m Fr F lı 6) r ag ö > oder nn Botanische Zeitu ng welche Recensionen, Abhandlungen , Aufsätze , Neuigkeiten und Nachrichten, die E - Botanik betreffend, enthält. Herausgegeben i von — au der königl. botanischen Gesellschaft ‚in Regensburg, . % „E vet ır Jahrgang. Mit 1 Kupfertafel. J 0 - a a Regensburg, ıdıB. FR ” | Ihrem würdigen Ehrenmitgliede dem ' Herrn. Curt Sprengel, der A. Wiss, Doctor, Königl. Preuss. Profess. der Botanik, Direktor des botan. Gartens in Halle, und Mitgliede mehrerer Academien und 'gelehrten Gesellschäfien wiämet '' den ersten Band der Flora. die Kkönigl, botanische Gesellschaft . in Regensburg. Flora Botanische Zeitung Niro. i. Regensburg , am 10. Jan. 1818. OO u nns00n I Aufsätze 1. Beweäsgründe zur erneuerten Heraus. ‚gabe dieser Zeitschrift, und Plan derselben, D.s die, mit dem Beginn des jerzig en Jahr. entstandene Regensburgische bo. nach einem Zeitraume von hunderts tanische Zeitung, sechs Jahren, mit dem Jahrgange ıi807 wieder 'geschlofsen wurde, konnte niemanden befremden, dem die Würkungen der damaligen kriegerisehen Zeit, der gestörte Wohlstand der Völker, und die Erschwerung und Hemmung des Buchhan. dels, vor Augen. lag. Auch war damals der Stand der botanischen Gesellschaft weder fest, noch sicher genug gegiündet, wn in sich selbst hia- längliche Aufmunierung und Unterstützung. zu wissenschaftlichen Zwecken finden zu können, Jetzt, wo der Friede neue glücklichere Aussich- ten verheilst, und bey dem \wiederkergestellten j F\ d LS Verkehr unter den, Völkem, vor ändern Zweı- gen der Wissenschaften, besonders die Natur- geschichte ein neues Leben gewinnt, ist es woli) :crlaubt,, an die Wiedererwechung jenes, blos der. Botanik gewidmeten Dlattes, zu denken. Ein Umstand, der uns vorzüglich bestimmt, mit grös- ‚serer Zuversicht hiebey zu Werke zu ‚gehen, ist die nunmehro eingetretene günstigere Lage "der b. Gesellschaft, unter deren Auspicien diese Zeitung erscheint. Der erste Band ihrer Denk- schriften, der im Jahr 1815 berauskam, giebt umständlichere Nachricht von ihren bisherigen Schicksalen , und wie sie unter dem Schutze der, den Flor der Wissenschaften auf die zwechmäs- ‚sigste Weise fördernden , königlich baierischen Regierung, ein selbsiständiges Daseyn erhalten, und mit einem eigenen Fond begnadigt worden ‚ist, Seit dieser Zeit hat sie nun auch, auf die Anordnung. des unvergefslichen Dahlbergs, einen eigenen hotauischen Garten erhalten, der ' durch die vereinten Bemühungen aller anwesen- den Mitglieder, durch seine Lage im mittleren Deutschland, durch seine nicht allzubeträchtliche Entfernung von den südlichen Alpen, und be- ‚sonders durch die uneigennützige und einsichtb- volle Leitung des Königl. Herrn Plantagengärtner Uling, der die erste Anlage desselben besorgt hat unfl gewils auch bey seiner gewohnten Thä- tigkeit, in der Folge mit gleicher Gesinnung für 3 dessen Aufrechthaltung und Erweiterung Sorge tragen wird, in die Reihe seiner berühniterern: ‘ deutschen Brüder eingerückt werden möchte. Es ist sehr erfreulich, dafs unter solchen‘ Umstän- den die ordentlichen und arbeitenden Mitglieder, die bisher zum Theil zerstreut waren, wieder näher zusammen rücken; denn davon dürfen wir uns eine verjüngte Thätigkeit, durch wechsel. seitige Anregung versprechen, und dieses um so mehr, da der jetzige Präsident der Gesellschaft, der Königliche Herr Minister, Graf von Bra Y nach einer mehrjährigen! Abwesenheit, mit dem Beginn des nächsten Frühlings wieder in unsere Mitte zurückkehren und die Leitung der Ge- schäfte aufs neue übernehmen wird, Die übri- gen ordentlichen Mitglieder, unter denen wir den ‚Herrn Grafen von Sternberg, dieHerren Pro- fessoren Duval und Hoppe, Hexrn Stadtge- - yichtsarztDr. Oppermann, HermRath Gemei- ner, Herrn Hofrath Dr. Lang, Herrn Legations- _SceretairFelix, Herrn Inspektor Käm el, Herrn . Plantagengärtner Illing, und Herm Secretair Hänsel, als treue und kuvenläfsige Stützen des Vereins, nicht mit undankbarem Stillschweigen übergehen wollen, werden, wie wir nicht zwei- feln, in ihrem Eifer für die Wissenschaft nicht erkalten, und das Zutrauen rechtfertigen helfen, welches die Königl. Regierung durch Aufnahme A* 4 in ihren unmittelbaren höchsten Schutz; der Ge- sellschaft zu erkennen gegeben hat. Die botanische Zeitung soll nun zu- nächst dazu dienen, einen Vereimigungspunkt für die Gesellschaft und ihre zahlreichen auswärti- “gen und einheimischen Mitglieder; abzugeben, und durch Kritik, Correspondenz und literarische Notizen, so viel wie möglich botanische Kennt- nifse in regen Umlauf zu setzen. Der Plan, nach welchem diese Schrift ehemals bearbeitet worden, ist aus den vorliegenden Jahrgängen derselben hinlänglich bekannt. Ohne ihn aufzu- ‚geben, verkennen wir nicht, was wir. den. Font- schritten der Zeit in der Pflanzenkunde schtüldis; sind, und stellen daher unsere Zeitung als eine Vermittlerin des freyesten Verkehrs der Entdek- kungen , Beurtheilungen , Systeme, Ansichten _ und literarischen Anzeigen bin, indem wir alle Botaniker des In- und Auslandes einladen, sich derselben zum Besten der, nur dusch vereintes Bestreben gedeihenden Wissenschaft, zu bedie- nen. Wir werden mit Vergnügen jeden uns ein- gesendeten Aufsatz, der sich auf Botanik be-. zieht, und dessen Umfang. dem Raum unserer Blätter entspricht, aufnehmen, ohne dabey das ‘eigene Urtheil weiter, als es im seltensten Falle: eine. am Tag liegende Unrichtigkeit erfordern möchte, einzumischen: denn möglichste Vielsei- tigkeit der Standpunkte scheint uns den schön- 5 ‚sten und preiswürdigsten Charackter der nene- sten wissenschaftlichen Bildung unter den Deut- schen auszumachen, wobey jedem Zweig. des Wissens sein Recht wiederfährt, jeder in dem andern seine Stütze und sein Ebenbild erkennen lernt, und sich so allmählich alle in dem Ganzen einer schön organisirten Wissenschaft zu ver- körpern, anfangen. Wenn kurz nach Linne, eine geranme Jeit hindurch,, die blos nomenklatorische und systematisirende Botanik ausschliefslich herrsch- te, sich in die feinsten Unterscheidungen der Arten verlor, und die Zahl der bekannten Pilan-. zen in der kürzesten Frist zu einer schauderer- vegenden Summe ausdehnte: so mufste allmäh- lich das Bedürfnifs eintreten, Einheit in diese chaotischen Massen. zu bringen, und Wege offen zu halten oder zu bahnen, auf denen, sich der menschliche Geist zu eine? Üebersicht des Gan- “zen erheben, oder in das Innere des Pflanzen- lebens eindringen könnte. Jeder Versuch, die- sen rühmlichen Zweck zu fördern, die künstlich- natürlichen Familien mancher Neuern,, wie die Hypothesen und Speculationen der Philosopkie, werden ihre Rechte behaupten, sohald sie freu. de Rechte anerkennen, und sie werden diefs thun, sobald sie die Kraft, ihre Würde zu er- kennen, in den Andern wahrnehmen, \ 6 Die Pflanzen:- Anatomie und Physiologie hat in der Zeit, da unsre Zeitung schlummerte, gros- se Fortschritte gemacht; sie gewinnt immer mehr Einflufs auf das System und auf die Art, die Pflanzen zu betrachten und zu beschreiben. Die Pflanzen der iiefsten Veg etationsstufen sind mit vorzüglicher Liebe bearbeitet worden. Man glaubte sich in dem Umgang mit ibnen dem ÜUr- queli des. pflanzlichen Lebens näher, und die einfachen Gesetze, nach welchen sich dieses ent- wickelt, schienen in den einfachen Formen der- selben sich am unmittelbarsten und einleicchtend- sten darzustellen, um von hier aus bis zu den mehr zusammehgesetzten Gebilde des Pilanzen- reichs mit dem Verständnifs vörzudringen, Rufsland, Ungarn, die Türkey, Frankreich, Portugal und England sind mit neuem Eifer nach Pflanzen durchforscht, und reiche Ausbeute gewonnen worden; Nordamerika, Brasilien und Neuholland haben unsere hotanischen Gärten und die kostbaren Werke der Engländer und Fran« zosen mit grofsen Schätzen bereichert, und wir dürfen neben dem bedeutenden Zuwachs, den unsere botanische "Literatur hiedurch von Jahr zu Jahr gewonnen, noch einer eben so. be- trächtlichen Vermehrung in künftigen Jahren des Friedens entgegensehen, Einen Hanpttbeil des Inhalts unserer Zei- tung macht also [4 ı) Kritik im weiteren Sinne des Woris. Wir wünschen, kostbarere Werke des Auslandes, durch kurze Auszüge ihres wesentlichsten Inhalts , gemeinnütziger zu machen. : Wir wünschten hey neuen systematischen VVer- ken, Floren, u. s. w. die Kritik und’ die nicht: ganz geringfügige Rücksicht auf die ältern Botaniker fleifsig ‚in Anregung. ge- bracht zu sehen. Wir wünschten auf ‚alles, was die Kenntnifs der einfacheren Vegeta- bilien zu fördern strebt, gleiche Rücksicht, wie auf die Bearbeitungen der höhern Pilan- zen, nehmen zu sehn. Wir. wünschen über "Meinungen ‚und Ansichten auf dem Felde der gesammten Botanik einen freyen und zwang- - losen Tummelplatz zu eröffnen. ! 2) Nehen der Anzeige und Beurtheilung des- sen, wag anderwärts in der Wissenschaft ge- leistet worden, soll die botanische Zei- tung eigene Abhandlungen und Auf. sätze aller Art, die zur Erweiterung der Pflanzenkunde führen, aufnchinen. Wir wer- den jeden, uns eingesendeten Aufsatz, ‚so schnell als möglich einrücken, und bitten, das, was wir oben allgemein ausgesprochen haben, als unsere wahre und kerzliche Mei- nung anzusehen. Wir werden zwar jetzt noch kein Honorar entrichten, aber für et- was gröfsere Abhandlungen, auf Verlangen des Einsenders, eine gewifse Anzahl beson- derer Abdrücke des, einer solchen Abland- Yung enthaltenden Blattes, für denselben be- sorgen. ' 8) Correspondenz. Hierunter ’ verstehen wir besonders. kurze Reisebeschreibungen und Schilderungen einzelner , noch wenig besuchter oder wegen interessanten Pflanzen merkwürdiger Gegenden, Beyträge zur Pflan- zengeographie , ‘a. dergl. aber auch andere anziehende Noiizen über Sammlungen , Gär- ten, Bihliotheken,. Gelehrte, reisende Bota- niker, u. s. w. sollen uns willkommen seyn. Hier, so ‚wie unter Nro. 2, werden manche Eingaben. der Mitglieder, der Ge sell- ‚schaft correspandirender Botaniker von Zeit zu Zeit ihren Platz finden. N) Nachrichten. von botanischen Gärten, deren Flor und Zuwachs, so wie Literatur dersel- ben, wissenschaftliche und andere, Verzeich- nilse, ‚Personale. ; 5) Gartenkunst. Oekonomische Nonigkeiten. 6) Lesefrüchte. Kurze Notizen und Reise - Be- schreibungen. Botanische Nachrichten aus Büchern, worin man sie nicht suchen würde. Errinnerung gen an vergessene oder 'vernach- lälsigte Schriftsteller, an Aufsätze in andern Zeitschriften, eigene Einfälle boim Lesen, Berichtigungen, Guriosa. en TE : \ ö | 9 7) Anfragen, botanische Gegenstände betreffend. - 8) Ankündigungen von Pflanzensammlungen, Bü- chern, Händelsgärten,, Saamenkataloge usw 9) Neerolog. Kurz, nur was der Verstorbene der Wissenschaft gewesen sey. ı0) Halbjährig wird eine Beilage, die Tausch- und Desideratenverzeichnilse der Mitglieder ‚der Gesellschaft correspondirender Bo- taniker, liefern. 11) Jedem Jahrgange wird eine, auf Veran- lafsung auch "nehrere Kupfertafeln heige- geben werden. Schlüfslich haben wir zu ‘den Botanikern überhaupt, und zu unsern verehrten Mitgliedern insbesondere, für die Mitwürkung unseres Zwecks, das höchste Vertrauen, und erwarten dafs sie diefs Blatt nicht vorhinein gleichgültig bei Seite legen, sondern gründlich. erwägen, in wie “ fern unser Unternehmen zur Erfüllung ihrer Hoff- nungen geeignet seyn könne; sie werden dann bei erwünschtem Resultate, dasselbe durch warme Theilnahme fördern, und nicht nur ihre geeig- neien Beiträge aller Art gefälligst einsenden, sondern auch die "Schrift selbst in ihrer Umge- gend möglichst verbreiten. Es ist begreiflich dafs nur der gröfsere Absatz derselben, die gute Sache thätig fördern kann, und dafs wir nur da- durch in den Stand gesetzt werden, so wohl die Anzahl der Blätter um ein beträchtliches zy 10 vermehren, und den Preis derselben verhält- zilsmälsig zu vermindern, als auch die ge- D eigneten Beiträge zu honoriren, wie wir denn schon gegenwärtig nicht nur alle wissenschaftli- ‘chen Einsendungen unfrankirt annehmen , sondern auch alle merkantilische Beiträge unentgeldlich f abdrucken lafsen, _ Monätlich erscheinen 3 Stücke zuı Bogen in 8. nach Befinden mit mehrern Beilagen und Kupfertafeln. Der Preils des Jahrganges ist 4 fl. Die vorzüglichste Versendung geschieht “in monathlichen oder (Quartal - Heften, durch die Riegel- und Wielsnerische Buchhandlung in Nürnberg ‚an welche man sich demnach mit seinen Bestellungen, oder auch unnuittelbar an uns selbst wenden kann, Regensburg, den 1, "Jan, 1818, Die Herausgeber der botanischen Zeitung, , » Bericht über eine wiedergefundene Pflanze. Wenn die Botaniker häufig, besonders von Zoologen, den Vorwurf erleiden müssen, dafs sie in der Anordnung des künstlichen Systems, und Characterisirung der Pflanzen, zu micrologisch ‘ u 11 zu Werke gehen und zu sehr af "unwer ‚sentliche Theile Rücksicht nehmen; so ist die- ser Vorwurf wohl nicht befser zu beseitigen, als ‚ durch Befolgung des neuen Weges, den die Wis- senschaft gegenwärtig in Hinsicht auf die Be- gründung sogenannter natürlicher Systeme nimmt, und sohin Physiologie, Geographie und s. w der Gewächse genauer beachtet wird. Hier ‚läfst sich nicht nur manches Gute erwarten, - sondern es führt diese Wanderung auch durch die schönste Gegend des botanischen Lebens, Die Würdigung der Fragen über specielle Le-' bensart der Gewächse, über Ausdauer, Begat- tungsweise, Heimat und individuellen Standort, ist eben so wichtig, als angenehm, Nur in letz 'terer Rücksicht liefere ich jetzt einen Beitrag, der dieser Aeulserung nicht zu widersprechen scheint. Die Rede ist hier von Ornithoga- lum Sternbergüi, einer in jedem Betrachte merk- würdigen Pflanze! Um dieses einzusehen, muls ich die Botaniker auf einige bekannte Gegen- stände zurückführen, Die Entdeckung der Pflanze erfolgte mit dem Anfange des jetzigen. Jahrkun- deris; ihr specieller Wohnort war ein kleiner Laubwald bei Regensburg, und Beschreibung und Ahbildung von ihr kommen in der botanischen Zeitung (Jehrgang 1806. Nro. ea, $. 339.) vor. Durch Abtreibung dieses Waldes und durch die Gewifsheit, dafs jene Pflanze noch an keinem an- 12 dern Orte weiter entdeckt worden war, mufste . Pr er 4 - natürlicher Weise der Gedanke von gänzlicher Ausrottung derselben Platz finden, und die be- kannte Vorkebrung, nähmlich Versetzung in bo- tanifche Gärten, veranlassen und reektiortigen. Aber die Natur hatte es anders beschlossen! In dem eben im Druck vollendeten sten [heile der Denk- schriften der K. B. hotan. Gesellschaft in Re- gensburg S. 106, ist bereits angeführt, dafs Hr. Pfarrer Michl'in Mauterndorf, Salzburgischen Distriefs Lungau, die Pflanze am Schlolsberge bei Mosham neuerdings wildwachsend entdeckt habe, und ich hatte im verilossenen Frühjal hre, bei einem vier wöchentlichen Aufenthalte in Salzburg, N . m mr mit meinem Reisegefährten Herım Hornschuch die angenehme Gelegenheit, diese Entdeckung auf mannigfaltige Weise bestättigt zu sehen, in- dem wir in den Herbarien des Herrn Pfarrer’s Michl sowohl, als des Herin Bergeommissair's Mielichhofer nicht nur instruclive Exemplare, sondern auch die Angabe mehrerer Standorte fanden, unter denen besonders der Murvwinkel, vorzüglich um die niedern Alphütten, wenn. man von dort aus über die Gebirge nach Grosarl bin- übersteigt, so wie auch Pongau in der Gegend von Lend, und nahmentlich die Tiefenbacher Alpe daselbst, bemerkt sind. — Die Blüthezeit hatte sich kaum eingestellt als Herr Hornschuch den gostündigen Weg in die Lend vorauseilte, 15 und folgenden Bericht über ‚sein glückliches Un- ternehmen ersiallete: „Im Postliause zu Lend den ı1. Juni 1817. „Gestern früh um 5 Uhr bestieg ich dic Tie- fenbacher Alpe, Da es sehr heils war und der Weg steil aufwärts geht, so geschahe es nicht ohne Beschwernisse, die jedoch bekamtlich ein emsiger Botaniker nicht achtet. Unterwegs zog ich die unangenehme Nachricht ein, dafs schon Vieh auf der Alpe weide, und hei meiner An-, ‚kunft begrüfsten mich eine Heerde Böcke. Das waren nun freilich traurige Aussichten; aber demungeachtei ging ich zu den ersten Alphütten, und suchte mit seltener Beharrlichkeit 2 volle Stunden lang; doch vergebens: Bun Endlich fand ich ein paar blühende und viele abgefressene Exemplare. Da war also nichts mehr zu machen. Ich erkundigte mich nun nach den an- dern Alphütten und erführ zu meiner gröfsten Freude, dafs diese eine Stunde höher gelegen, und noch nicht bezogen seyen. Schnell eilte ich dahin; der Erfolg wurde gekrönt, mein Eifer he- lohnt! ich fand das lang ersehnte Ornithog salum Sternberg in Menge und in der schönsten Blü- the. Es wächst, wie das ©. Liotardi, *) nahe um die Alphütten auf sehr fettem, von Ruhmist ge- düngten Boden. Die Pflanze hat hier nur ‚Immer .*) Man vergleiche die oben eitierten Denkschrilten 9. :6- Tab. II. so wie das ste Hleft unserer Decaden, Be 14 ein Wurzelblatt und ist meistens 1 — 2 selten 3blüthig; die Blumenbläiter sind etwas länger und nicht gar so sehr zugespitzt, wie .an der Abbil- dung in der botan. Zeitung. Ich habe eine Menge gesammelt und nicht nur über 50 Exemplare ein- . gelegt, sondern auch ein paar Hundert junge Pflänzchen, die in dichten Rasen beisammen wach- sen, in des Herrn Hunstmeisters Gaschnik Garien versetzt und mit Stäbchen umstecht, damit Sie sie bei Ihrer Herreise sehen und im Herbste mit zurücknehmen können, Sonst blühete hier noch: Soldanellaminima*) und Crocus vernus mit weilsen und blauen Blu- men in Menge. — Es ist doch 'herrlich im Ge- birge! Kommen Sie ja’bald nach, bis dahin Gott befchlen. — ‚Nachschrift. — Ich habe hier schon Erkundigung von Heiligenblut eingezogen; unsere guten Freunde sind noch alle dort; die Pasterze und alle Alpen sind noch voller Schnee, und so wer- de ich hoffentlich noch früh genug kommen, um die critische Anemone **) 'hinlänglich untersuchen und sammeln zu können,‘ 4 \ \ *) Die Soldanella minima ist in jenen Gebirsen besonders auf den benachbarten Puscher — Pauriser -* und heili- gen Bluter — Tauern, Pastorze u. a, schr gemein, und bisher immer für $. alpina gehalten worden, die wohl , auch mitunter, aber hier nur selten vorkommt. *") Die Pflanze von welcher hier die Rede ist, ist dieje- nige Anemong welche man bisher fir A. vernalis gehalten hat, und welche von Wulfen in. Jaeg. Miscellsncen und / 15 | Von allen diesen läfst sich nun noch die an- derweitige Anwendung machen: dafs L) O. Stern- bersti eine wahre Alpenpflanze sey, 'die zwar in {rüber Zeiten auch in die Ebenen herabge- stiegen war, durch Aushauung der Wälder aber bier vertügt wurde, 11) dals diese zarte Pflanze «war die unmittelbaren Sonnenstrahlen in der ver- dünnten Gebirgsluft, nicht aber in den Thälern erleiden könne, wefshalb sie hier den Wald sucht, und sich schamhaft im Gebüsch verbirgt; eine nicht ganz unwichtige Erscheinung! Auch kann nun die Beantwortung der Frage, „warum sie bisher von allen Botanikern übersehen wurde, und man von ihr in keiner Schrift Synonyme antrift ?° statt finden: nähmlich, weil sie im ersien Frühlinge der Alpen blüht und als Lieblingsfutter vom Vieh, gefressen wird, ehe Botaniker den klassischen Boden betreten. D. Hoppe < von Sturm in Deutschl. Flor. unter diesem Nahmen be« schrieben und algebildet ist, Es hat Aufmerksamkeit er- xegt, dals die Anemone verhalis, die in den Ebenzu von ' Baien wild wächst, auch in den höchsten Alpen zu Hause ‘seyn soll, und Hosr Prof, Schultes hat sie in der öster- zeichischen Flora als Anemone Halleri bestimmt, wel ches sie abor ebenfalls nicht zu seyn scheint, Da wir die Thalpflanze bereits Anfangs April bei Jribach in der Blüthe - gesammelt haben, so können wir jezt Vergleichungen an- stellen und hoffentlich die Wahrheit auflinden. \ 16 U Anfrage. ! In Wredow’s Flora von Mecklenburg kommt (Seite XIL Vorrede) folgende Stelle vor. Der berühmte Hufeland hat bekanntlich in öf- fentlichen Blättern den Saft von Dreyblatt (Me- nyanthes trifoliata) als ein wirksumes Mittel gegen ‚das kalte Fieber empfohlen. Dieses Mittel wollte der Prediger zu Ratitz 2 Stunden von Wit- tenberg an seinen, beiden Töchtern von ıı und ı3 Jahren, versuchen. Er geht deswegen mit seinen Kindern aufs Feld, um Dreyblatt zu suchen, kennt aber diese Pilauze nicht. Ein Bauer, der sie zu kennen glaubt, zeigt sie ihm. Der Prediger sammelt hievon und wendet es der _ Vorschrift gemäfs an; aber bald nachher, als die Mädchen ‘den Saft getrunken, bekamen - sie Schmerzen im Leibe, welche dergestalt über- hand nahmen, dafs sie 2 Stunden nachher star- ben, ehe'noch ein Arzt gerufen werden konnte. Gewils war hier also irgend eine schreckliche Giftpflanze mit dem Dreyblait verwechselt worden. * v Es wäre doch gut, bestimmt zu wissen, was dies für eine Pflauze gewesen sey; vielleicht Gottes gnadenkraut (Gratiola offieinalis)? | on, Flora oder Botanische Zeitung. No. 2. Regensburg, am 20. Jan, 1818. ONOOO-EEET GO an I. Correspondenz Salzburg. Die Anzeige der Wiederer- scheinung der Regensb. bot. Zeitung hat bei den ‚hiesigen Botanikern eine, nach der hekannten Art zu reden, angenehme. Sensation gemacht, In der That war man in der verilossenen. Zeit- periode, bei allem Mangel ,an ‚botanischen Zeit- schriften, ganz isolirt, ohne‘ Fortschreiten der wissenschaftlichen Ausbildung und. selbst ohne alle Aufmunterung.: Wie manche schöne botani- sche Beobachtung und Erfahrung, ja wie marl- cher anfkeimende ‚Gedanke, der für die botan, Zeitung reif geworden wäre, ist seitdem verlo- ren gegangen! Die nene Zeitschrift kann diesem : Bedürfnifs abhelfen, wenn sie in der Mehrzahl erscheint, und sich die Redaction besonders in ausgedehnte Correspondenz setzt, um durch die- se, nicht sowohl weitläufige Recensionen, wort- veiche ‚ Abhandtungen, oder vollständige Aus. wüge ans gelekrien Zeitungen,. die man doch a s 18 größsteniheils selbst liest, als vielmehr eigene Erfahrungen und Beobachtungen, Bemerkungen, Ansichten, Ideen u. s. w. zu erhalten; eine Cor- xespondenz, die die verschiedenen Gegenden in botanischer Minsicht schildert, die Anstahen, wei- che für diese Wissenschaft getroffen werden, mittheilt, und die Namen der Männer öffentlich bekannt macht, die sich entweder un Betanil auf irgend eine Weise verdient machen, oder die ihr selbst, sey es auch nur als Dilettanten, hul- digen; denn jede kleine aufkeimende Andeutung kann in Blüthen übergehen und auf irgend eine Weise reife Früchte zur Folge haben. Auf diese Art entstünde, da doch die Vereine gegenwär- üg an der Tagesordnung sind, gleichsam still- schweigend ein botanischer Verein, der in. sich selbst gegründet, ohne Ceremonie und Ver- bindlichkeit, und also gleichsam freiwillig, sehr vieles, auf erwähnte Art und VVeise, leisten könn- te und leisten würde. Die ‚Wissenschaft müsste dadurch wahrhaft gefördert werden und schnelle Verkündung jeder neuen Bemerkung sich sicht- bar und auf alle Weise erleichtert fühlen. Hie- zu sollten auswärtige Botaniker selbst die Hände bieten; und selbst unaufgefordert der botan. Ge- sellschaft ihre Beiträge, Notizen u. a. mittheilen, wodurch sie auch am exsten mit derselben in Verbindung kommen könnten, wenn sie es ctwa noch nicht wären. Man weifs ja, wie durch meh- \ 19 xere Hände auch mehreres,geleistet werden kann, und wie Ileinigkeiten zu grossen Dingen empor steigen; ja wer wird nicht geme einzelne Neuig- keiten aus einem wissenschaftlichen Fache lesen, das so vielseitiges Interesse hat, da man so ger- ne politische Neuigkeiten liest, wie die so häus fig erscheinenden politischen Zeitungen darüber die sprechendsten Beweise abgeben. ' Wenn übrigens, nach Schrank’s Ausspru- che, hotwische Kenniniffe gegenwärtig zu den Kigenschäften jedes gebildeten Mannes gehören, wenn Oken äussert, dafs Sturm’s Abbildungen boianischer Gegenstände in den Händen aller ge- bildeten Flinner seyn sollten, und Wredow da- von spricht, dals die Freunde der ‚Botanik in Mecklenburg in allen Ständen sich seit Jahren. sichtbariich vermehrt haben: so dürfen wir auch einem Zeitjunkte entgegen sehen, wo die botan. Zeitung, wenn sie nach obigen Ansichten und mit, Würde, Kraft, und in gewissen Rücksichten selbst mit der gehörigen Anonymität, entworfen, nicht los unumgängliche Lectüre der gelehrten Botani« - ker, sondern auch anderer gebildeter Zirkel seyn wird. Eine zweckmäfsige Anonymität wird aber, besonders bei Hecensiohen, immer ihren YVYerik behalten, und dem Einsender vielseitige Vortheile gewähren. So wie Naturgeschiehte überhäupt, so ist insbesondere Botanili, Eriahrungswissen. schaft, in welcher ein Tag den andern lehrt, B* 20 sich Entdeckungen auf Entdeckungen häufen, und mit ihnen frühere Grundsätze erschüttert, wohl gar über den Haufen geworfen werden. Es ist begreiflich, dafs so etwas unbedingt gewürdigt und verbessert werden muls. Die edie Ecepsis, die unpartheiliche Prüfung der Lehren anderer; ist, wie Sprengel sehr richtig bemerkt, die nothwendigste Pflicht eines jeden wahren Nuater- forschers. Wenn nun auch unsere Botmniker, nach 'Prattinnich’s Ansicht, von aller Pedante- vie völlig frei, aber im Gegentheile von dem al- les belebenden Ehrgeize, der Würze des wissen schaftlichen wie des moralischen Lebens , durch- Arungen sind; so kann dieser doch leicht in Veber- maas ausarten, dem es unerträglich ist, dafs mau ohne Frückhalt. die YVahrheit-sagt, denn exempla. semper sunt odiosa.. Man kann dem zu Folge wohl ohne Unbescheidenkeit die Weglassung sei- nes Namens hei irgend einem Gegenstunde, wo das Gegentheil nicht etwa absolut nothwendig, oder doch gleichgiltig ist, verlangen, und es .ei- "nen ehrlichen Manne zu gute halten, wenn er sich aus innigem Draugnach Wahrheit, und we ach wissenschaftlicher Förderung, nicht offenbaren | Veindschaft aussetzen will. . Wird diese wohlgemeinte Asusserung rieh- tig beurtheilt werden, und sowohl die Dedaclion; als auch vorzüglich die ( Gorrespoudenten bewe- gen, den geäusserten Wünschen zu entsprechen?! D 21 so dürfte es der hotan.. Zeitung in der Folge ‘an vielseitigem Interesse gewils nicht fchlen. £F In Beziehung auf den in Nro. ı. befind- lichen Plan bemerken wir nachträglich, dafs un- sere Ze eitschrift, da’ sie den Titel botanische Zeitung beibehält und fortführt, den jetzigen Zeitgeist unserer Wissenschaft vorzüglich be- rücksichtigen wird. Indem sie sich demnach mit politischen Blättern dieses Titels in Pa- rallele hinstellt, w ird sie sich von jenen ephe- merischen Blättern ,‚ die nur für Lokalität berech- net sind, und durch Abschreiben vervielfältigt wer- den, eben so sehr entfernen, als sich jenen ,. die dureh eigene Denlkraft auf den Geist der Na- tion einwirken , und die höchste Bildung dadurch hezwecken, annähern. Ea. sollten, nach der. obi- gen Acufserung , unsere Abhandlungen nicht so- wohl gedehnte und zusammengetragene Aulsätze, als vielmehr, ‚eigene, durchdachte, nützliche Än- sichten begründende Darstellungen seyn. Un- sere Recensionen sollten, (ohne gerade jemanden seinen Würkungskreis anweisen zu wollen) kurz und hündig den Geist des Buchs darzustellen su- ‘chen, ohne zu wähnen, als sey dasselbe nun durch sie dem. Leser enthehrlich & gemacht wor- den. Kurze, aus Correspondenz geschöpfte Nach- richten aller Art, dienen zu vielseitiger Anre- gs: und Aufmunterung, streuen guten, Saamen 22 mannigfaltig aus,. befördern Nachahmung und be=. wirken durch sie, erneuerte 'Thätigkeit. Bei ullen diesen Mitiheilungen sollen die Namen der Einsender, wenn es verlangt wird, gänzlich verschwiegen bleiben, und als Heilig- thum aufbewahrt werden, wie es. bei wissen- schaftlichen Instituten überall der Fall ist. Da- gegen wird es eben so noihwendig, dals jede Antikritik gewürdigt, und Jeder zur Vertkeidigung gchört werde , sobald der offensiehende Weg ınit der geeigneten Unbefangenheit beireien wird. "Vehrigens haben wir, in Feige der bereits yielseitig geäufserten Theiluakme, und in Vor- lage mancher interessanten Winke, Vorschläge und Beiträge, die gegründetste Hoffnung, den For- derungen der Wissenschaft, so wie den Erwar- tungen der Botaniker zu entsprechen ‚und sonach wird sich die Sache von selbst machen, . \ I Nekrolos, ‚Nicolaus Joseph von Jacquim. Weit. lieber hätte ich Diren Wunsch erfüllt, Sie mit der jetzigen Lebensweise und den Be- schäftigungen des würdigen J acquin zu unter- halten, um ihn darzustellen, wie or ist, aly dals ich nun nichts ihun kan, als Ihn schildern, wie er war, 23 Wer hätte auch nicht gewühscht, diesen lie- benswürdigen Greis, dessen Whätigkeit, WVilsbe- gierde, und Geisteskraft selbst eine Last von gı Jahren nicht erdrücken konnte, noch länger zu besitzen, länger noch in ihm einen Mann zu rer» ehren, der seine lange Lebenszeit, mit immer re- gem Tifer zur Beförderung der Wissenschaften ‚verwandte, und durch einen seltenen Aufwand von Fleifs, Mühe und Kosten, die Pflanzenkunde mit Werken bereicherte, welche, nebst dem Nu. tzen, den sie der Wissenschaft brachten, noch, sehr wesentlich zur Verherrlichung des teut- ‚schen Namens beitrugen. Seine Flora. Austri. aca, sein Hortus Schoenbrunnensis, seine Monographia Oxalidum, und wie sie alle heissen, dürfen kühn den Tranzäsischen und englischen Prachtwerken an die Seite gestellt ‚worden, Schon seit mehreren Jahren bewohnte ex ein freundliches Haus innerhalb des botanischen ‚Gartens, mitten unter seinen Blumen, Stauden ‚und Bäumen, und da war es auch, wo ich ihn zum lezten Male .im verflofsenen Frühjahre sah, ‚Es war an einem schönen Morgen, wo die er- sien warmen Strahlen der Sonne auf die kalte Erde und die exstarrten Bäume fielen, auf dafs Gottes schöne Schöpfung sich von neuem ent- falte. Er wandelte langsam und ganz allein im Garten auf. und nieder, ‚sein ‚schneeweilses, 24 schlichtes Haar glänzte im Sonnenschein, und er ‚schien mir selbst eine Pflanze, die sich im be- - lebenden Hauche des Frühlings erwärmen und ‘ verjüngen wollte.‘ Aufmerksam weilie er bald vor diesem, bald vor jenem Baume. etc. forschte, :ob noch keine Knospe sich. zeigte. Am längsten betrachtete er die verschiedenen esstischen Bäu- me, welehe in sonderbarem 'Gemische beisam- men stehend, eine Allee von seltuer Art bilden, und dachte sich wohl dabei, wie er vor 60 oder ro Jahren, diesen als ein dünnes Reis hatte pflanzen sehen, und jenen selbst aus fremden "Welttheilen hergebvracht hatte. Als nun ein rau- her Wind einige dire Blätter auf sein greises Haupt wehte, verliefs er langsam ‘den Garten, und ich blieb wirklich gerührt zurück. | Man konnte nichts ehrwürdigeres’sehen, als diesen Mann, dessen Kopf die schönste Antike war, mit demvollen Ausdruck der Wärde und Güte. Nikolaus Joseph, Freiherr von Jacgquin, wurde am 16. Februar 1727. zu Leyden-geboren. Sein Vater verlor durch Handeisverkältnifse ‘den gröfsten Theil seines Vermögens und ‚nach des- sen frühem Tode sah der Schnsich gezwungen, die wissenschaftliche Laufbahn, die er nur aus Ver- ' 'gnügen betreten hätte, zu seiner Berulsbheschäfti- Ps gung zu wählen. Nachdem er zuAntwerpen und Löwen, das Studinn der Klassiker und Philo- _ ‘ sophie beendigt hatte, ‘beflils er sich in seiner 25 * Vaterstadt unter Muschenhröck der Natur. lehre, ‘und unter Gaubius, Bernhard und Albin der Arzneikunde, welche er dann m Rouen und Paris fortsetzte. In Leiden schen’ hatte er mit Theodor Gronovius, unter Anleitung Adrians van Royen seine freien Stunden der Pflanzen- kunde geweiht, und als er, auf die Einladung ' des kais. Leibarztes van Swieten, Paris ver- lies, legte er den \Veg nach Wien auf Um- ‘wegen, botanisirend zurück. Hier vollendete er nun : seine Ausbildung. zum praktischen Arzte, und‘ hielt selbst seinen aust;ezeichnetsten Mit. ‚schülern Vorlesungen über den Hippokrates, wähtond er seine Mufse dezu anwendete, in den Umgebungen zu botanisiren,: oder den neu an- gelegten botanischen Garien in Schönkrunn zu besuchen. | Iier war es; wo der Kaiser Franz I, ihn kennen, und auch bald schätzen lernie; er mufste ein Verzeichnifs der vorhandenen Pflanzen nach : dem: Linneischen System, welches er zuerst nach +: Wien gebracht hatte, verfassen, und bald dar. “auf mit dem Gärtner Richard van der Schott - nach Westindien reisen, um Pflanzen und 'Thiere - aus dem neuen YVeltheile zu sammeln, und -Schönhbruun damit zu bereichern. Nach vielfälig erduldeten Mühseligheiten and Gefahren, hehrte er im Jahre 1759. nach 25 Vien zurück, und schrieb die Historia Stir- pie m Americanarum. Im Jahre 1763, wurde er son Maria Theresia zum Bergratb, und Professor der Chemie und Niimeralogie in Schemnitz emamt, welche Stelle er aus Mangel an vollkommener Kenninifs der deut- schen £prache ausschlag sen wollte, und nur auf den ausdrücklichen Wimsch der KHaiserinn annahm. Iın Jahre 1968. ersetzte er als. Professor der Botanik und Chemie, den von der hohen Schule in Wien abgetretenen haugier, und erfüllte die dreifache Pilisgı des Lehrers, Gelehrten und Schriftstellers auf eine ausgezeichnete Weise. Er stand mit den berühmtesten Männern seiner Zeit in Verbindung, schlichtete manche gelehrte Strei- tigkeit ‚„ und war immer der gründlichste und scharfsinnigste Beobachter. Da ihm Leopold IL die wissenschaftliche Oberaufsicht über den botanischen Garten zu Schönbrunn übertragen hatte, so sah er sich um so leichter in den Stand gesetzt, den Wün- schen Sr. jetztregierenden Majestät zu entspre chen, und die merkwürdigsten. Pflanzen dieses Gartens zu beschreiben, und so entstand von 1797° "bis 1804. derHort. Schoenbr.dielcones plan- t1arım rariorum, und die musterhafte Mono- graphie der Oxaliden, i Jaeguin’s vielfältige Verdienste wurden a7 L auch von seinen Landesfürsten gewürdigt. Maria Theresia erhob ihn in den Adelstond, Jo- seph Il. forderte ihn anf, seinen Sohn auf Reisen zu schicken, um ihn auf Kosten des Staates zum kimftigen Lehrer zu bilden, Franz IE bewies dem 8ujührigen Greise seine Huld durch Ver- leihung des St. Stephans - Ordens, und Exkebung in den Freiheren - Stand. Die Glieder der hohen Schule zu Wien ernannten ihn im Jahre 180g. zu ihrem Rektor, und er war lange schen Mit- glied der berühmtesten gelehrten Gesellschaften. Noch in seinem boben Alter setzte er seine Untersuchungen über die Befruchtungstkeile der Asclepiadeen fort, trug viel dazu bei, Licht über diesen Gegenstand zu verbreiten, und schrieb eine Geschichte des über diese Sache geführten Streites. Dafs ihm auch die Musen hold waren, beweisen mehrere sowohl lateinische, als teutsche Gefichte, und höchst rührend bleiht 'sein Schwänengesang , welchen er seinem Werke über die Asclepiadeen vorgesetzt hat, Klaffiker in der Ursprache und Reisebe- schreibungen, vorzüglich solche welche ihm die Bilder seiner merkwürdigsten Lebensjahre zurük- wiefen, waren seine Erholungs-Lectüre. Selbst auf seinem letzten Erankenlager he. schäftigte sich sein Geist vorzüglich mit seinem letzten Werke. Nachdem er viele Tage stumn ‚und in sich gekehrt geblieben, war seine erste 28 Frage an. einem heitern Tage des August's: „Dlü- het denn keine Stapelie noch?“ Wach einer ı0 wöchentlichen Krankheit” vor- schied der. Greis in einem Alter von 90 Jahren und 8 Monaten, Als ‚Vater ward ihm das schöne Loos, ir seinem würdie gen Sohne, welcher seit 1792. der Nachfolger in seinem Lehramte, und . später auch der Fortsetzer seiner Klassischen Werke ward, sich verjüngt zu schen. F Wir ersuchten im verflossenen Herbste einen unserer botanischen Correspondenten ; in Wien, uns über die allgemein bewunderte Thä- tigkeit des verdienten Greises Jacquin einige Notizen einzusenden, erhielten. aber hald darauf gegenwärtige nekrologische Nachrichten, .die wir nun ungesäumt vorläufig 'mittheilen; denn seine Verdienste für die Wissenschaften sind. zu grofs, als dafs späterhin nicht eine eigene vollständige Biographie erscheinen follte. „Unstreitig (sagt ‚einer unserer würdigen Mitarbeiter in der bota- nischen Zeitwmg Jahrg. 1803: $. 17. seq.) hat Jacquin von allen Botanikern die gröfste Zahl ‚neuer Arten beschrieben, und schwerlich möchte nach ihm sich jemand so vieler Entdeckungen zu rühmen haben. Alles, was er an Pflanzen besehrie- hen und abgebildet bat, ist mit einer Genauigkeit geschehen, die heinen Zweifel ührig läfst, so dafs durch seine Beinühungen viele Ungewifshei- ten gehoben und keine neuen Yeranlafst sind.“ 29 Nun tritt unser verdienstvoller Franz von Paula ‚von Schrank in die Stelle des Nestors der Bo« taniker; er, der am 3ten Böpt. des verilossenen Jahres seinen 7östen Geburtstag, in der Haupt- stadt, unter allgemeiner Teilnahme, Seyerte, Die botauische Welt verehrt in- ihn, wie "in Jacquin, einen ihrer verdientesten Männer, des- sen ganzes langes Leben im regen Eifer für die Förderung der Wissenschaften dahinfloßs. Die Zabl seiner Schriften ist sehr beträchtlich; alle tragen das Gepräge des denkenden Geistes und des unermüdeien "Beobachters. Noch jetzt hält seine gewolnte Thätigkeit mit seiner grofsen Mauntoxkeit gleichen Schritt; die letzten Mefska- tiloge verzeichnen noch seine ‘Schriften; ; die. Lenkischriften der königl. Akademie und der k_ botan. Gesellschaft enihalten Tortwährend die durchdachtesten Abhandlungen von seiner Hand, und wir selbst befinden uns im Besitz mehrerer ‚ wichtigen Aufsätze von ihm, die wir nächstens deni Druck übergeben werden. Möge er lange noch seine ehrenvolle’Laufbahn veriulgeu! Die biograpkischen Nachrichten über Blaundow, von Wredow, werden nächsteus abgedruckt. Wir wünschen ähnliche biograpkische "Nach- viehten über Rohde und F lügge zu erhalten. Vieleicht durch Hru. Prof. Mertens uni Flörke? Ingleichen über Wwilld enow und Schkulı ; * Su Crone und Yoit. Vielleicht durch Hın. Prof. Link, durch Hın. Dr. Runze, durch Hm. Geheimrath Thaer, oder Hrn. Prof, Körte, Es ist diels ein Denkmal von Achtung und Dankbarkeit, welches man den Männern schuldig ist, die unserer Wissenschaft geluuldigt, dadurch un- ser. Wissen und unsere lienninisse vermehrt und damit unser Leben beglückt haben. Mit Wehmuth schreiben wir die Namen so vieler, gröfstentheils junger Männer, nieder, die so tätig für die Botanik wirkten, sie mit gründ- - lichen Beiträgen bereicherten, und gerade in der befsten Arbeit begriffen, uns entrissen wurden, Unsere Wissenschaft hat durch ihren Tod einen grossen Verlust erlitten! einen Verlast, der sich. auf Jeden einzelnen von uns insbesondere er- streckt. Willdenow’s undSchkuhr's VYerke lie- gen nun unvollendet da. Welchen Genufs wür- de uns Willdenow’s Spec, muscorum, 'verbun- den wit Schkuhr’s Abbildungen, gewähren! Bei- de Schriften sind mwwersetzlich. Man nenne nicht Sehwägrichen, der gleichwohl jene beiden Werke durch ein einziges vollkommen ersetzt hat. Das wissen wir, das erkennen wir, und schätzen es. Schwägrichens Abbildungen von Moosen, besonders die lextern, sind gegen öchkuhr's steife und übernatürlich vergrösserte Marstellungen, Meisterstücke , und sein Text läfst ‚nichts zu wünschen übrig, so kurz er oft ist« al Aber dessenungeachtet fehlt uns Willdenew, fehlt uns Schkuhr; duo cum faciunt idem, non est idem. Auch Briedel setzt seine schätzenswerthen Arbeiten fort, und unser Sturm liefert jetzt vor. trefliche Moosbilder. Ja jaz aber .es geht zu langsam, Wer sähe nicht geme alle Moose Teutschlands von seiner Hand abgebildet? beson. ders so wie sie im letzten ı5ten Hefte durch Kaulfufs Besorgung erscheinen! - Freilich ar- heitet der Mann den ganzen lieben Tag, aber nicht blos für uns, sondern aueh fir die Zuolo- gen. Und dann, wie. viele Zeit, wie viele uner- setzliche Zeit rauben ihm die — Merkantilischen Geschäfte! WVunderbar, dafs man das nicht ein. sieht, und nicht darauf achtet, Wenn der Mann gestorben ist, so kommt der Jamnier hinten drein, und dann ist's zu spät, Man könnte sein wissenschaftliches Leben sehr verlängern, durch Verkürzung des merkantilischen, wenn man ihn anstellte, ilın so setzte, dafs er blos der Kunst und der Wissenschaft huldigen dürfte. Das soll- ten Akademien, gelehrte Geselischaften thun. Rohde und Flügge würden vieles geleistet. heben; sie waren darch Reisen gebildet. Voit ist einigermaalsen durch Kanlfufs und Horu- schuch ersetzt, so wie Blandew und Crome durch Funk; indessen war ja duch Jeder in sei- nen Arbeiten eigenthümlich. ©: D 1:1. Reisende Botaniker Der Prager Botaniker, Herr Sieber, wrel- eher bereits durch botanische Reisen nach den Hochgebirgen des südlichen Teutschkuids, und nach Italien, und durch die auf denselhen ge- saunelten und vertheilten geiroehneten Pflanzen _ rühmlichst bekannt geworden ist, hat ge- genwärtig seine Reise bis zu den Inseln Can- dia, ws. w. ausgedehnt“ Er ging im ver flossenen Februar über Salzburg, Ilagenfurt, Idria, nach Triest, um sich daselbst einzuschiffen. Bestimmteren Nachrichten über den Erfolg seiner Reise sehen wir mit Sehnsucht entgegen, indem sich sehr viel von seiner bekannten Thätigkeit er- warten, und manche neue Entdeckung vermu- then lälst, IV. Curiosı Ranunkel ein Botanikus , ‚Beinahe das non ultra plus, Vergönnt dem Unkraut in den Becten, Anstatt es fleifsig auszujäten , Zu wuchern, wie es will und kaun, . Ein Pädagog wird es gewahr , ‚Und stellt, ihm das Versehen dar, Hier lächelt unser Kräutermann ; «Und zeigt mit Wolhlgelallen an, Es wäre nit Bedachı geschehn, Um mit dem Geist der Zeit zu gchn. , ' Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 3. Regensburg, am 50. Jan. 1818, — a ern - L Recensionen Nürnber g; auf Kosten des Verfassers: Deutsch- lands Flora in Abbildungen nach der Natur mit Be schreibungen. Von Jacob Sturm u. s. w. Eirsie Abtheil. 1o0tes Bändchen (oder 37. bis 40. Heft) 1814 — 17. 12. 64 illum, Kupfrt. mit eben so vielen Text- blättern. Preis.4 f. 48 kr. Wen wir den Gang genau betrachten, wel- chen diefs Werkchen seit der Entstehung ge- nommen hat, so finden wir die Wahrheit bestät- tigt, dafs Eunst sich durch Uebung bilde, ein solides Werk mit der Zeit vervollkommt und ge- sründet werde, und die Botanik unaufhaltsam forischreite. Nachstehendes Uriheil hierüber mag zur Erläuterung dienen und die, Behauptung des fee, rechtfi ortig en. | Die ers ten Abbildungen dieses "Werlis er- schienen im Jahr 1796. als isolixte Stücke, ohne C 54 Wahl und Plan, mehr für Dilettanten geeignet, als der Aufmerksamkeit der Botaniker würdig, wenn sich auch gleichwohl das Talent des Verl. als : eines guten Pflanzcumalers und Hupferste- chers unzweideutig aussprach. Das Letztere wur- de in den folgenden Heften zuschends bemert- barer, und konnte sonach nicht ohne Würdi- gung bleiben. Mehrere gelehrte Gesellschaften nahmen den Verf. als Mitglied auf, viele Boiani- ker unterstützten ihn mit ihren. Beiträgen, und de la Vigne übertwug den teutschen "Test mit. sichtbarer Erweiterung und Bestimmtheit in's Französische. Durch diese mächtigen Aufmun- terungsmittel mufste die Thätigkeit und der Fleils des Verf. neu belebt werden, und die höchstmög- liche Genauigkeit in Darstellung der Abbildungen und vorzüglich der zergliederten Theile, die Fol- ge davon seyn. Zugleich erhielt die Tendenz des, Werks eine bestimmtere Richtung durch den Beitritt von Boppe, Schreber, Wulfen, Sternberg, Panzer und Schnitzlei 2, die ihre Lieblinge hier niederlegten, wodurch. zweekmäfsige 1 Monographien von Hieracium, Tri- folium, Sempervivum, Saxifraga, verschiedenen Gräsern u. a. entstanden, und der Weg vorge- zeichnet wurde, den diefs Werk zur Begründung seiner höchsten Vollendung zu wehmen habe, und wodurch es dem Anfänger, wie dem geühteren Botaniker gleich unentbehzlich rd. Der exste- 35 re kat daran das bequemste Handbuch zum Selbst- studium, wozu der sehr billige Preis sich mit em- pfiehlt, und die letzteru müssen dasselbe als eine. ‚Zielscheibe ansehen, worauf ihre vielfachen Be- stimmungen zurückgeführt und begründet wer- den; denn, so klein auch die Abbildungen sind, so kann doch über die Beschaffenheit der Art kein Zweifel obwalten, wie es wohl in gröfsern Werken, sclbst in der Flora danica, der Fall ist, Daraus mag nun auch Herr Sturm von selbst folgern, dafs monographische Bearbeitungen, Vor- stellungen eritischer und selbst neuer Pflanzen vor andern zu berücksichtigen sind, wozu wir ihn hiedurch wiederholt auffordern. Das 37. Heft enthält lauter Syngenesisten, und meistens Alpenpflanzen, die von Hin. Prof. Hoppe’ mitgetheilt _und‘ beschrieben sind. Lapsana foetida Willd. macht den Eingang, dann ‚folgt eine Reihe von Hieracien, die sich. durch das nächste Heft fortsetzen, so dafs hier die bedeutende Zahl von 24 Arten vorgestellt ist, Dadurch kann wenigstens eine übereinstim- mende Kenntnils befördert werden, wenn andere Schriftsteller sich auf diese beziehen, und inshe- sondere die neuen Arten würdigen, die man nicht immer unbedingt annehmen kann. Die erste Art, Hieraeium aurenm Villars. ist ein Mittelding ven Hieraeium und Apargia; daher die hän- fige Versetzung von einer Gattung zur andern, G* 36 wobei die jetzigen Botaniker noch nicht ganz übereinstimmen. Die Haarkrone zeigt hier nichis weniger als eine haarförmige Gestalt, und. der Helch ist kaum imbricatus, ovatus; gleichwohl spricht der Habitus, in Betracht des nicht ver- dickten Blüthenstiels, nahe unter dem Kelche, mehr für Hieracium, als Apargia. Hieracium alpı- num. Tec. zweifelt, ob hier die wahre Linnei- sche Pflanze vorgestellt sey, wenigstens will sie gar nicht zu der Definition und Beschreibung passen, welche Smith in der Flora britannics gegeben hat. Man vergleiche: „folis ohlungis, dentatis“ oder, wie ‚die Beschreibung sagt: „folia radiealia obovato-lanceolata, saepius den- tieulata". Die Blätter, worauf es doch bei die- sen Arten vorzüglich ankommt, sind bei der ab- gebildeten, mere lanceolata, nunquam denti- eulata; diefs letztere kommt auch häufig, sowohl bei der Pilanze vom Harz, als bei denen aus Schweden und Norwegen vor, die also bestimmt verschieden sind. Hieracium pumilum. Dießs möchte wohl eher das ächte H., alpinum seyn; weil’es stumpfere Blätter hat, und zuweilen ge- zähnt vorkommt, uns geachtet der characteristische abstehende Kelch es davon entfernt. Hiera- cium glabratum ist die nächst vorhergehende ate Art, die blos durch Nacktheit ausgezeichnet ist, was bekanntlich nicht specie unterscheidet, höch- stens eine Varietät mit glatten Blättern abgehen 4 kann, Hieracium pilosellaeforme Hoppe. Die Pflanze ist neuerdings von Schultes als H. Hop- Peanum aufgestellt worden,aber Rec. kann sie durch- aus nicht als selbständige Art anerkennen, indem er die. deutlichsten Vebergänge von Pilosella vor sich sicht, so sehr auch der Kelch am leztern Gliede ausgezeichnet ist, Hieracium dubimm« Bekanntlich eine schr zweifelhafıe Pflanze, die im Linneischen Herbario nicht anzutreffen ist, und nach Smith’s neuerlichen Erklärungen in der Linnean Society, das H. Auricula der Flora . danica sem soll. Hieracium angustifolium Hopp. Diefs ist die nemliche Pflanze, die Linne& vom Mont Cenis erhalten hat, und welche in seinem Herbario als Hieracium Auricula vorkommt, worü- ber Smith, Flora britann. zu vergleichen ist. H. villosum, eine planta polymorpha, die auch ei- ner genauen Anseinandersetaung bedarf, _ Nun fol- gen 4 sehr wacker vorgestellte Apargien, näm- lich A, alpina, dubia, Taraxaei, erocea. Die di. bia scheint. von Apargia hispida, der sie sehr nahe kommt, wirklich verschieden zu seyn. Ca- calia alpina. Cacalia albifrons; letztere ist doch kaum eine Pflanze der Vorwälder, sondern viel- wmehr eine mere alpina, wie Willdenow rich- tiger angiebt. Aster alpinus. Das 38ste Heft enthält eine Darstellung von 10 Arten ans der Gattung Gnaphalium, die ‚mei- sterhaft sind. Mit wahrem Genusse weilte Rec. 58 bei ihnen; nur muste er auch hier bedmuern, dafs die beinahe allein noch übrige teutsche, und in gewisser Rücksicht problematische Art, nämlich Guaphalium rectum Smith, fehlt, was sich ge- wils mit gar nichts entschuldigen läfst. Gna- phalium arenarium, Iuteoalbum, margaritaceum, dioicum. Da diese Arten polygamisch sind, so hätte auf die Zergliederung mehr Rücksicht ge- nommen, und die verschiedenen Geschlechter vorgestellt werden sollen; ‘dann würde man auch gefunden haben, dafs die hier gezeichneten mämn- lichen Blüthen doch wohl Zwitter sind; die weib- lichen sind gar nicht berücksichügt. Gnapha- Iium norvegicum Haenke, bekamtlich G. sylva- ticom Smith. Gnaphalium alpinum, proble- matisch; Wahlenberg sieht sie als eine ver- schiedene Art an, und nennt sie G. carpathicum. G. supinum. Hier vermifst Rec. auch noch. das G. pusillum, so wie in Vergleichung der heiden folgenden Arten G. arvense und montanum, das G. germanicum. Erigeron alpinum, ein ein- blüthiges Exemplar und E, uniflorum , sehr schön; zwei nahe anverwandie Arten. Arnioa seor- pioides , glacialis , Bellidiastrum , austriaca. Man kann die Gattungsbestimmungen der bei« den letzien Arten, die bisher als Doronicum vorkamen, nicht unbedingt unterschreiben; sie hedürfen noch einer genauern Prüfung. Das Sgste Heft besteht ganz aus Hieracien. Sind auch die Beschreibungen nicht immer genau genug, so lassen . doch die Abbildungen. keine Zweifel übrig, um. die vorgestellten Pflanzen zu erkennen, Wieracium Dorentiuun AN, . Be- kannilich eine zweideutige Art, und die Yerwir- rungen der Botaniker über diese und die, fol- gende eymosum, sind noch immer grofs. Rec. meint, sie kommen 2 und Smal im Systeme vor. H. praemorsum. Eine eigenthümliche Art, die nicht leicht zu verwechseln ist. H. integrifolium Hop p- Gar nichts andres, als H. molle J acg.. und H, succisaefolium -All. nach Rec. Meinung, die er jedoch durch Erfahrung bestättigt zu schen wünscht. B. incarnatum; in Käunthen ‚einhei- misch. H. aurantiacum; eine Zierde unserer Gär- ten. Hiebei hätte das von Villars bestimmte H. fuscum gewürdigt werden können, welches eine eigene Art seyn dürfte, HI. chondrilloides. HL por- vifolium. IL. saxatile? Beide leztere ‚mit H, glau- cum, die bier fehlt, nahe verwandt, und vielleicht nicht wahrhaft verschieden. H. murorum. I, pyrenaicum; auch eine vielgestaltigte Art, die noch genauere Unterscheidung bedarf. H. inty- baceum Wulf. Rec. besitzt eine andere Art un. ter diesem Namen, mit viel längern, weit mehr gelblichen , gespizten Blättern. H. Halleri, ei. genthümlich, wie es scheint, durch folia basi si- nuato - dentata, sonst dem pumilo nicht unähnlich, H. ineisum, glauduliferum und dentatum, 3 neue 40 Hoppische Arten, die, wenn sie such nicht unbedingte Aufnahme verdienen, doch der Form wegen’ merkwürdig genug sind, um abgebildet zu werden. Die 2te Art, scheint unserm Bedünken nach, mehr mit H. angustifolium, als mit slplaue übereinzukommen. 'Das koste Kleft beginnt mit dera Anfange ei- ner Monographie der tentschen Arten von Iris. Vorgestellt sind: Iris pumjla, variegata, sibirica, " spuria und graminea. Bei der Nachlieferung der noch fehlenden könnte die Zergliederung etwas mehr berücksichtigt werden, Dann folgt eime sehr schön ausgeführte Darstellung der 5 teut- schen Arten von Schoenus, nämlich 8. ferru- gineus, nigricans, albus, fuscus und muerönatus, die Hec. mit wahrem Genufse, und zu seiner höch- sten Zufriedenheit betrachtet hat. Die Zergliederun- gen sind meisterhaft, und der Text von Hm. Dr. Schnitzlein ist sehr ausführlich. Hier sind die Verschiedenheiten deutlich auseinander gesetzt, und man kann, mit diesen Abbildungen in der Hand, die ersten beiden nicht mehr verwechseln, oder die 2 folgenden mit Englands Botanikern für ei- nerleihalten, BeiSchoenus ferrugineus macht der V. eine unerwartete Bemerkung: „Das Gras Ss 50 hört mit $. nigricans eigentlich zur Sten Orl- nung des Linn, Systems, da es immer 3 Staub- fäden und 3 Narben hat.“ Werden denn die Ordnungen des Linn, Systems nach den Narben 4 bestimmt? Rec. meint, eben so wenig, als die Glassen nach den Staubfäden, Gentiana verna. Rec. wundert sich sehr, diese einzige Art einer zahlreichen und: ceritischen Gattung so ganz al. ‚lein, und selbst in einem kümmerlichen Exem- plare vorgestellt zu schen. Wenn Hoppe auch hier seine ıoblüthigen Exemplare nicht konnte abbilden lassen, so hätte er doch für eins mit offener Blume sorgen können. Vor allen Dingen war es aber nöthig, mit G. verma, die se häufig mit G. bavarica verwechselt wurde, und' von den Franzosen, indem sie die leztere, Gen- tiane dentelde nennen, noch verwechselt wird, äuch die Gentiana havarica vorzustellen. Diese hätte nun auch die Abbildung und Vergleichung von G. prostrataund imhricata erfordert, da eistere nach Wahlenberg und leztere nach Hoppe mit jener einerlei seyn sollen, was Rec. durch- ' aus verneinet. Könnte auch hier Hrn, Sturm der Titel: Deutschlands Flora, zur Rechtfer- tigung dienen, und Hr. Prof. Hoppe das'quan- doque bonus dormitat Homerus auf sich beziehen wollen, so empfiehlt doch Ree. für die Zukunft befsere Berücksichtigung der Anforderungen der jetzigen Botanik, und der oben ausgesprochenen nunmehrigen Tendenz dieses Werkes selbst. Saxi- ‚fraga planifolia (Sternb.) tenera Suter. Sie erscheint bier als Nachtrag zu frühern Heften von dem unermüdeten Grafen von Sternberg, 42 welcher sie auch als neuen Beitrag zur Flora Teutschlands, in der Gastein entdeckte. Gele- genheitlich ist dadurch der Saiz bestätigt wor- den, dafs man leicht findet, was man ernstlich sucht, Cineravia longifolia. Für Ber. aber- 'mals eine sebr unerwartete Erscheinung, die er für nichts anderes, als einen Lückenbüsser an- sehen kann. Die schöne Gattung Üineraria, eine der interessantesten im Pflanzenreiche, und, in Rücksicht auf Teutschland, höchstens aus 6 — 8 Arten bestehend, hätte vor al- len andern eine Zusammenstellung dexselben verdient, hätte, da sie durch Hoppe’s Aufsatz nur wnvollkommen erläutert, und spä- terhin noch mehr verwirrt worden ist, vor züglich auseinander gesezt werden sollen. Dann würde es sich auch gezeigt haben, in wie ferne die hier vorgestellie Pilanze den Namen longifolia verdiene; deun dafs es nicht die Jac- quinische Pflanze ist, wie hier angeführt wird, möchte wohl eben so wenig, als die Behauptung, dafs sie sich von der C. integri- Xolia dureb. die spatelförmigen Blätter unterschei- de, einer Berichtigung bedürfen. Und’was die verkehrte Angabe der Standorte von Willde- now anhbetwifft, so möchte Rec. gerne wissen, wo dem Cineraria longilolia in der Schweiz wachse? Ophrys myodes und Limodorumabor- Yvum. Sie sind als seltene Gewächse, die man nur höchst unkenntlich in Herbarien trifft, mit Dank anzunehmen. Holeus horaalis (Schrad). Schr musterhaft zergliedert und aus- führlich beschrieben. Er giebt in Vergleichung mit dem schon früher im 4ien Hefte abgehilde- ten H. oderatus (australis Schrad.) die deutlich. sie Verschiedenheit an, und damit eine schä- tzenswerthe botanische Berichtigung. Kec. wünscht, Herr Sturm werde, in unhefan. gener Würdigung dieses Üriheils, Mittel und Wege einschlagen, um seine Flora immer mehr zu der geeigneten höchsten Stuffe der Vollkom- menbeit zu bringen, um sie desio bestimmter den Botanikern unenthehrlich zu. machen, und den Liebhabern und Anfängern die systematische Bahn desto einleuchtender vorzuzeichnen; so wünscht er auch nicht minder, dals unsere Bota- niker hier ihre eritischen Arten zur allgameinen Beurtheilung vorlegen möchten; ein Umstand, der nie mehr, als gegenwärtig notkwendig gewor- den, ist. IL « Botanische Notizen. Regensburg. Die dielsjährige erste Sit- zung der königl. botan. Gesellschaft, hatte am 8ten Jan. statt, und wurde von Herrn Director Dr. Hoppe mit einer Anrede eröfuet, die sich auf die bisherige Thätigkeit der Mitglieder für 44 die Herausgabe der Denl;schriften, die Bebau- ung des neuen botanischen Gartens u. s, w. be- zog, und zur Fortdauer derselben aufmunterte. Hierauf machte derselbe den Antrag zu einer jährlichen Gedächtnifsrede auf den unvergefsli- ‘chen Fürsten, Carl von Dalberg, vorzüglich in Bezug auf ein Schreiben, welches der königl. Herr Minister, Graf von Bray, Präsident der k. hotan. Gesellschaft, von Petersburg aus, an dieselbe er- lassen hatte, und worinn er folgendes äufsert: „Ewig werde ich das Andenken dieses vortrefili- chen Mannes schätzen und verehren, und ich wünschte sehr, dafs jährlich bei der ersten von unsern Sitzungen eine solenne Lobrede, diesem guten Fürsten zu Ehren gehalten werden möch- 12.“ Die weitere schriftliche Versicherung des 'Ierrn Präsidenten, bei Seiner bevorstekenden Zu- rückkunft ‘alle Mittel anzuwenden, um die durch Dalbergs Tod unterbrochene Aufführung, der Gebäude in dem botanischen Garten zu bewir- ken, mulfste der Gesellschaft um so erfreulicher seyn, als sie dadurch ihre Wohlfahrt für jezt und für die späteste Zukunft begründet sieht, Herr Rath und Stadigerichisarzt, Dr. Op- permann übergab nachstehendes : ı. Ein Prachtexemplar der Schrift: Carl Theodor, Reichsfreiherr von Dalberg, ws. w. Eine dankbare Bückerin- nerung an sein wohlthätiges Leben, und eine a Blume auf sein Grab, von August fMrämen, Fürstl. Thurn und Taxischem Rath und Biblio. thekar, welches der gelehrte Herr Verfasser, mit einem schr verbindlichen Schreiben, der Gesell- schaft verehrt hat, und welches ihr um so schätz- barer seyn mufste, als es mit Würde das Leben eines Fürsten erzählt, . dem sie so viel zu ver- danken: hat. 2. Ein Schreiben von dem Landberichts sarzt, Herrn Dr. Fanzer, in weichem derseibe für die Aufnahme der von ihm vorgeschlagenen Mit. glieder, Dr. Reichenbach und Hofgärtmer Breiter in Leipzig, und Hofgäriner Joseph Boos in Schönbrunn, dankt, seine fernere An. hänglichkeit an die Gesellschaft, versichert, und Unterstützung des neuen botanischen Gartens in den bestimmtesten Ausdrücken zusagt. 3. Ein Schreiben des Herrn Oberförsters von Pfuhl aus Thranekken bei Trier, mit dem Ge- such um Mittheilung der Hoppischen Methode des Pflanzen - Einlegens, und der Mayerschen des Pflanzen- Abdruckens, so wie einer Anleitung zur Cultur von Alpenpflanzen und zur sichern Keimung alter Sämereien, Zulezt wurden von dem Herm Director noch folgende Gelehrte zur Aufnahme als Eh- venmitglieder vorgeschlagen: Herr Baron von Altenstein, königl. preus, Minister des Kultus in Berlin, und Herr Profess 40 sor Link, Director des botanischen Gartens da- selhst. Herr Professor und Apotheker, Georg Hinterhuber in Salzburg, Herr Kaufmam Friedrich Mayer in Wien und Herr Doctor Gu- stav Kunze in Leipzig. Der Herr Minister von Altenstein besi- ze nicht nur wirkliche botanische Henntnifse, so dafs schon eine Altensteinia nach ihm ge- gründet‘ wäre, sondern er sey auch die vorzüg- lichste Veranlassung zu den botanischen Expe- ditionen, welche die königl. preus. Regierung nach dem Cap, nach St. Helena und nach. Brasi- lien veranstiltet hat, und es sei Verpflichtung für eine botwmische Gesellschaft, den Anstalten, die zu so ausgezeichneten Resultaten für die Wissenschaft berechtigten, ihre Aufmerksamkeit zu widmen und ihrenBeifall zu erkennen zu geben. Herr Prof. Link sei durch seine gehalt- vollen Schriften, so wie durch seine botanische Fieise nach Portugal, als gründlicher Botaniker bekannt und längst schon der Aufnahme als Mit- glied der Gesellschaft würdig. Herr Prof. Hin- terkuber sey als Lehrer der Chemie und Bo- ianik am k. k, Lyceo in Salzburg, ein um unsre Wissenschaft schon längst schr verdienter Mann. Herr Mayer habe mit ausgezeichneiem Fleifse den hotanischen Vorlesungen in Regensburg bei- gewohnt, und, ungeachtet seiner Handlungsge- schäfte, dieser Wissenschaft auf seinen Beisen 47 durch Teutschland und Frankreich mit vorzügli- cher Liebe gehulligt. Herr De. Runze sei un ermüdeter Naturforscher und der Terausgeher von Deutschlands Schwämmen, und der zz colo- gische Hefte. Sämmiliche Vorschläge wurden einstimmig ge- nehmi;t. 119 Bemerkung. Braya Debraea Erisma und Ereisma „Eesdo nunglam &gioua dabit et Seien sub- stanlivum graecum antiquisssimum , vixam, con- tentionem, nec unquam aliud quid designabit. Garoli a Linne Systema Vegetabilium, curantibus Roemer et Schultes Vol. 1. p. 4“ Was heifst im Griechischen Streit? fragte ich den Herrn Professor. Beiwuae gab er zur Antwort, Und Stütze, — fulerum? fuhr ich fort. „Eesiowar Schlagen Sie nur im Schneider nach. „Sie belieben zu verzeihen,“ sagte ein Neu. grieche. „Wir, die wir noch griechisch verste- hen, sprechen Euopa-“ Es ist ein Pilanzen - Namen, dachte ich, und darüber ‘kann nur ein Botaniker Auskunft ge- ben.. Wie sprechen Smith, Decandolle, Balbis? Erisma hörte ich, Zank und Streit, wie Stütze; es war durchaus kein Unterschied. — Aber der Herr Professor hatte und behielt Recht: in Wörterbuch steht Ereisma und Briswa +8 und der großse Streit zwischen Beucklinisnern und Erasmianern lälst sich in der bot. Zeitung nicht schlichten. Wir aber hatten hei der Sache doch so viel eingesehen, dafs man immerlin die Stütze Erisma”) nennen könne, ohne dar- über sein Griechisch zu verlieren, wie man eine Gattung Debraea nennen kann, ohne den ev- Fan würdigen Nahmen de Bray nach der Analagie von Vonschrankia, Vonlinnea undDejus- siaeazu entstellen. Man hätte also füglich Hın. Rudge sein Erisma und dem Tetradyna misten seine Würde lassen können. IV. Anzeige. Herr Seidel in Prag bearbeitet; eine neue Flora bohemica, wozu einige Kupfertafeln kom- men werden. Herr Kanzellist Opiz in Prag wird in einer Reihe auf einander folgender Hefte von Sturm’s Deutschl. Flora in Abbild, die neu entdeckten und noch nicht abgebildeten , so wie die sehten- sten böhmischen Pflanzen beschreiben. Auch ar- beitet er an einer botanischen Topographie Böh- mens, und ersucht um gelällige Beiträge. . *) Ob es sich zieme, einer Pflanze einen Namen dieser Art, dex für sich einen eigenen ganz verschiedenen Begrif! bezeichnet, beizulegen, ist eine andere Erage, Wollte man, aber nit einer solchen Sichtung anfaugen, se würde man, um Conserwent Zu verfahren, wenigscons cin Zeln- theil aller Pilanzengattungen umtaulen missen. , Flora odex Botanische Zeitung. Nro, 4. Regensburg, am 10. Febr. 1818. j en I. Aufsätze Die Jonidien, eine natürliche Pflan. zen-Familie, \ Von Herın Professor Curt Sprengel, D: Veilchen haben allerdings mit den Ci. sten, den Geranien und der Drosera man- che übereinstimmende Merkmale; allein der ei- gentliche Stand, den sie in der natürlichen An- orduung erbalten müssen, ist erst in neuern Zei- ten bekannter geworden. Ray, der so vieles besser gesehen, als seine Vorgänger, rechnet sie, zu den Pentapetalis vasculiferis, und stellt sie neben Geranium, Oxalis und Dro- sera. Dasselbe thut auch Adanson, indem er sie zu seiner Familie der Geranien zählt, und. mit grofsem Scharfsinn die wunterscheidenden. Merkmale von andern Gattungen dieser Familie. angiebt. Linn &, der sich bei Aufstellung na-: türlicher Verwandtschaften blofs durch ein dunkles, D 50 Gefühl,: welches gewifs oft sehr treffend war, leiten liefs, bestand darauf: die Veilchen ge- hörten zu den Campahuleen. Ünd da der brave Gerard den Stand der Frucht zur Spra- che gebracht, der bei den Veilchen, wie bei derRaute, über demKelch, beidenCampanu- leen aber unterhalb desselben sey; so verging sich Linn& (Ord. natur. ed. Giseke, p. 393.) so sehr, dafs er deutlich sagte: Gerard habe da- mit bewiesen, wie wenig Botaniker er sey. Ge- rard war aber Grundsätzen gefolgt, die erst widerlegt werden mufsten. Diese leiteten auch Jussieu, als er, der Frücht wegen, die Gat- tung Viola als Anhang zu den Cisten zog, da bei beiden die Staubfäden auf dem Fruchtboden, die Kapsel über dem Kelche steht, in mehrern Klappen aufspringt, und die Saamen an den Rän- dern in mehrern Reihen sitzen. Indefs sah Ventenat zuerst ein, (Jardin de Malmais. tab. 27.) dafs die Gattung Viola sich doch sehr wesentlich von den Cisten unter- scheidet. Die bestimmte Zahl von Staubfäden, die unregelmälsige Corolle, die einfächerige Frucht, deren Saamen den aufrechten und gera- den Embryo im Eyweilskörper enthalten: diese Merkmale sind hinlänglich, um die Viola von den Cisten zw tremnen, deren Staubfäden in unbestinmter Zahl sind, deren Kapsel mehrfäche- rig ist, und deren spiralförmig gewundener Em 51 bryo fast den ganzen Eyweifskörper verdrängt hat. Ventenat bildete daher eine eigene Fa- ‚milie, die Violaceen, die auch vot Decan. dolle und Jaume $, Hilaire angenommen ist, deren Gattungen aber noch nirgends in gewis- sen Zusammenhang gebracht worden sind, Es sey mir nun erlaubt, . diese Gruppe oder Familie Jonidien zu nemnei, wie wir Thymeläen, Sapoteen, Caryophylleen sagen, denn Jon "ist bekanntlich der griechische Name für Veilchen. on -Wir exklären aber den Familien - Cha racter folgender Gestalt: Jonidien sind kraut- oder strauchartige Pflanzen mit mehrentheils ab- wechselnden Blättern, dereu Kelch und Corol- len aus fünf abgesonderten Theilen bestehn, de- ren Staubfäden auf dem Fruchtboden eingefügt, und in gleicher Zahl; wie die Corollenblätter sind, deren’ Pistill einfach; doch oft auch mehrfach ist, deren Kapsel über dem Kelch steht, ein. fächerig ist, in drei Klappen aufspringt, und die Saamen in: zwei oder mehr Reihen an den Rän- dern der Klappen sitzen hat. Der entwickelte Embryo steht: aufrecht in dem. Eyweilskörper. Ich stelle diese Familie zwischen den Cisteen und denCaryopbylleen. Auch mit den Rham-. ; neen hat sie grolse Verwandtschaft, so dafs, Linconia Thunb., die Swartz im Berl, - Mag. 4. t. 4. twefflich erläutert hat, fast ehen so % 52 gut zu den Jonidien, als zu den Rhamneen gezählt werden kann. Indessen lassen wir diese Gatiung, wie es Swartz andeutet, in der lez- tern Familie, und reiben jezt die Jonidien, wie sie wahrscheinlich die Natur ordnet. Viola. Fünftheiliger, an der Basis mit An- hängen versehener Kelch. Fünf ungleichförmige Corollenblätter, von’ denen das obere gespornt ist. Die Corolle dreht sich gewöhnlich um, so dafs das obere Blait zu unterst steht. Fünf an der Spitze häutige Antheren, auf kurzen breiten Staubfäden stehen zusammen: die beiden ober- sten Staubfäden haben noch am Ende drüsige Fortsätze, die in den Sporn hineinragen und Nectar abscheiden. Das Stigma hakenförmig. Die Frucht, wie im Familien - Character angege- ben worden. Man vergleiche Schkuhr’s Hand- buch tab. 269., Gärtner de fructibus t. 21% C. L. Spre ng el’s entdecktes Geheimnifs, dw 21. ' Hybanthus Jacgqu. Fünftheiliger, nach unten nicht verlängerter Kelch. . Fünf ungleiche Corollenblätter, ven denen das obere kappenför- mig ist. Antheren und Staubfäden, wie ‚bei Viola, doch die leztern ohne Fortsätze, Zwei Nectardrüsen am Fruchtknoten unter dem untern Korollenblatt. Die drei Klappen der Kapsel ent- halten jede zwei Saamen, Diess ist die Gattung, welche Jacguin zuerst Hybanthus, dann Löf- Br = ‚53 ling Caleeolaria, VentenatJonidium und ich Solea nannten. Linn& wollte sie nicht an- srkennen; doch sind die angegebenen Unter- schiede so wesentlich, dafs man genöthigt ist, sie als generisch anzunehmen. Den Gattungs- Character habe ich in Schraders Jourmal, 1800 2. ££ 6 mit F. Fischers Hilfe ,„ angege- ben. Zu dieser Gattung gehören Viola verti- cillata Orteg., V. Ipecacwanha L., V. emnea- sperma L., V. thesiifolia Poir; .V. longifolia Poir., V. Hybanthus L. V. strieta Vent. Y. h- nearis Poir. V. glutinosa Poir. V. suffruticosa L. V. parviflora L., V. heterophylla Vent., V. buxifolia Poir., V. calceolaria L. Also ı4 Arten. Burcardia Scop. Schrek. Hinfälliger fünfblättriger Kelch. Fünf gleiche Corollenblät- ter. Fünf Staubfäden. Fünf Pistille. Einfäche- rige dreiklappige Capsel, deren Saamen an vor- springenden Linien der Klappen hangen ( Piri- queta Aubl, Guian. t. 117.) Diese Gattung brachte Jussieu hieher: allerdings stimmt sie in vielen Stücken überein, doch gränzt sie so nahe an die Turnera unter den Loaseen, dafs sie wenigstens den Uebergang bildet. Salmasia Schreb, Fünftheiliger, stehen bleibender Kelch. Fünf gleiche Corollenblätter. Fünf Staubfäden. Kein Pistll. Drei Stigmen. Dreiklappige Kapsel: die Saamen an vorsprin- genden Linien der Klappen (Tachibota Aubl. 54 Gufan. tab. ıı2), Von dieser Gattung gilt, was von der vorigen. "Gynopleura Cav. Fünftheiliger Helch. Fünf Corollenblätter auf dem Kelch eingefügt. Zehn Nectarschuppen, an der Basis der Crol- lenblättchen. Finl Staubfäden. Drei Pistille, die seitwärts vem Fruchtknoten ausgehen. Ein- fächerige, dreiklappige, vielsaamige Kapsel: die Saamen an vorspringenden Linien der Wappen. (Cavan. Icon. 4. t. 375. 376. Malesherbia Tuiz et Paron. Fl. peruv. 3. t. 254.) Frankenia. ‚Fünfzähniger, röhriger Kelch. Fünf Gorollenblätter. Sechs Stanbfäden. Ein Pi- still mit. drei Stigmen. TDrei- bis. yierklappige Kapsel, deren Saamen am Rande der Klappen sitzen. (Gärtn. t. 184.- Engl. bot, t. 209. 2222.) Jussieu zählte diese Gattung zu den Verwandten der Caryophylleen, worin ihın Decandolle folgt, Allein wesentlich unler- ' schieden ist die Gattung, theils durch die An- hefiung der Saamen, da diese bei den Caryo- phylleen immer an einem’ Mittelsäulchen hän- gen, theils durch den Embryo, der hier auf- vecht steht, bei den Caryophylieen aber al- lemal gekrümmt ist, und von aufsen. den cen- tralen mehlartigen Eyweifskörper umgiebt. Auch scheinen die Stigmen, welche bei den Cary- ephylieen allemal seitwärts an den Pistillen \ 55 heruntergehen, bei Frankenia mehr die Spitzen der leztern einzunehmen, Alsodea Aubert. Hrugförmiger, fünfzäh-. niger Kelch, Fünf an der Basis verbundene Co-, rollenhlätter. Ein häutiger Ring trägt kurze, breite Staubfäden, au deren Basis fast fünf runde, zweyfächerige Antheren sitzen. Ein Pistill. Drei-. klappige. Kapsel: wenige Saamen an den. Wän- den der Rlappen. Der entwickelte Embryo, auf-. recht im, Eyweifskörper (Aubert du Petit - Thou- ars iles d’Afr. t. 17. 18.) Du Petit- Th ouars führt fünf Arten dieser Gattung an, welche Sträucher und Bäume auf Madagascar sind. Paropsia Aub. Fünftheiliger Kelch. Fünf- blättrige Corolle, in welcher sich ein kegelförmi« - ger Fadenkranz erhebt, auf dessen Spitze fünf unten verwachsene Staubfäden stehen. Dreithei-. liges Pistil. Die Kapsel wie bei der vorigen, Die Saamen in fleischiger Hülle (Aubert du Pe-. tit- Thouars iles d’Afr. tab. 19.) Wir müssen dem trefflichen Beobachter Glauben beimessen, der diese Gattung zu den Violaceen zählt, . wiewohl wir gröfsere Verwandtschaft mit den Sa. Pindeen erkennen, II. Anfrage Viber Weissia splachnoides Thunb, Ein Moos, dessen Sippe von Thunberg be- . timmt und von. Schwägrichen bestätigt wor- 56 den ist, kann wohl in dieser Bestimmung keinen Widerspruch mehr unterworfen seyn. Wenn daher in nachstehender Untersuchung, Zweifel auf- gestellt werden, die vielleicht einige VYahrschein- lichkeit für sich haben, so mag solches vielmehr eine Bestättigung des Satzes, dafs bei der gründlichen Beurtheilung eines Natur- körpers alles auf Autopsie ankomme, als eine wirkliche Widerlegung seyn. So sehr die Sippen Splachnum und Weissia im äus- sern Ansehen von einander abweichen, was bei Moosen allerdings erheblich ist, so sind sie sich doch in den Merkmalen nicht so ganz unähn- ich, stehenim Hedwigschen Systeme gar nicht weit von einander, und folgen in der Willde- nowschen Anordnung (Schraders Journal 1799. 2. 1.) unmitielbar nach einander. Ihre Verschie- denheiten beruhen dort blofs auf peristomium oc- to. dentatum und scdecim dentatum, und da bei dem 8zähnigen: dentes geminati, ‘sind, so kom- men sie sich dadurch noch näher. Die Calyptra mitraeformis ist bei beiden gleich, und wiacht ei- gentlich auch keinen. wesentlichen Unterschied, obwohl einige Botaniker darauf Rücksicht genom- ‚men, und deswegen die Catharinea von Po- lytrichum getrennt haben. Mehr kommt die Apophysis in Betracht, nach welcher sogar Röh- ling die Polytricha in 2 Sippen getrennt hat. Diese Apophysis ist gleichwohl bei keinom Moose ' 51 so sehr ausgezeichnet, als bei Splachnum, und ei- nigermafsen in ihrer Art der Sippe eigenthüm- lich. Dadurch, dafs die Weissia splachnoides wirklich mit einer Apophysis versehen ist, komms sie ann freilich dem Splachno noch.näher, und es wäre weiter nichts, als die Beschaffenheit des Peristoms, (freilich gerade die Hauptsache,) um beide zu vereinigen. Nun aber lehrt die Erfah- rung, dafs die Peristome bei einigen Moosen, wie die Staubgefäfse bei den Phaenogamen, ano- malieren , z. B. Orthotrichum anomalum, und dafs andere im Alter gespaltet werden, z. D. O. affıine. Aber noch mehr! Weber undMohr behaupten von Splachnum: „hujus dentes non tam per paria approximati, sed principio adgluti- nati observantur. Posthac, in primis si dentes veflectuntur, nexus inter geminos tollitur et tum primum ı6 distinetos reperis. ,“ Spl. magellanicum hat schon an und für sich ı6 Zähne, wenn gleich geminati, - Könnte nun die mit einer Apophysis verse- hene Weissia splachnoides nicht ein auf sol. che Weise mit ı6. einfachen Zähnen verselienes Splachnum seyn? Die AngabeSchwägrichen's: „habitus ,‚ foliorum structura , ei apophysis Splach- ni, sed peristomii dentes sedecim nullo modo geminati erecti a Splachnis arcent‘ und die Muth- mafsung desselben, dafs Weissia splachnoides ielleicht bei. den englischen Botanikern .als Sp. 58 longicollum oder Yingulatum Dicks vorkomme, gicht der Sache noch mehr Wahrscheinlichkeit. Es ist sonderbar, dafs, wenn man einmal die Controverse ergriffen hat, man so gerne noch weiter geht. Bisher handelte es sich blos mit der Vermuthung, Weissia splachnvides sey ein, Splachnum; jezi kommt man in Versuchung, zu. glauben, es könne Spl, fröblichianun seyn! Da- zu gehört nun freilich ein starker Glaube; aber Wahrscheinlichkeit ist vorhanden, Die Diagno- sen von beiden. Pilanzen sind sich so sehr unähn- lich nicht, und wenn men alles genau vergleicht, so finden sich schr viele übereinstimmnnde Ei- genthümlichkeiten, und nur die Figur der Kap- seln sind sich unähnlich. Aber wären denn diese: gar keiner Veränderung unterworfen? Einsender dieses besizt Exemplare von Splachnum serra- tum, bei welchen die Kapseln am obern Theile völlig wie bei angustatum verengert sind, so wie sich Spl. gracile von $. sphaerieum nur durch die gröfsere WVölbung der Apophysis zu unter- scheiden scheint. Die Note in Weber und Mohr's Taschenbuche p. 105. bei Sp’. fröhli- chiapnum, „claudat agmen species a Caeterarum | habitun quodammode recedens , folüs quoque quam maxime insignis, ut vix alia ei similis esse videatur nisi Spl, lingulatum Dichst verdient hier auch berücksichtigt zu werden. Denn wenn. leztere Pflanze von Schwägrichen bei Weis. 59 sia splachnoides, und von Weber ımd Mohr bei Spl. fröhlichianum angezogen wird, so scheint der Satz, beide sind eins, nicht gauz unlogisch zu seyn. Noeh ist zu bemerken, dafs Thunberg die Weissia in Lappland fand, wo der fleilsise Schwartz nur Splachnum fröhlichianum samx melte; ein Umstand, der bei einem entscheiden- den Urtheile nicht gauz zu übergehen ist, @ Wir sehen uns genöthigt, unsere Herren Mitarbeiter. und Leser vorkiufig auf einen Um- stand aufmerksam zu machen, welcher nicht ohne Bedeutung ist: nämlich die Vebersetzung der Wörter Genus undSpecies, in unserer Mutter. sprache. Hätte man ein für allemal den Grund- satz, dals Namen und Wörter in der Naturge- schichte nur benennend, und nicht bedeutend, er- klärend oder unterscheidend seyn sollen, als wel- ches den Diagnosen vorbehalten ist, nicht aus den Augen verloren, so wäre jede Wahl gleich- giltig gewesen. Man hat lange Zeit in der Mi- neralogie von Geschlechtern gesprochen und sich verstanden, ohne durch die Bedeutung des Worts ine geführt zu werden. ' Auch in der Pilanzen- kunde, wie in der Zoologie, war diefs Wort als Veberseizung von Genera anfgenommen, Da aber in letzteren heiden Wissenschaften das Wort Ge- schlecht etwas ganz anders bedeutet, sich aufmänn- liches oder 'weibliches, bezieht, und als Ueber. 60 setzung von Sexus gebraucht werden mufs; so ist es unter der ersten Bedeutung mit Recht aus allen Natur- Wissenschaften, da Franz. :Joseph. Schelver, "ordentlichen Professors der ‚Botanik- und ‚Medizin zu ‚Hei. ..delbergs. Kritik .dor- ‚Lehre: von-den ‚, &eschlechtern.der Pflanzen. Hei- delberg. ah d, 00 0)° Dessen Erste 'Fortse tzung'”seiner "Kritik der Lehre vom den Geschlech- "tern der: Pflanz en: Caristuhe und Heidelber 8: in Goiimission beiBraun: iBik.- 8. Be ae a Ü (Wir verweilen zuerst in Rezensionsform trocken bei Nro. ı, "und lassen die Fortsetzung nachfolgen.) Osne 2 Zweifel ist diese scharfsinnige Hosih al. ler, bisher als Beweise des Pflanzengeschlechts aufgestellten Krfahrungssätze, während wir die- ® 86 Br ses schreiben, schon in den Händen eines Jeden, der für diesen Gegenstand Interesse haben kann. Es darf uns also auch nicht einfallen, die einzel- nen Beurtheilungen der verschiedenen Erfahrun- gen über das Pflanzengeschlecht hier Schritt vor Schritt mit dem scharfsinnigen Verf. zu verfol- gen, und lobend oder einschränkend jedem ein Urtheil anzuhängen, was schon der gedrängten Kürze wegen, in welcher diese lehrreiche Schrift den ganzen Umfang alles hieher Gehörigen zu be- fassen strebt, mit dem Plane,unserer Blätter un- verträglich seyn würde.‘ Vielmehr möge eine kurze Erwägung der Grundidee, durch welche die, gegen die’ verschiedenen 'Beweise für das Geschlecht der Pflanzen ‚hier. beigebrachten Ein- ‚würfe., erst-ihre eigentliche Bedeutung und einen mehr als negativen WVerth „erhalten müssen, das hohe .Inteyesse. bewähren, :welches:.dem ‚Rec. die neuen. Ansichten .des Verf. eingeflöfst haben. Die Erfahrung giebt uns: über das: Pflanzen- geschlecht, als solches keine vollgiltigen Beweise. Die Folgerungen, die man- aus einzelnen Beobach- tungen: zog, giengen, von einer vorurthöilsvollen Erwartung und yon unrichtiger Anwendung des Geschlechtsverhältnisses des Tbierreiches irrege-. leitet, über das in der Erfahrung Enthaltene hin- aus. So beweisen Verstümmelungen von Zwitter- | hlüthen, "Wegnahme der männlichen Blüthen bei . einhäufgen Pflanzen, wenn Unfruchtbarkeit dar- 87 auf erfolgt, nur störenden. Einfluß der Yer- stümmelung, und diesen, so wie den bedeutenden Beobachtungen an’ zweihäusigen Pflanzen, stehen Spalanzani's nicht.genug gewürdigte Versuche entgegen. — Auch die Palmen zu Berlin und Pe- ‚tersburg, 'Gleditschen’s Mastix und Terpentin- baum, 'Willdenow’s Versuche mit Abroma 'augustum, beweisen nur den wirklichen Einflufs des Pollens auf Fruchtbarkeit oder Unfruchtbar- keit der sogenannten weiblichen Pflanzen, nicht aber die von der Natur prädestinirte Notliwendig- keit desselben zur Fortpflanzung überhaupt, oder noch bestimmter, dessen männliche Geschlechts- function. - Vesling’s Beobachtungen über die Palmen in Aegypten deuten auf’ ähnliche Wirkun- gen allgemeiner klimatischer Verhältnisse, ohne Einflufs des Pollens, hin. In der Befruchtung durch Wind und Insecten ist‘ vieles unerwiesen, vieles wnrichtig angewandt. . Die Caprification mag eben so gut durch die den Wachsthumstrieb hemmende Verlezung, als durch das Einbringen des Pollens wirken. Die Bastarderzeugung durch künstliche Befruchtung ist gleich ‚dem Einimpfen des edleren, (gebildeteren, also Form, Begrän« zung des Triebs Setzenden,) auf das Unedlere, (in ungehemmter Evolution begriffene) und um- gekehrt, und findet ihre Analogie noch diesseits des Geschlechts. — Die Phänomene scheinbaren Reizbarkeit endlich, die auf ein wechselseitiges ’ r* Suchen beider Geschlechtsorgane in’ Zwitterblü- then deuten, beruhen auf dem Ausstrecken des «or seiner höchsten Entwicklung noch erschlaff- ten, oder durch Zusammenhang mit untergeord- neten Gebilden aufgehaltenen Blüthentheils. — -Das Finden der Geschlechtstheile 'ist zufällig, mechanisch; — aber das Phänomen der Expan- sion selbst ist Ausdruck der Evolutionsstufe und der Ausbildung des Gegensatzes in der Blü- :the, dessen höchstes Resultat Zerstreuung des gebundenen nach Aussen, (Pollen) und nacı' -Innen (Rückkehr zu gesonderten Keimen, Saa- menbildung) ist. — So läuft eine negative Schlufsreibe den em- ‚pirischen Gründen für das Geschlecht der Pflan- ‚zen zur Seite. In Spalanzani’s Versuchen be- gegnet ihr die Erfahrung. Aber unter den Be- obachtungen für'das Geschlecht der Pflanzen sind mehrere von uns genannte, (wir möchten sagen; alle von zweihäusigen Pflanzen hergeleiteten) für ‚Sich hetrachtet, eben so bestimmt, und ihr Factuni ‚determinirend, als die 'Spalanzanischen, und gerade gegen diese sind des Verfassers Gründe aur negativ, in Beziehung auf eine andere Mög- lichkeit, entscheidend, die Lehre von der Ba- starderzeugung ist, nach Kölreuter's Versu- clien, nur anders gedeutet. Daher kommt alles ‘auf. den Grund der Deutung an. Das Factum selbst ist anerkannt — aber auch mit dem Pollen 89 derselben Art kann eine solche künstliche Ein- u wirkung erfolgen: wie die Erfahrungen der Bin. misten heweisen. Angenommen, die Art der Ein- " wirkung sey gleich dem Einpfropfen eines frem- den Reises auf einen andern Stamm: so würde, da hier Reis zu Saamen sich gleich verhält, auch, dort, wenn Einwirkung möglich seyn solle, da nur das Ebenbürtige sich verbinden kann, Pollen und weibliche Genitalien als identisch, und nur. nach den Graden der Form verschieden gedacht werden müssen, Es kommt alsa nur darauf an,. wie uns diese Art der Differenz auf dieser Ent=: wicklungsstufe des Pflanzenlebens erscheinen soll. Nach Hrn. Sch. ist Pollen == dem mehr Veredel- ten, Geformten, also beschränkenden ; Pisil =. dem Rohen, nach fortgehender Evolution Stre=. benden. Wirkt nun das Beschränkende nur über-. haupt als beschränkend auf den Vegetationstrieb: so ‘ist daraus. nichts weiter, als ein Stillstehen, oder, wenn die Vegetation, nach dem Verf., in sich selbst alle Momente der Evolution trägt, die sich, auf der gegebenen Stufe, wenn nur die Be- schränkung des T'riebes nach Aussen gegeben ist, nach. Innen selbst kräftig entfaltet, — die Frucht- barkeit des an ‚sich Unfruchtbaren, nicht aber die Form des, erst auf einer höhern Stufe der Me- tamorphose evolvirten Saamens, abgeleitet. Wirkt. aber das Beschränkende im Pollen im Gegensatz mit der Narbe spezifisch, d. h. als ergänzendes. 90 Moment des auf derselben Stufe sich trennenden Homogenen: so ist das Analogon der Zeugung ge- geben: . Dafs aber ‚Pflanzenzeugung von Thier- zeugung wesentlich verschieden, und eine unbe- dingte Uebertragung des Begriffs der leiztern auf jene unphilosophisch sey, darüber mufs jeder mit dem Hrn. Verf. übereinstimmen. Rölreuter hat also erwiesen: dals derPollen qualitativauf die Entwicklungsfähigkeit des Keims im Saamen einwirken könne Ob die Art dieser Einwirkung richtiger nach ‘dev. Idee des Pfropfens zu denken sey, ‘wollen wir hier noch unentschieden Jassen. Nur dieses gehört hbieher: der Pollen, als Ausdruck des höchsten Zerfallens und Freiwerdens der in der Pflanze gebundenen Besonderheit, mufs sich, nach dieser Annalime, auch von derselben: Pflanze genom- men, steis zu dem Pistill wie das Höhere, Edle- re’ zu dem Niederern und Roheren verhalten. Er hat also in dieser Hinsicht hleibende Qualität. . "Das Pfropfreis kann sowohl die.eine, als die an- dere Qualität ausdrücken. "Nennen wir nun die- jenige Individualität eines Fruchtbaums, welche mehr zur Blüthe und Truchtbildung hinneigt, in Vergleichung gegen. die unfruchtbarere, edel, ohne gerade darnach zu fragen; wie die Frucht “uns schmeckt: so ist es zwar einerseits richtig, dals das edlere Reis, dem ımedleren eingeimpft, seine eigene Qualität behauptet, ‚nicht aber, dafs 01 im umgekehrten Falle der edlere Stamm dem ein-' gepfropften Wildling nur wenig von seiner bes- ‚sern Natur mittheile. Wir dürfen nur auf die ' Methode jetziger Pomologen, ‚aus Saamen neue Obstsorten zu gewinnen, hinweisen, wo, um des Gehalts der Individuen gewils zu seyn, Reiser des Wildlings auf Johannisäpfel- oder Quitten- Stämme gepfropft, und dadurch sehr bald trag. bar gemacht werden, Nun sind aber Johannis- äpfel und Quitten in Hinsicht der Fruchtbar- keit edler, als jedes Reis eines Wildlings, und oft tragen sich Bäume, auf solche Stämme ge- pfropft, nach dem ‚Ausdruck der. Obstpflanzer, wodt, d. h. die Tendenz zur Frachtbildung ver. schlingt alle Vegetationskraft und ‚hält den Stamm in krüppelhafter Stranchform, — Recht üppige Wildlinge ziehen dagegen nicht selten das frucht- barste Reis mit in ihre lebhafte Vegetation, wäh- vend in beiden Fällen die Qualität beide Stäm- me .an sich, von der Fruchtbarkeit abgesehen, kaum, und Zwar ‘eher i ‚in. Hinsicht des Pfropfrei- ses, als des ‚Stammes, ‚geändert wird. $o weit scheint die Erfahrung das wieder zu beschränken, was der Verf, von dieser Seite gegen ihre ange- nommenen Aussprüche über das Geschlecht der Pflanzen vortägt, Fü ür oder gegen Spalanzas ni's Beobachtungen. müssen genaue Wiederbolun. gen derselben Versuche und mehrseitige neue, entscheiden, und Rec, wird Gelegenheit finden, % 02 seine Beobachtungen i über diesen. „Gegenstand an einer passenden Stelle vorzutragen. Eben so we- nig kann hier über die Befruchtung der diklini- schen Pflanzen durch Wind und: Inseeten aus führlicher und genügend geredet werden. Das Verhältnifs dieser Medien aber "zu dem Ge schlecht der Pflanzen scheint uns bisher nur auf” einer zu tiefen Stufe, nemlich rein mechanisch, aufgegriffen zu seyn, da doch für gewisse in hö- heren Verhältnissen des Pflanzenreichs und der Insekienordnung gegründete Einflüsse dersel- ben auf einander selbst Beobachtungen , die nur noch weiterer Vervollständigung bedürfen, spre- chen, und die nothwendige Vertilgung der Gat- tungen mittelst: der Bastarderzeugung durch beide Medien kann schon ‚darum nicht zur Widerle- gung genügen, weil’ das "Verhältnifs des Pollens. zum Pistill als ein spezifischer Gegensatz erscheint, - Wir sind, sonach zur Wi rdigung der Gründe gegen die bisherige Ansicht der Blüthe , auf den zweiten ‚Theil dieser Schrift verwiesen, , in wel- chem die Idee des. Ges schlechis: an sich‘, , und in Bezug auf die Natur ‚der "Vegetation ins Be- sondere, der männlichen und’ weiblichen Funk- tion der Staubfäden und Staubwege in der Bli- the, als organisch Yorbereiteter und nothwendig er Bedingung der Fortpflanzimg An Pflanzenreiche entgegenge stellt wird, 03 „Es ist unmöglich, dafs irgend ein „Geschöpf Hermaphrodit sey. Wo ein „Leben aus eigenem innerem Reiz besteht, da „schlägt der innwohnende Gegensatz von Mann „und Weib, der ndlichkeit des besondern Da- „seyns gemäs, "nothwendig in das Ein oder das „Andere um. Nur die Natur ist Hermaphrodit.*— Gegen diese Grundansicht des Geschlechts, wie’ sie der Herr Vf, p. 66, aufstellt, möchten wir umgekehrt den Satz behaupten: „Alles, was or- ganisch wird, ist Hermaphrodit und nur das Her maphroditische wird‘ und zwar. denken wir hierbei nicht an jene blos gleichnifsweise und allegorische ‘Ansicht des Gegensatzes, die der Verfasser mit Recht bei solchen Untersuchungen nicht beachten zu dürfen meint, sondern, wie‘ alles in der Natur nur in so ferne gesetzt wird, als es eine wahre objective Gestalt erringt, "und. in ihr sich äussext, so mag, auch ' das Werden des Organischen selbst nur in. der Erscheinung des Hermaphroditen reeil, oder natürlich seyn. Die Pflanze. aber scheint uns eben der werden- de, wie das Thier der sey ende Organismus, ind sie drückt diese ihre Natur vorzüglich bedeu- tungsvoll dadurch aus, dafs sie ewig nur das Ge- schlecht prödueirt, ohne es festhalten zu kön- nen, weil der Hermaphrodit im Augenblick des Entstehen noıhwendig zeugt, und 'so ‚den Ver 94 getationsprozefs wieder auf seine erste Wurzel zurückführt. Die Annahme des Geschlechts in der Pflanze steht also keinesweges mit dem Begriff des Ge- schlechts an sich im. Widerspruche , denn das Beharren in der geschlechtlichen Individualität gehört zwar zum Character des Thiers, hebt aber darum die gleiche Bedeutung der sexnalen Action im Pflanzenleben nicht auf. Damit, steht; die: tiefgreiffende Characteristik der Pflanze, äls des aus der Verschlossenheit und. Abhängigkeit unter fremder Gewalt zur Be- freiung und Selbstständigkeit emporstrebenden,, oder hervorwachsenden Lebens, (p. 20.) in schöner Uebereinstimmung; nur können wir den Folgerungen nicht -ganz beitreten, die aus dem Mangel des gleichzeitigen Ineinanderwirkens aller Theilorgane gegen. die Zweckmässigkeit ihrer Funktion im Ganzen‘ hergeleitet werden, j In der Pflanze schwebt der organische Ge- gensatz zwischen den sich widerstrebenden Ele- menten der Erde, die sie an sich fesselt, und. den höheren Einflüfsen, die, indem sie die Macht der Erde beschränken, das Gesetz der Evolu- tion nach dem Character eben dieses Gegensatzes determiniven. Das Streben nach Befreiung aber ist, da es mit dem nach der vollkommensten Or- ganisation nothwendig eins seyn mufs, als Ten- denz nachthätiger Zusammenfassung des ! 95 aus. der gebundenen Einheit bis zur Individualität entfalteten Besonderen zu: denken. YVas dargestellt wird, hat nothwen- dig auch Funetion. Aber die Function des Be- sonderen im wechselnden Organismus ist , für sich betrachtet, Grundlegung des nachkommen- den Besonderen; doch nicht absolut, sondern nur unter ‘der Idee des Organismus, da ja ohne. die- ses selbst die Beziehung auf eine neue Produe- tion wegfallen, und Alles, ‚entweder. evstarren , oder zu der uranfänglichen Entwicklung zurück. kehren müfste, wie dieses auch wirklich bei vie- len Gewächsen niederer Stufen der Fall ist. So wie 'also..die Pflanze während ihrer Evolution ihre Organe nach Räumen und Perioden ver- nehmlich sondert, und auf jeder Stufe die Spu- ven ihres Fortschreitens in eigenthümlichen Ge- bilden zurückläfst: se nimmt sie doch ‘zu jeder folgenden alle vorhergehenden auch wieder mit sich "hinan, und sammelt, indem sie \Yurzel, Stengel „ Blätter gleichsam ‘der Sonne entgegen- . hebt, ‚zuletzt in der Blüthe den Reflex ihres eig- nen Wesens zu einer flüchtigen Einheit, In der Blüthe sind also, wie uns scheint, alle von Hrn. ‘Sch. für die Zeugung geforderten Bedingungen vorhanden, und wenn dieses ist, so müssen wir auch die Idee der Zeugung bei Beurtheilung der Blüthenfunctiow zulassen, nur,. wie sich ergiebt, - dem Character der Pilanzennatur üherhaupt ge- 06 mäfs, d, h. in der Geschlechtsaction der Pflanze wird das potenti gesetzt ‘was in der Begattung des Thiers acti hervorgebracht wird; die Pflanze erzeugt in der Blüthe nur den entwicklungsfähi- gen Keim, oder den Gegensatz zwischen Wür- zelchen und Federchen ha Saninen, mufs aber, wie die weibliche Schildlaus, ihr eigenes höhe- res Daseyn, das sie bis zu dieser Entwicklung - errungen, aufgeben, und afs Blüihenpflanze sterben, um die erzeugten Keime in dem Schoose ihrer universellen Mutter das Leben finden zu lassen. Diesem Kinporbilden der Pflanzenorgane und deren auf jeder Siufe erwachendem Gegen. satz mit der früheren, besonders mit der nächst vorhergeheuden , entsprechen deutliche Phänor mene im Verlauf des Wachsthums. Zur Zeit der Blüthenbildung werfen die meisten einjährigen Fllanzen ihre Wurzelblätter ab, und mit: dem Fortgehen der Blüthenperivde wird allmälig. der untere Stengel: kahl, Die meisten immergrünen Gewächse warıner Climaten , unsere Nadelhölzer, Wachholder eie, ıhun dasselbe in Hinsicht der unteren Blätter jedes Zweigs, und bei manchen, #. B. den Pelargenien, wo das Fortrücken des neuen Tricbes im Uerbste besonders rasch er- folgt, zieht sich die Blattform fast im stetiger De- erescenz zurück. Was hier in gleichem Fort- gange geschieht, das drücken unsere nordischen Taubhölzer in längeren Perioden aus. Während 07 die Blätter fallen, werden die Blüthenknospen unterscheidbar, und bei den meisten beginnt der ‚neue Trieb-im Frühlinge mit dem Hervorbrechen der Blütben. : | :80 viel erlaubt sich Rec. über die Prinzi. pien der Beurtheilung derjenigen Phänomene, die man bisher als Ausdruck der Geschlechtsfunction hei den Pflanzen betrachten zu müssen, glaubte, auf, Veranlassung. dieser mit durchdringendem ‚Scharfsinn . bearbeiteten Kritik der herrschenden Lehre. hievon, . nach: seiner Ansicht, aufzustellen, Weit entfernt, ein absprechendes Urtheil dadurch begründen zu wollen, trägt er seine Meinung nur als Ansicht vor,- die, wie sie sich aus eig- ‚ner Betrachtung in ihm entwickelt hat, so auch ‘den vorhandenen Darstellungen der Lehre von dem Pflanzenleben dankbar huldigt, und ihren Widerspruch hier uur als ei Phantasiebild zwi- schen sich und die ihr noch verborgene Wahr. heit stellt, das, “von dem hellerem Lichte leicht verscheucht, willig in dem Bessern untergehen wird. — Möge Herr Prof. Schelver seine be. reits angekündigte, ausführliche Geschichte des Pflanzenreichs recht bald an’s Licht treten lassen! Wie Vieles der Pflanzenkunde, wie sie jetzt ist, noch zur Vollendung feblt, ist Allen. wohl, be- - kannt, Wie vielen Gewinn sie sich aber von den Bemühungen eines Schelvers versprechen dürfe, davon kann niemand tieler, als der Rec, 98 2 überzeugt seyn, ‘der in Erwartung der manch- faltigsten Belehrung diesem Werk entgegensieht. Ganz überflüssig würde es seyn, wenn wir über die Art, wie Befruchtung, als Zweck der Blüthenentwicklung, neben der durch Spalan- zani fast zur Thatsache erhobenen Möglichkeit fruchtbarer weiblicher Blüthentheile ohne dis- erete, männliche Organe, in gesezlicher Kraft bleiben können, unsere Ansichten ausführen woll- ten, Es wäre nur Deutung ‘gögen Deutung, die doch nicht näher zum Ziele führt. . Manches aber kann auch‘ hierüber der Versuch lehren; und Rec. möchte Alle, die Muse und Fähigkeit dazu ha- ben, auffordern, wie er für seinen Theil es sich zur Angelegenheit macht, so auch von ihrer "Seite dieser wichtigen Untersuchung die'gröfste Tiefe und den möglichsten (Unfang: zu ver- schaffen. IL. Botanische Notizen Vorläuffige Betrachtungen und Andeutungen zu einer neuen Art von Senecio; zur weitern Aufklärung vorzüglich den. österreichischen : Bo- tanikern empfohlen : Schon seit einigen Jahren beaxbeitete- ich int Gesellschaft und durch Beihilfe des Hın. Grafen von Sternberg verschiedene Arten von $e- necio, besonders $. Doria, sarraeenicus, nemo- 99 rensis, ovatus, Fuchsti u. 'a. m. bei welchen "wir bemeirkten, dafs Jacgquin einigeLinneische Arten verwechselt, und andere Botaniker dadurch zu Aufstellung neuer Arten bewogen. hatte, Um so viel, als möglich, eine vollendete Abhandlung darstellen zu können, zogen‘ wir auch die Mei- nungen anderer "Botaniker zu Ratlie, und wech- selten gegenseitig die in lite befindlichen Pflan- ken gegen einander aus. Ueber uisem Sonecio nemorenusis liefs sich Herr Dr. Panzer auf fol- gende Weise aus: „Ihr Sehecio nemorensis ist von dem ‘Saquinisch eüs welchen ich selbst bei Wien gesammelt habe, “dadurch verschieden, dafs er keinen "Geruch hat, "indem solcher bei den Wienerischen Pflanzen so Stark ist, dafs er sich noch gegenwärtig an den schon vor 26 Jah- ren getroclneten Exemplaren sehr deutlich wahr- nehmen läfst.“ Herr Prof. Gmelin hat in sei- ner: Flora badensis aus eigener Erfahrung das. selbe versichert. Um hierüber noch mehr zur Gewifsheit zu kommen, bat ich einen meiner che. maligen Schüler in Wien, Hın, Mayer, mir Exen- plare von Senecio nemorensis aus der Wiener Gegend zu verschaffen, welcher auch sogleich willfahrte. Diese Exemplare liegen nun schen Jahr und Tag in meiner Sammlung, gleichwohl ist ihr sehr angenehmer Geruch. noch, so stark, dals das ganze Zimmer darnach riecht, wenn ich sie nur auf einige Augenhlicke hervorgesucht habe. 100 Im Uebrigen stimmen. sie ganz mit den in unsern Waldregionen vorkommenden Pflanzen, die Hr. Bitter. v. Schrank in der baier. Flora als Se. necio, ‚sarracenicus aufführt, nach andern aber, und selbst nach der Jacyuinischen Abbildung Senecio nemorensis Linn. seyn soll, überein. Es käme also nur darauf an, diesen Senecio odo- ratus noch mehr zu erläutern, und die durch die Verpflanzung sich ergebenden Resultate bekannt zu machen. u .: „ Diese Bemerkungen waren. bereits niederge- schrieben, als ich ein zweites Packet mit 6 bis $ Exemplaren derselben Pflanze aus der Wiener Gegend erhielt, und, man denke, diese neuen Exemplare hatten ‚nicht den geringsten Geruch. Ich ‚verglich nun beide, fand aber bis jetzt gar keine wesentliche Verschiedenheit, . ausser im Al- ter, und wenn ich recht sehe, in den Blattzähnen. Ich habe sogleich eine weitere Erkundigung eingezogen, und werde die. fernern Resultate , mittheilen. u Dr. Hoppe. | It. Ehrenbezeigung Der königl. baier, Minister am kaiserl. russ. Hofe, Hr. Graf von Bray, Präsident der königl. baier, botan, Gesellschaft zu Regensburg, hat den kais, russ, St. Annenorden ır Klasse erhalten. Flora oder Botanische Zeitung. Nto, 7. Regensburg, am 10. Mätz 1818. OR 090000 1. Correspondenz. 1. Au meiner italiänischen Reise, welche ich im Herbste 1808 gemacht hatte, fand Hr. Prof. Tie- demann, mein Reisegefährte, bei San Michele zwischen Bozen und Trident, die schöne Salri- nia natans, und machte mich, als ich nachkam, (denn ich war etwas zurück geblieben), aufmerk- sam darauf. Ich fischte eine grofse Menge her= aus, und schickte sie von Trident mit dem Post . wagen nach Landshut, in einem Glase, das mit Wasser gefüllt war, und mit der Weisung an den Gärtner, das Glas bei der Uebernahme zu zerschlagen,. und die Pflanzen bis zu meiner Wiederkunft im Wasser zu bewahren. Auf mei. ner Rückreise fischte ich abermals eine ansehn- liche Parthie auf, und überbrachte sie im Wagen selbst nach Landshut; ich hatte sie in ein klei- nes hölzemnes Fälschen mit Wasser gethan. Al- lein beiderlei Pflanzen wurden durch das Schüt- G / S 102 teln auf der Reise in die kleinsten Stücke zer- vissen. Doch hatie der Gärtner die so übel zu- gerichteten Pflanzen genau nach meiner Vor- schrift behandelt; nur das Zerschlagen des Gla- ‘ses war nicht mehr nothwendig, indem die Llei- nen Trümmsrchen leicht ausgegoßsen werden konnten. Ich liefs nun beiderlei Pflanzen, wie sie s0 in Kleine Stücke zerrifsen waren, sorgfälig im Wasser behandeln, und vor dem Minflufse des Lichts, welcher die Priestleyische grüne Materie erzeugt, schüzen, nahm aber selbst einen Klei- nen Theil davon auf, mein Studierzinmer, wo ich ihn mit vielem, Wasser in einer. weilsporxch- danenen Schale aufgols. Da sah ich nun ful- gende Erscheinungen. _ Von den verschiedenen braunen Beuteln, welche im Herbst auf der Unterseite der Pilanze vorkommen, enthalten die meisten eine Anzahl haarfeiner Fäden, welche an ihrem Grunde in einem ziemlich langen gemeinschaftlichen Stiel zusammen gewachsen sind. An den Spitzen. die- ser Beutel sitzen Körperchen, welcike Staubbeu- tcln ähnlich sehen. Einer, zween, höchstens Arey unter den. dortigen Beuteln enthält ganz ähnliche Fäderhüschel; aber die Anzahl der Fü den is% vicl kleiner, und die den Siauhbentelu ähnlichen Körperchen sind merklich größser. Bis her habe ich nichts neues gesagt; Micheli und 103 Guettard sahen diefs alles Iange vor mir. Aber was nun folgt, verdient Aufmerksamkeit, und mir war es nicht möglich, meine ersten Beobachtun- gen zu bestättigen.. Die Pflanze ist einjührig; sie stirbt im Spät« hexbste ab, geht dann beim Thauweiter des Frühlings in Fäulnifs über, die braunen Säcke ihrer Unterseite ebenfalls, und endlich auch. die entblöfsten Stiele und Stielchen, welche die Staub. beuteln ähnlichen Körperchen tragen, aber. nicht: diese Körperchen; diese kommen auf die. Ober- fläche des Wassers empor, schwimmen da unter-. einander, und etwa vierzehn Tage später kömmt aus denen von der gröfsern Art ein Keim her. vor, weleher aus einem einzigen, gestielten, huf- eisenförmigen Kotyledon besteht, welchem bald die Pflanze nachfolgt, die anfänglich nur aus zwei Gegenblättern besteht, aber nach und nach immer zuntmmt, sowohl au Gröfse, als an der Anzahl dieser Blättchen. Die Pflanze ist also so gut, als.die Feige eine Phanerogame, gehört nach dem strengen linnäischen Systeme in die Classe Monoceia, und in ihre Abiheilung Monadel- phia; die zahlreichen Büschel auf einem ge- meiuschattliehen Stiele, mit ihren keinen Staub- beuteln ähnlichen Rörpern sind also wirklich die Staubgefüfse; die sparsamen Büschel mit den größseru Körperchen, sind die Saamen; diese wachsen vollständig aus, bedürfen aber doch dex . G* 104 Befruchtung, wenn sie keimen sollen; zu diesem Zwecke lösen sich beiderlei Körperchen mittels der Fäulnifs von der Mutterpflanze ab; die Saa- men werden schwimmend und äusgewachsen von, den ebenfalls schwimmenden Antheren befruch- tet. Das ist noch etwas seltsamer, als das, was man von Vallisneria weis. Aber die Sache bedarf noch weiterer Bestättigung, wozu ich ‚keine Hoffnung habe; ich konnte meine Beobach- tungen in Landshut nicht fortsetzen, indem ich nach München verseizt ward, hatte in den er- sten Jahren zu München noch keinen’ Garten, und nun ist die Pflanze auch zu Landshut dahin. Herr Dr. Spix hatte von Gibraltar verschie- dene thierische Körper in Weingeist geschickt; um das Schütteln zu verbüten, hatte er sie in Heu oder Gras gepackt, und den Weingeist dar- über geschütiet, Ich fand unter diesem Heue einige reife Hülsen von Lotus corniculatus, ganz von Weingeist durchdrungen. Ich wollte versuchen, ob der Weingeist die Keimkraft ge- tödtet habe, und liefs die Saamen säen. Sie ga- ben ‚gesunde Pilänzen. , y. Schrank. 2, Ich bin nicht mit dem Salzburger Corre- spondenten in Nro. 2. der Flora einverstanden; defs man keine botanischen Artikel aus gelchrten Zeitungen aufnehmen solle. Critische Bemen- 7 105 kungen der Recensenten wird jeder Botanist "hier mit Dank aufbewahret sehen: wer kan’ in jedem Falle, wo cr Gelegenheit hat, die Pflan- zen quaestionis zu vergleichen, die einzelnen Nummern der allg. Lit. Zeit. z. B. immer so- gleich zur Hand’haben, um: die dortigen Kriti- ken gegen die Natur zu halten? Selbst an Or- ten, wo sie wohl gehalten werden, geht es nicht allzeit an; und wie viele Botanisten leben von dergleichen Hilfsmitteln gänzlich beraubt auf dem Lande. Die, umgeben von dergleichen Hilfsmit.- teln, ‘das Bedürfnifs derjenigen nicht fühlen, welche isolirt wohnen und dennoch auch die Wis. senschaften pflegen wollen, müssen billiger seyn, und nicht mit jedem Blatte schmollen, das wohl ihnen, aber nicht auch anderen entbehrlich ist. Zudem wird ja die Flora mit einem genauen Re- gister- versehen, woraus man zu jeder Zeit er- sehen kann, über welche Pflanzen man Auf- schlüsse darin findet — das ist nicht der Fall bei den Literaturzeitungen! und man ist nicht immer beweilt, sich aus einer solchen Recen- sion die critischen Bemerkungen über einzelne Pflanzen auszuziehen. Dafs nun auch Kitaibel heimgegangen ists können die Zurückbleibenden nicht anderst als herzlich beklagen. Vielleicht ist Thnen folgende literarische No. tiz nicht unangenehm, die ich vor einigen Ta- 106 gen in den Memoires de la’vie de Jacg. Aug. deThou. (Amsterd. 1713, 8.) fand, wo man freilich nichts botanisches suchen möchte. Sie steht $. 120. Dex berühmte Geschichtschrei- ber gieng auf einer Reise durch Lyon. Hier be: suchte er sehr fleilsig. die Buchläden von Tour- es und Rouille: er fand hier Dalechamps; der den Plinius bearbeitete, „et qui corrigeoit „la Botanique, que Rouille imprimoit, Il est „de Vinteret des -göns:de lettires de sxvoir ce que „Dalechamp s' dit: lä-dessus ä de Thon — quil „yavoit prös.de trente ans qu'on travailleit A cet „ouvrage, qu'on l’asoit retouche plusieurs fois „et que la plus grande partie en &toit. imprimee, „uand ilymit la derniere main: ce qui &toit cause „quayant ete imprime, revu ei corrigs tant de „fois, il s’entrouvoit des exemplaires fautifs, d’au- „tres plus correcis ; ‚mais que les derniöres editions „etoient toujours les meilleures.‘* Ich habe jetzt keine Musse, um nachzusehen, ob von diesen Notizen - schon irgendwo ' Gebrauch gemacht worden, . ., 3 Bei Gelegenheit der Bekanntwerdung : zweier neuen Pflanzenarten, die nach ihren Ent- deckern benannt wurden, nemlich der I Iunger- mannia Naumanni Nees. und I Baueri: Mart. (Vergl. Martii Flora eryptogamica Erlang:-: $. 143. u. 172.) ist’die Frage. aufgeworfen wor- den, ob'Männer,, die keine Schriftsteller sind, 107. solche Auszeichnungen verdienen. Allein nicht blos jene sind gelehrt, sagt Schrank. in der Vorrede zur haierschen Flora S. 20. welche Bü- cher schreiben, und ich bin der Meinung, dafs‘ man werden könne, was ıman noch nicht ist, dafs chen eine solche Auszeichnung vorzüglich zu weiterer Thätigkeit reizt, was immer uoch zw anderweitigen schätzbaren Entdeckungen und de- ren Folgen führen kann, und dafs man demnach‘ Männer, die unserer Wissenschaft in der freien Natur kuldigen, nicht genug aufmuntern könne, Iramerhin scheint es aber auch zweckmälsig. zu, seyn, da man Jahr und Tag bestimmt, an welchem eine neue Pflanze entdeckt, und den’ Ort genau angieht, wo sie gefunden wird, auch den Mann näher zu bezeichnen, welcher sie entdeckt’ hat, (vergleiche Splachnum rubrum in Hedwigii - Spec. muscorum,) damit sich andere Botaniker, denen der Besitz einer neuen Pflanze nicht an. ders, als höchst erfrenlich seyn mufs, ihrer Adresse bedienen können; demnach will ich Ih. nen hier das nähere anzeigen. | ‚Herr Erasmus Bauer ist zu Marktl bei Burghausen geboren, und hat seine Studien in der Theologie, zu Salzburg vollendet. Seine bo. tanischen Kenntnifse hat er ohne alle Anleitung, einzig durch eigenen Fleifs erworben, und sich: vorzüglich mit der Kıryptogamie beschäftigt. Sein Aufenthaltsort, Siezenheim bei Salzburg, wo er 108 als Hilfspriester angestellt war, gab ihn Gele- genheit, die Salzburger Botaniker sowehl, als auch fremde kennen zu lemnen, und der nalı ge- legene Untersberg, wo er die I. Baueri Mart. entdeckte, bot ibn häufig genug Materialien zu seinen Untersuchungen und Bearbeitungen dar, indem er hauptsächlich die Moose für Herbarien vorzüglich schön und mit ausserordentlichen Er- folge bearbeitet. Gegenwärtig befindet er sich als Hilfspriester zu Audorf, einem zwischen Ro- sonheim und Kufstein gelegenen Pfurrorte, und es ist zu erwarten, dafs er in einer fremden und subalpinischen Gegend, wohin wohl noch wenige Botaniker gelangt sind, nicht nur seine Untersuchungen. fortsetzen, sondern auch noch änderweitige Entdeckungen machen werde. Uerr Naumann aus dem baireuthischen ge- bürtig, hielt sich als conditionirender Apotheker längere Zeit in St. Gallen auf, und botanisirte nicht nur fleisig in dieser Gegend, sondern machte auch gröfsere Excursionen in die benach- barten höhern Gebirge. Hier fand er die sel- tene Weissia latifolia Schwägr. und entdeckte die nede Jungermannia Naumanni Neesii, die gewifs nicht unzweideulige Beweise seines Scharfblicks abgeben. Es ist daher zubedanurn, dals Verhältuifse ihn aus jenen interessanien Gegen- den hinweg, und an die ‚bebaueten Ufer des’ Rheins, nämlich nach Köln geführt haben, 109 3 Herr Cooperator Bauer ist bereits seit 1814 auswärtiges Mitglied der k. batan. Gesell. schaft, und Herr Apotheker Naumann, ordent- liches Mitglied der Gesellschaft corres spondiren- der Botaniker in Franken. Solche Auszeichnun- gen sind g ganz an der rechten Stelle; sie dienen diesen zur Aufwunterung und reitzen andere zur Nachahmung; beides fürdert die Wissenschaft, 4. Webera, als Phanerogamist und Kryptogamist. Sie fragen mich, ob Webera s chreb. (Gen. pl. 1773 Willd. Sp. pl. I. p. ı224) oder Webera Hedw. die rechte sey? Mir wäre eine Webera I. und Webera Il. wie man die Namen in manchen Familien fortzählt, gar nicht zuwider, aber es ist doch mancherlei dabei zu bedenken. Webera Schreh.. ist Canthium Lam, und diesen Namen hat Persoon im Enchiri- dium, um der kryptogamischen Webera wil- len wieder hergestellt. Ob aber die Webera corymbosa und cymosa Willd. mit Recht bei dem originalen Ganthium parvillorum Lam. stehen, ist eine andere Erage- Genug — hier erlischt Webers Andenken. ‘:Webera, das Laubmoos, ist in allen Stü- cken ein Bryum, und unterscheidet sich blos dadurch, dafs es sogenannte Zwitterblüthen hat, d,-h, die Antheren stehen mit ihren Safıfälen in 110 den untern Blattwinkeln, und an den Spitzen treibt die Pflanze einige Pistille, mit denen die nächsten Antheren wegen der oft undeutlichen sehr kleinen Zwischenblättichen in eine Ebene zu {allen scheinen, ' Diese Pflauzen sind also eigentlich einhäusig, in dem Sinn, wie die Ca- rices spicae androgynae inferne imasculae , und gleichsam umgekehrte Typhae Da nun die Art der Verbindung der Geschlechter nach Linne&’s Grundsätzen keinen Gattungscha- rakter für sich begründen kann: so geht Webe- ra bei strengen Systematikern ebenfalls ein, wie denn Willdenow (Schrad. Journ, f..d. B. ar Bd. 1799. p. 16) Weber und Mohr (im Ta schenbuch) neuerlich wieder Sprengel (in der vortreftlichen Vebersicht des Gewächsreichs nach. natürlichen Verwandtschafien, ır Th. S. 88. ei- gentlich der 2te Th. der neuen Auflage. von K. Sprengels Anleitung zum Studium der Ge- wächse, Halle, 1816 — ı817 das für jeden den- kenden Botaniker ein unentbehrliches Hand- buch geworden ist) diese Hedwigische Gattung wirklich ganz‘ übergangen, Spr engel ‚sie mit _ Bryum, die beiden ersteren mit Hypnum ver- bunden haben. Schwägrichen, der treffiche und ein-., sichtsvolle Nachfolger Hedwigs und der Vol- lender des: von jenem begonnenen Werks, wo; durch die Mooskunde, mancher ‚milirologischen 111 Augenbelustigungen, ' die 'man' ihm hie uhd da vorgeworten, ungeachtet, doch allein recht frucht- bar geliehen, und'zur Anschauung gekommen ist, und der so-treu an der speziellsten Beobachtung haltonde Bridel (auch Perscoon, wie aus der Note.zu: Canthium exhellt) haben Webera Hedi. beibehalten. "Soll ich Ihnen oflenherzig meine Meinung bekennen, so halte ich diejenigen Gattungsbe- stimmungen für die besten, die den Natur- forscher am meisten zu genauer Un- tersuchung der Naturkörper zwingen. Das führt nämlich zum Sehen, das Schen zum Denken und zum Liehgewinnen zugleich, und so kommt der Mensch für sich weiter, ob’s gleich im Ganzen eben kein grosses Stück giebt. Ich, hätte also aus diesem Gesichtspunkte gar nichts gegen Webera, wenn sie nur nicht allzu leib- ‚haftig in Bryum übergienge, ja selbst in Mnium; denn Webera longicolla Sw. ist ein vollkom- menes Mnium 'erudum mit aufrechter Kapsel. Dazu kommt denn noch die Consequenz im Ver- fahren des Linneischen Systems, — und We« 'bera, das Moos, scheint nicht weiter von sei« nem Untergange entfernt, als Webera, der Na | me einer Gontorte; | ‚Wenn aher Willdenow am angeführten Or« te, und andere; blos nach dem Peristom die Gat« tungeh-der-Mdose bestimmen; so mögen sie’ sich ' 112 nur nicht hinter Linne& stecken, dessen Gattungs- grundgesetz offenbar die comparative Ein- heit aller wesentlichen Fructifieations«- heile war, also nicht blos die Art, wie die Frucht sich öffnet. Dias Beste hierin bat, wie er überhaupt gewohnt ist, Sprengel geihan, (siehe das angeführte Werk $. 73 —- 89) doch scheint es mir nicht zu billigen, dafs er Pohlia Hedw., des Peristoms wegen, zu Leskea bringt. Mich dünkt, ein System müsse dem Hunstwerke darin gleichen, dafs sie sich zwar nie für die Na- tur selbst geben, (etwa wie Wachsfiguren, die daher so abscheulich sind, weil sie das Leben und die Wirklichkeit in todten Geist- und seelen- losen Leibern nachäffen) aber in der Kunst die Natur zu zeigen strebe Das ist's, was Linne memt: Habitus occulte consul- tandus. Ohne dieses Streben wird die syste- matische Naturkunde zum Register; davon giebt Willdenow in Hinsicht der Moose a. a. O. ei- nen deutlichen Beweis. Aber die zu weit getrie- bene Beachtung des Ganzen sowohl, als die freie Herrschaft leitender ideeller Prinzipien hebt, an- derer Seits, Linn&'s Gatiungen ganz auf, und lässt die Pflanzenwelt in relativen Entwicklungs» stufen, deren gesetzliche Zahl und Verkaüpfung den Geist in’s Innere des Pflanzenlebens führt, die aber, welche Siufe man auch Gattung, Sip-‘ Pe, (Genus) nennen mag, immer unter diesem: 113 Namen etwas ganz anderes geben, als was Lin. n6 und die combinatorische "Botanik darunter verstehen. Wollen wir einmal über Linne hinaus zu allgemeinen Prinzipien: ‚so ist, die Mooskunde leicht. . (Gott gebe, dafs unsere Kinder das Mi- kvoskop nicht. darüber vergessen.) Das Moos, (Laubmoos) repräsentirt unter den Pflanzen, die Oken Wurzelpflanzen nennt, den Stengel, (oder vielmehr die ästige Wurzel mit. Knospen). Nun giebt es aber 2 Hauptartien . dieser Wurzel, die absteigende und die kriechende, und so giebt es auch zwei parallellaufende Reiben von Moosformen, die aufrechten und liegendem Erstere haben keine eigmtlichen Aeste, sondern die Wechselung entsteht durch ein Sprossen, wo- bei der Hauptstamm nach und nach von unten herauf abstirbt, und jeder Ast ist eigentlich eine ganze Pflanze, gleicht ihr vollkommen, wechselt sich eben so und lebt, wenn der Stengel unter ihm erstorben ist, als Hauptstamm fort. So wächst die Wurzel unserer Kartoffel, setzt Knol- len an, und stirbt, der Knollen treibt aus seinen Inospen Stengel, die Stengel wieder Wurzel und die Wurzeln zeugen wieder Iinolien, dafs sol- ehergestalt das Wachstum immer vou hinten herein abreisst, und an der Spitze neu, und doch vollkommen, gleich dem früheren, wieder fort- Tährt. Diese Moose der ersien Reike nun hrin» 114 gen insgesammt Früchte aus der Spitze der Trıe« be, denn so deutlich sie auch oft aus den Win- keln zu kommen scheinen, so findet man doch stets, wenn man besser zusieht, dafs neben den Spitzen von Blättern versteckt, nur ein neuer Innovationstrieb schnell hervorsprosst. . Das wä- ren also endblüthige Moose, — Musei erecti. Die zweite Reihe hat einen währen, fast immer liegenden Stengel, und wahre 'Aeste, die wie die Sprossen aus kriechender. Wurzel heraufsteigen, und wenn sie sich zur Seite.regel- mässig ausbreiten, ein federfürmiges Ausschen hervorbringen. Der Stengel kriecht, oder kann doch hriechen, für sich aber nicht stehen, son- dern fällt. (Ich rede für immer vom Hauptsten- gel.) Die Frucht entspringt immer aus den Win- keln, oder vielmehr an den Seiten des Havpt- stengels oder'der Aeste. Dieses wären demnach seitenblüthige Moose, Musci horizon- tales. Dieses Gesetz ist höher, als die Gattungen, und so wenig jemand eine Lilie, selbst wenn er, mit einiger Vernachlässigung der Zahl der Thei- le, dieses vermöchte, etwa mit einer Onagra "in eine Gattung bringen würde, so wenig dür- fen die Gattungen aus beiden Reichen in einan- der spielen. Nun mögen immerhin die Gattun-. gen sich gleich sehen in beiden Reichen; das beweist nur den bei so unvollkommenen Pflan- 4 “7 115 zen noch mehr zu Tage. liegenden Parallelismus der ganzen Natur; sehen sich doch auch Celsia und Verbascum wundersam ähnlich , und hun- derte mehr. Will einer dann 4 Gattungen in je- der Beihe: Ohnmund, Nacktmund, Zahn- mund (oder sa etwas) Doppelmund, — ich bin’s zufrieden, halte es aber doch noch mit den von Sprengel berichtigten Gattungen. Phas- cum gibt Phascum alternifolium als neue Gat- tung in die ate Reihe, — die nacktmündigen lie- fern dieser die Sphagna aus, die zuhnmündi. gen Maschalanthus, Fabronia und Leuco- don, die doppelmündigen Neckera, Leskea, Hypnum, Climacium und Fontinalis,. be. halten aber, wie sich von selbst versteht, die Pohlien, Brya, Mnia eic. zurück. Darin lust sich dann allerlei nachweisen, wozu hier nicht der Ort ist.. Für beide Weberen weils ich .aber kein Schuzwort, als die Erwähnung. der Freude, die einer haben mag, wenn er nun herausgebracht hat, dafs sein Moos eine Webera sei, und bei dieser Gelegenheit dem ganzen Geheimmils mit den Hedwigischen Antheren , Pistilen und Para- physen nebst manchen nützlichen Handyniff im Zergliedern auf den Grund gekommen ist, Ver. zeihen Sie mir diese Abschweifung schlechtweg, und ohne Gründ; denn die Wichtigheit des Ge- genstandes will ich nicht sum Schutzworte nelımen, 116 D. Bekanntmachung. ı. Um mehrere an mich ergangene Anfragen! ob .ich die Sammlung ceryptogamischer Gewächse, besonders des Fichtelge- kirgs noch fortsetze, zu beantworten, mache ich hiemit bekannt: dafs blos ungünstige Ver- "hältnisse mich im vorigen Jahr abgehalten haben, das 24. Heft zu vollenden; dafs es aber jetzt fer- tg und zur Ostermesse bei I. A. Barth in Leip- zig zu bekommen sey. Mit dem a5. und 26. Hefte, ebenfälls wieder viele Moose aus den Alpen enthaltend, bin ick eben beschäftigt, und beide Hefte werden zur Michaelismesse erscheinen. Liebhabern, die sich etwa die ganze Samm- lung noch anschaffen wollen, will ich die 24 Hefte welche 250 Nummern enthalten, um den sehr bil- ligen Preis von 2 Carolin ablassen, wenn siesich _ dieserwegen an mich selbst wenden werden. Gefrees bei Bayreuth, den 20 Febr. 1818. Funck, Apotheker. 2. Hawoth's Plantae suczulentae, ein interessantes Buch, das selbst in England nicht mehr zu haben ist, wird aufs neue bei Schrag in Nürnberg herauskommen. Die Herrn Hofgärt- ner Sckeil und botan. Gärtner $ eiz haben das Englische ins Teutsche übersezt, und das Ganze ist vom Urn. Director Titter v. Schrank redi- girt und zum Druck befördert wurden. Hoffent- lich wird es noch bis zur Ostermesse fertig. w Flor a oder Botanische Zeitung. Nro. 8. Regensburg, am 20. März 1978. u a 5a N. =>. SS 2 R Seoose nn D „de Aufsätze . Veber die Metamorphose des Frucht kudtens einer Gartentulpe in Knos- pen, von Herra Dr. Rau, Prof. zu wärzburg. D em Naturforscher kann keine Natur - Erschei- ‘nung, auch eine solche, die sich auf die Metamor-» Phose eines organischen Gebildes bezieht, gleich- gültig seyn. "Die Geheimnisse der Natur einst zu entschleiern, könneu wir. nur dann hoffen, wenn wir- sie allenthalben ‘in ihrem Wirken belauschen. Die Thätigkeit der Natur folgt aber stets densel. ben Gesetzen, selbst: dann, wenn wir zuweilen Abweichungen von ihnen wahrzunehmen glauben, Dergleiehen Abweichungen sind nur Täuschung, die daher rührt, dals unserem Beobachtungs- geiste die Veranlassungen entgehen, wodurch die Tätigkeit der Natur nur eine andere Richtung erhält, und so scheinbare Abweichungen (soge- Hu 118 nannte Milsbildungen) hervorbringt.' Diese soge- nannten Mifsbildungen, als Producte der Natur- thätigkeit,. verdienen daher nicht minder die Auf- inerksamkeit des Naturforschers, und aus diesem x Grund wird folgende umständliche und getrene Erzählung der Metamorphose des Fruchtknotens einer Gartentulpe (Tulipa Gesneriana) in dieser Zeitschrift, nicht am unrechten Orte stehen. In der Mitte des Novembers ı816 setzte ich eine mit vielen andern Blumenzwiebeln aus Holland erhaltene Zwiebel -der Gartentulpe in einen Blumentopf, brachte diesen in einen Kel- ler, und liefs ihn daselbst bis zur Mitte des Jän- ners. Zu dieser Zeit stellte ich ‚den Topf in ein täglich stark geheitztes Zimmer , um die Zwiebel für den Winterflor zu treiben. Nach einem Zeitraume von drei Wochen kamen die Blätter auf die gewöhnliche Weise zusammenge- rollt hervor, ohne aber irgendwo eine bauchige. Erweiterung zu zeigen, so, dafs ich die Hofl- nung aufgab, von.dieser Zwiebel eine Blume zu erhalten. Demungeachtet versagte ich ihr die gehörige Behandlung. nicht; iclı liefs sie im war- men Zimmer stehen, und begofs sie bisweilen im ‚zweckdienlichen Maase. Die Blätter traten im- ‚mer mehr aus der Erde hervor, ohne sich aber Zu entfalten, und endlich erschien auch ein ‘Schaft, an dessen Spitze die unentwickelten Blät- ter befestiget waren. Erst nachdem dieser Schaft 119 die Höhe. von etwa aı Zoll erreicht hatte, ent« falteten sich die Blätter, sie rollten sich ab, und zerfielen in zwei Hälften, so, dafs es das An- sehen erhielt, als wären es zwei Blätter der Tulpe. Die Folge aber lehrte, dafs die eine Hälfte wirklich nur ein einziges Blatt war, die andere aber aus drei ineinander eingeschachtelten Blättern bestand. Zwischen diesen zwei —— schein- bar einzelnen Blättern bemerkte ich nun an der Stelle, wo gewöhnlich die Blume hervorkommt, einen weissen knospenförmigen Körper mit zwei kleinern dergleichen. Schnell nahmen diese drei knospenförmigen Körper am Volumen zu, und jeder derselben ıerreichte endlich die Gröfse ei« nes Mandelkernes, dem sie auch in der Gestalt ähnelten. Einer derselben hatte an der Spitze eine kleine Grube, aus deren Mitte ein kleiner kegelförmiger spitziger Körper hervorragte, ähn« . lich dem, an der Spitze befindlichen Keime des Mandelkernes. Eben derselbe war mit den bei- den übrigen tief an der Basis ein wenig, die zwei übrigen aber bis über die Hälfte miteinan- der verwachsen, und von innen etwas concav, 80, . dafs der exstere seine bauchige Erweiterung da, hin ausdehnen konnte. Alle drei waren von eis ner gemeinschaftlichen, anfänglich weissen, spä« ter die Farbe der äussersten Haut einer getrock« neten Tulpenzwiebel annehmenden zarten Mem- bran bis zur Hälfte von unten an gerechnet ein« u * 120 geschlossen, Endlich starb ‚der obenerwähnte Schaft ab , schrumpfie zusammen, und vertrock- nete. Ein gleiches Schicksal traf nun auch die Blätter; nur die knospenförmigen Körper blie- ben frisch, und sind es itzt noch (den: ı2ten April), verloren aber durch den Tod des Schaf- tes ihre Stütze, An eine weitere Entwicklung derselben 'war demnach nicht mehr zu denken; ich nahm daher die Tulpenzwiebel aus der: Erde, und fand sie fest, und gerade so beschaffen, wie die ciner je- den abgeblüheten Tulpe. Ich untersuchte ieizt das ' obenerwähnte scheinbar einzelne Blatt, und ent- deckte darin eine unentwiekelte Blume, getragen von einem Blüthenstiele, den zwei abwechselnd stehende Blätter scheidenartig wungaben,; Diese üunentwickelte Blume bestand aus scchs weissen spreuartigen Blättchen, 6 Linien lang und eine Linie breit,’ den sechs Blumenblättern der Tulpe “entsprechend. Innerhalb dieser waren sechs gelb- liche, “dreieckige Körper, fast von der Länge der spreuartigen Blättchen , getragen von kaum sichtbaren Fäden und in derselben’ Ordnung, wie die Antheren in der Tulpe gestellt, eingeschlos- sen, so, dafs. man sie als Rudimente der Anthe- ren in der Blumenkrone der Tulpe nicht verken- nen konnte, Blumenstaub war nicht zu bemer- ken. In der Mitte dieser unentwickelten Anthe- ren stand eine etwa 5 Linien lange weilsliche Er vw 121 walzenförmige hohle Membran, an der Spitze mit drei kleinen blattartigen Ansätzen versehen. Diesen Beobachtungen zufolge scheint hier eine Trennung der Staubgefälse vom Fruchtkno- ten eingetreten, und der Fruchtknoten auf Ko- sten der übrigen Blumentheile; nämlich der Blu- menblätter, der Antheren und des Pollens in drei miteinander verwachsene Knospen verwandelt WOr- den zu seyn, Es ist eine schon bekannte Exrfah- zung, dafs die Gartentulpe, wenn man ihre Blu- me vor der Verstäubung des Pollens abschneidet, und den Stengel mit Blättern stehen läst, dabei ihr aber eine schattige Lage giebt,. am Stengel oder in den Blattwinkeln Knospen hervorbringt, die sich freiwillig von der Mutterpflanze trennen, Wurzel und Blätter treiben, und eine neue Pilan- ze derselben Aıt erzeugen. Sollte in dem he- "schriebenen Falle nicht etwa durch Verkrüplung der Blume ein ähnliches Lebendig-Gebähren ver. anlafst worden seyn? — . Ich erwarte das näch- ste Späyjahr, wo.ich die beschriebenen, durch Mifsbildung enstandenen Knospen der Erde über- geben werde, um zu prüfen, ob sie wirklich kei- men werden, ‘oder nicht. Das Resultat, welches ich zu seimer Zeit mittheilen werde, wird lehren; oh die aufgeworfene Frage bejahet oder verneint werden müsse. 122 ®. Alex. v; Humboldt’s neueste Änsicht von der Wanderung der Pflanzen — ausgezogen aus dessen A elation hi- storique du voyage etc. ıer Vol. Paris 4.Pp. 600. sq. "Wenn auch die Natur in Gegenden, von ei- nerlei Klima, seyen es nun Ebenen, die eine glei- che mittlere Wärme haben, oder Berge, wo die Temperatur sich den Polargegenden nähert, nicht immer dieselben ‘Pflanzenarten hervorbringt, so ‚zeigt sich doch in der Vegetation der entfernte- sten Länder eine auffallende Achnlichkeit. Diefs ist eine der interessantesten Erscheinungen in. der Geschichte der organischen Welt, und ob- schon die Vernunft gegen alle Hypothesen über den Ursprung der Dinge gar manches einzuwen- den hätte, so können wir diese Aufgabe über die Vertheilung der Wesen auf Erden, sollte sie auch nicht zu lösen seyn, doch nicht gauz von’ der Hand weisen, &o kömmt eine Grasart, die in der Schweitz wächst (Phleum- alpinum), auf den Granitfelsen der 'Magellanischen : Meerenge vor, Neuholland hat über 4o von unsern euro- päischen Phunerogamen <' Pflanzen, und ' eine Menge gleicher Gewächse, die in den gemässig- ten Zonen ‘der beiden Hemisphären zu finder sind, fehlen gänzlich, auf den Bergen sowohl, als in den Ebenen, aller darzwischen liegenden Aequinootialländer. Viola cheirantlifolia, die 123 hoch oben auf dem Vulkan von Teneriffa an der äussersten Gränze der Phanerogamen, und, wie man lange geglaubt hat, dort ausschliessend yor« kömmt, findet sich auf einmal 300 Stunden wei- ter nördlich auf den Pyreneen, ganz nahe an der Gränze des ewigen Schnees. Die Gvamineen und Cyperaceen, die in Teutschland, Arabien und am Senegal zu Hause sind, fanden sich un. ter den Pflanzen, die Humbold und Bon- pland auf den cbenen Bergrücken in Mexico, an den heissen Ufern des Orenoko und in der süd- lichen Hälfte auf den Bergrücken von Quito ge- sammelt haben. Wie lässt sich nun eine Wan- derung der Pflanzen erklären, zumal durch Ge. genden, die ein ganz verschiedenes Klima ha- ben, oder heut zu. Tage gar vom Weltmeer über- deckt sind? Wie haben die Keime organischer Wesen, die im Aeussern, und sogar ihrem innern Bau nach, einander so ähnlich sind, in verschie- denen Breiten- und Höhengraden sich überall da entwickeln. können, wo in ganz entlegenen Ge- genden nur einige Achnlichkeit in der Tempera- tur zu finden war? Wenn auch der Druck der Luft, und die grössere oder. geringere Abnahme des Lichts auf das Leben der Pflanzen einwir- ken, ‚so ist doch die Wärme und deren unglei« che Vertheilung in den verschiedenen Jahreszei- ten als das Hauptreizmittel für die Vegetation anzuschen. 124 Die Anzahl der gleichen Arten in der alten und neuen Welt, und in den beiden Fiemisphä- ven ist bei weitem nicht so grols, als man nach den Angaben der ersten Reisenden geglaubt hatte. Es ist kein Zweifel, dafs in den Aequinoctialge» genden von Amerika auf hohen Gebirgen Wege- sich, Valerianen, Arenarien, Ranun- keln, Mispeln, Bichen und Fichten vor- kommen, die man ihrer Physionomie nach, mit unsern europäischen Arten verwechseln könnte; allein alle diese sind specifisch von den unsrigen verschieden. Liefert die Natur auch nicht immer einerlei Arten, so liebt sie doch die Wiederho- lung der Gattung. ‚Nahe verwandte Arten stehen in den niedern Gegenden der gemässigten Zone, und in der Alpen - Region unter dem Acquator, oft in ungeheuer weiten Entfernungen auseinan- der; ein andermal sind es. kaum Arten von un- sern europäischen Gattungen, die als Colonisten die Gebirge in der heissen Zone bevölkert ha- ben, sondern klosse in ihren Aeussern ‘schwer zu unterscheidende Stammverwandte, die in ver- schiedenen Breitengraden einander ablösen. Die Gebirge von Neu - Granada um Bogota sind von der Silla, cinem hohen Berglegel bei Garacas über 200 Stunden entfernt, und dennach haben beide jene seltene ‚Gruppe von Befaria mit .purpurrothen Blumen, von Andromeda, Gaultheria, Myrtillen, von Neriera und. Euren 125 Aralien mit einander gemein. Nun kängt zwar die Gebirgskette von Caracas mit den hohen Cor- dilleren von Santa - Fe zusammen, allein die Ge- birge in dieser Kette sind auf eine Strecke von 70 Stunden so niedrig, dafs alle diese Gesträu- che nicht das kalte Flima fänden, das zu ihrer Entwickelumg nothwendig wäre, um ihre Wande- rung darüber fortzusetzen. ‚Je ‚genauer man die Vertheilung der organi- sirten Wesen auf unserer Erde studirt, desto mehr wird man geneigt, alle jene Ideen von Wanderung, wo nicht aufzugeben, doch wenig- stens.nicht ferner als ganz befriedigende Hypo- thesen anzusehen. Die Andesketie theilt ganz Südamerika der Länge nach in zwei Hälften. Am Fufs dieser Kette findet man auf der östlichen und westlichen Seite eine grosse Anzahl gleicher Pflanzenarten, die aus den heissen Gegenden an der Südsee unmöglich dureh die Engpässe der Cordäilleren an die Ufer des Amazonenstronies ge. langen können. Wenn ein Bergkegel, entweder: mitten in der Ebene und auf ganz niedern Ber- gen, oder im Mittelpunet einer durch unterirdi- sche Feuer entstandenen Insel - Gruppe, eine be- deutende Höhe *) erreicht, so bildet sich auf *) Man sagt auch, ein Berg ist so hoch, dafs ex bis in, die - Region von Rotdodendıum und Befäria geht, wie ınan schon. länger sagt,. dafs cin Berg die Schneelinie erreicht. Bei diesen. Ausdrücken scheint man stillschweigend. vor« 126 seinem Haupt ein Kranz von Alpenblumen, wo« von mehrere in unermesslicher Entfernung auf andern Bergen, die ein ähnliches Klima haben; sich wieder finden. Diefs sind die allgemeinen Erscheinungen über die Vertbeilung der Pflan- zen, die die Naturforscher nicht genug studiren können. Weit entfernt bei diesem Angriff auf Hypothesen, an deren Aufstellung man zu leicht gegangen ist, andere vielleicht befriedigendere an ihre Stelle zu setzen, ist der berühmte Rei- sende vielmehr der Meinung, dafs die Probleme, worauf es hier ankomme, gar nicht zu lösen seyen, und der Naturforscher seine Pflicht er- füllt habe, wenn er nur die Gesetze nachweise, nach denen die Natur die vegetabilen Formen auf der Erde vertheilt habe. x Tl, Ankündigung. Ich habe eine Monographie der krautartigen Astern unternommen. Durch die Güte der. Herren Hofgärtner Heller und Wolf zu auszusetzen, dafs unter dem Einflusse gewisser Teempera- turen, gewisse Pflanzenformen sich nothwendig entwickeln . müssten. Diese Voraussetzung leidet aber keine ganz allgemeine Anwendung, Der Bergkegel Silla in Caracas hat nicht dieselben Eichen, die in Neu - Granada in glei-' cher Höhe vorkommen, Gleichheit der Formen verräch eine Achnlichkeit im Klima; aber unter einem ganzen Ahn- lichen Klima können auffallend verschiedene Arten vor- kommen. 127 Würzburg sind bereits die ‘meisten der 'n den europäischen Gärten angezogenen Arten in mei- ner Nähe versammelt und von mir seit mehreren Jahren im frischen Zustande beobachtet und be- schrieben worden, Ohne Abbildungen bleibt aber diese interessante Pflanzengattung immer dunkel und darum wünschte ich, meine Monographie mit Kupfern auszustatten. Mein Freund D’Alton zu Wertheim *) will mir seine kunstreiche Fand zur Ausführung dieses Plaus bieten, und wird die Tafeln nicht nur zeichnen, sondern auch selbst radiren, so dafs diese Monographie durch ihn neben dem botanischen noch ein eignes Hunstinteresse haben wird. Wir gedenken auf einer Tafel in Folio von jeder Art a) eine ganze Pflanze verjüngt, b) die Wurzel mit Wurzelblättern, eben so e) einen Zweig in natürlicher Grösse, d) ein Stengelblatt eben so, ce) ein Astblatt mit einem Stück des Stengels gleichfalls in natürlicher Grösse, dann f) Blume, Helchblättehen u, s. w. vergrössert, endlich g) ein Stück eines Blatts sehr stark ver- grössert darzustellen, alle Figuren aber bloss in‘ Linearumrissen, leicht und ausdrucksvoll, nach "*) Das Publikum kennt seine Naturgeschichte des Pferds, und die Tafeln zu Panders Abhandlung vom- . bebrüteten Ey haben seine Kunst in der Zoologie werherrlicht. Diese Pflanzenabbildungen werden sicht hin- ter jenen zurückbleiben, 128 Art mancher älteren Kräuterbücher zu behandlen, wodurch das Verdienst der Zeichnung sich am besten behaupten kann, und zugleich Kosten ver- mindert werden. Zur Erläuterung der Farben soll eine Farbentafel unter meinen Augen illumi- airt, den Abgang des Koloriis ersetzen. Um nicht ohne Noth Zeit und Kosten anf diesen Theil der Arbeit zu verwenden, will ich Subscription suchen. . Sobald die Kosten gedeckt sind, lasse ich die Arbeit vorrücken, und das Ganze wo möglich in 2 Abtheilungen auf Ostern 1819 und 1820 erscheinen, binnen welcher Zeit ich mich in den Besitz der noch. fehlenden Arten setzen werde; denn zuerst sollen nur lebende Pflanzen abgebildet und die Aushülfe in Herba- zien zuletzt blos zur noihwendigen Vervollstän- digung der ganzen Monographie gesucht werden. Der Test wird lateinisch und deutsch, schon mit der ersten Abtheilung, (mit Ausschlufs der vollsjändigen Beschreibungen und Synonyme , welche auf besonderen Blättern mit den Tafeln ausgegeben werden) vollständig geliefert, damit auch die Tafeln nach ihm beziffert werden kön- nen. Er soll übrigens, ausser dem Allgemeinen zur Erläuterung der Gatiungen, blos die Unter- scheidungskennzeichen der Arten, nach einer neuen, ihre Verwandtschaft berücksichtigenden Anordnung, nebst Angabe des Wohnorts, Blü- thezeit u, s, w. enthalten, = + 129 Die Hauptfrage bleibt nun: Werde ich bis Ende Augusts dieses Jahrs Subseribenten in ge- höriger Anzahl finden? Dass ich meinen Fremn- den, und allen, die sich un die Herausgabe thä-. tig bemühen, Freyexemplare gebe, versteht sich von selbst. Sobald ich das Unternehmen gedeckt sehe, theile ich den Interessenten die Preisbe- rechnungen offenherzig mit, woraus sie erken- nen werden, dafs ich nicht auf Gewinn, sondern bloss auf die Ausführung eines Lieblingsgedan. kens speculirte. Man wendet sich in portofreien Briefen so weit dieses die Posten gestatten, geradezu an mich, oder an die Redaktion der botanischen Zei» tung in Regensburg. Sikershausen bei Kitzingen im Würzburgischen, den ı. Jannar 1818. Dr. Nees von Esenbek. & Wir bitten unsere Leser, diese Ankündi- _ gung ‘wohl zu beherzigen, und in so ferne durch Subscription zu berücksichtigen, als der Verf. bestimmt geäussert hat, ohne diese nichts zu un- ‚ternehmen, WVie schr aber eine Monographie der Astern jetziges Bedürfuils sey, läfst sich schon daraus abnehmen, dafs zahlreiche Arten in allen Gärten und Lustgebüschen stehen, ohne genau gekannt zu werden. “Wenn demnach in lezterer Hinsicht jeden Gartenbesitzer und Blumi- sten diese Gewächsbestimmung schon interessi. 3 150 ren mufs, um wie viel mehr den Botaniker, dem es einleuchtend ist, dafs ein Werk über diesen Gegenstand, von diesem Verfasser aus- gearbeitet, und mit zwechkmäfsigen Kupfern erläutert, gründlich, belehrend und mu sterhaft seyn wird. IT. Botanische Notizen. In der Sitzung der königl. botan. Gesellschaft vom 5ten März wurde nachstehendes vorgelegt: \ a) für die Gesellschafts-Bibliothek. ı. Fuucks Cryptogamische Gewächse des Fich- telgebirgs. 24, Heft, als Geschenk des Verf. 2. De Voitia et Systylio, novis muscorum fron- dosorum generibus, Commentatio u.s.w, auetore Christ. Frider. Hornschuch, als Geschenk ‚des Verf. 3. Joannes de Brignoli: Catalogus planta- rum horti Mutinensis, als Geschenk des Verf. . zur. beliebigen Auswahl von Sämereien für den botanischen Garten. b) Für die botanische Zeitung. ı, Aufsatz über. einige Arten der Gattung Acgilops. . . '% Botanische Wanderung von Heiligenblut nach Fels, dem Windischmattreier Tauern, Vir- gen, Praegratten und Defereggen im August ‚18175 von Dr. Fr, Hornschuch. 131 3. Recensionen über D’e Candolle Regni ve- . getabilis systema naturale, Roemeri et Schultes Systema vegetabilium, Martii Flor. eryptog. Erlang. und Bigelow Flo- zula bostoniensis. 4. Mehrere Correspondenzmachrichten und Aus züge aus fremden VVerken: Herr Hofgäriner Illing legte die Rechnung über den neuen botanischen Garten vor, und ZeIig- te seine bevorstehende Abreise nach Dischingen an, indem er in hochfürstl. Taxische Dienste ge- treten sey. Hr. Prof. Dr. Hoppe bezeigte im Namen der Gesellschaft ihr Bedauern über den gros- sen Verlust, welchen sie durch diesen Vorfall, beson- ders im gegenwärtigen Augenblicke, erleide, da der unter seiner Aufsicht so vortvefllich bearbeitete neue botauische Garten noch nicht zur Vollen- dung gedichen sey, und dankte herzlich für die nützlichen Dienste, welche : derselbe bisher als | ordentliches und sehr thätiges Mitglied der Ge- sellschaft geleistet habe. Herr Inspector Kämel erbot sich die fer- nere Bearbeitung des botan. Gartens, so wie die Aufsicht bei der Erbauung der Gebäude zu über- nehmen, welches der Gesellschaft zum. grölsten Vergnügen gereichte. Uerr Prof. Dr. Hoppe las emen Aufsatz über Leontodon, namentlich über die A Arten Leontodon tenuifolium, salinun, erectum und 152 Taraxacoides, die sichtbar in einander übergehen, und als verschiedene Formen zu betrachten sind, wie die vorgelegten vollständigen Exemplare deut- lich zeigten. Schon haben zwarRoth undSchra- der diese Formen genau bestimmt, aber das, erste und das letzte Glied war: ihnen unbekannt gewe- sen, und erst vom Verf. bei '[riest entdeckt vu or- den. Die Exemplare von a) feliis linearibus in- tegerrimis, b) foliis laduseulis dentatis, c) Tolüs zuneinato-. dentatis und d)-foliis runeinato - - pinnatis, sollten nicht nur. die Deutlichkeit der Uehergänge als solche darstellen, sondern auch als Nutzan-. wenduug auf andere ähnliche Gewächsformen die- ‚nen. Der Aufsatz wird als Fortsetzung des Auf- satzes über Tofieldia gedruckt, und in der Folge iuit ähnlichen vermehrt. werden. = IV. Ehreubezeigungen.' 1..Herr Dr. Nees von Esenbek ist als Prof, der N Naturgeschichte und Director des bo- tan. Gartens an die Universität nach Erlangen berufen worden. . 2. Hr. ‚Apoiheker Horn schuch, der bekann- te Reisegefährte des Hin. Prof. Ho ppe und Ver- fasser mehrerer botan. Schriften hat von der Univer- sität Erlangen, nach eingereichter Dissertation de Voitia u: 5. w. die Würde eines Doctors der Philo- sophie erhalten, und ist von der kön. preuls. Regie- zung als Demonstrator der Botanik in Groifswal- de angestellt worden. £ Druckfehler: In Nro. 7. S. nd, Zeile a ı w4 von unten: lese man Reihen, sintt Neichen. ! Flora oder Botanische Zeitung, Nro. 9. Regensburg, am 50, März. 1818. — ir De L. :, Correspondenz Aus einem Brief des Herrn Dr. Mar- tius; Rio Janeiro, im August ı8ı7. De ausführliche , höchstanziehende Bericht von den Reisebegebenheiten und ersten Entdec- kungen der Herren Martius und Spix in Nro. 5.. dieser Zeitung, ruft dem Einsender eine Stelle aus dem ersten Briefe, den ihm sein Freund, Martius bald nach seiner’ ‘Ankunft in Brasilien schrieb, so lebhaft ins Gedächtnifs, dafs er sich nicht enthalten kann, sie hier mitzutheilen. Zwar ist der wissenschaftliche Innhalt derselben, zum Theil wenigstens, nur eine Wiederholung des- sen, was der so. vortrefflich zusammengestellte Reisebericht den Lesern der botanischen Zeitung bereits bekannt gemacht hat; doch dürfte auch von dieser Seite eines und das andere in dieser Form einer mit dem fernen Freunde gemein- schaftlich unternommenen Exeursion in die näch- ı 4134 — Ä sten Umgebungen von Rio Janeiro, we nicht eine neue Seite, doch ein neues Interesse ge- winnen, wäre es auch nur um der schönen Indi- vidualität des Reisenden willen, die sich in den Zügen dieser fingirten Wanderung so aumutlhig abspiegelt. Und ist denn für uns nicht alles, was aus dieser neuen Weit zu uns herüber gelangt, mit dem Reiz der Neuheit umgeben und dadurch anziehend? selbst das Bekanntere, — selbst das, was wir in der mübsaımnen Zucht unserer Gärten „uns schon angeeignet haben? Wie viel mehr, wenn es cin Freund beschreibt, der uns mit je- dem Wort daran erinnert, wie kräfüg in ihm die Naturkunde ven einem erhabenen Be- schützer gefördert und ermuntert werde? „Meine Idee eines allgemeinen harmonischen Pflanzenorganismus, der gleich einer unendlichen Laube über unsern Planeten ausgebreitet, kosmi- sche Bedeutung hat; die Ansichten von der Noth- wendigkeit und Regelmäsigkeit der Entwicklungs- stufen in diesem grofsen Ganzen, von den typi- schen und wahren Vorbildungen, von dem orga- nischen Zusammenfliessen und der eleinentari- schen Zersplitterung der einzelnen Merkmale, — alles diefs wird mir hier deutlicher und heller geoflenkaret. Manche Lücke hat sich schon ge- üllt, manche Frage gelöst, manche nene Folge eröifnet. Und während ich so schweige in den Heiligthümern dieser üppigen. Natur, gehen Sie 155 mit gemässigterem Schritte hinter mir her, wir schauen uns an, wir sprechen und berathen "uns miteinander — ich bin auch für Sie selig.“ „Sehen Sie dort in dem schattigen Wald. grunde die beiden Myrosmen, die rothe und die grüne Maranta, und die herrliche Heli- conie winken? Eilen wir hinab! — aber wel- eher Wucher von Lianen fesselt unsre Schrit- te! — Schon 50 Fufs lang winde ich diese platt» gedrückte Bauhinia von der Cecropia ab, und noch kein Ende. Jene feineren Stricke, welche sich zu so ungeheurer Höhe um die Cae- salpinea schlingen und mit unbesiegbarer Zähig- keit mich festhalten, begiessen mich, verwun- det, mit ihrem Milchsaft. Kommen: Sie dem Freunde zu Hülfe; ihr Messer erlöse ihn. — $o, und nun rasten wir unter dem lichten Palmenhü- gel der zugleich ein Treibbeet für junge Za« mien ist, die doch wohl Acotyledonen sind, Aber sachte ! zertreten Sie die Danea nicht; das Farrenkraut mit Imotigem Stengel und Blät- ‘tern gleich Dicotyledonen mufs wohl, eine eigene Bedeutung haben. Klarer ist hier die Anemia, die aus der Spitze wurzelt: das Farrenkraut mit Mooscapseln. Staunen Sie, Lieber, diese Alen- rites, diese ungeheueren Mimosen, mit dem eckigen Stamme , die breitlaubige Leeythis und die manchfachen Blüthen der Baniste« rien, Malpighien, Casuarinen, Spondias i*® 130 | nicht zu lange an; — hier ist dagegen die mäch- tige Crescentia und die wunderschöne neue Johannia die mit ihren feuerfarbenen Flumen weit durch den Wald schimmert. Versäumen Sie mir auch die Paullinieu nicht und die grossen Bignonien mit' gelben und rotken Blüthen. Hier neben der freundlichen Samyda holen wir 6 Rhexien und 6 ihrer Schwestern Mela- stomen, damit keine der Regenbogenfarben un- serm Strausse fehle. Lassen Sie diese ı2 ver schiedenen Arten von Eupatorium und Chry- socoma — weiter oben am Berge stehen 'sie kräftiger , wie unsere Linden! — Welch neues Wüundergebilde bringen Sie daher? eine Dar- stenia mit gefiedertem Receptaculum, und drei andere neue mit rundem und eckigtera! Welche Oxalis mit einfachen Blättern und breitge- drückten Blattstielen! — Holen wir jetzt unten am Bach. die schöne unbeschriebene Pontede- ria mit blauen Blüthen — neben ihr Azolla und eine Salvinia! Greifen Sie, zu, Bester! Und welche Begonien! Hat die Natur in die- ser Gattung eine Mustercharte aller Blattbildun- gen aufgestellt? hier einfach ungestielt, dort ge- stielt , bier gefiedext, gefingert, mit 2 mit 3 Schnäbeln, wohl gar auf der einen Seite! dage- gen bringe ich drei neue Gattungen Parrenkräu- ter. Es sind 3 Nebenformen zu Aspidium; Blechuum und Asplenium, Und nun glau- 137 ben Sie mir doch wohl, dafs jede Familie, jede Form des Blattes durchbildet, wenn Sie hier die schmalen Blechna und Asplenia, dort die ge- fiederten Geterach, die schildförmigen und fünflappigen Pterides, die beflügelten Acro- sticha sehen. Diese Marattia mit Fenchel. blättern ist ein Product der Multiplication. einer Stachyopteride und eines Farrenkrautes und die ungeheuer hohe, baumartige Cyathea mit der . tefsellirten Rinde hilft dem Geognosten vielleicht auf die Spur, wenn er die Fischabdrücke vom Mannsfelder bituminösen Mergelschiefer unter. sucht. — Jetzt lassen Sie uns, auf diesem Moos- teppich gelagert, einen Blick nach der Stadt werfen, und dem hohen Orgelgebirge, das auf der andern Seite der Bay sich hinzieht. Wenn Sie der Vergleich der Octoblepharis und der, americanischen Fissidens, Hypna, Leskeae. Bartramiae, Jungermanniae nicht zu sehr beschäftigt, so freuen Sie sich noch mit mir des Anblicks jenes jungfräulichen Waldes, „Mato rirgem“ den noch keine Axt verleizte. Seine colossalen Baumgınppen werden von den Guir- landen der Mikanien in ein grosses Ganzes verllochten. Wie warm und reich schimmert da- gegen das Gebirge zu uns herüber, wie klar und ind öffnet sich die Luft über rom üppigen Thal der Wasserleitung, wie freundlich lacht die Bay mitihren grünen, vonPalmen gelwönten Insela! u 138 . „Gehen wir denn — nehmen Sie Abschied, 'Theurer, von nnserem Corcovada, dem para- diesischen Berggarten Rio Janeiro s!* Leyden, den 25. Jan. 1818. * 2. Was Sie mir von der botanischen Zeitung sagen, ist mir sehr erfreulich, und ich wünschte wohl, das Unternehmen nach meinen Kräften zu unterstützen. Sie wünschen, etwas über die hie- sigen botanischen Anstalten von mir zu hören? Was ich in der Kürze vorläufig darüber sagen kann, besteht in Folgendem. Herr Professor Brugmans, der die Seele der Naturkunde in Holland ist, versteht, in einem auserlesenen schö- nen Vortrage von seltener Deutlichkeit (in Ia- teinischer Sprache) die Terminologie mit Physio- logie der Pflanzen zu verbinden. — Die botani- sche Bibliothek ist reich. Der botanische Gar- ten, der kürzlich um das Vierfache vergrössert wurde und schon jetzt, besonders an perenni- venden Pflanzen, die den Winter in die Orange- vie zu bringen sind, vorzüglich an Neuholländern, an Saftpflanzen , an Bänmen im freien Lande eiv. sehr reich ist, wird unter seiner Leitung wohl einer der ersten in Europa werden. — Mit dem ‚Eintritt durch den neuen grossen Kingang gelan- gen Sie auch in die Monandria, und werden, wenn Sie den Nummern des Persoonischen En- chiridion folgen, das als Catalog dient, (dev Gar- ten ist ein lebendiger, aufgeschlagener Persoon) ; 139 durch den ganzen Garten geführt, so dafs Sie am Ende wieder in ‘den alten Garten zurück- kommen und unsre geliebte 24. Klasse finden. Dazu sollen im Sommer alle Pflanzen aus den Häusern nach ihrer Stelle gebracht werden. — Die Orangerien sind sehr schön und grofs, und die warmen Häuser werden anschnlich erweitert. — Im Sommer sollen dann auch Pilanzen aus dem Garten, wie diels gewöhnlich, analysirt werden. s. * 3. Von Ihrer. Lieblingsgattung Aconitum kann ich vorläufig einige anziehende Nachrichten ertheilen, indem so chen das vortreffliche Systema naturale regni vegetabilis von Decandolle an- gekommen. ist, worinnen dieser Artikel gründlich und umfassend bearbeitet worden. Da dennoch dem pri ;fenden Botaniker einige Zweifel übrig bleiben, und vorzüglich Decandolle die teut- schen Arten nicht au Ort und Stelle gesehen hatz so ist das Unternehmen des Herru Dr. Reichen- bach in Leipzig, Aconitum monographisch zu bearbeiten, immer noch sehr erwünscht, und es lässt sich etwas vortreffliches erwarten, daer an 20 Arten bereits angebanet‘ hat, und ohne die Kochischen: A. augustifolium , eminens, und in- unctum, die wohl vor der Hand noch als zwei- jelhaft anzuschen sind, zwei ausgezeichnete Ar« ten besizt, die'in dem gedachten Sytoma natnale fehlen, 120° | | u Im Allgemeinen hat D. diese Gattung irefflich behandelt, und sie unter. 5 Abschnitte: Antho- ra, Lycoctonum, Napellus, Cammarum und Anabates gebracht, Von A. Napellus und Cammarum hat er die Trivialnamen auugemerzt; ‚theils weil bei den Schriftstellern sehr verschie- dene Arten unter denselben vorkommen, theils weil sie die Ucberschriften der Abschmitte füh- ven. Diels mag zwechkmälsig seyn, aber viel- leicht hätten nun der Consequenz wegen, auch die Trivialnamen Anthora und Lyeoctomum « ein- gehen sollen. j Nun will ich etwas ins Einzelne gchen: x. Aconitum pyrenaicum. Was Sie mir unter diesem Namen geschickt haben, ist nach Willdenow ganz vichtig bestimmt, ist aber weder die Linneische, noch die Decan- dollische Pilanze dieses Namens, sondern A. barbatum Dec. denn nur dieses und A. hispidum D. besitzen ein calcar rectum. Das a Pyrenaicum Linn. wächst nur in Sibirien, und wird von 'D., der ‚es im Linn eis chen ‚Herbario | selbst . ‚gesehen hat, als A. squarro- ‚sum aufgeführt. Diese Bestimmung ist um so richtiger, als Li inne selbst in seiner Cha- racteristik von laciniis foliorum incumbentibus “squarro sis spricht. Das Decandellische A. pyrenaicum endlich, ist die Lamar kische Pflanze dieses Namens, (Camer epit. 83».) und i EEE ——— oe Fe ww 141 namentlich Ihr nun so benanntes A. pyrami. dale, welches schon im botan. Taschenbuch (Jahrg. 1799. $. ı2ı. und Jahrg. 1810. $. 234.) als verschieden von A. Lycoetonum vermuthet wurde. Wahrscheinlich gehört auch Schul. tes A. Lycoctonum Flor. Austriae hieher, weil er diese Art als verschieden von A. Lycocto- num Murr. angieht, so wie des Herrn Benef. Schmidt bei Rosenheim neu entdeckte Art. 2. Ihr A. flexicaule nennt D. A. panieulatum. Es 3; scheint aber auch cin Tertkium von ilm zu ‘seyn, dals er A. cernuum, wiewohl (ragweise hieher zieht, weil Sie diese ia vorzüglich we- gen der fehlenden coma uutans getreumt haben, Ihr A. Cammarum vom Üntersberge heisst nun bei D. A. vostratunı. 4. Ihr A, intermedium mit gelben Blumen (bot, TWaschb. ı810. S. 224.) hat ,D. nicht berück- sichtigt; dagegen führt er unter diesem:Na- ‘men Ihre blaublumige Art au, die in Hessen wächst, und wobei A. neomontanum Willd, ‚als Synon. eitirt wird. 5. A. neubergense D. ist das A. Napellus vom Untersberge, Dals hiebei Ihr A. tauricum der Gentuxien citirt wird, scheint zweifelhaft, weil Sie doch wohl diese Pflanze an Ort und Stelle selbst gesammelt haben. Bei dieser Pilanze wird auch Ehrharts plant, exsicc. Nr. 97. ‘als bei Blankenburg gesammelt, angeführt, .. 142 wovon sich aher in E. Schriften nichts vor- findet. 6b, A. vulgare D. ist das, gewöhnlich in Gärten gebauete Gewächs, welches Sie im Catal. pl. _hort. Monac. als A. hortense bestimmt haben, und weiches von Schkuhr und Sturm als A. Napellus abgebildet ist. 7. A. strietum Bernh. Diese Art ist nur schr unvollständig, sogar ohne VWVohnort angezeigt. Es wäre sehr zu wünschen, dafs Herr Prof. Bernhardı diese Art näher anzeigen möchte. 8. A. tauwieum D. ist die Clusiusische, Wul- fenische und foellische Pilanze dieses Namens aus den Tauern; Ihr A. densiflorum. Dals jener Name zu Unrichtigkeiten veranlasst, ist aus Dietrichs Lexicon zu exschen, wo es heist: „A tauricum wächst in Taurien !* 9. A. hebegynurı D. ist Jacg. austr. 5. T. 424 aus den Oesterr. und Carpath. Alpen. 10. A, variegatum ist die bei Regensburg wild wachsende Hoellische Pflanze dieses Namens. In allem sind 25 bestimmte Arten aufgezählt. HKoelle beschrieb vor 30 Jahren etwa ı2, Will- denew vor. ıd Jahren 15; es. ist, zu erwarten, dafs Reichenhach 30 aufzählen werde. Uchrigens ist die Decanda Nische Schrift ein Muster für Ausarheitungen. «dieser Art, und mit Bedachtsamkeit und Gründlichkeit vexfafst. Auf jeder Seite zeigt sich Scharfblick im höch- 143 sten. Grade, der. nach genauen Vergleichungen alles Aehnliche auch unter den vielseitigsten Gestalten in ein schönes Ganze zusammen- bringt. $o viel vorläufig. Wächstens schicke ich Ihnen den ganzen Auszug von den teutschen Ars ten von Aconitum für die botanische Zeitung. ch. D. Neisende Botaniker Wenn auch die Kkönigl. dänische Regierung keine eigentliche Institute für höhere Begrün- dung der wissenschaftlichen Ausbildung besitzt, so unterlässt sie doch nicht, einzelne Gelehrte zweckmässig zu unterstützen, und rülımliches Un- ternchmen auf alle Weise za heförden, welswe- gen auch veisende Naturforscher aus Dänemark keine Seltenheit sind. Als reisender Botaniker befindet sich gegenvärtig ein junger Mann, Dr. Schaux, auf einer botanischen Reise nach den südlichen Gegenden von Yeutschland, Italien, Neapel, Sieilien u. s. w. Nachdem er in Gopen- hagen seine medieimischen Studien geendigt, pro gradu doctoris eine Dissertation über hotan, Geo- graphie ‚geschrieben, und dadurch sein Talent für diese Wissenschaft, und seinen Beruf für botanische Reisen nicht unzweideutig ausgespro- chen haite, erbielt er nicht nur die Erlaubnifs zu eier dreyjährigen Abwesenheit, sondern auch für jedes Jahr die Zusage einer namhaften Un- 144 terstützung von "1000 Rihl. zu der gedachten Reise. Eine geraume Zeit über hatte er sich vorbereitungshalber in Göttingen aufgehalten, ging dann über Würzburg und Regensburg nach Wien, um hier vollends die nöthigen Vorkeb- rungen zu treffen. Seinen ersten Ausilug be-. gann er im Mai ı817 an den Küsten des adriati- schen Meers und hatte zu dem Ende den für rei- sende Botaniker so vortheilhaft gelegenen Stand- punkt auf dem Hundsberge bei Triest, der durch Hoppe’ und Hornschuch’s Tagebuch so be- kannt geworden ist, eingenommen. Yier verweilte er an 6 Wochen, ging dann vorwärts um allmälig den Apenrinen näher zukommen, woher wir weite- ren Nachrichten von ihm bestimmt entgegen sehen. IL. An die Leser. Es ist aus verschiedenen. Ursachen zu glau- ben, dafs nicht Jeder, der diese Zeitung liest, seine botanischen Aufsätze ihr einverleiben wird; entweder spart er dieselben einer von ihm selbst herauszugebenden Schrift auf, oder läfst sie in verbreitetern Zeitschriften abdrucken, u. 5 W Die Geschichte früherer Unternehmungen dieser Art hat Aehnliches gezeigt, und ohne besonders günstige Umstände wird die gegenwärtige das- selbe Schicksal haben. Dennoch giebt es gewifs eine ansehnliche Zahl Liebhaber der Pflanzenkunde, welche da 145 für Ersatz leisten können, wenn sie sich einer kleinen, nicht unbelehnenden, Mühe unterziehen wollen, Diejenigen meine ich, die von Zeit zu Zeit irgend eine Bemerkung, welche bisweilen nur in der Berichtigung eines Nebenpuncis be- steht, einzelne Ausnahmen von allgemeinen Sä- tzen, den Wohn. oder Standort, die Blüthezeit eines Gewächses, und dergleichen beirifit, ma- chen, und — vergessen. Zumal jezt nach 9 his ıo jährigem Mangel eines vollständigen Ver- zeichnisses des bekaunten Pflanzenvorraihs, wer- den sich die meisten Freunde der Wissenschaft, die den zerstreuten Entdeckungen der Zwischen- zeit nicht folgen konnten, zur wiederholten Durchsicht ihrer Sammlungen, oder doch dessen, was sie unter neuen Namen seitdem fanden, auf- zogen, und von audern erhielten, veranlalst füh- len. Die Vergleichung einer mässigstarken Gat- tung im Herbarium mit dem, was in der neue- sten Uibersicht darüber enthalten ist, wird beiim Niederschreiben so viele, mehr oder weniger wichtige, Abweichungen der eignen von der fremden Beobachtung sichtbar machen, und die strengste Sichtung wird noch genug übrig, lassen, dafs schon durch diese Beschäftigung allem eine bedeutende Masse angenehmen Stoffs für die Le- sor gewonnen wird, sei es als hblosse Bestätti- ‚gung ihres eignen Urtheils, als Berichtigung und ‚Vermehrung der Kenntnils, oder als Gegenstand 146 abermaliger Prüfung im Falle des Widerspruchs gegen ihre Uiberzeugungen. Selbst blosse An- ‚fragen Chinlänglich motivirte sind freilich immer besser), werden ja ihren Platz finden. Man lasse sich nur nicht abschrecken, ein Weniges mitzu- theilen, denn unser Ganzes besteht ja aus Ein- zelnem, und gewöhnlich findet eine kur;e Mit- theilung willigeres Gehör und eine bleibendere Stätte. Üihrigens sind die Unterhaltungen, für welche hier ein Raum geöünet ist, keine Gegen- stände der Kritik, wenn sie es nicht durch vor- zügliche Wichtigheit werden. _ Um jedoch die Gewächse, worüber man Be- obachtungen anstellt, mit Sicherheit nennen zu können, wird oft nöthig werden, sie mit gleich- namigen anderer Gegenden zusammen zu halten. 'Hiezu bietet sich das vorliegende Blatt ebenfalls _ an durch die Erleichterung des Tauschverkebrs. Auch hier erlaube ich mir die Aufloderung an Alle, denen an der Bereicherung ihrer Samm- lungen gelegen ist, sich nicht dadurch, dafs sie nur wenige Arten abzugeben haben, von der Be- nutzung einer so guten Gelegenheit abhalten zu lassen. Vielmehr zeige Jeder nur die nicht ganz geineinen Erzeugnisse seiner Gegend, (allenfalls mit der Bemerkung, dafs sie erst nach der nächst- bevorstehenden Blüthezeit geliefert werden kön- nen), jedoch allemal mit dem Namen des Schrift- 'stellers, nach welchem sie benannt sind, sorg- ar m - 147 fälig an, und sondere sie durch ‚ein beliebiges Zeichen von den Producten der Caltur ab. Die Beförderung des Pflanzentausches ist. von so grossem Interesse, dafs schon um defswillen je- der Vheilnshmer an der Zeitung sich entschliessen sollte, für die Echaltung, derselben mitzuwirken. Aber os ist zugleich die einzige, sich nur auf Botanik beschränkende Zeitschrift unsers Va- terlandes, und hilft einem Bedürfnisse ab, das sogar in bedeutendern Städten von den Meisten gefühlt wird, die sich nur nebenher mit Botanik beschäftigen können. Der fleissigste Mitarbeiter hat das beste Mittel an der Hand, Andere zu Beiträgen der Art, die er selbst vorzicht, durch sein Beispiel anzuregen. Und wenn Viele Auf. sätze liefern, so 'erhalten wir leicht von Jedem das Beste; lassen sich nur Einzelne dazu bewe- gen, so wird man ihnen auch für das Mittelmäs- sige noch immer Dank schuldig seyn. Kurz, wer der Wissenschaft, des Publieums (dieser Zei. tung), und seinen eignen Vortheil will, der un- terstütze die Redaction, nicht blos als Subscri= bent, sondern auch als Couscribent! j Von einem Leser. xF Bei diesem wohlgemeinten, allerdings zu berücksichtigenden Vortrage eines sehr achtungs- werthen Mannes und geschätzten Mitarbeiters hat sich uns auch der Wunsch aufgeregt, dafs diejenigen Botaniker, welche eigene Schriften her- ausgeben, oder Aufsätze in andere Zeitschriften einrücken lassen, die Ge 148 \ fälligkeit haben möchten, uns in unfrankirten Briefen davon in Eenntnifs zu setzen, damit wir solches unverzüglich anzeigen, und unserm Blatt durch den Chavacter eines allgemeinen 'botani- schen Repertoriums geben können. Mit der gegenwärtigen gien Nummer vollen- det sich nun das erste IIeft der Flova, und da- mit wandert fie gemüthlich der Leipziger Öster- messe zu. Möge ihre Aufnabme unsern Wün- schen und Hoffnungen genügen! Wir glauben wenigstens , dals die vorliegenden Blätter so geeig- net sind, dafs man sie an ihren Früchten erkenne, und dadurch mag sie sich denn selbst als eine angenehme und lehrreiehe Lecture empfehlen,’ ‚und die Unterstützung erwerben, welche zu ci- ner zablxcichen Nachkommenschaft ulrumgänglich ‚erfordert wird. Denn wenn wir auch dem hie ‚und da geäusserten Wunsche nicht entsprechen ‚können, sie in der Folge in Quartformat erschei- nen zu lassen, weil das gegenwärtige zu kleinen Kupferstichen bequemer ist, und grössere für die Denkschrifien der königl, botan. Gesellschaft gehören ; so wollen wir doch auf die vielfach. ge- wünschte Mehrzahl der Blätter bestimmte Rück- sicht nehmen, sobald ein verkältnifsmäfsiger Ab- satz statiöndet, was durch vielseitige 'T7 hoilnah- wie der Botaniker so leicht bewirkt werden kann. Dadurch werden wir denn in den Stand gesetzt; wichtige Nachrichten schnell mitzutheilen, und das ganze Gebiet der Botanik vollständig zu umfassen. Flora \ oder Botanische Zeitung. } Nio. 10. Regensburg, am 10. April. 1818. [a0 22) °2> 5 nn 1. Englische Literatur, Wi hatten es uns zur Pflicht gemacht, unsere Leser durch kurze Anzeigen in steter Uebersicht der neuesten Erscheinungen im Gebiete der Pflanzenkunde zu erhalten; durch Unterbrechung der botanischen Zeitung ist nun eine grofse Lü- cke entstanden, die iezt, ganz auszufüllen, zu vie- len Raum wegnehmen möchte. Die teutsche Li- teratur können wir auch bei unsern Lesern als ‚bekannt voraussetzen; von der auswärtigen dürfte jedoch manches Wichtige, das noch nicht in an- dern Zeitschriften recensirt.worden ist, oder eine allgemeine und schnelle Verbreitung verdient, ' noch unbekannt geblieben seyn, was hier eine Stelle verdient. Wir beginnen mit dem zehnten Bande der Transactions of the Linnean ‚Society, London. ı8ıo, indem die Becension der Hull. Literatur. Zeitung in den Ergänz. Blät- tern des Monats December 1817. Nr. 133. S. 134 mit dem gten Bande schliefst. KR 150 Pag. 1. wird eine neue ‘Gattung der Lilia- "seen unter dem Namen Bro diaea von Smith‘ beschrieben. Es werden davon 2 Arten ange- zeigt: B. grandiflora und B. congesta; leztere ist abgebildet; sie wachsen in "Nordamerika, wo sie Mentzies im Jahr 1792 entdeckt hat. Pag. 6. sucht Hr, Mac Loay zu beweisen, das Sem- perviyumn sediforme Jacq. sey das Sedum ochro- leueum Diosc. Er hat die Jacquinische Pflanze mit Exemplaren aus dem Sibthorpi- schen Herbarium verglichen, und keinen Unter- schied gefunden. Die obersten Blumen enthal- ten manchmal mehr, wie ı0 Staubgefälse. Pag. 10, et seq.; Berichtigung einiger englischen ‚Juncüs, und Annahme der Ehrhartischen Benennungen : I. lampocarpus, acutiflorus und obtusiflorus. P. ı5 — 226. enthält eine höchst wichtige Abhandlung über die Familie der Pro- teaceen. von Robert Brown mit einem Sche- ma über alle Gattungen, Beschreibung der Arten und 2 Abbildungen. Der Aufsatz ist keines Aus- zugs fähig, wir wollen daher blos die Einthei- lung der Gattungen nach dem Schema, im Aus- zug, anzeigen. . I. fructus clausus. A. autherae disıinctae. a) a calyce liherae, y flores dioiei: Aulax, Leueodendron. rt lores hermaphroditi. | | 951 a) antherae apicibus concavis calyeis insertae, $, ovarium monospermüum, nux suberustacea vel » samara, a) squamulae slandulseve nullae hypogynae: Pe trophyla Isopogon. “ b) squamulae v. glandulae quatuor hypogynae, ca- dys bipartitus: Protea, ealyx tubulosus: Leu- cöspermum; nux brerissime pedicellata ; : Serruria; nux sessilis: -Mimetes: )( squanulae hypogynae a calyce toto deeiduo li. berae, nux sessilis basi integra: Vivenia; nux pedicellata vel basi emarginata; Sorocepha- lus; stigma obliquum dilatatum; Spatalia. IU)C squamae hypogynae infra adnatae basi persi- stenti calycis: Adena nthos, ' $$. ovarium dispermum, ‘drupa bacoata, putami- ne osseo: Guevina s T glandulae hypogynae distinctae seu Connatae, * drupa exsucca tomentosa: Brabeium. ** drupa baccata, flores hermaphroditi, glandulae hypogynae carnosae, ovarium pedicellatum: Per- sooniaz glandulae hypogynae stäminuliformes, ovarium sessile: Cenarhenes. + glandulae nullae hypogynae. $. stamina ealyei inserta, filamenta distineta: Aga- stachys; filamenta apice cohaerentia: Sym- phionema.. $$. stamina receptaculo iuserta: Bellendena. Ka ‚152 » antherae adnatae tubo calyeis hypocrsteriformis; ; aux. fusiformis pedicellata: Franklandia. » antherae cohaerentes vieinarum lobis proximis loculum unicum constituentibus ; ;. tandem die stinctae. y( ealix regularis: Simsia. ):O:( calix ringens, stigma liberum: Conosper- mum; stigma filamento sterili cohaerens: Synophaea. ze 3. fructus dehiscens. “ ' A. unilocularis, ovarium dispermum. _* glandula nulla hypogyna : ‚Anadenia. ** glandula hypogyna dimidiata, quandoque lo- bata, foliculus loculo centrali: Grevillea ; ‚ foliculus loculo excentricus : Hakea, ‘F antherae exsertae. % involuerum coloratum deciduum: Lambertia. %% involucrum nullum, flores spicati. a) semina apice alata, foliculus incrassato-ligneus, looulo, excentrieo: Xilomelum; foliculus coriaceus loculo centrali:' Orites. b) semina utrinque alata marginata, foliculus ligneo- coriaceus: Rhopala. €) ovarium tetraspermum , calyx vegularis, seminä apice alata, glandulae quatuor hypogynae: Knightia. | d) ovarium polyspermum, calyx irregularig, api- eibus staminiferis. ur 153 B t \ $ semina apice alata. * stigma verticale elavatum, glandula unica semi- annularis: Emb othryum, * stigma obliguum unilaterale, glandula nulla, ‚Oreocallis; glandula unica subannularis: Te- lopea; glandulae tres secundae: Lomatti a 65 semina basi alata, glandula unica dimidiata: Stenocarpus B. bilocularis, dissepimento libero bifido, amen- tum paribus flosculorum tribracteatis: Bank. sia; receptaculum commune planum, involuero imbricato, -flosculis indeterminatim confextis: Dryandra. Pag. 227 wird eine Varierät (eigentlich Monstruosität) der P e ai icularis sylvatica an- “ gez eigt. In dem aten Theil des ı1ten Bandes von dem Jahr 1811. p. 229 findet sich eine Beschrei- bung des Malabarischen Cardamomum von Da- vil White mit 2 Abbildungen. In der Nachschrift von William Matan wird es zu einer eigenen Gattung erhoben und mit dem Namen Eletaria Cardamomum belegt. Nach Roxbourg in den Asiatie researches gehört es zu der Gattung Al- Pinia. Diefs ist ds Cardamomum minus der älteren Botaniker, das bereits Mathiol abgehil-. det hat. P. 256 ertheilet der bekannte Botani- ker Herr Lambert, Nachricht, dafs sich. das Merbarium von Pallas, welches die beiden Rei- 154 | senden Clarke und Cripps in der Crimm er- kauft hatten, nun in seinen Händen befinde., Fol- gende Pilanzen aus diesem Herbario werden be- schrieben und abgebildet, Pentsiemon fru- 'tescens, (Digitalis Dasyantha Pallas Mss.) auf ‘Kamtschatka und Unalashka. Lobelia sessili- Hlora (L. Kamtschatika Pall. Mss.) Kamtschatka. " Phelipaea foliatı. (Orobanche Marsch, et willd. Lathraea Phelipaea Pall. Mss.) Caucasus, Taurien. P. 262 wird die Nachricht über die künstliche Befruchtung einer Palme in dem Ber- liner Garten, die Linne in seiner Dissertation de sexu plantarum für die Dattelpalme erklärte , dahin berichtiget, dafs es die bis, auf 20 Fufs 'Höhe aufwachsende Spielart des Chaemaerops humilis gewesen sey; zum Beleg wird das blü- hende Exemplar der Pallassischen Pflanzensamm- lung abgebildet, das Pallas von Berlin erhal- ten. ‚hatte. Ob diese Spielart nicht eine eigene‘ Art seyn könne, lässt der Verfasser unentschie- -den, . Im Anhang p. 264 werden noch zwey Pflan- zen aus dem Herbarium ‚von Rudolphi: Vac- cininm praestans, und Rumex graminifolius ab- ‚gebildet und kurz angezeigt, und eine Abb, von Lilium camtschatsense Linn. P. 366. seq. enthält eine Berichtigung der Synonyme und Stand- orte von Hypericum calyeinum und Ascyron, ‚die Linne und Morisson verwechselt: haben, ‘Hl calyeinum ist die Cherlerische Pilanze, die | Ä 155 bei Belgrad und Constantinopel wächst, H. Ascy- ron die Pyreneische, die Bauhin nach Bur- sers Exemplar in dem Prodr. beschrieben hat. P. 270 — 282 sind Auszüge aus Peter Collin- sons hinterlassenen Papieren, von Herrn Lam- bert mitgetheilt: zum Theil biographische No- tizen, Nachrichten über verschiedene Pflanzen, die er selbst gepflegt hat, oder in verschiedenen Gärten Englands zu seiner Zeit eingeführt und gepflanzt worden. Bei dieser Gelegenheit er- fahren wir, dals die erste Babylonische VWVeide, auch Thränenweide genannt, von ‘einem Kauf. mann. aus Aleppo, Namens Ve vnon, von den Ufern des Euphrates nach England gebracht und in den Twickenhampark versetzt wurde, wo sie Collinson im, Jahr 1748 sah. Da alle. Babylo- nischen Weiden unsrer Gärten männliche Pilan- zen sind, so ist es nicht unwahrscheinlich, dafs sie sämmtlich von diesem Exemplar ahstammen, das vermuthlich eine männliche Pflanze war. P. 283 werden mehrere Neuholländische Pflanzen von Herren Eduard Rudge beschrieben und ab- - gebildet, als: aus.der Monandria: Gentrole- pis suspitigen C. aemula. Diandria: Pime- lea cwrviflera. P. glauca. P. filamentosa. P. spi- cala. Trian dria : Kyris elongata. Scirpus gracilis. Tetrandria:. Persoonia pinifolia. P. .hirsuta. Conospermum ericifolium. Zie- ria ‚pilosa. Pentandria: Cryptandra ericifo, : 156 Jia. C. amara. Styphelia reflexa. Lasiopeta- um parviflorum. Pittosporum fulvum. Mars- ‘dena suaveolens. Trachymene incis.. Xan- thosia pilosa. Poranthera ericifolin. P. 3ı2 folgen einige Betrachtungen und Vergleichungen der Theorien über die Befruchtung der Moose von Hedwig und Palissot de Beavvis;, nebst Beschreibung und - Abbildungen einiger neuen Moosgattungen von Robert Brown; die neuen Moose sind folgende: Daw sonia polytri- choides, aus Neuholland, Leptostomum indli- nans, aus Van Diemens Insel. L. erectum, von Neu- ‘holland. L. gracile, von Neuzeland. L. Mentziesii, das Staaten-Land. P. 333. Hefert Hr, Georg Dan die Beschreibung einiger neuen Schottischen Al- penpflanzen, die in der englischen Flora noch nicht aufgenommen waren. Nach den beigefügten Anmerkungen von Smith sind jedoch mehrere nur unrichtig bestimmt und finden sich in des- sen Flora unter den wahren Benennungen. P. 358. Beschreibung einer neuen Pflanzengattung ‚aus der Decandria von George Jakson, mit Abb. von drei Arten: Ormosia coceinea aus Guiana, O. dasicarpä. aus Westindien, 0. c0- arctata aus Guiana. P. 363. Nachricht von einer neuen Pflanzengattung der Sten Classe, Bruno- nia aus Neuholland, von Edward Smith, mit Abb. der Brunonia australis und sericea. P. . ' 371. Beschreibung der Duchesnea fragifor- D2 a BE | 157 mis (Frageria indica Andrews), eine neue Gat- turg aus der Familie der Senticosen von Linne, Rosaceen von Jussieu, von Edward Smith. P. 375. Beobachtungen über einige Ar- ten der Mentziesia, die vormals zu der Gat- tung Andromeda gezählt wurden, von (Olaus Swärtz. Mentziesia caerulea (Andromeda Linn.) Mentziesia Bryanta, (Andromeda Pal. Erica Willd.) ‚Beide sind t,. 30. sehr gut abge- bildet. In der beigefügten Note von Smith wird noch M. empetriformis von Mentzies be- schrieben. P. 381. Bemerkungen über die Gat- tung Andrea ea mit Beschreib. und Abb. % eng- lischer Arten, von William Jakson Hooker, wor- unter die einzige Andreaea nivalis einer be- sonderen Aufmerksamkeit zu empfehlen seyn dürf- te, da sie auch auf Teutschlands Alpen vorkom- wen könnte. P, 406 in denAuszügen aus dem Pro- tokoll der Gesellschaft findet sich die Berichtigung einiger Japanischen Pflauzen durch Eerrn Lam- bert, der eine Pflänzensammlung aus Japan er- halten hat, die ihn in den Stand setzte, Vergleiche anzustellen. Nach diesen ist Mimosa Lebek "Linn. Acacia Lebek Willd. und A. speciosa Willd, eine und dieselbe Pflanze. Acaeia Juli- brifsin Willd. und A. Nemu Wild. ist ebenfalls . nur eine Pilanze. Mimosa arborea Gmel Rei- se, von Reichard bei Mimosa Lebek ange- führt, ist ebenfalls A. Julihrissinn. Hypoxis 158 speciosa Thunb. Fl. lapp. Aletris farinosa ejusd. Linn. Trans. T.IL ist von der Linndischen Pflan- ze verschieden, wird daker Aletris Japonica genannt. 0 . Des Xlten Bands Iter Theil ist von dem Jahre 1813. P. 27. will Herr Humphrey Rep- - son in einem Schreiben an den Präsidenten, durch Erfahrungen beweisen, dafs der Epheu der sich um die Bäume schlingt, diesen keinen. Schaden zufüge. P.50 befindet sich eine sehr wohl durch- dachte Abhandlung über künstliche und ratürliche . Systeme, mit vorzüglicker Rücksicht auf das Se- xual - System von Linne, und das Familien - Sy- stem von Jus sieu, von William Roscoe. Der - Verfasser giebt zu, dafs. Linne selbst einen grofsen Werth auf das natürliche System gelegt kabe, aber weiter nicht in dem Sinn den ihm Ventenat in den Mund legen will; er eniwi- ckelt in der Folge mit vieler Sachkenntnils, dafs das System von Jussieu nichts weniger, als ein netürliches, sondern im Gegentheil ein sehr künstliches System sey, dafs als solches betrach- tet, das Jussieuische dem Linneischen weit nachstehe, beide zwar zum Nutzen der Wis- senschaft nebeneinander bestehen können, dals sie aber stets getrennt bleiben müssen. P. 79. Berichtigung einiger Dillenischer Synonyme bei Lichen scaber und den verwandten Arten ‚von Hugh Davies. ‘ Ä | 7159 P. 170, beweiset Robert Brown durch Beschreibung und eine ganz vorzügliche Abbil« dung, dafs Polypodium Ilvense und hyperbo- reum Swartz, eine eigene Gattung bilden müsse, indem beide ein Involuerum calyciforme hesi- tzen, das am Rande in haarförmige Fäden aus. läuft, ‘wodurch es sich von allen andern Gattun- gen unterscheidet. Xlter Bd. ater Thl. 1814. p. 213 über die Entsäuerung (desoxydation) der Bläuer von‘ Cotyledon calycina (Bryophylium Salisbury) in einem Brief von William Heyne an Hın. Lambert. In Indien, wo diese Pilanze. häufig gebauet wird, findet man ihre Blätter am Mor- gen stets sauer, nach Mittag geschmachlos, des Abends etwas bitter; sie stehet also im Gegen- satz mit der angenommenen Meinung, das bei Tage der Sauerstoff durch die Blätter einge- saugt worden verdienet‘ daher besondere Aufmerk- samkeit, P, aı6. Beschreibung einer neuen Art Rubus, Berichtigung der verwandten Arten, nebst einem Verzeichnifs newer Standorte verschiede. ner englischer Pflanzen, von George Ander-. son, Der als neue Art beschriebene und abgchil- dete Rubus suherectus ist mit I. covylifolius nahe verwandt, von dem er sich durch mehr auf- rechte Aesie, 3. 5. 7. Blätichen, die in eine schär- fere Spitze auslaufen, und an der Oberfläche glatter sind, unterscheidet ; ‚Bei den gefieilerten blättern ist x ‚160 ' das oberste und unterste Paar ansitzend, das mitt- lere gestielt. :P. 227. Bemerkungen über Iris Su- ı ‚siana vonSmith. Erstens vermuthet derselbe, dafs die zwei Abb. in Swerts florilegium t. 38. 1. 2. - % 39. £ 1. wohl'zwei verschiedene Arten be- zeichnen könnten, 2tens scheinet ihm, Clusius habe sich geirrt, da er den Namen Susiana nach dem Standort zu geben glaubte, indem Susam der türkische Name der Gattung Iris seye; nach SibthorpsAnzeige, heisse Iris germanica auch Susam. Smith sagt ferner, Clusius sol'reibe der Iris Susiana einen Wohlgeruch zu, den sie nicht besitze, allein im Clusii pann. p. adk. heifst es ausdrücklich: nullo vero odore commendatur hie flos. Diese Pflanze hat Busbeque im Jahr 1573 nach Wien gebracht. Schliefslich macht Smith die Bemerkung, die Gattung Aquilaria von Cavanilles dürfte wohl von den Euphbor- bien nicht verschieden seyn. P. 231. Beschrei-. bung und Abb, einer neuen Art Borken von Lambert, das er polycarpum nennet. P. a2. Ueber die Entwicklung der Plumula und Radicula in den Saat.Pflanzen von Patrick Keith, wo die Unmöglichkeit, die zwei werschiedenen Ten- denzen nach unten und nach oben zu stören, dargethan, und einer der Natur der Pflanze inn- liegenden Entwicklungskraft zugeschrieben wird. P..270. Bemerkungen von William Roscoe, über Roxbourgs Beschreibung der Indischen Pilan- t on. 161 zen aus der Monandria, in dem ııten Bde:der Asiatieresearches; wir werden das wichtigste die- ser Bemerkungen, bei der Anzeige dieser Asiatie researches, anführen. P. 283. Bemerkungen von Edward Smith. über die neue Gattung Tees- dalia» Bekanntlich hat Robert Brown aus der Iberis nudicaulis eine neue Gattung gemacht, die er zu Ehren des englischen .Botaniliers Robert T'eesdal so benannte. Smith findet, dafs auch. Lepidium nudicaule zu dieser Gattung gehöre; . demnach: wäre der Gattungs - Charakter Tees’da- lia: Silicula emarginata, obeordata, loculis dis. permis. Filamenta basi.intus squamigera, -ı. T. nudicaulis,, petalis inaequalibus, (Lepidium nndi-. caule Linn.) 2. T. regularis,. petalis aequalibus, floribus tetrandris. ( Lepidium nudicaule Linn.) P. 290. Ueber Bryum marginatum und lineare Dikson, von Smith. P. 296. Beschreibung ei- niger neuen Arten neuholländisch er Pflanzen, mit Abbildungen, von Edward Rud ge. Octandria monogynia, Dodonea cuneata. D. asplenifolia. Monadelphia Decandria, Phbilotheca au. stralis. Decan dria mono gynia, Darwinia faseieulata. Pultenea ferruginea. Pultenea elliptica. P. polygalifolia. Eriostemon salici- folia. P. 408. Beschreibung 9 neuer Pilanzen- arten vom Caucasus, von Hrn. Rath Steven, mit Abbild. Yeronica crista galli. Anchusa alpe-. stris. An dro sace albana. Cucnhalus lacerus. 162 ‚Silene caespitosa. ‚Orobus formosus. Serr a- tula elegans. 8. depressa. Orchis mutabilis, II. x Correspondenz. Basel im März 1818, * Die 2 ersten Nummern der botanischen Zei- tung haben hier vielen Beifall gefunden, und einstweilen bin ich zur Bestellung von 4 Exem- plaren beauftragt. Meine hiesige Ausbeute an seltenen Phane- roganen und Moosen ist noch nicht beträchtlich , da ich bisher die hiesigen Gränzen nur wenig überschreiten konnte, urdl meistens mein Augen- "merk auf Schwämme, vorzüglich auf Blattschwäm- me richtete, ‚Sie werden auch in meinem Ver- zeichnisse, das bald bei dor correspondierenden. Gesellschaft erscheinen wird, erselien, dafs ich im Aufünden sehr schöner und interessanter Ar- ten nicht unglücklich war Ich theile Ihnen anbei auch, Ihrem Wunsche, gemäfs, einiges von der Beschaffenheit der Bo- tanık in Basel mit, so viel ich seit meinem kur-: ‚zen Aufenthalte allbier Babe selbst, oder durch unterrichtete Personen erfahren können. Auf’ der hiesigen Universität ist Herr Doctor Burk- hard als Professor der Botanik angestellt, und hält, je nachdem es seine bedeutende Praxis er- laubt, Vorlesungen in dieser Wissenschaft, so wie auch Demenstrationes in dem botan. Garten, 163 Ferner ist hier Herr Prof. Dr, Hagen- bach, ein gründlicher Botaniker, der in seinen frühern Jahren besonders die-hiesige-Flora scharf durehforschte, und welcher nun bald einen In- dex plantarum agri basiliensis herausgiebt, wo- rinn genau die Standorte der Pflanzen werden angemerkt seyn, und welchen in der Folge die ‚ hiesigen Botaniker als einen trefflichen Leitfaden ‚auf ihren Excursionen ete. benutzen können; es ist Schade, dals junge Botaniker diesen Mann so wenig benützen können, denu seine vielen Ge- schäfte und seine beständige Kränklichkeit hin- dern ihn, Excursionen zu machen, oder’ in zwei- felhaften Fällen Auskunft zu geben. Sehr rühmlicher Erwähnung verdient auch noch Herr Professor Dr. Wolleb, der neben seinen übrigen Berufsgeschäften, besonders das Studium der Cryptogamie zum Gegenstand sei- nes Forschens wählte. Die reiche Sammlung und zahlreiche Bibliothek desselben waren so- wohl mir, als mehrern Anden, durch dereh freundschaftliche Mittheilung, von vielen Nutzen. . Von dem hiesigen botanischen: Garten läfst sich ‚wenig sagen; das Locile ist gut gewählt,. aber die Universität ist wenig darauf bedacht, densel- ben in guter Ordnung zu erhalten und neue Pflan- zen machzuschaffen. In den Treibhäusern findet man mehrere seltene Caetus und Erica - Arten,. und die neue Anlage von Felsenstücken zur Fort- 104 | pflanzung einiger Alpengewächse, die derjenigen . gleicht, welche ich bei Regensbug in dem Sternbergischen Garten sch, verdient viel Lob. Bei dem botanischen Garten befindet sich. auch ein Gebäude, in welchem die reiche Bihlio- thek und das Bawhinsche und Lachenalsche . Herbsrium in Ordnung aufgestellt sind, und wel- ‘che Kenner dort durch die Begünsigung des Hrn. Prof. Burkhard’s benützen können. Es befin- den sich übrigens noch mehrere Botaniker hier, die, wie es scheint, mit fremden Freunden der Pilanzenkunde keinen Umgang suchen, was jedoch grofsen Tadel verdient, denn es ist unverkenn- ‚bar, welchen lehrreichen Einflufs die gegensei- tige Mittheilung der gefundenen Pflanzen oder ge- sammelten Beobachtungen für jeden Einzelnen hat; so besteht zwischen Hm. Pfarrer "Muiller in Olsberg, 3 Stunden von hier, Hrn. Apotheker Groh, und mir, ein beständiger Verkehr; win, thei-. len einander gegenseitig von jeder Excursion die gesammelten Pflanzen mit, bestimmen uns dubia, machen einander auf diels oder jenes aufmerksam, was der eine nicht sieht, bemerkt der andere, und was der zweite nicht sieht, entgeht vielleicht dem dritten nicht, und bei grolsen Zweifeln suchen wir Hülfe bei einer höhern Instanz ; auf ‚diese Art schreiten wir in der Kenntnifs unserer biesigen rei- chen Flora stark vorwärts, und gelegenheitlich ge- winnt dadurch unser eigenes Wissen nach und nach- eine gröfsere Ausdehnung. a 2.H: F 1 OÖ DB. oder Botanische Zeitung. No. 11. Regensburg, am 20. April. 1818, _ L Aufsätze Bemerkungen über einige Arten der Gattung Aegilops.. ‚Die neueste Bearbeitung des Linneischen 'Systema Vegetabilium *) lehrt den der- maligen Zustand der Wissenschaft durch Mit« theilung der verschiedenen, noch nicht beseitig- ten, WVidersprüche deutlicher kennen und macht sich so um diejenigen, denen nur geringe Hülfs- mittel zu Gebothe stehn, mehr verdient, als durch ' eignes, nicht ausführlich begründetes, Urtheil ge. schehen würde. Der Einsender hofft, durch das Folgende einen jener bemerklich gemachten Zwei- fel zu heben, und benutzt zugleich die Veranlas- sung, einen andern soviel möglich zu verstärken, Im aten Bande des genannten Römer-Schul, tesischen Werls, $. 770. ist in der Änmer«. binnen *) Caroli a Linnd Systema Vegetabilium, Lür rantibus Jo. Jac. Römern. M. D. et Jos, Aug Schulte, M. D. et P. O. Stuttgard, Vol. LM. 287. L Ex 166 nn kung Einiges beigebracht, ‚was das Dasein der Aegilops caudata Willd. verdächtig zu ma- ‚chen scheint. Die Definition, die Linne von seiner Pflanze dieses Namens (Spec. plant. Ed.2..T, hy 1489. N. 2.) gab, ist sammt des- sen Anmerkung, von der man nicht recht sagen kann, ob die Definition dadurch erläutert oder verändert werden. "soll, in der Willdenowi- I en Ausgabe dieses Buchs (Spec. plant. „IV. P. 2. p. 944.) durch ganz andere. Angaben eat; und nenerlich hat der Herausgeber des Prodromus florae graecag denvon Linne ‚hei seiner caudata als synonym angeführten Ausdruck Tourneforts: Gramen creticum spica graeili in duas aristas longissi- mas et asperas abeuntes, zur Aegilops eylindrica, welche doch ohne Zweifel für die von Host so benannte Pflanze zu nehmen ist, gebracht. ' Man mufs dahei voraussetzen, dals die Ver- setzung ‚dieses Synonyms aus eigner Ansicht der ‘ Tournefortischen-Pflanze geschehen sei; un- geachtet eines der wichtigsten Kennzeichen, das in dieser Phrase, so wie in der von Smith auf- - gestellten Definition der eylindrica, ‚enthalten. ist, nämlich die a ausgezeichnet langen Endgran- nen, weder in Host's Werke, noch an dessen Pflanze sich vorfindet, . Vielmehr hat das oberste Aechrchen dieses Grases in der Regel 4 unglei- 167 che, einen bis zwey Pariser Zoll lange Grannen, von denen am öftersten eine der äussern Kronspelzen über die andern hervorragt; da hingegen bei Aegilops caudaia Willd. die Granuen der Krone gar nicht zum Vorscheine kommen. Der Besitzer der Linneischen Sammlung scheint übrigens der caudata Linn. ihren Plaız dadurch anzuweisen, dals er die Abbildung in. Buxbaum’s Plant. minus cognit. Cent ı. ‚tab. 50. f. x. zu derselben zieht. Diese Voreini. gung wird dadurch bedenklich ‚ dafs die Kelch- : spelzen des daselbst gezeichneten Gewächses (wel. ches Aeg. squarrosa Willd, ist) auch nach Buxbaum’s ausdrücklicher Versicherung , (Cent. I. p. 32.) nicht begrannt heifsen können; Linnds caudata aber, nach seiner Definition, lauter zweigrannige Kelche hat; indessen ist das angezogene Bild so kenntlich, dafs man, bei un- 'bedingtem Vertrauen auf Smith’s Ausspruch, nur ungewifs bleibt, was nun aus Aeg: squarrosa Linn. werde? Smith würde dieser Benenhung, - wenn er sie als zur cylindrica Host gehörig ansähe, doch wohl eben soviel Recht eingeräumt haben, als dem Namen caudata gegen will denows Aenderung, um so mehr, da man schon früherhin, wie'zum Beispiel die Beschreibung in der deutschen Bearbeitung des Houttuynischen ‘Pflanzensystems (Th. 1%. $. 804.) zeigt, unter squarxosa I. eben die Art, welche Host nach- I: 2. BD u her cylindrica nannte, verstand, und das ein- fache: Spica subulata, aristis longiore, : zum mindesten eben. so gut, als manche ‚spätere Diagnose, dieselbe Species unterscheidet, und ge- nau genommen, auf keine andere anwendbar ist, (Aegilops ramosa Sibth. kommt, als zu we- nig bekannt, hierbei nicht in Betrachtung.) Die _ Entdeckung einer solchen Täuschung Willde- now's über 2 Arten, kann freilich leicht Mils- trauen gegen seine Adusserungen über eine ver- ‚wandte erregen. Gleichwohl hatte derselbe, als. er die Diagnose seiner caudata gab, die Pflanze unstreitig vor sich. In der That pafst das, von dieser buchstäblich und allgemein gilige *) Merk- mal: dafs die Kelchgrannen des obersten Achr- chens. länger als die (ganze übrige) Aechre sind, so wenig auf cylindrica Host, ‚dafs vielmehr von der leztern eben das umgekehrte Verhältnils auszusagen ist. An ihr findet man wohl kaum jemahls die längste Endgranne von 2 ı/4 Pariser Zoll Länge;*) die beiden Endgrannen der cau-. data W. hingegen sind durchgängig länger, ‘von a ıfa bis zu 4 a3 Pariser Zoll. *) Auch ragen die Verlängerungen der Kron- und der Kelch- spelzen an allen Achrelien unter dem obersten *) Unter allen dem Einsender vorgekommenen , vertätniß- mäßig. nieht zu wenigen, Exemplaren beider Arten hat er keine Ausnahmen gefunden. (Diese Anmerkung be- wicht sich auf alle 3 Sternchen.) | 169 weder vor einander, noch über den nächsten Kno- ten der Spindel, weit vor; was sich bei eylin- flvica H, ganz anders verhält. ' Es bleibt daher nicht allein Aeg. cau a ata: W. als eigne Art stehen, sondern es ist auch vor. der Hand nicht nothwendig, etwas an seiner De- finition. oder Beschreibung zu ändern: Eben so können seine Bestimmungen der beiden andern . hier in Frage kommenden Arten zur hinreichen- den Unterscheidung derselben dienen, wenn allen- falls bei cylindrica, nach den Worten: „aristis 'terminalibus longissimis‘ die hei- den: „spica brevioribus,“ und bei squarrosa (Willd.) nach: „calyoibus“ \ das einzige: „ventricosis‘ hinzugefügt wird. *) Denn bis wir authentisch ‚erfahren, welche Bewandnifs es eigentlich mit, Aegilops squarrosa L. hat, und bis Pali- sot de Beauvois Verbindung der Aegilops squarrosa W. mit Triticum bestättigt oder aufgehoben seyn wird, wäre eine gänzliche Um- schmelzung jener Definitionen nicht an der Zeit. -®) Die in der Anmerkung zu Triticum Acgilops angere- bene Anzahl der Achrehen, 10 ı2, findet vermuthlich nur in fetter Gartenerde Statt. Buxbaum bilder sein „auf, sonnigen Bergen Iberiens“* gefundenes Gras nur mit 8 Achrchen ab, und mehr hatte keines der nicht ganz ge- singen Anzahl gebauter Individuen, die der Einsender sah. 170 Nicht so gut möchte eine der 3 ührigen Willdenowischen Arten dieser Gattung, tria ristata, sich halten, Ihre Kennzeichen. sind : 1) spica oblonga, 2) calyces omnes tria- zistati, 3) culmi erecti, womit man sich voll- kommen begnügen könnte. Allein sie sind, nebst der heigebrachten Synonymie, so unzuverläfsig, dafs man diese Art, ohne bessern Beweis, nicht | anerkennen kann, a) Host gieht seine Aegilops triuncialis mit der Linneischen- Benennung und Defi- nition; er stellt nach 8. 772, des Systema in der Abbildung und in der Beschreibung die ‚Schreberische Pflanze dar; er citixt 'Schrebern und dessen Synonymie (ohne Vaillant's Figur, deren Gröfse ilm viel- leicht bedenklich war); Sc hrader eitixt wie- _ der beide unter demselben Namen, Es ist. mithin ünbegreiflich, wie Willdenow nur die Hostische Art yon triuncialis L, absondern, und üherdiefs mit seinen 3 übri- ‚gen Citaten yerbinden,. auch 'noch in der Enumer, harti bot berol, P.II. P. 1039+ die vermeinte nene Species unter Host's und Roth’s gemeinschaftliche Gewährleistung stellen kann, Denn bh) Roth trennte bekanntlich erst (Botan. Abhd. und Beobb, 8.45. N. 4.) eine Aegilops ge- niculata. „eulmis prostvatis genicu- 11 latis, foliis acutis hirsntis, calyci- bus omnibus quadriaristatis ‘von ovata, welcher leztern er die gesammie Lin. neische Ausstattung liefs, (Usteri Annalen der Botan. 1793, IV. St. $, 41.) und von ihr unter andern sagte: sie sei Im Äussern Habi- tus, besonders in Ansehung der Achre, der geniculata ganz Ähnlich, aber einjährig, und habe wenigere, gerade aufrecht stehen. de, fingerlange und handhohe, selten höhere Halme, und durchaus dveigrannige Kelche. *) dabei werden die unter c, und d. anzuzei- genden Stellen und Abbildungen Scheuch- zev's und’ Lobel's angezogen, in der An- merkung aber erwähnt, die Pflanze ändere sowchl im Halme, der auch mit dem unter. sten Gelenke niederliege, als iX den Kelch- spelzen, deren eine oder die „dere vier- j grannig sei, ab, Es ist hier kaum nöthig, zu erinnern, dafs von einer doch immer mäs- sigen Anzahl gewöhnlich auf ähnlichem‘ Bo- den gebanter Individuen nicht mit Sicherheit geurtheilt werden kann, was Regel und was Ausnahme ist; in Ansehung der Dauer aber hat Schrader in der Anmerkung bei Keg. “) Noch ein Kennzeichen ; Pediculi versus basin “ reeurvi, weifs der Einsender nicht zu deuten; die Länge der Halme und die höchst veränderliche Gestalt der Kronspelzen übergeht er absichtlich, 172 | " grvata schon das Richtige bemerkt. Der Einsender macht noch darauf aufmerksam, - dafs auch manche andere Gräser des südlichen . Europa theils einjährige, schwächere und “ mehr aufrechte Halme liefern, theils Rasen hinterlafsen, ‘deren Halme: von ansehnliche- rem Wuchs | erst im zweiten Jahre blühen, und ‚sich niederstrecken. 9 Scheuchzer beschreibt (Agrostogr. p. t1.) eine Aegilops, und bildet ein Aehrchen derselben (tab, 1.£. 2.) ab, welche mit Roth’s Beschreibung falst durchgängig übereinkommt; nur von den Grannen der Kelchspelzen wird gesagt: ihre Anzahl sei gemeiniglich a oder 3. Die Halme werden als ‚entweder aufrecht, oder bisweilen mit einem ‘oder dem andern Gelenke ‚zurückgebngen “ und die Maasse der Achre und ihre Theile so angegeben, wie sie bei Aegilops oyata gewöhnlich vor- kommen. *) . 2 Ü Lobel (Ie. 34. Observr. p. 20. auch bei Matthiolus ed. Bauh, und andern, die man an dieser Stelle genannt findet) stellt . °*) Unter Aegilops ovata, ohne nähere Bezeichnug, wird hier die schon von Camerarius (Bpie p. &) schr gut abgebild.te, von Schradern Fl. gem. Vol.L p 498.) gewohntermaassen besehriebene Art, mit 3 bis 4 Grannen an jeder Kelchspelze, verstanden, (wobei die Zahlen 2 und $ nich ausgeschlossen werden, | folglich sowohl ge- niculataals ovata Roth, darunter begiffen, Eiiz das Bild einer aufrechten Aegilops, mis . bis 9. etwas von einander abstehenden Achrchen, dexen Grannen ungefähr von glei. cher Länge unter einander sind, auf. Die Achre bekommt durch den Stand der Achr- chen nicht allein ein ungewöhnlicheres An- sehn, sondern, wenn man das Rothische Prädicar „figura bona, wörtlich neh- men wollte, so würde man auch die zwie- belähnliche Verdickung des Halms über der- Wurzel unter die Merkmale aufnelimen, und überdiefs vergefsen mülsen, dafs in Lo- bels Observationen, wo diese Abbildung zu» erst vorkommt, alle Gräser aufrecht stehn. - ‚ Soviel ist nun klar, dafs Roth eine zu Acg. ovata gehörige Form beschreibt, wozu Will- denows Angabe in der Anmerkung „dafs die ' Kelchgrannen ungefähr gleich lang seyen “ zu pas- sen scheint; da hingegen die abweichende Ach- vengestalt, "und die Versicherung: „die triari- Stata sei der triancialis noch, älinlicher, * eine ungewöhnlichere Varietät anzudeuten scheint. Dergleichen mag es mehrere geben; der Einsen- der hat selbst eine Abart der triuncialis, ein- ‚und zweijährig, gezogen, mit nur 2 oder 3 Achr- chen, mit meistens sgrannigen Kelchspelzen in und mit wenigern und kürzen Haa- den untern, ren bekleidet. 1 2 , I, Corvespondenz. * Vor einem Jahre, ehe. wir Herın De Can dolle’s Bearbeitung der Ranunkelgattung bemu- tzen konnten, baten wir einen unserer verehrten Freunde in der Schweiz, in dem Bauhinischen Herbarium, das die Stadt Basel besitzt, nachzu» sehen, welche Species unter Ranunculus mon-, tanus subhirsutus latifolius C. B. Prod. 96. darinn Yorkomme, weil wir diese auch an andern Orten in Teutschland wachsende Hahnenfufsart, von Bı lanuginosus, zu welchem dieses Citat des alten ‚Banhin gewöhnlich gezogen wird, *) wesenilich verschieden. glauben, und daher unsere Meinung durch die Autorität des ersten. Entdeckers zu sanctioniven wünschjen. Die Antwort, die uns darauf zukam, enthält soviel Lehrreiches, ünd kün- digt zugleich der botanischen Welt ein so erfreu- liches Geschenk an, dafs wir uns ‚schon allein da- durch berechtigt glauben, die hieher gehörigen. Stellen in diesen Blättern mitzutkeilen,, rad. den 22 Jänner, 1818, » Und nun eine Nachricht, welche Ihnen F'ren- de machen wird. Was Sie vorm Jahr — in Be- ziehung auf das Banhinische Herbarium mir ‚zukommen liefsen, schickte ich abschrifllich den \ ann nenne *) Auch Decand, Regn. veg- S. N, Vol. I, p. 251, bringt dieses Synonym mit dem Zusatze „ic. opt.!* zu Be Yanuginosus, . . 175 Herm Dr, Hagenback, vormialigem Professor ' , Botanices in Basel, und meldete ihm, dals ich Willens sey, mein Möglichstes zu ihun, die, den . Ranunculus betreffende, Frage zu lösen, und um defswillen die ganze Gattung des Bauhini. shen Herbariun zu sehen wünschte,” Er an worteie mir unter andern, „Das, Herbarium ist an Individuen äusserst = » zahlreich, und die Gattung Ranuneulus füllt . »gewils mehrere grolse Faseikel, Schade, dafs” „Lachenal das Banhinische Herbarium ver. „einzelt und ‚dem seinigen einverleibt hat! Es „geht dadurch ein Schatz, der eigentlich der ganz »zen hotan. Welt gehören sollte, unbenntzt zu Grun, ; » de, Auch sind manche Exemplare am unrechten » Orte eingeschaltet, und helfen mehr zu verwir- „ren, als.aufzuklären. Manche hat der 2ahn; der, 4 Zeit gefressen. nu Däs Bauhbinische Sy „anonym gehört ganz gewifs zu der Varietät: des R, „lanuginosi auf dem Mutenzerberg , wo dieselbe „häufig wächst, Sehr ähnlich ist sie dem Fi, syl« -„vatieus (Thuiller Bor, de Paris), so dafs ich kei, „nen Anstand nehme, sie dafür anzuerkennen, Die „Blätter sind breiter, und viel dunkler grün, als „beim gewöhnlichen R. lanuginosus, auch riel'we- „iger hirsut, kurz behaart. Wenn B aubin dieser „Pflanze Kleine und blafsgelbe Blumen zuschreibt, 80 geschah diefs, weil er vermuthlich ein schlecht » getrochnetes Exemplar vor Augen hatte. Auch BR 176: Be „habe ich bei meinen früheren, sehr häufigen Ex. „ cursionen auf diesem Berge keinen Ranunkel an- „getroffen, der mit jener Angabe Bauhin’ s über- „,einstimmt. % . „Im nämlichen Briefe sagte er' mir, dafs. er schon seit geraumer Zeit an einer Enumeratio Plantarum agri Basileem sis aubeite, wozu ihm noch neuerlich schätzens- werthe Beiträge geliefert worden seyen. Wirk. lich verwendet er hierauf mit unermüdetem Flei« [se alle Stunden, die ihm sein Gesundheitszu- stand und seine Berufsgeschäfte freilafsen, _ Als ich vor kurzem zu ihm kam, war er schon an ' der 21. Klasse. Den ganzen Entwurf glaubt er in wenigen Monaten fertig zu haben, Gewöln+ liche, gar keinen Zweifel unterliegende Pilanzen, 'nennt er nur mit den gewöhnlichsten Namen; bei seltenern setzt er die bekanntesten Synonyme, vorzüglich die Hallerische Nummer und Bau- hin's Synonymum bei ; zweifelhafte bezeichnet er näher durch eine kurze Beschreibung, und - wahrscheinlich kommen nun noch. Abbildungen hinzu. Die. Arbeit ist zunächst für die allge- meine schweizerisshe Ges ellschaft für die gesammten Naturwissenschaften *) [> *) Von dieser ohrwürdigen Gesellschaft erzählt unser Freund in demfelben Briefe: „;Die letzte Versammlung war im Anfang des October in Zürch. Ich war viel bei De Candolle, Römer und Seringe., Eisterer las eine 177 bestimmt. — Herr Dr, Hagenbach’s Herba. rium enthält fast alle, bis jetzt bekannten, Pflan- zen der Schwei. Nebst dem durchgeht er, Pflanze fürPflanze, das ganze Bauhini. sche und Lachenalische Herbarium, und vergleicht jedes Individuum mit den Be- schreibungen und unter sich. Zu dem - hat und benützt er die Manuscripte der Bauhine, Lachenal’s, Stähelin’s ete. die 'ihm mancheAufklärug geben. Eine äusserst ‚ mühsame, ‘aber. auch äusserst verdienstliche Ar- \ interessante Abhandlung äber die Verbreitung der Pflanzen. Die da gelebten Tage gehören zu den ge- nufßsreichsten meines Lebens. Ich kann Ihnen nicht sa. - gen, welchen Eindruck es auf einen Schweizer macht, in " Einem Zimmer beisammen zu sehen Männer aus allen, so fehr verschiedenen, Kantonen, von allen Ständen; _Acım- tern und Altern, alle andere Verhältnisse vergessend, bes scelt nur für Vaterland und Wissetischaft, begeistert vie- le und andere. wiederbegeisternd ! — Aber eben diese Befreundung. der Gemüther ist einer der Zwecke der Ge« sellschaft. « Herr Professor Meifsner in Bern giebt die Verhandlungen etc. der Gesellschaft unter dem Titel:, Naturwissenschaftlicher Anzeiger der all. gemeinen schweizerischen Gesellschaft für die gesammten Naturwissenschaften heraus, von dem bis jetzt 7 Bogen erschienen sind. (Sollte, wenn er dem Buchhandel gehört, auch unter uns fleißig gelesen werden.) Nro. 7. enthält so wichtige Fragen von De Candolle, daß ich mix es angelegen seyn laßa, Sie darauf aufmerksam. zu machen, © 178 beit, für die ihm die botanische "Welt Dank wis- sen wird! — Es ist zum Erstaunen, wie viele Fehler durch Citate und andern Versehen sich in die Autoren eingeschlichen haben! Viele bisher “ j ‘ er} ® ‘ ' geglaubte Species fallen als Varietäten in eine Species zusammen etc. Kurz, viele Verwirrung ‚wird dadurch gehoben werden. “ an _ Bötanische Notitzen. Regensburg. In der Sitzung der botan. Gesellschaft voni sten April kam Folgendes in Vortag. i: .Ein sehr verbindliches Schreiben vom Urn, Rector Küchle in Fürth, mit welchem’ sich ‚derselbe, nach einer mehrjährigen, durch die Kriegsumstände veranlafsten Pause, : neuerdings mit der botan.. Gesellschaft in Verbindung, setzt; und zugleich einen Beitrag von 4 Hronenthaler für die Gesellschaftskasse einsendet. 2. Ein sehr freundschaftsvolles Schreiben. von Hm. Prof. und Direktor Dr. Wanderotk in - Marburg, welcher im Namen der dortigen naturhi- storischen Gesellschaft, Diplome als ordentliche‘ Mitglieder für Hrn. Präsidenten Grafen v.. Bray Hın. Grafen von Sternberg und Hr, Prof. Dr. Hoppe übersendete, und zugleich eine weitere Verbindung zwischen den beiderseitigen Gesell« schaften und ihren botan. Gärten anträgh, A } | 179 3. Sämersien für den botanischen Garten von Hrn. Grafen von Sternb erg, "Hrn, Hof- gärtner Skalnick, Hrn. Dr. Panzer und Hm. ‚ Apotheker Sterler, Lehrer der Botanik in ‚München. . be Mehrere Aufsätze für die botan. Zeitung, "nämlich: Geschichte des botan, Gartens in Min. chen, von Hrn. Direktor, Ritter von Schrank; Uebersicht der seltenen und neuen, auf einer bo tanischen Reise nach Istrien, Krain, Tyrol, Häm- | then, Salzburg, etc. in den Jahren 1816 und 1817. "beobachteten Laubmoose, von Hin. Dr, Friedrich Hornschuch; Englische Literatur ; Französi- ‚sche Literatur; Recensionen und Gorrospondenz- Nachrichten. “Die Königl. bot. Gesellschaft, intigst gerührt tiber die fortwährende Theilnahme auswärtiger Freunde und Mitglieder an ihren.literarischen Ar- beiten, bezeigt ihre innigste Dankbegierde und heschliefst 5 der ‚Marbürgischen naturforschenden Gesellschaft, so wie Hın, Reetor Küchle, ihre ‚ Denkschriften zuzusenden, und Hrn. Prof. Dr, Wanderoth als Mitglied aufzunehmen. IV. Ankündigung. Unterzeichneter hat eine botauische Schrift beendet, die er auf eigene Kosten, unter dem Ti- tel: Bayerns Arzeneygewächse, dem Dru- ehe übergiebt. Diese Schritt, welche sich nicht 180 geradezu nur auf die gebräuchlichsten yaterländi-. schen Arzneigewächse beschränkt, sondern auch "weniger gebräuchliche umfalst, ist vorzüglich für 'Aerzte und Apotheker geschrieben, und enthält ausser den systematischen Beschreibungen der Pflanzen in lateinischer und deutscher Sprache, die ‚Angabe des Wohnortes, der Zeit der Blüthe und Einsaramlung der officinellen Theile, die Kennzei- chen der Aechtheit und Güte derselben, ihre Ver- wechslung oder Verfälschung mit andern Pflanzen, die chemischen Analysen der meisten derselben, Angabe ihrer medizinischen Kräfte, der deutschen Synonyme und Anmerkungen. Auch ist der französische, italienische und englische Name ei- ner jeden Pflanze beigefügt, und ihre Abbildung “eitirt. Die etwa 25 Druckbogen starke Schrift or- scheint äuf dem Wege der Subscription, welche bis Ende Iuni ‚offen bleibt, das Exemplar auf gu- tem Papier und mit einem gefälligem Umschlage versehen, zu dem sehr geringen Preifs von ı fl. ı2 kr, Mit Anfangs Juli tritt der zu ı fl. 45 km ‚erhöhte Preifs ein. Man wendet sich mit Bestel- lungen auf Subseription in frankirien Briefen ent- weder an Hrn. Buchhändler Lindauer in München, ' oder an den Verfasser selbst. Die Namen der Urn. Subseribenten werden dem. Werke vorge- . druckt, wefshalb sie ihre Namensunterschrift deut- ° lich zu schreiben belieben wollen. A. Sterler, Lehrer der Botanik - in München, und mehrerer wis- . scnschaftlichen Vereine Mitglied. } 0 a} Flora oder Botanische Zeitung No. 12. Regensburg, am 30. April. 1818, n - we T I. Recensionen Supplöment alhistoire abregee des plan- tes des Pyrendes, par Mr. le Baron "Pigot de Lapeyrouse, Cheyal. de la leg. d’hon., ancien Avocat - General des. Eaux.et Fore&ts au Parlement, ancien Maire de Toulouse, ancien ‚ Inspecteur- General des Mines de France. kl. 8. Toulouse. 1818. 159 S. Ga Deutschland erkennt und verehrt mit Ach. tung die botanischen Verdienste des ehrwürdigen Greisen Picot de Lapeyrouse, der mehr als vierzig Jahre seines thätigen Lebens der Untersu. chung. der Pyrenäen widmete, und der für diese ‚herrliche Gebirgskette,. die vielleicht die schönste ‚in ganz Europa ist, und die reichsie an naturhi- stoxischen Seltenheiten, eben das wurde, was der ‚unsterbliche Haller für die Schweiz, und Wul- fen für die norischen Alpen gewesen ist. Mm o 182 BaronLape yrous e hat die Entdeckungen, die er auf seinen so oft und vielfältig in den Pyre- näen wiederholten Reisen schon vor 40 Jahren gemacht hat, nach und nach in den Actes de Y’Academie de Toulouse niedergelegt, einer Samm- “lung von gelehrten Abhandlungen, die selbst in Frankreich nicht sehr im Umlauf zu’seyn scheint, weil es uns sonst unbegreiflich seyn mülste, wie die französischen Botaniker, dienachLapeyrouse . die Pflanzen der Pyrenäen beschrieben, ein Ver- gnügen hätten daran finden können, längst be- - kannten und gut benannten Pflanzen neue Namen zu geben. Dafs wir in Deutschland die Actes de T’Acad&mie . de Toulouse nicht kannten, und vor allem, was aus: Toulouse kam, um des Schattens des armen Calas willen, eine gewisse Scheu hat- ten, läfst sich entschuldigen: wir haben indessen nie aufgehört, Lapeyrouse’n zu verehren, seit wir ihn kennen zu lernen das Vergnügen hatten. : ‚ Vorliegendes Werk, ein Nachtrag zu der lehrreichen Histoire abreg&e des plantes des Py- venees, die der Hr.’ Verfasser im Jahr 18:3 her- ausgab, enthält nicht blofs einen Schatz von neuen Entdeckungen aus der Pflanzen - Welt .der Pyre- näen, sondern auch einige sehr wichtige Bemer- kungen über die bekannte Flore francaise , des Hrn. Prof, Decandolle. Dafs ein feuriger Pro- vengale sich.zuweilen etwas lebhaft äussert, wo er sich von einem Ausländer (denn Hr. Decan- ’ a 183 dolle ist ein Schweizer, ein Genfer) beleidigt fütlt, oder beleidigt glaubt, läfst, sich eben so. leicht begreifen, als entschuldigen, zumal . - Wenn hohes Alter die Empfindlichkeit erhöht, ‚Indes- ‚sen gewann hei diesem Streite, wie "bei manchem "anderen, die. Wissenschaft, und aus dieser Rei : ‘bung gieng, wie aus mancher anderen, die schön- ste Gabe des Himmels hervor — Licht! Licht über manches, was ohne ihn vielleicht für immer in der Nacht des Zweifels begraben geblieben wäre. In der Einleitung nennt der edle Greis Jank- bar seine jungen Freunde, die ihn seit der letz. _ ten Ausgabe der Histoire abregee mit ihren Bei- trägen unterstützten, die Hrn. Xatardi in den Ost- Pyrenäen; Bugardim Depart. de! Ariege; Mar- chand im Garonne- Thale; Paul Boilean aufden - Gipfeln des Luchon; Bousse&z im schönen Thale des Adour;-Dr. Leon Dufour auf den Gipfeln der hohen Pyrenäen; Dr. Lalanne vom Oloron; Re. nault in den Umgebungen von Bayonne; seinen wackern Sohn, Direktor des bot. Gartens; Fer. riöre, ersten Gärtner an demselben, und den eis- grauen Schatzmeister von San Jago di Compo- stella, den Verfasser der bei uns so wenig ge kannten Chloris hispanica, Abbe Pourret, S. IX — M, liefert der Hr. Baron Höhen. Messungen der Pyrenäen, die vonjenenRamond's etwas abweichen, nach Hrn. Reboul. Nach die, M* Erz = "sem ist nicht. der Mont - Perdu, der nur 3407 _ Metres oder 17h" Toisen (französ. Rlafter), nicht 3426 Metres nach Ramond, mifst, der höchste Gipfel der Pyrenäen - Kette, sondern der Pie de | Nethou, Möntagne de la Maladetta mit 3483 Me- 'ires (1787 Toisen) und der Pie Poseto in Thale 'd’Astos ‚de Benasque mit 3438 Mötres oder 1764 Toisen. "Dats die spanische Regierung sich den weiteren Untersuchungen des Hrn. Reboul und Marsac widersetzte, wird Niemanden befremden, der da weis, dafs man in Spanien sich von jeher .mehr um das Feuer der Scheiterhaufen , als um das ewige Bis der Gletscher kümmerte, Wir wollen hier, um die ‚Reichhaltigkeit die- ses. Supplementes- zu zeigen, nur die vier ersten Classen ausheben, und hierbei alle jene Arten umgehen; :die bereits hinlänglich bekannt sind, die der Hr. Verfasser aber, als -zeither erst in den Pyrenäen ‚aufgefunden, hier einschaltet, und nur jene, aufführen, welche entweder ganz. nen . sind, oder bei welchen er die Flore frangaise berichtigt. ) : Decandolle zweifelt in seiner N. francaise; - ob Veronica pumila Allion. pedem. 1.22. £ 4 zu Veronica Ponae Gouan g nana grandiflora Lapeyrv, gchört. Baron L apeyr. bemerkt hier dagegen, Xafs er bei Bestimmung dieser Pflanze ein vonAllioni selbst ihın mitgetheiltes Exemplar 185 besafs, mit welchem er sein & verglich; dafs al- so hier kein Zweifel übrig bleiben kann. \ Bei Geleg genheit seiner Veronica irregula- ris, wie auch bei Veronica offieinalis y Iati- folia, zu welcher Decandolle Fl. fr. n. 2397. Veronica nummulariae .folio pyrenaica Tour- ‚nefort citirt,. bemerkt B. Lapeyrouse, dafs diese Veronica nummulariae folio des Tour- nefort. sich weder in dem Herbarium Tourne- fort's, noch in irgend einem anderen seiner Zeit- genossen befindet; dafs man also schwerlich mehr über diese. Pflanze Gewifsheit zu erhalten ver- mögend seyn wird. Veronica dubia Decand. Fl. fr. n. 2395 existirt nicht nach Lapeyrouse, und ist daher auszustreichon. Dafür erhebt aber B. Lapey- ro use'seine V. latifolia y dubia Chaix zur el- genen Art mit der Paraphrase : : j V. Chaixüi, racemis lateralibus, foliis sessili- bus rugosis elongatis profunde dentatis, foliolis calyeinis quaternis. 8 minor, foliis obtusis, basi sub-pinnatifidis. Diese jetzt erst gehörig gewürdigte Art mit grolsen azurblauen Blumen fand Hr, Marchand am Pic de Gard, zwischen den Dörfern Galio und Ore, und am Berge St. Beat im J. 1816. In Chaix' s Herbarium kommt sie als V. dübia vor. Crypsis aculeata kommt bei Pourret un- wir ter ‚dem. Namen Pechea vor, , on ehnar x me ® rt „' f 186 Decandolle behauptet in seiner Fl. fr. n. 1492. dafs. Lapeyrouse's Phalaris aquatica. nichts anders, als Calamagrosti s arenaria wäre. Lapeyrouse beweisct hier die Aechtheit seiner Phalaris aquatica, und die offenbare Unmög- lichkeit, diese beiden Pflanzen zu verwechseln, die Hr. Decandolle ihm jedoch aufbürdet. Wie kann man Synonymen trauen, wenn selbst ein Decandolle solche Verwirrung unter den- selben anrichtet. Eben dies begegnete ‚Hrn, Decandolle auch, als er Lapeyrouse’s Phleum alpinum, das, wie hier erwiesen wird, allerdings Linnes Pflanze ist, zu Phl, commutatum Gaud. oder Phl. Gerardi Allion. zieht, aus dem einzigen Grunde, weil Er es nie auf. den Pyrenäen fand, ‚während er doch selbst, und mit Recht, in seiner Theorie el&mentaire den Grundsatz aufstellt : „delswegen, weil man eine Pflanze auf einem ge- wissen Orte nicht selbst ‘gefunden hat, kann man nicht behaupten, dafs sie dort nicht vorkommt. “ Poa sudetica kommt auch auf den. Pyrenäen Festuca varia ist Festuca eskiaDecand,, deren nomen specificum aus der Sprache der Py- venäen „Bewohner. ‚hergenommen seyn soll, das B. La ‚Peyrpuse aber niemals dort gehört hat. Diese Grasart ist dort nur unter dem Namen Gispet, Jaspet, Esquisse, Esquissa bekannt, und vor, 187. daraus hat man nun Eskia gemacht. Hr. Prof. Decandölle zicht als Synonym Festuca ame- thystina Lapeyr. zu derselben; es giebt aber keine Festuca amethystina Lapeyr.; Lap ey- rouse führt ausdrücklich Festuca amethystina Host an, und diese kommt, was auch Decan- dolle dagegen sagen mag, auf den Pyrenäen nicht selten vor, Bromus glaucus Lapeyr. gehört nicht zu Br. erectus Huds. in Decand. Fl. fr. wo meh. rere nicht dahin schörige Synonymen angeführt . sind. Es ist durchaus fallch, dafs Lap eyrouse, wie Decand, Fl. fr. p. 257. bei Stipa tortilis behauptet „ex specimine ab ipso (Lapeyrouse) . designato“ die Agrostis Spica venti mit St pa tortilis verwechselte. Lapeyrouse hat nie- . ‘ mals Hrn. Decandolle getrocknete Pflauzen - mitgetheilt. Er hatte also sein Exemplar von ei- nem Dritten, der. vielleicht durch ‘Versehen die Etiqueiten verwechselte. Es ist wirklich etwas arg, einem Botaniker von Lapeyrouse's Ver- diensten eine solche Verwechslung aufzubürden, wenn man nicht das betreffende Exemplar unmit- telbar aus seiner Hand bezog. ‚Avena elatior @ nodosa, die Decandolle FL. fr. n. 1562 im Thale, „dans la vallde de Lu» chon au pied des Pyrendes ,„angiebt, wächst viel- _ mehr dans la plaine et sur les plus hautes som- 188 mites, wie an den Pujolles d’Oo, am Ufer des Lac d’Alba de la Maladeıta. Avena sedenensis Decand. ist durchaus ei- nerlei mit Avena sempervirens Yill. et Schrad., nur von verschiedenem Alter, wie B. Lapey- rouse aus Chaix’s Herbarium, und aus zahlrei- chen Exemplaren $. 19. hier beweiset. Dagegen zieht Lapeyrouse Host's A. sempervirens zu seiner glauca, Scabiosa hirsuta Lapeyr. ist eine ganz andere Pflanze, als Sc. collina Requien in De- candolle Fl. fr. n. 3301, wenn anders VYillars Sc. arvensis purpürea von Requien undDecan- dolle richtig zu collina gezogen ist; denn Vil- lars’s Pflanze ist von der Sc, hirsuta La peyr schr verschieden. S. 22, und f. führt B, Lap eyrouse drei neue Arten Galium auf: G. atrovirens, laeve, foliis verticillätis ad- pressis lanceolato - obtusis latioribus, apice serru- latis ‚avistatis, floribus terminalibus axillaribusque, caulibus teretibus nodosis. rectis subsimplicibus. Es mufs im Systeme nach G. glaueum zu ste» hen kommen. Die Blumen sind klein, weils, auf- recht. Dr. Lalanne fand es um Oloron; es fin- ‚det sich an den Felsen von Guilliers au Barca, An den Bergen von Baretons, G. cometerhizon, cespitosum humile Inevissi- num, foliis quinis senisve cuneiformibus obtusis 7 x 189 integerrimis, pedunculis terminalibus tumidiusen. lis, -ovariis laevibus. i BD. Lapeyrouse namte es 5. 23 G. sun- veolens, leınte aber erst während des Druckes G. suaren’ens Wahlenb, kennen, und nannte es $. 154. G. cometerhizon. . Seine Blumen sind. weils, aussen in’s liehipurpurlarbene ziehend. Es mufs nach G. pyrenaieum zu sichen kommen, und wächst an feuchten schattigen Torf- Stellen unter Felseuschutt im Thale d’Eynes nıhe am Schnee, am Port de Plan, um Rion-Majon um Bache im Thale d’Aure. Dieses Galium kommt in der Fl. abr. des Pyr. an die Stelle des G. me- 'galospermum Allion. zu stehen, das. daselbst p- 65. durchgestrichen werden mufs. °G. hirsutum, hirsutum, caulieulis tetragonis assurgentibus, foliis senis sublinearibus longe ari- stalis, tloribus terminalibus subumbellatis, Seine Blumen sind weils, und die Früchte warzig. Ir. Marchand fand es am Berge de Heas. Der - Hr. Baron sagt nicht, nach welcher. Art diese Pflanze einzuschalten wäre. 2 G. mierocarpon Vahl ist, aller Zweifel De- ‘Candolle's ungeachtet, die er Fl. fr. n.. 3382 äussert, G. mierocarpon Lapeyr. Ebenso ist 6. Parisiense Linn. Lapeyr. auch @. paris, Linn, ‚ »Plantago intermedialLapeyr, &ugtD ecan- dolle Fl. fr. n. 2300, scheint mir eime bloße Abart von PL Lagepus. Wirklich sind auch die 100; Blätter nicht vollkommen ‚ganzrandig und die Schäfte nicht walzenförmig, wie Hr. Lapeyrouw se sagt.“ Dagegen fragt de Lapeyrouse: „hat Hr. Decandolle meine Exemplare gese- hen, nach welchen ich diese Pflanze beschrieb? Ein solches beleidigendes Absprechen ist ohne Beispiel in der Botanik. Ich wiederhole es noch einmal, nachdem ich diese Pflanze neuerdings vor- nahm, dafs ihre Schäfte walzenförmig. und ihre Blätter vollkommen ganzrandig sind. WVäre sie ja Abart, 'so ‘wäre sie es vielmehr von Pl. Victo- zialis, als von Pl. Lagopus.“ Pl. pungens Lapeyr. bleibt als Art, und ist nicht Abart von Pl. subulata wie Dacandolle glaubt. Dafür ist aber Pl. capitellata Decand. Fl. fe. n. 2310 nichts anderes, als eine unentwi- ‚ckelte Pl. subulata. ‘Pr otamogeton bifolius, foliis binis et trinis elliptieis acuminatis, stipulis rotundis amplexicau- Jibus Suppl. p. 27. ist neue Art, und kommt nach P. perfoliatus zu.stehen. Er findet sich im See Barbazan, wo ihn Hr. Marchand fand. Alle diese Notizen finden sich nur in,den er- sten 27 Seiten dieses Supplementes zerstreut, und man wird hieraus anf den. reichen Gehalt. dieses Werkes schliessen können, das, ausser einem Meere von Berichtigungen für die Flore francaise (mit In- begriff des 'Supplementes derselben) noch einige 40 neue Ärten undan 70 interessante Varietäten enthält. h 191 8 u IL, Beantwortung Br der Änfrage in Nro. ı, der botan. Zeis a8 die Verweichselung des Bitter- klees, ‚Dreiblatt's, (Menyanthes eriloliasa) betreffend. — 1. Ueber die Anfrage in Nro. ı. der botan. Zeitung, kann ich Ihren folgende Nachricht er- tbeilen. Schon Vor mehrern Jahren machte Herr D { ‚Dr. B. W. Seiler zu Wittenberg in dem allge. meinen Anzeiger der Deutschen eine ähnliche Verwechselung, die sich in der dortigen Gegend zutrug, bekannt, und fand, dafs die dafür einge- sammelte Pflanze, die buntfarbige Kronenwicke, (Coronilla varia Linn.) war. Dabei lieferte er, um 'fernerm Unheil vorzubeugen; eine ausführ. liche Beschreibung dieser lezten Pflanze. Wahrscheinlich ist dies dasselbe traurige Er- eignifs, wovon in Wredow”s Flora Erwähnung geschieht. Es würde demnach die Zahl der Giftpflanzen wieder um eine vermehrt, von der man ‚wohl vor diesem Unglücksfall nicht entfernt eine so auffallend drastische Wirkung geuhnet- hätte, Basel. Groh. 2. Im ı, Stücke dieser Zeitung ward gefragt, was wohl für eine Pflanze mit Bitterklee, (Me- nyanthes trifoliata ,) verwechselt wurde, deren Saft bey zwey fieberkranken Mädchen von 192 ZZ 10 ı/a und ı2 ı [a Jahren, ‚die ihn gegen das in- termittirende Fieher genossen, den Tod verur- "sacht habe. Die Beobachtung des Vorfalls als Antwort steht in Horn’s Archiv für medieinische Erfahrung. 1813. p. 460. Sie ist vom Hofralh. Dr. Seiler, damals Prof. der Mediein zu Wit- tenberg, der sie ebenfalls in einem Programme: De nonnullorum venenorum in corpore humano ‚effectibus Pars. ı1. ı8ı1. bekannt machte. Die statt. Menyanihes. trifoliata gesammelte Pflanze war Coronilla varia, Ihr ausgeprelster Saft verursachte nach 2 Stunden Vebelkeit,. Erbre- chen von grünem Schleime, nachher trat angreif- fendes Würgen. dazu; eine halbe Stunde später waren die Kinder bewustlos, - das älteste deu- tete mit der Hand oft auf die Magengegend,; auf Befragen antworteten sie nicht mehr, es erfolg- ten. Krämpfe und Schaum vor dem Munde und. nach ı ıfa Stunde der Tod, Die Section zeigte entzimdete Stellen im Magen. . . Dresden. wu Bu Dr. F, ı@ Nach Lesung dieser beiden Beantwor-. tungen blieb uns gleichwohl die Verwechselung ‘der Coronilla varia. mit Menyanthes tvie, folista, da sie so wenig im Ansehen, als im Wohnorte irgend eine Uebereinstimmung haben, eben so unglaublich , als die. giftigen 'Eigen- schaften der erstern Pflanze... Wir gingen also an die Quelle selbst, und schlugen die ange- . 193 führte Stelle in Horn’s Archiv nach,.fanden aher |allerdings die gänze Geschichte‘ gründlich und "umständlich erörtert, so. dafs ‘an beiden 'Thatsa- chen, nämlich sowohl der Verwechselung,. die _ daher entstand, dafs man in jener Gegend die Coronilla varia Bitterklee neınt, als der durch sie geschekenen Vergiftung, nicht zu zwei- deln ist. Der Verlasser (Herr: Prof. Seiler) den wir schon auf der Universität als einen an- gehenden Botaniker kannten , sagt selbst: „Lange war ich darüber ungewißs, ob ich demiso schnell erfolgten Tod jener Kranken dem Safte der bun- ’ ten Krönenwicke,. oder einer andern: Ursache "zus “schreiben ‘sollte. . Nun aber, nachdem. ich. alles auf das genaueste erforscht habe, zweifele ich ‚nicht mehr daran.‘ Gleichwohl verdienen die giftigen Eigenschaften der Coronilla varia.noch einer weitern Unter- & suchung, ‘da sie bisher völlig wnbekannt geblie- ben sind, so dafs selbst Herr von Schreber an ‘den Verfasser schrieb, dals er in keiner Schrift eine Nachricht über die Wirkung diese+ Pflanze gefunden habe, und die sich auch in der That nicht im geringsten als eine Giftpflanze ver- dächtig macht, sondern vielmehr als eine vollen- dete Futterpflanze aussieht, auch nach Hallers Zeugnisse vom Vieh gerne 'gefressen wird... Da übrigens Herren Prof, Seiler noch Ex- emplare von der Coronilla vorgelegt wurden. 194 | ‚und er selbst wiederkolt am Standorte, (der aber nicht näher bezeichnet ist), war, so ist die Ver- wechselung keinem Zweifel unterworfen, wir würden sonst darauf‘ aufmerksam machen, dafs die Kinder sich „über den unangenehmen Ge- schmack des Saftes beschwerten, der Verf. aber, .so wie Herr Dr..Schkuhr' und ‘Senator Dör- furt denselben nur „wenig bitterlich und unan- ‚genehm“ fanden. a Im. Botanische Notizen Regensburg. In der lezien Sitzung der ‚ botan, Gesellschaft (vergl. Nro. 11.) zeigte Herr . Prof. Dr. Hoppe sehr vollständig blühende Ex- emplare ‚von Saxifraga oppositifolia und $. burseriana, so wie von Draba aizoides Linn. Wahlenb. und.D. Aizoon Wahlenb. aus dem botanischen'Garten vor, und bemerkte dabei, dafs erstere auf den höchsten Thonschiefergebirgen von Oberkärnthen, die ste auf etwas niedrigern Kalkgebirgen Salzhurg’s und Tyrol’s vorkomme, beide aber gewöhnlich schon im April an schnee- losen hervorragenden Felsenspitzen blühen, che ‚ die gefährlichen Schneelavinen dem Botaniker er- läuben, die Alpen zu besteigen, und sie im blü- benden Zustande an Ort und Stelle zu untersu- chen, Die beiden lezten Pilauzen waren bisher ‚von allen Botanikern nicht genau gekannt , und wurden aur für eine einzige Species angesehen, mr 105 his der berühmte schwedische reisende Botaniker, Wahlenberg, ihre Verschiedenheiten. in’ der' Fl. earpatica bemerkbar machte, nachdem bereits Herr Rochel und Herr Prof. Schultes Anden- tungen dazu gegeben hatten. | . Da die beiderseitigen vollkommenen Exem- plare eine‘ genaue Vergleichung zuliefsen, so wird es nicht zweckwidrig seyn, diese hier dar- ı. Drabaaizoides Linn. Wahl Radix longiuscula, tenuis, sim- ‚plex aut parum fibroso — ramosa. Folia in rosu- las patentes disposita, linearia, tres lineas lon- ga, margine utrinque sex — 0octo setis albi- dis ciliata. Scapus sim- plex solitarius, glaberri- mus,’ uncialis, demum longior. Flores race- moso - umbellati, parum suaveolentes. Calyx con- nivens, concavus, gla- ber, obseure viridis, apice subcoloratus, mar- gine membranaceo, Iu- Petala Iutea, pa- s tes, zuthun und neben einander zu stellen. 2. Draba Aizoon Wahl, Radix longius- cula , , tenuis, simplex. ' aut parum fibroso - ra- mosa. Folia in vosulas conniventes disposita, lanteolato - linearia, sex lineas longa, margine utrinque . quimdecim — viginti setis albidis ci- liata. Scapus simplex solitarius , glaberrimus, digitalis et longior. Flo- res racemoso - umbella- ti, plane inodori, Calyx connivens, concavus,sub- pilosus, laete viridis, margine parum lutes- cente. Petala lutea, pa- tentia, breriter ungui- 1096 _ tentia, breviter ungui- "culata, truncata, emar- "'ginata, tres lineas lon- ga. Genitalia parum exsserta, lutea. lanceolata , glabra, stylo terminata. "Habitat im. alpinis ru- pestribus calcareis et 'schistosis, Salisburgi, (in “ anonte Untersberg) Ca- - rinthiae , (ad moles gla- . ciales in alpe Pasterze). Carnioliae (in summo Ju- go montis Terglou) Au! striae (in monte Schnee- „berg.) j Silieula- | culata,, truncata, emar- giriata, ‚duas lineas longa. Genitalia parum exserta, Iutea. Silicula, ovata bir- $uta, stylo terminata. | Habitat in montosis ru- pestribus calcareis, Ba- variae (prope Begens- burg, Kelheim, Welten- burg) Baruthinae ‚{PTO= pe Erlangen in mon- te sic dicto Walperl et prope Muggendorf,) nec alibi, quantum scio hus usque detecta ‚est, "Nicht Teicht "besitzen zweierlei Pflanzen. grös- sere Achnlichkeit mit’ einander, und gleichwohl sind sie durch standhafte und wahre Characte- ‚ Die Beleuchtung der Synonyme würde eine verdienstliche Arbeit seyn. Draba ciliaris Schrank in Baier. Flora und Dr. aizoides Roth. Flora germanica, Hoppe Cent. prima, gehören. unsireitig zu Draba Aizoon Wahl. Die Synonyme der Alpenbotaniker möchten wohl alle zur Draba aizoides Linn. gehören, re bestimmt verschieden, ’ Flora. oder. Botanische Zeitung } . Nio, 15. Regensburg, am 10. Mäi. 1818. LEN wege I. Aufsätze, Bemerkungen über die Gattung Acond. tum, von Hrn. Dr. Ludwig Reichen- ‚bach, prakt. Arst und ‚akadem. Uch- rer in Leipzig. (In einem Schreiben an den Herausgeber.) FE, ist wahr, mein "hochgeschätzter Freund, :dafs mir die Gattung Aconitum seit längerer Zeit interessant gewesen ist, und dafs ich für mein ‚ Herbarium einige Bemerkungen, meist die Syno- ° aynıe, und einige Berichtigungen in den frühern ‚Beschreibungen betreffend, aufgesetzt habe. AI- lerding es wäre ich willens gewesen, Ihnen diese Heinen Bemerkungen für unsre Zeitung zu über- geben, ‚um wenigstens zu zeigen, dafs’ich über die Gattung nachgedacht hatie, ohne die Idee zu haben, als könnte ich der Welt damit viel nü- tzen, wozu ich meine Kräfte zu schwach fühle. ' Allein nach diesen Voraussetzungen. mufste»mir es um so unangenehmer seya, wenn ich in einem den N 195 letzten Blätter der Zeitung von einem Ungenann- ten die Ankündigung las, dafs ich eine Monogra- _ Phie dieser Gattung schreiben wollte, wodurch ich zu exkemnen geben würde," dals ich erstens die Schwierigkeiten des Unternehmens nicht ge- nug kennte, und also auch mit der Gattung selbst, welche Niemand für leicht halten wird, zu wenig vertraut wäre, zweitens aber auch, dafs ich nichts davon zu wifsen schiene, dafs schon ver- diente Männer seit längerer Zeit und mit mehr Hülfsmitteln, dieser Gattung ihre ganze Aufmerk- samkeit schenkten; und also wohl erst die Frage zu ihun wäre, ob nicht einer von ihnen der Welt selbst die Früchte seines Fleifses und seines un- ermüdeten Forschens darbringen wollte. Was nun meine Liebe zu dieser schönen Gattung selbst betrifft, so veranlafste mich schon von Jugend auf, bei dem Erlernen der ersten Grundsätze der Botanik, der grofse Einflufs, den dieselbe auf die Terminologie, so wie auf die Physiologie der Gewächse äussert, noch, mehr aber die reine Natürlichkeit, mit welcher sich die ‚ ganze Gattung unwiderlegbar ausspricht,; sie et- was mehr zu beobachten. Für die Terininologie fand man ja hier eine wichtige Prüfung für die Lehre von Calyx,; Corolla, Nectarium, Capsula u.s.m. Für Physiologie aber war die Gattung nicht weniger wichtig, denn, sie war ja wohl die erste, welcher dieLehre von der Caprificatio ihre v \ "109 Aufldärung verdankt, der physiologischen Prü- fung jener bei der Terminologie erwähnten Thei- le nicht zu gedenken. — Eine andere Rücksicht welche mich späterhin darauf leitete, auch die Kenntnifs der Arten zu wünschen, war die An- wendung des Gewächses als Heilmittel, indem es einem gewissenhaften Arzte nicht gleichgiltig seyn kann, wern er hört, dafs ein Arzneygewächs öf- ters verwechselt worden ist, zumal wenn dasselhe einer verdächtigen, und so kräftig auf den Orga- nismus einwirkenden Gattung angehört. Aus diesen und ähnlichen Gründen fieng ich an, die Arten zu untersuchen, und bildete mir als Kommentar für mein Herbarium , wie ich diefs immer bei grolsen und verwickelten Gattungen. zu ibun pflege, Beschreibungen, verglich dabey ' die Abbildungen und Beschreibungen alter und neuer Schriftsteller, die ich erhalten konnte, um auch hier so thätig zu seyn, als meine Verhäk- nifse erlauben. Diefs scheint nun der ungenannte . Finsender jenes Aufsatzes, Gott weils durch wen, erfahren zu haben, und macht sich den Spas, der Welt jene Anzeige zu geben. . Da nun der Verf. jenes Aufsatzes einen Aus zug aus Decandolle verspricht, welcher doch unmöglich ohne eigenthümliche Bemerkungen er- scheinen kann, so will ich "meine speciellen Be- merkungen gern zurückhalten, erst abwarten, ‚ob lie meinigen durch jene vielleicht unnütz ge= N * ! "ist, nicht in einen von diesen beiden umjindern, 200 Bu macht werden , und will Ihnen vor der Hand’ nur noch einiges, die Gattung im Allgemeinen betreffend, mittheilen. Nur das will ich noch “erwähnen, dafs Sie mir durch A. tauricum Wulf. eine grofse Freude gemacht haben; denn es ist, wie zu erwarten war, dieselbe Pflanze, welche Clusius und Wulfen sammelten und Kommt mit Jacquin’s Abbildung ic. rar. IL . tab. 492. so genau überein, dafs ich eine herz- liche Freude bey der Vergleichung empfand. Nennen Sie es ja nicht densiflorum,. denn sonst geben Sie Veranlafsung zu neuen Verwech- . selungen, da es noch zwei Arten giebt, welche noch gedräugtere Blumen. haben, die ich Ihnen späterhin vielleicht, genauer beschreiben werde, Der Name tauricum’kann allerdings zu Irrthü- mern verleiten, denn er ist falsch. Der Name ‚ Tauern (Windische Tauern, Rauriser Tauern, " Rottenmanner Tauern, die Sie alle besser kennen, “als ich,) kommt, wie bekannt, von den alten Be- : wohnern jener Alpen her, welche Tauricii oder . "Taurisci hiefsen, (so ‚wie die Römer gewöhn- lich das Volk, nicht aber das Land, zu nennen | "pflegten,) daher man nach ihnen ein Gewächs schwerlich anders als Tauriciorum oder Tau- 'riscorum nennen konnte. Wollen Sie jenen falschen Namen, welcher noch dazu, wie EHr.Die- "trich zu beweisen sich‘ bemüht hat, zweideuti, \ ‘ ‚201. weil .alle speciell geographische Namen wenig 'werth sind, so nennen Sie es nach seinem. zwei- ten Autor, welcher eine deutliche Kenntnifs des- selben verbreitete: A. Wulfenianum, Diese Art von Namen halte ich für die allerheste, denn die Eigenschaftsnamen sind auch oft nicht viel werth, und keineswegs immer bezeichnend genug. Bei Ac. intermedium Dec. ist die Abänderung des Namens noihwendiger, denn dieser wurde, wie. auch in: jenem Aufsatze bemerkt wor- den‘ist, von Ihnen längst an eine gelbblühende Art, über welche ich "mich bis nach Ansicht ei. B Fa nes Exemplars aus Ihrer Hand, jedes Urtheils ent. _ halte, vergeben, was Dec. nicht wufste. Der Name intermedium taugt übrigens gar nichts; ‚denn in.einer so zahlreichen Gattung können zu viele intermedia sen, und der für eine Art, deren Selbstständigkeit man bezwei- felt, und die man als Bastard zwischen ihre ver- mutheten Aelteın stellt, zu ertragen, wie 2. B. 'Geum intermedium Willd. hort. Was wir "hei den Aconiten in Rücksicht des Ursprungs nicht, mit der geringsten Wahrscheinlichkeit an- nehmen können. Ich bin fest überzeugt, dafs die- ses A'c. intermedium Dec. diejenige Art ist, welche Stoerk als Heilmittel anwendete und "vortrefflich abbildete, auch habe ich dieselbe in meinen Vorlesungen jedesmal so erklärt; und so-: mit bin ich auch, eben so fest überzeugt, dafs Name ist höchstens . x & 202 . ur Dec. vor welchem ich ührigens schon durch das "Studium seiner frühern Werke so ungemein viel Ehrfurcht habe, dafs ich ihm höchst ungern wi- dersprechen möchte, hierinn doch irrte, Zu die- ser Behauptung verleitet mich nicht allein das enauere Examen der Abbildung, welche Stoerk giebt, sondern auch die Veberzeugung, dafs in den Wiener Gärten, woher Störk sein Gewächs nahm, eben so wenig, als bei uns, das Ac. pani- eulatum Dec. gezogen wird; sondern dafs man sich hierzu ebenfalls des allerwärts' gemeinen Ac.' intermedii Dec. bedient. Eine genaue Kritik der Figur theile ich Ihnen bei der Beschreibung der Art mit; ‚wollen Sie sich aber vorläufig von der Wahrheit meiner Behauptung überzeugen, so legen Sie nur eine zergliederte Blume‘ dieses ge- meinen Gewächses auf die Abbildung, und dann eine von einem Exemplar des ächten französ. - Ac, paniculati Dec. welches aber keineswegs dasselbe ist, das Sie bisher dafür hielten, dane- ben, und Sie werden sehen, ob nicht jene auf das Haar pafst, die von A. paniculatum Dec. "aber keineswegs, der abweichenden Form der untern Blätter des ganzen, Gewächses und andrer wichti- ger Dinge nicht zu gedenken, Diese Art muls also anders ‚benannt werden, und ich stehe nicht an, sie Ac. Stoerkianum zu nennen. Man werfe mir nicht ein, dals Stoerk keine bot. Be- schreibung gab — (allerdings behandelten Rein. \ Br | 208 hold und Koelle diese Materie mehr botanisch, und nur einige, wie z.B. Andreae begnügten sich ‚blofs mit der Aufstellung ihrer ‚praktischen. Erfahrungen,) genug, dafs er ein so vortreffliches Bild darstellte, und so den hellsehenden Arzt deutlich genug bei’ der Anwendung dieses wichti- gen Mittels leitete, aber leider nicht verstanden wurde, sondern seine Idee, wie so manches gute, eine falsche Auslegung 'erdulden mufste, und den Aerzten Veranlassung. zu Irrthimern und Ver- wirrungen, zu einem Streben nach schwer zu er- langenden Dingen gab, - indem dieselben hey ein wenig genanerer Untersuchung Deutlichkeit und 'genügende Aufschlüfse finden, und ihr Desiderat; mit leichter Mühe aus allen Gärten einsammeln, und getrost anwenden konnten, um dieselben Er- fahrıngen zu beobachten, die ihnen der würdige Lehrer erzählte. Willdenow beurtheilte diese Abbildung richtig, indem er sie zu seinem A. neo- montanum, welches dem A. interm edium Dec. gleich ist, anzieht,’ wie aus seinen Worten in der Anleitung zum Selbststudium pag, 247. zu entnehmen ist. Denn bei Bearbeitung der Spec; plant. mochte er sie wohl nicht ge- fehen haben. Die Stoerk’sche Filanze ist von dem Ac. paniculatum Deco, so wie von allen Cammaris so sehr unterschieden, ‘dafs schon die _ Form des Helms. den Angenblick darauf leiten mußs) Sie bildet überhaupt in meinem Herbario. r 204 mit noch zwei Ärten eine eigne Section, deren Namen und Charakter ich Ihren mättheilen werde, ‚ wenn ich auf die Kritik der Sectionen komme. Doch ich wollte Ihnen einiges über die Gat- tung mittheilen, und halte mich immer noch bei‘ - den Arten auf. (Ich kann mich nicht an den Aus- druck Sippe und Gattung gewöhnen, und spre= che immer nach meinem verehrien Sprengel und andern grofsen Männern, mit denen ich, selbst zu irren, mir für eine Ehre schätzen würde: Gattung (Genus) und Art ( Species ) anstait Sippe für Genus und Gattung für Spreeies.) Der Charakter der Gattung bei Dec. hat mich anit wahrer Freude erfüllt. Dieser ist gewifs der Natur, und dem Zwecke der Schöpfung angemes- “ sen, ‚Dafs- wir nun nicht mehr, wie ehedem, in al- len Büchern lesen müßsen: Cal. nullus, hat mich unendlich gefreut, denn dafs diese Bildung keine Corollenbildung war, erhellte wohl schon längst. Auch unser Hr. Prof. S prengel war einer der ersten, welche tiefer in die Werkstätte der Natur blickten, auch er stellte.in seiner Fl. Hal. jenen . ' herrlichen Gattungscharakter auf. In seiner er- sten Ausgabe der Anleitu ng zur Kenntails der Gewächse behält er noch den Linneischen Cha- vakter bey, und nennt die äussern Blumenblätter Corolla; in der neuen Ausgabe, oder vielmehr in der ganz neuen Anleitung, in diesem Scha- tze für die Wissenschaft, scheint es jedoch fast; . 205 als ob er chenfalls dieser Ansicht folgte, und dem Charakter der Fl. Hal. nicht mehr treu geblieben wäre, denn er erwähnt bei der Lehre von der Corolle das Aconitum, als Beispiel einer unre- gelmäfsigen Corolle, und eben so'nennt er die Gulea der Aconiten ein gewölbtes Blhimenblatt. Ich kenne Sprengel’ s gegenwärtige Ansicht über ‚diese Esche nur aus diesen beiden Stellen, den heuesten die ich über diesen Punkt von ilım gele- 'scn habe, und wir müfsen also: die Erscheinung seines zweiten Bandes der Genera erwarten, um hierüber Gewifsheit zu erlangen, Wenn ich nach meiner reinen Veherzeugung sprechen soll, so -"mufs ich wohl gestehen, dafs dieEntwickelung des Gattungscharakters in der Fl. Hal. wo er sagt: Calyx corollinus, 5 phyllus, ete. mir ungemein ge= fällt. Decandolle's Charakter ist nun wesent- lielı derselbe, und dafs von ihm’ die Kelchhlätter, . die man bisher mit dem zusammengeselzten Aus- drucke phylla calycina belegte, mit einem - Worte Se pala genannt werden, wie Ihnen schon. aus seinen Principes <mentaires de la betahique bekannt ist, ist kein geringes Verdienst um die Deutlichkeit, denn nicht zu gedenken, dafs jener Ausdruck zusammengesetzt war, so war noch überdiess die Bedeutung von phyllum zweydev- tig, also der Ausdruck aus doppeliem Grunde nicht zu empfehlen. Die Kelchbildung dieser bisher für Corolle gehaltenen ‘Theile offenbart sich eben \ 206 , 80 ‚deutlich schon durch die starken Nerven und die immer festern, mehr der äufsern Rinde des ‚ ganzen Gewächses gleichenden Textur, welches . . ' R . | letziere auch Anemone, Clematis u, s.w. durch das bleibende Grün dieser Theile zeigen, als sich die Corollenbildung in den früher geradezu unter die Gestalten, die wir nicht erklären konnten, d. h. unter die Nectarien, ‚geworfenen Theilen, deutlich ausspricht, und es wundert mich ungemein, wie der scharfblickende Hayne in seiner vortreffliehen Darstellung der Arzneygewächse, bei Erklärung ‚dieser Theile an Aquilegia nicht auf diese Idee kam. Doch diefs führt mich vom Zwecke, denn eine Physiologie dieser Gattung will ich nicht schreiben; ich: ‚spreche blofs von ihrer äusseren - Gestaltung. Die fünf sepala petaloidea heis- sen galea, alae,' und die beiden untersten haben noch keinen. Namen. Auf den hier ‚einleuchten- den Mangel der Terminologie komme ich noch einmal zurück, wenn ich Ihnen meine Ideen zur Beschreibung der Arten mittheile, Die Kronen- blätter haben auch hier eine ebenso 'abwei- ‚chende Bildung, als die Kelchblätter. Drey davon ' sind sehr klein, sogar in der Zahl, unbeständig, wie dies in der Familie der Ranunculaceae öfters der Fall ist, linienförmig und überhaupt den Fi- lamenten ähnlich, Die zwei obersien (cucnlli) bestehen aus ‚einem langen Nagel, welcher die wunderbaren Nectayien trägt. Diese Nectarien, . | 207° Mönchskappen zu nennen, dieser Mönchskappe aber einen Sporn und eine Lippe zuzulegen, will zwar nicht recht zusammenstimmen , wenn man ‚darüber nachdenkt, darf aber doch nicht abgeän.. dert werden, da es von unserm gröfsten Lehrer, Linne, dessen Namen wir immer mit der gröls- ten Ehrfurcht nennen müssen, herstammt, und was die Hauptsache ist, allgemein eing eführt 'ist, und verstanden wird. Ich habe zum Spafs nach- “ gedacht, wie man diese Theile hätte nennen kön- nen, und fiel auf: ornis (eueullus) , collum ' “(calear) und caudula (abium), will äber kei. neswegs diese Aenderung empfehlen , obgleich dann die Zweideutigkeiten von corona ceucul- lata, fol. cucullat, calcar: nectariumDel. phinii, Tropaeoli, labium corollae, weg- : fielen. Dafs man bei der früher wnsichern Moos- terminologie die seta wenigstens in der Nomen-, clatur bald collum baldpes nannte,—Plias cum curvicollum, Trematodon longieollis, — kann nicht beachtet werden, da wir nunmehr eine bes- sere Terminologie der Moose besitzen. Staubge- fässe sind- ‘viele, die Frucht. 3 — 5 Kapseln, Doch ich mag Dec. nicht ausschreiben, und gehe also nun zu meinen allgemeinen Ideen, die ich mir bei Bearbeitung einer jeden Gattung als Ziel vorstecken würde, über, aus welchen meine Ge- danken über die Ursachen der grofsen bisher in nu 208° , der Gattung Asonitum entstandenen Verwirrunget hervorgehen. / Meine Grundsätze sind folgende: | ı) Man prüfe alles, und behalte das. Gute. Wenn wir üher irgend eine Muteyie etwas , Noues sagen wollen, so müssen wir durchaus mit allem bekannt seyn, was vor uns darüber mitge- theilt worden ist, sonst sagen wir das Alte wie- der mit neuen Worten, und schaffen hierdurch eine kaym zu lösende Verwirrung. Wäre von jeher die Literatur so benutzt worden, wie es möglich ist, so hätten wir eine ungeheure Mühe erspart, dürften uns nicht durch eine Menge Sy- nonyme durcharbeiten, und die Wissenschaft ‚läge hell und. offen vor uns da; denn die weni- gen Synonyme , die bei gleichzeitig, an ver- schiedenen Orten entdeckten, oder in entlegenen, von wissenschaftlicher Bildung entfernten Gegen- den beschriebenen Gewächsen unfehlbar entste- hen müssen, und die“einzigen sind, welche Ent- schuldigung verdienen. sind so zahlreich bey wei- tem nicht. — Wenn ich mich darüber erklären soll, was man zu einem dergleichen Zwecke ei- gentlich studiren soll, so mülste ich antworten: alles, und zwar, wenn es seyn kann, chronolo- gisch, also. die Alten zuerst: diese Väter der Wissenschaft geben oft herrliche Aufschlüsse, und ihre Holzschnitte ‚sind goldnen Bildern gleich | % “ \ 20) zu achten. Decandolle selbst verdient beson- _ dern Dank, dafs er nicht diese würdigen For. scher vernachlässigte. Wer ohne Synonymie ar beitet, der tappt im Finstern, die Synonymio ist die Leuchte der V Wissenschaft, aber sie mufs hell und rein seyn, wenn sie erleuchten soll. Was. von Abbildungen gilt, läfst sich auch auf trockene Exemplare, auf ‚Wurzeln und Saamen, jedoch nur nit grofser Vorsicht anwenden. ‚Die Exem- plare aus der Hand eines Autors sind vorzüglich 'schätzenswerth, und dieser Umstand giebt ja un. 'scıs Decandolle ‚gehaltvollen Werke densel. ben Werth, welchen des unsterblichen Linne Ar- beit hatte; auch er beschrieb ja fast nichts, was er nicht ‚selbst sah, und um das, was er nicht sah, fermerm Untersuchungen zu übergeben, “zeichnet .er ja alle Autoren, von deren Hand er selbst Exemplare sah, mit einem Ausrufungszei- chen aus. Nur: diefs ist der einzige \WVeg, der- ‘einst zu der so noihwendigen Bestimmtheit zu ge langen , und diese Sicherheit in den Untersuchun- gen, diese Festigkeit im Prüfen, diese Ausdauer im Forschen kann nützlich werden, und bei dem Anblicke dieser der Wissenschaft zur Ehre ge«- reichenden Ausrufungszeichen mufs das Herz eines . Jeden, dem.es um Wahrheit, um das ewige Ziel alles menschlichen Forschens zu thun ist, so hoch: vor Freude aufschlagen , als es bey dem Anblicke der gehäuften Fragzeichen und Zweifel, der ste- N 210 v ten Unbestimmtheit und dem Mangel aller der- gleichen Autoritäten in ähnlichen Werken, mit Wehmuth erfüllt wird. Exemplare, die man.durch andere erhält,. trage man nie ohne strenge Prü- fung in sein Herbarium ein, die Täuschung ist auch dem geübtesten Manne möglich. Saamen ‚und Wurzeln sind noch. leichter einer Verwechse- lung unterworfen, da ihre Absendung gewöhnlich Leuten überlassen ist, die die Gefahr, die aus der Verwechselung entstehen kann, nicht zu be- _ . ‚urtheilen im Stande sind, daher man nach diesen. ‚nicht zu übereilt urtheilen muls. Dafs es end- lich auch Gärten giebt, worin die Sachen gar nicht, oder falsch bestimmt sind, bedarf auch kei- „ner weiteren Erwähnung. | ' 2. Man beschreibe. genau. Dieser Grundsatz ist nicht weniger wichtig, als der vo- ige, denn es ist offenbar, dafs durch undeutliche Beschreibungen eben so viel Verwirrungen in der „Wissenschaft entstehen, als durch die Vernach- Jässigung der.Synonyme, und es ist sogar er- laubt, bei einer undeutlichen und unvollständigen Beschreibung , wenn man gewifs überzeugt ist: ‚dafs Niemand das Gewächs aus derselben erken- . « nen kann, und. wenn übrigens der Verf. nicht auf irgend eine andere Art, durch Exemplare , Abbil- dungen u. dgl. eine Kenntnifs desselben verbrei- tet hat, die Art umzutaufen, Diefs darf jedoch nie ohne die oben. erwähnte grofse Vorsicht gesche- 211 hen. Die Beschreibung muls also vor allen Din-. gen vollständig seyn, d.h. sie mufs nicht al. lein die einzelnen Theile alle, ohneAusnahme, aufzihlen, sondern sie mufs auch von jedem ein- zelnen alles sagen, was von ihm gesagt werden kann. Denn so wahr es ist, dals die Art für das System nur durch Abweichungen einzelner Theile bedingt wird, so gewils glaube ich doch auch, dafs ‘die Natur in der Art eine eigenthümliche Selbst- ständigkeit aller einzelnen Theile beabsichtigte, und dals nur die jedesmalige Zusammenstimmung aller dieser Eigenheiten die Art darstellt, so dafs bey ein paar guten Arten sich in. jedem, auch dem’ Kleinsten Theile eine verschiedene Bildung dar- thun lassen mufs. Wie herrlich sah diefs nicht .schon mein grofser Landsınann Rivinus bey der Gattung Aconitum, die ihm nicht wenig zu dan- ken hat, wenn er sagt: adhaec nulla est inter om. nes Napelli species, quae non ipso folio discerni queat a reliquis, si modo eiusdem magnitudinis folia conferantur; sunt enim vel longiora , vel ob- tusa,' laciniis angustioribus latioribusque divisa. _ Dieser ehrwürdige Ahnherr blickte tief in die Ge- heimnisse der Schöpfung, und sollten wir nun‘ wohl nach so langer Zeit wieder hinter jene gu- ten Alten, die uns so unermüdet vorarbeiteten, um uns die'Bahn zu brechen, und uus den leich- tern Weg zu zeigen, zurückgehen? Man sollte doch denken, dafs es unsre Pflicht sey; mehr zu > 212 leisten; und so Müssen wir nicht rasten, bis wir die Beweise der Artverschiedenheit bis. auf day “ Saamenkorn darthun können; dann erst wollen wir sagen, dafs wir eine Art kennen, nnd dann erst hört unser Wissen auf, Stückwerk zu seyn, "Wenn wir heut zu Tage nicht so beschreiben , so verwickeln wir dan Faden immer tiefer, den dann nur ein Theseus noch zu lösen vermag, wenn die sämmitlichen übrigen Heroen bei hellem Tage, geblendet sieben. \ , _ Bei der Beschreibung einer von der gemei- “nen Form abweichenden Gattung, wie Aconi- 5 zum, stossen wintaber hin und wieder auf Män- ‚gel in der Terminolagie, (die ich auch nicht ‚anders, wenigstens nicht gern mit Dec. Glosso logie nennen möchte, da hierdurch der Haupt- ‚gesichtspunlit aus den Augen verlohren wird. Die ‚Beschreibung der ‚Gestalt der Theile, oder der ‚Äussern , und räumlichen Verhältnisse der Ge- ‚wächse, ist doch offenbar der Physiologie, welche ‚sich! mit dem Innern, den Verhältnissen ‚der Er- ‚scheinung des Geschöpfes in der Zeit, oder dem ‚Leben desselben beschäftigt, entgegengützt, und könnte so allenfalls noch Morphologie genannt werden, denn die Begriffe, welche sie erklärt, nicht die Worte, sind eigentlich die Hauptsache, doch das alte ist ja gut und verständlich, also lassen wir es.) indem man die.abweichende Fornt immer mit der ähnlichen verglich, und mit der- selben unter eine und dieselbe Rubrik bringen wollte, wobey man bisyw: eilen offenbar i irrte, Hier- aus entspringt nun mein dritter Grundsatz: ° - 3. Man ändere die Terminologie ab, wo es unumgänglich nöthig ist, d.h. wo ‚es die Deutlichkeit verlangt. -DafsYnun hier aber-. mals die gröfste Vorsickt nötbig ist, und dafs man nicht jedem diefs erlauben darf, verstebt sich von, selbst. Auflüllend in der Bildung abweichende Gat- tungen verlangen durchaus eine genauere Beach- tung, und der grolse Jaequin that wohl nicht ganz unrecht, wenn er für die ausgezeichneten _Contortengattung, die er so schön bearbeitete, ‚eis nige neue Ausdrücke einführte, wenn gleich nicht zu läugnen ist, dafs er hierinn wohl etwas zu weit ging, so dafs nicht alle seine Ausdrücke Willde- now’s Meinung entsprachen. Nach’ diesen Vor- aussetzungen habe ich nun auch die‘ sämmtliche Terminologie der Gattung Aconitum verglichen und geprüft, alles Frühere beachtet, das Gute bei. ‚behalten, nur da, wo es mir die Deutlichkeit zu. ver- langen schien, einige, Ausdrücke abgeändert, und nur wenige’ neue eingeführt. So habe ich mir eine Terminologie für alle einzelnen Theile der unter diese Gattung sehörenden Gewächse bearbei- tet. Dieses Schema der Terminologie hatte ich mir nun vorgenommen , Ihnen für die Zeitung mitzu- theilen, und jedem Ausdrucke eine Art der Gat- tung als Beyspiel beyzufügen, bald aher aah ich N . 214 ein, dafs ich hierdurch nichts nützen, aber viel ‘schaden würde. Ich wäre nämlich genöthigt ge- wesen, ein paar neue Arinamen als Beyspiele zu nennen, und so wäre ich undeutlich ‚geworden, meine Namen hätten aber, zu Muthmassungen , ja sogar zu Deutungen Veranlassung gegeben, diese wären unrichig ausgefallen, und so neue Verwir- ‚rungen entstanden, wefswegen ich lieber die Na- inen bis zu den Beschreibungen verspare. Ueber- haupt kann man wicht vorsichtig genug in Be- ' kanntmachung solcher Dinge seyn, sie darf nie theilweise geschehen, sonst ist die Deutlichkeit sogleich verschwunden, und es entstehen schon Urtheile che man noch weils, worüber man ur- theilen 'soll, Da nun die ‚Aufstellung des trocknen Schema der Formenlehre der ganzen Gewächsg gattung; ohne Beispiele ermüdend, und dem Zwecke der Zeitung nicht entsprechend. seyn würde, so le- ge ich Ihnen .blos ein, Fragment bey, die Bil- ‚ dung des Kelchs beireffend, und erwarte, ob die- ses Ihren Beifall hat, und Sie dasselbe der Auf- nahme in die Zeitung werth achten, wo ich dann nach und nach auch die Terminologie der übri- gen Theile, und endlich wenn Sie es wünschen, die Beschreibungen der Arten ‚geben will. Man- ‘ ches in der Beschreibung noihwendige Kennzei- chen läfst sich nur an lebenden ganzen Exempla- ven, und keineswegs an den getrockneten Zwei- [4 ! 215 gen, die wir in unseren Sammlungen aufbewah- ren, erkennen, darf aber defsen ungeächtet nicht übersehen werden, da wir das Gewächs so be. schreiben sollen, wie es geschaffen: wurde, nicht aber so, wie wir ‘es für die Herbarien zubereiten, da die Schöpfung durch allgemeine Naturgesetze besteht, nicht so die Methode unserer Sammlun- gen. Die Arten dieser Gattung leiden im Ganzen wenig Veränderung durch die Kultur, so habe ich auch noch nicht gesehen, dafs die Kün- ' steley, diese Geisel der Wissenschaft, im Stande gewesen wäre, gefüllte Blumen zu erzeugen, und ‘so läfst sich also die Kultur, das Mittel, welches allerdings für die Erkenntnifs der Selbstständig. keit einer Art, von gröfster Wichtigkeit ist, mit gröfserm Nutzen anwenden, um hier die Natur zu beobachten. Ich erwarte, in diesem Jahre Blu, men von einigen ausgesäeten Arten zu schen, und glaube nicht ohne Grund, die Bestätigung meiner Meinung, in Absicht auf Selbstständigkeit der Ar ten; die ich kenne, zu finden. ; Sollte ich einmal die Beschreibungen aller Arten, die ich kenne, so weit gebracht haben, dafs ich sie selbst für vollendet halten zu können glaubte, dann’ möchte ich allerdings die Arheit meinem verehrten, und um mich vielfach verdien- "ten$p rengel vorlegen dürfen, mit der Anfrage, ob dieselbe einer öffentlichen Bekanntmachung, versteht sich in lateinischer Sprache wnd mit, N*# Es) 2] 6 , x vielleicht nach Art der. Flora dahica gearbeiteten Abbildungen aller Arten, werth wäre; und ob mich dieser: durch seine Schriften ınir so theure _ Lehrer mit Supplementen dazu unterstützen woll- te. Dals die Abbildungen gut ausfallen sollten, könnte ich mit Wahrscheinlichkeit versprechen, und Lehmann’s Monographia primularum beweist ja wohl neuerlich wieder was Leipzig’s _ Künstler, zu leisten vermögen. Da diefs Ziel noch | fern seyn möchte, so bitte ich, um mich demsel- ben jemals nähern zu können, alle Freunde der Wissenschaft, die mir wohlwollen, und mir zu- trauen, dafs ihre Güte nicht am unrechten Orte angebracht ist, mich mit Exeniplaren aller, auch der gemeinsteh Arten dieser Gattung, wild und cultivirt, wie sie sind, doch möglichst vollständig, wenigstens mit Wurzelblätteru und, wo. es seyn könnte‘, mit Saamenkapseln, s6 wie init genauen Bemerkungen über ihr Wachsthum; Blüthezeit, Standort ‘u. dgl, zu versehen, wofür ich allen de- nen, die von meinen zahlreichen, zum Theil sel- tenen Doubletten Gebrauch machen wollen, bey’ Empfang einer mir interessanten Art, reichliche Vergütung verspreche, übrigens aber, wie'sich’s versteht, die mir etwa mitgetheilten interessanten Bemerkungen, mit dem eigenen Namen der Mit- theiler dankbar anführen würde. N 217 Bey la ge. Fragment aus der Termin ologie der Gattung Aconitum. (Form des , telchs.) - BE Calyx corellinus, irregularis, pente- sepalus. - Sepala: cassis, buccae ct appendices, Cassis, die Haube. Forma: convexa, Tornicata,. hemisphaerica, paraholiea, conica. Axis: rectus, incurvus, Dimensio: altitudo, amplitude, Jatitudo, obliquatio. Marginatio: a) externa:. , Basis: obiusa, acuta. “ Dorsum (a basi ad verticem): : B) abbre= viatum, produetum. 3) rectim, incurvum. Vertex (a dorso ad frontem) : rectus, . pronus. “ ' Frons (a vertice ad apicem); plana, im- pressa, ‘constricta, Apex: 'obtusus, rostratus. Rostrum, Schneppe : ı) muticum, mediocre, produchum. 2) planiusculum, canaliculatum, areuatum. 3) gibbum, impressum, : 4) inflexum, reflexum, ‚ b) interna: " Apertura: ı) recta, ‘obliqua. 's) arcuata, sinuata, angulata. 218. Buccae, die Backen, Format: conyexae, planiusculae. Divectio:.x) paralielae, divergentes, N ' . gsuperne, in- ») perpendigulares, obliquae., E erne :ppro- ' «imatar. - Dimensio: longitudo, latitudo, Mar ginatio: basis, marge superior, Mm. esterior (apex), inferior, (margines plani, reflexi.) Expansio: ı) rotundae, angulatae. ‘ 2) orbiculares, ovales. 3) triangulares, securiformes, \ . . semitectae Situs: ı) liberae, tectae. ! ! , obiectae, Ap pendioe s, die Anhänge. Fo rma: convexi, planiusculi, Directio: ı) approximati, distantes. 2) horizontales, perpendiculares, obligni Dimensio: lougitudo, latitudo,, Marginatio: ı) basis, apex. 2) Margo superior, inferiör, Expansio; ı) !ineares, lanceolati, 2) ovales, ovati, 3) regulares, irregulares. Situs: liberi, adpressi. ; ‚ Bemerkungen über die Terminolo- gie des Kelchs. Ich gebe Ihnen nun noch einige Bemerkun- gen, Rechtfertigungen und Erklärungen über die \ | — 219 von mir 'ahgeänderten oder genauer bestimmten ‚Ausdrücke. Die Worte cassis (Haube) und buccae (Backen) für galea (Helm®, und ala (Flügel) wsven nöthig, da jene Namen gar zu zweydeutig sind und nur wahren und ganz anders boschaffenen Corollenbildungen angehören. Cas- sida Tournef, als Gattung, kann eben so wenig den. Ausdruck cassis verhindern, als die frühern Aufnahmen von buccae in der Anatomie des Thierreichus, denn wern wir alle Ausdrücke, die im Thierreich vorkommen, wegschaffen wollen, so bleiben wenig übrig, und ala, rostrum, cauda und eine Menge andere mülsten die Botanik ver- lafsen, also hofle ich Entschuldigung für diese Ausdrücke. Die unten Sepala, die noch gar keine Namen, hatten, mufsien der Konsequenz we- gen auch einen erhalten, es fiel mir aber kein palsenderer bey, als append:ces, und ich finde: ‘den einzigen Anstofs, dafs Jacquin denselben, wenn gleich ohne Nachahmung ‚bey Bearbeitung der Stapelien brauchte. Wird mir daher ein passenderer vorgeschlegen, so ver ‘alse ich den x meinigen sogleich. Die Gestalt der Cassis ist höchst wichtig, denn sie ist standhaft, wenigstens auf einer glei chen Stufe der Blüthezeit der einzelnen Blumen. . Sie wurde durch die bisherigen Bezeichnungen: convexa und conica viel zu unbestimmt angedeu- tet, und durchläuft mehrere Modificationen, von 220 »der sanften Wölbung, die kaum der Linsenform entsteigt, . bis zu der Höhe eines verlängerten Hegels. Die Achse »iehtet sich nach der Lage des ‚Scheitels, aus dem sie entspringt, und ist also eingekrümmt (incuryus), bei dem vorwärts geneigten Scheitel (vertice prono). Die Dimen- - sion der Höhe ist von der basis bis zu einer auf dem. vertex liegenden, mit der Achse einen vech- : ten Winkel bildenden Tangente , parallel mit der aufrechten Achse, Amplitude, die Weite, hat ihre Gränze im apex, und geht vom dorsum aus, so dafs sie die aufrechte Achse in einem rechten Winkel durchschneidet, Latitudo, die Breite, durchkreuzt jene Linie in einem rech- ten Winkel, und ist nur im Leben deutlich zu sehen. Obliquatio, die Schiefe, findet ihre Begränzuhg in der basis und dem apex, Die Marginatio oder Randung , bedarf kaum einer Erklärung. Dafs der Consequenz wegen die tro- pische Anwendung de$ Ausdruckes cassis auch auf die Theile ausgeführt werden mufs, versteht sich von selbst, Rostrum mufs Schnepp® übersetzt werden, denn dieser Ausdruck ent- spricht der Bildung ganz, - Wie gemn hätte ich auch im, Lateinichen durch die Wahl .eines an- dern Ausdrucks die Ideo vom Schnabel der. Vö- gel, und die mögliche- - Zweidentigkeit des auch für andre Gewächsgebilde gehrauchten Wortes | | 221 vermieden, obgleich rostrum eigentlich einen einfachen Schnabel , (wie am Schiffe) bezeichnet, ‚allein ich habe noch keinen befriedigenden Aus- druck gefunden ) denn mit patagium scheint mir doch Plautus eine andre Form gemeint zu haben. Der Theil, den ich Sehneppe nenne, » zeigt sich endlich ganz so gebildet, wie das, wäs wir an der Stuxmhaube der Knappen Schneppe nennen, was mit dem ähnlichen Theile am Topfe gleichbedeutend ist, wie auch in den ältern und mittlern Zeiten der Gebrauch der Sturmbauben oft genug derselbe war, Die Beinamen der Schneppe sind alle deutlich. Die Oeffuung der 1: ‚ebetrachie ich zuerst nach ihrer Lage; aper- tura recta durchschneidet im rechten Winkel ‚die Achse,, jede andre Lage ist schief} dann "nach ihren Rändern, nach diesen ist sie arcu- ata, von der hasis bis zum apex in cinen sanf- ‚ten Bogen ausläufend, sinuata, an, beiden. Ex- tremitäten mit der Tendenz zur geraden Linie, - in der Mitte aber mit einer Einbiegung, bier ser hen Sie z, B. die Figur bei Koelle. Die buc- ‚cae sind leicht zu entziffern, Die Ränder ver- halten sich, wie die Rähder der Oberflügel hei den Schmetterlingen, nur ist hier an keinen, he- stimmten apgx ZU denken, sondern dieser müfs in den meisten Fällen in der Mitte des Aussen- randes angenommen werden, weil nur hier der yon der basis am weitesten entfernte Punks 222 sich befindet, weil Ober-' und Unterrand meist ziemlich gleich sind, und oft auch alle Ränder scheinbar. in einander übergehn, ohne deutliche‘ ‚Winkel zu bilden, Auf die Lage der Backen, ob diese frei oder bedeckt sind, kommt ausser- ordentlich viel an, ebenso wie bey den Anhän- ‚gen, deren Terminologie übrigens deutlich ist. Diefs wären einige Worte über Calyx, und ‘Sie sehen nun wohl, dafs ich mehrere Blätter‘ der Zeitung anfüllen müfste, wenn ich Ihnen mei- ne ganzen Bemerkungen über die Terminologie aller übrigen Theile mittheilen wallte, wodurch ich den Raum für wichtigere und unterhaltendere Aufsätze rauben würde, was ich nioht wünsche; denn wie viel hätte ich Ilmen über Terminologie der Blattform, und der Inflorescenz, über Bede- elung und Textur der Theile zu sagen, wenn ich Ihnen alles, was ich hierüber denke, mitthei- len wollte‘ Was Ihren Wünschen, und dem Zwe- ‚ cke unsrer Zeiiung entsprechen :kann, werde ich jedoch jederzeit gern mittheilen, um so meine ‚Ideen der gereifteren Prüfung älterer ‚Forscher ‘im Felde des botanischen Wissens, vorzulegen, und bitte auch Sie, mich mit Ihren £reundschaft- lichen Bemerkungen über diese Ihnen ebenfalls 50 interessante Gattung zu erfreuen. Leipzig, den 6. Apnil 1818. Dr. Reichenbach. 5 223 Nachträge Nach beschäftigte mich die Erörterung der ‚Frage: ob es wohl erlaubt sey, für einzelne Gat- tungen neue Kunstausdrüchke aufzustellen, als ich Ihnen meine Ideen über die von den meisten be- ‚kannten Gewächsformen, abweichende Kelchbil- dung der Aconiten schon mitgetheilt hatte. Das Bedürfnils hierzu scheint sich doch offenbar aus- zusprechen, wenn man sieht, dafs erstens die "Bildung wirklich so beschaffen ist, dafs sie mit keiner ähnlichen verglichen werden kaun, und wenn man ‚zweitens erfahren mufs,. dafs schon seit längerer Zeit im Gefühle dieses Bedürfnis. ses, für diese abweichenden Theile Ausdrücke ger wählt sind, Findet man nun, dafs diese. von an« dern Theilen, welchen die Bildung, die man be- zeichnen will, offenbar widerspricht, entnommen sind, und folglich als fulsch angesehen werden . müssen, nun so thut man ja bei Einführung neuer Namen nichts, als dafs man jene iırig gebrauch. ten verbessert. Es scheint übrigens deutlich einzuleuchten, welche Bestimmtheit, ‚ verbunden mit nothwendi- ger Kürze, durch Einführung einfacher Namen be- zwecht wird, denn wenn ich cassis, buccae und appendices sage, so mufs ich hier allemal besser verstanden werden, als wenn ich sepa- lum superius, sepala media und sep. in- fexiora sagte, welche Weitschweiligkeit _ man f 224 schon längst durch. Wahl der Ausdrücke galea und alae, deren jeder nun einmal blofs wahren Corollenbildumngen, erstere sogar nur einer CO- rolla monopetala angehört, für die drei obern epala vermeiden wollte, Uchrigens fehlt es ja nicht au Beispielen von solchen Ausdrücken, die auch nur einzelnen, und noch kleineren Gattungen als, Aconitum ist, ZU- kommen. — Merkywürdig bleibt es doch i imnter, Gattung so aufillond abweicht, indem s sie 2 le übrigen Rücksichten an die Familie der Ranun- euleen fesseln; doch findet man ziemlich ähn- liche Beyspiele auch in andern natürlichen Fami- lien, wo ‘überk-upt die Frucht mit dem Tioralha- bitus mehr entscheiden mufs,. was hier beides keine Trennung zuläfst, | Antwortschreiben, Wenn es, liebster Freund, Sitte ist, litera- rische, an Herausgeber periodischer Schriften ge- richtete Briefe, drucken zu.lassen, so kann es nicht befremden, wen zuweilen die Antworten’ darauf ebenfalls durch den Druck bekannt gemacht werden, welches auch keineswegs ohne Beispiel ist, wie die Ehrhartischen Beiträge mehrfach dartkun. So mögen auch Sie es fraundschafllich aufnehmen, wenn ich gegenwärtige Aufforderung und Bitte durch offenen Druck an Sie gelangen lasse. ' 225 ‚ Es konnte mir nicht anders, als höchst unan- genehm seyn, dafs die Nachricht von Ihrer Be- arbeitung der Gattung Aconitum, Ihren Aeusse- tungen zufolge; zu frühe ins ‚Publilam gekommen ist. Wenn diese Ansicht durch Trivawverhälisse,. die ‚ich nicht kenug, vielleicht gerechtfer tigt wird, oder ein hoher Grad von Bescheidenheit, ei Sie allen Ihren Freunden höchst schätzbar macht, es erheischt, so kann doch so etwas der Publieität, in Betracht des allgemeinen wissenschaftlichen Nu- izens, nicht entgegengesetzt werden, indem dieser nur dadurch vermehrt werden kam Aus Ihrem sehr interessanten Aufsatze sehet ohne Zweifel hervor, dafs Sie die Gattung Aco- anitum -—— botmisch; physiologisch, terminolo. gisch — sehr genau kennen, dafs Sie sich dersel- ben ‘mehrere Jahre hindurch durch Cultur, durch Einsammlung getiockneter Exemplare, durch Us. tersuchüngen und Beobachtungen, sö wie durch Correspondenz gewidmet haben, und eine grosse Vorliebe für dieselbe besitzen, Exlauben Sie gü- tigst, dafs ich unter diesen Umständen, wenn Sie ‘auch nicht daran dachten, eine Monographia generis zu schreiben, Sie hiemit öffentlich dazu "auffordere, und zugleich die Motive widerlege die Ihre Bescheidenheit zum Vorwande: um, und die sie in der Voraussetzung der Bcarbei- tung derselben von grössern Männern, in der - 226 a Schwierigkeit des Gegenstandes, und in der wahr- scheinlichen Unvollkommenheit ikrer Bearheitung finden will. Dafs grössere Männer, wie Sie zu 3a- gen belieben, daran arbeiten, kann durchaus kein ‚Hindernifs seyn, denn vier Augen sehen mehr, als zwey; und der Gegenstand kann dadurch nur gewin- nen. Wenn Fröhlich und v. Haller die Gattung Hieracium gleichzeitig angekündigt haben, so dachte doch Niemand daran, beide vereinigt zu se- hen, undohne Zweifel wird die zuletzterscheinende . Monograpbia Hieraciorum mit eben so grosser Begierde gekauft werden, als die erste... Sodann kommt die grössere ‚Gelelirsamkeit hiebey nicht &6 sehr in Betracht, als vielmelr eine gewisse Vorliebe für die Gatlung, eine ausgebreitete Cor- respondenz, verbunden mit der Beyschaffung zahl- reicher Exemplare, und die geeignete Bibliothek; Die Schwierigkeit des Gegenstandes kann eben- falls kein Hindernifs seyn, denn der Mensch kann alles, was er ernstlich will. Hätte sich Schkuhr durch so etwas von der Bearbeitung‘ der Ried- gräser, Nees von Esenbeck yon den Schwäm- men und Pilzen, und Schwägrichen von den Laubmoosen abhalten lassen, so würden wir ihre schönen Werke, die Freude unsers Lebens, ent- ‚ behren müssen. Was endlich” die Unvollkommen- heit betrifft, so mag darauf Weber und Mohr ‚ antworten: „Wer im Erforschen der Natur seine Arbeit je zu endigen wälint, der darf bei seinem D RT Leben zum miridesten gar nichts drucken lassen,“ ‚oder Ihr Landsmann in der'botan. Zeitung p. 146 „unser ganzes Wissen bestehct ja aus Einzelnem.‘ Ob eine Monographia Aconiti nötbig sey? Ich glaube metr, als jemals, denn es scheint jetzt sogar mehr, als jemals zweifelhaft zu seyn, welche Art zum medizinischen Gebrauch angewen- ‚det werden soll; und die Synonymie. nimmt un«' glaublich überhand. Ich abe gleichzeitig mit Decandolle mehrere Arten bestimmt, und ich finde eben in Breiters Samen - Kataloge ein A, ‚pyramidale, welchen Namen ich auch, wie Sie wis. ‚sen, einer gelbblühenden Art beigelegt habe, und dergleichen Fälle giebt es viele. Ob der Kostenbeitrag für ein solches Werk mit den nöthigen Kupfern, ersetzt werde, daran ist gar nicht zu zweifeln. Meine jetzt weitaus. gehreitete botan. Korrespondenz hat mich den höchsterfreulichen Zustand unserer Lieblingswis« ‚senschaft mehr, als jemals von der besten Seite kennen gelehrt, und er kann Ihnen selbst nicht‘ unbekannt seyn, wenn Sie nur einen Blick auf Ihre Vaterstadt thun wollen. ‚Leipzig‘ heifst es in: einer vorliegenden Covrespondenznachricht, „Teipzig glüht ganz für Botanik; Jeder angesehe- ne Mann beschäftigt sich daselbst mit dieser Wis. senschaft, und zieht mindestens seltene Stauden. gewächse in seinem Garten; auch traf ich dort mehrere Apotheker an, die sich mit’ Botanik be. 228 schäfiigen. Dr. Reichenbach hatte im vorigen Jahre gegen A4o Zuhörer in seinen botanischen Vorlesungen, und Dr. Schwägrichen eben so . vieles Wenn auch in unsern ‚Städten *). die ange- sehenen Männer in diesem Stücke den Leipzigern nachstehen müssen; 'so behaipten doch unsere Apotücker den nämlichen ehrenvollen Platz, wie die dortigen, und unser pharmaceutischer Verein in Baiern ist ein Insiitut, das diesem Stande und - diesem Lände gleich viel Ehre mächt. Unter die- sen Auspieien ist es wohl sehr glaublich ,. dafs eine Abhandlung über eine Pflanzengattung. die. sich als Zierpflanze und als Arzneygewächs sehr ‚ausgezeichnet hat, viele Liebhaber finden wird. Diefs, Freund; sind meine’ Ansichten über un- sern Gegenstand. Wenn ich hierdurch zu bezwe- ‚eken suche, Sie auf der betretenen Bahn zu ermun- tern, so wird es mir, und &ewifs auch mehrern Botanikern höchst angenehm seyn, weım Sie es unbedingt als eine solche Ermunterung aufneh- men werden. Regensburg, am. soten May 1818, Prof, Dr. Hoppe: 3 *) Daß auch unser Regensburg sich in diesem Stücke seht ehrenvoll auszeichnet, mag daraus erhellen, dafs hier allein von der botan, Zeitutig 22 Exemplare abgesetzt werden, und daß die botanischen Anlagen um die hiesige Stadt mit je- ‚dem Jahre, mehr geeignet werden, den Umgebungen Leip- zig‘ s den Vorrang abzugewinnen, ji ‘ mentosa und crassifolia. Flor a oder Botanische Zeitung. r No. 14, Regensburg, am 20, Mai, 1818, Sn ne. 7 D L. Aufsätze I, Geryonia crassifolia, eine neue Pflan- zengattung, von dem Hrn. Director, Ritter v. Schrank. De Herr Graf von Sternberg hat in seiner schönen Revision der Steinbrechgattung zwo Ar. ten, welche fast in allen botanischen Gärten vor- kommen, weggelassen, nicht aus Vergessenheit, sondern mit Bedacht, weil.er glaubte, sie for- dern Absonderung von. dieser Gattung, 9.5. sar- Ich bin in Hin. sicht auf die erstere nicht seiner Meinung; sie unterscheidet sich von den übrigen Arten ledig- lich dadurch, dafs zwey Blumenblätter viel grös- ser sind, als die übrigen, was uns noch zur Ab- sonderung nicht zwingt, obschon es zu einem un- - terscheidenden Charakter dienen könnte, wenn man dereinstens wegen der zu sehr anwachsen- den Artenzahl nöthig finden sollte, die Gattung in mehrere künstliche zu zerfällen, wobey ich OÖ ' = 230 | überdiefs noch voraussetze, dafs diese Art Gespie- linnen haben werde. Anders verhält sich die Sache mit der an- dern Art, welche in ihren Fruchtungstheilen bey aller übrigen Anverwandtschaft des Habitus, und selbst der; Fruchtungstheile, zu sehr abweicht, um nicht eine eigene Gattung zu bilden. Ich nenne sie Geryonia, Decandria trigynia. Gal, liber, basi ventricosus, quinquefidus. Cor. pentapetala, Petala calyci inserta, $tam. ı0. calyci inserta, Pistil, Ovaria tria, basi connata, desinen- ta in Stylos totidem, teretes, coronatos Stigmatibus totidem, reniformi - triangu- lis, stylorum apieibus extus adnatis. . Fructus: Capsulae tres, uniloculares, poly- spermae, basi connatae, desinentes in corni«. cula totidem. Der kurzgefalste Charakter wird seyn! Flores completi. Calyx libem Cor. pentapetala , calyci inserta, Capsulae tres, Pr Iyspermae, basi connatae. -Geryon ist ein dreyleibiger König. der Fabel, den der Fruchtknoten dieser Pflanze gewissermat“ sen vorstellt. 231 2, Frühlings « Exeursionen in der Ge. gend von Regensburg. Erste Excursion-am 6ten März 1818, Die Wärme ist ein vorzügliches Requi- sit der üppigen Vegetation. Der vorstehende Satz ist eben so alt als he« kannt, und er bedarf daher keiner weitern Er« Örterung; demungeachtet mag es erlaubt seyn, zu”. Bestättigung dieser Wahrheit, die Erscheinungen des Tages zu bemerken, und Anwendungen da- von zu machen. Eine sehr interessante Erscheinung diesen Art giebt Ranunculus pyrenaeus ‘in den höch- sten Alpen, indem derselbe ‘gewöhnlich wegen seiner. frühen Blüthezeit an diesem exrhabenen Standorte von der Kälte überrascht,, nur sehr selten vollkommne Blumen, gewöhnlich nur 1 — 2 — 3 — 4 Blumenblätter entwickelt, (rerglei- che, Ranunculus bepleurifolius, : decas tertia ph select.) worüber ich fortgesetzte Beobachtungen, in einem weitläufgern Aufsatze gesammelt, künf- tig mittheilen werde. Eine gegenseitige Erfahrung, wie Wärme‘ Blumentheile oder. Zahl vermehre, mag der heu- zige warme und sehr frühzeitige Frühling, indem - im Verlaufe des ganzen 'Februars, die Kälte Abends kauni den Gefrierpunct erreichte, am Tage aber immer über demselbem stand, an Leucojum vernum darthun. Diese Pflänze ist bey uns sehr or 232 selten, und nur in stundenwreiter Entfernung: ai einem einzigen gesträuchreichen Orte anzutreffen. Was Wunder, dafs dieser heilige Ort, alljährlich, nach überstandenem Winter, von unsern ümsigen Botanikern besucht wird, um "hier die Erstlinge der neu erwachten Natur con amore zu pflücken. So geschah es auch heute, am 6ten März, einen. sehr heitern Frühlingstage, nachdem ein gelin- der Winter verlebt, und auch aus München und Salzburg *) die sehr frühzeitige Erscheinung der Erstlinge des Frühlingsflores angezeigt. worden war. — Da stand das lang ersehnte Märzenblüm- chen mit der Farhe der Unschuld geschmückt, gleich den edlen Narcissen in Italiens glücklichen Gefilden, (vergl. p. 238. in Moppe und Hlorm- schuchs Reise) in.grosser Pracht, und erfreuete -Florens Liebling mit Wounegefühle, dem sich mehrere Bemerkungen aufdrängten: die heurige *) Salzburg hat ein paar Frühlingspflanzen aufzuweisen, die nicht jede Gegend wildwachsend enthält, Galanthus niva- lis nämlich und Helleborus niger; letztere besonders in grosser Menge am Fuße des Untersbeigs. An einem hie tern Frühlings - Morgen sammelte ich einstens eine ganz® Büchse voll, im kleinen Brunnthale, gleich hinter Glanek , gegen die Rugelmühle hin, wo sie durch ihre tausendfa- che Gegenwart .den Botäniker entzückt, Ganz in fröhli- che Stimmung versetzt und im tiefen Gebüsch verloren konnte ich den überlauten Ausdrücken der Freude um so mehr freyen Lauf lassen, als ich Niemanden in der Näh# ahnete, Doch plözlich erhob sich eine Stimme: „Sie sa- ‚ meln die Blumen, ich die Wurzeln“ Es war ein Wur- welgxäber, dex für Salaburgs Apothoken sammelte! - r 233. schz frühzeitige Erscheinung, die jährliche Ver- mehrung bey immer erneuerter Ausrottung, und die grofse Fülle der Blumen. Während die bei- den ersten Ereignifse ein andermahl meine Feder beschäftigen, mag: das leziere mir jezt einige Zei- len 'entlocken: Fast alle Pflanzen waren bey einer beträcht- lichen Gröfse mit 2 Blütlen versehen, so dafs . das characteristische Kennzeichen s patha sub- "biflora, sich fast an jedem Individuum vollstän- dig aussprach. Aber damit war die heurige Wärme. des Frühlings noch nicht zufrieden, sondern fast jede Zwiebel hatte neben diesem. 2 blüthigen Stengel, noch einen 2ten getrieben, der zwar nur eine, aber höchst üppige Blüthe trug. Die Anwendung diesor Erscheinung machen wir alle Tage, wonn wir Zwiebelgewächse, um sie zeitig in Flor zu bringen, ins 'warıne, Haus, ins Mistbeet, oder auch in die warme Stube stellen, und gewils unsern Zweck erreichen, wenn wir nur den ebenfalls höchst nöthigen Einflufs des Lichts nicht zu sehr vernachlässigen. Zweyte Excursion den 23. März 1818. An diesem sehr heitern Frühlingstage wählte “ich unsere westliche Gegend zum Gegenstande botanischer Untersuchungen. Die Luft war sehr warm, der. Weg trocken; Lerchen und Finken saugen ihr Morgenlied, alles verkündete einen fro- hen Tag. | 234 Im ersten’ Garten zu "Dechbetten stand ein sehr schön gewachsener hoher Baum von Cory- lus Avellana mit einer vortrefflichen Krone, in voller Blüthe. Auch auf ihn war Gellerts Spruch anwendbar: BE Mich,‘ vuft der Baum in seiner Pracht, hat Gott gemacht. Auf ein einziges Sehütteln 'entleerten sich die männlichen Kätzchen vom Blüthenstaub, der wie eine Wolke von der schwachen Bewegung der. Luft weggeführt wurde. Gewils dient die- ser Strauch mit seinen niedlichen 'männlichen Kätzchen und sehr schönen purpurrothen "weibli- chen Blüthen, zur deutlichen Erklärung der hey- den Pflanzen - Geschlechter, nicht minder der zısten Linneischen Classe, den botan, Schülern, die während des Winters in der theoretischen Bo- tanik unterrichtet wurden. Und doch hat man die Verrichtungen dieser Geschlechter bezweifelt, wie die ‘Nro. 23, der botan, Zeitung Jahrg. -ı802, be- weist, wo unter andern vorkommt : „Ich 'hahe viele Jahre geglaubt, dafs an der Haselnufs die weibliche Blume sehr zart und roth, die männli- chen hingegen die Kätzchen wären, wodurch die exstern befruchtet ‚werden, aber jezt glanbe ich es nicht mehr, und es bleibt mir immer noch un- wahrscheinlich, dafs bey den Haselnüssen, (folglich auch wohl bey. andern ähnlichen Bäumen) eine Befruchtung durch den Saamenstaub statt finde.“ | 255 Schelvers Kritik der Lehre ‘von den Ge- schlechtern der Pflanzen ist das neueste in dieser Hinsicht; wie verschieden sie beurtheilt werde, . lehrt die Geschichte der Botanik von Sprengel oter Band p. 268 und bot, Zeitung 1818. Nro, 6. Mich wundert, dafs man Spalanzani’s Versu- che so wenig nachgemacht hat. — Es wäre ein Gegenstand. für unsre botan. Gärten. Eine halbe Stunde hinter Dechbetten' erreicht man die Anhöhe, wo der Donaustrom, der bey ‘dem Dorfe Sinzing die Läber aufnimmt, zuerst sichtbar wird. Das Ganze gewährt einen sehr “ mahlerischen Anblick; Hier entschlüpfte Pulsa- 'tilla vulgaris.dem harten thonigsandigten Bo- den, und bewährte auch heuer ihren Namen : Osterblume, trozt dem frühen Feste. Aus- ‘schlielslich liebt diese Pflanze nur diese trocke-- ‚nen festen Hügel; sobald der Pflug diese in ‚Ackerland umgeschaffen, bleibt jene zahlreich an- der Gränze stehen, and auch selbst ungeackerte ‚Ehenen werden nicht von ihr betreten. Ob Sie, eine eigene Gattung bilden dürfe? "Ich meine eben so gewils, als Cnieus und Carduus Sobald jene Hügel an Thongehalt abnehmen und durch Aufnahme von Kalck lockerer werden, erfreuen 2 schöne Grasarten das suchende Auge des Botanikers, mit frisch entwickelten Blüthen: Sesleria coeruleaArduini und Carex humilis Leysseri, und wird der Ort schattig, wie das 236 Gehege am Schutzfelsen ,. so überrascht die “freundliche Hepatica nobilis Schrank. Auch diese leziere Pflanze stand sonst unter Anemo- ne, und unterscheidet sich nicht durch ge- schwänzte Saamen, wie die Pulsatilla, sondern äurch den 3blättrigen Kelch, Willdenow gab ihr einen neuen Namen Hepatica triloba, und Goudenough vertauschte den Namen Carex humilis mitC. clandestina. Man sollte, wie Roth eine Abhandlung über die Pflanzen schrieb, wel- che nach ihren Geschlechtstheilen in unrechten Classen stehen, einen Aufsatz über die ‚Pflanzen schreiben, die sich mit neuen Namen in das Sy- stem eingeschlichen haben, und damit das Prio- vitätsrecht geltend machen, Vielleicht unterbliebe dann die schädliche Neuerungssucht, wenn ihre Urheber sähen, dafs man sie nicht achte. . . . B \ Doch, kehren wir beim untern Bache des Schutzfelsens, ‚wo zwar die liebliche Yinca zahl- reich mit immer grünen Blättern, doch noch nicht mit Blumen winket, von diesem 'blumenbe- kränzten Hügeln zurück, lassen uns über die Do- nau fahren, und wandern nun am ‚linken Ufer ‚derselben hinauf, Eine gute Stunde weit schrei- tet man hier im anmuthigen Wiesenthale, ebenen Weges fort, während zu beiden Seiten. sich Höh- lenkalckfelsen erheben, die doch meistens mit Baumgruppen von Pinus sylvestris bewachsen. sind, und theilweise mahlerische Gruppen dar- t y i 237 stellen, besonders wo links die Einschnitte von der Weichselmühle und der Ziegelhütte sich be- finden, und rechter Hand sich hohe isolirte Fel. _ sengruppen in mancherley Formen erheben. Zwi- . $chen beyden Partieen ‚schwebt langsam daher, der König der Flüsse, die majestätische Donau. unter dem Sinnbilde der Sanftmuth und der De- muth, wenn man sie mit den rauschenden Ge- birgsströmen der Salza und des Inns oder mit der wüthenden Möll vergleicht. Doch es ist Zeit, sich rechts in den Ein schnitt zu "begeben, der unterhalb dem. gegenüber- liegenden schönen Kirchdorfe Mading, in die ° "Mitte des bergigen Waldes führt, um ‚hier die in . ungeheuern Feldern und Teppichen ausgebrei- . tet blühende Erica carnea L. zu sehen. Was würde ein nördlicher Botaniker darum geben, ei- nen solchen Anblick zu geniefsen, zu einer Zeit wo der gefrorne Boden noch mit vertrockneten Blättern des Waldgrases bedeckt ist. Kann man es dem nimmersatten Botaniker verargen, wenn _ er. von tausenden dieser Rasen sich 8 oder ı0 derjenigen’ ausgräbt, die in runden Büschen sich .. mit. vorzüglich grünem Laube schmücken, und damit wie ein Lastthier der Stadt zueilt? Unter diesen ‚befand sich auch ein einziges Exemplar‘ mit weilsen Blumen, welches dem botan. Garten zur Aufbewahrung und Vermehrung übergehen wurde. An diesen weilsen Blumen sind auch die 3 238 Kelche und der, Griffel, weils, die bey den ro- then Blumen roth, sind, aber die Stauhbeutel ha- ben eine rotbgelbe Farbe (fulvus) die bey der rothen. Blume braunroth sind. Diese Untersu- chung führt zu folgender Betrachtung: die Bo- tanik hat ihre eigene Kunstsprache; ist sie umer- heblich, so krauchen wir sie nicht; ist sie be- deutend, so muls sie überall befolgt werden. Flos, die Blüthe, ist ein Subject und besteht aus Kelch, Blume, Staubgefässen, Staubwegen, aum Theil auch Honiggefässen. Alle diese Theile sind gewöhnlich ganz verschieden gefärbt, besonders ist der Kelch fast immer grün, ob er wohl grade bey dieser Erica eine Ausnahme macht, und roth ist- Die Blume dagegen (Corolla) ist ein Prädikat der Blüthe, ein Theil derselben, und fast immer gefärbt, Wenn man also bestimmt Blüthe. und Blumen zu unterscheiden hat, so mus‘ man sich auch im Adjectivo richtig ausdrücken, und nicht rothhlüthige, gelbblüthige , sondern - rothblumige, gelbblumige Pflanzen sprechen und schreiben, Daphne ‚Mezereum würde hey diesen. blü- thenreichen Gefilden umsonst aus dem Gebüsche gewinkt haben, wenn sie sich nicht durch ihren höchst angenchmen Geruch, zu empfohlen wüfste. Auch ist.sie die Vorläuferin ihrer schönen Schwe- 'ster Cneorum, die im May in zahlreichen Schaa- ren die Gegend des Schutzfelsens bekränzt, und 239 unsre Botaniker alljährlich mit ihren wohlriechen. den Blüthenbüscheln erfreuet. z Auf dem Rückwege gaben die Hügel am rechten Ufer der Donau; ausser der blühenden Farfara, die sich immer noch nicht recht von Petasites als Gattung trennen will, sehr schöne -Pilanzenstöcke von Isatis tinctoria und Alys- sum calycinum, die ebenfalls für den botani. schen Garten ausgehohen wurden, | So hatte also diese Frühlingsexenrsion man- cherley Zwecke erzielt; eine lehrreiche Stunde für die.botanische Vorlesung, einen Beytrag von 6 Pflanzen für den botan, Garten, worunter eine Ses] eria coerulea mit 69 Blüthenähren, die fürs erste m't mehrern Exemplaren von‘ Erica her- bacea das Zimmer des Botanikers zieren, befind- lich ist; einige frische Beyträge für das Herba- rium vivum, umd was nichts geringes ist, einen angenehmen glücklichen Tag für den Botaniker, wenn er auch die Mittagstafel darüber versäumen mulste, v Kopp 6. I. Botanische Notizem 1 Regensburg, "Wir haben nicht selten das Vergnügen ,. ', Durchflügen aus den nördlichen Gegenden nıch den südlichen Fluren Teutschlands und Ttalien, n veisende Botaniker auf ihren. q 240 bey uns zu sehen. Gegenwärtig (im Monat, April) befindet sich als solcher ein junger Mann, Hr. Bartling aus Hannover, welcher bisher aus- schliefslich die Naturgeschichte in Göttingen stu- dierte, im Begriff, seine Reise von hier über Wien nach Fiume in Istrien fortzusetzen. Noch- dem er in Croatien und Illyrien den Vorsommer zugebracht, und den Pflanzen und Thieren jener Gegend nachgeforseht hat, werden die bis dakin schneelosen Höhen des monie Baldo und die Tri- dentiner Alpen dem muthigen, ganz für seine Wis. senschaft lebenden Jünglinge, den Nachsommer beschäftigen, und er sonach in ‚die Fusstapfen Pona’s, Seguier’s und Sternberg’s tveten, wenn nicht dieser frühere Plan durch den Enthu- sissmus, den er bei uns für die grotesken Umgo- bungen des Hlockners eingesogen hat, beseitigt werden wird. Auf jeden Fall aber wird diese Reise für ihn von hahem Interesse seyn, und er Gelegenheit genug haben, in jedem Zweige der Naturwissenschaft sich durch eigenes Anschauen weiter auszubilden, so wie denn auch ihre Wich- tigkeit für ihn dadurch erhöhet wird, dals es seine Absicht ist, durch‘ diese kleinere zu, einer größsern Reise sich vorzubereiten, die der Ge- genstand seiner eifrigsten. Wünsche zu seyn scheint, , Auf'einigen Excursionen in der hiesigen Ge- gend hat er die Erstlinge der südlichern Flora 241 gesammelt ; und die vollen Fluren von Erica ' carnea, Gentiana verna, Seilla bifolia, Po- Iygala Chamaebuxus, Sesleria coerulea, Ga- rex humilis, Draba Aizoon haben eine nicht ge- zinge Erwartung, für sein ferneres Unternehmen, rege ‘gemacht, von dem wir von Zeit'zu Zeit Ge- legenheit haben werden, weitere Notizen mitzu- . theilen. 2. Der reisende Botaniker aus Prag, Herr ‚ Sieber, ‘dessen Centurien den .Botanikern be- . - kannt sind, hat den Sommer des Jahrs 1817 auf, den. Inseln des Archipelagus, am. längsten in Greta zugebracht. Gegenwärtig befindet er sich _ in Alexandrien, von wo er nach Cairo zu reisen Willens ist. Er hat bereits eine grolse Menge seltner Pflanzen gesammelt. Möge Flora sein muthvolles Unternehmen begünstigen, und ihn glücklich mit seiner Ausbeute nach Hause geleiten. 8. Herr Dr. Lehmann, bekannt durch seine Reisen in Ungarn und Italien, so wie durch seine Monographie der Primeln "und Bearbeitung der “ Borragineen ist als Professor der Naturgeschichte, ' nach Hamburg an Reimarus Stelle berufen, “und hat deshalb Ende März Göttingen, seinen ‚bisherigen Aufenthaltsort verlassen, um über Ber- lin nach seinem künftigen Wohnorte abzugehen. 4. Der bereits von mehrern Botanikern ge- Ausserte Wunsch, bey dem grofsen Zuwachs, den die Pflanzenkunde in der neuern Zeit durch viele ’ ‘ 242 "Reisende erhielt, die einzelnen Familien oder Gattungen in wohl geordneten Monographien. dar- : gestellt zu sehen, geht allmälig in Erfüllung. Herr Dünal ein Schüler des Herrn Prof. D e- ‚candolle hat im Jahr 1815 eine Monograpkie der Gattung Solanum und im Jahr ıdı7 die ‘Monographie der Familie der Anonaceen ans Licht treten lassen. Diese lezte begreift folgende Gattungen: Kadsura,Anona, MonodorwyAsi- mina, Portelia, Uvaria, Unona, Xilopia Gualteria mit’ 33 Abbildungen nach den Um- rissen ‚mit vollständig ausgezeichneten Gattungs- characteren. Die erste Platte, 'Tableau des atlı- nites des genres, ist eine Darstellung der Gat- tungsverwandschaften in den Früchten, um Ankündigung. Flora eryptogamica boämiae. Veberzeugt, wie schr das Studium der Cryp« togamie durch Vergleichung getrochneter Ge- “wächse exleichtert 'wird, und um daher eines ’Theils Anfängern in diesem Fache auf eine leichte “Art die Mittel zu verschaffen, sich die Kenntnifs dieser Vegeiabilien unseres Vaterlandes eigen zu machen, den weiter vorgerückten Pflanzenforscher aber mit den noch so wenig bekannten Reichthü- mern dieser eben so schönen, als schwierigen Klasr sc, welche Böheim besizt, bekannt zu machen, und hierdurch dem Mangel einer beschreiyenden Flora \ ! ’ x 243 eryptogamica bo@miae einigermassen abzuhelfen, ‚habe ich mich entschlossen, Böheims cryptogami- sche Gewächse unter obigem Titel in ungezwun- gen erscheinenden Quartheften zu 25 Arten her- _ auszugeben. Jede Art wird auf einem Quartblatie mit Gummi angeklebt, wohlgetrocknet, wo mög- lich mit allen charakteristischen Kennzeichen ver- sehen, erscheinen, und unter derselben ihr neue- ster, systematischer Name, mit dem Citate jenes Werkes, nach dem die Bestimmung geschah, die Angabe ‚des Fundorts, und im Falle sie einer meiner Freunde fand, auch der Name. desselben, heigesezt. Das erste Heft dieser Sammlung ist bexeits bei . Herra Karl Enders — Buchhät Hort -« Joseph Kraus - Friedrich Tempfky_ J um den geringen Preis yon 1 fl. 30 kr. W. W. zu haben, Wer daher diese Sammlung zu haben in Prag “ wünscht, beliebe sich längstens bis Ende Julius. l. J. an eine der genannten. Buchhandlungen zu weil blos nach der Anzahl der sich wenden, anmıeldenden Herrn Abnehmer, auch die Auflage bestimmt, und keine neue Ausgabe mehr statt fin- ‘den wird. Das ıte Heft enthält die folgenden Ge- wächse: 1. Polypodium vulgare Lu 2. Asplenium vixide Hudson. 3. Phascum. crispum Hedwig. x 244 dr ER 24. ‘25. Gymnostomum ovyatum Hedw. intermedium Turner. 1 . Grimmia lanceolata Schrad. controversa Schrad. Polytrichum piliferum Schreb, . Pogonatum urnigerum Röhling. aloides Röhl. . nanum Röhl. , Catharinea undulata.W. ei M. . Dieranum viridulum Swartz. . Leskia trichomanoides Leyser. . Gymnoscephalus androgynus Rich. . Hypnum argenteum Schrank. Inteseens Schreb. ? rugulosum Web. etMobr, . Jungermannia complanata $, . Cenomyce papillaria Achar. . Sphaeria laburni Pers, acuta Pers. . Xyloma Padi Funk, Aecidium cornutum Pers. Erineum betulinum Pers. Das zweite Heft wird Anfangs August fertig werden. Prag, am ı8ten April. 1818. Philipp Maximilian Opiz, | korresp. Mitgl. d.k.k. Mähr, Schles. Gesellsch. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in Brünn. Flora oder Botanische Zeitung. Niro. 15. Regensburg, am 50, Mai. 1818. Sn — 1. : Aufsätze ı. Einige Nachrichten über botanische Gärten in und um Wien. Von Herrn Friedr. Mayer. " I: und um Wien ist so 'viel für Botanik ge- than, man findet ausser denen, ihrem Studium ei- gens gewidmeten Plätzen, ‚so viele Privatgärten, welche die kostbarsten Schätze der Pflanzenwelt enthalten, dafs ihre Aufzählung, mit Angabe der » »vorzüglichsten Merkwürdigkeiten, welche sie ent-. halten, ein Buch füllen würde. Besonders interessant ist 65; dafs mehrere Liebhaber, sich vorzüglich auf die Kultur, und möglichst vollständige Anschaffung einer Gat- tung gelegt haben. $o findet man z. B. in dem Privatgarten Sr. Mojestät des Haisers, eine un- schätzhare Sammlung von Fettpflanzen (plantes grasses); der Erzherzog Marl besitzt eine voll. ständige Sammlung von-Arctotis, während meh-. je rere andere Gärten Sammlungen von Rosen, | R 2A0 | Pelargonien, Nelken, u. s. w. enthalten, welche mit grofsem Kostenaufwand zusammen getragen sind. Der fürstl. Esterhazysche Gärten im Eisen- ‘stadt, und der gräflich Harrachische in Bruck enthalten Schätze, welche man in Schönbrunn nicht . findet; der fürstlich Rasumovskysche hat’ das schönste Glashaus, ° . ’ Unter den öffentlichen botan. Gärten sind, folgende die vorzüglichsten : Der kaiserl, botan. Garten in Schönbrunn, unter Leitung des berühmten Franz Boos. Der botan. Garten am Bennweg g, oder Universi- - täts Garten, Gärtner Schott der Vater. Der blos für die österreichische Flora bestimmte neu angelegte Garten im Belvedere, unter Aufsicht des Hrn. Doctor Host. Der kaiserl. Obstgarten in der Ungerstrasse , wo alle im Klima von Wien gedeihenden Obst-. sorten kultivirt werden; unter andern 600 Rebensorten, 5ı Pfirsichsorten u. s. w. ent- ‚hält auch mehrere Gläshäuser mit seltnen Gewächsen. Gärtner Hr. Antoine. Der Garten der Josephinischen Akademie. ‚ Der Garten des Theresianum’s, und endlich darf nicht vergessen werden " Der kaiserl. Orangerie Garten in Schönbrunn,“ mit vielen Ananas - Orange- und VWinter- obst- Häusern. Das grofse Glashaus ist 100 Klafter lang und 36 Fuls breit, hier sind ‘ ® b 247 ı3 Menschen beschäftigt, unter Leitung den Herrn Bredemayen Die beyden ersigenannten Gärten sind zu nerkwürdig, um sich nicht näher mit ihnen be- ' kannt zur tnachen. a Der botan. Garten in Schönbrunn legt am westlichen Ende des grofsen Gartens, wurde anno 1753 angelegt, und ist vorzüglich dem Exotischen gewidmet, Daher sieht man wenig Pflanzen im freyon Lande und das meiste ist in den Glashäusern verschlossen. Nur allein diejenigen Gewächse, wel- che es ertragen, werden in der guten Jahrszeit her: ausgestellt, und ih langen Reihen geordnet, schmiü- cken sie dann alle Wege des Gartens. Eine besondere Abtheilung ist zu dem Flor der Tulpen; Eyacintlien, Aremonen, Nelkeu und Rosen bestimmt; eine zweite. Abiheilung nimmt das Arboret ein, wo eine grolse Menge Bäume und Sträuche aus ‚allen WVeltiheilen gezogen wer- den. Ein kleines Parterre vor einem der Glas- häuser, enthält eine Anzahl sowohl inn - als aus- ländischer Pflanzen, ist aber unbedeutend. In ei- ner besonders verschlossenen Abtheilung, stehen eine Menge ı seliner, meist nordamerikanischer Pflanzen. Nun zu den Glashäusern selbst: Es sind deren ı0, wovon aber 4 wieder nach der Temperatur in zwey Theile getheilt sind, so dafs also ı4 Abthsilungen bestehen ; ; sie sind theils gegen Morgen, theils gegen Bi angelegt, nach- ß 248 dem es am zweckmäfsigsten für die Gewäckse ist, denen sie bestimmt sind. Die gröfseren sind '035 Fufs lang, 2 26 Fufs breit, und eben so hoch; sie werden in kalte, temperirte, und warme ein- getheilt. Die Heitzung geschieht durch. Kanäle, welche mit .2 Finger dieken Eisenplatten belegt sind. Ein grofses Haus hat 4 Kanäle, welche ihre Wärme aus eben so vielen Oefen empfan- gen. Was die Eintheilung der Pflanzen betrifft, so richtet sie sich ganz allein nach ihrem ge- wohnten Klima; diejenigen, welche unter gleicher Breite gefunden werden, stehen auch hier bey- sammen, z. B. Neuholländer und Cap Pflanzen, welche einige Häuser füllen. Die wunderbarsten Gewächse enthält das Palmenhaus; ein anderes ist voll Herrmannien und Pelargonien, ein drittes voll: Mesembrianthemen, Rankende Gewächse ziehen sich an den VWYänden, oder an Pfeilern und Schrü- ven hin, während in künstlichen Wasserbehältern, ‚zwischen Felsblöcken, Wasser- und Sumpfpflanzen so wie auch Farrukräuter, recht üppig gedeihen. Die Gerüste auf welchen die Pflanzen amphithea- tralisch geordnet sich erheben , werden an der hintern Seite von rohen Baumstämmen getragen, auf weichen wieder eine Menge Gewächse stehen, indem man Vertiefungen in dem Stamm gemacht ‚hat, welche mit Erde ausgefüllt sind. In den Kaphäusern findet man Affen, Papa-. geyen, und andere Bewohner der entsprechenden f . 249 Länder, welche in ihr Klima versetzt, von: lauter ‚beltannten Gegenständen umgeben, recht munter und lustig sind, Im Ganzen genommen, ist es unmöglich, ge- sündere und besser gepflegte Pflanzen zu sehen, als bier, Zu jedem Hause gehören nach seiner Gröfse ı, 2, bis 3 Personen; die ‚Pflanzen wer- den gereinigt, ihre Blätter abgehürstet, oder ab-. gewischt, damit sich auch kein Stäubchen anlegen kann; von Zeit zu Zeit erfrischt sie auch ein künstlicher Regen, von oben herab, mittelst ei- ner Handspritze, an deren Schlauch ein Sprenger befestigt ist. Da Hr. Boos bemerkte, dafs. die brennenden Sonnenstrahlen alljährlich eine Menge zarter Pflan- zen verbrannte, bey andern die Blätter gelb mach. te oder bleichte, so hat er nach mancherley Ver- suchen ‚ein Mittel gefunden, welches diesem voll- kommen abhilft; nämlich alle Fenster an den war- nen Häusern sind mit aufgelöster Bergkreide be- strichen; diels verhindert, dafs die Somnenstrah- len sich nicht auf einen Punkt wie in einem Brennspiegel sammelü, oder durch ihr Abprallen - schaden Können, und benimmt den Gewächsen doch nichts von der nöthigen Wärme. Dieses Verfahren hatte besonders bey solchen einen gu- ten Erfolg, welche zwar aus heifsen Ländern -abstammen, aber doch an die ungeheuern Waldun- 350 gen gewohnt sind, in welehen immer Feuchtig keit und Schatten herrscht. Ausserhalb des botan. Gartens befindet sich noch eine kleine Anlage, wo in einer geräumi- gen Felsengrotte Alperpflanzen gezogen werden, und ausserhalb derselbe, Subalpine. Diese An- lage "rührt von dem Erzherzoge Johann her, wel- cher nun aber, hey seinem ı6 Stunden von Wien gegen Steyermark zu, gelegenen Sthlosse Theren- berg, in einer rauhen Gegend, auf einem hohen Berge, einen botan. Garten blos für Alpenpflan- zen angelegt bat, über welchen der kenntnifs- volle Botaniker Zahlbruckner die Aufsicht hat. Dort ist Klima, Standort, 'Erde, alles ihrer Indivi- Aualität bngemessener,; und man riskirt nicht, ei- nen 3 Schuh hohen Aster alpinus, oder Salix her- hacea, relusa etc, so grols zu sehen, dafs man sich im Nothfall dahinter verstecken könnte, wie man dergleicben zuweilen zu schen bekömmt, wenn diese Pflanzen in der Ebene, in Seiten Bor, ‚den gezogen werden, Nun wenden wir uns zum Universitäts - Gar- tem Sein Name spricht einen Theil seiner Be- stimmung aus, nämlich die jungen Mediziner und Dekonomen mit den vorzüglichsten Gewächsen bekannt zu machen, deren Kenntnifs ibnen nötldg ist ; darum besteht der’ Garten eigentlich aus zwei Hauptabtheilungen , welche ihn der Länge nach teilen, Die Erste, welche wohl a3 rel aus "sind ebenfalls offieinell, un u 251 Ganzen beträgt, enthält eine Unterabtheilung für offeinelle Pflanzen, deren mehrere Hunderte, ohne, nach Klassen geordnet zu seyn, da stehen; Eine jede hat eine Etiquette, welche erstens den Na- . men enthält „ unter welchem sie gewöhnlich von : Aerzten verschriehen wird, zweitens den Linndi-, schen Namen, und drittens den Provineial Nämen, . unter welckem sie bey dem Velke am bekamnte- sten ist, z. B. Gramen, Yriticum repens L. Gras. wurzel — Barba caprina, Spiraca Aruncus L, Geifsbart, Diese Etiquetten sind mit schwar- zer Farbe auf weils lakirtes Blech geschrie- ben. Ein paar sehr stark wuchernde Pflanzen. sind, um allen Unfug zu verhüten, ‚unter der Erde : in. einen 'viereckigen Behälter von Backsteinen eingemauert,. Alle Bäume, welche hier stehen, Bu) . Eine, zweite Unteral: theilung enthält Pflanzen, welche einen ökonomischen Nutzen haben; auch hier stehen nur solche Bäume, deren Eigenschaf- ten sie dazu qualifiziren; auf den Rabatten stehen die vorzüglichsten Färbepflanzen. Eine dritte Unterabtheilung bilden zwei vier- eckige ‚Grasplätze, derer Rahatten, nebst mehre- ven inn. und ausländischen Sträuchen, vorzüglich vielerley Rosen- Arten enthalten, Die vierte Unterabtheilung endlich macht ein artiges Arboret aus. 252 Längs der Hecke, welche diesen Theil des Gartens von dem andern trennt, läuft eine schö- ne breite Allee, von den verschiedenaxtizsten Bäumen zusammengesetzt, zwischen deren jedem sich ein verschiedenes Staudengewichs befindet. Dieser 'Uheil des Gartens ist jederzeit und für Jedermann offen, Die zweite Abtheilung aber ist verschlossen, und man muls persönlich bekannt. seyn, un Eiu- tritt zu haben, Hier befinden sich die Glashiu- ser und exotischen, so wie die im Freyen Tort- kommenden meist innländischen Pflanzen. Die Zabl der kalten, warmen und temperir- ten Häuser, mit Einschlufs der in der Erde ein- gegrabenen und mit Glas gedeekten Kästen und Mistbeeten beträgt ıo, allein sie stehen an Gröfse und Höhe jenen in Schönbrunn nach, Die im Freyen stehenden Pflanzen zerfallen wieder in 3 Abtheilungen, nemlich die perenni- ‚renden, und die annuellen, weil sie untereinander vermengt, nicht gut gethan hätten, indem die Er steren die Letztern verschlungen, oder wenigstens sich mit ihnen mesalliigt hätten, Hier ist mım al- les nach Klassen geordnet. Zuerst kommen die perennivenden, und füllen 100 Beete, welche in zwei Meihen parallel laufen, also 5o von jeder Seite, zwischen beiden geht der Hayptweg durch, und diese, nebst den an beiden Flügeln hinlau-, . fenden Babatten, bilden die ganze Breite des Gar- 253 tens. Nachher fangen die annuellen an, welche wieder mit der evsten Klasse anfangen, und 46 Beeie inne haben, Auf jedem Beete stehen 26 verschiedene Pflan- zen in zwei Reihen, alle mitEtiquetten versehen, und ausserdem ist noch jedes Beet mit seiner - fortlaufenden Nummer von ı — ı00 und wieder von ı — 4b versehen. . ‚Wer den beschränkten Raum sieht, in wel» chen sich diels alles hetindei, wird Mühe haben zu glauben, dafs hier mehr ale 8000 verschiedene Pflanzen kultivivrt werden, und man haun Herrm "Schott nicht genug loben, der mit schr be- schränkten Hülfsmiticln alles in so gütemn Stande und schöner Ordanng zu erhalten weils. Der Platz ist aufs äusserste benutzt, sozar die Was. serbassins, deren sich mehrere im Garten befin- den, und auf acktstaffeligen Gerüsten, den Glas- häusern gegenüber, stehen tausende von Garten- geschirren gereiht, Man erwartet nun bald den ersten Transport - aus. Brasilien, wo sich der Sohn des Hın, Schott befindet, welcher schon auf seiner Hinreise in Spanien, mehrere Entdeckung sen gemacht hatı u Corrospondenz, Jetzt erfreuen mich die in meinem Garten hervorkommenden Alpenpflanzen, weron schum viele blühen, 2. B. Ranunculus montanus, al a 254 u pestris, pyrenaeus und rutaefolius, Arnica seör- «' - 'pioides, Azalea procumbens, Pinguicula al- pina (ein ganzer Topf voll prächtiger Blüthen) die mit Primula Anuricula und farinosa auch auf meiner neben dem Garien gelegenen Wiese ‘in der freien Natur blület, . Ferner Pri- mula longiflora, glutinosa, yillo.a und minima, Astrantia epipaclis, P „Isatilla patens, Saxi- fraga androsacea, Dentaria pentaphyllos, D. enneaphyllos die merkwürdige bulbertiagende Va- rietät aus der hiesigen Gegend. Ein Topf voll blühender Viola biflora nimmt sich auch nich! übel aus. Es kommt übrigens noch so manches "zum Vorschein, von dessen. ‚Daseyn ich nichts. wulste ; &. B. die niedlichen kleinen Wei- dew, Salix reticulsta, herhacea, retusa, die alle ' blühen. Polygonum viviparum und Ranuncu- lus alpestris kommen überall in jedem Topfe, gleichsam als Unkraut vor. P oly podium hy- perboreum und Aıhyrium montanum stehen schon vollkommen in meiner selbzt angelegten hotanischen Felsenpartie, > Meinen Vorsatz, diecen Sommer das Fichtel- gebirg fleifsig zu durchsuchen, werde ich wohl ausführen können, - und ich bin zum Voraus über- zeugt, dafs ich manchen seltenen Cryptogamisten aufllinden werde. Schon habe ich am Fulse des- selben eine Eintdeehung gemacht, die mich freuet. Als ich nämlich kürzlich eine Wanderung nach | | ms \ D 255. Bischofsgrün machte, "sammelte ich unterwegs an jungen Tannenhäumen eine Partie Orthotri- chum erispum, Dahei fiel es mir auf, dafs sich oft an einem: Rasen verschiedengeformte Capseln vorfanden: länglichte gefurchte und birnförmige glatte, oben zusammengezogene. ‚Bei genauerUn-: tersuchung ergab sich denn, dafs zweierlei Noose zusammenwuchsen : OÖ. erispun und 9. Ludwigii, wovon letzteres sich auch schon durch die nur wenig krausen Blätter wnterscheidei. Ich frevete mich sehr über diesen Fund, und da ich nun das Letztere einmal kannte, fand ich es auch cinzeln ziemlich häufig, so dafs ich es für meine sr be der hr yptı. Gewächse sammeln werde, Da das O. crispum, welches ich vor .ı6 Jahren im sten Hefte dieses Werkes liefert ie, ron.demselben Orie ist, 60 ist wahrscheinlich ‚ dafs ich mitunter das 0, Ludwigii füy erispum gegeben habe, ° Auf einer Excursion, die ich in die felsige Gegend von Bemeck unternahm, fand ich auch einige interessante Moose, z.B. Phascum Floer- keanum in dem verlassenen Pflanzgärtchen am Schlofsberge. An den Felsen desselben Berges fand ich auch eine neue Encalypta, die in an- sehnlichen Rasen in Gesellschaft der E, vulgaris in den Ritzen der Felsen wächst. Sie ist kleiner als E, vulgaris und zeichnet sich auch sehr durch eine lange haıförmige Spitze, die von Nerven gebildei wird, vor derselben ans. Da sie keine 5 x 5 Y 256 gestreifte Kapsel und auch kein bleibendes Peri- stom hat, so-ist sie auch von E. ‚Faptocarpa ver schieden. 5 . Unter anderen seltenen Moosen bemerkte ich . “auch noch Gymnostomum tortile, W.eissia fugax undCynodontium flexicaule, welches letz- tere wohl noch nicht im mittlern Teutschlande gefunden worden ist, Zu Berneck wächst es auf Grünstein, bei Wunsiedel sah ich es dieser Ta- gen auch auf Kalkfelsen, auf welchen es bekannt- lieh in den Alpen häufig vorkommt. ‚Ich erwarte alle Tage cine Partie Zwiebeln ven Crocug variegatus: H, et H, und Cr,'albi- Jlorus Kitaib, Gefrees. Funk, . m: Botanische Notizen, 1, Regenshurg. Sitzung der k, botan, Gesell- schaft vom ten May, : ı, Herr Apotheker Funk in Gefroes über- schickt das aöste Heft der kryptogamischen. Ge- wächse u. s. w, welches zum Theil sehr seltene Arten von Lanbmoosen aus den südlichen Hoch- gebirgen enthält, Zugleich übersendet derselbe ein Probeexemplar seines Moostaschenherbari- ums zur Beurtheilung vor der völligen Vollen- dung, Die Gerellschaft findet: aber hei der be- reits vyorgelührten zwechkmässigsten Einrichtung, . 257 jede Verbesserung unmöglich, und ist im voraus. “von dem: grofsen Nutzen und Vergnügen über- zeugt, den dies Werk den Kenneru der Moos« kunde gewähren wird. . 2. Her Kupferstecher Winterschmidt in Nürnberg überschickt das 3te und 4te Heft sei- ner Nürnbergischen Flora; in Abbildungen, mit dem erweiterten Titel der Baierischen Flora, und fügt den Wunsch bei, auf eine weitere Ver. vollkommung des‘ Werks aufmerksam gemacht zu werden, Ohne eben diese Nürnbergisch - baierische Flora des Herrn Winterschmidt’s gerade zu wit der Fackel der Kritik beleuchten zu wollen, und mit Bescitigeng ihrer Veberzeugung, dafs die Wissenschaft selbst, aufser den belehrenden Angaben specieller Pflanzen - Wohnörter, "keiie beträchtliche Irrweiterur ung durch dieselbe erhal- ‘ten könne, glaubt doch die k,. botan. Gesellsch. ihr Urtheil dahin abgeben zu dürfen, dafs gleich“ wohl diese Flora in gewisser Rücksicht, "Nutzen stiften werde, So wie die v. Schrankische Ylora Monacensis und die Trattinnikische Flo« va austriaca darauf berechnet sind, das gebildete Publikum für die botanische Wissenschaft zu ge» wionen, so kann die gegenwärtige gleichen "Ziel bei minder bemüttelten Ständen erreichen. Vor- züglich aber möchte sio sich wohl zum botani« B 258 schen Unterrichte an Lyceen und Gymnasien, so wie zum Selbstunterrichte empfehlen, und die Frlernung der Hunstsprache durch Beispiele er- leichtern, indem die Abbildungen allerdings ge- treu sird, und das Bild der Pflanze kenntlich darstellen. Auch können die beigefügien Zerglio- derungen der Blüthen- und Fruchitheile zur Er- kenninifs der Elasse und Ordnung, selbst der Gattung, beitragen. Die Einsichtung, dafs jedes einzelne Blatt (in 8.) eine einzige Pflanze mit dem Trivialnamen bezeichnet und ohne Nro. ent- hält, so dafs sie nach Belieben alphabetisch, clas- sisch; oder nach ihren Wirkungen als Medicinal- pflanzen, Giftgewächse u. s. w. geoxdnet werden können; dafs ferner dem Texte zu jeder Pflanze ebenfalls ein eigenes Detarblati gewidmet ist, und dals sehr steifes Papier gewählt worden, muls dem gedachten Zweeke noch mehr entsprechen. " Der mit dem Aten Hefte gemachte Versuch ; die Hupfertafel mit der Steinplatte zu vertau- schen, dürfte vielleicht in der Folge durch Uebung noch besser ausfallen; und der Ulumination be- sonders wohl: thun, so wie durch Verringerung des Proisses das ganze Werk noch gemeinmützi- "ger machen. | r v ‚3, Herr Prof, Bernhardi und Herr Hof-' gärtner Breiter überschickten Sämereien für den botan, Garten, = i i 259 44 Berx Prof. Dr. Hoppe statiete fölgenden _ Bericht ab: = Die im verflosseneti Ferbste aus. den Alpen von Tyrol, Kärnthen und Salzburg in unsern neuen “ botanischen Garten versetzten Alpenpflanzen, sind ‚grölstentheils sehr gut erhalten , öbgleich der zwär gelinde, doch mit Nässe und Hälte häufig ‚abwechselnde Winter, ohne ‘ihnen die wohltkä« tige Schneedecke zu gewähren, nicht günstig zu seyn schien. Mi-hrere in Blumentöpfe gepflanzte und im Zimmer verwahrte zärtere Alpenpflanzen Kätten sich zwar auch gut durchgewintert, muls- ten aber an äuffallend lehhafter Vegetation, ‚den jenigen weit nachstehen, die im Gewächshause überwintert waren, und die den abermäligen Be weis aufstellten, dafs das Glashaus die Seele der Vegetation sey. Primula longiflora, Ar- nica glacialis, Orchis sambueina; Arabis pus il, Ornithogalum Liötardi und Ö. Stern. bergii, (welches leztere "auch noch in 'hiesiger Gegend sich erhalten kat); erfreuen uns mit ihrem prächtigen Flor, und Soldanella alpina, $. mi- hima, Cardamine alpina, Ranünculus gla- cialis, parnassifolius, mehrere. Saxif ragen, Pri- mula glutinosa, und besonders Pr. minima, sind s0O üppich vorgerückt, dafs sie kaum noch er- kannt werden konnten. Die Arnica glacialis zeigte deutlich ihre stamina castrafa, die in der’ Röhre des Zungenblümchens angewachsen sind; 260 'Orchis samhueina hatte die gesättigteren Fle- . cken an der ÜUnterlippe der Blume verloren, und. schien dadurch den deutlichen Beweis zu führen, dafs O, pallens nicht davon verschieden sey; Ornitkogalum Liotardi zeigte neben den blühenden Pflanzen auch ihre eigenthümlichen Zwieh elutragenden Individuen ‚ und gab, dadurch grolse Hoffnung zur. Vermehrung. Ausserdem sind Ranunculus montanus, al. pestris, und pyrenaeus, Primula Auricula, $a- zifraga androsacea, Anemone apiüfolia, Geum mortanum, Viola biflora, Campanula alpina, Gentiana acaulis; Potentilla aurd, Äne mone nareissiflora, Eriophorum alpinum und vaginatum, Valeriana tripteris und montana, Ci- neraria drispa und capitata auch im freien Lan- de bereits zur Blüthe gekommen. Aus allem diesem gehet nun unbezweifelt her« vor, dafs Alpenpflanzen aus den südlichen Hoch- gebirgen, wenn: sie an Ort und Stelle vorsichtig mit dem Ballen ausgegraben, zweckmäfsig ver- packt; hiehergeschickt uud in unserm Garten ins freie Land versezt werden, vollkommen gut über« wintern, und im Frühjahre beinahe'eben so schön, als an ihrem natürlichen Wolinorte in Flor kom« men, woraus denn ferner hervorgeht, dafs sie un auch von hier aus weiter ins nördliche‘ Yeutschland ohne Schaden vexschickt werden können. : i 201 Diels wäre nun die erfreuliche Seite dieser Alpenbotanischen Expeditionen, die in Zukunft für. die Kulter dev Alpen - Pflanzen schr bedeu- ‚tend werden können. Ob aber. diese Gewäch- se hier in unserm Gatten , der den ganzen Tag der freyen Sonne ausgesetzt ist, etwas ‚tie- fer liegt, als die‘ Umgegend, und gegen Süden eine lange Mauer hat, an der die Sonnenstrahlen . mächtig zurückprallen, auch deu bevorstehenden Sommer, nachdem der trockene Frühling und der Sanze Monat April, ohne irgend einen wohlthä. tigen Regen, mit grofser Hitze unausgesezt auf” sie eingewirkt, und dadurch die wohlthätige er- ste Nahrung der Muitererde, auf einmal .aufge- ' zehrt bat, eben so vollkommen. überleben wer- den, steht nun zu erwarten. 'Es ist wenigstens zu befürchten, dafs dieser ‚erste Versuch, wegen des zu erwartenden heissen Sommers, einen har- ten Stand bekommen werde, da beronders nach Heren Grafen von Sternberg's Erfahrung und, ‚Ausspiuche, solche Anpflanzungen gewöhnlich misglüchen,, „weil es unmöglich ist, in den nie- dern Regionen eine atmosphärische Umgebung hervorzubringen ,. wie sie diese Pflanzen in der Schneeregion gewohnt ‚sind. Es möchte, daher wohl. immer, nach Herrn Prof. Sprengel’s Verfahren, zweekmäfsig seyn und bleiben, wenig- stens die zarten ‚Alpenpflanzen, und die der höch. sten Regionen; in Blumentöpfe zu pflanzen und Fr 2 202 im Glashause zu pflegen, weil man ihnen auf diese Weise nicht nur .einen beliebigen Stand, sondern auch die zuträglichste Erde geben kann. Von den Sämereien von Alpenpflanzen wa” ren noch im Herbste an 300 Arten ins Land ge- bracht worden, wovon jezt mehrere zu keimen anfangen. Merkwürdig ist cs, dafs alle Tolden- gewächse zuerst hervorkominen, und ihnen un- mättelbar . die Aconita nachfolgen, Noch wur- den von diesen Sämereien die meisten auch jetzt im Frühjahre ausgesäet, um aus den Vergleichuh- gen über. die Herbst und Frühlingsaussaat .der Alpenpflanzen belehrende Resultate ziehen zu können. Schade ist es, dafs zuch sie der seit . Merz und April ununterbrockenen Hitze und Trockne erfahren mustien, die ohne Zweifel ei- nen ungünstigen Einflufs auf die Keimung der meisten derselben haben dürften. IV, , Ankündigung einer öffentlichen Ausstellung von Pflanzen und Gewächsen unter Ver- anstaltung und Leitung der nieder- ländischen landwirthschaftlichen Gesellschaft, anberaumt auf den dten, gten, ıoten und ııten Juni 1518, Zylstraat, Nr. 239. zu Haarlem. Die Erziehung. und Veredlung von Gewäch- sen ist nicht nux eine der natürlichsten eine der 0.263 ‚angenehmsten und edelsten Feschäftigungen und Erhohlungen des Menschen, sondern sie giebt auch noch ausserdem, neben anderen. Vortheilen, die durch sie der menschlichen Gesellschaft zuflies- sen, Stoff und Anlafg zu einem mehr oder weni- ger ausgebreiteten und gewinnbringenden Handel. ‘ “ . I. Pr . Die Erwägung dieses und das so glänzende ' Vorbild der Stadt Gent in der Prorinz Ost-. Flandern, hat nach reifer Ueberlegung diese Gesellschaft zu dem Entschlusse gebracht, auch in der Stadt, .wo sie jährlich ihre allgemeine Ver- sammlung halten will, während der Zeit dieser Versammlung (die fast immer auf den zweiten Dienstag des Junius fällt) unter Verheifsung von 4 Prämien, eine öffentliche Ausstellung von Pflanzen und Gewächsen zu versu- chen, Sie lebt der Ueberzeugung, dafs Haarlem eine seit langer Zeit, und noch jetzt durch ihren Blumenhandel in ganz Europa berühmte Stadt, für keinen ganz unpassenden Mittelpunkt in den nördlichen Provinzen gelten kann, um in ihr ei- nen \Vettstreit. der Blumenfreunde und Blumen- erzieher zu veranstalten, während auch die Jalı- reszeit, kurz nach dem, Blüthenmond, dem schön- sten Flor (ler meisten Pflanzen entspricht und die Versendung, selbst der zärteren, durch die Gunst der W itterung mit der geringsten Gefahr 'bewerk- stelligt werden kann. Die Gesellschaft hat sich zu diesem’ Zweck ein passendes helles Lokal für vor 264 solche Pflanzen, die der freyen Luft nicht .aus- gesetzt werden können oder dürfen, ausgewählt, :wobey sich zugleich eine schickliche ‚Gelegenheit, .für diejenigen Pflanzen und Ziergewächse findet, -die besser und schicklicher ins Freye gestellt werden können. Sie wird ferner sorgen, dafs ein zuverläfsiger Mann von hinlänglicher Kennt- aifs, unterstütit von geschichten Gehülfen, steis die gehörige Aufsicht über die eingesandien Pflan- zen führe, sowohl um dieselben bey ihrer An- Kunft in Empfang zu nehmen, als während ihres Bierseyns zu bewahren und zu versorgen, und ‘endlich‘ bey ihrer Zurückgabe und Abholung ge- genwärtig zu seyn, B Die Gesellschaft fordert also alle Blumen- . liebhaber., Pilanzenzieher, Blumisten und Blu- .. menhändler. in diesem Königreich auf, von I ‚Mon- tag den 26, May bis höchsiens Donnerstägs den 4. Junius 1818, (und nicht später, damit noch für die gehörige Aufstellung gesorgt werden kann) Vormittags von 9 — ı2 Uhr, und Nach- mittags von 2-7 Uhr in das Lecal, Zylstraat, Nro. 239 zu Haarlem, frachifrey diejenigen: Pflanzen einzusenden, die entweder durch Sel- tenheit ausgezeichnet, oder durch die Zucht zu einer ungewöhnlichen Vollkommenheit gebracht worden sind, Jede Pflanze wird mit, einem ver- siegelten Zettel versehen, auf welchem ein Motto nebst dem gemeinen sowohl, als botanischen Na- x B # . un‘ m ng 7 PERISDENE r men der Pflanze geschrieben: steht, und woraus, im Falle einer Preifsertheilung, die G esellschaft ‚ den Namen und Wohnort des, Finsenders ersehen kann, Uehrigens sollen die Pflanzen oder Töpfe ‚gleich. beim Empfang derselben mit solchen Zei- chen versehen werden, wodurch die. Einsender gegen jede Entfremdung ihres Eigenthums völlig gesichert sind, zu welchem Ende (die Einsender, “oder deren Beauftragte, bey dem Empfang ein : Merkzeichen, in der Art eines sogenannten tür- kischen Passes, erhalten werden, Den Einsen- . b) dern steht auch frey, (ja die Gesellschaft sieht es’ sehr gerne und bittet darum) ‚ihren eingesahdten’ Gewächsen einen schrifilichen Unterricht “und Nachrichten | von ihren Beschaffenheiten beyzufü- gen, so viel sie nöthig erachten, um darn«ch während der Ausstellung die Wartung "und Pflege ' der eingesandten Pflanzen: einzurichten, Von diesen also ausgestellien Pflanzen and: Ziergewächsen sollen Mittwochs, den 10, Junius, als am 3. Tage der Versammlung, durch einen Ausschufs von 5 Sachverständigen, die der Ti- "ector hiezu erwählt, und von denen keiner ein. Einsender von Pflanzen und Ziergewächsen isty. die zwey seltensten, und (lie, beyden am be- ‚ sten gezogenen ausgewählt, den Einsendern: ‚derselben jedem eine silberne Medaille mit: dem S Stempel der Gesellschaft zuerkamnt, und da rüber am vierten Tage dieser Versammlung Be- { zicht erstattet werden, worauf dann die Gesell- schaft die ausgesezten Preifse’ alsbald vertheilen, die Zettel der gekrönten öffnen, die der übrigen aber verbrennen wird. Von der Preisvertheilung u. s. w. söll in den öffentlichen Nachrichten (openbäre ‚Nieuwspapiere) und in dem Algameenen Funst en Listterboden so schnell als möglich. Nachricht ge- geben werden, und die Einsender erhalten zu- gleich ihre Pflanzen ‚und Ziergewächse vom 13 bis zum 16. Junius, auf Vöorzeigung des anschlies- senden Theils des bey der Eiısendung an die Pflanzen oder Töpfe gehingten Merkzeichens, wieder zurück. Die Gesellschaft hoff; und vertraut, dafs die. ser ihr Versuch zu einer in den nördlichen Pro«: vinzen noch niemals versuchten Ausstellung An- lockendes genug haben werde, um denjenigen, welche sowohl von hier, als "aus der Ferne die Versammlung rait ihrer Gegenwart beehren, cine angenehme Erholung, und auch anderen vom Di- xector mit Einlafscharten versehenen Liebhabern eine anziehende Unterhaltung zu gewähren. Schlägt aber dieser ihr erster Versuch näch ihrer Be- stimmung zus: so schmeichelt sie sich, dafs in der Folge zwischen den Städten Gent und Haar- lem einer der edelsten und schönsten WYettstreite zur Ausbreitung der Pflanzenkunde und zur Be- förderung der Pflanzenkultur beginnen werde, 1 . ! - . .. , 207 “um so den niederländischen Blumengöttern gleich- sam zwey Tempel zu stiften, im Süden sowohl, als im Norden einer Gegend, worin sie seit Jahr- hunderten *) schon so viele ächte Freunde und würdige Verehrer gefunden haben. Haarlem den 30. Januarius 1818. . Im Namen der Gesellschaft | L. F. Siegel, Allgemeiner Secretair. NB. Sollte Einer oder der Andere, vor Ein- sendung von Pflanzen oder Ziergewächsen, noch über irgend ‚Etwas . Auskunft: zu erhalten wün-. schen: so beliebe er sich in £rankirten Briefen an den allgemeinen Secretair zu: wenden. * * * Die vorstehende Ankündigung einer Pflanzen- ausstellung in Haarlem erhielt ich durch die Güte des Herın Prof. Brugmann in’ Leyden, und eile, sie zur Kenntnis unserer deutschen Le- ser zu bringen. Auf dem festen Lande hat sich bisher nur Holland durch Ausstellungen dieser Art, wo die Kunst der Natur die dienstbare Hand freywillig reichte, «geehrt und verherrlicht, aber schon der blofse Gedanke an die Anmuth dieses Anblicks, der das Schönste der Pflanzen- welt, was ‚eine fleifsige und kunstreiche Gaxten- rn msn, \ *) Man sche hierüber den treffichen Discours sur l’&tat an- ‚eien et moderne de I’ Agriculture et de la Botanige dans les Pays bas, prononcte par Mt. Ch. van' Hutthem, der jeden Zweifler von dem ausgezeichneten Fleils der Bewoh- ner der Niederlande in Allem, was Landbau und Pflan- “oneultur anbelangt, Überzeugen kann. , 268 nn - I kultur in mehreren Städten auf und hervorge- bracht hat, zulammenfelst, ist dem Pflanzenfreund auch aus der Ferne lubend, , Dr. Nees v. Esenbeck. F Wir haben diese Ankündigung, von welcher ‘unsre Leser wohl keinen persönlichen Gebrauch machen können, defshalb sehr gerne aufgenommen, um zur Nachahmung anzureitzen. Da jedes ling einen kleinen Anfang nimmt, so scheinen die je- ' desmaligen Anzeigen der blühenden Ziergewächse der‘ Glashäuser zu Schönbrunn, in der ‚Wiener Zeitung, und der Alpenpfianzen des botan. Gar- tens zu Regensburg, in der botan. Zeitung, mit der Zeit zu etwas ähnlichem führen zu können. Auch mag folgende Stelle aus Nr. 125. ‘des Nürn- berger Korrespondenten hier einer Erwähnung werih seyn: „In Oestreich herrscht jetzt eine ‚solche Liebe zur Gartenkunst , dafs während’ der schönen Witterung in diesem Monate (April) Pilanzenliebhaber, die mehr als 20 Meilen ‚von Wien entfernt wohnen, hieher reisten (ob zu ’ Fufse, wie bei Botanikern gewöhnlich ist, wird. nicht gesagt) um in Schönbrunn und andern Ge- genden um diese Hauptstadt, wo sich schöne Gär- ten befinden, die dortigen seltenen Gewächse in ihrer Blüthe zu, beschauen. In den vaterländi- schen Zeitschriften,:z. B. der, für Literatur, Mode, u. w. wird daher die Blüthe seltner Gewächse, wenn sie eintritt, ordentlich angekündigt (wie die Sonnen - und Mondsüinsternisse in. den Ka- lendern). mm r Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 16. Regensburg, am 10. Junius 1818. s Correspondenz. 1, Prag. Während unsere Botaniker Mikan und Pohl die Umgegend von Rio Janeiro berei- sen, ist von Herrn Sieber cin verspätheter Brief aus Creta an Hrn. Dr. Pohl einge. troffen, den wir hier Auszugs weise dem bo. ‚tanischen Publiko 'mittheilen. „Äneja am Fuls des Ida auf Creta den roten August 1817. „Diesen Brief schreibe ich Ihnen nicht mit - einer gewöhnlichen Feder des beliebten Vogels, sondern der Kiel den ich hier verwende, kömmt aus dem Fittig von Jupiters Liebling, der in Schaa- ren den Gipfel des Ida umwimmelt, und entartet bereits die halbe Nachkommenschaft der Amal- thea aufgezehret hat.“ : » Die Sicherheit des reisenden Europäers ist das Werk der Engländer, die die Raubstaaten und ihre Religionsverwandte im Zaum halten. Man kann vuhig und ungestöhrt ohne Janitscharen, mit blofser Begleitung eines eingebohrnen Dieners, Q 270 die ganze Insel bereisen, und ich mufs gestehen dafs ich mehr Höflichkeiten als Unannchmlichkei- ten von den Türken erfahren habe, Doch diefs macht mein runder Hut, den kein Grieche tragen darf, eben so wenig als gewisse Farben. der Rlei- dung. — Doch zur Sache: In hotanischer Hin- sicht, sind die Schluchten der Sphakeotischen Ge- birge (Leucanori) die den Schnee bis im Monat Juni erhalten, und zu einer Höhe von ı200 Pari- ser Toisen aufsteigen, die wichtigsten: Die reich- ste unter allen ist die Schlucht von Sexisso, wo „einem. ‚schon am Eingang Ranunculus bullatus, A r temisia arborescens, Mimosa nilotioa etc. begrüssen, Agave americana treibt hier in je- dem Jahre, den bey uns so seltendn Schaft 46 - Wlafter hoch mit’ tausend Blüthen besetzt. * „Die ganze Umgegend ist mit wohlviechenden Thymian. Arten besetzt, wodurch der Honig von "Candia, der gar nicht in dem Handel 'vorkömmt, 'so ireflich wird. Thymus Tragoriganum, Satu- xeja Thymbra, $. Juliana, S, spicata, S. nervosa, "Lavandula Staechas, Cistus ereticus der das " Ladanum liefert; C. parviflorus, C. albidus, Phlo- mis fruticosa, Erica mediterranen sind das ge- wöhnliche Brennholz in , Kettyma und Can- dia, daher denn auch ein, beständiger Woblge- zuch auf den Strassen herrscht, _ der den Einge- bohrenen aber nicht mehr auffallend ist. An der ‘Schlucht von Perwoglia fand ich bereits in Monat v \ BR 5 | 271 Februar unter Gebüschen blühend: Cachris ere- tica, Ulmu s abelica. Sibthi Atropa' Mandra, gora, Asphodelus sramosus, Arthemisia pon- tica, Erica abores, Euphorbia Iaeta; Sero- Phularia.salieifolia Smith: Seutellaria erelica, "Erodium mostchatun und Andro. Pogon hirtus; der Sommer und Witter fort blüht, Que rcus coceigera, Q; Ilex, Q, Acgylops mit den grofsen Kelchen etc. —! Nächst einem türkischen Landhause erblickte ich eine Orchis : von 2 Schuh Höhe, der Orchis fusca ähnlich. . Es ist eine neue Species und wohl die schönste aller Orchideen in Europa: Ich nanıtte sie O rchis Catapbracta, denn ihr unteres Labellum hat. die Gestalt eines Kürasses, und zeichnete sie mit grolsem Fleilse ab..— Als ich endlich nach ei« ner-Viertel Stunde aus einen breiten Thal i in eine enge Schlucht von 3 —— g/ Weite; und 2 -— 300! . Höhe senkrecht steigender Wänden eintrat, fühlte ich mich in dem Heiligthum Florens: Phbyiliraea . media, Acer cerelicum, Anagyris foetida, und die mübertrefliche Anthyillis eretica besetzten den Eingang. Das brennende Firnisgelb des Ra- nunculus ereticus; die langen weissen Trauben der strauchartigen Brassica eretica, Phy- teunig pinnatum, dieses Prachtgewächs von 3 Schuh Höhe, und mit herrlichen Azur Wlauen, Blumen, Silene gigantea, Praenanthes aconi- Ulolia, und Cheilanthus odora überzogen die 0a ‘ 1 a x ‚Wände. An einem Felsen erblickte ich die an- .gebliche Saxifraga rotundifolia in schönster 'Blüthe, und überzeugte mich aus meiner Samm- ‚lung der Saxifragen, deren richtige Bestimmung | ich. dem klassischen Werke des Hın. Grafen von ‚Sternberg verdanke, dafs, wenn es nicht $. ‚repanda Willd. ist, die Adams auf dem Cau- kasus entdeckte, sie unfehlbar eine neue Species seyn müsse, ‚die ich einstweilen - S. fragilis nann- te. _ Gleich daneben stand in feuchten Schatten ‚8. hederacea, ein ‘zartes kleines Gewächs. Nicht ‚lange so hielt ich eine Valeriana in der Hand, die man V. tuberosa nannte. Der Wurzel nach hat es.seine Richtigkeit, die Wurzelblätter sind aber so gros als bey Caltha und Lunaria, wo- durch sie mit der Beschreibung der Y. pyrenaica überein kömmt; ich nenne sie V. calthaefolia. Nun erblickte ich die vortrefliche Staeheli na arborescens mit ihren grofsen silberfarbenen ‚Blät- tern, Gentaurea ragusina, C. Cineraria, Blät- ‚ter von Ferula thyrsiflora Sibth., Tulipa ‚Nos solis, mit ganz geöfneter Blumenkrone;, das paradoxe Sedum. Aizoon, der Saxifraga die- sen Namens täuschend ähnlich, nur durch den Blüthenstand und Habitus verschieden, RBhamnus prunifolius, Cynanchum acutum ? Cyelamon europaeum? Stahelina chamaepeuce an allen Felfswänden mit Teucrium cuneifolium Smith, Galium fruticosum, Cr epis ixterrupta eine en a sehr zarte Pflanze, Stachis lamioides mihr, Ranunculus Slabellatus. . Nun ‚erschien auch Himmelhoch rankend Vitis vinifera und Hede. ra Helix, die sich hier frey vom Felsen erheben. Der wilde Feigenbaum, der später aber vortrefli- che Früchte bringt, kommt hier mit ungelappten vollkommen ganzen Blättern vor, so dafs man versucht wäre ihn für eine eigene Art zu halten. Auch der Lorbeerbaum kömmt auf einer Höhe von 1000 Fufs erst recht gut fort; er wird hier . zu Lande Da ph ne genannt, doch wissen die ge- genwärtigen Anwohner die Bedeutung dieses Na- mens nicht mehr. Von den Wänden hangen. zu. mehrern Klaftern Länge Ephedra fragilis, mit C apparis rupestris in traulichen Verein herab, indefs am Wege das berühmte Heilmittel der | Alten der Cretische Diptam, (Origanum Pseudo- Dieramnus) und On osma montana blühen. Dock nichts gleicht meinem Erstaunen als ich an einer mittäglichen Felsenwand baumartige Exemplare von Linum arboreum entdeckte. Ein @ Blafter langer Stamm von Nerium Oleander, den ich so- gleich abschnitt, setzte mich im Besitz dieseg sel- tenen' Flachsbaumes , von dem ich späterhin, wie. “von den meisten übrigen Pflanzen, Saamen sam- melte. Neben Salvia pomifera, $. Cretica, Mar rubium Pseudo - Dietamnus, fand ich auch Ru- bus sanctus, und überzeugte mich dafs. es ein "und dieselbe Pflanze seye die ich schon früher x 275. 274 ‘in Krain gefunden hatte, und damals für eine neue Art hielt, Sie werden sie in der. aten Ab- "theilung meiner Forstgewächse Teutschlands, ich | weils nicht mehr genau unter welchen Namen finden. Buhrs sanetus und Iris tuberosa gehö- ren ‚beyde usch in die Fl. Germaniae nach der . - Umgränzung die Hy, Prof, Schrader in seiner, El. Tentschlands angenommen hat, Bis zu dem Dorfe Serisso, das ı500 Schuh über der Mevres- fläche liegt, begleitete mich Arenaria fastiglata "Sibth. ein liehliches Felsengewächs, Ornitho- galum fibrosum, das Sie im ersten Augenblick für OÖ. bohemieum halten könnten, Teucrium . vamosissimum Dest, Aristolochia ereticä; Asphodeluscreticnsetc. In dieserHöhe fängt erst der‘Cypressen Baum an," sich in der Heimath zu fühlen 5’ sein Wuchs ist rasch und schlank, und geht ‚bis zur’ Höhe von 80o Toisen, doch ver-. lieit er bey den letzten 250 Toisen immer mehr von, seiner Höhe ynd schlanken Gestait, bis er am. ‚Ende ‚gavz verkrüppelt erscheint, ob gleich die ‘Stämme auf ein Alter von miehrern Jahxrhpnder- ten deuten, #. — » Zu Serisso hatte man noch nie einen. Europäer in Hut und Stiefeln und Ynappen- Anzug geschen, Sie können sich daher die Ver- . wunderung dieser. guten Leute denken. Als sie vollends verpahmen dals ich ein Arzt seye, da gieng meine Noth exst recht am een. „Da die Gebirge noch mit Schnee bedeckt waren, so gieng ich wieder nach Canea zurück, Folgende Pflanzen habe ich in der Umgegend, zu verschiedenen Zeiten, gefunden. Auf den Alpen von 500 bis 1100 Toisen: Veronica thymifolia '- Sibth, ein kleines niedliches Gewächs, Crocus u vernus und Scilla bifolia an den Schneerändern ‚im September mit Ixia Bulbocodium, Seabiosa nudicaulis mihi, S. sqamacllora mihi, dadurch von allen Scah. ausgezeichnet, dafs zwischen jeder ‚ Kelehschuppe van der kleinsten mit den sterilen Blüthen anzufangen, jede eine vollkommene Blu- me hat, so dals für das innere nur wenige Blü- then übrig hleiben, der Sc. leucantha und ere- tacea verwandte, Centaurean. Sp. C. collina, Verbascum spinosum, ein ächtes Verbas. Cum, sticht aher gegen die anderen Arten sonderhar ab, Campanula twiehocalyeina Tex nore, das schöne Origanum Maru, Gna phalium mierophyllum, Sideritis syriaca, ge- mein auf Alpen, Atractylis gummifera, ein ma- jestätischer Syngenesist. Vom Meeresstrand bis zu den Voralpen von 500 Toisen Höhe fand ich: Py- "ns cretica, Möhringia sirietan. Sp. S ibth, gleichfalls die niedliche Lysimachia anagalloides Smith, Senecio ‚frutieulosus Smith, A n- “chusa cespitosa VW; kaum spannenlang, Erno- dea montana Sm. (Asperula calabrica 1.) Viola fvagrans mihi, mit, V. Zoysii verwandt. Cyno- $lossum myosotoides ‚das Labillardiere auf 216 - nn dem Gipfel des Libanon entdeckte, lieht die Spi- ‘tzen der Gebirge und fängt erst bey goo Toisen . an, dagegen findet man im Thal bey Serifsa: Lo- belia Laurentia und Sibth orpia europea, Im folia, D. alpina, und D. oleoides; auf der Höhe von’ 900 Klaftern: Cucubalus cyclamineus mihi mit sensiblen Blumenblättern, D ianthus incur- vus undD. brachiatusmibi, Cotyledon parviflora Smith, mehrere HieracienundUmbellisten, die ich, aller Hilfsmittel entblöst, nicht genau an- zugeben wage, Sempervivum clavieulatum ‚ mihi bildet den Uebergang von Sedum zu Sem- pervivum, Prunus prostrata Labill, ein kleines Bäumelen mit unzähligen Pfirschrothen Blüthen und esbaren Früchten, endlich die ihren Namen verdienende Potentilla speciosa, die auf einer Höhe von 780 Toisen zwischen den Spalten nakter Felsen pranget, Was hätte ich nicht noch von Gräsern, Umbellaten, Di- dynamisten, Diadelphisten ete. zu sagen, . die ich alle in den Schluchten von Serisso ge- funden habe; was läfst sich nicht noch von den höheren Kuppen des Hämus, Pindus, Olympus erwarten! Sibthorp ‚hat viel geleistet, doch sind zwey Jahre für das grofse griechische Kai- serthum ‚nicht ‚hinreichend. .. . ... Ich habe viele Doubletten gesammlet, so dafs ich wenig- stens 5 Centurien der seltensten Pflanzen Creta's Gebirge zerstreut sah ich noch Daphne buxi- Ze 277 werde herausgeben können, auf die ich mich in meiner Flora Cretica. beziehen wer de....., Ich reise nächstens mit den fran- + zösischen Consul, einen sehr gebildeten Mann, ‚nach Gartyri und den Labyrinth, und kehre so-, dann nach Caneo zurück, un mich nach Aegyp- ten einzuschiffen.“ ...... Am Schlufs der Nachschrift heist es: „Ich sitze am Nilschiff und ' bin eine 'Tagreise von Cairo. den 2. Jen. 1818. , Wir wünschen diesem eifrigen Botaniker “eine glückliche Vollendung sciner Reise, die, wie es scheint, nach einen ausgedebnteren Flane Sort. geführet wird, bedauem aber, dafs er seine ge« sammelten Schätze nicht getheilt und auf ver. schiedenen Wegen nach Europa gesendet hat. Die lezten Nachrichten von Rio Janeiro sind wahrscheinlich mit dem Felleisen des Englischen - Pakethoots, das von südamerikanischen Corsaren geplündert wurde, in das Meer versenkt. worden; denn auf diesen Paketboot befanden sich die hey- den &.k. Kammerhermn Grafen Wrbna und Bel. legarde, denen ihre Landsleute vermuthlich ihre Briefe anvertrauet haben werden, *» x“ %* . a. Halle. Daich mich, wie Sie wissen, eifrig . mit den cryptogamischen Pflanzen in verschiedener Rücksicht und zu verschiedenen Zwecken beschäf- tige, so war ich sehr begierig, auf die neuen Ent- deckungen weiche Herr von Schrank an der x ‚bung, der Gesellschaft naturforsch, Freunde zu 278. Ss slvinia natang ‚gemacht, und im 7, , Stück von pag, 201 — 104: der botan,. Zeitung mitgetheilt hat, Die Pflanze hat seit langer Zeit schon die Aufmerksamkeit der Beobachter beschäftigt, von Caesalpin bis auf von Schrank ist so viel Wahres und Falsches darüber geschrieben und "die Vorgänger zum Theil falsch verstanden wor- den, dafs man fast nicht mehr weifs, was. man davon zu halten hat, Im October ı8ı4 erhielt ich durch Herın Prof, Sprengel, behufs einer ‘zu machenden Zeichnung der einzelnen Theile, eine Parthie frischer Exemplare von dieser Pilan- ze, Die Untersuchung lehrte mich so viel Neues und Schönes, dafs ich nicht unterlassen konnte, alles was ich an ‘den Fruchttheilen bemerkte, möglichst. genau zu zeichnen, zu beschreiben, und. def Herın Prof, Sprengel mitzutheilen. Die, ser legte meine Abbildung nebst einer Beschrei- Berlin vor, um. sie vielleicht in das Magazin auf- zunehmen. Im se. Quartal, des 8. Bandes Pag. 106 u. folg. findet man-auch die Spreng «elsche Ab- handlung mit. ‚Bezug. auf meine Abbildung , wel» che jedoch aus Mangel an: Raum weggelassen, und für ein andermal versprochen wird. Hier sind alle Beobachtungen bis auf die neuesten . "Zeiten in chronologischer Folge aufgezählt, ge- würdigt und mit den eignen verglichen. Guet- tard ist wohl der Einzige, welcher bis dahin Er 4 279 richtig gesehen hate, wenigstens fand ich den größsten Theil seiner Beobachtungen wahr, nur mufs ‘ich bemerken, dafs ich nie an bestimmte Verschiedenheit der Geschlechter an dieserPflanze geglanbt habe, ob ich gleich die Identität der so. versch.:den gebildeten Körper nicht zugeben . kaun, denn ı) ist in jedem Büsehel von Kapseln zu derselben Jahreszeit nur eine einzige wel- che.nicht mehr als 15 — 20 Körner enthält, da die übrigen mehr als 100, nicht 1/3 so großse, haben, s) sind die grofsen Körner eyförnig, ‚die kleinen rund, 3) hängen jene an kurzen un. gegliederten Stielen , diese an langen geglie:! er !en, Hodwig's Abbildungen scheinen ntir ganz Vebrauchbar, auch die gegebere Beschreibung . \älst vermnihen dafs er die Natur dieser Pflanze Mifsverstanden habe, indessen mufs dabey erin- nert werden, dafs die unter Fig. 5. von ihm ab» ‚ gebildeten gestielten Rügelchen keineswegs Theile Seiner vermeinten Aniheren darstellen, ‚sondern ; sehr richtig als seminula quae plenariam indepte sunt maturitatem beschrieben werden, Meine Beobachiungen dieser Pflanze endig- ten sich mit dem Untergange derselben, dem ich flurch, Krankheit verhindert, nicht vorzubeugen vermochte, Da es schon 'sa spät im Jahre war, so konnte ich allerdings yermuthen dafs die Fort- Pflanzungsorgane. ihre gröfste Yolikommenheit er- langt haben mülsten, und dafs mir, die Art des ' x Er ' Keimens nicht entgehen würde; “allein bey mei- ner “Genesung fand ich die Gefässe, worinn ich die: Pflanze aufbewahrt hatte, eingetrocknet und : mich. in meiner Hoffnung getäuscht. Es war mir äusserst angenehm kurz darauf im 18. Bande der : Annalen des Pariser Museum’s p. 404 einen Auf- satz von Vauche r, mit einer Kupfertafel be; gleitet, zu finden, welcher schon mehrere Jahre eyschid-" nen war, bevor ich meine Forschungen über" “diesen Gegenstand begonnen hatte.. Was Vaucher hier sagt ist ohngefähr Fol- gendes; Die Pflanze ist einjährig, Blätter und Wurzeln werden zerstört, aber die Hügelchen fallen zu Boden.: Einige davon bleiben auf der Oberfläche des Wassers, aber entfärben sich, die .darinn enthaltenen Körnchen trennen sieh von einander und verliehren das Ansehen der Keim- fähigkeit; die andern bleihen den Winter über ‚auf dem Grunde in demselben Zustande, 'in der Mitie des April's aber kommen sie auf die Öber- fläche des Wassers, die einzelnen Körnchen be- kommen eine grüne Spitze, öffnen sich und ent-" lassen ein organisches Erzeugnils, trennen sich von einander und fangen förmlich an zu keimen. ‚Betrachtet man die Körnchen jetzt unter dem | Microscop , so sieht man ganz. deutlich. dals sie sich an der Spitze in 3 Theile spalten, welche ‚wie Zähne aussehen, und sich nachher verlän- gern. In der Folge entspringen an den Seiten a 281 ‘2 Flügel, welche sich in der Richtung des Köwm- chens selbst verlängern. Aus dem Mittelpunkte der grünen Masse, welche noch ganz unförmlich ist, kommt ein gestieltes, schr stark‘ bogenför- mig ausgeschnittenes Blättchen. Aus dem Grunde dieses Einschnitts kommen nachher 2 kleine zu- ‚ Sammengerollte gestielte Blättchen, aus deren "Mitte sich immer fort neue ähnliche Blättchen er- heben, bis die Pflan' > ihre gewöhnliche Größe "und Vollkommenheit' erreicht hat. Diels stimmt nun vollkommen: mit der ganz ‚neuerlich durch unsern deutschen Beobachter mit. .getheilten Bemerkung überein. Das hufeisenför- ‚mig ausgeschnittene gestielte Blättchen hält von ‚Schrank, so wie ich, für einen Kotyledon, Sprengel, hingegen (Anleitung zur ‚Kenntnils | ‚der Gewächse ate Aufl. 2. Band p. 113.) er- wähnt dasselbe gar nicht, sondern’ meint der Ko-. tyledon sey. dreylappig und breite sich flügelför- mig aus, welches sich auf Vaucher's 2 Hügel- föpinige Körper bezieht,. die dem eigentlichen Kotyledon gerade entgegen gesetzt sind, nach unten gehen und mir die VWVürzelchen zu seyn scheinen. Was von Schrank berechtigt die Pflanze unbedingt zu einem Phänerogamisten zu machen, weils ich eigentlich nicht; denn ob ich gleich. überzeugt bin, dafs die in den Beuteln enthäl- ‚enen Körnchen nicht blos durch das Alter (Spren- 282 2 » gela. a. 0.) unterschieden Sind, so könnte wohl “der Annahme von wahrhaften männlichen und weiblichen. Geschlechtsiheilen mänches entgegen gesetzt werden. Die kleinen Körnchen nehmlich - bleiben immer unverändert und öffnen sich. auf keine WV eise, entstehen mit den grössern zu einer Zeit, so wie sie auch ihre Vollkommenheit zu- ‚gleich erbalten, und bleihen beyde bis in das ' Frühjahr unverändert. Die gröfsern Körnchen sind ganz geschlossen, init einer lederartigen netz- ‚{örmigen Haut, nicht mit 'einein Ringe (Spren- gel a. a. OÖ.) umgeben, und werden nur am Um-. fange durchscheinend, wenn sich der Körper .in der. Witie zusammienzieht. VVenn eine Befruch- tung statt findet, so müfste diefs wohl beym Le- ‚ben der Pflanze seyn; denn wie ausgewachsene, losgerissene Saamenkörner, welche, im Begriff zum Keimen sind, durch überwinterts Antheren befruchtet werden können, ist inir imbegreiflich, und da diefs das einzige Beyspiel wäre, so möchte ‘die Meinung noch näher zu prüfen seyn. Es ist daher bey dieser so oft untersuchten Pflanze noch vieles zu thun übrig; wie viel räth- selhafter aber ist üoch die Ockonomie andver 2» B. der Isoötes, Pilularia,; Marsilea Auch Azolla möchte selbst nach Robert Brown’ 8 herrlicher Uitersuchung noch Stoff zu. neuen Beobachtungen darbisten. Wenn Sie mir es 'er- lauben, so übersende ich Ihnen meine Bemer- ‚ kungen über die andern Rhizopteri id en auch “ für die botanische Zeitung. v | 285 Zum Schlufs füge ich noch eine Bitte an Sie, so wie an das ganze hotanische Publikum bey. _ Wie Ihnen vielleicht schon bekannt ist, habe ich mir vorgenommen das Schkuhrsche Werk über. die Farrenkräuter mit neuem Text zu versehen und fortzusetzen. Um demselben hun einen ge. wissen Grad von Vollkommenheit zu geben, ist es mir nöthig, dafs mich die Besitzer von Samıns lungen durch Mittheilung derselben unterstützen. “Unter den europäischen selbst deutschen Arten sind noch so manche, die ich nicht in dem Zu- stande, mie ich es wohl wünschte gesehen habe. Zu Befriedigung dieser Wünsche, welche ich Ih. nen noch näber anzuzeigen mir vorbehalte, ‚köli- nen Sie mir gewifs Gelegenheit verschaffen , und mit Dank werde ich jeden Beytrag dieser Art an« . nehmen, Dr. Kaulfufs. : u. Botanische Notizem | Regensburg. ' Wir haben abermals , das Glück gehabt, einen wackern ünd kenninils- vollen. reisenden’ Naturforscher persönlich kennen ‚zu lernen, nemlieh, Herrn Georg von Mariens; königlich würtembergischen Äppellations - Ges ‚richts - Secretär, welcher hier durch, über Wien, Steyermark und Triest nach Venedig veisete, Als gebohrner Venezianer (Sohn des dortigen königlich dänischen General- Konsuls vw. Mar- tens) hoft er mit Hülfe seines wackern Freun« des, des venezianischen Nohile, Niecolö Contarini DX: 7 re ‚für,das k. Naturalienkabinet und den Landwirth- schafts- Verein in Stuttgart bedeutende Beyträge zu liefern. Er wird sich zu dem Ende vorzüg- lich mit Durchforschung der Lagunen und des - Meeres bey Venedig in zoologischer und botani- scher. Hinsicht beschäftigen, und auch in die eu- ganeischen Hügel, die Berici bey Vicenza und ' die Gebirge des venezianischen Friaul’s Streife- reyen vornehmen, Wir haben gesucht ihn mit dem jüngst gedachten Herrn Bartling in Ver- bindung zu bringen, und werden auch, durch seine gefällige Freundschaft in den Stand’ gesext werden, unsern Lesern die Resultate dieserReise in botanischer Hinsicht künftig mitzutheilen. Druckfehler: In Nro.'y. der Florä belicbe man, ausser.den “schon in Nr. 8. angegebenen Dvuckfehlern, noch fol- _ - gende sinnstöhrende Unrichtigkeiten zu verbessern: Seite Zeile anstatt lies 112 11 sie 'es ze Du geven - gebe 25 ' Jäfst ‚löst 11% « 16 ° Wechselung Verästlung. _ 19 wechselt _ verästelt _ BA Wurzel Wurzeln 114 ı5 für . bier Endlich; ist S. no Zeile 7, spieae androgynae infernae masculae, in spica androgyna inferne - mascula zu verändern, und $. 116 Zeile ı8, an- statt 450, 620 zu lesen. Da diels letztere einen sehr grofsen Unterschied macht und die Wohlfeil- heit der Funkischen eryptogamischen Sammlung, , sehr einleuchtend. daraus hervorgehet, so bittet man nn en dieses nochmals vorzüglich zu beherzigen und zu vergleichen, oo. Fr lor a oder » Bötanis sche Zeitung. “Neo. 17, Regensburg, am 20. Junius 1816. I 1, . \ Recensionem' Florula bostoniensis. A Collection of Plants of Boston and its environs, with their generic and specific cha. ‚racters, synonyms, descriptions, pla- ces of growth, and time of flowe- ring 'and' oecasional remarks. By Jacob Bigelow, M. D, Boston publis,: hed.by Cumings and Hilliard Nr. I. Cornhill - Cambridge; Hilliard et Metcalf, printers. ı814. 8 5. VII. ei aöd, Preifs: 5. Thlr, Dieses, für einen Bezirk von fünf bis zehen (eig gl.) Beilen, worauf sich die in dieser kleinen Flora angezei sten, unter 294 Gattungen gebrachten 489 Arten belinden sollen, doch viel zu dürftig ausgefallene Pflanzen « Verz eichnif3, wird kanm, als ein er heblicher Beytrag für die Wissenschaft, so wenig als für die. Gesamnit - Flora der verei- higten Staaten zu beachten seyn, obgleich der R F h ’ 286 . nn Verf. hoffte, dafs man hieraus, auf den Gewächs- . stand von Neu-Engelland, besonders der Küsten- gegend, schliefsen könne. Da nun ausserdem "noch, auf die Sammlung, Beobachtung und Be- stimmung dieser hier angefügten Arten, nur die beyden vorhergegangenen Jahre verwendet wer- den konnten, auch der Verf, wie er sich beklagt, nicht mit den hiezu nöthigen literarischen Sub- sidien versehen gewesen, er auch selbst, wie es aus allen ersichtlich wird, nur noch an der Pfor- te der Wissenschaft steht, und seine Florula, mehr um sich seinem Vaterland zu empfehlen, ‚als der "Wissenschaft zu nützen, bearbeitet hat; so Jäßst "sich leicht der Grad der Würdigung derselben bestimmen. Indessen will Recens. um seine ‚ Landsleute mit dieser Florula bostoniensis bekannter zu machen , hierüber das nöthige an- "führen. - Die Reihenfolge der Gattungen und Arten, ist durchaus nach dem Linneischen System, durch alle 24 Klassen, angenommen worden. Die Gat- tungs - und Art Kennzeichen sind, nach dem tout comme ches nous, von andern entlehnt und aus- ‚geschrieben, ohne Spur eigener Beobachtung. Die Quellen waren Aiton, Curtis, Linnd Lamarck, Michaux, Mühlenberg, Per- soon, Smith, Swartz, Willdenow etc. ei6 ‚Die Angabe der Gattungen und Arten, nach, ih- ren wesentlichen Charakteren, so wie darunter ‚287 gesetzten bald mehr bald minder ebgekürzten Be- schreibungen, in englischer Sprache. Nur ein- mal ist eine Art lateinisch disinguirt worden. Die Autoren sind bey jeder Art blofs mit Namen, angezeigt, ehne in ikren Schriften die Stellen nach- zuweisen, und Standorte, Dauer, Blüthezeit, ärztli- cher, ökonomischer, technischer Nutzen und Ge- „brauch, ‘wie gewöhnlich, angegeben. Unter den hier angegebenen Arten, gehören nur 2/3 Nord«- amerika an, das übrige ı/[3 Europa. Die nord- amerikanischen "sind, mit Ausnahme der früher- hin schon bekannt . gewordenen, aus Michaux, Pursch und Mühlenberg’s Catal. plant. americ. septentr. bereits bekannt. Neue Entdeckungen vorhin vun diesen Botanikern nicht wahrgenomme- ner Arten, wird man hier vergebens suchen; eine einzige ausgenommen , und diese ist: Bunias edentula: foliis oboyatis sinuatis, siliculis glabris : erticnlis binis monospermis edentulis,. '$. 257. . Aus der Familie. der Gräser sind nur 3ı Ar. ten genannt, welche auch kier. schr bunt und kraufs untereinander stehen. Von Doldengewäch- sen werden 8 genannt, Andromeda 3 Arten, Vaceinium 4, Aster ı5, Querc cus 6, Fili- °es ı9. Alle übrigen Cryptogamien sind über- sangen. Druck und Papier ist gut, der Preifs übermäfsig ! R* , x ‘ 288 I. Correspondenz „Wi ir wünschten auf alles, was die HKenntnifs der einfachen Vegetabilien. zu fördern ‚strebt, gleiche Rücksicht, wie auf die Bearbeitung der höhern Pflanzen, nehmen zu sehen. Wir wünsch- ten, über Meynungen und Ansichten auf dem Fel- de der gesammten Botanik einen freyen 'und zwanglosen Tummelplat2 zu eröffnen,“ Diese ‚und ähnliche einladende Acusserüngen der Herren Herausgeber der erneuerten Flora werden auch mich entschuldigen, wenn. ich mir bisweilen die Ehre geben werde, Ihnen aus der hiesigen Ge- gend ein und andere betanische Mitiheilungen zu machen, von denen ich glaube, dafs sie mehr oder weniger ein allgemeines Interesse haben; oder doch, wenn gleich ganz gemein, dazu bei- tragen könnten, die Aufinerksamkeit, der Herren Botaniker auf diesen oder jenen Gegenstand der vaterländischen Flora aufs neue anzuregen und ‚somit.der Wissenschaft selbst einigermassen. Nu- ‚tzen zu verschaffen. Es, bleibe übrigens immer- hin der eigenen Beurtheilung der Herren Heraus- geber überlassen, ob und was Sie von derglei- “ chen freundschaftlichen Mittheilungen Ihren ver- ehrten Lesern auftischen, oder auch, als unstati- haft für die Publieität, bey Seits legen wollen Für diefsmal, mit gütiger Erlaubnifs, ein paar Be- mexkungen über einige der jüngst wieder gehn h) gr OT - A ter 289 denen Frühlingskinder! Als ‚ich amı ıaten. April d. J. von hier längs den Wiesen an der Rednitz zur alten Feste hinauf (wo der österreichische Feldherr Wallenstein gegen Gustav Adolph 1633 einen hitzigen Sturm ahgewiesen halte) spa- tzieren gieng umd bereits, hier von Ranuncen- Ius Ficaria, C Caltha palustr. Primula elatior, ‚Viola hirta und trieolor, dort von Juncus Campestris, der liebreizenden Fumaria Halleri Willd. siv. F. selida Smith, s. Corydalis di- Sitata Pers. und andern ihrer lieben Geschwi- ster, freundlich bewillkummt worden war, entgeg- 'neten mir endlich im innern Festungs sgraben selbst auch allerlichste Partkien ven Pulmonaria.of- fein, Vinca minor und der rosigten Anemone nemorosa. : Ueber das frohe Wiederschen all’ die- ‚ser und anderer Frühlings - Gespielinnen hoch .er- ‚ freut, nahm ich nunmehr rechts um an der Fel. ‚[enwand vorüber meinen Rückweg wieder unter die Fülse; aber ehe ich die ehrwürdig ve Ruine ' ganz verliefs, niekten.mir noch‘ von derselben her verschiedene Cryptogamien und unter densel- ben nanientlich das hochschätzbare Engelsüls (Po lyp odi ium vulg,. I.) mit seiner wagrechten gegliederten Wurzel, nebst Asplenium 'Tricho- manes, einen freundlichen Abend zu, deu der un- freundliche I Jäger damit erwiederte, . dafs er ein haar dieser lieben Kinder in seine Kapsel ‚gefan- sen nahm. Weiter hin’ überraschte mich eine 290. | ‚schöne Grüppe von Euphorbia Cyparissias und unter derselben ein paar tüchtige Stöcke, an .de- nen aus ein- und ebenderselbigen Wurzel‘ E. Cyp. mit der sogenannten E. ‚degener Jacg« schwesterlich beysammenstanden ; wodurch ich mich also aufs nene überzeugen konnte (was. übri« gens auch schon früber geschehen war) dals letz- tere nichts mehr und nichts‘ weniger seye, als. eine krankbafte, unausgebildete E. Cyparifs. Auch, ist mir, als ‚ob ich dieselbe Beobachtung schon Einmal —. vor einigen 230 "Jahren — in. der Nähe von Memming gen, an der E. «ulcis gemacht hätte; doch kann ich diese Erinngrung nach "so lan- ger Zeit nicht mehr verbürgen, und, sie mag ‘blos kingeschrieben seyn, um vielleicht durch Ihre Zeitung mit Gelegenheit mich über ei- ‚nen Irrthum belehren zu lafsen. "Noch war mir nach diesem‘ ein anderer willkömmener Fund. aufbehalten ; denn. kaum hatte ich eini- .ge Schritte weiter vorwärts geihan, so. stand ich an einem neu aufgeworfenen Scheidgraben mit ‚Wasser (dem Kennzeichen eines verbotenen Waldwegs) und im’ Nu lächelte mir von Jenseits ein schöner, grofer Busch einer Juneus - Art ent- gegen. Uneingedenk des Verbots, den Graben zu überschreiten , suchte ich wie ein schlauer Feind seitwärts vo:zulringen, um zur sichert Beute zu gelangen, Gedacht, gethan! und der Vogel lag in meiner Büchse. Aher, was war F 291° denn nun eigentlich das kleine Ding, das mir den öhnediefs heitern Abend noch so sehr ver- süfste? Ein Juncus war es; aber weder J.. campst. noch derjenige J. pilos,. den ich kurz. zuvor auf einer trocknen Stelle gesammelt hatte. Ich eilte indefs wegen der schnell anrückenden Dämmerung. mit meinen Eroberungen nunmehr nach Haus und behielt mir das Vergnügen , mei. nen letzten Fund genauer zu untersuchen, auf morgen vor. Der Tag graute, und wer mit Pin- zette, Lupe und Mafsstab vor seiner Pflanze stanıl, das war ich. Da fand ich denn an der. selben eine ästige;. langfaserige Wurzel und, die Aeste und Fasern der einzelnen Stöcke so dicht in einander verschlungen , dafs sie nur mit Mühe auseinander gelöst werden konnten. Die unmittelbaren, glatten, 5 bis 6: breiten, und ungleich — bis 8% langen, lanzeiförmigen Wıar- zelblätter endigen sich in eine schwiele Spi- tze, lassen kaum hie und da einige weisse Här- chen an sich wahrnehmen und bilden am Grunde einen Rasen; hingegen die an dem glatten, ’stiel- runden, 4 64 bis 8% langen Halme aufstei- Senden, gleichfalls lanzettförmigen Blätter, de. ren gewöhnlich in abwechselnder Ordnung ‚«lvrei zu zählen ‚sind, bleiben an Länge und Breite weit hinter jenen‘ zurück, und tragen, vornem- lich.nur am Grunde eine dichte Bekleidung von weichen, weissen Haaren (fol. planis hirsutis), 202 nn Von da aufwärts zur Rispe, fand ich solche am. Grunde haarig und vertroeknet (was übrigens - guch bei der Dolde v. J. pilos. der Fall ist), ‚ausserdem glatt, stark einseitig, in Parthien ge- theilt, und überhangend (flor. panieulatis. fasci- “ eulatis), von ı und a lanzettförmigen, an der Spi- tze schwieligen D.eeckblättchen, deren eines - gewöhnlich dürre ist, unierstützt; die 2 äussern, . dürren Kelchschuppen stumpfeiförm ig, kaum die Hälfıe von der Länge des 6 lätteigen, eiför- migspitzen Kelches haltend und so wie dieser von schöner kastanienbrauner Farbe, mit perga- menthäutigem Tunde garmirt,. ‚Was endlich die Blüthenstiele samnıt den Blütchen selbst anbetrifit, so fand ich beide durchaus glatt; jene 3 bis 8% 6 lang, ı bis 4 — doch mehren- theils nur ı bis 3 blüthig; die Blütchen selbst wieder gestielt bis auf eins, .das gemeiniglich an- sitzt. Von diesem auffallend. verschieden er- scheint mir der andere IL pilos., den wir nun- wiehr zur nähern Vergleichung mit jenem eben- ‚falls ein wenig mustern wollen. :Die Wurzel ist ebendieselbe; wo sind aber die vielen, lan- gen, ebenen Wurzelblätter der vorigen? wo die langen, weit ausgchreiteten und stark nieder- ‚gebogenen Blüthenst ielehon in ihren büsche- ligen Parthien? Dagegen prangt diese Simse über die ganze Pflanze hin’ mit ungleich mehr und längern, glänzend weissen Haaren, zeigt ein® N t en nn er" a 205 Afterdolde, mit gehäuften, enger zusammenge- zogenen Siielcken, und starkbehaarte , rinnenför- mige Wurzelblätter; weiches alles bei jener ver- Sebens gesucht wird. Nach dieser vergleichen- den Untersuchung sollte ich fast glauben, in je nem den Junc. fascieularis — in diesen hinge- gen J unc. cymosus Hall. gefunden zu haben, wie ich solche in Hrn, v. Schrank’s baierischen Flora, Til, ı. 8. 681. beschrieben finde. Was Sagen Sie daza? Ich gebe mir die Ehre, zu ge- fälliger Ansicht ein paar getrechnete Exemplare beizulegen, Fände sich aber bei weitern Unter- suchungen zwischen beiden wirklich ein, stand« hafter Unterschied, dam wäre, es wohl Zeit, den Linneischen I. pilosus endlich gar aufzuge- ‚ben, und.dagegen mit Haller obige Trivialna- men anzunehmen, "zu weichen sich nach eben ‚ demselben Forscher noch em I. glahrescens ge sellte, der mir aber bis jeizt nicht zu Gesicht ge- kommen ist. Uebrigens habe ich bis jetzt in der- selben Gegend den beglaubten — I, fascicularis (aber nicht immer mit gleich langen Blättern) häufiger angetroffen , als I, eymos Hall. Ein an- dermal machte ich mich unterdessen, (was auch schon Toriges Jahr geschehen war) über die zwei« 'felhafte Poa humilis Ehrh. Her, und suchte durch genauere Vergleichung mit P. annua L. ‚ it mir selbst darüber aufs Reine zu kommen. In ihr ihrem g ganzen Wesen Keiner und starrer ist F. “ 294 - a jene freilich, als d’2se; auch kann ich ihr die gefärbten Spelzen, die spitzwinkligte, zusam- mengezögene Fispe, nebst dem kurzen abgestutz-. ten Blattzünglein keineswegs absprechen; denn diefs Alles ist daran wirklich vorhanden; allein, forschen wir insbesondere auf einem grasreichen Platze , unfefangen weiter nach: so werden wie bald. gewahr werden, wie a) auch P, annua L. vor seiner vollkommenen Entwickelung eine zusammengezogene spitzwinlklige Rispe bildet, nicht selten mit gefärbten Deckspelzen prangt und ein abgestumpftes Zünglein unter ‚ich ver- birgt; wie b) die vermeinte P. hum. offenbar ‚vielfältig in die ihr gegenüber gestellte P. aunua sich umgestaltet, und wie endlich ce) sogar ganze Rasen anzutreffen sind, welche zum Theil jene, zurh Theil diese Poa zugleich darbieten; woraus sich von selhst zu ergeben scheint, .dafs mit je- ner keineswegs "eine neue Art gewonnen ist, son- dern ‘wir höchstens nur (und das kaum) eine Spielart von P. ännua in ihr erkennen können, wie devgl. Zufälligkeiten im Wachsthum und Ha- bitus, durch das ‚ganze grolse Naturreich hun- dertfältig zum Vorschein Kommen ; unter den Ve- getabilien z. B. die mir eben am nächsten lie» . gen, bei Cärex praecox, C. riparia, Carda- mine prats., Thlaspi bursa pastoris, Lithos- permum arvense etc. Dafs übrigens ‚bei der ausgezeitigten P, annua das’ Zü inglein ge- DE 205 wöhnlich läuglichspitz (ligula oblonga acuta) ist, scheint nur eine notürliche Folge der herange- wachsenen Plätter zu seyn, mit denen die ligula zugleich, mehr gestreckt, in eine rinnenartige, spitze Form sich ausgezogen hatz verkümmer- ter Wuchs hingeyen, sei's ans Mangel an bes. serer Nabvung, oTer nus was immer für andern, verdeckten Ursachen, Jäfst das Zimglein stumpf, die »Rispe enyer zusummengezoxen, spitzwinkligen, die ganze Pllanze kleiner und steiter in- all’ ih- ven 'Theilen und wir haben in diesem Falle P. humilis Ehrh. vor dem Auge. a Noch kamn ich. Alopecurus pratensis 1 die’ ich eben auch zu Tutzenden an der. Wurzel’ ah- \ gepflü ickt habe, nicht ganz stillschweigend um- gehen.: Alle, ohne Ausnahme, finde ich, we- higstens am untersten Gelenke, Inieförmig, und dann erst den HMalm aufrecht, was in hei« nem der mir zu Gebot stehenden Handbücher (angezeigt ist. j oo Erlauben Sie mir gefälligst die Beilage von Juncus, mit meiner nächsten Sendung nachzu- liefern und genehmigen schliefslich ‘die. Versi- - cherung ms WW. \ Für h. Teetor Küchl e. (F Wir behalten uns vor, zu diesem verehrl, Schreiben nächstens einen Nächtrag zu liefern. 206 . IE Kürzere Brief- Stellen. - „Herr Prof. Hagenbach, 'mit dessen Ge. - sundheit es jezt täglich besser geht, wird, einem neuern Plan zu Folge, seinen Index plantarum ägri basillensis, in eine wirkliche Flora basilien- sis umformen, * ‚Basel, - Höchstetter. „Auf einer meiner botan, Wanderungen in ‚die Gegend von Wyl in Baden, war ich so “glücklich, die Veronica filiformis Smith et Marsch. a Bieberst. (Veronica eymhalariaefo- "Ya Schmidt Fl, bohem, V. Tournelortii Gmel) zu finden, und damit Herr Prof. Hagenb ach für seine neue bald erscheinende Fi. basiliens, einen erwünschten Beitrag zu liefern. Ich lege einige frische Saamen bei, wie auch von Draba inuralis, die bier ziemlich - häufig wächst, u und von Reseda Phyteuma, der auf den $aleve bei , Genf gesammelt worden ist. — Meine künftigen botan. Notizen werden Sie aus der Gegend von Dresden erhalten.“ Basel, .. Groh. „An Herrn Bartling hahe ich einen sehr kenntnifsyollen jungen Mann kennen gelernt; Morgen am ten May ‘gehen wir zusammen auf gen Schneeberg und dessen Umgebungen, wozü wir 6 Tage bestimmt haben “ u: . Ä 0.897 „Der bekannte Botaniker, Herr Prof, Ki. taibel, ist unlängst, in Pest gestorben. « ' „Dr, Host arbeitet an einer: neue Ausgalie seiner Flora austriaca, in welcher eine grofse Menge zweifelhafter Pflanzen an ihren gehörigen Platz gestellt seyn werden, auch mehrere neue sich befinden. Den zweifelhaften Senecio, = B. theilt er in 2 bestimmt, verschiedene Species ab, ziemlich Senecio nemorensis mit dem Ge- suche, foltis oblongis, und Senecio‘ oralusy ohne Geruch, foliis ovatis. “* „ Nach einigen Beobachtungen hat Alisma Plantago seine Wirksamkeit bei der Hydrophobie nicht nur nicht bewährt, sondern sich ganz ohne ‚Ale Wirkung gezeigt. * ‘Wien, Mayen , IV, Anzeigen Von einer Reise durch. Sizilien brachten wir mehrere Saamen mit, welche vielleicht die Kul- tur verdienen möchten, und die wir im. ganzen für zo Gulden Conv. Münze abzulassen willens sind; doch steht auch die Auswahl einzelner Saamen frey, das Saamenpäckchen für .6 kr. Conv. Münze, Briefe und Gelder exbitten wir uns postfrei; dann ' die ‚Vergütung von 39 kr. Cony. Münze für Em- Pag 268 ze, beides anticipato, ‚ballage und Frankirung des Paquets an die Grän- Dr. Joh, Swat. und Karl Bör. P gest, in Prag, Schwefelgasse ‘Nr. 470. Anagyris latifolia W. Anthemis biaristata Bi- vona. ‘Artemisia arborescens Ww Agroslis albicans Presl, .. miliacea W. Atractylis cancellata. Avena sednensis fl, gall. x. fragilis. : Athamanta sicula. . Ällium eiliatum. Armopogon Dalechampii. pieroides. ‚Arabis collina T'enore. Arundo Ampelodesmos Cyrillo. Astragalus hamosus, ‚Brasscia balearica Pers, Bromus ligusticus All. tortilis Presl. Caesalpinia Sappan. Cartamus caeruleus, . multifidus, ! Centaurca deusta Ten- sicula. Galactites» ‚Cachrys panacisfolia. Libanotis, Carduus firmus Presl. ' Conyza saxatilis. Coronilla glauca. Calendula Sieula. _ Crepis bursefolia. Cynoglossum pietum. Convolrulushirsutus Ten- Dipsacus ferox Loiseleur. Dactylis hispanica, Daucus Gingidium. aureus, Echium canescens Presl. prostratum Ten. plantagineum. Evax pygmaea. Euphorbia caespitosa Ten, ceratocarpa. m zer u — an Euphorbia neapolitana; | ' "pusilla Pres. Ferula ferulago. glaucä, tingitana, ‚Festuca scoparia Pres: . Hyoseris xhagadioloides. seabra Cyrilli. eretica. monspeliaca. radiata. iubaeformis Ten. Hippocrepis ı siliquosa. ciliata. Hordeum tuberosum. | Helianthemun Barrelieri Ten.. niloticum. | salicifolium. Hagea alsinaefolia Biv. polycarpoides. Inula ealyeina Presl. Ulecebrum narbonnense. . Lavatera hispida. Lagurns ovatus. Lathyrus Clymenum. - anmuus. purpureus. diversifolius. 209 oo \ Linaria reflexa.- Linum angustifolium. Lotus biflorus. | edulis. u ornithopodioides. rectus. Malva hirsuta Ten. excelsa Presl. Medicago radıata. arborea. Melica pyramidata. Melilotus mauritanica. Milium mutieum Presl. Mimosa Catechu, ‚acubaticarpay 1 Myagrun rugosum, . Ononis diffusa Ten. vicosa. aristata Presl. Ornithopus scorpioid. Lotoides Ten. Onopordon arabicum. Phalaris tuberosa Pers. nitida Presl. Phiomis ferruginea Ten. Phleum felinum Prod. fl, graccae. Piexidium vulgare. 300. Picris aculeata Plantagu Bellardi. Columnae. diffusa Presl. Tusitanica. Serraria.. Poterium spinosums Prismatocarpus falcatus Ten. Prunus lusitanica, Reseda undata, . Ricinus africanus. lividus. Rumex bucephalophorus, spinosus. 'Saccharum Ravennae, Scabiosa Columnae Ten. coronopifolia fl. .graec, creticas Sconzonera hirsuta, - Scorpiurus subvillosus, Secale villosum, Seriola aetnensis, | alliatae Biv, Seseli anımoides, Silene deeumbens Biy. . £ruticosa, hispida, . Pseudatocion, Sinapis. geniculata. pubescens. oleracea Presl. Sium siculum, ‚ Smyenium Olusatrum, ' . vaginansı - Sonchus maritimus. tenerrimus. ' $orghum. nigrum. Spartium aeinense Biv. villosum.' Stipa toriilis. Pamiarix afvicana. Thapsia garganica. Theligonum Cynocrambe Tolpis umbellata. ° Tordykamn humile. Frifolium angustifol, maritimum. plicatum Presl, siculum "— stellatum. ' ji Trisotum condensatul« Tritieum neapolitanum.. Valantia rostrata. \ Parlinsonia aculeata. [eo Flora oder i Botanische Zeitung. ® Nro, 18. Regensburg, am 30. Junius 1818. — a | L Correspondenn Salzburg Das Unternehmen des Hrn, Prof Witmann in Wien, welcher im verflossenen Herbste ordentliche Vorlesungen über essbare - und giftige Schwärnme gegeben, ist aller Aufe ' merksamkeit und Nachahmung würdig. Bey dem Vortruge wurden ausser Persoons synopsis fun- gorum, die als Leitfaden diente, auch das Trat- tinnikische Verzeichnils der elsbaren Schwäm« the und dessen herrliche Wachspräparate benutzt, und sogar wöchentlich eine myvologische Excur« tion gemacht. Solche Uhternehmungen. können ‚hicht anders, als nützliche Folgen haben, zumal wenn sie von geeigneten Zuhörern, von Schul- lehrern, Hausmüttern, Köchinnen w a besucht werden, Dadurch könnte es in der Folge Mode . werden, bey Eimpfelungen von Köchinnen, ‚auch die Besuche der Hörsäle botan. Professoren gel- tend zu machen, was gewils der Schwammliehha- ber nicht unbeachtet lassen würde, Be" u 302 Ich kann aber bey dieser ‚Gelegenheit den Wunsch nicht bergen, als mehrere ähnliche botan. Vorlesungen auch an andern Orten, gehalten wer- den möchten. Ich weifs wohl, dals ächt Gelehrte der Populärmachung der Wissenschaften eben nicht das Wort reden, aber gerade bey der vielseitigen, vielumfässenden Botanik könnte eine Ausnahme gemacht, und. insbesondere auf das jedesmalige Publikum Rücksicht genommen werden, je nach- ‘dem es für diesen oder jenen Gegenstand gestimmt, and für Kenntnils von Medieinal - oder ‚Färbe- Pflanzen, von ökonomischen, giftigen und Bienen- Gewächsen mehr oder weniger geeignet wäre. . Dazu würden wir nun eben nicht immer der or- dentlichen botan, Professoren bedürfen , sondern auch. jeder andere Botaniker könnte sich diesem "Geschäfte widmen, wodurch denn auch die, ab- ‚gesehen von ihren allgemeinen Nutzen und Ein-. Auls auf das: Wohl der Menschen, göttliche Wis- senschaft, mehr ausgebreitet werden würde, als es ‚bisher noch geschehen ist. Es verdient in der "That Verwunderung , dafs so viele großse Her- ren zu Grabe gehen, ohne die Wunder der Pilan- zenwelt nur Im geringsten geahnet zu haben. Um ‚einigermafsen diesen Vorwürfen zu be- gegnen, will ich ein, meiner Meinung nach, . ®, f + " Y schr geeignetes Thema, zu botanischen Vor- lesungen empfelllen. „Wie kann zan bo- B u nn 2 ‚303. tanische Gärten *) mit Nutzen und Vergnügen be- ‚suchen ? Dem Lehrer Habe ich nicht nöthig, das Thema zu entwickeln, aber andeuten will: ich, dafs hier "bey eine eigentliche schülgerechte Erklärung des ‚ Linn. Systems nicht geradezu erfordert werde, ı $Sohderh nur eine gelegenheitliche Andeutung des= - selben; wie es die eben blühenden Gewächse mit sich bringen, Dann würde man nicht mehr so oft Tiedensarten aus dem Munde gebildeter Män-. ‚ ner hören, die ‚bey 3-Silben, eben s0 viele ho- tanische Unrichtigkeiten 'enthalien: Z. B. „Ich ö besitze nun schon 20 Gattungen von roth- blüthigen Geraniem“ .Däs ist, nach Ehr- hart; ‚ein. Flos äfricana majus. ich kann nicht schliefsen, ohne hier äuch die Botanik für Frauenzimmer in Änregung zu brim: gen; und äls Gegenstücke der inycologischen Herbst - Vorlesungen; ästhetisch - botanische Früh- - lngs. - Vorlesungen Zu empfehlen. Man würdige - diesen Vorschlag nur etwas genauer: Botanik für Frauenziramer ist keine neite Erscheinung ; selbst die ersten Männd® dieses Faches, Batsch in Jena, Sprengel in Halle haben für die Sache entschieden, und dafs sie in Wien Eitgang ges funden habe, karn man daraus abnehmen, dafs * Da jede Umgebung irgend einer Stadt, jede Wiese, jedes Feld, als-ein natürlicher boran. Garten betrachter werden ‘kann, so ist derselbe hiet nicht gtade ih. der engsion. Be- deutung Zu Hehmen, g“ . ’ + 304 z ‚des letztern ‚Anleitung zur Kenntnifs der Ge- . wächse,. trotz der vielen Kupfertafeln, nachge- druckt ist. . Als vor der französischen Revolution die Lehre der Gasarten ihren Anfang nahm und zu Entdeckung der Luftballone führte, begann die Chemie mit stärkern Schritten und alle Hörsäle der chemischen Professoren in Paris, wie später- hin auch in Berlin, waren, zum Theil mit Da- men, gefüllt. Warum sollten denn nicht auch Frauenzimmer der so sehr .anziehenden Botanik “ huldigen. Und gerade die Frühlingspflanzen wä- ren am besten geeignet, unsere Schönen nach einem langen Winter zu ergötzen. Sie hätten dann Gelegenheit, ihre Vergifsmeinnichte, ‘May- blümchen, Veilchen, Narcissen u.s.f, nach ihrem wahren Werthe, nach ihrem Bau, Classification u. 5. w. kemnen zu lernen, « ' Wenn Bürger den kühnen Gedanken wag- te, dafs man nach tausend Jahren bey den Tun- gusen unsere Musen ehren würde, so denke ich, dafs auch. die Zeit nicht mehr ferne seyn dürfte, wo unsere Damen, statt mit Taschen am Arme, mit blechenen Botanisirbüchsen spazieren gehen. Wohin das führen soll? Zur Verbreitung nützlicher Kenntnifse, zu angenehmen Beschäfti- gungen, zu soliderm Zeitrertreibe, und vor allen . Dingen zur Erkennung und Bewunderung der Meisterstücke der Natur, und zur Verehrung ih- . xes Urhehers.. u nn = ..305 „Une jouissance pure que le calmie äccom. Pagne, que l’ennui ne fötrit point, que ladmira. tion soutient, qui fait aimer la nature, et console des peines.de la vie, voilä ce que l'etude de la _ Botanique promet & celui qui s’y livre. Philibert.“' Pr * 2. „Auf dieser Reise begegnete mir nichts besonderes, ausser einer sehr angenehmen Veber- raschung, Schon von Oranienburg aus erzählte uns der Conducteur, dals wir in einem einsamen Försterhause einkehren und‘ Butterbrod essen würden, wo 2 schr schöne Töchter seyen. Mit dem Eintritt der Dämmerung hielt der Wagen vor dem Hause, und wir stiegen aus. | Die herr- liche Gegend. entzückte uns, ‚denn der Wald’ bil- det prächtige Alleen und wechselt mit Wiesen ab.. Wir genossen noch die letzten Minuten des sinken- den Tages, che wir in die Stube traten. Beym Ein- tritt in dieselbe waren unser aller Augen nach den 2 Mädchen gerichtet, die am Fenster stun- den und strickten. Ich gieng auf sie zu, re- dete sie an, und lobte die Blumen, die die Fen- ster schmückten. So kamen wir auf die Bo- tanik und stellen Sie sich vor, die eine dieser Mädchen, die älteste, ungefähr 18 — ı9 Jahr alt, ist Botanistin, kennt die sämmtlichen Pflanzen ih- rer Gegend nach dem System, und besitzt ein Herbarium davon, Ihre Bekanntschaft mit der -Botanik verdankt sie dem Freund ihres Hauses, nn dem Prediger Müller zu Grünberg, der ihr ge- fühlvolles Herz von Kindheit an, auf die Schön- heiten der Natur aufmerksam machte. Schuldlos und bescheiden verlebt nun dio Holde ihre Tage “genufsreich in ihrer Einsamkeit, und, hat noch ‚nicht einmal Lust eıhpfunden, die nahe Hauptstadt zu besuchen; die Freuden, die ihr die Natur ge- währt, sind ihr mehr werth, als die Freuden des grofsen Lebens. Ich verlebte eine sehr ange- nehme halbe Stunde durch die Äusserst interes-. sante Unterkaltung mit diesem schr gebildeten Natur - Kinde, die ich nie vergessen werde, * - m Botanische Noti, zen 4 Botaniker und 'botanische Anstalten in Leipzig, In Leipzig, das 80 reich an Gelehrten aus "allen Fächern der Wissenschaft ist, fehlt es auch sicht an Botanikern. — An ihrer Spitze steht Merr Profsssor Dr, Schwä grichen, rühmlichst bekannt. durch. die ‚Herausgabe von H edwig's Species muscorum, zu welchen er. auch noch zwey Supplementbände lieferte, in denen die "Kunst in Nachbildung. der Natur an den Indi- viduen dieser Familie auf das: höchste gesiei- ‚gert ist, und wozu der geschickte Ludwig die trefflichen Zeichnungen geliefert hat. Seine Yor- "lesungen : über Botanik, werden stark besucht: Grosses Interesse gewähnte mir die Hedwigisch® f Moossammlung, die Herr Professor Schwägri« chen besitzt, der sie fleissig vekrutirt und sie mich mit grösser Zuvorkommenheit durchsehen lies, wodurch so mancher Zweifel bey mir geho- hen, so wie durch die Güte des Besitzers meiner Sammlung mancher neue Bürger zu Theil wur. de, — Nür über zwey zweifelhafte Arten, näm- ich über Pohlia inclinata und Cynodontium ternuum , konnte ich keine. Gewifsheit erhalten, da dieselben nur in einzelnen Exemplaren sich in der Sammlung hefirden, wodurch eine genaue Untersuchung der Gattungskennzeichen unmöglich wurde, Ich sah schon so verschiedene Indi- viduen unter diesen Namen , dafs ieh- am Ende an ihrer wirklichen Existenz zweifelte, und nach. jetzt ist mein Zweifel nicht gelöst, "wenigstens glaube ich für bestimmt annehmen zu können, dafs sie nicht zu den Gattungen gehören, unter denen sie stehen, da ihr ganzer Habitus so auf fallend davon abweicht, und ich bitte daher alle Freunde der Mooskunde, denen Exemplare von ‚liesen Arten zu Gebote stehen, dieselben doch einer genauen Prüfung rücksichtlich der Gat- tungsmerkmale zu unterwerfen, und die Resultate in der botan. Zeitung mitzutheilen, — Unter Pohlia elongata liegen auch in dieser Sanim- lung mehrere Species, die bereits von Hop pe und Hornschuüch geschieden worden sind. — ' Webera longicollis aus Schweden, ist ein herr- 308 . = liches Moos, der Webera alpina Hornsch. nahe verwandt, jedoch hinlänglich davon ver- schieden. — Herr Profossor Schwägri chen hat bereits wieder Materialien zu einem dritten 'Supplementbande, wozu auch bereits die Abbildungen fertig sind, die er die Güte hatte, mir. zu zeigen, Es sind meistens Ausländer, worunter ‚einige neue Species von Tremato- don, so dafs sich also diese Gattung immer mehr bewährt. Die Abbildungen sind meisterhaft, und Ludwig, dereinem auswärtigen Ruf folgte, ist da- bey einigermassen ersetzt. Ausser diesem VVerkear- beitet H. Prof. Schwägrichen an einer Synopsis Muscorum frondosorum, einem grofsen Bedürfnifs für die Wissenschaft, da die vielen neuen Ent- deckungen die früher erschienenen Werke ähn- licher Art, höchst mangelhaft gemacht haben, und doch nicht jeder ‚Freund der, Mooskunde im Stande ist, sich die kostbaren Werke von Hed- wig, Bridel und Schwägrichen anzuschaf- fen, wefshalb sich gewifs jeder Moosfreund recht sehr über dieses Vorhaben freuen, und dem Herrn Professor Schwägr i ch e n recht viele, Mufse. wünschen wird, um es möglichst bald ausführ ven zu können. — Auch die mir: höchst orfreu- hehe Bekanntschaft der Herren Drn, Kunze Schmidt und Reichenbach wurde mir. zu : Theil; erstere beyde durch ihre Deutschlands Schwämme und ihre my vologischen Hefe, und i Te 30) letzterer durch seine Flora pharmacentica Lipsi- ensis denBotanikern als Heissi ge, eifrige und sehr ge- naueBotaniker; lezterer auch denEntomologen durch seine interessante Monographia Pselaphorum als Entomolog rühmlichst bekannt. — Herr Doctor Schmidt ist als Lehrer der Naturgeschichte an den ökonomischen Institut zuDieflurth im Grosherzog- ‚ thume Weimar angestellt, wird aber femer die. obengenannten Schriften mit Herrn Dr. Kunze fortsetzen. Das zweyte mycolegische Heft ist beynahe fertig und wird zu Michaeli erscheinen. Möge auch Her Dr. Kunze recht hald eine ähnliche Anstellung, wie Herın Dr. Schmidt zu. Theil werden, damit auch dieser scharfklickende eifrige Naturforscher der Wissenschaft erhalten .; werde. — Herr Dr. Reichenbach, der als Pro- fessor extraordinarius die Botanik lehrt, ‘und eine . anschnliche. ‚Zahl Zuhörer ; hat ; wird ‚diesen ‚Sommer im Breiterischen Garten auch botanische ‚Vorlesungen für Frauenzimmer halten, um der holden Göttin Flora auch aus ihrem Ge- ‚schlechte, das seines Zartgefühls halber ohnehin : viel Sinn für Botanik hat, und dem es nur ge. wöhnlich an Geleg senheit fehlt, sieh bot. Kennt nisse zu erwerben, Priestesinnen zu gewinnen. — Sämmtliche ' genannte Botaniker besitzen sehr . ‘vollständige Herbarien, und wetteifern miteinan- ‚der in zuvorkommender Mittheilung ihrer Dou- bletten, unter welchen manche mir schr angench- 2 ’ 3210 00 me Pflanzen waren. Man sollte glauben, wo so viel "Thätigkeit in einer‘Wissenschaft herrscht, müfs- ten auch zwechmäfsige Anstalten seyn, durch die sie hervorgebracht worden. Allein diefs ist nicht immer der Fall: oft ist es gerade, als_ wenn der Geist nır durch Widerstreit sich zu einer be= deutenden Hiühe schwingen könne, So auch ‚hier. Die botanischm Ans stalten sind nieht die besten, der botanische Garten ist zwar grofs, und im freyen Lande siehen viele schöne Gewächse, die freylich jetzo, (im März) noch nicht, zu schen waren, aber das Glashaus ist unbedeniend, und enthält wenig Gewächse von Interesse, Bern Professor Schwägrichen erlauben seine viel- ' seitigen Geschäfte nicht, sich speciell der Lei tung des Gartens zu widmen, und wer solche In- stitute kennt, der weifs, wie viel Zeit sie em”. fördern. — Die öffentliche Bihliothek enthält nur wenig aus dem Fache der Naturgeschichte , die überhaupt hier vernachlässigt zu seyn scheint, da auch weder eine öffentliche zsolozische, noch mi- neralogische Sammlung existirt, mithin der jedes- malige Professor gehalten ist,.sie sich selbst an« zuschaffen. Gewils: ein Vorlaugen, das bey der Kostbarkeit solcher Sammlungen, die Gränzen der Billigkeit übersehreitet, — Ierr Professor Schwägrichen hat sehr bedeutende Samnır ‚Jungen aus allen Reichen der Naturgeschichte, und seine Bibliothek enthält die kostbarsten Werke. 3u 50 sah ich bey ihm die Holfmannseggische Flora Insitanica und die Hooker’schen Junger- mannien ; Prachtwerke, die alle bis jetzt gelie- ferten ähnlichen bey weitem übertreffen, welches. . vorzüglich von dem ersigenannten Werke gilt, in welchen die Kunst, die Natur ‘bey Bildung der Gewächse belauscht zu haken schein. — Ein sehr erfreulicher Gegenstand für den Botaniker, ist der Garten des Herrn Hofgäriner's Breiter, weicher gewifs alle Ansprüche, die man an ein Privatunternehmen dieser Art machen kann, be. Sriedigt. Es ist bekanntlich ein sogenannnter Handelsgarten, wo die Gewächse zum Verkauf gezogen werden, und zugleich ein Vergnügungsr ort für die Leipziger schöne Welt, und daher ist bay Anordnung der Gewächse auch vorzüg« lich auf ästhetischen Werth Rücksicht genom. men, um einen erfveulichen Eindruck zu ma, chen, und wahrlich, man hat den Zweck nicht ver- fehlt; denn wer beym Eintritt in einen selchen Tempel ‚Florens nicht erfreut wird, dessen Herz mufs keiner freudigen Einpfindung fähig seyn. — Da in diesem Garten eine Menge der seltensten Gewächse des Inn. und Auslandes gezogen Wer den, ‚über welche der vor kwzen ersehienene Hortus Byeiterianus ausführliche Auskunft giebt, 80 ist er auch in wissenschaftlicher Tinsicht äus- serst wichtig u zumal da der sehr humane Besi- tzer desselben fortfährt, ihn immer mehr zu ber z12 | reichern, "zu welchem Zweck 'er keine Kosten scheut. Da Herr Doctor Reichenbach sich mit vieler Liebe jetzo der wissenschaftlichen Lei- tung desselben und der richtigen Bestimmung der darin enthaltenen Gewächse widmet, so wird 'auch bald in letzterer Rücksicht nichts mehr zu. wünschen übrig seyn, 2. Sitzung der K. botan. Gesellschaft] vom 4ten gun.. 1.'Da Herr Rath Gemeine v, ordentliches Mitglied der K. b. Gesellschaft, durch Versetzung an: das Königl. Appellationsgericht des Isarkreises, von. hier nach München abgegangen ist; so hat Herr Legations - Seeretair Felix dessen Stelle als Bibliothekar und Conservator des Herbariums bey der Gesellschaft übernommen. . '& Herr Forsträth von Stengel und Herr Baader, Hofmeister bey Sr. Exc. Hın. Grafen : von Seinsheim, wurden als ordentliche Mitglie- _ ‚ der vorgeschlagen, und einstimmig als solche gewählt. “ 3. Herr Prof. Jan in Parma überschickt ein Exemplar seiner poetisch - botanischen Reise nach dem Schneeberg bey Wien, und einen Catalogus | ‚plantavum phaenogamarum ad usum Botanophilo- vum exsiccatarum, welcher auf 79 Seiten in dop- »elten Golummen gedruckt, nicht nur alle gemeinen j wildwachsenden, sondern auch eine grolse Meng® FEESEEEEEIE — - Alpenpflanzen und exotische Gewächse ent, die. zum Tausche bestimmt sind. 4 Die Hrn, Hofgärtuer Breiter in Leip- zig und, Apotheker Funk, in Gefrees übersen- den frische Gewächse für den botan. Garten, ° , 8. Herr Friedrich Mayer in Wien über- schickt ein Dankschreiben an die Gesellschaft, und offerirt einige Beytiräge für die Gesellschafts- Bibliothek. 6. Herr Dr. Hoppelegte folgende Notizen vor: "In dem botan. Taschenb. vom Jahr 1791 be. finden sich ein paar sehr beachtungswerthe Bemer- kungen und Andeutungen zu einer besondern Art von Fortpflanzung im Gewächsreiche, die aber durch die Zeitfolge noch wichtiger geworden, sind, und die nicht nur den Satz bestätigen, dafs aufkeimende Gedanken mit der Zeit Früchte tragen, sondern auch vollkommen den Aus- spruch rechtfertigen, welchen Herr ‘Graf von Sternherg in den Denkschriften der k. bot, @. 1. S.ı0, niedergelegt hat, indem er sag gt! „Es ist merkwürdig, dem menschlichen Geiste zu fol- gen, wie er oftmals die schon gefundene Wahr- heit verläfst, die ein anderer in einer glüchli. chern ‚Stunde genialisch auffalst und sich an- eignen, P. 143. des erwähnten bot, Tasch. sprach ich von einem 'anı Regen wachsenden Seirpus sjl- Yeticus, der aus den Spitzen. der niedergestreck- i + 314 ten Halme; fı frische Pllanzen treibt; so dafs diese . öfters zugleich mit den in Snamen übergegange- 'neii Blüthenrispen, aus einem Mittelpuncte ent- . springen. Während durch diese merkwürdige Er- scheinung meine Aufmerksamkeit gefesselt wur- de, vergals ich die Pflanze gonauer zu untersu- chen, und sonach wurde späterbin Hevın Schkuhr die Ehre der Entdeckung einer neuen Species zu Theil, indem sie von Scirpus sylvatieus in meh- rern Stücken abweicht, und nun unter dem Na- men Scirpus,radicans, eine allgemein angenobi- inene und bestimmt verschiedene Art ausmacht; In eben diesem Jahrgange des bot. Tasch. S. 69. gibt Herr Pfurrer Gieseke Nachricht von einem neuentdeckten wurzelähnlichen Aus- ‚wuchse der gewöhnlichen Lysimachie (Lysimachia vulgaris L.) Er fand nämlich auf. ‚der Oberflä- che eines Teiches bei Hamburg, ein g Schuh lan- ges, dünnes, fadenförmiges ; Pörhliches, ästiges - Gewächs, dessen lange Seitenzweige gegenüber stehen, und aus den Winkeln kleiner Deckblätter entspringen, die mehr grü ünlich, als röthlich sind, welches er anfangs für eine noch unentwickelte Wasserpflanze hielt, bei näherer Untersuchung aber fand, dafs es mit der gemeinen Lysima- chia in Verbindung stand, und als ein Wurzel: l ausläufer desselben“ zu betrachten sey. Indem er nun bemühet war, den Nutzen dieses Wurzelran‘ kens zu erforschen, und zuletzt, nach mehrera 315 Aeusserungen, auch die Wahrheit auffafst, -da er ‚die Vermutbung aufstellt : „Sollte vielleicht . jener wurzelähnliche Auswuchs, weun man ihn an. mehrern Gewächsen entdeckt, noch eine be- sondere Methode seyn, manche Filanze weiter auszubreiten? Es ist möglich, dals er hei ‚schmälern Gewässern bis an das gegenseitige Ufer hinwächst, daselbst einwurzelt, und eine neue Colonie von Pflanzen, die aus den volkrei- chen Gegenden auswandert, und über das. Was. ser schifft, anlegt,“ vergafs er. die Hauptsache, und bemerkte nicht dafs er ein völlig neues Ge- wächs vor sich hatte, Diese Entdeckung verdan- ken wir jetzt dem Verfasser der Enumeratio Stir- pium in Magno . Prineipatu Transilvaniae prac- Primis indigenarum, etc. Herın Dr. Baumgar. ten, welcher im ersten Theile dieses Wex- kes S 141, nach der Lysimachia vulgaris, un- ter Nro, 284, folgende neue Art aufstelltz Lysi- machia paludosä, caule bipedali strieto, basi te- tragono sanguineo, dein subtereti. sulcato; viridi- Yilloso, foliis oppositis ternisve, hrevius petiolatis oblongo « lanceolatis, pallide viridibus undulato = Crenulatis, villosulis; bracteis apice pietis, lineari- lanceolatis, calyce duplo corolla luten breviore. Habit. in piscinis inter arundines.. Jul; Aug. Obs, Rad, simplex e fusco-rubra; sarmentosa, ta- Pillaris,, sarmentis Praelongis reptantibus, ferru gineis. Bractese apice sauguincae, D ‚316 a zu Es bedarf‘ nur einer oberflächlichen Verglei- chung beyder angeführten Stellen, um einzusehen, ‚dafs hier von einem und ‚demselben Gewächse die Rede ist, oo Daraus läfst sich nun manche Bemerkung abziehen : : . 2. Diese Lysimachia paludosa, als e ein be= "Stimmt ‚neues deutsches Gewächs, kann, da sie bey Hamburg und in Siebenhürgen wächst, auch in den grofsen Zwischenländern aufgesucht wer len, welches sie,inBetracht ihrer merkwürdigen ein- zigen Vermehrungsart, auch ganz gewifs verdient. 3. Diese merkwürdige Vermehrungsart, ist vielleicht .noch häufiger anzutreffen, und hat aller- dings mit der des Scirpus radicans ‚die. gröfste Achnlichkeit, und so wide - E ‘ 3, merkwürdig, dafs die Entdeckung dersel- ben zwar an verschiedenen Pflanzen zugleich ge macht, dafs aber längere Zeit erfordert wurde, das Ganze völlig aufzuklären. Endlich, ‘4, exhält diese Merkwürdigkeit nun .erst Ge- wicht, da durch die Anerkennung von 2 bestimmt verschiedenen Species, diese Fortpflanzungsme- thode nicht so wohl eine zufällige Erscheinung ist, sondern vielmehr als eine völlig selbststäu« dige, Art einer ganz eigenthümlichen Pilanzen-. Vermehrung erscheint, ! Flora ader D Botanische Zeitung. Nro. 19. Regensburg, am 10, Julius 1818 Zu O0 I. Aufsätze Botanische Wanderung von Heiligen“ blut nach Kals, dem Windischmat. treyer Tauern, Virgen, Pregratten - und Defereggen, im August 181935 vom Herrn Dr. Friedr. Hornschuch Ar ich mich im verflossenen Sommer mit Hıa. Professor Hoppe anf einer botanischen Gebirgs- ; Teise befand, machte ich im August von Heiligen- blut aus eine 'achttägige Wanderung nach den Gränzen des "nördlichen Tyrol's. Meine Absicht war, den botanischen Charakter dieser, von Bota= nikern noch wenig besuchten Gegend kennen zu lernen, irgendwo einen bequemen botan. Standort aufzusuchen, ‘wo möglich ein paar neue Moose zu entdecken, wozu die Exfolge der bisherig gen Aus- lüge grofse Hoffnung gaben, und endlich Tri- folium alpinum und Astragalus uralensis ‚am. ihren Aatürlichen Standorten aufzusuchen; x vn — 518 | Die erste dieser Pflanzen, welche noch nir- gends i in Deutschland gefunden worden, soll, nach einem unverbürgten Gerüchte, auf dem Windisch- - mattreyer - Tauern wachsen, und letztere auf der | Teuschnitzalpe bey Kals selten, am Wege nach der Dorferalpe in Pregratten aber häufig vor- kommen. Ich hatte zwar von dieser schon in Lienz einige Kunde bekommen, und wirklich eine ‘frische Pflanze, welche der Wagner Ortner in einem Blumentopfe zog, käuflich an mich gebracht , allein diefs hatte meine Wilsbe- gierde noch: nicht völlig befriedigt, und es war mir immer noch merkwürdig genug, eine Pflanze an ihrem natürlichen Standorte zu sehen, die auch "auf dem Ural vorkömmt, um so mehr, da ich acht Tage zuvor eine andere uralische Pflanze; : den Astragalus leontinus, auf der Kirschbau- ' ' meralpe bey Lienz gesammelt hatte. Wer: kennt nicht den Enthusiasmus der den Botaniker beseelt, wenn es darauf ankömmt, seltene Ge- wächse am natürlichen Standorte zu sehen? — Von Heiligenblut aus führt der Weg nach Hals durch den, von Reisenden die den Glock- ‚ner besucht haben, bekannt gewordenen gefähr- ‚lichen Leitersteig, Was gefahrdrohend auf die- sem Wege lag, konnte mich, nachdem ich zwey Jahre lang die Alpen durchwandert hatte, wenig an- fechten,, und die schönen phanerogamischen Pflan- zen und die Moose, die hier in zahlreicher Menge Fu Ä tl 319 um desto ungetheilter und freudiger an. Der Leitersteig ist nichts andres, als ein schrof- fer felsiger Abhang von den sich zum Glochner hinanziehenden drey Lieiterköpfen, der doch zum, "Theil einige Alpenplätze hat, wo ordentlich ge- enthalten die gewöhnlichen Alpenpflanzen, die in unserm Tagebuche *) aus den Umgebungen von Heiligenblut angeführt werden. Sonst aber fin- den sich vom Eintritte in die Leiter bis über die Ochsenhütte und den Gesellschaftsbrunnen hinaus bis zur zweiten Uehersteigung des Leitexrbachs folgende Pflanzen: Aconitum.tauricum Wul- fen, Trifolium pallescens Schreber, 'Po- tentilla Salisburgensis Haenke und Wulfen, | Saxifra ga caespitosa Lina., Rumex digynus 'L., Lepidium brevicaule Hoppe, Erigeron | alpinum, ‚Anem one baldensi,. L., Artemisia mutellina Villars ‚„ auf trocknen Felsen Cueu- balus Pumilio, endlich im nalsen Sande hinter der letzten grofsen Platte unten am Ufer des | Leiterbachs ‚ Braya alpina Sternberg und Hoppe; ‘der zweite Standort dieser seltenen Pflanze, ern, | N Hoppe und Hornschuch Tagebuch einer Reise rach > den Kisten des adriatischen Meeres etc. etc. Di wohnen, und den aus Norddeutschland hergereis. \ ten Botaniker mit Recht erfreuen, zogen mich . mähet werden kann... Diese hohen Alpenwiesen ', 320 ‚ Ausserdem ist die Leiter noch die Herberge von ein paar seltenen, von Herın Prof. Hoppe entdeckten HKäfern, "dem Carabus Mollii Hopp- und Carabus Hoppii Sturm, die hier in den öde- "sten Gegenden unter dem zahlreichen Steingerölle, ihr Lager aufgeschlagen haben. *) An den häufigen nafsen Felsen vegetiren üp- vig folgende Moose : Anictangium compactum, lapponicum und caespititium; ersteres jedoch sel- . ‘ten mit Früchten, Weissia rupestris, fugax und Mielichhoferiana; letztere fand ich hier ausser dem. Eintdeckungsorte i in der Gastein, zum ersten- male, jedoch nur selten und mit wenigen Früch- ten; dınn Grimmia cribrosa ‘und sudetica, .Bıy um pallescens und Pohlia minor. Kaum hatte ich den Leiterbach überschritten und die Felsen rechts ein wenig untersucht, als ich das seltene S plachnum Froelichianum, das ich voriges ‚Jahr v vergeblich auf der Salmshöhe an ‚Alpenbächen, wo es nach Herm Professor *) Wenn du einstens, lieber Leser, unter diesen Steinen dem Carabus Floppii nachspürst, wirst du in seiner Gesell- schaft gewöhnlich noch einen kleinen Laufkäfer mit fein- gestreiften tunzligen Flügeldecken antreffen, den mein verehrter Lehrer und Freund zum 'sinabildlichen Zeugen unserer vereinten Wanderungen, Carabus Hornschuchli genannt hat, und dich dabey erinnern, dafs nicht Eitel-, keit, sondern ein wahrhaftiges Gefühl in dieser Namens“ verbindung sich kund giebt. LL a | 3221 Schwägrichen’s Angabe wächst, gesucht hat- te, in zahlreichen Exemplaren zum erstenmale “fand. — Weiter hin an den Felsen am Bache, den man links läfst, da wo man eine steile Höhe hinauf steigen mufs, wuchs häufig Geum reptans und im Riese Linaria alpina, — beyde ergötz- ton das Auge durch ihren lebhaften Farben- schmuck, Der Weg führt nun über trochne Hügel auf ‘denen Cucubalus Pumilio Wulf. und Elyna spicata Schrad, kümmerlich vorkommen, zu der ‚ höchsten Höhe dieses Bergrückens, dem Kalser-. - thörl, wo noch Schnee lag. — Dieses Gebirge ist eine Verzweigung der grofsen Tauernkette, die vom Glöckner aus südöstlich bis gegen Spi- tal hinabläuft, und das Möllthal von Tyrol und dem Drauthale trennt, Hier hat dieselbe noch mehrere Höhen, so genannte Köpfe, wo der Schnee nie wegihaut, wie z. B. der Ziegitzkogel, ‚die Gratten ‚u. s. w. aber gegen das Drauthal hinab, simmt sie an Höhe immer mehr ab, bis sie un. ten in der Geg ‚end vom Spital ganz abdacht. — Hier ioben, wo’ mitten im August ein kalter Wind wehete, verweilte ich nicht lange, sondern eilte den grünenden Niederungen zu. Kaum war ich eine starke Viertelstunde berg- ab gestiegen, als ich die, Bergeralpe erreichte, und von der üppigen Vegetation derselben auf das angenehmste überrascht wurde. Ich glaubte \ 322 . mich in den Garten von Eden Yerseizt 2 zu sehen und hatte bisher, selbst auf der berühmten Pafter- ze, ja in den pflanzenreichen Gefilden. von Triest “und Istrien, bey Lippiza und sogar bey Pola nichts gesehen, dem diese Gegend nicht gleich . gestellt werden könnte. Aufser den gewöhnlichen ‚Alpenpflanzen, die hier alle freudig und in zahl- ! loser Menge vegetirten, kamen noch vorzüglich vor: Tacohaea camiolica Schrank, Primula longiflora, Lyehnis alpin, Hedysarum ob- ‚scurum, Tofieldia alpina Sternberg. und Hoppe, Gnaphalium carpathicum Wahlen- berg, Phaca frigida, Orchis nigra mit der ‚hellvothen Varietät, Astragalus alpinus und. campestris, Pedicularis tuberosa, rostrata und | recutita, Dianthus glacialis, Semperyivum ‚montanum und globiferum, Hy pochaeris hel- votica, Hieracium grandiflorum, alpinum, Pu- teilum, Hoppeanum und intyhaceum, Scabiosa noriea Vest und longifolia Walds., Juneus twiglumis, twifidus und Jacquini und Luzula sp cata, Weiter unten im Thale stand der präch- | tige Cnicns eriophorus in schönster Blüthe, und | auf den steilen Wiesen am Wege bey den ersten Häusern eine neue Campanula mit schuhlanger Blüthenähre, der C macrostachia Waldst. und. Kit. in Aeufseren ähnlich, aber mit unbedecktem Fruchtknoten, 323. Die Herbergen in Hals waren mir schon in Heiligenblut eben nicht hochgerühmt worden, und die Antwort auf meine vorläufige Frage, die ich auf dem Wege an Einen, der mir begegnete, richtete, lauteten zur Gnüge deutlich: „Es giebt in beyden nichts.“ Da ersah ich abermals, wie ge- ‚rathen es sey, auf Alpenreisen die portatilste Kü- che, Kaffee, mit. sich zu führen, und wanderte fröhlichen Muthes dem ersten Wirthshause, das vor mir lag, zu. Ich fand freundliche gute Leu- te, die freilich nichts geben konnten, da sie “ selbst, weil noch nicht geerndtet war, nichts. hat- ten, die aber doch den mitgebrachten Caffee ger- ne kechten, mich freundlich aufnahmen, und mir ‚ein Bette bereiteten, das reinlich und gut genug war; um einen müden Botaniker in die Arme des Schlafs zu wiegen. Was mein Abendessen ‚gewesen, war auck mein Frühstück am folgenden-Morgen, und da ich den Kindern etwas von demselben mitgetheilt hatte, so nahmen die guten Leute nicht einmal . Bezahlung für das Nachtquartier, sondern baten noch weßen schlechter Bewirthung um Verzei- kung, und entschuldigten sich mit dem Mifsjahre. — Gerne hätte ich nun bey dem schönen Wetter die pflanzenreichen Alpen um Hals besucht, al- lein ich mufste auf den Windischmattreyer Tauern eilen, dort hatte ich gutes Wetter doppelt nö- thig, und beschlofs daher heute bis an den Fufe D £} 324 “ des Tauern zu gehen, um ihn mit dem könftigen anbrechenden Morgen zu besteigen, die Kalser Alpen aber. bey meiner Rückkunit zu besuchen. Von Kals führen zwey Wege nach Windisch- mattrey, der eine über das Gehirg, das soge- nannte Maitreyer- Thörl; und der andere ‚längs ‚des Bachs landeinwärts nach Beyschlag, wo man die von Lienz nach Mattrey führende Strasse er- reicht; dieser ist eine Stunde weiter. Ich wählte gen ersten ,. nicht weg. seiner Nähe, sondern “weil er mich über zwey Alpen führte, während “ich auf dem andern immer auf der Strasse hätte bleiben müssen. Der Wirth. begleitete mich, his "ich den Weg nicht leicht mehr verfehlen konnte. Ich mufste über einen unbedeutenden Bach stel- gen, der den Tag vor meiner Ankunft grofsen Schaden durch di ie Güfse arigerichtet hatte : der gerichtlich auf 8000 fl, geschätzt wurde. Ich sah die Verheerungen in‘ den üppigen Getreidefel- dern, von denen der hungernde Bewohner die- se3 Thals ‚baldige Beendigung seiner Noth erwar- tet hatte, die nun aber ganz mit Erde und Stei- nen bedeckt waren, und den Eigenthümer: a nichts, als Jammer und Wehklagen übrig liefsen. — Diese sogenannte Güfse entsteht auf folgende‘ Weise. ' Das Gebirge, das Kals von Windischmattref trenus, besteht aus Thon. und Talkschiefer, der leicht verwittert und zu Haufen gesammelt lie gen bleibt, bis ein heftiger Reg gengufs das Ganze r 9325 erweicht, yro es dann als eine breyartige Masse, gleich einem Lavastrom sich langsam in die Ehe- ne fortwälzt, unterwegs noch viel Erdreich nach- veilst-und üborell Verh keerung verbreifet, wo es hinkömnit, Vor ı0 Jahren hatte derselbe Bach ähnlichen Schsden angerichtet; gewils jedesmal ein grösses Unglüch för eir ohnehin armes Thal !— Nachdem mun den Rech überschritten, führt der Weg durch einen kleinen Wald, dann kömmt man auf die Älperwiesen, die eben überall ge- mähet wurden, und’ von denen mir das fröhliche Juchkeyen des zufriedenen ‚fröhlichen Landvolks entgegen schalte, Man hat noch eine kleine Stunde bis zur Höhe, Die vorzüglichsten Pflan- ‚zen, die bier wuchsen, waren: Aconitum tau- 'rieum , W. und flexicaule Hoppe, Gentiana Punciata, Jacohaea carniolica Schrank schr selten, Hypochaeris helvetica, Hieracium - äurantiacum ,. Hoppeanum, srandiflorum, villo- sum, alpinum und pumilum, und Scabiosa lon- Sifolia. Auf der Windischmattreyer ‚Seite war meistens schon 'gemähet. Von der Höhe geniefst man eine erhebende Anssicht nach dem Glochner, dem Kalser 'Ihal, Virgen und nach der Tauern- kette, die ihre mit ewigem Schnee hedeckten Gipfel in die Wolken streckt. — Nachdem ich hier ein wenig, gerastet und mich an der herrli- Chen Aussicht eryötzt hatte, stieg ich abwärts. Der Weg führt meistens durch Wald, und bey . Häuser zählt, ganz übersehen kann, hinter sich 326 oo. dem Austritt aus demselben hat man Mattrey mit . seinem alten Schlosse vor sich, und in einer Vier- telstunde, nachdem man ein paar Capellen, von denen aus man den Markt, der einige schöne gelassen hat, ist man in demselben. Ich kehrte, um ein kleines: Mittagsmahl zu nehmen, bey Herrn Rauter ein, den man mir mehrmals sehr ge-- rühmt hatte, und fand meine Aufnahme dieser Schil- derung entsprechend. ‘Meine blecherne Büchse verrieth mich als Botaniker, da auf gleiche Weise Herr Dr. Martius aus München vor zwey Jahren. auch hier durchgekommen war. Nach Tische gieng ich zu Herrn Chirurg Händl, der, wie man mir früher gesagt hatte; einige nähere Kenntnifs von dem Standorte des Trifolium alpinum haben sollte; allein er konnte meinen Wünschen nicht entsprechen , indem ihm die Gegend, wo es wächst, völlig unbekaunt war. Er hatte aber. «och die Güte, mich in das Tauernhaus ‚.4 Stun- “en weit, zu begleiten, und auch Herr Rauter ging eine gute Strecke mit uns. Der Weg in Jas.Tauernhaus hat einige sehr wilde’ Stellen, wo Joch am Felsen die Strasse auf hölzernen Prür vken läuft und unten in der Tiefe der Wildbach ‚sich schäumend und tosend dahin stürzt. Meine ‚Augen suchten von diesem Schauspiele ablenkend, ‚ die. Felsen, aber diese trugen eben nichts Merk- ‚würdiges. Ich sammelte blos Hypnum Halleri, 327 und Grimmia ovata, Der Weg führt immer langsam bergan und die Flora wird mit jedem ‚ Schritt alpinischer. In dem Gebüsche am Wege Stand Cnicus Erisithales und da wo man sich schon auf der linken Seite des Baches befindet, wuchs an den feuchten schattigen Felsen Saxi- fraga Aizoon und cuneifolia und ‚zu meiner Srosen Freude häufig Polypodium hyperbo- reum Swartz. An der Stelle'aber, wo man wie. der über den Bach geht, fand ich Hieracium amplexicaule, Dieranum gracilescens und Gym. nostomum curvirostrum. . Auf den Wiesen wuchsen die gemeinen hiesigen ‚Wiesenpflanzen. Endlich erreichten wir das Tauernhaus, nachdem wir vorher an mehrern Alpenhütten, worunter einige diesem Namen nicht entsprachen, da sie stattliche Häuser von zwey Geschossen vorstel- , len, vorbeygewandert waren. Die Gegend ist schon sehr hoch, aber leider fand ich alle Wie- sen gemähet, und ich konnte von der Flora nichts mehr beobachten. Am andern Morgen mit Ta. $esanbruch bestieg ich, in Gesellschaft von acht Defereggern, die eben wieder ihre Heimath ver. liessen, um, zerstreut in alle Provinzen Deutsch- lands, mit Teppichen zu handeln, den Tauern, in gespannter Erwartung. Je höher wir stiegen, je mehr sank meine Hoffnung, denn die Vegeta- tion wurde immer kärglicher; dennoch stieg. ich bis an die Schneegränze, dann kehrte ich, wieder \ N 328 . um, und wählte die Hügel links zu meinen Ünter- suchungen, fand aber nirgend eine Spur von 'T ri- folium alpinum, und nur künmerlich Hiera- cium alpinum, pwnilum und Halleri/ ‚ Chrysan- themum alpinum, Anemone bildensis und al- pina, Cerastium alpinum, Pri mula ‚glutinosa und Saxifraga stellaris, — Am Rande des Schnees blühte noch Soldanella minima und Pri imula minima. Yon Moosen fandich $ plach- n u m serratum sehr schön, undDieranum elon- gatum Schleich., jedoch ohne Früchte, Poly- trichum juniperinum und alpinum. Halb ver- ‚driefslich über die Botaniker, die den Standort einer so seltenen Pfanze nicht genauer angege- ‘ben, (denn der Windischmattreyer Tauern im wei- . \ h “ * ten Sinne hat mehr als 10 Stunden im Umfang); stieg ich links hinab zur Wohlgemuthsalpe, fand ‘jedoch auch hier meine Hoffnung getäuscht, denn sie war bereits abgeweidet, und was übrig ge- blieben, waren die gemeinen Alpenpflanzen. Ich. ‚stieg daher zu den Felsen hinauf, die von der Höhe herabsıhen und unter dem Nahmen der „Messerlingwand‘“ bekannt sind. Meine Hofl- nung, dert vielleicht noch interessante Pflanzen zu finden, wuchs, je näher ich ihnen kam, und ich fand meine Erwartung nicht getäuscht, denn bier, wo weder die Sense, noch das Vieh dem Botaniker Abbruch thun konnte, herrschte eine veiche Vegetation und die Absätze der Felsen 320 pransten mit Achillea moschata, Astragalus alpinus und campestris, Saxifraga aspera und bryoides, Phaca australis , alpina und fri: sida, Gentiana acaulis, prostrala, nivalis, glacialis und bavarica, Gnayhälium carpathienm, Ophrys alpina, Draba stellata Iaeg. Erigeron unifle- rum, und alpinum, Potentilla aurea nnd Sa- lisburgensis, Aster alpinus, Carex atrata, fer- ruginea und Mielichhoferi, Festuca pulchella und - alpigena Hoppe, Poa disticha, Geum montanum, Trifolium pallescens und viele an- dere. — An den feuchten Felsen selbst wuchsen in grossen schönen Rasen Anietangium com-. Pactum mit Früchten, lapponicum und’ caespiti- tium, Weissia rupestris und. Mielichhofertuna , letztere in: schönen Rasen, aber nur mit wenigen Früchten, Encalypta rhaptocarpa und aflinis, Bryum Zierü, pallescens und pseudo - triquetrum, Pohlia minor Schleich., arcuata und curri- seta, und Webera alpina; letztere drey sind neue Species, die ich hier, so wie Grimmia, apiculata, 'Weissia Martiana und Meesia de- milsa, die ebenfalls neue Artensind, zum erstenmal’ fand; auch eine mir noch zweifelhafie Bartra- wia mit kleinen Früchten mischte sich darunter. Vor Allen zeichnen sich die Weissia Mar- Uana, die Pohlia ceurviseta und die Meesia demissa aus. Erstere bildet grosse, sehr compact: gelbgrüne Rasen, und der Fruchtstiel ist so ge- ’ a 330 krimmt, dafs sich die kleine roth gestreifte Büchse, ‚oft wieder in die Rasen versteckt. Die Meesia zeichnet sich durch grosse,. grünlich blafsgelbe "Kapseln und schwanenhalsartig . gebogene Frucht- stiele aus, und die Pohlia curviseta, ein kleines niedliches Pflänzchen, hat birnförmige Früchte und wie bey der Meesia gebogene Fruchtstiele. _ Eine genauere Beschreibung dieser neuen Ar- ten, so wie äller auf unseren Reisen nenentdeck- ten Moose , werde ich ebenfalls nächstens in der Flora mittheilen. — Man denke sich nun mein Vergnügen über diese unerwartete reiche ‚Beute! Ich konnte gar nicht von den Felsen we5- kommen ‚„ sondern war wie angewurzelt und merkte nicht auf den Donner eines nahenden Ge- witters, bis mich dasselbe durch heftigen Regen und Hagel mit Gewalt davon trieb, — Hinläng- ‚lich für meine Reise belohnt eilte ich jubelnd; trotz des Hagels der, wie: Nadelspitzen im Ge 'sichte, stach, mit gefüllter Büchse und einem Sack- tuche voll Moose hinab zum Tauernhause, w® ich um 5 Uhr bis auf die Haut durchnäfst, doch ungetrübten Muthes ankam. Herr Händi war bereits früher wieder zu- rückgekehrt, und ich wollte Abends auch noch nach Mattvey gehen; da aber der Regen anhielt; so gab ich dem Zureden der biedern Bewohner Gehör, und blieb, setzte mich zu den Andern die in einem Kreise auf dem Heerde, um das « 5 331 Feuer herum safsen, wärmte mich, und trocknete meine Kleider. Man erzählte mir von Herım Dr. Martius, der vor 2 Jahren einige Tage hier verweilt hatte, und noch in gutem Andenken stand, und obgleich der alte Tauernwirth so rauh ist, wie die Luft, die ihn umgiebt, und als der roheste Mann in ganz Tyrol geschildert wird, so verlebte: ich doch den Abend froh und in Frieden. Die Mädchen, worunter ‘die jüngste die Schönste des an Schönheiten so reichen Isel- . thales ist, sangen mir ihre Nationallieder. Wer Zufriedenheit lernen will, besuche die Hütten dieser Naturkinder. Bey der schwersten, oft sehr gefährlichen Arbeit auf den Alpen. und bey ihren Milchmuus sind sie zufrieden und froh, selten "kommt eine Klage über ihre Lippen, wohl aber verkündet fröhlicher Gesang hey jedem Geschäft ihren Frohsinn. Gerne hätte ich noch ängeri in dieser so viel versprechenden Gegend verweilt , und wenigstens noch die mir so pflanzenreich geschilderten Al. pen des Geschlösses untersucht, die eine Stunde N » « vom Tauernhause links gegen die Frosnitz lie-. gen, wo sich das Thal ganz schliefst, und der Gletscher bis auf die Alpen herabgeht, Ich hatte diese Gegend vom Tauern aus in der Ferne ge- sehen, und sie viel versprechend gefunden, allein Meinem Plane getreu, mulste ich weiter eilen, Ich hatte ja nun die. Gegend gesehen und go- > 352 a dachte, sie künftig ‚ bey einem längeren Aufent- halte, gründlichen zu durchforschen, als es mir jetzo durch die Verhältnifse vergönnt war. Sollte aber auch ich nicht mehr diese Gegend sehen: ‘so wird doch vielleicht ein anderer Botaniker; durch meine Erzählüng bestimmt, dahin zu rei- sen; und dürfte wohl mit noch veicherer Beute, als ich, zurückkehren. — Das Tauernhaus bietet einen guten Standort dar, man ist am Fulse der Alpen, ja schon auf Alpen und braucht höchstens zwey Stunden zu steigen. Das vier Stunden ent« fernte Mattrey, wohin. sich täglich Gelegenheit zu Bestellungen findet, liefert alle Bedürfnifse; die Menschen sind gut und ich glaube mir schmei- chein, zu dürfen, die Zuneigung, die Herr Dr. Martius den Botanikeın dort erworben, nicht verringert zu haben. — Der Beschlufs folgt im nächsten Stücke. Dee ER EIN NENDERENEBE ' I. e Curiosa 14 „Die Gentiana verna wohnt allenthalben auf niedrigen feuchten Wiesen durch ganz Baiern u häuffig, sparsam auf trockenen Bergen ,. niemal auf wahren Alpen.“ Schrank baiersche Flora, eister Band. : 8. BIT 3 „Die Gentiana verna ist auch recht ei- gentlich in dieser kimmelangränzenden Heimath zu Hause. Zuweilen verirrt sie sich auch auf niedrige Berge herab, wo sie jedoch lange nicht so lebhalt prangel,“ Trattinnik Flora des ölterreich- Kaiserthums, erster Band. S. Ar u nn :- Flora oder Botanische Zeitung. # . Nio.a0. Regensburg, am 20, Julius 1818. E Serien I. Aufsätze » Ä Beschlufs der-in der vorigen Nro. ab. gebrochenen botanischen Wande- rung, u. 8. w.; von Hrn, Dr. Friedr, L Hornschuch. Am: andern Morgen kehrte ich nach Win- dischmattrey zurück, nachdem ich vorher hatte ver« ‚sprechen müssen, bald auf längere Zeit wie- der zu kommien. In. Windischmättrey beschäf- ügte ich mich den ganzen Tag mit Aussuchen . und Einlegen meiner Moose und Pflanzen; den andern Tag wollte ich in der Frühe nach Preg- ‚ Tattet schen; allein: es war Feiertag und ich durfte mich defshalb Vormictags nicht auf den Weg _ machen; ‚denn man würde das wohlthätige Ver- ‚ rauen des Landmanries verlieren, wenn man ge- gen die Gebräuche seiner Religion handeln wollte. Da das letzte Gut in Pregratten Herın Raus ter gehört, so Jud er mich ein, dort zu üben v E32 - TEE Tu 23 ‚ nachten, welches, da kein öffentliches Wirths- haus dort ist, doppelt erfreulich für mich war, ‚und Herr Händl hätte abermals die Güte, mich dahin, 5 Stunden weit zu begleiten. Der Weg führt durch das Virgenthal nach Pregratten , wel- ches eigentlich das verengerte Ende des Virgen- thales ist, und abermals durch die hier südwest- lich laufende Tauernkette geschlossen, und von‘ Verzweigungen derselben gebildet, wird, wovon die südliche wieder Virgen von Defereggen tremt. Am Wege von Mattrey nach Virgen und Pre- gratten, der an dem nördlichen Gebirgsrüchen des Tales hinläuft, wächst Juniperus Sabına so häufig, wie in unsern Wäldern Junipe- rus communis, die ganze Atmofphäre war mit dem Geruch desselben geschwängert. In Pre- gratten, ‚wo der Weg an Abgründen *) vorbey- führt, wachsen schon mehrere Alpenpflanzen an *) Hier trug sich vor "mehreren Jahre ein Unglück ZU, welchesich, da es dazu beytragen kann, einen Begriff von den Gefahren dieser wilden Gegend 'zu verschaffen , mit- theile. Ein junges Ehepaar, das :ich eben in: der nahe lie- genden Weallfarchskirche Maria - Schnee hatte trauen Tassen, wollte in einem Schlitten, dem die Schlitten der Hochzeit“ - gäste folgten, nach Pregratten zurückfähren , als plötzlich gerade an der gefährlichsten Stelle der Schlitten umschlug- Der Bıäutigam hielt sich fest und hatte im Sturze seine Braut bey dem Zupfe gefaßt, allein nur dieser war Ihm geblieben, der Körper lag zerschniettert im Abgrunde. er 335 demselhen, als: Astragalus campesiris, Hie- racium aureim u. s. ws, und an den Minen - ' Sedum dasyphyllum, Semperyivim ärachnoi- deum und globiferum und Gymnostomum. pül« Vinatum. — Des Herin Rauters Gut liegt noch ı 1/2 Stunde vom Dorfe. An den Yelsenhlöcken um dasselbe wuchs Hieracium amplexicaule, var. caule hunıli decumbente; sübnudo, . Poiy« podium hyperhoreum und Orihoirichum xu- pestre Schwaegrichen. Nachdem wir den sehr srhönen Wasseifall gesehen und uns mit. einem köstlichen Alpenmälle, bestehend aus . Rahmmus, Butter, Häse und Brod, gestärkt hat- ten, gingen wir zur Ruhe und zogen das fri- sche Heu dem guten Bette, das man uns anbot, vor. Mit dem grauenden Morgen mächte ich mich wie- der auf, und wollte nun zuerst auf’ die eine eine Stunde entfernte Alpe, die Siurmitzen; gehen; die Man mir sehr pflanzenreich geschildert hätte, Der vy e& dahin führt; weil sich hier das Thal 802 schliefst, durch eine enge Schlucht zur Be- wellalpe, wo rechter Hand än Wege ein Wald von Ärtemisi äÄbsynthium undCnicüus &fiopho- rus stund, dessen wannshöhe, sehr hlüthenveiche Büsche einen prachtvollen Anblick gewährten. Sein honigartiger Geruch, erfüllte die gunze Ge- Bend. ——, Ich verfulgte, au w chten Lier des Bachs, nachdem ich denselben hey der Bewell- alpcüberschritien hatte, den felsigen Pfad, wei- ; ö Ur . \ 336 dete meine Augen an dem in schönen Fällen her- abstürzenden Gewässer und sammelte die Moose x : der Felsen am Wege, unter denen mir vorzüg- lich Grimmia pensylyanica! und Bryum Zierü lieb waren. Nachdem ich so einige Stunden gestiegen, ‘wurde es mir klar, dafs ich den Weg auf die Sturmitzen verfehlt haben müsse. Ein mir he= geguender Hirtenknabe bestättigte meine Vermu- | thung und sagte mir, dafs ich, um. auf die Stur- mitzen zu gelangen, unten bey der Sennkütte links ‚gerade die steile Höhe hätte hinansteigen müssen, jetzo aber mich auf dem Wege zur Och- senalpe befände. Zurückkehren wollte ich nicht gerne, und der Gedanke, dafs auch die so hoch- liegende Ochsenalpe mir” manches Erf£reuliche ‚darbieten könnte, reifte in mir den Entschluls, weiter auf diesem Wege fortzuwandern, so we nig. auch die Umgebung, in der ich mich eben befand, erwarten .liels, da die Flora derselben sehr einfach und kümmerlich war. Nach halb- stündigem Hinaufsteigen stand ich da, wo der Weg auf die andere Seite des Bachs führt, den ich aber nicht einschlug,, sondern über die vor- springenden Felsen kletterte, und an’ denselben Splachnum Froelichianum, Weissia compaci# und einige einzelne Stämmchen der Weissia splachnoides sammelte. Man denke sich meine ‘Freude über.diesen schönen Fund, der dadurch noch A 357 mehr Reiz ferhielt, dafs ich die beyden letzten j zum erstenmale sammelte. Meine Entdeckung gab mir neue Kräfte, neuen Muth, um den ge- fährlichen Weg üben die Felsen weiter zu ver- folgen; aher ich fand nichts me'r' von Bedeu- tung, die Felsen hörten bald auf, und an dem ziemlich steilen Abhang, der das rechte Ufer des Baches bildet undganz mit A chillea atrata bedeckt var, blühte nur noch Rumex digynus, Trifo- lium pallescens und badium, Aconitum tauxi« cum und Lycoctonum, Saxifraga Aizoon, ai- zoides und stellaris. — Da, wo dieser Rücken ‚aufhört, und jenseits ein Bach herabfällt, 'gieng ich auf das: linke Ufer, wo ich schen von ferne eine üppigere Vegetation bemerkte, obgleich auch hier die Alpe sehr steil und felsig ist, und‘, an die Leiter bey Heiligenblut erinnert.‘ Ich fand meine Erwartung nicht getäuscht. Scabiosa long gifolia, Senecio Doronicum, Aster alpi- aus, Erigeron alpinum, Cerastium latifolium und alpinum, Gnaphalium norwegieum und car Pathicum, Sempervivum globiferum, Cistus velandicus, Potentill a aurea, Ph yteuma hemis- Phaericum, orbieulare und persicifolium, Cam- Panula barbara , Scheuchzeri und caespitosa, bildeten, demischt mit den goldenen Scheibenblu- ‘men von Hieracium alpinum, grandiflorum, vil- losum und valde pilosum Villars , veitzende Blu- Menteppiche. Ich mulste, da bereits der Mittag # 958 | herannahte, zurückeilen, weil ich noch auf die Dorferalpe hey Pregratten gehen wollte, zu der "ich von hier aus 4 Stunden zu wandern hatte, Um ı2 Uhr Mittags kam ich zur Strettenalpe Zn rück nnd eilie, nachdem ich mich mit köstlicher Milch erquiecht hatte, den Astragalus uralensis an der bezeichneten Stelle aufzusuchen. Bey dem Islitzer führt ein Alpenpiad vechis hinauf zur ' Dorferalpe; diesen schlug ich ein. In der Mauer am Wege wuchs eine besondere Form Yon Bryym cäespititium, die sich dem Bryum bo- reale W, et M. nähert; Sempervivum globi- ferum und arachnoideum füllten alle Lücken der Mauer. — Ohne weder den gehollten Astrag% lus, uralensis, noch eine andere merkwürdige Pflanze zu bemerken, war ich zwey Stunden 5° stiegen und nahe hey der Dorferalpe, „ber da ich , meinem Reiseplan zu Folge, heute noch nach Windischmattrey zurück gehen mufste „so konnte ‚ich nicht weiter steigen, ‘was mir um SO mehr leid that, als ich, der Lage und Höhe der Alpe nach zu schliessen, manches Seltene vermuthen kounte. — Zum Rückzug wällte ich den Weg, der oben \ an den Felsen nach dem Tiorfe führt, Diese Fel- sen waren mit schönen Gruppen von Soneei® nemorensis, und der Grasplatz mit Phaca alpina und Hieracium austriaenn bewachsen. ' Nach- dem ich in Pregratten Herrn Chirurg Händl r x a D | | — ‚200 der meiner dort wartete, abgerufen, kehrten wir nach Mattrey zurück. Ich hatte nun zwar, den gewünschten Astragalus uralensis nicht gefun- : den, dafür war mir aber manche andere seltene Pflanze zu Theil geworden, und ich hatte zwey volle Tage mit Einlegen und Trocknen zu thun.— Am ı7. August Nachmittags wollte ich noch nach Deferesgen gehen, allein ein Gewitter folgte dem andern und das Thal widerhallte den ganzen Tag yon dem dumpfen Rollen des Donners und dem Läuten der Glocken, die von Mittag ı Uhr bis Nachts 17 Uhr, nur kurze Z wischenräume aus- . genommen, unanfhörlich angezogen wurden, da der fromme Glaube der Bewohner, den emige . Unglüchsfälle, wo während des Läutens der Blitz in den Thurm schlug, noch nicht irre machen konnten, das Gewitter dadurch zu beschwichtigen ‚glaubt. Bey dem heftigen Regen auf dem Ge- birge, war man sehr wegen der bey Hals schon erwähnten Güfse besorgt, die vor 20 Jahren den Ort zur Hälfte begrub, so dafs jetzt bey manchen ‘ Häusern das erste Geschols ganz in der Erde steht. Alt und Jung war "beschäftigt, die Brü- cken abzutragen, welches bey dieser Gefahr je- desmäl geschieht, damit die langsam sich fortwäl- | sende Erdmalse, durch nichts aufgehalten, sich desto ungestörter in die nahe Isel ergiefsen kann, — Wie der 1 "ag, so die Nacht; das Thal erzitterte von den fürchterlicben Schlägen des Donners. Doch der Morgen wurde ruhiger, und um 8 Uhr in der Frühe trat ich meine Reise nach Deferoggen an, um den botanischen Cha- "zakter auch dieses Thales kennen zu lerien, so sehr auch die guten Rauterischen sich bemü- 'heten; mich zurückzuhalten, eine Familie, von der ich während meines kurzen Aufenthaltes s0 viel Boweise von Freundschaft erhalten hatte, dafs mir dadurch mein Aufenthalt in dem Kreise dieser guten Menschen unvergefslich seyn wird. — Meine Sehnsucht nach Defereggen nährte die Erinnerung an manche merkwürdige. Schilderung dieses Gebirgthals, die ich früh, als Kind schon, mit aufmerksamen Ohren vernommen, wenn die Teppichhändler, die von demselben fast über ganz Europa ausgehen, im väterlichen Hause ihre Waaren ausboten, $o nahe berühren sich in unserm ‚Leben Ursachen und Wirkungen, und die Erzählungen dieser Bergbewohner, so wie die bota- nischen Reiseberichte in Hopp e’s Taschenbuch haben zugleich mit der ersten Anzegung . meine? Neigung zur Naturbeobachtung mich schon in diese Thäler, auf diese Höhen geführt, die jetz! meine Sehusucht— im Kleinen der gemachten Ent- deckuägen, wie im Grofsen des unauslöschlichen Eindrucks der Alpenwelt 50 überschwenglich ‚seich erfüllten, Herr Chirurg Händl und Herr Rauter ‚ bo« gleiteten mich eine Stunde weit, und der Ab- 341 “ schied von diesen beyden Biedermännern gieng mir sehr nahe. — Am Wege stand viel Poly- trichum aloides, Dieranum homomallum und an den Felsen rechts, eine halbe Stunde vor Beyschlag, Grimmia cribrosa, Weissia ‘Mie- lichlioferiana mit Früchten, Trichostomum incuryum nobis und Orthkotrichum Sturmü nobis; dann an den Felsen aufwärtss schon im Deffereggenthale gegen Höpfengarten, Tricha- 2tomum ericoides, SascicwWlare, canescens und heterostichum; in der Mauer Sempervivum srachnoideum, Grimmia cribrosa und Ortho. trichum Stermin — Byssus jolithus Linn, hatte alle ‚Felsen überzogen und verbieilete einen köstlie"en Geruch, — Schon donnerte es wieder in der Ferne und der Regen stürzte ehen in Strömen herab, als ‚ich das Haus Urban Plasnichs, ‚eines mir aus früherer Zeit bekannten 'I 'Teppichhändlers, betrat. . Er war abwesend, suchte mich aber bald in der Schenke, wohin ich mich'zurückgezogen hatte, auf, und wufste mir nicht nur den Abend durch hei- tere und verständige Reden angenehm zu ver- kürzen, sondern erklärte sich auch am folgenden Morgen, als er mit der Sonne kam, mich eine Strecke weit zu begleiten, für meinen. Wirth, der einst bey mir in meiner Heimath das Gast« recht üben werde, Freudig habe ich eingeschla- \ 342 i gen und alter treuer Sitte dabey gedacht, die uns in diesen Gebirgsgegenden nicht selten mit rührender Unschuld zuspricht. — Uin ı0 Uhr‘ kam ich nach Kals, und hatte da ein Schauspiel das ich mittheile, weil es den Character der biedern Bewohner bezeichnet. Ich fand näm- lich bey meiner Ankunft beynahe alle Einwohner . versammelt, und erfuhr auf meine Frage, dafs. einige Diebe, die in des Wirths Keller gebrochen und ertappt worden waren, nach Lienz geliefert werden sollten, führte man sie unter Bedeckung gefesselt ab, und Es währte nicht lange, so beynahe' alle Zuschauer brachen in lautes Weinen aus, da sie inihremganzen Leben im Thale keinen Menschen in Ketten gesehen hatten. — Um ı2 Uhr bestieg ich noch die Teuschnitzalpe, wohin man zwey gute Stunden zu steigen hat. Ich fand wenig ausser Gentiana punctaia, Ja- ‚cobaea carniolica, Dianthus glacialis, Ophrys alpina, Festuca alpigena, und die bereits ander-. wänts ‚genannten Phianerogamen, dafür aber man- ches schöne Moos z. B, Triehostomum lati- folium, Grimmia obligua nobis, Tromato- don brevicollis nobis, Meesia demissa nobis ’ Pohlia areuata nobis und curviseta nobis; den ‚gewünschten Astragalus uralensis fand ich aber auch hier nicht, ... Von den. schönen Moosen gefesselt, ereilte mich die Nacht beynahe noch vr. auf der Alpe, und nur mit Hülfe des hellglänzen- er nn 543. den :Mondes, dessen Strahlen das Thal magisch ‚erleuchteten und die benachbarten mit Schnee ‘bedeckten Gipfel des. majestätischen Glockners und seiner gigantischen Nachbarn in silbemen ' Glanze erscheinen lie.sen, fand ich den Heim- ' weg. — Am audern Morgen trat ich mit mei- . ner sämmtlichen Beute, die in einem grolsen Tuch und einer gedrängtvollen Büchse mit Moo. sen bestund, und mit meiner eisernen Presse, . $ Brettehen und 7 Buch Papier zum Pilanzen- troelinen beladen, die Rückreise nach ‚Heiligen- blut an, wo ich Nachmittags: 3 Uhr eintraf, nach- dem ich noch bey der Ralserhütte Pohlia bra- chicarpa nobis, und in der Leiter Bryum pal- lescens und Pohlia inclinata gesammelt hatte. Ob ich nun gleich meinen Zweck, der mich zunächst zu dieser Reise veranlafst hatte, näm- lich den Astragalus urälensis und das Trifo- 'ijum alpinum. am Standorte zu pflücken, nicht erreicht hatte, so war ich dech mit meiner, vor- züglich an Moosen sehr reichen Beute vollkom- men zufrieden, und hatte abermals die Erfahrung gemacht, dafs noch vieles in den Alpen zu ent- decken sey, da jede Gegend ihre eigenen Pflan- zen hervorhringt und noch so viele Gegenden entweder gar nicht, oder doch nur oberflächlich, verzüglieh in Hinsicht auf Kiyptogemen, unier- sucht sind. ann. 344 . Möge diese Erzählung meiner Reise ktmfil- gen Botanikern zum Leitfaden dienen, um die genannten Pflanzen aufzusuchen ; sie werden dann nicht, gleich mir, die angegeherfen Stand- orte unwillig verlassen müssen; auch an neuen Entdeckungen wird es nicht fehlen, da mir bey . meiner so sehr beschränkten Zeit, gleichsam nur im Fluge, so vieles zu Theil wurde. Kals, der Windischmattreyer Tauern, Defereggen und Pre- gratten ‚ werden jeden Botaniker, dem das Glück zu Theil wird, dort zu botanisiren, reichlich be- Iohnen. \ I. ‚Botanische Notizen. Botanik und botanische Anstalten in Greifswalde, Die Lehrstelle der Botanik’ an der Universi- tät Greifswalde, . die nun ebenfalls eine preussi- sche Universität geworden ist, bekleidet der Herr Professor Dr. Quistorp, der auch zugleich die Zoologie vorträgt, und die Direction des botani- schen - Gartens und des Naturaliencabinets hat. Ein Mann von vielem Geist und reger Thätig- keit, den aber andere Berufsgeschäfte, er. ist nämlich’ practischer Arzt, zu sehr beschäftigen, als dafs er sich mit dem. Speciellen der Botanik einlassen könnte. Ausser ihm liest auch noch der Professor der Chemie, Physik und Minera- logie , der rühmlichst bekannte Archiater vom Ei a ‚345 Weigel, ‚ein rüstiger Greis,, dessen Verdienste um die Botanik eine Weigelia hezeugt.,. und den Sprengel seinen !Lehrer nennt, Botanik,‘ und macht trotz seines hohen Alters mit den Stu- dierenden noch Excuxsionen in der umliegenden ‚Gegend. Freilich kann er diese nicht mehr so weit ausdehnen, wie er es ehemals gethan, und’ wie seine Flora Pomerano - Rugica es bezeugt, die er 1769 als ı8jähriger Jüngling schrieb und die alle in dem damaligen Schwedischpommern und auf der benachbarten Insel Rügen wildwach- senden Pflanzen beschrieben enthält; die Jahre beschränken ihn nur auf die nächsten Umgebun- gen, und eine seit einigen Jahren eingetretene Schwäche der Augen verhindert ihn, genaue Un- ‚tersuchungen zu machen, kann aber nicht seine Liebe zu der Wissenschaft schwächen. Die frü- ‚her von Dr. Ledebour bekleidete und seit des- sen Abgang nach Dorpat unbesetzt gebliebene Stelle. eines Demonsiratoris Botanices erhielt Herr Dr. H ornschuch, der auch dieselbe be- reits angetreten hat, und diesen Sommer eben- falls Vorlesung gen über die Botanik halten wird, — Der botanische Garten, der zu Ledebour's Zeiten eine nicht unbeträchtliche Menge interes- santer Gewächse enthielt, hat seitdem durch die Nachlässigheit . des Gärtners sehr gelitten, doch ist noch manche schöne Pflanze übrig geblieben, worunter ein Laurus Camphora von wenigstens 240 x 15 — ı8 Fufs Höhe und eine DracaenaDraco, _ * die nicht viel kleiner ist, und deren Stamm wenig- stens 6 — 8 Zoll im Durchmesser hat. Freilich “sind auch. von den ühriggebliebenen mehrere kränklich, die aber doch vielleicht noch gerettet werden können, da jetzo ein anderer Gärtner angestellt, ist... Das Glashaus, das in mehrere Abtheilungen getheilt ist; ist geräumig, aber nicht ganz zweckmässig, gebaut; ünd hat hinter dem Universitätsgekäude eine sehr gute Lage. Der Platz für- die im Freyen aAusdauernden Ge- wrächse liegt ebehfalls seh# gut; ist aber’ zu klein. Ein schlimmer Umstand ist noch, dafs, das Was- ser zum Giefseiı von dem Regenwasser gesam-, melt werden muls, zu welchem Behuf alle Rin- nen des Universitätsgebäudes in ein twöfses Bas- sin geleitet sind, (da das hiesige VWVasser schon alles salzig ist,) -— Das Naturaliencahinet ist un- ' bedeutend; aber Herr Archia er von Weigel be- sitzt sehr schöle Sammlungen, vorzüglich eine schr reiche‘ Mineraliensammlung. — Uebrigens theilt auch die Betanik die Hoffnungen zu Ver- bösserungen ihrer Anstaltei ünter der jetzigen » ‘ den Wissenschaften so holden,; und die Wich- ügkeit der Naturgesthichte ‚einschenden Re- gierung. \ Blühende Gewächse des botanischen Gärtens in Greifswalde im April 1818, Phyllanthus speciosus. Symphitum iaurieum. Xylophylla falcata. Coronilla glauca. ! Cytisus purpureus. 'Veltheimia uyaria. Arenaria balearica. Nicotiana fruticosa. Scrophularia sambuei- folia. Maälva stricta. Jasminum fruticans. Anthyllis Barba Jouis, 347 Tiarella cordifolia. Guidia simplex. Erica caffra. austrälis.. mediterranen. Arctotis ealendulacea, Andriala lanata. Mitella diphylla mehrere Pelargonien. und s Änfrage. 0 . "i. HerrSchaux, ein Junger Botaniker aus Co- penhagen, zeigte in Regensburg, bei seiner Durch- reise nach den südlichen Gegenden Deutschlands und Italien, unter mehrern interessanien nordi- ‚schen Pflanzen auch eine Potentilla vor;' die, seiner Versicherung zu Folge, in Norden allge- mein für Potentillä äurea gehalten wird, die aber lier als P. salisburgensis Haenk et Wulfen erkannt würde. Es fragt sich also; ünd scheint einer weiten Untersuchung zu verdienen, .ob d nicht die eig sentliche Potentilla salisbungensis, ’ die wahre Pöten tilla aurea Linn; sey, und so nach Jene einen ändern Nahmen bekommen müsse, Die Sache scheint um so mehr einer nä. hern Untersuchung werth zu seyn; als Wahlen- berg in seiner Flora Carpatica höchst unriehtig Potentilla sälisburg, als Abart von P. vern« angiebt, 348 u 2. Was ist aus den Pulsatillen zu machen, die in Pohls Tentan. flor. bohem. verzeichnet sind? Wie lälst sich eine Anemone sulphurea AN. und eine Pulsatilla Iutea mit der weils- “blumigen Anem. rernalis Linn vereinigen? Tst ‚Pulsatilla Hackelii Pohl. eine wahre Art? Wie verhalten sich die angegebenen gefüllten Ab- arten von P. patens und. pH Hachelii; sind sie vielblättrig, und konmen-sie in der Wildnifs vor? Lassen sich Anemone apiifolia Wulf. und A. sulphurea L. füglich mit Pulsatilla alpina Pohl. als einerlei Art vereinigen? Noch ein Wort über die giftigen Eigen schaften der Coronilla vara Li In dem so eben in den Buchhandel gekom« menen Versuch über die Arzneikräfte der Pflan- zn us. w. Von Aus. Pın de Candolle, “ nach der sten franz. Auflage übersetzt von Harl Julius Perleb, Aarau 1818. kommt 8. 155; nachdem über die auf dem Extractivstöff beruben- den pürgirenden Eigeuschaften der leguminosae_ überhaupt, und den Blättern ‚der Senna, der Colutea arborescens und der CGoronilla, Eme- rus insbesondere gehandelt worden, auch folgende Stelle vor: ‚der Saft von Coronilla varia er- regt Erbrechen, und kann selbst wie. ein Gift wirken, wenn man ihn in zu starker Gabe nimmt.“ Es ist nicht bemerkt worden, worauf diese An- gabe beruht, und vermuthlich. bezieht. sie sich wohl stillschweigend auf: den bekannten Seile- rischen Vorfall, welchen der Uebersetzer hier in einer Note ausdrücklich namhaft macht. Flora oder B ..® a x . . otanische Zeitung. ’ No. 21, Regengsburg, am 50, Julius 1218, ROH Oboe _ I. ‚LRecensionen 1, Paris, StrasburgundLondon bey Treut- tel und Würtz: Regni vegetabilis systema haturale, sive ordines, ge- nera et species plantarım secundum methodi naturalis nermas digesta- rum et deseriptarum, Auct- Aug. Py- ramo DeCandolle: Vol, prim: sistens prolegomena etordines quinque,neim- pe Ranunculaceas, Dilleniaceas, Mag- noliaceas; Anonaceas et Menisper- meas, 1818, 565. $. ingr. 8 (12. Fr. 540.) 2. Stuttgardi bey Cotta: Carolta Linne equitis; Systema Vegetabilium se- ‘cundum Classes, Ördines, Genera, Species. Cam Characteribus, Diffe- rentiis et Synonimiis. Editio nova, Speciebus inde ab editione XV. de. teciis aucta et locupletäta. Curan- tibus Joanne Jacobe Roemer, M.'D. Plur. $oe. Litt. Sodali, et Jos. Augu- ‚sto Schultes, Bojo; M, D. et Prof. P. SS. 350. oe O. Botanices et Therapiae speu, in Univ. Landishuthana; Cons Reg Plurr. Sose, Litt: Sodali. 1817. Volu- men primum XXVIIL 642. 8. Volu ‚men secundum VIIL 964, 8. gr. 8. D. Jahr 1817 wird in ‚der hotanischen Lite- ratur merkwürdig, durch das gleichzeitige Her- vortreten zweyer Werke, deren jedes bestimmt ist, eime umfassende Darstelluug des ganzen Pflanzenreichs zu liefern, ünd zwar so; dafs das Eine die Früchte der französischen Naturfor- schung auf dem Gebiete des Pflanzenreichs wach einer naturgemässen Familieneititheilung in sich sammelt und, mit reicher Gelehrsamkeit und müh- samem Fleifse ausgerüstet, das ; was Jussieu im Allgemeinen begonten, nun fruchtbar über das Ganze der bis jezt bekannt gewordenen Ar- - ten auszudehnen strebt; — indefs das Andere; den Fulsstapfen Linues folgend, sich als eine sechzehnte Ausgabe des Linneischen Pflan- zensysiems ankündigt,_ durch seinen schen in den ersten Bänden sichtbar werdenden Umfang die neueren Fortschritte und Entdeckungen beur- kundend; — ein sprechendes Denkmal von dem Sammlerfleifs und der umfassenden Belesonhei | der Herausgeber, Ein Recensent, der es unternähme, die bey- den hier genannten Werke neben einander ?' NZ 351 stellen, würde, wie uns dünkt, vor allen Dingen dahinstreben müssen; in seinen Lesern eihe rich-. tige Vorstellung zu erwecken von dem Geiste, in dem sie begonnen; von deü Hilfsmitteln , mit welchen sie ausgeführt; von dem Plane, iach welchen der in ihm erithaltene fast unüberseh- bare Reichtliuin der neuesten Botanik geordnet worden ist, Dann wird Jeder nach eigener Nei- gung und Gewöhnung wahlen; welches von bey. den Handbücherü ihm am imeisiei zusagt, ob wir gleich wünschen müssen, dals, wer es un- ter uns nur einigerhiassen verlag, nach beyden greife, damit ‚die musterhafte Arbeit des fran- zösisthen Botanikers durch möglichst ' weite Verbreitung um so. sicherer gedeihe und auch uns Früchte bringe, Herr De Candolle giebt: in den Prolegomenen ausführliche und gründli. che Rechenschaft ‘von den Ansichten, mit wel- chen er sein Werk begonnen, von den Opfern, die er ihm gebracht, und 'von der Methode seines Verfahrens, Er beginnt mit der Vertheidigung der natüylichen Methode, die er vor der künst- lichen zur Anordnung der, Arten gewählt; ihr Einflufs, sowohl auf die practischen Zweige, als auf die höhere Wissenschaft, wird schön hexvor- gehoben’ gegen die, ‘welehe Speeierum vegnitione tota menie et viribus dedii, sed generaliores leges et deetrinie usus floccifacientes , ‚llorae amabilem hortum,in aridam planitiem mutaverunt, og * ’ 0 3 352° : (wog gegen zwar das Sussi eusche von De Gan- dolle vielseitig verbesserte natürliche System nicht das untrügliche Universalmittel, aber dech gewils eine heilsame Vorbereitungscur abgeben möchte). Was die Philosophie für ‚die Botanik geleistet ‚ wird anerkannt und mit sehr richtigem ‚ Urtheil gewürdigt. “Dann folgt die Darstellung, des Verfahrens in der Ausarbeitung des Werks. ‚Herr De Candolle erklärt seine. im Jahr 1813 zu Paris erschienene, 'Ihcorie dl&mentaire de la Botanique ı.. Vol. 8., deutsch von Römer unier dem Titel: Theoretische Anfangsgründe der Botanik, Zürich ı8ı4, als das Product seiner vorbereitenden Studien, worin er sich die Grundsätze, nach welchen er bey seiner beab- sichtigten Arbeit zu ' verfahren habe, bis ins. 'Rleinste hinein klar zu machen gesucht habe, und | welche man daher als die „‚Vorrede dieses Werks“ betrachten könne, Die vier seit dem Erscheinen jener Anfansgründe verstrichenen Jahre 'hibe er benutzt, um die seinen Ansichten gemachten Ein- -würfe unbefangen und vorartheilsfrey zu sammeln; zu prüfen und im mündlichen und schriftlichen ‘Verkehr seine Theorie vor der Anwendung ZU reinigen und zu vervolikommmen. Nun wurden diejenigen Pflanzenordnungen seines natürlichen Systems , die nach der !fheorie der absteizenden Verkimmerung zuerst die Reiks traf, vorgenommen und co bearbeitet, „als wen ’ * . oo ir Dun 353 „der. Verf. nur eine specislie Monegraphie einer jeden derselben beabsichtigt hätte. „So will er. mit Gottes Hülfe, fortfahren und jeden Band uuch seiner Vollsndung einzeln ans Licht treten .Isssen, um seine Arbeit schneller dem Puhlikum ‚ nützlich zu machen, sich selbst aber in den Stand zu setzen, seine Kräfte ausschliefslich einer beschränkteren Masse von Gegenständen widmen zu können. In der Arbeit selbst sieng Herr De Candolle.vom Besonderen zum Allgemeinen; er prüfte und bestimmte zuerst aufs genaueste alle Arten jeder Gattung insbesondere, und ent- warf dann den Gattungscharahter. Aus der Voll- zahl der Gattungen aber leitete cr den Charakter der Ordnung her. War nun dieses gescheben: 50 gieng er wieder den gemachten Weg rück- wärts, von den Ordnungen zu den Gauungen, ‚von den Gattungen zu den Arten, durch, unıl tilgte in den Gattungscharakteren,' was schon in dem Charakter der Ordnung, in den Diagnosen der Arten aber, was schon im Gattungscharaoter. Sefunden werden konnte. Dabey wurde sein eignes reiches Horbarium allein zum Grund gelegt. „Hunc autom laborem tantum meram adumbrationem habui* fährt er fort. Er verlies also seine Wohnung, und gieng nach Paris und London, um bey den dortigen Gelehrten, Rath, in deren Bibliotheken, die ihm fehlende Bücher, in Gärten und Herbarien 354 die Anschauung derjenigen Pflanzen, die in sei- ner Sammlung feblten, zu suchen. Ehe er aber zur Aufzählung der: ihm dargebotenen, fremden " Schätze übergeht, thut er einen Blick auf sein eignes Herbarium, welehes ausser. denjenigei Pilanzen ‚ die er. selbst in Frankreieh und den benachbarten Ländern gesammelt, durch freyge- bige Mittheilungen anderer Botaniker mit vielen exotischen Pflanzen bereichert worden jst, und nennt darunter vorzüglieh; Die Pflanzen des At las vonDesfontaines, dieaegyptischen.ypn Goque beri, Montbret und Delile, die von Magadere und den eanarischen Inseln und Madera durch Chr, Smith, aus der Süd- see von Labillardiere undBrown, die Ame- rikanischen von Bose und Lagasca, dieSi-. birischen und Russischen von Fischer, die Ungarischen yon Kitaibel, die Tauri- schen von Beaupre, Die Pflanzen des Kap: aus Ostindien, Japan und China von De- lessert und Lambert; former diejenigen Pllan- zen, welche Thihaud inFolge seiner Reise durch Spanien aus den Herbarien von Garanillesı. Nee, Rniz und Pavan zurickhrachte, Dazu noch das ganze L' Heritiersche Herbarium, welches ausser den von L'Heritier gesammel- ten Pflanzen auch noch die ans den Caraiben yon Swartz und Bathier, die Amerikani- schen von Fraser und Michaux, die aus C# “ j enne von Patris ‚ die Afrikanischen yon Smeathman und Bruguiere enthält. Zu Montpellier bot, ausser dem Herba- rium der medizinischen Facullät im botanischen Garten, noch das des Hrn. Bouchet die Samım- lungen von Magnolius und Broussonet zum ‚Gebrauch dar, Dunal, der durch seine Mono- graphie der Gattung Ranunculus bekannte Schüler des Vorf., bearbeitete für ihn ganze Pilanzengattungen,, und der Mexikaner Mocinno theilte ihm seine wunderschönen Pilsnzenabbil- dungen. nebst den Beschreibungen ,‚ die er mit Tess& und Cervantez auf seinen {unfzehnjäh- rigen W anderungen. durch das mexikanische Reich entworfen hat mit, Im Museum der Naturgeschichte zu Paris fand er die Herbarien von Tournefort, Vail- lant, Commerson, Dombey, Michaux, Leschenault, Baudin, Bruguiere und Oli- vier zu seinem freyen Gebrauch bereit. Aus- serdem benutzte er das Herkarium von Desfon- taines und das durch Isnard, Surianus und die. ‚dvey Jussieus bereicherte Jüssieuische Museum. Bey Delessert {and er die Herba- vien von Monnie vr, Burmann und Vente- nat, dann alle Pflanzen, die Labillardiere in Syvien, Michaux in ‚Persien, Patrin in Sibirien und Risdlei und Poite au auf ‚den amerikanischen \Inseln gesammelt, 350. Humbold, Bonrpland und. Kunth theilten ihm die Pflanzen, welche zu seinen ersten Ord- nungen gehörten, sammt den THagunosen dersel-. ‚ben ohne Rückhalt mit, obgleich mehrere von. ihnen selbst erst später beschrieben und abge- bildet werden sollen. Ausser diesen. vorzüglichen Hülfsquellen , durchgieng er auch die Herbarien von Labillardiere, Palisot de Beauvois, Bose, Aubert du Petit - Thouars, De- lile, Turpin und anderen berühmten Reisenden, so wie die Sammlungen Lam arks, Thouins und Persoon s. Deleuze lieh ihm in Freund- schaft seine kritische, Feile, Wenn es schien, als müsse nach der Benu- tzung so reicher Hülfsquellen aus den fernsten Landen der Yorralh beiannter Pflanzen !heyrahe erschöpft seyn: so wurde dagegen bey der An- kunft in England,, in den dortigen Museen, dem Vf. wieder eine neue Welt ‚aufgethan, indem er daselbst die Pflanzen mehrerer Gez genden, die von französischen Reisenden selten, oder. nie be- sucht wurden, versammelt fand, Vor Allen wird, wie bülig, die Gefälligkeit des Ritters Banks erwähnt, in dessen Museum das Cliffortsche, Müllersche, Jacquin- sche und Aubletsch e Herbarium , die von Banks und Solander auf Gooks Weltumsog- lungen gesammelten ‚Pilanzen, dann die Pfian- gen, welche Caley, White und andere aus th DE POPEGREEE Ä 357 Neuholland, Georg Staunlon aus China, Masson von den canarischen Inseln und vom Cap, Roxburgk, Hornu.a. aus Indien, Men- zics, Dav.Nelson etc. vonden Westküsten Am e; vikas mitzurücklrachten, von ihm verglichen wer«. den durften, Lampert eröffnete ihm in seiner Sammlung. die vollständigen Herbarien von Pal. las und Pursh. Auch fand er daselbst die Pllanzen desOrients vonCl arke,die ostindi- schen von Buchanan urd Roxburgh u. «. w, Mit gleicher Gefälligkeit liefs ihn endlich Smith sein eigenes reiches Herbarium benutzen, lösete ihm manchen Zweifel überSihbthorpsche Arten und gestaitete. ihm endlich den freyen Gehreuch des Linneischen Herbariums. Von Rob. Brown wurden ihm alle diejenigen neuholindi- schen Pflanzenarten, auch unbeschriebene, über- lassen, die zu den ersten Ordnungen seines $y- stems gehören. Unter den übrigen Beförderern des Werks finden wir noch Salisbury, Hoo- ‚cker, Turner und die Vorsteher der reich- sten englischen Gärten Sims, Ker, Aiton, Walker, Lee, u. s. w. — Nach dem hier Gesagien kann der Vf, wohl ohne Unbescheidenheit hinzusetzen: Ordinum mo- nographiae , quas nunc profero, sunt ergo ex se= dula conseriptae autopsia omnium fere, seu sal- tem numero et dignitate praeeipuorum museo- zum a boianieis et peregrinatoribus Jabore im- 558, . pigro eolleetorum, —— Der Zuwachs an Arten; indem die am wenigsten vermehrien Ordnungen um das doppelte oder dreyfache, mehrere aber, verglichen mit Willdenows Ausgabe der Spe- ‚cies Plantarum, nm das Vier. oder Fünffache anwuchsen, erklärt H, D, C, selbst nach seinem Urtheil für minder wichtig, als die dadurch ger wonnene Genanigkeit in der Nomenklatur ind Classification, Die’ Synonyme sey vielleicht der : beste, gewifs aber der schwiörigste Theil seiner ‚Arbeit, ‘Wie weit sich diese Genauigkeit erstre- ‚che, beweilst das so häufig hinter den Namen der unter den Synonymen aufgeführten Autoren zwischen Hlammern eingeschobene Aüsrufungsr “ zeichen, welches andeutet, dals der Vf. dieses . Citat nach einem von dem Autor selbst erhalte- ‘nen Exemplar der Pflanze zuziehe, Nur dent- sche -— und vielleicht einige Botaniker des Nor- dens möchten hier vielleicht noch durch unmit- -telbare Beziehungen fühlbare Lücken zu ergän- zen im Stande seyn,. Vorzüglich aber wäre zu winseghen gewesen, dafs Herr D, C. das Herba- rinm des letzten Herausgebers der Gen, planta- zum, — Schrebers, das sich nunmehr in der Bibliothek der König], Akademie zu München be- findet, — dann Willdenows und Vahls hin- terlassene Pflanzensammlungen seiner Aufmerk- samkeit werth gefunden hätte, Wir sind gewils, dafs er bey deutschen Botanikern und Pflanzen- B 559 freunden dieselbe humane Begünstigung g gefunden haben würde, wie in Frankreich und England, denn ohne eine solche Veberzeugung mälste um« ‚sere Kritik augenblichliek verstummen. Das | nicht ohne Vergnügen erwähnte Ausrufungszeis chen führt ung zu einer anderen schr zweckmiäs- sigen Einrichtung des Buchs, wodurch bey übri- gens wohl auseinander gehaltenen Zeilen und Ab- theilungen, doch schr viel Raum gespart und'es dem Vf. möglich gemacht wnrde, in einem Band “Yon nicht sehr beträchtlichen Umfange und obme den schnellen Ueberblick, der in systematischen Werken dieser Art als wesentlich zu ‚betrachten ‚ist, zu erschweren, eine sehr bedeutende Meng von Pflanzenarten aufs ausführlichste zu kehan, deln, Es sind nemlich für die wesentlichsten und am häufigsten vorkommenden Theile der Pflanze, für die Dauer derselben, die Blüthezeit, as Vas terland, das Museum, wo — den Zustand, wo. rin sie der Vf beobachtet , u 5 58 sowohl zweckmässige und verständliche Abkürzungen, welehe 8, ı2 u, 13 erläutert werden, als auch manche andere in der Vorrede erklärte typogta- phische Einrichtungen zu Hülfe genommen wor- den, wodurch man oft auf einen Blick mehr über- sieht, als man in mehreren Mimnien zu über- lesen im Stande seyn würde, _ Wir kommen nun zur weiteren- Finriehtung "des ‚Buchs. ı02 eng in 2 Colummen gedruckte ? ' Seiten (von S..14 bis 116) enthalten das Ver- zeichnils der yon dem Yf. benutzten botanischen ' Bibliothek, mit Angabe der zur Anführung der Bücher- gewählten Abbreviaturen, Man. vermifst in diesem reichen Verzeichnisse aus der engl. franz, und ‚ital. botan. Literatur fast nichts und aus der deutschen nichts von Bedeutung. Nun folgt die bekannte Eintheilung der Na- turkörper in der doppelten Dichotomie, Astra. Vegetabilia, Mineralia, 'Animalia. Diesen parallel ,. die Eintheilung der allge. meinen Natur- Kräfte, ‚Attractio, Vis vitalis. ‘ Affinitas. .. Sensibilitas, . Wir bemerken hier blos; dafs durch die ve lative Combination der Kräfte’ "die Körper der Natur stufenweise mehr ° indiyidualisirt werden, indem nämlich die Gestirne nur ‚allein der Schwere gehorchen, die Mineralien der: Schr ere und Ver-_ wandtschaft, die Pflanzen der ‚Schwere, Ver- wandtschaft ‚und Lebenskraft, die: Thiere. endlich nicht nur den drey genannien Kräften, sondern “ zugleich mit denselben noch. ‚der Sensibilität. — Nach diesen Prineip wird num der Begriff der Pflanze, in "Hinsich zung und Vermehrung äusführlich : entwickelt: Pflanzen sind Hın,. De Candolle' organi- sche Körper ohne: ‘Bewegung, und Magen die sich sowohl durch Knc öspen, als durch Zeugung vermehren. $ie zerfällen 1.) nach des’ Baues, ‚„ der Ernäh- 361 .den Organen der Ernährung, in Pflanzen mit : Gefässen und Spaltöffnungen (Plantae vasculares) und in Pflanzen ohne Gefässe und. Spaltöffaun- gen (Pl. cellulares) ; 2.) nach den Organen ider . Vermehrung, in Pflanzen mit Saamenlappon (pl. - cotyledoneae) und Pflanzen ahne Saamenlappen (P. acotyledoncae) dergestalt, dafs die beyden letzteren Classen den‘ beyden ersteren vollkom- "men entsprechen... Nun schreitet die Unterabtheilung der ersten Hauptelasse (Pl. vasculares, phanerogamische Pflan. zen) durch Klassen und. Unterklassen dichoto- misch abwärts, indem sie zuerst von den dieoty« ledonischen "Pflanzen (Pl. exogenae oder dicoty- ledoneae) die monösctyledonischen (Pl. endogenae oder Monocotyledoneae) ausscheidet, dann. von jenen, die, Thalamiflorae aus den drey übrigen Unterklassen. ausheht,: im. fünf Cohorten theilt, die erste Cohorte erläutert, und von den acht darin begriffenen natürlichen Familien (Ordines) die fünf . ‚ersten: nemlich. dieRanunculaceen, Dilleni acden, Magnoliaceen, AnonaceenundMe- nisperme.en zur ausführlichen Bearbeitung auf. ninumt, Wir behalten eine kritische Beleuchtung der hier angedeuteten Methode für eine zweite Abthei- lung dieser ‘Anzeige, der sie zur Einleitung die. nen mufs, zurück, und wollen. uns lediglich “ derauf beschränken, ‘die Einrichtung des Werks nach ihrer besonnenen und reiflich durchdachten Gliederung zu ‘beschreiben. Jeder Or daung, (wir möchten die Benen- 362. mung natürliche Familie vorziehn) geht der Character differrentialis und eine vollständige Er- örterung desselben, unter folgenden Abtheilun- gen: Fructificatio, ‚Vegetatio, (Kabitnel- ler Ausdruck der darunter begriffenen, Pflanzen) und Affinitas voraus; daran schliefst sich die Geschichte der Familie ‘sowohl in Hinsicht ihres Wachsthums an Arten, von dei ältesten Zeiten an bis auf die uüsrigen; als in Hinsicht ihrer Verbreitung ünter den verschiedenen Himmels- strichen, endlich das Allgemeine über ihre Wir- kungen auf den thierischen Körper. _ Wir geben zur Probe den Character der ersten Ordnung. Die Fortsetzung folgt.) il, ö An kündigung. Anzeige einer Monographie der Gat- tüng Atonitum Obgleich schon seit längerer Zeit die Gattung Aconitum ein Gegeristand meiner besondern Auf- ‚merksamkeit war; so dachte ich doch nie daran, . dieselbe jemals monogtaphisch zu bearbeiten, und | nur das mir; seit meinen ii der Regensh. bot. Zei- tung St. i3. darüber gegebenen Sragmentarischen Bemerkungen, von mehreren der jetzt berühmte- e sten Männer in Absicht auf Bearbeitung dieser Gat- tung geschealte Zutrauen, welches Hr, Prof. Hop- Pe sogar öffentlich so gütig aussprach ; veranlafste mich zu dem \y unsche, diesen schmeichelhsftenAuf- forderungen nur einigermassen entsprechen zu kön- nen, und meine Bemerküngen im Zusammenhang en 303 vorlegen zu dürfen, Die Umstände zu diesen Unter- nehmen konnten auch in der That: nicht günstiger‘ für mich eintreten, als sie noch seit jener Zeit ein- getreien sind. Denn kaum konnte das Blatt der bot, Zeitung ausgegeben seyn, als ich schon zahlreiche, mir zum Theil höchst interessante Bemerkungen über einzelne Arten dieser Gattung sowohl, als noch eineMenge getrockneter Exemplare, und aus mehre- ren der augeseheüsten bot. Gärten, die sämmtlichen darin cultivirten Arten in frischen Würzelu erhielt, 'um dieselben noch ferner auch lebend in dem mei- ner Leitung ähvertrauten, an seltenen Gewächsen ‚ ohnehin schon reichen Breiterschen Garten, zu beobachten, Allen den würdigen Mätnern, welche mich schon jetzt bei meinem schwierigen Unter- nehmen so gütig unterstützten, und! welche mich auch als’ ein schwaches Werkzeug zu Vervollkom- tarig unsrer grofsen Wissenschaft nicht vexschmäh- ten, sey mein herzlicher Dank geweiht, und ich hoffe auch öffentlich denselben zu beweisen, wie sehr ich you Dankbarkeit gegen dergleichen. wahr. haft edle Gesinnungen durchdrungen bins Durch solche Mittkeilüngen bin ich nuri schoti in den Stand gesetzt, einen festen Plau zu deni Werke selbst dar- zulegen. Die Monographie wird nämlich in Iatein. Sprache eine Beschreibung der mir bekannten Ar- ten, nebst Abbildungen aller derselben enthalten. Die Tafeln, so wie der Text werden in Folio gear- beitet, zu jeder Tafel ein Blatt Text, so dafs die Mir später bekannt werdenden Arten nachgeliefert werden können. Eine Einleitung wird die Ge- © \ el "3 af ‚schichte , Terminologie und Physiologie des Gat tung, ein Anhang aber eine kleine monographia -mediea enthalten. Subseribirt wird nicht, da diefs nicht mehr Mode zu seyn scheint, jedoch wird mein braver Hr. Verleger alles aufwenden, das Werk auch durch sein Aeusseres zu empfehlen, Gegenwärtig ersuche ich nun noch alle diejeni- "gen; welche mich mit ihren schätzbaren Bemor- kungen, ‘und mit Zusendung von Exemplaren be« ‚ehren wollen, diefs so viel als möglich zu beschleu- -nigen, indem ich nicht eher den‘ Druck begimnen, ‚nicht einmal die Zeiehnungen vollenden. kant, bis alles, ‘was ich erwarte; verglichen‘ und geordnet ist, jedoch bemerke ich nochmals, dafs mir auch alle Beobachtungen über gemeine Arten, eben 30 wie Exemplare derselben ebenfalls von Werth sind, und dafs Niemand glauben möge, als würde ich die- ‚selben darum geringer achten, weil es nicht viele wären. Wer im Besitz ganz seltner Arten ist, die vielleicht mir nicht bekannt, oder gahz unbekannt - - seyn könnten , den ersuche ich nur um Ansicht der» selben, und verspreche deren gewissenhafte und ‚baldige Zurücksendung, Dafs ich den gröfsten Be- ‚förderern meines: Unternehmens das vollendete Werk als ein geringes Zeichen meiner Dankbarkeit zuschicken werde, versteht sich von selbst, jedoch erachte ich für das wichligste, mich der Mitthei- lung solcher Männer würdig zu machen. d. 30. Mai 1818, Ludwig Reichenbach. Doct Phil. Medic. et Chirurg. in Leipzig. 5 Flora oder ; Botanische Zeitung. No, 22. Regensburg, am ıo, August 1818. PN 5} 8 I. > Recensionen: Fortsetzung der.in der vorigen Nro, ab» - gebrochenen: Recensionen ı Ordo Primus Ranuncoulaceae — Mula > Gsiliguae Linn, Ord, nat, excl sect 8 — Ranuns ceulorum et Cistorum Gen, Adansı — ‚Anemioneae; Guett; Obs. 1. p- 266, — Ranunculaceae. Juss; | Mem. acad. Paris 177%: P« 214. Gen. p. 231. D.C: Ess. prop. ed. 11. p. 65. — Ranunculeae Jaum, Exp. fam. p. 484, t. 68. — Multisiliguos sae Batsch« tab, 46. -—- MBRanuxnculearum Gen, Enlish, | Car. Diff, Sepaäla petala staminägie &, hypogyna; libera: Antherae adnatae saepius ex- trorste; ovaria saepissime &; albumen cors heum; ‚emnbryo minimus dicotyledoneus in albu« ‚minis eavitate, Herbae aut frutices; folix basi subdilatatas . BE ; 306° Fruct. Perigonium: äuplex,. utrumque hy- pögynum liberum et pärtibus plaribus distinetis constans: calycis sepala 3 — 6, aestivatione Sae- pius imbricata, ‚interdun valvata aut induplicata : corollae petala 5 -— 15, uni- aut pluxiserialia, in- terdum (staminibus omnibus. nempe antheriferis) nulla, nunc plana ex staminum filamentis dilatatis - 'antherisque abortivis orta, nunc enonllata sen bi- labiata seu appendice intus aucta ex staminum filamentis abortivis antherisque deformatis orta. Stamina hypog yna, numero indefinita saepe ad basin polyphori (ut in Magnoliaceis) inserta: an- therae adnatae, in A. veris extrorsae, Pistilla plurima toro inserta, unilocularia, rarius abortu solitaria, aut in unicum mutiloculare ’ coalita, apice in stylos breues simplices abeuntia, intus wni (9) aut pluri - ovulata,: ovulis lateri interi- ori adfixis. _Carpella alia psewlospermica, sicca, indehiscentia, monospermä, Cum semine Ipso con- ereta: alia baccata mono - aut oligosperma: alia capsularia intus sutura longitudinali ‚dekiscentia; nune wnivalyia nunc bivalvia, Placentae nunc mar- gini interiori secus suturam in carpellis multipli- eibus, nunc loculorum angulo centrali in pericar- plis ex carpellis plurimis coalitis adnatae,. Semi- na nune solitaria intra cariopsidem, 'alia (inferi- ore abortivo?) pendula, alia (superiore abor-: 1ivo?) erecta, nıme plurima horizontalia, oM- nia donata albumine gorneo magno et emkry- * Lu one minimo dicotyledoneo intra, albuminis fo. veolam locato. Ve Herbae, suffrutices aut frutices sar- mentosis Radices faseieulatae, fibris nunc basi Crassis apice attennälis et tunc grimosae, nunc Cylindraceis et tune faseiculatae jure strictiori, nunc fibrillosis et tune fihrosas, nune e caulis basi tubereulosa et foliorum vaginis vestita et tune bulbosae dieuntur, Folia alterna aut in Cle- matideis opposita, basi in vaginam semiam- - plexicaulem (Umbelliferarum niore) dilatata, nune P s KAER “ . ‘ . x expansa in limhum plüs minusve divisum, ner- „ Vis ramosis instructum, nunc limbo aboxtivo et petivlo 'expanso integra et nervis subsimplici- bus apice confluentibus donata. Caulis peduncu- lique teretes. Pili nulli aut simplices. Aff. Ordo apprine naturalis, affinis ımo, Pas Paveraceis (mediantePodophyllo) ob staminum betalorumgue situm; sed distinctus orarlis ylurimis Aut, cum ovarium unicum videtur, seihinum situ interiore nec parietali, necnon stigmatibus non radiantibus, albumine coxneo nec olcoso, succo aqueonec lacteo, etc, 2do.Dilleniaceis(mediante Poeonia) sed differt staminibus extrorsis nec in- worsis, seminibus exarillatis, et habitu tote, Stio, Umbelliferi s ob folia basi vaginantia, sed ab iis aliunde omnino diversus. 4to. Alismaceis, ob Ovaria plurima et folia interdum similia, sed ana« N ’ Y * ‘ \ 368 tomia tota et embryone dicotyledoneo abunde discrepans. Hist. . Species, ‚ Ranunceulacearum re- ‚sensuit Dioscorides vix 25, C. Bauhinus 86, Tournefortius ı26, Linnaeus 130, ‚Willdenovius 217, Persoonius 260, Nos 509g superadditis 43 vix cognitis. — Ex istis Eu- vopaeae 119,, Mediterraneae 68, Orientales 31; Sibiricae 62 2 „ Indicae 19, Chinenses: Japonicaeve 24, Austvalasicae ı8, Capenses 8, Canarienses 6, Caribeae 4, Americanae meridionales 32, Mexi- canae 6, Americanae boreales 74, movo et ve- teri orbi communes ı38, incertae patriae 20. Vin Plantze fere omnes acres subvenena- tae: Herbae: recentes saepissime rubefacientes vesipatoriae, prineipio acri volatili i in aqua solu- bili, exsiccatione aut in ‚aqua coctione evanes- eente. Radices, saltem perennes, saepius drasticae aut emeticae. Semina saepe acria aut aromatica. Die Ordnungen werden nun. wieder in "Stämme (Tribus) abgetheilt, die nach den be- ‚deutsamsten Gattungen benannt werden, z. B- unter den Ranuneulaceiss Tribus ı. Cle- matideae, Tr. 2, Anemoneae, Tr. 3. Ru nuneuleae, Tr. 4. Helleboreae; als Anhang Ranunculaceae spuriae, Diese S$tamme ‘sind ebenialls durch kurze Characiere bezeich- net und unter jedem derselben wird ein Veber- blick der darin enthaltenen Gattung sen, mit kur- zen Gattungsmerkmalen geseben, «ann aber im Fortzange l:ey der ausführlichen Aufzählung je- der Stamm näher bezeichnet, jede Gattung aber nach : den oben bey den Ordnungen schon er- wähnten Rücksichten auf Fructification, Habitus, _ Kräfte und Wohnörter weiter umschrieben. Dann folgt. der Uecherblick der Familienahtheilungen, oder wie man die tiefere Zerglielerung der Gat- tungen nennen will, worauf der Vf. nicht ohne Grund vielen Fleifs verwandt hat, und sichtbaren Werth darauf leg. Wo diese Abtheilungen (8 ectiones). einer Gattung wirklich natürlich, das heifst, nicht eiwa blos auf ein einziges Merk- mal, sondern, auf den Inbegriff mehrerer gegrün- det sind, welche Merkmale allezeit ausführlich angegeben sind, werden sie mit einem eigenen Na= men belegt, z. B. unter Clematis Div. L Flam- mula, Diy. II. Vitieella, Div. IH. Cheiropsis. Div. IV, Atragene; unter Aconitum I Anihora, II. ' Lycoctonum , IIL Napellns, IV. Cammarum, V, Ana- hates. _ . Species non satis , notae und Species dubiae aut incertae folgen anhangsw eise, — Ar- tenreiche Abtheilungen 'sind wieder mit Fleils. durch künstliche Merkmale gespalten, und die Ar. ten (Speeis) darunter mit unverwandter Rück. sicht auf natürliche Verwandtschaft zusammenge- stellt. Dadurch ist vorzüglich der Vortheil ge. wonnen worden, dafs die Gattungen mehr in die Kürze zusammen. gezogen, und ihre Anzahl auf N 370 u eine naturgemässe Weise verringert werden konn te. — Nach. dem Namen jeder Art folgt ihre durchgängig neu ausgearbeitete. Diag nose, die, ihrem Begriff gemäfs, nur wahrhaft unterscheidende Merkmale euthält. Die Teibe der Synonymen, nach der Zeitfolge ‚geordnet, so dafs man den Autor, der sie entdeckie, oder we- nigstens zuerst beschrieb, steis ah der Spitze fin- det, schliefst sich mit kleineren Leitern an. 'Die Schriften und Schriftstellen werden, so wie die Figuren, vollständig eitirt, die oft nichts sagen- den, wenigstens nach einer guten Characteristik völlig überflüssigen Phrasen, womit andere die- selbe bezeichneten, werden sehr zweehmässig über- ganzen, und nur der Name, oder bey älteren Bo- tanikern die statt der Benennung dienenden Kenn- zeichen angeführt, Unmittelbar nach den Syno-« nymen der Grundform folgen die Spielarten , jede mit ihrer Synonymie; auch hier strebt der Vf. nach Gonsequenz mit gründlicher Auswahl, in-. dem er nur diejenigen Formen, worüber noch Zweifel möglich sind, ob sie nicht als Arten be- trachtet werden könnten, oder die sich doch wenigstens eine merkliche Zeit in Gärten erhal- ten, und so höyfig und standhaft vorkommen; dafs sie schon von andern für Arten angenom- men wurden, in dieser Folge der Sylonymie mit griechischen Buchstaben einträgt, dahingegen an- dere, mehr zufällige und entschiedene Abwei- Fe: nar a 371. chungen, nach der Reihenfolge der abweichen- den Organe, am Schlufs der Beschreibungen ihre Stelle finden. Die Bedeutung des hier einge- schobenen Ausrufungszeichens ist schon oben be- rührt worden. Nach der Syaonymie werden die Wohbnörter ebenfalls mit methodischer Genauig- keit aufgezählt, und der Leser weifs aus der Vor- rede die typographischen Unterscheidungen der ‘Worte zu beuriheilen : der Name einer Gegend, ohne den beyg sesetzten Namen eines Autors, zeigt, dafs der VL, die Pflanze selbst dort ge- sammelt; wird der Name eines Autors mit Caur- sivschrift dabey gefunden: so beweist dieses, dafs der Vf. dieses Vaterland nicht blos nach dem Zeugnifse des Autors, sondern auch nach einem, an derselben Stelle gesammelten Origi- nalexemplar anführe ; derselbe Zusatz eines Na- mens mit: aufrechten Lettern und in Klammern deutet dagegen an, dafs der V. hier nur dem Schriftsteller, nicht. aber einem Originalexemplar, vertrauen konnte, . Die Dauer der Pflanze wird; nach Hın. De '"Candolle’s genauerer Eintheilung in zehen Stu- “Ten, durch’ entsprechende, leicht zu merkende ‚Zeichen kenntlich gemacht; — die Blüthezeit nach den Monaten ihres Bestandes. Endlich ‘er- sieht- man auch nicht nur aus hinzugesetzten Buchstaben, ob der Vf. die beschriebene Pflanze selbst vor Augen gehabt habe oder nicht, ob le- x ' bend oder getrocknet, im wilden Zustande, oder aus Gärten, sondern man findet auch in denjeni- gen Fällen, wo der Vf. nicht nach eigenen Ex- omplaren beschrieb, die Sammlung angegeben, die das der Beschreibung zum Giund gelegte- Exemplar aufbewahrt, und kann, wenn man es nöthig iindet, dort sein Original nachsehen. Hinlänglich bekannte Arten haben keine ausführ- lichen Beschreibungen erhalten; doch fehlt es, auch diesen selten an einigen erläuternden 'Be- merkungen, oder anderen löhrreichen oder un- terhaltenden Zusätzen, wobey dann vorzüglich die niedern Spielarten zur Sprache kommen 'und vergleichende Beziehungen, ökonomischer, tech-' nischer Nutzen, Anwendung zur Zierde w sw \ angereiht werden, Schwierige und ganz neue Arten 'erhalten eine ausführliche Beschreibung: und bey letzteren wird, ‚nach der Angabe des Vaterlands, der Entdecker trenlich genannt, Per Vf, wünscht, dafs diefs die Pflanzenfreunde auf- - mwuntern möge, ihm ihre Entdeckungen mitzuthel- len, und ermahnt besonders diejenigen, die sich in den Stand gesetzt schen, einzelne Gattungen, ja ganze Ordnungen, monographisch zu bearhei- ten, mit Trattinnik’s Worten, thätig Hand ans Werk zu legen. Wir haben mit Vergnügen aus dieser letzteren Aeusserung gesehen, wie Herr De Candolle in seinem Unternehmen diejenige Gemeinschaft des Geistes und der Gesinnung 2h- \ 73 net und 'anstreht, die alle Freunde der Pflanzens - kunde zu einem gemeinschafilichen Ziele durch ‚ein höheres Naturgesetz in Wort und That ver bindet. ‚In der folgenden Abtheilung dieser An. zeige'werden wir nun an einer hleineren Ahtheis Imı; der Ordnung der Ranunkein, nämlich an den eigentliche ii anuneuleis, mehr auf da , Besondere ein ‚ehen und, was wir tadein zu müs« sen eI-vlen, nicht verschweigen. Nro. 2. Davaas, dıfs man lem fremden Ga, ste vor dem heimischen Freunde und Landsmann den höflichen Vortritt läfst, wird sich dieser, wenn er sich anders im Hause schon eingewohnt hat, nicht zurückgesetzt fühlen, sondern vie'mehr da, rin die Annäherung und Vehereinstimmung der - Gesinnung und die Theilnahme an der Herrschaft im Hause in der Bewirthung des Fremdlings er- kennen,, Wer mit.seinem Linse in der Fand aufgewachsen ist, wie der Recensent, hut sich gewils, wie er, gefreut, als er die Ankündigung dieser nenen Ausgabe. des Linneischen Pflanzen- systems erhielt, und mit Begierde die beyden er. sten sich in munterer Eile folgenden Bäandei zur Hand genommen. Wie wir mit dem Werke des Hın, De Can dolle gethan, so wallen wir auch über diese neue Ausgabe ‚des Systema vege- tabilium vorl läufig Bericht erstatten, mehr aus dem Munde der Hera usgeber, als aus dem uns- rigen redend; — wie sie ihren Plan selbst un- Be . \ TA geben, wie sie ihr Unternehmen beurtheilen: dann wollen wir auch denen, die das Buch etwa ‘noch nicht kennen, kurz erzählen, "wie es aus. sieht, und wie sich die Idee und die Absicht der Herausgeber darin gestaltet. Wir haben schon im Eingange zu dieser Be- gension ein Wort über den Unterschied des 50-. genannten natürlichen, und des künstlichen. $y- stems, fallen lassen, und müssen daher zuvör- derst die Stelle der Vorrede zum ersten ‚Theil des Systema vegetabilium, die eine Schutz- nnd Ruhm-Bede des künstlichen Systems gegen jenes zu enthalten scheint, ins Auge fassen, um den Standpynkt näher zu bezeichnen, auf wel- ‘chem sich unser unverhohlenes VYohlgefallen an dem De Candollschen Werk mit dem Yer- gnügen über eine so weit. ausgedehnte neue Aus- ur ‘gabe des Linneischen Pilanzensjstems vereini- . gen läfst, Man hat, indem man das von, I ussieu be- gründete, und von De Candolle erweiterte Pilanzensystem, früherer geistreicher Versuche zu geschweigen, von Seiten des künstlichen $y- stems bestritt, die Basis 'der. Benrtheilung , wie uns scheint, theils absichtlich, theils aus Iirthum verrückt, indem man den Ausdruck; natürli- ches System, als anmassend, in Anspruch ‚ nahm, olıne sich von dem Begriff, der bier. da» mit verbunden werden müfse, strenge Rechen- 375 schaft abzulegen,” Es handelt sich aber hier ‚ überhaupt nicht um die Begriffe natürlich und künstlich, sondern um die Form und Rich. tung der wissenschaftlichen Methode in ihrer Anwendung aufs, Pflanzenveich; das System der Pflanzenwelt sieht zunächst, wie alles, in Got- tes Hand, und dann mag: sich die Philosophie ‚als Weltweisheit, zu ihrem und aller Heil täg- lich daran versuchen, Winke und Ideen darüber liegen allenthalben in der Natur zerstreut, und ein grofser Mann uusrer Zeit hat die schönste Blüthe seines Lebens hineingedichtet, so dafs sich wohl mancher rerht sehr daran ergötzen und Jaben kann, Aber, wie gesagt, yon so Etwas ist weder bey Jussien noch bey Linne die Rede, SOn- dern die Frage ist da nur: wie wird der Mensch von diesen beyden Siandpun- etenaus geübt, diePflanzen anzuschauen, undihre Erkenntnils in sich aufzuneh- men? Dals diefs eine Frage von Wichtigkeit sey, weil sie auf die subjeetive Beziehung des Menschen auf die Pflanzenwelt Bezug hat, leuch- tet von selbst ein, Es ergiebt sich aber in die- ser Hinsicht bey näherer Betrachtung allerdings ein merkwürdiger Gegensatz beyder Methoden, diese als bewufste Verfahrungsweisen gedacht. Die universellen Systemaliker, oder die An- hänger des sogenannten natürlichen Systems, ha- 22. ben bey ihren Forschungen die Pflanzenwelt als ai ein Vollendetes, Abgeschlossenes, Mannizlaltiges, aber unter dem Exponenten der Unen dlichheit, vor Aug gen; ihre Erkenntnils ist ickzl yollendel, und die Wissenschaft derselben sul demmach in . sich ein wirklicbes Nachkild jenen Ganzen Jura stellen. Ta aber die Spläre, die sich in ihrer Wissenschaft abgeschlossen (larstellen sull, am und für sich, und ihrer Idee nach, unerschöpflich, wenigstens noch unerschöpft ist: so nisumt da- durch das wissenschaftliche Streben die Bich- tung vom Beswmderen, als einem Vollende- ten, aufs Allgenieine, als einem zu, Yullenden- den; sie steckt die Typen wnd Gebiete, für das ganze Feld dieses Wissens auf einmal ab, be- halt sich aber die Froykeit wnendlicher Corre- cturen vor. So geht also die Bichtuug des 'Gei- stes nach dieser Methode von den Pflanzen nach der Pflanze, man vertieft sich in die-ganze Be- sonderheit des Pilanzenhaues, um aus dieser Man- nigfaltigkeit einzelne all gemeine Abbilder, gleich- sam idöale Pllanzen, geistig zu ‘schaffen, dem ' Landschaftsmaler gleich, der überall die Natur im Besondersten studirt und dessen höchste € one positionen in ihrer bezaubernden Wirkung keie nem Besondern mehr gleichen; das will das na- türliche System und der Wille adelt die That »0 ferne sie auch von ihrem Ziel bleiben möge: &chten wir nun auf das künstliche Sysiem , nach \ F u x 577 dem Begriff, den uns die allgemeine Logik an die Hand giebt, oder noch besser, nach dem, den wir you den zuhlreichen Austern dieser Art, wor- unter das Linneische System billig oben an- gestellt wird, abziehen können. — Nlit dem Be- wulstseya der imlividucllen Schranke setzt sich der Mensch der unendlichen Manuigfaltigkeit des Pilanzenreichs gegen über; alle Bestimmtheit ist ‚in ihm, die Unendlichkeit ausser ihm, aber ideal wie im wirklichen Seyn gleich unbestimmt, und soll ihre Bestimniung erst durch ihn und dureh die freye Richtung seines Erkenutnilsvermö- gens auf dieselbe erhalten. Hier erscheint die Forschung als ein Mlingeben an das Unerkannte, um der Erkenntnis willen und zwar ins Ünend- liche fort, da der Gegenstand ein unendlicher ist. Was nicht als ein. Ganzes gesucht wird, kann ewig nur in 'Theilen gelunden werden, und jeder Weg ‚ der zum Finden führt, ist der rech- te; was aber gefunden worden, ist eben durcli den Act des Findens in dem Gesetz und in der Einheit. Daher die scheinbare Willkühr aller Yönsulichen Systeme, die miehts anderes sind, als eben so verschiedene Wege aus der Intell- genz in die Natur hinein, und die nur daram als willkührlich erscheinen, weil sie in dem Freyen beginnen und in deux Notbwendigen endigen, Darum hat das Linneisehe System, vor allen andern, Eutdecker gewerkt und Entdeckungen | \ 378 | . ohne Zahl herbey geführt, aber es hat auch die "Botaniker sich selbst enifremdet, aus dem har- nionischen Leben der, Wissenschaft gerissen und der Pilanzenwelt, als Macht, hingegeben, so dafs ihre Werke ohne lebendigen Pulsschlag, gleich Pflanzen, aufsprolsten. Es ist uns daher steis seltsam vorgeköminen, went. man das Linnei- ‘sche System als‘ ein Mittel zur Vebersicht des Pflanzenreichs vühmt., da es gerade das Gegen- theil thut ; und au und für sich und seinem Vre- sen nach, alle Uebersicht vielmehr unmöglich wmacht« So ergänzen sich beyde, Ansichten des Pilan- zenreichs wechselseitig im Menschen, Das ge- neralisivende System, das man das natürliche “nennt, führt den Botaniker in sich zurück zur Sammlung, . zur Beruhigung und stillen Durch- musterung des gesammelten Vorraths; daher es vor allen die genaue und harmonische: Kenntnils der Pflanzen, nach ällen ihren heilen fördert: aber es beschränkt mehr oder weniger den Ge- sichtskreis, und erfährt daher häufige und be- schwerliche Störungen durch neue Entdeckungen; es ist, als wein einer, nachdem er weit und breit die Welt durchzogen und sich an ihren Fass! # « . . Herrlichkeiten müde geschaut, nun ‚auf irgend einer freundlichen Anhöhe von 'schörier Aussicht den Stab in die Erde pflanzie und beruhigt sprä- : che: hier will ich hüten bauen. — as künsl- | 379 liche ‘System dagegen treibt den Naturforscher mit jugendlicher Sehnsucht auf die Reise, lehrt ihn Selbstverläugnung und Geselligkeit, aber es endet, sich selbst überlassen, ohne Beruhigung und darht im Ueberflulse, — Mit diesen Begriffen von den beyden hier einander gegenübergestellten- Systemen hat es uns befremdet,; Zu bemerken, dafs in der Vor- rede zum ervsten Theil des neuen Pflanzensy- stems, $. XV. in einer Vergleichung beyder, wir wissen nicht, ob eine Rechtfertigung der neuen Ausgabe des Linneischen Pflanzensy- stems, oder eine Herabsetzung des sogeriannten natürlichen gesucht wirds Die erstere würde jeder, der die Sache zw beurtheilen weils und die Herausgeber kennt, durchaus unnöthig finden, und eine Herabwürdigung jener natürlichen Ord- aungen kann von diesem Standpımkte aus, der keine gewichtigeren Gründe, als die grössere Leichtigkeit des Gebrauchs des künstlichen Sy- . stems, die Schwierigkeit bestimmter Umgränzun- gen der natürlichen Familien , die auch in ihnen nicht zu vermeidende Künstlichkeit der Gattungs- merkmale, die Veränderlichkeit der Familien, oder Sätze wie folgenden: Adyta naturae nobis in aeternum eJausa, nee quid naturale facile di. ces, cum natura ipsa in aelernum tibi incognita futura sit, dagegen vorbringen kann, nicht ge=. lingen, Wie gerecht, übrigens die Herausgeber 360 ihres ungünstigen Urtheils ungeachtet, gegen die Vorzüge jener Ansichten sind, beweist zur Ge nüse der Umstand, dafs sie bey jeder Gattung die nütärliche Faniilie, zu der sie gehört, nicht rur nach Jussieu, sondern auch nach De Gan- dolle, Brown, zwwoilen nach Batsch und ande= ren mit immer steigender Ausführlichkeit angaben. Und damit sind wir denn unmittelbar bey unserem Bericht von der Einrichtung des anzu- zeigenden Werks angelangt, worin wir vorzlig- tich von dem Rechenschaft zu geben hahen, wo- durch sich diese reiche Ausgabe desPflanzensy- stems, die leicht zu mehr Bänden anwachsen dürfte, als woraus die Willdenow'sche Aus- gabe der Species Plantarum besteht, eben um jenes lastenden Beichthums willen, von ihren Vorzängerinnen unterscheiden mufste, Der Beschlufs folgt. im Berichtigung. In seiner Flora badensis hat sich Hr, Prof. Gmelin vorzüglich defswegen bewogen gefunden eine neue Art von Seneccio (Senccio Fuchsii) aufzustelllen, weil Pollichs Senecio nemoren» sis gänzlich davon verschieden sey, Es ist ‚aber die Pollichische Pflanze gar nichts anders als Cineraria. = campesiris Heitz. Weil auch andre Botaniker, Roth, Schrank, sich be- sonders auf die Pollichische Angabe und auf die Zahl der Zungenblühen seiner Pllanze berü- fen, so kann diese Berichtigung nicht ohne In- teresse SEyl.. Flora oder Botanische Zeitung, " Nro. 25. Regensburg, am 20. August 1818: an Li u 8, vw. wg ui uae) 0 en ' . L r » ' Retensionecdi. Beschlufs der in der vorigen Nro. ab- gebrochenen Reecension: De Verf geben die Schwierigkeiten, die iu unseren Tagen den Unternehmer eines solchen Werks umringen, sehr treffend und ansprechend, 5. VI VI der Vorrede, ‚an: Wenn schon eir Menschenalter kauin hinreicht, alle Pflanzen, die tich in ‘den grofsen Museen von London, Paris, Wien etc. befinden, nur durchzusehen, wenn, auch nachdem dieses geschehen, nun doch nicht blofs die Rede davon seyn würde, was er geschen; sondern auch von dem, was ändere vor ihm ges sehen, entdeckt, beschrieben, abgebildet, geirrt haben; —- wenn die orakelhafte Rürze der Dia. fi &nosen Dunkelheit verbreitet, -— wenn hicht nur trockne Exeihplare - _ schlecht zubereitet, ver- Stümmelt, unvollständig; — sondern selbst lebende Pflanzen den geübtesten Botaniker t täuschen‘: se oo Zu j 388% ’ mag wohl mit Recht eine vollständige Aufzählung ‘aller bis auf unsere Tage bekannt gewordenen. Pflanzen nur von dem unternommen werden, der” den Muth hat, mit rastlosem, unermüdlichem Sanım- lerfleifse und bey einem Verfahren, das die häch- ste Vollendung in Anspruch nimmt, oft zu irren, . einerley Pflanzenart unter verschiedenen Benen- nungen mehr als einmal aufzuführen, oder meh- vere wesentlich verschiedene Arten unter einem gemeinschaftlichen Namen zw vermengen. Die zweyte Klippe schien den Herausgebern für die Wissenschaft gefährlicher, als die erstere, daher sie zwischen Scylla und Charybdis sich, wie die beyden vor uns liegenden Bände heweisen, . standhaft in der Nähe der Scylla hielten. Sie bemerken übe? diesen Punkt geistreich: Genera omittimus (die Entscheidung darüber), cum na- tura ipsa genera non procreaverit: TFortasse nee ‚species, facile dixeris, si ad rixas istas divissimas botanigorum de eo attenderis, quod (quae) species vulgo diei solet; quas tamen rixas facile solves, si, quas species nominant,, formas dixeris, formas nempe plantarum maxime solemnes atıve distinetu faciles. Ob nemlich eine Pflanze eyfür- mige’ oder lanzeitförmige Blätter habe? meinen ‚sie, darüber sey noch nie ein Streit entstanden, aber wohl darüber, ob jene Pflanze mit eyförmi- gen Blättern, und jene mit lanzettförmigen,, für eine Art gelten sollen, oder nicht: Mode formas 385 -.Plantarum recte distinguas atque ita describas, ut facile plantae, ‘de qua seribis, forma agnoscatur ab omnibus: caetera mitte Diyis. Nichts kann klärer beweisen, wie tief die Herausgeber von der Idee des künstlichen Systems durchärungen - sind,.als diese Stellen, die zugleich zeigen, ‘wie gewandt, nur etwas zu flüchtig, sie in der latei- nischen Sprache die Feder führen. Um in der grofsen Menge der zu bezeich- nenden Arten mit Sicherheit die Untexscheidungs- merkmale zu bezeichnen, schien die gewöhnliche Diagnose nicht hinreichend; es wurden‘ also in ‚den meisten Fällen kürzere oder längere, ja oft sehr ausführliche Beschreibungen hinzugesetzt, die, da die Verf., als Sammler auftretend, die Unterscheidungskennzeichen Anderer, wo ihnen nicht selbst sichere Exemplare zur Hand waren, unverändert beybehielten, nicht selten in weitere kritische Erörterungen übergehen, oder mit An« gabe ihrer Zweifel hie und da sogar mit zwey oder mehreren zur Vergleichung ausgehobenen, ‚ mehr oder weniger widersprechenden Beschrei. bungen endigen. Ueberhaupt ist keine Gelegen- heit versäumt worden, literärische und kritische . Notizen einzustreuen,, so dafs man wüklich in dem Buche weit mehr findet, als man nach dem Titel erwarten konnte. — In Hinsicht der Syno« nymie ist der Plan des Werks: ebenfalls gegen die Anlage, die ihm Linne gegeben, beträchtlich zZ * 384 erweitert worden. Zwar wurden die älteren Bo- "taniker übergangen, dagegen findet man die Neue- -ven, besonders bey zweifelhaften und, täuschenden "Pflanzen , in ziemlicher Anzahl zugezogen, die besten Abbildungen citirt, verschiedene Beren- nungen bemerklich gemacht, Spielarten mit grie- chischen Lettern angehängt. — ,„Nomina tam ge- nerum, quam speeierum ab antecessoribus nostris ‚proposita ut plurimum vetintimus ; — Das ha- "ben die Verf, nicht immer so gehalten. ' Bey den Gräsern, die den zweyten Band füllen, folgten die Herausgeber der Agrostographie des Hrn, Palisot de Beauvois, und verwebten damit Gaudin’'s, Brown's, Vahl's, Panzer's und anderer systematische Arbeiten, nicht ohne eigne Zuthaten, die sich besonders oft und reichlich in dankenswerthen, ' vergleichenden Noten ergiefsen. So scharfsinnig sie aber auch in der Vorrede zum ersten Theile diese schauderhafte Gattungs- zersplitterung vertheidigen, so merkt man doch deutlich, dals ihnen selbst dabey unheimlich zu Muth.ist, und Recensent, ‘der sich doch von Her- zen freut, nun einmal etwas so Vollständiges, ‚über die Gräser zur Hand zu haben, gesteht gern ‚dafs er diese "unheimliche Empfindung bey der Uebersicht der 204 Grasgattungen aus der Triandria Monogynia und Digynia mit ib- nen theilte, und date diese Empfindung wuchs als er bey mehrerern größsern Gattungen, die er x 385: nackschlug, z. B. Schoenus, Cyperus, hinter den oft noch von Linne uud seinen Nachfolgern . beybehaltenen, eben nicht sehr zahlreichen Ab- tieilungen noch 30 und mehrere: dubii generis vel sectionis Species, und novae RobertiBrow- nii Species im verlormen Nachzuge antraf. Viel- leicht ist 'noch nie so grofser Fleils in so grofser Gefahr gewesen, sich selbst so wenig zu lohnen. Nach der Vorrede der Herausgeber, auf die wir uns bisher am meisten zu bezichen hatten, . folgen if ersten Theile Linne’s ‚Worte an. den Leser, vom ı. Sept. 1762, ‘dann der Schlüs. ‚sel des Linneischen ’Systems. Der erste Band umfafst die erste undzweite Rlafse ganz, von der dritten die erste Ordnung bis zu den Cyperoiden. Vor jeder Klalse werden . die Gattungen unter kurzen Rubriken mit ihren wesentlichen Charakteren der Heihe nach aufge- führt, wie «sie-im Buche folgen. An den wesent. ' lichen Charakter ıschlielst sich bier eine kurze ‚Zusaimmenstellung der übrigen wichtigeren Eigen- thümlichkeiten des Blüthen- und Fruchtbaues, der _ bey den Gräsern sich oft weiter über, den ‚gan- zen .Habitus verbreitet, mit kritischen. Beleuch” tungen verbunden ist, und in angehängten, eng- gedruckten Ob servationen vergleichende Be- trachtungen 'anstellt, Verwandtschaftsbeziehungen' und nähere. oder ‚entferntere Ucbergänge nach- ‚weist, u..s. we: „Hier finden auch gewöhn- s. 386 nt lieh die Angaben der natürlichen Familien, zu der jede Gattung gezählt wird, ihren Platz. Zwie . ‚schen Klammern, in einer neuen Zeile, werden die Abbildungen, welche den Gattungscharakter erläutern, eitirt.', Nun ist bey der Aufzählung der Arten selbst, ausser den darüber $&esetzten Gat- tungsnamen , von den Kennzeicher der Gattung. ferner nicht mehr die Rede. Diese Einrich- tung hat uns, wo wir sie sonst noch antrafen, nie recht gefallen, am wenigsten aber hier, wo . eine zahllose Menge neuer, zum Theil sehr sub- ‚. tler Gattungen allzuoft zurück zu blättern zwingt. Was die Arten anbelangt, so hätten wir vor allen Dingen mehr Sorgfalt auf neue und zweck- mäfsige Unterabtheilungen verwendet schen mö- gen, wie wir diese z. B. bey der Gatiung Sal-' ’yia (nach Sprengels Anordnung) rühmen müs- sen, wo von ı68 Arten nur 4 incertae sedis sind, Dagegen ist bey der schwierigen Gattung Cype®- zus die Vahlsche Eintheilung fafst unverän- | dert beybehalten, wo bey 241 Arten 35 Brown- sche Nenholländer in den Anhang fallen; 161. | Panica folgen sich ohne Unterabtheilungen, — eben so 229 Poen, wobey übrigens Gaudims Bearbeitung für die europäischen Arten -sehr zwechmäfsig bemutzt und erweitert worden ist“ “Die 64 Arten von Bromus sind auch nicht ohne Zeitverlust heraus zu bringen, und für Gladio- lus, delsen 117 Arten übrigens mit sehr. guten en ar em Nr 387 Erläuterungen und Bemerkungen ausgestattet wor- den, hätte sich doch auch vielleicht eine befsere Unterabtheilung, als die: scapo monostachio und scapo polystachio, letztere a) glabri, b) villosi — finden lafsen. Vebrigens wird die nach den Gattungsnamen ‚ eingerückte Synopsis seetionum theilweise doch wieder an ihrer Stelle wörtlich wiederholt, . Nach der Diagnose folgt die Synonymie in fort- laufenden Zeilen; darunter enger gedruckt, er- läuternde oder vollständige Beschreibungen, die gewöhnlich mit den kritischen und vergleichen- den Zusätzen oder Einleitungon, — für den, der das Linneische System als Mittel zum schnel«. len Aufsuchen benutzen will, allzueng, — ver- schlungen sind. Die kürze Angabe des Vaterlands “und der Dauer ist diesen beschreibenden Zusä- tzen. angehängt. \ B . Den Reichthum des Inhalts, in so fern er nach der Zahl der Arten gemelsen werden soll, kön. nen die wenigen Beyspiele, die wir oben zufällig beybrachten, einigermafsen andeuten. Die Zahl ‚ der Gattungen belähft sich in den drey exsten Klafsen auf 408; — Die Arten haben wir nicht nachgezählt, aber die Seitenzahl und die spar- same Einrichtung des Drucks läfst auf ihre Men- . ge schliefsen. Dabey zeugen im ersten Theile 32 Seiten, im zweyten 29 Seiten Addenda et Emendanda von einem unermüdlichen Streben ” ae 3 - nach Vollständigkeit, und von wiederholter Prür fung des Gegebenen. Columnentitel erleichtern das Nachschlagen; zwey Register, das eine ‚der Gattungen und Arten, das andere der Synonyme, kommen dem Aufschlagen zu Hilfe, ' Das ist der Grundrifs des Buchs. —, ' Die Vor- rede nennt berühmte und vielvermögende Namen als Beförderer des Unternehmens und als Theil- nehmer am: Wachsthum des Werks, Es ver dient nach mehrere, Nees von Esenbeck u, . b Au £ „ätlze B otanische- Bemerkungen; vom Harın Grafen v. Sternberg, "In Nro. 9. der Botanischen Zeitung vom 30. März wurden einige Bemerkungen üher die Aco- nita der teutschen Flora eingerückt, und noch mehrere versprochen; da ich die Zeitung in mei- ‚ner dermaligen Lage nur vierteljährig erhalten ‚kann, so weils ich nicht, ab seit dem etwas über diesen Gegenstand exschienen. ist, wedur:h. die- ser Aufsatz überflüssig geworden wäre, Aconit um pyrehaicum Deoand, läfst sich | durch seine fast kreisrunien, vielfach z zerschlitzten . Blätter. (eireumscriptione orbieulari ,. Jaciniis sibi incumbentibus) von A, Lyencionum schr leicht unterscheiden; ich sammelte diese Pflanze- auf der Alpe la Grappa bey Bassano, A. intermedium lo. 5809 Hoppe Taschenb, 1810, p. 224. ist wohl nichts 'andres, als A. ochroleucum Willd. Caleare arcu- ato neo spirali; die beyden Aconita, die Herr ‚Benefeiat Schmidt in Rosenhaim &-funden hat, sah ich bey ihm auf der kleinen Insel, die er zu einem lieblichen botanischen Garten ungeschaffen hatte; aus den Samen, den er mir mittheihte, er20g. ich heyde Pflanzen, konnte aber durch mehrjährige Beobachtimgen keinen esentlichen ‚Unterschied finden; sie gehören beyde zu A. Ly- Coctonum, des, wie "barnt, muet, dem Standt- ‚orte, mehreren zufälligen Abänderungen unier- worfen ist. : A; hebeginum beschreibet ""erand, pedicel. tis pubescenüibus ; das angeführte Syn. Jacg, austr. t. 424 ist aber durchaus glatt abgebildet, unter den Schleicherischen Pflanzen aus dem w als Üiser Land erhielt ich eine mit der Ja equ ini. schen Abbildung ganz übereinstiinmende Pflanze unter der Benennung A. laeyigatum; sollten bier a ee nicht zwey Pflanzen vereint seyn? Bey den Aco- niten scheinen dio hehaarten, oder glatten } Blü- thenstiele bedoutend au seyn. f * Das Aconitum, das in dem Nasfald unweit Gastein vorkömmt, dürfte wohl zu, A. panicula- tum Decand. gehören; dieses ist aber stets auf. vecht; das A. eermuum Clus. hist. 2. p 97. £ 1, ist, wohl, wie schen bemerkt wurde, eine eigene Art Bey der Gattung Delphinium, die De- ae, 390 candolle, so .wie alles, wäs er unternimmt, ' mit vorzüglicher Sörgfalt behandelt hat, erlaube ich mir ebenfalls einige Erinnerungen zur Spra- che zu bringen, die den Verfasser, wenn er sie zu Gesicht bekömmt, vielleicht veränlassen wer- den, in seinen addendis noch manches näher auf) zuklären, das einiger Erläuterung zu bedürfen scheinet. . Decand. Syst, nat. p. 359. sagt am Ende der Beschreibung von D. intermedium: Synonyma hu- . . . . hy . . 5 jus et omnium fere Delphinastrorum a Linneo sub nomine D, ‚elati confusorum valde incerta re manent; nostrum D. intermedium a D. elato dif- fert bracteolis glabris nec villosis. Hiebey eerge- ben sich folgende Erinnerungen. a) hat Deoandı ‘das D. elatum ganz weggelassen, bildete aber aus “den 6 Varietäten, die Gmelin unter D. elatum anführt, „6 Arten, für welche gilt nun die Ver- gleichung mit D. intermedium? b) Linn. Sp. pl. ed. $tia. Viennae 1764. führet bey D. elatum nicht mehr als 4 Syn, an, nemlich Amm. Kut 174. Hall. gaeth. 93. Bauh. pin. 181. und Bauh. hist. 2. p. 94. die beyden letzten hat D e- ‚and. bey Delph. intermedium beybehalten, es wären dahero nur zweye übrig geblieben, die keine besondere Schwierigkeit machen konnten; wahrscheinlich sollte“ die Bemerkung der Auflage von Willd. ‘oder Gmelins Flor. Sibir. gelten. 2) Gmel. Flor. Sib. 4. p. 187 führet bey der Lin- . 391 neischen Definition 6 Abarten mit Abbildungen an, die von Decand. zu folgenden 6 Arten ge= '. bracht werdan, D. grandiflorum Gmel. Sib, t _ 78. D, cheilanthum t. 76. 'D. puniceum £ 77? D. palmatiidum 42 t. 79. B t. 752 D. interme- dium t. 802. ungerechnet der 4 Fragezeichen er- .. geben sich noch mehrere Schwierigkeiten; so hat sum Beyspiel Gmel. p. ı86. Nro. ı8. schon zwey Var. bey der Linn. Definition von D. grandi- florum angeführt, von denen Decand. gar keine Erwähnung macht; diet. 79 führet Bieb eystein bey seinem D. speciosum an, das auch Decand, angenommen hat. eic. Es wäre sehr zu wün. schen, dafs die russischen Botaniker die Mühe "übernehmen wollten, die Gmelinischen Pflan- zen so viel möglich ins Reine zu bringen, da fremde Botaniker es schwer mit Erfolg überneh- men können. Anemone patens Decand. Syst. nat. p. ıgı ist das Syn. Pohl, Fl. bohem. und der Standort in Böhmen ganz weggelassen. w A. Hakelii (Pulsatilla) Pohl Fl. bobem. 2 p. 213 wird gar nicht genannt; sie hätte wenigstens mit A. Halleri und vulgaris verg glichen werden können, zwischen denen sie zu stehen scheinet. Von den 4 Yariet, die Gmel. Sib. bey A. sylve- stris anführt, die aber wahrscheinlich eigene Ar- ten verbergen, geschichet. ebenfalls keine Er- wähnung, sie bätten füglich mit A. caerulea Pa- trin und reflexa Stephan verglichen werden 392 . I. j . ' ‚können; die erste habe ich wirklich -unter den, Gmelinisch en Pflanzen des Mayerischen Herbariums gefunden. Tbalictrum foetidum Decand. Syst. nat, p. ı76. Hier werden die Haller und Mor is- sonische Pflanze mit jener von Waldstein: undKitaibelverbunden, allein die stumpfen Blät- tereinschnitte finden sich. nur bey dev Wald- steinischen Pflanze, nicht bey jener vom Mont Cenis, die ich von Hrn, Seringe erhalten ha- be; auch zeiget- sich in den Wurzeln ein bedeu- tender Unterschied, bey der Hungarischen Pflanze ist sie kriechend und knotig, bey der Mo rissonischen fein faserig, es könnten da- her wohl noch einige Syn. zu T. pubescens, dem eigentlichen T. foetidum Linn. herüber. ge- zogen werden. Diese letzte Pflanze wächst auch | käufig in Böhmen. Bey T. minus wird. das Syn. von Seguier pl. veron. 1. p. 476. ti. 2. (soll heissen t. 11.) angeführt, die Abbildung foliis cungalis stehet aber mit" der ‚Definition und der Beschreibung: segmenta ovalia suborbiculata, im Widerspruch, pafst aber zu T. Sibiricum. Aus diesen bey Einreihung einiger Pflanzen, . zufällig entstandenen Bemerkungen ziehe ich fol- genden Schlufs: wenn einem so vollendeten Botani- her, wie Decandolle, dem die zahlreichsten Bücher: und Pilnzensammlungen „ botanischen Gärten, kurz alle Hilfsmittel zu Gebote stan- \ D ! ® 393 den, nach den angestrengtesten Untersuchungen, und einer sehr scharfsinnigen Beurtheilung den- noch bey, der älteren Synonymie, und zum Theil ‚auch bey neueren Pflanzen, so manche Zweifel übrig geblieben sind, und von andern Botanikern noch mehrere aufgefunden werden, so bewähret ‘sich hierdurch die in dem ersten Theil der Rec. ‚gensburger Denkschriften ausgesprochene Mei- nung, dafs so lange keine kritische Sichtun 5 5 chtung ‚ und Beurtheilung der älteren Synonymie in einem besonderen Werk. vorausgehen wird, die phy- sische Zeit eines Menschenlebeus, ‘und die ‚Kraft eines einzelnen Mannes nicht hinreicht, ein Systı nat, oder Sp. pl. «durchzuführen, das dem.ge- ; genwärtigen Standpunkt der Wissenschaft ganz „angemessen wäre. Wir sind dessen ungeachtet Herrn Decandolle vielen Dank schuldig, auch wird sich jeder Botaniker um die Wissenschaft besonders verdientmachen; der Hın.Decandolle, in seinem rübmlichen Bemühen durch richtige "Bemerkung gen und Beobachtungen unterstützet, . DE . Botanische Notizen Regensburg, In der Sitzung der k, botan. Gesellsch. vom aten Julins wurde folg ‚endes vor- selegt:: & Synopsis specierum generisÄäst ‚rum herbaceorum; praemissis nonnuülis ie 394 - Asteribus in genete, eorum structura et evolu- tione naturali. Exereitatio, qua praelectiones su- as, die 4. Calendas Maji inchoandas, indieit et simul Monographiani Asterum, herbaceorum mox edendam commendat Chr. Godofr. Nees ab Esenbheck, cet. Erlangae 1818. als Geschenk des Herrn Verfassers, welcher zugleich nochmals die schriftliche Versicherung beifügte, dafs. bei hinlänglicher Subscription die angekündigte Mo- nographie bestimmt erscheinen, und der Preils xicht über 25 fl, zu stehen kommen werde. 2. De plantis nonnullis e Mycetoidearum Tegno tum nuper detectis, tum minus cognit's, - gommentatio prior Doctoris Nees ab Esenbeck et Friderici Nees Krairum, adiectae sunt Yabulae II. aeneae. pietae,— als "Geschenk der Hrn. Verfasser für die Gesellschaftsbibliothek, 3. Aufsätze für die hot. Zeit. von Herrn Gr. v. Sternberg, von Herrn Direct. v. Schrank, Herrn Prof. Duval (biographische Skizze über Hın. Prof, Dr. Voit) und mehrere Correspon- denznachrichten. “ Die H.H, Prof, Brugmann, Direotor des bot. Gartens in Leiden, Friedrich N eos, Bo- taniker daselbst, und Apotheker Hofmeister in Marktbreit, Secretair der Gesellsch. correspon- dierender Botaniker ‚in Franken, wurden als Eh- venmitglieder aufgenommen. 305 Der Director unserer Gesellschaft, Herr Pro- fessor Dr. Hoppe hat, um wieder seine botani- sche Reise anzutreten, die allerköchste Genehmi- "gung und Unterstützung erhalten, und zu diesem Zwecke bereits Regensburg verlassen. Es ist dies für die Kräuterkunde überhaupt, und ins- besondere für unser Institut von hohem Werthe, und höchst erfreulich muls es für jeden Freund der Wissenschaft, für jeden patriotischen Staats- bürger seyn; auch hierin die Huld und Weisheit unsers allgeliebten Königs zu erkennen, .der, selbst eingeweiht in Florens Heiligthum, der Göt- tin huldigt, und auch hier, wie überall, das Gute will und Kunst und Vfissenschaft befördert. Die botanische Gesellschaft findet in diesem aberma- ligen Beweis des Schutzes, den Wissenschaft und Kunst in unserm Vatexlande, geniessen, einen neuen Anlafs, in die allgemeinen Segenswünsche für den Vater unsers Vaterlandes und seine wei- sen und treuen Räthe, die beseelt von gleichem Eifer 'mit Ihm in Einklang kräftig wirken, aus vollem Herzen einzustimmen, IV. Anzeige Die botan. Schriften des ehemaligen Apothe- kers Zorn in Hempten,. sind gewils jedem Bota- niker rühmlichst bekannt. Unterzeichneter befin- det sich gegenwärtig im Besitz folgender dem Verfasser einst selbst zugehörigen Werke, und Sn 390 ist Willens, dieselben unter sehr billigen Preisen zu verkaufen. Sie bestehen in ı) Icones, plantar. medicinal, 6 Bde. mit 6oo gemahlten Abbildungen von Pflanzen. Nbg. bey Raspe erschienen. gr. & r .®) Auswahl seltener Gewächse, 12 Bde, mit 200 Abbildungen, gr. 8 3) Amerikanische Gewächse, 5 Bde. mit 300 Kupfertafehn, gr. 6. Alle ıı Bde nebst Text sind sehr gut gehal- ten; halb Franzband, und vom Verf. mit .beson- dern Zeichnungen und Zusätzen verschen, - 4) 325 Stück von schr guten botan. Mahlerh nach der Natur verfertigte Originalgemählde auf holländisches Papier nebst Text im Ma- nuscript, als Voriseisung der 'amevika- nischen und seitnen Gewächse zu betrachten: Zo%n wollte diese Schriften noch herausge- ben, sein Tod vereitelte sein Vorhaben, Möchte doch dieses letztere Werk der Aufmerksamkeit eines mit ‚botanischen Kenntnissen versehenen Mannes auf sich ziehen, um die weitere Ausar- beitüng, die nun sehr leicht fällt, auf sich zu neh- men. Nähere Auskunft über das Ganze giebt in frankirten Briefen Chr, Prückner, Provisor der Diezischen Apothecke ‘in Kitzingen w- de Flora oder Botanische Zeitung ’ Nro, 24. Regensburg, am 30. August 1318. WON EEE \ 4 > I, Correspondenz und Ankündigung. Mi. großser Freude erhalte ich die ersten 9 Blätter ‘der neuen botanischen Zeitung. . Seit Schrader sein Journal für Botanik hat aufhö- ren lafsen, stand jeder Botaniker gleichsam 150- lirt, und nicht ohne grofse Opfer von Zeit, Mühe „und'’Geld konnte man sich in Kenntnils der uoth- ‘ wendigsten J,iteratur und in hinlänglichen Ver-, bindungen erhalten, um nur nothdürftig zu wis- - sen, was Grofses für die Wissenschaft geschah. Mit um so, aufrichtigerer Freude wird das Wie- flererscheinen eines-Blattes aufgenommen werden, das nun einen Vereinigungs - Punkt für alle deut- schen und benachbarten Botaniker darbietet, und. vermittelst dessen man wieder, wie einst durch, : Schraderes Journal, Kenntnifs und: Auszüge von und aus Büchern erhalten kann, welche nur ein 'kleiner Theil des botan. Publikums zu ' sehen, noch weniger zu benützen Gelegenheit.hat. Mö- Aa x Ä “ samkeit, werth scheinen, so überlafse ich dersel- - ben von dieser Ankündigung in irgend emer 308. u ge eine lebhafte Theilnahme die’ Herausgeber in den Stand setzen, diesem Blatie diejenige Aus- dehnung und YVollkommenheit zu: geben, welche ebenso sehr für die Wissenschaft überhaupt, als für den Einzelnen Betürfnifs ist | Die bestimmte Aufforderung, auch von sol- chen Werken, welche bereits in andern Zeit- schriften angekündigt sind, die Riedaction der bo- tanischen Zeitung in Kentitnils zu setzen, veran- lafst mich, die anliegende in der Isis abgedruckte Anzeige einzusenden. Sollte das Werk auch der Fiedaction der botan. Zeitung einiger Aufmerk- Forni auch für die botan. Zeitung Gebrauch zu machen, 'Oken’s Rath zu Vervollständigung des Nomen- clator’s zu reisen ist gut; allein wer kann dieses von’einem an seine Praxis geketteten Arzte for- dem? dagegen ist der Rath ausführbar, diejeni- ‚gen Bücher, ‘welche ich zu benützen nicht selbst Gelegenheit habe, durch andere benützen zu las- sen. Was ich vermifse, sind vorzüglich englische ‚Werke, namentlich; Sihthorp et Smith Flora graeca. — TR, Brown Prodrumus florae rova® Hollandiae. —- Id. General Kemärks of the Bo- tany of terra australis.— Aiton borlus Kewensis, d.2..— B,S. Barton flora virginiea. — Will. Barton flora Philadelpliea. Id. Vegetable ma- oa . 13 599 teria medica of the united states. — Hoff. mannsegg et Link flore portugaise. — Jac- guin fil. Eelogae plantarum. — Savi ilora ita- kana wovon ganz neuerlich der erste Fascikel in «Fol, erschierien ist. Da für meinen Zäveck blos die Namen der neuen Arten mit, ihren Synony- men und deh Zeichen der Dauer und die Berich- tigungen der Synonyme ausgezogen werden düxf- ten, so würde dieses Geschäft für emen in der Literatur nicht unbewanderten Botaniker nicht allzugrofs seyn, um so mehr, da Alles übergan- gen werden dürfte, was von Poiret in den Suppl. Bänden zur Eneyelopaedie und von Roeiner und Schultes in den 3 ersten Bänden schon benützt ist. Die französ. Werke z. B. alle Huntholdt- schen, das grofse Werk über Egypten, ‚ie neue Ausgabe von Duhamel, die Redoute'scheu Pracht- werke, 'Yussac flore des Antilles etc, ete. finden sich auf der königl, Privat - Bibliothek in Stutt- gardt, wo ich sie benützt habe. Die Zudringlichkeit, mit welcher ich mich an die Redaction der botan. Zeitung mit der Bitte wende; mich zu belehren, ob vielleicht in der genannten Hinsicht von Regensburg aus ein Bey- ‚wWag für meine Arbeit, welcher ich den möglich. sten Grad der Vollkommenheit zu geben wünsch. ie, zu erwarten seye, kann nur in der so lant in der botanischen Z eitung ausgesprochnen Bereit. “iligleit, jeden Beytrag zur Beförderung des Aa ‚400 . botanischen Studium zu "unterstützen, ihre Ent- schulligung finden. - ' Efslingen den % Jun. 1818. Dr. Standel. x Wir liefern nachstehend einen Auszug von der in Rede stehenden Ankündigung, und lalsen dann unmittelbar unsere Ansichten über das Werl des Herrn Verf. folgen: Wie drückend für die Wissenschaft, wie zeit- raubend für den Einzelnen, ‚wie abschreckend von dem.an sich so anziehenden Studium die unend- liche Menge der Synonyme in der Botanik sind, Ast allgemein’ bekannt und beklagt. Ist es doch so weit gekommen, dafs zur Bezeichnung, einer und eben derselben Pflanze zehn und noch mehr verschiedene Benennungen geschaffen sind. Auch das glücklichste Gedächtnifs vermag eine solche Menge von Namen nicht zu fassen. Ein alphabe- thisches Verzeichnifs aller. Pflanzen nach allen ihren Benennungen schien der einzig "sicher lei- .tende Faden, der auf kurzem Wege aus dem La- byrinthe der Synonyme führen kann, Der Ver- such, ein solches Hülfsmittel zu liefern, würde nicht unternommen worden seyn, wenn der grolse Umfang und die unendlichen Schwierigkeiten da- hey zum voraus so. klar gekannt gewesen wären wie sie sich bey der Ausführung offenbarten, er würde nicht vollendet worden seyn, wenn nicht, x 401 bey der auch die ausdaurendste Geduld. lähmen- ‚den, oft geistlosen mechanischen Arbeit, der Ge- danke ermuthigend $ewesen wäre, dafs der Ver- lust von Stunden und Tagen, welche belohnender ‚und genufsteicher für Bildung des Geistes bei nutzt werden konnten, kein zu grofses Opfer für das Individuum scy, wenn diese schöne Zeit für. die Gattung gewonnen würde, Aufmunternd auf dem dörnizen Pfade fortzufahren, war auch der allgemeine Beyfall, welchen meine Idee von den- jenigen Botanikern *) erhielt, welchen ich sie wmittheilte: — Die Zwecke und Vortheile, welche . durch diese Arbeit erreicht werden sollten, waren? ı) Da seit Erscheinung des letzten vollstän- digen Pflanzen - Verzeichnisses die Anzahl dex’ neu entdeckten Pilanzen sich nahe an das drey- fache vermehrt hat, so scheint die Herausgabe ei- nes neuen Nomenclator keiner Entschuldigung zu bedürfen. Alle bisher erschienenen allgemeinen Pflanzen - Verzeichnisse gründeten sich mehr oder weniger auf ein vorher erschienenes Systema Ve-' getabilium, und übergieng en ganz die Angabe der Autoritäten. Ohne diese Zugabe ist aber gegen- ' wärtig ein. blofses Namen - Register der Pflanzen gar nicht mehr brauchbar. Es wurde daher so- wohl bey den Gattungen, als Axten der erste Ent. decker heygesetzt. nn *) Ich nenne statt aller Herm Dr. Römer in Zürich und Her Dr. Gärtner in Calw. i 2) Dieses Verzeichnifs sollte aber zugleich vollständig die Synonyme umfassen, und die al phabetische Anordnung den Gebrauch erleichtern und jeden in den- Stand setzen, zu verhüten, dafs nicht, wie so häufig geschieht, bereits bestehende Benennungen für neu entdeckte Pflanzen wieder- holt angewendet, werden, ‘Wie wenig oft auch die ‚gelehrtesten Botaniker diesen Fehler vermei- den, wie nöthig auch ihnen ein Handbuch sep, welches diese Vermeidung erleichtert, davon mö- gen folgende Beyspiele zeugen; Die Benennung Candollea ist bereits zur Bezeichnung von fünf verschiedenen genera ängewandt, nämlich von Labillardiere das einemal für Hihbertia Salisb,, das anderemal für Stylidium Swartz (non Lour.), von Mirbe] für Cyelophorus Desv., von Batard für Silfa Adans, und von Bau- mann für Menziesia pilosa. Juss, , Die Benen- nung Poirtetia ist von Gmelin, Cavanilles, Ventenat wnd Smith für vier. vorschiedene genera, für eben so viele die Benennungen Heri- tiera, Brotera, Aubletia, Thouinia , von verschie- denen angewandt worden, Das neueste Beyspiel einer solchen Wiederholung, einer schon ange- wandten Benennung gieht der treffliche Spren- 8 el, welcher Onosmodiym Mich, in. Purshia ymwandelt, welche Benennung Decandolle be- yeits für Tigurea tridentata Pursh, gebraucht at, Zwar sind solche Benennungen zum Theil ab- x m . 403 sichtlich wiederholt worden, nachdem ein zu Eh- ren eines Botanikers benanntes genus sich später als unstatthaft zeigte. Der ächte Botaniker wird es aber gewils vorziehen, seinen Namen nicht durch die Benennung eines genus verherrlicht zu sehen, wenn durch wiederholte Benennung des- selben nur‘ ‘Verwirrung entsteht, Was sind Sy- nonyme? Im. ‚engern bessern Sinn finden Syno- nyme nur in folgenden drey unvermeidlichen Fäl- len statt: a) wenn einer und derselben Pflanze, welche von verschiedenen von einander getirenn- ten Schriftstellern gleichzeitig entdeckt wurde, verschiedene Benennungen beygelegt werden; »b) wenn. unter denselben Umständen verschiedenen Pflanzen gleiche Benennungen heygelegt werden; c) wenn bey fortschreitenden Entdeckungen ein- zelne species eines genus in verschiedene neue genera getrennt, oder getrennte genera in eines vereinigt, oder einzelne species von einem ge- nus, in ein anderes versetzt, werden müssen. —: Sehr vermeidliche Synonyme, e eigentlich botani- sche 'Todsünden sind es d), wenn absichtlich . eine ältere Benennung einer Pflanze, welche et« wa nicht "ganz nach der Regel der Kunst gebil- “det, nicht ganz passend, oder gar nicht wohlklin- gend scheint, in eine andere umgeändert wird. — Botanische Schnitzer, die mit dem entschuldigen- den Namen Synonyme beehrt werden, sind es e) 'wenn neue noch nicht beschriebene Arten. unter 404 dem Namen einer "ältern bekannten aufgeführt werden. f) Wenn längst bekannte Pflanzen ei» nen oder g) den Namen einer ebenfalls bekann-. ten Pflanze erhalten. -Weggelassen sind elle Synonyme der Schrift- steller vor Linne, hauptsächlich aus Rücksicht auf Beschränkung: des Raums, welche leichte und be- qyeme Brauchbarkeit unabweislich' gebot. Sie dürften einst den Geg genstand einer eigenen Be- arbeitung ausmachen. 3) Ein treues und vollständiges, Verzeichnils der Pflanzen, das gleichsam mit einem Blick die Menge -der neuen Entdeckungen, zugleich aber _ - auch die vielen Mängel und Zweifel in der spe- ciellen Kenntnils der Pflanzen vors, Auge führt, konnte darauf aufmerksam machen, wie noihwen- dig eine neue Sammlung und Bearbeitung der . vorhandenen Entdeckungen sey. blos von einem Zusammentragen dessen gehan- delt, was Einzelne bisher beobachtet haben‘, so würde diese Arbeit nicht weit mehr Zeit und Mühe gekostet haben, als die Verfertigung eines die Namen und Synonymen umfassenden Ver- zeichnisses. Eine solche Uebersicht konnte aber klar und überzeugend zeigen, wie unmöglich es seye, dafs von Einem oder wenigen Einzelnen etwas Genügendes geleistet werden könne, Denn wenn nicht, sowohl die Charaktere jeder Gattung als auch jeder einzelnen Art einer sorglältigeu 2 Hätte. es sich 0 405 Kritik unterworfen und in der Natur untersucht werden, so bleibt das Sanuneln der neueren Ent- deckungen imner von. sehr untergeordnetem Werth, in so fern es als solches zwar einelkünf- tige Untersuchung erleichtert, aber doch das mei- ste Unberichtigte wiederholt und nur einzelne Gegenstände berichtiget. Zwar liegt bereits der Anfang von zwey Werken *) vor uns, welche auf zwey verschiedenen Wegen die vorhandene Mas. se der‘ botan. Entdeckungen aufs neue zu sam- meln und zu verarbeiten versucht haben. Beide können auf den dankenden Beyfall des botan. Publikums rechnen. VWVir aber können den Wunsch nicht"unterdrücken, dafs den Herausgebern dieser Werke hätte gefallen mögen, sich zu einer ge- meinschaftlichen Bearbeitung eines Öystema Vege- . tabilium zu vereinigen, um so mehr, da wir bey- nahe fürchten, sie möchten nicht so viele Unter- stützung finden, dafs beede kräftig neben. einan- der bis ans Ende werden, durchgeführt werden ‚können, **) Sn nunmal *) ı) Caroli a Linne Systema Vegetabilium secundum Clas- ses, ordines, genexa et species. Tur. J, J. Rosmer et T. 4, Schultes. Seuttgardtiae sumpt. J, G. Cotta. Vol. IL, 1816: Vol, I, 1517. — 1) Regni Vegetabilis Systema na- turale, sive ordines, genera et 'specics plantarum sccundum Mmethodi naturalis normas digestarum et deseriptarum, Aut, A,P, de Candolle, Paris. 1718. Vol IL 3 %) Nur von einem starken botan. Bunde, dessen Fortdauer ven dem Leben Einzelner unabhängig ist, kann eine ge- 406 4) Bey der einmal gewählten "alphabetischen Anordnung war der Gedanke natürlich, die Brauch- barkeit des Werkes noch dadurch zu erhöhen, dafs es durch fortwährende Hinweisung auf ei- ''nige bekannte Ausgaben des Systema Vegetabi- Hum zugleich als speciellstes Register über diese benutzt werden könne. Es werden daher Will» denow und Persoon und die ersten eyschienenen Bände von Römer und Schultes nach der je- dem Genus und jeder Species vorgesetzten Nu- mer eitirt, Diese Zugabe macht das Verzeichnils gleichsam wieder zu einem systematischen, und es ist zugleich als Register über jedes Herbarium zu gebrauchen, welches nach einer dieser Schrif- ten geordnet ist, Diejenigen Genera, welche in diesen Systemen nicht aufgeführt sind, erhalten ihre Stelle im Sexual- System durch beygesetzte Zahlen angewiesen, (ZB, Y. ı. Pentandria mo«‘ nogynia,) \ genügende Bearbeitung eines Systemg: Yegerabilium er- wartet werden, Einzelne, auch wenn sie ihr ganzes Le- ben dran rücken, können diese Riesen - Arbeit nicht voll- enden; wenigstens nicht so vollenden, daß daduich die - vielen Zweifel gelöst werden, nach deren ‚Auflösung wir auch in diesen Werken zum Theil vergeblich suchen. — Wir behalten uns vor, die Idce von einem allgemeinen botan, Bunde, der Einrichtung eines Narmal- Hlerbariums, eines botan. Tribunals, und’ einer sich stäts erhaltenden und erneuernden Ausgabe eines Systema Vegetabilium an einem anderen Oste auszuführen. nn eg { 467 5) Weitere Citate gehören nicht in den Plan eines Pflanzen-Vorzeichnilses. Zum Ersatze die- ser, so wie zum Verständnifs der angeführten Au- ‚toren dient ein vollständiges alphabetisches Ver. zeichnifs der Schriften über speciclle Botanik, mit bestimmt, (dem Anfänger) eins Uebersicht der botan. Literatur - Geschichte zu geben. Es ist daher bey jedem Autor Geburt. und Sterb- Jıhr angegeben, und auch die Literatur vor Lin- ne's Zeit — wenn gleich auf diese im: Buche selbst keine Rücksicht genommen ist — aut auf. genommen; jedoch sind die älteste Literatur, Dan ' nientlich alle Commentatoren des Tioscorides, Theophrast u. s. £.,.so wie alle neuern blols ein- leitenden Schriften, wenn.sie nicht zugleich etwas zur Bereicherung der ’speeiellen Pllanzenkemt- nifs beytragen, gänzlich übergangen. Ein ähnli. ches Verzeichnifs findet sich‘ zwar ‘in Decandol.. le's oben angeführtem. Werk, und ziemlich voll-, Ständig umfafst diesen Gegenstand Sch ultes,. *) Allein beyde Werke kommen nicht gerade .in die Hände derer, für welche der Nomenclator unent- behrlich ist. und das letztere erseizt ein alpha- betisches Verzeichnils nicht, da es chronologisch geordnet ist, 6) Eine Hauptrücksicht war möglichste Be- schränkung,, des Volmens, theils durch innere, „ mern *) Geschichte und Literatur der Botanik. Wien 1817. 8. 408 iheils durch die äussere Einrichtung. Doch durf- te diese nicht mit Verlust der Deutlichkeit. oder der Zeit beym Gebrauche erkauft: werden. Es ist daher jede Wiederholung so viel als möglich vermieden, jedoch so, dafs die Auffindung der Sy-. nonyme einer Pflanze höchstens ein zweyfaches Nachschlagen erfordert, indem zwar jede Pfianze unter jeder Benennung än ihrer Stelle verzeich- net, die Synonymie aber nur an einem Orte an- geführt, an den übrigen aber auf diesen verwie- sen ist. Wo alle oder mehrere Species eines Genus unter verschiedenen 'generischen - Benen- nungen vorkommen, ist im Allgemeinen von ei«. nem Genus auf das andere verwiesen, 2. B. bey ‚Cnieus auf Carduus, bey Oxyiropis auf Astraga- lus, bey Helianthemum auf Cistus, bey Geranium auf Erodium und.Pelargonium. Hier nun ist bey der 'einzelnen. Species der verschiedene Name des Genus nicht wiederholt, sondern dieser nur durch ‚ein vorgesetztes Zeichen (*) angedeutet. — Was die typographische Einrichtung betrifftt so wird gröfste Oktavform gewählt und auf gebrochenen Seiten. gedruckt, das Genus in der Mitte der Li- nie mit Kapitälchen, das Synonym des Genus un- ter demselben mit kleinen Kapitälchen 3 mit ge- wöhnlicher Schrift zu Anfang der Linie: die Spe- cies: etwas eingerückt mit kleinerer Schrift: die . Synonyme; eben so die Varietäten, welche mit ü ß. % 8. f. bezeichnet sind. Dem Genus 50- t & 409 wohl, als der Species gegenüber stehen in drey Reihen die entsprechenden Numern in den dray angeführten Systemen. Bey allen diesen Be. schränlungen dürfte das Werk demungeachtet zwischen a und 3 Alphabete stark werden. “ XF Während der letzten 10 — ı5 Jahre, da der Buchhandel daniederlag, der Kontinent ge= sperrt war, und die Musen dem Waffengeklirre das Feld räumen mufsten, ‚haben gleichwohl die Botaniker nicht aufgehört, im Stillen fortzuarbei- ten, und besonders haben die Engellinder in ih- ren entfernten Besitzungen , so wie in Griechen- lınd, Amerika, in Australien unaufkörlich neuen Entdeckungen, im Pflanzenreiche obgelegen, mit denen wir'nun, zugleich mit den Humboldti. schen Entdeckungen und den vegetahilischen Schätzen aus Brasilien, u. s. w. auf einmal’ überschwemmt werden, und so auf einmal eine Kenntnifs von einer Zahl neuer Pflanzen erhalten, die vor Zeiten kaum in hundert Jahren herbeige- “führt werden konnte, und die nun den Botaniker zwar anfangs fast mit’ Schrecken erfüllen , dann. aber auch den Gedanken erzeugen, wie man diese Menge zugleich ordnen, und die Synonyme “üher- haupt berichtigen könne und müsse. Wir haben picht nöthig, bier weilläufig in eine diesfallsig, ‚Erörterung einzugehen, da in dem ersten Bande der Denkschriften der königl. botan. Gesellschaft" - von unserm verehrten Mitgliede, Hrn. Grafen ron er 410 Sternberg, hierüber umständlich gehandelt ‘worden ist), und die Ideen laut ausgesprochen sind, die jetzt vielseitig in, Aeusserurigen Kommen, ‚ohne dafs die währe Quelle dabey berührt wird. Durch diese Ideen geleitet, ist die botan, Gesell- schaft völlig überzeugt, dafs ein Nomenhclator bo- "Yanicis nach den Ansichten des Hrn. Dr. Steu- del; ein höchst würschenwerthes Werk sey, und als ein Vorläufer zu einer vollständigen: Biblio- theca synöfymorum Allen Beytall und alle Unter- stützung verdiene. Hiezu möchten wir fun wobl dem Eirü. Verf.. den Rath geben, seinieh Nomencla- tor synonymMorum nach seiner dargestelltei An- sicht, 50 wenig er auch his jetzt vollständig seyn möchte und wohl seine® Natur nach hie wer- den kann, unverzüglich abdrucken zu lalsen und denselben jederzeit init einzeliien Nachträgen zu bereichern. , Wir wagen diesen Rath, wenn er auch jenen von grölsern Botänikörn entgegen stehei sollte; weil Beyiräge von fremden Händen, doch nur dann desto leichter zu. hewirken seyn. möchten, wenn die Vorschrift am Tage liegt; und die kön. ' botanische Gesellschaft würde sich iur dann entschliessen köunen ; cities ihrer Mitglieder nach München oder Landshut zu schicken, um die gewünschten Auszüge aus den angezeigten Werken, die sie selbst ebenfalls nicht besitzt, zu machen, und den Verf, unentgelälich zuzusenden, -— en. t u 411 wenn sie sich überzeugen kann, dafs die Bemü- hung nicht vergeblich seyn wird- E iR Botanische Notizen. Botanische Anstalten in Erlangen. In Erlangen, wo einstens; zu des vortrefllichen Schrebers Zeiten, die Botanik den höchsten Gipfel ‘der Blüthe erreicht hatte; und Früchte s brachte, mit denen sich das Inn - und: Ausland be- ‚reicherte, da sie sich nach allen Welttheilen ver- breiteten, geht hun dieselbe nach einigen trüben Jahren, die der TodSchrehers und die stirmi- schen Ereignisse der letzten Zeit herbeygeführt % . ® haben, einem neuen Lehen entgegen; da die seit , 5 Schrebers Tode unbesetzte Stelle der Natur- kunde, dem, durch seine Schriften sich; als gleich scharfsichtigen und tiefdenkenden Beobachter der Natur, bewiesenen und berühmtgemachten, 'Herm | Dr. Nees von Esenbeck, übertragen ist, wel- cher dieselbe mit dem Sommersemester angetie- ten hat. , Die Zoologie und Minerälogie wird fer- ner der Herr Professor Dr; Goldfufs vortra- gen, der auch das Schreherische Säugthier- werk forisetzt; und so wäre denn die Stelle Schrebers, wie. es der jetzige Stand der Wis. 'senschaft erfordert, mit zwey, ihres trefflichen Vorgängers würdigen Nachfolgern besetzt, die durch die Pande der Freundschaft verbunden, Hand in Hand, da foribauen werden, wo der Tod 412 r ihrem Vorgänger zu beschliefsen befahl, und ihr Bau wird Heil und segenbringend für die Wis- senschaften seyn, — Leider hat im. gleichen Maafse, wie das Mineralien. und zoologische Ka- binett durch den Eifer und die Bemühungen des _Hon. Dr. Goldfuls, der diese heyden Wissen- schaften als Professor extraordinarius schon; seit einigen Jahren lehrt, zunahm, der sich gänzlich selbst überlassene botan. Garten an interessanten Gewächsen abgenonimen, und die Stelle derSchre- berischen Gräsersammlung nahmen Ziergewäch- se ein. Doch hat sich noch manches köstliche Pflänzehen erhalten, und die bekannte Thätigkeit des Hın. Prof. Dr. Nees von Esenbek wird bald nicht nur die Lücken wieder ausfüllen, son- dern vermehren, wozu die Sendungen der im Aus- lande Reisenden die gröfste Hoffnung gewähren. — Der den Wissenschaften, und der Botanik insbe- sondere, so holde, gute König von Baiern, hat ‚ der Universität den grofsen Schlofsgarten zum botan. Garten geschenkt, und wenn der Fond der Universität es erlaubt, so wird bald Flora aus dem engen Raum des jetzigen botanischen Gärtens ausziehen und von dem' neuen Tempel Besitz nehmen. Geschieht diefs, so wird der Erlanger Garten sich bald mit den ersten Gärten, Deutsch- lands messen können, und wieder. jenen Ruhm sich. erwerben, dessen er sich früher erfreute, und der mit Schreber zu Grabe gieng. Flora oder Botanische Zeitung Nto. 25. Regensburg, am 10. Sept 1819. . B AN soo 1 2 en - . - ü x X Englische Literatur. D.. Fortschritte der naturhistorischen Gesell- schaft in Calcutta, die bereits: mehr, als soo or- . dentliche Mitglieder zählt, und einen sehr reich - ausgestatteten botan. Garien besitzt, haben auf die Pflanzen- Kunde einen sehr günstigen Einflufs gewonnen. Wir dürfen indessen, um nicht weit läufig zu werden, auf ihre Schriften nicht weiter zurück gehen, als bis zu dem ııten Band, der im Jahre 1812. in London erschien ; p- 155. findet sich darin ein Verzeichnils jener Pflanzen, wel- che in den indischen Apotheken im Gehrauch sind, diese werden auch wit den Indianischen und Sanscrit Benennungen angeführt. Unter den: an- geführten Fflanzen sind, mehrere neue Gattungen und Arten, als: Apium involueratum Roxb, Ms. Boswella tiurifera Roxb. Dieser Baum soll den bekannten Weihrauch, das Olibanum der Bi. hei liefern, wie Colebrooke_ dargethan hat. 8b ME. Pen Gentiana chirayita Roxb. Ms. Ligusticum Ajawain Roxb. Ms. Menispermum veruco- sum Roxh. Ms, Nigella indiea Roxb. Ms. Ocymum pilosum Roxb. Ms, Plantago-ispag- bul. Roxb. Ms. RBubia Manith Roxb. Ms. Sinapis dichotoma Roxb. Ms. Sinopes ra- -mosa Roxb. Ms. Sirium nyrtifolium soll nach Roxb. das lignum ceitreum der' Alten seyn, das die Römer mit.so hohem Preise bezahlten. Ter- minalia belerica Roxb, Ms.. Valeriana Ista- mansi Roxhb. Die haarige Würzel dieser Pflan- ze soll nach Johns. und Roxh, die wahre Spi- ca nardi der Alten seyn. pı 318 — 368. werden die in Indien wachsenden Scitamineen von Roxbourg beschrieben; der Verfasser, der lange in diesem Lande. gelebt hat, und in dem botan. Garten zu Calcutta Gelegenheit hatte, Vergleiche, anzustellen, war vorzüglich dazu’ geeignet, Licht über ‘diese schwierige Gattung zu verbreiten 5 ex benützt. bey' Bestimmung der Gattungen vor- züglich die Staubfäden und Staubbeutel , nach: den von Eioscoe aufgestellten Grundsätzen, und ‚Roscve hat- über gegenwärtige Abhandlung in dem XI. Band der Linn. trans. P- 270. einige Be- merkungen gemacht, die hier in Kürze angeführt werden sollen.. Von Cana besitzt der Garten in Caleutta nur die rothe und gelbe Abänderung der C. indiea, Roscoe unterscheidet zwey Ab- theilungen in dieser Gattung: ı) mit linienförmig l | 2 un 415 lanzettähnlichen aufrechtstehenden, 2) mit breite- . ren eyähnlichen Blumen - Blättern, Phrynium dichotomum, P, virgatum, P. capitatum, letztes mit einer vorzüglichen Abbildung. Roscoe vermu- thet, die beyden ersten dürften sich bey näherer "Untersuchung zu einer andern Gattung eignen, da sie im habitus sich ganz verschieden zeigen. Hedychium coronsarium, Kaempferia Ga- ‚langa, KH. rotunda, K. angustifolia, K. pandurata, ‚ letze abgebildet; hieher wird das Syn. von Rheede Manja-Kua Hort: mal. XL t: 10. gen. ‘ bracht, das Linn, bey Curcuma, Roscoe zu Kaempferia ovata gezogen katte. Roscoe nimmt diese Benennung wieder zurück; und läfst jener von Roxb, den Vorzug. Die Gattung Cur- euma ist mit besonderer Sorgfalt beschrieben, ses werden ı4 Arten aufgezählt: ©. Zedoaria,' C. Zerumbet; C. caesia, C: aeruginosa, C; feruginea, C. vubescens, C. comosa, C, lineörhiza, C. an- gustifolia mit Abbild. C. longa, C. atemada, C. viridiflora, €. montana, C. reclinata. Roscoe bemerket mit Recht, dafs, indem Roxb. das ‚ Syn. von Rheede Mal. XI. 7: bey beyden er- sten Arten zweifelhaft anführt, diese dadurch un- gewils geworden sind, Nach Roscoe ist Roxb. ' C. Zerumbet die.C. Zedoaria ‚Salisbury Para- dis. Land. wid '©,.: Zedoaria BRoxb, C. aroma- Hica Salisb.; beyde Pflanzen sind in dem Gar- ten.zu Liverpool, ‚Da nun C, Zedoaria Salish, nt ‚Bh* 416 ‚Zerumb. Roxb. diejenige ist, von der selbst ‚nach Roxb. die Zedoaria der Apotheken her- kömmt, so schliefset Hr: Rose. dals man ihr den Namen Zedoaria belafsen, der zweyten aber, um mit Zingiber Zerumbet keine Ver- wechslung zu veranlafsen, jenen, C, Aromatica, nach - Salisb. beybehalien solle. Von Amomum werden 4 Arten aufgezählt: A. Cardamomum, A. angustifolium, A. aculeatum [22 a mit Abbildung, A. maximum. Die Gattung . Zing iber enthält 8 Arten: 2. offieinale. 2. Ze- zumbet, Z. Cassumanas, mit Abbildung. Dies ist die nämliche Pflanze, die Rose. als Zingi- ber purpureum, Andrew als Z, Cliffordia be- ‚schrieben hatte, da jedoch Hr. Jos. Banks und Dr. Combe sich überzeugt haben, dafs der Cas- sumanor der Pharmazien von dieser Pflanze her- stammt, so nimmt Roscoe den Namen. purpü- reum, ob er gleich das ältere Recht behaupten könnte, bescheiden wieder zurück, ‚um den besse- ren gelten zu lafsen. Z. ligulatum , 2. zubens, 2 2. squarrosum, Z. capitatum , 2. marginatum. Co- stus speciosus. Nach den Bemerkungen von Aoscoe kann die Abbildung von Rheed. mal. XL 8. die hier angefükrt wird, nicht mit C. ara bieus J acq. pl. rar. t.L zu ciner Pflanze gehö- ‚ren, jener von Jaeq. ist also C. speciosus; und der von Rheed. folglich auch ‚jener von Roxb. der wihre C, arobiens. Yon din Gattung Alpi- *. 417 nia werden 8 Arten beschrieben: Alpinia Gs- langa, A, Allughas, A. malacensis, A. nutans, A. mutica, A. calcarata, A. Cardamomum, A, spi- cata. Alpinia Cardamomum von Roxb. ist Elet- _ taria Cardamomum Maton, und wie Roscoe ganz richtig behauptet, nach der Bildung des Staubgefäfses, und dem ganz von den Alpinien abweichenden Blüthenstand, eine eigene Gattung, die sonst als Amomum repens Sonnerat be- kannt war; die Früchte hat schon Mathiol als Cardamomum minus abgebildet. Die Gattung Al- "pinia diirfte noch einen bedeutenden Zuwachs erhalten. In einer Sammlung von Abbildungen, die Lord Stanley aus China erhalten, befinden sich drey Pflanzen, die Hr. Roscoe vermuthungswei- se, da die Befruchtungstheile nicht besonders ab- gebildet sind, für Alpinien anspricht, und un- ' ter dem Namen A. penicellata, A. diffusa, A. bracteata beschreibet. Von der Gattung Globba werden 6 Arten angezeigt: Globba marantina, G. bulbifera, G, orixensis mit einer Abbildung, G. Hura, G. pendula, G, radicalis. Diese letzte ist die Mantissa saltatoria. Bot. Mag. ı320, und Globba purpurea Andrews, die Roscoe für eine nene Gattung hält, Globba racemosa. Exot. Bot. t. 217. scheinet noch nicht in dem ‚Garten zu Galeutta vorhanden zu seyn, ME. von IE Tranzösische Literatur. Die Annales du Musdum aus denen wir sonst Auszüge geliefert haben, erscheinen nunmehro unter dem neuen Titel: Mömoires du Museum, übrigens unverändert. In dem ersten Bd, p. 60 macht P oit eau darauf aufmerksam ‚dafs Will denow, durch den Zufall irre geführt, 'dals zwey Pflanzen,‘ welche Rudolphi in Paris von Poi- t eay erhalten , und an Willd. geschickt habe, auf der Reise gelitten hatten, so dafs die Sta-. cheln der einen (Dripetes) in deu Bogen der ‚andren fielen, verleitet wurde, seine KHoele- ‘ya mit einem ‚unriehfigen Gattungs - Charakter aufzustellen; dieser. wird hier verhessert, und diese Pflanze unter dem Namen Rumea als neue Gattung aufgestellt, Rumea coriscer Poit. ist dahero Ko elera laurifolia Willd. und wahrscheinlich von Stigmarora ja gomas Lour. Cochinch, 3 pı 778. nicht ver- schieden, P. 151. folget die Gattung D rypetes Vahl, von der drey Arten beschrieben und ab« gebildet werden, D. glauca Yahl, D. alba Pit. D. erocea. P. (Schaefferia lateriflora Swartz.) P. 169. wird von Thouih eine nene Art Pyrus unter dem.Namen Sinaica beschrieben und abge- bildet, Der Saame wurde im Jahr 1763 auf dem Berge Sinay in Asien gesammlet , und an Hın, Prf, Lemonier nach Paris geschickt, P. 364 \ r nf 410 wird von Richard der Vorschlag gemacht, eine neue Familie unter der Benennung Boutomeae aufzunehmen, zu welcher die Gattungen Buto- mus, Mydrodleys wdLimnocharis gerech. net werden. Beschxieben und abgebildet finden sich: Hydrocleys Comersonü, Limnocharis . Plumierii, (L. emarginata Humb.) L. Humbol- dii (Strathiotes nymphoides Willd.) Der Ver. fasser bemerkt übrigens selbst, dafs diese Ein- “theilung noch nähere Bestättigung bedarf. P. 477. vird von Hrn. Stamans eine neue Art Cen- taurea unter dem Namen mutabilis nach einem einzigen Exemplar beschrieben und abgebildet. Vebrigens kommen in diesem Bande noch meh- tere Abhandlungen vor, die mit der Pflanzen- . kunde in Verbindung stehen, als über Pflanzen. Petrifikate und Ahdrücke, über die chemische, Analyse verschiedener Pflanzen - Substanzen, über, verschiedene Methoden des Propfens der Bäu- me etc, et, In dem aten Band befinden sich pP. 4 5 108. zwey_ Abhandlungen über‘ jene Pflanzen, denen eine placenta centralis libera zu« geschrieben wird, nebst einer Revision der Fa. milie der Primulaceen und Caryophylleen von St. Hilaire P. 62. macht Br. Kunt den Vorschlag, sämmtliche Gramineen in zehn ‚verschiedene Gruppen einzutheilen, und mehrere Gattungen, die in der neueren Zeit nach sehr fei- ‚nen Gattungs- Charakteren getrennt wurden, die 420 ° BEE nicht bey allen Arten gleichbleibend und bestän: dig sind, wieder zu vereinen: als Milium mit Paspalum; Digitaria, Hymenachne, Mo- nochre, Paroctaenum mit Panicum; Fe- stuca mit Bromus etc, etc. Die hier gemach- ten Vorschläge sind beachtungswerth, da bey der immer zunehmenden Menge, der entdeckten Pflan- zen, und schärferen Abtheilung der Gatiungen nach mikroskopischen Gattungskennzeichen,, die Wissenschaft eher erschweret, als erleicktert wird. D. 147. erweitert Hr, Kunt den eben gemachten Vorschlag auf die Familie der Cyperaceen, die ‚ er in 4 Gruppen eintheilet: I. Seirpus squamae undique imbriestae. Klores hermaphrodit. IL Cyperaceae verae. S$quamae distichae, Flores hermophroditi, IL Cariceae. Squamne mn- “dique imhricatae. Flores declines. Akenium pe- zianthio aueto inclusum. IV. Selerinae. Flo- res declines. Nux magis minusve ossea, P, 154 be- schreibt Hr, Desfontaine eine neue Pflanzen- gattung unter dem Namen Po gostemon. -Bis- her ist die einzige hier abgebildete Art P. 'plectrandoides bekannt. P. 195. Fortsetzung von Richard der obigen Abhandlung von St, Hi- laire, begreift die Familie der Portulaceen. P. 209 beschreibt Hr. Decandolle eine Krank- heit des Luzarnkless, die durch eine Gattung Blattschwanm verwszachet wird, die er Rhizocto- nıa nennet, weil sie vorzüglich an den Wurzeln x _ nn en m ar u > EZ 421 der Pflanzen ihren parasitischen Sitz hat, und sich durch lange Faden von einer Wurzel zu der ' andern ausbreitet; zu dieser Gattung gehört Rbi. . zvetonia crocorum (Sclerotium Pers.) und die hier abgebildete R. medicaginis. Sie entstehet vorzüglich in feuchten Luzernfeldern; wenn man dahero bey kranken Pflanzen diesen Parasiten entdeckt, so muls man diese entweder ausgraben, oder wenigstens mit einem Graben umgeben, um das Ausbreiten der Fäden zu verhindern. P. 361. Fortsetzung von Jeaume St. Hilaire die Fa. ‚milie der Paranicheen begreiffend. P. a9a. Picot Lapeyrouse Berichtigung einiger Oro- ‘bus der pyreneischen Flora. Bey der letzien Anwesenheit in Paris hate Lapeyrouse Gele-. genheit, das Tournefo rtische. Herbarium zu besehen, woraus sıch ergab, dafs die keyden Syno- nyme Tourn. inst. R. H, und die Abbildung von Plukenet die Linn. bey Orobus pyrenaicus anführet, zu zwey verschiedenen Pflanzen gehö. ven, die beyde in den Pyrenaeen wachsen, in der Fl. pyrenaica aber selbst nicht unterschieden wur den. Diese werden nunmebro hier unter der Benennung O, Toutnefortii und O. Plukenetii ausführlich beschrieben, -und erster abgebildet. Ferner wird eine neue Ärt unter den Namen Q. diyaricatus beschrieben und abgebildet, die La. Peyrouse anfangs selbst von dem O. pyrenaiens . nicht unterschied; endlich: überzengte sich der } 42% Verfasser in dem’ Herbario von Desfont. dafs sein .O. purpureus von jenem von Desf. ganz verschieden seye; die. pyreneische Pflanze‘ wird 'bier unter dem Namen O. ensifolius beschrieben und abgebildet. Als var. 8 minor angustifolius soll hieher gehören O. fliformis Lmk et Dec. Fl. Fr. 2 p. 668. excl. Syn, — Fortsetzung von St. Hilaire, über die Familie der Salicarieen. ., BP. 3m. “ Veber ‚die‘neue Familie der Paron i- chien, von Jussieu gleichsam eine Fortsetzung der vorhergehenden ‘Abhandlung. P. 383, damn 'p. 393 über die Gattung Glacea von Dutour und St. Hilaire, Beschreibung der Aspicarpa hirtella, eine. neue Pflanzengattung von Richard, kammt Abbildung, P. 361. P, Ao1. hat Hr. De- «andolle seine Vermuthung, das Mutterkorn seye ein Selerotium, nüher ausgeführt, und einige Polizey - Anstalten zu dessen Vertilgung in Vor- schlag gebracht, die in der Ausführung ökono- misch, nachtheilig werden dürften, da es unmög- Tich ist, die zerstreuten Aehren, die mit diesem Vebel behaftet sind, zu sammeln, ohne vieles ge- ‚sundes Korn niederzutreten und zu. verderben. Am Ende werden 30 Arten Selerotien be schrieben und einige ahgebildet ; das sogenannte Mutterkorn hat die Benennung Sclerotium cla- vus erhalten. P, 436. werden die Abhandlungen. zu Bestimmung neuer Familien - Charaktere aus der Analyse der Früchte und Saamen fortgesetzt; € 423 ‚gegenwärtige Alhandlung von Hru. Jussieu ist die ıate dieser Art, und begr eift die Auran- thiteoen und Theaceen.. Nebst diesen rein botan. Abhandlungen, werden auch jere über die. verschiedenen Arten des Pfropfens ven Thonin fortgesetzt, und Faujas de St. Fond ermun-. ‚ tert zu den Untersuchungen fossiler P}lanzen und Ahdrücke, deren einige beschrieben und abgebil- | “det werden, ‚ —— Ir Recensionm., Lemgo, in Commission der Meyerschen' Hofbuchhandlung. Deutsche Gräser, für Botaniker und Oekonomen ge- trocknet und herausgegeben von Dr August Weihe, se und ste Sammlung. . Jede Sammlung von 25 Arten in blauen Um- schlag .geheftet, beschnitten, schöne Exemplare, gut aufgelegt, wohl getrocknet, mit Blumen, Frucht u. s, f. so viel alg möglich vollständig auf ein Blatt von (zu grauem) Papier mit aufgeleini- ten Papierstreifen befestigt, Dakey eine gedruck- te Bezeichnung z. B. Cyperus fuscus, (Brau- Qes Cyperngras) Schrad, Fl. Gewm, 1, p. u18. a in Sümpfen. — Das ist die Einrichtung die. ‚dem Zweck entspricht, Auf der 'innern Seite des Umschlags giebt ein aufgeklebtes. Blatt den Inhalt des Hefts an. Vor dem ersten lesen wir: Nachdem die Ehr- \ 424 hartsch en Gräser längst vergriffen sind, habe ich es für ein Bedirfnifs‘ gehalten, zum Besten’ dngehender Botaniker und Oekonomen eine neue Sammlung zu veranstalten. Daher erfolgt. hier die erste Lieferung von 35 Arten, der die zweyte in Kurzem nachfolgen wird. Die Gräser sind alle richtig bestimmt, theils nach, Schräders. vortrefflicher Flora, germanica, theils nack Will- . denows Spec, pl. (ist richtig) — dafs ich von Carex caespitosa einige Varietäten mitgegeben, wird hoffentlich ein jeder gern sehen, der da weifs, wie schr diese Art und. Carex acuta an Ges stalt wechseln, wodurch. ein ungeübtes Aug gar leicht irre geführt wird. — Sollte es einem meiner gelehrten Abnehmer gefallen, mit mir Pflanzen, sowohl inländische als ausländische, zu tauschen, so bin ich gern dazu bereit ‚und mit vielen Doubletten versehen. «: Wennighöffen im Fürstenthume Minden den 1. Oktober 1817. Inhalt des ersten Hefis. Cyperus fuscus, Schoenus albus, Leersia orizeides noch in der Scheide, mit der Bemerkung, dafs sie in der Ge- ‘gend des Herausgebers nicht leicht anders vor- kommen, was merkwürdig scheint. In des Anzei- gers Gegend entwickelt sich die Rispe sehr schön. — Festuca loliacea, Lolium.. perenne; arvense und temulentum, Holcus mollis und lana- tus, Seirpus acicularis, caricinus, setaceus, — & | r |) f Juneus. eapitatus, subverüieillatus, bufonius und Tenageja, — Carex pulicaris, remota, praecox, fulva, caespitosa mit 3. Spielarten, &. Spica mas« ‚eula apice mascula, ß. Spicis omnibus‘ androgy- nis; diese beyden Spielarten sind dem Rez. schon für Carex Busbaumii 6; zugekommen, — 7, Spica mascula solitaria (vel binis) femineis duabus,. ‚Sur prema sessili, infima radicali, — 'Carex strigosa. « Zweytes Heft. Cyperus ‚Hlavescens, Schoe- nus nigricans, Seirpus maritimus, Aira cagspito- sa, Melica coerulea, Poa flnitans und distans, Da- eiylis glomerata, Syntherisma ciliare u, glabrum, Alopecurus geniculatus, Phleum pratense, Jun« cus conglomeratus u. effusus, (die gegebene scheint nur eine 'Spielart des; conglomeratus, doch — das mag Hoppe schlichten; — Carex caespitosa Var. d spicis femineis pedunculatis subpendulis ‚Var. capsulis nigris, £ spie. fem. oligacarpis, YV. 5 capsulis latissimis recurvis, — Carex Pseudo. Cy- perus, Carex Drymeja Ehrh., flava, pallescens, ‘Vesicaria, ampullacea und paludosa. ‘Wir empfehlen sorgfältige Aufstellung der Reihen von Spielarten mit umständlicher Angabe des Wohnorts nach Lagen, Feuchtigkeit oder Tro- chenheit, Boden u, s. w. — ferner Beysetzung der neuesten Nomenclatur nach Palissot Beauveis und Robert Brown, wenn auch nur mit Hilfe des aten Bandes der neuen Ausgabe des Systema vegeta- bilium von Römer und Schultes - endlich, so viel wie ‚möglich, stetige Folge der Arten einer Gattung, 50, dafs die Gattung bald vollzählig an einheimischen Arten vorliegt. Das möge das Publikum kräftig unterstützen, damit. die Hefte sich schnell folgen können. Man kann nie zu viele Exemplare aus verschiedenen Ländern ver- gleichen, und Spielarten sind nicht zu vernach- lälsigen, . l . Dr: N. Y E. ww. . Botanische Notizem Begensbuig. In der'Sitzung der kı bot. Gesellsch. v. 6. Aug. wurde vorgelegt. 2) 'heoretische Anfangsgründe ' der Botanik von Decandolle; übers. von Römer. Zürich 814 8, Rapports sur deux voyages hotan, ef agronomiques dans les Depart. du Nord.Est et _ du Centre, par Decandolle, Paris 1813. 8, — Sup- plement & Thist. abregee des pl. des Pyrenees par -Picot de Lapeyrouse: Toulouse 1818. 3 — Verschiedene Sämereyen, werunter Pinus pyte- maica; Muzxhos und sanguinea, simmtlich aus den, Pyrenäen, ingleichen ein Töpfchen it unbekand- ten Saamen aus Japan, wie Horiter sie von sel- rerExpedition mit Krusensteru mitbrachte. Das Pulver, worinn sie liegen, soll ihre Keimhraft tnterhalten — alles Geschenhe von Hra. Dr. Rö- "mer in Zürich. 2.) Generis Nicotianarıum hist, quam munus nn f professoris Gymnasio Hamburgensi academieo in- gressurus rerum naturae studiosis offert Joan. G. Chr. Lehmann. H Hamb, 1818. in 4t0o mit Abbild. v. Nie. Bonariensis, cerinthoides, repanda und " quadriyalvis auf 4 Blättern in Fol — als Ge- schenk des Hrn. Verfassers. 3.) Ueber len Embryo des Sanmenkorns und seine Entwickelung zur Pflanze, von Dr. Joh. Aug. Tittmann, k. $. Bergraih, Dresden 17 8. als Geschenk des Hın. Verfassers. 4.) Aufsätze für die botan. Zeitung 'a) botan. Excursionen nach den Schneeherg von Hrn. Mayer in Wien — in die Gegend um Fürth, von Hın. Prof, Hüchle. b) Ueber 5 verschiedene Formen des schwe- felgelb blühenden Trollius, von D, Wen- deroth in Marburg. 6) Ueber die Wassernufs Trapa natans und die Entwickelung des Embryo derselben mit ei- ner Abbildung, von D, J. A. Tittmann. d) Schreiben vom Prof. Dr, Hoppe aus Lienz in Tirol vom 20. Jul. 1. J. mit Desceriptios nen von Hierac, alpestre, Soldanella pusilla, ‚Mereurialis ovata u. sylyatiea (? nov. Spee.) ws W e) Einige Bemerkungen über das allgemeine Verhalten der Pilanzenbildung, nebst Folge. rungen in Beziehung auf Pflanzensysieme, von Dr. J, B. Wilbrand, Prof. zu Gielsen. \ % 428 ! 1 r f) Zwey Recensionen von Dr. Nees y. Esen- beck, und Flantse rar. expositionis Harle- mensis, wovon leizicre hior folgen: Sprengelia inzarnata. _ Justieia bicolor. Erica eylindrica, Laurus Cinamomum, — Cassia Persoonia latifolia, Erica praegnans. Chorizma nana?, 0 taxifolia? Protea rubra. -— cerinthoides. — sepedacarpa, . coronaria. Gloxinia speciosa, Acacia pulchella, — scolopendricides. Xeranthemum vitiforme. Embothrium sericeum. Pancratium amkoinense, Lambertia farinosa. Bauera rubioides. Ferula tingitana, Mimosa decurrens. Pultenia lanceo!ata. FPlailobium scolopen- driess, Lachnea purpurea. Keranthemum purpu- reun. Lasiopetalum solanaceum Bryaphyllum calyeinum ? (Wer hat diefs be- schrieben?) Pinus palustris. Für die beyden selten- sien wurden erkannt: Pinus palustris, Mimosaseolapendrieides, . und ‚für die am schweresten zu zichende: Rhododendron ferrugi- neum, Lambertia formosa, nit folgendem Symbole: j Les Suisses unis so battent pour leur patrie, | Flora oder Botanische Zeitung. 2 Niro, 26. Regensburg, am 20. Scpt 1818, ‚ POTT L \ Aufsätze Rinige Bemerkungen über Weiflsia splachnoides, veranlafst durch die Anfrage in Nr. 4. der botam. Zeitung. (ron Hm. Dr. Hornschuch.)! | De höchstinteressante Aufsatz über Weifsia 'splachnoides in Nro. 4. dieser Zeitwig; dessen Verfasser viel Scharfsinn und Beurtheilungskraft verräth, hat mich auf das angenehmste überrascht, ‘ so sehr auch die darin ausgesprochenen Vermu- thungen zum Theil meiter Ueherzeugung entge- gen sind, und so unerfreulich es auch, von der . einen Seite betrachtet, seyn mag, dafs man die Existenz eines von zwey berühmten Mooskennern beschriebenen und von einem derselben meisterhaft abgebildeten Mooses noch, und zwar mit vieler Wahrscheinlichkeit in Zweifel ziehen kann, so. lange man dasselbe nicht in natürlichen. Exempla- ven geschen hat, da diefs uns beweilst, wie ‚ce x 430. schwach unser so sehr gerühmtes Wissen in die- sem Theile der Botanik ist, und wie schwankend die Grundsätze sind, von denen man bey Bes stim- mung der Gattungen ausgieng. Die Gründe, die der Hr. Verfasser für seine - Meinung anführt, sind so wichtig, dafs man das fragliche Moos zu Splachnum mit demselben Rechte stellen könnte, mit welchem es bey WV eis- sia steht, und man sollte glauben, der Hr. Verf, habe es darauf angelegt, uns dadurch von den Mängeln und der Unbestimmtheit der Mooskunde, x so wie sie jetzo dasteht, zu überzeugen ; denn eine Anördnung,"die nach allgemeinen Grundsätzen gemacht seyn soll und bey der uns bestimmte Kenn- zeichen leiten sollen, ist gewils nicht die befste, wenn dennoch eines der geordneten Wesen nach : Willkühr und mit gleichem Rechte den angewie- senen Platz: mit einem andern vertauschen kann, da diefs voraussetzt, dals entweder die Unter- scheidungsmerkmale nicht genau genug aufgefalst, oder die Gränzen derselben nieht scharf und be- stimmt genug bezeichnet sind, und daher der Will- kühr.zu viel Spielraum gelafsen ist. Diels ist nun der Fall bey Weifsia splach- neides, die man, wie der Hr. Verf. ‚jenes. Aufsa- tzes beweist, mit gleichem Rechte, wenigstens dem .Anschein nach, zu Splachnum ziehen: kann, wie man die Orthotricha mil ver- schiedenem Peristom unter einer Gattung Yer- 431 © ‚einigt; vorzüglich wenn man mit Rücksicht auf Weber und Mohrs Bemerkungen, die Ge- . ‚ stalt und Entfernung der Zähne unter sich nicht in. Anspruch nimmt, ob dieselbe gleich wenn man den Hedwigischen Grundsätzen streng folgen. will, zu Weifsia gebracht werden mus, da die ı6. einzeln stehenden Zähne, ‘die mit de. nen von Splachnum in ‚der Gestalt gar nichts gemein haben, dem Charakter dieser Gattung ent- sprechen. : Wohl möchte man fragen : „warum denn Weissia splachnoides durchaus ein Splach- nüm und keine Weissia seyn soll? — Die Ursache zu diesen Zweifel scheint mir darin zu liegen, dafs man sich zu sehr vom. Habitus leiten, läfst; und diefs, wie mich dünkt,' nichr ganz. mit ‚Unrecht, da man bey gleichen äussern Verhält. mifsen und Vebereinstimmungen, auch auf gleiche. innere Beschaffenheit schliefsen zu dürfen, sich. berechtigt glaubt. Wie wenig. entscheidend aber dieser Schlufs ist, davon überzeugt uns die von ir aufgestellte Gattung: Voitia, die den Ha- bitus, ja sogar den Standort, mit Splachnum gemein hat, und doch durch die geschlossene Ka- Dsel sich so sehr davon unterscheidet. ‚Bey einem künstlichen Systeme, wie das Hed. Wigische, kann der Habitus nur Iciten, aber nicht entscheiden. Veberhaupt kennen wir noch Au wenig Bürger aus dieser Familie, sls. dafs wir . C FL 432 uns einbilden könnten, schon jetzo eine lücken- freye Stufenfolge der verschiedenen Formen der- . selben darzustellen. : Manche Licke haben die neuesten Entdeckungen ausgefüllt, manche. der. noch übrigen werden die künftigen ausfüllen, be- sonders die, welche uns aus dem an Bürgern die- ser Familie so reichen Südamerika zu Theil wer- den. Bis dahin stelle man ähnliche Individuen, wie Weifsia splachnoides einstweilen dahin, wor. hin sie nach den einmal: befolgten Grundsätzen gehören, wenn die Abweichungen nicht wichtig‘ genug sind, eine eigne Gattung, daraus zu bilden, . oder man sich, aus Furcht vor nachtheiligen Fol- gen zu vieler ‘vennungen, seheut, sie zu trennen}; und dann steht, meiner Ucherzeugung zu Folge Weifsia splachnoides doch am besten bey Weifsia, welcher Gattung ihr Peristom, als ent- scheidendes Merkmal,’ am meisten entspricht. . Die zweyte Ursache zu diesem Zweifel liegt wohl in der Seltenheit dieses Mooses, wodurch - so viele gehindert werden, sich dure 'h das An- schauen, dem der Hr. Verf, jenes Aufsatzes seine grofse Bedeutsamkeit, vorzüglich bey dieser Fa- milie, zuerkennt, zu belehren... Ich bin fest über- zeugt, dafs, wer einmal die ächte Weifsia splachnoides gesehen, sie wenigstens bestimmt als eigne Species anerkennen wird. Mit dem näm- lichen Rechte, mit welchem man Weifsia splach- noides zu Splachnum ziehen könnte, würde. ’ " kr } ' » D 433 man auch Hookeria und das von mir aufge- stellte 'S ystylium dahin bringen, ja ihre Ver- einigung würde sogar, wm consequent zu seyn, . eine nothwendige Folge werden, so viel ansge- zeichnetes beyde Moose auch haben. Wohin diefs dann am Ende führen würde, vermag ich noch nicht auszusprechen; nur so viel glaube ich sagen . zu können, dafs, so wie zu häuffige und willkühr- liche Trennung der Wissenschaft nachtheilig ist, auch willkührliche Vereinigung. des durch be- stimmte Merkmale Getrennten und Unähnlichen derselben gleich schädlich seyn müfs, weil da, _ wo nur nach bestimmten Gesetzen vereinigt oder getrennt werden soll, Willkühr weder in dem ei- nem , noch in dem andern Falle stattfinden darf. — Ob wir übrigens nicht noch mehrere Species von Hookeria, Systylium und vielleicht auch noch Verwandte von W..splachnoides finden werden, ‘ist eine Frage, deven Bejahung viel Wahrschein- lichkeit für sich hat, da sie sämmtlich Früchte neuer, Entdeckungen sind, und Standorte lieben, die noch so wenig von Mooskennern untersucht‘ wurden, nämlich : die höchsten Alpen. Für die Wahrscheinlichkeit dieser Vermuthung stehe hier nur ein Beyspiel, nämlich: die Gattung Trema- toden Michaux, Als man den ersten Reprä- sentanten dieser Gattung fand, (T. ambiguus) so stellte man ihn, trotz seiner Abweichungen, zu Dieranum. Als man später den zweyten: Bür- , 434° ger dieser Gattung (T. longicollis) aus Amerika ‚brachte, so hielt man ihn, seiner Aehnlichkeit we- gen, für ein durch das,Klima und den Standort verändertes Dieranum ambiguum, da man an eine eıgne Gattung damals noch nicht dachte, bis endlich sich noch ein dritter Bruder (T. longi- rostris) fand, und der scharfsichige Michaux eine eigne: Gattung ‚daraus bildete , die nun be- reits 6 — 8 Species zählt, und eine der natürlich- sten Moosgattungent darstellt. Durch’ das. schon gesagte ist wohl die Ver- muthung : dafs Splachnum Froeblichianum und Weilsia splachneides nur eine Species seyen, binlänglich widerlegt, so viel Wahrscheinlichkeit sie auch für sich zu haben schien. — Wer bey- de Moose gesehen, wird sie nie mit einander ver- ‚wechseln, denn so ähnlich sich auch die Diagno- sen sind, so sehr unterscheiden sich doch auch beyde ausser den Gattungsmerkmalen, durch den Habitus, durch die Art des Wachsthums und durch die Kapsel und Blätterform, kurz man sollte nicht glauben, dafs zwey einander in allen _ Theilen so unähnliche Gewächse dennoch so viel Uebereinstimmendes hätten, dafs man durch die Beschreibung verleitet werden konnte, sie für eines zu halten. Um diese Behauptung anschau- lich zu machen, verweise ich diejenigen, die keine ‚ natürlichen Exemplare vergleichen können, anf die Ahbildungen. Weilsia splachnoides ist in 435 Schwägr. Suppl. I. T. vortrefflich abgebildet, so wie Splachnum Froehlichianum in Sturms Fl. Deutschl. Abth. ı1. Heft. 15 es'ebenfalls ist, dafs es nichts zu wünschen übrig läfst, da der Zeichner, Herr Dr. Kaulfufs, es am natürlichen Standorte gesammelt hat. Iedem wird sogleich der Unterschied auffallen. Der immer so lange Fruchtstiel, die längeren und schlafferen Blätter, die weitläufig um die kurzen Stämmehen sitzen, so wie die Frucht und das Peristom, unterschei- den die Weilsia auf den ersten Blick von ‚Splachnum Froelichianum, bey dem der Frucht- stiel kaum so lang, als der Stamm, ist, den die mehr breiten: Blätter dachziegeförmig bedecken. Ich sammelte beyde Moose am natürlichen Stand- orte, und zwar Spl. Froehlichianum in Menge, von Weilsia splachnoides jedoch nur ein Exem- plav in Pregvatten, habe sie aber vom Hın, Berg- inspectionskommissair Miclichhofer erhalten, der dieselbe auf dem Rathhausberge sammelte. I u. ' ‚Botanische Notizen. Botaniker und botanische Anstalten. in Berlin. Berlin, das jedem wissenschaftlichen Man- Ne, sein Wissen umfafse auch welchen Theil der Wissenschaft es: wolle, so herrliche Gelegen- ‚ heit zur Vermehrung seiner Kenntnifse darbietet, in dem Willdenows ‚Geist noch immer fort-. 136. wirkt, und wo gegenwärtig ein Link und Hayn ne die Früchte langjähriger Forschungen und genauer Beobachtungen mittkeilen, diesem Ort wird sich gewils kein Botaniker ohno die gespannteste Er- wartung nähern. Auch meine Erwartung war schr grols, aber sie blieb dennoch weit hinter jer Wirklichkeit zurück, Der Buf von ‚der Vollstän- digkeit und dem, Reichtbun der naturhistorischen ‚Schätze in Berlin hat sich auch im Auslanile ver- breitet, allein man konnt sie dort doch zu wenig und die Idse, die man sich davon macht, steht der "Wirklichkeit noch schr ferne, Es liegt ausser dem Gebiete der botan. Zeitung, von den zoolo- "gischen, vorzüglich enlomolegischen und urmirho- logischen, und you den mineralogischen Sunmn- lungen dieser Königssiadt zu veden, die auch manche sehr reiche Privatsamnılung besitzt, wor- unter ich nur die Graf Hoffimannseggsche Insektensamimlung g, die allein über 20,000 Species aus alle en Welitheilen enthält, so wie die 3 Hlus-, sche Piezaten - und die $ Schüppelsche Häler- sammlung erwähnen will, die b eyde an Vollstän- ‚digkeit‘ nicht leicht übertroffen werden möchten, Ich beschränke mich blos auf Botanik, und es soll mich freuen, wenn es mir gelingt, dureh meine Schilderung ein Bild von dem Zustand «dieser Wissenschaft, in Berlin zu gehen. — Der gelchr- te, Hhätigo Ir Prof, Link, der zugleich die Di vehtion über den botan. Jarten hat, ist eifrigst, “ \ DA ee ——— 437° seschäftigt, die aus allen Theilen ler Erde zu- strämenden Sebätze für den hotan, Garten zu be- stimmen. - ‚Seine Vorlesungen üher Botanik wer- ‚den sehr stark besucht. Diesen Vrfinter hieli er aurh Verloemsen üher Cryptesgemie, wo er sich ebunfalls viehr Zuhörer orfiewe, Noch im mer sind le Kisnen Kilge seine Lieblinge, und er gedenkt in Verbindung nit Sehwägrichen, ‚Acharius uud Persoon die Vıryptegende zu Willdenow's Species plantaram zu lielern, und zwar so, dals Schwägrichen die Nioose, Acharius die Flechten und Persoon die »o- genannten Schwämme bearbeitet, er sich aber die kieineren Pilze vorkehält.— Der Himmel segne diesen yortrefllichen Plan, dafs er gedeibe, denn | die Ausdehnung, die Linne’s' 24. Ilasse in den ‚neusten Zeiten durch die ungehenren Eutdechun- gen erhalten hat, macht ‘es notliwendig, dals sich jeder Familie derselben ein Botaniker allein, und zwar ein solcher widme, der dieselbe mit Vor- liebe bearbeitet, wie es bey den genannten Män- ‚nern der Fall ist, wenn etwas tüchtiges das blei- benden Werth hat, seliefert werden soll. Dafs zur jetzigen Zeit, wo sich die Entdeclungen von Tag zu Tag häufen, ein solekes Werk dus drim- gendste Beilärfuifs dev Wissenschaft sey, darüber ist wohl] nur eine Stimme, und Hr, Prof, Link würde sich dureh: die Ausführung dieses hemli- chen Plans ‚den inuigsten Dauk der Botaniker \ -438 erwerben, und die Wissenschaft sehr fördern. — Der eifrige und genaue Hayne, der, als ausser- ordentlicher Professor der Botanik, . ebenfalls Vorlesungen hält, und zwar auch speciell über medieinische ‘und Forstbotanik, macht auch jeden Sonniag, wenn es das Wetter erlaubt, Excursio- nen mit seinen Zuhörern in der Umgegend, und ist eifrigst mit der Fortsetzung seiner medicini- schen Gewächse und wit Vollendung seiner Ter- minologie beschäftigt, Uebrigens arbeitet er auch noch an einer Warbentabelle nach den in seinem. 1814. witer dem Titel: „de coloribus corporum naturalium ete, “ „erschienenen Werkchen, aus- gesprochenen Grundsätzen, — Der früher als guter Mooskenner bekannte Herr’ geheime Rath Heim, der Ertdecker des Gymnostomum Heimii, den seine übrigen Berufsgeschäfte. in späterer Zeit von seinen Lieblingen, den Moosen, mehr entfernten, hat doch noch die frühere Lie- be für sie beybehalten, und spricht noch immer ‚mit Enthusiasmus von den glücklichen Stunden, die er im Dienste der Flora verlebt. Seine Moossammlung war zu der Zeit, wo sid gesau- ' melt wurde, sehr vollständig und, ist noch immer ein Muster in Rücksicht der Aufbewahrung. In derselben. liegen die vor 30 Jahren gesammelten Moose noch so schön und lebhaft, als’ wenn sie erst eingelegt wären. — Noch einer hesonderen Erwähnung verilienen die beyden Studiosi medi- we 450 einae, von Schlechtendal und Eisenhardt, "als eifrige Botaniker. Ersteror, der Sohn des den Botanikern bekannten Herrn Präsidenten von Schlechtendal, beschäftigte sich mit Ausar- beitung einer Monographie über die Gattung Ra- Bw nunculus, wozu er bereits sehr schätzbare Ma- terialien, gesammelt hatte, Seit dem Erscheinen von Decandolle’s Systema naturale hat er aber ‚diesen Plan aufgegeben, und wird nun blofs Be- richtigungen und Zusätze zu jener Arbeit, diese Gattung betreflend, liefern. ° Beyde, von Schlech- “ tendal undEisenhardt, sind gegenwärtig sehr 'eifrige Pilzforscher und werden die Pilzkenner nächstens mit ihren Beobachtungen erfreuen. — Bey Herm Professor Hayne hatte ich auch das Vergnügen, ‘den Hrn. Dr. Nolte aus Hamburg kennen zu lernen, ein sehr konntnilsreicher Bo- taniker und vorzüglicher Freund der .Mooskunde, der sich gegenwärtig einige Zeit in Berlin auf- hält, und an einer Monographie über die Gattüng Pyrola arbeitet. — Die specielle Leitung des .botan. Gartens besorgt der Herr Garten-Inspector ‚ Otto, ein wahres Göttergeschenk für den Garten, der zugleich mit der praktischen Kultur der Ge- wächse, wissenschaftliche Kenntnifse verbindet, und dessen umfassendem Blick nicht das geringste entgeht, was zum Nutzen oder Nachtheil der Ge- "wächse wirken kann, Daher das freudige Gedei- hen der Gewächse in den Häusern, wodurch man . IS \ 8 440 . so angenehm überrascht und zu glauben verleitet wird, man sey. wirklich in einen fremden Erd- theil versetzt; Alle tragen das Gepräge yon Wohlseyn und Ueppigkeit, und stechen gewaltig gegen jene Gewächshäuser ab, die gleichsam ein vegetabilisches Lazareth darstellen, und deren ‚Anblick immer nur ein widerliches Bild gewährt. Gleicher üppiger, kräftiger Wuchs, gleiche Ord- nung und bewundemswürdige. Reinlichkeit, und gleicher guter Geschmack in zwechmäfsiger An- ‚ordnung der Gewächse, herrscht durch alle 23 Häuser, von deren Reichthum man sich im Aus- lande eben so wenig einen Begriff macht, als es miv möglich ist, eine Schilderung davon zu ma- chen. Melaleucae, Metrosideros, Casuarinen und ähnliche Bäume der nenen Wels, worunter Eucalyptus robusta und mehrere eine Höhe von 20 Puls erreicht haben, und 4 ächt bestimmn- te Species von Casuarina sich befinden, wo- von Casuariwa equisetifolia eben blühte, Die herrlichen Blumen von Pyrethrum speciosum, Fpidendron elongatum, Hakea gibhosa und acieularis, Primula palinura und mehrerer Eri- ‘ca Arten leuchten aus dem Dunkel dieses neV- holländischen Hains. . Ein wärmeres ‚Haus ent- hält eine Menge Proicen von den verschie- densten Formen, und andere Gewächse' der Tro- ren, wovon eben mehrere hlühten, als: 4 neue Alstroemerien, Erica harhata, urbariaı 491 Echium grandiflorum, Epidendron cochlea- tum, Sparmannia africana, Neottia spesio- sa, Bryonia disticha, Begonia nv. sp. Dio- nea museipula, sehr schön, Amaryllis av. sp., Jasminum revolutum, Parietaria pröstrata, Arum pinnatiidum, Limodorum Tangervillae wnehrere Gynmandristen, . worunter. 7. neue ‘Species, In einem andern Hause stunden in üp- piger Fülle jedoch ohne Blüthe, Strelizia re- gina, angustifolia, juncea, humilis, farinosa und ‚augusta, welche letztere ein Geschenk des Prinz . Regenten von England ist. Danri Calladium es- eulentum, maerorbizon und sagittifolium, Coc- coloba pubescens, Erais sylvestris, Cory- ph ea umbraculifera, u..s, w In einem andern Hause wieder ı1. Species Banksien, wovon marginata, erieifolia und paludosa herzlich blüh- ten. Dann eben so Exica australis, Poly gala "bracteolata; oppositifolia, Heisteri, wixta und spi- ‚»0sa, Pultenea linophylia und daphnoides, Epacris rosea, altenuata und grandiflora, Re- ‚ranthemum Bro ern, Erica hybrida , VO. stitä und cerinthoides, Tempeldonia retusa, Bauera rubioides ‚„ Rafnia humilis, Acacia myrıhifolia ;‚ Pomaderis elliptica, ferruginea, Ovata, apetala, Goudia puhescens, Zieria Smitkil, Protea speciosa, Carpothus discolor, Dio sma umbellata, Cineraria exuenta, Colla- damus Yllosa und, quadrifida, und ohne Blüthe 442 Silene und Gnaphalium aus. Chili, noch unbe- stimmt, Baufortia decursata, Ferula Assa foe- . 'tida, Grevillea lineayis und sericea, Anthyl- lis erinacea, Restio virgatus und supinus und Isopogon formosum. Die Succulenta füllen ein besonderesHaus, in welchem sich .ı42 ächt bestimm- te Mesembrianthema,- 80 Aloe- und 80 Ca- ‚etus- Arten hefinden; in demselben Hause blüh- ten eben Eu ph orbia atropurpurea, Mimosa rutaefolia‘, Urania speciosa, und Bignonia pandurata, In einem ziemlich kalten Hause, blüh- ten Paeonia arborea, A cac ia alata, Hloribunda, stricta und taxifolia, Arhb utus Andrachne, Gna- phalium congestum, Rubus rosaefolius., In einem sehr warmen. Hause stund Bocconia frutescens, Cactus coccinellifer mit Goccus sylvestris, Euphorbia bupleurifolia, Psito- 'dium triquetrum u, m. a. In den Häusern zählt man 117 Arten Farrenkräuter, worunter Asple- nilum praemorsum, sehr schön, Pteris argen- tea, Polypodium phyllides, Acrostichum aleicorne mit seinem sonderbaren Wurzelblatt, das man lange für einen Coiyledon hielt, He- mionitis dealbata und viele andere, die Herr Inspector Otto meist aus Saamen gezogen hat, wohey er die Erfahrung machte, dafs Saamen von Farrenkräutern die schon 40 Jahre im Herbario la gen, dennoch keimten. Ein Theil dieser Schätze ist das Geschenk des Prinz Regenten von England, un Y 443 ein noch größserer Theil aber ist die Frucht der durch ‘jenes Geschenk veranlafsten Reise des Herrn Garten - Inspector Otto nach Eugland, und eine noch gröfsere Anzahl seltener Gewächse sind die Früchte der, in Auslande xreisenden preufsischen Botaniker, wovon sich 2, in Brasi- lien und 3 auf dem Cap der guten Hoffnung be- finden, deren Absendung der, um den jetzige Zustand der 'botan. Anstalten in Berlin höchst ‘verdiente königl.. preufsische Staatsminister, Frey- ‚herr von Stein zu Altenstein bewerkstelligt hat, welcher selbst ein eifriger Priester Florens ist, von deren Dienste ihn nur seine überhäuf- ten anderen wichtigen Geschäfte gegenwärtig ab- halten, der aber noch immer fortfährt, nach Mög- lichkeit für das Wohl der Wissenschaft zu wirken, “ wnd im Stillen manches bedeutende Opfer auf den Altar Florens zu spenden Seine neuer- liehst erfolgte Ernennung zum Minister des Kul- tus wird für die sämmtlichen "Wissenschaften die erfreulichsten Folgen haben. — Eine grofse Ki- Ste mit Schätzen ans allen Naturreichen von den in Brasilien reisenden preufsischen Naturforschern ist bereits in Antwerpen angekommen, und wird kan nächstens in Berlin eintreffen. Gleicher Reichthum, gleiche Ordnung und gleiche Verbindung der Zweckmälsigkeit mit dem guten. Geschmack, wie in den Häusern, hexrscht: such im F'reyen des Gartens, Leider war es au 44! früh, um diesen ’Theil desselben in seinem Glen- ze zu sehen ; doch blühten einige Arabis; Gro- Pe} am meisten freute, war die schöne Sternber- gia, die ich hier zum erstenmal biihenf sah, und die mich an die wonnevollen Wochen erin-, nerte, die ich in Brzeziua, dem jetzigen VWWohn- orte ihres verehrten Pathen, der diesen. Ort zu einem heiligen Tempel für Flora. un geschaffen hat, an dessen Seite zu verleben das Glück hatte, und die mir durch den belehtenden und freund- lichen Umgang desselben ewig uayergesslich seyn D werden. -IE. Bemerkung. In dem, kürzlich von E oppe und Horn- cus, und sämmtliche Hellebori; was mich aber ' schuch herausgegebenen Inhalıs « Verzeichnilse ihrer Decaden, (Vergl. Tagebuch einer Reise nach den Küsten des adriatischen Meeres u, s. w.) Ist ‚es als. eine Merkwürdigkeit anzuschen, dafs von kundert Pllanzen nur ı6. noch, mit L inneis ehen Namen veısehen sind. Wollte man noch andere 6 — 7 ausnehmen, die durch veränderte Einthei- lung veränderte Namen erhalten haben; .so hiie- ben doch noch 75 von Hundert übrig, die Linne gar nicht kannte, und worunter sich sogar } Fichen und Buchen hefinden. Ein nicht unzweideutiger Beleg von den neueren Entdeckungen m Kflan« zenreiche,. besonders in dem Betrachte: e, dafs hier aur deutsche Gewächse verzeichnet sind. D Botanische Zeitung. Flora oder No. 27. Regensburg, am 30. Sept. 1810. — OO IT Ze 01 Aufsätze Einige Bemerkungen über das allge meine Verhalten der Pflanzenbil. dung, nebst Folgerungen. in Bezie- ‚hung auf Pflanzensystemc, von Dr. UR. Wilbrand, Professor zu Gies- , sen U nstreitig stellt die gesammte Pflanzenwelt in der fortdauernden Entwickelung unseres Plane- ten ein grofses, organisch. zusammengesetztes Ganze dar, welches mit allen übrigen Naturer- scheinungen, mit dem Verhalten der Erde zu den. übrigen Weltkörpern, und. insbesondere und zunächst mit dem, Verhalten der Exde zur Sonne, ünzertrennbar verschmolzen ist, . Die Pflanzenwelt sprosset aus der Erde her- vor, hebt sich von derselben aufwärts dem Lichte der Sonne entgegen, und hat hierin ihre Bele- bung; sie wird gleichsam von der Sonne, aus Dd 446 „der Erde aufwärts, angezogen; aber andrerseits "steigen auch ihre Wurzeln tiefer in die Erde abwärts; sie ist, "gleichsam zwischen zwey nach. entgegengesetzten Richtungen wirkenden Kräfien gefesselt. Sie ist in diesen ihren Lebensäusser- ungen von den Elementen der Erdinasse, des Wassers, der atmosphärischen Luft umgeben; diese Elemente greifen in ihr Leben andauernd ein, so wie umgekehrt die Pflanzenbildung in die stäte Veränderung dieser Elemente eingreift, . beständig ‘an diese Stoffe und Belebung zurück giebt. Sie ist mit dem Jahres- und Tageswech- sel im innigsten Zusammenhange. Jede einzelne Pflanze vollendet ihre beson- dere Lebensdauer in zwey Zeitperioden. In der ‚ersten Zeitperiode entfaltet sie sich aus ihrem Keime oder Saamenkorn in die Wurzel: und in den Stamm, und von da in.die Aeste un. Zweige und Blätter, und blattartigen Gebilde; sie schliefst ‚sich. endlich'wieder in die Blumenknospen , und hiermit beginnt die zweyte Zeitperiode; — die Blüthe. Das Wachsthum hat in der Blüthe seine Grenze gefunden; ‚alle Entwickelung ist wieder auf die Bildung des Keims, — des Saamenkorns gerichtet, welches zur Erde wieder zurückfällt.. Die Pflanzenwelt, - als ein _ Ganzes betrach- tet, bildet sich in drey Hauptrichtungen aus;- wel- che als drey Pflanzenstufen. betrachtet werden können, Jede dieser dvey Stufen ist durch das nr mn ’ A47 Verhalten der jedesmaligen Keime, oder Saamen- körner bestimmt bezeichnet; weil die Pflanze selbst in ihrer &anzen Natur mit ihrem Keime, ‘oder Saamenkorn notwendig übereiristimmt. Des- wegen können die drey Stufen in der Vegetation, nach dem verschiedenen Verhalten. der Keime und der Saamen, durch die Stufe der Acotyledo- nen, der Monocotyledonen und der Dicotyledo- ‚ nen bezeichnet werden. Dals es nur diese drey verschiedenen Pflanzen - Entwickelungen giebt, ist durch die Beobachtung hinlänglich ausge- macht, In den Acotyledonen ‘ist der Fortpflanzungs- keim ‘durchaus einfach, und in der entwickelten Pflanze sind alle Organe von völlig einfacher Na- tur, und zwar in der Art, dafs in dem Stamme die Natur der Blattbildung, und in der Blattbil- dung die Natur des Stammes unzertrennt er. scheinen. In den Monocotyledonen tritt zwar die Blatt- bildung in einem Gegensatze gegen die Stamm- bildung hervor; aber es kommt nicht zur vollen- deten Entwickelung in dem Grade, dafs jedes Ge- ' bilde ein eigenthümliches Leben zeigt, und dem audern gegenüber steht. In den Dicotyledonen tritt die Bildung des “ Blattes der Entwickelung des Stammes gegenüber hewvor; ‚ beyde gehören zwar zu einem und dem- selben Ganzen, beyde haben aber auch für sich j nDa* 448. ‚ein eigenthü imliches Leben. Sehr auffallend ist dieses gegenseitige. Yerhältnifs an den Sträuchern. ' und Bäumen der ‚gemäfsigten 'und kalten Zone, welche im Herbste ‘ihre Blätter verlieren, und im ‚Frühjahre neue erhalten, Die drey Pflanzenstufen stehen mit denjeni«, ‚gen Verhältnifsen der Erde, welche wir ‚durch ihre Zonen zu bezeichnen pflegen, im innigsten . Zusammenhange. Die Stufe der Acotyledonen eT- theilt der Vegetation in ihrem: ganzen räumlichen. Umfange ihren Character. Alle Pflanzen, die, ihrer eigenthümlichen Natur wegen, ihr ganzes Leben entweder in unterirdischen Höhlen, oder unterhalb der Oberfläche der Erde, oder des Wassers, vollenden, gehören zu den Acotyledo- nen, und an der Schneegränze der Erde sind endlich, die Flechten die letzten Spuren’ des ve- getabilischen Lebens. Doch giebt es auch viele Pflanzen dieser Stufe. in der gemässigten und heissen Zone, aber sie werden dort von einer. : üppigern Vegetation zurückgedrängt, und nehmen zum Theile, z. B. die baumartigen Farren der heissen Zone, die Gestalt der Pflanzen an, die jenen Gegenden eigentkümlich sind, Im Gegensatze gegen die Stufe der Acoty- ledonen ertheilt die Stufe der Monocotyledonen, insbesondere durch die Palmeniflor, und durch die mit den Palmen zunächst verwandten Pflan- zenfamilien, der Pflanzenwelt in der heissen Z0- . 449: ne, ihren eigehthümlichen Character.: Indefs ver- breiten sich auch die Pflanzen dieser. Stufe aller« dings über alle Zonen, doch so, dafs nur“ die Gräser, besonders in der kalten Zone, in Ver- gleich mit den übrigen Pflanzen, zahlreich wer- den, und innerhalb gewisser Gränzen. überwie- gend hervortreten, aber nach der Schneegränze hin dem Uebergewichte der Moose und Flechten wieder weichen. Die Stufe der Dieotyledonen liegt in ihrer. _ Verbreitung zwischen den bezeichneten Grenzen; sie verbreitet sich zwar gleichmässiger über die ganze Erde,. extheilt aber vorzüglich in der ge- mässigten Zone der Pflanzenwelt ihren Character. ‚ Auch die Blüthe gewinnt erst in einer drey- “ Tachen Steigerung ihre vollendete Entwickelung. In Beziehung auf diese dreyfache Steigerung der angedeuteien Blüthe bis zum wirklichen Hervor- iveten der sogenannten Geschlechtsverschieden- heit,. sind die zu den Acotyledonen gehörigen Pflanzen verschieden. In, den unvollkommensten Acotyledonen kommt es nur zu einfachen Fort- pflanzung skeimen, ohne alle Spur von Ge- schlechtsorganen; in einer darauf folgenden Gruppe von mehr entwickelten Acotyledonen, er- scheinen 'neben dem ' einfachen Fortpflanzungs- keime Andeutungen von dem Umrisse einer Blu- ‚me und von Geschlechtsorganen; in. den voll- kommensten Acotyledonen entwickeln sich die an- 450. gedeuteten Geschlechtsorgane zu wirklichen Ge- schlechtsorganen, und hiermit ist die Blume ih- ver innern Natur 'nach vollkommen da, und hat ‘reder in den Monocotyledonen, noch in den Di-. cotyledonen eine weitere Ausbildung, Acotyledonen wit einfachen Fortpflanzungs- _ keimen sind die Conferven, Byssus » Arten und Tremellen, die sich aus der priestleyschen grü- nen Materie erzeugen; ferner die Tangarten. (Fu- cus), und die Ülven, — überhappt die Algen; — und endlich die Schwämme. In den Conferven und. Tang - Arten ist die Stammbildung, in den . Tremellen und Ulven die Blattbildung, und in den Schwämmen sind beyde, Stamm- und Blatt- bildung, in eine Einheit verschmolzen angedeu- tet, —— aber keine Spur irgend einer Andeutung einer Blume, Acotyledonen mit einfachen Fortpflanzungs- keimen, und angedeuteten Blumentheilen, sind die Flechten, die Lebermoose, die Lanhmo05® die Bärlapp - Arten, die Farren.. In den Schild- chen und Becherchen der Flechten zeigt sich der “ Umrifs einer Blumenkrone; noch mehr sind diese Theile bey den Lebermoosen siebtlich. Bey den Moosen finden sich ausser den Fortpflanzungs- keimen auch angedeutete Stauborgane und Stem- . pel; ‚bey deu Bärlapp - Arten verschwinden diese wieder, aber es finden sich Fruchtkapseln, und diese verkleinern "sich hey den Farre a, Die > 451 7 * Flechten haben an der Schneegränze der Erde ihr eigentliches Vaterland, sie vegeliven nur im Herbste, im Winter und im Frühjahre. "Nach ihnen folgen die Moose, sie vegetiren gleich- falls im Herbste, im Winter, und im Frühjahre. Nach den Moosen folgen die Bärlapp - Arten und ‚die Farren, sie entwickeln sich in der gemässig- ten Zone ‚im Frühjahre, wachsen im Sommer, und sterben im ‚Herbste ab. Die Farren sammeln sich vorzüglich zur heissen Zone hin, ‘werden dort baumartig, und wetteifern mit den Palmen. Acotyledonen, deren Fort pilanzungskeime sich mit dem Daseyn wirklicher Stauborgane und wirk- licher Fruchtknoten erzeugen, sind die Najaden, Aber der Vebergang zu der Bildung derselben liegt einerseits in der Schachtelhalm - Familie, andererseits in der Zamia und Cycas. Die Schach- telhalm - Familie (Eguisetacea) gehört der kalten und gemässigten Zone, und die Zamia und Cycas gehören der heilsen Zone an. , Die Stufe der Monocoty!edonen zeichnet sich in der kalten und gemäfsigten Zone durch die Gräser und die grasartigen Pflanzen aus, Diese gehen in die Simsen (Junci), und diese in die Monoeotyledonen mit gefärbten Blumen über. : Letztere sammeln sich zur heifsen Zone hin, und schliefsen. sich allmählig in die Bildung der Pal. men auf, , - "452 - Unter den Dicotyledonen sind die Extreme einerseits die krautartigen Gewächse, ‚anderer- seits die Bäume; beyde gehen durch die Stau- den und Sträucher in einander über. Die Pioo- tyledanen . erreichen schon in der Nähe der Wen- dekreise ihre Höhe, und behaupten in der Ver- breitung der gesammten Vegetation die Mitte. Das hier mit wenigen Worten angegebene Verhalien der Pflanzenwelt habe ich, vom Win. tersemester ı806 — 1807 angefangen, jedes Jahr in öffentlichen Vorlesungen näher auseinsnderge- setzt, und hiernach das Leben in der Pilanzen- welt (Pflanzenphysiologie) dargestellt, Es macht zugleich den Inhalt vom exsten Banılo meiner Davstellung der gesammten Organisation aus. Was nun die ‚sogenannte Claflifieaien der Pflanzen betrifft, so kann ein jedes System, wel-. ches nicht von dem Verhalten der gesammten Ve- ‚getation ausgeht, welches nicht auf das gegen- seitige räumliche Vorkommen der Pflanzen Tüch- sicht nimmt, nie.ein natürliches genannt werden, weil es die Pflanzen nicht so aufstellt, wie sie wirklich in der Natur vorkommen, Das s0g% nannte natürliche System. von Jussien ist ‚Jem- nach nur in seiner Grundlage ein natürliches zu nennen; eds verkert aber diese‘ Eigenschaft in . der weitern Ausführung, insbesondere in den Klassen und Ordnungen, durchaus, Nie hat z, B. die Natur die Gräser und dis Palmen zunächst an \ nn 453 einander gereihetz jene zieren vielmehr die Lal- te, diese nur die heifse Zone. Dasselbe gilt von der gegenseitigen Folgenreihe mehrerer natürli. chen Familien, wobey noch der Fehler herrscht, ‚dafs in der Anordnung derselben mebr auf die Blüthe, als auf das ganze Verhalten der Gattum- gen gesehen ist, \ So lange in einem Pflanzensysteme die Pflan- zen abgesondert von ihrem wirklichen. Vorkom- men in der Natur betrachtet, und gleichsam anf eimem Haufen liegend gedacht, ıwd nun an ein- ander gereihet werden: so lenge wird nie ein wahrhaft natürliches Pilanzensysiem, sondern im. mer nur. ein künstliches System zu Stande kom- men, was sich aber dem wahrhaft natürlichen iehr oder weniger nähern kann, Von alen sogenannten künstlichen Systemen hat das linneische Sexmalsystem den enischieden- sten Vorzug; aber es muls dasselbe aus dem vechten Gesichtspuncte hetrachtet: werden, nem- lich es muls auf das jedesmalige Ganze der Blü- the, und nicht blofs auf einzelne Theile dersel. ben gesehen werden, 2. B, etwa blofs auf die Stellung der Stauborgane, wie in den Systemen von Gleditsch nnd Mönch, Die sonstigen Ver+ änderungen, die von einigen mit dem linneischen Sexualsystem vorgenommen sind, z. B. die Ver einigung mehrerer Hlassen u. s, w. dürften sämmtlich 5 genauer betrachtet, ohne wahren \ 454 E | - tn . Werth seyn, Uebrigens ist nicht zu vergessen, dafs jedes System zunächst nur die Uebersicht . über die Pflanzenstufen, Pflanzenfamjlien, Pflan- zen - Gattungen und Arten erleichtern soll, und dafs defshalb für den praetischen Gebrauch das- jenige Sjstem das Beste ist, das eine selche Debersicht am meisten, und auch selbst dem An- fänger erleichtert. Yon diesem Gesichtspuncte aus hat das Hinneische Sexualsystem gleichfalls einen entschiedenen Vorzug, Ankündigung einer neuen, ganz umge arbeiteten, mit sehr vielen Nach- trägen von Pflanzen und Standorten vermehrten, und zum Gebrauche auf Ausflügen und Wanderungen. tauglir ‚chen Fiora von Salzburg und Berchr tesgaden. Salzburg und Berchtesgaden gehören schon seit geraumer Zeit zu den gelobten Län- dern der Botaniker, welchen die Schätze, wor mit Flora diese Schweitz von Deutschland frey- gebig ausgestattet hat, sowohl aus eigenen Wan- derungen dahin, als auch aus der Salzburgi- „schen Flora des Unterzeichneten, und aus der Flora Berchtesgadensis im Il. Bande der natur historischen Briefe etc. von Herım v Schrank und v. Moll, so wie die seither eni- deckien :Supplemente aus mehreren botanischen nn 2 3 N 455 Zeitschriften ete, bereits gröfsten Theiles be- kannt sind, — Allein die eben zuyor bemerkien Floren sind zum Gebranche auf Aysilügen und "anderungen weder bestimmt, noch tunglich; auch , wurde der noch ührig gewesene Verluss- Vorraih ‚derseiben bei dem bekannten grofsen Brande von Salzburg ein Raub der Flanmen;z mehr als 20 Jahre sind, seit äbrer Erscheinung verflossen, und mehr als 500 Supplemente von Pilanzen, so wie auch sehr viele veue Standorte von seltneren, oder sonst interessanten Gewäch- sen sind: seither beobachtet worden, und die Nachrichten, welche über einige dieser Supple- mente bekannt gem: acht wurden, befinden sich in „mehreren botanischen Schriften zevstreiü einge- rückt; "überdiefs haben yiele und wichtige De- tichtigungen und Reformen im Gebieibe der Bo- tanik seit der Erscheinung der ohen bewerkten Floren sich ereignet; auch äusserten mehrere in- und ausländische Pflanzenforscher schon öfter den Wunsch nach einer möglichst vollständigen und zum Gebrauche auf Exkursionen und Reisen tauglichen Flora von Salzburg; und wenn schon Salz ‚burg und die Flora dieses Landes. hey den staatenzertrümmernden und gränzenumwäl- zenden Katastrophen unserer Zeiten die Selbst- ständigkeit und einen Theil. von dem Umfange des 'Gebiethes verloren haben; so grünt und blüht doch die Vegetation, welche die schönen } D D 456 "Umgebungen von Salzburg und die pittoresken Geßilde von Pongau, Pinzgau, Lungau und Zillerthal ete. im Schoosse der norischen Al- pen schmückt, auch jetzt noch eben so üppig und bunt, wie ‘vormals; so stehen die himmelan- ragenden Felsen - Kolösse, welche einst selbst ‘der Brandung der Welt trotzten, auch jetzt'noch, von Flora mit schönen und seltenen Blumen ge- kränzt, am sü üdlichen Gränzbogen der vorhin ge- nannten Gaue herrlich und unverrückt da. Noch, immer ist der weit 'umher bherufene Unters« berg eben dasselbe pflanzenreiche : Vorgebirg der guten Hofnung zu einer reichen Lese von der Flor ätherischer Regionen, wie vormals, wo schon mehrere Pflanzenforscher auf ihrer Fahrt in die .norischen Alpen: zubehrten, und eine nicht unbeträchtliche Ausbeute von zum Theile seltne- ren Alpenpflanzen eroberten *); noch sind jene schönen und schaurigen Gebirgs - Busen, Hirten- ihäler, Tauernhöhen , Felsenwüsten, und Alpen- fluren, welche Burser, Flörke, Funk, Hän- ke, Hoppe, Hornschuch, Mickan d. J., Schultes, 'Schwägrichen, Graf v. Stern- berg, v. Vest, Freyherr v. Wulfen und noch I: D *) Die Flora dieses Berges enthält 15o Arten von Alpen- pflanzen, welche gröfstentheils schon sowohl aus Fler Prof, Dr. Hoppes bot, Taschenb., als auch aus, dossel- ben vortrefflichem Herb. Yiv. plant. rarior, prassart, alpin. bekannt sind, ' ' 457 mehrere andere berühmte Botaniker besuchten und des Besuchens werth fanden, ebendieselben interessanten. Botany - Bayen, ebenderselbe klas- sische Boden, wie vormals, welcher noch immer Stoff zu neuen, wichtigen Entdeckungen ‚darbie- ' thet *), Keine chinesische Gränzmauer, keine unerklimmbare Felsenwand, und kein unübersteig- licher Abgrund trennt das Zillerthal, das Brixenthal, die Windisch - Mattrey und die Gefilde auf den linken Ufern der Saale und Salzach gegen Norden und Westen von dem übrigen Bande Salzburg, oder dieses von "Berchtesgaden; und politische Horizonte und Gräuzmarken sind wohl eben so wenig das non plus ulira der Naturforscher, nach welchem ‚sie die Ausdehnung ihrer Forschungen, VWVanderun- gen und Sammlungen bestimmen, als statistische Rangs - Gröfse- und Selbstständigkeits - Hate- gorien der Mafsstab sind, mit. welchem sie das‘ natarhistorische Interesse einer Landschaft und ihrer Naturprodukte zu messen pflegen. — Eine neue, mit allen bis jetzt entdeckten Nach- ”) Man sche die Flora oder botanische Zeitung vom Jahre ıgıg Nro. 1.8. yo — "14, dann Niro, 19 und 20 eben dieser Zeitung, und Sturms Deutschlands Flo- za etc, gotes Heft, wo mehrere Nachrichten, Beschrei- bungen etc. von den neuesten Beyträgen zur Flora von Salzburg 7. B. v, Soldanella minima, Ornithoga- ‚lum Stemmbergü ünd O. Liotardi, Saxifraga planifelia. und von mehreren Cryptozamen etc, vorkommen.’ tesgaden vereinigte, dürfte daher dennoch nicht‘ ET tyägen von Pflanzen und Standorten vermehrte, . auch mit "Berücksichtigung der im Gebiethe der Botanik erfolgten vielen und gründlichen Be- richtigungen und Weformen bearbeitete, und zum Gebrauche auf Ausilügen und Alpenwanderungen . tauglichen Flora des ehemaligen Unifanges der Provinz Salzburg, mit welcher der Unterzeich- nete auch jene, des nach jeder naturbistorischen Ansicht nicht mirider interessanten Landes Berch- ganz überllüssig seyu, ja sie dürfte sogar dem Botaniker als eine nützliche Führerin auf seinen Ausllügen und WYanderungen in die Umgegendon, Gebirgsthäler und Alpen von Salzburg und Berch- tesgadens ausserdem aber wenigstens als ein Con- speckt von dem artenreichen Inhalte der schönen Pflanzenwelt dieser beiden Landschaften, so wie auch als ein getreuer Grund - und Profil - Abrils von der Naturbildung und vegetabilischen Aus- stattung derselben dienen, und ihm zugleich eine Lese von mehreren seltenen und zum Tkeile se« gar erst vor kurzer Zeit entdeckten Beyträgen zur Flor von Deutschland darbiethen, auch selbst für den blofseu Dilettanten der Botanik und für den Freund der praktischen Pflanzenkunde ein brauchbares Taschenbuch und eine bequeme Vcber- . sicht von vielen für ihn interessanten Pflanzen seyn, welches folgende Inhalts + Anzeige näher nachweisen wird. ’ \ 459 Das hier ängekündigte botanische Ta- schenbuch oder neue Flora von Salzburg und Berchtesgaden, wovon das Manuscript bereits ausgearbeitet vorliegt; enthält: 1) eine botanische Geo- Topo- und Orograpbie von Salzburg und Berchtesgaden, oder eine kurze, karakteristische Schilderung von der Natwbildung ; und klimatischen Beschaffenheit der Eberien, Thäler und Gehivge dieser beiden Land- schaften, und vou ihrer Vegetation in verschie- denen Gegenden und in verschiedenen absoluten _ Höhen oder Regionen; — 2) Konspekte von dem speciellen Florinhalte der pflan- zenreichsten Umgegenden, Berge und Alpengefilde von Salzburg und Berch- tesgaden; — 3) eine. Anleitung und Ent- würfe zu Ausflügen und Wanderungen indie, sowohl nachhutanischer, als auch nach jeder andern naturhistörischen An- sicht interessantesten Umgegenden, Ge- 'birgsthäler und Alpen von Salzburg und Berchtesgaden, *); — 4) die eigent- liche Flora von Salzburg und Berchtes. *) Der eiste Versuch dieser Reise - Plane befindet sich in Hın. Prof, Dr. Hoppes bot. Taschenh v. J. ıs01 eingerlickt, und cs sind bereits sehr günstize Urtheile. dar- über ‚öffentlich gusgesprochen worden ; man sche Hrn, Prof, Schultes Reise auf den Glockner S. IX. der Vorrede zum I. "Thl., und dia bot, Zeitung v. J, 1504. Nxo. 20. \ B 460 gaden, nämlich:. die systematisch Iateinischen und gewöhnlichsten deutschen Namen, die Gat- tungs - Kennzeichen, ‚und specifischen Karalttere \ Gin lateinischer und deutscher Sprache) wie auch " "eine genaue Angabe der speciellen Standorte und der Blühezeiten von allen in den Landschaften Salzburg und Berchtesgaden bis jetzt wildwach- send beobachteten Pflanzen, Sie sind nach dem linneischen Sexual - Systeme geordnet; und ihre Gesant - Anzahl beträgt, mit Einschlufs der Cryp- togamen, bey 2000 Arten, unter welchen 300 Al- penpflanzen, mehr als 100 Gräser-, 36:.Dolden- gewächse-, 24 Juncus - und Tuzula - Arten, 22 Sasıfragen- ad Ifieracien -, 50 Carices-, 20 W ei- den- und mehr als 500 Laubmoos - Flechten - und Schwänme - Arten, auch. 250 in der Medien und. Pharmacertik bekaımte und zum Theile noch offieinelle Gewächse, 100 Giftpflanzen, ı20 Forst- ‚gewächse oder Bäume und Gesträuche - Arten und mehrere Hunderte von in Hinsicht auf Haus- und Landwirthschaft und Technologie interessän- ten Gewächsen sich befinden. Am Ende dieser Flora ist auch noch en Anhang vo n sonder- ‚heitlichen Konspekten über alle nütze lichen und schädlichen Pflanzen, wel- che in den Landschaften Salzburg und Berchtesgaden wildwachsen, beigefügt Diese Verzeichnisse sind so eingerichtet, dafs sie die Stelle der Nutzgebrauch - Angaben verire“ i 461 ;, ten, und überhin dem Arzte, Apotheker, För- ster, Gärtner, Haus- und Landwirthe, dem Künst- ler und Manufacturisten eine bequeme Uebersicht von den für sein Fach interessanten Gewächsen und von ihrer Nutzanwendung; oder auch von ih. F rer Schädlichkeit gewähren. ' Diese neue Flora von Salzburg und Berchtesgaden wird in zwey Bändchen von kleinem Oktavformat erscheinen, auf welche man bis Ende des Monats Dezember ı8 18 prä- ‚numeriren, und zu diesem Zwecke sich. an die löbliche Re daktion der botanischen Zei- tung in Regensburg, an den königl. baier. ‚ Oberstbergrath , Herrn Ignaz Edlen und Rit- ter von Voith in München, an den königl. Rath, und Professor, Herrn Joseph August Schultes in Landshut, an den k. k. östeır. Professor, Herrn Doctor Chrysant von Vest in Grätz und an den Unterzeichneten wen- den kann. Der Pränumerations-Preis für ein Bändchen heträgt 2 fl. a4 kr. Reichs- Wäh- rung oder = fl. Wiener Währung in Conventions- Münze. Die Vorausbezablung hat. jedoch nur ‚auf Ein Bändchen, nämlich jetzt für das erste Bändchen, und bei dessen Erscheinung , wel- che in. diesen Blättern beliannt gemacht werden wird, für das zweyte Bändchen zu gesche- hen. Buchhandlungen, welche auf mehrere Ex- emplare dieser Flora selbst pränumeriren, oder D a a2 | Pränumerations - Sammlung in Commission neh- men, erhalten jedes zehnte Exemplar frey. Da das Verzeichnils der Herrn Pränumeranten dem. ersten Bändchen vorgedruckt wird, so ersucht man dieselben um gefällige Angabe ihrer Na- men, Prädikate und Charaktere. Salzburg, am 3oten August 1818, Franz Anton v. Braune, Selretär an der k. k. Schule für Land- ärzte dahier , Mitglied der königl, Akade- mie der Wissenschaften zu München, der königl. botanischen Gesellschaft zu Re- gensburg, der physikalischen zu Göttin-- gen, der naturforschenden zu Jena, der physisch - medicinischen zu Moscau und einiger anderen gelehrten Vereine, IM Bemerkung. Ein Wort über die botanischen Notizen aus Erlangen in Nro,a4. der Flora S. 41 k " \ \ Je mehr ich meines Namens in der hier zu berührenden Stelle mit Ehren erwähnt finde, un 80 mehr fühle ich mich gedrungen, einige Acus- serungen zu berichtigen, die ihm, wie es scheint, einen Schatten zum Hintergrund geben wollen. Der botanische Garten in Erlangen wird als in grolsem Verfall befindlich dargestellt, und so, als. müsse ich mir sein Wiederaufblühen ‘zum be« 463 sondern Verdienst anrechnen können, Dem ist aber in der That nicht so, Unter einer eben nicht anlockenden Form, die er aber nicht erst nach Schrebers Tode angenommen, sondern 'aus dessen Verwaltung nur beibehalten, ver- birgt er eine nicht unbeträchtliche Zahl ‚seltner und interessanter Gewächse, Das ist das Resul- tat meiner näheren Bekanntschaft mit demselben, wobey mir besonders angenehm war, zu bemer- ken, wie sich der Geist eines guten Lehrers noch nach Jahren darin zu erkennen giebt, dafs ich, für meine Vorlesungen die näthigen Belege zur Erläuterung der meisten natürlichen Familien des Pflanzenreichs aus diesem Garten schöpfen konn- te, und immer noch von Zeit zu Zeit neue Ent- deckungen darin mache, Es sind zwar allerdings mehrere Pflanzen ausgegangen, aber auch neue hinzugekommen, und überhaupt mufs das Einder- nifs eines bessern Flors dieses Gartens nicht so« wohl in einem Mangel an Leitung und Aufsicht, - (denn daran gebrach es ihm unter der Direktion des Herrn Hofraths Loschge keineswegs), als vielmehr in der Beibehaltung der alten, theils durch die Mängel des Bodens, theils, und vor- züglich, durch die eigenthümlichen Ansichten des sel. Präsidenten von Schreber, diesem angepafste Kulturweise,, verbunden mit dem etatmäfsigen Einkommen des Gartens, das den Blick auf. das Nothwendige zu vichten lehrt, gesucht werden. 464 Dieses anzuführen hielt ich für Pflicht; denn wenn ich schwiege, würde ich jene Acusserun- gen zu bestätigen scheinen, und die Erwähnung unsrer gemässigten Fonds möge auch dazu die- nen, die Erwartungen in Hinsicht der Verpflan- zung des botanischen Gartens in den der Univer- sität durch die Huld unsers Königs geschenkten Schlofsgartei,; auf ein gerechtes Maafs zu be- schränken. Freilich wäre da etwas Grofses und höchst Exspriefsliches auszuführen: ein botani- scher Garten im. engeren Sinne — eine Forst- botanische Anlage, — ein ökonomisch- tech- nischer Garten liefsen sich zu einem geschmack- vollen, ja zierlichen Ganzen verbinden, das sich unter den Fenstern des neien Universitäts Ge- bäudes, dem Auge erfreulich, ausbreiten würde ; aber — auch ohne dieses möge der batanische Garten seiner. Beruf: den Unterricht zu erläu- tern, dem Lehrer mit. den Entdeckungen der Zeit, .. so viel wie möglich , fortzuhelfen, enisprechen. Diese Erinnerung dem wohlwollenden ‚Ein-. sender des erwähnten Berichts! Er wolle darin nicht ein Verkennen seiner guten Gesinnung , ja nicht einmal meine eigne Stimme wahrnehmen, sondern nur die einer bescheidnen Gerechtig" . keitsliebe, Erlangen Ende Augusts 1818, Dr. Nees von Esenbeck. Fl ora oder Botanische Zeitung, Nio. 28. Regensburg, am 10, Oct, 1818 mn OO I. Te: ! Aufsätze Bun Ophiopogon, eine neue Pflanzengat- tung, gerechtfertiget von Herrn Director Ritter von Schrank, ! Kampte er hat zuerst eine & japanische Pflanze unter den Namen Mondo, Biak Mondo, und Riuno Fige (welcher leztere Name einen Schlan- 'senbart bedeutet) beschrieben, und sehr kennt= lich abgebildet-*). Aber sie kam wieder in Ver. gessenheit, bis Th unberg nach Japan kam, welcher sie nach Europa verpflanzte, wo sie dann der jüngere Linne& zuerst den Botanisten wieder vorführte, was er unter dem Namen Con- vallaria japonica that **), weil sie denn doch eine sehr grofse Aehnlichkeit mit dieser Gattung hat, in welchem Stücke ihm auch später a ER UUN *) Amoen. exot. pı 82%. 924 *) Suppl, P» 204 5 Thunberg selbst folgte *). Aber bey aller Achnlichkeit mufs es doch Manchem Mühe ko- sten, bis er daran kömmt, sie unter Conval- laria zu suchen, Zwar hat diese Gattung aller- dings in ihren Arten manche Eigenheiten, be- sonders in dem Blüthentheile,; welchen man ge- wöhnlich die Blume nennt. Er ist ganz ordent- lich glockenförmig beym Mäyblümchen, aber bey den meisten übrigen Arten ist er eine walzen- förmige Glocke, und bey allen kat er einen sechs- zähnigen Rand. Bey C..bifolia L. ist ex vier- ‚theilig und radförmig; aber noch immer, wie bey den: ührigen Arten, unangewachsen, nür die 'Staubgefässe sind an die blumenartige Blüthen- umhüllung mit ihrem Grunde an den Fruchtkno- -ten angewachsen. Aber bey Hämpfer's Mondo ist diese Blüthen - Umhüllung mit ihrein Grunde an den Fruchtknoten angewachsen‘ der ührige Theil ist sechstheilig, und diese Theile stehen vor und nach der Zeit des kräftigsten Blühens wohl aufrecht, aber in den Stunden des reifsten Blühens stehen sie wagrecht weg, dals man ge- neigt wird, diesen Blüthentheil ebenfalls "radför- mig zu nennen. Diels bewog den Professor L. A. Richard; einen geschichten Botanisten zu Päris, diese Art von Convallaria zu trennen, und sie unter nennen N) Elm jap ps Bu 467 dem Namen Flüggea zü einer eigenen Gattung zu erheben *); worsn er sehr wohl gethay hat, indem der Situs der Blüthentheile unter allen Gattungseharakteren der- entscheidenste ist 3 bey den angezweifelten Convallarien, und sogar "bey Convallaria bifolla ist die Blüthenum- hällung frey; oder, in Linnäischer Sprache, Germen superum; hier ist sie am Grunde angewachsen, was Linn& Germen subinfe. rum würde genannt haben. WNächst dem Situs ist, die Figur der zuverlässigste Charakter: nun ‚ist aber die Blüthenumhüllung bey allen unge- zweifeiten Gonvallarien glockenförmig; wo- bey es ziemlich gleichgiltig ist, ob die Glocke die gewöhnliche angenehme Glockenform hat; wie beym Mayblümchen, oder nur ein hohler el- . liptischer Kegel ist, wie bey den andern entschie- denen Arten der Weifswurz; aber bey Conval- laria bifolia ist dieser Blüthetheil viertkeilig und radförmig, bey Convallaria japonica ist er sechstheilig, ünd scheint wenigstens in der blühendsten Periode seines Lebens radförmig; diese beyden Pflanzen können also nicht ferner bey Convallaria stehen bleiben. Die erstere "Art haben schon mehrere Botanisten davon ab: gesondert, und Richard hat auch die leztere mit Recht‘ davon getrennt, was auch YYillde- a *) Schrader's feues Joum. I. 2. p. ı. Mi Ee* \ r a6 © now *) dagegen sagen mag, dafs das Germen sewnisuperum ein Character levioris mo: x menti sey, ‚eine Sache, die ganz unvichtig ist; er selbst hat hundert andere Gattungen angenom+ ‚men, die hey weitem nicht auf so guten Grün- ‚den beruhten. Wahr ist es, dafs man einwen- den könne, wenn diefs in der Gattung Gonval- laria gelte, so müsse man aus der Gattung Sa-, zifraga aus diesem einzigen Grunde wenigstens drey. Gattungen machen, von welchen die Eine einen ganz angewachsenen Kelch (Germen im. ferum), die andere einen nur zur untern Hälfte “mit dem HKelche bekleideten Fruchtknoten (Ger- men gemisuperum), und die dritte einen völlig freyen, Kelch (Germen superum) hat. Ich er- kenne diesen Einwurf allerdings für vollwiebtigs aber ich finde die Ausführung bey Saxifraga unthunlich, weil gerade in dieser Gattung diese, dreyerley Blüthengebilde durch Zwischengebilde alimählig ineinander übergehen, so dafs von ihnen & wissermassen der Vers giüt: | Quas tu nee tenebras, nec possis dicere lucem. Habe ich nun Richard’s Handel, wie wir scheint, in der Hauptsache gewonnen, so muls ich mich in einer: Nebensache zum Vergleiche einlassen. Richard hit seine neue Gauung ermmnmnunna mm | *) Willdenow Enumeratio pag. 376. 2° | 469 Flüggea genannt, dem berühmten Flügge in Hamburg zu Ehren. Allein in der Zwischenzeit "hat ihm Willdenow einen bisher noch unbe- ‚kannten ostindischen Strauch gewidmet, (Flüg- 'gea Leucopyrus *) Die. neue Gattung heisse aleo, wie sie auch in ihrem heimischen Lande ge nannt wird, und wie das der neue Hortus Aw wensis bereits angenommen hat: Ophiopogon. Hier ist ihr woeitläuftiger Charakter: Perigonium corollinnm, una hasi adnatum, sex. partitum; laciniis oblongis, obtusis, erectis, "Slorescentiae Lempore patentibus. Stamina sex, ex receptaculo fructificationis, Filamenta subnulla. Antherae lineari» \ lanceolatae , subsagittatae. - Pistillum: Ovarium subliberum, sola bas: cum Perigonio connatum, ovatum, in Sty- los tres connatos, apice solo liberos sen» sim attenuatum. Stigmata siylorum apices Fructus: Bacea oyoidea, trilocularis. Der kurzgefafste Charakter wird seyn: Flores: incompleti: Perigon. sexparti- tum, basi adnatum. Stylus ex. tribus con» watis compositus.’ Stigmata tria. Bacca ii. locularis. | \ rennen B 4 ' .*) Spec, plant. IV, p. 757 ! ES 270. . Ophiopogen! japonicus. Die Blütherrumhüllung ist milchweils , und sehr klein; die Beere eyförmig und blau. Die ganze Pflanze’ sehr’ glatt; die Blätter hohlkehlig linienförmis; der Schaft künzer, als sie, zwey- ‚schneidig; die Blüthentraube an seinen Eude, einzeitig , etwas überhangend. u; Correspondenz, Lienz in Tyrol den zo. Julins 1818, Ich habe: den lezien Tag vor meiner Abreise yon Begens- burg noch eine grofse hotanische Exeursion nach den Tegernheimer Bergen, ‘nach Marisort, und den Madinger Bergen gemacht. Da ich eben 50° ‚gut Ursache gehabt hätte, an diesem, Tage ‚mein | Fufswerk für die Reise zu schonen, als jener Professor der Bercdsamkeit das Maulwerk spar- ie, so mögen Sie daher auf die Wichtigkeit der- selben nicht mit Unrecht schliefsen, und auf nach- stehender kerzen Relation Ihr Urtheil ‚begründen, In den Tegernheimer Bergen war schon. im Frühjahre eine Mercurialis aufgefunden wor". den, die, von der M. perennis verschieden, das Anschen von M. ovata hatte. Um nach vor mei- ner Ahreise hierüber ins Reine zu kommen, €!- suchte ich Herrn Rhodemann, einen jungen geschickten Pharmacguten in der Krausischen Apotheke, mir den von ihm zuerst aufgefunde- . nen Standort zu zeigen. Meine Freude war nicht “ a geringe, als ich: wirklich in einer mit Stauden bewachsenen Felsenschlucht die gedachte Mer- curialis ovata, welche Herr Graf von Sterm ‚berg zuerst aus Grätz mitgehracht, ich aber mit Hrn. Dr. Hornschuch späterhin bei. Triest gesammelt hatte, nun auch iu der Regensburger Gegend antraf. Dafs diese Art bereits in den’ ısten Bande der Denkschriften der k. bot, Gesells, ‚beschrieben und abgebildet, und in den ersten Decaden unserer seltenen phanerogamischen Pflan- zen ausgegeben worden, ist bekannt, Ich will nur noch hinzufügen, dafs sie sich gleich .an- fangs durch einen verlängerten Stengel, an wel., chem die stiellosen. Blätterpaare in bestimmten Distanzen stehen, auszeichnet, dahingegen die Blätter an M. perennis gestielt, und die obern, Blätterpaare sehr genähert sind. In den Denk- schriften haben wir die Pflanze als einjähris an- gegeben, sie ist aber bestimmt perennierend. Da Herr Braun diese Pflanze in den gedachten Bergen noch an. mehrern Stellen gefunden hat, so ist sie bei uns nicht selten, und könnte nun auch an andern’ Orten Deutschlands in waldigen Kalksteingehirgen aufgefunden werden. Schon längst hatte ich oberflächlich bemerkt, dafs die in den waldigen Regionen der Alpen wohnende Mereurialis perennis viel längere . Blätter habe, als die Regensburger Pflanze die- ses Namens. Us also jezt durch Autopsie ur- As eo 2" _ theilen zu können, sammelte ich Exemplare der ‚leztern bei Mariaort, um sie mit Individuen der erstern in den Alpenthälern der Rauris zu verr gleichen, und das ‚Resultat hat. abermals eine neue Art, die ich Mercurialis sylvatica nen- ‚ne, gegeben, indem ich die Regensburger Pflanze . für die wahre M. perennis halte. Im Habitus sind sich beide Pflanzen gleich, das heifst, ihre obersten Blätterpaare stehen ‚sehr genähert bei- sanimen, aber die Form der Blätter ist bestimmt verschieden, wovon ich nach den Vorlagen iezt zur folgendes angeben will... Die Blätter von sylyatica haben, wie die Blattstiele, eine dickere Consistenz, eine stärkere Organisation im Ader- geflechte; sind länger und bilden eigenthümliche ‘ Folia oblonga, basi ovata, apice acuminata "Die Blätter von M. peremnis sind mehr. hellgrün, - zart, haben wenig Adergeflechte, und geben aus einer vollkommen keilförmigen Basis in ein breitlanzettförmiges, blos zugespiztes Blatt über. Die Blattkerben sind bei ‚allen drei Arten die nemlichen; die etwanigen Yerschiedenheiten in den, Blüthen- und F Fruchtiheilen müssen ‚noch wei ter erörtert. werden, . Was mag nun wohl Smiths Mercurialis „perennis, Toliis oyatis, FL. britann, für eine Art ' seyn? höchstwahrsgheinlich M. ovata! In den Mzdinger Bergen hatte ich längst schon ein Hieracium gefunden, und davon. in einer botan.. Sitzung und einer frühern bot. Zeitung gesprochen. Immer getrauete ich mich nicht, diese Pfianze zu bestimmen, da sie aufs Haar I re | | F Ru mit H. alpestre Jacq. übereinkommt, das ich als eine wahre Alpenpflanze kannte, und in unsern Bergen nicht suchen konnte. Jch nalım also ge- schwind. Exemplare mit, um auch diese hier an Ort und Stelle zu vergleichen, woraus sich nun das liesultat ergiebt, dafs das in den Madinger : Bergwäldern sehr häufig wachsende Hieracium ganz bestimmt EL. alpestre Jacq. sey. Diese Ent- ‚ deckung möchte für die Pilanzengeographie zu beachten. seyn, Zwar wächst an derselben Stelle auch Trifolium alpestre, welches aber keines. ' weges eine wahre Alpenpflanze ist. Nun möchte ich ‚ wohl noch die Frage äufwerfen: ist das H. alpe- .stre ein wahres Hieracium? Ich bezweifele es sehr, und glaube, dafs es eine eigene Gattung ''ausmache, aus folgenden Gründen. Im Gattungs- character von Hieracium steht‘ calyx oYptns -"imbrieatus, pappus pilosus. Nun gibt aber will '“denow in der Definition, von H. alpestre einen ‘calycem eylindricum an, was ja schon ein ofien- barer Widerspruch ist. Der 'pappus zeigt sich durch das Suchglss als scaber, ist folglich. ein "Möttelding zwischen pilosus und plumosus. Im Systenie steht diese‘ Art unter der Abtheilung scapo nudo uniflore, sie hat abor häufig einen "ästigen Stengel und Siengelblätter. Der Stengel F x Aa ist vieleckig gefurcht; inwendig hohl und unter dem Helche verdickt, welches bei den meisten übrigen Hieracien nicht, wohl aber bei Apar- gia statt findet, Der Kelch ist ein vollkommener calyx calyeularus squamis inferioribus laxis, und zur Samenzeit, indem sich die obexn Kelchschup- pen andrücken, vollkommen kegelförmig. Das Hieracjum aureum ist sein wahrer Gatiungss genosse, z Bieracij alpestris descriptio. Badix simplex, lignosa, oblique in terram desdendenss Folia radicalia, more Apargiarum, scilicet A par- giae hispidae, äubiae, alpinae, valde varia, gl#- ra vel hirsuta, lanceolata, integerrima, vel den- ‚tata, aut pinnatifida, in petiolum attenuata, ol= iysa, mudronulata: caulina sessilia. Caulis sim- plex, interdum ramosus, erectus, pedalis, hirsti tus, suleatg - striatus, superne. incrassatus. (Ar Iyx cylindeicus, calyeulatus, squamis inferioribus linearibus laxis, veliquis arcte adpressis, post llorescentiam conitus. Flores flavi, Keceptacu- dum alveolatum, ‚Pappus sub lerite scaber. Se- mina oblonga, striata, yersys apicem attenuafd, straminea, gquäe in Hieraciis plerumque sunt 3 mie nora et Purpurea, Habitat eirca Heiligenblut in pratis declivis nee non in alpibus edissimis, Unter den Erlenkü ischen bei Hönigswiesen sammelte ich noch an’ eben diesem Tage, das 475 wahre Polypodium Dryopteris Linn. mit zar- ten hellgrünen Blättern, dahingegen das bisher dafürg gehaltene ‚ welches unter andern auch mit Mercurialis perennis auf der Alpenpartie im Sternbergischen Garten wächst, P. calcareuın ist, wovon ich in meinem für die botan. Zeitung j zur üchgelassenen Aufsatze umständlich gesprochen habe. So hat sich also die Regensburger Flora, ausser. meinen neuen Juncus Arten dreier sehr interessanter Pflanzen zu erfreven. Vor Straubingen finden sich sehr schöne Bin» senfelder (Funceti); ich traf aber daselhst nur eine von den neuen Arten an. Hinter Eg- genfelden sammelte ich an einem wäfserigen Orie Juncus acutillorus und lampocarpus Ehrh, welchen leziern ich. erst kürzlich, da ex» eigent- ' lich nirgends beschrieben worden, durch die ge-. fällige Anzeige des Hın, Stud. med, Meyer in Göttingen kennen lernie, und dadurch. überzeugt wurde, dafs der im bot. Tasch. ı8ı0. p. 159 von 'mir beschriebene Juncus foliosus allerdings dieser lampocarpus sey, mein dort "beschriebe- ner J. bifoliüs aber bestimmt zu IL obtusiflorus gehöre, der vielleicht mit I. pallescens Lamarck dieselbe Art ist. War es mir doch immer als ob ich „a ganz verschiedene Arten vor mir’ hätte.“ Wahrlich nichts bewährt sich dem Bo- taniker mehr als „unser Wissen ist Stückwerk,'* 476 und „Je mehr einer weils, je mehr sicht or ein, wie wenig er weils.“ , Vor Tiitmanning sammelte ich. Scabiosa Columbaria, um sie mit der problematischen 8 Scabs ' ’ 4 norica Vest, die Schultes im Syst, veget. noch zu $. Columbaria zieht, zu vergleichen. Ich habe nun beide vor mir, und finde sie bestimmt els eigene Arten verschieden. Die ganzen Wur- zelblätter von 8. Columbaria sin fast spatelfürs . mig, die Lappen der geüederten Blätter etwas ‚stumpf, und die Blätter des allgemeinen Kelchs ‚kleiner , ds die. Blume. Bey Scabiosä 10 zica . sind die ganzen Wurzell läuer eyfömig- lanzettartig, die Lappen der gef tederten Blätter ‚ sehr zugespizt, und die allgemeinen Kelehblätter ragen über die sehr schöne grofse Blume hinaus Ich habe den 80 Stunden langen Weg von Piegensburg bis Heiligenblut am Fufse des Großs- Glockners in Oberkärnihen „ trotz der höchst ungünsigen Witterung, in y Tagen zurückgelegt wolches auch bei erwünschterer Witterung wohl ‚nicht in kürzerer Zeitfrist hätte geschehen kön- nen, — In Sılzburg hat des Herrn von Braun Balzburzische Flora *) das nemliche Schicksal an ’ *) Daß der Verleger dieser Flora, Herr Zaunrieth, ei sehr braver Mann, in dem unglücklichen Bronde selbst um- gekommen, ist bekannt, Möchte es doch jedermann. ber berzigen, dafs man wohl unbaschadet durchs Feuer gehe könne, denn das that ja, laut Sprichworts, oft ein Freund or D . ‚a7 von Cäsalpins ı2 Büchern de re herbaria und Rudbecks Campi Elisei gehabt; sie ist ver- brannt worden. Der Verf will’daher eine neue Ausgabe und zwar in Vaschenfoermat besorgen, “welches sehr zweckmässig zu seyn scheint, ein- mal weil es noch an einem wirblichen Hand. ‚buche für die Alpenflora fehlt, und anderntheils dies Buch nun einen erwünschten Beitrag zu Schultes Oesterreichs Flora abgibt. Eerr von Braune wird auch seine Bemerkungen über den weifsen Elsenbeerbaum bekannt machen, worüker ic. schon früher einiges für das Tagebuch unse- rer Reise niedergeschrieben habe. Dieser Baum galt bisher . für eine Varietät von Prunus Pa- dus, unterscheidet sich aber durch grüne Früch- te, die einen angenelımen Geschmack baben ; die Blätter sind auf der untern Seite blässer, gerade so, wie beiSambucus racemosa, und der Baum "wächst nur in Alpengegenden, ist mehr strauch- artig, treibt viele Stämme aus einer Wurzel, und läfst seine Aeste unordentlich bis auf die Erde herabhängen. | Man hat auf. dem Wege hieher nicht sobald ‚Hallein und Golling zurück selegt, als sich auch Pemerchusnerturanmretning für den andern, aber nicht durch ein brennendes Zimmer, das mit Stickluft angefülle, und aus welchem die Lebens luft verschwunden ist, ohne zu ersticken, und ohrie hai n.m einzigen ‚Arhemzugs unzufallen, x N Fi \ 418 schon dem Reisenden der eigenthümliche Lebens- kreis des Gebirges aufschliefst. Die höchsten Gebirge, welche sich zu beiden Seiten des durch ihr- Zusammenrücken verengten , Weges ,- bald in Kuypen, in Hörnern, in Köpfen, oder in Rü- cken erheben, sind bei vegnigem Wetter, wie . es diefsmal der Fall War, in einen dicken Nebel- streifen gehüllt,. der sich kaum ı000 Fufs von der Erde; in einer Horizontallinie,. an sie hin- zieht, und nur den, Fufs und die Spitze der Ge- birge sichtbar läfst. Allmählich zieht sich ein 'Yheil dieses Nebels hiederwärts; ünd beneizt den ‘Wandrer ünaufhörlich mit Weiten Thautropfen, welches der Eingebohrne Nebelreissen nenit, und davon erzählt, dafs es mehr durchnässe; als wirklicher Regen; welches wohl darin seinen Grunid haben mag, dafs man bei einem stärken vorübergehenden Regen ein Obdach sucht; beim anhaltenden Nebelreilsen aber ungehindert fort- waridert. Der Weg ist gewöhnlich sehr schmal; „okt an Abhängen mit Brücken durch die Luft. ge- "bauet, so dals gegen die Lend zü wirklich eine Tafel aufgestellt ist; die angiebt, wölcher Wa- “gen, gegen die gefahrdroheude VVasserseite dus weichen mufs, Neben diesen engen Wegen | zieht nun unaufhörlich der schnelllaufende Gebirgsstro®s - hier in allen Thälern, Ache genannt , vauschend vorüber, während von den Bergen Waässerfälle‘ und Bäche in milchweissen Strömen tosend her ® 479 abstürzen, und wnaufhörlich das Gehör des YVan- .derers bestürmen. Ex voto Tafeln, die. häufig mit den- Stundenpfählen abwechseln, verkünden, dafs .bald einzelne Menschen von herabrollenden Steinen erschlagen, bald ganze Prozessionen von Schneelayinen. verschüttet worden sind, und ge- ben sonach sehr handgreifliche,meinente mori ab. Die Menschen, alt und jung und beidexlei Ge- schlechts, kommen dem "Wanderer nie anders als mit lachendem Gesichte entgegen, und wenn die ses auch nicht so wohl Freundlichkeit, als viel. ‚mehr Verwunderung über den seltsamen Anzug des Fremien, der, um vor dem‘ immerwährenden Regen‘ geschützt zu seyn; statt eines grofsen run- den Filzhütes, eins tuchene Sommerkappe trägt, Zu erkennen gibt, so läfst, sich ja doch über ein lachendes Gesicht nicht zürnen. Hört mian nun | vollends die harmonischen Töne der Senndinnen und der Hüterknaben aus den Gebirgen herab, ‚wird man von unbekannten Vögeln mit nie ge- hörten Melodien aus dem Gebüsche überrascht, und sieht ungewöhnliche Blüthenformen amı Wege stehen, während die Lüfte mit den Wohlgerü- chen von Pomeranzenblüthen und Heliotropen, die von Trifolium hyb zidam und OÖrchis nie gra, als köstliche Surrogate herkommen, g0- schwängert sind, so kann der Frohsinn nicht ent- weichen; und die Sonne. nähert sich dem Vuter- gange, ehe man daran dachte; man findet win Y friedliches Obdach, «eine warme Stube, um die Hleider zu trocknen, und .so wahdert 'man am . andern Morgen woblgemuth wieder vorwärts, um. nach vollbrachtem Tagmarsche abermals zu glei- . chem Behufe eine warme Stube zu suchen. Der diesmalige Marsch über den Heiligen- - blutertauern war einer der angenehmsten *), und genufsreichsten, indem kein Wölkchen die Aus-' sicht trübte, kein rauher Wind die Lüfte durch- : sauste.. Selbst am hohen Thore, wo sonst der ewige Winter thront, und wo in einer Höhe von, 7000 Schuh, der sonst überall nackte Christus am Hreutz mit siebenfachen Hemden für die Kälte bedeckt ist, herrschte völlige Windstille, we- ches mich ‘zu. einem stundenlangen , "sehr genuls« reichen Ausruhen veranlafste. Zugleich ofiichte ich einen Blüthenstraufs von der am Rande des Schnees auf. felsigen ‘Boden wachsenden Pr mula glutinosa , um, nach Landessitte, mit ge» schmücktem Hute nach Heiligerblut zu Kommen: Dieser Ütraufs glich in Ausehung der Blumen- { farbe ind des Geruchs so sehr den blauen Veil- chen, dafs ein Unkundiger sie gewils dafür g0- halten hätte, und ich bin überzeugt, dafs, wenn diese ‚Pflanze bei Triest wüchse, die dortigen ‘ nn een *) Eine höchst gefährliche, bainahe üngllickliche Ueborstei« - gung dieses. Tauerns wird im aten Theile unsers Tage buchs vorkommen, ' i a8l. "Mädchen sie. ebenfalls, wie die Veilchen, in Bou- quette binden, und mit der ihnen eigenthünli. chen Anmuth, mit dem Ausdrucke: „comandi fiori, signori, den jungen Herren anbieten würden. 0 R ' Die ate Pflanze, welche vorzüglich hier in der Höhe ihr Wesen treibt, ist Soldanella pu= silla, über welche ich hier eine. kurze Geschichte beifüge. ‚Da Linne seine polynorphe $. alpina. ohne alle Characteristik gab, so ist auch sehr na« türlich,, dafs jede dieser Gestalten überall für $. alpina gelten mufste. Im Bodenthale am Loibl Tand ich im Jahre 1800 eine eigentkümliche Art, die ich Soldanella minima nannte, und in mei. ner Aten Centurie herausgab, so wie in Sturms deutscher Flora beschrieb und abbildete. Nach ‚der Hand waren meine Exemplare gänzlich ver- griffen, und Stursos Heft hatte ich nicht immer ‚vor Augen. . ‚So geschahe es, dafs ich die vom Hrn. Grafen v. Sternberg in seinen Garten versezte: blühende $. pusilla für die $. mihima hielt, und sie nun im Taschenb. (glaublich) 1805 mit der alpina gegenseitig beschrieb. Späterhin sammelte ‘ich sie selbst auf den hiesigen Alpen | und vertheilte sie einzeli an Botaniker; da er- kannte 'der scharfsichtige Dr. Kunze in Leipzig, ‚dafs diefs eine andere Art sey, welches nun ein Tieferent von dem Zustande der Bötanik in Halle, durch Hrn. Dr. Kaulfufs belehrt, ebenfalls. be- Ee “ D 482 . “ 3 sättigt- Sie mag nun emerhin den Namen pu- silla führen , ‘welchen Baumgarten, ich weils nicht aus welchem Grunde, für die minima gen wählt hat. 'Soldanella pusilla. S. foliis integerrimis reniformibus glabris, supra reticulato - rug SOoSis subtus plänis punctatis, Nloribus solitariis nutöntie bus, corolla erlindrico - campanulata, limbo mul- tilido, Soldanella pusilla‘ Baumgarten Flora magn- j ducat Transylv. ’ . Soldanella minima Hoppe Tasch. 1808. Decas plant, phanerog. b. Bot. Zeit, 1818 Nro, 1 « Descriptio, Radix obliqua, carnosa, multas fibrillas sim- plices emittens. Folia 'radiealia in rosulas cou- gesta, reniformia, petiolata, glabra, utrinque viridia, subtus plana, punetata, supra reticulato - rug0sa- Scapus digitalis, simplicissimus, glaber, rubellus, uniflorus, sub flore bracteis binis oppositis minu- tis praeditus, Calyx quinquepartitus, coloratus,, laciniis linearibus, Corolla tubuloso - campanu- lata, extus coerulescons , intus striis purpureis ornata, limbo multifido, Stamina quinque C0- rolla multo breviora; filamenta flava: antherae ob- longae, quadtilochlares D einereae, conniventes. Germen conicum, viride, glaberrivaum, stylus laete 483 a 4 . purpureus, antheras superans. Stigma minutum, cinereum. Habit. in summis alpibls norieis, floret post niyis deliquescentiam.. > Der Schnee ist meistens aus dem Gebirge verschwunden; die warmen Monate April und May haben eine köstliche Vegetation.in den Nieder- ungen. hervorgebracht, aber auch nur zu. 'ge- schwind eine schädliche Dürre herbeigeführt, die noch sichtbar ist. Ich werde zwar deswegen die Alpen nicht so blüthenreich vorfinden, .. als ich, hoffte, dennach aber mich auch heuer, ‚wie iiamor,, unter den Kindern Florens wohl befinden, und vorzü glich mit Sendungen von frischen Ge- wächsen und Sammiung von Sämereyen beschäf- tigt seyn, Dr. Hoppe.! L IT. . Botanische Notizen - Bemerkungen über die Curiosa in Nro. 19. 8.328 Von den in der bot, Z. Nro. ı9. aufge- stellten Sätzen kann man, was wohl öfters der Fall seyn wird, dreist behaupten, dals beide Par- teien Becht haben. In der ‘That wächst die Gen- tiana verna in den Ebenen Baierns, also auch selbst bei Regensburg und noch mehr bei Salz. burg sehr häufig, dahingegen kommt sie eben- falls auch häufig auf Gebirgen vor. Ich habe in 284 \ | lezterer Rücksicht am 20. May 1817, auf dem Geisberge ‚bei‘ Salzburg, in einer Höhe von etwa 3000 Schuh, köstliche Anblicke genossen. An der westlichen Seite unter der höchsten Kuppe war der ganze Boden wie mit blauen Teppichen be- ‘ deckt; die einzelnen Pflanzen standen in dichten ’ Basen mit ao bis 30 Blüthen, (wie ich solche Exemplare der botan. Gesellsch. vorgezeigt habe), und die-Blumen waren von vorzüglicher Gröfse. Auf noch höhern Gebirgen fand ich die Pflanze wieder seltener, weniger rasenartig, und ihre Blumen kleiner, wenn auch den Stengel .verlän- gert, (Gent. elongata Haegq.) Ich könnte also dem zu Folge einen. dritten Satz aufstellen: „die C verma ‚ wächst. im Salzburgischen überall in den 'Thälern und auf den Höhen, ihr eigentlicher wi ® of . { > Wohnort aber, wo sie am häufigsten und pracht- . vollsten erscheint, sind die Mittelgebirge.‘ Dann würde ich aber ‘den nemlichen Fehler begehen, der hier überhaupt zum Grunde zu liegen scheint: ich würde meine individuelle Erfahrung als einen allgemeinen’ Grundsatz aufgestellt haben. . Mit der Gentiana acaulis verhält es sich anders. Die Glaneker Wiesen in der Ebene bei Salzburg prangen zu tausenden. mit blüthenreichen Exemplaren und großen Blumen; auf den hö- hen ‘Alpen kommt sie kleiner vor, (Gentiana an- gustifolia Villars.) “ Diese Erfahrungen wären meines Bedünkens bei der Geographie der Pflanzen sehr in Betracht zu ziehen, .. Dr Hopp® Flora ‘oder Ä Botanische Zeitung, 1 Nto. 29. Regensburg, am 20, Oct. 1818. Os > Hab I ' Recensionem., Nürnberg, ‚bei Schrag: Flora Crypt gamica Erlangensis sistens vegeta- bilia e classe ultima Linn. in agro Erläingensi hucusque, detecta, aucto- re Gar. Frid,-Phil. Martio. Medie, et Chirurg. Doctore etc. Accedunt Tab. VI. ı8ıı.' LXXVII. und 5ıa. 5. Octar. D M; Recht’ können wir diefs Wer als eine” Bereicherung der botanischen Literatur ansehn, da die Kenntnils der unvollkommenen Gewächse gar sehr dadurch erleichtert und befördert wer- den muls. Denn dem Verf. fehlt es nicht allein nicht an allen literarischen Hilfsmitteln, sondern er zeigt sich auch auf jeder Seite als einen sehr scharfsinnigen und völlig unbefangenen Forscher, und wir glauben, bey dem‘ noch fortdauernden Mangel ‚einer kurzen Uebersicht der teutschen | Kryptogamisten, die die Anfänger mit den Arten F£ 486 | i bekannt macht, dafs diefs Werk statt einer sol- _ chen mit allem Rechte empfohlen werden könne. . Angebende Freunde, eryptogamischer Gewächse werden daran einen viel sichreren und vollständi« gern Leitfaden kaben, als an manchen ältern, jetzt ganz unbrauchbar gewordenen, Taschenbüchern. 'Voran geht, nach der freundlichen Vorrede des geistreichen Nees von Esenbeck, die Ueber- sicht der Gattungen, wobey der Verf. von den vollkommenen zu den unvollkommenen Geschö- ‘pfen übergeht. Dürfen wir unsere Bemerkungen _ über, diese Gattungen mittheilen, so möchten wir - zuerst erinnern, dafs die Rotl"sche Gaitung. Athyrium und R. Brown’s Nephrodium mit. Unrecht zu Aspidi um gezogen werden. Denn wenn die Form des Schleyerchens und die . Art, wie sich, dasselbe löset, wesentlich sind, s® sind Polypodium Filix foemina und P. fragile Linn. eben so sehr von P. Lonchitis, als dieses von P. Filix mas und spinulosum unterschieden. Die Gattungs - Charaktere ‚der Rhizopteriden (I soetes und P ilular ia) sind nicht genau ge- nug angegeben. Die Anordnung der Moos - Gat- tungen ist ganz nach Schwägrichen, Unter den Lebermoosen w ird der Charakter gegeben : Semina elateribus ‚spiräliter contortis aflixa , wel. | ches doch auf Anthoce vos nicht pafst. Unter - den Homallophylleen fehlen Sphaerocan Pus.und Targionia, welche doch heyde bey t 487 Erlangen vorzukommen scheinen (Schmidey ‚anal. tab. 28.). Die Lichenen sind zwar nach Acharius‘ aufgestellt, doch mit besondern Aus- ‚nahmen. So unterscheidet der Verf.zwar Ever- .nia und Ramalina, aber nicht Borrera und Lecanora von Parmelia. Verrucaria wird mit Pyrenula verbunden, und alle die Arten ‘ zu Sphaeria gezogen, welche die Keimkörner in. Schläuchen enthalten. Statt Cenomyce Achar., sieht hier Gapitularia Flörk. Dafs Chara geradezu den Algen beygezählt wird, kön- nen wird nicht. billigen, da sie offenbar mehr zu ‚den Najaden gehört. Die kleinen Sporen, die - der Verf. in häutigen Blasen an gegliederten Fä- den bey der Chara findet, kennen wir nicht» „obgleich uns die gegliederten Fäden in den ro- tlien dreiklappigen Kügelchen sehr wohl bekannt sind. Conjugata, ‘Batrachospermum und Hy dr odietyon unterscheidet zwar der Verf, aber für Conjugata hätte Zygnema Agardhk gesetzt , und sowohl Sirtoma Agardh, als’ Lernaria aufgenommen werden können. Dafs nun gleich. die Staubpilze folgen, ist,der Idee “widersprechend, die vollkommenern Gewächse den unvollkommenern vorangehn zu lafsen. Nach der- selben mufsten die Kernschwämme (Myelo- mici) die erste, und die Staubpilze die letzte Abtheilung ausmachen. Dagegen hat uns sehr wohlgefallen, dafs Xyloma, als Rudiment aller Ff* 468 Pilzbildung &, das erste ist. tilos porium ist eine neue Gättung freier Staubpilze, die einfache, ku- gelichte, durchsichtige Sporidien mit körniger Haut zusammengeballt enthält, Er kömmt. in rothen Häufchen parasitisch auf Peltideen und Capitu- larien vor, und wird von Nees zuerst unter dem Namen Conisporium erwähnt, Podisoma und Gymnosporangium werden noch ge treunt; obwohl wir glauben, dafs sie viel schick- "licher vereinigt werden. Trentepohlia heilst ein Fadenpilz, dessen gegliederte ästige Fäden. zwischen den Gelenken eine ‚gefärbte Masse ent- halten, die sich in ein Pulver auflöst: ausser- dem stehn’ am Ende der Triebe kugelige Blasen, die an. der Spitze äaufspringen, und sehr feine Sporen enthalten, diels sey Byssus :aurea L: Didymocrates heifst ein anderer Fadenpilz: dessen Fäden gegliedert und einfach, dessen Spo- raugien doppelt und cylindrisch sind, und sich nach oben mit kreisförmiger Mündung öffnen. Wächst auf schlecht getrockneten Grashalmen. Wir hätten gewünscht, dafs der Vexf. diese und andere neue Gattungen hätte abbilden lafsen- Erysibe Rebentis ch. (und Decand.) wird von Scierotium unterschieden, und, als eigene Gatting aufgestellt. Alle übrigen Gattungen Schwäne, und Piüze werden nach Link und Nees geordnet. 189 VWVenden wir uns zu den Arten, so sind die Charaktere derselben, die Synonyme, die befsten Abbildungen und die Standorte mit grofser Sorg- falt angegeben, und manche neue Arten hinzuge- fügt. Unter den Hypnis: steht hier zuerst aqua- tile, mit glattrandigen Blättern, die einen, auch _zwey unmerkliche Nerven haben: es steht neben H; praelongum. Orthotrichum aurcum des Verf. ist dem O, striatum sehr nahe verwandt, noch näher, dem O. Hutchinsiae Engl. bot. 2583, durch die längern Fruchistielee Dieranum rufescens Dichs, wird schr sorgfältig 'von D. va- rium unterschieden ; es zeichnet sich durch vöth- liche Farbe und eine ganz andere Bildung des Zellgewches aus. Meisterhaft sind die Iunger- mäannien bearbeitet, und ihre unterscheidenden Merkmale durch gute Steinfiguren dargestellt Bey I. laeyigata ist die Spitze der Dilätter nicht aus. gedruckt : die mittlern Amphigastrien stehen et- was entfernter, als hier angegeben worden, Zu I, palleseens Spreng. die hier. I. Sprengelii heifst, wird mit Unrecht 1. Trichomanis Engl. bot, 1875. gezogen, die nicht hieher gehört. I. de- flexa ist: eine neue Art, dex I. Trichomanis ver- wandt. Auch I, clavaeflora, die an I. serpillifolia ‚gränzt. IL, Naumami,. mit L Flörki verwandt, - Die Abbildung von I, Tomentella gefällt uns nicht: doch geben wir zu, dafs sie schr schwer zu ma- "hen ist. I Schultzi Spreng. steht hier als - > ’ 490° I. setacea Hook. I. resupinäta Web. als I. cur- ta, die der I. umbrosa sehr nahe steht, und an , _ mehrern Orten gefunden wird. Bei I. undulata hätte bemerkt werden müssen, dafs die Blätter oft integerrima sind, wie sie.Engl. bot. 2251. ab- gebildet worden. Bey I, nemorosa würden wir die Blätter suberosa genannt haben. Von I. al» bicans ist die Abbildung ein wenig zu roh. I. wontana nennt der Vf, die IL aeqwiloba Schwä I. bicornis Web. ist I. Weberi, des Verf. von 1 emarginata sind die Lappen etwas zu spitzig an“ “gegeben, TI. inflata Hook. und ventricosa Dichs. werden trefflich abgehandelt. Rec, hat sie schot ‘öfter im mittlern Teutschland gefunden. Zul. byssacea mufs man. Schmidel anal. t. 63., ziehen, welche der Verf. bey I. 'bicuspidata anführt. I ineisa Schrad. soll sehr dicht geschuppte Blät- ‚ter haben, welches Tiec. nicht findet, und wie: sie auch Engl. hot. 2528 nicht hat. I. ineisa Spreng: gehöre nicht hieher. Rec. zieht sie zu I, fusca Web. I. graeillima Engl. bot. ‚sieht der. Verf. als I. erenulata Engl. bot, an. Allein Rec. der _ die erstere in Händen hat, findet sie als eigene . Art sehr ausgezeichnet. I, pinguis und epiphylla sollen folia subenervia haben ‚„ aber die Nerven sind sehr deutlich. Höchst angenehm und er- leichternd für den Anfänger sind die tabellarische Vebersicht der Iungermannien und. die Ang be ihres Vorkommens und der Moose, deren Ge- B N PE 491 sellschaft sie lieben. Bey Marchantia conica wunderten wir uns den August und: Sept. als die Zeit angegeben zu finden, wo sie Früchte bringt; wir haben diese immer nur im April gefunden. Parmelia pezizoides nennt der Verf, die Patellaria .nebulosa Hoffm. (Lichen, pezi- zoides w eb.). Zu den seltenern Flechten, die der Verf. ‚ angiebt, gehören. auch Parmelia Swartzii, (Lecanora Achar.) glauco - rufa des Verf. terebrata, Evernia divaricata, Collema cornieulatum' Hoffm. Ramalina polymorpha, Lecidea Ehrhartiana, einereo -fusca, luteo-alba, hyalina des Verf. Endocarpum Hedwigii, Ste- reocaulon pileatum, Conioloma coccineum, Flörk.. zu welcher Gattung der Verf. Spiloma Vitiligo Ach. Sp. auratum und tuberculosum Engl. bot. rechnet. Unter den Algen bemerken wir die Conferva attenuata des Verf., welche wenn sie mit C, bronchialis, Roth einerlei ist, befser zu den Bacillarien gezogen wird. ‚Conferva fontinalis macht der Verf. zu einer ‚Oscillatoria, Bey der grolsen Zahl neuer Pilze, die der Verf. aufführt, ist es unmöglich, sie hier alle zu . nennen. Wir bemerken nur, dafs die Anordnung der Agaricorum, nach Nees von Esenbeh, uns vorzüglich gefallen hat, auch dafs die Sphae- rien gar sehr gut an einander gereiht sind. ‚Kurz, wir sind überzeugt, dafs’;eder Freund der ı 4902 mu Pflanzenkunde mit uns übereinstimmen wird, diels Werk Elassisch und höchst brauchbar zu nennen. I. Aufsätze, Botanische Excoursion nach dem Schnee- berge bei Wion; von Herrn Frie- drich Mayer. ; Die Anwesenheit des jungen Naturforschers Herrn Bartling ‘von Hannover, welcher vor seiner Ähreise nach den Seeküsten, unsre Alpen zu besuchen wünschte, war Ursache, dafs ich in diesem Jahre früher als gewöhnlich, nemlich ‚schon in den ersten Tagen des May, eine \Yan- derung in das herrliche Buchberger Thal, und zu dem Schneeberg unternahm, Die günstige Wit terung dieses Frühjahrs hatie indessen‘ die Natur zeitiger, als sonst, geweckt, auch dem Vater &chnee- berg seinen Schlafrock abgezogen; sein eisgrauer Scheitel allein,. den Keine Sonne’ niehr erwärmt; schien noch unzugänglich. ° Da ein Botaniker auf der Landstrasse gar nichts, und an derselben nur wenig zu ihun hat, so wählten wir einen eben so interessanten, als ‚kurzen Weg, durch die Brühl nach heil. Areuz und Neuhaus, dann durch. den. Steinwendigraben, tiber den steilen Stychel; nach dem Muckendorfer Wasserfall, von wo aus wir über einen Bergrü- eken, die alte Oede genannt, nach Guttenstein kamen, wo wir übernachteten. : Unterwegs hatten 5] he 455 wir folgende Pflanzen gesammelt: : Mercuria-. lis ovata, Leontodon Yridum et taraxacoides, Sceorzonera humilis et austrisea, Biseuiella laevigata, Pimpinella dioica, Orchis varie- gata, Orobus albus, ‚Apargia incana, Erica carnea, Primula Auvicula, Trollius euro- pacus, MespilusAmelanchier, Iris pumila, Poa alpina, Gliob ularia vulgaris et cordifolia, Cam- panula sibirica, Rhamnus saxatilis, Scan- dix Anthriscus, Thlaspi praecoxs, Cardamine petraea,; Lepidium peiraeum, Saxifraga bul- bifera, Cistus cänus et Fümana, Adonis ver- ‘nalis, Thymus alpinus, Antirrkinum genisti« foliumn, Dentaria enneaphyllag Erysimum re- ‚pandum, Arabis Turrita, Turritis patula, Vie eia villosa, Hippocrepis comosa, Carduus mollis, Carex elandestina et Michacli, Genti- ana vöma et acnulis. In Guttenstein steht man schon nit einem Fufs in den Alpen; im Thalweg bis zum Fufs des Ocllers fanden wir Euphorbia saxatilis,' Primula farinosa, Valeriana tripteris, Ara- bis alpina, Doronicum bellidiastrum, Galium Boeconi, auch steigen die Rhododendren hier schon bis in das 'Uhal herab. "Der gewaltige Ocller legt nun quer im \Ye- ’ge, als Scheidewand des Buchberger und Gut- tensteiner Thales, und bildet eine ansehnliche Yoralpe des Sehneeberges , welche man überstei- u Ag | gen mufs. Während des Hinansteigens sammel- ten! wir Lonicera alpigena, Luzula maxi- ma, Dryas octopetala, Mercurialis peren- nis, Asplenium viride, Tussilago alba et nivea, ein zweifelhaltes Cerastium, Encalyp- tra steptocarpa, und am jenseitigen Abhange stand das seltne Thlaspi- saxatile. Gegen Mittag erreichten wir Buchberg. Dieser Weg von-Wien nach dem Schnee- berge, ist für Botaniker sowohl, als für jeden Verehrer der Natur, der vorzüglichste; bey je- dem Schritte entwickeln sieh neue Schönheiten, die Erwartung wird immer gesteigert, die Par- tien werden immer grölser und erhabener; ‚stets glaubt man das Schönste und Höchste gesehen zu haben, und immer folgt schöneres, höheres nach, bis man endlich das Buchberger Thal erblickt; welches jede Erwartung’ übertrifft, dessen An- blick noch nie seine "Wirkung verfehlt hat, und zum zehnten, wie zum erstenmale gesehen, im- mer in gleiches Entzücken versetzt, In ihm ist das Lieblichste mit dem Exhabensten in ein ma- gisches Gemählde verschmolzen , dessen Zauber man fühlt, ohne ihn mittbeilen oder beschreiben zu können; kurz ein arkadisches Thal von einem 'Kolosse begränzt, dessen Wände tausend Klafter hoch in die gräfslichsten Klippen, Riffe, Schlünde und Abgründe zersplitiert in das lachende Thal hinein gröifen, wie der 1 Tod in das junge Leben. a r , 495 Man: verzeihe diese kleine Episode, allein es war mir unmöglich, ganz stillschweigend über diesen Gegenstand wegzugehn, Nachmittags machten wir einen Streifzug « quer . ‘durch das Thal nach dem VWVasserfall der Sir- ning und dem wenig besuchten Felsen, auf ‚wel-. chem die verwitterten Reste der Burg Losenhain stehen. Im Tliale sammelten wir Polygonum viviparum, Cineraria integrifolia, Androsace villosa, Gentiana verna et acaulis, Polygala austriaca, Primula farinosa ; an den Felsen un. weit des ‚Wasserfalls Veronica sSaxatilis et ‚ aphylla, Myagrum saxatile, Saxifraga Aizoon, und an den Riuinen von Losenhain Draba Aizoi- ‚des et Aizoon, Achillea Clarennae, Festuca nigrescens und Cheiranthus helveticus. Spät Abends erreichten wir wieder den Maierhof, wo man gewöhnlich übernachtet. Das Wetter hatteı sich indessen geändert; bis zur Hälfte des Schnee- bergs hingen die Regenwolken herab, und selbst die niedrigen Berge hatten die Spifzen ihrem Tannen mit den Wolken des- Himmels vermäble, Lauter böse omina, für unsre auf den nächster Morgen: bestimmte Besteigung des Berges. Ob. gleich in den obersten Regionen jezt noch nich ts zu fnden'gewesen wäre, als Schnee und Eis, so hätte ich doch 'gerne uns beiden, meinem Reis e- göfährten das unbeschreibliche Schauspiel einer ungetrübten 'Aussicht_vom Gipfel herab, und mir & 490 BL 3 die Beobachtung des Eindruckes verschafft, wel- chen der erste Anblick dieser Art auf ein ge" fühlvolles Gemüth hervor bringt. Der andre Morgen zeigte uns das ganze Thal und die Berge bis .an ihre Wurzeln in di- cke. Nebel gehüllt. Muthig traten wir unsern Weg an, entschlossen, so weit zu gehen, als uns noch die Spur eines Fufssteiges vor dem . Verirren schützen würde, Die Rolle des Füh- rers übernahm ich selbst, indem es zum sechs- tenmal war, dafs ich den Berg bestieg, und gut Bescheid wufste, ‚Der Weg führt über den. Hengstberg, welcher an den Schneeberg ange- ‘lehnt, ihn erst unfern der Region des Krumm- holzes verläfst, Wie der Tag stieg, so drüchten die Nebel sich tiefer und dichter in die Thäler, nnd bald hatten wir die Freude, in hellem war- nen Sonnenschein unter der blauen Himmelsde- che dazusichen, während um und unter’ uns in stets wechselnden Gestalten ein "Wolkenmeer ' wogte; bald sahen wir die nächsten Gegenstände wor uns nicht und im nächsten Augenblicke wie» «ler tief nach Steyermark. hinein, weiter als das Auge’ reichte. Indessen hatten wir gesammelt: Convallaria verticillata, Chrysosplenrium alternifolium, wobey ich. bemerke, dafs diese Pilanze nicht eher vorkömmt, als hoch im Ge- biege, wo sie in gröfßster Veppigkeit sieht, fer- ner Cardamine trifolia, Moehringia mus“ v s w-- | 497 cosa, Pyrola miflora, Viola billora, Ranun- eulus montanus et alpestris Bald lichtet sich der ‚Wald, und man tritt - hinaus auf.eine steile Alpenwiese, wo eine spar- same Quelle, mit: Rrecht‘-das kalte Wasser ge- nannt, bervor sprudeli; sie verliert sich nicht weit davon in eine‘Art Sumpf, wo uns unge- heure Büsche von Caltha palustris in voller Blü- . the besonders auffielen. Hier ist eine Hauptsta- "tion für die Bergsteiger; man trinkt, ruht, legt Pflanzen ein, und freut sich ler Höhe, welche man bereits erreicht hat. Das Ende-dieser Wiese bildet den sogenannten Sattel, und macht die Ver- bindung des Hengstes mit dem Schneeberg. In den Vertiefungen der Wiese lag noch Schnee, an vielen andern Orten schien er erst vor wenigen Tagen weggegangen zu seyn, den- noch fanden wir hier Potentilla aurea, Geum -montanum, Androsace villosa, und am Sattel selbst Anemone alpina, Draba aizoides, Pri- saula integrifolia, Gentiana verna, welche lez- ‚tere vorzüglich hier . und nöch höher in ihrer gröfsten Pracht zu sehen ist, denn je höher man sie von den Ybälern hinauf verfolgt, desto herr- licher prangt sie in dunkel schwarzblauer Farbe, und bildet Rasen von ı0, ı2 und mehreren Blu. men: Erst gegen den obersten Gipfel des Ber- ges verliert sie sich, wo dann Gentiana pu- mila und niyalis an ihre Stelle treten. Nun betraten wir den Schneeberg sellst; der Weg hebt sich steil, immer am Rande. der Ab- x 408 | gründe fort, welche in das Buchbergerthal hinab geben. Bald erreicht man das Krummholz, und ‚mit ihm den Waxenriegel, die steilste Station £ir den Wanderer. Hier blühete Soldanella -alpina, Primula minima, Cistus oelandicus et serpillifolius, auch Primula,Aurieula, welche in . der Brühl fast in der Ebene wächst, und nicht . eher wieder vorkömmt; als beynahe an den Grän- zen des ewigen Schnee’s, ohne dafs diese Ver- schiedenheit, des Standortes einen Einflufs auf ih- ren habitus zu bewirken scheint. Hier und noch höher blühte Primula elatior: die Draba ai- zoides, welche im 'T'hale, schon ganz in Saamen stand, fieng eben an aufzublühen. , Während wir so sammelten and uns frevten, änderte sich plötzlich die Scene um uns; ein - schneidender Wind erhob sich, von allen Seiten drängten die Nebel gegen uns herauf, und in wenigen Minuten waren wir in. Wolken einge- ‚ hüllt, nicht mehr im Stande irgend einen Gegen- stand um uns zu unterscheiden. : Ich wünschte wenigstens die vor mehreren Jahren begonnene und jezt fast beendigte Hütte zu erreichen, wel- che nur wenige Schrite vom Fufssteig entfernt am Fufse eines grofsen Schneefeldes erbaut isty und boy welcher Viola alpina in Menge wächst. Bald verkündete auch dieses herrliche Pflänz- chen, und einige Abfälle von Bauholz, welche wir plötzlich zu unsern Füfsen sahen, die Nähe des Gebäudes. Mit aller möglicher Vorsicht ver- liefsen wir nun den kaum noch kennbaren F uls- “A ww En 409 weg, tappten nach der Richtung hin in weicher ich es vermuthete, und nach wenigen Schritten standen wir dicht davor. In demselben Augen- blicke löfsten sich auch die Nebel in einen der- hen Platzregen auf, und somit waren wir die Er- sten, welche unter diesem Dache Schutz fanden, Die Kälte nahm gewaltig zu, und ein Windstols, - der die Wolken auf einen Augenblick trennte, zeigte uns das grofse Schneefeld, welches fast noch die Hütte berührte, und sich ring glörmig am Berge hinzog. Wahrscheinlich hätte es uns auch bey hellem Wetter am 'weitern Vordringen ver- hindert, Wir etablirten uns nun so gut wir konnten, legten unsre Pflanzen ein, verzehrten ‘den Rest unsrer Lebensmittel, kaueten Schnee um unsern Durst zu löschen; aber der Regen wolite nicht nachlassen, die Nebel nicht dünner werden, auch war es nicht mehr früh am Tage, ‚und unerträglich kalt, daher wir uns auf den ‚ Rückweg machten; glücklich genug, dafs nicht ein paar Grad Kälte mehr, den Regen in Schnee verwandelt, die karge Spur des Weges. verlöscht und ohne Rettung unser Verderben herhey ge führt hatte. Nur mit Mühe gelangten wir von ‘der Hütte wieder auf unsern Weg, welchen wir von da ‚bis nach Buchberg mehr laufend und springend als gehend, in ‚beständigem Regen ju- beind und singend zurück legten. "m einem. fast flüssigen Zustand kamen wir zu unserm Wirtbe, welcher. schr in Sorge’ we. . gen uns war, zurück. 'Eine: gutgeheizte Stube, ‘ 500 und ein kräftiges Mahl, halfen uns und unsern Kleidern, so dafs wir am.andern Morgen frischen Muths, im Begleitung eines ausgiebigen Mayre- ‘gens unsern Weg, durch eines der wildesten Fel- senthäler, nach Stüchsenstein antreten konnten. “ Düter Wegs sammelten wir Cineraria in- tegrifolia, Thesium alpinum, und die seltne. Peltaria alliacea. Am Schlofsberge selbst steht häufig Aconitum Anthora, blühte aber noch nicht. “ 5 Hier tritt man nun aus den Gebirgen her- AUS; welche immer noch tief in ihre Regenmän- tel eingewickelt waren, Gegen Mittag erveich- "ten 'wir Neunkirchen und das unfruchtbare Stein- feld, wo der Fleifs von 600 Jahren den Boden „noch nicht urbar machen konnte! s “In der Ebene regnete es nicht; ein halter Wind trocknete. schneller, als in Buchberg .der. Ofen, unsre Kleider; so dafs wir in einem leid- lichen Zustande in.Neustadt ankamen, von wo aus wir an auderun Morgen nach Wien zurückkehr- ten; ‚zufrieden mit uns ‚selbst, mit unsrer Ause beute und unsern Schiksalen. Ich fand von 'neuent bewährt, dafs der wahre Botaniker d&sio bes- sern Muthes ist, je nasser, müder und hungriger er istz und dafs es keinen grölsern Genuls für ihn geben kann, als zu Hause beym Anblick der erbeuteten Pflanzen sich des mancherley Unge- machs zu erinnern,‘ mit welchem er sie exkau- fen müfste, Re) —,__ gr Flora oder ‚ Botanische Zeitung No. 30% Regensburg, am 50. Oct, 1818. o00® on I . Diteratun Vorläufig wollen wir das botam. Pabli« kum auf ein Werk aufmerksam ma, chen, das eine sehr fühlbare Lücke in. unserer Literatur ausfüllt; es ‚führt den Titel: - Plantae e Familia Äsperifoliarum nuciferae. Descripsit Joannes Ge orgius Christianus Lehmann, Med. et Phil. Dr, Hist. nat. Prof. plur. So. eiet. liter. Sodalis. Pars L Bero- lini. Sumtibus F.-Dümmler ‚ı8ı8, 250 5. 4. (Der zweyte Theil ist unter der. Presse, und wird nächstens ercheinen.) D. Verfassers gründliche, einfache und sichere’ Behandlungsweise solcher Gegenstände ist schon aus der Monographia Primularum hinlänglich he- kannt,.oder sollte es doch seyn. Er hat auf sei- nen Reisen keine Gelegenheit versäumt, sich an GS 502 schauliche Kenntnilse der zu bearbeitenden Pflan-. zen in Gärten, in freyer Natur, in Herbarien zu. verschaffen, und immer einen bestimmten. Zweck im Auge, hat er sich ticht dnrch die Summe des- sen, ‚was. ihm die Pflanzenwelt im Allgemeinen darbot, blenden und verwirren lalsen. Die Vor« rede zeigt, wie viele Hilfsmittel er seit geraumer Zeit für seine Monographie der Aspexifolient be- nutzt, und rühmlich werden da die Namen vieler berühmter Botaniker, vieler geoßser Gärten und _ Herbarien iv Teutschland und Frankreich äufge- zählt, denen sein Werk Unterstützung und Auf« Klärung - verdankt. \ Dieses ihm verliehene Licht theilt er „un | ‚dem Publikum in. dem vorliegenden Werke mit, das in 2. Abtheilungen dje Uebersicht der Gät- tungen und Arten und die wichtigste Synonymie hiefern, zugleich aber nur als Prodromus einer dereinst herauszugebenden grofsen 1 Monographie mit vollständiger Synonymie und. Abbildungen al- ler Arten dienen Soll, wozu wir ihm hexzlich Gesundheit, Musse und Unterstützung von Seiten des Publikums wünschen. Wir lesen, dafs der Verfasser inzwischen in Hamburg eine botan. Lehrstelle angetreten habe, und freuen uns defsen um so mehr, je mehr wir hoffen, diese reiche und zu neuem Flor heran- reifende freye Stadt werde durch ihn der Botanik ein Öffentliches Heiligthum in der reichen Aus- 3 . 3 m - 503 stattung ‚eines kotan. Gartens grü den, nachdem ‘der Versuch eines Privatinanties; unsers treffli« chen Freundes Flügge von eiriem unseligen Ge- schick zerstört; keinen öffentlichen Beystaud zur Rettung des Uehriggebliebenei,; zur Wiederbe- gründung finden konnte: \Yas damals der Drang der Zeiten rechifertigte; ja als nöthwendig 'er- wies, sollte nun‘ dem Sınü- für Wisschschaäftlich- keit in der Naturkunde wieder Spielraum ge- statten, und dadurch jeher öffentlich anerkanüten Rechtfertigung däs Siegel aufdrückeh; “Man verzeihe uns diese Ausschweiluäg; die fast. mehr Zeilen füllt; als unsere vorläufige An- zeige füllen soll; denü Zu einer Hriük wollen wir ‚einige Stunden der Müsse; danıı noch die nahe Vollendwig des Gänzen abwarten: Die Einrichtung des Werks ist übrigens rein descripfiv it Linneischem Geiste. Den Con- specius geriertim kannte mat schon Aus der Isis 1817; Nro. 163, Die Gattungen werden blofs de- finirt; doch etwas ausführlich, so dafs die Unter- ' scheidung nicht fehlen kann, Vollständige Dar türlicöhe Charaktere bleibeh dem größern Werk vor behalten; “ Tiaridium sondert sich von H eliötro: Pium durch nuces biloculares. Dahin Tiari- diüm (Heliotropiüm) indicum; und 2, neue Är- ten, Heliotropium enthält üoch 57, Arten und on Gg* 504 ungewilse. — (Vor jeder Gattung folgt nach dem Character essentialis ein Conspectus specie- zum, dann die Arten selbst mit wiederholten Art- Kennzeichen, eine Auswahl von Synonymen, YWVohn- ‚ort, Dauer, v. v. oder v. 5. ete. dann. eine schr: ausführlicke Beschreibung. Warum die Zahlen der Arten fortlaufen, also z, B. Heliotropi- um mit 6. anfängt, wifsen wir nicht einzusehen.) Exarrhena Rob. Brown 2. Arten bringt Sprengel wieder zu Myosotis, Myosotis, vor- trefflich bearbeitet, hat 34 Arten, worunter laxa, Forsteri, sericea, foliosa, micrantha'neu, M, arven- sis, sylyalica, palustris und versicolor werden gut unterschieden. Man vergleiche das. Magazin der Bexliuer Gesellschaft naturforschender Freun- de, Echinospermum, die Lappulae Rivini 15 Arten, bey Sprengel noch Myosotis, wie uns dünkt, mit Recht. — Cynoglossum 35 ‚Arten, und 8. ungewilse. — ÖOmphalodes Tournef. (Magaz. 4. Berl, Gesells. 7. p- 97- (Cyaoglossum Spr.) die Cyno glossa mit gerän- derten Nüfschen). ‚8. Arten worunter eine neu; (Magaz. d..BG.2.a0O. ) Po: Trichodesma. R. Br. (Borraßo indica, zeylanica und afyicanı) — Borra g0 6 Arten. — Asperug 0, nur procum« bens ; ;— Anchusa, 29. Arten, worunter lini- folia aus Willdenows Herbarium und Agardbii aus Sibirien, neu. — Die übrigen Genera sind det aten Abtheilung vorbehalten. Soviel genüge. Damm — u» r 505 zur vorläufigen Anzeige. Das Papier ist etwas schwack, doch weifs genug. , IL. ‚Botanische Notizen ‘Botanik in Halle. Welchem Botaniker wird das Herz nicht hö- her schlagen, wenn er sich Halle, dem Wohn- orte des gelehrten Sprengels nähert? So gieng es auch mir, auch ich konnte die Minute nicht erwarten, die mir die persönliche Bekanntschaft des Mannes verschaffen sollte, den ich schon so lange innigst verehre. Sie erschien, und die Lie- benswürdig gkeit und Freundlichkeit des "edlen Mannes flöfste mir noch tiefere Verehrung gegen ihn ein. Ich traf ihn mit dem Schlufs seines Werkes über die Dolden beschäftigt. Ueber sei- nen Arbeitstisch hängt das Bildnifs des verehr- ten Meisters, Linne. Die Thätigkeit Spren. gels ist bekannt, und seine zahlreichen Schriften zeugen davon uoch bey der Nachwelt. Die zweyte Abtheilung des zweyten Bandes seiner: „An« leitung zur Kenntnils der Gewächse, ate Auflage, “ ist so eben fertig geworden und wird gleichen Rulım 'erndten, wie das bereits. davon Erschiönene.. — Wie sehr ihn, das Ausland schätzt, davon zeugen die häufigen Sendungen gelehrter Producte der Engländer. Veberhaupt findet man bey S prengel immer alle die neue- ' 506 sten Erscheinungen im Gebiete der Botanile vor: so sah ich auch bey ihm’ zuerst die drey ersten Hefte dev Humboldtischen Moose, die in England erschienen, in einer zwecekmäsigen Ma- _ nier bearbeitet sind, aber hinsichtlich der Zart- heit des’ Strichs und der Lebendigkeit der Zeich- nung noch weit hinter den meisterhaften Dar- stellungen in den Schwägrichenschen Sup- ‚ plengenten und den letzten Heften der Sturmi- schen Flora, stehen und viel zu wünschen übrig lassen. Sie müssen sich noch sehr verbessern ‚und vorzüglich das Steife der Darstellung ver- { meiden,, wenn die Muscologen*“ nicht bedauern’ sollen, dafs diese Kostbarkeiten in auswärtige Hände gerathen und nicht von Deutschen nach- gebildet werden, die es in diesem Fache der Kunst zu einer weit gröfsern Vollkommenheit ge- bracht haben, — Sehr erfreulich war auch für mich die Bekänntschaft des 'Herın Doctor Kaul- fufs, der sich ganz der Naturgeschichte , beson- ders der Botanik widmet, eine sehr kostbare Bib- liothek und ein schr reichhaltiges Herbarium be- sitzt, welches er erst vor Kurzem durch: den An- kauf des an, Russischen‘ und Amerikanischen Ge- wächsen , besonders Farrnkräutern , reichen Her- bariums des Apotheker: Meyer in ‚Stettin ‚„. De . deutend vermehrt hat Er ist, den Muscoologen als geschickterund genauer Zeichner, durch seine. Zeichnungen zum ı5. Heft: der aten Abth.. der 507 ‚Sturmischen Flora rühmlichst bekannt, - und . durch die dort ‚aufgestellten zwey neuen Grim-: ‚ . mien als schbarfsichtiger Entdecker. Ich.sah’ bey ihm die eben fertig gewordenen Zeichnungen zum ı6. Hefte, die die andern an Genauigkeit wo- möglich noch übertreffen, und unter welchen sich abermals eine nene Species, ein Cynodontium, das Herr Dr, Kaulfufs auf seiner Reise in den Steyermärkischeh Alpen sammelte, befindet. Ueb- rigens setzt Herr Dr. Kaulfufs auch noch die, Skuhrischen Farrnkräuter ‘und Moose fort, und hat bereits fleissig dazu vorgearbeitet, Die Ab- bildungen der ‘neuen Arten von Farrnkräutern, - deren er bereits über ı00 besitzt, übertreffen an Treue und’ Genauigkeit alle Vorstellung und wer- den der Wissenschaft eben so viel Nutzen, wie ihren . Verehrern Freude gewähren, und es ist nur recht sehr zu wünschen, -dafs uns Herr Dr. Kaulfufs recht bald: damit erfreuen möge. — ‘Seine Sammlung von Moosen, denen er mit vor züglicher Liebe ergeben ist, ist sehr vollständig, ‚ vorzüglich auch an Ausländern, — Unter den mancherley Belehrungen, die mir die Durchsicht seiner Sammlungen verschaffte, war mir "die über Soldanella minima besonders interessant. Die $. minima nämlich, die Hoppe in seinen Centu- vien aus dem Bodenthale in Kärnthen geliefert hat, ist allerdings. eine eigene Species und von Soldanella alpina durch die folia orbiculata r 508 \ binlänglich verschieden, aber diejenige Pflanze, von dem Heiligenbluter Tauern, die Hoppe spä- ter dafür ausgab, und num auch Hoppe und Hornschuch in ihren Decaden als $. minima liefern , ist keineswegs die erstere Pflanze aus dem Bodenthale, von der sie sich durch grössere nierenförmige Blätter unterscheidet, aber auch keineswegs S. alpina, von dieser trennt sie die längere twichterförmige Blumenkrone und die ver- schiedene Anheftung der Staubfäden, so wie die Farbe der Blume, die im frischen Zustande bey “der Soldanella alpina violett, bey dieser hin- gegen fast fleischroth ist. Die letztere Pflanze wächst in zahlloser Menge äuf dem Heiligenblu- tertauern und den angränzenden Alpen, und ist im frischen Zustande ‘gar nicht mit $. alpina, die eben daselbst "wächst, zu verwechseln. Wir hät-_ ten nun also eine neue Soldanella, die 4te aus der sonst für eine Art gehaltenen $. alpina. — Ein eignes Interesse erregte auch bey mir die Durchsicht der Farrnkräuter, da sich in dieser Familie, fast alle Formen der Pflanzenwelt nach- weisen lassen, fer eingreifende Schlüsse noch zu gewagt; er-, ‚scheinen möchten, die sich in Zukunft durch die zahlreichen neuen ‚Entdeckungen vielleicht von: selbst. aufdringen, Nur so viel bemerke ich noch, ‚dals ihre genaue Beobachtung für die idee der \\- i Mehr kann ich jetzo über diese , böchst merkwürdige Familie nicht sagen, da tie- . 500 Metamorphose der Pflanzen besonders wichtig seyn könnte, — Den botanischen Garten genau zu besehen, erlaubte mir die Zeit nicht; er ist bedeutend und alles andere hoffe ich dadurch. hinlänglich. auszudrücken, wenn ich sage, dafs ein Sprengel ihn unter seiner Leitung. hat. 2. Regensburg. In der Sitzung der K botam. Gesellschaft vom äten Sept. wurde vorg gelegt: a. Für die Gesellschaftsbibliothek, Abhandlung über die Pflanzenliunde in Böh. wen, von Herın Grafen Caspar von Sternberg, zweite Abtheihung. Prag. 1818. (die erste Abtheiı lung erschien im vorigen Jahre, beyde als beson. dere Abdrücke aus den Schriften der K. böhmi- schen Gesellschaft der Wissenschaften.) als Ge- schenk des Hın. Verfassers für die Gosellschafts- bibliothek, Diese musterbaft bearbeiteten. Abhandlungen. liefern . ein sehr interessantes Gegenstück zu Curt Sprengels Geschichte der‘ Botanik, denn ob- wohl sie nur ausschließlich die Botanik von Böhmen zum Gegenstande haben, se konnte doch hiebei ein Blick auf, die allgemeine Geschichte der Wissenschaft nicht ganz beseitiget werden, und der Verf, zeigte bey der Ausführung 'so_ ‚viele Sachkemmmils, Belesenheit und Beharrlich. ‚keit, die die ‚höchste. Bewunderuug verdienen. Y 510 _ | ‚Beyläufig erfahren wir mit Vergnügen, dafs der Verf. nun die Herausgabe eines systematischen Pfilanzenverzeichnisses der ältern Auflagen der Mathiolischen Kommentare besorgt, welches um so schätzbarer seyn dürfte, als der bereits im Jahre 1794 von der Turraischen Buchdrucke- rei zu Vicenza angekündigte Index zu diesen Kommentarien nicht erschienen ist, b. Beyträge für die bot, Zeitung: 1. Nachriehten und Auszüge aus dem dyitten Theile von Vahl’s Eelogae americanae; von Hrn. Dr, Steudel, 2. Beyträge verschiedenen Inhalts, von Hm A. Opitz, 3,. Nachxichten über den heurigen Alpenflor, yon Hrn. von Braun, 4 Correspondenznachrichten von Hrn, Prof. Dr. Hoppe, d.d. Heiligenblut d, 13, Aug. 1818. ö. Desgleichen von Km. Friedr, Bartling, d. d. Rabl den 22. Aug, 1818, In der Sitzung der K, bot. Gesellschaft v.8, Okt kam folgendes in Vortrag a. Für den botan, Garten. ı, Hr. Landgeriehtsarzt Dr. Panzer in Her- spruck schickt eine Anzabl von hundert höchst . . Interessanten frischen Gewächsen für den botan,. Garten, die, da sie nur a Tage unter-. ' wegs sind, im vollkommensten Zustande sich r nn Ab 2 em ng 511 befinden, und sogleich in den botan. Garten versetzt werden, 2. Hr. Prof, Dr, Hoppe schickt aus den Ge. birgen von Oberkärnthen eine Kiste mit fri- schen Gewächsen für den botan, Garten, die sich ebenfalls, da sie mit hinlänglicher Men. ge Muttererde versehen sind, in sehr gutem Zustande befinden, Diese meistens ganz ei. genthümliche, mit vielem Glimmersande ge- mischte Erdart bürgt ebenfalls für gute Er- haltung derselben, und einige Arten, die in Blumentöpfe versetzt sind, Braya alpina, Tofielda alpina, Cobresia seirpina, D ra. ba aizoides u,a, grünen so lebhaft, dafs man ‚ihnen die Entfernung aus dem Vaterlande gar nicht anzuschen vermag. . 3. Ehenderselbe schickt eine Sammlung von 84, Arten frischer Sämereien von. Gebirgs- pflanzen, die zum Theil sogleich in die Erde gebracht worden sind, um demnächst die Frühlings :- Aussaat, damit in Vergleichung bringen zu können.‘ Bald, sehr bald hoffen wir, auf diese Weise den schnlich gewünsch- t&n Pflanzentausch beginnen, und die übrigen . bot, Gärten Teutschlands. mit wisern schätz- baren Alpenpflanzen verschen zu können, a b. Für die Gesells. Bibliothek, 1. Hexe Leo Gwaf Henkel von Donnersmark, Königl, Preussischerfiegierungsrath, überschi- 2 . ” . ‘ cket den Voglerschen Bücherkatalog: „Ver- zeichnils einer auserlesenen Sammlung botan. Werke, auch solcher, welche’ den Gartenbau, - die Obstbaumzücht und Forstswissenschaft be- treffen, im Besitze des Dr. H. Vogler zu ‚Halberstadt. 144 $. in 8.“ welcher zugleich auch vom H. Dr. Vogler selbst gütigst ein- ' gesandt wurde, : Da diese Büchersammlung sehr beträchtlich ist, höchst wichtige Werke enthält, und‘ eine be- sondere Bestimmung bat, so!glauben wir, die Le- ser der Flora mit der letzten aus der Vorrede u bekannt machen zu müfsen. „Wenn ich jetzt , ein Verzeichnifs meiner Sammlung vorlege, so habe ich dabei eine drei- Tache Absicht. j Einmal: Liebhabern in } Rücksicht der Lite- "ratur dieses Faches vielleicht einen kleinen Dienst zu erweisen. Zwar ist dieses Verzeichnifs kein vollständiges Repertorium der gesammten *botani- schen Literatur, welches ich erst im künftigen. Jahre zu liefern. gedenke, allein es ist doch eben. so wenig unbedeutend, als meine Sammlung selbst. es ist, Seinen Werth habe ich’ dadurch zu er- höhen gesucht, dafs’ ich Nachweisungen damit “verbunden habe, welche dem Liebhaber willkom- men seyn werden. Bei neuern Werken sind die Ladenpreise nach den Verlagskatalogen richtig angegeben, bei ältern der gewöhnliche Auktions- ’ 513 preis, welches in den Stand setzt, bei Aulktio- nen sichere Aufträge zu geben. Selten gewor- denen : Werken sind kurze. literarische Bener- kungen beigefügt; und da der gröfste 'Theil der Bücher Kupfer enthält, so ist die Anzahl. der letztern ganz genau angegeben, wodurch ein sicheres Urtheil über die Vollständigkeit der auf Auktionen vorkommenden VVerke möglich wird. Indem meine Sammlung auch mehrere Auflagen oder Ausgaben verschiedener Werke enthält, so findet man auch hierüber i im Verzeichnisse Aus- kunft, Die zweite Absicht bei Herausgabe dieses ' Verzeichnisses ist die Vermehrung meiner Samm- lyng. Diejenigen, welche etwa geneigt sind, da- zu beizutragen, werden durch diels Verzeichnifs in den Stand gesetzt, zu beurtheilen, ob die ih- nen vorkommenden Sachen mir noch feblen. Es wird mich sehr verbinden, wenn ‚sie Manches gegen meine Doubletten vertauschen, oder wenn sie mir die Titel der ihnen vorkommenden VVerke ‚nebst genauesten Preisen zum Ankauf bekannt machen wollen. Es kann dieses durch die ihnen nahe wohnenden Herren Buchhändler geschehen, da ich als Buchhändler (Theilnehmer am Büreau für Literatur und Kuust in Halberstadt) fast ‚mit allen. Buchhandlungen in Verbindung stehe. In- dem mir diese Verbindung. bey Anlegung meiner Sammlung bereits schon die bedeutendsten Dien- ste gethan hat, so ergreife ich diese Gelegen- keit, für, alle mir darin grwiesene freundschattli- " 514 ‚che Unterstützung bier öffentlich den verbindlich. sten Dank .zu sagen. Eine dritte Absicht bey, der Herausgabe die- ses Verzeichnisses ist, Liebhaber in. den Stand zu setzen, ihre Sammlungen zu vermehren , in- dem ihnen vielleicht mit meinen Doubleiten ge- dient seyn kann; welche ich auszutauschen oder für der beigesetztehi Preis zu. überlassen be- reit bin; Veberdiefs aber bin ich auch nicht abge- neigt; die Sammlung ini Ganzen zu verkaufen, wozu mich einig e Umstände, auch gegen die Nei- gung Zu meinen. Lieblingen, bestimmen; nur sie - vereinzeliü, und zerstückeln zü lassen; kann ich mich niet enischliefsen. , Bis jetzt ist der Werth des Ganzen nach dem Aukvions- und Ladenpreise: über 10,000 Rt. ohne Einband, und die Anzahl der Werke 1,300; fast wöchentlich wächst dieser‘ \Verth, da ich bis zu dem letzten Augenblicke des Besitzes auf Ver- "mehrung' der Sammlung bedacht seyn werde, wie sich dieses schon durch Auführung imeiner zivei- ten Absicht bey dieser Herausgabe ausgesprochen hat, . Auch werde ich nicht verfehlen, den Zt- wachs nach einiger Zeit nachträglich "bekannt zu machen. B ı Diejenigen nun, welche Ans Ganze anzukats fen wünschen möchten, bitte ich, mir baldigst ihr Gebot einzusenden, da ich dann die Samım- lung demjenigen überlassen werde; welcher bis Ostern 1820 das höchste Gehot gethan hat. " Ä 515 c. Für die botan. Zeitung. ‘1. Hr. Graf Henkel von Donneismark liefert mehrere schätzbare Aufsätze, ünd ‚verspricht fernere thätige Mitwirkung: 3: Eben so übersendet Hr. Baron Y. Vechtritz in Breslau mehrere interessante Beyträge. 3, H.Dr. Weihe sendet eine Abliandlung über “ Rubus Sprengelii; eine rieue& im Fürstenthum. Minden wachsende, vom Hrn. V. entdeckte Art: Die beigefügten, vollständigen getrock- teten Exemplare,. mit sehr schönen rosen- ' “farben Blumen, überzeugten die Gesell. schaft augenscheinlich von dieser interessan- ten Entdeckung, und das Versprechen des Hm. Drs, noch "ein paar ähnliche Aufsätze hachzutragen, mulste der Gesellschaft zum wahrer, Vergnügen gereichen, so ' wie sie ‚ überhaupt die ‚gefällige tliätige Mitwirkung ‘ihrer: auswärtigen Mitglieder, zur Verbreitung yissenschaftlicher Kenntnilse, als den ‘sicher. . sten Beweis der Nützlichkeit ilires Unter- nehmens ansieht, und sich dadurch zur fer- “nern Thätigkeit schr aufgemuntert fühlt. | UL ‚ Anzeige. Herr Collegien - Ässessor Y Gutkenber-: ger in Stuttgart bietet sein während mehrjähri- - ger Beisen und durch eine weit verbreitete Cor. vespondenz Zusammen gebrachtes Herbarium zum Verkauf an. 95 folio Fascikel enthalten 1160 Ge- nera und an 7000 Species in mehrcrn tansend Ex- ! 3 x 316 emplaren. Hierunter sind begriffen ‚etwa 800 Cryptog. und unter diesen 300 Laubmoos »- Arten, mehrentheils in. grosser Menge, in 22 bl. 4Bänd- chen aufbewahrt. Die seltensten schweizer, ty- roler, französischen und. deutschen Pflanzen vom natürlichen Standorte sind aus den verschieden- sten Gegenden 2. 4. und oft 20 fach vorzäthig. Die Sammlung zeichnet sich aus durch genaue Bestimmung und sorgfältige Angabe derselben, von vorzüglichen Botanikern. Ein systematisches Verzeichnifs nachPersoon undein alphabetisches . der Synonyme giebt über jede vorhandene Spe- cies die genaueste Auskunft. Liebhaber werden ersucht ‚ dem Besitzer Geldanbictnngen zu ‚Ma- chen, welche dem Wexthe einer solchen Samnı- ‚lung angemessen sind, und sie kanu bey annehm«- lichem ‘Geboth sogleich in Empfang genommen werden, Das Herbarium enthält unter andern 100 Cap-Pflauzen, einige siberische Species, fol- gende Genera: Ail anthus, Aldrovanda, Bil- lardiera. Calomeria, ‚Clifforti a. Cytiuus Dais. Damasonium, Diapensia, Fonta- nasia Goodenia KHönigia Loranthus. - Merendera, Paederota. Pontederia ' Ramondia. Stratiotes. Suffrenia. Tri- ostceum. ' Välisneria. Wulffenia. An Ar- ven: Campanula 46. Androsace, 8. Ane- „mone ıg. Aretia 5. Arenaria 83, Gem tlana 31. Primmnla, 15. Manunculus 47. Fucus to, Ferner: Targionia, Splachn, rubt, et Iuteum, FTlora oder . , Botanische Zeitung, Nio. 51, Regensburg, am 10. Nov. 1818. R RN an Nr 1 Correspondenz # „In habe, um den kenntuifsreichen Bın. Dr, Nees von Esenbeck noch vor seiner Abreise persönlich kennen zu lernen, eime Reise nach Erlangen gemacht, und beeile mich nun, Ihnen. einige Notizen von derse/ben mitzutheilen. Hr, Dr. Nees von Esenbeck ist von der X, Leopoldinisch - Carolinischen Akademie der Naturforscher zu ihrem Präsidenten erwählt wor- den. Eine der glücklichen Folgen dieser Wahl wird darinn bestehen, dafs die Schriften dieser Ge. sellschaft, die seit 25 unglücklichen Jahren unter dem Präsidio Schreber's uud Wendt’s nicht konäten fortgesetzt, werden, nun häufiger erschei- nen dürften. ‘So eben ist nämlich der neunte Band (der achte war 1791 erschienen) derselben unter dem bekaunten Titel: Nova acta physico- medica etc, aber auch unter dem, neuen: Ver- handlungen der Leopoldin. Carolin, Akademie dev, Hh 518 u. Naturforscher ıster Band 1818. fertig- geworden, dem der 'ste bald folgen wird, "Sodann ist Hr. Präsident Dr. Nees v. Esen- beck von der E. Preufs. Regierung, als Prof. der Botanik,-und Direktor des botan. Gartens, mit sehr. anschnlichem Gehalte an die Universität Bonn, wohin der Sekretär. der gedachten Akarle- mie der Naturforscher, der sehr geschickte Herr .' Prof. Dr. Goldfufs bereits abgegangen ist, be- rufen worden. Der Hr. Präsident, Direktor, und Prof. Dr. Nees von Esenbeck hat ‘sein Handbuch der Botanik, das den dritten Band des bey Schrag in Nürnberg herauskommenden Handb uchs ‚der Naturgeschichte, ausmacht, gröfstentheils vollendet, und der Druck wird im nächsten Jahre begin-. nen. — Der erste und zweite Band dieses Hand« buchs, Mineralogie und Geognosie, sind von’ Hrn. Prof. Schubert bearbeitet und bereits erschie- - nen. Der vierte "Band enthält die Zoologie von Hrn, Prof. Dr, Goidfufs, und befindet sich jetzt unter der Presse. ’ Eine interessante Erscheinung bereitet sich vor. Herr Dr. Bischof giebt bey Hen. Buch- händler Enclie in Erlangen, in Verbindung mit Hrn. Präsidenten Nees von Esenbeckund Hrn. Prof. Dr. Rothe, ein Werk über die chemische Mischung der Pflanzen, unter dem: Titel : „Die u er 519 'Entwickelung der Pflanzensuhstauz, mathematisch, chemisch und philosophisch dargestellt, init com« binatorischen Tafeln der möglichen Pflanzenstoffe und den Gesetzen ihrer stöchiometrischen Zusam-. mensetzung heraus, in welchem auf dem neuen Wege der: combinatorischen Analysis wichtige Aufschlüsse über die innerhalb des Gebiets der Vegetation, möglichen chemischen Verbindungen herbeygeführt, und der vegetabilischen Chemie neue Aussichten eröffnet werden. Zahlveiche Tabellen werden die Zahlen der chemischen Combinationen im Pflanzenreich bis ‚zu einer gewissen Summe von Atomen und bi- nären Verbindungen vollständig liefern; der rein mathematische Theil, von Hrn. Prof. Rothe's ‚Hand, giebt aber die Gesetze für jede ‚höhere Summe von Atomen und binären Verbindungen, so dafs hier die Erfahrung gewissermafsen von der Mathematik schon, dem Prinzip nach, antizi«. Pirt ist, . ; Man kann sich leicht vorstellen, welchen wich- tigen Einfluls diese neue Behandlungsweise der s ® „ “ Pfilanzenchemie auf die Physiologie der Gewäch- se haben, und wie viele lehrreiche Versuche sie . noch herbeiführen werde. Eine Reihe von Versuchen über den Ein. Qufls der Vegetation auf die Atmosphäre, Welche Hr. Präs. Nees v. Esenbeck und Hr. j Hh* . Dr. Bischof mit dem von ‘dem. letztern neu er- fundenen Apparate, im botan, Garten veranstalten wollten, ist durch die unerwartete Berufung des erstern nach Bonn vereitelt, weil der Apparat zu spät fertig wurde, um die Versuche noch in die- . sem Sommer anfangen zu lafsen, Der Hr. Dr. und Hofapotheker Martius, , der rühmlichst bekannte Mitstifter der Regensb. botan. Gesellschaft, von welchem ich beyläufg sehr ‘angenehme Nachrichten von seinem Sohne aus Brasilien erfuhr, ist noch immer der äusserst thätige Mann, welcher er sein ganzes rühmliches Leben hindurch gewesen ist. . Auf Einladung der , K. Universität hat er nicht nur im verflossenen Semester die Pharmaceutik vorgetragen, sondern wird auch im Wintersemester die pharmaceuti- sche Waarenkunde lehren; Vorlesungen, die um so mehr höchst interessant sind, als im gegenwär- tigen Zeitalter alle angehenden Apotheker z zwey Jahre lang die Univer sitäten besuchen, und Exa- mina bestehen mülsen. j .. Dafs mich in dem Neesischen, Horbarium die gralsartigen Gewächse, und insbesondere die Gattungen Juncus, Luzula w a. m vorzüg- lich beschäftigten, mögen Sie leicht begreifen, zumal da ich nicht nur Gelegenheit hatte, die Schreberischen Arten von Jun cus arli« enlatus vergieichen zu können, sondern auch eine nene Art zu sehen, die von Hrn. Prof. Heller ee nn 521 auf der Röhn entdeckt, und von Hm. Präs. Nees von Esenbeck bestimt wurde. ‚Sie wird in einem Supplemente zu Hellers Flora Wirceburg. bekannt gemacht werden. Die Dia- gnosis darf ich Ihnen aber vorläufig anzeigen, um die Botaniker aufmerksam zu machen. Da diese neue Art (J. sphaerocarpus Nees) zwischen J. Tenageia und J. bufonius in der Mitte steht, so will’ ich zugleich auch die nun zu verändernde Diagnose derselben mit beifügen. : 1. Juncus Tenageia; culmis dichotomo- pa- niculatis, floribus in ramis. secundis brevissıme pedicellatis, calyeinis foliolis oblongo- ovatis, mu- ‚eronato - cuspidatis, capsulam globosam aequanti- bus, foliis complicato - setaceis. 2. Juncus sphaerocarpus; culmis dichotomo« paniculatis, flaribus in ramis secundis subsessili» "bus, calycinis foliolis oblongo - lanceolatis, acumi- natis, capsulam globosam superantibus , foliis pla- nüiusculis. 3 Juncus bufonius; eulmis dichotomo - pa- 'nieulatis, floribus in ramis seeundis sessilibus, ca- Iyeinis foliolis lanceolato - acuminatis, capsulam ellipticam superantibus, foliis complicato » setaceis. Noch möchten wohl in dieser wichtigen Pflan. zensammlung unter Juncus, so wie unter Lu= zula mehrere neue Arten befindlich seyn, die 6 aber eine genaue Vergleichung erfordern, welchein . 522. einem so ‚kurzen Zeitraume nicht möglich "war, Ich begnügte mich, mehrere seltene Arten, z. B. Juncus arctieus, J. stygius, Luzula- congesta Thuill, L. pediformis Villars. L. Iutea Desr. zu sehen und in Untersuchung zu nehmen. Ein glücklicher Zufall wollte es auch, dafs grade bey meinem Aufenthalte Herr’ Bergwerks- Kommissair ; Mielichhofer aus Salzhurg seine ganze Samm- Jung von Juncns und Luzula zur Einsicht an den Herrn Präsidenten - eingeschickt ‚hatte, die sehr viele interessante Individuen ‚enthielt, z. B. Juncus alpinus, als einen neuen Bürger der Salz-- burgischen Flora, TJuncus sudeticus (Luzula) “aus. dem Riesengebirge u, s. a, Die letztere Pflan- ze war zwar allerdings diejenige, welche ich Im- = ‚mer als J, spicatus Linn, angesehen habe ; ; es kam mir aber dann sehr merkwürdig vor, dafs unter diesen Nainen noch andere weit grölsere Exemplare vorhanden waren, die sieh vorzüglich durch lange Grannen auszeichneten. _ Demnach _ bleibt‘ mir die Krockerische Pflanze noch immer. ein Problem, und'wird es bleihen,. bis böhmische Botaniker aus dem Krockerischen Herbarium; oder aus dem von ihm angegebenen Standorte die Wahrheit heraus zu bringen bemühet seyn. wer- len; denn was ich bis jetzt unter dem Namen I sudetieys gesehen hahe, ist entweder ’ die Lu- zula. spieata selbst, oder die Alpenvarictät yon Iuzula campestvis, Hloxibus compaetis: ; Henn j _Foliis longioribus ad figuram foliorum C. vulgaris \ ei 5923. us Unter den literarischen Kleinigkeiten hat sich eine von grofsem ‘Wer the vorgefunden : „Catalogus plantarum, quas in ditione florae ‚ palatinatus legerunt G. Koch et I B. Ziz, in emicorum usum conscriptus, Phanerogamia. Mo. guntiae 1814. (Catalogus plantarum eryptogama«' rum brevi tempoxe tradere speramus, ) * Da dies Werk nicht in den ‚Buchhandel ge- kommen ist, gleichwohl aber vielen botanischen "Werth, hat, ‚und sogar wieder einen wahrhaft neuen Juncus enthält, der wohl in mehrern '. Gegenden aufgefunden werden könnte, so er. Jaube ich ‚mir, einen Auszug beyzufügen. fl 1. Ciroaoa intermedia. Nostra planta sa- tis distineta species videtur: floribus Circaeae vulgaris, foliis fere C. alpinae, C onvenit cum C. 'alpina habitu et caule glabro, differt vero: flori- bus triplo majoribus , magnitudine forum Circaeae vulgaris, petalorum lobis latioribus ‚obtusioribus, ‘ aecedentibus, basi multo minus cordatis; cum C. vulgari' convenit florum figera et magnitndine, sed differt Toliis evidentius acuminatis, aeque profunde dentatis ao folia -C. alpinge. Cireoaea vulgaris etiam caule glabro variat, sed foliorum su et dentibus stalim a nostra dignoseitur. Sau Be . Von Potamogeton natans mehrere . Spielarten a major, b. valgaris, or media, 4. Minor. . v 524 | 3.Pot amo geton spathalatum; foliis inferiori- bus lineari - lanceolatis obtusiusculis in petiolum attenuatis membranaceis pellueidis, superioribus spathulato - oblongis obtusis eoriaceis petiolatis, pe-. tiolis folium ‚gequantibus, seninibus eompressis ancipitibus. 4., Potamogeton somipellueidum ; ; Solüis änferioribus sessilibus lanceolatis utrinque acutis ' membranaceis pellueidis: suprewis elliptieis ob- tusis coriaceis petiolatis, petiolis foliis breviori- bus, 'seminibus compressis aneipitibus. &. Juncus corisanguineus. Simillimus I bul-' boso,. at certis et. constantibus notis diversus, © g. I. consanguineus; eulmo compresso indiviso, foliis linearibus eanaliculatis, corymbo terminali, ealyeis foliolis obtusis capsulam ovatam trigonam obtusissimam subaequantibus, stylo long gitudine germinis, Calyeis foliola castanea, stia viridi angusta percursa margineque temui albicante eincta. Sty- los longitudine germinis. Stigmata Intense car- mea. Capsula ovata, obtusissima, mueronulata, tri- gona, angulis ‘prominulis calyeis longitudine vel parumm tantum longior. 6. Juneus hulbosus; culmo comipresso, ine. diviso, foliis linearibus canalioulatis, corymbo 1ar- un | minali, calyeis foliolis ohtusis capsula elliptico- subrotunda obtusa breyioribus , stylo germine ( di. midio breviore, ED Ä 525 ' - Calyeis foliola brupnen, dorso stria lata vi- yidi percursa margineque latiore albido cincta, Stylus germine dimidio brevior. Stigmala dilnte carnea, Capsula elliptico - subglobosa, obtusa, mu- ' eronulata, calyce duplo fere longior. Junceus consangnineus, stylo elongato statim, „dignoseitur et jam e longinquo. colore castaneo - Norum et intense caraeo stigmatum. 7. Saxifraga sponhemica Gmelin. Flor, badens. ist nichts andres, als dessen $, conden- “ sata. leco pinguiori enata. 8, Rubus eorylifelius Smith, certissime nl nisi varietas Rubi fruticosi est. ! 9. Unter dem Namen O nonis spinosa 2 Species: a. O campestris. O undique spinosa, spinis inferioribus geminis, caule erecto diffuse, Hori- bus axillarıhus solitariis, foliolis ovali - ollongis serratis glabriusculis, stipulis cordato - ovatis acu. .tis, leguminibus enlyce longioribus, b. O. arvensis Smith. O caule zamisque -Pro- eumhentibus diifusis, ramulis demum spinescen- tibus, Dloribus axillaribus subsolitarüs,, foliolis ; subrotundo - ovalibug serratis villosis, stipulis cordato-oyatis acutis, oguminibus calyce brevio- zibüs. . Boy Herm Sturm in Nürnberg sah ich nicht nur das eben fertig gewordene ı6te Heft der Cryptogamie, welches unter andern, Grim- mia denticwata und Didymodon obscurus als ' \ 520 fi neue, von Herrn Dr. # aulfu fs in den steier- märkischen Alpen entdeckte Arten enthält, son« dern auch sehon. einige Materialien zu dem ı7ten Hefte, dessen vortreff’iche Zeichnungen mie!, sehr überrascht haben. Auch in diesem Hefte giebt es mehrere neue Spegies, z.B. Orthotrichum . n. sp. Funck O speciosum Nees, Tetra: phis repanda Funck, Encaly pta pilifera Funck, Sphagnum subsecundum Nees. (Die- selbe Pflanze, welche Herr Dr. Hornschuch häuffg aıf dem Fichtelberg, als Varietät von einer gemeinern ‘Art, schon früher gesammelt . hat ‚) ‚und sogar eine neue Gattung, Amphidtium (pulvinatum) Nees. Bey dem Habitus einer En- calypta, doch mit starkem. Wurzelwuchs, ‘und in Form dichter fiasen zusammen gedrängt, die Kapsel eines Orthotrichi peristomate exteriori 8- dentato, interiori ciliis totidem instructo —— und eine.nakte einseitiggespaltene Mütze. Es wächst im duckwerder Walde unweit Cöln, auf alten ganz faulen Baumstöcken, und wurde da- selbst yon Herm Apotheker Sehlmeyer entdeckt, Es ist in der That schr erfreulich, die zum Theil noch oonditionierenden Apotheker häuffig als wissenschaftlich gebildete Mähner auftreten zu sehen, so wie mit Vergnügen zu bemerken, dafs nun auch Furck, Nees, und andere ihre neuen Entdeckungen in den Sturmischen Hel- 537 ten erscheinen lassen, welches der Wissenschaft nicht anders, als höchst erspriefslich seyn konn, Auch einige Materialien zu dem neuesten phanerogamischen Hefte liegen bereits vor; Wenn Sie einmal unter diesen den Ruscus aculeatus erblicken , den Herr Sturm nach frischen Exem- plaren” gezeichnet: hat, so werden Sie wohl abermals bedauern, dafs es diesem 'sehätzens- werthen Manne nicht möglich gemacht wird, sei« ne ganze Musse der Kunst und der Wissenschaft zu widmen. Schon seit mehrern Jahren hatte der Herr : Dr. und Apotheker Frischmann an den desen-. dorfer Weihern hey Erlangen eine Pflanze an- gezeigt , die man zweifelhaft für Isoetes lacn- stris hielt, bis sie endlich diefs Jahr blühend ge- funden, wid für Littorella lacustxis erkannt wurde. Ich besitze davon zwey, und in so ferne merkwürdige Exemplare, als sie beyde durch ‚einen Äingerlangen Wurzelvanken mit einander verbunden sind, und dadurch im Hleinen einen Begriff von der Verbreitung der Pllanzen geben, wie sie die Lysimachia paludosa ( Vergl, Flor, 1818, p. 315.) im Grofsen zu bezwecken scheint, Wollen. Sie endlich noch über diese, Pflanze den . aten Theil ‘des »ten Bds. von Roth, Fl, Germ, pP: 479. nachlesen, so wird es Ihnen wohl er- freulieh seyt, zu ‚erfahren! _dafs Jauch sie zu- gleich mit ihrer. merkwürdigen Gesellschafterin 928 (am natürlichen Standorte sowohl, als im Sy- steme‘) der Najas monosperma Willd. in dem. neuesten Sturmischen Hefte, von Hrn. Prä« sidenien Nees vollständig zergliedert, erschei- neh wird, Dafs nun übrigens Isoetes lacnstris wirk- lich nicht bey Erlangen wachse, und sie defswe- gen in Martii Flor: Crypt. Erlang auszustrei- chen sey, haben. vorzüglich die Scri ‘over Flo- rae Germaniae zu merken, damit sie sich nicht auf diese Angabe beziehen, und eine. Pflanze auf- nehmen, ‚die bisher noch nicht in unsern Vat: 2 lande gefunden ‚worden ist. t%ollte sich indes- ‘sen Jemand darauf berufen, dufs Willdeno’w : Holstein als Voierland angebe, und Hoffmann, Roth, Röhling, sie als teutsche Pflanze an- zeigen, der mag sich in Ehrharts Beiträgen ister DB. ©. 69. Baihs erholen, Weber und Mohr Taschenbuch p. 63. nachschlagen, und sich erinnern, dals Fanck's Exemplare in der Umgegend von Strasburg gewachsen sind. #2. Gefrees. Ich habe diesen Sommer einige sehr interessante Laubmoose aufgefunden, "wor- unter eine neue sehr ausgezeichnete Tetrapbis- ‚Sie wächst in Gesellschaft der Weissia fugax an Sandsteinen in der Gegend, von Bayreuth, und- hat Aehnlichkeit mit der T. ovata, ist aber etwas größer, hat: unfruchtbare Seitentriebe, wel- che die ovata »ie macht, und eine längere Kap- “7 u: 72) sel. Was diese Art aber am meisten auszeich. net, ist die ausgeschweifte Mündung der Kapscl, wodurch gleichsam 4 stumpfe Lappen. entstehen, äuf welchen die Zähne sitzen. Hooker hat in seiner Muscologia britannica, die ich kürzlich bey Herrn Professor Schwaegrichen in Leip- zig sah, eine ähnliche Art unter den Namen T, oyata abgebildet. Da Hooker indessen von der euffallenden Mündung der Kapsel gar nichts sagt, die Blätter auch verschicden zu seyn scheinen, so ist diese wohl eine andere, selbst von unse- rer vyata verschiedene Art. . Ein anderes, für Teutschlands Plora neues ‚Moos ist Orthotrichum Hutschinsiae Hooker. Ich fand es an Granitlelsen am Schnecberge und ‚hielt es für eine neue Art; die Abbildung und Beschreibung, die Hooker' in seiner Muscol. 'brit. gegeben hat, stimmt indessen genau mit unserm Orthotrich um überein. Apotheker Funck. I. j Botanische Notizem Die Fregatie Austria ist aus Brasilien in Ve. nedig angekommen, und hat sehr viele Naturpror dukte, auch. eine Menge Atlen und Papageien mit- geisracht. Nach München sind bereits ıı Kisten mit brasilianischen Naturkörpern unterwegs, und ‚Herr Graf von Sternberg erwartet ebenfalls ein paar Kisten mit Pilanzen, die die böhmi- \ 1. 550. ‘schen Naturforscher. in Brasilien für ihn gesam- eilt haben. u Herr Dr. Kaulfufs hat im verflossenen: Sommer eine botsnische Beise nach der Insel ‚ ‚Rügen gemacht, und eine sehr interessante Skizze ‚davon in einer Sitzung der Naturf. Gesellsch. zu Halle, welcher auch die beiden aus wärtigen Bo» 7 taniker, Schwägrichen und Funck beiwolnten, vorgelesen. Es würde wohl allerdings ange- nehm seyn, auch einen Entwurf von dieser Reise in der Flora zu lesen. i Der eifrige Botaniker, Herr Philipp 1 Maxi« milian Opitz in Prag, hat in der Zeitschrift Hesperus einen Plan zur Gründung einer gemein- schaftlichen Pflanzensammlung für Böhmen’s, ins- besondere Prag’s Botaniker, bekannt gemacht. _ Herr Opitz wünscht, dafs diese bereits begen- nene Sammlung nicht allein für die Zukunft er- halten, sondern auch beträchtlich vermehrt, wer- de; er hat daher Böhmen’s Freunde und Beför- derer der Wissenschaften öffentlich‘ aufgefordert, die Existenz dieser Sammlung durch eine aus freywilligen Geldbeyträgen zusammen ‚geschossen® Stiftung zu sichern, welche überhaupt die Erwer- bung und Verbreitung nützlicher Kenntnifse in der Botanik, in besonderer Beziehung auf Böh- men, bezwecken sollte., Das zusammenkommende Bapital wird auf Zinsen gelegt werden, bis das- selbe a0oo fl. heträgt, Erst dann soll die eino k ‚951 . Hälfte der Interessen zu dem oben’ bemerkten Zweck verwendet, die andere Hälfte der Interes- ‚sen aber dem Kapital zugeschlagen und ebenfalls 2 Yerinteressirt werden. Diese Stiftung sollte haupt- ' sächlich daru bestimmt seyn, botanische Manu- scripte zum Drucke zu befördern, und die, eine | Halfte der dafür zu lösenden Beträge soll dem \ | Verfisser, die andere’ Hälfte aber der Stiftung zufalien, und zum Stammkapital geschlagen wer- den. Ein Plan, welcher in der That realisirt '- und allenthalben nachgeahmt zu werden verdient. _ Auch von dessen Flora eryptogamica boemiae, | Aurch die Herr Opitz nicht blos das Studium . dieser so interessanten Pflanzenklasse in seinem ? Vaterlande noch reger zu machen bemühet ist, sondern auch Materialien zu einer künftig zu be= schreibenden eryptogenischen Flora Böhmens zu liefern, ist bereits das ate, dte, Ate und Ste Hefi ' erschienen und nicht nur von allen Pflanzen der | eigenthümliche Wohnort beygelügt, sondern auch bey vielen der erste Finder angegeben, unter wel. chen der fürstl. Schwarzenb. Waisenamtsschreiber Hr. Jungbauer rühmlichst erwähnt wird. _ Herr Nestler, der ältere, welcher nach dem Tode des'vortrefflichen Villars im Jahre ı817 ‘von der Kommission des öffentlichen Unterrichts zum öffentlichen Professor der Botanik und Phar- macie an der Universität zu Strafsburg befördert ‚wurde, wo er schon zurer mit dem Jahre ı8ır Rum gr > rn 532 de proy, Adjunkt an dor pharmaceutischen Schu- ie sich befand, ist gegenwärtig mit der Besorgung der sechsten Centurie der Stirpes Cryptog-. Vogeso- Rhen., welche er in Verbindung mit . Hın. Dr. Mougeot in Bruyeres herausgiebt, be- schäftigt. Hr. Pr of. Nestler sucht auch den un- ter seiner Direktion stehenden botan. Garten zu Strafsburg mit Alpenpflanzen zu bereichern. Vie- le Pflanzen, welche er schon im Jahre 1809 le- 'bend von Salzburg nach Strafsburg brachte, haben "sich bis jetzt gut erhalten, und die Struthio- - pteris germanica Willd. aus der ‚Josephsau bey Salzburg hat sich so vermehrt, dafs in ‚mancher "schieklichen Gegend der Vogesen Colonien von dieser schönen Pflanze angelegt wurden, die trefl- ‚lich gedeihen und jährlich Früchte tragen, . In, Curiosa ı. Robinia pygmea hat bey dem Barg- werke Karyschkoi Budnik, weil sie häufig um ‚die oft ihre Stacheln fühlen läfst, den Schimpfnamen Shidownik (Judenstrauch) bekommen. ‚Siebe ‘ Pallas Reise. II. 98, 338; 2. Die, in den meisten Gegenden Weutschlends unter dem Namen „Mayenblümehen “ bekannte Convallaria majalis Linn, hiefs bei den ältern botanischen Schriftstellern: Lilium Conval- lium. In Folge. eider nachahmenden UVebersetzung dieses Namens nennt man noch gegenwärtig dies Gewächs im ganzen Salzburger Lande: „7 Yılum Yalum, “ ? ! ' Gruben und Halden wächst, und den Borgleuten \ en 2 eye Flora oder Botanische Zeitung, Nro. 3%, Regensburg, am 20. Nov, 1818. 2608<5>008 ® l, Aufsätze Geschichte des hotanischen Gartens zu ‚München; von dem Herrn Direotor, Ritter von Schrank, 5. wenig man sowohl den Nutzen als die Thä- tigkeit der von den Herren von Löry'und von - Limbrunn in Vorschlag gebrachten, und von Kurfürsten Maximilian Joseph IL gestifte- ten Akademie der Wissenschaften verkennen darf, so fehlte es ihr gleichwohl an einigen, wichtigen Einrichtungen. Sie hatte keine Stemwarte, kein ehemisches Laboratorium, keinen botanischen Gar ten, und ihr Naturaliencabinet beschränkte sich fast lediglich auf die Mineralien, wovon sie eine schätzbare. Sammlung besafs. Man, hatte wohl ein- mal an die Errichtung einer Sternwarte Hand an ‚gelegt, aber bald wurde der Gedanke daran wie- der aufgegeben. Etwas besser stand es mit der Chemie; der nun verstorbene Herr von Imhof hielt wirklich über Chemie: so wie über Physik, öffentliche Vorlesungen, und es war für die da- | Ti P * D a E zu nöthigen ‘Arbeiten ein besonderer Ort noth- dürftig eingerichtet; aber. für Botanik war weder ein Platz das. noch. glaubte man ihn schr zu ver- ‚missen; vielleicht‘ meynte'man gar, die hohe La- ge Münchens, welche dieser Stadt bey der un- gleich, geringern Breite, etwa das physikalische Klima-von Berlin giebt, ‘und der an sich selbst wenig fruchtbare Boden mache eine Anlag e die- “ser Art unmöglich *). Die geringen. Einkünfte der Alademie, und der damalige Zustand Mün- chens trugen wohl auch vieles dazu bey; denn München, olıne eine eigentliche Festung zu seyn war doch in ältern Zeiten gegen anrückende Feinde, theils durch ihre Lage, ıheils durch ei- nige Vorrichtungen ziemlich fest, und man er- laubte daher in seiner Nähe keine Gebäude, aus- genommen unter dem Bedingnifse ihrer Schlei- fung, sobald sich diese nöthig machen sollte. Befremden darf übrigens der Mangel eines bota-'. *) Ich habe wohl selbst noch sowohl während der ersten Zurichtuug des Platzes, als’ auch’ nachher, nachdem der Garten völlig eingerichtet war, und an die ersten Gärten Deutschlandes, und selbst des Auslandes von seinen Er- zengnissen abgeben konnte, und wirklich. abgab, Leute gehört , welche es- beynahe lächerlich fanden , daß man zU München einen botanischen Garten anlege. Ich "sagte Th- nen, es gebe botanische’Gärten bey Berlin, zu Upsala, und sogar bey Petersburg, Man würde weniger deräson- niren, wenn man über nichts xisonnirete, was man nicht versteht, B ——r 535 nischen Gartens bey einer Akademie der Wiss senschaften eben nicht. Der botanische Garten zu Paris ist älter als die dortige Akademie der Wissenschaften ; wohl wären die Vorstände des- selben, der Director und der Demonstrator, im, der Folge allemal Mitglieder der Akademie, aber der Garten selbst war weder mit der Akademie , noch mit der Universität in Verbindung. Verschiedene Ursachen hatten in den lezten Jahreri des Kurfürsten Karl Theodor die Aka demie sehr herunter gebracht, und es war schr zu befürchten, dals sie nicht gar erläschen möch- te, Aber kaum waren die Kämpfe vorüber, wel- che König Maximilian Joseph Lin den er. sten Jahren seiner Regierung zu bestehen hatte, so ward er auf die Erneuerung der Akademie aufmerksam, gab ihr im J.' 1807 eine neue Con- stitution, sezte verschiedene Anstalten mit ihr im Verbindung, und versprach für die noch fehlen- den, wein die’ Akademie welche vorschlagen wür- de, zu sorgen, \ Unter diesen ‘war auch der botanische Gar» ten. Näch einigen Berathschlagungen über den ‚Ort desselben, legte gleich im Frühlinge des fol. genden Jahres der Intendant der königlichen Gär« ten, Herr Ritter von Sckell, durch den Medi. einalvath Güthe der Akademie einen Plan vor, ' Die Sache wurde zum Theile noch in demselbi» gen Sommer, zum Theile im darauf folgenden Ti* 536 Winter ins Reine gebracht, und ‚kaum hatten sich die stärksten Stürme des- Krieges, welcher im Frühlinge des Jahres ı809 ausgebrochen war, aus .dem Horizonte von Baiern verzogen, als am ‚die Ausführung Hand angelegt wurde.. Der Kö- nig schenkte einen, dem Maxthore gegenüber lie- genden Wiesenplaz von 7 Tagwerken *) und kaufte etwa noch so viel dazu. Das ‚war aber ‚aur noch der Raum, und man erwartete von ihm nichts weniger, als einen Garten, welcher den Begriffen entsprechen würde, die man sich von einem botanischen. Garten gemacht hatte. Aber ‚Beharrlichkeit und Einsicht des Gartenkünstlers; unterstüzt von der Grofsmuih des Königs, über- wanden alle Schwierigkeiten **), Zween Zwecke hatte sich Hr. von Sckell bey Anlegung dieses Gartens vorgesezt; er sollte nämlich ausser seinem eigentlichen Zwecke, als botanischer Garten, auch zur Verschönerung der . neuen Maximilians - Vorstadt, und zu -angeneh- ‚men Spaztergängen für ihre angesehenern Be- wohner dienen, und beyde Zwecke wurden glück- lich miteinander vereinet. Aber die Schwierig- keiten, diese Zwecke zu erreichen, waren sehr ‘ En Tagwerk beträgt 4osoo Quadrarlußi . ”) Die Möglichkeit war denn doch wirklich seit geraumer | Zeit bewiesen, Verschiedene Gärtner hatten um München. herum, und einer sogar, dicht am jezigen botanischen Gat- ten, vortreflliche Nuz - und Blüthengäxten angelegt, rn 537 grofßs. Ich will den.Leser in 'den Stand setzen, sie einigermassen zu würdigen. München liegt in einer grofsen Ebene, und steigt vom linken Ufer der Isar bis zum entge- gengesezten Karls - Thore fast stätig empor. Der ganze Grund, wenn man’ einige, dem Flulse nä- her gelegene Stellen ausnimmt, ist in grofse Tie= fen nichts als unverbundenes Steingerölle, fast ohne elles Zwischenmittel. Ueberall, wo nicht eiserner Menschenfleifs eine tragbare Oberfläche geschaffen hat, deckt eine sehr dünne Rinde von Modererde dieses Gerölle. Daher ist dieser Bo- den äusserst durstig, und man hat in den Som- mermonaten vielfältig die Erscheinung, dafs er nach ‚einem starken Begenweiter, welches des Nachts und am Morgen die Strassen sehr schmu«- zig gemacht hat, am Abende sehr staubt. Um nun die für den Garten nöthige Erde .zu erhal- ten, benüzte, man den gleichzeitigen Plan, die jetzige Maximilian - Vorstadt auf dieser Seite zu erweitern, legie_ zuerst nach allen Richtungen Strassen an, oder bezeichnete sie vielmehr nur einstweilen, indem die sie deckende Dammerde ‚abgehoben, durchgeworfen, uud ‚so dem Garten zugeführt ward, wo sie nun fünf Fufs tief auf- 'geschichtöt.ist.. Um ihr auch eine‘ bessere Mi- schung zu. verschaffen , benüzte man die Erde, welche seit langen Jahren durch. die alljährliche Reinigung des die Stadt umgebenden Grabens \ 538 | war erhalten worden, und ein wahrer Teich. schlamm ist, versezte sie mit Stallmist, und mengte sie dem neugeschaffenen Gartenboden bey. Der Garten selbst mußste zu dieser Bildung sei- nes Grundes beytragen : denn man fieng damit an, dafs man seinen ganzen Boden tief umgrub, Äurchwarf, und die erhaltene Erde ebenfalls für die Beeten, das diesseitz des Würfgitters geblie- bene Gerölle zur Füllung und. Exhöhung der Gänge verwendete, Während auf diese Weise der Boden. den Gartens im innern Raum geschaffen ward, wurde ‘auch für seine Sicherung ‚von aussen gesorgt: Eine Mauer, die hoch genug ist, dafs Menschen und Yhiere nicht frey einzudringen vermögen, aber auch nieht so hoch, dafs dadurch den vor- “ übergehenden die freye Ansicht des Gartens er- schweret würde, nmgiebt ihn; die weitere Ver- sicherung erhält er durch Staketen, womit diese Mauer gekrönt ist, und welche an der südlichen Seite, und an der Thorseite, so wie das Thor- gitter selbst, yon Stabeisen, an den. ührigen Seir ten vor der Händ nur von Holz sind, Im Norden ‘des Gartens stehen die Gewächs- häuser, oder eigentlich nur ein einziges Go- wächshaus, "welches aber über 460 Fuls lang ish und sechs Abtheilungen hat, wovon Avey das warme Haus, dyey das’ kalte Haus und das Cap- Haus ausmachen, Die Höhe dieses Hauses be- \ »- ‚53 trägt an. der Stirnseite über dem Fufsboden ı5 Fuls; die Fenster stehen gerade, und die Decke ist ein elliptischer Bogen. Dadurch erhalten die Pflanzen einen Reichthum von Licht, welcher un- _ gemein wohlthätig ist, was auch ihr starker VYuchs, und ihr vortreffliches Geleihen beweisen. So hat eine aus Saamen gezogene Guilandina Bonducella, welche erst fünf Jahre alt ist, bereits ı3 Fufs Höhe, und mehrere Blüthentrau- ben. Jede Abtheilung hat eine eichene, stark ausgetheerte Kufe, in welcher das Wasser zuge- leitet wird, und jede, hat zween Oefen von Guls- eisen zur Heizung: denn die Heizung wird mit- tels der Oefen bewirkt, indem die durch erdene ‚Canäle viele örtliche Unbequemlichkeiten, und die durch Kanäle von Gufseisen, welche man in Vorschlag brachte, ihre eigenen Nachtheile hat. " Die Abiheilungen selbst werden lediglich duxch Glaswände von einander gesöndext, Für die Beysammenhaltung der Wärme ist .vortrefflich gesorgt; an den heyden Enden des Glashauses ist ein heizbarer Saal angebracht, wo- durch dem Eindringen des Frostes von Westen ‚und Osten her vorgehefigt wird, und im ‚Rücken ‚läuft längs des ganzen Gebäudes ein langer Cor- .ridor, welcher nur nothdürftiges Licht durch schicklich angebrachte Fenster erhält, und ausser- dem, dafs er. zur Aufbewahrung verschiedener 540 | | Geräthschaften ‚und des Holzes dient, auch gegen u die "Nordwinde schützt. ‚Im. freyen Garten, welcher eine halbe Eilipse bilder, wovon die gerade Schlufsmauer an der Südseite die längere Achse vorstellt, sind die beyden Enden gegen Osten und Westen mit Ge- sträuchen und, Bäumen besetzt, die durch schick- lich angebrachte ‚Gänge in verschiedene Grouppi- zungen eingetheilt werden, wobey därauf gesehen wurde, dafs die zu einerley Gattung gehörenden | Arten-sich beysammen fänden, übrigens, so viel. 'sich than liefse, die höchsten Gewächse zunächst an die Mauer kämen, und einwärts gegen den Garten immör niedrigere gepflanzet: würden. Gleichsam das Mittelfeld des ganzen Gartens nimmt der Platz ein, welcher* die krautartigen Ge- wächse, -die sich mit unserm Landstriche vertra- gen, aufnehmen sollte... Er bildet eine: länglichte Ellipse, : welche ausser den Gängen, welche ihr die Figur geben, nach ihrer Länge von drey Gän- . gen, durchzogen wird, ‘wovon der mittelste. die „ Achse bildet, die beyden andern ihm zur. Seite ‚sind, Wie ein mit Sand und kleinen Rolisteinen ‚ausgefüllter Gang die gröfsere Achse der Ellipse vorstellt,. so stellt ein anderer die kleinere vor; -und ihm parallel laufen an jeder Seite drey au- dere, wodurch-der Raum in 28 ungleiche Felder äbgetheilt wird, ausser welchen. zwischen diesem «Theile und dem Gewächshause auch zwey lange Fe nee “7 Br. ar \ 54 Felder ‘angebracht sind; "die lediglich zu Gras- wuchs gelafsen wurden. Endlich läuft noch längs der längen- “südlichen Mauer eine ‚schmale. Ba- hate hin. 0 ln oo ® ) . ." Währendem Verlaufe dieser Arbeiten wurden drey grofse Wasserbecken 'gegraben, welche das beständig herbey: geleitete Wasser aufnehmen soll- | ton. Däs war das Werk des Hin. v. Reichen- bach, welcher ohnediefs dafür zu sorgen hatte; dafs das großse Krankenhaus, welehes aus dem ehemaligen. Kloster der :barmherzigen Brüder er- wachsen war, mit hinreichendem Wasser verse- hen werde, was dieser grofse Maschinist so in das Werk richtete, dafs auch noch an den bot.. Gar- den eine ganz ansehnliche Menge abgegeben wer- den konnte. wo Von allen diesen Dingen war der freye Gar- ‚ten das erste, was bis in den Frühling ı8ı2 zu ‚derjenigen Vollständigkeit gebracht ward, dafs es ‚nun der‘ Akademie übergeben, und die weitere -Leitung der dahin gehörigen Geschäfte 'an die :Direktion des botan. Gartens abgetreten werden ‚konnte, Das geschah im Anfange des Junius die- -ses Jahres. Auch wurde noch vor der Üeberga- ‚be in der Person des Herrn Wilhelm Sckell, eines Sohns des Herm Ritters von Sckell, der erste Gärtner bestellt. Die erste Sorge. des Bo- „tanisten 'mufste nın seyn; den grolsen: Platz mit : ‚Gewächsen zu füllen; allein. das war in dem Au. 7 genblicke nicht möglich ; die Jahreszeit war’ be- reits zu sehr vorgerückt, als dafs die Saamen aus fvemden Gärten verschrieben, und die endlich an- gelangten ausgesäet werden konnten; weil aber doch das grofse Publikum, mit den Schwierigkei- ten einer exsten Anlage nicht vertraut, zu for- dern schien, dafs der Platz besetzt seyn sollte, so wurde der landwirtkschaftliche Verein einge- laden, ihn, mit Ausnahme einiger Plätze, welche schon ihre Bestimmungen hatten, „zur Pflanzung verschiedener Gewächse, deren Kultur nach ‚den Zeitumständen vorzüglich wünschenswerth war, namentlich des Tobaks, des Waus, des WVaids, | und: der Runkelrüben zu benützen. Unterdessen wurden alle Anstalten gemacht, ‚von allen Seiten’ : Pflanzen und Saamen für den botanischen Garten \. zu erhalten, ‚Um ‘die weitere Geschichte des Gartens zu. erzählen, bin ich gezwungen,. viel von mir selbst ‘zu reden, , Bereits im Herbste i809 erhielt ich ‚ den Ruf als frequentirendes Mitglied der Akade- ? mie der Wissenschaften, und erster Vorstand des Gartens, traf auch noch am Ende des "Decembers . in München ein, und hatte den Ueberrest der Saamen, welche in den. vorigen Jahren waren ausgesäet worden, mitgebracht: denn die Aernte des letzten Jahres überliefs ich ganz meinen Nachfolgern. Ich hatte auch ausserdem Saamen vom Hın. Dr, Fischer zu Goremky, und andere ’ u “ 7. “R- — win... 543 von Hrn, Dr. Hoppe zu Regensburg, lebendige Gebirgspflanzen vom Hrn, Badarzte Storch aus Gastein im Salzburgischen, Saamen und lehende Pflanzen von Hrn. Prof, Kitaihel zu Pesth, le bende Pflanzen von Hrn. von Braune zu Salz-, burg, und Hrn, Benefieiaten Schmidt in Rosen+ heim erhalten, und brachte yon meinen botani- schen Spaziergängen | in die Umgebungen . von München eine beträchtliche Anzahl von Gewäch- sen herein, Alles das unterbrachte ich vor der Hand in einem kleinen Nebengarten, in welchem nur für den Augenblick einige Beeten zurecht ge- macht wurden, welche aber weder die nöthige "Tiefe hatten, und noch. weniger Nahrungsstoffe für die ihnen anvertrauten. Pflanzen enthielten, dafür aber von den Larven der May- und Brach- käfer wimmelten, Noch war kein Gärtner be- stellt;_ ich mufste 'also selbst den Gärtner ma- chen, welches Geschäft: alle meine Zeit in An- "spruch nahm, besonders indem ich einen einzi- gen Taglöhner zum Gehilfen hatte... -Gleichwohl konnte dem undankbaren Boden nur wenig abge- wonnen werden, und es war vorzusehen, dafs der Winter auch dieses wenige. vollends verderben werde, Glücklicher Weise hatte ich während des Sommers die Bekanntschaft ‚eines. hiesigen Han« delsgärtners gemacht ; diesem übergab ich num ‘ meine sämmtlichen Gewächse: zur fernern Besor- 2 . S ‚gung, bis der botan. Garten im Stande seyn wür- . 2 544 ’ &%, sie aufzunehmen. ‚Tr.gab ihnen in einem sei- ner Gärten Platz, und versprach kunstmäfsige Be- sorgung, wofür ihm eine bestimmte Summe Gel» des ausgemacht wurde. un Der mechanischen Besorgung der Pflanzen enthoben, benützte ich die Gelegenheit, dafs Frey- herr Joseph von Lerchenfeld verschiedene :Beisen in die benachbarten ‚südlichen Vorgebirge machte ; ich begleitete ihn auf allen diesen Rei- ‚sen, und brachte allemal eine ansehnliche Menge lebende Gewächse zurück, fuhr aber zugleich fort, in den Zwischenzeiten -die nähern Umge- ' bungen Münchens ihrer Pflanzen wegen zu besu- chen, und brachte bey jedem Spaziergange neuen Zuwachs in den Garten, _ Diels gab mir zugleich Veranlafsung- an die Bearbeitung einer Flora ‘"Monacensis in dem Geschmacke, wie Curtis die Londner Flora bearbeitete, Hand anzulegen. Ich lernte Hrn. Joh. Nep. Mayrhoffer als eis - nen überaus geschickten Pflanzenmaler kennen; - machte ihn mit meinem’ Plane bekannt, der ihm gefiel, und er entschlofs sich, ‚das Werk selbst zu übernehmen. Die Bequemlichkeit des Stein- druckes, welcher für Arbeiten dieser Art, so wie für die Zeichnungen von Säugthieren und Vögeln viele Vortheile vor dem Kupferstiche hat, und aussordem viel wohlfeiler ist, erwecktie die ge gründete Hoffaung, welche auch nicht fehlschlug, dafs dieses Unternehmen sich auch durch niedrige BE u | re n t | s 545 Preise: empfehlen werde. Bereits ist, während ich dieses schreibe, der dritte Band seinem Ende nahe, dem der vierte auf dem Fufse folgen soll.‘ Durch diese Hilfsmittel war bis auf das Jahr . 1813 eine so anschnliche Menge Pflanzen herbey- geschaft worden, dafs nun der Garten, dessen Benützung noch durch äussere Umstände be- schränkt war, in allen seinen Theilen bepflanzt werden konnte: denn nachdem im vorigen Jahre der gröfste Theil. desselben dem Jandwirthschaft- lichen Vereine zur Anpflanzung einiger Handels. gewächse war überlafsen worden, unter diesen „sich aber einige zweyjährige befanden, so for- ‘derte es die Billigkeit, abzuwarten, bis die volle Aeınte ‚eingebracht werden. komnte. Wie aber diese nach und nach fortrückte, so wurden die 'erledigten Plätze gleich mit Pflanzen besetzt, welche nun für beständig im Garten: zu bleiben bestimmt, waren. 'Daduxch,. und durch die Bey- ‚träge, von welchen ich gleich reden werde, rück. te der Garten mit einer Schnelligkeit vorwärts, dal$ man ihm bereits iin Herbste: des Jahres ı8ıı seine Jugend nicht mehr! ansah. . Ausserdem, dafs die Herren Fischer in Go- remky, HKitaibel in Pesth, von Braune in Salzburg‘, Benefieiat Schmidt, in Rosenheim, fortfahren, Saamen, und zum Theile lebende Pflan- zen zu senden, 'schickte auch, Hr. Prof, Cuxt Sprengel aus Halle Saamen ven 200 Arten, a . ' 546 | | %r. Maffei, Sohn des hiesigen Tobalsfabrikan- ten, übergab andere 300, welche er -auf seinen Reisen durch das südliche Frankreich und in Ita- lien gesammelt hatte, und Hr. Dr. Ruhland, da. mals Eleve für die Botanik brachte, einem Auftrage der Akademie zufolge, 1800 aus Paris mit; be- reits im vorigen Jahre hatte der König den gräf- lich Sternbergischen Garten zu Regensburg käuflich an sich gebracht, und im Frühlinge, des gegenwärtigen Jahres eine Auswahl lebender Ge- wächse aus diesem Garten an den, botanischen ı geschenkt; aber noch gar viel ansehnlicher war das Geschenk, welches ‘der botanische Garten . im‘ Herbste aus den königlichen Gewächshäusern erhielt: denn in diesem Jahre lamen die Ge- wächshäuser zu Stande, um diese kostbare Samm- lung aufnehmen zu können. n | Diese Beyspiele wirkten Nacheiferung; hald. bestrebten sich mehrere ebenfalls Beyträge zu liefern, Hr. Geometer Kraus schickte aus den 'Gebirgen, welche er in Amtsgeschäften zu be- yeisen hatte, lebendige Pflanzen; Hr. Handels-: gärtner Reber’gab aus seinem eigenen Garten mehrere ausländische, und der botanische Gärt- ner zu Erlangen, Hr, Rü mmelein, schickte ‚ sowohl Saamen als lebende Pflanzen; der könig- liche Legatiönsrath Hr. von Duras schenkte von Zeit zu Zeit bald: lebendige Pflanzen, bald Saa- men zum Garten, und der Oberstbergrath Hr. . r ug ml 547 von Voith brachte von seinen Reisen, welche er theils: in. Geschäften, theils, wegen seiner Ge- sundheit zu thun hatte, fast allemal eine Ausbeute ‚für den Garten mit. Endlich wurde Hr. De Hoppe zu Regensburg, schon eher berühmt durch seine Reisen nach dem Untersberg ; einge, laden, auf Kosten der Akademie in diesem .und, | ‚einigen der folgenden Jahre Reisen in die südli« chen Gebirge zu machen, und von. daher leben- dige Pflanzen und Saamen zu schicken. Noch hatte sich eine Quelle geöffnet, welche “man nicht vermuthet hätte. Der König hatte der ‚Wittwe des bereits im Winter 1811 verstorbenen Präsidenten von Schreber den gelehrten Nach- lafs desselben abgekauft,, von welchem das reiche Herbarium vorzüglich hieher ‘gehört. Ich "hatte diese schäzbare Sammlung kauni in meiner Ver- walrung, als ich anfieng, sie zu durchsuchen, Da fand ich nuh eine so grofse Menge meistens zeylonischer Gewächse aus Gasimir Schmie- “del's Nachlasse, dafs sie mich in den Stand sez. ten, Linne's Flora zeylanica theils durch "neue Beobachtungen, theils durch‘ Vermehrung der aufgezählten Pflanzen bis zum Doppelten zu vermehren. Indeni nun diese Gewächse. gros- ‚ sentheils mit ihren Früchten vorlagen, von wel- chen viele ganz veif waren, so wagteich es, die- se Saamien zu säen, obschon keiner unter 30: Jahre alt war, und hatte das. Vergnügen. von. 3 548 einer nicht üunhedeutenden Anzahl derselben Piln- zen zu erhalten. Es ist wahr, dafs die meisten dieser Pflanzen, wenn sie einjährig waren, zwar 'blühten, aber keinen Saamen ansezten, und ei- nige von den sonst ausdauernden den VVinter, selbst im warmen Hause, nicht überlebten; aber mehrere, zum 'Theile seltene, erhielten sich bis diesen Tag, und wachsen üppig fort, unter wel- chen ich nur Bixa Orellana, Bombax Ceiba, Cassia alata, Cro talaria laburnifolia, die ber reits. genannte Guilandina Bonduccella, und die ihr ähnliche Guilandina Bonduc, Helicte- res martinicensis, nebst mehrern Arten aus der ’ Mimosen - Familie, welche noch nicht geblüht ha- ben, nennen will. Ein so glücklicher Fortgang der Gartenge- . schäfte wurde nur wenig durch einige‘Unannehm-. lichkeiten unterbrochen. Es gab. Leute, welche aus einer unrecht verstandenen Systemsucht ver- Iangten, sowohl im freyen Garten, als in den Gewächshäusern sollten die Pflanzen in eben der Ordnung sichen, wie sie nach dem Systeme auf einander folgen; und dieses System, meynten sie, sollte das von Jussieu seyn. Ich brauchte ih- nen nichts als meine Standhaftigkeit entgegen zu setzen, und nur aus Gefälligkeit bemerkte ich iinen, dafs ein System in den Gewächshäusern lächerlich seyn würde, wo die Pflanzen so 8°- stellt werden müfsten, dafs nicht den einen von 549 den andern ‚das unentbehrliche Licht, geraubet werde; im freyen Garten fordere ‚allerdings die Menge der Arten, um ihre Debersicht zu er- leichten, dals man sie nach einem Systeme ord- Pne; aber ;sjgentlich sey das, obschon das’ gewöhn- liche Verfahren in botanischen Gärten, -ein Feh- Ier, den. das Bedürfnifs entschuldigt, der aber darum nieht aufhört, ein Fehler zu seyn: denn ‘durch dieses, Aneinander drängen der Arten werde vielfältig zu. Blendlingen, und überhaupt zur Ver- täubung der Saanren Gelegenheit gegeben, ausser- dem dafs‘ wohl Dinte und Buchdrackerschwärze “die Namen der Pflanzen verträglich machen, die Pflanzen : selbst aber sich standhaft weigern, so nach unserer Grille beysammen zu stehen, son- dern die eine Art im Troelnen, die andere auf nassen Gründen, oder gar im tropfbarem Wasser am vortheilhaftesten gezogen wird. Wenn ich daher wirklich ein System. befolge, so geschehe das lediglich‘ um dem Gedächtifse zu Hilfe zu kommen, und zu diesem Zwecke gebe es bislier kein bequemeres als das Linnäische ;. aber auch diefs werde ich nicht strenge hefolg Sen, SON- dern Pflanzen, welche die Stellen verschmäben, die durch das Sysiem angewiesen werden, an die. jenigen Plätze verpfianzen , welche ihnen "besser behägen. Wirklich trug ich der obersten Stelle vor, di Z— 550 ‘dafs. es Bedürfnifs für den Garten sey, sowohl -für die Morasipflanzen, als für die WVasserpflan- zen besondere Plätze vorzurichten ; auch fügte ‚ich. hinzu, ich sey durch die, Erfahrung belehret_ „ worden, dafs viele Gewächse, besonders die von .den Alpen und einige Waldpflanzen, welche nicht wohl an freyen Plätzen fortkommen, unge- mein. wohl auf künstlichen Felsen gedeihen. Die. Folge dieser Vorstellung war, dafs der Inten- dant der königlichen Gärten, Hr. von. Sckell, ‚den Befehl erhielt, dafür zu-sorgen, dals das Eine; wie das andere- dieser beyden Dinge im Garten zweckmässig ausgeführet werde. Die Sa- che hatte bey den Felsenparthien heine Schwie- zigkeit; es verstand sich von selbst,: dafs sie “nicht in die sehr sonnigen Plätze gestellt wer- ‚den durften, und ich sorgie in der Folge dafür, ‘dafs sie ‚durch ‚vorstehende Bäume, oder sonst hoch wachsende” Pilanzen noch mehr gemässigtes Licht erhielten. Dazu bewog mich die Betrach- tung, dafs das gerade der Fall bey den Wald- pflanzen sey; was die Gebirgspflanzen anbelangt; welche wohl auf ihren kahlen Höhen den ganzen Tag hindurch der Sonne ausgesetzet sind, so sey gleichwohl der Sonnenstral in der ohne Ver- ‚ gleich viel dünnern Luft bey weitem so’ warm \ wicht, als in unsern Tiefen; nun vermöge ich wohl nicht, die Luft bey uns hiernieden zu ver- dünnen , aber wohl dem Sonnenstrale einen gros- t my m nn nn 551 sen Theil seiner Wärme zu benehmen, indem ich ihn selbst vermindere, Schwieriger, war die Sache in Hinsicht der Sumpf- und "Wasserpflanzen, Ein Teich. hat das Unbequeme, dafs die Wasserpflanzen, welche fast alle kriechende Wurzeln, oder kriechende Sten- gel haben, wild durcheinander wachsen, und es 'nicht nur schwer, sondern wohl auch gefährlich wird, zu Pflanzen zu gelangen, welche ‚vom - Beckenrande weiter hinein gegen das Mittel hin wachsen. Hr, von Sckell schlug mir gemauerte "Kanäle vor; allein. ich bemerkte ihm, dafs sich diese nur mit Mörtel mauern lassen, dieser werde aber von den Wurzeln nach und nach durch- drungen, die Steine aus ihrer Lage gebracht, und der ganze Bau anfänglich vergeblich ge- macht, und endlich ganz zerstört *). Diefs gab. ihm den vortrefflichen Gedanken ein, ein Geflu- der von Eichenholz vorzurichten, und es in ver- schiedenen Entfernungen ‚durch Zwischenstellchen: *) Diesö Behauptung gründet sich auf Thatsachen, deren Aufzählung zu weitläuftig ist, als dafs ihr in: dieser Zeit- schrift der nöthige Baum gexeben werden könnte; aber die Ursache dieser Erscheinung läßt sich mit zwey Wor- ten erklären, Es ist durch Bepbachtungen erwiesen, dafs die Pflanzen durch ihre Wurzeln tropfbare Flüssigkeiten absondern ; diese Flüssigkeiten sind saurer Natur: denn sie färben einen untergelegten blauen Körper roth; sie lösen also den Kalk im Mörtel auf, und bahnen sich so einen We durch Möztelgomiuen, 552 abzutheilen, die sich in 'Nuthen bewegen, und eine Art kleiner Schleussen bilden. Diese Ein- richtung ist zu sinnreich und zu vortheilhaft, als dafs sie nicht Nachahmung überall verdienete, wo man die. bey ihrer ersten Anlage danıit verbun- denen. Kosten nicht zu scheuen hat. Es wird, also nicht unangenehm seyn, wenn ich die ganze Beschreibung davon liefere. R Man stelle sich eine Anzahl in Form grie- chischer I{ ineinander so verbundener hölzerner Kanäle vor, ‚dafs ihre Querkanäle wechselweise bald an der Westseite, bald an der Ostseite zu liegen kommen, die langen Kanäle aber alle ein- ander parallel sind, und, ausser dem lezten, je- der linke Kanal der vorhergehenden Figur zu- gleich der rechte der nachfolsenden ist, so hat man sich einen Begriff von diesem Gefluder ge- macht. Es ist aus zolldicken eichenen Brettern gefertiget, und die Wände sind parallel; inwen- dig und auswendig ist es stark geiheeret, und das Ganze liegt über alles diels nicht unmittel- bar auf dem Boden, sondern auf starken eiche- nen Balken. An den beyden Wänden dieses Ge- Auders liegt wieder nicht Erde an, sondern gro- ber Sand, welcher zugleich einen Fufsweg für . den ahgiebt, welcher. längs des Gefluders hinge- ben will. Der Ort, wo. man es angebracht hat, ist eine der Abtheilungen des Gartenlandes zU-, nächst aus dem obersten Wasserbeeken, aus des- x \ N 553 ‚sen Spiegel es sein Wasser mittels eines kleinen unterirdischen Rohres erhält. Die Lage ist ihm ‚ 30 gegeben, dafs das Wasser in einem beständi- gen, obschon ziemlich sanften Flufse erkalten wird.. Am Ende des Kanals ist eine Vorrichtung angebracht, in welehe das Wasser ausläuft, um in alle Tiefen zu versinken. Im Winter erhält dieses Geluder eine niedrige, jedoch giebeldach- förmige Deche von fichtenen Brettern, welche ‚selbst wieder mit Pferdem ist überdecket und wodureh das Wasser vor dem Zufrieren gesi- chert wird. Der Raum dieses Gefluders wird 'nun in seinen verschiedenen Abtheilungen, die ' sich durch Wegnekmung der Schutzbretter nach Belieben verlängern lassen, mit Erde mehr oder weniger gefüllt, je nachdem es die Pflanzen for- dern, die da wachsen sollen. Damit ist nun für die eigentlichen: Wasser- ‚pflanzen gesorgt; allein diese Vorrichtung dient . eben sowohl zur Kultur der Sumpf- und Marast- pflanzen, Um das zu bewirken, sind die Räume zwischen den beyden mit Sand ausgefüllten Fußs- wegen, welche sich an. den langen Kanälen hin- ziehen, tief mit Gartenerde ausgefüllt, und mul- denförmig, oder vielmehr rinnenförmig ausgegra- ben; zugleich haben sie einen Fall vom Quer- kanale, aus welchem durch Ausziehung eines Za- pfens. das Wasser hineingeleitet werden kann, nach dem enigegen gesetzten Ende. Weil ich ! 554 aber wahrnahm, dafs das aus dem Querktanale hin- eingeleitete Wasser sich zu bald in die lockere Erde verliere, und bey weitem nicht den ganzen Kanal hihablaufe, so liefs ich jeden. Längskanal ungefähr um seine Mitte anbohren, um auch dort, wenn es noihwendig werden sollte, durch Zie- hung eines Zapfens Wasser einzulafsen, "Noch hatte der Garten ein Gebrechen, wel- ches leicht vorauszusehen war, aber besser durch den Augenschein, als durch scheinbar nur theo- relische Gründe bewiesen werden konnte. Er. war allenthalben viel zu fiey, viel zu schr !so- wohl der brennenden Sonne, als den trocknenden oder stürmenden Winden ausgesetzt. Auch die- ‚sen ward abgeholfen, indem längs der Abtheilun- gen des eigentlichen Gartenlandes Obstbäume ge- 'setzt {wurden ; Obstbäume , weil es bekannt ist, dafs diese den VYuchs nahe stehender Pflanzen nicht verdrängen, und weil die etwa abgefallenen reifen Früchte sicher nicht, liegen bleiben, da hingegen andere Blinme, welche. die erste Eigen- schaft mit ihnen theilen durch ihren Aufschlag in den Beeten jzu beschwerlichen Unkräutern wer- den. *) %) Bäume, welche sonst von Yerttäglicher Art sind, haben in einem großen Garten, oder einem andern zum Pflanzen- wuchse bestimmten Platze noch das Gute, dafs sie -bey Sonnenschein wandelnde Schatten erzeugen, was dem. Pflanzenwuchse ungemein ersprießlich ist. ‘ En ee TU IE, 555 Im Herbste ı8ı4, starb der hotan, Gärtner, Wilhelm Sckell an der Lungensucht. Bey ei- nem beständigen Uebelbefinden war er doch un- - ermüdet in seinem Amte; obschon er aus Mangel eines Wohngebäudes gezwungen war in der Stadt zu wohnen, so hielt ihn gleichwohl seine Krank. heit nicht ab, zur WYinterszeit mitten in der Nacht in den Gewächshäusern nachzusehen, ob die Heizung derselben gehörig besorgt werde. Sein Nachfolger ward Herr Karl Ludwig Seiz, Sohn des königl. Hofgäriners zu Schönbusch bey Aschaffenburg, ivelcher erst im Jänner des folgenden Jahres angestellt wurde, ein überaus thätiger und in der Behandlung ‚der Gewächse vorzüglich geschiekter Mann. Ansehnlich verniehrten sich unterdessen die Beyträge, welche der Garten von allen Seiten er- hielt. Der König fuhr unabläfsig fort, aus sei. nem reichen Schatze zu Nymplienburg den bo- tanischen Garten zu bereichern ; ausserdem er- hielt ich von den Herren Pollini aus Verona, Bonato aus Padua, Notca aus Pavia, Biroli aus Turin, Teenore aus Neapel, Römer aus Züxich, Zeyher, welcher auch lebende Pflanzen schickte, aus Schwezzingen, :Schwägrichen aus Leipzig, Otto aus Berlin, Schweigger aus Königsberg, Weiumann, und später Ledebour aus Dorpat, Thunberg aus Upsal, von Tac- gquin und Schott aus Wien, Thonin aus Paris, ® Ä D F Aiton und Kenn edy aus 'Kew und London veichlicke Saamen. Die He erren Fischer in ı Gorenliy, Mitaibel in Pest, und später der bo- "anische Gärtner daselbst, von Braune in Sale- burg, Schmidt in Rosenkeim fuhren fort ihre - Beyträge ununterbrochen zu liefern. Hr. Prof. ‘Lagasca zu Madrit schickte Saamen von etwa 400 Arten, welche unter seiner Aufsicht im kö- ‚miglichen Garten gewonnen worden, und ‚sogar ‚aus Brasilien erhielt ich durch den russischen ‚ Konsul, Hrn, von Langsdorf, eine Menge Sad- men von’ Pflanzen, - welche dort wild wachsen. . Der Direktor des kaiserl. Gartens zu Schönbrunn, ‚Er. Boos, schickte mehrere lebende Pflanzen - xon seltenem Werthe, und Hr, Beneficiat Bauer zu Harmating verschiedene Gewächse theils aus seiner Gegend, theils auf Gebirgreisen gesammel- ‚te. Auch Hr, Dr. Martins, welcher inzwischen als Eleve zur Akademie gekommen: war, hätte von „seinen Reisen durch den baierschen ‘Wald, in die Herrschaft Werdenfels, und in die berchtesgaden- schen und salzburgischen Gebirge verschiedene Gewächse und Saamen mitgebracht, und erhielt verschiedene andere von seinen Freunden. Der ‚botanische Gärtner, Hr. Seiz, brachte lebende. Pflanzen von einer Reise mit, die er nach Te- gernsee gethan hatte, erhielt theils lebende Ge- wächse, theils Saamen von seinem ‘Vater, von Hrn. Hartwig, grofsherzog el, Baadenschen. Hof- " ! 0. 557 gärtner zu Carlsruhe, von Hrn. Hofgärtner Hel. ‚ler aus Würzburg, und von seinem Schwager, Hon. Hofgärtner Sckell, welcher sich damals in England befand. Auch war er vorzüglich thätig, für den Garten cine Menge seltener Gewächse zu erhalten, als er sich im vorigen Winter ‚(ron 1816 auf ‚817) im Gefolge des Königs zu Wien befand, Gegen alle diese Sendungen "war der Garten nicht undankbar. Indem er von allen. Seiten se ‚reichlichen Zuflufs erhielt, sah er _tich in den Stand gesetzt, auch nach allen Seiten zu spenden, nicht blos Saamen, sondern auch lebende Pflanzen. Was wir von den beyden Reisenden, den Herren Doctoren Spix und Martius, welcher leztere vor seiner Abreise zum Adjunceten der Akademie vorgerückt' ist, zu erwarten berechti- ‚get seyen, haben sie bereits bey ihrem Aufent« halte zu Pola und Gibraltar, bewiesen; aus dem erstern Orte schickten sie einige lebende Ge- wächse, aus dem leztern eine beträchtliche Men- ge Saamen, unter welchen sich auch die in den botanischen Gärten höchst seltene Drosera Iusi- tanica befindet, deren Saamen bereits nicht nur ‚gesäet sind, sondern auch gekeimt haben, und als junge Pflänzchen heran wachsen, indem sie ihre Blätter wie die Farrenkräuter aufrollen. | Abgetheilt ist der Garten in 30 Felder, von welchen die zwey nördlichsten , welche zwischen z- j Ti \ » Be sich und den Winterhäusern, ‚deren Länge sie messen, nur einem Gange Raum lassen, um den Arbeitern, welche mit den Fenstern dieser Häu- ser zu thun haben‘, hinlänglichen Platz zu ver- schaffen. Die beyden Felder selbst, ‚anfänglich tediglich zum Graswuchse bestimmt, werden vor der Hand theils dazu benüzt, um Gerüste aul- zunehmen, auf welchen die Gewächse ‘wärmerer Landstriche, die unsere Winter nicht vertragen; die Sommermonate hindurch der freyern Luft ausgesezet werden , theils werden ‚diejenigen _ Pflanzengattungen aus der neunzehnten Klasse hieher gesezt, deren Arten sich durch vorzügli- chere Schönheit auszeichnen. So wird dem Auge . der Vorüber:. gehenden geschmeichelt, und für die höchst pflanzenreiche neunzehnte Hlasse kein gar zu unyerhältnifsmässiger Theil auf Kosten der übrigen Klassen aus den übrigen Feldern in An- spruch genommen, Die übrigen 28 Felder sind so vertheilt, dafs die ‘diesen heyden: Feldern nächste Reihe für die Sommergewächse, die Fel- der,. welche dem obersten Wasserbecken im VVe- sten liegen, für die zweyjährigen Pflanzen be- stimmt sind, jedoch mit Ausnahme eines dieser, Felder, dessen Platz die Wasser- und Morast- pflanzen einnehmen. Die sämmtlichen übrigen. Beeten hat man ausdauernden Gewächsen einge- räumt. In jeder dieser‘ drey Abtheilungen ‚ste- hen die Pflanzen nach der Ordnung der Linnäi-' \ 559 schen Klassen, indem ich die wenigen krautar- tigen Gewächse der z2ıten, 22ten, adten Klasse, unter die übrigen Klassen vertheile, die Orchi- . ®, « [7 r Fa deen aber in einen schattigen, geschüzten Platz zusammenstelle, für die Farrenkräuter eine Fel- senpartbie, und für die übrigen Kryptogamisten. andere schattige Plätze gewidmet habe. Dabey wird aber überall die Stimme.der Natur gehört, und keine Pflanze gezwungen, an einem Platze zu _ wachsen, welchen sie nicht wohl verträgt. Noch sind bey diesem Gärten keine Wohn. gebäude, wodurch die wissenschaftliche Benü- tzung und sogar die zweckmässige Besorgung des- selben nicht nur erschweret, sondern sogar ge- hindert wird. Die Beseitigung dieses Bedürf- ‚nisses und die daraus entsprossenden Folgen wer- den Stoff zu einer weitern . Fortsetzung dieser Geschichte geben, ' . I.Kürzere Briefstellen. Aconitum vulgare Dec. Ist nicht das von $Schkuhr. (Botan, Handb, 2. Th. Taf, CXLY.) abgebildete, in den sächsischen Gärten gemeine Gewächs. Dieses gehört vielmehr. zur Abthei- lung: Cammarum, und ist von A, variegatum he- sonders durch behaarte buecae und appendices, etwas schmählere Blattheilung , dunklere Farbe ‘ der Blätter und der Blumen, und meistens kür- : zere Schneppen unterschieden, Wenn es keine Varietät von variegatum ist, so verdient es für jezt den Namen hortense vor allen andern, weil sein natürlicher Wohnort noch unbekannt ist, I t "560 A, neubergense. Ist das tauricum und das "Napellus Ihrer Centurien, und nach Decandolle auch Linn&’s Napellus, Es wächst auch auf dem Riesengebirge: Das Napellus von Ihrer T'riester Reise ist sowohl wegen der ganz flachen Haube, els wegen der Länge der Blumenstiele, und be- ‘sonders der einander genäherten Blaiteinschnitte eine merkwürdige Form desselben. ‚ A. intermedium, kommt auch, wie variega- tum, im Riesengebirg ge vor. ‚A. paniculatum. Der von Ihnen ihm gegebene Name flexicaule , scheint mit der Eigenschaft, die einer, Form desselben den Namen’ cernuum er theilt hat, sehr wohl zu vereinigen, und ‚ein we- sentlicher Unterschied zwischen "beiden nicht zu bestehen. \ A rostratum. 50 ausgezeichnet Ihr Camma- vum vom Untersberge, ein Fund Ihrer leztern grossen Reise ist, so sehr vermisse ich in der Definizion des rostratum das Ueberhängen der Spi- tze der Haube, ‚Vebrigens mag die Grösse der Blume sehr abändern, wie das Exemplar, das ieh aus derselben Hand habe, aus der Dec das sei- nige erhielt, - zeig, Aus D. Wohllebens in Halle Nachlässe habe ich ein, wohl vor 20 Jahren von Ihnen als Napellus bestimmtes Exemplar mit ähnlicher Blumenhildung, wie das hier. erwähnte Commaram, das aber sehr armblütig ist... Genau genommen ist diese Art wohl am nächsten mit variegatum verwandt, i \ Flora ‚oder Botanische Zeitung. No. 35. Regensburg, am 30, Nov. 1818, . OO BO: . l , .. 1. . 7 Literatur Vahlii Ecelogae americanae Fascicu. lus tertius. FR. scheint nur wenig bekannt. zu seyn, dafs von den Eclogis americanis nach Vahl’s Tode "noch ein dritter Fascikel erschienen ist. Wenig- stens bemerkt Schultes (Geschichte und Lite- ratur der Botanik p. 238.) nur zwei Fascikel und . ebenso D ecandolle (in der, seinem Systema, Vegetabilium »aturale vorangeschickten, Biblio. theca botanica p. 208.). Römer und Skhultes haben in der neuern Ausgabe des Systema Lin- nei diesen 3ten Faseikel ebenfalls noch nicht be- nuzt und auch Peiret in den Supplementen zur Eneyelopedie methodique erwähnt, nur gele- genheitlich einer der hier beschriebenen Pflan« ‚zen. Es dürfte daher, obgleich seit Erscheinung ‚dieses 3ien Theils im Jahr 1807 bereits g Jahre verflossen sind, nicht unzweckmässig seyn, durch. RK "502 eine nähere Anzeige des Innhalts die Verdiensto des unvergefslichen Mannes aufs neue vor Augen zu, stellen. Ohne Zweifel sind einige der hier heschriebenen Pflanzen später wiederum von Humbold und Bonpland als neu beschrieben worden; wir wollen es denen, welche Gelegen- heit haben Vergleichungen anzustellen, überlas- sen, allenfallsige Synonyme nachzuweisen. Die Herausgeber dieses Fascikels, N. Tönder Lund und P. Thohning, bemerken in 'der kurzen Vor- rede, dafs Vahl denselben eben. der Presse übergeben wollte, als .er. im Jahr ‚1799 seine Reise nach Frankreich unternahm. Nach, seiner Zurückkunft widmete er seine ganze Thätigkeit der Ausarheitung der Enumeratio plantarum und . hielt die Herausgabe dieses Fascikels nicht für nothwendig, da der ganze Innhalt der Enumera- ‚ ta einverleibt werden sollte. Die Herausgeber sezten dem völlig ausgearbeiteten Theile "nichts bey, als -einen vollständigen Index über die im ganzen Werke beschriebenen Pflanzen. — Vahl sezt nach der in den exstern Faseikeln befolgten Methode die ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Pflanzen fort. Es wird aber, um nicht ‚das ganze Werk abzuschreiben, genug seyn ‚: die Diagnosen derjenigen Arten anzugeben, welche in Willdenow und Persoon noch gar nicht, oder so heschrieben sind, dafs eine wesentliche ; Veränderung nothwendig ist, Die beschrie ehe snen B D 563 “Pflanzen sind folgende: Scirpus serrulatus, culmo tereti filiformi nudo, spieis terminalibus ° ovatis, involucro diphyllo serxulato scahro, Es ist dieses die in der Enumeratio Tom. 2 p. 285 ‘als Fimbristylis serrulatum von "VahT be- schriebene Pflanze, aber zu bemerken, dafs die hier gegebene Diagnose wesentlich "von der . in der Enumeratio gegebenen, auch von Rö- mer und Schultes im Systema Tom, U. p. 95, Nro. 4. aufgenommenen abweicht, indem es dort ‘ eulmo angulato und diphyllo heifst. Zux Erläuterung hoch folgendes aus der weitern Be- schreibung, Folia radicalia inferne basin culıni "Yaginantia, glabra, "obtusiuscula, apice serrulato- scabra. Culmi teretes, striati, glabri, ee. — Seirp ys hirtellus, pilosus enlmo tereti capillari 'nudo, spieis gemänis, altera pedunculata, invo- luero diphyllo. — In der Enumeratio p. 286 und in Römer und Schultes Tom. I. p. 93 als Fimbristylis hirtellum aufgeführt. — . Cype- rüs depauperatus Vahl En. H. p. 286. Roem. et Schult. IL p. ı6.. — Krameria Ixina Lin — (p. 3.) Psychotria megalosperma .Vahl. Jacguinia venosa Sw. prod. Pers PD 234. — (p- 4) Oryptöstomum coriaceum, (aurifolium willd. Ip. 1061.) — Cordia ma- erophylla Lin. — (p- 5.) Cordia reticulata, foliis ovato- ohlengis acuminatis retieulatis niti- dis subtus scabris, racemis dichotomis, calyeihus ük* 56% tomentosis. Hab. in Montserrat. Ryan. 4 — Cordia' calophylla, foliis elliptico - Janceolatis acuminatis glabris subeoriaceis, supra laevibus subtus scabriusculis, corymbis axillaribus. Hab, in Cajenua. von Rohr. hd. — Cordia dentata, foliis oblongo = subrotundis scabris extrorsum den- 'Aatis, ramis petiolisque hirtis, paniculae ramis di-. varicatis. Hab. in Curacao. von Rohr, db. mit einer Abbildung auf der a2. Tafel. — (p- 6.) Paliurus retieulatus, spinis geminis reetis, fo- liis ovalibus subdenticulatis reticulatis, subtus pu- bescentibus, corymbis axillaribus. Hab. in Ame- zica meridionali. von Rohr: Abbildung Tab, 23, pP. 7. Tradescantia umbellata, caule erecto simplici, umbellis terminalibus pedunculatis, flo« zibus racemosis. Hab. in Insula Trinitatis. Ryan, Guarea trichilioides Lin. Foliis pinnatis; fo-' kolis esterioribus majoribus, racemis longissimis Noribus extus germinibusgue tomentosis. Hab. in. Insula St. Crucis et Puertorieo, von Bohr. West. P. 8. Guarea macrophylla Ryan,’ foliis pinna- tis: folioli sovato - oblongis, petiolis rugosis, race- mis brevibus, floribus germinibusque tomentosis. Hab. in Montserrat, b- — Guarea glabra, foliis Pinnatis, foliolis exterioribus minoribus,. floribus germinibusque glabris. Hab, in Montserrat, R y- an, hd. — ?. 9. Cupania \discolor, foliis pin- natis; foliolis lanceolato - eblongis integerrimis , Bi Ze 565 utsinque ‚glabris laevibus. Hab. in India ocei- dentali. von Rohr. }. — Cupania diphylla, foliis conjugatis integerrimis, ‚subtus pubescenti- bus, floribus decandıis, Hab. in India oceidentali. von R ohr. b. p. 10. Cassia hispidula, folis bijugis obovalis glabris, petiolis ‚eglandulosis, ra- mis subhispidis , vacemis 'terminalibus. Hab. in America merid. von Rohr. h. — p. 11. Cas sia trifllora, foliis bijugis oblongis subtus villoso- subincanis, pedunculis axillaribus subtrifloris, pe- tiolis eglandulosis. Hab. in Insula St, Crucis. von Rohr, db. — Cassia hirsuta, foliis sub- quadrijugis: foholis elliptieis acutis, petiolis hası ‚glandulosis. Cassia hirsuta Lin. Willd, IM 521. p. ı2. Cassia pallida, foliis subse- . Jugis ovalibus glabris, | glandula clavata inter infima , pedunculis axillaribus subquadrilloris. Hab. ad St. .Martham, von Rohr. 5. — Quas- sia crocea, ist die $ imaba guianensis Aubl, welches genus Schreber in Zwingera umwan- delte. Willdenows Beschreibung Tom, IL p. 569. stimmt ganz mit Vahls' überein. Vahl ‚ vermuthet dals auch die Aruba Aubl. nicht von Quassia. getremit. werden dürfe. Die nun (pag. 13 — 38.) folgenden Melastoma Arten bringt Vahl unter Abtheilungen nach Anzahl der staminum und der Nerven der Blätter, nemlichs Decandrae, trinerviae, Dahin gehören: Me- lastoma furfubacea, foliis oblongis glahris inte» \ 566 gerrimis, ramis peduneulisque furfuraceo- tomen- tosis , racemis simplieibus: pedicellis trifloris. Hab. in India 'occidentali. » — Melastoma thyrsoidea, glabra, foliis ohlongo - ovatis attenua- ° tis glanduloso - denticulatis,, racemis terminali- bus decompositis: pedicellis trifloris. Hab. in Montserrat, ‚Ryan. b.— p. ı4. Melastoma striata, follis ovato ohlongis attenuatis glabris dentatis; racemis terminalibus compositis. ‚pedi- cellis trifloris, Hab. in Montserrat,‘ Ryan. b. Vahl fragt: an Melastoma grosswarioides Lin? und macht die Bemerkung, dafs, obgleich 'Linne nur wenige Melastomen kannte, so seyen doch die in seinen Werken beschriebenen, sehwie- vig zu bestimmen, da die‘ Synonyme meistens ir- vig angegeben und die Beschreibungen zu un- vollständig seyen, p; ı5. Melastoma pilulifera, foliis lanceolato . elliptieis integerrimis glabris, spicis bipartitis in racemo subdecomposito. Hab. in Martinique, von Rohr. 5, — Melastoma pieta, foliis ovaio lanceolatis attennatis glabris integerrimis; nervis sublus coloratis, racemis ter- minalibus subsimplieibus, Ist die M, comifolia, welche Desr Oussaux in der Encyclopaedie me- thodique Tom. IV. p- 51. beschreibt. Warum Vahl den Namen änderte, erhellet nicht; es ist aber die ältere Banennung 'beyzubehalten, da Ru- dolphi (in Ledebours Dissert. plant. domin- gensium Decas, 1805.) schon eine ganz verschie D N 8567 dene M. picta "beschreibt. Das Vaterland der Yahl’schen Art ist Montserrat, Ryan. b. — P- ı6. Melastoma elongata, foliis' ovato -Ian- ceolatis attenuato - elongatis glaberrimis, extror- sum remole: denlatis, racemis terminalibus sub- - simplicibus. Ist M. acuminata Lanı. Enc. meth. WW. p- 54. Auch hier sieht man. keinen Grund der Namenveränderung. Das Vaterland ebenfalls Montserrat, Ryan. 5. — p. ı7. Melastoma Iutescens, foliis ovato-lanceolatis attenuatis gla- bris, extrorsum subdentatis, vacemis terminalibus eompositis: pedicellis willoris.. Hab. in: Mont- serrat, Ryan. %. Auch Humboldt und Bon- pland beschreiben (Monographie des Melasto- mes pag. 39. tab. ı7.) eine M. lutescens, wel- "che der Vahl’schen schr nahe kommt, ob es aber dieselbe ist,. mögen andere entscheiden. — p. 18. Melastoma virescens, foltis subulato - lanceo- latis denticulatis glabris Jaevibus, spicis termina- : libus racemosis bipartitis, floribus secundis. Hab. in Insula Trinitatis. von Rohr. 5. — Decan- drae triplinerviae. Melastoma pendulifolia, foliis elliptieo - lanceolatis glabris extrorsum den. . tato - suhrepandis‘, raccmis terminalibus subde- compositis, pedicellis trilloris, Ist M, parviflora Aubl. Willd, IL p. 586. — (p. 19.) Mela- . stoma brunnea, foliis ovalibus ciliatis, supra scabris, subtus incanis, loribus infra Toliaceis aggregatis subpedunculatis strigosis. Hab. in Gu- ! 568 | jana. von Rohr. 5; — (p. 20.) Decandrae guinquenerviae. Melastoma spicata Aubl. willdlLep. 588. (p- a1.) Melastoma cre- nata Vahl. Ech x. p. 41..Willd. 1L,c. p. 581. Vahl setzt hier nur ale Synonym bey: M. pau-. eiflara Lam. Enc. m, IV. p. 39. (Pers. Syn. up 175. Nro,' 96.) Melastoma 'expansa, foliis oblongo - ovatis attenuatis setaceo - denti- eulatis glabris, vacemo eomposito pulverulento, pedicellis dichotomis. Habit: in Montsexvat, Ryan. bh: Vahl setzt bey: an Melastoma pyramidalis. Lam? Enoyc. IV. p. 53. Pers. I. p. 475. Nro. Ya (P 22.) "Melastoma’ alata Aubl wiılld. IL p. 587. — Melastoma impetiola- zis Sw. Willd. 1 ec. p. 591. — (p. 23.) Me- lastoma compressa, foliis, oblongis integerri- ‚mis, ‚subtus incanis, nervis ramis petiolisque fer- rugineis, racemis verticillatis, pedicellis umbella- wis. Ist M. dodecandra Lam, Encl. IV. p- 46. aber nicht die M. dodecandra Laur. welche Poiret N, rosea nennt. — ‘(p. 24.) Mela- stoma brachiata,; foliis elliptieis attenuatis den- tioulatis glahbris, .nervis suhtus pulverulentis, spi- ‚eis bipartitis racemosis secundis, Hab. in Mont- serrat, Ryan. 5. — (p. 25.) Octandrae triner- yiee. Melastoma 'angustifelia Swartz Wild. 1 e,p- 596. — Melastoma corjm ‚bosa, foliis ovatis acuminatis integerrimis ramis- que glahris, paniculis terminalibus trichotemis: f 509 Hab, in Martinieia. von Rohr. 4, Ganz ver- , ‘schieden von der gleichnamigen M. ceorymbosa Bot. ‚Mag. welche leztere die M. cymosa Schrad; ist, Willd. . c. p. 588. — .(p. 26.7 'Melastama nigricans,. ist M. trichotema Ene, meth. IV. p. 53. Pers. 1. ec. p. 475. Ivo, 47. — (p- 27.) Melastoma claeägnoides Swartz. .Willd. le. pag. 597. — Melastoma. umbro- sa Swartz. Willd. 1.,c p. 598. oder M. lati- folia Enc. meth. IV. p. 31. Pers. I c. Nro. 90. — Melastoma,crinita, foliis ovalibus ob- longisvre denticulatis utrinque hispidis, pedun- enlis infra foliaceis twifidis; ‚pedicellis trifloris. Hab. in Martinique... 9. — (pP. 29.) Styrax . glabrum_ foliis elliptico - ovatis utrinque gla- bris, racemis axillaribus, 'Boribus secundis nu- tantibus. Ist St. glabrum Sw. prodr. pı 74 aber nicht St. glabrum Cav. der St. laevigatum wild lc p. 624. ist, Das Vaterland der Yahl’schen Pflanze ist Montserrat. Byan. 5 ‚— (p. 30.) Psidium aromatium Aubl, Wild. 1.0. p. 957. Es folgen nun von. pag. 30.— 40 mehrere Mimosen unter folgenden Abtheilungen: ‚Foliis ‚simplieiter pinnatis. _ Inermes. Mimosa umbellifera, foliis bijugis lanceolatis,. glandula inter ‚singula, petiolis marginatis, umbellis axilla- ribus pedunculatis. Hab: in meridionali America. von Rohr. h. Hat stamina plura monadelpha und gehört also zum genus Inga Willd, (p.3:, 570° tab, 24.) Mimosa Ivcida, foliolis bijugis lan- ceolato - elliptieis nitidis, petiolis marginatis glan- dulosie, spieis axillaribus oblongis. Hab. in Ca- . jenna. 5, Scheint eine Acacia zu seyn. — "Mimosa alba Swartz. Inga alba Willd. IV. p- 1013. — (p.. 32.) Mimosa virgultosa, fo- kis subemadrijugis : Toliolis lanceolatis glahris, "per tiolis margivatis, umbellis axillaribus peduncula- tis. Hab. in Cajenna. von Rohr. t. Ist eine Inga Willd. — Nolis higeminis (>. 3. tab. 25.) Mimosa rosca, foliolis lanceolatig, ca- pitulis racemosis, pedicellis geminatis, spinis sti- pularibus geminis. Hab, in Cajenna, von Rohr. b. Ist ehenfälls eine Inga Willd. Vahl führt eine Varietät an ß. subinermis, f{oliglis oblongis. (p- 34. tab. 26.) Mimosa maerostachys, Tolio- lis lanceolato-oblongis, spieis axillaribus elonga- tis solitariis, spinis stipularibus geminis. Habi- tat in Cajenna. von Rohr. h. Ist wiederum eine Inga, Willd, — Folüs conjugatis; iner- mes, (tab. 27.) Mimosa ligustrina, foliolis bi- jagis; pinnulis lanceolatis, interioribus ininori- “bus, petiolis Iinearibus glandulosis. Hab. ad St. Martlam. von Rohr. 5. Scheint nach der Ab- bildung stamina monadelpha zu haben, folglich zu Inga zu gehören. (p. 385.) Mimosa sali- »arum, foliis conjugatis spinösis; foliolis piuna- tis: pinnis multijugis, spinis stipularibas solita- zis, spieis elongatis.. Hab, ad salinas Jamalcae. 571 von Rohr. }. Ist wohl zu dem (nicht heltba- ren) genus Desmanthus VYilld Zu zählen. — Foliis bipinnatis inermes. Mimosa caudata, fo- liolis bi. twijugis; pinnulis sex vel octojugis ex- timis majoribus, petiolis eglandulosis, spieis ra« cemosis- geminatis. Mimosa Loeffling it p 923. @. ex mente Rohrii. Hab. in Cajenna. von Rohr. » —- Cp. 36. tab. 18.) Mimo- sa trapezifolia, foliolis subbijugis : pinnulis qua- drijugis ‚glabris obovato - trapezüis, floribus race- maso - capitatis. Hab. in Insula Trinitatis, von Bohr. h. Eine Inga? — cp. 37. tab, 29.) Mimosa.nigricans, foliolis quadrijugis; pinnu.. lis decemjug :is, glandula inter foliola, spieis axil. . laribus sölitariis long gitudine foliorum.: Hab. in America merid, incolis amouret Wood. v. Rohr, b. Die Beschreibung der Blume fehlt, und auch aus der Abbildung ist nicht abzuscher, zu wel- chem Willdenow’schen genus diese Species sehöre. — CP 38.) Mimosa chrysantba, fo- liolis oetojugis; pinnulis multijugis, petiolis eglan- ‚dulosis, eapiiulis oblongis peduneulaiis quater- nis, Hab. in Cajemna, von Rohr. y.— Mi. mosa glandulosa, foliolis suboctojugis; pinnulis septemdecimjugis 'glabris, glandula inter singula pavia, spieis axillaribus solitariis elong ;satis, Hab, in Cajenna. von Rohr 5. Gehört zu Inga ob stanıina numerosa monadelpha, corolla ealice di- midio longior profunde quinquefida, — (p. 39.) \ 512 Mimosa guianensis Aubl. Acacia guianen- ‚eis Willd. IV. p. 1902. Foliis, bipinnatis, acus leatae. Mimosa paniculata, foliolis - oetojugis ; _pinnulis numerosissimis Tinearibus, paniculis gla- bris ,- petiolisque subtus aculeatis. Mimosa pa niculata West. Besceriw, over Sr. Croix p. 31% Hab. in Insula ‚St. Crucis. West. 5. Affinis Mimosae tenuifoliae Lin. — 600 ı L Aufsätze, Ueber die Wassernußs, CTrapa natans), ‚und die Entwickelung des Embryo derselben. Von dem Herrn Dr, Jo. hann Aug gust Tittmann, Königl. Sächs, ‚Bergrathe in Dresden. (Nebst einer Yupfertafel..) D:. Frucht, oder die Wassernufs selbst, & ' CS. den beygefügten Kupferabdruck,) hat eine be= . sondere Bildung. Ter Hauptkörper derselbeh ist verkehrt eyrund, und etwas zusammen ge= drückt. Er geht oben in einen kurzen, fast vier. ‚eckigen Fortsatz über, der in seiner abgestuta- ten mit wulstigen Rändern versehenen Spitze, eine rundliche, eindringende, jedoch ‘durch viele 'sich zusammen neigende, borstenartige Haare ge- ‚ schlossene Oeffnung hat. Unten läuft. der, Haupt- körper verschmälert zu, hat auf seiner Ober- fläche acht zugerundete Kanten, und in seiner Basis eine ‚runde ‚ flache Grube, Sowehl uf Mm | > ru B ‘ u 504. . e BE ü 5 “. + den beyden schmälern als breitern Seiten des "Haupikörpers befinden, sich Hömer, oder dicke Stacheln, zusammen vier, aus den vier Helchab- ‚schnitten entstanden, . die nit breiten Basen aus der Substanz des Körpers hervorgehen, allmäh- lich in der Breite und Dicke abnehmen, an den Seitenrändern mit einer schmalen Haut besetzt "sind, und sich in einen spitzigen. und steifen Dorn endigen. An den ‚schmälern . Seiten ent- springen diese Hörner über der Hälfte des Hör: ‘pers, und stehen schräg "nach oben; an den brei-. tern Seiten dagegen unter der Hälfte, und ste- "hen wagerecht, oder, etwas nach unten, Die Frucht, als Saamengehäuse, ist ge- | schlossen , und einsaamig. Die Substanz bkesteht aus einer ziemlich dicken, lederartigen, dichten, und hellbraunen Materie, die auswendig mit einer ‚dünnen, im Wasser erweichbaren ; schmu- tig dunkelgrünen Haut bedeckt, inwendig aber glatt ist. . Der Saanıe, b. ist äng glich, etwas zusammen- gedrückt, hat oben zwey hervorragende zuge-. rundete ‚Ecken, läuft nach unten :verschmälert zu, und ist hell röthlich braun. . "Die Schale ist käutig, ‚dünn, . Die Kerm ha ut ‚Tehlt. . Der Embryo’ ist walzenrund, stumpf. zuge- spitzt. Er ‚steht aufrecht auf dem breiten Schei- tel des Saamens in einer rundlichen Vertiefung . ® % er” 508. aus welcher er ziemlich lang hervorragtz dabey - immer etwas ‚mehr üach einer Seite, um einem Höcker vieben sich Platz zu machen, der bey- nahe die Höhe ‚des Embryo hat, und ‚lan zum Schutze zu dienen scheint. Die Schale geht in der Nähe des Embryo in eine schwammige Ma- ‚ terie über, welche den Embryo gleichsam einfüt- tert, und, alle Unebenheiten auf den Scheitel des .. " Saamens’ gänzlich ausgleicht. _ Das 'stampf zugespitzte Wurzelen de, oder das Würzelchen des Embryo bh. 1. ragt in die Höhe, und befindet sich, wenn der Saame noch im Gehäuse. eingeschlossen ist, unter der mit Borsten verschlossenen Oeffnung desselben. Das Gotyledonalende b. 2, geht dagegen: in den Kern des Saamens über, und ist fest da- mit verwachsen. Würzelch’en und Co tyledon werden durch eine, mit der Spitze nach unten - ‚stehende, Schuppe :b. 3., unter welcher. „die Enospe ı noch unentwickelt verborgen liegt, von einander abgesondert. Der Kern, aus welchem die ganze Masse. des Saamens besteht, ist mandelartig - fleischig, - ir gehört zu Gärt- , und von weisser Farbe. ‚ners Vitellus , welchen Bestandtheil einiger Saamen ich, nach den in meiner Ahhandlung), aufgestellten Grundsätzen, mit dem Namen Wur«, zelkuchen belegt habe. Mma über den Embryo des Saamenkorns ete.. 590 | Um die Entnickelung des Embryo der Tra- pa zu beobachten, legte ich im Herbste mehrere frische Früchte in ein grofses, mit Erde verse- henes und mit Wasser angefülltes- Zmckerglas, und stellte diefs Glas in mein Orangerje - Haus ‚auf einen Kübel. Einige mahle gab ich den Win- ter über frisches Wasser, und im April hatte ich die Freude zu sehen, dals alle Früchte Hei- me geixieben hatten, - Die Entwickelung des Embryo geht nun Tol- gender Gestalt vor sich. Das Würzelchen b. i. verlängert sich, kommt als ein weisser, dieker Faden aus der mit Borsten. verschlossenen Oelk- nung der Frucht hervor, und zieht gleichsam, indem es im Wasser gerade in die Höhe steigt: die die Knospe bedeckende Schuppe b. 3., also den Mittelpunet des Embryo, hinter sich her aus der Oetinung heraus, so dafs der mit dem Wurzelkuchen in Verbindung bleibende Coty- ledon b. 2. auch eine beträchtliche Länge an- °" genonimen. Die verkleinerte Figur 4. 1. 2 3.5 wo das Saamengehäuse entfernt ist, stellt diese Entwickelungs - Periode ganz deutlich vor Au- gen. Das Ganze nimmt dann bald eine grünliche Farbe an; das immer noch nach oben fortwach- sende Würzelchen "bekommt nun zur Wurzel . geworden, Wurzelknötchen A. 1,5 unter der Sch uppe ß. 3., die sich nach oben bengt, kom-' ” . me T nn 597 men einige, anfänglich etwas eckige, mit flachen, schmalen , linienförmigen Blättchen versehene Stängel ®. 4. zum Vorschein, die gleich der Wurzel ihre Richtung nach oben nehmen. Der Cotyledon ®, a. hat sich noch etwas verlän- gert. Jetzt dauert es nicht lange, und die Wur- ozel y. 1., nachdem sie eine Menge haarförmi- ‚ger Nebenwürzelchen herausgelassen hat, senkt sich, gleichzeitig mit der ‚Entwickelung mehrerer aufwärts strebenden Stängel, erst zur Seite, und dam allmählich ganz nach unten. Nun erst hat die ganze Pilanze ‚Ihre naturgemässe Stellung. angenommen, ‚indem die Wurzel den schlammigen Boden, neben der noch immer.mit- telst des Cotyledon befestigten Frucht aufsucht, und die Stängel y, 4, i ihrer Bestimmung ge- "mäfs, aufwärts dem Lichte und der ‚Obortläche des Wassers entgegen eilen. In dieser ' mehr yo orgerückten Periode haben die Stängel, die sich _ verschiedentlich verzweigen, eine walzenrunde Gestalt, und die linfenfürmigen, schmalen, .ab- satzweise hervorgekommenen Blättchen, die, je näher die Stängel der Oberfläche des Wassers konimen, immer breiter werden, und endlich in die Tautenförmigen, gezahnten Dlätter der vol- “ Iendeten Pflanze i überg schen, haben sich am un- tern Theile der Stängel bereits wieder verloren, Ps um den auf sie folg genden quirlförmig, gestellten, ' haarfürmigen Faserwürzelchen, die diese Stängel 598 als Caules yadicantes herroxbringen, Platz zu wachen. . re = I re — Ba ’ ’ Dan . Das Merkwürdige, wodurch sich die hier "aufgestellte Entwickelungsart des‘ ‘Embryo der Trapa, von den bis jetzt bekannten Eütwicke- lungsarten der Embryonen anderer Pflänzen , un- terscheidet, besteht nun vornehmlich darin: » ı) Dafs das Würzelchen des Embıyo gerade ‚ aufwärts dem Lichte entgegen wächst, . und erst ‚später, ‚ nachdem , die Knospe sich in. mehrere Stängel entwickelt hat, ihre, ‚Be- stimmung, des Niedersteigens erfüllt; 2) Dafs das eine Hinde des Cotyledon mit. ‚einem Wurzelkuchen .(Vitellus Gagrtn.) fest verwachsen ist, und während der, ganzen Pe=: ‚riode des Wachsthums der Pflanze. damit im . Verbindung bleibt, um derselben aus dem ., Wurzelkuchen dienliche Nahrung | zuzufüh- ven; welche Nahrungsquelle ‚nur erst dann „erschöpft wird, wenn neue Früchte ange«. fangen haben, sich zu bilden... C Aehnliches « „findet zwar auch bey den meisten andern ‘ Monocotyledonen statt; allein hey diesen ist Eyweils‘. ‚vorhanden, und eine: Verwachsung . . desselben mit- dem _ Cotyledon findet nicht - „. statt, indem das obere, Ende. des Cotyledon ‚nur. locker im. ‚Eyweisse zurück bleibt, um v A Ta RG 7 i | | \ 5309 dasselbe zum Nutzen der jungen Pflanze auf-, zunehmen.) - u 3) Dals die Wurzel, die Nebenwürzelchen derselben, und die, welche an den Stängeln’ späler entspringen, weil sie im Wasser des’ Lichts nicht gänzlich beraubt sind; eine grün. liche Farbe. ‚annehmen ; "welshalb sie auch von den Botanikern zu haarförmigen Blät- tern gemacht worden sind: Ei Gärt ner, Richard und andere, zählen die SP rapa zu den Dicotyledonen; " ‚sie machen aus dem Würzelkuchen ı einen sehr, grossen, und aus. : der Hnospenschuppe | einen "Rleinen Cotyledon, Jussieu, Willdenow und andere , köhnen das Würzelchen bey der Trapa nirgends fin- den, sie sprechen ihr dasselbe gänzlich. ab, und machen‘ es zun Unospe, diese soll sich verlän- gern, erstlich schmale Blätter, dann getheilte, und endlich vautenförmig e unmittelbar an 'der Spitze hervorbringen. "Willdenow will diese - Frucht mehrmalen ausgesäet, und die Heimung derselben genau beobachtet haben, (Annalen der Botanik. St. ı7. 8. 15.) Wundern mufs man . sich daher allexdings, dals ihm die grofse Wur- zel,“'so wie der. ganze wahre Vorgang der Keimung entgangen ist. Ueberliaupt "hatte die ser übrigens so grofse Mann,. indem das von Gärtner angeziindete Licht ihm vergebens leuch- ı 600 tete, ganz unrichtige Vorstellungen von den in. nern Theilen der Saamen und ihrer Keimart. Dem hier vorgetragenen zu Folge gehört die « Trapa, gleich vielen andern Wassergewächsen,. zu den Monocotyledonen, und Niemand wird ihr künftig einen andern Platz anzuweisen im Stande seyn. j \ Erklärung der Abbildung... a. Die Frucht, oder die Wassernufs, ""b. Der Saame, von welchem die den En- bıyo einhüllende schwammige Materie entfernt ist: . 1. Das Würzelchen. \ 2. Der Cotyledon, 8. Die Enospenschuppe. a. Eine verkleinerte Pflanze, in der ersten ‚Periode der Entwichelung, wo das Saamen« gehäuse entfernt ist. Pß. Dieselbe in der zweyten, % in. der dritten Periode, Bey diesen dxey' Figuren bezeichnet gleich: 1. Die Wurzel, 2. Den 'Cotyledon, 3. Die Hnospenschuppe, und 4. Die aus der Knospe entwickelten Sten- gel, a | Zu j 601 ' Bf Correspondenz Schreiben des Hrn. Dr. Kunth in Paris an Hrn. Prof, Dr. Lehmann in Ham- -burg. So eben erhalte ich Ihre Monographie der Nicotiana und die erste Hälfte Ihrer Arbeit über die Asperifolien, Ich sche’ mit Bedau, rem, dafs sich mehrere Ihrer neuen Species in. dem so eben erschienenen gten Fase. unserer Nava genera et species uner andern Namen befinden. Ich hätte gewünscht Ihren Plan früher gekamt zw: haben, um Ihnen mittheilen zu können, was ich von dieser Familie besitze. Hr, von Humboldt hat mir diefs in ähnlichen Fällen immer erlaubt. Leider vergessen die jetzigen Eigenthümer oder Aufseher des Willdenow. Herhariums die Hei- ligkeit. des anvertrauten Gutes, Das geringste was Hr. von Humboldt verlangen kann; ist wohl, dafs man ihm für die vielen gebrachten, Opfer, seine Pflanzen selbst publiziren läfst. Es versteht sich, dafs ich Ihnen durchaus keinen Vorwurf ‚machen will, um so weniger, da Sie nicht einmal den Entdecker dieser Pflanzen zu kennen . ı\ scheinen. - Am unangenehmsten aber ist, dafs die- se ‚kostbaren Materialien nicht immer einen so aufmerksamen Beobachter und geschickten Arbei- ter wie Sie, finden; ich habe zu meinem grolsen Leidwesen gesehn, dafs man selbst blos proviso- 602 isch gegebene Namen. und flüchtig entworfene ‘Diagnosen aus dem Willdenowischen Her- }barium ‚abärncken läfst, obne zu erwägen, wie sehr. dergleichen Mittheilungen dem 'botan. Rufe : dieses sönst so verdienstvollen Mannes geschadet haben, und noch schaden werden. Ich nehme mir die Freyheit Ihnen biebey meine Probebogen und rıöchstehend einige Bemerkungen über Syno-. , rıymie mitzutheilen; Sie v "sen finden, dafs: wir uns oft in unsern Beobi "ungen und Ansichten begegnet haben. - Sollte sich“ Tlinen‘ ‚eine Gelegen- - keit darbieten diese Zuschrift zu Vermeidung fer- nerer Irrthümer öffentlich bekannt zu machen, - «30 wird es mir angenehm seyn, nur wünsche ich - ‚ alsdann , dafs Sie mich gütigst davon benach- gichtigen. 2 nt Im Fall Sie zu fernern’ Arbeiten meine Bey- träge bedürfen,, so stehe ich gern in Allem zw Dienste. Genehmigen Sie die Versicherung mei- ner-aus ‚gezeichneten Hochachtung und Er 'gebonheit, “Paris den ı1 Octohr. 188. quai de‘ Te cole Nro. 2 26. = in BE .Kunth, Bemerkungen " Geheris Nicotianärum historia, auctöre Lehmann: " Pag. 26, Ni cotiana, Jancifolia ist N. ybarren- sis Kunth i in Humb. et Bonpl. Noy, gen. et spec, 8. Pag. 49» we u 603 Pag. .40. Nicotianä ropanda Lehm ist N.. Iyrata 1, c. m. Plantae e familia Asperifoliarum nu- eiferae, desoripsit I.H. c. Lehmann PL Pag. 33. Helterropium ı Iatifollum ist H. PvP. seorpioides Kunth 1. c. pı 89 34, ‚Heliotropium ghenopodisides Wild. ist auch. "nach. meinen Beobachtungen vom H. eurässavico keineswegs, nicht einmal als P Vaxietät verschieden. Cl._6..p« 88.) ' . 37.. Heliotropium. Sliforme Lehm. auch, das meinige. (P 86. tab. 204.) 39. Heliotropium ‚deeumbens Lehm. ist H. -proeumbens Kunth p. 88. ä 62, Heliotropium hirtum Lehm. ist H, kispidum Kunth p. 87. 63. 'Heliotropium Folyphylium Lehm, ; ist" eine Humboldtische Pflanze, in un. » serm Herbarium aber in so schlechtem Zu- stande , dafs ich sie wegzulalsen genöthigt wat. 0 ‚69. Heliotropium eampechianum Lehm: ist. auch das meinige, p. 86. u: Heliotropium argenteum ist Heh Yanatum Hunihp 7. q 004 | P. 74. Heliotropium gnaphalioides Linn ist - Tournefortia gnaphalioides Kunth. * P. 215, Anchusa linifolia Lehm, ist A. op ‚ positifolia Kun th p: gı. t. 200. An chusa linifolia und leucantha Herb. willd. - sind gewifs nicht' verschieden. Ich könnte Ihnen Fälle anführen, wo dieser Botaniker ‚eine und dieselbe Species unter ‚drey v vor- schiedene Genera' gestellt hat. Ich überlafse es Ihr ‚em Gefühl ‘welchen Na- men. Sie in der Folge den Vorzug ertheilen werden Antwort-Schreiben des Herrn Prof. Dr. Lehmann in Hamburg, an Hrn Dr. Kuntıh in Berlin. Für Ihre Zuschrift vom ııten' October und für die Boylagen, sage, ich Ihnen den verbind- ‚lichsten Dank. Niemand kann es: mehr bedauern als ich ; das Sie nicht früher von. meinen Arbeiten über die Nieotianen. und Asperifolien unterrichtet waren, da ich Ihrer Aeusserung zu Folge hätte hoffen dürfen, wenn dies der Fall gewesen wäre, auch von Ihnen einige Beyträge zu erhalten. ‚Dafs aber diese Nigbikenntnils meiner Arbeiten kei- *) Conf, row n Ph, Fl. 'Noy.' Holland, : Meyer'Pr, Fi "Essequeboensis pi 93. Lchm, Asperifoliae nuciferae p. 74 L 200605 Ä neswegs meine Schuld sey, werden Sie aus mehreren in der Monographie der Asperifo- lien sowohl, als der der Nicotianen nachse- ' wiesenen Stellen meiner längst gedruckten Abhandlungen, über diese Pflanzen, in den Nov. Act. Acad. Nat. Cwios. ı) den Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Ealie, 2) den Schriften der königl. dänischen Gesellschaft der Wissenchaften in Copenhagen, 3) der Isis von ı8ı7 Nro. 162. 4) und aus den Götting. ge= lehrten Anzeigen von' 1817 Nro. 153. ersehen. haben. .. Wenn Sie “übrigens zu glauben scheinen, dafs ich de. Kenntnifs vieler meiner neuen He-, liotropien, der Willdenowi’schen Sammlung und den Entdeckungen des Herın von Hum- boldt verdan. ‚ 30 irren Sie sehr, "denn die meisten besals :h schon selbst, ehe ich nach ' Berlin kam, und habe zum Theil schon an an- dere Botäniker z. B. an Herrn Prof. Mertens in Bremen, Prof. Spren gel in Halle, Prof. Colsmann in Copenhagen, und Prof. ©. 'Swartz in Stockholm, davon Exemplare mit- gerheilt. 2) CE Lehm: Aspentfoltae nucifers pı 19. .2) CE Asperifoliae nuciferac p. 39. 02, 69. u w 3) Ci. Asperifoliae nuciferae p» 358« 4) CE Lehm. Generis Nicotianarum hist, Bars ‚botanica, p- 12. _ Asperifälise Conspectus gene arm, 006 . Dafg ich bey den noch nicht benannten Ar- ten, die Namen anhahm, mit welchen sie sich in Willdenows Sammlung befanden ‚der sie auch hatte, wird mir wohl niemand verargen, da ich Willdenows Herbarium immer dabey eitirt habe, und wenige möchten vielleicht in meiner Läge dasselbe gethan haben. Was Sie übrigens unter Humboldtsche Pflanzen verstehen, ist mir nicht recht klar, da Sie das Heliotrop ium polyphyllum ‘auch eine Humboldtsche Pflanze nennen, ‚welches doch nach Ihrer eigenen Angabe sich nur. in einem so schlechten Zustande in der Sammlung des Herrn. yon Humboldt befindet, dafs Sie Sich genö- thigt- sahen, es wegzulassen, welches Sie aber von Hrn. Prof. Mertens in Bremen, Prof. Colsmann in Copenhagen, und auch von mir, die wir alle diese Pflanze längst vollständig besafsen. erhalten könnten. ‚Auffallend mufste es mir allerdings seyn, dals wir grade da die- selben Namen haben, wo Sie diese Namen die Ihrigen zu nennen belieben, und ich. sie aus Willdenows Sammlung entlehnt habe, wie z. B. bey Heliotropium Siliforine und campe- chianum, Asperifolise pag. 37 u. 69. Für Ihr gütiges, Anerbieten mir zu fernern Arbeiten Beyträge mittheilen zu wollen, sageich Ihnen den verbindlichsten Dank. Ihrer Erlaubnis zu Folge werde ich Ihre Zuschrift nebst dieser Antwort nächstens abdru- cken lassen. . nn 0 Genehmigen Sie die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung, Hamburg den ı6. Nor. 1818. 1 1 | Pe Botanische Notizen Regensburg. Sitzung der k. bot. Ge- sellschaft vom öten Nor. a. Beiträge für die Bibliothek. Herr Prof. Dr. Goldfuf s, Secretair der k. Leopuld. Carol. Akademie der Naturforscher 'überschickt im Namen derselben den ersten Band ihrer Verh andlungen, um. dadurch eine ge. ‚genseitige literar. Verbindung einzuleiten. Um diesem nützlichen Zwecke, der um so leichter statt finden kann, .da so. wohl der Herr Präsi- dent, als der Herr Secretair, bereits Mitglieder der botans Gesellschaft sind, zu begegnen, be- schlielst die Gesellschaft, der gedachten Akade- mie ebenfalls ihre Schriften mitzutheilen. Herr Kupferstecher Wintersehmidt Jun. in Nürnberg überschickt das öte Heft, seiner Nürnberger Flora,' welches Veronica hede- raefolia und-tripkyllos, Plantago lanceolata, Ga- " Janthus nivalis, Sedum.aere, Lamium. purpureum, Draba verna und Bellis perennis, schr natürlich gezeichnet enthält, und worüber der Text so- wehl eine vollständige Beschreibung, als Nuzan-' wendung: mittheilt. ‚b, Für die hot. Zeitung, Fortsetzung der engl. und franz. Literatur. Botanische Topographie des Goldberges. im Thale‘ \ Lehmann. 608 Rauris, vom Hrn. Secretair F. A. r. Braune — Excursion in die Gegend von Muggendorf, von Hrn. Präs. Ness v. Esenheck und seinen Zuhö- rem in Exlanyenz erzählt von Wilhelm Raab. — Botanische Beinerkungen über Vencdigs Umze- bungen. : Correspondenz aus Leiden von Hrn. Dr. Friedr. Nees, aus Beiligenblut vun Hın. Prof. Hoppe. VW. Anzeige 1. Da ‘ich gesonnen bin, dieses Frühjahr, nach dem Beyspiele der Herrn Dr. Hoppe und Dr. Hornschuch, eine Reise nach den Küsten des Adriatischen Meeres, und den Sommer über nach den Gebirgen Märnthens, 'Tyrols und Salz- burg zu machen, die Schwierigkeiten aber einer eolchen Reise olıne Begleitung kenne, so ersuche ich, den ebenfalls in naturbistorischer Hinsicht, dahin zu reisen gesonnenen, mich gütigst bis Ende des Januars. davon zu benachrichtigen, um, nach gegenseitiger Vebereinkunft dieselbe gemeinschaft- lich zu unternehmen. Regensburg den 1. Dec. 1818. v: Braun, Eleve, der königl. baier. botan. 7.0 ‚Gesellschaft in Regensburg, bey ‚Herın Apotlıek er Kraufs Auselbst, 2. XF Wegen Fortsetzung der Flora, von wel- cher künftig wöchentlich ı Nr. erscheint, und die nach Belieben er Leser, posutäglich durch die Jöhl. Postexpeditionen, monatlich durch die Herausgeber und vierteljährig dureh die Buchhandlungen be- z03en werden kann, wird die künftige Ne ı, das weitere enthalten, Beylag zu Nro. 35, der Flora. « W,. liefern nachstehend die Doubletten- Verzeiehnifse geteselneter Pllanzen, welche zu- nächst. zum beliebigen Tausche für die M itzlie- der der Gesellschaft correspondirender Botaniker bestimmt sind, und werden dem Plane gemäfs . Jährlich damit. fortfahren, wohey nur folgendes zu berücksichtigen seyn dürfte, ı. Diese Kataloge gelten fortdauernd für mehrere Jahre; es können, aber jährlich von den Verfassern Nachträg se geliefert werden. Es versteht siel von selbst dafs in die= Di DL sen Katalogen und Nachträgen, Fern ı Rt p PL DS be der . ri gsmz gumenier AKMEZENR, DESONdEers wenn ın ih- ren Bestimmungen gar keine Zweifel ohwalten , nur die merkwürdigen und seltenen aufgeführt werden. Denn wenn jemand auch ganz gemeine Pflanzen zur Vergleichung aus andern Gegenden zu beziehen wünschte, z. B. Juneus conglome- vatus, effusus, inflexus u. s..w. so kann sol« ches beyläufig durch Korrespondenz’ eingeleitet N \ werden. 3. Neue Kataloge von andern Mit: gliedern der Gesellschaft aus versehierlenen Gegenden sind wünschenswerth , damit man die nächstgelegenen. Oerter und auch Exemplare 'aus verschiedenen So Gegenden auswählen hann. M m % init Ausschlufs. 010 | | 4. Bey jeder, Bestellung mufs die Gelegen- heit angezeigt werden, durch welche man das Pa- "ket. dafs ohnehin auf "Kosten des: Empfängers "geht, zu ‚erhalten wünscht, wogegen. diejenigen. ‚Kataloge - Aussteller, die etwa ihren Wohnort ver- ‚ändern, solches gefälligst bald ‚anzuzeigen belie- ‚ben, so wie auch in der verlassenen Station ge- fällige Verfügungen für"nachkommende Briefe ZU. Areffen, 5. Den bereits gedruckten sehr ansehnlichen Katalog von Hrn. Prof. Jan in Parma, so wie ‘einen andern von den Hrn. Ziz und Koch in Mainz und Kayserslautern, können die Hm. ‚Mit- "glieder welche Gebrauch davon zu machen wün- schen, bey den Direktoren, Hın. P Präsidenten Nees von Esenbeck, Hın. Apotheker Funck oder Hrn. Prof. Ho ppe zur Einsicht erhalten. ]. Doubletten - Verzeichnifs von Hevrn Frust Groh in der Salomons - Apotheke in Dresden. 5 Achillea atrata, macro- philla, moschata, na- na, nohilis, . Aconitum Napellus, Ly- eöttonum. Adaxa moschatellina, Adonis vernalis. Aira Aruatiea, Asvostis alba. Alchemilla alpina, Allium spaerocephalon, wrsinum, Victorialis, Andromeda polifolia. Ahdropogon Ischaenum. Anemone alpina, Halleri, narcissillora, vernalis. Alyssum montanum; utri- gulosum. Anthericum caliculatum, serotinum, ı ' Androsace chamaejasme, carnea, losa. Anthyllis montana. Apargia alpina, hispida, hastilis, Arabis alpina, arenosa, hellidifolia, scabra, Arenaria .‚billora, lini. Solia, cespitosa, ci. lista, fascitulata. Antirrhinum alpinum, Elatine, genisiaefo- um, spurium. . Aretia helvetica, Vital. liana: Arnica Bellidiastrum. Arundo epigejos, mon- tana, Arbutus Uva ursi. ‚Artemisia mutellina, va- lesiaca. - 0 Aster alpinus, Amellus. . Asperula arvensis, lau- - zina. ’ Astrantia ‚major ‚ minor, Astragalus alpinus, cam- pestris, montanus, Halleri, uralensis, ‚ . Atropa Belladonna, Phy- saloides. ‘ Athamanta cretensis, I- banotis, Avena brevifolia, ela- tior, favescens, Orl- entalis. Azalea procumbens. Bartsia alpina. i “, Betonica stricta. Biscutella laevigata. lactea , - yil-. 611 Blitum virgatum. Bromus \gracilis, steri- : lis, velutinus. Bupleurum falcatum, ra- nunculoides, stellatum. Buphthalmum salicifo- um Bufonia tenuifolia. Callitriche intermedia. Cacalia : alpina," suayeo- lens.: KL Campanula barbata, glo- merata, linifolia, ra- punculoides, pusilla, rhomboidea , thyrsoi= dea. Cardamine amara, rese- difolia. Carex atrata, alba, bry- zoides. ' Carex dioiea, distans, Davalliana, alpestris, ‚ampullacea, cespitosa, ' curvula , Terruginea, flacca, firma, foetida, fulva, flava, montana, maxima, Oederi, or- nithopoda, liformis, pauciflora, pulicaris, paradoxa, pilulifera remota, sylyatica, stel- lulata, Schreberi, um- brosa. Carihamus lanatus. Carduus defloratus. Carlina acanlis. Centaurea montana, Sca- biosa, solstisialis, Cerinthe major, minor. Mma 612 Gerastium alpestre, lati- strictum, to- folium, s wientosum. Ckondrilla juncea.. Chaerophyllum hirsutum. Cherleria sedoides. _ Chrysosplenium alterni- fol, oppositifol, Chrysocoma linosyris. Circaea alpina. Clematis Viorna, integ- ‚nifole Cineraria aurantiaca, cor- difolia. Cistus oelandiens, Cochlearia Draba, ronopus. Convallaria verticillata, Co- : Coronilla minima, Eme- rus. Cnicus acanlis, | . Comärum palustrae. Crocus vernus.. "Cynosurus coeruleus , eristatus. _ Cynoglossum Omphalodes, Cyperus flavus, fuscus, . dongus.. Daphne alpina , Cneo- rum, Laureola. Dentaria heptaph llos bulbifera, ee Dianthus alpestris, cae- sins, superhus,' syl. vestris. . Doronicum Fardalian- . ches, Digitalis Iutea, vulgare,, Draba .aizoides, helve- tica, .muralis, pyre- "naica, tomentosa. ‚Drosera 'longilolia. ı Empetrum nigrum. Epilobium alpestre, al- pinum, hirsutum , r08- "marinifohum. E pimedium alpinum, Erigeron alpinum. Erinus alpinus. Eriophoram alpinum, an- gustifolium, latifolium, iviquetrum, caespito- sum. Euphorbia purpurata 3 ' WVahl. sylyatica, sege- talıs. Euphrasia minima. Exacum Gliforme. Festaca arundinacda, du- riuscula, Halleri, hir- suta, laxa, imyurus, ne- moralis, pratensis, pu- mila. .Festuca Scheuchzeri. Filago arvensis, Ieon-. topodium. Fumaria lutea. -Galium austriacum. rotundifolium. Galanthus niyalis. Gentiana acaulis, ascle- pialea, amarella, ba- varica, ceiliata, cen- taurea, glacialis, Iu- tea, nivalis , purpurea, verna. Genista sagittalis. ‚Gem montannm, ’ Geranium lividum, py- renaieum, Guaphalium arenarium, lutoo - alham, pusil- lum, sylvatieum. Glohnlaria cordifolia. ‚Globularia nudieaulis. Gypsophtla repens. Xledysarum ohseurum, Helleborus foetidus ‚.hi- emalis, niger. Heliotopiam um. ‚ Hieracium aureum, au- ranliacum, amplexi- cauld, murorum, sa- bandum, umbellatum, - villosum, Herniaria. alpina, hir- sula. Holeus lanatus, Hottonia palustris. Hippuris vulgaris. ‘Hypericum an dvosaemum humifusum , monta- num), pulchrum. . Iberis rotundifolia, : Dex aquifolium. Inula Vaitanti, Juneus albidus, 'abuti- ülorus, hufonius, hul- bosus, eong omeratus, effusns, Forkteri, ku- .teus, maximus, mul- tiflorus, obtusiflorus, trifidus , iriglumis, te- nigeya, vernalis. Lachyr us Aphaca, hirsu- . tus, Nissolia. “ Lactuca saligna, europae- 613 Lapsana foetida. ‚Lepidium alpinum „Tbe« ris Roth. Tseontodon palustrae, Leveojum vernum. Iinnea berealis, ' Lohicera alpigena, Diem villa, Lolium temulentum, ' Lopezia mexicana. ' Lotus siliquosus. Lysimachia nemorum. Malva moschata. Melica coerulea, eiliata, nutans, Melissa grandiflora. Mespilus Amelanchier. Mentha badensis, Pule- gium. Milium effusum. Moeliringia muscosa. | Monotropa hypopithys, Nyosotis alpestris. - Myagrum saxatile. Myrriophillum spicatum. Nareissus Psoudo - Nar« cissus. . _ 7 Nardus strieta. Ononis minutissima, TO» tundifolia. Ophrys Arachnites, Mo- Torchis, Myodes, Ni- dus aris, ovata, spi- ralis. Orchis bifolia, cinerea, odoratissima, globosa. Ornithog galum nutans, Py- ronaicum. Orobanche cariophillaea, MINOT.. 01 Ornithopus perpusillus. Orobus tuberosus, ver- .nus. , Oxalis corniculata. Paris quadrifolia.. Panicum viride, sangui- nale. Pedicularis adscendens, versicolor, foliösa, ro strata, verticillata., Phalaris alpina. Phyteuma haemisphae- . rica, orbicularis, ova- lis, Pimpinella magna. * Pinguicula alpina, gran- diflora. Physalis: Alkekengi. Phellandrium Mutellina. Plantago alpina, Cy- D0p8. Polycnemum arvense. Potamogeton ‚marinum, natans, perfoliatum, Potentilla aurea. Polygonum alpinum, an- gustifolium, convolru- Jus, viviparum. Poa alpina, caesia, com- pressa, pilosa, Polygala “ chamabuxus, amara. Prenanthes purpurea, : Prunus Padus. - Primula, Auricula, acau- ‚lis, farinosa, villosa; Pyrethrum Halleri. Pyrola chlorantha, vo- -tundifolia, wnifloxa, secunda, Prunella pinnatifida.. Panuneulus aconitifolius, lanuginosus , naeus. TFıhamnus alpinus. EFihododendrunm terrugi« neum, hirsutum, Yıibes alpinum. ' Rosa alpina ,. frasini- folia Tiumex alpinus, scutatus. HBuscus aculeatus. ° _ Salix acuminata, hastala, herbaoea. pyreo lata, triandra. Salvia glutinosa, Hormi- nun. Saponaria oeymoides, Saxifraga audrosacea, ai- zoon, aspera, autum- nalis, bryoides, cae- sia, hypnoides, mutata, muscoides , oppositi- tundifolia, stellaris. Scabiosa lucida, sylva- .tiea. f Scilla bifolia. Schoenus compressus; fuscus, nigrieans, Scirpus Boeothryon, Holoschoenus , seta- ceus. Sceirpus supinus. | Satyrium nigrum, viride. Sempervivum arachnoi- deum. 'Scrophularia zanina. ı . alpestris, montanus, mn le nn Salix monandra, veticu- folia, pyramidalıs, ro- ® Serapias , palustris, 'ru- bra. Senecio armaticus, in- canus, Moronicum, _ Silene acaulis, Armeria, Soldaneila alpin. Solidago minuta. ‚Sonchus alpinus. ‚ asper. . Spiraea "Aruncus, Fili. pendula. Stellera passerina, Staphilea pinnata. . Swertia perennis, Sysimhrium pyrenaicum. Tamus communis, ' Tamarix germanica. Thesium alpinum, lino- phylium. Thalictrum aquilegifo- lum. . Thymus Acinos, alpinus. Teucrivum Chamaedıys , Chamaepitys , monta- num. Thlaspi montauum. Tozzia alpina. ' Trifolium alpinum, ' ba- dium, flexuosum , fra- giferum, ochroleucum, ‚sceabrum, vrubens. Trollius europaeus. Tussilago alba, alpina, “ fragrans. . Turritis Rayi. Uirieularia vulgaris. 'Valeriana montana, trip- teris. = Vaccinium Oxyeoccos, uliginosum. : DE ‚615 Veratrum ‚Lobelianum. Veronica alpina, aphylia, montana, frutignlosa, saxalilis,- urticaefolia, , YTerna, Bun Viola billora, calcarala,. caesia‘, 'grandilora, lactea Smith, palustris. Waldsteinia geoides. Xanthium strumarium. Zannichellia palustris, \ ‚ Cryptogamia. Asplenium Adiantlıum - ‚nigr. Trichomanes, - viride. Adiantum Capillus ven. Aspidine, aculeatum. Aspidium filix mas. Aspidium fragile, Hal. leri, Lonchitis, mon- tanım. Bartramia erispa, fon tana, Halleriäna, Oederi, pomiformis. Barbula muralis , ungui- eulata, Blechnum 'boreale. Botvychium lunaria. Catharinea nndulata. Climacium dendroides. Dieranum glaucum, pur- pureum, scoparium, Didymodon capillaceum» Encalypta vulgaris, \ 0:6 ‚Equisetum fluviatile, pa- ‘lustre, polystachium, sylvaticum, variega- tum. a Fontinalis antipyretica.' ‘ Fucus vesiculosus. Grammitis CGeterach. Grimmia apocarpa, pul- \ vinata, _ Hypnum 'aciphylium, erista casir. Cupres- siforme, lutescens, ru- fescens, rutabulum, splendens, squarro- sum. Yungermannia - epiphylla. Lycopodium annotinum, elavamım, helveticum, Selago: Meesia Rliformis, uli- _ginosa, Neckera cladorhizans, vi- ticulosa. B U, Doubletten - Verzeichnifs von Heren Ophioglossum vulgatum. Polypodium vulgare, Polytrichum: aurantiac. , aloides, Polytrichum juniperifol. nanun, urnigerum. Scolopendrium officinar. Spaeria Dicis , typhina. Syntrichia ruralis, subu- lata, \ Taylıria aurea. Timmia megapolitana, : Tortula ıortuosa. Trichestomum canes« cens, sciuroides, - _ Uredo candida, Lini, Rhododendri, sege- tum, tremellosa, tus silaginis, Xyloma acerinum, vubr rum, Apotheker Traunfellner'in Klagenfurt, . ‚Astrantia carniolica, epi- ‚pactis. u Arabis Halleri, oviren- sistwochinensis, alpi- na, belliilifolia, * Aretia rubra, Athamantha cretousis, ı Acynos alpinus, Andropogon hirtum, Azalea procumbens, 'Adonis miniata, Asarum enropaeum ' ‚ Alyssum alpestre, :” ‚Asperula longiflora. Aira subspicata. Apargia hastilis. ' Angelica verticillaris. Alebimilla alpina, Arundo pyramidata, spe- cos, Astragalus Onobhryckis , Cicer. campestris, montanus, . \,Androsace villosa,, cha- mejasme,. ' Achillea elavennae, D Agrostis vexticillata, ru- pestris. - Allium scorodoprasum, Vietoriale. _ Artemisia pontica, spi- cata, humilis. | Anemone ranunculeid, trifolia, pulsatilla, ver- ‚nalis, alpina, baldensis. Avena argentea, _ ' Arnica montana, glacia- .Jis. Ätragene alpina, Arenaria ciliata, biflora, Arbutus Uva Ursi, Antherieum Liliastrum. Aquilegia alpina, Armeria alpina, Aster alpinus.. Aconitum cernuum, “ Bromus rubens, dista- chyos. Buphtahnum spinos, Bartsia alpina. Bupleurum rotundit, gra- minifol, Beionica alopeeur. Bisoutella luerigat. Betula nana, ovata, x Draya alpina. Cineraria integrifelia, auranliaca, _ Cniens Erisitalis. Gentaurea deeumbens, "Gucubalus Pumilio. Cerastium semidecan- drum, latilolium. Carduus deflorat, hele- noides, heterophyllus, peregrinus, B ‘617 Convolvulus altheoides, Colutea arborescens. Goronilla coronata,. mi- nima, Emerus, varir. Caucalis grandiflor, . no« dosa. on Grepis raubens. Cynosurus.cristatus, Cardamine amara, pra- tensis, hirsuta, impa« tiens, Campanula caespitosa , pusilla, pubescens, bar«. bata, alpina, zoysü, unitlora, Scheuchzeri, Cytieus capitatus, alpis Bus, purpureus, Cherleria sedoides, Crocus vernus. Convallaria polygonat, maultillor. Cypripedium Galceölus, Chrysoplenium altern!» Shan "Cacalia alpina. Circaea lutetiana, alpina; Calendula arvensis, ;' Cladium. germanieum, Colchieum autumnale, Crypsis alopecuroides. Chrysogoma Linosyris. Chrysanthemum alpin, Carex firma, distans, Par niculata, canescens, montana, caespitos, Scopoliana, atrata, fun Iiginesa, brachystach., frigida, paradoxa. Daphne Cneorum, alpina, 5 Y "618 Dryas oetopetala. Draba pyrenaica, Dentaria buibifera, en- neaphylla. Diantbus deltoides, vir- gineus, sylvestris, gla- | cialis. Doryenium herbaceum. Doroniecum bellidiastrum, Draba aizoides. Euphrasia Salisburgens, minima. Eriophor. alpin, angusti- fol., latifol. , Scheuch- zer Euphorbia spinosa, epi- thymoides, verrucosa. Erithraea inaperta. Epilobium rosmarinifol. Erigeron alpin., uniflor, : Evonymus europaeus, verrucos. . ‘Festuca duriuscula, spa- dicea. Gypsophill, muralis, re- ‚pens Gnaphalium. sylvatie, leoniopolium, supi- num, alpinum. “ - Globularia nudicaulis, cordifol., vulgaris. Gentiana amarella, gla- cialis, hurvarica, niva- is, erueista, grandi- flor., prostrata, cilia- ta, imbricata, punctata, verna, brachyphylla. Geum montanum, Te=- ptans, ri Genista sylvestris, ger- manie. . Geranium robertian, ma- erörhizon. . Galium glaucum,, au- striac, bocconi, pur- ' pureum. Heracleum austriacum. Hieracium florentin, por- - rifol., intybaceura, staticaefolium, valde pilosum, villosum,hop- peanum, praemorsum, incarnatum,, alpinum, pumilum. 'Helleborus niger. Hyosaeris foetida, mini- ma. Helianthemum ölandie , grandiflor. Hippocrepis unisiliquo- su ' / Hypochaeris helvetica. Hedysaram onobrychis obseurum. Hypophe rhamnoides. luncus squarrosus, ;su- daeticus, glancus, ma- ritimus, spicatus, al- bidus, niveus, Jacqui- ni, trifidus, capitat, Nlecebrum verticillat, Paronychia. Iberis pinnata, votundi- Tolia. Htoeleria cristata, Linum alpinum, visco- sum, flavum. Lamium. Orvala, ’ Lonicera caerulea, alpi- gena, Xylosteum, Lepidium alpinum, pe- traeum. Bu Lychnis sylvestris. Lithospermum purpu- reoceor, Linaria alpina. Lagurus ovatus. Lotus hirsutus, ornito- . podivides. Lathyrus Nissolia. Laserpitium peucedano- id, simplex, Lilium Martagon. Myagrum saxatile. Myosotis spaxsillor., al- pestris, Miltum.’multiflorum. Medicago denticulat, eir- cinata, orbiceularis, mä- culata, interlexta, cu stiensis, minima, Myrrhis odorata. Melissa Calamintha. 3leum Mutellina.' Orobus luteus. | Ormithopus scorpioides, Orchis conopsea. 'Östıya vulgaris. Ornus europ. Ornithogolum Liotardi. Ononis rotundifolia, Potentilla fruticosa, Ci- nerea, ‚verna,. caules- cens, elusiana, aurea, salisburgens, nitida. Polygonum Bistorta, vi- Yiparum, \ “ \ 619 pına. Pinus cemhra, Poa alpina, cristata, ri« gida, lestucaeformis, Polygala major, amarz. Pedicularis vertieillat,, ‚asplenifol,, rosea, res ' cutlia, tuberosa. Plantago arenaria. .. Papaver alpinum.: Polypogon monspeliens, Primula farinosa, carnio- liea, integrifola, .glu- tinosa, minima, longi- Hlora. & ilora, 'haemispheric, “&* Sicheri. Phleum capitatum. Prenanthes chondrilloi- des. Pieridium vulgare. Paelerota ageria,,; bona- | rota. Pliaca alpina, Pyrola rotundifol., uni- . flora; “ Küibes alpinum, petraeum, Tihamnus alpinus, rupe- stris, saxatilis, Tanunculus scelerat, äco- nitifol. Thora, : mon« tan., agrestis, pyrae« neus, glacialis, par« nassifol., alpeswis. Rhodiola rosea. | Rihododendron birsutum, : ghammeeistus , ferrugi» »eum. 4 Pinguicula vulgaris, als vo. Phythema orbicul, pauei- 22 D 620 Reseda lutea.. Rubus saxatilis. Fiosa alpima. Stellaria graminea, ayua- tica, Spexgula arvensis. Spiraea salicifolia. Salix uliginosa, amania- na, formosa, retusa, teiandra, fragilis, spha- celata, arenaria, Wul- feniana, praecox, ser- pillifolia, coruscans, Sedum hispanicum, da- syphylium, villosum. Swertia perennis, Saxifraga cuneifolia,. sc- doides, Hohenwarti, cespitosa, rotundifolia, bryoides, stellaris , a- ur \ D Sisymbrium polycerat. ‘Satureja filiformis mihi. montana. . Scorpiurus subvillosa. Scrophularia canina. Silene alpestris, saxati- ‘ lis, tridentat. acanlis, Saponaria oeymoides. ” Sibera cherlerivides, Seniiiosa longifolia, no _ ic. 0 Sesleria spha rocerhal, caerulea, miprocephal, diätieha, . | Semperviv; montan, arachnoidenm. Trigonella corniculat. Thesium alpinum, © Tussilago discoler, syl- vestris, nivea, spera,androsacea, hur- seriana, longifolia, ai- zoides, Incrustata, cae- sia, mutata, oppositi- folia, biflor. Serapias longifolia, Syntherisma glabrum. Sideritis montana. Scorzonera austriaca, la- "einiata, rosea, Denecio saracenicus, abretanifol:, camiol- cus, Poronicum, Stipa pennafa, Stirpus mucrönat, ova- 4 Thalictrum aqmilegifol,. Trollius europaeus. Tritic. cristatum. Trifol. alpesire, _ cum, pallescens. Thlaspi campestre, prae- Cox, montan, Tewertum Polium. Tofüelda alpima, Vieia hyhrida, lathyrois des. \ Viola biflora , mantana Zoysiü. Valeriana celtica, : mon«. tavia, elongata, trip- nori- [2 tus, Daeotrien, acicu-: larıs, # Sohoenus ” albus, ‘ Mar ziscus,: ’ teris, saxatilis, supina. Veronica, arhylla, sci- illifol., saxarlis; ur- tioaefol., bellidifol, : „ Veratraum lobelian. w ulfenia. carinthiae, ' Xeranthem. annuum. 621 Zazyutha. verrucos, Bi Donbleiten - Verseichuiten von Herrn Friedn Höchstetter in. der goldenen Apotheke i Callitriche _ intermedia, verna. : \ Veronica spiöata, Ten- erium, prosirata, montana. en Salria glutinosa, "Circaea lutetiana, Utrienlaria vulg garis. Yaleriana montana, Cyperus : füscus, Haves- cens. .. Seirpus ovatus, acieula- vis, . latustris , ‚seta- ceus, “ Eriophorum polysta- chion, Phalaris phleoides, arun- dinacea, Panicum crus salli, vi vide. Alopecurus agrestis, ge- niculatus; Milium effusum. Andropogon Jschaemim. Azvostis canina, ‚capilla- "vis, ‚alpina, alba, Aira caryophillea, Cacs- pitosa, canestens., Melica ciliata. Poa compressa, nemo- ralis, bulbosa, scabra. Festuca rubra, durius« cula, myurus, elatigr. j \ in Basel, Avena favescens, - ela- tior. Bromus secalinus, ste, rilis , giganteus 5, pin« nalus, inermis. :;Arundo epigeios. 'Lolium ternulentum, 5 'Elymus caninus.:. cabiosa eolimbaria. ‚Galium palustre, uligi nosum. Potamogeton Incens, per« foarum, pusillum, marinum, densum. - ‚Sagina procumbens. - Lysimachia nemorum, Hottonia palustris, _ Anagallis coerulea. ., Linum tenuifolium. Campanula Cervicaria, patula, speculum, Gentiana ernciata, ama- rella. , Chironia ramosissima. Chenopodium album, po= . lyspermum. Bupleurwn faleatum. Athamantha ceryaria. Phellandrium aquatieum, Pimpinella magua, ' Chaerophylium hivsa- tum, hulbosum. ‚Gicuta virgaa. Te oo. | ‚, $ium augustifolium, }Nanunculus lanugihosus, Falearia, “. sceleratus, fHlammula, Caucalis daycoides, lati- | lingua, ‚ Tolia. . Teucrium Sceorodonia, “ Allium ursinum. ' Botvys, Chamaedrys. : Anthericum ramosum, | mentanum. ı calyeulatum. . f Mentha viridis, hirsuta, Triglochin palustre... Digitalis lutea. a Juncus coriglomeratus , Stachys germanica,. Al- bufonius, effusus, sub- | _vensis. verticillatus, bulbo- | Melitis Melissophyliun. sus, albidus. Prunella grandillora, la-. Rumex maritimus, acu- einlata. 5 tus, Anthirrhinum spurium, Epilobium angustissi- .| minus. mum, hirsutum, te- | Scrophularia eanına, tragonum, pubescens, | Sisymbrium arenosum, montänum. ‚ \'Yhlaspi montanum, ‚Stellera passerina, Iberis amara, Polygonum Persicaria, | Sinapis ‚alba, nigra. Hydropiper. Cochlearia Coronopus, Daphne Laureola. Fumaria capnoides. Sedum album. Genista sagittalis. . Trifolium rubens, 'pro- cumbens, fragiferum. - Medicago minima. Lathyrus- sylvaticus. | Monotropa Hypopithis. netragalus slyeiphylios, Silene noctiflora. rvam Aivrsutun, te j traspermum. Saponaria Vaecaria. Hypericum montanum, Pyrola secunda, minor. | "hirsutum, pulchrum. Euphorbia duleis, sege. | Apargia hastilis. talis, helioscopia, | Crepis biemnis. Cerastium aquaticum. ‚ Dianthus superbus, Ar- ' meria. Gucubalus Behen. Esula, ‚sylvatica. BHieracium sylvaticum , Reseda Iutea, Inteola, umbeliatum. Br Rubus saxatilis, £rutico- |'Aster Amellus. sus, Caesius. Gnaphalium arvense, Actea spieata, dioicum, . N Centaurea nigra, pani- eulata. Cacalia alpina, Prenanthes purpurea. . Carduus defloratus. Chrysantlhemum corym- bosum. DE Bidens cernua. Gphris Nidus avis, arach- nites, Serapias lancifolia, la- tifolla. . Orchis conopsea. Zanichellia palustris. Chara vulgaris. Myriophylium spicatum, Carex curta, arenaria, panicea, {lacca, mon- tana, ovalis. ’ ‚ Cryptogamia. un Dieranum varium , sco- ' parium, spurium, . Hypnum serpens,, lutes- cens, purum, rutabu- lum, dendroides, plu- . mosum, myosuroides , palustre, parietinum , molluscum, Mrichostommn sciuroi- des, Bartramia crispa, pomi- formis, Oederi. ‚Nekera vitienlosa. Leskea trichomanoides , . Polycarpa. 623 Diphyseium foliosum. Splachnum ampullaceum. Bryum androgynum, ar- genteum. j Polytrichum aloides, po- lysetum, Syntrichia ruralis. Barbula unguiculata. Didymodon capillaceum, Grimmia erinita,, con- troveusa, erispa. Lecidea dryina. Verrucaria stigmaiella , epidermidis, .Cerasi, punctüformis,, Schra- devi. . Tubercularia confluens, vulgaris , rosea. Erineum acerinum, tilia- ceum, fagineum, al- neum. Uredo tremellosa, Tus- » silaginis, farinosa, Li= ni, apicnlata, hype- riti, pustulata, poly- morpha, eircinnata. Xyloma Salicinum, Ili- eis, rubrum, aceri- num, sticticum. Accidium anemones, berberidis , colum- nare, crassum Zu. phorbiae, Coronatium asclepia- deum. Sphaeria limbata, sper- moides, Tragiformis, fimbriata, herbarum, punctiformis, Ccom- bard,. hkederae \ D * 024 | ß Wieis Nees, typhina, peziza, 'dematium , enecinea, diseiformis. Puceinia graminis, Noli me. tangere Dr. Wol- 'leb, Cwceae, Men- . thae, sricta, Buxt. Selrotium exysiphe, sul jullum, IV, Double ten- Verz eich n ji fs Hollsteinischer Cyathas Crucibülum. 1 Hysterium ‚quereinum, Hederae. . Helmisporium . tennis. Trentepohlia anrea, - Trichosphaera Melam- | mie i Pflanzen von J. F,'0. Lucas zu Welster , . im Hevzogthum Holstein. BE Fippuris vulgaris. Salicornia herbasea, ' Cireaea lutetiana. Veronica maritima, scu: 'tellata, montana. Graiola ofticinalis. . Schoenus Mariscus, al- bus. Elyınus arenarius, Eriophorum alpinum, Dipsacus pilosus, sylve- stris, u Plantago maritima. .. - Dex ayuifolium, Potamozeton natans,den- sum, “rispum, perfo- lhatum, serratum, gra- mineun, Asperula odorata, Hottonia palustris.: Menyanthes ‚aymphoi- des. | Igsimachia thyrsiflora., “ Gampanula hybride, ati- folia. | Samolus valerandi. | Nlecebrum verticillatum, Glaax maritima, Gentiana lifonmis, cam- pestris. . Sambucus racemosa. Chenopodium maritimum Salsol« Kali. “ t4ydıocotyle vulgaris, Cicuta viwosa, Conium maculatum, _ Phellandrium aquaticum, Angelica Ärchangelica. Santeula esiropaea. Eryagium maritimum, Sison inumlatum. . Oenanthe ÄAstulosa. Corrigiola littoralis. Statice Armetia. Drosera »otundifolia, "longifolia, - Acorus Calämus. Convallaria vörticillata. Lilium Martagon. Triglochin marikimum. Tulipa sylveswis. a Anıkerienm ossifragum. . | Alisma vanuneuloides, ‘Trientalis europaea, Erica Tetralix. Yaceinium uliginosum, Vitis Idaea, Oxycoc- cos. Andromeda poliifolia. Adoxa Moschätellina. Butomus umbellatus. Chrysosplenium opposi- tifolium. Arenaria peploiles, ma- .Pna. Leduni palustre. Pyrola minor. ‚ Gypsaphila muralis. Sedum saxatile. , "Saxifraga Hirculus, Tormentilla reptans. Comhrum palusirei Prunus Padus. Ränunculus Lingua, rept. - Stratiotes Aloides. Lepidium latifolium. 025 Crambe maritima. . 'Dentaria bulbifera, Ulex europaeus. Lathyrus palustris. Genista anglica. . Ornithopus perpusillus, Spärtium scoparium, Cineraria palustris. Aster 'Tripolium, ' Astemisia campestris, Lobelia Dortmanna. Arum maculatum, Zosterä marina. Salix. repens. Sagittaria ‚sagittifolia. Geratophyllum submers. ‚Myrica Gale, Hydrochaeris Mors. ran. ‚Littorella lacustris. . -. Atriplex littoralis. Osmunda Lunaria. | Lycopodiüm inundatum. Ophioglossum vulgatum, V, Doubletten - Verzeichnifs von Herım. Pfarrer Müller zu Olsberg bei Basel, Blitum virgatum, Lopezia mexicana. Syringa laciniata. ‚Veronica montana, SCU- tellata, urticaefolia, . _ Praecox. Utrienlaria vulgaris. Salvia glutinosa, Hor- minum. Monarda didyma, fistul, Valeriana Phu, ruhra, montana. . Cyperus flavescens, fuscus, Seirpus setaceus, acicus laris, multicaulis. Phalaris arundinacea, tanariensis. Milium effusum, Aira aquatica. Melica ciliata, nutans, + coerulea. 'Briza maxima, Avena elatior. t B } " um Aristolochia Clematitis, : . 026. . Dipsacus pilosus, laci- niatus. , Scoabiosa alpina, sylva- tica, stellata, prolife- ‘ra, atropurpurea. Centuneulus minimus, Cornus alba. Alchemilla alpina. Ilex aquifolium. Sagina procumbens, ‚apetala, Potamogeton natans, lucens, marinum, per- foliatum, crispum, pu- sillum, etnova species? Prelea trifoliata. Cerinthe major. Heliotropium enropaeum Cynoglossun officmale, Jinfolium, Omphalo- des, sylvaticum, mon- tanum. Lysimachia nemorum, Hottonia palustris. Convolvulus tricolor. Nieotiana rustica. Verbascum. Blattaria. | Solanum Lycopersicum. Physalis Alkekengi. Atropa Belladonna, phy- saloides. Campanula persicifolia, Cervicaria, u Lonicera alpigena, tata- rica, sempervirens, . Bhamnus alpinus, - Thesium alpinum, - ‚ Chenopodiam polysper. Vlmus campestris, car- ' pinifelia. ‚Eryngimn planum. Astrantia major. Caucalis grandillora. Laserpitium latifolium. Peucedanum Silaus. Conium maculatum. | Athamanta Lilbanotis, Cervaxia. Bupleurum rotundifo- lıum, faleatum. | Chaerophyllum sylvestre. Phellandrium aquaticum. Viburnum Tinus. Sambucus Ebulus. Staphyllea pinnata. Yamarix germanica. Linum..perenne, ' Lobelia cardinalis. Cohea scandens. ILycium europaeum. Periploca graeca. Rhus Toxicodendron. Galanthus nivalis, Leucojum vernum. Hyacinıkus rävemosus. Lilium Martagon. | Tulipa sylvestris. Peplis Portula.: © ' Rumex scutatus. Tradescantia virginica. Epilobium rosmarinifo- lium, tetragonum, Daphne Lanreola, Gneo- rum. Stellera Passerina. Moehringia muscosa. Polygonum dumetorum, tatarium, emarginat, Adoxa moschatellina, Fuchsia: coceinea, m EEE : ——— t Pyrola secunda, uniflor. Rhododendr. ferrugi- neum hirsutum, Saxifraga Aizoon, Lirsut, Dianthus carthusiano- rum, prolifer. super- bus, chinensis, Arme- via, - Silene nactiflora, pen- Aula. nn Cerastium aquaticum. Amygdalus comunis, pu- mila, persica. Prunus Padus, Armenia- ca, Laurocerasus. Crataegns monogyna Mespilus Cotoneaster, Pyracantha. Pyrus Amelanchier. Spiraea salicifolia, kype- vicifolia,. erenata, Fi- lipendula, chamaedri- Toli. . Tubus. saxatilis, odorat. Potentilla recta, fruti- cosa: Deyas octopetala, Calycanthus floridus. Myrtus comunis. Cactus flagelliformis. _ Nymphaea alba, " Aconitum. Napellus. Clemätis glauca. \ Helleborus niger, viri- dis, foetidus, hyemalis. Teollius’ europaeus, Fanunculus Flammula, Lingua, sceleratus, 1a- ‚nuginosus, aconitifol. Leonurus Cardiaca. 697: Stachys alpina. Dracocephalum Moldar. Seutellaria galericulata. Melitis Melissophyllum. Scrophularia canina. Digitalis ambigna. Antirrhinum Elatine, Orontium, alpinum , genistaefolium, Lantana Camara, Draba aizoides, muralis, Lunaria annua. Myagrum dentatum. : Iberis amara. " Alyssum montanum, no- ya Species? ‚| Lepidium alpinum. v . Cochlvaria Coronopns. Erysimum Cheirantioid. Hesperis .inodora. Arabis Thaliana, Turrita. Brassica Eruca. . Dentaria heptaphyllos, Cardamine birsuta. Sinapis alba et nigra. | Sysimbrium pyrenaicum obtasangulum. Geranium phaeum, ma- crorhizum, pälustre. ‚Malva mauritiana, cripa, Alcen. Hibiscus syriacus. _ Corydalis lutea, Orobus vernus ß Iatifo- lius, tuberosus ß te- nuifolius. Vicia dumetorum. Trifelium hybridum, ru D Meutha gratissims, virid,. Galeopsis Galeobdolon. ® } L) ; ’ . ‘ x & 628 bens, fragiferum, mon-. tanıum, medium, incar- natum. Coronilla coronata, 'Medicago. polymorpha cum varietatibus, _ Robinia ‚Caragana, vis- . : C08a. 2 Ervum hirsutum, tetra- _ spermum, Lathyrus Aphaca,, Nis- solia, hirsutus, arti- - culatus, tingitanus , tuberosus. Cylisus capitatus, nigri- cans. - Lotus siliquosus, uligi- nosus, Jacobaea, te- tragonolobus. _ Cicer arietinum. Amorpha fruticosa. Scorpiurus vermiculata, Trigonella laciniata. Hypericum humifusum , pulchrum , bircinum, androsaemum, Tragopogon porrifo- lium. \ Bu Lactuca Scariola, vi- . rosa, ; Tiieracium humile, fal- lax,, praemorsum. ' Sonchus palustris, tin- gitanus. Carlina acaulis, Carduus defloratns. -Quopordon. Acanthium, «“acalia alpina. Bidens cernua. ka Orchis Artemisia pontica. Gnaphalium luteoalbum, margaritaceum , Ori- entale. Erigeron Villarsii. Aster annuus, alpinus. Anthemis artemisiaefo- la. ‚Achillaea Ptarmica. 'Buphthalmum salicifo» ' lıum, } Inula salicina. Galinsoga parviflora. Centaurea nigra, mon, tana, solstitialis, Cru- pina moschata. Elychrysum fulgidum. ridis, Ophrys myodes, spira- lis, arachnites, an-. tropophora. Serapias latifolia, lon+ _ gifolia, rubra, lanei- . Tolia, Carex pseudocyperüs. Alnus incana, viridis. Fagus sylyatica, atro- _ purpures. u Momordica Elaterium. Hipophae rhamnoides. Pamus comunnis. Taxus baccata. ; Ruscus aculeatus. Acer platanoides , tata- : ricum, saccharinum Negundo. Atriplex patula. Celtis occidentalis. pyramidalis, vie Flo ra oder Botanis che Zeitung. iv. 36, Regensburg, am 30. Dec, 1818. - OOOOO 000600 - } I. Hürzere Briefstellen. München. Unser hiesiger bot. Garten‘ wird ohnstreitig an Yarrerikräutern einen sehr grofsen Zuwachs bekommen, da sich bey den von, Hrn. Dr. Martius überschiekten, sehr viel Saamen be- findet, der ausgesäet wird, Es ist für mich eine wahre Wonne ‚bey dem Auspacken, Anordnen und Bestimmen der von H. H, D. Spix- und Martius übersandten sehr zahlreichen Natura- lien zugegen zu seyn, womit unser würdiger Schrank jezt täglich beschäftigt ist. Wir haben ‚ sehon ein paar Faszikel, jeden von mehreren Cen- turien Filices: durchgegangen. In den Zimmern, wo die Naturalien ausgepackt‘ sind, siehet es aus wie nach einer grofsen Jagd,‘ wo mehrere hun- ‚dert ‚Stücke Geflügel und Wildpref herum liegen. An Insecten ‘ist eine ungeheuere Quantität ange- kommen, zum Theil wahre Rieseninsecten, Ich bringe jetzt wöchentlich ein paar halbe Tage un« ter diesen Schätzen der Natur zu, und bin be- - strebt Hın, v. Schrank nach Kräften hülfveiche G. Hand zu leisten, B F N n » . B | Botanische Notizen. Sitzung der k, b..Gesellsch. vom 3. Dec. a. Beiträge für die Sammlungen der Gesellschaft. . | Deutsche Gräser, Für Botaniker und. Oeko- namen: getroknet: und ‚herausgegeben. von Dr. Aug. Weihe. Erste u. zweite Sammlung. -Ge= - schenk. vom Hrn. Herausgeber, b. Für die Flora oder. bot. Zeitung. Botanische Excursion nach dem Stockhorn: von Hrn, Apotheker Ernst Groh. -Recensionen über Flora dei Lidi veneti di G: Buchinger, giardi- niere dell’ I. R. orto-botanico del Liceo di Ve- nezia; über Primitae Florae Essequeboensis auc- ivore L F. W. Meyer, Philos, Doct. und über _ Species umbelliferarum- minus co; gnitae , illustra- tae a.C. Sprengel. u. eis Herr Prof. Dr. Hopen. welcher bereits i in unserer Mitte zurückgekehrt “ist; giebt; sehr er- {reuliche Nachrichten: über seine glücklich vol- lendete Reise,‘ und wird als ‚Resultate derselben u in. eine Sammlung von Gräsern. herausgeben, die ‚nach den. vorgezeigten Mustern sehr vorzüglich seyn dürfte, und. worüber nächstens .eine voll- ständige Ankündigung das’ weitere besagen wird, Dersclbe machte weiters 'die Anzeige: ‚unser, ordentliches Miiglied Herr Oberappellätionsge- "riehts - Assessor Semeiner, der die höchste. ' 631 Gnade hatte, Sr. ‚ Majestät - unsern allergnädig- sten König, und ‚Sr. königl. Hoheit, unsern gnä- digsten Eronprinzen, die ‚zweite Abtheilung der‘ Denkschriften der Gesellschaft, im Namen. .der- selben devotest zu übergeben, gibt Nachricht von der huldrvollen Aufnahme, mit der. Sr. Majestät und Sr. Königl; Hoheit diese dargebrachte Frucht ihrer Arbeiten aufgenommen, und unser Institut Ihres höchsten Wohlgefallens gewürdigt, und, Ihre fernere Gnade liebreichst versichert haben. Mit neuen‘ ‘Danke: 'erfüllte diese frohe Hunde die Herzen .sämmtlicher Mitglieder, und reger Eifer, neu ‚belebt durch diese hohe Huld, wird reifere und schönere Früchte zum’ wiäturkundi- gen. Altan des VYissens - bringen, 1 31 ee = An unsere Leser. ‚Bey dem Schlusse des ersten Jahrganges der - Flora entledigen wir uns-der angenehmen Pflicht, den achtungswerthen Gönnern, ‘die ihre Theilnah- me au unserm Unternehmen. so keifiig bewiesen haben, den verbindlichsten Dank abzustatten. In- dem wir uns durch dieses wohlwollende Zutrauen höchst geehrt fühlen, und es in alle Wege zu schätzen wissen, auch auf die Fortdauer dessel- . ben mit ganzem Vertrauen rechnen, schen wir uns in dem Stand. gesetzt unsere Bemöbungen für wissenschaftliche Ausbildung auch im nächston Jahre fortdauern zu lafsen, und zwar mit dex Er- 620° _ weiterung, dafs alleMonate 4.Wro, und sonach mit dem ganzen Jahrgange zwey Bände, a afl.3olır. er- scheinen, wobey wir zugleich zum V' ortheil derj jeni- gen, welche jedes Blatt schnell zu haben "würn schen, die Anzeige mächen, dafs aufser den ge- wöhnlichen Wegen der Beziehung der Flora, auch die. ‚hiesige 1öbl, Postzeitungs - Expedition zur Versendung. derselben sich bereitwillig erklärt hat, zu welchem Ende bey. jedem Postamte: ‚Bestel- lungen gemacht werden können. Es Regensburg den 30 Dec, 1818. . Die Herausgeber der Flora oder | ‚ botanichen. Zöiting, Ze Innhaltsverzeichnils ! vor ' \ en er kreoaer BuuR } ! ven x B Pas Bu r I, ‚AR, die Lesen, ir, . PP Tl A uflordenung. zu zur Unterstützung der Flora durch Bey äge und Verbreitung. ‚ Seite‘ 1 m Anfragen. ‚Ueber die giftigen Eigenschaften der. Coronilla j varia. 38. - Ueber die in Pohl’s Tent; FL Bohem vorkommen- den Pulsatillen, : "BUB. ‚Ueber eine mit Bitterklee verwochselte ‚Gift- Pflanze. 16. Ueber Potentilla aurea und selishurgensts, 71,2 Ueber Weilsia Splachnoides. 55. ’ . 033 Il. Ankündigung. v. Braune, einer. neuen Ausgabe der Flora ron ‚ Salzburg und Berchtesgaden. 454: Necs v. Esenhecks’ Monographie der krautartigen Asteren. - 126. Oeffentliche Ausstellung blühender Gewächse in Harlem. 263, Opiz. Flora. exy yptogamica Boämiae. 242. Reichenhach’s Monographie der Gattung ‚Aconi- tum, :362. . wu Sterler’s Baierns Arzneygewächse. ‘362. Steudel's Nomenelator botanicus. -397« IV. Anzeige Opitz, Abbildungen böhmischer Pflanzen in Sturms Teeutschl, Flora. 49: Opitz, hotan. Topographie Böhmens. 48. Prefsl, frische Sämereien aus Sieilien. 298. . Seidel, Flora bohemica mit einigen Kupferta- feln. 48. Zorn, Verkauf seiner herausgegebenen Schriften, Zeichnungen urid Manuseripte. 396. V. Aufsätze "Bemerkungen über einige Arten der Gattung Ae- silops. 165, Bericht über eine "wiedergefundene Pflanze : (Ornith Sternbergü). . 0. Beweggründe zur erneuerten Herausgabe dieser Zitschrift und Plan derselben. 1. ‘ Hoppe’s Frühlings - Excursionen in die Geg gend. von Regensburg, 231, Hornschuch’s Bemerkungen. über Weilsia splach» noides. 420. ‚Hornschuch’'s botan, Wanderung. nach dem. nörd- lichen Tyrol, . 317. 31. Humboldt’s Ansicht von der Wanderung der Pflan- . ZEN. 102. Mayer’s ‚Nachrichten über botanische Gärten in Wien. 243. x. \ ’ 634 - : Mayer’s Exeursionen nach dem Schneeherge. 492. Rau, über die Metamarpl; iose des Fruchtknotens einer Gartentulpe in Knospen. 117 Treichenbach’s-. Bemerkungen "über die Gattung “ Aconitunl. 224. v Schranks Geryonia erassifolia, eine 'neue Pflar- zengaltung. : 228. | y. Schrank’s ‚Geschichte des botan. Gartens in München. 513. v. Schrank’s Ophiopogon eine neue Pflauzengat- tung. 446. Sprengel, Die Jonidien, eine natürliche Pilanzen- " Familie, Ag: Graf v. Ster rnbergs Bemerkungen über Aconita und einigen andern Gewächsen in Decand. ‚syst, natur, . 338. Wenderoth’, über drey verschiedene Formen. des: schwo;selgelh blühenden 'Urollius. 577. Wilbrand 's, Bene kungen über das. allgem. Ver- halten der Pflanzeubildung us we 449. Tittmann,, über Trapa_ natans und ihre ‚Kei- "mung. 543. 5 VI Beantwortungen. der Anfragen i in Nr. L. die Verwechslung des Bit. . terklees beireflend. 191. der Anfragen über 'Weilsia splachn. 4 vH. ‚Beka nntmachung. Funck’s Fortsetzung seiner Ausgabe der Kiryptog. Gew. des Fichtelgebirgs. 916. Hawoth’s plantae succulentae. 116: vm.:'B emerkun gen, Braya. Dehraca, Erisma‘ und Ereisma, 47. Üeber : (die botan, Notitzen von Erlangen, 462. Veber Hoppe. und Hornschuch’s Innhaltsvorzeich« nils ihrer Decaden. 444. 29. RX. Berichtigung. Seneecio nemorensis Poll, ist, Cineraria campestris Betz, 980, ' = im mu.» X, Briefstellen, kürzere, Funck aus Gefrees, über Reichenbachs Aconita und H. und H. Crocus variegatus, nebst Zu- satz von Hoppe. 489 Groh.und F’öchstetter aus Basel. 296. Mayer aus Wien. 296. XL Correspondenz, Biographische Skizzen der H. H. Bauer und Nau- an. 107% ’Critische Bemerkungen aus gelehrten Zeitungen gehören in die “Flora. 104. Dalechamp’s Bearbeitungen der Botanik. 106. Ein junges Frauenäinmer besitäi botan. Kennt- nilse. 305, \ Funck’s Entdeckung einer neuen Tetraphis, unf Auffindung des” Ortotrichi Hütchinsiae. 528. Funks Culture von Alpenpflanzen.' 253, Funcks Entdeckung mehreren, Laubmoose , auf dem Fichtelgebür su. 25 Pagenbachs Enumeratio plant. Agri Basilieusis. Hoppe Schreiben aus Lienz. 470.° Kunth in Paris an Lehmann in Hamburg, über einige Pflanzen im Willden. Herbario, nebst Bemerkungen. 601. : Liehmann’s Antwort t an Kımib in Paris. 604. Kaulfuls über Salvinia natans. 277% Küchle, über. einige Frühlingspflanzen und. ein paar Juucusarien. 288. Martins Brief aus Rio Janeire. 133. Pohl’s Brief aus Rio Janeiro. 580! U Schrancks Bemerkungen über Salvinia natans , und Lotus, cornieulatus, 101. Schranks Nachrichten über die Reise der HH. DD. Spix und Martius nach Brasilien. 65. Notizen über eine Reise nach Erlangen., 517. Banunkel aus dem Bawhinischen Herbarium. 17 Siebers Brief aus Creta 269. Üeber die Einrichtmag der Flora. 17. Ueber einige Aconiia, ‚139. \ 0306 Webera als Phanerogamist und ‚Erpptogamist . 100. Witimanns Vorlesungen “über Schwämme.. 301. XI Curiosa, : Lilium Conyallium: Yilum Valum. 32. Banunkel, ein Botanicus. 32. Robinia pygmea Judenstrauch, 538. ‘Weber den Hauptzweck der bot. Wissens. : 63. Veber, den Wohnort von Geutiana verna. 332. - XI. Ehrenbezeugung und Beförder 5 ‚, rungen. Graf von Bray, Präsident der bot. Gesellsch, Ritter des Hayserl. Huss, Set." Annenordens, ‚ erster Klasse. . 100. Hornschuch, Doctor. der Philosophie und De- . monstator der Botanik in Greifswald. 132. Nees v. Eseubeck , Prof. der Naturgeschichte und Director des botan. Gartens in Erlan- gen. 192. Lehmann, Pr ofessor der Naturgeschichte i in Ham- burg. ah XIV. Literatur. Englische. Schriften . der vaturhistorischen Ge: | sellschaft in Caleutta, 413. - Transactions of Ihe Linnean soeiety, 10 — niter Band, 149. Französische. : Memoires Au Museum. 1. B, hıd, Teutsche. Lehmann’s plantae e' Familia Asperi- foliarum nueiferae. Sa. Vahl's Eclogae americanae, Fase, 3. 561. ' xV. ‚Necrolog. "Nicolaus Joseph v. Jacquin. aa KT XVL Notizen, botanische Bemerkungen über die curiosa in Nro,. 19. die Gentiana ‚verita betreffend. 483. . Bericht. “über. eine wiedergefundene Pflanze (Or- nithogalum Sternbergti. ) 10, ı D u »- 637 12 Beslerii Hortus Eichstediensis, 590. Betrachtungen und Andeutungen zu einer neuen Art von Senecio. 98. "Botaniker und botanische Anstalten in Basel. 162. in Berlin 455, in Erlangen. Zıı1. in Greifswade 34% inHlalle 905. in Leiden 138. in Leipzig 306. ' Draba Aizoides u. Dr. Aizoon- 194. \ Dunal’s Monographie der Annongceen. und der Gattung Solanum, aha. Guckenherger Verkauf. seines Hoxbarium. | 515. Humboldts Reise. 592. Jacquin’s. Todtenfeier. 588. _ Lysimachia paludosa, eine neue Pflanze. 316. Näturalien aus Brasilien... 529. 630. Nestler’s 6te Genturie dex Stirp. Grypt. Voges- j Rihen, 53. Opiz Flora orypt, Bodm, 2-—5 Heft. ' 531. Opiz Gründung einer gemeinschaftlichen Pflan- zen-Sammlung für Böhmen. 580. Pfantae rariores expositionis Harlemensis., 428, Vergiftung durch eine mit Bitterklee verwechsel- ten Pflanze. 16. XYIE Recensionen, ‚Bigelow's Florulä bostoniensis. ' 2:1: Decandolle Begni vegetabilis systema naturale. 39. Märtii Flora ‚ryptog zanıı Erlangensis. 486. Römeriet Schultes. Systema vegetabilium. Linn. 349. Schelver’s Kritik der Lehre von den Geschlech- , tern der Pflanzen 85. Dessen Erste Fortsetzung... : 85. Sturms Deutschl, Flora in Abbild. mit illum, Kupf, ıotes Bändeh, 83, Supplement a L’histoire abrögees des plantes, des Pyrendes par M, le Baron Picot. de La- jeyruse, 181, Weihe deuische Gräser, Per XVII Reisende B otaniker. Be Bartling, im südl. Deutschland und Ialien. 340% x “r 038 Gebhard, in Steiermark, 6%: . Haulfufs, nach der Insel Rügen. - 530. Martens, nach Triest u.. Venedig. 283.- Schauk nach Italien. - 143. Sieber in Alexandrien. 247. ı XIX. Sitzungen der k. bot. Gesellschaft. Vom Sten Jan. 43, Öten Febr. 64, Sten Merz "130, 2ten April 176, zten May 256, zien Jun. 8ı2, 2ten Jul. 393, 6ten Aug. 426, 3. Sept. 509, öten Oct, 510, Öten Nov. 607. Sten Dec. 630. : XIX. Todesfälle ‚Eitatbel. 205. XXL Vorzüglichere Pflanzen - Namen. Aconitum A440. 197. 862.: 388. 459. 584. Aegilops 165. Agave 270. _Aletris japonica 157. Alopecurus pratensis 295. Alpinia 417. Alsodea 55. Amomum 416. Amphidium pul- vinatum 526. Anchusa alpestris ı61. An- reaea. 157. Anirosace albana ı61. Ane- monedg. involucrata4ı3. vernalis ıd. Apar- gia 37. Aquilegia ı60. Arnica 38. Aspicar- pa hirtella 422. Astragalus leontinus, uralen- sis 31d. Avena 188," 2 Boswella thurifera 413. ‚Braya alpina 319. Bro- “ diaca congesta et grandiflora 150. Bromus glaucus 183. Brunonia 146. nn Cacaliae 37. Canna 414. Cassia 565. . Carex hu- ‚milis 234. Centrelepis euspidigera et aemu- "la 155. Centaurea mutabilis 419. Cineraria campestris 380 et longifolia 42. Conosper- mum evicifolium 185... ‚;Convallaria matalis 532 et iaponiea 467. Cordia 563. Coronilla varia ıq1. 348. Gotyledon ealyeina 159. Gro- cus inesiacus 587, neapolitanus 588, reticula- tus. 584,. variegatus 534, vernus 14. Cryp- -tandra 155. Cucubalus lacerus ı61, Cureu- ma 415. Cyperus depauperatus 169. "Dalechampia 573. . Dapkne Mezereum 238. Dar- > an . 2 © . 639 vinia ı6ı1. Dawsonia polytrichoides 156. Del- phinium 390. Didymodon obscurus 225. Do- donea ı61. Draba 195, Drypetes 418, 574. ‚ Duchesnea fragiformis 154. u Eletaria Cardamomum 153. Encalypta pilifera 526. Erica cunca 237. Exrigeron 38. Euphorbia degener 290. Festuca eshin et varla 186. Frankenin 54. Galium 188%. Gentiona chyrayata 414, verna AT, 332,.485. Geryonia aag, Globba 417. Gna- phalium 38. Grimmia apieulata 529, dentieu- lata 225, obliqun 342. Gusrea 5b4. Gym. nostomum Heimi 458. Gynopleura 54. . ‚ Helleborus niger 232. Hepatica nobilis 236. Hie- racium 35 — 87, 473 — 74. Holcus borea- lis 48. Hybanthus 52. Bypericum Ascyron et calycinum 154. . oo Iris ao, ı60, Isvetes 526. JIungermannia 289. I. Baneri et Naumanni 106. Juncus ı50, 291, 475, 520. I. consanguineus 525, splaerocar- pus da. nn Kaempferia 415. Kraneria Ixina 563. Lasiopetalum parvifllorum 156. Lepidium brevi- cuule 319. Leptostoma 156. Leontodon ı33. Leucojum veinum 231. Ligusticum Ajawain 417. Linum arboreum 273,. Lilium cam- schatteense ı54. Litorella lacustris 527. Lo- belia sessiliflora 154. Lysiniachia paludosa 315. 'Marsdena suaveolens 156.Melastoma 566.. Menyan- thes trifoliata 16, ıgı.. Mentzieria 157. Mer. ; . enrialis ovata 470, 493, sylvatica. 472. Mesia demissa 329, 342, Mimosa 157, Ööby. Ononts 535. Ophiopogon 465, Orchis cataphra- eta 272, mutabilis 162, "Ormosia 156. Or- ‚nilhogalum Stembergüi 10. Orohus Azı, for« mosus 16%. Orthotrichum aureum 489. Hut- chinsise 529, speeiosum 526, Sturmil 341. Poliurus retieulata 504. Paropsia.55., VPentste- mon. frutescens 144. Persoonta 155. Pha- laris_aqualica 166, Thleum alpinım 186, 3 Phelipaca foliata 154. . Phrynium 415. Pil-. losporum fulvum 156. Plantage ı90. Pluke- netta 573. Poa humilis 293. Poranthera eri- ‚cifolia ı56. Pohlia arcuata et curviseta 342, 329, brachycarpa 343. Polypodium 159, 514. Potamogeten hifelius ı90, semipellucidum ‘et spathulatum 524. Potentilla aurea et salis- _ burgensis 347. Poydium polycarpon ı60. Pri- 'mula 480. Psidium aromaticum 569. Psy- chotria megalospermum 563. Pultenea ı61, Pulsatilla 235,348. Pyrola 439. ' Ranunculus 174, pyreneus a3ı, Hobinia pygmea, . 532, Rubus,159, sanctus 273, Fiumeacoriacea 418, Rumex graminifolius 154, Ruscus acu- leatus 527. | Salmasia 53, Salvinia natans ioır, 278, Saxifraga fragiflora 272, planiiolia 41, Scabiosa nori- ‚ca 446, hirsuta 88, Schoenus 40, ‚Seirpus . gracilis 155, hirtellus 563, radicans Jı4, ser- ‚zulatus 563, Semper vivum sediforme 150, : Senecio 98, Fuchsii 380, Sesieria coerulea 235, Silene caespitosa ı62, Siparuna 572, Skalnikia 581, Scleroiium 4aa2,. Soldanella ‚ minima ı4, pusilla 81, Sphagnum subsecun- dum 526, Splachnum Eroelichianum 320, 'Stipa tortilis, .ı87, Struthiopteris 532, Sty- 'phelia 156, Styrax 569, ' ' Thalictrum foetidum 392, Teesdalea ı6ı, "Teträ-- phis repanda 526, 528, Thymus 270, Tofiel- ia palustris 64, Trachymene ineisa 156, Tradescantia umbellata 564, T'rematoden bre- vicollis 342, Trichostomum incurrum 341, Trollius altissimus 578, medius 578, mini- mus 579. i “0: Vaceinium praestans 154, Veroniea 284 — 185, calthaefolia 272, crista galli 161, fiiformis ' 296. ‚Webera ‚109, alpina 329, Weissia Martiana 329, splachnoides 55, 429. - Xanthosia pilosa 156, Xyris elongata 155. Zanthoxylon 573, Zieria pilosa 155. en,