die Schilderungen in diesem Band, .40. Außer den zerstreut wachsenden Wüstengräsern (Bd. I, S. 176) finden sich einzelne Aizoaceen, Amarantaceen, Portulacaceen, Rosaceen (Grielum, Neurada), Saxifragaceen (Vahlia), Pedaliaceen (Perodiscus, Harpagophytum) Euphorbia, Asclepidaceen (Sarcostemma), Acanthaceen und Compositen. culentensteppe (Wüstensteppe mit einzelnen Succulenten). Steiniger oder sandiger Boden mit zerstreuten niedrigen Succulenten, zumeist aus den Familien der Asclepidaceen und Aizoaceen, seltener aus denen der Portulacaceen und Crassulaceen, sowie mit kleinen succulenten Euphorbia. c) Steinwüste (Steinsteppe) mit Milchbusch. Enthält fast nur suc- culente Zuphorbia-Büsche und Asclepiadaceen, namentlich Sarcostemma. | d) Wüste oder Wüstensteppe mit Halbsträuchern. Auf steinigem oder sandigem Boden treten in ganz trockenen Gebieten Halbsträucher, wie manche Pelargonium, Sarcocaulon, Hermannia, Corchorus nur sehr vereinzelt auf. Viel reicher und mehr den subxerophilen Formationen sich nähernd, ist die folgende e) Halbstrauchsteppe. Steinige oder sandige Steppe mit zerstreuten Halbsträuchern, welche bisweilen flache Büsche von großem Durchmesser bilden, andererseits nur wenige Äste über der Erde treiben. Je nach den Arten sehr verschieden. Häufig auftretend in Südafrika, Rhodesia, Transvaal, Benguela, Süd-Angola, Deutsch-Südwestafrika. = f) Wüste (Wüstensteppe) mit Rutensträuchern. Retama-Formation in der Sahara. g) Wüste (Wüstensteppe) mit vereinzelten kleinblättrigen Bäumen und Sträuchern. .7amarix-Formation im nördlichen subtropischen und im tropischen Afrika, sowie in Südwestafrika. h) Wüste (Wüstensteppe) mit Dornsträuchern. i) Immergrüne Dornbusch-Steppe. Sie enthält succulente Dorn- gewächse, namentlich kaktusähnliche und kandelaberartig verzweigte Zuphorbia, succulente Kugelstämme (Adenia, Pyrenacantha), immergrüne Dornblattgewächse (Sansevieria-Arten) und immergrüne Kletterpflanzen (succulente Cissws ohne Laubblätter und die blattlose Vanilla Rocheri), bisweilen auch einige Aloe. Diese ausgezeichnete Formation findet man in Ostafrika. k) Steinsteppe mit baumartigen Monokotyledonen oder Kan- delaberbäumen. a) Aloö-Steppe. Steinige oder sandige Steppe mit zahlreichen hohen unverzweigten oder verzweigten Aloe. ß) Drachenbaum-Steppe. Ebenso, aber mit baumartigen xerophilen Dracaena. l) Laubwerfende Dornbuschsteppe. Dornige Sträucher oder Sträucher mit einzelnen Bäumen, mit kleinblättrigem abfälligen oder bald verdorrenden ub. Boden zwischen den Sträuchern meist kahl. Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. 62 ’ 968 Dritter Teil. Formationen. m) Grasarme Obstgartensteppe. Auf kahlem sandigen oder steinigem Boden stehen niedrige Bäume mit abstehendem, manchmal bogig herabhängen- dem dichten Geäst, mehr oder weniger rundlicher Krone in Abständen, so daß man zwischen ihnen hindurchgehen kann. Besonders sind es Commzphora oder Combretum, manchmal Boswellia oder Terminalia oder Balanites. Auch Arten der Anacardiaceen-Gattung Zannea fehlen nicht. Bald treten verschiedene Arten auf, bald herrscht nur eine. n) Gemischte Dorn- und Buschsteppe. Die Elemente von 1 sind gemischt mit nicht dornigen z. T. sogar subxerophilen Buschgehölzen. Besonders am Fuß der Gebirge gegen die Steppe. o) Dürftige xerophile Grassteppe. Dünn mit Gräsern besetztes Land im Süden der eigentlichen Sahara und in Südafrika. Die in solchen Grassteppen auftretenden Gattungen sind hauptsächlich Aristida und Eragrostis, z. B. Eragr. bipinnata. Ferner kommen in Betracht Ehrharta aphylla, Panicum turgidum, Cenchrus, Pogonarthria, Crossotropis. p) Grassteppe mit xerophilen Halbsträuchern. Besonders in Deutsch- Südwestafrika. q) Grassteppe mit Dornsträuchern, insbesondere niederen Acacıa und Albizzia. Viel in Nord-, Ost- und Südwestafrika. r) Grassteppe mit Dornbusch und kleinerem laubwerfenden Gehölz. (Gemischte grasreiche Dorn- und Buschsteppe). i s) Offene xerophile Grassteppe. Der Charakter ist dem der offenen subxerophilen Grassteppe ähnlich; aber die Zahl der Grasarten ist geringer und nicht selten ist eine Art über weite Gebiete alleinherrschend. Auch hier können wir unterscheiden: a) Xerophile Niedergrassteppe, z.B. aus Tragus racemosus oder aus Arıstida hordeacea oder Eragrostis-Arten gebildet. P) Xerophile Hochgrassteppe, auf sandigem Boden oder Lateritboden regenarmer Landstriche, mit Vorherrschen von Andropogon, z. B. 4. cymbarius oder Melinis minutiflora. t) Buschgrassteppe. Die mehr Regen empfangenden Buschgehölze des Gebirgsvorlandes und des Gebirgsbusches wurden unter den subxerophilen Formationen besprochen. Diese Formation ist mehr xerophil. Als Buschgrassteppen bezeichnen wir eine grasreiche Formation, in welchen auf größere Strecken hin Büsche vereinzelt auftreten; dieselbe ist ebensowenig von der echten xerophilen Grassteppe, wie von der Baumgrassteppe scha geschieden; sie wird ebenfalls, wie die Baumgrassteppe, vielfach als Savanne bezeichnet. Es-wird sich auch hier für die Zukunft empfehlen, zwischen den unteren Buschgrassteppen (etwa unter 1000 m) und den höher gelegenen ZU unterscheiden, welche sich an die Gebirgsgrassteppen anschließen und den Jbergang zum Gebirgsbuschland bilden. In den unteren Buschgrassteppen finden sich außer den Steppengräsern hauptsächlich folgende, einzeln oder in kleineren Gruppen auftretende Sträucher: Anona senegalensis, Capparis-Arten (in Ostafrika C. corymbosa und C. Kirki), Courbonia decumbens, ein nur I F. Xerophile Formationen. 969 hoher Strauch mit kleinen blaßgrünen Blättern; Cadaba-Arten (in Ostafrika C. farinosa und C. Kirkii), graugrüne bis 4 m hohe Sträucher; Maerua-Aiten, meist solche mit einfachen Blättern, wie M. angolensıs, ausgezeichnet durch ı dm lange, zwischen den Samen eingeschnürte Früchte, M.rigida, ein sparriger Strauch von 2 m Höhe mit nur ı cm langen Blättern, sodann Boscia und Tylachium africanum. \Von Leguminosen kommen in dieser Weise vor: einzelne Acacia, wie A. seyal, A. stenocarpa, A. tortilis; Bauhinia reliculata; Arten von Diphaca, drüsig-klebrige Sträucher mit unpaarig-gefiederten Blättern und arm- blütigen Trauben, so D. Korkii von Usambara bis zum Kenia, D. trachycarpa in der Massaisteppe und weiter westlich. Hierher gehören. ferner: die Malpighiaceen, besonders Arten von Diaspis und Triaspis, alle mit geflügelten Früchten. Von Euphorbiaceen kommen in den Grassteppen vor: PAyllanthus-, Bridelia- und Acalypha-Arten von 2—4 m Höhe, Flueggea-Arten; von Ana- cardiaceen: Rhus villosa und Rhus glaucescens, auch die weit verbreitete Celastracee Gymnosporia senegalensis fehlt an solchen Stellen nicht. Die Sapindacee Deinbollia borbonica wurde in Usambara und in dem ‚Nyassaland gefunden; die Rhamnacee Zisyphus jujuba dagegen ist in Grassteppen weit verbreitet; zahlreich sind Arten von Grewia; Ochna sind seltener. Einen nicht unwichtigen Bestandteil der Buschgrassteppen bilden die Arten der Thymelaea- ceen-Gattung Grmidia, meist kleinere Sträucher oder Halbsträucher mit gelben oder gelbroten Blüten. Endlich sind noch zu nennen die Verbenacee Bouchea "pterygocarpa, ein etwa ı,5 m hoher Strauch mit rutenförmigen Ästen, die Acanthaceen Dlechum hamatum und Hygrophila Volkensi, die Rubiaceen Crossopteryx africana, ein krüppelhafter Strauch mit großen, lederartigen - Blättern, von Abyssinien bis Angola, und Gardenia thunbergia, die in mehreren Steppenformationen verbreitet ist. ’ olche Buschgrassteppen treffen wir z. B. an in Ugogo, westlich von Mpwapwa, wo bis zum Knie oder den Hüften reichende, in Büscheln wachsende Gräser, mehr oder weniger ausgedehnt, hier und da von Gebüschen durchsetzt, die Vegetationsdecke bilden, nicht selten mit dichtem Dornbusch abwechselnd, ‚über den hin und wieder einzelne Affenbrotbäume und schirmförmige Acacia hinwegragen.. Auch auf dem Wege von Tabora zum Victoria-Nyansa findet Sich zwischen 4° und 5° Buschgrassteppe; auch treten solche in Ussukuma und Schaschi in größerer Entfernung vom Victoria-Nyansa auf. Auf den Plateaus westlich und nordwestlich von Muhalala nehmen die Buschsteppen zu und wechseln mit Baumgrassteppen ab. Auch in Turu kommen solche VOR, ferner in der Massaisteppe im Westen der Litemaberge und in der Land- schaft Ntussu. Im südöstlichen Gebiet treffen wir Buschsteppen im westlichen »saramo, im Wangindoland, im südlichen Gindoland, sodann südlich vom Ro- vuma in der Makua-Steppe, zu beiden Seiten des Shire, namentlich zwischen Manyala und Matope (ı 7°—15°) und auch noch weiter nördlich um den Malombe-See, im S. des Nyassa. $ . u) Baumgrassteppe oder offene grasreiche Baumsteppe (viel- _ ach auch unrichtig Savanne oder Baumsavanne genannt). Oft auf 62* 970 Dritter Teil. Formationen. lockerem und feinsandigem Boden, aber auch auf festerem Lateritboden ist diejenige Steppenformation entwickelt, welche namentlich im Inneren des tropischen Ostafrika den weitesten Raum einnimmt und so oft in afrikani- schen Reisewerken, belebt von Antilopen, Zebras und Straußen dargestellt wird. In der von Grasbüscheln und kleinen Stauden gebildeten Hauptvegetation taucht alle 100— 200 Schritt ein Baum oder Busch auf; Dornsträucher sin wenig vorhanden, auch keine Schlinggewächse. Meist stehen die Bäume so weit auseinander, daß man nach allen Richtungen kilometerweit zwischen ihnen hindurchsehen kann, seltener rücken sie näher zusammen und geben durch Aufnahme von Sträuchern der Landschaft das vielgenannte »parkartige« Aus- sehen, das der Fruchtbarkeit des Landes immer ein böses Zeugnis ausstellt. Mag der Baum einen Einzelstamm haben oder sich strauchartig unmittelbar über dem Boden verzweigen, in jedem Fall strebt er zunächst möglichst in die Höhe, um sich dann wagerecht wie ein Pilz oder Schirm auszubreiten. Oben ist er immer flach, wie abgeschnitten. Tausende und abertausende dieser meist graubraunen Baumschirme, zerstreut über die vom roten Boden durch- leuchtete, während der längsten Jahreszeit braune Grasflur, verleihen der Land- schaft ihre eigenartige »Physiognomie« (Hans MEYER). Hin und wieder wird zwischen den Akazien einmal ein unförmiger Affenbrotbaum sichtbar. Es sind in den Baumgrassteppen weniger Arten vertreten als in den Buschgras- steppen und noch weniger, als in den subxerophilen Buschformationen, doch’ ist eine scharfe Sonderung zwischen allen diesen Formationen nicht vorhanden, obwohl auf große viele Kilometer weite Strecken die eine oder andere For- mation scharf ausgeprägt ist. Von allen Baumarten sind es vorzugsweise die Akazien, welche in der angedeuteten Weise auftreten, so die zo m Höhe er- reichende Acacia subalata, die durch große Stipulardornen ausgezeichnete A. seyal, die bis 2,5 m hoch werdende A. spirocarpa, die mit weißen Blüten und breiten, eiförmigen Hülsen versehene A. senegal (= A.verek) und wohl noch manche andere Art; ferner Daldergia melanoxylon (gern auf etwas feuchtem Boden), Poinciana elata, bisweilen als ı5s m hoher Baum mit aufstrebenden Ästen, die Rhamnacee Zizyphus mucronata; ferner Sterculia-Arten, namentlich die weit verbreitete, dickstämmige ‚Sf. triphaca; von Anacardiaceen finden sich Zannea- ten, während die in der Gestalt ihrer unterseits silbergrau behaarten Blätter ziemlich wechselnde Heeria insignis als bisweilen 10 m hoher Baum verbreitet ist. Ferner treten in der Baumsteppe zahlreiche Comdretum-Arten auch süd- wärts bis Transvaal auf, in geringerer Zahl Terminalia-Arten, z. B. 7. torulosa im Seengebiet, 7. Föscheri in der Massaisteppe bei Salanda, 7. Kaiseriana in Ugunda, die Comdretum-Arten nicht selten durch mehr oder weniger dichte Bekleidung von kleinen Schüppchen, die Trrminalia-Arten öfter durch dichte, seidige Behaarung der Blätter geschützt. In den Baumsteppen von Unyam- wesi und weiter nordwärts findet sich auch die Bignoniacee Spathodea nzlotica. Ein etwas seltener, am Kilimandscharo und im Sambesigebiet vorkommen“ der Baum ist die Rhamnacee Berchemia discolor, welche durch ihre Blätter F. Xerophile Formationen, 971 etwas an Rhamnus Frangula erinnert. Auch einzelne Si/rychnos-Arten finden sich häufig in der Baumgrassteppe. Zu den auffallendsten Erscheinungen in der Baumgrassteppe gehören aber die Affenbrotbäume und die Kigelien. Der Affenbrotbaum oder Baobab, Adan- sonia digitata, in Ostafrika mbuju genannt, zu der Familie der Bombacaceen gehörig, ist in jeder Beziehung merkwürdig. Während die übrigen Steppen- ISA SL NL \ ERW LLAEN B7 IL REIT == = ei enge re Fig. 709. Ein Affenbrotbaum, Adansonia digitata L. bäume nur wenig dicke, aber sehr feste Stämme entwickeln, auch meistens nur bescheidene Größe erreichen, entwickelt der Affenbrotbaum hellgraue Stämme von kolossaler Dicke, nach KERSTEN (in von der Deckens Reisen I. 196) bisweilen mit einem Umfang von 5o m und teilt sich in geringer Höhe in mächtige Äste, die bis 30 m lang werden und, obwohl selbst sehr dick, meist nur dünnes Gezweig tragen, das nur zur Regenzeit und wenige Monate nachher mit großen, gefingerten Blättern bedeckt und mit über faustgroßen, prachtvollen, weißen, bis ı5 cm Durchmesser haltenden Blüten geziert: ist, 972 Dritter Teil. Formationen. welche an 4—5 dm langen Stielen herunterhängen und von Bienen eifrig be- sucht werden, weshalb auch in den bewohnten Steppengebieten von den Ein- geborenen an den Baobabs häufig Bienenkörbe angebracht werden. Der dicke, fleischige Stamm, der ebenso wie der Stamm der Kandelabereuphorbien sehr wenig verholzte Substanz besitzt, ist ein ausgezeichnetes Wasserreservoir und ermöglicht eine solche kolossale Entwicklung auf trockenem Boden. Sehr eigentümlich sehen altersschwache Baobabs aus, sie brechen in sich zusammen, die silbergraue Rinde, das weiße morsche Holz zersplittern und bilden einen Trümmerhaufen, der, von Regen und Sonne gebleicht, aus der Ferne be- trachtet, einer verfallenen Hütte ähnlich sieht (von HÖHNEL, zum Rudolfsee S. ı31). Auch wird der hohle Stamm bisweilen zur Bergung von Vieh be- nutzt. Die oft 5 dm langen, graubraunen Früchte finden ihr Seitenstück in den Früchten eines anderen Baumriesen der Baumgrassteppe, welcher aller- dings seltener auftritt, der ÄKigelia aethiopica. Dieser Baum erreicht bis 25 m Höhe und einem Stammumfang von 8 m, er erinnert in seiner Belaubung an unsere Walnußbäume, und trägt an bisweilen 2 m langen Stielen Trauben dunkelpurpurroter, glockiger und lippenförmiger Blüten, aus denen sich 5—6 dm En Früchte entwickeln, die wie Riesenwürste herunterhängen. u treten schon im Küstenland sehr reichlich auf, noch mehr aber im Innern, in in Entfern om Meere, so im W. des Pangani zwischen Usambara, Nguru und Useguha, im it EEE (STUHLMANN), im südlichen Ukami in der Kissaki-Ebene, in welcher die Baumgrassteppen neben den Acacia und Combretum auch Pterocarpus und Hyphaene enthalten, im östlichen Ukami, westlich von Kwa Ssalalla, im Hinterland von Kilwa, in der Wakua-Steppe (F. v. BEHR) im südlichen Gindoland, in Khutu zwischen dem Rufidschi, Mgeta und Rubehobeho. Ferner finden wir Baumgrassteppen im Nyassaland, am Rovuma entlang westwärts von Newela und westwärts der Mündung des Lugende, sowie im Norden und Osten des Kilwa-Sees; i n Mos- sambik aber scheinen Baumgrassteppen von dem geschilderten Charakter kaum noch Re nden wir uns nun nach dem Norden, so treffen wir, wie schon oben erwähnt, typische Baumgrassteppen auf dem groben, kiesigen Sandstein im Westen von Duruma und dann von Teita bis zum Kilimandscharo, im Südwesten von Aruscha längs der Litemaberge, vom Doenje Lukufu nach Doenje Kissala, zwischen Doenje Kissala und Umbugwe, am Ngorongoro-See, am Lgarrya- See, zwischen der Nyarasa-Steppe und Serengeti, re unit offener Grassteppe und Steppen- busch, im östlichen Ugogo, in Uasi, nördlich von Irangi, mehrfach in Unyamwesi, zwischen Tabora und Weruwera, nördlich von Tabora bis zum Gombefluß, im Süden des Viktoria -Njansa südlich vom Speke-Golf von Usambiro bis Bukense, im Südwesten des Sees im Kimoaniland, endlich vom Ufer des Albert-Edward-Sees bis zu den Vorbergen des Runsoro. v) Busch- und Baumgrassteppe mit zum Teil breitlaubigen, meist laubwerfenden Gehölzen — Parksteppe. Diese Formation steht an der Grenze der subxerophilen und xerophilen. Sie enthält mehrere große Bäume verschiedener Familien und zahlreiche Buschgehölze zerstreut. Es ist die Formation, welche einen Teil von Senegambien, Togo, Mittel-Nigerien, dem Schari- und Ghasalsand bedeckt, in welcher der Butterbaum Busyrospermum Parkii, Lophira alata u. a. S. 785 aufgeführte Gehölze zerstreut sind. w) Grassteppe mit Dornbäumen oder grasreiche Obstgarten” steppe. Wie m; aber zwischen den Bäumen viel Gras und später Wi Stauden. Mehr in der Nähe der Gebirge, wo die Niederschläge etwas reich- licher fallen. F. Xerophile Formationen. Anhang. 973 Anhang. An die xerophilen Formation schließen sich einige subxerophile an, welche in xerothermen Gebieten vorkommen, aber dadurch, daß das Grundwasser ihres Bodens von den Wurzeln einzelner mäßig hydrophiler Baumarten erreicht werden kann, einen von den übrigen Formationen der xerothermen Gebiete abweichenden Charakter zeigen, wenigstens insofern, als die Baumformen dichter beieinander stehen und waldartige Bestände oder Ufergehölze bilden. Sie fallen dadurch unter die Rubrik der Alluvialwälder, unterscheiden sich aber von den anderen Alluvialwäldern dadurch, daß sie eben fast nur aus der den geschilderten Bedingungen entsprechenden Bäumen bestehen, hingegen eines eigenartigen Niederwuchses entbehren, weil von anderen Pflanzen das Grund- wasser nicht erreicht werden kann und der Boden nur ausgesprochene Xero- phyten tragen kann. Solche Formationen sind: a) Dichter Wald von Dorngehölzen, meist Akazien. Auf Über- schwemmungsland, wie in der Umgebung des Tsad-See im Mündungsgebiet des Schari bilden Akazien dichte Bestände. b) Alluvialwald und Galeriewald regenarmer und sehr warmer Gebiete (in der Steppenregion) siehe oben unter Bay, Ee und Ef. c) Alluvialwald und Uferwald regenarmer und mäßig warmer Gebiete (in der Steppenregion). Siehe oben unter Bad. Hierher gehören die aus Akazien, oder aus Comdretum und Terminalia oder aus Copaifera mopane oder Euclea pseudebenus oder südafrikanischen Salir oder Myrica ge- bildeten Ufergehölze Südafrikas. Vierter Teil. Florenbestandteile und allgemeine Grundzüge der Gliederung der Flora, Erstes Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. Daß ein so großer Erdteil wie Afrika, welcher vom Äquator aus nach Norden und Süden sich über die Wendekreise weit hinausdehnt, verschiedene Florenelemente enthält, ist leicht begreiflich. Die namentlich von einzelnen nicht mehr lebenden Palaeobotanikern vertretene Anschauung, daß nicht nur in der Karbonzeit, sondern auch lange darüber hinaus auf der ganzen Erde eine gleichartige Flora geherrscht habe, ist längst überwunden. Da uns fossile Pflanzenreste aus der mesolithischen und älteren känolithischen Periode der tropischen Länder in durchaus ungenügender Zahl vorliegen, so sind wir in florengeschichtlichen Fragen bezüglich dieser Gebiete fast ausschließlich auf die systematische Stellung der in ihnen vertretenen Pflanzengattungen und deren sonstige Verbreitung angewiesen. Das ist es auch, was den mühsamen systematischen Studien eine über die bloße Klassifizierung und banausische Pflanzenkenntnis weit hinausgehende Bedeutung verleiht und wegen dieser großen Bedeutung für unsere Anschaunng von der Entwicklung der Floren zu immer tiefer gehenden Studien der Verwandtschaftsverhältnisse der einzelnen Gattungen und ihrer Arten auffordert. a) Das pantropische oder allgemeine tropische Element. Nach Ausschluß der Gattungen, welche entweder als Wasserpflanzen, oder als gleichzeitig in der Ebene der gemäßigten Zonen und in den Hochgebirgen der Tropen vertreten, fast über alle Erdteile sich verbreitet haben, ist noC eine ziemlich große Zahl von Gattungen vorhanden, welche gegenwärtig in den tropischen und subtropischen Gebieten Amerikas, Afrikas und Asiens vol kommen. Bei einigen dieser Gattungen sind alle Arten amerikanisch und nur ein- zelne derselben haben auch in den übrigen tropischen Gebieten sich weit Ver breitet; diese mehr dem amerikanischen Element zugehörigen Gattungen sind durch fetten Druck (z. B. Spilanthes) hervorgehoben. Die große Mehrzahl der Gattungen umfaßt entweder nur hydrophile und hygrophile Arten oder ı. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. "975 auch subxerophile, ihre Namen sind cursiv gedruckt, z.B. Piper. Dagegen sind diejenigen Gattungen, deren Arten vorzugsweise xerophil oder höchstens subxerophil sind, mit gewöhnlichen Typen bezeichnet, z. B. Aerua. Einige vorzugsweise in den gemäßigten Zonen verbreitete, aber auch mehrfach in den tropischen Hochgebirgen vorkommende Gattungen sind angeführt und durch ( ) kenntlich gemacht. Hymenophyllaceae: Trichomanes, nt äugge Cyatheaceae: Cyathea, Alsophila, Hem Polypodiaceae: Dryoßteris, en Aspidium, Gymnoßteris, Oleandra, Nephro- — Microlepia, Diplazium, Asplenium, Blechnum, Doryopteris, Adiantum, Pieris, Histiopteris, 1tis, sie ER > podium, Elaphoglossum, Acrostichum. Schizaeaceae: er Marattiaceae: ra Equisetaceae: Zguis Lycopodiaceae: Train Psilotaceae: Psilotum. Selaginellaceae: Selaginella. Gnetaceae: er Ephedra (subtrop.). Taxaceae: carpus. Typhaceae: Poker Najadaceae: Najas. ydrslliritneene: Vallisneria, Oltelia. Triuridaceae: Sciaphila. Gramineae: Imperata, ui Frianthus, Rottboellia, Manisuris, Elionurus, Andro- pogon, Ischaemum, Tragus, Paspalu nicum aeren oa, Jsachne, Oplismenus, Setaria, Cenchrus, mare: tenotaphrum, Oryza, gr Eee Eon lus, Tristachya, Danthonia, Microchtök: Cy- odon, Chloris, Dactyloctenium, eis a Phragmites, Disteins Eragrostis, Streptogyne, Arundinaria. Cyperac : Lipocarpha, ee Hypolytrum, Cyperus, Kyllinga, Fuirena, Scirpus, esnel Fimbrisli Cladium, Rem ge nia, Scleria, (Carex). : Cyrtosperma, Pisti nee Lemna, Wolffa. Xyridaceae: Ayris. Eriocaulaceae: Zriocaulon. Commelinaceae: Floscopa, Commelina, Aneilema. Juncaceae: (Funcus). Liliaceae: Anthericum, Viestrasfene Smilax. Amaryllidaceae: Crinum, Hypoxis Taccaceae: Tacca. Dioscoreaceae: Dioscorea. Zingiberaceae: Costus Cannaceae: Canna. Burmanniaceae: Burmannia, Gymnosipho Orchidaceae: Zabenaria, Vanilla, Casa, Polystachya, Liparis, Bolbophyllum. Piperaceae: 2 Peperomia. Urticaceae: Ei, Laportea, Fleurya, Girardinia, Pilea, Bochmeria, Pouzolzia. Olacaceae: Ximenia, Olax. 976 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Bi Aristolochiaceae: Aristolochia. Amarantaceae: Celosia, Amarantus, Cyathula, Aerua, Achyranthes, Alternanthera. Nyctaginaceae: gebe Pisonia, Phytolaccaceae: Phytolac Aizoaceae: Mollugo, Eee Sesuvium, Limeum, Giesekia. Portulacaceae: Talinum, Portulaca . Basellaceae: Dasella. Caryophyllaceae: Polycarpaea. Nymphaeaceae: Brasenia. Ranunculaceae: C/ematis. = Menispermaceae: Cocculus, Cissampelos. & Anonaceae: Xyopia. H; Lauraceae: Beilschmiedia, Cassytha. er Papaveraceae: Argemone. Hernandiaceae: Gyrocarpus, Hernandia. Capparidaceae: Cleome, Pedicellaria, Polanisia, Crataeva, Capparis. N Pittosporaceae: Pitlosporum. er “ Crassulaceae: Bryophyllum. Rosaceae: Parinarium. Connaraceae: Connarus, Roure Leguminosae-Mimosoideae: Bla, Neptunia, Acacia, Mimosa, Pipi a Parkia, Prosopis Rue .-Caesalpinioi iq eae: Cynometra, Crudia, Bauhinia, Dialium, Gleditschia, ( & FE orum. 00 L.-Papilionatae: Ormosia, Sophora, Crotalaria, Indigofera, Tephrosia, seh mene, en Zornia, Desmodium, Dalbergia, Pterocarpus, Lonchocarpus, Derris, Abrus, _ Teramnus, Erythrina, Mucuna, Dioelea, Canavalia, Cajanus (?), Raps —— Vigna, he, Lablab. n £ Oxalidaceae: Oxalis, Biophytum. Erythroxylaceae: Eryihroxylon. Zygophyllaceae: Tribulus. Rutaceae: Fagara Polygalaceae: Pole, Securidaca. Dichapetalaceae: Dichapetalum Euphorbiaceae: runicken Oröton, Cleidion, Acalypha, Tragia, Dalehuni. Sebastiania, Sapium, Euphorbia. Buxaceae: Buxus (nur im NO. von Afrika). Anacardiace ae: Rhus. Celastraceae: Gymnosporia, Zlaeodendron. Hippocrateaceae: Hißfocratea, Salacia. Sapindaceae: Cardios, eg Paullinia, Allophylus, Dodonaea. alsaminaceae: Impatien a, ceae: Mami 5 Berralin, Melochia, Waltheria. cnincene: Tetrac rae: Apericum, er : Ouratea, Sauvagesi d. EEE En EN Be Te see 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 977 Violaceae: AKinorea, en Flacourtiaceae: HZomalium Begoniaceae: Bei, a. Lythraceae: Rotala, Ammannia, Nesaca. Rhizophoraceae: Rhirophora. Myrtaceae: Zugenia, Syzygium. Melastomataceae: Memecylon. Oenotheraceae: Jussieua, Ludwigia. Halorrhagaceae: Serpicula, Gunnera. Araliaceae: Scheflera, Polyscias. Umbelliferae: Aydrocotyle. Ericaceae: Vaccinium. Myrsinaceae: Aapanea. Plumbaginaceae: Statice, Plumba Sapotaceae: $ ke c Cheophte Mimusops. Ebenaceae: Mada, Dios, Oleaceae: EEE ER (Hauptentwicklung in Afrika). Loganiaceae: Strychnos, Buddleia. Gentianaceae: eu Kanal LZimnanthemum, Apocynaceae: Rauwo Asclepiadaceae: OA, Cynanchum. Convolvulaceae: Breweria, Evolvolus, Jacquemontia, Convolvulus, Aniseia, Hewittia, Ifonoea, Merremia, Rivea. Hydrophyllaceae: Aydrolea. Borraginaceae: Cordia, Ehretia, Heliotropium. Verbenaceae: Priva, Bouchea, Vitex, Clerodendron, Avicennia. Labiatae: Salvia, Ocimum. Solanaceae: Solanum Scerophulariaceae: Ambulia, Stemodia, Bacopa, Peplidium, Limosella, Lindernia, Ily- santhes, Torenia, Scoparia, u Bucchnera. Lentibulariaceae: Üiricularia. Acanthaceae: Tubiflora 2 ping, Dyschoriste, Thunbergia, Ruellia, Barleria, Pseuderan- themum, Bart, Yusticia, Dich lipter: Plantaginaceae: Plantago EEE Kubi aceae: Uncaria, Randia, Ixora, Psychotria, Triainolepis, Geophila, Paederia, Cephaelis, Morinda, Borreria. Cucurbitaceae: Blastania, Melothria, Corallocarpus Campanulaceae: Ber clea, Cephalostigma, Lobshia. Goodeniaceae: Compositae: Blephant opus, Vernonia, Adenostemma, Mikania, Eupatorium, Ageratum, Conyza, Epaltes, Sphaeranthus, Siegesbeckia, Belipta, Wedelia, Melanthera, Spi- lanthes, Bidens, Senecio, Launaea. Bei den wenigen Gattungen, welche durch fette Kursivschrift hervor- gehoben sind, kann man mit ziemlicher Sicherheit amerikanischen Ursprung annehmen, die große Mehrzahl sind aber in der Alten und Neuen Welt mit mehreren oder einigen eigentümlichen Arten vertreten, vielfach auch in den einzelnen Erdteilen mit eigentümlichen Sektionen. Von ihnen müssen wir annehmen, daß sie entweder, wenn der Atlantische Ozean Amerika und Afrika in gleicher Weise wie in der Gegenwart geschieden hat, in der Kreideperiode bis in viel höhere Breiten verbreitet gewesen sind, als gegenwärtig, oder aber 978 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. bei einer mehr oder weniger vollständigen Verbindung des südamerikanischen Kontinentes, mit dem afrikanischen schon in der Zeit, als diese re existierte, den größten Teil ihres Areals erobert haben. Da nun aber solche Verbindung nur noch in der Kreideperiode teilweise bestanden ha n kann, so müssen notwendig die meisten Gattungen des allgemein tropischen Elementes ein sehr hohes Alter besitzen. Jünger sind solche, welche wie Ari. saema erst in der Tertiärzeit von Asien nach Ostafrika und nach Nordamerika gelangt sind. b) Das palaeotropische Element. ; Hierzu gehören diejenigen Gattungen, welche Afrika und einem ie Teil des tropischen Asiens, vielfach auch Madagaskar und dem tropisc PR Australien gemeinsam sind. Es sind dies, wenn wir auch hier wieder von den mediterranen und borealen Gattungen, die nach den Hochgebirgen a drungen sind, absehen, die in folgender Liste aufgezählten. Wie bei 8 vorigen Kategorie sind die Gattungen, welche hygrophile oder wenigstens je xerophile Arten enthalten, durch Kursivschrift kenntlich gemacht. Nicht se ist die Mehrzahl der Arten solcher Gattungen xerophil und nur eine a hygrophil. Es befinden sich in dieser Kategorie auch Gattungen, welche das tropische Asien zwar mit Westafrika, aber nicht mit Ostafrika gen solche meist ausgesprochen hygrophile Gattungen habe ich durc hinter dem Namen stehendes W hervorgehoben. Ferner enthält die a der palaeotropischen Gattungen auch mehrere, welche nur im To en und Ostafrika vorkommen; sie sind durch ein O gekennzeichnet; ne es auch einzelne, welche Asien nur mit Madagaskar gemein hat; ich ” mit Ma signiert. a sind in dieser Aufzählung der in Afrika vr palaeotropischen Gattungen diejenigen, welche in Asien nur eine ee Verbreitung besitzen, im wesentlichen nur im westlichen Asien, =. indien oder dem Himalaya, oder in den zentralasiatischen Steppengebieten kommen. Polypodiaceae: Humata, Davallia, Stenochlana, Hymenolepis, Niphobolus, Platycerium. Pandanaceae: Fandanus. Aponogetonaceae: Aponogeton. Hydrocharitaceae: Hydrilla, Blyxa. ; Gramineae: Pollinia, Arthraxon, Anthistiria, Perotis, Tricholaena, Leptaspis, Phorus, Centotheca, Oxytenanthera Araceae: Amorphophallus (incl. Hydrosme). Commelinaceae: Pollia. Pontederiaceae: Monochoria. Eleusine, Elytro- Liliaceae: Dracaena, Asparagus. 2 gu Amaryllidaceae: Pancratium, Curculigo. Musaceae: Musa, Marantaceae: Clinogyne, Phrynium. ww s: a, Pha) Orchidaceae: Nervilia, Gastrodia W, Zeuxine, Cheirostilis, Hetaerta, Oberonte, Cirrhopetalum ©. 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 979 Urticaceae: Zlatostema, Procris, Droguetia O. Loranthaceae: Fiscum, Loranthus. Amarantaceae: Deeringia, Digera, Pupalia, Nothosaerua, Psilotrichum. Aizoaceae: Trianthema (eine Art auch nach Amerika gelangt) Menispermaceae: Siephania, Limacia, Tinospora. Anonaceae: Uvaria, Unona, Polyalthia, Artabotrys. Hernandiacae: Zligera r ap: ser eae: Sys Maerua. : Kalanchoö Connaraceae: Agelaea, SER : eguminosae-Mimosoideae: Albizzia, Mimosa, Dichrostachys. -Caesalpinioideae: Zrythrophloeum, Trachylobium, Afzelia, Pterolobium O, Poinciana, er L.-Papilionatae: Lotononis, Parochetus (nur im Hochgebirge) O, Mundulea, M. illettia, Ormocarpum, Smithia ©, Pseudarthria, SEE (1 auch in Am.), Dumasia, Uraria (I auch in Am.), ee Seen he, Eee rpus : Monson Linwälßer Biene Zygophyllaceae: Balan Rutaceae: 7oddalia, ER Limonia W, Acgle W. Simarubaceae: en Brucea, Burseraceae: Commi; Meliaceae: Xylocarpus o, Copedanen Ma, Turraca, Melia. Malpighiaceae: see Hiptage W?. Euphorbiaceae: Baccaurea W, Hymenocardia W, Flueggea, Cyelostemon, Antidesma, Cleistanthus, Bridelia, Daphni W, Claoxylon, Micrococca, Macaranga, Äerodenmie W, Gelonium O, Excoecaria. alvadoraceae: Azima. Icacinaceae: Apodytes, Fodes W Sapindaceae: Chytranthus, Harpulia O Balsaminaceae: /mpatiens (auch Nordamerika). Rhamnaceae: Ventilago, Helinus. Vitaceae: er Tiliaceae: Grew Bombacaceae: en Malvaceae: Thespesia. Sterculiaceae: Melhania, ZeptonychiaW, Kleinhovia O, Pterygota, FirmianaW, Heritiera O. Ochnaceae: Ochna Theaceae: Adinandra W. Guttiferae: Garcini Flacourtiaceae: ee Passifloraceae: Adenia. Thymelaeaceae: Gnidia. Rhizophoraceae: Cerioßs Oo, Beier O, Weihea, Anisophyllea. Combretaceae: Zumnitzera O, Quisqualis. Melastomataceae: Osdeckia, Medinilla W, Memecylon. Alangiaceae: Alangium. Halorrhagaceae: Zaurembergia Myrsinaceae: Maesa, Myrsine, Embelia, Oleaceae: Ola O. 080 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Gentianaceae: Exacum, Sebaea. Apocynaceae: Carissa, Strophanthus. Asclepiadaceae: Periploca, Cryptolepis W, Ma, Sarcostemma, Secamone, Dregea, Gym- nema W, Ceropegia. Borraginaceae: Trichodesma. Verbenaceae: Prem Labiatae: ei Cole, Orthosiphon, Acrocephalus, Moschosma. Scrophulariaceae: Dopatrium, Sopubia, Striga, Rhamphicarpa. Gesneraceae: Epithema W Acanthaceae: Nelsonia, Micranthus, Crossandra, re ‚ Nicoteba, Raphidospora, Rungia a Hypoestes, Synnema W, ae Phaulopsis aceae: Oldenlandia, Argostema W, Be W, Mussaenda, Urophyllum, Cho- ande Tricalysia, Vangueria, SE Coffea, Pavetta, Grumilea W, Chasalia, La- ie Gaertnera W. Cucurbitaceae: Luffa O, Lagenaria O, Momordica. sitae: Zthulia, Grangea, Microglossa, Psiadia O, 3 Zumea, Laggera, Phuchem, Heli- chrysum, re Gerbera O (auch in Sibirien und Nordchina). c) Das afrikanisch-asiatische Tropenelement. Hierunter fassen wir diejenigen Gattungen zusammen, welche nur in Afrika und dem kontinentalen Asien, aber nicht mehr im malayischen Archipel und Polynesien vorkommen; die fett gedruckten Namen bezeichnen die in Asien reicher entwickelten; die gesperrt Antiqua gedruckten die nur in den Wüsten vorkommenden; die fett kursiv gedruckten Namen beziehen sich auf Gattungen, welche in Afrika formenreicher sind als in Asien; die Gattungen, deren Arten vorzugsweise hydrophil, hygrophil oder subxerophil sind, sind durch Kursiv- druck ihrer Namen kenntlich gemacht, es sind deren nur wenige. Polypodiaceae: Actiniopteris. Butomaceae: Tenagocharis. 2 Ale taceae: Lagarosiphon, Boottia Gramineae: Possia O, Thelepogon O, Cleistachne 0, Latipes, Schönefeld, Ensene Melancenehri, Tripogon, Tetrapogon, Dinebra, Aeluropus. 1 : Borassus, auc a (ob wild?). a Sauromatum. Liliaceae: Gloriosa, Urginea, Ornithogalum, Sansevieria. Orchidaceae: Satyrium, Died. Salicaceae: Populus euphratica O. Urticaceae: Lecanthus O, Debregeasia O. . Santalaceae! 8. Chenopodiaceae: Eiaiyion Aizoaceae: Limeum, Orygia. Caryophyllaceae: Cometes ©. Capparidaceae: Dipterygium. Cruciferae: Farsetia. Resedaceae: Oaylusea, Ochradenus. Podostemonaceae: Dieraea. Saxifragaceae: Yahlia Ma. Rosaceae: Pygeum. Al u ve aa 3 ı. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 981 Saxifragaceae: Vahlia Ma Leguminosae: Dalhousiea (Südafrika und Himalaya), Alhagi, Shurteria. Zygophyllaceae: Seetzenia NO,S, Balanites. Burseraceae: Boswellia O, Commiphora. Euphorbiaceae: Baccaurca W, Hymenocardia W, Agrostistachys W. Anacardiaceae: Lannea. Icacinaceae: Pyrenacantha (auch Madagaskar). Lythraceae: Woodfordia O. — Combretaceae: Anogeissus. Umbelliferae: Trachydium O, Trachyspermum. Plumbaginaceae: Ceratostigna NO, Vogelia. Salvadoraceae: Salvadora ©. — Gentianaceae: Canscora O. Apocynaceae: Baissea W. Asclepiadaceae: Cryptolepsis W (auch Madagaskar), Glossonema O, Calotropis, Daemia, Orthanthera, Caralluma. abiatae: Anisochilus W, Platostoma W, Geniosporum (auch Madagaskar). Serophulariaceae: Swiera O, Lindenbergia OÖ, Micrargeria. Pedaliaceae: Sesamum. Aecanthaceae: Neuracanthus. Rubiaceae: en Cucurbitaceae: Kedrostis, Citrullus Compositae: Blepharispermum O, Dieomä (auch Madagaskar). d) Das afrikanisch d ische Florenelement. Die Zahl der Gattungen, welche das noch sehr unvollkommen erforschte madagassische Gebiet (Madagaskar, die Mascarenen, Comoren und Seychellen) allein mit Afrika gemeinsam haben, ist eine ziemlich große; die meisten sind auf dem Kontinent und Madagaskar gleichmäßig vertreten (Namen klein gedruckt, die hydrophiler bis subxerophiler Gattungen kursiv, wie Wiesneria, die mehr xerophiler mit gewöhnlicher Schrift, wie Phaeoptilon); andere aber, wie z. B. Moraea, Aristea stärker auf dem Kontinent, wenige, wie Hydro- stachys stärker auf Madagaskar. Daß mehrere Gattungen Madagaskars nur im Osten (O) oder Süden (S) des Kontinentes vorkommen, ist nicht auffallend. Dagegen erscheint es auffälliger, wenn einzelne Gattungen (W) sich nur in Westafrika und Madagaskar finden; es sind deren nur wenige. Übrigens treten die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen der kontinental-afrikanischen, insbesondere der ost- und südafrikanischen Flora mit der madagassischen noch vielmehr hervor, wenn man auch die Verbreitung einzelner Arten in Betracht zieht, auch solcher Gattungen, welche, wie die der Farne, weiter verbreitet sind. Endlich hat man zu berücksichtigen, daß manche für Madagaskar be- sonders charakteristische Gattungen nur mit solchen Afrikas näher verwandt sind, so z. B. Ravenala mit der südostafrikanischen Gattung Strelitzia. Schizaeaceae: Mohria Gramineae: Ey — Cyperaceae: Eriospora. Alismataceae: Wiesneria Palmae: Medemia inkl, Bismarckia) O, Hyphaene. Araceae: 7yphonodorum O (nur auf den Inseln). Eriocaulacene: Mesanthemum, Commelinaceae: Coleoirype O. 982 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgemeine Grundzüge der Gliederung der Flora, L iacene: Kniphofia O, Alo Iridaceae: Moraea, Aristea SEE TER S, Watsonia S. Zingiberaceae: Aframomum, Aulotandza W. hidaceae: Holothrix, Cynosorchis O, Amphorchis W, Brownlea S, Platylepis, : m, Disa. eae: Chaetacme. — Moraceae: Cardiogyne O, Treculia, Bosqueia. — Urtiea- ceae: Obetia ©. Proteaceae: Faurea. Hydnoraceae: Hydnora. Nycitaginaceae: Phaeoptilon W. Menispermaceae: Chasmanthera. Anonaceae: Popowia, Hexalobus, Monodor«a. Myristicaceae: Brochoneura ©. — Lauraceae: CryPlocarya O. Capparidaceae: Tylachium O. Hydrostachyaceae: Hydrostachys. Saxifragaceae: Drexia ©. — Myrothamnaceae: Myrothamnus. Connaraceae: Byrsocarpus. Leguminosae: Fagelia S, Cadia O Geraniaceae: Pelargonium, O,S (auch Syrien). Rutaceae: Toddaliopsis O, Teclea. Malpighiaccae: Triapsis, Sphedamnocarpus, Acridocarpus. Eupho % i aceae: Thecacoris W, Uapaca, Lepidoturus, Pycnocoma, Anthostema. : Sorindeia, Protorhus, Heeria Celastraceae: : Catha, Mystroxylon S, Hartogia $, Pleurostylia S. leacinaceae: RER Eee Leptaulus, Cassinopsis O Sapindaceae: Deinbollia, Macphersonia O. Rhamnaceae: Zasiodiscus. — estkllene: Seytopetalum W. | Tiliaceae: Sparmannia O,S. | Guttiferae: Ps BSP NEN Haror Flacourtiaceae: Xylotheca ö. Pa aropsia, Scolopia, Calantica ©, N: zumannia 0,6, Ludia O, Doryalis. Thymelaeaceae: Peddiea, Dais O. Rhizoph : Det Mine Melastomataceae: te Araliaceae: (Cusso Ericaceae: na EN Philippia. | Loganiaceae: a Nuxia, Chilianthus S. E | (}enti elmontia, Canscora, Chironia Apoeynaceae: a Landolphia, Conopharyngia. Oneinotis W, Mascarenhasia O, Pa ehypodium W. Asclepiadaceae: Pentapetia O. Labiatae: Pyenostachys O,S, Hoslundia. Scrophulariaceae: Diclis, Halleria ‚ Selago, Harveya O,S. I Bignoniaceae: Kigelia, Khlsosen O,S. a Pedaliaceae: Harpagophyton S, Pretrea O. Di Gesneriaceae: Didymocarpus, Streptocar ei haceae: Afromendoncia W, Brillantaisia, Mimulopsis, Acanthopale, B sendoblephart“ Anisostach ra W, Isoglossa, RENTE Himantochilus (Comor. iaceae: Pentas, Otomeria W, Dirichletia 0, € ERIRE Polysphaer en (Seychellen), Rutidea, Triainolepis O, Anthospermum. urbitaceae: Adenopus, Trochomeria W,S, Raphidiocystis W. en Lighfootia, Zaurentia S. S. Compositae: Nidorella 0,5, Amphidoxa C,S, Iphiona-O,8, Stoebe S, Athrisia Voacanga, Alafia W, ia (Comor.) : 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 983 Unter den hier aufgeführten Gattungen befinden sich nur wenige, welche einen besonders eigenartigen, in anderen Teilen der Tropen nicht vorhandenen Typus repräsentieren, wie die Hydrostachyaceae und Myrothamnaceae. Die übrigen Gattungen gehören größeren Familien an, von denen überhaupt in jedem Tropengebiet eigentümliche Gattungen existieren. Dagegen besitzt Madagaskar auch noch sehr eigentümliche Typen, welche mit keinem der kontinentalafrikanischen verwandt sind, wie z. B. Didiera, die Chlaenaceen u. a. e) Das afrikanisch-makaronesische Element. Makaronesien beherbergt neben zahlreichen endemischen Arten und Gattungen auch einige Gattungen und Arten, welche es mit Afrika in nähere Beziehung bringen. Sehen wir von den vorwiegend mediterranen Arten und Gattungen ab, welche Nordafrika mit den Kanaren verbinden, so haben wir noch eine Anzahl anderer, welche entweder ausschließlich Afrika und den Kanaren gemeinsam sind, oder Gattungen, deren Arten afrikanischen nahe- stehen. In der folgenden Liste sind die Namen solcher Gattungen kursiv ge- druckt, ferner die dem nordafrikanischen Wüstengebiet zugehörigen Arten durch gesperrte Schrift gekennzeichnet, z. B. Traganum, die in Afrika reicher entwickelten Gattungen, mit Ausläufern nach den makaronesischen Inseln durch fette Kursivschrift (z. BB Mesembrianthemum), die auf den Inseln stärker - entwickelten durch gewöhnliche fette Schrift, z. B. Sempervivum. Einige Gattungen bleiben noch übrig; über deren Ursprung man wegen ihrer weiteren Verbreitung noch im Unklaren ist. In die Liste sind auch einige wichtige Gattungen aufgenommen, welche nicht auf Afrika und Makaronesien beschränkt sind, sondern auch in Indien vorkommen. Bei diesen ist (auch in Indien) beigefügt. Palmae: P%oenix (auch in’ Indien). Liliaceae: Dracaena (auch in Indien). Myricaceae: Myrica Sect. Morelle (auch in Nordamerika und Ostasien). Chenopodiaceae: Chenolea, Tragan Aizoaceae: Aieuom Mesembrianthemum. Caryophyllaceae: Gy cler phalus. Lauraceae: Öbetsa Bet apipin Cruciferae: Notoce en Oliyoinirt assulaceae: ee Sekt. Aeonium (ı Art in Abyssinien), Monanthes "a Art in Marokko) Leguhlusise: Adenocarpus (auch mediterran). Euphorbiacae: Euphorbia Sect. Diacanthium Umbelliferae: Ruthea, Ptychotis, Capnophylium a westlich mediterran). Ericaceae: Erica arborea (auch mediterran), Sapotaceae: Sideroxylon. Apocynaceae: Carissa (nur Kap Verden). Asclepiadaceae: Periploca (auch mediterran), Ceropegia (auch indisch). Serophulariaceae: Anticharis (Kap Verden), Chaenostoma (Zyperia), Campy- lanthus. Engler, Pflanzenwelt Afrikas IL 63 984 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora, Rubiaceae: Borreria. Campanulaceae: Canarina, Laurentia (auch mediterran). i Compositae: Pluchea ovalis (Kap Verden), Odontospermum (auch mediterran), Ferner lasse ich eine Liste der endemischen Gattungen Makaronesiens folgen, in welcher den Gattungen, welcher zur afrikanischen Flora in Beziehung stehen, Anmerkungen beigefügt sind. Wie man sieht ist dies der kleinere Teil der Gattungen. Es wird auch dadurch die Selbständigkeit Makaronesiens als eigenes Florengebiet, das zwischen Mediterrangebiet, dem nordafrikanisch-indischen Wüstengebiet, dem afrikanischen Wald- und Steppengebiet und den amerikanischen Florengebieten in der Mitte liegt, dargetan. eae: Gesnouinia. — Verwandt mit der im Mittelmeergebiet und auch in den Ge- birgen Afrikas verbreiteten Gattung Parietaria. Caryophyllaceae: Dicheranthus. — Verwandt mit den im nordafrikanischen Wüstengebiet heimischen Gattungen Cometes und Pteranthus. Cruciferae: Sinapidendron. Rosaceae: Bencomia. — Verwandt mit der in Südafrika reich entwickelten Gattung Cliffortia. Theaceae: Visnea. Umbelliferae: Tinguarra, Todaroa. Myrsinaceae: Pleiomeris. Oleaceae: Picconia. Gentianaceae: Ixanthus. Verbenaceae: Ubochea (Kap Verden). Labiatae: Cedronella. Rubiaceae: Phyllis, Plocama. — Beide zur Gruppe der Anthospermeae gehörig, welche vorzugsweise aus afrikanischen Gattungen besteht. Compositae: Vieraea, Allagopappus, Gonospermum. Die beiden ersten Gattungen gehören zu den Inulinae, von denen zahlreiche Gattungen in Afrika vorkommen, die dritte zu den Anthemidinae, von welchen ebenfalls mehrere Gattungen in Afrika, besonders in Südafrika und im Mittelmeergebiet vorkommen. Die Gattungen, welchen keine Anmerkungen beigefügt ist, haben aaa näheren Beziehungen zur afrikanischen Flora, sie sind durchaus makaronesisch. Außerdem kommen in Makaronesien noch Gattungen vor, welche, wie Heber- denia, Bystropogon, Phoebe, Pinus canariensis Verwandte im tropischen und sub- tropischen Amerika besitzen, während andere, wie Bosia und Apollontas erst In ‚Indien durch nahestehende Formen vertreten sind. f) Das amerikanisch-afrikanische Florenelement. Bevor man die Flora Afrikas näher kennen gelernt hatte, hielt man immer | daran fest, daß die Flora des tropischen Asien und Afrika in großem Gegen satz zu der des tropischen Amerika stehe. Je mehr wir aber mit der: EM . Afrikas bekannt wurden, desto mehr Gattungen lernten wir kennen, are Afrika und Amerika gemeinsam sind, oder welche in diesen ei ‚euen) eine reichere Entwicklung zeigen als im tropischen Asien. Es ist ” tolgende Liste sehr wichtig; namentlich wolle man auch auf die mehref 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 985 Namen beigesetzten Buchstaben W, S, O achten, welche angeben, in welchem Teil Afrikas die betreffende Gattung nachgewiesen ist. Ferner sind die in Afrika formenreicheren Gattungen durch fett kursive Typen kenntlich gemacht (z. B. Trichopteryx), die in Amerika formenreicheren durch gewöhnliche fette Schrift (z. B. Olyra). Bei einzelnen Gattungen kann aber noch durch weitere Entdeckungen das Verhältnis sich anders herausstellen. Die Namen hydrophiler oder hygrophiler Pflanzen sind kursiv gedruckt, die xerophiler Arten mit gewöhnlicher Schrift. Neotropische und palaeotropische Arten, welche wahrscheinlich durch den Schiffsverkehr von einem Erdteil zum anderen gelangt sind, sind gar nicht angeführt. Gramineae: Andropogon rufus und A. Ruprechtii, Stenotaphrum dimidiatum W S, Spar- tina stricta W, Eragrostis ceiliaris, Trachypogon polymorpha W (auch in RER Aristida Adscensionis, Trichoptery& flammida, Melinis minutiflora, Olyra, Ctenium, 4 hora, Tristachya. er Cyperaceae: Torulinium confertum, Ascolepis brasiliensis W (auch Madagaskar). Palmae: Elaeis guineensis W, Raphia vinifera WO. Eriocaulaceae: Syngonanthus WS Mayacaceae: Mayaca W. Commelinaceae: Buforrestia, Floscopa (1 Art auch im Monsungebiet). Pontederiaceae: Eichhornia »atans W (auch in Madagaskar), Heteranthera. Velloziaceae: Barbacenia W. Zingiberaceae: Renealmia. Marantaceae: a geniculata. Moraceae: Dorstenia (nur sparsam in Madagaskar und Ostindien), Trymatococeus. Olacaceae: Heisteria W, Piychopetalum W, Aptandra W. Rafflesiaceae: Pilostyles W (1 Art auch in Syrien und Kurdistan). Polygonaceae: Brunnichia W, Symmeria Amarantaceae: Iresine (Philoxerus) NEE W. Phytolaccaceae: Hilleria /atifoia (auch in Madagaskar und auf Mauritius). Nymphaeaceae: _. Peltata (auch in Asien und Australien) W. Anonaceae: Anon Lauraceae: Ocotea Podostemonaceae: Tri sticha (auch Madagaskar). aceae: Chrysobalanus icaco un ellipticus W, Acioa, . (nicht im Koi nslen: Afrika, aber in Madagaskar). eguminosae-Mimosoideae: Pentaclethra W. ie guminosae-Caesalpinioideae: Copaifera, Macrolobium W, Hoffmanns- eggia S, Swartzia. eguminosae-Papilionatae: Drepanocarpus Ara W, Andira jamaicensis W, bern monetaria und D. ecastaphyllum. a W Meliaceae: Carapa re W, Guarea W. rn ce Heteropteris ichapetalaceae: Tapura w, Dichapetalum (zwar auch noch in Madagaskar und dem Er aber mit starker Abnahme gegen Osten). E gi ese: Maprounca W, Caperonia Zalustris O. diu narar yrsodium ee en (1 Art auch auf Madagaskar), 086 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora, Malvaceae: Sidalecea S, Modiola caroliniana S, Malvastrum S. Stereuliaceae: Hermannia. Guttiferae: Vismia, Mammea W, Symphonia (auch in Madagaskar). Flacourti : Lindackeria W, Homalium Sect. Racoubea (Aubl.). Turneraceae: Piriqueta S (auch Madagaskar). Combretaceae: Combretum Sect. Cacoucia, Conocarpus W, Laguncularia racemosa W. Cactaceae: Rhipsalis (auch Ceylon). Oleaceae: Menodora S. Loganiaceae: Mostuea. Gentianaceae: Neurotheca loesclioides W, Schultesia stenophylla var. latifolia W, Lei« phaimos W. Apocynaceae: Malouetia S. Asclepiadaceae: Astephanus O (auch. in Madagaskar), Asclepias (2 Arten auch in Arabien und dem Orient). Convolvulaceae: Prevostea W (auch in Madagaskar). Lentibulariaceae: Genlisea S. Acanthaceae: Schaueria. Rubiaceae: Sabicea (auch in Madagaskar), Bertiera, Diodia maritima und bdreviseta W. Cueurbitaceae: Cayaponia W. Compositae: Jaumea. Diese Liste ist fast ebenso groß wie diejenige, welche die Afrika und das westliche Asien gemeinsamen Gattungen einschließt, anderseits kleiner als die Liste der allgemein palaeotropischen Gattungen. Sie ist ganz besonders wichtig für die Frage, ob zwischen der Alten und Neuen Welt Land- verbindungen existiert haben oder nicht, und ich habe deshalb diesen Gegen- stand schon früher in einer Abhandlung gründlich und kritisch behandelt '). Namentlich ist in dieser Abhandlung auch noch auf afrikanische Gattungen eingegangen, welche mit amerikanischen nahe verwandt sind und auf Unter- gattungen, welche nur Amerika und Afrika miteinander gemein haben. Solche weisen darauf hin, daß das afrikanisch-amerikanische Element auch zwischen den beiden Kontinenten entwickelt war und daß Ausstrahlungen von Gattungen, welche dort existierten, heute noch in Afrika und Amerika vorkommen. Gaßl besonderen Wert habe ich in dieser Abhandlung auch auf die Verbreitungs“ mittel der in Betracht kommenden Pflanzen gelegt und gezeigt, daß für _ eine Verbreitung durch Meeresströmungen nicht angenommen wer en n. g) Das mediterran -afrikanische Element. Bei der Wertung des mediterran-afrikanischen Elementes hat man 2" nächst zu berücksichtigen, daß im Mediterrangebiet sich noch einzelne ee solcher Gattungen vorfinden, welche entweder pantropisch sind, wie a Gymnosporia, Zisyphus, Olea, Vitex, Cynanchum, Heliotropium, Linder##h u . rika, ch EnGLER, Über floristische Verwandtschaft zwischen dem tropischen Afrika und ig we va — die Annahme eines versunkenen brasilianisch - äthiopischen Kontinents, Im Br eat d. K. preuß. Akad. d. Wiss. Berlin (9. Febr.) 1905, S. 180—231. 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 987 oder palaeotropisch, wie Periploca, Rhus Sect. Gerontogeae, Euphorbia Sect. Diacanthium. Diese sollten hier nicht ausgeschlossen werden; ohne sie würde die Zahl der dem Mediterrangebiet und Afrika gemeinsamen Gattungen er- heblich geringer sein. Es ist aber notwendig, auch auf diese durch ein vor- gesetztes * gekennzeichneten Gattungen aufmerksam zu machen. Diejenigen Gattungen, welche nur in den Westen des Mittelmeergebietes hineinreichen, bezeichne ich durch Beifügung von W, die nur in den Osten hineinreichenden durch O. Daran schließen sich die Gattungen, welche ihre Hauptentwicklung in Afrika haben und noch mehr oder weniger in das Mittelmeergebiet hinein- ragen, wie Forskahlea und Osyris; sie sind durch fetten kursiven Druck hervorgehoben. Es gibt dann auch eine Anzahl Gattungen, welche vom Mittelmeergebiet durch das tropische Afrika bis zum südwestlichen Kapland verbreitet sind, in letzterem aber eine besonders formenreiche Entwicklung zeigen, wie Pelargonium und Mesemdrianthemum. Diese werden dem austral- afrikanischen Element zugerechnet und in die letzte Liste aufgenommen, ob- wohl keineswegs ganz sicher ist, daß sie im südlichen Afrika entstanden sind. Mehrere Gattungen sind im Mediterrangebiet und in Südafrika vertreten, fehlen aber im tropischen; solche sind in der Liste dadurch kenntlich gemacht, daß der Name zwischen 2 Strichen steht, wie — Corydalis —, $o sind auch Gattungen bezeichnet, welche wie Zrzica in den beiden genannten Gebieten sich einer reichen Entwicklung erfreuen, im tropischen Afrika aber nur spar- sam auftreten. Die nur in der nördlichen Sahara vorkommenden Gattungen sind hier nicht aufgeführt, da sie als rein mediterrane Gattungen angesehen werden. Eine größere Anzahl von Gattungen besitzt die Hauptentwicklung im Mittelmeergebiet und hat einzelne Vertreter im tropischen Afrika, manchmal mehrere in Südafrika; diese sind durch fetten Druck hervorgehoben (z. B. Dianthus). Unter ihnen befinden sich viele, welche im tropischen Afrika nur nach dem nordöstlichen Gebirgsland von Abyssinien und Somaliland, oder auch nach dem zentalafrikanischen Hochgebirgsland vorgedrungen sind; alle diese sind durch Zusatz eines NO kenntlich gemacht; bei den bis in das nörd- liche zentrale Afrika vorgedrungenen Gattungen ist noch C hinzugesetzt. Wie bei anderen Kategorien sind die vorzugsweise hydrophilen bis subxerophilen Gattungen durch Kursivdruck kenntlich gemacht. Hv } Phyllaceae: * Trichomanes W, * Hymenophyllum W. Polypodiaceae: *Davallia W, *Ceterach, * Woodwardia W, * Anogramme, *Nothochlaena *Cheilanthes. Ophioglossaceae: *Ophioglossum (auch boreal). Lycopodiaceae: *Lycopodium (auch boreal). Selaginellaceae: *Se/aginella (auch boreal). Isoetaceae: */soetes (auch boreal). Pinaceae: *Callitris W. Gnetaceae: *Ephedra. Hydrocharitaceae: *Vallisneria. mineae: */mperata, *Erianthus, *Pollinia, *Rottboellia, *Andropogon, *Tragus (auch bis in das boreale Gebiet), *Tricholaena W, Polypogon, Gastridium, — Lagurus —, *Danthonia 988 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. (auch boreal), * Cyrodon (auch boreal), *Dactyloctenium, Fingerhuthia O, — Desmazeria (Demar- zeria) —, *Acluropus, Kine (auch boreal), — Schismus —, — ecale —. Erisicene: * Fuirer Liliaceae: Akoenmbki, Merendera NO, Urginea, Dipcadi W, Scilla, Aspa- ragus (bis in die boreale Zone), Zeug Amaryllidaceae: *Panc Iridaceae: Romulea, yes (bis in die boreale Zone). Orchidaceae: *Ziparis (bis in die boreale Zone). Ulmaceae: *Celtis Moraceae: *Ficus. Urticaceae: Forskahlea. Santalaceae: Osyris Be reeer.. —_ Cytin Z— BE Suaeda. Kidoscia: — Aizoon —. Caryophyllaceae: Diantkus, — Corrigiola Papaveraceae-Fumarioideae: Fumaria, — "Cor dalis —. | Einsiterse: — Lepidium —, Farsetia NO, Brassica NO. Resedaceae: — Oligomeris —, Ochraden Leguminosae-Papilionatae: Bitononth Argyrolobium, Adenocarpus, — TrigO- nella —, — Medicago —, Lotus. Linaceae: Linum Zygophyllaceae: Fagonia, — Zygophyllum —. Euphorbiaceae: *Andrachne. Anacardiaceae: Pistacia NO. Celastraceae: *Gymnosporia W. Rhamnaceae: *Zizyphus. Guttiferae: *Hypericum (auch boreal). Tamaricaceae: Tamarix. Umbelliferae: — Bupleurum —, Trachyspermum, Cryptotaenia (auch Amerika). Ericaceae: Zrica. Plumbaginaceae: Statice. Oleaceae: *Olca, Fasminum, Gentianaceae: *Zimnanthemum (auch boreal). een *Periploca, *Cynanchum (auch boreal), Caralluma. ı lvulaceae: en (auch boreal), Cressa. * ee Aue, Serophulariaceae: Geiste, 1 Ankrriliikin No, Bartschia NO, C, Bellardia NO. Örobanchacese: Cistanche N. Lentibulariaceae: *Uricularia (auch boreal). ul, Acanthaceae: Aranthus, *Blepharis O. . 2 N Rubiaceae: ARudia, Vaillantia NO. . Dipsacaceae: Cophalaria, Pterocephalus NO. Cueurbitaceae: Cucumis. een — Laurentia —. alc ine 0 mpositae:— Chrysocoma —, Pılicaria (auch boreal}, — Leyssera —;, Pnes2 en 2 ee (auch noch in der borealen Zone‘, Iphiona, Echinops NO, Cart colymus NO, 1. Kapitel. Die Elemente der Flora Afrikas. 989 h) Das boreale und mediterran-boreale Element im tropischen Afrika. In diese Kategorie stellen wir diejenigen Gattungen, deren Hauptentwick- lung in der borealen Zone allein oder in dieser und dem Mittelmeergebiet liegt, von denen aber einzelne oder mehrere Arten auch in den Gebirgen des tropischen Afrika vorkommen. Zum Teil sind es dieselben Arten, welche uns aus Europa und Asien bekannt sind, zum Teil aber auch in Afrika endemische, bei welchen es nicht immer gelingt, nähere Verwandte in den nördlichen Zonen herauszufinden. Man darf sich nicht damit begnügen, solche verwandte Arten in Europa und Vorderasien zu suchen, sondern man muß auch die Arten des Himalaya in Betracht ziehen. Diesen und ähnlichen Fragen treten wir in Band I—IV bei der Besprechung der einzelnen Familien und Gattungen näher. Fast alle Arten dieses Elementes sind hydrophil bis subxerophil; es sind daher alle Namen gleichmäßig gedruckt. Polypodi : Cystopteris, Polystichum, Athyrium, Cryptogramme NO, Osmunda. Pinac eae: Juniperus (Sekt. Sabina) Alismataceae: Alisma, Caldesia. Gramineae: Anthoxanthum, Trisetum, Aira, Holcus, Koeleria, Poa, Festuca, Bromus, Brachy- podium, Lolium. ö Cyperaceae: Schoenus, Juncaceae: ee Luzula. Srılzaceae. Allu Orchidaceae: Eölparii NO. Santalaceae: Thesium. Chenopodiaceae: Chenopodium, Atriplex. Caryophyll : Silene, Cerastium, Stellaria, Sagina. Ranunculaceae: ne Anemone, Ranunculus, Berberidaceae: Ber Cruciferae: ER Cartanin Nasturtium, Stenophragma NO, Arabis, Crassulaceae: Sedu Rosaceae: ae nr NO. Leguminosae- an ilionatae: : Trifolium, Lathyrus NO. Geraniaceae: Gera Linaceae: Radiola efthe, Malvaceae: Malva Violacese: Vol Lythraceae: Lythrum. Umbelliferae: hen Conium, Pimpinella, Sium, Peucedanum, Malabaila. Cornaceae: Corn Primulaceae: rim, Anagallis, Primula NO. Convolvulaceae: Cuscuta. Borraginaceae: een Cynoglossum, Myosotis, rar Labiatae: Ajuga NO, Teucrium NO, Scutellaria NO, Stachys NO, a Mentha NO. Scerophulariaceae: Verbascum NO, Linaria NO, a Orobanchaceae: Orobanche NO Rubiaceae: Galiu Caprifoliaceae: Wales C. Valerianaceae: Valeria 990 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Dipsacaceae: Dipsacus NO, Suceisa, Scabiosa. Campanulaceae: Campanula. Compositae: Gnaphalium, Inula, Pulicaria, Matricaria, Artemisia, Carduus, Centaurea, Cichorium NO, Picris NO, Sonchus, Lactuca, Crepis, Prenanthes NO (Socotra). i) Das kapländisch-afrikanische und das kapländische Element im tropischen Afrika. In dieser Liste sind zwei Kategorien zu unterscheiden, nämlich ı. de vom Kapland bis nach dem nordöstlichen Afrika ziemlich gleichmäßig ver- | tretenen Gattungen, von denen man nicht bestimmen kann, ob ihre Entwick- lung von Südafrika oder vom tropischen Afrika ausgegangen ist. Diese Gat- tungen, wie z. B. (Cussonia) sind durch Einklammerung des Namens kenntlich gemacht; mehrere derselben und einige andere kommen auch in Madagaskar vor. Darauf ist hingewiesen. Bei den übrigen Gattungen deuten Entwicklung und Verwandtschaft darauf hin, daß ihre Heimat im Kapland und zwar teils se im südwestlichen Kapland, teils im östlichen liegt, von dem sie sich mehr oder weniger weit nach Norden verbreitet haben. Vielfach erstreckt sich die Ver- breitung nur noch bis Deutsch-Südwestafrika oder bis Benguela (Ws), in anderen Fällen bis Natal oder Transvaal (Os); in einigen Fällen sind Gattungen des Kap- ; landes nur im abyssinischen Hochland wiedergefunden worden (NO). Bei weitem die Mehrzahl der Gattungen, welche sich im Osten weiter verbreitet haben, gehört dem östlichen Kapland an, welches sich dem tropischen Afrika 4 eng anschließt. Das südwestlich-kapländische Florenelement hat geringe vr breitung erreicht. Schizaeaceae: Mohria. Cycadaceae: (Encephalartos). Pinaceae: Callitris (auch in Australien). mineae: Pentaschistis Ws, Harpochloa Os, Triraphis Ws, (Lasiochloa) ws in Arabien), Mierochloa Ws, Fingerhuthia Ws, Pseudobromus. , Bi yperaceae: Carpha (auch in Australien, Neu-Seeland, Südamerika), Tetraria (auch = Australien, Neu-Seeland, Südamerika), (Schoenoxiphium). a aceae: Zantedeschia Restionaceae: Zeftocarpus Os, Hypolaena O. a Liliaceae: (Littonia), (Walleria), Ornithoglossum Ws, (Bulbinella), (Bulbine), ee (Eriospermum), (Kniphofia), auch auf Madagaskar, Chortolirion Os, Apiera OS, Hawortbia Be Tulbaghia Ws, Os, (Albuca), (Drimia), Eucomis Os, (Drimiopsis), Veltheimia Ws. os, m. re 4 Amaryllidaceae: Buphane Os, Ws, Clivia Os, Nerine Os, Brunswigia O, Cyrtanthas Iridaceae: (Moraea), Hesperantha Os, Dierama O, (Tritonia), (Antholyza), (Zapepron © Orchidaceae: Huttonaea Os, (Disa) auch auf den Maskarenen. Proteaceae: Protea, zum Teil xerophytisch. Santalaceae: (Osyridocarpus). E° Amarantaceae: Hermbstaedtia Os, Ws, Sericocoma Ws. . | Phytolaccaceae: Microtea Ws, - Aizoaceae: Plinthus Ws, Galenia Ws, Tetragonia, Mesembrianthemum, Portulacaceae: Anacampseros Os, Ws. Leguminosae-Papilionatae: Sylitra Ws, Sutherlandia Os, Lessertia won Geraniaceae: Pelargonium (auch stark xerophytisch), Sarcocaulon ws. Euphorbiacenae: (Cluytia). > Kapitel. Die Elemente der F lora Afrikas. 991 Celastraceae: (Catha), auch Madagaskar. Sapindaceae: (Pappea). Melianthaceae: (Bersama), Greya Os. Rhamnaceae: Phylica Vitaceae: (Rhoicissus). Stereuliaceae: (Hermannia). Flacourtiaceae: Ajggelaria, (Scolopia) (auch Mad.), (Doryalis) (auch Mad.). Oliniaceae: Olinia Thymelaeaceae: Struthi ola. Araliaceae: (Cussonia) (auch Mad.) Umbelliferae: (Alepidea). Ebenaceae: Royena, (Euclea\ Loganiaceae: Nuxia ( Mad. und Mask.). Gentianaceae: Belmontia (auch Mad.), Chironia (auch Mad.). Ap : Tees Ki sc ie epiadace Raphiacme, Xysmalobium, (Schizoglossum), (Gomphocarpus), Pentar- rhinum, Sisyranthus er "Orthanthera Ws, (Brachystelma), Decabelone Ws, Stapelia Os. Labiatae: (Pyenostachys) (auch Mad.). Scrophulariaceae: Halleria mi Mad.), Zebenstreitia, Selago (auch Mad.). Acanthaceae: Chaetacanthus O Rubiaceae: Mass, anisia) (auch u ), Galopinia Os, Crocyllis Ws. Cucurbitaceae : Trochomeria W (auch Mad.). Campanulaceae: Cyfhia, (Monopßsis). Compositae: Amellus Os, ren (auch Mad.), Nolletia, Zrachylaena Os, Tarchonanthus, Deneckea W, Amphidoxa (such Mad.), Stoebe Os (auch et Tamm Metalasia Os, Antithrixia NO, Printzia Os, Eriocephalus Ws, Lasiospermum Ws, i joe: » Cineraria (auch Mad.), Euryops Os, Othonna Os, Dimorphotheca Os, Osteo Bei or Tripteris Os, Ursinia NO, Arctotis, Gorteria Ws, Gazania Ws, Hirpieium Ws, Berkheyopälß; BE Didelta Ws, Platycarpha Ws. k) Das endemische afrikanische Tropenelement. Nachdem gezeigt worden ist, wie viele Gattungen das tropische Afrika mit andern Tropenländern sowie den benachbarten subtropischen und auch mit den borealen Ländern gemein hat, müssen wir noch auf die im tropischen Afrika endemischen Gattungen und deren Verteilung eingehen. Dazu dient die folgende Übersicht, in welcher nur diejenigen Gattungen aufgenommen sind, welche im tropischen Afrika südlich bis Natal und der Südgrenze von Deutsch-Südwestafrika vorkommen. Die mediterranen Gattungen einschließlich der der nördlichen Sahara und die auf das Kapland beschränkten, Natal oder Deutsch-Südwestafrika nicht erreichenden Gattungen sind ausgeschlossen. Die erste Rubrik O-W enthält die sowohl im östlichen wie im westlichen tropischen Afrika vorkommenden Gattungen, die zweite O die auf den Osten beschränkten, W die nur im Westen aufgefundenen. Gattungen, welche nur auf den Nordosten beschränkt sind, sind durch ein beigefügtes On gekenn- zeichnet, die im Südosten vorkommenden durch Os, wenn sie nur dort vor- kommen, durch (Os), wenn sie auch dort sich vorfinden. Dem entsprechend sind auch die Zeichen Wn und Ws verwendet. C weist auf das Vorkommen in Zentralafrika hin. Bei Gattungen, welche zugleich in Südafrika vertreten 992 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. sind, ist (S) hinzugesetzt, bei den auch in Madagaskar vorkommenden (M), bei den wenigen auch in Makaronesien vertretenen und in anderen Erdteilen fehlenden (Mak). Ein Unterschied zwischen hydrophilen und xerophilen Gattungen ist hier nicht gemacht, doch ist naturgemäß der Westen reicher an hydrophilen und hygrophilen Gattungen und auch die sowohl im Westen wie im Osten vor- kommenden Gattungen sind zum größeren Teil hydrophil oder hygrophil. Die mit Ws bezeichneten sind fast durchweg xerophil. Schizaeaceae: Cycadaceae: Gnetaceae: Alismataceae: Gramineae: Bambuseae: Cyperaceae: Palmae: Araceae: Restionaceae: Commelinace ae: Cyanastraceae: Liliaceae: O—W Encephalartos (Os). Urelytrum (S), Aristida (S). Bulbostilis (S), Erio- spora (M). Hyphaene (M). Culcasia, Anchoma- nes, Stylochiton. Mesanthemum (M). Palisota, Coleotrype (M). Cyanastrum. Wurmbea (S), Bulbi- nella (S), Schizobasis (5), Alo& (S, M), Al- uca (S). oO Mohria (S, Ws, M). Stangeria Os. Burnatia On, Wiesneria C (M). Perotis (Os), Beckera On, Ehrharta On (S,Ws, M), Craspedorrhachis, Har- pechloa (S), Leptocary- dium, Pogonarthria (S), Pseudobromus. Oreobambos. Fieinia (S), Schoenoxiphi- um (S) Medemia On (M). Zamioculcas, Gonatopus, Zantedeschia (S), Ty- Hypolaena Os (S). Anthericopsis, Littonia (S), Sandersonia, C,Bulbine(Ws, S), Eriospermum (Ws, S), Kniphofia (Os, M), Chor- tolirion Os (Ws), Drimia (S), Eucomis Os (Ws, S), Drimiopsis (S), Galtonia Os, Behnia Os. w “ Tumboa Ws. Rautanenia Ws. 4 Rhytachne (C), Phylio- n rhachis, Chen 5 A a (Ws), G Diplachne a Ws (S), FingerhuthiaWs Microcalaini Guaduell, en Puelia, A Schoenodendon. Ancistrophyllum, Oncs- calamus, Eremosp® ra Z Selero- thytis, be CR Leptocarpus Ws Ss Maschaloce gephalus. Forrestia, POLYAPREE Acrospira, Notoseep on . (Os), Tulbaghia 5 Pseudogaltonia w 2 BER ENTE Amaryllidaceae: Iridaceae: Musaceae: Zingiberaceae: Marantaceae: Burmanniaceae: Örchidaceae: Ulmaceae: Moraceae: Urticaceae: Proteaceae: Santalaceae: Olacaceae: Opiliaceae: Oktoknemataceae: Balanophoraceae: Amarantaceae: Nyctaginaceae: Aizoaceae: Portulacaceae: Caryophyllaceae: 1. Kapitel. O—W Haemanthus, Crinum, “ Cyrtanthus (S), Pan- cratium, Hypoxis (S), Curculigo. Moraea (S, M), Ari- stea (S, M), Hespe- rantha (S), Acidan- thera (S) Aframomum. Holothrix (S), Roe- hy- P ee ; Be Eulop hu Ste Ze. olbo- phyllum, een (S,M Mesogyne, Bosqueia (M), Myrianthus. Faurea (M), Protea (S). Hermbstaedtia (S), Se- ricocoma (S). * Pollichia (S). Die Elemente der Flora Afrikas. Buphane (S), Clivia Os, Nerine Os (S), Bruns- vigia (S, Ws), Anoi- ganthus(ÖOs),Stenolirion, Cryptostephanus (Ws). Schizostilis Os (S), Die- rama (S), Tritonia (S), Antholyza (S), Watsonia Os (S), Lapeyrousia (Ws, S). Strelitzia Os. ne Os (S), Hut- a Os (S), Deroe- Os (S), Monadenia (S), Neobenthamia. Barbeya On. \ Cardiogyne (M) Obetia (M). Osyridocarpus (S). Sarcophyte. Pleuropterantha On, Se- ricocomopsis, Chiono- thrix On, Argyrostachys, Cyphocarpa Os (W). Anacampseros Os (S). Uebelinia (C). 993 w Ammocharis Ws. Marica (ob einheimisch ?), Ferraria Ws (S). m Aulotandra (M). Sarcophrynium, Thau- matococcus, Hybophry- ium, Afrocalathea. Oxygyne. ‚Amphorchis (M), Barlaea, Manniella, Genyorchis Seyphosyce, Treculia (M). Ongokea, Lavalleopsis, Stombosiopsis, Coula. Rhopalopilia. Oktoknema. Thonningia. Serieostachys (C), Me- chowia Ws, llia, Leucosphaera Phaeoptilon Ws (M). Plinthus Ws (S), Galenia Ws (S). Portulacaria Ws (S). » 0994 Vierter Teil. Menispermaceae: Anonaceae:; Myristicaceae: Monimiaceae: Lauraceae: Capparidaceae: Podostemonaceae: Hydrostachyaceae: Saxifragaceae: Myrothamnaceae: Hamamelidaceae: Rosacesae: Connaraceae: Leguminosae- Mimosoideae: Caesalpinioideae: Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. O—W Dioscoreophyllum. Popowia (M), lobus (M), Enantia, Isolona, Monodora M) Xymalos. Ritchiea, Chiliocalyx, Boscia (Ws), Cour- onia. Sphaerothylax. Hydrostachys (M). Myrothamnus Os, Ws (M). Byrsocarpus (M). Burkea, Cryptosepa- um, Baikiea, Ber- linia, Cordyla. Hexa- 16) Pyenostilis. Asteranthe (Os), Poly- ceratocarpus Brochoneura, Cephalo- sphaera Cryptocarya (M). Bachmannia (Os), Clado- stemon, Thylachium (M), Calyptrotheca On. Choristilis (S), Brexia (M). Triehocladus (Ws, S). Hagenia, NeuradaOn(Ws). Elephantorrhiza Os (Ws, S). Podogynium, Brachystegia Os, Englerodendron, Stuhlmanni, Duparque- a Os. Ww Antizoma, Chasmanthera {M), Miersiophytum, rum, Glossopholis, Epi- netrum, Welwitschina. Meiocarpidium, Clean nanthotaxis, Piptostig- ma, Stenanthera. Staudtia, Sceyphocepha- | lium, Pyenanthus,Coelo- caryon. ; Glossocalyx. Tylostemon. | Pteropetalum, Buchholzia, | Cercopetalum. Winklerella, Ledermanni- ella, Leiodieraea, Ango- laea Grielum Ws (S)- lum, Manote Calpocalyx, Tetrapleurs, Amblygonoesrpnlll laeopsis. : Hymenostegia, Zenkere ir la, Plagiosiphon, Scor0° ystigm 2 En FREE um, palu Daniella, Cy anothyf: Caesalpinioideae: Papilionatae: Linaceae: Erythroxylaceae: Zygophyllaceae: Rutaceae: Simarubaceae: Burseraceae: Meliaceae: Malpighiaceae: Polygalaceae: Euphorbiaceae: Buxaceae: Anacardiaceae: Hippocrateaceae: Salvadoraceae: 1. Kapitel. O—W Angylocalyx, Scheff- lerodendron, Micro- charis, Sphenostilis (S) Phyllocosmus. Teclea (M): Odyendea. Triaspis, Acridocarpus ca (M), Argo- muellera, Lepido- turus (M),Pyenocoma (M!, Cephalocroton. Sorindeia (M) Heeria (M). Die Elemente der Flora Afrikas. 0 Cadia (M), Helmintho- carpum On, Eminia. Nectaropetalum. Kelleronia On. Calodendron (S), Vepris, Toddaliopsis (M). Kirkia (Ws). Pseudolachnostilis = ) Junodi 5 aes botrya C, AU) u Rieinoden- dron Os, Lorti Nez (S), arsengi nium, Stenadeni ” Notobuxus Os, Macro- podandra Spondiopsis,Smodingium Os Dobera. 995 w Loeseneria,Griffonia,Di- stemonanthus, Stachyo- thyrsus (C), Amphimas, Baphiopsis. Camoensia, Leucompha- los, Dewewrea, Lessertia carpus, Ws, Physostigma, Vig- nopsis, Chloryllis, Lepidobotrys. Aneulophus. NeoluederitziaWs, Sisyn- dite Ws. Oricia, Diphasia, Arali- opsis. carpus (M). Campylostemon. 996 Icacinaceae: Sapindaceae: Melianthacesae: Rhamnaceae: Vitaceae: Tiliaceae: Triplochitonaceae: Stereuliaceae: Scytopetalaceae: Ochnaceae: Guttiferae: Winteranaceae: Violaceae: Flacourtiaceae: Turneraceae: Passifloraceae: Caricaceae: Loasaceae: Vierter Teil. Florenbestandteile und oO—W Alsodeiopsis, Lep taulus (M), Raphio- stiles (M), Desmo- stachys (M). Deinbollia (S, M), Me- lanodiscus, Phialo- discus Lasiodiscus (M). Rhoieissus (S). Cola. Psorospermum (M), Haronga (M), Allan- blackia. Rawsonia (Os), Dasy- lepis, Büchneroden- Doryalis (S, M). Wormskioldia, Keen ‚Irypho- stem a (S). Kissenia On, Ws, allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. O Cassinopsis Os (S, M), Trematosperma (On). Haplocoelum, Macpher- sonia (M), Pappea (S) Aporrhiza C Dr Bersama (C, S). Lamellisepalum On, Ceratosepalum C, Spar- mannia (S, M). Harmsia On. Brackenridgea. Warburgia. Grandidiera, Xylotheca (M), Kiggelaria (S), Gerrardina Os, Calantica (M), Trimeria (S), Neu- ia (C), Ludia Os Streptopetalum, Loewia. w Lasianthera, Icaeina,Lavi- eria, Polycephalium, Stachyanthus,Chlamydo- carya. Chytranthus, Radlkofera, Glossolepis, Be. Placodiseuß; Lecani us, La Me Lychnodiscus, Maesopsis (C), Marlothia Ws. Aneistrocarpus,Glyphaca, Cistanthera, Honkenya, opsis, Pentadiplandra. Triplochiton. Scaphopetalum, Octo- lobus Rhaptopetalum, Seyto- petalum (M), Brazzeia, Oubanguia. Lophira, Vausagesia. Pentadesma, Endodesmia. _Rinorea Sect. Allexis. ), a , Calon- Seottellia (C meria, Phyllo tryunt, Phylloclinium, MT 1ysia, Ophiobotrys, Ce troplacus. rag Donald- en ne ranthera. DE EEE PERL ELEND EBEN IELTNNRBERNE Oliniaceae: Thymelaeaceae: Lythraceae: Lecythidaceae: Rhizophoraceae: Combretaceae: Melastomataceae: Umbelliferae: Ericaceae: Myrsinaceae: Primulaceae: ie, Sapotaceae: Ebenaceae: Styracaceae: Loganiaceae: Gentianaceae: Apocynaceae: Asclepiadaceae: ı. Kapitel. oO—-W Peddiea(M), Dierano- lepis. Dactylopetalum (M). Calvoa. Ardisiandra. spermum, Ser- salisia, Malacantha. Royena Os Ws (S), Euclea (S). Anthocleista (M). Faroa. Acocanthera (S, M), Diplor- canga (M), Zygodia. Tacazzea, Ectadi- opsis,Sphaerocodon, Schizoglossum (S), Stathmostelma. Die Elemente der Flora Afrikas, 16) Olinia (S). Struthiola (S), Englero- daphne, Synaptolepis, Dais Os. Galpinia Os. Pteleopsis (Ws). Urotheca, Petalonema, Cineinnobotrys, Phaeo- neuron C, Orthogo- neuron. Diplolophium (C). ie Holalafa, Carvalhoa, caren- hasia (M), Adenium (M). Gymnolaina, Schlechte- Chlor | e (M), Stomato- Omphalo- c, er Astephanus, Co- nomitra On, Sacleuxia, 997 w Octolepis, Craterosiphon. Petersia, Napoleona, Anopyxis, Poga. Strephonema, Gwuiera, ne, Nesophila, Guyonia, Af- zeliella, Barbeyastrum, Dinophora, Amphiblem- Sakersin, Dicel- Omphalocarpum, Bakeri- sideroxylon,ArganiaWn, Synsepalum, Delpydora. Raphidanthe. Afrostyrax. Coinochlamys, Usteria. Schinziella, en . Ws. Vehndeni,Scerodiye, Carpodinus, Pleiocarpa, Nee Tee wein, Kieteliais, Crio- , Calli- ie, Polyados, Pyeno- Xysmalobium (S), Nano- stelma,Pericanthostelma, == = 098 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora, Asclepiadaceae: Convolvulaceae: Hydrophyllaceae: Borraginaceae: Verbenaceae: Labiatae: Solanaceae: Serophulariaceae: Bignoniaceae: . . Pedaliaceae: Gesneriaceae: O—W Hos- Aeolanthus, lundia (M) Aptosimum On, Os, Ws (S), Campto- loma On, W. Kigelia (M). Pterodiscus On, Os, (S, M), a (S). 10) Kanahia , Margaretta, Emicocarpus, Woodi Os, Pentarrhinum On (S), Rhombonema Os, Flana- Schizoste- phanus, Diplostigma, ale Os (S), nn stephanus Os, Bra stelma(C, S), ne maria Os (S), Dichaelia Os (S), Echidnopsis On, Edithcolea On, Stapelia Os (Ws, S), Heurnia On (Ws, S), Traunia, Tenaris (S), e (Ws,S), Lasiostelma Os. gania Os, Falkia ee (S) , Eilae" r o ocystis On, Lepistemonopsis. Poskea On. Cyelocheilon On, Pyeno- stachys (S, M). Capitanya, Englerastrum C, Erythrochlamys, He- mizygia Os, Hyperaspis On. Discopodium On, Schweinfurthia On. Dermatobotrys Os, Halle- ria (S, M), Anastrabe Os (S), Glumicalyx Os, Xy- localyx On (Socotra), Buttonia Os, Graderia n, Ghikaea On, Piknissopchin, Strigina C, Harveya (S, M). Rhigozum On, Os (M), Po- dranea Os, Pedaliophyton , Holubia 5, Sesamothamnus Pretrea (M). Linnaeopsis, Saintpaulia. w Glossostelma, Cratero- chostigma, Anisopus. Dipteropeltis. Codon Ws (S). Alvesia, Solenostemon, Neomuellera. Peliostomum Ws Ch. Di Fi anthus, Stellularia. Catope at n dea(C), Newbonldis, Sigmatosiphon ws geria, Linariopsis Ws. Mm), Acam Didymocarpus (M), AT thonema, (Carolofitschs ei 1. Kapitel. O—W Acanthaceae: Epiclastopelma (Mi- Sclerochiton(S), Mo- nothecium, Isoglossa (S); wersrss nus (M), wabea, Himantochiles, Myoporaceae: Heinsia, Cremaspora (M),Craterispermum, Fadogia, Rutidea(M), Anthospermum (S, Rubiaceae: Telfairia, Adenopus ( Cucurbitaceae: Peponia, M). Campanulaceae: Lightfootia (S, M). Compositae: Gutenbergia,Erlangea, Gongrot Engler, Pflanzenwelt Afrikas I. Die Elemente der Flora Afrikas. Mellera, Ruelliopsis (S), Strobilanthopsis Os Crabbea (Ws, S), Sa- tanocrater On, Leuco- barleriaOn, Parasystasia n, Ruspolia On, Sym- plectochilus, Angkalan- thus (Socotra), Anisotes, Trichocalyx On. Mitratheca On, Pentanop- sis On, Dirichletia (M), Dolichometra, Entero- oon, Gali- pina Os (S), Hypodema- er On (So- tra), Raphanocarpus, Gr ESTER Cy- clantheropsis. Canarina (Mak\!, Cyphia On, S, Monopsis (S). Volkensia, Hoehnelia, nn Ceruana On, Brachycom mellus Os (S), B Wr laena Os (5. # ie (Ws, S), Delamerea, Artemi- siopsis, Triplocephalum, AmphidoxaC (S, M), Chi- liocephalum On, Poly- cline, Stoebe Os (Ws, S), Metalasia Os (S), Leys- 999 w ee re remomastax, eher Hassel- hofha, Endosiphon, Lan- stach en: Oreacanthus, Salvia- canthus Zombiana. Justenia, Hekistocarpa, Pentacarpaea, Virecta, a > Pentalonche opte ryx, Panridienihe, Stipu- laria,Schumanniop calyx, chostilus,Paragop CalandaWs, Baumannia, Cuviera, Ancylanthus/{C), er thus, Trichosta- hys, Megalopus, Peri- rn Oreosyce, Dimorpho- hlam Thysanurus, De Wilde- Engleria phal Welwitschiella, thamnusWs, Stilpnogyne 64 1000 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. O—W 05: Ww Compositae: sera On (S), Iphiona Ws, Gorteria Ws ($S), On (S, M), Antithrixia Gazania Ws (S), Hirpi- On (S), Printzia Os (S), cium Ws (S), Didelta Ws Anisochaeta Os (S), Ca- (S), Platycarpha Ws ($). Öthonna Os (Ws, S$) Dimorphotheca Os (S), Osteospermum Os (S), Tripteris Os (S), Ursinia On (S), Berkheyopsis (Ws, S)}, Pasaccardoa, Achyrothalamus, Dian- thoseris On. Zweites Kapitel. Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. Vergl. hierzu die Übersicht über die botanisch wichtigen Forschungsreisen und Forschungs- stationen in den einzelnen Florenprovinzen usw zu. Taf. I am Anfang des Bandes L) Nach dem mir gestellten Programm beabsichtige ich im V. Band des ganzen Werkes die Florenprovinzen des tropischen Afrika im einzelnen zu be sprechen und dabei auch die Grenzen derselben, soweit es möglich ist, angesit anzugeben. Wie ich mir die Einteilung des tropischen Afrika denke, habe = in meiner Abhandlung > Pflanzengeographische Gliederung von Afrika«') gezeigt. Die Übersicht über die botanisch wichtigen Forschungsreisen und Forschungs- stationen, auf welche in der Überschrift dieses Kapitels verwiesen ist, gibt diese Einteilung wieder. \ ständigen Kenntnissen von der afrikanischen Flora, ist aber auch unter Berück- sichtigung der orographischen und hydrographischen Verhältnisse des Erdteils entworfen. bieten sind wir auch schon in der Lage, die engeren Assoziationen zu unter” scheiden; selbstverständlich wird es .abe i : öko- elche man in neuerer Zeit an © ) Sitzungsber. d. Königl. preuß, Akad. d. Wiss. 1908, S. 781—837, Sie basiert auf unseren jetzigen, immer noch recht unvoll- co dei r noch sehr lange dauern, bis | | | } 4 | g f Er RN HARRENN * CEERKEUE, Zee 2. Kapitel. Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. 1001 logische Erforschung der Formationen derjenigen Gebiete stellt, die wir dauernd vor Augen haben. Noch weniger können wir jetzt schon daran denken, die floristischen Bestandteile einer Provinz, Unterprovinz oder eines Bezirkes ziffer- mäßig festzustellen und den Endemismus derselben in exakter Weise zum Aus- druck zu bringen. Jeder Monat bringt jetzt noch neue Entdeckungen, welche auch solche zahlenmäßige Angaben, die etwa auf Grund sorgfältig durch- gearbeiteter Monographien, wie sie für die Combretaceen, Anonaceen, Ster- culiaceen usw. vorliegen oder auf Grund der neueren, vortrefflich durchge- arbeiteten Bände der Flora of tropical Africa gewonnen wären, wieder umstoßen würden. Es handelt sich also bei der gegebenen Hörstischen Gliederung um eine Skizze, welche weiter auszuführen ist und an der auch noch hier und da etwas zu ändern sein wird. Bei der Beurteilung der Pflanzenverbreitung in Afrika ist immer zu berück- sichtigen, daß zwar ein großer Teil des Westens den dort herrschenden klima- tischen Bedingungen einen reichen Endemismus an Hydromegathermen verdankt, daß aber auch noch ziemlich ähnliche Bedingungen bis in das zentralafrikanische Seengebiet und das Ghasalquellengebiet hinein herrschen. Auch können die Hydromegathermen unter dem Einfluß der östlichen Seewinde in den der Ost- küste näher liegenden äquatorialen Hochgebirgen wieder gedeihen. In den deutsch-ostafrikanischen Gebirgsländern Usambara und Uluguru kommen in den immergrünen Schluchtenwäldern viele Arten vor, deren Verwandte im west- afrikanischen Wald häufig vertreten sind. Weniger auffällig erscheint es, daß in den westafrikanischen Hochgebirgen oberhalb der Baumgrenze sich Arten finden, welche in den Hochgebirgen von Abyssinien bis zum Nyassaland deren obere Regionen charakterisieren, da dieselben Arten auch in der oberen Region der Comoren-Insel Johanna und in der mehr oder weniger isolierter zentral- afrikanischer Hochgipfel vorkommend auf eine weitgehende Verbreitungsfähig- keit ihrer Samen hinweisen. Leicht einzusehen ist die große Bedeutung des sehr alten und ausgedehnten ostafrikanischen Hochlandes und seiner Abzweigung nach SW. für die Wanderungen nördlicher und südlicher Typen gegen den Äquator und sogar über diesen hinaus. Bezüglich der Aufstellung von Gebieten, Provinzen, Unterprovinzen und Bezirken ist noch folgendes zu bemerken: Je mehr zwei Bezirke in ihren Vegetationsformationen übereinstimmen, und je mehr die floristischen Unter- schiede nur auf dem Vorkommen nahe verwandter vikariierenden Arten beruhen, desto berechtigter ist ihre Vereinigung zu einer und derselben Unterprovinz, und in ähnlicher Weise wird man bei der Vereinigung von Unterprovinzen zu einer Provinz darauf zu achten haben, daß in ihnen dieselben Florenelemente vorherrschen. Hierbei werden wir aber bald vor eine Entscheidung gestellt. Es ist ganz gewiß, daß die litoralen Formationen Afrikas durch viele Breiten- grade hindurch eine große Übereinstimmung zeigen, und ebenso macht man die Erfahrung, daß die obersten Hochgebirgsregionen weit entlegener Gebiete, namentlich auf vulkanischem Boden, nur wenig Unterschiede aufweisen. So wäre man berechtigt, nicht bloß die ganze Küstenregion des Roten Meeres 64* 1002 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora, von etwa 24° n. Br. an, sondern auch die des Somalilandes zu einer Samhar- Unterprovinz zusammenzufassen, da ihre Bezirke sehr allmählich ineinander übergehen und neben den in verschiedenen Breiten sich darbietenden Unter- schieden das wiederholte Auftreten derselben Arten oder derselben wenigen Gattungen einen entschieden hervortretenden gemeinsamen Grundzug bedingt, Auch das Küstenland von Lamu bis Durban und ebenso das von Gambia in Senegambien bis Ambriz in Angola könnte eine Unterprovinz vorstellen, des gleichen das ganze armselige Küstenland von Ambriz bis zum Olifants River, Aber in diese Küstengebiete münden auch Flußläufe, und an diesen gelangen aus dem Binnenland in den verschiedenen Breiten andere Arten in das Küsten- land hinunter. Dieser Zusammenhang mit dem zugehörigen Binnenland würde verloren gehen, wenn man weite Strecken des Küstenlandes von gleichartigem Charakter zu einer Unterprovinz vereinigen wollte. Es ist das ebene Küsten- land auch meistens viel zu schmal für die Aufstellung selbständiger Unter- provinzen. Sobald aber das Küstenland, wie meistens in Ostafrika, allmählich zu einem Vorland aufsteigt, aus dem sich Gebirge erheben, deren Flüsse oder Bäche in das Vorland hinabfließen, ist der Übergang vieler Pflanzen aus einer Region in die andere vermittelt, zumal in den tropischen Gebieten bei annähernd gleichartigen Feuchtigkeitsverhältnissen eine größere oder ge ringere Höhe über dem Meer für die Verbreitung recht vieler Arten gleich“ gültig ist. Diese Erwägungen und auch die bei genauer bekannten Gebieten gesaun melten Erfahrungen haben mich schon im Jahre 1893 bei den Vorarbeiten für i die »Pflanzenwelt Ostafrikas« veranlaßt, das tropische und subtropische Afrika in 39 kleinere Gebiete aufzuteilen, welche entweder einzelnen Gebirgssystemen oder Flußgebieten entsprechen. Seitdem habe ich diese Gebiete wiederholt geprüft, namentlich auch auf Grund monographischer Durcharbeitungen au. reicher Gattungen‘), und habe sowohl ihre Grenzen wie ihre Beziehungen Ar einander festzustellen gesucht. Natürlich habe ich betreffs der Umgrenzug bei dem Fortschritt der Kenntnisse noch manches ändern müssen und a es auch jetzt noch vielfach für unmöglich, scharfe Grenzen anzugeben; ich nn on or Pate daß noch Jahrzehnte vergehen werden, bis m Be ee uinahmen zu besseren Ergebnissen führen werden; viela Re ver eine scharfe Umgrenzung von Unterprovinzen und Bezirken übe nicht möglich sein, wenn auch dieselben durch das Vorkommen ende Ben, „ormen charakterisiert sind. Daß scharfe Abgrenzungen von FlorenproV ee Monographien afrikanischer Pflanzen-Familien und Gattungen: I. z nn Mie ro Taken . Rr en Mit 18 Tafeln und 4 Figuren im Text. 1898. II. E. GILG, nz Tafeln m 2 95. IH. A. EnGLER uud L, DIELS, Combretaceae — Combretum. - gur im Text, 1899. IV. A. ENGLER und L. Dies, Combretaceae exkl. Com n im Text. 1900. V. K. Schumans, Stereuliacene. Mit I im Text. 1901. vm. Ä. EnGLer, 2. Kapitel. Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. 1003 nur selten möglich sind, sehen wir zur Genüge in unserem Europa, das doch botanisch viel gründlicher als Afrika erforscht ist. Mehr Erfolg glaube ich in der Zusammenfassung von Bezirken zu Unterprovinzen und von letzteren zu Provinzen gehabt zu haben. Unter den von mir unterschiedenen Bezirken befinden sich einige, welche botanisch noch völlig ungenügend erforscht sind, und auch solche, welche sich nach vollständigerer Kenntnis ihrer Flora an benachbarte werden anschließen lassen. Gegenwärtig ist es aber vorteilhafter, die weniger bekannten, jedoch orographisch und hydrographisch selbständigen Bezirke hervorzuheben und der künftigen Forschung die Entscheidung zu über- lassen, ob sie mit anderen Bezirken zu vereinigen sind oder nicht. In Afrika sind folgende 4 größere Florengebiete zu unterscheiden: A. Das Mediterrangebiet mit der südwestlichen Mediterranprovinz (Marokko) und der. südlichen (Algier bis Nord-Ägypten) ein- schließlich der nördlichen Sahara. . Das nordafrikanisch-indische Wüstengebiet. Das afrikanische Wald- und Steppengebiet. Das Gebiet des südwestlichen Kaplandes. Über diese Gebiete und die Florenprovinzen will ich noch einige Be- merkungen machen, während die Besprechung der Unterprovinzen und Bezirke erst im V. Band erfolgen wird. uns A. Das Mediterrangebiet. Daß ein Teil des nördlichen Afrika dem Mediterrangebiet und damit dem borealen Florenreich angehört, ist bekannt. Daß die südspanischen Steppen der nördlichen Sahara mehrfach entsprechen und in der nördlichen Sahara das mediterrane Florenelement noch stark vertreten ist, kann nicht bestritten werden. Es würde sich nun fragen, wo man eine Grenze zwischen dem Mediterran- gebiet und dem nordafrikanisch-indischen Wüstengebiet ziehen darf. Ich möchte mich entschieden dafür aussprechen, daß, wenn eine solche Grenze theoretisch gezogen werden soll, das Vorkommen der Gattung Acacia die Nordgrenze des nordafrikanisch-indischen Wüstengebietes bezeichnet, zumal auch das afrikanische Wald- und Steppengebiet, mit welchem das erstere vieles gemein hat, sich von dem Gebiet des südwestlichen Kaplandes ebenfalls durch das Vorkommen der Akazien auszeichnet. Im südlichen Marokko wird die Grenze gegen das süd- westliche Mediterrangebiet durch Acacıa gummifera Willd. bezeichnet, zu der als Repräsentanten von im Mittelmeergebiet fehlenden Typen noch die Sapo- tacee Argamia sideroxylon Roem. et Schult. und die kakteenähnliche Euphorbia resinifera Berg und Schmidt hinzukommen. Während die neh (insbesondere vom florengeschichtlichen Standpunkt aus betrac tet) lurchaus mediterran ist und wir dort keine Akazien antreffen, _ sich im südlichen Tunesien am Südabhang des Gebirges Bu Hedma [ 34 1 zwischen Gafsa und der Küste Bestände von Acacia tortilis Hayne. In Tripolis ist die Steinwüste auf der Straße von Sokna nach Beni Ulid, wie auch das Land südlich von 1004 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Misda’), somit fast ganz Fesan dem nordafrikanischen Wüstengebiet zuzuweisen. Von der Cyrenaika gehört die Halbinsel Barka ganz dem Mittelmeergebiet zu, ebenso die Marmarica zwischen Cyrenaika und Ägypten. Im nördlichen Teil der von ASCHERSON und SCHWEINFURTH unterschiedenen libyschen und isth- mischen Wüste herrscht das mediterrane Florenelement sehr stark vor, obwohl durch die weit nach Norden bis 28° n. Br. und im Osten darüber hinaus vor- geschobene Acacia tortlis die Nordgrenze des afrikanisch-indischen Wüsten- gebietes gegen Osten ziemlich stark aufsteigt. Über die Sinai-Halbinsel hinweg verläuft unsere Grenze bis nördlich vom Toten Meer, wo noch Balanıtes argyptiaca und Loranthus Acaciae vorkommen. B. Das nordafrikanisch-indische Wüstengebiet. Dasselbe zeigt bei seinen Pfl f dieselben Any gserscheinungen, welche die mediterranen Wüstenpflanzen besitzen, aber das paläotropische und speziell das afrikanische Florenelement ist stärker vertreten als das mediterrane. Die floristischen Verhältnisse dieses pflanzenarmen Gebietes sind, nachdem wir zuerst über die in den letzten Jahrzehnten namentlich durch SCHWEINFURTH, ROHLFS und ASCHERSON erforschten Wüsten und Oasen der Nilländer gründ- liche Auskunft erhielten, nunmehr auch in dem westlichen und zentralen Teil durch Forschungsreisen der französischen Gelehrten genauer festgestellt worden. a) Südmarokkanische Provinz. Diese Provinz erstreckt sich im nord- westlichen Afrika von etwa 29—32° 30’ n. Br. bis an den Fuß des Atlas und und wohl auch noch am Wadi Sus etwas zwischen den Großen Atlas und Antiatlas hinein. Sie ist charakterisiert durch das Vorkommen von Acacıa gummifera Willd., welche in den marokkanischen Provinzen Abda, Shedina, Duquella und auch in Bled-el-jerröde vorkommt, von Argania sideroxylon Roc et Schult., dem Argan, welcher hauptsächlich in der Provinz Haha und auch sonst noch zwischen den Wadis Tensift und Sus wächst, von Zuphorbia resim- Jera Berg et Schmidt, welche östlich von Marokko am Fuß des Großen Atlas, besonders in der Provinz Demnet, sowie in den Distrikten Mestiwa und Netil N ae sich findet. Dazu kommen noch andere, weniger bekannte kaktusähnliche s Euphorbien: E. officinarum L., E. echinus Hook. f. et Coss. im Strandgebiet bei Tazeroualt, sowie in der Umgebung von Ba-Ahmran, £. Beaumierand ook. f. et Coss. bei Mogador und in den Provinzen Haha und Agadir. : b) Provinz der großen Sahara. Wenn auch die mediterrane we die thebaisch-nubische Provinz und die südliche Übergangsprovinz abgeschi m ? werden, so bleibt doch noch ein Gebiet übrig, welches etwa ein Fünftel des ganzen afrikanischen Kontinentes ausmacht und dabei eine sehr einförmig® höchst artenarme A 2 5 23 3 h y Re ) eig in GERHARD ROHLFS, Kufra (1881), Abschnitt VII. Die aus dem mittleren -enst gewordenen Pflanzen, S. 462—501. — Die wichtigste Quelle für die zentrale röße Flora enthält. Die Einteilung in Bezirke ist mehr durch nn grö = oder geringere Häufigkeit einiger Arten und die Annahme, daß | etingen noch einige Eigentümlichkeiten ergeben werden, als durch Je Nord« ardr 2. Kapitel, Allgemeine Gliederung der afrikanischen Flora. 1005 bekannte Unterschiede von größerer Bedeutung gerechtfertigt. Die Oasen werden trotz der großen Übereinstimmung ihrer Vegetation besser auf die einzelnen Unterabteilungen verteilt; sie verhalten sich, wie die Seebecken be- nachbarter größerer Gebiete. c) Thebaisch-nubische Provinz. Diese fasse ich im Sinne von SCHWEIN- FURTH’S südlicher Wüstenregion, schließe aber noch die südliche ägyptisch- arabische Wüste an wegen des Vorkommens der Dumpalme und einer ganzen ‚Anzahl Kräuter und Gräser, welche den Bezirken der ägyptischen Zone fehlen. Es sei nur hingewiesen auf: Pappophorum brachystachyum Jaub. et Spach, Diplachne nana Nees, mehrere Aristida, Boerhavia verticillata Poir., Giesekia Pharnaceoides L., Dipterygium glaucum Decne., Tephrosia pogonostigma Boiss., Corchorus antichorus Räuschel, Glossonema Boveanum Decne. usw. d) Übergangsprovinz mit viel Grassteppe und laubwerfenden Gehölzen, unter dem Einfluß schwacher, aber selten ausbleibender Sommerregen. Die Einschaltung dieser Übergangsprovinz zwischen die eigentliche Sahara und das afrikanische Wald- und Steppengebiet ist notwendig, da in dieselbe die »Wüste« noch mehrfach eindringt, anderseits in ihr häufig Arten des Wald- und Steppengebietes vorkommen, ferner lichte Baumgras- steppen nicht selten sind, welche im Winter ergrünen, und schließlich auch einzelne eigentümliche Arten dominierend auftreten. In dieser Übergangs- provinz kommen auch sogenannte tote Dünen vor. Vielfach haben sich in den trockensten Perioden Dünen durch Anhäufung von Flugsand auf Hügeln und Plateaus gebildet, und nur einzelne Bäumchen oder Sträucher sind auf ihnen zu bemerken. Wenn aber eine Regenperiode eintritt, wird der Sand abgewaschen und so siedelt sich reicherer Baumbestand an, wie auf den »ergs morts« zwischen Tsad und Niger, zwischen Gao und Tombuktu. Da man sich an einzelne hervorragende Leitpflanzen halten muß, so möchte ich mich dafür entscheiden, die Südgrenze dieser Provinz da zu ziehen, wo Adansonia, Tamarıindus und Borassus zusammen beginnen oder jede für sich in größerer Menge auftritt. Noch entschiedener wird die angrenzende nord- afrikanische Steppenprovinz durch Butyrospermum Parktı charakterisiert, dessen Nordgrenze meist etwas südlicher liegt, als die von Adansonia und Borassus. C. Das afrikanische Wald- und Steppengebiet. Längere Zeit war man der Meinung, daß Westafrika und Ostafrika selb- ständige, schärfer geschiedene Gebiete darstellen. In der Tat ist auch der ER Westafrikas ein außerordentlich großer; aber immer mehr stellt sich heraus, daß viele Typen, welche Westafrika zu charakterisieren schienen, Afrikas reichen und auch noch im Osten von Mombassa bis derseits sehen wir in Togo die ostafrikanische Steppenflora i chen Waldflora durchsetzt; selbst im östlichen und nörd- BE Fe sowie im Nigergebiet tritt die Steppenflora herrschend auf. D: na sehe ich das nach Ausschluß des nordafrikanisch-indischen Wüsten- a r 2 bis in das Herz 1006 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung .der Flora. gebietes übrig bleibende tropische Afrika mit den im S. angrenzenden Teilen des subtropischen als ein einziges Gebiet an, welches in folgende Provinzen gegliedert wird: a) Sudanische Parksteppenprovinz, b) Nordostafrikanisches Hochland und Steppenprovinz, c) Westafrikanische oder guineensische Waldprovinz, d) Ostafrikanische und südafrikanische Wald- und Steppenprovinz. a) Sudanische Parksteppenprovinz. Dieselbe ist infolge der geringen orographischen Gliederung ziemlich einförmig und es herrschen in ihr nament- lich Hochgrassteppen mit und ohne Bäume. Meistens sind die Gehölze laub- werfend; aber es kommen auch dauerblättrige vor. Dichtere Bestände finden sich häufig an den Ufern der Flüsse, und hier sind schon mehrfach hydrophile Arten der Provinzen c und d anzutreffen. Charakterbäume sind namentlich der Affenbrotbaum, die Delebpalme Borassus Rabelliformis var. aethiopum, die Tamarinde, Tamarindus indica, und der Tschi-Butterbaum oder Karite, Butyro- spermum Parkü; die drei erstgenannten finden sich auch in den Provinzen c und d, die letztgenannte aber nur in a, sie dürfte vielleicht zur Abgrenzung von a und c geeignet sein. b) Nordostafrikanische Hochland- und Steppenprovinz. Diese Provinz zeichnet sich durch ihre starken Beziehungen zur Mediterranflora, zur arabischen und auch vorderindischen aus. Die bedeutende Erhebung des abyssinischen Hochlandes führt zu klimatischen Verhältnissen, welche auch vielen borealen Typen eine bleibende Stätte gewährten und ihre Ausgestaltung zu endemischen Formen ermöglichten. c) Die westafrikanische oder guineensische Waldprovinz. Daß die Flora des tropischen Westafrika gegenüber derjenigen Ostafrikas erhebliche Unterschiede aufweist, daß eine große Anzahl Arten von Senegambien bis Angola verbreitet ist, hat sich schon lange ergeben, als die Kenntnis der afrikanischen Flora eine noch sehr dürftige war. Auf ein schon etwas reicheres Material von Tatsachen konnte ich mich im Jahre 1882") stützen, als ich die Flora Westafrikas mit derjenigen Ostafrikas statistisch verglich. Seitdem hat sich die Kenntnis der Vegetationsverhältnisse ganz außerordentlich erweitert; trotz des erheblich größeren tatsächlichen Materials bleiben aber die Haupt- ergebnisse dieselben; jedoch sind wir jetzt besser als früher in den Stand ge- setzt, die westafrikanische Waldprovinz gegen die ostafrikanische abzugrenzen (selbstverständlich mit der Einschränkung, daß scharfe Grenzen nicht existieren) und die ganze westafrikanische Waldprovinz in pflanzengeographische Unter- abteilungen zu gliedern, welche zugleich auch zeigen, welche Teile Afrikas zu dieser Provinz gerechnet werden. (Siehe die Übersicht zur Karte der For- schungsreisen.) d) Ostafrikanische und südafrikanische Steppenprovinz. Wie sich bei fortschreitender Erforschung Südafrikas ergeben hat, schließt sich dessen 2) A. ENGLER: Versu ch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt. II. Teil (1882), 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1007 Flora mit Ausnahme der des südwestlichen Kaplandes eng an die Flora Ost- afrikas an, so eng, daß von einer tiefergehenden allgemeinen Scheidung zwischen dem tropischen Ostafrika und dem extratropischen Südafrika nicht die Rede sein kann, da auch in den Gebieten, in welchen höhere, von feuchten Winden beeinflußte und demzufolge mehr hygrophile Arten beherbergende Gebirge existieren, xerophytische Formationen den hygrophilen oft dicht benachbart sind. Der Übergang von den subäquatorialen Steppengebieten in diejenigen südlicher Breiten ist ein sehr allmählicher, und es gibt sogar Arten, welche von Nubien bis nach Transvaal und Südwestafrika hindurchgehen. Trotzdem ist eine große Zahl von Unterprovinzen und von Bezirken zu unterscheiden, welche floristische Eigentümlichkeiten besitzen, die um so größer sind, je mehr die einzelnen Länder durch Gebirge eine größere Mannigfaltigkeit von Vegetationsbedin- gungen erhalten. (Siehe die Übersicht zur Karte der Forschungsreisen.) D. Das Gebiet des südwestlichen Kaplandes. Längs der atlantischen Küste nordwärts bis fast zu 32°, längs des 19° ö.L. noch bis zu 31°, ostwärts an der Küste bis zur Mossel-Bay. Sodann herrscht das kapländische Florenelement noch sehr stark auf den Gebirgen im 5. der Karroo (im S. von 33°) und auf denen des südlichen Namaqua-Landes zwischen 31° und 30° s. Br. Drittes Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. Fossile Pflanzenreste, welche einen Aufschluß über die Entwicklung der Pflanzenwelt Afrikas geben könnten, liegen nur notdürftig vor. Wir wissen, daß schon in der Epoche des Perm über Australien, Indien und Süd-Afrika die Gondwana-Flora verbreitet war, für welche namentlich Phyllotheca und Glossopteris charakteristisch waren. Aber aus der Flora der Jura-, Kreide- und Tertiärperiode im äquatorialen und südlichen Afrika ist nichts in fossilem Zu- stande bekannt: die Ablagerungen aus dieser Zeit in Ostafrika sind marin. Recente Fossilien, welche sich in Kamerun reichlich finden, sind für die Ent- wicklungsgeschichte nicht von Bedeutung. Dagegen sind nicht unwichtig die fossilen Reste, welche in der Kreide Nordafrikas und im Tertiär Südeuropas vorkommen. Von den im nördlichen Ägypten in der libyschen Wüste und bei Kairo gesammelten versteinerten Hölzern, welche aus der Kreideperiode stammen, verdienen Beachtung die von SCHENK bestimmten Rohlfsia (wahr- scheinlich Celastracee), Jordania (Ebenacee), Capporidoxylon, Dombeyozylon, Acacioxylon. Nicolia aegyptiaca Unger und N. Oweni Carruthers dürften den Caesalpinioideen zugehören, ebenso Ncolia funetana Crie aus dem Pliocän von Tunis. Vom Wadi Mamura in Tunis stammt Cassioxylon Fliche. Diese Reste 1008 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora, weisen darauf hin, daß am Rande des Kreidemeeres, welches das heutige Ge- biet der libyschen Wüste, Tripolis und einen Teil Marokkos bedeckte, Gehölze existierten, welche mit den gegenwärtig schon am Nordabhang Abyssiniens wachsenden verwandt waren. Wichtig für die Pflanzengeschichte Afrikas sind ferner folgende Funde: die Cycadacee Zncephalartos Gocceixianus Sap. im Miozän von Kumi auf Euboea, Dracaena Brongniartii Sap. und D. minor Sap. im Eozän von Aix, D. marbonensis Sap. im Oligozän von Armissan, Ner ca- nariensis im Pliozän bei Lyon, Vidurnum rugosum, Apollonias barbusana, Ocotea Heerii Sap. (ähnlich der O. foetens), Laurus canariensis, Phoebe ampl- folia Sap., Notelaea grandaeva Sap. (ähnlich der N. excelsa) im Pliozän der Provence, zum Teil auch in Toscana, alle jetzt lebenden kanarischen Arten nahestehend oder mit denselben identisch. iel mehr, als wir aus diesen wenigen fossilen Funden schließen können, lehrt uns die geographische Verbreitung der afrikanischen Gattungen und die Berücksichtigung ihrer Verwandtschaftsverhältnisse. Ich verweise auf die Zu- sammenstellungen im ersten Kapitel dieses Teiles. Wir haben da eine ziemlich umfangreiche Liste (a) von pantropischen Gattungen aufgestellt. Dieselben sind jedenfalls verschiedenen Ursprungs, teils mögen sie sich im Angarakon- tinent (dem tropischen Asien der Kreidezeit), teils in Brasilien und der Süd- atlantis, teils in Afrika und der damit in Verbindung stehenden indomadagas- sischen Halbinsel entwickelt haben. In der älteren Kreideperiode, im NeocoM, gestattete die von den Geologen (KOKEN, NEUMAYER) angenommene Kon figuration der Erdteile eine Wanderung der Arten von einem der genannten Erdteile zum anderen, auch solchen Arten, deren Früchte und Samen, wie die vieler Leguminosen, nicht mit besonders guten Verbreitungsmitteln ausgestattet sind. Im jüngeren Tertiär, als die Verbindung Afrikas und Arabiens mit Vorderindien eine innigere war und auch ein großer Teil der Sunda-Inseln mit . Asien zusammenhing, war auch durch das südlich vom heutigen Arabien aa legene, Somalland mit Vorderindien verbindende Küstenland eine Verbreitung er _ so namentlich hydrophile Arten. Nur unter Berücksichtigung en Srwandtschaftsverhältnisse und der Verbreitung nahe verwandter Gain" a er wahrscheinlich ermittelt werden. Es geschieht dies teilweise bei der Besprechung der Familien in Band IL_IV. EN 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1009 Die Wege, welche den pantropischen Pflanzen die Verbreitung von einem Kontinent zum anderen ermöglichten, standen natürlich auch den Pflanzen des palaeotropischen Elementes (Liste b im ersten Kapitel) offen. Bei vielen der palaeotropischen Gattungen darf man annehmen, daß sie entweder bei ihrer Wanderung nach Westen Afrika erst erreichten, als die Südatlantis verschwunden war (Pandanus) oder erst später entstanden sind, als auch ein Austausch entlang der pacifischen Küsten ausgeschlossen war. Das mag namentlich für solche Gattungen gelten, welche, wie z. B. Asparagus, in ihren Beerenfrüchten gute Verbreitungsmittel besitzen, und trotzdem aus dem palaeo- tropischen Reich über die gemäßigten Zonen der Alten Welt nicht hinaus ge- langt sind. Es mag auch für Gattungen gelten, welche als morphologisch tieferstehend weiter verbreiteten gegenüberstehen, die morphologisch vorge- schrittener sind, z. B. für Cyriosperma und Amorphophallus. Die erstere Gat- tung, mit behüllten Zwitterblüten einen älteren Typus der Araceae-Lasioideae repräsentierend ist pantropisch, Armorphophallus mit nackten eingeschlechtlichen Blüten, also morphologisch weiter vorgeschritten, als die erstgenannte Gattung desselben Verwandtschaftskreises, ist nur palaeotropischh Auch möchte ich hier darauf aufmerksam machen, daß der Urtypus einer palaeotropischen Gat- tung bisweilen auch in der Südatlantis oder im tropischen Amerika existiert haben kann. Die Burseraceengattung Commiphora, welche in Afrika sehr formenreich ist und auch mit einigen Arten auf Madagaskar und Vorderindien vertreten ist, steht äußerst nahe der namentlich in Zentralamerika reichlich ver- tretenen und auch in Südamerika nicht fehlenden Gattung Bursera. Eine Stamm- form beider kann in Amerika oder in der Südatlantis existiert haben. Ebenso kann dies bei der Stammform von Hydnora und Prosopanche der Fall sein. Daß die Pflanzen des afrikanisch-asiatischen Tropenelementes, welches auch eine große Anzahl Gattungen umfaßt (Gruppe c im ersten Ka- pitel), zu verschiedenen Zeiten ihre Wanderungen vollführt haben, ist sicher. Die günstigste Zeit war das Ende des Jura und die der Kreide, als Afrika durch Madagaskar mit Vorderindien in Verbindung stand. Die Palmen-Unter- familie der Borassoideae (Borassus, Hyphaene, Medemia, Lodoicea) existiert nur in diesem Gebiet und die Gattung Borassus hat in demselben die weiteste Verbreitung; sie kann nur in jener Zeit sich in Indien, Madagas kar u em heutigen kontinentalen Afrika ausgebreitet haben. Dies ist vielleicht auch für Euphorbia Sect. Diacanthium anzunehmen, welche auf Afrika, die Kanaren, Madagaskar, Ostindien und Arabien beschränkt ist, obwohl hier auch die Mög- lichkeit besteht, daß eine Wanderung von Abyssinien über Arabien nach Indien in späterer Zeit erfolgt ist. Dagegen muß angenommen werden, Sayp die Einwanderung der Araceen-Gattungen Arisacma und Sauromatum, nr im Himalaya besonders reich vertreten sind und zweifellos in joe) . Ei sind, erst in der jüngeren Tertiärzeit erfolgt ist, als re an En es; nischen Hochgebirge emporgestiegen waren. Dasselbe e;. ER 4 ed adnata, von Swertia, von den Habenaria der Gruppe >@ aus . = EN Thesium radicans, dem Typus der Primula verticillata, Astragatus vemosus 1010 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. und abyssinicus, Trachydium, Meriandra bengalensis, Ceratostigma, Veronica javanica, welche wohl von V. chamaedrys oder der nächsten Stammform der- selben abstammen dürfte. Bezüglich des afrikanisch-madagassischen Elementes ist zu be- merken, daß die Möglichkeit eines Austausches auf dem Landwege zwischen Mada- gaskar und dem Kontinent bis in die ältere Tertiärperiode bestand. Zu den ältesten Typen der Angiospermen müssen die Musaceae und auch die weiter als Musa vorgeschrittenen Sirelitzioideae gehören, von denen Ravenala jetzt nur noch in Madagaskar und Guiana vertreten ist, während S/relitzia auf das südöstliche Afrika beschränkt blieb. Daß nicht mehr Gattungen des südwestlichen Kap- landes dorthin gelangt sind, ist sicher darauf zurückzuführen, daß: viele der- selben, wie die meisten Proteaceen, Rutaceen, Restionaceen an feuchte kühle Winter und trockene warme Sommer gewöhnt waren. Nur solche Gattungen, welche wie die der Ericaceen durch leichte Samen oder wie die der Compo- siten und Asclepiadaceen durch Flugapparate sich leicht, namentlich auch nach höheren Regionen verbreiten konnten, vermochten dort Fuß zu fassen. Für das afrikanisch-makaronesische Element (Liste e im ersten Kapitel) waren die günstigsten Zeiten für den Austausch die Kreidezeit und das Tertiär. In der Kreidezeit konnten entlang der Küsten des libyschen Meeres schrittweise Wanderungen von den Kanaren bis an den Nordrand Abyssiniens vor sich gehen. In dieser Zeit konnten Dracaena und Phoenix aus Afrika nach Makaronesien und dem Mittelmeergebiet, Canarina und Sempervivum, das auf den Inseln des damaligen Mittelmeergebietes auch schon existieren ERuNIE, von den Kanaren nach Abyssinien gewandert sein. Ob auch in dieser Zeit die Wanderung von Chacnostoma (Lyperia) (Kapland, Kanaria, Somaliland) stattgefunden hat, mag dahingestellt bleiben; dagegen ist es wahrscheinlich für eins u Kanaren, CapVerden, Arabien, Beludschistan, Socotra). | Gar 2. e Typus der Zuphorbia Sect. Diacantha, welcher auf eine | € zurückblicken kann, schon in jener Zeit nach den Kanaren gelangt sein. Auch kann ich bei der reichen Entwicklung der Genisteen 2 > Yeriehe Afrika, sowie im Mittelmeergebiet nicht umbin, en : akaronesien in die Zeit vor dem Miocän, in welchem I“ Inseln sicher nicht mit dem 2 “u. 8 ‘ | > auch im Tertiär und später von Marokko und Südeuropa aus noch viele | llständigen kontinentalen 7 nicht gerade die Annahme eines vo Ri Reihen en Zusammenhanges beider Länder notwendig; es würden auch gen. Daß die Wanderung mehrerer Gattungen 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1011 auch auf Meeresströmungen und Schiffsverkehr zurückgeführt beiden; kann, habe ich früher in der S. 986 zitierten Abhandlung ausgeführt. Die auf S. 991 gegebene Übersicht zeigt, daß nach Ausscheidung der pantropischen, allgemein palaeotropischen, afrikanisch-asiatischen, afrikanisch- madagassischen und afrikanisch-amerikanischen Gattungen eine sehr große Zahl von Gattungen (O—W 167, O 299, W 429, in Summa 895) übrig bleibt, welche das spezifisch tropisch-afrikanische Element ausmachen, das außerdem noch durch viele endemische Untergattungen und Sektionen der erstgenannten verstärkt wird. Diese Endemismen, welche teils dem gesamten tropischen Afrika, teils einzelnen Teilen desselben zukommen, sind ver- schiedener Art. Mehrfach schließen sich die Gattungen an weiter verbreitete tropische oder palaeotropische eng an, wie z. B. um bei den mir besonders geläufigen Familien zu bleiben, die Aracociatling Afroraphidophora an die Raphidophora, die Burseraceen-Gattung Pachylobus an Canarium, die Anonaceen Meiocarpidium, Uvariastrum, Pachypodanthium, Cleistopholis, Aussidinei: Uvari- opsis an Uvaria, Monanthotaxis an Popowia, Enantia und Stenanthera an Ay- lopta, die Mora Treculia an Artocarpus und Cardiogyne an Plecospermum; die zahlreichen endemischen Gruppen der Gattung Combdretum an einen pan- tropischen Urtypus mit flach schirmförmigem Receptaculum, die endemischen Gruppen von Terminalia; die ungemein zahlreichen endemischen Gruppen von Loranthus, welche VAN TIEGHEM zu Gattungen erhoben hat, an einen palaeo- tropischen Urtypus; von Melastomataceen Myrianthemum an die asiatische Dichaetanthera, Preussiella an Medinilla; von Sapotaceen Bakerisideroxylon und Synsepalum an die weit verbreitete Gattung Szderoxylon, ferner Malacantha und Pachystela an die weit verbreitete Gattung Chrysophyllum;, von Anacardia- ° ceen Sclerocarya, Pseudospondias, Lannea, Haematostephis an Spondias, ferner Protorhus und Heeria an Rhus. Ganz außerordentlich groß ist aber auch die Zahl solcher endemischer Gattungen, welche in gar keiner näheren verwandt- schaftlichen Beziehung zu den jetzt lebenden Asiens oder Amerikas stehen. Als Beispiele nenne ich auch hier Gattungen von Familien, die ich nach allen Richtungen hin gründlich studiert habe, von Araceen: Zamioculcas, Gonatopus, Culcasia, Cercestis, Anubias, Nephthytis, Rhektophyllum, Anubias, Pseudo- he. Stylochiton, Callopsis, Zantedeschia und Typhonodorum; von Anonaceen: Monodora und Isolona, Hexalobus, Piptostigma, von Moraceen: Mesogyne, Scyphosyce, Bosqueia, Musanga, Myrianthus, von Melastomataceen: Tristemma, Dissotis, Barbeyastrum, Dinophora-Amphiblemma, Calvoa- Dicellandra; von Sapotaceen Omphalocarpum und Tridesmostemon. Man bekommt den Eindruck, daß einerseits Urformen sich in den älteren Zeiten über die tropischen Länder weit verbreitet haben und daß aus ihnen an verschiedenen Stellen sich neue Gattungen heraus differenziert haben; ander- seits aber stößt man auf zahlreiche Gattungen, von denen es viel wahrschein- licher ist, daß sie sich von vornherein auf beschränktem Gebiet sowie die eben erwähnten Urformen aus noch älteren entwickelt haben, den ersten in mehreren Eigenschaften parallel, in einigen aber von vornherein abweichend. 1012 Vierter Teil. Florenbestandteile- und allgem, Grundzüge der Gliederung der Flora, Folgendes Schema dürfte dieser Hypothese entsprechen: | | | | | I | /\ = | | Pe ee ee ee N ,, A a 3A A 2 | | | | Wie und wann drangen nun das subtropische Florenelement und das boreale Element in das tropische Afrika ein’)? m die Wanderungen des mediterran-afrikanischen Elementes und des kapländischen, welche beide besonders in den Gebirgsländern des öst- lichen Afrika reichlich vertreten sind, zu erklären, ist es notwendig, auf das Alter der Gebirgsländer und auf die Veränderungen einzugehen, welche Afrika und die benachbarten Teile des Mittelmeergebietes seit der Kreideperiode, in welcher Afrika mit der indisch-madagassischen Halbinsel von Eurasien dureh das weite inselreiche Mittelmeer getrennt war, durchgemacht haben. Die kontinentale Masse dehnte sich im jüngeren Tertiär nach Norden aus und trat mit Sizilien, Kleinasien (mit welchem die Balkanländer zusammenhingen) sowie mit Vorderindien in Verbindung; später erfolgte die Abtrennung von Sizilien. Die afrikanischen Gebirge sind die Reste eines alten vorsilurischen Tafellandes, das in mehrere Schollen zersprengt und hier und da von eruptiven Gesteinen durchbrochen und überlagert wurde. Im Osten zieht sich das Gebirgsland vom Abyssinien bis zum Sambesi hin und jenseits der Sambesi-Niederung mit Unterbrechungen bis zur Südspitze Afrikas, westwärts bis zum Plateau von ihe. Im Westen ist das ebenfalls alte Gebirgsland viel niedriger und auch die Vulkane von Kamerun (4075 m) und Fernando Po (2850 m) erreichen nicht die Höhe des Ruwenzori (5000 m), der höchsten abyssinischen Gipfel (4620 m) oder des Kilimandscharo (6010 m). Als das ostafrikanische Tafelland noch weniger zersprengt war, mußten die Seewinde an mehr Stellen als jetzt die Entwicklung des tropischen Regenwaldes und die Bergwaldflora begünstigen. Auch wurde die Waldvegetation vor dem Auftreten des Menschen nicht dure Feuer eingeschränkt. Wenn auch nicht ein zusammenhängendes, Westafrika und Ostafrika ausschließlich bedeckendes Waldgebiet vorhanden war ur arochytsche Formationen im Inneren Afrikas auch schon vor der Tertiärzeit existieren mußten, so waren doch die Stationen, auf denen die Waldpflanzen etappenweise vordringen konnten, einander mehr genähert. Auch lagen, er = Gebirge noch mehr Zusammenhang besaßen, die Verhältnisse we = | anderung der Pflanzen der Gebirgsbuschregion und der Höhenwälder günstigen als in späteren Perioden; es war dadurch der Austausch zwischen Abyssinien und Südafrika mehr ermöglicht; in dieser Zeit mögen Pflanzen wie Podocarp* 4 3) Vergl. hi ni: . Kön. Akad. a ergl. hierzu auch: EnGLer, Hochgebirgsflora des tropischen Afrika ın Abhandl. d Wissensch, 1891, $. 85—93; Pflanzenwelt Ostafrikas A. $. 142—150. Era ee SE IR ne 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1013 ihre Verbreitung gefunden haben. Auf den Gebirgen entwickelten sich ver- hältnismäßig wenig Hochgebirgspflanzen aus den Gattungen der unteren Wald- und Steppenregionen, wie z. B. aus den Gattungen Aelichrysum und Lobelia; vielmehr treten auf den hohen vulkanischen Gipfeln Ostafrikas und auch auf dem Kamerungebirge, sowie auf den Gebirgen Angolas Arten auf, welche mit abyssinischen und kapländischen nahe verwandt oder identisch sind. Die leichten Samen von Orchidaceen, Gentianaceen, Ericaceen, die Früchte der Compositen, die Früchte vieler Gräser usw. waren wohl befähigt, die durch die vulkanreichen Erhebungen neu geschaffenen Gebirgsmasse da zu besiedeln, wo das Höhenklima den Wald nicht mehr aufkommen ließ. Die Anpassungsfähigkeit tropischer und subtropischer Pflanzen bewegt sich in gewissen Grenzen. Zwar erreichen in den wärmeren Ländern viele Arten eine weite vertikale Verbreitung innerhalb der unteren Regionen; aber es ent- wickeln sich aus ihnen nur sehr langsam und verhältnismäßig selten Arten, welche in den baum- und strauchlosen Regionen gedeihen. In den oberen Regionen ist also immer für die durch Wind und Vögel herbeigebrachten Samen von Pflanzen kälterer Klimate Gelegenheit zu weiterer Entwicklung gegeben. Daher finden wir in allen Hochgebirgen, von den Tropen bis in die gemäßigten Zonen, in den obersten Regionen Arten, welche mit solchen höherer Breiten entweder identisch oder verwandt sind, und zwar in großer Zahl, wenn das Gebirge, in der Richtung der Parallelkreise sich erstreckend, an vielen Stellen zahlreich besiedelt werden konnte, in geringerer Zahl, wenn das Gebirge sich in der Richtung der Meridiane ausdehnt, in größerer Zahl, wenn die Gebirge in den Glazialzeiten wiederholt ihr nur für Pflanzen von kürzerer Vegetationsdauer geeignetes Areal vergrößerten, in geringerer, wenn dieses Areal sich nur wenig verändert hat. Es ist nun durchaus wahrscheinlich, daß schon in der Tertiärperiode im Mittelmeergebiet neben der immergrünen Gehölzvegetation auf felsigen Standorten auch die Typen der Gattungen exi- stierten, deren Arten in oft sehr großer Mannigfaltigkeit die für das Mediterran- gebiet charakteristische Staudenvegetation ausmachen. Finden wir doch auch heute noch im Mittelmeergebiet, z. B. in Algier bei Oran vielfach, oft in un- mittelbarer Nähe des Meeres auf niedrigen, felsigen Bergen mit steilen zer- klüfteten Abhängen, an denen heiße, sonnige Standorte oft nur wenige Schritte von kühlen Schluchten entfernt sind, an Bergen mit einer den vom Meer aufsteigenden Nebeln exponierten und einer trockenen, dem Meer ab- gewendeten Seite oft ein wunderbares Gemisch von Pflanzen, von denen die einen uns als Typen subtropischen, die anderen als Typen kälteren Klimas gelten. Stellenweise bilden die immergrünen Gehölze dichte Gebüsche, stellen- weise treten sie vereinzelt auf und lassen zwischen sich Raum für zahlreiche Stauden; in den Schluchten finden sich blattwerfende Gehölze und Farne, zum Teil von nordischem Typus, und an den Felsen haften hier und da einzelne Chamaerops, welche im Innern des Landes an Flußufern entlang oft meilenweit den ebenen Boden bedecken, an anderen Stellen der Felsen sitzen Arten von Dianthus, Alsine, Saxifraga, Sempervivum, Labiaten u. a. 1014 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. Die nahe Verwandtschaft, welche vielfach zwischen den Hochgebirgsarten der Alpen, der Pyrenäen, der Apenninen, der Sierra Nevada, der griechischen Gebirge und niedriger vorkommenden Arten der mediterranen Gebirge wahr- genommen wird, beweist deutlich, daß in den mediterranen Gebirgen die Nachkommen vieler Felsenpflanzen bei der fortschreitenden Hebung der Gebirge sich in deren oberen Regionen ansiedelten, bis sie dann schließlich auch eine Grenze fanden, wo ihr Gedeihen nicht mehr möglich war. Während auf den griechischen Gebirgen, den südlichen Apenninen, den Gebirgen Kleinasiens eine solche Grenze kaum vorhanden war, wurde eine solche durch die höheren Erhebungen des Atlas, der Sierra Nevada, der Pyrenäen, der Alpen gezogen. Die Typen, von welchen die Hochgebirgsarten Kleinasiens und des Atlas abstammten, sind zum geringeren Teil auch nach afrikanischen Hochgebirgen gelangt und haben sich daselbst meist zu Arten entwickelt, die zwar nicht mit den mediterranen identisch sind, aber ihnen oft so ähnlich sehen, daß man bei Unkenntnis der Herkunft sie für mediterrane Gebirgs- pflanzen halten könnte. Als aber später der Himalaya und die Gebirge Afghanistans existierten, drangen auch von dort über Arabien neue Formen ein (siehe oben S. 1009). Durch die am Roten Meer sich hinziehenden Gebirge und den Sinai war eine Verbindung. zwischen Abyssinien und den Gebirgen des Mediterrangebietes hergestellt, die in der Pliozänzeit sich noch nördlich von Ägypten, westlich von Syrien bis Cypern ausdehnte und auch an Stellen des heutigen ägäischen Meeres sich zwischen Kleinasien und der Balkanhalbinsel ausbreitete. Da ferner während der Glazialperiode auch in den Gebirgsländern des Mediterrangebietes größere Feuchtigkeit geherrscht hat und in geringem Grade auch eine Ver- schiebung der Regionen nach unten bewirkt haben muß, da nach HANS MEYERS Untersuchungen während der Eiszeit oder Pluvialzeit die Gletscher am Kilimandscharo etwa 800—1ı000 m tiefer (bis 3800 und 3600 m ü. M.) hinab- reichten und ähnliches auch am Ruwensori stattgefunden hat, so waren früher die Verhältnisse für die Verbreitung östlicher Kappflanzen nach Norden und von Me- diterranpflanzen nach Süden und umgekehrt auch von afrikanischen Pflanzen nach dem Mittelmeergebiet günstiger als jetzt, wo die von Wind und Vögeln transpor- tierten Samen weitere Wege zurückzulegen haben, um an geeignete Blandorte . gelangen. Da auch in der äquatorialen Zone mehr Standorte für subtropische Pflanzen und für solche der gemäßigten Zone vorhanden waren, SO konnen _ dort auch mehrere mediterrane Gattungen existieren, welche jetzt nur in Abyssinien, dem Somalland und im Kapland oder in einem derselben vor- kommen. Entsprechend dem Zusammenhang des nordöstlichen Afrika mit > den östlichen Mittelmeerländern sind es vorzugsweise östliche Mediterranarten, östliche Mediterrangattungen oder Untergattungen, welche in den afrikanischen Hochgebirgen sich eingebürgert haben; westliche Mediterrantypen sind nur in geringer Zahl vorhanden. Dies trifft auch zu für die Wüstenpflanzen der Sahara, deren Gattungen zum großen Teil aus West- und Zentralasien stammen. Die Sahara erfreute sich bis in die pliozäne Zeit einer reichlicheren Bewäss-rung, 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1015 von welcher die vielen Wadis zeugen und sie muß eine viel reichere aus afrikanischen Elementen zusammengesetzte Flora gehabt haben. Im Pliozän, als sich mehr Neuland in Süd- und Mitteleuropa gebildet hatte, konnten auch Arten mesothermer afrikanischer Gattungen sich in Europa ansiedeln, wie z. B. Gladiolus. Die leichtsamigen Erica, deren Entwicklung vom südlichen Afrika ausgegangen ist, waren auch vorher schon, eben durch ihre leichten Samen zu weifer Verbreitung befähigt. Daß Somalland und Abyssinien besonders reich sind an mediterranen Gattungen und Arten, ist bei ihrer geographischen Lage leicht verständlich. Es sind aber vorzugsweise Steppen- und Felsenpflanzen, auch Ackerunkräuter, welche dem afrikanisch mediterranen Fiorenelement angehören. Nur wenige Gattungen dauerblättriger Gehölze, wie Olea, Rhus Sect. Gerontogeae, Buxus und Zistacra finden sich zugleich im Mittelmeergebiet und dem tropischen Afrika. Im jüngeren Tertiär grünte auf den Inseln des damaligen Mittelmeeres bis zur Hebung des allmählich zur Vegetationsgrenze werdenden Alpenlandes eine subtropische Flora, zu deren Bestandteilen schon damals die Gehölzflora der heutigen Litoralregion des Mediterrangebietes gehörte. Diese Flora stand im Zusammenhang mit derjenigen Persiens, Afghanistans und des Himalaya- gebietes, diese aber im Zusammenhang mit der Flora der weiter nach Osten sich ausdehnenden Kontinente. Es war nördlich des Sahara-Kreidemeeres ein anderes Florenelement als südlich desselben, jedoch mit Anpassung an ähnliche klimatische Verhältnisse entwickelt; nur wenige afrikanische Gehölze wie Dracaena, Encephalartos, Salices vom Typus der Salır safsaf existierten während der Miozänzeit noch im südlichen Europa, traten aber bei fortschrei- tender Hebung der europäischen Gebirge und den damit verbundenen klima- tischen Änderungen aus dem Verbande der eurasiatischen Flora heraus, während die vom Norden und Nordosten her vordringenden blattwerfenden Dikotylen des borealen oder arktotertiären Elementes immer mehr Boden gewannen, Es ist aber eine bekannte Tatsache, daß bei gleichbleibenden klimatischen Be- dingungen in Wald- und Gebüschformationen die den wesentlichen Bestandteil ausmachenden Gehölze nicht so leicht durch andere ersetzt werden, weil die dichte Gemeinschaft der vorhandenen Gehölze zu ihnen gelangte Keime anderer, gleiche Anforderung stellender Gehölze nicht aufkommen läßt. So konnten also die mediterranen dauerblättrigen Gehölze neben den in Abyssinien bereits vorhandenen nicht Platz gewinnen. In den oberen Gebirgsregionen dagegen, wo mächtige Eruptionen neues Gelände schufen und die schon vorhandenen Pflanzensiedelungen teilweise ver- nichteten, war für fremde Ankömmlinge Raum vorhanden, en Bar, Dr solche, welche andere Anforderungen stellten, als die bereits gig | zer Wald- und Gebüschpflanzen. Als aber nach dem Rückgange a Kreide - ie ischen dem nordwestlichen Afrika und Tertiärmeeres der Zusammenhang zwisc weg . — i Ilt war, wurde das Vordringen der mediterranen dem tropischen Afrika hergeste einer sang De aindehasnde Gehölztypen gegen Süden hin durch die sich immer mä ige Wüste gehemmt. Es sind aber nicht nur mediterrane Arten, Sage auch Engler, Pflanzenwelt Afrikas L 5 1016 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem. Grundzüge der Gliederung der Flora. mediterran-boreale ünd boreale nach den Hochgebirgen Afrikas gelangt. Mehrere sind unverändert geblieben und kaum als Varietäten der in den borealen Ländern vorkommenden Pflanzen zu unterscheiden; andere stimmen zwar nicht mit borealen Pflanzen vollkommen überein, zeigen aber so geringe Abweichungen von denselben, daß man entweder die afrikanische Form als von der borealen direkt abstammend ansehen muß oder zu der Annahme einer gemeinsamen Stammform beider, die aber mediterran-boreal war, genötigt ist"). So ist Zuzula abyssinica Parl. wahrscheinlich abzuleiten von Z. spzcata (L.) DC., während von Z. campestris (L.) DC. eine auf dem Clarence-Pik in Fernando Po (2700 m) und auf dem Kamerun-Pik vorkommende Varietät Mannii Buchenau abstammt. Endlich ist auch L. Fohnstonii Buchenau auf dem Kilimandscharo nahe verwandt mit Z. Forsteri (Turner) DC., welche bei Florenz und auf Tenerife schon der L. Fohnstonii recht ähnlich ist. Das boreale Anthoranthum odoratum L. tritt in den Ulugurubergen um 2300 m in einer nur wenig ab- weichenden Form auf; auf dem Kilimandscharo aber kommt das perennierende A. nivale K. Schum. vor, bei 2700 m in einer Form, welche an die Form umbrosum Bluff erinnert, um 3700—3900 m aber in einer ganz ausgeprägten Form, welche vom A. odoratum vielmehr absteht. Xoeleria cristata (L.) Pers. ist ebenfalls nach Afrika gelangt; sie fehlt in den unteren Regionen des tro- pischen Afrika, kommt aber in Abyssinien, auf dem Kilimandscharo und Ka- merun-Pik vor, auch auf dem Devil’s Pik bei Kapstadt in der Varietät gracilis Hack. Exemplare vom Silke in Abyssinien, welche als var. convoluta (Hochst.) ausgegeben wurden, sind kaum von der gewöhnlichen Form abzutrennen, um 3000—4500 m aber wird die Pflanze niedriger und die Rispe mehr kontrahiert, und auf den Lava-Feldern des Kilimandscharo tritt um 4500 m eine nur 15 bis 18 cm hohe, starre Form auf, var. supina Pilger. Arabis albida Steven ist eine Pflanze, deren Samen sich leicht verbreiten und an verschiedenen Standorten je nach Höhe ü. d. M. und Beschattung in verschiedener Weise entwickeln, sogar in der Größe der Schoten variieren; auffallendere Formen sind forma meruensis Engl. (Gipfel des Meru um 4700 m) und forma kiboensis Engl. (am Kibo um 4800 m), bisweilen nur ı dm hoch, während in der Wald- region bis ı m hohe Exemplare der typischen Form vorkommen. Wir haben hier deutliche Beispiele von Entstehung neuer Formen unter veränderten kli- matischen Bedingungen ohne Mitwirkung anderer verwandter Species. Auch Stenophragma Thalianum (L.) Cel. ist, nachdem seine leichten Samen Abyssinien und den Kilimandscharo erreicht haben, dort in einer neuen Varietät Pusillum (Hochst.) Engl. aufgetreten. HILTNER hat gezeigt, daß die in Abyssinien und auf dem Kilimandscharo vorkommende Subularia monticola A. Br. sich ‚von den in Europa vorkommenden Landformen der S. aguatica L. nicht mehr unterscheidet, als diese von den Wasserformen derselben Species. In ähnlicher u & A. ENGLER, Über das Verhalten einiger polymorpher Pflanzentypen der nördlich gemäßigten . ihrem Übergang in die afrikanischen Hochgebirge, in Festschrift zu P. ASCHERSONS 70 Geburtstage, 552568; Plants of the Northern temporate Zone in their transition to the high mountains of tropical Africa, in Annals of .botany, XVIH (1904) 523—340. 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1017 Weise wie Arabıs albida Steven variiert Cerastium caespitosum Gilib. im tro- pischen Afrika; ich unterschied eine Varietät scandens mit aufsteigenden 5 dm langen Stengeln im Lande der Arussi Galla von 2600—-3100 m auf feuchten Wiesen, ferner eine Varietät simense (Hochst.) Engl., von welcher auf dem Dedjan in Abyssinien, auf dem Kilimandscharo (bis 3700 m) und dem Kamerunberge (bis 4000 m) Zwergformen vorkommen, welche nur 3—10 cm hoch sind, end- lich eine Varietät kölimandscharicum Engl. mit niederliegenden Zweigen und dickeren Blättern, welche die Mitte hält zwischen C. caespitosum Gilib. und dem in der Waldregion von 1200—2900 m vorkommenden, bis ı m lang werdenden C. africanum (Hook. f.) Oliv. Daß nur wenig mediterran-boreale Arten sich auf den afrikanischen Hochgebirgen ansiedelten, liegt daran, daß in der Schneeregion Afrikas der Boden mehrere Monate länger schneefrei ist, als in den Alpen und daß während der Trockenzeit bei der starken Insolation der Tau schon in wenigen Stunden verschwunden ist. Nur an kleinen Bächen und in Spalten sind günstige Bedingungen für hygrophile alpine Pflanzen. Es herrscht auf den nebelreichen Höhen der afrikanischen Gebirge aber auch nicht die anhaltende Trockenheit, welche wir auf den oft monatelang in blauen Himmel hineinragenden Gipfeln des Mittelmeergebietes antreffen und darum finden wir auch hier nicht so zahlreiche Dorngewächse und nur wenig Arten mit filziger Haarbekleidung, auch wenig Zwiebelgewächse: nur Steppengräser ‚steigen zu größerer Höhe hinauf. Auch einige boreale Waldpflanzen sind nach dem tropischen Afrika ge- langt, so Sanicula europaca, welche hier häufig üppigeren Wuchs und bräun- lich rote Blüten zeigt, so daß sie wie die in den pontischen Gebirgen, im Himalaya, auf Ceylon und Sumatra, auch in China und Japan vorkommende Pflanze als var. e/ata (Ham.) Hook. f. bezeichnet werden kann. Auch Veronica javanica Blume, welche auf V. chamaedrys L. oder deren Vorfahr zurückzu- führen ist, im Himalaya, auf Java, in Abyssinien und dem oberen Waldbezirk Ostafrikas vorkommt, ist hier zu erwähnen; möglicherweise ist sie vom Himalaya nach Abyssinien gekommen. Endlich möge noch Populus euphratica Oliver erwähnt werden, welche von der Songarei bis Palästina und Westtibet ver- breitet, auch an der marokkanisch algerischen Grenze auftritt, 1877 von ASCHERSON in der libyschen Wüste gefunden, neuerdings auch bei Elche in Südspanien nachgewiesen wurde und in einer durch größere Früchte ausge- zeichneten Varietät Denhardtiorum Engl. auch bei Korokoro am oberen Tana und südlich vom Äquator am Tsavo unter 3° s. B. auftritt, ein glänzendes Bei- spiel für sprungweise Wanderung und zwar schwache, aber doch deutliche Ver- änderung unter anderen klimatischen Bedingungen. Schließlich muß noch hervorgehoben werden, daß auf allen Hochgebirgen des tropischen Afrika mehrere Familien und Gattungen fehlen, welche auf den heebi i d Nordamerikas, zum Teil auch noch auf meisten Hochgebirgen Eurasiens un Sen, | = dem Atlas, auf den Gebirgen des indischen Archipel, auf den zentral- und süd- amerikanischen Anden vertreten sind und daß andererseits auf denselben Hoch- rden, welche gebirgen Afrikas auch einige Familien und Gattungen vermißt we 65* 1018 Vierter Teil. Florenbestandteile und allgem, Grundzüge der Gliederung der Flora. im südwestlichen Kapland einen Hauptbestandteil der Vegetation ausmachen. Zu der ersten Kategorie gehören die Abietineae, Fagaceae, Betulaceae, Erica- ceae-Rhododendroideae, Piroloideae, Aceraceae, Caprifoliaceae exkl. Sambueus, Rosaceae-Spiraeoideae, -Pomoideae, -Amygdaloideae, Coriariaceae, die Gattungen Funiperus Sect. Oxycedrus, Aconitum, Aguilegia, Draba, Evonymus, Geum, Ribes, Chrysosplenium, Hieracium, Gentiana, Iris, Lilium, Fritillaria, Vera- rum; dazu kommen noch andere Gattungen, welche in den Gebirgen Eura- siens und auf dem Atlas vertreten sind, auf den tropisch-afrikanischen Gebirgen aber fehlen wie Orchis, Ophrys, Daphne. Zu der zweiten Kategorie gehören die Cunoniaceae, Bruniaceae, Penaea- ceae, die Verbenaceae-Stilbeae, die Restionaceae, die Rutaceae-Diosmeae, außer Calodendron, alle Proteaceae außer Profea (Faurea ist nur tropisch-afrikanisch), die Gattungen Muraltia, Aspalathus, Cliffortia, Phylica. Hierzu kommen noch mehrere Gattungen, von denen zwar einzelne Arten außerhalb des südwest- lichen Kaplandes vorkommen, von denen aber eine ganz gewaltige Menge Arten in Südwestafrika entwickelt ist, wie Siruthiola und Pelargonium. Bei letzterer Gattung erscheint dieses Verhältnis der Artenverteilung um so auf- fallender, als die Arten derselben ihre Vegetationsorgane den so verschiedenen klimatischen Verhältnissen der Regionen des südlichen Afrika in mannigfacher Weise angepaßt haben. Unter den verschiedenen Ursachen, welche den Ausschluß einzelner Gat- tungen aus einem Gebiet bewirken, wie mangelhafte Verbreitungsmittel, kurze Dauer der Keimkraft der Samen, Isolierung der Gebiete, Fehlen geeigneter Existenzbedingungen, scheint mir die Hauptursache für den Ausschluß der genannten Gattungen von Afrika und größtenteils auch von Vorderindien folgende zu sein. Die afrikanischen Gebirgsländer waren eben längst vor handen und mit subtropischen Gehölzen afrikanisch-indischer Typen besetzt, als das boreale, von Amerika bis Mitteleuropa entwickelte Florenelement auch in die Mittelmeerländer eindrang und im Mittelmeergebiet auf den neuent- standenen Gebirgen oberhalb der dauerblätterigen Gehölzvegetation sich an- siedelte. In Ostindien, insbesondere in dem indisch-malayischen Gebiet finden wir die von den afrikanischen Hochgebirgen ausgeschlossenen Familien und Gattungen keineswegs bloß in der gemäßigten Region des Himalaya vertreten, sondern es finden sich von vielen auch Arten, die in den subtropischen Re- gionen existieren können. Dort kamen eben mehrere dieser Pflanzenstämme zur ersten Entwickelung und so konnten dort neben den blattwerfenden Formen auch dauerblätterige entstehen. Daß von all diesen Pflanzenstimmen, welche jetzt in Mitteleuropa und im Mediterrangebiet, zum Teil auch im nordafrika- . | vorkommen, keine Vertreter in den afrikanischen Hochgebirgen an- un: a. vers ı zu beweisen, daß dieses Element, wie es ja auch her: seit der Olig RIESE RBEINE Befunde bestätigt wird, von Norden und Osten Din dis ia eg ee eingewandert ist. Daß nur sehr wenige and Australi pP = En en orenelements, welches teilweise zu denen Chiles | ens Beziehungen zeigt, im tropischen Afrika vorgedrungen sind, 3. Kapitel. Kurzer Abriß der Entwicklung der Pflanzenwelt in Afrika. 1019 hat, wie schon früher angegeben wurde, seinen Grund in klimatischen Ver- hältnissen. Jedenfalls sind aber die oben angeführten Tatsachen neben dem großen Endemismus in den einzelnen Teilen des tropischen Afrika der schla- gendste Beweis für die Entwicklung der einzelnen Angiospermen-Familien in verschiedenen Teilen der Erde, ganz besonders aber für die unrichtige, von VON ETTINGHAUSEN ausgesprochene und auch heute noch bisweilen ohne spezielle Kenntnis der Pflanzenfamilie und ihrer Verbreitung wiederholte Behauptung, daß zur Tertiärzeit in der ganzen Alten Welt eine gleichartige Mischflora existiert habe, aus welcher sich allmählich die verschiedenen Florenelemente heraus differenziert hätten. Register der in den Textfiguren dieses Acacia 600, Fig. 519 albida Del. 54, Fig. 41; 536, Fig. 467. detinens Burch. 535, Fig. 465. erioloba E. Mey. 535, Fig. at -—— etbaica Schweinf. 131, Fi 6 —— giraffae (Burch.) Willd. nr Fig. 385; 535, Fig. 466. — hebeclada ‚DC. 534, Fig. 464. mellifera Benth. 59, Fig. 45. pennata Willd. 308, is 274. ——— Perrotii Warb. 399, F ig. ; senegal Willd, 82, Fig. 4 ars; seyal Delile 274, Fig. 2 seyal Del. var. fistula Re 83, Fig. 65. spirocarpaHochst. 55, Fig.42; 131, Fig.1o8e; 274, Fig. 243; 397, Fig. 337. spirocarpoides Engl. 458, Fig. 386. Stuhlmannii Taub. 242, Fig. 209. Vatke 256, Fig. 222. uma Buch. Ham. 284, Fig. 252; x 253. ah Hayne 28, Fig. 25; 58, Fig usambarensis Veabirt 282, Fig. 30: 285, Fig. 251. —— verek Guill. et Perr. 82, Fig. 64. Acanthaceen 112, Fig. 94a; 113, Fig. 94b. Acanthosieyos hoteida Weber 524, Fig. 449. Acanthotreculia Winkleri Engl. 753, Fig. 656, \can eminens C. B. Clarke ı _ Fig. 126. Fig. 244. 07 arboreus Forsk. 156, Fig. ı Acmadenia juniperinaBartl. et e wa 494, Fig.416. Acocanthera Schimperi Schweinf. ı 32, Fig. 109, Adansonia digitataL. 276, Fig. 245; 277, Fig. 246; - Fig. 337; 971, Fig. 7 enandra fragrans Mar et Schult. 491, Fig. 413. 491, Fig. 413. Se 176, Fig. 144. kii Hark 165, Fig. 135. Bandes abgebildeten Pflanzen. Adenia globosa Engl. 232, Fig. 219. keramanthus Harms 271, Fig. 240. —— (Echinothamnus) Pechuelii (Engl.) Harms 532, Fig. 461. repanda (Burch.) Er > Bi 462. venenata Forsk. 143, Fig. Adenium coaetaneum Stapf Ei A 1322; 258, Fig. 226. Afrostyrax kamerunensis Perk. etGilg 713, Fig. 614. Afzelia africana Smith 800, Fig. 673. A —— lanceolatum (L.) Engl. 493, Fig. 415. Agelaea obliqua (Pal. Beauv.) Baillon 651, Fig. 562. paradoxa Gilg 651, Fig. 563. Aitonia capensis Thunb. 541, Fig. 473. Alangium begoniüfolium (Roxb.) Harms 311, Fig. Br — ü Thw. z11, Fig. 2 Albizzia nein ee ‚537; Fig. 468. —— Sasti m Medie. 43, Fig. 37. En er: Stuhlmannii Engl. 303, Fig. 269. Allophylus Inge anus P, Beauv, 104, Fig. 86. Alo& ı31, es rum Berger 415, Fig: 353. RT eg Schweinfurthii Harms 403, Fig. Ambulia Baumii Engl, et Gilg 605, Fig. 525. dasyantha Engl. et Gilg 605, Fig. 525. Anabasis rigen (Forsk.) Mog. 16, Fig. 9a; 17, Fi ‚S 29,.20, Fig, 27, Ka Alifolfa Engl. et Gilg 603, Fig. 523. Anagallis — Anagallis Meyeri Johannis Engl. 603, Fig. 523. Anthephora pubescens Nees 565, Fig. 503. Anthocleista orientalis Gilg 296, Fig. 262. a OSPESRHNE asperuloides Hook. fil. 332, Fig.296. m. 332, Fig. 296. Antiaris africana Engl. 781, Fig. 660. Kerstingii Engl. 781, Fig. 660. usambarensis Engl. 781, Fig. 660. Welwitschii Engl. 781, Fig. 660 Antizoma capensis (Thunb.) Diels en Fig. 484. iersiana Harv. 54 ig. Apollonias canariensis (wind) & Fig. 699. barbusana (Cav.) Webb, etBerth. 85 1, Fig.699. Aptandra Zenkeri Engl. 641, Fig. 552. Arctopus echinatus L. 484, Fig. 406. des des 486, Fig. 408. Arctotis Rüppellii (Sch. Bip.) ©. H 109, Fig. 91. er sibthorpioides Hook. £ e: #8, 2833. eroxylon Roem. et Schult. 6, Fig. 2. pe aß, Fig. 456. ciliata Desf. 521, F pungens Desf. 26, Fig. 22; 28, Fig. 26. stipiformis Lam. 521, Fig. 445. —— uniplumis Lichtenst. 521, Fig. 445. Aristolochia Zenkeri Engl. 723, Fig. 627. Arthraerua Leubnitziae = Ktze.) Schinz 525, Fig. 450; 526, Fig. 4 Arundinaria alpina K. en 363,. Fig. 311. Asclepiadaceen 472, Fig. 395. Asclepias fruticosa L. 549, Fig. 486 Asplenium nidus L. 307, Fig. 273; 318, Fig. 285. Audouinia capitata (Thunb.) Brongn. 487, Fig. 409. Augea capensis Thunb. 473, Fig. 397. Aulotandra kamerunensis Loes. 732, Fig. 638. Avicennia officinalis L. 231, Fig. 202. Baikiaea nn Benth. 628, Fig. 536. ee? , a Harms 596, Fig. 515 Balanites ae Delile 56, Fig. 43. Balantium culeita (l’H£rit.) Kaulf. 856, Fig. 706. Baphia macrocalyx Harms 402, Fig. 342. Barbeya oleoides Schweinf. 124, Fig. 104. Barosma betulinum (Thunb.) Bartl. 507, Fig. 426. ——— crenulatum (L.) Hook. 307, Fig. 426. ——— lanceolatum (Thunb.) Sond. 507, Fig. 426. —— serratifolium (Curt.) Willd. 507, Fig. 426. Calodendron. 1021 Barosma venustum Eckl. et Zeyh. 507, Fig. 426. Barringtonia racemosa (L.) Blume 240, Fig. 208. Barteria Braunii Engl. 642, Fig. 553. —— fistulosa Mast. 642, Fig. 553. . Bauhinia Ellenbeckii Harms 193, Fig. 169. ssoglensis Kotschy 286, Fig. 254 Bencomia caudata (Ait.) Webb et Berth. 834, Fig. 702. Berkheya horrida Muschler 552, Fig. 490. pekeana Oliv. 190, Fig. 164. Berlinia Baumii Harms 5399, Fig. 518. Eminii Taub. 371, Fig. 31 Berzelia lanuginosa (L.) Brongn. 487, Fig. 409. Paares edulis (Vabl) Pers. 53, Fig. 40. ‚ Fig. 600. Fig. 332. NEE K. REN 395, Boseia angustifolia A. Rich. 64, Fig. 50. Pechuelüi O. Ktze. 538, Fig. 469. Boswellia DOEWHaUSIE Engl. 182, Fig. 150. ird. 202, Fig. 173. —— elegans Engl. m Fig. 150. Bowkeria triphylla Harv. 454, Fig. 382. Brachysiphon a (Lam,) Gilg 500, Fig. 421. Pe reg Benth. 401, Fig. 341. spiciformis Ben 425, Fi 366; 000, .519 Breweria fastigiata Balf. f. 205, Fig. 177. Brexia madagascariensis Thouars 244, Fig. 2tı. Brunia nodiflora L. 487, Fig. 409. iace ig. 409 Brunnichia africana Welw. 625, = gr Bryomorphe Zeyheri Harv. 510, F Buchnerodendron speciosum Gürke 5, Die 567. Buddleia en Fres. 133,. Fig. ana Hook. 436, Fig. I 597 Fig. 516. Butyrospermum Parkii (G. D (Kotschy) Pierre 774, Fig. er ET mollis Kunth 844, Fig. 692. origanifolius l’Herit. 844, Fig. 692. —— piperitus Lowe 844, Fig. Sees ee Forsk. = Fig.51; 131, Fig. 108c. . 529, Fig. 458. Cadia eh en (Pic) re 147, Fig. 117. Fig. 3. Calodendron capense Thunb. 216, Fig. 194. 1022 Calotropis procera (L.) R. Br. 22, Fig. 16. Camoensia maxima Welw. 628, Fig. 536 Campylanthus salsoloides Roth 838, Fig. 689. En us Balf. f. 205, Fig. 178. Canarina abyssinica Engl, 145, Fig. 116. mpanula Lam. 833, Fig. ER decidua (Forsk.) Pax 33, Fig. 34- oleoides Burch. 460, Fig. 388. —— sodada R. Br. 33, Fig. 34. spinos —— spinosa L. 20, Fig. 12. Caralluma eodonoides K. Schum. 250, Fig. 217. —— priogonium K. Schum. 250, Fig. 2ı —— retrospiciens Sr “ E. Brown 131, Fig. _ 139, Fig. ı Carapa procera DC. 645, Tg. 386; 646, Fig. 557. Carissa ale Vahl 117, Fig. 99 Carpodinus chylorrhiza K. krea 601, Fig. 520. Carpodiptera africana Mast. 405, Fig. 347- Cassia Petersiana Bolle en Fig. 345. Catha edulis Forsk. 94, Fig. 76. Catophractes Alctendri Don ap Er 457. Celtis ercestis. Dinklagei Engl. 722, Fig. 626. Be Candolleana Arn. 234, Fig. 203. opegia Ellenbeckiü K. Schum. 150, Fig. 120. —— Vignaldi . Schum. 247, Fig. 215. Chasmanthera dependens Hochst. 134, Fig. ıı1. Chlamydocarya a Thomsoniana H.Baill. ni Ba 249. Ellenbeckii Gürke 185, Fig. 156. pareira L. 267, Fig. 236. 307, Fig. 273. aphy Mantha Sp 259, Fig. 227. L. 68, Fig. 56. Engl. 348, Fig. 307. Hallier f. 186,|C Calotropis — Croton. Cnestis ferruginea DC. 632, ee 540. grisea Baker 632, Fig. 540 urens Gilg 632, Fig. 540. Coceinia Engleri Gilg 322, Fig. 289. moghad (Forsk.) Aschers. 67, Fig. 54. Cocculus Balfourii Schweinf. 210, Fig. 188, leaeba DC, 33, Fig. 33. re ai a Oliv. 775, . 658. m ich. 809, Fig. be socotrana Balf. f. 209, 2 185. Cola acuminata (P. Beauv.) R. Br. 795, Fig. 669, cordifolia (Cav.) R. Br. 790, Fig. 665. — K. Schum. 794, Fig. 668. oleonems 2. (Thunb.) Bartl. et Wendl. 494, —— tinet Golsir is Gürke 149, Fig. 119. GORADFWEREN aculeatum Vent. 131, Fig. 108c. ‚ Fig. 526. trichanthum Fres. 131, Fig. 108c. Cometes abyssinica R. Br. 40, Fig. 36. Commiphora? 257, Fig. 223. abyssinica (Berg.) Engl. 63, Fig. 49. albiflora Engl. 183, Fig. 152. a 264, = 232. —— fla Fig. viflora Engl. 183, 151. I aumagr Hildebranaki Engl. var. gallaensis Eng ig. I 189, Fig. — RER (L.) Engl. 62, Fig. 48. —— pilosa 264, Fig. 232. —— planifrons ke: f.) Engl. zı1, Fig. 189. Compositen 510, Fig. 429. Con en gia Holstii (K. Schum.) Stapf 314, 281. Eikieri coleosperma Benth. 438, Fig. 373; 598, Fig. 517. : —— Demeusii Harms 693, Fig. 591. n —— mopane Kirk 437, Fig. 372; 607, Fig. Sa Corallocarpus gijef Hook. fil. 67, Fig. 55: Cordia Ellenbeckii Gürke 171, Fig. 139. gharaf (Forsk.) Ehrenb, 72, Fig. 60. “7 myah 13, Pi. bo, —— subopposita DC. 72, Fig. 60. Cordyla africana Lour. 169, Fig. 137. ren pulchella O. Hoffm. 155, Fig. 124 tha Del. 24, Fig. 20; 29, Fig.28. ornus Volkensii Harms 669, Fig. 577- Crossopteryx africana on je Schum. un Fig. 260. Crotalaria Engleri Harms 338, Fig. 303: = Croton macrostachys Hochst, 96, Fig. 79. Cryptosepalum Cryptosepalum dasycladum Harms 377, Fig. 316. Cunonia capensis L. 498, Fig. 41 Curroria decidua Planch. 551, Fig. 489. Curtisia faginea Ait. 419, Fig. 357. “ Cussonia arborea Hochst. 293, Fig. 259. microstachys Harms 200, Fig. 172. spicata Thunb. 200, Fig. 172 Cyeniopsis minima Engl. 192, Fig. 168. Cylicomorpha parviflora Urban 304, Fig. 270. Solmsii Urban 304, Fig. 270. Engleri Harms =. Fig. 255. nomorium coccineum L. Io, Fig. 4. USSO Cynometra Dactylopetalum sericeum Engl. 709, Fig. 608. Daemia cordifolia (Retz) K. Schum, 191, Fig. 166. Dalbergia melanoxylon Guill. et Perr. 89, Fig. 70; 390, Fig. 327. Dalhousiea africana Sp. Moore 631, Zu 539. Daniella thurifera Benth. 801, Fig. Dendrosicyos socotrana Balf. f. 207, A 181. Desbordesia glaucescens (Engl.) Pierre 698, Gmel. 787, Fig. 662. Dialium guineense Willd. 634, Fig. 542. Diaspis albida Niedenzu 188, Fig. 159. ran. ah (E. gie Er Fig. 409. gl.441, Fig 375 u Fig. 596. Detarium macrocarpum Harms 692, Fig. 590. egalense Bere: ekcnene Engl. Y28, nun 629. Schweinfurthii Engl. 725, Fig. 629. tomentosum Engl. 725, Fig. 629. —— toxiearium (G. Don) Engl. 724, Fig. 628. Dicheranthus plocamoides Webb 846, Fig. 694. Dichrostachys nutans Benth. 88, Fig. 69. Dieraea batangensis Engl. 741, Fig. ee —— kamerunensis Engl. 741, Fig. 648 —— Ledermannii Engl. 741, Fig. 648. Dieraeanthus africanus Engl. 743, Fig. 651. u een Gilg 634, Fig. 543- —— comyall ra Gilg 634, Fig. 543. rer Ba 634, Fig. 543- Didelta tomentosum Less. 520, Fig. 443- Dimorphotheca pluvialis (L.) Much. 486, Fig. 408. erunensis Gürke 712, Fig. 612. —— mespiliformis Hochst. 78, Fig. 63. —— nbicunda Gürke 712, Fig. 612. —— tricolor (Schum. et Thonn.) Hiern 779; Fi ig. 659. Diplocyathus eiliatus (Thunb.) N. E. Brown 472, Fig. 395. — Eragrostis. 1023 Diplorrhynchus mossambicus Benth. er Fig. 363. Dipterygium glaucum Decne, 52, Fig. 39. Dirachma socotrana Schweinf. 209, Fig. 186. Distemonanthus Benthamianus Baill. 688, Fig. 586. Dobera glabra Juss. 77, Fig. odonaea L. 120, Fig. 101. Dolichos pseudopachyrrhizus Harms 135, Fig. 112. Dombeya amaniensis Engl. 297, Fig. 263. reticulata Mast. 292, Fig. a Dorstenia bicornis Schweinf, 734, Fig. 640 caulescens Schweinf. et Engl. a Fig. 640. —— crispa Engl. 734, Fig. 640 —— foetida (Forsk.) Schweinf. et Engl. Fig. 639 — Irubesoung Engl. 733, Fig. 639. Fig. 182, viscosa 733; —— palmata (Schweinf.) ee 734, Fig. 640. —— Poggei 734, Fig. 64 —— poinsettifolia Engl. 2 Fig. 639. prorepens Engl. 733, Fig. 639. —— subtriangularis Engl. 733, Fig. 639. —— ulugurensis Engl. 733, Fig. ie Doryalis abyssinica (Rich.) Warb. 337, Fig. 302. Engleri Gilg 337, Fig. 302. Dracaena papahu Engl. 318, Fig. 285. Dregea abyssinica (Hochst) K. Schum. 320, Fig. 287. —— rubicunda K. Schum. 320, Fig. 287. Echinops Ellenbeckü O. Hoffm. 160, Fig. 130. Ectadium virgatum E. Mey. var. latifolium Schinz 520, Fig. 444. Eaitheolea grandis N. E. Brown 170, Fig. ı 38. Ehrharta abyssinica 113, Fig. 94b. Ekebergia Rüppelliana A. Rich. 90, Fig. 71. en Henriquezii Engl. 735, Fig. 641. Fuge ntale Engl. 735, Fig. 641. RE Burchellii Benth. 429, Fig. 367. Elytropappus rhinocerotis L. 469, Fig. 392. Endonema retzioides Sond. 500, Fig. 421. - nen WEN: er Hoffm. 561, Fig. 498. arense Harms 310. m 276. Enhydra fluctuans Lour. 667, Fig. 5 Enicostemma verticillatum (L.) Fig. 241 Ephedra 30, Fig. 30. Epinetrum undulatum Hiern 665, Fig. 574- Eragrostis namaquensis Nees 555, Fig. 494. — porosa Nees 555, Fig. 494. —— superba Peyt. 555, Fig. 494- en 273, 1024 Eremothamnus Fig. 4 9, 52 = ig. 4 Eriander a H. 719, Fig. 622. Erica = Fig. 425. — orea L. 340, Fig. 305. a L. 505, Fig. 425. bruniades L. 505, Fig. 425. campanulata Andr. 505, Be 425. Marlothianus O. Hoffm. 518, Fig. 425. enetii L. 505, Fig. 425. sebana Dryand. 505, Fig. 425. sexfaria Dryand. 505, Fig. 425. —— Shannoniana Andr. 505, Fig. 425. Eriocephalts BepanEn DC. 468, Fig. 391. ngii Gilg 788, Fig. 663. anum Harms 432, Fig. 370. Erythrina tomentosa R. Br. 328, Fig. 292. Erythrophloeum guineense Don 243, Fig. 210. Euclea kellau Hochst. 95, Fig. 78. undulata Thunb. 446, Fig. 378. Euphorbia zn Räusch. 130, Fig. Io8a; 130, Fig. 108b; 131, Fig. 108c; 132, Fig. 109. —— angularis Klotzsch 443, Fig. 376. aphylla Brouss. 831, Fig. 685. arbuscula Balf, f. 209, Fig. 183. brachiata Pax 521, Fig. 446; 522, Fig. 447. Bussei Pax 228, Fig. 200. canariensis L. 837, Fig. 688. cuneata Vahl 66, Fig. 53. Dinteri A. Berger 527, Fig. 454. grandidens Haw. 417, Fig. 355. —— namibensis Marloth ei Fig. 471. —— nyikae Pax 2 ig. 22 ——— polyacantha Boiss. 121, Kia 102. —— polygona Harv. 420, Fig. 360. resinifera Berg. 5, Fig. 1. himperi Hochst. ı22, Fig. 103a; 123, Fig. 103b. tetragona Haw. 417, 4 355. >—— fimcalli L. 251, Fig. 2 —— triaculeata 131, Fig. FR — usa) 526, Fig. 453. — aroa salutaris Welw. 604, Fig. 524. arsetia ‚Ellenbeckii Engl. 187, Fig. 158, ‚Fernandi (w elw.)K.Schum.636, Fig.346. laurifolia Hiern, 679, Fig. 578. 46, Fig. 38; 87, Fig. 68. mr Warb. 682, Fig. 580, Eremothamnus — Gymnosporia. Ficus vasta Spk 112, Fig. 94a; ogelii Miq. 683, Fig. 581 a Barteri (Most.) K. Schiene. 793, Fig. 667. Flacourtia eig l’Her. 353, Fig. 309. Fockea multiflora K. Schum. 607, Fig. 527. Frankenia laevis L. 10, Fig 4. ı13, Fig. 94b. Galenia africana Presl. 550, Fig. 487. fallax Pax 517, Fig. 437. —— papulosa Eckl. et Zeyh. 4 u 437: Galiniera coffeoides Del. 159, 129. ‚Gareinia densivenia Engl. 704, = 603. —— Dinklagei Engl. 705, Fig. 604. edeensis Eapk 705, Fig. 604. 05, Fig. 604 Gardenia Thunbergia L. fil. 264, Fig. 233- Gazania ringens (L.) R. Br. 486, Fig. 408. suffruticosa Muschler 515, Fig. 434- Geigeria plumosa Muschler 567, Fig. 504. Genista raetam Forsk. 20, Fig. 13; 26, Fig. 23. Gerbera abyssinica Schultz Bip. 387, Fig. 324. piloselloides (L.) Cass. 387, Fig. 324. Glinus lotoides “= 238, Fig. = —— spergula L. 238, Fig. 2 a ER (A. = A. DC. 500, ig. 4 seit longicuspis Benth. 747, Fig. 653- Gnidia anomala Meisn. 488, Fig. 410 carinata Thunb. 488, Fig. 410. — IEVOIGEIUIR Bein: 161, Fig. 132b. — 488, Fig. 410. Gomphocarpus fruticosus R. Br. 549, Fig. 486. Gongrothamnus plumosu Gonioma kamassi Ei adep. 419, Fig. 358. Grewia 131, Fig. 108c. bicolor Juss. 184, Fig. 153. flava DC. 572, Fig. 507. —— olukondae Schinz 572, Fig. 507. —— perennans K. Schum. 572, Fig. 507- —— populifolia Vahl 70, Fig. 59. —— rubescens Burret 572, Fig. 507. Greyia Sutherlandii Harv. 456, Fig. 384- Grubbia rosmarinifolia Berg. 499, Fig. 420. —— strieta A. DC. 499, Fig. 420. Guizotia abyssinica (L.) Cass. 108, Fig. 90. Gymnosporia Engleriana Loes. 1357, Fig. 127- eremoecusa Loes. 115, Fig. 96. senegalensis (Lam.) Loes. var. c. angusti- folia Engl. 115, Fig. 96. —— —— yar. @. inermis Rich. form. «. coriacea (Guill. et Perr.) Loes. 115, Fig. 96- Gymnosporia re en Loes. . form. p. macrocarpa Loes. II5, Fig g. es var. b. spinosa Engl. 115, Fig. 96. Hagenia abyssinica Willd. 103, Fig. 85. Hannoa undulata Planch. 803, Fig. 676. Haronga paniculata (Pers.) Lodd. 654, Fig. 566. en pinnatifidum Engl. 476, Fig. 402. procumbens DC. 563, Fig. 500, Fig. 501. akrois bite Oliv. 266, Fig. 235. subspec. occidentalis Engl. 266, Fig. 235. Harveya capensis (Thunb.) Hook. a: Fig. 356. Hebenstreitia dentata L. 509, Fig. 428. Heberdenia excelsa (Ait) Banks Er Fig. 687. Heeria insignis (L.) O. Ktze. 114, Fig. 95. Heisteria parvifolia Smith 713, Fig. 621. Zimmereri Engl. 718, Fig. 620. Helichrysum eitrispinum Del. ııı, Fig. 93. tillandsiifolium O. Hoffm. 388, Fig. 325. Heritiera litoralis Dryander 237, Fig. 206. Heteromorpha Berg Cham. et Schlecht. 152, Fig. 122. Heurnia macrocarpa (A. Rich.) Schwfth. 472; Fig. 395. Hilleria latifolia (Lam.) H. Walt. 736, Fig. 642. Hippoeratea obtusifolia Roxb. var. Richardiana (Camb.) Loes. ıg1, Fig. 165. Holarrhena febrifuga Klotzsch 392, Fig. 329. Honckenya fieifolia Willd. 711, Fig. 611. Hoodia Gordoni (Mass.) Sw. 472, Fig. 395. Hoplestigma Pierreanum Gilg 714, Fig. 615. Hugonia Holtzii Engl. 246, Fig. 214. Hydnora africana Thunb. 478, Fig. 404. Hyobanche sanguinea Thunb. 418, Fig. 356. Hypericum lanceolatum Lam. 105, Fig. 87. Zain verrucosa (Eckl. et Zeyh.) Fenzl 544, Fig. 478. Hyphaene Bussei Dammer 278, Fig. 247. —— plagiocarpa Dammer 278, Fig. 248. ventricosa Kirk 610, Fig. 530. Hypoestes verticillaris (L.) Sond. 315, Fig. 282. Icacina Güssfeldtii Aschers. 648, Fig. 559- Ledermannii Engl. 648, Fig. 559. Ilex mitis = Radik. var. kilimandscharica Loes. 158, Fig. 128. Ipomoea he Engl. 476, Fig. 2 —— Donaldsonii Rendle ns ei 14 —— pes caprae L. 415, Irvingia gabonensis ee Baill. 638, ig. 550. j Ixanthus viscosus (Ait.) Griseb. 852, Fig. 700. — Lytanthus. 1035 var. «. inermis | Jatropha Ellenbeckii Pax 192, Fig. 167. lagarinthoides Sond. 447, Fig. 379. —— lobata L.var. glauca (Vahl) Pax 141, Fig. 114. —— Rivae Pax 173, Fig. 141. —— Stuhlmannii Pax 244, Fig. 2 —— villosa (Forsk.) Müll. - var. ur re She Pax 179, Fig. dii O.Ktze. var. Fig. 380, en strigosa Miers 746, Fig. 652. Justicia Schimperiana (Hochst.) T. And. 93, Fig. 74. Kedrostis spinosa Gilg 269, Fig. 238. Khaya senegalensis Juss. 289, Fig. 257- Kickxia elastica Preuss 637, Fig. 548. Kigelia africana (Lam.) Benth. u; Fig. 513. Kirkia tenuifolia Engl. 172, Fig. 140. Kissenia capensis Endl. 203, Fig. 174. —— spathulata.R. Br. 203, Fig. 174. Klainedoxa grandifolia ae 697, Fig. 595- Kolobopetalum aurieulatum Engl. 728, Fig. 634. Landolphia dondeensis Busse 396, Fig. 333- —— florida Benth. 224, Fig. 197; 225, Fig. 198. —— Kirkii Dyer 224, Fig. 197. — owariensis Pal. Beauv. 636, Fig. 547- —— Thollonii Dewewre 629, Fig. 537- Lannea acida A. Rich. 805, Fig. 678. Lasianthera africana P. Beauv. 720, Fig. 623. ee kilimandscharicus K. Schum. 335, Fig. 299. Lebeckia multiflora 516, Fig. 436. Ledermanniella linearifolia ind 742, Fig. 649. Leea guineensis Don 653, 5. Leiphaemos primuloides Bakı Gilg 737, Fig. 643. Leonotis leonurus (L.) R.Br. 404, Fig. 352. technica Aa ee argenteum R. Br. "so, Fig. 423; 503, Fig. 424. Leucosidea sericea Eckl. et Zeyh. 455, Fig. 383. Leucosphaera Bainesi (Hook. f.) Gilg 550, Fig. 488. Lobelia Erlangeriana Engl. 155, Fig. 125. —— Gregoryana Balf. f. 215, Fig. 193. — ie (Hochst.) Hemsley 110, Fig. 9 ae eyanescens Benth. 783, Fig. 661. Lonchostoma monostyle Sond. 487, Fig. 409. Lophira alata Banks 806, Fig. 679; 807, Fig. 680. Loranthus capitatus (Spreng.) Engl. 740, Fig. 646. —— rosaceus Engl. 740, Fig. 647- _—— Zenkeri Engl. 739, Fig. 64 Lumnitzera racemosa Willd. 234, Fig. 203. Lytanthus salieinus (Lam.) Wettst. 833, Fig. 690. 20 Kandtiana ; 1026 Macaranga — Macaranga BNSRÄSBATER Pax 373 Fig. 3rE, 5 Schinzii er 538, Fig. 470. Maesopsis Eminii Engl. 663, Fig. 572. Mammea ebboro Pierre 706, Fig. 605. Mascarenhasia elastica K. Schum. 245, Fig. 213. res Engleri Gilg 317, Fig. 284. anthus comosus Vahl 541, Fig. 474. a erubescens Gilg 312, Fig. 279. microphyllum Gilg 312, Fig. 279. Mesembrianthemum 527, Fig. 455; 548, Fig. 485. densum Haw. 471, Fig. 394. edule L. 415, Fig. 353. ee Bew. 47m, Fig. 394. et Diels 554, Fig 493 Hermanniü Pax 519, Fig. 441. wann Engl. 519, Fig. 441. Engl. 519, Fig. 441. teilen A. Berger 562, Fig. 499. Rangei Engl. 519, Fig. 442. rupicolum Engl. 545, Fig. 480. Schimperi Hochst. 92, Fig. 73. ops zent Autrienen Reif : 219; Fig. 187. Fig. 701. Monotes afeioanns (Welw.) x DC. 615, Fig. 532 —— Engleri Gilg 808, Fig. 681. Kerstingü Gilg 808, Fig. 681. Mundia spinosa DC. 489, Fig. 412 Mundulea suberosa (DC.) a = Fig. 199. Muraltia mixta DC. 4 Musanga Smithii R. Br. 660, Fi. Mussaenda arcuata Poir. Fig. 278. erythrophyllaSchum. u. 726, Fig.632. Myrica conifera 666, Fig. 575. tiana Engl. 666, Fig. 375. kilimandscharica Engl. 666, Fig. 575. ——— Mildbraedii ann 666, Fig. 575. —— pilulifera 6 75. Myrothamnus ts Welw. 407, Jrsine ‚ Fig. 106. troxylon sahen (Thunb.) Loes. 593, 51 2. —— Fig. 348. a. euspidata Miers 721, Fig. 625. gu Heck, et Planch 721, Fig. 625. Pachypodium. Neoluederitzia sericeocarpa Schinz 375, Fig. 509. Nephrolepis cordifolia (L.) Presl 307, Fig. 273. Neumannia theiformis A. Rich. 329, Fig. 293. da procumbens L. 23, Fig. 19. Naher (P. Beauv.) Benth. a Fig. 616. Newtonia Zenkeri Harms 686, Fi Nirarothamnos asarifolius Balf. f. 212, . 191. Nitraria retusa (Forsk.) Aschers. 19, Fig. 11. tridentata Desf. 19, Fig. ıı Noaea mucronata (Forsk.) Aschers. 16, Fig. 9 Notelaea excelsa (Ait.) Webb et Berth. 841, Fig. 691. Nuxia Engleri Gilg 337, Fig. 301. Obetia pinnatifida Bak. 253, Fig. 220. Ochna Beni Engl. 355, Fig. 310. 46. Ochthocosmos africanus Hook fil. 638, Fig. 549. Ocotea foetens (Spreng.) Baill. 847, Fig. 695. usambarensis Engl. 302, Fig. 268. dontospermum pygmaeum (Coss, et Dur.) O. offm ig. 15. I, Olax Durandii Engl. 717, Fig. 61 Laurentii (De Wildem.) Engl. en Fig. 619. longiflora Engl. 716, Fig. 617. longifolia Engl. 717, Fig. 619. — macracalyz Engl. 716, Fig. 617. —— Tessmannii Engl. 717, Fig. 619. ., Oldenlandia rotata K. Schum. 188, Fig. 160. lea ee Lam. 102, Fig. 84. osa Link. 102, Fig. 84. en koset Pierre zı1, Fig. 610. Oncoba spinosa Forsk. 313, Fig. 280. Ongokea kamerunensis Engl. sa Fig. 561. —— Klaineana Pierre 650, Fig. 561 Ophiobotrys Zenkeri Gilg 707, Fig. 606. Ormosia laxiflora Benth. 802, Fig. 675. Orthosiphon Ellenbeckii Gürke 175, Fig. 143- tenuiflorus Benth. 175, Fig. 143. Östeospermum Rangei Muschler 516, Fig. 435- Otostegia integrifolia (R. Br.) Benth. 107, Fig. 89- Oxystelma esculentum (L.) R. Br. 174, Fig. 142- senegalense Decne. 174, Fig. 142. Pachylobus edulis G.Don var. saphu 699, Fig. 597- Pachypodium Lealii Welw. 608 Fig. 528; 609 Fig. 529. Pappea — Rhus. Pappea capensis Eckl. et Zeyh. 527, Fig. 455. Pappophorum cenchroides Licht. 540, Fig. 472. —— scabrum (Lehm.) Kunth 540, Fig. 472. Parinarium capense Harv. 440, Fig. curatellifolium Planch. 798, Fig. 671. mobola Oliv. 431, Fig. 369. Parkinsonia africana Sond. 553, Fig. 491. Pelar en carnosum Soland. 475, Fig. 399. —— ceratophyllum !’Her. 512, Fig. 431. Eee Engl. 378, Fig. JıE longifolium Jacq. 475, Fig. 400. quinatum Sims 475, Fig. 400. spinosum Willd. 547, Fig. 483. —— xerophytum R. Knuth 542, Fig. 4 Penaea ericifolia (A. Juss.) Gilg 500, Fig. 421. —— mucronata (L.) 500, Fig. 421 is 500, Fig. 421. Penianthus longifolius Miers 749, Fig. 654. —— Zenkeri (Engl.) Diels 749, Fig. 654. Pennisetum ciliare (L.) Link 543, Fig. 476. Pentaclethra macrophylin Benth. = Fig. 585. Pentadesma Kerstingii Engl. 791, Fig. 666. Petersia afrieana Welw. 635, Fig. 544- minor Ndz. 635, Fig. 544. Petrea zanquebarica J. Gay 428, Fig. 366. er spinosum Radlk. 569, Fig. 505. P m obtusifolium Pax 518, Fig. 438. eis oppositifolius (Wendl.) Lindau 414, Phialodiscus zambesiacus Radlk. 403, Fig. 343. Philippia Jaegeri Engl. 370, Fig. 312 er ee Engl. 370, Fig. 312. —— uhehensis Engl. 370, Fig. Phoebe a (Spreng.) Pax 850, Fig. 698. Phoenix reclinata Jacq. 93, Fig. 75- Phylica 501, Fig. 422. ——— capitata Thunb. e won nn —— oleoides DC. 501 —— virgata (Eckl. et re une 501, Fig. 422. Physostigma venenosum Balf. 750, Fig. 655. Pierrina en Engl. 703, Fig. 602. Engl. 703, Fig. 602. Pinus canariensis Ch. Smith, die obersten am Som- bresito bei 2400 m ü. M. 860, Fig. 708. Piper capense L. fil. 649, Fig. 560. —— guineense Schum. et Thonn. 649, Fig. 560. een africana Hook. fil. 664, Fig. 573- h geri Harms 164, Fig. 134- ar hrauthus aphyllus (Cham. et Schlecht.) Benth. et Hook. fil. 518, Fig. 440. Placopoda virgata Balf. f. 205, Fig. 176. Platycelyphium eyananthum Harms 263, Fig. 231. Platytinospora Buchholzii(Engl.) Diels 727, Fig.633- = Zen 1027 Plectranthus Erlangeri Gürke 154, Fig. 123. Pleiomeris canariensis (Willd.) A. DC, 848, Fig. 696. Pleuropterantha Revoilii Franch. 204, Fig. 175. Plinthus sericeus Pax 570, Fig. 506. Ploe dula Ait. 829, Fig. 684 Paris Tau Br. 421, Fig. 361; 422, Fi Poggea alata er 656, Fig. 658. Poinciana elata L. 61, Fig. 47. Polycephalium Poggei Engl. 652, Fig. 564. Polygala obtusissima Gürke 163, Fig. 133. Polygalaceae des Kaplandes 489, kn eh Polyscias polybotrya Harms 305, F Populus euphratica Oliv. var. en Engl. 219, Fig. 195. Pretreothamnus rosaceus Engl. 177, Fig. 145. Prionium serratum (L. fil.) Drege 422, Fig. 362. Prosopis oblonga Benth. 799, Fig. 672. Protea Baumii Engl. et Gilg 602, Fig. 522. kilimandscharica Engl. 327, Fig. 291. mellifera Thunb. ee 411. melliodora Engl. et Gilg 602, Fig. 521. EWEUEORECKEIR ne De Harms 804, TE Psiadia incana Oliv. et Hiern. 189, na 162. Psilotrichum africanum Oliv. 270, Fig. 239. ee erg Thunb. )Radik. asE Fig.300. utile „et Zeyh. 335, Fig. 300. Pteridium ea L; 428, #10. 308 Pterocarpus e erinaceus Poir. 613; Fig. 531. Pterolobium lacerans R. Pyrenacantha malvifolia Engl. 258, Fig. 225. ee indica L. 350, Fig. 308. Randia Engleriana K. Schum. 717, Fig. 618. Rawsonia reticulata Gilg 383, Fig. 321. Relhania quinquenervis Thunb. 510, Fig. 429. —— sessiliflora Thunb. 510, Fig. 429. Restio cuspidatus Thunb. 482, Fig. 405. en ferruginea Engl. 726, Fig. 631. Rhigozum obtusifolium Burch. 528, Fig. 457. — hat so rn = 457. Rhizophora mu | o, Fig. 201. Rhoieissus ER N ) Ras; 334, Fig. 298. _—— usumbarensis Gilg 334, Fig. 298. Rhopalopilia Poggei Engl. 651, Fig, Rhyticarpus difformis (L.) Benth. et "Hook fi. 508, Fig. 427- i __ swellendamensis (Eckl. et Zeyh.) Brig. 508, Fig. 427- Rhus exeisa Thunb. 422, Fig. 362. Scott 1028 Rhus viminalis Vahl 460, Fig. 387; 461, Fig. 389. Rieinodendron africanum Müll. Arg. 700, Fig. 399. —— Heudelotii (Baill.) Pierre 592, Fig. 511; 700, Rautanenii Schinz 592, Fig. 511. Rochea coccinea DC, 497, Fig. 418. Roella eiliata (Campanulaceae) 485, Fig. 407. oyena pallens Thunb. 526, Fig.454; 327, Fig.455. Rutaceae-Diosmeae 491, Fig. 413; 493, Fig. 415; 494, Fig. 416; 507, Fig. 426. .n ee L. fil. a ı 430. ragona Desf. 27, Fig. et (Mogq.) Schlecht. De ne 430. Sansevieria longiflora Sims 254, Fig. 221 Sarcocaulon Marlothii Engl. 554, Fig. 492. Patersonii (DC.) Eckl.etZeyh. 473, Fig. 398. rigidum Schinz 513, Fig.432; 514, Fig. 433. an esculentus Afzel. 643, Fig. 554. —— sambueinus(Winterb.)K.Schum. 643, Fig.354. re squamosa ({L.) Endl. 500, Er 421. a Br. 99, Fig. 82. Satanocrater paradoxus Lindau 166, Fig. 136. uspolüi Lindau 193, Fig. 170. somalensis Lindau 166, Fig. 136. Sauvagesia erecta L. 248, Fig. 216. Schefflera Volkensii Harms 339, Fig. 304. Schotia humboldtioides Oliv. 694, Fig. 592. Sciaphila Ledermannii Engl. 738, Fig. 644. nana Blume 738, Fig. 644 Selerocarya caffra Sond. 405, Fir. 346. Scolopia theifolia — 384, Fig. 322. Seorodophloe ri Harms 690, Fig. 588. Serophulariaceen ae » 428. Sceytopetalum En Pierre 702,. Fig. 601. Sebaea oreophila Gilg 385, Fig. 323. —— pratensis Gilg 385, Fig. 323. amone socotrana Balf. f. 207, Fig. 180. Securidaca longipedunculata Fresen, g1, Fig. 72; 396, Fi : Selago corymbosa L - 509, Fig. 428. Semele androgyna L) Kunk; 826, Fig. 705. Sempervivum urbicum Chr. Sm. 849, Fig. 697. Senecio amaniensis Engl. (Muschler) 321, Fig. 288. en anteuphorbium (L.) Hook. fil. 477, Fig. 403. 2 ii Balf. f. 209, Fig. ı a m pallida (S. Msn) Schinz 194, 3 Ss Sesuvium ern L. 236, Fig. 205. Sisyndite spart Mey. 330, Fig. 459. Beine en Engl. 288, Fig. 256, Be Taub. 331, Fig. 2 295. Rhus — Tamarix. Socotora aphylla Balf. f. 206, Fig. 179 Solenostemma argel (Forsk.) Hayne 69, Fig, 58. ee on DC. 855, Fig. 703. —— trhizus O. Hoffm. 380, Fig. =— Enten O. Hoffm Sparmannia africana L. 422, Fig. 362 Spartocytisus supranubius (L. fil.) Christ 858, 320. « 379, Fig. 319. ig. 707. Spathodea campanulata P. Beauv. 636, Fig. 546. Stachyothyrsus Staudtii Harms 691, Fig. 589. Stapelia maculosa Jacgq. 472, Fig. 395. pulvinata Mass. 472, Fig. 395. revoluta Mass. 472, Fig. 395. sororia Mass. 472, Fig. 395. tatice arborescens Brouss. 845, Fig. 693. Steinheilia radians Decne. 69, Fig. 5 Stemonocoleus micranthus Harms 68 ‚ Fig. 587. Stephania hernandifolia am ee» var. abys- sinica (A. Rich.) 98, F Stereulia Gürichii K. Se 7 Fig. 510, — rhynchocarpa K. Schum. 257, Fig. =23. tomentosa Guill. et Perr. 131, Fig. 108c.; 624, Fi Stereospermum Kunthianum Cham, 262, Fig. 230. toebe fusca Thunb. 510, Fig. 429. Strelitzia parvifolia Dryand. var. juncea Bot. Reg. 9 re Klaineanum Pierre 710, Fig. 609. —— sericeum Hook. f, 710, Fig. Ai Shhomibösie Scheffleri Engl. 309, Fig. 275. Strombosiopsis tetrandra Engl. 684, Fig. 582. Strophanthus Eminii Aschers. et Pax 257, Fig. 224. —— hispidus P. DC. 640, Fig. 551. ——— Kombe Oliv. 394, Fig. 331. Struthiola erieina Gilg 333, Fig. 297. —— usambarensis Gilg 333, Fig. 297. Strychnos Engleri Gilg 390, Fig. 326. euryphylla Gilg et Busse 391, Fig. 328. ——— melonicarpa Gilg et Busse 391, Fig. 328. procera Gilg et Busse 400, Fig. 340. — enden Solered. 397, Fig. 336. —— radiosperma Gilg et Busse 391, Fig. 328. sen L. fil. 635, Fig. 545: Synclisia scabrida Miers 730, Fig. 636. Syntriandrium Preussii Engl. 729, Fig. 635. Syrrheonema faseiculatum Miers 731, Fig. 637. Syzygium cordatum Hochst. 411, Fig. 349: Tamarindus indica L. 8, Fig. 66. Tamarix articulata Vahl 28, Fig. 26. pauciovulata Gay. 32, Fig. 32. usnepides E. Mey. 523, Fig. 448. Tarchonanthus Tarchonanthus camphoratus L. 128, Fig. 107; 14, Fig. 192. Taverniera Schimperi Jaub. etSpach. 124, Fig. 105. Teclea nobilis Delile 116, Fig. 97; 131, Fig. 108«. | Ursin trichocarpa we a Fig. 97. Terfezia leonis Tul. 2:7 Terminalia sericea a SE Fig. 514 inosa Engl. 260, Fig. 228; 261, Fig. 229. Tetracera Boiviniana Baill. 393, Fig. 330. Tetragonia arbuscula Engl. 525, Fig. 451. dimorphantha Pax es Fig. 497. —— Rangeana Engl. 525, Fig. 451. Thamnosma africanum Engl. 556, Fig. 495. —— socotranum Balf. f. 211, Fig. 190. Thonningia sanguinea Vahl 687, Fig. 569. Thunbergia gigantea Lindau 180, Fig. 148. io Lindau 180, Fig. 148. —— Guerkeana Lindau Sn Fig. 148. ine 2 Fig. Tirmania ovalispora Pa 15, Fig. 8. Treculia africana Deene. 659, Fig. 570. Trema guineensis (Schum. et Thonn.) Engl. em. 633, Fig. 541 Trichilia emetica "Vahl 398, Fig. 338. Trichoscypha Braunii Engl. 699, Fig. 598. ferruginea Engl. 699, Fig. 598. Tridesmostemon omphalocarpoides Engl. 713, Fig. 613. Trimeria tropica Burkill. 330, Fig. 294. Triraphis Fleckii Hackel 543, Fig. 477- Triumfetta rhomboidea Jacq. 319, Fig. 286. rymatococcus kameruniensis Engl. 647, Fig. 558. Tylophora congoensis Schlechter 630, Fig. 538. Tryphostemma apetalum var. serratum 427, Fig.365. — Zygophyllum. 1029 Uapaca Kirkiana Muell. Arg. 430, Fig. 368. Urera ie Engl. 306, Fig. 272. nsis Wedd. 306, Fig. 272. SE alaliin Muschler 544, Fig. 479. Uvaria gigantea Engl. 300, Fig. 266 Vangueria edulis Vahl 116, Fig. 98. Vernonia Kraussii Sch. Bip. 444, Fig. 377. Nyassae Oliv. 378, Fig. 318. Viscum .. Engl. a Fig. 290. mi m Harv. 420, Fig. 360. Vismia affınis Oliv. a Fig. en Visnera mocanera L. fill. 856, Fig. 704. Vitex ereiigge Kotschy et BE 295, Fig. 2 Voacanga Rn K. Schum. 397, Fig. 335. Watsonia Meriana 496, Fig. 417. Weihea Warneckii Engl. 709, Fig. 608. Winklerella dichotoma Engl. 742, Fig. 650. Ximenia americana L. 94, Fig. 77. Xylia africana Harms 347, Fig. 306. Xylocarpus obovatus Juss, 235, Fig. 204. Zilla spinosa (L.) Prantl 38, Fig. 35. Zizyphus jujuba Lam. 265, Fig. 234. —— mucronatus Lam, 265, Fig. 2 —— spina Christi (L.) Willd. 265, Fig. 234 vulgaris Lam. 265, Fig. 234. Zygophyllum 522, Fig. 44 rnutum Coss. 25, Fig. 21. ee —— Stapfii Schinz 526, Fig. 453-