au Da ER u en 1 Da N TER URL Lebe sb lt, 1 2 al BE Zune in DD 2 EEE TE a nn En TE N \ 1 Ei Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von 1 A. Engler und oO. Drude ord, ae der Botanik und Direktor ord. Professor der Botanik und Direktor des botan. Gartens in Berlin des botan. Gartens in Dresden . ww X. Die Pflanzenwelt der peruanischen Anden L: | in ihren Grundzügen dargestellt ® von Prof. Dr. A. Weberbauer Mit 4o Vollbildern, 63 Textfiguren und 2 Karten Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann ıgiı :: VERLAG VON WILHELM ENGELMANN IN LEIPZIG : Phytogeographic Survey of North America A Consideration of the Phytogeography of the North American Continent, including Mexico, Central America and the West Indies, together with the Evolution of North American Plant Distribution by John W. Harshberger, A. B., B. S., Ph. D. ee Professor of Botany, ‚University of a es Fellow of the i le rofthe Botani- = Society of America; erreune “ es Sciences of Philadelphia; me graphical Society with 1 Map, 18 Plates and 32 Figures in the text (Die Vegetation derErde. Herausgegeben von A. Engler u.0.Drude. Bd. XII) LXII u. 790 Seiten. Lex. 8. Subskriptionspreis geh. .# 40.—; in Leinen geb. „4 41.50 Einzelpreis geh. .4 52.—; in Leinen geb. #4 53.50 Physiologische Pilanzenanatomie von Dr. G. Haberlandt o. ö. Professor der Botanik, Vorstand des Botanischen Instituts und Gartens an der K. K. Universität Graz Vierte neubearbeitete und vermehrte Auflage Mit 291 Abbildungen im Text VII u. 650 Seiten. Lex 8. Geheftet „4 19.—; in Halbfranz geb. „4 22.— Die Sinnesorgane der Pflanzen von Dr. G. Haberlandt Sonderdruck aus der 4. Auflage der Physiol hen Pfi . [= Mit 33 Abbildungen im Text. 54 Seiten. gr. 8. #2.— Die Vegetation der Erde Sammlung pflanzengeographischer Monographien herausgegeben von A. Engler Ra O. Drude ord. Professor der Botanik und Direktor ord. age der Botanik und Direktor des botan, Gartens in Dresden tan. Gartens in Berlin XU. Die Pflanzenwelt der peruanischen Anden in ihren Grundzügen dargestellt von Prof. Dr. A. Weberbauer Mu. BUT, GARDEN 1911 Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1911 Die Pflanzenwelt der peruanischen Anden in ihren Grundzügen dargestellt Prof. Dr. A: Weberbauer EEE - ” , Privatdozent an der Universität Breslau, . z ima Mit 40 Vollbildern, 63 Textfiguren und 2 Karten Gedruckt mit Unterstützung der Königl. Preuß. Akademie der Wissenschaften Leipzig Verlag von Wilhelm Engelmann 1911 € i a pe Siem" 117,87 BET, t ’ i 1911 En Dem Andenken Antonio Raimondis Vorwort. Seit früher Jugend von lebhaftem Interesse für die Natur der Gebirgsländer erfüllt, wurde ich durch meine Tätigkeit als Assistent am Königlich Botanischen Museum zu Breslau, woselbst ich 7!/, Jahre hindurch reichhaltige Pflanzen- sammlungen zu ordnen hatte, und durch Literaturstudien für pflanzengeo- graphische Vorlesungen, die ich als Privatdozent an der dortigen Universität hielt, zu dem Entschlusse angeregt, eine pflanzengeographische Forschungsreise nach den peruanischen Anden zu unternehmen. Meine hochverehrten Lehrer, Herr Geheimer Oberregierungsrat Professor Dr. A. ENGLER, Herr Geheimer Regierungsrat Professor Dr. S. SCHWENDENER und Herr Professor Dr. F. Pax förderten meinen Plan durch wertvolle Ratschläge und gütige Fürsprache. Das Königlich Preußische Kultusministerium genehmigte mir einen vierjährigen Urlaub, und die Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften deckte aus ihren Mitteln einen Teil der Reisekosten. Während meines Aufenthaltes in Peru fand ich unter den Regierungen Ihrer Exzellenzen der Herren Präsidenten EDUARDO LOPEZ DE ROMANA, MANUEL CANDAMO und JOSE PARDO überaus wohlwollende Unterstützung durch zahl- reiche Behörden der Republik; das Ministerio de Fomento ließ mir eine Sub- vention zukommen. Der Kaiserlich Deutsche Gesandte, Herr Dr. G. MICHA- HELLES, und die Kaiserlich Deutschen Konsulate brachten meinem Unternehmen die liebenswürdigste Teilnahme entgegen. Auch außerhalb der Behörden be- günstigten Peruaner sowie Deutsche und andere Ausländer meine Bestrebungen; unvergeßlich bleibt mir die berühmte Gastfreiheit des Peruaners. Bei der Beförderung meiner Sammlungen erhielt ich Vergünstigungen von der Deutschen Dampfschiffahrtsgesellschaft Kosmos. An der Bearbeitung des umfangreichen Pflanzenmateriales, die unter der bewährten Leitung des Herrn Geheimen Regierungsrates Professor Dr. J. URBAN in Berlin steht, haben verschiedene Gelehrte teilgenommen; nähere Auskunft gibt hierüber das Literaturverzeichnis. err Dr. S. WAGNER in Lima hatte die Freundlichkeit, die Korrekturbogen nachzuprüfen. Allen den Behörden, Körperschaften und Persönlichkeiten, die mir helfend zur Seite gestanden haben, spreche ich meinen tiefgefühlten Dank aus. Lima, im März ıgıo. A. Weberbauer. ES Free) Inhalt. Einleitung. Seite Literarische Hilfsquellen .- - - - -- ernennen 1 ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus .°..... 2 ae I BRapltel Literaturverzeichnis . . . - - nennen ne 29 Erster Teil. Abriß der physischen Geographie Perus. ı. Kapitel. Orographie und ge BI SE ee ee ee 38 caylAßden; 2... an ee Re 39 Die Maraüon-Ande a en RE REN 45 Die peruanische Küste er er 52 a: Hupe BOB - 1 re TER her 52 5 Koi, "BR 2 Et 54 L Wärme 2 2 2 > a 1 a a Ma a 3 54 STIER Kirstenland 2 a Rn m ee . Die westlichen Andenhänge und das interandine Gebiet einschließlich deren Gipfeln Sen N A TE 57 3: Die Salanen, Audaitähle 0 en re ee en 60 1. Atmbsphirlsche Feichtigkeit 7: 2, Wen re 61 ı. Die Zone der Winter- und Früblingsnebel Dres ne 61 2. Die trockene nördliche Küstenhälfte . . . » » rennen. 62 . Die regenlose ers Zentral- und Südperus ... ee... 0... 64 . Die DORIIFELTEBE an ne Sale Ba a wertichen REN S. 64. — Die Gipfelregion S. 65. randine Gebiet S. 66. — Die Ostabhänge der Anden I us wu, un. u ai Be al ee Bu Er SE a a Er ze 69 Zweiter Teil, Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen. — Übersicht der wichtigsten Formationen. ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der BioraFerus ,.. 5 Inhalt. 2. Abschnitt. Seite I: ee Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen ........ 115 . Die Küste und die westlichen Abhänge der Anden ...... a a. Die Küste S. ıı5. — Der südliche Küstenabschnitt S. Ki — Der nördliche Küstenabschnitt S. 11 . Die westlichen Abhänge der Anden S. 116. — Südperu $. ı17. — Zentralperu S. 117. — Nordperu S. 118. 2. Die östlichen Abhänge der Anden 3. Das interandine Gebiet (der Raum zwischen den östlichen und westlichen ABER GE ANGE. SE ee er 2. Kapitel. Übersicht der wichtigsten Sermationen Dritter Teil. Vegetation und Flora als Grundlagen einer pflanzengeographischen Einteilung Perus. ı. Abschnitt. Die einheimische Vegetation und Flora. Einleitung. 3. Kapitel, Die Mistizone . . 0 0 0 00 ea re I 2. Kapitel. ie Tolazone a 3% Kapitel. Die Lomazone ......... 134 4. Kapitel. Die EERERFUT. EA er RE A 149 I. Westandiner nn ee Re Re 149 I. Interandiner Bez : ER er nu +. 154 5. Kapitel. - Bee BE Öcheralsiie: a a Die westliche eo Aha ae RT RR ER I. Der untere Bezirk oder kräuterarme Bezirk dr Wüstenpflanzen ng, 702 U. Der ee Bezirk oder Bezirk der ausdauernden Steppengräser . . . . .. . 167 B. Die interandinen Täler und Becken . .. . ... 2... en En Der untere Bezirk oder der kräuterarme un der Wüstenpflanzen ..... 172 Das tal in der Gegend der Stadt Caraz S. 172. — Das Puccha- tal unterhalb der Stadt Chavin de Huantar S. 173. — Das Maraüon-Tal in der Gegend des 9. Breitengrades S. 174 Das Das Tal des Flusses Urubamba in der Gegend der Stadt Uru- bamba (ca. 130 20’ S.) S. 174. — Das Tal von Tarma S. 1735. I. Der obere rg oder Bezirk der ausdauernden Steppengräser . . 377 e Täler der Flüsse Santa, Free, Rio de Chiquian BR Mini aa era blanca und Umgebung) S. 177. — Der oberste Tal- aa. des Flusses Mae in der Gegend von La ÖOroya S. 180. — Rechtes Seitental des Urubamba in der Gegend der gleichnamigen Stadt S. 182. — Der oberste Teil des Tarmatales S. 182. — Der obere Teil des Tales von Sandia S. 18 en he Teil) S. 184. 6. Kapitel. Die nordperuanische ee > 186 A. Westliche ee a een . 187 as interandine Tal des Giesen in der Höhenlage een 1800 nn Ba N 190 €. Das interandine Tal 3 Ukbaiibe in der Höhenlage zwischen 1600 und 2500— 2600 m 7. Kapitel. 8. Kapitel. Inhalt. Die hochandine oder Punazone. .. . 1. Grundzüge des floristischen Charakters 2. Morphologie und Biologie . . » » rennen. c) Lebensdauer und Periodizität EEE S. ‚ Formationen EEE er Be Dr Yv ulkan Misti bei Amalie S. 218. - Nordöstlicher Rand des Titicaca- Hochlandes (Gegend von Poto) S. 218, — Umgebung der Silber- gruben Arapa und Alpamina über Yauli an der Lima-Oroya-Bahn S. 22 Cordillera blanca bei Huaraz $. 225. — Cordillera blanca über 6 S. 226. Yungay $. 226. — Cordillera negra über Caraz Das Tal von Sandia zwischen 2000 und 3000 oder 3200m . 2. Der Chichanacu bei Sandia . ».» 2. re een e ee. 3. Das Be von al N Die Ceja de la Montafa oder Zone der ostandinen Hartlaubhölzer . Ben, Wo re er en durch die ostwestlich Sta. Ana, . Das Gebie TE: Se zwischen Cuzco und Vegetation am Höhenweg $. 243. — Vegetation am Tallieg =. 2% ‚ Das Tal des Flusses Chanchamayo zwischen Huacapistana (1812 m) und Panel a re 6. Die Osthänge der Zentraleorillere zwischen 90 und 9° 30 s. ee Maraüontal zum Tale des Rio de Monzon) ........ 7. Westliche Andenhänge bei San Pablo er 7108. BEI re 8. Westliche Andenhänge bei San Miguel .»....... + 9. Westabhänge der Anden um 60 40’ s. Br., am Wege von Hualgayoc nach 2 (Weg vom an a Me ART 10. Westabhänge der Anden um 60930’, am Wege von Chota nach Chiclayo . ıı. Interandines Tal des Flusses Llaucan bei Hualgayoc Te 1 MR RT ı2. Auf den ee welche im Westen und Osten das Tal ds Maraüon begleiten 2 sn. wa ea u en 13. Die Höhen östlich von Chachapoyas . » „er... + 14. Ostabhänge der ea im n. Werken von Moyobamba . 15. Die Höhen um Moyobamba ... er... Bi 9. Kapitel. Die Jalca oder RER Paramozone 1. Berge über Hualgayoc. . -.-» ee. 000. . Se 2. Berge zwischen Hualgayoc und Cajamarca . . en EIERN > hlT a Sr 3. Berge westlich von Celendin (zwischen RR Bar er Maraüon) . . 4. Berge östlich vom Marafion, zwischen diesem und dem Uteubamba . . . 10, En Die Zone der Montada .. ..-..- ee Das Tal des Sende . .. eine ns 2. Das Tal des oberen ai (ieri-Haeni) bei Chuneliibheyn 3. Das Urubamba-Tal und seine Seitentäler. . . + 4. Das Chanchamayo-Tal um La Merced. ... ver. - 5: Dias Tai vn Minen , . . >... nee 6. Das Tal des Flusses Mayo in der Gegend von Moyobamba . et Pe N ei REN ES RR ee ee ee 246 Xu Inhalt, 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. Kulturpflanzen amerikanischen Ursprungs S. 296. — Kulturpflanzen außeramerikanischen Ursprungs S. 297. Seiie Vierter Teil, Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. x: er I a a 301 Peru aus eh Kasten E Süden hin verbreitet S. 301. — Von u aus nach Norden hin verbreitet S. 306. — Von Peru aus nach Süden hin verbreitet S. 307. — In Peru endemisch S. 309. 2. Sippen von sehr weiter Verbreitung durch gemäßigte Klimate der nörd- lichen PR südlichen rn Be ee ans VER a 310 3 BOtERE EDER 0. ea ne ee nenne 311 ole “ die über eigen Gebiete des borealen Florenreiches von gleichmäßig verteilt sind S. 311. — Solche, Se Sog - achte m pazifischen Nordamerika entwickelt sind S. 4. Pazifisc ensescirehe as die auf beiden Hemisphären hhennd gleich siweraufireten 2 ET WFT TEE 313 5. Austral-antarktische Sippen a DR RE Ne en A Kepiskr.. u... er a ee N 317 Nachträge und ERROR ee a N Neuere, ER | | | | | | | | ME = nel du © = ZB ni 2 Einleitung. Literarische Hilfsquellen. l. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. Die ersten naturgeschichtlichen Mitteilungen aus Peru finden wir in den Werken der spanischen Chronisten CIEZA, GOMARA, ZARATE, CALANCHA, GARCILASO und ANTONIO DE LEON PINELO. Sie berichten über die Pflanzen, welche die Eingeborenen vor der Conquista kultivierten und die von den Spaniern eingeführten Gewächse. Einige Beschreibungen peruanischer Pflanzen brachte auch ein Brief des spanischen Soldaten PEDRO DE OSMA, verfaßt in Lima im Jahre 1568, und später die »Historia natural y moral de las Indias« des Paters JOSE DE ACOSTA, der um 1572 das Land besuchte. Mit den Natur- produkten Perus beschäftigte sich ferner der spanische Jesuit BARNABAS COBO, der von 1596—1ı653 dort lebte. Eine wissenschaftliche Behandlung der Flora versuchte als erster der fran- zösische Pater Louis FEUILLEE. Während seines Aufenthaltes in Chile und Peru (1709—ı711) enstand sein dreibändiges »Journal des observations physi- ques, math@matiques et botaniquese. Es enthält Beschreibungen und Abbil- dungen chilenischer und peruanischer Gewächse, vor allem solcher, die arznei- liche Verwendung fanden. In der Darstellung machen sich die Mängel vor- linneischer Botanik geltend. Bald nach FEUILLEE besuchte die Küsten Chiles und (1713) Perus der Franzose FREZIER. Die von ihm verfaßte »Relation du voyage de la mer du Sud« (Paris 1716) enthält einige kurze Angaben über nützliche oder interessante Pflanzen und einen Versuch, die Regenlosigkeit der peruanischen Küste zu erklären. ı735 entsandte die französische Akademie der Wissenschaften eine Expedition nach Ecuador mit dem Auftrage, unter dem Äquator einen Grad des Meridians zu messen. An dem Unternehmen beteiligten sich die Franzosen BOUGUER, DE LA CONDAMINE, GODIN und als Botaniker JOSEPH DE JUSSIEU, ferner im Auftrage der spanischen Regierung JORGE JUAN und ANTONIO DE ULLOA. 1736 begannen die Arbeiten bei Guayaquil und Quito. JusstEU begab sich zunächst nach Loja zum Studium der Cinchona-Bäume und wanderte 1747 in unbekannte ne . östlich der Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 2 Einleitung. Anden. ı750 kam er nach der bolivianischen Provinz Potosi, und nach fünf- jährigem Aufenthalt hierselbst, 1755 nach Lima, wo er bis 1771 lebte, um dann nach Frankreich zurückzukehren. Geistig gestört traf er nach einer Abwesen- heit von 39 Jahren in Europa ein. Über seine Reisen ist nur wenig bekannt geworden. DE LA CONDAMINE, der schon im Jahre 1737, eher als JUSSIEU, die Wälder von Loja besucht und über ihre Cinchona-Bäume an die Pariser Akademie berichtet hatte (Sur l’arbre du quinquina — Memoires de l’Acade- mie royale des sciences de Paris, 1738), versuchte im Jahre 1743 als erster, die wertvollen Pflanzen lebend nach Europa zu bringen. Er ging über Loja nach Jaen und machte von hier aus seine berühmte Fahrt durch den Marafion und Amazonas, die im September 1745 in Para endete. Die (Cinchona- Pflanzen gingen hierbei verloren, nachdem es gelungen war, sie acht Monate hindurch zu erhalten. Die Spanier JORGE JUAN und ANTONIO DE ULLOA be- gaben sich, im Jahre 1740 vom Vizekönig Perus in die Hauptstadt berufen, nach Guayaquil und bereisten im November und Dezember die peruanische Küste auf dem Landwege von Tumbez bis Lima. Über diese Expedition be- richtet ULLOA in Bd. 3, p. 1ı—224 der Relaciön histörica del viage a la Ame- rica meridional” Beachtung verdienen seine Angaben über das Küsten- klima Perus, wiewohl er bei dem Versuche diese Erscheinungen zu erklären in Irrtümer verfällt. Ohne Bedeutung für die Wissenschaft waren zwei spätere Reisen, welche die beiden Gelehrten zwischen Quito und Lima ausführten. Durch JussIEU wurde der Peruaner GABRIEL MORENO, durch diesen sein Lands- mann HipoLITO UNANUE zu naturwissenschaftlichen Beobachtungen angeregt. Das Ende des ı8. Jahrhunderts brachte einen bedeutenden Aufschwung, ja den eigentlichen Anfang der botanischen Erforschung Perus. Die ältesten _ Naturhistoriker hatten sich fast ausschließlich mit solchen Pflanzen beschäftigt, die an der Küste wachsen oder durch ihre nützlichen Eigenschaften Interesse erwecken, und JUSSIEUs Sammlungen aus dem Innern waren größtenteils ver- loren gegangen. Nunmehr aber wurde durch die verdienstvolle Tätigkeit der Spanier Ruiz und PAvon, welche der Franzose DOMBEY unterstützte, ein um- fassendes Bild der peruanischen Flora gewonnen. KönısG KarL Il. voN SPANIEN, jener eifrige Förderer wissenschaftlicher Reisen, beschloß, eine naturhistorische Expedition nach Chile und Peru zu entsenden und forderte den Botaniker ORTEGA auf, unter seinen Schülern hierzu geeignete Persön- i lichkeiten vorzuschlagen. Die Wahl fiel auf HıpoLıto Ruız (geb. am 8. Aug. 1754 zu Belorado in Alt-Castilien, gest. 1815 in Madrid) und JosE PAvon. Diese verließen Spanien am 4. November 1777, und mit ihnen ging der fran- zösische Arzt und Botaniker JOsSEPH DOMBEY, von seiner Regierung geschickt und hauptsächlich damit beauftragt, peruanische Pflanzen zu suchen, die sich zur Akklimatisation in Europa eigneten. Am 8. April 1778 landeten die drei ı Die Relaeiön histöriea ist von UrLoA verfaßt, was man auf dem Titelblatt nicht erkennt, aber aus dem Vorwort ersieht. JORGE Are behandelte in einem besonderen Bande die auf die Gradmessung bezüglichen Beobachtun n oA u re a 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 3 Botaniker in Callao, also kurz vor der Zeit, wo an der peruanischen Küste die Vegetation der Lomas erscheint. So begann denn auch die Arbeit im Küsten- gebiet, in den Provinzen Lima und Chancay, und deren Flora bildete den Inhalt der ersten Sammlung, welche nach Europa geschickt wurde. Dann gingen sie auf die Ostseite der Anden und durchforschten die Gegend von Tarma und Jauja, zeitweise sich trennend und verschiedene Richtungen ein- schlagend. Mit reicher Ausbeute trafen sie in Lima ein. Huanuco war das Ziel der nächsten Reise und der Ausgangspunkt für weite Wanderungen im Gebiet des oberen Huallaga, bis zu den entlegenen Ortschaften Chinchao und Cuchero. Nach der Rückkehr zur Küste verwandten Ruız und PAVON zwei Monate für eine abermalige Exkursion in die Provinz Chancay, während DomBEy in Lima blieb. Wiederum vereint unternahmen die,drei Reisenden eine Expedition nach Chile, welche zwei Jahre ausfüllte. Alles was sie von dort an naturwissenschaftlichen Sammlungen nach Lima brachten und über- dies die gesamte Ausbeute von Tarma, Huanuco und dem zweiten Aufenthalt in der Provinz Chancay ging durch Schiffbruch an der portugiesischen Küste verloren (Februar 1786). Doch gelangten durch DoMBEy, der im April 1784 Peru verlassen hatte, wenigstens die Duplikate nach Spanien. Inzwischen hatten Ruiz und PAVON zum zweiten Male die Provinz Huanuco aufgesucht, drei Monate um Pozuzo und am Flusse Huancabamba’ gesammelt und endlich die unweit der Stadt Huanuco befindliche Hacienda Macora zwei Monate hin- durch als Standquartier benutzt, zusammen mit ihren beiden Schülern, dem Botaniker TAFALLA und dem Zeichner PULGAR. Hier vernichtete im August 1785 eine Feuersbrunst ihre Sammlungen, Manuskripte und Zeichnungen. Schwer gebeugt durch dieses Unglück fanden sie dennoch bald die Kraft sich zu erneuter Arbeit aufzuraffen. Noch zwei größere Reisen wurden von Huanuco aus durchgeführt, die erste nach Muna, die zweite im Jahre 1787 nach Pillao und Chacahuassi. Damit hatten die peruanischen Wanderungen ihr Ende erreicht. RuIz und PAvoN gingen am ı. April 1788 von Callao in See und gelangten im September nach Spanien. — Ihre gemeinsame Tätigkeit setzte sich nunmehr fort in der Zusammenstellung und Veröffentlichung der Reiseergebnisse. 1794 erschien unter dem Titel »Florae peruvianae et chi- lensis prodromus« ein Folioband, enthaltend die neuen Gattungen, ihre Be- schreibungen nebst Abbildungen der Blüten und Früchte sowie ihrer Teile. 1798— 1802 folgten die drei Foliobände der »Flora peruviana et chilensis«, worin nach dem LinxeEschen System geordnet die neuen Arten samt einigen schon bekannten beschrieben und auf den 325 Tafeln zum Teil auch abge- bildet werden: bei den Beschreibungen der Arten finden sich auch Angaben über klimatische Regionen, Standortsverhältnisse, Blütezeiten, Vulgärnamen und nützliche Eigenschaften. 100 unveröffentlichte Tafeln besitzt die Kew- Bibliothek; sie werden als zu Bd. IV gehörig und unter den Nummern 326 bis 425 im Kew-Index zitiert. Im Jahre 1798 wurde unmittelbar nach dem ersten ı Nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Flusse Nordperus. 4 Einleitung. Band der Flora ein kleines Buch in Oktavformat herausgegeben, der Band I des »Systema vegetabilium Florae peruvianae et chilensis«, ein Kompendium, wie es die Verfasser nennen, dazu bestimmt, den Inhalt des Prodromus und der Flora in Kürze und ohne Abbildungen zusammenzufassen. Der erste Teil dieses Bandes enthält die neuen und die bis dahin mangelhaft bekannten Gattungen nebst ihren Arten, der zweite Teil die Arten der gut bekannten Gattungen bis zu LINN&s vierter Klasse einschließlich. Die Zitate im Systema zeigen, daß für die Flora im ganzen acht Bände in Aussicht genommen waren. Beide Werke blieben unvollendet. Hauptsächlich mögen die bedeu- tenden Unkosten und die Kriegswirren jener Zeit bewirkt haben, daß RuIz und PAavon die reichen Ergebnisse ihrer elfjährigen Reise nur teilweise der Nachwelt überliefern konnten. Ihre Forschungen haben sich übrigens nicht über das gesamte Peru ausgedehnt, sondern hauptsächlich den zentralen Teil berücksichtigt, die östlichen Hänge etwa zwischen g und 12° s. Br., die Hoch- anden, über deren Flora wir nur wenig erfahren, in der Gegend von Cerro de Pasco, die Westhänge und das Küstenland bei Obrajillo, Canta, Chancay und Lima. Von ihrem Schüler Juan TAFALLA erhielten Ruiz und PAvon, als sie bereits nach Spanien zurückgekehrt waren, noch einige Piceensendingen aus anderen Gegenden Perus, vor allem aus Atiquipa in der südlichen Küsten- provinz Camana. Trotz ihrer Unvollständigkeit bilden die Werke der beiden spanischen Gelehrten eine der wertvollsten Grundlagen für die botanische Erforschung der chilenischen und peruanischen Anden. Viele Pflanzen, die Ruiz und PAVOn gesammelt, aber nicht beschrieben hatten, wurden später von anderen Botanikern bei monographischen Studien verwertet. RuIz’ Kollektion ist vor allem im Botanischen Garten zu Madrid, im Londoner British Museum und dem Botanischen Museum Berlins vertreten, PAvons Sammlung im Mu- seum zu Florenz, dem Herbar Bo1ssiER-BARBEY zu Genf usw. — DOMBEY mußte nach seiner Ankunft in Spanien die Hälfte seiner Ausbeute an die spanische Regierung abliefern zur Deckung der Verluste, die Ruiz und PAvoN erlitten hatten. Auch nahm man ihm das Versprechen ab, vor der Rückkehr seiner Reisegefährten nichts über die Expedition zu publizieren. Diese Ver- pflichtung suchten BUFFON und L’HERITIER später zu umgehen. Letzterer begab sich, da die Ansprüche Spaniens bei der französischen Regierung Unter- stützung fanden, mit DoMBEYs Pflanzen nach London und begann die Bear- beitung. Ihren Abschluß verhinderte jedoch die Ermordung L’HERITIERS. DoMmBEys Herbar liegt im naturhistorischen Museum zu Paris. — Im Jahre 1789 nahm von Cadix eine Weltumsegelung ihren Ausgang, die im Jahre 1794 endete, und deren Leiter MALASPINA war. An diesem Unternehmen beteiligten sich Louıs NEE (in Frankreich geboren) und THADDAEUS HAENKE (gebürtig aus Kreibitz in Böhmen), der letztere im Auftrage des Könıts KARL II. VON SPANIEN. NEE gelangte zweimal nach Callao. Einen großen Teil seiner Pflanzen hat CAVANILLES bearbeitet. Peruanische Fundstellen, die CAVANILLES besonders häufig nennt, sind Obrajillo, San Buenaventura, Huamatanga, Pur- ruchuco, Canta. Alle diese Orte liegen auf den Westabhängen der Anden, ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 5 am Wege von Lima nach Cerro de Pasco. NEEs Sammlungen sowie seine Zeichnungen und Manuskripte werden im botanischen Garten zu Madrid ver- wahrt. HAENKE begab sich, da bei seiner Ankunft in Cadix die Expedition bereits abgereist war, allein nach Montevideo und Buenos Aires, dann durch Argentinien und über die Anden nach Valparaiso. Hier gelang es ihm end- lich, im April 1790, seine Reisegefährten zu treffen. HAENKE ging nun mit der Expedition nach Peru, Ecuador, Nordamerika, Südasien und wieder zurück nach Chile (1794). Von 1796 bis zu seinem Tode (1817) war er in Cocha- bamba (Bolivia) als Arzt, Naturforscher und Ethnograph tätig. Der größte Teil seiner Pfllanzensammlung wurde von der spanischen Regierung nach Lima geschickt und ist wohl verloren gegangen. Was nach Europa gelangte, bear- beitete PRESL unter dem Titel »Reliquiae Haenkeanae«. Am Beginn des ı9. Jahrhunderts erhielt Peru den denkwürdigen Besuch des Mannes, der, die wissenschaftlich geographische Erforschung Amerikas anbahnend, des neuen Erdteils zweiter Entdecker wurde, und der die Pflanzen- geographie als neuen Wissenszweig begründete: ALEXANDER VON HUMBOLDT (geb. 14. Sept. 1769 zu Berlin, gest. 6. Mai 1859 ebendaselbst) betrat, aus Loja (Ecuador) kommend, die nordperuanische Ortschaft Ayavaca am 2. oder 3. August ı802. Ihn begleitete der französische Botaniker ArmE BONPLAND (geb. 29. August 1773 zu La Rochelle, Frankreich, gest. am ıı. Mai 1358 in Santa Anna, Prov. Corrientes, Argentinien). Ein Zufall hatte die beiden Freunde veranlaßt, nach ihrem Aufenthalte in Venezuela und auf Cuba die geplante Reise durch Mexiko nach den Philippinen aufzugeben und der Anden- kette über den Äquator hinaus zu folgen: es war die in Havana vorgefundene irrtümliche Zeitungsnachricht, daß Kapitän BAUDIN sich mit seinen Schiffen auf der Fahrt nach der peruanischen Küste befände. Dieser Angabe ver- trauend, suchte HUMBOLDT ein in Europa gegebenes Versprechen zu erfüllen und mit dem Kapitän in Callao zusammenzutreffen. Überdies war es ihm er- wünscht, dort ein astronomisches Phänomen, den Durchgang des Merkur vor der Sonnenscheibe, wissenschaftlich zu verwerten. Von Ayavaca begaben sich HUMBOLDT und BoNPLAND nach Huancabamba, in das Tal des gleichnamigen Flusses. Dem Huancabamba und seinem Unterlaufe, dem Chamaya, folgend, gelangten sie an den Marafion und befuhren diesen mit Flößen bis hinab nach den Katarakten von Rentema (377.50 m). Hauptzweck dieser Fahrt war, bei Tomependa (403 m) den Längenunterschied zwischen Quito und der Mündung des Chinchipe in den Marafion zu bestimmen und eine ältere Beobachtung CONDAMINES zu berichtigen. Nunmehr führte ihr Weg zum Gebirge zurück, über Jaen in das Tal des Rio de Chota, nach der Hacienda Montän, Micui- pampa (jetzt Hualgayoc genannt) und Cajamarca. Über Magdalena und Con- tumaza erfolgte der Abstieg nach der Küstenstadt Trujillo und von hier auf dem Landwege die Reise nach Lima. Am 9. November glückte es HUMBOLDT in Callao den Merkurdurchgang zu beobachten und damit wenigstens den einen Hauptzweck seiner peruanischen Reise zu erreichen. Nachdem sich die Untersuchung des Küstenlandes noch bis Pisco und Ica ausgedehnt hatte, ver- 6 Einleitung. ließen HUMBOLDT und BONPLAND Ende Dezember 1802 Peru und fuhren über Guayaquil nach dem mexikanischen Hafen Acapulco. Von den peruanischen Anden lernte sonach HUMBOLDT nur den nördlichsten Teil kennen, wo bei der geringen Höhe des Gebirges die Vegetation nicht so mannigfaltige Ent- wicklung erlangt wie weiter im Süden. Dort empfing er Eindrücke, welche ihm eine prächtige Schilderung entstehen ließen, »Das Hochland von Caxa- marca«, ein Kapitel seiner »Ansichten der Nature. Das kühle Klima der Küste, welches man damals aus der Nähe schneebedeckter Kordilleren erklären wollte, brachte HUMBOLDT in Zusammenhang mit der bisher übersehenen, niedrigen Temperatur des Meerwassers: »Zu meinem größten Erstaunen fand ich das Meer an der Oberfläche unter Breiten, wo es außerhalb der Strö- mungen 26° bis 28,5° ist, bei Truxillo, Ende September 16,0°, bei Callao, Anfang November 15,5°. Die Lufttemperatur war in der ersten Epoche 17,8°, in der zweiten 22,7°, also (was wichtig zu bemerken ist) 7° wärmer als der Ozean in der Strömung. Die Luft konnte also nicht das Meer erkältet haben, und ohne noch eine nähere Kenntnis von dem Klima von Lima oder der Epoche zu haben, in der die Garua herrscht, d. h. in der die Sonne von einer Nebelschicht verschleiert ist und monatelang eine scharf begrenzte rotgelbe mondartige Scheibe darbietet, faßte ich schon in Truxillo, bei der ersten Annäherung an die Küste, die seitdem durch viele Seefahrer bestätigte An- sicht, daß die peruanische Strömung eine Polarströmung sei, welche von hohen Breiten niedern zueilend, den Hauptsinuositäten der Küste in NNW.- Richtung folgt, und daß die große Temperirtheit des peruanischen Küsten- klima, ich kann sagen die empfindliche Kälte, welche man mitten in den Tropen und wenige Fuß über dem Meeresspiegel erhoben in der sogenannten Wüste des Baxo-Peru erleidet, ihren Grund in der geringen Meereswärme und der gehemmten Wirkung der Sonnenstrahlen während der Garua (drei- oder vier- monatlicher Verschleierung der Himmelsdecke) hat’«. Bekanntlich hat nach neueren Untersuchungen die Peru- oder Humboldtströmung an der Abkühlung des Küstenwassers nur geringen Anteil. In Ecuador hatte HUMBOLDT die großartige Abstufung des Pflanzenlebens vom üppigen Tropenwalde bis hinauf zum ewigen Schnee des Chimborazogipfels vor Augen gehabt. Dort empfing er die fruchtbarsten Anregungen für seine pflanzengeographischen Werke, und was wir aus seinen »Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemälde der Tropenländer« (Tübingen 1807) und »De distributione geo- graphica plantarum secundum coeli temperiem et altitudinem Montium, pro- legomena« (Paris ı817) über die Vegetationsgliederung der Anden Ecuadors erfahren, gilt in den Hauptpunkten auch für manche Gegenden des östlichen Peru. Die Beschreibung des botanischen Materiales, das HUMBOLDT und BONPLAND gemeinsam gesammelt hatten, wurde in einer stattlichen Reihe von Foliobänden niedergelegt und mit schönen Tafeln ausgestattet. HUMBOLDT ı Einer von BERGHAUS ( in Länder- und Völkerkunde I 575—592) veröffentlichen Hand- schrift HUMBOLDTs entnomm ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 7 überließ aber diese systematischen Arbeiten anderen Gelehrten. BONPLAND verfaßte die »Plantes &quinoxiales« (2 Bde. gr. fol. mit 140 Kupfern. Paris ı805—ı818) und die »Monographie des Melastömes et autres genres du m&me ordre« (2 Bde. gr. fol. mit ı20 color. Kupfrn. Paris 1806—23), HOOKER, Die Plantae cryptogamicae (London 1816). KUNTH gab das Hauptwerk heraus, die von WILLDENOW begonnenen »Nova genera et species plantarum« (7 Bde fol. mit 700 Kpfrn. Paris ı815—25), ferner die »Mimoses et autres plantes legumineuses du nouveau continent« (gr. fol. mit 60 color. Kpfrn. Paris 1819 bis 24), dann eine Zusammenfassung und Ergänzung der genannten Werke, die 4 Oktavbände der »Synopsis plantarım quas in itinere ad plagam aequi- noctialem orbis novi collegerunt A. de Humboldt et A. Bonpland« (Straßburg und Paris ı1822—26), endlich die »Revision des graminees publieces dans les Nova genera et species plantarum« (2 Bde gr. fol. mit ı00o Kpfrn. Paris 1826— 34). Als Einleitung zu den »Nova genera « schrieb HUMBOLDT die bereits erwähnte, auch für sich erschienene Abhandlung »De distributione geographica plantarum usw.« Am Ende der »Nova genera« und der »Synopsis« stellte KUNTH für die verschiedenen Gebiete floristische Verzeichnisse zusammen. Die peruanischen Pflanzen verteilen sich auf zwei Abschnitte, die »Flora qui- tensise und die »Flora andium peruvianorum ab oppido Caxamarcae usque ad littora oceani pacifici«.., HUMBOLDTs und BONPLANDS Hauptsammlung liegt im Pariser Museum, die Dubletten erhielt das Botanische Museum zu Berlin. — Der Engländer WILLIAM JAMESON, Verfasser der »Synopsis Plantarum Aequa- toriensium« (2 Bde. Quito 1865), der von 1826 bis 1870 in Quito lebte und an der dortigen Universität als Professor der Chemie und Botanik wirkte, weilte zwischen ı820 und ı822 in Lima. In den Museen findet sich eine Anzahl peruanischer Pflanzen, die von JAMESON gesammelt sind. — Zwischen ı822 und ı825 berührte DUPERREY, der im Auftrage der französischen Regie- rung auf der Corvette Coquille eine wissenschaftliche Weltumsegelung leitete, die Küste Perus und brachte von dort naturhistorische Sammlungen nach seiner Heimat. — PENTLAND erforschte zwischen 1826 und 1828 als Botaniker und Geologe Bolivia und das südliche Peru, namentlich das Titicacahochland, befand sich dann längere Zeit in Europa und 1836 —39 als britischer Konsul abermals in Bolivia. EDUARD FRIEDRICH PoEPpPIG* (geb. 16. Juli 1798 in Plauen, Sachsen, gest. 4. Sept. 1868 in Wahren bei Leipzig), studierte an der Universität Leipzig Medizin und Naturwissenschaften und erlangte dort die Doktorwürde. Wan- derungen durch mehrere Länder Europas hatten seine botanische Ausbildung gefördert. Seinem sehnlichen Wunsche, weniger bekannte Gebiete, vor allem die Tropen botanisch zu durchforschen, konnte er im Jahre 1822 folgen. Habana war das erste Reiseziel. 1824 siedelte er von Cuba nach den Ver- einigten Staaten über und von hier 1826 nach Chile. Ende Mai ı829 landete ı Ausführliche Biographie: IGn. Urban: Eduard Poeppig (in EngLers Botan. Jahrb. Vol. XXI Beibl. No. 53 (1896) p- 3—29)- 8 Einleitung. PoEPPIG an der peruanischen Küste im Hafen Callao. Nur zwölf Tage dauerte der Aufenthalt in Lima, dessen Umgebung zu jener Jahreszeit dem Botaniker keine lohnende Ausbeute gewährte. Dann folgte der Aufstieg ins Gebirge. Über Canta, Obrajillo, den Paso de la Viuda und Cerro de Pasco wurde Huanuco erreicht. Unterhalb dieser Stadt, in der Gegend von Chinchao, Cas- sapi und Cuchero, die Rutz und PAVoN so erfolgreich durchsucht hatten, wählte auch PoEPpPIG sein Arbeitsfeld. Bei der Cocapflanzung Pampayaco, wo ehemals das. Dorf Cuchero stand, ließ er eine Hütte errichten, die er neun Monate hindurch bewohnte. Im Mai oder Juni 1830 begann die gefahrvolle Fahrt auf dem Huallaga zum Amazonenstrom. Sie wurde unterbrochen durch längere Aufenthalte in Tocache und namentlich in Yurimaguas. August 1831 erreichte POEPPIG auf dem Amazonas die brasilianische Grenze und im Oktober 1832 traf er von Parä kommend wieder in Europa ein. Für die Geographie Südamerikas bildet PorprıGs »Reise in Chile, Peru und auf dem Amazonen- strom während der Jahre 1827—1832« (Leipzig 1835—36; 2 Quartbände und ein Atlas mit landschaftlichen Ansichten) eins von den grundlegenden Werken, ausgezeichnet durch die Vielseitigkeit der Beobachtungen sowie durch die anschauliche und formvollendete Darstellung. In den drei Bänden der »Nova genera ac species plantarum« (Leipzig 1835—45) hat POEPPIG zusammen mit STEPHAN ENDLICHER einen Teil seiner Pflanzen bearbeitet; den Beschrei- bungen sind 300 Kupfertafeln beigefügt. Das Werk gewinnt an Wert durch die Benutzung vieler Entwürfe und Skizzen, die an Ort und Stelle angefertigt worden waren. Die peruanischen Arten gehören fast ausnahmslos zur Flora der östlichen Andenseite. Den größeren Rest seines Pflanzenmateriales überließ POEPPIG anderen zur wissenschaftlichen Verwertung. MARTIUS beschrieb die Palmen, KUNTH die Cyperaceen, TRINIUS die Gramineen, KUNZE die Farne usw. Die in Peru und Brasilien gesammelten Pflanzen, etwa 2000 Arten, gelangten an verschiedene Herbarien und sind am vollständigsten im Wiener Hofmuseum vertreten. — Etwa zwei Wochen später als POEPPIG erreichte von Lima aus die Stadt Cerro de Pasco der Engländer ALEXANDER CRUCKSHANKS. Seine Schilderung dieses Ausfluges (21. Juni bis 2. September 1829), die sich betitelt »Account of an excursion from Lima to Pasco« (Hookers Botanical Miscellany 1831, p. 168), enthält interessante Angaben über Klima und Vege- tation der westlichen Teile Chiles und Perus und einige geologische Mitteilungen aus dem Andengebiet zwischen Lima und Cerro de Pasco. Diesem Aufsatz läßt W. J. HOOKER (ebenda p. 205—241) Beschreibungen und Abbildungen von CRUCKSHANKS gesammelter, chilenischer und peruanischer Pflanzen fol- en. — ALCIDE. D’ORBIGNY durchforschte, vom naturhistorischen Museum zu Paris beauftragt, hauptsächlich Argentinien und Bolivien und war annähernd acht Jahre unterwegs. Er legte umfangreiche botanische, zoologische und paläontologische Sammlungen an und wurde zum Begründer der physischen Geographie Bolivias. Im April 1830 in Arica gelandet, ging er über Tacna nach dem Titicaca-See und La Paz. Nach dreijähriger Tätigkeit (Mai 1830 bis Juni 1833) in Bolivia und den angrenzenden Teilen Brasiliens, traf er wiederum ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 9 in Tacna und Arica ein und fuhr im Juli 1833 von diesem Hafen nach Islay und Callao.. D’ORBIGNY hielt sich sodann einige Zeit in Lima auf und ver- ließ im September ı833 Peru, um nach Frankreich zurückzukehren. Die Frucht seiner Forschungsreise war ein wertvolles Werk: »Voyage dans l’Ame- rique meridionale«, Paris 1834—47, von dessen neun Bänden die drei ersten eine Reisebeschreibung liefern, der siebente die Bearbeitung der Kryptogamen und Palmen enthielt. D’OrBIGNYs Sammlungen besitzt das naturhistorische Museum zu Paris, Duplikate das Herbarium De Candolles. — Der Engländer HUGH CuMING besuchte um 1831 flüchtig die peruanische Küste, wo er neben zoologischen Objekten auch einige Pflanzen sammelte. — CHARLES GAUDICH- AUD-BEAUPRE nahm bei seinen drei großen Forschungsreisen nur kurzen Auf- enthalt in Peru und beschränkte denselben auf das Küstengebiet. Zwischen 1831 und 1832 sammelte er in der Gegend von Callao. Sein Plan, das Innere des Landes zu untersuchen und namentlich die medizinisch wichtigen Cin- chona-Arten kennen zu lernen, ließ sich nicht ausführen. Im Juli 1836 befand sich GAUDICHAUD abermals in Callao sowie in Payta. F. J. F. MEvEN nahm in den Jahren 1830—32 als Arzt und Naturforscher teil an einer Handelsexpedition, welche die kgl. preußische Seehandlung nach Südamerika und China entsandte.. Auf dem von Kapitän WENDT befehligten Segelschiff »Prinzeß Luise« nach Valparaiso gelangt, hielt er sich zwei Monate in Chile auf und fuhr dann weiter nach Peru. Am 26. März 1831 landete MEYEN in dem peruanischen, gegenwärtig von Chile besetzten Hafen Arica. Da das Schiff hier längere Zeit zu verweilen und dann, etwas weiter im Norden, den Hafen Islay anzulaufen hatte, bot sich Gelegenheit zu einem größeren Ausflug nach der Cordilleren-Region. MEYEN stieg über Tacna hinauf zum Passe Guatillas und gelangte, die Ortschaften Tacora, Pisacoma und Chucuito be- rührend, nach Puno am Titicacasee. Schon am folgenden Tage begann die Rückkehr nach der Küste, auf dem Wege, der über den Paß Altos de To- ledo nach Arequipa führt. Von Arequipa aus versuchte MEYEN die Be- steigung des Vulkans Misti, mußte aber, von der Bergkrankheit entkräftet, dicht unter dem Gipfel umkehren. Im Hafen Islay, wo die »Prinzeß Luise« vor Anker lag, endete am 23. April die Gebirgsreise. Das nächste Ziel war der Hafen Callao und Perus Hauptstadt Lima. Obwohl der Aufenthalt in Lima drei Wochen dauerte, ließ sich eine Reise nach der Cordillere nicht er- möglichen, und die botanischen Exkursionen mußten auf die unmittelbare Umgebung der Stadt beschränkt bleiben. Am z2ı. Mai verließ MEYEN Peru. In einem zweibändigen Werk (»Reise um die Erde« — Berlin 1834 und 1835) legte er vielseitige Beobachtungen nieder, die sich auf die Bevölkerung der bereisten Länder, auf Zoologie, Botanik, Geologie, Mineralogie und klimatische Verhältnisse beziehen. Von den. unterwegs gesammelten Pflanzen werden einige in diesem Reisebericht beschrieben, allerdings mit sehr knappen Diagnosen. Bei seinen botanischen Arbeiten widmete MEYEN stets auch pflanzengeographischen Fragen große Aufmerksamkeit und gewann so das Material für sein wertvolles Buch »Grundriß der Pflanzengeographie« (Berlin 10 Einleitung. 1836), in welchem die Vegetation der peruanischen Anden häufig erwähnt wird. Der Engländer ANDREW MATHEWS, Gärtner von Beruf, sammelte in Chile und Peru. Im Beginn des Jahres 1833 hatte er in Peru seine botanische Tätigkeit längst begonnen. Denn zu dieser Zeit kehrte er zurück von einer Reise, welche die Gegenden von Cerro de Pasco, Huanuco, Huaraz, Tarma, Jauja und Huancayo berührt hatte. Dann ging er in das Tal von Pariahuanca, das zum Apurimac führt und später zum Pangoa, einem Flusse im Osten der Stadt Jauja und am Ostfuße der Anden. Da in Ayacucho politische Unruhen ausbrachen, sah er sich genötigt, seinen Reiseplan zu ändern. Im August 1833 befand er sich in Lima, von November ı833 bis April 1834 in Casapi, einer Ortschaft, die unterhalb Huanuco unweit des Flusses Huallaga liegt, in der Gegend, wo Ruız und PAVON den größten und interessantesten Teil ihrer Sammlungen erbeuteten. Dem Huallaga stromabwärts folgend und strecken- weise zu Fuß unwegsame Waldgebirge durchwandernd, erreichte er (April 1834) ‘ Juana del Rio, heut Tingo Maria genannt, wo der Huallaga den Rio de Monzon, einen linken Nebenfluß, aufnimmt und für Canoas schiffbar wird, und Juan Guerra, gelegen am Flusse Mayo, in geringer Entfernung von dessen Mündung in den Huallaga und von der Stadt Tarapoto. Nachdem er sich in Moyobamba und zwei Monate in Chachapoyas aufgehalten hatte, kehrte er nach der Küste zurück und gelangte über Trujillo im November 1834 nach Lima. Durch die beschwerlichen Reisen erlitt schließlich seine Gesundheit empfindliche Störungen. Im Juli 1839 brach er von Lima, nachdem ihn schweres Fieber vier Monate lang an das Krankenlager gefesselt hatte, nach dem Norden auf, um Chachapoyas und Moyobamba zu besuchen. Die erhoffte Genesung war ihm nicht beschieden; Anfälle von Fieber und Rheumatismus wiederholten sich beständig und zwangen ihn monatelang untätig zu bleiben. 24. November ı84ı erlag MATHEWS seinem Leiden in Chachapoyas. MATHEws Sammlung, die reichhaltigste und beste seit RuIz und PAvon, um- faßte gegen ıoooo Nummern. Außer Chachapoyas werden auf seinen Eti- ketten besonders oft erwähnt Purrochuco, Huamatanga und Obrajillo, drei Ort- schaften, die an den Westhängen der Anden, auf dem Wege von Lima nach Cerro de Pasco liegen. Seine Pflanzen werden in Kew aufbewahrt, zahlreiche Duplikate gelangten auch in andere Museen. Die Bearbeitung zerstreute sich über die Monographien verschiedener Botaniker und dürfte auch gegenwärtig noch nicht abgeschlossen sein. — Bei der von Kapitän FiTzroy geleiteten Weltumseglung des britischen Schiffes »Beagle« machte 1835 CHARLES DARWIN wichtige Beobachtungen über die geologischen Verhältnisse der peruanischen Küste. — Der Schweizer J. J. VON TSCHUDI verweilte 1838—1842 im Küsten- gebiete zwischen Ica und Huacho, ferner im oberen Rimactale, um Cerro de Pasco und am oberen Huallaga und kehrte 1858 abermals nach Peru zurück. Seine Studien richteten sich vorwiegend auf die Gebiete der Zoologie und Anthropologie, aber in seine »Untersuchungen über die Fauna peruana« (St. Gallen 1844—46) und sein anziehend geschriebenes Buch: »Peru, Reiseskizzen # un sr. a ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 11 aus den Jahren 1838—42« (2 Bde. St. Gallen 1846) sind anschauliche Klima- und Vegetationsschilderungen eingeflochten. — M. CLAUDE GAY, in Frankreich geboren, hatte sich die geographische und naturwissenschaftliche, insbesondere botanische Erforschung Chiles zur Aufgabe gemacht und widmete sich derselben in den Jahren 1828 bis 1832 und 1834—ı1842. In dem Wunsche, die Vege- tation Perus wenigstens flüchtig kennen zu lernen und mit der Chiles zu ver- gleichen, kam er (Juli 1839) nach Lima und blieb dort nahezu zwei Monate, einen Teil seiner Zeit für historische Arbeiten in den Archiven der Hauptstadt verwendend. Er unternahm sodann eine Reise nach Cuzco, welche über die "Orte Huancayo, Huancavelica, Andahuaylas und Abancay führte, länger als zwei Monate dauerte und reiche Sammlungen ergab. Von Cuzco aus besuchte er das Waldgebiet am Paucartambo, um die wilden Indianerstämme dieses Tales zu sehen. Wieder in Cuzco angelangt, verbrachte GAY vier Monate mit der Er- forschung des Tales von Santa Anna und dann einen Monat mit der Besichtigung incaischer Ruinen in der Umgebung von Cuzco. Eine Reise durch Bolivia mußte, da ein Krieg zwischen diesem Lande und Peru zu befürchten war, aufgegeben werden. GAY begab sich nach Arequipa und kehrte dann über Callao nach Valparaiso zurück, woselbst er im April 1840 ankam. Seine Sammlungen liegen im Musee d’histoire naturelle zu Paris, Duplikate im Herbar Delessert (Genf) und einigen anderen Herbarien. CHARLES WILKES leitete die nordamerikanische »United States exploring expedition«, die im Jahre 1839 Callao berührte und sich kurze Zeit in Peru aufhielt. Der Weg, welcher Lima mit Cerro de Pasco verbindet, wurde zu einer Exkursion benutzt (16.—28. Mai), die sich über Yanga, Obrajillo (Prov. Canta), Bahos bis in die Schneeregion von Casacancha und Alpamarca aus- dehnte. Für den botanischen Teil des Unternehmens ergab sich eine durch CH. PiCKERING, W. RiCH und J. D. BRACKENRIDGE angelegte Sammlung von 820 Arten. In dem großen Werke »United States exploring Expedition« ge- langte das botanische Material der gesamten Reise zur Bearbeitung und zwar in: Bd. XV, 1854 (Phanerogamen von Asa GRAY), Bd. XVI, 1854 (Farne von BRACKENRIDGE), ferner zwei aus Tafeln bestehenden Foliobänden und endlich einer von W. SULLIVANT verfaßten, die Moose betreffenden Abhandlung (1859). Die Sammlungen befinden sich in Washington (Smithsonian Institution), Du- bletten enthält das Herbarium Asa Gray der Universität Cambridge (Mass.). — THEODOR HARTWEG, von der Londoner Horticultural Society zu gärtne- rischen Zwecken engagiert, legte zuerst in Mexiko und Guatemala, dann (1841 —43) in Ecuador und Kolumbien, schließlich in Kalifornien Herbarien an, welche das Material für BENTHAMs »Plantae Hartwegianae« (London 1839—57) bildeten. Bei Guayaquil und Loja näherte er sich den heutigen Grenzen Perus, die er anscheinend nicht überschritt. Um die Mitte des ı9. Jahrhunderts beschäftigten sich mehrere Botaniker mit dem Studium der Cinchona-Bäume Ecuadors, Perus und Bolivias und mit ihrer Verpflanzung nach andern Tropenländern. Näherte sich doch immer mehr die Gefahr einer Ausrottung dieser kostbaren Arzneipflanzen. \VEDDEL 12 Einleitung. war der erste und wissenschaftlich bedeutendste unter jenen Männern. Aber auch auf einem ganz andern Gebiete erwarb er sich hervorragende Verdienste, und diese haben wir hier in erster Linie zu würdigen: wir verdanken ihm die ersten gründlichen Untersuchungen über die Flora der höheren Gebirgs- regionen. HUGH ALGERON WEDDEL (geb. 22. Juni 1819 zu Birches-House bei Painswick, England, gest. 22. Juli 1877 in Poitiers, Frankreich), studierte in Paris Medizin und Naturwissenschaften, vor allem Botanik. 1843 ging er als Botaniker mit der Expedition des Grafen F. DE CASTELNAU nach Brasilien, 1845, von seinen Reisegefährten sich trennend, nach Bolivia mit der Absicht, dort sowie in Peru sich dem Studium der Cinchona-Arten zu widmen. Fast das ganze Jahr ı847 verbrachte WEDDEL teils im nördlichen Bolivien, teils im südlichen Peru und zwar in der Gegend des Titicacasees, an den östlichen Andenhängen der Provinz Sandia (früher zur Provinz Carabaya gehörig), in Cuzco, dem Urubambatale bis hinab nach Echarate und Cocabambilla und in Arequipa. Während des Aufenthaltes in Arequipa gelang es ihm den Gipfel und den Krater des Misti zu erreichen. Im November 1847 von Islay aus nach Callao und Lima gelangt, trat er im folgenden Monat die Heimreise nach Frankreich an. 1851 (April) kam WEDDEL mit dem Auftrage, eine Expedition nach dem goldreichen Gebiet des bolivianischen Flusses Tipuani zu führen, abermals nach Peru und ging von Lima nach Arica, dann über Tacna und Tacora nach Bolivia, schließlich zurück zum Titicacasee, nach Arequipa und dem Hafen Islay und von hier aus (Oktober ı851) nach Frankreich. Nach der ersten Reise veröffentlichte WEDDEL unter dem Titel »Additions & la flore de P’Amerique du Sud. Introduction«“ (Annales des Sciences natu- relles, 3. ser. tome ı3 [Paris 1849] p. 40—ıı3) einen Bericht über die allge- meinen Vegetationsverhältnisse der besuchten Länder. Seine »Voyage dans le nord de la Bolivie et dans les parties voisines du Perou« (Paris 1853), ein Buch, das die zweite Expedition behandelt, ist in der Hauptsache eine populäre Reiseschilderung, enthält aber auch vereinzelte pflanzengeographische Beo- bachtungen. Einen Ehrenplatz unter den Erforschern Südamerikas sicherte sich WEDDEL durch die »Histoire naturelle de Quinquinas« (Paris 1849) und durch die »Chloris andina« (Paris 1855/57). Das erstgenannte Werk, ein Folioband, dessen Gegenstand die Cznchona-Bäume bilden, unterrichtet über die früheren diesbezüglichen Forschungen, die Gewinnung der Rinde in den Andenländern, die anatomische Struktur und ihre Verwendung zur Unterscheidung der Sorten, die geographische Verbreitung und systematische Gliederung der Gattung Cinchona und nahe verwandter Gattungen; 30 Tafeln, eine Verbreitungskarte und ein Vegetationsbild aus der Cinchona-Region der peruanischen Provinz Sandia begleiten den Text. Der systematische Teil fand später eine Ergän- ; zung durch die »Notes sur les Quinquinas« (Ann. sc. nat. 5 ser. Bd. XI p. 346—363 und Bd. XII p. 24—79, Paris 1869). Die »Chloris andina« be- zeichnet der Verfasser als einen Versuch, die alpine Region der südameri- kanischen Cordilleren floristisch darzustellen. Allerdings ist es ihm nicht mög- lich, die Grenzen jener Region durch Höhenzahlen auszudrücken. Ferner hat T ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 13 er absichtlich auch die Flora mittlerer Höhenlagen hin und wieder berück- sichtigt. Als Grundlage dienten ihm teils eigene Beobachtungen, die sich über die bolivianischen und südperuanischen Anden und durch zehn Breiten- grade erstreckten, teils die Sammlungen und Werke anderer Forscher. Ins- besondere machen die ausführlichen Beschreibungen, die vortrefflichen Ab- bildungen und die auf Angabe der Höhenregionen und Standortsverhältnisse verwendete Sorgfalt die »Chloris andina« wertvoll und zu einer der wichtigsten literarischen Erscheinungen auf dem Gebiete südamerikanischer Floristik und Pflanzengeographie. Leider gelangten in den beiden Bänden nur die Dico- tylen mit Ausschluß der Cruciferen zur Bearbeitung. Eine kurze Übersicht der hochandinen Calamagrostis-Arten erschien 1875 (»Les Calamagrostis des Hautes Andes«. Bulletin de la Societ@ Botanique de France Bd. XXI p- 173—180). — Die von WEDDEL gesammelten Pflanzen befinden sich im Naturhistorischen Museum zu Paris und sind durch Dubletten auch im Herbar DE CANDOLLE vertreten. — Mit den übrigen Teilnehmern seiner Expedition traf CASTELNAU gleichfalls in Peru ein. Seine Reise von Lima über Cerro de Pasco, Huancayo, Abancay, Cuzco ins Urubambatal und seine Fahrt auf dem Urubamba und Ucayali zum Amazonas (1846) dienten hauptsächlich all- gemein geographischen Aufgaben. In der langen Reihe derer, welche im Lande der Incas wissenschaftliche Ziele verfolgten, nimmt ANTONIO RAIMONDI eine ehrenvolle Sonderstellung ein. Ihm wurde die naturhistorische und geographische Erfor- schung Perus zur Lebensaufgabe, vier Jahrzehnte hindurch zum Inhalt unermüdlichen Strebens. Italiener von Geburt scheint er Seine wissenschaftliche Ausbildung hauptsächlich in Mailand empfangen zu haben. Die Werke berühmter Reisender, die Sammlungen naturhistorischer Museen, die exotischen Pflanzenschätze botanischer Gärten erweckten in dem Jüngling die Sehnsucht nach den Tropen, insbesondere denen Amerikas, und den Ent- schluß mitzuwirken an der Erkundung jener Gebiete. Als er dann über die Wahl des Reisezieles nachdachte, entschied er sich für Peru, das Land, welches Sandwüsten, Steppen, schneebedeckte Berggipfel und üppigen Frebenwald auf engem Raume vereinigt. Im Juli 1850 landete RAIMONDI beim Hafen Callao. Seine Tätigkeit, anfänglich auf zehn Jahre berechnet, war Zunächst für Sämt- liche Zweige der Naturwissenschaft bestimmt und dehnte sich später auch auf Geographie und Ethnologie aus. Bis zum heutigen Tage hat kein Mann der Wissenschaft Peru so genau kennen gelernt wie RAIMONnDI. Von 1851 bis 1869 durchzog er das ganze Land. Er gewann damit das Material für Seine »Mapa del Peru« eine Landkarte, die in einigen dreißig Blättern nach und nach erschienen ist. Von seinem großartig angelegten Werke El Peru konnte er selbst nur die drei ersten Bände (Lima 1874—1879), in denen die Erfor- schungsgeschichte niedergelegt ist, der Öffentlichkeit übergeben. Hier finden wir auch eine Zusammenstellung seiner eigenen Reisen. Nach seinem Tode gab die Sociedad geografica in Lima noch einen vierten Band heraus (Lima 1902), der vor allem die Minerale und Gesteine behandelt und außerden:! Ber 14 Einleitung. einige kleinere Aufsätze enthält. RAIMONDIS Lieblingsgebiet war die Botanik; leider jedoch ist von seinen diesbezüglichen Arbeiten nur ein sehr geringer Teil bekannt geworden. Für die studierende Jugend, die er als Professor an der Universität Lima in die Naturwissenschaften einführte, waren seine 7 »Elementos de botanica« (Lima 1857) geschrieben; am Schlusse dieses z Lehrbuches wird die pflanzengeographische Gliederung Perus in einer kurzen Übersicht dargestellt. Auch in den »Apuntes sobre la provincia litoral de Loreto« (Lima ı862) finden sich botanische Angaben. Etwa 300 farbige | Pflanzenabbildungen werden im »Museo Raimondi« aufbewahrt, zusammen mit 1 RAIMONDIS naturwissenschaftlichen und ethnographischen Sammlungen. Zu diesen gehören Herbarpflanzen, deren Zahl man auf 20000 Exemplare schätzt, Hölzer, Rinden, Früchte, Samen, Harze usw. RAIMONDI starb am 26. Oktober ı890 in San Pedro bei Pacasmayo, aufrichtig betrauert von den Söhnen des Landes, das er zu seiner zweiten Heimat ausersah, und dem er so große Dienste leistete. HASSKARL, von der holländischen Regierung damit beauftragt, Chinarinden- bäume aus den südamerikanischen Anden nach Java zu überführen, durchzog in den Jahren ı853 und 1854 erst die Täler der Flüsse Vitoc, Monobamba und Uchubamba, die zum Gebiet des Chanchamayo gehören und zwischen 11° und ı1° 40’ s. Br. liegen, später die Gegend von Sandia. Nach wiederholten Mißerfolgen wurde schließlich die schwierige Aufgabe glänzend gelöst. Unter den Cinchona-Arten, die durch HASSKARL in Java eine neue Heimat erhielten, befand sich auch die wertvolle Ginchona Calisaya aus Sandia.° Bald bemühten 7 sich auch die Engländer, ihren asiatischen Kolonien die Fieberrindenbäume zuzuführen. Im südlichen Peru wirkte CLEMENTS MARKHAM, in Ecuador SPRUCE für dieses Unternehmen. Ersterer hatte bereits 1852—1854 bei historischen, ethnographischen und archäologischen Studien Peru kennen gelernt und ging nun (1860) nach dem Sandiatal, von wo er mehrere Cinchona-Arten, darunter | C. Calisaya nach Indien verpflanzen konnte. Seine Reisebeschreibung ‚Travels in Peru and India« (London 1862) ist auch hinsichtlich ihrer botanischen An- . gaben beachtenswert. Nach annähernd 6jährigem Aufenthalt im brasilianischen Amazonasgebiet und im südlichen Venezuela reiste der Engländer RICHARD SPRUCE auf dem oberen Amazonas und unteren Huallaga über Yurimaguas nach Tarapoto und verweilte hierselbst fast 2 Jahre, von 1855—ı857. Unter seinen zahlreichen Exkursionen war eine der größten und interessantesten die- jenige, welche der Flora des Berges La Campana, halbwegs zwischen Tara- poto und Moyobamba gelegen, galt. Von Tarapoto begab sich SPRUCE durch den Huallaga, Amazonas und Pastaza nach Ecuador. Seine stark angegriffene Gesundheit nötigte ihn schließlich, die anstrengenden Forschungsreisen zu be- enden. Nachdem es ihm noch gelungen war, Samen der Cinchona succirubra zu erbeuten und die daraus gezogenen Pflänzchen nach British-Indien zu senden, lebte er an der Küste Ecuadors und dann, 1863—1864, an der peruanischen Küste lediglich seiner Erholung und kehrte im Jahre 1864 nach England zurück. z Spruces Hauptsammlung, insgesamt 6000—7000 Arten umfassend, wird im a. > r en: 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 15 Kew-Herbarium aufbewahrt; kleinere Sammlungen gelangten an andere Museen Europas. Den Moosen, namentlich den Lebermoosen, hatte SPRUCE schon vor seiner südamerikanischen Reise besonderes Interesse und spezielle Studien ge- widmet. Im Jahre 1885 erschienen seine »Hepaticae of the Amazon and of the Andes of Peru and Ecuador«, eines der besten Werke aus der neueren Lite- ratur über Lebermoose. — WILLIBALD LECHLER sammelte 1854 im südlichen Peru. Von Arica ausgehend, besuchte er das Titicacahochland (Puno, Azangaro) und die östlichen Andenhänge der Provinz Carabaya (Ayapata, Sachapata, San Gaban usw.). 1856, als er aus Europa zurückkehrend, sich zum zweiten Male auf der Reise nach Peru befand, ereilte ihn der Tod in Guayaquil. Sein peru- anisches Herbarium, das nur ı60 Arten enthielt, wurde mit den in Chile und anderwärts gesammelten Pflanzen durch HOHENACKER in Europa an verschiedene Abnehmer verkauft. — Von:ı855— 1862, 1865—1871, 1876—ı888 lebte der deutsche Arzt E. W. MIDDENDORF an der Küste Perus und lernte auf einigen kleinen Reisen auch das Innere des Landes kennen. Wir verdanken ihm das dreibändige Werk »Peru« (Berlin 1893— 1895). Archäologische und linguistische Interessen kommen darin hauptsächlich zur Geltung, doch bieten sich außerdem für den Geographen und den Botaniker beachtenswerte Abschnitte. Auch der Amerikaner E. G. SQUIER trieb vorwiegend archäologische Studien (1863—1 864) und berücksichtigte in seinem Reisewerk neben jenen hin und wieder allgemein geographische Fragen. — RICHARD PEARCE, ein Engländer, und GUSTAV WALLIS, ein Deutscher, suchten in Peru vor allem Zierpflanzen für europäische Gärt- nereien. Der erstere hielt sich 8 oder g Jahre in verschiedenen Ländern des tropischen Amerika auf und starb 1868 in Panama. Der letztere bereiste 1865 und 1866 den Amazonas und unteren Huallaga, sowie die Gegenden von Moyobamba, Chachapoyas und Ja&n. Dann ging er nach Ecuador. — WAWRA nahm teil an einer Expedition des österreichischen Schiffes »Donau« und sammelte 1870 in Peru. — Nach einem durch 6 Jahre ausgedehnten Studium der Vulkane Colombias und Ecuadors kamen die deutschen Geologen WIL- HEIM REISS und ALPHONS STÜBEL im Jahre 1874 über Payta nach Lima, wo sie zunächst die Erforschung des Totenfeldes von Ancon beschäftigte. 1875 kreuzten sie (April— August) die nordperuanischen Anden auf der Linie Pacas- mayo — Cajamarca — Celendin — Chachapoyas — Moyobamba—- Tarapoto und fuhren auf dem Huallaga und Amazonas hinab nach Para. Nachdem die beiden Reisenden verschiedene Punkte der brasilianischen Küste berührt und Rio de Janeiro erreicht hatten, sah sich REISS aus Gesundheitsrücksichten zur Heim- kehr nach Europa genötigt. STÜBEL aber ging nach Südbrasilien, den La Plata-Staaten und, die Anden überschreitend, nach Chile. Ende 1876 stieg er von Tacna nach Tacora hinauf zu den Anden von La Paz und Anfang 1877 erreichte er über Puno und Arequipa wiederum die pacifische Küste. In das- selbe Jahr fiel seine Rückkehr nach Deutschland. STÜBEL brachte eine kleine Pflanzensammlung mit, welche das botanische Museum in Berlin erhielt. Ihre Bearbeitung ist erst teilweise durchgeführt (vgl. HIERONyMUS, Plantae Stuebe- lianae usw., in ENGLERS Botanischen Jahrbüchern, Bd. 21 [1896], S. 306—378, 16 Einleitung. ferner in Hedwigia Bd. 45 [1906], S. 215 —238, Bd. 46 [1906/07], S. 322—364, Bd. 47 [1908], S. 204—249 und Bd. 48 [1909], S. 215—224). — Der fran- 7 zösische Botaniker EDOUARD ANDRE lieferte nach seinen bekannten Reisen (1875) in Colombia und Ecuador einige kleine Beiträge zur floristischen Er- forschung des nördlichen Peru und der Gegend von Lima. — 1875—1876 durchzog CHARLES WIENER das Land und gewann das Material für sein be- kanntes, hauptsächlich aber nicht ausschließlich die Archäologie berücksichtigen- des Werk: Perou et Bolivie (Paris 1880). — A. WERTHEMANN machte sich (1876— 1879) verdient um die Erforschung der Flüsse des Ostens. — CoN- STANTIN VON JELSKI sammelte 1878 und 1879 in Nordperu um Chota und Cutervo. Die Sammlung gelangte nach Lemberg an Professor von SZYSZYLO- wıcZ, einiges davon in die Museen von Berlin und Wien; Bearbeitungen finden sich in Bd. VI [1892] der Annalen des Wiener Naturhistorischen Hof- museums (Arten verschiedener Familien, von ZAHLBRUCKNER), in Diss. C. Math.-phys. Acad. litt. Cracow. 29, 1894 (Arten verschiedener Familien von SZVSZYLoWICZ) und in ENGLERS Jahrbüchern, Bd. 36, 1905 (Compositen von HIERONYMUS). Joun BALL (geb. 20. August ı818 in Dublin, Schottland, gest. 21. Oktober 1889 in London) besuchte Peru im April 1882 und sammelte im Hafen Payta | während eines zweistündigen Aufenthaltes die wenigen Pflanzen der Strand- wüste, dann im Rimactale längs der Lima-Oroya-Bahn und zwar von Matucana bis hinauf nach Casapalca. Über die bei Payta gefundenen zwölf Pflanzen- arten berichtet er in seinen »Notes on the Botany of Western South America« (Journal of the Linnean Society, Vol. XXU 1886 p. 137— 168 [auf Peru bezüg- lich nur p. 148—ı58]). Wichtiger ist ein anderer Aufsatz, dessen Gegenstand die Exkursion in das Tal des Flusses Rimac bildet: »Contributions to the Flora of the Peruvian Andes with Remarks on the History and Origin of the Andean Flora« (Journal of the Linnean Society Vol. XXI. 1885 p. ı—64). Hier erhalten wir zum ersten Male ein anschauliches Bild von der Vegetationsgliederung an den Westhängen der peruanischen Anden; sodann erörtert der Verfasser dieZu- sammensetzung und Entstehung der andinen Flora und gibt schließlich ein Verzeichnis der 224 Arten seiner Kollektion, unter denen ı8 als neu be- schrieben werden. BALLs peruanische Pflanzen besitzt das Kew-Herbarium, eine Anzahl Duplikate das Botanische Museum zu Berlin. Allgemein geographische Erkundungen, mit denen ALFRED HETTNER sich anderthalb Jahre lang (Juni 1888—Januar 1890) beschäftigte, brachten wertvolle Beiträge zur Kenntnis des verwickelten Gebirgsbaues von Südperu. Nach kurzem Aufenthalt in Lima, der auch zu einem Ausflug auf der Oroyabahn verwendet wurde, begab sich der deutsche Geograph über Mollendo und Arequipa auf das Titicacahochland, später nach Cuzco, im Urubambatale in die Gegend von Sta. Anna, in die Täler der Flüsse Yanatilde, Marcapata und Paucartambo und über Abancay und Coracora an die Küste zum Hafen Chala. Von Chala erreichte er über Chuquibamba, die Täler mehrerer Küstenflüsse kreuzend, abermals Arequipa. Unterwegs wurde der Sarasara (5ooo m) und bei Are- ein EEE N, RE EEE r n ee li Ds ee ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 17 quipa der Charchani (über 6000 m) erstiegen. Auf einem anderen Wege als vorher, nämlich durch die Ortschaften Caylloma, Santo Tomas, Colquemarca und Ccapi besuchte HETTNER wiederum die Stadt Cuzco. Eine Wanderung über das Titicacahochland, Moquegua und Tacna zum Hafen Arica bildete den Abschluß der peruanischen Reise. Berichte über dieselbe finden sich in Bd. XV, XVI und XVI der Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin (1888, ı889 und 1890). Eine kurze, anschauliche Übersicht der Vege- tationsverhältnisse gewährt HETTNERS Aufsatz: Regenverteilung, Pflanzendecke und Besiedlung der tropischen Anden, Berlin 1893 (RICHTHOFEN-Festschrift). Die botanische Erkundung Perus erlitt nunmehr eine längere Unterbrechung und wurde erst im 20. Jahrhundert wieder aufgenommen. ERNST ULE, einer der bekanntesten Erforscher der Flora Brasiliens, botanisierte von August 1902 bis April 1903 am Östfuß der nordperuanischen Anden, bei Yurimaguas und namentlich um Tarapoto. Die allgemeinen Vegetationsverhältnisse jener Gegend behandelt sein Aufsatz »Die Pflanzenformationen des Amazonasge- biets Il,« (ENGLERs Botanische Jahrbücher, Bd. 40, p. 398—443, mit drei Tafeln, Leipzig 1908). Interessant sind ferner zwei Serien von je sechs biologischen Tafeln, die ULE als »Epiphyten des Amazonasgebietese (KARSTEN, G. und SCHENCK, H., Vegetationsbilder. Zweite Reihe, Heft ı. Jena ı904) und »Blumengärten der Ameisen am Amazonenstrome« (Ebenda. Dritte Reihe, Heft ı. Jena 1905) herausgab. Die Bearbeitung der gesammelten Pflanzen, von denen die Hauptserie das Berliner Museum erwarb, wurde unter ver- schiedene Spezialforscher verteilt und größtenteils in den Jahrgängen 47 und 48 der Verhandlungen des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg, in den Bänden IV und V des Bulletin de l’herbier Boissier, in Band 37 von ENGLERs Botanischen Jahrbüchern und im 43., 44. und 45. Bande der Hed- wigia veröffentlicht. Ein Jahr früher als ULE begann der Verfasser in den peruanischen Anden sich pflanzengeographischen Studien zu widmen. Am ıı1. November 1901 betrat ich zum ersten Male den Boden Perus: Der Dampfer, welcher mich von Panama nach Callao brachte, blieb einige Stunden vor Payta liegen, und so bot sich Gelegenheit zu einer kurzen Wanderung am Rande der weiten Sandwüste, die sich vom Meeresstrande bis an den Fuß des Gebirges erstreckt, eine abschreckend öde Landschaft. Ich machte meine erste Bekanntschaft mit peruanischem Pflanzenleben, sah vereinzelte unschein- bare Gewächse ein kümmerliches Dasein fristen, in dem lockeren Sandboden, den der Südwind durchwühlt und den Jahre hindurch kein Regen befeuchtet. Vier Tage später befand ich mich in Lima. Während der ersten Vor- bereitungen zur Bereisung des Landes fand sich auch Zeit zu einigen botani- schen Ausflügen in die Umgebung der Stadt. Auf den benachbarten Hügeln blühten (November und Anfang Dezember) die letzten Nachzügler aus der Loma-Flora des vergangenen Winters. Ende Dezember konnten die Arbeiten an den westlichen Andenhängen über Lima begonnen werden, und die Lima- Oroya-Bahn bot hierfür eine dem Anfänger sehr willkommene u Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 18 Einleitung. Ein in mittlerer Höhe gelegener Ort, die Station Matucana (2374 m), diente 2 Wochen hindurch als Wohnsitz und Ausgangspunkt für verschiedene Aus- flüge nach höheren Teilen des Gebirges, bis hinauf zur Station Chicla (3723 m). Zur Bergung der Sammlungen war zunächst die Rückkehr nach Lima er- forderlich. Um auch die Vegetation der höchsten Cordillerenregion über Lima kennen zu lernen, reiste ich Mitte Januar 1902 auf der Oroya-Bahn nach Yauli (4090 m) und ritt von hier aus nach der nahen Silbergrube Arapa (4400 m), deren Besitzer, Herr Richard Mahr, die Liebenswürdigkeit hatte, mir einen Aufenthalt von 2 Wochen zu gestatten. Um diese Zeit entsandte die peruanische Regierung eine Expedition in den äußersten Osten der Provinz Sandia, nach den bewaldeten Ebenen am Tam- bopata, einem Nebenflusse des Madre de Diös. Die Expedition hatte in erster Linie militärischen Charakter; galt es doch, jene an ZHevea-Bäumen reichen Gebiete, zu deren Besetzung Bolivia sich anschickte, als peruanisches Eigentum 4 zu sichern. An mich erging die Aufforderung, der Expedition nachzureisen und mich ihr im Dorfe Sandia, wo ein längerer Aufenthalt in Aussicht ge- nommen war, anzuschließen. Gern benutzte ich die Gelegenheit, in jene schwer zugänglichen Gebiete zu gelangen, deren wissenschaftliche Bereisung durch den ausdrücklichen Auftrag der peruanischen Regierung wesentlich erleichtert wurde. In Begleitung eines jungen Peruaners deutscher Abkunft gelangte ich auf dem Seewege am ı9. Februar nach Mollendo und dann mit der Eisen- bahn über Arequipa nach der Station Pucara, gelegen im Norden des Titicaca- Sees, an dem damals halbvollendeten Schienenweg nach Cuzco. Ein dreitägiger, zur Besorgung von Reittieren erforderlicher Aufenthalt in Pucara (3882 m) bot mir willkommene Muße, um eine Sammlung von Charakterpflanzen des Titicaca- hochlandes anzulegen. Wir ritten dann, die Ortschaften Azangaro und Mufiani berührend, bis an den nördlichen Rand des Hochlandes und von da hinab in das Sandiatal. Im Monat März, zur Zeit des reichsten Blumenschmuckes, betrat | ich das malerisch gelegene Dörfchen Sandia (2103 m) und bewunderte zum 4 ersten Male die anmutige, subtropische Flora der Ostanden. Hier längere Zeit zu verweilen war von vornherein mein fester Entschluß. Als mir vollends mit- geteilt wurde, daß die weitere Reise nur noch wenige Tage mit Lasttieren fortgesetzt werden könnte, und dann für die Wanderung durch unwegsame Wälder nur soviele Träger zur Verfügung ständen, als zur Beförderung der notwendigsten Kleider und Lebensmittel erforderlich seien, wies ich den Leiter der Expedition darauf hin, daß es unter diesen Umständen für mich nicht möglich sein würde, aus jenen Gegenden wissenschaftliche Sammlungen mit- zubringen, und daß ich in Sandia erfolgreicher tätig sein könnte. Meine An- sicht wurde gebilligt, und die Expedition reiste ohne mich weiter. Zwei Monate hindurch studierte ich nunmehr die Vegetation an den hohen Bergwänden, die rings um Sandia jäh emporragen, und am Talgrunde aufwärts bis an den Ran Reise nach dem Dörfchen Poto (44004500 m), dessen Bewohner der Gen ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 19 wäscherei obliegen. Das Haus eines gastfreien Engländers, des Grubendirektors Herrn A. Gibson, war ein behagliches Standquartier in den unwirtlichen, von Schneestürmen gepeitschten Höhen. Gründliche Beobachtung der hochandinen Pflanzenwelt Südperus war dort ermöglicht und auch ein höchst interessanter Ausflug zur Hütte eines italienischen Goldgräbers, der bei 5100 m Meereshöhe auf dem Ananeaberge haust, inmitten einer großartigen Gletscherlandschaft, an einer Stelle, wo der Pflanzenwuchs die obere Grenze erreicht. Dicht unter- halb der Hütte befinden sich die Ruinen einer Häusergruppe, des verlassenen »Dorfes« Ananea, einer der am höchsten gelegenen Ortschaften der Erde. Auf die Rückkehr nach Sandia folgten alsbald die Vorbereitungen zu einer Reise in das Waldgebiet am Inambari. Ich brach am 5. Juni auf, verfolgte zunächst den Sandiafluß talabwärts, dann in nördlicher Richtung einen be- schwerlichen, sumpfigen Pfad durch ein unbewohntes Bergland, dessen Kuppen blumenreiches Hartlaubgehölz ohne Unterbrechung bekleidet, und erreichte schließlich im tiefen Schatten dicht gedrängter Baumkronen den Fluß Inam- bari. Eine vereinsamte Proviantniederlage der Tambopata-Expedition war der Ort, woselbst ich mich niederließ, genannt Chunchusmayo nach einem Bache, der dort in den Inambari mündet, und goo m über dem Meere gelegen. In der Nachbarschaft wohnten zwei bolivianische Kautschuksammler, die Hevea- bäume ausbeuteten, und bei Tagesanbruch hörte ich stets die Schläge der kleinen Handbeile. Außerdem enthielt das Tal nur noch wenige Siedlungen, kleine im Wald versteckte Cocapflanzungen, von ihren Besitzern lediglich zur Erntezeit auf einige Wochen besucht. Nördlich vom Inambarital war der Wald pfadlos, unbekannt. Etwa 5 Wochen dauerte der Aufenthalt in Chunchusmayo. Anhaltende, heftige Regen und beständig angeschwollene Flüsse hinderten jeden größeren Ausflug, und die Flora des Waldes an gefällten Bäumen zu studieren, ließ sich nicht ermöglichen. . Für unzureichende Ernährung und andere harte Entbehrungen fand ich somit nur geringe Entschädigung, und daher schied ich gern aus der düsteren Einsamkeit des regentriefenden Waldes und begrüßte erfreut auf sonnigen Höhen die funkelnden Blätter und den wechselvollen Blumenschmuck der Hartlaubgesträuche. Ende Juli in Sandia angelangt, verbrachte ich einige Ruhetage und brach dann zur Rückkehr nach der Küste auf. Ich berührte die mir bekannten Orte Cuyocuyo, Mufani, Azangaro, Pucarä, hielt mich eine halbe Woche in der Stadt Puno auf, um die Gestade des Titicaca-Sees kennen zu lernen und kam Ende August in Arequipa an. Unter Benutzung der Eisenbahn konnten innerhalb kurzer Zeit botanische Exkursionen in sehr verschiedene Höhenregionen unter- nommen werden, von der Hacienda La Chorunga im Vitortale (1050 m) bis hinauf nach Vincocaya (4377 m). Die Sammlung erhielt in dieser Zeit, inmitten der Trockenperiode, freilich nur geringen Zuwachs, ‚aber die Gliederung der Vegetation nach Höhenregionen ließ sich vortrefflich erkennen. Besonders lehr- . reich war es auf dem Vulkan Misti bei der Ersteigung des Gipfels (5800.—6000 m) das allmähliche Verschwinden der Vegetation zu verfolgen und unter den letzten Vorposten die sonderbaren harten Polster der Azorella dryoides kennen zu lernen. 2* 20 Einleitung, Erfreuliche Nachrichten aus dem Küstenland wurden mir in Arequipa zuteil: man sprach von seltener Pracht der Lomas, erzählte, daß ein außergewöhnlich feuchter, nebelreicher Winter jenen Fluren eine Üppigkeit verliehen habe, wie sie seit langer Zeit, angeblich seit zehn Jahren nicht beobachtet worden wäre, Ende September fuhr ich hinunter nach dem Hafenort Mollendo und fand kühle, düstere Nebelluft und saftig-grünende, blumenreiche Gefilde dort, wo ich im Februar kahle, von grellem Sonnenlichte bestrahlte Sandflächen gesehen hatte. Zwei Wochen genügten, um die Lomas bei Mollendo und in dem nahen Tambotale eingehend kennen zu lernen. Dann begab ich mich zur See nach Callao und traf auch dort die Lomavegetation um Lima in herr- licher, ausnahmsweise reicher Entwicklung. Als nächstes Reiseziel wurden die östlichen Andenhänge in der Breite von Lima erwählt. Ich fuhr am 2ı. November mit der Bahn nach La Oroya (3712 m) und ritt hierauf vier Tage hindurch über Tarma, Palca und Huaca- pistana nach La Merced im Chanchamayotal, woselbst ich mich in der n Hacienda San Carlos (778 m) niederließ, einer liebenswürdigen Einladung des damaligen Besitzers, Herrn Oscar Heeren in Lima, folgend. Längerer Auf- enthalt zu wissenschaftlicher Arbeit läßt sich in Chanchamayo leichter durch- führen wie in irgend einem anderen Punkte Ostperus. Die längst gehegte Absicht, vom tropischen Regenwald am Fuße der atlantischen Andenhänge mehr zu erfahren als im Bereich der Bodenvegetation möglich ist, wurde ; nunmehr verwirklicht durch Anwerbung einiger Arbeiter, die einen Hektar Urwald niederschlugen. Freilich war es eine höchst beschwerliche Arbeit auf den langen Stämmen der gefällten Baumriesen zu balanzieren und durch die ungeheuren mit Lianen verwebten Kronen zu klettern und zu kriechen, fort- während belästigt von Scharen bissiger, aus den Nestern gescheuchter Ameisen. Im Verhältnis zu der aufgewendeten Zeit und Mühe erschien die Ausbeute schließlich gering: die Mannigfaltigkeit der Formen kann eben innerhalb einer Pflanzengenossenschaft, deren Hauptbestandteile so gewaltige Dimensionen ein- nehmen, nur auf sehr weitem Areal zum Ausdruck gelangen. Ein Ausflug von La Merced nach der nahen Kaffeepflanzung Pampa Camona (1500 m) be- lehrte über die Vegetationsbedingungen auf den niedrigen östlichen Vorbergen der Anden. Im Januar 1903 verlegte ich mein Standquartier für 3 Wochen nach dem einsamen Wirtshaus Huacapistana (1812 m), auf dem Wege von La Merced nach der Küste. Diese Arbeitsperiode gehörte zu den ergiebigsten 7 der ganzen peruanischen Reise. An den steilen Wänden des engen Tales er- streckten sich die Exkursionen allmählich bis zur Höhe von 3500 m. Der klar ausgeprägte Wechsel der Vegetationsbilder und die unerwarteten scharfen Verschiedenheiten zwischen dem Gebirge über Huacapistana und gleich hohen, aber ein wenig westlicher gelegenen Regionen um Tarma förderten in hohem — Grade das Verständnis der pflanzengeographischen Gliederung Perus. Der # Monat Februar diente zu Forschungen in der Gegend von Palca (2735 m), i Tarma (3050 m) und La Oroya (3712 m). Die Reise von La Oroya nach Lima, für gewöhnlich eine bequeme Eisenbahnfahrt, gestaltete sich diesmal etwas na ae r ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 1 schwieriger, weil, wie dies alljährlich vorkommt, Wolkenbrüche den Schienen- strang in der Gegend von San Bartolom& (1511 m) zerstört hatten. Um nun die Departementos Ancash und Huanuco aufzusuchen, tat Eile not, galt es doch die für botanische Arbeiten günstige Regenzeit auszunutzen. Nach eintägiger Seefahrt von Callao zu dem kleinen Hafen Supe (etwa 10° 50’ S.) gelangt, unternahm ich am 2ı. März den Aufstieg ins Gebirge und ritt ohne Hindernisse durch das kahle, sandige Küstenland und dann hinauf nach dem winzigen Dorfe Caracha (ca. ı200 m), gefürchtet als Sitz der Verrugaskrank- heit wie alle westlichen Täler Mittelperus in der Höhenlage zwischen 1000 und 2500 m. Bei heiter sonnigem Himmel verließ ich Caracha, am Ufer eines seichten klaren Baches langsam dahinreitend.. Da plötzlich trübte sich das Wässerchen, schwoll mit erstaunlicher Schnelligkeit zum wilden Gießbach an, entführte in braunen Fluten losgerissene Baumstämme. Es stellte sich heraus, daß weiter oben ein Wolkenbruch niedergegangen und die Brücke, die wir zu überschreiten hatten, zerstört war. Die Wiederherstellung der Brücke abwarten, hätte einen Zeitverlust von mindestens 2 Wochen bedeutet. Ich beschloß da- her, den unzugänglich gewordenen Talabschnitt zu umgehen und erreichte auf beschwerlichem und gefahrvollem Pfad über einen hohen Gebirgskamm das Dorf Ocros (3200 m). Da ich die Vegetation dieser Höhenlage an der Lima- Oroya-Bahn nur auf flüchtiger Wanderung kennen gelernt hatte und Herr Mejia, der Hacendado, dessen Gast ich bereits in Caracha gewesen war, mir sein geräumiges, damals unbewohntes Haus zur Verfügung stellte, blieb ich etwa 2 Wochen in Ocros und durchstreifte das Tal zwischen 2300 und 3700 m. Es folgten nunmehr einige Tage anstrengenden, der hochandinen Flora ge- widmeten Wanderlebens in dem hochgelegenen Gebiet, wo die West-Cordillere sich in ihre beiden Zweige, Cordillera negra und Cordillera blanca teilt. Die erstere wurde auf dem Chonta-Passe (ca. 4700 m) überschritten. Aus seinen engen Felsentoren befreit, erblickte ich plötzlich die Cordillera blanca, jene ungeheure Schneekette, die ganz Ancash durchzieht und mit erhabenen Ge- birgslandschaften schmückt. Der Weg führte nun über ein unwirtliches, ‘von Hirten bewohntes und Pferdedieben behelligtes Hochland, die Pampa de Lampas, und dann an den steilen Hängen einer Talspalte hinab nach dem ansehnlichen Dorfe Chiquian (3300 m). In seiner Vegetation zeigte dieses Tal große Ähnlichkeit mit Ocros, ließ aber doch der östlichen Lage ent- sprechend, die Wirkungen größerer Feuchtigkeit erkennen. Dank der Liebens- würdigkeit des Herrn Isidro Espejo vermochte ich meinen Aufenthalt in Chiquian auf eine Woche auszudehnen. Talaufwärts dem Chiquianflusse fol- gend, gelangte ich nach der Hacienda Tallenga (3600 m). Man teilte mir mit, daß in der Nähe die merkwürdige Pourretia gigantea vorkomme. Unter der Führung ortskundiger Personen gelang es mir auch, die interessante Riesen- pflanze an ihrem Standort kennen zu lernen. Über einen östlichen Seitenzweig der Cordillera blanca, wo sich in einer Paßhöhe von etwa 4700 m wieder ein- mal das Pflanzenleben an seinen oberen Grenzen beobachten ließ, gelangte ich aus einem pacifischen in ein atlantisches Flußtal, zum Puccha, einem Neben- 2 Einleitung. flusse des Marafion. Üppiges Gebüsch, ein wenig an ostandine Vegetation erinnernd, besetzte den Boden des schluchtartigen, oberen Talabschnittes und enthielt die ältesten und schönsten Kisuarbäume (Budaleia incana), die ich in Peru angetroffen habe. Nach Besichtigung der berühmten vorincaischen Ruinen in Chavin de Huantar (3100 m) stieg ich von Pichiu aus an den Osthängen der Cordillera blanca durch ausgedehnte Polylepis-Haine empor zu einer Paßhöhe von 4500 m, kam an den See Querococha (4000 m) und betrat schließlich die Stadt Recuay (3300 m) im Tale des Flusses Santa. Herr Icaza-Chavez, der mich beher- bergte, half mir zu einem interessanten 3 tägigen Ausflug nach der Cordillera negra, in die Gegend von Aija, wo ich abermals die Pourretia gigantea suchte un fand. Von Recuay aus wurde dann auf der bequemen breiten Straße, die das dicht bewohnte Santatal durchzieht, Huaraz, die Hauptstadt des Departamento Ancash erreicht. Diente auch der Aufenthalt in Huaraz hauptsächlich dazu, das gesammelte Herbarmaterial für den Versand nach der Küste herzurichten und Bekanntschaften mit gebildeten und einflußreichen Peruanern anzuknüpfen, so fand sich doch Zeit, die Cordillera blanca auch in dieser Gegend aufzu- suchen und über der Hacienda Collon eine botanische Exkursion an den Rand des Gletschereises, bis zur Höhe von 4700 m zu unternehmen. Mitte Mai wurde das Standquartier von Huaraz in eine tiefer gelegene Gegend des Santa- tales verlegt, nach der ı'/, Tagereisen entfernten Stadt Caraz (2237 m). In- ® folge der vorgerückten Jahreszeit und eines ziemlich regenarmen Sommers | lieferte die Vegetation in der nächsten Umgebung der Stadt nur kärgliche Ausbeute; immerhin aber ließ sich der pflanzengeographische Charakter des Gebietes noch hinreichend deutlich feststellen. Die Vegetationsverhältnisse der pacifischen Andenhänge, zuletzt in Ocros untersucht, schienen nunmehr, 2 Monate später und ı“/, Breitengrade weiter nördlich, eine erneute Prüfung | zu verdienen. Dieser Aufgabe entsprach eine etwa ıotägige Reise in west- licher Richtung. An der steilen Wand der Cordillera negra über Caraz führte der Weg hinauf zu einem Passe von annähernd 4200 m Seehöhe und dann hinab zur Hacienda Cajabamba (3600—3700 m), dem Direktorialgebäude der Silbergrube Colquepocro, damals von Herrn J. Brysson verwaltet. Eine Reihe ergiebiger Exkursionen, abwärts durch Pampa-Romas bis zur Höhenlinie von 1900 m, aufwärts zu einem 4500 m hohen Gipfel der Cordillera negra, kamen in verhältnismäßig kurzer Zeit zur Ausführung. Von den tieferen Lagen abgesehen, befand sich die Pflanzendecke nach reichlichem Regenfall in einem sehr günstigen Entwicklungszustand. Nach Caraz zurückgekehrt, hielt ich es für notwendig, die Cordillera blanca auch in ihrem nördlichen Teile zu untersuchen. Die über Caraz gelegene Hacienda Paron (ca. 3200 m) diente zur Unterkunft bei einem Ausfluge, der bis zu einer Höhe von ungefähr 3800 m reichte. Zwischen 3200 und 3700 m wurde auf dem Boden einer engen Bach- schlucht üppiges Gehölz durchwandert, dessen Charakter zwischen westandiner und ostandiner Vegetation zu vermitteln schien. ı5 km südlich von Caraz wurde dann aus dem Städtchen Yungay (2400-2500 m) ein Aufstieg an der Cordillera blanca unternommen, an den Hängen des gewaltigen Huascarän, der IRRE - ea en aa ni ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 23 vielen als höchster Berg Perus gilt und dessen weit hinabhängender Eismantel durch einen kurzen Spaziergang erreichbar erscheint, obwohl in Wirklichkeit die Gletscher etwa 2000 m über der Stadt enden. Durch eine gehölzreiche Bachschlucht dehnte sich die Besteigung aus bis an den Rand des Gletscher- eises (4600 m). Die trockene Jahreszeit war inzwischen im westlichen Teil der Anden zur Herrschaft gelangt und hatte die Bestandteile der Pflanzendecke größtenteils unkenntlich gemacht. Es empfahl sich nunmehr, weit nach Osten zu wandern und jene beständig feuchten Gebiete aufzusuchen, wo nur geringe Unterschiede der Jahreszeiten zum Ausdruck gelangen. Der unwegsame und schwach bevölkerte Osten Perus ist mit Ausnahme weniger Punkte schwer zu bereisen. Um so willkommener war mir die Einladung des Herrn J. M. Loli in Huaraz, eine Cocainfabrik, deren Teilhaber er war, als Wohnsitz zu benutzen; die Fabrik lag im Tale des Rio de Monzon (Dep. Huanuco), eines kurzen linken Zuflusses des Huallaga.. Am 2. Juli brach ich von Huaraz auf nach dem Dorfe Olleros an den Westhängen der Cordillera blanca. Nach Überschreitung dieser Kette im Passe Yanashallash (4500—4600 m) senkte sich der Weg steil hinab nach dem früher bereits be- suchten Chavin de Huantar (3100 m) und folgte dann in einem heißen und trocknen Tale dem Laufe des Flusses Puccha bis zur Hacienda Huariamasga (2400— 2500 m). Nunmehr begann der Übergang aus dem Tale des Puccha in das Tal des Marafon und erforderte einen Aufstieg zur Meereshöhe von 4200—4300 m auf einem östlichen Seitenzweig der Cordillera blanca. In Chu- quibamba verband bei 2600— 2700 m eine Brücke die Ufer des in steile Berg- wände eingezwängten Marafion. An der östlichen Talwand stieg der Weg über Chavin de Pariarca (3200—3300 m) bis 3900 m, führte sodann abwärts nach Tantamayo (etwa 3400 m) und wieder hinauf zu etwa 4000 m, woselbst die Zentralcordillere nach Osten abzufallen begann. Schon um 3700 m vollzieht sich ein ausgeprägter Wechsel des Vegetationsbildes, erscheint eine artenreiche, dem Westen fremde Flora, in der hartlaubige Sträucher eine hervorragende Rolle spielen: man betritt die als »Ceja de la Montafia« bekannte Region. Mißlich ist es für den Botaniker, daß allenthalben in Ostperu ein längerer Aufenthalt in jener schönen Region auf erhebliche Schwierigkeiten stößt. Die Ceja de la Montana ist fast unbewohnt und bietet, da allermeist dicht gedrängte Sträucher den Boden bekleiden, nur spärliche Nahrung für die Reit- und Last- tiere; an vielen Stellen ist kein anderes Futter aufzutreiben als das Laub von Chusquea-Arten, und dieses muß von den Maultiertreibern mühsam aus ver- worrenem Dickicht zusammengesucht werden, wo nur das Buschmesser Eintritt verschafft. Solche Gegenden möglichst rasch zu durchziehen, wurde somit eine wohlbegründete Reisegewohnheit der Peruaner. Der Zufall begünstigte meine Sonderinteressen während der Nacht, die ich am oberen Rand der Ceja in einer Hirtenhütte verbrachte: alle meine Maultiere waren entflohen in der Richtung nach dem Dorfe Tantamayo, wo sie am vorhergehenden Abend an saftiger Luzerne sich gelabt hatten. Ähnliches kommt übrigens bei peruani- 24 Einleitung. schen Reisen häufig vor, wenn man ein Gebiet betritt, wo die Futterverhält- nisse sich plötzlich verschlechtern. Es gelang mir, meine Maultiertreiber da- von zu überzeugen, daß das Einfangen der Tiere zu viel Zeit erfordern würde, um noch am gleichen Tage weiterzureisen, und so kam eine sehr ergiebige Exkursion in das Hartlaubgehölz zustande. Tags darauf, während eines steilen Abstiegs von 3500 zu 1400 m, konnte bis 3200 m gesammelt werden, dann tat Eile not, um vor Einbruch der Dunkelheit das einsame Gehöft Cärash zu erreichen. Als Vorwand für die Einschaltung eines Ruhetages diente mir dies- mal die Ermüdung der Tiere durch den langen und steilen Abstieg. Durch ein Übergangsgebiet zwischen der tropischen Region und der Ceja de la Mon- taha wanderte ich, ohne mich unterwegs aufzuhalten, 1000 m aufwärts und arbeitete dann mit Muße in der interessanten Höhenlage zwischen 2400 und 290o m. Am 14. Juli endete die lange Reise im Monzontale bei der goo m hoch gelegenen Cocainfabrik der Herren Loli und Nesanovich. Von diesem bequemen Standquartier aus konnten die verschiedensten Formationen des Tales, die Grassteppe, die ihr beigesellten Gesträuche und der tropische Regenwald eingehend studiert werden. Im August wurde nochmals Cärash aufgesucht, um die früher flüchtig durcheilte Höhenlage zwischen 1400 und 2400 m ge- nauer kennen zu lernen. Eine Tagereise unterhalb der Cocainfabrik, dort wo (600—700 m über dem Meere) der Monzonfluß aus dem engen Tale in weites Hügelland hinaustritt, wo die Grassteppen verschwunden sind und tropischer Waldwuchs die Allein- herrschaft besitzt, waren große Mengen eines Kautschukbaumes entdeckt worden. Man wünschte diese wertvollen Pflanzen auszunützen und beschloß eine Ex- pedition zu entsenden, an der ich teilnehmen sollte. Da man mir die Be- förderung meiner wissenschaftlichen Ausrüstung zusagte, ging ich gern auf den Vorschlag ein. Ich habe es nicht bereut; denn zu den schönsten Erinnerungen aus meinen peruanischen Reisejahren gehören jene 4 Wochen ungebundenen Lagerlebens, fernab von menschlichen Siedlungen, in luftiger Waldhütte, die vor meinen Augen entstand, inmitten einer bisher unge- störten Tier- und Pflanzenwelt, zu. günstiger, regenarmer Jahreszeit. Hier konnte ich mich erneut mit der Hylaea-Vegetation beschäftigen. Die Kaut- schukbäume erwiesen sich als Art der Gattung Sapium. Ihre Anzapfung und das Räuchern wurden mit Erfolg nach demselben Verfahren versucht, das bei Hevea üblich ist. Mit dem Eintritt in das flache Hügelland der Hylaea durfte die Durch- querung der Anden innerhalb der Departamentos Ancash und Huanuco ihren ' Abschluß erhalten, wenngleich eine niedrige Kette jenseits des Huallaga, die bewaldete Cordillera Oriental, unberücksichtigt blieb. Am ı9. Oktober ver- ließ ich das Monzontal, um auf dem früher benutzten Wege so rasch als möglich nach Huaraz zurückzukehren. Von Huaraz begab ich mich nach dem Hafen Casma. Ein kleiner Umweg über das Dorf Cajamarquilla (3250 m) galt der Pourretia gigantea, deren Blüten ich bisher nicht kannte und nunmehr Mitte November, also im Anfang der Regenzeit, antraf. Die Vegetation der RN er 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 25 westlichen Andenhänge befand sich größtenteils noch vollständig im Ruhe- zustand. Dafür an der Küste das Grün der Lomas vorzufinden, blieb leider eine unerfüllte Hoffnung. Es erübrigte sich somit, in Casma zu verweilen, und so bald als möglich erfolgte die Fahrt nach Lima. 2*/, Monate später suchte ich die Cordillere über Lima auf, um ein längst geplantes spezielles Studium der hochandinen Pflanzenwelt in Angriff zu nehmen. Unweit der Bahnstation Yauli, im Beamtenwohnhaus der Silbergrube Alpamina (4500 m) kamen während der Zeit vom 8. Februar bis 30. März 1904 zahlreiche anatomische Untersuchungen und meteorologische Beobachtungen zustande. Im April ging ich von Callao nach dem Hafen Salaverry in See, um ein neues, weites Arbeitsfeld, den Norden Perus, zu betreten. Da in Lima die Pest ausgebrochen war, wurde die Landung des Schiffes in Salaverry nicht gestattet. Wir fuhren weiter nach dem nahen Pacasmayo, wo man vor kurzem die Pest kennen gelernt und die Furcht vor der Krankheit sich etwas abgewöhnt hatte, so daß der Dampfer Annahme fand. Um nun die berühmten Ruinen bei Tru- jillo und die vortrefflichen Zuckerrohrpflanzungen des Chicamatales zu sehen, versuchte ich auf dem Landwege in das Hinterland des Hafens Salaverry zu gelangen. Nach zehnstündigem Ritt durch eine völlig vegetationslose und un- bewohnte Sandwüste erreichte ich das Dorf Paijan. Tags darauf aber zwang man mich zurückzukehren, denn es war bekannt geworden, daß ich zu den Passagieren des zurückgewiesenen Dampfers gehörte. Nach diesen Erfahrungen empfahl es sich möglichst rasch die Küste zu verlassen. Am 22. April wurde die Reise nach dem Gebirge (in der Richtung Cajamarca) angetreten und zu- nächst eine kurze Strecke mit der Eisenbahn zurückgelegt, die früher bis in die Nähe von Cajamarca gereicht hat, dann aber durch Hochwasser gewaltige Zerstörungen erlitt. Zwischen Ventailiss (250 m), der damaligen Endstation, und San Pablo rückten wir sehr langsam vor, so daß es an Zeit zum Beobachten und Sammeln nicht mangelte. Die Vegetation bot zunächst zwar ein ähnliches Bild wie in den unteren Lagen der westlichen Andenhänge Zentralperus, enthielt jedoch andererseits mehrere auffällige, vorher nicht beo- bachtete Formen. Dann stellte sich bald heraus, daß die xerophilen Pflanzen- vereine viel weniger weit nach oben reichen als in Zentralperu. Schließlich erschienen in San Pablo (2400 m), also etwa ebenso hoch gelegen wie das von Wüstenpflanzen umgebene Matucana an der Lima-Oroya-Bahn, sogar einige Typen, welche an die Flora der nebelreichen östlichen Andenhänge erinnerten. Diese überraschenden Tatsachen veranlaßten einen ıotägigen Aufenthalt im Dorfe San Pablo. Die Fortsetzung der Reise vollzog sich nun nicht mehr auf dem Wege nach Cajamarca, sondern richtete sich gegen Hualgayoc. Inner- halb eines Tages ließ sich ohne Eile das Dorf San Miguel (2600 m) erreichen. Hier traten die in San Pablo bemerkten Eigentümlichkeiten der Vegetation noch schärfer hervor. Nachdem ich 10 Tage der Umgebung von San Miguel (abwärts bis 2000 m, aufwärts bis 3000 m) gewidmet hatte, ritt ich über ein- same Grassteppen, im Paß Coymolache (ca. 4000 m) dc höchsten Punkt ersteigend, nach dem Städtchen Hualgayoc (3700 m), und dann (1ı. Mai) hinab BIN Einleitung. nach der Hacienda La Tahona (3200 m), einer Silberschmelze, die Herr H. Noetzli leitete. Am 20. Mai wendete ich mich wieder westwärts nach dem Quellgebiet des Flusses Chancay und der Montafia de Santa Rosa. In Peru bedeutet das Wort Montafa nicht »Gebirge« wie in Spanien, sondern »Wald«. Tatsächlich erwies sich die Montaia de Santa Rosa (2900—3200 m) als ein ausgedehntes Gebiet üppigen Buschwaldes, der ein Übergreifen ostandiner Vege- tation auf die westlichen Andenhänge darstellte. Ich verfolgte dann den Fluß Chancay bis Ninabamba; stieg an der linken Seite hinauf nach Santa Cruz und erreichte von dort abermals die Talsohle, nunmehr in einer sehr trockenen von Wüstenpflanzen bewohnten Region, woselbst der Fluß überschritten wurde. An der rechten Talwand führte der Weg allmählich empor zu den Hütten von Huarimarca, gewann über diesen die Höhe von. 2900—3000 m und senkte sich hierauf nach Huambos. Die Region zwischen 2500 und 3000 m besetzten Hartlaubgehölze ostandinen Charakters, deren interessante Flora Anlaß gab, in Huambos auf kurze Zeit die Reise zu untärbrichen. Über die einsame Hacienda Montän (2641 m) und die Stadt Chota (2382 m) erfolgte die Rückkehr nach der Tahona. Das nächste Ziel war Cajamarca (2814 m), von der Tahona zwei 'Tagereisen entfernt und durch unwirtliche grasbedeckte Bergrücken getrennt. Ein kleiner Umweg diente zum Besuch einer Felswand, wo bei 4000 m Meeres- höhe zusammen mit andern interessanten Pflanzen die seltene, als Heilmittel geschätzte »huamanripa«" (Laccopetalum giganteum) wächst. Der westliche Teil der nordperuanischen Anden war nunmehr so eingehend untersucht, als die verfügbare Zeit erlaubte, und es kam darauf an, die feuchten Gebiete des Ostens baldmöglichst zu erreichen. Zunächst war die Stadt Chachapoyas als Aufenthaltsort in Aussicht genommen. Ich verließ am ı8. Juni das gastliche Haus des Herrn F. Leon in Cajamarca und gelangte über ausgedehnte hochgelegene Grassteppen, in denen unerwartet viele Pflanzen noch in Blüte standen, nach Celendin. Von Celendin wurde nach kurzem Anstieg ein Kamm passiert, woselbst man am Boden einer ungeheuren Talschlucht die schiimmernden Windungen des Marafion erblickt. In kurzer Zeit führte ein steiler Pfad an der einen Talwand um 2350 m in die Tiefe, an der entgegengesetzten um 2700 m aufwärts. Die verschiedenen Vegetationsregionen von den immergrünen Grasfluren und Hartlaubgebüschen durch die regengrünen Steppen und Gehölze bis hinunter zur Kakteenwüste des Talbodens sondern sich so deutlich, daß ihre Grenzen auch ein ungeübtes Auge wahrnimmt. Jenseits der östlichen Tal- wand des Maraion wurde das Quellgebiet des Utcubamba betreten. Seinem Laufe folgend — zunächst durch die üppigen Buschwälder von Leimebamba, dann durch trockeneres und dürftiger bewachsenes Land — erreichte ich Chacha- poyas (30. Juni) und fand freundliche Aufnahme bei Herrn Moises Ampuero. Die Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung der Stadt lieferten bei der vorgeschrittenen Trockenzeit und wohl auch infolge ungeeigneter Auswahl nur mittelmäßige Ergebnisse. ; D ! Nicht zu verwechseln mit der »huamanripa« Zentralperus, einer Senecio-Art. us za ı. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. 97 Die Reise nach dem Osten nahm daher bald ihren Fortgang, und am 25. Juli fand der Aufbruch nach Moyobamba statt. Ein zufällig gebotener Ruhetag im Tambo Ventillas, nahe dem Östrande dez Zentralcordillere, brachte willkommene Muße zur Untersuchung der reichen Flora jener Gegend. Nachdem die Zentralcordillere auf dem Passe Piscohuafiuna (3500 m) überschritten war, machte ich die erste Bekanntschaft mit den berüchtigten Wegen Nordostperus, deren sumpfigem Erdreich auch die Trockenzeit keine Festigkeit verleiht. Zu Fuß unter großen Anstrengungen die Moräste durchwatend, bewunderte ich die außerordentliche Geschicklichkeit und Ausdauer der Maultiere, welche mit Lasten auf dem Rücken derartige Schwierigkeiten bewältigten. Schon um 3000 m begann die Formation des Buschwaldes, und während des Abstieges sah ich die Höhe der Holzgewächse rasch zunehmen, so daß nur ein kleiner Teil der Flora, niedriges Unterholz und die wenigen Bodenkräuter, sich sam- meln ließen. Am 3. August gelangte ich nach Moyobamba. Ähnlich wie im Monzontale zeigte sich um Moyobamba die Pflanzendecke aus sehr verschiedenartigen Formationen zusammengesetzt. Tropischer Regen- wald, halbxerophile Gebüsche, Grassteppen, Hartlaubgehölze auf den Berges- höhen, Sumpfvegetation in den flachen Niederungen — alles dies war ohne Schwierigkeiten zugänglich. Leider konnte ich nur 2 Monate dem Studium dieser hochinteressanten Gegend widmen. Längst hegte ich den Wunsch, den Amazonenstrom und die eigentliche Hylaea zu sehen. Allerdings konnte es sich hierbei nur um einen flüchtigen Besuch handeln; denn auf Sammeln und sonstige eingehende Beschäftigung mit der Vegetation mußte von vornherein verzichtet werden zu gunsten meines eigent- lichen Arbeitsgebietes der peruanischen Anden. Von Moyobamba aus läßt sich ein schiffbarer Fluß Amazoniens in etwa 5 Tagemärschen auf einem sehr be- schwerlichen, aber dennoch viel begangenen Fußpfad erreichen, den ich benutzte. Ich fuhr sodann in Canoa durch den Cachiyacu und Paranapura nach Yuri- maguas am Huallaga und schließlich mit Dampfer in den Amazonas bis Iquitos. Das deutsche Haus Wesche & Co. gewährte mir Unterkunft. Die Rückkehr von Yurimaguas nach Moyobamba erfolgte zu Fuß, auf dem Umwege über Tarapoto. Im Dezember begab ich mich wiederum nach Chachapoyas und im Januar 1905 setzte ich die Reise nach der Küste fort, aber nicht auf dem früher benutzten Wege: der Maraion wurde über Colcamar und Pisuquia erreicht und bei Tupen überschritten. Die Hacienda Rambran und das Städtchen Bamba- marca berührend, kam ich abermals zur Silberschmelze La Tahona. Nach einigen Ruhetagen führte mein Weg über die einsamen Grassteppen von Quil- cate in das Tal von Taolis, dessen Buschwälder an die Montafia de Santa Rosa erinnern, aber weniger üppig und durch Holzfällen arg verstümmelt sind, dann nach Agua blanca und hinab zur Küstenstadt Chepen, die eine Eisen- bahn mit dem Hafen Pacasmayo verbindet. In den trockenen, tief gelegenen Regionen des Marafiontales und der westlichen Andenhänge, hatte sich diesmal die Vegetation im Beginn der Entwicklung gezeigt, so daß die früheren Beo- bachtungen sehr wertvolle Ergänzungen erhielten. 98 Einleitung. In Lima angelangt, traf ich alsbald Vorbereitungen zur Fortsetzung der vor- jährigen speziellen Studien über die hochandine Vegetation. Auf der Cordillere, die von der Lima-Oroya-Bahn überschritten wird, weilte ich vom ıı. März bis 6. April im Beamtenwohnhaus (4700 m) der Silbergrube La Tapada, beschäftigt mit anatomischen Untersuchungen und meteorologischen Messungen. Nunmehr war die Zeit, welche ich in Peru verbringen konnte, nahezu er- schöpft. Ich beschloß, in beschleunigter Reise nochmals den Süden aufzusuchen, vor allem Cuzco, die alte Hauptstadt des Incareiches. Es wiederholte sich die Fahrt über Mollendo und Arequipa nach dem Titicacahochland. Hierauf wurde die nordwärts führende Bahnlinie benutzt bis zu ihrem damaligen Endpunkt Sicuani und schließlich der Postwagen bis Cuzco. Ich begab mich im Juni für ıo Tage nach Yucay (ca. 2900 m) im Urubambatale und wohnte in der Hacienda der Frau Angela Tejada, deren Gast ich bereits in Cuzco gewesen war. Dann wandte ich mich nach der tropischen Region. Nachdem die Schneekette, welche der Urubamba durchbricht, im Passe Panticalla überschritten war, ‚wurde das Tal jenes Flusses aufs neue betreten in der Gegend von Sta. Anna. Die Hacienda Idma (1350 m), über Sta. Anna in einem Seitentale gelegen, benutzte ich für 2 Wochen als Arbeitsstätte, einer Einladung des Besitzers, Herrn Aranibar folgend. Anfang Juli fand die Rückkehr nach Yucay statt und zwar nicht auf dem früher verfolgten Wege, sondern längs des Flusses Urubamba. Die gesamte Reise durch das Departamento del Cuzco fiel in eine ungünstige Jahreszeit, denn abgesehen von den höheren Gebirgsregionen und den feuchteren mit immergrünem Gehölz ausgekleideten Talabschnitten befand sich die Vegetation im Ruhezustand der Trockenperiode; hierbei war es aber für mich von Wert, feststellen zu können, daß im Urubambatal um Santa Anna die Pflanzendecke durch ihre eigenartige Zusammensetzung und durch scharf ausgeprägte Periodicität sehr erheblich abwich von allen Gegenden Ost- perus, die ich bisher besucht hatte. Auf dem bekannten Wege über das Titicacahochland, Arequipa und Mollendo wieder in Lima angelangt, begab ich mich zum zweiten Male nach der Silber- grube La Tapada und widmete mich in der Zeit vom 23.—29. August der hochandinen Vegetation, deren Verhalten während der Trockenzeit mir noch nicht genügend bekannt war. Nahezu 4 Jahre waren nunmehr vergangen, seit dem Beginn meiner Wan- derungen in den peruanischen Anden. Die reiche Belehrung, welche mir auf Schritt und Tritt zu teil geworden war, hatte Anstrengungen und Entbehrungen stets rasch in Vergessenheit gebracht; bei der Fülle des Arbeitsstoffes hatte manche dankbare Aufgabe unberücksichtigt bleiben müssen. So sah ich mit Bedauern den Zeitpunkt der Heimkehr herannahen. Im September ı905 trat ich die Rückreise nach Deutschland an, erfüllt von den angenehmsten Erinne- rungen an die Naturschönheiten Perus und an sein liebenswürdiges, gastfreies Volk. Meine peruanische Sammlung umfaßt 5200 Nummern und ist vollständig vertreten im Botanischen Museum zu Berlin, ferner teilweise im Botanischen “ ER ET UOTE en N 2. Kapitel. Literaturverzeichnis. 29 Museum zu Breslau, bei der Faculdad de ciencias in Lima und im Herbar De Candolle in Genf. Die Bearbeitung ist gegenwärtig zum größeren Teil durchgeführt. Die Be- schreibungen der Neuheiten findet man hauptsächlich in Bulletin de l’herbier Boissier Bd. 4 (1904) und Bd. 5 (1905), in Fedde, Repertorium, Bd. ı (1905), 2 (1906), 3 (1906) und in ENGLERs Botan. Jahrbüchern Bd. 37 (1905/06), Bd. 40 (1908), Bd. 42 (1908). 2. Kapitel. Literaturverzeichnis. _ . Annals of the Astron. Observ. Harvard College Vol. XXXIX, Part I Peruvian Meteorology 1888—1890 u. Part II Peruv. Meteor. 1892—1895. Cambridge 1899 und 190 06. 1a. ANONYMUS: Über die Einführung des Chinarindenbaumes auf Java durch HAssKARL. — Flora, ahrg. 40, p. 194—202. Regensburg 1857. 2. BanDus, $.: Anastasis Cortieis Peruviani seu Chinae defensio contra Chistetam et Plempiam. Genua 1663. Ber BALL a to the Flora of the Peruvian Andes, with Remarks on the History and Origin of the Andean Flora. — Journal of the Linnean Society. Botany, Vol. XXI, p. 1—64. London 1835. 4. 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Reich verzweigt, von langen und tiefen Flußtälern gefurcht und durchbrochen, zeigt das perua- nische Gebirge allenthalben eine Mannigfaltigkeit der Naturerscheinungen, wie sie in den Nachbarländern höchstens die Gebirgsränder darbieten. Hoch- { ebenen sind zwar keineswegs selten, aber sie erscheinen alle klein gegenüber den ungeheuren Flächen des eintönigen Rückens, welchen die nordchilenisch- bolivianischen Anden zwischen ihren Randketten bilden. ni n Vulkanen ist Peru weit ärmer als die nördlich und südlich angrenzenden Länder, und seine wenigen Vulkane beschränken sich überdies auf ein kleines Gebiet im Südwesten. wesentlichen noch beibehalten. Zwei Hauptketten oder -Cordilleren lassen sich durch ganz Peru verfolgen, eine östliche (in der nördlichen Hälfte des Landes als Zentral- cordillere bezeichnet) und eine westliche; sie werden begleitet einerseits von der niedrigen Küstencordillere, die durch ihr hohes Alter sich vom an- grenzenden Gebirge unterscheidet und vielfach unterbrochen, in gesonderte Stücke aufgelöst ist, andererseits, in der nördlichen Hälfte, von einem langen, ebenfalls niedrigen östlichen Zweig. Neuerdings hat SIEvERs (Süd- und Mittelamerika. Leipzig und Wien. Bibl. Inst. 1903) zwei Abschnitte der peruanischen Anden unterschieden, einen ı. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 39 südlichen, die Ucayali-Anden, und einen nördlichen, die Maraüon- Anden’ und als Grenze die Gerend der Stadt Cerro de Pasco bezeichnet. Dieser wichtige Punkt war schon wiederholt von den Geographen beachtet worden. Betrachten wir, der Einteilung SIEVERS’ folgend, zunächst die Ucayali- Anden, unter Mitberücksichtigung des Gebietes, welches den Übergang . zu Bolivia vermittelt ı. Der nördliche Teil des Titicaca-Hochlandes, der politisch zu Peru gehört, reicht in ähnlicher Eintönigkeit wie der südliche bolivianische von der östlichen bis zur westlichen Randkette, ist aber wasserreicher. Wohl nirgends senkt sich seine Oberfläche unter 3800 m. Die Formen derselben sind frei von großen Höhenkontrasten und erscheinen bald eben, bald wellig, bald hügelig.. Seen und Teiche der verschiedensten Größe trifft man in großer Zahl. Ihre Ränder werden häufig von Sümpfen eingenommen, ebenso auch die Ufer der Flüsse, deren Gefälle streckenweise sehr gering ist. 2. Die Ostcordillere und die Gebiete der Flüsse Urubamba und Apurimac. SIEVERS zieht es im Anschluß an HETTNER vor, anstatt von einer »OÖstcordillere« von »östlichen Randketten« zu sprechen, weil ein ge- schlossenes, einheitliches Randgebirge nicht deutlich nachgewiesen werden kann, und dafür mehr oder weniger gesonderte Bergzüge, welche gleich Kulissen nebeneinanderliegen, sich vom Grundstock der Anden abzweigen. Die Höhe dieser Züge vermindert sich mit zunehmender Entfernung von der Ansatzstelle an das Hauptgebirge. Trotz dieser Zersplitterung macht aber doch eine andere Erscheinung den eigentlichen Ostrand der Ucayali-Anden in augenfälliger Weise kenntlich: es ist die lange Reihe oder Zone gewaltiger Schneegipfel, die von den Peruanern Cordillera de los Andes genannt wird. Sie stellt überdies, wie später gezeigt werden soll, eine Florenscheide ersten Ranges dar. Im Süden zieht diese Reihe, als »Andes de Carabaya« das Titicacahochland säumend, un- gefähr ostwestlich bis zum Quellgebiet des Urubamba, an dessen rechter Seite sie dann nach Nordwesten verläuft; im Norden der Stadt Cuzco wendet sie sich nach Westen, und in diesem Stück bilden der Urubamba und danach der Apurimac tiefe, schluchtenartige Durchbruchtäler; an der linken Seite des Apurimac eichihek sie sich wieder nach Nordwesten und nähert sich allmählich der Westcordillere, mit der sie schließlich bei Cerro de Pasco zusammentrifft. Außerhalb dieser Reihe und innerhalb derselben bis zur Westcordillere fehlen Schneegipfel, abgesehen von kurzen seitlichen Ausläufern und von dem später nochmals zu erwähnenden Gebirgszug, welcher am Nordwestrand des Titicacahochlandes eine Verbindung zwischen den beiderseitigen Randketten herstellt. Die Andes de Carabaya bilden eine Wasserscheide zwischen dem abflußlosen Hochland des Titicacasees und dem Gebiet des Amazonenstromes. Zahlreiche ı SIEVERS gebraucht die Ausdrücke Ucayali-Cordilleren und Maraüon-Cordilleren. Ich ziehe das Wort Anden vor, welches eine allgemeinere Bedeutung erlangt hat. 40 Erster Teil. schroffe und wasserreiche Täler führen von dieser verschneiten Kette in nörd- licher bis nordwestlicher Richtung hinab zum Inambari, einem Nebenflusse des Madre de Dios. Ich benutzte einen Weg, welcher das Dorf Sandia, Regierungssitz der gleichnamigen Provinz, berührt. Am Rande eines Plateaus von 4200 m Meereshöhe, aus dem die Schneekette emporsteigt, öffnet ein schneefreier Paß den Zugang zu einem steilen Pfad, auf dem man innerhalb eines Tages über das Dorf Cuyocuyo (3443 m) das Dorf Sandia (2103 m) er- reicht. Man folgt hierbei dem Laufe des Rio de Sandia, der an den nörd- lichen Abhängen der Cordillere entspringt und als einer der Quellflüsse des Inambari zu betrachten ist. Dieses an reizvollen Landschaftsbildern reiche Tal wird von gewaltig hohen und steilen Wänden, die oft senkrechte, ungeheure Felsenmauern darstellen, eingeschlossen und ist sehr eng, so daß sich für eine Besiedlung nur wenig Raum bietet. Außer den beiden kleinen Dörfern Cuyo- cuyo und Sandia findet man nur vereinzelte Hütten. Eine Tagereise unterhalb des letzteren tritt der Rio de Sandia, nachdem sein Bett sich bis auf 1500 m Meereshöhe gesenkt hat, aus seiner nördlichen in eine nordöstliche Richtung über und erreicht so den Oberlauf des Inambari (hier Huarihuari genannt). Wandert man von jener Biegung des Sandiaflusses nach Norden, so gelangt man ebenfalls zum Inambari und zwar zu einem nach Südwesten gerichteten Abschnitte seines vielgewundenen Laufes. Der Weg führt etwa 3 Tage lang durch ein welliges, unbewohntes Bergland. Er wird zwar von Maultieren mit leichten Lasten begangen, ist aber sehr beschwerlich durch das beständig sumpfige Erdreich und den fortwährenden Wechsel zwischen Aufstieg zu den Kuppen und Abstieg nach den Tälern. Die erste Bergkuppe, welche man er- steigt, der Ramospata, ist 2600 m hoch; je weiter man dann nach Norden kommt, desto niedriger sieht man die Berge werden. Da ich über dieses Ge- biet öfters zu reden habe, möchte ich es kurz benennen und nach dem in der Mitte liegenden kleinen Tale Yuncacoya die Bezeichnung »Bergland von Yun- cacoya« wählen. An der Stelle, wo ich den Inambari erreichte, hatte sein Bett etwa 1000 m Meereshöhe. Das Gebiet nördlich von diesem Teile des Inambari ist erst in jüngster Zeit einigermaßen bekannt geworden und zwar durch eine von der peruanischen Regierung entsendete Expedition, der es ge- lang, den Fluß Tambopata an einer Stelle zu erreichen, von wo er bis zu seiner Mündung in den Madre de Dios für Canoas schiffbar ist. Die Wande- rung vom Inambari zu den Ebenen am Tambopata führt anfangs ebenfalls durch bergiges Gelände. Auch auf dem nordwestlich streichenden Gebirge, welches die rechte Seite des Vilcanota oder oberen Urubamba begleitet und als Fortsetzung der Andes de Carabaya betrachtet werden kann, entspringen Flüsse, die sich dem System des Madre de Dios angliedern. Hierher gehört der Marcapata. Zu ihm führt im Südosten der Stadt Cuzco aus dem Vilcanotatale ein 4788 m hoher Paß, umgeben von malerischen Schneehäuptern, unter denen der Auzangate (6000 m) und der Callangati die bedeutendsten sind. Während der Marcapata an der Ostseite der Ostcordillere entspringt, fließt der Paucartambo zunächst im Westen ı. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 41 dieser Kette und senkt sich dann in einem Längstale allmählich zu den Ebenen des Ostens. Seine Quellen liegen am Auzangate, von seinem Laufe ist nur der oberste Teil genau bekannt; doch haben neuere Forschungen die alte, eine Zeit lang bezweifelte Ansicht bestätigt, daß der Paucartambo ein rechter Nebenfluß des Urubamba ist. Aus dem Tale des oberen Paucartambo führt nach Osten ein verhältnismäßig niedriger Paß, dessen näherer Umgebung Schneegipfel fehlen, nach Zuflüssen des Madre de Dios. Ein Landschaftsbild von eigen- artiger Schönheit erschließt sich auf jenem Passe, ein Ausblick bis in die Tiefebene am ÖOstfuße der Anden, welche hier den Hauptketten so nahe rückt, wie viel- leicht sonst nirgends in Peru. RAIMONDI, der beste Kenner der peruanischen Anden, schildert seine Eindrücke folgendermaßen: »Es gibt keine Worte, um das erhabene Landschaftsbild zu beschreiben, welches sich dem Reisenden an dieser Stelle darbietet, wo er zu seinen Füßen eine Stufenreihe von Bergen erblickt, die an Höhe allmählich abnehmen, bis sie sich in einer ungeheuren, grenzenlosen, waldbedeckten Ebene verlieren, welche in der Ferne mit dem Horizont verschwimmt. In dieser weiten, grünen Decke sieht man Flüsse sich winden, deren Wasser die Sonnenstrahlen reflektiert und aus der Höhe gesehen schimmernden Silberbändern gleicht. « Ein hoher, vom Vilcanota (5300 m) und andern Schneegipfeln gekrönter Bergzug schiebt sich zwischen die Andes de Carabaya und die Westcordillere und bildet eine Wasserscheide zwischen dem Titicaca-Hochland und dem Amazonasgebiet. Ihn überschreitet die Eisenbahn, welche vom Titicacasee nach Cuzco führt, im Passe La Raya (4313 m), allmählich ansteigend vom Titicaca-Hochland her, an steilen Hängen sich hinabwindend nach dem Uru- bambatale. Der Urubamba ist der östliche Quellfluß des Ucayali und heißt im Ober- lauf auch Vilcanota. Er entspringt am Fuße des gleichnamigen Berges auf dem Raya-Passe. Durch etwa ı'/, Breitengrade (von 14° 30’ bis 13° 10’ s. Br.) bleibt er auf der Innenseite des östlichen Randgebirges, von Südosten nach Nordwesten fließend in einem Tale, das von hohen und steilen Bergwänden eingeschlossen wird, aber, abgesehen von einigen schluchtartigen Verengungen, auf seinem Boden Raum gewährt für zahlreiche Ortschaften, sowie ausgedehnte Felder und Weiden. Im Norden von Cuzco, etwa 20 km nordwestlich des durch seine incaischen Ruinen berühmten Dorfes Ollantaitambo trifft er die Ostcor- dillere, welche hier ostwestlich verläuft. Hier bahnt er sich zwischen den hoch- ragenden Schneebergen des Huaca Huillca und der Salcantaygruppe in tiefen Waldschluchten, wo nur durch Felsensprengungen ein Verkehrsweg geschaffen werden konnte, den Ausgang nach Norden und fällt dabei aus der Höhenlage von 2300 m bis auf die von 1600 m. Nach dem Durchbruch fließt er noch eine lange Strecke in einem Gebirgstal mit zerstreuter Besiedlung, eingeschlossen von schroffen Hängen, deren Höhe aber stetig abnimmt. Auch bei Echarati (666 m), wo im Jahre 1846 Graf Castelnau seine Fahrt zum Amazonas begann, hat der Urubamba das Gebirge noch nicht verlassen. Viele gefährliche Strom- schnellen und Katarakte folgen, bis bei Tonquini oder Ticumbinia (387 m) der 42 R Erster Teil. Fluß mit ruhigem Lauf in die Ebene hinaustritt. Nach Durchbrechung der Ostcordillere ist die Stromrichtung des Urubamba im ganzen eine nördliche, erst kurz vor der Vereinigung mit dem Tambo oder unteren Apurimac eine westliche. In den Urubamba mündet etwas unterhalb Echarati rechts der Yanatili, und dieser erhält als linken Zufluß den Occobamba. Beide entspringen auf der Schneekette, welche der Urubamba durchbricht, und richten ihre kurzen Täler nahezu parallel zum benachbarten Urubambatale. Der Huatanai, ein unbedeutender Bach, den der Urubamba links aufnimmt, sei nur deshalb genannt, weil er Cuzco, die berühmte Hauptstadt Altperus durchzieht. Weiter im Süden als der Urubamba entspringt der westliche Quellluß des Ucayali, der Apurimac. An den Schneebergen der Westcordillere, in der Provinz Caylloma, liegen seine Quellen. Er fließt anfangs nach Nordnordosten, dem Quellgebiet des Urubamba sich nähernd, nimmt dann unter dieser Breite allmählich .nordwestliche Richtung an, die er bis zur Einmündung des Perene (11° 9’ s. Br.), also für den größten Teil seines Laufes beibehält, wendet sich hierauf eine kurze Strecke ostwärts und bewegt sich schließlich ebensoweit nordwärts bis zur Vereinigung mit dem Urubamba. Nachdem der Apurimac von der Westcordillere her mehrere linke Zuflüsse, zuletzt den Pachachaca und den Pampas, erhalten hat, durchbricht er die Schneecordillere des Ostrandes fast unter gleicher geographischer Breite wie der Urubamba. Unter 11° 50’ s. Br. und bei 440 m Meereshöhe nimmt er von links den Mantaro auf und heißt nunmehr Ene bis zur Mündung des gleichfalls linksseitigen Nebenflusses Peren€ und von hier an Tambo. In diesem letzten Abschnitt erreicht der Strom aus hügeligem Gelände die Ebene. Unter 10° 43’ s. Br. entsteht, 262 m über dem Meere, durch Vereinigung von Apurimac-Ene-Tambo einerseits und Urubamba andrerseits einer der bedeutendsten Nebenflüsse des Amazonas: der Ucayali. Während der Apurimac links mehrere ansehnliche Flüsse aufnimmt, erhält er rechts nur unbedeutende Verstärkungen; umgekehrt empfängt der Urubamba rechts größere Wasserzufuhr als links, doch ist bei ihm der Gegen- satz weniger groß. Das Apurimactal ist schwach bewohnt mit Ausnahme des obersten Abschnittes. Derselbe hat die Form eines weiten Beckens; weiter abwärts aber, kurz vor und während der Durchbrechung der Ostcordillere, windet sich der Fluß mit reißendem, eingeengtem Lauf zwischen schroff empor- ragenden Gebirgswänden von gewaltiger Höhe. Auch der Pachachaca und der Pampas schneiden tief in das Gebirge ein, ehe sie den Apurimac erreichen, doch bildet der Pampas ein breiteres Tal als die beiden andern. Der Weg von Cuzco nach Ayacucho kreuzt die Täler dieser drei Flüsse. Durch das kleine Becken von Anta, dessen ehemals vorhandener See auf einige Teiche zusammengeschrumpft ist, erreicht man den Paß Kasacancha oder Huillcaconga (3910 m), woselbst die Gruppe der Salcantay-Gipfel und die linke Talwand des Apurimac sichtbar werden und alsbald der Abstieg zu diesem Flusse beginnt. Unmittelbar nachdem die Brücke bei 2080 m Seehöhe überschritten ist, steigt der Weg an der linken Talwand empor auf den Paß Pinculluna (4040 m), und ı. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 43 hier erblickt man die linke Wand des Pachachacatales, welches dem des Apu- rimac ähnlich ist. Die Übergangsstelle liegt am Pachachaca noch tiefer als dort, nämlich bei ı850 m. Die Wanderung durch das Gebirgsland, welches den Pachachaca vom Pampas trennt, führt in mehrere Täler von geringer Tiefe und über Bergrücken, auf denen der höchste Punkt im Passe Saihuapata (4350 m) erreicht wird. In langer Reihe kommen dort noch einmal die weißen Gipfel der Ostcordillere zum Vorschein, und von nun an sind bis Ayacucho keine Schneeberge mehr zu sehen. Man gelangt zur Pampasbrücke (2206 m), steigt dann zu Höhen von 4100— 4200 m, in das Gebiet, wo sich die Gewässer des Pampas von denen des Mantaro scheiden und schließlich hinab nach Ayacucho (2700— 2800 m). Während Pachachaca und Pampas innerhalb der Ostcordillere münden, bahnt sich der Mantaro einen Weg durch diese Kette. Er entspringt am Nordende der Ucayali-Anden aus dem 30 qkm großen See von Junin, auch Chinchaycocha genannt (4093 m), fließt zwischen den beiden Randketten des Ostens und des Westens, welche hier nahe zusammenrücken, nach Südosten bis in die Gegend von Huanta (Dep. Ayacucho), wendet sich dann an der Innenseite der Östcordillere rückwärts nach Nordwesten, wobei er sich bis zur Meereshöhe von ı225 m senkt, und durchbricht schließlich jene Kette in nord- östlicher Richtung, die er bis zu seiner Mündung (440 m) beibehält. Ein großer Teil seines Laufes liegt in einem weiten, flachen Tale, welches stellenweise die Spuren alter Seebecken zeigt und eine dichte Besiedlung erhalten hat; erst unterhalb des Städtchens Huancayo (3340 m) zieht er einen tiefen Schnitt in das Gebirge. Im Gegensatz zu den bisher erwähnten Nebenflüssen des Apurimac ent- springt der Perene am Ostabhang der Anden; einer seiner Quellflüsse ist der Chanchamayo, der oberhalb der Stadt Tarma (3080 m) entsteht. Ein Paß von 4300 m führt dort über ein niedriges Stück der Ostcordillere, wo Schneegipfel fehlen, nach der Bahnstation Oroya (3710 m) am oberen Mantaro. Der Perene durchschneidet die östlichen Ausläufer der Anden mit vielen Stromschnellen, wird aber kurz vor seiner Mündung schiffbar. 3. Der Kamm der westlichen Hauptkette oder Westcordillere, größten- teils eine breite, wellige Masse, scheidet die Flüsse, welche im pacifischen Ozean münden, von den Gewässern des Amazonasgebietes und, im äußersten Süden, von denen des abflußlosen Titicaca-Hochlandes. Er heißt dort, wo der Apurimac entspringt, Cordillera de Chila, dann weiter nördlich Cordillera Soli- mana, hierauf im Quellgebiet des Pachachaca Cordillera de Huanzo und am mittleren Mantaro Cordillera de Turpicotay. Die Pässe liegen wohl alle über 4000 m, so der von Crucero alto zwischen Arequipa und dem Titicacasee 4470 m, der Llancaguapaß zwischen jener Stadt und dem Quellgebiet des Apurimac 4940 m, der Paso de Piedra parada über Lima 4834 m und nördlich von diesem der Paso de la Viuda 4655 m hoch. Durch die ganze Kette sind Schneegipfel häufig, aber die Schneegrenze bleibt durchschnittlich höher als am Ostrande der Anden, entsprechend der größeren Trocken- 44 Erster Teil. heit der Westcordillere, namentlich ihres südlichen Teiles. Über Lima sah ich Gletscher bis 4700 m abwärts sich ausdehnen; der höchste Gipfel dieser Gegend ist der Puypuy, dessen Schneespitze nahe an 6000 m heranreichen dürfte. In der Nähe von Arequipa erheben sich, der Westcordillere aufgesetzt und abgesondert von ihrem eigentlichen Kamme, der weiter vom Meere entfernt ist, die Vulkane Ubinas, Pichupichu, Misti und Chacchani; am besten be- kannt ist der regelmäßig kegelförmige Misti, dessen 5800-6000 m hoher Gipfel oft bestiegen wurde. Während hier wie auch auf dem Pichupichu (5400 m) nur während der feuchten Jahreszeit sich eine Schneedecke erhält, ist der Chacchani (ca. 6000 m) stets in Firn gehüllt. Auch weiter im Norden und Nordwesten stehen auf der Außenseite der Westcordillere isolierte vulka- nische Bergriesen mit beständigem Schneegewand: der Ampato, angeblich gegen 7000 m hoch, der Coropuna, Solimana und bei dem großen See Parina- cocha der Sarasara (ca. 5000 m). Diese vorgeschobenen hohen Vulkane ver- leihen dem südlichen Teil der Westcordillere ein unterscheidendes Merkmal gegenüber dem nördlichen. Ferner fällt im Süden die Westcordillere meist allmählich, stufenförmig zum Meere ab, im Norden hingegen mit weit schrofferen Hängen. Die Eisenbahn Mollendo-Puno steigt von der Küstenebene an der steilen Wand der Küsten- cordillere etwa 1000 m, führt dann 67 km durch eine Hochebene, welche sich allmählich bis zu 1600 m erhebt, gewinnt nun wieder stärker geneigte Hänge, danach eine zweite Hochebene, in der bei 2300 m Arequipa liegt, hierauf aber- mals steiles Gelände und schließlich von 3750 m Meereshöhe an, auf sanft an- steigender Fläche die Paßhöhe (4470 m). Die Lima-Oroya-Bahn dagegen windet sich vom inneren, 800 m hohen Rand der Küstenebene an schroffen Gebirgsflanken empor, bis sie im Galeratunnel bei 4774 m an ihrem höch- sten Punkte angelangt ist. Um die Paßhöhe der Cordillere zu erreichen, braucht infolgedessen die südliche Bahn ı7 Stunden, die nördliche, obwohl sie höher zu steigen hat, nur 10 Stunden, die erstere 359 km Weges, die letztere, nur 170 km. In den höheren Regionen der Westcordillere haben sich viele Seen gebildet, und zwar namentlich an der östlichen Flanke der Kette, wie z. B. im Quell- gebiet des Pampas, der aus den großen Seen Orcococha und Choclococha entspringt und in der Gegend von Yauli an der Lima-Oroya-Bahn; hier nehmen in der Höhenlage zwischen 4200 und 4600 m die Seen Huascacocha, Moro- cocha und Huacracocha verschiedene Stufen eines Beckens ein, dessen einstige Vergletscherung deutliche Spuren hinterlassen hat. Zahlreiche Flüsse eilen an der Westcordillere zum Stillen Ozean, alle seicht und reißend. Ihre Täler sind z. T. tief und steilwandig. Die Namen der wichtigsten Flüsse sind, von Süden nach Norden aufgezählt: Rio Tambo, R. Vitor, R. Mages, R. de Ocofia, R. de Lomas, R. Grande, R. de Ica, R. de Pisco, R. Chincha, R. de Cafiete, R. Rimac, R. Chillon, R. Chancay. N A. Weberbauer, phot. Interandines Gebiet Zentralperus, Huaräz (3000 m). Im Hintergrund die Cordillera blanca, ı. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 45 Die Maraüon-Anden. Die beiden Randketten der Ucayalianden treffen, wie bereits erwähnt, nach allmählicher Annäherung in der Gegend der Stadt Cerro de Pasco (4300 m) zusammen, und hier beginnt der nördliche Abschnitt des peruanischen Gebirgs- systems: die Maraion-Anden. Dieselben gliedern sich in drei Hauptketten: die Westcordillere (Cordillera occidental) zwischen der Küste und dem Marafion, die Zentralcordillere (Cordillere central} zwischen dem Marafion und dem Huallaga und die Ostcordillere (Cordillera orientalj zwischen dem Huallaga und dem Ucayali. Etwa unter 10° ı3’ s. Br, am Fuße der schneegekrönten Berge von Huay- huash bildet sich aus drei Bächen, unter denen der mittlere, Nupe, der längste ist, der östliche aus dem See Llauricocha hervorgeht, der Marafon. Bis zum 6° s. Br. fließt er nordwestlich bis nordnordwestlich, dann wendet er sich nach Nordosten und durchbricht die Anden. Die Westcordillere teilt sich ungefähr unter 10° ı0' s. Br. am See Cono- cocha (3900 m), aus dem der Fluß Santa entspringt, in zwei Äste, einen westlichen, die schneefreie Cordillera negra und einen östlichen, die herr- liche Schneekette der Cordillera blanca. Zwischen beiden liegt ein schmales, von Südsüdost nach Nordnordwest streichendes Tal, an ı50 km lang und durch- flossen vom Santa oder Rio de Huaraz, welcher unterhalb der Stadt Caraz (2240 m) die Cordillera negra durchbricht und schließlich im pacifischen Ozean mündet; beim Beginn des Durchbruches liegt sein Bett nur noch 1300 m hoch. In der Gegend von Caraz, der Hauptstadt der Provinz Huailas, wird das Santa- tal Callejon de Huailas genannt. Die Wasserscheide zwischen dem pacifischen Ozean und dem Amazonasgebiet liegt auf der Cordillera blanca, nur dort, wo die Sonderung der beiden Ketten durch das Santatal beginnt, etwas weiter östlich. Die Cordillera negra trägt, wiewohl ihr ausdauernder Schnee fehlt, doch viele Gipfel, welche 4600 m übersteigen. Auch die Pässe liegen hoch, so im Süden, zwischen dem Dorfe Ocros und dem See Conococha, der Chontapaß 4700 m, zwischen dem Hafen Casma und der Stadt Huaraz der Paß Callan 4200 m und im Norden, zwischen dem Hafen Chimbote und der Stadt Caraz, der Paß Chacay 4500 m. Die Flüsse, welche an den steilen Westhängen der Cordillera negra zum Stillen Ozean eilen, durchziehen tiefe und schroffe Täler. Ihre Quellen liegen auf dieser Kette, abgesehen vom Santa, der weiter im Osten entspringt. Die felsigen, mit Schnee und Gletschern bedeckten Gipfel der Cordillera blanca erreichen die bedeutendsten Höhen im Norden: der Huascän oder Huascarän bei Yungay wird auf 6721 m geschätzt und von manchen als höchster Berg Perus angesehen; der Huandoy über Caräz soll 6058 m, der pyramidenförmige Pico de Huailas 6278 m hoch sein. Die Paßhöhen sind ebenfalls beträchtlich: 4500 m am Cahuish zwischen Recuay und dem Puccha- tale und 4550 m am Passe Yanashallash zwischen Huaraz und jenem Tale. 46 Erster Teil. Die Gletscher der Cordillera blanca reichen nicht selten bis 4500 m, an einigen Stellen vielleicht bis 4200 m hinab. Auf der Ostseite der Kette liegen die Gletscherenden höher als auf der Westseite und zwar wohl deshalb, weil jene weit steiler ist als diese. Auch von der gegenüberliegenden Talwand der Cordillera negra unterscheiden sich die Westhänge der weißen Cordillere (deren Gipfelregion ausgenommen) durch geringere Steilheit. Die heutigen Gletscher der Cordillera blanca sind aber nur bescheidene Reste der ausgedehnten Eis- massen früherer Zeiten. Unverkennbare Spuren dieses Rückganges trägt die allmählich abfallende Westseite der Kette: Gletscherschliffe, Rundhöcker, sowie prächtige Moränenbögen lassen sich weit talabwärts verfolgen, und nicht selten sind mehrere, durch große Zwischenräume getrennte Moränenreviere deutlich zu erkennen; auf den Moränenhügeln, die sich vielfach über sumpfigem Gelände erheben, findet der indianische Hirte geeignete Bauplätze für seine Hütten. Auch Seen sind in dieser Glaciallandschaft enthalten, so der Kerococha (3900 m) über Recuay und die Yanganuco-Seen (3720 m) über Yungay. — Die Cordillera blanca entsendet auf ihrer Ostseite mehrere Zweige nach dem Marafon hin. Die längste dieser Ketten geht vom äußersten Süden der weißen Cordillere aus und schiebt sich in den Winkel, den der Maraion mit seinem linken Neben- flusse Puccha bildet. Nahe ihrer Wurzel scheidet sie atlantische und pacifische Gewässer: nach Süden fließt, in einem engen, schluchtartigem Tale bis unter 3000 m fallend, der Rio de Chiquian, der Oberlauf oder ein (uellfluß des Pati- vilca, welch’ letzterer mit westwärts gerichtetem Lauf den Stillen Ozean er- reicht und zu dem Übergangsgebiet zwischen Maranon-Anden und Ucayali- Anden gehört. Aus dem Chiquiantale führt ein 4700 m hoher, von Schnee- gipfeln umgebener Paß in das gleichfalls enge und schroffe Tal des Puccha. Dieser Fluß schlägt zunächst nördliche Richtung ein und fällt dabei bis auf 2600 m, dann wendet er sich nordostwärts und trifft so mit dem Marafion zu- sammen. Um aus dem Pucchatale nach Chuquibamba am Marafion zu ge- langen, hatte ich jenen Zweig der Cordillera blanca zu überschreiten. Ich verließ das Pucchatal an einer Stelle, wo seine Sohle 2400 m hoch liegt, und gelangte auf einen breiten welligen Rücken von 4300 m Meereshöhe, wo ich Schneefälle beobachtete, aber Gletscher und ausdauernder Schnee durchaus fehlen. An steiler Wand stieg ich hinab zum Marafion und erreichte über die Brücke von Chuquibamba (2650 m) mit wenigen Schritten die östliche, zur Zentralcordillere gehörige Talwand, welche ebenso wie die westliche unmittel- bar am Ufer schroff emporragt. In dieser Gegend fließt der Marafion stellen- weise durch tiefe unzugängliche Schluchten, so daß der Verkehr zwischen manchen Ortschaften des Tales nur mit großen Umwegen über hohe Gebirge möglich ist. Der Puccha wird auch auf seiner Nordseite von einem Seiten- zweig der weißen Cordillere begleitet und durch denselben von einem kleinen Zufluß des Marafion, dem Yanamayo getrennt. Zwischen den Quellen des Manta und Tablachaca, zweier Flüsse, welche der Santa dort, wo er sich der Küste zuwendet, von rechts aufnimmt, liegt als Fortsetzung der Cordillera blanca die Cordillera de Conchucos, deren _ 1. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 47 zackige Felsengipfel 5000 m erreichen, aber infolge ihrer Steilheit nur in ge- schützten Einsenkungen dauernd Schnee behalten. Die Trennungszone zwischen atlantischen und pacifischen Gewässern wird auf dieser Kette nicht von den höchsten Erhebungen gebildet, sondern rückt etwas weiter nach Osten. Im Norden des Santagebietes verbreitert sich die Westcordillere zunächst und wird dann, vom 7° s. Br. nordwärts, wieder schmäler. Dabei nimmt die Höhe der Kette allmählich ab bis über den 6. Breitengrad hinaus, worauf nahe den Grenzen Ecuadors eine geringe Höhenzunahme eintritt. Bei Huamachuco (7° 40' s. Br.) erheben sich die nördlichsten Schneeberge der Westcordillere. Zu ihnen gehört der Huaylillas. Aber auch hier bedecken Schnee und Eis keine großen Flächen, sondern füllen nur Spalten aus. Zwischen dem Santagebiet und 6° s. Br. tritt eine Teilung der Westcor- dillere in zwei Ketten nicht deutlich hervor, wenigstens nicht im Landschafts- bilde. Nach SIEVERS ist diese Gliederung aber doch vorhanden und der Bau des Gebirges folgendermaßen zu erklären: Die Senke zwischen den beiden Ketten wird nicht von einem Wasserlauf der Länge nach durchflossen wie das Santatal, sondern von den pacifischen Küstenflüssen durchquert; letztere sind durch Riegel getrennt, welche die Senke in Querfächer zerlegen, und durch- brechen die westliche Kette, wodurch dieselbe zerstückelt wird. Die Ortschaft Otuzco (2780 m) liegt auf der Außenseite der westlichen Kette, deren Paßhöhe hier ungefähr 3900 m beträgt; zwischen dem Hafen Pacasmayo und der Stadt Cajamarca ist der Paß über die westliche Kette 2220 m hoch und befindet sich La Vina (1310 m) in der Senke. — Die orographischen Verhältnisse dieser Gegenden wurden bisher noch nicht genügend studiert. Mit Rücksicht darauf sei der besseren Übersicht halber die Westcordillere im folgenden als Ganzes behandelt. Das Gebirge zeigt, von seinen Rändern abgesehen, nur selten schroffe Formen, vielmehr meist eine wellige Oberfläche, gebildet durch abge- rundete Kuppen und Rücken, sowie durch breite, muldenförmige Täler mit sanft geneigten Wänden. In Tälern dieser Art, welche zum Teil alte See- becken darstellen, liegen die Städte Huamachuco (3241 m), Cajamarca (2860 m), Bambamarca (2500 m) und Chota (2382 m). — Der Rio de Cajamarca fließt, die gleichnamige Stadt bewässernd, nach Südosten, und durch seine Vereinigung mit dem aus Süden kommenden Fluß von Huamachuco entsteht der Crisnejas, welcher sich in den Marafion ergießt. Der Weg von Cajamarca nach dem Hafen Pacasmayo erreicht etwa ı0 km südwestlich von jener Stadt seinen höchsten Punkt bei 3774 m. Nordostwärts gelangt man zum Marafion in 2 bis 3 Tagereisen und zwar zunächst mit allmählichem Anstieg auf einen breiten, welligen Bergrücken und bis zur Höhe von 3850 m, dann auf steilem Pfad in den breiten, fast ebenen Talboden der Stadt Celendin (2709 m), von hier an stark geneigtem Abhang auf einen schmalen, 3200 m hohen Kamm. An dieser Stelle tritt man vor eines der großartigsten Landschaftsbilder der perua- nischen Anden, erblickt man fast senkrecht unter sich in einem Höhenabstand von 2350 m das gewundene Band des Maranon und unmittelbar dahinter wiederum eine gewaltige steile Gebirgswand mit ihren Schluchten, Terrassen, 48 Erster Teil. Graten und Felsenzinnen, deren mannigfache Formen bis in feine Einzelheiten sich erkennen lassen, weil die Entfernung nicht groß und die Vegetation locker und niedrig ist. Eine Wanderung von wenigen Stunden führt hinab an das Ufer des Marafon (946 m) zu der Stelle, wo mit dreieckigen Holzflößen auf dem schmalen, aber reißenden Flusse der Übergang nach den Hütten von Balsas geschieht. — Im Norden der Quellen des Rio de Cajamarca entspringt an den Bergen von Hualgayoc, welche zum Teil die Höhe von 4000 m über- ragen, aber 4500 m wohl niemals erreichen, der Llaucän, ein Nebenfluß des Marafion mit annähernd nordwärts gerichtetem Lauf. Er bewässert das Tal von Bambamarca und bahnt sich den Zugang dorthin durch enge, aber nie- drige Felsentore. Ein wenig begangener Pfad führt von Bambamarca in drei Tagereisen nach Tupen am Marafion; man ersteigt einen breiten, welligen Bergrücken, reist 1'/, Tage über denselben in Höhen, welche zwischen 3400 und 3600 m schwanken, und dann hinab zum Flusse, Sein Tal zeigt um Tupen (ca. 800 m) eine ähnliche Beschaffenheit wie bei Balsas: die Wände treten dicht an das Ufer heran und fallen, wenigstens in ihrer unteren Hälfte, steil ab. — Nordwestlich von Bambamarca liegt, durch Höhen von 3500 m getrennt, die Stadt Chota (2382 m). ‘Der Rio Chotano entspringt in ihrer Nähe, wendet sich zunächst nach Westen und schlägt dann nördliche Rich- tung ein bis zu seinem Zusammenfluß mit dem von Nordwesten her kom- menden Huancabamba; die vereinigten Gewässer ergießen sich als Chamaya in den Maraion. Der Weg von Chota nach der Küstenstadt Chiclayo liegt während der beiden ersten Tagereisen auf einem breiten und flachen Höhen- zug zwischen dem Rio Chancay, welcher im pazifischen Ozean mündet, und dem nach Westen fließenden Teil des Rio Chotano. Über die Orte Montän (2641 m) und Huambos (2392 m) wird allmählich bei nur 3000 m der höchste Punkt erreicht, worauf alsbald der Abstieg nach der Küste beginnt. — Die Wasserscheide zwischen pazifischen und atlantischen Flüssen ist in der West- cordillere zwischen dem Santagebiet und dem 6° s. Br. bei dem Mangel langer und steiler Kämme nicht sehr scharf ausgeprägt, sondern eine gewundene Linie. Um Huamachuco, Cajamarca und Hualgayoc liegt sie den Meridianen dieser Städte nahe, aber bald östlich bald westlich von denselben. Am wei- testen nach Westen gerückt findet man sie an den Grenzen der Depar- tamentos Lambayeque und Cajamarca, dort wo der Rio Chotano sich nach Norden wendet. Von den pacifischen Flüssen sind die wichtigsten: Rio de Moche, R. de Chicama, R. Jequetepeque, R. Sana, R. Lambayeque (im Ober- lauf R. Chancay genannt) und R. de La Leche. Zwar durchfließen sie wohl alle vor ihrem Austritt nach der Küste enge Talabschnitte mit hohen und steilen Wänden, doch liegen beträchtliche Strecken ihres oberen Laufes in breiten Mulden, ähnlich wie bei den vorhin erwähnten Marafonzuflüssen. Außerhalb der größeren Flußtäler finden sich an der westlichen Abdachung des Gebirges häufig sanft geneigte, wellige oder fast ebene Flächen, die jedoch an Ausdehnung hinter den Hochebenen Südperus weit zurückstehen. Au einem derartigen kleinen Hochplateau liegt über dem Tale des Rio Chancay ! } 1. Kapitel. Orographie und Hydrographie, 49 die Stadt Sta. Cruz (ca. 2000 m) und ferner am Wege von der Küstenstadt Chepen nach Cajamarca um 2900 m der Weiler Agua blanca, auch Lives ge- nannt. Die pazifischen Hänge der Westcordillere zeigen somit zwischen dem Santagebiet und dem 6° s. Br. nicht die Schroffheit wie in Mittelperu; sie senken sich im oberen Teil allmählich zur Küste; zuletzt allerdings fallen sie ebenfalls steil ab. Nördlich vom 6° s. Br. ist die Westcordillere eine sehr schmale Kette. Die Teilung in einen westlichen und einen östlichen Zweig tritt wieder deutlich hervor, wiewohl die Senke zwischen beiden nur sehr geringe Tiefe aufweist. In diesem Tale fließt der Huancabamba, bis er vor seiner Vereinigung mit dem Rio Chotano den östlichen Zweig durchbricht. Die Ortschaft Huarmaca liegt genau auf dem Kamm des westlichen Zweiges, der hier nur 2360 m hoch ist, und von ihrem Kirchendach fließt nach Raimondi der Regen einerseits zu pazifischen, andrerseits zu atlantischen Gewässern ab. Diese Gegend gehört zu einer Zone, in welcher die Höhe der peruanischen Anden vom West- bis zum Ostfuß auffällig gering ist. Unweit Huarmaca entspringt der Rio de Piura, welcher nach kurzem Gebirgslauf die Ebene und in der Nähe der gleichnamigen Stadt das Meer erreicht. Bis dicht an die Grenze Ecuadors bleibt der westliche Zweig die Wasserscheide zwischen pazifischen und atlantischem Ozean. Dann rückt dieselbe auf den östlichen Zweig, ‚woselbst ein Quellfluß des beim Hafen Payta mündenden Rio de la Chira entsteht. Hinter der Westcordillere steht die Zentralcordillere, welche die östliche Randkette der Ucayali-Anden fortsetzt, an Höhe weit zurück, auch in ihrem südlichsten Teil, zwischen den Quellen des Marafion und Huallaga.. Aus Aguamiro im Gebiet des oberen Maraüon gelangt man über einen 4050 m hohen Paß der Zentralcordillere, welche in dieser Gegend wahrscheinlich Schneegipfel trägt, nach der Stadt Huanuco. Sie liegt bei ı8ı2 m im Tale es Huallaga, fast 82 km nördlich von den Quellen dieses bei Cerro de Pasco entspringenden Flusses. Im Gegensatz zum Maraüon verläßt der Huallaga bald das höhere Gebirge: nicht viel unterhalb Huanuco tritt er bereits in nie- driges Hügelland hinaus, und bei Tingo Maria (600 m) wird er für Canoas schiffbar. — Der mittlere Teil der Zentralcordillere, zwischen 10° und 7° s. Br., ist nur unvollkommen bekannt; er trägt an der Westseite die höchsten Er- hebungen und sendet zum Marafion nur unbedeutende, kurze Bäche, zum Huallaga aber weit längere Zuflüsse. Wer unter 9° ı5’ s. Br. von der früher erwähnten Marafonbrücke bei Chuquibamba (2650 m) an den steilen Hängen der Zentralcordillere emporsteigt, erreicht ihre Paßhöhe über dem Dorfe Tan- tamayo bei ca. 4000 m auf einem welligen Bergrücken und zwischen kaum 4200 m hohen Kuppen. Firnfelder und Gletscher fehlen soweit das Auge reicht, und wenn Schnee fällt, was ich selbst beobachten konnte, so schmilzt er rasch. Östlich von dieser Stelle ist in der Höhenlage zwischen 3700 und 3400 m die Neigung des Geländes sehr gering, und bedecken bald Sümpfe bald Bergseen den Boden eines kleinen Hochbeckens. Von seinem östlichen Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 4 NV. Du; GAnv:. 1911 50 Erster Teil. Rande an abschüssigen Bergwänden hinabsteigend, betritt man schließlich bei ı000o m die Sohle eines engen und tiefen Tales und das Ufer seines größten Wasserlaufes, des Rio de Monzon. Weiter im Osten, 700 m ü. d. M., erreicht dieser Fluß ein offenes Hügelland, dessen Höhenzüge nur um 200 m die Ebene überragen, und wird damit bis zum Huallaga für Canoas schiffbar. Unter 8° s. Br. trägt die Zentralcordillere ausdauernden Schnee, ebenso in der Breite von Cajamarca. Hier erhebt sich als nördlichster Schneegipfel Perus der Nevado de Cajamarquilla. — Zwischen 7° und 5° s. Br. fällt die Zentralcor- dillere ungefähr zusammen mit dem Departamento Amazonas (Hauptstadt Chachapoyas). Die Wasserscheide zwischen Marafion und Huallaga entfernt sich nunmehr weit von dem ersteren. In einem ansehnlichen Längstale durchzieht diesen Teil der Zentralcordillere der Utcubamba, ein rechter Nebenfluß des Maraüon. Wie dieser, so fließt auch der Utcubamba zwischen steilen Talwänden, doch läßt er an seinen Ufern mehr Raum für Felder und Ortschaften. In der Gegend von Chachapoyas liegt sein Bett 1600 bis 1700 m, an der Mündung in den Marafion 369 m hoch. Die Stadt Chachapoyas breitet sich bei 2330 m auf dem Boden eines Hochbeckens aus und ist durch einen abschüssigen Pfad mit dem nahen Utcubamba-Tale ver- bunden. Die Formen des Gebirges sind im Departamento Amazonas vor- herrschend sanft und abgerundet, schroff nur an den Rändern der Zentral- cordillere und in wenigen tieferen Tälern des inneren Teils. Um von Chachapoyas nach Cajamarca zu gelangen, verfolgt man den Utcubamba tal- aufwärts bis zu seinen Quellen, steigt an steilen Hängen empor zum Passe Callacalla (3600—3700 m) und dann hinab nach Balsas am Maraion. Weni- ger hoch, nur bis 3300 oder 3400 m, erhebt sich ein Weg, welcher von dem friher erwähnten Tupen aus den Marafion mit dem Utcubamba verbindet. Nach Osten ist aus der Zentralcordillere nur ein Ausgang gebahnt, nämlich auf der Linie Chachapoyas—Moyobamba. Die Reise beginnt mit einem Ab- stieg bis 1800 m, in das Tal eines rechtseitigen Zuflusses des Utcubamba; sie führt dann durch das als Weideland dienende Hochbecken von Molinopampa (2250 m) und an kleinen Seen vorüber auf den 3540 m hohen Paß Pisco- huaüuna (»Der Vögel Tod«), womit der Rand der Zentralcordillere erreicht ist. Über beständig durchweichten' Waldboden und stellenweise abschüssiges Gelände gelangt man nun hinab in die bergumkränzte Ebene von Moyo- bamba (860 m). — In der Gegend, wo der Marafion rechts und von Süd- osten her den Utcubamba, links und von Nordnordwesten her den Chin- chipe aufnimmt, gibt er seine bisherige Stromrichtung durch eine Wendung nach Nordosten auf; er durchbricht nunmehr mit Stromschnellen und kleinen Wasserfällen in einer Reihe von Felsentoren oder »Pongos«, zuletzt im Pongo de Manseriche, die Zentralcordillere und die Ostcordillere. Verglichen mit der zentralen und der westlichen Kette der Maraion-Anden ist die Ostcordillere ein sehr niedriges Gebirge: über 2000 m dürfte sie nur selten und um ein weniges hinausragen. Im äußersten Süden, wo sie sich wahrscheinlich am höchsten erhebt, überschreitet man sie auf dem Wege, gen... I. Kapitel. Orographie und Hydrographie. 51 welcher Huanuco mit der deutschen Kolonie im Pozuzotale verbindet. Der Pozuzo und die ihm von der Ostcordillere zufließenden Bäche gehören zum Gebiet des Palcazu, der sich mit dem Pichis zum Pachitea vereinigt. Dieser Strom ergießt sich in den Ucayali und ist schiffbar, ebenso wie die unteren Teile seiner beiden Quellflüsse. Zwischen 9”/, und 6°/, s. Br. ist die Ost- cordillere fast unbekannt. Bei Tingo Maria (9° s. Br.) beträgt nach G. For- SELIUS (Boletin de la Sociedad geografica de Lima Bd. 19 [1906] p. 260) die Höhe der Kette 2460 m. Vom Ucayali durch weite Ebenen getrennt, begleitet die Ostcordillere das rechte Ufer des Huallaga, bis sie unter 6°/, s. Br., in der Nähe von Tarapoto, sich nach Nordwesten wendet und so den Huallaga zum Durchbruch zwingt; das Gebirge wird hier Cerros de Otafiahui genannt. Jenseit des Huallaga-Durchbruchs scheidet eine Ebene, in welcher bei 860 m am Flusse Mayo die Stadt Moyobamba liegt, die Östcordillere von der Zentralcordillere. Dann wird die Sonderung der bei- den Ketten undeutlich. Ein alter Handelsweg vermittelt über die Ostcordillere hinweg den Verkehr zwischen Moyobamba und dem Amazonenstrom: Man gewinnt an sanft geneigten Hängen. bei 1600 m die Paßhöhe der Ostcordillere, die sogenannte Punta de la Jalca, woselbst die benachbarten, mit dichtem Gehölz bedeckten Gipfel kaum 200 m höher emporragen, gelangt dann in den Schluchten reißender Waldbäche bis auf 900 m hinab, erklimmt den Gipfel Icuti, ca. 1400 m hoch gelegen am Ende eines Seitenzweiges der Hauptkette, steigt hierauf steil abwärts in gewundene enge Flußtäler und erreicht schließ- lich bei 220 m Balzapuerto am Flusse Cachiyacu. Hier beginnt die Schiff- fahrt mit Canoas: der Cachiyacu führt zum Paranapura, dieser zum Huallaga bei Yurimaguas (170 m), dem Endpunkt des Dampferverkehrs aus dem Ama- zonenstrome. Den Aufenthalt in Yurimaguas benützte ich, um auch andere Teile der Ostcordillere kennen zu lernen und wanderte an der linken Seite des Huallaga nach Südwesten. Nach mehrtägiger Reise auf ebenem Lande sah ich plötzlich das Gebirge schroff emporsteigen, überschritt es auf einem 1300 m hohen Passe und kam durch das kleine Dorf San Antonio de Cum- baza nach der Stadt Tarapoto (374 m), die auf ziemlich ebener Fläche inmitten der Ostcordillere sich ausbreitet. Unweit davon nimmt der Huallaga seinen von Nordwesten kommenden Nebenfluß Mayo auf. Der Mayo dringt durch ein kleines Längstal in die Ostcordillere ein und ist hier reißend, während er weiter oben, um Moyobamba, eine weite Strecke ruhig dahingleitet und daher von vielen Canoas befahren wird. Durch den beständig durchweichten Boden für Maultiere fast unbenutzbar und auch für Fußgänger sehr beschwerlich ist der Pfad zwischen Tarapoto und Moyobamba. In der Östcordillere sich hin- ziehend und die Dörfer Lamas, Tabalosos und Roque berührend, senkt er Sich bald in Täler, bald hebt er sich auf die Kämme und Kuppen des Ge- birges, am höchsten zwischen Tabalosos und Roque auf dem Gipfel des Cerro de la Campana (1500 m). 52" Erster Teil. Die peruanische Küste ist eine Ebene, aus der Berge und kurze Ketten schroff herausragen, bald isoliert, bald in Zusammenhang mit dem eigentlichen Andenzug; sie dürften als Teile der sogenannten Küstencordillere zu betrachten sein. Zu ihren höchsten Erhebungen gehören der Cerro Criterion (1770 m) südlich von Ica und der gleich hohe Cerro Darwin unter 10° 30’ s. Br. Die Breite des Küsten- landes schwankt außerordentlich. Während bei Mollendo und anderwärts das Gebirge nur einen schmalen Streifen ebenen Landes übrig läßt, erstreckt sich bei Ica und vor allem südlich von Payta, in der ı50 km breiten Wüste Sechura, die Küstenebene weit landeinwärts. Der beständig wehende Süd- wind erzeugt an vielen Stellen, so um Ica, Lima und Pacasmayo, schr regel- mäßig gebaute, halbmondförmige und darum Medanos genannte Sanddünen, die mitunter 80 m hoch werden. Die wichtigsten Flüsse der peruanischen Küste wurden bereits erwähnt. Zwar können sie wegen geringer Tiefe und reißenden Laufes für den Verkehr nicht benutzt werden, jedoch sind sie in- sofern wertvoll, als sie in diesen regenarmen Gegenden die künstliche Be- wässerung des Bodens und damit den Ackerbau ermöglichen. Der Wasser- gehalt der Küstenflüsse wird natürlich in hohem Grade beeinflußt von den Jahres- zeiten in den oberen, niederschlagsreicheren Gebirgsregionen und der Entfernung zwischen letzteren und’ der Mündung. Ganz allgemein gelangen somit im Sommer, der Regenzeit des Gebirges, größere Wassermengen zur Küste als während des Winters; ferner sind die meisten Flüsse Südperus, woselbst durch die allmähliche Abdachung der Anden, stellenweise auch durch die Breite des- Küstenlandes der Weg von der Quelle zum Meere sehr lang wird, wasser arm, und dasselbe gilt im äußersten Norden vom Rio de Piura, welcher sich durch die große Wüste Sechura windet. Dieser sowie der Rio de Ica er- reichen im Winter überhaupt nicht das Meer. 2. Kapitel. Geologie. Alte, jedenfalls vormesozoische Gesteine begleiten die Küste. Im Süden bilden sie eine zusammenhängende Zone auf dem Festland; im mittleren und nördlichen Teile Perus sind sie nur an wenigen Stellen, z. B. als Schiefer bei Pacasmayo und Payta, sichtbar, sonst aber vom Meere bedeckt. Abgesehen von diesem Küstenstreifen beschränken sich die älteren Gesteine auf den östlichen Teil der peruanischen Anden. Wir finden hier granitische und silurische Gesteine, ferner Kohlenkalk und Kohlensandstein. Der Westen A a 2. Kapitel. Geologie. 93 hingegen ist in der Hauptsache mesozoisch. Dieser mesozoische Abschnitt wiederum pflegt sich -in der Weise zu gliedern, daß an der Ostseite marine Sedimente (Tonschiefer, Sandsteine, Quarzite, Kalke und Mergel), an der West- seite Eruptivgesteine überwiegen. Zu den letzteren gehören außer den meso- zoischen Porphyriten, die am weitesten verbreitet sind, die jüngeren, wohl meist tertiären Diorite und Andesite. In der Cordillera blanca verdienen ter- tiäre Granitdurchbrüche deshalb Beachtung, weil sie einige der höchsten Gipfel, z. B. den Huascarän, hervorgebracht haben. Bei einer Durchquerung der mittelperuanischen Anden unterschied STEIN- MANN" zwischen Lima und Chanchamayo sechs geologische Zonen: ı. Granit- und Tertiärzone der Küste. 2. Erste Zone der mesozoischen Sedimente. 3. Diorit-Zone. 4. Zweite Zone der mesozoischen Sedimente, in porphyritischer Fazies. 5. Dritte Zone der mesozoischen Sedimente, in Kalk- fazies. 6. Zone der Schiefer und Granite. ı. Die erste Zone verbirgt sich bei Lima unter dem Meere, zeigt sich aber weiter im Süden, auf den Chincha-Inseln und von Pisco bis über Mollendo hinaus. Granit herrscht vor. Er wird durchdrungen von Gängen und unregel- mäßigen Massen mesozoischen Porphyrits. Auf dieser Unterlage ruhen tertiäre Sande und Tone. 2. Von der Lorenzo-Insel bis zum Hügel San Cristobal bei Lima erstreckt sich die zweite Zone. Die mesozoischen Sedimente zeigen sich als mächtige Folge von Sandsteinen, Tonen und kalkarmen Schiefern; vereinzelt treten überdies dünne Kalkbänke auf. Stellenweise werden auch diese Gesteine von mesozoischen Porphyritgängen durchsetzt. 3. Der Diorit charakterisiert die dritte, von Lima bis gegen Matucana (2374 m) reichende Zone. Er hat gewöhnlich helle Farbe und verwittert zu großen gerundeten Blöcken. Wahrscheinlich gehört er der Tertiärzeit an. Mesozoische Sedimente, unter denen der Diorit erstarrt, nahmen ehemals diese Gegend ein, sind aber heute bis auf unbedeutende Reste verschwunden. 4. Die vierte und fünfte Zone bestehen aus mesozoischen Gesteinen. Erstere, die Porphyrit-Fazies, umfaßt den oberen Teil der Westflanke und die Gipfelregion der westlichen Cordillere. Porphyritische Decken, Conglomerate, Sandsteine und Tuffe dominieren. Dazwischen fügen sich stellenweise dünne Kalklagen. Ferner trifft man hier und auch im westlichen Teile der folgenden Zone viele Eruptionen quarzführender Andesite, und mit ihnen steht der Erz- reichtum dieser Gegenden in ursächlichem Zusammenhang. 5. Die fünfte Zone, welche auf der Innenseite der Westcordillere bei Yauli (4090 m) beginnt und östlich von Tarma (3050 m) endet, wird von mesozoischen Kalken (Jura und Kreide) gebildet. Als Einschaltungen von geringem Umfang wechseln Sandstein- und Tonlagen mit dem ! Observaciones geolögicas, efectuadas desde Lima hasta Chanchamayo. — Boletın del Cuerpo de Ingenieros de Minas del Peru Nr. 12. Lima 1904. (Deutsches Referat in: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Jahrg. 100, Bd. II, p. 265— 270. Stutt- gart 1907.) 54 Erster Teil. 6. In der sechsten Zone überwiegen die ältesten Schiefer und Quarzite nebst alten granitischen und porphyrischen Eruptivgesteinen. Der hin und wieder auftretende Kalk scheint zum Teil dem Carbon anzugehören. — Einige geologische Bildungen aus jüngerer Zeit, wie die Vulkane des Sü- dens, die Dünen und die Glacialphänomene, wurden bereits an anderer Stelle erwähnt. 3. Kapitel. Klimatologie. Da streng durchgeführte, längere Beobachtungsreihen kaum vorhanden sind, können die klimatischen Verhältnisse nur in ihren Grundzügen dargestellt werden. I. Wärme. ı. Das Küstenland. Bekanntlich ist an der ganzen peruanischen Küste ‘die Temperatur niedriger als nach der geographischen Breite zu erwarten wäre, Es gilt dies vor allem für die südliche Hälfte des Küstenlandes. Hann führt in einer Abhandlung, welche ich für den vorliegenden Abschnitt benutze ‘, folgende Beobachtungs- reihe aus der Hafenstadt Callao an: Callao (12° 4’ s. Br., 77° ı6' w. L. v. Gr.). Temperaturmittel und Extreme. Mittlere ya. Eh tägl. Mittel : Tägl. Absolute am p.m. pm. Extreme Amplitude Extreme Januar 20,3 32,3°7.308 18,0 24,1 21,0 6,1 14,2. 255 Februar (21,6) (22,4) (20,6) ER SE 21,6 6,9 ER5, 20,0 März 2,8. 206..00% 19,6 24,2 21,9 4,6 17:6. :.201 April 21,2 22,9. 20,8 18,7... 242 21,4 5,5 17,0 26,4 Mai 2008: aA: Io 17;0.. 22,6 19,8 5,6 14,8 24,3 Juni 9,3: 20,7 18,7 16,7 21,5 19,0 4,8 14,0 24,2 Juli 17,7 191 174 14,8 20,3 17,5 5,5 12,8 2,6 August 29,3 IB 1 14,9 19,5 17,2 4,6 1248 522,1 September 17,4 18,4 16,9 14,8 19,7 48 4,9 110.,220 Oktob 4 105 39,5 86,7: 21,18 18,4 54 13,6 22,0 November 19,7 20,5 18,4 15,9 22,0 18,9 6,1 24,7 ..4,2 ber 21,6 : 22,2 200 18,0 23,6 20,8 5,6 15,8: 26,5 19,8 20,9 190 16,9 22,3 19,6 55 12,5 27,3 * Die Temperatur von Callao. — PETERMANNs geographische Mitteilungen 1903, Heft V. 3. Kapitel. Klimatologie. 55 Diese Tabelle ist dem »Boletin de la Sociedad geogräfica de Lima« ent- nommen. Die Temperaturen hat DR. FEDERICO E. REMY festgestellt, der überdies ein Maximum-Minimum-Thermometer benutzte. Die Beobachtungen wurden in der Zeit von Oktober ı897 bis April 1900 ausgeführt, aber mehr- mals monatelang unterbrochen. Mit Rücksicht auf die Kürze der Beobachtungszeit hat HANnN die oben er- wähnten Temperaturmittel von Callao durch eine Berechnung korrigiert, des- gleichen die in Lima bisher beobachteten. Hierbei ergaben sich folgende Monatsmittel: Callao: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 252.839 818 - -21,2:..7391:.°- 388 196.09, °.-07 8.180057 Lima: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 214 232 230.215 196 178 168 ı16,5*. 16,9 17,8 19,2 20,8* HANN bemerkt hierzu folgendes: »Die außerordentlich niedrige Temperatur von Callao tritt grell hervor bei einem Vergleich mit Port Darwin (Nord- australien) unter gleicher geographischer Breite: ; Wärmster Kältester Ort Breite Länge Monat Jahr Port Darwin 2395 ı30°’sr’E 29,1 Nov. 23,7 Juli 2753 Callao ie .4 8 77.10.09 21,8 März 17,1 Aug. 19,6 Die Temperaturdifferenz beträgt im Jahresmittel 7,7°, sie ist am kleinsten im Juli (6,1°), am größten im Oktober, wo sie 10,8° erreicht! (Port Darwin 29°, Callao 18,2°%). Die Temperaturmittel von Port Darwin sind wahre Mittel, dagegen jene von Callao wohl noch um 0,3° bis 0,4° zu hoch. Die mittleren Jahresextreme sind in Port Darwin 38,4° und 15°, in Callao etwa 27,3° und 12,5°. Die Sommerwärme ist an letzterem Orte ganz besonders herabgedrückt. Unter 12° Breite Temperaturmaxima wie etwa im nördlichen Schottland!« Interessant ist die von HANN hervorgehobene Gleichmäßigkeit der Tempe- ratur über mehrere Breitengrade hinweg. Die Temperatur von Mollendo ist wahrscheinlich nur um */,° niedriger als die von Callao, welches um 5 Breiten- * Später (Meteorologische Zeitschrift, Heft 6, 1907, p- 275) korrigierte HANN diese Monats- mittel folgendermaßen: Callao: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 205 212 216 210 194 186 17,2 169 169 17,9 18,4 20,3 19,2 ® Lima: Jan. Febr. März Apr Mai Juni Juli Aug. Sept, Okt. Nov. Dez. Jahr 217 230 227 2nı 189 167 159 159 163 16,6 188 210 190 56 Erster Teil. grade nördlicher liegt. HANN führt später (Meteorol. Zeitschr., Heft 6, 1907) folgende Mittel an: Mollendo (17° 5’ S. Seehöhe: 24 m): Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug, Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 21,9. #54 :.212.7200: .18,6. 168 218,6 195 169 -ı69 190 20,5: 1.6 In der nördlichen Küstenhälfte dürfte allerdings die Abstufung ausgeprägter sein als zwischen Mollendo und Callao. Trujillo, etwa unter 8° S gelegen, gilt allgemein als wärmer wie Lima, und noch höhere Temperaturen scheinen in der Gegend des Hafens Payta (5°S) zu herrschen. Schon ANTONIO DE ULLOA, der um die Mitte des ı8. Jahrhunderts die peruanische Küste von Tumbez bis Lima auf dem Landwege bereiste, hob hervor‘, daß sich von Trujillo südwärts ein deutlicher Unterschied zwischen Winter und Sommer be- merkbar mache, indem man in der ersteren Jahreszeit die Kälte und im Sommer die Hitze empfinde. Der stärkere Einfluß der geographischen Breite auf die Temperaturverhältnisse im Küstenlande Nordperus beruht zum Teil wenigstens darauf, daß die Bewölkung geringer ist als im Süden. Dement- sprechend wird der Gegensatz in der Wärmeverteilung am deutlichsten zu der Zeit, wo die Bewölkung im Süden das Maximum erreicht, d. h. während des Winters. Die Abkühlung der peruanischen Küste wird bewirkt durch die niedrige Temperatur des Seewassers in der Nähe des Landes. Dort führt die Peru- oder Humboldt-Strömung das Wasser höherer südlicher Breiten äquatorwärts, und diese Tatsache hielt man früher für ausreichend zur Erklärung der so ge- ringen Luftwärme. Nun ist aber bei Callao unter 12° S die Temperatur des Meerwassers nicht höher, als bei Valparaiso unter 33° S, obwohl die Strömung, um diese Strecke zurückzulegen, 4 Monate braucht, ein Zeitraum, der eine be- trächtliche Erwärmung zulassen müsste. Offenbar bildet also die aus höheren Breiten kommende Meeresströmung nicht die alleinige Ursache des auffällig kühlen Klimas. Es ist vielmehr hierbei nach der Ansicht von Kapitän DiInK- LAGE, die viele Anhänger gefunden hat, der Passatwind im hohen Grade wirk- sam: In gewisser Entfernung vom Lande trifft der Passat das Wasser des Ozeans und treibt es nach Nord-Westen; zum Ersatz steigt an der Küste das Wasser der Tiefe empor, dessen Temperatur niedrig und auf weite Strecken gleichmäßig ist. Hierbei dürfte der Einfluß des Passats einerseits im Winter, wo dieser Wind am strengsten weht, größer sein als im Sommer, und andrer- seits in der Nähe des Äquators, wo die Stärke der Luftströmungen und die Beständigkeit ihrer Richtung nachläßt, sich vermindern. Es läßt sich dem- nach auch die gesteigerte Abkühlung im Winter, welche in der südlichen Küstenhälfte deutlich hervortritt, sowie die geringere Abkühlung der nördlichen Küstenhälfte während des ganzen Jahres mit der Auffassung DINKLAGES in Einklang bringen. 2 Relaciön histörica del viaje & la Amörica Meridional. Madrid 1748. Be es \ 1 3. Kapitel. Klimatologie. 57 Lima hat im Sommer zwar eine höhere, im Winter aber eine tiefere Tem- peratur als der Hafen Callao. Im Innern des Küstenlandes kommen wahrscheinlich stärkere durch nächtliche Wärmeaustrahlung bedingte Tagesschwankungen der Temperatur vor, als in unmittelbarer Nähe des Meeres. Die Blätter des Weinstocks und die Kapseln der Baumwollpflanze sterben mitunter innerhalb einer einzigen Nacht ab. Diese verderblichen Erscheinungen bezeichnen die Peruaner fälschlich als »Hielo« . oder »Heladas«, d. h. Eis oder Frost. Ihre Ursache dürfte nächtliche Wärme- ausstrahlung sein. Angeblich werden auch die Blätter der Kartoffel, die doch in Höhen zwischen 3000 und 4000 m ü. d. M. vorzüglich gedeiht, an der Küste durch die Heladas beschädigt. 2. Die westlichen Andenhänge und das interandine Gebiet ein- schließlich deren Gipfelregionen. Im untersten Teile der westlichen Andenhänge herrschen stellenweise ver- hältnismäßig sehr hohe Temperaturen. Besonders gilt dies für Mittelperu, während in Nordperu im Sommer abkühlende Regen und Nebel bis in tiefe Lagen gelangen, und in Südperu die außerordentliche große Trockenheit und Klarheit der Luft nächtlicher Wärmeausstrahlung förderlich ist. San Bartolome, bei ısır m an der Oroya-Bahn gelegen, erscheint dem aus Lima kommenden zu jeder Jahreszeit heißer als jene Stadt. Während der 3 Tage, die ich dort verbrachte, verspürte ich auch nachts keine erhebliche Abkühlung. Die tro- pischen Früchte der dortigen Gärten gelten als ausgezeichnet und werden denen Limas vorgezogen. Wichtig für das Verständnis der hohen Temperaturen von San Bartolome ist der Umstand, daß diese Ortschaft in einem tief ein- geschnittenen, engen Tale liegt, das tagsüber viel Wärme von den steilen, fast vegetationslosen Wänden erhält und durch seine Abgeschlossenheit gegen große Wärmeverluste geschützt ist. Derartige Täler werden für die meisten Ver- kehrsstraßen, welche die Küste mit dem Hochland verbinden, benutzt. Die Temperaturbeobachtungen, die von den westlichen Andenhängen vorliegen, sind sehr dürftig. In Matucana (2374 m) an der Lima-Oroya Bahn ist an- geblich die mittlere Temperatur 14,5°, im wärmsten Monat 19— 20°, im kältesten 10—11ı° und während des Winters das Minimum 6,7°, das Maximum ı6°. La Joya (16°%46 S 1260 m), in der Wüste zwischen Mollendo und Arequipa, hat nach Hann folgende (korrigierte) Temperaturmittel: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr Fr EB. 05 IE at der. I. 166: 159 .:36,7: 270. 205 Für eine unweit Arequipa errichtete Station des Harvard-Observatoriums (16° 22° S, 2449 m) berechnet Hann auf Grund der ihm zugegangenen Daten folgende Temperaturmittel von 3—4 Jahren: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Noy. Dez. Jahr mo 1 1 he 158 158 158 154 Mittlere Jahresextreme der Temperatur 26,4° und 2,5. 58 Erster Teil. Im interandinen Gebiet erhalten enge und tiefe Täler ein noch heißeres Klima als an den Westhängen, entsprechend der weit größeren Abgeschlossen- heit. Es gilt dies vor allem vom Tale des Maraüon um den 7. Breitengrad. Jäh abfallende Bergwände erheben sich hier 2500 m über eine nur 100 m breite Talsohle, die goo m über dem Meeresspiegel liegt. Die Nächte, welche ich dort verbrachte, gewährten nicht die geringste Erfrischung. MIDDENDORF las in der Nacht vom 31. Mai zum ı. Juni um ı h 26° und um 6h 27,5° von seinem Thermometer ab. In höheren Lagen des interandinen Gebiets hat R. COPELAND’ am Titicaca-See folgendes ermittelt: Puno (3840 m ü.d. M. 15° 50’ S) 20. März 15. Tr 9. Mai ‚28. Februar bi bis i Jahreszeit is 4. April 8. ir 2. Juni 15. März Mittel 9,2 8,0 7,6 2,9 Mittl. Min. 2,1 ; ; 0,4 —1,7 >» Ma. 16,4 15,6 14,5 10,4 Abs. Min. r;2 0,3 1,6 —3,8 > Max. 18,8 18,7 17,9 14,2 Von weitgehendem Einfluß auf die Pflanzenverbreitung ist zweifellos die Lage der unteren Grenze nächtlicher Reifbildung. Zwischen dem 9° und 10° s. Br. verläuft jene Linie im westlichen Teil der Anden etwa bei 3000 m Meereshöhe: In der Stadt Huaraz, die bei 3027 m zwischen den beiden Zweigen der West-Cordillere liegt, kommt, wie mir dortselbst von glaubwürdigen Per- sonen erzählt wurde, während der Monate Juni bis August Reifansatz auf Blättern und die Bildung dünner Eiskrusten über Pfützen vor, beides jedoch ziemlich selten, nur in außergewöhnlich kalten Nächten und nur in den äußeren, durch Felder unterbrochenen Teilen der Stadt. Unweit Huaräz beobachtete ich selbst am Morgen des 3. Juli 1903 bei 3350 m Meereshöhe starke Reif- bildung, die hier in der Trockenzeit bereits eine gewöhnliche Erscheinung sein dürfte. Im westlichen Teil der nordperuanischen Anden sah ich bei der Silberschmelze La Tahona (etwa 3100 m hoch und unterhalb der Stadt Hual- gayoc [ca. 6° 40’ 5] gelegen), Anfang Juli 1904 reifbedeckte Vegetation. Die Felder an der südperuanischen Stadt Urubamba (2987 m, 13° 205) im Tale des gleichnamigen Flusses fand ich während eines 20-tägigen Aufenthaltes im Monat Juni fast an jedem Morgen mit dickem Reif besetzt; der Himmel war in diesen Fällen klar, und nur an wenigen Tagen, wo bereits am frühen Morgen starke Bewölkung auftrat, unterblieb die Reifbildung. Die Reifgrenze sinkt in Süd- peru, tiefer als im mittleren und nördlichen Teil des Landes, und. dies ist nicht nur der größeren Entfernung vom Äquator, sondern auch der größeren Trocken- heit des Winters, welche die nächtliche Wärmeausstrahlung begünstigt, zuzu- schreiben. Nach ANTONIO DE ULLOA kommt in dem 2363 m hoch gelegenen * Experiments at high Elevation in the Andes. — CoPERNICUS, Bd. 3, p. 193— 231. Dub- lin 1883. 3. Kapitel. Klimatologie. 59 Arequipa während des Winters zuweilen Reif vor. Von welchen Luft- temperaturen an den erwähnten Orten die Reife begleitet sind, wurde nicht festgestellt. In der Gipfelregion Mittelperus habe ich selbst eine Reihe von Thermo- meterbeobachtungen ausgeführt, die ich bereits veröffentlicht habe und hier nochmals verwenden will. Die Temperaturen wurden gemessen mit dem trocknen Thermometer des Assmannschen Aspirations-Psychrometers. ı. Ort: Beamtenwohnhaus der Silbergrube » Alpamina» Meereshöhe: 4500 m. — Geogr. Breite: 11° 35’ S. 1904 7h 2h 9h 1904 „h 2h')| 9b 1904 7h | 2h gh 11. Febr o [6) o || 21. Febr. 05| 6,5 I 2. >. März i 5,5 I 1 a I 2 {6} 22:3 —1ıI 4,5 2 Zu a, 5 o 15. > Bl 6,5 2,51 23. >» |-2 [e) Er [6) 2 1—05 u I > 1,5 || 24. > I 6,5 1,5 Se ee 2 I I #5 I 5 SE 0511555: 0 6.» ı—ı 2 I 16, > —05 6 |—o0,;5| 26. > o 75| 2 8 o 0,5 I u: eh 8 I sg 05| 55 0,5 8. > 2 5 IE emir... 18. > a 5 l 28. > 05| 3 1,5 ne 0 4 ne 19. >» 0,5 4,5|—1,5|| 29. >» I I I to. :3 —ı 3,5 0,5 20. >» — 3,5* 6,5 1. März |—ı I o 11. o an SR. 2. Ort: Beamtenwohnhaus der Silbergrube »La Tapada« Meereshöhe: 4700 m. — Geogr. Breite: 11° 35’ S. 1905 7u:1.5B8 9h | 1905 „h 1 30.) 08 1905 7h | zh | oh 15. März a — [05] 25. Mäz | — ı 3,5] 0,5] 23. Aug. | — 6,5|—1 16. > —ı 3.211357 | — » |—2 ET 17. > — 05 3 I ar. a o 6 15|25. > j—25 15 |—2,5 18. >» I ee ae ea a 2 19. > 0,5 6,5 15|1|29. >» |—05 u wa a RE EEE Fran 3 Da ex 20:3 I 5 — 1,5|| 30. > I ne ee 28. > Pe 21,» et Be Bee gie» 1 3,5 0,5 || 29. > — o Zu 22... — 2 6,5 I r. April | — ı 4 |—055 2...» |—ı 6,51 2 » I—151 4| 05 24 >» o 5 I Im Süden dürften die mittleren Minima niedriger und die täglichen Schwan- kungen bedeutender sein als in Mittelperu, entsprechend der höheren Breite und geringeren Bewölkung. Über die Eisenbahnstation Vincocaya, nahe dem höch- sten Punkt der Strecke zwischen Arequipa und dem Titicaca-See gibt R. Co- PELAND folgendes an: m. * Literaturverzeichnis Nr. 158 und 160. 60 Erster Teil. Vincocaya Breite: 15° 54’ S. Meereshöhe: 4380 m, 6.—27. Juni. Mittel: —2,4°. — Mittl. Min.: — 11,9. — Mittl. Max.: 8,4°. Abs. Min.: — 13,9°. — Abs. Max. 10,0° Hann (Literaturverzeichnis Nr. 35) ermittelt nachstehende Werte: Vincocaya 15° 40’S. Meereshöhe: 4377 m. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 42 "4,8 4,0 3 1,6 —0,8 —06 1,6 3,3 5,0 5,9 4,3 3,0 Die Intensität der Sonnenstrahlung wurde in der mittelperuanischen Gipfel- region von mir, in der südperuanischen von R. COPELAND untersucht. Meine Messung ergab: Ort: Anden über Lima, am Beamtenwohnhaus der Silbergrube »La Tapadae, ei 4700 m Meereshöhe. Zeit: 1905, 23. August, ı h pm. Schwarzkugelthermometer im Vacuum. ck The Trockenes rmometer des FERN RR Aestelise- Piychrötuetens ” Bewölkung Ch a a a a je Differenz der N Tälhperntiifeh a ey. Der Insolationsbetrag ist hierbei verhältnismäßig gering ausgefallen, weil die Witterung nicht besonders günstig war. Dagegen sah COPELAND in Vincocaya das Schwarzkugelthermometer 8—9° über den örtlichen Siedepunkt des Was- sers (85,5°) steigen. Während meines Aufenthaltes im Tapadahause untersuchte ich auch die Temperatur der Bodenoberfläche und zwar auf einem schmalen, vegetations- losen Bergkamme. Der Boden war hier erdig-steinig und von gelblicher Färbung. Seine Oberfläche zeigte am 23. März, zwischen 2 und 3 Uhr nach- mittags, eine Erwärmung von 12° über die Lufttemperatur. 3. An den östlichen Andenhängen muß gemäß den später zu be- sprechenden Niederschlagsverhältnissen, dem hierdurch bedingten Überwiegen der Gehölze in der Vegetationsdecke und dem vollständigen Fehlen ozeanischer Einwirkungen die Wärmeverteilung eine ganz andere sein, als an der westlichen Abdachung und auch gegenüber dem größten Teil des interandinen Gebietes ein erheblicher Unterschied bestehen. In den tieferen Lagen herrschen die der geographischen Breite entsprechenden hohen Temperaturmittel. Hier so- wohl wie auch weit hinauf bis in die Gipfelregion oder deren Nähe wirkt größeren WäreiESCH WERD die starke Bewölkung entgegen. In einer ge- wissen Höhenlage, etwa zwischen 2500 und 3500 m ist das Klima infolge der anhaltenden Nebelbildung Siena verhältnismäßig kühl, und dies gilt in Nord- peru nicht nur für die atlantische Seite des Gebirges, sondern auch für das 7 Fi A 3: Kapftel. Klimatologie. 61 interandine Gebiet und die pacifischen Hänge. Hann (Meteor. Zeitschrift Heft 6 1907) stellt fest, daß »die Hochebene von Peru« trockener und wärmer ist als jene von Quito (Ecuador) in gleicher Höhe (2850 m). II. Atmosphärische Feuchtigkeit‘. Die Verschiedenheiten in der Verteilung der Niederschläge treten am schärfsten hervor bei einer Durchquerung des Gebirges von der Küste bis zum Ostfuß, oder mit andern Worten die Regenzonen sind Streifen, die in an- nähernd meridionaler Richtung verlaufen. In der südlichen Hälfte Perus grenzt an das Meer die Zone der Winter- und Frühlingsnebel, dann folgt im Osten die niederschlagslose Binnenlandzone und schließlich als breiteste die Sommer- regenzone, in deren äußerstem Osten sich die jahreszeitlichen Gegensätze ver- wischen, indem auch während des Winters Niederschläge häufig vorkommen. Ähnlich verhält sich die nördliche Hälfte, nur fehlen die Winter- und Frühlings- nebel der Küste, die dort nur alle 5—ı2 Jahre Niederschläge empfängt; diese sind aber echte Regen, nicht Nebel und fallen während des Sommers. Wäh- rend so an der Küste der Norden trockener ist als der Süden, zeigt sich im allergrößten Teile des Sommerregengebietes das umgekehrte Verhältnis: eine Zunahme des Regenreichtums nach Norden hin; nur im äußersten Osten dieser Zone scheinen sich die Gegensätze zwischen Nord und Süd zu verlieren. ı. Die Zone der Winter- und Frühlingsnebel. Diese Nebel, in Peru »garuas« genannt, bewirken natürlich nur eine geringe Bewässerung des Bodens. HAnN’ gibt für Lima folgende Durchschnittsmengen der Niederschläge in mm an: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr I o o o 4 9 10 8 7 3 o o 41 MIDDENDORF? schreibt: »Wo der Nebel den Boden berührt, läßt er einen feinen Niederschlag fallen — garrua genannt — der zuweilen zu staubartigem prühregen wird. Dieser ist reichlich genug, um Straßen und Wege kotig zu machen, wird aber nicht vom Winde getrieben und hat daher nicht die Kraft, die von ihm befeuchteten Gegenstände abzuspülen und zu reinigen. Der Staub des Sommers, der die Blätter der Bäume und Pflanzen bedeckt, wird nicht abgewaschen, sondern zu nassem Schmutz, der später zu Krusten ver- trocknet... .. Folgt einmal eine Reihe sehr nasser Tage, in welchen der neblige Niederschlag nur auf kurze Zeit unterbrochen wird und keine Zeit hat wieder abzutrocknen, so wird man in unangenehmer Weise an das Fehlen der Dächer ——. : Neuere Arbeiten, welche die Verteilung der Niederschläge in Peru zusammenfassend be- handeln: A. HETTNER: Regenverteilung, Pflanzendecke und Besiedlung der tropischen Anden. Berlin 1893 (RıchTHorEN-Festschrift,. — A. WEBERBAUER: Grundzüge von Klima und Fee verteilung in den peruanischen Anden. Dr. A. PETERMANNS Geogr. Mitteilungen 1906, Heft V. 2 Handbuch der Klimatologie, Bd. IL Stuttgart 1897. 3 Peru, Bd. I. Berlin 1893. 62 Erster Teil. erinnert. Die Lehmschicht, welche dieselben vertritt, wird dann allmählich durchweicht, und das Wasser fängt an in die Zimmer zu dringen.« Unter der Einwirkung der Garuas entwickelt sich eine rasch vergängliche Kräuter-Vege- tation, die sogenannten Lomas, deren Erscheinen, Ausdehnung und Dichtig- keit als Maßstab für die zeitliche und örtliche Verteilung jener Niederschläge dienen können. Ich wiederhole hierzu eine Stelle aus meiner oben (S. 61 Anm.) erwähnten Abhandlung: »Die Verteilung der Küstennebel wird in hohem Grade durch die Reliefformen des Landes beeinflußt, und dementsprechend ist die Sonderung von Garuagebiet und regenloser Zone bald mehr bald weniger deutlich ausgeprägt. Im südlichsten Peru, an der Eisenbahn Mollendo-Are- quipa, verläuft die Grenze bei der Station Cachendo. Diese liegt ı000 m hoch und am westlichen Rande einer Hochebene, zu welcher die Bahn an steilem Abhang vom Meeresstrand her emporsteigt. Unvermittelt, fast gerad- linig trifft hier die grüne Loma mit dem nackten Sandboden der Hochebene zusammen, und ebenso schroff sondert sich an derselben Stelle der kühle Nebelschleier der Garua von der sonnendurchglühten Atmosphäre der Wüste. Derartig schroffe Gegensätze fehlen längs der andern großen Gebirgsbahn Perus, der Lima-Oroya-Linie. Dieselbe durchschneidet, ehe sie das Gebirge erreicht, eine breite, sanft ansteigende Küstenebene, welche von vereinzelten Hügelketten durchzogen wird. Je weiter man sich vom Meeresstrand entfernt, desto mehr sieht man Nebel und Loma sich auf die Kämme und Kuppen jener Hügelketten zurückziehen, bis schließlich auch die Höhen kahl und wolkenfrei werden«. Häufig hat man die Winternebel als eine längs der ganzen perua- nischen Küste auftretende Erscheinung geschildert und von den Lomas be- hauptet, daß sie sehr zerstreut vorkämen und ihre Verteilung in den ver- schiedenen Jahren eine sehr ungleiche sei. Ich glaube, daß diese Darstellung einer Berichtigung bedarf und ich nicht fehl gehe, wenn ich die Lomas und da- mit auch die Winternebel als eine geographische Eigentümlichkeit anspreche, durch welche sich die südliche Küstenhälfte Perus von der nördlichen unter- scheidet. ö Der Wechsel trocknerer und feuchterer Jahre mag wohl in einem gewissen Übergangsgebiet, etwa zwischen dem 8. und ı1. Breitengrad, große und augen- fällig Unregelmäßigkeiten |im Erscheinen der Loma-Vegetation zur Folge haben, dürfte aber weiter im Süden nur in der Dauer der Vegetationsperiode und in der größeren oder geringeren Dichtigkeit des Pflanzenwuchses zum Ausdruck gelangen. Unter dem ı2. und 17. Breitengrad (Lima bezw. Mollendo) sind Garua und Loma als alljährlich wiederkehrende Erscheinungen allbekannt. Zwischen dem ı5. und 16. Breitengrad studierten TAFALLA und später RATIMONDI die Flora der Lomas um Atiquipa. Der letztgenannte Forscher sah bei einer andern Küstenreise Lomas um Chancay (11°35’), Huacho (rı°ı0’) und Pativilca (10°%45’). Die Ursache der Nebelbildung ist in Peru wie auch anderwärts (z. B- Südwestafrika) das kalte Küstenwasser. 2. Die trockene nördliche Küstenhälfte scheint ihre Südgrenze um den 8. Breitengrad zu erreichen. Bei einem Besuch der Provinz Trujillo, welche 3. Kapitel. Klimatologie. 63 jener Breitengrad durchzieht, wurde mir erzählt, daß dort die Hügel in manchen Jahren während der Zeit von Juni bis September ein wenig ergrünen, was in der nördlich angrenzenden Provinz Pacasmayo nie vorkomme. Ein Bewohner der Provinz Chiclayo (um den 7. Breitengrad) teilte mir mit, daß Garuas und Lomas dort unbekannt seien. Nach MIDDENDORF allerdings sollen bei Piura (um den 5. Breitengrad) auf den Hügeln die Winternebel dichte Vegetation er- zeugen (Peru, Bd. II S. 5 und 421); hier liegt aber wohl eine Verwechselung mit tief herabreichenden Nebeln des Sommerregengebietes vor. Daß sommer- liche Regen in vereinzelten Jahren die Trockenheit unterbrechen, die für ge- wöhnlich im nördlichen Küstenlande herrscht, wurde bereits erwähnt. Nach ANTONIO DE ULLOA folgen in dem sehr heißen und trocknen Tumbez (zwischen 3° und 4° s. Br.) auf vieljährige Dürre Regen von monatelanger Dauer. In dieser Gegend liegt die klimatische Grenze zwischen den Küsten Perus und Ecuadors. Unter 5° Südbreite, um Piura, ziehen einmal in 5—6 Jahren einige Regenschauer von den Bergen her über die Küste und diese Bewässerung reicht aus, um eine üppige, allerdings nur wenige Wochen grünende Pflanzen- decke ins Leben zu rufen‘. In Chocope bei Trujillo (unter 8° s. Br.) regnete es nach ANTONIO DE ULLOA im Jahre 1726 vierzig Tage hintereinander, und zwar von 4 oder 5 Uhr nachmittags bis 4 oder 5 Uhr morgens, während in der andern Hälfte des Tages heiterer Himmel herrschte. Zwei Jahre später trat eine kürzere Regenperiode ein, die 1ı—ı2 Tage umfaßte*”. — Die extreme Niederschlagsarmut der nordperuanischen Küste ist noch nicht befriedigend er- klärt und dürfte durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren zustande- kommen. Man könnte sich vorstellen, daß der ablandige Wind (Passat), der in einiger Entfernung von der Küste (80—ı60 km) bemerkbar wird, aber in jenen Breiten schwächer und weniger regelmäßig weht als weiter im Süden, zwar den größten Teil des über dem Ozean gebildeten Wasserdampfes vom de wegzutreiben vermag, aber nicht genügende Kraft besitzt, um das Auf- steigen kalten Tiefenwassers an der Küste im gleichen Maßstabe zu bewirken wie im Süden; so niedrig wie hier dürfte überdies die Temperatur der tieferen Wasserschichten im Norden kaum sein. Durch eine höhere Temperatur des Küstenwassers wird aber über diesem die Verdichtung des Wasserdampfes zu Nebeln eingeschränkt und damit die Wasserdampfmenge vermehrt, welche die Seewinde landeinwärts tragen können. Die Verdichtung vollzieht sich dann an den Abhängen des Gebirges. Daß gerade in Nordperu, vor allem an der Wüste Sechura, das Gebirge sich sehr weit vom Meere entfernt und die breite Küstenebene auf weite Strecken keine Unterbrechung durch Berge oder Hügel erhält, ist bei der Beurteilung der dortigen Niederschlagsverhältnisse ebenfalls zu berücksichtigen; was die Atmosphäre an Wasserdampf enthält, wird durch die Abhänge der Anden sozusagen angezogen und verbraucht. Endlich wird en The Coast Desert of Peru. Bull. Americ. Geogr. Soc. Vol. 28. 1895. * Vgl. ALFRED F, SEARS h i beobachteten Regenjahre gibt Lima, Ba. 4, 1895, p. 241-258). 64 Erster Teil. dadurch, daß über der Küste und dem angrenzenden Meeresstreifen südliche und südwestliche Winde vorherrschen, trockenes Klima begünstigt, eine Wirkung, die sich nach Norden hin steigern dürfte. 3. Die regenlose Binnenlandzone Zentral- und Südperus. Ein Gebiet, in dem Niederschläge so selten sind, daß man es kurz als regenlos bezeichnen kann, liegt auch an der pacifischen Seite der mittel- und südperu- anischen Anden, reicht aber daselbst nicht bis ans Meer, sondern wird von diesem durch die Garuazone getrennt. Wie in andern excessiv trockenen Gebieten fallen auch hier ausnahmsweise Regen und sind dieselben zwar von geringer Dauer, aber meist ausgiebig, nicht selten wolkenbruchartig. Diese Regengüsse der Wüste werden, soweit sie heftig und zerstörend auftreten, in Peru huaicos genannt. Sie können im Erdreich Risse hinterlassen, die an ausgetrocknete Flußbetten erinnern. In der Gegend von San Bartolom& (1500 m) wird die Lima— Oroya-Bahn fast alljährlich ein- oder zweimal von einem huaico unterbrochen. 4. Die Sommerregenzone. a) Die westlichen Andenhänge. Die Meereshöhe, in welcher die Grenze zwischen der regenlosen Zone und dem Sommerregengebiet liegt, steht in be- merkenswerter Abhängigkeit von der geographischen Breite. An der Eisen- bahn Mollendo—Arequipa (Südperu) verläuft jene klimatische Scheidelinie bei 2200 m, an der Lima—Oroya-Bahn (Mittelperu) bei 1600— 1800 m, in der Pro- vinz Pacasmayo unter 7° 8's. Br. bei 1000—1200 m und weiter im Norden vielleicht noch tiefer. Während unterhalb Arequipa zwischen 1000 und ı800 m sich eine wasserlose, pflanzenleere Wüste ausbreitet, trägt die gleiche Höhen- region in der Provinz Pacasmayo reichliche Vegetation, im oberen Teile wäh- rend der feuchten Jahreszeit sogar üppige Kräuterbestände und dichte Strauch- gruppen; ich befand mich hier im Februar ı903, während ich von 2400 m bis zu 1400 m Meereshöhe hinabstieg, fortwährend in feinem Nebelregen und sah bei 1200 m die Maultiere in dem durchweichten Wege bis an die Knie versinken. Je weiter nach Norden, desto tiefer liegt also die untere Grenze der Sommerregen an den westlichen Abhängen der Anden. Überall sieht man die Häufigkeit der Niederschläge mit der Höhe zu- nehmen und zwar bis in die Gipfelregion hinauf. Als ich im August des Jahres 1905 von Lima aus nach den Hochanden hinaufreiste, fand ich bis zur Höhen- lage von 3700 m die Vegetation vollständig oder größtenteils im Ruhezustand, bei 4500 m hingegen in einer Frische, die ich zu jener Zeit nicht erwartet hatte. Die Niederschlagsmenge allerdings dürfte in geringerer Höhe ihr Maxi- mum erreichen. Die Regen, welche Arequipa (2363 m) erhält, kommen von der Landseite her und fallen von Anfang Januar bis Ende März. Der Regenfall tritt haupt- sächlich nach 2 Uhr nachm. ein, während nachts und morgens klares Wetter überwiegt. Nach HANN (Meteorol. Zeitschr. Heft 6, 1907) erhält Arequipa fol- gende Regenmengen: Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 12: 208 12 14 3 3 o o o o Ei 148,5 | 3. Kapitel. Klimatologie. 65 Außerhalb der Regenzeit ist die Bewölkung sehr gering. In Matukana (2374 m) an der Lima—Oroya-Bahn dauert die Regenzeit von November bis April und pflegen die Niederschläge nachmittags zu beginnen. Im Dezember 1901 sah ich die Vegetation schon weit entwickelt, die meisten Pflanzen der dortigen Flora in Blüte und mit neuem Laub. In San Pablo (7° 9’ S. 2421 ü.d. M.) wurde mir mitgeteilt, daß es daselbst von Ende September bis in den April hinein regnet, mit einer Unterbrechung im November und einem Teil des De- zember; Februar und März sollen die Hauptregenmonate sein. Im Tale des Flusses Chancay, etwa unter 6° 40° s. Br. beobachtete ich am 2ı. u. 22. Mai bei 2800—2900 m Seehöhe und an den beiden folgenden Tagen bei 2100 bis 2200 m stundenlange Nachmittagsregen; am ersterwähnten Orte trat am 20., 2ı. und 22. Mai um 5 Uhr nachmittags dichter Nebel auf. Aus dem Ge- sagten ist ersichtlich, daß der Jahresabschnitt, über welchen sich die Niederschläge verteilen, nach Norden hin an Umfang zunimmt. Die für San Pablo angegebene Unterbrechung der Regenzeit von ı—2 Mo- naten ist wohl. kaum sehr scharf ausgeprägt. Immerhin aber bildet diese Er- scheinung bereits einen Übergang zum äquatorialen Regime, das bekanntlich durch zwei Regenzeiten charakterisiert wird. Auch hinsichtlich der Form der Niederschläge macht sich im nördlichen Teil der pazifischen Andenhänge eine charakterische Eigentümlichkeit bemerkbar: sie besteht in der häufigen Nebel- bildung. Die Nebel sind oft so dicht, daß man nicht zehn Schritte weit sieht und lagern hauptsächlich zwischen 2500 und 3000 m, dehnen sich aber im Höhepunkt der Regenzeit noch weiter aus, nach abwärts bis unter 1800 m. Der Wasserdampf, aus dem diese Nebel entstehen, kommt meines Erachtens hauptsächlich aus dem pazifischen Ozean. Wiederholt und in verschiedenen Monaten (Februar und Mai) geriet ich, von Osten her kommend aus heiterer, ‚sonniger Atmosphäre in dichten Nebel, nachdem ich den Abstieg an den west- lichen Hängen begonnen hatte. Immer zogen die Nebel von der Seeseite heran. Am frühen Morgen lagerten sie zu dichten Wolken geballt in der Tiefe, und erst zwischen zwei und fünf Uhr nachmittags erreichten sie die Höhenlage von 300o m. Vielfach habe ich den Eindruck gehabt, als sei hier im Norden der westliche Teil des interandinen Gebiets ein wenig trockner als die pazifischen Hänge. Stammen aber die hier fallenden Niederschläge aus dem Ozean, dann wird auch die Steigerung der Feuchtigkeit nach dem Äquator hin verständlich, worauf bereits hingewiesen wurde: im Norden ist die Ver- ichtung des ozeanischen Wasserdampfes zu Küstennebeln seltener als im Süden und daher bleiben dort größere Wasserdampfmengen zur Verdichtung an der Gebirgswand übrig. Die untere Grenze der Schneefälle in Mittelperu verläuft an den Westhängen und im interandinen Gebiete bei 3600—3700 m. Aber erst über 4000 m sind Schneefälle eine häufige Erscheinung. b) Die Gipfelregion. Meine Beobachtungen reichen nicht bis zu den höchsten Gipfeln, sondern nur bis zur Höhe von 4800 m, was jedoch für pflanzengeographische Zwecke Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 5 66 Erster Teil. ausreicht. Vom westlichen Teil der mittelperuanischen Anden glaube ich be- haupten zu können, daß über 4000 m Meereshöhe die Niederschläge häufiger, wenn auch wohl weniger ausgiebig sind als darunter und daß dieselben sich weniger streng auf den Sommer beschränken, wenngleich das Maximum in die Monate Januar, Februar und März fällt.. Schnee und Graupeln sind die cha- rakteristischen Niederschlagsformen; ersterer pflegt nicht in lockeren, großen Flocken, sondern in ziemlich kleinen und festen Partikeln zu fallen; die Graupel- körner erreichen höchstens den Umfang einer Erbse. Reine Regen kommen über 4400 m nur selten vor, häufig hingegen mit Schnee vermischte Regen. Was die Häufigkeit der Niederschläge und ihre Verteilung auf die Tagesstunden anbelangt, so ergeben meine Beobachtungen am Beamtenwohnhaus der Silber- grube Alpamina (Breite 11° 35’, Meereshöhe 4500) in der Zeit vom 8. Februar bis 21. März 1904 folgendes: Nur ein einziger unter diesen Tagen war von Niederschlägen gänzlich frei, 17 von Tagesanbruch bis ı2 h mittags. Bei der Silbergrube La Tapada, in der Nähe des vorerwähnten Ortes bei 4700 m ge- legen, waren vom ı2. März bis 6. April 1905 von 26 Tagen acht niederschlags- frei. Ebendaselbst fiel vom 23.—2g. August 1905 täglich Schnee. Der Schnee bleibt oft stundenlang, ja mitunter tagelang liegen. Nähere Angaben finden sich in meinem unter Nr. 158 und 160 des Literaturverzeichnisses genannten Ab- handlungen, wo auch die Bewölkung und relative Luftfeuchtigkeit berücksich- tigt ist. In Alpamina wurde die Bewölkung in der Zeit vom 8. Februar bis ı1. März 1904 dreimal täglich (7 h, 2 h, 9 h) notiert. Unter 99 Beobachtungen ergaben nur sechs eine Bewölkung des Himmels zu weniger ‘als der Hälfte, 88 eine solche zu mehr als der Hälfte. Unter den letztgenannten Fällen be- finden sich 55 von vollständiger Bedeckung. Völlig freier Himmel wurde nie gesehen. An demselben Ort betrug die relative Feuchtigkeit der Luft (ge- messen 7 h, 2h, gh vom ıı. Februar bis ıı. März 1904) in nur drei unter go Beobachtungsfällen weniger als 60 %, niemals weniger als 50%. In ı4 Fällen war die Luft völlig mit Wasserdampf gesättigt, in 14 enthielt sie 90—99, in 35 80—8g, in 14 70—79, in 10 60—69 % Wasserdampf. Im Süden dürften Regenzeit und Trockenzeit schärfer gesondert sein. Zu Vincocaya (4380 m) sind nach COPELAND von Mitte Dezember bis Ende März die Morgen ziemlich sonnig, während an den Nachmittagen sich Gewitterstürme einstellen mit Hagel, Regenschauer und zuletzt Schnee; nachts bleibt der Himmel bedeckt. Im Juni ist das Wetter heiter, vor allem morgens. In Nordperu ist die Gipfelhöhe sehr gering: um 6'/,° bleibt sie unter 4000 m und um 5'/, unter 3000, vielleicht sogar unter 2500 m. Nebel und kleinkörniger Hagel (oder Graupeln) sind die charakteristischen Niederschlags- formen. Schnee fehlt vom 7. Grad nordwärts. Um 6'/,°s. B. fallen die Hagel hauptsächlich von 3400 m aufwärts und scheinen zwischen 3400 und 3700 m häufiger vorzukommen als in der gleichen Höhenstufe Mittel- und Südperus. c) Das interandine Gebiet. Ähnlich wie an den pazifischen Hängen ist das Klima im Norden am feuchtesten, im Süden am trockensten; hierzu kommt noch überall eine geringe Steigerung der Feuchtigkeit in westöstlicher Ric | 4 \ ü ; i g ; B 3 3. Kapitel. Klimatologie. 67 tung. Nach COPELAND dauert die Regenzeit in Puno am Titicacasee von Ende Dezember bis Ende März und herrscht während der trockenen Monate meist sehr klares Wetter. Ähnlich verhält sich das Vilcanota- oder obere Urubamba- Tal; im Winter ist hier der Himmel fast wolkenlos blau, (nach Angabe HETT- NERS, die ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann). Am Nordrande des Titicaca-Hochlandes pflegen im August auf kurze Zeit Wolken, sogenannte ca- bafuelas aufzutreten, die sich manchmal in leichten Regen niederschlagen und dann als Zeichen eines feuchten Sommers gelten. Im August des Jahres 1905 bereiste ich die zweite Hälfte des Weges von Cuzco nach Sicuani bei feinem Regen, der von fünf Uhr morgens bis gegen Mittag anhielt. Heiterer Himmel während der Trockenzeit ist auch in Zentralperu die Regel. Dagegen hat der nordperuanische Winter reichliche Bewölkung und über 2000 m Meereshöhe auch öfters Niederschläge. In Chachapoyas (2330 m) notierte ich während eines Aufenthaltes vom 1.—7. Juli täglich starke Bedeckung des Himmels und kurze Regenfälle. Als ich später, von Ende Dezember bis Mitte Januar zum zweiten Male in Chachapoyas weilte, bemerkte ich eine Unterbrechung der Regenzeit durch eine Reihe von trockenen Tagen und erfuhr, daß diese Er- scheinung alljährlich wiederkehre und Verano del Nino (d. h. Christkind-Som- mer) genannt würde. Die gleiche Bezeichnung ist übrigens nach ORTON auch in Ecuador gebräuchlich. Wie die westlichen Hänge, so zeigt also auch das interandine Gebiet in der Nähe des Äquators den Übergang von der einfachen zur doppelten Regenzeit. In der Form der Niederschläge gelangt eine weitere Übereinstimmung zum Ausdruck: Das interandine Gebiet ist, wenigstens in seinem östlichen Teile, sehr reich an Nebeln; dieselben reichen aber nicht so weit talabwärts wie an den westlichen Hängen. Einige tiefe und enge Tal- strecken des interandinen Gebietes, wie sie der Marafion zwischen dem 6° u. 7 s. Br., der Apurimac und seine Zuflüsse zwischen ı3 und 14° s. Br. durch- ziehen, sind am Boden so arm an Niederschlägen, daß ein ausgesprochenes Wüstenklima zustande kommt. d) Die Ostabhänge der Anden werden vom Passatwind getroffen und erhalten durch diesen viel Feuchtigkeit, die sich aber ziemlich ungleichmäßig verteilt. Steigt man in Südperu von den Schneebergen, welche der Urubamba durchbricht, nach Sta. Anna hinab oder in Mittelperu von der Centralcordillere in das Tal des Monzonflußes oder endlich in Nordperu von derselben Kette nach Moyobamba, so begegnet man folgenden Niederschlagsverhältnissen, welche durch den größten Teil des Gebietes obwalten dürften: In den höheren und mittleren Lagen herrschen anhaltende Nebel, die auch im Winter häufig auftreten und stellenweise fast das ganze Jahr hindurch lagern; unter dem Nebelgürtel aber, dessen untere Grenze um 2000 m schwankt, liegt eine trockenere Region. Dieselbe ‚empfängt während des Winters in Südperu fast gar keine Niederschläge, in Mittel- und Nordperu jedoch hin und wieder Regen, die oft mit Gewittern ver- den sind. Er 68 Erster Teil. Die trockene untere Region wird, soweit ich sie kennen gelernt habe, von den Ebenen Amazoniens durch niedrige Gebirge getrennt, welche mit der Hauptkette in mehr oder weniger erkennbarem Zusammenhang stehen. Diese Gebirge aber erhalten an ihrem äußeren, gegen das Amazonas-Tiefland expo- nierten Hängen so gewaltige Regenmengen, wie sie wohl sonst nirgends in Peru vorkommen; Regenzeit und Trockenzeit lassen sich da kaum auseinander- halten. Im Winter des Jahres 1902, vom ıı. Juni bis zum 22. Juli, hielt ich mich am oberen Inambari auf, in einer Gegend, welche zur Provinz Sandia gehört, und wo der Fluß sich in der Höhenlage von g00— 1000 m befindet. In dieser Zeit blieben nur vereinzelte Tage, im ganzen 6, regenfrei, und regnete es im übrigen Tag und Nacht mit geringen Unterbrechungen von wenigen Stunden. Ähnlich verhält sich die dem Huallaga zugekehrte Seite der Ost- cordillere westlich von Yurimaguas. Die Ostcordillere erhebt sich dort höchstens bis zu 1700 oder 1800 m. Durch die großen Regenmengen, die an den Vor- bergen der Anden fallen, wird das verhältnismäßig trockene Klima der weiter nach innen und tiefer gelegenen Gebiete verständlich. Auch höheren Regionen der Hauptkette können Niederschläge durch die vorgelagerten Berge entzogen werden; erheben sich dieselben nämlich über 1800 oder 2000 m, dann sammeln sich in ihrem oberen Teil reichliche Nebel. Dies hat in manchen Gegenden zur Folge, daß in Höhenlagen der Hauptkette, wo ausgiebige Nebelbildung zu erwarten wäre, eine solche in nur geringem Maße stattfindet und im Winter monatelang gänzlich unterbleibt. So erklärt sich die ausgeprägte Trockenzeit im obersten Teile des Sandiatales (Südperu) und das nahezu wüstenhafte Klima der Stadt Tarma (Mittelperu). Vorstehende Ausführungen zeigen, daß die Verteilung der Niederschläge an der Ostseite der Anden weniger übersichtlich ist als an den pacifischen Hängen und in hohem Grade beeinflußt wird durch die komplizierten oro- graphischen Verhältnisse. Auf vielen Gipfeln und Kimmen der verschiedensten Höhe sieht man feuchte Gebiete von trockneren geschieden durch eine scharfe Grenze, leicht erkennbar an den Vegetationsverhältnissen, den Wasserläufen, der Beschaffenheit der Wege und den Reisegewohnheiten der Einwohner. Nachdem nun einmal die unregelmäßige Verteilung der Niederschläge schroffe Gegensätze in den Vegetationsverhältnissen hervorgerufen hat, derart, daß grundverschiedene Formationen auf beträchtliche Strecken unvermittelt zusammentreffen, übt die Pflanzendecke ihrerseits einen bemerkenswerten Ein- fluß auf die Niederschläge aus. Das Dorf Sandia liegt in einem Tale, welches so eng ist, daß man es in wenigen Minuten durchquert; die eine Talwand wird von Grassteppe bedeckt, während den gegenüber liegenden Abhang dichtes Gehölz verhüllt. Hier sind die Regen entschieden reichlicher als auf der andern Seite und fallen häufig zu einer Zeit, wo dort sonniges Wetter herrscht. Ähnliche Fälle habe ich in Ostperu wiederholt kennen gelernt. In den Anden Colombias hat HETTNER diese Abhängigkeit der Niederschläge von der Vegetation ebenfalls beobachtet. 3. Kapitel. Klimatologie. 69 III. Winde. Im ganzen treten, wie HETTNER hervorhebt, hinter den örtlichen Luft- strömungen die allgemeinen außerordentlich zurück. Letztere kommen noch am meisten zur Geltung an der Ostseite der Anden, welche vom Passat ge- troffen wird und daher sich durch große Feuchtigkeit von dem innern und dem westlichen Teil des Gebirges unterscheidet. In dem tief eingeschnittenen engen Tale des Maranon und ähnlichen Orten wird die Bahn der Luftströmungen naturgemäß durch die Talrichtung bestimmt. Diese ist am mittleren Maranon eine meridionale, und somit dürften hier die nördlichen, also aufwärts wehenden Winde, welche ich nachmittags bemerkte, zu dieser Tageszeit regelmäßig oder doch häufig auftreten. An den Westhängen des Gebirges kommt der Wind tagsüber vom Meere her, nachts aus den Höhen. Es herrscht somit der bekannte Wechsel von Tal- und Bergwind. Ersterer reicht bis in die Gipfelregionen der Westcor- dilleren. Nach HETTNER spendet diese aufsteigende Luftströmung keine Feuchtigkeit, und setzen sich die Wolken, welche gelegentlich herbeigetragen werden, nicht an den Hängen fest, sondern lösen sich auf. Dieser Ansicht vermag ich nicht unumwunden beizustimmen: an anderer Stelle versuchte ich darzulegen, daß die pacifische Andenhänge Nordperus ihr feuchtes Klima durch die Seewinde erhalten, und es ist nicht ausgeschlossen, daß letztere auch in Mittelperu zu den Sommerregen beitragen. Höchst bemerkenswert sind die kräftigen Süd- oder Südwestwinde, welche tagsüber auf dem gesamten Küstenland und dem angrenzenden Meeresstreifen beständig wehen; nachts werden sie gewöhnlich durch schwächere Luft- strömung vom Lande her ersetzt. Allenthalben trifft man an der peruanischen Küste halbmondförmige Sanddünen, »Medanos«, mit sanfter Böschung auf der konvexen und steilen Abfall auf der konkaven Seite, und sieht man die letztere nach Norden oder Nordosten gewendet: die herrschende Windrichtung gelangt hierbei in anschaulicher Weise zum Ausdruck. Wenn Luftströmungen sich aus höheren in niedrigere Breiten bewegen, dann wirkt dies hemmend auf die Kondensation des mitgeführten Wasserdampfes (Vgl. Hann, Klimatologie Bd. I p. 191); daß die Trockenheit der peruanischen Küste gerade im Norden am größten ist, beruht vielleicht zum Teil auch auf den Windverhältnissen. Wo die stärkeren Luftbewegungen stets dieselbe Richtung beibehalten, darf man erwarten, daß die Verbreitung vieler Samen und Früchte in gleiche Bahn gelenkt, also nach der einen Himmelsgegend gefördert, nach der entgegen- gesetzten gehindert wird. In sehr seltenen Ausnahmefällen wehen nördliche Winde an Stelle der ge- wöhnlichen, auch tagsüber. Die im nördlichen Küstenlande nach jahrelangen Unterbrechungen fallenden Regen sind zumeist von solchen Nordwinden leitet. 70 Erster Teil. — 3. Kapitel, Klimatologie. IV. Elektrische Erscheinungen. Zwei Gebiete zeichnen sich durch gewitterreiches Klima aus: die Gipfel- ' region, sowohl in den höheren südlichen und mittleren wie auch in den niedrigeren nördlichen Anden, und ferner die untere Region an den Ostabhängen nebst der angrenzenden Ebene. Seltener sind Gewitter in den mittleren Lagen . des gesamten Gebirges und nahezu unbekannt an der Küste. In Alpamina betrug die Zahl der Tage mit elektrischen Entladungen in der Zeit vom 8. Februar bis 2ı. März 1904 zo unter 43; in allen Fällen vollzogen sich die Entladungen nach ı2 Uhr mittags. Zweiter Teil. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. Grundzüge der Vegetationsgliederung. — Regionen. Übersicht der wichtigsten Formationen. 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. Dieser Abschnitt soll, von der Grundlage des natürlichen Pflanzensytems ausgehend, zeigen, welche Verwandschaftskreise die Pflanzendecke Perus haupt- sächlich zusammensetzen, über welche Gebiete und Standorte sich diese Ver- wandschaftskreise innerhalb des Landes verteilen und welche Tracht sie dabei annehmen. Weit verbreitete und auffällig gestaltete Typen werden dabei in erster Linie Berücksichtigung finden. Flechten. Von den Gegenden, wo die Niederschläge fehlen oder sich auf unmerklich geringe Taubildungen beschränken, halten sich die Flechten fast gänzlich fern. Lange Trockenperioden jedoch vermögen mehrere Formenkreise ohne Schaden zu ertragen. Die flechtenärmsten Gegenden sind das nördliche Küsten- land und die regenlose Zone, die auf der Binnenseite des Lomagebietes liegt. Im Lomagebiet selbst vermißt man unterhalb 5o m Seehöhe die Flechten Streckenweise vollkommen, während weiter oben zunächst steinbewohnende Krustenflechten, dann Scharen von laub- und namentlich strauchförmigen Typen (Parmelia Kamtschadalis, P. furfuracea, Physcia, Cladonia rangiformis, C. Jen briata, Ramalina pollinaria, Theloschistes flavicans, kleine Usneen) auf Steinen, Erde und Zweigen erscheinen; wir erkennen hier nicht nur die Wirkung der Nebel, die ja vorzugsweise an den höheren Stellen sich zusammenziehen, sondern auch den Einfluß des Substrates: unten, auf den ebenen Flächen hindert der unbeständige, von starken Winden fortwährend bewegte Flugsand 123 Zweiter Teil. die Ansiedlung schwächlicher Pflanzen, während oben, auf den Hügeln, Steine, feste Erde und Zweige gesicherte Anheftungsplätze darbieten. Haben wir, von den Lomas landeinwärts wandernd und an den Westhängen der Anden empor- steigend, die regenlose Inlandzone durchquert, so sehen wir in den sommer- grünen Halbwüsten, etwa zwischen 2000 und 2800 m, die Lichenen allenthalben auf mannigfachem Substrat vortrefflich gedeihen; es erscheinen ungefähr die- selben Gattungen wie auf den Hügeln der Küste, aber in größerer Artenzahl. Noch weiter hinauf, wo die Blütenpflanzen dichter stehen und die Lebensdauer ihrer Blätter sich verlängert, können die Flechten nur an offenen Orten, vor allem an Felsen, sich unbehindert ausbreiten; denn nur hier erhalten sie die nötige Beleuchtung. Der Artenbestand scheint nur geringe Veränderungen zu erfahren. Ähnlich verhalten sich in mittleren Höhenlagen der östlichen Andenseite die trockneren Täler: Felsen bilden die Zufuchtstätten für Parmela, Physcia, Ramalina, Theloschistes, kurzstämmige Usnea-Formen und viele Krustenflechten. Aber außer derartigen halbxerophilen, die Sonne suchenden Typen besitzt die ostandine Flora auch solche, denen hohe Luftfeuchtigkeit und Schatten oder durch Bewölkung gedämpftes Licht zusagen. Eine Lebens- sphäre dieser Art gewähren die nebelreichen Höhen der Ceja: Leptogium, Lo- baria, Sticta, am Boden haftende Peitigeren sowie lange, hängende Bärte von Alectoria bicolor und Usnea zeichnen das Gehölz aus, Stereocaulon ramulosum, viele Cladonien, Baeomyces imbricatus und das merkwürdige Glossodium aver- sum leben auf den moorigen Grassteppen. Am Ostfuß der Anden birgt der tropische Regenwald eine reiche Flora von krustenförmigen Rinden- und namentlich Blattbewohnern; auch halbxerophile Typen des Westens kommen vor, aber nur an den Ästen der höheren Bäume. Das hochandine, über 4000 m befindliche Gebiet endlich empfängt floristische Charakterzüge durch Stereocaulon- Arten (z.B. S. denudatum, S. verruciferum, S. violascens), Gyrophoren (2. B. G. cylindrica, G. vellea, G. polyrhisa), Cetraria nivalis, Alectoria ochroleuca, Thamnolia vermicularis. Es leben sonach hier Lichenen, die auch in Europa und andern weit entfernten Ländern für die Schneeregion bezeichnend sind. Die Stereocaulon-Arten und die vom tropischen Tieflande bis an den Rand der Gletscher reichende Cora pavonia haben in den Hochanden weit kleinere Ve- getationsorgane als die nächstverwandten Formen in tieferen Lagen, verhalten sich also ähnlich wie die Blütenpflanzen. Bekanntlich steigen die Flechten zu bedeutenden Höhen empor, vielleicht weiter als irgend eine Gefäßpflanze; sie wachsen aber schließlich nicht mehr auf Erde, sondern nur noch auf Stein. Moose. . Vergleicht man die Verteilung der Flechten mit derjenigen der Laub- und Lebermoose, so ergeben sich unverkennbare Analogien. Die Fähigkeit, lang- anhaltender Dürre zu „widerstehen, findet sich auch unter den Bryophyten, allerdings weniger häufig wie bei den Flechten. Auf den Hügeln des Loma- gebietes heften sich die Moose an erdigen Untergrund, Steine und das Ge- 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 13 zweig von Sträuchern. /rwllania und manche Laubmoose bleiben das ganze Jahr hindurch sichtbar. Anzhoceros und KRiccia verschwinden während der Trockenzeit spurlos. Ähnliches gilt für die Halbwüsten der Westhänge und interandinen Täler. Sodann macht sich weiter oben, wo die Pflanzendecke ein dichteres Gefüge annimmt, eine Bevorzugung felsiger Stellen geltend, und gleichzeitig scheint die Artenzahl zu steigen. Auch in den trockneren, mitt- leren Höhenlagen angehörenden Talabschnitten der ÖOstanden begünstigen Felsen das Gedeihen der Moose. Die üppigste, physiognomisch wirkungs- vollste Entwicklung dieser Pflanzengruppe haben unstreitig jene Gehölze auf- zuweisen, die dem Nebelgürtel der Ceja angehören: in unförmlich dicken Gewändern aus Moosgeflecht stecken die Stämme und Äste der Holzgewächse, unter mächtigen Moosrasen verbirgt sich das Erdreich. Dem tropischen Regenwald fehlt diese imposante Massenentfaltung der Bryophyten; floristisch betrachtet aber nehmen sie durch ihre hohe Speziesziffer eine beachtenswerte Stellung ein; charakteristisch ist wie bei den Flechten die epiphylle Lebens- weise vieler Arten; vom Boden des Waldes nach den Baumwipfeln hinauf verfolgt man eine Abstufung von hygrophilen, schattenliebenden zu halbxero- philen, lichtbedürftigen Typen. Eine sehr bescheidene Rolle spielen die Moose in der hochandinen Region; sie dringen bis zu sehr beträchtlichen Höhen empor, aber vielleicht weniger weit als die Flechten. Steine und Felsen sind ie am stärksten besiedelten Standorte. Zu den interessantesten Formenkreisen der Bryophytenklasse gehört in pflanzengeographischer Hinsicht die Gattung Sphagnum. Ihr Areal liegt auf der Ostseite der Anden und dringt nur in Nordperu bis zu den pazifischen Hängen westwärts. Es reicht in vertikaler Richtung vom tropischen Tiefland des Ostens bis mindestens 3800 m Seehöhe. In diesen Gegenden bewohnt Sphagnum als gesellige Pflanzengruppe bald den schattigen Boden der Gehölze bald moorige Plätze der Grassteppen-Regionen. Pteridophyten. Daß die meisten Pteridophyten reichlicher Niederschläge, viele einer an- dauernd feuchten Atmosphäre bedürfen, ist eine bekannte Tatsache. Dem- entsprechend häufen sich die Farne, Lycopodien und Selaginellen an der atlantischen Flanke des Gebirges. Starre G/eichenien der Hartlaubgesträuche, kletternde Wedel von Pellaca flexuosa, Histiopteris incisa, Gymnogramme Sexuosa, G. insignis. G. Orbignyana, schlanke Baumfarne (Cyathea, Dicksonia, Alsophila), zarte Hymenophyllaceen und kriechende oder klimmende Zycopodien erregen unsere Aufmerksamkeit, wenn wir die Ceja de la Montara betreten. Darunter, im tropischen Regenwalde, sehen wir die Selaginellen an der krau- tigen Bodenvegetation hervorragend beteiligt und desgleichen die Farne, die überdies in beträchtlicher Zahl epiphytisch leben. Halbxerophile Formationen der östlichen Tropenregion werden nicht selten von reinen Beständen des Pteridium aguilinum begleitet. 74 Zweiter Teil. Auf eine sehr niedrige Stufe floristischen Ranges sinken die Pteridophyten einerseits in den Halbwüsten interandiner und westlicher Täler, andrerseits an den Schneefeldern der Cordilleren. Hygroskopische Selaginellen, die beim Eintrocknen sich knäuelförmig zusammenballen (Selaginella Pperuviana), Farne, deren Wedel sich durch derbe Konsistenz, weißlich oder gelblich bepuderte Unterseite, dichte Haar- oder Schuppenbekleidung, klebrige Oberfläche aus- zeichnen (Pellaea ternifolia, P. nivea, Nothochlaena sulfurea, N. Fraseri, N. tomentosa, Cheilanthes myriophylla, Ch. scariosa, Ch. pruinata usw.), gewähren ein Bild der dem Wassermangel entsprechenden Organisation. Mit den geringen Wärmemengen, die eine Meereshöhe von 4400—4500 m bietet, begnügen sich die Felsenkräuter Asplenium triphyllum, Polystichum _orbi- culatum, Polypodium stipitatum, Lycopodium crassum (ähnlich dem L. Selago) und ferner die am Grunde klarer Teiche wurzelnde, völlig untergetauchte /soetes socia. Ein Beispiel weitreichender Vertikalverbreitung ist Polypodium angustifolium, ein Farn, den man mit kleinen Abänderungen vom Tropenwald der Hylaea bis 4100 m verfolgt. Taxaceae. Podocarpus bewohnt die Gehölze der Ceja-Region am Östabhang der Anden und geht mit anderen Ceja-Pflanzen im Norden Perus auch auf die Westseite über. Die weiteste Verbreitung erreicht Podocarpus oleifolius, in Nordperu sausecillo genannt und wegen seines Holzes geschätzt. ährend diese Art bald strauchförmig, bald baumförmig sich ausbildet, ist Podocarpus utılior, der Nutzholz liefernde »uncumanu« des Chanchamayotales, ein statt- licher Baum. Gnetaceae, Die schwer zu unterscheidenden Formen der Gattung Zphedra gehören den Westhängen und dem interandinen Gebiete an und zwar der Höhenlage von etwa 2000 bis über 4500 m. Unten, im Wüstenklima, hat Ephedra die Tracht der Rutensträucher, schlanke, locker gestellte Zweige; oben aber, in der Schnee- region, schmiegen sich die Hauptzweige dem Boden an und bringen zahl- reiche, dicht zusammengedrängte kurze Triebe hervor. Gramineae. Unter den verschiedensten Formations- und Standortsverhältnissen nehmen die Gräser den Rang hervorragender Charakterpflanzen ein. Sie sind die herrschenden Elemente der Grassteppen, begleiten in hochwüchsigen rohr- ähnlichen Formen die Bäche und Flüsse, wuchern als Klettersträucher in den Gehölzen der Ceja-Region. Der tiefe Schatten des tropischen Hochwaldes und namentlich die sehr trockenen wüstenähnlichen Gegenden werden von den meisten Gräsern gemieden. ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 75 Andropogoneae. Saccharum cayennense, Trachypogon polymorphus und eine Anzahl von Andropogon-Arten gehören zu den wesentlichsten Bestandteilen der makro- thermen Grassteppen auf der Östseite der Anden, unter 2000 m Seehöhe. Zoysieae. Aegopogon cenchroides, ein sehr verbreitetes und leicht zu erkennendes Gras, scheint die interandinen und mittelfeuchten ostandinen Täler zu bevorzugen und bewohnt zwischen 2000 und 3600 m Felsen und offene Plätze in Ge- sträuchen. Tragus racemosus gedeiht in trockenen, an Gräsern armen Gegen- den, in der Nähe der Küste und bei 800—ıcoo m im Tale des Marafion. Paniceae. Diese vorwiegend makrotherme Gruppe ist am reichsten vertreten in den Grassteppen des Ostens. Olyra-Arten (z.B. O. heliconia, O. latifolia) fallen uns auf als strauchige Schattenpflanzen des tropischen Regenwaldes, dessen Bodenvegetation nur wenige Gräser enthält. Agrostideae. Stipa erlangt vielleicht unter allen Gattungen die weiteste Verbreitung und dringt auch in sehr trockene Gebiete ein. Die in pflanzengeographischen Darstellungen oft genannte S. /chu (S. Jarava) dürfte in der hochandinen Region weniger häufig auftreten als gewöhnlich angegeben wird, vielmehr hauptsächlich zwischen 3000 und 4000 m heimisch sein. Auch Arzstida er- trägt große Trockenheit, und ihr Areal erstreckt sich vom Fuß des Gebirges hinauf bis zu beträchtlichen Meereshöhen, ohne indes wie bei S7za die kalte Region über 4000 m zu erreichen. Mühlenbergia (1. B. M. perwviana) und Sporobolus leben hauptsächlich in mittleren Gebirgslagen (etwa 2000—4000 m). Für Agrostis und Calamagrostis liegt das eigentliche Entwicklungsgebiet über 3500 m. Agrostis nana und die vielgestaltige Calamagrostis vicunarum sind charakteristische kleine Gräser der Puna-Matte, die kräftig gebauten Calamagrostis rigida und C. intermedia Typen, die zur physiognomischen Eigenart der hochandinen Büschelgrasformation beitragen. Aciachne pulvinata, ein monotypischer Endemismus der äquatorialen Anden, zählt zu den gewöhn- lichsten hochandinen Gewächsen und bildet niedrige, polsterförmige Rasen; wenn sie gelegentlich bis 3600 m hinabsteigt, so scheint dies auf Verschleppung zu beruhen; die Spitze der Fruchtspelze ist nämlich ein ausgezeichnetes Haftorgan, was ich oft beobachtete, wenn ich unvorsichtig die Hand auf einen Aciachnerasen stützte. Aveneae. Die Gattung Triserum scheint nur selten unter 3500 m aufzutreten, wie- wohl Trisetum subspicatum von 4400 m bis gegen 2700 m abwärts verfolgt wurde. Diese Art interessiert in hohem Grade durch ihre Gesamtverbreitung: 76 Zweiter Teil. arktisch, alpin, andin, antarktisch. 7rösetum floribundum beobachtete ich mehr- mals an sehr hochgelegenen Orten (um 4800 m), woselbst schon eine weit- gehende Verarmung der Vegetation in Ercheinung tritt. Danthonia sericantha verdient Erwähnung als stattliche, auffällige Pflanze hochgelegener Moore Nordperus (3800—4000 m). Chlorideae. In Peru nur schwach vertreten und in der hochandinen Region vermutlich fehlend. Zwischen 3000 und 4000 m ist Bouteloua hummlis häufig. Festuceae. Poa, Festuca und Bromus entwickeln ihren Formenreichtum erst über 3000—3500 m und gelangen mit wenigen Ausnahmen nur in dem feuchten Norden und Osten tiefer hinab als bis 3000 m. Die einjährige Festuca mu- ralis findet sich zwischen 3000 und 3200 m und dann wieder ganz unten auf den Lomas der Küste; kräftige ausdauernde Arten (z. B. £. scirpifolia) spielen eine wichtige Rolle in der hochandinen Büschelgrasformation. Aus dem e- sträuch feuchter Bachschluchten ragen die zwei Meter hohen Halme der F. atchoclada und F. quadridentata. Ähnlich wie Festuca hat auch Poa, auf den Lomas der Küste Standorte, die sich weit entfernen von. dem eigentlichen Areal der Gattung. Zwergige Formen von Poa (P. humillima, P. chamaeclinos) und Bromus (B. frigidus) beteiligen sich am Graswuchs der Puna-Matten. Anthochloa lepidula, ein hochandiner Endemismus, auffallend durch ihre breiten, silberweißen häutigen Deckspelzen, die an Helichrysum und Paronychia erinnern, schmückt in den pflanzenarmen Höhen um 4800 m Felsen und Stein- schutt. Größerer Wärmemengen als die bisher erwähnten Festuceen bedarf Eragrostis. Als obere Grenze kann eine Höhe von 3800—4000 m gelten. Zwischen 3000 und 3800 m wachsen E. contracta und E. andicola als häufige Steppengräser. E. peruviana ist eine verbreitete Annuelle der Lomas, und andere zarte Formen erscheinen für kurze Zeit in den kräuterarmen Halb- wüsten heißer Täler. In mittleren Lagen der Westhänge und des interandinen Gebietes, wo die Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern die herrschende Formation darstellt, sieht man allenthalben die Gattung Melica wiederkehren und zwar mit wenigen und einander sehr ähnlichen Formen. Lockeren Sand am Meeresstrande bindet mit weithin kriechenden Stengeln Diszichlis thalasstca. Die üppigen Blattbüschel und silberweißen Rispen der Cortaderia atacamensis gereichen im ganzen westlichen und interandinen Peru zwischen 2000 un 4000 m den steinigen oder felsigen Rändern der Gebirgsbäche zur Zierde. Noch ornamentaler wirkt ein anderes Ufergras, das riesige, echt tropische Gynerium sagittatum, von den Peruanern Cana brava genannt. Die Blätter, ängen von mehreren Metern erreichend, reihen sich in augenfällig zwei- zeiliger Anordnung zu einem großen Fächer dicht aneinander und lassen ihre Enden graziös herabhängen; darüber wiegt sich, einer geschmückten Lanze vergleichbar, der schlanke, blühende Halm mit seiner silberschimmernden, 1. Abschnitt. Ausgewählte .Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 17 spitz endenden Rispe. Gynerium sagittatum bildet im Osten und Westen der Anden Rohrdickichte an Flußufern, geht aber nur bis 1500, mitunter sogar nur bis 1000 m aufwärts. Zu ihm gesellt sich sehr häufig, namentlich im Westen, das kosmopolitische Rohrgras Phragmites vulgaris, dessen obere Grenze jedoch weit höher, etwa bei 3000 m liegt. Als Schattenpflanze des tro- pischen Regenwaldes schließt sich Orthoclada rariflora den Olyra-Arten an. Bambuseae. Chusguea ist eine Charaktergattung der ostandinen Ceja-Region und wandert im Norden Perus mit andern ostandinen Typen auf die Westseite der Anden hinüber. Zwischen 2000 und 3500 m befindet sich das eigentliche Entwick- lungsgebiet, dessen Ausläufer bis in den tropischen Regenwald hinabreichen. Chusguea-Sträucher beeinflussen dort in hohem Grade die Physiognomie der Gehölze und gelangen stellenweise durch Verdrängung anderer Pflanzen zur Al- leinherrschaft. Ihre dünnen, büschelig beblätterten Zweige stützen sich auf das Geäst anderer Holzgewächse und hängen aus diesem in schönen Bogen- linien herab. Während diese spreizklimmenden Gehölzbewohner zu beträcht- licher Größe heranwachsen, erscheinen über der Gehölzregion, in Mooren und Grassteppen bei 3200—3500 m zwergige, aufrecht wachsende Chusguea-Sträu- cher, wie €. simplicissima, spicata, depauperata, Weberbaueri. Zu diesen ge- sellt sich die in der Tracht ähnliche Neurolepis acuminatissima, und in den Gehölzen mengen sich Arundinaria-Arten unter die Chusqueen. Guadua, von manchen als neuweltliche Sektion von Bambusa angesehen, umfaßt Riesen- sträucher mit armdicken Halmen und ist an die tieferen Lagen des Ostens und an feuchten Boden gebunden. Cyperaceae. Nur an wenigen Stellen erlangt diese Familie größere Bedeutung in den Formationen. Scirpus riparius (totora genannt) bildet im Titicaca-See un anderen hochgelegenen Seen ausgedehnte, reine Bestände. Aus seinen Halmen flechten die Indianer Boote und die zugehörigen Segel. Bulbostylis capıllarıs, B. junciformis, Rhynchospora globosa, R. glauca zählen zu den leitenden Typen der macrothermen Grassteppen Ostperus. Im übrigen handelt es sich bei den Cyperaceen um zerstreutes Vorkommen, das nur wenig interessiert. Allen- falls wäre noch zu erwähnen, daß mehrere Scleria-Arten auf dem schattigen Boden des tropischen Regenwaldes leben, und daß die Gattung Carex in höher gelegenen, über 2500 m befindlichen Grassteppen und Mooren, namentlich des Ostens, am formenreichsten sich entwickelt (häufige Arten: C. ecuadorica, C. pinetorum, C. pichinchensis.) Palmae. ru an den Osthängen der Eine Linie, die im zentralen und südlichen Pe d das Gebirge kreuzt und Anden verläuft, zwischen dem 6. und 7. Breitengra 18 Zweiter Teil. dessen Westseite trifft — begrenzt die Verbreitung der Palmen nach Westen und Süden hin. Nach oben hin wird die Seehöhe von 2800—3000 überhaupt nicht, die von 2000 m nur durch Ceroxylon und Geonoma überschritten. Im interandinen und westlichen Teile Nordperus fehlen die Palmen auch unter 2000— 2500 m, beschränken sich somit auf die mittleren Lagen. In diese dürfte überall (also auch im Osten) das Areal von Ceroxylon fallen. Von dieser interessanten mesothermen Gattung scheint Peru mehrere Arten zu besitzen. Ihre Stämme, von weitem kenntlich an dem weißlichen Wachsüberzug, er- heben sieh bisweilen (z. B. östlich von Chachapoyas) hoch über die benach- barten Bäume. Kräftige, hohe oder wenigstens mittelhohe Stämme bilden ferner Mauritia, Iriartea, Wettinia, Fessenia, Euterpe, Bactris. Mauritia, die von den übrigen durch die Fächerform des Blattes und die schuppig gepanzerten Früchte abweicht, habe ich nur im Norden angetroffen; um Moyobamba liessen sich zwei Arten unterscheiden, eine oft kultivierte, auf feuchtem Untergrund an Flüssen anscheinend auch wildwachsende (aguaje genannt) und eine Be- wohnerin halbxerophiler Gehölze auf trockner, sandiger Ebene. Bei /rzartea (z.B. /. Orbignyana, I. deltoidea u.a.: im Süden »morona«, im Zentrum »camona«, im Norden »cashapona«) ruht der Stamm auf einem Gerüst dorniger Stelzwurzeln und bietet überdies die einem gebogenen Horn vergleichbare Ge- stalt der jungen noch von den Scheiden eingehüllten Kolben ein augenfälliges Merkmal. Durch die gedrungen klumpige Gestalt der einfachen oder spärlich verzweigten Kolben zeichnet sich Weztinia (einschl. Catoblastus) aus. Wettinia maynensis lernte ich bei Moyobamba kennen, wo sie pullucorota heißt un bis 1600 m hinaufgeht, W. augusta fand ich am oberen Inambari um 900 m. Fessenia polycarpa, eine Zierde der Wälder und Gebüsche von Moyobamba, trägt dort den Namen sinami. Durch überaus anmutige Gestalt der Wedel, an deren schlanker Spindel schmale Fiedern schlaff herabhängen, erfreuen Euterpe-Arten das Auge, z.B. eine Verwandte der E. precatoria (Nr. 3440) Eine weite Verbreitung scheint die mittelhohe £. Haenkeana zu erlangen. Die mit langen Stacheln besetzten Stämme der größeren Bactris-Arten erheben sich gewöhnlich zu mehreren nebeneinander. B.longifrons od. verw. kennt man im zentralen und südlichen Peru als chonta. B. (Guilielma) speciosa, der »pijuayo«, wird wegen der eßbaren Früchte kultiviert und begleitet in ganz Loreto die Hütten der Eingeborenen. Arten von Aitalea, Astrocaryum und Phytelephas besitzen zwar Wedel von stattlichen Dimensionen, entbehren aber des Stammes. Eine dritte physiognomische Gruppe bilden die Palmen mit dünnen, rohrähnlichen Stämmchen und kleinen Wedeln (Geonoma; Chamaedorea; Morenia, Hyospathe, Martinezia, Bactris simplicifrons), die Stammlänge bleibt bei einigen unter einem halben Meter und beträgt bei den größten vier Meter. Schließlich vertritt Desmoncus, dessen Wedelrippe am oberen Ende Widerhaken an Stelle der Fiedern trägt, den Typus der Kletter- palmen. u ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 79 Cyclanthaceae. Echt tropisch können wir die Cyclanthaceen nennen, eine Familie, die den Regenwäldern des Ostens angehört. Cyc/anthus umfaßt ziemlich unscheinbare Schattenkräuter und bleibt ebenso wie die stammlose, durch ornamentale Fächerblätter ausgezeichnete Carludovica palmata unter 1200 m Seehöhe, Die Carludovica-Arten mit zweispaltigen Blättern und kletternden, durch Haft- wurzeln befestigten Stimmen gehören zu den häufigsten Lianen und steigen bis gegen 1800 m. Über 2000 und bis 2500 m aufwärts wächst als äußerster Vorposten der Familie stellenweise eine Carludovica, deren zweispaltige Blätter einem niederliegenden, größtenteils im Boden verborgenen Rhizom entspringen. In Moyobamba ist die Herstellung von Panamahüten, die aus den Blattfasern der Carludovica palmata geflochten werden, eine namhafte Hausindustrie. Aracenae. Wenn wir von der macrotherm-kosmopolitischen Schwimmpflanze Pistia Sfratiotes absehen, so gleicht die Verbreitung der Araceen in der Hauptsache derjenigen der Palmen: An den ÖOsthängen der Anden dringt die Familie, mit zunehmender Höhe formenärmer werdend bis 3000, stellenweise bis 3200 m aufwärts. In Süd- und Zentralperu beschränken sich die Araceen auf die Ost- seite des Gebirges, im Norden hingegen erreichen sie innerhalb einer mittleren, zwischen 2000 und 3000 m befindlichen Höhenstufe die westliche Abdachung. Die höchstgelegenen Standorte hat Anzhurium aufzuweisen; dann folgen Phr- lodendron (bis 2500 m) und Sienospermatium (bis 1800 oder 2000 m) und endlich unter 1000— ı 500 m Monstera, Dieffenbachia, Xanthosoma, Syngonium. Die Arten der Gattung Anthurium, der größten und weitest verbreiteten unter den Araceen Perus, besitzen teils lange kletternde, teils kurze kriechende Stämme und wachsen in letzterem Falle bald epiphytisch, bald an Felsen, bald auf Erde zwischen Gesträuch; an sonnigen Standorten der Ceja-Region (Felsen, Gesträuche) erhält das Laub wie bei so vielen andern Pflanzen lederartige Konsistenz (z.B. Anthurium rigidissimum). Philodendron, ebenfalls ein um- fangreiches Geschlecht, tritt allermeist kletternd auf, nur in höheren Lagen mitunter aufrecht. Xyridaceae und Eriocaulaceae finden sich zerstreut an der Ostseite der Anden, vom Fuß bis zu 3500 m und =war hauptsächlich auf feuchtem, besonntem Boden, in Grassteppen und Mooren, Oft zusammen mit Sphagnum. Ich beobachtete kleine Kräuter der Gattungen Ayris, Eriocaulon, Paepalanthus, Leiothrix, Syngonanthus, Tonina. Bromeliaceae nehmen in den verschiedensten Höhenlagen den Rang physiognomisch wichtiger anzen ein. Die ursprüngliche, wilde Form von Ananas sativus bewohnt 80 Zweiter Teil. Grassteppen und halbxerophile Gebüsche um Moyobamba, und zwar z. T. in abgelegenen, menschenleeren Gegenden. Letzteres sowie der Umstand, daß um Moyobamba Ananas-Kultur nicht getrieben wird, sprechen gegen die Mög- lichkeit einer Verwilderung aus angebauten Exemplaren. Die Fruchtstände sind holzig und ungenießbar. Pifcairnia, krautig bis halbstrauchig, an den Blättern oft dornig bewehrt, hat in mittleren Lagen der Ostanden die reichste Gliederung gewonnen. Deuterocohnia longipetala, eine Wüstenpflanze heißer Täler, bildet im nordwestlichen Peru bei 600 m Massenvegetation an Abhängen und wurde auch in Argentinien wiederholt beobachtet. Nach verschiedener Richtung erregt die Gattung ?uya (»achupalla», ahuarancu» der Peruaner) In- teresse. Über mittlere und höhere Lagen zerstreut, sind die Arten scharf von- einander verschieden und auf kleine Bezirke eingeschränkt. Dabei bestehen sonderbare Gegensätze hinsichtlich der Lebensbedingungen: in den Mooren nebelreicher Höhen, auf Felswänden der Schneeregion (bis 4500 m), an den sonnigen Abhängen heißer und regenarmer Täler zeigt sich Puya mit augen- fälligen Gestalten. Die Blätter, meist dornig gezähnt, vereinen sich oft zu Schöpfen an den Enden dicker, bald aufrechter, bald niederliegender, bald einfacher, bald verzweigter Stämme. Zu den merkwürdigsten Erscheinungen in der Vegetation der südamerikanischen Anden gehört jene Puya, die Raimondi als Pourretia gigantea beschrieben hat (»El Peru« Bd. I p. 295—297) und die sich weit unterscheidet von Puya gigantea Philippi, Puya girantea Andre und Puya gigas Andre. Die Höhe der blühenden Pflanze beträgt 10 m und dürfte somit wohl kaum von irgend einer andern Bromeliacee übertroffen werden; auf die Inflorescenz, die den dicken einfachen Stamm abschließt und sich aus einem Schopf dornig gezähnter Blätter erhebt, entfallen 6m einschließlich des ı m langen Stieles. Die wenigen Standorte liegen im Departamento de Ancash, teils auf der schwarzen, teils auf der weißen Cordillere. Dort bewohnt dieser aussterbende Monocotylen-Baum trupp- oder herdenweise zwischen 3700 und 4200 m Seehöhe etwas steinige, mit hohen Grasbüscheln bestandene Hänge. Tillandsia hat unter allen Geschlechtern die größte Artenzahl und die weiteste geographische Ausdehnung, steigt aber nicht so hoch wie Puya, sondern endet bereits bei 4000 m. Sie lebt bald terrestrisch wie die bisher besprochenen Bromeliaceen, bald epiphytisch; auch die einzelne Art verhält sich in dieser Hinsicht unbeständig. Manche 737//andsien, die scharenweise Sand oder Fels der Wüste bedecken, übertreffen die Anspruchslosigkeit der Flechten. Andere aber bindet ein großes Feuchtigkeitsbedürfnis an regenreiche Gebiete. Hier überwiegen Typen mit breiten, wenig beschuppten Blättern, die sich zu einem wassersammelnden Trichter dicht aneinanderlegen (Beisp.: 7. macrodac- tylon, Wangerini, fusco-guttata, Schimperiana, complanata, maculata, aurantiaca); in den Wüsten und Halbwüsten aber, wo Regen gänzlich oder sehr lange Zeit hindurch ausbleiben, müssen sich die Blätter mit Tau ernähren und erleichtern sich dessen Aufnahme durch eine große Zahl absorbierender Schuppen un eine der Wärmeausstrahlung förderliche Exposition der gesamten Oberfläche; es herrschen daher schmale durch das dichte Schuppenkleid grau gefärbte Tafel II b, zuS.8o0, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel Ila, zu S. 78. Riesen-B liacee der Abe Pourretia gigantea Raimondi, eine Östliche Andenseite Nordperus: La Calzada unweit Moyobamba, Hochanden. Be bei 800—900 m, Gruppe von Bactris (Guilielma) speciosa Mart. I A, Weberbauer, ph en-Bromel i Aija (Dep. Ancash, Prov. Huaräz), 4000 m. inh. Name: pishuayo). We ee 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. s1 Blätter vor (Beisp.: 7. sarzcola, aurea, aureo-brunnea, favillosa, lanata, stra- minea, virescens, recurvala). Erwähnung verdient auch die Tatsache, daß in den feuchten, gehölzreichen Gegenden die Blütenstände der . Tzllandsien, be- sonders ihre Hochblätter, einen lebhafteren und mannigfaltigeren Farbenschmuck tragen, als im trockenen Klima. Guzmannia, Streptocalyx, Aechmea, Bill- bergia, sämtlich überwiegend epiphytisch, und die terrestrische ZLindmania traf ich nur in tieferen Lagen der Osthänge. Commelinaceae. Läßt man die an Commelinaceen reichste Region, das tropische Waldland des Ostens, unberücksichtigt, so bleiben nur wenige Arten übrig, als deren gewöhnlichste man Commelina fasciculata bezeichnen darf, eine krautige Pflanze mit blauen Blüten und knollig verdickten Wurzelfasern. Man trifft sie auf den Lomas der Küste und — zwischen 1800 und 3500 m — an den Westhängen sowie im interandinen Gebiet. Mit Commelina fasciculata findet die gesamte Familie ihre obere Grenze. Pontederiaceae. Die in Amerika weitverbreitete Wasserpflanze Heteranthera reniformis wurde von Ruiz und PavoN bei Lima entdeckt und in der Flora peruviana zum ersten Male beschrieben. Juncaceae. Die hochandine Diszichia muscoides beherrscht zwischen 4300 und 4600 m die Physiognomie der Moore. Ihre nadelförmigen, stechend harten Blätter stehen dicht gedrängt und zweizeilig angeordnet an reich verzweigten Sten- geln; letztere verflechten sich zu festen, hoch emporgewölbten. Polstern und gehen am Boden allmählich in Torf über. Geringeres Interesse bietet die ubiquitäre Gattung Funcus; manche Arten bilden Bestände. in hochgelegenen Bergseen (3800—4000 m). Zuzula hat sich hauptsächlich in der hochandinen Region entwickelt, von wo sie bis 3500 m im Westen und bis 2700 m im Osten ausstrahlt. Z. peruviana, L. macusaniensis und namentlich L. racemosa stehen in engster Verwandtschaft mit der arktisch-alpinen Z. spzcata". Liliaceae. Diese Familie kommt in den peruanischen Anden nur wenig zur ‚Geltung. Anthericum eccremorrhisum, ein weißblütiges Kraut mit spindelför mig ange- Schwollenen Wurzelfasern, in der Tracht nordischen Arten ähnlich, hat unge“ r dasselbe Areal inne wie Commelina fasciculata. Mit lockeren Rispen : Vgl. A. ENGLER: Über das Verhalten einiger polymorphe mäßigten Zone bei ihrem Übergang in die afrikanischen Hochgebirge. — A P. 552—568. Leipzig 1904. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. r Pflanzentypen der nördlich ge- SCHERSON-Festschrift, 82 Zweiter Teil. tiefblauer Blüten schmückt Zecremis coarctata die ostandinen Hartlaubgesträuche zwischen 1800 und 2600 m. Scilla öiflora Ruiz und Pavon, von andern zu Ornithogalum gestellt, ist eine weißblühende Zwiebelpflanze der Lomas. Ran- kende Smilar-Sträucher leben in ostandinen Wäldern und Gebüschen, von der Tropenreg’ ın bis ungefähr 3000 m Seehöhe. Amaryllidaceae. Bomarea durchdringt formenreich fast das ganze Land, vermag aber extremem Wüstenklima sich nicht anzupassen; den höchsten Grad ihrer Gestaltungskraft erreicht sie in den ostandinen Gehölzen mittlerer Lagen. Mit hochwüchsigem, windendem Stengel, der anmutig gebogene eiförmige oder lanzettliche Blätter und große Scheindolden rosafarbener, purpurner, scharlach- roter oder gelber Blüten trägt, bekränzen die einen das Gezweig von Sträuchern (B. superba, multiflora, fomentosa, crinıta), während andere als kleine arm- blütige Kräuter auf schattigem, moosbedecktem Boden sich verbergen (B. coc- cinea, cornigera, filicaulis). An Felsen der hochandinen Region, 4500 m ü. d. M., erwecken B. puberula, dulcis und glaucescens, die sämtlich aufrechte durchschnittlich halbmeterhohe Stengel bilden, den Eindruck fremdartiger, aus einer anderen Florengemeinschaft stammender Elemente. Unter den Alstroe- merien ist wohl die bekannteste Alstroemeria Peregrina, ausgezeichnet durch rosafarbene, braun gestrichelte Blüten, eine Zierde der Hügel um Lima; ihr ähneln gewisse Formen in höheren Lagen der Westhänge. Die Amancaes- Berge bei Lima bedeckt im Juni /smene Amancaös mit leuchtend gelbem Blumenschmuck, und auf Sandfeldern bei Mollendo duften im Oktober die großen weißen Blüten des Zephyranthes albicans. Zu beiden gesellt sich St- nomesson, ein größeres und weiter verbreitetes Geschlecht (aufwärts bis 3800), dessen Blüten gelbe bis blutrote Farbe tragen und bei manchen in der Trockenzeit sich entfalten. ‚Letzteres beobachtet man auch an gewissen Hippeastrum-, Urceolina- und Crinum-Arten des Ostens. Eucharis amasonica, eine Schattenpflanze im tropischen Regenwalde Nordperus (aufwärts bis 1800 m) heißt im Volksmunde amancay, ebenso wie /smene und Zephyranthes; ihre großen weißen Blumen wegen wird sie in nordischen Warmhäusern häufig kultiviert. Während bei Bomarea und Alstroemeria die Wurzeln zu fleischigen Fasern oder Knollen anzuschwellen pflegen, sind die übrigen bisher erwähnten Amaryllidaceen Zwiebelpflanzen. Fourcroya, hinsichtlich ihrer systematischen Gliederung noch ungenügend bekannt, ist sicher in Peru einheimisch, in manche Gegenden allerdings nuf durch Kultur gelangt. Durch ihre mächtigen, grasgrünen Rosetten fleischiger schwertförmiger Blätter und ihre hohen, mit hängenden Blütenglocken be setzten Rispen, macht sie sich aus weiter Entfernung kenntlich; hierdurch er- a = Be leichtert sich naturgemäß die Feststellung ihres Areals, das eine wichtige Rolle spielt bei der pflanzengeographischen Einteilung Perus. Mäßige Feuch- tigkeit und hohe bis mittlere Wärme, das sind die klimatischen Bedingungen, 2 a a u 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 83 welche Fourcroya zusagen. In Zentralperu — an den Westhängen und im interandinen Gebiet — verläuft die untere Grenze bei ı600 m die obere bei 3000 m, in den entsprechenden Teilen Nordperus gelten die Höhenlinien von 1300 und 2200 m als Schranken. Die Ostseite der Anden ist für Fourcroya größtenteils zu feucht; jedoch begegnet uns die Pflanze in den regengrünen Gebüschen und Savannen des trockneren Südens. Im Gegensatz zu Fourcroya hat die in der Tracht ähnliche, aber durch blaugrüne Blätter, sowie durch aufrechte Blüten leicht unterscheidbare Agave americana in Peru nicht ihre ursprüngliche Heimat. Stets sehen wir sie an die Nähe mensch- licher Ansiedlungen gebunden und an vielen Hütten zu lebenden Zäunen an- gepflanzt. Sie gehört zu den wesentlichen Elementen im Landschaftsbilde peruanischer Gebirgsstädte und gedeiht am besten zwischen 3000 und 3800 m. Somit bedarf Agave eines kühleren und feuchteren Klimas als Fourcroya. Iridaceae.: Zwergige Sisyrinchien, wie S. pusillum, porphyreum usw. und das noch kleinere Syanphyostemon album beteiligen sich an dem niedrigen Pflanzenwuchs der Puna-Matte. In den Grassteppen mittlerer Lagen, namentlich im Osten, treten die kräftigen, bis meterhohen Büschel von Sisyrinchtum palmifolium und ähnlichen, sowie von Orzhrosanthus chimborazensis augenfällig hervor. Scitamineae (Musaceae, Zingiberaceae, Cannaceas, Marantaceae). Die pflanzengeographische Bedeutung der Scitamineen liegt vor allem darin, daß sie die vertikale Ausdehnung der tropischen Region am Östfuß der Anden deutlich veranschaulichen. Cana finden wir zwar noch weiter oben bei 2500 m, doch ist hier das Indigenat zweifelhaft. Musaceen und Zingi- beraceen gelangen vereinzelt bis 1800 m. Der größte Teil dieser Familien, sowie anscheinend alle Marantaceen bleiben unter 1200—1500 m. Die Seita- mineen Perus sind Kräuter von wechselnden, z. T. beträchtlichen Dimensionen und lieben Schatten und Bodenfeuchtigkeit. Mit größter Individuenmenge zeigen sie sich in der Matorralformation. Die Musaceen werden in Peru durch Heliconia, die Zingiberaceae durch Renealmia, Costus und Monocostus, die Marantaceen durch Calatıea, Maranta, Myrosıma und Monotagma, die Canna- ceen durch Canna repräsentiert. Mit ihren lebhaft gefärbten Hochblättern, an denen sich häufig Scharlachrot und Goldgelb vereinen, bringen die Heliconien Abwechselung in das düstere Bild des Waldbodens; Kolibris schweben um ihre Blüten. Costus trägt ansehnliche, bunte Blumen zu einer kopfförmigen Ähre zusammengedrängt. Bei Renealmia kommen gewöhnlich zweierlei Sprosse zur Ausbildung, kleine, blühende Sprosse, denen Laubblätter fehlen und größere, Mit Laubblättern besetzte Scheinstengel. 6* 84 Zweiter Teil. Orchidaceae. In der ostandinen Flora nehmen die Orchidaceen hinsichtlich der Gattungen- und Artenzahl eine hervorragende Stellung ein. Sie wachsen dort unter den verschiedenartigsten Bedingungen, in den Grassteppen, an Felsen, in Mooren, auf dem schattigen Boden der Gehölze, halbepiphytisch und reinepiphytisch — und erscheinen in sehr mannigfaltiger Tracht. Zwischen 1000 und 3200 m ge- hören Pleurothallis, deren Infloreszenzen oft auf der Blattspreite entspringen, Stelis, Epidendrum, Oncidium und Odontoglossum, unterhalb 1000 m Gongora, Anguloa, Cattleya, Catasıtum und Vanilla zu den Formenkreisen, welche in der Epiphytenvegetation die Familie am häufigsten vertreten. Dabei ist allerdings zu betonen, daß in höheren Lagen, wo die Gehölze niedrig bleiben, ein und dieselbe Art bald epiphytisch, bald terrestrisch wachsen kann. Unter den ausgesprochen erdbewohnenden Sträuchern und Halbsträuchern finden wir, namentlich in mittleren Lagen, die Gattungen Sodralia, ausgezeichnet durch sehr hohe, mitunter 4 m erreichende Stengel und durch große, rasch welkende Blüten von weißer oder purpurroter Färbung, ferner Zlleanthus und besonders Zpidendrum, das artenreichste Orchidaceen-Geschlecht Perus; das starre, dicke Laub und die gelben, rosafarbenen oder brennend roten Blüten der strauchigen Apzidendren sieht man hauptsächlich in den Grassteppen sowie in den niedrigen und lichten Gehölzen; ähnlich wie Zpzidendrum verhalten sich hinsichtlich der Standorte ZUcanthus und Sodralia. Von den bisher erwähnten Genera sind einige (z. B. Stelis, Oncidium, Odontoglossum, Sobralia, Epiden- drum) auch auf felsigem Substrat vertreten. - Über. die volle Länge der peruanischen Anden erstreckt sich innerhalb der Höhenstufe von 1800—3200 m das Areal der Trzchoceros muscifera, eines kleinen Felsenkrautes mit oberirdi- schen Knollen, das in manchen Gegenden »Moscardon« genannt wird, weil die Blüte einer Fliege ähnlich sieht. Eine ziemlich unwichtige Rolle spielen die an erdige Unterlage gebundenen Kräuter (z. B. Habenaria-, Seleni- pedium-, Spiranthes-, Liparis-Arten). | Dem Formenreichtum der Ostseite steht im interandinen und westlichen Teile Zentral- und Südperus eine überaus dürftige Entwicklung der Orchidaceen gegenüber. Abgesehen von Odontoglossum mystacinum, das in einigen Bach- schluchten der Cordillera blanca bald an Felsen, bald epiphytisch wächst, kenne ich aus jenen Gebieten nur einige krautige Erdorchideen, wie Prescottia pteris- tyloides auf Grassteppen, die korallenrot blühende Altensteinia pilifera in Xero- phyten-Formationen mittlerer Lagen, Chloraea peruviana und Spiranthes-Arten auf den Lomas und endlich Myrosmodes nubigenum (= Altensteinia paludosa) auf hochandinen Mooren und Matten. Letztere ist die einzige Orchidacee, die ich über 4000 m angetroffen habe. Piperaceae. Von keiner Florenabteilung Perus ist Peperomia ausgeschlossen. Ihre stärkste Entwicklung liegt in den Tropenwäldern des Ostens. Aber andererseits erreicht 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 85 die Gattung Höhen von 4600 m und durchdringt sie die xerophilen Formationen des Westens. Die Peperomien leben als Felsbewohner, als Epiphyten und im tiefsten Schatten der Gebüsche und Wälder als Bodenpflanzen. Angesichts derartiger Gegensätze der Lebensbedingungen befremdet uns eine gewisse Mono- tonie in der Tracht dieser saftstrotzenden, dickblättrigen Kräuter. Die Piperarten, aufrechte, seltener kletternde Sträucher und Halbsträucher, gehören den Gehölzformationen und zwar ganz überwiegend den östlichen an. Die obere Grenze verläuft um 3000 m. Salicaceae. Salic Humboldtiana ist ein weitverbreiteter, charakteristischer Baum der Flußufergebüsche trockenwarmer Gebiete und wird überdies sehr häufig ange- pflanzt. Seine lichtgrüne Belaubung erhält sich beständig, seine Blüten ent- falten sich an der Küste im September und Oktober. An kultivierten Exem- plaren entsteht durch häufiges Abschneiden der Zweige, die zu verschiedenen Zwecken Verwendung finden, ein besenförmiger, der Pyramidenpappel ähnlicher Wuchs. Über 3000 m scheint der Baum nur im Kulturzustande vorzukommen. Ferner meidet er die Ostseite des Gebirges; nur längs der größeren Ströme des Amazonasgebietes hat diese Weide vereinzelt den Ausweg nach Osten ge- funden, wahrscheinlich in der Weise, daß aus den trockenen, interandinen Tal- abschnitten Samen oder die so leicht sich bewurzelnden Stämme und Zweige fortgeschwemmt wurden, und dann in der Hylaea offene Uferstellen die Ein- bürgerung zuließen. Nach ULE" wächst Salir Humboldtiana zerstreut an den Ufern des Amazonas; sie könnte aus dem oberen Maranontale dorthin gelangt sein. Myricaceae. Myrica: Sträucher, zerstreut durch temperierte Gehölze des Ostens und Nordens, außerdem im interandinen Gebiete Zentralperus. Juglandaceae. Unterhalb Chachapoyas begleitet den Fluß Utcubamba bei 1600—2000 m Juglans neotropica, ein stattlicher, bis 30 m hoher Baum. Wahrscheinlich wird sich Fuglans auch anderwärts als Glied der peruanischen Flora feststellen lassen. Auch bleibt noch zu ermitteln, woher die in den Gebirgstälern und an der Küste angepflanzten Walnußbäume stammen. Betulaceae. Die pflanzengeographisch wichtige, überaus häufige Alnus jerullensis (vulgo »Aliso«), ein mittelhoher Baum, seltener strauchartig, besetzt die Ufer der Bäche : Die Pflanzenformationen des Amazonas-Gebietes. — ENGLERs Botan. Jahrb. Bd. 40, p. 121 bis 123. Leipzig 1907. 86 Zweiter Teil. und Flüsse und vermag sich von ihnen nur in feuchterem Klima erheblich zu entfernen. Bei 1000 m einerseits, 3500—3800 m andererseits liegen die Grenzen der Vertikalverbreitung. Ostwärts wird diese Erle seltener und fehlt Gegenden, wo dichte Ceja-Gehölze sich ausbreiten, oft vollständig. Moraceae. Der Formenreichtum, welchen die Gattung Ficus in den Wäldern der Hy- laea entfaltet, geht mit zunehmender Höhe sowie nach Westen hin rasch ver- loren. An der atlantischen Seite verschwinden um 2000 m die letzten Reprä- sentanten. Das megatherme Flußufergebüsch interandiner und — mit Aus- nahme des Südens — auch pazifischer Täler enthält stellenweise Ficus-Bäume (»Higuerones«); mit dem weitausgebreiteten Gerüst bretterförmiger Wurzeln, dem dicken, kurzen Stamm und der flachen, dichten Krone bringen diese Hi- guerones charakteristische Züge in das Bild der Flußufervegetation. Sie scheinen an den Westhängen Zentralperus nur zwischen 1200 und 2200 m zu wachsen, das Küstenland hingegen zu meiden. Als ostandin-megatherm ist die pflanzengeographische Stellung von Ceeropia zu bezeichnen. Nur stellenweise und dann gewöhnlich vereinzelt steigt sie über ı800 m, aber wohl nirgends über 2400 m. Weithin kenntliche Bäume mit- dünnen, oft von Ameisen bewohnten Stämmen, durchsichtiger Krone und großen, handförmig gelappten und unterseits meist weißlich gefärbten Blättern, leben die Cecropien an den Flußufern gesellig, im Innern der Wälder zerstreut. Loranthaceae. Zum allergrößten Teile Parasiten, welche den Zweigen von Bäumen und Sträuchern Nahrungsstoffe entnehmen, zeigen die Loranthaceen das Maximum der Artenzahl in solchen Gebieten, wo die Gehölzformationen vorherrschen, also an der Ostseite und in mittleren Lagen Nordperus; aber auch das Fluß- ufergebüsch des gehölzarmen Westens enthält einige Schmarotzer dieser Fa- milie. Ferner verringert sich nach oben hin die Häufigkeit der parasitischen Loranthaceen; doch noch am Rand der Gletscher, bei 4500 m, behauptet sich Phrygilanthus Chodatianus, dem Polylepis als Wirtspflanze dient. Die interessante, nichtparasitische Gattung Gasadendron umfaßt charakteri- stische Sträucher der temperierten Hartlaubgehölze des Ostens und Nordens. Am bekanntesten ist Gaiadendron punctatum, über dessen dunkelgrünem Blatt- werk goldgelbe Blütensträuße leuchten. Proteaceae. An der pazifischen Flanke finden wir diese Familie nur nördlich vom 9. (vielleicht erst vom 8.) Breitengrade. Am weitesten westwärts dringen die Pro- teaceen mit der Gattung Embothrium, der ein mittelfeuchtes Klima zusagt; bei Cuzco noch streng ostandin, dehnt sie sich bei Huaraz auf das interandine ” 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 87 Gebiet und um Cajamarca auf die Westhänge aus. Die peruanischen Zmbo- thrien stehen untereinander in enger, noch nicht genügend studierter Verwandt- schaftsbeziehung. Bachschluchten der Cordillera blanca schmückt bei 3200 bis 3700 m das typische, von Rurz und PavoN entdeckte Embothrium grandi- Forum (unter den Vulgärnamen »saltaperico«, »tsacpa« und »cucharilla« be- kannt), ein stattlicher Strauch von etwa 3 m Höhe, mit lederartigen, elliptischen Blättern und schönen rosafarbenen bis gelblichweisen Blütentrauben. Dieselbe Pflanze findet sich westlich von Cajamarca zwischen 2200 und 3200 m, ferner in ungefähr gleicher Höhenlage um Hualgayoc, Chachapoyas usw., endlich in trockneren Tälern der ostandinen Ceja-Region (z. B. Huacapistana). Eine an- dere, macrotherme Formengruppe hat sich von 13° S. bis 6° S. über die Sa- vannen und halbxerophilen Gehölze der Montana ausgebreitet. Roupala complicata, bald ein Strauch, bald ein 5 m hohes Bäumchen, mit starr lederartigen, längs der Mittelrippe gefalteten Blättern von eiförmigem bis lanzettlichem Umriß, läßt sich am Ostfuß der Anden von einem bis zum anderen Ende Perus verfolgen und gehört wie die macrothermen Embothrien zur Flora der Savannen und halbxerophilen Gehölze. Als sehr zerstreute Elemente temperierter Gehölzformationen seien schließ- lich noch kurz erwähnt die Sträucher Roupala peruviana, Roupala cordifolia und Zomatia obligua. Polygonaceae. Mühlenbeckia erstreckt sich über die gesamte Länge und über beide Flanken der peruanischen Anden und in vertikaler Richtung von 2000—4000 m. Am häufigsten sind: der windende Strauch Mühlenbeckia tamnifolia (2000—3600 m) und der kriechende Zwergstrauch M. vwlcanica (3000—4000 m). Auf die tro- pische Region des Ostens beschränkt sich Triplarıs (in Loreto tangarana, bei Cuzco palo santo genannt); die dort vorkommenden Arten sind diöcische Bäume, deren Stämme von bissigen Ameisen bewohnt werden. Zur Zeit der Samenreife verleihen große Büschel roter Flügelfrüchte den weiblichen Exem- plaren einen sehr auffälligen Schmuck. Chenopodiaceae. Chenopodium Quinoa zählt zu den Kulturpflanzen Hochperus und scheint der andinen Flora zu entstammen. Salicornia fruticosa spielt als Strauch des Meeresstrandes eine wichtige Rolle. Amarantaceae. Am meisten kommen die Amarantaceen als Kräuter und Halbsträucher der Xerophytenformationen zur Geltung, und manche gedeihen an Orten, wo nur wenige Pflanzen der Trockenheit widerstehen. Auf hochandinen Matten ver- flechten sich die kriechenden Rhizome der Alternanthera lupulina zu niedrigen en. Auch Ruderalplätze werden von Amarantaceen besiedelt. 883 Zweiter Teil. Nyctaginaceae. Mirabilis prostrata, ein Kraut mit faustgroßer, rübenförmiger Wurzelknolle, langen schlaffen Stengeln und purpurnen Blüten, hat sich durch wärmere, trockene und mittelfeuchte Gebiete weit verbreitet. In den trockenheißen Tälern des Nordens, so am Marahon zwischen 300 und ı500 m, ferner über Piura, entzückt den Naturfreund die Anmut der Bou- gainvillea peruviana, wenn die bogenförmig hängenden Zweige dieser Sträucher das Rosenrot der Bracteen überschüttet. Die Colignonia-Arten »(chachaparakai« »tullupejto«), Sträucher, die mittleren Lagen, vor allem des Westens und des interandinen Gebietes angehören, dort die Bachufer bevorzugen und mitunter als Spreizklimmer sich in die Wipfel der Erlen-Bäume erheben, erkennt man leicht an den weißgefärbten Bracteen. Der nordperuanischeWüstenstrauch Cryptocarpus pyriformis läßt an der Küste hohe Sanddünen entstehen. Aizoaceae. Einjährige Tefragonien, auf deren Blättern und Stengeln blasenförmige Epidermiszellen feinen Tau vortäuschen, beteiligen sich an der Kräutervegetation der Lomas, besonders auf sandigem Boden, mit erheblicher Individuenzahl. Portulacaceae. Diese Familie hat nur geringe Bedeutung in physiognomischer Hinsicht, liefert aber wertvolle Anhaltspunkte für die Kennzeichnung der floristischen Verhältnisse. Man kann sie kurz als ein westliches Element der peruanischen Flora ansprechen ‚und hinzufügen, daß dieses Element sich vorzugsweise in den unteren, trockenen Regionen entwickelt hat, mit Calandrinia, Portulaca und vielleicht auch Spraguea. . Calandrinia, das artenreichste Genus, hat auch einen hochandinen Vertreter aufzuweisen: die stengellose Rosettenpflanze Ca- landrinia acaulis, welche den Punamatten nirgends fehlt und vereinzelt bis zu 3200 m hinabsteigt. Caryophyllaceae. Die Gattungen- und Artenziffer ist bei den Caryophyllaceen am größten über 4000 m, in der hochandinen Region. Die Gattung Pycnophylium zeigt sogar eine ausgesprochene Vorliebe für jene extremen Höhen, wo die Pha- nerogamen-Vegetation zu schwinden beginnt. Pycnophyllum, Paronychia und Arenaria werden physiognomisch wirksam, indem sie sich zu ausgedehnten Rasen und Polstern entwickeln, die an Moose 'erinnern; dazu kommt mitunter noch ein sonderbarer, gelblicher oder blaugrüner Farbenton. In minder auffälligen Gestalten erscheinen Melandryum und Cerastium. Von Melandryum, Cerastium und Paronychia wurden vereinzelte Vertreter auch außerhalb der hochandinen Region angetroffen. Die weiteste Verbreitung aber erreichen hier Stellaria und Drymaria; diese Kräuter wachsen vom unteren Rand der Puna bis zu mittleren Höhenlagen; Drymaria kehrt über- dies mit eigentümlichen Formen auf den Lomas der Küste wieder. 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 89 Die geringste Bedeutung haben die Caryophyllaceen in der östlichen Tropen- region. Ranunculaceae. Thalictrum podocarpum nebst verwandten Arten und Anemone hellebori- folia verdienen Erwähnung als häufige Kräuter von stattlichem Wuchs, die von einer bis zu andern Seite des Gebirges zwischen 2000 und 3700 m ge- deihen. Im interandinen Gebiet und an den Westhängen begegnet man bei 3000—3600 m sehr oft der strauchigen, durchschnittlich 2 m hohen Clematis peruviana;, weiter unten, besonders in den Flußufergebüschen des Westens entwickeln sich andere C/ematis-Arten (z.B. €. dioeca) zu langstämmigen Lianen. Die Gattung Ranunculus stellt zwischen 2000 und 4600 m an der Ost- und Westseite der Anden eine Anzahl Arten; ihre physiognomische Be- deutung ist ziemlich gering. Berberidaceae. Diese Familie wird lediglich durch Sträucher der Gattung Derberis vertreten. Durch den größten Teil Perus ist Berberis dem Osten und Westen gemeinsam und an eine Höhenstufe gebunden, deren Grenzen bei 2800 und 4000 m ver- laufen. Abweichungen zeigen der Süden und der Norden des Landes: Dort meidet Berberis die pacifischen Hänge, hier sieht man sie noch bei 2200 m. Anonaceae. Anona Cherimolia wächst wild als geselliger hoher Strauch in trockenen, warmen Tälern Nordperus, z. B. am Marafion und Utcubamba um 1800 m. im übrigen scheint sich die Familie auf die östliche Tropenregion zu beschränken. Lauraceae. Durch Süd- und Zentralperu streng ostandin überschreitet diese Familie nördlich vom g. Breitengrad das Gebirge und endet auf den Westhängen etwa 2000 m über dem Meere. Nirgends scheinen die Lauraceen über 3200 m vor- zukommen. Im Osten sind sie der Montaüa und der Ceja-Region gemeinsam. Inbezug auf die Artenziffer und den Umfang des Wohngebietes dominieren Nectandra, Ocotea und Persca unter den Lauraceen Perus. Sie beteiligen sich an Gehölzformationen verschiedener Kategorien und zwar meist als stattliche Bäume, seltener und nur in hochgelegenen oder trockenen Gegenden als niedrige Sträucher. Monimiaceae. Siparuna: Sträucher; Verbreitung etwa dieselbe wie bei den Lauraceen. Papaveraceae. Bocconia frutescens (in Sandia »haiuna« genannt), ein hoher, augenfällig hervortretender Strauch mit großen, gezackten Blättern und reichblütigen hängenden Rispen, findet sich besonders an Bachufern zwischen 1800 und 90 Zweiter Teil. 3200 m und zwar auf der Ostseite, ferner in Nordperu auch weiter westwärts bis auf die pacifischen Hänge. Capparidaceae. Gewisse Capparis-Sträucher der nördlichen Wüsten (C. mollis, C. croto- noides, C. avicenniifolia und besonders C. scabrida) trotzen einem regenlosen Klima auch in beträchtlicher Entfernung von Flußufern und begnügen sich mit dem in der Tiefe verborgenen Grundwasser. Ihr kräftiger Wuchs steht in sonderbarem Gegensatz zur Ungunst der Lebensbedingungen. Strauchige Cleome-Arten mengen sich hie und da unter die Bachufer-Vegetation mittlerer Höhenlagen. Cruciferae. Der an Cruciferen ärmste Teil Perus ist die östliche Abdachung der Anden. Aber auch sonst spielen diese Pflanzen eine untergeordnete Rolle, namentlich insofern, als sie nirgends einen wesentlichen Einfluß auf die Physiognomie der Formationen ausüben. Lepidium und Nasturtium haben wie im allgemeinen so auch in Peru eine sehr weite Verbreitung erlangt. Das Kraut Nasturtzum Jontanum (»berro«), folgt — bald terrestrisch, bald halbuntergetaucht — den Bächen und Flüssen, und zwar von der Schneeregion bis zum Meeresstrande. Draba, Brayopsis, Eudema und Englerocharis sind Geschlechter der hochan- dinen Region und dort durch kleine Rosettenkräuter vertreten. Eine andere, durch deutliche Stengelbildung abweichende Tracht haben die ebendort, aber auch noch bei 3700 m vorkommenden Descurainia-Arten. Cremolobus sub- scandens, ein spreizklimmender Strauch, stützt sich in subtropischen, ostandinen Buschwäldern auf das Gezweig des Unterholzes. Crassulaceae. Cotyledon: Blattsucculenten mittlerer Lagen, meist an Felsen. Saxifragaceae. Zwischen 2800 und 4500 m grünen auf Felsen häufig die lockeren Rasen der Sarifraga Cordillerarum. Dünne Holzlianen der Gattung Aydrangea, z. B. die weinrot blühende #. peruviana, winden in ostandinen, subtropischen Buschwäldern. Escallonia resinosa, eine bald strauchige, bald verkrüppelt baumartige Pflanze, die vom Volke allgemein chachacuma genannt wird, besiedelt um 3400 m westliche, interandine und östliche Täler. Zscallonia hypsophila, die eben- falls zwischen der Baum- und Strauchform schwankt, und deren Krone sich auf 2 m hohen Stämmchen flach auszubreiten pflegt, beobachtete ich an der Cordillera blanca zwischen 3800 und 4000 m. Bis gegen 4500 m einerseits und 2800 m andrerseits erstreckt sich, Teile beider Gebirgsflanken umfassend, das große Areal der Riöes-Sträucher. Als Standorte dienen Gesträuche und Bachränder bei geringerer, Felsen bei größerer m ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 91 Meereshöhe. Gewisse Arten bieten ein überaus anmutiges Bild, wenn die schlanken Trauben roter oder gelber Blüten von den Zweigen herabhängen. Bei Ribes peruvianum u. a. drängt sich die Blütenbildung auf die ersten Regen- monate zusammen und begleitet somit das Wiedererwachen des Pflanzenlebens — eine phänologische Analogie zu den Aiöes des borealen Florenreiches, die im Frühling blühen. Cunoniaceae. Die Flora Perus besitzt viele Species von Holzgewächsen der Gattung Weinmannia. Ihr Areal, das sich ungefähr mit dem der Proteaceen deckt, liegt größtenteils an der Ostflanke, erweitert sich aber unter ı0°S, bis zum interandinen Gebiete und schließlich im Norden bis zu den pacifischen Hängen. Die obere Grenze befindet sich bei 3800 m; andrerseits mischt sich Wein- mannia unter die tropische Vegetation der Montana. Für verschiedene Ge- hölze, hauptsächlich für die mesotherm-hygrophilen, bilden die Weinmannien wichtige Formationselemente. Oft wachsen sie gesellig. Bald werden sie zu Sträuchern und dann nicht selten 8 m hoch, bald zu Bäumen; auch die Indi- viduen ein und derselben Species können sich hierin ungleich verhalten. Die Blätter sind bei einigen Arten fiederteilig, bei andern einfach und in letzterem Falle von mäßiger Größe. So entstehen lockere, mitunter halbdurchsichtige Laubkronen, und hierdurch erleichtert sich die Unterscheidung der Wein- mannien von andern Holzgewächsen. Brunelliaceae. Brunellia: Sträucher; nur an den Östhängen und zwar zwischen 1800 und 3000 m. Rosaceae. Spiraeoideae. Kageneckia: Sträucher, über mittlere Lagen zerstreut. Pomoideae. Als charakteristischer Typus durchdringt Zesperomeles die gemäßigten Re- gionen, oben bei 3800, unten zwischen 2600 m (Westen Zentralperus) und 2000 m (Osten) endend; nur den Westhängen Südperus scheinen diese Sträucher zu fehlen. Die systematische Einteilung stößt auf Schwierigkeiten. Zu starker Behaarung, verbunden mit geringer Dornbildung, neigen die östlichen Formen (Beisp. 7. ferruginea), zum Gegenteil die westlichen (Beisp. #7. pernettyoides). Somit wird die Haarbildung nicht, wie man erwarten sollte, in den trockneren bieten gefördert, sondern vielmehr in den feuchteren. Rosoideae. Die Gattung Rudus ist in Peru weit verbreitet, steigt aber nicht über 4000 m. Die formenreichste Entwicklung hat sich in den gemäßigten Lagen des Ostens (2000—4000 m) vollzogen. Hier finden sich außer dem gewöhnlichen Typus 92 Zweiter Teil. des kräftigen, spreizklimmenden ARxbus-Strauches auch zwergige, zwischen Moos kriechende Sträucher mit großen Blüten (z. B. der häufige Rudus acan- thophyllus). — Über mittlere und höhere Regionen des ganzen Gebirges zer- streut sich Alchemilla. Einzelne Arten bilden, indem sie auf Sumpfwiesen (z. B. A. finnata) oder im Schatten der Gehölze als gesellige Kräuter auftreten, nicht unwichtige Formationselemente. Eine der gewöhnlichsten ist Alchemilla pinnata (3000—4500 m), die über 4000 m verschiedenartige Standorte besiedelt, weiter unten aber feuchten Untergrund verlangt. — Ungefähr dieselben Ver- breitungsgrenzen wie Alchemilla hat Polylepis. Die hohen Sträucher und kleinen Bäume, welche dieses Genus zusammensetzen, werden von den Indianern quinuar oder quefiua genannt. Der äußere Teil der Rinde pflegt in Borkefetzen zu zerreißen. Die Blätter sind gefiedert und in den feuchten Gebieten größer als in den trocknen. Bei der schönen Polylepis multijuga u. a. hängen die großen, zierlich zerschnittenen Blattspreiten, ebenso wie die langen, schlanken Blütentrauben lose von den Zweigen herab. Stellenweise bietet an der Öst- seite Polylepis (z. B. P. multijuga) dadurch, daß sie über 3000 m sehr gesellig, darunter hingegen nur ganz vereinzelt auftritt, wertvolle Grundlagen zur Unter- scheidung der Vegetationsregionen. Andere Polylepis-Arten trotzen dem gehölzfeindlichen hochandinen Klima bis zu dem Grade, daß sie über 4000 m, ja sogar am Rande der Schneefelder, umfangreiche Haine bilden. — Zu den wenigen Holzgewächsen der Puna zählt auch der monotypische Zwergstrauch Tetraglochin strictum, auf dessen Zweigen sich rissige papierartige Borke ab- schält und die kurz nadelförmigen Blattfiedern zu kleinen Büscheln zusammen- gedrängt stehen. — Als zerstreute Typen mittlerer Lagen seien schließlich noch kurz erwähnt: Geum (Kräuter), Acaena (Kräuter und Sträucher) und der monotypische Margyricarpus setosus (Zwergstrauch). Prunoideae. Prunus-Bäume und Sträucher entfalten im Bereich der tropischen und tem- perierten Östandenflora ihre weißen Blütentrauben zwischen lederartigem, glänzendem Laub. Leguminosae. Mimosoideae. Inga Feuillei, Acacia macracantha und Prosopis juliflora verdienen als charakteristische Holzgewächse trocken-warmer Gebiete hervorgehoben zu werden. Inga Feuillei, der bekannte Pacay-Baum, ziert die westlichen und interandinen Flußufergebüsche (höchstens bis 2700 m aufwärts) und wird dort auch vielfach kultiviert. Acacia macracantha, ein dorniges Bäumchen mit feingefiedertem Laub und flach ausgebreiteter Krone verhält sich hinsichtlich . der Standorts-Bedingungen und des Wohngebietes ganz ähnlich wie der Pacay, verträgt aber auch etwas trockneren Boden. Noch weniger hängt von den Flüssen ab der dornige und fiederblättrige Algarrobo-Baum, Prosopis juli- flora, der hauptsächlich in den Wüsten des Nordens wächst und zwar bis ’ 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus, 93 zu einer Meereshöhe von durchschnittlich 700 m; oft bildet er meilenweite Haine. Caesalpinioideae. Zum Algarrobo gesellt sich an vielen Orten ein fiederblättriges, dorniges Holzgewächs, das durch seine glatte grüne Rinde auffällt und bald zu einem Strauch, bald zu einem kleinen Baum wird: Caesalpinia (Cercidium) praecox (obere Grenze: 1600 m), dem Volke als »Kalakel« bekannt. Der hohe, stachelige, mit gelben Blütentrauben geschmückte Strauch Caesalpinia (Coul- teria) tinctoria, die außerordentlich häufige »tara«, vereint sich mit /nga Feuillei und Acacia macracantha und geht dann noch etwas höher als jene (stellen- weise bis 3200 m). Parkinsonia aculeata ist ein blattloser Strauch heißer Wüsten. Über trockene Abhänge zwischen 800 und 3300 m zerstreuen sich die Ärameria-Arten (»ratana«), seidenhaarige, mehr oder weniger nieder- liegende Sträucher. Das Genus Cassia, vertreten durch gelbblühende Bäume und Sträucher, hat ein sehr weites Areal und meidet eigentlich nur die hoch- andine Region. Papilionatae. Die Gattungen Zupinus, Trifolium, Astragalus, Dalea, Adesmia, Vicia und Lathyrus stimmen darin überein, daß sie sehr warmes Klima meiden. Unter ihnen hat Adesmia eine geographische Sonderstellung inne; diese klebrigen, mit Harzdrüsen bedeckten Sträucher sind. nämlich Mesothermen des Süd- westens (2800—3800 m). Die übrigen aber haben sich in meridionaler Rich- tung von einem bis zum andern Ende Perus verbreitet und zwar hauptsächlich an den Westhängen, sowie durch das interandine Gebiet. Ausschließlich oder ganz überwiegend unterhalb 4000 m leben Trifolium, Dalea, Vicıa, Lathyrus (z. B. der blaublühende Lathyrus magellanicus). Trifolium und Vicia sind auch auf den Lomas der Küste vertreten. Dalea, ein Genus, das ich von 1700—3600 m beobachtete, enthält aufrechte oder niederliegende Sträucher mit gefiederten Blättern und traubig angeordneten Blüten, in denen gewöhn- lich die Fahne weiß oder blaßgelb, die Fügel und das Schiffchen violett ge- färbt sind. Asiragalus und die in Peru formenreich entwickelte Gattung /u- finus bewohnen Höhen von 2000 bis über 4500 m und außerdem mit wenigen, vom Hauptareal losgelösten Arten die Lomas. Aus beiden Ge- schlechtern empfängt die Flora Perus Kräuter, Halbsträucher und Sträucher, also Typen von recht verschiedenartiger Tracht. Von den Asiragalus-Arten seien erwähnt: der einjährige, blaublühende As/ragalus viciiformis der Lomas; Astragalus uniflorus, ein niederliegender, auf hochandinen Matten häufiger Zwergstrauch, dessen blaue verhältnismäßig große Blüten sich nicht deutlich zu Infloreszenzen vereinen, sondern mehr oder weniger getrennt entstehen; der stellenweise ruderale Aszragalus Garbancillo (3500—4500 m), ein aufrechter, halbmeterhoher Strauch mit gelblich weißen Blüten, der als giftig gilt und im Volksmunde Garbancillo oder Huscja heißt. _ Die. von mir beobachteten Lupinen Perus haben, abgesehen von dem gelbblühenden Z upinus chrysanthus, 94 Zweiter Teil. blaue, violette oder lilafarbene Blumen mit einem weißen oder gelben Mittel- streif auf der Fahne; Lupinus mollendoensis ist ein annuelles Kraut der Lomas, Lupinus microphyllus ein für hochandine Matten charakteristisches, aus- dauerndes Kraut mit kurzen niederliegenden Stengeln und armblütigen, köpf- chenähnlichen Trauben, Lupinus Weberbaueri (3900—4500 m) eine auffällige Staude, deren Stengel in sehr dichte bis 30 cm lange Trauben enden, Lupinus paniculatus (2800—4000 m) ein schöner, bis 2 m hoher Strauch, der zuweilen, besonders bei 3700—4000 m, gesellig wächst. An den Flußufern wärmerer Regionen erregen Zrythrina-Bäume unsere Aufmerksamkeit durch ihre brennend roten Blüten, die um so deutlicher sicht- bar werden, als vor ihrer Entfaltung das Laub abfällt. Tropische Flußufer der gesamten Montafa schmückt die windende Mucuna rostrata, deren scharlachrote Blumen eine außergewöhnliche Größe erreichen. Geraniaceae. Balbisia verticillata und Verwandte, grauhaarige, kleinblättrige Wüsten- sträucher, die durch große gelbe Blüten auffallen, bewohnen mittlere Lagen der Westhänge, aber vielleicht nur in der südlichen Hälfte Perus; nördlich vom ı2. Breitengrade habe ich die Gattung nicht bemerkt. Geramium gehört mittleren und höheren Lagen, ferner den Lomas an; im Osten liegt die untere Grenze bei 2000 m; als wesentliche Formationselemente kann man nur gewisse hochandine Arten bezeichnen, z. B. das rasenwüchsige Kraut Geramium sessili- forum, das auf den Punamatten allenthalben seine silberhaarigen Laubmassen ausbreitet und ansehnliche, weiße, fast sitzende Blüten trägt. Rhynchotheca: zerstreute Sträucher gemäßigter Regionen an der Ostseite. Oxalidaceae. Wohl kein Gebiet der peruanischen Flora blieb unzugänglich für die Gat- tung Oxalis, und auf mannigfachen Bahnen bewegte sich die vegetative Ge- staltung dieses Geschlechtes. Um hiervon eine Vorstellung zu geben, sei er- innert an Oralis Orzgiesü, ein kräftiges Schattenkraut des tropischen Regen- waldes, die zarte, annuelle Oralis pygmaea der Hochanden, das zwiebeltragende Steppen- und Mattenpflänzchen Oralis oreocharis (3500—4500 m), die knollen- bildende Oralis sepalosa der Lomas, an Oxalis velutina, einen filzigen Strauch nordperuanischer Halbwüsten, der sich während der Trockenzeit entlaubt, und die gleichfalls strauchige, aber immergrüne, derbblättrige Orals dolichopoda ostandiner Hartlaubgesträuche (2000-2500 m). Tropaeolaceae. Mittlere Höhenstufen des ganzen Landes, ferner die Lomas und feuchten Strandfelsen der Küste beherbergen das bekannte Genus Tropaeolum. BEER ı. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 095 Meliaceae. Der ostandinen Flora und zwar größtenteils der Montana angehörend, nur wenige zu gemäßigten Regionen vordringend.. Zum Teil hohe Bäume (z. B. Cedrela, Guarea). Elutheria microphylla: Strauch; häufig an regengrünen Ab- hängen des Utcubambatales bei 1800— 1900 m. Malpighiaceae. Mehrere starke Lianen des tropischen Regenwaldes (z. B. Bamisteria caduei- Flora). Polygalaceae. Indigoblaue Blüten mit gelbem Schiffchen, die sich zu traubigen Inflo- reszenzen vereinen, bilden ein gemeinsames Kennzeichen gewisser Monnina- Sträucher (darunter die variable Monnina crotalarioides); zwischen 2000 und 3700 m begegnen wir auf Schritt und Tritt dieser Verwandtschaftsgruppe und zwar an beiden Seiten des Gebirges. Ein ganz anderes Aussehen haben MWon- nina Weberbaueri, ein annuelles Kraut, das mittlere Lagen des Westens und außerdem die Lomas bewohnt, und der blattarme Rutenstrauch Monnina ptero- carpa, charakteristisch für sehr trockene Regionen der Westhänge (1000 bis 2000 m). Euphorbiaceae. Regengrüne Croton- und Fatropha-Sträucher beeinflussen nicht unerheblich die Physiognomie niederschlagsarmer und gleichzeitig heißer oder warmtempe- rierter Gegenden (bis gegen 3000 m) und erweisen sich als wertvoll für die Abgrenzung der Vegetationsregionen. Verwandte der Jatropha urens sind mit Brennhaaren ausgerüstet. Jatropha macrantha, ein bezeichnender Typus der Westhänge Zentralperus, schmiegt die dicken Zweige an den Boden und ent- faltet die scharlachroten Blüten während der Trockenzeit. Die Hevea-Bäume, Elemente des tropischen Regenwaldes, gelangen bis zur Seehöhe von 1200 m. Coriariaceae. Das zierliche Gezweig der strauchigen Coriarzu ihymifolia, durch scheinbar zweizeilige Anordnung der kleinen Blätter an Farnwedel erinnernd, schmückt Bachufer zwischen 2000 und 3200 m. Ein Glied der ostandinen Flora, erreicht Coriaria überdies in Zentralperu das interandine Gebiet und im Norden die Westhänge. Anacardiaceae. Eine eigenartige, dem Auge sich leicht einprägende Tracht, häufiges Vor- kommen und eine Verbreitung, die von Hauptlinien der horizontalen und verti- kalen Vegetationsgliederung Perus bestimmt wird, machen Schinus Molle zu einem hochwichtigen, leitenden Element in der Pflanzengeographie des Landes. 96 Zweiter Teil. Ein Strauch oder knorriger kleiner Baum mit rissiger Rinde, läßt Schinus Molle (von den Eingeborenen »Molle« genannt) die dünnen Zweige sowie die gefiederten Blätter, grünlichen Blütenrispen und braunroten Fruchtbüschel schlaff herab- hängen, und das schleierartig lockere Laubwerk durchdringt der Glanz der Sonnenstrahlen. Der Molle beansprucht ein trockenes, warmes Klima. Er ge- hört dem Westen und dem interandinen Gebiete an und meidet den Osten sowie auch die unmittelbare Nähe des Meeres. Die Grenze der Vertikalver- breitung schwankt in Zentral- und Südperu um die Höhenlinie von 3000 m, im Norden um. die von 2000 m. Die gewöhnlichen Standorte des Molle sind Flußufergebüsche; außerhalb derselben gedeiht er nur in höheren Lagen. Der dicht belaubte, fiederblättrige Strauch oder Baum Loropterygium hua- sango, dessen Frucht einen flügelförmigen Anhang trägt, ist eins der wenigen ansehnlichen Holzgewächse, welche das nordwestliche Wüstengebiet besitzt und dürfte kaum bis 1000 m steigen. Man kennt ihn sonst nur noch aus dem süd- westlichen Ecuador (Gegend von Guayaquil). Er bevorzugt Flußufer und deren nähere Umgebung. Rhus juglandifolia, von mir unter 13°S. und unter 6° S. beobachtet, folgt den halbxerophilen Gebüschen der östlichen Tropenregion und wächst als sehr hoher (bis 10 m) Strauch, vielleicht auch baumartig. Die Eingeborenen nennen diesen Rhus um Moyobamba »itile, im Departamento Cuzco »incate« und be- haupten hier wie dort, daß Berührung der Pflanze Hautentzündungen zur Folge hat. Mauria-Sträucher mit gedreitem oder unpaarig gefiedertem Laub und breiten, derben Blättchen mischen sich unter die mesothermen Gesträuche ost- andinen Charakters (M. heterophylla unter 14° S. und unter 7° S. angetroffen). M. birringo gesellt sich zu den Holzgewächsen des tropischen Regenwaldes. Aquifoliaceae. Jlex: lederblättrige Sträucher der ostandinen Mesothermenflora. Celastraceae. Maytenus: Sträucher; Verbreitung etwa dieselbe wie bei Zer. Sapindaceae. Macrotherme Vertreter von Pawllinia und namentlich Serjania erheben sich als Holzlianen in die Baumwipfel des tropischen Regenwaldes; andere Arten zerstreuen sich, nach Westen hin seltener werdend, auch über warm gemäßigte Regionen; die mesothermen Typen sind durchweg kleinere Sträucher, die teils in Gebüschen klettern, teils (manche Serjanien) ohne Stütze wachsen. Bei sämtlichen Arten werden Ranken gebildet. Cardiospermum Corindum: Ran- kender Halbstrauch trockener Täler (800—3000 m). Durch’trocken-heiße interandine und besonders westliche Regionen begleitet die Flüsse der »Choloco«-Baum, Sapindus Saponaria (meist unter 1500 m bleibend). 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 97 Die strauchige Dodonaea viscosa, leicht zu erkennen an den münzenförmigen Flügelfrüchten, ist in trockenen und mittelfeuchten, hauptsächlich interandinen Tälern bei 1000—3000 m von einem bis zum anderen Ende der peruanischen Anden häufig, dem Volke überall als »Chamana« bekannt. Dilodendron bipinnatum wächst als regengrüner Strauch oder Baum auf den tropischen Savannen des Urubambatales bei Sta. Anna. Rhamnaceae. Colletia (C. Weddelliana und Verwandte): Sparrige, nahezu blattlose Dorn- sträucher, zerstreut über trockene, mittlere Lagen. Elaeocarpaceae. Vallea stipularis, ein häufiger Strauch mit rosafarbenen, zierlich gefransten Petalen, bewohnt mittlere Höhen und zwar die Ostseite, ferner in Zentralperu auch interandine Täler und im Norden außer diesen wahrscheinlich auch die Westhänge. Nordwärts von 8°S. enthalten die macrothermen Flußufergebüsche inter- andiner und westlicher Täler an vielen Stellen die bald strauchige, bald baum- artige Muntingia Calaburu. Tiliaceae. Lühea paniculata: Bald Baum, bald hoher Strauch, beim Erscheinen der weißen Blütenrispen das Laub abwerfend; Savannen und halbxerophile Gehölze der Montana. Malvaceae. Für den Pflanzengeographen sind Palaua und Nototriche die interessantesten unter den peruanischen Malvaceen-Gattungen. Palaua, einjährig oder aus- dauernd krautig oder fast halbstrauchig, schmückt mit ansehnlichen, meist rosa- farbenen bis hellpurpurnen Blumen die Lomas der Küste. Nozotriche hingegen ist ein ausgesprochen hochandines Geschlecht; eine starke, oft rübenförmige Pfahlwurzel dringt tief in den Boden; die belaubten Sprosse haben Rosetten- form und bilden, wenn sie sich verzweigen, kleine Rasen; bei vielen Arten verhalten sich die Blätter insofern höchst eigentümlich, als sie ausschließlich oder überwiegend ihre Oberseite mit Haaren bekleiden, und infolgedessen die Oberseite weißlichgraue, die Unterseite reine grüne Färbung zeigt; die stiellosen Blüten stehen vereinzelt und erlangen mitunter verhältnismäßig bedeutende Größe (z. B. Nototriche Macleanit),; hinsichtlich der Farbe kommen zwischen den einzelnen Arten erhebliche Verschiedenheiten zum Ausdruck (weiß, schar- lachrot, rosa, lila, violett, hellblau). Bombacaceae. Bombax- und Cavanillesia-Bäumchen, die nur in der feuchten Jahreszeit Blätter und nur in der trockenen Blüten tragen, beteiligen sich an den macro- Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 7 98 Zweiter Teil. thermen Kerophytenformationen interandiner und westlicher Täler. Ferner leben Bäume dieser und anderer Gattungen [z. B. Ceida, Ochroma) an den Flüssen der östlichen Tropenregion und bringen zum Teil erstaunlich hohe Stämme hervor. Auch hier pflegt die Blütenbildung in eine Periode der Entlaubung zu fallen. Eine Ausnahme macht Ochroma Lagopus: dieser Baum, palo de balsa genannt, weil sein leichtes Holz vortreffliches Material für Flöße liefert, bleibt stets beblättert. Sterculiaceae. Bütineria hirsuta: Spreizklimmender Strauch; macrotherme Flußufergebü- sche an den Westhängen. Dilleniaceae. Curatella americana, um Moyobamba ractapanga genannt: Strauch oder Krüppelbäumchen; halbxerophile Gehölze der nordöstlichen Tropenregion. Ochnaceae. Die ostandine Godoya obovata, ein hoher Strauch oder kleiner Baum, wächst gewöhnlich an der Grenze zwischen der Montana- und der Ceja-Region, bei 1300—1800 m. Ihre großen, goldgelben Blüten entfalten sich am Ende der Trockenzeit (August— November). Marcgraviaceae. Nur an der Ostseite der peruanischen Anden habe ich die Marcgraviaceen angetroffen, als Lianen der tropischen Waldregion (Sowroubea, Marcgravia) und weiter oben als aufrechte, mittelgroße Sträucher der Ceja (Souroubea und be- sonders Norantea). Durch die taschenförmigen Anhängsel, die an den Blüten- stielen oder dicht unter denselben entspringen und morphologisch den Trag- blättern entsprechen, sind diese Pflanzen leicht zu erkennen. Ob man wirklich berechtigt ist, diese Anhängsel in allen Fällen als Nektarien zu bezeichnen und mit den Bestäubungsvorgängen in Zusammenhang zu bringen, erscheint mir noch zweifelhaft. Theaceae. Das Areal der Theaceen, die in Peru durch derblaubige Sträucher und Bäume vertreten sind (Freziera, Ternstroemia, Haemocharis), liegt innerhalb der mesothermen Ostandenflora und erstreckt sich wie bei vielen anderen Ele- menten dieser Flora im Norden bis auf die Westhänge. Einige (z. B. Haemo- charis-Arten) zeichnen sich durch große weiße Blüten aus. Guttiferae. . Stattliche goldgelbe Blüten und die sonderbare Tracht der Zweige, die sich ‚mit nadel- oder schuppenförmigen Blättern dicht bedecken, erregen an den Aypericum-Sträuchern der Sect. Brathys unsere Aufmerksamkeit. Diese ”/, bis mn nn IT CR VE N aan el 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perns. 99 2m hohen Pflanzen besiedeln die Höhenlage von 2000—3800 m und zwar hauptsächlich an der Ostseite, erreichen aber außerdem das interandine Gebiet (Zentralperu) und die Westhänge (Nordperu). Die gewöhnlichste Art ist der »chinchango«, das nadelblättrige Aypericum laricıfolium, welches in manchen Gegenden sehr gesellig auftritt, namentlich an der Grenze von Gehölz- und Grassteppenregionen. Halbxerophile Gehölze der östlichen Tropenregion enthalten eine geringe Arten-, aber beträchtliche Individuenzahl hoher Vismia-Sträucher; sie tragen um Sta. Ana (Urubambatal) den Namen mand6ör. Das Wohngebiet von C/usia umfaßt im Norden mittlere Lagen des ge- samten Gebirges und beschränkt sich sonst auf die Osthänge; nirgends dürfte die Gattung über 3100 m steigen. Neben epiphytischen und baumwürgenden Formen des tropischen Regenwaldes besitzt Peru baumartige und vor allem strauchige, für mesotherme Hartlaubgesträuche charakteristische C/usien. Durch glänzende, dicke, lederartige, relativ große und breite Blätter pflegen die Clusien von anderen Pflanzen abzustechen. Violaceae. / Die Gattung Viola gehört mit sehr wenigen Ausnahmen teils der hoch- andinen, teils der temperiert ostandinen Flora an. Die hochandinen Arten sind stengellose Kräuter, deren dichte Blattrosetten bald einzeln, bald zu kleinen Rasen vereint auftreten. Unter den ostandinen Spezies sind die ansehnlichsten Spreizklimmende, durch lebhaft rote Blüten ausgezeichnete Sträucher oder Halb- sträucher der Sect. Leptidium (Viola arguta und Verwandte). Passifloraceae. Die rankenden, zum Teil große und schöne Blüten hervorbringenden Passz- foren zerstreuen sich durch ganz Peru mit Ausnahme der Region über 4000 m. Einige sind zu Ruderalpflanzen geworden. Caricaceae. Carica candicans, den Peruanern als »mito« bekannt, zählt zu den wichtig- sten Charakterpflanzen der Westhänge und der Lomas; seine obere (zugleich östliche) Grenze liegt in Zentralperu durchschnittlich bei 3000 m, im Norden bei 2000-— 2600 m, im Süden anscheinend noch tiefer. Der mito ist ein xero- philer Strauch, der bis 3 m hoch wird und auffällig dicke Stämme und Zweige besitzt; die großen, gelappten, oberseits dunkelgrünen, unterseits weißfilzigen Blätter werden beim Beginn der trockenen Jahreszeit abgeworfen, und nunmehr erscheinen die weißlichgrünen Blütenknäuel. Während an der Küste Carica Candicans im Sommer Blüten und im Winter Blätter trägt, zeigt sie oben im ebirge die umgekehrte Periodizität; diese Gegensätze entsprechen der Tat- Sache, daß dort winterliche, hier sommerliche Niederschläge fallen. Br 100 Zweiter Teil. Loasaceae. Wir kennen aus Peru krautige und eine geringe Zahl strauchiger Loasaceen und beobachten bei den meisten Brennhaare und große, schöngefärbte Blüten. Nach Osten und den höheren Lagen des Nordens hin sieht man die Familie deutlich verarmen oder völlig verschwinden, woraus hervorgeht, daß feuchtes Klima ihren Lebensansprüchen zuwiderläuft. Zoasa (0o—4000 m) und Cajophora (3000—4500 m) stehen hinsichtlich der Artenziffer voran und werden mitunter zu Ruderalpflanzen. Der halbmeterhohe gelbblühende Strauch Mentzelia cor- difolia hat sich durch trockene, temperierte Regionen westlicher und inter- andiner Täler weit verbreitet und gibt wertvolle Anhaltspunkte für das Studium der vertikalen Vegetationsgliederung; seine obere Grenze liegt je nach den Feuchtigkeitsverhältnissen um 3000 m (Süd- und Zentralperu) oder 2000 m (Norden). Begoniaceae. Diese leicht erkennbare Familie, aus der so viele Zierpflanzen hervor- gegangen sind, besteht in Peru aus macro- und mesothermen (bis 3800 auf- wärts) Kräutern und Sträuchern der Gattung Begonia, die fast ausschließlich den Osthängen und höheren Lagen des Nordens, somit feuchten Gebieten an- gehören. B. octopetala und B. geraniifolia wachsen auf den Lomas bei Lima, zwischen 200 und 700 m, erstere auch an den Westhängen (2300—3100 m). Cactaceae. Sukkulente Gewächse empfängt die Vegetation Perus hauptsächlich aus der Familie der Cactaceen. Säulenförmige Cereus-, Cephalocereus- und Pilocereus- Stämme bestimmen die Vegetationsphysiognomie weiter Landschaften, beson- ders an Berglehnen heißer Steinwüsten, wo das Pflanzenleben sich nur mit wenigen Arten zu behaupten vermag; in der Nähe des Meeres treten die Säulen- Cacteen (wie die Familie überhaupt) weniger reichlich auf als weiter landein- wärts, in engen, tiefen Gebirgstälern; die obere Grenze der Cereus-Arten ver- läuft je nach den Feuchtigkeitsverhältnissen um 2000 m (Norden), 3000 m (Zentrum) oder 3400 m (Südwesten); weniger hoch gelangen, da sie große Wärme und Trockenheit lieben, Pilocereus und Cephalocereus. Zu den letz- teren gesellen sich oft die melonenförmigen, mit einem weißen Filzpolster ge- krönten Körper von Melocactus (wohl nirgends über 2300 m). Opuntia über- trifft an vertikaler Ausdehnung alle anderen Gattungen und erscheint in sehr von langen Stacheln starrende Art mit annähernd zylindrischen Gliedern,. (0. subulata od. verw.), die vielleicht eine eingeschleppte Ruderalpflanze ist; 1. Abschnitt, Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. 101 besonderes Interesse erwecken schließlich jene, höheren Regionen eigentümlichen Oßuntien, welche die Form hochgewölbter Polster annehmen, wie die mit feuerroten Blumen sich bedeckende Opuntia Pentlandii (über Arequipa bei 3700—4200 m), die in gelblichen Filz gehüllte Opuntia lagopus (Ostrand des Titicaca-Hochlandes bei 4500 m) und die ebenfalls hochandine, weißwollige Opuntia floccosa (Süd- und Zentralperu, von 4000—4400 m), die, von fern ge- sehen, Schneeflecken vortäuscht. Die Zchinocactus-Arten, durch kugelige oder keulenförmige Körper ausgezeichnet, leben größtenteils auf Grassteppen und an Felsen zwischen 3000 und 4000 m und zwar meist vereinzelt. Der xerophilen Familie der Cactaceen bieten die feuchten Gebiete des Ostens und Nordens keine zusagenden Lebensbedingungen; diese Pflanzen werden dort zu einem völlig untergeordneten, weit zerstreuten Element, hauptsächlich vertreten durch epiphytische und felsbewohnende RaAipsalis. Trockenes Ge- hölz der Montaüia (z. B. Savannengebüsch im Urubambatal) enthält bisweilen hohe schlanke Stämme von Cereus-Arten, die von den westlichen habituell abweichen. Lythraceae. Cuphea cordata: Ziemlich häufiger Strauch der Ostanden (1800—2500 m). Myrtaceae. Die Höhenlinie von 3500 m wohl nirgends überragend, nimmt das Wohn- gebiet der Myrtaceen die Osthänge ein und erweitert sich innerhalb mittlerer Regionen des Nordens bis zur pacifischen Abdachung. Myrteola (anscheinend nur über 2000 m), Myrcia und Eugenia kann man als herrschende Geschlechter bezeichnen. Sie zeigen vorwiegend strauchigen Wuchs, nur einige Zugenia- und Myrcia-Arten entwickeln sich gelegentlich zu kleinen Bäumen. Die dünnen Zweige des kleinblättrigen Sträuchleins Myrteola oxycoccoides und verwandter Formen haften kriechend am Boden. An der Zusammensetzung der Formationen haben die Myrtaceen nur mäßigen Anteil. Am meisten sah ich sie in den macrothermen halbxerophilen Gehölzen des Nordostens, um Moyobamba, zur Geltung kommen. (Zugenia, Myrcia.) Melastomataceae. Das Areal der Melastomataceen deckt sich großenteils mit dem der Myrta- = S SE WE BEE: & ND Wi a PEN Eile, A GG j WER TE 9 Ö “ N ER RR /? Er et =. n En, Gm RL 7 304378, 1 2 De III SER = i BE LE ie a a er er; N NR SI Al dr D)> WER Dar Due a R b #) je Fig. 1. A Franseria fruticosa Phil. B Diplostephium tacorense Hieron. C Huthia coerulea Brand. D Adesmia verrucosa Mey 128 Dritter Teil. man Brennholz und fand man wertvolles Gelände für die Agrikultür, welche in diesem regenarmen Klima ohne künstliche Bewässerung nicht möglich ist. An manchen Stellen, wo die Ufer steil und hoch sind, fehlte diesen wohl von jeher eine charakteristische Vegetation. Ferner verlieren in höheren La- weit kleinere, wenn auch stattliche Graminee Cortaderia alacamensıs, ferner den Strauch Stenolobium arequipense (Bign.), eine strauchige Tessaria, Schinus Molle, dessen Wuchs zwischen der Baum- und Strauchform schwankt, und endlich, als. einzigen echten Baum, Salir Humboldtiana. Ob übrigens diese Weide, welche man in Arequipa überaus oft angepflanzt sieht, in der Umge- bung der Stadt wild wächst, steht durchaus nicht fest. Die Trockenbetten, Furchen oder seichte Klüfte, die bei starkem Regen, aber auch nur dann, von Wasser durchflossen werden und zerstreute Stein- trümmer zu enthalten pflegen, scheinen eine artenreichere Flora zu beherbergen als jede der andern Formationen. Hier findet man hauptsächlich Sträucher, teils klebrig und glänzend durch das ausgeschiedene Harz, wie Yuthia coerulea (Polemon.), Grindelia peruviana (Compos.), Trixis cacalioides (Compos.), Fran- seria fruticosa, Senecio adenophyllus (Compos.) und die mit warzenförmigen Harzdrüsen bedeckten Leguminosen Adesmia hystrix und Adesmia verrucosa; teils dicht bedeckt von grauer Behaarung wie Balbisia Weberbaueri (Geran.) eine rankende Clematis (Ranunc.), Malvastrum Rusbyi (Malv.), Bartschia thiantha (Seroph.), Calceolaria inamoena (Seroph.); teils nur an der Blattunterseite dicht behaart wie das nadelblättrige Diplostephium tacorense (Compos.); teils ohne augenfälligen Blattschutz, wie Maurisia viciaefolia (Compos.) und ‚Stenolobium arequipense (Bign.). Bei den genannten Pflanzen sind die Blätter klein und meist schmal. Den Typus der blattlosen Sträucher vertreten nur 2 Arten, die dornenstarrende Colletia Meyeniana (Rhamn.), deren hinfälliges Laub sich auf die jüngsten Triebe beschränkt und eine Fphedra, welche statt der Blätter an den dünnen rutenförmigen Zweigen lediglich die bekannten trockenhäutigen Schuppen trägt. Infolge der verhältnismäßig günstigen Wasserversorgung behalten alle jene Sträucher der Trockenbetten stets Lebenstätigkeit in den oberirdischen Teilen und diejenigen, welche Blätter hervorbringen, auch diese beständig. Auch Blüten beobachtete ich in sämtlichen Fällen während der Trockenzeit; leider fehlen Beobachtungen über die Blütenbildung in den Re- genmonaten. Die Höhe der Sträucher bleibt meist unter ı m; zu den kräf- tigeren gehören Mutisia Jursuta, Stenolobium arequipense, Colletia Meyeniana, Baltisia Weberbaueri und Cestrum sp. (Nr. 4828), welche 1ı—2 m hoch wer- den. Während der Regenzeit dürften in den Trockenbetten auch einige Kräu- ter erscheinen. Die Vegetation der Steinfelder macht ihre Eigenart weithin bemerk- bar. Dort wachsen die hohen Säulen von Cereus Weberbaueri (Nr. 1413) und C. drevistylus (Nr. 1414), und es erheben sich, stets grünend, die mächtigen stache- ligen Blattrosetten der Gattung Puya (Bromel.) aus niederliegenden, dicken, . ee I. Abschnitt. 1. Kapitel. Die Mistizone. 129 unregelmäßig verzweigten Stämmen. In tieferen Lagen (etwa 2200 m), am Rande der pflanzenleeren Wüste, bewundert man den, einem riesigen Arm- leuchter vergleichbaren Cereus candelaris, welchen MEYEN in seinem Reise- werk beschrieben hat. Auf den Cacteenstämmen lebt 7illandsia virescens (Bromel.) als Epiphyt. Sträucher kommen nur äußerst vereinzelt vor, und ihr Laub verdorrt während der Trockenzei (Beisp. Paronychia microphylla [Caryoph.]. Von den Cacteen blühen einige Arten nur in der feuch- teren Periode, andre wie Cereus Weberbaueri und Cereus drevistylus in der trocknen. Weit größeren Umfang als die Steinfelder erreichen die steinarmen, trockenen Flächen. Der Boden ist oft, wenn nicht überwiegend, sandig. Ihn besiedeln manche von den Sträuchern der Trockenbetten; doch fehlen ge- wöhnlich die kräftigeren Arten wie Mutisia viciaefolia, Cestrum sp. (Nr. 4828), Balbisia Weberbaueri, Colletia Meyeniana, Stenolobium arequipense, Huthia everulea. Durch große Individuenzahl zeichnen sich besonders aus die Compositen Diplostephium tacorense, Franseria fruticosa, Spilanthes uliginosa und Senecio adenophyllus. Eine überaus häufige Pflanze ist ferner die kleine Opuntia co- rotilla (Cact.; Nr. 1412). Über weite Sandfelder breiten sich ihre kriechenden, aus eiförmigen Gliedern zusammengesetzten Zweige, eine lästige Plage für den Wanderer: die Glieder brechen leicht ab, heften sich vermittels ihrer widerhakigen Stacheln bei der leisesten Berührung fest und dringen durch die Kleider ins Fleisch. Im Gegensatz zu den Trockenbetten herrscht ausgeprägte Periodicität. Im größten Teil des Jahres sieht man keine Blüte, kein grünen- des Blatt. Man darf vermuten, daß in der kurzen Zeit, wo frisches Laub das dürre Gezweig der Wüstensträucher verschleiert, auch manche Annuellen so- wie Knollen- und Zwiebelpflanzen zum Leben erwachen. Mit abnehmender Meereshöhe steigert sich die Kahlheit des Bodens, bis schließlich um 2200 m die völlig regen- und vegetationslose Wüste zur Herr- Schaft gelangt. Nur die Flußränder sind auszunehmen, ihr Pflanzenkleid wird reicher, üppiger, und geht unterhalb der Mistizone allmählich über in die Ufer- Vegetation der Küste. Im Vitortale sieht man bei ıroo m eine Zypha, die Riesenhalme von Phragmites vulgaris und das 6 m hohe Zguisetum xylo- chaetum, zu Dickichten vereint, den Fluß begleiten. Dazwischen mengen sich stattliche Weidenbäume (Salic Humboldtiana), die hier zweifellos wild wach- sen, der Pacay-Baum (Inga Feuillei), Schinus molle, und Sträucher wie Psoralea lasiostachys (Legum.), Gourliea decorticans (Legum.), ein Cestrum (Solan., Nr. 1432) und ein ‚Stenolobium (Nr. 1444). Freiere, mit Flußgeröll bedeckte Plätze werden von 7essaria-Sträuchern bevorzugt, und beherbergen stellen- weise noch Cortaderia atacamensis, die hier an ihre untere Verbreitungsgrenze gelangt. An sumpfigen Stellen, welche das Überschwemmungswasser der Re- genzeit zurückgelassen hat, leben, wo Röhricht fehlt Zzmosella tenuifolia und Mimulus glabratus, ferner Rumex cuneifolius und Hydrocotyle umbellata (Um- bellif.), zwei Pflanzen, welche auch die Ränder der Bewässerungsgräben besiedeln. Im Flusse selbst wurzelt außerhalb der starken Strömung die 8 Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, 130 Dritter Teil. untergetauchte Zannzchellia palustris (Potam.). Die äußere Grenze der Ufer- vegetation, die trockneren Ränder des Talbodens, charakterisiert Acacia ma- eracantha, ein dorniges Bäumchen mit flacher Schirmkrone und feingefieder- tem Laub. In den höheren Lagen der Mistizone fehlt, wie bereits erwähnt wurde, den Flußufern eine eigenartige Vegetation, und auch die Trockenbetten unterschei- den sich etwas weniger scharf von ihrer Umgebung. Die 'Gesamtflora wird artenreicher und weniger beeinflußt von jahreszeitlichen Gegensätzen. Die Büschel ausdauernder Gräser sieht man zuerst um 2800 m in den Trocken- betten und dann weiter oben auch über andre Standorte zerstreut. Bei 3200 m erscheinen auf steinarmem oder doch nicht ausgesprochen steinigem Gelände Thelypodium macrorhizum (Crucif.), Verbena juncea, Verbena juniperina und Adesmia melanthes (Legum.), kleine Sträucher, die vielleicht noch weiter ab- wärts reichen, aber dann lediglich zur Zeit der Regen erkennbar sind — und ferner, an Felsen der 2 m hohe Strauch Cantua candelilla (Polemon.), der halbstrauchige Zupinus eriocladus und wenige Kräuter wie ein Polyachyrus (Compos.; No. 1394) und Greggia camporum (Crucif.). Floristisch steht die Mistizone in weit innigerem Zusammenhange mit den nördlichen Teilen Chiles und dem bolivianischen Hochland, als mit dem zentralen Peru‘. Ihre nördliche Grenze ist nicht sicher bekannt, bleibt aber zweifellos weit im Süden des ı2. Breitengrades. Sie dürfte ungefähr bestimmt werden durch die nördliche Verbreitungsgrenze der Gattung Adesmia. In der Breite von Arequipa beschränken sich die Adesmia-Arten auf die westlichen Andenhänge, während sie in höheren Breiten ihr Areal bis nach der Ostseite des Gebirges ausdehnen und Argentinien erreichen. 2. Kapitel. Die Tolazone. Wer auf der großen peruanischen Südbahn hinauf zum Titicacasee reist, sieht hoch über Arequipa, etwas unterhalb der Station Pampa de arrieros, eine pflanzengeographische Scheidelinie in seltener Klarheit sich ausprägen: Die starren Säulen der Cereusarten verschwinden und mit ihnen eine Schar kleiner Wüstensträucher; in dichterem Gefüge breitet sich der Pflanzenwuchs über das Erdreich; die Gräser, in der Wüstenvegetation höchstens unter den * Vgl. zu diesem as: dem folgenden Kapitel: PoEHLMANN, R., und REICHE, K.: Beiträge zur en der Flora der Flußtäler Camarones und Vitor und ihres EEE (19 Grad s. Br.). rhandl. d. deutsch. wiss. Ver. Santiago, 4 (1900), S. 263-—3 05. — Fries, R. E.: Zur Kennt- ‚nis — alpinen Flora im we Argentinien. — Nova acta regiae FERERR scientiarum Upsa- liensis. Ser. IV. Vol I Nr. 1905. I. Abschnitt. 2. Kapitel. Die Tolazone. 131 zarten Gestalten einer kurzlebigen Regenflora vertreten, erheben allenthalben ihre steifen drahtförmigen Blätter in dichten Büscheln, welche der Wechsel der Jahreszeiten scheinbar unverändert läßt; seinen augenfälligsten und an- Fig. 2. Zepidophyllum quadrangulare (Meyen) Benth. et Hook. A Habitus, 3 Zweig, C Blüte, D Köpfchen im Längsschnitt. "/, bis ı m Höhe, des Lepidophyllum quadrangulare (Compos. 2), V Einwohnern tola genannt. Der Name tola wird, namentlich weiter im Süden, in 9* 132 Dritter Teil. Bolivia, Chile und Argentinien auch auf andere Sträucher angewendet, welche wie Lepidophyllum vermöge des reichen Harzgehaltes leicht brennen, in frischem und sogar in nassem Zustand. Lefzdophyllum quadrangulare erinnert durch seine dichtgestellten schuppenförmigen Blätter an manche Koniferen, und der Duft seines Harzes, welches sich an der Oberfläche absondert, verstärkt diese Ähnlichkeit. Das Lepidophyllum quadrangulare begleiten in geringerer aber immerhin beträchtlicher Individuenzahl einige andere kleinblättrige Straucharten: Sereczo graveolens und Tetraglochin strictum (Rosac.), beide mit fleischigem, kahlem Laub, der weißfilzige Senecio iodopappus, Baccharis Incarum, die auf den leder- artigen Blättern glänzende Harzflecken ausscheidet, und stellenweise Chuguiragua rotundifolia, deren hartes Blatt in eine stechende Spitze endet. Während alle diese Sträucher aufrecht wachsen, schmiegt eine Ephedra die blattlosen Zweige an den Boden. Die Büschel der ausdauernden Gräser gehören verschiedenen Arten an, unter denen Festuca orthophylla, Calamagrostis breviaristata und Stipa-Arten (Nr. 4846 und 4848) besonders häufig wiederkehren. Zwischen die Gräser und Sträucher mengen sich als dritte wichtigste Vegetationsform niedrige Kakteen von klumpig gedrungener Tracht, insbesondere die stark emporgewölbten Polster der Opuntia Pentlandii, seltener sind die kugligen Körper einer Echinopsis-Art, die bald einzeln, bald zu Gruppen vereint auftreten. Alle diese Pflanzen nehmen teil am Aufbau der Tolaformation oder Tola- heide, die sich in ungeheurem Umfang über ein flaches, welliges, unmerklich ansteigendes Hochland ausbreitet. Wenn auch die Formationsbestandteile hier weit dichter zusammenrücken als in den Wüsten Arequipas, so werden doch allenthalben nackte Flecke des groben Sandes sichtbar, welcher den Unter- grund bildet. Die Tolaheide ist überaus eintönig, und nur in der quantitativen Beteiligung der Arten kommt von Ort zu Ort ein. leichter Wechsel zustande; stellenweise sieht man die Gräser vorherrschen, anderwärts wiederum Zepzdo- Pryllum derartig überwiegen, daß beinahe Gesträuche entstehen. Der xero- morphe Charakter der Formation ist unverkennbar und gelangt in mannig- faltiger Weise zum Ausdruck: durch die Sukkulenz der Kakteen, durch die Rollblätter der Gräser und bei den Sträuchern, deren Laub mit geringer Größe Eigenschaften wie fleischige oder lederartige Konsistenz, dichte Behaarung, Harzabsonderung usw. verbindet. Dabei aber bleibt das Formationsbild während des ganzen Jahres nahezu unverändert, wenigstens in den vegetativen Organen. Denn die Belaubung der Sträucher verschwindet nie — mit sehr wenigen Aus- nahmen wie bei Tetraglochin strictum, welches die nadelförmigen Blätter in den trockensten Monaten verliert — und wenn in der Regenzeit einige ver- einzelte, zarte Kräuter zu kurzem Leben erwachen, so verbergen sie sich zwischen den kräftigeren Gewächsen. Weit mehr ale an den Vegetations- organen macht sich in der Blütenbildung der Jahreszeitenwechsel geltend. Nur während der Trockenzeit mengen sich die Scharen goldgelber Blütenköpfe in dunkle Grün der Lepedophyllum-Sträucher und zieren große feuerrote Blumen die unscheinbaren Polster der Opuntia Pentlandii. Derartiger Farben- & Tafel III, zu. 9, 132. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, “rn #-, A > a * A, Weberbauer, phot. Westl. Andenhänge Südperus: Über Arequipa bei 4000 m. Tolaformation. Charakterpflanze: Lepidophyllum quadrangulare (Meyen) Bth. & Hook. 1. Abschnitt. 2. Kapitel. Die Tolazone. 133 schmuck fehlt dem feuchteren Teil des Jahres, in welchem vor allem die Gräser ihre Blüten entfalten. Moose und Flechten gehören zu den Seltenheiten. Ich konnte zwei Arten von Laubmoosen unterscheiden, die ab und zu die Basis eines Strauches besiedelten und sah mitunter erdbewohnende Krustenflechten, aber weder Leber- moose, noch Blattflechten, noch Strauchflechten. Der Tolaformation sind als winzige weit zerstreute Fleckchen zwei andere durch besondere Standortsverhältnisse bedingte Pflanzenvereine eingesprengt: die Vegetation der Trockenbetten und die Bachufermatte. Die Trockenbetten zeichnen sich aus durch das Vorkommen einiger Sträucher, welche höher werden als die der Tolaformation. Solche Sträucher sind Polylepsis tomentella (Rosac.), Mutisia Orbigniana, Culcitium Pavonii (Comp.) und ein Rides. Moose und Flechten sind reichlicher vertreten als anderwärts und siedeln sich vorzugsweise auf Steinen an. An den Rändern der wenigen Bäche, die — in seichtem Bett und mit trägem Lauf — das Gebiet durchziehen, und auch an Tümpeln, gelangt stellen- weise, aber durchaus nicht überall die Formation zur Ausbildung, welche oben als Bachufermatte bezeichnet wurde: Zwergige Kräuter bilden einen ge- schlossenen, teppicuähnlichen, beständig grünenden Rasen; Sträucher fehlen vollständig. So hebt sich die Bachufermatte scharf gegen ihre Umgebung ab. Ihre Zusammensetzung habe ich nicht untersucht. Sie enthält wahrscheinlich manche hochandine Elemente und ist offenbar nahe verwandt mit der HAypsela- Formation, die ROB. E. FRIES im nördlichen Argentinien unterschied. Die Tolazone, die wie gesagt fast ganz von einer einzigen Formation eingenommen Ben findet ihre untere Grenze etwa an der Höhenlinie von 3400 m, woselbst die Lepidophyllum-Sträucher mit den säulenförmigen Cereus- Arten zusctimentreffen, und die Büschel ausdauernder Gräser nur noch weit zerstreut wachsen. Aber schon bei 3700 m beginnt die Tolaformation ihren typischen Charakter zu verlieren, indem Elemente tieferer Lagen eindringen, wie Diplostephium tacorense und Heiben melanthes; ferner nimmt die Häufig- keit von Zepidophyllum quadrangulare ab, und schließlich zieht sich der Strauch, ehe er zwischen 3400 und 3300 m völlig verschwindet, auf die Trocken- betten, d. h. also auf die Sammelstellen des Regenwassers zurück und zeigt damit deutlich, daß seine untere Verbreitungsgrenze der Feuchtigkeitsmangel estimmt Nach oben hin reicht die Tolazone. bis zur Höhe von 4300 m. Schon um 4200 m nimmt Lepzdophyllum quadrangulare krüppelhaften Wuchs an: es bleibt weit unter der normalen Größe und neigt dazu, seine Zweige dem Boden anzuschmiegen. Endlich, um 4300 m, tritt an seine Stelle ein niederliegender Zwergstrauch, welcher einer anderen Art derselben Gattung angehört, nämlich Lepidophyllum rigidum. Seine Blätter sind schlanke Nadeln, nicht kurze breite Schuppen wie bei der vorhergenannten Species. An der oberen Grenze der Tolazone ändern sich auch die Büschel der Gräser und die Polster der 134 Dritter Teil. Opuntia Pentlandü: wmerkwürdigerweise tritt in beiden Fällen an Stelle der sanften Rundung eine spitze Kegelform. Anders als an den pacifischen Hängen gestaltet sich die Vegetation an der inneren Flanke der Westcordillere, wo die Bahnlinie Arequipa—Puno, nachdem sie bei Crucero alto (4470 m) ihren höchsten Punkt erreicht hat, sich zum Hochland des Titicacasees hinabsenkt. Die Pflanzen schließen dichter zu- sammen als an den Westhängen der Cordillere, die Gräser zeigen ein frischeres Grün, kurz reichere Niederschläge machen sich bemerkbar und be- seitigen die Lebensbedingungen der Tolaformation. Lepzdophyllum quadran- gulare erscheint noch einmal, aber schon bei 4200 m liegen seine tiefsten Standorte, während es im Westen bis gegen 3300 m hinabsteigt! Man darf somit sagen, daß Lepidophyllum quadrangulare und die Gattung Lepidophyllum überhaupt in der Breite von Arequipa sich auf die Westabhänge der Anden beschränkt. Weiter im Süden aber, in Chile und Bolivia, erweitert Lepidophyllum quadrangulare, begleitet von anderen Arten derselben Gattung, sein Verbreitung biet in östlicher Richtung und erreicht auf argentinischem Boden die Ostseite der Anden. Unter ı2° S. und nördlich davon habe ich Zepzdo- phyllum in Peru nirgends angetroffen. Leider gelang es mir nicht, die Nord- grenze genauer zu ermitteln, was für die Pfanzengeographie der Anden sehr wichtig wäre. Bemerkenswert ist die weitgehende Übereinstimmung, die in der Verbreitung der Gattungen Zepzdophyllum und Adesmia zutage tritt. 3. Kapitel. Die Lomazone. Nordwärts bis gegen 8° S reichend und südwärts sich bis» in das nördliche Chile fortsetzend, umfaßt die Lomazone die Ebenen und Hügel des Küsten- landes. Ihre Flora zeigt deutliche Beziehungen zu der weit reicheren Flora der zentralperuanischen Sierrazone und enthält andrerseits mehrere dort fehlende Verwandtschaftskreise, die im nördlichen Chile stark hervortreten (z. B. Tetra- gonia, Palaua, Cristaria, Nolanaceae. Die Pflanzenformationen scheiden sich in periodisch vegetierende und in beständig vegetierende. Zur ersten Gruppe gehört die Lomaformation, zur zweiten Gruppe zählen die Tillandsia- bestände, die Bewohner des flachen sandigen Strandes, die Pflanzen nasser Strandfelsen und die Flußufergebüsche. Lomas nennt der Bewohner der peruanischen Küste jene Fluren, welche mit den Küstennebeln um die Mitte des Winters erscheinen und im Anfang des Sommers verdorren. Das Wort wird aber im spanischen Amerika auch in anderer Bedeutung gebraucht; so bezeichnet man mitunter in den höher ge- Ei 1. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 135 legenen Gebieten der peruanischen Anden grasbewachsene Bergrücken als Lomas. Die Lomaformation der Küste tritt im Norden der Zone, zwischen dem 8. und ıı. Breitengrade, wahrscheinlich nicht alljährlich ins Leben. Ihre Ausdehnung unterliegt aber auch um Lima und Mollendo erheblichen, von I Fig. 3. Chenopodium panniculatum Fig. 4. Nama dichotoma ok (R. et P.) Choisy. den Niederschlagsmengen abhängigen Schwankungen. In den trockensten Jahren bedeckt das Grün der Loma nur die Gipfel und Kämme, in den feuch- teren reicht es hinab auf die angrenzenden Ebenen. Sehr schön läßt sich dieser Wechsel an dem ziemlich isolierten Bergkegel San Cristobal (430 m) bei Lima beobachten. Die Lomas sind an die Nähe des Meeres gebunden 136 Dritter Teil. », N SIR > in vr IN SG di Fee a e; Fe ec Fig. 6. Hoffmannseggia frostraia. Blühender Zweig. I. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 137 8 EA 5 $: vs . BE ee e Er Fig. 7. 4A. Nolana cordata Dunal (Nr. 1481), 2. Planiago limensis Pers. C. St:nomesson flavum Herb. 138 Dritter Teil, und beschränken sich mit zunehmender Entfernung von jenem immer mehr auf die Gipfel und Kämme der Hügel, um schließlich völlig zu verschwinden. Sie fehlen aber dem eigentlichen Strande und rücken von diesem desto weiter ab, je allmählicher das Küstenland ansteigt. Ihre untere Grenze lag im Jahre Fig. 8. Palaua malvifolia Cav. - 1902 bei Mollendo 20 m, bei Barranco (unweit Lima) 5o m über dem Meere. Über die obere Höhengrenze ist sicheres nicht bekannt. Ich konnte die Loma- vegetation bis 1000 m aufwärts verfolgen. In der Nähe des Meeres jedoch bleiben die Berge meist unter jener Höhe. Die dem Meere zugewendeten oder von den herrschenden (südlichen bis südwestlichen) Winden getroffenen Hänge t. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 139 pflegen weit stärker befeuchtet zu werden als Hänge der entgegengesetzten Seite. Dementsprechend tragen viele Höhenzüge auf der einen Flanke üppige Loma, auf der andern eine sehr dürftige, hauptsächlich von Cacteen und Tillandsien gebildete Vegetation. Noch günstigere Bedingungen für das Ge- deihen der Loma bieten sich in Tälern, die nur nach der See- oder Windseite geöffnet sind und daher den Nebel auffangen und festhalten. Die Loma ist eine offene Formation, sie läßt deutliche Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen erkennen. Nur in feuchten Schluchten sowie auf manchen Kämmen und Gipfeln, kommt am Ende der Nebelzeit, wenn das Wachstum Fig. 9. Drymaria molluginza Dietr. seinen Höhepunkt erreicht hat, mitunter ein so dichter Zusammenschluß zu- stande, daß der Boden nahezu völlig verhüllt wird. Zum allergrößten Teile besteht die Flora aus Kräutern, unter denen die einjährigen entschieden überwiegen und ferner viele Zwiebel- und Knollen- pflanzen vorkommen. Bemerkenswert ist die geringe Arten- und Individuen- zahl der Gräser sowie auch der Sträucher. Letztere treten hauptsächlich in höheren Lagen und auch dort nur zerstreut auf. Bei dem lockeren Gefüge der Pflanzendecke bleibt auch Raum für erdbewohnende Moose und Flechten. Auch die Kakteen (Cereus-Arten) gehören zu den minder wichtigen sowie gleichzeitig zu den wenigen dauerlebigen Formationselementen und fehlen streckenweise gänzlich; sie bewohnen vorzugsweise steinige und felsige Plätze an trockenen Hängen, und ihre Zahl steigert sich mit der Entfernung vom Meeresstrand. Der dichte Nebel der 'Lomazeit, den nur die Strahlen der Mittagssonne für einige Stunden serleilen, stellt das Pflanzenleben unter eigenartige Bedin- 140 Dritter Teil. gungen. Nur im geringen Grade macht sich in der Loma das Bedürfnis geltend, die oberirdischen Teile gegen Vertrocknen zu schützen. Sukkulenz der Blätter kann wohl als häufigstes Xerophyten-Merkmal gelten, erreicht aber rg R Sue ARTE IM I, Y N “a 9 Kon af, (ÖRE > Fig. 10. Argylia Feuillei DC. 4A Habitus. 2 Kelch. C Teil einer jungen Frucht, längs durchschnitten. nirgends extreme Ausbildung. Das seltene Vorkommen dichter, filziger Be- haarung erkennt man schon aus beträchtlicher Entfernung an der tief grünen Farbe der Pflanzendecke. Geradezu an Schattengewächse oder Bewohner 1. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 141 feuchter Bachschluchten erinnern Begonia-Arten, Adiantum concinnum, SOWIE die schlaffen langgestreckten und zartlaubigen Stengel von Bowlesia palmat, (Umbellif.), As/rephia chaerophylloides (Valerian.) und anderen. Auch die 3 f2 N a IR [ a“ ze STEH AASRLERRE .— => FI Fig. ı1. Weberbauerella brongniartioides Ulbrich. A Habitus. 2 Blättchen, von oben gesehen. C Blüte mit dem Tragblatt und den beiden Vor- blättern. D Kelch. Z Derselbe aufgeschnitten. 7 Fahne. G Flügel. 4 Schiffchen. 7 Sta- minaltubus. X Derselbe aufgeschnitten. Z Fruchtknoten (Griffel zu kurz gezeichnet), M Stück des Fruchtknotens, längs durchschnitten. /V Narbe. 142 Dritter Teil. fußhohen Bestände der Zoasa urens, welche am Fuß der Amancaöshügel bei Lima die Lehmdächer der Hütten besiedeln, die Moose und die vielen Strauch- und Blattflechten gehören zu den Vegetationserscheinungen, => Bi NESE Fig. ı2. Bowlesia palmata Ruiz et Pav. A Habitus. 2 Zweig mit Früchten. C Frucht. welche der hohen Luftfeuchtigkeit ihr Dasein verdanken. Die Lebenstätig- keit mancher Kräuter erliegt anhaltendem Sonnenschein innerhalb weniger Tage. Wenn man auch die Loma zweifellos als eine große, klimatische Formation . betrachten darf, so bleibt sie sich doch nicht allenthalben gleich, läßt vielmehr Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel IN; zu 8.243. W. Gretzer, phot, Carica candicans Gray (einh. Name: mito); auf den Lomas von Amancaös bei Lima (ca. 200 m). Vorn in der Mitte Begonia octopetala L'Her, I. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 143 eine deutliche Gliederung in Unterformationen erkennen. Namentlich bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den ebenen oder wenig geneigten Sandflächen und dem lehmigen oder felsigen Boden der Hügel. Aber nicht aus der Bodenbeschaffenheit allein erklären sich jene Gegensätze. Die Sandfelder gehören den tieferen Lagen an und erhalten daher das lebenspendende Nebel- wasser in geringerem Maße und weniger regelmäßig, als die Hänge und nament- lich die Kämme und Gipfel der Hügel. Auf den Sandfeldern ist die Vege- tation niedriger, lockerer und mehr xerophil gebaut als auf den Hügeln und zeigen sich die Sträucher nur in wenigen, fast durchweg niederliegenden Formen. Eine erheblich größere Zahl von Sträuchern und zwar vorwiegend aufrechte beherbergen die Hügel; Caesalpinia tinctoria und Carica candicans erreichen wohl die bedeutendsten Dimensionen (2 bis 3 m Höhe). Die Sand- felder sind reicher an Typen von beschränkter Verbreitung und systematischer Isolierung. Hier herrscht eben keinerlei Raummangel und wird die Einwande- rung durch die ungünstigen Lebensbedingungen erschwert. Daß jedoch in dem dichteren Pflanzenwuchs der Hügel die schwächeren Formen in Gefahr geraten, den stärkeren zu unterliegen, tritt deutlich zutage an Stellen, wo Loasa urens oder ein Helianthus (Nr. 1557) oder Salvıa rhombifolia oder Szcyos gracillimus andere Arten an Individuenzahl bedeutend übertreffen, ja ausge- dehnte, nahezu reine Bestände bilden. Dazu mengten sich zwischen die einheimischen Elemente verschleppte Fremdlinge wie Stachys arvensis, Me- dicago hispida und eine Fumaria. Felsen und Steine ragen aus der Sanddecke der Küstenebene nur aus- nahmsweise hervor, weit häufiger aber aus dem Erdreich der Hügel, so daß hier die Bodenverhältnisse sich mannigfaltiger gestalten als dort und ent- sprechende standörtliche Schattierungen im Vegetationsbilde sich deutlicher ausprägen. Die Pflanzen, welche steinigen oder felsigen Untergrund bevor- zugen, sollen später aufgezählt werden. Es gehören hierher, wie bereits er- wähnt, die Kakteen ner Beobachtitigen über die Blütezeit der verschiedenen Bee fehlen noch. Begonia geranüfolia und Ismene Amancaes (Amaryll.) pflegen schon im August keine Blüten mehr zu tragen. Andrerseits sieht man einzelne Gewächse erst oder noch blühen, nachdem die Trockenperiode längst begonnen hat. Natürlich beobachtet man diese Erscheinung hauptsächlich in den stärker befeuchteten höheren Lagen, die auch im Sommer zuweilen ein dünner Nebel benetzt. So sah ich im Dezember Stenomesson flavum (Amaryllid.), Alstroe- meria peregrina (Amaryli.), Palaua moschata (Malv.) u. a. bei Lima, im Februar Verdena fissa bei Mollendo blühen. Das Laubwerk der Loma verbirgt die Scharen von Flechten, die, hauptsächlich in strauchigen Formen, auf Erde, Steinen und Zweigen leben. Kaum beeinflußt vom Wechsel der Jahreszeiten bilden sie während der trockenen Monate den weitaus größten Teil der sicht- baren Vegetation: man sieht dann weite Flächen geradezu von einer Flechten- formation eingenommen. Die nachfolgende Aufzählung enthält die wichtigsten unter den von mir 144 Dritter Teil. beobachteten Pflanzen der Lomaformation, sowie einige aus älteren Samm- lungen bekannte. . Tiefere Lagen (bis 200 oder 300 m aufwärts. Sandboden‘. a Einjährige Kräuter (einige wenige von den nachstehend genannten vielleicht 2-jährig oder ausdauernd). Bei Mollendo (17° S.): Cenchrus tribuloides (Gram.). here Pusilla (Malv.). Tragus racemosus (Gram.). vastrum mollendoönse (Malv.). Tetragonia-Arten (Aizoac.; Nr. 1460, 1499). oh Weberbaueri. Portulaca pilosissima. Nr. 1498 (Nolan.) Calandrinia Weberbaueri a Nolana cordata. Drymaria molluginea (Caryoph. Nr. 1500 (Petunia sp.?). Streptanthus Englerianus ee ) ng Baer; Bu upinus mollendoönsis (Legum.). Onos sp. (Compos.; Nr. 1492). Astragalus viciiformis (Legum.). N sp. ao: Nr. 1518). Bei Lima (12° S.): Te stragonia-Arten (Nr. 4). Palaua malvifolia. Drymaria sp. (Nr. 1602). Pectocarya linearis (Borrag.). Astragalus sp. olanum pinnatifdum. Nolana prostrata. Bei Mollendo und Lima: Eragrostis peruviana (Gram.). Monnina Weberbaueri (Polygal.). Parietaria debilis a Cristaria multifida (Malx.). Chenopodium panniculatu Apium Ammi (Umbellif.). Talinum polyandrum Pörkil: Calandriniae sp.). Plantago limensis. b) Ausdauernde Kräuter ohne auffällige Verdickung der unter- irdischen Teile. Mirabilis arenaria (Nyct.; Mollendo). i Palaua velutina (Mollendo). c) Zwiebeltragende Kräute Zephyranthes albicans (Amaryll.; Mollendo d) Knollenbildende Kräuter. Weberbauerella brongniartoides (Leg.; Mollendo). Argylia Fenillei (Bignon.; Mollendo). Oxalis lomana (Mollendo). Anthericum eecremorhizum (Lil.; Lima u. Moll.). 2 Ornithogalum biflerum (Lil.; Mollendo u. Lima). e) Halbsträucher und Sträucher. Bei Mollendo: Atriplex axillare (Chenop.). - Zycium sp. (Solan.). Coursetia Weberbaueri (Leg.). Nolanaceen 2. B. Nr. 1556, 1485, 1517). Bei Lima: Coldenia dichotoma (Borrag.). Nolanaceen (z. B. Nr. 1606). Bei Mollendo und Lima: Suaeda fruticosa (Chenop.). Lippia canescens (Verben.). Hoffmannseggia prostrata (Legum.). Encelia canescens (Compos.). An trockenen Hängen gelangen einige von diesen Pflanzen auch in höhere Lagen und auf a oder steinigen Boden. I. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone, 145 2. Höhere Lagen (200 oder 300 m bis 800 m). Lehmige bis lehmig sandige Erde oder steiniger Boden oder Fels”. I. Flechten, Physcia leucomelaena. Ramalina pollinaria. Usnea barbata. armelia-Arten, Theloschistes flavicans. Cladonia rangiformis. Cladonia fimbriata II. Moose. Plagiochasma validum (Mollendo). Frullania decidua (Mollendo). Riecia Weberbaueri (Mollendo). Frullania Weberbaueri (Lima). Riccia peruviana (Mollendo). Die Laubmoose Nr. 1475 (Mollendo), 1479 ). — Anthoceros squamuligerus (Lima). Mollendo), 1682 (Lima IN. Farnpflanzen. Bei Lima: *Polypodium punctulatum. *Woodsia cerenata. * Polypodium sporadolepis. Oßhioglossum macrorhizum. Bei Mollendo und Lima: *Adiantum concinnum. *Nothochlaena squamosa. IV. Blütenpflanzen. a) Einjährige Kräuter. (Einige wenige von den nachstehend genannten vielleicht 2-jährig oder ausdauernd.) Bei Mollendo: Crassula sp. ($ Tillaea. Nr, 1456). Fe he Toides. Crassula sp. ($ Tillaea. Nr. 1464). sterisc amplexicaule (Umbellif.). Palaua Weberbaueri. ee Iysimachioides (Seroph.). Schkuhria pusilla (Compos.). Bei Lima: Festuca muralis (Gram.). Erythraca lomae (Gent.). Poa infrrma (Gram.). Browallia sp. (Solan.). Tinantia Jugax (Commelin.). Micotiana Arerzge (Solan.). Drymaria-Arten. Calceolaria pinn Lepidium cyclocarpum (Crucif.). Calceolaria Be Cleome chilensis (Cappar.). Castilleja communis (Seroph.). Tillaca connata (Crass.). Tourettia lappacea (Bignon.; rankend). Vicia humilis (Leg.; rankend). Sicyos gracillimus (Cucurb.; rankend). *Tropaeolum sp. Cyelanthera Mathewsii (Cucurb.; rankend). Malvastrum Ringagees (Malv.). Specularia perfoliata (Campan.). Loasa nitida Spilanthes uliginosa (Compos Loasa RER Liabum sp. (Compos. Nr. 1598) Spfananthe Banniculata (Umbellif.). KRothia sp. (Compos. Nr. 1629). Anogallis pumila (Primul.). Erigeron sp. (Compos.). Microcala quadrangularis (Gent.). Galinsoga sp. (Compos.). Gnaphalium-Arten (Compos.). ‘ Die mit einem * bezeichneten Pflanzen bevorzugen steinigen Bades oder Fels. Weberbaue r, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 1o 146 Dritter Teil. Bei Mollendo und Lima: Parietaria debilis (Urtic.). /pomoea oligantha (Convolv.) drinia alba (Portul.). Nama dichotoma (Hydrophyli.). Palaua dissecta. Gilia laciniata (Polemon.). Loasa urens. Salvia rhombifolia (Lab.). Bowlesia palmata (Umbellif.). Linaria subandina (Scroph.). Astrephia chaerophylloides (Valerian b) Ausdauernde Kräuter ohne auffällige Verdickung der unter- irdischen Teile. Bei Mollendo: Trifolium polymorphum (Leg.). Geranium multiflorum. Palaua mollendoensis Bei Lima: *Peperomia-Arten (Pip. z. T. auch epiphytisch Plumbago fulchella. auf Sträuchern). * Relbunium nitidum (Rub.). Hypericum uliginosum (Guttif.). * Valeriana s Erigeron-Arten (Compos.). ce) Knollenbildende Kräuter. Bei Mollendo: Bomarea edulis (Amaryll.). Oxalis sepalosa. Pasithea coerulea (Lil.). Solanum-Arten (Nr. 1454 und 1577). /pomoea-Arten (z.B. Nr, 5; Bei Lima: Bomarea simplex (Amaryll.). Boussingaultia sp. (Basell.). * Alstroemeria peregrina (Amaryll.). Geranium sp. Chloraea peruviana (Orchid.). Oxalis sp. *Spiranthes sp. (Orchid.). har, octopetala. * Peperomia umbilicata. Begonia geraniifolia. Mirabilis prostrata (Nyctag.). */pomoea Nationis (Convolv.). Solanum monlanum. Bei Mollendo und Lima: Commelina fasciculata. Anthericum eceremorhisum (Lil.). Solanum maglia. d) u. ent ee Ornithogalum biflorum (Moll. ima). Ismene Amancaös (Amaryll.; Lima). Stenomesson Incarum (Amary n, a Hydrotaenia lobata (Irid.; Lima). Stenomesson flavum (Lima). Oxalis sp. (Lima). e) Halbsträucher und Sträucher. a) Niederliegende. Bei Mollendo: Verbena clavata. Bei Lima: *Palaua moschata. Dolia rupicola (Nolan.). Evolvolus villosus (Convolv.). Diclhptera tomentosa (Acanth.). Lantana limensis (Verben.). Dyschoriste repens \Acanth.). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel V 4, zu S. 147. W. Gretzer, phot. Incaische Ruinen von Cajamarquilla unweit Sta. Clara bei Lima (400 m). a. Tillandsia-Bestände, mit der herrschenden Windrichtung wachsend (hauptsächlich T. straminea Pres]). Tafel vb, zu.'8. 14%. F F% T en net —Y b. Cacteen zwischen Steinen: Vorn Pilocereus acranthus K. Sch. (Nr. 1679), dahinter Opuntia pachypus K. Sch. (Nr. 1677). 1. Abschnitt. 3. Kapitel. Die Lomazone. 147 Bei Mollendo und Lima: Lippia canescens (Verben.). 3) Aufrechte. Bei Mollendo: Croton sp. (Euph. Nr. 1516). Citharexylum spinosum (Verben.). Heliotropium saxatile (Borrag.). Verbena fissa. Heliotropium submolle. Salpichroma difusum (Solan.). Cordia salviifolia od. verw. (Borrag.). Grindelia sp. a Nr. 390). Helianthus sp. (Compos. Nr. 1557, 1571). Bei Lima er Ferruginea (Bromel.). Saracha sp. (Solan.). oton *Calceolaria verticillata. sin Dilosum. Piqueria peruviana (Compos.). Heliotropium peruvianum. Piqueria pubescens Hebecladus umbellatus (Solan.) Eupatorium sp. (Compos.) Acnistus arborescens (Solan.). Trixis sp. (Compos.; Nr. 7). Bei Mollendo und Lima: Suaeda fruticosa (Chenop.). Carica candican Caesalfinia tinctoria (Legum.). Salvia tubiflora st Senecio-Arten. Wenn auch die Loma eine Anzahl beständig vegetierender Elemente ent- hält, wie z. B. Kakteen und Flechten, so bleibt doch das überwiegend perio- dische Pflanzenleben ein höchst augenfälliger Charakterzug. Im Gegensatz hierzu lassen. die drei anderen Formationen der Lomazone eine deutliche Abhängigkeit vom Wechsel der Jahreszeiten nicht erkennen, sondern ihr Aus- sehen bleibt sich annähernd gleich. Wenig wählerisch in bezug auf die Bodenverhältnisse zeigen sich die ‚Tillandsia-Bestände. Wir schen sie an manchen Orten, wo andere Pflanzen nicht zu leben vermögen. - Bei Lima scharen sich die starren Rosetten der Tillandsia purpurea und der Tillandsia latifolia auf lockerem Flugsand. Ebendort beleben diese anspruchslosen grauen Gewächse, deren Wasserbedarf geringe Mengen atmospharschet Feuchtigkeit decken, zusammen mit Flechten, ihren Eislosschen V ‚die Lehmwände incaischer Ruinen. Landein- wärts von Lima scheint die Häufigkeit der Tillandsien zuzunehmen. In der Nähe der Bahnstation Sta. Clara (400 m), hart an der Binnengrenze der Loma- zone liegen die Trümmer der incaischen Stadt Cajamarquilla. Dort bedecken die sandige Ebene ungeheuere Mengen der silbergrauen 7illandsia straminea. Ihre Stengel wachsen in der Richtung des herrschenden Windes und vereinen Sich zu niedrigen Rasenstreifen, welche jene Richtung kreuzen. So wird das Vegetationsbild einer vom Winde gekräuselten Wasserfläche vergleichbar. In er näheren Umgebung von Mollendo kommen Tillandsien gar nicht oder nur vereinzelt vor. Weiter oben aber, am Binnenrande der Lomas, trägt bei der Station Cachendo (ca. 1000 m) felsiger Boden die Massenvegetation einer Tillandsia. 10* 148 Dritter Teil. Flachen, sandigen Meeresstrand sah ich nirgends so reich bewachsen wie bei Mollendo. Hier kommt mitunter eine nahezu geschlossene Formation zustande. Die kriechenden Rhizome der Diszichlis thalassica verflechten sich zu kleinen Grasfluren und mehrere Sträucher wie Salicornia fruticosa (Chenop.), eine Tessaria (Comp.) und eine nur in der Trockenzeit blühende Frankenia (Nr. 386) treten bald zerstreut bald gruppenweise vereinigt auf. Mehr ver- einzelt findet sich ein dickblättriges Seszvium (Aizoac.). Auch die am Strande von Pisco gesammelte Cressa truxillensis (Convolv.) dürfte bei Mollendo ver- treten sein. Die Vegetation nasser Strandfelsen lernte ich nur in den unweit Lima gelegenen Badeorten Barranco und Miraflores kennen. Jene Felsen, deren Fuß zur Flutzeit vom Meere bespült wird, bestehen, wenigstens zu einem großen Teile, aus Kalktuff. Von oben her sickert beständig süßes oder höchstens schwach gesalzenes Wasser durch das Gestein, an dessen Bildung offenbar kalkfällende Pflanzen (namentlich Schizophyceen, Algen und Moose) hervorragend beteiligt sind. Naszurtium fontanum (Crucif.), Samolus Valerandi (Primul.), Aerpestis monniera (Scroph.), Adiantum capıllus Veneris (Filic.), eine Chaetotropis (Gram.), eine Calceolaria (Scroph.), Tropaeolum majus, die stattlichen Halme von Phragmites vulgaris, schwellende Laubmoospolster und unscheinbare Schizophyceen und Algen verhüllen dicht zusammenschließend und beständig grünend die steilen Wände, über denen kahle Erdflächen sic ausbreiten. Auch längs der Flüsse, die ja vom Schnee und Regen höherer Gebirgs- lagen gespeist werden, ermöglicht der beständig feuchte Boden ein ununter- brochenes Pflanzenleben. Das Fluß ufergebüsch, die stattlichste unter allen Formationen der Lomazone, enthält eine Anzahl Sträucher wie Cestrum hediondinum (Solan.), Aslepias curassavica, Lantana-Arten (Verben.), Tessarıa integrifolia (Compos.), Buddleia occidentalis (Logan.), Acnistus arborescens (Solan.), Cordia rotundifolia (Borrag.), Bacharis lanceolata (Compos.), Caesal- Pinia corymbosa (Legum.), Caesalpinia tinctoria, Psoralea Pubescens (Legum.), Rapanea manglillo (Myrsin.) und der kletternde Rxbus urticifolius, halb- strauchige Kletterpflanzen (z. B. die windende Vigna luteola [Legum.)), die Bäume Sapindus saponaria, Inga Feuillei (Legum.), Salir Humboldtiana und die hochwüchsigen Rohrgräser Prragmites vulgaris und Gynerium sagittatum. Auch Schinus molle, der sich bald strauchförmig, bald zu einem kleinen Baum entwickelt, gehört zur Vegetation der Flußufer, ist aber in der Nähe des Meeres viel seltener als weiter landeinwärts. Der bereits genannte Strauch Tessaria integrifolia bevorzugt die mit Geröll bedeckten Uferflächen. Die trockenste Zone des Flußufergebüsches, d. h. seinen äußersten Rand, charak- terisieren kleine dornige Acaciabäume (A. macracantha) mit flacher ausgebrei- teter Krone, bald vereinzelt wachsend, bald zu kleinen Hainen zusammen- tretend. Andrerseits bedingt auch eine über das Durchschnittsmaß hinaus- gehende Bodenfeuchtigkeit standörtliche Eigentümlichkeiten der Vegetation: wo das Erdreich sumpfig ist oder stehendes Wasser sich sammelt, leben 1. Abschnitt. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone, 149 Iypha domingensis, Scirpus- und Funcus-Arten, hohe Equiseten, Fussiaea peru- viana (Oenother.), Sagittarien, Heteranthera reniformis (Commelin.) und Schwimmpflanzen, wie Pistia stratiotes (Arac.) und Asolla. Da die Lomazone sich über mehrere Breitengrade erstreckt, ist kaum zu erwarten, daß die Flora des Flußufergebüsches von einem bis zum anderen Ende die gleiche bleibt. In der Tat läßt sich eine Abnahme der Artenzahl in südlicher Richtung deutlich erkennen. Für Cordia rotundifolia z. B. scheint die Südgrenze um Lima zu liegen. Die Pflanzenwelt des Flußufergebüsches bedarf noch genaueren Studiums. Einer richtigen Beurteilung der ursprüng- lichen Verhältnisse ist der Umstand hinderlich, daß das von den Flüßen be- feuchtete Land größtenteils zur Anlage von Kulturbeständen dient. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone. Der nördliche Küstenstreifen zwischen 8° und 4°S bildet den westandinen (größeren) Teil der nordperuanischen Wüstenzone; seine Binnengrenze liegt in der von mir besuchten Gegend (zwischen 8° und 6° 30 s. Br.) bei 1000 bis 1200 m Seehöhe, weiter im Norden, um Piura, vielleicht noch etwas tiefer. Außerdem gehören zur nordperuanischen Wüstenzone heiße und trockene, sehr tief gelegene Regionen interandiner Flußtäler, z. B. am Marafion sowie am Chamaya, Utcubamba und Chinchipe, drei Nebenflüssen des ersteren. ‘Hier befindet sich der obere Rand bei 1500 m, während über die Ausdehnung nach unten hin noch Unklarheit besteht. Die weitgehende floristische Über- einstimmung zwischen dem Küstenland und tiefen Lagen interandiner Täler wird verständlich durch die Tatsache, daß zwischen dem 5. und 6. Breitengrad bei Huarmaca der Kamm der Westkordillere, welcher die pacifischen Gewässer von dem Stromgebiet des Maraüon scheidet, die geringe Höhe von 2360 m hat. Spätere Untersuchungen, namentlich die botanische Erforschung der pacifischen Andenhänge im Departamento de Piura, werden zu entscheiden haben, ob die von mir vorgenommene Einteilung der nordperuanischen Wüsten- zone in einen westandinen und einen interandinen Florenbezirk aufrecht er- halten werden kann. I. Westandiner Bezirk. Im Gegensatz zur Lomazone fehlen anhaltende Winter- und Frühlingsnebel und daher auch die Lomavegetation. Dagegen fallen nach langer, 5 bis ı2 Jahre umfassender Trockenperiode einige kurze, aber ergiebige Sommerregen. Sie sollen auf dem kahlen Wüstenboden eine üppige Vegetation hervorrufen, über deren Zusammensetzung leider nichts bekannt ist. In den höher gelegenen 150 Dritter Teil. '‘Strichen des Binnenlandes, am Fuße des Gebirges, sind die Niederschläge nicht ganz so spärlich wie am Meere, aber gleichfalls auf den Sommer beschränkt. Wie in der Lomazone bildet das immergrüne, stellenweise mit Röhricht gemengte Gebüsch der Flußufer einen augenfälligen Gegensatz zu der vege- tationslosen oder dürftig bewachsenen Umgebung. Das Flußufergebüsch zeigt auch hinsichtlich der Flora große Ähnlichkeit mit der analogen Formation. der Lomazone, scheint aber etwas reicher zu sein: Bäume: Salix Humboldtiana. Inga Feuilli (Le- Sapindus saponaria. Muntingia calabura gum.). Acacia macracantha (Legum.). Schinus (Elaeocarp.; auch strauchig). molle (Anacard.; auch strauchig). Aufrechte Sträucher: Celtis sp. (auch baumartig). Caesalpinia Buddleia occidentalis (Logan.). Cordia rotun- corymbosa (Legum.; wahrscheinlich auch baum- difolia (Borrag.). Cestrum-Arten (Solan.). Sco- arti Leucaena trichodes (Legum.). Abutilon Paria dulcis (Sceroph.). acharis lanceolata cordatum (Malv.). Adenaria floribunda (Lythrae.). (Compos.). Tessaria integrifolia (Compos.). Klettersträucher: Tournefortia volubilis (Borrag.; spreiz- dend). Micania micrantha (Compos,; windend). klimmend). Senecio Fussieui (Compos.; win- Eine’rankende Vztacee (Nr. 3786). Außerdem an feuchten, ofineren Stellen die Rohrgräser Gynerium sagittatum und Phrag- miles vulgaris, ferner 7ypha sowie hochwüchsige Funcus-, Scirpus- und Zguisetum-Arten. Die Vegetation außerhalb der Flußufer. Am Meere entbehren ausgedehnte Flächen jeglichen Pflanzenwuchses, wenig- stens während der regenlosen Jahre. Im inneren Teile der Zone und stellen- weise auch in der Nähe des Meeres begegnet man — oft weit ab von den Flußuferoasen — pflanzlichem Leben, das offenbar durch verborgenes Grund- wasser ermöglicht wird. Diesen Verhältnissen entsprechen tief hinabreichende Wurzeln und das Zurücktreten periodischer Wachstumsvorgänge: Holzgewächse herrschen vor und die meisten von ihnen besitzen immergrünes Laub. Viel- leicht ist aber wenigstens für die Keimung ihrer Samen und die Entwicklung der jungen Pflanzen Regen unentbehrlich. Ferner kann nach einer Reihe regenloser Jahre der Fall eintreten, daß die Grundwasservorräte erschöpft. werden und infolgedessen viele Holzgewächse absterben. Ich beobachtete diese Erscheinung auf der Küstenebene über dem Hafen Payta. Zu den häufigsten Holzgewächsen der nordperuanischen Wüstenzone ge- hört der »Algarrobo«, Prosopis juliflora, ein dorniger Baum mit doppeltgefie- dertem Laub und winzigen Blättchen. Oft tritt der Algarrobo für sich allein bestandbildend auf. In den Departamentos Piura und Lambayeque dehnen sich diese Algarrobohaine meilenweit aus. Die zuckerreichen Hülsen dienen dem Vieh zur Nahrung und sind um so wertvoller, als in jenen Gegenden andere Futterpflanzen gar nicht oder nur in unzureichenden Mengen gedeihen. Stellenweise vereinigen sich verschiedene Arten zu einer ge- ERGEBEN 7 1. Abschnitt. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone. 151 mischten Formation wüstenbewohnender Holzgewächse. Sie scheint sich auf ebenes oder wenig geneigtes Gelände zu beschränken. Ihre Individuen Loxopterygium huasango Spruce. C Blüte. Fig. 13. A Blühender Zweig. 2 Teil des Blütenstandes. D Teil eines jungen Fruchtstandes. E Junge Frucht. sind weit, oft mehrere Meter voneinander entfernt. An dieser Formation beteiligen sich: ı. Bäume. Acacia macracantha (Leg.; dornig). Prosopis juliflora (Leg.; dornig). 1523 Dritter Teil. Fig. 14. Capparis scabrida H.B. K : A Blatt. 2 nun Zweig. € Blüte, längs durchschnitten. D Fruchtknoten mit einem Teil s Gynophors. Z Fruchtknoten, längs durchschnitten. ı. Abschnitt. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone, 153 2. Holzgewächse, die sich bald als kleine Bäume, bald als Sträucher entwickeln. Capparıs mollis (Blätter lederartig, länglich eiförmig, unterseits fein filzig, ober- seits fast kahl). Caesalpınia praecox (Legum.; Stamm und freiliegende Wurzeln durch grüne Rinde ausgezeichnet; Vulgärname: kalake!). Loxopterygium huasango (Anacard.; bis 8 m hoch. Blatt gefiedert, unterseits weichhaarig, oberseits fast kahl. Frucht mit flügelförmigem Anhang). 3. Sträucher und Halbsträucher. Cryptocarpus pyriformis (Nyctag; Strauch; Blätter kahl, etwas fleischig). Phytolacca Weberbaueri (Strauch, 6 m hoch; Zweige ziemlich dick, wasser- reich; Blätter kahl, etwas fleischig). Calandrinia pachypoda (Portul.; niederliegender Halbstrauch, mit dicken Stengeln und kahlen, etwas fleischigen Blättern). Capparis scabrida (Strauch, 2—3 m hoch; Äste bis armesdick, z. T. nieder- liegend; Blätter länglich eiförmig, stumpf, lederartig, SER kahl oder schwach behaart, unterseits filzig; Vulgärname: sapote). Capparis avicennüfolia BE 2—3 m hoch; Äste bis armesdick, z. T. niederliegend; Blätter verkehrt eiförmig oder länglich, oberseits kahl oder schwach behaart, unterseits filzig; Vulgärname: Me Capparis crotonoides (Strauch, 2 m hoch; Blätter herzförmig, unterseits filzig, oberseits schwächer behaart; er oberal). Parkinsonia aculeata (Legum.; Strauch; Blätter gefiedert, mit schmalen hin- fälligen Fiedern und platter, bandförmiger Spindel). Monnina pterocarpa (Polygal.; Rutenstrauch mit schmalen, hinfälligen Blättern). Coldenia paronychioides (Borrag.; zottig behaarter Halbstrauch mit dichtem, niederliegendem Gezweig und kleinen Blättern). Cordia macrocephala (Borrag.; grauhaariger, 2 m hoher Strauch mit runzeligen Blättern). Lippia canescens (Verben.; niederliegender, grauhaariger Halbstrauch). Grabowskia boerhaviaefolia (Solan.; Strauch mit grau bereiften, kahlen Blättern). Galvesia limensis (Scroph.; Strauch, ı m hoch, mit grau bereiften, kahlen, etwas fleischigen Blättern und roten Blüten). Trixis cacalioides (Compos.; Strauch, ı—2 m hoch, mit behaarten bis fast kahlen Blättern). Mit Ausnahme von Caesalpinia praecox scheinen diese Holzgewächse stets beblättert zu bleiben. Zwischen den Sträuchern bemerkt man im Binnenlande, wohin zuweilen vom Gebirge her ein kurzer Regenschauer gelangt, den ge- drungenen, melonenförmigen Stamm eines Melocactus (Cactac.) und wenige zer- streute ephemere Kräuter wie Chloris virgata (Gram.), Eragrostis megastachya (Gram.) und eine Zinnia (Compos., Nr. 3793). Oberhalb der Küstenstadt Chepen (ca. 7° ı0’ s. Br.) wächst um 1200 m, also an der oberen Grenze der Wüstenzone, häufig der regengrüne, bis 5 m hohe Bombar discolor, bald 154 Dritter Teil. strauchig, bald als kleiner Baum entwickelt. Vorstehende Beobachtungen machte ich zwischen dem 7. und 8°S. Im Anschluß hieran möchte ich er- wähnen, daß BALL! bei dem Hafen Payta, etwa unter 5° S., folgende Pflanzen sammelte: Hoffmannseggia viscosa (Legum.), Tephrosia cinerea (Legum.), Pro- sopis limensis (Legum.), Acacia tortuosa (Legum.), Acacia sp., Encelia canes- cens (Compos.), Coldenia paronychioides (Borrag.)’, Galvesia limensis (Scroph.), Lippia reptans (Verben.), Telanthera densiflora (Amarant.), Telanthera peru- viana, Capparis scabrida.? ehrere von den oben angeführten Holzgewächsen rufen in der Nähe des Meeres interessante Dünenbildungen hervor, indem sie den Flugsand fest- halten und sich, stetig emporwachsend, der Verschüttung entziehen. Bei dem Städtchen San Pedro (etwa go km vom Strande entfernt) sah ich den Gipfel eines gegen zo m hohen Flugsandhügels von einem kleinen Bestand der Pro- sopis juliflora eingenommen. Nahe dem Hafen Pacasmayo erheben sich steile Sandhaufen, deren Spitzen das wirre Gezweig des Cryplocarpus pyriformis verhüllt, und an deren Fuß das -Gras Distichlis thalassica seine kriechenden Stengel zu kleinen Fluren verwebt. Felsen und steinige Abhänge pflegen in der Nähe des Meeres vegetations- los zu sein. Weiter landeinwärts erscheinen als Bewohner der Felsen und steinigen Abhänge säulenförmige Kakteen der Gattungen Cereus, Pilocereus und Cephalocereus, sowie die Bromeliacee Deuterocohmia longipetala, auf deren holzigem Grundstock sich Rosetten dornig gezähnter Blätter zusammendrängen. Die letztere tritt bald vereinzelt auf, bald bekleidet sie in weit ausgedehnten, nahezu reinen Beständen sanft geneigte steinige Flächen. Eine minder häufige Felsenpflanze ist die mit dickfleischigen Blättern versehene Prperomia dolabri- Formis (Pip.). II. Interandiner Bezirk. Der nachfolgenden Darstellung liegen Beobachtungen zugrunde, die ich im Tale des Maraüon zwischen 6° 35’ und 6° 50’ s. Br. machte und zwar bei den Furten von Tupen (800 m) und Balsas (920 m). Wie bereits erwähnt, reicht hier die Zone nach oben bis ı500 m, während das untere Ende sich noch nicht genau bezeichnen läßt. Von ihren Charakterpflanzen finden sich manche nach HUMBOLDTs und RAIMONDIS Angaben auch bei Bellavista (441 m) und Tomependa (403 m). Dort aber wird das Tal schon weiter und weniger abgeschlossen, die Höhe der umgebenden Bergzüge hat sich vermindert, und der Marafion erhält Zuflüsse, die gleich ihm für Flöße schiffbar sind. Es er- scheint daher möglich, daß ostandine Tropenpflanzen bis in jene Gegend vor- we * Journal of Linn. Soc. — Botany, Vol. XXL. 2 BALL bezeichnet die Pelanek als Coldenia dichotoma. Ich habe das Exemplar untersucht und sehe mich Cernsne diese Angabe zu berichtigen. ALL konnte die Pflanze nicht bestimmen. Der von ihm angeführte Vulgärname »sapote« zeigt, daß es er um Capparis scabrida handelt. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel VI, zu S. 154. A,Weberbauer, phot, Stranddünen bei Pacasmayo, hervorgerufen durch Cryptocarpus eg HB: K: Vorn Grasflur von Distichlis thalassica (H. B.K.) E. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel VI, 2u. 8,788, A. Weberbauer, phot, Interandines Gebiet Nordperus: Der Maraüon bei Balsas (900 m). Am Flußufer immergrünes Gebüsch, an den Abhängen offene Xerophytenbestände (hauptsächlich Cacteen und regengrüne Holz- gewächse). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel VII, zu S. 155. A. Weberbauer, = A Interandine biet Nordperus: Östliche Talwand des Marafon über Balsas, bei 1Ioom. Offene ER RTE Hauptsächlich Bombax-Bäumchen und Cacteen; vorn rechts Pitcairnia grandiflora Mez und Caesalpinia praecox R. et P 1. Abschnitt. 4. Kapitel. Die nordperuanische Wüstenzone. 155 dringen. Nach BRÜNING! beginnt die Waldvegetation der Hylaea (mit Pal- men usw.) etwas unterhalb der Mündung des Chinchipe um 3° 20’. Das Klima des hier zu betrachtenden Talabschnittes zeichnet sich aus durch spärliche, aber anscheinend regelmäßige Sommerregen. Wie an der Küste, so sondert sich auch im Maraüontale scharf das immer- grüne Gebüsch der Flußufer. Außerhalb der letzteren aber, auf den steinigen bis felsigen Hängen der Talwände, sieht man die zerstückelte Vege- tationsdecke einer Halbwüste, gemischte Bestände, gebildet vonregen- grünen Sträuchern und Zwergbäumen, xerophilen Bromeliaceen, Fourcroyen, zahlreichen Kakteen, einigen anderen Sukkulenten und wenigen hinfälligen Kräutern. Als wesentliche Unterschiede gegen- über verwandten Formationen der zentralperuanischen Sierrazone sind ganz besonders die große Menge der Kakteen und die geringe Individuenzahl der Kräuter hervorzuheben. Flußufergebüsch. Bäume: Celtis sp. Acacia sp. (Legum.). Cassia nur in einem Exemplar en ob wirklich Aistula (Legum.). FProsoßis juliflora (Legum.; wild?). Sapindus saponaria Aufrechte Sträucher: Capparis scabrida. Leucaena trichodes (Le- fingia calabura (Elaeocarp.). Cordia rotundi- gum.). Caesalpinia pulcherrima (Legum.). Mun- Jolia (Borrag.). Tessaria integrifolia (Compos.). Kletternde Sträucher: Nr. 4265 (Apoc.; windend). Eine rankende Vitacee. Hohe Rohrgräser: Gynerium sagittatum. Phragmites vulgaris. Vegetation der Abhänge. Kräuter: Selaginella Mildei a ; hygroskopisch, Andropogon contortus (Gram.). Zuphorbia sp ähnlich der Selaginella peruviana). Bouteloua (Nr. 4786). Onoseris adpressa (Compos.). Zec- racemosa (Gram.). Tragus racemosus (Gram.). tis oligocephala (Compos.). Sträucher: Bougainvillea peruviana (Nyctag.; mit über- und ee we 4779, 4797): Croton E hängenden Zweigen; in der Trockenzeit nach (Euphorb. Nr. Cardiosper: dem Laubfall blühend). Calandrinia linomi- dum (Sapind.). pie Atephli ale meta (Portulac.). Capparis scabrida. Tephrosia a montia ee (Convolv.). Zvolvulus et: leiocarpa (Le- . (Convolv, Nr. 4799). Zantana ae gum.). Ärameria sp. (Legum. Nr. 4780.). Oxalis Vere n.). es Deruviana (Acanth.). hypopilina. Banisteria populi ol (Malpigh.). Trixis sp. (Compos. Nr. 4793). Jatropha-Arten (Euphorb.; einige mit Milchsaft wergige Bäume ax-Arten (in der Trockenzeit, nach Caesalpinia prascox (Legum.). mba. dem Aeenee blühend), z. B. Bombax discolor. : De Chiclayo ä Puerto Melendez en el Maraüion. — Lima 1905. {Auch im Boletin de la Sociedad geogräfica de Lima, 19053). 156 Dritter Teil. Xerophile Bromeliaceen: Tillandsia-Arten. Deuterocohnia longipetala. Puya sp. Pitcairnia grandiflora (mit kurzem, niederliegendem, verzweigtem Stamm). Succulenten: Peperomia delabriformis (Piperac.). Por- Pilocereus-, Cephalocereus- und Melocactus-Arten. tulaca lanuginosa. Kakteen, z. B. Cereus-, Fourcroya sp. (Amaryll.). Cienfuegosia heterophylla, Portulaca lanuginosa und Selaginella Mildei sind auf freien, feuchten Sandflächen am Flußufer auch während der Trockenzeit lebend anzutreffen. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone, Das Wort Sierra bezeichnet in Peru bald die gemäßigten und kalten Regionen des Landes im Gegensatz zur Küste (Costa) und dem waldreichen Tropengebiet des Ostens (Montana), bald die hochgelegenen, dicht bevölkerten Täler, woselbst sich der Anbau temperierter Kulturgewächse konzentriert. Die zentralperuanische Sierrazone umfaßt (um es zunächst kurz auszudrücken) nach Ausschluß eines nördlichen und eines südlichen Teiles Perus den größten Teil der westlichen Andenhänge und des interandinen, d. h. des zwischen östlichem und westlichem Gebirgsrand gelegenen Abschnittes der Anden. Wie bei der Tolazone und der Mistizone die nördliche, so läßt sich bei der mit jenen sich berührenden zentralperuanischen Sierrazone die südliche Aus- dehnung vorläufig nicht sicher angeben; dieselbe scheint an den Westhängen geringer zu sein als im interandinen Abschnitt. Der nördliche Abschluß fällt zwischen 7° und 9° S., wahrscheinlich in die Nähe des erstgenannten Breiten- grades. Die östliche Grenzlinie liegt in den Marafion-Anden, also nördlich von ıı°5S., auf dem Kamme der Zentralkordillere, während sie südlich jener Breite, in den Ucayali-Anden, bald auf dem Kamme der Ostcordillere ver- läuft, bald quer durch ostandine Täler, welche die Richtung der Hauptketten kreuzen; der obere Teil dieser Täler gehört dann zur zentralperuanischen Sierrazone. In vertikaler Richtung bestimmen den Umfang der zentralperua- nischen Sierrazone die Höhenlinien von 1500— 1800 m einerseits und von 4000 m andrerseits. - Abnahme der Temperatur und Zunahme der Niederschläge (Sommerregen) in vertikaler Richtung und daneben eine weniger beträchtliche Zunahme der Niederschlagsmengen nach Norden hin einerseits, nach Osten hin andrerseits — das sind die Hauptzüge der klimatischen Gliederung, und ihre Wirkungen trägt die Vegetation unverkennbar zur Schau. Entsprechend der bedeutenden, 2500 m erreichenden Höhendifferenz stehen naturgemäß der untere und der obere Rand der Zone in grellem Gegensatz zueinander: dort noch kulti- 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 157 vierte und wildwachsende Bewohner der Tropen, hier Pflanzen, die Schnee- fälle zu ertragen haben; dort der lockere Verband ausgeprägt xerophiler Gestalten, hier viel engeres Zusammenschließen und mittleren Feuchtigkeits- nn en I2Un5 13 TRENNT en N Er — a0) ; Sram (m en p An S 4 & 5 = 7 Fig. 15. Sienolobium ae Sem (H.B.K.) S A Blühender Zweig. 2 Blüte, Se: C Zweig mit ee D Querschnitt durch rock E Same, verhältnissen angepaßte Organisation der Formationselemente. In mittleren Höhenlagen aber durchdringen die gegensätzlichen Typen einander derartig, und vollzieht sich der Wechsel im Formationsbild so allmählich, daß es berech- tigt erscheint, jenen weiten Umfang der Zone anzunehmen. Innerhalb en 158 Dritter Teil. selben läßt sich eine Scheidelinie niederen Ranges konstruieren ‚ in welcher zwei Bezirke sich berühren. Diese Linie liegt bei 2800—3000 m, und in ihr treffen sich der untere Bezirk oder kräuterarme Bezirk der Wüsten- pflanzen und der obere oder Bezirk der ausdauernden Steppen- gräser. In der Meereshöhe von 2800—3000 m scheint auch die untere 6. Caesalpinia tinctoria (H.B.K.) Ben 1 Blühender Zweig. 2 ee und Fruchtknoten. C Frucht. D ni der letzteren, geöffnet. Grenze der Fröste zu verlaufen. Bis hierhin sendet die Flora des Küstenlandes ihre letzten größeren Holzgewächse: Schinus molle, Carica candicans und stellenweise auch noch Caesalpinia tinctoria; ferner schwankt um jene Linie der obere Rand des Verbreitungsgebietes von eier ah peruvianum (Borrag.), Cereus peruvianus (Cact.), Mentzelia_ cordifolia (Loas.), Yangia spectabilis # 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 159 (Compos.), Sienolobium sambucifolium (Bign.), der Gattungen Fourcroya, Croton, Lantana (Verb.) und anderer Pflanzen, die nach unten hin bis 2300 m oder noch tiefer gehen. Andrerseits gelangen von oben her gewisse temperierte Formen- kreise wie Valeriana, Calceolaria, Berberis, Vicia, Lupinus, Lathyrus, Trifo- lium, Ribes, Thalictrum, Anemone, Fuchsia, Bomarea gar nicht oder nur in stark verminderter Arten- und Individuenzahl weiter hinab als bis zu 3000—2800 m Seehöhe. Weniger deutlich als nach der Flora läßt sich nach dem Gesamtbild zer > ze a Fig. 17. Vallca stipularis L. fl. A Blühender Zweig. 2 Frucht. der Vegetation die Frage entscheiden, wo die beiden Bezirke sich trennen. Im größten Teile des unteren Bezirks werden die Flußufer von immergrünem Gebüsch eingenommen, das gegen die Umgebung scharf absticht. Dieser Gegensatz mildert sich nach obenhin immer mehr; er geht oft schon weit unterhalb der von mir angenommenen Grenze zwischen beiden Bezirken völlig verloren und fehlt dem oberen, abgesehen von den eigenartigen Gebüschen mancher inter- andiner Bachschluchten, die trotz weitgehender Verschiedenheit eine gewisse Analogie zu den oben erwähnten Flußufergebüschen darstellen. Verfolgen wir nun die Pflanzendecke außerhalb der Fluß- und Bachufer aufwärts, so sehen wir die ausdauernden Steppengräser, eine Vegetationsform, die für den oberen 160 Dritter Teil. Fig. 18. Zmbothrium grandifleorum Lam. A Blühender Zweig. B Anthere. C Fruchtknoten, längs durchschnitten. D Zweig mit Früchten. ı. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 161 Bezirk charakteristisch ist, schon unterhalb des letzteren vereinzelt auftreten und allmählich an Häufigkeit zunehmen. Diese Gräser bleiben auch während der Trockenzeit, in verdorrtem Zustand, sichtbar. Zartere Kräuter aber läßt die Dürre verschwinden. Da nun die Regenzeit in höheren Lagen früher einsetzt als in tieferen, und da die Ergiebigkeit der Niederschläge und ihre Ausdehnung nach unten hin in den verschiedenen Jahren erheblich schwankt, so entstehen entsprechende vertikale Verschiebungen in der Physiognomie der Formationen. Wenn auch die westliche Abdachung der Anden und die interandinen Täler in den wichtigsten pflanzengeographischen Zügen übereinstimmen, so fehlt es ' doch nicht an Verschiedenheiten. So dürfte Carica candicans, eine Charakter- pflanze der Westseite, den interandinen Tälern fehlen und andrerseits hier die westliche Verbreitungsgrenze der Myricaceen, Proteaceen (Embothrium), Cunonia- ceen (Weinmannia), Coriariaceen, Melastomataceen und der Gattungen Odonto- glossum (Orchid.), Vallea (Elaeoc.), Gaultheria (Eric.) liegen. Durch diese und ähnliche Tatsachen wird die horizontale Gliederung der zentralperuanischen Sierrazone angedeutet. Leider reicht die derzeitige pflanzengeographische Er- forschung Perus noch nicht aus, um jene Gliederung genau zu bestimmen. Immerhin sollen in der Aicktolgenden Darstellung die westliche Abdachung und - die interandinen Täler gesonderte Besprechung finden. Vorher seien noch mehrere durch Zutun des Menschen eingeschleppte Ge- wächse erwähnt, welche eine weite Verbreitung erlangt und auffällige, fremd- artige Züge in den ursprünglichen Vegetationscharakter hineingebracht haben. Aloe vera, früher offenbar wegen ihrer medizinischen Eigenschaften gepflanzt, hat sich unter die Xerophyten des unteren Bezirks gemengt. Spartium junceum begleitet die Wasserläufe vieler Täler, namentlich in Höhenlagen zwischen 2000 und 3000 m; Agave americana und eine kandelaberförmige, reich verzweigte Opuntia (wahrscheinlich O. su6ulata) dienen im oberen Bezirk und in höheren Lagen des unteren zu lebenden Zäunen und verwildern oft. Namentlich gilt dies von der erwähnten Opuntia, deren Glieder leicht Ayutechen und wider- hakige Stacheln tragen. A. Die westliche Abdachung. Zwischen der Lomazone und der zentralperuanischen Sierrazone liegt ein Gebiet, das so gut wie gar keine Niederschläge erhält, weder von den Garuas der Küste, noch von den Sommerregen der westlichen Andenhänge erreicht wird. Die Flüsse säumt die gleiche Gebüschvegetation, welche wir in der Lomazone kennen lernten. Im übrigen entbehren ausgedehnte Flächen jeglicher Vegetation. Hin und wieder zeigen sich an Felshängen Scharen grauer Tillandsien und Kakteen der Gattungen Cereus, Cephalocereus, Pilo- cereus und Melocactus und auf flacherem, weniger steinigem Gelände sehr ver- einzelte Sträucher und Halbsträucher, wie Galvesza limensis (Scroph.), Grabows- kia boerhavifolia (Solan.), Coldenia paronychioides (Borrag.), Wigandia urens (Borrag.), Hoffmannseggia viscosa (Legum.), Facguemontia secunda (Convolv.), Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Ir 162 Dritter Teil, Trixis cacalioides (Comp.), Monnina pterocarpa (Polygal.), Parkinsonsa aculeata (Legum.) und eine mit Brennhaaren bedeckte Fatropha (Nr.1ı694). Es sind dies zum Teil Arten, die auch zur Flora der nordperuanischen Wüstenzone gehören. In den obersten Teil des trocknen Streifens reichen in manchen Sommern einige Regengüsse hinab. Diese spärlichen Niederschläge bewirken, daß einige Kräuter sprießen, deren Samen offenbar in jahrelangem Ruhezustand verharren können. Entsprechend der wechselnden Ausdehnung der Sommerregen-Region schwankt auch die untere Grenze der zentralperuanischen Sierrazone, deren Vegetation nunmehr im einzelnen besprochen werden soll. Der untere Bezirk oder kräuterarme Bezirk der Wüstenpflanzen. ı. Die Flußufergebüsche. Nirgends sah ich diese Formation so gut erhalten, als in jenem wenig be- völkerten Tale, woselbst der Weg vom Hafen Supe (ca. 10° 50’ S.) nach Ocros und Cajatambo emporsteigt. Die Steilheit der Talwände, die geringe Breite des Talbodens und die Gefahren der Verrugaskrankheit haben vielleicht der Besiedlung entgegengewirkt und so dazu beigetragen, daß die Flußufergebüsche vor zerstörenden Eingriffen des Menschen bewahrt blieben. Bei 1300—1600 m, also dicht unter der Grenze der zentralperuanischen Sierra-Zone, verschwindet eine wichtige Charakterpflanze der Küste, das Gynerium sagittatum (Gram.) und eine zweite, Tessaria integrifolia (Compos.) ist sehr selten geworden, offenbar nur noch durch die äußersten Vorposten des Areals vertreten. Alte Weiden- und Erlenbäume (Salir Humboldtiana und Alnus jorullensis) und ein Fieus (Nr. 2646), der auf umfangreichem, kurzem und plumpem Stamme eine niedrige Krone trägt und mit seinem flach ausgebreiteten Gerüst bretterförmiger Wurzeln das Erdreich gegen die Gewalt des reißenden Gebirgswassers festigt — das sind unter den Bewohnern der Flußufer die stattlichsten Gestalten. Zu ihnen gesellen sich die Bäume /nga Fewllei und Sapindus Saponaria, der zwischen Baum-' und Strauchform schwankende Schinus molle, die Sträucher Caesalpinia tinctoria, Buddleia occidentalis (Logan.) und Acnistus arborescens (Solan.), sowie das Rohrgras Phragmites communis. Im Gezweig der aufrechten Holzgewächse stützen sich die spreizklimmenden Sträucher Rubus urtieifolius und Büttneria hirsuta (Stercul.), ein windender Compositenstrauch (Nr. 26 38) und ungewöhnlich starke, die Dicke eines Menschenarmes erreichende Stämme der rankenden Liane Clematis dioica. Wie in tieferen Lagen besetzen auch hier dornenstarrende Acacia-Bäumchen (wahrscheinlich Acacia macracantha) die trockensten Plätze, die äußeren Ränder des Gebüsches. Diesen Aufbau behält die Formation bis zu 1600, vielleicht bis zu 1800 m Meereshöhe. Ein wesent- lich anderes Bild bietet das Flußufergebüsch in der Höhenlage zwischen 2400 und 2900 m. Hier sind schöne alte Erlen (Alnus jorullensis) die tonangeben- den Elemente und zugleich die einzigen Vertreter der Baumform. In ihrem sitzen die kopfgroßen breitblättrigen Rosetten eines Epiphyten, der Tillandsia interrupta. So entsteht ein seltsames Bild, gewissermaßen eine Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, lafel IX, zu S. 163. ar { 3 x os RN et KL, RT OR A. Weberbauer, phot. Westliche Andenhänge Zentralperus unterhalb Matucana, bei 2300— 2400 m. Offene Xerophytenbestände: Puya Roezlii Ed. Morr., Cereus sp. Der be- blätterte Strauch vorn in der Mitte Jatropha macrantha Müll. Arg. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 163 Vereinigung tropischen und nordischen Pflanzenlebens. Die Zahl der auf- rechten Sträucher ist, wenigstens hinsichtlich der Individuen, größer als in tieferen Gebirgsregionen: Cordia pauciflora (Borrag.), Cacalia micaniaefolia (Compos.) Tournefortia loxensis, eine Cleome, Acnistus multiflorus, Schinus molle, PDüttneria catalpifolia (Stercul.), Delostoma dentatum (Bign.) bilden ein lockeres Unterholz. Den Lianentypus vertreten ein Tropaeolum, eine Clematis (Nr. 2726, wahrscheinlich aus der Verwandtschaft von C. havanensis), die windende Mühlenbeckia tamnifolia (Polygon.) und die spreizklimmende Colignonia Weberbaueri (Nyct.). Die beiden letztgenannten klettern am höchsten und dringen bis in die Wipfel der Erlenbäume. Auf den Zweigen von Holz- gewächsen schmarotzt Phrygilanthus Lehmannianus (Loranth.).. Aphelandra cajatambensis (Acanth.) gehört zu den wenigen Kräutern des beschatteten Bodens. Cortaderia atacamensis (Gramin.) schmückt Steine und Geröll in un- mittelbarer Nähe des Flusses. — In einem andern, über dem Hafen Samanco (ca. 90) gelegenen Tale beobachtete ich bei 1900— 2300 m Seehöhe unter den Elementen des Flußufergebüsches Mimosa albida (Leg.), Serjania fuscostriata (Sapind.), Cynanchum ecuadorense (Asclep.), Stenolobium sambucifolium (Bign.), Phenax rugosa (Urtic.), strauchige Eupatorium-Arten und die krautige Lobelia decurrens. 2. Die Vegetation außerhalb der Flußufer. Zerstreut wachsende Xerophyten yon mannigfaltiser Tracht bilden eine einzige große, durchaus offene Formation, die mancher vielleicht als Wüsten- steppe bezeichnen würde. Kakteen, Fourcroyen, stammbildende Bro- meliaceen und regengrüne Sträucher sind die wichtigsten physiogno- mischen Typen. Folgende Zusammenstellung von Beispielen mag zeigen, in wie mannigfacher Weise der Xerophyten-Charakter sich ausprägt. Blattlose Stammsukkulenten: Cereus-Arten. | Beblätterte dikotyle Sträucher mit auffällig dicken Zweigen: Carica candicans. Jatropha macrantha (Euphorb.). Monokotyle Schopfpflanzen mit sehr dickem holzigem, reich ver- zweigtem niederliegenden Stamm: Zuya-Arten (Bromel.), z. B. ?. Koezdi. Blattsukkulenten: Fourcroya cubensis (Amaryll.), Peperomia anisophylla (Piperac.). Portulaca pilosa. Cotyledon-Arten (Crassul.). Pilea globosa (Urtic.). Sträucher mit stark behaarten Blättern: Mentzelia cordifolia (Loas.). Zoasa incana. Balbisia verticillata (Geran.). ÖOnoseris integrifolia (Compos.). Blattlose oder armblättrige Sträucher: Zphedra sp., Asteriscium longirameum (Umbellif.). Xeromorphe Pteridophyten: Pellaea nivea, mit derben, unterseits schneeweißfilzigen Wedeln, die dicht beschuppte Chexlanthes myriophylla und die hygroskopische Selaginella peruviana, deren Stengel und Blätter sich bei. trocknem Wetter zu einem dichten Knäuel zusammenballen. tr 164 Dritter Teil. Einjährige Kräuter: Cyecanthera microcarpa (Cucurb.), Cyclanthera Mathewsü. Zinnia sp. (Compos.). Chenopodium panniculatum. Monnina Weberbaueri (Polygal.). Lupinus sp. (Legum.). Brewallia sp. (Solan.). Cleome chilensis (Cappar.). Parietaria debilis (Urtic.). Zwiebelpflanzen: Sienomesson flavum (Amaryli.). Stenomesson longi- Folium. Trichlora perwiana (Lil.). xalis Sp. Knollenpflanzen: Commelina fasciculata. Anthericum eccremorrhisum Lil... Peperomia-Arten (Pip.). Boussingaultia sp. (Basell... /pomoea Nacionis (Convolv.). Oxalis sp. Reichliche Beleuchtung des dürftig bewachsenen Bodens und regelmäßige, wenn auch auf einen kurzen Zeitraum beschränkte Niederschläge wirken dahin zusammen, daß sie das Gedeihen der Flechten begünstigen: Auf Cacfeen und an den Zweigen der Sträucher, besonders aber auf Steinen, leben Physcia-, Usnea-, Theloschistes-, Ramalina- und Parmelia-Arten. Nach oben hin nimmt die Formation — entsprechend den wachsenden Niederschlagsmengen — einige Sträucher auf, die in tieferen Lagen ihr Vorkommen auf die Nachbarschaft der Wasserläufe beschränken: Schinus molle, Caesalpinia tinctoria und Stenolobium sambucifolium. Schinus molle bleibt auch an diesen trockneren Standorten immergrün und unterscheidet sich dadurch von der Mehrzahl der hier vor- kommenden Sträucher. Bei Muzisia viciaefolia und Stenolobium sambucifolium erhalten sich manche Individuen ebenfalls ständig belaubt. Wie die Belaubung, so ist auch die Blütenbildung der meisten Sträucher an den feuchteren Teil des Jahres gebunden. Zu den seltenen Ausnahmen gehören die in der Trocken- zeit blühenden Sträucher Carica candicans und Jatropha macrantha. Durch enge Täler winden sich die Flüsse der peruanischen Anden, zwischen steilen, felsigen oder doch steinigen Wänden. Wo ein Fleckchen schwächer geneigten oder minder steinigen Geländes sich findet, da wird die Natur vom Menschen verdrängt durch künstliche Bewässerung und den Anbau von Nutz- pflanzen. Daher läßt sich in der Vegetation außerhalb der Flußufer eine deut- liche Unterscheidung der Felsenpflanzen und der Bewohner steinarmen Bodens nicht durchführen. Immerhin erhalten manche steile Felswände ein eigen- artiges Aussehen dadurch, daß sie von Scharen grauer 7illandsien (z. B. T. usneoides, T. recurvata, T. latifolia) oder von stacheligen Puya-Rosetten ver- hüllt werden. iger Besprechung ökologisch interessanter Typen lasse ich eine Auf- zählung sämtlicher Pflanzen folgen, die ich in der Vegetation außerhalb der Flußufergebüsche vorfand, mit Ausnahme einer geringen Anzahl, deren Be- stimmung sich noch nicht: ermöglichen ließ. Günstige Gelegenheit zu reich- lichem Sammeln fand ich allerdings nur an der Lima-Oroya-Bahn (ca. 12° S.). Pflanzen, die sowohl hier als auch unter 9° S. (über dem Hafen Samanco) an- getroffen und somit als weit verbreitet erkannt wurden, kennzeichnet gesperrter des Namens. Das Zeichen A bedeutet, daß die Pflanze tieferen, das Zeichen \Y, daß sie höheren Regionen angehört. 7 . Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. Fig. 19. Mutisia viciaefolia Cav. var. hirsuta Meyen. A Blühender Zweig. 2 Scheibenblüten. 166 Dritter Teil. Unter ı2°S. (über Lima): Pellaea nivea (Fil.). Malesherbia-Arten, z.B. M. cylindrostachya. Pellaea ternifolia. Loasa incana N. Cheilanthes ne (Fil.). Mentzelia er (Loas.). Cheilanthes ‚gin Carica ee Cheilanthes scar a sa. Begonia octopeta Asplenium Gilliesianum (Fil.). Asteriscium sp. feel 1: Adiantum Poiretii Re ). Plumbago coerulca. Selaginella peruviana Philibertia flava (Asclep.). re sp Ipomoea Nationis (Convolv.). elica 2.1105. % Phacelia peruviana (Hydroph.! V. Fade a a Cordia subserrata (Borrag.) Tillandsia recurvata. Heliotropium peruvianum (Borrag.). Puya Roezlii (Bromel.). Heliotropium corymbosum. Prabiern Pungens (Bromel.). ' Lantana scabiosarflera (Verben.). ommelina fasceiculata. Lippia scorodonioides (Verben.). ieiahe nn. (Li.). Citharexylum spinosum (Verben.). Anthericum eceremorrhizum (Lil.). Perilomia ocymoides (Lab.). Stenomesson Tee tfere (Amarylil.). Salvia-Arten (Lab.), z. B. 5. strictiflora. Stenomesson flavum. Nicandra physaloides (Solan.). Fourcroya cubensis (Amaryli.) Js Dunalia Iycioides (Solan.). Peperomia anisophylla (Piperac.). Browallia sp. (Solan.). Peperoni a rupiseda. Cacabus sp. (Solan.) A- Parietaria debilis (Urtie.). Solanum Ilycioides. Pilca globosa (Urtic.). Calceolaria extensa (Scroph.). en age Calceolaria serrata. Portulaca pilosa Alonsoa linearis (Scroph.). Beusinganti sp. (Basell.). Bartsia densiflora on sp. (Caryoph.; Nr. 57). Stenolobium sambucifolium. leom ee (Capparid.). Delostoma dentatum (Bign.). en (Crassul.). Arcythoßhyllum setosum (Rub.). Hesperomeles pernettiyoides (Rosac.) A. Valeriana-Arten. Caesalfinia tinctoria (Leg.) 'yelanthera microcarpa (Cucurb.). Dalta calocalyx (Leg.). ERFORERNREN Mathewsii. Lupinus sp. (Leg.; einjährig). Piqueri Elardegnen (Compos.). Cassia tomentosa (Leg.). Piqueria floribunda. Astragalus macrorhynchus (Leg.). Ambrosia rg (Compos.) xalis-Arten. Jungia spectabilis (Compos.) Hypseocharis Pilgeri. Mutisia vieiaefolia (Compos.) V- Balbisia verticillata (Geran.) A. Onoseris integrifolia (Compos.) Monnina Weberbaueri (Polygal.). Flourensia ig ee Nr. 119). Fatropha macrantha (Euphorb.). Gnaphalium sp. Compos. Nr. 118). Croton Ruizianus (Euphorb.). sie Arten de z. B. Nr. 100). Schinus molle. Zinnia sp. (Compos. Nr. 68). et z.B. Cereus peruvianus re sp. (Comp. Nr. 58). 5 ek rten (Comp. z. B. Nr. 48. Nr. 154). Zwischen ı0 und ıı°S. (über dem Hafen Supe): Cereus peruvianus (Cact.). Carica candi- baueri (Polygal.). Croton sp. (Euphorbiae.). cans. Fourcroya — Ephedra sp. Indi- Hesperomeles pernettyoides (Rosae.). Mutisia gofera Weberbaueri (Leg.). Heliotropium peru- __viciasfolia. Schinus molle. Caesalpinia tine- vianum. en triida. Monnina Weber- toria. Mentzelia cordifolia. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel X, zu S. 167. A. Weberbauer, phot. Westliche Andenhänge Zentralperus, unterhalb Ocros, bei 3000 m. Felsige Hänge, bekleidet mit Grassteppe, der Sträucher, Cacteen und stammbildende Bromeliaceen (Puya) eingestreut sind. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 167 Unter 9°S. (über dem Hafen Samanco): Pennisetum chilense (Gram.). Zragrostis schwenckioides (Solan.). Dichondra repens (Con- Weberbaueri (Gram.). Altensteinia pilifera (Or- volv.). Gonolobus peruanus (Asclep.). Coursetia chid.). Mirabilis campanulata (Nyct.). Asteris- Harmsi (Leg.). cium longirameum (Umbellif.). Zeptoglossis Dazu kommen die gesperrt gedruckten Arten von Matucana (s. oben). Der obere Bezirk oder Bezirk der ausdauernden Steppengräser. Im oberen Bezirke sind die Niederschlagsmengen größer, und dauert die Regenzeit länger als im unteren. Hauptsächlich hierauf, weniger auf den Temperaturverhältnissen beruhen die Charakterzüge im Vegetationsbilde. Die herrschende klimatische Formation läßt sich kurz bezeichnen als Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Die meisten Gräser dauern aus und be- sitzen schmale und derbe Blätter. Letztere pflegen die Länge eines halben Meters nicht zu überschreiten. Zwischen die Gräser mengen sich viele andere Kräuter, ebenfalls zu einem großen, vielleicht zum größten Teile ausdauernd. Die Sträucher wachsen vereinzelt, nicht zu Beständen vereinigt, und nur wenige überschreiten die Höhe von 2 m. Gegen Ende der Regenzeit, wenn die vege- tative Entwicklung zusammen mit der Blütenbildung den Höhepunkt erreicht hat, ist die Pflanzendecke dicht verwebt, und an begünstigten Plätzen das Erd- reich völlig verhüllt. Die Trockenperiode läßt die zarteren Kräuter verschwinden und lichtet das Laubwerk der Sträucher; aber die Büschel der ausdauernden Gräser bleiben in verdorrtem Zustand stehen, und manche Sträucher behalten einen Teil ihrer Blätter. Die Formation unterliegt also einer deutlich aus- geprägten Periodicität, ist regengrün zu.nennen, aber die kahlen Wüstenland- schaften des unteren Bezirks kommen hier nicht zustande. Extrem xerophile Organisation ist kein wesentlicher Charakterzug, sondern auf vereinzelte Fälle beschränkt. Es zeigt sich dies u. a. darin, daß die für den unteren Bezirk ‚so bezeichnenden Kakteen völlig untergeordnete Formationselemente dar- stellen. Späteren Untersuchungen muß es vorbehalten bleiben, die Unterabteilungen innerhalb jener großen Formation zu unterscheiden. Auch über die daneben vorhandenen kleineren Standortsformationen lassen sich zur Zeit nur knappe Mitteilungen machen. Da die herrschende Formation, ähnlich wie im unteren Bezirk, vielfach hohe, felsige Talhänge einnimmt, wird es auch hier schwierig, die eigentlichen Felsenformationen zu erkennen. Doch scheint es, daß manche xerophile Formenkreise, die dort weit verbreitet auftreten, im oberen Bezirk ihr Vor- kommen auf felsigen Untergrund beschränken. Es gilt dies insbesondere von Cereus- und Puya-Arten. Andere Felsbewohner sollen später genannt werden. Im Gegensatz zu tieferen Lagen entbehren die Ufer der Flüsse und Bäche eigenartiger, von der Umgebung scharf gesonderter Gehölzformationien. Bis hinauf zu Höhen von 3500 m ist allerdings längs der Wasserläufe das 168 Dritter Teil. Gedeihen der Holzgewächse begünstigt. Oft rücken dieselben hier dichter zusammen als anderwärts. Aber allermeist sind es Arten, die auch in der Grassteppe vorkommen, da die dort vorhandene Bodenfeuchtigkeit ihren An- sprüchen genügt. Deutlich bevorzugen den sehr feuchten Untergrund von fern oder quelligen Plätzen einige kräftige Holzgewächse. Es sind dies Alnus acuminata, Buddleia longifolia, Polylepis racemosa, Sambucus peruviana, die oft Baumform annehmen, ferner die strauchige Canzua buxifolia und eigen- tümliche Sträucher der Gattung Polymmia (Comp.), deren kerzengerade Stämme zur Höhe von 5 m und zur Dicke eines Menschenarms heranwachsen und im Alter durch Schwinden des Markgewebes hohl werden. Alle diese Bäume und Großsträucher treten indes zu unregelmäßig zerstreut auf, um als typische Formationselemente gelten zu können. Dazu kommt noch, daß sie teils wegen ihrer medizinischen Eigenschaften, teils zu Bauzwecken an manchen Hütten angepflanzt oder gehegt werden, und andrerseits dem Hüttenbau offenbar viele wildwachsende Exemplare zum Opfer fielen, Umstände, welche das Bild der ursprünglichen Verbreitung verdunkeln, Steinige Bachränder schmückt allenthalben das stattliche Gras Cortaderia atacamensis, das aber auch auf Felsen übergeht. Einige andere Begleiter der Bäche werden später Erwäh- nung finden. Oberhalb der Meereshöhe von 3500 m beobachtet man, daß die Artenzahl der Holzgewächse abnimmt, und daß diese den feuchten Untergrund geradezu meiden. Wahrscheinlich reicht die Durchschnittstemperatur des feuchten Bodens nicht aus für die aus tieferen Lagen heraufrückenden Sträucher, so daß deren Einwanderung auf trockenes Erdreich sich beschränken mußte. Die von Wasser durchtränkten, oft sumpfigen Flächen, die namentlich an den Ufern der Bäche sich ausbreiten, werden nunmehr von wohl charakterisiertten und deutlich begrenzten Kräuterdecken bekleidet, deren Elemente dicht zusammenschließen und beständig grünen. Zwischen der Ba chufermatte, die, aus kleinen dem Boden angeschmiegten Formen bestehend, das Aussehen eines Teppichs zeigt und dem Wiesenmoor, das viele aufrechte größere Pflanzen, namentlich Gramineen, Cyperaceen und Funcaceen enthält, vermittelt eine Reihe von Über- gangsstufen. Die Bestandteile dieser Formationen sollen später genannt werden. Es sei aber vorausgeschickt, daß sie einige Elemente der hochandinen Flora enthalten, und daß diese Flora hier tiefer hinabreicht als an trockenen Stand- orten. Nachfolgende Aufzählung gibt Auskunft über die Flora des oberen Bezirks. Bei einigen Gattungen und Arten ließ sich eine sehr weite Verbreitung fest- stellen. Gleiches wird sich aber zweifellos noch für eine große Zahl derjenigen Formenkreise ergeben, die ich nur in bestimmten Gegenden bemerkte. Es sei noch hervorgehoben, daß in der Höhenregion zwischen 3000 und 3500 m für die Flora der westlichen Andenhänge Zentralperus das Maximum der Arten- zahl liegen dürfte. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 169 Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. 1. Über Lima (ca. 12° S.). Kräuter: Cheilanthes pruinata (Filie.). Polypodium amabile (Legum.). Zathyrus magellanicus angustifolum (Filie.). Festuca muralis (Gram.). (Legum.). Vicia grata nn nium Melica sp. (Gram.). Poa sp., verw. P. adusta Sodiroanum. Geranium superbu alv (Gram.). Bromus unioloides (Gram.). Comme- PDeruvianum (Malv.). Zoasa ri iflora (oft an lina fasciculata (tiefere Lagen). Anthericum Wegrändern). euer re Anime Oeno- eceremorrhizum (Lil.; tiefere Lagen). Zusula thera Weberbau Dau nus (Um- racemosa (Juncac.; höhere Lagen). Bomarea bellif.). Orange ale et hö- PDuberula (Amaryll.). Bomarea involucrosa, here agen wiesia-Arten (Umbellif.). Alstroemeria : (Amaryll.), wincha- Arracacia incisa (Umbeil if). Phacelia peruvi- malium sp. (Santal.). Siellaria laxa (Caryoph.). ana (Hydrophyll.). Gilia laciniata (Polemon.), Cerastium humifusum (Caryoph.). Cerastium Cynoglossum revolutum (Borrag.), Eritrichium oblongifolium. Ullucus tuberosus (Basell.). Ca- Walpersii (Borrag.). Verbena microphylla. landrinia acaulis (Portul.),. Thalictrum longi- Castilleja fissifolia (Scrophul.). Bartsia den- stylum (Ranuneul.). Ranunculus argemonifolius. siflora (Serophul.). Aeldunium hirsutum (Ru- Anemone helleborifolia (Ranuncul.). Zepidium biac.). Galium Weberbaueri (Rub.). Vale- abrotanifolium (Crucif.). Descurainia leptoclada riana interrupta. Valeriana pedicularioides. (Crueif.). Greggia arabioides (Crucif.). Sedum Sieyos bryoniaefolius (Cucurb.). Zrigeron sp. andinum (Crassul.). T7#ll/aea connata (Crassul.). (Comp.). Tagetes sp. (Comp.). Alchemilla Pinnata (Rosae.). Karen Sträucher und Halbsträucher : Mühlenbeckia vulcanica (Polygon.; nieder- Monnina crotalarioides (Polygal.). Pentacyphus liegend, sehr häufig). C/ematis peruviana (Ra- er“ (Ascle Salpichroma difusa (So- c Be sp. Acaena lappacea (Ro- Alonsoa aeutifolie (Serophul.) lonsoa sac.). Zesperomeles pernettyoides (Rosac.). Dalca incisaefolia. Calceolaria-Arten ( }: Mm- ' Mutisii (Legum.; tiefere Lagen). Zupinus brosia peruviana (Compos.). en viciaefolia Panniculatus (Legum.). Zußinus microcarpus. Compos.). Bidens sp. (Compos. Nr. 203). 2. Über Supe. (Zwischen ı0 und 11° 5.) Zwischen 2900 und 3200 m. Kräuter: Eragrostis andicola (Gramin.). Melica sp. Podocarpum (Ranuncul.). Coiyledon feruviana (Gramin. Nr. 2750). Commelina fasciculata. (Crassul.). Zoasa macrophylla. Velaca peru- Anthericum eccremorrhizum (Liliac.). Bomarea viana (Umbellif.). Philibertia Weberbaueri (As- rosea (Amaryll.). Domarea simplex. alictrum clep.). Valeriana pimpinelloides. Sträucher und Halbsträucher: Drymaria sperguloides (Caryophyli The- Fora (Verben.). Salvia sp. (Labiat. Nr. 2732). Iypodium macrorrhisum (Crucif.). EEE Solanum sp. (Nr. 2743 und 2747). Bidens sp. Dernettyoides (Rosac.).. Colletia sp. (Rhamn, (Compos. Nr. 2745). Ambrosia Deruviana Nr. 2737). Verbena fissa. Lantana scabiosar- (Compos.). Zwischen 3200 und 3500 m. Kräuter: Adiantum scabrum (Filic.). Cheilanthes ee sp. verw. Qu. gracile (Santal.). Pruinata neh Festuca muralis (Gramin.). alandrina acaulis (Portul). Drymaria ovata Festuca sp. verw. F. lasiorhachis. FPoa fbri- € ee ll). Zathyrus magellanieus (Legum.). (Gramin.). Loasa cymbopetala. Cajophora contorta (Loas.). Fera la: over contracta 170 Dritter Teil. Bowlesia setigera (Umbellif.). Crypfanthe line- aris (Borrag.). Zritrichium Walpersii (Borrag.). Saracha Weberbaueri (Solan.). Dieliptera por- phyracea (Acanth.). (Campan.). Siphocampylus biserratus Sträucher und Halbsträucher: Berberis Weberbaueri. Lupinus pannicu- Zatus (Legum.). Astragalus oerosianus (Legum.). fonnina crotalarioides (Polygal.).. FPassiflora trifoliata. Passiflora peduncularis. Hebacla- (Solan.). ceolaria glauca (Serophul.). ‚ul ae Dombeyana (Compo Alonsoa Mathewsii (Scrophul.). Cal- Calceolaria Inca- utisia viciaefolia (Compos.). Barna- os.). Dacharis Incarum dus Weberbaueri (Solan.). Salpichroma dilatata (Compos.). Senecio collinus (Compos.). Zwischen 3500 und 3700 m. Kräuter: Sisyrinchium junceum (lid.). sp. (Caryoph. Nr. 2702). Alchemilla sp. (Rosaec.). Paronychia - Vicia grata (Legum.). Castilleja fissifolia (Sero- phul.). Sträucher und Halbsträucher: Mühlenbeckia vulcanica (Polygon.). Clema- is peruviana (Ranuncul.), ZAibes ovalifolium (Saxifragac.). Tetraglochin striclum (Rosac.; untere Grenze bei 3600). Astragalus Garban- cillo (Legum.). Pernettya sp. (Erie.; Nr. 2770). Salpichroma Weberbaueri (Solan.). et myrtilloides (Serophul.). Bartsia Weberba (Serophul.). Kakteen: Opuntia sp. (polsterförmig, fast kahl). 3. Über Samanco (ca. 9° S.). Zwischen 3000 und 3500 m. Echinocactus Sp. Kräuter: Adiantum sp. (Filiec.).. Calamagrostis cal- vescens (Gram.). Poa horridula (Gr fibrifera. Eragrostis andicola (Gram.). Festuca lasiorhachis (Gram.; auch bei 3700m). Brachy- podium mexicanum (Gram.). Bromus unioloides (Gram.; won auch bei 3700 m). Anthericum troemeria ee (Amaryll.) plex (Amaryll.). Ouinchamalium gracile (San tal.). Mirabilis prostrata (Nyctag.). Stellaria a — oph.). Stellaria sp. (Nr. 3208). Me m sp. (Caryoph. Nr. 3169). fium pin (Caryoph.). Anemone helle- borifolia uncul.). 7halictrum sp. (Ranun eul.). Adeere rhomboidea ee 5 et arabioides (Crucif.). Zrifolium macrorrhizum (Legum.). Vicia andicola (Legum.). upinus romasanus (Le ). Zathyrus magellanicus Legum.). Monnina Weberbaueri (Polygal.). Oxalis Weberbaueri. Loasa ficta (tiefere Lagen). Onagra Fusca EEE strictum (Umbel- bellif.). Bowiesia Cas leja fissifolia (Scerophul.; ntago cinerea. Galium a hirsutum (Rub.). (Compos. Nr. 3112). on Sp LZiabum te (Compos.). F Sträucher und Halbsträucher: Berberis podophylla. Thelypodium macro- Ar rrhizum (Cruci Hesperomeles pernettyoides (Rosae.). eg lappacea PROMI Dalea samancoensis (Le > panniculatus Legum.). u romasanus ). Pso- Salale- . ralea (Legum.). Monn rioides a Alonsoa Re eu Bartschia calycina (Scrophul.). Zor: odittia tri- andra (Scrophul.). Siphocampylus macropodoides ia cajabambensis (Compos- ; Ambrosia peruviana (Compos.). Bacharis sP- (Compos.). Mutisia ER E (Compos.). 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Bei 3700 m. Die zentralperuanische Sierrazone. 443 Kräuter: Pellaea nivea (Filie.). Melica sp. (Gram. Nr. 3034; auch zwischen 3000 und 3500 m). Eragrostis contracta (Gram.). Trisetum sub- spicatum (Gram.). Trisetum hirtum. Boutelona humilis (Gram.). Stenomesson suspensum (Ama- ıyll). Drymaria ramosissima (Caryoph.). ZLo- asasp. Oenothera multicaulis. Philibertia flava (Asclep.). Phacelia peruviana (Hydrophyli. auch weiter unten bis 3000 m häufig.). Peeto- carya lateriflora (Borrag.). Verbena microphylla Conyza andicola (Compos.). Gnaphalium s = -ompos. Nr. 3045). Zrigeron sp. (Compos. 3055). Galinsoga calva (Compos.). Tagetes Cap os. Nr. 3059). Zothia sp. (Comp. ” 3044). Sträucher und Halbsträucher: Tetraglochin strictum (Ros.). Verbena tri- fida. Salpichroma sp. (Solan.). Cajabambae (Serophul.). Bacharis Sternbergiana Calceolaria (Compos.). Didens sp. (Compos. ae Chilia (Compos.). Nr. 3057). Felsen: Viele Flechten und Moose. Tillandsia-Arten (Bromel.). Puy ei 2. uya Ruiziana, Puya gran- didens o Peperomia nivalis (Piperac Melandryum cucubaloides (Caryoph.). Cremolobus-Arten, z. B Weberbaueri (Crucif.). Cotyledon-Arten, z.B. Cotyledon excelsa (Crassul.). Saxifraga Cordillerarum (häufig). Wenige Kakteen (Cereus- und Zchinocactus- Arten). Bowlesia rupestris (Umbellif.). Plantago oreades. Gnaphalium-Arten (Compos.). Folyachyrus villosus (Compos.). : ( 35 Hieracium-Arten (Compos Bachränder: nus jorullensis (Betul.), kummifli (Polygon. IF Colignonia-Arten (Nyctag.), Passiflora trifoliata, Fassiflora EUER Fuch- sia-Arten, (Oenotherac.; tiefere Fuchsia tacsoniiflora, Fuchsia intra ia B nd. dieia incana (Logan.), Can buxifolia (Pole- on.), Salvia sagittata aa, Hebacladus bi- Mühlenbeckia Aorus (Solan.), Calceolaria macrocalyx (Scero- ul.), Samducus peruviana (Caprifol.), Polym- nia-Arten, 2. B. Polymnia fruticosa Kamp 08.), Bacha; he Ayenoe 2 — und offenen Stellen: Corz aa pilobiu a (Oenother.), Calceolaria ranunculoides (Scrophul.), Graphalium- Arten (Compos.). Wiesenmoor, untersucht bei 3500 m Seehöhe über Ocros: BEN ogon were spe ee ( ). Polyp tis cajatambensis (Gram. Cyp.). Zusula sp. (Junc. Nr. 2696). Sagina eiliata (Caryoph.). ( Juncus brunneus. Carda- mine ee (Crucif.). Alchemilla Pinnata =: jana paludicola. Gentiana prostrat: es ee. fissifolia (Scrophul.). Werneria cor- tusaefolia (Comp.). B. Die interandinen Täler und Becken. Abgesehen von einigen floristischen Unterschieden sondern sich hier in derselben Weise wie an der westlichen Abdachung des Gebirges ein unterer trockener und ein oberer feuchterer Bezirk. Aber der erstere ist nur in kleinen, weit zerstreuten Splittern vorhanden, der letztere in ungleich größerer Ausdehnung und innigerem Zusammenhang. Ganz und gar dem oberen 172 Dritter Teil. Bezirk gehören natürlich zahlreiche kleine Täler und Becken an. Dagegen lassen tief eingeschnittene interandine Täler wie die der Flüsse Santa, Puccha, und Marafion im Norden, Urubamba, Apurimac, Pampas und Tambo im Süden, die erwähnte Gliederung deutlich erkennen. In einigen ostandinen Tälern beherrscht die höheren Lagen westandin-interandine, die tieferen die später zu beschreibende ostandine Vegetation. Die höheren Lagen lassen dann entweder beide Bezirke der zentralperuanischen Sierrazone erkennen, wie im Tal von Tarma, oder nur den oberen, wie im Tal von Sandia. Der obere Bezirk besitzt in der Nähe vergletscherter Ketten, wo wasserreiche Bäche sich in steilwandige enge Schluchten versenken, wie an der Cordillera blanca des Departamento Ancash und an der Ostwand des oberen Urubambatales, die interessante Formation der Bachschluchtengebüsche. In der Grassteppe zeigen sich nach Osten hin die Wirkungen der ein wenig zunehmenden Feuchtigkeit. Der untere Bezirk oder kräuterarme Bezirk der Wüstenpflanzen. Das Santatal in der Gegend der Stadt Caraz (Meereshöhe der Talsohle ca. 2200 m). ı. Flußufergebüsch. u ’ Alnus jorullensis. Inga Feuillei. Salix hoch; äußere Ränder der Formation). Schinus Humboldtiana. Acacia tortuosa (zwergig, nur 3 m molle (manche Exemplare strauchförmig.). Aufrechte Sträucher: Caesalpinia tinctoria. Buddleia mollis (Lo- (Myrsin.). Stenolobium sambucifolium (Bign.). gan.). Piper stomachicum. Rapanca Manglillo Cestrum sp. (Solan.). Acnistus sp. (Solan. Kletterpflanzen: Clematis dioeca, Cynanchum ecuadorense Tropaeolum sp. Rubus sp. (Asclep.). Serjania striolata (Sapind.). Gräser: Phragmites communis. Cortaderia atacamensis (hauptsächlich auf Geröll und Steinblöcken). Vermißt wurden folgende Pflanzen, die in den tieferen Lagen der west- lichen Andenabdachung zu den häufigen Begleitern der Flußufer gehören: Büttneria hirsuta (Stercul.), Sapindus Saponaria, Tessaria integrifolia (Comp.), Gynersum sagittatum. 2. Vegetation außerhalb der Flußufer: Durchaus offene Formation, zusammengesetzt aus Kakteen, Fourcroyen, stammbildenden Bromeliaceen, regengrünen Sträuchern und einigen Kräutern von sehr kurzer Vegetations- dauer. Die im folgenden erwähnten Pflanzen wurden sämtlich in der Höhen- lage zwischen 2200 und 2600 m beobachtet. Farnpflanzen: Pellaca ternifolia. Nothochlaena sulphurea. thes scariosa. Selaginella peruviana. Pellaeca nivea. Nothochlaena Fraseri. Cheilan- 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 173 Krautige Blütenpflanzen: Andropogon > verw. A. Schottii (Gram.). Cotyledon strictum Br Oxalis Weberbaueri. Pennisetum chilensce (Gram.). Bulbostylis are- Onoseris sp. (Comp. Nr. 3012). Zinnia sp. naria (Cyper.). PR Bilifera oa ar (Comp. Nr. 301 ee en und Halbsträucher: Dalea trichocalyx (Legum.). igofera nema Weberbaueri (Asclep). Auellia turba- Weberbaueri (Legum.). Casralfieli ara censis (Acanth.).. Arc Mepi sc ya a (Legum.). Caesalpinia tinctoria. Calliandra Rub.). Zrixis cacalioides (Comp.). urensia expansa (Legum.). Fair a EEE (Euph.). sp. (Comp.). Zelianthus sp. (Comp. Re 3008). Schinus molle. Dodonaea viscosa (Sapind.). Jungia spectabilis (Comp.). Asteriscium longirameum abeihe )» Schiri Die mit Aufmerksamkeit gesuchte Carica candicans habe ich nur in einem einzigen Exemplar angetroffen. Offenbar lag ein versprengter Standort dieser ausgesprochen westandinen Pflanze vor, verständlich durch die Tatsache, daß der Santafluß unterhalb Caraz die westliche Randkette durchbricht und sich dem pazifischen Ozean zuwendet. Zwergiger Baum: Acacia tortuosa. Kakteen: Arten der Gattungen Cereus, Cephalocereus, Melocactus und Opuntia. Monocotyle Schopfpflanze mit fleischigen Blättern: Fourcroya sp. (wahrscheinlich F, cubensis). Stammbildende schopfblättrige Bromeliacee (Stamm kurz und dick, nieder- iegend, reich verzweigt): Puya macrura. Epiphytische und felsbewohnende Bromeliaceen: Tillandsia latifolia (Felsen), 7ilandsia Tillandsia cereicola (Epiphyt auf Cereus- saxicola (Felsen). Stämmen). Moose: Wenige, sehr vereinzelt vorkommende Arten auf Erde, Steinen und Felsen. Flechten: Mehrere Arten auf Steinen und Felsen. Das Pucchatal unterhalb der Stadt Chavin de Huantar (abwärts verfolgt bis zu 2400 m Meereshöhe). Die Vegetation bietet zwischen 2400 und 2700 m Sechöhe in der Haupt- sache dasselbe Bild wie bei Caraz im Santatale. Flußufergebüsch: Salix Humboldtiana. Alnus jorullensis. Stenolobium sambucifolium. Piper pseudobar- Inga Feuillei. Erythrina sp., verw. E. brevi- datum. Serjania sp. Clematis dioeca. ee ‚Rora (Leg.; kleiner, 6m hoher, Baum). Acacia mites communis.. Cortaderia atacamensis tortuosa. Schinus molle. Caesalpinia tinctoria. Es fehlen: Tessaria integrifolia. Gynerium sagittatum. Buettneria hirsuta. Saponaria. Acnistus arborescens. 174 Dritter Teil. Vegetation außerhalb der Flußufer: Acacia tortwosa. Schinus molle. Caesal- Puya sp. Pinia tinctoria. . Porlieria Lorentzii (Zygophyli.). Tillandsia-Arten, welche, wie 7. Aetero- Calliandra expansa. Llagunoa nitida (Sapind.). ses T. latifolia und die meterhohe 7” exten- Caesalfinia Pardoana. Flourensia sp. Dodo- Felsen bewohnen oder, wi urea, T. naea viscosa. ÖOnoseris sp. Paltinftoen und 7: usneoides auf dh Zweigen Einige Gräser und Farne, der Bäume und höheren Sträucher eine üppig ent- erche und Cereus-Arten. Four- wickelte Epiphytenvegetation bilden, zum Teil eroya sp jedoch an beiden Standorten gedeihen dürften. Im Juli sah ich in den tieferen Lagen dieser Formation das Laub sämt- licher Pflanzen mit Ausnahme von Schinus molle, Fourcroya und der Brome- liaceen verdorrt, im Oktober desselben Jahres, als ich das Tal zum zweitenmal durchreiste, viele Kräuter und Sträucher im Beginn des Austreibens. Vergeblich gesucht wurden Jarropha macrantha und Carica candicans. Das Marafion-Tal in der Gegend des g. Breitengrades verhält sich zweifellos ebenso wie das Tal des Flusses Puccha, welcher dort in den Marafion mündet. Ich lernte diesen Teil des Maraüontales nur an einer Stelle kennen. Das Flußbett lag 2670 m über dem Meeresspiegel. Schinus molle, Caesalpinia tinctoria, Salix Humboldtiana, Stenolobium sambucifolium, Phragmites communis, Cortaderia atacamensis sind dort häufig, und an den Abhängen wachsen säulenförmige Cereus-Arten, Yungia spectabilis, Dodonaca viSCosa USW. Das Tal des Flusses Urubamba in der Gegend der Stadt Urubamba (ca. 13° 20’ S.). Die Talsohle befindet sich dort 2800—3200 m über dem Meeresspiegel. Das Gefälle des Urubamba ist hier nicht sehr stark, so daß ein beträchtliches Stück seines Laufes zu jener nur 400 m umfassenden Höhenstufe gehört. Hin- sichtlich der Pflanzendecke besteht eine unverkennbare Ähnlichkeit mit den soeben besprochenen Abschnitten des Santa-, Puccha- und Marafon-Tales. Vegetation der Flußufer: Alnus jorullensis, Salic Humboldtiana, Schinus molle, Caesalpinia tinctoria, Phragmites communis. Diese Pflanzen pflegen aber nicht in ausgedehnten Beständen aufzutreten, sondern nur ver- einzelt oder in kleinen Gruppen. Sicherlich handelt es sich hier um die Reste ehemaliger Ufergebüsche. Das Tal war, wie die vielen Ruinen zeigen, zur Zeit der Inkas sehr bevölkert, vielleicht noch mehr als gegenwärtig. Wo Holzgewächse und Röhricht fehlen, bedeckt ebene Plätze eine lockere Grastrift, bestehend aus wenigen Arten xerophiler Gramineen, deren Stengel sich dem Boden anschmiegen. Schon im Mai beginnt diese Grasflur zu ver- . Sie verdankt ihr Dasein offenbar Wasseransammlungen, die während der Regenzeit durch die geringe Neigung des Geländes ermöglicht werden. ‚ Daß solche Wasseransammlungen tatsächlich stattfinden, erkennt man auch in Trockenzeit an den tief eingedrückten Hufspuren und ferner an sehr zer- streuten kleinen Gruppen von Scirpus- und Jımcus-Arten. Letztere vermitteln. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 175 übrigens den Übergang zwischen diesen Triften und der den höheren Lagen eigentümlichen Formation der Wiesenmoore. Vegetation außerhalb der Flußufer: Im Monat Mai ist von Kräutern nicht mehr viel zu bemerken. Ausdauernde Gräser oder wenigstens Gräser, deren oberirdische Teile während der Trockenzeit sichtbar bleiben, fehlen oder treten nur sehr zerstreut auf. Das Laub der allermeisten Sträucher ist völlig oder größtenteils verdorrt. Nur die unten erwähnten Schinus-Arten grünen auch jetzt noch unverändert. Die beobachteten Formationselemente sind: Cereus- Arten, Fourcroya sp., wenige Gräser, Selaginella peruviana, Puya longistyla (Bromeliacee mit niederliegenden, reich verzweigtem, dickem Stamm und schopfiger Beblätterung), und die Sträucher bzw. Halbsträucher Stenolobium sambucifolium (Bign.), Mentzelia cordifolia (Loas.), Schinus dependens (Anacard.), Schinus Pearcei, Schinus molle, Lippia Fiebrigii (Verben.), Lippia spathulata, Mühlen- beckia chilensis Poisgbn.); Heliospermum sp. (Sapind. Nr. 4913), Croton sp. (Euphorb. Nr. 4917), Asteriscium triradiatum (Umbellif.), Caesalpinia tinctoria. — An Crotonsträuchern und anderen Pflanzen sah ich bei Beginn des Winters wieder- holt junge Inflorescenzen mit völlig vertrockneten Blütenknospen. Vielleicht ist dieser plötzliche Stillstand der Lebenstätigkeit weniger auf die Trockenheit, welche doch ganz allmählich einsetzt, zurückzuführen, als auf die Nachtfröste. Wenn man, dem Flusse Urubamba von der gleichnamigen Stadt aus tal- abwärts folgend, in der Meereshöhe von 2800 m angelangt ist, so erkennt man an dichterem Zusammenschluß und geringerer Periodizität der Vegetation eine Steigerung der Feuchtigkeit anstelle der mit abnehmender Erhebung ver- bundenen Steigerung der Trockenheit, welche die meisten interandinen Täler charakterisiert. Die Gehölze an den Flußufern werden dichter und reichhaltiger; Pinedasp.(Flacourt. Nr. 4931), Aageneckia sp. (Rosac.), Adutilon sp. (Malv.), Mimosa revoluta (Leg.) u. a. bisher fehlende Arten finden sich ein. An den Abhängen verschwinden die Kakteen nebst sonstigen Xerophyten und erscheint allmählich eine dichte, an Sträuchern arme Grassteppe. Letztere ist selbst im Juli nur teilweise vertrocknet, somit einer weit kürzeren Ruheperiode unterworfen als die Formation, welche bei der Stadt Urubamba die Talwände bewohnt. Der Fluß trifft nunmehr eine ost-westlich streichende hohe Schneekette und durch- bricht dieselbe in tief eingeschnittenen Schluchten. Inmitten dieses Durch- bruchsgebietes, etwa bei 2300 m Meereshöhe, gelangt die ostandine Flora zur Herrschaft. Somit gliedert sich die Vegetation des Urubambatales in einen interandinen und in einen ostandinen Abschnitt. Zwischen beiden ver- mittelt eine Übergangsregion, welche die Höhenstufe von 2300—2800 m einnimmt. Das Tal von Tarma ist durchzogen von einem Bache, der als Oberlauf des dem Stromgebiet des Ucayali angegliederten Flusses Chanchamayo betrachtet werden kann. Ähnlich wie am Urubamba beherrscht auch am Chanchamayo westandin-interandine Vegetation den oberen, ostandine den unteren Teil des 176 Dritter Teil. In dem hier als Tal von Tarma bezeichneten oberen Abschnitt des Chan- chamayotales ist die Höhenstufe von 2700—3300 m zum unteren Bezirk der zentralperuanischen Sierrazone zu rechnen, wenigstens hinsichtlich der For- mationsverhältnisse. Auf dem lehmigen, oft steinigen, an einigen Stellen felsigen Boden der mäßig geneigten Hänge, welche das Tal umrahmen, ist die Zahl der Kakteen groß und wurden die Gräser nur in 3 Arten beobachtet. Im größten Teile des Jahres sieht man hier von vegetativem Leben nicht mehr als Kakteen, grauhaarige, schmalblättrige Tillandsien, einige Flechten und die offenbar verwilderte Agave americana; weite Flächen roten Lehmbodens sind völlig nackt. So lernte ich die Umgebung der Stadt Tarma (3050 m) bei meinem ersten Besuche, Ende November 1902, kennen, als gerade die ersten spärlichen Regen zu fallen begannen. Im Februar 1903 fand ich die Landschaft wesentlich verändert: Die Bergeshänge erschienen, aus der Ferne gesehen, wie in einen grünen Schleier gehüllt. So ziemlich alle Phanerogamen, die ich antraf, standen in Blüte. Doch war die Formation auch jetzt noch durchaus offen, allenthalben durch nackte Erdflecke unterbrochen. Vegetation der Abhänge. Flechten: Parmelia sp. (auf Erde). Theloschistes chrysophthalmus (an ae Laubmoose: Wenige, sehr vereinzelt vorkommende Arten. Farnpflanzen: Cheilanthes lendigera. Pellaea nivea. Pel- ° lara ternifolia. Nothochlaena tomentosa. Selaginella peruviana. Krautige Blütenpflanzen: Eragrostis contristata (Gram.). Andropo- Oxalis ptychoclada. Oxalis en (Knol- gon sp., verw. A, Schottii age Tillandsia- lenpfl.). Cotyledon peruviana (Cras . Phili- Arten (z. B. 7. Zurpurea, T. cauligera, T. bertia Fee ED; —— a (As- Pe oft an Felsen, a. = tis “ an clep.). ;Knollenpfl.). uchern und Kakteen. Antheri m glaucum Zieiiobopin jeroigehoides Weoras). a 3: Kuollenpfl); Peperomia an (Piperac.). Arten (Lab.). Sierandrium trinerve (Acanth,). friplex cristatum (Chenopod.). Portulaca sp. Conyza andicola (Comp.). Rothia sp. (Comp.; Boussingaultia minor (Basellac.; Knollenpfl.). Nr. 2363). Kakteen: Cereus peruvianus. Mehrere Opuntia-Arten. Sträucher und Halbsträucher: Ephedra sp. Berberis monosperma. Dalca (Serophul.). Arcythophyllum juniperifolium Weberbaueri (Legum.). Psoralea lasiostachys (Le- (Rubiac.). Tagetes Mandonii (Compos.). Gna- gum.). Cassia aurantia (Legum.). Krameria Dhalium sp. (Compos.). Ambrosia peruviana friandra (Legum.). Dodonaea viscosa (Sapind.). (Compos.). Flourensia sp. (Compos.; Nr. 2385; olletia aciculata (Rhamn.). butilon glecho- überaus häufig). Chuguiragua ferox (Com- matifolium (Malv.).. Dunalia en (Solan.). p0s.; häufig). Mutisia hirsuta oder verwandt Solanum Iycioides. Calceolaria cuneiformis (Compos.). Carica candicans und Jatropha macrantha (Euphorb.) fehlen. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 177 Vegetation der Flußufer. Der breite und flache Boden des Tarma-Tales gab vortreffliche Gelegen- heit, ein ausgedehntes Netz von Bewässerungsgräben zu schaffen und Kultur- bestände anzulegen. Daher blieben von den Gebüschen, die ursprünglich den Fluß begleiteten, nur noch kümmerliche Reste übrig. Alnus jorullensis, Salix Humboldtiana, Prunus capollin, Polylepis sp., Budidleia incana sind in großen Mengen angepflanzt, aber teilweise wahrscheinlich an Ort und Stelle einheimisch. Sicher gehören zur Flora der ursprünglichen Flußufergebüsche drei Holzgewächse, die für den unteren Bezirk der zentralperuanischen Sierrazone charakteristisch sind, nämlich Schönus molle, Caesalpinia tinctoria und Sienolobium sambucifolium, ferner Eguisetum sp. und Cortaderia ataca- mensis sowie die krautigen oder höchstens halbstrauchigen Kletterpflanzen Passıiflora pinnatistipula, Passiflora obtusiloba, Cynanchum tarmense (Asclep.), Tropaeolum sp. In der Gegend des Dorfes Palca (ca. 2700 m) vollzieht sich ein Übergang zwischen westandin-interandiner und ostandiner Flora. Diese Region soll später behandelt werden. Der obere Bezirk oder Bezirk der ausdauernden Steppengräser. Wie an den Westhängen ist die herrschende, weitest ausgedehnte Formation eine Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern, die in der Hauptsache denselben Charakter trägt wie dort. Auf zerstreute Plätze von eigenartiger Bodenbeschaffenheit beschränken sich die Bachschluchtengebüsche, die Tillandsia-Vereine steiler Felswände, die Bachufermatten, die Wiesenmoore, endlich einige noch seltenere Formationen wie die Wasser- pflanzen-Vereine u.a. a) Die Täler der Flüsse Santa, Puccha, Rio de Chiquian und Maraäüon (Cordillera blanca und Umgebung). ı. Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Tal des Rio de Chiquian. Es wurden beobachtet zwischen 3000 und 3300 m: Sträucher: Ephedra sp., Mühlenbeckia chilensis En od. verw. (Scroph.), Zebacladus sp. (Solan.), gon.), Mühlenbeckia tamnifolia, Cleome sp. Salpichroma sp. (Solan.), es > (Lab.), (Capparid.), Zesperomeles pernettioides Re), Stenolobium sambucifolium (Bignon.), Facobinia Dalea Mutisii (Legum.), Cassia sp. (Legum.), scricea (Acanth.), nn _ er Lupinus panniculatus (Legum.), Monnina cro- Comp.), Senecio sp. (Comp. Nr. 9), Helian talarioides (Polygal.), Dodonaza viscosa (Sapind.), thus sp. (Comp. Nr. 2843), Fungia ethii olletia sp. (Rha nn est Deduncularis, (Comp.), Ambrosia er (Comp.), Mutis Lamourouxia subin od. verw. (Scroph.), viciaefolia (Comp.). Alonsoa Mathewsii erg, Calceolaria glauca Krautige Blütenpflanzen: Bouteloua humilis (Gram.), Peunisetum er (Gram.), Calamagrostis calvescens (Gram.), Me- Zense (Gram. al Era en erh Gram Zica sp. (Gram.) u. a, Gräser, Anthericum ec- Eragrostis Montufari dropogon BER RRORN cremorrhizum (Liliac.), Commelina fasciculata, (Gram.), on, a (Gram.), Poa sp. Sisyrinchium junceum (Irid.), Peperomia verti Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 12 178 Dritter Teil. cillata (Piperac.; besonders an felsigen Stellen), magellanicus (Legum.), Ficia grata ee Qxinchamalium gracile (Santal.), Thalictrum po- Tropaeolum sp., Valeriana sp., Bid: sp. docarbum (Ranune.), Cotyledon peruvianum (Comp.), Tagetes sp. (Comp. Nr. 2830), One (Crassul.), Zrifolium sp. (Legum.), Zathyrus annua (Comp.), Kothia sp. (Comp. Nr. 2836). Farnpflanzen: Polypodium erassifolium (besonders an fel- Selaginella peruviana. sigen Stellen), Cheilanthes pruinata, Ferner zwischen 3300 und 3600 m: Sträucher: Mühlenbeckia vulcanica (Polygon.), Coligno- (Saxifrag.), Dalea sp. ie Nr. 2852), nia Weberbaueri (Nyctag.). Clematis peruviana Bartsia cinerea (Scroph.), Barnadesia Dom- (Ranune.), Berberis commutata, Ribes peruvianum beyana (Comp.), Bacharis genistelloides (Comp.). Krautige Blütenpflanzen: Cortaderia atacamensis ae: Festuca ders an en Stellen), Phacelia peruviana muralis (Gram.), Bomarea tribrachiata (Ama- (Hydrophyll.), Zrowallia sp. (Solan. Nr. 2848), Kr Be pri Or, Pepe- ER een (Seroph.), Veronica peregrina eier oides (Piperac.; besonders an felsigen (Seroph.; besonders an feuchten Stellen), Zie- ee dns = ‚(Ca Gh Nr. 2867), racium peruvianum (Comp.; besonders an felsi- Cotyledon virgata (Cr. ; besonders an felsi- gen Stellen). gen Stellen), rg eier. (beson- Farnpflanzen: Cheilanthes pilosa (besonders an felsigen Stellen), Cheilanthes pruinata. In der Höhenlage zwischen 3800 und 4000 m, wohin bereits viele hoch- andine Pflanzen reichen, bekleidet die Hänge eine Grassteppe, die auf weite Strecken von aufechten Holzgewächsen frei bleibt. Letztere sind nur durch zwei derbblättrige, bald vereinzelt, bald truppweise vorkommende Formen vertreten: einen Strauch der Gattung Brachyotumn (Melast.) und die interessante Escallonia hypsophila (Saxifr.); diese wächst bald zu einem Strauch heran, bald zu einem 2m hohen Bäumchen, dessen flache Krone nicht selten sich einseitig ausdehnt, offenbar der vorherrschenden Windrichtung folgend. : Ungefähr ebenso wie bei Chiquiän setzt sich die Grassteppe zwischen 3000 und 3800 oder 4000 m in den benachbarten Tälern des Santa, Puccha und Marafion zusammen. An der östlichen Wand des Santatales, über der Ortschaft Recuay, besetzen ebenfalls die untere Grenze der hochandinen Flora vereinzelte Holzgewächse, die sich bald zu Sträuchern, bald zu verkrüppelten Bäumchen entwickeln. Neben der oben erwähnten Zscallonia hypsophila steht hier in der Umgebung des Sees Querococha (3900 m) die eigentümliche Budaleia Ususch (Logan.). Sie wird bis 4 m hoch und ihr knorriger Stamm trägt in dichter Krone lederartige, unterseits rostfarbig behaarte Blätter. Im östlichen Teile der Zone rücken die der Grassteppe eingestreuten Sträucher auch in beträchtlicher Entfernung von Wasserläufen bisweilen zu kleinen, lockeren Beständen zusammen, eine Erscheinung, die andeutet, daß nach Osten hin das Klima feuchter wird. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XI, zu S. „ui a3 r A. Weberbauer, p Interandines Ss Zentralperus: Conin im Pucchatale (Dep. Ancash, Prov. Huari), bei 3600 m. Sehr alte Kisuar-Bäume (Buddleia incana R. & P.) mit epiphytischer Tillandsia Wan- gerini Mez. 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 179 2. Bachschluchtengebüsche. Am schönsten ausgebildet sah ich diese Formation an den westlichen Hängen der Cordillera blanca über den Städten Caräz und Yungay, wo Gletscherbäche durch tiefe Schluchten in das Santatal hinabstürzen. Hoch- wüchsige Sträucher sind die herrschenden Elemente und über sie ragen ver- einzelte kleine Bäume. Zu den häufigeren Bestandteilen gehören: Bäume: Alnus jorullensis (auch strauchartig wachsend). Duddleia incana (Logan.; auch strauchig wachsend). Aufrechte Sträucher: Alnus re (auch baumartig). My- Valkca stipularis (Elaeocarp.). Brachyotum ca- rica variibractea. Embothrium grandiflorum nescens (Melast.). Citharexylum ilicifolium (Ver- (Proteac.). Bere erg Escallonia resi- ben.). Duranta lineata (Verben.). Calceolaria sp. nosa (Saxifrag.). bes sp. (Saxifrag.). Wein- (Serophul.). Columellia obovata. Buddleia in- mannia ee (Cunon,). Polylepis albi- cana (Logan.; auch baumartig). Bacharis-Arten cans (Rosac.; sehr häufig, vielleicht der häufigste (Comp.), z, B. Bacharis revoluta. _Verbesina Strauch). Polylepis Weberbaueri. Hesperomeles arborea (Comp.). Gynoxys sp. (Comp. Nr. 3248). a (Rosac.). Zupinus panniculatus. iplostephium carabayense (Comp.). Cassia sp. (Legum.).. Monnina crotalarioides forium sp. (Comp.). Ziabum solidagineum ee Hypericum laricifolium (Guttif.). (Comp.). Kletternde Sträucher: Passifiora trifoliata (rankend). Mühlen- matoides \spreizklimmend).. Jungia Felskii beckia sagittifolia (Polygon.; windend), Rubus (Comp.; spreizklimmend). Serxecio sp. (Comp. sp. (Rosac.; spreizklimmend). _ Faleriana_cle- Nr. 3249; spreizklimmend). Schattenpflanzen: Zwergsträucher, z. B. Vaccinium sp. (Eric. ; bis 2 m hoch!), einige kleine Gräser, Prßeromia r. 3231), Pernettya sp. (Erie.; Nr. 3280). Gaul- griide (Piperac.), Alchemilla-Arten, Oxalis sp, ae p- (Erie.; Nr. 3237). Krautige Blüten- ibthorpia retusa ra FPolypodium spo- pflanzen, wie PERER En (Gram.; Halme ende und andere Moose Epiphyten: Tillandsia Wangerini (Bromel.). Odonto- deen. Moose, auf Stämmen und Ästen Polster glossum mystacinum und wenige andere Orchi- bildend \ Im Osten der Cordillera blanca begleiten ähnlich zusammengesetzte, aber weniger artenreiche Bachschluchtengebüsche den Rio de Chiquian über Tallenga bei 3600—3800 m und den Puccha über Chavin de Huantar bei 3500—3800 m. Im Tale des letztgenannten Flusses sah ich zwischen 3600 und 3700 m uralte Bäume der Buddleia incana, die stattlichsten Exemplare, welche ich in Peru antraf. Ihre Zweige waren beladen mit der epiphytischen Tillandsia Wangerini. 3. Tillandsia-Vereine bewohnen, auf weite Entfernungen hin sichtbar, die hohen und steil, oft senkrecht abfallenden Felswände der Bachschluchten. Die soeben, als zapig: EeWAhRE Tileainere Wangerini, deren breite Blätter zu ‚ undähnlich gestaltete Tillandsien herrschen entschieden vor. Dazwischen mengen sich als zerstreute, untergeord- nete Bestandteile der Formation Odontoglossum mystacinum und wenige andere I2* 180 Dritter Teil. Orchideen, Puya sp. (Bromel.), die kugeligen Körper eines Zehinocactus, die Polster einer kleinen, fast kahlen Opuntia, endlich Flechten und Moose 4. Bachufermatten und Wiesenmoor finden sich an vielen Orten. 5. Wasserpflanzenvereine leben in manchen Seen z. B. auf der Cor- dillera blanca über Yungay in den Lagunas de Yanganuco (3700 m). Sie enthalten sowohl untergetauchte als auch halbaquatische Gewächse. Zu den letzteren gehört ein hoher Juncus, dessen ausgedehnte Bestände auch während der Trockenzeit weit.innerhalb der Uferlinie bleiben. 8) Der oberste Talabschnitt des Flusses Mantaro in der Gegend von La Oroya (untersucht in der Höhenlage zwischen 3700 und 3800 m). Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Kräuter: Trisetum subspicatum (Gram.). Zoa sp. a rien andicola (Umbellif.). verw. P. adusta (Gram.). Zestuca horridula trophila. Verbena procumbens. (Gram.). Dromus unioloides (Gram.). Boma- : Be (Seroph.). Plantago linearis. rea involucrosa (Amaryll.). Stenomesson acaule Valeriana thalictroides. Relbunium chloranthum Amaryll.; Zwiebelpfl.). Zepidium abrotani- (Rub.). Gnaßhalium. sp. (Compos. Nr. 2563). Folium (Crucif.). Paronychia sp. (Caryophyll. Hypochoeris sp. (Compos. Nr. 2564). Zrigeron Nr. 2627). Trifolium peruvianum (Legum.). sp. (Compos. Nr. 2570 und 2571). Conyza Lupinus multiflorus (Legum.). Oxalis Pe andicola (Compos.). clada. Euphorbia sp. (Nr. 2577). Oenothera Sträucher: Tetraglochin strictum ae Verbena villifolia, Solanum sp., Chuguiragua Huamanpinta (Compos.) und wenige ander Kakteen: Eine fast kahle, polsterförmige Opuntia und ein Echinocactus. Die Talwände, auf denen diese Formation sich ausbreitet, sind steil und nicht selten felsig. Zu den Pflanzen, welche vorzugsweise die felsigen Stellen bewohnen, gehören schmalblättrige, grauhaarige 73//andsia-Arten. In Bächen wachsen: Zlodea chilensis (Hydrocharit.) und Nasturtium Fontanum (Crucif.), die erstere stets, das letztere oft völlig untergetaucht. reomyrrhis andicola, Tetraglochin strictum und Chuguiragua Huamanpinta sind häufige Arten der hochandinen Flora und scheinen um 3700 m ihre untere Verbreitungsgrenze zu erreichen. Oberes Urubambatal und dort mündende Seitentäler. Der oberste Abschnitt des Urubambatales, den ich nur auf der Durch- reise kennen lernte, zeigt im wesentlichen dieselben Vegetationsverhältnisse wie das vom Bache Huatanay durchflossene Tal der Stadt Cuzco. Dieses unter- suchte ich in der Höhenlage von 3500—3700 m. Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern. Kräuter: Mehrere Farne. (Gram. Nr. 4875). Melica sp. (Gram. Nr. 4877). Festuca Weberbaueri (Gram.). Stipa sp. Aegopogon cenchroides (Gram.). Calamagrostis 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 181 trichophylla (Gram.). a globosa (Urtic.; be- riana sp. (Nr. 4876). DBidens sp. (Com- sonders an felsigen Stellen). Qxinchamalium pos. Nr. 4854). Hypochoeris sp. (Compos. gracile (Santal.). Gentiana exacoides. Vale- ) DIN 1/2 N I BITTER N En St SHVD = zo; ze its wire ET re 2 EEE: et he f2 BURN En 20, Zursilen andicola (H. B. K.) Endl. Fig. 4 Habitus. 2 Blüte. C Frucht. D Dieselbe längs durchschnitten. Sträucher und Halbsträucher: Mühlenbeckia rupestris (Polygon.). Zscal- Reg (Seroph.),. Salvia sp. dereeE lonia resinosa (Saxifrag.; mitunter, besonders r. 4885). Alonsoa acutifolia (Scroph.). pa in der Nähe von Bächen, baumartig und dann FE Dersicifolium (Compos.). Zupa a bis 6m hoch). Margyricarpus setosus (Rosac.). eleutherantherum. Eupatorium cuzeoönse. Eu- Lußinus sp. ar Nr. 4853). Cassia latepe- patorium Volkensii. Stevia cuzcoensis (Compos.). eillo (Le- tiolata (Legum.). Astragalus Garbancillo Grindelia sp. (Compos. Nr. 485 Barnadesia gum.). Monnina crotalarioides (P eye. Col- sp. (Compos. Nr. 48 (Come letia sp. (Rhamn. Nr. 4893). Bartsia thiantha pos. Nr. 4865). (Scroph.). Barisia camporum. Calceolaria Stammbildende Bromeliaceen: 5). Mutisia sp. Puya sp. Kakteen: Als untergeordnete Formationsbestandteile an Felsen, steilen Erdabstürzen und an Wegrändern (Ruderalpflanzen) 182 Dritter Teil. An verschiedenen Stellen Bachufermatten, Wiesenmoore sowie Über- £f1 gangsstufen zwischen beiden Formationen, ferner Wasserpflanzen-Vereine. x) Rechtes Seitental des Urubamba in der Gegend der gleich- namigen Stadt (untersucht in der Höhenlage von 3200— 3700 m). Dieses Tal ist eine enge, von einem Bache durchflossene Felsenschlucht; ihren Boden bekleidet ein Bachschluchtengebüsch, das aber hinter den analogen Formationen der Cordillera blanca an Artenreichtum zurücksteht. Bäume: Alnus jorullensis. auch strauchig). Escallonia resinosa (Saxifrag.; auch strauchig). Dudaleia globosa (Logan.; Aufrechte Sträucher: Escallonia rest (auch baumartig). Dadd- leia globosa (auch baumartig). Senecio sp. (Com- pos. Nr. 4924). Gyroxys sp. (Com es Nr. 4926). Nicotiana sp. (Solan. Nr. 4927). Clieome sp. (Capparid. Nr. 4909). Vallea stipularis (Elaeo- carp.). Psoralea glandulosa (Legum.). Duranta sp. (Verben.). Hesperomeles sp. (Rosac.). Kletterpflanzen Bomarea crocea (Amaryll.; windend, krau- tig bis halbstrauchig). Calceolaria Urubambae (Serophul.; Strauch, anscheinend windend). Jungia sp. (Compos.; Nr. 4925; Strauch, spreiz- immend oder windend). Aufrechte Kräuter: Festuca qguadridentata (Gram.; Halme bis 3 m hoch!). Die steilen Felswände der Schlucht bewohnen 73llandsia-Arten (z. B. T. usneoides), ferner in geringerer Häufigkeit Oncidium aureum nebst einigen anderen Orchideen und Puya sp. (Bromel.). 6) Der oberste Teil des Tarmatales (Höhenstufe von 3300 bis 3800 oder 4000 m). In der Grassteppe, deren lockeres Gefüge auf verhältnismäßig trockenes Klima schließen läßt, finden sich: Kräuter: Festuca scirßifolia (Gram.; höhere Lagen.). FPoa adusta (Gram.). Stenomesson acaule (Ama- ıy Eri, (Com Bulbostylis arenaria (Cyp.). Sporobolus RER (Gram.). Oreomyrrkis andicola (Umbellif.). _Zrifolium Sträuch hedra sp. rl Mühlenbeckia Ehe vulcanica (Polygon erberis sp. Ribes (Saxifrag.). Tetr Bug chin strietum (Rosae.), HERAN ee (Guttif.). Plantago extensa (höhere Lagen; stellenweise in groß Scharen). en Juniperifolium (Rub.). anthes seariosa (Filie )- Gayi Een Tillandsia nana. Tillandsia Deruvianum (Legum.). Alchemilla orbiculata (Rosac.). Zragrostis contracta (Gram.). Plan- Relbunium (Seroph.). Drymaria u linearis. Linum andicolum. mense (Rub.). Dartsia aprica Brei sp. (Caryoph. Nr. 2410). sp. (Caryoph. Nr. 2411). Er. Senecio sp. (Comp. Nr. 2409). Diplostephium lavandulifolium ER .). Dacharis prostrata om Bacharis genistelloides. Bidens sp. (Comp. Nr. 2394). Heterothalamus sp. (Comp. Nr. 2398). Mutisia hirsuta ; tiefere La- gen‘. Chuguiragua sp. Ce uses Lagen). Felsige Standorte bevorzuge Tillandsia gen caßillaris. _T: ilandsia usneoides. Bomarea in- volucrosa (Amaryll.). Melandryum sp. (Cary ı. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone, 183 phyli.). Saxifraga Cordillerarum. Passiflora Cynoglossum parviflorum (Borrag.), Zithosper- sp. Cajophora sp. (Loas.). Opuntia sp. (Cact.; mum andinum (Borrag.). Hieracium peruvia- polsterförmig, fast kahl). Echinocactus sp. num (Compos.). Bis 3600 oder 3700 m aufwärts wachsen an Bachufern stellenweise, namentlich in der Nähe von Hütten mehrere Arten stattlicher Holzpflanzen: Alnus jorullensis, Polylepis sp. (nicht selten baumförmig), Buddleria incana (nicht selten baumförmig), Cassia sp. (Nr. 2359), Sambucusperuviana, Polymniasp. (Compos.). Dazu gesellt sich das Gras Cortaderia atacamensıs. Weiter oben meiden die Holzgewächse, auch die kleineren Sträucher, den naßkalten Boden, welcher die Wasserläufe säumt. Diesen besetzt nunmehr die niedrige geschlossene Bachufermatte. Zu ihren häufigsten Elementen gehören die Gräser Poa adusta und Sporobolus fastigiatus. Bei 3300 m Meereshöhe, hart an der Grenze der unteren, trockneren Region des Tarmatales sah ich eine kleine, etwa 4 qm umfassende Fläche von sump- figem Boden eingenommen und mit geschlossener Kräutervegetation bedeckt, die sich scharf abhob von der locker bewachsenen Umgebung. Diese einem Wiesenmoor vergleichbare Formation enthielt folgende Arten: Polypogon interruptus (Gram.), Scirpus cernuus (Cyp.), Eleocharis sulcata (Cyp.), Carex Hoodii (Cyp.), Limosella tenuifolia (, Cotula pygmaea (Comp.). &) Der obere Teil des Tales von Sandia (Höhenstufe von 3000 oder 3200 bis 4000 m). Unterhalb der Höhenlinie von 3000 oder 3200 m überwiegen im Sandia- tale die ostandinen Typen, während der darüberliegende Abschnitt, der nun- mehr betrachtet werden soll, eine westandin-interandine Flora besitzt. Die Grassteppe mit eingestreuten Sträuchern, auch hier die herr- schende Formation, setzt sich folgendermaßen zusammen: Kräuter: Festuca lasiorhachis (Gram.;, sehr häufig). - milla tripartita (Rosac.). Gentiana sandiensis. Bromus unioloides (Gram.). Calamagrostis he- Cryptanthe linifolia (Borrag.). Castilleja fissi- terophylla (Gram.). Calamagrostis sandiensis. Folia (Serophul.). Perezia Weberbaueri (C Aciachne pulvinata (Gram.; wahrscheinlich aus pos.). Hypochoeris Meyeniana (Compos.; sehr der hochandinen Region verschleppt). Alche- häufig.). Sträucher und Halbsträucher: Mühlenbeckia vulcanica (Polygon.). Ber- (Seroph.). Calceolaria Engleriana (Seroph.). beris conferta. olylepis tomentella (Rosac.). Calceolaria lobata. Calceolaria extensa. Gerar- Hesperomeles escallarkiarf.eien | (Ro AURB: dia megalantha (Sceroph.). Bartsia inaegualis. iya sp. (Eric. Nr. 856). Cithar ifoli Solanum sp. (Nr. 930). Bacharis sp. (Com er (Verben). Satureja boliviana ne vielleicht p 851). Bacharis genistelloides. Bar- der häufigste Strauch). Bystropogon sp. (Lab. nadesia Dombeyana (Compos.). Chuguiragna Nr. 917). Alonsoa sp., wahrsch. A. auriculata sp. (Compos. Nr. 936). Felsige Stellen: ZWyBAIIER (Bromel.), z. B. P.Weberbaueri. Stellaria leptosepala (Caryophyli.), Saxifraga e: Polystichum orbiculatum, Cheilanthes eordillerarum, Cajophora scarlatina (Loas.), Fee und Zlaphoglossum Mathewsii. Krautige Begonia sp., Valeriana sphacrophora, Valeriana Blütenpflanzen: Stipa sp. (Gram.; Nr. 914), sphaerocephala, Valeriana plectritoides, Sipho- 184 Dritter Teil. campylus tupaeformis (Campan.) und Grapha- Bartsia Meyeniana (Scrophul.) und Bartsia Zium sp. (Compos. Nr. 903). Halbsträucher: brachyantha. Längs der Bäche rücken die Sträucher dichter zusammen und vereinigen sich mitunter zu lockeren, schmalen Beständen. Man sieht hier die Sträucher: Ribes bolivianum (Saxifrag.), Monnina cro- camfylus Vatkeanus (Campan.), Bacharis sp. talarioides (Polygal.), Buddlia pichinchensis (Comp. Nr. 867), Senecio sp. (Comp. Nr. 902). (Logan.), Calceolaria inflexa (Scroph.), Sipho- und dazwischen die Kräuter: sellig), Corzade ram.), Zropaeo- Zosum (Compos.). /um sp. (Nr. 897), Cajophora canarinoides —_— Dennstaedtia Lambertiana (Filic.; oft ge- (Loas.), Calceolaria tomentosa, Liabum pinnu- 5 Die Mehrzahl dieser Arten dürfte aber auch in der Grassteppe zu finden sein, vor allem in tieferen Lagen. Deutlicher an die Nähe der Wasserläufe gebunden erscheinen Alnus jorullensis, Sambucus peruviana, Cantina buxifolia, diese 3 Holzgewächse werden aber häufig kultiviert oder doch gehegt, so daß ihre natürliche Verbreitung nicht klar zutage tritt. ın quelligen Plätzen leben Mimulus glabratus (Scrophul.) und Epilobium andicolum (Oenother.). &) Das Titicaca-Becken (nördlicher Teil). Zur zentralperuanischen Sierrazone gehören nur der Boden des Beckens und die unterste Region der aus jener Fläche emporragenden Berge — eine Höhenstufe, die von 3850 bis 4000 m reicht. Unter den Formationen erreicht die Grassteppe die größte Ausdehnung. Sie überzieht trockene, ebene Flächen und ferner Abhänge, soweit diese nicht steinig oder felsig sind, als lockere Decke. Über Scharen kleiner, oft durch niederliegende Stengel charakterisierter Kräuter, zu denen auch einige Gräser gehören, erheben sich kräftige, ”/, m hohe Gräser, bald büschelweise gesondert, bald gleichmäßiger verteilt. Daß diese größeren Gräser mehreren Arten an- gehören, erkennt man schon von fern aus der verschiedenen Färbung (gelb- grün, blaugrün usw.). Die Sträucher sind sehr spärlich vertreten, meist nieder- liegend, wenn aufrecht, nicht über °/, m hoch; bei weitem am häufigsten tritt Tetraglochin strictum (Rosac.) auf. In der Trockenzeit verdorrt die Vegetation, aber die oberirdischen Teile der Gräser bleiben sowohl bei den kleinen wie auch bei den großen in abgestorbenem Zustand erhalten. Diese Grassteppe steht der hochandinen Büschelgrasformation nahe und geht nach oben hin allmählich in letztere über. Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Flora. Die Vegetation trockener, steiniger bis felsiger Abhänge ist ein sehr lockeres, buntes Gemisch aus Kräutern und kleinen Sträuchern, wozu sich einige Bromeliaceen (Puya- und Tillandsia-Arten) sowie einige zwergige Cacteen gesellen. eit mehr als in der Grassteppe äußern sich floristische Beziehungen zu tieferen Lagen. etzteres gilt auch von der Vegetation schattiger Felsschluchten. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel XII, : u SS. ı85 — A. Weberbauer, phot. Titicaca-See (3854 m). Bestände von Scirpus riparius Presl (einheim, Name totora). ’orn die aus der Pflanze geflochtenen Boote, 1. Abschnitt. 5. Kapitel. Die zentralperuanische Sierrazone. 185 Stehendes und fließendes Wasser umgibt geschlossener Pflanzenwuchs, dessen frisches, von der fahlgefärbten Steppe scharf abstechendes Grün auch während der Trockenzeit sich erhält oder höchstens auf schwach bewässertem Unter- grunde verblaßt, und der bald die niedrige teppichähnliche Form der Bach- ufermatte annimmt, bald zu einem an höheren Gramineen, Cyperaceen und Juncaceen reichen Wiesenmoor wird. n den vielen Seen, Teichen und Pfützen bieten sich geeignete Lebens- bedingungen für Wasserpflanzenvereine. Eine sehr augenfällige Forma- tion bilden in stehenden Gewässern kräftige Funcus-Arten und namentlich der hohe Scirpus riparius (Cyp.). Diese Pflanzen bleiben stets, auch nachdem in der Trockenzeit der Wasserspiegel erheblich gesunken ist, mehrere Meter innerhalb der Uferlinie. Meilenweit erstrecken sich im Titicaca-See die band- förmigen Bestände des Scirpus riparius, den die Eingeborenen totora nennen. Aus den langen Halmen werden eigentümliche Boote und auch die dazu gehörigen Segel geflochten. Unter dem Wasserspiegel verbergen sich Mimulus gla- bratus (Scrophul.), Nasturtium fontanum (Crucif.), Myriophyllum elatinoides, Chara-Arten usw. Grassteppe. Kräuter: Calamagrostis heterophylla (Gram.). Cala- Trifolium Weberbaueri (Legum.; sehr häufig). magrostis curvula (sehr häufig, oft kleine Be- eranium sessiliflorum. Euphorbia sp. (Nr. 419). stände für sich bildend). Mühlenbergia peru- Malvastrum Bakerianum (Malv.). Viola sp. viana (Gram.). Distichlis humilis (Gram.). (Nr. 429). Cajophora cirsiifolia (Loas.; oft auf Sporobolus fastigiatus (Gram.). Bromus unioloi- verrottetem Mist). entiana prostrata. Gen- des (Gram.). Festuca humilior (Gram.). Festuca tiana limoselloides. Verbena tenera. Verbena orthophylla (sehr häufig). Festuca scirpifolia. Weberbaueri. Verbena minima (Polsterpfl.). Bouteloua humilis (Gram.). Carex Hoodii (Cyp.). Stachys Meyenii (Lab.). Bidens sp. (Compos Drymaria arenarioides (Caryoph.). Drymaria (Nr. 435). Galinsoga sp. (Compos. Nr. 439). sp. (Nr.400). Alchemilla pinnata (Rosae.). Astra- Hypochoeris Meyeniana (Compos.). Ophioglos- galus pusillus (Legum.). Astragalus arequipensis. sum crolalophoroides (Filic.). Sträucher: Ephedra sp. (niederliegend, sehr häufig). Bacharis sp. (Nr. 397; niederliegend). Teira- hlenbeckia vulcanica (Pol iederliegend) glochin strictum (Rosac.; aufrecht, sehr häufig). 217 Bacharis prostrata (Compos.; niederliegend). Vegetation trockener, steiniger bis felsiger Abhänge. Sträucher: Ribes sp. (Saxifrag.). Tezraglochin strictum tago folyclada. Eupatorium sp. (Compos. (Rosac.). Polylepis tomentella (Rosac.). Zupfi- Nr. 468). Chuguiragua sp. (Compos. Nr. 500). nus panniculatus (Legum.). Satureja boliviana Senecio iodopappus (Compos.). Senecio clivico- (Lab.). Salpichroma diffusum (Solan... Plan- us. Senecio pinnatilobatus. Stammbildende, schopfblättrige Bromeliacee: Puya sp. Kakteen: Echinopsis Pentlandii. Opuntia sp. (Nr. 1357; polsterförmig, fast kahl). 136 Dritter Teil. Kräuter: Cheilanthes pruinata (Filie.). Pellaca ter- phyll.). Deseurainia myriophylium (Crueif.). nifolia (Filie.). Polystichum orbiculatum (Filie.). Trifolium Mathewsii (Legum.). Vicia graminea Agrostis sp. (Gram.). Bromus frigidus (Gram.). (Legum.). Aypericum canadense \ zuttif.). Cas- Eragrostis patula (Gram.). oa Candamoana en fissifolia (Serophul.). Partsia . (Gram.). oa Gilgiana. Festuca Weberbaueri (Serophul.). Valeriana radica Wahlenbergia (Gram.). Carex Hoodii (Cyp.). Tillandsia vi- an (Campan.). ne nor rescens (Bromel.). “ Zuzula racemosa (June.) mis (Campan.). Erigeron cinerascens \Comp0s Bomarea petraea (Amaryll.). Sisyrinchium chi- Gnaphalium sp. (Compos. Nr. 463). ee lense (Irid.). Sisyrinchium FR ifolium. Alten- sp. (Compos. Nr. 464). Cosmos sp. (Compos. s. N steinia Mathewsii (Orchid.). ne Nr. 458). Tägetes sp, (Compos. Nr. 498). HAy- querciforme. Cerastium tucumanense pochoeris Meyeniana (Compos.). = g Vegetation schattiger ae n. Kräuter: Cheilanthes scariosa (Filic.).. FPeßeromia Nr. 448). Bowlesia lobata (Umbellif.). Phacelia falsa (Piperac.). Geranium Weberbauerianum. re (Hydrophyll.). Nicofiana glauca Oxalis nubigena. Euphorbia sp. (Knollenpflanze; (Solan.). Valeriana variabtlis. Erwähnung verdient schließlich noch ein eigentümliches Loganiaceen- Bäumchen, das auf kurzem, knorrigen Stamm eine dichte, dunkle Krone trägt, immergrüne, lederartige, schmale Blätter besitzt und einigermaßen an die Olive erinnert: die Buddleia coriacea, von den Eingeborenen culli genannt. Sie ist in vielen Ortschaften des Titicaca-Hochlandes angepflanzt und oft durch uralte Exemplare und so zahlreich vertreten, daß sie ein charakteristisches Element im Landschaftsbilde darstellt. Obwohl ich Buddleia coriacea niemals wild- wachsend antraf, halte ich es doch für wahrscheinlich, daß sie zur ursprüng- lichen Flora des Titicaca-Hochlandes gehört. Bewohnt doch weiter im Norden auf der Cordillera blanca des Departamento Ancash, ein ähnlicher, nahe ver- wandter Zwergbaum, die Buddleia Ususch, ebene die Höhenlage von 3300 bis 4000om und zwar als zweifellos wildwachsende Pflanze (vgl. oben). 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone, Im Norden scheint die Grenze um den 5., im Süden zwischen dem 7. und 8. Breitengrad zu liegen. Innerhalb dieses Gebietes wird die nordperuanische Sierrazone gebildet von einer mittleren Höhenregion der Westhänge und des interandinen Gebirgsabschnittes. Die vertikale Ausdehnung läßt sich für das wenig erforschte Gebirge im Norden des 6. Breitengrades noch nicht bestimmt angeben. Im übrigen findet sie ihren Abschluß nach oben mit der Höhen- linie von 2500—2600 m und nach unten an den Westhängen bei 1200 oder 1000 m, in den tief eingeschnittenen interandinen Tälern des Marafion, Uteu- bamba usw. bei 150om,. ImÖsten bleibt die Zone innerhalb der Zentralcordillere. 1. Abschnitt. 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone. 187 Der größte Teil ihres Pflanzenkleides wird beherrscht durch regengrüne Gewächse, entsprechend dem deutlich ausgeprägten Wechsel von feuchten und trockenen Jahreszeiten. Hierdurch sondert sich die nordperuanische Sierrazone einerseits von der regenlosen oder regenarmen Wüstenzone, ander- seits von der feuchten Region, die über 2500 m Seehöhe liegt und, wie später ausgeführt werden soll, sich auszeichnet durch den Reichtum an immergrünen Holzpflanzen ostandiner Verwandtschaft. Die nordperuanische Sierrazone ist ein Übergangsgebiet, woselbst der westliche Teil der Anden ein feuchteres Klima besitzt als in Zentralperu, und ein trockeneres als in Ecuador. Es vollzieht sich also eine Umwandlung der Lebensbedingungen, und hierdurch wird die richtige Beurteilung der Forma- tionen erschwert. Das geneigte Land der Bergeshänge besiedeln hauptsächlich zwei, durch Übergangsstufen verknüpfte Formationen, beide von lockerem Bau und reich an regengrünen Pflanzen: Grassteppen, deren physio- gnomischen Charakter die Gramineen bestimmen, wenn auch stellenweise sich vereinzelte Zwergbäume, Sträucher, Bromeliaceen und Sukkulenten ein- drängen — und gemischte Bestände, die, bunt zusammengesetzt aus verschiedenartigen Kräutern, Sträuchern und Zwergbäumen, xero- philen Bromeliaceen und einigen Sukkulenten, kein Überwiegen einer bestimmten Vegetationsform erkennen lassen; in diesem Gemenge bleiben die Kakteen ziemlich unauffällig. Wo ebene oder schwach geneigte Bodenober- fläche die Ansammlung von Wasservorräten begünstigt, die sich bis in die Trockenzeit hinein erhalten, aber schließlich doch ausgehen, ferner an schmalen Bächen, erheben sich durchsichtige regengrüne oder aus regengrünen und immergrünen Formen gemischte Steppengehölze, bald Sträucher allein, bald außerdem vereinzelte Bäume enthaltend. An den stärkeren Wasserläufen trägt der anhaltend feuchte Boden immergrünes Flußufergebüsch. An dessen Stelle tritt zuweilen auf der flachen Sohle breiter Flußtäler eine niedrige, be- ständig grünende, wiesenähnliche Grasflur. Sie dürfte, wenigstens bei größerer Ausdehnung, durch Abholzung entstanden sein, und scheint unter ı800 m Seehöhe zu fehlen. A. Westliche Abdachung. Die Grassteppe bedeckt nur kleine Flächen und zeigt sich namentlich in abgeschlossenen Tälchen, z. B. zwischen San Pablo und San Miguel bei 1700 m und zwischen Ninabamba und Sta. Cruz bei 10c0—2ı00o m. Am erstgenannten Orte wächst vereinzelt Bombar discolor, bis 5 m hoch und bald strauchig, bald als Bäum- chen entwickelt. Gemischte Bestände, zusammengesetzt aus verschiedenartigen Kräutern, Sträuchern und Zwergbäumen, xerophilen Bromelia- ceen und einigen Sukkulenten. 188 Dritter Teil. Unter San Miguel (zwischen 7° und 7° 20’ s. Br. und 2000— 2500 m Seehöhe). Kräuter: leome chilensis (Capparid.). Monnina gra- Tourrettia lappacea (Bignon.! rankend). Schkuh- minea (Polygal). Malvastrum ee ria abrotanoides (Compos.). (Malvac.). ara Physaloides (Solan Sträucher Dalea sulfurea (Leg.; niederliegend). Cae- Me Rn cordifelia (Loas.). Astericium tripar- salpinia tinctoria (Leg.). Schinus molle (Ana- Zitum (Umbellif.). Cynanchum ecuadorense (As- card.). Carica candicans. Loasa macrothyrsa. elep.; windend). Zwergbäume: Acacia sp. (Legum.). Xerophile Bromeliaceen: Puya- und Tillandsia-Arten, z. B. die epiphytische 7iYandsia aureo-brunnea. Sukkulenten: Fourcroya sp: Cereus-Arten (Cact.). Unter San Pablo (eine halbe Tagereise südöstlich von San Miguel) hatte die Vegetation ungefähr dieselbe Zusammensetzung wie dort. An mehreren Stellen wurde die verwilderte Alo@ vera, um 2000 m Heliotropium peruvianum (Borrag.) oder eine verwandte Art angetroffen. Die Höhenlage zwischen 1000 und 1300 m bewohnt in großen Scharen eine sonderbare kakteenähnliche Euphorbia (Nr. 3802), ein meterhoher, blattloser Strauch mit dicht gedrängten fleischigen Zweigen. In ihrer Gesellschaft wächst eine meterhohe strauchige Carıca mit rosafarbenen Blüten (Nr. 3803). Zwischen Cajamarca und der Küstenstadt Chepen (um 7° 10’ s. Br. und zwischen 1000 und 2500 m Seehöhe) scheinen die gemischten Bestände nicht wesentlich anders gebaut als unter San Pablo und San Miguel. Genauere Beobachtungen verhinderte dichter Nebel. Bombar discolor war häufig an der unteren Grenze der Zone. Hier kommen ferner vor die unter San Pablo wachsende. Carica und die Sträucher Argithamnia Limoniana oder verw. (Euphorb.) sowie Schaefferia serrata (Ce- lastrac.). Unter Sta. Cruz (auf dem Wege von der Küstenstadt Chiclayo nach Chota und Hualgayoc, zwischen 6° 30’ und 6° 40’ s. Br. und zwischen ı300 und 2200 m Seehöhe). Kräuter: Nothochlaena Fraseri (Filie.). Cheilanthes Cleome chilensis (Capparid.). Polygala Weber- my riophylla (Filie.). elaginella sp. (Filie. baueri. Monnina graminea (Polygal.). Onoseris Eragrostis sp. (Gram.). Melica sp. adpressa (Compos.). Onoseris Stuebelii. Onoseris (Gra ram. Nr. 4138), Tragus racemosus (Gram.). glandulosa. Zinnia sp. (Compos.). Altensteinia pilifera (Orchid.; Knollenpflanze). — Halbsträucher und Sträucher: Ephedra sp. Efidendrum macrocyphum Pinia tinctoria (Legum.). Cassia Chamaecrista (Orchid.). Mirabilis viscosa (Nyctag.). Caesal- (Legum.). Aeschynomene scoparia (Legum.). 1. Abschnitt. 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone. 189 rameria sp. (Legum. Nr. 4130). Dalca sp. Weberbaueri (Asclep.; windend). Facrguemontia (Legum. Nr. 4149). Oxalis velutina. ar ge (Convolv.). Zvolvulus argyreus (Con- sp. (Euphorb. ; e ac mit Milchs volv.). Zvolvulus sp. (Nr. 4125). ZHeliotropium Brennhaaren). ea ech Em upho a ; ge (Borrag.). Cordia macrocephala (Bor- sehr häufig). sp. (blattlos, kakteen- ag... Cordia peruviana. antana reptans ähnlich, die unter San Pablo aa ner rt PER en.). Nicotiana sp. (Solan. Nr. 4146). Nr. 3802; häufig). Schinus molle (Anacard.). RE rosaefolium (Bignon.; häufig). Di- Dodonaea viscosa (Sapind.).. AMentselia va cliptera montana (Acanth.). Zupatorium origa- Jeolia (Loas.). Asteriscium tripartitum (Umbel- noides (Compos.). Zupatorium serratuloides. ) lif.). Buddleia pilulifera (Logan.). Schistonema Liabum sp. (Compos. Nr. 4141). Zwergbäume: Acacia macracantha od. verw. (Legum.). Xerophile Bromeliaceen: Puya Pyramidata oder verw. Tillandsia- wohner) z.B. 7illandsia usneoides. Arten Blrönden als Epiphyten und Felsbe- Sukkulenten: Fourcroya sp. (Amaryll.). Zeßeromia do- cereus-Arten (Cact.). labriformis (Piperac.). Cereus- und Cephalo In tiefere Lagen reichen von der nordperuanischen Wüstenzone her ver- einzelt hinein: Capparis scabrida, Caesalpinia praecox, Trixis cacalioides und Deuterocohnia longipetala. Regengrüne Steppengehölze scheinen selten zu sein und nur geringen Umfang zu erreichen. Wahrschein- lich gehören hierher kleine Gehölzgruppen, welche den Weg von Chepen nach Cajamarca begleiten. Oberhalb Ninabamba im Tale des Flusses Chancay (auf dem Wege von Chiclayo nach Hualgayoc) trifft man zwischen 2200 und 2500 m Seehöhe eigentümliche Gehölze, in denen sich regengrüne Holzgewächse mit immergrünen von ostandiner Verwandtschaft (z. B. Zmbothrium grandiflorum [Proteac.], Oreopanax sp. |Araliac.], Clusia sp. [Guttif.), Zauraceen-Bäume) mischen Flußufergebüsche. Schinus molle, Inga Feuillei (beide mitunter als stattliche Bäume), Caesal- pinia tinctoria und Clematis-Arten sind häufige Bestandteile dieser Formation, und Anona Cherimolia scheint hier stellenweise wild zu wachsen. In Nina- bamba zeigt das Flußufergebüsch, das bei 2000— 2100 m eine enge Felsen- schlucht einnimmt, beinahe das Aussehen eines ostandinen Buschwaldes. Zu der verbreiteten /nga Feuillei, die dort gewaltige Dimensionen erlangt, gesellen sich Zauraceen-Bäume, Baumwürger mit armesdicken Stämmen (wahrscheinlich eine C/wsia-Art), schattenliebende Farne und Selaginellen, epiphytische Farne (z. B. Asplenium theciferum) und epiphytische Orchideen, kletternde Araceen, ja sogar eine Palme. Letztere fand ich leider nur in sehr jungen, noch stamm- losen Individuen. Die Wedel waren unterseits silberweiß-schuppig; wahrschein- lich gehörten diese Pflanzen zu Ceroxrylon andicola. 190 Dritter Teil. Wiesenähnliche Grasflur wurde an Wasserläufen unterhalb San Pablo bei 2000— 2200 m und um Nina- bamba in gleicher Höhenlage beobachtet. B. Das interandine Tal des Marafon in der Höhenlage zwischen 1500 und 2500—2600 m. Die Grassteppe erreicht, namentlich an der Ostwand, große Ausdehnung’ und bleibt auf weite Strecken nahezu frei von fremdartigen Beimischungen. Zu den letzteren gehören die Sträucher Caesalpinia tinctoria (Legum.), Cassia chrysocarpa (Legum.), Dalca myriadenia (Legum.), Bauhinia Weberbaueri (Legum.; niederliegend), Aeschynomene Weberbaueri (Legum.), Mimosa acerba (Legum.), Croton Sp. (Euphorb. Nr. 4273), Dodonaea viscosa (Sapind.; sehr häufig), Dizassa Weberbauert (Asclep.), Cantua quercifolia (Polemon.), Evolvulus argyreus od. verw. (Convolv.), Salvia-Arten (Lab.), ferner von Sukkulenten Cotyledon Weberbaueri (Crassul.) und Echinocactus-Arten. Steppengehölze. Gruppen entfernt stehender, durch Gräser und andere Kräuter getrennter Sträucher vermitteln den be zwischen der Grassteppe und den echten Steppengehölzen. Letztere zeigen bald die Form eines niedrigen Gesträuches, bald die eines Gebüsches, in welchem über das Unterholz der Sträucher sich stattliche, bis 20 m hohe Bäume erheben. Dünnstämmige Lianen, holzig oder halbholzig, durchflechten das Gezweig, Die Bodenvegetation ist spärlich. Einige Epiphyten besiedeln die Stämme und Äste der höheren Holzgewächse. Die meisten Bäume und Sträucher verlieren in der Trockenzeit das Laub mehr oder weniger vollständig. Zu den immergrünen Formen gehören C/usia-Arten. Jacaranda acutifolia, der »yarabisco«, entfaltet seine prächtigen lilafarbenen Blütensträuße zur Zeit des Laubfalles, und ähnlich scheinen sich noch andere Bewohner des Steppengehölzes zu verhalten. Anona Cherimolia, bekannt geworden als tropische Obstpflanze, lebt hier in ihrer wilden Stammform und zwar strauchig oder seltener der Baumgestalt sich nähernd. Ihre Stämme und Äste, welche die Dicke eines EN Meters erreichen, neigen dazu, hori- zonkal zu wachsen und dabei in der Nähe der Bodenoberfläche zu bleiben. Über die floristischen Einzelheiten gibt folgende Zusammenstellung Auskunft. aume: Salix Humboldtiana (anscheinend selten). FJacaranda acutifolia (Bignon.; bis I0 m hoch, Celtis sp. (Ulmac. Nr. 4253. Acacia sp. auch strauchig). (Legum.). C/usia sp. (Guttif.; auch strauchig). Aufrechte Sträucher: Anona Cherimolia. en glutinosa selicifoium (Solan.). Helianthus sp. (Compos. (Rosac.). Caesalpinia tinctoria (Legum.). Cae- Nr. 4249). Liabum cajamarcense (Compos.). salpinia insignis. Elu une microphylla (Me- Barnadesia sp. (Compos. Nr. 4273). lac.). Cantua quercifolia (Polemon.). Cestrum i I. Abschnitt. 6. Kapitel. Die nordperuanische Sierrazone. 191 Kletternde Sträucher: Clematis sp. (Ranuncul.). Dalechampia sp. (Euphorb. Nr. 4256). Sukkulenten: Fourcroya sp. (Amaryll.). Epiphyten: Xerophile Flechten und Moose. 77landsia-Arten (grün- und graublättrige). Orchideen. C. Das interandine Tal des Utcubamba in der Höhenlage zwischen 1600 und 2500-2600 m. Die Grassteppe sah ich typisch ausgebildet unterhalb des Dorfes Leimebamba, um 2000 m eehöhe. Häufiger als reine Grassteppe ist ein Gemisch aus Gräsern der ersteren und Sträuchern der Steppengehölze, wodurch beide Formationen ineinander übergehen. Die Steppengehölze scheinen überwiegend als Gesträuche aufzutreten. Am Boden des Tales aller- dings, wo sie in die Flußufergebüsche übergehen, bemerkt man nicht selten eine Beinenpung von verschiedenen Bäumen. Sonst aber sah ich nur zwergige Akazien die Baumform vertreten. Als Elemente der Steppengehölze und der Übergangsformationen zwischen jenen und der Grassteppe seien genannt: Bäume: Acacia macracantha (Legum.). Sträucher: Ephedra sp, Anona Cherimolia. Caesal- Cantua quercifolia (Polemon.). zo Binia tinctoria (Legum.). Bauhinia sp. (Legum.). (Verben.). Sienolobium rosaefoliu on.; Elutheria microphylla (Meliac.; sehr häufig). sehr häufig). Gochnatia sp. a $.Nr. 4325: Schinus molle (Anacard.; selten)... Dodonaca sehr häufig). idens sp. (Compos.). viscosa (Sapind.. ZDlagumoa nitida (Sapind.). Sukkulenten: Fourcroya sp. (Amaryll.). Xerophile Bromeliaceen: Tillandsia Walteri (auf Erde) und epiphytische Arten dieser Gattung. Unterhalb 1800 m mischen sich Crreus-Arten vereinzelt zwischen die Sträucher. Bis 2000 m abwärts reichen stellenweise einige Sträucher ostandiner Verwandtschaft, z. B. eine Zimbothrium- und eine Bejaria-Art (Nr. 4300). Das immergrüne Flußufergebüsch konnte auf den breiten Uferflächen des Utcubamba sich stattlicher und formen- reicher entwickeln als in der engen Talschlucht des Marafion. Dies zeigt sich vor allem in der größeren Zahl und Höhe der Bäume. Alle seine Gefährten überragt Ockroma Lagopus, der riesige »palo de balsa«, dessen Holz zum Bau 192 Dritter Teil. von Flössen dient. Er bleibt im Gegensatz zu den xerophilen Bombacaceen in der Trockenzeit, bei deren Beginn die Blüten erscheinen, belaubt. Das Rohrgras Gynerium sagittatum, welches am Marafion schon um 900 m selten ist, gedeiht hier noch bei 1700 m. An den Baumzweigen hängen überall lange Strähne der epiphytischen Tillandsia usneoides. Bäume: Salix ey Tre Alnus jorullensis. Inga Feuillei (Legum.). Aracia sp. (Legum.). Ficus sp. (Moraec. Nr. 4301), Fuglans neotropica Ochroma Lagopus (Bombae.). (sicher wild!. M ne rigida (Laurac.). Sträucher Chusquea sp. (Gram.; spreizklimmend). tinctoria (Legum.). Tessaria integrifolia N Ficus sp. (Nr. 4309). ITRE Cherimolia. Boc- pos.; an offenen Stellen, z. B. auf Inseln, conia frutescens (Papav.; selten). Caesalpinia kleine Bestände bildend) Rohrgräser: Phragmites vulgaris und das weniger häu- camensis (Gram.; offene Stellen). — Zyuisetum ige Gynerium sagittatum. — Cortaderia ata- sp. (offene Stellen). Epiphyten: Tillandsia usneoides (Bromel.), Wiesenähnliche Grasflur unterbricht über 1800 m Seehöhe zuweilen das Flußufergebüsch. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone', In Peru hat das Wort Puna zwar nicht immer genau die gleiche Bedeutung, dient aber im zentralen und südlichen Teil des Landes häufig zur Bezeichnung derjenigen Höhenregion, die keine Kulturpflanzen mehr gedeihen läßt. Dieser Teil des Gebirges deckt sich ungefähr mit der von mir angenommenen hoch- andinen oder Punazone. Südwärts reicht sie über den Titicaca-See hinaus, nach Norden bis etwa zum 7. Breitengrad. Unten verläuft die Grenze um 3800 bis 4000 m, nur an den Westhängen des südlichen Peru etwas höher, bei 4300 m. Oben endet die Zone in den höchsten Spitzen des Gebirges. Grundzüge des £floristischen Charakters. Die Flora läßt den Zusammenhang mit der zentralperuanischen Sierrazone deutlich erkennen, während Beziehungen zum Osten, zur Ceja-Zone, nahezu 3% ee meiner Arbei mische und Beine Studien über die Vegetation — Hochanden Perus. — ei Botan. Jahrbücher, Bd. 37 (1905), p. 60—94 und Weitere Mitteilungen über Vegetation und Klima der Hochanden Perus. — Ebenda, Bd. = hs p. 449-461. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XII, zu S. 192. A. Weberbauer, phot. Interandines Gebiet Nordperus: Tal des Utcubamba unweit Chachapoyas, bei 1800 m. Juglans neotropica Diels, blühend, mit epiphytischen Tillandsien (T.usneoidesL.u.a.). Das Gesträuch gebildet von wildwachsender Anona Cherimolia Mill. 193 Die hochandine oder Punazone. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Na , Ar. , FE AN N R N FEN NINE, N, X ( NN) Y UN N | 5 sen Fig. 21. A Calamagrostis vicunarum Wedd., B Aciachne pulvinata Bth., Poa chamaeclinus Pilger, D Anthochloa lepidula Nees. 13 Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 194 Dritter Teil. vollständig fehlen; die Gattung Pernettya könnte vielleicht als Beispiel eines östlichen Elements in der hochandinen Flora angeführt werden. Von den floristischen Unterschieden, die sich bei einem Vergleich mit der zentralperu- anischen Sierrazone ergeben, ist zu erwähnen die Abwesenheit fast sämtlicher dort wachsenden Sträucher und andrerseits die Beschränkung gewisser Ver- 4 HR, N Fig. 22. Werneria dactylophylla Sch. Bip. 4 Habitus. 2 Blatt. C Köpfchen. wandtschaftskreise auf die Puna. Zu den letzteren gehören z. B. die Gattungen: Anthochloa (Gramin.), Aciachne (Gramin.), Distichia (Juncac.), Pyenophyllum (Caryoph.), Arenaria (Caryoph.), Alsine (Caryoph.), Draba (Crucif.), Braya (Crucif.), Brayopsis (Crucif.), Eudema (Crucif.), Nototriche (Malv.), Stangea(V alerian.), Aretiastrum (Valerian.), Lysipomia (Campan.), ferner die allermeisten Arten von Tafel XIV, zu 8. 198, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, IE " N A.Weberbauer, phot. - rdöstlicher Rand des Titicaca-Hochlandes, in der Gegend von Poto, bei 4500 m. Polsterförmige Cacteen: Opuntia floccosa Salm-Dyck (die flachen Polster) und Opuntia lagopus K. Schum. (die gewölbten Polster). rt. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 195 Cerastium (Caryoph.), Azorella (Umbellif.), Calcitzum (Compos.) und Werneria (Compos.), endlich eine Anzahl ausgezeichneter Typen der Gattungen Agrostis (Gram.), Calamagrostis (Gram.), Poa (Gram.), Festuca (Gram.), Bromus (Gram.), Trisetum (Gram.), Ranunculus, Alchemilla (Rosac.), Lupinus (Legum.), Astragalus (Legum.), Geranium, Viola, Gentiana, Valeriana, Mutoades (Compos.), Lucilia (Compos.), Perezia(Compos.), Serecio(Compos.). Nicht wenig handi finden bei 4400 oder gar schon bei 4500 m die untere Grenze. Andrerseits beginnt bei 4600 m in der Vegetation eine Verarmung, die sowohl in der Indi- viduen- als auch in der Artenzahl sich äußert und mit zunehmender Höhe rasch fortschreitet: Trisetum floribun- dum (Gram.), Anthochloa lepı- dula (Gram.), Pyenophyllum- Arten, Werneria dactylophylla bieten Beispiele solcher Sipho- nogamen, die sehr hochgele- ‚gene, über 4600 m Seehöhe befindliche Standorte bevorzu- gen. Weit geringer als die ver- tikale, ist die horizontale Diffe- renzierung der Vegetation. Vor- wiegend handelt es sich hierbei um die Wirkungen der von Westen nach Osten und von l Pflanzen hin und in Zentralperu auch nach Osten hin seltener. Die hochgewölbten, dicht filzigen Polster der Opuntia lagopus fand ich nur auf den hohen Randplateaus des Titicaca- Fig. 23. Draba Pickeringii A. Gray. Hochlandes. Opuntia floccosa, 4 Habitus. 2 Blatt. C Staubblätter und Fruchtknoten. eine etwas lockerer behaarte, ebenfalls polsterförmige Art, ist vom Titicaca-Hochland bis gegen ı0° S häufig und beginnt dann zu verschwinden. Morphologie und Biologie. a) Vegetationsorgane. Die . Physiognomie der hochandinen Pflanzen wird beherrscht von dem Prinzip einer möglichst geringen Erhebung über die Bodenoberfläche. Bei zahlreichen Arten erfolgt eine Unterdrückung der oberirdischen Achsen (Stämme, Stengel, Blütenstiele); bei vielen anderen (z.B. Zupinus microphyllus, Wahlen- 13” 196 Dritter Teil. bergia peruviana) lassen sich jene Organe zwar deutlich erkennen, aber sie bleiben sehr kurz oder vermeiden den aufrechten Wuchs und schmiegen sich an die Erde. Die unterirdischen Teile wachsen zu beträchtlicher Länge heran. Namentlich gilt dies von den Wurzeln, deren Größe oft in sonderbarem Gegen- satz steht zu den winzigen Dimensionen der Laubsprosse.. Als Ausnahmen sondern sich ab: Arten von Polylepis (Rosac.) und Gynoxys (Compos.), Holz- gewächse, die 4 m Höhe erreichen und bald zu Sträuchern, bald zu Bäumen sich entwickeln, sowie die baumartige, 10 m hohe Bromeliacee Pourretia gigantea. Alle diese Pflanzen pflegen gesellig aufzutreten, finden sich aber nur in ge- wissen Gegenden. Die Stämme und REESZES EN ELLE NV ee ES, => \ \ er a INN EL HANS IA, x RN Sr “ I< Pr NN NZ rr YA ex n N TG, SILZTUHSS ; Se > f uf U @ 7 Y 1: % N er MM Ni W. Zweige der Holzpflanzen, sowohl der A NN \ | Ar NH, / 7 N, aufrechten als auch der niederlie- NNENIKINUFIEL : - IN SEI SANENSATT enden, wachsen oft knorrig und in RN! RS RS VAR #7 GL ER 5 J > FEN, TALZE CA seltsamen Windungen. Zum weitaus / par N (| 7 NE 75 ‚ h RES Fe ge größten Teile sind jedoch die Ge- wächse der Puna krautig.. Bleibt der Stamm einfach oder spärlich ver- zweigt und gleichzeitig unterirdisch is auf ein sehr kurzes, von den dicht gedrängten Blättern verhülltes Endstück jeder einzelnen Achse, so kommt der Typus der Rosetten- kräuter zustande (Calandrinia acau- lis, Nototriche stenopetala, Plantago lamprophylla, Hoypochoeris steno- cephala usw.). Ihnen gleichen die Polstergewächse beim Beginn ihrer Entwicklung. Später aber verhalten sie sich abweichend durch die be- ständig fortschreitende Verzweigung, die allmählich bewirkt, daß die be- laubten Stammenden (Rosetten) sich in sehr großer Zahl zu einer umfangreichen Masse lückenlos aneinander fügen. Diese einem Polster vergleichbare Masse breitet sich bald flach aus (Azorella glabra, Asorella multifida, Plantago rigida, Lucdia tunariensis), bald wölbt sie sich halbkugel- oder kegelförmig über den Boden empor. Im letzteren Falle werden die Rosetten an der gewölbten Oberfläche derartig zusammengepreßt, daß ein fester Panzer entsteht, der kräftigen Spaten- stichen zu trotzen vermag (Azorella bryoides, Aretiastrum Aschersonianum, Lucilia |Merope) aretioides, Distichia muscotdes),; das Innere des gewölbten Polsters, vollkommen abgeschlossen und überdies reich an Humusmassen, man als ein dem bewachsenen Boden analoges Medium betrachten. Bei solchen Pflanzen, deren beblätterte Achsenteile sich nicht als kurze Rosetten- stämme entwickeln, sondern stengelförmig strecken, kommt es oft vor, daß ein und dasselbe Individuum zahlreiche Stengel nebeneinander hervorbringt. Diese Fig. 24. Gentiana sedifoha H. B. K. (= @. frostrata Haenke). A Habitus. 2 Blüte, 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 197 Zusammendrängung der Stengel erinnert an die Zusammendrängung der Rosetten- sprosse bei den Polsterpflanzen. Es ergeben sich Wuchsformen, die den Polstern teilweise nahestehen, aber durchweg ein lockereres Gefüge aufweisen und als Rasen oder Büschel bezeichnet werden können. Die Stämme der Rosetten- pflanzen und der Polstergewächse (wenigstens der flach ausgebreiteten) werden dadurch, daß sich die Wurzeln innerhalb einer gewissen Zone, die ihr Längen- wachstum beendet hat, allmählich verkürzen, abwärts gezogen und bleiben somit, trotzdem ihre Länge zunimmt, in dem geschützten Medium des Erdbodens. Fig. 25. Aretiastrum Aschersonianum Graebn. A Habitus. 2 Zweig. C und D Blätter. Z Krone. Besonders wertwoll erscheint diese Bergung für die Knospen, aus denen die Seitenzweige hervorgehen. Ähnliche Vorteile gewährt vielleicht der Rasen- und der Büschelwuchs, indem die Knospen an Plätze gelangen, von denen der Schnee ferngehalten wird, und wo große und rasche Schwankungen des Temperatur- und Feuchtigkeitszustandes unterbleiben. — Zwiebel- und Knollen- pflanzen sind in der hochandinen Vegetation nur spärlich vertreten. Kräftige rübenförmige Wurzeln finden sich zwar häufig, aber sie zeigen im allgemeinen nicht die Beschaffenheit typischer Speicherorgane: die Länge fällt weit mehr ins Auge als die Dicke, und die Konsistenz ist eher holzig als fleischig. Am Laub der hochandinen Pflanzen beobachtet man eine Anzahl interessanter Dritter Teil. 198 Fig. 26. 4 A. Gr.) O. Kuntze. C Lysipoma acanlis d Frucht. EZ Brayopsis alpaminae Gilg e Blatt (links Oberseite, rechts Unterseite). 7 Werneria nubigena Kunth. me Viola replicata Becker. B Hypochoeris stenocephala D Englerocharis peruviana Muschler, c Blüte, BBK; et Muschler (Nr. ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 199 a, Eigentümlichkeiten. Bei sehr Se: KRONE) er / vielen Arten richten sich ein- eg zelne Teile des Blattes, na- mentlich die Ränder, aufwärts und werden auf diese Weise oberseitige oder kantenstän- dies in größter Mannigfaltig- . keit bei den verschiedensten Laubgestalten, an einfachen Blättern und an zusammen- gesetzten sowie an den Über- gangsformen zwischen jenen Typen. Im einfachsten Falle zeigt das Blatt nur eine sanfte Wölbung mit aufwärts schauender Konkavität. Zu- dema_ trichocarpum (Crucif.) [ Fig. 27. FPerezia coerulescens Wedd. und einige andere falten die Spreite längs dem Mittelnerv, so daß die Blatthälften ihre Oberseite einan- der zuwenden und sich nahezu parallel stellen. Bei Seneczo repens (Compos.) und Ranunculus hae- manthus richten sich die Ränder nicht ihrer ganzen Länge nach auf, sondern nur stellenweise, und verlaufen daher wellig oder ge- kräuselt. Geteilte oder zusammen- gesetzte Blätter erhalten ein reich gegliedertes System von Höhlun- gen durch die mannigfaltige Orien- tierung ihrer Abschnitte oder Teil- blättchen, von denen einige eine horizontale, andere eine vertikale, ed ot Zwi Fig. 28. Stangea Henrici Graebner. wieder andere mi ache er A Habitus. 2 und 2’ Niederblätter. c Blüte. schenstellungen einnehmen (Bei- D Dieselbe aufgeschnitten. Dritter Teil. > Na Do 7 GB, BR fe We N ‘ N h} % or ats N NG 3 a N R SIUEE {t I LEN Se ) DR >, AR NS N I SU 7 DER N IE S (7 En > DS 29. A, B Werneria boraginifoha ©. Kuntze. H e. C, DW. aretioides Wedd. abitus und Blattoberseite (KALI EFT Fig. 31. Ziabum bullatum (A. Gray) Hieron. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 201 spiele: Alchemilla pinnata |Rosac.,, Oreomyrrhis andicola [Umbellif.)). Auch durch ungleichmäßige Entwicklung des Blattgewebes entstehen oberseitige Ver- tiefungen. Die Blätter der Valerianacee Srangea Emiliae sind so gewölbt, daß die Höhlung nach unten schaut, haben aber unten eine glatte, oben eine runz- lige Oberfläche. Bei einer ‘Azorella (Umbellif.; Nr. 5152) sind mehrere tiefe Längsfurchen, bei einer Viola (Nr. 5151) zahl- reiche durch vorspringende Gewebeleisten ge- trennte Gruben an der Blattoberseite sichtbar; in beiden Fällen bleibt die Unterseite des Blattes durchaus eben. In höchst merkwürdiger Weise zerklüftet sich das Blattgewebe der Siangea Wandae: oberseits (aber auch nur oberseits!) er- heben sich grüne Auswüchse in Form von Höckern, Kegeln oder Platten, die so groß sind, daß sie dem unbewaffneten Auge sofort auf- fallen. Als ich diese Auswüchse zum ersten Male erblickte, hielt ich sie für krankhafte, durch Insektenstiche veranlaßte Wucherungen. Alle diese morphologischen Eigentümlichkeiten verhindern ein rasches Abfließen der Wassertropfen, die auf die Blätter gelangen. Es ließ sich ferner an ungefähr 40 Arten experimentell feststellen, daß die Blätter das Wasser nicht nur an ihrer Oberfläche festhalten, sondern auch in ihre Gewebe aufnehmen. Wahrscheinlich decken sie auf diese Weise unzu- reichende Wasserzufuhr aus den Wurzeln, wenn deren Tätigkeit durch starke Abkühlung gelähmt wird. Bei mehreren Gräsern (Aciachne pulvinata, Calama- grostis-, Bromus-, Poa-Arten usw.) ist die Blattoberseite zwar ebenfalls mit Vertiefungen versehen, aber unbenetzbar. Es handelt sich hier nicht um Ein- richtungen zur Wasseraufnahme, sondern lediglich um Bergung der Spalt- öffnungen. Alle jene Gräser gehören nämlich zu jenen bekannten, haupt- sächlich in Steppengebieten beobachteten Formen, deren Blätter oberseitige, an Spaltöffnungen reiche Längsrinnen aufweisen und die Fähigkeit besitzen, sich bei trockenem Wetter derartig zusammenzufalten oder zu rollen, daß die Oberseite verdeckt wird. — Vergleicht man die Blätter der hockundinen Pflanzen in bezug auf ihre Bekleidung, so fällt zunächst die große Zahl völlig kahllaubiger Formen auf. Zu diesen zählen u. a.: linie acaulıs (Portulac.), Arenaria Alpamarcae (Caryoph.), Arenaria dicranoides, Pycno- p/yllum-Arten (Caryoph.), Tezraglochin strictum (Rosac.), Astragalus unaflorus (Legum.), Geranium minimum, Viola-Arten, Gentiana prostrata, Gentiana armerioides, Gentiana Brvsdieniin, Valeriana alypifolia, Bacharıs serpyli- Folia Compas‘, Chugquiragua-Arten (Compos.). Diesen kahlblättrigen Typen reiht sich eine beträchtliche Zahl solcher an, deren Haare in so weiten Abständen über das Blatt zerstreut oder auf so kleine Flächen (Blattränder, Blattnerven) beschränkt sind, daß sie weder gegen Benetzung der Spalt- öffnungen, noch gegen schädliche Wärmeschwankungen, noch gegen über- mäßige Transpiration als Schutzmittel in Betracht kommen können: Prperomia Fig. 32. Zucilia tunariensis O. Ktze) K. Sch. Teil eines Polsters. #12. 33: C Dritter Teil. AN, Te) RT . a S ef A Nototriche longirostris (Wedd.) Hill, Habitus. 2 Blatt derselben, Oberseite. Nototriche Macleanii (Gray) Hill, Habitus. D Blatt derselben, Oberseite. Fig. 34. Geranium sessiliflorum Can. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 203 parvifolia (Pip.), Alternanthera lupulina (Amarant.), Melandryum-Arten (Caryoph.), Orxalis pygmaca, Oenothera multicaulis, Azorella crenata (Umbellif.), Srangea Esmiliae (Valerian.), Wahlenbergia peruviana (Campan.), Perezia coerulescens (Compos.), Senecio repens (Compos.) usw. Für das bloße Auge wahrnehmbare Wachsüberzüge habe ich nur in wenigen Fällen (z. B. Blattunterseite von 7e/ra- glochin strictum) beobachtet. Die Artenzahl dieser völlig oder nahezu kahl- blättrigen Pflanzen wird kaum erreicht von denjenigen, deren Blätter sich in Fig. 35. Blattformen hochandiner Pflanzen (nach einer photographischen Aufnahme lebender Blätter gezeichnet). A Zudema trichocarpum Muschler. B Lupinus microphyllus Desv., 5 Blätt- chen, 3-fach vergrößert. C Ranunculus haemanthus Ulbrich. D Nototriche obcuneata (Bak.) Hill; a Blattoberseite, 5 Blattunterseite. Z Senecio repens DC.; er Blattabschnitt, 3-fach vergrößert. E Peresia coerulescns Wedd.; f Blattabschnitt, 3-fach vergrößert. G Oreomyrrhis andicola 'H. B. K.) Endl.; g Blattfieder, 3-fach vergrößert. Geranium sessiliflorum Cav. I Stangea Wandae Graebner. K Stangea Emiliae Graebner. ein so starkes Haarkleid hüllen, daß sie eine weiße oder graue Farbe annehmen: Draba Pickeringü (Crucif.), Geranium sericeum, Lupinus tomentosus (Legum.), Plantago lamprophylla, Lucilia piptolepis (Compos.), Lucilia (Merope) aretioides, Culcitium rufescens (Compos.), Culcitium canescens, Senecio antennaria (Compos.), Senecio Hohenackeri u.a. Mehrere Arten fallen dadurch auf, daß die Oberseite ihrer Blätter stärker behaart ist als die Unterseite (Nototriche-Arten [Malv.], Geranium sesselgflorum, Wahlenbergia peruviana |Campan.], Relbunium hirsutum |Rubiac.), Serecio repens [Compos.]) oder gar sich die Behaarung auf die Oberseite beschränkt, während die Unterseite kahl bleibt (Nototriche-Arten, z. B. N. stenopetala [Malv.], Brayopsis Alpaminae [Crucif. |, Stangea Wandae [Valerian.], Hypochoeris sonchoides |Compos.)). Auch hier 204 Dritter Teil. N KA LER En PN \ N) N f er) Ir Dad l SEN IITZ Fa Fig. 38. A, B Brayoßsis argentea Gilg et Muschler Plantago lamproßhylla Pilger. (Nr. 2901). 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 205 handelt es sich meines Erachtens um Einrichtungen zugunsten der Wasser- aufnahme. Ein deutliches Überwiegen der Haarbekleidung an der Blattunter- seite kommt nur in sehr vereinzelten Fällen vor (z. B. Zzabum bullatum). Hin- sichtlich der Konsistenz der Blätter gilt für die meisten hochandinen Pflanzen. die Regel, daß jene Organe im Verhältnis zu ihrer Größe ziemlich dick sind, R Sr we z zen } ‘ 2) v. EEE 2“ ren Fa BAR RE WER SED. 2 Ri) a2 ) N CHEND = en EZ e- . 32 Fr a u DD Fig. 39. Pyenophyllum aculeatum Muschler. (Nr. 946 und 1374. A Habitus. 2 Zweig. € Blatt; das chlorophyliführende Gewebe bildet einen scharf begrenzten, medianen Streifen in der unteren Blatthälfte. D Blüte (nach Entfer- ung zweier Kelchblätter.. Z Blumenblatt. dabei aber zart, mehr fleischig als lederartig. Ganz abweichend verhält sich das Blatt von Pycnophyllum molle und verwandten Arten: die kleine, verkehrt eiförmige Spreite hat größtenteils trockenhäutige Konsistenz und weißliche arbe; das assimilierende Gewebe beschränkt sich auf eine zentrale Partie und erscheint hier wie eine winzige grüne Schwiele. Ähnliches beobachtet man an Arenaria-Arten. Pycnophylien und Arenarien ahmen durch ihre dünnen und kurzen, mit winzigen Blättern dicht bedeckten Stengel und den rasen- förmigen Wuchs die Tracht der Moose nach und scheinen diesen auch bio- 206 Dritter Teil. logisch nahe zu stehen, indem ihre Blätter leicht eintrocknen, aber ebenso leicht wieder Wasser aufnehmen. Bezüglich des anatomischen Baues der Blätter mag es genügen, auf meine früher angeführte Arbeit zu verweisen und kurz hervorzuheben, daß xerophile Struktur nicht als wesentliches Merkmal der hoch- $ j EEE (3 #; ” e \% H 5 g n Ä j , } a = £ al: a 3 i x EN f “. “ WE Fig. 40. Kanunculus haemanthus Ulbrich. andinen Pflanzen gelten kann, sowie daß gewisse anatomische Eigentümlichkeiten mit der Wasseraufnahme durch die Blätter zusammenhängen. Den Typus der blattlosen Gewächse vertreten eine Ephedra und mehrere Cactaceen (Zchinocactus- und Ofuntia-Arten.. Von diesen zeichnen sich Opuntia floccosa und namentlich Opuntia lagopus durch dichte Behaa- rung aus. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 207. b) Reproduktive Organe. bgesehen von den Köpfen der Compositen und Valerianaceen überwiegen die armblütigen Inflorescenzen und die einzeln stehenden Blüten. Relativ bedeutende Größe und gesättigte Färbung der Blumenkronen, bekannte Merkmale der europäischen Hochgebirgsvegetation, zeigen nur wenige Arten N VI “ RL Loricaria thyoides Sch. Bip. der Zweig. C Blüte. D Pappusborsten. Fig. 4 4A Habitu. 2 Blühen der hochandinen Flora. Calandrinia acaulis, Ranunculus haemanthus, manche Astragalus-Arten, Geranium sertceum, Nototriche Macleanü, Gentiana flavido- flammea kann man als verhältnismäßig großblumig bezeichnen. Dagegen haben die Umbelliferen Azorella crenata und Oreomyrrhis andicola kleine verborgene Dolden und winzige, unscheinbare, hinfällige Petalen, und sind die 208 Dritter Teil. Fig. 42. Ephedra americana H. et B, A Habitus. 2 Zweig. Pr I BIS ü a2 Sn A MER SER = ro ER URN 2 k’ Fig. 43. Bacharis seryllifolia Decne. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 209 Kronen von Castilleja hssifolia sowie von Cerastien, Pycnophyl- len und Arenarien kürzer als der Kelch, oft völlig in diesem versteckt. Was die Blütenfar- ben anbelangt, so scheinen weiß, gelb, blau und violett vorzuherrschen , scharlachrot annehmen, daß häufig Selbst- bestäubung stattfindet. Die In- sektenfauna ist arm und be- steht hauptsächlich aus kleinen Fliegen und Käfern. Von Tag- Fig. 44. Asorella cladorrhiza. R. &P. A Blühender Zweig. 2 Blüt C Staubblätter und et schmetterlingen lernte ich zwei Arten, von Nacht- schmetterlingen einige kleine Eulen kennen. Auch Hummeln habe ich be- obachtet, dagegen Bienen und Wespen vergeblich esucht. Gerade in der blütenreichsten Jahreszeit Himmels und beständige Schnee- und Hagelfälle den Insektenverkehr. Den Gefahren, welche durch jene Niederschläge für die zarten Staubblätter und Narben entstehen, wirken Schutzeinrichtungen ent- gegen, die man auch an- derwärts inähnlicher Form Fig. 45. Astragalus uniflorus DC. beobachtet hat: Bergung A Habitus. B Kelch. C Krone. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 14 210 Dritter Teil. der zarteren Blü- tenteille in dem m. BR 7, Schließen der im Sonnenschein ge- öffneten Blüten bei starker Be- Na wölkung (Genti- AN a\ 2 | # _ anaprostrata,No- SR NR totriche-Arten), | $_ geringer Umfang der Zugangsöff- nunganderSpitze der Krone (Gentiana armerioides, Gentiana fla- vido-flammea). Die fleischigen Früchte von Zp/edra und Pernettya Pentlandii deuten auf eine Verbrei- tung durch Tiere. Flugapparate besitzen die Früchte vieler Valerianaceen und Compositen. Eine Fortführung der Samen aus der unmittel- baren Nähe der Mutterpflanze erschwert aber häufig der Umstand, daß die Früchte dicht am Boden reifen, eingeschlossen im Laubwerk der Rosetten. Geradezu verhindert sehen wir die Samenverbreitung bei Calandrinia acaulis;, aus den stiellosen Blüten entwickelt sich eine ge- stielte Frucht; der Stiel krümmt sich, wächst abwärts und vergräbt die Frucht im Boden, wo ihre zarte Hülle verfault und die Samen frei wer- den. Die Blütenproduktion gewisser polster- und rasenförmig wachsenden Pflanzen ist eine stellt für die durch ungünstige Bestäubungsver- hältnisse gefährdete Fortpflanzung auf geschlecht- lichem Wege. c) Lebensdauer und Periodizität. Zu den langlebigen Gewächsen gehören na- türlich in erster Linie sämtliche Sträucher. Fer- FioiE. Iepaplackia price Bopp, ner unterliegt es keinem Zweifel, daß alle jene 1 Habi Blüte. C Fruchtknoten ak verzweigten Stämme, die sich zu ausge- längs durchschnitten. D Frucht, dehnten Rasen oder Polstern entwickeln, viele E dieselbe quer durchschnitten. Jahre hindurch lebend bleiben; die ältesten Teile 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 211 ——— er ll \ \\ Dr | | # 7 | , di ij f er N / ; . H 7 f \ | Y N 7 f Y } | h N Rule l7 A\/E | = $ Y / h u y al \ y ; N £ . # # NM | f d ) A, > IN Z pflegen in der Mitte zu liegen, und wenn sie absterben, erhält der Rasen oder das Polster die Form eines Ringes; besonders oft be- gegnet man dieser Erscheinung in dem trockenen Süden. Die Rasen oder Polster bildenden Pflanzen stehen im allgemeinen den Kräutern näher als den Sträuchern; mit- unter allerdings verholzen die Stämme im A Auf eine kürzere Lebensdauer dürf- ten solche Kräuter angewiesen sein, die nur eine oder wenige Rosetten hervorbringen (z. B. Calandrinia acaulis, Nototriche steno- petala, Plantago lamprophylla, Hypochoeris stenocephala), ferner ganz besonders Formen mit zartem oberirdischen Stämmchen und feinem, reich verzweigten Wurzelsystem (z. B. Oxalis pygmaca, Cerastium-Arten). Kurzlebige Gewächse scheinen hier weniger selten zu sein als in den europäischen Hoch- gebirgen. Im Gesamtbilde der hochandinen Pflan- zendecke sehen wir die jahreszeitlichen Gegensätze nach Süden hin sich verstärken. 3 Jedoch kommt es nirgends zu einem völligen, Fig. 47. Okuguiragun Husmanpinto allgemeinen Ruhezustand der vegetativen Hieron. (Nr. 328). 14* 212 Dritter Teil. Organe. Die Pflanzendecke erscheint, wenn die Trockenperiode ihren Höhe- ‚punkt erreicht hat, nicht abgestorben, sondern nur lückenhafter als während der feuchten Jahreszeit. Ferner ist die Gesamtfarbe keine so frische wie im Sommer, sondern (von den sumpfigen Stellen abgesehen) fahler, vorherrschend gelblich bis bräunlich grün. Letzteres beruht aber hauptsächlich darauf, daß die ver- dorrten Blätter weit zahlreicher sind als die lebenden, namentlich bei den Gräsern; auch jetzt noch setzen viele Arten die Neubildung von Blättern fort. Diese vollzieht sich auf trockenem Boden natürlich weniger intensiv als im Sommer, bleibt aber an sumpfigen Stellen nahezu unverändert. Zu einer Ver- längerung der Vegetationsperiode können in der hochandinen Pflanzenwelt auch die geringen Niederschlagsmengen des Winters erheblich beitragen. Denn nur kurz sind die Leitungsbahnen dieser winzigen Gewächse, und wie Schwämme wirken die Rasen oder Polster, indem sie das’Wasser aufsaugen und festhalten. Überdies eignen sich die Niederschläge durch ihre Form zu weitgehender Ausnutzung: fast immer befinden sie sich in gefrorenem oder halbgefrorenem Zustande; im Gegensatz zu dem rasch abfließenden Regenwasser bleiben aber Schneeflocken und Hagelkörnchen in den Rasen und Polstern hängen und tauen hier allmählich auf, weit langsamer als auf nackten Erdflecken, die sich in der Sonne leichter erwärmen als die bewachsenen Stellen. Weit mehr als die vegetativen Organe hängen die reproduktiven vom Wechsel der Jahreszeiten ab. Die Blütenbildung beschränkt sich bei den meisten Arten auf die Monate Januar bis März, geschieht aber bei einigen während des ganzen Jahres. In der zweiten Augusthälfte des Jahres 1905 fand ich auf den Hochanden über Lima u.a. folgende Pflanzen blühend: Pycno- Phyllum sp., Alchemilla pinnata, Nototriche-Arten, Agorella-Arten, Oreosciadium scabrum, Leuceria laciniata, Perezia coerulescens, Chuguiragua sp., Werneria dactylophylla, Werneria strigosissima, Senecio repens, Senecio Hohenackeri. Formationen. Die Höhenlage von 4300 bis 4600 m ist die geeignete Region zum Studium der wichtigeren Formationen. Bei 4600 m beginnt die Vegetation dürftig zu werden, zwischen 4000 und 4300 m fehlen manche hochandine Charakter- pflanzen und scheiden sich die Formationen nicht immer deutlich voneinander. Die Puna-Matte (Polster- und Rosettenpflanzen-Matte) scheint von allen hochandinen Formationen die artenreichste zu sein. Sie besetzt ebenes oder doch wenig geneigtes Gelände von erdiger bis leicht steiniger Bodenbeschaffenheit und mittlerer Feuchtigkeit. Die Kräuter domi- nieren, daneben finden sich einige niederliegende Sträucher (z. B. Bacharis serpyllifoha, Astragalus-Arten, Ephedra sp.). Hochwüchsige Büschelgräser und aufrechte Sträucher fehlen oder treten nur sehr vereinzelt auf. Bei fast allen Pflanzen bleiben die oberirdischen Teile dicht an der Bodenoberfläche, d.h. deutlich sichtbare Stämme, Stengel oder Blütenstiele werden nur von wenigen Arten gebildet, und wo sie sich zeigen, wachsen sie nicht aufrecht, sondern Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel AV, zu 9. 213. A. Weberbauer, phot. Hochandine Büschelgras-Formation von Calamagrostis intermedia (Presl) Steud; Anden oberhalb Lima, 4500 m, 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 213 schmiegen sich an die Erde. So sehen wir die Matte hauptsächlich aus mehr oder weniger vereinzelten Rosetten, aus Rasen und aus Polstern sich zu- sammensetzen. Allenthalben wechseln bewachsene Stellen mit nackten Erdflecken ab, und in hohen Lagen nehmen letztere einen größeren Flächenraum ein als erstere. In eigentümlichem Gegensatz zu dem Überfluß an unbesetzten Plätzen steht das dichte Gewirr, zu welchem sich die Pflanzen an den bewachsenen Flecken zusammendrängen. Polsterförmig oder rasenartig wachsende Pflanzen sieht man im Kampfe mit fremdartigen Elementen, die sich zwischen den Stämmchen der ersteren ansiedeln. Bewachsene Stellen gewähren offenbar für die Keimung der Samen und für die erste Entwicklungszeit des Keimpflänzchens günstigere Bedingungen als unbewachsene und halten überdies viele Samen und Früchte fest, die vom Winde getragen oder vom Wasser fortgeschwemmt werden. Durch den Wechsel von nacktem und bewachsenem Boden und durch die mannigfaltigen Blattfarben der Vegetationsdecke, in welcher sich unter reines Grün das Gelbgrün gewisser Arenarien und Pycnophyllen sowie die ver- schiedenen grauen Töne der Geranien und Lucilien mengen, erhält die For- mation ein eigenartig scheckiges Aussehen. Auf diese matten Töne aber beschränkt sich der Farbenwechsel im Vegetationsbilde: es fehlt der Blumen- schmuck, weil kleine, unscheinbare Blüten vorherrschen, und die größeren und lebhaft gefärbten so zerstreut auftreten, daß sie kaum zur Geltung kommen. Stellenweise erinnert die Matte mit ihrem winzigen Laubwerk an einen Moos- teppich und manche hochandine Pflanze -darf man, wie früher gezeigt wurde, nicht nur wegen ihrer Tracht, sondern auch wegen ihrer biologischen Eigen- tümlichkeiten mit Moosen vergleichen. Vielleicht ähnelt diese Formation phy- siognomisch der arktischen Tundra. Indessen spielen Flechten und Moose, die sich an der Zusammensetzung der Tundra so hervorragend beteiligen, in der Puna-Matte eine untergeordnete Rolle. Sorgfältiges Suchen ist erforderlich, um hier und da ein Moos zu entdecken, und wo der Pflanzenteppich ein- gestreute Flechten enthält, sind es versteckte körnige oder schuppige Krusten (Stereocaulon, Parmelia, Lecanora usw.) oder die schmächtigen Fäden der Alectoria ochroleuca und Thamnolia vermicularis. Die Büschelgrasformation nimmt in den Hochanden Perus ungeheure Flächen ein. Sie bewohnt Abhänge von erdiger bis erdig-steiniger Bodenbeschaffenheit, nicht selten von beträcht- licher Steilheit. Die charakteristischen Elemente sind die kräftigen, etwa halb- meterhohen, durch beträchtliche Zwischenräume gesonderten Büschel verschie- dener Gräser. Alle diese hochwüchsigen Punagräser bezeichnet der peruanische Indianer mit dem Worte »ichu«e. Unter ihnen findet man besonders häufig Festuca- und Calamagrostis-Arten (z. B. F. scirpifolia, C.rigida, C. intermedia). Auch die Büschelgrasformation zeigt lückenhaften Pflanzenwuchs, enthält viele nackte Erdflecke. Zu den Büschelgräsern gesellt sich ein großer Teil der- jenigen Flora, welche auf der Puna-Matte lebt, doch ist die letztere arten- 214 Dritter Teil. reicher. Auch dicotyle Kräuter mit kräftigen Stengeln und aufrechte Sträucher kommen ovr, beide aber weniger häufig als auf den später zu besprechenden Steinfeldern und Felsen. Die Büschelgrasformation geht allmählich über in die Grassteppe der zentralperuanischen Sierrazone. Das hochandine Moor oder die Distichia-Formation. Nur ebenes oder sehr wenig geneigtes Gelände gewährt den dauernd nassen Untergrund, auf welchen diese Formation angewiesen ist. So sieht man die- selbe häufig in der Nachbarschaft von Seen, und mancher See mag im Laufe der Zeiten durch Moor verdrängt worden sein. Auch langsam fließende Bäche begleitet die Distichia-Formation, ebenso oft wie diese aber die typische Polster- und Rosettenpflanzen-Matte. Der Wechsel der Jahreszeiten macht sich noch weniger bemerkbar, als an den übrigen Formationen: fast unverändert erhält sich das saftige, gegen die Umgebung lebhaft abstechende Grün der Blätter, und ein großer Teil der Arten blüht hier das ganze Jahr hindurch. Im Gegen- ‘ satz zu den anderen Formationen ist die Vegetation des hochandinen Moores lückenlos geschlossen und fehlen demselben die hohen Büschelgräser und die Sträucher, aufrechte sowohl wie niederliegende. Beachtung verdient auch die Tatsache, daß die Cyperaceen eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Die tonangebenden Gewächse sind Arten der Juncaceen-Gattung Distichia, vor allem Distichia muscoides. Ihre nadelförmigen Blätter laufen in eine derbe, stechende Spitze aus. Diese Distichien bilden stark gewölbte Polster, und hierdurch erhält das Moor eine wellige Oberfläche, Die Polster werden durch die Zusammendrängung der Zweige so fest, daß es schwer hält, einen Spaten hineinzutreiben, und daß man, von Polster zu Polster springend, das Moor fast trocknen Fußes überschreiten kann. Ähnlich wie die Sphagnum-Rasen nordischer Hochmoore wachsen die Distichia-Polster all- mählich empor, während sie an ihrer Basis sich in Torf verwandeln; letzterer, die sogenannte champa, dient den indianischen Hirten und Grubenarbeitern als Brennstoff. Die festverflochtenen Zweige der Distichien lassen für andere Pflanzen wenig Raum, am wenigsten an den höheren Stellen der Polster. Eine etwas artenreichere Flora beherbergen die Vertiefungen zwischen den Polstern. Als Begleiter der Distichien treten auf einige Schizophyceen, Algen und Moose (aber nur sehr selten Sphagnum), ferner Rosettenpflanzen von spärlicher Verzweigung und schmächtige Kräuter mit kriechenden, dünnen Rhizomen oder Stengeln. Wohl nirgends fehlt eine Chevreulia (Nr. 991 und 5196), deren fadenförmige Stengel entfernte Blattpaare tragen und sich durch die spinnwebhaarigen Endknospen bemerkbar machen, sowie die sonderbare Alchemilla diplophylla, auf deren keilförmigen Spreiten oberseits sich zwei vertikale längsgerichtete Flügel erheben. Da sich innerhalb des Moores, nament- lich in den Vertiefungen zwischen den Distichia-Polstern, Pfützen bilden, so überrascht es nicht, daß viele Pflanzen in ihrer Organisation die Mitte halten zwischen Landbewohnern und Wasserbewohnern. Unterhalb 4300 m, wohin Distichia nicht gelangt, trägt dauernd feuchter Tafel XVI zu S. 214. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Phot, A, Weberbauer, ochandine Distichia-Formation von Distichia muscoides Nees et Meyen, Anden oberhalb Lima, 4500 m. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 215 Boden an Stelle des hochandinen Moores andere Formationen, die mit jenem durch den lückenlosen Zusammenschluß der Elemente und das beständige frische Grün übereinstimmen: die niedrige teppichähnliche Bachufermatte, welche der von FRIES beschriebenen Zypsella-Formation des nördlichen BS IS SÜ Fre > - Br a a - 4 fe £ 4 ” En nn EN f; EP & , 7 pc am Yı EPTLG Gr AS — E77, 7 A Pen Se rsie BIRF ER. B 4g 2 et nn x ae N 555 EEE « u see = =Pp ” x h ° ee Fast 2 2 > a Rus ei ir R h h a ae e ® tr Zu . 2 Fa we . un en Di) u TREE er FIAIE: ee Ü -- u Ras FACE — G = E = a r EEE N - £ m. = rad Zr \ R Z Be. r “ > \ Ar IT” er Br Se ki INS - Erd % Ss L) L ä NE, DS e ! EEE N N Ki ae nr a Ve TE 3 ri N A 4 N Y | Fi Ü Fig. 48. Charakterpflanzen des hochandinen Moores. A Distichia muscoides Nees et Meyen, Habitus. _2 Dieselbe, fruchtender Zweig. C Dieselbe, Blatt. 2 Werneria fygmasa Hook. et Arn. E Hypsella oligophylla (Wedd.) Bth. et Hook., Habitus. #7 Blüte derselben. Argentiniens sehr nahe stehen dürfte und das wasserreichere, durch hoch- wüchsige Gramineen, Cyperaceen und Juncus-Arten ausgezeichnete Wiesen- moor. Beide setzen sich nach unten hin ohne erhebliche Veränderungen in die höheren Lagen der zentralperuanischen Sierrazone fort. Die Vegetation der Felsen und Steinfelder. Fünf Vegetationsformen sind es, welche steinige oder felsige Orte bevor- zugen und hier häufiger auftreten als anderwärts: die Flechten, die Moose, die Farne, die aufrechten Sträucher und die stengelbildenden Kräuter. Unter den Flechten herrscht der Krustentypus entschieden vor; zu seinen gewöhnlichsten Vertretern zählt RAizocarpon geographicum. Beispiele für eine andere Thallusform bietet Gyrophora. Won Farnen bemerkte ich 3—5 Arten. Neben den niederliegenden Sträuchern, die auch bei andern Formationen sich 216 Dritter Teil. beteiligen, findet man hier mehrere aufrechte. Dieselben überschreiten selten die Höhe eines halben Meters und gehören größtenteils zu den Compositen z. B. Chuguiragua-, Senecio- und Loricaria-Arten, die letzteren durch ihre dichtgestellten, schuppenförmigen Blätter an Thuja erinnernd). Von den früher besprochenen Formationen enthalten zwei, nämlich die Matte und das Moor, nur wenige Kräuter mit ausgeprägter Stengelbildung; wo Stengel vorkommen, pflegen sie kurz zu bleiben, geringe Streckung der Internodien aufzuweisen, nicht völlig aufrecht zu wachsen, kurz in ihrer ganzen Tracht von typischen Organen dieser Art abzuweichen und sich dem Rosettenstamm oder dem Rhizom zu nähern. Häufiger und vollkommener findet man die Stengelbildung, namentlich auch den aufrechten Wuchs der Stengel, in der Büschelgrasformation, so z. B. bei den Büschelgräsern selbst; diese bewohnen übrigens stellenweise auch Steinfelder und, wenngleich seltener, Felsen. An den beiden letztgenannten Standorten erreicht die Artenzahl der Stengelkräuter ihren Höhepunkt. Von größter Wichtigkeit für die Beurteilung der Vegetationsverhältnisse in den Hochanden und wahrscheinlich in den Hochgebirgsregionen überhaupt ist die Tatsache, daß auf Felsen und Steinfeldern die Vegetation höher hinaufreicht als auferdiger Unterlage. In den verschiedensten Gegenden Hochperus beobachtete ich immer wieder diese Erscheinung. Bei 4600 bis 4700 m verschwindet der Pflanzenwuchs auf erdiger Unterlage und zwar auch da, wo keine Gletscher sich in der Nähe befinden. Das Fehlen jeglicher Vegetation auf dem erdigen Gelände, dessen Ausdehnung eine sehr bedeutende sein kann, fällt um so mehr auf, als diese Erde locker und, wenigstens während der Sommermonate, fast beständig feucht ist. Mehr an Ackerland, das mit der Egge bearbeitet wurde, als an eine Wüste erinnern diese nackten Erd- flächen, in die das Schmelzwasser des Schnees ein Netz feiner Furchen zieht. An Felsen dagegen traf ich noch bei 5sıoom Vegetation und zwar nicht nur Flechten, sondern auch mehrere Arten von Phanero- gamen. Allerdings steigen die allermeisten Phanerogamen der hochandinen Flora auch auf felsiger Unterlage nicht über die Höhenlinie von 4600 m. Daß in Höhen, wo die Phanerogamen schon sehr selten sind, die felsbewohnenden Rrustenflechten noch in beträchtlicher Menge auftreten und so Flechtenforma- tionen zustande kommen, habe ich oft beobachtet, doch bezweifle ich, daß allenthalben über der oberen Phanerogamengrenze noch eine Flechtenregion liegt. Auf dem fast erloschenen Vulkan Misti, der bei der südperuanischen Stadt Arequipa sich erhebt, erreichte ich den Gipfel und damit eine Höhe von 5800—60oo m. Bei 5100 m verschwanden die Phanerogamen und mit ihnen jegliche Vegetation, auch die Flechten. Nun wandert man allerdings beim Aufstieg zum Mistigipfel zuletzt über Sand und feinen Steinschutt, und es bleibt immerhin die Möglichkeit offen, daß felsiger Untergrund, der stellenweise vor- kommen dürfte, andere Vegetationsverhältnisse darbietet. Daß gerade jene kräftigeren, durch ihre Tracht an Pflanzen tieferer Lagen erinnernden Formen, wie Sträucher und Stengelkräuter, vorzugsweise auf Stein- feldern und Felsen wachsen, und daß hier die Vegetationsgrenze höher liegt als - Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XVvn, zu S. 217. A. Weberbauer, phot., Hochandines Gebiet Zentralperus: Cordillera blanca unweit Huaräz, bei 4200 m. Polylepis sp. (einh. Name Kinuar) mit parasitischen Loranthaceen, dicht unter der Schneegrenze. ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. >17 auf reichlich befeuchteter Erde, hängt meines Erachtens mit den Temperatur- verhältnissen des Bodens zusammen. Das Gestein wird durch die Sonne besonders stark erwärmt, und dieser Umstand wirkt sowohl direkt fördernd auf das Pflanzenleben als auch dadurch vorteilhaft, daß er das Verschwinden des Schnees beschleunigt. Zum Schlusse sind noch einige seltnere, auf gewisse Gegenden beschränkte Formationen zu betrachten. Polylepis-Haine sah ich nur auf der Cordillera blanca des Departamento Ancash und zwar in einer Meereshöhe von 3900—4500m, also bis an den Rand ausdauernder Schneefelder. Sie besetzen dort, von Wasserläufen durchaus unabhängig, steinigen bis felsigen Untergrund an der Sohle oder den Wänden kleiner Hochtäler und dehnen sich ohne Unterbrechung kilometerweit aus. Die herrschende Pflanze ist eine nicht genau bekannte Polylepis-Art, vielleicht eine von denen, die weiter unten in . gemischten Gebüschen der Bachschluchten zerstreut auftreten (z. B. P. incana). Sie wird bis 5m hoch und entwickelt sich bald als Strauch, bald als Bäumchen. Die Stämme und Zweige bedecken sich mit den Fetzen einer braunen, papier- artigen Borke, die Blätter sind derb und immergrün. An offneren Stellen des Bodens gedeihen Büschelgräser und andere Kräuter; für eine echte Schattenflora bleibt das Gefüge der Formation wohl allenthalben zu locker. Auf den Polylepis- Zweigen schmarotzt Phrygilanthus Chodatianus (Loranth.; Nr. 2934). Unter den wenigen Holzgewächsen, die sich stellenweise unter die Polylepis mengen, ist das häufigste eine Gynoxys (Compos.; Nr. 2937), bis 4 m hoch und bald von strauchigem, bald von baumartigem Wuchs. Auch das südliche Peru besitzt nach den Berichten verschiedener Reisenden hochandine Polylepis-Haine. Als herrschende Art tritt dort Polylepis tomen- tella auf. Die riesige Bromeliacee Pourrretiagigantea wächst an wenigen Stellen der schwarzen und der weißen Cordillere (Departamento Ancash) von 3700 bis 4200 m Seehöhe, und bildet an grasigen Abhängen sehr lockere, trupp- oder herdenartige Bestände. Der unverzweigte aufrechte Stamm trägt einen Schopf dornig gezähnter Blätter, hat in ausgewachsenem Zustand 4 m Höhe und setzt sich schließlich fort in einem 6 m langen, schlank-kegelförmigen Blütenstand, dessen unterer Teil als schuppiger Stiel ausgebildet ist. Unterhalb des grünenden Blattschopfes ist der Stamm dicht besetzt mit vertrockneten Blättern, die man aber nur selten unversehrt vorfindet. Sie werden nämlich von den Hirten verbrannt, teils aus Spielerei, teils weil die weidenden Schafe mit ihrer Wolle an den festen Dornenhaken der Blattränder hängen bleiben und sich derartig verwickeln, daß sie sich nicht mehr befreien können. Ab- gesehen von einem dünnen holzigen Mantel ist die Konsistenz des Stammes schwammig-faserig. Sein Gewebe enthält große Mengen eines Gummiharzes. Das Wurzelsystem ist schwach und dringt nur wenig in den Boden ein. Die in ungeheurer Anzahl gebildeten Blüten haben grünlich-weiße Farbe und 218 Dritter Teil. erscheinen am Ende der trocknen und am Anfang der feuchten Jahreszeit (Oktober—Dezember). Nach Vollendung der Samenbildung stirbt die Pflanze ab. Diese merkwürdige Bromeliacee erinnert uns an physiognomisch ähnliche Pflanzen, die auf anderen tropischen Hochgebirgen beobachtet wurden und durch ihre Größe auffällig abstechen von ihren zwerghaften Gefährten: an die Zspeletien Ekuadors und Kolumbiens und den Senecio Fohnstonii des Kilimandscharo, Die hochandinen Ruderalpflanzen vereinigen sich zu Gruppen, die trotz des sehr bescheidenen Umfanges eigen- artig und augenfällig aus ihrer Umgebung hervortreten. An den Plätzen, wo Llamaherden dicht gedrängt die Nächte zu verbringen pflegen und sich infolge- dessen der Mist der Tiere anhäuft, da erscheint stets Urtica flabellata. Diese Pflanze zeigt in dem geringen Umfang der Blätter, der Kürze der Internodien der rasenartigen Anhäufung zahlreicher, kleiner Stengel hochandine Tracht. Vielleicht ist sie erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit aus einer Brennessel tieferer Lagen entstanden. Indessen könnte sie auch zur hochandinen Felsen- flora gehören. Daß Arten der letzteren auf Ruderalplätze übergehen, sah ich deutlich an Cajophora cirsiifolia, die ich einerseits auf Felsen, andererseits aber wiederholt auf Mist antraf. Auch Senecio adenophyllus, Perezia multifiora, Astragalus Garbancillo und kräftige Zupinus-Stauden werden zu ruderalen Ansiedlern. Über Einzelheiten im Aufbau der Formationen geben nachfolgende Listen Auskunft. ı. Vulkan Misti bei Arequipa. Auf dürftig bewachsenem, sandigen bis steinigen Boden zwischen 4500 und 4800 m: Vereinzelte Büschelgräser. Nototriche Meyeni (Malv.). Pyenophyllum argentinum (Caryoph.; verein- Aszorella bryoides (Umbellif.; sehr häufig, verein- zelt bis 5100 m zelt bis 5100 m). 2. Nordöstlicher Rand des Titicaca-Hochlandes (Gegend von Poto). a) Polster- und Rosettenpflanzen-Matte, Höhenlage 4400—4800 m. (Mit usnahme von Bacharis serpyllifolia und Astragalus geminiflorus sind die an- geführten Pflanzen krautig oder nur in den unterirdischen Teilen etwas verholzt). Stereocaulon ae (Lichen.). u andinum (Lichen.). Stereocaulon denudatum Cora pavonia (Lichen). Stereocaulon BEER eg Pulvinata PRRERR): Thamnolia vermicularis (Lichen). Poa humillima (Gramin.). Gyrophora polyrhiza (Lichen.). Calamagrostis cephalantha (Gramin.). Parmelia conspersa (Lichen.). Calamagrostis s spicigera. Zarmeha Weberbaueri. Calamagrostis vicunarum (sehr häufig, in meh- ' melanaspis (Lichen.). reren Varietäten). Candtlaria vitellina (Lichen.). Stipa sp. (Gramin.; Nr. 1025). ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Scirpus rigidus (Cypera Luzula macusaniensis Ga Calandrinia acaulis (Portulac.). Cerastium candicans (Caryoph.). Cerastium nervosum. Pycnophyllum convexum (Caryoph.). Pycnophyllum sp. (Nr. 951). ae sp. (Nr. 982a). Par “ oo : Sr 984). Nototriche obcunca Azorella sp. (Um seien Gentiana peruviana. Gentiana sandiensis. Die hochandine oder Punazone. 219 Gentiana prostrata. Fate rigida Bougueria Kate (Plantag.). Meroße aretioides od. verw. (Compos.; Nr. 959). Lucilia tunariensis (Compos.). ucilia virescens. Werneria nubigena (Compos.). rneria melanandra. 2; oftin den Polstern von um) (Compos.; feuchtere Stellen). oeris Meyeniana (Compos.). RER stenocephala (feuchtere Stellen). Astragalus te (Legum.; niederliegen- der Stra Bacharis ee (Compos.; niederliegen- der Strauch). Eine Modifikation der eigentlichen Puna-Matte entsteht durch das massen- hafte Auftreten des relativ hohen Grases Festuca Haenkei. Diese Pflanze überragt alle ihre Begleiter und zeigt bald büschelförmigen, bald schmächtigen Wuchs. Ich beobachtete derartige steppenähnliche Matten, die in mancher Hinsicht der Büschelgrasformation nahestehen, auf ausgedehnten ebenen Hoch- flächen bei 4500 m. b) Hochandines Moor. Distichia Pflanze). muscoides (Juncac.; herrschende Calamagrostis spieigera (Gram.). Scirpus sp. (Cyperac.). Dee sp. (Nr. 987; häufig). Höhenlage 4004—4500 m. Gentiana prostrata. Chevreulia sp. (Compos.; Nr. 991; häufig). se re RER Werncria pygma ZH: anhand ER (Compos.). Zwischen den Distichia-Polstern bilden sich stellenweise Wasserlachen. Hier wachsen, teilweise oder völlig untergetaucht: Tolypella apiculata (Charac.). Lilaea subulata (Scheuchzeriac.). Caltha sagittata (Ranunc.). ee ne (Rosac.; häufig). Callitric argina ala. Crantzia ee; (Umbellif.). c) Dürftig bewachsene Steinfelder. Höhenlage 4400—4900 m. Beblätterte Kräuter (einige in den unterirdischen Teilen etwas verholzend): Py Aciachne pulvinata (Gram.). Calamagrostis nitidula (Gram.). — HE (stellenweise sehr häufig). m (Gram.; bei 4800 m). 013). Anthochloa lcpidula (Gram., von 4700 m auf- wärts). Luzula macusaniensis (Juncac.). Pycnophyllum convexum (Caryoph.). Pycnophyllum molle. Perezia multiflora (Compos.). rneria sp. (Comp.; Nr. 1035. Bei 4800 bis 4900 m 220 Dritter Teil. Beblätterte, aufrechte a Tetraglochin strictum (Rosac.). ac p- (Nr. 973). Bacharis buxifolia (Compos.). a ade (Compos.). Senecio sp. (Nr. 1032. Bei 4800 m Blattlose Sukkulenten Kaktesnt, Oßuntia floccosa. Opuntia lagopus (wie vorige mitunter auch auf Matten). d) Felsen. Höhenlage 4400—4900 m. Verschiedene Flechten und Moose. Farne: Polypodium stipitatum. Krautige Blütenpflanzen: Anthochloa lepidula. Galium involucratum (Rub.). Calamagrostis filifolia. Valeriana nivalis (4800—4900 m). Calamagrostis cephalantha. Sitangea Paulae (Valerian.; 4700—4900 m). Bomarta puberula (Amaryll.). Gnaßhalium sp. (Compos.; Nr. 966). Alchemilla sandiensis (Rosac.). Erigeron deserticola ompe = Conyza deser- Cajophora cirsiifolia (Loas.). kicola). Peurmaie Aabellata (Malvac.). Culeitium en (Compos.). isia Meyeniana (Scroph.). Culcitium glacia Senecio str NCciköen. Senecio sp. (Nr. 1030), eatrien, sukkulente Blütenpflanzen (Kakteen): Echinopsis Pentlandii od. en und halbstrauchige Blütenpflanzen: Ehedra sp. (blattlos). Bacharis sp. (Compos.; blattloser Halbstrauch, bes sucheziense (Saxifrag.). ei 4800 m; Nr. 1040). Pernettya sp. (Eric.; Nr. 975). €) Ds Höhenlage 5100 m. Stereocaulon violascens (Lichen.). Candelaria vitellina (Lichen.). Gyrophora cylindrica (Lichen.). Buellia ultima ans ie geograßhicum (Lichen Etwa 5 verschiedene Laubmoose, darunter Nr. 1044 und 1045. Calamagrostis cephalantha (Gram.). Anthochloa lepidula (Gram.). Calamagrostis nitidula (Gram.). Trisetum foribundum (Gram.). Arenaria sp. (Caryoph.; Nr. 1042). 3. Umgebung der Silbergruben Arapa und Alpamina über Yauli an der Lima-Oroya-Bahn a) Polster- und Rosettenpflanzenmatte. Höhenlage 4400—4600 m. hten: Flechte Thamnolia vermicularis. Kräuter (einige in den unterirdischen Teilen etwas verholzend): Agrostis .. (Gramin.). Trisetum subspicatum. Aciachne ta. Bromus mollis od. verw. (Gram.). Poa adusta. Luzula macusaniensis. Poa humillima. Sisyrinchium ne (Irid.). Poa chamaeclinos. Sisyrinchium pusillı 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 291 Symphyostemon album (Irid.) Pycnophyllum sp. (bei 4600 m; Nr. 353). > : Alternanthera lupulina (Amarant.). Pycnophyllum sp. (bei 4600 m; Nr. 5121). Nr. 5091 (Amarant.). FParonychia sp. (Nr. 2g1). Calandrinia acaulis. elandryum sp. (Caryoph.; Nr. 5098). Cerastium sp. (Nr. 5127). Ranunculus haemanthus. Arenaria dicranoides (Caryoph.). Ranunculus sibbaldioides (feuchtere Stellen). Arenaria Alpamarcae. Draba Maclranii (Crucif.). Arenaria sp. (Nr. 287). Draba Weberbaueri. „24 Fig. 49. Gentiana armerioides Griseb. (Die beiden weit geöffneten Blüten haben diese Form erst durch das Pressen erhalten. Draba Pickeringii. Oreomyrrhis andicola (Umbellif.). Brayopsis Alpaminae (Crucif.). Asorella multifida (Umbellif.). Eudema trichocarpum. Azorella glabra. Braya densiflora (Crucif.).*) Azorella crenata. Englerocharis peruviana (Crucif.; bei 4600 m). Asorella cladorhiza. Alchemilla pinnata. Aszorella Weberbaueri. Lupinus microphyllus. Halenia caespitosa (Gent.; feuchtere Stellen). Geranium sessiliflorum. Gentiana prostrata. Geranium sericeum. na flavido-flammea. Oxalis eriolepis (Zwiebelpflanze). i Gentiana lurido-violacea. Nototriche aretioides (Malv.). Gentiana armerioides. Nototriche nigrescens. Stachys repens Mart. & Gal. (Lab.). triche Macleamii. Castilleja fissifolia (Seroph.). Nototriche stenopetala. artsia frigida. Malvastrum rhizanthum (Malv.). Plantago lampropßhylia. iola kermesina Valeriana alypifolia. Viola membranacea Valerian nala. Viola sp. (Nr. 5117). Stangea Emiliae (Valerian.). Viola sp. (Nr. 5151). Stangea Wandae. Oenothera multicaulis. Belonanthus hispida (Valerian.). *) Auf Braya densiflora begründen GiLG und MUSCHLER die neue Gattung Weberbauera. 2293 Dritter Teil. Aretiastrum Aschersonianum (Valerian.). Wahlenbergia peruviana (Campan.). Lysipoma acaulis (Campan.). Liabum bullatum Arge: Perezia coerulesc Zucilia ee eh Lucilia tunariensis od. verw. (Nr. 5163), d. verw. Werneria villosa. Senecio r AETEER disticha (feuchtere Stellen). > Senecio RS ia, Zypochoeris sonchoides. H: ypochoeris stenocephala (feuchtere Stellen). Hypochoeris setosa (feuchtere Stell eg Sträucher: Ephedyra americana (Gnetac.; niederliegend). Astragalus uniflorus (Legum.; niederliegend). Bartsia peruviana (niederliegend). Bacharis serpyllifelia (niederliegend). Blattlose Sukkulenten (Kakteen): Oßuntia floccosa (über 4500 m fehlend), b) Büschelgrasformation. Calamagrostis rigida. amagrostis intermedia. Höhenlage 4400—4600 m. Cerastium caespitosum (zwischen Calamagrostis- Büscheln). Lupinus multiflorus. c) Hochandines Moor. Distichia muscoides (Junc.; herrschende Pflanze). S ninten magrostis chrysantha. pus altacamensis (Cyp.). a Hieronymi,. 5 Scirpus pauciflorus. Altensteinia paludosa (Orchid.). chi glaberrima (Santal.). astium sp. (Nr. 338). Ranunculus minutus. Höhenlage 4400—4500 m. Alchemilla diplophylla. Cranisia Zineata (Umbellif.). Ourisia muscosa (Scroph.). Hypsella oligophylla (Campan.). rigeron Mandonii (Compos.). Chevreulia sp. ses Nr. 5196). Werneria solivarfolia Werneria Pygmaea. d) Dürftig bewachsener, steiniger Boden. Höhenlage 4600—4800 m. Kräuter: Anthochloa leidula (Gram.). Deseurainia Gilgiana (Crucif.). entiana muscoides. Culcitium rufescens. Culcitium longifolium Leuceria laciniata ICauban Perezia integrifolia, Werneria digitata. Werneria dactylophylia (cuweilen halbstrauchig) beige sp. (Nr. 5165). Werneria sp. (Nr. 5195 Sträucher: Senecio adenophylloides (aufrecht). e) Felsen. Höhenlage 4400—4700 m. Verschiedene Flechten und Moose. Farne: Asplenium triphyllum. 1. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 223 Krautige Blütenpflanzen: Peperomia verruculosa (Pip.). Oreosciadium scabrum (Umbellif.). Peperomia parvifolia. R Calceolaria scapiflora (Scroph.). Descurainia Urbaniana (Crucif.) Relbunium hirsutum (Rub.). Saxifraga Cordillerarum. Valeriana Candamoana. Alchemilla tripartita. Valeriana Teich Oxalis ee Bidens sp. ; Nr. 275). Oxalis nubigena Pete er (Compos.). Culcitium glaciale. Strauchige Blütenpflanzen (sämtlich aufrecht): Tetraglochin strictum (Rosac.). Senecio Hohenackeri. Chuguiragua Huamanpinta (Compos.; Nr. 328 Loricaria thyoides (Compos.). und 5096). 4. Cordillere zwischen Tarma und La Oroya. Höhenlage 4300 m. a) Polters- und Rosettenpflanzen-Matte. echten: Alectoria ochroleuca. Thamnolia vermicularis. Platysma nivale. Krautige Blütenpflanzen: Poa humillima, Pycnophyllum sp. (Nr. 2597). BDromus frigidus. Paronychia sp. (Nr. 2626). Dissanthelium supinum (Gram.). Draba cephalantha. alamagrostis vicunarum. Alchemilla finnata. Agrostis nana. Geranium DOREEN: Seirpus acaulis. Geranium mi m Carex Pinetorum (Cyp.). Oxalis oreocharis Fe eg Carex umbellata. Nototriche Macile PE pP . 2608) Aszorella gi Altensteinia paludos Gentiana prostrata andrina acaulis. Pianiage Ge a. Cerastium sp. (Nr. 2598). Relbunium chloranthum (Rub.; steinige Stellen) Arenaria sp. (Nr. 2609). Brigeren sp. (Nr. 1703). Drymaria sp. (Caryoph.; Nr. 2601). Lucilia = (Nr. 2600). Aypochoeris stenocepha Strauchige ee: Astragalus minimus (niederliegend). acharis sp. (niederliegend; Nr. 2607). b) Büschelgrasformation. alamagrostis intermedia. Seirpus rigidus (Cyp.)- Festuca scirpifolia (Gram.). Tetraglochin strictum (R frechter Strauch) 5. Cordillera negra über Ocros. a) Polster- und Rosettenpflanzen-Matte. Höhenlage 4400 m. (Die ange- führten Pflanzen — bis auf die blattlose, sukkulente Opuntia floccosa — sämtlich beblätterte Kräuter.) Calamagrostis vicunarum (Gram.). Schoenus Sp. nn 2 2774). Calamagrostis spicigera. Luzula sp. (Nr. 2 Aciachne pulvinata (Gram.). Peferomia minuta ER Festuca rigescens (Gram.; feuchtere Stellen). Cerastium sp. (Nr. 2798). 994 Dritter Teil. Arenaria sp. (Nr. 2781). Gentiana pinifolia. Arenaria sp. (Nr. 2796). Castilleja fissifolia. Pycnophyllum molle. Relbunium hirsutum (Rub.). FParonychia sp. (Nr. 2784). Zucilia sp. verw. L. Zunariensis (Compos.; Alchemilla Weberbaueri (feuchte Stellen, z. B. Nr. 2804). austrocknende Pfützen). Perezia coerulescens. Lupinus microphyllus jabum ovalum Geranium PER EEN Liabum bullatum Nototriche argentea erneria nubigena Nototriche ee Werneria strigosissima. Nototriche pus Hypochoeris stenocephala. Nototriche ee Opuntia floccosa (Cact.). b) Büschelgrasformation. Höhenlage 4400—4500 m. Calamagrostis rigida. Festuca scirfifolia od. verw. Tetraglochin strictum (Rosac.; aufrechter Strauch). Chuguiragua sp. (Compos.; aufrechter Er Nr. 2805). c) Dürftig bewachsener, steiniger Boden. Höhenlage 4500—4800 m. Kräuter: Agrostis nana. Valeriana pygmaea. Trisetum RE: Culcitium rufescens. erbaueri. Culeitium sp. (Nr. 2809). Fe: Be Merope aretioides od. verw. (Compos.; Nr. 2813). Luzula sp. (Nr. 2807). Werneria Orbig Pycnophyllum sp. (Nr. 2814a). Werneria WEST Senecio sp. (Nr. 2817). Sträucher: Zupinus tomentosus (aufrecht). Bacharis sp. (niederliegend, Nr. 2812). Senecio adenophyllus (aufrecht). 6. Cordillere zwischen dem Chiquiantale und dem Pucchatale. (Die angeführten Pflanzen — abgesehen von Opuntia floccosa — beblätterte Kräuter.) a) Polster- und Rosettenpflanzen-Matte. Höhenlage 4400—4600 m. Brayopsis argentea (Crucif.) Werneria caespitosa Alchemilla sp. (Nr. 2898). erneria boraginifolia Nototriche obtusa. Senecio repens Opuntia floccosa od. verw. (Cact.). b) Sehr dürftig bewachsener, steiniger Boden. Höhenlage 46c0—4700 m. Leuceria laciniata (Compos.). Werneria dactylophylla. Culeitium serratifolium. Werneria sp. (Nr. 2903). c) Felsen. Draba alchimilloides (4600—4700 m). Culcitium canescens (4000 m). d) Büschelgrasformation. Lupinus chrysanthus (4000—4100 m). e) Hochandines Moor. Distichia muscoides (4300 m). ı. Abschnitt. 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 225 7. Cordillera blanca zwischen dem Pucchatale und Recuay (Paß Cahuish). a) Dürftig bewachsener Steinschutt. Höhenlage 4400—4500 m. Pteridophyten : Lycopodium crassum. Krautige Blütenpflanzen: Festuca carasana od. Valeriana connata. Bomarea dulcis Fe 3 ER an Felsen). Valeriana rigida. Gentiana Weberbaueri (auch an Felsen). Lysipoma aretioides (Campan.). FPerezia coerulescens Strauchige rn Loricaria ferruginea (Compos.; eg Senecio adenophylloides (aufrecht). Senecio sp. (aufrecht; auch an Felsen; Nr. 2940). Chuguiragua sp. (aufrecht; chic Sder nahe verwandt mit Nr. 2805). b) Quellige Stellen zwischen Steinschutt. Höhenlage 4400—4500 m. Calamagrostis eminens. Festuca carazana od. verw c) Büschelgrasformation. Höhenlage 4000--4200 m. Kräuter: Gentiana tristicha. Perezia pungens. Senecio Chionogeton. Sträucher: Loricaria ferruginea. d) Polylepis-Haine. Höhenlage 3900—4500 m. 2 Polylepis sp. (Rosac.; bald Strauch, bald Baum). Gynoxys sp. (Compos.; Nr. 2937; bald Strauch, Phrygilanthus EEE (Loranth.; Parasit bald Baum). auf Polvlepis). 8. Cordillera blanca bei Huaraz. a) Dürftig bewachsener Steinschutt. Höhenlage 4300—4600 m. (Kräuter, soweit nicht anders angegeben.) Pyenophyllum sp. kai 2975). Zucilia Lehmannii. Cerastium imbrica Cu gg um sp. (Nr. 2981). Braya calycina Ra Culciti sp. (Halbstrauch; Nr. 2976. Alchemilla galioides ag a od. verw. (Nr. 2990). Epilobium nivale (Oenofäer), erneria arctioides. Ourisia muscosa (Scroph.). Senecio Antennaria. Bartsia canescens. Senecio sp. (Nr. 2974). b) Felsen. Höhenlage 4300—4600 m. Kräuter: Bomarea glaucescens (Amaryll.). Saxifraga Cordillerarum. Ranunculus Raimondii. Valeriana Romanana. Senecio hyoseridifolius. Sträucher: Salpichroma tristis (Solan.; niederliegend). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 15 226 Dritter Teil. 9. Cordillera blanca über Yungay. a) Büschelgrasformation. Höhenlage 4000—4500 m. Kräuter: Festuca glyceriantha (häufig). Bromus lanatus Kth. amagrostis rigida (häufig). Culeitium canescens. Calamagrostis eminens (etwas sumpfige Stellen). Senecio rhizomatus. Werneria villosa. Sträucher und Halbsträucher: Lupinus raheeis, Calceolaria Weberbaueriana (Scroph.). Loricaria ferru, Chuguiragua sp. a od. nahe verw. mit Nr. 2805). b) Dürftig bewachsener Steinschutt. Höhenlage 4600—4700 m. (Kräuter.) Nototriche coccinea. Frei Erikae (Valerian.). Erigeron sp. (Nr. 3271). c. Felsen. Höhenlage 4400—4500 m. Kräuter: Bomarea puberula. Gentiana Weberbaueri. Senecio sp. (Nr. 2974). Sträucher: Pernettya Pentlandii od. verw. (Eric.; Nr. 3274). ı0. Cordillera negra über Caraz. a) Polster- und Rosettenpflanzen-Matte. Höhenlage 4200 m. (Mit Ausnahme von Opuntia floccosa beblätterte Kräuter.) Poa carazensis. Lußinus carazensis. Festuca muralis. Nototriche argent Calamagrostis en: Cryptanthe Bari (Borrag.). Trisetum Weberbaueri Valeriana rigida. Dissanthelium a (Gram.). Werneria distiche. Kan sp. (Nr. 3072). Werneria caespitosa. Opuntia floccosa (selten) b) Büschelgrasformation. Höhenlage 40C00—4500 m. Kräuter: Calamagrostis rigida (häufig; Charakterpflanze). Bromus lanatus. Calamagrostis intermedia (häufig; Charakter- Sisyrinchium casspitificum (Irid.). pflanze). Nototriche argentea Festuca carazana (häufig; Charakterpflanze). Castilleja fissifolia. Aufrechte Sträucher und Halbsträucher: 'Pinus tomentosus. Culeitium sp. (Nr. 3107; Halbstrauch). Calceolaria callunoides. Chuguiragua sp. (identisch oder verwandt mit Senecio sp. (Nr. 3081). Nr. 2805) c) Felsen. Höhenlage 4000—4300 m. Farne: Polypodium angustifolium. 1. Abschnitt. $. Kapitel. Die Ceja de La Montaöa. 227 Krautige Blütenpflanzen: Mühlcnbergia peruviana (Gram.). “ Zeuceria Stuebelii (Compos.). rymaria arenarioides (Caryoph.). Perezia coerulescens. Polycarpon Caryoph. Nr. 3101). Culcitium canescens. Cremolobus an (Crueif.). Liabum hieracioides. Alchemilla tripartita, Werneria sp. (Nr. 3095). Loasa macrorrhiza. Senecio Antennaria. Valeriana globiflora. Senecio hyoseridifolius. Strauchige Blütenpflanzen (aufrecht): Calceolaria inaudita. Senecio Mathewsii. d) Teiche oder Lachen. Höhenlage 4400 m. Ranunculus Mandonianus (mit schwimmenden Jsoötes socia (völlig untergetaucht). Blattspreiten). Crassula bonariensis (völlig untergetaucht). 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana oder Zone der ostandinen Hartlaubhölzer. Im südlichen und zentralen Peru auf die atlantische Abdachung der Anden beschränkt, im Norden, etwa vom 8. Breitengrade an, über das gesamte Gebirge bis auf die pazifische Abdachung hinüberreichend, umfaßt die Ceja de la Mon- tana (d.h. Braue des Waldes) mittlere Regionen. Es wurde bereits erwähnt, daß die zentralperuanische Sierrazone und die Ceja de la Montana auf dem Boden ostandiner Täler, z.B. am Rio de Sandia und am Rio Chanchamayo, allmählich ineinander übergehen, anderseits aber durch die Schneekette, welche der Urubamba zerschneidet, sowie durch den zwischen g und 10° S. befindlichen Abschnitt der Cordillera central sehr deutlich geschieden werden, ferner, daß bei 250o m die nordperuanische Sierrazone ihre obere Grenze findet und mit ostandiner Vegetation zusammentrifft. Aufwärts erstreckt sich die Ceja im Norden bis 3400 oder 3600m, im Zentrum und Süden mitunter noch weiter, bis 3800 oder gar 4000 m; es ist aber zu betonen, daß im Osten die Vegetation jener Zone während ihr Charakter mit zunehmender Entfernung von der Hauptkette klarer und reiner hervortritt, gleichzeitig durch die Höhenverminderung des Gebirges in ihrer vertikalen Ausdehnung eingeschränkt wird. Der untere östliche Rand befindet sich zumeist bei 1800—2000 m, woselbst die tropische Waldzone der Montana zu beginnen pflegt. Auf dei letzten Ausläufern der Anden aber, z. B. auf der Cordillera oriental bei Moyobamba und Tarapoto sowie am Inam- bari bei Chunchusmayo, deckt der Pflanzenwuchs der Ceja noch eine Kamm- und Gipfelregion, welche der Höhenstufe von 1200—1600 m angehört. Eine klimatische Eigentümlichkeit der Zone ist die anhaltende, zu keiner Jahreszeit fehlende Nebelbildung. Diese ist am meisten begünstigt auf freiliegenden, den östlichen Winden zugänglichen Kämmen und Gipfeln. - 298 Dritter Teil. Nicht nur große Feuchtigkeit spenden die Nebelschleier, sondern sie bewirken auch eine Dämpfung des Lichtes und eine gleichmäßige, relativ niedrige Luft- temperatur. ee) 99" Fig. 50. Bomarea superba Herb. Flora befinden sich in den nebelreichen Höhen, während in den Tälern, wenig- FE Die Entwicklungszentren der Ceja- } De stens in den tief eingeschnittenen, w Be die Feuchtickeit eerinver iet ne rn ' Fig 51. Siphocampylus foribundus Zahlbr. 7 EEEREN EROBBER BR CINE Ver- 4 ypanander Zweig. B Blüte. .C Antheren mischung mit fremdartigen Elementen und oberer Teil des Griffels. ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaöa. 229 vor sich geht. Groß ist die Zahl derjenigen Formenkreise, welche der Ceja allein angehören, was namentlich dann auffällt, wenn man die westlichen Verbreitungsgrenzen ihrer Florenbestandteile untersucht. Westwärts reichen über den Rand der Ceja nicht hinaus: SpAagnum (ausgenommen ganz ver- einzelte Standorte), mehrere Farngattungen wie Gleschenia, Dicksonta, Alsophila Fig. 52. EROIIEHLIRER er R. B,.X A Blühender Zweig. 2 Krone, aufgeschni C Antheren. D Kelch und Griffel. E Querschnitt jr Ani Fruchtknoten. und Cyathea; die Taxaceen (Gattung Podocarpus), Chusquea (Gram.), die Palmen, Araceen (ausgenommen der Tropenkosmopolit Pistia stratiotes), Ertocaulaceen, Ayridaceen, Eccremis coarctata (Liliac.), die allermeisten Orchidaceen, die Chloran- thaceen (Gattung Hedyosmum), Gaiadendron (Loranth.), Drimys (Magnol.), die Monimiaceen, Lauraceen, Brunelliaceen, die Gattungen Bocconia (Papav.), Prunus (abgesehen von dem häufig kultivierten Prunus Capollin, dessen Heimat nicht 230 Dritter Teil. sicher bekannt ist), Gzarea (Meliac.), Mauria (Anacard.), die Aquifoliaceen (Gattung Zler), Dilleniaccen (Gattung Sauranja), Marcgraviaceen, Theaceen, die Gattung Clusia (Guttif.), fast alle Myrzaceen (auszunehmen sind die hin und wieder kultivierten Campomanesia lineatifolia und Eugenia myrtomimeta, zwei Pflanzen, über deren Heimat Unklarheit herrscht), die große Mehrzahl der Melastomataceen, Gunnera, die Araliaceen, Clethraceen, fast sämtliche Ericaceen, die Symplocaceen, Styracaceen, die Gentianaceen-Gattungen Macrocarpaea, Chelon- anthus und Symbolanthus, die Loganiaceengattung Desfontainea, die Bignonia- ceengattung Zecremocarpus, fast alle Gesneraceen, Cinchona (Rub.), Vıburnum & 2 Fig. 53. Disterigma Humboldtii (KL) Niedenzu. A Blühender Zweig. B Blüte. C Dieselbe, längs durchschnitten. D Anthere. Astrocaryum, Attalea, Euterpe, Wettinia, Phytelephas, ferner die Cyclanthus- und meisten Carludovica-Arten, die Musaceen (Heliconia), Zingiberaceen (Renealmia, Costus), Marantaceen, die Gattungen Monstera und Hevea rücken nicht in die Ceja hinauf. Diese wiederum zeigt gegenüber der Montana eine ee: 3 a ee nee T a Ar De ee ac ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaöa. >31 reichere Entwicklung der baumartigen Farne (Cyatkea, Alsophila), der Mela- stomataceen, Ericaceen, Gentianaccen, Gesneraceen, Campanulaceen, Compositen und besitzt in Bocconia, Berberis, Hesperomeles, Ribes, Monnina, Fuchsia, Crroxylon, Chusquea, Polylepis, Vallea, Gunnera, Viola, Bomarea, Calceolaria, Cinchona, Viburnum, Podocarpus usw. Gattungen, die gar nicht oder nur wenig über den unteren Rand der Ceja hinabsteigen. DD OA ERYZ ge ® dig: 7 73 5 I 3 6 VER > er es S 5 (3 22 Fig. 54. Monnina stipulata Chod. A Blühender Zweig. 2 Blüte. C Andröceum und Gynöceum. Was die Formationen anbelangt, so weicht die Ceja von den west- lichen Zonen am stärksten ab durch ihre ausgedehnten Gehölze und deren geringe Abhängigkeit von den Wasserläufen. Andrerseits bleiben diese Bestände, die bald Gesträuche darstellen, bald aus Sträuchern und kleinen Bäumen gemengte Gebüsche oder Buschwälder, an Höhe hinter den Gehölzen der Montana zurück. Zu den hervorragenden Charakterzügen der genannten Formationen gehören im größten Teile der Ceja-Zone die starke Beteiligung 232 ‚ Dritter Teil. der epiphytischen Blütenpflanzen und der den Boden bedeckenden und mit dicken Polstern die Stämme und Zweige umhüllenden Moose, Flechten und Hymenophyllaceen, ferner das derbe, lederartige Laub der Holzgewächse. Unter den Flechten sind kräftig entwickelte Usnea-Bärte, Feuchtigkeit liebende Formen wie Leptogium, Sticta, Stictina, und als Bodenbewohner Cora pavonta, Baeomyces imbricatus, Stereocaulon und Cladonia-Arten, endlich das merkwür- dige Glossodium aversum häufig anzutreffen. Tonangebend unter der Schar der Moose, breitet Sphagnum seine schwellenden Rasen über das Erdreich. Hartes Laub kommt in den Gesträuchformationen häufi- ger vor als in den Gebüschen und Buschwäldern,. woselbst sich jene Eigentümlichkeit auf die Bäume und höheren Sträucher beschränkt, während in ihrem Schatten zart- blättrige Pflanzen leben. Die Bäume gehören größtenteils Ar- ten an, welche sich auch strauch- förmig entwickeln. Dicht ge- drängt stehen die knorrigen hin- und hergebogenen Äste und Zweige der Holzgewächse, zu un- durchsichtigen, oft abgeflachten Kronen sich verflechtend. Nur mit großen Anstrengungen ge- lingt es in diese Gehölze einzu- dringen; der Fuß versinkt in dem Gerüst der Stämme und Wurzeln, dessen Maschen von lockeren Moos- und Flechtenklumpen und 55. Gaultheria tomentosa H.B.K. den weichen Massen modernder € Staubblätter und FPflanzenreste erfüllt werden. Hier ere. assen sich Bodenbewohner und Epiphyten nicht streng auseinan- derhalten. Die anmutigen Baumfarne, die zierlichen Rosetten epiphytischer Tillandsien, die dünnen, graziös gebogenen Chusquea-Stämme, deren Enden, mit Büscheln schmaler Blätter besetzt, sich abwärts neigen und an kunstvoll ausgeführte Guirlanden erinnern — das sind die anziehendsten Gestalten, welche in dem düsteren, von Nebeln verschleierten Pflanzengewirr des Buschwaldes auftauchen. Und in den Gesträuchen erfreut das Auge der niemals fehlende reiche Blumenschmuck, die rote oder gelbe Färbung der jungen Triebe, der Spiegelglanz des Laubes. Die Gesträuche herrschen auf den Kämmen und Gipfeln, die Gebüsche und Buschwälder in den Einsenkungen, wo Windschutz, Fig. A Blühender Zweig. Blüte, Fruchtknoten. D Anth Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XVII, zu S. 32. A. Weberbauer, ph Östliche EEE Zentralperus: Berge westlich von Huacapistana, bei 2800 m. Buschwald mit Chusquea, Baumfarnen und reicher Epiphyten-Vegetation (Tillandsien, Moosen und Flechten). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XIX, zu S. 232, A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Nordperus. Osthänge der Zentral-Cordillere zwischen Chachapoyas und Moyobamba, bei 2800 m. Buschwald mit Chusquea (Unterholz), Baumfarnen und epiphytischen Tillandsien, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel XX, zu S. 232. A. Weberbauer, phot, Östliche Andenseite Südperus: Bergland von Yuncacoya (zwischen Sandia und dem Inambari), bei 2000—2200 m. Hartlaubiges Gesträuch mit Clusia, Schefflera usw. Weberbauer, Pflanzenweit der peruanischen Anden. Tale xx 8.02% A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus: Bergland von Yuncacoya (zwischen Sandia und dem Inambari), bei 220 Hartlaubiges Gesträuch mit Clusia, Chusquea, ee: Schefflera, Ceroxylon usw. 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaöa. 235 große Feuchtigkeit und vor allem der tiefgründige Boden den Baumwuchs begünstigen. Die größte Ausdehnung erreichen diese Formationen, die man als typische Gehölze der Ceja ansehen darf, in Höhenlagen zwischen 2000 und 30o0oo m. Dort bedecken sie ungeheure Flächen, und stellenweise bemerkt man keine andere Vegetation soweit das Auge reicht. Weiter oben, von 2800—3000 Meter an, wechseln Grassteppen und kleine Moore mit Ge- hölzflecken. Letztere ver- lieren mit zunehmender Mee- reshöhe stetig an Umfang. Die Bäume treten seltener auf, werden niedriger und verschwinden allmählich Die Blätter der Holzge- wächse zeigen ein anderes Aussehen als in tieferen Lagen, sind durchschnitt- lich kleiner und schmaäler, an den Rändern oft ein- gerollt, ferner stärker be- haart, namentlich unterseits. In der Flora kommen be- merkenswerte Unterschiede zur Geltung: über 2800 m fehlen oder sind nur spär- lich vertreten die Palmen, Araccen, Lauracen und unter 2800 m die Gattungen Berberis, Ribes, FPolylepıs duenzahl der Ericaceen stei- Fig. 56. Ceratostema sanguineum Hörold. (Nr. 889). gert sich über jener Höhen- linie. So berühren sich um 2800 bis 3000 m zwei Regionen, die man auch als Florenbezirke auffassen könnte, die untere oder subtropische und die obere oder temperierte Ceja. In Gegenden, wo die ostandine Vegetation mit der westandinen zusammen- trifft und Elemente der letzteren aufnimmt, wechseln auch in den tieferen Lagen Grassteppen mit Gehölzen. Dieses beobachtet man namentlich im inter- andinen und westlichen Teil des Gebirges um 7° s.Br, ferner in den Tälern von Sandia und des oberen Chanchamayo. Auch sind in diesen Gegenden die Ge- 234 Dritter Teil. hölze ärmer an Bäumen, Flechten und Moosen und reicher an weichlaubigen Sträuchern, als in gleichen Höhenlagen der eigentlichen Ceja. Westandine Typen zeigen sich in der Steppe häufiger als in den Gesträuchen. Somit lassen sich innerhalb der Zone die beiden Höhenstufen der. eigentlichen Ceja und der innere Randbezirk unterscheiden. Der Randbezirk wiederum tritt in Berührung teils mit der nordperuanischen, teils mit der zentralperuanischen Sierrazone und zeigt dementsprechende Verschiedenheiten. Die Grenzen dieser re N an =, NEISSE EBIIE:,2E 4 Y x Ra) Abschnitte genauer anzugeben, ist zur Zeit noch nicht möglich und wird na- mentlich erschwert durch den verwickelten, bisher ungenügend erforschten Bau der Ostanden. In den Gehölzen der Ceja entstehen kleine Unterbrechungen durch das Auftreten von Teppichwiesen. Es sind dies niedrige, immergrüne, saftige Grasfluren; unter den Gräsern wachsen auch andere Kräuter, namentlich in höheren Lagen. Die Teppichwiesen waren an den Stellen, wo ich sie kennen lernte, durch Eingriffe des Menschen entstanden oder doch vergrößert worden. Man findet ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaöa. 235 sie stets in der Umgebung der sogenannten Tambos, jener Hütten, die keine ständigen Bewohner haben und nur zur Unterkunft der Reisenden erbaut sind. Aus dem benachbarten Gehölz wird der Brennstoff zum Kochen der Mahlzeiten entnommen, und mit der fortschreitenden Zerstörung des Gehölzes vergrößert sich die Teppichwiese, das Weideland für Reit- und Lasttiere. M 4 War AM MIy/A NEN Le SS WZ " N et (N Yu | SAU SZ N NSS 7227772 w MALE " MN / dr Son EN Fig. 58. Zoypericum laricifolium Juss. ı. Das Tal von Sandia zwischen 2000 und 3000 oder 3200 m. Obige Höhenangaben beziehen sich auf den Talboden. Wie dieser ver- hält sich hinsichtlich der Vegetation der untere Teil der Talwände. Die Regenzeit dauert in Sandia vom November bis in den April hinein. 236 Dritter Teil. Von Juni bis September herrscht ziemlich große Trockenheit und fällt manch- mal 4 Wochen hindurch kein Regen. Gesträuche, welche vorzugsweise die Umgebung der Wasserläufe besetzen, ohne indes streng an diese gebunden zu sein, wechseln mit einer Grassteppe, die zerstreute Sträucher aufzunehmen pflegt, und gehen in diese Formation durch Fig. 59. Bejaria caxamarcensis. H,B.K. Zwischenstufen über. Die Talwände fallen durchgehends steil ab und lassen häufig Felsen zutage treten, deren Pflanzenwuchs zwar mancherlei Eigentümlich- keiten darbietet, sich aber, im ganzen betrachtet, nicht sehr scharf von anderen Formationen sondert. Wenn man den Talboden aufwärts verfolgt und sich damit den Hauptketten des Gebirges nähert, so bemerkt man, daß die Grassteppe sich auf Kosten der Gesträuche ausdehnt und letztere immer mehr in der Nähe der Wasserläufe bleiben. Gleichzeitig steigt die Zahl westandiner Elemente 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaäa. 237 und werden die ostandinen sowie die Farne seltener. Während der trockenen Monate verlieren manche Sträucher das Laub, und die Kräuter der Steppe verdorren größtenteils, ohne daß jedoch der Boden kahl wird. I. Gesträuche. Sträucher: a) Aufrechte: ‚ .. Zlleanthus robustus (Orchid.). . Piper san- ag Brachyotum jloribundum (Melast.). dianum. Phen ax rugosa (Urtic.).,. Doehmeria Fuc een (Oenother.). Fuchsia co- .caudata (Urtic.). occonia frutescens (Papav.; a besonders an Bächen). Oreopanax häufig!). Zscallonia myrtilleides (Saxifrag.). ee (Aral). Oreopanax sandianus. Weinmannia heterophylla (Cunon.). Zespero- Bejaria sp. (Eric. Nr. 659). Cavendishia pubes- meles pernettyoides (Rosac... Hesperomeles We- cens (Eric.; am Talboden nur bis 2400 m auf- berbaueri. rotalaria sp. (Legum. Nr. 646). wärts). Cavendishia sp. (Nr. 636). Gaultheria- Cassia tomentosa |Legum.). Zupinus oreophilus Arten (Eric.; Nr. 513, 508). Ceratostema san- (Legum.). Ahynchotheca spinosa (Geran.). Mon- guineum (Eric.). Budaleia Pichinchensis (Lo- a crotalarioides (Polygal.).. Monnina cyanea. ne ZLantana rugulosa‘| Verben.; bis Croton sp. (Euphorb.; Nr. 533; nur bis 2400 m 2400 m aufwärts). Duranta Benthami (Verben.). aufwärts). Mauria en (Anacard.). Co- ERDE Zaurifolium (Verben.) Sphacele riaria thymifolia (bes an DBächen). Darviflora (Lab.; nur bis 2400 m aufwärts). Llagunoa nitida Eee 1.). li stipularis Bystropogon ER oder verw. (Lab.; Nr. 642). (Elaeocarp.). Zriumfetta sp. (Tiliac.; Nr. 507, Solanum sp. (Nr. 332). er sp. (Solan.). nur bis 2400 m aufwärts). Abutilon Tierbae Gerardia FEIERN ne tburnum re- (Malv.. Saurauja sp. (Dillen. Nr. 842). Zicwlatum usa Iran Mandonis Norantea haematoscypha (Maregrav.). Clusia sp. (Campan.). Ziabun FI (Compos.; (Nr. 573; am Talboden nur bis 2400 m auf- Halbstrauch). Ziadum iinem Barna- wärts). Adatia sp. (Flacourt. Nr. 867). Adenaria desia polyacantha (Compos.; am Talboden, nur Horibunda ar )» Moyrteola microphylla über 2400 m). 7agetes sp. SEE s. Nr. 839). (Myrtae.).. Tibouchina Gayana (Melast.; am Bidens sp. (Compos. Nr. 840). Polymnia sp. Talboden nur bis 2400 m aufwärts). Tidouchina (Compos. Nr. 552). b) Kletternde: Chus (Gram.; Spreizklimmer). (Sapind.; rankend). Zassiflora mixta (rankend). Mühlenb, wu ER (Polygon.; windend). Schistogyne silvestris (Asclep.; windend). Oxy- Clematis sericea Br uncul.; rankend). Aubus aan Weberbaueri (Asclep.; windend). Mu- boliviensis (Rosac.; Spreizklimmer), Rubus ro- a Bipontia (Compos.; rankend). seus Sprciiklihisnen Serjania longistipula Kräuter: a) Aufrechte oder niederliegende: Verschiedene Farne. Zeuwgites mexicana multiflora (Urtic.). Anemone helleborifolia (Ra- (Gram.). Zippeastrum fuscum (Amaryll.; in nuncul.).. ZAa Em vesiculosum (Ranuncul.). der Trockenperiode blühend und zu dieser Zeit Geranium sp. Valeriana Warburgii (über 2 m blattlos). Peperomia talinifolia (Piperac.). Pilca hoch, an Bächen). b) Kletternde: Pellaca flexuosa Bier Dioscorea-Arten ihera cordifolia (Cucurb.; rankend). Cyelanthera (windend). Zropaeolum sp. (Nr. 837; am Tal- microcarpa. boden, nur über 2400 m; akt. Cyclan- 238 Dritter Teil. Epiphyten: Usnea barbata, Theloschistes flavicans (ge- (Bromel.). Odontoglossum ren (Orchid.; mein), Physcia comosa, Physcia leucomela (ge- auch an Felsen). Peperomia Pakipaki (Piperae.). mein), en en u. a. Flechten. Peperomia reflexa (auch an Felsen). Zuchsia Einige M ‚podium angustifolium und Zuberosa (Oenother.; knollentragender, kleiner . einige ie ie Einige 77llandsia-Arten trauch, auch an Felsen). Parasiten: Dendrophthora linearifolia (Loranth.]. Cuscuta sp. (Convolv.). Schattige Stellen am Rande von Gesträuch bewohnen: Peltigera malacea (Lichen.). Verschiedene monlana (Orchid..,. Pilea citriodora (Urtic.). Moose. Farne und Selaginella-Arten. Trades- Bowlesia acutangula (Umbellif). Fusticia cantia er (Commelin.). Ponthieva Hookeriana (Acanth.), Il. Grassteppen (oder auch offene Stellen zwischen Gesträuch). Sträucher und Halbsträucher: Pitcairnia Weberbaueri (Bromel.). Zpiden- cordata (Lythrae.). Salvia-Arten (Lab.). Sola- drum Cochlidium (Orchid.). Zupinus mutabilis num-Arten. Alonsoa auriculata (Sceroph.). (Legum.). Galactia speciosa (Legum.). Amicia Bartsia inaegualis (Scroph.). Bacharis venosa Yibbiine (Legum.). Desmodium strobilaceum (Comp.). Zufatorium crenulatum (Comp.). egum.). Dodonaca viscosa (Sapind.). Cuphea Kräuter: Lycopodium-Arten. Trachypogon polymor- dend). Desmodium Alamani. (Legum.; sehr Phus (Gram.). Andropogon tener (Gram.). An- häufig). Zypericum uliginosum (Guttif.). Viola olepis } dropogon panniculatus. Setaria imberbis (Gram.). boliviana. Loasa lei Begonia sp. (Nr. 506) Mühlenbergia peruviana (Gram.). Mühlenbergia Eryngium panniculatum (Umbellif.; häufig, oft stipoides. Aegopogon cenchroides (Gram.). Cy- gesellig). Daucus montanus (Umbellif.). Calceo- Perus Martianus. Bulbostylis capillaris er aria cypripediiflora a Castilleja com- Khynchospora Ruiziana (Cyperac.). Rhyncho- munis (Scroph.). Nr. 580. Nr. 596. Relbunium spora glauca. Sceleria pleostachya (Cyperac.). difusum (Rub.). Mitracarpus ns (Rub.). Commelina fasciculata. Bomarea edulis (Ama- Veriana Baltana. Wahlenbergia linarioides (Ca ıyll). Sisyrinchium convolutum (Irid.). abe- pan.). Zodelia sp. (Campan _ Shane naria hexaptera (Orchid.). Pleurothallis bivalvis ge (Campan.). ngia sp. (Compos (Orchid.). Mirabilis Nase (Nyctag.). Sielaria r. 530). Tagetes ae RR 08.). 2 sp. (Caryophyll. Nr. 581). Ranunculus Prae- mos peucedanifolius (Compos.). Obeyaa chilensis morsus. use Dulchella (Legum.; win- (Compos.). Zieracium sp. (Compos. Nr. 634). UI. Felsen. Flechten (z. T. auch auf Steinblöcken): Usnea barbata. Ramalina Se Phys- bolydactyla SRREBgE Stellen). Zeptogium fo- cia leucomela. Parmelia perlata (gemein). veolatum. Leptogium tremelloides (schattige Stel- Stictina FETERRE (schattige ie Peltigera len). Zeptegium phyllocarfum. Cora pavonia. bermoose (z. T. auch auf Steinblöcken): nthoceros costatus. Madotheca ee Frullania flexicaulis (gemein). Brachyolejeunia bicolor. Frullania campanens Viele Laubmoose Rr T. auch auf Steinblöcken). Farne (z. T. auch zwischen Steinblöcken): Folypodium Lasiopus (schattige Stellen). nur bis 2400 m aufwärts gehend). Zolypodium Poypodium arcolatum (häufig; an der Talsohle lachniferum. Polypodium macrocarpum (sehr Tafel XXlIIb, zu S.23 u} Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, lafelXXII d,zu S.23 A. Weberbauer, phot. A. Weberbauer, phot. h Östliche Andenseite Südperus: Oberhalb Sandia, bei 2500 m. stliche Andenseite Südperus: Unweit Sandia, Ines Ba r . . a. H : {Ph}l.\ Pi a zwische Ste Ö N Bocconia frutescens L. (einh. Name: haiuna), fruchtend, mit Epi- Cortaderia atacamensis (Phil.) Pilger, zwischen Steinblöcke phyten besetzt. an Bächen, 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 239 häufig; auch auf Strohdächern). Zolypodium Dilosa (schattige Stellen). Cheilanthes margi- ge ee er onii. Ela- nata (schattige Stellen). Cheilanthes myriophylla lossum accedens m glandulosum (schattige Stellen). Nothochlaena tomentosa. ar raihieher ES ze Cheilanthes Aneimia flexuosa Monoecotylen: Anthurium Weberbaueri (Arac.; an der häufig). Dulbophyllum Weberbauerianum (Or- Talsoble nur unterhalb 2400 m). Puya longi- chid.).. Bulbophyllum Incarun richoceros sepala (Bromel.). Tillandsia usneoides os muscifera (Orchid.). Stelis nl (Orchid.). aufwärts bis 3000 m). Z7illandsia Bulchella. Odontoglossum ZPRRITENER | Orchid.; auch epi- ' Tillandsia fusco-guttata (Charakterpflanze, oft phytisch, bis 3200 m aufwärts). Zpidendrum in auffälligen Scharen sehr steile Felswände brachycladium (Orchid.). Sobralia scopulorum besetzend). Tradescantia ionantha (Commelin,; (Orchid.). Dicotylen: Zcus sp. (Strauch; Nr. 729). Peßeromia nother.; knollentragender, kleiner Strauch, auch er (Piperac.). Peperomia reflexa (auch epi- epiphyich) Nr. 546. Onoseris sp. (Compos phytisch). Peperomia galioides. Euphorbia sp. r. 883). Z/ypochoeris elata (Compos.). Begonia sp. (Nr. 506). Fuchsia tuberosa (Oe- IV. Zwischen Steinblöcken an Bächen: Cortaderia atacamensis (Gramin.; Charakterpflanze). 2. Der Chichanacu bei Sandia. Dieser Berg, zur westlichen Wand des meridional streichenden Tales gehörig, erhebt sich überaus steil unmittelbar neben dem Dorfe Sandia und zwar min- destens bis zu einer Höhe von 3600 m. Er gilt als Wetterwarte von Sandia, ist sehr regenreich und oft in Wolken gehüllt, auch wenn unten im Dorfe und auf den benachbarten Höhen das schönste Wetter herrscht. Während über die meisten Kuppen und Kämme um Sandia weit hinabreichende Steppen- und Felsenformationen sich ausbreiten, sind die Abhänge des Chichanacu bis nahe an den Gipfel von dichtem Gehölz bestanden. Bis 2600 m zeigt das Gehölz eine ähnliche Zusammensetzung wie am Talboden bei Sandia. Dann beginnt hohes und überaus dichtes Geshäsch: worin die Bambuseen Chusguca pubis- Picula, Chusquea ramosissima und eine sehr große Arundinaria entschieden vorherrschen. Den Boden und die unteren Zweige bewohnen zahlreiche Moose und hygrophile Flechten. Nur im tiefsten Schatten pflegen die Lichenen zu ehlen. Man gewinnt den Eindruck, als ob die große Zahl der Bambuseen durch die Ausrottung anderer Holzgewächse bedingt sei; die Indianer pflegen von dort kräftige Stämme zu holen, um sie beim Häuserbau zu verwerten; am unteren Rande des Gehölzes bemerkt man überdies die Spuren von Bränden; an solchen Stellen bildet Chusguea pubispicula nahezu reine Bestände. Bei 3100 m endet das hohe Bambuseengestrüpp. Es erscheint nunmehr niedriges (durchschnittlich ı m hohes), lockeres Gesträuch, worin sich zwischen den Sträuchern Polster von Spkagnum und anderen Moosen, sowie Scharen von Strauchflechten ausbreiten, und der sonderbare Farn Jamesonia ciliata häufig vorkommt; die Sträucher fallen durch ihre kleinen und derben Blätter auf. Um 240 Dritter Teil. 3300 m endlich betritt man eine meterhohe dichte Grassteppe, in der Sträucher fehlen oder nur sehr vereinzelt auftreten; Festuca procera oder eine nahe ver- wandte Art gehört zu den häufigsten Pflanzen. Bambuseengesträuch, zwischen 2600 und 3100 m: Flechten: Cora pavonia (auf altem Holz). Säctina gen). Peltigera polydactyla (auf Erde). Lepto- tomentosa (an Zweigen). Stictina guercizans gium phyllocarpum (an Zweigen). (an Zweigen). Parmelia cervicornis (an Zwei- Lebermoose: Dumortiera hirsuta (auf Erde). Aneura Lepidozia peruviana (auf Erde). Trichocolea to- trichomanoides (auf Erde). Aneura plana (auf mentosa (auf Erde). Radula ee Bra- faulendem H Symphyogyne brasiliensis. chyolejeunia bicolor (an Zweig Plagiochila gavana. Plagiochila spinifera. Viele Laubmoose, auf Erde und an Zweigen. Farne: a) Nicht rer Cyathea sp. (Baumfarn Nr. 667). Birken angustifolum ae holziges Stämmchen). Polypodium subsessile (von Zweigen herabhän- gend‘. Polypodium cultratum (von Zweigen her- b) Kletternde: Gymnogramme insignis. abhängend). Asplenium foeniculaceum (boden- bewohnend). Hymenophyllum-Arten, z. B. 4. trapezoidale. Gymnogramme flexuosa. Polvpodium Lasiopus. Histiopteris incisa. Blütenpflanzen. a) Aufrechte Sträucher: Arundinaria sp. (Gram.; sehr häufig, Cha- Schefflera dolichostyla (Aral... Satyria sp. rakterpflanze). nn Pubispicula (Gram.; (Eric. Nr. 684). en ıltheria sp. (Erie.; Nr. 739). häufig, besonders und 2800 m, Solanum sp. chotria virgata (Rubiac.). _ Char Bu trichostylum. Bru- Vernonia ee (Compos.). flanze). nellia hexasepala. Tibouchina calycina (Melast.). b) Kletternde Sträucher, Halbsträucher und Kräuter: ısquea ramosissima (Gram.; Spreiz- Mare Rubus roseus und R. betonicifolius äufig, Charakterpflanze). Bo- (Rosae.; Spreizklimmer). Calceolaria zapatilla rea Weberbaueriana (Amaryll.; indend). ke Blattstiele). Pace multiflora (windend). c) Bodenkräuter: Stelis tricardium (Orchid.; auch als Epi- phyt auf beschatteten Zweigen), Einige Araceen. d) Epiphyten: Einige Bromeliaceen, tiefschattige Stellen). Dioscorea-Arten Pilea dauciodora (Urtie). Cardamine ovata (Crucif.). Zydrocotyle Jene jana (Umbellif.). Pleurothallis caulescens (Orchid.). Peperomia muscigaudens (Piperac.; e) Parasiten: Dendrophthora crassuloides (Loranth.). 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. >41 Niedriges, lockeres Gesträuch zwischen 3100 und 3300 m: Flechten: Usnea-Arten (an Zweigen). Siereocaulon ramulosum. Glossodium aversum. Moose: Sphagnum u. a. Farne: FJamesonia ciliata (sehr häufig, Charakterpflanze), Strauchige Blütenpflanzen: Chusquea sp. (Gram.; vereinzelt, niedrig). Gerardia lanceolata (Seroph.). Teinosolen Basto- Ceratostema sp. (Eric. Nr. 740). Ceratostema sp. ana (Rub.). Diplostephium sp. (Compos. Nr. 750). (Nr. 742). Ceratostema sp. (Nr. 742°). Disterigma Gynoxys sp. (Compos. Nr. 747). Ziabum Rusbyi empetrifolium (Eric.). Symplocos sp. (Nr. 741). (Compos.), 3. Das Bergland von Yuncacoya (Höhenlage 1800—2600 m). Um von Sandia nach der Waldregion von Chunchusmayo am Inambari, woselbst zerstreute Cocapflanzungen liegen, zu gelangen, folgt man dem Laufe des Sandia-Flusses abwärts bis zu 1500 m Meereshöhe und steigt dann, das Tal verlassend, hinauf zum Tambo Ichubamba (1800 m) und dem Berggipfel Ramospata (2600 m). Dicht unterhalb Sandia beginnen die Gehölze sich auf die unmittelbare Umgebung der Wasserläufe zu beschränken und im übrigen Grassteppen an den Hängen sich auszubreiten. Diese Vegetation, die ich zur tropischen Zone Montana rechne, herrscht nunmehr ununterbrochen bis zum Tambo Ichubamba. Hier wechselt hartlaubiges Gesträuch mit der Steppe. Ist dann der Ramospata-Gipfel erstiegen, so sieht man Berg und Tal, soweit das Auge reicht, von dichtem Hartlaubgesträuch bekleidet; man gelangt in echte Ceja-Vegetation, hat ausgeprägt ostandine Flora vor sich. In dieser Gegend, die ich als Bergland von Yuncacoya bezeichnet habe, scheinen die Gipfel und Kämme nicht über 2600 m hinauszureichen. Bäume kommen nur sehr vereinzelt vor und bleiben stets niedrig; zu ihnen gehören Baumfarne, zwei Palmenarten und manche Exemplare von Myrcia elattophylla (Myrt.). Außer den baumartigen Farnen sind auch krautige und halbstrauchige, letztere vor allem durch starrblättrige Gl/eichenien vertreten, in großer Zahl vorhanden. Wo das Gesträuch sich lockert, bekleiden den Boden Sphagnum- Polster und Strauchflechtenbestände, und dazwischen mengen sich Frzocaulaceen, Eleocharis chaetaria und Utricularia-Arten. Moose und Flechten wuchern auch an den Zweigen und zwischen dem Wurzelwerk der Sträucher in größter Üppigkeit, begleitet von epiphytischen oder halbepiphytischen Orchideen und Bromeliaceen. Hinter dem Tambo Cachicachi (1800 m) zieht das Hartlaub- gesträuch sich immer mehr auf die Berggipfel zurück, woselbst es auch noch in Höhen von 1500 m auftritt; die Täler hingegen besetzt zunächst Buschwald der Ceja, dann Regenwald, der zuletzt auch auf die Gipfel und Kämme übergeht. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 16 242 Dritter Teil. Nachfolgende Zusammenstellung bezieht sich nur auf die Pflanzen des Hart- laubgesträuchs zwischen 1800 und 2600 m. Flechten: ten Armee en Erde am Rande von Gesträ aggregata (zwischen er se Belt: iflora (auf Erde am Rande von Gesträuch). Physcia leucomelaena (auf Zweigen). Sera imbricatus (auf Erdblößen) und viele ander Lebermoose: Frullania closterantha (auf sen. Lepßicolea pruinosa (zwischen Gesträuch) und viele andere. Laubmoose: Sphagnum-Arten und viele andere. Pteridophyten: Trichomanes crispum u. a. Hymenophylla- ceen. Nephrolepis pectinata. Blechnum Mo- incisa (kletternd). en affınis u. a. Arte Isophila quadri Re num. Gymnogramme aureo-nitens. Gym- Cyathea sp. (Baumfarn; Nr. 1149). Zycopodium nogramme flexuosa (kletternd). Histiopteris Eichleri. ee Fussieui. Monocotylen: Cortaderia bifida (Gram.; offene, steinige vannia panniculata (B l.; feuchte Klüfte) Stellen). Zleocharis Chaetaria (Cyperac.; offene en). Ceroxylon sp. (Palm.; Nr. 1157). 20 ap urium rac. thus Weberbaueri (Eriocaul.; offene Stellen). Leiothrix flavescens (Eriocaul.; offene Stellen). n Pitcairnia rigida (Bromel.). mel.; offene, steinige Plätze). Puya ferox (Bro- weise coarc- fata (Liliac.). Bomarea glon (Amaryll.; windend). Zpidendrum lien (Orchid.; strauchig). Efidendrum brachyphyllum. Maxil- laria saxatilis (Orchid.; strauchig). j longiscapa (Orchid.; auf Erde an offenen Stellen). Dicotyle Holzgewächse (wenn nicht anders angegeben, Sträucher): eg Peracense (Loranth,; nicht ch. Persea Weberbaueri en ee (Laurac. eg (Saxifrag.). annia heterophylla (Cunoniac.). pr aenkeana. Weinmannia Balbisiana, Monnir stipulata (Polygal.; Spreizklimmer). Monnina andina, lex tera- . RR ee topis. Haemo rata (Theac.). Noran- tea es (Maregrar.) Tibouchina octopetala. Miconia setinervia (Melast.). Miconia glutinosa, Schefflera inambarica (Aral.. Schefflera Yun- cacoyat. Schefflera sandiana. Clethra sp. (Nr. 1082). Cavendishia sp. (Eric. Nr. 1081). Diste- rigma alaternoides (Erie.). . Disterigma Hum- boldtianum. Psammisia sp. (Eric. Nr. 1159). Gaultheria-Arten (Erie.; Nr. 1090, 1097, 1150). Rapanea Felskii (Myrsin.). Desfontainea obovata (Logan.). Symbolanthus en us (Gentian.). Chelonanthus leucanthus (Gentian.). Arcythophyl- Zum crassifolium (Rubiae.). Cinch hona discolor (Rubiae.). Siphocampylus angustiflorus (C nul.; kletternd). Bacharis- Arten (Compos.). Gy- 210xys sp. (Compos. Nr. 1307). Senecio-Arten (Compos.). Vanillosmoßsis Weberbaueri (Com- pos.). Dicotyle Kräuter: . Viola fuscifolia. Utricularia sp. (Lenti- bul.; offene Stellen). Coceoeypselum decumbens (R ubiac.; feuchte, schattige Klüfte). Amotis serpens (Rubiac.; feuchte, schattige Klüfte). Laestadia a (Compos.; Erdblößen). a ne ns en ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 243 4. Das Gebiet um den Durchbruch des Urubamba durch die ost- westlich streichende Schneekette zwischen Cuzco und Sta. Ana. Zwei Wege führen von Cuzco nach Sta. Ana: der eine verläßt das Tal des Urubamba unterhalb der gleichnamigen Stadt und steigt am Passe Panticalla bis zu 4350 m, der andere folgt dem Laufe jenes Flusses. I. Vegetation am Höhenweg. Bald nachdem man Ollantaitambo passiert hat, beginnt bei der Häusergruppe Piri der Aufstieg. In geringer Höhe über dem Talboden, zwischen 2800 und 2900 m, verschwinden verschiedene westandine Charaktergewächse des oberen Urubambatales: Stenolobium sambucifolium (Bign.), Schinus Molle und Caesal- Pinia tinctoria, ferner sämtliche Kakteen. Ebenda erscheint eine Anzahl ostandiner Typen. Die Vegetation gliedert sich nunmehr in Grassteppen, denen verein- zelte Sträucher eingestreut sind, und in Gehölze. Die Gehölze, völlig unab- hängig von den Wasserläufen, bestehen hauptsächlich aus hohen Sträuchern, enthalten aber auch hier und da kleine Bäume. Die Holzgewächse sind teils hartlaubig, teils weichlaubig und überwiegend immergrün; nur einige weich- laubige verlieren in der Trockenzeit die Blätter mehr oder weniger vollständig. Dabei kommt es vor, daß sich das absterbende Laub ähnlich wie im nordischen Herbst verfärbt; so nehmen die Blätter von Vallea stipularis gelbe oder rote Töne an. Bis gegen 3600 m gewinnt das Gehölz auf Kosten der Grassteppe an Ausdehnung, und zugleich wächst die Zahl der ostandinen hartlaubigen Sträucher. Dann, um 3800 m, gelangt wieder die Grassteppe zur Vorherrschaft, besitzt aber zunächst noch zahlreiche einzeln stehende Sträucher; schließlich ver- schwinden bei 3900—4000 m alle diese Sträucher, und nur an felsigen Abhängen erblickt man mitunter kleine Gehölzflecken, die wahrscheinlich von einer FPolylepis-Art gebildet werden. Zur Gehölzflora zwischen 2900 und = m gehören: Stenomesson latifolium (Amaryll.; Zwinee non.; Nr. 4938; rankend, ee bis fast mat am gr n lockerer, regengrüner Ge- krautig Jene sp. (Com ; Spreizklimmer sträuche, r Trockenzeit blühe Em Se oder w BER E sp. asia Ss... Mu- Tori en Baum). Clematis sp. (Ra- kisia sp. ce pos.; Nr. 4936; rankend). Zupa- nunc.; rankend). Zscallonia resinosa (Saxifrag.). forium persicifolium (Compos.). Gynoxys sp. Rubus-Arten (Rosac.; Spreizklimmer). Psoralea (Compos.; Nr. 4940; noch bei 3900 m in der glandulosa (Legum.). Vallea a. (Elaeo- EDEN; einzeln oder kleine Gruppen bil- c , assiflora-Arten (rankend). ugenia dend; gehört zu den Sträuchern, die am höch- oreophila nu ; bald bald kleinerer sten Kinskrchen: Stämme dick; bis 40 cm Rapanea sp. (Myrsin.). Zoecilochroma Durchmesser erreichend). sp. (Solan. Nr. Be Eceremocarpus sp. (Big- Hat man den Paß Panticalla überschritten und damit die Gebirgshänge erreicht, welche gegen die Tropengebiete des Ostens exponiert sind, so bemerkt man bei 4000 m wieder Sträucher in der Grassteppe; Berberis virgata ist einer der ersten. Um 3900 m treten kleine Strauchbestände schon häufig auf. Dann wechseln bis zu 3000 m abwärts verschiedenartige 16* 244 Dritter Teil. Gehölze — Gebüsche, Hartlaubgesträuche und aus hartlaubigen und weich- laubigen Formen gemischte Strauchbestände — mit Grassteppen. Chusquea- Arten und die bald strauchige, bald als kleiner Baum entwickelte Polylepis serrala gehören zu den augenfälligsten und häufigsten Gewächsen der Gehölze zwischen 3800 und 3000 m. In letzteren finden sich: Sträucher (abgesehen von den epiphytischen): Chusquea sp. (Gram.; spreizklimmend). ther.; spreizklimmend). Oreopanax stenophylius Mühlenbeckia tamnifolia (Polygon.; windend). (Aral.). Oreopanax cuspidatus (Aral). Arra erberis virgata. Ribes sp. (Saxifrag. Nr. 4950). cacia acuminata (Umbellif.; spreizklimmernder Escallonia resinosa (Saxifrag.). Polylepis serrata Halbstrauch). Ceratostema sp. (Eric. Nr. 4974). {Rosac.; abwärts bis 2800 m). Aubus Lechleri Gaultheria sp. (Eric.; Nr. 4968). Vaccinium sp. (Rosac.), Rudus acanthophyllos (kriechend, an (Eric.; Nr. 4949). Rapanea felskii (Myrsin.). offenen Stellen, bis 4000 m aufwärts). Zespe- Buddleia occidentalis (Logan.; spreizklimmend). romeles latifolia (Rosac.). Rhynchotheca spinosa Eccremocarpus sp. (Bignon.; Nr. 4938; ran- (Geran.). Monnina stipulata (Polygal.; spreiz- kend, halbstrauchig bis fast krautig). Vibur- klimmend). oriaria sp. allea_ stipularis num Witteanum (Caprif.). Mutisia sp. (Comp.; (Elaeoc.). Myrteola Weberbaueri (Myrtac.). Mi- Nr. 4961; rankend). Senecio sp. (Comp.; Nr.4973; conia alpina (Melast.). Fuchsia fusca (Oeno- spreizklimmend). Bodenbewohnende Kräuter: Thalictrum sp. (Ranuneul.). Begonia-Arten. Gunnera Pilosa (Halorhag.; abwärts bis 2700 m). Gunnera magellanica. Epiphyten: Epidendrum ardens (Orchid.). Fuchsia zeit das Laub verlierend). Zuchsia Mattoana longiflora (Oenother.; kleiner Strauch, zur Blüte- (kleiner Strauch). Von 3000 bis 2400 m fehlt die Steppe, und bekleidet sowohl den Boden als auch die Wände des Tales schöner, immergrüner Buschwald mit dikotylen Bäumen, welche 20 m Höhe erreichen und oft derbe, ziemlich kleine Blätter besitzen, mit Baumfarnen, vereinzelten Palmen (bis 2700 m aufwärts), Chusguea- Arten, weichlaubigen Sträuchern und Halbsträuchern wie Bocconia frutescens (Papav.; bis 3200 m aufwärts), Arracacia acuminata (Umbellif; spreizklimmend), Tibouchina brevisepala (Melast.), Calceolaria Atahualpae (Scroph.; Spreiz- klimmender Strauch), Columellia sp. (Nr. 4983), Siparuna sp. (Monim.; Nr. 4985; spreizklimmender Strauch), Abutilon-, Begonia- und F uchsia-Arten, mit kletternden Araceen (bis 3000 m aufwärts) und andern dünnstämmigen, nicht genauer unter- suchten Lianen, vielen Bodenkräutern, wie Thalictrum sp. (Ranuncul.; bis 2600 m abwärts), Canna sp. (bis 2700 m aufwärts), Urticaceen und Farnen, und mit epi- Phytischen Bromeliaceen, Orchidaceen, Moosen und Flechten. Um 2700 m trägt diese Formation den Charakter des Buschwaldes am reinsten zur Schau: die Wipfel der Bäume sondern sich deutlich voneinander, viele von ihnen bleiben ohne Berührung mit einem Nachbar; die Bodenvegetation und das Unterholz sind üppig entwickelt und auch aus der Ferne zwischen den Baumkronen zu erkennen. | In der Höhenlage von 2400 m, woselbst ein Übergang zur Montania-Zone anhebt, entsteht wiederum ein Wechsel zwischen Grassteppe und Gehölz; letz- ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 245 teres aber setzt sich nicht mehr, wie vorher, gänzlich aus immergrünen Formen zusammen, sondern beherbergt auch regengrüne, deren Zahl desto mehr zunimmt, je weiter man hinabsteigt. Il. Vegetation am Talweg (also längs dem Flusse Urubamba), in der Höhenlage von 2300—1500 m. Auch hier führt die Reise von Cuzco nach Sta. Ana durch eine Region, für welche das Vorwalten immergrüner Gehölze ein unterscheidendes Merkmal gegenüber den oben und unten angrenzenden Lagen darstellt. Diese Region reicht von 2300 bis 1500m, liegt also weit tiefer als die analoge Vegetationsstufe an der Außenseite des Passes Panticalla. Von oben kommend, verläßt man bei 2300 m die ausgedehnten, gehölzarmen Grassteppen, welche den westandinen mit dem ostandinen Abschnitt des Urubambatales verbinden; man gelangt nun in eine enge und feuchte Schlucht und erreicht schließlich bei 1500 m die Savannen und regengrünen Gehölze der Montana-Zone. An den Rändern der zu besprechenden Region herrscht ein bunter Wechsel von Grassteppe und Gehölz, während die mittleren Lagen gänzlich von der letztgenannten Vegetation eingenommen werden. Im oberen Teile ist das Gehölz vorwiegend Gesträuch oder baumarmes Gebüsch. Hier finden sich sowohl hartlaubige als auch weichlaubige Typen. Echtes Hartlaubgehölz fehlt, doch kommen Formationen vor, die jenem nahestehen. Den unteren Teil der Region charakterisiert der Buschwald; seine Bäume erreichen zum Teil beträchtliche Höhe; nur selten rücken sie so nahe zusarmmen, daß man von einem echtem Walde sprechen kann. Zur Gehölzflora der höheren Lagen gehören die Sträucher: Podocarpus sp. (Taxac.), Myrica sp. (Nr. 5057), Escallonia Pilgeriana (Saxifrag.), Mauria subserrata (Anacard.), Ilex cuscoana (Aquifol.), Maytenus verticillata (Celastr.), Maytenus alaternoides, Llagunoa nitida (Sapind.), Oreo- panax sp. (Aral), Clethra sp. (Nr. 5058), Bejaria sp. (Eric. Nr. 5056), Colu- mellia sp. Unten wachsen als Bäume des Buschwaldes Arten der Gattungen Cecropia (Morac.), Nectandra (Laurac.), z.B. N. magnolüfolia, Ocotea (Laurac.), Inga (Legum.), Erythrina (Legum.) und Croton (Euphorb.), ferner als Sträu- cher des Unterholzes Buddleia diffusa (Logan.; spreizklimmend), Auellia macrophylla (Acanth.), Justicia cuscensis (Acanth.) und Gonzalazunia dependens (Rub.). Auffällig selten sind die Palmen. Ich fand nur ein einziges kleines Exemplar von anscheinend subtropischer Verwandtschaft, und zwar zwischen ı800 und ıgoo m Meereshöhe. Auf ebenen, mit Geröll bedeckten Flächen an Flußufern bildet, bis 1900 m aufwärts verbreitet, die tropische Tessaria integrifolia (Compos.) kleine Bestände. Floristisch ist die Region nicht ein- heitlich, da die Areale subtropisch- und tropisch-ostandiner Elemente innig, miteinander verschmelzen. Selbst zwei ausgeprägt westandine Pflanzen sind hier heimisch geworden, allerdings nur in sehr zerstreuten Individuen: Carsalpinia finctoria reicht bis 2000 m abwärts und Schinus Molle sogar bis 1300, also in die Montana-Zone hinein. 246 Dritter Teil. 5. Das Tal des Flusses Chanchamayo zwischen Huacapistana (1812 m) und Palca (2735 m). Von der Stadt Tarma her gegen die Tropenregion des Chanchamayo hinab- steigend, sieht man auf dem Boden des Tales interandine und ostandine Flora zusammentreffen. Bei Palca liegt die Grenze. Hier enden die Halbwiüsten. Grassteppen, in die vereinzelte Sträucher eintreten, erscheinen an den Hängen und überdies dichte Strauchbestände, als schmale Streifen feuchtere Schluchten ausfüllend oder die Wasserläufe begleitend. Mit abnehmender Meereshöhe steigert sich der Umfang der Gesträuche und deren Unabhängigkeit von den Wasserläufen. Unterhalb 2100 m bedecken Strauchbestände den Boden und die Wände des Tales nahezu vollkommen, und nur sehr trockene, felsige Stellen tragen Spuren der Steppenflora. Felsen kommen an den überall steil abfallenden Wänden des Tales häufig zum Vorschein, und die Unterscheidung der Steppen-, Felsen- und Gesträuchbewohner stößt auf große Schwierigkeiten. In der Physiognomie der Formationen und auch in der Flora macht sich eine unverkennbare Ähnlichkeit mit dem Sandiatale geltend. Wie dort ist der ostandine Charakter nicht rein ausgeprägt: westandine Anklänge der Flora und weichlaubige Sträucher sind häufiger als in der eigentlichen Ceja-Vegetation und die Flechten und Moose weniger üppig entwickelt. An der rechten Talwand bei Palca bleibt bis gegen 3000 m das Aussehen der Pflanzendecke sich annähernd gleich, dann aber tritt eine Verstärkung der ostandinen Züge ein. Ein analoger, aber noch schrofferer Wechsel zeigt sich an der linken Talwand bei Huacapistana, und zwar in der Höhe von 2700 m, also etwa goo m über dem Talboden. Flora am unteren Teil der Talwände (bei Palca bis 3000, bei Hua- capistana bis 2700 m aufwärts) und am Talboden. ı. Gesträuch. Pteridophyten: Pellaea flexuosa (kletternd) und andere Farne. Lycopodium reflexum. Monocotylen (exkl. Epiphyten): Andropogon panniculatus (Gram.). Zit- Epidendrum Huacapistanae (Orchid.). Zpiden- AUIeRO Fruticetorum (Bromel.). Pitcairnia fer- drum panniculatum. Xylobium elongatum (Or- ruginea. Smilax sp. (Liliac.; Nr. 2165; klet- chid.). Aylobium scabrilingua. Govenia fasciata ternd). Bomarea simplex (Amaryll.; windend). rchid.). Nicht kletternde dicotyle Sträucher: Piper subflavispicum. Piper acutifolium. Ziana (Legum.). Daleca ayavacensis (Legum.). Ficus sp. (Morac. Nr. 2139). Phenax laevigatus Indigofera anil (Legum.; wild?). Amicia (Urtie.). Boehmeria Pavonii (Urtie.). Zmbothrium Lobbiana (Legum.). Monnina crotalarioides grandiflorum (Proteac.). Roupala Peruviana (Polygal.). Croton sp. (Euphorb. Nr. 1779). (Proteae.). Gaiadendron Punctatum (T.oranth.). Euphorbia s Coriaria thymifolia (feuchte Siparuna Weberbaueri (Monim.). Neetandra Stellen bevorzugend). Mauria sericea (Anacard.). magnoliifolia (Laurac.). Bocconia Frutescens Maytenus verticillata (Celastr.). Vallea stipula- (Papav.). Cleome glandulosa (Capparid.). Hes- ris (Elaeocarp.). Triumfetta sp. (Tiliac.). Pa- Deromeles palcensis (Rosae.). Crotalaria Poh- vonia sepium (Malv.). Saurauja sp. (Dillen.; ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaäa. 247 Nr. 2020 u. 2040; feuchtere Stellen). Morantea Tournefortia polystachya (Borrag.). Cordia tar- Pardoana u v.). Zernstroemia sp. (Theac. mensis (Borrag.). Zantana Weberbaueri (Verben.). usia sp. (Guttif. Nr. ee u. 1996). Salvia sp. (Lab.). Solanum = (Nr. 1796). Er sp. (Flacourt.). Degon Cuphea Datura arborea (Solan.). Cestrum sp. (Solan. cordata (Lythr.). ok Wachapai, (Myr- Nr. 1995). Bartsia inaequalis (Seroph)) Ge- tac... Miconia Tiri (Melast.).. Mico: san- rardia stenantha (Scroph.).. Condaminea co- guinea. Miconia dipsacea. Miconia ER rymbosa (Rub.). llia odorata ar ). Sam- Fuchsia leptepoda (Oenoth.). Clethra sp. bucus peruviana en r Nähe einer Nr. 1984). Dearia sp. (Erie.; Nr. 1971). Fr ob wild?). Fibur: a ncarum (Capri- Cavendishia sp. (Erie. Nr. 1972). Psammisia fol.). Centropogon he Campan) sp. (Eric. Nr. 2151). Gaultheria-Arten (Eric.; Ophryosporus piquerioides (Compos.). Vern Nr. 2146, 2143). Rapanea oligophylla ehe nia scorpioides (Compos.). Beckaris ee Rapanea ferruginea. Buddleia spicata (Log, ompos.). rin se Sträucher: Mühlenbeckia tamnifolia (Polygon.; win- windend). Ditassa albiflora (Asclep.; windend). nd). Cissampelos sp. (Menisp.; Nr 93; Metastelma peruvian (Aselep.; windend, fast win FHoribundus S spreiz- blattlos). Valeriana Pardoana (wind n limmend). Stigmatophyllon FREE (Mal- tropogon fulcher (Campan.; spreizklimmend). . ae Be alba (rankend). Pas- Siphocamßylus dependens (Campan.; spreizklim- iflora mix rum tarmense (Asclep end). 5 windend). ne ee Weberbaueri (Asclep.; Dicotyle Kräuter: Anemone helleborifolia (Ranunc.). Lathyrus (Rub.; windend). Valeriana decussata, Vale- Pubescens (Legum.; rankend). Manettia ignita riana dipsacoides. Valeriana nigricans Epiphyten: Verschiedene Flechten und Moose. T7illandsia clavigera (Bromel.). Pleurothallis linguifera (Orchid.). Parasiten: Mehrere Loranthaceen. Feuchtschattige Plätze zwischen Gesträuch oder an dessen Rand bewohnen: Be Bolyphylla es ae ovalifolia (Rosac.)., HAydrocotyle pusilla (Um- obtusifolia (Piperac.). Peperomia Gaudichaudii. bellif.). Z/ydrocotyle cardiophylla. Bowlesia Peperomia Pe dula. FE Er Ras 5 acutangula (Umbellif.). Calceolaria sp. (Seroph.). tie.). Pilea pusilla. Pilea minutiflera. Aca Guraniopsis longipedicellata (Cucurb.; rankend). 2. Felsen: Viele Flechten und Moose. Farne: Polypodium crassifolium. Polypodium bra- tige Stellen). a Beten Cheilanthes siliense. Polypodium thyssanolepis. Elaphoglos- lentigera. Nothoc. tomentosa. Ceropteris sum tectum. Elaphoglossum Famesonii (schat- adiantoides. ae re a. Monocotylen: va adusta od. verw. (Gram.). Andropogon Commelina hispida. Sisyrinchium palmifolium sp. (Gram.). Trachypogon polymorphus (Gram.). (Arid.). Zpidendrum megagastrium (Orchid.). Aegopogon cenchroides (Gram.). Mariscus n E idendrum brachycladium idendrum cinna- quini (Cyp.). Anthurium eg (Ara erle num nn drum varisgatum. idendrum Anthurium rigidissi Pitcairnia eximi Epi idendrnm excis Trichoceros mus- (Bromel.). Puya ae (Brome 3 ME de: (Orchi ee El a aureus (Orchid.). Jandsia macrodactylon (Bromel.). andsia Stelis euspatha (Orchid.). clavigera (auch epiphytisch). 77 u ai 248 Dritter Teil. Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Lupinus mutabilis (Legum.). Cassia ur folia (Sceroph.). Salvia sp. (Lab. Nr. 1755). coma (Legum.). Cassia bicapsularis (Legu Borreria capitata (Rub.). Siphocampylus ros- Galactia speciosa (Legum.). Melochia er marinifolius (Campan.). Bacharis sp. (Co (Stereul). Heliotropium tarmense (Borrag.). pos. Nr. 1789) Duranta rupestris (Verben.). Alonsoa acuti- Dicotyle Kräuter: Peperomia galioides (Piperac.). Peperomia (Nr. 2043). Degonia-Arten. Hieracium perua- villicaulis. FPeperomia palcana. icia grata num (Compos.). (Legum.). Zinum Weberbaueri. Euphorbia sp. 3. Grassteppe (an der rechtsseitigen Talwand bei Palca, zwischen 2700 und 3100 m; Gräser meist klein). Monocotylen: Aegepogon cenchroides (Gram.). Brachy- (Gram.). Zyeurus er Sen: Rhyncho- are ae m (Gram.). Calamagrostis tar- spora Ruiziana (Cyperac.). Car eh mensis Setaria imberbis (Gram.). (Cyperac.). Zuzula sp. Pfeil N 449). Festuca Be ram.). Poa adusta od. verw. throsanthus chimborazensis (lrid.). Odontoglossum (Gram.). Sporobolus lasiophyllus (Gram.). Spo- microthyrsus (Orchid.), Microstylis ee, robolus indicus (Gram.). Trisetum subspicatum (Orchid.). Zfidendrum inamoenum (Orc Dicotyle nn Alchemilla Sees es (Rosa Geranium ntago compsophylla. Valeriana globiflera Harmsii. Oenothera 2 7 30: reomyrrhis ar tenera (Campan.). Senecio laciniatus andicola ars Eryngium ER (Compos.). (Umbellif), ZHalenia asclepiadea (Gentian.). Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Margyricarpus setosus (Rosac.). Zufinus Vaccinium-Arten (Eric. ; Nr. 2441, 2455). Bacha- panniculatus (Legum.).. Thibaudia sp. (Eric. ris sp. (Compos. Nr. 2435). Senecio sp. (Com- Nr. 2436). Cavendishia sp. (Eric. Nr. 2442). pos. 2 2440). 4. Charakterpflanze zwischen Steinen an den Bächen: Cortadiria atacamensis (Gram.; durch die ganze Region häufig). Die das Tal begleitenden Höhenzüge gehören nicht mehr zur Hauptkette der Anden, sondern sind derselben vorgelagert oder als Seitenzweige anzusehen. Diese Vorberge aber hüllen sich sehr oft in Nebel: es herrscht hier größere Feuchtigkeit als an gleich hohen Orten der Hauptkette und auch größere Feuchtigkeit als unten am Talboden. Mit der Entfernung von der Hauptkette und der Annäherung an die feuchten Ebenen Amazoniens wächst auf den Vorbergen der Reichtum an Niederschlägen. In Zusammenhang mit diesen averhältnissen steht jene bereits erwähnte Verstärkung der ostandinen Vegetationscharaktere, welche an den Talwänden bei Palca und Huacapistana wahrgenommen wird, sobald man eine gewisse Höhe erreicht hat. Die Flora dieser Regionen soll im folgenden besprochen werden Berge östlich von Palca (von der Paßhöhe der Hauptcordillere ca. 50 km entfernt). Höhenlage 3000—3600 m. Von 3000 m an wird nach oben hin der Graswuchs der Steppe höher und dichter und die Zahl hartlaubiger Formen bei den Sträuchern größer. Geschützte, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXILH, zu S. 249. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus Berge westlich von Huacapistana, bei 2700—2800 m. Buschwald mit Clusia, Podocarpus (vorn rechts), Chusquea usw. 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaöia. 249 feuchte Einsenkungen füllt Gesträuch aus; im übrigen herrscht, einen weit größeren Flächenraum einnehmend, die Grassteppe, welche viele zerstreute Sträucher enthält. ı. Grassteppe. Monocotylen: Bromus lanatus (Gram.). Festuca scirpi- thus chimborazensis (Irid.). Masdevallia uniflora Folia (Gram.). Zuzula sp. (Juncac. Nr. 2474). (Orchid.). Habenaria chloroceras (Orchid.). ( Sisyrinchtum palmifolum (Irid.). Orthrosan- Dicotyle Kräuter: Acaena cylindrostachya (Rosac.). Lupinus (Seroph.). Castilleja fissifolia (Scroph.). Va- sarmentosus (Legum.). Oxalis Phaeotricha. leriana longifolia. Belonanthus as a ale- Oxalis oreocharis (Knollenpflanze). Viola Dom rian.). Cosmos sp. mpos. Nr. a. Loasa macrantha. Be „ sllatem Zalia sp. (Compos. Nr. 2501). ee ®; an (Umbellif.). a umbellat: Calceola pos. Nr. 2506). elliptica (Sceroph.). Veronica kerbpihfoBe Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Rubus coriaceus (Rosac.). Aubus erythro- Bartsia inaegualis (Scroph... Bartsia me- cladus. Rubus megalococcus. Hesperomeles lampyroides. Valeriana virgata. Burmeistera ferruginea (Rosac... Monnina a (Poly- Weberbaueri (Campan.). Liabum pinnulosum gal.). Gaultheria spec. (Eric. 2508). (Compos.) 2. Gesträuch. Monocotylen: arex pichinchensis \Cyp.; Schattenpflanze). Bomarea coccinea (Amaryll.). Zfidendrum frutex ni sp. (Juncac.; Nr. 2476; Schattenpflanze). (Orchid.; 3 m hoch) en Sträucher: Weinmannia parvifolia (Cunon Ti- Desfontainea spinosa (Logan.). Ditassa sp. bouchina virescens (Melast.). Ceratos fen sp. (Aselep.; windend) (Erie. Nr. 2505). Rapanea dependens (Myrsin.). Berge westlich von Huacapistana (von der Passhöhe der Hauptcordillere ca. 60 km entfernt). Höhenlage 2700—3000 m. Oft läßt sich von Huacapistana aus beobachten, daß in jenen Höhen Nebel- massen lagern, auch wenn unten im Tale das Wetter sonnig ist. Von 2700 bis 3000 m wandert man durch üppigen, feuchten, mitunter sumpfigen Buschwald. Die Bäume werden nicht hoch, durchschnittlich 10, seltener ı5 m, und gehören größtenteils zu Arten, die bei Huacapistana oder in anderen Gegenden strauch- förmig wachsen. Nicht nur durch Dicotylen, sondern auch durch Farne (Alsophila) und eine Palme (Ceroxylon utile) ist die Baumform vertreten. Auf- rechte Sträucher und dünnstämmige Kletterpflanzen wuchern in dichtem Gewirr. Unter den letzteren fallen am meisten auf die spreizklimmenden, strauchigen Bambuseen aus der Gattung Chusquea. Eine reiche Flora von Flechten trische Lebensweise erscheinen nicht als durchgreifende Gegensätze, sondern wechseln oft bei ein und derselben Art. Einer der häufigsten Epiphyten ist 250 Dritter Teil. Tillandsia Schimperiana. — Bei 3000 m verschwindet der Buschwald, und es treten nunmehr lockere, niedrige (t m hohe) Gesträuche, Grassteppen und sumpfige Kräuterbestände nebeneinander auf. In den Gesträuchen sind die Ericaceen auffällig zahlreich, und auch viele Sträucher anderer Familien zeichnen sich durch ericoide Tracht aus; außer aufrecht wachsenden finden sich auch einige kriechende; zwischen den Sträuchern bedecken Moospolster (namentlich Sphagnum) und Flechtenbestände den Boden, und andere Flechten (z. B. Us- neen und Alectorien) haften mit fein zerteiltem Thallus wie Schleierfetzen an den Zweigen. Um 3290 m wird die Grassteppe zur herrschenden Formation. Sträucher kommen hier nur noch vereinzelt vor. Sie werden nach oben hin immer seltener und verschwinden bei 3500 m völlig. Die vertikale Gliederung der Vegetation vollzieht sich somit nach ähnlichen Gesetzen wie am Berge Chichanacu über Sandia. Viel stärker aber als dort = 000 m, nebelumschleierter Buschwald, üppiges Gesträuch, das aus schwellenden Moos- und Flechtenpolstern sich erhebt, und kräuterreiche Sümpfe! ı. Buschwald (Region zwischen 2700 und 3000 m). Flechten: Usnea ceratina. Alectoria bicolor (an damicornis. = Leptogium foveolatum (an Stäm- Asten). Physcia leucomelaena (an Ästen). Sticta men und Ästen). Cora favonia. Lebermoose: Aneura Weberbaueri. Scapania or Bertori- Mastigobryum ancistroides. Lepidozia peruviana. 51 Dicotyle Bäume: Weinmannia nebularum (Cunon.). Wein- stroemia sp. (Theac. Nr. 2276). Zaemocharis mannia parvifolia. Brunellia inermis. Tern- sp. (Theac.Nr. 2291). Scheflera euryphylla (Aral.). Dicotyle Sträucher: Piper perareolatum. Fuchsia silvatica (Oenother.). Thibaudia sp. (Ericac. Nr. 2071). Cono- morpha peruviana (Myrsin.). Dicotyle Kräuter: Peperomia-Arten (Piperac.). Viola stipularis. Nertera depressa (Rubiac.). 2. Region zwischen 3000 und 3500 m. a) Gesträuch. Pteridophyten: EEE aureo-nitens (kletternd). Monocotylen: Bomarea Lehmannii (Amaryll.). BDomarea strauchig). Zpidendrum pachychilum (strauchig.). macranthera. Eßidendrum scabrum (Orchid.; Gomphichis goodyeroides (Orchid.; Kraut). Dicotyle Sträucher: Weinmannia Felskii (Cunon.). AMonnina sp. (Eric. Nr. 2055). Teratostema buxifolium callimorpha (Polygal.). Zlex Weberbaueri (Aqui- (Eric.). Gaultheria tomentosa (Eric.). Gaultheria ol.). ZAypericum Weberbaueri (Guttif.). Clusia sp. (Nr. 2086). Disteri fpre sp. (Eric. Nr. 2079). sp. (Guttif. Nr. 2137). Moyrteola sp. (Myrtac.; ie Weberbaueri. Desfontainea parvifolia 64; kriechend). Drachyotum Iycopodioides (Logan.). Diplo ke Lechleri (Compos.). o- Nr. 2 (Melast.). Schefflera Pardoana (Aral.). Thibaudia Diplostephium juniperoideum. b) Grassteppe. Flechten (z. T. auch im Gesträuch): Stereocaulon ramulosum. Cladonia miniata. Cladonia aggregata. FParmelia cervicornis. Cladonia verticillaris. _Cladonia pycnoclada. Bacomyces imbricatus. Verschiedene Moose. Pteridophyten: Famesonia scalaris. Blechnum sachapatense Charakterpflanze). Zycofodium Saururus. Ly- {mit aufrechtem, kurzem, dickem Stamm; häufig, copodium compactum. Monocotylen: Cortaderia columbiana (Gram.). Calama- (Gram.). "Carex pichinchensis (Cyperac.). Ahyn- grostis Humboldtiana (Gram.). Calamagrostis chospora macrochaeta (Cyperae.).. Zriocaulon podophora. Agrostis fulchella (Gram.). Festuca microcephalum. Luzula sp. (Juncac. Nr. 2247 tarmensis (Gram.). Chusguea simplicissima u. 2257). Pferichis galeata (Orchid.). Dicotyle Kräuter: Ranunculus Gusmani. Alchemi As an rasenbildend). Valeriana longifolia. Chap- eulata (Rosac.). Viola nobilis. Oreosciadium talia sp. (Compos. Nr. 2221). Zrigeron hybridus dissectum (Umbellif.). Gentzana Wr wi (Compos.; häufig). Bar gnaphalioides tiana fruticulosa. Gentiana lavradioides.. Ha- (Compos.). lenia bella (Gentian.), Anotis pilifera (Rub.; Dicotyle Sträucher und Halbsträucher (meist wohl auch in den Gesträuchen vorkommend): Hesperomeles cuneata (Rosac.; niederlie- Myrteola vaccinioides. Miconia floccosa (Me- gend). Myrteola oxycoccoides (Myrt ; kriechend). last.). Brachyotum Maximowiczii (Melast.; be- 252 : Dritter Teil. sonders an der oberen Strauchgrenze). Diste- (Seroph.). Bartsia inaequalis. Burmeistera rigma empetrifolium (Eric. ; kriechend). Zer- Weberbaueri (Campan.). Zoricaria Stwebelii (Com- nettya sp. (Eric.; Nr. 2243). Gaultheria sp. pos.). Bacharis genistelloides (Compos.). Diplo- (Erie.; Nr.2245). Vaccinium sp. (Eric.; Nr. 2215). stephium sp. (Compos. Nr. 2224). Symplocos sp. (Nr. 2208). Bartsia Vs c) Sumpfige Plätze. Monocotylen: Dissanthelium supinum ag Sporo- (Cyperae.). Ayris subulata. Puya mitis (Bro- bolus fastigiatus (Gram.). Carex Bonplandii mel.\. Ortärosanihus chimborazensis (Irid.). Dicotyle Kräuter: Alchemilla sp. (Rosac.). Geranium cucul- pan.). Senecio-Arten (Compos.). Zaestadia latum. Rhizocephalum brachysiphonium (Cam- muscicola (Compos.; kriechend). d) Teiche. Jsoötes Lechleri (untergetaucht). Unterhalb Huacapistana findet zwischen ı800 und 1200 m der Übergang von der Ceja zur Montana statt. Diesen Talabschnitt besetzt Gebüsch oder Buschwald; jedoch treten solche Vegetationselemente, deren Entwicklung durch anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt wird, wie Moose, Flechten, Hymenophyllaceen, Baumfarne und Orchideen, weit weniger reichlich auf als in dem oben beschriebenen Buschwald höherer Lagen; überdies beginnt die subtropische Flora der tropischen zu weichen. Hier wachsen: die aufrechten Sträucher Pedicellaria densiflora (Capparid.), Tovaria pendula, Siparuna calo- carpa (Monim.), Inga Pardoana (Leg.), Vismia latifolia (Guttif.), Bixa Orellana, Adenaria floribunda (Lythrac.), Fuchsia silvatica (Oenother.; feuchtschattige Stellen), Schefflera pentandra (Aral.), Psammisia sp. (Eric., Nr. 2151), Haba odorata (Rub.), Tessaria sp. (Compos., Nr.2332; Charakterpflanze auf spärlich bewachsenem Geröll am Flußufer); die windenden Kräuter oder Halbsträucher Bomarca cornuta (Amaryll.) und Gurania eriantha (Cucurb.); die Schattenkräuter Aiphidium album (Haemodor.) und Ziadum pallatangense (Compos.; quellige tellen). 6. Die Osthänge der Zentralcordillere zwischen 9° und 9° 30’ s. Br. (Weg vom Marafontal zum Tale des Rio de Monzon), in der Höhenlage von 3700—ı800 m. Über dem Dorfe Tantamayo (in einem kleinen Seitental des Maranon befind- lich) liegt bei 4000 m die Paßhöhe der Zentralcordillere. Grassteppe, die fast frei von Sträuchern bleibt und nirgends Strauchbestände aufnimmt, bekleidet den amm. An dem Ostabhang erscheinen bei 3700 m, der oberen Grenze der Ceja, plötzlich zahlreiche Arten von Sträuchern. Während des weiteren Ab- stiegs erkennt man die früher besprochene Gliederung in temperierte und sub- tropische Ceja deutlich an der Verteilung der Formationen, der Blattgestalt der Sträucher und an der Flora. Bei 3200 m beginnen die Baumfarne und Aralia- ceen, bei 2500 die Cyclanthaceen (vertreten durch eine niedrige Carludovica), Lauraceen und Marcgraviaceen in das Vegetationsbild sich einzufügen. 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaöa. 253 Obere (temperierte) Stufe (3700—3000 m). Die wichtigsten Formationen sind Gesträuch, Grassteppe und Moor. In höheren Lagen finden sich nur kleine Strauchgruppen, und nehmen die beiden letztgenannten Formationen den. größten Teil des Geländes ein; nach unten hin aber treten diese immer mehr gegenüber dem Gesträuch zurück. Kleine, derbe und schmale Blätter, ferner filzige Behaarung der Blattunterseiten, jungen Zweige, Inflorescenzachsen und Kelche sind Merkmale, die an vielen Sträuchern verschiedener Verwandtschaft wiederkehren. Die Grassteppe hat dichten Wuchs und annähernd Meterhöhe. Die Entstehung von Mooren be- günstigten naturgemäß ausgedehnte horizontale Flächen, z. B. die Umgebung der von Hirten bewohnten Hüttengruppe Carpa (3450 m). Von Sträuchern enthält das Moor nur wenige Arten; eine aber, Aypericum laricifolium, zeigt sich stellenweise in ungeheurer Individuenzahl. Bei Carpa sammelt sich in den Mooren das Wasser zu kleinen Seen, umsäumt von Juncus-Beständen, welche bis an die Uferlinie reichen. Felsmassen treten nur in geringem Umfang zu- tage. Die Flora der oberen Ceja ist sehr reich an Flechten (namentlich Usneen und verwandten Strauchflechten sowie C/adonien), Moosen (besonders Sphagnum- Arten) und Ericaceen. Flechten und Moose gedeihen am besten in den Ge- sträuchen, wo sie teils auf dem Boden üppig wuchern, teils an Stämme und Zweige sich heften, und in den Mooren. Höhere Lagen der oberen Ceja erinnern einigermaßen an Heidelandschaften. — Zur Beurteilung des Klimas sei darauf hingewiesen, daß ich in Carpa am Morgen des ı2. Juli 1903 starke Reifbildung beobachtete, Pfützen und feuchte Erde hartgefroren fand. ah) Gesträuch. Viele Flechten und Moose. Monoeotylen: Bomarea Engleriana a windend). mentosa (windend). Bomarea coccinea (Schatten- Bomarea glomerata (winden Bomarea to- pflanze). Zpidendrum frutex (Orchid.). a frechte, Eye Sträucher: Berberis Lobbiana. Ribes elegans (Saxi- Nr. 3374%). Vaccinium sp. (Erie.; Nr. 3374). frag... Zscallonia resinosa (Saxifrag.). cal- Ganiheri-Anen (Eric.; Nr. 3370, 3377, 3379). lonia corymbosa. Weinmannia sp. (Cunon.). Rafanea dependens nn Symplocos . Polylepis serrata (Rosac.). Hesperomeles fer- Bi incana od. verw. (Logan.). Solanum. ruginea (Rosac.). u conferta (Polygal.). sp. (Nr. 3310). ee Lobbiana (Solan.). Maytenus con de (Celastr.). Zypericum la- Valeriana Tessendorfiana (Halbstr.). Centro- ricifohium (Guttif.). a sp.. (Nr. = I pogon macroca a (Campan.). Centropogon Miconia alpina (Melast.). Miconia grisea. Mi- Weberbaueri. Bacharis sp. (Compos. Nr. 3330). conia neriifolia. Miconia fruticulosa. T' each Gynoxys sp. en Nr. 3338). Ziabum sagit- echinata (Melast.). Drachyotum Bee tatum (Compos.). RER sp. Compos. (Melast.) u. a. een Oreopanax Nr. 3360). Diplostephium sp. (Nr. 3363). aquifolium (Aral). Ceratostema sp. (Erie.; Kletternde dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Mühlenbeckia ._ Berner win- u (rankend). Viola arguta (spreizklim- dend). Rubus Web ri (Rosac.; kriechend Fuchsia scandens (Oenother.; spreiz- oder spreizklimmen = aber ER ea Cacalia sp. Kante Nr. 3331). (kriechend oder spreizklimmend). Passiflera 254 Dritter Teil. Dicotyle Epiphyten: Fuchsia longiflora (kleiner Strauch). Parasiten: Verschiedene Loranthaceen. (Phrygilanthus- und Dendrophthora-Arten.) Grassteppe. Festuca distichovaginata (Gram.). Calamagrostis rigida (Gram.). ARhynchospora Ruiziana (Cyper.). Azorella laxa (Umbellif.). Moor. Flechten und Moose (besonders Sphagnum). — Pteridophyten: Lycopodium sp. Monocotylen: Festuca distichovaginata (Gram.; häufig). quea depauperata (Halbstr.). Scirpus inundatus Neurolepis acuminatissima (Gram. ; Halbstrauch). (Cyperae.). Ahynchospora macrochaeta (Cype- Chusquea spicata (Gram.; kleiner Strauch). Chus- rac.).. Puya laccata (Bromel.). Dicotyle Kräuter: Ranunculus Raimondii,. _Alchemilla sp. Weberbaueri. Valeriana longifolia. Belonan- (Rosac.).. Gunnera pilosa (Halorhag.). Azo- thus sp. (Valerian.). Ahizocephalum brachysi- rella cladorhiza (Umbellif.). Gentiana prostrata. Phonium (Campan.; rasenbildend). Zucilia urisia chamaedryfolia (Scroph.; kriechend). conoidea (Compos.; rasenbildend). Ourisia Pratioides (kriechend). Valeriana Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Hypericum laricifolium (Guttif.; sehr häu- Pseudolycopodium (zwergig). Valeriana ledoides fig). Gentiana ericothamna (zwergig). Gentiäna (Halbstrauch). Felsenpflanzen: Cortaderia aristata (Gram.). Bomarea fli- (Orchid.). Odontoglossum revolutum (Orchid.). eaulis (Amaryll.; schattige Stellen). Zfidendrum Pachyphyllum Pasti (Orchid.). Alchemilla ga- gramineum (Orchid.). Zfidendrum monzonense Zioides (Rosac.). Untere (subtropische) Stufe (3000—1800 m). von Sträuchern, nur hier und da, namentlich an eingesenkten Stellen, kleine Bäume aufnehmend; diese gehören größtenteils zu Arten, die anderwärts als Sträucher entwickelt sind. Während in der lederartigen oder doch derben Konsistenz, welche das Laub der meisten Holzgewächse charakterisiert, eine Übereinstimmung mit der oberen Stufe zum Ausdruck kommt, ist der Umfang der Spreiten durchschnittlich größer als dort, ferner dichte Behaarung der Blätter und Achsenteile seltener. Flechten und Moose (viel Sphagnum) wachsen auch hier massenhaft auf dem Boden und an den Zweigen. Unter den Siphono- gamen-Familien fallen insbesondere die Melastomataceen durch große Arten- und Individuenzahl auf. Gehölz-Flora: . Viele Flechten und Moose 2. B. Cladonia bellidiflora und Sphagnum-Arten. We ne ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 255 Pteridophyten: Trichomanes lucens. Alsophila sp. (Baumfarn; Nr. 3389). Monocotylen: Arundinaria setifera (Gram.; strauchig). (Eriocaul.; offene Stellen, steinige Erdblößen Geonoma sp. (Palm.; Nr. 3552). Carludovica sp. am Rande des Weges). Guzmannia brevispatha ee Nr. en schief ed ım (Bromel.; Bodenpflanze), Smilax sp. (Liliac.; anger Stamm). 'hilo ron densivenium Nr. 3400, 3543; kletternd). E kletternd). eu Kesifolias ius Gymnosperme und dicotyle Holzgewächse (Sträucher, wenn nicht anders angegeben): a) Nicht kletternde: Podocarpus oleifolius er Hedyos- (Guttif.). Myreia acuminata (Myrtac.). Myrcia M; dic, mum Sp. ee: Nr. 3388). ee platycaula. yrcia dictyoneura. _Miyrteola Punctatum (Loranth.; nicht ect n. rsea Weberbaueri (Myrt.; kriechend). ZTibouchina crassifolia (Laurace.; Diem, 6 m hoch). ki asperifolia (Melast.). Miconia lugubris (Melast.). cardinalis (Laurac.). Ocotea amplissima. Ocotea Miconia Weberbaueri. Miconia densi oe ia. Mi- monzonensis. Escallonia sp. (Saxifrag.; Nr. 3410; conia crassistigma. Miconia monzoniensis. Mi- aum, 6 hoch). BDrunellia Weberbaueri. conia atrofusca. Graffenrieda foliosa Melast,) Weinmannia subsessiliflora (Cunon.). Wein- Schefflera Weberbaueri (Aral... Schefflera mon- mannia elatlantha. a Weberbaueri zonensis. Gaultheria sp. (Erie.; Nr. 3402). 7hi- (Rosae.). Oxalis dolichopoda. BMonnina Rui- baudia sp. (Eric.; Nr. 3542). regen Hum- siana (Polygal.). = onnina erdinleejehd. lex boldtii (Eric.). Bajaris n ar Nr. 3419). microsticta (Aquifol. Norantea magnifica Symbolanthus calygonus (Gen ha: 's olanum Sp. (Maregrav.). 7 TE sp. (Theac. Nr. 3408). (Nr. ). Palicourea Fr (Rub.). 3399) Fresiera-Arten B. F. canescens (Theac.), Cinchona stenosiphon (Rub.). Gynoxys sp. Haemocharis = a Clusia-Arten (Compos. Nr. 3534). b) Kletternde: Passiflora ge (rankend). ZAi- klimmend). Gyroxys-Arten (Comp.; windend; baudia Harmsiana (Erie.; spreizklimmend). Nr. 3397, 3404). Mikania parvicapitulata Siphocampylus angustifliorus (Campan.; spreiz- (Comp.; windend). Serecio sp. (Comp.; spreiz- klimmend). Siphocampylus floribundus (spreiz- klimmend; Nr. 3409). Dicotyle Kräuter: _ Viola truncala (offene Stellen). Parasiten: Loranthaceen (z.B. Aötanthus Paxianus). Auf den Vorbergen im Osten der Zentralcordillere tragen die Gipfel- regionen ebenfalls Ceja-Vegetation, und diese reicht hier weiter abwärts als dort. So wird südlich von der Ortschaft Monzon ein Berggipfel zwischen 1600 und ıgco m auf der einen Seite von reiner Grassteppe, auf der andern aber von weit ausgedehntem, ununterbrochenem Hartlaubgehölz eingenommen, welches dem soeben beschriebenen ähnlich ist und u. a. folgende Pflanzen birgt: Gymnogramme ÖOrbignyana (kletternder Strauch, Sowuroudea swaveolens (Marcgrav. Farn). Stenospermatium flavescens (Arac.). Ste- Strauch. Cl/ehra sp. (Nr. 3511; Strauch). nospermatium crassifolium. nthurium Lech- Cavendishia sp. (Eric.; Nr. 3518; Strauch). lerianum (Arac.; kletternd). Pitcairnia frutice- Psammisia sp. (Erie.; Nr. 3510; spreizklimmen- torum (Bromel.; bodenbewohnend). Zeeremis der Strauch). Gaultheria sp. (Eric.; Strauch, coarctata (Liliac.). Prunus pleonantha (Rosac.; Nr. 3519). 256 Dritter Teil. An der Zentralcordillere selbst schaltet sich von 1800— 1200 m eine Über- gangsregion zwischen Ceja und Montafia ein, besetzt von Gebüsch, in dem kleine oder mittelgroße, 15—20o m hohe Bäume sich mit Sträuchern mischen. In diese Formation treten echt tropische Typen wie Palmen, Cyclanthaceen, Musaceen und Cecropien bereits mit erheblicher Individuenzahl ein. Hartlaubig- keit der Holzgewächse ist eine verbreitete Erscheinung, aber weniger häufig als in den über 1800 m liegenden Gehölzen. Holzlianen — allerdings nur dünnstämmige — reihen sich unter die wesentlichen Formationselemente. Die Flechten- und Moos-Vegetation wird dürftiger, unauffälliger. Zur Flora dieser Gehölze gehören: Pteridophyten: Schizaea elegans u.a. Monocotylen: Einige Palmen und Cylanthaceen (Carlu- (Orchid.; bodenbewohnendes Kraut), Zpiden- dovica),. Anthurium monsonense (Arac.; mit drum Weberbauerianum (Orchid.; Epiphyt). kurzem, schief aufsteigendem Stamm). Zeli- Sobralia dichotoma (Orchid.; hoher Strauch). conia sp. (Musac. Nr. 3558). S, tenoptera acuta Dicotyle Sträucher: Hedyosmum racemosum (Chloranth.). Pider last). 7ibouchina oxypetala (Melast.). Clethra sciaphilum. Godoya obovata (Ochnac.). 2e- sp. (Nr. 3567). Cinchona sp. (Rubiac. Nr, 3554). gonia sp. (Nr. 3556). Miconia drevistylis (Me- Palicourea latifolia (Rubiac.). Dicotyle Bäume: ; Guatteria coeloneura Anon.). Nectandra robusta (Melast.). Ladendergia magnifolia (Rub.). acutifolia (Laurac.). Tapirira micrantha (Ana- Viburnum Weberbaueri (Caprifol.). card.). Zlex villosula (Aquifol.). Calyptrella Parasiten: Loranthaceen (z. B. Oryetanthus spicatus). 7. Westliche Andenhänge bei San Pablo (ca. 7° 10’ s. Br.). Höhenlage 2200—2700 m. Die Zahl der Pflanzen ostandiner Verwandtschaft ist gering. Man kann hierzu rechnen: Zugenia Weberbaueri, Hesperomeles Ferruginea, Viola arguta, ’ , ausgesprochen xerophilen Pflanzenwuchs. 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaüa. 257 Grassteppe mit bald zerstreuten, bald zu kleinen Beständen vereinigten Sträuchern. Höhenlage 2400—2700 m. Kräuter: Selaginella radiata. Poa sp. (Gram.). Guttif.). Degonia-Arten (z. T. an felsigen Stel- Mühlenbergia peruviana (Gram.). a len). Microcala quadrangularis (Gent.). Cal- cenchroides (Gram.). Bomarea edulis (Amaryll.; ceolaria utricularioides (Scroph.). Calceolaria windend). Dioscorea sp. (Nr. 3834; ee delicatula. se alpina (Acanth.). Galum Peperomia galioides (Piperac.). Alchemilla apha- Ferrugineum (Rub.). Galinsoga unxioides (Comp.). noides (Rosac.). dee Peruvianum (Leg.). Liabum aa (Comp.). Faegeria hirta Vicia andicola (Leg.; rankend). Zathyrus sti- (Comp). 7agetes sp. (Comp.; Nr. 3841 Dularis (Leg.; Aha; Ahern canaden Halbsträucher und Sträucher: Piper Mohomoho. Embothrium grandi- Cuphea serpyllifolia (Lythrac.; zwergig, oft Horum (Proteac.).. Mühlenbeckia tamnifolia niederliegend). Zugenia Weberbaueri (Myrt.). (Polygon.; windend). ARubus floribundus (Ro- Rapanea sessiliflora (Myrsin.). Salvia- Arten ac... Dalea nova (Legum.). Lufinus muta- (Lab.). Calceolaria ramosissima (Scroph.). bilis (Legum.). Monnina crotalarioides (Polygal.). dens sp. (Compos. Nr, 3812). Enge und feuchte Felsschlucht zwischen 2200 und 2400 m, be- wachsen mit einem Gemisch aus Kräutern und Sträuchern. Kräuter: Poa infirma (Gram.). " Calamagrostis pla- (Ranune.) Silene sp. (Caryoph. Nr. 3861). rifolia (Gram.‘. Melica sp. (Gram. Nr. 3864). Stellaria sp. (Caryoph. Nr. 3878) Bowlesia Bromus sp. (Gram.). Setaria imberbis (Gram.). Palmata (Umbellif.). Spananthe panniculata Pitcairnia pungens (Bromel.). 7illandsia A (Umbellif). Browallia sp. (Solan ) tensis (Bromel.). EEE encolea (Comm Valeriana elatior. Astrephia chaerophylloides lin). Commelina fasciculata. Cypella sp. it), (Valerian.). Ziabum sp. (Compos. Nr. 3876). Dioscorea sp. (Nr. 3852). Anemone.helleborifolia Hieracium sp. (Compos. Nr. 3868). Halbsträucher und Sträucher: Hesperomeles ferruginea (Rosae.). Indigo- Jolia (Polemon.). Heliotropium submolle (Bor- Jera laxa (Legum.). Astragalus Weberbaueri rag.). Bartsia mutica (Seroph.). Verbesina sp. (Legum.). Zuphorbia sp. (Nr. 38 Tola (Compos. Nr. 3883). Bidens sp. (Compos. arguta. Miconia chrysanthera Melast.), Cono- Nr. 3857). Stevia pabloensis (Compos.). morpha pyramidata (Myrsin.). Cantua querei- - Westliche Andenhänge bei San Miguel (eine halbe Tagereise nord- nordwestlich von San Pablo). Höhenlage: 2600—3000 m Hier machen sich ostandine Charakterzüge der Pflanzendecke weit deut- licher geltend als bei San Pablo. Mit üppiger, einigermaßen an nordische Bergwiesen erinnernder Grassteppe wechseln dichte, immergrüne Strauch- bestände, die sich nicht selten, so z. B. am Wege nach Hualgayoc, über große Flächen ausdehnen. Bei 3200—3300 m enden diese Gehölze Die Sträucher stehen jetzt nur noch vereinzelt in der Grassteppe und verschwinden schließlich ganz aus derselben. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 17 258 Dritter Teil. Grassteppe. Kräuter: Andropogon sacharoides (Gram.). Andro- gium stellatum (Umbellif.). Gentiana umbel- Dogon sp. verw. A. Schottii. Sporobolus indicus lata. obelia tenera (Campan.). Cosmos sp. ram.). estuca lorica ca (Compos. Nr. 3913). Onoseris glandulosa (Com- muralis. Lathyrus magellanicus (Legum.). Zryn- pos.). Sträucher: Calceolaria argentea (Scroph.). Gesträuch. Moose und Flechten. Kräuter: Viele Farne. Stelis attenuata (Orchid.). Hydrocotyle Urbar.ıana {Umbellif.; kriechende Viola sp., (Nr. 3947; verw. Viola argula). Schattenpflanze). Sträucher: Chusquea sp. (Gram.; häufig). Zpidendrum an Bächen). Fuchsia ampliata (Oenother.). brachyphyllum (Orchid.). Zomatia obligua (Pro- Gaultheria tomentosa (Eric), Fochroma gran- e.). Siparuna umbelliflora (Monim.). Zscal- diflorum (Solanac.). Zamourouxia subincisa lonia resinosa (Saifr)., Aubus floribundus (Scroph.). Aphelandra cirsioides (Acanth.). (Rosae.; spreizklimmend). Prunus Brittoniana Viburnum fur (Caprif,). Bacharis sp. (Com- (Rosae.), Adutilon umbellatum (Malv.). Hype- pos. Nr. 3891 u. 3892). Barnadesia Felski ricum laricifolium (Guttif.). Passiflora cum- (Compos.). balensis (rankend). 7ibouchina cymosa (Melast.; Parasiten: Loranthaceen (z. B. Antidaphne viscoidea und Aötanthus coriaceus) und eine Balanophoracee (Nr. 3950). Y g. Westabhänge der Anden um 6° 40’ s. Br., am Wege von Hualgayoc nach Chiclayo. Von den Bergen im Westen der Stadt Hualgayoc in das Tal des Rio Chancay hinabsteigend, gelangt man aus der reinen Grassteppe, welche die höchsten Kämme bedeckt, bei 3600 m in eine Region, woselbst jene von niedrigen Strauchbeständen unterbrochen wird; als charakteristische Eigentümlichkeit der letzteren trifft man bei vielen Sträuchern, insbesondere bei Ericaceen, Me- lastomataceen (z. B. Brachyotum-Arten), Myrtaceen und Hypericumlaricifolium kleine, derbe Blätter. Bei 3200 m, stellenweise erst bei 3000 m, beginnt üppiger, sehr feuchter Buschwald. Dieser nimmt ausgedehnte unbewohnte Flächen ein und heißt in der Umgebung der Häusergruppe Chugur, wo ich seine Vege- tation untersuchte, »Montafia de Santa Rosa«. Zu den häufigsten Waldbäumen gehört Podocarpus oleifolius, unter dem Namen saucecillo als bestes Werkholz im ganzen Departamento bekannt; seine Stämme werden bis 20 m hoch und bis ı m dick; übrigens entwickelt sich dieser Podocarpus hier sowohl wie in andern Gera auch in Strauchform. Auch Ocotea architectorum, »roble blanco « genannt, ist ein hoher Baum und liefert ein brauchbares Holz. Wäh- rend das sub der Bäume meist derbe Konsistenz zeigt, finden sich unter 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaöa. 259 den Sträuchern, welche das dichte Dnlechols zusammensetzen, viele dünn- blättrige Formen. Flechten, Moose, Selaginellen, Farne und siphonogame Schattenkräuter bilden am Boden die unterste Vegetationsschicht. Die Lianen, meist spreizklimmende Sträucher, werden nur durch dünnstämmige (bis daumen- starke) Formen vertreten. Eine reiche Epiphytenflora von Flechten, Moosen, Farnen, Tillandsien und Orchideen lebt auf den Zweigen. Flora des Buschwaldes bei Chugur zwischen 2700 und 3000 m. Flechten: Peltigera-Arten (bodenbewohnend). Epiphytische Usnea-, Stictina- und Leptogium-Arten. Moose: Sphagnum u. a. als Bodenbewohner und Epiphyten. Pteridophyten: Cyathea sp. (Baumfarn; Nr. 4074). Bodenbewohnende und epiphytische Farne. Selaginella-Arten. Monocotylen (exkl. Epiphyten): Chusguea sp. (Gramin.; spreizklimmend). Eine Palme (wahrscheinlich Ceroxylon sp.). Anzhu- rium sp. (Arac.; Nr. 4080; kletternd). Gymnosperme und dicotyle Bäume: Podocarpus oleifolius \Taxac.). Ocotea ar- baueri (Meliac.). C/usia sp. (Guttif. Nr. 4103). chitectorum (Laurac.). Weinmannia nebularum Cinchona-Arten (Rub.). (Cunon.; auch als Strauch). Guarea Weber- Dicotyle Sträucher: Hedyosmum scabrum (Chloranth.). Sıpa- sp. (Oenother.; Nr. 4097; spreizklimmend). Ra- runa er (Monim.). Bocconia frutescens (Pa- panea een (Myrsin.). Salia sp. (Lab.; Polylepis arg (Rosac.). Monnina Nr. 4077). Aßhelandra riet: (Acanth.). scandens (Polygal.). Centradeniastrum roseum, Hamelia Kae (Rub.). Yurgia sp. (Compos.; iconia rubens u. a. Melastomataceen. Fuchsia Nr. 4083; spreizklimmend, häu eg Dicotyle, bodenbewohnende Kräuter: Loasa carnea. Begonia-Arten. Gunnera Plosa (Halorhag.; besonders an Bächen). Epiphytische Blütenpflanzen: Tillandsia maculata (Bromel.). Cranichss angustatum (Orchid.),. Zpidendrum en multiflora (Orchid.). Stelis angustifelia (Or- hachis (Orchid.). Zfidendrum Scuteli Epi- chid.). Pleurothallis trackysepala (Orchid.). dendrum geminiflorum. Telypogon pulcher (Orchid.). Odontoglossum Parasiten: Loranthaceen (z. B. Antidaphne viscoidea). 10. Westabhänge der Anden um 6° 30, am Wege von Chota nach Chiclayo. Als ich von Sta. Cruz (Dep. Cajamarca, Prov. Hualgayoc) an der nördlichen Talwand des Rio Chancay aufwärts wanderte, beobachtete ich bei 2600 m Seehöhe einen überaus schroffen Vegetationswechsel: an Stelle der lockeren, 17* 260 Dritter Teil. westandinen Xerophyten-Vereine erschienen plötzlich Gesträuchgruppen mit Ceja- Typen, mit Araliaceen, Melastomataceen usw. Mein Weg führte dann durch immergrünes Gehölz, das sich über die Bergrücken im Westen der Ortschaft Huambos (Dep. Cajamarca, Prov. Chota) ausbreitet und die Höhenlage zwischen 2600 und 3000 m einnimmt. Die Sträucher überwiegen entschieden, und die sehr zerstreut auftretenden Bäume bleiben niedrig. Derbes Laub der Holz- pflanzen, großer Reichtum an Flechten, Moosen und epiphytischen Blüten- pflanzen, namentlich Orchideen, sind tonangebende Merkmale dieser Formation. Zwischen 3000 und 3200 m verliert das Gehölz an Höhe und Flächenaus- dehnung, und beginnt ein Wechsel von Grassteppe und niedrigen, kleinblättrigen Strauchgruppen. Über 3300 m ragen die Berge in dieser Gegend kaum inaus. Flora des Hartlaubgesträuchs westlich von Huambos, zwischen 2600 und 3000 m. Viele Moose und Flechten, teils bodenbewohnend, teils epiphytisch. Viele Farne, auch baumförmige. Monocotylen (exkl.: Epiphyten): Chusquea sp. (Gram.; strauchig, spreizklimmend). Bomarca cumbrensis (Amaryll.; windend). Elleanthus flavescens (Orchid. , strauchig). Dicotyle Holzgewächse (wenn nicht anders angegeben, Sträucher): Hedyosmum scabrum (Chloranth.). Myrica gillaris (Melast.). Miconia buxifolia. Miconia Weberbaueri. Emöothrium grandiflorum (Pro- alypifolia. Brachyotum racemosum (Melast.). teac.). Gaiadendron punctatum (Loranth.; nicht Oreopanax Candamoanus (Aral.). Orcopanax sp. parasitisch). Berberis conferta. Siparuna sp. verw. O. Pavoni. Macleania alpicola (Eric.) (Monim.). Zersea corymbosa (Laurac.; auch u. a. Ericaceen. ARapanca elskii (Myrsin.). als kleiner Baum). Bocconia frutescens (Papav.). Desfontainea sp. (Logan.). Calceolaria Pavoni Weinmannia nebularum (Cunon.). Polylepis mul- (Seroph.; Halbstrauch). Zeeremocarpus longi- tijuga (Rosac.). Hypericum laricifolium (Guttif.). Aorus ‚(Bign.; rankend, hoch emporsteigend). Clusia sp. (Guttif. Nr. 4158). Miconia asper- Bacharis sp. (Compos. Nr. 4165 u. 4167). Dicotyle Kräuter: Picia Leyboldii (Legum.; rankend). Zoasa Weberbaueri. Pinguicula sp. (Lentibul.; Nr. 4188; offene Stellen). Epiphytische Blütenpflanzen: Tillandsia aurantiaca (Bromel.). Epiden- Masdevallia longiflora (Orchid.). Stelis reflexa d (Orchid.). leu drum gastrochilum (Orchid.). Zfidendrum der- hid.) rothallis verruculosa (Orchid.). matanthum (halbstrauchig). Zpidendrum macro- Orchidotypus muscoides (Orchid.). Centropetalum gastrium. Oneidium acinaceum (Orchid.). nigro-sinatum (Orchid.). Parasiten: Loranthaceen. Buschwald, an den von Chugur erinnernd, aber weniger feucht und üppig; findet sich auch am Wege von der Küstenstadt Chepen nach Cajamarca unter 7° ı0' s. Br. bei 2900—3000 m Seehöhe. Wie bei Chugur vermittelt über 3200 m der Wechsel von Grassteppe und niedrigem, kleinblättrigem (aus Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel AXIV, zu S. 261. A. Weberbauer, phot, Interandines Gebiet Nordperus: Tal des Flusses Llaucän unterhalb Hualgayoc, bei 3000 m. Chusquea polyclados Pilger. 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montana. 961 Berberis, Monnina sp., Hypericum larıcıfolium, Melastomataceen, Ericaceen usw. zusammengesetzten) Gesträuch den Übergang zur reinen ERROR ır. Interandines Tal des Flusses Llaucän bei Hualgayoc, zwischen 2700 und 3600 m. Von 3400 bis 3600 m überzieht den Boden eine Grassteppe, die vereinzelte Sträucher oder kleine Strauchgruppen enthält; mit zunehmender Höhe werden diese Holzgewächse seltener. Zwischen 2700 und 3400 m ist geschlossenes, immergrünes Gesträuch die ausgedehnteste Formation; stellenweise weicht es einer von Sträuchern durchsetzten Grassteppe. Tnter 2700 m bleiben die Gesträuche in der Nähe der Wasserläufe; im übrigen lockert sich die Pflanzen- decke und wird zu einem Gemenge von Gräsern und andern Kräutern sowie von Sträuchern, unter denen viele regengrün zu sein scheinen. Region zwischen 3000 und 3400 m. Monocotylen: Chusquea polvclados (Gram.; Strauch). cescens (Amaryll.). Masdevallia amabilis (Orchid.: Zuzula sp. (Juncac. Nr. 4025). Bomarea glau- Felsen). Dicotyle Halbsträucher und Sträucher: Hesperomeles ferruginea eh Dalea nea dependens (Myrsin.). Salvia sp. (Labiat en (Legum.). Oxalis fruticetorum Nr. 4029; Halbstrauch). Arcythophyllum ericoides spre albst Rare Coriaria thy- (Rub.). Sipkocampylus Weberbaueri (Campan.) ae. Brachyotum aan (Melast.). Rapa- 2 5 o B & ® = Dicotyle Kräuter: M: (Caryophyli.; Nr. 4015 ; Fels) Humboldtii. Trichocline peruviana (Compos.). rer: surychlamys (Crssul;; Fels). Viola Senecio laciniatus (Compos.). Region zwischen 3400 und 3600 m. Pteridophyten: Polystichum pyenolepis (im Schatten von Sträuchern). Gleichenia simpiex. Monoecotylen: Carex seditiosa (Cyperac.; sumpfige Stellen). Zterichis Weberbaueriana (Orehid.; mit knollig verdickten Wurzelfasern _ . Dicotyle Halbsträucher und Sträucher: caena ovalifelia (Rosac.; kriechender rum (Melast.). Disterigma empetrifolium (Eric.; aan, im Schatten von Sträue ern). Mi- kriechend). Bejaria caxamarcensis (Erie.). eonia vaccinioides (Melast.). Drachyotum aspe- Bacharis sp. (Compos. Nr. 4001 u 4003). Dicotyle Kräuter: Geum feruvianum (Rosac.; zwischen Sträu- nica ae u ; Hg Stellen). chern auf sumpfigem Boden). Asorella_cla- Erigeron (Co 004). Leuceria a (Umbellif.; .; 3600—3700 m). Gentiana Stuebelii PER en gnaphalioides Gentiana arenarioides. Gentiana (Comp.). FERIEN Bartsia mutica (Seroph.). Vere- k 262 Dritter Teil. ı2. Auf den Höhenzügen, welche im Westen und Osten das Tal des Maranon begleiten, | fand ich, zwischen 6° 30° und 7° s. Br. und in der Höhenlage von 2500 bis 3400 m, an vielen Stellen immergrüne Gehölze zusammen mit Grassteppe und im allgemeinen die erstgenannten Formationen vorherrschend. Sie waren bald Gesträuche, bald Buschwälder, und ähnlich denjenigen, die wir bei San Miguel, Chugur und Huambos kennen lernten. Umfangreiche Gehölze dieser Art trifft man ferner im oberen Utcubambatale, wo zwischen 2700 und 3300 m Grassteppe und baumarmes Gesträuch, zwischen 2500 und 2700 m prächtiger Buschwald mit 30 m hohen Bäumen, Baumfarnen, kletternden Araceen nebst andern Lianen und vielen Epiphyten sich an den Abhängen ausbreiten. Auch die Berge im Süden der Stadt Chachapoyas sind zwischen 2500 und 2600 m von derartigen Gehölzen bedeckt. 13. Die Höhen östlich von Chachapoyas. Der Weg, welcher Chachapoyas mit Moyobamba verbindet, steigt aus einem kleinen, östlichen Seitentale des Utcubamba naeh den Hütten von Mo- linopampa, dem Tambo Ventilla und zum Passe Piscohuaniuna (3540 m), der am Rande der Zentralcordillere liegt; hier beginnt ein längerer Abstieg. Unter- halb Molinopampa erstrecken sich die immergrünen Gehölze der Ceja-Zone bis 2000 m, somit weiter abwärts als in den bisher betrachteten westlicheren Teilen Nordperus. wischen 2000 und 2600 m überwiegen die Gehölze, teils Gesträuche, teils (häufiger) Gebüsche und Buschwälder. Dazu gesellen sich Moore und Grassteppen, beide mit vereinzelten Sträuchern, und auf ebenem, von Bächen durchzogenen Gelände ziemlich umfangreiche Teppichwiesen. Bei 2600 m gelangt die Grassteppe zur Vorherrschaft. Sie beherbergt zerstreute oder zu kleinen Gruppen vereinte Sträucher, die nach oben hin immer seltner werden. Indessen bietet jene Gegend nicht überall dieselbe Verteilung von Gehölz und Grassteppe wie an dem von mir begangenen Wege: in der Ferne sah ich breite Gehölzstreifen bis gegen 3400 m an den Abhängen sich hinaufziehen. a) Flora zwischen 2000 und 2600 m: Buschwald mit vielen Bäumen. Viele Moose und Flechten. Pteridophyten: Viele Farne, auch baumartige. Monocotylen: Ceroxylon sp. (Palm.; hoher Baum). Dicotyle Sträucher: Piper cabellense. imys granatensis dend). Aydrangea peruviana (windende Holz- (Magnol.). Siparuna saurauiifolia (Monim.). liane), Siyrax Weberbaueri. Mutisia sp. (Com- Hydrangea Felskii (Saxifrag.; anscheinend win- pos.; Nr. 4383; rankend, hoch emporkletternd). Weberbauer Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXV, zu S. 262. A. Weberbauer, phot. nterandines Gebiet Nordperus: Molinopampa, östlich von Chachapoyas, bei 2500—2700 m. Buschwald mit Palmen (Ceroxylon) und Baumfarnen. ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaäa. : 263 Dicotyle Bäume: Cinchona-Arten u. a. Viele Epiphyten. Parasiten: Loranthaceen (z.B. Phrygilanthus eugenioides). Gebüsch mit wenigen und kleinen Bäumen. Viele Moose (z. B. Aneura trichomanoides, Leioscyphus guitoensis) und Flechten. Pteridophyten: Viele Farne. Zycopodium pruinosum (spreizklimmernder Strauch). Monocotylen (exkl. Epiphyten): Chusgquea straminea (Gram.; spreizklimmernder Strauch). Dicotyle Sträucher: Pilca suffruticosa (Urtie.). Miconia du- Brachyotum en Fuchsia dolichantha metosa (Melast.). Miconia nigricans. Miconia (Oenother.). Solanum sp. (Nr. 4407; wurzel- Radula. Brachyotum Weberbaueri (Melast.). kletternder ee Epiphyten: Tillandsia complanata (Bromel.) u. a Parasiten: Loranthaceen (z. B. Dendrophthora Urbaniana). Gesträuch. Viele Moose, Flechten und Farne. Monoeotylen: Maxillaria acuminata (Orchid.). Dichaca arbuscula (Orchid.). Oncidium Weberbauerianum (Orchid.). Dicotyle Sträucher: Hedyosmum sp. (Chloranth. Nr. 4353). Ocozea Axinea nitida (Melast... Schefflera Mathewsii Ferruginea (Laurac.). Persea boldiifolia (Laurac.‘ (Aral). 7hibaudia sp. (Eric. Nr. 4339). 7%i- Rubus Lechleri (Rosae.; een end). Sex baudia sp. (Nr. 4374). Gaultheria sp. (Eric.; guitensis (Aquifol.).. Z/aemocharis speciosa Nr. 4362). Vaccinium sp. (Erie.; Nr. 4347). (Theac.). Zernstroemia sp. age eac. Nr. 4357). Conomorpha laeta (Myrsin.). Symplocos bogo- Freziera nn a (= Lettsomia lanata Ruiz & Pav.; tensis. Lade ia coriacea (Rub.). Arcytho- ter baumförmig und bis 6m hoch). 2 iaened an 2: (Rub.). Zupatorium Weber- ; Theae.; Clusia sp. Gatif Nr. 4336 u. 4340). Miyrteola p Bas ER (Compos. Nr.4333) microphylla (Myrt.). Myrcia heliandina (Myrt.). Sohieio sp. u Mr: 4344). M o0r. Flechten: Cladonia miniata u. a. Moose: Sehr viel Sphagnum. Pteridophyten: Dicksonia Br: (kleiner Baumfarn mit ı m hohem Stamm). Zycofodium vestitum. Lyco- PDodium sp. (Nr. 439 264 Dritter Teil. Monocotyle Kräuter: Carex Bonplandii (Cyperac.). Khyncho- Jolius. Funcus sp. (Nr. 4381). Eceremis coarctata spora glauca (Cyperac.). Xyris subulata. Syn- (Liliae.). Bomarca cruenta (Amaryll.). Zurmannia gonanthus nitens (Eriocaul). Paepalanthus sp. (Nr. 4341; häufig). Stuebelianus (Eriocaul.). Paepalanthus Plani- Dicotyle Kräuter: Halenia Weddeliana (Gentian.). Utricularia sp. (Lentibul. Nr. 4342). . Zrigeron crocifolium (Compos.). Dicotyle Sträucher: Hypericum mexicanum (Guttif.). Brachyotum Iycopodioides (Melast.). Clethra sp. (Nr. 4378). Bacharis sp. (Comp, Nr. 4382). b) Flora der Grassteppe zwischen 2600 und 3500 m. Monocotylen: Chusquea : Weberbaueri (Gram.; Strauch, gruppen). Zfidendrum saxicolum |Orchid.; 2 m hoch, häufig, Charakterpflanze um 3400 m). zwischen Steinen). Apidendrum tolimense (Halb- Paepalanthus pilosus (Eriocaul. ; rasenbildend strauch). Oncidium aureum (Orchid.; zwischen am Rande kleiner Strauchgruppen). BZomarea Steinen). Pachyphyllum capitatum (Orchid.). superba (Amaryll.; windend, in kleinen Strauch- Dicotyle Kräuter: Gentiana speciosissima. Werneria Stmebelii (Comp. ; Charakterpflanze sumpfiger Stellen). Dicotyle Halbsträucher und Sträucher: Weinmannia chryseis (Cunon.). Aubus elata (Umbellif.; spreizklimmender Halbstrauch, @acanthophylius (Rosac.; in. kleinen Strauch- in kleinen Strauchgruppen). AMacrocarpaca gruppen, auf sumpfigem Boden zwischen Moos chlorantha (Gentian.). Gynoxys sp. (Compos. kriechend). Brachyotum rosmarinifolium (Me- Nr4413). Liabum sp. (Compos. Nr. 4417). ast.; in kleinen Strauchgruppen). Arracacia 14. Ostabhänge der Zentralcordillere im Westen von Moyobamba. Höhenlage: 3300— 1800 m. Am Passe Piscohuafiuna senkt sich der Weg in ein enges, steilwandiges, feuchtes Tal, das von einem ansehnlichen Bache durchflossen und nahezu völlig von Gehölzformationen ausgekleidet wird. Beim Abstieg bemerkt man zu- nächst (3400-3300 m) meterhohe Sträucher, wie Hesperomeles sp., Hypericum laricifolium, ericoide Melastomataceen, Ericaceen vereinzelt in der Gras- steppe und betritt dann um 3300 m üppiges Gebüsch. Hohe Sträucher spielen die Hauptrolle, die Bäume sind klein, ziemlich selten und gewöhnlich solche Arten, die ebendort auch als Sträucher sich entwickeln; auch kommen 1. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaöa. Abgrenzung von Vegetationsregionen Schwierigkeiten; dazu kommt, daß die Größe der‘ meisten Holzgewächse den floristischen Überblick in hohem Grade beeinträchtigt. Immerhin lassen sich zwei Stufen erkennen, eine obere oder tempe- rierte und eine untere oder subtropische. Sie berühren sich bei 2600 m, einer Höhen- linie, welche annähernd die untere Ver- breitungsgrenze der Gattungen Polylepis und Gunnera und die obere der Palmen, Cyclanthaceen (Carludovica) und der meisten Araliaceen bildet. In die obere Stufe schieben sich an sehr wenigen Stellen schmale, zungenförmige Ausläufer der Grassteppe, die bis 3000 m abwärts vordringen. Etwas häufiger zeigen sich 4 Blühender Zweig. 2 Blüte, C Anthere. D Narbe. 265 266 Dritter Teil. hier auf sumpfigem Boden kleine, niedrige Kräutermatten, welche an die in der unteren Stufe vorkommenden Teppichwiesen künstlichen Ursprungs erinnern, aber feuchter und weniger reich an Gräsern sind. In der unteren Stufe traf ich zwischen 2200 und 2300 m, wo der Weg über eine kleine Boden- erhebung führt, einen winzigen Fleck hartlaubigen Gesträuchs, ähnlich dem- jenigen, das im Bergland von Yuncacoya (Provinz Sandia) und über Monzon so weite Ausdehnung erlangt. An den größeren Holzgewächsen beider Stufen beobachtet man häufig derbe Blätter; sie haben in höheren Lagen durch- schnittlich geringeren Umfang als in tieferen. Allenthalben gedeihen vor- trefflich die hygrophilen Flechten, die Moose, Farne, Selaginellen und epiphy- tischen Blütenpflanzen. a) Obere Stufe 3300—2600 m, Gebüsche. Viele Flechten (z.B. Steizra quercizans) und Moose. Viele Farne (auch baumartige) und Selaginellen. Monocotylen: Chusquea-Arten (Gram.; spreizklimmende (Amaryll.; windend). Bomarea crinita (win- Sträucher, sehr häufig). Kletternde Araceen dend). Odontoglossum depauperatum (Orchid.; (bis 3000 m aufwärts). Bomarca endotrachys Epiphyt.). Dicotyle Kräuter: Thalictrum Podocarfum {Ranunc.). Geum sp. (Rosac.), Zropaeolum sp. Begonia-Arten. Gunnera pilosa (Halorhag.). Dicotyle Sträucher und Halbsträucher: Polygonum peruvianum (niederliegender Perifolia. Arracacia elata (Umbellif.; spreiz- Halbstrauch, sehr häufig). Cremolobus sub- klimmender Halbstrauch). Calceolaria- Arten scandens (Crucif.; spreizklimmend), Rides sp. (Seroph.). Siphocampylus angustiflorus (Cam- (Saxifrag.). Polylepis multijuga (Rosac.; auch pan.; mit überhängenden Zweigen). Gynoxis sp. baumartig, bis ı5 m hoch). Vallea stipularis (Compos.). Fungia sp. (Compos.; -spreiz- (Elaeocarp.). Axinaca tetragona (Melast.). klimmend). Fuchsia serratifolia (Oenother.), Zuchsia as- Sumpfige Kräutermatten. Poa und einige andere Gräser. Zuzula sp. häufig). Caleeolaria sp. (Seroph.). Castilleja (Juncae.). Ranunculus sp. Cardamine sp. Assifolia (Seroph.). Veronica sp. (Scroph.). (Crucif.). Alchemilla sp. (Rosac.). Trifolium sp. Plagiocheilus frigidus (Compos.). Gnaphalium (Legum.). Gunnera magellanica ( alorhag.; sehr sp. (Compos.). Senecio laciniatus (Compos.). b) Untere Stufe 2600-1800 m. Buschwald. Viele Flechten und Moose. Viele Farne (auch baumartige) und Selaginellen. Monocotylen: Chusquea-Arten (Gram.). Einige Palmen und Cyel 7 di: an- yelanthaceen (Carludovica). Oncidium maer Ihum (O rchid.; Ep iphyt). : EEE, i X zu S. 267 Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXVI, zu 5 4 A. Weberbauer, phot, Östliche Andenseite Nordperus: Paßhöhe der Cordillera oriental zw und Balzapuerto, bei 1500—1600 m Gebüsch mit Palmen, ischen Moyobamba ı. Abschnitt. 8. Kapitel. Die Ceja de La Montaäa. 267 Gymnosperme und re Sträucher: Podocarpus oleifolius (Taxac.; wohl auch tif; auch baumartig). Semiramisia sp. (Eric.; in der oberen Stufe). Bocconia frutescens (Pa- Nr. Jabs: häufig). Psammisia sp. (Eric... Mu- pav.). FPedicellaria sp. (Capparid. Nr. 4450). fisia sp. (Compos.; Nr. 4444; rankend, hoch Tovaria pendula. Hydrangea peruviana (Saxi- kletternd). frag.; windende Holzliane). C/xsia-Arten (Gut- Dicotyle Kräuter: Thalictrum podocarpum (Ranunc.). Gesträuchfleck bei 2200—2300 m. Sträucher Monnina Pavonii (Polygal.; spreizklim- acerosa. Miconia secundifolia (Melast.). Miconia mend). HZypericum laricifolium (Guttif.). Myrtus hamata. Thibaudia sp. (Eric. Nr. 4449). räuter: Burmannia sp. (Nr. 4341). Zalenia sp. (Gentian.). 15. Die Höhen um Moyobamba, teils Vorberge der Cordillera central, teils der Cordillera oriental angehörend, zeigen in der Vegetation ihrer Kamm- und Gipfelregionen Verschmelzungen von Ceja- und Montafazone. Die Erhebung dieser Berge bleibt gering, und so wachsen hier Elemente der Ceja-Flora an auffällig tief gelegenen Standorten. Der Weg, welcher vom Passe Piscohuafiuna her sich an den Östhängen der Zentralcordillere hinabwindet, führt, kurz bevor er die Ebenen von Rioja und Moyobamba erreicht, über den Berggipfel La Ventana (etwa 1600 m). Hier verschwindet der Wald tieferer Lagen: aus einem Dickicht von Chusguea und anderen Sträuchern ragen vereinzelte Bäume, darunter zahlreiche Indivi- duen zweier Palmen-Arten, einer Bac/ris und der Wettini ia maynensis. Auf der Cordillera ae im Osten von Moyobamba, durchwandert man bei der Reise nach Balzapuerto zwischen 1300 und 1400 m Strauchbestände, die einerseits den Hartlaubgesträuchen der Ceja, andrerseits den später zu bespre- chenden halbxerophilen Gehölzen der Montafia ähneln und u. a. enthalten: Oncidium zebrinum (Orchid.; mit winden- Blakea caudata (Melast.), Schefflera Moyobam- dem Blütenstand), Äoellensteinia conoptera bae (Aral), Cavendishia sp. (Eric. Nr. 4739), RR; bodenbewohnendes Kraut), ferner die Psammisia sp. (Erie.), Symbolanthus Baltae Sträucher se sp. (Taxac.), Ocotea sub- (Gentian.). rutilans (Laurac.), Godoya ira (Ochnac.), Weiter oben, an der Passhöhe der Ostcordillere, durchzieht der Pfad zwi- schen 1500 vie 1600 m ein Gebüsch, dessen Flora sowohl zu den Hartlaub- gesträuchen der Ceja als auch zum tropischen Regenwald in Beziehung steht. An dieser Formation beteiligen sich u. a.: Palmen, Cyclanthaceen, Aechmea Veitchii a a: Strauch), FF Are meer: (Bromel.; Epiphyt), Odontoglossum Weber- (Aral.; Strauch), Sazy p. (Eric.; 4753; bauerianum (Orchid.; Epiphyt), Aubus andi- ee äh, "ur Fass “nalen cola (Rosac.; iilechenäer Strauch), Zex lore- (Rub.; Strauc Ähnliche Formationen finden sich in gleichen Höhenlagen der Cordillera oriental bei Tarapoto. 268 Dritter Teil. 9. Kapitel. Die Jalca oder nordperuanische Paramozone. Die über der Ackerbaugrenze gelegene Region führt im nördlichen Peru den Namen Jalca. Der Ackerbau endet dort bereits bei 3400—3600 m, im Zentrum und im Süden hingegen, trotz der größeren Entfernung vom Äquator, erst bei 4000 m. Diese auffällige Erscheinung erklärt sich zum Teil daraus, daß im Norden die Bewölkung stärker ist und Nebel während des ganzen Jahres abkühlend wirken. Ferner ist die verhältnismäßig geringe Erhebung der nordperuanischen Anden zu berücksichtigen: hier finden wir Gewittern, Hagelfällen und rauhen Winden preisgegebene Kämme und Gipfel in einer Höhenstufe, der sonst, weiter im Süden, geschützte Täler angehören. Mit den Kulturpflanzen verschwinden auch die Sträucher (wenigstens die aufrecht wach- senden), abgesehen von den Felsen; diese stehen, ebenso wie in der Puna Zentral- und Südperus, dadurch, daß sie aufrechte Sträucher tragen, in auf- fälligem Gegensatz zu der vorwaltenden, von Kräutern gebildeten Vegetation. Die Jalcaregion des Nordens bildet den größten Teil der nach ihr benann- ten pflanzengeographischen Zone. Auch für letztere liegt der untere Rand bei 3400—3600 m. Oben reicht sie nur an wenigen Stellen über 4000 und wohl nirgends über 4200 m hinaus. Im äußersten Norden Perus scheint ein allmählicher Übergang zu den Paramos von Ecuador stattzufinden, zwischen dem 5. und 6. Breitengrad, woselbst das Gebirge sehr niedrig ist, eine Unter- brechung einzutreten. Zwischen 6 und 7° erlangt die Jalcazone, über die West- und Zentralcordillere sich ausdehnend, die größte Breite; dann setzt sie sich als schmaler Streifen auf der Zentralcordillere nach Süden fort, vielleicht durch die ganzen Maraüon-Anden: auch am Ostrand der Ucayali-Anden erin- nern manche, zwischen Schnee- und Gehölzregion liegende Gegenden an die Jalca. An ihrer unteren Grenze steht die Jalca allenthalben in Berührung mit der Ceja-Zone. Das allgemeine Vegetationsbild wird bestimmt durch die Formation der Grassteppe. Hohe (*/, m), schmalblättrige Gräser erheben sich in gesonderten Büscheln über eine niedrige Decke von Gramineen und andern Kräutern oder fügen sich zu einer gleichmäßigen, ununterbrochenen Flur aneinander. Im ersteren Falle erhält die Steppe nahezu das Aussehen der in der Puna vor- kommenden Büschelgrasformation. Aber die Jalca zeigt dichteren Pflanzen- wuchs und geringere Abhängigkeit vom Wechsel der Jahreszeiten. An vielen Stellen dürfen wir die Grassteppe als lückenlos geschlossen bezeichnen. Eine scharfe Trennung von denjenigen Grassteppen, die in der oberen Ceja mit Strauchgruppen wechseln, läßt sich nicht immer durchführen; Zrachyotum-Arten (Melast.; z. B. Brachyotum confertum) und besonders das nadelblättrige Z/ype- rum laricifolium (Guttif.), das mit zunehmender Höhe immer zwergiger wird, sind Sträucher, die an der Grenze zu stehen pflegen. Nur als kleine Inseln 1. Abschnitt. 9. Kapitel. Die Jalea oder nordperuanische Paramozone. 269 Fig. 61. Laccopetalum giganteum (Weddell) Ulbrich. — A Habitus. 3 Laubblatt-Rand. C Kelch- blatt-Rand. D Oberster Teil der Blütenachse. Z Carpell längs durchschnitten. / Dasselbe von en gesehen. 270 Dritter Teil. unterbrechen die Grassteppe andere Formationen. In den Vereinen der Fel- senpflanzen bemerken wir als fremdartige, der Steppe fehlende Vegetations- En Laccopetalum giganteum (Weddell) Ulbrich. — AL en durch die Blüte nach re der Blütenhülle, Halbiertes Blumenblatt von oben gesehen. C Anthere von der eite gesehen. D Dieselbe von außen gesehen. Z Dieselbe im REN 8.63. Alchemilla nivalis H, B. 4 Habitus. 2 Blühender . € Blüte in der Achsel eines a DB E Blüte. lat F Dieselbe aufgesc) : 6 Die Fruchtblätter. 27 Längsschnitt durch ein hie imling. J Längsschnitt”, durch die Frucht. X Same. Z Kei 1. Abschnitt. 9. Kapitel. Die Jalca oder nordperuanische Paramozone. Si form die aufrechten Sträucher. Zu den interessantesten Felsbewohnern gehört die Ranunculacee Laccopetalum giganteum, eine kräftige Staude mit starren, dicklederigen, spatelförmigen Blättern und einzelstehenden halbkugeligen Feuchten, aber nicht sumpfigen Boden überzieht eine Formation, nahesteht: ein niedriger, dichtgeschlossener Kräuterteppich, leicht erkennbar durch das Fehlen der hohen Gräser und namentlich durch sein unveränder- liches Grün, das sich scharf abhebt von dem fahlen, gelblichen Farbenton der Steppe. Unter den Kräutern dominieren oft Alchemilla-Arten (z. B. A. pinnata). Auf sehr nassem Untergrund, wo das Wasser sich in Pfützen und Teichen ansammelt, haben sich Moore gebildet; sie beherbergen neben Sphagnum, Carex-Arten und Werneria Stuebelii einige sehr auffällige Typen: den Com- positenstrauch ZLorzcaria ferruginea, dessen Zweige durch die zweizeiligen, dicht gestellten Schuppenblätter an Cypressen erinnern; die großen halbkuge- ligen Büsche des Grases Danthonia sericantha und endlich die Bromeliacee Puya fastuosa, bei letzterer erhebt sich aus einer Rosette dornig gezähnter Blätter eine walzenförmige Inflorescenz mit grünlichgelben, dicht zusammen- gedrängten Blüten; die Höhe der blühenden Pflanze beträgt 2,5 m, die Länge der Inflorescenz ı m. Die Flora steht naturgemäß in engen Beziehungen zu den Grassteppen der benachbarten Ceja-Zone. Calamagrostis rigida, Nototriche artemisioides, Azorella corymbosa, Lucilia tunariensis, Werneria villosa, Culcitium longi- folium, Culcitium canescens und einige andere erinnern uns an die Puna. Auch darf man floristische Zusammenhänge mit den Paramos von Ecuador annehmen. Die Verteilung der von mir beobachteten Gattungen und Arten auf die verschiedenen Formationen ergibt sich aus den nachfolgenden Tabellen. ı. Berge über Hualgayoc. Grassteppe (die angeführten Pflanzen sind mit Ausnahme von Bacharis Procumbens Kräuter. Höhenlage 3900—41co m. Sue Be ame Weberbaueri (Legum.). Lupin eruvianus (Le I Lath . either (Legum.). Calamagrostis rigida — 'alamagrostis eminen Trisetum subspicatum Nähe Bromus lanatus (Gram.). Festuca Cajamarcae (Gram.). Malvastrum alismatifolium (Malv.) Poa Pardoana (Gran.). Nototriche artemisioides ( Nr. 3960 (Gram.). Gentiana dianthoides Nr. 3963 (Gram.). Nr. 3969 (Labiat.) Luzula sp. (June.; Nr. 3962). Nr. 3972 (Amarant.). Scleranthus sp. (Caryoph.; Nr. 3985). Cerastium re Caryop h.). Ranunculus peruvia Capethia integrifolia ee feuchte Stellen). Alchemilla rupestris (Rosac.). Alchemilla orbiculata. Alchemilla finnata. Labiat.). Castilleja fissifolia (Scroph.). Bartsia sp. (Se a ; Nr. 3951). Plantago tarattothri gesagere longifolia. Lobelia Weberbaueri (Campan.). Gnaphalium sp. (Compos.; Nr. 3973). Lueilia tunariensis (Compos.). ae re 272 Dritter Teil. Werneria villosa (Compos.). Baccharis. procumbens (Compos.; kriechender Culcitium canescens (Compos.). Strauch). Felsen. Höhenlage 3700—4100 m. Kräuter: Saxifraga Cordillerarum. Liabum hieracioides. Geranium" Dielsianum. Senecio sp. (Compos.; Nr. 3977). Sträucher: Ribes Weberbaueri (Saxifr.). Calceolaria sibthorpioides (Scroph.). Salvia sp. (Lab.; Nr. 4062). Diplostephium sp. (Compos.; Nr. 4225). Senecio sp. (Nr. 3988). Moore. Höhenlage: 3700—3900 m. Carex-Arten (Cyp.). Werneria Stuebelii (krautig). Puya fastuosa (Bromel.), Loricaria ferruginea (Compos.; Strauch). 2. Berge zwischen Hualgayoc und Cajamarca. Felsen. Höhenlage 4100—4200 m (Kräuter mit Ausnahme der halb- strauchigen Drada matthioloides). Laccopetalum giganteum (Ranunc.). an andicolum (Borrag.). aba matthioloides (Crucif.). Valeriana hadros Azorella corymbosa (Umbellif.). Cum Iengtfollucn, Moor. Höhenlage 3900—4000 m. Sphagnum sp. (Nr. 4232). Danthonia sericantha (Gram.). 3. Berge westlich von Celendin (zwischen Cajamarca und dem Marafion). Höhenlage 3700—3800 m. Grassteppe eier Calamagrostis fuscata. Carex pichinchensis (Cyp.). Nr. 4236 (Gram.). Bomarea puberula (Amaryll.). Nr. 4243 Feen, Gentiana prostrata. Felsen. Calceolaria rhododendroides (Strauch). Helianthus Stuebelii (Compos.; Strauch). 4. Berge östlich vom Marafion, zwischen diesem und dem Utcu- bamba. ee Höhenlage: 3400—3600 m (Kräuter). Ranun ee Gentiana oreosilene. EEE niv Gentiana corallina. Eryngium se (Umbellif.). Liabum rosulatum. Moorige Stellen. Höhenlage 3500-3600 m. (Kräuter). Anotis pilifera (Rub.). Werneria humilis, I. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montaöa. 2373 10. Kapitel. Die Zone der Montana. In Peru bezeichnet man mit dem Ausdrucke Montana (Waldgebiet) die tropische Region am Ostfuße der Anden, und mit dieser deckt sich auch die von mir angenommene Montana-Zone annähernd. Nach oben hin endet sie zwischen ı200 und ı500 m; wie bereits erläutert wurde, nimmt gewöhn- lich die innerhalb der Höhenlinien von ı200 und ı800 m befindliche Stufe eine Mittelstellung ein zwischen Ceja und Montana. Die wichtigsten floristischen Unterschiede der beiden Zonen kamen bereits an anderer Stelle zur Besprechung. Es wurde hervorgehoben, daß die meisten Palmen, Cyclanthaceen und Scitamineen auf die Montana beschränkt bleiben. Um den oberen Rand dieser Zone finden ihre Höhengrenzen die Palmen Bacrris, Iriartea, Phytelephas, die Cyclanthaceen Cyclanthus und Car- ludovica palmata nebst anderen Carludovica-Arten und die Marantaceen. Die Musaceen (Heliconia) und Zingiberaceen (Renealmia und Costus) verschwinden fast sämtlich zwischen 1200 und 1500 m, steigen aber sehr vereinzelt bis 1800 m. Canna findet sich noch bei 2500 m; ob wild oder nur verschleppt, bleibt zweifelhaft. Auch bei Gynerium sagittatum sowie den Gattungen Mon- stera (Arac.) und Triplaris (Polygon.) deckt sich die vertikale Verbreitung ungefähr mit der hier angenommenen Ausdehnung der Montafa-Zone. Die Zahl der Beispiele ließe sich gewiß noch erheblich vermehren, wenn die größe- ren Bäume besser bekannt wären. Die Montana steht in engem Zusammenhang mit der Hylaea und ist von dieser vielleicht überhaupt nicht zu trennen. Immer- hin aber zeigt sie durch manche Typen, wie Cinchona, Bejaria, Gaultheria und Embothrium Beziehungen zur Anden-Flora. Dazu kommen dann noch be- achtenswerte Anklänge an entfernte östliche Xerophyten-Gebiete. Die Vege- tationsbilder wechseln außerordentlich. Hydrophile, hygrophile, halb-xerophile und xerophile Formationen treten nebeneinander auf. Zu den hygrophilen Formationen gehört: ı. Tropischer Regenwald; zu den hydrophilen: 2. Matorral: zu den halbxerophilen: 3. Immergrüne, derblaubige Gesträuche und Gebüsche, 4. Grassteppe; zu den xerophilen: 5. Regengrüne Savannen, 6. Regengrüne Savannengehölze. Einige kleine und seltene Formationen sollen später behan- delt werden. Die regengrünen Savannen und die regengrünen Savannengehölze beschränken sich auf den Süden der Zone, während die immergrünen derb- laubigen Gesträuche und Gebüsche den mittleren und nördlichen Teil charak- terisieren. Diese Tatsache wird bei der Einteilung der Zone in Bezirke, wofür die bisherigen Forschungen noch nicht ausreichen, zu berücksichtigen sein. Ferner sieht man häufig in der Nähe des Gebirges die xerophilen und halb- xerophilen Formationen überwiegen, dagegen nach den Ebenen des Ostens hin den tropischen Regenwald und das Matorral an Ausdehnung gewinnen. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 18 274 Dritter Teil. . Der tropische Regenwald besetzt sowohl ebenes an — abgesehen von stark sumpfigem, zum Über- . schwemmungsgebiet der Flüsse gehörigen Boden — als auch Bergeshänge. ühelos, ohne der Hülfe des Buschmessers zu bedürfen, durchwandert man diesen Walde Am Boden schauen überall die abgestorbenen Laubmassen durch das lückenhafte Grün von vereinzelten Moosrasen und krautigen Schatten- pflanzen, wie Farnen, Selaginellen, Cyclanthus-Arten, Araceen, Commelinaceen, Scitamineen, Peperomien, Begonien und Acanthaceen. Darüber erheben sich, den Kräutern physiognomisch nahestehend, aber weit kräftiger gebaut, stamm- lose Palmen der Gattungen Phytelephas und Astrocaryum sowie die Cyclan- thacee Carludovica palmata. Die Vegetationsform der aufrechten Sträucher spielt — wenigstens in typischer Ausbildung — eine sehr untergeordnete Rolle: die Pflanzen, welche das Unterholz bilden, verzweigen sich wenig, neigen zur Bildung eines einfachen Stammes. Viele unter ihnen sind Jugendstadien großer Bäume. Andre aber bleiben dauernd klein, so Palmen der Gattungen Cha- maedorea und Geonoma, ferner Piper-, Aphelandra-, Palicourea-, Uragoga- Arten und namentlich das bekannte Biophytum dendroides, dessen Stämmchen kaum 30 cm hoch wird. Zwischen diesen schwächlichen Holzgewächsen und dem Laubdach der Waldriesen breiten Baumarten von sehr verschiedener Größe ihre Kronen aus. Auch die größeren Palmen (Jriartea-, Bactris-, Euterpe-Arten) werden überragt von gewissen dicotylen Bäumen. Die Kronen- bildung der Dicotylen geschieht häufig in der Weise, daß der Stamm sich in wenige, sehr lange und steil aufstrebende Äste teilt, über denen erst in be- trächtlicher Höhe das belaubte Gezweig erscheint und sich zu einer oberseits abgeflachten Masse verdichtet. So erhält die gesamte Krone die Form eines Kegels mit abwärts gerichteter Spitze. Viele Zweige der höchsten Wipfel wachsen in knorrigen Windungen. Wie bei den aufrechten Holzgewächsen, so vollzieht sich auch unter der Lianen- und Epiphytenflora eine vertikale Abstufung. Während Malpighiaceen, Sapindaceen, Apocynaceen und Bigno- niaceen in die Wipfelregion steigen und dort erst zu reichlicher Blatt- und Blütenbildung gelangen, bleiben wurzelkletternde Araceen (Antkurium, Philo- dendron, Monstera), Begonien und Gesneraceen, windende Dichorisandra-Arten (Commelin.) u. a. in tieferen, feuchten und schattigen Vegetationsschichten. Diese bevorzugt auch ein Teil der Epiphyten, namentlich Farne und Pepero- mien sowie gewisse an Blättern und Rinde haftende Moose und Krusten- flechten. Ganz anders nehmen sich die Epiphyten aus, welche in sonnigen Baumwipfeln wohnen: die Parmelien, Physcien und gedrungenen Usneen, die Moose und die kleinen, mit Zäbfreichen Knollen besetzten, schmalblättrigen Orchideen haben xeröphile Tracht, erinnern an Felsenpflanzen. Und in den höheren Vegetationsschichten häden sich auch, gewissermaßen den unten 50 seltenen Vegetationstypus reich verzweigter Steäucher vertretend, die parasiti- tischen Loranthaceen. Mehrere Bodenkräuter (z.B. Erdorchideen) fallen durch ihr außerordentlich zerstreutes Vorkommen auf; man begegnet einer Art in ee Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel XXVI fi zu » en Zu Ben A, Weberbauer, phot, Östliche Andenseite Zentralperus: Über La Merced im Chanchamayo-Tal, bei IOoo m. Tropischer Regenwald (aufgenommen an einer unmittelbar vorher gerodeten Stelle). Am Boden Phytelephas sp. Links Iriartea sp. mit Stelzwurzeln. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXVII, zu S. 275. A 7 - Br f 45 Zu RT Y eo Ka .. u’ Faapi Pe | PS a I BI” NZ re AR A Pe A 1 A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus: Zwischen DROREO und dem Huallaga, bei 600— 700 m. Matorral-Formation mit Lianen-Säulen, Helicon ia sp. (vorn), Cecropia sp. (mitten), ctris sp. (rechts von der Mitte), Iriartea sp. (rechts hinten). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXIX, zu S. 275. Östliche Andenseite Zentralperus: Zwischen Monzön und dem Huallaga, bei 600— 700 m. Matorral-Formation mit Cecropia sp. (in der Mitte), Gynerium sagittatum (Aubl.) P. B. (desgl.), A. Weberbauer, phot. 1 Iriartea sp. (link 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montafa. 975 einem Exemplar und kann dann tagelang wandern, ohne sie wiederzusehen. Es beleuchtet diese Tatsache den heftigen Weibeweib unter den so zahlreichen, zum Teil viel Raum beanspruchenden Arten, die sich im tropischen Regen- walde zusammendrängen. Eine häufige Verkindirung der Blüten- oder Samen- bildung und der Untergang vieler Samen und Keimpflanzen sind die Folgen jenes Kampfes. Wenn man viele Arten (z. B. von Araceen und Cyclantha- ceen) zwar häufig antrifft, ihre Blüten jedoch meist vergeblich sucht, so scheint ein Ersatz der geschlechtlichen Fortpflanzung durch die vegetative vorzuliegen, die unter den obwaltenden Verhältnissen weniger gefährdet ist. Als verbreitete, auch in Ostperu auftretende Eigentümlichkeiten tropischer Regenwälder seien schließlich kurz erwähnt: Plankengerüste am Grunde der Baumstämme, Hängezweige und Hängeblätter, große und dünne Blattspreiten, Träufelspizen; gelbe, rote oder weißliche Färbung des jungen Laubes, lange, hängende Then, Cauliflorie, Seltenheit großer und lebhaft gefärbter Blüten sowie häufige Trehnas der Geschlechter. 2. Das Matorral" pflegt auf ebenen, sumpfigen Flußufer-Flächen, vor allem im UÜberschwem- mungsgebiet, den tropischen Regenwald zu verdrängen. Die Matorral-Formation setzt sich zusammen aus einem niedrigen Gestrüpp und vereinzelten Bäumen. Das Gestrüpp hat eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Gesträuch, läßt aber bei genauerer Untersuchung erkennen, daß die Sträucher, en die aufrechten, nicht als herrschende Formationselemente gelten können. Diese untere Schicht des Matorrals ist nämlich ein etwa 3m hohes, außerordentlich dichtes und ohne Anwendung des Buschmessers un- darchdrinplichke Gewirr von Scitamineen, Rohrgräsern (Gynerium sagittatum), aufrechten, langzweigigen Sträuchern Ha Halbsträuchern (Piper-Arten, San- chezia oblonga) und dünnstämmigen, krautigen oder halbholzigen Kletterpflanzen (Vitaceen, Mucuna rostrata, Ipomoea- und Gurania-Arten). Die Bäume, welche aus dieser Masse emporragen, stehen in beträchtlicher Entfernung voneinander. Unter ihnen sind die Palmen (/riartea, Bactris, Euterpe) reichlich vertreten. Ein großer Teil der dicotylen Bäume REDEN Fer Sapium) ver- liert in der Trockenzeit die Blätter; ständig belaubt en u. a. die nirgends fehlenden Geschlechter Cecropia und Triplaris. Zu den | höheren Holzgewächsen des Matorrals zählen auch Bambuseen: riesige Sträucher der Gattung Guadua. Die Kletterpflanzen des Bodengestrüpps steigen gelegentlich an den Bäu- men hinauf, und wenn ihr grünes Geflecht abgestorbene, der Krone be- raubte Stämme verhüllt, dann entstehen überaus malerische Säulen oder Kegel. An Schattenpflanzen, namentlich Farnen, und auch an Epiphyten ist die Ma- torral-Formation ziemlich arm. * Das Wort Antara) . sich in Ostperu gewöhnlich auf die hier behandelte Formation, wird aber in der span n Sprache auch in anderm Sinne angewendet, z. B. auf Unkraut- bestände, die ern en bedecken. ı8* 276 Dritter Teil. Die ungleiche Verteilung der Bodenfeuchtigkeit bringt kleine Subformationen hervor. Guadua und Equisetum lieben sehr feuchten Untergrund. Ferner er- scheint die Verbreitung der Scitamineen durch derartige Standortsverhältnisse beeinflußt. 3. Immergrüne, derblaubige Gesträuche und Gebüsche. Verbreiteter als reines Gesträuch ist ein Gebüsch, in dem sich hohe Sträu- cher (durchschnittlich 4 m) mit kleinen Bäumen (durchschnittlich ro m) ver- einen. Die Sträucher haben schlanke Form und locker gestellte, steil aufge- richtete Zweige von geradem Wuchs. Ihre Kronen pflegen sich, ebenso wie bei den Bäumen, oberseits abzuflachen. An den Stämmen mehrerer Arten (z. B. Maprounea guianensis) wird die Rinde rissig, borkereich. In der derben, pergament- bis lederartigen Beschaffenheit und mittelmäßigen Größe stimmen die Blätter zahlreicher Holzgewächse überein; jedoch bleiben sie hinter dem Laub der Ceja-Gesträuche an Derbheit im allgemeinen zurück. Die Bekleidung der Blätter stuft sich ab von völliger Kahlheit bis zu ausschließlich oder überwiegend unterseitiger Behaarung; hingegen kommt auffällig dichter (wolliger oder fil- ziger), beide Seiten gleichmäßig bedeckender Haarüberzug kaum vor. Wenn auch einige wenige Arten (z. B. Maprounea guianensis) am Ende der Trocken- zeit das Laub werfen, so erfolgt dessen Erneuerung immerhin vor der völligen Entblößung. Flechten, Moose, Bodenkräuter, Epiphyten und Lianen beteiligen sich nur spärlich am Aufbau der Formation. Die Flechten und Moose werden durch einige xerophile Typen, die Lianen durch mehrere dünnstämmige For- men vertreten. Besonders hervorgehoben sei noch das Zurücktreten der hygro- philen Farne (z. B. Hymenophyllaceen), der Cyclanthaceen, Araceen und Scitamineen. Succulenten und blattlose Gewächse fehlen, von ganz vereinzelten Ausnahmen abgesehen. An lebhaft gefärbten Blüten herrscht kein Mangel. 4. Grassteppe | überzieht vorzugsweise Bergeshänge, aber, wo Wasserläufe fehlen, auch ebene$ Gelände. Sowohl sandiger als auch lehmiger Boden sagen ihr zu. Der Wechsel der Jahreszeiten bringt nur geringe Veränderungen hervor. Die herrschenden Elemente, Gräser und Cyperaceen, verdorren niemals vollständig; ihre Blätter bleiben stets erhalten und in regenreicheren Gebieten setzt sich sogar die Blütenbildung durch die trockensten Monate fort. In unbewohnten Gegenden, wo Eingriffe des Menschen unterbleiben, verbirgt sich das Erdreich vollständig unter dem Blattgewirr, worin sich der Fuß des Wanderers ver- wickelt. In der Nähe von Ortschaften allerdings wird der Zusammenschluß etwas lockerer dadurch, daß die Einwohner das Gras von Zeit zu Zeit nieder- brennen, um Weideland zu gewinnen; denn wenige Tage nach dem Brande ergrünt die Steppe aufs neue. Die Höhe beträgt durchschnittlich einen halben Meter. Holzgewächse fehlen auf weite Strecken vollkommen und zeigen sich nur da, wo die Steppe an Gehölze grenzt, als vereinzelte Eindringlinge. Die Flora scheint arm zu sein; ich muß jedoch bemerken, daß ich die Formation —— [u Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. + erh, A, Weberbauer, phot, Östliche Andenseite Nordperus: Moyobamba, bei 8o0—900 m. Immergrünes, subxerophiles Gebüsch mit Vochysia Weberbaueri Beckmann (mehrere Exemplare in der Mitte) und Schefflera pen- tandra (R. & P.) Harms (in der Mitte und links). Vorn Bestand von Pteridium aquilinum (L.) Kuhn auf gerodetem Gelände, Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden, Tafel XXXL, zu S. 277. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus; Tal des Urubamba unweit Sta. Ana, bei 1000 m. Regengrüne Savanne mit größtenteils entlaubten Bäumen. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXIL, zu S. 27 EN s A. Weberbauer, phot Östliche Andenseite Südperus: Urubamba-Tal unweit Sta. Ana, bei 1000 m. Regengrünes Savannen-Gehölz (größtenteils entlaubt) mit Cereus sp. und Fourcroya Sp. Die letztere vorn auch angepflanzt, zum Schutz des Weges. 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montaöüa. 277 nur in der Trockenzeit gesehen habe. Durch Häufigkeit und weite Verbrei- tung zeichnen sich aus unter den Gräsern eine Anzahl von Paniceen und Andropogon-Arten, ferner 7; rachypogon polymorphus und Saccharum CAyennense, unter den Cyperaceen die Gattungen Bulbostylis und Rhynchospora, z. B. Bulbostylis junciformis, B. capillarıs, Khynchospora globosa und R. glauca. Zwischen den grasartigen Pflanzen wachsen Kräuter anderer Form, so Arten von Fpistephium (Orchid.), Bletia (Orchid.), Chelonanthus (Gentian.) und die als »palillo« bekannte Zscodedia scabrifolia (Seroph.). Von Annuellen ist in der Trockenzeit außer verdorrten kleinen Gräsern wenig zu bemerken. Nach oben hin dehnt sich diese Grassteppe mit ziemlich gleichbleibender Flora bis 1800, manchmal sogar bis 2200 m aus, also über die Grenzen, die für die Gehölzflora der Montana-Zone gelten. 5. Regengrüne Savanne. In demjenigen Teile des Urubamba-Tales, der zwischen 600 und 1500 m Seehöhe liegt, erlangt an den Abhängen kaum eine Formation so bedeutende Ausdehnung wie die regengrüne Savanne. Aus einer sehr lockeren Grasflur erheben sich vereinzelte Bäume und schlanke Sträucher, die ersteren gewöhn- lich nicht über ı5 m hoch. Als ich dieses Gebiet kennen lernte (Ende Juni 1905), war die Grasflur größtenteils verdorrt und die Mehrzahl der Holzge- wächse kahl oder nur noch mit vertrockneten Blättern besetzt. Eine genauere Untersuchung der Flora ließ sich daher nicht durchführen. Von Bäumen fanden sich Dilodendron bipinnatum (Sapind.; auch strauchig), Zühea panni- culata (Tiliac.; auch strauchig), Cybzistar sp. (Bignon.; nur 3—4 m hoch), _ ferner Leguminosen mit fein gefiedertem Laub und schirmförmig ausgebreite- ten Kronen, sowie Bombacaceen; von Sträuchern Trema micrantha (Ulm.), Do- donaea viscosa (Sapind.), Vernonia Weberbaueri (Compos.) nebst Arten von Jatropha (Euphorb.), Croton (Euphorb.), Zanzana (Verben.). Vor dem Abfällen verfärben sich die Blätter mancher Arten ähnlich wie im nordischen Herbst, z. B. dunkelgelb bei Cydistar sp., rot bei Dilodendron bipinnatum. Lühea und Dilodendron entlauben sich während des Blühens, Cydistar verliert die Blätter gleichzeitig mit der Fruchtreife. 6. Regengrünes Savannengehölz besetzt in der Nachbarschaft der Savanne trocknere Stellen der Flußufer, z. B. felsige, steile Böschungen. Bäume und Sträucher, größtenteils wohl Arten der Savannenflora, vereinigen sich zu einem lockeren, lichten Bestand. Mit einem hohen und schlanken Cereus, ähnlich dem von ULE bei Tarapoto entdeckten C. trigonodendron, und einer Fourcroya beteiligt sich die Succulentenform in nicht ganz typischer Ausbildung. Nur spärlich entwickelt sich die Boden- vegetation. Aus 7illandsia usneoides nebst andern Tillandsien, einigen Or- chideen und wohl auch RAipsalis-Arten besteht die dürftige Epiphyten-Flora, nur aus wenigen und dünnstämmigen Typen die sehr zerstreut auftretende 378 K Dritter Teil. Gruppe der Lianen. Die Araceen sind selten, die Palmen, Cyclanthaceen und Baumfarne, vielleicht die Farne überhaupt, fehlen. ı. Tal des Sandia-Flusses in der Höhenlage von 1500—2000 m. Die Hänge, welche das enge Tal einschließen, tragen größtenteils Gras- steppe. Letztere unterbrechen kleine Gesträuch-Inseln, worin sich immergrüne und regengrüne Formen mischen. Den Fluß begleitet Gebüsch, ebenfalls zu- sammengesetzt aus immergrünen und regengrünen Bestandteilen und zwar aus Sträuchern, vereinzelten Bäumen und Rohrgräsern. Grassteppe: Andropogon scabrifleorus od. verw. (Gram.). Bulbostylis a, (Cyp.)- Trachypogon polymorphus (Gram.). Rhynchospora globosa (Cy Bulbostylis capillaris (Cyp.). Borreria capitata ( Rab: Halbstrauch). Felsen: Ceropteris adiantoides (Filic.). Ceropteris chrysophylla. Philodendron Weberbaueri (Arac.; schattige Stellen, kletternd). Gesträuche: Pteridophyten: Lycopodium complanatum. Lycopodium clavatum. Gleichenia-Arten. Monocotylen: Fourcroya sp. (Amaryll.). Sobralia d’Orbignyana (Orchid.; Strauch). Dicotyle, aufrechte Sträucher: Weinmannia sp. (Cunon.). Leandra crenata (Melas Desmodium cajanifolium (Legum.). Tibouchina stenocarpa ar ast.). Byrsonima crassifolia (Malpigh.). a deren (Melast.). Folygala anatina nia in e\ Norantea EN (Marcgrav.). er sp. (Nr. 1124). Hypericum campestre (Guttif.). Fusticia nema (Acanth.). Chrsia sp. (Guttif. Nr. 1119). Siphocampylus un (Campan.). Bacharis sp. (Compos. Nr. 1122). ; Dicotyle Kletterpflanzen : Rhynchosia phaseoloides (Legum.). Flußufergebüsch: Bäume: ae racemosum (Chloranth.). Inga affinis (Legum.). Ceeroßia sp. (Morac.). Chisia (Guttif.). Weihe sorbifolia (Cunon.). Ceiba sp. (Bombae.; zur Blütezeit entlaubt'. Aufrechte Sträucher: Ilex andicola (Aquifol.). Rapanca rivularis (Myrsin.). Miconia prasina (Melast.). Palicourea sandiensis (Rub.). Rohrgräser: Gynerium sagittatum. 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montaüa. 279 Kletterpflanzen: Tetraßteryx multiglandulosa (Malpigh.). Passiflora coccinea. Epiphyten: Tillandsia usneoides u. a. Tillandsien (Bromel.). 2. Das Tal des oberen Inambari (Huari-Huari) bei Chunchusmayo. Höhenlage goo—ı000 m. Den stark eingeengten Fluß umgibt in schmalen Streifen die Matorral- Formation, die Abhänge überzieht tropischer Regenwald. Zu genauerer Unter- suchung der Flora bot sich keine Gelegenheit. Als verbreitete Matorralpflanzen wurden beobachtet die Bäume 7riplaris hispida (Polygon.), Cecropia (Morac.) und Zrythrina Ulei (Legum.), die Sträucher Sanchezia oblonga (Acanth.) und Cephaelis tomentosa (Rub.), die windende Mucuna rostrata (Legum.) sowie windende /pomoeen (Convolv.), das Rohrgras Gynerium sagittatum und krau- tige /eliconien (Musac.). — Der Wald enthält von größeren Palmen eine Irtartea, eine Bactris und Wettinia augusta, von Baumfarnen Alsophila Lech- leri, Alsophila pubescens und Cyathea-Arten; eine Hevea ist unter den Wald- bäumen so reichlich vertreten, daß sie dort (bei 900 m!) zur Kautschuk-Ge- winnung dient; unter den kletternden Araceen zeichnen sich Monstera Pertusa und Anthurium triphyllum durch häufiges Vorkommen aus; schließlich seien zwei schattenliebende Bodenkräuter des Waldes erwähnt: die Brose Lindmania petiolata und Chlorophytum Schidospermum, das einem in Südamerika seltenen Liliaceen-Genus angehört. — Auf ipflanzenarmem Geröll am Flußufer wächst Bacharis salicifolia (Compos.) als charakteristischer Strauch. 3. Das Urubamba-Tal und seine Seitentäler. a) Das Urubamba-Tal unter 1500 m Seehöhe. Die herrschende Formation ist die regengrüne Savanne. Dazu kommen an Flußufern: Regengrünes Savannengehölz (trockene Stellen), immergrünes Gebüsch (feuchte, aber nicht sumpfige Stellen), Matorral (sumpfige Stellen) und Bestände von Tessaria integrifolia (ebene Geröllflächen).. Was die Savanne und das Savannengehölz anbelangt, so bedürfen meine früheren Angaben keiner Ergänzung. Das immergrüne Gebüsch tritt nur in kleinen, zerstreuten Flecken auf und stellt gewissermaßen eine verkümmerte Form des tropischen Regen- waldes dar, aus dessen Flora es einige Repräsentanten aufnimmt. Es besteht aus Bäumen, die zum Teil beträchtliche Höhe erreichen, und aus Sträuchern. Das Matorral erlangt nur geringe Ausdehnung und entwickelt sich nicht typisch. Der tiefste Punkt, welchen ich am Urubamba erreichte, lag bei 1000 m (Sta. Anna). Bei der Ersteigung benachbarter Berge konnte ich das Tal noch weiter abwärts übersehen und dabei feststellen, daß die Savannenlandschaft sich min- destens bis Echarate (600—700 m) fortsetzt. Nach meinen Erkundigungen beginnt das Waldgebiet erst in der Gegend von Rosalina, woselbst der Uru- bamba schiffbar wird und aus dem Tale in ein offenes, den Übergang zur Ebene vermittelndes Hügelland tritt. 380 Dritter Teil. b) Das Tal von Idm durchzieht in ungefähr EG Richtung ein unbenannter kleinerer Fluß, der bei Sta. Anna linksseitig in den Urubamba mündet. Idma ist der Name einer bei 1400 m gelegenen Hacienda. Bis 1300 m reicht die Savannen-Vegetation des Urubambatales. Über dieser - Linie tritt an Stelle des einheitlichen Bildes ein bunter Wechsel der Formationen. Unterhalb der Hacienda, zwischen 1300 und 1400 m, begleitet den Fluß immergrünes Gebüsch, das teils an den tropischen Regenwald, teils an das Matorral erinnert, aber der Palmen und anderer tropischer Typen ent- behrt. Die wichtigsten Bestandteile sind: Bäume: Firus sp. pr Nectandra cissiflora od. verw. Cecropia sp. (Morac.). Inga-Arten (Legum.). Triplaris sp. een) err sp. (Legum.). Ocotea minarum (Laurac.). rn sp. (Euphorb. Nr. 5029). Nectandra reticulata (Laurac.). & ax ovatus. iyra Cordia alliodora (Borrag.). Aufrechte Sträucher: Piper-Arten. Bocconia frutescens (Papav.). Siparuna sp. (Monim. Nr. 5042). Miconia Urbaniana (Melast.). Ocotea puberula (Laurac.; auch Baum). KRapanea sp. (Myrsin.) Kletterpflanzen: Chusguea sp. (Gram.; spreizklimmender Strauch). Mucuna rostrata (Legum.). Araceen. Rankende Sapindaceen. Clematis sp. (Ranunc.). Windende Compositen. Rohrgräser: Gynerium sagittatum. Schattenkräuter: Heliconis-Arten ® nn Musae.). Die Berge westlich der Hacienda (Höhenlage 1400-2000 m) sind teils mit Grassteppe, teils mit Steppengehölzen, teils mit Adlerfarn- beständen (Pieridium aquilinum) bewachsen. Die Grassteppe befand sich zur Zeit meiner Anwesenheit (Juni) nur teilweise im Ruhezustand. In den licht und locker gebauten Steppengehölzen mischen sich immergrüne und regen- grüne Elemente, hohe schlanke Sträucher mit gerade aufstrebenden Zweigen und kleine Bäume; weitere Merkmale sind: die überaus dürftige Bodenvege- tation, das liche Vorkommen der Moose, Flechten, Epiphyten und Ara- ceen, das Fehlen der Palmen und Cyclanthaceen. Diese Formation steht ungefähr in der Mitte zwischen den Savannengehölzen des Urubambatales und den immergrünen derblaubigen Gehölzen im Norden der Montaniazone. Grassteppe: Aerepe on bracteatus (Gram.; häufig, Cha- re ge (Orchid.). rpflanze Bletia castenulata (Orchid.; knollentragend). Andropogon Ba (Gram.; häufig, Charakter- un easy (Orchid.; strauchig)- pflanze). anthus acutangulus (Gentian.). Escobedia an er )- Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXIL, zu S. 280. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus: Tal von Idma bei Sta. Ana. 1300—1400 m. Gebüsch mit Gynerium sagittatum (Aubl.) ı. Abschnitt. ı0. Kapitel. Die Zone der Montaöa. 281 Steppengehölze. Sträucher: Embothrium grandifleorum od. verw. (Proteac.). Miconia falcata (Melast.). Roupala complicata (Protac.). tbouchina Weberbaueri (Melast.). Weinmannia crenata (Cunon.; auch als Baum; Beeren neigen (Myrsin.). nur von 1700 m aufwärts). 2 (Lab.). Vismia sp. (Guttif. Nr. 4993). E le minea corymbosa (Rub.). Liabum asclepiadeum (Compos.). Bodenkräuter: Einige Farne und Lycopodien. on polyphylla (Cyperac.). Carex cladostachya (Cy Die Abhänge im Osten der Hacienda Idma ee 1500— 1800 m) tragen an einigen steilen, felsigen Flecken Adlerfarngestrüpp, im übrigen ein immergrünes, ziemlich hohes Gehölz, das die Mitte hält zwischen Steppengehölz und tropischem Regenwald und u. a. beherbergt: Ocofca cani- fora (Laurac.; Baum, 20 m hoch), Zadatia discolor (Sapotac.; Baum, 20 m hoch), Rhus juglandifolia (Anacard.; Strauch, 10 m hoch, wohl auch baum- förmig) und eine Zwergpalme (Geonoma sp.; Nr. 5033). Verfolgt man das Tal von Idma oberhalb der Hacienda, so gelangt man in einen langen Streifen von etwas verarmtem tropischen Regenwald mit Baumfarnen, einigen Palmen (Bactris, Geonoma), kletternden Car/udovica- Arten in großer Individuenzahl, Araceen, vielen Zeliconien und Zingiberaceen und mittelstarken dicotylen Lianen. Zu fehlen scheinen /riartea, Phytelephas, Cyclanthus, Carludovica palmata und die Marantaceen. Um 2000 m beginnt der Übergang zu den Gehölzen der Ceja. c) Im Tale von Yanamanche und Lucumayo, das ein unbenannter, rechter Zufluß des Urubamba bewässert, dringt die Sa- vannenvegetation bis ı500 m aufwärts. Dann gestaltet sich zwischen 1500 und 2300 m die Landschaft ähnlich wie auf den Bergen westlich von Idma: Grassteppen von geringer Periodizität wechseln mit halb immergrünen halb regengrünen Steppengehölzen. 4. Das Chanchamayo-Tal um La Merced (700 m). Ein ungeheures, zusammenhängendes Waldgebiet breitet sich in jener Gegend aus. Die xerophilen und halbxerophilen Formationen fehlen so gut wie ganz. Als ich von einer Anhöhe bei La Merced über die Täler und niedrigen Vorberge der Anden blickte, entdeckte ich an einer Stelle in der Ferne einen kleinen Grassteppenfleck, sah aber im übrigen nur tropischen Regenwald und die den Flußläufen folgenden Matorralstreifen. Tropischer Regenwald in der Höhenlage von go0—1000 m: Bodenkräuter. Stammlose Palmen und Cyclanthaceen: Farne. en sp. (Cyp.)- Selaginella-Arten. 1848 Attalea sp. (Palm Olyra heliconia (Gram.). ı Poeppigii a, sehr häufig). 282 Astrocaryum sp. (Palm.). Cyclanthus sp. (Nr. 1803). Carludovica palmata (Cyclanth.; Dieffenbachia cordata (Arac.). Xanthosoma brevispathaceum (Arac.). sehr häufig). Dritter Teil. Anthurium latissimum (Arac.). Heliconia-Arten (Musac.; Nr. 1811, 1851 Zingiberaceen (Nr. 1820 [Coszus sp.], [Costus sp.], 1856 [Coszus sp.], 1835). Marantaceen Es Au 1825, 1805). 1). 1852 Peperomia-Arten (Pip.), z. B. ?£. o Stammbildende Se Chamaedorea sp. (Nr. 1824). umfarne: Wenige Arten, hauptsächlich in feuchten Schluchten. Monocotyle Guadua sp. (Gramin.-Bambus. ; Großsträucher: in feuchten Schluchten). Monocotyle yes (Palmen): Euterpe Haenkeana. Bactris riartea Orbignyana. een Kleinere, aufrechte dicotyle Holzgewächse mit as Verzweigung (zwischen Baum- und Strauchform schwankend): Piper callosum. Piper costatum Piper ER ETA Oxandra? acuminata (Anon.). Bocagea sp. (Anon.). Mauria ar ag (Anacard.). Mauria birringo. Rhacoma Urbaniana (Celastr.). Ti divaricatus. Dico Cecropia sp. (Morac.; a ee hauptsächlich in Cathedra sp. (Olac. ja em (Laurac. en Pulverulenta (Laurac.). Inga Hartii (Legum.), Cedrela-Arten (Meliac.) area oblongiflora (Meliac.). Heteropterys suberosa (Malpigh.). Kletternde Chusguea sp. (spreizklimmender Strauch). Nr. 1906), Philodendron juninense (Arac.). Dich Vanilla Weberbaueriana (Orch Tovomita brasiliensis (Guttif.). Myrecia Sr teee mit Miconia triplinervis (Melast.). Clavija Weberbauert a Ardisia Webzrbaueri (Myrsin.). Hamelia patens (Rub.). Psychotria villosa (Rub.). t- en 1810, 1813, 1832, 1841, 1868, 1369, 1926, 1927 le Bauiie- Croton Sampatik (Euphorb.). Eier Foribundus (Sapind.). Oreopanax polycephalus (Aral.). Parathesia Candolleana (Myrsin. Cinchona micrantha er ee. excelsa (Rub N , 1861, u: 1871, 1872, 1876, 1877, süse 1885, 1893, 1894, ne 1902, 1912, 1916, 1930, 1940, 1945, 1946 =E . Mönocötyien: Philodendron chanchamayense. Philodendron tarmense er subpinnata (Arac.). Anthurium pentaphyllum (Arac.). rer villosula (Commelin.; windend). id.). Kletternde Dicotylen: Banisteria er: eyes en Holzliane mit em, anscheinend win- Paullinia exalata (Sapind.; hochsteigende, ran- kende Holzliane). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXIV, zu S 283. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Zentralperus: Monzön, bei 900—1000 m. Verteilang der Formationen an den Talwänden: Links die Grassteppe, rechts die Gehölze tiberwiegend. ı. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montaha. 283 Nr. 1911 (Apocyn.; hochsteigende, windende gen Pyramidata (Big.; wie vor.). Holzliane). Rudgea scandens (Rub.; dünnstämmig und klein, Ei Weberbaueri (Bign. ; hochsteigende, windend, in geringer Höhe über dem Boden ankende Holzliane). blühend'. ee Webtriaert u wie vor.). Nr. 1819, 1863, 1888, 1905. Lundia Spruceana (Bign.; vor.). Epiphyten: Asplenium serralum (Filic.). Masdevallia perpusilla (Orchid.). Asplenium auritum, Maxillaria nardoides (Orchid.). re een | (Filie.). Trigonidium spathwlathum (Orchid.). angustifoliu Stelis Serra (Orchid.) Be rn pectinata ic}, Epidendrum Porpax (Orchid.). Vittaria lineata (Filie.). Gongora quinguenervis (Orchid.). Anthurium viltariifolium (Arac.). Peperomia rubescens (Piperac.). Streptocalyx Fürstenberg en, eperomia arboriseda. Lanium microphyllum (Orchid.). Peperomia mercedana. Rhipsalis sp. (Cactac. Nr. 1870 > I Parasiten: Loranthaceen, z. B. Phoradendron crassifolium. Phoradendron Englerianum, Struthanthus tenuis, Am Wege von La Merced nach der Kaffeepflanzung Pampa Camona, die auf den östlichen Vorbergen der Anden liegt, sieht man den tropischen Re- genwald mindestens bis zu 1500 m Seehöhe hinaufreichen, aber von 1400 m an die Bäume durchschnittlich niedriger werden und die Zahl der Moose, Baumfarne, Sträucher und Epiphyten zunehmen. Bis ı400 m lassen sich Phytelephas und Carludovica palmata, mindestens bis 1500 m /riartea und kletternde Carludovica-Arten verfolgen. An der Hauptkette gelangen diese Palmen und Cyclanthaceen höchstens bis 1200 m. Matorral (um La Merced nur in schmalen Streifen entwickelt). Cecropia sp., Gynerium sagütatum, Fischeria peruviana (Asclep.; windend Gurania speciosa (Cucurb.; rankend) usw. Geröllflächen im enge des Flusses: Tessaria sp. (Comp.; Strauch). Steile Felswände, die an Talengen den Fluß begleiten, haben im allgemeinen keine eigenartige Flora aufzuweisen; sie werden besiedelt von den Epiphyten und Lianen des Waldes. Den schönsten Schmuck aber verleihen diesen Felsen die brennend roten Blütenbüsche des Strauches Warczewiezia coccinca (Rub.). 5. Das Tal von Monzon. Den oberen Abschnitt, in dem der Monzonfluß sich durch die Höhenregion von ı200 bis 750 m bewegt und von steilen Hängen umgeben ist, die bis zu 1900 m emporragen und nach Osten hin allmählich niedriger werden — cha- rakterisieren halbxerophile Formationen, Grassteppen und immergrüne derb- laubige Gebüsche. Auf der rechten (südlichen bis südöstlichen) Talseite über- 284 Dritter Teil. wiegen die Grassteppen, auf der linken (nördlichen bis nordwestlichen) die Gehölze. Der Boden ist in der Steppe ein rötlicher Lehm. Bei den Gehölzen begegnet man allen Übergängen vom niedrigen, lockeren, durch Grasflecken unterbrochenen Gesträuch bis zum hohen, geschlossenen, grasfreien und von dünnen Lianen durchflochtenen Gebüsch. Der tropische Regenwald und das Matorral erreichen nur geringe Ausdehnung, da sie sich auf den engen Tal- boden beschränken. Bei 750 m tritt der Fluß aus dem engen Tale in ein welliges Hügelland, wo die Gipfelhöhen 1000 m nicht überschreiten. Die halbxerophilen Forma- tionen verschwinden, und die Pflanzendecke besteht nunmehr aus tropischem Regenwald und Matorral. Oberer Abschnitt. Grassteppe (Höhenlage g00— 1900 m): Andropogon bracteatus (Gram.). Bulbostylis junciformis (Cyp.). ndropogon bicornis (Gram.). Rhynchospora globosa (Cyp.) Trachypogon polymorphus (Gram.). en glauca. Saccharum cayennense tia Sherattiana (Orchid.; knollentragend). ae acutangulus (Gentian.). Achyrocline sp. (Compos.; Nr. 3501; Halbstrauch). “R Arundinella brasiliensis (Gram.). Immergrüne, derblaubige Gesträuche und Gebüsche. Pteridophyten: Alsophila plagiopteris (kleiner Baumfarn). ZLycopodium Eichleri. Monocotylen: Epidendrum imatophylium (Orchid.). Pleurothallis xanthochlora (Orchid.; zwischen teinen) Dicotyle aufrechte Sträucher: Miconia ibaguensis (Melast.). Miconia stenostachys. Fiber Carpunya Piper monzonense. Embothrium sp. (Proteac. Nr. 3464). Miconia di Neea sp. (Nyctag, Nr. 3495). Tibouchina Be la ah Siparuna Pyricarpa (Mon nim.). Calyptrella cucullata (Melast.) Nectandra Pichurim (Laurae.). Schefflera pentandra (Aral.) Nectandra acutifolia. Bejaria sp. (Eric. N 6) auria suaveolens (Anacard.) Kapanea Weberbaueri (Myrsin.). Alepikafrr Punctatus (Sapin Nr. 3468, 3472,3500 ee ühea panniculata (Tiliac.,; zur Blütezeit das. Ruellia porrigens (Acanth.). Laub verlierend). Cosmibuena obtusifolia (Rub.). Clusia sp. (Guttif. Nr. 3476 u. 3477). Vernonia monzonensis (Comp.). Liabum hastifolium (Comp.; Halbstrauch). Dicotyle kletternde Sträucher: Ditassa crassa (Aselep.; windend). Valeriana Pavonii (windend). Eaean Mikania monzonensis (Compos.; windend, ikania Weberbaueri (windend). Bacharis rhexioides (Compos.; ee Dicotyle Bäume: Inga punctata (Legum). Miconia sanguinea (Melast.). Trema micrantha (Ulm.). Phoebe heterotepala (Laurac.; auch strauchig). Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXV, zu 5. 285. \. Wel phot. A. Weberbauer, y Östliche Andenseite Zentralperus: Zwischen Monzön und dem Huallaga, bei 600— 700 m. N onischerR enwal: ir ı u . . . > Jacır TropischerRegenwald mit Carludovica palmata R. & Pav. (in der Mitte), Scitamineen (desgl.), kletternden Araceen {oben) und dem Wurzelgerüst einer Iriartea (links). 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montaäa, 285 Dicotyle Kräuter: ‘Coccocypselum canescens (Rub.; kriechend), Senecio sp. (Compos.; Nr. 3432). Pr Regenwald. Scleria reflexa (Cyp Tee Kraut). 'edrela fissilis (Meliac.; Baum). Nr. 3435 (Zingib.; Bode Hieronymia Giro (Euphorb.; Baum), Geonoma acaulis (Palm.; ER s). Croton sp. (Euphorb.; Baum. Nr. 3443 und Chamaedorea Lindeniana (Palm.; 4 m hoch). 494). erie Zanceolata (Palm.; etwa wie vor.). Nr. 3446, 3434. (Bäume). Euterpe andicola (Palm.; kleiner Baum). Philodendron Ruizii (Arac.; kletternd). Iriartea sp. ; Fangen : Bean), iper voluöile (windende Holzliane). actris sp. (Palm.; Baum). Hippocratea huanucana (rankende Holzliane . Ocotea cuneifeolia Kane Baum). Anthurium huanucense (Arac.; Epiphyt Feperomia rhombea (Pip., Epiphyt an Baumstämmen). Matorral: Gynerium sagittatum (Gram.). Triplaris sp. (Polygon.; Baum). Cecropia sp. (Morac.; Baum). Erythrina micropteryx (Legum.; Baum). Unterer Abschnitt. Tropischer Regenwald. Bodenkräuter. Stammlose Palmen und Cyclanthaceen: Farne und Selaginellen, z. B. Seaginella hae- Dieffenbachia Weberbaueri (Arac'). matodes. Anthurium sororium (Arac., vieljeicht auch Orthoclada rariflora (Gram.). kletternd). ' Seleria stipularis (Cyp.; mitunter spreizklimm- Heliconia-Arten (Musac.; Nr. 3379, 3598, 3636). mend). Zingiberac Cyperus saturatus (Cyp.). Marantaceen ie 3580, 3384, 3603, 3604, 3631, Cyelanthus s 3683). arludovica palmata (Cyelanth.). Spiranthes speciosa (Orchid.). Mittelhohe verholzende Gräser und stammbildende Zwergpalmen: Olyra latifolia (Gram.; ı m hoch). Bactris simplicifrons (Palm.; 1,5 m hoch). Hyospathe sp. (Palm. ; Nr. es en 3 m hoch). ne Brongniartii (Palm.; 2 m hoch). Chamaedorea PERF (Palm. Palmen Nr. 3597, 3600, 3672. Mohokstyie ae (Palmen): Jriartoa Orbignyana od. verw. Euterpe Haenkcana (12 m hoch). Bactris longifrons od. verw. Euterpe precatoria od. verw. (20 m hoch). Kleinere, aufrechte dicotyle Holzgewächse mit geringer Seske,, (bald der Baum- bald der Strauchform näher ste Urera baccifera (Urtic.). Maieta deudata (Melas Zu Biophytum dendroides (Oxalid.). Gilibertia an Aral). Miconia membranacea (Melast.). Cordia hispidissima (Borrag.; Ameisenpflanze Tococa farviflora (Melast.; Ameisenpflanze). Ruellia yurimaguensis (Acanth.; fast krautig). Myrmidone peruviana (Melast.; Ameisenpflanze). Uragoga leucantha (Rub.). Immergrüne dicotyle Bäum Nectandra —. (Laurac.). Pachvlobus a (Anacard.). Inga Weberbaueri (Lesum.). Tabernaemontana Sananho eg Guarea trichilioides (Meliac.). Jacaranda Copaia (Bignon. Stephanopodium peruvianum (Dichapet.). 286 Dritter Teil. Remija ae (Rub.; mit grasgrüner, Palicourea lasiantha (Rub.). glatter Stammrinde, von der sich meterlange Uragoga flaviflora (Rub.). Streifen einer braunen, papierähnlichen Borke Nr. 3594, 3623, 3639, 3696, 3698, 3699. lösen), Kletterpflanzen mit Haftwurzeln: Carludovica sp. (Cyclanth. Nr. 3689). Anthurium clavigerum. Philodendron angustialatum (Arac.). Anthurium huamaliesiense. Philodendron huanueense, Anthurium undatum Monstera pertusa (Arac.). Begonia sp. (Nr. 3611). Stenospermatium Weberbaueri (Arae.). Clidemia epiphytica (Melast.). Anthurium huallagense (Arac.). — Maieta heterophylla Die Gesneraceen Nr. 33582, 3615, 3655, 3658 Kletterpflanzen mit Ranken: Serjania inflata (Sapind.). Serjania rubicaulis. Serjania pyramidata. Kletterpflanzen mit windenden Stämmen: Floscopa peruviana (Commelin.; klein, fast Nr. 3591 (Malpigh.?). ). .— Melast.; Ameisenpflanze), krautig Nr. 3605 (Apocyn.). Phaseolus appendiculatus (Legum.). ' Merremia glabra (Convolv.). - Nr. 3640 (Compos.). Epiphyten: Anthrophyum subsessile (Filie.). Peperomia fuscispica (Pip.). Anthurium scolopendrinum (Arac.). Peperomia tenuiramea er megalophyllum (Arac.). Rhipsalis sp. (Cactac. Nr. 3629). mea Cumingii (Bromel.). Blakea ovalis (Melast.) er Pusillum (Orchid.). Nr. 3626 (Gesn.). Matorral. Pteridophyten: Equisetum sp. (feuchtere Stellen). Scitamineen: Nr. 3703 (#eliconia sp.) und die meisten Arten des Waldes. Dicotyle, aufrechte oder fast spreizklimmende Sträucher und Halbsträucher: Piper-Arten, z.B. P. Zubibaccum, Solanum-Arten. Urera sp. (Urtie.). Sanchezia oblonga (Acanth.). Siparuna sp. (Monim.). Palicourea coerulea (Rub.). Acalypha Sr mag Nr. 3614). Centropogon surinamensis (Campan.). Bixa orellan Nr. 3645 (Compos.) Rankende Kletterpflanzen: urania-Arten. (Cucurb.). Windende Kletterpflanzen: /pomoea squamosa (Convolv.) od. verw. Tournefortia foctidissima (Borrag.). Nr. 3642. Nr. 3619 (Vitac.). Dioclea rufescens (Legum.). Mucuna rostrata (Legum.). 1 Fecheria Peruviana (Asclep.). Rohrgräser: Gpneriem sagittatum. S Monoecotyle aufrechte Großsträucher (Bambuseen): anzenwelt d Pfl rbauer, Webe &; .e na a N ee Ar 2 Ms a ER ER, auer, Östliche Andenseite Zentralperus a) ebert A.W 17 7 Zwischen Monzön und dem Hu [7 “= en o be © u DO Matorral-Formation mit Gynerium sagittatum (Aubl.) P. D 13 Triplaris s Mitte und links hinten), ı. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montaüa. 287 Höhere Palmen: Jriartea Orbignyana od. verw. Bactris ee od. verw. Euterpe precatoria od. ve Immergrüne dicotyle Bäume: Ceroßia-Arten (Morac.). r Triplaris caracasana (wie vor.). Nr. 3702 u. 3705 (Morac.). Inga monzonensis (Legum.). Urera caracasana (Urtic.). Sterculia chicha. Triplaris hispida van Polygon.; Ameisenpflanze). Miconia calvescens (Melast.). ordia excelsa (Borrag.). Dicotyle Bäume, die in der Trockenzeit das Son verlieren: Sapium taburu od. verw. (Euphorb.; Ameisen- ee sp. m.). pflanze. Nr. 3578). mbax- und SEEN (Bombac.). 5 Sandbänke an Flußufern bedecken sich mit Pflanzenvereinen von xerophilem Anstrich. Das Gras /m- perata minutiflora bildet steppenähnliche, stellenweise reine Bestände; mehr oder weniger zerstreut wachsen einige Sträucher wie Crotalaria maypurensis (Legum.), 7essaria sp. (Compos.) und Bacharis sp. (Compos.). 6. Das Tal des Flusses Mayo in der Gegend von Moyobamba (860 m). Bei Moyobamba und dem weiter westlich gelegenen Rioja breiten sich zwischen niedrigen Bergzügen umfangreiche Ebenen aus. Matorral, tropischer Regenwald, halbxerophiles Gehölz mit immergrünem, derbem Laub, Grassteppe teilen sich, in buntem Wechsel einander ablösend, in den weitaus größten Teil der Bodenoberfläche; neben diesen wichtigsten Formationen kommt noch eine Anzahl kleinerer zur Ausbildung. Für das Matorral gewähren die Flußufer nicht überall den geeigneten Untergrund: wo die Böschungen hoch und steil und somit Überschwemmungen selten sind, da tritt der tropische Regenwald bis an den Fluß heran. Der Regenwald scheint jede der drei andern For- mationen an Ausdehnung zu übertreffen; an den Abhängen ist er etwas trockener als in der Ebene. Das halbxerophile Gehölz entwickelt sich als Gebüsch, höchstens in kleinen Flecken als echtes Gesträuch, und überzieht bald geneigte, bald ebene Flächen. Bei 1200—1300 m geht es in Regenwald oder Ceja-Gehölze über. Die Grassteppe verteilt sich in ähnlicher Weise wie das halbxerophile Gehölz, bevorzugt aber die Bergeshänge, bis 1500 aufwärts sich erstreckend; sie wird stellenweise sehr dicht und grünt ohne Unter- brechung; von den meisten Gramineen und Cyperaceen findet man auch während der trockensten Monate, im August und September, blühende Indi- viduen. Matorral. Scitamineen: Nr. 4513 (Zingib.) u. a Dicotyle aufrechte Sträucher: Fagara Weberbaueri (Rut.). 288 Dritter Teil. Kletterpflanzen: Mucuna rostrata (Legum.; windend). Souroubea guianensis (Marcgrav.; windende Holzliane) Rohrgräser: Gynerium sagittatum. : Monocotyle, aufrechte Großsträucher (Bambuseen): Guadua Weberbaueri. Höhere Palmen: Jriartea sp. Mauritia sp. Immergrüne dicotyle Bäume: Cecropia sp. (M Inga marginata (Legum.). Triplaris-Arten role) Guarea trichilioides (Meliac.). Regengrüne dicotyle Bäume: Erythrina micercpteryx (Legum.). Sapium biglandulosum od. verw. (Euph.Nr.4759). Hemiepiphytische Baumwürger: Ficus sp. (Nr. 4582). Epiphyten: Masdevallia aureo-rosea (Orchid.) od. verw. Nr. 4580 (Rhipsalis?). Parasiten: Psittacanthus cupulifer. (Loranth.). Tropischer Regenwald. Bodenkräuter. Stammlose Palmen und Cyclanthaceen: Farne und Selaginellen. Floscopa robusta (Commelin.). Sceleria arundinacea (Cyperac.). Fir album (Haemodor). Phytelephas sp. (Palm.), haris amazonica (Amaryll.). Astrocaryum sp. (Palm.). Ps 'poxys ER (Amaryll.). Cyclanthus sp. Heliconia sp. (Musac.; Nr. 4664). Carludovica palmata (Cyclanth.), Nr. 4627 (Scitam.). Nr. 4551 (Arae.). Spiranthes ee (Orchid.). Nr. 4726 (Arac.). Spiranthes elatı Nr. 4733 (Arac.). Oxalis ae N ( r. 4755 (Arac.). Begonia sp. (Nr. 4549). Monolena primuliflora (Melast.). Stammbildende Zwergpalmen: Chamaedorea sp. (Nr. 4628; Stamm 2 m hoch). Geonoma sp. (Nr. 4557; Stamm o.ı m hoch). Ma Chamaedora Pavoniana (Stämme meist zu meh- rtinezia sp. (Nr. 4665; Stamm bis 0.5 m hoch). reren dicht nebeneinander, bis 3 m hoch). Nr. 4560. Monocotyle Bäume (Palmen): Zriartea sp. ettinia maynensis (8 m hoch). actris sp. Fessenia polycarpa (12 m hoch). Kleinere, aufrechte dicotyle Holzgewächse mit geringer Verzweigung (bald der aum-, bald der Strauchform näher stehend): Trike Peruviana (Phytolacc.). Facobinia elegantissima (Acanth.). er, Cephalacanthus maculatus (Acanth.). Nr. 4556 (Gesn.). 4681 (Gesn.). 4658. 455% 4666. 4683 feberbaser Aanzenwe : . Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXXVL, zu s. A.Weberbauer, phot. 1 Östliche Andenseite Nordperus: Moyobamba, bei 800—900 m Übergangsformation zwischen Matorral und trop Mauritia s pischem Regenwald. 3. zu beiden Seiten des Weges) und Iriartea sp. (links). — ; 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montana, 289 Dicotyle Bäume: Aberemoa pedunculata (Anon.). Palicourea thyrsiflora. Theobroma Mariae (Stercul.). Palicourea lasiophylla. Conomorpha Weberbaueri (Myrsin.). Uragoga Weberbaueri (Rub.). Jacaranda Copaia od. verw. (Bignon.). Nr. (Guttif.). Palicourea stenophylla (Rub.). Nr. 4727 Kletterpflanzen: Carludovica-Arten (Cyelanth.). Marcgravia Weberbaueri (windende Holz- r. 4644 (Arac.). liane). Dichorisandra Aubletiana (Commelin.; win- Nr. 4686 (Apocyn.; windende Holzliane), dend; klein, krautig). Aegiphila m. (Verben.; spreizklimmen- Hirtella americana (Rosae.; windend). der Stra Epiphyten: Epidendrum SD (Orchid.). Maxillaria Mathewsii (Orchid.). Epidendrum euspathu Gongora Incarum (Orchid.). Rodriguezia . (Orchid.). Batemannia Colleyi (Orchid.). Corynanthes Bruckmuelleri (Orchid.). Halbxerophiles Gebüsch mit immergrünem derben Laub‘. Bodenkräuter: Pteridium aquilinum (Filie.). Ananas sativus (Bromel.; anscheinend die wilde Schizaea elegans (Filic.). Stammpflanze) Selaginella asperula (häufig, Charakterpflanze). Selenipedilum longifolium (Orchid.). Sr. 4500 (Gram.). eperomia trinervis (Piperac.). Nr. 4630 (Arac.). Coutoubea spicata (Gentian.). Leiphaimos aphylla (Gentian.; Saprophyi). Kletterpflanzen: Dioscorea sp. (Nr. 4621; winden nd). Nr. 4488 (Asclep.? winden: Hirtella aureo-hirsuta (Rosae.; windende Holz- Kirn Deruvianus Ba ; windend). liane). nolobus marginatus (A En ; windend). Alchornea acutifolia (Euphorb.; spreizklimmen- Des gracilipes (Asclep.; windend). ‘der Strauch). Arrabidaea platyphylla Bigain: rankende Holz- Serjania rubicaulis (Sapind.; rankender Strauch). liane). Nr. 4528 (Vitac.; rankender Strauch). . Sabicea flavida (Rub.; windender Strauch). Souroubea Bachyphylla (Maregrav.; spreizklim- ikania moyobambensis (Comp.; windender mender Straue h). Strauch). Aufrechte monocotyle Sträucher und Halbsträucher: Epidendrum Catillus (Orchid.). Epistephium er (Orchid.). Efidendrum cinnabarinum. Eriopsis m (Orchid.). Sobralia leucoxantha (Orchid.). - ae ed (Orchid.). Aufrechte dicotyle Sträucher: Lacistema Poeppigii Persea coerulea (Laurac.). Guatteria PERRERER (Anon.; anscheinend auch Humiria florilunda. als Baum). rythroxylon paraense. Siparuna gulanensis (Monim.). Fagara Culantrillo (Rutae.). " Auf den Etiketten meiner Sammlung unrichtig als Savannengehölz bezeichnet. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 19 290 Crepidospermum Goudotianum (Burserac.). Byrsonima chrysophylla (Malpigh.). Byrsonima rotunda Byrsonima amazonica. Helicteres pentandra (Stereul.). i Eugenia MER (Myrt.). Eugenia egen Psidium apise (Myrt.; vielleicht wild!). engen puberula (Melast-). z stelligera. Tibeuchina Mathaei (Melast.). Baumfarne: Alsophila phegopteroides (Stamm 2 m hoch). Höhere Palmen: Mauritia sp. (Nr. 4717. Nur bei Rioja beobachtet. Dicotyle Bäume: Roupala complicata (Proteae.). nn — ‘es (Anon.). Neetandra Pichurim (Laurac Weinmannia ne (Oxiten.); Pithecolobium eg (Legum.). Simaruba ama Epiphy Odontoglossum crista galli (Orchid.; häufig). Parasiten: Loranthaceen, z.B. Oryctanthus ruficaulis. Übergangsformationen zwischen tropischem Regenwald und halbxerophilem Gebüsch. Bodenkräuter: Nr. 4648 (Ara Pitcairnia Beh (Bromel.). Warrea #ricolor (Orchid.). Kletterpflanzen: = Nr. 4675 kun Strauch). Siphoce en tortuosus See windend). Nr. 4485 Siphocampylus Spruccanus (Campan.). Oryctanthus Botryostachys. Dritter Teil, Tococa occidentalis (Melast.; Ameisenpflanze). Bellucia pentandra (Melast.) Bellucia Weberbaueri Meriania urceolata (Melast.). Gra A heile limbata (Melast.). Grafenrieda floribunda Ware: scabra (Melas Leandra purpurascens dh pecheheh Weberbaueri (Aral.). Schefflera pentandra (Aral.). Clethra sp. (Nr. 4475). Bejaria sp. (Erie.; ; Nr. 4589 und 4612). _ — -47 sp. (Eric.; Nr. 4616). nea Bersginie (Myrsin)). en minutiflorus (Myrsin.) Symbolanthus obscure-rosaceus (Gent.). en ca Weberbaueri (Gent.). Nr. 4506 (Solan.). Palicourea stenostachys Retiniphyllum a (Rub.). Rub.). angustiflerum (Rub.). — Andere Art als im Matorral. Stamm 20 m hoch.) Trattinickia ag (Burserac.). Vochysia erbaueri. Haproue aeg (Euphorb.). Symplocos ngiflora G rn ie (Rub.). ten: Epfidendrum Feddeanum. Struthanthus orbicularis. Macrocentrum fasciculatum (Melast.; zwischen o FERNE ET EEE EEE EN Enz Adelobotrys adscendens (Melast.; windender Strauch). 1. Abschnitt. 10. Kapitel. Die Zone der Montafia. 291 Aufrechte dicotyle Sträucher: Embothrium sp. (Proteac. Nr. 4762). Rhus des (Anacard.; wohl auch baum- Phylionoma ruscifolia (Saxifr.). förmig; häufig, Chaiiktirofieiine N. Perocladon Sprucei (Melast.; Stamm von ee bewohnt). Höhere Palmen: Jessenia polycarpa. Wettinia maynensis. Dicotyle Bäume: Couepia speciosa (Rosac.). Didymopanax morototoni (Aral.). Nr. 4651 (Guttif.). Nr. 4680. ' Epiphyten: Stelis spathulatha (Orchid.). Übergangsformationen zwischen Matorral und halbxerophilem Gebüsch. Lygodium venustum (windender F arn). Siparuna tomentosa (Monim.; spreizklimmender Smilax sp. iliac.; Nr. 4522. Kletternder trauch). trauch). Kae globosa ee Baum). Ficus sp. (Morac.; Nr. 4523. Baum). r. 4576 (Guttif.; Baun Nr, 4517 und 4521 (Menisp.; windend). Bee mollis ah Strauch). Nr. 4701 (Apocyn.; Baum) Grassteppe. Lycopodium Fr Rhynchospora globosa (Cyperac.). Fanicum sp. m.; Nr. Br Rhynchospora glauca. . Saccharum a (Gra Dichromena ciliata (C yperae.). Andropogon panniculatus Ayllingia pumila (Cyperae.). Andropogon leucostachyus. Polycarpaea sp. (Caryophyll.; Nr. 4587; Kraut). Pe spathiflorus. « Cuphea gracilis (Lythrac.; Halbstrauch). Trachypogon polymorphus (Gram.). - Chelonanthus camporum (Gentian.; Kraut). Gymnopogon Jeliosus (Gram.). a ( a e er Aristida sp. (Gram.; Nr. 4594). Due a Web, es Krau Aristida sp. (Nr. 4637). ee re (Seroph. ER 4 ranm.). Borreria tenella (Rubiac.; Halbstrn trauch). Bulbostylis capillaris (Cyperac.). Sipanea pratensis (Rubiac; Kraut). Bulbostylis Junciformis. Nr. 4661 (Kraut). Adlerfarnbestände. Preridium aquilinum wächst gesellig in der Nachbarschaft von Grassteppe oder halbxerophilem Gebüsch, bald an Abhängen, bald in der Ebene. Ge- täumige Flächen vermag 2 Farn für sich allein, unter Verdrängung aller andern Pflanzen zu besetzen. Seine Ausbreitung wird durch den Menschen gefördert: wo dieser das Gehölz zerstört, da pflegt Adlerfarngestrüpp zu ent- ‚stehen. Zu den Orten, für die ein ureprüngliches Vorkommen der Pflanze feststeht, gehören namentlich unfruchtbare, felsige Abhänge. Sandbänke an Flüssen Zeichnen sich wie anderwärts aus durch einen geselligen Strauch der Gattung Tessaria (T. integrifolla oder verw.). 19* s 292 Dritter Teil. Kleine moorige Flecken bilden sich in der Grassteppe oder am Rande von halbxerophilem Gebüsch. Sie bleiben flach und seicht und trocknen während der regenarmen Zeit teil- weise aus. Zu ihrer Flora gehören SpAagnum-Arten und kleine Kräuter wie Scirpus- oder Heleocharis-Arten, Mayaca sp. (Nr. 4670), Ayrıs savanensıs, Syn- gonanthus caulescens (Eriocaul.), Zonina fluviatilis (Eriocaul.), Utricwlarta sp. (Lentibul. ; Nr. 4566), Perama hirsuta (Rub.). Semiaquatische Vereine an den Ufern sonniger Lachen und Teiche: Sagittaria-Arten (Alism.), Cyperaceen, Araceen, Xyridaceen, Pontederiaceen (Nr. 4711), Juncaceen. Y Semiaquatische Vereine schattiger Waldsümpfe (oft in langsam fließenden Waldbächen). Locker. — Hauptsächlich Araceen (z. B. Nr. 4583); außerdem einige Cy- peraceen. Wasserpflanzen-Vereine in sonnigen Lachen und Teichen. Azolla sp. Pistia Stratiotes (Arac... Nymphaea-Arten. Limnanthemum Humboldtianum (Gent.). Myrmecophile Epiphytenvereine. ULEs »Blumengärten der Ameisen« (Vgl. Literaturverz. Nr. 140 usw.) dürfen vielleicht als Formationen en miniature aufgefaßt werden, da man häufig die- selben Arten zusammen antrifft. Diese Epiphyten, in deren Wurzelgeflecht kleine, bissige Ameisen ihre Nester anlegen, werden offenbar von den Tieren z. T. ausgesät; andrerseits aber scheint es vorzukommen, daß die Ameisen sich solcher Epiphyten, die ohne ihr Zutun gewachsen sind, als Stützen der Bauten bedienen. Ich beobachtete in den myrmecophilen Epiphytenvereinen: No. 4483 (Anthurium sp.), Corynanthes Bruckmuelleri und andere Orchi- deen, Peperomia arboriseda, eine Cactacee mit bandförmigem, gekerbtem Stamm (Rhipsalis oder Phyllocactus sp.), No. 4688 (Gesn.?). Weidetriften, niedrige, teppichähnliche Gras-Fluren künstlichen Ursprungs, finden sich in den rtschaften auf ebenem oder wenig geneigtem, mäßig feuchtem Boden. Ur- sprünglich stand an ihrer Stelle Gehölz. Charakteristisch ist das Gras Nr. 4714, das oft in reinen Beständen auftritt. Matorral, tropischer Regenwald, halbxerophiles Gebüsch, Grassteppe und Adlerfarngestrüpp wechseln in ähnlicher Weise wie um Moyobamba auch an dem Wege, der von dort, dem Laufe des Flusses Mayo folgend, nach Tara- poto führt, sowie bei der letzteren Stadt, deren Umgebung vor kurzem ULE botanisch ‚erforscht hat. Etwa in der Mitte zwischen beiden Ortschaften über- 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. 295 schreitet der Weg den 1500 m hohen Gipfel des Berges La Campana, be- kannt durch SPRUCEs Sammlungen. Dort erlangt die Grassteppe große Aus- dehnung und reicht bis 1500 m aufwärts. Streifen halbxerophilen Gebüsches, aus dem die zierlichen Kronen einer kleinen Zuterpe herausschauen, durchziehen und umrahmen die Steppe. Auf der Außenseite der Östcordillere herrschen, soweit meine Beobachtungen reichen, der tropische Regenwald und das Matorral so gut wie unumschränkt. Nur auf einem winzigen Fleck sah ich, bei der Wanderung von Yurimaguas nach Tarapoto, den tropischen Regenwald von Grassteppe und halbxerophilem Gebüsch unterbrochen. 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. In dem Wüstenland der peruanischen Küstenebene war von jeher der menschliche Ansiedler an die Nähe der Flüsse gebunden, konnte er ohne künstliche Bewässerung den Boden nicht bebauen. Es stand ihm somit wenig Raum zur Verfügung, aber andrerseits boten sich ihm mancherlei Vorteile: Das Klima regenlos und in Anbetracht der geographischen Breite mild, daher eine leichte Bauart der Häuser zulässig; keine außergewöhnlichen die Ernte bedrohenden Wassermängel in den vom Regen und Schnee der Cordilleren genährten Flüssen; die natürliche Vegetation ein schmaler und lockerer Gehölz- streifen am Flußufer und somit leicht zu bewältigen; keine gefährlichen Tiere; ein fischreiches Meer, immer ruhig und leicht zu befahren. So ist es ver- ständlich, daß die Flußufer der peruanischen Küste frühzeitig Stätten hoher Kultur wurden. Diese Küstenkultur erhielt verschiedene eigenartige Zentren, deren Entstehung zusammenhängt mit der Trennung der Flußgebiete durch weite, unbewohnbare Wüsten; sie wich andrerseits in hohem Grade ab von der Kultur der Gebirgsvölker. Daß die altperuanischen Küstenbewohner eine stattliche Anzahl wertvoller Nutzpflanzen kannten und auch anbauten, lehren uns die wohlerhaltenen Gräberfunde: teils vegetabilische Reste, teils bildliche Darstellungen '. Auf die Küste folgt landeinwärts eine Zone, die wie heute wohl auch früher . wenig bewohnt war und die unteren, regenlosen Andentäler umfaßt. Hier herrscht trockene Hitze und brüten gefährliche Krankheiten, und da die Flüsse ! Vgl. Wırrmack: Die Nutzpflanzen der alten Peruaner. — Compte rendu du Congres inter- national des Ame£ricanistes. 7. sess. Berlin 1888. Derselbe: Bearbeitung der vegetabilischen Funde in Ancon in dem Foliowerk von Reıss STÜBEL, Das Totenfeld von Ancon. 2094 Dritter Teil. zwischen steile Gebirgswände eingekeilt sind, findet sich nur wenig nutzbares and. Einen ähnlichen Charakter zeigen einige tiefe Flußtäler im Innern der Anden, wie das des Apurimac und das des Maranon. Die mittleren Gebirgslagen der Westhänge und des interandinen Gebietes waren und sind noch heute — wenn man von wenigen Küstenstädten ab- sieht — der am dichtesten bevölkerte Teil Perus, offenbar deshalb, weil dort die günstigsten Bedingungen für das Gedeihen einer Anzahl wichtiger temperierter Kulturpflanzen bestehen. In Zentralperu liegt dieses Gebiet etwa zwischen 2700 und 3700 m; eine genaue Statistik würde vielleicht noch engere Grenzen, 3000 und 3500 m, ergeben. Nordperu aber zeigt die stärkste Be- siedelung in weit geringerer Höhe, zwischen 2000 und 3000 m, ‚und dies dürfte mit den Niederschlagsverhältnissen zusammenhängen: die Regen sind reichli- cher oder doch weniger auf eine bestimmte Jahreszeit beschränkt als in Zen- tralperu und erstrecken sich weiter abwärts; so gestaltet sich unterhalb 3000 m das Klima für den Anbau der genannten Gewächse in Nordperu günstiger als in Zentralperu, zumal durch starke Bewölkung eine übermäßige Sonnenwir- kung verhindert wird, oberhalb 3000 m aber ungünstiger, weil die anhaltenden Niederschläge die Entwicklung der Knollen und die Befruchtung der Cerealien beeinträchtigen. Wieder anders liegen die Verhältnisse in Südperu. Die Westabhänge der Anden sind hier bis zu großer Höhe sehr trocken und arm an bedeutenden Wasserläufen, somit zur Besiedlung im allgemeinen wenig geeignet. Allerdings befinden sich dort bei 2300 m Arequipa, ‚die zweitgrößte Stadt Perus und bei 1300 m das gleichfalls ansehnliche Moquegua; beide aber haben sich wohl erst nach Ankunft der Spanier gebildet. Zwischen die Rand- ‚ ketten der peruanischen Anden reicht im Süden das Titicaca-Hochland hin- ein; seine Bevölkerung ist hier dichter, als bei der großen Höhe, die allenthalben 3800 m übersteigt, zu erwarten wäre. Der Ackerbau, dessen obere Grenze hier wie auch in Centralperu bei 4000 m liegt, während sie im Norden bis zu 3500 m sinkt, liefert naturgemäß nur kümmerliche Produkte; dafür aber eignen sich die weiten Ebenen vortrefflich zur Viehzucht: I.lamas und Alpacas wurden wohl schon in alten Zeiten dort gehütet, und später haben sich Schaf- und Rinderherden dazu gesellt. In Zentral- und Nordperu leben gleichfalls Hirten über den Ackerbau-Regionen, jedoch nicht in so ansehnlichen Ort- schaften wie auf dem Titicaca-Hochland. Auch der Bergbau hat — wohl erst nach Ankunft der Spanier — feste menschliche Wohnsitze in unfruchtbaren Höhen entstehen lassen. . Meist sind dies aber einzeln stehende Gehöfte, nur selten geschlossene Ortschaften, wie Yauli (4000 m), Cerro de Pasco (4300 m), Hualgayoc (3600 m), die beiden ersten dem Zentrum, die dritte dem Norden angehörend. ' Der Ostabhang der Anden ist heute sehr dürftig bevölkert und war früher vielleicht noch einsamer. Die beständigen Regen, die vielen wasserreichen, reißenden Flüsse, die undurchdringlichen Gebüsche und Wälder, die lästigen, oder gar gefährlichen Tiere und schließlich die kriegerischen Waldvölker tie- ‚ferer Regionen — alles dies mußte den von Westen kommenden Menschen, 4 4 7 & Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXX\ I, zu S. 295. A. Weberbauer, pho Interandines isst Südperus: Maisfelder bei der Ortschaft Urubamba, ca. 2900 m. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Tafel XXX, zu S. 295. A. Weberbauer, phot. Östliche Andenseite Südperus: Cuyocuyo, 3300 m. Terrassen für den Anbau von Oxalis tuberosa u.a. Kulturpflanzen. In der Mitte Alnus jorullensis Kth. 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. 295 der an eine grundverschiedene Natur sich gewöhnt hatte, zurückschrecken Andrerseits aber mied der Jäger des Tropenwaldes die kühleren Höhen. Die Ansiedler aus dem Westen fanden sich wohl zuerst der Cocacultur wegen ein; dort, wo der Cocastrauch gedeiht, etwa zwischen 800 und 1800 m, zeigen die Osthänge ihre größte Volksdichte. Dagegen enthält die Region über 2000 m Seehöhe menschenleere Gebiete von ungeheurer Ausdehnung, und es fehlen dort auch jegliche Spuren von Wohnstätten älterer Zeiten. Bei den Jägerstämmen am Ostfuß der Anden spielte naturgemäß der Ackerbau von jeher eine untergeordnete Rolle. Ihre wichtigsten Kulturpflanzen sind Manihot utilissima und die Banane. In jüngster Zeit hat durch die zunehmende Aus- nützung der Kautschukbäume eine Erschließung dieser Gebiete für den Welt- handel begonnen. Einen weiten Spielraum gewährt dem Anbau nützlicher Gewächse die kli- matische Mannigfaltigkeit Perus; von ihrer vollen Ausnützung aber ist man noch weit entfernt. In der Hauptsache begnügt sich der Peruaner mit der Verwertung von Erfahrungen, die teils altindianischen Ursprungs sind, teils durch die Spanier aus dem Mediterrangebiet dem Kolonialreich zugeführt wurden. Hingegen blieb die Berücksichtigung derjenigen Kulturgewächse, die das kühlere Europa hervorbringt, seiner Obstpflanzen, : Cerealien und Futter- kräuter, eine sehr unvollkommene; auch eine Reihe vegetabilischer Produkte der altweltlichen Tropen ist auf peruanischem Boden noch nicht heimisch geworden. Die Anlage von Bewässerungsgräben, ein System, das die Bewohner des Inkareiches mit meisterhafter Geschicklichkeit durchzuführen verstanden, gehört für einen Teil Perus, namentlich für die tieferen und mittleren Lagen des Westens und des interandinen Gebietes, zu den Hauptbedingungen der Agri- kultur. Den Verlauf dieser Wasserkanäle (»acequias«) erkennt man aus weiter Entfernung an einem schmalen Saum von Sträuchern und Bäumen; diese gehören teilweise zur Flora der Flußufergebüsche; bald erscheinen sie ohne Zutun des Menschen in den Feldern, bald werden sie ihrer nützlichen Eigenschaften halber gepflanzt (z. B. Salir Humboldtiana). Zur Zeit der Inkas wußte man auch steile Hänge landwirtschaftlich auszunutzen: durch Terrassenbauten wurde einem allzuraschen Abfließen des Wassers und dem Fortschwemmen des Erd- reiches entgegengearbeitet. Noch gegenwärtig treffen wir hier und da teils verlassene teils bepflanzte Terrassen; sie scheinen größtenteils aus vorspani- scher Zeit zu stammen. i Nachfolgende Übersicht der wichtigsten Kulturpflanzen behandelt die ame- rikanischen und außeramerikanischen gesondert, um die mit der europäischen Kolonisation erfolgte Umgestaltung deutlicher hervortreten zu lassen. Die Ab- kürzungen »trop.« und »temp.« bedeuten, daß die betreffenden Gewächse überwiegend tieferen bzw. mittleren Lagen angehören. 296 Dritter Teil. A. Kulturpflanzen amerikanischen Ursprungs. I. Getreidegräser. Mais, in der Quichua-Sprache sara (Zea Mays),; warm-temp., auch Küste, seltener tiefere Lagen des Ostens; nicht nur als Nahrungsmittel für Menschen und Tiere, sondern auch zur Herstellung eines alkoholischen Getränkes, der chicha (»aka« im Quichua) verwendet. 2. Getreidepflanzen, die nicht zu den Gräsern gehören: Quinoa (Chenopodium Quinoa), kühl-temp. 3. Hülsenfrüchte, Bohnen, spanisch frijoles, pallares usw. (mehrere Phaseolus-Arten, z. B. Fh. vulgaris, Ph. lunatus, Ph. Pallar); trop. bis warm-temp., anscheinend hauptsächlich an der Küste. — Erdnuß, spanisch mani (Arachis hypogaea); Verbreitung wie vor. 4. Knollengewächse. Kartoffel, spanisch papa, im Quichua akso (Solanum tuberosum); temp., weniger an der Küste; durch Erfrieren und Dörren werden die Knollen zu einem dauerhaften, als »chuno« bekannten Produkt. — Oca (Oxalis tuberosa) , kühl- temp. — Ullüco (Ulxcus fuberosus); kühl-temp. — Mässua (Tropaeolum tube- rosum); kühl-temp. — Yacön oder Llacön (Polymnia sonchifolia), temp. — Batate, spanisch camöte (Zpomoea Batatas); trop. bis warm-temp. — Yuca (Manihot utilissima) , ttrop. — Arracacha (Arracacia esculenta) ; trop. bis warm- temp. — Achira (Canna indica); trop. (Osten). 5. Obst. Palta (Persea gratissima); trop. — Chirimoya (Anona Cherimolia) ; trop., aber nur in trockenen Gegenden. — Guanäbana (Anona muricata);, Verbrei- tung wie vor. — Lücuma, auch Rucma (Zucuma obovata), trop. (trocknere Gegenden). — Guayäva (Psidium Guayava); trop. — Ciruela del fraile (Bunchosia armeniaca); trop. — Ciruela agria (Spondias purpurea); trop. — Cereza (Malpighia-Arten, z. B. M. Punicifolia); trop. — Pacay (Inga Feullei); trop. — Mammey (Mammea americana); trop. (Küstengebiet des Nordens). — Palillo (Campomanesia lineatifolia); trop. — Sapote (Matisia cordata); trop. (Nordosten). — Almendra (Caryocar amygdaliferum);, trop. (Nordosten). m Pijuayo (Guilelma speciosa); trop. (Nordosten). — Marafön (Anacardium occı- dentale); trop. (Nordosten). — Granadilla (Passiflora ligularis); trop. bis warm- temp. — Ananas, spanisch piha (Ananas sativa); trop. (Osten). — Papaya (Carica-Arten oder -Rassen); trop. und warm-temp. — Tuna (Opuntia fieus indica); trop. und warm-temp., in trockneren Gegenden. — Erdbeere, spanisc 'resa (Fragaria chiloensis) — trop. bis temp., in trockneren Gegenden, be- sonders um Lima. — Nogäl Juglans sp.)‘); temp., auch Küste. — Capuli (Prunus Capollin); temp. * Woher die in Peru kultivierten Juglans-Bäume stammen, bedarf noch der Aufklärung. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. l’afel XL, zu $. 297. A.Weberbauer, phot. Interandines Gebiet Zentralperus: Tal des Maraüon bei Chuquibamba, 2700 m. Hinten Inga Feuillei D. C., links Agave americana L., beide an Häusern gepflanzt; rechts Schinus Molle L. 2. Abschnitt. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. 297 6. Kürbisgewächse, Gemüse. Kürbisse, spanisch zapallos und calabazas (Cucurbita-Arten) — Caihua (C- clanthera pedata) — Pepino (Solanum vartegatum) — Tomate (Solanum. Ly- copersicum). 7. Gewürze. Ajt, im Quichua uchu, auch rocoto (Capsicum-Arten) — Paico (Chenopo- dium ambrosiodes) — Huacatai (Tagetes minuta). 8. Reizmittel. Coca, auch Cuca (Erythroxylon Coca); Ostseite der Anden; zwischen 800 und 1800 m Seehöhe, sowohl in beständig feuchten Waldgebieten, wie am oberen Inambari (Provinz Sandia), als auch in trockneren Gegenden, wie um Sta. Anna in der Savannenregion des Urubambatales; gewöhnlich pflanzt man die Sträucher an Bergeshängen: die getrockneten Blätter werden teils in Peru selbst verbraucht, wo bekanntlich die Gewohnheit des Coca-Kauens unter den Gebirgsindianern sehr verbreitet ist, teils zur Cocaingewinnung exportiert, teils an Ort und Stelle einer Bearbeitung unterworfen, welche das Roh-Cocain des Welthandels liefert. — Kakao (7heobroma Cacao); trop.: Ostseite und trocken- heiße interandine Täler, z. B. das des Maraion. — Tabak (Mcotiana Tabacumm) ; trop. 9. Faserpflanzen. Baumwolle, spanisch algodon, im Quichua utcu (Gossypium barbadense und dessen var. peruvianum); Küste, besonders bei Ica, Huacho, Supe und Piura. Maguey (Agave americana); temp., zwischen 2800 m und 3800 m allenthalben zu lebenden Zäunen angepflanzt und ein charakteristisches Element im Land- schaftsbild der Ortschaften; die Fasern dienen zu Seilen. — Fourcroya cubensis; trop. bis warm-temp.; sicher einheimisch, während Agave americana aus Mexiko stammt; Verwendung wie bei letzterer. 10. Häufige Zier-Bäume und -Sträucher. Sauce (Salör Humboldtiana); trop. bis warm-temp. — Aliso (Alnus Jorul- Zensis), temp. — Capuli (Prunus Capollin); temp. — Quinuar (Polylepis-Arten); temp. — Kisuar (Budaleia incana); temp. — Cantu (Cantua buxifolia); temp. — Sauco (Sambucus peruviana);, temp. — Floripondio (Datura arborea); temp.. auch Küste usw. B. Kulturpflanzen außeramerikanischen Ursprungs. I. Getreidegräser. Reis, spanisch arroz (Oryza sativa); trop., besonders im nördlichen Küsten- . — Weizen, spanisch trigo (Triticum sativum); temp. — Gerste, spanisch cebada (Hordeum sativum); temp., teils Brotfrucht, teils Viehfutter. 298 Dritter Teil. . Zucker liefernde Pflanzen. Deekeischr, spanisch cana (Saccharum officinarum); trop. bis warm-temp.; dient zur Gewinnung von Zucker und Alkohol, in höheren Lagen nur zur Her- stellung eines süßen alkoholischen Getränkes, des »huarapo«. 3. Hülsenfrüchte. Saubohne, spanisch haba (Viecia Faba); temp. — Erbse, spanisch alberja (Pisum sativum) ; temp., auch Küste. — Kichererbse, spanisch garbanzo (Cicer arielinum);, temp., auch Küste. — Linse, spanisch lenteja (Lens esculenta); temp., auch Küste. 4. Obst. Mango (Mangifera indica); trop. — PBrotfruchtbaum, spanisch arbol del pan (Artocarpus incisa); trop. (Nordosten). — Banane, spanisch plätano (Musa baradisiaca);, trop., auch noch warm-temp. — Japanische Mispel, spanisch nispero (Eriobotrya japonica) trop. (trocknere Gegenden). — Orange, Zitrone usw., spanisch naranja, limon, lima, cidra, toronja usw. (Ci/rus-Arten und -Rassen); trop. bis warm-temp. — Tamarinde, spanisch tamarindo (Tamarindus indica); nördliches Küstenland. — Olive, spanisch aceituna (Olca eurofaca); Küste, namentlich südliche Hälfte. — Weinrebe, spanisch parra (Vils vinifera), Küste und tiefere Lagen der westlichen Täler; namentlich in der südlichen Hälfte des Landes kultiviert; vereinzelt auch in Gärten interandiner Täler; dient zur Gewinnung von Wein und Branntwein. — Feige, spanisch higo (Frcus Carica); Küste und warm-temp. (trocknere Gegenden). — Granatapfel, spanisch granada (Punica granatum); Verbreitung wie vor. — Maulbeere, spanisch mora (Morus nigra und M. alba); Küste. — Erdbeere, spanisch frutilla (Fragaria vesca); Küste. — Quitte, spanisch membrillo (Cydonia vulgaris); Küste und temp. — Apfel, spanisch manzana (Pirus‘ Malus); Verbreitung wie vor. — Birne, spa- nisch pera (Pirus communis),; \erbr. wie vor. — Aprikose, spanisch albari- coque (Prunus armeniaca), Verbr. wie vor. — Pfirsich, spanisch je nach der Varietät melocotön, durazno, abridor (Prunus persica); verbr: wie vor. 5. Kürbisgewächse, Gemüse. Wassermelone, spanisch sandia (Cifrullus vulgaris); trocken-warme Gegen- en. — Melone, spanisch melön (Crcumzis Melo); Verbr. wie vor. — Gurke, spanisch pepino (Cucumis sativus). — Lattich, span. lechuga (Lactuca sativa). — Kohlsorten, span. col usw. (Rassen von Brassica oleracea). — Spinat, span. org er oleracea). — Artischocke, span. alcachofa (Cynara Scoly- mus). — Spargel, span. espärrago ers: officinalis). — Zwiebel, span. cebolla (Alam Cepa). — Rettich und Radieschen, span. räbano und raba- nito (Raphanus sativus). — Sellerie, span. apio (Apium graveolens) usw. 6. Reizmittel. Kaffee, spanisch cafe (Co offea arabica); Osthänge, zwischen 800 und 2000 m. 7. Futterpflanzen. _ Luzerne, spanisch alfalfa (Medicago sativa); temp. und Küste. 2. Abschnitt. 8. Häufige Zierbäume. Die Besiedlung Perus und seine Kulturpflanzen. 299 Fleus-Arten; Küste. — Fucalyptus Globulus; Küste und temp. — Arau- caria excelsa; Küste und temp. usw. Obere Grenzen einiger Kulturpflanzen (Höhenangaben in m). Ananas sativus Erythroxylon Coca 'ofea arabica Manihot utilissima Musa paradisiaca ersea gralissima Saccharum offcinarum r Feuillei Opuntia ficus indica Zea Mays Medicago sativa Triticum sativum Vicia Faba Agave ern Solanum tuberosum Hordeum sativum “ & | | Süd-Peru Zentral-Peru Nord-Peru Inter- | |West- | | st- || West- Ost- | West- OÖst- - äng i ei | Pe a = hänge | hänge | Bein hänge | I 1800 | | | | 1800 1900 | | 2000. ‚| 2000 | | 1500 2200 1900 | 2200 | 2100 1100[?)) | 2000 | 2000 | 2500 |; 2000 | 2100 | 2000 1700 | 2200 | 2500 | 1100 | | 1700 2500 | 1I0goo || 2200 | 2000 1700 | 250 2100 1700 2100 2650 | 2100 | 2600 | 2700 2300 | 200 | 2700 A | 2000 | 2200 | 3000 | 2600 | 2c00 | 2400 | 2200 | 3000 | | | | | 3000 | 2 2200 | 3200 | 2300 | 2600 | 2400 3200 2600 3500 | 3000 | 3200 | 3500 | 2900 | 2700 | 360 | 3700 | 3200 | 359 | | 3700 | 3700 3750 | 3400 | 3600 4000 4000 | 4000 j | | 4000 4000 | 4000 4000 | 4000 3100 | 3500 | 4000 4000 | 4000 i | 3400 | Vierter Teil. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. Wenn man die Stellung der Flora Perus in der Flora der gesamten Erde zu bestimmen sucht, so ergeben sich für die erstere folgende, der Bedeu- tung nach angeordnete Hauptelemente: das andine Element, das neotropische Element, das boreale Element, das austral-antarktische Element, das arkto-nivale Element. Die reichste Entwicklung des andinen Elementes zeigen mittlere und demnächst höhere (über 4000 m befindliche) Regionen. In tieferen Lagen des Westens spielt es auf den Lomas noch eine beachtenswerte Rolle, während es am Ostfuße der Anden fast völlig durch das neotropische Element ver- drängt wird. Das andine Element gliedert sich weiterhin in Subelemente ver- schiedener Ordnung, deren klare Unterscheidung künftigen Forschungen vor- behalten bleibt. Hierbei wird zu berücksichtigen sein, daß diejenigen Formen- kreise, die von den nördlichen Andenländern Südamerikas her bis Peru reichen, hier meist den Osten bevorzugen, und daß andrerseits solche Sippen, deren Areal sich auf Nord-Chile oder West-Bolivia und Peru verteilt, hier hauptsäch- lich den Westen und die hochandine Region bewohnen. Die peruanischen Endemismen sind größtenteils Arten solcher Gattungen, die auch außerhalb Perus vorkommen. Endemismen höheren Ranges scheinen nur in verhältnis- mäßig geringer Zahl aufzutreten; die für endemisch gehaltenen Gattungen dürften zum Teil auch in den Nachbarländern zu finden sein, und nicht eine Familie bleibt auf Peru beschränkt. An der Ostseite herrscht von ı500 oder 1200 m abwärts das neotropische Element und zwar hauptsächlich mit hygrophilen Typen der Hylaca, weniger mit halbxerophilen Typen des zentralen und östlichen Südamerika. Erstere | ntrieren sich in den Wäldern, letztere in den niedrigeren Gehölzen sowie in den Savannen und Grassteppen. Nicht wenige Ausläufer der neotropischen Flora mengen sich in mittleren Regionen der Osthänge unter das andine Ele- ment (z. B. Geonoma, bis 2800 m, Carludovica, bis 2500 m, Guarea, bis 3000 M, Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 301 Clusia bis 3100 m, Marcgraviaceen, bis 2500 m steigend). Diese Ausläufer dringen z. T. da mittlere Lagen des Nordens bis zu den Westhängen vor. Im übrigen haben an der Pflanzenwelt des Westens und der interandinen Täler neotropische Verwandtschaftskreise nur geringen Anteil, Hauptsächlich leben dort xerophile Formen (z. B. Cactaceen, Fourcroya, viele Tillandsıen);, die Hygrophyten sind sehr schwach vertreten ae pflegen sich auf die Flußufer- gebüsche zu. beschränken (z. B. Gynerium sagittatum, Serjania). Das boreale Element fehlt der östlichen Tropenregion nahezu vollkom- men, hat sich aber im übrigen weit ausgebreitet durch die verschiedenen Höhenstufen beider Gebirgsseiten und auch die Küste erreicht. Die ziemlich stark hervortretenden borealen Typen des pazifischen Nordamerika meiden zum allergrößten Teil nicht nur die tropische, sondern auch die gemäßigte Region des Ostens. Das weit zerstreute antarktisch-australe Element hat vorzugsweise mittlere Lagen des Ostens und danach die hochandine Region besiedelt. Vom arkto-nivalen Element dringen dürftige Spuren in höhere und mittlere Gebirgsstufen. Selbstverständlich läßt sich bei manchen weit verbreiteten Formenkreisen nicht entscheiden, welchem Florenelement sie angehören. Beispiele, die zur Veranschaulichung obiger Ausführungen sich eignen, sind in nachfolgenden Tabellen zusammengestellt. 1. Andine Sippen. a) Von Peru aus nach Norden und Süden hin verbreitet. R | Gesamt- | Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Sienoßtera (Orchid.) 4 Bolivia bis Westindien | Zerstreut über mittlere Lagen | beider Gebirgsseiten Colignonia (Nyetag.) 5 Ecuador bis Bolivia und Ar- ee beider Gebirgs- gentinien | Escallonia (Saxifrag.) er Feuerland bis Venezuela | Wie vor. Hesperomeles (Rosae.) . | 12 Bolivia bis Colombia | Wie vor. Cantua (Polemon.) | 8 Bolivia bis Ecuador Wie vor. Dunalia (Solan.) | 8 Bolivia und Chile bis Mexiko | Wie vor. “Alonsoa (Seroph.) 6 Chile und Argentinien bis | Wie vor. Mexiko | Barnadesia (Compos.) 6 z 3 ı ayfden brasilianischen Cam- | Wie vor. pos, die übrigen im w a lichen Selina Mutisia (Compos.) | 50 3 een und Paraguay, | Wie vor. die übrigen von Argentinien | und Chile bis Colombia. Vierter Teil. im westlichen Amerika, von Mexiko bis een en, be- sonders in den Ande Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arte Jungia (Compos.) 13 Panama bis Chile und Argen- | Wie vor. ; tinien, 2 in Brasilien, die übrigen in den westlichen | Staaten Jochroma (Solan.). 16 Im westlichen Teil des tropi- | Mittlere Lagen schen Sü a von Süd- bolivia nordwärt Tropaeolum (Tropaeo!.) 50 Südamerika (besonders zahl- | Mittlere Lagen beider Gebirgs- | reich in Se wenige bis seite Loma Südmexik Bowlesia (Umbellif.) 20 Chile bis’ Californien Wie vor. Monnina (Polygal.) 70 Mexiko bis Argentinien und | Mittlere Lagen beider Gebirgs- Chile | seiten. in < heißen | Wüsten des Westens. ı auf den Lomas. Loasa (Loasac.) 90 Patagonien bis Mexiko, we- | Mittlere Lagen, hauptsächlich nige in Brasilien des inter- andinen Gebietes. Lomas. Saracha (Solan.) 12 Bolivia bis Mexiko Mittlere Lagen, wahrscheinlich | überwiegend west- und in- | ndin. Tomas Onoseris (Compos.) 20 | I im südöstlichen Brasilien, Hauptsächlich mittlere Lagen ' die übrigen in den süd- er Westhänge und des in- amerikanischen Anden, ı da- en Ge ietes. Sel- |. von auch in Mexiko tener auf den Lomas und | in mittleren Lagen des Östens Perilomia (Labiat.) 3 Chile bis Mexiko ‚ Mittlere Lagen, wahrscheinlich überwiegend west- und in- terandin. Bystropogon 5 Bolivia bis Colombia ' Wie vor. $ Minthostachys (Lab.) | ; De | Calceolaria (Seroph.) 192 Magalhaesstraße und Falk- Ganz Peru mit Ausnahme der landsinseln bis Mexiko, die | östlichen Tropenregion und meisten in Chile und Peru Ko extrem trockenen Ge- | bie am zahlreichsten in | hehe Lagen. er | Bomarca (Amäryllid.) 60 Hauptsächlich im andinen | Mittlere Lagen, besonders der Amerika, nordwärts bis | Östhänge. Ferner hochan- . xiko ' dine Region und Lomas. Ziabum (Compos.) 40 |3 in Westindien, die übrigen | Wie vor.; aber auch tiefere Lagen Zei Ostens. | Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten Fuchsia (Oenother.) 70 Südamerika (überwiegend im | Mittlere ebirgs- Paya (Bromel.) Cremolobus (Crucif.) Polylepis (Ro sac.) Pernettya (Eric. Diplostephium (Compos.) Ullucus (Basell.) Asteriscium (Umbellif.) Pigueria (Compos.) Salpichroa (Solan.) Sienolobium (Bignon.) Porlieria (Zygophyli.) Margyricarpus (Rosae.) Cacabus (Solan.) Tafalla (Compos.) 50—60 > 5-6 | Westen) und Zentralamerika; wenige Neuseeland Chile bis Colombia Chile bis Colombia Vom nördl. Chile und Argen- tinien bis Colombia und Venezuela | Größtenteils antarktisch andine | Verbreitung in Südamerika, 6 Arten bis Costarica und Mexiko, I im mittleren Bra- ilien, s ı von Tasmanien bis Neuseeland seiten, barsnden des Ostens. Sehr vereinzelt in der öst- lichen Tropenregion. , Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten, seltener hochandine Region. | Mittlere Lagen beider Gebirgs- | seiten. Hochandine Region. | | Wie vor. Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten, besonders des Ostens. Hochandine Region Chile und Bolivia bis Vene- | Mittlere Lagen, nn zuela Südamerikanische Anden Andines Südamerika, ı bis Mexiko Bolivia bis Mexiko ee ne, An in Ariz Argentinien bis Mexiko Chile bis Mexiko ar bis Colombia, auch Bra- Nordchile bis ende: Gala- Colombia bis Bolivia | ostandin, wenige im inter- andinen Gebiet 2 an den Westhängen Mittlere er des Westens Eu des interandinen Ge- | | Fe | ee vor., aber auch Lomas | des Südens. | Mittlere Lagen der Westhänge (auch des interandinen Ge- biets?) omas. Mittlere Lagen des interandi- nen Gebiets und der West- hänge. Hochandine Region. Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge und des interandinen Ge- bietes. Wahrscheinlich wie vor. Desgl. Lomas. Tiefere Lagen der Westhäng Hochandine ie im Osten und Norden auch weiter ab- wärts, bis 3200 m. Vierter Teil. Name Plagiocheilus (Compos.) Apium Subg. Oreosciadium — Umbellif.) Culeitium (Compos.) Werneria (Compos.) Perezia (Compos.) Aciachne (Gram.) Distichia (Juncac.) Nototriche (Malvac.) Aretiastrum (NV alerian.) Gynoxys (Compos.) Llagunoa (Sapind.) Poecilochroma (Solan.) Trichoceros (Orchid.) Disterigma. (Erie.) Brachyotum (Melast.) 3 60 w Ne] ES 30—40 Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru ı im südlichen Brasilien, die übrigen im westlichen Süd- | amerika, von Chile bis Ecuado Bolivia bis Venezuela Colombia bis Patagonien Meist in den südamerikani- schen Anden, von Venezuela bis Argentinien, 2 im Hi- malaya, 2 in Abessinien Arizona und Texas bis Pata- | BaaieR, hauptsächlich in | nden, wenige in Süd- | Fee | Tropische Anden | Chile und Argentinien bis Co- lombia ı Nördliche Teile der chileni- schen und argentinischen Anden bis Ecuador | Colombia bis Feuerland und | Falklandsinseln Anden des tropischen Süd- | amerika bis Co- Bolivia und Chile lombia Bolivia bis Ecuador Bolivia bis Colombia Bolivia bis Mexiko Bolivia bis Colombia Bolivia bis Colombia Wie vor. Hochandine Region, im Osten auch weiter 3000 m. abwärts, bis | | Wie vor. Hochandine Region, seltener weiter abwärts, bis 3700 m. Hochandine Region, seltener weiter abwärts, bis 3300 m. Hochandine Region, seltener weiter abwärts, bis 3700 m. Hochandine Region. Wie vor. Wie vor. Wie vor. Mittlere en des Ostens und des randinen Gebiets. Hie Bu = bis in die hoch- andine Region. Mittlere Lagen des Ostens und des interandinen Ge- biets. Wie vor. Mittlere Lagen: Osthänge, im Norden auch interandines Gebiet. Wie vor. Mittlere Lagen der Osthänge, die Westhänge errei Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 305 Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten Odontoglossum (Orchid.) 100 | Bolivia bis Mexiko Wie vor., aber auch tiefere Lagen des Ostens Chusquea (Gramin.) 50 Mexiko bis a Brasi- | Mittlere, seltener tiefere Lagen lianisches Hochlan der Osthänge. Im Norden urch mittlere Lagen die Westhänge erreichend. Masdevallia (Orchid.) 100 | Gebirgevon Boliviabis Mexiko, | Wie vor. wenige in Brasilien und Guy- ana Mauria (Anacard.) +1 Süd-Bolivia bis Colombia Wie vor. Oreopanax (Aral.) 80 Mexiko und Venezuela bis | Wie vor. Bolivia, wenige Brasilien u. | Westindien Bejaria (Eric.) 15 Bolivia bis Venezuela und| Wie vor. Mexiko, ı bis Florida und Georgia Cinchona (Rub.) 30—40 | Bolivia bis Venezuela Wie vor. Eeeremocarpus (Bignon.) 3 Chile bis Ecuador Wie vor., aber tieferen Lagen des Ostens fehlend. Desfontainea (Logan.) 1—2 | Magalhaesstraße bis Colombia | Wie vor. Bocconia (Papav.) 1—2 | Bolivia bis Mexiko und West- | Wie vor. indien Antidaphne (Loranth.) 2 Bolivia bis Venezuela Wie vor. on Se ein- 13 Bolivia bis Mexiko Mittlere Lagen der Osthänge. ge Gattg. der Fam.) ao (Legum.) 5 Wie vor. Wie vor. Eceremis (Liliac.) I Bolivia bis Colombia Wie vor. Myrteola (Myrt.) 9 Magalhaesstraße und Falk- | Wie vor. landsinseln bis Ecuador Symbolanthus (Gentian.) 10—ıı | Südamerikanische Anden, von | Wie vor. Bolivia nordwärts Teinosolen (Rubiac.) 3—4 | Bolivia bis Ecuador Osthänge, um 3000 m. Rhizocephalum (Campan.) 3—4 | Bolivia bis Colombia, Wie vor. Phyllonoma (Saxifrag.) ı—2 | Bolivia bis Mexiko Mittlere bis tiefere Lagen der Osthänge Sobralia (Orchid.) 30 Gebirge von Bolivia bis Guy- | Wie vor. ana und Mexiko Urceolina (Amaryll.) 3 Andines Südamerika Osthänge. Kohleria (Gesnerac.) 40 | Mexiko bis Bolivia Wie vor. Calyptrella (Melast.) 4 Bolivia bis Mexiko Tiefere Lagen des Ostens. Elaeagia (Rub.) 2 Bolivia bis Colombia Wie vor. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 20 306 Vierter Teil. b) Von Peru aus nach Norden hin verbreitet”. Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten Arcythophyllum (Rub.) 16 Mexiko bis Peru Mittlere Lagen beider Gebirgs- seiten. Delostoma (Bignon.) 4—5 |Peru bis Colombia Wie vor. Cryptocarpus (Nyctag.) 1 Westküste destropischen Ame- | Küstenland des Nordens. rika. Galapagos-Inseln. Scypharia (Rhamn.) 3—4 | Peru, Ecuador, Galapagos- | Inneres Küstenland. Inseln Galvesia (Scroph.) I Von Zentralperu bis Ecuador | Tiefere Lagen der rt: o. bis 1800 m Streptosolen (Solan.) ı | Peru bis Colombia Mittlere oe des Nord- westens. Cervantesia (Santal.) 3 Wie vor. Mittlere Lagen der Westhänge unddesinterandinen Gebiets, dort auch in tieferen Lagen. Hebecladus (Solan.) 8 Wie vor. Mittlere Lagen der Westhänge und wohl auch des inter- andinen Gebiets. Elutheria (Meliac.) 1—2 |Peru bis Colombia und Vene- | Mittlere Lagen des interan- zuela dinen Nordens Monactis (Compos.) 2 Peru und Ecuador Tiefere Lagen des interandinen ordens. Eudema (Crucif.) 3 Wie vor. Hochandine Region. Zysipomia (Campan.) 6—7 | Peru bis Colombia Wie vor. Pineda (Flacourt.) 2 Wie vor. Mittlere Lagen des Ostens U. des interandinen Gebiets. Columellia (Columelliac. 2 Wie vor. Wie vor. einzige Gattg. der Fam.) Ceroxylon (Palm.) 5 | Wie vor. Mittlere Lagen: Osthänge, fer- ner im Norden die West- hänge erreichend. Attanthus (Loranth.) 7 Wie vor. Wie vor. Axinaea (Melast.) 20 Peru bis Venezuela Mittlere Lagen: Osthänge, Norden auch weiter west- wärts. ai ovaria (Tovariac.; ein-| ı—2 | Tropisch andines Südamerika | Mittlere Lagen des Ostens. zige Gattg. der Fam.) Ba von Peru nordwärts; West-|_ indien un Sippen dürften auch noch im nördlichen Teile der ee ufnden sein, woselbst eine für die ostandine Flora wichtige Scheidelinie ve Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 307 Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten Rhynchotheca (Geran.) % Südperu bis Ecuador Wie vor. Klaprothia (Loas.) I Südperu bis Venezuela Wie vor. Laestadia (Compos.) 4 Peru bis Colombia Wie vor. Condaminea (Rub.) ı—2 | Wie vor. Mittlere bis tiefere Lagen des Ostens. Godoya (Ochnac.) 3 Wie vor. Osthänge, bei 1300— 1800 m. Eucharis (Amaryll.) 3 Wie vor. Tiefere Lagen des Ostens. Warrtea (Orchid.) 2 Wie vor. Wie vor. Tetrathylacium (Flac.) 1 Wie vor. Wie vor. Monolena (Melast.) 4 Wie vor. Wie vor. Juanulloa (Solan.) 10 Peru bis Mexiko Osthänge. Corynaea (Balanoph.) Peru bis Costarica Wie vor. Dialyanthera (Myrist.) 2 Peru bis Colombia Wie vor. Sessea (Solan.) 5 Wie vor. Wie vor. Sigmatostalix (Orchid.) 6 Wie vor. Wie vor. Cespedesia (Ochnae.) 3—4 | Peru bis Panama Wie vor. Diastema (Gesn.) 17 Peru bis Costarica Wie vor. J0osia (Rub.) 2 Peru bis Colombia Wie vor. Diothonnaea (Orchid.) 4 | Peru and Colombia Osthänge. Sertifera (Orchid.) 2 Peru und Ecuador Wie vor. Warczewiczella (Orchid.) 10 Peru und Colombia Wie vor. Eucrosia (Amaryll.) 3 | Peru und Ecuador ? Peristethium (Loranth.) 1 Peru bis Colombia ? Anredera (Basell.) I Texas bis Peru ? c) Von Peru aus nach Süden hin verbreitet. Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten Colletia (Rhamn.) 6 Extratropisches Südamerika, | Mittlere Lagen, vor allem der bis Südbrasilien und Peru Westhänge und des inter- andinen Gebietes. Cajophora (Loas.) 50 Chile und Argentinien, selte-| Wie vor., aber auch hochan- i dine Region. Kageneckia (Rosac.) ner in Peru, Bolivia, Para- n rasilien 3 Chile und Peru Mittlere Lagen. Vierter Teil. * samt- Name zahl der Gesamtverbreitung Verbreitung in Peru Arten Pasithea (Liliac.) 1 Chile und. Peru Lomas des Südens. Argylia (Bignon.) 10 | Wie vor. Wie vor. Chloraea (Orchid.) 80 Meist in Chile, ı (die nörd- | Lomas. lichste bisher bekannte) Art FPalaua (Malv.) 9 Nordwest-Chile und Westperu | Wie vor. Cristaria (Malv.) 25 ı in Peru, die übrigen in Chile | Lomas und tiefere Lagen der der Westhänge. Nolanaceae 50 Chile und Peru Wie vor. Astrephia (Valerian.) I Wie vor. Lomas und mittlere Lagen des Nordwestens. Polyachyrus (Compos.) 12 Wie vor. Lomas des Südens und mittlere Lagen der Westhänge Deuterocohnia (Bromel.) 3 Chile und Argentinien bis | Tiefere Lagen der Westhänge eru und des gene Ge- kai vor allem im Norden. Adesmia (Legum.) 90 Subtropisches und gemäßigtes | Südwesthänge, bei 2800 bis Südamerika, hauptsächlich o m. im andinen Gebiet, nord- wärts bis Pe Leßidophyllum (Compos.) id Patagonien bis Peru Südwesthänge, bei 3700 bis 4300 m. Balbisia (Geran.) 4 Chile bis Zentralperu Mittlere Lagen der Westhänge. Hypseocharis (Oxalid.) 6 Nordargentinien, Bolivia und | Wie vor. Peru Helogyne (Compos.) 4 | Chile und Peru Wie vor. Salpiglossis (Solan.) 8 Chile, Peru und Argentinien | Wie vor. Lugonia (Asclep.) 2 Bolivia und Peru Wie vor. areeidger (Malesherb.; 19 Chile (von 36° nordwärts) bis | Mittlere Lagen der Westhänge inzige Gattg. d. Fam.) Peru und des interandinen Ge- Quinchamalium 20 | Peru, Bolivia und namentlich | Wie vor., aber auch Lomas. Chile Saccellium (Borrag.) 1 Peru und nördliches Argen- | Interandines Gebiet des Nor- tinien dens. Tetraglochin (Rosac.) I Chile und Peru Hochandine Region, ferner im Westen stellenweise bis 3300 m hinabsteigend Belonanthus (Valerian.) 2 Bolivia und Peru Hochandine Region, ferner A i zb reichend. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 309 Gesamt- Name zahl der Gesamtverbreitun, Verbreitung in Peru 8 g Arte Leuceria (Compos.) 59 Peru bis Patagonien, besonders | Hochandine Region, ferner im zahlreich in Chile Norden bis 3400 m hinab- reichend Capethia (Ranunc.) 2 Peru und Bolivia Um 4000 m. Anthochloa (Gramin.) 2 Wie vor. Hochandine Region. Symphyostemon (Irid.) 4 Chile und Peru Wie vor. Arjona (Santal.) 6—10o |, Chile und Patagonien bis Peru | Wie vor. Pycnophyllum (Caryoph.) 14 Chile und Argentinien bis | Wie vor. Peru Bougueria (Plantag.) I Bolivia und Peru Wie vor. Chaetanthera (Compos.) 30 2 in Peru, die übrigen in Chile | Wie vor. Calycera (Calycerac.) 10 Meist in den chilenischen und | Wahrscheinlich wie vor. peruanischen Anden sowie im Pampasgebiet Neodryas (Orchid.) 2 Bolivia und Peru ? Lefidoceras (Loranth.) 1—3 | Südperu bis Chilo& ? d) In Peru endemisch. Name Pre Verbreitung zahl arms ranefeen n 1 | Lomas des Südens. a (Sol I Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge ee ah 1 | Bee Fr (1000— 2000 m) der Westhänge Trichlora (Liliac.) ı Paresn a der Westhänge. Urbanodoxa (Crucif.) I ie Urbanosciadium (Umbellif.) I Wie vor Porodittia (Seroph.) I Wie vor Pentacyphus (Asclep.) I Wie vor. Huthia (Polemon.) I Mittlere Lagen des Südwestens. Schistonema (Asclep.) ı | Nordwesten, zwischen 1000 und 2000 m. Laccopetalum \Ranune.) I | Norden, um 4000 rocoßsis (Amaryll.) 2.8 Hochandine Region Englerocharis (Crucif.) i | Wie vor Weberbauera OraeRı) I Hochandine Region. Stangea (Valerian.) 5 Wie Orchidotypus | FE I Mitlere Lagen des Nordwestens. entradeniastrum (Melast.) 0) Schizotrichia (Compos.) I | en Kay: interandines Gebiet des Nordens. Foveolaria (Styrac.) ı | Mittlere Lagen der Osthänge. nd (Cucurb.) I Osthänge Zentralperus, um 1800 m. Arac.) I Tiefere Lagen des Nordostens. i 1.) Wie von learum Monocostus (Zingib.) 310 Vierter Teil. Name Ss Verbreitung Pterocladon (Melast.) I Wie vor ; act I Wie vor Steirosanchezia (Acanth.) I Wie vor Fittonia (Ac 2 Wie vor Cephalacanthus (Acanth.) 1 Wie vor Phitoßis (Rub.) I Wie vor mbrophytum Ne I ie v Gumillea (Cun I Osthänge Alzatea einst) I ie vor Orophochilus (Acanth.) I Wie vor Cylindrosolenium (Acanth.) 1 Wie vor ieudonnea (Cucurb.) I Wie vor Garcilassa (Comp.) I Wie vor Diadenium (Orchid.) I ie vor ‚ycomormium ( id.) I Östhänge ? askervillea (Orchid.) I ie vo Chaenanthe (Orchid.) I Wie vor utrina (Orchid I Wie vor Haplorhus (Anac.) I Wie vor tacoryne (Melast.) I Wie vor. Xantheranthemum (Acanth.) I Wie vor Macrostegia (Acanth.) 1 Wie vor Elisena (Amaryll.) 3 i% Endusa (Olac.) I 2 Poissonia (Legum Ber ? Chionopappus (Compos.) I | ? 2. Sippen von sehr weiter Verbreitung durch gemäßigte Klimate der nörd- ichen und südlichen Hemisphäre (z. T. wohl als boreal anzusehen). Name Verbreitung in Peru Valeriana (NV alerian.) Melica (Gram.) Rumex (Polygon.) Anemon c) Poa (Gram.) Festuca (Gram.) anium (Geraniac.) ZURNEEE (Plantagin.) Agrostis (Gram.) Calamagrostis (Gram.) Alle Regionen, am spärlichsten in den Tropen des Ostens. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. ie vor. Wie vor. Wie vor., zerstreut. Wie vor Wie vor. Lomas. Mittlere Lagen der W esthänge. Hochandine Region. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten Lom; Wie vor. = vor, ne Region. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Wie vor. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 311 Name Verbreitung in Peru Trisetum (Gram.) Wie vor, Ranunculus (Ranunc.) Wie vor. Alchemilla (Rosac.) Wie vor. Gentiana (Gentian.) Wie vor. Epilobium (Oenother.) “ Wie vor., mit den Flüssen stellenweise tiefere Lagen erreichend. Viola (Violac.) Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten, besonders des Ostens. Hochandine Region. Lomas des Südens. Hypericum (Guttif.) Mittlere .. beider IE besonders des Ostens und Nordens. Lom Carex (Cyperac.) | Mittlere Lagen, ae des Ostens. Seltener in der hoch- | andinen Region. Polygonum (Polygonae.) | Mittlere Lagen: Osten und wohl auch anderwärts. Rhamnus (Rhamn.) Mittlere Lagen des Ostens und Nordens. 3. Boreale Sippen. a) Solche, die über verschiedene Gebiete des borealen Florenreiches an- nähernd gleichmäßig verteilt sind. Name Verbreitung in Peru seen (Gram.) Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. m (Ranunc.) Wie vor. er (Berberid.) ie vor Lathyrus (Legum.) Wie vor. Sambucus (Caprifol.) Wie vor. Hieracium (Compos.) ie vor. Alnus (Betulac.) ei . beider a, besonders der West- und des interandinen Gebiets. Stellaria (Caryoph.) Wie vor. Vicia (Legum.) Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Lomas Ribes (Saxifrag.) Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten, slieher hochandine Bromus (Gram.) er Region. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Luzula (Junc.) Wie v Erythraea (Gentian.) Lomas Linaria (Scroph. Specularia (Campan.) Wie vor. Microcala (Gentian.) Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge Nordperus. Sedum (Crassul.) Mittlere Bent der Westhänge. Eritrichium (Borrag.) Wie Trifolium (Legum.) Milere: Tagei der Westhänge und des interandinen Gebiets. Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge und des interandinen Gebiets. Hochandine Region. Lomas. En und mittlere Lagen der Westhänge und des inter- n Gebiets. Astragalus (Legum.) Salix (Salic.) 312 Vierter Teil. Name Verbreitung in Peru Cerastium (Caryoph.) Melandryum (Caryoph.) BER Crueif.) rn, an.) re ee Tofeldia (Liliac.) Geum (Rosac.) Vaccinium (Eric.) Prunus (Rosac.) Viburnum (Caprifol.) Aydrangea (Saxifrag.) Hochandine Region, seltener weiter abwärts, bis 3200 m (z. B. C. caespitosum); diese Art auch auf den Lomas. Hochandine _ und stellenweise auch unterhalb der- selben, bis 3000 Hochandine ra er stellenweise bis 3800 m abwärts. Hochandine Region Wie vor Heskaidios Region. Mittlere Lagen des ger und Nordens. Interandine Täler des Nordens, bei 1600 2000 m. Tiefere Lagen (800o—1000 m) der Osthänge, im ae Regen- wald. Interandines Gebiet des Nordens um 3000 m. Mittlere eg beider Gebirgsseiten des Nordens (auch weiter südwärts? Mittlere Tagen: Osten, seltener interandines Gebiet. ittlere Lagen: Osthänge und im Norden bis zu den West- hängen vordringend. Wie vor. Mittlere Lagen der Osthänge, im Norden auch interandines Gebiet b) Solche, die hauptsächlich im pazifischen Nordamerika entwickelt sind. Name Verbreitung in Peru Streptanthus (Crucif.) Orthocarpus (Scroph.) Grindelia (Compos.) Phacelia (Hydrophyll.) Dalta (Legum.) Cryptanthe (Borrag.) Lupinus (Legum.) Castilleja (Seroph.) Oenothera (Oenother.) Mimulus (Scroph.) Gayophytum (Oenother.) Lomas des Südens. Lomas. Tiefere Lagen des Westens, z. B. Lomas. Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge. Wie vor. IRHMEI Lagen der Westhänge. ra Tajh der Westhänge und des interandinen Gebietes. WG: ER der Westhänge und des interandinen Gebietes. reg Lagen, besonders der Westhänge und des inter- andinen Gebietes. Wahrscheinlich wie vor. Hochandine Region. Mittlere Lagen, namentlich des Westens und des interandinen Gebiets. as. Mittlere en besonders des Westens und des interandinen Gebie ochandine Region. Selten in den tieferen Lagen wien Gebirgsseiten. Hochandine Region. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. omas. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten, mit den Flüssen wohl auch tiefer hinabsteigend. 2 Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. 313 4. Pazifisch-amerikanische Sippen, die auf beiden Hemisphären annähernd gleich stark auftreten. Name: Verbreitung in Peru Schkuhria (Compos.) Calandrinia (Portulac.) Cercidium (Legum.) Greggia (Crucif.) Lilaea re, Tessaria (Com Boisduvalia oe ) Chamissonia (Oenother.) Lomas. Mittlere Lagen der Westhänge. Lomas. Tiefere Lagen der Westhänge und des interandinen ser Hochandine Region, mitunter bis 3500 m hinab- eigend No open Tiefere Lagen der Westhänge und des inter- Gebietes. ne u der Westhänge. Mittlere Lagen beider ek ergee u ferner im Osten bis 3500 m abwärts. ochandine Region. Tiefere ae er Gebirgsseiten. ? ? 5. Austral-antarktische Sippen. Name Verbreitung in Peru Samolus (Primul.) Tetragonia (Aizoac.) Hydrocotyle (Umbellif.) Mühlenbeckia (Polygon.) Acaena (Rosac.) Wahlenbergia (Campan.) Oreomyrrhis (Umbellif.) Azorella (Umbellif.) Ourisia (Seroph.) Lomatia (Proteac.) Podocarpus (Taxac.) Gaiadendron (Loranth.) Gunnera (Halorhag.) Embothrium (Proteac.) Weinmannia (Cunon.) Roupala (Proteac.) Orthrosanthus (Irid.) imys (Magnol.). Nertera (Rubiac.) Küste: Strandfelsen. Lomas. Mittlere Lagen beider Gebirgsseiten. Küste. Mittlere Bra beider Gebirgsseiten. Wie Hochandine Region. Hochandine Region. Mittlere Lagen. Hoch erg = “n on, vereinzelt auch weiter abwärts, beson- ders n (bis gegen 3000 eine Kegn außerdem im a und Norden verein- elt bis gegen 3500 m hinabreichend. Be zwischen 3000 und 4000 m. Mittlere Lagen: Osten > im Norden die Westhänge er- reichend Wie vor. Wie vor. Tiefere und mittlere Lagen des Ostens. Ferner durch mitt- lere Lagen bis in das interandine Gebiet Zentralperus und bis auf die Westhänge des Nordens vordringend. Wie vor. Tiefere und mittlere Lagen des Ostens. Mittlere Lagen des Nordens Mittlere Lagen des Ostens. Wie vor. Wie vor. 314 Vierter Teil. 6. Arktisch-nivale Sippen. Name Verbreitung in Peru Draba (Crucif.) Hochandine Region. Saxifraga a (Saxifrag.)) Hochandine Region, ferner an den Westhängen auf Fels bis wärts. Gentiana prostrata Hochandine Region, ferner auf feuchtem Untergrund stellen- weise bis 3500 m abwärts. In der Nähe des Äquators gelegen, dabei einem hohen Gebirgswall ange- hörend, der eine ungeheure Ausdehnung in meridionaler Richtung besitzt, und überdies die klimatischen Gegensätze des Ostens und Westens in sich ver- einend, ist Peru ein Land, in dem Florenelemente der verschiedensten Gebiete Eingang finden und sich eigenartig weiterbilden konnten. Diese Florenelemente entstammen z. T. weit entfernten Entwicklungszentren: arkto-nivale, boreale und austral-antarktische Sippen gelangten, durch ihnen zusagende Höhen- regionen dem Gebirgszug entlang wandernd, bis in tropische Breiten und über diese hinweg. In analoger Weise gewannen die Areale vieler andiner Sippen eine beträchtliche Ausdehnung. Die verhältnismäßig niedrige Temperatur der peruanischen Küste ließ auf den Lomas — fast im Meeresniveau — zahlreiche Mesothermen heimisch werden. Unter denjenigen Typen, die auf entlegene Einflüsse von Norden ‘oder Süden her deuten, gehören viele mittleren Lagen an. Ein Teil dieser For- menkreise beschränkt sich in Peru auf die feuchten Osthänge oder reicht höch- stens in dem gleichfalls feuchten Norden des Landes auf die Westseite hinüber. Ein ähnliches Klima wie das temperierte Ost- und Nordperu bieten derartigen Pflanzen einerseits beide Flanken der ecuadorianischen und colom- bianischen Anden sowie der zentralamerikanischen Kette, andrerseits der Ost- abfall der bolivianischen und nordargentinischen Anden sowie die südchileni- schen Wälder; so werden die Areale der Gattungen Desfontainea und Drimys, die ich beide nur im Osten und Norden Perus antraf, und deren erstere von der Magalhaesstraße bis Colombia, deren letztere von der Magalhaesstraße bis Mexiko dem Andenzuge folgt, aus den gegenwärtigen Klimazuständen ver- ständlich; höchstens bliebe zu untersuchen, wie diese Formenkreise das trockene Gebiet um den 30° S überschreiten RER ten Anders steht es mit einer Reihe xerophiler oder hältxerophiler Typen des westlichen Nordamerika, die in Peru wiederkehren und dort ebenfalls den Westen bevorzugen. Sie legen die Annahme nahe, daß ehemals im Westen des nördlichen Südamerika und Zentralamerikas ein trockneres Klima geherrscht habe als gegenwärtig. Während nach Norden und Osten hin die Flora der trockneren Westhälfte Perus jetzt durch feuchte Gebiete größtenteils abgeschlossen wird, bleibt ihr im Süden die Möglichkeit eines regen Austausches mit benachbarten Ländern. Noch Die Entwickiungsgeschichte der peruanischen Flora. 315 bei Lima, unter ı2° S, machen sich sehr deutliche Beziehungen zum nördlichen Chile geltend, namentlich auf den Lomas (z.B. Palaua, Cristaria, Nolanaceen), weniger an den Westhängen (z. B. Balöisıa, Malesherbia) und im interandinen Gebiet. Die zentralperuanischen Lomas unter ı2° sind in ihrer Flora den südperuanischen unter 17° sehr ähnlich; vergleicht man dagegen die West- hänge über Lima mit denen um Arequipa, so ergeben sich wesentliche Unter- schiede: hier, zwischen 16° und 17° zeigen sich einige südliche Typen, die über Lima fehlen (z. B. Adesmia, Diplostephium tacorense, Lepidophyllum), und sind viele Mesothermen des zentralperuanischen Westens ausgeschaltet. Diese Tatsachen erklären sich aus den klimatischen Verhältnissen: letztere bleiben längs der Küste, wo die Niederschläge als Winter- und Frühlingsnebel fallen und das Meer die Temperaturschwankungen mildert, auf weite Strecken hin nahezu gleich; weiter oben aber sehen wir südwärts die Regenmengen be- deutend abnehmen und die Gegensätze zwischen Tag- und Nachttemperatur sich verschärfen. Zahlreiche Arten Zentralperus haben eine auffällige Zerstückelung des Areals gemeinsam. Es sind dies Arten, die sowohl den Lomas als auch mittleren Regionen der Westhänge angehören, der dazwischen liegenden regenlosen Zone jedoch fehlen. Zu der Zeit, wo im Gebirge die größte Trockenheit herrscht, wandern Rehe und viele Vögel hinab zur Küste, um auf den Lomas ihr Futter zu suchen. Mit ihnen wechseln Viehherden ihre Weide- plätze. Durch diese Wanderungen mögen manche Pflanzen, namentlich solche, die mit Haftorganen ausgerüstet sind (z. B. Bowesia), aus dem einen in das andere Gebiet verschleppt worden sein. In andern Fällen jedoch, vielleicht in den meisten, müssen wir diese sprunghafte Verbreitung für weniger wahr- scheinlich ansehen als eine allmähliche Verschiebung der Arealgrenzen. Letz- tere konnte erfolgen, wenn an Stelle der regenlosen Zone ehemals ein feuch- teres Gebiet lag. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Zustand während der Eiszeit eintrat. Ihre pflanzengeographischen Hauptwirkungen sollen uns im folgenden beschäftigen. Sehr lange, zwischen borealen und australen Floren vermittelnde Wander- straßen durchziehen namentlich die nivale oder hochandine Region Perus (Lilaea subulata, Trisetum subspicatum, Draba, Sazxifraga Cordillerarum, Crantzia lineata, Oreomyrrhis andicola, Gentiana prostrata usw.). Dieser uS- tausch wurde in hohem Grade begünstigt durch die Glacialperiode. Die Gletscher der Eiszeit drangen im mittleren Peru bis 3500 m abwärts‘. Unter diesen Umständen konnte ein Zusammenhang zwischen den hochandinen Floren Ecuadors und Perus entstehen, die heute durch den niedrigen Gebirgsabschnitt zwischen 5° S und 6'/,° S voneinander getrennt werden. ie chilenisch- argentinischen Anden waren um 30° S vermutlich feuchter und daher für manche hochandine Gewächse leichter zu passieren als gegenwärtig. Mit dem Hinabrücken des Gletschereises senkte sich auch die untere Grenze der hoch- 2 Nach einer mündlichen Mitteilung, die ich Herrn Prof. Dr. G. STEINMANN verdanke. 316 Vierter Teil. Die Entwicklungsgeschichte der peruanischen Flora. andinen Flora. Hochandine Pflanzen, die weit unter 4000 m auf Mooren und sumpfigen Grasfluren, namentlich in naßkalten Gegenden des Ostens und Nordens, wachsen, scheinen Reste jener nivalen Flora zu sein, die sich nach der Eiszeit wieder in höhere Lagen zurückgezogen hat; als Beispiele seien genannt: Loricarıa thyoides \3700 m), Gentiana prostrata (3500 m), Werneria disticha (3500 m), Alchemilla pinnata (3000 m), Plagiocheilus frigidus (3000 m). Auf glaciale Einflüsse möchte ich auch die tiefgelegenen Standorte der Saxi- fraga Cordillerarum zurückführen, die über Lima noch bei 2800 m als Felsen- pflanze auftritt. n der östlichen Tropenregion der peruanischen Anden, etwa von 1500 m abwärts, herrscht, wie früher auseinandergesetzt wurde, ein bunter Wechsel zwischen Grassteppen, Savannen, derblaubigen Gebüschen und tropischem Regenwald, Für diese Ungleichmäßigkeit der Pflanzendecke bieten die gegen- wärtig maßgebenden Einflüsse keine ausreichende Erklärung, so daß es nahe- liegt, auf klimatische Veränderungen zu schließen, die sich hier vollzogen haben oder noch vollziehen. Auf den Ebenen, die sich am Ostfuß des Ge- birges ausbreiten, wird durch Überwiegen des tropischen Regenwaldes das Vegetationsbild einheitlicher. Über diese Ebenen aber sind von Osten her Steppen- und Savannenpflanzen zu den atlantischen Andenhängen vorgedrungen, z.B. Curatella americana (bis 900 m), Dilodendron bipinnatum (bis 1300 m), Cybistax (bis 1300 m), Lühea panniculata (bis 1200 m); ihr Weg kann nicht durch ausgedehnte Wälder geführt haben, wohl aber durch Xerophyten-For- mationen, die später vom tropischen Regenwald verdrängt wurden. Register der in diesem Bande vorkommenden Pflanzennamen sowie der in den Textfiguren abgebildeten Pflanzen. Abatia R. et Pav. 237. Aberemoa pedunculata Diels 289. or = Prunus persica (L.) Sieb. 59. RR Willd. 117, 154, 155, 162, 188, 190, 192, 230. — macracantha H.B.K, 92," 115,:.136, — ovalifolia R. et Pav. 247, 261; Acalypha L. 286. Acanthaceae 32, 34, 35, 109, 274. 194, — pulvinata Benth. = 185 193 Fig. zıB, 03, 218, 210, 22 Acnistus Schott ı arborescens Schlecht. 106, 147, 148, 162, 193 tiflorus Dammer 163. Adelobotrys adscendens Tr. 290 Adenaria floribunda H.B.K. 252, Adesmia DC. 93, 130, 134, 308, 315, 354- — hystrix Phil. 128. — en Phil:130, 133, — verrucosa Meyen 127 Fig. ıD, 123. Adiantum 170. — capillus Veneris L. 148. — concinnum Kth. 141, 145. E 50, 2375 et Adiantum Poiretii Wickstr. 166, — Veitchii Bak. Aegiphila na Hayek 289. Aegopogon H. et I — cenchroides H. et B. 75, 180, 238, 247; 248, 257. Bag en scoparia H.B.K. 188. eberbaueri Ulbrich 190. Astanthus Eichl. us Manf. Patsch. = re nus Manf. Patsch. Agave americana L. 83, . 176, 297, 299. Agrostideae 75. Agrostis = 755 189,.:195,-3 — nana Presl 75, 220, Er en — pulchella Kth. 251. Aguaje = Mauritia sp. 78. Ahuarancu = Puya-Arten 30. Aizoaceae 88. Ai= nee 297. Akso = Solanum tuberosum L. 296. Albaricoque = re armeniaca L. 298. Alberja = Pisum sativum L Alcacofa = Cynara Scolymus L. 298. Alchemilla L. 92, 170, 179, 195, 224, 252, 254, 266, 271, 311 — aphanoides Mut. 248, 259. diplophylla Diels 214, 219, 222. — galioides Benth. 225, 254. nivalis H.B.K. 270 Fig. 63, 272. rain” R. et Pav. 182, 251, 271: pinnata R. et Pav. 92, 169, 171, 185, 201, 21a 219, - 2335, 291, 316. A time 223, 807: berbaue Alchornea acutifolia Man. Arg. 289. 318 Alectoria — Alectoria 2 — bicolor (Ehrh.) NYyl.:72, 250; — ochroleuca (Ehrh.) Nyl. 72, Fre 233. Alfalfa = Medicago sativa L. 2 Algarrobo 123, 150. _- Heap juliflora DC. 92, 116. Algen 214 Algodon = . Gossypiu um-Arten 297. Aliso = Alnus Fenmiengn sis 297. “ Allium Cepa L. 2 Allophylus ee Radlk. 282. 282. 284. = Caryocar amygdaliferum Mu- Almendra tis 296. Alnus Tourn. 3 — acuminata Kth. = Alnus jorullensis .B.K — jorullensis H. B.K, 85, 162,171, 172, 173, 174, 177, 179, 182, 183, 184, 192, 243, 297. Alo& vera L. 161, 188. Alonsoa R. et Pav. 107, 183, 301 170,1 177. Alsine Wahlenbg. 194, 222, 312. Alsophila R. Br. 73, = 231, 249, 250, 255. — Lechleri Mett. 27 — phegopteroides Hook. 290. — ai Sea Fe re — pubescens Bak. — guadripinnata (Cm, ) Christensen 242. Alstroe 82, 83. _ Sreprii a L; 82, > 146, 170. — pygmaea Herb. ı er Ambrosia Pperuviana Willd. Kessel here Rchb. f. 186. — paludosa 222, 223. — pilifera H. B. K. 84, 167, 173, ı Sehnen et Kth. 87, RR 221. Alzatea R. .. 310, llidaceae 34 82. Ambrosia peruviana Willd. 112, 166, 169, 170, 1 76,177. Amicia H.B.K. 305. — ileese Benth. 23 Amphicarpaea Be (m. = K.) Taub. 238. Amphilophium 36. Anacardiaceae 34, 95. Anacardium NE L. 296. Anthurium. Anagallis pumila Decne. 145. Ananas 206. — sativus Lindl. 79, 289, 296, 299. Andropogon L. en 123, 173, 176, 247,279 — bicornis L. 2 4: — bracteatus wild. 280, 284. — contortus 155. — leucostachyus Ken. 2 — paniculatus Kth. 238, 26 291. — saccharoides Sw. 177, — scabriflorus Reep. 278 Schottii Rupr. 173, 176, 258. — spathiflorus Kth. 291. tener Kth. 238. er een 75 een Sw. 239, 247. — Aueiio ne 159, 31 — helleori De. 809, 247 Aneura Be Steph. — trichomanoides u 240; 2063; — Weberbaueri Steph. 250. | Anguloa R. et Pav. 84. Aniba eg Mez 282 | IO. 169, 170, 237, muca (R. et Pav.) Mez 282. | eg cherimolia Mill. 89, 189, 190, 191, | 192, 296, 299. — muricata L. 296. Anonaceae 33, 89. Anotis pilifera Schlechtd. 25 x * 272. — serpens (H.B.K.) DC. Anredera Juss. 307. Anthemideae 112. Anthericum eccremorrhizum R. et Pav. 81, 144, 146, Pe 166, Fiyas 170, 177- — glaucum R. et Pav. ı7 2 — uligerus Spruce 145. Anthochloa Nees 194, 309. — Basar Nees 2 193 Fig. 2ıD, 195 219, 220, 222, 2 Anthrophyum a Kunze 286. Anthurium L. 7 Il \ zn pentaphyllum (Aubl.) G. Don 282. peruvianum Engler 242. rigidissimum Engler 79, 247- : | Anthurium — Azorella. Anthurium scolopendrinum (Ham.) Kth. 286. sororium Schott 285. Antidaphne Poepp. et Endl. 305. — viscoidea Poepp. 258, 259. Apfel 298 Aphelandra R. Br. 109, 274. — acanthifolia Hook. 259. Apio = Apium Ammi — graveolens L. Ber: — L. Subg. Oreosciadium (Wedd.) DC. Apocynaccae 274. Aprikose eikoliärone. 32, 96, 230. Araceae 30, 79, 189, 229, 233, 240, 244, er 266, 274, 275, 276, 278, 280, 281, Aral hypogaea L. 296. Araliaceae 35, 102, 120, 230, - 260, 265. Ara elsa R. Br. ucaria exc Arbol del pan = Artocarpus incisa Forst. 298. — de la Quina 35. Argythophyllum Willd. 109, 306. — cerassifolium (Spruce) K.Schum. 242, 263. ericoides (R. et Pav.) K. Schum. 261. juniperifolium (R. et Pav.) K. Schum 176, 182. setosum (R. et Pav.) K. Schum. 166. thymifolium (R.et Pav.) K. Schum. — — 173. Ardisia Weberbaueri Mez 28 Arenaria L. 88, 194, 205, ze 213, 220, Aretiastrum (DC.) Spach 110, 194, 304- = Ast erg Graebner 110, 196, 197 Fig, 25, Argithamnia Eimoniana Müll. Arg. 188. Argylia D. Don — Feuillei DE. nn Fig. 10, 144- 291. 09. on glaberri rrima Pilger 222. 319 Arrabidaea P. DC. 108. — platyphylla Bur. et K. Schum. 289. Weberbaueri Sprague 283. Arracacha = Arracacia esculenta DC. 296. Arracacia Bancroft 103. mina oz = Oryza sativa L. 297. Artischocke 298. Artocarpus incisa Forst. 298. Arundinaria Michx. 77, 239, 240. — setifera Pilger 255. Arundinella brasiliensis Raddi 284. Asclepiadaceae 34 Asclepias curassavica L. 148. — Gilliesianum Hook. et Grev. 166. serratum L. theciferum (Kth.) Mett. 189. triphyllum Presl 74, 222. Astereae ı1ı. 0 pe et Schlechtd., Benth. t Hook. 103, 8, — We Woltt 145. — longiraneum Wolff 163, 167, 173. Wolff 188, 189. E11 _ Garb ancillo Cav. SH 170, Bar 218. — geminiflorus H. B. — macrorhynchus Ulbrich 166. — minimus Vog. — viciiformis Ulbrich 9 3 Astrephia Dufr. 110, 308. — aerophylloides DC. 110, 141, 146, 257- Astrocaryum Mey. 78, 230, 274, 282, 288. Attalea H.B.K. 78, 230, 281. Aveneae 75. Axinaea R. et Pav. 306. — nitida Co; ; — tetragona Cogn. ws Azolla Lam. 149, 2 Azorella Lmk. 103, a 201, 212, 219 313. 320 Azorella — Bichayo. Azorella nn Phil. 19, 196, 218. — cladorrhiza En 209 Fig. 44, 221, 254,2 — corymbosa Er BE Bav.-277, 292, — crenata (R. et Pav.) Pers. 203, 207, 221. — glabra Wedd. 196, 221, 223. 254. — erereee ne et Pav.) Pers. 196, 200 Fig. 30, 224. — ebeibenen Wolff 221. Baccharis L. ıı1, 170, 171, 179, 183, 184, 185, 220, 223, 224, 242, ar 2535258, 260, 261, 263, 264, 2 — alpina Kth. var. ııı Fig. 44. — buxifolia Pers. 220. — genistelloides Pers, 111, 178, 182, 183, 3 275, 287. serpyllifolia Decne. 25 — Incarum Wedd. ı11, 132, 170. — lanceolata Kth. JE 148, 150. — polyantha Kth. 247. bens Hieron. 272. — prostrata (R. et Pav.) Pers. 182, 185. — revoluta Kth. 179. i24; 279, — serpyllifolia Decne. 201, 208 Fig. 43, 212, 218, 219, 222. — Sternbergiana Steud. 171, 177; — venosa (R. et Pav.) DC. 238. Bactris Jacgq. 78, Er 267, te 2745:27 5, 279% 281, 285, 2 — longifrons Mart. =E . 285, 237. — simplicifrons Mart. 78, — (Guilielma) speciosa Mart. 8,2 % Baeomyces imbricatus Hook. 7 Er 242, 251. Balanophoraceae 258. Balbisia Ca Banisteria caduciflora Poepp. 95, 282. — populifolia Ndz. 155. Barnadesia Mutis 181, 190, 243, 301. — Dombeyana Less. 114, 170, 178, 183. — Jelskii Hieron. Is — brachyantha Diels 184. Bartsia calycina Diels 170. Er i 8 — canescens Wedd. 225. 178. — densiflora Benth. 166, 169. — diffusa Benth. 222. — elachophylla Diels 232. — frigida Diels 221 a 186. inaequalis Benth. 183,238, 247,240 252. — melampyroides H.B.K. eg — Meyeniana an 184, 220. B. K.) Bent 257,268 — peruviana Wal 22; er Be. [»b} B + BD PN) \w) es © 172 ii IS) a zu} [6 ) - — Weberbaueri Diels 170. Basellac 47. Baskervillea Lindl. 310. Batate 296. ee er Lindl. 289. Bauhini I a ebehbanert Harn 190. Baumfarne 252, 262, 278,279, 281, 90. 97 Begonia L. 100, 141, 183, 238, 239, 244, 247, 248, 253, 256, 257, 259, 266, 274, 286, 288. — geraniifolia Hook. 100, 143, 146. — octopetala L’Her. 100, 146, 166. Begoniaceae ı ejaria Mutis 103, 104,:191,.237, 245, 2475 255, 273, 284, 290, 305. — caxamarcensis H.B.K. 236 Fig. 59 261. Bellucia pentandra Naud. 290. — Weberbaueri Cogn. 290. Belonanthus Graebner 110, 254, 308. — hispida (Höck) Graebner 221, 249. . 8 H + Be 3% ei ERS — gr - N oo — Lobbiana C. K. Schneid. 2533. | 5 B 2 ? B 1) "I < x O\ — virgata R. et Pav. 243, 244: — Weberbaueri C. K. Schneid. 170. Berro = Nasturtium fontanum Aschers. 90. Betulaceae 85. Bichayo = Capparis avicenniifoliaH.B.K. 216, 1835; Bidens — Bromus. BidensL. 112, 169, ı71, 178, 181, 182, 185, 7: Biophytum dendroides Di: 274, a8. Birne 29 Bixa Orliien L.242,7286. nen mei 18.267; s D ; k ee angustifolium (Kth.) Hieron. 240. — glandulosum Lk. Ei Blepharodon peruvianus Schlechter 289. Bletia R. Br. — en en et Pav. 280; — Sherattiana Batem 84. Bocagea St . Bocconia L. 229, 231, 305. — frutescens L E 192, 237, 244, 246, 253 involucrosa Herb. 169, 180, 182. Lehmannii Bak. 2 51, macranthera Kränzlin 251. multiflora Herb. 82, 240. petraea Kränzlin 186. ren (Herb.) Kränzlin 82, 169, 220, 226, Tosea Her weisen Herb. ERIILITLEREDERET | 277: EL. 97; 121, 1234, 158,287: Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 321 ar discolor H.B.K. 153, 155,5187, ee 34, IO Borreria capitata 8, 155. Bougeria (irrtüml. statt an Decne.) 309. bigena Dcne. nu 109, 219. Boussingaultia H.B.K. 146, 164, 166. — minor Diels Bouteloua humilis (Kth. ) Hieron. 76, ı71, 177 — Tacemosa Lag. Bowlesia R. et Pav. 103, = 170, 302, 315. — acutangula 238, 247. 8 103, 141, 142 — rupestris Wolff 171. — setigera Brachyolejeunia bicolor (Nees) Spr. 238, 240, 250. Brachyotum Triana 102, 178, 253, 258, 7» — lycopodioides Tr. 234 Fig. 57A, 251, 264. aximowiczii gg ee 253. gn. 263. 94. minae Gilg et Muschler 198 Fig. 26E, 203, 221: — argentea re et Muschler 204 Fig. 38AB, 2 ee 33, 7% 103, 172, 181,:187, 189, IQI, 240, 241, 244. Bromus L. 76, 123, 195, a Be Str — frigidus Ball 76, 186, — lanatus en => 249 u — mollis Kth. — unioloides Kth. we 170, 180, 183, 185. 21 322 Bromus — Bromus Weberbaueri Pilger 224. Brotfruchtbaum 298. Browallia L. 145, 164, 166, 178, 257. Brunellia R. et Pav. 91, 305. — Weberbaueri Loesener 255. Brunelliaceae Sr 91, 229. - Buddleia L. — coriacea Kan, 104, 186. a ; Buellia ultima Lindau 220. Buettneria ge Jacq. 163. — hirsuta R. V. 98,.162,:172, 173. Bulbophylium Re Kränzlin 239. — Weberbauerianum Kränzlin 239. — arenaria Lindm, 173, 182. i s Kth. 77, 238, 277, 278, 291. | — aniegnis Kth.:.. 77,5,:8775:.:2785:,284, | 291. Bunchosia armeniaca (Cav.) DC. 296. Burmannia L. __ 267. Burmeistera Karst. 110. — Weberbaueri Zahlbr 249, 2524 Burseraceae 4- amazonica Griseb. 290. 06:4 83. — .LHert.$ Mirkhostnchye Benth. 302. — andinus Britton 237. Cacabus Bernh. 166, 303. Cacalia L. micaniaef olia DC. 163. Cactaceae 100, 230, 301. corymbosa Benth. 148, 150. — insignis (Kth.) er — — Pardoana Harms ı7 — praecox R. et Pav. Fa ee prae- cox Fahr 93, 153, 155, 189. er Ben Sw..I55. Calceolaria. Caesalpinia tinctoria (H. B. K.) Benth. iteria tinctoria H.B.K.) 93, 143, 147, 148, 158 Fig. 16, 162, 164, 166, 172, 173, 174, 198,.1775.188, 780-2198 19I, 192, 230, 243, 245. Caesalpinioidea ae 93. afe = Coffea arabica L. 2 Caihua = Cyclanthera ts Schrad. 297. — scarlatina Urban et Gilg 183. Calabazas = Cucurbita-Arten 297. Calamagrostis Roth 37, 75, 123, 195, 201, 213, 310 13. — breviaristata Wedd. 132. 0. — chrysantha (Presl) Steud. 222; — curvula Wedd. 18 — eminens (Presl) Steud. 225, 226, 271. o — intermedia (Presl) Steud. 75, 213, 222, 223, 28 — nitidula Pilger 219, 220 — planifolia (Kth.) nn 2 57. — podophora Pilger 2 = ne aa Trin. % 213, 222, 224 6, 254; — ee Pilger ı 183. — spicigera u Steud. 218, 219, 223. — tarmensis Pilger 248. — trichophylla Pilger 180, 181. — vic Armin Wedd. 75, 193 Fig. 21A, 223. 2 sandtinia H. BR: 88; — acaulis H.B.K. 88, 6; 2 201, 2075 ee 21T, 280,:221,'223. — alba (R. et Pav.) DC. 146. — linomimeta Diels 155. — pachypoda Diels 153. — Weberbaueri Diels 144. Calathea G. F. W. Meyer 83. Calceolaria L. 32, 107, 117, 148, 159, 169 179, 231, 247, 3 anagalloides Kränzlin 145 — argentea H.B.K. 258 — Atahualpae Kränzlin 244. — Cajabambae Kränzlin 171. ne Ban ee Calceolaria — Castilleja. en callunoides eg 226. cu RL -: 176; cypripediiflora Kränzlin 238. delicatula Kränzlin 257. en 183. macro SEE BL pinnata L. 145 ramosissima Kränzlin 257. ranunculoides Kränzlin 171. rhododendroides Kränzlin 272. rag (R. et Pav.) Benth. 223. rrata Lam. 166. A ttpioldeh 1.3, 8.272, FE — tomentosa R. et Pav. 184. — Urubambae Kränzlin 182. — utricularioides Hook. 257 — verticillata R. et Pav. 14 6. Camaridium exaltatum Kränzlin 289. Camona = Iriartea-Arten Camöte = Ipomoea ag Lam. 296. Campanulaceae 34, Cam en Besen (Pers.) R. et Pav. 230, Cana = a officinarum L. — brava = Gynerium sagittatum Aa. ) 5, 76, 7 Candelaria vitellina (Ehrh.) Koerb. 218, ee 5“ 53,244, 273, 353, L. 296. — indica Cannaceae 8 antu = unten ee Juss. 105, 297.| Cantua Juss. 105, 3 Zw uxifolia Juss. var 168, a 184, 297. — candelilla Brand ı05, | 323 | Cantua Py rifolia a 354. . 105, 190, 191, 257. — integrifolia (DE. ) Britton 27% Capparidaceae 90 Capparis L. 90, 116. — avicenniifolia H. B.K. 90, 116, 153. — crotonoides H.B. K. 90, 116, 153. — mollis H.B.K. 90, 116, 153. — has H.B.K. 90, 116, 152 Fig. 14, 3, 154, 155, 189. es 345.110. Capsicum L. 297. Capuli = Prunus Capollin Zucc. 296, 297. Caramati = Jungia rer Don 114. - Cardamine L. 266, — flaccida Cham. et "Schl. LIT. — ovata Benth. 240. Cardiospermum Corindum L. 96, 155. 52, rn — pichinchensis H. B. K. 249,267, 272. — pinetorum Liebm. 77, 223, 248. — seditiosa Steud. 261. — umbellata Schk. 223. Carica L - n 296. zn a Gray 99, 117, 118, 143, 158, 161, 163, 164, 166, 173, ai 188. 147, 176, ass ae Carludovica R. et FaV, 79 230, 262,055, 256, e 266, 273,:281,.282, 283,286, 289, — ae R. et a 79,27 33.274 282,.283, 285,2 Caryocar anygialerum Cav. 296. ee Cascarilla Ca shapona = . Iriartea-Arten 7 281, — auran av. 176. — bicapsularis 248. — Chamaecrista L. 188. — chrysocarpa Desv. 190. — fistula L. 15 — flavicoma H 248. — latepetiolata Dombey 181. — tomentosa L.f. 166, 237. ee al = 312. — communis Benth. 107, 145, 238. I Bea 1: 107.100, 1705171, 178; 180, ser 324 Castilleja — 183, 186, 209, 221, 222, 224, 226, 249, 271 Catacoryne Hook. f. 310. Catasetum L.C. Rich. 84. Cathedra Miers 282. Cavanillesia R. et Pav. 97. Cavendishia Lindl. 103, 237, 242, 247, 248, 255, 267 — pubescens H.B.K. 229 Fig. 52, 237. Cebada = Hordeum sativum . 297: Cebolla = Allium Cepa L. 2 Cecropia L. 86, 245, ri Fa 279, 280, 288. Cen ee ae -sinatum Kränzlin a Presl 110, 230. Cephalocereus Pfeiff., K. Schum 166,361, 123,374; 180. Cerastium L. 88, 195, 209, 211, 233, 322 caespitosum Gilib. . I00, 154, 221, 222, — 170,..232,.:241, — 219. entadteriis Juss. 103, 241; a 249, 253. — buxifolium Field et Gar — sanguineum eg 233 Fir. 56, re praecox. 354. we IGE 373: Cereus Haw. 100, 101, 116, 117,118, 130, 133, 139, 154, 156, 161, 163, 166, 167, 171, 173, 174, 175, 188, 189, IQI, 277. — brevis vistylus us K. Schum. (mscr.) 128, 129. — peruvianus (L.) el 237. 158, 166, 176. Chionopappus. Cereus trigonodendron K. Schum. 277. EL berbaueri K. Schum. (mscr.) 128, 129. Cereza = Malpighia L. Cero = eris adiantoides ee Hieron. — PERLE (Sw.) Lk. Ceroxylon H. 06 278. B.-K. 78,231; 242,259365 306. — andicola H. B.K. 180. — utile Wendl. 249, 250. Cervantesia R. et Pav. 306. Cespedesia Goudot 307. Cestrum L.:106, 128, 129, 150, 172, 239% 247. 2 hediundinum Dun. 148. Chaetotropis Kth. 14 mana = Dodonaea viscosa L. 97. Chamissonia Link 313. Cheilanthes lentigera Sw. — marginata Kth. 230: — wesen Desv. 74, 163, 166, 188, 176, 247- — Be Goldm. 178, 183, 239 105, 277: — acutangulus (R. et Pav.) Gilg 105, 280, 28 4- — camporum Gilg 105, 291. 7- ium ambrosioides L. 297- — panniculatum Hook. 135 Fig. 3, 164, i — querciforme Murr. 186. — Quinoa Willd. 87, 117, 296, 299- Chevreulia Cass. 112, 214, 219, 222. Chinarindenbaum 29, 30. Chinawälder 31 Chinchango Juss. 99 ee Benth. 310. 144» = laricifolium Hypericum Chirimoya — Chirimoya = Anona Cherimolia Mill 206. en Lind. 30 ana _. 84, 146. Chloris virgata Sw. i Chlorophytum Schidospermum . 279. Choloco = Sapindus Saponaria L. onta = Bactris longifrons Mart. 78. Chuquiragua ea 114, 182, 183, 185, 201, 24.210, .,224,7228,.256, — Be (Wedd.) Britton 176. — huamanpinta Hieron. (msecr.) a BIT, — rotundifolia Wedd. 114, 132. Chusquea Kth. 23, 77, 192, 229, 231, 33, 237, 241, 244, 249, 250, 258, 259, 260, 05. Cicer arietinu Cichorieae 114. Cidra = C -Rasse itrus-Arten u. 298. en kei re (Vent.) Garcke 156. 155, 15 Cinchona L. 31, 32, 37, 109, 236, 231, 256, 259, 263, 273, 305. Arte: 202: een ag Krause 255 uccirubra Pav. 14. nalen 109. Ciruela agria = Spondias purpurea L..2 — delfraile = Bunchosia armeniaca (Cav.) — — — Cissam L. 249, Citharexylum ilicifoium Kth. — laurifolium Yygei 237- — spinosum Kth. 166. Citrullus Be Schrad. 298. Citrus L. 298, 299. Cladonia ar Wainio 72, 232, 253. — aggregata (Sw.) Ach. 242, 251. — bellidiflora (Ach.) Schaer 242, 254. — fimbriata (L.) Ach. FiscHA i — miniata Mey. 251, 263. 179, 183. 180, cl 325 Conomorpha. 'Cladonia pycnoclada (Gaud.) Nyl. 242, 251. — rangiformis Hoffm. 71, 145. — verticillaris (Raddi) Fr. 251. Clavija Weberbaueri Mez 282. Clematis L. 89, 128, 163, 189, 191, 243; 280. — dioeca L. 89, 162, 172, 173. 89, 169, 170, 178. ge L. 103, 342, 245; 247, 255, 256, 264, ae 103, 230. Clidemia epiphytica Cogn. 102, 286. Clusia L. 99, 189, 190, 230, 237, 242, 247, en 255, 259, 260, 263, 267, 278, 284, 30 — ine ER: 91,200. Coca = Erythroxylon Coca L. 297. Cocastrauch 295. Coccocypselum canescens Willd. 285. — decumb Krause 242. Col = Brassica oleracea 298. u dichotoma (R. et Pav.) Kehl. — paronychibides Phil. 153, ie 161. ‚& — Weberbaueri Heimerl 163, 178. Colletia Juss. 97, zär 177,181, 3072: — aciculata Miers ı— Meyeniana (verschenttich statt C. Wed- deliana Miers) ı2 — Weddelliana Miers Colobanthus Bartl. 313. Columellia R. et Pav. 108, 244, 245, 306. — obova et Pav; 179. Columelliaceae 108. Commelina fasciculata R. et Pav. 81, 146, Commelinaceae 33, 81, 2 ee er 36.306 33, 3: 111, 231, 280. Condaminea DC. — corymbosa (R. et Pay.) DE: 706;:247, 281. u Senecio hyoseridifolius Wedd. 113. age un laeta min 208: — peru ee u ee ae a Mez a2 287. u Weberhameri Mez 280. 326 Convolvulaceae 105. PRil, 171, 176, 180; — chilensis Spreng. 238. ei Conyza andicola Cora pavonia Convolvulaceae Web) Fries 72, 218, 238, 240, Cordia eo (R. et Pav.) Cham. 280. — excelsa (Mart.) DC. 106, 287. — hispidissima DC. ı 285. — macrocephala (Desy.) HrB.K, .18 189. — pauciflora Krause 163. — peruviana Roem. et Sch. 189. —- rotundifolia R. et Pav. 105, 148, 150,388: — salviifolia H. B.K. 147. 95; — thymifolia H. Coriariaceae 95, I B. K. 95, 237, 246, 161. Cortaderia aristata Pilger 234. — atacamensis (Phil.) Pilger 76, 128, 163, 168, 171, 172, 173, 174 177, Eee 48. — bifida Pilger — columbiana Pilger 251. Corynaea Hook. f. 307. C De Bruckmuelleri Rchb, f£. Soehibakna obtusifolia R. et Par. — eurychlamys Diels 26 — peruviana er 2 169, 176, — strictum — virgata Diels ı — Weberbaueri Diele 190. er speciosa Pilger 291. g tia Harmsii Ulbrich 167. _ "We berbaueri Harms 144. utoubea spicata Aubl. 289. Cranichis longiscapa _— 242. ultiflora mn, -. - 259. ee ee Matt, 210, 222, 375, rassula — bonariensis = 27. eae 33, 90. Cremolobus De 171, 303. aan uschler 227. Ktze. 00, 266. 233, 106, 153» 149, 261. 129, 178, 289, 109, 778. — Cyclanthera. Cremolobus Weberbaueri Muschler 171. Crepidospermum Goudotianum (Tr. et Pl.) Cressa truxillensis H. B.K. 148. Crinum L. 82. Cristaria Cav. 134, nn 315.354 358: — multifida Cav. 237: — maypurensis H.B.K. 237. — Pohliana Benth. 246. Croton L. 95, 147, 155, 159, at 175, 190, 285. — pyriformis H.B.K. 38, 153, 154. Cuca = Erythroxylon Coca 297: Cucharilla = Embothrium grandifolium La am. 87. Cucumis Melo L. 208. Ss L.:2098; Culcitium H. B. K. 113, IQ5, 224, 225, 226, 304. — canescens H.B.K. 113, 203, 224, 226, ©, 223. — longifolium Türcz. 113, 220, 222, 271; == Pavoni Wedd. 133. —- rufescens H. et B. 113, 203, 22, 224» — rg Meyen et Walp. 113, 222, Gulli = ‚ Buddleia coriacea Remy 104. Cunoniaceae 33, 91, Cuphea nn R. et Per: 101, 238, 247- — graci 38.26 — ee olia H.B.K. 2 Curatella- en rnee L. 98, 290, 316. Cuscuta L. 2 Cyathea Sm. ve; 229, 231, 240, 242, 259% Cybianthus minutiflorus Mez 290. Cybistax Mart. 108, 277, 316. Cycadaceae Cyclanthaceae 79, 252, 256, 265, 266, 267; 273, 275, 276, 278, 280, 281, 283, 285» 288. Cyclanthera Erz ce 237: — Mathewsii Arn. 164, 166. Cyclanthera — Distichia. ee microcarpa Cogn. 3 164, a Schrad. kin ar ei Dede 273,:274; 252,285 2 Cydonia a Pers. 298. Cylindrosolenium Lindau 310. Cymbopetalum longipes Diels Cyna en ecuadorense Schlechter 172, — ee gen 1775 247- Cynara Scolymus L. 298. Cynoglossum ee en Krause 272. — parviflorum Krause 183. — revolutum R. et Pav. Cypella Herb. 257. Cyperatese 8, 34,.77,. 123,-168,..185; 381, 163, 160. 214, 2154.27 875 202. Cyperus Martianus Nees 238. — saturatus Clarke 235. Dalea L. 93, 178, 189, 312. — ayavacensis Benth. 246. calocalyx Ulbrich 166. Mutisii H. B. K. 169, 177. myriadenia Ulbrich 190. nova Ulbrich 2357. — samancoensis Ulbrich 170. sericophylla Ulbrich 261. sulfurea Ulbrich 188. trichocalyx Ulbrich er Ulbrich Delschänigin 191. anthonia a Steud.70, 271,278 Datura L ER — -— u a 173- 176. tea L; 107, 2417:.297: — sanguinea R. et Pav. 107. Daucus montanus Willd. 169, 238. ee D. Don 3 — dentatum D. Don 108, 163, 166. Dendrophthora Eichl. 254. 263. 5 Peine Lambertiana (Remy) Hieron. Dettisirpch andinum Lindau 218. Descurainia Webb. et Benth. 90, 312. 223. Bag R. et Pav. 104, 230, 260, 305; u ERRE Kränzlin 242. — parvifolia Don 251. 327 Alamani DC. — ET nie DC. 278. — strobilaceum gruen 2 rc Desmoncus Mart. 78, Deuterocohnia Mez Fre (Bak') Mez 80,118, Ib4, 166, Feen spinosa R. et Pav. 249. Des 238. 150, Diadenmen: Poepp. et Endl. 310. Dialyanthera Warb. 307. Diastema Benth. 307 Dichaea arbuscula Kränzlin 263. Dichondra repens Forst. 167. Dichorisandra Ex: p — tomentosa (Vahl) Nees 146. sg morototoni Decne. et Pl. Eu war baueri 290. Dieffenbachia Schott — cordata Engler 282. — Weberbaueri pen 285. 'Dilodendron Radlk. 277. — bipinnatum Radlik. 97, 277, 316. Dioclea rufescens Benth. 286. Diplostephium H. B. K.ı 111, 348; 2525253, 2725::303- — carabayense Wedd. 179. —- juniperoideum Hieron. 251. — lavandulifolium Kth. 132. — Lechleri (Sch. Bip.) Wedd. 251. — tacorense Hieron. ııı, 127 Fig. ıB, — alaternoides (H. B. K.) _ u, (H. B. K.) Niedenzu 241, 252, u Harcboldtamin (Kl.) Niedenzu 242. — Humboldtii (K1.) Niedenzu 230 Fig. 53, 255; Distichia Nees et Meyen 122, I94, 214, 2IQ, 304- 2 muscoides Nees et Meyen 81, weis 214, 215 Fig. 48ABC, 219, 222, 22 328 Distichlis — Distichlis humilis Phil. 185. — thalassica Kth. 76, ı22, 148, 1354. Ditassa R. Br. 249. — albiflora Schlechter 247. ht 177, 189, 190, I9I, 238, 277. Dolia rupicola (Miers) B.H. 146. Dr 8 “ w In EN I w In in — Weisbanl: Gilg 221. Drimys Drymaria Willd. 88, 144, 145, 182, ae] 223. — arenarioides Willd. 185, 220; — molluginea Dietr. 139 Fig. 9, 144. — ovata ı 69. ramosiss ima Schlechtd. 171. Dunalia O1. — lycioides Miers 106, 166, 176. D t E c.. 208. Drau repens (R. et Pav.) Ktze. 146. Eccremis Willd. — coarctata (R. ze Pav.) Baker 82, 229, gsi ringii A. Gray 195 Fig.:23, 203, En Prunus persica (L.) Sieb. et 242,855, Eccremocarpus R. et Pav. 230, 243, 244, 305- — longiflorus H.B.K. 8, 260. Echinocactus Lk. et Ba TOl.270,:277, 256. — Pentlandii abe 185, 220. Elaeagia Ilse 305 eocarpaceae 97. en accedens (Mett.) Christ 239. — en (Hook. et Grev.) Moore 239, — — Mathewsi (Fee) Moore 183. tectum (H. et B.) Moore 247: albibracteata Nees 171. Epidendrum. Eleocharis Chaetaria R. et Sch. 241, 242. — sulcata Nees 183. i b c:23Y; Elodea chilensis (lanch.) Casp. 180. Elutheria Ro — microphylla Een 95, I Embothrium Forst. 86, 161, san —_ 284, 91, 313 en Lam. 87, 160 ne 18, 179, 189, 246, 23 257, 260, 12; — canescens Gr 112, 144, 154. Miers 3 Englerocharis Muschler 90, 309. —- peruviana Muschler 198 Fig. 26D, 221. ı Ephedra L. 74, 128, 132, 163, 166, 176, 177, 182, 185, 188, I9I, 206, 210, 212, 220. B. 208 Fig. 42, 222. n — brachycladium Lindl. 239, 247. — brachyphyllum Lindl. 242, 2 58. — cardiophyllum RER 250. — Catillus Rchb. — cinnabarinum er er 280. — Cochlidium Lindl. 2 — geminiflorum H.B.K. 2:0. — gramineum Lindl. 254. = 3 5 = 1 = = En B a m D (0) Ex — macrocyphum Lindl. 188. Fer = © 3 N a) =} © 2) a8 & } B N = B D in $R 251. — panniculatum R. et Pav. 246. — = 2.283: — rhopalerhachis Kränzlin 2 59. — saxicolum en 264. — scabrum R. ar 261. — Senteik Lind. re Epidendrum — Festuca. ee en tolimense Lindl. 264. variegatum Hoo er - — Viegi Rchb. — ee Eee Kränzlin 256. — xanthinum Lindl. Epilobium L. 311. — andicolum Hausskn. — Haenkeanum Hausskn. RE H..B. K. 280;,: 280. Equisetum L. 140, 150, Fe 192, 276, 286. xylochaetum Milde ı Eragrostis Host 76, 188. andicola Pilger 76, 169, 170. contristata Mez 176. contracta Pilger 76, TE 171, 199,.782: megastachya (Koel.) Lk Montufari (Kth.) Stend. patula (Kth.) Steud. 186 peruviana (Jacq.) Trin. 76, 144. . Pilger 167. Erbes 29 ne. 296, 298. Erdnuß 206. Ericaceae 103, 120, 230, 231, 233, 250, 253, 259,201, 204, Erigeron L. 177. 11%, 148,-146, 169,17. 37E 261. 11T, 204 obotrya japonica Lindl. 298. Eriocaulaceae 34, 79, 229, 241. Eriocaulon L. 79. — microcephalum H.B.K. 251. Eriopsis Sceptrum Rchb. f. 289. Eritrichium Schrad. Zır. — Walpersii (DC.) Wedd. 169, 170. Eryngium humile Cav. 272. Erythraea L.C. Rich. 105, SIT. — lomae Gilg 14 Erythrina L. 94, 173, 245, 275, 280, 287. — breviflora DC. 173. — micropteryx Poepp. 285, 288. — Ulei Harms 279. Erythroxylon Coca L. 297, 299. — paraense Peyr. 289. Escallonia L. 34, 255, 301. rymbosa Pers. 253 329 ı Escallonia hypsophila Diels 90, 178. | — myrtilloides 1.4.8239, | ge riana Diels 2 | _ a 1 “ Pav.) Pers. 90, 179, 181, | | 243, 253, 258. Escobeii ae R. et Pav. 108, 277, | Eiparrago = - Asparagus Be L. 298. L. 298. EEE un De amazonica Tal, 82, 288, ‚ Eucrosia Ker 307 ema H. 4, 306. = trichocarpum ee 199, 203 Fig. 163, 179, 185. — crenulatum (Spreng) 1 rn 238. — persicifolium Kth. 181, 243. — serratuloides Eur 189. — Volkensii Hie 181. Weberbaueri Den 26 Euphorbia L. 155, 180, 185, en 188, 189, 239, 248, 257. Euphorbiaceae 95. Euterpe Mart. 78, 230, 274, 275, 293. — andicola Mart. 285. Haenkeana Mart. 78,282, 28%, — precatoria Mart. 78, 285, 287. Evolvulus L. 155, j argyreus Choisy 189, 190. — Be R. et Fav. 146 PS erg (H. B. a Engler gg — Weberbaueri Krause 287. Farne 8, ıı, Be 180, 189, 215, 220, 222, 237, 238, 240, 241, 244, 247, 249, 258, 259, 260, 262, en 266, 274, 275, 276, 278,:281, 285, 2 Feige 298. Festuca | %.:76, 123, ap 105 23:35330; ara ‘ — dichoclada Pilger 76, 179. — er inn uuiege gi 254. —_fibrifera Pilger Festuca — 330 — Haenkei Kunt — horridula Pilger 180. humilior Nees et Meyen 185. lasiorhachis Pilger 169, 170, 183. loricata Griseb. 258. muralis Kth. 76, 145, 169, > 226, 258. orthophylla Pilger 132, 185 procera Kth. 240. quadridentata Kth. 76, 182. rigescens (Presl) Kth. 223 Festuca es Pilger 226. 219. — Weberbaueri Pilger 180, 186. Festuceae 76. Ficus L. 86, 162, 192, 239, 246, 280, 288, 291, 209. — Carica L. 298, 299. Filices 30, 33. Fischeria peruviana Decne. 28 3, 286. Fittonia Coem. 310. Flechten 33, 71, 116, 133, 139, 143, 147, 171, 173, 176, 180, 191, 213, 215, 216, 244, 246, 247, 249, 25I, 252, 254, 256, 258, 259, 260, 262, 263, 270, 280. eivend = Datura arborea L. 297. Floscopa ee ee sk. 286. — robusta Clarke Flourensia DC. ne 2 174, — es Schult. 82, BE 122, 148. u. fruticosa Phil. 112, 127 Fig. ıA, Kon a Phase olus-Arten Fresa = Fe chilo@nsis d. rin Freziera Sw. 255. — can , 255. — lanata ee = Lettsomia la- nata R. et Pav.) 2 on 73 296. Frutilla | Fuchsia L. 102, 159, 17r, me Ar 259, 303. scirpifolia (Presl) Kth. 76, 182, 185, 213, Gentiana. Fuchsia ampliata Benth. 258. 26 corymbiflora R. et Pav. 237. FE . — Mattoana Krause — ovalis R. et Pav. ı02, 288 scandens Krause — tuberosa Krause 102, 23342230 — Weberbaueri Krause 237. Fumaria L. 143 Fungi 30, 34. Gaiadendron G. Don 86, = 35 — paracense Van Tiegh. — ee {R.. et Par.) Don 86, 246, 255, EEE speciosa nn ) Britton, 238, 248. Galinsoga 185. = er Krause 237. Dombey 107, 153, 154, 161.» | erkannte = Astragalus Garbancillo Cav. EHE = Cicer arietinum = a: Garcilassa Poepp. et Endl. Gaultheria L. 103, 104, 161, 2; 237, 240, 244, ne 249, 251, 252, 253, 255, 203, 273, 2 — tomentosa H. ®B K. 232 Fig. 55,255 258. pokyien A. Juss armerioides Griseb. 201, 210, 221 Fig. 49. corallina Gilg 272. ern I BR 36, 27 Gilg 181. ee ri Gilg 201, 207, 210, u ce Domb. 251. Gentiana — Gurania. Gentiana lavradioides = . = — limoselloides H.B. K er lurido-violacea Gilg 231. — peruviana (Griseb.) Gilg > — pinifolia R. et Pav. — prostrata Haenke (inkl. 6. sedifolia H: 3. K.) 105, 171,188; 196 Fig: 24,383; 210, 219, De 222, 223, 261, 264, 242; 314, 315, 316 — pseudolycopodium Gilg 105, 234 Fig. 57B, 254. — sandiensis Gilg > 219. — sedifolia B. (=G. prostrata Haenke) 196 a 24. — speciosissima Gilg 264. — Stuebelii Gilg 261 — tristicha Gilg 225. — tubulosa (Griseb.) Gilg 222. — umbellata R. et Pav. 249, 258. — Weberbaueri Gilg 225, 226. Gentianaceae 30, 230, 231. Geonoma eye > 242,250; 255,274, Geraniaceae 34, 94. Geranium L. 94, ara 195, 213:2395:370: 252. — Harmsii multiflorum Knuth 146. multipartitum rerage 371: muscoideum Knuth 223. sericeum Willd. 203, 207, 221, 354. sessiliflorum Cav. 94, 185, 202 Fig. 34, 203 Fig. 35H, 203, 219, 221, 224, 354. — Sodiroanum nn 169. — superbum Knuth 169. — ee Knuth 186. Gerardia L. 107 ne (R. et Pav.) Benth. 237, 241. egalantha Diels 133. — ae Diel S 247. Gerste 117, 2 nmeraceae 108, 230, 231, 274, 286. Geum — laciniata R. et P: v6. 105 versehent!l. bez. als G. a 105, - Fön 354. Gilibertia Weberbaueri Harms 285. 33l Gleichenia Sm. = . 241, 278. ffinis Mett. 2 lex Hook Sr. Glossodium aversum Nyl. 232, 2 Gnaphalium L. 112, 145, 166, Beh 176, 180, 182, 184, 186," 220, 266, 271. Gnetaceae 74. Gochnatia H.B.K. 191. 07. et. Pav. 08,:250, 2097: Gomphichis goodyeroides Lindl. 251. Gongora R. et — Incarum Kränzlin 280. — quinquenervis R. et Pav onolobus marginatus Be ergieg 289. — peruanus Schlechter '167. Gonzalagunia dependens R. et Pav. 245. ssypium L. Fu — barbadense L. — barbadense var. ah Cav. (als Gourliea desörhikans Big ıGovenia fasciata Lindl. ı Grabowskia Bösihavitfafie er Schlecht. r 20. 06, 153, 161. Graffenrieda floribunda Tr. 290. — foliosa Cogn. 255. — limbata Tr: 290. Gramineae 7, 8, 32, 33, 34; 74, 168, 185, 2 Granada a granatum L. Granadilla = Passiflors ligularis au "206. Granatapfel 298 — arabioides kachr er 170. Ferm camporum Gra Pain: Kth.77 Weberbusini Pilger |Guan abana = ee se 2096: Es L. 05,2 V 11:6. DE.-250, 'Gu a ‚oloncure Diels 256. \— ee a (irrtüml. statt G. pleiocarpa millea R. et Pav. 'Gunne rä:L. 102, 230, 231, 233, 265, 313: ı— magellanica Lam 6. \— pilosa Kth. 102, 244, 264, 259, 266. Bears Cogn. 275, 286. Hitha Cogn. 252. see = x Poidium ee Raddi 29%. 'Gu 310 332 Gurania speciosa Cogn. 283. Guraniopsis Co — longipedicellata Cogn. 247. Gurke 298. Guttiferae 98. Guzmannia R. et Pav. 8ı. — brevispatha Mez 2 55° — panniculata Mez 2 Gymnogramme ie Hook. 242, 251. — flexuosa (H.B.) Desv. 73, 240, 242 — insignis Mett. 73, 240. — Orbignyana Mett. 73, 255. Gymnopogon foliosus (Willd.) Nees 291. Gynerium sagittatum (Aubl.) P.B 76, 148, 150, 155,162, 172, 173, 192, 273, 275, 278, 279, 280, 283, 285, 286, 288, 301 Gynoxys Cass. 113, 179, 2 B 225, 241, 304 — vellea (L.) Ach Haba = Vicia Saar L..308; Habenaria Willd. Chois. 25% 208 Haiuna = Bocconia Iratescens 89. Halenia Borkh. 105, 2 7312 — asclepiadea H.B. 248. — bella Gilg 251. lg 221. eliana eg 264. Halorhagidacea 102. rn L. 112, 143, 147, 166, 120, 173; 177» 186, I9O — Stue tuebelii Hieron. 2 H , L. 83, 230, 256, 7: 279, 280, a; 282, 285, 286, Gurania — Huthia, Helicteres pentandra L. 290. Heliospermum 175, 3534. See L. 106. corymbosum R. et Pav. — lippioides Krause 189. — paronychioides DC. 166. Hesperomeles 35, 91, 182, 2a 264, 301. — cuneata Lindl. 2sı. _ escalloniaefolia Schlechtd. 183. — ferrugi Benth. 91, 249, 253, 256, 257, 2061. — latifolia (Kth.) Roem. ı — palcensis C.K. Schneid. 246. |— Fr an Wedd. 91, 166, 169, 170, | 177, 179, — Weberbaueri C. K. Schneid. 237, 255. Heteranthera reniformis R. et Pav. 81, 149. Heteropterys suberosa aa ) Griseb. 282. Heterothalamus Less. ı8 Hevea Aubl. 18, 95, u 279. Hieracium L. 114, 171, 238, 267, 311. peruvianum Fr. 178, 183, 248. . | Hieronymia alchorneoides Fr. Allem. 285. Hi Ficus Carica L Kränzlin ratea huanucana Tossener 285. Hippocrateaccae 2 u 289. Histiopteis incisa (T eg }: 4.89..:73 242, 250. Hoffmannseggi prostrata Lag. 136 Fig. 6, a Hook. et Arn. 154, 161. Korean sativum Jessen 297, 299. Huacatai = Tagetes minuta L. 297. Huamanripa = Laccopetalum giganteum 26. a Ste ger sambuci- folium K.) Seem Huirahuira — Pe che H.etB. 113. Humiria floribunda Mart 289. Huscja = Astragalus Garbanciis Cav. 93. Huthia Brand 309. Huthia — Juglans. Huthia coerulea Brand ı27 Fig. ıC, 128, 129. Hydrangea L. 90, |— punctata Willd. berbau campestre Ch. et Schlecht 278. canadense L. 186, laricifolium —. 00 I 179 235 Fig. 58, 264, 267, 268. Hy o — elata (Wedd.) Griseb. 2 239. Meyeniana (Walp.) Griseb. 114, 183, 222. EI4, =. stenocephala (A.Gr.) O en II4, a 198 Fig. 26B, 2I1, 219, 222, 223, 224. Hypoxis decumbens Kränzlin 2883. Ayptis Jacq. 354. Ichu = Verschiedene hochwüchsige Gräser der Puna llex L. 96, 230. — andicola Loesener 278. — coana Loesener 245. — loretoica Loesener 267. —- microsticta Loesener 255» uitensis (Willd.) Loesener 263. — teratopis Loesener 242 — villosula Loesener 242, 256. — Weberbaueri Loesener 251. — Imperata minutiflora Hack. 28 Incate = Rhus juglandifolia H. "3 K. 96. 333 Indigofera anil L. 246. — laxa Ulbrich 257. u Weberbaueri Ulbrich 166, 173. 29 2 eri Harms 285. Yadlceh iT2. "| Ipomoea L. 108,:. 146, 275, 279: — Batatas Lam. 296 , 299. — Nationis Nicols. 146, 164, 166. oisy 146. kriara BR. & Pav. 98, 230, 273,274, 275, 279, 281, 283, 285, 2 — deltoidea R. et Pav . 78. ee Mart. 78, 282, 285, 287. Iridaceae 34, Ismene ge (R. et Pav.) Herb. 82, 143, 146. Isoetes Lechleri age 2 - — socia Al. Br. 74, Itil = Rhus juglandifolra H.B.K. 96. Jacaranda Juss. — acutifolia H. e tB. 108, — Copaia (Audi), D. Don "285, 289. Jacobinia Moric. — run Lindau 288. cea (R Pav.) Nees ı ne Een Hallier f. 155, 189. — secunda Chois. 161. Jaegeria hirta Less. 2 Jamesonia ciliata (Karst. nleran. 239, 241. — scalaris Kze. 251. Japanische Mispel 298. Jatropha L. 95, 12 162, 18 — macrantha Müll. Arg. 95, = . 166, 173, 174, 176. — urens L. 95- Jessenia Karst. — polycarpa Ku 78, 288, 291. Jochroma Benth. 302 — gran re Benth. 258. Joosia Karst. Juanulloa R. ee Pav. 307. Juglandaceae 35. Juglans L. 33, 85, 312. Y Lanium micro 334 en 296. tropica Diels 85, on. Fakes. 81, 168, 185, » Juncus L. A 149, 150, A 180, 185, 215, 253, 2 — nee Buchenau ı 20 Le.$:. 174, 182, BE. 243, 259, 266, — Telskii Hieron. 179. — spectabilis Don 114, 158, 166, 173, 174, 177. Jussieua L. 102. — peruviana L. 149. Justicia alpina Lindau 237. — euscensis Lindau 2 — Hookeriana (Nees) Lindau 238. — nematocalyx Lindau 278. 29 TEN R. et Pav. gı, 175, 307. — glutinosa Kth. 190. Kakao 297. Kakteen 117, 118, ı21, 123, 143, 147, 154, a 156, 163, 167, 171, ie 175, 176, » 181, 184, 185, 243. Kalakel = Caesalpinia praecox R. et Pav. | Ei en 935:.153* Kartoffel 117, 118, 296. Kichererbse 298. 37. = Buddleia-Arten Z.B. B, incana 2 ee av. 104, 2 Klaprothia H.B.K. Koellensteinia conoptera Rchb. f. 267. Kohleria _—_ 30 Kohlsort: . Kr 2 93, 155, 189. triandra R. et Pav. 176. Kryptogamae 9. Kürbisse 29 Kyllingia alle Michx. 291. Juglans — Liabum. Lantana L. 106, ee a 1914277, — limensis Hayek ı — reptans Hayek z — rugulosa Kth. 237 — scabiosaeflora Kth. — Weberbaueri Hayek — Zahlbruckneri air: 155, Lathyrus L. 93, 117, 159, 230,344 — gen Lam. 93, 169, 170, 178, 258, 291. en Hook. et Arn. 247. — stipularis Presl 257. 298. me 169. 247: Lattich 2 Laubmoose ee 176, 220, 238, -240,.242: Lauraceae 33, 89, 120, 189,220, 233,:252, andra crenata Cogn. 278. = Lactuca sativa L. 298. Leguminosae !» 32, 335.34 35, 36, 92,272 Leioscyphus ee Mont. 263. RE Ruhlan . ens Bone) Ruhland 242. | Teiphatmse aphylla (Jaca.) Griseb. 289. Lens esculenta Mnch. 2 Lenteja = Lens esculenta u h. Leontopodium gnaphalioides (Kih) "Hie- ron. 182, 251, 261. Lepanthes monoptera Lindl. 250. epicolea pruinosa Tayl. 242. Lepidium L. 90, 310 — abrotanifolium Tines, 169, 180. — eyclocarpum Thellung 145. Lepidoceras Hook. f . 309. Lepidophyllum Sr As 117, 132, 133 134, 308, 315 — quadrangulare (leyen) Fa et Hook. 131 ZiR. 2, 244, 133, Lepidozia peruviana Steph > 250. Labatia discolor Diels 28r. Leptogium (Ach.) S Gray 72, 232, 259. Labiatae 106. foveolatum Nyl. 2 38, 250 Laccopetalum Ulbrich — phyllocarpum a Nyl. 238, 240 — giganteum (Weddell) L Viel 26, 269 | — tremelloides L. f.) Wainio 2 Fig. 61, 270 Leptoglossis schwenckioides Benth. 167. Fig. 62, 271, Lacistema Poeppigii DC. 2 az Lactuca sativa L, 298. ee coriacea Krause 263. — magnifolia Kl. 256. — Lechleri Wedd d. 242. — muscicola (Sch. Bip.) Wedd. 232. Lamourouxia subincisa Benth, „a7 en Benth. 283, vw Lettsomia lanata R, et Pav . 263: Leucaena trichodes Benth. 150, 155. Leuceria Lag. 309. — laciniata Wedd. 212, -_ 224. — Stuebelii Hieron. 237,32 Liabum Adans. 113, 1455 189, 7 264, 302. asclepiadeum Sch. 281. — Bip. 2 258. — bullatum - En Hieron. 200 Fig. 31, 205, 222 Liabum Liabum cajamarcense Sr (mscr.) 10. gerisı en Hook. los . 237. landulosum O. Ktz — Sasha Se; Bip. 7134:284. — hieracioides (Kth.) DC. 227, 257, 272. skii Hieron. 170, 271. — ut hae (Wedd.) Ball 113, 224. — sagittatum Sch. Bip. 253: olidagineum Kth. 179, 237. — subulata H. B K. 210,:375 Liliaceae 8ı. Lima = Citrus-Arten u. -Rassen 2 rintheihem Humboldtianum Griseb. 292. Limon = Citrus-Arten u. Limosella tenuifolia Nutt. 98. (H. B -Rassen 298. 129,783 — subandina Diel 146. Lindmania Mez — - petiolata se 98. — elegantula Kränzlin 250. Lippia canescens Kth. 144, 147, 153. 7. Krause Llacön = Ser sonchifolia et L Endl. Llagunoa R. et Pav. 304 — nitida R. et Pav. 174, 191, 237, 245. Llaulli = Barnadesia Dombeyana Less. und fulva Urban et Gilg 145. 166. leiolepis Erbes & Gilg 238. — macrantha Urban et Gilg 249. macrophylla Urban et Gilg 169. macrorrhiza Urban et Gilg 227. macrothyrsa. Urban et Gilg 188. nitida Desv. 145: Fehl — Lupinus, 335 170. acq. 142, 143, 146. I ei Urban et Eile 260. | Loasaceae 100, 230. 'Lobaria 72. Lobelia L. — decurrens Cav ei oe. ee 37 - 313. obliqua (R. et. Pav.) R. Br: 87, 258. Loranttiacae 86, 247, 254, 255, 256, 258, — ferruginea (Pers.) Don 2265,226,: 274, 272 — Stuebeki Hieron. 252. \— thyoides Sch. Bip. 207 Fig.41, 223, 16. 31 OR PER TER huasango Spruce 96, 151 Fig. 103 ‚ Lucilia Cass. 112, :198, 213, 223,234 254. — tunariensis (0. a K.:Sch::106, 201 219, 2 — virescens (Weda. ) Aigen (= Merope virescens Wedd. Lücuma = Lucuma obovata H.B.K. 296. Lucuma obovata H.B.K. 296, 299 08 283. 93, 159, 164, 100,,.18%:.105, D.312, — ananeanus Ulbrich 219. |— carazensis Ulbrich 226. |— chrysanthus Ulbrich 93 224. — eriocladus Ulbrich ı —- microcarpus Sims. en — microphyllus Desv. 94, 195, 203 Fig. — a, Pink. 237. panni ae Desv. 94, 169, 170, 177, 179 185, peruvianus Et 293: u Zar Ulbrich 219. = 336 Lupinus — Maytenus. Lupinus romasanus Ulbrich 170. u alismatifolium Sch. et Hiern. — sarmentosus Desv. 249. — tomentosus DC. 203, 224, 226. —_ ER Hill 185. "hehe Ulbrich 94, 226. == mollendoönse Ulbrich 144. Luzerne 208. |-—— peruvianum Gray 145, 169, 188. Luzula “De. B1;..171, 223.2.224, 226, 248, | — rhizanthum Gray 221. 249, 251, 261, 266, 271, 311. Is Rusbyi Britton 128. — macusaniensis Steud. et Buch. 81, 219, | | Mammea americana L. 296. 20 |Mammey = Mammea americana L. 296. — peruviana Desv. 81. Mandör = Vismia-Arten 99. — racemosa Desv. 81, 169, 186. Manettia ignita K. e- 247: — spicata DC. 81. Mangifera indica L. Lycium Manglillo = eg Manglillo (R.: Br} Lycomormium Rchb. f. 310 Mez Lycopodium L. 73, 238, 263, 281. Mango = EN indica L. 298. — clavatum L. 278. Mani = Arachis hypogaea L. 296 —- compactum Hook. 251. Manihot utilissima Pohl 295, 296, 299. — complanatum L. 278. Manzana = Pirus Malus 98. — crassum Willd. 74, 225. Maprounea guianensis Aubl. 276, 290. 5 —- Eichleri Glaz. 242, 284. Marafön = Anacardium occidentale L. — Jussieui Desv. 2 296. — paradoxum Mart. 291. Maranta L. — pruinosum Hieron. 263. Marantaceae 33, 230, 2735 281,282, 285 — reflexum Lam. 246. Marcgravia L. — Saururus Lam. 251. — Weberbaueri Gilg 289. — vestitum Desv. 263. en 35, 98, 2 30, 252, 301. Lycurus phleoides Kth. 248. en carpus R. et Pav. 303. Lygodium venustum Sw. 291. etosus R. et Pav. 02, 181, 248. en acaulis H.B. K. 198 Fig. 26C, ribrchsen Jacequini H.B.K Iartinezia (R. et Pav.) Kth. 78, 288 u drinn 5.38, 82283; Masdevallia R. et Pav. 305. Lysipomia H.B.K. 110, 194, 306. '— amabilis Rchb. f. 261. Lythraceae ı01. ‚— aureo-rosea Rchb. f. 288. Macairea scabra Cogn. 290. '— uniflora H.B.K. 249. Macleania Hook. 103. |Mässua = en tuberosum R. et — alpicola (Kl.) Hörold 260. | Pav. Macrocarpaea Gilg 105, 230 Mastigo beram ancistroides er 250. — chlorantha Gilg Matisia cordata H. et B. — Weberbaueri Gilg Maulbeere 298 Macrocentrum fasciculatum Tr 290. Ike Kth. 96, 230, 305 Macrostegia Nees 310 — birringo T 6 Madotheca arborea Tayl. 238. — heterophylla H.B.K. 96, 237 or Tal americana L. 297. — sericea Loesener 246. Maieta Aubl. — suaveolens Poepp. 282, 284. alS 117, 118, =. Maxillaria acuminata Lindl. 263 Malesherbia R. et Pav. 166, 308, 315. | Mathewsii Lindl. 289 — eylindrostachya Urban et Gilg 166. |-—- nardoides Kränzlin 28 3 Malesherbiaceae 34. I saxatilis Rchb. f. 242 Malpighia L. 2 |Mayaca Aubl — punicifolia L. 296. | Maytenus Feuill. 96. Malpighiaceae 34, ware | 2 | — alaternoides Reiss. 243. ı— eonfertus Reiss. 253. Malvaceae 345.:38,9 Maytenus — Monnina. Maytenus verticillata DC. ” 246. er hispida Gärtn. 14 ivak, 298,2 Ben Roehl. 88, 170, 178,182, 203, 221 2, 312 cubaloides Fenzl 171. ums 7.20, 354 101,120, 230%.337, 254,.258,.250,.200; 261, Meliaceae en 167 26, 166,169, 171,.177, 180; 264. 188, 57, 310 TER Lk. et Otto 100, 153, 156, 161, 173. Melochia globifera Pl. 248. Melocotön = Prunus persica (L.) Sieb. et 8. ZHeR,220 Melön = uns Melo L. 298. Melone Membri = Cydonia vulgaris Pers. 298. lo Mentzelia cordifolia Dombey 100, 158, 163, 175, 188, 189. Meriania urceolata Tr. Merope aretioides gg 112 2 Fig. 4% 300, 203,216, 222, 225. Merremia glabra Hallier #: Metastelma en. Ehleches 247. Miconia R. 01 calvescens DC. chrysanthera Een 250,.257- erassistigma Cogn. 255. ee | — Radula Cogn. 263. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen ‚Anden. 161, 337 Miconia Apr IR 259. ufescens DC. n— a Ir. a 284. — secundifolia Cogn. 267. — serialis DC — stenostachys DC. 284. — Tiri Tr. 47 |— triplinervis R. et Pav. 282. — Weberbaueri Cogn. 255. Microcala Lk. et Hoffmsegg. 105, 311. quadrangularis nn 145,287. Microlicia Weddelii 242. Microstylis see Kränzlin 248. Mikani til. — Weberbaueri ige 284. Mimosa acerba h..’190: — albida Kth. 16 — revoluta (Kth) Benth. 175; Mimosoideae Mimulus L — glabratus H.B.K. 129, 134, 185. Mirabilis arenaria A. _. — campanulata Heimerl ı — prostrata (R. et Pav.) =; 88, 146, 170, 2 8 e— 188 Mispel, japanische 2 Mit a candicans nn 99, 117. 238. |Mitracarpus hirtus P. DC. 19 Mniodes A. Gray 195. Molle = Schinus Molle L. 96, 117 Monactis H. B. K. 306. Monimiaceae 33, 89, 22 Monnina R. v. 05, 231, 261, 302 u ie Chod. — graminea Chod. 188 = onii Chod. 2 Dir| stipulata Chod. 231 Fig. 54, 242, 244- Weberbaueri Chodat 95, 144, 164, 166, 170. 22 338 Monocostus K. Schum. 83, 309. Monolena Tr. 30 — primuliflora Hook. f. 102, 288. 83. — subpinnata (Schott) Engler 282. Moose 11, 116, 133, 139, 171, 173;-170, 180, I9I, 213, 214, 215, 220, 222, 232, 234, 238, 239, 241, 244, 246, 247, 249, 252, 253, 254, 256, 258, 26 260, 262, 263, 266, 274, 276, 280, 2 283. Mora = Morus nigra L. und Morus alba L. 299. Moraceae 86. Morenia R. et Pav Morona = en Arten 78. Morus alba vr — nigra L. Mucuna tn Benth. 94, 275, 279, 280, 86, 288. Mühlenbeckia Meissn. 87, 313. — chilensis Meissn. ne 377; rupestris Wedd. 181. sagittifolia Meissn. 179, 253. tamnifolia Meissn. 87, 163, 171, 177, 237, 244, 247, 257. vulcanica Meissn. 87, 169, 170, 178, — — 182, 183, 185. Mühlenbergia Schreb. 75. — elegans (Kth.) Trin. 177. — peruviana (P. B.) Steud. 75, 185, 227, 238, 257. — stipoides (Kth.) Trin. 238. Muntingia Calabura L. 97, 150, 155. usa paradisiaca L. 298, 2 Musaceae 83, 230, ae 273. Musci 2 Mutisia. © 114, I81, a 244, 262, 267, 301. — Bipontia ur nd. — hirsuta (= ME. wiclatolia Cav., var. hir- — viciaefolia Cav. 114, a Ei 164, 165 Fig. ı9, 166, 169, 170, Mutisieae 114. Myrcia DC. ıo1. — acuminata DC. 255. — brachylopodia Diels 247; — dietyoneura Diels 255. — elattophylla Diels de 242. — heliandina Diels 263. = Plata Diels“ Monocostus — Nolana. | Nyrria AURRY mbia Diels 282. — variibractea C. DC. — Weberbaueri C. DC. Myriophyllum eatinoides Gaud. 185. Myrmedone Mar — peruviana er 28 5 Myrosma L. fil. 83. Myrosmodes nubigenum Rchb. £. = Al- tensteinia paludosa Rchb. f.) 8 Myrsinaceae 33, 104. Myrtaceae 34, IOI, 120, =. 258, Myrteola Berg ı01, 251, — microphylla (H. B. K) Bi 237 en 729- Myrtus acerosa Berg 267 Nama L. — AERO Sa: et Pav.) Choisy 105, 135 Fig. Naranja = a Arten u. -Rassen 298. Nasturtium R. Br. 00. — fontanum Aschers. 90, 148, 5 185. ectandra Roland 245: 91. — magnoliifolia Meissen. 245, 2406. Pichurim Mez 284, 290. pulverulenta Nees 282. reticulata Mez 280. 309. ug re Cattleya Kränzlin Nephrelepi pectinata (Willd.) Schott 242, Erle Banks et Soland. 313. — depressa Gärtn. 251. Neurolepis acuminatissima (Munro) Pilger 77, 254. Nicandra Adan et eig Le Gärtn, 106, 107, 166, ek L. 107, 182, 189. 186. 7- = Eriobotrya j we Lindl. 298. rag Juglans-Arten 296. Nolana cordata Dunal E Fig. 7A, 144. Tiprostrata L.:1 As Nolanaceae — Nolanaceae 106, er 144, 308, 315. Norantea Aubl. ne Gilg BT, DAZ. — magnifica Gilg 255. — Pardoana Gilg 2 . — sandiensis Gilg 2 Bene ee (Mett.) Bak. 74, I 188. — on (Gill.) Bak. 145. — sulfurea (Cav.) I. Sm. 74, 172. — tomentosa Desv. 74, 176, 239, 247. Nototriche Turcz. 34, 97, 194, 203, 210, 04. aretioides Hill 221. congesta Hill 219. epileuca Hill 224. flabellata (Wedd.) Hill 220. longirostris (Wedd.) Hill 202 Fig. ERFUFERe] z 3 longissima Hill 2 Macleanii (Gray) sin 97, 202 Fig. | 21, Mandoniana (Wed) Hin 219. Meyeni Ulbrich 2 nigrescens Hi obcuneata (Bak.) nn 203 Fig. 35D, 21 obtusa Hill kei pusilla Hill 2 stenopetala (A Gray) Hill 196, 203, Ba 3; x — sulphurea n 219. Nyctaginaceae 34, 88. Nymphaea ]J. E Smith 292. Oberäl = Capparis crotonoides H. B. K. Ba: 153. = Oxalis tuberosa Mol. ee 98. Ochroma Sm. — Lagopus an 08, 101; 192; Ocotea Aubl. >” amplissima Mer 265: architectorum u 258, 259. 81. 117, 296. monzonensis Mez 2 55. puberula Nees 280. subrutilans Mez 267. li El , Bun, S = 23 Oreomyrrhis. 339 Ocotea Weberbaueri Mez 2 Odontoglossum H.B.K. 84, 3 305. — angustatum Lindl. 259. — crista galli Rchb. f. 290. = ge Kränzlin 267. Oenothera Spach — multicaulis R. SE Pav. 203, 22151248: — Weberbaueri Krause 169. Oenotheraceae 32, 34, 102. Olea europaea L. 298. Olive 298. Olyra L. 75: — heliconia L. 75, 281. — latifolia L. 75: 285. Ombrophytum Poepp. 310. Onagra fusca Krause 170. Oncidium Sw. 84 — acinaceum Lindl. 260. — aureum Lindl. — macranthum Lindl. 266. 2 102, 171, .180, — superbiens Rchb. f. 250 — Weberbauerianum Kränzlin 263. — zebrinum Rchb. f. 267. Onoseris DC. 114, 144, 173, 174, 239, 302. — eg (Hook.) Less. 155, 188. — annua Less. 178. — es Hieron. 188, 258. — integrifolia Less. 163, 166. — Stuebelii Hieron. 188. Ophioglossum crotalophoroides Walt. 185. — macrorhizum Kze. 145. hryosporus Chilia ( Ki.) E71. — piquerioides (DC.) Ben punti 100; 123, 170, 173, — subulata (Mühlpf.) Eng. 100, 161. Orange 298. Orchidaceae 32, 33, 34, 84, 120, 180, 189, IHOTI, 220, 241, 244, 249,. 252, 259, 260, co Oreomyrrhis Eudl. 313. 340 Oreomyrrhis andicola (H. B. K.) Endl. 203 Fig. Oreopanax Don et Planch. 103, 189, 245, 305. aquifolium Harms 2 60. polycephalus Harms 282. sandianus Harms 237. stenophyllus Harms 244. Weberbaueri Harms 237. Oreosciadium dissectum Benth. 251. — scabrum Wolff 212, 22 Ornithidium Weberbauerianum Kränzlin Ben 250. Ornithogalum biflorum Don (= Scilla bi- flora R. et Pav.) 144, 146. Orophochilus Lindau 310 Orthocarpus Nutt. 312. Orthoclada rariflora Lan.) 2..B.27,.285. Orthopterygium Hem Orthosia ee Schlschier 176. Orthrosanthus Sw 313; — chimborazensis ee B:; K) Baker 83 48, 249, Oryctanthus Botryastachys Eichl. 290. — ruficaulis (Poepp. et Endl.) Eichl. 290. — spicatus Jacq. 2 Oryza sativa L. 297. Ourisia Comm = — chamaedrifolia Benth. 2354. — muscosa Benth. 222, 225. — pratioides Diels 234. Oxalidaceae 33, 94. Oxalis L. 94, 146, 164, 166, 179. n— acromelaena Diels 176. dolichopoda en ae 265 eriolepis Wedd. hypopilina Diels 155. lomana Diels ı nubigena Walp. 86, 223. oreocharis Diels 94, 223, 249. Ortgiesii Regel 94, 288. phaeotricha Die er 40 — ptychoclada Diels 176, 180. — — — — — Weberbaueri Diels I 70, I ii $ Oxandra acuminata Diels 2 | a Weberbaueri Eee 237, ÖOreomyrrhis — Parmelia. Pacay = Inga Feuillei DC. 92, B 296. Pachylobus peruvianus Loesener 285. achyphy lum capitatum Kränzlin 264. — Pasti Rchb. f. Paepalanthus Mart. 79. — pilosus (H.B. K.) Kth. 26 — planifolius (Bong.) Körn. 264. — Stuebelianus Ruhland Bi — Weberbaueri Ruhland 2 Paico Chenopodium ne L. 297. Palaua Cav::97,-134, :308, 315; — dissecta Benth. 146. — mollendoensis Ulbrich 146. — moschata Cav. 143, 146. — pusilla Ulbrich 144. — velutina Ulbrich et Hill 144: — Weberbaueri Ulbrich 145. Palicourea Aubl. 109 ch — —_ Iatifolia Krause 256 — sandiensis Krause 278. — stenophylla Krause 289. — stenostachys ae 290 — thyrsiflora (R. et Pav.) DC. Palillo = ern ee (Pers.) R. et Pav. 296. obedia scabrifolia R. et Pav. 277- Pallares = Phaseolus-Arten 296. 7, 120, 229, 233, 241, 244 266, 267, 273, 275, 27% 283, 285, 287, 288, 290, 280,281, 283, 291. Palo de balsa = Ochroma Lagopus Sw. 95, IQI. — santo = Triplaris-Arten 87. Palta = Persea gratissima Gärtn. 296. Armes I 123.297: Pani Papa = a tuberosum L. 296. Papaveraceae 89. Papaya = Ga Arten oder -Rassen 296. Papilionatae 93. Paragonia Bur. 108. —p Bur. 283 Parathesia Candolleana Mez 28 un debilis Forst. 144, . 164, 166. insonia aculeata L. 93, 153, 102. Date (Ach) De Notrs. 72, 145, 164 176, 213, —_ an Tick. 240, 25I. Parmelia — Parmelia re Ach. 218. — furfuracea (L.) A _- schadet (Aa) Be 71; — ni, (L.) Ach. erbaueri a 218. er pmyehia Juss. 88, 170, 180, 182, 219, 221, 223, 222: — microphylla Phil. 129 Parra = Vitis vinifera L. 298. — pinnatistipula Cav. 177. — linearis (R. et Pay.) DC. 136 Pig.5 Pedicellaria Schrk. ne — densiflora Benth. Pellaea flexuosa (Kaulf) Link 73, 237; 246. z — nivea (Lam.) Prantl 74, 163, 166, 171, 192,.170- — ternifolia (Cav.) Link 74, 166, 172, 176, 7 180,2230,. 287; Peltigera Willd. — malacea (Ach.) F — polydactyla (Neck) 2 238, 240. en chilense (Desv.) Reiche 167, 173, 177- Pentacyphus Schlechter 3009. . — boliviensis nn. 169. er R. t Pav. 84, 146, 164, 251, 274» — Re ©. BE. 163, 166. — arboriseda C. DC. 233, 292. — blanda Kth. 239. — dolabriformis Kth. 154, 156, 189 falsa A. W. Hill 186. — fuscispica C. DC. 286. — Gaudichaudi Hill 247- Phaseolus. 341 Peperomia galioides Kth. 179, 239, 248, — mercedana 2.2. 2853: — oxyphylla C. 28 — Pakipaki C. DC. 238 alcana C. — verticillata Dietr. 177. — villicaulis C. DC. 248. Pepino = Cucumis sativus L. — = Solanum variegatum R. et Pav. 297. era = Pirus communis L. 298. Perama hirsuta .. 2 Perezia Lag. 114, 195, 304 c escens Weda. 114, 199 Fig. 27, er“ Fig. 35F f, 212, Er, 224,225, 227- — integrifolia d — multiflora (H. et B. Less. . 218,219: — pungens (H. et B.) Less. 225. — pygmaea Wedd. 219. — Stuebelii Hieron. 271. — Weberbaueri Hieron. (mscr.) 183. Perilomia Kth ,.:302. — ocymoides Kth. 166. en van Tiegh. 307. rnettya m 103, 104, 170, 179, 183; 194, 220, 252, 303. — Pentlandii "De. 210, 226. Persea Gärtn . 89. — boldiifolia Mez 263. — coerulea (R. et Pan.) Mez 289. — corymbosa Mez 260. — crassifolia Mez 255. — gratissima Gärtn. 296, 299. — Weberbaueri Mez 242. Pfirsich 298. Phacelia a ER — peruviana Spr. 105; 166, a 171,178. — innatifida Griseb. Phaseolus IL. 296. u Be Benth. 286. 342 Phaseolus lunatus L. 296. ar Molina 296 — vulgaris L. 296. Phenax laevigatus Wedd. 246. — rugosa Wedd. 163, 237. Philibertia flava Meyen 166, 171, 176. 9. tarmense Engle Tr 282. 150, 155, 192. Phrygilanthus Eichl. — Chodatianus Manf. Patsch. 86,217, 225, — eugenioides (H. B. K.) Eichl. 263. Lehmannianus Manf. Patsch. 163. — laticuspis Sg Bus 242. — ruscifolia Willd. on 72, ... mosa w.) Nyl. 238. _- reg (L.) Mich. 145, 238, 242, Phytelephas gr % Pav. 78, 230, 273, 274, 281, 283, 2 — Poeppigii and, Bactris RER ee 6. Mart. 29 Pilea citriodora Wedd. 238. — dauciodora Wedd. 240, diversifolia Wedd. 247. globosa Wedd. 163, nn 131. minutiflora Krause multiflora Wedd. 2 ne ’Kra ause Phaseolus — Plantago. Piper L. 85,.274, Big es 286. — acutifolium R. e z24D, EIN 230, iqueria Cav. 30 — floribunda DC. — peruviana (Gmel.) Robinson 147, 166. | — pubescens ]J. E: Sm. 147. Pirus communis L. 298 — Malus L. 208. Pistia Stratiotes L. 79, 149, 229, 292. 208, 80. — corallina Lind. et Andre 290. — eximia Mez 247. — ferruginea R. et Pav. 147, 246. 238. Bienen Mathewsii Benth. 290. lagiochasma validum Bisch. 145. Plagiocheilus Arn — frigidus Poepp. et Endel. 112, 223, 266, 31 Pi agiochila gavana Steph. 240. — pichinchensis Spruce 250. — compsophylla Pilger 248. — extensa Pilger 132. — BER Pilger 109, 196, 203, 204 Fig: 386, 211, 221, 227. — limensis Pers. 109, 137 Fig. 7B, 144- — linearis Kth. 180, 182. — oreades Dene. 171. — polyclada Pilger 135. — rigida Kth. 109, 196, 219. Plantago — Psittacanthus. et rauen Pilger Plätano = Musa ee nivale IL Pleurothallis R 271: radisiaca L. 208. Nyl. 223. — pulchella Boiss. 146. PoaL. 76, 123, 169, 177, 180, 195, 201, 257, 6, 266, 310 — adusta Presl 169, 180, 182, 183, 220, 247, 249. — Candamoana ee ben — carazensis Pilger — en, Pilger 76, 193 Fig. 2ıC, a fibrifera Pilger 169, 170. — Gilgiana Pilger 186 — horridula Pilger 170. — humillima Pilger 76, 218, 220, 223. — Pardoa 2FT. ' Podocarpus L’Her. 33, 74, 229, 231, 245, 267, 313. — oleifolius Dene. 74, 255, 258, 259, 267. — utilior Pilger Poecilochroma Miers 106, 243, 304. 15 253: illosus Wedd. Polycarpaea Lam. 291 Polyc Löfl. Polygala anatina Chod. 278. — Weberbaueri Chod. 183. Polygalaceae 35, 95- Polygonaceae 32, = Polygonum 12.31 — peruvianum Meißn. Polylepis R. et Pav. 22, Se 123, 177,183, 1096, 2175 22% wir 233, 243, 265, 303. albicans Pilger 179. -Arten 297. incana Kunth 217. a Pilger 92, 259, 260, 264, 265 Fig. racernosa HM. B.K serrata Pilger 244, 253- tomentella Wedd. 133, 183, 185, 217. — Weberbaueri Pilger 179. 168, 171. DBezee 343 Polymnia L. ıı2, 168, ae 193:23% — fruticosa Benth. 112, — sonchifolia Poepp. et Eadl. 296. Polypodium angustifoium Sw. 74, 169, 226, 238, 283. aveolatum H.B. 238. brasiliense Poir. 2 camptocarpum (PER) Hieron. 239. ,5178,0247,:28%, = 240: Re macrocarpum Presl 238 pilosissimum Mart. et Gal. 250. 145. — sporadolepis a 145, 179. Polypogon interruptus Kth. 171, 183. Polystichum orbiculatum (Desv.) Gay 74, 183, 186, 232 rei (Kunze) Hieron. 261. Pomoideae Dantehlrärese 31,.292, Ponthieva montana Lindl. 2383. Porlieria R. 03. — Lorentzii Engl. 174. Porodittia G. Don 309. — triandra (Cav.) G. Don 170. Portulaca 1.88, 176. nu HB: 10 —.pHosalL. 163, 1 Portulacaceae 33, 88. Pourretia gigantea Raimondi 21, 22, 24, 80, 106,217: atia Gaud. 313. Prescottia pteristyloides Kränzlin 84, 178. Prosopis juliflora DC. 92, 116, 123, 150, — Brittoniana Rusby 258. — Capollin Zucc. .177, 229, 296, 297. ieb. et Zucc. 298. 55- otzsch 103, 104, 242, 2475 2, 255, 267. Psidium Guayava Raddi 290, 296. 344 Psittacanthus cupulifer (H.B. K.) Eichl. Biss 288. Qui 298. rale ea an L. 170, 182, 243. 176. — virgata R. Pterichis galeata Lindl. 251. eberbaueriana Kränzlin 261. Pteridium aquilinum (L.) Kuhn 73,280; 289, 291. Pteridophyta 31, 73, 225, 242, 250, 25T, 254, Er 256, 259, 261, 262, 263, 278, 4 Prercckadsn. Hook, f. a — Sprucei Hook. f Pullucorota = Wettinia THaynensiS Spruce 8. r, Punica granatum L. Puya 117, 123, 128, a e 164, 167, 171, Dr 180, 181, 182, 183, 184, 185, 188, an Mez 241,272: 2 — longisepala Mez 230. — longistyla Mez ı75. acrura Mez 173. — mitis Mez 25 — Molina 8o. — pyramidata nn et ae: Mez 189. — Roezlii Ed.M 163, 166. — Ruizi — W Pycnophyllum Remy 88, 194, IO5, 201, 209, 212, 213, 219, 221, 223, 224, 225, 309. aculeatum een Fig. 39. argentinum Pax convexum Grise = 219. molle Remy 205, 219, 224. Pysalis L. 107. Quenua = Polylepis-Arten 92. Quiebraolla Acnistus arborescens Schlecht. 106. chamalium Juss. 69, 308. ag Brogn. 169, 170, 178, 18r. = Chenopodium Quinoa Willd. = '— Manglillo (R. Br.) Mez Psoralea — Rhizocephalum. Polylepis-Arten 92, 297. Rabanito = Raphanus sativus L. 298. Rabano = Raphanus sativus L. 298. we = Curatella americana L. 98. Radieschen Radula ee er re 240. 9, re a SEE — argemonifous DC. 16 — Guzm ; en 27% _ haemanthus Ulbrich 199, 203 Fig. 35C, Raimondii Wedd. 225, 234. K;-231, zZ 242, 244; 2 260. 4 7749,: 172: oligophylla re Mez 247, 231. rivularis Mez 2 sessiliflora Mez ie DE7. Weberbaueri Mez 284. 298. meria-Arten 93. Ratafa = Kra Reis Relbiammn Endl. 10 — chloranthum Krause 180, 223 ® — diffusum K. Schum. 2 — hirsutum (R. et Pav.) K. Schum. 169, 170.203, 283, 22 — nitidum K. Schum. 109, 146 — tarmense Krause 182. Remija megistocaula Krause 286. Renealmia L. fil. 83, 230, 27% Retiniphyllum angustiflorum Krause 290. Rettich 2 Be en Loesener 282. Rhamnaceae Rha ER 3 em Gärtn. 101, 277, 283, 286, 288, Wiesen geographicum (L.) DC. 215, Rhizocephalum Wedd. 252, 05. — brachysiphonium A. Zahlbr. 110, 254- Rhus — Rhus juglandifolia H. B. K. 96, 281, 291. Rhynchosia phaseoloides (Sw.) DC. 278. Rhynchospora Vahl 123, 277. — glauca Vahl 77, 238, 264, 277, 284, 291. — globosa Britton 77, 277; a 284, 291. — macrochaeta Steud. 251, — polyphylla Vahl 247, a Ribes L. 31, 32, 90, 91, 117, 133, 159, 171, 179, 182, 185, 231, 233, 244; 266, 311. — Weberbaueri Jancz. 272. Riccia 73. — peruviana Steph Roble blanco = Ocotea architectorum Mez 2 Rocoto = Capsicum-Arten 297. Rodriguezia lanceolata R. et Pav. 289. Rosaceae 34, 91. Rothia Lam. 145, 171, 176, 178. Roupala Aubl. 31 — complicata Kth. 87,: 281, 290: 3. 8.87: 09. s L. 91, 172, 179, 243. — acanthophylius Focke 92, 244, 253, 264- 67. r. 249. erythrocladus Mart. floribundus H. B.K. rn 257, 258. Lechleri Focke 244, 263. megalococcus Focke 249. roseus Poir. 237, 240. urticifolius Poir. 148, 162. Rudgea ee Krause 283. Ruellia L. — iron ug 5 —- porrigens Nees 2 — turbacensis Nee = 3, Are ae 235- Rumex L. 310 Saubohne, 345 Rumex cuneifolius Caryd. 129. Rutaceae 32. Sabicea flavida Krause 289. 5 et B. 308. — Eprsee L. 3. 148. alıx I. = Humbaldtiana Willd. 85, 115, 128, 129, 148, 150, 162, 172, 173, 174, 177, 190, 192, 2095. Salpichroa Miers 106, 303 Salpiglossi R, et Pav. 308, ae ico = Embothrium grandiflorum 7- a > 106, 166, 169, 170, 176, 177, 181, 190, 238, 247» 248, 2575 > 261, -272- bi R av. 7 B. K. 168, 171, 183, 184, » 297: Samolus L. 313. — Valerandi L. 143. Sanchezia oblonga R. et Pav. 275, 279, 286. andia — Citrullus vulgaris Schrad. 298. Santalaceae 33. Sapindaceae in eo 274 2 Sapindus Saponaria L. 96, u 150, 155, 162,0272, Sapium P. Bro — ne (Au ) Mül. Arg. 288. — ta a Ule 28 Sapotaceae 34. ae — Matisia cordata H. et B. 296. Capparis scabrida H.B.K. 116, 153. — ee Dammer Satureja L. — boliviana SR Brig. 183, 135. Satyria Kl. 240, 267. Saubohne 298. 346 Sauce — Sauce = Salix Humboldtiana Willd. ui nn = Sambucus peruviana H. aaa Willd. 230, 237, 246. Saxifraga Cordillerarum Prest 90, 171, 178, 183, 223, 225, 272, 314, 315, 316. Saxifragaceae 33,.34,-90. Scapania portoricensis Hampe S Gott. 250. Schaefferia serrata Loes Schefflera Forst. dolichostyla Harms 240. — Sesuvium, Scleria reflexa H.B.K. 285. Scrophulariaceae 33, 107. Scypharia Miers 30 — Sedum FE: — andinum Ball 169. Selaginella & Spring. 73 188, 238, 259, 266, 274, 281, 285, 2 — asperula (Mart.) ee — — — pentandra (R. et Pav. ) Harms 252, 284, 290. — sandiana Harm Schinus ee Ortega 175. — Molle 95, 96, 117, 118, 128, 129, 148, 150, 158, 162, 163, 164, 166, 172, 175, re 175, 177, 188, 189, 191, 230, 245. 243, — Pearcei Engl. ı75. Schistogyne silvestris Hook. Schistonema Schlechter — Weberbaueri Schlechter I 7 3, 189. nen elegans Sw. 256, 280. chizophyceae 214. Schizotrichia Benth. 309. Schkuhria Roth 112, 313. — abrotanoides Roth 188. rag Wedd. 145. Schoenu Scilla biflora R. et Pav. (= biflorum Don) 82. Sceirpus L. 149, > Ei 219,293; — acaulis Phil. ‚eronymi i — inundatus Spr. 2 — pauciflorus Lightt. 232: — rigidus Boeck. a. 223; — Tiparius Presl Scitamineae 83, ri 287. Scleranthus L. 271. ee Berg. 77, 281. — arundinacea : 288. stachya Kth. 238. 274 275, 276, 286, 155, rs — longifolium Rchb. £f. 280. Sellerie 298. Semiramisia Kl. 267. SenecioL. 111, 113, 147, 166, 177, 179, ne 2324; 22 = 226 244, 26352 285. — adcnophyllides SH. Bip. ı 4 Ai 220, 23% 184, = 216, 220, 225. — adenophyllus Meyen et Walp. 113, 128, et Arn. 237. Ornithogalum | 120,:218,.02 — ge Wedd. 113, 203, 222, 225, — ai Wedd. 220. 0. — evacoides Sch. Bip. 219. — graveolens Wedd. 113, 132. Eau, Sei Sch. Bip. 113, 203, 212, — pinnatilobatus Wedd. 185. — repens DC. 113, 199, 203 Fig. 35E & 212,333, — rhizomatus Rusby 222,:226. Senecioneae 113, Serjania Schum 35 08, 173, 308. ee ee Radik. 163. — inflata Poe 286 — longistipula Radik. 237. — pyramidata Radlk. 286. Sertifera Lindl. Sessea R. et nn 307. Sesuvium L. 148. Setaria — Stellaria. Setaria imberbis R. et S. 238, 248, 257. Sibthorpia retusa H. B.K. 179. Sicyos bryoniaefolius .- 169. — gracillimus Cogn. 143, 145. Sigmatocalyx (irrtüml. BE Sigmatostalix Rchb.f.) 307. Silene-L.' 217. Simaruba amara Aubl. 29 Sinami = Jessenia polycarpa Karst. 78. Sipanea pratensis Aubl. Siparuna Aubl. 89, 244, 2 = a 280, 286. — calocarpa ne guianensis Aubl. pyricarpa (R. et . [en 284. saurauiifolia Perkins 2 | nn Pohl ıı -_ ustiflorus en Be 255,266. ee (Ca corymbiferus (Presl) Pohl er Pav.) DC. 247. 228 Fi 1,2 lbr. 170 tupaeformis Zahlbr. e. 184, 186. Vatkeanus Zahlbr. + Weberbaueri Zahlbr. Siphonoglosse peruviana ind 155. Sisyrinchiu — et Kränzlin 226. — chilense Hook. 186. — convolutum Nocca 238. — junceum E. Meyer 170, 177. — palmifolium L. 83, 247, 249. — porphyreum Kränzlin 83, 220. 239. — Weberbaueriana Kränzlin 250. Solanaceae 34, 106. Solanum 106, 107, 146, 169, 180, 183, 237 238, 240, 247, 253, 255, 263, 286. — Iycioides L. 166, 176. — Lycopersicum L. 297. maglia Mol. 146. montanum R. et Pav. 146. — 347 Solanum pinnatifidum R. et Pav. 144. miL.:20 55- er Jacq. 145, 257. Spargel 2 Spartium Eee L: Specularia Heist. 311. 161. rien oleracea L. Spinat nee © Spiranthes L.C. Rich. 84, 146. — elata L.C. Rich. 283. Br Lindl. 285. own 75. — .fastigiatus Presl 183, 135, 252. — indicus (L.) R. Br. 248, 258. — lasiophyllus en 182, a — Meyeni Walp. 185. — repens Mart. et Gal. 221 Stangea Gra ebner 110,1 94, 309. — Berge Graebner 201, 203 Fig. 35K, .. is Graebner 2 — en Graebner 201, 203 Fig. 351, Stäpiryinaene 34. Steirosanchezia Lindau 310. Stelis Sw. 84. — angustifolia HB. 250. — attenuata Lindl. 258. — euspatha Rchb. f. 247. — floribunda H.B.K. 239. — lancea Lindl. 250. — reflexa Li ua 260. — Serra Lindl. — spathulatha en 291. — tricardium Lindl. 240. Stellaria L. 88, 170, 238, 257, 311. — laxa Muschler (mscr.) 169. 348 Stellaria leptosepala Benth, 183. Baldw. ı — arequipense Sprague 108, 128, 129, 354- — fulvum (Cav.) Sprague 108. — rosaefolium (Seem.) Sprague 108, 189, = kambechelium (H. B. K.) Seem. 157 Fig. ı5, 159, 163, 164, 166, 108, 173, — acaule Kränzlin 180, 182. — flavum Herb. 137 Fig. 7C, 164, ı — Incarum Kränzlin 146. — latifolium Herb. 243. — longifolium Kränzlin 164, 166. — sus m Reiche 171. (6) 143, 146, un Stephanopodium peruvianum Poepp. et Sterculia a St. Hil. 287. Sterculiaceae 98. Stereocaulon Schreb. 724:21 ng 233, — denudatum Fek. 72, 218 18:72, =>, 220. Stevia cajabambensis Hieron. ı 70. zcoensis Hieron. 181. — tomentosa (Sw.) N Stigmatophyllum le Niedenzu 2 Stipa £ 75; 132, ı80, 183, — Ic =. 218, 219. us örbicularie (H. B. K.) Eichl. Stellaria — Tessaria. Struthanthus tenuis Manf. Patsch. 283, Stylosanthes ie Vog Styracaceae 33, 2 Styrax ovatus (R. > Pav.) A. DC. 280, eberbaueri Perkins 262, Suaeda ne a Mog. Sutrina Lindl. Symbolanthus Bu 70%: 230, 308, — Baltae Gilg 267. 144, 147. Symphyostemon Miers 309. änzl s (Bong.) Ruhland 264. a Schott — Ruizii Schott 282. Tabak 297. Tabernaemontana Sananho R. et Pav. 285. Tafalla Don (= Loricaria Wedd.) 3023. Tagetes L. ıı2, 169, 171, 178, 186, 237, 2 — foeniculacea Poepp. 238. — —- Sch. Bip. 176. minuta L. 297. Yaknam ee R. et Pav. 144. ee 2 Tama = Te marindus indica L. 298. t et Pl.) 2 Tara =C aesalpinia tinctoria (H. B. K.) Be . 305, a K: Schum. BA1: Pas Telanthera gras Mogq. 1354. Ternstroemia L. 98, 247, 251, 255, 263- Tessaria R. et Pav. u Wk 129, 148, 252, 283, 287, 291, 313. Tessaria — Trichlora. ‚Tessaria integrifolia R. et Pav. ıı2, 148, FS04135,.10254725-173, 192, 243,279, 291. no Poepp. 3 m Poepp. Sn 170, 171, 180; 182, Er Iße, 201, 203, zıo Fig. 46, 226; 223, 22 Tetragonia L. 88, 134, 144, Tetrapteryx on een Te, 279. Tetrathylacium Poepp. et Endl. 307. Thalictrum L. 117, SE 170, 244,311: — longistylum DC. ı — podocarpum H. B. K 89, 169, 178, 266, 6 207. — vesiculosum Lecoyer Thamnolia vermicularis en) Ach. 72, 3 Theloschistes Ken 72,104: — chrysophthalmus (L) Th. Fr. 176. — flavicans (Sw.) cn 71, 145, 238. Thelypodium Endl. —- macrorrhizum Muschler 130, 169, 170. Theobroma Cacao L. 2 — Mariae (Mart.) K. Schum. 289. Theophrastaceae 33. Thibaudia H. B. K. 103, 248, 251, 255, 263. ıT armsiana Hörold 255. Tibouchina Aubl Frihde — 242. — oxypetala Baill. 256, 284. — rhynchantherifolia Cogn. 273. — 1; 278. AR . 249. _ —n Cogn. 231. Tiliaceae 97. Tillaea connata R. et Pav. 145, 169. Tillandsia L. 80, 116, 124, 147, 156, 161, 171, 174, 176, 180, 182, 184, 188, 189, Bl clavigera Mez 247. 349 Tillandsia complanata Benth. 80, 263. — extensa Mez 17 — favillosa Mez 31. - Gayi Bak. 182 — fusco-guttata Mez 80, 239. heteromorpha Mez 174. interrupta Mez 162. — lanata Mez 3ı. latifolia Meyen 147, 164, 166, 173, 174. macrodactylon Mez 30 gi maculata R. et Pav. 30, 259. — nana Bak. 132. pallidoflavens - 174. 73- Schimperiana Artus 80, 250. straminea Presl 31, 147. usneoides L. 164, Es 176, 182, 189, 192, 239, 277» 279. — virescens Gay ha 129, 186. Tola = ee 117, 131. Tolypella apiculata A. Br. Tomate = Solanum et 1.207. Tonina Aubl. fluviatilis Aubl. 292. Torönja = Citrus-Arten u. -Rassen 298 Tourettia lappacea (L’Her.) Willd. ı on EB Tournefortia was L. 286. — loxensis H. B. > — polystachya R. et Par. 247: 50. 06. d et Pav. 252, 267. vomita brasiliensis (Mart.) Walp. 232. each Bögen polymorphus Hack. 75, 328, 247, 277, 278, 284, 291. Tradescantia cymbispatha C. B. Clarke 238. — encolea Diels wa ; — ionantha Diels ie racemosus ) All. 75, 144, 155, than peruviana Loesener 290. rema micrantha (Sw.) Bl. 277, 284. gg Bak. 3 ruviana Bak. .164, 166. 350 Trichoceros H.B. K. — muscifera Kranzlin 84, 239, 247. Trichocline peruviana Hieron. 261. Trichocolea tomentosa Sw. 240. Trichomanes I 2.2.2482: — lucens Sw. Trichostigma en H. Walt. 288. Trifolium L. 93, 159, 178, 230, 266, 311. — amabile H.B.K. 160. baum Poi 297. Trigonidium spathulathum Rchb. f. 283. Triplaris L. 87, 273, ar 280, 285, 288. —— caracasana Cham. 287. 75, 195, Horibundum Pilger Er 210,:220; 224. hirtum Trin, subspicatum ei 2:3. 76,:171,:180, 220, 248, 271, 315 — cacalioides Don 114, 128, 153, 1625173, 18 9. Tropaeolaceae 94. Tropaeolum L. 94, 145, — 171192, 177, 178, 184, 237, 266, 302 — majus = 148. — tuberosum R. et Pav. 206. . er == Einbotheium grandiflorum Lam. Apee = Erg gr Arten Tuna = tia ficus indica se 206. a Mier TS 108. — domingensis Pers. 149. Uchu = Capsicum-Arten 297. Uleae 30 Ulearum Engler 309. Ullüco = Ullucus tuberosus Loz. 296. Ullucus son 303. tu ae u 169, 2 Umbelliferae 34, ei = Uragoga L. 109, 274. Trichoceros — Valeriana. Uragoga tomentosa (Aubl.) K.Sch. 109, ei, A rbaueri Krause 289. Urbanodoxa Muschler 3 — rhomboidea (Hook.) Muschler 170. Urbanosciadium . 09. — strietum Wolff ı Urceolina Reich. 82, er Urera Gaud. 286. — baccifera Gaud. 285 Si — caracasa 12:287; Urtica en Sake 218. rticaceae 34, Usnea (Dill.) ee 71, 724. 104,.232,:25 en = Buddleia Usush Kränzlin 104. = Gossypium barbadense L. 297. en 1:2. 241,-242, 264,262, VacciniumL. 103, 104, 179, 244, 248, 252, 453,263; 312. Valeriana L. ııo, 146, 159, 166, 170, 178, 187,196, 310, alypifolia HB KK. 207. 321; — decussata R. et Pav. 247. — dipsacoides Graebner 247. elatior Graebner 257. — globiflora R. et Pav. 227, 248. hadros Graebner 272. 169. — interrupta R. et Pav. ledoides Graebner 2354 longifolia F:-B.K, 20, 25I, 254, 271. nigricans Graebner 24 nivalis Wedd. 220. Pardoana Graebner 247. Pavonii Poepp. 284. pedicularioides Graebner 169. Pimpinelloides Graebner 169. plectritoides Graebner .ı183. pygmaea Graebner 223, 224. radicata Graebner 186. rigida Rui | Tr a bner 180 variabilis ee = virgata R. et Pav. Warburgii a 2 37. AR Valeriana — Werneria. Valeriana Weberbaueri Graebner 254. Valerianaceae 30, 34, II1O. Vallea Mutis 161, 231, 304. — stipularis L. fil. 97, 159 Je 17,179, » 2375 243, 244, 246, Vallesia dichotoma Ruiz et Pav. 354- Vanilla Sw. eberbaueriana Kränzlin 282. Vanillosmopsis Weberbaueri Hieron. 242. Velaea DC. 312 — peruviana Wolff 169. Verbena L. 106. — clavata R. et Pav. 146. — fissa Hayek 143, 147, 169. Z— juncea Gill. et Hook. 130. — juniperina Lag — microphylla H. B.K. 169, ız1. — ma Meye — procumbens Hayek 130 — tenera Spr. 185. trifida HB: &: 166, 173: — sordidopapposa Hieron. 240. 2 — grata Phil. 169, 170, 178, 248. — humilis H.B. 5 Leyboldii Phil. 260. Vigna luteola (Jacq.) Benth. 148. Viola L. 29, 34, 99, 185, 195, 201, 221, 231, 3ıl — arguta J1.H.R. 00, . 256, 257, 258. — boliviana Becker 233. — Dombeyana ir 249. — fuscifolia Becke 242. — Humboldti Tr. < ri 201. Viola kermesina Becker 221. membranacea Becker 221. — insb Becker 251. — replicata Becker 198 Fig. 26A. — stipularis Sw. 251. runcata Becker 255. ee Becker 144. Violaceae : Veil 9, 281. minata Pers. 290. — = yaeitolia (Aubl.) Chois. 252. — truncata Becker 255. — Weberbaueri Becker 144. Vittaria lancea 2a 250. — lineata Sw. Vochysia Wasad Beckmann 290. Vochysiaceae 34. ee Sr 110,313. — linarioid 238. — ee A. Gray 186, 195, 196, 203, 204 F18. 37 Warczewiczella Rehb. f. 307. Warczewiczia coccinea Kl. 233. Warrea Lindl. 307. — tricolor Lindl. 290. Wassermelone 298. Weberbauera Gilg et Muschler 355. eigenen Ulbrich ongniartioides 141 Fig. II, 144. Weikkantis 0%. 198, en ar 313: RK 260 parvifolia (Ruiz) Don 249, 251. sorbifolia N 278. subsessiliflora R. et Pa8. 255. — Weberbaueri Diels 179. Weinrebe 298. Weizen 297. Werneria H. B.K. 113, 195, 219, 222, 224 227, 304 —_ aretioides Wedd. 200 Fig. 29C D, 225. — boraginifolia ©. Kuntze 200 Fig. 29AB, Wedd. 224. 226. 171. 224. — caespitosa — cortusaefolia Gris. 352 Werneria — Zwiebel. Werneria ge ai 113, 194 | Xiphidium album Willd. 252, 288. Fig. 22, 195, 212, 22 Xylobium elongatum Hemsl. 246. — digitata Wedd. 222. — scabrilingua .. Kränzlin 246. — disticha Kth. 113, 222, 226, 316. Xyridaceae 79, 229, — humilis Kth. 272. Xyris L. 79. — melanandra Wedd. 21 — savanensis Miq. 2 9. 292. eye Kth. 113, 198 Fig. 26F, 219, | — subulata R. et Pav. 252, 264. — een Wedd. 224. = — pygmaea Hook. et Arn. 113, 215 Fig. a, are sonchifolia Poepp. et 29 ‘ rege a Beer Jacaranda acutifolia H. et B. — spathulata Wedd. 219. ıYuca = Manihot utilissima Pohl 296. — strigosissima A. Gray 212, 222, 224. — Stuebelii Hieron. 113, 264, 271, 272. .— Villosa A. Gray 222, 226, 271, 272. Zanichellia palustris L. 130. Wettinia Pöpp. et Endl. 78, 230. Zapallos = Cucurbita-Arten 297. — augusta Pöpp. et Endl. 78, 279. Zea Mays 296, 299. — maynensis Spruce 78, 267, 288, 291. Zephyranthes albicans Baker 82, 144. Syrsens urens a 2 Pav.) Chois. 161. Zeugites mexicana Trin. 237. Wittia K. Zingiberaceae 83, 230, 273, 281, 282, 285. Woodsia ne (Kze.) Hieron. 145. Zinnia L. ı 153 164, 166, 173, 188. Zitrone 29 Xantheranthemum en 310. Zoysieae 7 : Xanthosoma Schott 79. Zuckerrohr 298. — en Engler 282. Zwiebel 298. Nachträge und Berichtigungen. Einleitung. 1. Kapitel. Geschichte der botanischen Erforschung Perus. Seite II, 12 usw.: Statt WEDDEL ist zu setzen WEDDELL. Seite 29: Im September 1908 kam ich zum zweitenmal nach Peru. Da ich in den Dienst der peruanischen Regierung trat und von dieser in Lima beschäftigt wurde, war es mir zu- nächst nicht möglich, auf längere Zeit die Hauptstadt zu verlassen. Erst im Jahre 1910 erhielt ich Urlaub, und diesen benutzte ich, während der Monate Mai und Juni, zu einer Reise durch die Departamentos Ica, Huancavelica, Ayacucho und Junin. Ich begab mich auf einem Küstendampfer nach Pisco und von hier, nachdem ich Ica be- sucht hatte, über Huaytarä und Sta. Ind&s nach Ayacucho. Dann a ich ner Tambo in das Tal der Pieni und erreichte, diesem Flusse bis zu seiner Mündung in den Apu- rimac folgend, zwischen 12° und 13° S. den tropischen Regenwald. Auf dem gleichen a nach Ayacucho zurückgekehrt reiste ich durch Huanta und das Mantarotal nach yo. Von hier fuhr ich mit der Eisenbahn über Oroya nach Lima, 2. Kapitel. Literaturverzeichnis. 3a. BALL, J.: Contribuciön al estudio de la Flora de la Cordillera peruana. — Bo- letin de la Socket geogräfica de Lima, Bd. 4 (1895), p- 430—452. 28a. Gıtc, E. und MuscHLER, R.: Aufzählung aller zur Zeit bekannten südameri- on eig Cruciferen. — ENGLERS Hetze Jahrbücher, Bd. 42, p. 437 — 487- 4b. ee KR ger Gliederung und geographische Verbreitung der erikanischen Thibaudiee Thibaudieae americanae novae. ENGLERs Botanische RETTET Bd. 42, p. re 334. Leipzig 1909. 134*. Sprucz, R.: Notes of a Botanist on the Amazon and Andes. Edited and con- densed by A. RusseL WALLAcE. 2 Bde. London 1908. Erster Teil. 3. Kapitel. Klimatologie. Seite 57, Zeile 5 von oben Streiche die Worte: »Die Blätter des Weisstbcks und«, Ebenda, Zeile 9 von ob iche ee Worte: »Angebliche bis »beschädigt«® Seite 62: Die Angaben über das Klima der südlichen Küstenhälfte Perus bedürfen folgender Br eg In der Gegend von Ica (14° S.) ist die Bewölkung und Nebelbildung sehr fehlt die nen. vollständig. Vielleicht erklären sich diese Er- re aus der Bodengestalt: das Küstenland ist dort eine weite, fast ununter- brochene Ebene, aus der nur vereinzelte und niedrige Hügel sich erheben. Weberbauer "Pflanzenwelt der peruanischen Anden. 23 354 Nachträge und Berichtigungen. Zweiter Teil. 1. Abschnitt. Ausgewählte Verwandtschaftskreise der Flora Perus. Cannaceae: Zwischen 12° und 13° S. fand ich im Ceja-Gebüsch der östlichen Andenseite bei 2700 m eine Canxa, die nicht dorthin verschleppt sein kann, sondern bestimmt zur ursprünglichen Flora gehört. Leguminosae: Auch für die Wüsten um Ica ist Prosoßis juliflora oder eine nahe verwandte Art charakteristisch. — Cercidium praecox glaube ich um 12° 45’ S. im Tale des Huarpa, eines rechten Zuflusses des Mantaro, gefunden zu haben, und zwar bei 00--2500 m Seehöhe. Der Strauch war entblättert, so daß eine sichere Bestimmung sich nicht ausführen ließ. Geraniaceae: Eine Balbisia gelangt zwischen 12° 45’ und 13° S., bei Huanta und Ayacucho, in mittlere Lagen des interandinen Gebietes. — Statt Geranium sessiliflorum ist zu setzen Geranium sericeum. Apocynaceae: Vallesia dichotoma ist ein charakteristischer Strauch der Flußufer- gebüsche bei Ica. Polemoniaceae: Statt Gilia tricolor ist zu setzen Gilia laciniata. — Zu den wild- wachsenden Cantwa-Arten gehört auch C. Dyrifolia, die ich zwischen Ayacucho und Huancayo wiederholt antraf, und deren Verbreitung nach den Angaben älterer Reisender nordwärts bis Ecuador reicht. Labiatae: Die Gattung Zyptis tritt in den halbxerophilen Gehölzen der östlichen ropenregion mit stattlichen, zuweilen baumähnlichen träuchern auf. Kleinere Formen zerstreuen sich durch tiefere und mittlere Lagen von ganz Peru ignoniaceae: Sienolobium arequipense, der »cahuatu«, ist bei Ica sowie an den westlichen Andenhängen dieser Gegend häufic und bewohnt ferner im interandinen . N fü ‘ o oft an Flußufern, ohne jedoch streng an diese gebunden zu sein Dritter Teil. 1. Abschnitt. ı. Kapitel. Die Mistizone. . 120% Statt Colletia Meyeniana ist zu setzen Colletia Wedaelliana. Seite 130: Adesmia-Kräuter und -Sträucher wachsen auch zwischen 14° und 13° S$ an den west- lichen Andenhängen sowie um 13° und 12045’ S im interandinen Gebiete, in beiden Fällen als zerstreute, untergeordnete Formationselemente mittlerer Höhenlagen (2700 bis . 3300 m). Auch bei Lima fand ich, auf steinigem, zeitweise überschwemmtem Boden an Flußufern, eine krautige Adesmia, die aber vielleicht eingeschleppt ist. 2. Kapitel. Die Tolazone. Seite 134: _ Zepidophylium-Sträucher bewohnen zwischen 14° und 13°S an den westlichen Anden- hängen die Höhenstufe von 3600 bis 4650 m. Unter 4200 m sind diese Pflanzen ziem- & 4 ; ; R i 2400 m beschränken sie ihr Vorkommen auf Felsen. Das interandine Gebiet wird auch in dieser Gegend von Lepidophyllum gemieden. 3. Kapitel. Die Lomazone. Seite 134: Cristaria findet sich auch an den Westhängen, aber nur in tieferen Lagen. Seite 149: Cordia rotundifolia erreicht ihre südliche Verbreitungsgrenze nicht bei Lima, sondern wächst auch in den Flußufergebüschen um Ica (14° S). 5. Kapitel Die zentralperuanische Sierrazone. Seite 156: Das Gebiet zwischen 13° und 14° S gehört, trotzdem dorthin von Süden her Adesmia, 4 2 lum und Stenolobium arequipense eindringen, noch zur zentralperuanischen ., Bee 175, Zeile 14 von oben: Statt Heliospermum ist zu setzen Cardiospermum. Nachträge und Berichtigungen, 7. Kapitel. Die hochandine oder Punazone. 2. Abschnitt. Seite 298: Bei Ica wird die Dattelpalme (Phoenix dactylifera) häufig kultiviert Druckfehlerverzeichnis, Seite 44, Zeile 14 von unten: Streiche das Komma hinter »letztere« Seite 54, Seite 55, Zeile 15 von oben: Hinter Ebenda, Zeile 8 von unten: Statt des Zeichens * setze das Zeichen Seite 59, Zeile 5 von oben: Setze hinter >habe« das Zeichen *. Ebenda, Zeile ı von unten: Statt des Zeichens * setze das Zeichen ' 176, Zeile 22 von unten: Statt lendigera lies lentigera. Zeile 8 von unten: Statt 2,6 lies 22 Seite 20,8 setze statt des Zeichens * das Zeichen !, 355 Erklärung der Zeichen. nnnnmnnSüdwest- und Nordostgrenze der Gattung Adesmia. -HHHHHmmmSüdwest- und Nordostgrenze der Gattung Zepidophyllum. uemmmeemeneNordostgrenze der Nolanaceae sowie der Gattungen Tefragonia und Palaua. Nordostgrenze der Gattung Galvesia (G. limensis). Nordostgrenze von Carica candicans. ---- ---—. Nordostgrenze von Caesaldinia (Coulteria) Zinctoria und Schinus Molle. vuvvvvuVund uru+u+u+ Südwestgrenze der Myricaceae (Myrica), Proteaceae (Em- bothrium), Cunoniaceae (Weinmannia), Coriariaceae (Coriaria), Melasto- mataceae (Brachyotum, Miconia) sowie der Gattungen Odontoglossum, Vallea, Gaultheria. ++ tt +++ und Vru+u+u+ Südwestgrenze der Baumfarne (Cyatheaceae), Taxaceae (Podocarpus), Palmen (Ceroxylon), Chloranthaceae (Hedyosmum), Lauraceae, Monimiaceae, Theaceae (Freziera), Myrtaceae, Araliaceae, Ericaceae- Thibaudieae, sowie der Gattungen Anthurium, Elleanthus, Oncidium, Eßidendrum, Gaiadendron, Bocconia, Prunus, Guarea, Mauria, Clusia, Gunnera, Bejaria, Eecremocarpus, Cinchona, Viburnum. “rk %% Südwestgrenze der Cyclanthaceae und Scitamineae, sowie der Gattungen /riartea, Bactris, Euterpe, Chamaedorea, Monstera, Triplaris. Weberbauer, Pflanzenwelt der peruanischen Anden. Vegetationslinien. > x NEN a > Bu | EN | Tv Ei: i | “ A m Y \ : ‘ . en. or \ Te EN > EN le - : ET De 5 2 ; > Q a j, A en hr 2... E ya 2 Br i : , sl ENEN RE { rag B Tau us FIRE) ne ”4 we; i ig DR ; * h Ra : 4 N Rs zen “ X a % \ 12 Ye 16 | a Serien % 32 78 74 70 Maßstab: ı zu ıo Millionen, Gez. A. Weberbauer und C. Vallejos. Verteilung der wichtigsten V&etationsformationen in Peru | Kartell 82 81 80 79 78 a] Mesotherme Grassteppert, vereinzelte Sträucher (häufig regengrün ) enthaltend Y ETF TUN Makrotherme Gras. , wechselnd DELETE i Hochandine Formationen, (Viele.Rosettenr-u. Polsterpflarız.) el Gehölze der Nebelregion | Tropischer Regenwald,