oder "Botanische Zeitung „Herausgegeben von der königl. bayer. botanischen Gesellschaft in Regensburg, Eilfier Jahrgang. Erster Band Mit 8 Bogen Ergänzungsblättern , ı Bogen Beilage und einer Abbildung. ai N a Auen Regensburg, 1828. ihrem würdigen Mitgliede, dem Haiserl, Oesterreichischen General und Briga- dier u, s. w., Inhaber mehrerer hohen Orden und Mitgliede mehrerer gelehrten Gesellschaften, Freiherrn von Welden, widmet gegenwärtigen Band der Flora die königlich bayer. botanische Gesellschaft in Regensburg. Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 1. Regensburg, am 7. Januar 1828, Ueber Fiola canina und montana Linn. Von Herrn Hofrath und Professor Dr. Koch in Erlangen. CVorgelegt in der Sitzung der botanischen Gesell. schaft am sten December ı827.) D. Verwandten der Fiola canina bilden eine natürliche Gruppe in der ziemlich artenreichen Gattung Fiela. Das Natürliche liegt hier in der grofsen Achnlichkeit der Arten in allen Theilen des Gewächses, aber grade defswegen sind auch dergleichen Gruppen so arm an unterscheidenden Kennzeichen; und wenn nun die dabin gehören. den Arten nach einem feuchten oder trockenen, sonnigen odor beschatteten Standorte, oder in ei- nem verschiedenen Boden, im Sande, Lehm oder Halk, oder nach der Höhe des Wohnortes über der Meerosfläche, auch in ihrer Gestalt noch Ab- änderungen erleiden; so wird die'Schwierigkeit, eine richtige Kenntnifs derselben zu erlangen, um desto größser, und dergleichen natürliche Grup- pen, oder auch ganze natürliche Gattungen sind A ag s 2 es, üher deren Arten die Botaniker nicht einig. werden können. Jeder hat hierüber seine eigenen Meinungen und Ansichten die man ihm. lalsen, wenigstens nicht mit heftigem Eifer bestreiten mufs, denn mit der Zeit, nach fortgesetzten Be- obachtungen dieser Pflanzen an verschiedenen Standörtern, oder nach Empfang von mehrern in- , structiven Exemplaren von solchen die man le- bend zu beobachten nicht Gelegenheit hat, ändert . man nicht selten selbst seine Ansichten, und tritt nun einer Meinung bei, die man. früher bestritten hatte. Dies ist mir öfters wiederfahren ; ich bin dadurch gegen Andere sehr tolerant geworden, babe auch meine frühern Ansichten sodann willig bei Seite gelegt, und die spätern, wo es nöthig war, als die für den jetzigen Standpunct.richti- geren öffentlich anerkannt, obgleich ‘das. Scheiden von einer oft. mit vieler Mühe errungenern An- sicht zuweilen etwas schmerzlich ist, allein für den Schreiber der allgemeinen Flora eines Reiches halte ich dies für eine unerlälsliche Eigenschaft. Die mancherlei Ansichten der vorzüglichen Botaniker. unserer Zeit über Fiole.canina ‚und montana hier zusammenzustellen, ist der Zweck der gegenwärtigen Abhandlung... Es..wird sich daraus ergeben, dafs diese gewils: trefflichen Pflan- . zenforscher weder darüber einig sind, welche For- -men zu einer der beiden Arten gerechnet, . noch darüber, welchen von diesen Formen ‚vorzugs» weise die erwähnten Namen beigelegt werden ns I mäülsen. ‘ Man sollte denken, dafs über eine so gemeine. Pflanze, wie Fiola canina, keine. Mei. tiungsverschiedenheit mehr statt finden hönne, aber das ist Keinesweges der Fall, und eben so ver- hält es sich mit der im. Allgemeinen seltnern Viola montana, » DeCandolle,*) welcher.das. Linnei sche Her- barium verglich, versteht unter seiner Fiola canina« im Prodromus I. p. 298. die P. sylvestris ‚Hit. ‚und bringt die /\. ericetorum Schrad, von welcher Linn "höchst wahrscheinlich die, Diagnose :seiner Yiola canina ‚nahm, als Abart'.zu U. ‚lancifolia .Thore, (der Abart . oder der Hauptart, welche die P. pumila des Prodromus bildet). 'WVenn, aber .auch ‚die 7; sylvestris im Linneischen: Herbarium . als P. canina befindlich ist, .so. kann man doch be- haupten, dals Linne seine Diagnose nicht von dieser, sondern von jener Pflanze nahm, :welche :DeCandolle zu einer andern Art als, Abart ‘setzt, Linne nennt die Blätter seiner F. canina *) Man wird es mir nicht als Mangel an Achtung deuten, wenn ich’ vor den Narnen ‘der noch lebenden verdien- “ten Männer, deren ich hier erwähne, das Wort Herr weglasse und auch keine Titel hinzusetze; bei Verstor- benen ist dergleichen ohnehin nicht gebräuchlich; wir sprechen von Dioscorides,, Bauhin, Linne, nıcht von Hın, Dioscorides, von Hrn. Bauhin,, von Hrn, Ritter von Linnd, und doch achten wir diese’ grös- “ sen Männer sehr hoch. Es 'schlen? Mir wicht passend, dem. eihen Namen das Wort’ Her vorzusetzen und bei dem andern .wegzulaßsen. :: , A2 nz oblongo-cordata, dergleichen besitzt die X. eri- cstörum; die der Y. sylvestris sind eher lato - cor- data und an manchen Formen reniformi - cordata zu nennen. Dals Linn die P. sylvestris, welche’ ‚wenigstens in Deutschland gemeiner als Y. erice- iorum ist, kannte, daran läfst sich gar nicht zwei- feln, und es ist auch zu vermuthen, dafs er die Y.-arenaria auf seinen Reisen und Exkursionen . sahe, aber er trennte beide von seiner /. canina nicht, wie das auch ein halbes Jahrhundert spä- ter noch nicht geschahe. Auch wir (Mertens. und Koch) glaubten, als wir den zweiten Theil der Flora Deutschlands herausgaben, die 7. syl- ‚vestris Mit, von P. canina Reichenb. nicht speci- fisch trenrien zu dürfen; jetzt, nach fortgesetzten - Beobachtungen im Freyen, scheint mir diese T’ren- ‚nung nöthwendig, ungeachtet’ man bei: Durchsicht der Herbarien manche Exemplare trifft, . welche :man nicht leicht unterbringen kann; die Veilchen ‚gehören: zu den Pflanzen, welche lebend bestimmt und erkannt werden müssen, Sehr zu bedauern ist, dafs DeCandolle, welcher, wie oben gesagt, das Linneische Her. barium verglichen hat, unter seiner Fiola mon- tana drei verschiedene. Arten zusammenstellt. Die Abart &, oder die 'Hauptart (Prod. I. p. 209.) ‚bezieht sich nach meiner Ansicht auf 7. stagnina, die Abart ß. ist ohne Zweifel die F: persieifolia, ‚(Reichenb. Iconogr. fig. 210.) die Abart 9. die pra- tensis M. et R., die Abart $. übergehe ich, weil x En > ‚sie dem Vfr, selbst zweifelhaft ist. Ich bemerke noch, dafs ich hier, wie in’der ganzen Abhandlung, mich blofs auf. die Diagnosen, Beschreibungen und Abbildungen beziehe; und keine Rücksicht auf die beigesetzten Synonyme nehme. Die bei der Abart a. angeführte Y. strieta« Hlornem. gehört nach ei- nem Exemplar von Hornemann selbst zu P. persicifolia Reichb. und in der Engl. bot. .t, 445- ist unverkennbar die Y.laneifoli@ Thore dargestellt; doch dergleiehen Bemerkungen liegen hier ausser meinem Zwecke. - Sollten die oben angeführten drei Arten im Linneischen Herbarium unter F: moniang beisammen liegen, was allerdings statt finden kann, da man sie zu Linn€’s Zeiten noch nicht geschieden hatte, so ist und bleibt die Lin- neische F. montana. eine nicht. ‚auszumittelnde Species. nn Wahlenberg, der sonst so gläckliche Er- klärer Linne's, nimmt ebenfalls die Y. sylestris für Linn&'s Y. canina an und hält die U. cenine Reichb. für Linne&’s montana; eine Ansicht, der ich früher auch einmal zugethan war, die ich aber später wieder verliels. Diese Ansicht Wahlen- berg's geht aus seinem neuesten schätzbaren Wer. ke, der Flora suecica deutlich hervor, ‘In dem- selben befinden sich -vier verwandte Arten: 1. die Y. persicifolia, ganz ohne Zweifel die Reichen bachische, Die ’Blüthen heifsen, dilute caexules- centes, fere. ut in sequente, der lacten, ;a. eine ‚P. lactea,. deren varietas m, die pratunsis M. 6 et K. ist, nach einem von Fries an Mertens als F’. lacteu gegebenen Exemplare, und deren var. ß. zur Y. stagnina gehört; Mertens erhielt von Hartmann als 7. persicifolia Fries, den W ah. lenberg citirt, die siagnina.. Wenn. aber auch Wahlenberg unter der var. ß. eine Form .der P. pratensis mit breitern etwas 'herzförmigen Blät- tern versteht, so ändert dies hier nichts in der Sache. Die Blüthen ‚heifsen semper lacteae vel dilutissime caerulescentes. 8. eine P. canina, diese ist, wie die Beschreibung in der Flora upsa- liensis ‘und in der Flora suecica zeigt, die I. 'syl- vestris Kit, hit welcher in der Flora sueeica ‚die W. arenaria DeC. verbunden wird. Die „folia /eordata “‘ im Gegensatze der „folia cordato - ob- longa“ der Y. montana und die „stipulae ple- raeque_ scariosae‘“ zeigen deutlich, dafs die [4 \ canina Reichbeh.” nicht- gemeint 'seyn: Kann. Die di varietas: ß. arenaria wird definirf: tota puberula etiam fructu, foliis brevioribus subreniförmibus. Das bezieht sich. ohne allen Zweifel auf: 7%, are- naria DeCand., obgleich dieses Synotiym nicht da-' bei steht, Die varietas Y. sylvatica Fries 'ist-nach einem Exemplare von Fries selbst eine grölsere Form der sylvestris. Die var. $. kenne’ich noch nicht, aber es läfst sich doch nicht annehmen, dals sie länglicht- herzförmige Blätter habe, ‚denn das stünde mit der ganzen Darstellung der Species im Widerspruch. Die vierte Art, welche Wahlen- ‘berg. aufführt, ist nun die Yiola monfdna;: und En 7 diese kann der Beschreibung nach keine andere seyn, als die U. canina Reichbeh. und zwar die Abart luoorum, die auch Laestadius, von des- sen Exemplaren ich drei verglichen habe, als 7. montana aus Lappland mitbrachte. Wahlenberg nennt im Gegensatze mit P. canina die Blätter seiner montana „cordata sursum oblonga“ und in der Beschreibung ,„folia cordata et tam lata ac praecedentis, sed sursum magis elongata, flores fere sätaratiores, quam in: praecedente, itaque cum lactifloris 964. 965. (der persicifolia ynd pra«. tensis) .cdmparari non potest, “ Unter allen ver- wandten: Veilchen ist. die Y. canina Reichbeh. die einzige,; worauf das hier gesagte pafst, denn diese . hat: ünter: den verwandten Arten die am gesättig.- sten blau gefärbten Blumen, . ihre ‚Blätter sind so breit als an . arenaria, und bei größsern Exem- plaren so breit als an F. sylvestris, aber in beiden Fällen länger herzförmig. Gegen diese hier vor. ‚getragene Ansicht kann man einwenden, dafs Rei- chenbach durch Fries ein lappländisches Exem- plar, von Wahlenberg,. selbst.gegeben, erhielt, welches fig.207. in der Iconographie abgebildet ist, und nicht hieher, sondern zu den lactifloris ge- hört, Hier bemerke ich, dafs das von Fries an Meichenbach mitgetheilte blühende Exemplar ‚keins derselben seyn kann, welches Wahlenberg selbst sammelte, denn _dieser fand. seine Pflanze, wie aus. der Flora lapponica exhellt, im Sommer- kleide ohne Blüthe, das benannte Exemplar muls 8 darum von einem andern Botaniker gesammelt worien seyn, und hier konnte bei dem Sammler oder bei Wahlenberg selbst, oder bei Fries eine Verwechselung untergelaufen seyn, wie es in andern Dingen bei uns allen auch schon gesche- hen ist. | Ungeachtet ich nın Wahlenberg darin hei- stinne, dals X. sy Ivestris Kit. und F. canina Rchlg. zwei verschiedene Arten bilden, so kann ich doch darin nicht beistimmen, dafs erstere die Linnei- sche 7% canina, letztere die Linn, 7", montana sey. Ich bin, wie ich schon oben bemerkte, der Meinung dafs Linnd die 7. syluestris und zanina Fehljr. kannte, dafs ihm auf seinen Reisen und Exkursionen die #. arenarta auch vorgekom- men seyn max, dafs er aber alle diese Formen nicht specifisch trennte, jedoch die Diagnose sei- ner F. canina nicht von sylvestris und arenaria, sondern vun ranına Rehb. nahm; der Ausdruck: folia oblongo-cordata kann sich nur auf letztere bezichen, Die steifaufrechte 7. persicifolia, pra- densis und sugsine, die sämmtlich in Schweden wachsen, konnten ihm auf seinen Reisen nicht entgangen seyn, daraus bildete er nach meiner Meinung 7°. montana, und eine derselben liegt, wie DeCandoll’s Prodromus heweilst, als 7. montana in seinem Herbarium, Besser in den Primitiis florae galiciensis und Marschall von Bieberstein in der Flora tauricy = caucasica führen, wie Wahlenb. die 7. y syivenris ala canine L. auf, nur verbinden sie die F, arenaria damit nicht; die A. canina H:hb. tra- gen sie unter dem Namen 7”, lancifolia vor. Der freundschaftlichen Güte von Besser verdanke ich eine Anzahl Exemplare der Y', lancifolis, die ganz sicher zu J. canina Rehl. gehüren, so wohl zu dervar. lucorum als der ericetorum; aber dafs dieser vorzügliche Botaniker auch einmal ein Y:xemplar der von Neichenbach abgebildeten F. montana, (die ich jetzt zu F. stagnina ziehe) als lancifolia gab, daran zweifle ich nicht, da beide Veilchen früher nicht gehörig geschieden waren, Wallroth, dieser scharfsichtige Beubachter, verbindet in den Sched, criticis die F, caunina Erchb. mit 9. syluesiris unter dem Namon cunins, die persiöifcha Rıhl. wird unter diesen Namen, vorgetragen. Schlechtendal in der sehr vorzüglichen Flora berolinensis verbindet nicht nur 7. eanins Rehb. und sylvestris it. sondern auch F. urenaria unter 9. cuninsa Die #. persicifolia Rchb, wächst nicht im Gebiete dieser Flora, Gmelin im Suppl. der Flora badensis verei- nigt mit Y. canina die sylvestris, die canina Rehb, und die arenaria DeC. Derscibe hält die F, per- sicifolia Rehb. für montana L.; die dagnina wird als besondere Art betrachtet, und eben so die F. pratensis, welche von ihm persicifolia genannt wird, Römer und Schultes in ihrem schätzba. ren Werke, desıen Fortsetzung wir jetzt wieder 10 zü hoffen -haben, führen '.die F, canina und sylve- stris als besondere Arten auf und noch ausserdem die. P..neglecta Schmidt, womit sie, wie.die bei- gesetzte ‚Bemerkung: stipulae fuscae, 'flores magni dilute.coerulei anzeigen, die /’. Riviäan«, Rehb, ver- stöhen. .Die in diesem Werke historisch aufge- nommene 7..litioralis Spreng. , welche zu P. eri-. cetorum gehört, hat der Autor nun ‚selbst in .sei- nem ‘Syst, :vegetab.. übergangen. Die. F. monian« bei-R. et‘. halte“ich, !nacdh: der in der österrei- chischen: Flora gegebenen. Beschreibung: für. die Wahlenbergische,. nämlich für W, 'canina::lu- corum Rehb.; die 'V. persieifolia Rechb.: ist. as v. strieta' Hornem;: aufgeführt; . "Sprengel verbindet im Syst. veget. die P. syloestris..und veriestorum..unter canina. und. trennt die canina lucorum als F. laneifolia Besser. Un- ter! W°. imontana ‚scheint X. persicifolia Rehb: und unter Fü: persieifolia die. F:; pratensis: ME eb Ei. verstanden. en ten. Host in der: ‚Flora ‚austr. unterscheidet. aus- ser einer F. canina,.worunter wahrscheinlich; syl- vestris Fit, verstanden wird; noch die /..areneria DeCand.; die Y. inontäna ‚scheint die W.ahlen- bergische zu seyn; 7. persicifolia. Kehb. wird unter‘ diesem Namen aufgeführt. 7 "Böth'in seinem. neuesten. Werke: Enum, pl. ph. ‚Germ.- versteht ‘unter 7. caninä die F.:sylve- stris Rit. 5 trennt davon die.arenaria DeCand;, führt die F. canina. Relib. als F. erieetorum ‚Schraäd. :auf ‘ 41 und äie Pr. ‚Persieifolia 'Rchb. als montana. Die #: persicifolia, des Tentam. Fl. ‚germ. ist als Synonyra zu P. lactea Y. (der V. pratensis M. ei R. ) gebracht, In der neuesten von. Wimmer "und, Gra- bowski herausgegebenen. sehr "gelungenen Flora silesiaca tragen die Vflr. folgende Arten vor., ur v. urenaria. 23V. canina Rehb, . 8. v, ‚sylwestris Lamarck.. A Pv. stagnina Kit; 1. "nach, IM. ei cR., KIEA pratensis, M. et K. in der Anmerk kung. 2 ‚zu F. mon- tana. 6. ‚diese v. montana, die sich durch. brei- tere, an der Basis seicht horzförmige Biätter von Fr. ‚pratensis , unterscheidet ‚und 7. I. persicifolie Roth., „eigentlich ‚Reichenb., dessen ‚Abbildung un- yerkennbar i ist. ‚Die Rotbische, gehört, wie oben bemerkt wurde, . nach dem. Autor selbst: zu Fr. ‚pra- tensis M. et K. Die hier aufgestellte _ Bm ontand halte ich jetzt nach einer Anzahl von Exemplaren, die ‚ich, der freundschaftlichen Güte von Günther verdanke, für eine Abart der pratensis mit ‚brei- tern an der Basis seicht herzförmigen’ Blättern. ’ Zieht man ‚das bisher“ "Vorgetragene, kuiz, ZU- sammen, so ergiebt sich ungefähr folgendes { “ “ j Bu Die Viola canind, welche Rei chenbach un- ‚ter. ‚diesem Namen dargestellt hat, ist die Linnei- sche ‚gleichen. Naniens ‚und muls von Pi syloestris und arenaria getrennt, werden. (Reichenb., "Wim- mer et Grabowski) Allerdings müssen "diese, Ar- ten getrennt werden, ‚aber, die. Pr syWwestris ist die wahre. ‚Linneische canina,_ die Reichenbachi- sche muls r. ‚Jancifolia, heilsen, (Besser, M Bie- \ 12 stein) ; sie mufs 7. ericelorum heifsen, NN sie mus‘ 2 montana heilsen, “ P. tatarica Mill, die. n. 5. DeCand. syat, veg. 1. p- 502. P. peregrina var. Y. DeCand. sysh, veg. 1. p 390. * flore pleno. P. folüs difformiter Iobatis puhescentibus, mil ' ic. 2. p 56. 6. 208%. Habitat in pratis montosis umbrosis Europal, Floret ineunte Majo. 2%. In botanischen Gärten kömmt diese mit. der folgenden vermischt gewöhnlich ‚als die einfache - P. offieinalis, die sie auch zu Folge der Synony- mie ist, vor, Die Knollen der Wurzel sind rund- 85 lich, ‚der Stengel 2’ hoch, grün, unbehaart. Die Stengelblätter 5— 6, aufgerichtet, 2 mal 3 theilig, die Abschnitte ungleich .zeriheilt, die Lappen läng- lich- lanzettförmig spitzig, "gegen den ‘Grund ziemlich breit, oben - lichtgrün, unbehaart, glatt, unten graugrün mehr oder ‘weniger behaart, so wie P. corallina, die auch falsch in den neuen Systemen mit unbehaarten Blättern charäkterisirt wird.. ‚Die Endblume licht Ppürpurroth, 68 blättrig, die Fruchtknöten 2 — 4 aufrecht mit: der Spitze abstehend weifsfilzig, die Kapseln zurück- gebogen. Die Narben: bogenförmig, purpurroth, 2. Paeonia' promiscua: herbacea; capsulis re- curvatis ‚tomentosis; foliorum segmentis ‚inaequa- “liter. laeiniatis: . laciniis -lanceolatis subacuminatis rugosis subtus glaucescentibus pilosis, \ Paeonia Trag. stirp. 581. ie. ' P. foemina. Fuchs hist. 202. ic. Math. comm, 595. ic. P. foemina prior Dod. pempt. 194. ic. P. promiscua s. neutra Lob. ic. 683. obs. 390. ic. adv. 305. ’ : , P. peregrina fire e coccined. Besl.: est vern, 6. fol. g. f 1. P. foentina flore simplich Tabern. st: 121. ie P. foemina altera C. Bauh.. pin. '323. P. foemina vulgatior J. Bauh. hist. 3. 402. ic. 'P. foemina v, communis.'Moris. hist: 3. p. 757. v. 12. & 1. f.:6. Tourn. ınst. 274. P. Rore simplici rubro Knorr del. 1. t. RE F2 84 P. foliis difformiter lobatis. Hall, helv. 311. .' > ‚feminea. Mill. diet, n. 2. P. offieinalis ferninea. Hniph. ectyp. P. offieinalis Bull. herb. 1.101. P. peregrins var. «. DeCand, syst. veg. 1. 390. (excl. plur. syn. Zu .* flore pleno. P. flore pleno purpurascente- papaverino, Moris.: hist. 3. p. 455. 12. wi. Ri. major:. laci- nis foliorum elongatis hirsutiusculis, :.P. hirsuta Mill. diet. n. a. : Habitat in pralis montosis nemorosis Europae, eodem iempore cum P. officinali florens. 2%. Ausser den länglichen Knollen der WVurzel ‚unterscheidet sich diese Art von der vorherge- henden durch einen höhern Wuchs, gröfsere dunk- lere Blumen, und'vorzüglich durch die schlaffe“ ren Blätter, deren‘.Lappen länger, mehr zuge- spitzt, am Grunde sehr verdünnt sind, und schon an der obern' Fläche fast‘ graugrün, und durch Vertiefungen: der: Queradern. xunzlich, an der un- tern Fläche hingegen weit mehr behaart sind. Die Blattstiele und der.abere' Theil des Stengels sind behaart. Die Fruchtknöten schneeweilsfilzig 2 — 4 aufrecht, die Närben spiralförmig gedreht. Die Kapseln zurückgekrümt. 3...Paeonia festiva: ‚herbacea; capsulis erectis ‚tomentosis ; foliorum segmentis inaequaliter laci- niatis: laciniis confertis oblongo- lanceolatis utrin- . que glahris, 85 . P. semine plenae nata värielas. Clus. hist. 1. 281. P. offieinalis flore simplici. DeCand. vl weg: 1. p. 301. (excl. syn.) *) flore pleno; major et minor! P. foemineae multiplex flos. Dod. pempt. 195. 5 ic. P: foemina polyanthos Lob. ic. 697. ‚obs. 391. adv. 305. - P. foemina multiplex Tabern. hist. 1172. ie, P. polyanthos flore rubro Besl. eyst. vern; ord. 6. fol. ft P..foemina flore pleno rubro majore et mi- nore C. Bauh. pin. 327. MMoris. hist. 3. p. 455. 12.6 1. f 13. J. Bau. hist. 3. 4093. et 494. P. ‚flore plenorubro major. Weinm, hist. &, zze.fıb. P. foemina Blachw. t. 65. Finorr. del. 1. i, Rz: P. foemina var. f. "pl. "Mill. diet, n.2.,. P. offieinalis Retz obs. 3. p. 35. (excl. Linn.). Yilld. sp. pl. 2. p. 1221. (excl. pl. syn.) P. offieinalis 8. flore pleno rubro, Milld. eu. h. berol. p. 572. P. offieinalis flore pleno. DeCand. syst. veg. 1. p- 389° (excl. pl. syn.) ß. versicolor. j *) flore pleno carneo demum exalbido; ma- jor et minor: P. flore pleno incarnato. Besl, erst: vern. ord, 6. fol. 7. f. 4. P. exalbida plena minor et major. Clus. 5. hist, " 280. C. Bauh. pin. "327. oo P. flore pleno incarnato et albo. Maris. hist, 3 pie 86 P. offieinalis y. flore pleno albido rubro, Willd. enum. h. berol. p. 572. ** variegata : flore pleno albo - striato: (ix differt, ab. 8.) P. quinta. Clus. hist. 1. 280. P. flore variegato C. Bauh. pin. 324. Moris., hist. 3. p. 458. ' Colitur vulgatissima in hortis Europae et Ja- poniae floribus plenis, imo in pomarüs' quasi spon- tanea, sed vix Europae indigena. %. Wurde zu allen Zeiten mit P. offieinalis und prömiscua verwechselt, von welchen sie sich auf den ersten Blick auffallend unterscheidet. Die Lappen der Blätter stehen gedrängter, sind stei- fer, stumpfer, dunkelgrün, unten bläfser unbe- haart, aber niemals graugrün, und weit weniger riechend. Die Blume ist blutroth und blüht spä- ter. Mit einfacher Blume scheint sie bei den Al- ten nur Clusius, der sie aus dem Saamen der gefüllten erzog, gesehen zu haben. 4. Paeonia Iusitanica: caule herbaceo humili ; 5 capsulis tomentosis erectis; foliorum segmentis multifidis: laciniis ovalibus obtusis subtus glauces- eentibus pilosis. P. quarta aquilinae folio. Clus, hist. 1. 289. P. pumilis Besl. eyst.,vern. ord. 6. t. 14. fı 3 P. aquilinae folüs C. Bauk. Pin. "323, "Moris. hist. 3. 454. P. Iusitanica:, foliis lobatis, lobis ‚ovatis’ in- - ferne incanis, min. diet. n. 6. # ’ 87 "7 paradöxa 4. DeCand, prodr. .syst. weg, 1 Pr 66. (ezel. syn.) * flore pleno. P. humilis Hort. Prag. Die gefüllte Varietät ist in den Prager Gär- ten von jeher als P. humilis kultivirt geworden. . Der Stengel ist gewöhnlich ı Schuh hoch, die Blume dunkelpurpurroth klein, die Abschnitte der Blätter 5— theilig, die Lappen oval, gedrängt, oft fast wellenförmig. 9. Paeonia humilis: herbacea; germinibus to- mentosis; foliorum segmentis. multifidis: lacinlis anguste - lanceolatis subtus cano- villosis. P. hispanico serine nata s. 2. Clus. hist. 1. p. 279. P! pumila femina Lob, ic. 683. f. 1. P. tenuis laciniata sublus pubescens flore ‚pur- pureo. C. Bauh. pin. 323. P. femina hispanica pumila Park. herb. 1379. Moris. hist. 3. p. 455. s. 12. £.1. f. & P. humilis Reiz obs. 3. p. 35. Willd. sp. pl. 2. p. 1222. DeCand, syst. veg. 1... p. 392. (gxel. syn. Besl) _ Habitat i in Hispania, 2. _Willdenow und DeCandolle scheinen diese Art weniger gekannt, und mit P, Iusitanica verwechselt zu haben, und daher mögen ihre.Dia- gnosen so unbestimmt seyn. ' Die’ Pflanze ist wohl der P. offieinalis am nächsten verwändt, unter- scheidet sich aber durch die mehrmal zerschnit- tenen fast Smal — 3zähligen Blätter, und: ihre D sehr schmalen unten stark behaarten Blättchen, Die Fruchtknöten sind aufrecht, ob es die Ka- pseln auch bleiben oder nicht, ist mir unbekannt; 6. Paeonia eretica: herbacea; ‚germinibus 5 to. mentosis; foliis ternatimsectis, segmentis 5-nato- pinnatifidis, Jaciniis lanceolatis acuminatis basi de- currentibus utringue glabris, P crelica. Clus. hist. 1. p. 281. DeCand. syst. veg. 1. p 304. N . P. folio subtus incano flore albo ». pallido, C. Bauh. pin. 323. - Habitatin montibus Sphakeoticis Cretae Sieber. 2. - Steht der P. anomala L. am nächsten. Der Stengel ist aufrecht unbehaart. Die Abschnitte der Blätter 5-zählig, die Lappen alle ganz lan- zeitförmig lang zugespitzt ganz unbehaart, unten etwas blässer aber nicht graugrün. Die Blume weils, (Sieber) die Fruchtknoten 5 aufrecht weilsfilzig, die Narbe bogenförmig purpurroth. 6. Paeonia corsica: herbacea; germinibus gla- hris erectis; foliis biternatimsectis, laciniis inte- gris ovatis acuminatis subglaberrimis. P. corsica Sieb. Pl. cors. exs. P. paradoxa ß- leiocarpa Decand, prodr. 1. p. 66.2 Habitat in monte Cagna ad Porto vecchio in Corsica, 2%. ‚Der P. albiflora Pall. am nächsten. Die Blät- ter sind zmal 3zählig, die Endlappen wieder 3- zählig, alle Lappen sind unzertheilt und zugespitzt 69 eyförmig, die obersten oft länglich, unten. blässer nieht graugrün, und fast ganz unbehaart. Die Fruchtknöten schlank aufrecht unbehaart, Die Blume grofs purpurroth, Die Frucht unbekannt. I. Zweiter Bericht vom ökonomisch - technisch - na- turhistorischen Reiseverein im Königreich Sachsen. (Vergl. Flora Nr. 29. S.' 470.) Lissabon den ı5, Mai 1827. Vorgestern bin ich aus den Gebirgen von Cintra zurückgekehrt. Obwohl es während der drei Tage meines dortigen Aufenthalts unaufhör- lich regnete, so habe ich doch so fJleifsig als möglich gesammelt und eine grofse Anzahl hüb- scher Sachen. mitgebracht. Die Gebirge bestehen aus Granit, welcher auch überall in losen Blöcken herumliegt. Nur am Fufse der Berge wachsen Oelbäume, Kasta- nien, Eschen und vorzüglich Rorkeichen. Dann folgen die Strecken welche mit Eriken und Ci- sten geschmückt sind; unter ihnen eine kleine Eichenart, nur 2 — 3’ hoch, welche, gleich den kleinen Arten von Rhododendron in den deut- schen Alpen, hier über weite Strecken sich aus- breitet. Ich hielt sie für Quereus humilis und fand sie noch blühend. Ausserdem aber sammelte ich hübsche Sachen aus den hier in so grolser Mannigfaltigkeit wiederkehrenden Gattungen Li- naria, Silene u. a., auch eine Fuinaria, Anagallıs, Pedieularis, eine der schönen Orchideen mit gros- ‘ Aa 0. — 90 sen behaarten Blumen, Cynoglossum lusitanicum, Stauracanihus aphyllus, Grammitis leptophylla und einige Moosarten. Im höheren Theile des Ge- birges ist Pieris dquilina vorherschend. Die Flora an den Mauern in den Dörfern, welche so oft charakteristisch ist, hat hier ein vorzüglich lieb- liches Ansehen, denn unsre schönen Gartenpflan- zen: Valeriana rubra, Digitalis tomentiosa, Antir- rhinum majus, Cotyledon Umbilicus entkeimen und blühen hier ‚ohne menschliche Pflege und Aus- ‚ smat,; mit Polypodium vulgare und Grammitis Ce- ierach freundlich gruppirt; von letzterer 'bemerke ich jedoch weniger hier als in Italien. In rudera- . is erscheint hier die Flora in bekanntem Ge- wande, und so wie fast überall zeigen sich hier unsre kleinen Malven mit Brennesseln, Täschel- . kraut und gutem Heinrich gemischt, nur anstatt Hyocyamus niger blüht hier Hyoscyamus albus. Mancherlei sammelte ich indessen auch, über des« sen Bestimmung erst Ihre Untersuchung entschei- den mag. Dritter Bericht u, s. w. Funchal auf der Insel’Madeira d. 6. Juni 1827. Am. ı. Mai segelte ich von Lissabon ab und traf schon den a5. hier in Madeira ein. — Die Stadt Funchal, die einzige der Insel, liegt an der Küste gegen Süden und ist von hohen, fast his nach oben bebaueten, mit Landhäusern besetzten Bergen umgeben, hat meistens niedrige Häuser 91 und enge Strafsen. Die Häuser der Kaufleute sind von herrlichen Gärten umgeben, und hier mablt sich zuerst die Natur der fremdartigen Tropen. Kaffeebäume liefern ihren Besitzern die selbst erbaueten Bohnen, Yerbena« triphylia, deren‘ zarten Wohlgeruch man bei uns an der in Blu- mentöpfen befindlichen Pflanze geniefst, erhebt sich hier als Baum, und baumartig ihrem Na- men entsprechend, senkt die schöne Datura ara borea ihre grofsen Trompetenblütben weils durch das grüne Laub hindurch leuchtend, herab. Die Beete schmücken zwar unsre gemeinsten Garten- blumen, Nelken, Levcojen, gemischt mit Pelargo- nium zonale, Scabiosa atropurpürea; Rosen und Cen- taureen, aber überrascht weidet sich der Blick endlich an Hecken von Fuchsia coccinea mit le- bendigen Guirlanden der blauen Passiflora durch- zogen und geschmückt mit zahlreichen Blüthen dieser schönsten Liane. Man hat hier auch Kir. schen, Apricosen, Aepfel und Birnen, indessen ist alles Obst weit schlechter als bei uns, da man nichts veredelt. Mehr als alles aber gewähren das Tropenbild die Bananen und Palmen. Vor jedem Bauernhause steht die herrliche Musa paradisiaca und besser als das übrige Obst erquickt ihre Frucht den lechzenden Gaumen des Wandrers, Dattelpalmen und die schlankern Kokos erheben sich stelzer über die Häuser der Kaufleute und bieten überaus mahlerische Gruppen, die 'man selbst sehen .muls -um sie recht zu empfinden, 02 Eine besondere Erquickung gewährt‘ noch der Genufs des frischen Zuckerrohrs, welches gleich- falls auf dieser glücklichen Insel gebauet. wird. Das gröfste Uebel ist auch hier, wie in Por- tugal, die übermäfsige Theuerung, so dafs man gar nicht weniger kennt als £ Testao, ungefähr a Ggr. nach unserm Gelde. Das meiste kosten mich die Führer, deren ich immer einen haben mufs, da ich Botanisierkapsel, Papier und Instru--- mente zum Insectenfang nicht allein tragen kann; und keiner geht unter einen spanischen-Rthl. den Tag. — Bis jetzt habe ich vorzüglich-die Berge um die Stadt durchstrichen, wo man immer eine bis anderthalb Stunden zu gehen hat bis man aus. den Weinbergsmauern und Feldern in die freie Natur kommt. — Vorgestern bin ich von einer viertägigen Exkursion in das Innere der Insel. zurückgekommen. _. Ich wohnte in einem Dorfe von ungefähr ı5 Hütten, 5 Meilen von der Stadt, bei einem Bauer an den mich ein hiesiger Kauf. mann gewiesen hatte. Zur Fortschaffung von Pa- pier, Fangapparate und der frugalen Lebensmittel mufste ich einen Esel nebst Führer nehmen und 2 spanische Thaler zahlen. Die Wege wurden. . durch die entsetzliche Hitze noch beschwerlicher- und ziemlich ermüdet kam ich Abends in meiner- Wohnung an. Diese hatte 4 Wände, eine Bank und als Bett noch einen Bündel von Spartium Jun-. ceum. Eine Oeffnung ohne Thür führte in das enstossende Zimmer der Familie, wo Vater und v 95 Mutter, a nackte Kinder,. nebst 4 jungen Schwei. ner, a Katzen und einer Menge Hühner sich her. aumtummelten, und gewöhnlich in corpore mir ih- ren Besuch machten, so dafs ich Noth hatte meine ‚gesammelten Sachen vor ihren Untersuchungen zu ‚schützen... Sobald die Pflanzen von dieser be. »schwerlichen Exkursion trocken sind, gehe ich ‚nach den pico Ruivo, dem höchsten (gegen 7000). ‚Berge, der Insel, dann aber nach Ribeira da Fa- ‚nella und Porto Monis, den nördlichsten Punkten der Insel, Gegenden die, nach einstimmiger Aus. ‚sage, noch kein Fuls eines Fremden jemals be. treten hat. i Friedrich Holl, N. S.‘ Da von,Dresden. aus, der Zweck: in Absicht auf Verbreitung botanischer und zoologi- scher Schätze, noch nicht besuchte Gegenden berei- sen zu lalsen, und die Resultate dieser Reisen auf eine für ‘diejenigen welche daran Theil nehmen wollen, möglichst billig- und leichte Weise zu vertheilen, fest, im Auge behalten wird, und be. reits mehrere von jenem Zweck lebhaft beseelte Männer, kräftig’ für denselben’ wirken, so läfst sich erwarten, dafs auf diesem Wege manches aufgefunden. werden wird, was zu Erweiterung oder Befestigung unserer Kenntnilse über die Floren und Faunen der bereisten Länder. beitra- gen, ‚und unsre Sammlungen durch interessante Gegenstände vermehren kann. Eine der wichtigsten dieser Unternehmungen, ist uns erlauht,. schon jetzt vorläufig zu erwäh- O4 | , D nen, da bereits die Resultate zu unsrer Ansicht zu gelangen beginnen. Sie ist das Werk des ‚Hrn, Director Blochmann, nach dessen Plane Hr. Dr. Hering, Lehrer der Naturgeschichte an .. der Blochmannischen Erziehungsanstalt, in Ge- ‚sellschaft des Hrn. Med. Cand. Weigelt, eines - kenntnifsreichen Botanikers, im verflossenen Jahre unter den günstigsten Umständen nach Surinam rei- sten, und in Guiana einen längern Aufenthalt zu machen gesonnen sind. Beide sind innig ergrif- fen von Eifer für ihre Forschungen, von Liebe für die Wissenschaft, und von dem WVunsche durch gehaltvolle Sendungen ihren kräftigen Wil len zu bethätigen. Bereits ist die erste Sendung angelangt, und hat sich in Beziehung auf Aus. ‘wahl und Zubereitung der Exemplare, so wie auch in Rücksicht auf Haltüng während der langen ‚Seereise, als vorzüglich bewährt, Von Pflanzen wird diese erste Sendung etwa 100 Species in - solcher Anzahl enthalten, dafs von ihnen eine An- zahl geschlossener Fascikeln ausgegeben werden, können. Diese erste Centurie enthält grölsten- theils Gewächse der niedern Familien, Pilze, Flech- ten, Moose, Farren, Gräser, unter letztern auch ° blühende Bambusa! Der Preis für eine Centurie ‚ist vorläufig auf 8 Rthir. nebst 4 gr, Emballage (portofreie Einsendung oder Anweisung)‘ ange- ‚schlagen worden. Mit dem Monät Januar hofft man die Centurie an die Abnehmer vertheilen zu können, früher können jedoch keine weiteren An- fragen beantwortet werden, bis alles. zur Versen- 95 dung vorbereitet ist, Alle drei Monate folgt eine nene Sendung. Ueber einen andern Plan in Beziehung auf die letzten, noch unbesuchten Provinzen der deutscher Flora, hoffen wir bald etwas: ausführlicheres mit- theilen zu können. Hr. Dr. Schubert befindet sich als Arzt in Rufsland, in gleichfalls naturhistorisch noch gänz- lich unbekannten Gegenden. Er schrieb zum letztenmale aus Orel im Gouvernement an der Occa und Desna, wo er sich schr wohl befand, und von zoologischen und botanischen Gegen- ständen reichlich umgeben war Dresden. -CR— LR I. Gosrsapon den A Ich würde Ihnen schon längst’ die Früchte meiner vorjährigen Beobachtungen gesandt haben, wäre die Zeit minder turbulent, und könnte man ungestöhrt an einer Arbeit bleiben, so mufs ich also schon noch verschieben, was ich so gerne noch im frischen blühenden Andenken gefertiget - hätte. .... Es mag wohl unter die Eigenheiten unserer Zeit:gehören, dafs seit 6 Tagen Helleborus hyemalis und ‚seit gestern Renurculus rutaefolius (der.als anemonoides irrig beschrieben) in meinem ‘Gärtchen im Freyen blüht, während H. niger schon dem '27. December blühte. — Künftige Ostern Err scheint das 4te Heft von Dr. Pohl’s Prachtwerk über Brasilien; auch dessen Reischeschreibung ist schon sehr weit, vorgerückt. ’ Wien. v. Welden. \ nn " PP Fee 06 Sechswöchentliches Verzeichni/s der eingegangenen Gegenstände. A. Geschenke, welche der. Gesellschaft verehrt worden. x. Für die Bibliothek. zu Hr. Dr. Bischof. Die kryptogamischen Gewäch- ° se us. w. ıste Lieferung, ı828. 4. mit. 6 Tafeln. . Hr, Baron v. Ferussae, Bulletin universel. Sept. und Oct. 1837. Hr, Prof, Kaulfufs. Das Wesen der Farren. kräuter u. 's. w. iIste Hälfte 1827. 4. mit ei-. ' ner Tafel. at Hr. Mohl. Ueber den Bau und das Winden der Ranken und Schlingpflanzen. 1827. 4. mit ı2 Tafeln, 2.:Für den Garten. Hr. Dr. Wiegmann. Saamen künstlich erzeug- ter Bastardpflanzen. B. Beiträge für die Flora. Hr. Adjunct Preilsler. Nachtrag zur Gattung Tauschia, Hr. Reg. Rath Ritgen. Einige Bemerkungen über den Bau der Pflanzen, besonders in Vergleich mit dem der Thiere. Hr. Hofrath Schultz. Bemerkung zu Fürn- rohr’s Recension von Walker - Arnott's Moossystem. Hr. Prof. Tausch. Ueber Hieracium und einige verwandte Gattungen. — Ueber Arnica. und. Doronieum — Ueber die zweifelhaften Pflan- zen der Flora Bohemica Schmid®s, Ur. Hofrath Trinius. Hrn. Raspail’s Gegenbe- merkungen u. s. w. und Beantwortung derselben. Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 7. Regensburg, am 21. Februar 1828, I. Deutsche Literatur, Enumeratio plantarum Germaniae Helvetiaeguae indigenarum seu Prodromus guem synopsin plan- tarum Germaniae Helveliaeque edituri botano- philisque adjuvandam commendantes scripserunt E. Steudel et Ch. F. Hochstetter. Stutt- gardtiae et Tubingae sumtibus JG. Cotta 1826. 8. s | (Vrgl. Flora 1827. 2. S. 497. ff) > Vor Zeiten hiel[s es, Tadeln sey leichter als besser machen, aber das hat sich gewaltig ge- ändert. Man kann jetzt leichter zehn Bücher schreiben als eines rezensiren, denn es hat sich in allen Wissenschaften und zum Theil ganz vor- *) Wir theilen um so, lieber diese ate Kritik einer allge- mein verbreiteten und geschätzten Schrift mit, als wir dadurch die Letztere als die Grundlage "und den An- knüpfungspunkt fernerer Rerichtigungen der deutschen “ Flora aufzustellen, und auch aus andern deutschen Ländern gleich genau und speciell begründete Angaben zu erhalten hoffen, wie sie nunmehr über Bayern und die Alpen geliefert worden. E. 98 züglich in unsrer Botanik bei Beurtheilung der Tagesliteratur eine Höflichkeit oder Lauheit oder Feigheit eingeschlichen, welcher der Einzelne nur schwer entgegentreten kann. Die meisten Kriliken neuester Zeit sind Inhaltsanzeigen in schale Lobsprüche eingebunden und ‘der Tadel . erscheint höchstens wie zwischen die Blätter ge- legtes Seideripapier.. Und leider ist man diese Art schon so gewohnt worden, dafs das schlechte Zutrauen der Einzelnen zu den Einzelnen, wel- ches von jedem glaubt, er schätze seine Persön- , lichkeit, seind individuelle Meinung "höher als die Wahrheit und könne über eine zweckdienliche Applikation des errare humanum bitter und böse _ werden, gar nicht mehr bemerkt, vielweniger die darinn verstockte Beleidigung gerügt wird. Die Regel des geselligen Lebens, Schwächen und Feh- ler andrer freundlich zu ertragen oder zu verber- gen ist auf diese Weise sehr irrig auf den wis- senschaftlichen Verkehr übertragen worden, wo nur aufrichtiges Streben, die Wahrheit nach be. ster Üeberzeugung und ohne Ansehen der Person _ geltend zu machen, den Beurtheiler leiten soll, Freilich ist in keiner Wissenschaft der Tadel so ‚direkt und defshalb so herb, nirgens höflich um- schreibende Mifsbilligung "weniger möglich, als in der Naturgeschichte, wo es sich stets um Fakta handelt, aber nirgens ist auch Aufdeckung: began- gener Irrthümer nöthiger als gerade hier, wo jede unangefochtene Erfahrung sogleich ins grofse- 99 Buch eingetragen und als gültig fortgeführt wird, donec probetur contrarium. Aufrichtigkeit gegen sich und andre ist darum der erste Grundsatz aller Naturforschung. Denn ist es nicht z. B. gröfstentheils übelverstandne Schonung der Ein- zelnen, welcher wir die Mässe schlechter Arten verdanken, die in einer Gottlob schön fast: vor- übergegangenen Periode aufgestellt, noch jetzt in unsern Pflanzensystemen und Floren spucken ? Ernstlicher Widerspruch, aufrichtig und treu zu rechter Zeit ausgesprochen, hätte gewifs gleich anfangs diese Verirrung in der Geburt erstickt und viel vergebliche Mühe und zum Theil auch bedeutender Geldaufwand wären vermieden wor- den, eine Menge angehender Naturforscher wä- ren nicht auf den Abweg gerathen, auf welchen das Beispiel nahmhafter Vorgänger und unyer-' zeihliche Eitelkeit sie geführt haben. Wozu diese Diatribe hier dienen soll? Ge wifs nicht zur Einleitung oder Entschuldigung der ‚ folgenden Bemerkungen über das obenangeführte Werk, denn wer, wie die Hrn. Verfasser in der ‘Vorrede es thun, selbst so aufrichtig zu Diskus- sion ‚und Mittheilung auffordert, den verletzen auch sicherlich freundlich gebotene Zweifel und Bemerkungen nicht! Aber ich glaube, es sey ein Interesse der WVissenschaft gerade jetzt diese Schwäche unsrer Kritik zu berühren; ich glaube meine Ansicht hierüber offen aussprechen zu müfsen, um nicht mifsverstanden zu werden und Ga Pe 100 »icht für anmassend zu gelten, wenn ich in Zus kunft mir hie und ’da ein freyeres, VVörtlein er. rn lauben sollte, als es der herrschende Ton jetzt gestattet. Hanc veniam damus petimusque vi- _ eissim ! Um nun aber auf obenangeführte Enumera- tio zu kommen, so war es gewifs eine glückliche Idee der Hrn. Verf., welche die Herausgabe einer Jlora germanica. vorbereiten, ein solches Namens- verzeichnils voranzuschicken und damit zugleich ‚ zu Beiträgen und Berichtigungen für ihr grösse- “ res Werk aufzufordern. Aber mir scheint, die Arbeit hätte, um den erwarteten Nutzen vollstän- dig zu gewähren, kritischer behandelt werden sollen. Die Herren Verfasser sind vor allem of-- fenbar über das, was sie als Gattungen und Ar- » Üu Bi ten wollen gelten lafsen, mit sich selbst noch nicht im Heinen, Sonst wären, was zuerst die Gat- tungen betrifft, nicht z. B. bei den Gräsern und überhaupt in. den ersten Hlassen mehrere neuer - gebildete, zum Theil wirklich unnöthige Gattun- gen aufgenommen, während in den folgenden Klas-' sen auch die nothwendigsten Trennungen unter- blieben sind. Wir finden unter den Gräsern die Gattungen Mibora, Calamagrostis, Psamma, drun- _ do, Imperata, Heteropogon, Hierochloa, Catabrosa, Gaudinia, Glyceria, Lamarkia, Brachypodium 'eie, deren manche wohl noch der Sichtung bedürfen, während später z.B. bei den Umbelliferis Koch’s.. treffliche Anordnung dieser Familie gar nicht .be- . £ 101 achtet, die Pomaceae alle unter Pyrus und Mespi- lus zusammengeworfen, die DeCandolle’schen Gattungen der Cruciferae, so wie die Richardi- schen der Orchideen nicht berücksichtigt, und Rham- nus, Paliarus und Ziziphus, Cistus und Helianthemum, Geranium und Erodium, Fumaria und Corydalis, Astragalus und Orytropis, Hedysarım und Onobry- chis etc. ungetrennt gelalsen sind! Rücksichtlich der Arten ist vorzüglich in den schwierigeren Gattungen gleiches Schwanken sichtbar. Bei Poa, Festuca, Triticum, Plantage, Myosotis, Phyteuma, Compenula, Gentiana, Ornithogalum, Epilobium, 'Saxifroga, ‘Dianthus, Silene, Digitalis; Leontodon, Hieracium, ı Salix etc. sind sicherlich zu viele Ar- ten aufgenommen, bei Rosa, Rubus, Aconitum, Thy- mus, eben so viele unhaltbare beibehalten als ver- worfen, bei Soldanella, Ranunculus u. a. dagegen gute. Species als Varietäten bei Seite gesetzt wor- den, dabei sind die für unhaltbar angegebnen nicht auf die Species reduzirt, zu welcher sie gehören, sondern in Noten nur überhaupt als Gerümpel angegeben worden. Wir mülsen daher auf Kritik der Gattungen und Arten im Allgemeinen so lange verzichten, bis die Herren Verfasser in ihrem gröfserern Werke uns ihre. Ansichten bestimmt ausgesprochen haben. Auch den Umfang oder vielmehr das Ge- biete des Werkes können wir nicht ganz billigen. Es soll Deutschland und die Schweiz umfassen, und wir finden dem zu ‘Folge die Pflanzen. aus {y r t 102 Wallis, und nach den jetzt herrschenden Begrif- " fen über die Gränzen Deutschlands auch die aus dem Liitorale und einem Theile von Dalmatien aufgenommen. Wird uns aber nicht auf diese Weise das Bild der deutschen Flora ganz verän- dert und getrübt ? Ich glaube mich defshalb auf dem Aufsatz beziehen zu dürfen, welchen ich bei Gelegenheit von Hrn, Prof. Schüblers Abhand- lung über die, pflanzengeographischen Verhältnisse Deutschlands eben jetzt in der Heriha gegeben habe,. und worin ich zu’ erweisen‘ hoffe, dafs, wenn wir natürliche Gränzen und innere Einheit für unsre deutsche Flora gewinnen wollen, das. Rheinflufsgebiet derSchweiz zwar noch zu Deutsch- land gezogen, der ganze südliche Alpenabhang dagegenn als der Flora des Mittelmeers angehö- rig, davon getrennt werden müsse, . Weiter glaube ich, dafs wir vor allem rück- . sichtlich :des Vorkommens und der speciellen Standorte der einzelnen Arten, jetzt in unserer , deutschen Flora genauer als bisher verfahren müs- sen, sonst wird uns die Zusammensetzung dersel- \ ben nie deutlich werden. Dazu lafsen sich, was Deutschland ausser den Alpen betrifft, die gros- sen Flufsgebiete am besten benützen, die uns über die Verbreitung gewils mehr Aufschlufs geben, als die Aufzählung aller deutschen Provinzen (die sämmtlich keine natürlichen Gränzen haben), in welcher eine Art gefunden worden. Es mufs da- bei bemerkt werden, ob eine Pflanze in diesen 103 Flufsgebieten allgemein verbreitet oder sporadisch nur an gewisse Stellen gebunden sey, ob noch :be- sondre Bedingungen des Standortes zu ihrem Vor- kommen nöthig, ob sie auch auf den Trageplä- tzen sich finde, wie weit sie über die Meeres- fläche sich erhebe u.’s. w.*) In den Alpen gel- ten die gleichen Forderungen, nur ist hier noch zu bemerken, dafs bei genauer Erforschung ge- wisse Gebirgsknoten gefunden werden dürften, von welchen die Verbreitung vieler Pflanzen nach bestimmten Richtungen ausgeht. So sind z. B. in den westlichen Alpen dichemilla pentaphylla, Lu- zula luteo, Ranuneulus Thora, Astrantia minor, Ert- nus alpinus; Achillea nana: und macrophylia, Pri- mula villosa, Laserpitium hirsutum, Bupleurum stel- latum, Viola cenisia u, s- w. ausschliefslich ‘oder doch vorzugsweise zu Hause und laufen in„Tirol mit dem Gebirgsstocke des Ortler aus, Dagegen scheinen Potentilla nitida, Ranunculus hybridus, Gentiana imbricata, Sazifraga Burseriana, Primula . “2. . & longiflora und carniolica, Braya alpina, Juncus ca- staneus, Draba Sauteri u. 8. w. vorzugsweise dem Glöcknergebirge mit seinen Nebenketten anzuge: hören und sich nach Kärnthen hin zu verbreiten, *) Interessant wäre es auch, bei den Saatpflanzen u. 508. Unkräutera statt des vagen hab. inter segetes oder in ruderatis, oultis, sichre Standorte anzugeben, wo sich dahn gewils von manchen nöch der Zentralpunkt oder wenigstens mit der Zeit die Richtung ihrer Verwilde- ruug und Verbreitung "susmitteln liefsen, v zung 104 während das Thal der Eisack und Etsch beide Formationen scheidet, Auch auf das Vorkommen auf den angelehnten Halkreihen oder auf der mittlern. Urgebirgskette mufs genau geachtet wer- den. So kommen z. B. meines Wissens Trifo- lium. alpinum, Senecio incanus, Linnaea borealis, Pedicularis asplenifolia u. a. nie auf der nördli- chen Kalkreihe vor. Um dieses durchzuführen, mülsen aber auch die Angaben der Standorte in Specialfloren, und in den periodischen Schriften, _ vorzüglich in der botanischen Zeitung genauer u - benützt werden, wodurch, noch viel Material zu gewinnen ist, Wichtig wäre es vorzüglich auch bei den Alpenpflanzen, die Art ihres Vorkommens schär- fer zu bezeichnen als bisher geschehen. Habitat in alpibus ist gewöhnlich alles, was gesagt wird, aber die Standorte auf Alpen sind fast noch man- nigfaltiger als in der Ebne und es erleichtert nicht allein das Finden einer Pflanze sehr, wenn man weils, unter welchen näheren Bedingungen sie zu wachsen gewohnt sey, sondern es ge- hört wesentlich mit zur Kenntnifs ihrer Entwick- lungsgeschichte. *). Darum mufs dann auch mit. in Wen möchte man aber lieber.zu solchen Angaben auf- fordern, als den so vielfach vertrauten immer rüsti- ‘ gen Alpenwanderer, unsern Hoppe, dem Alpina so schöne Kränze geflochten hat. Er könnte vieles in die- ser Beziehung erläutern, möchte er einmal zusammen- stellen, was beinahe 4ojährige Erfahrungen in seiner zweiten Heimath ihn gelehrt haben! j f 105 den Bezeichnungen “der Standoite strenger ver- fahren und diese nicht‘ so oft verwechselt werden. Z. B. Plantae subalpinae und montosae gelten häu- fig als synonym, mit grofsem Unrecht. .Plantae subalpinae sind solche, die entweder von den Al- ‘pen sich weiter in die Niederungen verbreitet haben oder wirklich nur in den untern Regionen der Alpenkette zu Hause sind, aber sich aus dem Bereich der Alpen nicht entfernen. P. moniosae sind solche, die sich an allen Bergen von gewis- ser Höhe, auch wenn sie nicht die Alpenhöhe er- reichen, finden lafsen, und defshalb quch an den Abhängen und am Fufs der Alpen vorkommen, ohne daran gebunden zu seyn. Zu erstern gehö- ren z. B. Gentiana wsaulis, Gypsophila repens, Bart- sia alpına, Tozzia alpina, Pedieularis Sceptrum, Chondrilla praenanthoides, Dryas octopetala, Vero- nica urticifolia, Hierac, staticaefolium, saxatile, Crepis alpestris, Thesium rostratum ete., zu den letzteren Picia pisiformis, sylvatica, Laserpit. latifolium, de- thusa Meum, Phyteuma spicatum, Veronica montana, Galium rotundifolium, Ribes alpinum, Lonicera ni- gra, Lilium Martagon, Draba aizoon, .Dentaris bulbifera, Trifolium rubens, Cnicus eriophorus efe. Die Strecke des nördlichen Deutschlandes, wo manche subalpine Pflanzen ausser dem’ Bereich der deutschen Alpen und ohne Bezug zur Kurve der Schneelinie sich wiederholen, giebt keinen triftigen Einwurf gegen diesen Satz, denn die- selben Ursachen, 'welche die Granitblöcke Skandi- 100 naviens über jene Ebenen ausstreuten, haben auch für die Verbreitung dieser Pflanzen aus den schwedischen Gebirgen (der eigentlichen Nords - gränze unsrer deutschen Flora) hier gesorgt. Ich erlaube mir nun, auf einzelne kleine Be: merkungen überzugehen, die mir bei Durchle- sung der Enumeratio einfielen : Blitum adde Bl, chenopodioides, um München häufig auf Schutihau- fen, an Strassenrändern, aber sicher nur Abart von Bu virgatym mit fleischlosem Helche, wie man. oft beide Formen in Gärten an einem und demselben Stocke triff. Fraxinus Ornus häufig im Etschthal. Peronica aphylia durchaus nicht blo[s in summis alpibus, sondern gemein auf äl- len Alpen wo der Holzwichs aufhört. 7. austria- ta; die bayerische Pflanze, die Hr. von Schrank aufführt, ist I. deritata Schmidt, diese aber gewils . keine Spielart von P. Teucrium L., P. serpylli- _ Jolia wächst wenigstens bei uns, nicht sowohl in humidis umbrosis, als in pratis, pascuis siccis aut humidis. Paederota Ageria geht auch, wenn gleich selten, durch ganz Tirol bis an die ‚Schweiz. Pinguieula alpina ‚geht so weit in die Ebene als P. vulgaris, und ist z. B, im bayrischen Flach- lande gemein. Ebenso Utrieularia iniermedia in turfosis paludosus, Seirpus cespitosus nicht nur in paludosis subalpinis, sondern wohl eigentlich‘ in turfosis, da er gewöhnlich die Grundlage des Torfes macht, "Leersia oryzoides, gewifs nie in ogris. Pariecum glabrum nicht Linn., sondern 107 Gaudin; Linne unterschied oder kannte die Pflanze noch nicbt. Arundo ligula Elsmann in Flora 1, 1. ist durch Schreibfehler aus Jrundo lit- torea entstanden, wie ich gewifs weils. Bei Hie- rochloa australis und borealis verdient Erwähnung, dafs beide zwar in Bayern aber nicht zusammen vorkommen, erstere ist nur um Regenshurg in den Donauniederungen, letztere auf den Hochebe- nen um München und gegen die Alpen. Jvena airoides gewils nicht © sondern 2. Bei Aven« planiculmis adde um Heiligenblut auf Wiesen, dvena Scheuchzeri in der ganzen Alpenkette ge- mein. . Av. sempervirens adde: in alp. Algoviae, Melica ciliata nicht leicht in ruderatis, wohl aber in rupibus. praesertim calcareis !- Molinid caerulea warum nur in humidis argillaceis, sie ist allent- halben auf feuchten Wiesen gemein! Poa distans ist Q und bei uns nicht in pascuis humid,, son- dern ad vias et muros. P, Eragrosiis gewils nur ©. P. flexuosa und minor häufig auch auf den Kiesbetten der bayrischen Flüsse, P. hybrida um Erlangen, die P. sudetiez der Flor. Erlang. Fe- siuca amethystina der Flor. bav, ist F. vallesiaca, Globularia .nudicaulis nicht in umbrosis, sondern in pascuis alpinis. Den Fundorten von ‚Scabiosd canescens adde: in pascuis siceis. Scabiosa lucid« ist wohl nur Alpenform von Sc. columbaria, aber holosericea Bertol. ist himmelweit von beiden ver- schieden.. Sc. ochroleuca ist nicht Art, maritima und urcanica sind synonym, d, b, ‘Sc. maritimu Wulf. FT. 108 nieht Linne (die gar nicht hieher gehört), Man sehe darüber Koch deutsche Flora p. 757. Gal. baldense um München in lapidosis Isarae insulis. Plantago hungarica ist nur Spielart von lanceola- ta. Epimedium alpinum schwerlich in den Kärnth- ner Alpen. Cornus suecica ist durchaus nicht 5 sondern %. Myosotis strieta Link wird zugleich als Varietät von MM. arvensis und als eigne Art aufgeführt. MM. ‚lithospermifolia Reichenb. gehört zu alpesiris, strigulosa, repens, laziflora zu palustris. Cerinthe minor ist A oder gar %. Pulmonaria. tuberosa Schrank ist P. mollis Polf., erstere da- her zu streichen, bei mollis aber der Standort in . Bavariae alpinis et subalpinis beizusetzen. Für Asperugo procumbens möchte: in ruderatis ad vias wohl kein ursprünglicher Standort seyn. In Fran- ken und Bayern wächst sie an schattigen etwas feuchten Stellen steiler Abhänge. Primula caly- eina Gaud. gewils nie in agris Helvet. Austr, Sie ist wie alle ihre Verwandten eine Felsen- pflanze der höheren Alpen. Die verschiedenen‘ Soldanellen sind gewifs bessere Arten als viele Rubi, Rosae, Aconita u. s. w. welche die Hrn. Verfasser aufgenommen haben. Cortusa Mathioli adde; in fertilibus pascuis alpinis Algoviae. Man- dragora offieinalis ist sicherlich nirgends in Salz- burg. Campan. lilifolia ist nicht in Bayern. Lo- nicera eoerulea adde: et in turfosis Sueviae. prope - Memmingen, Rhamnüs alpinus möchte sich schwer- ‚lich in Fränken und Hessen finden. Ah, infecto- m 4109 rius. ist. nicht von saxalılis verschieden. Thesium ebracteatum adde: in Germania boreali. Die Her- niarien, besonders H. alpina nur als Spielart von glabra« oder vulgaris Spreng. zu betrachten möch- te vielen Widerspruch finden! Gentiana aestiva sicher nicht Art, eben so wenig als argulosa, uli- ginosa und uniflora, Allium Schoenoprasum L. ist vermuthlich gar nicht in Deutschland wild. Al- les was ich noch unter diesem Namen von deut- schen Exemplaren gesehen, ist A. sibiricum, wel- ches allein auch in den Bayrischen und Salzbur- ger Alpen sich findet. Hemerocallis flava adde: in humidis -nemorosis Monach, Juneus sphaero- carpus Nees gehört gewils zu J. Tenageja. Die . Abart von Luzula .albida muls der Priorität we- gen L. rubella Hoppe nicht cuprina Rochel heilsen, Luzula sudetica und multiflora sind so gut nur Spielarien von campesiris als erecta und pallescens. Bei Loranthus europaeus ist der Standort in sylvis, sepibus, vermuthlich durch Verwechslung angege- ben. Er kömmt bekanntlich nur auf Quercus au- striaca und pubescens parasitisch so wie Fiscum vor. Rumez arifolius adde: in saxosis alpium, wo er öfters mit R. digynus verwechselt. wird, der nie in subalpinis sondern stets nur auf den höch- sten Alpen vorkömmt. Epilobium Fleischeri ist ge- - wifs nichts als ein ' verkümmertes E. rosmarinifo- lum. Daphne striata adde: ubique in alpibus editioribus; “ CBeschlufs folgt.) 110 I. Nachtrag ‚zur Gattung Tauschia; von Herrn . Fiscaladjuncten J. Preifsler. (Vorgelegt in der Sitzung vom 6. Febr. 1. J. vrgl. Flora 1828, S. 43.) ‚So eben erschien hier die von mir beschrie- bene, und der k. botanischen Gesellschaft längst übergebene Tauschia von Hrn. Dr. Presl „Epi- 'stola de Symphysia, novo genere plantarum“ als Symphisia beschrieben, und vom ıo0, Jan. 1837. wahrscheinlich vordatirt, Abgesehen hievon scheint sich der Herausgeber in jenen Ansichten über.. ' diese Pflanze übereilt zu haben, da dessen gene-. rische Darstellung der Pflanze in der Natur unbe-. gründet ist. Denn fürs erste ist die Blumenkrone dieser . Pflanze eine regelmäfsige ı-blättrige röhrige 6- theilige Blumenkrone, deren Saum später sogar zurückgeschlagen, wie bei einem vollkommen ent- wickelten Exemplar zu sehen ist, .und nicht. verwachsen und mützenförmig, wie Hr. D. P. wahrscheinlich nur an einem Frucht - Exemplar, und einem mit unentwickelten Blumen, gesehen ha- ben. mag, bei denen die Lappen,, weil sie dick und lederartig sind, wohl etwas fester zusammen halten, aber bei gehöriger Aufweichung' sich auch deutlich trennen lafsen. Auf diese Art mülsten die meisten holzartigen Rubizceen und Lorantheen, mit denen. die Pflanze in. der Bildung der Blume: die gröfste Aehnlichkeit hat, mützenförmige Blu-, menkronen haben, wenn sie nämlich noch nicht gänzlich entwickelt sind. Es wird demnach der 111 Gattungsname der Symphysia gerade von einer Ei- genschaft der Pflanze entlehnt, die ihr gänzlich fehlt, oder wenn man will, fast allen Pflanzen, zukömmt, was mir so vorkömmt, als wenn man die kurz ausgebrüteten daher blinden Singvögel, oder neugeborne Miu.s für wirklich blind aus- geben wollte, Fürs andere werden die 12 Staubfäden, die wirklich die Staubbeutel an ihren obern Enden tragen, und am Grunde mit der Blumenkrone zu- sammenhängen, da sie sich stets mit derselben verbunden von dem Kelche ablösen, unrichtig für paräpetala, die am Blumenboden stehen sollen, angesehen, und’ ganz unverständlich wird im Cha- racter differentialis: gesagt „Antherae parapetalis affıxae“ und in Charakter 'naturalis, „Parapetala receptaculo inserta. Stamina epigyna.“ Ueber diels lehrt die Erfahrung, dafs parapetala bei einblättigen Blumenkronen nur auf der Blumen- krone selbst, nie am Blumenboden vorkommen. So ist auch die Darstellung des Staubbeutels falsch, denn dieser ist fast doppelt didyma zu nennen, denn beide Fächer sind gröfstentheils frey, und nur am untern Theile, wo sie am Staub- faden aufsitzen, verbunden, der. Körper dersel- ben ist. eyförmig, flach zusammengedrücht, nach oben verdünnt, und in den Schnabel, der an Län- ge nur den dritten Theil des Körpers beträgt aus- laufend, der Rand desselben wird von einem di- “ eken Wulst, ‘der die Höhle der Anthere bildet, umgeben, welcher freylich bei dem Querdurch- 112 schnitte in jedem Fache zwei Löcher zeigt, ohne : dafs wirklich.zwei Höhlen vorhanden wären. $o-.\ gar den Blüthenstand finde ich unrichtig bestimmt, _ denn solcher ist eine einfache Doltentraube, und keine, Traube, Nebenblätter fehlen aber gänzlich Was endlich die Bestimmung der natürlichen Ord.- . nung anbelangt, so glaube ich, dafs einzelne Cha. raktere dieselbe, nie bestimmen können, ohne den , Totalhabitus in Anschlag zu bringen, nach wel- cher die Pflanze unter die Caprifolia Juss. genera plantarum p. 234 gehört, und zwar den Lorantkur- nahe zu stehen kömmt, unter deren letztern schon einige mit ähnlichen Staubbeuteln vorkommen, und andere wieder die Staubfäden sehr tief am Grunde der Blumenkrone zusammenhängend haben, Prag den 20. Dec. 1827. %* * * : Obgleich die Menge der Materialien für die Flora und der zufällige Mangel eines für einen kleinen Aufsatz passenden Raumes uns in die ın- angenehme Notihwendigheit versetzte, den Ab- druck der oben erwähnten mit Schreiben des Vfrs. vom ı3. Sept. v. J. an die botanische Ge- sellschaft übersandten Beschreibung der Gattung Tauschia zu verschieben , so ist dennoch das Da- tum derselben durch die in der Flora oben $: 48. hinzugefügte Porlage in der Sitzung der botanischen Gesellschaft vom 3. October v. J, hinreichend, ger sichert; er fragt sich demnach, ob Hr. Dr. Presl eine eben so öffentliche Gewährschaft für sein früheres Datum atfweisen könne, Die Rede EN Flora oder Botanische Zeitung. Nro 8. Regensburg, am 28. Februar 1828, I. Die Königl. botanische Gesellschaft hat in ihrer Sitzung vom 2. Jänner I. J. ‚Folgende Mitglieder aufgenommen. Ehrenmitglieder: Freiherr Leopold, von Buch, Königl. Preuss, Kämmerer in Berlin. Herr‘ Präsident und Professor 'A. Pr. DeGän- dolle in Genf. : Herr Baron von Ferussac, General _Direotor des Handels und der Industrie von Frankreich, Herr Staatsrath v. Hazzi, Präsident des land. wirtiischaftlichen Vereins in München. Freiherr Alexander v. Humboldt in Berlin. Freiherr Joseph Franz y. Jacquin, Prof. der Botanik und Chemie an der-Universität zuWien. ‚Herr Prof. Antoine Lorent de Jussieu, or- ‚dentliches Mitglied der königl. Akademie in Paris. Herr Jean Baptiste Monet de la Marck, . on- dentliches Mitglied der Känigl, Akademie in Paris.. Herr Chevalier S onlange- ‚Baudin, Präsident der Linneischen Societät in Paris. H ? PER a1” Correspondirende Mitglieder. Herr Prof. Ad olph Brongniart in Paris. —— Patiimonialrichter Forster in Etterzhausen bei Regensburg. — Dr, Georg Fresenius in Heidelberg, . — Grabowski, Apotheker in Oppeln. — Dr. Siegmund Graf, Apotheker in Laibach, — Prof, Haberle, Director des botan. Gartens . in Pest. — Prof. Hladnick, Director dcs botan. Gar- | tens in Laibach. — Ferdinand Hauser, Apotheker i in Villach, — Dr. Friedr. Gottlob Hayne, Prof. der Botanik an der Universität zu Berlin. = Dr. Hesselbach, Prosector und Conserva- tor der philosophisch- medizinischen Gesell- schaft in Würzburg. — Dr. Georg Jaeger in Stuttgardt, — Dr. Hittel in München. — Dr. Hugo Mohl in Stuttgardt. » ‚.— Dr. Meyen in Bonn. — Prof, Petter in Spalato i in Dalmatien. — Prof. Raspail in Paris. — Prof. Dr. G. Schübler in Tübingen. '— Dr. C. H. Schultz, Prof. an der Universität zu Berlin, — Seits, botanischer Gärtner: i in München, — Landkammerrath Waiz in Altenburg. — Waizner, Kaufmann in Salzburg. : 115 Herr- Friedn. Walter; : Obergärtner in ‚Cun- nersdorf. „— Dr. Friedr. Wimmer, Prof. an der Uni. versität in Breslau. - II. Bemerkungen zu meiner Sammlung von Grä- sern ; von Hrn. Dr, Weihe in Herford, In den Beilagen zur Flora Jahrgang. 35. zweiter Band S. 38. ff, habe ich ausser einigen Berichtigungen meiner herausgegebenen Gräser auch den Inhalt der drei letzten Hefte angezeigt. Da nun immittelst wieder zwei Hefte fertig ge- worden sind, so will ich deren Inhalt hier noch nachtragen. BBtes- Wet te. Crypsis aculeata, Scirpüs Rothi, Seirpus irique- ter, Schoenus ferrugineus, Cladium germänicum, Luzula nivea, Poa humilis, Lagurus ovatus, Andro- pogon Gryllus, dvena tenuis, drundo strieta, drun- do Halleriana, 4. Epigeios, A. subulata. Hordeum Zeocriton, Hordeum vulgare, Hordeum distichon, Tri- licum atratum, Carex axillaris, Carex: firma, Carex capillaris, Carex Heleonastes, Carex brachystachys, Carex acuta var. polyandra, Carex nemorosa var. minor. : , “ == l4tes He ft. Cyperus, rhenanus, Cyperus esculentus, Scirpus Lejeunei, Seirpus compactus, Seirpus compactus var. monostachys, Luzula flavescens, Luzula congesta, Elyna spicata, Alopecurus utrieulatus, Lolium mul- ” n 2 116 tiflorum, Cynosurus echinatus, Arundo varia, Liber- tia arduennensis, Panicum miliaceum, Pan: itali-° cum, Bromus grossus, Bromus patulus, Poa disti- chophylla, Poa compressa var. erecta. Festuca pu- mila, Festuca vaginata, Festuca heterophylla, Triti- cum platystachyon, Carex virens, Carex paludosa var. minor. Ueber einige Nummern dieses letzten Heftes mufs ich ‚einige Erläuterungen hinzufügen: Der niedliche Cyperus rhenanus „wächst zu Burtscheid bei Aachen und ist theils mit Cyperus longus L. theils mit badius Desf. verwechselt. Herr Prof, Schrader, dem ich denselben mittheilte, erkannte ihn einstweilen für eine neue Art an, und nannte. ihn: rhenanus. u Der Scirpus Lejeunei mihi, ist ebenfalls au der flora spadana, und mir durch die Güte des Hrn Dr. Lejeune zu Theil geworden. Ich de- finire ihn folgendermalsen : Scirpus Lejeunei. Culmo acute triquetro laxius- culo, lateribus duobus excavatis. Anthela glo- merata subcomposita; spiculis ovatis aggre- gatis; involucro diphyllo; glumis muerona- tis, emarginatis, punctatis, pellueidis, fimbria- tis, laciniis obtusis; stigmatibus duobus; an- theris glabris; radice repente. Der Halm ist 2 Fuls hoch, scharf 3kantig, mit 2 hohlen und einer "kaum erhabenen Seiten fläche, grasgrün, von schlaffer Consistenz, hat am . Grunde ein häutiges, braunes Kurzes, schuppiges 117 und etwas über. demselben hinauf ein braunes oder grünliches, bis drittehalb Zoll langes, drei- kantiges, hohlkehliges Blatt,‘ und endiget-als un- terstes Hüllblatt in eine zwei Zoll lange, eben» falls hohlkehlige Spitze. Die Spirre besteht an den meisten Exemplaren aus einem sitzenden, vielährigen Knaul, über welchem sich indessen bei einigen Exemplaren noch ein einzelnes ge- stieltes Aehrchen, und über. diesem noch ein et- was länger gestielter Knaul erhebt, dessen. Stiel- chen entweder glatt oder mit einigen Zähnchen versehen. ist;;. Sie wird von zwei Hüllblättchen ‚gestützt, wovon das Obere. nur kurz ist und kaum ‚ ‚die. Länge. ‚des Hnauls : erreicht, ‚Die Aehrehen sind eyförmig und, büschlig gehäuft, , Die Bälge sind von weifslich.- grüner Farbe, -länglich- rund, vorn ausgerandet, gefranzt, länglich-punctirt, spreu- artig, durchsichtig, mit einen grünen Mittelnerven, ‚der in,einen gezähnelten mucro ausläuft. Die Seitenfezzen sind rundlich; der Narben zwei; die ‚Grundborsten sind zottig, mehrentheils zu. vieren; die Nufs ist-plattgedrückt; die Wurzel Kiriechend. Bei dieser ‚Gelegenheit: muls ich auch noch einmal:: ‚auf den Scirpus zurüichkommen, . den. ‚ich ‚unter Nr. 255 meiner. Gräser zuerst als ‚Triqueler ‚ausgab, hernach aber für Duvalit bielt. rn, ‘, Herr: 'Siekmann, in: "Hamburg. theilte,; mir selbigen. gütigst. mit,, ‚als an, der Elbe wachsend. Auch..dieser ist noch’ neu und ‚unbeschrieben, , da- her ich .ihn, als ‚Scirpus, Hoppii einzuführen ge- 1iö denke, um an Ho ppens Verdienste um die Grä- ser ‘überhaupt: und die Scirpen insbesondere zu ‚erinnern, . Seine Definition würde etwa diese seyn. ze 5 Säirpus Hoppi Weihe. Culmo semitereti strieto 'hasi foliato, -Anthela composita subglomerata; spiculis ovatis fascieulato - - aggregatis; involu= . ‘ ero diphyllo; glumis' emarginatis, fimbriatis, 'laciniis: obtusis rotundatis cum Mmuerone sca- . ‚berrimis, stigmatibüs duobus, antheris glabris; radice‘ 'repente, ‚ Der Halm ist'a Fuls hoch; halbrund, steif, Akon, rait einer flachen und einer eckig erhabe- nen 'Seitenfläche. Er ist hell oder meergrün, hat ani Grunde ein braunes, kleines, schuppiges, etwas höher hinauf aber ein 4 bis 5 Zoll langes, 'halbrundes hohlkehliges Blatt, und endigt als un- erstes 'Hüllblatt in_ eine Azöllige, schmale, eben-. falls ‚halbrunde, hohlkehlige, steife Spitze. Von ‘der’ "zweiblättrigen Hülle erreicht ‘das unterste . Blättchen die Länge der Spirre. ‘Diese ist zu- "sammmengesetzt aus büschelig- gehäuften und ein- fachen Aehrchen. Die Knäuel sindbei schwachen Exemplaren einfach und sitzend ‚' bei -vollkomme- nern aber zusammengesetzt, und auf eckigen, glät- ten oder schärflichen Stielchen.: “Die Achrehen sind’ eyförmig , einzeln’ und büschelig gehäuft, 'härtlich und von rotlibrauner Farbe, “ Die Bälge sind länglich - rund, vorn ausgerandet, mit 'stum- ‘pfen Fetizen, wimperig, gefranzt; scharf puneirt ! 11) ‚mit einem rothbraunen Mittelnerven, der in ei. ne mit scharfen Punkten oder Häckchen dicht be- setzte Spitze ausläuft. Der Narben sind zwei; die Staubbeutel glatt; die Nüsse plattgedrückt; die Wurzel kriechend, Er wächst mit Seirpus Rothi zusammen. Das Lolium multiflorum ist ein ausgezeichnet schönes Gras, und wohl noch Wenigen bekannt, Obgleich Mertens es nicht in die Flora germa- nica aufgenommen hat, so zweifle ich doch nicht, ‚dals es in Deutschland wachse. Sprengel hält es zwar für eine Varietät von Lolium perenne, ‚aber. es ist eine einjährige Pflanze mit aufrech- ‘ten Halmen, die nur am ‘Grunde niederknieen. Es erreicht eine Höhe von 3 Bis 4 Fußs, Bei dieser Gelegenheit gereicht es mir auch zum Vergnügen meinen geehrten Lesern die Nach. richt aus der Linnaea mitzutheilen, dafs Hr. Prof. "Link meine Festuca loliaces, die ich im ersten Hefte meiner Gräser gegeben habe, und an wel- cher, wegen der oft mangelnden zweiten Klappe, manche irre geworden seyn mögen, ebenfalls zu "Loliam gezogen hat, und zwar als Lolium Festu- caceum. In der That ist. auch der ganze habitus “und modus crescendi der eines Lolii. Es bilder “dichte, ausdauernde Rasen mit unzähligen "Hal- men, welche alle an der Erde liegen und sich nur während des Blühens etwas aufrichten. Es hat wie. ‚Lolium | ‚perenne oft eine mehr oder „We= niger gusammengesetzte Achre, Die zweite Kelch- La ‘ 120 klappe besteht mehrentheils nur aus einem seiten- ständigen Spitzchen, was noch dazu meistens fehlt, oder nur an den obersten Aehrchen sichtbar wird. Man unterscheidet es in diesem Falle vom Lolio perenni, dem es ungemein ähnlich ist, durch die ‚spieula subsessilis. Es bleibt aber immer ein sel. tenes und schwer aufzufindendes Gras. Auch mit der Libertia hoffe ich meinen geehr- ten Abnehmern ein Vergnügen zu machen. Auf N den ersten Blick sollte man sie für einen Bromus halten, so "täuschend ähnlich sieht sie. demselben. Sie wurde zuerst im Bilsthum Lüttich unter Ge- treide entdeckt und dem Doctor Lijeune mitge- theilt, der sie anfangs für eine neue Calotheca hielt und unter dem Namen: Calotheca bromoides beschrieb, hernach aber seinen Irrthum einsahe und sie als ein neues Genus, der verdienten De- moisell Libert zu Ehren Libertia arduennensis nannte, unter welchen Namen ich sie hier vor- läufig wiedergebe. Ob sie den Namen Libertia . behalten werde, wird die Zeit lehren. Herr Pro- fessor Sprengel hat nämlich schon ein Genus‘ Libertia aus Pflanzen constituirt, die sonst zu Si- syrynchium gehörten, womit aber Herr Dr. Le- ‚jeune aus gewissen Gründen unzufrieden, lieber. . “sein neues Gras der Demoiselle dedieiren wollte. Man sieht daraus dafs die Franzosen viel galanter sind als wir Deutschen! Da ich früher für Festuca heterophylia eine. langblättrige Waldform von Festuca rubra göge- ben hatte, so gereicht es mir zum ı Vergnügen, i 2 0 121 bier die, wahre Pflanze .nachliefern zu können, die. ich aus dem Unterharz. durch Hrn. Apothe- ker Hampe erhielt. Carex virens Lam. et DeC. ist zu .deutlich von Carex muricata verschieden, theils durch die Zahl der Aehrehen, tbeils durch die Länge der Blätter, durch den habitus und modus crescendi, als dafs ich dieser Trennung meinen Beifall. ver- sagen sollte. Sie wächst an den VVällen und san- digen Wegrändern um Herford in ungemein dich- ten Rasen und in unendlicher Menge, bei weiten häufiger als Carex muricata, Meine Carex paludosa var. minor würde nie- ‚mand für Carex paludosa "wieder erkennen ,,.der sie mit grolsen, fetten Exemplaren dieses Grases “vergliche. Ob sie in dieser Gestalt. vielleicht bei den Autoren die Carex Kochiana bildet?.. . % x # Die vorstehende Bestimmung zweier neuen Seirpus Arten von Hrn. Dr. Weihe zeigt aber- mals, dafs im Felde der Botanik von einem auf« merksamen Beobachter ‘noch immer etwäs zu ent- ‘decken sey. Erinnern. wir uns dafs in neuern ‚Zeiten Seirpus multicaulis, uniglumis,: Dwvalii, Ro- thi, die von allen Botanisten‘ als ächte ‚Species anerkannt, entdeckt worden sind, so’ läfst sich kaum zweifeln: dafs -dieses Feld ganz erschöpft ‚seyn sollte, zumal i im nördlichen Deutschlande wo diese Gattung von ausgedehnten Moorländern so sehr begünsigt wird. Hr. Dr. Weihe’ hatte die Güte. mir ein 122 paar. Musterexemplare zuzusenden, und ich zwöifle Keinen Augenblick dafs sie als währe Species be» stehen werden. Ich werde diese Musterexemplare' in Sturms Flora abbilden lafsen, und sie dann . in unser Central - Herbarium niederlegen, damit "jeder Botaniker Gelegenheit habe sie zu’ sehen und zu prüfen. Die erste Pflanze ähnelt sehr dem Se. mucronatus, aber beim ersten Blick unter- \ scheidet sie sich durch die sehr kurze grade. ‘ ‚Spitze des- Halms, Ein denkender Botaniker möchte ‘noch .wohl bemerken dafs eine im äusser- sten Süden von Deutschland %): wächsende seltene Pflanze, nicht grade auch im äussersten nördli- “ "ehen vorkomme, und es steht nun weiter 'zu. "untersuchen, ob die bei Erlangen wachsende Pflän- -ze, die ich längst bezweifelt habe, **) nicht etwa eher zu: Se. Lejeunü WW. als zu Se. mucronatus ‚gehöre. Der Seirpus Hoppü erhält sich zu Se :Tabernaemontani, "wie Se, Duvali zu $. lacustris, - "und wenn. bei dieser: Gattung die Durchschnitte der Halnie‘ als wesentliche Kennzeichen betrach- tet ‘werden, 'so wird sich, auch 'diese‘ Species schon ohne Rücksicht auf ‚Zergliederung der ein- - zelnen: Fruchttheile, die-in Sturms Flora wer“ den gezeichnet: werden, erhalten, Bu Regensburg. N . Prof: Dr. Hoppe. 9 "Vergl, auch M, et Koch Deutsch, Flora I. are Abıll. . 8: 459. Zeile 5. B “ In M. et Koch Dentsch. m. Lo Zeile 21, wird, zwar behauptet, dass Rliode- diese Pflanze bei Erlangen selbst ‚gesammelt habe, allein Rhode .'war. Anfangs April in Erlangen und der Seirpus Blühet im Juli und August, / ze 123 IL Deutsche Literatur. - Einumeratio planfarum - Germaniae Helvetiaeque “indigenarum, seripserunt E: Steudel et Ch. F. Hochstetter. j {(Beschlufs.) Sazxifraga sponhemica und eondensata Gmel.' gehören wohl als Abarten' zu $. decipiens Ehrh. aber weder zu S. hypnoides L. noch Lapeyr., die beide sehr verschiedene Arten sind. : S.' uni- Flora Sternb. gehört ebenfalls zu $. decipiens. Gypsophile repens, adde: et in lapidosis ad #lumi- num ripas Bavar. Eigentlich ist die Pflanze auch hd, da die liegenden Stengel i im 'Frühiahre wieder auschlagen. Dianthus Armeria. ‘durchaus- nicht : 'blofs in arenosis sterilibus. :Er wächst z. B. um.Er- ‚langen nie im-dört nur ‚allzuhäufigen Sande, son- dern stets auf dem schweren Thonboden der An- höhen. D; asper. Willd. ist von sylvaticus Hoppe und collinus Kit. D. erubescens T'rrev. von mon- speliaeus L. nicht verschieden. Bei Saponaria ‚oeymoides heifst es: in petrosis umbrosis, subäl- 'pinis, ° So viel ich diese Pflänze kenne, gehört "sie zu denen, ‘welche zwar 'häufig in den unteren Regionen‘ des Alpengebirges aber stets’ nur am “Fufs der: Hauptalpenkette, - nie äuf den "Gipfeln eigentlicher. freiliegender Voralpen vorkommen und von da gegen die Gipfel anhalten, ja sogar häufiger Werden, so dafs man annehmen mufs, sie sey- auf Hochalpen- zu Hause und von da in die Niederungen gewandert. : ‚Ihr Standort ist also: in alpibus editioribus, saepe in valles adjacentes 1 24 descendens. 4renaria bwarica ist gewils nicht in Bayern, sondern nur am südlichen. Alpenabhange zu Hause.. Einige wollen behaupten, die Pflanze sey nur eine südliche derbere Form von Moeh- ringia muscosa. Dann wäre wohl möglich, dafs Jungermann einmal eine solche Form auch in ‚Bayern gefunden bätte, .wo .die Stammpflanze so ‚häufig wächst, Ich hatte noch nicht Gelegenheit, sie frisch zu untersuchen. .drenaria lanceolata ist ‚nicht in Krain, sondern bisher ‚allein auf der. ‚Seiseralpe in(Tirol; von mir gefunden worden, Cherleria, sedoides ‚wächst auf allen etwas hohen, ‚gerade nicht nur den höchsten Alpen, imbricata dagegen selten und auf den höchsten Spitzen Kärnthens und Tirols. Sedum atratum ist an ‚steinigen Stellen auf allen Alpen gemein. : SS Tu bens selten in den Alpen, dagegen in den Sude- „ten häufig. - $. villosum ‚ist nicht 2. sondern ©. S. annuum häufig in Tirol auf freiliegenden Fels- blöcken, Amygdalus nana nicht blofs ih Austr. .calid. quasi sponte; er zieht von Ungarn längs ‚der; Donau, bis gegen Bayern herauf. : Pyrus cha . maemespilüs nirgens als .in den Alpen, also auch ‚nicht in montosis. : Pyrus. torminalis Ehrh. ist sy-. ‚nonym mit Mespilus torminalis L., daher einer. von beiden zu streichen, ‚Spiraea hyperieifolia. nicht -% sondern h Pot. Brauniane nicht blofs ad .nives perennes alp,, sie kömmt auf fast. allen . bayeri- ‚ schen Alpen, wo nirgends Scbnee liegen bleibt. vor. Pot. fruticoos 4) nicht 4%. Dryas octopetals, 125 adde: in glareosis alpium, nec non in lapidosis ad flum. ripas Bavar. super. Papaver nudicaule ‘nicht & sondern %, kömmt aber gewils nicht in Deutschland vor, Dafs Cistus oder besser Helianth. alpesire nicht in Sachsen wachse, ‘sondern dort nur H. vineale vorkomme, hat schon Reichen- bach gezeigt. Hel. guitatum, adde:' et in insula Norderney. C. salvifolius nieht. Q sondern %. Anemone alpina und apüfolia sind gewils nicht specie verschieden. Zu An. Halleri gehört höchst wahrscheinlich auch die 4. patens Pahlenb. Car- path., die nur durch den Mangel der starken Be- haarung sich’ auszeichnet. 4. hortensis schwerlich ‚wild in der Pfalz. 4. pafens adde: in 'Bavar: ‚ Paseuis., 4A. vernalis kömmt wenigstens in Bayern nur in pascuis montosis vel subälpinis vor; im - nördlichen Deutschland wird sie jedoch nach ei- nigen Floren in sylvis acerosis gefunden, daher vermutblich durch Druckfehler der Standort der Hrn. Verfasser in sylvis arenosis. Ranune. hybri- dus ist sicher eigne Art und kömmt allein ‘in den österreicischen und tirolischen Alpen, der ächte Thora aber nur in der Schweiz vor. Lavandula‘ spica auch in der. Rheiopfalz und in Tirol. Be- . tonica Alopecuros wohl nirgends in montosis Germ. med, sie kömmt nicht ausser den Alpen vor. Phlomis tuberosa häufig auch in der Schweiz. Thymus subcitratus Schreb, wurde von diesem Autor zuerst in der Flora. von Erlangen aufge- führt, darum müfste dieses Standortes vor al- 126 B . ’ ien erwähnt werden, wenn anders die Art halt. bar wäre. , Thymus, vulgaris schwerlich in colli- bus siccis Germaniae. Die Prunellen sind doch gewils nicht als Arten zu trennen, Bartsia al- pina ist nicht © sondern %. Pedieularis flammea L. ist in den deutschen Floren zu streichen, was wir haben, ist P. versicolor Wahl. die denn auch auf den bayerischen Alpen vorkömmt. Antirrki- num alpinum ist %p nieht A. 4A. bellidifolium kömmt auch .in der. Rheinpfalz vor. ‚Die Seorö- phularien sind wohl. alle %. ‚Limosella aquatioa ist Q'. nicht %. Lepidium alpinum adde:-et in l- pidosis ad fluminum littora Bavar. Subularia aquatieca nicht in inundatis, sondern in piscinis et lacubus "submersa. Camelina saxatilis gewils nur J? oder gar @), aber nie 4. Nasturtium lip- picense nicht, verschieden von pyrenaicum. - Bei Arabis alpina in rupibus adde: et in glareosis al- pium, , Geran, roberlianum ist A. ‚Malva Morenü ist ‚gute Art.’ Genista anglica und diffusa sind h, Vicia bithynica findet sich nicht in Bayern.. Yici« dumetorum ist nicht sogar häufig in dumetis, .se- pibus, sondern eher nur in dumetis subalpinis und kaum in Nortdeutschland. - 7, Iute« auch in Krain gemein. Cytisus alpinus sicher eine gute Art, Astragalus alpinus ist Phaca astragalina, ‚Die beiden Doryenien sind sicher gute.Arten. Seörzor nera purpurea und rose@ sind nach Original- Exem- plaren durchaus nicht verschieden. ‚Lactuca pe, -rennis wohl nie ad margines agrorum, in apricis ‚ Dar f 127 u, 8;.w, In Franken und Tirol findet sie sich gewöhnlich in !lapidosis vel in fissuris rupium, Prenanihes chondrilloides. besser Chondrilla prenan- thoides, adde: frequens in lapidosis ad flum. ripas Bavar. super. Die 6 Leontodon. Arten wären bes. ser in eine vereinigt, Apargia crispa Milld. wird als Art und zugleich als Abart von 4. hispida auf. geführt! Hyoseris foetida kömmt gar nicht auf Al. pen, sondern nur in nemorosis subalpinis längs 4 der ganzen Alpenkette vor. Hypochaeris maculata ist 0A, aber schwerlich ad vias zu treffen! Carduus . Personata eigentlich nicht in alpibus, sondern. in nemorosis subalpinis, ist. aber nicht Jg", sondern 2, Cnieus praemorsus ist Bastard zwischen Cn. rivu- luris und oleraceus, dabei ist ersterer nicht von Cr. salisburgensis verschieden. Artemisia vale- siaca auch auf der Seiseralpe in Tirol. sSenecio incanus in alpibus adde: Helvet., Tirol., denn in Kärnthen kömmt unsres Wissens die Pflanze nicht vor, so wie $. uniflorus bisher nur in der Schweiz gefunden worden. Bei Chrysanihemum adde: Chr. uliginosum W, H. ad vipas Danubii prope Irlbach Bavar. Achillea nana in summis alpibus adde: Helvet, Tirol. oceid,, da. die Pilan- ze sich ‚nur wenig aus der Schweiz nach. Tirol ausdehnt. In Bayern ist. keine. Orchis tephrosan- thos bekannt, ‘welche von O0. militaris verschieden wäre. Elyna.carieina uhd-spieeta sind bei Cl IH. ord, I, aufgeführt, erstere in alp, Carniol. letz- tere in alp. Styr. Austr. Salisb. Helv. Bei CL XX, 128 ord. II: kommen'sie wieder als Cobresia carieina in prätis alp, carinth. und seirpina in pratis 'al- pium austral. vor! Carex capitata kömmt im Allgau auch nicht in alpinis, sondern‘ wie um München in turfosis, und erst im südlichen Tirol in alpi«, ' nis udis vor. Carex cespitosa nicht sowohl in pas Judosis turfosis als in pratis et pascuis humidius. eulis. C. distans nicht in paludosis sondern in pascuis. Carex firma ubique in alpibus. Urtica Dodartii ist nicht in Bayern. Ouercus apennina . ist nicht, von Ou. pubescens so wie ‘von Qu. Toza verschieden. “ Betule ovata nicht Jacg. sondern Schrark und in subalpinis Bavar,, Austr. Carinth. PinusCembra nicht blofs in alpinis montosis region. austr,; am nördlichen Alpenabhang in Berchtolds- gaden sind vielleicht die meisten Exemplare die jetzt noch existiren. Salix Russeliana ist zugleich als Spielart von S. fragilis und‘ dann- wieder als eigne Art aufgeführt. -Dr. Zuc carini. Yon Nees v. Esenbedks des. jüng.. off einellen Pflanzen sind das ı6te und ıyte Heft und von. dessen Sammlung schönblühender ' Gewächse sind bisher.4 Hefte erschienen. . ’ Zu Ostern werden’in Berlin die Fortsetzung von den Abbildungen: duserlesener Gewächse des Hönigl. botanischen Gartens von Link ‚und Otte unter dem Titel: Neue Pflanzen u. s. w. in Heften zu 6 Tafeln in 8. so wie der zie Band von Schultz, die Pflanze und das Pflanzenreich, erscheinen n Flora oder Botanische ‚Zeitung, Nro. 9 Regensburg, am 7. März 1828, I. Ueber die verschiedenen Arten der Säftebewegun- gen in den Pflanzen. Zweiter Brief an den Hın Prof. DeCandolle in Genf, von Hın. - Prof. Schultz in Berlin. In fahre fort Ihnen von ‚meinen Untersu- chungen der. Säftebewegungen' Nachricht zu ge- ben. .Ich..habe bereits von der Bewegung des ‚Holzsaftes und der peripherischen Zirkulation des Lebenssaftes gesprochen und bemerke nur noch dals man die letztere, um sie bestimmt von der Blutbewegung bei den höheren Thieren zu unterscheiden: Cyklose, dder das Kreisen nennen kann. Jetzt habe ich noch zu reden: Yon der Rotation der Saftmane bei den holzlo- sen Pflanzen. ‘Wie. nur ein einfaches Gewehe den Bau die- ser Pflanzen. bildet, so findet sich auch nur eine Saftmafse welehe, in den verschiedenen Schläu- chen dieselbe ist, anstatt dafs bei den Holzpflan- zen zweieilei verschiedene Säfte, der Holzsaft und der Lebenssaft sich bewegten. Die Saft- I 150 ur \ mafse bei den holzlosen Pflanzen ist in jedem Schlauch in einer drehenden Bewegung, einer Rotation, um ihre Axe, begriffen, welche nur nach -Verschiedenheit. der. Form der Schläuche oft eine in die Länge gezogene Richtung annimmt, so dafs es das Ansehen hat als ob. die Saftmafse neben ihrer Axe auf- und absteige. Corti nannte die- ses ebenfalls Cirküulation, und ich bin ihm in möi- nem Werk, über die Natur der lebendigen Pflan- 28, in dieser Benennung ‚gefolgt, obgleich schon Fontana die Natur dieser Bewegung sehr richtig‘ als eine radförmige, drehende Bewegung bezeich- net hatte. Ich halte es jetzt für durchaus noth- wendig. die verschiedenen Arten der Säftebewe- gungen durch bestimmte Namen zu unterscheiden und nenne daher ‘diese Bewegung eine Rotation. Die Untersuchung .der Entstehung dieser Bewe- ‚gungen rechtfertigt diese Benennung, da sie über- ' all von einer - einfachen Drebung der Saftmafse um ihre Axe.in einem kugelförmig'runden Schlauch ‚anfängt, selbst in denjenigen Fällen, wo sich spä- ter die Rotation mit. der Ausdehnung der. Schläu- ‚che stark in die ‚Länge zieht. Höchst merkwürdig ist in diesem. Betracht die Entstehung der VVurzel und Ringelzweige aus den ‚Anoten der Charen, die sich vorzüglich deutlich ‘an den Wurzelknoten einjährigen: Pflanzen der Chara vulgaris beobachten läfst.. ! ‚Man bemerkt namlich an den Knoten, welche sich durch ‚eine fulsförmige Einlenkung der En- 131 den der Schlauchglieder bilden (Natur der -lebendi- gen. Pflanze Th. I. p. 353. Tab. 2. fig. 3.) in der . Zeit, wo sich von dem_.EÄnoten aus neue Zweige bilden wollen, zuerst runde blasenförmige’Schläu- che die sich ‚nach und nach mit Saft im Innern füllen, worin. besonders viele Luftblasen bemerk- bar sind. Diese Saftmafse in dem ganz kugelför- migen blasenartigen: Schläuchen fängt nach und nach an sich in eine im strengsten Sinn des Worts' um seine Axe drehende Bewegung zu versetzen, dergestalt dafs anfänglich in der Axe selbst sich die Seiten.der drehenden Mafse unmittelbar be- rühren, - - Später bildet sich in. der Axe ein hel. ler Baum um den sich: die Saftmalse dreht... In dem. ‚Maalse. als dieses ‚geschieht, entwickelt sich auf den äussern Seiten.des kugelförmigen Schlau- ches ein kleiner Fortsatz durch Ausdehnung .der Schlauchwand von Innen, und nun geht während der fortgesetzten Drehung der Saftmafse ein Theil des Saftes, der an die Verlängerung des, ursprüng- lich ganz runden, inneren Raumes durch ‚den Sei- tenfortsatz vorbeigieng, in diesen Fortsatz hinein, steigt. auf einer Seite desselben in’ die Höhe, kehrt an .der Spitze desselben um und ‚geht. auf der..andern Seite in.den runden großsen Raum des Schlauches zurück, ‚Die .Beobachtung der Bewegung in. die Seir tenverlängerung. des runden Schlauches ‚wird da« durch erschwert, dafs anfangs die Luftblasen wel- che in der Saftmalse. schwimmen und. an denen 'Ia 152 die Strömung. und Drehung so leicht zu erken- nen ist, nicht in die Seitenverlängerung über« gehen, sondern blofs der ganz durchscheinende Saft selbst, welcher wie er in der Wurzel einge- sogen ist oft noch keine deutliche innere Gestal- tung hat, woran man ihn im hellen Licht sonst deutlich genug erkennt. . Die Bewegung oder vielmehr die Verlänge- rung der rotirenden Saftbewegung, in den Sei- tenfortsatz der Schlauchhöle wird, wie es scheint, anfangs blofs. durch. die Rotation der mit Luft- blasen erfüllten Saftmafse hervorgebracht und be- dingt, denn sie hört auf sobald die Rotation auf- : hört; aber nicht umgekehrt, denn man sieht die f Rotation häufig für sich fortdauern, während der verlängerte Fortsatz verletzt und seine Bewegung aufgehoben ist, _ ' In der weiteren Entwickelung dehnt sich je- ner Seitenfortsatz des kugelförmigen Schlauches zu einer cylindrischen immer länger werdenden. Röhre, einen wirklichen Wurzelzweig, aus, wor- in der Saft auf- und absteigt, so dals an seinem freien Ende einfach die absteigenden Ströme: in die aufsteigenden übergehen, während an dem mit dem kugelförmigen' Schlauch, am Ursprunge zusammenhängenden Ende die auf--und äbstei- genden Ströme in die sich dort immerfort‘ dre- hende Saftmalge auf einer Seite. übergehen und auf der anderen daraus wieder entstehen. Indem Maafse als-der cylindrische Schlauchfortsatz sich 135 in die Länge ausdehnt wird er auch dicker und anstatt dals anfangs blofs der durchscheinende Saft ohne Luftblasen einströmte, sieht man allmählig aus dem rotirenden Theil Luftblasen mit in den Fortsatz übergehen und in demselben Maalse ge- winnt auch die innre Organisation der Saftsub- stanz selbst so viel, dals sie nicht mehr ganz hell und durchscheinend, sondern wolkig getrübt und consistenter schon im Schattenlicht erscheint, so dafs man nun bei heller Beleuchtung die innere Hügelchenbildung und Bewegung sehr deutlich und immer zunehmend beobachtet. . Nach und nach gewinnt die Ausdehnung des ‚Schlauchfortsatzes in die Dicke. so. viel, dafs sie dem Umfange des kugelförmigen Ursprunges gleich kömmt, und alsdann ist die Bildung eines neuen Seitenzweiges an der VVurzel vollendet. Die an- fangs blofs mit dem Saft in der Kugel rotiren, den Luftblasen verbreiten sich allmählig durch die ganze Ausdehnung des cylindrischen Schlauch- fortsatzes-und man findet endlich, dafs die in dem langen Schlauchgliede auf- und absteigenden Strö- me an dem Ursprunge in dem kugelförmigen ' Theil ebenso einfach in einander übergehen, als am entgegengesetzten Ende, so dafs nun die ganze einfache: Rotation sich in eine Längsbewegung - aufgelöst hät, in welcher die rotirenden Seiten so lange gegen einander in entgegenigesetzter Rich- tung vorheiströmen bis sie an die Enden des ver- längerten Schlauchs in einander umkehren, ‘ e 154 “ In demselben Maafse als sich nun die ur- sprüngliche Rotation in eine solche Längsbewe- ' gung aufgelöst hat, sieht man mitten zwischen den beiden Strömen an den Seitenwänden des Schlauchs durch Anhäufung der Luftblasen zu sol-. chen Haufen, dafs sie nicht nebeneinander vor. beiströmen können, sich jene ursprüngliche Ro." tation wiederholen, indem sich zwischen den bei« den Strömen eine kugelförmige Mafse von’ Bla. sen um die Axe dreht indem sie von dem abstei- genden Strom 'abwärts von dem aufwärts gehen- den aufwärts auf derselben Stelle gedreht‘ wird. Dieses ist von Amici bereits und in näherer Be- trachtung des Ursprunges dieser Drehung der Safımafse von mir ausführlich beschrieben wor- den. (Die Natur der lebendigen, Pflanze I. Th. Ss 346. 347. Tab. II. fig. 8. a.) Die Wiederholung jener ursprünglichen Drehung der mit Luftblasen erfüllten Saftmafse ist darum höchst merkwürdig, weil sie eigentlich der Ursprung und das Prinzip ; der Saftbewegung in den Schläuchen 'der holzlo- sen Pflanzen überhaupt ist, und man daran sieht, dafs auch da wo sich die Saftbewegung durch Dehnung der Schläuche von der ursprünglichen Rotation zu entfernen strebt, immer wieder je ‚ner Ürtypus in secundären Rotationen zurück kehrt, "" "An den Stengelgliedern derjenigen Chara- ‚Arten, welche keine äusseren grünen ‘Schlauch- häute ‚haben (Nitella dgardh) sieht man jene Ent stehung der Saftbewegung in den langen Schläi: ° 185. chen aus einer ursprünglichen Rotation ebenfalls sehr deutlich. .Ueberall entstehen die neuen Schlauchglieder an der Spitze und in den Ach- seln der älteren in Form runder Schläuche in de- nen der Saft zuerst in drehender Bewegung be- griffen ist. Diese kugelförmigen Schläuche dehnen sich aber sogleich in ihrem ganzen Umfange in die Länge aus, nicht erst durch Seitenfortsätze, wie bei den Wurzeln. Die Rotation zieht sich also auch unmittelbar in die Länge indem sich das Centrum oder vielmehr die Axe der drelien. den Saftmalse welche ursprünglich durch eine zunde Luftblase im Mittelpunkt des Saftes gebil- det. ist, zwischen. den hin‘- und zurückbewegen- den Saftströmen. ‘in. die”Länge" zieht und eine Scheidewand zwischen beiden Strömen bildet wie ich es in meinem Werk über die Natur der’le- bendigen Pflanze beschrieben habe, Dieser saft- leere, mit Luft erfüllte und daher ganz durch. eichtige Raum, um den sich die rotirende Saft- mafse wie um ihre Axe dreht, ist von verschie- ‚dener Ausdehnung und Form ‚nach der Verschie- ‚denheit der Schläuche worin sich der Saft dreht. Sind die Schläuche mehr oder weniger:rund wie in‘ den Blättern der Caulinia, den Zweig- und Blattspitzen der Chara, so erscheint auch''diese Axe rund, doch von gröfserer oder geringerer Ausdehnung bei verschiedenen 'Pflanzen und‘ in ihren "verschiedenen Alterszuständen. Bei. den Blattspitzen der. Chara bleibt. oft nur ein: kleiner 156 Raum in der Axe übrig; in den Schläuchen der Blätter bei Caulinia aber bildet die ärehende Saftmalse oft nur einen dünnen. Streifen um. "die ‚sehr ausgedehnte Axe. . Sogar. der grölsere und geringere Saftreichthum. der Pflanze macht darin , eins Verschiedenheit. Sind die Schläuche und somit die rotirenden Saftströme in die Länge gezogen wie in den lan. gen Gliedern der Chara, 5o bildet die Axe ei- nen langen Lufistreifen. zwischen den aneinan.. der vorbeifliefsenden Strömen, “ Jene stufenweise innere Organisation der: Saftmafse ist von grolser Wichtigkeit. Man 'be- obachtet besonders deutlich in den verschiedenen kleinen und gröfsern Wurzelzweigen, dafs der durchscheinende Theil des Saftes worin. die Luft- blasen schwimmen. keinesweges. überall gleich . consistent und getrübt erscheint; sondern in den . feinsten Zweigen ist er fast ganz durchscheinend und. wasserhell, ‚während er in den gröfseren bei weitem wolkiger und trüber consistenter erscheint, ' so dals man die innere Kügelgenbildung schon: . bei einem mäfsig hellen Schattenlicht erkennt, - Es ist dieses dem Uebergang des. Holzsaftes in, den Lebenssaft ‘vergleichbar, so dals+die Saftbe- wegung in den verschiedenen Stufen der Wurzel- . vermeigung in dieser Beziehung. das Verhältnils zen darstellen. Nämlich i in den feinsten: Wurzel-, zweigen ist: der eben .eingesogene rohe Saft noch 18% - gestaltlos wie der Holzsaft und durch die Verar- beitung mittelst der Luft ynd durch die Knoten wieder in den obern Theilen höher organisirt. Darum kann sich der Saft. auch ursprünglich in den feinsten WVurzelverzweigungen noch nicht von selbst bewegen, sondern in diesen feinen Ver- längerungen von den kugelförmigen Schläuchen der Knoten aus, wird die hin- und hergehende Bewegung durch die Rotation der Saftmalse am Ursprunge einzig und allein erregt und befördert, bis dafs er eine höhere Organisation und innere Gestaltung angenommen hat, Das Prinzip der euf- und absteigenden Bewegung liegt in der Rotation der Säfte in dem. ursprünglichen Hugel- schlauch, Ich habe bereits in meinem Werk, die Na- tur der lebendigen Pflanze (p. 365 — 370.) durch Versuche über die Einsaugung gefärbter Flüssig- keiten durch die Wurzel der Chara vulgaris ge- zeigt, dals ungeachtet des Mangels unmittelbarer Verbindung zwischen den in nebeneinanderliegen- den Schläuchen rotirenden. Safımafsen dennoch , ein Uebergang des Saftes aus. den unteren in die oberen. Schläuche statt finde und zwar.nur des- jenigen. Theils des Saftes worin die Luftblasen schwimmen, während diese selbst durchaus nicht aus, dem Bereich ihres Schlauches hinaus kom. men, Es geschieht dies durch die WVechselwir- kung mittelst der inneren Bewegung der Saftsub- stanz durch die Scheidewände in den Kooten, wel- che die nebeneinanderliegenden Schläuche trennen, 158 5% Dieses ist zugleich, wie ebendaselbst ausein. andergesetzt worden, das Mittel wodurch der rohe eingesogene Saft höher organisirt und innerlich gestaltet wird, bis er sich innerlich selbst be- “ wegt. Die in dem Saft enthaltenen Luftblasen . werden weiter verarbeitet und assimilirt mittelst der organischen Thätigkeit, und so erreicht erst in dem ersten Knoten durch die Rotation der Saftmafse in den kugelförmigen Schläuchen der rohe eingesogene Saft seine erste Verarbeitung und Gestaltung nachdem er durch die feinsten Wurzelschläuche bis dahin geführt worden. So wie nun das Wachsthum und die Entwi- ckelung neuer Schlauchglieder bei den Charen ursprünglich von einer einfachen Rotation- des Saftes in einem kugelförmigen Schlauch beginnt, so geht umgekehrt: bei der Saamenbildung dieser Pflanze die Bewegung in den langen Schläuchen durch Verkürzung derselben wieder in die ur- sprüngliche Rotation zurück und der Saame selbst ist ein blofser mehr oder weniger kugelförmiger Schlauch, dessen Haut mit einer undurchsichtigen kalkartigen harten Rinde umkleidet ist. Um den Saamen legen sich mehrere lange spiralförmig ge- 'wundene Schläuche in Form einer Haut und bil- den eine Art Fruchthüllee Der Blumen. oder Fruchtstiel worauf die Frucht sitzt, ist ein kugel- förmiges Schlauchglied. In allen diesen Theilen findet sich im Wesentlichen dieselbe Rotation der Saftmasse. In dem Fruchtstielschlauch drelit 139 sich der Saft unmittelbar rund um seine Axe, In den langen Schläuchen welche die Fruchtlülle bilden indem sie sich spiralförmig um den Saa- men winden, geht die in die Länge gezogene Ro: tation wie in den Stengelgliedern vor sich, was man besonders deutlich an den kurzen Endglie- dern derselben sieht welche i in Form einer Narbe die Frucht krönen. Die sogenannte Saamenbildung bei den Cha- rer ist also durchaus nur eine Metamorphose des Wachsthums, der individuellen Entwickelung, und durch die Rückkehr der verlängerten Schläuch- glieder in die Kugelform so wie der in die Länge gezogenen Rotation in die kreisförmige, runde, bedingt. Die, aus spiralförmig um die Saamen gewundenen Schläuchen gebildete; äussere Haut ist ganz dieselbe, wie sie auch als Ueberzug des Stengels bei vielen Charen-Arten gefunden wird und blofs durch die Verkürzung des Axenschlau. ches (des Saamens) mit mehr zusammengedräng- 'ten Windungen entstanden. Es ist also noch keine geschlechtliche Keimbildung, sondern eine blofs individuelle Vermehrung. Die Staubfäden haben nicht die Bedeutung geschlechtlicher Dif- ferenz‘, sondern bilden blofse Uebergangsstufen zur Spiralgefäfsbildung im Innern. An den jün- geren Früchten wo die Spiralwindungen um den Saamen durch die äussere Haut noch’ mehr in die Länge gezogen sind, ist die äussere Aehnlich- keit mit einem gewöhnlichen Stengelgliede nicht 4 . a u 110 zu verkennen; da auch bei diesen die Schläuche der äusseren Haut mehr oder weniger spiralför- mig gewunden erscheinen, besonders an Chara hi. spida und vulgaris. . Was im Saamen vorgeht, entzieht sich unmit- telbar der Beobachtung während die Frucht reif ist, wegen des undurehsichtigen harten Ueberzu- ges. Aber auch hierüber giebt die Beobachtung des Keimens der Saamen hinreichenden Auf. schlufs. Wir kennen. längst durch Vaucher's. schöne Arbeit "über das Keimen der -Charen die Entwickelung einer einzigen Pflanze aus einem Saamen, anstatt man dieselbe früher noch für eine Frucht gehalten hatte, worin viele Saamenkörner enthalten seyen. Kaulfufs in Halle. hat diesel- . ben Beobachtungen wiederholt. Beide Beobachter sind auf die äussere Ent- wickelung der Theile sehr aufmerksam gewesen; aber man vermifst noch den eigentlichen inneren . Grund der Entwichelung, insofern er mit der Rotation der Saftmafse im Kern zusammenhängt. Auf diesen Umstand bin ich insbesondere beim Beobachten der Saamen keimender Chara -Arten aufmerksam gewesen und ich habe gesehen, dafs der innere Grund, das Prinzip, der ganzen Ent- wickelung durch die Rotation ' der Saftmalse. in dem Schlauch, welcher den Saamen darstellt, ZU suchen ist. ; Im reifen Saamen bemerkt man nur dafs der an der Basis des Saamens sitzende kugelförmige 1lı Blumenstiel eine einfache Rotation der Saftmafse zeigt, "und diese erhält sich ‚oft noch einige Zeit | nach dem Abfallen der äusseren Schlauchhaut wäh- rend der nackte Saame allein zurückbleibt. Im Saamen selbst verbirgt‘ die undurchsichtige Haut des Schlauch eine mit ‘vielen Luftblasen verse- hene Saftmalse ganz ähnlich den küglichen“ 'Schläu- chen an den Wurzelknoten, wie man” jedoch nur beim, Oeffnen des Saamens bemerken kann. Beim Keimen aber entwickelt sich aus dem runden Saamenschlauch ein ähnlicher Fortsatz als bei der Entstehung der‘ Wurzelzweige aus den Knoten. Sobald, diese Verlängerung. erscheint, öffnet sich der harte Ueberzug . des Saamens, etwas und der ganze darin ‘enthaltene Schlauch läfst sich mit &i- niger Behutsamheit''hervorziehen. "Alsdann be- merkt man deutlich dafs der Saame aus einem ku- gelförmigen Schlauch gebildet ist in welchem die Saftmafse sich ebenso wie in allen übrigen Thei- len i in einer Rotation befindet. “Von dieser Rotation aus geht eine Vexlänge:. vung beim Keimen’ durch einen Fortsatz’ der als das erste. Glied der keimenden Pflanze erscheint, Es’ ist von grolsem Interesse zu. wilsen, aber wohl‘ unmöglich an normal gebildeten Saamen zu beobachten, ob’ während der Ruhe des Saamens in Winter die Rotation. der 'Saftmalse immer fortdauert ode? zur ‘Rule kömmt und erst im Frühliug beim Keimen wieder anfängt. “In den Schläuchen der Wurzeln und Zweige habe ich zu ' B 142 “allen Zeiten ‚des ganzen Winters, die Bewegung beobachtet; ; aber ich habe auch, bemerkt, dafs in einigen Zweigen und ganzen Pflanzen die Bewe-. gung eine lange Zeit des Winters still ‚stehen kann,, und dafs sie im Frühling doch wieder an- fängt und die Pflanze weiter wächst. Es könnte also ähnlich der periodischen Ruhe in anderen trockenen. Saamen auch bei, den Charen die Ro- tation im Saamen im Winter aufhören. ‚Sobald, beim Keimen .der Charen-Formen der erste Fortsatz, ‚entwigkelt. ‚ist, sieht man auch'i in diesem: den Theil, ‚der rotirenden Bewegung wel« cher ‚nicht dem Auge. entzogen. ist, und fürs erste wird die Bewegung in diesem ersten Keim- Fort. satz durch die Rotation im Saamen bedingt, eben so wie die Bewegung in den feinsten Wurzel- schläuchen durch, die Rotation . der Saftmalse in. dem. kugelförmigen. ‚Schlauch ‚am ‚ Ursprunge hervorgebracht ‚wird. “" Bald’ aber bildet sich‘ auf den ersten. Fortsatz an der Spitze des Keims ein neues kugelförmiges Schlauchglied worin ebenfalls alsbald die Rotation ' "beginnt durch welche sich das Schlauchglied ver Jängert. An dem Knoten durch welchen beide ursprüngliche Schlauchglieder verbunden sind, ent: wickeln sich nun ‚sogleich. ‚seitwärts auf dieselbe Weise abwärts. steigende. . Wurzelschlauchglieder ünd in demselben Maafse ‚geht auch die Glieder- . bildung z noch oben weiter. x Beschluß folgt.) 145. II. Nachschrift zur Abhandlung: über Hydıyrus .ERy stallophorus; von Hrn. Prof. Schübler,- 8. ‚oben 'Nr. 5.5 im December 1827. Ich hatte die obenstehende Abhandlung schon zum Druck abgeschickt, als. ich, die neuesten Blät- ter der Flora erhielt, in welchen Agardh seine im letzten Sommer in Deutschland neu ‚aufgefun- dene Algen aufzählt ; unter ihnen findet sich auch (8.635. Ir. 40. der Flora) ‚eine Conferva orystalli- fera mit dem Charakter filis capillaribus simplici- bus eryställiferis implexis, articulis diametro ses: quilongioribus. Es könnte die. Vermutbung ent- stehen, ob dieses nicht dieselbe oben beschriebene Pflanze ‚sey5. vergleicht man, jedoch die Charak- tere von beiden, so kann es nicht zweifelhaft seyn, dals beides 2 ganz verschiedene / Pflanzen . sind, Ueber die nähere Beschaffenheit, Form: und Be- “standtheile der Crystalle dieser Conferve theilt uns vielleicht Hr. Agardh. später nähere Nach- - richten mit.s Ich ergreife diese Veranlassung zugleich ioch einer Beobarhtung zu erwähnen, welche ich seit- her an ‚diesem Hiydruris ‘machte. Ich besitze noch gegenwärtig, ein 6 Zoll Tanges Exemplar dessel- ben nebst mehreren ‚Bruchstücken seiner Aeste, welche ich seit dem Juli. in einem Glas. in NWas- ser aufbewahrte, welches alle. 2-3. Wochen mit frischem.Brunnenwasser gewechselt würde. Schon gegen’ Ende Octobers. hatte ich bemerkt, dals die Sporen, welche. im’Sommer eine mehr 'kugliche Form hatten, mehr länglich eiförmig ‘waren; die ahl Längen - Dimension schien nach und nach immer mehr zuzunehinen, und nun ist die geleeartige Masse der. ‚ganzen Pilanze statt der frühern mehr zundlichen und rundlich eiförmigen Sporen mit vielen nadelförmigen Körperchen durchsezt, wel. che mit der Echinella acuta Lyngbye’s völlig über- einkommen; sie ‘besitzen bei derselben Vergrös. serung, unter welcher die auf der Tafel enthal- tene Sporen gezeichnet. sind, die Länge von ei- ner Linie bei einem Durchmesser von etwa ; en Linie, entsprechend dem. frühern Durchmesser der Sporen. — Die hie. und da im Hauptstamm eingewachsenen Crystalle erhalten nach und nach völlig abgerundete Kanten und werden kleiner. — In dem den Hydrurus zunächst umgebenden. Was- ser bilden sich zugleich grünliche Flocken der priestleyischen grünen Materie (Protococeus. viridis Agardk und Priestleya botryoides Meyen) die‘ sich auf Kosten dieser Alge, deren feinere Zweige längst zersägt and, zu ‚entwickeln. scheinen, Anfra g e Carex varia Hoc. ‚gram. austn. tab. 80. wird im Hoffm. bot. Taschb. 1804. p. 224, für C. Frigida Al. erklärt; Sprengel vereinigt sie im Sys veg. III. 820. mit, C. ‚Firma Host.; Pollini in Flora Per. III. 79. eitirt sie zu c. sernpervirens Yil.; Willdenow Speo.IP.-274. und Schkuhr Riedgr.' Nacht. 63. bringen sie zu: C. Jer rugine0. = Welche Ansicht.ist die richtigste, und wie kommt es, dafs über eine gemachte Abbild, in folio so ver. schiedene ‚Urtheile gefällt werden ? ? Flo ra ‚oder Botanische Zeitung. Nro. 10. Regensburg, am ı4. März. 1828. I. Botanische Bemerkungen; vonHrn. Dr. Trachsel. (Beschlüfs von Nr, 31. des Jahrgangs 1827.) Aüs DeCandolle *) könnte man schlies- sen dafs allös was man in der Schweiz für Ranun- culus polyanthemos gehalten habe, sein’ R. nemoro- sus sey., Beide finden sich, ‚Jedoch auf der Stock- hornkette, Ersterer in Triften am 'Neunonenberg, und Letzterer in Wäldern am Guoringel, aber beständig in Gesellschaft von R. lanuginosus und R. repens. Von Galeopsis ochroleuca Lam, findet man so wohl Exemplare mit rosenrothen ‚als mit gelben Blüthen, und zwar auf der gleichen Stelle: in ver- schiedenen Jahren. Jener Name ist defswegen nicht gut gewählt, | ‚Fortgesetzte Beobachtungen haben mich über- zeugt dafs Euphrasia offic. Hayne, Euph. Rostko- viana Ejusd. und Euph. minima DC. zu einer Art gehören. Auf Wiesen und guten Aeckern ®) Syst. nat. I. 279 und 280. Prod. I. 59. R 146 ‘ ” i” I "erscheint die Pflanze als E. Rostkoviana *) auf sterilen Hügeln wird selbige zu E. offic. und wei. ter hinauf, oft schon auf Höhen von 3000 bis 4000 Fufs, ‚erscheint die niedliche gelbblühende E. minima, die ich von den Piemonteser Alpen "auch violet blühend vor mir habe;— alles indes- sen mit so vielen Modificationen und Uebergän- gen dafs sich nirgends die Gränzen zu Species ziehen lalsen, | Pedicularis atrorubens Schleich. **) ‚unterschei- det sich von P. reculita durch den verlängerten nicht abgestuzten Schnabel, der mehr. sichelför- mig ist als bei P. sudetica, von der sie sich fer- ner noch durch gröfsere stärker getheilte Blätter unterscheidet. Seit mehren Jahren fortgesetzte Beobach- tung mehrer Arten von Draba hat mich überzeugt, dafs es eine nirgends unterbrochene Reihe von D. tomentosa Wahlb. bis zu D. nivalis Willd. giebt. "In den Spalten kahler Felsen der mittlern Alpen- region erscheint die Pflanze gröfser aber stärker selbst bis auf die Schötchen behaart. — .D. ia mentosa.— Weiter hinauf, wo schon mehr Feuch- tigkeit herrscht, wird selbige kahler,. schmächti- ger, zuweilen ästig.— .D. stellata Jacg. = Noch . weiter hinauf bedarf die Pflanze nun noch weni- ger Härchen, und ist sehr schlank: D: hirta Lin. *) Nach Exemplaren aus Stettin, ”*) Ped, pennina Gand. \ 147 die ich von sehr geschickten Botanikern bald für D.stellata und bald für D. nivalis erhalten habe, —. Letztere ist endlich als Gletscherpflanze klein, niedrig, die aufsteigenden Stengelchen selten mit mehr als einem Blättchen versehen. - Will man indessen die nun einmal angenommenen Benen- nungen beibehalten; so darf man sich »icht wun- dern, wenn die gleiche Pflanze unter verschiede. nen Namen eursirt, . on Eben so verhält es sich mit D. contorta und D. confusa Ehrh. Letztere besitze ich von Tho« mas, und als D. ircana von Schleicher. Sie ist nebst den Schötchen, ‚die ‚bei jenen völlig glatt sind, etwas dichter behaart. . Alle:übrigen .Merk« male die DeC. *) angiebt, -kommen. beiden Arten in gleichem Grade zu, D. tontorta: steht an der westlichen Mauer des Gantenisch, wo sie, ob. schon der Abendsonne ausgesetzt, doch die mei- ste Zeit von den Dünsten und Wolken bedeckt ist, in die sich der gewaltige Fels zu hüllen pflegt. +; Ueber Erophila praecox- DeC.,##) die in der Schweiz eben so wenig selten ist als in Deutsch- ‚ land, sind-noch nicht alle Zweifel gehoben. : ‚Die Pflanze. blüht bei 8 Tage später. als E. vulgaris dicht darneben, die Schötchen Fast, kreisrund, die Blätter selten gezähnt; allein ich fand sie bestän- ” Syst, nat. ‚an Bug — 369. **) Erophila spathulata Lang. nach Original-Exemplaren. R2 ı 148 dig auf Felsen oder Mauern wo sie sehr wenig Erde hatte — Ganz kleine Exemplare von E. vulgaris zeigen keine Annäherung zur Schöttchen- form zu E. praecox. — Versuche mit Saamen sind mir bis dato nicht gelungen. Wenn sich Sinapis orientalis von S. arvensis nur durch die rückwärts stehenden Borsten 'der Schoten unterscheidet, so mülsen beide Arten ohne weiters verbunden werden, indem man von letztrer Pflanze mit eben solchen Schoten, in trocknen Sommern, ganze Aecker voll findet. u Wie es andern Botanisten mit dem Aufou- chen der Polygalae gegangen seyn mag, wünschte ich sehr zu erfahren. Mich hat eine sorgfältige Untersuchung, Reichenbachs Abbildungen in der Hand, und im Besitze zahlreicher, zum Theil. selbst gesammelter, zum Theil von herühmten Botanikern erhaltener Exemplare überzeugt, dafs die mehrsten der neu aufgestellten Arten nicht haltbar seyen, und dafs die Gebilde, die man zur Unterscheidung derselben benutzt hat, nicht alle zu diesem Zwecke taugen. So nähern sich die’ sogenannten äussern Kelchblättchen fast mehr der Blatt- als der Blumenbildung, und haben defswegen keins bestimmte Grölse, noch vielwe- niger die eigentlichen. Blätter. Standort und Jahrszeit schaffen von P. vulga- ris und P. amara fast zahllose Formen, von de- nen jedoch selten eine auf die vorhandenen Ab- bildungen und Beschreibungen in allen 'Theilen 149 palst. Man ,muls defswegen entweder eine Poly- gala eirca amarella, P. circa austriaca etc! anneh- men, oder die Arten ins Unendliche vermehren. — Trifolium caespitosum Reyn, und T. repens Lin. finden sich am Guoringelberge dicht beisammen, unterscheiden sich aber so deutlich, dafs kein Verdacht entstehen kann als ob Ersteres eine Al- penform von Letzterer seye..- ° Hieracium valde- piloum Pill. und, H: 'den- + tatum Hopp. ist dieselbe, für ein Habichtskraut noch erträglich von H. villosum verschiedene, Art. Der letztere Name jener Pflanze obgleich der Neuere, giebt weniger zu Irrthum Anlafs, um so mehr als auch eine bessere Diagnose damit ver- | bunden ist*) als bei Persoon **) und He-. getschweiler ***) aus denen niemand klug wird, nur mufs es nicht heifsen „caule unifloro“, weil Exemplare mit zwei Blumen gar nicht sel- ten sind. AN Leontodon palustre DeC, ist gewils eine gute Art. Ein auf einen gutgedüngten Acker verirr- tes und’ dort zum Riesen gediehenes Exemplar hat die eigene Lage und Form der äussern. Kelchschuppen völlig beibehalten, freylich nicht auch die Form der Blätter, auf die aber bei. Lö- wenzahnarten wenig zu geben ist, * ”) Z. B, bei Bluff und Fing, Flora germ, II. 288, *") Syn. Plant. II. 374. _ =“) Flor. heiw II. 176, 150 Wodurch sich Artemisia Wulfeni Schleich. ®) | von .d. Mutellina Willd. unterscheiden soll, wülste ich 'nicht abzusehen, denn 3fingerige Stengelblät. ‚ter finden. sich auch bei grofsen Exemplaren von ‚dieser. Hingegen wülste ich Artemisia helvetica -Schl. #*) mit keiner mir bekannten Art zu veibin- den, bemerke aber dafs ich von A. campestris,' did hier nicht vorkömmt, nur noch wenige Exemplare gesehen, habe, : . - Dale: Chrysanihemum montanum All. ‚bloß eine, Alpenform von C. ‚Leucanthemum sey, wird man 'auf dem Standorte dieser äusserst vielgesul- teten Pflanze zur Genüge überzeugt. Wenn Pyreihrum Halleri VPilld. und P. ah num DeCand. zwei verschiedene Pflanzen :sind, so ist mir die eine davon völlig unbekannt, ‚ob- schon ich eine Menge, zum Theil selbst gesan melter ‚Exemplare, aus "verschiedenen Schweizer- alpen vor mir habe. — Folüs radicalibus pinnati- ‚fidis und Fol.. inferioribus' pinnatifido.- dentatis, oder Fol. radioalibus petiolatis semipinnatis läfst sich «be- quem auf alle anwenden. Von den Stengelblättern sind gewöhnlich die untern gezähnt und den Wut- zelblättern ähnlich,. die obern ganzrandig linien- förmig ; der Unterschied ‘besteht. nur in etwas mehr oder weniger — übrigens ist wohl keinem Botaniker unbekannt dafs die Blattform bei, Chry- santhemum, wohin jene beide’ wenigstens ‚als Ver- wandte gehören, äusserst unbeständig.. sey- *) Nach Original- Exemplaren. ° **) Ebenfalls, 151 Den bei Fingerh, und Bluff neu aufge- führten Arten von Erigeron könnte ich noch mehr aus meinem Herbarium beifügen, die nirgends passen wollen. Ob dies aber für die Botanik vor- theilhaft seyn werde, bezweifle ich, um so mehr da ich nicht anzugeben wülste, welche Kennzei- chen man, als auch nur einigermafsen standhaft, dabei zu Grunde legen’ müfste. — Betten wir den Glauben an das Daseyn der Arten ‘in der Natur, durch sorgfältige, unbefangene Begründung derselben, mit ihm retten wir vielleicht auch den historischen Theil der Botanik, der unter der Last, seines Reichthums einzustürzen droht. Mit Seriecio Doronicum Linn; bin ich noch im- ‘mer nicht im Reinen. Was iman so nennt, ist freilich nicht Cineraria spatuluefolia: Gmel. wie ich einst irriger Weise glaubte, aber von C. auran- tiaca DeC. und C. campestris Retz. u. a. ist diese Pflanze blo[s zur Noth als Art, keineswegs aber als Gattung verschieden, auch hat sie keinen dop- . pelten Kelch, und nicht selten 4 bis 5 Blumen auf einem Stengel, . Was Schleicher für Arnica glacialis kiebt, ist A. Clusüi All. Erstere Pflanze hat sich in der Schweiz, meines Wissens, noch nicht vorgefunden. Indessen steht ein Exemplar meines Herbariums, von dem ich,aber nicht mehr weils ob ich es aus den Alpen des Gasternthals, oder von den Pie- monteser Alpen habe; ‚derselben näher als A. scorpioides.- 4152 a Ueber die verschiedenen Arten der Säftebewegun-. . gen in. den Pflanzen ; von Hrn. Prof. Schultz, (Beschlufs der vorherigen Nro.) ‚ "Wenn man, die Rotation der Saftmalse in .den Schläuchen der holzlosen Pflanzen mit der peripherischen Cirkulation in den höheren Holz- pflanzen vergleicht, so bemerkt man zunächst, ‚dafs die Rotation des Saftes die Funktionen der verschiedenen inneren Organe höherer Pflanzen, nämlich zugleich .die-Assimilation, die Cirkulation und die-Funktion des Zellgewebes in sich vereint. Denn wir sehen die rohe Nahrung bei den Cha- ren (und Pilzen, Moosen, Flechten) unmittelbar von den Schläuchen worin der Saft rotirt, einge- sogen werden und in die Saftmalse übergehen und so von einem Schlauch zum anderen weiter aufsteigen, während. er zugleich darin höher or-, ganisirt wird, wogegen die Einsaugung bei. den Holzpflanzen nur durch das Holz, die Cirkulation . nur in. den Lebensgefälsen der Rinde bewirkt wird. Dies habe ich anderswo (die Natur der. lebendigen Pflanze S. 383 —- 388.) ausführlicher auseinandergesetzt, Weiter aber setzt die abgeschlossene Rota- ton der Saftmalse in jedem einzelnen Schlauch. eine unvollkommenere Organisation des Ganzen ‚einen Mangel an innerem Zusammenhang der ver- schiedenen inneren Glieder voraus, so dals bier eigentlich jedes. einzelne Schlauchglied die ganze Pflanze im Wesentlichen repräsentirt.._ Bei den, 155 höheren Pflanzen ist wenigstens die Verbindung der drei inneren organischen Systeme in jedem äusseren Gliede nothwendig um das Ganze.zu re- präsentiren, aber bei den holzlosen Pflanzen fehlt durchaus jene innere Einheit der Theile, ‘indem sich in jedem einzelnen Schlauch das Leben des Ganzen im Wesentlichen darstellt‘. Wirklich sind auch die sogenannten Saamen dieser Pflanzen, z. E. der Pilze, Charen, Flechten, weiter nichts als einzelne von allen übrigen isolirte Schlauchglie- der, welche wieder zu ganzen Pflanzen erwach- sen. Die Cirkulation bei den Holzpflanzen hängt wenigstens unmittelbar ‚durch die Anastomosen der Gefälskreise in den verschiedenen Pflanzen. theilen zusammen, und. es kann der Saft. von ei- nem Ende der Pflanze bis zum andern durchströ- men, wenn die Richtung der Thätigkeiten es so bestimmt ; aber bei den holzlosen Pflanzen ist ein blo[s vermittelter Zusammenhang durch die Wechselwirkung der Saftmalse in den nebenein- anderliegenden Schläuchen.. Ein Zusammenhang wie er sich ungefähr zwischen dem System des , . Holzsaftes und dem des Lebenssaftes findet, so dafs also der Zusammenhang verschiedener. inne- rer Organe der höheren Pflänze unter‘ den glei- chen "Organen (Schläuchen) bei den niederen vorkömmt. Es hängt damit zusammen, dafs der Saft in den Lebensgefäfsen der Holzpflanzen über- all eine gleiche ‘Organisation hat; wogegen in den unteren‘ Wurzelschläuchen der holzlosen Or 154 Pflanze der Saft unvollkommener organisirt ist als in den oberen Stengelschläuchen. Die Farrnkräuter sind die tiefsten unter den Holzpflanzen bei weichen noch eine Trennung der inneren Organe in Assimilations-, Cirkula- tions- und Zellensystem vorhanden ist. Die Naja- den scheinen die ausgebildetsten unter den holz. losen Pflanzen wo noch eine Rotation der Säfte im Innern der einzelnen Schläuche statt findet. ‚Hier tritt jedoch 'ein merkwürdiges VWVechsel. verhältnifs in’ den Stufen der Ausbildung des In» dividuums und der Blumen - und Fruchtbildung ein, Bei den Farrnkräutern nämlich ist eine ausgebil- detere individuelle Organisation, aber die Fort- - pflanzung steht auf einer niederen Stufe, inden keine Blumen vorhanden sind, noch ähnlich als ‚bei den Moosen. Die Najaden hingegen haben ‚zum Theil Blumen und eine, Fortpflanzungsart | der höhern Pflanzen; aber ihre individuelle Or- ganisation ist wie bei den holzlosen Pflanzen. Auf den Uebergangsstufen sehen wir hier also .. nicht ein Gleichgewicht in der gegenseitigen Ent- wickelung aller Theile sondern ein Uebergewicht, ein Schwanken,. theils auf der Seite der indivi- “ duellen Bildung theils auf der Seite der Gene- rationswerkzeuge, Und so sind denn die Ueber- gangsstufen in der Entwickelung dieser verschie-' - denen Pflanzen von noch gröfserer Merkwürdig- keit. Wir seben nämlich beim Keimen der Farın- kräuter, dals zuerst holzlose Pflanzen ohne alle 155, Spiralgefäfßse aus einem einfachen Schlauchgewebe zusammengesetzt entsteben s6 wie die Saamen derselben keimen. Darauf glaube ich vorzüglich aufmerksam machen zu müfsen, dafs erst in ‘der Stufe der Entwickelung, wenn das erste wirkliche Blatt zum Vorschein kommt, sich Spiralgefäfse in der keimenden Farrnkrautpflanze bilden‘; “woge- gen die ursprünglichen Wurzeln und Blattheile aus einfachen Schläuchen zusammengesetzt sind, Dagegen sehen wir in den Generationswerkzeu- gen der Najaden eine Andeutung zur Spiralge- fäfsbildung während in der individuellen Pflänze "dergleichen noch nicht vorhanden sind. $o ent. stehen eine Art Spiralgefälse” in den sogenannten Antheren der Charen und -in- den Staubgefälsen bei Najas, während sonst in diesen Pflanzen nir- gends Spiralgefälse zu finden sind, so dals’also die Najaden von der unvollendeten individuellen Entwickelung zu der vollendeteren Ausbildung in den Generationswerkzeugen hinstreben, wo- gegen die höher im Individuellen ausgebildeten Farrnkräuter in den Generationswerkzeugen auf ‘eine niedere Stufe der Bildung zurücksinken, aus welcher sie sich erst beim ‚Keimen wieder zu: er- heben streben.‘ Die Erscheinung der Spirelgefäfse bei den Charen ist bereits von vielen Beobachtern bemerkt, aber die eigentliche Bedeutung, derselben als Ue. bergangsstufe zu höherer Entwickelung in den Generationsworkzeugen. "hatte’ man zeither nicht. 156 ‚eıkannt. ‚Dieses, so wie das Verschwinden der Spiralgefäse in der Frucht und Saamenbildung bei . den Farrnkräutern, ist ein wichtiges Moment in der Entwicklungsgeschichte der inneren Pflanzen. ‚organisation. Ich glaube dafs durch die gegebene Analyse allein der wahre Gang der Natur er- rathen ist. Il. Correspondenz. Als ich im October vergangenen Jahres von, meiner ‚Reise zurückkehrte, machte ich von Cob-+ lenz aus ‚noch ‘eine sehr interessante Excursion ‚über den, so berühmt gewordenen Laacher - Sea nach dem Aarthale. Zwar ist eine Fulsreise i in dieser Gegend nicht so interessant wie in der Schweiz und Italien, indem man sich sogar die nö- thigften Lebensmittel mitnehmen mufs, aber meine Mühe wurde in vieler Hinsicht sehr gut belohnt, Mehr als jemals fühlte ich mich auf dieser Reise einsam und entfernt von Bekannten, denn der An- blick des Laacher-Sees ist ergreifend; unerwar- tet tritt eine Wassermasse in den Kreis des Be« obachters, der einsam durch freundliche aber stille und verlassene Waldungen daherkam. . Eis nen Kessel von ungeheurer Grölse sieht man vor sich, dessen Inhalt bei der leichtesten Bewegung der Lüfte, gegen den halb verwitterten Rand. schäumt und braust, Ueberall erblickt man Trüm- mer der Vergangenheit; uralte und neuere Ueber bleibsel liegen neben einander, und eine üppige Vegetation verdeckt die erzählenden Ufer, Neben‘ D ! ° 157 den vielen vom Wellenschlag ausgeworfenen Pflan- zen bemerkte ich die schöne Chara tenuissima Dev. (Ch. hyalina DeC.), die Chara aspera, in deren Haaren, die für Nebenblätter zu :halten sind, ich ebenfalls das herrliche Phänomen der kreisenden Saftbewegung beobachtete, 'ünd noch andere mehr bekannte Arten’ dieses Geschlechts. An einigen Stellen des Ufers waren alle Gegen- stände mit einem braun. röthlichen Schleim be- deckt, dessen Natur ich nicht vollkommen erfor- schen konnte, da die mikroskopischen Beobach- tungen im Freyen äusserst schwierig sind, doch schien es mir eine neue Species der Agardhschen Gattung Protocoecus zu’seyn. Auf den aus: den Wellen hervorragenden Trafsformationen fand ich aber eine krustenartige 'Alge, die in jeder Hin. sicht eine neue Gattung darstellt, und deren ge. naue Auseinandersetzung ich im nächsten Bande der Acta C. L. C. liefern werde. Ich hätte viel- leicht noch viel Neues 'an diesem Orte vorgefun- den; wenn mir ein längerer Aufenthalt daselbst vergönnt gewesen wäre, ’ In dem schönen Aaarthale fand ich das Was- ser in vielen Gräben mit ungeheueren Massen der Spirogyra princeps „erfüllt, von denen ich etwas zur Untersuchung mit nach Bonn, meinem dama- ligen Aufenthalte nahm. Diese Individuen ent- hielten keine von jenen merkwürdigen Bildungen, die ich in der. Abhandlung im 4ten Heft der Lin- naea beschrieben habe, und die offenbar für Ge- 138 häuse eines sich entwickelnden Infusoriums zu hal- ten sind; auch waren sie nicht im Zustande der Conjugation. Ich legte die mitgebrachte Masse von .Spirogyren in eine offene Schaale mit fri-: schem Wasser, und als ich am andern Morgen die Conferven. besah, ‚so fand ich, dafs sie an vie- len Stellen der Schaale sich i in, grolser Masse in die Höhe, weit über .die Oberfläche des Wassers gerichtet hatten. Die hervorstehenden Häufchen. wıren ebenfalls etwas spiralförmig. gedreht, und liefen ganz spitz ‚aus. Das Erheben dieser, Con- ‚ferven dauerte noch 48 Stunden lang fort, da wa ren die äussersten Spitzen schon ı5 Linien hoch über die Oberfläche des Wassers getreten, und begannen nun, vermöge ihrer eigenen Schwere umzufallen, ganz besonders hkogen die Spitzen um. ‚Nach Verlauf von 8 Tagen, wurden in einer Nacht sämmtliche, Conferven schwarz ‘gefärbt, und mit. Entwickelung eines. entsetzlichen Gestankes, wie wenn Thiere :verfault wären, waren sie in ei- nigen Tagen schnell verfault. ' Eine Erscheinung . die mir sonst niemals vorgekommen ist. \ fi . x . ws — nn „Sie werden sich noch der Au- genblicke erinnern, in denen wir uns über die sy- stematische Anordnung der Flechten, unterhielten. Ich trug Ihnen damals die Ansicht vor, dafs, wie ich glaube, die Sporen der Flechten, durch ihre regelmäfsig erscheinende Form selbst als ein si- cheres und ganz heständiges Merkmal. bei der Bil- 159: dung der Gattungen benüzt werden mülsen. Sie ‚erwiederten mir damals, dafs Ihnen Ihre Unter- suchungen kein beständiges Resultat hierüber ge- geben hätten, und Sie betrachteten überhaupt 'die Sporen der Flechten gleichsam. als todte Infuso- rien. Ich nehme mir jetzt die Freiheit, Ihnen hierüber 2 Beobachtungen mitzutheilen, über die ich selbst in grofses Staunen gerieth, und an de- ren Richtigkeit! Sie nicht zweifeln dürfen. Ich sah nämlich bei der Untersuchung der Form der Sporen an mehreren hundert Arten von Flechten, dafs sich einmal einige Sporen von sStereocaulors paschale und auch von Peltidea canina mit freyer, selbstständiger. Bewegung: begabt zeigten ; über eine Stunde habe ich diese Bewegungen beobach- tet und mich vollkommen überzeugt, däfs keine äussere Ursache diese Bewegung erzeugte, bei .al- len ührigen Flechten, und auch an den Genann- ten habe ich zu einer andern Zeit niemals ähn- liche Bewegung gesehen. Es waren also diese wenigen Sporen, die mir vorkamen, gleichsam als noeh lebende. Infusorien zu betrachten. ‘“... Berlin, . . Dr. Meyen. DE BE 2 " Ohne auf meine bezogene: Aeusserung, die Spore sey ein todtes, oder vielmehr ein leblo- ses Infusorium, grofses Gewicht zu legen, glaube ich dennoch hier bemerken: zu müfsen, dafs diese Ansicht und die sich daran schliessende Beobach- 160 tung Hrn. Meyen’s keineswegs der Erfahrung . “einer wirklichen Fortpflanzung der Art durch die. _ selbe Spore entgegensteht. Ist es erst erwiesen, dafs: auf der untersten Stufe des organischen Le- - bens die Monade wechselnd Thier und Pflanze seyn kann, so kann auch auf der höhern Stufe, wo der individualisirte Saame noch dieselbe Mo- nade darstellt, ein Anklang des thierischen Le- bens in demselben erscheinen. Nachdem man aus den 'Algen lebende Infusorien bervortreten und selbst. deren Identität mit den eingeschlossenen Hörnern beobachtet hat, so liegt bei den Flech. ten jene Analogie noch näher, da die Letztern mit Recht an Licht und Luft erstarrte Algen ge- nannt werden, und auf diese Weise ein zwischen Tod und Leben wechselndes und 'schwankendes Daseyn fristen. Auffallend ist es bei diesen, dafs die eiförmigen mit zahlreichen Bläschen gefüllten oder. gegliederten und zelligen Schläuche Aehnlichkeit mit vollkommenern Infusorien haben, wenn. man von den, im Zustande. der Ruhe kaum sichtbaren, Mund. und Bewegungsorganen der Letztern: ab- sieht. Nees v. Esenbeck der jüng. sah selbst. „ aus der Moos- Anthere zahllose Infusorien hervor- gehen: man könnte eben so die Entwickelung be- stimmter Infusorien in den, Aufgüssen verschiede- ner Pflanzen, ohne Gährung, und manche andere - Erscheinung zu Hülfe ziehen; — doch man ver- folge erst die Beobachtungen. (vgl. auch botanische Liter. Blätter. Hefe 1b, 5. 80.) E, Flora oder Botanische Zeitung, Nro. ı1. Regensburg, am 2ı, März 1828, Die botanischen Gärten Italiens; von Hrn. Dr. Brunner. (Beschluß. vgl. 1827. S. 616.) Bologna Dieser älteste Musensitz des heutigen Eu- ropa,. obschon. von seinem ehemaligen Glanze sehr heruntergekommen, kann es denn doch für die wissenschaftlichen Anstalten mit jeder italienischen Universität aufnehmen. Die meisten derselben befinden sich im Universitätsgebäude selbst, oder doch ganz nahe dabei; nur der botanische Garten liegt in einer etwas entlegenen Vorstadt des weit- läufigen Bologna. Seine unregelmäfsig Seckigte Gestalt vergilst sich bald über der Eleganz und Nettigkeit des ringsum einschlielsenden eisernen "Gitters und der sogleich in die Augen fallenden '' "musterhaften Ordnung des Ganzen, . Doch welch’ einen Abstand fand ‚ich zwischen ihm und jenem vor kaum einer Woche verlalsenen ‘Garten zu Pisa, als ich in. Gedanken den Maafsstab des Cli- ma’s anlegte, Kümmerlich schleppen, in enge Kü- bel geprefst, Chamaerops und Phoenix, nebst allen L un 162 dort im Freyen wuchernden Fettgewächsen heis- ser Zonen, . ihr krankes Leben dahin, denn hier, wo das Thermometer im Winter bis — g° R. fällt, hält auch kein Agrumen- kein Oliven- und kein Ceratonienbaum im Freyen aus. Mit dem Norden vertrauter muls der hiesige Pflanzen - Erzieher zu desto umfassendern Glashäusern seine Zuflucht nehmen. Im F'reyland steht ein Linnäisches Sy- stem zum Behuf des Unterrichts, zwar gerade. nicht sehr reich an Arten, aber denn doch zum vorliegenden Zwecke vollkommen genügend und sorgfältig bestimmt. Ein ansehnliches Exemplar von Saccharum Ravenrae entwickelte eben seine Blumenbüschel. Unter den zahlreichen Topfge- wächsen sah ich hier die Mutterpflanze jener oben cM. 1827. p. 586.) beschriebenen Yanilla planifolia Andrews. zu Florenz, Epidendrum elongatum W. aber mit Saamenkapseln, Erythrina Corallodendron, ein armsdicker Stamın welcher sonst alle Jahre blüh- te, aber jetzt noch gar keine Miene dazu machte, der schon von Bruce (Reise nach Alyfsinien Vol, IV. Tab. 20 ) abgebildete Desmanthus einereus, i dessen Blüthen das seltene Schauspiel zweier ganz verschieden gefärbter Blumen an ein und dem- selben Büschel, darbieten, Desmantkus virgalus, Helicteris Ixora, die schöne Parkinsonia aculeala, Piper pereskiaefolium, Myrtüs Pimentg, und endlich die grofsblühende Fackeldistel (Cactus. grandifle- rus) mit 3 eben sich aufschliefsenden prachtyol- len Kronen. Das geräumige Haus in mehrein 163 Abtheilungen, welches. erst seit ein Paar Jahren steht, wird "bei der aus allen Gärten Europens stets zuwachsenden Menge von Pflanzen bald zu enge werden, und es wurde bei meinem Da- seyn schon von beträchtlichen Erweiterungen gr sprochen. ’ . Der botanische Gaxten von Bologna streitet mit demjenigen von Pisa und Padua um den Vor- rang des Alters. Der Streit verliert sich allzus weit in die graue Vorzeit, um bestimmt geschlich- tet zu werden; alles was .man darüber weils, be- ruht auf blofsen Muthmafsungen. In Monti’s In- dices botaniei (Bononiae 1753.) steht eine kurze Geschichte des Bolognesergartens. Vor: .ı500 *) gab es’ “durch ganz Italien. keine öffentliche Gär- ten, wohl aber schon ähnliche Privatanstalten, Luca Ghini war Lehrer der Pflanzenkunde zu “ Bologna im Jahr 1524. Die berühmten italieni- schen Botaniker damaliger Zeit, Aldrovandi, Anguillara, Matthioli, Caesalpin waren seine Schüler, zu. deren Unterricht er wohl eines (wenn schon nicht öffentlichen?) Pilanzengarteng bedurfte. Ghini ward hierauf von Cosmus-L nach Toscana berufen, wo er. den Pisanergarten (welcher demnach wohl.der älteste: öffentliche Gar- ten Italiens wäre) und denjenigen zu Florenz stif« tete, Anguillara gründete den Garten zu Padua N Nachstehend Notiz verdanke ich der gütigen Mitthöin Yung des Hrn, Prof. Bertoloni, - L 2 . \ \ 164 und Aldrovandus den’öffentlichen zu Bologna, worauf, ‚so sagen die Anwälde des Bolognesischen, wohl nicht alle Schüler Ghint’s zugleich ver- fallen seyn würden, hätten sie nicht ein sehr deut- liches Vorbild an jenem ihres Lehrers vor Augen gehabt, wozu denn noch kömmt, dafs in Bologna bald nach dem Jahr 1200 und früher als ander-, wärts die Wissenschaften wieder aufzuleben be- gonnen hatten; der heutige Garten indessen, .in.. seiner gegenwärtigen Gestalt, besteht nur erst. seit 10 Jahren und wurde aus 2 alten: vereinzel- ten Anstalten gebildet. “ Gegenwärtiger Vorstand desselben ist Prof, Antonio Bertoloni, Verfasser der kleinen im Jahr 1802 zu Genua erschienenen Schrift: Plan- ‚tae Genuenses, der Decades plantar, rarior. Italiae,. der Amoenitates italicae u.a m. Ein vertrauter Freund des berühmten DeCandolle sieht e diesem durch seinen jovialen zwangslosen Umgang sehr ähnlich, und gehört üherbaupt zu jener lie-. benswürdigen Klasse von Menschen mit denen man in der ersten Viertelstunde eben so vertraut wird, als wäre man seit Jahren ihr Bekannter. Bertoloni bearbeitet gegenwärtig ein längst ver- | milstes Werk, nämlich eine allgemeine italienische Flöra, wozu die Materialien zugleich mit den Ori- ginal- Handschriften der vorzüglichsten "Pflanzen- kenner in ein besonderes Herbarium niedergelegt werden; um als Typus der darauf sich bezielienden Beschreibungen zu dienen. Da er den Apennin - 105 Ober- Italiens und .die Apuanischen Alpen seiner Vaterstadt Sarzanna $ründlich ‚kennt, bestätigte er mir, was ich theils immer gehört, theis selbst er. fahren hatte, dafs nämlich Lombardie und Toscäna im allgemeinen zu .den pflanzenarmen Ländern gehörten und die höchsten” Spitzen des Apennins, zwischen Florenz und Bologna. nicht wie unsere Alpen auf der’ Südseite, sondern. vielmehr. nach Norden hin, mehreres Interessante .darböten, in- dem jenseits Sonnenglut und Regengüfse alles ver- dürben, was sich nicht mit dem blofsen nakten Gesteine begnüge. Jene Gebirge aber, welche ‚den weltberühmten Marmor in ihrem Schoose tragen und gleichsam eine für‘ sich. bestehende Hette. bilden, nähren, nach Hın. - Bertoloni's Versicherung, eine Menge der: seltensten, Gowäch- se, die man auf dem eigentlichen Apennin ver- geblich suchen dürfte. *) Selinum rigidulum Pi. Stellaria Saxifraga Bert. Silene lanuginosa Bert. Astrantia pauciflora (wohl eine Abart der minor 2. Pimpinella Tragium, Stachys recta B., Aquilegia pyrenaica DC. FPedicularis tuberose DC., .drenarie liniflora, F aleriana samatilis, Galium pyrenaicum, Daphne glandulosa, Saxifraga atrorubens, (welche indessen der S. autumnalis gewaltig ähnelt) Globu- laria incanescens , Santolina leucantha, Lithosper- .*) Conf. Blora Alpium apuanar. in. den’ obenerwähnten Ameenitatibus pag. 317. welche zugleich eine umständ liche Beschreibung dieses merkwürdigen Gebirgestocks enthält, - R % 166 'mum graminifolium Viv. Asperula longiflora Re Sch. und endlich die schöne Scabiosa holosericea : 'Bertol., besitze ich durch Hrn. Bertoloni’s gü- . tige 'Mittheilung als jenen ‘Gegenden, da er sie ‚dort vor kurzem 'erst.in Begleitung seines ‚Soh- nes gesammelt‘ hatte, Hrn. Bertoloni’s "reichhaltiges Herbarium, enthält unter andern Merkwürdigkeiten auch das Fruchtexemplar des Myroxylon peruiferum aus Westindien, von welcher Pflanze Er zuerst *) den Beweis führte dafs dieser Baum nicht unter die Leguminosen gehöre, wie man nach Linne's Autorität bisher glaubte, indem die Frucht keine Hülse, sondern eine eigentliche Flügelfrucht (Sa- mara) sey. Um seine Exemplare gegen die Ver- heerungen der Insekten :zu schützen,“ pflegt‘ Er dieselben mit einer Auflösung von Sublimat zu. bestreichen, wäs’sie wohl allerdings schüzt, Zur ‚gleich‘ aber sa "brüchig macht, dafs das Mittel bei« | nahe schlimmer wird als das Uebel 'selbst. „ ‘Da’ die "zum Unterhalt des Gartens angewie- . 'sene Summe: vollkommen ausreicht, so bedarf man ‘hier nicht, wie in Pisa,’ des Pflanzenhandels, wel. cher doch eigentlich keiner öffentlichen "Anstalt dieser Art geziemt, 8 Ferr @ ro. zur ‚Dieser vormalige Wohnsitz. der. gebildeten Ka, eines Tafso"und eines Ariost besitzt, als _ ®) Amoenitat. Jtal. Tab. I. pag. 26. Baer 2 167 ‚ Ueberreste glorreicher Jahrhunderte, ein sehr wohl. ‚versehenes Lycaeum, und es ist eine gute Vorbe- deutung für den aufgeklärten Geist seiner Ein. ‚wohner, dafs sie sich auf ihr höchst sehenswer- thes Musäum so vieles ‚zu. gute zu. thun scheinen, Im anstolsenden kleinen von den akademischen Gebäuden ringsum eingeschlossenen botanischen Garten steht ein sehr elegantes neuerbautes Treib- haus, und eine Sammlung von Fettpflanzen welche’ ich hier wirklich so vollständig nicht erwartet bat- te; überdies noch Zygophyllum Fabago, Arum Ss- guinum, Phytolacca abyssinica, Pothos lanceoleta, und einige andere Gewächse in Blüthe. Cam- ‚pana ist Vorsteher:des Gartens ‚und. Lehrer. der Botanik: am Lycäum, ‚Ich ;hatte aber das Vergnü- gen nicht, ihn ‚kennen ‚zu. lernen und ihm meine angenehme. Ueberraschung zu bezeugen, die ich hier ganz unerwartet. empfand, Das viele Gute welches Hr. Bertoloni von diesem. Gelehrten "gesagt hatte, trug nun ‚desto mehr bei, mein Be. dauern über seine, Abwesenheit und meine kurz Zugemessene Frist.zu erhöhen. Sehnsucht. nach der. Heimath. nach bald, 69 natlicher Abwesenheit; die fast erdrückende Menge der neuen: Gegenstände. vor. ‚deren gehörigen gei- stigen Verdauung. mir. ardentlich ‚bang zu werden . anfieng; -ein. angenehmer, Reisegesellschafter wel- cher ebenfalls eilte die. Schweiz zu erreichen; al. les dies war .Schuld dafs ich weder Padua (über ‚dessen botanischen Garten von Martens in 168 ‘seiner kürzlich erschienenen Reise nach Venedig ausführlichen Bericht erstattet) besuchte, noch den Gärten von Modena und Parma mehrere Auf. merksamkeit schenken honnte. Hr. Jan, Aufse- 'her des letztern, dem ich mündlich empfohlen . war, war kurz zuvor abgereist, was ich um so mehr bedauerte, da sich sonst: kein vernünftiger Mensch vorfand, mir die Anstalt zu zeigen. 9 Pavia Nach einem abermaligen. kurzen Abstecher “auf” Genua wendete ich mich gegen Pavia, der. 'reichsten besuchtesten und wohl vielleicht‘ best organisirten Universität Oberitaliens. Alle öffent- lichen Anstalten und Sammlungen tragen das Ge- präge einer fürstlichen Pracht, und grofse Erin- nerungen knüpfen sich ’an die Hör- und Kranken- 'säle wo einst ein Tissot, Peter Frank, Mös- “eati, Scarpa die Heilkunde lehrten. "Der in der Vorstadt gelegene botanische Gar- “ten ist geräumig, wohl unterhalten und wie mit “ schien, ziemlich pflanzenreich. In der Mitte ste- hen, in Einem Gebäude vereinigt, die Wohnung "des Lehrers, des Gärtners und der Hörsaal für “die Vorlesungen. Einige hübsche Exemplare ex0- “tischer Gewächse als: 'Costus arabicus dev sich zür “Blüthe anschickte, Nelumbium 'speciosum dessen " Blumenknospen neben den' schildförmigen- zirkel- runden Blättern aus dem Wasser des‘ jEopfes 80 eben hervorragten, das gröfste aller in’ "Freibhäu- = sern mir bekannten Exemplare von Phoenix, eit ‘ PR 169 mit reifen Saamen: beladener Sabal: 'acaulis, eine sehr hübsche Cycas revoluta und Laurus Camphora so schön als man ihn irgend im Topfe ziehen kann, verdienen allerdings hier eine Erwähnung. Die Eintheilung. der Freylandpflanzen ist die alte Linnäische. Was aber dem Garten ein sehr nied- liches Aussehen giebt und ich sonst nirgends ge- sehen zu haben mich entsinne, sind die eleganten brusthohen Zäune von Thuja orientalis, deren 'hell- grüne flache Zweige sich hiezu ganz vorzüglich eignen. Lehrer der Botanik ist Abt Domenico Nocca (dessen Name ich indessen mit Befremden unter den Professoribus emeritis lese) von wel- chem wir.eine Flora Ticinensis zu erwarten haben, 0.10 Mayland Auffallend wenig sehenswürdiges besitzt. die ‘reiche grofse und betriebsame Hauptstadt 'Insu- briens, Den botanischen Garten habe ich. zwar nicht gesehen, wie ich aber höre soll sogar vie- "3es nicht daran und seine Lage übel gewählt seyn, Zehn‘ Miglien ‘von Mayland: liegt Monza, das "Lustschlofs des Vicekönigs. , Eine schnurgerade -ununterbrochene Allde von Robinien. und -Platä- nen, welche für einen Fufsgänger wirklich tödtend D Jangweilig werden mufs, führt bis nahe daran, in- dem sie, nach Ueberschreitung des. grolsen Tieino- “ Canals und der als Corso dienenden Glacisprome- “'nade, die fruchtharste aber. zugleich prosaischeste Fläche von ‘ganz ‚Italien durchläuft. Ist man an - Ort und Stelle,‘ dann beugt die Strafse in geradem : Winkel rechts. um,. und der. zuvor. verdecht ge- 170 hliebenie wirklich höchst imposante Pallast, steht" "auf einmal vor Augen. Sein Inneres konnte ich mir denken, zudem war es wegen Anwesenheit des Erzherzogen nicht sichtbar. Die Gärten ent. halten viele und mitunter selbst recht seltene Ge- wächse in gutem Zustand, doch vermilst man schon hier sehr die ächt italienische Freygebig. ‘keit und Freundlichkeit der. Gartenaufseker. Der Park ist weitläufig ‘mit vielem Geschmack ange. legt und vorzüglich gut. unterhalten. Wasser stür« ‚zen: über: künstliche Felsparthien und lafsen durch ihren breiten-aber ‚dünnen Strahl ganze Gruppen von Hortensien hervorschimmern. WMagnolien; Cypressen und Steineichen bilden kleine‘ Hayne mitten aus dem :grünen schwellenden Hasen, doch ‚überall: ist die Aussicht einförmig, nichtssagend, unbefriedigend, die ansehnlichen Wasser. trübs und: das Ganze steif. 0 11, Borromäische Inseln. . m Die. letzten Kunstpflanzungen der. schönen Halbinsel, ‚welche‘ den nordischen Wanderer, wenn er sie zuerst. betritt, mit Eintzücken füllt und ihn da.ein Hesperien. träumen lälst, wo jene gol- dene Acpfel noch der sorgsamsten Pflege bedür- -fen, Isola bella, dem Festland. nahe gelegen, be- ‚suchten wir zuerst... - Ehedem kaum zur Hälfte: so > großs, wurde sie -von.ihrem ersten notorischen Besitzer Vitaliano Borromeo mittelst einer Reihe aus den Fluthen des Sees selbst kühn aufgeführter Gewölbe er- weitert, Eine breite steinerne Treppe empfängt 171 den Anlandenden und führt ihn gerade zu in den Schlofshof, von wo eine zweite Treppe südwärte zuin obersten Plateau der Teerrafsen ansteigt. Hier stehen mehrere ausländische Bäume, welche, ob- gleich noch jung, das Hlima ‘dennoch recht. gut zu vertragen scheirien, als Laurus Sassafras, L« indica, Ligustrum japonieum, 'Mespilus japonica, Datura arborea, Crataegus glabra, Gardenia Kori- da, Aristoielia Maqui, Lagerströmia indica; eine se- rade nicht blühende Metrosideros, u. a. m: Auf der gegen Westen gelegenen Terrafse, (auf deren Hintermauer die Glashäuser sitzen) entdeckt man zuerst eine’ ganze Allee von Aedeia Julibrissin, tiefer ein Parterre mit vielen-jüngen. grofsblühenden Magnolien bepflänzt, welches mit der Zeit 'ein einzig schöner Ruheplatz zu werden verspricht. In den künstlichen"Grotten 'stehen, hinreichend geschützt gegen plötzlich eintretende: Herbstfröste, mehrere südliche Fettpflanzen, als Cacti, Mesembryanthema, ja selbst ein drum Colo-. casia, welcher dem letzten kalten Winter glücklich, widerstand. ı ‘Auf dem Mauern umher wuchern Agave und: Cactusstauden und zwischen ihren Ri- tzen. drängen sich Büsche ‚von 'Teucrium Marum, Oxalis cornieulata und Capparis spinosa hervor. " Die östliche Terrafse der Insel beschattet ein dunkler Hayn. Den Abliang Zieren prachtvolle Büsche von Hortensien mit. ihren tausenden von: Blumenkugeln in unendlichen Schattierungen von Weils bis ins reinste Himmelblau Ein grofser Diospyros Lotus steht, ganz nahe dabei, Mitten 112 aus dem Gebüsch erheben sich zwei riesenmäs. sige Lorbeerstämme, wie man sie selbst im wär. _ mern Italien selten trifft, deren einer 8 der an... dere aber 9 Fufs im Umfang mifst und jeder zwi. schen 80— 90 Fufs Höhe besitzt. Ihr Alter. wird zu 600 Jahren angegeben (wo liegen wohl die Documente?) indem sie schon längst gestanden haben sollen, bevor die Insel ihre heutige Gestalt und Bestimmung erhielt. j Zwischen beiden Seitenterrafsen erhebt sich in:ı1 treppenförmig übereinander steigenden Stu- fen, die pyramidenartige Südfronte oder der ei- gentliche berühmte Orangegarten. Auf. ihrer Spi- tze steht eine geschmacklose Trophäe von Stein nebst Bildern von den allersonderbarsten For men, an deren Stelle die kupferne Biesenstatue ' ‚des Carlo Borromeo auf dem Hügel bei Arona ‚wohl füglicher wäre angebracht worden. Wie bei uns die Pfirsichspaliere, so sind hier Pome- ranzen - und Citronenbäume mit goldenen Früchten beladen, welche aber nie süls werden und bloß zur Zierde dienen. Die Aussicht von der unter- sten Terafse am Schatten der dortigen Agrumen- bäume über den Seespiegel hin ist wirklich zau- berisch, | Der Obergärtner klagte bitter über die‘ un .geheure Menge von Fledermäusen, welche gleich ‚nach Sonnenuntergang aus den Gewölben ‘der Ter- zafse herbeistürzten und nicht blofs durch ihres ‚häfslichen Geruch, sondern vorzüglich durch ihre ‚Gefräfsigkeit, eine wahre Plage dieses Ortes w& ” 173 ren. Noch hat‘ kein Versuch sie auszurotten ge- : lingen wollen. An der Nordseite der Insel endlich liegt der Wohnpallast derBorromäer, nahe dabei und hart über der Landungstreppe, das Wirthshaus. Jener ist im nämlichen steifen altfränkischen Styl. ge- baut und ausstaffirt, den man an Genua’s-Prunck- gemächern verabscheut, und steht mit der herr- lichen zwanglosen Natur, welche man aus jedem Fenster wahrnimmt, im seltsamen Widerspruche, Einige hübsche Gemälde lombardischer Meister, söhnen indessen. mit dem Geschmacke der Eigen- thümer einigermalsen aus. Das befste am gan- zen Gebäude: ist noch das niedrige und kühle Rez de Chaussce, nebst" seinen vielen zusammen- hängenden Zimmern, deren Wände, Fufsboden und Decke mit lauter bunten Steinchen geschmack- ‚voll ausgeziert sind. Noch war ein Flügel des "Pallastes, welcher mehrere grolse Conversations- säle aufnehmen soll, nicht vollendet und es stand weiter nichts als die vier nakten Mauern. Blofs zwei Monate des Jahres hindurch bewohnen die Glieder der Borromäischen Familie, einer der reichsten und: angesehensten. Maylands, ihre Inseln, deren jährliche ordentliche Unterhaltungskosten, nach Aussage des Obergärtners, sich auf weniger nicht als 20000 Franks belaufen sollen. Denn be-. kanntlich werden alle Orangenspaliere den Win- ter über mit Planken bedeckt und mittelst ange- brachter Oefen gegen. den Frost gesichert. Nur etwa eine Stunde weiter nach Osten hin und die 17% ' Inseln des langen Sees, welche jetzt gerade am. Ausgang des Alpthales von Domodofsola und also im Bereich der eisigen Gletscherwinde des Sim. plon liegen, hätten ein unendlich milderes Klima, Eine ‘kleine halbe Stunde östlich liegt Isola madre. Was dert die Kunst gethan, schaflte hier die Natur, daher es denn auch unter den Reisenden allgemeine Sitte geworden ist, letzterm Eilande den Vorzug zu geben. Auch ich würde nicht anstehen, diese Ansicht zu theilen, wenn nur nicht ihre au- genscheinliche Vernachläfsigung zum Vortheilih- rer Nebenbuhlerin das Ungezwungene beinahe ins Unordentliche ausarten liefse. Am natürlichen Umfang beträchtlich gröfser als Isola bella stellt sie einen dichten Hayn von Cypressen, Steineis chen, Hirsch- und andern Lorbeer, Erdbeerbäu- men, Fichten, Haynbuchen u. s. w. dar. Pfanen und ‚Fasane beleben die Büsche, hinter Dratbgit- ter erblickt man chinesische Enten nebst allen Ärten von Singvögeln und eine über den See herwehende Kühle erquickt unbeschreiblich. Un- ter dem Peristyl des ziemlich zerfallenen WVohn- hauses, welches der Castellan ganz allein bewohnt; hängt als Trophäe der dürre Blumenstengel einer hieselbst zur Vollkommenheit gelangten Jgaw americana, an deren Anblick’ ich mich nun weide- te, da doch Umstände und Jahreszeiten nicht ge- wollt dafs ich diese Riesinn des Südens Iebend sehen sollte, . Müller, (Briefe über: Jtalien 1824 3. 5. #1) führt Oplismenus unduletifolius Röm. ‘ei Schult. als. 175 ein südamerikanisches hier in Menge verhreitetes -Gras an, wulste aber wahrscheinlich nicht dafs ‚dieselbe Pflanze unter dem Namen Panicum undu- latifolium in den Thälern Oberitaliens längst be= kannt ist.. Auf der südwärts gelegeneh Terrafse stand we- nig bemerkenswertbes, ausser einem schönen eben blühenden Exemplar von Andropogon s. Saccharum Ravennae, und einem Bogengange von Citronenspa- ‚lieren, unter dem wir unser Schiff wieder fanden. Den meisten Reisenden sind die Borromäen eine Vorhut des reizenden Südens ganz geeignet, die Begierden zu entflammen, die Neugier zu spannen oder doch ‚wenigstens einen ‘Begriff da- von: zu geben; mir ‚waren sie ein trauriger Nach- hall von Genülsen, auf die ick: gänzlich ZU „Ver- zichten im Begriff stand. Schweigend und nach» denkend schlug ich daher den finstern Alpenweg zum wundervollen Simplonberge ein und befand mich schon am folgenden Tage auf vaterländischem Boden zu Brieg im Lande der ehrlichen Wallisen. } * Pu 2 Soviel über die Gärten Italiens. Im Rück« blick auf das Gesagte sehen wir hier ein herrli- ches Klima, welches alle auch die’ leisesten ‚Be« mühungen nicht blofs verschwenderisch. lohnt, son- dern manchen Mifsgriff des Menschen 'unaufge- fordert, verbessert, dort aber Sorglosigkeit, Leicht- sinn, Unwissenheit; yielen guten Willen bei Ein. zelnen, aber Mangel an durchdachtem Plan und Leitung von oben; rasche, doch übelverstandene Thätigkeit oder gedankenlosen Schlendrian, weil } 476 das Neue im allgemeinen weder geliebt noch auf. gemuntert wird; grofse Liberalität und Zuvor kommenheit von Seite der Vorsteher gegen den "wissenschaftlich gebildeten Fremden, aber mit. - unter schmutzige Geldgier der Unterbeamten, end- lich gediegenen Scharfsinn und- philosophischen . Blick neben unverkennbarem Hang zum alther- kömmlichen, wenn es auch im übrigen ceivilisir ten Europa aus triftigen Gründen längst beiseits - gelegt wurde. Wem-es also darum zu thun ist, die Natur selbst in. ihrer Werkstätte zu hbelauschen,. ihre unerschöpflichen Hülfsquellen zu würdigen und ihre Macht zu bewundern, der reise ungesäumt nach Italien, denn er wird von dort reichlich be- , lohnt zurückkehren. Wer dagegen hohe Kunst in Behandlung exotischer Gewächse oder proteus- artiger Zierblumen sucht, neue Species aus en" fernten Weltgegenden, welchen noch kein Syste- ‚matiker ihre Stelle angewiesen , beisammen zu ‚treffen.hofft, wird sich unstreitig in England, Frank. reich und Belgien besser gefallen. Ernste Spe- . lation ist einem feurigen Italiener zuwider, dio Hülfsquellen zu kostbaren Expeditionen fehlen ihm lieber wirft er sich in den Schoos seiner eigenen üppigen Natur, welche ihm allein redlich scheint, und überläfst die Kunsttreiberey demjenigen, des- sen frostiger Himmel aus der Noth eine Tugend, ‚schafft. Lebe wohl, schönes Hesperien, auch ich sah Deine Reize, sah Deine Mängel, doch dein Andenken wird ewig bei mir fortdauern, und nie werde ich aufhören Dir es zu verdanken , went ich ein umsichtlicherer gründlicherer Verehre der Natur geworden bin. . « \ Flora oder . Botanische Zeitung. Nro, ı2. Regensburg, am a8. März 1828. 0 I. Ueber Arnica und Doronicum; von Hrn, Prof. Tausch. 0 CVorgelegt in, der Sitzung der botanischen Ge- sellschaft vom 6. Febr. 1828.) 0" ausgezeichnet. drnica montana in ihren "medizinischen Wirkungen ist, eben so ausgezeich- net: steht sie im Systeme als Gattung, und viel- leicht die meisten ihr beigesellten Arten, wenig- stens die in Europa wachsenden, mülsen davon getrennt werden. Da sich aber bei letzteren hin- sichtlich ihrer Synonymie bei den verschiedenen Autoren manche Jsrungen vorfinden,. so glaube ich, ein :nicht unnützes Unternehmen auszuführen, wenn ich selbe mit den ihnen verwandten syate-. matisch durchgehe. en oo. "Arnica. .Arnica : ‚Anthodium cylindraceum, squamis duplici. ordine. ‚aequalibus (diseum. aequantibus). Floseulis radii staminihus -5 castratis,. Receptacu- lum planum hirtum. Pappus, pilosus. sessilis. | Hieher gehören . 4. moniana und alpina L. (angustifolia P hl, Zu M 18 = Das walzenförmige Anthodium, welches bei : den Compositis stets von grofser Wichtigkeit ist, biethet auch hier einen leicht in die Augen fal- lenden Charakter dar, diese Gattung von dem verwandten Doronicum zu trennen, so wie auch die unfruchtbaren immer leicht aufzufindenden Staubfäden der Strablblühmchen. Doronicum (4rmicae et Doronici spec. I Milld. Spr.) Doronicum : Anthodium patens squamis du- plici ordine aequalibus (disco longiorihus). Flos euli radii 2, rarissime staminibus 5 castratis. Ber | ceptaculum elevatum hirtum. Semina pappo pi» loso. sessili instructa, radii nonnunquam pappo destituta. (Flores speciosi patentissimi, radix. plm minusve dulcis.) , a. Doronicum: semina omnia papposa, x& ceptaculum convexum. \ 1. D. Clusi: caule ı-floxo, foliis ovatis ' ob» longisve, radicalibus petiolatis, caulinis alternis semiamplexicaulibus remote dentatis dentieulatisve. 0. villosum: caule foliisque villosis. D. alpinum pulmonariae aureae folio_ hirsulo ‚flore singulari. Pluck. phyt. t. 242. f 5 Arniea Clusit, All, ped. n. 345. £. 17. fı % . Arnica Doronicum. Jasg. austr. 1. t, ‚92. (opt) u Wulfen in Jaog. coll. 1: p. 255. Willd, spec, 5 P- 2108. (excl. syn. Barr. ad Senecionem Doroni- cum ß..arachnoideum Ten. spectante). Sud, helv: 2 p- IR. . u: on 479 ß- glabratum: caule foliisque glabriuscnlis. y. integrifolium: foliis denticulatis aut inte- gerrimis. (@, et ß.) (@) D. II, austriacum -I. Clus, hist. 2. p- 17. D. longifolium hirsutie asperum, Bauh. pin. 185. Moris. hist. 3. s, 7. t. 24. 57. D. species ex horto Ferrariensi. J. Bauh, hist. 3. part. 1. p. 10. Arnica folüs aliernis ovatis integerrimis. Hall, helv. n. 91. (aHall. e sola auct. Scheuchzeri adducta.) Arnica Clusü var., All. ped. t. 17. f. 2. : (8.) Aeconitum Pardalianches, Gesn. ie. aen. 66 | Arnica ‚glacialis, Jäcg, ic. rar. 3. 586. Wul- n in Jacg. coll. 1. p. 232. (excl, syn.) „Mill, spec. 3. p. 2100. Cexel. syn. Olus.). H. in alpibus Helvetiae, Delpbinatus, Pede- montii, Austriae, Styriae, Carinthiae 2f. Eine sehr wandelbare Pflanze, wie ich an Hunderten von Exemplaren bei Sieber zu be. obachten Gelegenheit hatte. Die Wurzel ist bei allen Varietäten mehr oder weniger süls, der Stengel oft.kaum fingerlang, oft schuhlang, immer ı .blüthig, mehr oder weniger beblättert, meistens wenigblättrig, die Blätter länglich oder eiförmig, - ganzrandig, gezähnelt, - oder ‚meistens mit ent« ferntstehenden gröfseren Zähnen besetzt, die Sten- gelblätter mehr oder weniger deutlich den Sten- ‘ gel halbumfassend, manchmal sogar fast nur auf- , M2 180 ° sitzend, Der Ueberzug sehr wandelbar, oft. wol- lig, oft glatt. Wulfens A. glacialis ist eine glatte ganzblättrige Varietät, bei der die Stengelbläuer weniger umfassend fast aufsitzend sind. 2. D. Halleri: caule ı-floro; foliis argute »dentatis: radicalibus subcordato.- ovatis, caulinig’ ovatis, inferioribus petiolatis, superioribus am-,. plexicaulibus. dconitum Pardalianches. Gesn. ic aen. & 6. f. 33. de. Arnica folis ulternis serralis, Hall. helv, n.; 89. Arnica, scorpioides Linn. spec.-1246: (excl, SYR. et B.) Wulfen in Jacgq. coll. 1. p. 225. Pill. delph, 3. p.209. illd. spec. 3. p. 2108. (excl. omn. syn, praeter Hall. et 8. ad Senecionem Doronieum spe» etante) Lam. et DeCand. france. 4. 1. p. 176. ‚Suß, Helv. 2. p. 1090. ‚Habitat in alpibus Helvetiae, Delphinatus, “ rinthiae ingue 'montibus Corsicae. 2. i Der Stengel ist viel stärker und mehr heblät« tert als bei der vorigen, manchmal nach Wulfen a — 3 blüthig, ich sah ihn stets ı 1 .blüthig., -Die: Blätter und Blumen gröfser, erstere grols scharf und ziemlich ‚gedrängt gezähnt, die untern Sten- gelblätter lang gestielt: ohne Blattstielohren, die obersten 2 — 3 den Stengel breit umfassend. Linn hat die Pflenze gewifs’ nicht gesehen, und. u - Yerbindet ‚sie,vermöge der Synonymie. mit. D.scor- pioides Wild. und Senecio Doronicum. 3. D. Jacguini: caule sub 1..floro; 5 foliis sor- 181 rato.dentätis, Inferioribus cordatis auriculäto » pe- tiolatis, superioribus amplexicaulibus. D. IV. styriacum. Clus. Rise. 2: p. 17. co. ic, D. iatifolium flore magno. Bauh. pin. 185. Moris. hist, 3. 5 7. &. 27. fi 13. D. Jolio lato, flore magne. J. Bauh. hist: 3 patt. 1. p. 17. 0. i. ' Aster scorpioides. Scop. carn. 2. p- 169. (Open, pl. Autor.) " Arnica scorpioides. Jacg. aust. 4. p. 26. t. 349. H. in.alpibus Carinthiae, Styriae 2%. Der Stengel ist höher und stärker als bei. der. vorigen, sehr oft 2.- blüthig,. - Die. Wurzel- und untern Stengelblätter : ‚sind. tief herzförmig, . die Blattstiele der untern. sind nicht allein geöhrt, sondern oft am Rande auch gezähnt, Die Abbil- dung von Jacg. drückt den Habitus wohl aus, die Blätter und Blumen sind aber um die Hälfte zu klein, vorgestellt, die von Clusius bleibt. noch immer die befste, obwohl die Blattohren weniger deutlich erscheinen. ‚Alle diese 3 Arten habe in den Strahlen. ‚ blümechen nach eigenen Untersuchungen, . und de- ‚nen von Wulfen und Scopoli' keine unfeucht. baren Staubfäden. . .. 0.0. 2. 4. D. corsicum.: eorymbo: swicte, paucifloro; 15 foliis daulinis confertis ‘oblöngis ‚dantatis amplexi- caulibus glabriuseulis, " B: uniflorum. 182 "Arnica corsica Loisl. Lam. et DeC. Franc. % % p. 875. ‚ H. in Monte-rotondo Corsicae. 2. Steht dem Habitus nach dem D. austriacum Jaeg. am nächsten. Die Stengelblätter sind alle den Stengel umfassend, selbst die untersten sind wohl am Grunde etwas verschmälert, aber eigent- lich nicht gestielt, die obersten sind manchmal fast ganzrandig. Die äussere Reihe .der Blätter des Anthodium ist öfters kürzer äls die innere, 3 Sie ist unter ällen hier angeführten Arten die ein- zige, die in den Strahlblumen unfruchtbare Stauh- fäden hät. b. Pardalionches: semina radii epapposa, re- ceptaculum conoideum, 5. D. austriaceum: floribus corymbosis; folis- caulinis confertis dentieulatis birtis: superioribus ovato - oblongove - spathulatis amplexicaulibus, in- ferioribus auriculato - petiolatis. D.VII. austriacum III. Clus. hist. 2. p. 19. Cuit. D. maximum folüs caulem aplewantibus Bau pin. 185. Moris. hist. 3. p. 127. s. t. t. 24. fi Ar D. maximum foltis Hposeyami u. J Baul hist. 3. part. 1. p« 18. 6. ic. D. Pardalianches &. Linn. spec. 1247: D. austriaeum Jaeg. 2. p. 18. £. 130. mild: seo. 3. p. 2114. .B. glabratum: folüs glabriusculis. Wahlb, Carp n. 273. . H. in montosis sylvaticis Sylvae Bohemicae, in. , 183 subalpinis Austriae, Hungariae, Garinthiae, Salis- hurgi. 22. 6. D. Pardalianches:. eaule eorymiboso moi. floro subhirsuto ; foliis profunde cordatis obtusis ‚denticulatis glabriuseulis, superioribus amplexicau- libus, inferioribus petiolo vaginantibus, D: latifolium. Clus. hist. 2. p. 16. c. ie. bon, Adconitum Pardalianches minus Maith. com. 263. - primum Dod. pempi. 434. D. tertii varietas Lob. ic. 640. obseru. “370. adv. 290. = D. primum. Tabern. hist. 2. p- 16. D. radice scorpii C. Bauh, pin. 184. (partim) 'D.: Pardalianches- ‘ß- Linn. spec. 1247. (e dia- gnosi et 'synon.) \ D. macrophyllum Bernhard, Zink enum. ‚ kort. berol. 2. p. 337. H. in alpibus Helvetiae (Cluss5 > 2 7. D. Matthioli: caule paucifloro, pedunculis elongatis; foliis amplexicaulibus, inferioribus au- riculato - petiolatis, deonitum Pardalianches_ Theophrasti. Maith. eomm. 763. c. ic. | : D. Pardalianches teriium. Tabern. hist, 981. Matthioli Tabern. ic. 580. "D. radice scorpii C. Bauh. pin. 184. partim) D. minus rotundifelium Barr. ic 1149. D. Pardalianches. Jacgı austr. p. 26. t. 350. Copt.) Pilld. spec. 3. p- 1213. (exel. plur. syn.) H. in montosis 'silvatieis Germaniae, subalpi- ‚nis Austriae, Helvetiae, Italiae, Galliae. 2. ‚184 .!B. v. Jaeguin bemerkte sehr wohl, dafs er nie eine so reiehblüthige Pflanze finden konnte, „wie.sie Clusius bei D.latifolium darstellte, und ‚dies’ist auch wirklich ein gleich in die Augen fallender Charakter, der D. Pardalianches von: D. Matthioli trennt. Ze . 8. D..orientale: caule corymboso patulo; fo- liis glabriusculis, radicalibus subrotundo - cordatis acutis dentatis, caulinis obtusis denticulatis, supe- rioribus amplexicaulibus, inferioribus petiolatis. — D..orientale, Milld, enum. hart, ‚berol. p- 898. H. in Gaueaso. ap Fast unbehaart, der Stengel höher, vielblü- , thiger mit abstehenden Blumenstielen, die obern Blätter sehr breit, die untern lang gestielt mit kleinen Blattstielohren. 9. D. Columnae: caule sub ı -Noro; foliis ta- dicalibus subrotundo-eordatis acutis angulato - - den- tatis glabriusculis, eäulinis amplexicaulibus, D. nigra radice campoclarense. Col, | 2. p. 36. ic. Arnica cordata Wulf. in Roem, Arch. ER 2 208. Pers. syn. pl. 2, p. 453. D. Columnae. Ten. neap. 2, P. 220. 2 Habitat in subalpinis Austriae, Italiae, 2 Die Wurzelblätter sind ausgezeichnet, klein, ihr Durchmesser kaum ı Zoll übertreffend, grofs und Äast recbteckig gezähnt. 10, D. caucusieum: caule sub ı-floro pauci- folio; foliis glabriusculis obtusissimis obtuse-den- TE er 185 tatis, ' radicalibus reniformibus, caulinis aiplexi- ealibs, un © ee 'D. caucasium M.B, taur. 'caue. n. 1755. H. in Caucaso, 2, '.: 0 2 u “ Eine kleine Art mit kaum schuhlangen 2 - blättigen Stengel. Die WWVurzelblätter sind kaum zollbreit, stumpf 'gezähnt, fast gekerbt. Ich“kann sie mit D. orientale, wie letzteres in Gärten‘ kul- tiyirt wird, nicht vereinigen. . ı2. D. scorpioides: .caule paucifloro, foltisque pilosis, radicalibus subcordato - ovatis subnervosis remote dentatis, caulinis oblengis denticulatis am- , plexicaulibus, inferioribus aurieulato - petiolatis. dJeonitum Pardalianches Plinü, Maik; ‚com, 763. alterum. Dod. pempt. 454... D. brachiata radice. Lob. ic. 649, db 370. D. Pardalianches II. Tabern, hist, 991. Plinis icon. 580. D. radice seorpü brachiata. C. Bauk, pin. 187. D. plantagineum. Roth germ. 2. p. 322. D. scorpioides, Wild, spec. 3. p. 2114. (excl syn, praet, Roth.) enum. hort. berol.. p. 898: HA. in montösis Angliae (Lob.) ‚Germaniae (Roth). 2%. Steht dem D, plantagincum am nächsten, und unterscheidet sich vorzüglich davon durch die breit - eiförmigen fast herzförmigen- ‘gezähnten Wurzelblätter, durch die umfassenden Stengel- blätter, und die grofsen Blumen, die selbst grös- ser sind, als bei D. Maithioli, . u 186 12. D, plantagineum: caule seabro paucifloro, ‚ peduneulis elongatis; foliis oblongis acutis ner. vosis. remote denticulatis; radicalibus in petiolum decurrentibus, caulinis somianplesioaulibua sub- integerrimis. "D. minus offieinarum. Lob ie. 648. D. angustifolium Clus. hist. 2. p. 16. D. plantaginis folio. C, Bauh, pin. 187. Mori, hist, 3..p. 128.578 24f. 9. D. ‚plantagineum Linn. spee. 1247. Willd. spee 3. p. 2115. H. in montosis silvaticis Galliae, Hungariae: %. Bei verschiedenen Autoren scheinen unter diesen Namen verschiedene Pflanzen beschrieben " worden zu seyn, meine ist aus Ungarn von Hrn. Dr. Sadler, und entspricht den angeführten Ab- bildungen. Bellidiastrum. (Doroniei spec. L, Arnicae spec. W.) ' Bellidiastrum; Aythodium patentissimum squa- mis dupliei ordine aequalibus. Flosculi radii % (absque staminibus castratis.) Receptaculum pla- num nudum. Pappus pilosus sessilis.. 1247. Arnica Bellidiastrum® Willd. spec, 3. p. 2109. H. alpibus et subalpinis, 2, I. Bemerkungen über Aquilegia bicolor Ehrh. und Persoon; von Hrn. Fiscal Adjuncten Preifsler. A. bicolor Ehrk, ist von der A, bicolor Pers. | | d B. Michelü. Doronicum Bellidiostrum L. en 187 höchst verschieden. ‘Beide findet man in:.den neuesten Systemen: fast übergangen. Ich kultivire _ beide seit mehreren Jahren, und sie zeigten stets dieselbe und sehr auffallende Verschiedenheit.. 4, bicolor Ehrh. Beitr. 7. p. 146. ist dieselbe Pflanze die La Marck und DeGandolle als A. sibiriea beschrieben haben. Der ıblüthige Stengel, der überhaupt bei Aquilegien ein sehr trügliches Kenn- zeichen ist, mag wohl bei einzelnen wildwachsen- den Exemplaren, so wie auch bei 4. alpine, pyre- naica und selbst der vulgaris angetroffen werden, ist aber gewils in den meisten Fällen, wie bei der kultivirten ‚Pflanze vielblüthig. Diese- Art zeichnet sich durch ihre langen dünnen geboge- nen Nectarien ‘und die Glätte aller Theile aus, steht aber der 4. vulgaris am nächsten. A. bicolor. Pers. verdient wegen der ausge- zeichneten Schönheit ihrer Blumen den vom Au- tor zuerst gewählten Namen 4. speciosa um so mehr, da DeCandolle seine 4A. speciose syst. veget. in Prodromus zurücknahm, A. speciosa: calearibus breyissimis incurvis, staminibus stylisque aequalibus, limbum 'corollae‘ obtusissimuim aequantibus; floribus polygynis, cau- le humili paucifloro ;--foliorum laciniis, anguste - dentatis.. A. vulgaris $. speciosa‘ dit. Fiew. 2, p. 247. A. bicolor Pers. syn. 2: pP. 85» ‚Habitat in Si- biria 2% Der Stengel: ist schwach, kaum ı Schuh hoch, / Fe 188 wenig” beblättert, an der Spitze etwas weichhaa. vig, & -Sblütbig, ‘Die Blätter sind sehr zart, und _ haben: viel Aehnlichkeit mit denen der 4. alpina L.,. sind doppelt 3zählig, oft ist das Endblatt ‚ganz, daher sagt Persoon „folia ternata gemi- u na“, die Abschnitte sind mit schmalen länglichen stumpfen Zähnen eingefalst. Die Blume grofs, sehr lichtblau, der Saum der Blumenblätter sehr breit lichtgelb. Die Staubgefäfse sind mit den’ -Pistillen- von gleicher" Länge, doch kaum so lang als der, Blumensaum: Die. Pistille. wechseln in der Zahl, doch’ sind immer wenigstens 8 — ı2 vorhanden. Die Kelchblätter sind eiförmig, ziem- lich spitzig und etwas länger als der Blumensaum, Die Kapseln sind fein behaart, der Saame nicht glänzend, wie bei den übrigen Arten, Von A ‚alpinz unterscheidet sie sich leieht durch die sehr _ kurzen. gebogenen Sporne.: Blüht in den Mona- ten :Junius: und Julius, daher viel später als allo_ bekannten’Arten dieser Gattung. Die, seit 18jäh- riger Kultur aus Saamen, ihrer Schönheit wegen, erzogenen hunderte von Exemplaren, "bHeben stets. - der Mutterpflanze gleich, die ich aus einem Han- delsgarten in Dresden bekam, welches für die ‚Selbstständigkeit dieser Pflanze der sicherste Be- weis ist. UL Literaturblätter für reine .und angewandte Bo- tanık, Zur Ergänzung der Flora, herausgege- ben von der königl. botanischen Gesellschaft. Das erste Heft ist'nunmehr im Buchhandeler- 189 schienen. Es enthält in etwa ı00 Artikeln eine 8y- stematisch geordnete Uebersicht der neuesten Ar- beiten der verschiedenen Nationen auf dem Ge- sammtgebiete der Botanik, welche, die blofsen An- zeigen ausgenommen, dem VVesentlichen nach, genau und ausführlich mitgetheilt sind, so, dafs sie ohne Herbeiziehung des Originals weiter verarbeitet wer- den können. Der gesammte Inhalt der reinen Bo- tanik zerfällt in drei Abtheilungen, je nachdem das Pflanzenreich in seiner Gesammtbheit, oder in sei- ner Zerlegung nach Familien, Gattungen und Ar- ten, oder endlich die Pflanze als Individuum be- trachtet wird. - Unter den Abhandlungen zeichnen sich aus: die. detaillirten Untersuchungen von. Mirbel über die Verbreitung der Phanerogamen in der alten Welt mit Tabellen über die Zahl der Arten und das Vorkommen sämmitlicher Bäume dieser Erdhälfte, ferner die Untersuchnngen von Cambessedes über die Flor des Mitielmeers und der balearischen Inseln, v. Ramond’s über die des pic-du- midi, Lindley's über die Verbreitung der Orchideen, Wallich’ s über die Flor von Ava, von Desmazieres, de Maison-. neuve, de Brondeau und Beck in Nordame- xika über verschiedene Cryptogamen; ferner die von Trinius in Petersburg eingesandte Kritik von Raspail’s Agrostographie, die Beobach- tungen von Bonaster, DeCandolle, Tur- pin, Raspail, Schübler, ‚Agardh und Meyen über die krystallinischen Bildungen, in den Pflanzen; die Versuche von .Mulder über Ä a 190 die Einwirkung der Gifte auf sogenannte Sinn- pflanzen, die von Mayo, Burnett, Lindsay und Dutrochet über die Bewegungen derselben | Pflanzen, endlich der Inhalt der neuesten Abhand. lungen der Londoner Gartenbaugesellschaft, wel- che zum Theil mit vergleichenden und kritischen Bemerkungen begleitet sind. Da der Redaction eine vollständige Sammlung der naturhistori. schen Zeitschriften des Auslandes zu Gebote steht,. so konnte immer das Interessantere ausgewählt werden, wobei dieselbe nicht blos den Botaniker vom Fache, sondern auch im Allgemeinem Kenner und F'reunde der Naturkunde zu berücksichtigen suchte. Zugleich können diese vierteljährigen Be- richte als ein fortlaufendes Complementair - Jour- nal zu jedem guten Handbuche der Botanik be- trachtet werden, da keine erhebliche Leistung der Zeitgenossen auf dem Gebiete unserer Wissen- schaft dariiin übergangen werden soll. IV. Correspondenz. Ich habe angefangen, die Hnospen der bei uns im Freyen ausdauernden Holzarten zu unter- suchen und aus ihrem Durchschnitte, der Haltung, der jungen Blätter und der Narbe des vorjähri- gen abgefallenen Blattes Charaktere zur Unter- scheidung der Bäume und Sträucher im Winter zustande zu entwerfen. Ich habe dabei soviel Mannigfaltigkeit gefunden, dafs ich mir mit Aus |; nahme weniger Gattungen getraue, dieses durch alle durchzuführen, wobei sich auch für Pflanzen- 0 191 physiologie viel wichtiges ergiebt. _ Ich’ lalse | ge- genwärtig alles in der Art abbilden, dafs ‘ein Zweig jedes Baumes im Winterzustande, das ent-, wickelte Blatt im Umrisse, dann vergröfsert der Aufrifs und Durchschnitt der Knospe und eines: einzelnen Blättchens, auch wo es thunlich, des Blüthenstandes gegeben wird. Drei solche Ab. bildungen sollen eine Tafel in grofs 4to, 6 solche Tafeln aber ein Heft bilden. Das erste Heft, mit lateinischem und deutschem Texte soll bis Ostern erscheinen, Nächstens werde ich hierüber Ihnen eine ausführlichere Ankündigung zuschicken, München, i “. Zuccarini, V. Frühlingsblumen um Regensburg, : Vor Mitte Febr. 1. J. kamen nach gelinderm Wetter schon einzelne Frühlings - Blumen eben mit den Blüthen- Köpfen hervor, als mit dem ı3. Frost und Schnee eintrat, und damit alle Vege- tation bedeckt wurde. Bei heiterm Himmel fielen zwar in den folgenden Tagen einige Nachtfröste ein, aber bei Tage war warmer Sonnenschein, “mit dem sich der Schnee verlor, und die Vegeta- tion sich wieder erhob. Montags den 25. Febr. blüheten Alnus glutinosa, und an grasigen Orten - Bellis perenris vollkommen. Am 29. zeigten sich schon Gruppen von Galanihus nivalis und ein-. zelne Blüthen von Leucojum vernum. Unter abwechselnden Frost, Schnee und Re- genwetter, war am g. März wieder völliges Thau- „wetter eingetreten, Am ı2. März, einem sehr schönen Frühlingstage, blüheten Corylus Avellane, 192 Erica herbacka, ‚dnem. Pulsatilla und Seilla bifolia; und einige Blüthenknospen an, Daphne Mezereum kamen zum ‚Aufbruch. Am ı5. erschienen noch - Hepatica triloba und Veronica agresti, Am 24, ‚. blübten Tassilago Tarfara, Scilla bifolia, Erophila vulgaris, Daphne Mezereum und Erica herbacca, ., Aus Salzburg schreibt Hr. Apotheker Bern. hold unterm 28. Febr., dafs Helleborus niger und viridis, Galanthus nivalis, Leucojum vernum und Hepatica iriloba in der Blüthe stehen, : Sechswöchentliches Ferzeichni/s der eingegangenen vn Gegenstände. - -: A, Geschenke, welche der Gesellschaft verehrt worden. Hr. Baron v. Ferussac, Bull. universel. Dec. 1827. Hr. Dr. Lachmann Floravon Braunschweig 1827, Ar. Prof. Meyer. .De Houttuynia atque Sauru« reis diss. 1827. , nr Hr. Dr. Presl. Epist. de Symphysia. 1827. Hr. Prof. Reichenbach. Handbuch der Ge- wächskunde von Mölsler. ate Aufl. 1827. Hr. Hofgärtner Seitz. Katechismus der Obst . baumzucht. 1828. . Hr. Graf Sternberg. Beliquiae Haenkeanad fasc. I... 1827. . B. Beiträge für die Flora, ur Hr. Löhr. Reise durch das Berner-Oberland u. s. Wı Hr. Müller. Auszug aus Moris stirp. sardoarum - Blenchus. oo Hr. Prof, Hochstetter. . Nachschrift zu dem Vorherigen, ö \ Hr, Prof. Schul iz. Drittes $ chreiben an Hm. D e “—" Candolle. Recensionen von obigen Religu. Haenkeanis, von :; Reichenbach’s. Illusiratio generis. dconilt, ‘ Becker’s Flöra der Gegend um Frankfurt am Main, von Mayer’s Supplemente zur Bio logie des Blutes und des Pflanzensaftes und von Seitz Katechismus, der Obstbaumzucht.. _ Flora oder Botanische Zeitung. Nro, 13, Regensburg, am 7. Äpıil 1828, I, Ueber die Bewegung der Pflanzensfte, Erstes Schreiben von Hın. Prof. DeCan dolle in Genf an Hrn. Prof. Schultz in Berlin. vel. Flora 1, J. Nr. 9. S. 129.) . : Genf den 3. ‘Januar 1828, ..... Ipre Beobachtungen erscheinen mir von hoher Bedeutung, und’haben für mich um so mehr Interesse, einerseits, da Sie mir die Erschei. nung an einigen Pflanzen gezeigt haben und an-" dererseits, weil die Theorie, welche. ich mir von. diesem Gegenstande gebildet hatte, sich der Ih." rigen sehr nähert. Im’ Jahr ı803 legte ich der . Akademie der Wissenschaften'zu Paris eine Dar- stellung von der Ernährung der. ‚Pflanzen vor, welche, (bis auf die Erscheinung ‘der Cyklose, welche damals: unbekannt war) mit Ihren Ansich- ten übereinstiinmt. Diese Arbeit "wurde- auszuge- weise gedruckt in den Gründsätzen der Botanik weiche einen Theil ‘des ersten Bandes der flore francaise ausmachen, "Wenn Sie einmal darauf . er Le Leni aufmerksam seyn werden, so'werden Sie, wie'ich N \ un De 194 glaube, eine grofse Analogie finden. In meiner ersten Arbeit hatte ich den Nahrungssaft oder das : Blut: der Pflanzen (Ihren Latex) von dem Cam. bium und dem succus proprius unterschieden, Man machte mir darauf viele Einwürfe, und ich änderte diese Meinung und liefs sie zweifelhaft in Betreff der eigenthümlichen Säfte. Sie haben nun ein ausgezeichnetes und deutliches Mittel ge funden wodurch man diese verschiedenartige Säf- te unterscheiden kann. Aber erlauben Sie dafs ich frage, ob die Bewegung der Cyklose sich in allen Gefäfspflanzen findet? Sie nannten mir nur bis jetzt Beispiele unter denjenigen Pflanzen de- ren Lebenssaft mehr oder weniger undurchsichtig . ist, wie das Schölkraut mit gelben Lebenssäft, den Feigenbaum mit weilsen, den Spitzahorn mit opalfarbenem. Ist es dasselbe bei denen, deren Lebenssaft vollkommen durchsichtig ist? Diese Frage nach der Allgemeinheit ist wichtig, denn wenn die Erscheinung nicht allgemein wäre, so könnte man annehmen, dafs sie einen Saft beträfe “ der nicht das Blut repräsentire; ist sie aber all- gemein, so mülste man schliefsen dafs der Saft. welcher die Erscheinung zeigt ein Nahrungssaft. oder vegetabilisches Blut sey. a. Haben Sie et- was ähnliches unter den wahren Monocotyledonen gefunden, und wenn sie die Cyklose auch bier ent- deckt haben, in welchen Organen,? Diese Frage ist auch von Wichtigkeit um die vorige Frage auf- - zulösen, denn der in den Blättern ausgebildete um. 195 Saft inufs auch bei den Monocotyledonen auf ei- nen ähnlichen Weg, als bei den Dicotyledonen von Ihnen beobachtet ist, absteigen, wenn die Er- scheinung der Blutbewegung ähnlich seyn soll. Auf jeden Fall aber billige ich. gerne Ihre Benennung: Cyklose, um die Erscheinung zu be- zeichnen, welche Sie mir gezeigt haben, und um sie von einer wahren Cirkulation zu unterschei« den. Aber nicht so nöthig erscheint es mir ein anderes Wort für die Charen zu gebrauchen: Ich habe noch eine Frage. Haben Sie diese Bewo- gung unter den Acotyledonen gesehen, in irgend einer Art welche zu,den Moosen, Lichenen, Pil- zen gehört? oder ist. die Erscheinung nur in den genannten Pflanzen. . Alle ‘diese Fragen haben den Zweck zu dem Resultat zu führen, ob die Erschei- nung allgemein oder besonders ist, ‘und einen Saft betrifft, der dem Blute ähnlich oder eigen- thümlich ist. Niemand besser als Sie selbst wird diese Fragen lösen können, sei es nun durch Be. obachtungen welche Sie schen gemacht haben, oder durch andere welche Sie in Zukunft noch machen werden, denn ‘ich hoffe dafs Sie weit ent- fernt seyn werden eine Reihe yon Beobaehtungen aufzugeben welche zu so bedeutenden. Resultaten führen müfsen. Sein Sie überzeugt dafs ich ein grofses Interesse daran nehme und mit Aufrich- tigkeit der Mühsamkeit Ihrer Arbeiten Gerechtig- keit widerfahren lafse. So wie der Frühling die "Vegetation von Neuem beleben wird, so werde ich Na En LT 196 mich bemühen selbst diese Erscheinungen zu untersuchen. “ Genf den 3. Jan. 1828, DeCandolle Drittes Schreiben von Hrn, Prof, Sch ultz, in Berlin an Hrn. Prof. DeCandolle in Genf. Ich habe mit vielem Vergnügen gelesen was Sie im ersten Bande der flore francaise über die. Actionen der innern Organe, besonders über die Säftebewegungen, so weit die Erscheinungen damals bekannt waren, gesagt haben. Was wir jetzt nä- her kennen, haben Sie damals als nothwendig vor- ausgesagt, p. 184. „Au reste comme le nom du suc propre a.&t€ donnd ä des liquides fort hete- rogenes quant a leur nature, leur position et leur eours, et avant qu’on eüt pense a distinguer les secretions d’avee le fluide nourricier, je n’asevois affirmer que tous ces sucs color&s appartiennent ä& la möme classe.‘“ Diese Verschiedenheit - der Secretionen von dem Nahrungssaft (Latex) habe ich dadurch auf das Bestimmteste gezeigt, indem eine Art des suce. prop., der Latex, sich in den Ge- .. fäfsen bewegt und das Phänomen der Cyklose zeigt, während die Secretionen (Harze, aetherische. Oele, Gummen) keine Bewegung und innere Or- ganisation zeigen und in geschlossenen Hölen des Zellgewebes eingeschlossen sind, welche gar keine Achnlichkeit mit den Gefäfsen des Lebenssaftes _ haben. (Natur der lebend. Pflanze p. 509. 530. 662) Es giebt drei wesentlich verschiedene Säftearton in, 1 97. den Pflanzen, ı) den Holzsaft, 2) den Lebenssaft, 3) die Secretion des Cambium ist eine junge Bil- dung erzeugt ‘aus dem Latex, woraus sich nun Holz und Rindeschichten bilden. ‘ Im Uebrigen konnte das was Sie über die le- bendigen, organischen Ursachen der Säftebewe- gungen (flore frangaise 161. 164. 174.) gesagt ha- ben, allein schon dienen, alle die Vorstellungen zu widerlegen, welchen man von den Ursachen . der Cyklose in unsern Tagen vorgebracht hat, in- dem man glaubt dieselben in elektrischen und phy- sikalischen Kräften zu finden. Es ist nicht möglich die Ursachen einer Erscheinung anzugeben, bevor man die Erscheinungen selbst nieht gründlich ken- nen gelernt hat, denn die Ursachen können nicht ausserhalb der Erscheinung liegen, und darum mülsen wir bemüht seyn, das Phänomen der Cy« klose selbst erst kennen zu lernen, bevor wir von den Ursachen sprechen. Sie sehen wohl ein, dafs ich diefs besonders gegen Hrn. Datrochet sage, welcher glaubt, dals den lebendigen Säftebewe. gungen eine elektrische Kraft zum Grunde liege, weil, nach seinen Versuchen in "todten Membranen, zwei chemisch verschiedene Flüfsigkeiten die Mem- bran bald von aussen nach innen, bald von innen noch aussen, gemäfs ihrer chemischen Verschie- denheit durchströmen! Sie, nachdem Sie die Erscheinung der Cy- close deutlich beobachtet haben, werden nicht glau- ben, dafs das elektrische oder chemische Durch- 198 strömen todter Flüfsigkeiten durch todte Mem. brarien damit Aehnlichkeit hat, denn die todten . Flüßsigkeiten sind chemische Auflösungen, ohne in.‘ nere Gestaltung; abar der Latex zeigt eine orga nische innere Gestaltung und Bildung von Kügel-. chen, welche nicht nach chemischen Gesetzen die Membran durchdringen. Ich zweifle nicht, dals die physikalischen Ver- suche des Hrn. Datrochet richtig sind; aber es ist übereilt, zwei Phänomen, die sich wie Leben vom Tode unterscheiden, zu vergleichen und .gar noch zu glauben, dafs das 'Todesphänomen dem Leebendigen zum Grunde liegen sollte. | Die Versuche des Hın. Datrochet haben unsere Kenntnils des Phänomens der Cyklose und der Säftebewegung in den Pflanzen überhaupt durchaus nicht weiter gebracht, im Gegentheil verhindert, denn die periodisch steigenden und ‚fallenden Grade der Lebensthätigkeit (Erregung) müfsen von den ewig und permanent gleichwir- kenden physikalischen Gesetzen unterschieden, nicht damit verglichen werden,. und ich könnte eben so gut Hrn. Datrochet entgegen sagen, dafs alle elektrische Erscheinungen nicht elektrisch sondern lebendig wären. ae ‚Ich wünschte wohl, dafs- ie diese Meinung, .. zur 'öffenlichen Kenntnifs brächten, um Hrn. Da- trochet, dessen Talent für genaue Beobachtun- gen ich sehr hoch schätze, zu bewegen, das Phä-, nomen der Cyklose selbst genauer zu untersuchen und dann die Ursachen aus dem Phänomen selbst . 199 und nicht aus andern physikalischen Versuchen, die himmelweit davon verschieden sind, zu erklären. Das allgemeine Streben, welches man auch in Deutschland bemerkt, die lebendigen Erscheinun- _ gen auf physikalische, elektrische Ursachen zu- rückzuführen ,. ist eine falsche Richtung, welche die Kenntnifs mehr verwirrt als aufklärt, denn indem man glaubt die verschiedensten Lebensphä- nomen auf eine einfache Art erklärt zu haben, hat man nichts erklärt, und ist von ihnen gänzlich abgekommen, unterdessen, dafs man ihre besonde- ren Eigenschaften näher hätte untersuchen können. Die Fragen, welche Sie mir proponirt haben, sind von viel’ gröfserer, Wichtigkeit als die Frage ob die Ursachen der Bewegung elektrisch sind oder nicht, und durch Beantwortung, solcher. Auf- gaben wird die wahre Kenntnils solcher Erschei- nungen weiter gebracht. ı) Sie fragen ob das Phänomen der Cyklose allgemein sey, oder ob es nur einigen Pflanzen zukomme? Ich habe es jetzt bereits in’ fast al. len natürlichen Familien, wenigstens in einigen Arten, gefunden; aber es finden, sich häufig ei- nige Arten einer und derselben Gattung, worin. ich es nicht habe beobachten können, wogegen ich bei anderen Gattungen in allen Arten die ich untersuchte es gefunden habe. Auch giebt es natürliche Familien, bei denen man es in einigen Tribus sehr gut, in anderen weniger deutlich be- ‚ obachten kann. So beobachtete ich es z. E. bei al- len Gattungen und Arten von Papäverassen und Um- — 200, Fr belliferen. Aber in der Familie der Urticeen hahe ich es in den Maulbeer- und Feigenbäumen wohl : deutlich, aber nicht in der Gattung Urtica selbst :' beobachten können, obgleich mir ein Freund, der sich mit dergleichen Beobachtungen beschäftigt, versichert, es auch bei U. urens und dioica gese- hen zu haben. Ferner bei der Gattung Acer sind: einige Arten (d. platanoides) die das Phänomen sehr deutlich zeigen, andere (pseudoplatanus), in de- nen ich es nicht habe beobachten können. Eben so: erscheint die Cyklose bei Convolvulus, Ipomasa, = Campanula. Die Abtheilung der Cichoraceen unter den Syngenesisten zeigt das Phänomen sehr deut- lich, auch einige Carduaceen (Cnicus), aber von den Radiaten habe ich es nur in wenigen be- obachtet: Silphium, Tussilago. Ich kann aber- dar- um nicht behaupten, dafs die Cyklose in denjeni- gen Pflanzen worin ich sie nicht habe beobach- ten können, auch nicht existirt, im Gegentheil ist es währschei lich, dafs man noch genauer die Umstände kennen lernt unter ’denen es zu be- obachten ist; denn was merkwürdig ist, diejeni- ‘gen Arten und Gattungen in denen ich es noch nicht gesehen habe, zeigen nichts destoweniger. - ganz und gar dieselbe innere Organisation und Gefäfsbildung wie diejenigen i in denen ich es be- obachtet. Man sollte glauben, dafs ganz dieselbe innere Organisation auch ähnliche Lebenserschei-:. nungen yoraussetzt,. Die Säfte in den Lebensge- fäfsen sind niemals ganz durchsichtig wie der Holzsaft, sondern zeigen selbst in den Fällen’ wo 201 ich ihre Bewegung nicht beobachtete, eine mehr oder weniger trübe Farbe, Was die Analogie des Lebenssaftes mit dem Blute betrifft, so glau« be ich kann diese nicht von der Allgemeinheit oder Besonderheit der Cyklose, sondern allein von der Qualität und inneren Organisation des Le- benssaftes abhängig seyn. Dieser Saft zeigt aber die innere Organisation und Kügelchenbildung des Blutes und gerinnt auch beim Absterben wie das Blut, etwas wodurch er sich von allen übri- gen Säften der Pilanzen unterscheidet, und darum hinreichend als den Nahrungssaft charakterisirt, Auch muls ich bemerken, dafs ich im vergange-. nen Sommer mich sehr wenig mit dergleichen Beobachtungen beschäftigt habe, weil ich meine Aufmerksamkeit auf das Studium der Fortpflan- zung gerichtet hatte und dafs ich die.Kenntnifs der Eigenthümlichkeiten der CGyklose in den ver- schiedenen Familien noch gar nicht als abgeschlos- sen betrachte. 2) Unter den Monocotyledonen habe ich die Cyklöse sehr deutlich beobachtet, bei allen Alis- ma, drum und Caladium- Arten, ferner bei sehr vielen Aloe-Arten, Allium Agapenthus; "unter den Gräsern nur beim türkischen Waizen. Jedes ein. zelne Gefäfsbündel besteht hier aus zwei Parthien, von denen der innere Theil die Spiralgefäfse, der äussere die Lebensgefäfse, von denen der Dico- tyledonen nicht verschieden, enthält, worin die Bewegung vor sich geht, ähnlich als in den Blatt- stielen und Stengeln der Dieotyledonen, welche 202 einzeln liegende Gefäfsbündel haben. Bei den ° Arum - Arten habe ich es in den Blattstielen, bei Alisma und Aloe in den Stengeln und Blumen- stielen und bei Zea in den Stengeln gesehen, weil sich die anderen Theile nicht eigen, solche Lamellen die mit den Gefälsen parallel gehen, ab-. 'zuschneiden. Bei 4loe ist die Bewegung auffal- lend langsam, aber in sehr starken Strömen. Je. ‚des einzelne Gefäfsbündel der Monocotyledanen repräsentirt einen aus Holz und Finde bestehen- 'den Stamm der Bäume. 'Sie sehen, es sind besonders diejenigen Pflan- zen, welche Milchsaft enthalten, worin man es deutlich beobachtet, und ich mufs bemerken dals. die Existenz des Milchsaftes viel allgemeiner ist als man ds bisher geglaubt hat; aber der Milchsaft , in “den jungen Trieben beim Feigenbaum und Maulbeerbaum und auch in der VVurzel dieser Pflanzen erscheint nicht weils sondern ganz opack, ‚und doch beobachte ich die Bewegung. Die Aloe- Arten haben auch keinen Milchsaft, und doch sieht man die Bewegung sehr gut, wie auch in denjeni-' gen Doldenpflanzen welche keinen Milchsaft ha- ben. Der Latex braucht also nicht immer Milch- - saft zu.seyn, und es zeigen sich viele Uebergänge von dem Milchsaft zu den blofs trüben Lebens- ‚säften. Es scheint dafs sich in den kräftig wach- | senden jungen Trieben Milchsaft bildet, wenn die ältern Theile einen opaken Lebenssaft enthalten. Gewifs ist der Latex in verschiedenen Zuständen der Pflanze von verschiedener Beschaffenheit. Man . 203 ist zuweilen betroffen, in einer Pflanze ‘Milchsaft zu finden, bei der man ihn’ in andern Zuständen nicht gefunden hatte, und umgekehrt sucht man ihn in Pflanzen welche ihn ‚enthalten öfters im Alter vergebens, Es ist merkwürdig, dafs in den Tropen sehr viele Pflanzen Milchsaft enthalten, während bei uns’ weniger vorkommen. Man beobachtet zwar in den hier gezogenen tropischen Feigenbaum. die ' Bewegung viel langsamer als bei den einheimi- schen Doldenpflanzen ; aber ich glaube doch dafs in den Tropengegenden selbst sich noch manche schöne Entdeckungen’ durch Beobachtung der Cy- klose wird machen lafsen, auf jeden Fall wird die Energie der Bewegung viel g gröfser seyn. Bei den Doldenpflanzen mufs man nicht die Milchgsfäfse mit den Harzgängen verwechseln, welche beide nebeneinander liegen. 3. Wünschen Sie dafs die Bewegung in den 'Charen und Caulinien auch unter dem Namen Cy- klose begriffen werden soll oder unter dem Na- men Cirkulation? Sie ist von beiden gleich v ver- schieden. Bei den Pilzen zeigt sich an Sirygites mega- locarpus (Aspergillus laneus Link) nach Ehren- berg’s Beobachtung, ein Strömen des Inhalts nach der Copulationsstelle der Schläuche. In dem Mycelium (sogenannte Wurzeln) mehrerer Aga- riei lactiflui (A. deliciösus) beobachtet man eine Bewegung. Bei anderen, deren Säfte ganz durch- 'sichtig‘ sind (4garlcus imuscarius, procerus, camps- \ D 20h stris) habe ich es versucht, die Säftebewegung nach der Einsaugung gefärbter Flüssigkeiten zu beobachten, welches in mehreren Fällen gelun- gen ist, Der Saft ist schon in den feinsten Ver. zweigungen der Charawurzeln so durchsichtig und gestaltlos, dafs es schwer ist die Bewegung zn se- ‚hen, obgleich sie vorhanden ist, und dies scheint: auch der Grund bei vielen der gröfseren Pilze ‚zu seyn, warum man in den ungefärbten Saft keine Bewegung bemerkt. In dem Laube der Flech- ten und dem Stengel der Moose habe ich nicht Bewegung beobachtet; aber eine langsame Bewe- gung in den Schläuchen der Wurzel dieser Pflan- zen, wenn ich sie in gefärbte Flüssigkeit gestellt hatte. Diese Beobachtungen hatte ich vor 2 Jah- ren gemacht und denke sie im nächsten Sommer, wo ich mich wieder mehr mit Verfolgung dieser Beobachtungen beschäftigen werde, zu wiederholen, ‚Aber alle diese Bewegungen müfsen von der Cyklose wohl unterschieden werden, denn .an« ‚statt bei den Gefäfspflanzen zweierlei Bewegun- gen verschiedener ‚Säfte im Holz und in den Le- bensgefäfsen der Rinde vorkommen, findet sich bei den Charen, Pilzen ete..nur eine Art des Saf« tes und eine Bewegung, welche durch die Bewe- gung (Drehung) in jedem geschlossenen Schlauch von der Cyklose gänzlich verschieden ist, Es ist also nicht eine allgemeine Art der Bewegung in’ allen Pflanzen, sondern zweierlei ganz verschie- dene Form, und von diesen möchte ich nur die Cyklose mit der Blutbewegung in den niedern Tr m 205 Thieren vergleichen, aber die Rotation in der Chara hat: gar’ keine Analogie mit allen 'bekann- ten "Säftebewegungen in den T'hieren, sondern scheint den Pflanzen allein eigenthümlich Ich glaube darum dafs, wenn Sie diesen Unterschied = betrachten, Sie diesen oder einen andern Namen zweckmälsig finden werden. In der Bewegung bei den Charen vereinigen sich die beiden ver- schiedenen Bewegungen der Gefäfspflanzen. — Ich bin mit vorzüglicher Hochachtung der Ihrige Berlin d. 21. Jan. 1828. Dr. Schultz. II Ueber Arenaria bavarica und Möhringia INUSCOSA, = Vor mehreren Jahren, als ich unweit Bassano die Grotten von Oliero besuchte, ‚fand ich zum ersten Male die Ar. bavarica an einer. Felswand, wo sie in dicken Büscheln ‚aufsafs. Indefs war die Pflanze zum Theil verblüht, und von der Sonne so ausgedörrt und gebrechlich gemacht, dafs ich nur wenige Exemplare sammelte, und Hrn. Gra- fen Parolini, welcher auck Botaniker und Ei- genthümer dieser Gegend ist, bat, im künfti- gen Jahre bessere Exemplare für mich einzu- legen. Indessen schickte ich nebst vielen an-' dern Pflanzen auch eines jener unvollständigen Exemplare'ian Bertoloni in Bologna, welcher es richtig für Ar. bavariea erkannte, und mich noch um mehrere bat, Im künftigen Sommer er- hielt ich von Parolini die erbetenen Exemplare, deren habitus mir allerdings verschieden von der vorjährigen Pflanze schien, indem alle Theile fei-' r - 206, | | . nor, mehr in die Länge gezogen und grüner wa- ren, was ich jedoch der Jugend der Pflanze und _ irgend einem klimatischen Einflulse zuschrieb, und ohne weitere Untersuchung einen ziemlich | grofsen Basen zertheilte und abermals an Berto. loni sandte, Nicht gering war meine Verwunde. zung als dieser mir zurück schrieb, ich hätte ihm Moehringia muscosa geschickt! Ich untersuchte nun meine Exemplare, fand an den wenigen vor=. handenen Blüthen Klasse, Ordnung, Petalen und . Kelch, wie es sich. für: ‚eine Arenaria geziemt, und scickte zum dritten Male, von demselben Rasen an Bertoloni, welcher, indem er nun die Aechtheit der Pflanze anerkannte, zugleich betheuerte frü- her Moehringia erhalten zu haben. Im vorigen Jahre besuchte ich den Baldo, und sammelte an den Felsen und Mauern bei der Ma- donna della Corona abermals die Arenaria, wel- che hier ihre eigentliche Formi zu haben scheint, Die Blätter sind dick und fleischig wie die eines Sedurhs, die Blumenstiele ebenfalls verdickt, kurz, meistens gepaart, die ganze Pflanze gedrängt, ver- worren, sehr gebrechlich, beim Trocknen ‚gelb werdend, wie alle Pflanzen mit fleischigen Blät- tern und Stengeln, Die bisher schon bemerkten Verschiedenheiten, Be verbunden mit dem was sich mit Bertoloni er- ' eignet. hatte, veranlafste mich genauer nachzufor- schen. . Ich gieng demnach in diesem Sommer neuerdings über Bassano, Oliero nach Valstagno, von wo aus ein, in jeder Hinsicht höchst merk- 207 würdiger Weg, nur für Fufsgänger und Saum- thiere gangbar, durch eine mehrere Stunden lange Feisschlucht in die Sette Comuni führt; eine Ge- .. gend welche durch Hrn. Grafen von Sternberg. schon berühmt gemacht worden ist. Auf diesem ganzen Wege sammelte ich nun sowohl Aren. ba- varica als Moehringia, fand aber Erstere, je nach-' dem sie an schattigen oder sonnigen, an trocknen oder feuchten Felswänden wuchs,‘ je nachdem sie mehr oder minder Erde zum wurzeln hatte, in so verschiedenen Formen, und so wesentlichen Ab. weichungen welche sich auf die Zahl der Petalen, der Staubfäden. und, Griffel erstreckten, dafs ich am Ende nicht mehr wufste ob ich drenaria oder, Moehringia‘ gesammelt hatte, ‚Was ich nach ge-. nauer Untersuchung sehr vieler Exemplare fand, ist folgendes, n Die Arenaria bavarica findet sich in Exempla- ren von 2 Zoll Länge bis zu = Schuh, wo sie dann’ in höchst verworrenen Flechten von den Felsen herab hängt: Ihre Blätter sind meist kurz und. fleischig wie die eines Sedum’s, finden sich aber. in allen Debergängen bis zur Länge und Feinheit - der Blätter welche gewöhnlich Moehringia hat; der Stengel ist bald in kurze hin. und hergebo-. gene Glieder getheilt und verdickt, bald fein und gestreckt: die Blüthen stehen oft einzeln, oft ge. paart, oft zu drei an bald kurzen bald sehr langen Stielen: Kelch- und, Kronblätter sind sehr ver- schieden an Länge. Endlich aber finden sich an denselben Exemplaren welche übrigens noch ganz‘ den Habitus der Arenaria haben einzelne Blumen welche vollkommene Moehringien sind; häufiger “ Lan 208 | 06 aber findet man an Exemplaren welche schon ganz und gar den Habitus der Moehr, haben, Blumen - welche noch vollkommene Arenarien sind, und än. demselben gemeinsthaftlichen Stiele welcher 2 Blu., men trug; war dieser Unterschied vorhanden. ‘Wollte ich nun die Moehringia besonders be- trachten, so würde ich eben so zur Ar. bavar. ge- führt werden, wie ich bei dieser auf jene gekom.., men bin, : Zwischen der Gestalt der Staubfäden, der Griffel, der Kapsel, der reifen Saamen, habe ich bei keiner der Formen den geringsten Unter- schied gefunden. Wenn ich nun nach allem Ge- ‘sagten noch bedenke wie allein die Mochringia an ihrem Platze dasteht, wie unbeständig aber bei , den Arenarien überhaupt die Zahl der Staubfäden, und mehr noch der Griffel ist; wenn ich ferner sehe wie Balbis schon eine zweite lMoechr. un: terscheidet, welche Loisel: M. sedoides nennt und folia subovata, brevissima, carnulosa hat; wie ferner Seguier seine Moehr. unter dem Namen Alsine tenuifolia muscosa mit-5 Blumenblättern ab- bildet, und wie endlich die Wandelbarkeit der Ar. bavarica auch schon den Irrthum mit Ar. obiusa ‚di. veränlafst hat: so kann ich kaum daran zwei- feln dafs beide Pflanzen nicht speciell verschie- den sind. Während ich diese meine Bemerkungen mach- " te, erfuhr ich zufällig dureb Hrn. A. Braun es habe bereits jemand die gleiche Idee gehabt diese beiden Pflanzen zu vereinigen ; ; ich bin daher sehr begierig zu erfahren in wie weit unsre Beobach- tungen sich begegnen, und überhaupt was kom- . petentere Richter davon halten werden. . Treviso im Sept, 1827. : F. Mayer, r.lora ‚oder Botanische Zeitung. Nro, 14. Regensburg, am ı4. April 1828. I. Deutsche Literatur. ı. Flora: Silesiae; scripserunt Friedr. Wimmer (Gymnas. Fridr. Vratisl, Collega) et H. Gra- bo.wsky (Pharmacopoeus Oppoliensis). Pars prima Cl, I— X. cum tabula Uhograpt on ; Vratiglaviae apud Guileim. Th. Korn. 1827 .. 446.8. 8° Zn Bee; 'ernpfindet allemal ein IARESSEN gen, wenn ibm eine neue Provinzial - Flora unter die Hände kommt, weil er den Werth derselben, in der Voraussetzung, dafs der oder die Verf. die betreffenden Gewächse im frischen Zustande un- tersucht, zu wiederhohltenmalen beobachtet und ihre Wohnorte an Ort und Stelle selbst er- forscht haben, a priori zu schätzen weils, des Nebenumstandes nicht zu gedenken, das jedes die-' ser Werke’ einige schlummernde Talente weckt und damit immer neue Priester der Flora gebil- det‘ werden. Hätte Rec. in- seinen: Hinaben - Jah- ren ein ‘solches Buch von seiner Vaterstadt vor- gefunden, so würde er öhrie Zweifel zehn Jahre früher sich der Botanik gewidmet und dadurch ‘oO 210 Bu für seinen Theil Gelegenheit gefunden haben, ei. nen der pflanzenreichsten Distrikte des deutschen Yaterlandes’ nicht ohne Interesse zu durchwan- dern, was ihm wahrscheinlich jetzt auf immer ver- sagt seyn .dürfte, Wenn wir uns im Vorstehenden veranlafst sahen, schon im Allgemeinen ein günstiges Urtheil _ über eine Provinzial-Flora zu fällen, so hat uns die vorliegende noch auf mehrfache Weise dazu in Anspruch genommen,’ Die Arbeit von Män- nern die für ihren Gegenstand ‘mit eben so yiel- Enthusiasmus erfüllt, als‘ mit. Kenntnifs Für den- selben bereichert sind, und den Geist der Wis- senschaft inne haben, kann nicht mittelmäfsig seyn, und muls zu grofsen Erwartungen berechtigen, = ‚Ausserdem ist eine Elora von Schlesien, wie schon‘ ein anderer Rec. in diesen Blättern geäussert hat, um so erwünscebter, als ‚dies Land von bedeuten- den Bergen 'begränzt, und mit manchexlei Grund . und Boden begabt, Mannigfaltigkeiten darbietet, die auf.die Vegetabilien desselben nicht ohne Ein- flufs bleiben können. Auch ist begreiflich, dafs in einer jeden neuen Flora, die Irthümer der äl- teren, Berichtigungen und Erläuterungen finden. Boch wir wollen versuchen, unsern Lesern, durch Aushebung einiger Stellen der Vorrede, die An. sichten der Verf, darzubringen, und, durch. nähere . Angaben. aus dem Buche „selbst. unser Urtheil zu reehtfertigen. . 2, gi „Disposuimus Stirpes. patriae "nostrae syıte- . “ ‘ 211, mäte Linneano, mutatis 'jis, quae: mutanda "esse aetatis nostrae docti fere consentiunt,-in hae ipsa re optimos secuti auctores, : Generum .eam potis- simum curam gessimus, uf non Omnia recenter ex- structa adoptaremus, sed quae admittenda, quae reiicienda essent, ipsi dijudicaremos. . Characteres eorum essentiales tantum exhibuimus, quum ejus- raodi Flora, ut nostra est, potissimum speciebüs, quae sunt naturae, cognoscendis inservire debeat, generum vero quae ab hominibus sunt detecta et partim inventa, accurata cognitio aliam operam et longiora auxilia requirat. . . . . Quod ad species earumque äifferentias adhibet, duplex fere est‘ra- ‚tio quam hujus aetatis docti sequuntur. Quorum quidem ii nobis semper valde peccasse visi sunt, qui suarum observationim nimii amatores novas, ut vocabulo perapto utar, fabricare species stu- dent; neque latet nos, ‘quod apud multos eam non effugiemus reprebensionem, quod nimium alteram rationem secuti simus, quae disjuncta conciliare et conjungere amet. Sed quae hac de re plura et longiora essent disputanda in alium locum di. stulimus ; monitos tantum esse lectores volumus nos hae.in’re nihil temere fecisse, sed- ‘quiequid novi. protulimus et mutavimus observatione niti, quae quum deesset libere sumus inseientiam con- fessi. Ante omnia autem studuimus ut quam ac- curatissime omnes a nobis observatas' varietates vel formas pröponeremus..quas immerito vulgo negligi et flocci haberi putamus. Üt enim multum 02 212 «sonferunt.ad cognitionem probam et idoneam spe- ' ‚eierum, itd quandam faciunt hujus studii quod .eir. «a cognoscendas desceribendasgue stirpes versatur, conjunetionem cum interiore scientia,, quae plan- ‘tarum naturam structuramque sive. physiologiam; 'quam vocant, attingit, Die, nach dem Linneischen Systeme aufge- zählten, Pflanzen sind zuförderst nach ihren Ord. nungen tabellarisch, mit den eigenthümlichen Cha. ‚rakteren, "verzeichnet, ‘wovon nachstehendes zum "Beispiele dienen, und aus welchen die Zweckmäs. ‚sigkeit des Plans der Verf., auf Bestimmtheit und Kürze gegründet, hervorgehen mag, | Cl. I. Diandria, ZZ Ordo I. Monogynia, a. Flores incompleti. Perigonium monophylium, Utrr- calus 1-2. spyorms . .. .. Lemna, Perig. nullum. Nux eompressa ‚spice alata » oo. 20,» . Fraxinus b. Flores completi. _ Zu & Fruotus tectus. . oo. Corolla infera regularis e 00. Ligusirum. irreguläris quadrifida, lacinia in- Ama angustiore . 2... . „"Veronicd., quadripartita, bilabiata . ., . Gratiola, . bilabiata, calcarata, cal, 5hdus Pinguieula.- we ; personata, calcarata, cal. die Phylu 0 a. 'n Uirieularia. \ $ 213: R. ‚Fruetus. nudus.. „ DER Ba ‚Corolla irregularis auaduihdes lobo« superiore emarginata: We. E Lyoopü.. } ‘ bilabiata. Anthom bieomais‘ ee „Salvia. : „Lemnan.n.ew de Perianthium spathaceuim inembranaceuni;: ‚Ann. therae biloculares.. Stigmä patelliforme, .. ‚Urrieu- lus submonospermus (Najades»Spreng.).: vo ı. Lemna tricules L. dreifache Wasserlinss:, foliis. petiolatis lanceolatis. proliferis: „Lin. Spee.: pl. p. 1376. Maithuse. Enum, 245. Krök. Sil.-p. 20.. Cent pl. Sil. 8. : In aquis et fossis. Jun. Ol we. . Bei den Trivislnamen. ist: das Prioritätsrecht: gewürdigt und der Name des Autors beigesetät;. neue.oder seltene ‚Pflanze sind, , neben‘ den Dia. gnosen, noch- durch’ vollständige Beschreibungen; erläutert; letztere: bei: gemeinerh mehrioder: we« niger abgekürzt, aberall-aber ist die. ‚Natur- zum. Vorbilde: gewählt worden. u" a iatepfn Mit grofser Sachkenntnifs sind Unteraxten und. Modificationen ausgeschieden. und. kenntlich'ige«. macht;. erstere durch Nebenberiennungen :und:Nes, bencharaktere.; letztere ‚durch” Buchstaben;..und. kurze: "Andeutungen. Dieses so wohl, als eine zeit-. gemälse, ‚Aufstellung der ‚Gattungen, dürfte nicht, wenig .zu einer wünschenswerthen Vebereinstim- mung in allen ähnlichen Schriften beitragen. ‘ Nach diesen. allgemeinen. Darstellungen mag; es uns. erlaubt seyn noch. einige 'Einzelnheiten. auszuheben, um dadurch den Lesern :die Ueber- Da RG 21% . ı zeugung su geben, dafs diese Flora sehr reich an nützlichen Bemörkungen sey und als Muster- buch angesehen werden. könne. ‚Veronica maritima wird .als eine schmahlblät- trige Varietät von F. longifolia angegeben; auch V. media‘'sey zweifelsohne davon nicht verschie- den; auch. nicht'in: Schlesien gefunden worden, P. incana Hrok. sey:nur ein Monstrum von P. spieatä.... Die ‚hier aufgeführte Peronica alpine scheint.suns nicht: die: ächte Art dieses Namens, sanidern. 'P.. iniegrifolia Schr. zu seyn... P. Bux- baumii ‚Ten. ist mit Recht als eine ursprüngliche deutsche Pflanze bezeichnet, die überall. ge- mein ists © Er -..iPaleriana saxatilis Firok. ‚wird. zu 7. dioica gebracht. und darf also aus‘Schlesien ‘nicht mehr zu der ächten Pflanze: citirt werden... Crocus: ver- nus=-:Corollae-violaceae:apud nos, bestätigt Trat- tinnicks Ansicht, dafs die: Varietäten dieser Art nie‘ untereinander':wachsen.: Dagegen kommen Gladioliscommunis und imbrieatus L. (Gl. neglectus Schult;) untereinander. vor; werden aber sehr be- stimmt: für ächte Arten- erklärt, Seirpüs, uniglu- mis wird zwar als Art- aufgeführt, aber doch für Abart erkannt. Seirpus 'ovatus Ehrh. lege Roth: ““ Agrostis rupestris All: wird, nach DeG; und Hochs Vorgange, als die ächte Pflanze dieses Na« mens, ‘und nicht als alpina, die im Riesengebirge nicht wächst; hergestellt, und damit eine Note in Schrad. fl. germ.:202. berichtigt, Koeleria glauca, Kr afs die in der Enumer. als Varietät aufgenommen, ist als selbstständige Art wieder hergestellt wor- den, Von Myosotis . sind. die meisten deutschen Arten, bis auf M. laxiflera 'und strigulosa Reichb: die zu palustris gezogen ‘werden, als selbststän- dige anerkannt. Eine Note, zu leichterer Unter- scheidung der Arten dieser Gattung, wird den Liebhabern derselben angenehm seyn: „Bonam ad dignoscendas species hujus generis affines n0- tam praebet styli longitudo qui nuces nune 'non sequat (M. arvensis et sparsiflora), nunc aequat (M. hispida caespitosa et intermedia), nunc ca- Iycem dimidium aequat (M. sylvatica, alpestris), nune ‚ealycem. aequat vel paulum superat (M. pa- lusiris et versicolor).. “ \ : Pulmonaria azurea Bess. die einst. ‚als ‚eigne Gattung angesehen wurde, ist hier eine schmal- blättrige Varietät von P. angustifolia L. Andro- sace Chamaejasme Wulf. wird mit A. obtusifolia als identisch erklärt. Bekanntlich sind die Mei- nungen hierüber noch getheilt. Dasselbe gilt von Iysimachia paludosa, die hier als Varietät bei L. vulgaris steht. Zu Campanula rotundifolia wer- den C. linifolia und pusilla Haenk. ebenfalls als Abarten gezogen, was bis jetzt noch unsern eige- nen Ansichten entgegensteht; dagegen pflichten wir den Vfen. bei, wenn sie €. Thaliane Wallr. wieder zu C. boroniensis L. bringen. Hyoscymus agrestis W. K. soll von H. niger nicht specifisch verschieden seyn. Die Gattung Viola ist sohr ‘ 216 fleifsig, und ganz mit unsrer Ansicht, übereinstim. wiend, bearbeitet. Eben so erscheint uns die Ver. einigung von Chenopadium viride und album ganz zweckmälsig. Die Dolden. 'sind nach Hochs neuester An. ordnung rangirt. Unter ihnen ist 'Cicuta angusti-.\ . folia wahrscheinlich eine sehr gute Art, dagegen mag Pimpinella © dissecta als Abart bestehen können, Die Gattungen. Junceus und Luzula sind ge- ® twennt und ihre. Arten sehr gut unterschieden. ‚ Bei J. ist.es merkwürdig dafs. der. sonst gemeine \ J. obtusiflorus Ehrh. in Schlesien zu fehlen scheint, Bei Luzula spadicea ist das beigesetzte L. ver. muthlich ein Druckfehler. Die Angabe des Wohn- ortes in M. et K, deutscher Flora wird dahin be«. richtigt dafs sie auf der Babin Gurra,. nicht auf dem Riesengebirge wachse. Ob aber die "hier aufgestellte Art die wahre Pflanze dieses Namens, oder die vermeinte Abart y. die geglättete in M. et Koch deutscher Flora sey, lälst sich darum nicht entzifern, weil die Vfr. das unterscheidende Kenn- zeichen ‚, vaginis ore barbatis, dafs sich bei erste- ver Art allzeit, bei letzterer niemals findet, mit Unrecht als veränderlich angeben. "Lizula sudetica FWilld. erscheint hier als var, $. nigricans, von Z, campestris. Rumex arifolius All. wird als Varielas d. zu R. Acetosa gesetzt; desgleichen Yeratum Lo- bellanum zu F. album. Das hier aufgeführte Epilo- bium angustissimum Ait. ist ohne Zweifel die ächte Pflanze, obwohl der Wohnort zu E. rosmarini- “- I I a Jolum Häenk. hinzudeuten scheint. Zu E. ‚eriga- nifolium ziehen die Vie. 'E. alsinagfolium. 'nöch mit einigem Zweifel, weil "äs Beschreibung nicht genau zutreffe. an Arbutus Uva ‚Ursi hat den Namen Arclösta- phylos offieinalis, nach Ädanson, erhalten. _ Von Pyrola sind alle deutsche Arten aufgeführt. ‚Alsine media L. koramt als Stelläric media Smülh, 1 in der 10ten Klässe vor." NE Zu, den seltenen Gewächsen des Bezinkö? die: ser Flora rechnen wir Peronida integrifoliä‘ "ind bellidiöides, Yaleriana 'tripteris, _ Montia minor; Rhynchospora Fusce, Cperüs Michelichais, Eriopho- rum et Phleum alpinum,, „Agrostis üpestris,‘ ' Pöß laxa, aspera, et hybrida, Festuca varia,' "Seubiosd lueida, Asperula rivalis, "Alchemilla fissa, Androsaöe Chamaejasme, Primulu minimie, "Soldanella | alpina, Campanula barbata, Lonicera nigr a, Rhamnüs’se! wahlis, Evonymus verr ucosus, Ribes petrasum et dl: pinum, Viola biflora, Thesium'alpinum, Swertia perennis, Gentiana punstala; "Phyteuma' Hallert, Dondia: Epipactis, Laserpitium Archangelica et’ jru- tenicum, Meum Athamantiicum et Mutellina, :Pleuro- 'spermum. ausiriacum, Streptopus: amplesifolie, Jun- ceus trifidus,.: „Luzula spadicea, Rumex alpinus,. Epi- lobium trigonum et origanifolium, Ledum palustre, 'Pyrola media et chlorantha, Saxifraga umbrosa, nivalis, .kirculus, bryoides .ed moschata, Gypsophile Jestigiate, Cerastium| ‚alpinum , Sedum Rhodiola, collinum et rubens. Vorzüglich aber sind es zwei neu bestimmte m _r 218 Arten, die dieser Flora zur Zierde gereichen, näm- lich Anihriscus. alpestris et Conioselinum Fischeri, die. durch Charaktere und Beschreibungen kennt- lich‘ gemacht werden. Die erste Pflanze ist nach. M...et H. Deutschl. Flora, Chaerophylium alpinum. Yill, und eine blofse vavietas alpina von Anthris- cus sylvestris Hoff. (Chaeropkylium_ sylvestre L ) die aber nun von den Vfrn. als eigene Art, mit nachstehender Diagnose, aufgestellt wird: Folüs bipinnatis,. foliolis, ex basi ovata longe. Tanceolatis äneisig. vel’ ineiso-serratis,, laciniis oblongo - lan- ceolatis acutis dentato.- ‚serratis, umbellis ‚termina- jibus: ‚pedunculatis, pedunculis apice 'nudis, frueti- bus oblongis glabris rostro quadruplo longioribus, stylis gynobasi longioribus. Habit. in sylvaticis et: herbidis subalpinis: an der Abendlehne. des kleinen, Teichs Im Riesengrunde im Rüiesengebir- _ ge; auf der hohen Mense in der Grafschaft Glatz, und. am hohen Ball im. Gesenke, ‚Jul. ‚Aug. 2, ‚ Wenn wir den Vfrn. in Aufstellung dieser. Pflanze als eigene Art beipflichten,. so sind wir gleichwohl mit Zuziehung der varietas @. fructi« bus hing.inde granulatis vel aculeolatis (Chaero- phylium nemorosum Bieb. Anthriscus nemorosa Spreng. syst.) die wir ebenfalls für. eine gute Art halten, nicht einverständen, _ \ . Die zweite Pflanze, Conioselinum 'Fischeri, ist c. tataricum Fisch. ‚Cat. hort. Gorenk. ‘und wurde‘ den Virn. von Koch in litters vermuthlich erst nouerlichst, . da dieser sie in seiner. Flora‘ noch ® 219: nicht aufgenommen hat, als Ligusticum, Conioseli, num bestimmt. Die Gattung wird folgendermaas- sen charakterisirt: Fructus utringue bialatus, plano commissurali- angusto. - Carpellum jugis 3 dorsa- libus alatis, 2 lateralibus latius alatis. Valleculae multivittatae. - Petala. obgordata lobulo inflexo, Die Art erhält, als die einzige bis’ jetzt. bekann- te, keine Diagnose, ist aber sehr vollständig 'be- schrieben.‘ Habitat in montanis herbidis,, ‘auf dem Leiterberge und Heilberge im Gesenke, Jul; Aug. 2%. ‚Diese Entdeckung eines neuen Bürgers unse- rer vaterländischen Flora istschätzenswerth, und ein Gegenstück des von Hrn, Hladnik auf’dem Groskahilenberge bei Laybach.. entdeckten Ligusti- cum carniolicum Host. ' ‚Die. lithographirte Tafel enthält das wohlgetroffene Bildnifs des’ verdien- ten Jgnatius Seliger, als Beweils der dankba- ren Nachkommenschaft, was sehr zu billigen ist, Ein Register der Gattungen, das. wahrscheinlich dem sten Bande beigegeben wird, hätte füglich m schon dem erstern angehängt werden können, . Agave ämericana und ‚Sternbergia lutea; als neue Beiträge zu Deutschlands Flora. Zu Ende des Monats Juli bis beiläufig zur Hälfte Augusts blühete in Rovigno ' (Arupinum in Jstria) eine hesondere Pflanze, welche von Leu- ten dieses Ortes für eine Aloe succotrina gehal- ten wurde.. Der Seltenheit des Falles und der‘ ‚seltenen-Schönheit dieser Pflanze wegen, machten N —— 220 diese Leute einen Aufsatz, und dieser wurde un- ter dem Artikel „Mancherley‘“ in dem Triester Beobachter vom 7. August Nr. 29. eingerücht. Es ; heifst darin, die Pflanze befinde sich in einem städ« tischen Garten, auf einer gegen Mittag, gelegenen Anhöhe, ohne den geringsten Schutz gegen Kälte, Ihr Stamm habe am ı3. Mai 1827 angefangen sich aus dem Mittelpunkt der Pflanze zu entwickeln ünd sei bis zum 20, Juli 5 Klafter 4 Fufs und 8 Zoll gewachsen: sie schlielsen ‘hieraus, ihren ge- machten Beobachtungen zufolge: es sey dies eine Aloe succotrina. " Auf meiner im Monat September nach Istrien unternommenen Exkursion, welche besonders die Meeresgegenden zur Beobachtung der Algen be- traf, und von deren Erfolg ich nächstens, zu. gleich mit der gegenwärtig unternommenen Är-. beit, Bericht erstatten werde, versäumte ich nicht, Rovigno zu besuchen; um daselbst nebst andern Geschäften auch diese Pflanze wahrzunehmen. . Obgleich die Pflanze nicht.mehr in der Blü« the stand, so war doch noch immer ihr Anblick - auffallend schön, und voll von Saamenkapseln, auf welchen sämmtlich noch die Krone und die Staubfäden zu sehen waren.. ‚ Der Standpunkt der Pflanze war nahe bei ei- nem aufgeschichteten Haufen Steine, in dem, am höchsten gelegenen Theile des Gartens; der Gar- ten lag nahe bei der Stadt gegen Mittag und hatte auf der Nord. und WNordostseite einen unbeden- - \ . 224 tenden mit Oliven und andern Obstbäumen be- setzten Hügel. 2 Wie man mir sagte, war die Pflanze ganz sich selbst überlafsen, und Niemand weils, dals sie eingepflanzt worden wäre, man dürfte sie so- nach als wildwachsend betrachten, wiewohl man ihren Ursprung dem Zufall zuschreiben. ‚mäfste, da nirgends in dieser Gegend eine solche weiter anzutreffen ist, ’ un Die Pflanze beschattete mit ihren Blättern und Ausläufern einen kreisförmigen Raum von mehr als 2 Klaftern im Durchmesser. Ausserdem folgt hier ihre Beschreibung : . Folia radicalia lanceolata, divergentia, nume- rosissima, carnosa, ‚canaliculata, glauca, rigida, 4 pedalium longitudinis et. ultra, 6—8. pollicares lata, margine dentato-spinosa, sensim- angustiora in spinam lesiniformem fuscam, acutam terminantia. Scapus squamosus, squamis aridis, siceis, lignosus, erectus, medietati ramosus, ı8 — ı9 pedalium magnitudinis, basi 8 — 9 pollicares transyersim ‘“ erassus. MHami alterni, ramuli capsulas ferentes, :erectas ad formam racemi; rami inferiores, lon- giores, superiores gradatim angustiores, ‚zegula- rem pyramjdem formantes. Flos superus; corolla in capsulis exsiccata monopetala, tubulosa, limbo partito; filamentis tubo insertis, tubum' valde su- perantibus, ‚Capsula oblonga, trigona, secta tri. locularis, polysperma; seminihus veniforme - -squa- mosis marginatis, Man sieht aus (dem angeführten deutlich, dafs 222 diese Pflanze nicht zum Genus Aloe gehört, wohl aber zu Agave und zwar eine Agave ameri- can« ist; ich fand defshalb mich bewogen, um dem Publikum ‘den Irrthum zu benehmen, dem zu wi- 'dersprechen, was der Triester Beobachter damals in dem Artikel ‚, Mancherley ‘ gesagt hatte. Es interessirte mich, zu wilsen, ob die Saa. men reif werden würden, und ich empfahl einem meiner ‚Freunde und Kollegen darauf aufmerksam 'zu seyn. . ""Als-dieser aber fortwährend unreife Kapseln ab» fallen sah, dachte er selbst daran, mehrere von der: Pflanze abzubrechen und auf Steinen der Sonnen- hitze auszusetzen, welches auch zum Theil seine- Hoffnung und meine Wünsche krönte, und unter den vielen in einer Kapsel befindlichen Saamen wurden mehrere zur Reife gebracht, Einige derselben schickte er mir zu, die übrigen behielt . er, um zu versuchen, ob sie aufgehen würden; dasselbe habe auch ich mir vorgenommen und. werde nicht unterlafsen, von dem: Ausgang, dieses Unternehmens, Nachricht zu geben. Es war dies nicht die einzige interessante Pflanze, welche ich bei dieser Gelegenheit an- sichtig wurde, denn dicht an den Mauern dessel- ben Gartens blühete, zwischen den Spalten der daselbst befindlichen Kalkfelsen, auch dmaryllis lutea (Sternbergja lutea Fier.), eine Pflanze deren Wildvorkommen mich in- Erstaunen setzte, und von welcher meine Begleiter sagten, dafs sie sich hie und da auf ihren bei der Stadt gelegenen = 225 Feldern zerstreuet finde und ihrer leichten Fort- pflanzung wegen den Arbeitern beschwerlich falle. Dies war noch nicht alles, denn auf den Mau- ern desselben Gartens fand ich auch .Capparis spi- nosa mit Früchten, wiewohl in geringer "Menge besetzt. Ein einziges Exemplar fand ich blühend, und diese Blüthe war auch eine verspätete. '' Diese Pflanze wurde noch von Niemand als Scopoli auf den alten Mauern von Duino gefun- den, an einem Orte den ich defshalb oft ohne Er- folg besucht habe. *) Im April desselben Jahres gelang es mir, an den Strafsen, ebenfalls bei Rovigno, die Lycopsis JMülleri zu‘ finden, deren Vaterland in der Aus- gabe des Systema vegetabilium von Sprengel mit einem ? angemerkt ist. (2) L Istrien both mir auf jeder meiner Exkursio- nen etwas Interessantes dar, ich zweifle daher nicht, dals eine kleine Flora davon von Interesse seyn würde, Triest. Dr. Biasoletto. IL. Anfrage Valeriana tuberosa Linn., foliis radicalibus "oblongis obtusis integerrimis, caulinis pinnatifidis linearibus, -corymbo compacto, radice tuberosa. Sprengel syst. a. pP 141. “\ Dafs Capparis spinosa schon bei Botzen vorkommt, ist bekannt; vielleicht war auch die ebenda von Hrn, Zue- ‚garini beohachtete Agava (Flora 1822. I. 5. 264.) eine A. american. ' j E 22h ‚Valeriana italica ‚LaMarck, foliis radicalibus’ oblongis remote dentatis pinnatisque, caulinis pin- natis lanceolatis integerrimis, panicula corymbosa, radiee tuberosa, lc. = Valeriana ‚pinnatifida Ruiz et Pav., foliis ra u dicalibus lanceolatis integerfimis, caulinis pinnati« hais, laciniis serratis, floribus corymbosis, radice tuberosa, 1. c. 142%, Valeriana Dioscorides Smith., foliis -omnibus pinnatis, radicalium foliolis ovatis repando- denta- tis, Caulinorum Yinearibus, radice tuberosa, le. ‚Sind diese vier Pflanzen ächte Species 2 IV. Correspon den. Von dem in Brasilien zurückgebliebenen. Na | turforscher Hrn. Natterer sind nach langer Er- wartung wieder Briefe aus Villa bella vom 28. Mai 1827 eingetroffen. „Er "hatte das Unglück erfah- ren, seinen unzertrennlichen Begleiter, den Jäger Socher, am ı3. Dec. 1826. zu St, Vincente, 15. Meilen von Villa bella, an einem bösartigen Nerven- fieber zu verlieren. Der Verlust. dieses treuen Gefährten, der alle Reisemühseligkeiten mit ihm getheilt und ihn in allen seinen Leistungen thätig unterstützt'hatte, bestimmte Hın. Natterer, seine ‚Rückreise zu beschleunigen; .er, wollte über den ‚Guapore und Madiera nach dem Amazonen Strom sich wenden, wo er Hrn, von Langsdorf, der seine | Farth über den Topajos gemacht hatte, zu begeg- nen, und ‚noch in diesem Jahr sein Vaterland zu erreichen hofte, - Prag, ., \ Graf Sternberg. Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 18. Regensburg, am 21. April 1828. —— I. 1, Einige botanische Bemerkungen in einem, Schrei- ben an Hrn. Prof. Hoppe; von Hrn. Hofrath ‚Koch in Erlangen. Di. schöne Poa aus dem Salzwasser bei Triest ist eine Mittelart. zwischen .P, maritima und P. distans. - ‘Von ersterer unterscheidet sie. sich durch die fehlenden Ausläufer und dadurch, dafs sie wie alle perennirenden Gräser mit faseriger Wurzel in dichten Rasen wächst; von letzterer unterscheidet sie sich dadurch, dals die Rispen- äste nach dem Verblühen aufrecht an der Spindel “ anliegen, und nicht von der Spindel in einem stum- pfen Winkel abgehen und abwärts gerichtet. sind, Diese Pflanze erscheint in einer grölsern und in einer Eleinern Abart, Letztere hat Müller in Istrien gesammelt und der Reiseverein als P. fe- stucaeformis ausgetheilt, und von ersterer befin- den sich 3 Exemplare im Mertensischen Her- barium, 2 wilde aus Dalmatien und ı aus dem Wiener botanischen Garten, welche nach dem, ei- genhändig von dem verstorbenen Dr. Robde ge- Pr 226 schriebenen Zettelchen, dieser von Dr. Host selbst unter dem Namen P. festucaeformis erhalten ‚hat. Es scheint aber, dafs Host später eine an- dere Pflanze so nannte, und unter diesen Namen beschrieb, denn was von der Beschreibung aus den Gram. austr. (die wir hier nicht besitzen und die ich jetzt nicht vergleichen kann) in R, et $, ausgezogen ist, und was dieser berühmte Botani- ker im seiner vor kurzem erst erschienenen Flor. austriaca von der P. festucaeformis sagt, bezeich- net eine Pflanze mit kriechender Wurzel, mit Hal- men, welche aus ihren untern Gelenken Wurzeln ° und Äeste treiben, und von welchen nur wenige kurze aufrecht stehen, mehrere aber von andert- halb Fuls Länge und darüber niederliegen, oder ‚schief aufsteigen, und mit Kelchen und Kronklap- pen, welche am Rande gewimpert, und von wel- chen die letztern auf dem Rücken steifhaarig Chi- spidae) sind. Davon findet sich bei der von Il. nen gesammelten und bei der von Dr. Host frü- “her mitgetheilten Pflanze nichts. Auch Link in seinem hortus regius botanicus.berolinensis, ei- ‘ nem vor kurzen ‚erschienenen ganz vorzüglichen Werke, dessen Fortsetzung ich mit wahrer Sehn- - ' ‘sucht entgegen sehe, nennt die Po« fesiucaeformis, ‚gerade wie die Poa maritima, stolonifera, 'erwähnt ‚aber yon den valyulis ciliatis dorso hispidis nichts. Auch diese Pflanze des Berliner Gartens, die mir ebenfalls unbekannt ist, kann nicht die von Ihnen gesammelle seyn, von Schiede aber, dessen Güte : ’ 227 ich eine schöne Sammlung von österreichischen Pflanzen verdanke, erhielt ich sie unter dem neuen Namen Poa halophila mit der Bemerkung auf dem beiliegenden Zettelchen: radix 'minime repens, Unter diesem Namen werden wir (M. et K.) sie in unserer Flora nachtragen, 'und äuch jetzt wol- len wir sie schon P. halophila Schiede benennen. Früher glaubte ich hiezu die Glyceri@ capillaris MW ahlberg ziehen zu müfsen, von welcher Mer- tens einige Exemplare aus Schweden erhielt, die aber noch wenig entwickelt sind, und deren Ri- ‚spen mit ihrem untern Theile noch in der ober- sten Blaitscheide stecken. Wahlenberg bringt jedoch in der Fi. Suec. p- 60. diese Glyceria ca- pillaris zu Poa distans und die Festuca capillaris Liljebl., die davon synonym seyn sollte, zu Poa maritima, welche letztere er, aber gewils mit Un- recht, für eine Abart der P. distans ansieht. Die: ‚erwähnten Exemplare der Gl. capillaris zeichnen sich durch ein fetteres Ansehen und durch gröfsere Aehrchen vor der gewöhnlichen Poa distans aus, (vielleicht die Einwirkung des Seewassers) so dafs ich veranlalst wurde, sie für P. halophila zu hal. ten. Wie sie sich nach dem Verblühen verhält, weifs ich nicht, aber ich hätte nach nicht ganz vollständigen Exemplaren über ein Gras kein Ur- theil fällen sollen. Ich will hiemit meinen Hrn, Kollegen diese goldne Regel ans Herz legen. Link beschreibt im Hortus regius eine Poa glauca Fl. Dan, t. 064, die wir auch im hiesigen . Pa A N L__ 7 N ] 228 Garten kultiviren und die ich jetzt ebenfalls für eine gute Art halte, Sie hat im verflossenen Som. ı ‚mer zum, ersten male geblüht, und sich von den meergrünen Formen der Poa nemoralis, die wir ebenfalls kultiviren, ausgezeichnet. Sie unter. scheidet sich davon durch stumpfere Blüthchen, steifere Rispe, durch ein längeres, jedoch wie bei Poa pratensis abgestutztes Blatthäutchen, durch stumpfere Blätter, vorzüglich aber durch ein breit- liches stumpfliches oberstes Halmblatt, welches -beträchtlich kürzer als seine Scheide ist, worin sich die Pflanze der P. praiensis nähert, von der sie sich schon durch die fehlenden Ausläufer, die bei jener stets vorhanden sind, deutlich unter. scheidet. Die hechtblaue. Farbe macht keinen Unterschied, die P. pratensis kommt eben so vor, und es sollte mich nicht wundern, wenn man eine grasgrüne P. glauca entdeckte. WVas ich hier aber über die Kennzeichen dieser Pflanze sagte, soll übrigens nicht als genaue Beschreibung gel- ‚ten; dazu muls ich die verwandten Arten noch . einmal lebend vergleichen, wozu ich im verflos- senen Sommer keine Zeit, und wegen steter Kränk- - lichkeit auch keine Lust hatte. Zu der gegenwär- tigen Poa glauca Fl. Dan. gehört die Poa nemo- ralis $. caesia unserer (M. et K.) Flora, I. Th. $. 619. wir haben aber, als wir diese Abart auf- nahmen, auch Exemplare der P. rzemoralis y. da- mit verwechselt. Wir folgten bei Anordnung der, drei letzten Abarten dieses vielgestaltigen Grases ganz der dgrost. helvet. von Gaudin; weil wir über diese Abarten keine eigene Beobachtungen anstellen konnten, Gaudin aber verwechselt eben. falls Formen der Abart y mit $, wie seine Be- schreibung zeigt; ihm waren damals die Kennzei- chen der P. glauca ebenfalls noch nicht klar. Unsere Abart d. cuesia der P. nemoralis mufs demnach weggestrichen und als eigene Art, als P. glauca Fl. Dan. aufgeführt werden; denn das von uns angeführte Synonym aus Wahlenberg carpath. gehört nicht hieher, sondern zu P. caesia Sm., aspera Gaud., wie aus der Fl. suecica die- ses Autors: zu ersehen ist, wo die P. glauca ß. ‚der Fl Lapp. (die P. glauca Florae Carpathorum,) - 'zu dieser Pflanze ’gezogen wird. Von P. glauca Fl. Dan. habe ich bisher blofs Exemplare aus dem Lüttichischen gesehen, sie wird sich aber wohl auch noch anderswo in Deutschland vorfinden, wenn man einmal auf die oben angegebenen Kenn- zeichen achten wird, Die P. caesia Sm. Fl. brit. wurde aber, so viel ich weils, bisher noch nicht ‘in Deutschland gefunden, Bemerken mufs ich noch, dafs neben der P. glauca Fl. Dan., eine varietas glauca der P. nemoralis unsere war. y. fortbestehen mufs, denn die P. nemoralis ändert ebenso meergrün ab, wie die ?. pratensis, die P. compressa und andere Gräser. ‚Schöne Exent- plare dieser P. nemoralis glauoa verdarke ich Ih. rem Wohlwollen,.“.. Smith verbindet nun in der Engl. Flora, De DE 250 L Th, S, ı28,. seine in der Flora britanica aufge- stellte Poa caesia als Abart ß. mit der P. glauca, . aerstört demnach selbst sein eigenes Werk; def. wegen wollen wir den Namen P. aspera Gaud, vorziehen, um nicht fortwährend 'erläuternde Er- klärungen der anzuführenden Benennung beifügen zu mülsen. Ueber die Namen der drei in den niedrigen Gegenden von Deuschland vorkommenden Arten ‚von Festuca mit zweiöhrigen Blatthäutchen und faseriger Wurzel, der F..ovina, duriuscula und heterophylia Cunsrer Flora) können’ die :Botaniker noch immer nicht einig werden. Link nennt im Hort. reg. mit Schrader diejenige Pflanze, ‘die in unserer Flora Festucz ovina heilst, F. tenuifolia, eitirt aber F. ovina Linn., ohne jedoch den Grund enzugeben, warum der Linneische Namen nicht, ‚gelten soll. Die andere gröfsere gemeine Pflan- ze, die wir F, duriuscula Poll. nennen, heifst- im Hort. reg. nach Schrader F. ovina, (aber nicht ovin® Linn.) damit ist die F. valesiaca Schleich. verbunden. Der letztern. Ansicht, stimme ich jetzt vollkommen bei. Wahlenberg in der Flora suecica be- schreibt als F. ovin Linn., (wenigstens unter der Hauptart, der Abart &.) die F. tenuifolia, unsere ' ovina, citirt aber dazu. die F,; duriuscula unserer _ Flora und setzt male! hinzu, Dieses male ist hier nicht gut. angewandt, denn Woahlenberg’s Pflanze, die Hauptart, ist genau 251 das, was Schrader tenuifolia heilst, und was wir - (mit Wahlenberg) F. ovina nennen, und unsere F. duriuscula gehört als grasgrüne Abart zu Wah- lenbergs F. glauca. Die Ausdrücke bei F. ovin« in der Fl, suec. p. 62: „gramen primarium (die Hauptart) fere totum, etiam culmis subsetaceum, vix pedale, läfst nicht den mindesten Zweifel, dafs hier die F. tenuifolia verstanden sey. Vebrigens gab uns gerade Wahlenberg die Veranlafsung, Schraders F. ovina in unserer Flora F. durius- cula zu beäennen, einen Namen, den wir aller. dings nicht hätten wählen sollen, denn es scheint, als ob dieser Name zum Theil die Ursache der bisher fortdauernden' Verwirrung sey. Wahlen- berg hat in der Flora carpathorum eine F\ duri- uscula, die er panicula patente et folüs subfilifore mibus von der mit einer panicula centracta et fo- . liis setaceis versehenen F. ovina unterscheidet. Diese F. duriuscule kann keine andere Pflanze seyn, als die duriuscula Poll. (M. et. K.) die ovin« Schrader et Link. Dies wird noch dadurch ausser Zweifel gesetzt, dals Wahlenberg als Abart 9, ‚anführt: foliis duriusculis glaueis, und als Synonyme. ‚hinzugefügt: IF. glauca LaMarck illustr. Nr. 1034. Schrad. germ. I. p. 322. Bessler Galic. Nr. 122. F' pallens: Host. 'gram. 2. p: 63. tı 88. ‚Demnach ist: die Abart ©. oder die Hauptart nicht meer- grün, und demnach auch ausser Zweifel mit unse- rer F.-duriuseula identisch, die ich auch nur für eine grasgrüne Abart von F. glauca halte, oder | 252 umgekehrt, diese für Abart der F. duriuscula, da e3 gebräuchlich ist für die Hauptart bei den Grä- sern die grasgrüne Form und für die Abart die meergrüne zunehmen. Wahlenberg fügt noch’ hinzu: „habitat 8. in rupibus calcareis siceissi- - mis regionum planiorum et ad radices montium alpiumque frequenter ; unde in prata duriora des-. cendere et in «. mutari mihi videtur. Letzteres verhält sich nach meiner Beobachtung ganz sicher so. Auf diese Wahlenbergische Authorität, dafs die benannte Abart &, die grasgrüne Form, die F. duriuscula der Schrader und Linn&'s sey, wählten wir diesen Namen, fügten aber doch, um alle Verwechselung zu vermeiden, Pollichii hinzu, da Linne in seinen spätern Schriften die’ F. heterophylia damit verwechselte, oder vielmehr . die auf trocknen sonnigen Plätzen wachsende, mit starren Blättern versehene Abart derselben, statt seiner frühern F, duriusceula aufführte. Ich würde vorschlagen, die beiden Namen F. ovin« und F. duriuscule ganz wegzustreichen, erstere tenuifolia zu benennen, und letzterer einen neuen Namen zu geben, aber das kann nioht viel helfen, da die Botaniker.noch ganz und gar nicht einig sind, was eigentlich zu jeder der beiden Arten gerechnet werden mufs. Um bei den oben ange- führten beiden grofsen Botanikern stehen zu blei- ben, so stimme ich Link bei, dafs die F. vale- siaca Schleich. blols als Abart der F. duriuscula. Poll. (ovina Schrad.) anzusehen ist, aber ich stimme u D un mn m nn 233 auch Wahlenberg bei, dafs dazu noch die FE glauca und pallens mit allen in unserer Flora be- nannten Abarten und Formen als Abarten gevech- net werden mülsen, obgleich sich mehrere der- selben durch den Samen in ihrer ursprünglichen Form fortpflanzen, wie unsere Hunde und Katzen- racen, unsere Bohnen und Erbsen. Schon als un- sere Flora niedergeschrieben würde, war ich die- ser Meinung, sie wurde aber nicht bestimmt vor- getragen und diese Aeusserung auf eine andere Zeit verspart, weil, wenn man zur Gewohnheit gewordene einer gewissen Authorität genielsende Dinge angreift, man das ganze Publikum an den Hals bekommt; und in der Botanik geht es ‚ge- rade so wie anderwärts. Die F. duriuscula der Flora carpathorum hat Wahlenb erg in der Flora suecica weggelafsen. Die F. duriuscula der spätern Linneischen “Schriften, die auf einem sonnigen nicht beschat- teten Orte wachsende F. heterophylla, wird nicht im Berliner Garten kultivirt, auch Waklenberg. erwähnt ihrer in seinen Schriften nicht, sie ist wenigstens in vielen Gegenden eine seltene Pflan- ze, in vielen gar nicht zu Hause. . ı Was aus der Festuca. alpina, Halleri, violasen und rigrescens im Garten werden kann, weis ich noch nicht. Alle Gräser, welche aus den Ballen ei- nes Transportes von Alpenpflanzen, die ich vor 2 Jahren aus den Salzburger Alpen erhielt, hervor- . sprofsten, pflanzte ich auf eine Rabatte. Was nir 254 im ersten Jahr F. nigrescens schiefi, ist im zweiten zu F. rubra geworden. Andere Stöcke haben im verflossenen Sommer noch nicht geblüht. Durch das ebengesagte will ich jedoch nicht behaupten, dafs die F. nigrescens eine auf Alpen vorkommende Form der F. rubr& sey, dieses erfordert eine gründlichere Untersuchung. II Bemerkungen über Iris florentina, und Mentha sativa L.; von Hrn, Prof. Tausch. . Untersucht man die älteren im Systeme auf- gestellten zweifelhaften Arten genauer, so findet man den Grund davon meistens darin, dafs eben diese Pflanzen der grofse Linne selbst nicht ge- nau kannte, und dieselben blofs zu Folge der äl. teren Synonymie annahm, und daher auch weniger . . genau charakterisiren konnte. So verhält es sich - auch mit der Iris florentina und Mentha sativa, . Geht man bei allen derlei Pflanzen auf die älteste Synonymie zurück; so lafsen sich meistens alle. "Zweifel hierüber lösen. | Obwohl man in allen Gartenkatalogen die L. ‚florentina verzeichnet findet, so ist die.darunter’ver- standene Pflanze keine andere, als die in Plenk’s - . Of. Pfl. t. 35. vorgestellte, deren Wurzel zu ver« ‚schiedenen Jahreszeiten ausgegraben und getrock«-, _ net immer weich, fast schwammig, und von der harten schweren geruchvollen in Apotheken ver- käuflichen Veilchenwurz sehr verschieden ist. An- dere Versuche belehrten mich, dafs unter allen - 2a den in’ unsern Gärten vörkommenden Arten nur die Iris pallida Lam. eine der verkäuflichen Veil- chenwurz vollkommen gleiche VWVurzel besitze, und dals man daher auch einen tüchtigen Grund habe, selbe für die wahre I. florentina officinarum an- zusehen. Vergleicht man aber die im hortus Eysteit., der nebst C. Bauh. pin. als die einzige Quelle dieser Pflanze anzusehen ist, gegebene Ab- bildung und kurze, aber sehr gute Beschreibung der I. florentina mit der I: pallida (I. illyrica hort. Eystett.); so ersieht man auch wirklich, dafs er- stere nur eine weilsblühende Varietät der I. pal- lida ist, die sich. zu einander gerade so verhal- ten, wie die 'weifsblühende I. „florentina Plenk’s (d. ‚florentina, ß. Linn.). zu der in Gärten häufig vor- kommenden I. hortensis latifolia C. Bauh. (T. hor- tensis Tausch.), die man gewöhnlich. aber falsch als I. germanica (Plenk Of Bf. t. 34.) kultivirt. Es wird sich demnach die Synonymie auf folgende Art ordnen lafsen. Iris florentina: (illyrica): barbata; caule mul. tiflloro foliis altiore; floribus subsessilibus, spatha arida .(alba) biflora, perigonit laciniis subconcolo- ribus planis: reflexis rotundato -spathulatis, tubo longitudine germinis sulcati. . T. dilute coerules involucro albo. Tab. hist. 1035. ic. I. Bauh. hist. 2. 716. ic . I. illyrica Besl. eyst. vern. ord, 3. fol. 4. 35 C. Bauh: pin. 31. I. major latifolia III. et IV. Clus. hist, 1. 218. 236 - I. hortensis pallide coerulea. C. Bauh. pin. 31. I. dalmatica major el damascena polyanthos. C. Bauh. pin. 31. - I. hortensis latifolia violacea. Knorr del. t. L.1. I. pallida Lam. ene. 3. p. 282. Wüld. pR0: 1. 230. ‘Red. Lil. 7. t. 366. I. pallideooerulea Pers. syn. pl. 1. p. 51. I. odoratissima Jacg. Schoenb. 1. pP 5.60. ß. minor. . I. horiensis pallide coerulea involuero albo minor. Tourn? inst. 358. I. major latifolia XXIV. Chus hist. 1. P- 223. I. peregrina odore Oxyacanthag, C. Bauh. pin, 31. Y. alba: perigonii Jaciniis reflexis lacteis, ere- _ tis niveis, (Besl ) I. florentina. Besl. eyst. vern. ord. 8. Fol 4 f- 2. (e. ic. et * bon.) I. alba florentina. C. Bauh, pin. 31, Moris. hist. 2. p. 351. 4.6.5. f. 5. I. florentina ‘«. Linn. spec. 55. (excl, syn. Mill. ad I. ochroleucam spect.) Die Wurzel ist von allen Arten die grölste, die Blätter die breitesten, und die Blumen die, wohlriechendsten. Die obern Blumen sind auf- sitzend, die untern kurz gestielt. Die weilsblü« - hende Varietät scheint aus den Gärten ganz ver- schwunden zu seyn, und die verkäuflichen Wur- zeln, die vorzüglich aus Illyrien und Dalmatien kommen sollen, rühren höchst wahrscheinlich auch nur von der blaublühenden her. I. florentina Re- 237 doute Lil. 1. t. 23. scheint wegen der krautarti- gen Blumenscheide nicht hielier zu gehören, Iris hortensis: barbata; caule multifloro foliis altiore; floribus pedunculatis, spatha marcescente ı-flora, perigonii laciniis discoloribus oblongis crenulatis erectis undulatis, tubo germine 3-gono striato longiore, I. latifolia vulgaris eoerulea. Besl. eyst. vern. ord, 8. fol. 5. f. 2 I. latifolia major vulgaris obsoleta Clus, hist, 1. p. 224. I, hortensis latifolia, C. Bauh. pin. 31. Finipk. Cent. I. germanica. Plenk, t. 34, Vahl erium. 2. p. 126. ß. alba : perigonü laciniis reflexis lacteis, erectis niveis. I. sativa floribus niveis Matth. comm. I. nostras vulgaris candidis floribus Lob. ie. 59. I. alba et florentina. Tab. hist. 1034 — 1035. I. hortensis alba germanica. C Bauh. pin. 31. ‚I. flore albo. I. Bauh. hist. 2. 719. I. latifolia major vulgaris alba, Clus, hist, 1. 224. - I. alba florentina. Knorr. del. t. L. 7. I. florentina Plenk. t. 35. Blakw. &, 414, I, florentina Q. Linn. speo. 55. - Mentha sativa, die ich durch viele Jahre im Graf Ganalischen Garten, aus dem sie auch an andere Gärten abgegeben wurde, beobachtete, ist eine höchst ausgezeichnete Art, die man nach 238 Geruch und Geschmack leicht ‘für eine der edel. sten Münzen ansehen mufs, und die die Alten eben defswegen M. saliva prima, auch wohl co-- rona Veneris nannten, und von der M. crispa L; (M. sativa aliera) gehörig unterschieden. Be- rücksichtigetman die Synonymie von Linn; so ist kein Zweifel, dafs er diese unsere, wie es scheint, sonst in Gärten sehr gemeine, später aber seltener gewordene Art meinte, obwohl die ‚Diagnose, da Linn selbst die Pflanze nicht kannte, nicht ganz treffend ist. Desto glücklicher war C. Bauhin; dehn eine trefflichere Phrasis, als er gab, findet man im ganzen Pflanzensysteme nicht, und es-ist kein Zweifel, dafs unsere Pflan- ze die den Alten wohl bekannte M. sativa ist. Mentha sativa: floribus verticillatis, calycibus: hirsutis;5 folüis petiolatis cordatis nudulatis caule- gue decumbente villosis. mM. sativa prima, Fuchs hist, 2 288. ic, bom. M. prima, Dod. pempt. 05. i M. vulgata serpens rolundiore fotio pulegü Sore. Lob. adv. 218, hist. 271. M. cruciata Lob, icon, "807. .n M. sativa crispa. Dalech. lugd. 671. ia M. cerispa verticillata C. Bauh. pin, 227. "Besl, eyst, aest. i. 5. f. ı. Rai hist. 'ı. p. 531. Tourm inst, 180, . M. erispa verticillata Folio rotundiore I. Baul hist 3. p. 215. M. erispa, Park, theat, 32. ic. M. sativa Linn. spec. ed 2. 805. ’ 259 Das Vaterland ist. so wie von der M. crispe L *) unbekannt; beide wurden von den ältesten Zeiten her in Gärten gepflanzt, wovon aber die erstere später fast gänzlich verlohren gieng; denn schon Rai gesteht, dafs man zu seiner Zeit diese Pflanze nicht kannte, Morison gab mit ihrer Phrasis die MM. rubra Sm. Miller gedenkt ihrer nicht einmal. In den neuern Zeiten stellte Smith eine M. sativa auf, von der er aber selbst muth- masset, dafs sie von der M. hirsuta nicht hinläng- lich unterschieden sey. Von späteren Autoren, die diese Pflanze als wildwachsend beschrieben, und sich die. M. sativa Flor. dan. t. 794, die nichts anderes als M. arvensis L. ist, zum Vor- bilde nahmen, karin hier keine Rede seyn. Diese Art hat eine weit mehr kriechende Wurzel, als lie übrigen; denn die Ausläufer derselben sind 3 — 4 Schuh lang. Der Stengel ist sehr ästig, kurz, und am Grunde liegend, Die Blätter ha- ben die gröfste Aehnlichkeit mit denen der M. erispa, nur sind sie gestielt, und die sehr kleinen Blumen sitzen in dichten kopfförmigen Quirlen in den Blattachseln. In Hinsicht. des .Geruches und Geschmiackes übertrifft sie die IM. .crispa an Vortrefflichkeit bei weitem. ' *) Obwohl man das Vaterland der M. erispa in Sibirien, Schweiz und Deutschland angiebt; so findet man dies uUngegründet, wenn man über die ersteren weiter nach- sucht, und was Deutschland betrifft, so wird darunter die M. herejnica verstanden, die aber von der crispa genugsam verschieden, und in unsern Gärten auch satt» sam bekannt ist, 0 240 . .M. dentata Moench unterscheidet sich durch . den unbehaarten Stengel und Blätter, die eiför- mig, und fast lang zugespitzt sind, durch gewim. pexte länger gestielte Blumenkelche, und durch einen Zwar starken, aber fast widerlichen Geruch, DM. Correspondenz. ».... Noch angenehmer war mir aber die Nachricht, dafs Sie und die verehrte Gesellschaft ich bereitwillig der Aussaaf meiner Bastardpflan- zen ‘unterzogen haben, und, dafs Sie zu Ende . ‚dieses Jahres so gütig seyn wollen, die Resultäte Ihrer Beobachtungen bekannt zu machen. Mir ist dieses von hohem Werthe, denn man’ fängt‘ schon an von Entarten zu sprechen. Entartet ist streng genommen ja jeder Bastard, und wenn. man es so nimmt, so kann der Mulatte, beson- ders aber mulus und hinnus, entartet genannt wer- den. Ein anderes wäre es, wenn meine Bastard- pflanzen nur von der mütterlichen Form abge-. wichen wären, und nicht die Kennzeichen des Vaters dabei bösässen. In meinem Briefe an den Hrn. Prof. Hoppe habe ich schon einige Saamen übersandt, und sende einliegend noch einige, die gewils auflaufen werden; ...Meine Abhandlung *) wird in Berlin, mit Noten\von Hrn. sch. Rath Link versehen, abgedruckt werden. ...,- Braunschweig. AF Wiegmann Dr. *) Die ‚von der Berliner Akademie gekrönte „Preisschöft | über die Bastarderzeugung, Die Red, Flora oder \ DE Botani sche Z eitung: Nro, 16. Regensburg, - am 28. April 1828. J. Einige Bemerkungen über den Bau der Pflanzen, besonders im WVergleich mit dem der Thiere; von Hrn. Prof. Ritgen in Giefsen. D:. Eigenthümlichkeit alles Lebens ist freie Selbstäusserung. Dieser Drang nach selbstthäti- gem Bestehn kommt in den’ verschiedenen Rei- chen der: gesammten Natur verschiedentlich zu Stande: am unvollkommensten in der 's. g. todten, am vollkommenster in der s. g. lebenden Na. tur. In der lebenden Natur ist wiederum diese Steigerung der freyen Selbstbestimmung, welche erst mit der gelingenden willkürlichen Bewe- gung, mit der äusserlich gesonderten Abgeschlos- senheit des betreffenden Einzelnwesens und mit ‚dessen innern Einigung ihr Höchstes erreicht, eine niedere und höhere. In der Pflanzenwelt gelangt nämlich die Selbstbewegung nur zu ge- ringen Aeusserungen 2. B. dahin, dafs die Pflan- ze sich aus dem Samenkorn oder der Enospe in Stamm,-Aeste, Zweige, Blätter, Blumen allmälig entfaltet; dals die freyen Theile des Gewächses. sich dem Lichte entgegenwenden; dafs die Ran- 2u2 ö ken sich an fremde Gegenstände anschlingen; dafs die Staubfäden mitunter ihre Staubbeutel der Narbe annähern; dafs die Staubbeutel und die Samen- kapseln von selbst aufspringen; dafs manche Pflan- zen, z. B. einige Mimosen, ihre: ausgestreckten Blätter auf äussere Reitzung oder periodisch sen- ken oder erheben u, 8. w. Indessen. kommt es in der Pflanzenwelt doch nie zu einem willkür. lichen Ortswechsel, geschweige denn zu andern höherri Aeusserungen freier Beweglichkeit. In Ansehung der räumlichen Selbstständigkeit, als eines völligen gesonderten Abgeschlossenseins, hat es die Pflanze noch nicht weiter gebracht, als dals dieselbe von dem mütterlichen Boden der Erde oder einer andern Pflanze mit ihrem bei weitem grölsern Umfange sich abzusondern ver- mag; indessen bleibt sie dennoch stets durch den- _ | jenigen Theil damit’ verbunden, den man die Wur- zel nennt. Diese Verbindung mit dem mütter- lichen Boden besteht theils in mechanischer, 'theils in stoffiger Beziehung, indem die Pflanze vom Boden ‚so wohl getragen und gehalten wird,- als auch von ihm aus wenigstens die gröbere Nah- rung unmittelbar erhält. Dagegen ist in der Thierwelt der freye ‚Ortswechsel,. so wie höhere willkürliche Bewegung . "bei allen höhern Thieren gegeben; auch kleben. nur wenige der niedern Thiere an dem Boden fest und beinahe alle er- | halten.ihren gröbern Nahrungsstoff nur mittelbar, meistens nach, vorheriger Umwandlung in Pflan- 245 zen oder Thiere, yon. der Erde. .Zur höchsten Vollkommenheit kommen indessen alle diese Vor- züge erst im Menschen. In Ansehung der innern Abgeschlossenheit oder Einigung erreicht wieder- um nur der Mensch das Maximum. In den Thie- ren mit grolser Hirnkommissur, ferner in denen ohne grofse Hirnkommissur, sodann in denen, welche statt des Gehirns mit blofs zerstreuten Ganglien versehn. sind und endlich in denen, wo kein Nervengebilde gesondert von dem übrigen gleichartigen Bestande aller Theile zu unterschei. den ist, nimmt die innere Einigung stets mehr und mehr ab, so dals zuletzt die einzelnen Theile eines. Thiers beinahe als eben so viele einzelne 'Thiere. nahe neben: einander. leben: so schwach ist nur 'noch der Verband der Theile zur. Ge- sammtheit eines einzigen Thies. In der Pflan. zenwelt aber besteht diese Aggregation der ein- zelnen Theile mit schwacher Einigung zum Ge- sammmtleben des Pflanzenindividuums noch mehr als in der niedern Thierwelt und gerade bei den höbern ‘Pflanzen nimmt dieses Verhältnils zu; so dafs dieselbe den eigenthümlichsten innern Cha- zakter ‚der Pflanzenwelt ausmacht. Bei den Pflanzen besteht eben so wenig eine gesonderte Nervenbildung ' wie bei den niedersten T'hieren. Es fragt sich aber, ob die Pflanzen nicht etwas besitzen, welches dem Nervensystem im weitesten "Sinne des VWVorts ‚entspricht. . Es ist der Anfang jedes durch. Zeugung. entstehenden Thiers eine . Q2 | EG hl gestaltlose breiige Mafse, welche, durch die Ner- venwirksamkeit der Zeugenden vermittelt, eine Befähigung zur selbstständigen Entwicklung. in den vollkommnen Bau des erwachsenen Thiers erhält. Dieser erste breiige Anfang ist also ein nervenbelebter, ist Nervenbrei. In diesem Ner- venbrei bildet sich, wie wir es vom bebrüteten. Ei wissen, zunächst eine besondere Nervenregion, . dann ein gesondertes Nervengebilde als Rücken-. mark, um ‚welches: hin erst später alle übrigen u Theile. entstehn), . indem von dem nunmehr beste- henden Nervengebilde, welches sich zugleich stets weiter entwickelt, der noch unverbraucht vorhan- dene Breistoff zu besondern Gestaltungen be.. stimmt wird. Die Nervengebilde sind diesemnach als Richtungen oder Wege zu betrachten, in wel- chen die bildende Selbstwirksamkeit des‘ neuen Geschöpfs sich. dem noch ungebildeten Stoffe mit-. theilt, aus welchem dann theils Nerven, theils Häute, Knorpel, Knochen, Muskeln u. 's, w. 'her- vorgehn. Der Anfang .dieser einzelnen Theile ist also wiederum ein Brei, welcher von einem frü- her vorhandenen Nerven beseelt wird, daher Ner- "venhrei. Sind die. Theile eines Thieres gebildet,. so ist dennoch eine ‚stete VWViederbildung- dersel- ben unentbehrlich, weil: in jedem‘ Augenblicke eine Wiederzersetzung des Gebildeten statt "hat: Diese :Wiederbildung geschieht wiederum aus. ei- nem gestaltlosen Stoffe, denn hätte er eing Ge- stalt, und behielt er diese bei, so könnte er.die. | 245 l Gestalt ‘der zu- ersetzenden Y'heile-nicht anneh-. “men, weil.er sonst‘ zwei verschiedene Gestalten. zugleich haben inülste, . Es ist daher einleuch- tend, dafs der Stoff, woraus, ‚die fortgehende Wie- derbildung jedes Theils geschieht, ein gestaltloser Brei seyn müsse, Da nun dieser Brei. wiederum durch die bestehenden Nerven zur Umwandlung in den zu erneuernden 'Theil zu dessen Gestaltan- nahme durch Beseelung bestimmt werden mufs, so ist wiederum der stete Anfang jedes forter- hbaltenen Theils nervenbelebter Brei, oder Nerven- brei.“ Dieser Brei, den man Blutbrei nennen mülste,.. wenn man nur ‚darauf. Rücksicht zu neh- men.hätte, dafs er aus. dem. Blute - entsteht, . ist im, ganzen Thierleibe verbreitet... In denjenigen Thie- . zen, bei :welchen weder bestimmte Richtungen oder , Wege unterscheidbar sind, in welchen der ge-‘ meinsame Nahrungsstoff sich als Flüfsigkeit- sam- melt und bewegt, noch auch andere Richtungen, in denen die belebende Wirksamkeit thätig. ist, wo, also der weiche, Thierstoff durchaus gleich- artig-ist,.da ist dieser: ‚allgemein .: als ‚nervenbeleb- ter: Brei, ‚oder Nervenbrei anzusehn. (weshalb ich auch *) vorgeschlagen habe, diese niedersten Thie- re,, oder. Halbthiere:- ‚Nervenbreithiere ‚(Panneuro- bia) zu nennen). Ä Fragt man, wie ein: ohne Zeugung. durch Be- Kr un” 5% rn R 5 ja *% M. ss die & Schriften. dir näturforschenden Gösellichatt zu, ‚Marburg, Kae) er: ‘ e. ai er | E 246 , gattung, 'Theilung u. 8. w., ganz von selbst ent«- stehendes Thier beginne; ; so mufs wiederuin noth. wendig ein formloöser, beweglicher, daher wei- cher‘ Stoff, somit ein‘ Brei als Anfangsstoff an-" genommen werden, welcher mit Selbstständigkeits- trieb begäbt: ist, sich also so verhält, wie der nervenbelebte Brei in Thieren, welche Nerven. ' besitzen. .. ‚In dem gedachten Sinne kann also gesagt. werden, ‘dafs jedes Thier und jeder Theil dessel- ben äus Nervenbrei entstehe; - : In diesem weitesten Sinne den Begriff von Nervenbestand genommen, als allgemeinen Träger ' der ‘"Urlebenswirksamkeit, kann man auch behaupten, " dals ‘die Pflanze Nervenbrei besitze. Die ohne Fortpflanzungsakt von selbst ‘entstehende Pflanze ist also anfangs ganz -Nervenbrei. ‚Dasselbe ist der Fäll mit dem Anfange“ des: Pflanzenemibtyo’s und mit dem Anfange des‘ 'Knospenkeims oder. der Spore und endlich auch mit der Iinospe; Sobald. -; aber aus.'dem ersten Nervenbrei die ersten Pflan- zentlieile sich zu entwickeln anfangen, zieht sich der für die Weiterbildung dieser und für die erste‘ Bildung der übrigen Theile als’ Anfang, dienende Nervenbrei miehr.auf besondere Gegenden zurück. In Bezug auf diese Gegend, wo sick der - stete.Hauptvorrath von Nervenbrei sammelt; be steht ein auffallend entgegengesetztes Verhalten in der Thierwelt und in der Pflanzenwelt. _ Dort zieht sich der Nervenbrei in die Wiefe zurück, } a, ah hier lagert er sich 'an. der Oberflä icho; so dafs man’ die’ Geschöpfe‘ der "Thierwelt ‚Innennervenge- schöpfe (Entoneurobie),; die Geschöpfe der Pflah- zenwelt Aussennervengeschöpfe ‚(Epineurobia) nen- nen könnte. "Zwischen ‘diesen Entoneurobien und Epineurobien stehn also die Panneurobien, die Ge- schöpfe der geiteinlich s. €. Zoophytenwelt i in der Mitte, und bilden’ so den Anfang der Thier- und Pflanzeriwelt zugleich, also den Anfang der 'ge- . sammten 'lebönden Natur. 'Da in den höhern Thieren und Pflanzen das ganze Geschöpf ‚nicht blofs aus Nervenbrei, son- dern auch aus andern Theilen besteht, ‘so ver- dient dieser Unterschied unter herrenbreiigem und’ nicht nervenbreiigem - Bestande näher be- trachtet zu ‘werden. j ' Der gröfste Gegensatz unter dem breiigen und nichtbreiigem Bestande bildet sich durch das Erscheinen einerseits eines starren und anderseits eines flüchtigen Bestandes,. welcher dort als Ske- letbildung, hier’ als Wärmeerzeugung. sich i in 'sei- nen äussersten Extremen zeigt. ‘Das Skelet im 'Thiere ist dis Gesammtheit der am meisten ruhenden Theile seines ganzen Be- standes, ° ' "Vollkommen bewegungslos kann "kein Punkte zum ändern im lebenden Geschöpfe seyn. Die Starrheit des Skelet's beruht nur darauf, dafs die dasselbe bildenden Punkte höchst langsam ihre Lage gegeneinander ändern und die Härte dessel- ben berult noch insbesondere: därauf, dafs solcher, nn 218 r sich gegenseitig, höchst träge bewegender Punkte sehr viele in, einem geringen. Faume zusammen sind.. Die Bildung. des Skelet’s aus dem Nerven- brei kann also nur dadurch vor ‚sich gehn, ‚dafs, die flülsigen Theilchen- ‚sich zu. dichtern Pünkt- . ‚chen zusammenziehn und dals. dieser Pünktchen sich sehr viele zu- dichten gleichartigen Maj/sen, \ die man Finorpel.nennt, vereinigen, Aus diesen gleichartigen dichten Mafsen kann. dann die Fino- chenbildung als das Maximum der starren Bildung hervorgehn. Dies geschieht. aber nicht durch gleichmäfsige Zusammenziehung, sondern durch Zusammenziehung und Ausdehnung zugleich, näm- lich nebeneinander. Es bilden sich nämlich hier- . durch Höhlen mit VWVänden oder. Pfeilern, ‚welche eine grölsere Härte zeigen, als die vorhergehende Knorpelmafse. . In diesen Wänden; und Pfeilern ist sogar die, Gleichförmigkeit meistens. verloh- ren. gegangen, indem sich einzelne Stellen zu. har- ten Körnern und Körnchen zusammengezogen. har ben, ‚welche dort freye Räume zwischen sich: las- sen, wo sie sich nicht. gegenseitig berühren. Diese Mafsen von gleichartigen , ‚Pünktchen und diese. Gebäude von gesonderten. ‚Körnchen. \ xuhn nicht vollkommen, indem sich ‚die "Pünktchen und Körnchen, wenn gleich sehr langsam, doch nicht- minder wirklich aus dem Nervenbrei bilden, D vom Wervenbrei ‚sich entfernenden, Partikeln. wer ’ s mithin in irgend, ‚einer ‚gewissen Richtung, von - dem Vorrathe des. Nervenbrei’s :abgehen. .Die so: 249, den nach und nach durch später gebildete weiten. geschoben und. so rückt ‚die Reihe - von ‚festen Theilchen sich gegenseitig, fortdrängend . voran, Hierdurch wird das Wachsthum des Skelets be- dungen. Dieses würde indessen in’s; Unendliche fortwachsen, wenn nicht eine Anordnung bestän- de, durch welche diesem Fortwachsen Gränze ge- setzt wird: durch Wiedererweichung des, Starren und, durch ‚allmäligen Uebergang des Erweichten in eine, rückgängige Fortbewegung, welche, „wegen des. ‚weichen Zustandes der Theile leichter und schneller. ‚erfolgt, als diefs i in. der Region des Star. 'ren geschah. . ; Aus ‚demjenigen, was. "über "die Bildung. ‚der harteb-Theilo aus dem Nervenbrei. gesagt. ist, er- giebt. sich. von selbst eine Vorstellung. ‚von ‚der Bildungsweise der halbharten Theile... . ....In:der höhern Thierwelt, wo die Nerven. "die Tiefe einnehmen, legen sich die starren Bild: ‚gen. gleich Hüllen um die Neryen her; in. der ‚hö- hern Pflanzenwelt liegt, "umgekehrt den 'Nerven- brei. umfangend um, das Holzskelet, ‚oder ‚allge- meiner ausgedrückt,,. um ‚das ‘Höhlenshelet, her und hat selbst . ‚nur eine schwache: Hülle über. sich: : nämlich . die. äussere Rinde, welche gröfsten Theils als einfach vertrockneter.. Neryenbrei, zu, '"betrach- ten ist, ‚Das Höhlen - „oder ‚sogenannte.. ‚Zellenske: let der Pflanzen . ish. bei. der Mehrzahl derselben ‚sehr, bedeutend. weicher, als, das Skelet der Thie- Te. „Das. ‚Innenskelet, der, Pflanzen, nimmt, an Dich- v 950 tigkeit und Härte gegen die Mitte hin stets 'ab, Das Wachsthum des -Pflanzenskelets aus dem Ner- venbrei ‚geschieht deshalb, weil der Nervenbrei dasselbe umgiebt, durch umkreisende Auflagerung neudr starrer Schichten auf und um den bereits vorhandenen Bau, Eine rückführende Umwand- . lung, daher eine Wiederverflüssigung des Skelets hat ‚allerdings auch in der Pflanzenwelt statt, al- lein weit unvollkommner als in der Thierwelt, ' In: jeder Zelle des ‚Skelets hestelit höchst währ: scheinlich, wie aus dem: ‚Verkalten i in den“ Charen zu vermuthen 'ist, 'ein Kreislauf des darin enthäl. tenen Flüfsigen oder Flüchtigen; allein kein sol: cher allgemeiner Kreislauf besteht. Die allge. meine Bewegung des Flüfsigen geht, im " Stamme wenigstens im allgemeinen nur aufwärts, eihpe- ziodisches Zurücksinken abgerechnet: Die Ge- gend’ der allgemeinen Säftebewegung ist die‘ Aus- senseite der Skeletzellen, - welche bei Zellen; die von ‘andern umgeben 'sind, nur in den Zwischen- zäumen frey ist, wo eine Zelle nicht“ unmittelbar an: die'ändere anliegt. Eine allgemeine in’ 'sich zurückkehrende kreisförmige Säftebewegüng, ein eigentlicher Kreislauf, ‘hat also in der Pflanze nicht statt. An der allgemeinen Säftebewegung nach‘ aufwärts, am Säftesteigen mit‘ zwischentre- tönden® 'Sinken, also am allgemeinen Säfteschwan- 'ken, nimmt das ganze Pflänzenskelet Theil; so dafs‘ dadurch ein Zumischen des verflüfsigten Star- xen jeder’Zellenwand zum steigenden oder sinken- ‘ ! 251: den allgemeinen Säfteschwall’ geschieht. Die Pflan.. zen haben daher nur eine allgemeine Säfteschwan« kung, neben einer besondern Säftekreisung in je- der Skeletzelle, welche beiden Säftebewegungen nicht unmittelbar miteinander in Zusammenhang stehn. Dagegen hat das höhere Thier einen all- gemeinen in sich geschlossenen - Säftekreislauf, welcher neben ällen festen Theilen’ her sich be/ wegt und einen allgemeinen Stoffeumlauf,; welcher alle festen Theile betrifft, sich‘ an den Säftekreis« lauf unmittelbar anschliefst und mit ihm erst zum wahren Kreislauf wird, Bei dem Thiere bildet der Säftekreislauf, für sich einen; engeren Kreis, - als der Gesammitkreislauf, welcher durch die An- schlielsung des‘ Stoffeumlaufs entsteht, Es giebt also eine dreifache Bewegung” im Innern des’thie- rischen Bestandes: ı) einen Säftehreislauf, 2)- ei- nen 'örtlichert ‚Stoffeumlauf yori "Blüt aus zum "Bigt zurück, und“ Sy einen’ allgemeinen Stoffekreislauf - durch die Vereinigung der ‚beiden erstern. ° "Ih "der Pflänze besteht! \)" ‚ein örtlicher «Säftehreis: lauf; 2) ein allgemeiner Säfte: 'duf- und ‚Ablauf, 'S) ein allgemeiner Stoffeweiterlauf, indem das durch Zersetzung der" Skeletstheile gewonnen werdende Flüfsige mit der allgemeinen’ auf. und absteigen. den Säftämafse Weiter Bielst. ‚In die Bewegung ‘des Stos' des Thiers und der. Pflänze, ‚greift noch die von’ ‚aussen! kommendö - "Aufoahrie und nach‘ aussen’ gehende Ausscheidüng desselben ein; ‘wodurch also noch ein Einlauf und v 252 ‚duslauf. entsteht,. welche beide sich auf flüfsige, feste (d. hs halbfeste) und flüchtige Stoffe be- ziehen. . Der Einlauf geschieht in der Pflanze durch ’ Wurzeleinsaugen, Rindeneinsaugen und Blattein- ° saugen (oder Einathmen); der Auslauf durch Aus- athmen, Ausschwitzen ‘und Abwerfen- von Rinde, Das Abwerfen ‚von: Blättern ist auch als eine Art von.Verlust zu betrachten, wiewohl es durch ein, dem. Ausathımen ‚und ‚Aussehwitzen- gerade entge- gengesetntes Sehrumpfen m zu Stande kommt. [4 KIEL LEE Bu (Fortserzung folgt) IL Berichtigungen. er In der Recension von Walker- Arnott Ss Disposition, methodique .des especes de ‚Mousses: (Flore 1827...Beil. 1.). hat Hr. Fürnrohr mich zweier Irrthümer . ‚beschuldigt , .deren ich mich jedoch, wie ‚ich glauben. darf, _ nicht ‚schuldig gemacht: habe. ‚Er ‚sagt daselbst p- 64., dafs ich die ‘ächte Barbula. ‚obtusifolia Schwaggr. verkannt und eine Form von B. unguiculata damit verwechselt habe; allein mein. :Moos entspricht nicht nur ‚vollkom- men. der yom Hrn, Prof. Schwaegrichen ge- gebenen Beschreibung, und. ‚Abbildung , “sondere. derselhe hat auch die. Güte, ‚gehabt meine Exem- plare. mit: den seinigen‘ : zu vergleichen,. und hat sie, als riehtig.. bestätigt! "Wenn. ‚Hr. Fürnrobr die Blätter . dieses Mooses abgerundet - stumpfe nennt, so gilt dies nur von einigen. derselben, 253 Ya ö besonders von’ der unteren Stammblättern 5 ; die obern sind nicht 'selten durch den vortretenden “ Blattnery kurz - stachelspitzig, wie das nicht nur in der erwähnten Abbildung (Hedw. Spec. musc. Suppl. I. tab. 51.) die fig. 4. 5. und 6, deutlich zeigen, sondern auch von Hrn, Schwaegrichen selbst in.der Beschreibung angedeutet wird, wo. er sagt: folia ‘obtusa, aut rarius brevissimo mu- erone & nervo retro presso ornata. Vebrigens steht diese Species der B. unguiculata allerdings am nächsten, und ob nicht die eine in die andere durch. Mittelformen übergehen könne, das will ich weder verneinen noch: behaupten; dies kann erst nach Auffindung von Vebergangsformen ent- schieden werden ; einstweilen aber steht’ diese . Art so ausgezeichnet da, dafs sie sich. von allen übrigen Arten dieser Gattung auf den ersten Blick deutlich genug unterscheidet. Es ist daher schwer einzusehen, wie Hr. W. Arnott die B. obtusifol. mit B. revoluta Schrad. vereinigen und dann so- gar noch meine B. Hornschuchiana dazu bringen konnte ;’ich kann mir indessen diese Zusammen- ‚stellung gern gefallen lafsen, indem dadurch die: Eigenthümlichkeit der letzteren nur um so deut- licher. hervortreten muls, denn diese und B.ob- tusifolia sind, wie’ man zu sagen pflegt, e qua- drato entgegengesetzt. . Von B. Hornschuch, habe ich späterhin noch ‚so instructive Exemplare auf- gefunden, dafs-ihre Verschiedenheit von B. revo-. luta dadurch ausser allem Zweifel gesetzt wird, ı L N LU? Weiterhin, p. 75. sagt Hr. Fürnrohr, dafs .. ich. auf eine ‚ihm unbegreifliche Art Bryum ery- throcarpon für eine Varietät von Br. carneum hal- te; mir ist dagegen unbegreiflich;wie Hr. Fürn- rohr mich so hat milsverstehen können! In.der °. ‚Flora Stargard.. Suppl. I. p. 84. habe ich ja, ‚nach- dem ich zuförderst die Diagnose von Br. carneum erweitert und so den Unterschied ‚beider Moose ‚noch mehr hervorgehoben hatte, das ‚Br. eryihro- ‚carpon ‚Schwaegr. ausdrücklich als. eigene Art auf- geführt! Diese. beiden so verschiedenen. Species zu vereinigen, konnte ‘mir wohl nicht in den Sinn kommen; wohl aber habe ich a. a. O. ge- gesagt, dafs Br. erythrocarpon Brid., ‚welches .von Schwägrichen als Synonym zu seiner Species gezogen wird, nicht dazu gehöre, sondern eine. ‚Varietät von Br. carneum sey, die ich als B. pu- “ sillum aufführte; und eben dieses habe ich in meinen Observ. bryologie. (Syllog. bot. T. IL) ‚wiederholt. Es handelt sich hier also nur davon, ‚dafs die beiden gleichnamigen Moose von Bridel und Schwägrichen zwei ganz verschiedene Spe- cies. sind, was Hr. Fürnrohr übersehen hat; dafs dem aber so. sey, dals "kann ich durch. au- .thentische Exemplare jederzeit darthun. Auch ‚hat.ja Hr. von.Bridel selbst. (Bryol. univers. I. Pr. 654 u. 671.) beide, Moose, geschieden, indem er. zu.seinem Br. eryihroo. das Br. carneum, pusillum ‚Fl. Starg. eitirt-und die: Schwägr. Sp \ cies Br. sanguineum nennt, _ 255 Vebrigens fühle ich mich der Hrn. Verfas- ser für seine gründliche und lehrreiche Recen- sion, so wie für die ‚männliche, Vertretung der u deutschen Bryolegen gegen die Anmaassungen des Hrn. Walker- Arnott sehr verpflichtet... -Waa die auffallenden Behauptungen des Letztern be=. trifft, so werde ich in. der Fortsetzung ‚meiner Obs. bryolog. Gelegenheit ‚haben einige dersel. ben näher zu würdigen; es gehört eben nicht viel dazu,. um dasjenige, was Andere mühsam ge- schieden und sorgfältig auseinander gelegt haben, hastig wieder durcheinander. zu werfen. Ich,bin zwar ganz "und gar: nicht. geneigt: alle: ‚die neuge- schaffenen Species ‚der. letzteren. Zeit ‚in, Schutz zu. nehmen oder zu vertreten,. vielmehr habe ich selbst manche zurück. zu .nehmen;: die. ich nach Auffindung mehrerer Exemplare und bei sorgfäl- tiger Beachtung der verschiedenen Standorte nur als Uebergangsform erkannte; wenn aber der Antagonism, der sich in dem wechselseitigen Con« trahiren und Distinguiren kund giebt, der Wis. senschaft wahrhaft. förderlich. werden soll, so mus bei den Reductionen mit mehr Sorgfalt und Umsicht verfahren werden ; es müfsen alle Mittel- oder Uebergangsformen. vorliegen und zur nach genauer. Vergleichung. derselben, :nicht.. aber nach oberflächlicher “Aehnlichkeit entschieden werden, vor allen. aber sollten Despotie und Willkür aus- geschlossen bleiben, . Vorzüglich sollte man hei auswärtigen Moosen, wovon inan gewöhnlich nur 256 wenige Exemplare, ünd auch diese oft unvoll- ständig 'exhält, in seinem Urtheil vorsichtig seyn und -—— was ich schon’ einmal in diesen Blättern - bei Gelegenheit der Weiden erwähnte — der Systematiker sollte es sich nicht erlauben nach ı oder 2 Exemplaren eine neue Species zu be. stimmen, oder eine bekannte zu redueiren. Mir ist daher auch, bei übrigens gleichen Verhältnis- sen, das Urtheil des Floristen, der die Menge von Exemplaren vor, sich hat und das Vorkom- men, so‘ wie- ‚die ‚Standorte gehörig würdigen kann, ‘immer mehr werth, als das, des Systemati- kers, — Mögen nur die deutschen Bryolögen - sich durch solche Machtsprüche nicht irre führen lafsen, sondern vielmehr in ihrem bekannten Fleifs . und in sorgfältiger Beachtung, der abweichenden Formen fortfahren, eingedenk der Sentenz: qui bene distinguit bene doc. Neubrandenburg im, Januar 1828. Dr. Schultz. 2 „Neben seiner Tab. 33. fig. 1. zeichnet Mi- cheli fig. 2. eine zweite ähnliche Art (von Carex pulicaris), die auch männliche Blüthen auf der Spi- . .tze der Aehren, aber mehrere Aehren auf einem Halme trägt. Diese Art scheint sehr merkwürdig . zu seyn, wird aber nirgends eitirt, und ist, wie es scheint, bis jezt noch nicht entziffert worden.* Hoppe Caric. p. 7.— Ist: Carex Gynomane Berl: -Vergl. Pollini Flora Peron TIL. p. 95. 96. “ f . ” i Flora . oder Botanische Zeitung, Nro, 17. Regensburg, am 7. Mai 1828. nl — Clin pp - L. Botanische Notizen gesammelt auf einer Reise im Herbst 1827. (Aus einem Briefe des Hrn. Prof. Hornschuch in Greifswald an Hrn. Prof Hoppe.) „(Fortsetzung von’ Jahrg. 1827. $. 746.) Von Brzezina begleitete mich der edle Graf nach Prag, wo’ er auch bis zu meiner ‚Abreise nach Wien zu verweilen die Güte hatte. _ Meine Aufmerksamkeit war besonders auf das böhmische National-Museum gerichtet, und unser erster Be- ‚such galt daher diesem. Bekanntlich hat sich unter der Benennung einer K. böhmischen Gesellschaft der MWissenschaf-, ten, im Jahr 1818 ein Verein patriotisch gesinn- ‚ter Männer gebildet, dem sich viele aus den er- sten und reichsten Familien des Landes: ange- schlofsen, und dessen Streben unter andern auch darauf gerichtet ist, Sammlungen von allen böh- ‚mischen Naturproducten anzulegen und die zu de- ven wissenschaftlicher Benützung nöthigen litera- rischen Hülfsmittel herbeizuschaffen. Sämmtliche 'R 258° ’ " Ausgaben werden durch freiwillig geleistete Bei- träge bestritten, deren reichlich ausgefallene Unter- zeichnung den schönsten Beweis von dem Patrio- ‘tismus der böhmischen Grofsen liefert. Viele liefsen es jedoch nicht bei der Leistung dieser jährlichen Beiträge bewenden, sondern schenkten, alles was sie für die Sammlungen passendes be. salsen, an diese. Auf diese Weise kam es, dafs Letztere gleich bei ihrer Entstehung sehr bedeu- tend wurden und viele Seltenheiten enthielten, jetzt aber zum Theil schon zu einer Bedeutung "und Vollständigkeit angewachsen sind, die in Er. staunen seizen, wenn man die Kürze der seit ih- rer Begründung verflossenen Zeit bedenkt. Un- ser edler Freund ist auch hierin mit gutem Bei- spiel voran gegangen, indem er dem Museo nicht allein seine grolsen Pflanzen- und Mineralien. ' sammlangen, sondern auch seine ‘ganze, an böh- mischen und naturhistorischen Werken so über- aus reiche Bibliothek zum Geschenk machte, des-' sen Werth sehr bedeutend war. Das Präsidium der Gesellschaft übernahm bei der Begründung . derselben der damalige Oberstburggraf von Böh- ı men, Graf Kolsowrat- Liebsteinsky; der” es auch bis zu seiner Versetzung nach Wien be- ‚hielt; nach seinem Abgang wurde es unserm ed- len. Freunde übertragen der es noch gegenwärtig führt. Die Gesellschaft besteht jetzt aus dem, Präsidenten, den 8 Mitgliedern des Verwaltungs ausschusses, 120 wirkenden, 4ı ‚beitragenden. und | | | | oo "259 % 35 Ehrenmitgliedern,' unter welchen die Herren Blumenbach, Jaequin, Göthe, Berzelins, Martius, Schrader, 'Nees von Esenbeck, Nilson u. m. a. -— Zur Aufstellung der Samm- lungen werden die Räume des Gräfl, Sternberg’. schen Palais auf dem Rihatschin benützt, die dazu trefllich geeignet sind. Der östliche Flügel des- selben enthält die nach Mohs, System ‚geordnete oryktognostische Sammlung, der ‚nördliche: die zoologische, der westliche die Bibliothek und die botanischen Sammlungen, die untere Etage des südlichen nimmt die äusserst sinnreich und zweck. mälsig. geordnete. topographisch - geognostische Sammlung und die Wohnung des Aufwärters ‚ein. In der- oberen Etage dieses Flügels befindet sich die Wohnung des, als Custos bei der‘ botanischen Ba und zoologischen Sammlung angestellten, durch treffliche Arbeiten den Botanikern rühmlichst be- kannten, Hrn. Dr. Prefsl jun. Gleich beim Eintritt gelangten wir auf einen Vorplatz wo die auf der Herrschaft des gegen- wärtigen Präsidenten und durch denselben aufge- fundenen fossilen Baumstämme‘ gleichsam einen vorweltlichen Wald bilden. In dem Zimmer rechts . finden sich die übrigen Originale zu des Grafen „Versuch einer geognostisch - botanischen Darstel. lung der Flora. der Vorwelt,‘ von welchem Wer- ke ein Exemplar zum Vergleich ünd zur Benü- tzung hier aufgestellt ist, Die Anordnung der Familien und Gattungen dieser höchst merkwür ‚Rz . 260 i digen, und in Hinsicht ihrer Vollständigheit ge. wils einzigen Sammlung ist mit Berücksichtigung ‚ihres geognostischen Vorkommens geschehen, und ‘zwar in folgender Ordnung: die Pflanzenverstei. :nerungen der älteren Steinkohlen und der sie be- gleitenden Formationsglieder, die Versteinerun: gen des Quadersandsteins, des bunten Sandsteins, ‘der Mergel- und Braunkohle und der jüngsten Formationen über die Kreide und unter dem Plä- ner, so dafs alle diese Versteinerungen eine, mit dem ersten Auftreten der Vegetabilien beginnende und mit den neuesten Formationen unserer Erd. rinde schliessende, fortlaufende Reihe bilden, 'de- | ren letzte Glieder sich unmittelbar an die jetzf bestehende Vegetation anschlielsen. Gewifs wird niemand diese Ueberreste einer vor Jahrtausen- den unsere Erde behleidenden, dann untergegan- genen und aus 'dem Schoofse der Erde theil- - weise wieder an's Licht geförderten Vegetation ohne reichen Genufs und mannigfaltige Belch- "zung betrachten. Das Herbarium zerfällt in vier Abtheilungen. Die erste derselben enthält ein allgemeines Her- barium dem das ungefähr 9000 Arten betragende Sternberg’sche Herbarium zum Grunde liegt,‘ das bisher dureh reiche Beiträge ihm mangelnder - | Pilanzen sehr ergänzt und: vermehrt ‚wurde,‘ Die j zweite Abtheilung bildet das böhmische Herbarium, aus den Sammlungen des Grafen Berchtbold, des Buchhaltungsbeamten Seidel und des Hin, 261 Jos. Konrad: zusammengesetzt, Die dritte ent- hält die Pflanzen, welche Haenke auf seiner. Entdeckungsreise mit Malespina gesammelt und die Gesellschaft käuflich an sich gebracht hat Die Schätze dieser Sammlung sind es, mit, wel- chen das. botanische Publikum durch ein eigenes, . von der Gesellschaft unternommenes, ‚Werk: „Re. liquiae Haenkeanae,“ von welchem bereits zwei Lieferungen erschienen sind, bekannt gemacht wird. Die vierte Abtheilung endlich enthält das Herbarium des Grafen Waldstein, in welchem sich die Originale zu dem von ihm und dem Prof. Kitaibel herausgegebenen Prachtwerke: „Plan- . tae rariores Hungariae“ finden und dieser Samm- lung einen ‚elassischen- Werth‘ verleihen. Die Bibliothek ist in einem hohen, ovalen Saale, in Repositorien von polirtem Eichenhelze, aufge- stellt. Auf ein Drittheil der Höhe ist der Saal von einer Gallerie von gleichem Holze mit einer eisernen Brustwehr umgeben, zu der aus dem Saale Treppen führen Die"Werke im gröfsten und grölseren Format sind in den Repositorien unterhalb der Gallerie, die 'Octavbände oberhalb. derselben aufgestellt. Die Zahl der gedruckten, Bücher. ‚beträgt gegenwärtig etwas über 8000 Bän- de.. Der gröfste Theil derselben - gehörte dem Grafen Sternberg, der sie, wie bereits er- wähnt, dem Museo schenkte und noch jetzt jähr- lich einige Tausend Gulden C. M. zur Complet- tirung derselben verwendet. Man findet defshalb in dieser reichen Büchersanmlung die neuesten a . 7 ‚ 262 Prachtwerke, fast sämmtliche die Naturgeschichte: zum 'Gegenstande habenden Zeitschriften des In. und Ausländes, selbst Amerika’s, so wie über- haupt alle in diesem Fache der Wissenschaft -, neuerlichst erschienenen, bedeutenderen Werke, Von den ältesten botanischen Büchern besitzt die. Bibliothek: Cantapritanus, übersetzt von Ma ge burg; das Buch der Natur, Augsburg ı475 mit Holzschnitten in 4.5 Cubae herbarices. Deutsch. Mainz 1485 in 4. Herbarices Pataviae, 1485 in 4 Garcia d’Orto, elosquios dos simples. Goa 1568. An’4.— An neuen sehr seltenen und kostbaren Büchern: Hypolite Ruiz. et Jos. Pavon. flora Perwiana et Chilensis. Madrid ı798. Fol. min., eines von den ı2 illuminirten Prachtexem- plaren; Jacquin flora dustriaca. Viennae 1773. Fol. maj., ebenfalls eines von den ı2 illuminir-. ten Prachtexemplaren. Plants of Coromandel'by William Roxburg. Lond. 3795, ‚Fol. max. Sämmtliche Werke von Humbold, Bonpland und Kunth, Die Prachtausgabe der Flora Tau- rico - Caucasica von Marschall von Bieber- stein im gröfsten Rojal - Folio. Die Deseriplion de V’Egypte, seconde edition u. n. &. Zur Seite ‚des Bibliotheksaales befindet sich das Zimmer für die Aufbewahrung der Urkun- den .und Handschriften, unter welchen letzteren auch der Herbarius des c hristannus von, Prachatitz. . An dem Hrn. Hanka besitzt die Gesellschaft ' einen sehr kenntnifsreichen Bibliothekar. -- ’ nn Tr n. 205 . Die Gesellschaft hält i in hestimmten Zeiträu. men ihre Sitzungen. und zwei Zeitschriften, eine in deutscher und die andere in czezischer ‚Spra- ehe, machen das Publikum mit ihren Leistungen bekannt und die Resultate ihrer Bemühungen zu. einem Gemeingute. Auch die Sammlungen. wer- den wöchentlich einmal dem Publiko geöffnet und der zahlreiche Besuch an diesen Tagen zeugt von dem regen Interesse, welches das Publikum be- reits an dieser Anstalt nimmt. — Möge ferner der Segen des Himmels auf diesem Institute ru- hen, das aus so reinen Absichten gegründet und für Böhmen von grolser Wichtigkeit ist. .. Von. dem: Museum-aus besuchte ‘ich in Beglei- tung des Hrn. Dr, Pref[sl jun.,. dem ich für seine vielen mir bewiesenen Gefälligkeiten bier öffent- : lich zu danken mich verpflichtet fühle, den be- nachbarten Fürstlich- Lobkowitzischen Gar- ten, dem der wackere Skalnick, als. Gärtner vorsteht. Leider! trafen wir. diesen nicht zu Hause, doch hatte sein Sohn die Güte uns den Garten zu zeigen. In den Gewächshäusern sahen wir manche seltene Pflanze, besonders unter. den vielen aus Saamen. den der unglückliche. Sieber von seiner letzten Reise. mitgebracht oder durch seine Reisenden erhalten hatte, Die Sammlung an Hauspflanzen ist überhaupt nicht unbedeutend, “und obgleich die Häuser nicht ganz zweckmäfsig gebaut sind, ‘so zeigen die Pflanzen doch eine, Yon ihrer ‚zweckmäfsigen Behandlung zeugende, ER, um a 204 Gesundheit und Frische, Hr, Skalnick ist auch als glücklicher Cultivateur der Alpenpflanzen be- kannt, deren Cultur im flachen Lande sich so viele Schwierigkeiten entgegenstellen. Ich sah bei ihm eine 'nicht unbedeutende Sammlung die- ser Gebirgsbewohner, die erst neuerlichst noch durch eine Sendung des in Salzburg garnisoniren- den Prinzen von Taxis vermehrt worden war und manches in den Gärten Seltene enthielt. Der Garten, dem Hr. Skalnick vorsteht, ist übrigens sehr ausgedehnt und besonders an Gehölzarten sehr reich, die sehr geschmackvoll und zweck-' mäfsig gruppirt seyn sollen, welches ich jedoch nicht aus eigener Anschauung berichten kann, in-- dem mir die Zeit nicht gestattete mich selbst da- von zu überzeugen. . Hr. Prof. Mikan war leider! nicht anwe- send, da ihn ein sehr schmerzhaftes Gichtübel . noch in den Heilquellen von Töplitz festhielt. Hr. Dr. Prefsl übernahm "es daher auch’ gütigst mich nach dem botanischen Garten zu begleiten; der ausserhalb der Hleinseite von Prag hartam linken Ufer der Moldau liegt. Diese Lage wird zuweilen für denselben sehr verderblich, indem er"bei hohem Wasser der Ueberschwemmung aus gesetzt ist. Die älteren Häuser sind unzweck- mäfsig, aber zwei neuere, erst kürzlich erbaufe;. lafsen nichts zu wünschen übrig und enthalten viele interessante Pflanzen, unter welchen sich gleichfalls, wie in allen hiesigen Gärten, viele aus Saamen von Sieber erzogen, befinden, von 265 denen noch manche zweifelhaft sind, Der Garten selbst ist von bedeutender Gröfse und reich.an Landpflanzen; auch traf icb in demselben eine nicht unbedeutende Sammlung von Alpenpflanzen, die überhaupt sich hier einer besondern Vorliebe zu erfreuen haben, Der botanische Gärtner, Hr. . Hoborsky, ein sehr glücklicher Cultivateur, zeigte uns mit grolser Gefälligkeit alles, was ich zu sehen wünschte, unter andern auch die Ein- richtung der neuen, noch nicht ganz vollende- ten Wasserleitung. Grofsen Genufs gewährte mir der Besuch des Fürstlich Salmischen Gartens in der Neustadt. Der Besitzer ‚desselben hat ihn dem Publiko ge- ‘öffnet, jedoch mit der Beschränkung, zu der ihn unangenehme Erfahrungen gezwungen haben, dafs nur diejenigen Zutritt haben die eine Erlaubnils- karte abgeben, welche man jedoch ohne den ge- ringsten Anstand auf desfallsiges Ersuchen unent- ‘geltlich in des Fürsten Palais erhält, Der Gar- ten ist zwar nur klein, aber äusserst geschmack. voll angelegt und gut erhalten und macht einen sehr angenehmen Eindruck. Ueberall tritt einem Ordnung und Reinlichkeit entgegen und an der Zusammensetzung der Gruppen ist bei den ein. zelnen dazu verwandten Sträuchern die Wirkung derselben in der Gruppe, als einem Ganzen ge- hörig berücksichtigt. Die geräumigen Glashäuser sind bis auf eine kleine Abtheilung derselben, sogenannte, kalte Häuser zur Aufnahme der Cap- ‘und neuholländischen Gewächse bestimmt, an wel» # 266 -chen der Garten besonders reich ist und in die- ser Hinsicht alle übrigen Gärten in Prag über- trifft, Dieselbe Ordnung und Reinlichkeit, die- selbe geschmackvolle Gruppirung, welche im Gar. ten so erheiternd auf das Gemüth des Besuchen- _ den wirken, finden sich auch in ‘den Häusern, und: die Auswahl der Pflanzen zeugt von einem sehr ausgebildeten Schönheitssinn. Ich gestehe daher offen, dafs dieser Garten einer derjenigen ist, die mir unter allen denen, so ich gesehen, das meiste Vergnügen gewährt haben, Wie ich gehört, in- teressirt sich besonders die Fürstin für densel- ben, die auch in der Oelmalerei eine ausgezeich- nete Künstlerin ist. In der Gemälde-Gallerie der patriotischen Freunde hatte ich Gelegenheit zwei Blumenstücke in Oel von.ihr zu sehen, die mich durch ihre geschmackvolle Anordnung, so. wie durch ihre Treue und Frische des Colorits zur Bewunderung hinrifsen, und die sich den besten Leistungen der besten Meister in diesem Fache der Kunst, z. B. denen eines Völker in Berlin, an die Seite stellen dürfen. Das fröhliche Ge- - deihen der Pflanzen zeugt von ihrer zweckmäfsi-. gen Cultur, und es tbat mir sehr, leid den Herrn ; Gärtner des Fürsten, da er eben abwesend war, nicht kennen lernen zu können, Ich empfehle, den Besuch dieses Gartens jedem Blumen - und Gartenfreund der nach Prag kömmt, indem er wirklich ein Muster in seiner Art ist. . Die ‘übrigen sehr zahlreichen Gärten in und um Prag zu besuchen, erlaubte mir die Kürze _ 267 meines Aufenthaltes daselbst nicht, Ihre Zahl ist sehr grofs, indem in Böhmen kein Landhaus der Reichen und Grofsen des Landes ohne einem schönen Garten ist, Doch wurden mir'‘die, von mir besuchten, als die vorzüglichsten genannt. Von den übrigen Botanikern in Prag lernte ich noch den Hrn. Prof. Prefsl, Hrn, Dr. Ko. steleky, der sich mit der Herausgabe einer cry- ptogamischen Flor Böhmens beschäftigt und Hrn. Opitz kennen. Letzterer ist noch immer mit der Ausbreitung seines Naturalien - Tausch - Insti- tuts sehr eifrig beschäftigt und seine desfallsigen Bestrebungen ohne Rücksicht auf'Gewinn, verdie- nen Anerkennung. Hr Dr. Mann war verreist. (Fortsetzung folgt. J U. Ueber eine neue Art der Gattung: Gentiana; von K. B. Prefsl, M.D. Es ist ein glücklicher Zufall zu nennen, wenn jemand in einer Gattung, die der Gegenstand einer Monographie und vielfältiger Untersuchungen ge- übter Botaniker war, und durch’ die Schönheit der Farben und Gröfse der. Blumen die Aufmerksam- keit jedes Pflanzenliebhabers- anzieht, wenn in ei«- ner solchen Gattung eine neue Art entdeckt wird, die in Deutschland und wahrscheinlich ‘auch in der Schweiz wild wächst, bisher aber immer über- sehen ward. Solch eine Art ist die von mir auf- zustellende neue Art von Gentiana, die mit der Gentiana acaulis in: allen Merkmalen bis auf den Kelch vollkommen übereinstimmt, -und in allen Herbarien Prags mit der Gentiana acaulis ver- D nn SEE 268 mischt'war. Der Kelch .dieser neuen Gentiane ist so auffallend verschieden, dafs ich nicht anstehe; an der Selbstständigkeit dieser Art zu zweifeln, um so mehr, da in der Gattung Gentiana die Form des Kelches einen eigenen Werth hat. Ich will nun zu der Diagnosirung und Beschreibung meiner neuen Art schreiten und bei Gelegenheit eine ge= treue Abbildung dem botanischen Publikum vorle- gen, um die Aufmerksamkeit der Botaniker auf den Gegenstand gegenwärtigen Aufsatzes zu ziehen. ‚Gentiana exeisa. . G. corolla campanulata quinquefida caulem uniflorum quadrangulum subaequente, laciniis ca- Iyeinis hastatis, sinubus truncatis, foliis trinervis, . | infimis lanceolatis. Habitat in alpinis et subalpinis. Austriae in- ferioris (mons Sehneeberg), Salisburgi (mons Un- tersberg). 4. - Excepto calyce Gentianam acaulem exactissi- me refert. — Radix perennis fibrosa obliqua fa- . vescens amara. Caulis tri - quadripollicaris qua- drangulus glaberrimus : inferior decumbens, Cica-. tricibus a foliis delapsis plus minus copiosis mu _ nitus, flavescens aut fuscescens; superior erectus; basi rosula foliorum vestitus, reliqua altitudine tri- bus paribus foliorum foliatus. Folia opposita gla- berrima trinervia acuta, basi brevissime connata? infima in rosulam congeste ‚Patentissinia sesqui- pollicaria lanceolata, reliqua multo minora ovata erecto - patentia distantia. Flos inter supremum par foliorum.sessilis, semper solitarius, 26-27 lineas longus, erectus. Calyx campanulatus guin- 209 quefidüs, lacinüis dentiformibus hastatis acuminatis, i. e. ex angustiore: basi in ovatam figuram dilata- tis, interstitiis inter lacinias seu sinubus unam li- neam longis recto-truncatis. Corolla campanulata quinquefida, tubo basi. flavescente apice caerules- : cente, fasciis quinque flavicantibus caeruleo- pun- etatis, laciniis ovatis acutis vel acutiusculis, erenu- latis vel integerrimis, patentissimis, elegantissime caeruleis, fauce nuda. Stamina quinque, flamentis a lata basi in apicem angustissimum attenuatis, mar. gine membranaceis, antheris linearibus in tubum stylum amplectentem connatis. Stigmata flabellata crenata. Capsula calyce duplo longior, acuminata, teres, bivalvis; unilocularis, polysperma, , Differt a Gentiana acauli laciniis calicinis ‚ha- statis (non 'lanceolatis eontiguis); ; Interstitiis seuw sinubus rectis truncatis, (non acutis). II. Ueber Draba ciliata Scop.; von Hrn, Prof. Tausch in Prag. ° Eine höchst ausgezeichnete Pflanze, die ich schon längst aus Schmidt’s Herbar aber ohne I!Schötchen kannte, die neuerlich von Hrn, Sieber von Scopoli’s Standorte dem Monte Nanas aber auch ohne reife Schötchen &ebracht wurde. : Sie mufs zu Folge der von Hrn. DeCandolle ange- nommenen Eintheilung eine eigene Section der Gattung bilden, die der Aizopsis am nächsten steht, und gleichsam den Uebergang von dizopsis zu den übrigen Sectionen bildet, und sich folgend charak. terisiren läfst: Aizodraba: foliis coriaceis carina- tis, caule folioso, ' -Sloribus albis, 'siliculis lineari » lanceolatis ** *, stylo brevissimo. je 4 di 270 D. eiliata: foliis obovatis carinatis aculis in- ‚tegerrimis nitidis eiliatis, caule glabro folioso, petalis calyce plus duplo longioribus, D. ciliata Scop. Fl. carn. cum. ic. bon. Der Stengel ist zoll- bis spannenlang mit 3— 6. abwechselnden eiförmigen aufsitzenden Blättern besetzt. Die Wurzelblätter rosenförmig zusam. . mengehäuft, unter denen sich immer abgestorbene vorjährige befinden. Die Doldentraube bis 8 - blü- thig, die Blumenstiele so lang als der. stumpfe Keleh nach und nach sich verlängernd. Die Blu- menblätter grols, verkehrt eiförmig. Die Staub- gefälse etwas länger als der Kelch. Das unreife Schötchen ist sehr schmal länglich unbehaart, mit einem sehr kurzen dicken Griffel und ausgeran- deter Narbe versehen. IV. Correspondenz. Ueber Ranunculus anemonoides Zahlbr. theile. ich folgendes mit. Es war den vielfältigsten Nach- _ suchungen der eifrigsten neuern Botanikern nicht gelungen den Ranunculus ruiaefolius, Baron Ja- quin, Vater, als in der Umgebung des Schnee- berges einheimisch beschrieben, aufzufinden, als vor mehrern Jahren der sehr emsige Hr. Zahl- bruckner, der botanischen Welt seit länger vor- theilhaft bekannt, auf einer Reise aus der Gegend von Guttenstein in Oesterreich nach Maria Zell, \ unweit Rohr auf einem niedern Wiesengrunde, der sich längst bewaldeten Höhen hinanzog, eine blühende Pflanze beinahe noch vom Schnee be- deckt wahrnahm die dem ersten Anblick, der Blü- 271 thezeit und dem Standorte nach für eine Anemone gehalten werden kennte, und von der er in der Eile, nur wenige Exemplare mitnahm, Bei nähe- ser Untersuchung fand .es sich, dafs die schön blühende Pflanze indels nach der Fructification und der Petala basi squama nectarifera ganz bestimmt zu den Ranunculen gehöre, aber mit keiner der bestehenden Arten zusammen zu räumen: seye. Er ward demnach gewifs sehr zweckmälsig R. ane- monoides getauft, eine Erwähnung erschien in der Flora ı823 pag. 400 und eine Abbildung im Jahr 1826 im 46. Heft von Sturm'’s Flora Deutsch. lands. _Wir weisen auf beides zurück, ohne uns in eine Kritik einzulalsen, da der Zweck dieses. Aufsatzes mehr eine, geschichtliche Darstellung, seyn soll. Die Pflanze ward nun bekannter, ob- gleich ihr Standort nur auf jene Stelle beschränkt . war, und die frühe Blüthenzeit manchen abschre.-. cken mulste, in eine waldige noch ganz öde Ge- gend eine weite Reise zu machen, um selben le- bend zu haben. Hr. Z. selbst verfehlte sie einige Male, und fand sie erst im April vorigen Jahrs auf der Stelle wieder, wo er sie zuerst gesehen, allein doch gröfstentheils verblüht; er schrieb eben auch diesem frühen Verblühen die seltene Auffin- dung, zu, denn die Blätter werden später von dem heranwachsenden Grase so versteckt, dals die Pflanze ohne Blüthe kaum mehr 'aufzufinden ist. Von dieser zweiten Entdeckung her besitze ich mehrere getrocknete Exemplare und ein Duzend lebende Pflanzen, die jetzt eben blühen, ‚und .da- ar? her. genauer beobachtet werden könnten. Die, Blumenknospen treiben früher als die Blätter ent- wickelt sind; erst wenn die Blüthe vorüber ist, . gehen diese auseinander, werden dann sehr grolßs , und grünen bis im Herbste, wo die Pflanze ein- zieht, um schon im Mai und April ihre Blüthen wieder anzusetzen. Diese sind theils hoch rosen- roth, theils weifslicht, ich habe von 7 bis zu ı3, länglichte Petalen an meinen Pflanzen, die am obern Rande etwas abgestumpft, selbst eingekerbt "sind; oft hat eine blühende Blumenkrone einen Zoll im' Durchmesser, immer treibt eine Pflanze nur eine Blume. — In der Beschreibung von R, rutaefolius in Sprengels letztem System ist schon erwähnt, dafs er polypetalus seye. Ich habe . diese Pflanze von verschiedenen Standorten, sie gleicht dem AR. anemonoides, von den südlichen Tyroler Alpen, aus dem Iudicarien und aus der Val Sagana, auch hier kömmt die Pflanze als sub- alpina, nicht nahe an den Gletschern, vor. Allein wie verschieden ist R. rutaefolius mit 5 rundli- ‚chen Blumenblättern, Blüthe und Blätter zugleich entwickelnd, der’auf der Pasterze, am Venediger, und im nördlichen Tyrol vorkömmt. Vielleicht‘ dürfte also der Standort, hoch oben oder tief un- ten, auf die so grofse Verschiedenheit der Pflan- ze.den gröfsten Einflufs nehmen, und die ‘hohen Richter müfsen nun entscheiden, ob sie zweierlei "bleiben, oder wieder. eins werden solle. Ich hoffe vielen guten Saamen zu erhalten, der dann noch mehr bewähren wird, was Rechtens seye. Wien den ag. Febr. 18626. ° : vW elden, FIo ra y i oder \ Botanische Zeitung. Nro, ı8. Regensburg, am ı4. Mai 1828, I. Deutsche Literatur. ı. Flora der.Gegend um Frankfurt am Main von -Johannes Becker u. s. w. Erste Abthei- lung Phanerogamie. Frankfurt a.M. ı828, bei Ludwig Reinh erz 558 S. in &. IB dem Maafse wie sich mit dem Beginn : des laufenden Jahrhunderts die Botanik überhaupt und der systematische Theil derselben insbeson- dere einer ausgezeichneten Theilname erfreuet hat, sind auch die Hülfsmittel, die von allen Sei- ten dem Anfänger entgegen treten, zu einem ho- hen Grade von Vollständigkeit gediehen. Mit dem Catechismus der Botanik und dem Nomen- elator botanicus beginnend, erheben sich bis zum vollendeten Systema vegetabilium so viele Staf« feln, dafs der Wandrer überall Anhaltspunkte fin- det, um mit grölster Bequemlichkeit im Gebiete der Botanik fortschreiten zu können. Die Pro-_ vinzialfloxen, die.theils der allgemeinen Flora von Deutschland zum Grunde liegen und derselben besonders in geographischer Hinsicht förderlich Pe ng arh Yy werden, sind nicht minder geeignet, den Anfän- ger zugleich in Theorie und Praxis zu leiten, wozu nun, auch die vorliegende sehr bequem ein- gerichtet ist. Sie beginnt mit einer Einleitung in das Linneische System, verzeichnet dann nach demselben die sämmtlichen im Bezirke von Frankfurt vorkommenden Gattungen nach ihren Charakteren. Hierauf folgt eine Andeutung über das natürliche System mit ebenmäfsigem Ver- zeichnifs der Arten sammt ihren. Diagnosen nach deri Familien; die'mit den. Najaden: beginnen und den Rosaceen schliefsen, so dafs der Anfänger doppelte Belehrung findet und auf zweierlei We. gen seinem Berufe entgegen geführt wird. Die Ausführung des Ganzen ist dem Verf. sehr ge- lüngen, indem er in Bildung der Gattungen mit Vermeidung der Sübtilitäten die in neuerer Zeit, bei Gräsein, den Syngenesisten und andern Fa- milien stätt gefunden haben, eirien sehr atspre= chenden Mittelweg eingeschlagen hat. Ueber die Arten ist zu bemerken dafs sie weben den latei- üischen und deutschen Trivialnamen mit vollstän- diger Diagnose, einigen Citaten, besonders vön Abbildungen, dann mit Angabe der Wohnörter, Blüthezeit und Däuer versehen sind. Einige“ örst neuerlichst bekannt gewordene Pflanzen sind erisig aufgespürt, und selbst einige neue Arten. und Halbarten entdeckt worden, darüber wir. ee niges bemerken wollen : Cares murteala ß. interrupla Wallr.. c. öl | er 275. rens DeC.) ist ganz richtig, C.. loliacea Schreb, aber nicht divulsa, die davon wesentlich abweicht, Corex arenaria und Buxbaumii gehören zu den allerdings seltenen Arten und ist vermuthlich der Bezirk dieser Flora ihr südlichster. Standort. Bei ©. strictia möchten wir dem Verf. noch wie- derbolte Beobachtungen anempfehlen. Es scheint uns nämlich, dafs das bei dieser Art wie bei C, paludosa sehr charakteristische Gewebe, welches die untern Blattscheiden nezartig überzieht, nicht von der Zerreissung derselben entstehe, sondern. ein eigenes Wesen ausmache. Auch die Hinfäl. ligkeit der Früchte ist uns noch nicht ganz klar geworden, . Carex Oederi ist sicher ‚eine. eigene Art; eben: so C. Hornschuchiana die: hier unter ß. Hoppeana als Unterart von C. fulva. aufgeführt wird. Sollten dem Verf, die wesentlichen Ver- schiedenheiten dieser Arten entgangen. seyn? C. Kochiana mit “sehr dünnen lockern weiblichen Aehren‘ kann unmöglich eine Yarietät von €. paludosa seyn, und würde wohl eher zu C, acute Good, die Curtis früherhin C. gracilis nannte, gehören, wenn die Anzahl der Narben, die der Verf. fast.gänzlich aus der Acht gelassen ‚hat, dieser Ansicht entsprächen. Die gemeinen Ornithogalen finden wir mit, Recht nach den Linneischen und ältern botani- schen Schriften, (nicht nach dem L. Herbario) als O. luteum, Persoonii, (besser sylvaticum) und agvense aufgeführt. Eine neue Art dieser Gattung, die; 52 276 wohl noch genauerer Beobachtung bedarf, wird 0. simplex genannt und folgendermaafsen definitt: - Wurzelblätter 2 -— 3-rinnig, schlangenförmig ge- krümmt, von ungleicher Länge, kabl; Schaft ein-. fach, einblumig, kahl, ohne Hülle; äussere Blumen- blätter 7nervig, innere önervig; Zwiebel klein, ein- zeln, wobei wir die Angabe der Figur von Blättern und Blumenblättern ungerne vermissen. Diese An- gabe von äussern und innern Blumenblättern steht: auch mit dem Gattungscharakter dasie Blüthenhüllen genannt werden im Wiedersprüch.— Polygonum Bellardi ist ohne Zweifel für die Gegend des mittlern Deutschlands eine wahre Seltenheit. Die verschiedenen neuerlichst aufgeführten neuen Ar- ten dieser Gattung sind wieder als Varietäten zu P. Hydropiper, mite und Lapathifolium zurüchges bracht. — Bei Rumex kommt R. S$teinii als neie Art vor, die in Geigers’ Magazin beschrieben seyn soll — KEuphrasia nemorosa Bull. ist wohl dieselbe mit E. salisburgensis Funk. — Nepeta ci» 'triodora ist in Verglöichung von N. Cataria nicht vollständig genug charakterisirt. — Die Gattung Mentha ist sehr fleifsig bearbeitet, und neben mehrern Unterarten (von M. arvensis nicht weni- ger als 7.) sind 2 neue Arten folgendermaalsen verzeichnet : Mentha villosa, Stengel straffzottig , Blätter eirund am Grunde und der Spitze ganzrandig, in | der Mitte einfach sägezähnig, auf beiden Seiten nebst den Stielen zottig, abwärts nach, und nach 277 . kleiner werdend; ‚Blumenquirie kugelrund bis in die Spitze fortlaufend : die untern sehr kurz ge- stielt; Kelche und Blüthenstielchen dicht zottig ; "Staubgefäfse kürzer als die Blume, . Mentha crenatq, Stengel einfach oder ästig, niedrig; Blätter kurzgestielt, zottig, auf beiden Seiten punktirt; die untern sehr klein, kreisrund, ganzrandig, die obern eirund, stumpf, seicht ge- krebt; Kelche zottig, am Grunde bärtig'; Blüthen- stielchen häckerig; Staubgefäfse kürzer als die Blume, Von Lamium finden sich die 3 Arten L. ma. eulaium, ‚laevigatum und rugosum' nach Rchbch. Icon, i. 215 — 217, verzeichnet. — Campanula uniflora (linifolia Haenk,.), C. carnica Schied, und C. Baumgarienii Beck. (C. linifolia Baumg. in Flor. transylv. C. rotundifolia d. lancifolia M. et X.) sind wie C, glomerata und eggregata noch näherer Beobachtung durch Cultur zu empfehlen. — Auch unter Achilles findet sich eine neue, Art: 4. sylvatica, Stengel zottig, gefurcht, ästig; Blät- ter verlängert, doppelt gefiedert: Fiedern entfernt stehend, verlängert, gleichbreit: Fiederchen 2 — $spaltig, lanzettlich; Mittelrippe geflügelt. ‚mit den Fiedern, von gleicher Breite; Wurzelblätter . fast vom Grunde aus mit Fiedern besetzt; Blü- then in zusammengesetzter Doldentraube mit fast kahlen Deckschuppen. Syrenia Biebersteinii Andrz. ist wohl als ein Beitrag zur Flora germ. ‚anzusehen, — Kine Mit-.: Er 278 telart zwischen Papaver Rhoeas und dubium wird mit dem Namen P. intermedium als neue Art auf. gezählt. Von Polygala werden P. buxifolia, oxy- ptera, comosa und vulgaris nach Reichenb, auf. gestellt, dessen P. uliginosa aber für P. amara L, erklärt. — Unter dem Namen Orobus graminifo- lius wird der O. linifolius Reich. in Herb. eit. Fl. als eigene Art beschrieben. — Von Trifolium aureum Pollich wird T. agrarium L. als synon, aufgezählt; warum aber nicht umgekehrt? Uns wundert dafs bei dieser Gattung Sturms Deutschl, Flora nicht benüzt ist. — Neben Stellaria media Sm. (Alsine media L.) ist Stellaria neglecta Meihe als wahre Art aufgestellt, die sich besonders durch ı0 Staubgefäfse und grössere Blumenblätter aus- zeichnet, auch im Winter nicht vorhanden ist, — Sempervivum globiferum auf Mauern u, s, w. ist ohne Zweifel S. hirtum. — Von Rubus sind ı7 Arten nach Nees und Weihe 9, und von Rosa 30, nach verschiedenen Schriftstellern aufgeführt; unter leztern eine neue; Rosa tenuis, Keldhröhre länglich - eiförmig, nebst dem Stiele häckerig- drüsigt, gefärbt; Abschnitte lang zugespitzt, drü- sig, van gleicher Länge der röthlich - weilsen Blume; Blättchen eiförmig, ungleich - sägezähnig, gewimpert, oben kahl, unten flaumhaarig grat- grün; Nebenblätter schmal, gleichbreit, drüsig gewimpert; Blattstiele stachelig, häckerig- dıt- sig; Stengel dünn, warzig; Frucht birnförmig, roth, u ' 27) Einige Nachträge und Verbesserungen danı ein vollständiges Register machen den Beschlufs dieser Flora die unstreitig den besten Provinzial. Floren zuzuzählen ist, und sowohl von Anfängern als Geübtern mit Nutzen gebraucht werden wird, 2. Katechismus der Obstbaumzucht von Carl Ludwig Seitz, königl. bayer, botan. Gärt- ner etc., mit 5 Kupfertafeln. München 1828. — 100 Seit, nebst 3 Seit, Vorrede und Inhalts. Anzeige, 2 Seiten Erklärung der Kupfertafel, und 6 Tabellen, welche ein Verzeichnils der Obstarten enthalten. — 8, Ein sehr gutes, schr praktisches Buch, das bald in die Hände aller Eigeuthümer van kleinen Landgütern, und Verwalter von grössern zu kom- men verdient, indom die Obstbaumzucht ein land. wirthschaftlicher Artikel ist, welcher in schr vie- len Gegenden zu sehr vernachläfsiget wird, über- all Platz findet, keine grosse Mühe macht, nur einige Aufmerksamkeit und einige Uebung in den Handgriffen fordert, welche man sich an wildem Gesträuche leicht verschaffen wird, und bei alle dem dem Landmanne noch manches Stück Geldes abwirft. WVenn sie hier oder dort mifslingt, so kömmt es nicht sowohl von dem unfreundlichen Hlima her, als weil man sich nicht genug mit der Sache selbst bekannt gemacht bat, oder sich in den Kopf setzt, gewisse zärtliche Obstsorten in rauhen Klimaten zu ziehen, 280 | L . Herr $. hat auf alles Rücksicht genommen, Um seinen Unterricht für jedermann, auch den gemeinsten Landmann, deutlich und leicht ver. ständlich zu machen, hat er ihm die katechetische Form gegeben, welche um jede Besonderheit be- “sonders fragt, und jede Frage kurz befriediget, ' hat sich durchaus auf die Erfahrung und: auf die Ausübung versuchter Obstgärtner und auf die ei... gene gestützt, alles überflüfßsige Theoretisiren . vermieden, und einer Deutlickkeit im Vortrage beflissen; die nichts zu ‘wünschen übrig läfst. Se kam’es, dals"der Gegenstand, über welchen sich . Mancher sehr weitläufig würde verbreitet haben, in ein ganz kleines und wohlfeiles Buch zusam- _ mengedrängt werden konnte, ohne weder an Deut- lichkeit noch an Vollständigkeit zu verlieren. Das Buch ist in sieben Kapitel abgetheilt. -Die. beiden ersten umfassen das Allgemeine, die Defi. nition der Sache, den Nutzen dieses landwirth- ‚schaftlichen Zweiges, seine Hindernisse, und wie diesen abzuhelfen sey; was eine Obstbaum- schule sey, und wie sie beschaffen seyn solle, — Im dritten Kapitel wird nun von der Erziehung, Vermehrung und Veredlung der. Obstbäume ge- handelt; die Erziehung und Vermehrung vermag auf viererlei Weisen geschehen: ı. durch Saa- men, 2..durch Ableger, 3. durch Stecklinge, und 4: durch WVurzelbruten; hier. ein sehr genauer ‚Unterricht über die Saamen, ihre Gewinnung, Aussaat, fernere Behandlung der jungen Bäumchen F ET 281 in den auf die’ Saat nächstfolgenden Jahren, Die erste Fortpflanzungs - Weise, giebt nur die Art, z. B. den Birnbaum, .aber nicht gerade die Salz- burger-Birne, wenn etwa die Saamen von dieser Sorte genommen sind, gleichwohl ist es besser, wovon auch die Ursachen angegeben sind, :wenn man die Saamen von veredelten Bäumen nimmt, in diesem Falle geschieht es öfter, dafs. bereits der aus dem Saamen gewachsene Baum zwar nicht ‚dieselbe, wie der Mutterbaum, aber doch immer noch eine gute Obstsorte bringt, nichtsdestowe- niger ist es immer. besser und sicherer, wenn man ihn zu seiner Zeit veredelt. Die Vermeh- rung nach den drei übrigen Weisen ‚giebt alle- mal dieselbige Sorte, von welcher die Mutter ist, geht aber nicht bei allen Arten von Holzgewäch- sen gleichgut an; diese Arten werden dann auf- gezählt, und gelehret, wie man sich dabei zu ver- halten habe. Nachdem nun der Sämling (das. aus dem ‘Saamen erwachsene Bäumchen) 'heran gewachsen . ist (darüber wird genauer Unterricht ertheilt), wird es veredelt, das ist, ein Zweig (ein Reis) oder eine Hnospe (ein Auge) von einer edeln Sorte mit ihm in Verbindung gebracht, was beim Reise durch Pfropfen (Pelzen), beim-Auge durch Oculiren geschieht. Das Propfen geschieht ent- weder in den ganzen Spalt, oder in den halben Spalt, oder zwischen’ die Rinde. Sorgfältig wer- ‚den die Benehmungsweisen bei allen diesen Me- 282 thoden angegeben, und überall wird auf alle Um- stände genau aufmerksam gemacht, Das Ablacti. ren oder Absäugen ist selbst eine Art des Pfro« ; pfens, ist aber nur möglich, wenn sich beiderlei Bäume’so nahe sind, dals ihre Aeste ohne vom Stamme getrennt zu werden, einander so ‚genä- hert werden können, dafs sie sich wechselweise berühren. Es geschieht auf zweierlei Weise: a) durch ein Pfropfen in den halben Spalt, oder || b) .durch Copuliren, worüber ebenfalls die nöthir ge Anleitung’ bereits gegeben worden ist, Vor" theile dieser Verfahrungsart, wie 'sie vorzuneh- men sey, und was man dabei zu beobachten habe, — Indem bei allen diesen Geschäften den Bäu- men wnerläfslich Wunden gemacht ‚werden müs-’ sen, so werden auch Vorschriften gegeben, gute \ Sorten von Baumwachs anzufertigen, wodurch, : wie durch Pflaster, sowohl die Luft von der Wunde abgehalten, als die getrennten Theile bes- ser zusammengehalten werden. Zu diesem Kapi-. - tel gehören auch die vier beigefügten Kupfer» tafeln, welche den Schnitt sehr deutlich lehren (die fünfte Kupfertafel gehört lediglich zum Titel- blatte). — Das vierte Kapitel giebt Unterricht, wie man die 'veredelten Bäume ferner noch ie‘. der Baumschule zu behandeln hahe. e ‘. Nicht leicht kann ein junger:Baum an. dem Platze, an welchem er veredelt worden ist, sie hen bleiben; die aus Saamen gezogenen Wild- linge, auch wenn sie noch in ihrer frühen Jugend 285 versetzt worden sind, stellen meistens. noch zu nahe beisammen, um sich nicht selbst einander zu: verdrängen. Hier kömmt es nun darauf an, was man ihnen für eine Bestimmung zu geben belieben wolle. Sie ‚sollen entweder zu Hoch. “ stämmen erwachsen, oder 'werden als Zwergbäu- me gezogen. Die Anzucht zu Hochstämmen: ist für den gemeinen Mann aus allen die vortheilhaf- teste, weil ‚sie ihm die wenigste Mühe : macht, diese Bäume überall stehen können, nicht nur in eingeschlossenen Gärten, sondern auch wohl im Freyen, wenigstens in der Nachbarschaft des Wohn- hauses. ‚Aus diesem Grunde wird hier für. diese Anzucht-ein sehr sorgfältig und genau bearbeite- ter Unterricht ertheilt. . Die Zwergobstbäume sind solche, deren Stamm wenigstens niedrig. gehalten wird, wozu man verschiedene Gründe hat, welche auch aufgezählt werden, sie bedürfen vieler. und sorgfältiger Wartung, fordern einen sachkundigen Gärtner oder Liebhaber, und sind. aus, diesem Grunde nur für Gärten ‘und ‘Zwinger geeignet, nicht für das Freye, . Gleichwohl werden auch für diese Baumzucht alle nöthigen Regeln vorge "tragen, und überall Beispiele von den Obstsorten angeführt, welche sich für die verschiedenen Ar- ten von Zwergbäumen schicken, deren eigentlich vier sind: a. Pyramiden. oder Rockenbäume, die von der Erde .bis zum Gipfel so regelmälsig in die Höhe ‘wachsen, dafs sie eine mehrseitige Py- xamide vorstellen; ». Kesselbäume, deren Krone 284 eine kesselförmige Vertiefung hat. 3% Kugelbäu. me; ‚auch sie sind eine Art Kesselbäume, aber die Kronen sind oben nicht weit offen; wie die Kessel, sondern nähern sich mehr. der Kugelform; “endlich 4. Spalier- oder Wandbäume, dahin ge. -. hört vorzüglich die Weinrebe, die nicht nur in unsern kältern Klimaten, sondern selbst in dem südlichen Tyrol als Wandbäume (in Tyrol- in den dortigen Weingärten auf sogenannten Pergolen (Lauben), am vortheilhaftesten erzogen werden, Die Bäume, sie mögen nach einer Art, nach welcher man will, gezogen werden, mülsen nicht : nur ihrer durch Hagelschlag oder auf andere Weise sehr beschädigten Aeste und Zweige ent- lediget, sondern sollen, wenn sie reichliche \ Früchte tragen sollen, jährlich kunstmäfsig be- schnitten werden. Es ist aber schwer die Re-- geln dieser Kunst in ein ordentliches System zu vereinigen; gleichwohl wird im sechsten Kapitel alles gesagt, was man zu wissen nöthig hat; die verschiedenen Vorkommenheiten lafsen sich nie- mal anders als durch mehrjährige Uebung lernen, welche man sich selbst geben wird, wenn.man. sich an die Vorschriften des Buches hält, sein Verfahren damit vergleicht, und sowohl das Ge- lingen als das Mifslingen der beobachteten Hand- ” griffe mit den hier angegebenen Warnungen ver gleicht, Die Bäume sind als organische Körper "eben sowohl Krankheiten ausgesetzt, als die Thiere,- ! L 285 nur sind. sie. gewöhnlich, wern man "das. Uebel‘ nicht zu weit hat um sich greifen lafsen, leichte zu heilen. Hier werden die gewöhnlichsten mit ihren Mitteln angegeben, die gewifs helfen .wer- den, wenn man sie da, wo sie angezeigt sind, rechtzeitig anwendet. Weil Hr. S. bei Bearbeitung dieser Schrift vorzüglich Bayern'im Auge gehabt hat, der gröfs- te Theil des Hezatkreises ohne. dies "Bayerns Obstgarten ist, der Ober- und Untermainkreis, so wie der Rheinkreis WVeinländer sind, wo so gar Mandeln und Pfirsiche als hochstämmige Bäu- me. wachsen, so ‚begnügt er sich für den Isar-. Kreis, Ober- und Unter .- Donau -Kreis, dann den Regenkreis, und noch. ‚besonders für diejenigen, gebirgigen Gegenden, welche schon. durch ihre Lage ein rauhes physisches Hlima haben, diejeni- gen Obstsorten anzugeben, die für sie besonders geeignet sind; mit Hinweglassung jedoch derjeni- gen Gewächse, die ohne weitere Cultur überall fortkommen, z.B. die Haselstauden, Ribesbeeren, Brombeersträuche. Wir danken Hrn. Seiz für diese so gemein- nmützige Arbeit, und wünschen sie recht bald’ in die Hände jedes für seine Vortheile. aufmerksa- men Landbesitzers. En 727 U Berichtigung. Carex Bertoloni, Schk,, Sprengel, Möfsler, Bluff - el’ Fingerhuth, Steudel es Hochst. (C. cuspidata Bertol.) 286 wird in Hopp. Carie, p. 12. als eine für Deutschl. Flora noch zweifelhafte Pflanze angegeben. Zu. gleich ‘wird sie daselbst unmittelbar neben Cerex Schoenoides Host gestellt und von beiden Arten: be. merkt, dafs solche mit Schoenus compressus habi- tuelle Aehnlichkeit hätten. VVenn nun hieraus die Verwandtschaft beider Carex- Arten schon einiger- maalsen hervorgeht, so wird. die Identität derselben in Pollini Flora Veron. (II. p. 96: sub: C. divisa,) gradezu erklärt und G. Bertolonii nur als eine in statu:macriori befindliche C. divisa Good; (C. Schoe- noides Host) angegeben. Da sich. diese Angabe durch Vergleichung der Schkuhrischen Zerglie- derungen vollkommen bestätigt, so unterliegt es gar keinem Zweifel, dafs C. Bertolonii wieder ge- strichen werden mülse. A, Geschenke; welche der Gesellschaft seit Ende März verehrt worden. . Die Ei, Leopold. Akademie: Nova Acta Acad. GC “2. C. Naturae Curiosorum, T. XII. 2. 1827. Hr. Graf C. Sternberg: Haidinger’s Be- schreibung des Sternbergits. 1827. Hr. Dr. Detharding: Conspectus ‚plantarum magniducatuum Megalopolitanorum phaneroga- ‘ marum. Rostochii. 1828, Hr. Staats - Central - Gasse - Officier Klier: Anlei: tung zur Cültur der Pelärgonien. Wien 1826. . nebst den lebenden Exemplaren. von 20 negen, Pelargonien.. tn 287 Hr. Pfarrer Schärer: Lichenum helveticorufe: ‚spieilegium: Sectio IL 18328. nebst Lich. helvet. exsice. Fasc. VII et VIIL' Ferner giengen für den Garten Glashauspflanzen ‚aus den Königl. Gärten zu München. und Nym- pfenburg, so wie Saamen aus denselben, aus dem Hofgarten in Würzburg, dem K. K. bo- tanischen Garten in Wien, und vom RK Obristen Baron v. Welden ein, wogegen andere seltnere Saamen zum "Theil yon Alpen- pflanzen abgegeben wurden, B. Eingegangene Manuscripte, welche noch nicht abgedruckt worden. Hr, Prof. Dierbach: Ueber das Vaterland des Acorus Calamus, ° Hr, Rittmeister. v. Flotow: ; Lichenologische Be- merkungen. Hr, Funk: Wanderung nach dem Wormserjöch, . Hr. Dr. Meyen: Beobachtungen über die porö- sen Gefälse u. a. Hr. Präs. Nees von Esenbeck: Bemerkungen über Sieber’s Agrostothek, Er. Prof. Nees v. Esenbeck d, jüng.: Hrn. Wirtgen's Blüthenkalender von Koblenz. _ Hr. Prof. Schultz: Veber die Organisation des 'Stempels. Hr. Fr. W. Schultz: Nachtrag. ‚zu deh Bemer- ckungen über Schäfers 'Frierische Flora. Hr; Prof. Tausch: Diagnoses plantarum minus cognitarum e ‚Flora Siberica Gmelini.. — Diagnoses nonnullarum Solidaginis et Helian« Ö FR 258 thi specierum.—- Botanische Beobachtungen, — ‚Ueber einige merkwürdige Pflanzenab. _ änderungen. x Recensionen von Meyer’s Diss. de Houttuynia BEBEEEREEEEREEEEEEEEEER EHER. S Irıı 1} und Hedwig, Species muscorum suppl. II, Druckfehler, durch Krankheit des Redacteurs veranlaßst, 97 Z. 8 von oben statt helvetiaequae lies helvetiacgue. > 08 — 16 v. o. statt verstockte 1. versteckte. = — 19 v. 0. statt verbergen ist 1. verbergen, ist. 99 — 17 v. o. statt unyerzeihliche 1. verzeihliche. — — 5, v. u, statt ein 1. im. . — — 4v. u. nach Wissenschaft setze ein Comma. 100 — ı v. 0. statt anmassend 1. aumaassend. ı0ı —bv.o. Paliarus und Zizipkus 1. Paliurus und Zizyphus. 7 Y. 0, statt Orytropis 1. Oxytropis. — —5Yv. u. statt Gebiete 1. Gebiet. 202 — ı6 v. 0. statt dagegenn 1. dagegen, ı05 — 3 u.gv. o. montosae l. monianae, 106 — ı5 v. u, nach V. Teucrium L. setze ein Punkt, — — 10 v. u, nach wachse setze ein Comma, 107 — 6 v. o. nach Bayern ein Comma, — — 1 v, u, Statt urcanica 1. ucranica. 125 — ı5 v. u, nach collinus Kit. ein Comma. 1A — gv. u, statt chamaemespilus 1. Chamaemespilus., — — 4v. u. nach D ein Punkt, — — iv. u. stait fruticoca 1. fruticosa. a25 — 7 v. u. statt spica l. Spica. 127 — 3 v. o. nach chondrilleides ein Comma, 128 —5v. o. statt Allgau l. Algau, 195 = 10 v. 0, statt : 1. . 196 — i6 v, o, statt n’asevois 1. n’oserois. 197. — 9 v. 0. statt welchen 1, welche .. 197 — ıı v. u. und in der Folge statt Datrochetl. Dutrochet. 202 — 5 y. o. statt eigen 1. eignen. , x 209 — 4 v. o. nach enthalten ein Comma. I .— 9 v. 0. statt Feigenbaum ]. Feigenbäumet+ — — 15 v. 0, statt Entdeckungen 1, Entdeckung. 204 — 9 v. o. statt den I. dem, — — j1 y. u. nach anstatt setze hinzu dafs. — 2 vu, statt Form 4, Formen, er % “ Flora oder Botanische Zeitung Nro, 19. Regensburg, am aı. Mai 1828,. Siebers Agrostothek. Ic bin von mehreren Freunden aufgefor- ‘ dert worden, meine Nomenclatur der von Hrn. Sieber. veranstalteten Sammlung ausländischer Gräser, ‚Cyperaceen, Restiaceen und, Juneineen be- kannt zu machen, weil über die verbreiteten Exemplare dieses Herbariums verschiedentlich Ir- rungen obzuwalten schienen, Obwohl nun die etwa eingeschlichenen Ir- xungen durch ein solches, nur von einigen mir bekannt gewordenen Exemplaren hergenommenes Verzeichnils kaum aufzuklären seyn dürften, so finde ich doch in den, vor kurzem erschienenen, Nächträgen zu Hrn, Prof. Sprengels Ausgabe, ‚des Linneischen Systema Vegetabilium, welche die zweite Abtheilung des vierten Bandes bilden, “eine nähere Veranlassung, meine Benennung der ‚in dieser Agrostothek enthaltenen Pflanzen durch den Druck in so weit zn fixiren, dafs dieselben vor Mifsdeutungen sicher seyn mögen, Bei aller Gerechtigkeit närälich, welche wir ° T \ En 5 290 . ; en) ... u Pr PRAER der fast bewunderungswürdigen Genauigkeit in der Zusammenstellung der Sieberschen Herharien widerfahren lafsen müfsen, dürfen wir doch von derselben nicht das Wunder erwarten, dals ein Mann nach fremden Bestimmungen die schwierig. sten, sich untereinander höchst ähnlichen, oft nur durch mühsam aufzusuchende Merkmale unter- scheidbaren Pflanzenarten stets richtig genug Son«- dern und unterscheiden werde, ‘um nicht hie und da.-einmal unter derselben Nummer eine verschie» dene Art zu liefern, sey's.nun eine. in dem Ver« zeichnifs gar nicht enthaltene, oder nur eine 86. gen eine andere umgetauschte. Daher denn aüch alle Citate von Sammlungen getrockneter Pflan. zen, die ein Andrer bestimmt, ein Andrer .zu- sammengetragen hat, stets etwas Unsicherers. mit sich führen und wahrgenommene Unrichtigkeiten des einen Exemplars weder dem Bestimmer, noch ‚dem Anordner, noch auch den übrigen Exempla- 'ren der Sammlung selbst zum ‚gerechten Vorwirf 'gereichen können. ns Dieses einleitungsweise zu erinnern, "schien ‚nöthig, da Hr. Prof. Sprengel diese, bisher noch nicht einmal durch meine Anerkennung beglaubig:. ’ ‚te Bezeichnung einer kleinen Pflanzensammlung vorzugsweise vor allen meinen übrigen botani- ‚schen Arbeiten werth gefunden hat, in seinem be zühmten Werk beleuchtet zu werden. Bonn den 20. April 1826. Nees von Eoonbeck | 20 ‚4. Rhynchospora 'laxd R. Br. 2 Fimbristylis gracilis R. Br. 3. Schoenus melanostachys R. Br. statu incom- pleto. An. nov, 5.2 4. Cladium glomeratum R. Br. 5. Clodium dubium N. ab E. panicula coarctata ramis spieiformibus, spieulis eapitato - conge- 'stis trifloris, culmo foliisque compressis,. cau- linis distantibus yagina brevioribus, Syn. Spr. S. W. IV. 2. p. 2i. Ist vielleicht nur Spielart von Cladium glo- meratum. R. Br., von welchem es sich blofs durch eine kleinere Rispe und zusammengedrückte Blät. ter unterscheidet: Die Schüppchen- der Aehrchen 'sind bei den 'beiden genannten Arten, wie ‘hei Cladium teretifoium R..Br., gewimpert.. Der Halm ist nicht rund, wie ihn Sprengel aaO, bezeichnet, sondern zusammengedrückt,. Er hat ‘zuweilen mehr, als ein Blatt, und die Kürze: die- ser Blätter ist besonders charakteristisch, 6. Clodium teretifolium R. Br. ? Sprengel citirt diese, von mir als zweifel- haft bezeichnete Art, :zu Cl, schoenoides R. Br. oder Schoenus acutus La Bill., culmo nudo Folüs- que spaihague compressis, welcher Charakter so wenig, als die Figur Labilleardieres ‚auf unsere Pflanze pafst. Die. Definition von Cladium tereti- Jolium R. Br. pafst wörtlich, und die Stellung bei Clad. : glomeratum. und Junceum stimmt ebenfalls überein. Sollte sich ergeben, dals unsere Be- T'2 n_ u _ 292 stimmung dennoch unrichtig wäre, so würde.die. Sieber’sche Pflanze als eine neue Art dieser Gattung aufgestellt werden mülsen. 7. Schoenus brevifolius R. Br. 8. Restio complanatus R. Br. 9. Lepidosperma lineare R. Br. Die Blätter zeigen bei unsern Exemplaren" kaum einige Schärfe an den Rändern, 10. Lepidosperma gladiatum R. Br. 11. Cladium Flum R. Br. ? Die panicula Joliata und die spieulae subu- Zatae scheinen noch immer für diese Art zu ent« scheiden. Unser Exemplar ist übrigens unvoll- kommen, und wir wollen nicht mit Bestimmtheit widersprechen, wenn Hr. Prof. Sprengel a.a.0. dieses Citat zu Cl. decompositum zieht. ‚Sollte aber dieses eben genannte nicht eine ‚kleinere Form von Cl. Filum seyn ? a 12. Die Fructification fehlt gänzlich, und die hie und da vorkommenden gröfsern spiculae scheinen monströse Bildungen zu seyn, .; An Cladii Species ? 13. Gahnia psittacorum V. 14. Carex longifolia R. Br. 15. —— adpresa R. Br. 16, —— striata R. Br. 17..Juneus plebejus R. Br. 18. Schoenus falcatus R. Br. 2 19. Schoenus abbreviatus N. ab E. culmo. simplici . compressiusculo basi monophyllo folüs Alifor- | N ° 293 mibus laevibus, hreviori; ; vaginis nudis, pani- eula. bifida. folium involucrale aequante, spi- eulis: geminis brevibus unifloris, squamis qua- tuor. subaequalibus margine nudis, -nuce ru- &ulosa. ., Mit Schoenus punctatus R. Br. verwandt, aber hinlänglich ausgezeichnet, Der dünne Halm ist fingerslang, doppelt kürzer, als die Blätter, das Wurzelblatt mit eingeschlossen. Die Rispe theilt sich gabelförmig, und der längere Ast meist noch. einmal. Jeder Ast trägt gewöhnlich zwei Paar Aehrchen, eins am Grunde, das andere an der Spitze. Diese -Aehrehen (wir sahen nur sol- che mit reifer Frucht) bestehen aus 4 fast gleich-, langen, lanzettförmigen , Pfriemenförmig_ 'zuge- spitzten, gekielten,. nervig gestreiften,. abstehen- den, braunen, kahlen Schuppen, von denen die‘ obere am Grunde die Frucht umfalst. Drei lange Staubfadenträger, ohne Antheren, geben den Schein einer Borstenhülle. Der Griffel hat drei Narben. Die Nufs ist dunkelgrün, fast rund, feingrubig, und hat eine stumpfe runzlige Warze, wo der Griffel abfiel. — Die untern Scheiden sind lebhaft parpurviolett. ‚-20.. Isolepis riparia, R. Br.“ Durch einen Schreibfehler war diese sehr ausgezeichnete Species in dem Sieber'schen Verzeichnifs unter Eleocharis gestellt worden, welches wahrscheinlich. Hrn, Prof, Sprengel veranlalste, sie zu Eleocharis seiacea R. Br. (Scir- f Wu A 20% F 3 Brownä Spr.) zu. ziehen. (S. 8.9. IF. 2. p 27) Da wir die Species mit R. Br. bezeichneten, so . hätte, weil es keine Eleocharis riparia R. Br. giebt, u der Blick auf Isolepis oder Seirpus fallen: sollen, bevor die Bestimmung mit einer andern unrichti- gen vertauscht worden wäre. ' 21. Isolepis prolifera R. Br. 22. Cyperus teiraphyllus R. Br. 25. — — gracilis R. Br. . 24. Eleocharis recurvata N. ab E. spica disticha. ovata, culmis setaceis quadrangularibus recur« vis, vagina oblique truncata mutica, 'setis hy- pogynis 5—6 longitudine caryopseos irigonae basi corticatae, apice nudae. Observ. An proprii generis, ob caryopsin ad apicem fere involucro pallido arcte adnato punctato margineque repando desinente tectam; ex quo apex caryopseos trigonus, acutus, fusces+ cens prominet? Habitus fere Eleocharitis acieula- ris, magisque etiam Eleocharitis setariae R, et Sch., seu Cyperi setacei Reiz. Hr. Prof. Sprengel sagt a. a, 0. pP „Ad Sc. retrollexum Poir. var. Eleocharis recur- vata Nees in.Sieber Agrost. n. 24. Nov. Hol.“ Ich zweifele sehr, ob dieser Scirpus aus Porto-Ricco hieher.zu rechnen sey. Der unsrigo hat einen Culmus quadrangularis ; dieser soll ei- nen Culmus angulatus subieres haben. Von den Fructificationstheilen ist gar nichts ‚gesagt. Ich: glaube also, dafs die Culmi et folia recurva allein 5 ® n u 295 nichts entscheiden, und dafs eine genauere Unter- suchung nöthig sey, bevor man sagen könne, dafs in diesen so zart nüancirten Gattungen .eine aus den entlegensten Regionen herstammende Form Abart einer andern sey. 0 25. Carpha deustä R. Br. N. u Observ. Fasciculus sapituliformis bast i invo- lucratus involucro bivalvi subulato, basi dilatata scariosa fasciculum involucrante, valvula inferiori fasciculo longipri. Squamae similes breviter mu- cronatae spicularum sesstlium divisiones distin- guunt. Spatha propria bivalvis, tristachia, valvis seu squamis carinatis - JJanceolato - ‚subulatis fuscis margine luteis. „‚Spieulae- lanceolatae, compressae, distichae, uniflorae; squamis 4 inferioribus sen« sim paulo minoribus . lanceolatis . apice subulatis fuscis, carinatis, basi membranaceis ; ; duabus inte- rioribus minoribus inaequalibus membranaceis a quarta squama inclusis. Setae hypogynae tres lon- gitudine staminum, apice paullulum dilatatae et planiusculae, infra apicem fuscescentes, scabrae, basi villoso - plumosae, filamentis cohaerentes, Sta- mina-tria, quorum unum interdum sterile filifor- me; fertilium filamenta brevia, lutescentia; ‚an- therae lineares, erectae, apice subulatae, Iuteae. Stylus staminibus et setis longior, filiformis ; stig- mata tria, filiformia, decidu.. Germen. tenue, oblongum. Fructus deest. _ ‚Adnot. Genus Carpha habita quodam sin- gulari Hyrideis accedit, Te u 296 26. Chaetöspor@' ‚villose N. ab E. (Schoenus oil: : losus R. Br. Wir haben in allen Exemplaren drei kurz Setas hypogynas gesehen, und bringen daher diese. Species zu Chaelospora. Gewöhnlich sind die spieulae subbiflorae. Dann ist aber nur das End- blüthchen vollkommen ; das zunächst vorherge- hende hat ein unfruchtbares Pistill und keine oder undeutliche setas hypogynas, Chaetospora pedicellata R. Br, ist vielleicht nur Spielart der Ch. villose. ‘27. Chaetospor& imberbis R. Br. 28. Chorizandr& Cymbaria R. Br. 29. Isolepis nodosa R. Br. Syn. Scirpus globosus Spr. S. V. IV. 2, P- 27, 30. Schoenus imberbis R, Br. 31. Chaetospora turbinata R. Br. 32. Lepyrodia strieta R. Br. 33. Restio australis R. Br. A 34. —— tetraphyllus. La Bill. 35. Caustis uneinuta N. ab E. ramis ramulisque - recurvatis, floribus pentandris, Synon. Caustis recurvata Spr. S. P. IV, 2 p- 26. Wir wissen nicht, ob durch unsere oder durch eines Abschreibers Schuld der Gattungs- . name Restio statt Caustis in die Siebersche Nomenclatur gekommen ist. -In unserm Exemplar z der Agrostotheca ist die Species als Caustis unei-. nata bezeichnet, Vermuthlich entstand die Irrung . 297 daher, dafs die. Nummern $3 und 34 Restio’ heis- sen,.und dann Nr. 35. darunter fortlaufend einge: tragen wurde, statt dafs.Nr. 35 und 37 den .ge- meinschaftlichen Namen Caustis hätten: ‚erhalten sollen. 36. Caustis pentandra R. Br. N 37. Caustis uncinata N. ab E. Paar. ß. tenulor.s S 38. In der Bestimmung der Sieber’ schen Agro- stothek nannten wir diese Pflanze: Lepiocar- pus squarrosus, amentis, alternis remotis.ses- silibus, squamis cuspidatis, inferioribus bi- trilloris, ' „ Wenn es wirklich. nach Sprengels S.P, IV. 2. p. 36. der Restio lateriflorus R. Br. ist, .wor- an wir noch zu zweifeln “wagen, so würde diese Art zu Leptocarpus, nicht aber; mit Sprengel a. a. O., zu Lepyrodia gebracht werden mülsen. 30. Restio erispatus R. Br. 40.. — dimorphus R. Br. A 4. — cinerascens R. Br. 42, — tropieus R. Br. nach Spr. 8. P. IF. 2. p. 26. Uns noch zweifelhaft, ‚45. Lepidosperma flexuosum R. Br. 44. Restio dimorphus R. Br. 45. Schoenus erieetorum R..Br. .46. Lapeyrodia gracilis R. Br. @7. Restio gracilis R, Br. D 48. — pallens R.Br. ' 49. Lepidösperma Alforme La Bill. Spr. 8. V. IW.'2.p. 26. En 208, - Wir ‚hätten diese Exemplare für eine ver. kümmerte: Form des Lepidosperma tetragonum La Bill. :halten mögen, weil R. Br. das L. filiforme La Bill. zu seiner ganz verschiedenen L. flexuose vergleichsweise zieht. Vielleicht ist es eine eigno Art: culmo subtetragono bisulco, foliis tetragonis unisulcatis, spica ärcta composita. 50. Anarihria: gracilis R. Br. 2 . ‚51. Lapeyrodia hermaphrodita R. Br. 52, Zoysia pungens R. ‚Br. 55, Cenchrus australis‘ R. Bro _ 54. Andropogon refractus R. Br. ; Ein Anatherum Pal. de Beauv. 55. Aristida (Chaeiaria) ramosa R. Br.. . 56. Anisopogon avenaceus R. Br. 57. Danthonia pilosa R. Br. “ 58. Festuca littoralis R. Br.. a 59. Stipa pubescens R. Br. ’ N Herr Prof.'Sprengel beschreibt diese in dem S. #. IV. 2. p. 31. ‚unter dem. Namen ‚Stipa udis als eigne Art, und schreibt ihr Calyces acu- minatos zu. Wir müssen daher vermuthen, dafs unter der Zahl 59 in der Agrostothek zwei Arten liegen, denn unsere Exemplare stimmen in allen . Stücken, und besonders durch die Glumas trun- catas parum erosas mit R. Browns St. abe cens genau überein . . ... ee 60. Stipa mollis R. Br... 0.200.505 61. Anthesieria australis R. Br. 2. Spinifex hirsutus R. Br. A 299 63. Süpa mieranihd' Cäv-:aristis nudis ‚Perian-. io sübsessili 'glabro .“yix‘triplo. longioribus, glumis inaequalibus‘ ‚lariceolatis . mueronatis, panicula; läxa ramis fasciculatis” rarioribus, culmo gracili ramoso, yaginisque Iaevibnt, fo- liis planiusculis scabris, ' jan Stipa verticillata N. ob E, aristis. nudig- po- “ rianthio ‚pubescente sessili multo: longionibus,,. glumis aequalibus, mucronatis linearibus, : pa- nicula subverticillata, ramis ‘capillaribus. con- fertis, culmo ramoso follisque planiuscalis x ri- ‚ gidis scabris. _ Eu Syn. Stip& verticilinta, Spr. S.V: W 2, p 30. 65. Holeus parviflorus R. Br... : R st nach unserer Gattungsbestimmung. ein Trachypogon, aus der Abtheilung, zu welcher An- . dropogon Gryllus und acicularis gehören. (Genus Chrysopogor Trin.). Bei der hier genannten neu- holländischen Art konnten wir keine zweite Klap- e des fruchtbaren Blüthebens entdecken; die un. tere Klappe ist bis zum Grunde so schmal, dafs sie eine einfache Granne vorstellt, Die gleich- nervige flache Kelchspitze hat nach der Spitze zu 6,— die ungleichnervige hat drei vollständige m” \ ‚Nerven. 66. Stipa pubescens R. Br. Zr a 6. Panicum effusum R..Br. 68. Isachne australis R. Br: 69. Panicum marginatum R. Br. 20. Agrostis rara R. Br. 300 71. Panicum sirietum R. Br. 22. — — subiile R. Br. ’ 73. Orihopogon imbecillis:R. Br. - ’ 24. Eragrostis (Poa) inierrupta R. Br. Pi FPoa plebeja R. Br. 76. — laevis R. Br. . 27. Wir hatten dieses Gras für eine schmäch. tige Poa australis R. Br, gehalten. Hr. Prof, Sprengel erklärt sie in dem 8.F. IV. 2 p- 35. für eine neue Art, die er Po« Siberia- n& nennt, und sie 'so definirt : t P. paniculae nutantis‘ ramis Hexuosis: 50A- bris, spieulis coloratis, flosculis liberis remotius- culis irinervis acutiusculis carina scabris, foliis Aliformibus angulatis, ligula rulla, | Ohne nun die geringste Wichtigkeit,auf un- sere frühere Vermuthung zu legen, und dem ver- dienten Reisenden die ihm zu Ehren genannte Species wohl gönnend, bemerken wir nur,. dafs die Diagnose auf jeden Fall anders lauten müsse, um ‘diese Grasart zu unterscheiden. Wir wür- den, mit Bezug auf die Flora Novae Hollandiae, setzen : Be P. (Sieberiane) : panicula effusa vel subco-.. arctata erecia, vamis capillaribus, spiculis 4—5.- floris ovatis, glumis scabris, perianthii valvula ex- teriori basi barbulata quinguenervi;. foliis. Klifor- mibus scabris, ligula brevissima truncata, culmis- caespitosis. , ae 78. Sporobolus elongaltus R Br. 301 70. Eragrostis ((Poa) tenella: R. Br... - 80; Briza virens L. 81. Agrostis aemula R Br... - . re 82.- Stipa ramosissima Trin. (Urachne r ramosissi« ma Tr. de Gram. wnifl. et sesquifl;).-... 83. Danihonia semiannularis R. Br. 84. — paradona RB. Br... ‚Sprengel sagt am angeführten. Orte bei unserm Citat:. Stipa, sphalmate seribae forte: u, s. w. In unserm Manuscript, welches, für. Hrn, Sieber abgeschrieben wurde, steht deutlich : Danihonia paradoza R. Br. Hrn. Siebers Exem. plare gehören übrigens zu einer. Spielant; Aoseu- lis glumam aequantibus, . 85. Danthonia pallida R. Br. 86. Agrostis erinita R.. Pr. . 87. Anisopogon avenaceus R. Br. u 88. Hemarthria compressa R. Br. 89. Echinopogon ovatus Pal. de Beaw, ' 90. Panicum strietum R. Br. 91. Po& polymorpha wär, f.'R. Bra 02. Danthonia pallida R: Br. 93. Andropogon acieularis R.. Br. 94. Diplachyrium rarum N. ab E. Char. Gen. Spieula. uniflora., Calyx bielumis, ealyculo brevissimo .biglumi 'ciliato suffultus et ex hoc de. ciduus. ° Glumae subaequales, nervosae, candato- setigerae, validae. Flosculus glumis brevior, bi- valvis, valvula inferiori herbacea multinervi com- % 508% 'pressa ex apieb. bidentato ‘setüligera;; -süpertori ‚‘breviori tompressa. _ Lodieulae . membranaceae, truncatae. Gexmen oylindricum; styli duo;. stig- ahata asporgilliformia. ‚Caryopsis libera. . . } Racdmus laxus, basi subramosus,.apice simplex, Diplachyiium‘'rarum N. ab :E. culmo .'sub: ramoso, foliis planiusculis scabris, igula obsoleta. & Syri. Bolypogon simplex. Spr. S..V. IV. 2, p. 30 „: Podosasmon in N. ab. Ei in: En: Agrostoth. Sieb: Due ‚Net 94°. BEE when se Wir würden noch Ainzuziehen:: u "Per rara R. Br. Nov. Holl. I. p. 127. (p- 28 ed.’ nosir.) wenn wir nicht in diesem Fall.an- nehmen mülsten, dafs diesem scharfsichtigen Botaniker die.beiden kleinen accessorischen Kelchspelzen und..die, freilich sehr kurze, Borste des untern: Kronklappe. entgangen seyen . .e. 2 Die. „Beschreibung und Abbildung der. Bi- thentheile von Xystidium. maritimum Trin. (Fund Agrostogr. pi: 102. 6. II), welche der Hr. Verf. selbst in den Gramm. uniflor. et sesquifl. p- 171 für eine Perotis, und zwar‘ eben für Perotis rara RB. Br. erklärt,. stimmt :bis auf. die. Seta des F' Flos- culi ganz genau mit unserm. Exemplar überein, und: die Figur ‚scheint am : Grunde des Kelchs die "beiden kleinen gewimperten Schüppchen zu "errathen,- ! ee ‚Sollten diese Schüppehen den Gattung Pero-. ‘ts wirklich zukommen, :s0 würde das kleine, Borst- nn 503 chen des’ Blüthchens keinen’ "Grund übgeben, un- "sere Gattung Diplachyrium ‚beizubehalten, sondern sie müfste mit Peratis und Aystidium zusammen- fliefsen, was uns schon jetzt das Wahrscheinlich, ste dünkt, . Mit Podosaemum Desv. ( Trichochloa. Deb., ; Mühlenbergia Trin., "Podosaemum, Trickochloa und Tosagris Pal. de 'Beaw.) stimmt ünsere. Species mehr durch die künstlichen Merkmale ihres Gat- _tungscharakters, als durch ihren Bau überein, ob- wohl sie ebenfalls zu den Agrostideae gerechnet werden mufs,. wohin wahrscheinlich auch die Gat- tung. Perötis gehört,‘ die von Kunth den Saccha, zineen zugeordnet " wurde. «Es ‚darf nicht unbe. rührt: bleiben, dafs die Exemplare dieses Grases '' in der Sieber’schen Agrostothek meist sehr Ale vollständig sind, und nur- wenige, die wir sahen, einige vollständige Aehrehen zeigten. 95. Triticum (igroppram Pal. ‚de ‚Beau, ) sca- : brüm RB. Br. 0. Rhynchospora aurea_ 2 ahl. 97. Seleria capillaris R. Br. . Die Blätter sind nicht „Sadenförmig, wie es bei Sprengela. a. ©. p. 318 heifst, ‚sondern ‚schmal linienförmig. Die schmale Rispe ist ‚nicht immer nickend. i 08. Scleria Flagellum Sun. 99. — -— latifolia Sw. 100. m _ « margeritifera Wild. N : “ CBeschlafs folgt} 304 11, Nachträgliche Bemerkungen zu meinem Aufsatze . s « über die Fegetation Italiens ira Nro. 40. u. F der Flord vor 1826. Seit der Zeit als ich vorbenannte Bemerkun« ‚gen. niederschrieb hat sich manches geändert, wo» von ich folgendes nachzutragen für zweckmäfsig ‚grachte, 2... Ad .pag. böı. Savi’s botanicon etruscum das. ich als unvollständig. und bunt durch einander ge- ‚worfen erwähnte, ist, seither durch Herausgabe ei- nes iten Bändchens geschlossen worden. Durch ein „General - Register ist nun auch Ordnung und Methode ins Werk gekommen, Ad. pag. 652. Die Flora sicula von Preßl war ebenfalls, als ich meinen Aufsatz schrieb, noch nicht "herausgekommen. v In meinem frühern Aufsatze über Ostia (Flora 1825 p. 469.) merkte ich als bei der Ponticelli‘ d’ostia wachsend Aster Tripolium mit ? an. Da die Pflanze damals ohne Blüthe stand und ich sie frü- ‚her nie gesehen hatte, konnte ich sie unmöglich ° kennen, seither aber habe ich mich überzeugt dafs es Inula erithmoides gewesen sey. Hieher gehört auch noch die seither bestimmte“ Anthemis Cota. Im nämlichen Aufsatze p. 485. liols ich 'mich durch ein Parere des übrigens hochverdien- ten, aber als Mensch auch menschlicher Irrthümer fähigen Prof, Bertoloni zu "Bologna verleiten, die im Sande bei Fiumicino gefundene Anthemis für.4. punctata zu erklären. Spätere Vergleichun- gen haben mich überzeugt: dafs diefs Irrthum, , und ‘die Pflanze vielmehr die ihr übrigens ‚sehr ähn« liche A. maritima sey Bern . Dr. Brunnen. Flora oder. Botanische Zeitung. Nro. 20. Regensburg, am 28. Mai 1828, 1 Einige Bemerkungen über den Bau der Pflanzen, von Hrn, Prof. Ritgen in Gielsen. CFortsetzung.) Di. meisten Pflanzen bestehn, nach dem Mu- ster der "Urwirbelgeschöpfe, nämlich der Crinoiden, aus. Wirbeln‘, deren Vereinigungs- . oder ‚Gelenk- gegend Finoten genannt wird, Eine Reihe aufein- anderstehender Wirbel macht den Stamm. , Von. den Gelenken der Stammwirbel (also von den Stammknoten) nehmen peripherische Wirbel ih: ren Anfang, welche entweder in die Fläche sich ausbreiten und alsdann Blätter genannt werden, oder welche dieselbe rundstabige Gestalt wie der Stamm haben und dann 4este heilsen. Die Aeste hestehn wiederum, .dem Stamm entsprechend, aus einer Reihe aufeinanderstehender Astwirbel, an deren Gelenken (Astknoten) wieder Blattwirbel oder ‚Zweigwirbel entspringen. Jeder Zweigknoten dient ‚wiederum dem Wirbel eines oder mehrerer Blätter zum Anfange. Der obere Endwirbel des Stamms, des Astes, Zweigs trägt, ausser einem Blatie, ‚die Wirbel der Blume. Diese besteht zu- U “nächst aus; dem Haupt- Mittel- oder Mutterwirbel, 5 306 welche als Fruchtboden mit Stempel und Narbe, erscheint; und aus den Nebenwirbeln. Die Ne. benwirbel bestehn von unten aufwärts zunächst "aus einer gewissen Zahl von Blattwirbeln, welche man zusammen Kelch nennt, Auf die Kelchwirbel folgen die Kironenwirbel oder Blumenblätter; dann erscheinen die Staubwirbel, welche unten als.Staub» ‚Jfäden oben als" Staubbeutel gebildet sind. Der der Erde angehörige. Theil der Pflanze besteht aus Wurzelwirbeln, die dem Stamm, den Aesten und Zweigen entsprechen. Die Endwirbel der Wur- ‚zel sind die Saugwirbel. j Man muls in Bezug auf die Bildung; dieser Wirbel festhalten, dafs der Anfang mit einem Stammwirbel gemacht wird, welcher an einem Ende ‚den Mutterwirbel, am andern Ende den Saugwir- bel und seitwärts die ersten Blattwirbel trägt; und dafs die übrigen Wirbel zwischengeschoben und umgelegt werden. Indessen wachsen die "zwischengeschobenen Wirbel in der Regel schnel- ler und vollkommner aus, als der. rudimentöse Anfang. des Mutterwirbels. Die Zwischenschie- bung der Sekundärwirbel zwischen den Stamm- wirbel und Mutterwirbel geschieht in steigender ‘ Reihefolge vom Stamm her. Der erste Stamm- ı wirbel trägt die Huchenblätter, dann folgen ein öder mehrere Träger: ‚der Wurzelblätter, weiter- kin die übrigen Tragwirbel; ' ‚endlich folgen die Nebenwirbel der, Blume und am. spätesten bildet Fr 307 . ‚sich der. Mutterwirbel völlig. aus, in dessen: Inne. ‚rem sich die mehr oder weniger entwickelten An. fänge der Primärwirbel der neuen Pflanze, . als Samenkorn oder Sporen entwickeln. Zwischen Stammwirbel und Saugwirbel geschieht das Zwi. sehenwachsen der Wurzelwirbel ebenfalls vom Stammwirbel aus fortschreitend, Es ist bereits an einem andern Orte *) ge- sagt worden, dafs ich in der Familie der Urge- schöpfe ‚den Pentakriniten mit Stammausstrahlungen für den Urrepresentaten des Pflanzenreichs in der Meerestiefe ansehn zu müfsen glaube. Das erste frei in der Luft erscheinende Pflanzenge- bilde dürfte daher diesem Urbilde’ möglichst ähn- lich seyn. Eine solche Achnlichkeit ‘zeigen am _ vollkommensten die Schachtelhalmgewächse. - Bei diesen sind die Wirbel denen der Urwirbelthiere noch am wenigsten unähnlich, Es sind nämlich 'hohle Zylinder, an deren obern Enden die Blatt. ausbreitungen noch am schwächsten zu Stande kommen. Die kleinen Blättchen umgeben jeden Wirbelkopf des Stamms als ein kleiner Strahlen- kreis;. die Wirbel der Aeste entbehren dieses Blattkranzes schon mehr oder ganz, Der Kopf ‘der weiblichen Pflanze ist aus Flachwirbeln ge- ‚ bildet, gleich dem Kelche eines Marsupiten; nur ‚ ist er nicht offen wie dieser, sondern geschlossen, ‚Die. gröfste Unähnlichkeit, verglichen mit den aA, oT u a = R U2 mn i 308 Urwirbelgeschöpfen, zeigen die Pflanzen der höch- sten Stufe,. die mit Blättern versehenen Bäume, . Bei diesen ist die Gliederung in Wirbel mög. ‘Jichst verschwunden. Zwar stehn die Blumen und Blätter noch als Wirbel da, welche an den Zweigen angelenkt sind; allein der Stamm zeigt keine Gelenke in seinem Innern mehr und die Aeste entstehn aus ihm seitlich so, dafs dadurch weder für den Stamm, noch für den Ast ein ab. ; setzendes Gelenk, ein n förmlicher Hnoten, zu se hen ist, Hier drückt also ’eine durchlaufende Sire- cküng ohne Unterbrechung den Charakter des in- nern Baues aus, während bei den Equisetaceen " noch die vollkommeuste Auf- und Aneinanderrei- hung von Wirbelkugeln statt hat, welche. nach und nach zu weniger oder mehr gestreckten Zy- lindern auswachsen, Die intermediäre Form zwi- schen der geraden ‚Linie der Faser und zwischen ‚der Querfläche, die das zylindrische Wirbelglied ‚schliefst, ist die zu einem fortlaufenden Zylinder - ‚gewunden aufsteigende Faser. Die Erscheinung (des Spirallaufs vermittelt also den Uebergang von ‚der Zylinderschliefsung durch Quereinlegung des Hnotens zu der Schliefsung des Zylinders durch extreme Streckung in: die gerade Faser, wodurch nothwendig die: Innenhöhle des Zylinders. ganz: verlohren geht.. ‘ Aus diesem- Verhältnils wird die Nothwendig- heit einleuchtend, dafs in der Mehrzahl der Pflan- 509° zen die 'Spiralform i in den mannigfaltigsten Aeus- ‚ serungen erscheinen mülse,. indem der interme- diären Bildungen stets mehr sind, als ‘der Ex. tremtypen. Es ist höchst anziehiend, wahrzunehmen, wie die Spiralwindungen sich von der wagerechten oder queren Richtung allmählig mehr und mehr zu der senkrechten oder geraden erheben. In: den Palmen ist die geringe Erhebung der Spiral- windungon recht äuffallend in dem Ansatz der Blätter sichtbar. Blatt folgt ganz nahe an Blatt und dessen’ Ansatz umfängt den ganzen Stamm in beinahe ‚wagerechter Riöhtung: ‚nur sehr. "wenig mit ‚den ‚äussersten Umfassungsenden sich‘ erhe-, bend „an, "deren Gränze' die’ Mittelgegend_ des. neuen Blatiknotenrings sich wieder anreiht. Die abfallenden ‚Blätter zeichnen so durch ihre Ab- fallsnarben eine Spirale auf ‚der Rinde des frei- gewordenen Stamms , welche Narbenzeichnuhg beim Fortwachsen der Palme vom untern Stamm- ende aufwärts sich stets. mehr. und mehr ver- flacht. Bei den höhern Pflänzen "erheben sich die einzelnen "Blättansätze ebenfalls in einer Spiral- „windung; ‚dasselbe gilt von den -Kelch- und Blu- mienblättern. ' "Selbst bei: den, Ansätzen’ der Staub- fäden kommt hier’ oft ein ‚sölches ‚gewundenes Auf. . steigen vor. Die Blätter selbst winden sich, wenn ihrer mehrere sind,’ spiralförmig um einander, oder & 31 0 jedes. Blatt windet sich in sich selbst schnecken- artig zusammen. Dasselbe gilt von den Schutz-,, Kelch- und Kronblättern, so wie von den Staub- fäden. ‘Im Innern der Pflanzen kommt es zu einer reichhaltigen Wiederbolung des Spiraltypus durch die Bildung der Spiralfasern und der aus ihnen, gestalteten langen Gänge. , Diese, aus Spiralwindungen gebildete Gänge. ‚ sind Luftgänge: Athmungswege. In den Enkrini- ten findet man ihr Vorbild. Betrachtet man zB, den Strahlenwirbel‘ eines Pentakriniten , so findet man alle durchbohrt. Diese fortlaufenden Durch- bohrungen oder Gänge treten so zusammen, dafs ihrer nur fünf bleiben, welche durch den "Haupt- wirbel (des,Magens) laufen und sich durch alle. Stammwirbel fortsetzen, wo sie mit den feinen Gängen zusammentreten, welche zwischen je zwei Wirbeln strahlenförmig von aussen nach innen laufen. Dies sind die Athimungsröhren des Ur-. geschöp fs. Die Durchschnittsfläche des Stamms eines: HKürbisses zeigt. einen Bau, welcher .dem, des Stammwirbels eines Pentakriniten so ähnlich ist, dafs man ‚die. ‚Zeichnungen davon z. B. in HKie- ser’s Mem.'s. borg. d. pl. Fig. 27, 29, 32, 35 für Pentakrinitenwirbel halten sollte, Der Unter- schied besteht hier nur darin, dafs die Pflanze mehr Längenröhren hat, indem deren stets meb- rere nebeneinander zusammenliegen, und indem die Regiorien für diese Gangbündel zahlveicher [4 mr nen „sr ‚ sind, denn in dem Hürbisstamme sieht man derer in jedem der. fünf Aussenwülste und in’jedem den. fünf Innenwülste. In den höhern Pflanzen nimmt, - die Menge der Luftgänge stets zu. ‚Die Luftgänge in den Pflanzen entstehn an-. fangs: als geschlossene Ringe, als wahre Wirbel. Erst nach und nach senken und erheben sich. je . zwei Ringe so zu einander, dafs sie sich, an -ei- nem : Punkte berühren und endlich zu Spiralen: umgestalten. BR ‚In Ansehung des Baues des innern Pilanzen- gewebes ist, abgesehn, von den Luftgängen und, Säftegängen,- ganz besonders zu bemerken, dafs _ der Darmschlauch der: Enkriniten hier zuerst ver-, lohren geht, indem bei.der Pflanze im Gegensatz gegen .däs ‘Thier der Ansatz der Theile nicht von- Innen gegen die äussere Oberfläche hin,. ‚sondern; von der äussern Oberfläche her. gegen die. Mitte. ' hin: geschieht. Anfangs läuft zwar noch eine; Mittelhöhle als Mittelröhre durch die ganze Län-. ge des. Pflanzenstammes, entweder in runder oder fünfeckiger ' Gestalt ; später ‚schliefst sich diese Mittelröhre an die.Enden der Wirbel, welches. die Knoten sind. Noch später in der fortlaufen- den Reihe höher entwickelter "Pflanzen schliefst sich auch die Mittelröhre, welche.noch innerhalb des. Verlaufs: jedes einzelnen Wirbels, ‚nämlich zwischen je zwei Knoten; zurückblieb. Das feste Gewebe der Pflanzen: besteht aus: Hügelchen, welche zu Fasern und Blätichen. ver-. “einigt' sind, wodurch Zellen oder Röhren gebildet x 312 werden; ‘Dig Zellen sind ursprünglich «sämmtlich _ : Hohlkageln, später legen sich diese Hohlkugeln gegenseitig möglichst nahe an einander, welches am vollkommensten durch die Annahme der Ge- -stalt des Sechsecks‘ ‚geschehen kann und daher geschieht. Die Röhren in den Zwischenräumen der Zellen sind entweder einfache Zylinder, wie man die Säfteröhren zur grobstoffigen Ernährung . findet, oder sie sind ring oder schneckenförmig gebaut, in welcher Gestalt die Luftröhren zum Athmen, also zur, feinstofügen Ernährung VoX« kommen. a A Was die Zahlenverhältnifse in der Pflanzen- welt betrifft, so ist die Zahl 5 mit ihren Wieder- . holungen ı0 u. s. w. die bei weiten. vorherry- schende, und die Zahl.2; mit ihren Verdopplun- gen 4; 8,12, u. s.'w.,'nebst der Zahl 3, mit ih- ren 'Vervielfachungen 6,:9 u. s. w.. halten ‚vereint nieht einmäl der Mächtigkeit der Zahl 5 das’Gleich- gewicht. Dieses Verhältnifs giebt sich besonders in ‘der Zahl der Staubfäden, der Blumen. und Kelchblätter, weniger in der Spaltung des Stam- mes in, Aeste, dieser in Zweige u, s. w. ind: in . der Zahl der ‘Blätter: kund, . ’ Dieses "Verhältnifs .scheint mir. folgenden: Grund zu haben. . Ich habe in meinem Yortrage, womit ich die Versammlung der Aerzte und Na- turforscher zu München einige Augenblicke. Zu unterhalten: die Ehre hatte, zu zeigen gesucht, dafs in der Reihenfolge des Auftretens einer'ge- wissen Zahl zusammengehörender organischer Bil- so allgemein ‘durchgreiffend erscheint. 315: dungen der" Anfang: stets“ mit einer Bildung mitt- lerer Art. gemacht werde, welche in sich die'Sum-: me aller Typen in nuce enthält, "deren extreme: Ausprägung ‚die spätern Gestaltungen’ verwirkli-" chen. So ist 5 die einfache Summe aller Bildun.: gen ‘aus 2 und 3. : Hiermit‘ hängt .es Zusammen;! dafs in den Urgeschöpfen, den Crinoideen;;' eben‘ weil sie die ersten lebenden'"Geschöpfe; "daher; die intermediäre' oder indifferente Anfangsforma- tion aller spätern Bildungen sind, die Fünfzahl! : In sofern nun die Pflanzenwelt verglichen mit der Thierwelt auf der niedern Stufe der-Ent«-- wicklung steht, in sofern mufs auch der-Haupt:- typüs-der Pflanzen ein. niederer seyn, ‚somit. der’ Anfangsformätion, "wie" sie in den Urgeschöpfen“ statt hat näher stehn. Da‘ nun in diesen - die» Fünfzahl den Hauptbildungstypus bestimmt, soier-: klärt sich hieraus die gröfsere Seltenheit "der: Wirksamkeit‘ der Zahlen 2 und 3 in:.der' Pflan-’ zenwelt;”üund: die. gröfsere Mächtigkeit der Zahlen 3 und besonders 2 in derThierwelt. Am selten: sten ist in der Pflänzen:- und: Thierwelt das. Er- scheinen ‘der Zahlen 7, 11, 18; 17,19, U. wi; ‘welche als Verbindungen (Summen) verschieden ner Grundzahlen- erscheinen. : Nach dem Gesetze, dafs in:den höhern orga- nischen Foren die Mannigfaltigkeit stets zu, und die Gleichförmigkeit stets abnehme, verliert sich diejenige Gleichförmigkeit des Baues, welche män- Symmetrie nennt, ‚stets mehr und mehr. : In den ' sl nn | meisten Thieren findet man daher nur.noch die Gleichheit, von ‘Rechts und Links,. also nur in ‘ zweifacher. Zahl: mit wenigen Ausnahmen (z. B.- | ‚kei den. Brust- und Baucheingeweiden).. In.den | Pflanzen dagegen, als niedern Erzeugnissen, der. lebenden Natur, kömmt. die Symmetrie. in 3facher,. ‚noch mehr in 4facher, am meisten in öfacher und in derjenigen Wiederholung vor, welche aus der Vervielfachung jeder. dieser Zahlen entsteht. Nur. die- höchsten. Pflanzen streiffen die Fesseln der Symmetrie , ab und zeigen in der Gestalt ihrer, Wurzeln, ihres Stamms,, ihrer Aeste und Zweige, so wie im innern Bau ihrer Zellen und Röhren eine Unregelmäfsigkeit. Indessen in den Blu. men‘, welche die Gestalt: der Urgeschöpfe, . der. Enkriniten nämlich, so. treu wiederholen, erfolgt diese Ungebundenheit nicht, sondern - es bleibt, stets eine Symmetrie, wenn. auch nur .die einfach- ste 'yon.Rechts und Links bestehn: welche letz-. ‚tere Anordnung.aber in den Blumen ‚schon. sehr auffällt, ‚dafs man eine nur zweiseitig symmetti-. sche Blume eine unregelmälsige nennt. ‚Am: häu« - figsten kommt die blofs zweiseitige Symmetrie. in den Blättern vor und diese. werden mitunter völ-. lig unregelmäfsig, - Ueber das Eingreifen. der Spiralform i in, üe Symmetrie, ist bereits im Eingange geredet worden. Eine besondere. Betrachtung - verdient das Verhalten des:Baues der. Pflanzen in. Bezug auf Entfaltung 'einerseits nach der Richtung der Brei- “ te, anderseits ‚nach der Richtung d der Länge, . ‘315: Die Entfaltung der. Pflanze nach‘ der Breite: kommt besonders in den Blattgebilden, d. h...in. .den eigentlichen Blättern, sodann in den Schutz-. blättern, den Kelchblättern und Blumenblättern. zu Stande. Die Ausbreitung in eine einzige ebene: oder wenig gebogene Fläche, also ohne, oder’mit; geringem Faltenschlag ist die einfachste Art Ober« fläche zu gewinnen. Bei den Thieren,. als’ hö«: hern Geschöpfen, ist daher der Faltenschlag im . den Membranen und in der Drüsenbildung als: weniger einfache Anordnung, die häufigere. Zwar. ist in den Kiemen mancher Thiere die einfäche- Blattform. noch beibehalten, allein diese Tiere: “ gehören zu den niederem, Eu Der allgemeine Gegensatz. unter Pflanze: und: Thier als unter einem niedern und. ‚höhern: ‘(Ges schöpfe, giebt sich in Ansehung der Blätter auch dadurch kund, dafs das Thier zu einer vielfachen: Aeusserung der Bewegung gelangt, während die: Pflanze in dieser Beziehung ' höchst beschränkt. is. Was die äusserliche Bewegung betrifft, so: ist diese bei den Thieren eine aktive und meist: willkührliche. Die Blätter mit ihren Stielen, wel-- che den äussern Gliedmaaflsen der Thiere in ge- wisser Beziehung entsprechen, werden aber nur- meistens passiv durch den Wind u, dgl. bewegt, und nur wenige Blätter bewegen sich auf äussern Reiz, oder ohne diesen periodisch, aber immer _ unwillkührlich. In Ansehung der innerlichen Be«- wegung sind es die Blätter, in welchen besonders: ‚die Saft- und Luftbewegung geschieht, Da. diese: 316. nach Aussen von den Pflanzen liegen, so Zeigt. |; dies eine niedere Stellung in Vergleich mit den höhern Thieren an, wo Herz und Lungen ins In- nere aufgenommen sind. Sodann ‚müssen die Blät- ‚ter .der. Pflanzen zugleich als Extremitäten.und - als Lungen dienen, während in den meisten und ohne: Ausnahme in allen höhern Thieren, Extre- . mitäten und Lungen gesondert bestehn. ‘ Die Blätter machen übrigens nur einen Theil des gesammten Hautsystems ‚der Pflanzen aus, in, dem. dazu auch die ganze Oberfläche des Stamms, der. WYürzeln, Aeste und Zweige gehört. . Dieses ist. bei. den. Pflanzen eigentlich nur ein äusseres, vr. während in den Thieren, als Anordnung mannig- faltigerer Art, ein äusseres und ein inners Haut- system besteht, «Die Entfaltung nach der Länge geschieht bei‘ der Pflanze: äusserlich durch die Streckung in "Stamm;.VVurzeln, Aeste, Zweige, Blattstiele, Staub- fäden, Griffel, Banken, Rindenbesatz, Dörner u dgl.; innerlich zunächst “dürch die Verlängerung . der. Zellen, und zwar ‚am vollkommensten bei derjenigen Strecking’ derselben, wodurch .die sehr in..die Länge gezogenen Zellen .zu Bast - und. Holzfasern ‚werden; sodann ‚durch die Bildung ‚der. Luftgänge mit ringförmig oder spiralförmig gebauten VYänden, endlich durch. die Bildung der, Gefäfsröhren für die Säfte,. wo eine Zelle in. die andere so übermündet, dafs dadurch ein fortlaufen- der Kanal entsteht. In Ansehung‘ der äusserli- ehen Streckung mag manche Pflanze es manchem ° \ 317 Thiere zuvorthun, da z. B...die Zahl der Extre. mitäten meistens geringer als die”der Aeste und Zweige eines Baumes sind; in Ansehung der in. nerlichen Streckung bleibt aber die Pflanze weit hinter dem Thiere zurück, indem die Bast- und Holzfasern innen stets mehr oder weniger hohl bleiben, während die feinere Muskelfaser voll- kommen dicht ist. Vergleicht man aber die Spi- valfaser mit der Muskelfaser, so. hat diese wieder- um die Streekung in gerader Richtung voraus; indessen giebt es auch HKreismuskelfasern. Wo. sich die Entfaltung nach der Länge und nach der Breite das Gleichgewicht halten, da ent- stehn Zellen. _ “Diese sind daher das einfachste und niederste Gebilde in der lebenden‘. Natur. Daher ihre grofse Häufigkeit in. den Pflanzen. Das Zellgewebe in den Thieren zeigt dadurch eine höhere Stufe verhältnifsmäfsig zu dem der Pflanzen an, dafs es eine freye unregelmälsise Gestalt, hat, ' während die meisten Pflanzenzellen an. den regelmäfsigen Typus des Sechsecks ge- bunden sind. Uebrigens enthalten. die "Zellen des. Pflanzenzellgewebes bald.serösen Dunst, bald Se- rum, bald einen festern Inhalt und haben 'so Ana- "logie: mit den Zellen des thierischen Zellgewebes. Es ist diesemnach auf die mit serösem Dunst an- gefüllten Zellen. des Pflanzenzellgewebes wohl kein gröfserer Werth, als auf die des eben so angefüllten thierischen Zeligewebes zu legen, und von diesen s. g. Luftbehältern gar keine höhere Bedeutung zu erwarten, als von jeder. andern 318 N Zelle auch,’ wäs auch ‚dadurch ausser Zweifel gun . 'setzt wird, dafs sie sämmtlich ausser unmittelba- rer Verbindung mit den-Luftgängen stehn. Da bei’ den Pflanzen, im geraden Gegensatze mit der “ Anordnung in den Thieren, das Höhere stets nach ° ‘Aussen, das Niedere nach Innen liegt, so haben gerade die grofsen leeren, d. h. mit Pflanzen- dunst angefüllten, Räume des s g. Marks die al« ler geringste Bedeutung i in der Pflanze. Das s.g. Mark verdient also am allerwenigsten eine Ver- ‚gleichung mit dem Inhalte einer thierischen- Rü- cken- Wirbelsäule. (Fortsetzung folgt.) I. Correspondenz, Zugleich theile ich Ihnen eine, wie ich glaube nicht ganz uninteressante Beobachtung für die Flora mit, gewissermaafsen eine Prolepsis, eine vorschnelle Ausbildung des Embryo noch inner- halb seiner Saamenhäute. Ich wollte im vorigen Monat den Saamenbau der Cistinden untersuchen, ‚und:wählte dazu eine anscheinend ziemlich reife, doch an: der Basis noch nicht ganz abgetrocknete Rapsel des Cistus cretieus, die ich im Gewächshause am Stamme fand.: ‘Indem ich das erste Saamen- _ korn, welches. völlig reif zu seyn schien. dureh- schneiden wollte, fand ich es sehr weich; der ' Schnitt drang’ nicht ‚ganz durch, und eine zellig schleimige Maafsd trat hervor, ohne ‘dafs an den Saamenhäuten irgend etwas zurückblieb; Ich hielt sie für das noch nicht erhärtete Albumen , und freuete. mich der Gelegenheit, den. Embryo viel- ı > | | 000309 leicht auf sehr früher Stufe der Entwicklung. be« obachten zu können. Als ich aber däs’ schlügrige Albumen mit einer Nadelspitze nur wenig drückte, trat der Embryo hervor, nicht unentwickelt, son- dern vielmehr weiter entwickelt, als-er-jemals-in dem Saamen einer Cistinee beobachtet: ist. "Er war von ungewöhnlicher Gröfse, wenigstens im Vergleich mit Gärtners Abhildung'und den Em- bryonen einiger anderer Cistusarten, die mir noch frisch zu Gebot standen. Die spiralförmig ge- wundenen Kotyledonen, die bei jenen Arten mit ihren Rändern ziemlich fest gegeneinander liegen, so dafs oft einige Gewalt nöthig ist, um sie zu trennen, öffneten’sich von 'selbst, sobald der Em- bryo entblölst war, und die obere, aufliegende Ko- tyledo schlug sich sogar zurück. “Beide waren, nebst dem Stielchen, gesättigt grün, nur die äus- serste Spitze des Radicularendes, war weils, et- was schwammig aufgetrieben, und löste sich nicht. vollkommen rein von dem sie umgebenden Schleim des Eiweifskörpers ab, Spaltöffnungen fand ich nicht auf den Kotyledonen. Alle übrige Saamen ‚derselben Frucht, deren ich keinen ununtersucht liefs, befanden sich in demselben Zustande. ‘Ob es dieser Pflanzenart eigenthümlich ist, den Em- bryo schon in den Saamenhäuten so weit auszu- . bilden, weils ich nicht, da ich leider keine zweite _ Frucht dieses 'Cystus mehr fand. "Wahrscheinlich war ‚es aber: eine Mifsbildung. Interessant scheint _ sie mir, 'theils- wegen der'grünen Färbung’ der 520 Kotyledonen vor dem Zutritt der Luft, die frey- lich bei einigen Pflanzen normal ist, theils und. vorzüglich wegen der vorausgeeilten Entwicklung ‚des. Embryo, der gleichsam in seinem eignen Al. ‚bumen unter den Saamenhäuten schon angefangen “hatte zu keimen, wofür mir kein Parallelfall be- ‚kannt ist, Denn das Keimen der Saamen in. ge- schlossener Frucht, doch mit Zerreissung ‚der ‚Saamenhäute gehört nicht ‚hierher. ‘ Von hier kann ich Ihnen nur melden, dafs ‘der' mir anvertraute Garten fröhlich gedeiht. :Durch die Güte so vieler Gartendirectoren ist die : Zahl der lebenden Pflanzen in diesem letzten Jahr -nur um etwas weniger als 1000 Arten gestiegen. :So sehr .ich mich ihnen allen verpflichtet fühle, . :so bin ich doch den meisten Dank unstreitig Hrn. Staatsrath Ledebour schuldig, für seine unge-. mein reiche und interessante Saamensendung: aus Barnaul. In diesen Tagen erhielt ich auch durch "die gütige Vermittelung eines Freundes eine Saa- . mensendung über England aus Kalkutta, zwar nür . wenig über 50 Arten, doch äusserst seltne Pflan- zen, meistens neue Arten von Wallich. ‚Alle Saamen waren in Kohlenpulver verpackt, nur. ei- zige derselben, die ich, nachdem sie ein Paar Tage in Wasser gelegen, öffnete, hatten sich völl- "kommen frisch erhalten. Ich. weifs nicht, ob diese Art der Versendung aus sehr entfernten Rändern gewöhnlich ist. u eat Königsberg in Preussen. Ernst Me eyan. x Flora ‘oder Botanische Zeitung. Nro, aı. Regensburg, am 7. Juni 1828. I. Botanische Beobachtungen, von Herrn Professor Tausch, (Vorgelegt in der Sitzung der botanischen Ge- sellschaft vom 2. April 1828.) /lemätis maritima L. Eine heut zu Tage noch zweifelhafte Pilanze, die man neuerlich zur C. flammula L. zog, während sie,Linn& selbst mit C. recta verglich. Nach der Beschreihung und dem Standorte Linne’s ist kaum zu zweifeln, dals C. maritima etwas anderes als C. argustifolia Jacg. sey; indessen kömmt in Gärten eine Pflanze vor, die allen Forderungen Linnes entspricht, und für ©. maritima L. ausgegeben werden kann, C. maritima: caule' erecto herbaceo; foliis pinnatisectis, segmentis lanceolafis utrinque atte- nuatis integris 3=lobisque : superioribus lineari- bus; corymbis laxis, sepalis spathulatis. Glaberrima. Caules plures e radicg evecti, ‘demum nonnunquam uti in C. recta flexuosi de- cumbentes. Folia 5-nato,. pinnatisecta, Segmentis petiolatis 3-nerviis basi attenuatis inaequalibus, in superioribus linearibus integris, in inferiori- m 20 322 . bus saepe 3-fidis. Corymbi terminales et axilla. res subfastigiati, laxiores, et flores majores ac: in C, recta, sepalis 3 5 obtusissimis apice la: tioribus,' u Diese Pflanze wurde von längst her im Ca- nalischen Garten als C. flammula kultivirt, von welcher sie sich auffallend durch den aufrechten . krautartigen Stengel, durch weniger zusammenge- setzte Blätter, 2-'I3mal längere am Grunde sehr verdünnte Blättchen, durch die fast gleichhohen Doldentrauben, und durch ‘die grössern spathel- förmigen Kelchblätter unterscheidet. Von C. reöta der sie am nächsten steht, unterscheidet sie sich kürzlich, wenn man die Diagnose derselben fol- gend ändert: C. recta: caule erecto herbaceo; foliis pih- j natisectis, segmentis ovatis acuminatis integerri- : mis; corymbis densis, sepalis oyalibus, '2. Teuerium L. Wurde von Moench sehr richtig in Teucrium und Seorodonis abgetheilt, Ausserdem werdient noch 7. Laxmanni generisch getrennt zu werden. Um diefs darzuthun, will ich die Gattungscharaktere dieser drei Gattungen angeben. Teucrium : Calyz 5. dentatus, Corollae I bium. inferius 3- - fidum, superius profunde %- ‚par- titum ' deelinatum, Stamina | In fissura labit 'supo- rioris ascendentia, ‚Phlebognthe, Bi bium inferius 3- - Partitum, lobo' medio obcordato, FRE ., Calyx 5- dentatus. . 'Corollae Br % 323 superius aullum;: Filamenta sübulata in - Hissura. tubi corollae .ascendentia, . - . u. P. Laxmanni. Herba habitu Sidertit, odore nauseoso, Be Scorodonia: Galyx 2- Tabiatus; labio superiore ovato integro. Corollae labium inferius 3- parti- tum, superius iruncatum emarginätum, ' Siamina in rima labii superioris ascendentia. . 3. Prenanthes chondrilloides L. wurde in ya. lars iter t. 1. sehr richtig als Chondrilla prenan. thoides dargestellt, und doch in Spreng. syst. vegel. wieder als Prenanthes aufgeführt, Sie stimmt im, Gattungscharakter vollkommen mit Chondrilla Jun-. cea zusammen, und zwar ist das Anthodium. sim. plex, 8- phyllum, basi calygulatum, 'receptaculum nudum, pappus duplex : exterior membranaceus calyciformis, interior stipitatus 'Ppilosus bei beiden vorhanden. Andere Arten mögen wohl nach Sprengel ein Anthodium 4-phyllum haben, da man auch bei anderen Gattungen dergleichen Ver- doppelungen der Blüthentheile . ‚nicht selten an. triff, . Die Gattung Prenanthes L. gehört über- haupt zu den künstlichen Gattungen, die verschie. ‚ denartige Pflanzen enthält, die blofs nach’ der Zahl der Blümchen bestimmt wurden, Diels er- bellet am besten aus dem unbestimmten Gattungs- charakter derselben bei verschiedenen Autoren, Der in dem nenesten Systeme Sprengels ge- gebene‘ Charakter palst vorzugsweise auf P. mu- ralis Du, - ‚dem andere Arten als. P. viminea, 'ra-' x2 1. N, 324 7 mosissima, acanthifolia und spinosissima. haben nicht ' nur das Änthodium imbrieatum basi ventricosum sondern auch: den ganzen .Habitus.. von Lactuca, andere ‘Arten haben sogar aufsitzende Haarkro- nen, und sind wohl. schwerlich von Sonchus zw trennen. 4. Picris-hieracioides L. ändert wie‘ in Hiera- cium mit gezähnten und ganzrandigen Blättern. _ Beide kommen um. Prag‘ vor, und die letztere. ist P. ruderälis Schmidt und Milld. ur : 5. Hieracium 'Sprengeridnum. L. (Crepis Spren- geriana Willd. Crepis rhagadioloides Jacg. et Willd.) und Crepis rhagadioloides L. gehören zur Gattung ' Picris, und verhalten sich gerade so zu einander - wie Picris hieracioides zu P. ruderalis. Beide brachte Sieber aus Creta und Aegypten, und hinsichtlich des Ueberzuges sind sie sehr verän- derlich, so dafs manche Exemplare vollkommen glatte, andere hingegen henckerige Blätter haben, sö sind auch die Blätter an ihrer Basis nicht i iM« mer spifsförmig, sondern nur tmfassend, 6. Carduus ‚arabicus Jacg. wächst nach Mori. son, der in ‚seiner Historia pl. 3. p. 154. & Lu i. 30. f. 15. eine gute Abbildung hat, in Sicilien und Italien, und ist gewils Carduus. australis L. Auch Carduus acanthoides .J. Bauh. hist: 3. pi 56. scheint hieher zu gehören. 7. Carduus. Acarna L. (Cnieus Milld... Carline: M. » Bieb.) ‚steht. der Gattung Carlina am näch-. x 2 a} 3 ‘sten, und kann füglich für eine eigene Gattung‘ angesehen, und folgend charakterisirt werden :' Chamaeleon :: Anthodium involucratum imbri=' catum ‚''squamis spina ramosa terminatis, interio-: “ ribus subradiantibus. ‘ Flores flosculosi. Recepta- culum setosun. Pappus- plumosus „sessilin, ‚Se- ' mina nitida. - Chamaeleon Acarna. : Eabitat in Gallia: Au«- strali (Sieb.). © Z— Er 8. Certaurea strobilacea Scop. ist C. caloce- phala FPilld. 9. Salsola Kali und Tragus. Beide, werden häufig’ verwechselt, und deren Bestimmung nach. allen bisherigen Systemen ist äusserst: unsicher, Pallas, dem.man auch wirklich beipflichten soll» te, verband beide als Varietäten, ‚setzte sie aber nicht deutlich genug auseinander. In dem neue- sten Sprengelischen Systeme werden nur ein- zelne Varietäten beider bezeichnet, die freylich sehr kontrastirend zu.seyn scheinen, aber in der Natur nicht. immer so angetroffen werden; 'denn beide kommen unbehaart und scharfhaarig,. mit liegenden und.aufrechten Stengel, mit gefärbten ‚und ungefärbten, gröfseren und kleineren Kelch- flügeln vor. ' Beide sind polygamisch, und'zwar "haben. die 2 Blumen grofse ausgebreitete Frucht- kelehflügel, und. die Fruchtkelche ‚derselben fallen leicht-ab, die 'Y! Blumen haben kleinere fast rand- ° förmige Flügel, ‚und deren Fruchtkelche sind an die 3 sie. unterstützenden Nebenblätter angewach- ‚ 326° u sen, und nur hierin läfst sich ein sicherer Cha- - rakter, ‘der 'beide unterscheidet, bemerken, dafs nämlich. bei S. Kali die meisten Blumen \2 und deren Helche abfallend, bei: $. Tragus hingegen, die. meisten Blumen 9, und ihrer Kelche ange- wachsen sind, ferner wächst $. Kali an Mauern, Hügeln, sandigen und unfruchtbaren. Stellen, $, Soda hingegen am Littorale, und zeichnet sich - überdiels durch dickere fleischigere Blätter, und vielmal gröfsere entfernter stehende Fruchtkel- che aus, - 8. Kali: hexbacea patula glabra hirtave; fo- lüs subulatis spinosis; calycibus solitariis, piers- j que A:. fructiferis alatis deciduis. Tragon Matihioli. Lob. obs. 463. (c. ic, bon ) !,Drypis Theophrasti Tab. hist. 423. _ - ı Rali. spinosum cochleatum.- C. Bauh. pin. 280. 8, Hali Linn. spec; 322.. Plenk of &. 1m 8. rosacea Cav.\ie. t. 286. "8 Kali var. Pall, illusir. p. 56. = 28 et 129. f. 1. Br Tragus. Pohl. boh. n. '404. . Presl ezech. 24.413. | Be: Henuifokia : B Koliis. suhlliformi - ‚subulatis elongatic. ’ $. rosaceu Schkuhr Handb. Ip. 125.1. 73 . Planta admodum varians, ut in uno eodemque oco decumbentem, erectam, 'glabram,. et, hirtam, erassifoliam et tenuifoliam, . porro calycibus fructi« . feris decoloribus, flavescentibus, purpurascentibus, imo et duplo majoribus observare: liceat. 327 Solsola Tragus: herbacea patula,-glabra. hir. tave; foliis subulatis spinosis; calycibus solitariis, plerisque RA: fractiferis ovatis alato - - marginatis persistentibus. Tragon Maith. com. 658. Tab. hist. 1081. Kali spinoso affinis. C. Bauh. p. 289. . . Tragus spinosus Matthioli s. Kali spinosum. J. Bauh. hist. 3. p. 706. (* bon.) . 8. Tragus. Linn. speo. 322. (excl, yyn. 'Tourn. et Tab. ad $. Kali spect.) 8. Kali a. glabra ei ß. hispida. Forsk. aegypt. arab, p. 54. SS Kali var. ‚ponticd Pal. last P 3 2 -f 2% 3,485 Ex Hittorali, "Austeiano, Sicilia, Corie, Healia et Aegypto habeo. a -11. Plantago Lagopus L. wird i in Spreng, syst. veget. fragweise zu P. lusitanica L. gezogen; ich "besitze beide, erstere aus dem südlichen Frank- “reich von Marseil, die andere aus Palästina und botanischen Gärten, und mufs sie für verschieden halten, und zwar; _":. 1. P. Lagopus (L. speo, 165 ): foliis lanceola- tis ‚argute dentatis subvillosis ; scapo angulato ; spica ovata demum oblonga albo - villosa, bracteis Ovatis acutis. "P. angustifolia paniculus Lagopi.: :C. Bauh. pin. 180. prodr. 98. lMorisor hist, 3, 5. 8. t. 10. F 13. ‚(bona). Folia: 3- et tö- nervia, nec enervia, sed n ner. m 8 vis. facie vix prominentibus, Spica albo - villosa, nee sordescens P, lusitanicae. “2. P. lusitanica (L. spec. 1667. Barr. ie. 745.) foliis oblongis lanceolatisve denticulatis glabrius- culis; scapo angulato; spica oblonga villosa, brac- ° - teis oblongis acnminatis. ß. angusüifolia: P."pseudolusitanica. Roem, ei Schult, syst, veg. 3, p 121. dr subcaulescens:' (&. “et ß.) caule abbreviato, scapis lateralibus. Folia in uno geodemque ‚specimine saepe 3 - et 5 -nervia, 12. Euphorbia linearifolia Willd. (linifolia Jaeq.) ' ist der E. spinosa L. so sehr verwandt, dafs man sie leicht für eine einblüthige Varietät der. letz- tern ausgeben könnte. 13. Carex Sieberi Opiz von Sieber am Glock: ner gesammelt, ist C, Davalliana Smith. var. an-. drogyna, spica basi Y7, und um so mehr für Va- _ xietät zu halten, da ich auch yon dort ganz of und 2 Aehren besitze, und dergleichen Abwei- chungen auch bei anderen Arten vorkommen. 14. Carex vaginata Tausch. kömmt nicht allein - im Riesengebirge vor, sondern auch in Island; es befindet sich nämlich ein Exemplar von dort in ' Siebers Herbar,,. welches ihm unter dem Namen C. flava® mitgetheilt wurde. 15. Phyteuma Sieberi Spr, syst. veg. 1. p. 724 Reichenb, ic. rar. t.. 214. ist dieselbe Planze, 5 ‚die Villars in der Flora delph, 2. p-Sı7.tm als ‚Ph. cordafum bekannt machte, und ist zugleich: . | 529 Rapunculus comosus - Scop. carn. 1. p 156 Die: Wurzelblätter sind bei manchen Exemplaren. so gut 'herzförmig, wie bei Ph. Scheuchzeri ‘und ande- ren, und ich besitze Exemplare, die der Villar- sischen Abbildung so ähnlich sind, als ob selbe von jenen entlehnt worden wären. ‘Der: Haupt- . charakter liegt nur in den scharf gezähnten eyför«. migen obern Stengelblättern und‘ Nebenblättern, U, Siebers Agrostothek . (Beschlufs.) 101. Mariscus parviflorus N, ab E. spieulis bie Mori, squamis quatuor imbricatis, prima ee secunda fertilibus. nervosis, tertiä sub ‚apice constricta, umbella indirisa, capitulis conicis sublobatis, involucro: polyphylio - longissimo " foliisque margine scabris. Ba Adnot, Spieulae in capitulis dense eonge- stae, ovatae, compressae, singulae, binae vel ter- nae basi stipatae squamis duabus suboppositis ro- tundatis membranaceis. ' Squamae spieularum ca- rinatae, obtusae: 'duae inferiores fertiles, nervo carinali crasso apicem versus hispido praeditae ; tertia et quarta steriles, laeves; illa sub apice constricta, haec paullo brevior, obtusa. Stigmata tria,_ Umbellae radii inaequales, vix semipollicares. Diese Art hat ungemein viele Achnlichkeit mit Märiscus conicus R. Br. und dürfte vielleicht, “mit dieser Pflanze verbunden, zu einer eig- nen Gattung erhoben werden können. Die klei- 550 nen, fast. kegelförmigen, Köpfchen, welche die kurzen ‚und unter sieh ungleichen Strahlen der Dolde ‚endigen, sind eigentlich als zusammenge- - setzt.zu betrachten, denn die (übrigens sehr dicht gedrängten) Aehrchen stehen am Grunde des Köpf- ehens zu dreien, ‘dann zu zweien, und endlich. einzeln. Iede dieser Parthien ist unterhalb yon awei fast gegenüberstehenden rundlichen häutigen ‚Schüppchen gestützt, welche man den besondern ‚Hüllchen der‘ doppeltdoldigen Arten dieser Gat- tung vergleichen kann, und man könnte daraus die Vermuthung ableiten, dafs unsre Pflanze zu Ma riscus conicus R. Br. gehöre. Setzen wir nämlich: R. Brown: habe, ‚eine Form vor sich gehabt, wo die Spiculae des Höpf- chens alle einzeln gestanden, und (wie dieses auch bei den einzeln stehenden immer der Fall ist) ’ mit den.beiden Schüppchen am Grunde umgeben gewesen seyen, wo ferner jede Spicula nur ein-- "blüthig gewesen und nicht die erste sondern die zweite unfruchtbare Schuppe unter der Spitze eingeschnürt gewesen sey, so hätten wir ganz se nau den Mariscus conieus. R. Br. Wir'wollen aber lieber hier erklären, dafs wir dergleichen Ausle- . gungen keiner Aufmerksamkeit würdigen und der spielenden Phantasie derer überlafsen, die da, : glauben, sich auf diesem Wege zu einer philoso-. phischen Naturbetrachtung zu erheben. Wir glau-, ben dagegen,.. daß R. Brown. seine Species so gesehen. habe, wie er sie beschrieben, wir aber 551 haben die unsrige 50 gesehen, : wie wir‘ 'sie bien beschreiben. Wir halten_ daher. beide für ver. schieden und ahnen ein Naturgesetz,. -das auf sols chem Wege Arten schafft ; Spielarten vielleicht, das werden die weiseren Nachkommen enthüllen, Wenn ‚dagegen Hr. Prof. Spreng el S,.ys IV. 2,.p. 29. sagt: „ Mariscus Paryiflorus. Nees in Sieb, Agrost. Nr. 101. ad exemplar,. quod vidi, nondum adultus; varietas esse M. laevigati, BR. et Sch. (M. laevis H, et B.) videtur, qui igitur et in Nova Hollandia provenit‘* so verweisen wir defshalb zuvörderst auf Humb. Nov. Gen. et Sp, pl. L p 172., "bemerken nur noch, dafs unser Exemplar völlig ausgebildete Fructifioationstheile, auch sonst nichts verkümmertes ‚zeigt, i und erlau- ben uns dann die ‚Frage: ob es a a ©; ‚nicht hätte heifsen sollen: qui igitur et in Nova Bol. landia provenire videtur ? 102. Ayllingia monocephala V. 103. Cyprus Sieberianus Spr. S. v. IP. 2. p. 29: " In unserer Bezeichnung der Sieber’schen Agrostotheoa hatten wir frageweise diese Art für Cyperus mierocephalus R. Br. gelten lafsen, ob- ‚ wohl die Form der Spiculae etwas widersprach. Wir besitzen kein Original-Exemplar des Cype- rus inierocephalus, wie wir bei Hrn. Prof. Spren. gel voraussetzen dürfen, und lafsen ‘also diese neue Species als unzweifelhaft gelten, müssen je- doch bemerken, dals wir an unsern Exemplaren nie, zwänzigblüthige, : wie. Hr. Prof. Sprengel f 110. Cyperus lueidus:R. Br. ? ? 532 sagt, ‚sondern nur 5- bis höchstens: ı4- blüthige u Aehrchen ‚fanden, Die Aehrehen liegen aber.in - . den Köpfchen sehr dicht übereinander, oo "104. Mariscus rigidus Spr. 8. v. IV. 2. p. 9. ‘In dem uns zur Bestimmung mitgetheilten - Exemplar der Agrostothek lag unter dieser Num- imer ein kleines Exemplar der Carex inversa R. Br., welches ich irrig für eine neue Art hielt, und C, Sieberi nannte. In spätern Nummern der Agrostothek, wie z. B. Nro. 3ı1., welche ich nın vor mir habe, fehlt diese Species ganz. , Wir 887 ben diese Bestimmüng demnach lediglich aufHın. . Prof. Sprengels Autorität, ‘ 105. Cyperus flavescens L. R. Br. "106. ——" venfrieosus R. Br. 107. —— artieulatus R. Br, 108. Seleria Pygmaea R. Br, Hr. Prof. Sprengel ($S. v. IV. I. p. 313) sagt: Sel. pygmaea Nees in Sieb. Agrost, n. 100. eadem cum cl. tenui Reiz, videtur. WVenn dieses der Fall wäre, so wäre es nicht meine 'Schuld, da Hr, RB, Brown diese Species aufgestellt hat, 109. Cyperus littoralis R. Br. Ist, wie Hr. R. Brown selbst‘ erinnert, :w wohl ‚mur Spielart des C. rotundus Lin. oder hewasior hing Roith. In einigen Exemplaren der Agrosthotek.. In ‚andern dagegen liegt unter Nr. 110. ein Exemplar En" des Cyperus venustus R. Br.’ mit, etwas. mehr Zus sammengesetzter Infloreseenz, 111. Cyperus verustus R. Br. 112. .—— rotundus R. Br. Zr 113. Fimbristylis parviflora R, Br... 11 u iristachya R: Br. 115. Eleocharis gracilis R. Br. 116. Rhynchospora (?) ienerrima N. ab‘ EB, Cox rymbis alternis pedunculatis 'paucifloris; ro- stello obtuso exsulco caryopsi rugosa bre- . ı viori, culmo trigono foliisque filiformibus lae- vibus, ‚setis hypogynis nullis. Spr. S. v. IV. 2. p. 26. Der Mangel. der Setao. «hypogynae und ‚der kürzere, nicht zweispitzige sondern. stumpf- ärei= zähnige Schnabel der Frucht widersprechen dem Charakter der übrigen Rihynchosporen; auch der Gesammthabitus weicht ab. Die Exemplare, wel- ‘che ich untersuchte, sind aber nicht vollständig genug, um einer neuen Gattung zur Grundlage dienen zu können.‘ 117. Fimbristylis striata Labill, Spr. S. © IV. 2 P- 26. Als ich (im Jahr 1826.) die Sieber’ sche Agrostothek bestimmte, hatte ich keine Henntnils von dieser Labillardierschen Species, und nannte daher diese Pflanze im Herbarium F. ob» tusifolia. Der eckige (stumpf- und verschoben- vierseitige) Halm unsers Exemplares stimmt nicht ganz mit der hier citirten Diagnose. | a 554 118. Urochloa panicoides Pal. de Beaw. (Setaria, “ pilifera Spr. S. v. IV. 2. p. 33.) Wer Urochlea zu FPanricum stellen win, mag es thun. Wer aber Setaria von Panicum trennt, darf dieses Gras nicht zu Setaria bringen, denn die Härchen unter den Aehrchen haben hier ‚ nichts mit dem sogenannten Involucrum der Se- tarien’ gemein, 119. Panicum procumbens N. ob E. "Nach unserer Bestimmung in der nächstens erscheinenden Abtheilung der Flora Brasilide des ' | : Hrn. von Martius, welche die Gräser enthält. 120. Panicum airoides R. Br. 121. — — polygonalum Schräd. - 12%, — — Grichodes Var. o. N. ob E FM Bras. ined. : 123. Paspalus compressus Fl. ' 124..Chloris radiata Sw. . 125. Eleusine indica P. de B. 426. Leptochloa virgata P. de B. 127. Paspalus eonjugatus Fl. . 428. Panicum frondescens Meyer Esseg. 129. Anthephora elegans Schreb. : 136. Manisuris granularis P. de B. '+.181. Leptochloa filiformis Jacy. 7 133. Panichm maximum Jaeg.: u ..133. Coix lacrima Lin. : 134. Panicum pallens Sun IBBR 61:70 Eragrostis tephrosanthos Schult,. 136, m alla 335 137. Paspalus saccharoides N. ob E, Fl. Bras, ined. (Saccharum polystachyum Sw.) ‘138. Anatherum bicorne P. de B. 139. Gynerium saccharoides H. et B. EL 140, Sorghum halepense Pers. Ein Trachyopogon FI. Bras, ined. ‚141. Scleria latifolia Sw. ? 142. .Panicum colonum Lin. in einigen Exem- plaren, in andern Panicum affıne N. ab E. Fl. Bras. ined., P. beckmanniaeforme Mik, Trin. ’ 143. Paspalus panieulatus El. Var. ß. piliger... 144. Panicum divaricatum Lam. Var. ß- rigens. Fl, Bras, ined. 145. Cyperus subulatus R. Br 146. Rhynchospora gracilis Yahl. FE I Nekrolog. Am 7. Januar starb zu Gotha der geheime Legationsrath Samuel Elias von Bridel-Bri- deri in seinem 67sten Lebensjahr, Er war zu Cressig im Kanton Waad geboren und leitete frü- her die literarische Bildung der verstorbenen Hergoge August und'Friedrich von Sachsen- Gotha. Er hat sich grofse Verdienste um’ die Pflanzenkunde durch mehrere sehr schätzbare Schriften über die Moose erwörben. Zuerst be. - gann er im Jahr 1797 mit dem ersten Theile sei- ner Muscologia recentiorum wovon bis zum Jahr ® nn 356 1812 4 Theile erschienen; dann folgten mehrere, Supplement-Bände, deren vierter auch unter dem Titel: Methodus noya muscorum, zu Gotha 1819 besonders ausgegeben wurde, Die Krone sei. ner Werke aber ist die erst im verflossenen Jah. re glücklicherweise beendigte Bryologia universa, die unter ı36 Gattungen alle bekannten Moose . der ganzen Welt aufstellt, und als das wichtigste und vollständigste Werk;: so je über Moose em. | schienen ist, angesehen werden kann. Bridel. legte zuerst mit der gröfsten Umsicht und Scho- nung die Hand an das grofse Werk einer neuen all . gemeinen Moosgeschichte nach Hedwigs"Grund- sätzen, von dessen Geist er beseelt wär. Grolse Belesenheit, Fleils im Zusammenstellen des G£- lesenen, reiner Natursinn ohne Anmassung und Pedanterey und die Gabe eines anmuthigen flies- senden Vortrags in dem Organ der lateinischen. Sprache sind die Zierden seiner Werke wie die Jetztwelt darüber ausgesprochen hat, und welche die Nachwelt in völliger Wahrheit zu würdigen sicherlich nicht anstehen wird, Bridel wird zu allen Zeiten in der Mooskunde den Ruhm be- . haupten, welchen sich ‚der unvergefsliche Fabri- cius ‚in der ‚Entomologie erworben hat, der ‚ ebenfalls mit einer Entomologia systematica. in 6 Theilen CHafniae 1792 — 1794.) begann ‚und mit dem Systema Eleutheratorum beschlofs, das je- doch an gediegener Gelehrsamkeit dem Bride- lischen Werke weit: nachstehen 'mufs, # £ Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 22. Regensburg, am ı4. Juni 1828. Deutsche Literatur. Reliquiae Haenkeanae, seu Descriptiones et icones plantarum, quas in America meridionali et bo- reali, in insulis Philippinis et Marianis collegit Thaddaeus Haenke, Philosophiae Doct., Phytographus. Regis Hispaniae, ‚Cura Musei- ‘Bohemici. Fascieulus II. -Cum Tabulis XII. aeri ineisis. . Pragae apud J, G, Calve ıday. fol. $5. 85 — 148, RB, ; ist eine tröstliehe Trscheinung { für die Freunde der scientis amabilis, dafs dieses Werk, ‘ welches der Banks der österreichischen Monar- chie, und Böhmen’s Lambert und Delessert, Graf Caspar von Sternberg, so zu sagen aus dem Schiffbruche für sein Vaterland und für dieMensch- heit rettete, so raschen und kräftigen Schrittes vorwärts schreitet. E Es war ein Glück, dafs der ruhige, stille und ‚treue Beobachter .der Natur, der seine. Jugend am Riesengebirge, an dem Schneeberge bei Wien “und auf den norischen Alpen, sein. männliches Al- . ter, nachdem er mit :der letzten spanischen Ex- x - Er 338 pedition dio Welt umsegelte, am Fulse der Cor. dilleras de los Andes: dem Dienste der Flora‘ weihte, dafs der, ‘wahrhaft gute, Haenke nach seinem. Tode einen Gönner fand, den er auch in. seinem Leben an Grafen C. v. Sternberg si. “her gefunden haben würde. Denn Alles Gute und Schöne fördert, auf seiner nun bald mehr als 13 Lustra langen Laufbahn dieser edle Grolse, der nur an Jahren dem Greisen- Alter nahe, an Körper und Geisteskraft noch das Feuer des Jünglings- mit der Stärke des‘ Mannes unä der Weisheit des Alten zur schönen ‘Trias in sich "vereint; der jetzt noch kraft- und geistvoll arbei- tet, und, während er die Schätze der Unterwelt und der Vorzeit seinen Zeitgenossen schenkte, und . kein Pflänzchen seines eigenen Vaterlandes über- sah, auch die Gewächse der fernsten Welttheile : seiner Aufmerksamkeit interzieht. Wie viel hat Oesterreich überhaupt, Böhmen insbesondere, und .. wie viel hat die Botanik aller Welttheile und aller Zeiten unserem Grafen Sternberg zu danken! i Sein Stern wird nie verlöschen in dem alten Ster- 'nen.-Schilde der, Sternberge, die die Gränzen: ih- ves Vaterlandes eben so sehr gegen Osten erwei- terten, wie er, und sein edler seliger Bruder, das Gebiet der Wissenschaften ; und wenn auch mit. ihm’ seine Linie erlischt, so wird sein Stern nie- bleichen, und der Böhme wird dankbar auf sein Grab schreiben: - / micat inter. omnes "Gaspari sidus, velut inter. ignes r ‚luna minores. 8509 Haenke's Reliquien -erwecken in uns noch das Andenken an einen änderen "um: die österrei- chische Monarchie und um die VVissenschaften über- haupt, vorzüglich aber um- die Botanik, hochver- dienten Mann ; das Andenken ’an’' den Sänger des Hymnus an' Flora und 'Ceres, .des sel. Baron von der Lühe. .Dieser Vortreffliche *) war es; der Haenke’n vorzüglich unterstützte; und /die- sen armen, in Oesterreich verkannten, "Böhmen - durch herzliche Theilnahme an dem Schicksale desselben selbst den herzlosen Diplomaten so achtbar zu machen wulste, dals Haenke endlich; dem spanischen ‚Gesandten empfohlen , die Reise um die Welt‘ auf spanischen Schiffen. machen konnte. Wovon der Lühe das Werk beginnen‘ und Sternberge es vollenden helfen, da kann Un: sterblichkeit dem Schöpfer desselben nicht feblen, Es war eine in vielen Hinsichten glückliche dee die Bearbeitung einzelner Theile dieses Wer- kes an verschiedene Botaniker 'zu übertragen, je nachdem sie sich vorzugsweise mit diesem oder jenem Gegenstande beschäftigen. Wir dürfen durch diese Einrichtung nicht nur überzeugt seyn, j . -*) Einer schönen Idee dieses vortreflichen Mannes ver daukt Oesterreich den dex-österreichischen Flora aus» “ schließslich gewidmeten Garten im Belvedere, weichem Hr. ‘Dr. Host vorsteht, dem von derrLühe, so wie Haenke’n seine Laufbalın öffnete. Vergl. Schultes “ Donanfahrten 2 Th, Stuttg, u. Tübing. bı Cotta 5, 46br Y2 7 ET 340 Aufs: dasselbe räsch fortschreiten ‚wird, sondern dürfen auch. etwas, Gediegeneres erwarten, als ein - Einzelner. in, allen Zweigen zu leisten ‘nicht im. Stande. wäre. : Einen unwiderlegbaren Beweis der ' Vorzüge dieser Bearbeitung giebt: uns ‘auch die- ses. Heft, in welchem .die Juneaceen von. Hrn. Ernst Meyer, Professor 'zu Königsberg, dem berühmten Monographen. dieser Familie, bearbei- - ‚ tet.;sind, „ Der. Einwurf, „dafs durch die Arbeiten - Einzelner das Ganze. an Gleichförmigkeit verliert, werdient ‘keine Beachtung wenn man dagegen die . grofsen Vortheile in Anschlag bringt, die: daraus. entspringen, und wenn man sieht, .dafs jeder Mit- arbeiter von'dem eifrigsten Streben die Wissen. :- schaft zu fördern durchdrungen ist, : Dieser Heft ist, wie-der erste, nach- dem na- türlichen Systeme abgehandelt, und enthält durch: gehends Monocotyledonen:; Wir. sind den natür-’ lichen Systemen nichts : ‚weniger als, abgeneigt, glauben aber, dafs wir,: bei unserem jetzigen Wis- sen, ‚noch. nicht den Vortheil daraus. ‚ziehen. kön- nen, den! wir von-einem Systeme zu fordern ‚he- rechtigt sind. Wir sind durch die vielen ver: - schiedenen Familien, womit man uns überschwemmt hat, ohne bestimmte Charaktere für, dieselben an- zugeben, 'so- weit gekommen, dafs es oft leichter ist die. Gattung, als die Familie zu bestimmen. = Abgesehen hiervon ist die Zusammenstellung ‘nach der wahren Natürlichkeit auch .noch immer ‚weit zurück, wie wir uns überzeugen können. wenn P 341. wir sehen, dafs Tofieldia zu den Colchieaceen ge- hört;- wenn ein anderer behauptet: Nartheeium . ‚stehe nahe an ..Nepenthes, Tacca gehöre zu. der Familie der Nareissen u. dgl: Doch wir wollen diesen alten Streit, . den. jeder- nach ‚seinem Gut= ‚dünken entscheiden mag, ‚nicht wieder anregen, und unseren Lesern lieber über das viele Neue und Gute, welches in diesem Hefte enthalten ist, referiren. : Wir halten es 'zur Beurtheilung des-. selben am besten, die Definitionen der neuen Ar ten und Gattungen im Auszuge mitzutheilen, '8. 85. beginnt mit einem neuen Potamogeton? Potamogetor montanum :Presl ; foliis natantihus,- ovali-elliptieis, utringue "obtusis, multinervibus, coriadeis; vaginis petiolo aequilongis; pedunculis incrassatis ; . nucibus. angulatis. Valde affine P. nalante, sed multo minus; dein differt longitudine petiolorum, vaginarum et pedunculorum, foliorum . forma et nucibus. In montanis chilensibus. . $. 86. bringt aus der Familie der Najadeae: 'Tristichia bifaria Presl; foliis bifarlis, votundatis. In insulis Philippinis. .. Ein schöner ‚Beitrag zu dieser in- teressanten Gattung. $S. 87. enthält von’ Juncagi- .neen blofs Triglochin striatum Ruiz et. Pav. mit folgender. Diagnose: foliis teretibus; ‚spicä longi- tudine scapi; fructu subgloboso; Capsulis 3.: Der Br, Verf. zweifelt selbst an der Idendität seiner Pflanze mit jener, die Ruiz et Par. beschrieb; ‚ wir theilen nieht blofs seinen Zweifel, sondern halten’ sie.durch die stielrunden Blätter, die Länge ET FE 342, des. Schaftes und der Aehre und dureh die Frucht | für verschieden von Trigl. striatum und Trigl. montevidense, welches auch in Brasilien vorkommt, und kaum mit Trigl. striatum zu vereinigen. ist, wie Chamisso ‚und Schlechtendal in ihrer interessanten Linnaeca wollen. $. 88. Butomeae, Limnocharis Haenkei Presl; foliis rotundatis; scapo, paniculato,; floribus vertieillatis; petalis calyce ‚duplo majoribus, Eine noch zweifelhafte Art, da Hr. Presl selbst bemerkt; Planta dubia respeotu fructifigätionis, forte novum genus, Habitus Alis- matis Plantaginis; flores, stamina et ovaria Lim-: nocharis, _S. 89. Damasonium, lancifolium PBresl ; foliis lanceolatis, petiolum aequantibus, 'natantibus; petalis sessilibus. Ad portum Sorzagen in insula Luzon. Sowohl von D. indieum als D. ovalifolium . verschieden, S. 90. Podostemeae. Lacis foenicu- lacew Mart,, aus Martius und Humholdt be- kannt. S. gı. beginnen .die ziemlich zahlreichen Orchideen, welche Hr. Presl nach den von. R. Brown gezogenen Grundlinien der Bearbeitungs- _ ‚art dieser schwierigen Familie beschrieb. Hale- naria linifolia Presl; scapo paucifloro; foliis lineari- . lancealatis; sepalis äntegris; labello lineari-oblon- g0, integerrimo, basi angulato; bracteis oyario longioribus. In Peruvia ad Huanocco, Ophrys pubescens Presl; spicä laxiusculä; bracteis ovario . longioribus; ‚sepalis 3 enterioribus scabris, el labello integro, avato, concavo - carinato; ovariis rhachique glanduloso- puhescentibus. In. Peruyia 345 ad Huanoeoo, $. 93. .Ophrys parviflora Presl; spicä laniusculä; bracteis ovario aequilongis, se- palis 3 inferioribus angustioribus extus pubescen- tibus ; labello integro.ovato, concavo-Carinato. In montanis Peruviae ad Huanocco; Gymnadenia bracteata Presl; labello perianthis longiore, lineari- oblongo, apice bifido: laciniis denticulo interstine- tis,' basi sacoato -calearato; bracteis flore 2-3-plo longioribus; foliis ovato -lanceolatis, obtusis. Vom Noolka- Sund. "Diefs ist R. Brown’s Hoabenaria bractsata oder die Orchis bracteatis Müblenb. in Willden. Species pl. $, 93. beginnt die Abthei- lung der Epipactgen mit Spiranthes peruviana Presl; ‚spicä subtortili; bracteis' flori aoquilohgis ; ; labelld ‚väto, 'crenato, concavo »carinato; foliis petiolatis, lanceolatis, acutis; tuberibus oblongis. In mon- tanis Peruviae ad Huanoceo. Nun folgen mehrere neue Genera, deren Beurtheilung wir einstweilen suspendiren zu müssen glauben. - Cyelopogon. Perianth: ringens, trisepalum: depalis’ = inferiori- bus linsaribus deflexis;.superiöre erecto, apice tridentato Ce sepalis.-3 connatis. constante). Label- lum patens, oblongum, concavum, basi processu +trilobo stipatum, apicem versus atienuatum, apice ‚in laminam spathulato - sutrotundatam’ planam di- ‚ latatum. Gynostemium stipitatum. Anthera sub- terminalis, persistens, loculis approximatis. Pal- linis massae, pulvereae: ‘Herba in radieibus para- -sitica; ‘radice tuberosa.. Folia mere radicaliä, ob- liqua, :Scapus vaginatus. Spica lawiuscula; ‚Flores 5hk parvi: Cyelopogon ovalifolium Presl. TE XL £ı, In montanis Peruvise, S. 94. Microchilus. Pe- zianthium subringens, 3-sepalum; sepal, 2 late. ralibus{lineari-lanceolatis; sepalo superiore erecto oblongo tridulato (e 3 sepalis connatis enato). La- -bellum sepalis 'longius subpendulum angustum, apice dilatatum, bilobum, basi calcaratum, - calcare serotiformi. Gynostemium sessile. Anthera ter- minalis, lanceolata, acuminata, 2-locularis; loculis äpproximatis, gynostemio et antice stigmate invo- lucrata. * Pollinis 'massae pulvereae. Bhizoma ‘ elongatum repens. Folia lata. Scapus basi folio- sus, Spica linearis elongata. Flores parvi. Ova- -rium oblongum. Miecrochilus major Presl; stig-. mate integro: calcare ovarii longitudine; folüis lanceolatis. In montanis ad Huanocco. ' Mieroch. minor: Presl; stigmati bifido; avario calcar duplo ‚superante; foliis ovali - ellipticis. In montanis ad Huanoceo,. $. 05. ‚Stenoptera. Perianth. erecto- Patens, resapinatum, 5-sepalum; sepalis exterio- Fibus , pubescentibus: a superioribus lanceolatis: inferiore angustiore deflexo-patente; 2-interiori- . bus anguste linearibus apice latioribus. Labellum oblongo -lanceolatum. Gynostenium erectum, sti- Pitatum, planum. Anth. terminalis:-loculis appro- ximatis, Stigma erecto - patens, ‘oblongum, apite . relusum, mucronatum. Poll. massae: pulvereae. - Planta terrestris ? Stapus erectus, foliosus, Folia plana ‚lata, Flores laxe spicati, parvi, Ovarium oblongo‘.. lineare, . Stehoptera : peruviana. „Presl; x 345° T. XIV.‘ Sarcoglotiis Presl.‘ Pexianth. vingens, 5- ' sepalum: sepalis 3 superioribus lineari-lanceolatis; 3 lateralibus deflexo-arcuatis- conformibus.: Labell.. erecto -patens, basi processu dupliei ovato -lan- ceolato, acuminato”complicato stipatüim;: Jameinä' pendulä rotundatä integrä, incurvo - acuminatä, Gynostemium stipitatum lingare. Anthere’termi- nalis 2-locularis, Pall. massae pulvereae. : Herba in radicibus parasitica.. Tubera fasciculata, -Folia’ radicalia lata. Scapus vaginatus, Flores magni speciosi,. Ovarium oblongum. Sarcogloitis spe- ciosa Presl. T. XV. $. 96. folgt die Section der Epideudnae,; deren Anfang eine neue Gattung “ macht!. Schismoceras. Perianth, resupinatum, 5= sepalum; sepalis 3 exterioribus -ovatis acatiusculis, illorum 2 inferioribus obliquis, basi inferiore’ con- natis et saccatis; sepalis 2 inferioribus minoribus tenerioribus lanceolatis. Labellum erecto. patens; oblongum, apice triangulatum, 'supra membranä ‚cuniatä appressä apice liberä bilobä stipatum. Gy- nostemum breve crassum. ' Anthera terminalis, aperculata, laculis approximatis. Pollinis massae 2 cereaceae. Herba parasitica? Scapus erectus im« bricatus foliis distichis vaginatis cum vaginis ar- tiöulatis. Flores terminales -inglobulum, congesti, 'parvi, Bracteae involuerantes multifidae, läcinies setaceis.. Ovarium oblongum, Schismoceras di- stich@ 'Pres! Tab. XII. f. 2. In insula Luzon, S, 97. Elleanthus. Perianth. tingens, 5 - sepalum ; sepalis 3 exterioribus 'ovato- lanceolatis, 2 interio- vn Dan FERIEN (a 340 ' ribus linearibus apice et basi incrassatis breviori- nostemium ereetum, antice sulco exaratum. An. thera sessilis deeidua ;- operculo horizontali 'cur- ° ' vato tecta,. loculis approximatis. Poll. massae 4? cereaceae, Herbae parasiticae. Rad, intricatae, " Scapi folioso, simpliges. Folia elevato - neryosa, Spiea. terminalis pauciflora; disticha; rhachi fle- xuosa. „Bracteae magnäe flores involucrantes et ‚bus. ‚Labellum paulo longius, laneeolatum, "Gy- ällis longiores. Ovarium subobliquum, Ellen thus Jinifolius. . Prest ;. ;. foliis. linearibus, carinatis, ' nervoso =striatis, apice tridentatis ; spica recta In montanis, Peruviae ad Huanooco. Elleanth. “ lancifolius Presl; foliis lanceolatis; acuminatis, pli- u cato-nervosis, serrulatis; apice tridentatis; spiea borizontali. In Guayaquil, S.98. Cymbidium ra- inosissimum Presl; foliis radicalibus elongato -lan- ceolatis, acutis, basi canaliculatis; scapo elongato yamosissimo, In Chili vel Peruvia? Weicht durch eine nicht concare Unterlippe,. etwas von der Gat«. tung ab, Bletia stricta Presl; ‚foliis radicalibus li- neari- lanceolatis, acutis, planis, tricastatis; Scapo u stricto,; ‚vaginato, erecto; floribus laxe spivatiss labello trilobe: lobo medio abeordato erenulato; \ . ealcare incurvo brevi; sepalis aequalibus. In in- , süla Luzon. S. 99. ‚Bletia ciliat« Presl; scapo fo- . liosa,. simpliei, foliis lanceolatis, plicatis; racemis axillaribus, folio brevioribus; labello integro, Cie liato,;. calcare nullo;. sepalis aequalibus. In mon-' tanis Peruviae-.ad Huanocco., .Oncidium 6bövd- - B 347 tum Presi; bulbo lanceolatö ad ’basin scapi;5. sca- po panieulato ; floribus erectis; pedunculatis ; la. bello obovato, integro; gynostemio apice triden- tato rostrato; rostro rotundato. In. Mexico. S. 100. Epidendrum bracteolatum. Presl; bulbo: elongato; sulcato; foliis oblongo -lanceolatis,. obtusis, car-. nosis; scapo tereti, simplici; spicä laxä; . bracteis ovatis, minutis; labello obeordato, erenulato, In Guayaguil. Epidendrum Haenkeanum Presl; .sca- po simplici; foliis ovato - lanceolatis, nervosis, acutis; paniculä basi ramosä; sepalis patentissi- mis: exterioribus oblongo-lanceolatis, acutis; in- terioribus lineari - spathulatis ; labello 3 -lobo:: lo- bis lateralibus rotundatis, miedio. minore ‚emärgi- nato. In. montanis ‚Peruviae. Epidendrum ibag- uense Humb. et Bonpl. aus Beru bei Huänocco, S. 101. Epidendrum dichoiomum Presl; scapo erecto, superne vaginato, apice dichotomo ; foliis oblongis, obtusis, carnosis ; floribus laxe spieatisz sepalis deflexis; labello. trilobo. imbriato : lobis lateralibus rotundatis : medio obcordato, retuso, In montanis ad Huanocco. Vanilla odorata Presi; foliis. lineari-lanceolatis, acutis, nervosis; capsu- tis. lineari - lanceolatis longitudine foliorum. . Von Jan. angustifalia und planifolia durch Blätter und Kapseln verschieden. Die Kapseln besitzen selbst noch nach 36 Jahren den angenehmen Vanille- Geruch in einem hohen Grade. ' $. ı02. Dendro- bium: carnosum Presl; acaulo; foliis lanceolatis, acutis, ö- cortatis ;. scapo simplici; floribus laxe 548 spicatis ; sepalis linearibus acutis; labello triloho: lobo medio oboyato 'carnoso verucoso. In mon- ianis ad Huanocco, Dendrobium mexicanum Presl; acaule; foliis lanceolatis, acutis, 7-nervibus; son- » po simplici; foribus spicatis; sepalis 3 exteriori- “bus lanceolatis. acuminatis : interioribus oblongis ' minoribus; labello leviter trilobo: lobo medio undulato, disco. verrucoso. In Mexico. Dendro- bium. nutans Presl; acaule; foliis lanceolatis utrin- que attenuatis 7-nervibus; scapo ‚simpliei, vagi- nato: spica terminali simpliei, :nutante; sepalis 'sequalibus, oblongis, obtusis; labello integro: un- dulato apice emarginato, hbasi extus angulato. In insula Luzon. S. 103. Stelis connata Presl; folio oblongo-lanceolato, obtuso coriaceo, spicä solitariä duplo breviore; floribus secundis, subsessilibus, erectis; sepalis exterioribus ovatis, subaequali- bus, glabris:; superioribus ultra nudium connatis, nervosis, interioribus labelloque Junatis. In.mon- tanis ad Huanocco: sStelis. alba Hymb. und .Bonpl. Den Beschlufs dieser zahlreichen und so sehr bereicherten Familie macht die Gattung Aoronia: Perianth, ringens, 2.sepalum: sepalis subaequa- libus, ‚patentissimis. Labellum sepalis brevius, ad basin usque bipartitum; segmentis liberis li- nearibus longissima . acuminatis. Gynostemium ‚erectum, apice dilatatum, ‚cordatum, convexum; ‚inelinätum Anthera sessilis, deeidua opexenlata, Pollinis . ‚massage -et Cereaccae, Herba Parasitica ? Scapus erecius, apice monophyllis.. Folium. latum; « P} 540 planum. -Spica terminalis, laxa.. - Plores purpuras«. centes: medii. - Oyarium ‘oblongum, glabrum, Ae- ronia Phelangifore Brest :;In montänis ad Hua. nocco. .$. 105. folgen ‚nun '.die Musaceen, ent- haltend. Heliconia, subulata ‘Ruiz und, Pavor und Heliconia ‚flexuosa Presl; caule .erecto, folioso; fo- liis oblongo-lanceolatis, acuminatis, basi rotunda- tis;spicä flexuosä, bracteis distichis, lanceolatis, . apice lingulatis. In Mexico et Guayaguil,. Eine noch zweifelhafte Art, da die Blüthentheile der- selben unbekannt sind; sie kommt der .Helic. lin- gulata am nächsten, . S. 106.. Seitamineae. Sie sind, sehr zahlreich, ‚ enthalten viel Neues und sind‘ von:Hrn. Dr.. C. B. Presl ausgearbeitet. - Canna' indica. L,..von. den ‚‘Marianischen Inseln. Canna‘ pedieellata Presl ;. corolla limbi interiorig- laeiniis oblongo-lanceolatis, -limbo exteriore bre- vioribus; ovariis elliptieis; floribus pedicellatis ; £oliis. lanceolatis. Chili. $. 107. Maranta arun- dinacea L., Marania Jaequini Röm, et Schult. aus Mexico und Guayaguil, und Maranta Slexuo- sa Presl;. caule rainoso, nodoso; foliis longo pe- tiolatis,- ovatis, acutis, glabris; floribus laxe pani- Culatis; ‚xhachi flexuosä, pubestente,. ad nodos villosä. .* :Guayaguil. Noch zweifelhaft, da ‚die Blumen fehlen, $. 108. . Calatea Casupito.. Hr. Presi folgte ‚hier mit Recht Hrn. v. Meyer, der.in seiner‘ Flora. Essequeb. Jaequin’s Maranta Casupito Jacq. ‚zuerst hierher stellte. (vid, Röm. et Schult, Syst.“ veg. Mant. I.) Calathea fasoivu: = 350 läta' Presl; foliis ovato - lanceolatis, acuminatis, glabris; subtus’pruinösis; spieis fasciculatis; brac-. teis ovatis, pubescentibus. In Insula Luzon, S. 109. Phrynium capitatum L., Alpinia? spieate . Presl; 'spica terminali, ovato-oblongä, nutante; bracteis ovato - lanceolatis, obtusiusculis, -tomen- tosis, imbricatis; foliis sessilibus, oblongo - Ian- ceolatis, Mexico. Hr. Presl zweifelt wegen Mangels der Blüthen an der Gattung dieser Pflan- ze, die der Alpinia Antillarum ähnlich seyn soll, S; 110% Alpinia, malaccensis Roscoe von der Insel ' Luzon; Alpinia mollis Presl; racemo terminali, päniculato, velutino; capsulis pubescentibus; foliid lanceolatis, utrinque attenuatis, subsessilibus, sub- tus sericeis. Insula Luzon. Habitus Alp. Allug- has. Alpinia brevilabris Presl; racemo pahiculato; labello ' corollä breviore, 4-lobo: lobis 'lineari- kanceolatis;‘ capsulis glabris; foliis ‘oblongo’-lan- veolatis, utringue attenuatis, glabris, sessilibus, T. XV. Insula Luzon. Von der sehr ähnlichen. Alp. Allughas durch die Unterlippe verschieden S, aıı. 'Eine neue Gattung : Lepiosolena.- Cab, tubulosus, "bidentatus., Cor. longissime "tubulosa, tripartita, aequalis, patens. Labellum majus pl num pendulum integrum, Anthera duplex; an. . theris-apice divergentibus. -Filamentum brevissi- mum, antherä brevius, basi. postice squamä oratk diäphanä munitum, Stylus filamento longior, erec- tus, Stigrna infundibuliforme, ceiliatum. : Caps 3-locularis. Leptosolene Haenkei‘ Prest- T. PS 718 ‚ 05 In insula Lugon, Cosius "pulverulentus Presl; spicä oyali, nutante; bracteis ovato - sybrotundis, retu- sis, mucronulatis, scabris; foliis oblongo - lanceo- latis, acuminatis, subtus pulverulentis.. Mexico, Dem €, spicatus ähnlich, S. ı12.. Costus hirsutus Prest; spieä subglobosä; bracteis oyatis, glabris, apice lanceolatis, reflexis hirsutis ‚capsulä ca« Iyce coronatä longioribus; folüis oblongo - lanceo- latis, acuminatis, utrinque. vaginisque hirsutis, In Mexico, Dem C. comosus ähnlich. Amomum parviflorum Presl; spieis subradicalibus; labello oblongo, verrucoso-cristato, apice bilobo; bracteis ovatis, acuminatis, tomentosis flore paulo brevio- ribus; foliis breviter petiolatis, lanceolatis, utrin« que attenuatis, mit der Varietät. 8 bifidum:- spicä dichotomä; beide von der Insel Luzon,.. .S. 11% Eine neue, zu Ehren des Grafen Kolöwrat- Liebsteinsky genannte Gattung: Kolowratia, Cal. tubulosus, cylindricus, 2- 3 - dentatus, caly- calatus, superne longitudinaliter fiseus. Cor.'tri= partita; laciniis inaequalibus. . Labellum erectum, apicem versus patens, trilobum, basi utrinque dente auctum. Anthera duplex, Filamentum. pla« num, latum, antheris longius apice rotundatum. Stylus Niliformis. Stigma infundibuliforme. Caps. lineari - lanceolata, acuminata, biloculari. 3- - sper- ma. Sem, linearia, Caulis erectus, vaginis folio- rum distichorum obteetus. Racemus terminalis, - simplieissimus, pendulus; floribus solitarüs, -dis ‚ stantibus, bracteatis, speciosis, ringentibus. Caps. 552. ‘ Än pericarpio coriaceo 'inclusa. Genus Heleniae affine, -Kolowretia elegans Presl. Tab. XX. In. sula ‚Luzon. 8. 114, Helenia ruf@ Presl; la. “bello emarginato, mucronulato; foliis lanceolatis, acuminatis, ‘calycibus capsulisque hirsutis; stylo glabro, T. XXL. Insula Luzon. S. 116. Globba Marantina L. aus Luzon. Globba parviflora Presl; antherae appendicibus 25 paniculä terminali, mul- tiflorä; pedicellis simplieibus, unifloris; foliis lanceolatis, acuminatis, sessilibus. In Insula Lu- zon. 8, 116: Pontedereae.. Pontederia. azurea Swartz _ aus Guayaguil. Pontederia sagittata Presl; folüs sagittatis, obtusis: lobis divergentibus, rotunda- tis; petiolis aequalibus; floribus spicatis. . Me- xico. Heteranthera reniformis Ruiz. et Pav. . .S; 217. Irideae von Hrn. Dr. Presl bearbeitet. Cipura -humilis Humb. et Bonpl. Sisyrinchium Cervantesü E. Meyer; caule simpliei, ancipite; spathä multiflorä; pedunculis elongatis; perian« thii laciniis obovatis, mucronatis; capsulä subtur- binat&, E. Meyer ad Herbarium Cervantesiü, Mexico. S. 118. Sisyrinchium junceum E. Meyer; caule teretiusculo; spathae valvula exteriore, elon-; . gatä, rectä; floribus pseudo.. lateralibus, In ‚Cor: dilleris Chilensibus, Sisyrinchium iridifolium B. et Bonpl. und Sigfrinchium palmifolium L., beide von Huanocco sind bekannt, (Bestälal folgt.) Flora oder Botanische Zeitung Nro, 23. Regensburg, am 2ı. Juni 1828. 1. Ueber die Organisation des Stempels in den Blu men; von Hrn, Prof. Dr. Schultz in Berlin. S wie man in neuerer Zeit überhaupt die Aufmerksamkeit vorzugsweise auf die Bildung der . Blumentheile durch Metamorphose der individuel. len Pflanzentheile gerichtet und mit grolser Sorg- falt die äussere Entwickelung dieser Theile‘ durch ‚Vergleichung verschiedener normaler und abnor- “ mer Formen verfolgt hat, — so ist diefs auch ins- besondere mit der Betrachtung der Stempelbil- „dung der Fall gewesen und wir verdanken in die- sem Betracht, besonders einigen französischen Botanikern, wie Turpin und DeCandolle, sehr lehrreiche Bemerkungen, Ueber das Studium der äusseren Formentwickelungen aber ist die weitere Beobachtung der inneren Organisation der Stem- pel durchaus vernachläfsigt worden und. in der ‚mangelhaften Kenntnils der wahren Organisation der Stempel scheint besonders der Grund man- .. cher Streitigkeiten über die Keimbildung der Pflanzen zu liegen, welche am Ende auf leere 354 Urtheile über Dinge deren centrale und substan. tielle Beschaffenheit man noch ganz und gar nicht eingesehen hat, hinaus laufen... Ich wünsche hier -ohne mich auf den’ Zusammenhang der Organisa- tion des Stempels mit dem Verlauf der Thätig- keiten hei der Befruchtüng einzulalsen, einige Beobachtungen, welche ich in dem zweiten Bande meines Werkes: die Natur der lebendigen Pilanze, "angedeutet habe, über den fraglichen Gegenstand - mitzutheilen, und die Aufmerksamkeit. insbeson- dere der deutschen vaterländischen 'Beobachter' "auch auf diese Seite der Betrachtung hinzuleiten, "Was ich hier über den Bau des Stempels zu sagen wünsche, betrifft insbesondere die obere Endigung und den Uebergang desselben in die Bildung des Griffels und der Narbe, und es sind hauptsächlich zwei Dinge die ich hervorheben möchte, nämlich ı.”den Ursprung des Griffels und der Narbe, und 2. deren innere Struktur, 4. Ursprung des Griffels und der Narbe. Nie- mand zweifelt daran, dafs der Griffel überall als eine blofse Verlängerung des Fruchtknotens zu be- trachten ist und dafs sein Ursprung mithin natür- lich an demjenigen Theile des Fruchtlnotens, zu _ suchen ist, von welchem der Griffel aus demsel- ben aufsteigt: Allein der wahre Ursprung des Griffels ist in dieser allgemeinen Ansicht‘ durch- aus ‚noch nicht erkannt, und diels um so weni ger,. äls i in Betreff derjenigen Theile des Frucht- ‘knotens, welche zur ‚Griffelbildung beitragen, bei 355 den verschiedenen Familien eine grolse Verschie- °denheit statt findet, indem die Natur bei ‘der Griffelbildung wie bei der Bildung aller übrigen - Theile nicht immer auf dieselbe Weise zu Werke gebt und es ganz verschiedenartige Theile des Fruchtknotens sind, aus denen der Griffel und die . Narbe sich bilden. So viel mir bekannt ist, hat ‘bisher noch niemand diesen Gegenstand zur Spra« che gebracht und in diesem Betracht hoffe ich Entschuldigung zu finden, wenn ausser den zwei Hauptformen der Griffelbildung in Betreff seines - Ursprunges, welche ich jetzt andeuten will, noch ‘andere späterhin entdeckt‘ werden sollten, "Der: Griffel ist immer. ‘durch Theile welche zum Fruchtbüllensystem gehören gebildet, aber ‚auf ganz verschiedene Art; nämlich entweder ‚durch eine Verlängerung der künftigen Frucht. . hüllenklappen über die Saamenträger und die Höle des Germen’s hinaus; oder durch eine Ver- längernng der Saamenträger selbst über die Frucht- hüllenklappen hinaus, wobei erstere ihren Weg durch eine an der Spitze der Fruchtknotenhöle ‚befindliche Oeffnung nehmen. Die Bildung des Griffels durch Verlängerung der Fruchthüllenklappen scheint in den meisten Fällen statt zu finden und zeigt sich in. der gan- zen Familie der Hülsenpflanzen, Liliengewächse, ‚Rosaceen, : ‘Ranunculaceen, 'wo überall der Griffel gewöhnlich vom oberen Rande der Hüllenkloppen = des. Früchtlinotens entspringt. 22 356 ." Doch ist es keinesweges selten, dafs der Grif. ‚fel nicht eine Verlängerung der Fruchthüllen- klappen ist, sondern von dem Saamenträger aus ‚entspringt und als eine Verlängerung dieses an- ‚zusehen ‘ist. Dieser Fall zeigt sich in der Fa- - milie der Caryophylleen, der Doldenpflanzen, der :Gruciferen, der Bhododendren. Nach der Ver- schiedenheit der Bildung der Saamenträger zeigt hier die Griffel- und Narbenbildung einige Ver- schiedenheiten, welche sich jedoch leicht auf den ‚gemeinschaftlichen Typus zurückführen lafsen, und deren Eigentliümlichkeit besonders, leicht zu er- kennen ist, wenn man diese Form mit der zuerst . angezeigten vergleicht. Bei den Doldenpflanzen- und kreuzförmigen ist bei nur einiger Aufmerk- samkeit leicht zu erkennen, dafs die Griffel sich über das Ende der Fruchthüllenklappen hinaus verlängern. und blofse Fortsetzungen der nach . oben wieder vereinigten zwei Schenkel des ge- spaltenen Saamenträgers sind, man mag die reife aufspringende Frucht, oder den Fruchtknoten- un- tersuchen. Noch leichter ist diese Bildung bei mehreren Cätyophylieen zu bemerken, z. 'B., bei ‚Dianthus, Saponaria, wo der centrale Saamenträ- ger frei durch die obere Oeffnung der Eruchtkno- tenhöle sich nach. oben hinaus als Griffel oder Narbe. verlängert. Weniger‘ deutlich scheint die Beobachtung. des Stempels bei Rhododendron mit 'blofsen Augen den wahren Ursprung des Griffels zu zeigen, „Durch das Vergröfserungsglas \ 35% kann.man sich an Querdurcbschnitten in verschie. denen Höhen leicht von der Wahrheit überzeu- gen und noch leichter, wenn die Frucht reif ist und aufspringt, wo man deutlich sieht, dafs sich die 5 Fruchthüllenklappen und die 5 Strahlen . des sternförmig fünfspaltigen Saamenträgers ab lösen, während dieser sich darüber hinaus im, den stehenbleibenden Griffel verlängert, Man könnte noch eine dritte. Art der Griffel bildung angeben, nämlich diejenige wo zugleich die Verlängerungen der Fruchthüllenklappen und der Saamenträger zu seiner Bildung beitragen. Diefs findet sich bei den Geranien, 'wo:um den als Mittelsäule sich schnabelförmig verlängernden: Saamenträger sich die fünf Verlängerungen dem Fruchthüllenklappen anlegen, -\ . 2. Innere Struktur des Griffels. Einer der hei- “den ersten gründlichen Beobachter wie der Pflan- zenorganisation überhaupt, so auch der Stempel- bildung in den Blumen, Malpighi, (Opera omn. “ Lond. 1686. nat. plantar. p. 50. Tab. 32. 53. 34.) nannte den Griffel: tuba, eine Röhre, und ver- glich ihn mit den Fallopischen Röhren der 'Thie- ‘re, Der Vergleich mag unpassend seyn; aber die Ansicht vom Bau, dafs der Griffel eine: hoble Röhre darstelle, ist richtig und in neuerer Zeit ganz und gar verkannt werden, Malpighi stellte den Kanal welcher durch den Griffel zur Frucht- ‚knotenhöle.geht, an Längsdurchscbnitten bei meh- .xeren Rosaceen und Banunculaceen, Hülsenpflan- LT 358. zen, Liliengewächsen und andern dar, Die Klein- heit und Zartheit der Theile bei vielen. dieser und noch mehr bei. anderen Pflanzen, wie den Syngenesisten, scheint 'späterhin die Erkenntnifs dieser -Malpighischen Beobachtung verhindert und die Methode, nur den Längsdurchschnitt zu un- tersuchen, am Ende .zu der umgekehrten Vor- stellung geführt zu haben, dafs das Innere des Griffels dicht und ganz mit Zellgewebe erfüllt sey, wozu freylich ‚die Vorurtheile über irgend eine bestimmte Art der Befruchtung viel beige. . tragen haben mögen, " Die. leichteste Methode die Struktur des , Griffels und insbesondere die zum Fruchtknoten gehende innere Höhlung zu erkennen, ist die dals man Querdurchschnitte desselben unter dem Ver- gröfserungsglase betrachtet, und wenn man diese in..verschiedenen Höhen vom Fruchtknvien bis zur Narbe macht, so sieht man zugleich die Ver- änderungen in der Gestalt der Griffelhöle an ver- schiedenen Teilen desselben. Am leichtesten ‚erkennt man auf diese Weise die Höle des Grif- fels bei den: Liliengewächsen, wo bei der 'Gat-. tung Lilium, Fritillaria, der Kanal so grols er- scheint, dafs man ihn mit blofsen Augen erken- nen kann. : Bei den Hülsenpflanzen, besonders denen mit grölsern Früchten erkennt man den Griffelkanal ‚sowohl auf dieselbe Weise als auch durch ‚Spaltung‘ des Griffels an der: einen Seite von dem Fruchtknoten herauf. Bei den Syngene- . 359 sisten muls man zur ‚bequemeren Untersuchung die Griffel yon Helianthus annuus u. a. ‚gröfseren Blumen wählen, doch ist auch selbst bei den klein-, sten die Höle schon von. der gespaltenen Narbe aus nicht zu verkennen, Bei den Orchideen. öff- net’ sich die Narbenvertiefung unmittelbar: in' den Fruchtknoten. Bei den Rosaceen ist in der Ab- theilung der Drupaceen (bei den Pflaumen, ‚Pfir« ‘ sichen, Aprikosen) die Bildung am dentlichsten, : "Um jedoch eine richtige Ansicht von .der Ors ganisation der Griffel in Betreff dieser Kanalbil- dung: zu: erhalten, mufs man. folgende Erscheinun- gen bei der, Untersüchung' wohl beachten. - = ch Es Gicht sehr Verlängerte. "und große Nar- benbildungen,. wie bei den Gräsern und zehre- ren Caryophylieen, welche man .bisber für Grif. fel gehalten hat, aber in Betreff der angegebe- nen Organisation gänzlich davon. unterscheiden mußs, indem die Narben .blofse ‚Ausbreitungen der Griffel oder Fruchtknotenabtheilungen sind, dürch ‚deren ‚Verwachsung . erst,..die Griffelhöle entsteht, Jene für Griffel gehaltene Narben ‚sind also nicht: "hohl, sondern haben in der Regel ein Gefäfsbündel in ihrer Mitte und man darf hieraus etwa nicht folgern, dafs auch die übrigen wahren Griffel nicht hohl wären. 2 Es giebt zusammengesetzte aus "mehreren einzelnen. verwachsene Griffel, welche nicht etwa wie die einfachen‘ eine Höle in der Axe haben, 360 sondern mehrere Oeffnungen auf dem Querdurch- schnitt- zeigen, welche entweder in einem Kreise am Umfang gelagert sind, wie bei den Geranien, oder durch das ganze Parenchym zerstreut, wie bei den Agrumen. i "3. Der Hauptumstähd bei den Beobachtungen ist aber dieser, dafs der Griffelkanal seiner gan- ‚zen Ausdehnung nach auf der inneren Fläche mit Narbenpapillen besetzt ist, welche sich von der oberen Narbenäusbreitung bis zur Fruchtknoten- häle fortsetzen und, in einigen, Fällen wo diese Papillenbildung ‚sehr stark ist, den Anschein ge- ben, als, ob die Höle des Griffels durch Zelige- webe Verschlofsen wäre. In diesen Irrthum ist noch ganz neuerlich A. Brongniart (Annales des Sciences naturelles, September, October 1826.) wel- chem übrigens die zahlreichen Beobachtungen von. Malpighi über diesen Gegenstand. gänzlich un- bekannt geblieben sind, verfallen, und da Hr. B. in einigen Fällen ein tieferes Eindringen der Pollenkörner und des Inhaltes derselben zwischen die Narbenpapillen der Griffelhöle wie es von Amici dargestellt worden, beobachtete, so glaubt . em die Wandungen des die Axe des Griffels bil- denden Zellgewebes trennen sich durch die ein- dringende Pollenmaflse bei der Befruchtung und ' gestatten dem Pollen den Durchgang. Aehnlich ‘ war- schon früher die Meinung ‚eines Deutschen bei den Cucurbitaceen: Hedwig (Sammlung seiner zerötreuten Abhandlungen T. 2. p. 101.) ‚Die 561 Wahrheit ist aber diese, dafs die von allen Seiten. des Umfanges sich gegen die Axe der Höle drän- genden Narbenpapillen, die Axe mehr oder we- x niger zu verschliefsen scheinen, während überall ‘zwischen den Narbenpapillen ein freyer Durch- ‚gang bleibt... Nach der Befruchtung dringen sich bei mehreren Stempeln die Griffelhölen: durch. - „beginnende Entwickelung der Fruchthülle sehr eng zusammen so‘ dafs. in diesem Betracht auch auf die Blütheperiode bei der Beobachtung die Aufmerksamkeit zu richten ist um den Gegen- stand vollkommen richtig zu erkennen, . : . ‚ Malp ighi kannte die Bildung der -Papillen innerhalb der. Griffelhöle. ganz und : gar: nicht, auch hatte er die Querdurchschnitte,. an ‘denen sie nur deutlich beobachtet werden können, nicht untersucht. Alle späteren Forscher aber haben sich durch diesen Umstand bei der Erkenntnifs der eigentlichen Struktur des Griffels. irre führen lafsen, indem sie diese Papillenbildung für ein die Axe des Griffels erfüllendes Zellgewebe ge- halten und somit geglaubt haben, dafs durchaus keine eigentliche Höle oder vjelmehr ein Kanal, im Griffel zu entdecken sey. Um sich in denje- nigen Fällen wo selbst auf dem Querdurchschnitt ‚des Griffels die Höle dicht von den Papillen ver- schlofsen "erscheint, zu überzeugen, dafs dies blofs. ‚scheinbar ist, darf man den Umfang des Griffelstücks nur auf einer Seite spalten wobei ‚ sich denn leicht die ineinandergreifenden Papil- 302, len. auseinander ziehen lafsen um die hohle Axo deutlich erscheinen zu lalsen. «.. Wie bemerkt worden, ist die Gröfse des Griffelkanals 'bei verschiedenen Familien verschie- ‚ den. . Eben so ist es auch mit der Form. Bei den Labiaten, Asperifolien ist es eine einfach runde oder elliptische Höle; bei Nymphaca sind es sternförmig gestellte,‘ schmale Spalten, bei den meisten Liliengewächsen ist die Höle in verschie- denen Modifikationen dreieclig. _ Wo .der Griffel ganz fehlt, wie bei den Tulpen; mehreren Caryo-. phylleen und Ranunculaceen, Gentianen; geht un«. mittelbar ‚zwischen den Narbenabtheilungen die Oeffinung in die Höle des Fruchtknotens, Dafs zuweilen eine einfache Griffelhöle sich in die verschiedenen Fächer einer mehrfächrigen Frucht erstrecke wie bei den Liliengewächsen, hingegen i in anderen Fällen die einzelnen Fächer oder Karpellen jedes sich durch einen besonde- ren Griffelkanal öffnen, hatte schon Malpighi beobachtet. (Ro p. 51. Fig. 210— 213. Tab. 34.) - Die Bildung der Narbe geschieht unmittelbar durch das obere Griffelende, oder wo dieses fehlt; durch die Spitze des Fruchtknotens selbst. Sie zeigt die Verschiedenheit, dafs sie in einigen Fällen sehr entwickelt ‚und über den Stempel her«-. vorragend, ‚oft verzweigt und. besonders. auf der inneren Seite‘ der Abtheilungen ‚stark mit, oft haarförmig. verlängerten, Papillen besetzt ist, in ’ 563. Bu anderen. Fällen. aber ‚wenig oder‘ gar nicht her; “ vortritt, und auf dem oberen Ende ganz und gar. nicht mit Papillen besetzt ist. Diese, letztere En scheinung hat zu der Vorstellung Veranlalsung: gegeben, dafs zuweilen dem Stempel .die Narben-: papillen ganz und gar fehlen, wie ‚beim. Mohn, den Nymphaeen, wo die Narbenoberfläche "ganz; "glatt erscheint. Allein in diesen Fällen haben: sich die Narbenpapillen in die Griffelhölen (oder- Spalten wie bei den Nymphaeen) zurückgezogen: und erscheinen hier in gröfster Fülle, zum deut- lichen Beweise, dafs die Erscheinung der Nar- benpapillen innerhalb: der Griffelhöle in denjenis gen Fällen, wo auch die Narbenabtheilungen da. mit besetzt sind, von grofser Bedeutung; ist, in- ‚dem die Narbenpapillen als blofse Ausbreitungen der Griffelpapillen zu betrachten sind, und also eine mehr zufällige Erscheinung, welche von der gröfseren oder geringeren Spaltung und Ausbreis tung der Griffelspitze abhängig ist und oft fehlen kann, während innerhalb des. Griffelkanals die ‚Papillenbildung höchst beständig ist. Es ist also keinesweges der Nagel auf den Kopf getroffen wenn Herr, Brongniart in der angedeuteten Abhandlung von dem oberen mit: gewöhnlicher Epidermis bekleideten Ende des Stempels (oder der sogenannten sternförmigen Narbe) bei Nym-+ phaea, nach der blofsen Analogie der Stellung, _ glaubt, dafs ‚hier auf der blofsen Zellenmafse die Pollenkörner ihre'.befruchtende Wirkung ausüben , 364 und ‚mit. Fortsätzen (die weiter nichts sind als. - die zähe zusammenhängende ausgesprühte Fovilla) hineinwachsen. .Den wahren Sitz der die Narben- funktion ausübenden Papillen mufs man, wie ge- zeigt, ganz anderswo bei den Nymphaeen suchen, bis wohin Hr, A. Brongniart nicht eingedrun- gen ist. Wir bedauern übrigens dafs wir auf die. eitirte Abhandlung desselben in dem Werke über die Fortpflanzung der Gewächse nicht haben Rück- sicht ‚nehmen können, da uns dieselbe erst nach. Absendung ddr ersten Theile des ‚Manuscripts zu Gesicht gekommen ist; aber nach dem hier Ange- deuteten wird es leicht seyn den Standpunkt der Beobachtungen Brongniart’s zu erkennen. Die Bildung der Papillen auf der Narbenaus- breitung und innerhalb des Griffelkanals dersel- ‚ ben Pflanze ist wesentlich nicht verschieden, so- wohl der Form, Gröfse, als auch der Menge nach, ‚so dafs man oft in diesem Betracht die Papillen .auf der inneren Wand des Fruchtknotens von de- nen der.Narbe nicht unterscheiden kann, wie z. E. bei der Tulpe. Aber bei den verschiedenen Fa- milien. zeigen. sich in Betreff der Form, Gröfse . und Menge der Narbenpapillen grofse Verschie- denheiten, Bei den Gräsern bilden sie ähnlich als bei den Amentaceen lange, verzweigte Schläu- che ‚den Haaren der übrigen Pilanzentheile oft nicht unähnlich, Sehr grofs erscheinen sie ‚auch noch bei den Liliengewächsen, doch schön kürzer, dicker, von mehr kegelförmiger Gestalt. Bei vig- 565 _ len anderen der höheren Pflanzenformen erschei- nen sie als blasenförmige Erhabenheiten. - Auf welche Weise sich das untere Ende der Griffelhöle in die Fächer des Fruchtknotens öff- net und erweitert, haben wir anderswo auseinan- der gesetzt. Es war hier nur die Absicht zu zei» gen, wie auch bei der Stempelbildung die Natur dasselbe Organ auf ganz verschiedene Weise ge- bildet hat, wie die Saamenträger eben so gut als . die Fruchthüllenklappen zu Griffeln sich entwi- ckeln und eine Papillenbildung erzeugen können, und wie in anderen Fällen die innere Wand der Fruchtknotenhöle selbst solche Papillenbildung zeigt, 'so dafs die grofse Analogie aller dieser Theile, welche zusammengenommen das Frucht- _ büllensystem bilden, dadurch deutlich an den Tag gelegt wird, Jeder Fruchtknoten bildet also eine nach oben offene Höle sowohl in dem Fall wenn "die Saamenträger als wenn die Fruchthüllenklappen zum Griffel sich verlängern, und es ist in diesem Be- tracht keine wesentliche Verschiedenheit zwischen . den Fruchtlinoten, welche sich ohne Griffel un- mittelbar oben selbst spalten wie bei den Tulpen, Paeonien, Chrysosplenium, Reseda etc. und denje- nigen welche ihre Oeffnung durch einen. kurzen oder sehr langen Griffel, “wie bei einigen Caotus, Colchieum, Crocus, vermitteln. Da bei Reseda und ‚vielen anderen Pflanzen die Früchte unmittelbar ‚durch die Narbenöffnung aufspringen, so ist es ‚leicht nach dieser Analogie zu erkennen, dafs das ‚366 Anfspringen. durch die Näthe der Fruchthüllen in der Regel durch die Verlängerungen der Narben- -- spalten .geschehe welche sich durch den Griffel -in die Klappen der Fruchthülle fortsetzen oder vielmehr aus diesen entstehen, welches auch in denjenigen Fällen geschieht, wo die Griffel nach. ‚der Befruchtung eintreten und abfallen. In der Regel stimmt daher auch die Zahl der Narben- ‘abtheilungen und der Gefäfsbündel im Griffel mit «der Zahl der Fruchthüllenklappen’ überein, wie :bei den Liliengewächsen und nur wo die Narben “durch Verlängerung der Saamenträger entsteben, wie bei den Caryophylleen, pflegen andere Ver- hältnisse einzutreten. ‚IL. Ueber einige merkwürdige Pflanzenabänderun- gen, von Urn, Prof. Tausch. Wie sehr die Arten von Ranuneulus in Hin- :sicht der Einschnitte ihrer Blätter abändern, ist ‘bekannt genug, und ich würde nichts neues 58- gen, wenn ich blols anführen wollte, dafs .R. acris manchmal gedreyt - zusammengesetzte Blätter her- - ‚vorbringe; indessen bemerkte ich auch an ei- ‚nem kultivirten R, aconitifolius aus den Sudeten 'gedreyt - und. sogar fast doppeltgedreyt - zu- sammengesetzte VVurzelblätter. Eine andere merk- ‚würdige Varietät fand ich in den Sudeten, die "ich durch zwei Jahre kultivirte, die sich durch _ ‚undeutlich herzförmige fast keilförmige nur bis ‘zur Mitte handförmig gelappte Blätter auszeich- em ‚567 “nete, und gleichsam einen Uebergang zum R. 1d- cer Bell. zu bilden schien.. Sie verdient als Va- rietät, und zwar als AR. aconitifolius palmatus auf- gezeichnet zu werden. Aus den Alpen besitze ich auch eine mit weichhaarigen Stengel und Blät- tern versehene Varietät. Trollius europaeus bat manchmal an den Blu- menstielen einzeln stehende Nebenblätter, die in der Gestalt und Färbung von den Kelchblättchen nicht verschieden sind ; jedoch kommen solche Exemplare nur einzeln und sehr selten in den Sudeten vor. „Anemone pratensis ß. alba fand ich bisher blofs am Berge Liobosch des. böhmischen Mittel- gebirges, wo sie mit der ‘gewöhnlichen A: pra- tensis gemischt wächst.. Die Blumen und Griffel sind weils. Pulmonaria offieinalis ®. alba mit weifsen Blu» men kömmt sehr selten um Harlstein vor. Asarum europaeum. Unter den von mir in Böhmen gesammelten Exemplaren finde ich eines mit eckigen Blättern, das anderen Gartenexempla- ven von 4. canadense ganz gleich kömmt, und mich zu der Vermutbung führt, dals A. canadense kaum etwas anders als eine Varietät des euro- Ipaeum sey. \ IM. Correspondenz. Unser Garten hat neuerlich durch die Thätig- ‚keit des Freiherrn v. Karwinski, der den Berg- . werken ‚von. Oaxaca in Mexico vorsteht, eine heır- liche Bereicherung durch eine Sammlung von ohn- 568 gefähr 4o Arten Cactzs erhalten, die gröfstentheils . noch unbeschrieben sind, Die meisten gehören der Gattung. Mammillaria an, und seltsam genug, sind sie im Baue der Stacheln grölstentheils Parallelbil- “dungen der .Echinocactus- und Melocactus- Arten, welche uns von Berlin aus bekannt gemacht wor- den sind, Die reichste Phantasie kann jene seltsa- men Combinalionen von Formen nicht aussinnen, die hier von der Natur in dem solidesten Baustyle’ ausgeführt worden sind, welche sie im Pflanzenrei- che beobachtet, Seildem ich mehrere Monate lang die Entwicklung dieser paradoxen Gestalten verfolgt habe, zweifle ich nicht mehr, dals die Stacheln Blätter und die Stachelsterne » Kreuze u. dgl. ganze ' obortirte Blattknospen, die Borstenbündel stipulae seyen. Die Verschiedenheit in diesen Bildungen ist eben so bewunderungswürdig, als die strenge Gesetz- mälsigkeit, welche hier waltet; und gewifs werden diese Pflanzen, bei reifem Studium, wichtige Auf- schlüfse über die. Gesetze der Biatistellung, der. Verästelung und der Inilorescenz darbieten. — An einem keimenden Melocactus habe ich unter dem’ Mikroskope ganz deutlich die Anlage zu einer ge- wissen Zahl von Kanten und sogar von den auf denselben stehenden Stacheln beobachtet; so dafs man in einem gewissen Sinne sagen könnte, der Embryo liege als eine fertige Pflanze vor.— Baron Karwinski meldet von einem Caoius bei St, Au- gustino, der ganze Wälder bildet, 40 Fuls, ohne Ast, fein eanellirt, und‘ auf der Nordseite mit einem 'weilsen Barte langer Borsten versehen sey. München d, ı2. Juni 1828, Dr. v. Martius Flora oder Botanische Zeitung. Nro. 24. Regensburg, am 28. Juni 1828. I. Einige Bemerkungen über den Bau der Pflanzen, von Hrn, Prof. Ritgen in Gielsen, (Beschlufs.), Die führt zur Betrachtung desjenigen zu- rück, womit diese Untersuchung angefangen 'wur«. de, nämlich des Nervenbrei’s. Zu Wie immer ein unentwickelter, gleichförmi. ger, weicher Stoff, eine Art von halbfestem Brei “jeder Entwickelung der einzelnen Pflanzentheile vorangehe, sieht man an der Substanz des Pflan- zenembryo's und an der Substanz jeder Knospe, Immer ‚behält der am obern. Ende des wachsen. den Stamm’s, Astes oder Zweiges gelegene Mittel. punkt jene pulpöse, gleichförmige, unentwickelte "Beschaffenheit bei, während seine Umgebung sich nach und nach völlig zur vollendeten Gestalt aus- bildet und von dem jedesmaligen Mittelpunkte ab- sondert. So,geht dies fort, bis endlich der Mit- telpunkt selbst eine bestimmte Gestalt annimmt. Ist dies geschehen, so stirbt die Umgebung bis ' ‚zu einem gewissen Unmbreise ab ‘oder verwandelt Aa "370° ; sich in ein dauerndes Holzskelet. Bei den Blät- tern sind die Blattrippen diejenigen Gegenden, . wobin.der gedachte unentwickelte Stoff am mei. sten angehäuft ist, Sobald er völlig zur Ausbil-. . _ dung gelangt ist, fällt das ganze Blatt immer ab. Im Verlaufe des Stammes, Astes, Zweigs ist es der Knoten, wo der nervenbelebte Mutterstoff am reichsten angehäuft ist, und von ihm aus ent- steht bei dem Stamme,der Ast, bei dem Aste "der Zweig und bei allen das Blatt. In den hör hern Pflanzen, wo keine Knoten bestehn, nimmt die Knospe 'des Blatts, Zweigs u. s. w: aus der . weichen Rinde, also aus der Nervenpulpe, ' welche in der Gestalt eines Zylinders den Stamm, Ast u. s. w. umfängt, ihren Anfang. Wenn man die Frage aufstellt, ob die Pflan- zen Eingeweide haben, so scheint diese Frage auf den ersten Anblick ‚ganz verneint werden zu mülsen. “ Indessen ist dennoch der Staub im Staubbeutel und das 'Saamenkorn im- Fruchtbehäl-, a ter in sofern wahres Eingeweide, als beide im u Innern j jener Hüllen eingeschlossen sind. Da aber diese eingeschlofsenen Gebilde näch und nach selbstständig werden und endlich vom mütterli- chen Boden sich ganz ablösen ; 80 hören sie Spä- ter auf, den Charakter von "Eingeweiden an sich zu tragen, Im Staubfaden, welcher ganz wie ein Blattwirbel gebildet ist, findet sich die meiste Pulpe i im Stengel angehäuft, daher dieser später \ abstirbt, als, die Ausbreitung desselben in. den dünnhäutigen” Sack des Beutels, Sehr viel Nerven- i « ‚51 brei enthält der Fruchtknoten, welcher nicht ehey abstirbt, bis sich der Nervenbrei in den Haupt. gebilden des Saamenkorns angehäuft hat. Im Innern der Pflanze liegt, mit Ausnahme. der Gegenden der Knoten, die meiste Nerven. pulpe an der Stelle, wo je drei Zellen zusammen. stolsen, welehe man mir die Streben zu nennen. erlaube. - Der Anfang jedes Pflanzentheils ist immer eine dichte Nervenbreikugel. Diese beginnt ihre weitere Entwicklung damit, dafs sie sich an ihrer Oberfläche zusammenzieht und in ihrem Innern ausdehnt. Bei jeder Formation gröfsern Umfangs z. B. vom Umfange eines ganzen Stamm-, Ast-, Zweig- oder Blattwirbels pflegen sich innerhalb der gemeinsamen Hauptkugel eine Menge dichter Kügelchen auszubilden, welche später durch Zu- sarmmenziehung an der Oberfläche und Ausdeh- nung in der Mitte zu Zellen werden, deren VVän- de nach gleichem Gesetze in der Mitte der Haupt. kugel sehr dünn, an der äussern Gränze dersel- ben stets dichter und dicker werden. Der Inhalt dieser Zellen ist um so mehr expandirt, je mehr dieselben im Mittelpunkte der Hauptkugel liegen, ‘so dals hier .der Inhalt meistens :gasförmig ist, Gegen die Peripherie der Hauptkugel hin wird der Zelleninhalt aber flüfsig und stets dickflüfsi« ger: Diese Wände und am meisten die äusserste ° Wand der Halbkugel enthalten den meisten Ner- Yenbrei, Daher .geht. hier die weitere Entwick- Aa2 . 372 lung vor sich. -Die Zwischenräume von je drei Zellen, . oder die Streben, werden nun .auch in ‘ihrem Mittelpunkte ‚stellenweise hohl und ver-. ‘dichten sich in ihrem Umfange. Die so entstan- denen übereinander stehenden Hohlkugeln der Stre- hen dehnen sich endlich so sehr aus, dafs sie in einander übermünden und endlich fortlaufende Röhren bilden. Bei dem Hergange dieser Röh- renbildung zeigt. sich eine zweifache Verschie- denheit. . Entweder der Gegensatz von Ausdeh- . nung und Zusammenziehung tritt nur sanft, oder sehr heftig hervor. Im erstern Falle bildet: sich keine sonderlich feste Wand der Röhre, dagegen ist aber der Inhalt derselben auch ganz flülsig; im andern Falle ‚zieht sich die Wand der Röhre: zu festen dichten Ringen oder Spiralfäden zu- sammen, während sich-der Inhalt der Röhre bis zur Luftform ausdehnt. So entstehn gleichzeitig und. im Gegensatz.zu einander auf jene Weise die Saftgefäfse, auf diese die Lüftgefäfse. Wohl zu bemerken ist hierbei, dals die Scheidewände der sich in den Streben bildenden übereinander. liegenden. Kugeln bei dem Verflüfsigungshergan- ge, wodurch die Saftgefäfse entstehn, schnell ver- schwinden, theils als Folge der.auflösenden Ver- Alülsigung,, theils der in der Längenrichtung « des ganzen. Gewächses mächtig wirkenden Ausdeh- ziungsstrebens. Eintgegengesetzt verhält sich die Sache: bei. der Bildung der Luftröhren. .Hier bil-. den sich: an. der Berührungsstelle ‚je zwei ‘über- einanderliegender in den Streben entstandener _ 375 ‚Kugeln, wahre Knoten, wie Wirbelgelenke, Diese Kinoten ziehn sich nach aussen dichter zusammen und verdünnen sich im Mittelpunkt, bis ihr Be. stand hier ganz verschwindet und im Umkreis als Ringe übrig bleibt. Wie aus 'diesen Luftröhrrin-_ gen Luftröhrspirale sich gestälten, ist schon. oben berührt worden, : Als eine höhere Entwicklung der Luftgefäfse entstehn die getüpfelten.Gefäfse, welche dadurch sich gestalten, dafs die: Ringe oder Spiralwindungen weiter von einander treten. und die, den Zwischenraum ausfüllende Membran regelmäfsig vertheilte Oeffnungen erhält, welche die Anfänge .oder Ende, der ‚wagerecht in die Pflanzensubstanz verbreiteten Luftgänge sind. Die Innenseite der getüpfelten Gefäfse füllt sich mit * halbkugeligen Bläschen, . welche auf der ‚Innen- wand mit ihrem breiten Anfange aufsitzen. und die Wölbung gegen die Mittellinie des Kanals wenden. In den niedersten Pflanzen kommt es. nicht. bis zur Bildung von Luftgefälsen, einem Hergange, welcher als. einer der höchsten, Pro- zesse im Pflanzenleben zu betrachten ist. Be demselben allein wird eine wahre Faser gebildet, wenn sie gleich, wie bereits oben bemerkt wur- de, nur Ring- oder Windefaser ist. Die Gegend der. Entwicklung der Luftröhrenbündel liegt in der Mitte‘ zwischen den Mittelpunktszellen ‚oder 8:8. Markzellen und der äussern Wand des gan- zen Wirbels,, welche aus der weichen Rinde, also aus dem Hauptvorrath des Nervenbrei's, und aus . der äussersten harten Rinde gebildet wird, za 374 Eine eigene Bildung, welche die eigentlichen‘ Bast. und Holzfasern darstellt, sind die Sireck- zellen, worauf besonders Kieser aufmerksam mächte. , Dies sind nämlich sehr in die Länge „gezogene Zellen, welche sich oben und unten zu- spitzen und in einer gewissen Zahl zu Bündeln vereint zusammen’ liegen: sie sind als eine ver- . schmolzene Bildung ‚von Saft- und Luftröhren anzusehn. Durch sie wird eine Formation zu- stande gebracht,‘ welche der gestreckten thieri- ‘schen Faser am :nächsten steht, ohne sie jedoch gänzlich zu. erreichen, da diese Pflanzenfaser. stets eine innere, wenn auch noch so fein» Höhle behält, Diese Fasern entstehn besonders in der Nähe der weichen Rinde. In denjenigen Pflanzen, welche nicht jährlich absterben, sondern stets fortdauern, gehn die ein- mal gebildeten Theile des Stamms, der Aeste und der Zweige meistens eine fortschreitende Ver- dichtung und Verhärtung ein, indem sich die Zellen mehr strecken und in der queren Richtung näher zusammenziehn, Die hohlen Röhren fül- len sich auch zum Theil mit Einwüchsen kugli- ger Art aus. Im Umfange dieser so verholzen- den Theile bleibt aber immer eine, wenn auch noch so dünne Lage ungeformten Stoffs, nämlich etwas Nervenbrei, übrig, Dieser nimmt mit dem“ jährlich wiederbeginnenden ‚allgemeinen Wachsen der Pflanze an Masse zu, indem er dazy, den Stoff aus dem aufsteigenden Safte und aus der Luft erhält. Aus diesem sich blähenden Nervon-' y “ 3. brei, welcher seine eingetrocknete Aussenseite, die harte Rinde, sprengt und mehr oder weniger abstöfst, bilden sich im Verlaufe des Jahrs wie- der Zellengeweblagen, welche den bereits im vo- rigen Jahre gebildeten Zylinder wie Ringe um: fangen. Zwischen diesem Zellgewebe erscheinen wieder die Gefälse, und die Streckzellen oder Bast- und Holzfasern, Eine eigene, noch nicht erwähnte Bildung sind die Sternstrahlen, welche besonders bei Holz- pflanzen vom Mittelpunkte aus gegen die Peri- pherie gerichtet sind. ' Diese Sternstrahlen hangen ohne Zweifel mit dem regelmäfsigen Bau des "Innern der Pilanze zusammen, welcher sich als regelmäfsige Zeich- . nung eines Querdurchschnitts des Stamms, ‚der Aeste u. s. w. darstellt. Dieses Verhältnifs scheint mir, sich nur aus "zwei Gesetzen erklären zu lalsen, welche hier vereint wirken und bereits berührt'worden sind, ‘Das eine dieser Gesetze dürfte in dem eigen- _ thümlichen Verhalten der Pflanzenwelt zu suchen seyn, nach welchem die Theile, worin die Pflan- [2 x . Fi ‚ze zerfällt, oder aus welchen sie zusammenge- setzt ist, sich nur unvollkommen zu eineif Gan- zen einigen, was dagegen der Thierwelt weit vollkomniner gelingt. Man kann daher und mufs in gewisser Beziehung, wie dies bereits oben ge- sagt wurde,, jede Pflanze als ein Aggregat meh- rerer Pflanzen neben einander ansehn. In den Ungeschöpfen ist dieses Zexfallen eines einzigen 376 Geschöpfs in mehrere nur schwach zum Ganzen verknüpfte. Aggregationspartieen schon bemerkbar und dadurch der. Typus. der Pflanzenwelt vorge-. bildet. Vergleicht man nämlich einen Enrkriniten imit einem Pentakriniten, so hat dieser das An- sehn, als sei der letztere aus fünf nebeneinander gelegten und an ihren Berührungsstellen mitein- ander verklehten Enktiniten gebildet. Innen tritt nämlich der Wirbelbestand in 5 Ausbiegungen in die Höhle. des. Darmkanals vor, während er sich in eben. so vielen Längenwülsten längs des Stam- ‘mes und der Extremitäten nach aussen vordrängt ‚und. durch tiefe Zwischenrinnen beinahe in fünf Striemen zerschnitten wird. Den Uebergang zu dieser Verschiedenheit unter dem Erkriniten mit einfach rundem Darmschlauch und einfach rundem Stamm und unter dem vollständigen Pentakriniteh ‚macht der Enkrinit mit 5fach eingebogenem oder gereiftem Darmschlauch, wo dieselbe Anordnung des Darmschlauchs, wie im ‚Pentakriniten besteht, nur dafs die Mafse des Stammes aussen rund bleibt. ' Das zweite Gesetz, welches zu: dem erstge= nannten‘ hinzukommt, ist das der Symmetrie nach gewissen Zahlen. Und so wird denn durch das Zusammenwirken dieser beiden Gesetze die Mehr- zahl der Pflanzen, der Länge nach, .in eine ge- wisse Zahl von gleichgestalteten Theilen, gleich Siriemen, getheilt, deren querer Durchschnitt die ' regelmäfsigen Zeichnungen bildet, welche hier ‚gedacht werden. Zwischen diesen Striemenstüchen 377 liegt dann indifferentes Zellgewebe in der Mitte, die Striemenstücke trennend oder verbindend, wie man es sich denken will. Dieses Zellgewebe bildet die Sternstrahlen, da es nothwendig von dem Mittelpunkt aus zur Peripherie läuft. Dals diese Striemenstücke ursprünglich in der Zahl 5 vorkommen müfsen, dafs dann Verdopp- lungen dieser Zahl folgen, dafs weiterhin die 3 und 2 nebst ihren Vervielfachungen ihre Rolle spielen, dafs dann noch andere Zahlen an die Reihe kommen und dals endlich Unregelmäfßsig- keit an die Stelle der Regelmäfsigkeit tritt, geht aus dem bereits früher Bemerkten hervor. So sieht man z. B. im Durchschnitt einer Balsamine den ıostrahligen Stern (S.HKieser's Abh. fig, 35.), ‚Der Querschnitt des JPiscum -album zeigt den Stern achtstrahlig und regelmäfsig (S. Kieser fig. 110.). Der Querschnitt des Terpentinbaums zeigt ihn ı4strahlig ($. Kieser fig. 78.), und ‚ die Abstände der Strahlen ungleich. In den Bäu- men mit Laub ist die Regelmälsigkeit des Sterns am vollkommensten aufgehoben, auch setzt sich die Strahlung nicht durch die Länge des Stamms fort; sondern wird vielfach unterbrochen. Die Striemenstücke, worin eine Pflanze auf “die gedachte Weise getheilt wird, enthalten jedes eine Pflanze im Kleinen; so dafs darin, nebst vie- lem gemeinem Zellgewebe, Saftgefäfse, Luftge- fäfse- und Faserzellen gemeinschaftlich vereinigt vorkommen. Zuweilen sind die Striemenstücke wiederum in Strienzchenstücke unterabgetheilt, Das | 378 D Fu Zellgewebe des Sterns ist immer yon anderm Bau, und zwar bald lockerer, bald dichter wie das an-. liegende des Striemenstücks. Je jünger der Ast, Stamm, Zweig ist, desto zegelmäfsiger pflegt die Zerfällung in 'Striemen- 'stücke zu seyn, und desto mehr hält die Verthei- lung der Fasern, Luftröhren, Saftgefäfse, Mark- zellen u. s. w. darin eine konstante Region bei; je älter der Stamm u. s. w. wird, desto mehr ver- liert sich diese Symmetrie und man sieht beson- ders die Luftgefäfse unregelmäfsig vertheilt. Ue- brigens sind auch oft die Striemenstücke gleich bei ihrer ersten Bildung von ungleicher Gröfse,, was mit vielen Zufälligkeiten zusammenhangen kann und sich meistens schon aus der unregel- mälsig äussern Gestalt des Stammes u, s. w, er kennen lälst. j Die Striemenstücke liegen stets so, dafs ı sie den Mittelpunkt der Pflanze eben so wenig errei- chen, als deren äussersten Kreis; 'daher hat der . Stern des Zwischenzellgewebes immer einen Mit- ‚selpunkt und einen Kreisrand. on . Zuweilen bestehn mehrere konzentrische Krei- se von Striemenstücken, 'wie z. B. im Kürbis. Die Jahrsringe durchschneiden die Striemenstücke . deshalb, weil diese mit jeder neuen Jahrslage nach aussen über die frühern Jahrsringe hinaus fortwachsen, ohne die Holzfasern ‘der Jahrsringe bu verändern, Gielsen im December ı827. Dr. Ritg en. mr 379 u Erwiederung auf den Nachtrag des Hın, Fis- kaladjunkten Preifsler. (Vrgl. Flora 21. Febr. 1828. Nr. 7. p. 110.) Obschon ich mir fest vorgenommen habe, auf keine Recensionen oder Kritiken, die sich nicht mit Persönlichkeiten oder Angriffen auf meine Ehre, sondern mit den durch den Druck bekannt gemachten Gegenständen beschäftigen, eine Antwort zu geben, da.ich das gedruckte Buch nicht dem Ausspruche eines Einzelnen, sondern der Beur- theilung der ganzen gelehrten Welt unterwerfe, und bei literarischen Arbeiten alle Animosität ver- meide, so kann ich nicht umhin, dem Hrn, Preifs- ler, -der meine Ehre und Redlichkeit ‘verdächtig machen will, eine Antwort zu geben. — Zu mei- ner Rechtfertigung mag folgende geschichtliche Auseinanderstellung dienen. ° Im Anfange des Monats Januar 1827 habe ich Sr. Excellenz dem Hrn. Grafen Kaspar v. Stern. berg unter andern neuen Pflanzen die von Sie- ber ausgegebene Morcgrafia umbellaia als eine neue Gattung gezeigt, und bin von demselben selbst aufgefordert worden, diese so wie andere Berich- tigungen der Sieberischen Herbarien bekannt zu machen. Da ich die Gewohnheit habe, dafs, wenn ich auf etwas stosse, was mir neu zu seyn scheint, ich sogleich eine Beschreibung mache, und die Abbildung besorge, so war dieser Aufsatz „Epi- stola de Symphysia‘“ wirklich am 10. Januar fertig und zum Druck bereit; die Ausarbeitung der Ab- “bildung und’ die ki k, Censur, wo mein Aufsatz 380 seiner Hleinheit ungeachtet 6 (sechs) WVochen lie- geh blieb, verspätete die Herausgabe desselben, Diese Entdeckung und Beschreibung der neuen aus der Sieberischen Marcgrafia umbellata ge. bildeten Gattung war ‘auch kein Geheimnifs für die jungen Botaniker, die mich im böhmischen Mu- seum besuchen, da ich alle Geheimnifskrämerei ‚verabscheue, und dafs ich die Sieberischen Pflan- zen früher untersucht habe, ehe jemand anderer daran dachte, war dem Hrn. Tausch durch mich ' selbst sehr wohl bekannt, folglich auch ‚seinem ' Freunde dem Hrn, Preifsler, äaher. trifft die Herren Tausch und Preifsler der Vorwurf, ‚die Eintdeckungen eines Andern nicht berücksichtiget und der Selbstsucht geopfert zu haben. — Was das Vordatiren betrifft, so findet es allerdings kei allen literärischen Aufsätzen, folglich auch bei _ dem meinigen, statt, wenn diese früher fertig sind, indem sie von dem Tage datirt werden, an dem ınan die Beschreibung von der neuen Entdeckung “machte. Nun will ich den Nachträg, der meine Epistola de Symphysia beleuchten will, selbst beleuchten. . Däfs ich vielleicht ein unvollkommenes Blüthen- exemplar vor mir gehabt habe, gebe ich zu, in- dem ich nicht der erste und nicht der letzte bin, der ein unvollkommenes Exemplar für ein voll- kommenes nehmen mulfste. Die Rubiaceen und Lo- ranihaceen aber haben, wie ich diese Ordnungen vorzüglich aus dem an denselben reichen Hänkei- schen Herbarium kenne, eine ganz andere Struktur, , 581 und die beissend - witzig seyn sollende Verglei- chung mit blinden Vögeln und Mäusen pafst nicht, wie sich der Hr, Preifsl er, 'wenn er'sich einmal die Mühe geben wollte, das ihm noch ganz unbe- kannte jedem Botaniker Prägs unentbehrliche böh- mische Museum zu besuchen, leicht “überzeugen könnte. Aus dieser Unbekanntschaft mit den bo- . tanischen Schätzen des böhmischen Museums. s0- wohl an Herbarien wie an Büchern entspringt es auch, dals Hr. Preifsler es lächerlich und un= : möglich findet, dals es vierfächrige Antheren, die auf Parapetalen aufsitzen, geben könnte, indem nicht allein vierfächrige Staubbeutel von glaubwür- - digen Botanikern gefunden, beschrieben und abge- bildet sind, nämlich um nur zwei Beispiele anzu- führen, bei der Gattung Tetranthera oder Litsasa, . und bei der Gattung Teiratheca, sondern bei der .„Symphysia auch die Antheren paarweise und sehr nahe an einander gestellt und an der Basis zu- sammengewachsen genommen werden können, wo«- ‚ durch der Name Symphysia ebenfalls seine Be- keäftigung erhält. Ganz ähnliche ebenfalls vier- fächrige Antheren findet man bei den südamerika- nischen Arten der Gattung Faccinium und der Gattung Thibaudia und Gaylussacia, wie sich ein jeder in dem II. Theil der Nova genera et sp. von Humboldt, Bonpl, et Kunth überzeugen kann, und ich bin itzt der Meinung, dafs die Symphysia, da sie eine röhrenförmige Blumenkrone hat,- von ‘der Thibaudia ‚blofs durch ı2.Stamina und eine 6- spältige Blumenkrone verschieden ist, und sich den 382 südamerikanischen Vaccinien, die eine mehr röh. rige als glockenförmige Blumenkrone haben, wie Yaccinium empetrifolium, und die in Hinsicht der . Zahl der Staubgefälse und der Korollen-Einschnitte ‘yarliren, eben so nahe anschliefst. Der Hr. Preifs- ler scheint unter Stamina epigyna solche zu ver | stehen, welche auf der Narbe sitzen?! Dafs aber derHr. Preifsler selbst nicht weils, was ein Pa- rapetalum ist, will ich durch Anführung der Defi- 'nitionen eines Parapetalums einiger der vorzüglich- sten botanischen Schriftsteller beweisen. — De. Candolle, theorie elem. de. la Bot, 1813. p- 374 Parapetala (Line), Parties semblables aux petales, mais situdes sur un rang plus interieur, comme dans Y'Ellebore ; ce sont des &tamines plus ou moins avor- tees;— Römers Üebersetzung 2 Thl. ı, Abthl. „ P. 407. Parapetalum ist bei Moench alles dasjenige mehr oder minder einem Blumenblatte ähnliche an einer Blume, was weder Kelch noch Blumen- krone ist, und die Geschlechtstheile umbüllt; — Sprengel und DeCandolle Grundzüge der wissenschaftlichen Pflanzenkunde p. 86. Necta- rien.... Oft sind sind sie mit dem Fruchtboden, oft mit dem Fruchtknoten verwachsen. Nicht sel- ten machen sie mit den Staubfäden eins aus. „Hö- her aber als die Antheren können sie, schwerlich - vorkommen. — Nees Y. Esenbeck’s Handbuch 3° 'Thl. p. 218, Die Nebenkrone ist ihrem We- 'sen nach der dritte Blumenkreis. Wir erkennen demnach, wo drei peripherische Kreise gegeben . sind, die Nebenkrone an ihrer dem Centrum nä- ” == 385 heren Stelle. — — p.ı20. ß. indem. sie als-freye Blattbildung innerhalb des Blumenkronenkreises, aus dem Blumenboden entspringt, z.B. Nareissus. -— ‚Eine ähnliche Struktur, wo der Staubfaden in eine. blattartige Form ausgebreitet und die Natur einer Nebenkrone angenommen bat, findet sich bei mehreren andern Ericaceen, vorzüglich bei den süd- amerikanischen, Die gänze Unterabtheilung Me- laleuceae der Myrtaceen besitzt ebenfalls solche blattartige Nebenkronen, welche an ihrer Spitze einen Büschel strahliger oder paralleler Staubfä- den trägt. Ich sowohl wie mehrere andere hie sige Botaniker habe, so oft ich eine Blume dieser Pflanze untersuchte, und die Borolle wegnahm, im- mer alle Staubgefäfse unversehrt auf dem Frucht- boden stehen gesehen, kann folglich mit gewissen- hafter Bestinimtheit angeben, dafs die Staubgefäfse nicht an die HKorolle angewachsen sind, und ich wünschte, ‚dafs Botaniker, die sich. im Besitze die- ser Pflanze befinden, selbe untersuchen möchten. Ueber die Benennung der Infloreszenz will ich nicht mehr streiten, da dieser Aufsatz schon zu lange geworden ist; dem Hrn. Preilsler könnte es jedoch interessant seyn, die kleinen Narben unter den Blumenstielchen zu bemerken. Doch . selbst. den Loranthaceen kommen Brakteen zu. Was endlich die natürliche Ordnung anbelangt, so sathe ich dem Hrn. Preifsler, er möchte die Beschreibung der Ordnung der Caprifoliaceen bei Jussieu.und der Loranthaceen insbesondere bei Richard und Jussieu nachlesen, die Kupfer. “tafeln bei (ärtner, Lamark, Ruiz und Pa : von, Humboldt etc. durchsehen, und Pisum und Löranthus im frischen Zustande sich zu ver- schaffen suchen, um sich zu überzeugen, dafs die ‚Symphysia dahin nicht gehören kann, sonst mufs ich ihn. mit einem Botaniker vergleichen, der ohne die Terminologie und Systematik zu ver- stehen, über’ Pflanzenbeschreibungen und deren Anordnung zu urtheilen sich: untersteht. Dadurch. 584 kann ‚sich auch der Hr. Preifsler und jeder. mann. überzeugen, dafs mein Aufsatz gehörig ge- reift und ausgearbeitet war, und nicht wie ein Pilz über eine Nacht aufschofs. ‘Mag nun die Symphysia bleiben, oder ein Yaceinium oder eine Thibaudia werden, immer bin ich weit entfernt die Verdienste und Gelehr-' samkeit des Hrn. Tausch zu verkennen, und ich werde. mich bestreben, seinen Namen bei nächster Gelegenheit i in der Botanik unsterblich zu machen. Dr. Presl. A, Geschenke, welche‘ der Gesellschaft seit dem 15.‘ Mai werehrt worden. Die Kais. Leopold: Akademie der Naturforscher: ; Specimen malae conformationis encephali ete. quo . edito, v. pr. et e. S. Th. de Sömmering semi- saecularem lauream gratulatur, die YU. April: 1828, . M. J. Weber cum tab. V. Hr. Prof. Agardh: Antiquitates Linneanae. Lun- dae’ ı826 fol. Derselbe: Aphorismi botanici, pars xyL Lundae 1826. 8, Hr. Prof, Gaudin: Flora helvetica, vol. I. Tu- vie 1888, -Hr. Prof. Schinz: Gessneri tabulae phytographi- cae cum comment, C. $. Schinz. 9 fast. fol.. Turiei 1795 — 1803. D ‚Hr.'Dr. Zollikofer: Versuch einer Alpenflora 1,der.Schweiz. Heft ı. mit ı0 Tafeln. 1828. „Be Beiträge Jür die Flora, so noch nicht abgedruckt - worden. „An Oswald Heer: Ankündigung wegen Schwei- ' zerpflanzen. ‚Hr Dr, Trachsel: Ergebnifs zweier botani- scher Exkursionen u. s. w.: Hr. Dr. Unger: Beiträge zur speciellen Paiho- logie. der Pflanzen. Recension von Spix und, Martius Reise Me. s. w. 2ter Th. ’ j j 4 Ergänzungsblätter mo.ı. zur Flora oder botanischen Zeitung 1828. Erster Band Nachricht von einer taturhistorischen Reise durch ' die Schweiz, und durch Oberilalien. Von Herrn Prof. Dr. I. B. Wilbrand, in Giefsen. An zehnten August brach ich in Begleitung mei« nes Kollegen Ritgen, unserer beiderseitigen Frauen, und meines Töchterchens von Gielsen auf, "und am Morgen des ıdten zogen wir bereits in der Frühe in- Schaffhausen ein. Um keine Zeit zu verlieren N die uns für die Schweiz kostbar war, hatten wie. uns nur in Karlsruhe so lange verweilt, als noth« wendig war, um den reichhaltigen botanischen Gar= . ten zu sehen, den Herr Garteninspekior Hartweg uns zu zeigen die Güte hatte, _ ‘Wie reich dieser Garten ist, geht aus dem Verzeichnisse, was Herr Hartweg hat erscheinen lassen, hinlänglich her« vor; er gehört unstreitig zu den vorzüglichsten Gär« "ten in Deutschland. “ Zu Schaffhausen war der majestätische Rheins fall, — ‘der gröfste und berühmteste Wasserfall in Europa, wie ‚die erste Naturerscheinung, die uns in der ‚Schweiz fesseltee Ich hatte ihn bereits vor. zehn Jahren gesehen, und hatte mir damals, nach Beschreibungen . und Abbildungen, zuvor ein Bild; " Ergänzungsbl, NopA, ı Pr von ihm entworfen, was ich in der Wirklichkeit nicht wieder fand; ich schied daher nicht ganz be- . friedigt von ihm, — namentlich schien es mir nicht,, dafs der Rhein einen Fall von etwa 80 Fufs mache, Dieses mochte daher rühren, dafs damals,: von der . Seite des Schlosses Laufen her, der ganze Fall nicht hinlänglich übersehen werden konnte. Es ist seit jener Zeit besser dafür gesorgt, den Fall in seinem ganzen Umfange auf einmal von oben her überse hen zu können, — und jetzt ‚gewann ich die Ue- berzeugung, dafs die. Angabe von 75 Fufs Fallhöhe nicht übertrieben sey., Das Schauspiel selbst ist — furchtbar schön! — Die tobend hinunterstürzende Wassermasse scheint alles verschlingen zu wollen; sie springt, in der Tiefe angelangt, wieder wüthend - in die Höhe, fällt von neuem zurück, und setzt nun das Wasser des Stroms anhaltend in eine wilde Bewegung. Selbst die wohl befestigte Brücke, am Ufer neben dem Falle, bebt unter den Füfsen des Zuschauers. Nur in der Mitte des Stromes, wider- ‚stehen zwei Felsen der andringenden Wuth des Wassers; sie, ragen ruhig aus ‚demselben hervor Doth die Wirklichkeit übertrifft alle Beschrei« hung; — die Allgewalt der Natur mufs hier gese- hen und empfunden werden, — ‚sie läfst jede Schils derung weit hinter sich zurück. Wir betrachteten den ‚Wasserfall von allen ‘ Seiten her, und dann auch in dem Bilde, was auf . der Camera obsceura ‚den. Schaulustigen dargeboten wird. Diese Spielerey ist aber vom Eigenthümer aur auf Geldgewinn berechnet; = er läfst sich für 3 einige Minuten, während weleher man den Rhein» fall im Bilde sieht, von jeder Person 44 kr. zahlen, wobei es ihm lieber ist, wenn zu derselben Zeit zwölf Personen zusehen, als wenn weniger da sind. "Was soll aber das winzige Bild im Ange- sichte der lebendigen ' Natur Nur ungern trennten “wir uns von der maje- stätischen Naturerscheinung, ‘und eilten nach Zü- rich; Am ıöten brachen wir in der Frühe von da auf, und fuhren über den Albis nach Zug, — zur Linken den Züricher See mit seinen Umgebungen, hinter demselben in der Ferne die Gebirge des Schwarzwaldes, — zur Rechten und vor uns den Berg, an welchem wir hinaufstiegen, — im Hin- tergrunde ‚die Schneegebirge der Schweiz; — die Luft heiter, der Himmel ohne das geringste Ge- wölk! — Flora erfreuete uns mit manchen, -- doch zur mit bekannten Schönheiten; aber auf der Mitte des Berges kamen Enzianen, und hierunter die “ grofse Gentiana asclepiadea , und weiter Gentia« na Pneumonanthe zum Vorschein: Letztere ist im flachen Westphalen,. so wie in mehreren Gegenden des nördlichen Deutschlandes, eine auf Sümpfen und auf Moor wachsende, sehr gewöhnliche Herbst- pflänze,.— aber dort viel kleiner, sie steht selten senkrecht, und ihre Blumen sind mehr glockenför- mig; — hier ist sie dagegen fast so großs wie Gentiana asclepiadea, steht senkrecht, hat brei- tere: Blätter und dunklere Blumen. Diese Verschie- deriheit liefs mich anfangs die Pflanze nicht als Gen- tiana Pneumonanthe erkennen ; ja es fiel mi A m gar. nicht ‚ein, dafs ich. diese vor mir habe, und ich wurde erst später. davon überzeugt, als mir Herr Schleicher in Bex nicht blofs die Pflanze _ in. seinem Herbario, sondern auch eine Abbildung: ‚derselben in .der Flora danica zeigte. — Ausser den Enzianen fiel mir noch Prenanthes purpurea auf, nicht weil sie selten ist, sondern weil sie in unse- rer Gegend nicht vorkommt. Die Aussicht vom Albis her wird immer schöner," je höher man steigt, undauf der Höhe desselben lag die Umgegend in ‚einem Panerama vor uns, wie &s uns später auf dem Rigizu sehen, nicht vergönnet wanm. .. Wir langten noch vor Mittag in ‚Zug an, nah- men etwas Nahrung zu uns, und setzten dann? un- ier Begleitung eines Führers, über den Zuger See nach Immenseen, — sahen die Tell’s Kapelle an der Stelle, wo Tell den Gefsler in einem Hohl- wege, der gleichfalls. noch vorhanden ist, 'erschofs, — sahen vorn. Fufse des Rigi her, — rechts in einiger Entfernung, Küfsnacht und die verfällene Burg Geßsler’s, — und stiegen: nun, frohen Muthes, ' den ‚Alpenstock in der Hand, zum Rigi hinauf. Von Zeit zu Zeit warfen wir einen Blick rückwärts auf das immer weiter sich ‚ausdehnende Panorama Die Stelle, wo ehedem 'Goldau stand, lag'nahe vor; 'uns, und erihnerte nur zu lebhaft an’ den schreck- lichen zweiten September 1806, wo dieses Dorf in einem ‚Nu von einer herabstürzenden Bergspitze be« deckt, und 457 Menschen, nebst 425 Stück ‚Vieh unter derselben begraben wurden. Noch sieht man auf eine bedeutende Strecke die: rohe Erdmasse. —”. fr TE 5 Allmählich erfreueten. uns wieder mehrefe nicht überall vorkommende Pflanzen, z.B. Pyrus Aria, Aeonitum Napellus und A: Lyeoctonum, Poly. podium Fhegopteris und Oreopteris, Cineraria cordifolia und Cacalia albifrons ; weiter hinauf er- schien die niedliche Companula pusilla an. allen. Quellen; allmählig zeigte sich auch Rhododendror hirsutum, — anfangs einzeln, zuletzt in üppigen Fülle. Diese Alpenrose trafen wir später auf un- serer Wanderung nirgends wieder au Von den vielen Alpenkräutern der obern Gegend führe ich . nur an: Alchemilla alpina, Plantago alpina und cororopifolia, Erigeron alpinum, Thesium alpi- num, Genliana verna. mit Frucht, Saxifraga Ais 200R, asper@ und ceuneifolia, Ranunoulus aconi- tifolius , Dryas octopetala, Poa alpina Erst mit dem Eintritte. der Nacht langten wir. im Wirths- hause auf der Rigi-Staffel an, — höchst erschöpft von der noch ungewohnten Anstrengung. Der Him- mel hatte sich unterdefs getrübt; doch hofften wir das Beste vom kommenden- Morgen« : Die: Erwartung liefs uns des Schlafes nicht mit Ruhe genießen; nach‘ Mitternacht harrten wir be= reits dem Rufe unseres Führers entgegen; — er hatte uns zu. wecken versprochen, um die aufke- hende Sonne zw begrüfsen. Hat er sich verschla« fen?.— Warum kommt er nicht? — Allmählig grauete der Tag; — ach nun sahen wir. den Him« mel mit ‘Wolken umhüllet, und - Wolken erhoben sich von den umliegenden Bergen in die Höhet‘ Die Hoffnung,. die Sonne-zu schen, schwand immer’ x 6 . mehr; — es begann zu reguen; -— wir hatten ver- : gebens den Rigi bestiegen! — An Unglücksgefähr- ‘ten fehlte es nicht; beide Wirthshäuser, das untere auf der Rigi - Staffel, und das obere auf dem Rigi- Culm waren mit Reisenden überfüllt; — Deutsche, Engländer, Franzosen! Mit mehreren derselben trafen wir später wieder zusammen, denn .der Rigi ist der gemeinschaftliche Sammelplatz ,, von wa aus die Reisenden nach allen Gegenden der Schweiz ihre Wanderungen fortsetzen. Wir konnten das Eintreten einer bessern Wit- ' terung nicht abwarten, und stiegen “daher im Re- gem auf dem Wege nach Wäggis binunter. So viel es die Witterung erlaubte, sahen wir uns nach neuen Pflanzen um. sSalvia glutinosa, und Gen- tiana lutea fanden wir tiefer abwärts in Menge; erstere wächst überhaupt häufig in der Schweiz; — am meisten erfreuete uns Polygala Chamaebuxus. Nahe bei Wäggis wuchs Tamus communis ziem- lich häufig; dieselbe kam später im Rhone- Thale gleichfalls häufig vors, Aus dem Thierreiche sahen . wir auf der Höhe des Rigi den schwarzen Alpen- . Salamander (Salamandra atra Merrem) mehrmal; unstreitig hatte der Regen diese Eidechse aus ihren . Schlupfwinkeln hervorgelockt; sie ist kleiner, als der gemeine Salamander, und durchaus schwarz, Um Mittag langten wir iu Wäggis an. . Unser Führer zeigte uns die Stelle ilber welche im Jahre 1795 eine vom Rigi herabkommender Strom auf . "Wäg gis einbrach ,„ und etwa 3o Häuser verschlang. Wir wechselten unsern Anzug, 60 weit dieses mög. 7 lich war, speisten, und schifften dann über den Vierwaldstädter See nach Luzern. ° Wir konnten uns in dieser Stadt nur wenig umsehen, aber ein Panorama des- Rigi, was wir beim Buchhändler Herra Meyer sahen, zeigte uns, was wiralles vom Rigi her hätten schen können, wenn uns die Wit- terung günstig "gewesen wäre. Am andern Morgen schickten wir unsern. Was gen voraus. nach Bern, und iraten nun unsere ei» gentliche Fulswanderung an. Dem Raihe unseres treuen Führers folgend nahmen wir unsern Weg von Luzern nach Winkel, und setzten über den Vierwaldstätter See nach Stanz-Staad. Die Spitzen des Pilatus und.der angränzenden Berge waren mit frisch gefallenem Schnee bedeckt; zugleich war der Himmel ganz unbewölkt. . ‚Der Führer und die . Schiffer prophezeyeten hieraus gutes Wetter, und die Folge bestätigte ihre Voraussage. Links zeigte sich der Rigi in der schönsten Klarheit, und erin- nerte uns um so schmerzlicher an unsern mifslun. genen Versuch. Indefs liefs uns später das schöne Thal, durch welches. der Weg über Stauz und Buochs nach Beckenried führt, ünsern gestrigen Verlust vergessen. u Zu Beckenried vertraueten wir uns wieder dem See an, und fuhren nach Flüelen, landeten dort, und ‚setzten unsern Weg zu Wagen über Altorf nach Amsteg fort. Mehrere Punkte der schönen Umgebungen erinnerten uns an die große Vergan- - genheit; —— so die Tell’s- Platte mit ihrer Kapelle; — ' die beiden Brunnen in Altorf, wo an der ‘Stelle { ö des einen Tell, an der Stelle des andern seinSohn gestanden haben sollen, als ersterer dem Knaben ‚den Apfel vom Kopfe schoßs; — ferner die Ruinen ° yon Zwing- Uri, — und von weitem Bürgeln, der Geburtsort Tell’s. Wir übernachteten in Amsteg, und nahmen am andern Morgen unsern Weg an der Reufs hinauf. - nach Gäüschenen, Die Witterung war uns vollkom- men günstig ;. die brausende Reufs unter uns, die hohen, aber noch; mit der üppigsten Vegetation he- ‚kleideten ‚Bergwände zur Seite, mehrere kleinere ‚an denselben herabströmende Bäthe, — hinter uns ‚der hohe Bristenstock, auf seiner Spitze mit fri-, schem Schnee bedeckt, — alle diese Erssheinungen nahmen unsere Sinne in Anspruch. Mit jedem Schritte glaubten wir neue seltene Pflanzen anzu« treffen, — aber noch war die Zeit nicht gekom- men, Indefs sahen wir manche, sonst nicht: ge wöhnliche Pflanzen, hier häufig, z. B. Silene ru» pestris, Rumes scutatus, Lycopodium helveticum, Trifolium ochroleucum, Saxifraga stellaris,, au- tumnalis und rotundifolia, Campanula latifolia und barbata, Geranium sylvatieum und pyre | Raleum, — und auch wieder manche, die im nördlichen Deutschlande häufig vorkommen, z.B. Polypodium Dryopteris ‚und Phegopteris, Lycos. podium inundatum, Blechnum, boreale, Polytris z chum urnigerum, ‚80 stiegen wir, von den mannigfaltigen En = scheinungen der herrlichen Natur in, die froheste. Stimmung versekt , allmählig aufwärts bis Güschen, „ 9 nen, wo wir efwas ausruhefen. Sobald wir den Ort‘ wieder verlassen hatten, traten wir in das wilde Thal der Schöllenen, —: enge eingeschlossen von den schroffesten Granit- Felsen, die himmel- hoch emporstiegen, und an vielen Stellen drohend. über unsern Kopf herüberhingen. Die tobende Reufs an der linken Seite .des schinalen Fufssteigs, bald in der Tiefe unter uns, bald neben uns, bald. hoch gegen uns: über; — sie wurde. mit jedem Schritte, den wir aufwärts stiegen, wilder und wilder; — sie stürzte zuletzt in Wasserfällen, der eine unmittelbar auf den andern folgend, neben uns in die Tiefe hinunter; — wir mußsten, in eir ner, Entfernung von fünf Schritt, rufen,. um unsere Worte gegehseitig vernehmen zu können. Dabei‘ am ‘Wege ‘zwischen den einzelnen: Fels- Stücken eine für uns ganz neue Vegetation, die uns mit jedem "Schritte fesselte; — Alpenpflanzen, — nicht blofs. einige, und einzeln zwischen andern wachsend, — sondern in den verschiedensten Arten, und in Ue- berflufs! — Wir konnten nicht von der. Stelle, alle ‚pflückten, der eine dieses, der ändere jenes. Selbst mein Töüchtercehen kletterte, tratz einer Gemse, an den Felsen umher; Väter hier! Ach Vater siehe dort, die da hast du noch nicht! Ach hier wieder, welche schöne Pflänzchen! — Dem braven Führer ‘wurde es bald bange um die Zeit; wir müssen fort, mahnte er, — wir sehen sonst die Sonne nicht mehr im Ursener Thale! Alle diese Pflanzen finden Sie auch morgen und übermorgen! — Wir. s schritten weiter zur Teufelsbrücke aufwärts ; hiex. 10 , glaubfen wir, uns im eigentlichen Sinne allem _ Grausenbaften der Hölle zu nahen! Die tobende Reufs stürzte im hundert Fufs hohen Falle gegen’ die Brücke, fiel unmittelbar vor ihr hinunter, — schleuderfe ia der Wuth, die Brücke nicht errei- chen zu können, einzelne Wogen wiederholt gegen das steinerne Geländer wieder in die Höhe, sprützte sogar ihr Wasser über dasselbe gegen uns, und schien mit jedem Augenblicke die Brücke und hier- mit uns zu verschlingen, Die hart vor der Brücke senkrecht aufsteigende” Felsenwand schien nicht si« cher zu stehen ; von allen-Seiten drohete die Natur Tod und Verderben! — Und kaum waren wir die- ‚sem entronnen, so gieng es ins Urner Loch, — eine. halbfinstere Höhle, die durch den Felsen gehauen ist, um den Weg weiter zu führen. Nicht ohne Grauen folgten wir unserm Führer; es tröpfelte an vielen Stellen von oben herunter, wir eilten durch die fast' 200 Fufs lauge Höhle dem Tageslichte zu; und siehe! plötzlich sahen wir uns in ein Thal ge- zaubert, was uns durch seine Anmuth wunderbar überraschte, und um so mehr, je wilder die Natur war, der wir so eben entflohen waren; . Die schön- sten grünen Matten lagen vor und um uns, und stie- gen am Fuise der Berge hinauf; — im Hintergrunde ‘ die Orte Andermatt und Hospital; — hinter diesen, . und rechts zur Seite wieder hohe Berge, an ihrem Abhange, bis über die Mitte hinauf bewachsen; oben mit Schnee bedeckt. Die so eben noch wild tobende Reufs Hofs ruhig durchs Thal, — ihr klarer Spiegelin gleicher Höhe mit'ihren grünen Ulerns. = 1 } iD) ji Es war mir nicht, möglich, ‘alles zu ‘merken, was mir aus Flora’s Reiche auffiel, und ich konnte noch weniger von allem Exemplare mitnehmen. Nur ‘ folgende Pflanzen habe ich mir theils gesammelt; theils sonst‘ bemerkt: Saxifraga Cotyledon, Ai- zoon, aspera (besonders häufig an der Teufels- brücke), autumnalis, stellaris, und euneifolia , Sempervivum teclorum , montanum: und arach- noideum, Sedum .dasyphyllum, Viola biflora, „4strantia minor in grolser Menge, Pteris erispa , sehr häufig zwischen den Felsen am Ufer der Reußs, Pinus Mughus, Rhododendron ferrugineum in grofser Menge, Imperatoria Ostruthium, Cinera- ria cordifolia » Cacalia albifrons; "pesönders hän- fig nahe bei der Teufelsbrücke, Bupleurum: stellas tum, desgleichen Alchemilla alpina, Erigeron .al- pinum, Anthericum ossifragum,, Chaerophyllum: hirsutum, Campanula barbata, Veronica belli- dioides und fruliculosa, Hieracium cerinthoides, Pinguicula‘ alpina in der Nähe des Urner Loches, desgleichen Arabis alpina und Primula farinosa und acaulis, alle noch in Blüthe, Soldanella al- pina mit Frucht, Poa alpina vivipara, Lycopo= dium helvetium und inundatum, Im Ursener Thale häufig das schöne Trifolium badium, desglei- chen Anthyllis Yulneraria, Phyteuma ovata- und spicata, Polygonum viviparum, Pimpinella. dissecta. j ‘Wir übernachteten in Hospital, legten dort diejenigen Pflanzen ein, welche wir eingesammelt hatten, und. bereiteten uns auf den folgenden Tag ! Pr 12 vor:, Die Frauen verspürten nicht die geringste Mü- ‚digkeit, , ‚und fürchteten den folgenden Tag nicht, ob ‘schon uns unser treuer Führer wiederholt rieth, we- -, nigstens bis’ auf die Furka einige Pferde zu nehmen, "Wir entschlossen uns endlich, seinem Rathe fol- gend, zu zweien. Am’ ı9ten brachen wir in aller Frühe auf, mit, Brod, Fleisch und Wein gehörig versehen, — denn auf der Furka sollten wir zwischen Sohneefeldern unter freiem Himmel .unser Mittagsbrod verzehren. Wir kamen dürch das’ arme, aus einigen Hütten be- ‘stehende Zum-Dorf, nach dem gleichfalls armen Realp«‘ Der Ottsgeistliche, ein Kapuziner, beher- bergt dort Reisende, welche nicht weiter können, nothdürftig ia seiner kleinen Stube. Wir ruheten einige Minuten bei ihm aus, und labten uns an-eir nem guten rothen Weine, den wir zu einem Preise, erhielten, wozu ihn sonst kein Wirth in der ohne- hin nicht wohlfeilen Schweiz giebt! Nur der Unver- , stand kann sich veranlafst finden, über die Bewir- thung durch einen Kapuziner Glossen zu ‚machen; der erschöpfte. Wanderer, welcher vom Grimsel-, Spital aus. auf die Grimsel geklettert, über die Grim« sel gegangen, an der Maienwand hinuntergestiegen, am Rihone-Gletscher herumgegangen, wieder auf die Furka geklettert, van derselben herunterge- ‚stiegen, dann wieder auf die, Voxalp, über dieselbe fortgegangen, und hinuntergestiegen isty. und nun nach 6 bis 7 mühevollen Stunden in Realp . zuerst wieder Wohnungen der Menschen antrifft, — und hier mitunter 'schan von der- einbrechenden, DT \ —-. “ ’ 1 Nacht bedroht wird, — üieser Wanderer wird sich zum warmen Danke verpflichtet fühlen, in der Stu- be eines Kapuziners Obdach zu’ finden, dä in den übrigen Hütten des armen Dorfes kaum zu bleibenist. Am Wege nach Realp fanden :wir Gentian« purpurea, Anemone alpina und Laserpitium sim» “ plex häufig; desgleichen Gesträuche von Erlen und Weiden, unter welchen ich die Lorbeerweide ge- sehen zu haben. glaube, Hinter Realp sah ich am Wege zur Voralp wieder Geranium pyrenaicum. Wir stiegen an der Voralp hinauf, und hier stellte sich allmählig wieder eine gröfsere Zahl noch nicht gesehener Pflanzen ein, z. Be Geum monta.. rum, Euphrasia minima Jacg., Bhinanthus- Aleötorolophus,, Potentilla. aurea, Campanula thyr-. söidea, pusilla und barbata, Solidago alpestris, Hieracium aurantiacum und cerinthoides, Bartsia alpina, Phleum alpinum, Viola palustris, Thy- mus alpinus, Trifolium alpinum, Chrysanthe- mum alpinum, Achilles moschata, airata und Clavenae,‘ Als die Voralp überstiegen war, zeig- ten sich in dem Thale zwischen-ihr und der Furka Cnicus spinosissimus, Rumex alpinus, Veratrum album und Hieracium aurantiacum in grofser Menge: Aus dem Thierreiche sahen wir häufig die klappernde Heuschrecke, (Gryllus siridulus) , wel« che im Fluge ein sehr vernehmliches klapperndes Geräusch hervorbringt. Beim Aufsteigen an der Furka mehrten sich die Alpenpflanzen, je mehr wir uns der Schneegegend. näherten; besonders vegetirten sie üppig an den Ab«, 14 hängen, wo sie von dem herabtröpfelnden Schnee. _ wasser beständig befeuchtet werden. Es erschienen Salix relieulata und Salix herbacea als krautartige, "unmittelbar am Boden klebende Sträucher, ferner Gentiana utrieulosa und bavariea, welche mit ihren azurblauen Blumen die Ufer der Quellen be- deckten; ferner Gentiana acaulis mit grofser trichterförmiger Blume, und vernz mit Frucht; weiter Turritis hirsuta, Senecio incanus, Saxi« . fraga. androsaces, aphylia und bryoides, Tussi- ‚lago alpine, Cardamine bellidifolia, Silene acau- lis sehr häufig, Draba aizoides, Biscutella laevi« gata, Androsace obtusifolia Allioni, Veronica alpina, bellidioides und frutieulosa, Epilobium alpinum, Sibbaldia procumbens, Gnaphalium alpinum, Sedum atratum, Antirrhinum alpi- num, und als die Krone aller, die niedliche Sol« danella pusilla mit ihren schönen blauen Blumen« glöckehen , aber auch Soldanella alpina, doch nur mit Frucht. . Die vielfachen Freuden, welche uns die Göttinn Flora hier spendete, machten, dafs wir über alle Beschwerden 'leicht wegsahen, welche theils das beständige Steigen auf unwegsamen Wegen, theils das mühsame Gehen über Schneefelder, ‘und die da- mit verbundene Kälte an den Fülsen unvermeidlich zeit sich führten. Hungrig liefsen wir uns auf der Höhe der Furka, — bekanntlich 6420 über dem Meer, — auf Rasen von ' Alpenpflanzen,. insbe- sondere von Silene acaulis, nieder, griffen nach dem mitgenommenen Mittagsbrode, und. theilten brüderlich auch unsern hungrigen Führer mit. Wäh« rend wir uns durch Ruhe. und Nahrung, stärkten, schweifte das Auge auf die uns umgebende. Schnee- felder, in der Höhe und Tiefe, umher. . Nach eis ner kurzen Pause schickten wir dann die Pferde, mit den geleerten Flaschen ‚behängt, nach Hospital zu- rück, während wir selbst, auf unsern Alpenstock gestützt, an der Furka hinunterstiegen, und. den Weg nach dem Rhone- Gletscher einschlugen., Der Rihone-Gletscher kündigte sich nach und nach zuerst von weitem an, — dehntessich: dann immer mehr aus, und stieg zugleich immer höher, — endlich lag er, an, der rechten Seite des Weges in seiner ganzen Ausdehnung vor uns, — oben seine tief himmelblauen durchbrochenen Eisfelsen dem Himmel: entgegenstreckend. Links am Wege war der Abhang des Berges über. und über mit Rhodo. dendron ferrugineum hedeckt,, welches an einigen Stellen noch in voller Blüthe stand, und dort den Berg in der Ferne mit einem purpurrothen Teppiche überzog, der hie und da durch andere Alpen- pflanzen. z. B. Genliana purpurea und punctat« unterbrochen wurde. Der Weg führte allmählig tiefer zum Rhonethal hinunter; die Vegetation wurde üppiger, und grd«- Isere Pflanzen traten an die Stelle kleiner Alpen- pflanzen, Lonicera nigra, Veratrum album, Pe« dieularis comosa und recutita, Tozzia alpine, Achillea macrophylla, Ranunculus aconitifolius, Cacalia albifrons, Sonchus alpinus, Gentiana purs purea und punotata, Arnica scorpioides, Yale, w_ 16 riana tripteris zeigten’ sich zum Theile in üppiger Fülle. Am Ufer der Rhone selbst, die hier aus dem Gletscher hervorkommt, und in ihm ihren Ursprung nimmt, wächst Epilobium angustissimum in grofser Menge; aber es ist um die Hälfte niedri- ger,:und mit 'verhältnifsmäfsig gröfsern Blumen ver- sehen, als wie ich es bisher in unserm botanischen Garten beobachtet hatte, i Wir schritten auf einer unbedeutenden Brücke über die Rhone, und standen nun bald vor der fast senkrechten* himmelhohen Maienwand. : . Der Berg ist vom Rhonethal her anfängs mit Gesträuch, dann mit Kräutern bewachsen, und im Ganzen ziemlich: grün; daher wohl sein Name, Seine senkrechte‘ Höhe wird auf 1000 Fufs geschätzt; er begränzt .die Grimsel von der Südseite. Der Fufssteig läuft am ihm im Zickzack hinauf, Wir waren bereits ziem- lich erschöpft; aber es blieb uns nur die Wahl, ent- weder. ohne Obdach,, ohne Nahrung und ohne Feuer . die Nacht unter freiem Himmel zu verleben, — oder hinanzuklimmen, um über die Grimsel zum Grim- sel-Spital zu gelangen An’s Botanisiren war nicht. ınehr zu denken; ohuehin fieng der Tag an, sich zu neigen. Jetzt sahen wir, dafs unser Führer vollkom- men Recht hatte, wenn er früher auf der Furka uns wiederholt mahnte, nicht länger bei den Pflanzen: zu verweilen. Doch erfreueten uns noch manche, ‚bereits bekannte Gewächse, wenn wir sie auch nur von der Seite anschielen konnten, insbesondere die schönen Enzianen — Gentiand purpurea ‚und purto- fataj die zum Theile noch in der schönsten Blüthe standen 17 standen. Oft sahen wir vergebens nach der Höhe des Berges hinauf, und zur Schwindel erregenden Tiefe hinunter; wir glaubten jeden Augenblick die Höhe erstiegen zu haben, — sie schien uns ganz nahe, — aber es war Täuschung! ‘Doch endlich waren wir so weit! Nun gieng es 1heils über schilüpfrige Fufssteige am Abhange des Berges, theils über Eisfelder weg, .am Todten- See vorbei, — zu den Felsenstücken der Grimsel, und über diese hins unter. Die Dämmerung war eingetreten; der Weg aber durch hohe Stangen bezeichnet, die in b& stimmten Entfernungen aufgestellt warens Nachfols gende Wanderer ereilten uns; alle hatten nur eid Ziel im. Auge, — die einzige Wohnung der Men» schen, die sich in dieser grausenvollen Einöde fin: det, das Grimsel-Spital. - Endlich kündigte sich dass .selbe in der Tiefe durch einige Lichter; und durch Hundegebell an; wir glaubten bald da zu seyn; aber«wir stiegen im Zickzack über Felsenstücke hins unter, bald hierhin, bald dorthin. So verzog sich eine Viertelstunde nach der andern, bis wir end« lich vor der ersehnten Wohnung standen, Obschon das Haus bedeutend -grofs, und die Kammern im demselben nur schmale Zellen sind, so war doch' kaum noch Platz zu erhalten. Nür für die Frauen’ wurde eine kleine Zeile eingerichtet; wir Männer begnügten uns mit einem Lager; was sonst für die‘ Führer bestimmt wär, und diese legten sich auf dem Boden ins Heu. ‚Es mochten weit über 50 Menschen hier versammelt seyn, —-in: einer Höhe von eiwä- 6383.Fufs über dem Meeres Scmen Ergänzungsbl, No, Al 2 ıö Am “andern Morgen legten wir in der Frühe die eingesammelten Pflanzen ein, und nahmen dann un- sern Weg nach Meyringen. Jetzt erst sahen wir, in welcher furchtbaren Einöde. wir übernachtet hatten. Felsen über Felsen gethürmt, — alles Granit, — umgaben uns von allen Seiten; nur un- ten zwischen den Ritzen derselben wuchsen spar- sam einige Kräuter. Neben uns tobte die Aare durch das enge Thal hinunter, wir folgten aufeinem schmalen Fufssteigeihrem Lauf. Bald begegnete uns ein gezähmter Steinbock, in Begleitung einiger Zie- 'gen, die zusammen zum Grimsel - Spital, gehörten. Man warnte uns von weitem vor dem ernsthaften Gesellen mit übergrofsen, knotig geringelten, halb- mondförmig rückwärtsgebogenen Hörnern und pa- triarchalischem Barte. Wir kletterten auf einigezur Seite. liegende Felsstücke; er schritt langsam vorü- ber. . Man erzählte uns nun, wie er einst dreien Männern zu Leibe gegangen sey, die zusammen das Thor einer Scheune gegen ihn nicht hätten zuhalten können; er habe den einen der Männer so verletzt; dafs derselbe an den Folgen gestorben sey. Es gieng bis Meyringen, — etwa 9 Stunden vom Grimsel-Spital, — stets abwärts, — anfangs; und eine bedeutende Strecke weiter, — zwischen’ himmelhohen völlig nackten. Felsen hindurch. All- mählig erschienen wieder mehrere Pflanzen, nach und nach kleinere und gröfsere Sträucher, z. B. Aho- dodendron ‚ferrugineum und Pinus Mughus. End- lich zeigten sich kleinere und gröfere Bäume ; — die Natur wurde freundlicher... An der Handeck, einer. sr ı9 2 Stunden vom Grimsel-Spital entfernten Senne, stürzte die Aare, und zugleich mit ihr der vom: Edelgletscher herunterkommende Edelbach, don- nernd in einen 200 Fufs tiefen schwarzen Schlund hinunter. In der Nähe fand sich Melampyrum sylvaticum häufig. Der Eigenthüner der Senne gab uns einen Geist zu versuchen, welchen 'er aus den Wurzeln von Gentiana lutea und Gentiana purpurea bereitet, Die Wurzeln werden im Juni’ eingesammelt, gereinigt, fein zerstofsen in Gährung gesetzt und dann der Destillation unterworfen, Un- “streitig ist dieser Geist in geeigneten Fällen eine brauchbare Arzucy, — theils für sich, theils als Zusatz. Die Natur wurde immer freundlicher, - -je-mehr wir uns Meyringen näherten; der Ort selbst liegt in dem schönen Hasli-Thale, welches etwa eine Stunde breit ist, uud in der Mitte von der Aare durch- schnitten wird. Neue Pflanzen fanden wir bis da- hin nicht. Wir übernachteten in Meyringen, und schlugen am andern Morgen den Weg nach Rosen- laui ein, — am Reichenbache aufwärts. Die Stein- masse des Berges, von dem der Reichenbach herun- terkommt, ist Kalk. Wir stiegen hinauf, warfen aber von Zeit zu Zeit einen Blick auf Meyringen und das Hasli-Thal zurück, Je höher wir stiegen, desto mehr breitete sich das Thal aus; — die hinter ihm liegenden Berge waren bis hoch hinauf mit den ‚ herrlichsten Matten bekleidet, und mit Senn- Hütten bedeckt. Die schönen Wasserfälle des Reichenbach, deren man nach und nach sieben zählt , fesselten un-' 2 20 sere Aufmerksamkeit schon weniger; wir hatten, * bereits viele und ‚grofse Wasserfälle gesehen. Doch verweilten wir eine kurze Zeit bei dem obersten Falle, wo der Bach von einer ansehnlichen Höhe dennernd in die Tiefe hinunterstürzt. Wir fanden am-. Wege nur bekannte Pflanzen, z.B. Gentiana asclepiadee, 'ciliata und Amarella, Digitalis ochroleuca hänfig, Gypsophila repens, Sedum da= syphyllum, Saxifraga autumnalis, Antirrhinum alpinum. Neu waren uns nur Myagrum sazxatile und Astragalus campestris;. letztere. wuchs häufig im Thale vor Rosenlaui. Wir stiegen zu .dem Ro- senlaui-Gletscher hinauf; er wird zu den schönsten der Schweiz gezählt, und hat eine bedentende Aus- dehnung; manche ziehen ihn dem Rhone- Gletscher vor ,.auf uns hatte indefs letzterer einen tiefen Ein- druck gemacht Die Gegend am Gletscher war mit Saxifraga aufumnalis bedeckt; auch fanden wir Lycopodium alpinum und Lichen islandieus. Die Steinmasse war fortgebend Kalk. . Rosenlaui besteht in einem Bade mit einem ein- zigen Wirthshause, was nur im Sommer bewohnt wird. Wir übernachteten hier, und stiegen am an- dern Morgen über die Schwarzwald Alp zur grofßsen Scheideck hinauf Die Schwarzwald-Alp ist mit -waldigen Stellen bedeckt, untermischt mit den schönsten Weideplätzen. Höher hinauf verliert sich ‚der Holzwuchs; Sträucher treten an die Stelle de Bäume; bald verlieren sich auch die Strauchge- wächse und auf der Höhe der Scheideck bleiben nur. noch Alpenkräüter; die Gipfel, der umliegenden ai B l Berge zeigen Felder von Schnee und Eis. Als wir ' aus dem Walde hervortraten, zeigte sich links das himmelanstrebende Wetterhorn; ällein die Spitze desselben war bereits in Wolken eingehüllet; are hörten aber das einem Donner täuschend ähnliche Krachen der herabstürzenden Lavinen. Konnten wir uns heute an dem, Anblicke der höchsten Berg- spitzen. weniger weiden, so war uns dagegen die Göttinn Flora wieder holder. Auf der Schwarzwald- Alp fanden wir häufig Polypodium Eonchttis: "Dryopteris und Phegopteris, desgleichen Trollius .europaeus, Melampyrum sylvatieum, Veronica urticaefolia, Lysimachia 'nemorum, ‚Aconitum Nopellus, hühen.binauf-Faceinium uliginosum und Pitis idaea, und mit. diesen, ‚Sträuchern, vermischt Rhododendron ferrugineum. :Da sich Vaccinium uliginosum und Fitis idaea. auch. häufig in den fla- chen Gegenden des nördlichen Deutschlandes finden, woher kommt es, dafs das Rhododendron. ferrugi- neum, was hier so häufig in Gesellschaft dieser Sträucher wächst, nicht.auch mit ihnen i in. die, Ebe- nen hinunter gewandert ista Auf der Scheideck:- Alp zeigten. sich Sasifraga Aizoon, Trifelium dlpinum, höher hina,uf Primula ferlnosa , Cardamine.bellidifolia und resedifelie, beide sehr klein, — nebst mehreren andern Alpen- gewächsen in Menge. Als wir nach. der,Seite von Grindelwald wieder hinabstiegen, fanden wir Plan: tTago alpina‘;, Dianthus: alpinus und virgineus, Chrysanthemum alpinum, dstragalus alpinusund :montanus, Söldenella alpine mit Früchten, be- 22 sonders häufig in der Nähe der herabrieselnden. Bächelchen, ferner Veronica bellidioides, — tiefer abwärts Dryas octopetala, Globularia cordifolie, „Stqchys alpina, Ajuga ‚pyramidalis, Arenarig ‚eiliata, Hieracium. auranliacum und cerinthoides, ‚Chaerophyllum hirsutum, und besonders häufig Gentiana campestris, aber auch Gentiana purpu= Tea, feruer Thymus alpinus, und an den Quellen tiefer herunter Ophrys monorchis, und Serapias ‚palustris., Diese in Uebertlufs sich darbletenden ‚Schätze: Flora’s liefsen uns ein mehrmal sich wieder- ‚holendes Echo, was die Alphörner einiger Hirten, ‘dem Mettenberg gegenüber, hervorbrachten, kaum geniefsen. Die Stammmasse aller dieser Berge ist Kalk. Bu Wir besuchten noch den obern und untern Grindelwald : Gletscher, von denen der erstere. seit ‚einigen Jahren stark zurückgegangen ist. Die Spal- ten in den Eismassen der Gletscher zeigen eine herr- ‚liehe blaue Farbe, welche aus dem licht himmel. blauen io das tief Azurblaue allmählig binüberspieli* Dieses nimmt sich am Rhone -Gletscher in der Ferne ‚ungemein schön aus; hier konnten wir diese Er- scheinung in der Nähe betrachten. Wir kehrten ‚darauf in Grindelwald ein, — in der besten Hofl- „nung, am andern Tage, auf dem Wege nach Lau- terbrun über die Wengern-Alp, die Jungfrau voll- ‚kommen zu sehen, und auf der Wengern- Alp eine ‚oder andere noch nieht aufgefundene Alpenpflanze zu finden. . -. „Am.andern Morgen wurde unsere Hoffnung im Zu 23 eigentlichen Sinne zu Wasser! Es regnete zwar nicht heftig, aber die Berge ‚waren sämmtlich’ in fin- ‘ stere Wolken so eingehüllet, dafs wir nur die näch- sten, und auch diese nur vorübergehend erblickten. An den Weg über die Wengern- Alp war nicht weiter zu denken; zum Warten hatten wir keine Zeit; wir fuhren daher nach Lauferbrun, um wenig- stens das Lauterbrunen -Thal-und den Staubbach zu sehen. Jenes gehört unstreitig zu den schönsten der Schweiz, — zu denen, wo die Natur durch Gröfse und Anmuth aller Gestaltungen,, durch eine üppige "Vegetation bis zu den Gipfeln der angränzenden Ber- ge, und. durch malerische Gruppirung der einzelnen - Parthien anzieht, — aber nicht durch wilde Erschei- nungen den Wanderer erschrickt, und seine Phan- tasie in Spannung setzt. Es ist im Ganzen enge, und wird von der Lütschine durchstrichen. Der Staub- bach fällt, nahe bei Lauterbrun, von einer senk« rechten Felsenwaud, angeblich in einer Höhe von 800 Fuls herunter, und löset sich im Fallen in Staub auf, welcher sich aber am Fufse der Felsenwand wieder sammelt, und als Wasser weiter fliefst- Schade, dafs der Bach im Ganzen nur wenig Wasser enthält! — Welche Wirkung würde hier der Rihein hervorbringen! Doch ist auch diese Erscheinung schenswerth. 5 Wir fuhren, ohne in Lauterbrun zu verweilen, nach Unterseen, bestiegen zu Neuhaus eine Barke, und schifften der Länge nach über den Thuner See nach Thun, und nahmen auch von da unsern: Weg gleich ‘weiter nach Bern Die Ufer des Thuner Sees er sind, besonders in der Nähe von Thun freundlich, bothen uns aber im Ganzen, so weit wir sie über- sehen konnten, nichts Neues dar. In Bern sahen wir am andern Morgen, unter der freundlichen Anleitung des Herrn Apothekers Studer, und in Begleitung des Herrn Professors -Wyfs die Naturalien- Sammlung und den botani- schen Garten. Erstere enthält manche Merkwürdig- keiten, besonders ausgebalgte Thiere der Schweiz, - "worunter bekänntlich der Steinbock bereits ver- schwunden ist; in letzterm, wurden manche Alpen- pflanzen gebauet, die hier einen eben so vollkormme- nen und natürlichen Wuchs zeigten, wie auf den Alpen selbst. - Wir nahmen noch denselben Nachmiitag unsern Weg über Murten nach Lausanne. Einen alten Freund, Herra Professor Gilgeron, mit dem ich im Sommer 1806 manche frohe Stunde in Paris ver- lebt, und manchen Gedanken aus dem Gebiete der Naturkunde gewechselt hatte, sah ich hier., nach, einer Zwischenzeit von aı Jahren, wieder. Er führte uns in die Umgegend von Lausange, und ins- besondere zum sogenannten Signal,. einer Anlage auf der Höhe eines uahe gelegenen Berges, von welcher ‚wir eine herrliche Aussicht auf den Genfer See, und, auf die reitzenden Umgebungen desselben, so wie in der Ferne auf die Alpen von Savoyen genossen, Dafs wir auch in der Stadt selbst alles, Merkwür« dige sahen, versteht sich von selbst. Die Flora yon ‚Lausanne enthielt aber, — so weit wir .uns-umsehen.. x 29 konnten, — nichts, was wir nicht bereits gefunden hatten er Wir machten von Lausanne aus, auf dem schö- nen Dampfschiffe Leman, einen Abstecher nach Genf Decandolle war hereits nach Deutschland abgereiset; wir sahen. ihn später in München. Sein Gehülfe, Herr. Seringe, nahm sich unserer freund- lich an, und zeigte uns die Einrichtungen ‘des bo- tanischen Gartens, und die. sonstigen für das Zeich- nen, Auflegen und Trocknen der Pflanzen getroffe- nen Vorkehrungen. Es sind vielleicht wenige Or- ie, wo für die Kultur der Wissenschaften, und der Naturkunde insbesondere, so viel durch frei» willige Beiträge der wohlhabenden Einwohner ge- schieht , als.zu Genf, ‚In unserer Nähe steht ihm hierin nur. Frankfurt zur Seite, wo sogar einige noch mehr iheils geleistet haben, theils noch! lei« sten, wovon die reichhältige Senkenbergische Na- turalien-Sammlung, die bereits zu den ersten Sammlungen Deutschlands gehört, den Beweis lie- fert. Aber auch in Genf findet sich eine sehens- werthe Naturalien -Semmlung, und ein von der Familie-Rath für die Kunst. gestifteteg Museum. „ Die Umgebungen des Genfer Sees, die wir am andern Tage vom Verdeck des Leman von neuem übersehen konnten, gewähren einen sehr: reichhalr tigen Genufs., Schön gebauete Orte, geschmackvolle Landhäuser in der Nähe und Ferne, in mannich-« foltiger Abwechselung mit sanft ansteigenden Wein hergen,. und hinter diesen in.der Äussersten Ferne - Waldungen: und Weiden,: zuletzt‘ kaum. noch. er« 26 al kennbar, — endlich hoch am Horizont, auf der einen Seite die Schneekette des Jura-Gebirges, auf - der andern die Alpen von Savoyen mit dem Mont blanc, auf ihren Gipfeln gleichfalls mit Schnee -be- ‚geckt, der hier in den Strahlen der Sonne glänzt, dort sich aber in die Wolken verliert! Bekanntlich hat der Genfer See eine bedeuten- de Ausdehnung; — wir sahen ihn von einem Ende zum andern; denn man- fährt von Lausanne, auf der Strafse nach Mailand, längst dem Ufer des Sees bis in die Nähe des Einflusses der Rhone. Alsdann führt der Weg durch das schöne Rhone-Thal wei- ter. In Bex' konnten wir nur auf einige Minuten Herrn Schleicher, mit dem ich bereits länger in Korrespondenz staud, besuchen. Er zeigte uns sein reichhaltiges Herbarium, und gab uns. -Auf- schlußs über die mir zweifelhafte Gentiana Pneu. monanthe vom Albis. Wir hatten am Wege bis hierher nu Tamus commuris mit Früchten geschen. i \ Von Bex aus wird das Rhorie-Thal | allmählig enger, und die es einschliefsenden Berge gewinnen an Höhe. Bei St. Moriz, an der Gränze zwischen den Kantonen Waadt und Wallis ist es endlich von dem Dent de Midi und Dent de Morcle so zu- samimengedrängt, dafs nur ein: Wagen’ durch das hier erbauete Thor hindurch kann. : Hinter St, Mo- riz zeigen sich rechts nach und nach mehrere Was- serfälle,. worunter der Pissevache der berühmteste ist, Tamarix germanica und: Euphorbia. verTu- cosa wuchsen häufig am Wege; -Kästanien- und, D ' h 27 Wallnufs-Bäume, mit Früchten schwer beladen, - fanden sich gleichfalls in Menge. Bei Martinach bestiegen . wir. noch denselben Abend die Ruine Batia, von wo wir das Thal und die umliegende Gegend übersahen. Der Boden ist kalkbaltig. Wir fanden hier Ononis Natrix und Euphrasia lutea häufig. Am andern Morgen in der Frühe brachen wir, mit den nöthigen Führern und Maulthieren verse- hen, von Martinach nach Chamouni auf: Der Him- mel war ungemein heiter, und der frisch gefallene Schnee auf den höchsten Bergspitzen liefs beständi- ges Wetter hoffen. Wir hatten kaum Martinach verlassen , so stieg der Weg ’'zu' Forclaz hinauf; bis zu einier bedeutenden Höhe fanden sich noch Wall- nufsbäume, später Waldungen und Sennhütten, und zuletzt kam die Alpengegend. Es zeigten sich in- defs keine Pflanzen, die wir noch nicht gesehen hatten; aber die Gentiana lutea bemerkten wir oft. Von der Forclaz stiegen wir zum Thale von Trient hinunter, verweilten in Trient eine kurze Zeit, und setzten uns dann zum Col de Balme in Bewegung. Es gieng noch eine kurze Strecke im Thale von Trient fort, und hier fanden wir die Phaca alpina. Bald standen wir am Fufse der Bois Magnenne, der zuvor zu erklimmen war, — eine doppelte oder vielmehr dreifache Maienwand, - nur nicht so steil, und bis zu einer bedeuten- den Höhe mit Holz bewachsen ! — Der Weg führte wieder im: Zickzack über Steine und Felsstücke hinauf; die Maulthiere nahmen mit den Vorder- 28 füfsen auf den hervorstehenden Felsstücken zuerst eine sichere Stellung, und sprangen dann mit den Hinterfüfsen nach. Zuletzt verliefs uns der Holz- wuchs; auf den Höhen der angränzenden Berge la- gen die Schneefelder, — scheinbar ganz nahe vor uns. Aber vergebens hofften wir, sogleich auch die Spitze des Col de Balme erreicht zu haben; wir waren vom unaufhörlichen Steigen höchst erschöpft, aber'noch sahen wir das Ziel nicht vor uns! Am We ege Tagen noch Reste vom frisch gefallenen Schnee, der übrige war bereits von der Sonne geschmolzen, Endlich zeigten uns .die Führer in der Ferne die äusserste Höhe des Col de Balme, — dahin muß- ten wir. Neuer Muth belebte uns; — frisch gieng es vorwärts; — in einer halben Stunde waren wie nahe am Ziele; — endlich erstiegen wir die Höhe, und siehe! der Chimborazo von Europa, der be- zühmte Mont blanc mit seinen Satrapen, und mit seiner:ganzen Schneekette, lag in der gröfsten Klar- heit vor uns. Staunen und Entzücken ergriffen uns! ‘Wir konnten uns an dem majestätischen Anblicke nicht satt sehen wir standen lange unbeweglich,.das “Auge nur nach den Bergen gerichtet, Endlich mahnte die Zeit, Flora’s Schätze an diesem Orte nicht zu übersehen. Die Linnaea bonealis soll hier wach- sen! Es wäre mir eine grofse Freude gewesen, an diesem Orte, wo ich .den ersten Riesen - unter den Bergen von Europa vor. Augen hatie, auch die Pflan- ze zu, finden, die durch ihren Namen an den Mann erinnert, welchen durch seine umfassende und ge- nüalg Bearbeitung in. der Naturgeschichte einst eine 29 Bahn brach , und unter den Naturforschern ein Stern . erster Gröfse iste Wir suchten, — und suchten, — aber vergebens! Alpenpflanzen fanden sich in Ue- berflufs, aber nur Azalea prooumdene mit Früchs ten war uns neu. Wir stiegen vom Col de Balme zur Arve hin- unter, und näherten uns hiermit dem Anfange des Chamouny-Thals. Als wir dort eben angelangt waren, rollte vor unsern Augen von der Schnee. kette des Mont blanc, in der Nähe des Berges Ai. guille du Tour, eine Lauine herunter; — zugleich erhob sich das hiermit verbundene, einem Donner ähnliche, , Krachen und Getöse. Wir brauchten noch einige Stunden, ehe wir den Ort Chamouny, — auch Prieure genannt, — erreichten, und hatten. auf diesem Wege die Schneekette des Mont blane. mit ihren verschiedenen Bergspitzen, links zur Seite, im Hintergrunde aber den Mont blanc selbst mit seinen nächsten Umgebungen, namentlich den Ais guille du Midi, vor uns. Das Thal selbst ist überall eine halbe bis ganze’ $iunde breit, und enthält mehrere Orte und einzel. te Häuser. Der Weg durch dasselbe läuft an der. Ärve herunter, — anfangs in einem geringen Grade abwärts, später in gleicher Ebene fort, und ist überall gut. Die Bewohner zeichneten sich durch Freundlichkeit aus, und schienen, — wenn auch nicht reich, — doch mit allem versehen zu seyn, was sie bedurften. Ihre Wohnungen waren meh: rentheils gut; Rindvieh und Maulthiere, die in zierm- licher Anzahl i im Thale weideten, deuteten auf eis 30 nen angemessenen Viehstand hin; wir wurden nur zwei- oder dreimal um Almosen angesprochen; — abgerechnet, dafs uns hie und da Kinder entgegen iraten, und in zierlichen Gefäfsen uns Milch oder Früchte, — mit einem artigen Änstande, — darbo- then, — wohl in der Erwartung eines Geschenkes. Uns war aber die freundliche Gabe eben willkom- men, und wir entliefsen sie nicht in ihrer Erwar- tung getäuscht. Dieses alles hatten wir uns zuvor nicht so gedacht; :wir erwarteten vielmehr in diesem Thale nur Bettler und ‚Kretinen, und ‚beides war irrig; wir sahen nur einen Knaben mit verkrüppel- ten Füfsen, und keinen einzigen Rretin. Mehrere breite Gletscher steigen von der Höhe der Schneekette, zwischen den einzelnen Bergmässen durch, ins Thal herunter, und gewähren einen herr- lichen Anblick. Wir zählten deren nach und nach vier; sie werden theils nach den Dörfern, in deren Nähe sie liegen, theils nach Bergen benannt, Aus einem derselben dem Gletscher des Bois stürzt, seit- wärts in der Mitte des Gletschers, der Arveiron mit einem donnernden Gef£öse hervor, und bildet einen schönen Wasserfall, der auf einer grofsen Strecke durchs Thal hindurch sichtbar ist, Dieser Gletscher ist auf der einen Seite von dem Gehölze auf dem Montenvert, und auf der andern von der Waldung am Fufse der Aiguille du Dru eingefafst. Wir fanden im Thale, ausser Laserpitium la- tifolium, keine wild wachsende Pflanze, die wir noch nicht gesehen hatten. Es wurden aber,, gegen. unsere Erwärtung, alle gewöhnlichen Feld- und _ 38 Gartenfrüchte angebauet, — namentlich sahen wir: Roggen, Waitzen, Gerste, Hafer, Hanf, Erbsen, grofse Bohnen (Vicia Faba), Stangenbohnen (Pha- seolus), — doch nur wenige, Kartoffeln, Bete, Weifskraut und Kohl. Ja es fanden sich sogar ei- nige Aepfel - Pflaumen - und Kirschbäume, doch nicht häufig; aber wir afsen des Abends in .Cha- mouny kleine Kirschen, die im Thale gewachsen waren. Dieses alles überraschte uns um so mehr, da die gewöhnlichen Beschreibungen dieses Thals ge- rade das Gegentheil aussagen. Nach der Angabe der Bewohner ist das Thal im Ganzen 6 Monate im Jahre mit Schnee bedeckt. Es war .ı1 Uhr, als wir des Morgens auf dem Col de Balme anlangten; von dieser Zeit bis Sonnen- untergang hatten wir den Mont blanc mit seinen Umgebungen stets in gleicher Klarheit vor uns, — ein sehr seltener glücklicher Zufall! — Noch des Abends sahen wir die letzten Strahlen der Sonne allmählig an seiner Spitze verschwinden. Wir be- trachteten ihn aus unserm Wohnzimmer in Chamou- ay; — es warim Thale bereits dunkel ; — die den Mont blanc zunächst umgebenden Bergspitzen, na- mentlich die Aiguille du Midi lagen schon im Schat- ten; — an ihm allein zeigte sich noch das zarteste Abendroth. Zugleich war seine Spitze mit einer dünnen Wolke, wie mit einem weifsen Flor um- geben; — ein Aar, wahrscheinlich ein Alpen-Geyer wiegte sich im leisen Fluge um ihn herum. All- mählig erblafste auch an ihm die letzte Spur der Röthe; — der Mond, scheinbar nur zehn Schritte 52 von der Spitze des Berges etitfernt, breitete seine. milde Beleuchtung in einem steigenden Grade über ihn aus; — in der ganzen Natur eine feierliche Stille! — wir standen schweigend neben einander, in die entzückende Anschatung ganz verloren. Am andern Mofgen waren die Berge in Nebel eingehüllet. Wir nahmen unsern Rückweg vom Chamouny- Thal aus durch das Thal Valorsine über den T&te noire: Der Weg verläfst das Chamouny- Thal, dem zweiten Gletscher, dem Gletscher d’Ar- gentiere gegenüber. Er ‚läuft anfangs zwischen schroffe Felsenwände. fort, wird aber ällmählig, und besonders im eigentlichen Valorsine ungemein anziehend, und führt zuletzt am Te&te noire zu Schwindel erregenden Anhöhen hinauf. Von die sen stellen sich dem Blicke des Wanderers die schönsten Gegenden in malerischen Gruppirungen, theils in der Tiefe des angränzenden Thais, theils an den gegenüberliegenden Bergen dar. Waldige mit hohen Tannen bewachsene Stellen wechseln in der Höhe, und in der Tiefe mit den schönsten grü- nen Matten, die mit Sennhütten besetzt sind. In der Tiefe rauscht die Triene Wir fanden die Moehringia muscosa, aber. ausser dieser keine neue Pflanze. Des Nachmittags langten wir wieder in dem Dörfchen Trient an, und giengen über den- Forelaz nach Martinach zurück, wo wir erst bei Mondschein eintrafen. '; Am andern Tage setzten wir unsere Reise nach Mailand. fort: . Die Strafse läuft durch das Bhone- ihal bis Bryg an der. Rhone herauf, Die Vegeta- . tion “mit Saxifraga autumnalis "bedeckt; 33 ton nahm eirien süidlichern Charakter an; “Colutea arborescens, Ononis Natrix,' Echinops sphaero- cephalus, Hippophäe rhamnoides, Cheiranthus Bocconi zeigten sich am Ufer der Rhone häufig; — letzteres auch nahe am Wasserfalle bei Turtman. Bei Bryg wendet sich die Strafßse von der Rhone weg — rechts zum Simplon, und steigt hier meh- tere Stunden hindurch stets aufwärts; sie führt nach und nach neben 'schauerliche Tiefen vorbei, durch Felsen hindurch, und über Abgründe weg, welche mit den schönsten Brücken überbauet sind. An den Stellen, wo zu Zeiten herabstürzende ‚Lauinen dem Reisenden Gefahr drohen, findet der- selbe bewohnte Häuser, die von starkem Mauer- werk aufgeführt, und durch eine Ueberschrift als Zufluchtsorte bezeichnet sind. : Dieses Riesenwerk allein sichert Napoleon dann, wann 'einst hin- $ichtlich seiner alle Leidenschaften schweigen, die Bewunderung und die Dankbarkeit der Nachwelt. Je höher man am Simplon heraufsteigt, je mehr heben sich in der Ferne von allen Seiten her die .Schneegebirge aufwärts; die Aussicht auf dieselben; so wie auf die Thäler unter den Füfsen des Wän- derers, wird immer schöner und mannigfaltiger, In der Nähe von Persal, einer Posthalterei aufdem Simplon, verliert sich allmählig der Holzwuchsz die Alpen treten an dessen Stelle; wir fanden in- defs keine neue Pflanzen, aber Gentiana purpus rea und 'Anemone apiifolia trugen häufig reife: Saamen. Die' Quellen wären hier, wie überall, Ben Bar ‚Ergänzungsb), No, IIL ö x Br m. 34 In der Gegend des .neuen und des alten Spi- tals waren wir im Umkreise des Weges den Schnee-. feldern und.den Gletschern nahe; es wurde gegen Abend empfindlich kalte Wir übernachteten, in Simpeln, und sahen uns noch des Abends nach den - Pflanzen der Umgegend um, ohne etwas Neues zu Aindemw Am andern Morgen war alles mit Reif überzogen. Es gieng aber jetzt stets abwärts, und “ daher schnell, Die Straßse führt durch mehrere Galerien, die durch. Felsen gehauen sind. Neben ihm, fliefst die Variola brausend hinunter. Man - sieht mehrere Wasserfälle, von denen der neben der Gallerie von Frissinone am bedeutendsten ist, Die Vegetatipn wurde auf der italiänischen Seite des Simplon nach und nach üppiger, so wie wir tiefer hinunter kamen. Als wir aber kurz vor Domo d’Össola, vom Fufse des Simplon her,.in das herrliche Thal an der Tosa hinabstiegen, sahen wir uns von einer noch nicht gesehenen Flora umge- ben. Grofse Feigen - und Maulbeerbäume in Menge, und Phytolacca decandr& wild häufigam Wege; — Kastanien- Pfirsich- und Nufsbäume, mit Früchten schwer beladen; — große Weinstöcke an Ahorn+ bäumen herauflaufend, oder an ‚Spalieren heraufge- „leitet, und Guirlanden und Laubengänge bildend, — And alle reich mit Trauben versehen, .die oft von. den Aesten der Bäume, welche dem Weinstocke ‚zpr Stütze dienten, herabhiengen, und. das, täu- schende. Bild eines mit Weintrauben . beladenen Bauınes gaben; — auf. den Feldern, Mays, ‚Holeus . Sorghum Lu, Panicum italicum und miliaceum | 55 besonders häufig angebauet ; — die ‘Wiesen an der - Tosa mit dem üppigsten Grase bewachsen, was eben jetzt, eingeärndtet wurde! Der 'Weg führt weiter zum Lago maggiore. Noch denselben Nachmittag besuchten wir die be- rühmten Boromäischen Inseln, Isola ‘madre und Isola bella, wovon äber die erstere eher den Namen Isola bella zu führen verdient, als die zweite, — obschon allerdings auch die letztere schön ist. Auf beiden Ioseln sind künstliche Aulagen gemacht, die von dem milden Klima ungemein begünstigt wer- den. Die Anlage auf Isola madre hat zwar Ter- Tassen, stimmt aber mehr mit der Natur überein; auf Isola bella erheben sich dägegen die Terrassen regeltnäfsig über einander, und sind wieder eben so regelmäfsig ‚eingetheilt. Auf Isola madre wuch- sen im freien Lande grofse Bäume von Laurüs no- bilis, Laurus indica, Laurus Benzoin und Pru- nus Lauro-cerasus, alle theils mit Früchten, theils mit Blüthen versehen; — ferner Nerium Oleander in grofsen baumartigen Stämmen, mit ausgebreiteter Kröne, und mit Blumen bedeckt; — Mimosa Ju- dibrissum in mehreren Stämmen; ein hoher Baum von Quercus Ilex, wit Früchten; grofse Stämme von verschiedenen Magnolien; der Johannisbrod« baum (Ceratonia Siligua) von der Größe eines Pflaumenbaums, nur niedriger,. und reichlich mit Früchten versehen; bagerstroemia indica, als klei- ner Baum, mit Blüthen bedeckt; gröfse Cypressen‘ und Pineen; ein Granatbaum mit grofßser Frucht;' Citronenbäume verschiedener Art, an Mauern in’ 5," 36 Spalieren gezogen, und reich mit Früchten beladen; diese werden indefs im Winter mit Läden zuge- deckt, Am meisten aber fesselte unsere Aufmerk- samkeit eine, gleichfalls im freien Lande wachsende ‚„dgave americana , die eben jetzt in voller Blüthe stand. Aus der Mitte der mäfsig grofsen Blätter erhob sich ein etwa ı5 bis 20 Schuh hoher Bli» ihenstamm , unten über einen halben Schuh im Durch- messer haltend, — fast von der Höhe und Dicke eines blühenden Pisang. Die pyramidenförmige Krone breitete sich in horizontale Agste und Zwei- ge aus ‚ die mit Äerabhängenden gelbgrünen Blu- menglocken über und über bedeckt waren. Das Alter der Pflanze wurde vom Gärtner auf 90 Jahre geschätzt; der Blüthenstamm hatte sich aber kurz vorher aus ihr erheben, und hatte fast sichtbar seine weitere Entwickelung vollendet. Auf undan den Mauern der Insel lief häufig eine Eidechse um- her, die unserer grauen Eidechse (Lacerta agilis) Ähnlich sah; ich habe sie später in Mailand und in Pavia oft an den Mauern heraufläufen sehen, — eine Sitte, die ich an der Lacerta agilis. sonst noch nie bemerkt habe; war es vielleicht die Lu- certa muralis Merrem ? Auf Isola bella zogen zwei ungemein dicke und: hohe Lorbeerbäume unsere Aufmerksamkeit aufsich« An dem einem zeigte man uns eine Inschrift von Napoleon. Ausser diesen enthielt die Insel meh- xere andere Lorbeer- Arten; eben so mehrere Stäm- me.von Mimosa Julibrissim, — .desgleichen Cao- &us Opuntia in Blüthe,; so wie Cactus Tuna und. 4 37 Cactus Fieus indiea; diese standen an der Mauer auf einer Anlage von Felsen, sie wurden im Win- ter zugedeckt: Ausserdem fand sich auch . hier Agave americana oft, und wie -verwildert; — Adiantum capillus veneris häufig in den Mauern ; — weiter grofse Stämme von Salvia splendens., .— allerlei Obstarten, und ähnliche Gewächse, wie auf Isola madre, nur minder zahlreich. Wir. sahen, auch das. innere des an manchen Kunstschätzen rei chen Schlosses , — und fuhren dann zu. Stresa an’s Land, um unsern Weg noch denselben Abend bis Arona fortzusetzen. Am andern Morgen sfiegen wir in der Frühe zu der Anhöhe hinauf, auf welcher die ' kolossale Statue des. heiligen Boromäus. steht. Am ‘Wege . fand sich in einer Hecke die -Stechpalme. (lex aquifolium) häufig. Unser Rückweg führte uns. über den Marktplatz, auf welchem die Landleute ihre Produkte ausbaoten. Die Unzahl von großen Körben, die mit den schönsten Pfirsichen angefül- let waren, zogen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die Gegend: von. Arona his Cesto .Calende gewährt zwar auf und. über den See eine angenehme Aus« sicht, wird übrigens allmählig flacher. und. einför- migere Dieses ist aber. nach. mehr jenseits. Cesto. Calende his Mailand der Fall. Aus Flora’s Reiche bot sich uns am Wege nichts neues dar; aber Fhy- tolacca deoandra zeigte sich. oft. Auch wurde. Lupinus albus auf den Feldern häufig angebauet, und wie man uns sagte, zu Dünger benützt. Am ‘Wege war der weifse Maulbeerbaum sehr gewöhn- 75 lich angepflanzt, weil man die Blätter zum Futter für die Seidenraupen benutzt. Auch sahen wir | Wälder, worin der Kastanienbaum zu Schlagholz gezogen war. | Mailand liegt in einer Ebene, und gewährt dem ‚Naturforscher wenig oder gar nichts, was ihn besonders fesseln könnte; dagegen finden der Alter-. thumsforscher, und der Freund der Kunst mehre- zes, was sie anzieht. Ich erinnere nur: an den weltberühmten Dom, an die Ruinen des Jupiters-. iempels, an die Brera,; an die Arena, 'und an das. Triumphthor, was am Eingange des Weges vom Simplon unter Napoleon begonnen wurde, und jetzt vollendet wird. Diese Vollendung eines grofßs- artigen und schönen Kunstwerkes wird der Nach-- welt nicht blofs die Thaten Napoleous, sondern: auch die edle Hochherzigkeit des jetzigen Regen- ten, verkündigen; — :weil nicht blofs der Bau vol-. lendet wird, — sondern weil auch in der Ausfüh-. rung desselben nichts geändert wird, —. selbst : auch das nicht, was in den Verzierungen des Thores.auf die Siege Napoleons in Italien hin- weiset, Diese Thalsachen stehen nun zwar in der Geschichte fest, — aber in welchem andern Staate wird man sie: nicht aus den Verzierungen öffentli- cher Gebäude auskratzen, — selbst auf die Gefahr, das Kunstwerk zu zerstören? — und noch mehr, in welchem Staate wird man ein von Napoleon begonnenes Kunstwerk in dieser Art fortsetzen P Wir besuchten von Mailand aus — Pavia, wo uns der thälige Vorsteher des botanischen Gaxlens, 2 ' ] 39 Herr“ Professor Moretii, :mit zuvorköihmiender Freundlichkeit die Schätze des botanischen Gartens zeigle. Derselbe hat eine bedeutende Gröfse , ' und ist reich an gut gehaltenen Pflanzen. Besonders ierkwürdig waren uns die im freien Lande wach- senden, zum Theile grofsen Bäume von Magnolia grandiflora, Halesia tetraptera, Cynanchum acutum, Evonymus latifolius, Prunus lusitanica, P itex Agnus eastus: Manche Pflanzen, die bei’ uns nür in einem warmen Gewächshause: ‚gedeilien, 'ste- hen bier während des Sommers in freier Lüft, z. B. die Papierstar de der Alten (Cyperus Papyrus }, welche eben jetzt über und über mit Blütben bedeckt war; — ferner Ficus' :elastica,' ein baumartiges Exemplar von 'Euphorbia‘ nerüfolia, Nelumbium ‚speelosum» Ephedra' distachyd mit Früchten, und = "Musa paradisiaca wurde bier im kalten ' Gewächshause Bezogen. ° nn “ Das’ anatomische Museum ist reich” an schönen Präparaten aus’ der menschlichen und vergleichen: den Anatomie; viele derselben rühren von Scarpa her. Einen gleichen Reichthum zeigen die Natura- lien - Sammlung und die Bibliotheck. “Wär giengen von Pavia nach Mäiland zurück, ünd von da nach Como, dem Geburtsorte des Pli- nius und des berühmten Volta. Wir fanden die freundlichste Aufnahme bei ‚Herrn Geheimen: Rath ‚Toseph Frank, der seine Professur i in Wilna auf- gegeben, und sich hier häüslich niedergelassen hat. . Derselbe führte uns auf seiner Gondel zur Villa d’Este; wo einst die verstorbene Königinn von Eng- L. fand eine längere ‚Zeit wohnte, — und von da durch die Umgegend zu seiner eigenen Villa, und dann nach Como zurück. Durch ihn lernten wie ‘auch, Herrn Dr. Camolli, Protomedikus von Co- mo, und Direktor des Gymnasiums daselbst, ken- nen, dessen Bekanntschaft mir um so, schätzbarer war, weil derselbe ein sehr eifriger Botaniker ist, und eine Flora von Gamo unter dem Titel: „Plans „tarum a Josepho Comollia M.D, in Lariensi „provincia lectarum enumeratio, — Novo-comi ex „Tipographia, 9. Petri. Ostinelij. 1824“ heräusgeger ben. hatı Dieses‘ Buch, was. ich jetzt ‚erst, kennen, lernte, war mir um so angenehmer, weil. es,. mif der Flora, der Schweiz verglichen, "anschaulich macht, wie an der italiänischen. Gränze der Schweiz ‚die Flora derselben in die Flora von Italien, über- geht. Es ist diese Enumeratio nach dem Linnei, schen System aufgessellt, aber kein blofses "Namen zegister, sondern Comolli hat Bemerkungen hin- zugefügt, und überall den Fundart genau angeger ben. Von den Kryptogamen sind nur die Egüis ‚sebacen, die Lycopodien und die Farren aufgeführts Comolli arbeitet indefs an einer vollständigen Flora, = Das Gymnasium, dessen Vorsteher 'er ist, findet sich in einem schönen Gebäude. Hinter ‚ demselben ist zum Gebrauche beim Unterrichte. ein kleiner botanischer Garten angelegt, worin sich ein grofser Baum von Cereis Su iquasirum. zeit reifen ‘Früchten vorfand. ‚Comolli bemerkte, dafs die ser Baum in ‚der Umgegend von Como sehr gewöhnr lieh vorkomme, ‚Die. ‚größste ‚Kälte im vexflossenen, ar Winter ‚betrug hier. 7° unter ‚Null, während. -sie, bei uns 23° unter Null betrug. Der Comer ‘See übertrifft. alle Seen der Schweiz, —. den. Genfer _ See nicht ausgenommen, -— und eben ‚so “auch in Italien den langen See (Lage maggiore ), an Schönheit und, ‚Männigfaltigkeit sei« aer Umgebungen. Die Ufer sind, besonders in der Nähe von Como, an den Bergen hinauf mit der üppigsten Vegetation bekleidet, und mit den schön» sten Landhäusern, am häufigsten. zunächst anı. See, aber auch ‚an den Bergen hinauf, besetzt, ‚Zunächst, am See sieht man Olivenbäume mit Früchten, Cy pressen und ähnliche Gewächse in UVeberflufs; hü- her hinauf. Weinberge, uud noch "höher. theils zwi- schen. den, ‚Weinbergen, theils über dieselben hin- aus. bis zu einer sehr bedeutenden Höhe, Kasta- nien - und "Wallnufsbäume ; die Gipfel endlich sind, abwechselnd mit Gesträuch und mit grünen Matten ‚bekleidet. Dieses alles ‚zusammen hildet mit dem Hervorireten und dem Zurücktreten der einzelnen Bergmassen malerische Gruppirungen, die einen un gemein zeitzenden Anblick gewähren. ‚Wir genofsen diesen Anblick am andern ‚Tage auf das vollkom« menste von dem Verdecke des Dampfschiffes her, auf welchem wir von Como nach Domaso, algo der Länge, nach über den See fuhren, Späterkin nimmt das Reitzende dep Umgebungen allerdings etwas ab, aber auch von Domaso bis Riva ist ‚nie Umgehung. des Sees ‚noch immer schön. Da auf Reisen ein kleines "Abentheuer zu dem _ Würzen der Reise gezählt zu werden pflegt; sc” 4a fehlte es uns auf'deni Comer See auch hieran nichf. Das Dampfschiff von Como bringt die Reisenden nur bis Domaso ; von dä fährt man 'auf einem Boot his Riva — Wir hatten "dieses Boot bestiegen,’ der- Wind blies heftig’ ins Segel, es gieng schnell vor- wärts; — die Schiffer legten sich sorglos hin, und auch derjenige, welcher am Steuerruder safs, ver- gafs sein Geschäft. So verstrich eine geraume Zeit, aber nun wurde die See’ wilder, es zeigte sich eine Ströinung von’trüben Wasser, wir waren in der Nähe eiher Sandbauk,, die ‚sich vom Ufer her in ‘den See 208.” Glücklicher Weise: würde die‘ drohende Gefahr von einem der ‘Schiffer bemerkt, _ ein plötzliches Geschrey! — alle springen auf; — schnell wird dag Segel eingezogen; — die Wellen “werdeh heftiger und schaukeln das Boot hin und her; — "eine "Welle schlägt schon über Bord in das Schiff hinein; und ‚durchnäfst einige "Reisende: Drei Schiffer spran- gen nun ins Wässer, und "hielten mit aller Anstren- gung das Schiff von der Sandbank ab, und‘ “führten es allmählig in das Fahrwässer zurück. _ Riva liegt an der nördlielen äussersten Spitze des Comer Sees, Dort beginnt die Strafse, welche über den Splügen nach Graubündten, und weiter mach Voralberg führt. Von Kleven (Chiavenna) an- gefangen hebt sich der Weg aufwärts. Die bppige ‚Vegetation Italiens bleibt indeßs auch an dem Berge, bis‘ zu dem Anfange der Alpen hinauf. Es ist höchst überraschend und merkwürdig, auf der italiänischen Seite des Splügen Kastanienbäume mit Früchten: noch 'j2 ‚einer Höhe zu finden , ia ‚welcher auf der Schwei- 4 zer Seite aller-Baumwüchs längst aufgehört’hat:‘ ‚Die‘ Strafse selbst- steht hinsichtlich: ihrer Schönheit und innern Einrichtung der Strafse über den Simplon. zur Seite ; sie führt in. der Höhe än’Grausen erre-’ ‘genden Abgründen vorbei, auf. kunstvollen-Brilcken über tiefe Schlünde weg, und’ist da, wo Lavinen’ sefahr drohen, mit Gallerien versehen, -die von Mauerwerk aufgeführt sind. Wir zählten deren fünf; die erste. war über:200, die zweite 300, die dritte 170, die vierte 290, und die fünfte 30y Schrit-’ te lang. Im Ganzen stellten sich der Anlage dieser Strafse wohl weniger Schwierigkeiten entgegen, dä die Steinmasse des. Spiügen- Kalk, mithin‘ weicher: ist, ‚als die Steinmasse des:Simplon, die aus Granit besteht. ‚Auch sind :die Gallerien des Simplon nicht: yon Mauerwerk aufgeführt, — nur hie und da nach“ geholfen; der Weg mufste vielmehr da, wo sie’ sind, durch Pelsen geführt, mithin ausgehauen wer-- den. Aber immerhin erregt auch der Wegüber den’ Splügen Bewunderung, und fordert den Wanderew zum stillen Danke gegen den Regenten auf., der. ihn seiner Seits anlegte, und die: Fortsetzung, über den angränzenden Theil von Graubündten veranlafsie; Auf der Btindner Seite ist der Abhang des Berges steiler, und der Weg daher in einem oft wieder- kehrenden Zickzack, was man von oben bis unten übersieht, an demselben hinuntergefübrt; er hat dabei. eine so geringe Neigung, dafs unser Postillion, ohne den Hemmschuh anzulegen, im. Trott hinunz‘ terfahren konnte. ' ‘Wir fanden auf dem Splügen dieselben Pflanf: 44 zen, welche wir bereits früher in einer gleichen Höhe.gefunden hatten, — Sazxifraga- Arten, ids- besondere $,. aufumnalis in Ueberllufs. an allen Quellen, weiter Trifolium "alpinum mit reifen Früchten, Fiola biflora, weiter hinauf Cardamine bellidifolia, Gentiana bavarieca, Lycopodium ra- . dicans und Rhododendron ferrugineum in Ueber- flufs; neu waren uns Soldanella alpina in Blüthe und Primula minima,; beide standen oben auf dem.Splügen in der Nähe, einer Quelle; — die Blu- me.von Soldanella: alpina ist kleiner, als die von Soldanella pusilla, dagegen ist. der Blumenstiel ' länger. Auf der Höhe führt der Weg neben Schnee“, feldern und Gletschern vorüber, die sich in der Nähe undin der Ferne dem Auge darstellen, und theils höher liegen, theils auch niedriger, .als die Gegend des Weges. In der Nähe des Dorfes Splügen erreichten wir den Hinterrhein, der tobend von der Höhe herunterkam, nad nun unser Begleiter blieb. ... Der Weg führt vom Dorfe Splügen bis Tusis stets abwärts, und läuft in einen Thale fort, . was anfangs den Wanderer ‘durch seine malerischen Umgebungen entzückt, und mehrentheils eine an- gemessene Breite hat, dann aber nach und nach enger wird, während die Berge an Höhe gewinr men; zuletzt ist es von. Felsenmassen enge einge-. schlossen, die immer höher und: höher steigen;: und-an der Via mala .eine furchtbare Höhe errei-. shen, und. Tod und "Verderben zu drohen ‚schei« zen. ‚Der Rhein ‚brauset in einem ‚immer ‚engern Bette neben dem ‘Wege berunter, stürzt" än der Via mala selbst donnernd in eine unabsehbare Tiefe, und entzieht sich in der sehr engen Felsenspalte auf eine kurze Strecke dem Auge ganz, und kommt erst am verlornen Loche wieder zum Vorschein. | Das-verlorne Loch selbst ist eine Gallerie, welche durch den Felsen gehauen ist; sie ist nahe bei Tu- sis. Unstreitig gehört dieses am verlornen Loche und an der Via ala furchtbar schöne Thal zu den schönsten der Schweiz, und sollte von Freunden der Natur nicht übersehen werden. Von Tusis bis Chur ist die Natur zwar weniger schön, doch dieses nur ia Vergleich mit ‚der Gegend an der Via mala« ‚Da wir bei der Versammlung der deutschen Naturforscher" und Aerzte, welche am. ı8ten Sep- tember in München ihren Anfang nahm, zugegen zu seyn wünschten: so setzten wir unsere Reise über Chur, Mayenfeld, Feldkirch und‘ Bregenz nach München schneli fort. An’s Botanisiren war num an denjenigen Stellen des Weges zu denken, wo es bergauf und daher langsam gieng, Wir fanden übrigens, ausser dem schönen Cyelamen euro- paeum, wasin einem Walde nahe bei Balzers häu- fig in Blüthe stand, keine Pflanze mehr, die durch ihre Neuheit, uns angezogen hätte. Bei Bregenz ge= nofsen wir noch auf eine kurze Strecke die Aus ' sicht auf den Bodensee; wir hatten ihn bereits auf unserer Hinreise von einer Anhöhe her geschen, welche zwischen Biomberg und Schaffhausen liegt. Dort wuchs auch häufig Carduus eriophorus, = eine Pilauze,, die uns in der Schweiz an manchen Orten gleichfalls vorgekommen ist, on Angehenden Naturforschern sind Alpenreisen vorzüglich zu empfehien; Beschreibungen und Schil. Herungen erreichen nie die Natur selbst; in der “ Schweiz sind wenigstens alle unsere Erwartungen von der wundervollen Natur weit übertroffen wor- den. Der Naturforscher mufs aber eine solche Heise zu Fufse machen; er wird für alle Beschwerden hin- länglichen Ersatz finden, und an Körperskräften zu- gleich einen bedeutenden Gewinn haben. Selbst Frauen, besonders wenn sie zugleich Liebe zur Pflan- zenkunde- haben, . werden so mannigfaltig ergötzt _ : werden, dafs sie alle Beschwerden leicht übersehen. Unsere Frauen, und selbst meine zwölfjährige Toch- ter haben aur zweimal. auf eine kurze Strecke sich der Pferde bedient, Nach Chamouny hin hatten wir freilich 4 Maulthiere bei uns, brauchten sie aber nur bis auf den Col de Balme, weil das Reiten be- schwerlicher war, als das Gehen; die Thiere waren in Martinach im eigentlichen Sinne uns "aufge _ schwätzt worden ; wir gaben ausserdem für dieselben eine grofse Summe vergeblich aus, Deutschlands Flora in Abbildungen nach der -. Natur mit Beschreibungen von Jacob Sturm ‘I Abtheil. 49. Heft. Nürnberg ı837. Bei dem . Verfasser. Mit ı6 illum. Kupfert. und eben so viele Textblätter in klein 8. (ı fl. ı2 kr.) Bei der Bearbeitung des vorliegenden Heftes der beliebten Sturmischen Flora von Deutschland, die sich jetzt durch Beiträge von mehrern Botani- kern namentlich von Hrn. Prof. Reichen bach‘ als- unentbehrlich darstellt, und deshalb von allen ‚neuern Schriftstellern benützt und cifirt "wird, wählte ich eine Reihe von seltenen Gewächsen , aus der Familie der Leguminosae, die theils in der Triester Gegend, theils in den ‚Alpen, vorkommen, und benutze nun diese Anzeige, um ‚noch einiges zur Erläuterung derselben hinzuzufügen. . 'Zuför- derst ist recht schr 2U- bedauern, dals bei Pflanzen von dieser Familie, wo es so sehr auf die genaue Darstellung . der charakteristischen Hülsen und $a- nen ankommt, diese so selten vollständig zu erlan- gen sind, indem sie sich oft gar nicht ausbilden, ‚ theils aber auch schon vor ihrer Zeitigung der $Si- chel unterliegen. Indessen habe ich auf meinen letztern Reisen diesen Umstand in besondere Er- wägung gezogen, und werde künftighin immer möglichste. „Vollständigkeit. zu bezwecken suchen, wie einige der „nächst. erscheinenden Hefte .dar- hun. ‚werden. _ Das gegenwärtige ist folgenden Inhalt Genista sylvestris Scop. G serieea, Wulf G. diffusa Willd. Anthyllis Pulneraria L. 4. P, rubriflora Dec. A. montana L. Phaca Jrigida DL. Ph. australis L Oxytropis pilosa Dec, O. mon- tana Dec. O. triflora Hp. Astragalus Cicer L. A. monspessulanus L. Coronilla ininima I. 0. montana Scop. C. veria L, — Die 3 Genisteny welche bei Triest sehr häufig in steinigten Wiesen’ und Wäldern vorkommen, können in so fern schon einen Beweis von der dortigen herrlichen Frühlings» Horliefern, als diese Arten kaum irgendwo in Deutsch« land wild wachsen; mehrere andere Arten dieser Gattung von dort her werden noch nachgeliefert werden. — Von „Anthyllis Vulneraria wurde awar die sogenannte, varietas alpestris die sich blos durch niedern Wuchs und mehrern ganzen Wurzelblätierg, 6) 48 auszeichnet, ‘abgebildet, aber nicht besonders er- u vrähnt, da sie in allen‘ ändern Stücken mit der Nor- malpflanze übereinstimmt, Mehr ist Anthyllis Pul- neraria rubra verschieden, die sich durch rothe Blu. men auszeichnet, und mit denselben alle steinigten "Wiesen auf der Höhe von Obschina ausschmückt, "Bekanntlich ist sie auch von mehrern Botanikern un- ter dem Namen Anth. Dilleni und 4. rubtcunda wohl nicht ganz mit Unrecht zu einer eigenen Art erhoben worden, da sie bei der Kultur sich als con- ‚stant darstellt, — Bei Oxytropis pilosa ist das Co- lorit ‘der Blume zu dunkelgelb ausgefallen, da sie im frischen Zustand als ockergelb erscheint und den Blumen von Astragalus campesiris gleicht. — Oxy-. tropis triflera:: Stengellos, weitschweifig, gestreckt, fast glatt: mit ovalen ganzrandigen, gefranzten, stiel- _ losen Blättchen und aufgeblasenen, stielrunden, Ian- : zeitlichen, mit fadenförmigen Griffeln gekrönten Hül- sen. Diese neue Art, von den höchsten Höhen der Ober- Kärnther Alpenkette, vom Heiligenblutertauern ‘und, der Fleifs, wo sie auf grandigten grasleeren Boden wächst, ist zunächst mit Oxytropis monlana ver- wandt, doch.aber in mehrern Stücken davon verschie: den, wieaus der Vergleichung beider Abbildungen und den Diagnosen leicht zu ersehen ist, — Ueber die Be- stimmung von Coronilla montana und minima sind die Schriftsteller nicht einig, so dafs letztere wohl auch äls Coronilla vaginata Lam. erstere als O. coronata L. bezeichnet wird, worüber die Schriften von Rei- ‚chenbach, Decandolle, Wallroth, Trevira « ausund Gm eli n zu vergleichen sind. “ De, Worpe ‚Bemerkungen. über Hieracium und einige ver- wandte Gattungen; von Hrn. Prof: Tausch in: Prag. DE Von C Bauhin wurden unter Hieracium höchst verschiedene Pflanzen, . denen jetzt dieser Name eigentlich gar nicht zukommt, da H. ‚majus ‚und minus des Dioscorides ganz andere Pflan- zen sind, zusammengestellt. B Nach Sprengel’s 'vortrefllicher Pflanzengeschichte und den trefllichen Commentarien Matthioli’s ist H. majus Arno- pogon pieroides FF., von dessen schnabelförmiger Form des Saamens höchst wahrscheinlich der Gat- tungsname entlehnt würde, und H: minus, ‚soll nach Sprengel Scorzonerä elongata W.. ‚seyn, was ich sehr bezweifle, da’ die Commentarien Matth. vielmehr für die ‚ Erepis Dioscoridis L: sprechen, zudem da diese in Griechenland sehr häu- fig vorkömmt,. Linne bildete aus der großen Gat- tung Bauhin’s mehrere, worunter die von Hie= racium die gröfste blieb, mit der er. noch Pilo- sella Bauhin’ s verband. Der Gattungscharakter von Linne ist gut, nur bedarf er einiger Ein- schränkung, wodurch mehrere Arten, die ı den gan- ‚zen Habitus von Crepis an sich tragen, auch” wirk« lich der Crepis anheimfallen. eb oangecjes 1 Hieracium (Bien spec Linn. yiua, Spr.) aan ’ ö 3 BEHgTT a6 Br Eruotificatio,.- Anthodium:. Amhrientimi Ber ‚eepfächlum nudum. Pappüs.sessilis- multiplex pild- sus zigidus ( fragilis) zufescens persistens: »Sckniie Ergänzungsbl, No, IV, 4 _ Bar .50 (Linn) strista. apice marginafa ( margine_ integro ‚aut. ‚dentäto.) , . , N Vegetalio. Herbae perennes pilosae ı- mulli- ‚lorag, , nonnungquam stoloniferae hirsutze, foliis varie' "dentatisz nunquam zuncinatis, "floribus saepissime „glandulosis.. “ . | Divisio. H, sistit genus admodum naturale quod tamen, ex Fructificatione et vegelatione dividi j ‚potest, et guidem est: I. Pilosella: Herbae ‚saepissime stoloniferae “aut multicaules hirsutäe, foliis integris denticulatis "sübradicalibus, scapo. 1r -floro‘ aut, fureato „pauciflo- ‚To, aut, ‚eorymbo terminali Songesto , floribus . ‚par- "vulis, seminibus margine dentatis subasperis. I, Aurella : Herbae astoloniferae, pilosae, cau- le ı- -aut multifloro saepissime folioso, foliis denta- tis ineisisye, ‚Noribus majorihus, seminibus märgine integris, “Die fheisten Arten sind sehr allgemein Verbre' tet, und daher unter dem Einflusse des verschie- ‚denen | Bodens und Standortes so zur "Abänderung geneigt, dafs nicht leicht eine andere Gattung hier- ion ‚ausgezeichneter seyn. düsfte, ‚so 2. B.. kömmt E35 alpi um oft mit fast nacktem ı- blü üthigen Sten- "gel vor, und ‘doch findet, es sich auch ‚häufig mit beblättertem ı- und mehrblüthigen Stengel, so fin- BR ‘Sich" 'däs "vielblumige “A. umbellatum mit fast Tadenförmigen einblüthigen Stengel. Manche dieser »Aänderungens scheinen; - -Besönders werin.'man .ein, ‚zelne, ‚Exemplare‘: 'beirachtet, so viel‘. ‚Ausgezeichnetes _ Säubiefhen jidats. ick. selbst anfänglich manche:für \ BR tes | Pr > s un simplex,, aut .ramosum, u Sr fu eigene Art hielt, und. dafs auch wirklich mehrere derselben in unsern. neuesten. Systemen. als Arten aufgeführt werden, so z.B: wird H. nigrescens /, pulmonarium Sm. HalleriW. und incisum Hoppe aufgeführt, welche alle nur Varietäten einer und derselben Pflanze nämlich .des HA. nigrescens sind, welches letztere endlich, _wenn man 'es für .eine Alpenvarietät, des :H, murorum L. ansähe, man eben nicht ‚sehr. fehlen würde. Im. Allgemeinen läfst sich sogar ein Schema angeben, nach welcher fast alle Hieracien, überhaupt die meisten Cicho- raceen mehr oder weniger abändern, und zwar „Hieracium variat: & vegetätione ‚ fructiicatione latifolium, aut. angustia 3- Horum, aut multiflo- folium. “ zum, et vice versa. — grandillorum, aut parvi- utrümque Aorüdi- . dentatum, aut ineisum, yupiflorum (ligulis corol« aut subintegerrimum las danalieulato: Koliis). . ae daha iculato : convo« pilosum, pilosissimüum, latis). Bu In aut dentatum, .. ‘. .macrostylum (ligulis co- maculatum (fol). ° rollae contractis abbre- nemorosum (fol. maj. te- wviatis, genitalibus lon- “ nem) ge exserlis.) nudicaule, aut foliosum, MED ‚ef vice versa, BR u Een u stoloniferum , aut astolo- an . an niferati, aütstolenie Slorum, z. tr „ Par R EARN, : Aus dieser; wielfachen“ Veränderlichkeit der.i :Fie- \ 4" np £ zacien ist leicht zw 'ersehen, wie schwer .es. sey,. sichere Charaktere zur Unterabtheilung der Gat- ‚tung zu finden, und wie allgemein die Piagnosen abgefafst werden missen, wenn sie für bezeichnend gelten sollen. Ich will nun die bekanntesten Arten mit ihren Varietälen durchgehen ohne mich wegen | des-gedrängten Raums in eine vollständige ‘Synony« mie einlassen zu können, und selbst die von mir, früher angegebenen: obwohl nirgends beschriebenen Arten anführen‘ ’ ! | == Pilosella“ = ei 'seapo subnudo. “ 1. H. Pilosella {L. spec, 1125.) scapo nudo sa« pissime ı- Horo; foliis ellipticis subintegerrimis sub«. tus tomentosis ; stolonibus reptantibus. &. vulgare: foliis ovato- - ellipticis. [CO angusti- folium : foliis lanceolato - -elliptieis %.denticulatum : foliis acutis’ denticulatis. d. incanum:: foliis utrin» que tomentosis (AI, ped- 1 p. 212) & hirsulum (« et ß): foliis 'scapo saepe et anthodio valde hir- sutis, % fagellare (& et ß): stolonibus ‚repenti- bus, ramosis scapigeris. 9% alpinum: flore majori, squamis anthodii Iatioribus, stolonibus abbreyiatis (MH. pilosellaeforme Hop.) $s ooneolar: ‚Aosenlis subtus concoloribus, & furcatum (v ße & $): | scapo furcato 2-3-floro. Mn. stoloniflorum (# et B) scapo stolonibusque fere. 'omnibug’ "foriferis kurs 4 ratis. CH stoloniflorum Wet K) ou 9 "Hab: vulgatissimum in omni Europa; in. Pe v . t 33 demontio,.4 in älp. Salisb, Hoppe, in: Pyrenaeis Coder. % in Croatia et montibus 'Bohemiae. 2, Omnes varietates inveniuntur passim furcatae et stoloniflorad, sed constänter, stolonibus fere ‚om nibus -Sloriferis 'inveni # et quidem var. foliis-lan-: ceolatis, quae foliis subtus levissime tomentosis; scapo pilis brevissimis"glandulösis scabro anthodio- que nigricante a A. Pilosella recedere videtur,';vas, rietatem ejus ‚latifolium e. Croatia non vidi, deest in herbario Waldsteiniano. u , v. Var... latitudine squamarum: anthodii variat, estque mera varictas. 2. H. Peleierianum: (Cand. Frane: n. 2913, 8) sca- pis nudis 1“ floris aggregatis ‚“anthodio apice cold rato laxo villoso ; foliis ellipticis longissimie hirsutis subtus tomentosis,' 'stolonibus ädscendentibus, ° er H.in Gallia, inque Palatinatu,Ziz 2. Licet H. Pilosellae sit pröximum, tamen vix qua varietas ejus eonsiderändum. Stolones rarius radicantes certe numerum scaporum adauctum ad« ducunt. De 3. H, Ir achiatum (Bertol. Cand. Frane. 5. p- 443.) scapo subnudo ramoso paucifloro; foliis elliptieis subintegerrimis subtus levissime canescentibus; stolonibus reptantibus. &. latifolium (H. collinum Bess.) fs» angustin Jolium. .-y« dentieulatum. _d. hirsutum, &. fla- gellare, &. stoloniflorum. :%« discolor: Nosculis ‚ subtus. rubris. I. glaucescens (H. Pseudauricula Tausch) foliis ‚glaucescentibus. +Y —. 94 H. in pratis pomariisgue Bohemiae > vulgare ‘cüin H. Pilosella. 2 "4 H, dubium (L spec, 1125.) scapo subnudo ra- moso 'subcorymboso ;* foliis oyato-oblongis subinte- gerrimis hirsutis subtus vix. canescentihus; stoloni- bus repentibus. ‘ @. pauciflerum: scapa 3-4-floro (CH. collinum et flagellare horf. berol. bifurcatum hort ) RB? mul.: tiflorum (H, oblongifelium Tausch ) scapo elatiore corymboso- multifloros” \ . » HB: &« in montosis, ß: in pratis Bohemiae. Y ‚Observ. H. dubium L. est planta maxime du- bia, cum synonymum Bauhini a Linnaeo ad« ductum ad H. Pilosellam spectat, et ex denomina- tione certe ipsissimo Linnaeo dubia fuerit, quod vero de 4. durieula L. et A, dan. quod a. pleris- que botanicis qua H. dubium L. declaratur, plan- ta vulgatissima, omnique tempore optime nota as- sumi non potest... Substituenda itaque est species phrasi Linneana, quae hinc opfime respondet« Talis vero est H' nostrum, quod non solum forma, folierum, sed et scapo convenit, dixit enim, Lin- naeus in hoc et Auricula scapum pauciflorum ex oppositione ı-Aori aliorum multiflosum , et in spe« ciebus vere multifloris e,g. H. eymosa et auran« tiaco. -inflorescentiam umbellam aut soryrabyr acur tissime statuit. rs Hs angustifolium CHopp- apud Sturm ef. wnld) scapo subnudo hirsuta; corymbo simpliei paucifloro, anthodio villoso; foliis. spathulato-lanr ceolatis parce hirsutis; stolonibus nullis. . ı ß; 'parviflorum:: Noribus minoribus confertio- ribus, (Vill, it, P 59. 63. £4- 0 pusillum Hopp.) y furcatum (MH. furcatum Hoppe e spec, Cl. aut.) H. in alpibus %. 6. H. Alpieola: scapo subüude hirsutissimo fur- eato paucifloro ; anthodio nigro villoso; foliis lan-' ceolatis hirsutis; stolonibus abbreviatis. ascendenti» bus. H. in alpibus Tyrolis, Attulit Siehen - - Scapus 3. 4 florus, pedunenlis elongatis ,. 'antho- gium fere duplo majus ac in H. angustifolio @& aterrimum, flosculi subtus purpurei. 7. H. Auricula (L, spec. 1126. Fl. dan, t. 11% H. dubium Willd.), scapo subyudo glabriusculo; cörymbo simpliei paucifloro, anthodio glahduloso ; foliis ‚spathulato - -lanceolatis. ‚suhintegerrimis ciliatis glaucescentibus; stolonibus repentibus, ß. elatius: scapo pedunculisque elongatis yusto- loniflorum. d. uniforum, H. vulgatissimum in omni Europa. 2%, 8. H. radiocaule: scapo subnudo, glabro; corym- ho composito fastigiato, anthodio glanduloso; foliis spathulata - - lanceolatis glaucescentibus parce eiliatis; stolonibus numerosis reptantibus, plerisque ascen- dentibus floriferis. H. in.pomariis, pratis Bohemiae. Ho, Proximum H. Aurieula, sed duplo majus, co« zymbus compositus, et stolones reptantes. 9. H. fuscum (Vill. it, pe ige tn. f2. exch syn.) “ scapo subnudo parce hirsuto; corymbo pauciflorp, anthodio nigricante hirsuto; foliis spathulato -lan- : ‚88 56) ceolatis acutis denticulatis ciliatis glaucescentibus; = stölonibus saepissime floriferis. “ H. in alpibus Carinthiae, Helvetiae. 2. Flores H, aurantiaci, folia H. Aurieulae. Synonymum Ba u hini ad H. aurantiacum” . Pr pertinet. 2 0. H. gitenuatum : scapo subnudo elongato r. ra moso, ‚ramis attenuatis corymboso - paucifloris; foliis lanceolatis glancescentibus sparse hirsutis ; stoloni-’ bus nullis. ° -H. in. äprieis Böhemiae ad. Karlstein. Tavenit Dr. Mann % \ >. Seapus 2 - pedalis hirsutiüsculus a a medio 7 ramp- "us, ramis erectis subcorymbosis. b. scapo plus minusve folioso, , Me 11, H,. pratense Tausch in hort. Can.) scapo paueifo- j lio corymbogque multifloro nigricaute hirsuto.; foliis oblongo -lanceolatis langealatisve dentieulafis pilosis ; 3 \ stolonihus repentibus, or ß. laxoeolatum (H. dubium FI. dan; #rs044 sub. anthesi) ,1y» dentatum: folüs subrepando-den Heulätis astoloniferum. & stoloniflorum:. ü abovatum: foliis obovato - Tanceolatis, ealyCihr bus canescentibug, Hab. vulgare in pratis, silvaticis, muris anti. . quis Bohemiae et Palatinatus Ziz. & in hortis- qua H, eymosum. et collinyum : occurrit, et‘ forte ent ‚var cultura orta, 2f. u Proximum A. aurantiaco:E. (a H. "ayrantiacum (In spec» 1126.) scapo 'pauci folio subhispide » corymbo onferte nigricante hir- a u Die \ | | 57. r suto.;. foliis, oblongis denticulatis pilosiss his; ‚stolay. nibus filiformibus repentibus, _ BE „Bi dilutum: Noribus:ex. Infeo- Tuscia yo stölo. niflorum, 2% astoloniferum,: ' ai EAE EEE Zu BEE or. H. in: ‚alpibus, Sudetis Cihyatılgue Pi in ap. Helvetia 2: 00T 13. H. Vaillänti (angusiafum Tausch) scapo. basi $ h folioso elato "hirto scaberrimo: corymbo ‚suboymoso, glanduloso - piloso ;, foliis anceglatis elangatis sparse hirtis; stolonibus repentibus. Sg H, piloselloides majus longifolium foribus Ia-; teis fere umbellatis Vaill, act, 706, H. cymosum ß. Reichenb.: ice. te 568, ehe .H. ia _collibus Bohemiae A... 0. “inter” Pilosellas maximum , ‚folia, fere- ‚pedalis, *; pilis brevissimis. uli scapus hirta,.. ‚eyma ‚saepe Tegu- laris ut in H, cymaso sed non adeo eonstans; Ho, Tes majores. , . 14. H, cymosum (L, spec.1126.), scapo basi folion so foliisque . ablongis lanceolatisve pilogis,; ceyma composita, anthodio villosissimo , foecundato sub- globoso; stolonibus rarissimis repfandibus väll a b4 Reichenb ic, &ı17, , oil: H. gregarium in collibus inprimis silvatieis, sube umbrosis Bohemiae, Austriae,, Hungariae. +. % 3 = Variat latitudine foliorum, 'et magnitudine flo- rum, Specimen stoloniferum debeo D. Opiz.. Icom Fl. dan, t. 810. habitu toto convenit, sed pedunculi. rimis ' depauperati ı-fHori' repraesentantur, Icon Sturmii quoad inflorescentiam mala« FH. globu« ut 58 liferum, olim. dixi‘, cum insequens- pro BA. eymaose., habui ze -15. H..4llionii Copmosum AIL, ex . Cl.:Bilbis) 5Ca= po basi folioso foliisque -oblongo-lanceölatis dense hirsutis; ‚corymbo sübeymoso anthodioque hirsuto; . stölonibus elongatis reptantibus, H. in collibus Pedemontü. 2%. . "Pill foliorum densi suberispati, spapis corymbi- güe "elohgati rigidi. | weg: Hleollinum‘ (Göchn. dis. pP. 17. t. 1.) H. Au zieula Bess, etfere omn. ‚Autor. H.: vulgare Tau. scapo Basi "folloso apice sparse hirsuto; "foliis oblongo- j lanceolälis. lanceolatisve "sparse hirsulis; corymbo composito patulo subhirsuto; stolonibus reptantibus, ß. dentatum: foliis angustis repando- denticu- Yatis Aoribus minoribus. (H. calodon T.) Ye astoloniferum. ö, ‚glaueesoens: follis supra gläucescentibus.“ : u H. vulgatissimum in n pratis, ‚sollibus „muris t0« fius Europae. ap. “39. H, asperum : caule sparse folioso hirsutissimos 'foliis lanceolatis’ glaucescentibus corymboque subey« moso "hirsutis; stolonibus omnibus ascendentibus tlo» ziferis. ß, ramosum: scapo elatiore subramoso. ‘H: in Palatinatu: Zi. 2%. ° 13. H. melachaetum -(Tau. in’H. Can.) scapo basi folioso apice Corymbogque conferto - hirsuto; folis lanceolatis denticulatis . glaucis‘ eiliatis, ‚stolonibus zeptantibus. - > En 7 \ Be in Fupestribus Bohemiae.' PR Folin‘ om- | »lum maxime glauca, sacpe undulata. : Pili ‚sub corymbo Tongi 'rigidi ‚plerumque ülgrl. 19. H. Bauhini (Bess. gal. 2. p:'149.) Sepo: Häsir folioso corymboque subeymoso: ‚glabriuseulo ; "foliis lanceolatis glaucescentibus hirsuto “äiliatisy.'stoloniä, bus reptantibus. u Bee :B vireidulum? eorymbo dense ‚ganduloso {He s;M fastigiatüm T.). a H, & in pralis eos Bohemiae‘ coli in hortis. a. on “ 20% H. densiflorum (Tausch i. H. Can.) scapo basi- folioso apice hirsuto ; foliis angusto- lanceolatis'eras- stusculis glaucescentibüs parce ciliatis; corymbo sub- cymosd ‚conferto ;; anthodio : subvilloso ; - stolonibus roptantihüs: (an H, glaucescens Bessp) 27 "R. cum‘ antecedenti, ae: :Folia‘ biegen, flores parvuli, - au Hd. fliferum s scapo basi folioso eorymbague * divaricato hirsuto; foliis angusto-lanceolatis glau- cescentibus ciliatis;stolonibus reptantibus filiformibus, ‘ H. in Palatinatu, Ziz. 2%. . 002% HB, praealtum Goch, (florentinum Spr. hal 4 t: 10. fe1. stellatum Tausch) scapo basi folioso glahrius- eulo; corymbo fastigiato ereoto parce "glandulosds foliis laneeolatis glaucesoentibus eilialis ; stolonibus Aullis. i B multicaule {H. praealtum Reichenb. ic, 1, 55. H. florentinum Sturm. germ, ic. Yr hirsun tum: scapo subhirsuto. (H. abseurum Reichenh, 1.e.) 9 tubulosum: & parviflorum: floribus dupla winoribus, ; 60 "Hein collibus, muris Bokemiae Germaniae Hel- vetiae Galliae. 2. . . .». Exauctoritate aliorum hoc nomen accepi, licet H.. prasaltum Pill, it; 1.2. nunquam huc trahen- dam erit. a3. H, piloselloides (Vill. delph. 3. p- 100. 1.26.) scapo basi folioso glabriusculo ; corymbo elongato subpaniculato, pedunculis -divaricatis nudis, antho- dio glanduloso; foliis anguste lanceolatis ciliatis; stolonihus nullise BR multicaule, H..in Helvetia, Italia. 2%. Icon: Villarsii bana, sed plantam alpioan v U. minorem repraesentat; vidi autem spontaneam et te cultam scapo a-pedali ceterum ab illa non ablu- dentem. 24. HB. Micheliis scapo basi folioso glabro panieu- lato patulo, corymbis divaricatis, pedunculis squa- mosis ‚anthodioque glabriusculis; foliis lineari-lan- ceolatis elongatis glabris glaucescentibus; stoloni« . bus nullis. H. maritimum umbellatum angustifolium Pi. losellae.facie Mich, hort. pis.8ı. = _H, florentinum All, ped, n,775? H. in Italia (Sieb) 2%. Folia fere H, staticifolii, corymbi magis diva- rieati ac in Hl, piloselloide. More aliorum astolo- niferorum est multicaule, scapi nempe laterales vie ces stolonum agunf, Scapus primarius vix pede al- tior a basi ramosus. ZZ 25, H. cinereum (Tausch. Flora 1819. p« 463.) 6 scapo folioso ramoso -pauciflora.; foliis ‚Janceolatis elongatis. acutis..subintegerrimis.hirsutisy., subfus: ca« “ nescentibus; stolonibus omnibus Nloriferise.. tom. H, in rupibus- Bohemiae, .- %. ER ‚Ber. plures annos:; ‚eultum: ‚omnes servavit cha» racteres ’ sed fructum. nunquam. protulit, videtur itaque hybridum ex H, setigero, et alio. ‚26. H, fallax (Willd, enum. 822.) scapo basi- f0+ lioso foliisque lanceolatis: sparse hirsutis subtus, sub- ennescentibus; corymbo elongato canescente;: stolos nibus subaullis, u ß, multicaule, , -Golitur in. hortis.: Spontaneum. na "noseo. a7... seligerum Tin Can, Cechioides Ww. .K 4# 4.85, € ‚spec. H, cymosum. Spr. hall. t. 10. 63) caule folioso ; ‚longissitme., hirsuto ; folüis. Jangeolatis hirsutis subtus subcanescentibus, corymbo. composite fastigiato, anthodio caneseenti-villoso ; . stolenibus aullie. - a od P» multicaule stolonibts neinpe exactis Hori« feris. Ye grandiflorum : Horibüs fere duplo majo- "Tibus. ds elatius: caule elatiore, eörymbo elongato ramosissimo (H. eynoglossoides Froehl;)- &?.hetero= Ad dexum, ('Dau.) stolenibus alüs floriferis, aliis rep- tantibas H.-& ß Y.8 in rupibus collibusque Bohe« miae 'Austride‘ Hungariäe 5 in Hüngeria C herbe Waldst. ) coliturque: A. . “ Hucusque cum insequente ab auföribts promi eunum fuit,’sed folia, vere hirsufa ‚non strigosa habet, 38 l.echioides: (Lumütz, ‚poson,. m. 782) eaule EH x 62: _ Solloso :hirsuto ; foliis: lanceolatis strigosis subtüs -subeanescentibüs;'dorymbo composito fastigiato, an- thodio touientoso, stolonihus nullis. - ß. multicaule, . Yy, grandiflorum. Mi cum H.. setigero. %%, Caulis plerumque "ascendens plus minusve foliosus. 29. H, Zizienum: caule sparsifolio hirsuto; foliis " dblongo :lanceolatis strigosis; corymbo subeymoso, Anthodio tano -villoso, stölonibus nullis, PR tubiflorum. H, in saxodis Palatinafus, Ziz: ETasE = ‘Huc potius quam ad H. Bauhini Schul sy «: nonymuni H. murorum angustifölium nor sinua- ° „tum Bauh, prodr.67. t.67. trahendum est. - 50, H. pumilum (Lapeyr. abr. p. 409, breviscapum Cand.) caule paucifolio nano; foliis- obtusissimis - lanceolato :spathulatis longe hirsulis; corymbo sub 3-Aoro, anthodio villoso ; stolonibus nullis- . Hi in Pyrenaeis orientalibus (Coder) Le er b nn. il. Aurella wu 2. .du caule ‚subunifloro, d ur H. Schr aderi (Cand, syn. galli n. agoy): caule subnudo‘ 1-floro4 ‘anthodio -laxissimo foliisque: lan- ceolätis acutis subintegerrimis albo-villosissimis.. wi HB. alpinum Willd, spec. 3. 1561. (‚exel. „syn praeter Bauh,) All. ped. n.771. tik, ‚f2e Hoppe apud Sturm espec. Cl au n - ße biflorum V ill: dauph. 3 .p .10ß, % E77 ‚Ve in Henudatum : :foljis. glabriuscalis. gläucesöentibus \ (a et a ) Ha: glanduliferum Hoppe apud. Sturm., H,. glabratum. Hopp. ‚apud Willd, et Stu‘ Ta. H. in alpibus. 2. ET ee De N Multum :.H, villoso La; ‚quod: simili: modo va riat, afline. Folia nonnunquam undulata. 32, H. alpinum CL. spec, 1124. exel. Bauh. FL Ra dan. t. 27. Ray angl. 3 pı 66 v6. £a. Engl. bot, t. 2110.) caule subnudo 1 -Höro, ‘anthodio villosoz Toliis spathylatis obtusis dentieulatis sparse villosis. Hr pumilum Hopp. apud Willd, et Sturm e spec. Cl. aut, &+ vulgare: foliis ovato- spathulatis ß. angu- stifolium; foliis ‚lanceolato - linearive.- -spathulatis, % dillosissimum : j "404 H murorum' u ipes; insg j"caule p pauci- \ multifolio ; foliis radicalibus‘’ Petiolatis' ‘ovatis‘ 'obloi« gisve basim versus profunde dentatis' pilosis}' 'ch4 zymbo terminali subdivaricato glanduloso. “ % vulgare: caule ı-paucifolio,, foliis radicali- hus ovatis saepe subcordatis. on P» silvaticum : ‚caule subramaso. plus“ minusve fölioso (H. "silvaticum rl. dan, t. 1113, „Willde spec. 3 . 1578, Engl. bots #. 2051. ‘Spr. sysh 3. Sad H. Ppulmonarioides vill. delph. 3. 1.34.) MY angustifolium: a eı ß} (Pulmonaria eallion. \ tenuifolia Tabern. Kr. 195. ) j \z ®. ineisum: folis profunde dentatis imo et subpinnatifidis. %, (H. murorum £. Linn. spec.) ß: CH. vulgatum Fries. Spr.) . ,»% pilosissimum. 2; (H. murorum ®, Linn). : CH. imurorum Y Linn. H. exicaule Tausch. I, E nemorosum:. foliis majoribus , tenerrimist (# ß et “), eh Y%- maeulaium: foliis nigro- -maculatis ( 8 3) $, glaueum:, foliis glaueis ; anthodio pareissi- “ me glanduloso & (H, pallidum Tausch ) ® (HM. pal- . lescens W, et Kit, bung. 3. 4237.) & (an H. saxati- le Cand.?) . I. denticulatum: foliis dentieulatis & an mü- rorum 9 willd. spec.) Pe % aphyllum:! scap&a subaphyllo, qui nonnun- quam 2-fidus est et tune H. bifidum Kit, Spr. .g % uniflorum. Habitat vulgatissimuin tum Yarietatibus & in apricis, Bi in -silyatieis tötius ‚Eüröpaeı " a Planta polymorpha, quae formas innumeras ins termedias ex una varietate in alteram exhibeti bii De in & quoque plumosi. h1. H. ramosum (W, et Kit. hung. 3: Di 2406 t.a16.) caule paniculato folioso; foliis ovatis.grosse dentatis glabriusculis, superioribus. basi dilätatisz pedunculis multifloris anthodiogue canestentibus, j H. in Hungaria. 3. 42, H, hümile (willd. spee 3, öl. y taule foliose ‚eorytnboso patulo ‚paueifloro; follis oblöngis basi subpinnatifidis pilosis; anthodia‘ glandüloso, (H. profunde sintatum pubescens. €. Bauh. piti. 129.) . B. villosum (B. Jaeguint Vills delph. 3. p 123: 1, 28.): “ Habitat in alpibus, sübalpinis. if. 43 H. sandtile (Jacg. ie. rar ı. t, 163.) eaäle “ Paniculato folioso;: foliis radicalibus ‚lanceolatis pc« A" 65 ‚. tolatis remote dentatis glaucescentibus basi Pilosis, “ superioribus linearibus; pedunculis squamosis, & paueifolium (Jacgq. lc) B- foltosum: taule polyphyllö (H. glaucum var. All, ped: t. 28. £& exe 8. Lu ad H. statieifolium spectante) y. humifusum: caule decumbente (H. humifusum Spk. pug.2. m 76.) d, ineisum: foliis profünde den- tatis (H. laevigatum Willd. spec. 3, 1596,) & villo- sum: foliis profunde. dentatis villosis. CH, calcareum Berah.) H. in rupestribus Anssiae, Hungasiac Galliae, ‚Pedemontii.. 2f. “ 4» H. staticifolium Cwiua, spec. 3 1567.) caule paueifolio furcato paucifloro; foliis radiealle bus lineari-lanceolatis remote denticulalis dentatisve glaucis glabris; pedunculis incrassalis squamosis. ß. angustifolium : foliis linearibus, ’y. uniflorum, H. in alpibus. 2}. 45. H. pörrifolium (L. spec, 1128) caule folios 80 paniculato ; foliis lineäribus subintegerrimis glaus eescentibus; pedunculis squamosis, | i ß. graminifolium:, foliis lanceolato -linearibus elongatis laxis. (H. glaucum Baib.) H, in alpibus,, ß Pedemontü, : 2k» 46. H. scorzonerifolium caule paucifolio pau- eifloro; foliisque lineari-lanceolatis subintegerrimis glaueis glaberrimis; anthodio subvillöso. ß foliosum : caule- plurifolio. Y uniflorum ce: :et:ß» ).. = H,in alpibus, Austriae com .a. Sie b, a: FA eendens 2-aut © .folius, saepissime 2- Norus. .Folia 69 Species admodum elegans. ' Caulis gracilis as- radicalia vix petiolata, Antbodium H. porrifolio duplo majus subvillosum. 47. H. speciosissimum ( wina. suppl.) caule falioso longe villoso apice corymboso; foliis glaucis eiliatis, inferioribus confertis lanceolatis repando- dentatis, superioribus basi ovatis: subintegerrimis; anthodio villoso. B. angustifolium: foliis angustieribus omnibus subeonformibus magisque villosis (H, flexuosum Hort.) Y+ integrifolium (H, scorzonerifolium Vill, delph.3. p.ı11. H. flexuosum 'W.etKit. hung, 1209. H. polyphyllum Schleich. 'exs, Helv.) Colitur & et ß in hortis, % plerumgue‘ı nomin ne H. crassifolii, %. 48. H. polyphyllum (Willd. suppl.) caule folioso glaberrime ramoso -corymboso multifloro ; foliis glaueis , inferioribus eonfertis lanceolatis re- pändo.- dentatis, superioribus basi ovatis subinteger- rimis; anthodio glabriusculo Colitur in hortis saepissime nomine. H.glauch.2£. “ Antecedenti simillimum, sed glabritie, caule zamosiore subdecumbente, anthodio. minori glabri- usculo, differt, 49. H. canescens: caule folioso Yilloso corym- bosg paueifloro; foliis remotis eblongis argute den- tatis subundulatis ‚glaucescentibus eilatis, superio- zibus ovatis; anthodio subvilloso. HB, canescens et macrophyllum Schleicher, pl. exs. Helv, R PR 70 ‚H: in alpibus Helvetige. 2%: "50. .H. affine: caule dense folioso scabro; fo- - Yiis sessilibus acuminatis: anguste - dentatis scabrius- eulis, inferiorikus oblongis, superioribus ovalis; CO» yymbo terminali composito. ß. decumbens, Yy mgeulatum (H. waculatum fausch Can.) Colitup in hortis, @.et ß saepe nomine H. roglici et pieroidis. . H. silvestri. shmillimum, sed folia superiora non amplexicaulia, . 51. H, umbelletum (L. spec. 1131 ) eaule den- se ‚Toliosa scabro; Jfaliis lineari - lanceolatis lineari- busve dentatis; floribus corymhoso - umbellatis; an- ihodiis squarrosis. ß. angustifolium : foliis ‚linearibus paueidentgs tis subintegerrimisye, (H. umbellatum Y willd. ) Ar coronop'faliym: foliis grosse - dentatis (« et £) H. cororopifalium Bernh d, nanum ı caule flifor- mi sub ı-floro, foliis suboyatig denticnlätis- (H, umbellatym A Willd.) "RA. in pratis, aprieis tötius Europae. 2% H. boreale Fries saltem ex icone FL dam. %871. yidetur pptius varietag magis ramosa H. um+ bellati, Icon in Engl bot, t. 549. ad H, silvestre pertinet, K * Gaule multiflore, foliis plus minysue am: plexicaulibus.. ” 52 H, silvestre (sabaudum Tausch in hort. Can, et fes reomn. aut) caule dense folioso scabro; foliis oblon- * RN gis argufe dentalis subglahris, ‚superioribus, semiam- plexicaulibus; corymbo terminali 'multifloro,, Ppt- duäculis canescentibus; anthodio glabro. R ’, Ds latifoliun: foliis acutis, superioribus ovatis. (CH. fruticosum I. C, Bauh,. pin. j2g9. H. sabaudi var. I. J. Bauh. hist, 2, 1030, Moris. hist, 3, 9.7. Üb. fa.) 1.“ ß- rotundifolium: folits superioribus ovalibus- obtusis. (H, fruticosum IH. C. Bauh. pin. 129.) : Y« angustifolium; foliis omnibus oblongis acu- tis. (H.'sabaudum Engl. bot. 1. 349.) i & heterophyllum : foliis superioribus minimis, (H. corymbosum Pers, Tausch. ) a hirsutum: caule hirsuto, foliis hirtis (« et Ye & nemorosum: (a ß. Y d). Y. sparsifolium : foliis remotioribus. ae $, decumbens: caule deeumbente (ee) H. in silvaticis totius Europae. 2£. 53, .H. racemosum: (W. et Kit hung. 2. p- 211. 1.193.) caule folioso scabro ramoso subracemoso, ra- mis strietis corymbiferis; foliis argute dentatis sub- glabris, inferioribus oblongis, superioribus ovatis se- miamplexicaulibus ; pedunculis anthodio brevioribus. HR. in Hungaria. 2 Ba D. brevifslium: caule dense folioso. foliis- . que amplexicaulibus subcordato - ovatis 'acutis pau« tidentatis scabris basi subhirsufis; corymbo termi- nali; anthodio glabriuseulo squarroso. ; H. in Europa australi (Sieber), %. Pa PR L) \ } 72. Folia utringue sub- 3 denfafa, inferiora pollice yix longiora. 55. H. sabaudum (t spec. 1131 e syn. All ped» 1.27. fi2 ) eaule folioso colorato corymboque terminali multifloro hirsuto ; foliis subrotundo- ova- dis semiamplexicaulibus acutis dentatis hirtis. CH. frutescens latifolium polyanthos. Besl. eyst, erd. ı2, for ı. £=: H. fruticosum Il. C. Bauh, pin. 129. Moris, hist. 3. 5.7. 4 5. £59.) H. sobaudi var. 11, J.. Bauh, hist. 1030, % erassicaule (Tausch i in hort, ‚Can,) eaule erags > > dissimo, foliis eonfertissimis, eorymbg. terminali ab li+ ' Tacemoso. H. in Europa ausfrali. 2%. In hortis saepe colitur nomine H. Kalmiü, en. madensis, racemosi, eroatiei. Caulis purpurascens pilis rigidis hirsutus- 56.. H, barbatum :.caule folioso longissime vil- Joso decumbente, faliis margine carinaque ciliatis; inferioribus oblongis dentatis, superioribus remo- tioribus ovatis semiarmplexieaylibus denticulätis; Lär cemo terminali subspicato villoso. H. in Moravia ad Adamsthal prope Brünami (Fischer. Comm. Opin) 2%. Pedunguli ex omni foliorum ‚superiorum ailla folio vix longiores corymbiferi pauciflori. u 57, H. hirsutum (Tausch in hort. Can.) caule foliosa hirsuto. corymboso. multifloro patulo, Foliis semiam- Plexicaulibus dentatis subtus hirsutis reticulatis,, ine ferioribus ‚oblongis, supertoribas subeordate- ovatig;. pedunculis- anthodioque 'hirautis. -73 Colifür in hortis nomine H. hirsuii, et am plexicaulis. 2. Forma foliorum fere medium: inter H. sabau- dum et foliosum, sed ab virogue inflorescentia maxime diversum, BG 68. HH, eriophorum and. Pranc. n. 2909 . e spec.) longissime lanatum, caule- arcte falioso;: fa- liis ovatis semiamplexicaulibus arguie dentatis; :cor rymbo .terminali elongato racemoso, pedunculis erectis intricatis. 2 H, in Pyrenaeis. %. Totum lana longissima densissima obductum. Pili subplumosi. 59. H, prosiratum (Cand. France. n. 2909 a) caule decumbente dense. folioso 'villosissimo ; foliis ovatis oblongisve semiamplexicaulibus‘. dentatis. villor sis; corymho. terminali. villoso divarieato . subumz bellato. &s latifolium x foliis ovatis ( H. patulum Tausch in, hort. Can. ) ß. angustifolium: foliis oblongis. Ys lanceolatum: foliis lanceolatis. du. ineisum 3 foliis inciso - dentatis. & integrifolium: foliis sub« integerrimis ( Hs prosträtum Spr. syst.) E& denuda- tum: foliis glabriusculis. - ‘H.-in Gallia. 2% E seminibus educatum admedum diversas for« mas produeit. Umbella terminalis subinvoluerata, Foto habitu. M. folioso proximum. & non vidi. » 60. :H. foliosum ( W. et Kit.’ hung. > pr 155. } caule arcte. folioso hasi hirsuto; folis cordato-ams plexicaulibus ovatis oblongisve ‚dehtatis rigide -ciliax: KH 74 tis: subfus reticulatis ; corymbo terminali subumbel- lato patulo subdiviso glaberrimo,, ; & latifolium: foliis ovato-cordatis. Ps angu- stifolium: foliis cordato - oblongis. Yi integrifolium : & (W. et Kit. hung. t.145,) 8. .(H. folio caulem amplexante ohlongo integro ‘ " piloso» ’Amm. ruth, n.208. Gmelin sib. 2. p 35 t. 14.) H. in Hungaria, Sibiria.- In hortis fere omnes. hic enumeratae varietates, exstant, %. . Corymbus compositus apice radians subinvolu- . eratus uti in H. prostrato. Planta sibirica gaudet anthodio nigricante, 61. H. prenanthoides (Willd. spec, 3. 159% gpicatum All. ped. n.795. %. 27. f 1.3.) caule folioso piloso; foliis cordato - amplexicaulibus oblongis den- ticulatis dentatisve ciliatis subtus retieulatis; panie " cula terminali , pedunculis ‚multifloris eonfertis an- _ thodioque glanduloso- pilosis, ’ % latifolium: foliis ovato- oblongis dentieulatis Fe Ri angustifoliym : foliis lanceolato - oblongis denti- eulatis Ye dentatum: foliis anguste dentatis, pen dunculis canescentibus (H. bidentatum Tausch.) , integerrimum: folüs subintegerrimis (% et ß) CH. prenanthoides, ‚Vill, delph. 3. p. 108, it &3, H.. bupleurifolium. Tausch). & undulatum:- foliis ‚ undulatis denticulatis, &, obliquifolium: foliis oh- , lique flexis ( et Bi. 4 pilosissimum (set ß) $ sparsifolium : foliis remotise 4 macrostylum, 4 pauciflorum' (amnes van) . 7 H. in alpibus Ttaliae, Galliae, Helvetiae,: in Car. pathis, et cum omnibus varietatibus in Sudetis, 2%’ Folia subtus plus minusve glaucescentia, . Plures varietates e semine perstant: H. pre« nanthoides Smith Engl. Bot. t. 2255. ob folia sus periora nimis cordato- ovata vix huc spectat, major rem affinitatem ad H. hirsutum exhibere videtur. 62. H, eydöniaefolium: (Vill. delph 3. p. 107.) caule* folioso piloso ; foliis .denticulatis dentatisve eiliatis subtus reticulatis semiamplexicaulibus, sur perioribys spathulatis; panicula terminali glandulosa multi-pauciflora. H. sudetieyum, Sternb. ‚Regensb. Denkschr, "Aısıp, p- 62. 1.5. ‚Varietates omnes Fl. prenanthoidi exhibet, et saepe ı-florum invenitur. H. cum H. prenanthoide, a quo praeeipue fa«, liis minus amplexicaulibus, superioribus spathulatis dignoseitur. 2- Obs HH, silvaticum All, ped. 1.28, f. 1, ab hoc vix specie diversum est, 63. H; Sieberis. caule dense foliaso , follisque cordato-amplexicaulibus oblongis denticulatis pilo» sis; corymbao terminali simpliei paucifloro glandyr 10so - piloso. H. in alpe Garinthiae Gartenalpe (Sieh. ) 2%. :Folia H. prenanthaidis, sed subtus nen reii- eulata, flores magui H, amplexioqulis . . * 64. .H. intybaceum ( Jacg. ausir. app t. 4« All, ped: 2.793. 1. a9. & 3.) glanduloso - pilosum "yillosum ; caule dense falieso , -foliis lanceolatis res t% 76 pando-dentatis, superloribus semiamplexieaulibus; corymbo terminali paueifioro. PB. angustifolium: (H. albidum Vill, delph, 3. 7,133, t.31.) Y+ uniflorum. 9. tubiflarum, H. in ‚alpibus, . %. 65. H. amplexicaule (L. spec. 1129.) caule . folioso sursum glanduloso -piloso ; faliis argute den- tatis, radicalibus oblongis subvillosis, superioribus. subcordato- amplexicaulibus egrymhoque multifloro patulo glanduleso- pilosis, &. latifolium : foliis superioribus. cordata-avar tis. (HH. ampl, ß Lion. sp. All. ped. 1.3. £2,) Br angustifolium: foliis superloribus eardato- ellipticjs (H. ampl. % Linn. sp. All. ped. t, n H. intybaceum Sturm ic. bon, ) Fu . Y- lanceolatum: foliis amnibus : oblonga-Jan- eeolatis, ö, integrifolium &: Pluckn. phyt, 1.194, fi "&, villosum: gaule, villeso parce glanduloso 1.floro, aut corymbosa pedunculis elongatis, an+ thodio nigricante villoso, (H, pedunculare Täusch,) ’ | H. in alpibus, inque montibus Corsieae,. Cre- tae, °Y in alpibus Tyrolis, & in Pyrenaeis, et alpib-. Helvetiae. & in Sudetis. _ 66, H. cerinthoides (L. spec. 1129.) caule folio« so apice corymboso villoso; foliis glaucescentibus margine barbatis, superioribus semiamplexicaulibus - subintegerrimiis; pedunculis elangatis glandulosis anthodio piloso, EEE " &+ latifollum': foliis ovatis (H, follosuimSehlei« m eher). ß. angustifolium: foliis oblongis. -(H.. ce- zinthoides Engl. Bot. t. 237 Belongifolium Schleich, exs. Helv.) H: in Pyrenaeis, ‚alpibus B- praceipüe ‚olitur in .hortis. 3. 67. H. villosum (1. spec. 1130.) eaule tolioso ı- © floro villoso ; foliis subintegerrimis villosissi= mis, aut dentatis glaucescentibus, superiorihus ami plexicaulibus ; antbodio laxissirno villosissimd, is sparsifolium: foliis villosissimis jremotioris bus’ subündulatis. (Clus hist. 2, pz4n ec ie H; eriophylium Wild. ’ ß. miuliifolium : foliis, eaulinis eönfertis am valde pilosum vi) 2“ Ye dentatum: : foliis‘ äegufe denfafis, ( B. y. S; denudalum: folüs glabriuseulis glaucescers tibus (% et y) A. dentaium Hopp. in Sturm, ic, e»spec. Cl. auf, & 'heterophy ‚llum: caule basi follisque inferio« ribus lanceolatis confertis denudatis (H, trichoce- phalum W. J. 2 ‚A. in Pyrenaeis, 'alpibus, “in Bohemia, licet a Linneo indicatur, non obvenit, %. : I. Grepis 4 dHieracti ef Crepidis spec. Lirin. wind. Son. y Fructif. Anthodium polyphyllum basi squamis acutum, Receptacnlum nudum, Pappus sessilis mul« tiplex pilosus mollis niveus desiduus. Semina Unis foriniä äpice säepe ättenuatar, : WVeget. Herbae perenries aut annuae 1. - olorae, foliis saepe runeinato- dentatis partlitisve, ln Dieisio. E vegetatione subdividi possunt in sch“ _ Pigeras, et cauliferas, foliis.sessilibus, aut ample- xicaulibus, ‚Werden nun zu Folge, dieses Charakters einige Arten ‚von COrepis L, ausgeschlossen z.B C, Diös eoridis, und aspera ,„‚voi. welchen später die Rede seyn soll; .so lassen sich: mehrere. Hieracien-von Linge.und Willdenow vollkommen mit Crepis. . vereinigen, ‚Ueberhaüpt bedarf aber die itzt beste- . hende Gattung. Crepis noch immer. einer genauern Durchsicht, so 2. B. ist Crepis nudicaulis Sieber Spreng. nichts anderes, als Lagoseris nemassen- sis M. B. (Hieracium sanctum L. *)) Crepis, ra- dicata Forsk. Spreng **) und shagadieloides I gehören zur Gattung Pieris. "Von Hieracien gehören folgende hieher ; Ä © bulbosa (H, bulbosum Willd.) Värietätem Seapo 3-floro, foliis nuncinatis e Creta possideo. 'C; aurea (H. aureum wind.) Variat scapo a- 3-floro, foliis integris et runcinatis, 'C. Gmelini (H, Gmelini L.) Scapus on serie per multiflorus‘, sed efiam 3-florus. ß. H. eroceum Lam. (‚Gmel. sib. 2. t.8. £1.) est ‚varietas grandiflora, foliis magis dissectig c Gme: x *) Crepis nemausensis Sieb. Fl cret. eis, est. .C. 'tererrima Tausch rar. .Cretae MS, - #) Cum hac promiseue Sieber in Flora acgypt exs novim genus, Ptilosiam apargioides Tause exot, MS, exhibuit, ma 79 lin, Gihelin in uiragie flores Tuteos nee eroceos deseripsit . Da EEE C. praemorsa (H, Fraeniorsum RR Dust ©: 4 C. incarnata (H: incarnätuin. ah ): Br glas r bra: foliis ‚gläbris Y lutea : 2 Ashibusl lateis (in al pibus ad Bassano Coih. a, Sternb.) C alpestris: (Hs alpestre Jätg, wild.) ‚Variat scapo' 2- 3iloro, foliis integris- .eb Füncinatis. u C, montana”(H. montahlim Jäcg. wild) c "hyoseridifolia (H. hyoseridifolium Pers) C: Taequini (H. chondrilloide? Jacq. L.) Variat caule ı-floro et folüs integris- un C succisaefolia. CH. suceiszefolium Al.) vr riat' foliis Iatioribus aut 'ängustioribus, deniatis ‚anf subintegerrimis, denique tot gläberrima” äut plug minusve pilosa subhirta, et qua Variefates’ hie‘ ‚spec tant: H. integrifolium Hoppe, "Hr miölle Jäcg. Eh eroaticum W. et Rit, WMilld, et denique ‚Crepis hieracioides W. et Kit, 'Willd. Spr. (e spec. aut.) C. hieraeioides (Gmel, Syst, nat, 2. p 1180. Hr 4 Iyratum. L.) caule folioso apice coryımboso, pedun« eulis- anthodiogue glanduloso.- pilosis ; foliis oblonge: ©, Er lanceolatis repaddo- -dentatis, ‚süperioribus subhästas 10- -amplexieaulibus, Media ‚guasi inter c sucdis saefolium. et "paludosum, priori famen magis affix nis, a qua praceipue foliis subhastatis differt. .c paludosa (M. paludosum 1.) Mi Jatifolia B angustijolia y. incisa, G blattarioides. vn, delph. 3. p. 136. 1:5 py. Fr renaieum, ‚wind. Im Tatifolia B angustifolia, % ‚glabra d, uniflora. ‚8 18 J j 9 a Bi ;.- ... €. grändiflora (H. grandiflorum AIl. 'Willd. B: angustifolia. y. integrifolia. d. uniflora, Cre. pis grandiflora Willd, suppl. saltem quam. ego ‚eultami' vidi;ıgpecie ab..hac non differt. C lapsanoides £ HA. lapsanoides Gouan wild.) c, pygmdea Linn. (H. prunellaefolium wild). © sibiriea Linn. .(H., sibirieum Willd.) : "Ad Crepidem porro, speelare videntur: H. pin. hatifidum milla. glyfinosum 2. sonchifolium, MB» braesteolatum ‚Smith, „fogtidum Willd, ciliatum # id, Zurbinatum. Lapeyr. quas vero nondumvidi, tt. Örepidium (Grepidis spec. L. Willd. Sp.) Fruclif. Anthodium polyphylium involuer- um. Receptaculum nudum. Pappus pilosus‘ niveus eadüucus sessilis , aut hofnunguam disci. ‚stipitalus, Semina difformia , radii ‚compresso - angulata. Fi eget. Herbae annuae. ramosissimae asperag; fo lüs runeinato- dentatis; peduneulis intummestentibus. \ Divisio, I. Sphaerotheca : pappus sessilis, Hüe spectat Crepis Dioseoridis Linn. a qua C, heteros- perma Schrad. vix nisi caule scabro differts, ü. Cre- Pibrachium : pappüs disc slipitatus. “Hue ‚pertinet Crepis ‚aspera Linn, ‚forte et Chondrilla erspolies mwiud.? Ei w. Borkha ausia. Bo chm, Sp ' Kann auf dieselbe Weise wie Crepidium ab- getheilt werden, indem,. bei mehreren. "Arten die r ‚Haarkrone durchaus gleichlang , gestielt ist, Cnena- mu: & & Bialpind‘, oder indem die Höärkrone de dE der Scheibe geslielt, die des Strables fast aufsitzend ist Castorea.: @ g. Bı Candollei Spn u ” V Tolpis Zn Croiiäs, Crepidis, et Hieracii spec. wild. 2): ' Fruetif. Anthodium polyphylitin bracteolatum: Receptäculum favosum nudum. Pappus sessilis: »= ı2-radiatus, radii nonnungquam. brevissimus: Fegel, Herbae ramosissimae annuae, aut suffru= tices, peduneulis proliferis, foribus pallidis. ‚‚Divis, I. Drepania: pappus disci 2- 6 sefosus;, radii dentatus eg. T.barbata, II, Polychaetia: pap-_ pus uniformis ı2-radiatus. Hüc ‚spectat: Hieras cıium fruticosum Milld. Crepis Fliformis Fild et Crepis corönöpifolia PPilld., quae secutidum her- barium Waldsteinianusmi in Hüngafia sponte ” nascitür. Porro Acvedit 'hovd species e Madera, quad ' in herbafiö Musaei Prag: nomine ‚Crepidis cana=’ riensis asservatur, et distinguitur: “T. pappe 12. 86#. 10s0,. bracteolis authodii brevissimis; foliis Aliformiz. pinnafis apiculatis; caule fruticoso. virgato-- ; ® VL Wibeliä Roebling : (Calycocorsus Schmidt phys. oek. Außs, is P.271.) - ‚ Fruetif.; Anthodiam polyphyllum basi auetum. . Receptaculum nudum.. Pappüs. duplex: exterion membranaceus calyciformis; interior longe stipilas tüs ‚pilosus: . .. Deget. Herba scapo ‚paücifloro, foliis radicalihuss Wibelia ‚apargioides, Röehl. germ. 2 'p. 426; (excl. relig. geni.. spec.) (Hieradium stipitatum Jacqı ' Ciepis äpafgioides; wie, ‚Börkbausia äpatgioides“ Spreng ) ““ u "Genus Leohtödo Bioxiintim. Be Pr wann, in = ‚ dee, we DRE OF Tome ı arg Begänzungshl, Nxo, Vi, 6 82 ’ Friedrich August, König von Sachsen, Eine biographische Skizze von A. L.: Herrmann,: "Prof u. s. w. Dresden in der Waltherschen Büchhandlung 1827. nn, Es ist zwar nicht selten, dafs Monarchen das Stuakum der Naturgeschichte, oder eines ihrer Theile, als einen würdigen Gegenstand ihrer Erho- u lung beachten, aber wir möchten zweifeln, ob diefs bei irgend einem jemals mit so vieler Ausdauer und” Gründlichkeit, mit so reiner Hingebung und mitso steigendem Enthusiasmus statt gefunden habe, als: es bei Friedrich August wirklich der. Fall wan Der König beschäftigte sich in seiner Jugend viel mit Entomologie, aber auch in seinem späte- sten Alter interessirte er sich stets für die nähere. ' Kenntnifs aller Naturerzeugnisse, und hörte ‚sehr ' gern von denselben sprechen. Nie versäumte.er; irgend ein fremdes, früher noch nicht ‚geschenes., Thier, durch eigene Anschauung kennen zu lernen, oder von interessanten Fossilien die Umstände ihres Vorkommens und ihrer Eigenschaften zu erfahren, oder endlich über seltenere Naturerscheinuhgen sich genauer zu 'unterrichfen. ' Für gemüthliche Aufheiterung aber, erkor sich Friedrich August vorzugsweise. die Botanik. Der König war in dieser Wissenschaft eben so we nig, als in irgend einem andern, von ibm erfafsten u Zweige. des menschlichen Wissens, . Dilettant; em wmfaiste e sie mit derselben Gründlichkeit, , ‚welche. N wünschenswerth finden würden, Iha ergötsten weit. + Pe 83 Weniger jene ausgewählten Formen, welche ‚das, Liebe für Natur affectirende Publikum hübsch‘ fin- det, welche der Laie anstaunt, oder der durch die Freuden der Welt zerstreüte Vielwisser, mit flüch- tigem Blicke begrüfsti als jene einfachen Urtypen der Schöpfung R jene ungekünsteiten Gestalten, un- ter denen sich die ‚wenigen Organe der Pflanze in ünendlicher Mannigfaltigkeit aussprechen, Eben diese Mannigfaltigkeit abgeschlossener vegetabilischer | Gebilde, und ihre Entwickelung aus einfacher Ba- sis zu ergründen, war die Richtüug, welche Frie- drich August seinem Studium der Pflänzenwelt gegeben; war. das Ziel; welches er ‚seinen ı Stüngen der. Erholung‘ gesteckt hatte, 5 nn Diese. Stunden der Erkiolung Waren "Bei der vielfachen Beschäftigung des Königs sehr begränzt, und zerfielen is solche, wo er iin Kreise seiner Familie Unterbaltungen und Vergnügungen genofs, und in solcbe,;, wo er Sich dem genannten Lieb- lingsstudio widmete, wobei dano auch sehr oft die Königin undı die Prinzessin Auguste Zugegen wa- ren. Täglich eine Stunde ünmittelbaf nach der Ta fel von 3 bis 4 Uhr, ausserdem während ’des Söm- aners; noch Sonntags, hach der Rückkehr von Pill nitz, von 5. bis 7, und nur selten während der län geren Tage bis '8 Uhr, widmete der- König‘ theils der Untersuchung der in. seinem Garen aufgeblü- heten, . oder ihm aus andern ‘'Gärten,, auch aus "dern \r '#eichhalligen. Garten des Hofrath Kreisig zugesen- deten- Gewächge; theils den Arbeiten für ‚sein. Her- von By barium, a 6* 84 ‘ Die Neigung für diese Beschäftigung scheint aus eigenem innern Antriebe, aus dem lebendigen Gefühle eines Bedürfnisses für gemüthlichen Genußs in einsamen Stunden, entsprossen zu seyn. Als Ne. benveranlassung darf wohl auch das Studium der den Gewächsen verwandten Klasse des Thierreichs, der Insekten betrachtet werden. Ein, nach dem Garten hin gelegener Saal im Pillnitzer Schloßs, nes. ben den Zimmern des Königs, war in früheren Zei- ‚ten der Erziehung ünd Beobachtung der Insekten bestimmt , und ein würdiger alter Mann, Namens Müller, damals Hofmahler des Königs, besorgte hier die Fütterung dieser Thiere, deren Verwand..' lung in jenen Zeiten, besonders durch das Werk vorn Roesel v. Rosenhof*) so grofses Aufsehen erregte, und hier nach diesem Werke, und in dem- selben reinen Geiste, in welchem Rös ei geschrie- ben hatte, studirt wurde, vom Jahr 1779 eine Reihe der folgenden Jahre hindurch. Die sorgfältige Auf merksamkeit dieses Mannes, — dessen sich der Rö- mig noch in den letzten Tagen seings Lebens, mit . der unverkennbarsten‘ Rührung erinnerte, und seine. Lebensumstände sich ins Gedächtnißs‘ zurückrief; — bei ‚Unterscheidung der Futterkräuter, und seine Geschicklichkeit im Abbilden der Insekten auf ih- zen ‚Nahrungspflanzen, veranlafste zugleich eine‘ nä- = \ here Beachtung dieser Gewächse, selbst, , 2 Aug. Joh. Rösel v. Rosenhof monatlich "herausgegebene Insektenbelustigung. ‚Nebst Bei- : ° ‚trägen von.Kleemann und Schwarz Nürn berg 1746 bis 279% ri 85 In jenen. Jahren also, ‚wo Linnees Rahm . noch in lebendiger Kraft durch die Welt wieder: hallte ; begann Friedrich August das Studium der Schriften dieses’ unsterblichen ‚Forschers. Dieser Umständ bezeichnete die Bahn und Weise, welche der König bis an sein Ende verfolgte. Die Sorgfalt und Bestimmtheit in Auffassung 'der Formen, jene Klarheit des Ausdrucks im Examiniren und Beschrei- ben jener Formen, durch deren Befolgung Linne das vor seiner Zeit bestandene Chaos geordnet hat- te, itbte auch der König aus in der Untersuchung und Anordnung seiner lebenden und getrockneten Sammlungen ; immer dieselben strengen Grundsätze befolgend, welche der Meister der Wissenschaft als feste Grundpfeiter. seines “Gebäudes: erkannt ‚hatte. Aber auch dieselbe Erhebung des Geistes” zum Schö- pfer dieser unbegreiflichen und unermefßslichen‘ Na- tur, welche aus Linndes Schriften hervorleuch- tet, hier schon voraus dem Gemüthe inwohnend, leitete hier den Sinn der Auffassung der einzelien Erscheinungen, und erschlofßs sich ‘dann in Bewun- derung der.'mannichfaltigen Formen und des einfa- chen Lebens jener zahllosen Geschöpfe, Ohne Lehrer begann der König in der leisten Zeit vor ı780 Linndes Fundamenta bolanica , 'Elementa botanica, Species plantarum,, und. vor- züglich die im folgenden Jahre erschienenen Ter- mini botaniei zu studieren. Besonders die Pflanzen der Gegend von’ Pillnitz sammelte und trocknete. ‘er mit:’eigner' Hand, und das dieselben enthaltende Herbarium nannte: er noch ’in den letzten Jahren 86 ; seines Lebens sein Jugendherbarium, Auch in die«. sen letzten Jahren, wo ihm schon die reichen Elo- ren entfernter Welitheile ihre Schätze gespendet | hatten, hörte er nicht auf, sich auch für die ge- _ Tingsten der vaterländischen Pflanzen zu interessiren, ‚und brachte nicht selten dergleichen von der Jagd- parthie init nach Hause. , Im Jahre 1762 wurde der Garten in Pillnitz. neu organisirt, und der Zweck, hier zugleich einen botanischen Garten anzulegen, vorläufig berücksich- tigt. Der Park wurde geschaffen, ein Platz für die . botanischen ‚Anlagen ausschliefslich bestimmt, Räume | für Gewächshäuser, Staudengewächse und einjährige Pflanzen abgesondert. Alles dies trat im folgenden Jahre iu die Wirklichkeit, und mit diesem. Jahre begann zugleich die wissenschaftliche Beschäftigung im Garten. Von diesem Jahre 1783 an bis 1837. sind die vollständigen Cätaloge vorhanden, für jedes Jahr immer einer für die Aussaat, und ein anderer für die Standpflanzen. Eine gleichlautende Abschrift besufs zugleich der Hofgärtner Johm, Jede'blü- hende Pflanze wurde sorgfältig untersucht, mit, den vorkandenen Beschreibungen und Abbildungen ver ‚ glichen, und, wenigstens ein Exemplar für das Her« . barium eingelegt und so schün ‚getrocknet, dafs alle . bier getrockneten Pflanzen, den schönen Exempla- zen, von dem in dieser Kunst als Virtyos bekannten Prof Hoppe in Megenaburg, zur Seite gestellt wer- den können. Alles was zur Vollständigkeit der Exemplare gehört, wurde beachtet, und fruchitra- - gende Exemplare spicher Arten, wo dies zur. Be- 87 stimmung“nöthwendig wär, besonders eingelegt,/auch ‚gröfsere Exemplare in ‚mehrere: Bogen vertheilt; äb- weichende Individuen : gleichfalls ‚unter: besonderer ' Bezeiehnung aufbewahre - zn... 2 veruindt Durch'-die' Berufung des. :Prof: Pohl. von’ Leip= zig, als’ Leibarzt‘und Hofrath , 'batte der König das Vergnügen einen ‘Mann zu finden, welcher ihm mit . gründlicher. Kenntnils iu. der Botanik -beistehen konnte, und welcher: Antheil'an'seinen spediellen Untersuchungen, sowohl der. lebenden als der''ges trockneten Pflanzen nahm: : Durch: diesen Antheil, wurde sein Eifer noch vermehät ; 'es wurden die in jenen Zeiten: käuflich. zu 'erhältenden: ‚Herbarien von Ehrhart, Dieksom u.a. ängeschäfft, "und die Bibliöthek vermehrt.’ Leider "hatte der König: nach einer kurzen ‘Reihe von "Jahren; den’ Verlust :des ireffichen Pohl durch den Tod'zu' beklagen, hörte aber nie auf, ‚seiner ihm auch: für sein Lieblings- Studium -geleisteten Dienste dankbar zu erwähnen: ' Als eine 'grofse und wichtige‘ Erscheinung für die Botanik 'trat in den 'ersten "neunziger Jahren Schkuhrs: Werk *) än’s: Licht.‘ ‘Der König, durch Pröf, Böhmer'in Wittenberg‘, "sehon bei Erschei- nung der ersten Lieferungen ,”davon durch Zusen- dung:in Kenntnifs gesetzt, erkannte die grofse Wich- tigkeit dieser so herrlichen" Frucht’ @iner unermides one T *):Sehkuhrs Handbuch der Botanik, Der Verf "wär: Mechanikus in ‚Wittenberg; erlangte grofse ‘Fertigkeit im, Zergliedern, der Pflanzen, ‚zeich- nete, stach und colorirte die zablreichen Abbil- dungen selbst, und schrieb den Text dam N 88 en «Selbsthildung, und 'ertheilte dem Verfassereine jährliche Pension von ı00 Thalern zur Aufmunterung, ‚In den letzten Neunziger Jahren begann Prof. . "Willdenow's Ruhm für specielle Botanik, und der :Künig' sendete. ihm ‚mehrmals. zweifelhafte Ge-. wwächse: zu „..um seide ‚Meinung darüber. einzuholen. Leider ‚wurde dieser auch nach einer kurzen Reihe , von Jahren, ein Opfer seines’ Eleifses. Nach :Willdenow’s Tode wurden die nach gigener ‚Untersuchung. noch zweifelhaft gebliebenen Pflanzen i in, trocknen. Exemplaren an Prof: Schwäg- zichen in. -Leipzig versendet., u. . : Im. May 1820 wurde Prof. Reichenbach von Leipzig. als ‘Inspektor des königl. Naturalien - Kabis. nets und Profi der Naturgeschichte den inzwischen gestifteten chir. medie. Akademie; nach Dresden be- zufen.. In den beiden ersten Jahren beschäftigte ihn in letzterer Hinsicht; vorzüglich. die Anlage des bo- ' tanischen Gartens,- und, schon im Sommer 1820 hatte: - er die Ehre, dem. König seine Ansichten über die- sen Gegenstand mündlich mittheilen zu dürfen. Der König ‚leitete das Gespräch sehr. bald in’s Specielle der: Botanik, und. schlofs dann damit, dais er ihm zuweilen..lebende, und, getrocknete Pflanzen zur Um . tersuchung zusenden, und. damit sehr. bald den Anz 'fang, machen, würde, ‚indem er selbst nur Laie sey; und die Entscheidung über seine Zweifel_ gern. Män- nern’vom Fach übertrüge _ Reichenbach ‚hatte dietiefen. Kenntaisse des Königs schon zu sehr’ ken- nEn gelernt, um nicht in dieser, mit so ‚hoher Gna- de verbundenen ,. ächt liebeuswürdigen Bescheiden- u) heit, einen desto lebhafteren, Antrieb zu. finden, auf die Lösung ‚der ihm vorzulegenden Zweifel, alle ihm nur mögliche Mühe zu wenden; er sendete ‚daher dem König die Gewächse jedesmal mit ausführlichen. kritischen - Nachweisungen . zurück, und gab..die Gründe für eine ‚oder die andere, ihn leitende Mei+ nung an.. Der König Äusserte oftmals seine Zufrier denheit mit dergleichen Erläuterungen, und ‚fieng bald darauf an, diese. Untersuchungen , mit‘ R. g& zneinschaftlich vorzunehmen, Vom Jahre 1822..an geschah dies bestimmt wöchentlich zweimal, auch wohl dreimal, zu den eben angegebenen Stunden, sowohl im Sommer in Pillnitz ‚:als auch: im Winter in Dresden . Im Atheitseiminer des Königs: In’ Pill- nitz fand. dies, entweder - in foliis inciso- dentatis. &% iniegrifolium: foliis sub« integerrimis ( Hs prostratum Spr. syst.) & donuda- tum: foliis glabriusevlis. "H.-in Gallia. 2% E seminibus educatum admedum diversas for« mas producit. Umbella 'terminalis subinv.olucrata, Toto habitu. #7. folioso proximum. & non vidi, 60, 'H. foliosum ( W. et Kit.’ hung. & p« 135.) eaule arcte folioso basi hirsuto ; foliis cordato- ams plexicaulibus ovatis oblongisve dentatis vigide.ciliar K 74 tis subtus reticulatis ; corymbo terminali subumbel- lato patulo subdiviso glaberrimo.. . «+ latifolium; foliis ovato-cordatis. ß» angu- siifolium: foliis cordato- oblongis. ny, integrifolium : @ (W.et Kit. hung. t« 145.) ß. (H. folio caulem amplexante oblongo integro “ piloso» 'Amm, ruth, n.208. Gmelin sib. 2. p. 35,_ " t. 14.) H. in Hungaria, Sibiria. In hortis fere omnes. kic enumeratae varietates, exstant, A£. Coryimbus compositus apice radians subinvolu- eratus uti in A. prostrato. 'Planta sibiriea gaudet anthodio nigricante, 61. H. prenanthoides (Willd. spec. 3. 1590 spicatum All. ped. n.795. 1. 27. £.1.3.) caule folioso piloso ; foliis cordato - amplexicaulibus oblongis den- ticulatis dentatisve ciliatis subtus retiewlatis; panie eula terminali, pedunculis multifloris confertis an- . thodioque glanduloso- pilasis. &% latifoliym: foliis ovato- oblongis denticulatis. ßR. angustifolium: foliis lanceolato -oblangis denti- eulatis. Ys dentatum: foliis anguste dentatis, per _ dunculis canescentibus (H. bidentatum Tausch. ) dr integerrimum ; foliis subintegerrimis (% et ß) (CH. prenanthoides, Vill, delph. 3. p, 108. it, 65% H.. bupleurifolium. Tausch). & undulatum: folüis ‚ undulatis denticulatis, &, obliquifolium: foliis ob- . lique flexis (& et ß;. 4» pilosissimum (& et B% $. sparsifolium: foliis remotis. lv macrpstylum. # pauciflorum (amnes var.) nn | 7 H. in alpibus Ttaliae, Galliae, Helvetiae, in Car- pathis, et cum omnibus varietatibus in Sudetis,. 2%’ Folia subtus plus minusve glaucescentia, = Plures varietates e semine perstan« H. pre- nanthoides Smith Engl. Bot, t. 2235. ob folia sus periora nimis cordato-ovata vix huc spectat, 'majo+ rem affinitatem ad H. hirsutum exhibere videtur. 63. H. oydoniaefolium: (Vill. delph. 3. p. 107.) caule* folioso piloso ; foliis .denticulatis dentatisve ciliatis subtus reticulatis semiamplexicaulibus, Sur perioribus spathulatis; panicula terminali glandulosa multi -pauciflora. H. sudeticum, Sternb, Regensb. Denkschr, “Asıßı8. pP. 62. t. 5 Varietates omnes H. pronanthoidis exhibet, er sgepe 1- - florum invenitur, H. cum H. prenanthoide, a quo ‚praeeipue fos liis minus amplexicanlibus, superioribus spathulatis dignoseitun 2%. Obs‘ H. silvaticum dll. ped. 428, f. 1, ah hoc vix specie diversum est. 63. H: Sieberis. oaule dense folioso, foliisque cordato-amplexicaulibus oblongis denticulatis pilo- sis; conymba terminali simpliei paucifloro glandur loso - piloso. H. in alpe Carinthiae Gartenalpe (Sieb.) 24. Folia H. prenanthaidis, sed subtus non rei eulata, flores magni H, amplexioaulis, Br, 64 .H. intybaceum (Jacg, ausir. app t. Ad Al, ped. 2.793. t. 29. £&3,) glanduloso - pilosum "yillosum ; caule dense falieso , -foliis lanceolatis res t# ı 82 pando-dentatis, superloribus semiamplexicaulibus; cerymbo terminali paucifloro. PB: angustifolium: (H. albidum Vill, delph. 3. 9,153, 1.31.) Ye uniflorum, $. tubiflgrum, Hin alpibus. . %- 65. H. amplexicaule (L. spec. 1129.) caule folioso sursum glanduloso -piloso ; foliis argute den- tatis , radicalibus pblongis subvillosis, superioribus, subcordato- amplexicaulibus ‚egrymboque multilloro patulo glanduloso- pilosis, &. latifolium : ‚foliis superioribus cordata -ava- tis. (H. ampl, ß Lian. sp. All. ped. 1.3. f. 2.) B angustifolium: foliis superioribus cardäto- ellipticis (AH. ampl. % Linn, sp. All, ped. t, hr H, intybaceum Sturm ic. bon, ) . Y- lanceolatum: foliis ampibus : ablonga-lan- ceolatis, _ . integrifolium &: Pluckn. phyt, &. 194, [1 & villosum: raule, villeso parce glanduloso 1-floro, aut corymbosa pedunculis elongatis, an- thodio nigricante villoso. (H, pedunculare Tausch.) H. in alpibus , inque montibus Corsicae, Cre- tae, °Y in alpibus Tyrolis, & in Pyrenaeis, etalpib-. Helvetiae. & in Sudetis. 66, A. cerinthoides (1. spec. 1129.) caule folio- se apice eorymboso villosa; foliis glaucescentibus margine barbatis, supexioribus semiamplexicaulibus - subintegerrimis; pedunculis elangatis elandulosi, anthodio Piloso, Kr latifollum': foliis ovatis (H, foliosumSchlei- eher)... angustifolium: foliis oBlongis, -(H.. ce- rinthoides Engl, Bot, t. 2578.. Helongifolium Schleich, exs. Helv.) - H. in Pyrenaeis,' ‚alpibus FE praeeipüe ‚olitur in .hortis. 3%. . 67. H. villosum (L. spec. 1130, ) eaule folioso ı- © floro villoso ; foliis subintegerrimis villosissi= mis, aut dentatis glaucescentibus, superiorihus am& plexicaulibüs ; anthodio laxissimo villosissimo. sparsifolium : foliis villosissimis femotioris -bus’subundulatis. (Clus hist: 2. p. 241 ec, ic 5% eriophyltum Willd.) ß- multifolium : foliis. Eaulinis‘ eonfertis r Hi valde pilosum vn) 02 m Y. dentatum: : folüis äegufe dentatis, ( ß. y- $, denudalum: folüs glabriusculis glaueescens tibus (« et ) HA, dentatum Hopp. in Sturm. ic, e:spee. Cl. aut. » 'heterophy ‚lUlum: caule basi foliisque interio« ribus lanceolatis confertis denudatis (H, trichoce- phalum Ww. J H. in Pyrenaeis, "alpibus. In Bohemia, licef a Linneo indicatur, non obvenit, %. II. Crepis “ nn 14 KHieracli et Crepidis spec. Linn. wild. Spr. y Fructif. Anthodium polyphyllum basi squamis acutum, Receptaculum nudum, Pappus sessilis mul» tiplex pilosus mollis niveus desiduus. Seimina ünis foriid äpice sacpe attenuatar. m Veget. Herbae perennies aut annuae 1. coflorae, _ Ioliis saepe runcinato-dentatis partilisve. nn Divisio. E vegetatione subdividi possunt in sca- pigeras, et cauliferas, foliis sessilibus, aut ample- _ xieaulibus, ‚Werden nun zu Folge. dieses Charakters einige Arten. von Crepis L, ausgeschlossen z.B €. Diös-, coridis, und aspera , von welchen später die Rede seyn soll; so lassen ‚sich. mehrere Hieracien-von Linne.und Willdenow vollkommen mit Crepis. : vereinigen. Ueberhaüpt bedarf aber die itzt beste- hende Gattung. Crepis noch immer einer, genauern ‚ Durchsicht, so z. B, ist Orepis nudicaulis Sieber 'Spreng. nichts anderes, als Lagoseris nemausen- sis M. B. (Hieracium sanctum L. *)) Crepis_ ra- dicata Forsk. Spreng **) und thagadioloides L. gehören zur Gattung Picris. "Von Hieraeien gehören folgende hieher : €, bulbosa (H, bulbosum Wwilld. ) Värietatem Seapo 3-floro, foliis nunicinatis € Creta possideo. C;: aurea (H. aureuim wind.) Variat scapo n. a-3-floro, foliis integris et runcinatig, °C, Gmelini (H. Gmelini L.) Scapus ion ser“ | per multiflorus, sed efiam 3-Mlörus | ß, 4. eroceum Lam. (Gmel. si. 1.8. 1.) est ‚varietas grandiflora, foliis magis dissectis c Gme: 2 *) ‚Crepis Hemausensis Sieb, Fl cret. eis, est. .C. tenerrima Tausch rar. Cietae MS. | . **) Cum hac promiscue Sieber in Flora aegype exs. novum genus, Ptilosiam apargioides Tausch exof. MS, exhibuit.” 79. lini, Gm elin in utragüe flores Tuteos ned eroccos Geseripoit el: Ze C. praemorsa CH. praeniorsum ai De Ze RW’ C. incarnata (H. incarnätuti ehr B ‘glas +4 bra: foliis gläbris y Iutea : 2 Bökibüsl Inteis (iu als pibus ad Bassano Com. 2. Sternb;) C. alpestris. (H; alpestre Täeg, Wild.) Variat scapo” 2- 31loro, foliis integris 'et Küncinatis. "" c montand’ CH. montälfln Jacq. Willd. )- "Ge 'hyoseridifolia (H. hyoseridifolium Pers). C; Jacguini (H. chondrilleides FTacq- L) Variat / caule ı-floro et folüis integris.- . C. succisaefolia, CH. suceisatfolium All, ) vee) riat foliis ‚latioribus aut angustioribus, deniatis ‚auf subintegerrimis, denique” tota gläberrima ’ aut ‚plus minusve pilosa subhirta, et qua "Yariefates” hie. spech tant: H. integrifolium Hophe, ‘Hs mölle Jäcg. Hu eroaticum MW. et Rit. Pilld, 'et denique ‚Crepis hieracioides W, et Kit, 'Willd, Spr. (e spec, auf.) C, hieraeioides ( Gmel: Syst. nat, 3. p 1080. Er BR Iyratum. L.) caule foliose apice corymbosb, pedun« enlis anthödiogue glanduloso - pilosis; foliis oblongor lanceolatis repando- -dentatis,. ‚superioribus subhästa« 10 - -amplexieaulibus. _ Media quasi inter C. suceis saefolium | et paludosum , priori tamen wagis. af DW Fr zis, a qua praecipue foliis subhastatis differt. c paludosa (MH. paludosium 1) a Hatifolia PB. angustifolia Y, ineisa, E & ln Cvill. delph.3. p. 136. Me Dye #r venaieum, wild.) LS Tatifolia, & angushfolia % ‚glabra ds uniflora. 80 ... €. grändiflora (H. grandilorum All. Wild: & angustifolia. Yy. integrifolia. ö. uniflora, Cre ‚8 pis grandiflora Willd: . suppl. saltem quam. ego EN Sr ‚cultari' vidis5pecie ah. hac non differt. C lapsanoides ( H. lapsanoides Gouan VWYilld.) c. ‚ pygmaed Linn. (H. prunellaefolium wild.) . c. sibirica Linn. .(H., sibiricum wild.) : \ "Ad Crepidem porto spectare videntur H. pin. hatifidum. wild. glylinosum L. sonchifolium MB bracteolatum ‚Smith, „foetidum Willd. eiliatum wild. ‚turbinatum Lapeyr. quas vero nondumvidi. De it. Grepidium u" ' (Grepidis spec. L. Willd. Spr.) Fruclif. Anthodium polyphylium involuera- um. Receptaculum nudum. Pappus pilosus‘ niveus eaducus sessilis, aut. hofnunquam disci ‚stipitatus, Semina diformia , radii compresso angulata, 7 eget. Herbae annuae ramdsissimae asperag; fo« we ls runcinato- dentatis; peduneulis intumescentibus« van ' Divisio. I. Sphaerotheca : pappus sessilis, Hüe Speetat Crepis Dioscoridis Linn. a qua Cc, heteros- perma Schrad. vix nisi caule scabro differt Il. Cre- Pibrachium : pappus disci stipitatus. Huec pertinet Crepis „@spera Linn, ‚forte et Chondrilla erspoides , Wild? no IV Borkhausia. Bochm. Spt. . ‘Kann auf dieselbe Weise wie Crepidium. ab- gefheilt werden, indem, ‚bei mehreren. Arten "die ‚Haarkrone durchaus gleichlang , gestielt ist, "Cnena- imum: €, & Bi’alpind‘, oder indem die Hänzktone oo. “r a "der oo u 81: der Scheibe gestielt, die des Strahles fast aufsitzend ist Casioreu:: & g. B Candollei Sp ze V Tolpis ’ eipfais, Crepidis, et Hieracii speö. "wild. 3. ' Fruetif. Anthodium polyphyllum bracteolätum: Receptaculum favosum nudum.- Pappus sessilis 2’ ı2-radiatus, radii nonnunquam. brevissimus. . Veget, Herbae ramosissimae annuae, aut suffru= tices, pedunculis proliferis, floribus pallidis. . ‚Divis. I. Drepanıa: pappus disci 2- 6 setosus; zadii dentatus eg, T.barbatu. II, Polychaetia: pap- pus uniformis ı2 - radiatus. Huc spectat: Hiera- eium fruticosum MWilld. Crepis filiformis Willd;' et Crepis corönopijolia PPilld., quae secutidum her- barium Waldsteinianum in Hüngariä sponte vo nascitür. Porto Accedil'novä species e Madera, quae in herbafiö Müsaei Prag. nomine Crepidis cana= riensis asservatur, et distinguitur: "T« pappo ı12-ses.. toso, bracteolis anthodii brevissimis; foliis fliformiz. pinnafis apiculatis; caule fruticoso. virgato.- ” VI. Wibeliä Roehling. (Calyeocorsus Schmidt phys. oek. Aufs, i. P.271. ). . Fruetif,, Anthodium polyphyllum basi auctums. Receptaculum nudum. Pappüus. duplex: exterior membranaceus calycilormis; interior ‚longe stipitas" tus ‚pilosus; Er Veget. Herba scapo ‚paucifloro, foliis radiealthusi MWibelia apargioides, Röehl.‘ gern. 2: P 426; (excl. zelig, geni.. spec.) (Bieradium stipitatum Jacgı Giepis apatgioides; wind, „Börkhaısia‘ äpargioides“ Spreng‘) Be = “ "Genus Leontöde Proxhindim. rar EITHEITTET Ri £ B jan . PP ESFET REPREERES DPESg- Prager Mare za r ’ .— v | Ergänzungsh, ro, Vi .6 ö2 , Friedrich August, Mönig von Sachsen. Eine biographische Skizze von A. L, Herrmann,: Prof, u s» w, Dresden in der Waltherschen Bichhandlung 1827. Es ist zwar nicht selten, dafs Monarchen das Studi der Naturgeschichte, oder eines ihrer Theile, als einen. würdigen Gegenstand ihrer Erho- - lung heachten, aber wir möchten zweifeln, ‘ob diefs .. ® . 3 E} ' ° Ä bei irgend einem jemals mit.so vieler Ausdauerund, Gründlichkeit, mit so reiner Hingebung und mitso steigendem Enthusiasmus stätt gefunden habe, als es bei Friedrich August wirklich der. Fall warn Der König beschäftigte 'sich in seiner Jugend ‘yiel mit Entomologie, aber auch in seinem späle- . ” sten Alter interessirte er sich stets für die nähere. ° Kenntnifs aller Naturerzeugnisse, und hörte ‚sehr gern von denselben sprechen. Nie versäumte.er, irgend ein fremdes, früher noch nicht ‚geschenes, Thier, durch eigene Anschauung kennen zu lernen, oder von interessanten Fossilien die Umstände ihres Vorkommens und ihrer Eigenschaften zu erfahren; oder endlich über seltenere Naturerscheinungen sich genauer zu ‘unterrichten. | Für gemüthliche Aufheiterung aber, erkor sich Friedrich August vorzugsweise: die Botanik. Der König war in dieser Wissenschaft eben so, we+ nig, als in irgend einem andern, von ihm erfafsten. Zweige, des menschlichen Wissens , . Dilettant; er. umfafste sie mit derselben Grü ündlichkeit, . welche wir als die schönste Zierde eines Lehrers derselben, Wünschenswerth finden würden, Ihn ergötzten weit Ye 83 weniger jene ausgewählten Forinen , welche ‚das, Liebe für Natur affectirende Publikum hübsch‘ fin- det, welche der Laie anstaunt, oder der durch die Freuden der Welt zerstreüte Vielwisser, mit flüch- tigem Blicke begrüfst: als jene einfachen Urtypen der Schöpfung ‚jene ungekünstelten: Gestalien, un- ter denen sich die ‚wenigen Organe der Pflanze in unendlicher Manoigfalligkeit aussprechen, Eben diese Mannigfaltigkeit abgeschlossener vegetabilischer Gebilde, und ihre Entwickelung aus einfacher Ba- sis zu ergründen, war die Richtüug, welche Prie- drich August seinem Studium der Pfanzenwelt gegeben; war das Ziel; welches er ‚seinen ı Stunden der Erholung‘ gesteckt hatte, u Diese, Stunden der Erholung -waren bei’ der vielfachen Beschäftigung _ des Königs sehr begränzt, und zerfielen iu solche, wo er im Kreise seiner Familie Unterhaltungen und Vergnügungen genofs, und in solche; wo er sich dem genannten Lieb- lingsstudio widmete, wobei dann auch sehr oft die “ Königin undı die Prinzessin Auguste Zugegen wa- ren. Täglich eite Stunde unmittelbar ziach der Tar fel von 3 bis 4 Uhr, ausserdem während 'des Som« aners, noch Sonntags, hach der Rückkehr von Bilk nitz, von 5. bis 7, und nur selten "während der län. geren Tage bis '8 Uhr, widmete der- König’ theils. der Untersuchung. der in: seinem Garien aufgeblü- heten,. oder ibm aus andern "Gärten, auch aus dem reichhaltigen. Garten des Hofrath Kreisig zugssen- deten-Gewächge;: theils den Arbeiten. für. ‚sein: Her- - barium, ohent 6" 84 ‘ Die Neigung für diese Beschäftigung scheint aus eigenem innern Antriebe, aus dem lebenidigen Gefühle eines Bedürfnisses für gemüthlichen Genuß in einsamen Stunden, entsprossen zu seyn. Als Ne. benveranlassung darf wohl auch das Studium der “ den Gewächsen verwandten Klasse des Thierreichs, der Insekten betrachtet werden. Ein, nach dem Garten hin gelegener Saal im Pillnitzer Schlofs, ne-, ben den Zimmern des Königs, war in früheren Zei- ten der Erziehung und Beobachtung der Insekten bestimmt , und ein würdiger alter 'Mann, "Namens Müller, ‚damals Höofmahler- des: Königs, besorgte hier die Fütterung dieser Thiere, deren Verwand-. lung in jenen Zeiten, besonders durch das Werk von Roeselv. Rosenhof *) so grofßses ‚Aufschen erregte, und hier nach diesem Werke, und in dem- selben reinen Geiste, in welchem Rösel ‚geschries ben hatte, studirt wurde, vom Jahr‘ 1779 eine Reihe der folgenden Jahre hindurch. Die sorgfältige Auf merksamkeit dieses Mannes, dessen sich der Kö. zig, nech in den letzten Tagen seines Lebens, mit. der unverkeonbazsten“ Rührung erinnerte, und seine. Lebensumstände sich ins Gedächtnids zurückrief; — — bei. ‚Unterscheidung der Futierkräuter, und seine Geschicklichkeit im Abbilden der Insekten auf ih« zen Nahrungspflanzen, veranlafste zugleich eine nä« "here Beachtung dieser Gewächse, selbst, u 0 s Aug: Joh Rösel v. Roseähof monatlich "herausgegebene Insektenbelustigung. -Nebst Bei-- « °. ‚trägen von.Kleemann und Schwarz Nürn-, berg 1746 bis 1793. a vw. 0 85 In jenen Jahren also, ‚wo Linnees Rahm u noch in lebendiger Kıaft durch die Welt wieder: halte; begann Friedrich August das Studium der Schriften dieses’ unsterblichen Forschers. Dieser Umstand bezeichnete ‚die Bahn und Weise, welche der König bis an sein Ende verfolgte. Die Sorgfalt und Bestimmtheit-in Auffassung 'der Formen, jene Klarheit des Ausdrucks im Examiniren und Beschrei- ben jener Rormen, durch deren Befolgung Linne das vor seiner Zeit bestandene Chaos geordnet hat- te, ‚übte auch der König aus in der Untersuchung und Anordnung seiner lebenden und getrockneten Sammlungen ; immer dieselben strengen Grundsätze befolgend, welche der Meister der Wissenschaft als feste Grundpfeiler. seines Gebäudes: erkannt hatte Aber auch dieselbe Erhebung des Geistes zum Schö- pfer dieser unbegreiflichen und unerimeßlichen Na- tur, welche aus Liondes Schriften hervorleuch- tet, hier schon voraus dem Gemüthe inwohnend, leitele hier den Sion der Auffassung der einzelnen Erscheinungen, und erschlofs sich ‘dann in Bewun- derung’ der.'mannichfaltigen Formen und des einfa- chen Lebens jener zahllosen Geschöpfe, Ohne Lehrer begann der König in der letzten - Zeit vor 1780 Linndes Fundamenta boianica , ' Elemönta botanica, Species plantarum,, und. vor- züglich die im folgenden Jahre erschienenen Ter- mini botanici zu studieren. "Besonders die Pflanzen der Gegend von’ Pillnitz sammelte und frocknete., 'er 'mit:eigner' Hand, und das’ dieselben enthaltende Herbarium' nannte: er noch" ‘in’den letzten "Jahren 86 “ seines Lebens sein Jugendherbarium, Auch in die-. sen letzten Jahren, wo ihm schon die reichen Flo- Ten entfernter Welttheile ihre Schätze gespendet hatten, hörte er nicht auf, sich auch für die ge. zingsten der vaterländischen Pflanzen zu interessiren, parthie, init nach Hause. » Im Jahre ı752 wurde der Garlen in Piltaitz. meu org ganisirt, und der Zweck, hier zugleich einen botanischen Garten anzulegen, vorläufig berücksich- tigt. Der Park wurde geschaffen, ein Platz für die für Gewächshäuser, Staudengewächse und einjährige Pflanzen abgesondert. Alles dies trat im folgenden Jahre in die Wirklichkeit, und mit diesem. Jahre begann zugleich die wissenschaftliche Beschäftigung ‚und brachte nicht selten dergleichen yon der Jagd- botanischen ‚Anlagen ausschliefslich bestimmt, Räume | im Garten. Von diesem Jahre ı783 an bis 1827. : sind die vollständigen Cätaloge vorhanden, für iedes Jahr immer einer für die Aussaat, und ein anderer für die Standpflanzen. Eine gleichlautende Abschrift besafs zugleich der Hofgärtner John, Jede'blü. hende Pflanze wurde sorgfältig untersucht, mit.den vorbandenen Beschreibungen und Abbildungen ver - glichen, und, wenigstens ein Exemplar für das Her« '; barium eingelegt und so schön getrocknet, dafs alle . bier getrockneten Pflanzen, den schönen. Exempla- ren. von dem in dieser Kunst als Virtuos bekannten Prof: Hoppe in Regensburg, zur Seite gestellt wer- den köunen. - Alles was zur Vollständigkeit der Exemplare gehört, wurde beachtet, und fruchtira- gende Exemplare spleher Arten, wo. dies zur. Be- Pr mm Un stimmming'nothwendig wär, besonders eingelegt; 'äuch gröfsere' Exemplare in mehrere Bogen vextheilt, ab: weichende : Individuen ' gleichfalls unter: besonderer * Bezeichnung aufbewahrfe - 7... 0 ve rnit Durch'-die' Berufung des. Prof Pohl. von’'Leip- zig, als’ Leibäarkt”und Hofrath, hatte der König das Vergnügen :einen Mann zu finden, welcher ihm mit gründlicher. Kenntnifs in- der Botanik -beistehen konnte, und welcher Antheil'an’ seinen spediellen Untersuchungen, sowohl der lebenden als der ge« trockneten Pflanzen nahm: '- Durch: diesen Antheil, wurde sein Eifer noch vermehit ;es wurden die in jenen Zeiten: käuflich. zu 'erhältenden: -Herbarien von Ehrhart, Diekson'u a. angeschäfft, "und "die Bibliothek vermehrt.‘ Leider: "hatte der König: nach einer kurzen Reihe von "Jahren, den‘ Verlust:des trefllichen Pohl durch den Tod zu’ beklagen, hörte aber nie auf, seiner ihm auch‘ für sein Lieblings- studium -geleisteten Dienste dankbar zu erwähnen: ' Als eine 'grofse und wichtige Erscheinung für die Botanik 'trat in den "ersten ‘neunziger Jahren Schkuhrs: Werk ®) än’s Licht.‘ 'Der König, durch Prof. Böhmer'in Wittenberg‘; "sehon bei Erschei- nung der ersten Lieferungen ‚davon durch Zusen- dung:in Kenntnifs gesetzt, erkannte die grofse'Wich» tigkeit dieser so herrlichen‘ Frucht € #):Söhkuhrs Handbuch ‘der Botanik. Der Verf. "wär: Mechanikus in Wittenberg; erlangte grofie "Fertigkeit im, Zergliedern. der :Pflanzen, zeich- nete, stach und colorirte die zablreichen Abbil- dungen selbst, und schrieb den Text dam Y > \ 3en-Selbstbildung,, ‚und. 'ertheilte dem Verfassereine ; | ‚Fbrliche Pension von 100 Thalern zur Aufmunterung, u. Ia..den letzten . Neunziger Jahren begann Prof. . rin denow's Ruhm für specielle Botanik, und den König: sendete, ‚ihm mehrmals. zweifelhafte Ge- wächse: zu „,.um. seitig ‚Meinung darüber; einzuholen. Leider. wurde dieser auch nach. einer kurzen Reihe von Jahren, ein Opfer seines’ Eleifses ::Nach Willdenow's Tode wurden. die nach gigener ‚Untersuchung. noch, zweifelhaft gebliebenen Pflanzen in, trocknen. Exemplaren. ar Proß Schwäg ziche % im. ‚Leipzig versendet... N > - . ‚Em; May 1820 wurde Prof. Reichenbach von Leipzig. als Inspektor des königl. Naturalien „Kabie. nets und Prof. der Naturgeschichte den inzwischen gestifteten chir. medie. Akademie;: nach Dresden be- zufen., in den beiden ersten Jahren beschäftigte ihn; än letzterer ‚Hinsicht:vorzüglich die Anlage des bo- tanisghen, Gartens, und, schon im Sommer. 1820 hatte - er die Ehre, dem. ‚König seine Ansichten über die- sen Gegenstand ‚mündlich mittheilen. zu dürfen: Der König ‚leitete das Gespräch sehr- bald in’s Speeielle der: Botanik, und.schloß dann damit, dafs er ihm zuweilen.lebende, und, getrocknete Pflanzen zur Un, teröuchung zusenden, und damit sehr bald den Ant ‘fang. machen. würde,.indem er ‚selbst nur Laie sey; und die Entscheidung über seine Zweifel_gern Män- nern vom Fach übertrüge Reichenbach hatte die.tiefen. Kenntnisse des Königs. schon zu sebr ken- nen gelernt, um nicht in dieser, mit so höher: Gnd- de verl hundenen,. ächt liehenswürdigen Bescheiden-. 89 heit, ‚einen ‚desto lebhafteren Antrieb zu. finden,.auf die Lösung .der ihm vorzulegenden Zweifel alle ihm nur mögliche Mühe zu wenden; er sendete ‚daher dem König die Gewächse jedesmal: mit ausführlichen. kritischen Nachweisunigen zurück, und gab..die Gründe für eine ‚oder die. andere, ihn leitende Mei; nung an, . Der König Ausserte oftmals. seine Zufrier denheit mit dergleichen Erläuterungen, und ‚fieng bald darauf an, diese, Untersuchungen , mit, R. g& meinschaftlich vorzunehmen, Vom Jahre 1822. an? geschah dies bestimmt wöchentlich zweimal, auch wohl dreimal, zu den oben angegebenen Stunden, sowohl im Sommer in Pillnitz,:als auch: im Winter in Dresden im Arheitsrimimer d des Königs, In Pill- nitz fand.dies entweder in ‚einem Gewächshause statt, wo der Hofgärtner. die, seit der letzten Re« vision aufgeblüheten Pflanzen aufgestellt hatte, und zu deren Untersuchung auch die nöthigen Bücher herbei ‘getragen wurden, oder in jenem oben er- wähnten Saale, welcher ehedem den Insekten ge. widmet war, und ‚unter Müller’s Aufsicht. gestan- den. ‚hatte, ; Hier befand sich die Pillnitzer Hand. bibliothek, welche die kostbarsten Kupferwerke der Engländer: und Franzosen, neben: denen der. ‚übrigen, Nationen. sehr vollständig enthielt, eine Auswahl aus der grofsen Privatbibliothek des Königs ausmach- te,.und ‚während, ‚des ‚Winters dieser ‚wieder ein“ verleibt ‚wurde, © Auf. diese, ‚Weise wurden gewöhnlich 30 bis 40, Arten nach einander examinirt, und nach der, Ber zichligung jedesmal im. Catalog vom Könige mit Ba 90 "Namen bezeichnet: Sonntags begrüfsten. den König. dabei auch‘ die Königin mit der Prinzessin Augu- ate; auf ihrem Spaziergange im Garten, und erfreu- ten sich seiner hier so sichtbaren Heiterkeit, welche auch bei ‘seinen 'oft schmerzhaften Leiden, : durch den Umgang mit der Pflanzenwelt jedesmal hervor- gerufen wurde. Der König erinnerte sich während dieser Beschäftigung, besonders bei der Durchsicht des Herbariums, des ehemaligen Beistandes von, Pohl, und sein Eifer schier wieder so wie damals _ jährlich Zu wachsen, - ‚Sowohl der Garten als-auch u das 'Herbarium "machten wieder grofse' Fortschritte: Der Pillnitzer Garten erhielt jährlich Saamensen- dungen von den botanischen Gärten in Berlin, Dres- den, Halle, Paris, auch im letzten Jahre ‘aus Genf und München. Ausserdem: wurde aber ‘eine grofse Anzahl selbst erbeueter Saamen wieder ausgesäet, und beobachtet, in wie weit sich die Formen gleich blieben, so’ dafs besonders mehrere schwierige Gat«, tungen, wie Amaranthus, Aster u. dgl. eine lange Reihe von Jahren hindurch, durch die Aussaat gr prüft'wurden. Die ältern angekauften Herbarien, mit Originalpflanzen von Linne, Boccone (so! gar zu dessen Abbildungen) und andern berühmten Botanikern waren bereits eingeordnet, allein’ eine Masse von ‚mehreren. Tausenden, theils ‚angekaufter, - theils im Pillnitzer oder:in den Dresdner ‘Gärten kultivirten Pflanzen, hatten sich aus‘ Mangel‘ an Zeit. und Beistand angehäuft, und waren noch nicht ein- geordnet, "Diese wrurden nun:von. Wochezü Woche. " in “ Abtheilungen von Paketen an R, zur’ sorgfältigen Revision und ‚Begutachtung gesendet. . Darunter be- _ ‚fanden. sich die interessantesten Sammlungen: fast aller Welttheile, däs’ große, für die: Wissenschaft noch unbekannte Herbarium von Scholl aus, den Colonien des. südlichen Afrika, die sämmtlichen Sammlungen von Sieber, in.Prachtexemplaren ; ü dgl, mehr. Obwohl in den letzten- Jahren die Zeit für diese Unferhaltungen immer, mehr beschränkt wurde, so nahm dennoch der Enthusiasmus für die Kenntnifs neuer ‚Formen. so entferhter Welttheile immer mehr zu. Und das ist ja auch eben das Er, habene. des ächten und wahren Studiums der Natur; dafs es in jedem seiner, Momente dem forschenden Geiste nur. einzelne Räthsel löst, und auch dem Greise, der. yon Jugend auf sich demselben hingab, noch so viele unlösbare Erscheinungen darbietet, dafs in gleichem Verhältnifs wie die Ahndung: des Unerklärlichen in der Natur, ‘sich befestigt, auch. das Gemüith immer inniger ergriffen, sich immer le- bendiger zu dem Schöpfer des Weltalls emporschwingt Grofsen Antheil nahm "auch der König am. aca« demisch - botanischen Garten in Dresden, als ersich, erst von dessen Gedeihen, und der, seinem Zwecke entsprechenden , Einrichtung überzeugf. hatte, Ofle, mals äusserte er seine Verwunderung über die. vie-, len, in Pillnitz noch nicht kultivirten Species,. wel- che ihm R. bei jedesmaliger Ankunft mitbrachte „ und nie legte er eins von diesen. Exemplaren zu- rück, ohne es für sein Herbarium zu benutzen, alle, wurden eingelegt, und im Hexbario besonders bezeichnet; Ben 92 Alles‘ was der Wissenschaft galt, begünstigte. , der König so weit’es "RUF möglich war, und berei- tete selbst ein Denkmal ‘seines eignen, gründlichen Eifers. Von den ersten Achtziger Jahren des vori- „ ‚gen Säculums, zu welcher Zeit der unübertreflliche Pilanzenmaler Friedrich Hofmaler wurde, liefs. sich der. König in grofsem Folioformat, ‚von allen in- Pilloitz. blühenden Gewächsen, von denen er nicht schon in’ seiner Bibliothek eine hinreichend gute Abbildung besafs ‚' ‚ trefiliche Gemälde fertigen» welche. ‘nicht blos die "Pilanze selbst oder einen’ ‚Zweig An Lebensgröfse. ;.sonderä auch::die Zerglie- derungen 'yon Blüthe und Frucht auf däs allersorg- fältigste ausgeführt darstellen, und in künstlerischer und wissenschaftlicher Hinsicht von gleichem Werth sind: Amaranthus lividus war die erste ‘Pflanze, welche Friedrich mit ungläublicher Treue und Genauigkeit darstellte, und schon diese Wahl be- weist’obige Bemerkung von der rein wissenschaftli-. chen Richtung des Studiums, welche hier verfolgt wurde. Friedrich August wollte nicht Gemälde von Prachtblumen sämmeln,, sondern ireue Därstel- lungeu. von PHanzen, deren Unterscheidung durch, so detaillinte. Wiedergabe erleichtert und bestätigt würde: Nach Friedrich’s Tode hat dessen Sohn dieses kostbare Werk mit rühmlichen. Eifer fortger setzt, und 'seit 1825: ist die-Sarımlüng auch durch zahlreiche Blätter von Moritz Tettelbach's ge Schiokter Hand vermehrt ‘worden. Noch 'kürz vor seinem Hinscheiden hatte der ‘König die Freude das siebente hundert dieser unvergleichlichen Sammlung, | ng welche. In. der Bibliothek den Titel „Plantae se, lectae horti Pillnitziensis führt, gebünden zu se» hen., Dem Prof, R, gestattete der König, die wis- senschaftliche Benutzung seiner ‚ganzen Bibliothek, und so oft sein Privathibliothekar Hempel; dann Hofrath Ebert ein neues botanisches Werk einge« liefert hatte, 3o,sah er es’ mit ihm durch, und sagte ‚dann: „wenn Sie es brauchen, steht es Ihnen zu: Diensten. “ . Ebenso zeigte der König seine Neigung durch, wissenschaftliche Mittheilungen zu erfreuen, ‚sowohl in Beziehung auf Bücher als auch auf Pflan- zenexemplare und Saamen. Alljährlich, wenn ihm R. den Saamencatalog des. academ. bot. Garlens zur Auswahl überreichte ,. bemerkte er höchst freund- lich: „wenn ‚Sie aus Billnitz noch eiwas brauchen 'können, so lassen Sie sich es von John ‚geben, * Für die im Garten zu Pillnitz blühenden Pflanzen , hätte letzterer ‚gleichfalls Befehl, von allem, wovon bereits ein Exemplar für des ‚Königs Herbarium ein- ‚gelegt sey, dem Prof R., wenn er & wünschte; mitzutheilen.. Ebenso mittheilend war der König mit den getrockneten Exemplaren. gegen Personen, die. den Werth solcher Gegenstände zu schätzen. wudsten, So lief er sowohl Willdenow alsauch Schwägrichen bei Zusendung von Paketen zuX, Bestimmung, durch den Bibliothekar Hempel mel« den, dafs ‚sie ‚sich von den, ihnen eiwa brauchba- zen, Doubleiten zurückbehalten. möchten,, daber bes finden sich aüs Willdenow” R Nachlaßs, manehe ‚noch. jetzt, nur einzig, vorhandene Species in den kö« nigl, Sammlung im ‚botanischen Garten zu, Schönes 94 berg bei Berlin‘, mit der Bezeichnung : „Geschenk des Königs von Sachsen.“ Als er dem Prof. R. die Verwal- -' ‚tüng seines Herbariums übertragen, und dieser, nach . "Absonderung der für dieHauptsammlung noch brauch- | baren Exemplare, mit den Doubletten mehrere Schrän- keangefüllthatte, sagteer ihm: „wenn Sie etwas dar- ünter finden, was Sie brauchen können, steht es Ihnen zu Diensten, mit den übrigen kann ich vielleichteinmal aufeineandere ‘Weise nützlich werden,“ Alsim Jahre 1826 dieSendung des Naturforschers Hollnach Portu- gal, und die canarischen Inseln genehmigt wurde, und. - als der König davonsprach, BR, fragte; obesauch seinen allerhöchsten Ansichten genehm sey, diese Reise mit öffentlicher Actiennahme von Naturforschern zu vere binden, so antwortete ihm der König: ‚, wenn Sie glau« \ ben, dafs es der Wissenschaft nützt, so machen Sie's so.— Mit eben so hohem Interesse unterstützte der König das Gedeihen des hiesigen zoologischen und mi« heralogischen Museums, liefssich oftneu acquirirtesel- tene Stücke daraus vorzeigen; und kaufte in denletzten Saliren sozahlreiche und kostbare Gegenstände an „als vorher nie geschehen war. Dafs in einer andern Stadt Sachsens kein öffentliches naturhistorisches Museum angelegt wurde, wird niemand; wer die Verhälinisse genauer kennt, Weder dem Könige, noch dem Ministe- - -Fio zuschreiben; nirgends konnte mehr Bereitwilligkeit "dazu statt finden, als eben 'bei den allerhöchsten Behör- den. Die Verhidderung der > Ausführung hat vielleicht . andere Ursachen gehabt “Der König schätzte wissenschaftlich gebildete Min- \ ner überaus hoch. „Auch Botaniker einpfieng er mit aus- \ gezeichneter Gnade, und; sö unterhielt er sich noch in den letzten, Jahren seines Lebens, zu verschiedenen Zei» ten mit Ferdinand Bauer, Robert Brown’ s Begleiter nach Neuholland; mit Hofe. v,Martius aus München, und mit dem berühmten Prof, Sprengel aus Halle. Alle waren von seiner wissenschaftliehen Kenntnifs überrascht, und: von seiner Gnade gerührt, Noch wenige Tage vor seiner tödtlichen Krankheit hatte,.er R. zum Hofrath ernannt, und. als ihm die- ser seinen Dank für diese Gnade darbrachte, fafste er seine Hand, drückte sie gerührt, und sagte: „Sie haben sich viel Mühe mit mir gegeben, mir manche Freude gemacht! — Dies waren auch die letzten ‘Worte, welche R, von ihm hörte, Es war kurz vor dem: bestimmten Abgange nach Pillnitz, und. der Kö» nig hatte..diesmal, mehr. als ‚jemals :seine Freude Bw äussert; nach. Pillnitz zu. kommen. Bei der Rücksicht, . welche R. immer beobachtet hatte, dem. Könige das, Arbeiten i im botanischen Fache. zu erleichtern, und zu vereinfachen, war matchesn nun so weit gediehen,, dafs die ‚grolse Mühe des, ‚einzelnen Zusammensuchens der Literatur vermindert wurde Hofr. Ebert hatte die ganze, ‚Bibliothek, bequem ge= ordnet, und einen neuen Catalog. gefertigt, und. R. theilte dem Könige 1825 den Plan mit, eine Clavisi ico« rographica, e ein kritisch ausgearbeitetes alphabetisches Verzeichnifs über die Abbildungen in der kostbaren ‚Bibliothek des Königs zu fertigen. Der König äusserte, dafs.er wohl einsähe, wie wünschenswerth dies Unter , nchmen ey, wie sehr er aber zweile, dafs dasselbeso- Be 2 96 bald vollendet werden könnte. Um so gröfser warsei- ne Freude, als er es noch im Winter desselben Jahres empfieng, und dann die Bequemlichkeit desselben für u den Gebrauch so oft zu erfahren Gelegenheit hatte, _ Dieses Werk, welches immer fortgesetzt wurde, und die eben geschehene Vollendung von Sprengel’s systema vegetabilium, wodurch zwei Haupterforder- j nisse für Erleichterung der botanischen Arbeiten ge- _ geben waren, erkannte der König oftmals als vorzüg- liche. Veranlassungen zü seiner freudigen Hoffnung, einer nunmehr recht bequemen und Zeit ersparenden. Unterhaltung mit seinen Gewächsen. ' Auch hatte er noch im letzten Winter mit R. begonnen, sein Herbarium nach Sprengel’s systema zu u prüfen und zu ordaen: Der Himmel beschlofs es andeis; jene) Arbeit wurde unterbrochen, und’ der, zur Abreise nach Pill-. nitz bestimmte. Tag, wurde der Tag des Ausbruchs “ seiner Krankheit. Am zweiten Tag kehrte das Be wufstseyn auf einige Stunden mit gewohnter Heiter- keit zurück. In diesem Zustände fragte er, ob auch R, von seiner Krankheit wisse, und liefs ihm, da'er sich su eben i im Vorzimmer befand, sagen, er solle‘ sich beruhigen, er fühle sich recht wohl, und hoffe ihn bald wieder in Pillnitz zu sehen, Selbst nochin den Phantasien seines Fiebers, sprachen sich. Bilder der elisäischen Gefilde abwechselnd aus un Be Fr \ \ or ie: ; Ban =: ’ \ zer \ > NL x. & " Lebhaft empfanden wir "thelinehrmend | je nen Schmexz der braven Sachsen, bei dem’ Hinschei- den Fe Dr ß “ \ Fo ir “h \ ln B " F “ Er 220,0 B g den ihres allgeliebten ‚Königs. Noch Besonders € em griff uns diese. Theilnahme ‚als Botaniker, "und _wip konnten nicht ümhin, diese liebenswürdigen Züge aus dem botanischen ‚Leben jenes erhäbeneh 'Monärchen, unsern Lesern mitzutheilen. Möge alle das hohe Bei- spiel recht lebendig ergreifen, und recht kräftig da- hinwirken, den Werth der Naturwissenschaftei und die Ach tung für unsre Botanik zü erhöhen! En u , , Während wir trauernd hinblicken, auf den ab- geschiedenen ebrwürdigen Nestox und Protektor der Botanik in Sachsen, wo diese Wissenschaft vor jeher treffliche Blüthen trug, kommt uns tröstend entgegen die Nachticht unsrer Freunde, dafs die vom höchstseligen König gegründeten Anstalten oline die geringste Beschränkung fortbestehen, und die kostba- ren Privatsatumlungen des Königs, dürch die geist zeichen Prinzen Friedrich August und Tohann mit angestammtem edlen Sion für die dmabilis‘ doca trina,-und mit regem Enthusiasmus ‚fortgesetzt und vermehrt. werden. Heil dem Lande, wo. die Fürsten in ihren Mussestunden zu der Mutter Natur’ zurück. kehren, und, vom Hochgefühl der Wissenschaft” durchdrungen, an ihrem kedlichen Busen sich bei glückt fühlen! —. \ Die:Redaction, :' f s . „ a \ DE EEE SEE? Ze £ ee " Ergänzungsbl, No, VII, — 7 . EN 95 Deutsche Literatu® 3 Iconographia botanica seu plantae eriticae, ‚„.eete- Delineatae et. cum Commentario succincto editae auetore H. G. L. Reichenbach cetn _ Leipzig bei Friedr. Hofmeister ı827. Cent, ‚IV. Heft I— X. Jedes mit 10 Kupfert, und, - ı Bogen Text in ‚grofs” Quart. ( Verfolg von Flora 1826. uro. 43. w "Die erste Decade dieser ten Centurie der. plant. eriticae des ‚unermüdeten und kenninifsrei- chen Reichenbach’s, ‚dem Professor Horne- ‘ mann gewidmet, "beginnt mit “einigen verwandten und nach dem, Leben gezeichneten Scabiosen, näm- lich Se. elata Horn, und tatarica h., die hierum so zweckmäfsiger sehr gut erläutert sind, als sie in‘ verschiedenen Schriften verwechselt worden, so, dafs Scabiosa ( Cephalaria ) tatarica MB, R. et Sch Link, Sprengel als elata, die Se. möntana einiger dieser Schriftsteller als Sc, tatarica auzuse- hen ‚sind. — Lychnis divaricata Reichb. Eine neue Art aus Sicilien, woher die Saamen als Lychnis dioica geschickt wurden, von der sie doch wesent- lich durch ausgespreitzte weitästige ‚Verzweigung , dicke Gelenkknoten, mehr aufgeblasene fast bis zur Mitte 5spaltige Kelche, mehr schiefabgestutzte‘ Ab- schnitte der Blumenblätter, dann durch lebhafteres Grün und fast Kahlheit aller Theile, verschieden ist, — Silene catholica dit. ( früher Cucubalus Linn) — Nepeta incana dit. — Crepis cernua Ten. aus Calabrien. — Cr. stricta Scop. Cara, Me . \ {} vr 9 p. 49. 4.97: (Pag: 99. tab. 47.) Sie wird bier ‚müth> mafßslich als’ eigene Art erklärt, da sie vielläliig von. verschiedenen Botanikern mit andern _ vermischt würde. Die Triestiner Botaniker halten sie ;. für Cr, Dioscoridis L.. was sie jedoch schon des - glat«, ten Kelchs wegen’ nicht seyn ‘kann. — Cerinthe minor et Cerinthe maculata L.; letztere von er: sterer nur. durch schwaizpunktirte Blumen und .un- gefleckte Blätter verschieden. "Vermuthlich - findet hiebei-in ‘den Linneischen Schriften irgend eine Verwechselung mit C. quinguemaculata, suevica alpina statt. — Artemisia sacrerum Led. Wenn Trivialnamen Pflanzen auch. nicht. eigenthümlich. be+ Zeichnen, ‘sondern nur blos. benennen sollen; so. scheint es doch nicht zweckmäfsig,“ solche _ einius; führen, die auf Aberglauben beruhen, und ‚wöhei Götter und- Teufel mit ins’ Spiel kommen.’ ‘Das ate Heft, Herrn Kunth dedicirt, enthält Achillea macrophylla L.. nach! einem Exemplare vom Mont Blanc: Dader Verf-auchnach' die Alpen von Piemont; Savoyen und.der Dauphinee ängiebt; so wird sie’dadurch für Deutschlands Flora, ‘in welcher ohnehin’ kein specieller Standort‘ bekannt ist, zweifelhaft, — Marrubium peregrinum Ja Die. Pflanzen dieses Namens von Jaeg. Spreng.' "Bien. berät. gehören nach’ dem Verf. nicht hieher,, wohl aber M.candidissimum Hortul, Bei Triest aufdem Karsch am Wege nach Bassowitza, — Marrubiune- catariaefolium Lam. aus dem ‘Orient. — Scabiosa uralensis Murr. —:Sc, corniculata W. Kit. — eb Sc, ucranica L, Alle 5 nahe verwandte Artkıd 7" 1 300 sind hier möglichst; erläutert; zu letzterer ‚kommt, Sc. maritima Wulf... Adonis aestivelis L. un A: flammea Jacg. — A. autumnalis L. Zur em - stern Art werden A, miniata Jacg. citrina Hofin. Nlava Hill, mierocarpa Dec, maculata Wallr, und flammee Schleich, als Synonyma gezogen, Sie blü- het mehr oder. weniger . dunkelinennigroth, ‚und. schwefelgelb. Zur »kten. Art kommen 4. anomalz Wallr. Dee. und parviflora Fisch. Die 3te ist von. Dec. als ‚mierantha und von MB, als aestivalis ausgegeben. Sie wird in. unseren Gärten gezogen, _ kommt aber, quod bene. notandum, in Dentschland. nicht wildwachsend: vor. Der Verf. hat sich bei Auseinandersetzung. dieser Gewächse, was ihn seht gelungen ist, viele Mühe gegeben, darf sich aber selches nicht gereuen lassen, sintemal er. dadurch einen vielseitigen Wunsch erfüllt, ‘den schon Ehr hart.vor 28 Jahren‘. ausgesprochen, und diese Sachen unsern. Botanisten. bestens empfohlen hat. (Beitr. 4 51.) — Campanula Moretti Reich. - die neueste und seltenste Pflanze. Deutschlands aus. dem an Min neralien so reichen Fassathale in Tyrol. Drittes Heft; unserm Steudel gewidmet, ent hält eine Fortsetzung zweier, ausländischen Adonis „Arten, nämlich. A. davurica Led. und sibiriea Patr., welche letztere von einigen Sehriftstellern ‚Anrichtig als var. :sibirica zu A. vernalis gezogen wärd. — .Xanthium italieum; eine neue yon Mo- ‚zetti bestimmte Art, die häufig.am Po vorkommt, — ‚Silene supina MB, — 'Scabiosa australis Wulf. Hiezu Sc, repens ‚Brign und Sc. pseudoaustralis R, S, _ Gemein in der Lombärdey; selten im Littö- rale. — Scabiosa acutiflora Reich; eine neue, Art mit‘ pfirsichfarbenen gespitäten Blumenblättern und dem ‚Bau von Sc. Calumbaria; muthmatslich im Littorale einheimischh —: Stachys intermedia Ai, et St. sibiricea Link.— Anthemis austriaca Lu von welcher 4. ruthenies MB. nicht verschieden ist Eycopsis rosea MB, Viertes Heft. ‘Herrn Hofr.- Tittmann gewid« met, enthält- Hyaciithus pallens MB. — 'Scabio- sae uralensis variet cretacea MB. — Senecio'ver« nalis W. KR. — Senecio rupestris W. RK. der mit $ montanus Willd. identisch ish — 5, erucaefo- lius L, wohin‘ S, tenuifolius Jaog. "gezogen wird. — S. delphinifolius Pahl.:— .Leonurus" sibirieus 'et tatoricus. — Potentilla recta. "Dazu werden P, sulphurea Lam. pilosa Milld: pallens Mönch. und intermedia Roth, gezogen. nz Potentilla obseura Prilld. . Fünftes Heft: ' Herrn Oberamtmann Rodig ge- widmet, beginnt mit Epilobium:- resmärinifolium Haenk: und E; angustissimüm ib, ‘die bisher ir- rigertreise vereinigt wäbden Zu letzterem gehört E. Fleischeri Hochst "= Trigonella eoerulea'Dec, et produmibens Reich, ; ; Tetztere auf Wiesen’ am Neu- siedler See in Ungarn, tst zugleich Melilothus'pro= cumbens Besser und Trigonella. ‚Besseriänd: Dec: — Rumes domestious' ‚Härtm. aus 'Schönen.‘—: Inula bifrons- Li.et: thapsoides Spr. => »Phöjteuma- Miches. lit Alk, : die ächte "Pflanze- vor Mont Cenis.—; Buphthalmum speeiosissimum'L.’ — Telchis spe nor 102 ciosa Baumg., zu welcher Buphthalmum cordi.. folium W. R, als Synonymum gerechnet wird. _ :Sechstes Heft, Herrn Prof. Besser gewidmet, enthält: Anemone Wolfgangiana Besser, aus Vol» hynien, soll aber auch auf der Türkenschanze bei Wien vorkommen. . Diese Art unterscheidet sich “ yon den Verwandten noch dadurch, dafs in der Blüthezeit die Blätter schon völlig ausgebildet sind. — Papaver laevigatum MB. — Scabiosa mollis. — Se. Columbaria, — Su Columbariae var, ochro- leuca. (Se. .ochroleuca L.). et Se. leucantha L.; letztere, auch aus. der Gegend von Duino — Su. necio 'erraticus Bertol. — S, fruticulosus. Roth. Sm. — Cirsium arachnoideum MB. — Phyteu- ma Scheuchzeri Pill. aus. Wallis, bekanntlich auch. j in Krain zu Hause. Sie wird als nahe verwandt mit Ph. Charmeli, erklärt, \ een .. Siebentes Heft, Herrn. Prof. Savi zugeeignet. m Centrachena viscida Schott, Vom Entdecker am Seestrande. bei. Algesiras ’gesammelt. .Ja equi ns Abs bildung ( Obs.:tab-94.) von. Chrysanthemum Mi eoni. soll .hieher' gehören. :—: Centaurea flosculosa Balb.; muthmaßslich wird:.C. vochinensis Bernh. als scheibenblüthige Borm derselben 'angegeben.— Phy- , teuma hemisphaerieum L,— Ph, ‚pauciflorum .b.— Ph.globulariaefoliumsSternb. — Ph. humileSchleich. Eine. höchst. weckmäfsige .. Zusammenstellung, schr nah. verwandter Arten!, — „Rumex obtusifolius.L.— R.. ‚Nemalapathum Ehrh.,. :von.. „welcher ' ‚R. sanı guineus E. eine rothstengliche Varietät. ist,y,, wie dergleichen ‚mehrfach, ‚bei : dieser : Gattung: vorkom- 105 imen. —- A. cönglomeratus Murr. — R. aquatia cus L. — R, Hydrolapathum Huds. Sehr nahe verwandtfe, schwierig’zu erkennende Arten. weswe- gen die genauen Auseinandersetzungen 'Älterer Syno+ nyme, mit den wohlgerathenen' Abbildungen schäts zeuswerth sind. a Zee Achtes Heft, ‘Herrn Prof. Bertoloni: zewid- met. — Ferulago sylvatica Bess. aus Volhynien. Centaurea pectinata L. — C. pullata L. = c. uniflöora I, — C. phrygia L. — C. austriace illd: CC: phrygia Jacg.) Abermals eine sehr zweckmäfsige Erläuterung über kritische und oft ‚verwechselte Arten. — Arenaria nardifolia Ledeb. — ‘Astrantia pauciflora Bertolt — Helios tropium 'suaveolens MB. — Onosma- Gmelini Ledb. ' Neuntes Heft, Herrn Dr. Bärtling zugeeig- . net. — sScabiosa lucidea Fill. aus den: Sudeten: S, norica' Fest‘ wird hiehergezogen und sie als be- stimmte Art erklärt. — Astragalus brachyceras Ledbr, — Genista dalmatica Bart., von der In- sel Cherso; eine ausgezeichnete Art — Siderilis taurica. Willd,. — Draba Sauteri' Hp, "vom Wätzmann in Berchtesgaden. —'Dr. carinihiaca H. — Dr. laevigata H ; beide aus Kärnthen;' alle vollständig von Koch in der Flöra’ı8a3.5 4256 seq. beschrieben; hier sehr kenntlich" "abgebildet: — - Erythrea major Link. — von'y:'Martius’ bei Algesiras gesammelt. — Artemisia iwiridifolia Ldbr. “car A aus Sibirien. Wir würden diese" Art’lieber vi» ‚Fidiflora genannt haben. — Pedieularis sudetica ‚Willd,, vom natürlichen Standorte; "ein 'sehr 'schü« \ 104 "zies. Bild von . einer eben so schönen als seltenen “deutschen, Pflanze: . ‚. Zehntes Heft, Herrn. Prof. Gousspne zugeeig- net. — Genista tetragona Besser. — Geranium iuberosum, L. — Guaphalium graveolens. MB. — "Helianthemum marifolium Persoon. (Cistus L)% . Die ‚Synon. von MB. und Smith werden von die- ser Art, die Salzmann in Spanien gesammelt hat, - ausgeschlossen. Auch wächst diese Art nicht, in Deutschland, und ist Helianthemum. canum oft das "für genommen worden. — Zulipa biflora Pall, — T. saxatilis, Sieb, — Pteroneurum graecyum Des, (Cardämine graeca 1.) — Teesdalia ‚Lepidium Dee, . (Lepidium nudicaule L) — Gouffeia arenarioides Dee. Rab. et Cast. — Banfia petrae« Baumg.; letztere der Gattung Gypsophila nahe verwandt, ‚Auch sind. Baron v.. Welden in der Flora 1826, 5.264. u, f. Bemerkungen über die letzten beiden sel« tenen ‚Siebenbürgischen Gewächse, zu vergleichen; ..‘ ‚Der Verf. ist fortwährend bemüht die dubig älterer Botaniker aufzuklären, und die der neuern gleich im Entstehen zu berichtigen, was die Jetzt: und. ‚Nachwelt mit Dank erkennen, und. seinem ‚Werke, das. mit ‚Recht als ein deutsches National- werk und;, ‚Archiv. für ‚Abbildungen. neuerer Entder ‚kungen zu ‚betrachten ist,. zu allen Zeiten einen bleibenden Werth zusichern wird, _ :. Tedem Hefte: dieser Centurie istnoch eig: Spieileginm orae,. EuTopaear.‚zugegeben ,. welches die Novitäten ‘ derselben gufzählt, und Berichtigungen enthält,. die hüchst Jehrreich sind, aher keinen Auszugleiden, -- "i08 2 SystematischeVebersicht der um ‚Heidelberg. wild ’ wachsenden -und häufig: zum ökonomischen "Gebrauche : kultivirten Gewächss. Von Di "I: Hi Dierbach, Prof, der Mediein in Hei. (delberg u. s. w. Erstes Heft. Carlsruhe.in der Müllerischen Hofbuchhandlung 1837. 'ı "= ı2te Classe 178°$. in 8... Nachdem der Verf, bereits - Von I Jahren seine ‘Flora Heidelbergensis herausgegeben‘, sam- melte: er seither nicht nur viele Nachträge auf den gewöhnlichen Excursionen,: sondern erhielt auch einen beträchtlichen Zuwachs zu derselben mittelst eines Manuscripts von dem verstorbenen "Märklin, welches die Pflanzen aus.der Umgegend von: Wistoch,:'behufs einer eigenen- Flora, verzeich- net hatte: Ein dadurch entstandenes bedeutendes - Supplement will der Verf. ‚bei künftigen nähern - Anlässen. besonders herausgeben ; vorläufig aber be- : fürderte derselbe ein Namensverzeichnifs sämmtli- ‘ cher zum: Gebiete der Heidelberger Flora gehörigen Pflanzen in Geigers Magazin für Pharmacie zum Druck, denen die Standörter und einige Bemer- kungen beigefügt wurden, welches nun auch in be- - söndern Abdrücken als ein eigenes Werk im Buch- handel erächienen ist. \ oo Die: vorliegende erste Sammlung enthält die Pflanzen nach dem Linn. System von der ısten bis . zur ı2ten: Klasse, von denen wir das vorzüglichste mittheilen wollen. ' Unter dem Namen Pi aleriana pratensis stellt der Verf, die kleinere schmalblättrige Abart von ‚106 V-ofieinalis als eigene Art auf, wohin auch 9. - angustifolia Tausch. zu gehören scheint, die aber ‚ auf. trockenen Hügeln, nicht, wie.diese, auf feuch« ten Wiesen wächst: — Vou Scirpus sylvaticus, und Sc. radicans werden die Unterschiede angegeben , , die;wir denen zur Vergleichuag empfehlen, die sie: i für Abarten halten. Dergleichen Angaben. finden sich auch bei. den verwandten Arten von Eriopho«- zum; bei Alopecurus paludosus, bei. Arundo Epi- geios und sylvatica, Bromus commutatus, beson- ders bei den verschiedenen ‘Arten von Potamoge- ton,. das ‚hier,, nach Plinius, als ein foemininum gebraucht wird, und so den turnus durch alle :Ge- schlechter gemacht hat. . Kaeleria ist wohl ein Druckfehler, statt Koe- leria, Scabiosa suaveolens wird bei Schwetzingen als wildwachsend angegeben. FF Der zten Abtheilung „ die. mit der 5ten Klasse beginnt, schickt der Verf, eine kurze Einleitung voraus, in welcher, für Anfänger gewißs sehr. zweck “mäßig, die Kunstwörter. der. Umbellaten nach Kochs Anordnung, erläutert werden; wobei jedoch der.Verk. vorzieht, anstatt Cremocarpium für die Doldenfrucht, . 4cheniym: zu gebrauchen , welches jedoch auch bei mehrern andern Gewächsen, und nicht blos bei der so sehr eigenthümlichen Dolden- frucht gebräuchlich ist. Möchten wir doch bei meb- sera Familien solche ‚gründliche Uebersichten auf- zuweisen: haben! — Pulmonaria angustifolia.L. ist sichen nicht einerlei mit P. mollis Wolf, (nicht „Wulfen, wie. hier und beig$.pr engel, geschrieben Io #07 stebt).. Die. Myosoten sind nach Reichenbach und Sturm aufgezählt. — Symphytum bulbosum Schimp. heifst hier nach Gay in Bat. Zig. 1825. 8.297. $. macrolepis. Solanum flavum Rit. ist nach Sprengel aufgenommen. Pimpinella media : Hoffm. ist als eigene Species beibehalten. Der dritte Abschnitt, der mit der sechsten Klas» se beginnt, enthält in einer Einleituüg die Ueber- sicht dessen was seit dem frühern Zeitraum für die systematische Botanik in Deutschland geliefert wor- den, was sehr erfreuliche Resultate gewährt. Hie- hei ist sehr zweckmäfsig der indefs erschienene ste Theil der Röhl. Flor, von M. et Ki. benützt worden. :Sehr gut, sind die’ Juncus- Arten abge- handelt; unter ihnen kommt, ) repens Märkl. vor, den jedoch‘ der Verf. für die kriechende Varietät von J. uliginosus zu halten geneigt ist. Epilobium sylvestre ist eine neue Species, die sich von E. nonlanum durch radice fibrosa simpliei, caule simplict multo humiliore, foliis exiguis copiosis plerisque alternis unterscheidet. Sie verdient wohl noch weitere Beobachtung. Polygonum lapathi- Jolium Smith, kommt als Varietät zu P. Pe,sicaria, dagegen sind P, biforme Wahlb. mite Schrank und minus Huds als Arten aufgezählt. Monotropa Hypophegea Wallroth wird hier in sylvis frondo- sis. und Hypopytis L., die auch den deutschen Na- men. Fichtenspargel erhält, in pinetis angegeben, ‘Wenn andere das Gegentheil beobachtet haben, so liegt der Grund blos in der Verwechselung. der Pflanze, indem sie die glatie, für M, HypopitysL, 108 „halten. Von Pyrola sind sämmtliche deutsche Ar- ten, also auch P, rosea Smith und P. chlorantha Swartz aufgeführt, und gut unterschieden, wovon „jedoch die erstere von P. minor wohl nicht speci- fisch verschieden seyn dürfte. Sehr gut sind die ‚gemeinen Arten von Cerastium, gröfstentbeils nach Reichenbach unterschieden. Von Oxalis kommt im Bezirke dieser Flora nur die striet@ vor, und der Verf. vermuthet, dafs diese sowohl als corni- culata, da sie heide nur auf Gartenland gefunden werden, fremden Ursprungs seyn möchten. » Der’ letzte‘ Abschnitt mit den. beiden Linn Klassen Dodecandria und Icosandria ist der wich- tigste im ganzen Buche, Er verbreitet sich in der Einleitung zuförderst über die neueste hieher gehö- rige Literatur, und macht dann insbesondere auf die zahlreichen Arten, Halbarteo und Abarten von Rubus, Rosa, dann insbesondere von den Obstarten aufmerksam, von welchen die in Deutschland vor- . kommenden Sorten gründlich auseinander gesetzt werden. Die Mandelpfirsche stellt der Verf, mit ; der Benennung Amygdalus kybrida als eigene Art auf. Auch der Maletenbaum oder der gelbe Som- - merpfirsig erhält unter dem Namen Armeniaca du- racina das Prädikat einer wirklichen Species. End- lich bestimmt der Verf. noch 2 neue Rosenarten: - 1. Rosa Maerklini; ramis lorigeris aculeatis- e elmis, ‚aeuleis rectis setis intermixtis, foliolis ovatis ' serratis glanduloso -rubiginasis, floribus subcorymbo- ‚SiS, tubis calyeinis hispidis. In eollibus circa W isloch. 2, Rosa Bironneri;' 'caule ramisque armatisy P 109 aculeis maximis validis äduneis , foliis ovalis dense rubiginoso - glandulosis, . floribus corymboso- umbel- latis conferlis, tubis ealyeinis ovato-globosis hispi=" dis, melonida eligosperma, Ad sepes prope Wis- loch et Ladenburg. Der Verf. ist als gelehtter Botaniker und scharf» sinniger Beobachter bekannt; möge er daher zum Besten der Wissenschaft seinen botanischen Wir- kungskreis noch fernerhin- auf geeigneten. Wegen durchwandern. j 3 Die Mineralquelle zu Liebenstein; ein histori« scher , topographischer und heilkundiger Ver. such , von Dr. H.G. Schlegel, Brunnenarz£ zu Liebenstein u. s. w. Meiningen in der Keyssnerschen Hofbuchhandlung 1827. 2008,in 8. Da. der gelehrte Verf. in diesem Buche auch die, Umgebungen von Liebenstein in botanischer Hinsicht betrachtet, so haben wir vorzüglich über diese zu referiren, . Die Gegend um Liebenstein macht einen Theil des südwestlichen Abfalles des Thüringer Waldges birges aus, und enthält sowohl Urgebirge von Gra« aitz;.Gneis ‚und Sienit in dessen Gängen sich die mannigfältigsten Mineralien vorfinden, als auch äl- tere und jüngere Flötzkalk- und Sandsteingebirge, die- vorweltliche Thiere ‚und Pflanzen enthalten. Wir bemerken von letztern, Kräuteräbdrücke im \ bituminösen Mergelschiefer, die für grofse Exem- Plare ‚von Bryum gehalten. werden, dann schöne Abdrücke von Equiscten und Farsenkräutern. die 110 man häufig in dem ‘aus Schieferthon bestehenden Dach der ‚Lager von Schwarzkohlen, so wie Ab- drücke von verschiedenen Blättern im Kalktuff vorfindet. Diese mannigfaltige geognostische Beschaffenheit der Gegend hät'nun auch auf die dortige Pflanzen- welt, .grofsen Einflufs, die sich theils in Gebirgen von ungefähr 2500° Seehöhe, theils ia ausgedehnten Waldungen,, und fruchtbaren Waldwiesen vorfin . det, woraus sich eine Abwechselung von Berg- Wald.- und Wiesenpflanzen ergiebt, die zum Theil "noch mit ‚Salz - und Sandpflanzen, mit Moos- und Wassergewächsen vermischt sind. Die specielle Angabe der dortigen vorzüglichsten pflanzenreichsten Standpunkte ist gewifs für den daselbst Botanisirenden wichtig, noch mehr aber die beträchtlichen Ver- zeichnisse der phancrogamischen Pflanzen‘, wenn sie auch nur blos in alphabetischer Ordnung mit den Ältern lateinischen Trivialnamen aufgeführt sind, :s0 dafs die Moose größstentheils nur Mnium, Bryum, Hypnum, enthalten und die dligae mit Lichenes vermischt sind. Seltenheiten kommen nicht viele _ vor, man ‘möchte denn "Brassiea alpin et orien- talis, Bupleurum longifolium , Coronilla mini- ma, Inula ensifolia , Orchis palustris et pyrami- dalis, Ribes und Thesium alpinum ‚dahin rech- ‚Den. Gentiana nana ist natürlicher "Weise nicht . recht ‚bestimmt, auch 'bei’ Gentien« alba‘ liegt ir- gend eine Unrichtigkeit” zum ‚Grunde. Ornithoga- tum luteum und minimum sind, den Ständörtern zu Folge ©, stenopetaluim Fries und O, villosum dm Biebst; Von Carex scheint der Verf. ein besons derer Liebhaber zu seyn, denn‘'C, brizoides wird von ihm hübsches Riedgras, und C limosa, artiges . Riedgras. ‚genannt. Carex arenaria ist vermuthlich C. iniermedia.” Bei Cannabis macht der Verf. die interessante Bemerkung, dafs die Geschlechistheile ; im weiblichen Hänf sich lange halten , wenn sie nur von keinem ‚Bluimenstaube des männlichen 'befruch- tet werden; ,sobald diefs ‚geschehen, welken sie da» hin. Gelegenheitlich erfährt man auch, dafs der Verf, in Kärtthen botanisirt habe, und sogar' bis zum Glockner vorgedrungen sey. Man liest näm- lich $. 30. ° „In Oberkärnthen fand ich die Ar« nica moitand häufig. Sie wird dort: Kraftrose genannt; Die seltene Arnica' glacialis findet: man dort 3’ Stunden ünter dem Grofsglockner, (am: Pa- sierzengleischer) dieser Zierde des norischen Gebir- ges, dessen Höhe über der Meereslläche 12630 (nicht ganz 12000) par, Schuh beträgt.“ Pag. 46, „Das Geum rivale fand ich auch einst auf der Ebene der Alpe (Küheweger Alpe) oberhalb. Sc, Ermagor in Illyrien, und nicht weit davon bei den ülten Alphüften die Wulfenia carinthiaca * Die noch:angehängten Verzeichnisse von Treib- und Glashauspflanzen , und von perennirenden und einjährigen, 'Gewächsen des Schlofsgartens zu Lie- benstein, 's0° wie ‘von den ausländischen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen auf Rabatten unter dem lan- gen Bau in der dortigen Allee, mögen wohl aller- dings den Badegästen zur Unterhaltung dienen, so wie das ganze Buch denselben gewifs heichrend 112 seyn. wird, wenn sie irgend einen Sinn für die schöne Natur haben. Einige .Druckfehler.sind, ste hen geblieben, z. B. Carex capitosa für. caespito- sa,, Carduus natans für Carduus nutans, Trias Sicum recens statt Tritieum repens, Tussilago Tarcana, statt T. Farfara. . Wr "Deutschlands Flora in Abbildungen nach. der. Natüur.. „Mit Beschreibungen von Jacob Sturin. ı. Abth. 5ostes Heft, Nürnberg 1827. . bei’ dem ‘Verf. ı6 Blätter Text und eben so .. viele illum. Kupfertafeln.in ız..., ‚ Das gegenwärtige Heft ist, zugleich das ste der Ca- sices, und enthält folgende. Arten., Tarex Daval-, Hana Sm, capitata L, teretiuscula Schk., paradoxa wild. panieulata L,, Örizoides L, Gebhardii-Schk, elongata L. remota L. mucronata All. caespito- sa L. strieta Good. pilulifera L, panicea L. Wir finden die Ausführung der Kupfer für diese Gattung, eben so zweckmälsig ‚als vollständig. Die erste Figur enthält gewöhnlich die ganze. Pflan-, “ze mit Wurzel, Blätter und Blüthenähren, und stellt damit, wenn auch im verjüngten Maatsstabe, den ganzen Habitus der Pflanze, wie er. sich ber sonders im gegenwärtigen Hefte bei Carex Geb- hardi und elongatg vorzüglich deutlich aussprich, dar; dann folgen abgesonderte Halme mit Blüthen- und Fruchtähren;. ein Durchschnitt ‘des. Halms, zun Eikenntnifs der Figur desselben; ‚abgesonderte .männ= diche und. weibliche Blüthen „mit den. Bälgen, dann die Früchte und. Saamen vergrößert. und im Queer- durchschnitte. Der Text. ist aus Hoppe ens Ab- ‘handlung entnommen. Bu : 113 Correspondenz 1r 20. Ich theile der botanischen Gesellschaft, ‚deren Mitglied ich zu seyn die Ehre habe, meine Erdennung zum General und Brigadier der Trup- pen in Dalmatien mit, mein erstes Standquartier wird Zara seyn. Da sich aber meine Truppen längst der türkischen Gränze bis Ragusa, dann auf den Inseln, und in Spalatro und Sebenico be- finden, wird mich diefs auch in jenen Gegenden beschäftigen. Se. Majestät der Kaiser, den Natur- wissenschaften so hold, geben mir in der Person des Hrn. Heckel aus dem hiesigen Naturalien - Habinette, einen thätigen geschickten Sammler in allen Zweigen, vorzüglich aber in der Botanik mit, und ich. werde leisten, wäs ich vermag, und meine freye Zeit mir gestattet; Hr. Direktor von Schreibers hat alles gethan, was nur immer zur genauern Untersuchung des interessanten Landes das ich nun betrete, beitragen kann, und unter solchen Auspicien soll es wohl nicht lange mehr eine terra incognita bleiben, wenn wir auch dort noch der bescheidenen Flora einen schützenden Mars beigeben müfsen. Mein Weg führt mich fürs erste durch Croatien an die Küste Dalma- tiens herab, wo ich in den ersten Tagen des Juli in Zara einzutreffen gedenke, und wo mich Brie- «fe über Triest nicht verfehlen. Indem ich mich : dem gefälligen Andenken der botanischen WVelt empfehle, werde ich nichts versäumen, was der amabilis Seientia nützen könnte. . . » « Wien den ı6. Juni 1828, v.Welden, Ergänzungsbl. Niro. VIE. 8 Alk ‚a. Ueber die Frühlingspflanzen und die Zeit ihres ersten Auftretens im heurigen Jahre in der Umgegend von Wien theilen wir aus einem Brief des Hrn. Grafen von Sternberg folgende Ex. eursionsbeschreibung im Auszuge mit. .. , Das Zusammentreffen botanischer Freunde in der ersten herrlichen Entwickelungsperiode der Vegetation ist ein so mächtiger Aufruf zu einer Excursion, besonders in der Umgegend von Wien, dafs wir Sonntags, den 27., April, unter der Lei- tung des Hrn. Obristen, Baron von Welden, “über Schönbrunn, Lanz und Mauern, dann weiter zu Fufs durch den schönen grünen Eichenwald längst dem Thiergarten nach dem Dorfe Laah un- \ _ sern Marsch antraten. Unter den Eichbäumen be- gegneten wir zuerst Saxifraga bulbosa, welche in hiesiger Gegend so gemein ist, als anderswo die Sazifraga granulata. (Carex praecox Schreberi und C. verna Host, Melica nutans und Anthoxan- ihum odoratum waren bereits in Blüthe, Die jüng- ste Tochter des Grafen von Bray — leichtfülsig - wie eine Gazelle — streifte durch die Büsche, und band Sträufse aus Anemone und Orobus ver- nus, Cylisus supinus, Primula acaulis und dem ge- wöhnlichen Jan Hagel der ersten Blüthenentwicke- lung. Allein Baron von Welden, dem höhere Erwartungen vorschwebten, drang unaufhaltsam. quer durch den Wald nach .einem Wiesenthal, wo wir ihn, von Ferne folgend, bald von dem Anblick der Globularia vulgaris, und dann wieder © 415 von ‚Potentilla alba aufgehalten, endlich mitten un-' ter zahlreichen Büschen. von Gentiana verna und "einzelnen .Pulmonaria media Host. (P.mollis Schrank.) gelagert fanden, seine Pflanzenbüchse damit zu fül- len. Ein kleiner Regenschauer, der keiner Excur+ sion fehlen darf, trieb uns in den Wald, wo wir em Rande und in den Wiesen Muscari botryoides ohne Zahl, sehr grolse Exemplare von 'Polygala vulgaris und Symphitum tuberosum fanden. Wir schlugen nun den Weg gegen Kalksburg ein, die kahlen Halkhügel waren mit Pulsatilla pratensis überdeckt, aber schon in Saamen. Am linken Ufer der Lusing gegen Radaun zeigte’ sich Polygala Cha- maebuxus und ämara, Globularia cordifolia und Vio- la nummulariaefolia DeC., Pyrus Amelanchier und Cotoneaster an den Kalkfelsen, in Büschen T'hlaspi znonlanum und perfoliatum. Am Fufs des bekann- ten Geifsberges theilte sich .die.Gesellschaft, Graf und Gräfin Bray, Baron Maltzahn und seine Braut hielten sich in der, mittlern Region des Berges zwischen den schönen Büschen von Pyrus melanchier, der Anemone sylvestris und’ alba, dem - schon verblühenden Adonis vernalis und Sesleria eoerulea , indefs der 'Herr Obrist von Welden mit der Meinen Gazelle "und ‚Ihrer Gouvernante ‚zu dem Gipfel drangen, von wo sie uns Daphne Cneorum, Scorzonera austriaca,‘ Dracocephalum au- striacum und Helianthemum incanum mitbrachten. Im Herabgehen nach Petersdorf stiefsen wir noch ‚auf Glechoma hirsuta Waldst. und Sempervtwum mon- g%* 116 fonum, womit die heutige Excursion beschlossen wurde. Den mitgebrachten Blumen stand jedoch noch eine besondere Verherrlichung bevor. Dien-: stag den 29 ward in dem Saal zwischen den bei-, den grofsen Glashäusern Sr. Majestät des Kaisers das gewöhnliche Frühjahrsballfest gefeiert. Der herrliche Saal war mit .ıa Cypressen so hoch als die Pilaster, und mit Pyramiden der schönsten blühenden Gewächse: auf: das: Zierlichste ausge- ‚schmückt. Die tanzenden. Fräuleins hatten sich mit lebenden Blumen gepuzt — 'Camellien, Rho- dodendron, Caoetus phyllanthus in Guirlanden. ge- “ wunden oder in Bouquets vereint prangten in.den Haaren oder an den Busen der Schönen; doch Eine erschien mit Daphne Cneorum und Gentiane verna geziert, und alle Botaniker erriethen,. dafs sie einem der ihrigen angehöre, und freuten sich: diese Lieblingsblüthen des Frühlings, :welche die Natur ohne Prunk im Stillen erzieht, hier mit den verzogenen Kindern aller Zonen nicht unbeachtet und unbelobt erscheinen zu sehen, Ankü ündigung. "Vor einigen Tagen erhielt.ich eine Sendung getrockneter Pflanzen vom Vorgebirge der guten ‚Hoffnung, welche ich um die unten bestimmten Preise zum Kauf anbiete. Fan Diese Sammlung, zeichnet sich ‚durch ausge- wählte, schöne, vollständige und vorzüglich ge- trocknete Exemplare aus, enthält fast die ganze — - 117 Flor von Uitenhagen, Constantia, Gnadenthal, Ca- ledon, Hottentots- Holland und beinahe nur sol- che Gattungen und Arten, welche neu, oder doch in den Lieferungen von Sieber etc. und in den meisten Herbarien nicht enthalten sind. Hr. Hofr, und Prof. Sprengel hat die Untersuchung und Benennung dieser. Pflanzen übernommen. Die Anordnung und den Preis dieser Samm- lung‘ kant ich einstweilen folgendermalsen ' be- stimmen } 8 Sammlungen, jede zu 500 Arten; die Centurie a a0 fl, = ı00 fl. rheinisch, 10 — —— —— do jede zu 400 Arten do; die Cen- 2 turie do a ı8 fl. == 73 fl. rhein, 20. do jede zu 350 Arten do; die Cen- . turie do a ı8 fl. == 63 fl. rhein, 10 — m. do jede zu 250 Arten do; die Cen- turie do a ı7 fl. == 4a fl. 3o kr 10. — do jede zu 200 Arten do; die Cen- . turie do a ı6fl. = 32 fl. rhein. Die Versendung kann bis Ende Julius gesche- hen und die Liebhaber mögen sich in frankirten Briefen unmittelbar an mich wenden. Nur an die ersten Bestellungen können die 8 ersten Sammlungen abgegeben werden, dann folgen die übrigen nach der Zeit der Bestellung, was ich zu berücksichtigen bitte. Schwetzingen am 9. Junius ı8a8. Zeyher, grofsherzogl. badischer Garten-Direktor, 118 Inhaltsverzeichniß. L. Anfrageım Carex varia Host betreffend. ı44. Yaleriana tuberosa L., italica LaMark, pinnatifida Ruiz et Pav. und Dioscoridis Smith betref- “- fend. 223. I. Anzeigen . Oswald Heer, Verzeichnifs käuflicher Alpenpflan- zen. Beil. 9 . a Mertens, Fröhlich und v. Suhr, an Freunde der Algenkunde. Beil. ı4. Stendel et Hochstetter, Nachträge an die Mitglie- der. des .naturhistorischen Reisevereins. Bl. 3. 'Zeyher, wegen käuflicher Cap Pflanzen. Ergbl. 117. Zuccarini, Anzeige der Charakteristik der in “ Deutschland wildwachsenden Holzgewächse im blattlosen Zustande. Beil. ı. Anzeige wegen Versendung der Flora. Beil. 7. IL Aufsätze. j Biasoletto, Agave americana und Sternbergia lu- tea; als neue Beiträge zu Deutschlands Flo- ra. 219. Brunner, über die botanischen Gärten in Italien. (Schlufs) 161. — nachträgliche Bemerkungen zu meinem Auf- satze über die Vegetation Italiens. 304. ‚DeCandolle, erstes Schreiben über die Bewegung der Pflanzensäfte an Prof. Schultz. 193. Hornschuch, botanische Notizen gesammelt auf ei- ner Reise im Herbst 1827. 257, Koch, über Viola canina und montana Linn, 1, —, hotanische Bemerkungen, a=5. F. Mayer, über Arenaria bavarica und Möhringia muscosa. 205. : Nees AG Esenbeck , über Sieber’s Agrostothek. 289. 329. Prefsl, eine neue Art der Gattung Gentiana. 267. — Erwiederung auf den Nachtrag von Preifsler. 379. Te en nn 119 Preifsler,. über eine neue Gattung aus der. Fami- lie der Lorantheen. 43. _ h —— Nachtrag zur Gattung. Tauschia. 10 | — Bemerkungen über Aquilegia bicolor Ehrh, et Pers. 186. Ritgen, Bemerkungen über den Bau der Pflan- zen. 241. 305. 369. Schübler, Hydrurus erystallophorus; eine neue Süfswasseralge Deutschlands. 65. -— Nachschrift zur Abhandlung über Hydrarus erystallophorus. 143. Dr. C. F. Schultz, Berichtigung von Fürnrohr s-Kri- tik des Walker-Arnott’schen Moossystems. 252. Prof. C. H. Schultz, über die Bewegung der Pflanzensäfte; Briefe an DeCandolle.: 17: ‚33. 129. 152. ı96. — über die Organisation des Stompels. in, den Blüthen. 353... Tausch, über Cerastium repens. und: tomentosum. 38; : — über Verbascum thapsoides. 46. —_ — über einige Arten der Gattung Paconia. 81. — über Arniea und Doronicum, 177. _ Bemerkungen über Iris florentina und. Mentha sativa. 234. — über Draba ciliata Scop.. 269. .. — botanische Beobachtungen, 321. — über einige merkwürdige Pflanzenabänderun- gen. 366., — Bemerkungen über’ Hieracium und einige ‚ver- wandte Gattungen. Ergänzbl. 49. seq, ‘ 'Trrachsel, bgtanische Bemerkungen. 1495. . Weihe,. Fragaria aliena; eine neue Eräbeeren- Art... 80. _ Bemerkungen zu, meiner Sammlung. von Grä- »serus 115. IV. Correspondenz Link, über seine Reise nach Italien, der Schweiz und den deutschen Hochgebirgen. 3ı. ' F. Mayer, über Mimosa arborea die für Tindon .. gehalten wurden. 48. 126 | vi‘ Märtius, über 40 von Freih. v. Karwinski, aus Mexico gesandte Cactus- Arten. 367. on “* und über die Sporen der Flechten. 156, Ernst Meyer, Beobachtung einer Art Prolepsis an «> Gistus ereticüs;’ nebst Nachrichten über den ° Garten von Königsberg. 318. Giäf: Sternberg, Nachricht über Natterer in Bra- „silien, 224, 2 ' "on, über eine Excursion in die Umgegend von ‚„. Wien Ergbl. ı14, vi" Welden, über das frühzeitige Blühen von Ra- » "nünculus rütaefolius, Helleborus hyemalis et onmigere 98. 00:00... über Ranunculus anemonoides Zahlbr. ° 270, -—— Nachricht seiner Ernennung zum’ General. »:Ergbl, .218. Bu Wiegmann, über Bastardpflanzen. 240. Zuceahtni, Untersuchungen über die im Freyen ausdauernden Holzarten. ı90. nl "Vi 'Ehrenbezeugungen is Gesellichaft. 118. - VL Literatur. “ Becker’s Flora der Gegend um Frankfurt am Main. ', I. Abth. Phanerogamie. 2773. Dierbach’s systematische Uebersicht der um Hei-' . delberg wildwachsenden Gewächse., Ergänzbl. IR DES Reliquiae Haenkeanae, seu descriptiones et icones plantarum Quas in America meridionali et'bo- °reali, in insulis ‚Philippinis et Marianis colle- „.git Thaddaeus Haenke Phil. Doctor ete.' 337. Link, Hortus regius botanicus berolinensis. T. 1.49. Aiteraturblätter für reine und angewandte Bota- "nik 188, DEE Reichenbäch Iconographia botanica. Centuria IV. Ergänzbl. 08. = Seitz, Ratechismus der Obstbaumzucht. 279. Schlegel, die Mineralquelle zu Liebenstein. E, 109. Meyen, über einige Charen, Spirogyra princeps, Neu aufgenommene Mitglieder der königl. botan, 494 Steudel.et Hochstettör. Enumeratio plantar.” Ger- u maniae Helvetiaequae indigenarum, recensirt von Zuccarini, 97.7123. °°: Sturm?’s "Deutschlands Flöra.in Abbildungen. nach der Natur mit: ‚Beschreibg. Ergbl. 46. und ıı2. Wallrotbs Natui geschichte der Flechten. a.'Thl. 62, Wimmer et Grhbowsly. 'ilöra Silesiae. 209. ° Neue Schriften 62, 63, 64.: 128 ' Rare NE Nekrologe., Du y. Bridel - Brideri. '335.° en Friedrich "August König von "Sachsen; ‚eine "bio- graphische Skizze von Herrmann. Ergbl, 82, VIEH Pflanzenkalender., Graf Sternberg, aus. Wien (s. Correspondenz). v. Welden, aus Wien (s. Correspondenz). Frühlingshlumen. um Regensburg‘ u. Salzburg. , 191. IX. Re ıs e n. . Link, [O8 Cäkrespondenz). Berichte. vom ökonomisch.- ‘technisch . naturkisto- rischen Reiseverein in "Sachsen. 89 5: Wilbrand, Nachricht von. einer 'naturhistorischen . Reise durch die Schweiz und durch. Ober- italien. . Ergbl. A: N X, Verzeichnils der Schriftsteller. Becker '273. Biasoletto ‚210. ‚Brunner 161.304, Dierhach. Ergbl. 168. DeCandolle. 198... Gra- „ bowsky 209. Haenke 337. Herrmann Ergbl. 82. Holl. 8g: Hornschuch 257. Koch’: 235. “ Link 31: 49. v. Martius 367... F. Mayer 48. 205. 'Meyen ı56.. Ernst Meyer 318. Nees v. Esen- beck 289. 329. Preifsler 43.110, 186. 'Prefsl 267... Reichenbach -Ergbl. 98.- Ritgen a4ı. 305. 369. Schlegel :Ergbl. 109. C.F.Schultz 252. C. H. Schultz ı7. 83. ı29. -ı92. 196. 353. Schübler 65. 143. . Graf Sternberg 224: Sturm Ergbl. 46. ı14.. Tausch 28. 46. Bı. 177. 234..269. 321. 366. Ergbl. 49. Trach- .sel 145. Wallroth 62. Weihe 80. 115. . Y..VWVelden 95, 270. Ergbl, 113. Wiegmann 340, PR B “. . um 4122 - Wilbrand Ergbl. ı. ‘Wimmer 209. Zuccarini 197123190 EN 0 XL Vorzüglichere Pflanzennamen. Achillea sylvatica 277. Aöronia phalangifera 349. ... . Agave americana 219... Agrostis rupestris 21%. ... Alpiniae 350.. Alsine media. 217. Amomum parviflorum 851. . Amygdalus' hyprida ‚Exgbl. "208. Androsace Chamaejasme und obtusifolia 215. Anthriscus alpestris 218, Aquilegia bi- color et speciosa ı87. Arctostaphylos officina- dis. 2ı7. Arenaria bavarica 205. Armeniaca , ‚, duracina Ergb, 108. Arnicae 177..Arnica. Clusii 151, Artemisia helvetica et VVulfenii 150. Barbula obtusifolia’ 252. Bletia eiliata und stricta "8346. Borckhausenia Ergbl. 80, Bryum ery- : _.,fhrocarpon 254. u Cacti "307. Calatheae 349. Campanula linifolia, pusilla, rotundifolia ‘und Thaliana 215. uni. lora ete. 277. Canna pedicellata 349. Car. duus Acarna 'und. ärabicus 324. Carices 274. .c. Bertolonii '285. Gynomane 256. S$ieberi ‚and vaginata 328. virens ı21. Caustis unci« »" nata etc; 296; Uentaurea sirobilacea 325. Ce- rastium repens und tomentosum’ 28, Chaeto- spora villosa etc. 296. “ Chamaeleon . Acarna 11'825. Charae' 157.: Charpha deusta”295.: Che- ..».n0podium album et viride 216. Chrysanthemum „montanum 150, Cicuta angustifolia 216. Cistus ereticus 318. : Cladium dubium’zgr, filum 292, teretifolium 291. - Clematis: maritima «321, - ı: Conioselinum Fischeri 218. Costi 351. Crepi- ° dium Ergli 80.. Orepis Ergbli 7. Gyelopogon .. oyalifolium 344. : Cymbidium ramosissimum 346. . Cyperus littoralis, Incidus etc. 332, rhenanus „© 2.2206, Sieberianus 31. 0.00 0. Damasonium lancifolium 342. Danthonia parädoxa .. 801.."Dendrobium carnosum etc. 347. Dipla- - ‚ehyrium rarum 301. :Doronicum -austriacum .182, Clusii 178, .corsicum ı8ı, Halleri und ‚Jacquini ı8o, Matthioli und Pardaliänches 183, x nr Fu r Io. 125 plantagineum® 186. Dräba eiliata 269, hint, “ nivalis, sellata und .tomentosa 146; . =: Eleocharis recurvata 294. Elleanthus Tancifolius und: > ‘ Iinifolius 346. Epidendra‘ 347. Epilobium al« sinefolium 217, angustissimum 2ı6.' Ero- phila praecox ı47. Euphorbia linearifolia 328. Euphrasia minima 145, 'nemorosa 276, offiei- nalis und Rostkoviana 145. Festucae 230. Fimbristylis striata 333. ‚Galeopsis ochroleuca 145. Gentiana excisa 268. . Gladioli 214. Globa parvillora 352. Gymna- denia hratteata 343. Habenaria linifolia 342. Helenia rufa 352. Heli- coniae 349. Hieracia Ergbl. 49. 209. Hiera- cium sprengerianum 324, valde pilosum 149. Hydrurus crystallophorus 65, penicillatus und ‘ Vaucherii .77. Hyosciamus agrestis arg, Iris florentina 234. Isolepis Yiparia 213. “Juncus obtusiflorus etc. 216. Hoeleria glauca 214. "Kolowratia 351." 5 Lamia 277. Lemna trisulca 213. Leontodon pa- lustris 143. Lepidotosperma filiforme 297, li- neare 292. Leptocarpus squarrosus 297. Le- ptosolenae 350. Libertia arduennensis 120. Li- gusticum carniolicum 219. Limnocharis Haen- kei 342. Lolium festucaceum und multiflorum 119. Lorantheen 43. Luzula spadicea, sude- tica 216. Lysimachia paludosa 215. Maranta flexuosa etc. 349. Marcgravia umbella- ta 44. 379. Mariscus parviflorus 329, rigi- dus 332. Mentha crenata 277, sativa 234, Vil- losa etc. 276. Microchilus major und ‚minor 344. Mimosa arborea 48. Möhringia .muscosa 205. Myosotides 218. Nepeta citriodora 276. : Onecidium obovatum 346. Opherys pabescens 342, parviflora 343, Ornithogalum simplex etc, 276. Orobus graminifolius 278, Paeonia eretica et corsica 88, festiva 84, humilis, 87, Iusitanica 86, officinalis 84, promiscua 83. . 124 + ,',Panicum procumbens 334. Papaver inierme- dium 278. Pedicularis atrorubens ı46. Phle- jan: :boanthe Laxmanni 323. Phyteuma Sieberi „1:.828. Picris bieracioides 324: Pimpinella dis. ..;.;secta 216. ' Pinüs austriaca, Mughus, rotun- . ..».. data und’sylvestris 32.. Plantage Lagopus „.".,327, .lusitanica.:328,. Poae 226 FPoa Siebe- viana 300. Polygalae ı48. 278. Polygonum Bellardi etc. .276.. Pontederia sagittata 352, ... Potamogeton mantanum 341. Prenanthes chon- .. drilleides 323... Pulmonaria azurea 215. .Py- rethrum Halleri 150. Pyrolae aı7. "Ranunculus anemonoides 270, nemorosus und po- ‚Iyanthemus: 145... Rhynchospora - tenerrima „883. ° Rosa 'Brunneri et Maerklini Ergbl. 108, ... 'tenuis 278. Bumex arifolius 216. Steinii 278. Galsolae 325. Sarcoglottis speciosa 344. Schoenus ‚ abbreviatus 292, Scirpus Hoppii 118, Lejeu- nii 116, uniglumis 2ı4. Seleria capillaris 303. ‚Scorodonia 323. Senecio Doronicum ı5ı1. Si- . syrinchium Cervanthesii und junceum 352. Spi- . ranthes peruviana 343. Spirögyra princeps 157.. Stelis connata 348.Stellaria neglecta 278. .. Stenoptera peruviana 344. Sternbergia lutea 219, Stipa micrantha, pubescens, verticilla- ta etc. 298. 299. Syrenia Biebersteinii 277. . Symphysia 110. 379. Tauschia 44 et 110. Teuerium 322. Tolpis Erg. 81. Trifolium aureum 278. Triglochin striatum 341. Tristichia bifaria 341. Urochloa panicoides 334. Valeriana. Dioscoridis, italica et pinatifida 224, pratensis Ergbl. 105, saxatilis 214, und tube- | rosa 223. Vanilla odorata 347: Veratra 2ı6. Verbascum Thapsi und tbapsoides 46. Vero- ‘.nica alpina, Buxbaumii, incana, maritima, me- : dia und spicata 214. Violde a — 16, Viola » canina und montana 1... 0.000. ‚Wibelia apargioides .Ergbl. 8ı. . Xystidium maritimum ‚303, ' Beilage zür Flora oder Botanischen Zeitung 1828, Erster Bad In dieser Beilage 'werden Pflanzenverzeichnisse, \ Anzeigen, Ankündigungen u. s, w« bofanischen In- halts, gegen. die gewöhnlichen. Einrückungsgebühren aufgenommen. "Literarische Anzeige. So viele und züm Theil vorzügliche Werke über die deutschen Holagewächse wir auch besitzen, so ist doch in keinem derselben bisher darauf Rück- - sicht genommen worden; Merkmale aufzustellen, durch welthe diese Pflanzen im Winterzusiande, ohne Blätter und Blüthen unterschieden werden ‚könnten, und Forstmänner, Gärtner, überhaupt Alle, die sich mit Kenntnifs und Kultur derselben beschäftigen, waren steis darauf beschränkt, sich dürch lange Uebung eine häufig trügliche Fertigkeit in ihrer Bestimmung während dieser Periode’ zu erwerben.; Der Unferzeichinete 'hiedurch- veranlafst,' sich seit längerer Zeit mit diesem. Gegenstande zu be- schäftigen, hat in der inneren Zusammensetzung der Knöspen, in ihrer Form und Stellung, zusammen- genommen mit ‘der Gestalt der Narberdes abgefal- .lenen. Blattes,.:eine Menge der sichersten und schärf- sten Kennzeichen gefunden, durch welche es leicht pi 2 wird, jedes Holzgewächs mitten im Winter mit völliger Gewifsheit zu erkennen. Er glaubt daher. eine Lücke in unserer Literatur auszufüllen, wenn, er versucht, in einem eigenen ‘Werke, unter dem Titel: Charakteristik der in Deutschland wild wachsenden oder im Freyen ausdauernden Holz gewächse im blattlosen Zustande, die Resultate . seiner Untersuchungen dem Publikum vorzulegen, um so mehr als, selbst abgesehen von dem prakti- schen Nutzen, eine Zusammenstellung der Knospen- _ bildung in den verschiedenen Pflanzenfamilien, wie ‚sie hier nothwendig wird, anch für Pflanzenphysio- "Iogie- und Systemkunde sehr wichtige Resultate liefert. Das Werk soll in großem Quartformat heft- weise, und zwar alle 5 — 4 Monate ein Heft, er- scheinen, so dafs das Ganze in zwei Jahren vollen- det seyn wird. Jedes. Heft enthält die Abbildungen von ı8 Holzarten, von einem ausgezeichneten Künst- ler nach der Natur gemahlt, mit den nüthigen Ana- Iysen, Aufrissen und Durchschnitten der Knospenys der schlafenden Blätter und Blüthen u. s, w», kutz aller zur Charakteristik nöthigen oder sonst interes- santen Theile, den Umrifszeichnungen der entwi» ckelten Blätter,- und etwa 2 Bogen Text in deut- scher und lateinischer Sprache. "Der Subseriptionspreis für jedes Heft beträgt 48. Conv, Münze oder 2 Thlr. 6 Gr, sächs. Die erste Lieferung erscheint zur Ostermesse 1. J. die nächsten. folgen regelmäßig in den oben angegebe- nen Terminen. ’ D 3 Man subseribirt entweder bei dem Verfasser selbst, oder in München bei Michaelis, in Mannheiut bei Artaria und Fontaine in Leipzig. bei Friedr. Fleischer, eder bey jeder andern soliden Buchhandlung, wel- che hiemit sämmtlich geziemend ersucht werden, sich durch Verbreitung gegenwärtiger Anzeige und Annahme von Subseriptionen für das Gelingen des Unternehmens zu interessiren. München den 26, Februar 1838, Dr. Jos. Gerh. Zuccarini, Professor extraord. der Botanik an der Lud- wig- Maximilians- Universität zu München. "(Sonnenstrafse No, 122. ı St.) ‘Nachricht an die Mitglieder des naturhistorischen ' Reisevereins, und Einladung an alle Botaniker : und Mineralogen zum Beitritt für das Jahr ı828 (an die‘ Herren Mineralogen und Vorsteher von Mineraliensammlungen, hauptsächlich in Hinsicht auf eine Reise nach Norwegen.) . In Mitte dieses Monats sind nicht nur die reichen naturhistorischen, vorzüglich botanischen Schütze, welche der schon rühmlichst bekannte Pharma- ‘ceut Hr. Fleischer auf seiner Reise in die Le- yante, hauptsächlich in der Umgegend von Smyr- ‘na, von wo er nunmehr wieder hierher zurückge- kehrt ist, für den naturhistorischen Reiseverein ge- sammelt hat, glücklich und wohlbehalten hier an- gekommen; sondern es ist auch zu gleicher Zeit und w ı * ß gleichfalls int besten Zustande die erste Sendung derjenigen Ausbeute bei uns eingetroffen, welche durch die Bemühungen des andern Reisenden, Hrn. Müllers, während dieses Sommers auf der Insel Sardinien gewonnen wurde. Es liegen nun, ohne die zahlreichen Sämereien und andre Naturgegen- stände, gegen 30000 getrocknete Pflanzen - Exemplare 'aus diesen’ von Naturforschern noch wenig besuch- ien Gegenden zur Vertheilung an die Mitglieder des Vereins bereit, uod eine zweite Sendung von 10000‘ Exemplaren aus ‘Sardinien dürfte nun auch bereits hieher Unterwegs seyn. -Da der Verein. bereits "116: Mitglieder zählt, von welchen in diesem Jahr ‚zusammen ı45 Aktien genommen wurden, so wird freilich die Austheilung 2 bis 3 Monate Zeit erfor- dern, so dafs wir vor dem Monat März die Ver- sendung der einzelnen Antheile nicht versprechen können. Wir. glauben aber im Voraus: versichern zu dürfen, dafs sämmtliche Mitglieder. mit dem Re- sultate der disjährigen : Reisen mehr. als zufrieden seyn werden. Denn 2 bis 300 wohlgetrocknete ı und vollständige Pflanzen- -Exemplare aus jenen entfern- ten Gegenden, und: -für diejenigen, welche auf an- dere Gegenstände abonirt haben, eine ‚entsprechende Anzahl von Sämereien, Insekten, Me 5. we, ist für den einfachen Betrag einer Aktie ‚Zu. 25 fl. shein. gewils eine höchst annehmliche Dividende. Indem wir nun die sämmtlichen verehrlichen Mitglieder des Vereins höflich ersuchen , ihre Beiträge für das Jahr 1828 längstens in den nächsten Monaten Ta- = ayar, Februar. und, Mär gefälligst. ‚einsenden zu u; wollen, ‚damit die weiteren ‚Unternelimyingen . ‚des Vereins ihren ungehinderten Fortgang haben kön- nen, so theilen wir ihnen "zug ich (Über. das, was für das Jahr 1828 bereits ‚beschlossen ist, die nä- here Kunde bier mit. "Die Unternehmungen im Jahr 1828 werden folgende seyn: 1 Hr. Müller, der in Sardinien geblieben ist, wird seine Sammlungen auf dieser Insel fort- setzen und zwar), wie zu erwarten ist, Run ı mit so viel größerem Erfolge, als er bereits mit, den Ver-, hältnissen ‚des Landes näher bekannt ist.” 2 Einige Freunde des naturhistorischen Reise» vereins in der Capstadt sammeln für denselben die Flora. der Südspitze von, ‚Altika. "Bereits befindet sich das, was sie schon in diesem Jahre. (aber für Rechnung des Jahrs 1828) in 6 ‚bis 7009 Exempla- ren für den Verein gesammelt haben, in "unsern Händen, Daber können diejenigen I Herrn Mitglie. der, ‚welche ihren Beitrag für 1828 zeitig genug einsenden, eine Dividende von Cappflanzen pro 1838 ihrem Aktienantheil für 1827 heigepackt er- halten, wenn sie es wünschen. j 3. Zwei Reisende. werden nach Norwegen ge- sendet, and sollen bereits im April dahin abgehen. Einer dergelben, Herr, w. P. Hübener, "Stud. Medic. :in der itterarischen Welt bereits bekannt, hat sich seit, ‚Jahren schon auf eine naturbisterische Reise r nach. Norwegen vorbereitet, ist mit der nor- dischen.. Flora schr gut vertraut, und besonders ein erfahrner. Muscolog. Der. andere Reisende, Herr Pharmagı Kurr, ein geübter Mineralog w wird haupt- 6 sächlich die 'norWegischgn. Fossilien sammeln, wenn sich ‚eine hinläagliche Anzahl von Aktionairs üin- det; zugleich ist er aber auch Botaniker und beson- ders in der Flechten- und Algenkunde bewandert; so däfs diese Reise auch eine schöne Ausbeute an nordischen Flechten und Algen verspricht. "Wir glauben, dafs diese nordische Reise, wel- bis nach Lappland ausgedehnt werden soll, nicht minder interessant seyn wird, als die Unterneh- müngen im Süden, da’ Norwegen doch im Ganzen noch ‚sehr, wenig bereist worden ist, Wir laden daher für das Jahr 1825 wieder alle Freunde der Botanik. zum Beitritte angelegentlich ein, insbeson- dere aber dismal auch die Herren Mineralogen, welche die seltnen Fossilien Norwegens, dieses in geognogtischer und oxyktognostischer Hinsicht so merkwürdigen Landes, im Wege dieser Unterneh- mung auf eine wohlfeile und sichere Art zu erhal- ten wünschen dürften. Der Betrag einer einfachen Aktie ist 15 fl. rheinisch. Diejenigen Herren Mine- ralogen, welche Theil nehmen wollen, werden mit der portofreien ‚Einsendung ihres Abonnements zu- gleich das Format bemerken, in welchem sie die Fossilien für ihre Person gesammelt wünschen; wie auch, was für Arten sie etwa Vorzugsweise begeh- ren möchten, Ebenso werden die Freunde der "Botanik, welche sich "dismal 'anschliefsen wollen; ersucht, sich mit‘ der Pränumeration jedesmal zu erklären, ob sie "Bios Phänogamen oder Cryptoga- men, ‘öb sie blos 'Cappflanzen, oder Sardinische, oder Norwegische‘, oder ob-sie. öline Unterschied oo. 7 } Pflanzen aus allen diesen Gegenden, oder endlich von welchen natürlichen Familien sie vielleicht vor- zugsweise ihren Antheil sich ausbedingen- Blöfse Subscriptionen, d. d. Beitritts - Erklärungen ohne Einsendung oder Anweisung des Betrags der zu nehmenden Aktien können auf keinen Fall berück» sichtigt werden. Die Einsendung der Beitritisgel- der geschieht entweder an die Centralstelle des landwirthschaftlichen Vereins in. Stuttgart, welche fortwährend die Oberleitung des naturhistorischen Vereins hat, oder an Einen der Unterzeichneten, jedoch jederzeit portofrei. Für den Empfang ihrer Aktienantbeile haben die sämmtlichen Theilnehmer des Vereins, auch die Herrn Mineralogen, kein weiteres Porto. zu tragen, als vom Orte der Ver theilung, d. h. von Eislingen aus bis an ihren “Wohnort, wobei es ihnen aber frei steht, die wohl- feilste Art der Absendung selbst vorzuschlagen. Efsliogen im Königreich Würtemberg den 2% Dec. 1837. Professor Hochstetter. Dr. Steudel, ein An die Leser der Flora Der ganze Jahrgang der Flora oder Botanis schen Zeitung zerfällt in zwei Bände, davon jeder aus 24 Bogen in Octav besteht, und wöchent- lich eine Nro, zum Druck befördert wird. Dasich jedoch, die ganze, Botanik in allen ihren Zweigen immer mehr ausbreitet, auch die botanische Lites ratur Unsres lieben Vaterlandes mit jedem Jahrg anwächst, so sind, in dem Fall sich dadurch die Materialien. anhäufen, nogk besondere Ergän- K: ‘zungsblätter der Flora oder Botanischen Zeitung beigegeben, die vorzugsweise zur Auf- nahme gröfserer Aufsätze bestimmt worden. Ausser- dem folgen von Zeit zu Zeit, und zwar ebenfalls näch Maalsgabe der Materialien noch besondere Beilagen, die bestimmt sind, merkantilische Ge- genstände, Pflanzenverzeichnisse , Ankündigungen, Änzeigen und ändere Buchhändler. Nachrichten auf- zunehmen, in so fern sie franco eingeschickt und zugleich die gewöhnlichen Einrückungsgebühren v von 1 ‚Kreuzer für die ‚gedruckte Zeile beigelegt oder angewiesen werden. Die’ Versendung der Flora geschfeht wöchent- lich durch die hiesige K. B. Postamts- Zeitungsex- pedition und können dieserhalb die Bestellungen bei derselben durch sämmtliche auswärlige Postäm- ter gemacht werden. Sechswöchentliche Versen- dung in halben Quartalheften geschehen durch die löhl. Riegel: ünd Miesnerische Buchhandlung zu Nürnberg und durch die unterzeichnete Expedition, bei welcher die Bestellungen unmittelbar oder auch durch Herrn Friedrich Hofmeister in Leipzig gemachf werden können. Der Preifs des ganzen Jalirganges beträgt 3 Rthir. 8 Gr. sächs. oder 6 fl. rhein. Wegen. der gleichzeitig von :der botanischen . Gesellschaft herauszugebenden Literaturblätter find die erforderlichen Anzeigen: in. Flora: 1827 8.752. und 1828 $. 184. mitgetheilt worden, Regensburg den 28: März 1828. "Die Expedition. der: Flora. An Freunde der Botanik. Mitten im Alpengebirge der Schweiz in der Nähe des noch nie erstiegenen Tödis und der Glariden wohnend, beschäftigte ich mich seit ge- raumer Zeit mit dem Studium der Botanik und mit Einsammlung der Pflanzen unserer Alpen. Da ich dieses Studium auch im gegenwärtigen Som- mer fortsetze, so biete ich hiemit Freunden der Botanik meine Dienste für Einsammlung eines Herbarıum Florae alpinae Helveticae an, das mit Ausschlufs der Pflanzen der Ebene nach Inhalt des unten folgenden Verzeichnifses die interes- santesten Alpenpflanzen enthalten soll, und Pflan- zenliebhabern, . die mir ihr Zutrauen schenken wollen, unter nachstehenden Bedingutigen ange- boten wird. ı. Soll dieses Hexbarium nach Inhalt des fol- genden Verzeichnilses mit Einschlufs der zahl- reichen bei uns vorkommenden Variationen des Aconitums eirca 250 Alpenpflanzen. enthalten, alle mit möglichster Sorgfalt getrocknet, jede beson- ders in einen ganzen Bogen weisses Schreibpa- pier eingelegt, nach Suter, Hegetschweiler und Gaudin mit dem lateinischen Namen und der Classe nach Linne benannt, in 3 Abtheilun- gen, jede mit einem Deckel von Pappe versehen, 2. Sollte die eine oder andere im Verzeich- nils enthaltene Pflanze im Laufe dieses Sommers nicht zu finden seyn, so darf ich boffen, sie durch endere nicht im Verzeichnils enthaltene seltene i 30 Pilanzen unserer noch lange nicht vollständig ausgebeuteten Alpen ersetzen zu können. . 3. Der Preis dieser Sammlung ist ı Ducaten oder a Lbthlr. für jede Abtheilung, also für die ganze vollständige Sammlung von 250 Exemplaren 3 Ducaten oder 6 Lbthlr. zahlbar beim Empfan- ge derselben im Nov. 1828. Die Frachtkosten imüfsen die Abnehmer selbst tragen. Liebhaber sind gebeten; ihre Bestellungen mit möglichster Beförderung in frankirten Briefen abzugeben . .. für Norddeutschland bei Hrn. Christoph. Heer 1 Stud. Theol, auf dem Moritzkirchhof in \ Halle. für Süddeutschland bei der Redaction dieser Zeitung. für die Schweiz und Nachbarstaaten unmit- telbar bei dem unterzeichneten Heraus- geber. Matt im Mai 1828, Oswald Heer, im Pfarrhause zu Matt, Canton Glarus in der Schweiz. Verzeichnils der Alpenpflanzen im obigen Herbarium. | Classis I. Veronica bellidioides, Callitriche minima, — alpina. — früticulosa. CU. om sazatilis. Veronica officinalis, — serpyliifolia, — aphylia, | —— uxticaefolia. Pinguienla alpina. — vulgaris. Salvia glutinosa. Cl. IL. Valeriana montana.. Crocus vernus. Eriophorum triquetrum. — alpinum, —— vaginatum, — Jatifolium. Agrostis alpina. Poa alpina. — vivipara. cl. WW. Globularia cordifolia. — nudicaulis. Plantags alpina. Asperula taurina. Alchemilla alpina, -— pentaphyllea. GV. Myosotis alpestris. Aretia helvetica, . -—— alpina. — alpina intermedia. Androsace villosa. —— Jactea. — Chamaeasme, Primula acaulis, — longiflora., — villosa, — Auricula. — integrifolia. Soldanella alpina. — Glusii. Cyelamen europaeum.. Lysimachia nemorum. Azalea procumbens. 1 11 Verbascum phlomoides. — Lychnitis, Campanula pusilla. u linifolia, — thyrsoidea, — barbata. —— glomerata. -— cenisia, Phyteuma globulariae- folia, — Ovata. -— betonicaefolia. — hemisphaerica. — elliptica. — Michelii, Lonicera alpigena. -— nigra. Thesium alpinum. Gentiana purpurea. —— punctata. i — asclepiadea. -— cruciata. — acaulis. — bavarica. — nivalis, — imbricata. -— ciliata. Astrantia minor. Bupleurum ranunculoi- des. Phellandrium Mutellina. Sambucus racemosa. Ben Ebulus. ‚Tamarix germanica. Cl VL Lilium bulbiferum. Anthericum serotimum. — calyculatum. Rumex digynus, 17 Rumex alpinus, — glaucus, cl. VL Epilobium rosmarini- folium. —— alpestre, — alpinum. Vaccinium' uliginosum. Daphne Cneorum, Moehringia muscosa. Polygonum yiviparum. cux%, Pyrola minor. Rihododendrum ferzu- gineum, -— hirsutum, Saxifraga Aizoon. — caesia. aspera. bryoides, sedoides.. caespitosa. androsacea. oppositifolia. stellaris. rotundifolia. muscoides. aizoides. Saponaria ocymoides. Dianthus sylvestris, — superbus. Silene rapestris. — Saxifraga. \ — exstapa. — acaulis, Arenaria polygonoides. Cherleria sedoides. Sedum hispanicum, BESEBEEEE Sedum saxatile. — album. — maximum. Cerastinm alpinum. — flexuosum. QOXIL Sempervivum montanum. — arachnoideum, Beseda lutea. Cı. XI. Mespilus Ghamaemespi- lus. — Amelanchier. Rosa uliginosa, — alpin. Potentilla argentea. — aurea. — grandiflora, — caulescens. Geum reptans, Dryas octopetala. Cl. XL, Cistns marifolius, — Helianthemum. Delphiniumintermedium. Aconitum Lycoctonum — Napellus | — Camarum. Anmerk. Von diesen Aconiten gibt es eine Menge Variationen aufunsern Alpen, die in diese Sammlung kommen werden. — Anemone hepatica. — alpina, — apiifolia. Änemone narcissiflora, Ranunculus aconitifolius. —— glacialis, nivalis, —— montanus. Helleborus viridis, Cl. XIV. Stachys alpina. Thymus alpinus. Melissa Nepeta. Bartsia alpına. Euphrasia offieinalis mi- nima; — salisburgensis, Tozzia alpina. Pedicularis verticillata. —— recutita. — foliosa. — tuberosa. Antirrbinum alpinum, Scerophularia canina. Erinus alpinus.. Digitalis ambigua. — lutea.. Orobanche caryophyl- lacea, Linnaea borealis. cl. XV. Myagrum sazatile. Draba tomentosa. — pyrenaica, — niyalis, . Lepidium alpinum. Biscutella laevigata. Cardamine resedifolia. Arabis alpina. Iheris rotundifolia, 'Dentaria pentaphyllos. 13 cl XVIE Fumaria fabacea. Polygala amara. — Chamaebnxus. Phaca alpina. Astragalus campestris. — alpinus, — montanus. Trifolium spadiceum. Coronilla minima, — Emerus, Hedysaram obscurum. Cl, XVII. Hypericum Coxis. Gl. XIX. Sonchus alpinus. ‚Apargia incana. Hieracium aurantiacum; — villosum. —— sylvaticum. — albidum, — aureum. — grandiflorum — hyoseridifolium. — blattarioides. Hippochoeris helvetica, Serratula alpina, Arctium personata. Gnaphalium reetum, — Leontopodium. Erigeron alpinum, — aniflorum. Tüssilago nivea. —— alba. — alpına. Senecio uniflorus. Aster alpinus, Cineraria cordifolia. ah ‘ Cineraria alpıina. Inula salicina. Arnica scorpioides, Doronicum bellidiastrum. Chrysanthemum Halleri. -_. montanum. — atratum. Achillea macrophylla. — atrata. — moschata. -— ana. Viola biflora. — hirta. — calcarata, — montama. cl 3X. Orchis glohosa. — ustulata. — nigra. — albida. Ophrys myodes. Neottia spiralis. — repens. Epipactis latifolia, — nidus avis. Cypripedium Calceolus. Ci. XXL Alnus viridis. Pinus Mughus. Cl XXU. Salix reticulata. — retusa. ‚—. serpyllifolia. Empetrum nigrum. Cl. XXUL Veratrum album. Valantia cruciata. —. Anzeige für Freunde der Algenkunde. "Die Hydrophyten oder cryptogamischen Wasser- gewächse, welche man so large übersehen und erst gegen Ende des vorigen Jahrhunderts. einer nähern Untersuchung werth gefunden hat, fangen auf einmal an, die Freunde. der Pflanzenkunde, zu deren Gebiete man jene Gebilde nech immer gröfstentheils zählt, zu interessiren, und die Nach- fragen nach denselben sind bei denen, welche sich bisher damit beschäftigten, immer häufiger und dringender geworden. Schon sind käufliche Sammlungen davon vorhanden. Hr. Advokat Jür- gens in Jever hat die in seinen henachbarten Meeren und inländischen Gewässern vorkommen- vr den auf eine höchst uneigennützige Art Decaden weise in’s Publikum gebracht; der: Würtenbergi- sche Reiseverein hat seinen getrockneten Phane- rogamen-Sammlungen auch einige Algen beige- fügt — durch beide Unternehmungen scheint die Begierde nach mehrern aufgeregt zu seyn, und die an die Unterzeichneten gerichteten Wünsche lafsen vermuthen, dafs gröfsere Sammlungen, zu welchen die sämmtlichen Gewässer auf unserer Erde beisteuern würden, dem Publikum nicht un- willkommen seyn müfsten, ‚Wir haben uns also entschlofsen einen Versuch zu machen, wie dergleichen Sammlungen, die ei- nen bedeutenden Kosten- Müh. und Zeitaufwand erfordern, zur Befriedigung des Publikums und der Unternehmer veranstaltet werden können, und wünschen vorläufig nur uns umzuhören, ob sich Freunde der Algen in hinlänglicher Anzahl finden werden, uns die Opfer zu erleichtern, die wir der . Sache der Wissenschaft gern bringen wollen. Den Preis denken wir so billig als möglich zu stellen, so dafs die Decade, nach Art der Jürgens’schen im Allgemeinen eingerichtet, vollständig instruktive in- und ausländische Hydrophyten enthaltend noch nicht auf 2 Thaler in Golde zu stehen käme. Da niedrer Eigennutz uns nicht leitet, so können bil- lige Theilnehmer sicher erwarten, nicht unbefrie- digt zu bleiben, Dureh portofreie Briefe wird das. südliche Deutschland dem Herxn Herausgeber der botani- schen Zeitung, und.auf. gleiche Weise .der Nor- 46 den an einen von uns seine vorläufige Erklärung - abgeben können, Prof. Mertens in Bremien, Pastor Fröh. ‚ lich und N, v. Suhr in Schleswig. An die Leser der botanischen Literaturblätter. Von dem ersten Hefte der botanischen -Lite- raturblätter sind durch die Schuld des Buchbin. ders mehrere Exemplare versandt worden, in wel- chen die dazugehörige Tabelle in folio fehlt. - Diejenigen, welche ein solches Exemplar erhalten haben sollten, dürfen die Tabelle nur von ihrer Buchhandlung verlangen, da die Verlagshandlung Riegel et Wiesner in’Nürnberg, sich anhei- "schig gemacht har, solche kostenfrei anrdie"re ‚spectiven Buchhandlungen gelangen zu lalsen. Die Redaction, Buchhändler - Anzeige. Mayer, Dr. A. F. J. C. Prof. in Bonn. Supple-. mente zur Lehre vom Kreislaufe I. Heft. Sup- plemente zur Biologie des Blutes und des Pflanzensaftes 4to. (VII. und 80 S.) mit einer illum. Kupfertafel. Boun ı827. bei Adolph ‚Marcus. cartonirt. Preis ı Thlr. 8 Ggr. oder zn. 24 kr. Es enthält diese Schrift zwei Abhandlungen, . wovon die erste überschrieben ist: „Ueber den Crystallisationstrieb des Blutes“, die zweite: „Ue- ber das autonomische Leben der ‚mikroskopischen Elemente des Pflanzen- und Thier- Organismus.‘ Wenn die erstere Abhandlung vorzugsweise dem Physiologen und dem praktischen Arzte von gros- sem Interesse seyn dürfte, so möchte die zweite es nicht minder seyn für den Naturforscher über- haupt und insbesondere’für den Botaniker, welcher in seinem Fache nicht biofs Monographist seyn will. HYDRURUS erystallophorus ur see. \ DrSchwar: del ad.nat: Willmaar Uith. n Stein grawirtin der Ronigl lichographischen Anstalt Stuttgart 437. „-